4 5 ok benoraten d Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Lor durch die Poft monatl..⸗M. 290 7 Beſtellgeld. bertl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ erung ſhaftetellek Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Paſſerweſchufte ſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Kühwehin erſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Abend⸗Ausgabe Preis 10Niennig 1920— Nr. 535 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Sondele fle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Mellamen —4.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höherberechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen 135 keinen Erſat oder Fern zanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch precher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Bellagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die Regierungsbildung in Baden Die Stellung der Deutſchen Volkspartei zuf In wenigen Tagen tritt der badiſche Landtag wieder ammen. Dadurch taucht auch von neuem die Frage der Teil üldung der badiſchen Regierung auf, die in einem fah der Preſſe bereits eine überragende Behandlung er⸗ —. hat. Den Anfang machte ein Artikel der„Frankfurter in d1 0 der die Demokratiſche Partei zum Wiedereintritt — Weimarer Koalition aufforderte. Einen anderen Weg das„Heidelberger Tageblatt“ vor, das eine Arbeits⸗ kratae inſchaft zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Demo⸗ Die a mit einem gemeinſamen Miniſter verlangt. dem Gegenſätzlichkeit zwiſchen dieſen beiden aus badiſchen ſcho okratiſchen Kreiſen kommenden Aeußerungen beweiſt Wiet, daß beide an den Tatſachen vorbeiſehen. Die Ta erkehr der Weimarer Koalition iſt nur auf der Grun d⸗ Dige der Kapitulation der Demokraten mäglich. wieſe würden im günſtigſten Fall dasſelbe wieder erhalten, des ſie vor einem Jahr aufgegeben haben. Die Wiederholung mes Spiels vom letzten Herbſt wäre damit nicht noch einmal derb ich und die Demokroten wären auf Gedeih und Ver⸗ wär an die Weimarer Koalition gefeſſelt. Ihre Stellung Volk, damit von vornherein ſo ſchwach, daß die Deutſche un Spartei vom parteipolitiſchen Standpunkt aus dieſe Lö⸗ de 9 wirklich nicht zu fürchten hätte. Man ſieht deshalb in all eihen der Deutſchen Volkspartei dieſer Möglichkeit mit Grünx Ruhe entgegen. Aus allgemein politiſchen 5 nden wäre ſie aber tief zu bedauern, denn ſie würde an emde bigen Zuſtand nichts ändern. Auch der Teil der und beraten, der die Weimarer Koalition möchte, fühlt dies Mut eshalb ſcheint vorläufig die Angſt noch größer als der zu ſein. dageb * ine andere Gruppe, und dazu gehört das„Heidelberger 5 latt“, möchte die große Koalition, unter organi⸗ und Fiſcher Berkoppelung der Deutſchen Volkspartei 90 Demokraten. Auch dieſe Richtung geht über das eine iche hinaus, denn ſchon die weniger ſtarke Bindung, die awiſ achliche Zuſammenarbeit einſchließt, wie ſie praktiſch — den beiden Parteien in dieſem Sommer beſtand, iſt inem Teil der Demokraten vom erſten Tag ab bekämpft zungen beſeitigen verſucht worden. Daß nach dieſen Erfah⸗ Der Reichspräſident in Dresden bprmichspräſtdent v. Hindenburg traf heute(Donnerstag) niſterprag 11 Uhr in Dresden ein, wo er vom ſächſiſchen Mi⸗ dacht äſienten empfangen wurde. Nach einer kurzen An⸗ Garniſt der Garniſonskirche fand eine Parade der Dresdener Hegleitin ſtatt. Heute mittag beſuchte der Reichspräſident in Leresleng des Reichswehrminiſteriums des Ehefs der Rei— die Infanterieſchule. Außer dem Fresdenäiſidenten nahmen noch an der Einweihungsfeier der Geßler,ör Infanterieſchule Reichskanzler Dr. Marx, Dr⸗ und Er er Chef der Heeresleitung, General der Infanterie un Rei Inſpekteur des Erziehungs⸗ und Bildungsweſens ühru chswehrminiſterium, General von Metzſch, teil. Die öertrage 85 Infanterieſchule iſt dem General von Amsberg Koalitionsgerüchte Nerſe Berlin, 18. Novhr. (Von unſerem Berliner Büro.) mionsrcntlic ſind Gerüchte verbreitet, wonach die Koa⸗ und d erhandlungen zwiſchen Regierung, Regierungsparteien Mionders bäteldemokratie fortgeſponnen worden ſeien. Ins⸗ dearx man aus der Tatſache, daß Reichskanzler em ſtern einen Geſellſchaftsabend veranſtaltet hat. aben, den Sie, Reihe von Parlamentariern teilgenommen ae gekommen gezogen, daß man mittlerweile dem Ziel en 22 reine Verhatert wird, nicht der Fall. Es finden zur Zei ſucht weil diadlungen ſtatt, ſchon aus dem einfachen Grund Dda irgendt Fraktionen ja nicht in Berlin verſammelt ſind, dals ſchließt velche Beſchlüſſe garnicht gefaßt werden könnten. vatem We natürlich nicht aus, daß hier und dort auf pri⸗ ge Fühler ausgeſtreckt werden. Abg. Sollmann über die große Koalition In ei g0— Rollverſammlung zu Euskirchen ſprach am Mitt⸗ kaobe Koalftioleichstagsabgeordneter Sollmann über die gutiler noch on. Er erklärte, daß bisher weder der Reichs⸗ deng, die 92096 Miniſter, noch die Parteien mit einer Anre⸗ ſtärangetret e Koalition zu bilden, an die Sozialdemokraten milduis mit Der Reichskanzler habe nur im Einver⸗ 1 0 den Sozi Miniſtern parlamentariſche Tuchfühlung D keit 0 emokraten genommen, um ſich gegen die Mög⸗ ſich uſchnationaler daß die Minderheitsregierung durch die Au dieſer Fühl en geſtürzt werde. Die Sozialdemokraten haben utenpolitit ungnahme nicht entzogen, weil Dr. Streſemanns nur gegen die Deutſchnationalen mit den Sozial⸗ aten lanchäeführt werden konnte, und weil die Sozial⸗ zu e nicht die Verantwortung dafür überneh⸗ eutſchnatio en, daß durch taktiſche Fehler der Partei die nalen wieder in die Regierung kämen. 9 96 Die nächſte Reichstagsſitzung 10 ntag, 18. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die für Arung des Reiw nachmittags 3 Uhr, anberaumte Plenar⸗ nfang ne eichstages, in der die auswärtige Debatte ihren e ſoll, iſt auf Dienstag, 23. Nov., zur gleichen mit derſelben Tagesordnung verſchoben worden. me Den die Anhänger der Deutſchen Volkspartei den viel Das iſt jedoch, wie uns in Regierungs⸗ G ſondere Anſprüche zu ſtellen, auch nicht. weiter gehenden Plänen des„Heidelberger Tagebl.“ nicht ſo⸗ fort mit fliegenden Fahnen folgen, dürfte auch dem„Heidel⸗ berger Tageblatt“ nach nochmaliger ſachlicher Prüfung ver⸗ ſtändlich erſcheinen, umſo mehr, als dieſe„Linie der Vernunft“ bei den Demokraten auch erſt ſeit acht Tagen anzutreffen iſt. Bisher war doch der Zuſtand der, daß die Demokraten, die mit der Deutſchen Volkspartei zuſammenarbeiten wollten, dies offen und ſtark zu betonen ſich meiſtens ebenſo geſcheut wie die anderen dauernd dagegen angekämpft haben. Wenn das Fundament noch ſo unſicher iſt, dann muß man erſt dieſes feſt fundieren, bevor man ein Haus darauf baut. Die für die Beteiligung der Demokraten an einer Regie⸗ rung mit einem oder zwei Staatsräten notwendigen wei⸗ teren ſachlichen Vorausſetzungen zu ſchaffen, iſt die Deutſche Volkspartei ſicher bereit. Sie will ja die große Koalition im Intereſſe des Landes und des Gemeinweſens, das Deutſche Volkspartei und Demokratiſche Partei verbindet. Wenn die„Badiſche Preſſe“ auf den Vorſtoß in der„Frank⸗ furter Zeitung“ für die Wiedererrichtung der Weimarer Koa⸗ lition mit dem Hinweis antwortete, daß ebenſo gut, wie eine Regierung ohne Deutſche Volkspartei auch eine ſolche ohne Demokraten möglich wäre, ſo wollte die„Badiſche Preſſe“ ſicher nicht ſagen, daß dies das Ziel der Dentſchen Volks⸗ partei ſei oder ſein ſoll, ſondern nur darauf hinweiſen, daß ſchließlich die Deutſche Volkspartei auch Mittel hat, um ſolchen Quertreibereien zu begegnen. Den Willen zu loyaler Zu⸗ ſammenarbeit hat die Deutſche Volkspartei ſchon bisher ſtär⸗ ker als die Demokraten gezeigt und betätigt, deshalb ſind ihre Anhänger jetzt für mehr nicht zu gewinnen. Dafür ſollte man bei den Demokraten Verſtändnis haben. Schließlich bedarf die Behauptung des„Heidelberger Tageblattes“ noch einer Richtigſtellung, die Demokraten hät⸗ ten bei den Gemeindewahlen beſſer als die Deutſche Volkspartei abgeſchnitten. In Wirklichkeit liegen din Dinge doch ſo, daß die Deutſche Volkspartei im Durchſchnitt des Landes ſtärker und die Demokraten ſchwächer als vorher auf den Rathäuſern vertreten ſind. Kommende Wahlen wird alſo die Deutſche Volkspartei auf Grund einer verbeſſerten und die Demokraten auf Grund einer verſchlechterten Baſis durchzuführen haben. Damit ſind die Wahlausſichten der Demokraten ſicher nicht beſſer geworden und ihre Rechte, be⸗ 8 4——— KNeber Genf und die Militärkontrolle EBerlin, 18. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Meldung des„Berliner Tagebl.“ von einer bevorſtehen⸗ den Sondertonferenz zwiſchen Streſemann, Cham⸗ berlain und Briand eilt zum mindeſten den Ereigniſſen voraus, weil über die Arbeitstechnik in Genf noch keine Ver⸗ einbarung getroffen worden iſt. Die Frage der Sonderkon⸗ ferenz iſt mithin, wie wir an zuſtändiger Stelle hören, noch nicht entſchieden. Daß es zu einer ſolchen Beſprechung kommt, liegt natürlich durchaus im Bereich der Möglichkeit. Im übrigen ſind auch jetzt in den letzten Stunden wieder von Paris allerhand Mitteilungen über den Stand der Kon⸗ trollangelegenheit verbreitet worden, die den Tat⸗ ſachen nicht entſprechen. So wird uns die Behauptung des „Petit Pariſien“, daß Deutſchland ſich mit einer ſtändigen Kontrolle im Rheinlande abgefunden habe, von maßgebender Seite als eine tendenziöſe Kombination bezeichnet. Oeffentliche Arbeiten auf Reparationskonto Der Pariſer Korreſpondent der„K..“ teilt ſeinem Blatte mit, daß ſich in Paris ein internationales Konſortium gebildet hat, um die Ausführung öffentlicher Arbeiten in Frankreich über Reparationskonto zu ermöglichen. Es ge⸗ hören ihm Vertreter des deutſchen Baugewerbes und der engliſch, franzöſiſchen und amerikaniſchen Regierung an. Die ründung einer Geſellſchaft nach franzöſiſchem Recht durch dieſes Konſortium ſteht unmitelbar bevor. Dieſes Geſell⸗ ſchaft wird die Aufgabe haben, den im allgemeinen 30proz. Anteil von in Frankreich auszuführenden öffentlichen Ar⸗ beiten zu finanzieren, der nach dem Dawesplan für die Be⸗ zahlung durch Deutſchland nicht in Frage kommt. Die bau⸗ techniſchen Mitglieder des Verwaltungsrats bezw. des Vor⸗ ſtandes werden die geplanten Bauten, wie z. B. Elektrizitäts⸗ werke, auf ihre Rentabilitätsmöglichkeiten zu prüfen haben, während die vertretenen Banken das nötige Geld zur Ver⸗ fügung ſtellen und dagegen Obligationen in ihrer Kund⸗ ſchaft unterbringen. Der Beitritt einiger deutſcher Groß⸗ banken zu dem Konſortium bildet noch den Gegenſtand von Verhandlungen. Der Saar-Pfalz-Kanal Wie auf der letzten Vollverſammlung der Handelskammer Saarbrücken mitgeteilt wurde, wird der aus allen Bevölke⸗ rungskreiſen zu bildende Saar⸗Pfalz⸗Kanalausſchuß demnächſt zuſammentreten, ſobald die augenblicklich in Ausarbeitung be⸗ findliche Denkſchriſt über die Notwendigkeit der Verkehrsver⸗ billigung für den Abſatz des Saargebietes nach Süddeutſch⸗ land und über den Umfang des zu erwartenden Verkehrs⸗ aufkommens fertiggeſtellt iſt. Dieſe Denkſchriſt wird alsdann auch der Oeffentlichkeit übergeben werden. * Demokratiſcher Parteitag in Stuttgart. Der demokra⸗ tiſche Parteitag für die geſamte Deutſch⸗demokratiſche Partei des Reiches iſt nunmehr endgültig auf die Woche vor Oſtern 99 8 etwa auf den 22 bis 24. April, in Stuttgart feſt⸗ geleg Krieg odͤer Frieden? Welche Wendung durch Gottes Fügung, ſo muß man un⸗ willkürlich ausrufen, wenn man lin unſerem heutigen Mit⸗ tagsblatt) die neueſte engliſche Stellungnahme zu dem Pro⸗ blem erfährt, daß nun ſchon ſeit mehr als ſieben Jahren die Oeffentlichkeit der ganzen Welt mehr beſchäftigt, als vielleicht irgend ein anderes, nämlich zum Abrüſtungsproblem. Vor wenigen Tagen noch hallte die Weltpreſſe wider von vie⸗ lerlei mehr oder minder begründeten Nachrichten über dro⸗ hende Kriegsgefahren im Südoſten von Europa und nun auf einmal ſolch holdſelige Friedensſchalmeien des briti⸗ ſchen Löwen. Wenn bisher von Abrüſtung und Entwaffnung die Rede war, dann meinte man ſtets nur das längſt entwaff⸗ nete Deutſchland. Gerade in dieſen Tagen müſſen wir es ja wieder wehrlos über uns ergehen laſſen, daß von Frank⸗ reich her fortwährend von nichts anderem die Rede iſt, als von der angeblich immer noch nicht befriedigenden Entwaffnung Deutſchlands. Immer neue Vorwände erfinden die Franzoſen, um die angeſichts unſerer militäriſchen Ohnmacht geradezu lächerliche Militärkontrolle durch fremde Offiziere immer noch weiter aufrecht zu erhalten. Sogar irgend eine völlig orͤnungsmäßige Stelle in dem Inſtruktionsbuch für die Reichswehr muß dazu herhalten, um den Franzoſen zu wei⸗ teren Vorwänden und Verleumdungen zu dienen. Nun auf einmal erleben wir es zu unſerer Genugtuung, daß ſich einer der prominenteſten Vertreter Englands, Lord Asquith of Oxford, im engliſchen Oberhauſe ſozuſagen vor den Augen der ganzen Welt hinſtellt und von„der voll⸗ kommenen Entwaffnung Deutſchlands“ ſpricht, die er als einen hoffnungsvollen Beginn der allgemeinen Ab⸗ rüſtung bezeichnet. Und nicht nur das, denn mit ſolchen ſchönen Worten wäre uns und wäre vor allen Dingen der Weltabrü⸗ ſtung und dem Weltfrieden nicht allzu viel gedient, zumal es ja an und für ſich nichts beſonders Neues und Ueberraſchendes iſt, daß England in der Anſicht über die Tatſache der deutſchen Abrüſtung einen anderen Standpunkt einnimmt, als Frank⸗ reich und ſeiner Mitläufer. Lord Asquith⸗Oxford geht viel⸗ mehr einen ganz bedeutenden Schritt weiter und behandelt das fortgeſetzt im Mittelpunkt der Erörterung ſtehende Welt⸗ abrüſtungsproblem nicht wie das bisher ſo üblich war, mit Be⸗ zug und unter Ausfällen auf andere Völker, ſondern im Hin⸗ blick auf das eigene Land und Volk. Und man kann nur ſagen, daß er das mit einem Freimut tut, der, will man ihn nicht für einen wahren Ausbund von Heuchelei halten, den beſten Tra⸗ ditionen Englands entſpricht. Mutig greift er mitten hinein in den Kern des Problems und fordert die Abſchaffung des Unterſeeboot⸗ und chemiſchen Krieges. Jedermann aber weiß, daß gerade dieſe beiden Arten der Kriegsführung und insbeſondere die Unterſeebootswaffe es wat, auf die das engliſche Inſelreich angeſichts ſeiner iſolierten Lage ſich in erſter Linie angewieſen fühlen mußte. Jeder, der einmal einen Blick getan hat in die vielen utopiſchen Kriegs⸗ romane der letzten Jahre, weiß ja auch, welche große Rolle man bei einem Kriege der Zukunft allgemein gerade dieſen beiden Kriegsarten zuſprach. Andererſeits iſt es ja ein offenes Ge⸗ heimnis, daß man gerade, ja faſt ausſchließlich, auch bei uns in Deutſchland angeſichts unſerer hochentwickelten chemiſchen In⸗ duſtrie große Zukunftshoffnungen für eine Befreiung vom Joche der Fremoͤherrſchaft auf die Wunder der Chemie ſetzte. Und nun kommt Lord Oxford und fordert die völlige Abſchaf⸗ fung dieſer Kriegsarten und zugleich einen konkreten Plan für die Abrüſtung Großbritanniens, indem er deutlich von der bisher betriebenen Behandlung dieſes Problems durch Sach⸗ verſtändige, alſo durch Militärs, abrückt und an die„hohe Staatskunſt“ der engliſchen Regierung appelliert. Und wie war das Echo, das Lord Oxford bei der eng⸗ liſchen Regierung fand? Lord Cecil, der als Vertreter der Regierung ſprach, erklärte ſofort und, wie es im Berichte unſeres Londoner Vertreters heißt,„mit erhobener Stimme“, daß die internationale Abrüſtung und die allgemeine Ver⸗ pflichtung dazu jetzt keine Frage des Wenn und Aber mehr ſei, und verlangte„ein kühnes Beiſpiel Groß⸗ Britanniens... Was ſoll man nun von dieſer engliſchen Initiative halten, die nach der jahrelangen Verſchleppung und rein einſeitigen Behandlung dieſes Problems aller Probleme zweifellos ziemlich überraſchend wirken muß? Will England dieſen Weg, den einige ſeiner prominenteſten Vertreter geſtern im Parlament ſo entſchloſſen beſchritten haben, nun wirklich mit der ſonſt den Engländern ſo eigenen Zähigkeit allen Hinderniſſen zum Trotz bis zum Ende weiter verfolgen? Oder iſt auch dies alles wieder nur ein Zug auf dem Schachbrett der engliſchen Staatskunſt?.. Wer weiß? Vielleicht dies, vielleicht jenes. Es iſt ſelbſtverſtändlich durchaus möglich und, weil man immer gern das hofft, was man möchte, wollen wir auch gern glauben, daß es England,(das ſchon im Intereſſe ſeines Selthandels an der Aufrechterhaltung des Weltfriedens ſo dringend intereſſiert iſt, wie nur irgend jemand) jetzt wirklich allen Ernſtes darauf ankommt, in der Abrüſtungsfrage end⸗ gültig reinen Tiſch zu machen. Dies umſomehr, als bekannt⸗ lich gerade in letzter Zeit an allen Ecken und Enden der Welt von Kriegsdrohungen die Rede geht. Vielleicht iſt die eng⸗ liſche Initiative in erſter Linie auch nur als ein Schachzug gegen die franzöſiſche Widerſpenſtigkeit in der Frage der Auf⸗ hebung der Militärkontrolle über Deutſchland gedacht oder als ein Gegenſpiel gegen die unter Rußlands Protektorat zur Zeit vor ſich gehende Politik der Balkanbündniſſe, bei der zum mindeſten indirekt Frankreich eine gewichtige Rolle ſpielt, was in nachdenklicher Weiſe gerade jetzt wieder dadurch erhellt wird, daß Tſchitſcherin zum endgültigen Ab⸗ ſchluß und zur Unterzeichnung ſeiner auf dem Balkan und in 69 2. Sekte. Nr. 535 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ansgabe) Donnerstag, den 18. November 1000 Kleinaſien geſchloſſenen Bündnisverträge ausgerechnet Paris auserſehen hat. Eins freilich iſt, ſoll die engliſche Initiative zur mili⸗ täriſchen Abrüſtung von Erfolg gekrönt ſein, vor allem not⸗ wendig, nämlich„die geiſtige Abrüſtung!. Das iſt bekanntlich ein Wort, das mit Vorliebe von Frankreich mit Bezug auf uns gebraucht wird. Die Franzoſen mögen dieſen guten Ratſchlag vor allem erſt mal bei ſich ſelbſt beherzigen. Wir Deutſche ſind aus ehrlicher Ueberzeugung und, um mit den Italienern zu ſprechen, aus ſacro egoismo, durchaus ge⸗ willt, die Verträge von Locarno aufrecht zu erhalten und ein loyales Mitglied des Völkerbundes zu ſein. Demgemäß ha⸗ ben wir aber das Recht, eine praktiſche Bekundung des Geiſtes von Locarno auch von der anderen Seite aus zu er⸗ warten.„Der Geiſt von Locarno duldet keinen Rückfall in klärte der als engliſcher Botſchafter in Deutſchland aufs Beſte bekannte Lord d' Abernon bei einem Feſtbankett, das man ihm zu Ehren in London gab. In derſelben Zei⸗ tungsnummer aber, in der wir von dieſer Aeußerung des bisherigen Botſchafters unſeren Leſern Kenntnis gaben, iſt gleichſam als Probe aufs Exempel, als Pariſer Praxis zur Londoner Theorie, ein Auszug aus einem höchſt üblen Auf⸗ ſatz enthalten, in dem das in weit über eine Million Exem⸗ plare täglich in Paris verbreitete Boulevardblatt„Petit Pariſien“ in verleumderiſchſter Weiſe die Behauptung in die noch immer von Mißtrauen und Haß erfüllte Welt hinauskreiſcht, daß deutſche Kreiſe auch bei dem Kommu⸗ niſtenaufſtand in der holländiſchen Kolonie Java die Hand im Spiele hätten. So albern eine ſolche Behauptung auch ſein mag, ſo müſſen wir angeſichts der ein Jahrzehnt lang gegen uns ſyſtematiſch betriebenen Hetze doch damit rechnen, daß dieſer abſurden Beſchuldigung von unſeren Feinden in der Welt Glaube und Bedeutung beigemeſſen wird. Schuld aber ſind jene Franzoſen, die die politiſche Atmoſphäre immer wieder und wieder vergiften. Hier alſo muß zuerſt die Abrüſtung, die moraliſche Abrüſtung, die des Geiſtes, einſetzen, denn, ſo ſagte der engliſche Finanzminſter Lord Churchill auf dem erwähnten Feſtbankett für Lord'Abernon:„Nur in der Einigkeit Englands, Deutſchlands und Frankre ichs liegt die Sicherheit, daß ſich das, was ſich in unſeren Tagen er⸗ eignete, nicht in den Tagen unſerer Kinder wiederholen werde.“ H. A. Meinner Die Wahlbewegung in Angarn Die Neuwahlen in das Abgeordnetenhaus werden nach einen Reſkript des Reichsverweſers in drei Etappen durchge⸗ führt und zwar am 8. und 10. Dezember in der Provinz und am 14. Dezember in Budapeſt. Wie die Blätter melden, wur⸗ den etwa 30 v. H. der gegenwärtigen Mitalieder der Majori⸗ tätspartei aus der Kandidatenliſte geſtrichen, es haben ſich aber nicht weniger als 800 Kandidaten gefunden, die auf eigene Fauſt mit demProgramm der Einheitspartei in den verſchiedenen Wahlbezirken kandidieren. Die Regie⸗ rungspartei ſelbſt ſtellt beinahe in allen Wahlbezirken offi⸗ zielle Kandidaten auf. Zwiſchen der Einheitspartei und der chriſtlichen Wirtſchaftspartet wurde ein Wahlpakt ge⸗ ſchloſſen, der der chriſtlichen Wirtſchaftspartei ihren bisheri⸗ gen Beſitzſtand im neuen Abgeordnetenhauſe garantiert. Die chriſtliche Wirtſchaftspartei rekrutiert ſich zum Teil aus Legitimiſten unter Führung des Grafen Johann Zichy. Auch der Raſſenſchützl'r Gömbös führte mit dem Miniſter⸗ präſidenten Bethlen Verhandlungen. Nach Zeitungsmeldungen will die Regierung auch die Mandate der Rechtsradikalen ſchonen. Bemerkenswert iſt, daß unter den Raſſenſchützlern Ivae Heijos und Paul Bro⸗ neh, die ſich bisher von der parlamentariſchen Politik fern⸗ gehalten haben, ſich als Kandidaten auſſtellen laſſen. Die Verſion, daß auch der aus dem Frankenfälſcherprozeß be⸗ kannte Biſchof Zadravac als Kandidat auftreten wolle, ſcheint unrichtig zu ſein. Die freiheitlichen Oppoſitionsgruppen ziehen völlig zerſplittert in den Wahlkampf. Der linke Flü⸗ gel der Regierungspartei mit dem früheren Finanzminiſter Kallay an der Spitze wird als neukonſtituierte einheitliche Bürgerpartei vor die Wähler treten. Die Wahlbewegung hat in ganz Ungarn in größtem Umfang eingeſetzt, Tauſende von Kandidaten beginnen ihre Wahlreiſen. Den Sozialiſten ſcheint man die Wahlkampagne ſehr zu erſchweren. In Buda⸗ peſt wurden den Sozialiſten von zehn Verſammlungen ſechs perboten und auch dieſe Verſammlungen ſind an beſondere Bedingungen geknüpft. Aus den Kreiſen der ſozialiſtiſchen Partei werden bereits jetzt die heftigſten Proteſte gegen dieſe Wahlpolitik erhoben. Drei Fahrhunderte Peterslirche in Rom (18. November 1626—1026) Von Fred Dunbar von Kalckreuth Als aus der Gruft der Katakomben ein neues, chriſtlich ge⸗ wordenes Rom emporgeſtiegen war, um eine zweite Weltherr⸗ ſchaft, diesmal in geiſtiger Form, anzutreten, da wurden wie⸗ der zwei Oertlichkeiten Symbole dieſer Macht: An die Stelle des Kapitols war die Pterskirche getreten, und die päpſt⸗ liche Reſidenz im Lateran erſetzte den Sitz der heidniſchen Kai⸗ ſer auf dem Palatin. Später aber, als die Päpſte aus dem Exil in Avignon zurückgekehrt, den Vatikan bezogen, verkörperte die Peterskirche deren weltliche, der Lateran ihre geiſtige Herr⸗ —5 Beide Apoſtelkirchen verdanken der Legende nach Kon⸗ kautin dem Großen, als erſtem chriſtlichen Kaiſer, ihre Ent⸗ ſtehung. Er ſoll den erſten Spatenſtich auf dem vatikaniſchen „Hügel neben dem Zirkus des Caligula getan haben, wo angeb⸗ lich der Apoſtelfürſt unter Nero den Kreuzestod erlitt, und fer⸗ ner zwölf Körbe Erde zu Ehren aller Apoſtel und zur Grün⸗ dung ſeiner Bafilika hier aufgeſchüttet haben. Schnell wurde die Kirche aus Zirkusmaterial aufgeführt und mit 96 Säulen, die man aus den verlaſſenen Tempeln zuſammengetragen atte, geſchmückt, das Dach bildete rohes Sparrenwerk, die ände waren noch nackt und kahl. In einer Krypta wurde der Sarg St. Peters, von Konſtantin in einen Sarkophag aus zypriſchem Erze gebettet, aufgeſtellt. Dreizehn Jahrhunderte ſtand dieſer Bau. In ihm wurde die geiſtige Einheit im Papſt⸗ tum, die weltliche im Kaiſertum deutſcher Nation und die Ein⸗ heit der Kultux im allgemeinen, als das Erbe, welches die alten Römer der Welt zurückgelaſſen hatten, durch das ganze Mittelalter hindurch neu Hentegt und beſiegelt. Kaiſer, Könige, Päpſte und die ganze abendländiſche Chriſtenheit verehrten dieſe Kirche als den Mittelpunkt des einigen Katholizismus, und trotz Plünderungen und Schändungen durch die Araber und wilde Söldnerſcharen wurde ſie immer wieder mit dem Koſtbarſten der Zeit geſchmückt und ſah 24 prächtige Kaiſer⸗ krönungen. Dann brach ein neues Zeitalter an, und mit dem Zuſammenbruch des Mittelalters fiel auch ſein Symbol, die alte Peterskirche.— Aber das Schiff St. Peters glitt auch über diefe gefährlichſten Untieſen hinweg, als es von Männern ge⸗ ſteuerk wurde, welche die Not der Zeit erkannten. Voran gnazius v. Loyola, mit ſeiner militia spiritualis für die Stär⸗ 15 und Ausbreitung der Papſtkirche bis in die entfernteſten Teile der Erde, um durch Einrichtung neuer Glaubensproyin⸗ sen die verlorenen zu erſetzen. Ein Gut⸗s hatte die weltliche Handwerk und Gewerbe in den Oſigebieten Der Reichstagsausſchuß für die Oſtfragen beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Verteilung der im Nachtragshaushalt 1926 für die Oſtgebiete angeforder⸗ ten 32 Millionen RM.(Sofort⸗Programm). Für die Fach⸗ und Berufsſchulen und für die Gewerbeförderung in den Oſtgebieten ſind hiernach 800 000 RM. vorgeſehen. Da⸗ von entfallen auf Oſtpreußen 230 000., auf Oberſchleſien 540 000 M. In Oſtpreußen ſollen verwendet werden für Bau und Einrichtung von Handels⸗ und höheren Handels⸗ ſchulen ſowie Berufsſchulen 120 000., für Ausbau der Ge⸗ werbeförderungsanſtalt und Veranſtaltung von Meiſterkurſen 32000 M. In Oberſchleſien ſollen verwendet werden gegenſeitige Beſchuldigungen und Verdächtigungen“, ſo 66• für den Bau einer Baugewerbeſchule in Beuthen 200 000 RM., für Bau und Einrichtung von Handels⸗ und höheren Schulen ſowie Berufsſchulen 280 000 RM. An Kreditmaßnahmen ſind 8 Millionen ausgeworfen und zwar für den Mittelſtand 2 Millionen. Vom Mittelſtandskredit ſoll eine Million für Oberſchleſien gegeben werden, 500 000 RM. für Oſtpreußen, Regierungsbezirk Allenſtein; 150000 RM. für Beſtpreußen, Kreis Stuhm; [Wartenberg und 100 000 RM. für Niederſchleſien, Kreiſe Groß⸗ Militzſch; 250 000 RM. für die Grenzmark. Der Ausſchuß kritiſierte das Sofort⸗Programm ſehr lebhaft. Insbeſondere wurde betont, daß die Kreditmaßnahmen für den Mittelſtand ungenügend ſeien. Hierzu wird uns geſchrieben: Wir gönnen der Oſtmark dieſe Hilfe. Wo bleibt aber die Pfalz? Leidet nicht auch bei uns die Gewerbeförderung an den dringend nötigen Geld⸗ mitteln? Viele gewerbliche, durch Selbſthilfe errichtete Schul⸗ anſtalten konnten bis heute ihre Tätigkeit noch nicht wieder aufnehmen oder ſich nicht zweckmäßig weiterentwickeln, weil das Handwerk und Gewerbe die Koſten dafür nicht aufbringen kann und in den Landgemeindeverwaltungen oft nicht das für die Bedeutung dieſer Einrichtungen oder beim beſten Willen die Mittel nicht aufgebracht werden kön⸗ nen. Die Notlage im Handwerk hindert beſonders die jungen Handwerksgeſellen, die Fachſchulen und Fachkurſe zu ihrer dringend nötigen Ausbildung zu beſuchen, da die früheren Stiftungen und Fonds durch die Inflation zerſtört ſind, aus denen früher ſtrebſamen Geſellen und Meiſtern Stipendien zugeführt werden konnten. Vielleicht wendet ſich der Reichs⸗ tagsausſchuß und das Reichsminiſterium der beſetzten Gebiete dieſer Lebensfrage des Handwerks der Pfalz zu. Sie iſt für die wirtſchaftliche und kulturelle Entwicklung unſerer Heimat von allergrößter Bedeutung. Polniſcher Katzenjammer Einzelne polniſche Blätter richten Angriffe gegen den ober⸗ ſchleſiſchen Wojewoden Garzinski, weil er von der Regierung nicht die Vertagung des„ungeeigneten Wahltermins“ verlangt habe. Tatſächlich ſoll die Abberufung des Wojewoden bevor⸗ ſtehen. Garzinski iſt vom Außenminiſter nach Warſchau. be⸗ rufen worden. In Warſchauer Regierungskreiſen iſt man der Meinung, daß es Pflicht des Wojewoden geweſen wäre, die in ſeinem Amtsgebiet herrſchende Meinung kurz vor den Wahlen zu prüfen und nötigenfalls um Verſchiebung der Wahlen zu erſuchen. Nach anderen Meldungen wird die Abberufung Gar⸗ zinskis davon abhängig gemacht, ob er in der nächſten Zeit nicht etwas„Beſonderes“ leiſtet und die in ihn geſetzten„Hoff⸗ nungen“ erfüllt. Bemerkenswert iſt, daß Dr. Garzinski einem polniſchen Inſurgentenverband als Mitglied angehört. Die „Rezespospolita“ dementiert die amtliche Meldung, daß die Polen in Oſtoberſchleſien 57 Prozent der Stimmen erhalten hätten. Die Wahrheit dürfe nicht verheimlicht werden und es gehe nicht an, die Mandate der Autonomiſten und Grundbeſitzer als polniſche Mandate zu bezeichnen, desgleichen die kommu⸗ niſtiſchen Mandate. Das wahre Ergebnis der oſtoberſchleſi⸗ ſchen Gemeindewahlen würde noch immer verheimlicht. Segensreiche Tätigkeit der Heilsarmee EBerlin, 18. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Bußtagsverſammlung im Sportpalaſt gab geſtern die Generalin Bouth, die Mutter der deutſchen Kommandeurin, ein umfaſſendes Bild der großartigen Entwicklung der Heils⸗ armee. Die Heilsarmee arbeite heute in 81 Ländern, die Fahne der Heilsarmee iſt heute faſt überall bekannt und geachtet. Wäh⸗ rend des Bürgerkriegs in Peking iſt die Heilsarmee von bei⸗ den Seiten geſchützt worden. Im Laufe eines Menſchenalters ſind in Deutſchland 40 ſoziale Anſtalten entſtanden, 178 Offi⸗ ziere leiten die Organiſation und die zahlreichen Mitglieder. In der Kadettenſchule in der Schönhäuſer Allee werden ſtändig 80 Kadetten zu Heilsarmeeoffizieren ausgebildet. In Indien mit ſeinen über 300 Millionen Einwohnern ſind mehr als 2000 Offiziere mit ihren Heilsarmeeſoldaten tätig, um den Armen zu helfen. In der Verſammlung kamen auch farbige Heils⸗ armeeoffiziere zu Wort: Ein Indier, ein Japaner und ein Chineſe; alle dankten beglückt im Namen ihres Volkes für die Hilfe, die ihnen durch die Heilsarmee zuteil geworden iſt. Verſtändnis Epoche der Renaiſſanee gezeitigt, ſie hatte durch die Aufnahme der antiken Wiſſenſchaften die Waffen geliefert, den ſeparatiſti⸗ ſchen Geiſt wirkſam zu bekämpfen, ſie hatte die Stadt der Apoſtel aus ihrem mittelalterlichen Verfall gerettet und zu monumentalem Glanze, prieſtertums erhoben. Die katholiſche Kirche wollte Herz und Augen etwas bieten und trat wieder mit der Kunſt in innigſte Verbindung, um durch ſie ihre Ideen der großen Maſſe form⸗ vollendet vor die Augen zu ſtellen. Zum zeitlichen Symbol dieſer auf dem ehernen Fundamente des Tridentiner Konzils neuerbauten Kirche wurde die neue Peterskirche mit ihrer gewaltigen Kuppel. Wie ein ſteinernes Ledeum wölbt ſie ſich über das alte Grab des Fürſten der Apoſtel. 1506 war der Grundſtein gelegt worden, die größten Baumeiſter der Zeit, Bramante, San Gallo, Rafgel, Peruzzi, Michelangelo, Vignola, Ligario, della Porto und Maderna ſchufen, ſich ablöſend, in einem Jahrhundert den Wunderbau der größten Kirche der Welt; und achthundert Arbeiter vollendeten, Tag und Nacht ſchaffend, in 22 Monaten die von Michelangelo entworfene Kuppel.(1500). Den ganzen Bau, mit Einſchluß der erſt 1667 fertig gewordenen Kolonaden, die den Petersplatz gewaltig umrahmen, hat die katholiſch gebliebene Chriſtenheit mit 47 Millionen Goldſkudi(250 Millionen Goldlire) ſich errichtet. An jene großartige Einweihungsfeier, die vor 300 Jahren Urban VIII. mit der ganzen Pracht ſeiner kirchlichen Würde veranſtaltete, mag Schiller gedacht haben, als er die Hymne Mortimers dichtete: Wie wurde mir, als ich in's Innere nun Der Kirche trat und die Muſik der Himmel Herunterſtieg und der Geſtalten Fülle Verſchwenderiſch aus Wand und Decke quoll, Das Herrlichſte und Höchſte gegenwärtig Vor dem entzückten Auge ſich bewegte. Als ich ſie ſelbſt nun ſah, die Göttlichen, Den Gruß der Engel, die Geburt des Herrn, Die heilige Mutter, die herabgeſtiegene Dreifaltigkeit in leuchtender Verklärung, Als ich den Papſt dann ſah, in ſeiner Pracht Das Hochamt haltend und die Völker ſegnend. S„Wozzek“⸗Skandal in Prag. Das tſchechiſche National⸗ theater in Prag hatte in der Vorwoche Alban Bergs Oper ⸗Wozzek“ nach der vor eineinhalb Jahren in Berlin er⸗ folgten Uraufführung zur Aufführung gebracht. Die Auf⸗ zur würdigen Reſidenz des Hohen⸗ ch dert würden, dann werde die engliſche Eiſen⸗ und Fand erzeugung ſtark zurückgehen, woraus nur Deutſch und andere Länder Nutzen zögen. Die chineſiſchen Seepiraten feſtgenommen e — London, 18. Nov. Aus Hongkong wird gem, ſt, daß es dem engliſchen Aviſoboot„Blue Bell“ gelungeich das Rettungsboot mit zehn Seeräubern, die den eng 5 10 Dampfer„Sunning“ gekapert und in Brand geſetzt hehabe zu erreichen. Die Seeräuber wurden feſtgenommen. ungs⸗ ertrank einer. Ein Newyorker Dampfer hat ein Ret boot mit drei Offtzieren, zwei Deckofſizieren und einem gier des Dampfers„Sunning“ aufgefunden. ————— Zrun“ Wiederholung der Oper kam es im zweiten Akt zu Hualett gen. Im Parterre und auf der erſten und zweiten wurde durch Pfeifen und Trommeln gegen das Were gro, ſpruch erhoben, ſo daß die Vorſtellung vorzeitig abgeahm en werden mußte. Die Mehrheit des Publikums dieſe Entſcheidung mit Ruhe entgegen. Gloſſen zur Theatergeſchichte Von Rolf von Menz 0 Als ber große franzöſiſche Dichter, Chategubria eine Jahre 1834 ſeine Lebenserinnerungen ſchrieb, bildete 19 dem Geſellſchaft, die das Verlagsrecht dafür erwarb. Sie 5 aus. Dichter eine Leibrente von 25000 Franken im Jabalz der Dieſe wurde jedoch auf 12 000 Franken herabgeſetzt, Dichter zu lange lebte. ter un Die ſprüchwörtliche Rückſichtsloſigkeit der Dichate noch Schriftſteller, bar jeder kaufmänniſchen Einſicht, iſt hem der unverſiegbare Quell des Aergers aller Verleger. ** and e a Madame Janin— nicht Jannings— war eine in. Dei Ländern im Jahre 1830, ſehr gefeierte Schauſpieler wenn e Zirkusdirektor Barnum bot ihr eine große Summe, ſchickli nach ihrem Tode ihre Leiche, ſchön einbalſamiert ab. aufgemacht, zur Ausſtellung bringen dürfte. ... Womit ihre Ungeeignetheit zum Filmſtar erhärtet iſt. * änze Als im vorigen Jahrhundert die berühmte 5 ſollie Fanny Elsner zum erſten Male in Richmond auftrigt. 0 wurde ihre Ankunſt mit Kanonenſchüſſen angekün ſi Einzug war ein Triumphzug, ein langer Zug, au tsherren, alle Behörden der Stadt, der Bürgermeiſter, die Ra rin die Staatsräte, die Richter beteiligten. nde Man, Warum nutzt man die Partei und Klaſſen eintge Nationg des Tanzbeines nicht beſſer aus? Es lebe die tillergirl⸗Parteil chen as. n Arls im Jahre 1829 die Aufflührung des Durgeſſtige Schaufpiels„Heinrich III.“ bevorſtand, ſuchten die que Au, Spiken des damaligen Frankreichs beim König umema dienz nach,„weil es eine Unmöglichkeit wäre baſ in Proſa geſchriebenes Stück die geheiligten Bret Auch ein König kann klüger ſein als die führung war zwar bei einem Teil des Publikums nicht ohne Widerſpruch geweſen, batte aber dennoch Erfolg. Bei der 1 8 9 5 +. 7 Bühne Frankreichs entweihen ſollte“. Spiben ſeine Landes— er lehnte das Anſuchen ab. 5 len + — —— ** 2 2„— Der javaniſche Aufſtand Nach einem geſtern im Kolonialminiſterium etngeter 8 fenen Telegramm des Generalgouverneurs in Batavia iſt. Zuſtand in ganz Weſt⸗Java befriedigend außer in der Riege, U ſchaft Pandeglang, wo die Bevölkerung zu ernſthaftem. 3 ſtand übergegangen iſt. In Bantam ſind Militär und Polide.„ Herr der Lage. Die kommuniſtiſchen Angriffe en eel Laboeon konnten abgeſchlagen werden. Die Aufſtändiſchon Ei verloren hierbei zehn Tote und eine große Anzahl Die ſch Verwundeten. Der Zuſtand iſt jedoch kaum verändert. de Telephonverbindungen ſind noch zerſtört. Die Stadt W er von den Einwohnern fluchtartig verlaſſen. Bei Hausſuchungen vor wurden in Soerabaja 30 Perſonen verhaftet. In Weltevre 5 Au wurden 460 Perſonen gefangen genommen. In Ben ver doeng wurden alle kommuniſtiſchen Führer in Haft genonune 68 In Batavia haben ſich 60 Aufſtändiſche freiwillig der Poliꝛ reg gemeldet. ne 8 be Letzte Meldungen 8 Sy Schweres Gasunglück — Köln, 18. Nov. Ein ſchweres Gasunglück, dem 165 G7 Menſchenleben zum Opfer ſielen, ereignete ſich in der 01 he in einem Hauſe in der Aachener Straße. Ein junges hn we paar, das abends von der Hochzeitsreiſe zurlückgekenn, it war, hatte noch vor dem Schlafengehen ein Bad genomm in 10 Als die Haushälterin geſtern vormittag das Ehepaar en⸗ ſeinem Schlafzimmer nicht antraf, ging ſie mit einer breuſige i0 den Lampe in das Badzimmer. Sofort entſtand eine eiggn ch (Gasexploſion. Die Haushälterin eilte mit brenneneil⸗ un Kleidern auf die Straße, wo ihr Hausbewohner zu Hilje 01 W6 ten. Schwer verletzt wurde ſie ins Krankenhaus gebra an O Das junge Paar fand man im Badezimmer tot vor. de⸗ de nimmt an, daß die jungen Leute nach dem Bade im B0% du zimmer eingeſchlafen ſind und vorher vergeſſen hatten, Gashahn abzuſtellen. Eiſenbahnunfall — Paris, 18. Novbr. Ein ſeltſamer Eiſenbahnunfall fl eignete ſich geſtern nachmittag auf dem Bahnhof von Autaute Ein elektriſcher Zug überfuhr einen Prellbock und ra ein⸗ R gegen die Mauer des Bahnhofsgebäudes, ſodaß das Dach tr ſtürzte. Elf Perſonen wurden leicht verletzt. 1 t Die Magdeburger Gerichtsaffäre 4 QBerlin, 18. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) A1. b Unterſuchungsverfahren gegen andgerichtsdirektor Iſar u leann, Landgerichtsrat Kölling und Kriminalkommeſer, i Tenhold vom Magdeburger Polizeipräſidium geht eſſen u Bor dem Diſziplinarſenat wird unter Ausſchluß der Oeſa, e lichkeit verhandelt und erſt der Beſchluß des Diſziplinarſenom bei dem das Verfahren um einen Antrag auf Entfernung en 0 Dienſt läuft, wird das Ergebnis der Unterſuchung brien⸗ In der Diſziplinarſache gegen den Kriminalkommiſſar ver⸗ hold werden jetzt in Berlin eine Reihe von Zeugen nommen. 6 100 9 Politiſche Verlobung Per N Berlin, 18. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) cher B. S. wird aus London gedrahtet, nach einer Budarn ſte Meldung der„Chicago Tribune“() ſoll ſich die jü ſich Tochter des rumäniſchen Königspaares, Jleana,—5 dem 3. Zt. mit der Königin Marie in Amerika aufhält, Ruchricht Erzherzog Albrecht verlobt haben. Man bringt dieſe Na Eri⸗ in ſeparatiſtiſchen Kreiſen mit einer möglichen Wahl denhang, herzogs zum König von Ungarn in Zuſammen rgan Dieſe Gerüchte werden von einem royaliſtiſchen Pen Ungarns beſtätigt, das noch hinzufügt, Bethlen ſei mi Plan durchaus einverſtanden. Ende des Bergarbeiterſtreiks der — London, 18. Nopbr. In einer Verſammlung ſag ſter⸗ britiſche Innenminiſter Hicks, er hoffe, daß der Kohlenarddieſe ſtreik in 48 Stunden beendet ſein werde. ennerhin⸗ ſchrecklichen wirtſchaftlichen Kämpfe in England nicht Stahl 2 ** *** — SSre 4 — * der 5 5 4 Eüiten 8 ſoll mir den Magen beſſer heizen, als die Briketts Donnerstag, den 18. November 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 535 Wirtſchaftliches. Soziales Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt-Baſel fl Die künftige Automobilſtraße Hamburg—FrankfurtBa⸗ unſer badiſches Land von der Nordgrenze bis zur 9 grenze in ſeiner ganzen Länge durchziehen. Der wirt⸗ lüchen und verkehrspolitiſchen Bedeutung dieſes mo⸗ Verkehrsweges entſprechend hat daher Baden von berein die Beſtrebungen zur Schaffung einer ſolchen —— aufs lebhafteſte unterſtützt. An der Gründungs⸗ eines Vereins zur Errichtung der Autoſtraße abe)in Frankfurt war Baden vertreten durch Ober⸗ meſcrungsrat Dr. Zierau(Badiſche Regierung), Bürger⸗ iſter Schneider(Stadt Karlsruhe), Beigeordneter Dr. 0 artſch(Stadt Mannheim), Bürgermeiſter Dr. Am⸗ Steder(Stadt Heidelberg), Verkehrsdirektor Dufner Bud Freiburg); für die Autoſtraße Mannheim- Heidelberg ikus Dr. Schneider und für die Portlandzementwerke bunaabeim-Heidelberg Direktor Dr. Vogel. Das Grün⸗ rol für den Verein„Hafraba“ verzeichnet folgende * aus Baden: Badiſcher Staat, die Städte Mann⸗ * Karlsruhe und Freiburg ſowie die Portlandzement⸗ itt e Mannheim⸗Heidelberg. Der Badiſche Verkehrsverband er„Hafraba“ als Mitglied beigetreten. Es iſt zu erwarten, — Handelskammern, Handwerks⸗ und Landwirtſchafts⸗ Pterr, die Verkehrsvereine, Städte und ſonſtige Körper⸗ Ba dem neuen Verein ebenfalls als Mitglieder beitreten, wert adens Intereſſe nach Kräften zu vertreten. Beſonders für unſer Land iſt es, daß die badiſche Regierung dele Eaterunasrat Dr. Zierau in den Vorſtand des Vereins gieren konnte. Der Sitz des Vereins iſt in Frank⸗ rt a. M. B. V. Die Lage des Arbeitsmarktes für die Zeit vom 4. bis 10. November 1926 Datgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermittlung.) W e er Arbeitsmarkt des Landes Baden weiſt am Stichtag Kächtiten Male wieder ein, wenn auch zunächſt noch unbe⸗ upfänbes Anwachſen der Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ ſti** auf. Sie iſt von 50 305 auf 50 483, alſo um 178 ge⸗ weisbe⸗ Die Entwicklung war in den einzelnen Arbeitsnach⸗ Mishe ezirken nicht einheitlich, in einigen Bezirken hielt die n0 rige Tendenz zu leichter Abnahme der Erwerbsloſigkeit im weiter an, während die Zunahme der Erwerbsloſenzahl wegg lgemeinen in der Hauptſache, wenn auch keines⸗ Co iſt rtsſchlieklich, auf Saiſonwirkungen zurückzuführen iſt. urück in der Landwirtſchaft die Kräftenachfrage weiter Erd gegangen und in der In duſtrie der Steine und laſfu 3 erfolgten wiederum Betriebseinſchränkungen(Ent⸗ Uchen den und Arbeitszeitverkürzungen). Seitens des ſtaat⸗ Brand orphyrwerks Doſſenheim mußten infolge eines Arbeitſales 36 Leute entlaſſen werden, außerdem wurde die vera zeit von 61 Mann verkürzt. Innerhalb der Metall⸗ Wiondebeitung und Maſchinen in duſtrie war ins⸗ Elektroxe in der Nähmaſchinenfabrikation, ſodann in der der Rrobranche und in der Blechnerei eine weitere Beſſerung die i achfrage nach Kräften unverkennbar, wenngleich dadurch ge ganzen vorwiegend noch ungünſtige Beſchäftigungs⸗ Die eſer Berufsgruppen nicht erheblich beeinflußt wurde. günſti hrenin duſtrie iſt im ganzen gut beſchäftigt. Die in d 5 Entwicklung des Arbeitsmarktes der Textil⸗ Geſentl rie(ſpeziell Bauwollſpinnerei und Weberei) hat im Stille ichen angehalten, doch erfolgte in der Berichtszeit die Papfang einer Wirkwarenfabrik. Aus der Induſtrie der gungs erverarbeitung iſt über günſtigen Beſchäfti⸗ dedeitad zu berichten. Während auf dem Arbeitsmarkt der im La 8 und lederverarbeitenden In duſtrie Zahl mdesdurchſchnitt noch ein weiterer leichter Zugang der Künſtiger Arbeitſuchenden zu beobachten war, ermöglichte der noch de Geſchäftsgang in der Weinheimer Lederinduſtrie Hol—5 Einſtellung weiterer Kräfte(Hilfsarbeiter). Im gemein, und Schnitzſtoffgewerbe machte ſich bei im all⸗ Futlaſfun noch ziemlich ungünſtig gebliebener Lage(kleineren Im G ingen) ein leichtes Anziehen des Bedarfs bemerkbar. denz penußmittelgewerbe bielt die aufſteigende Ten⸗ ürbeiter ganzen weiterhin an. Infolgedeſſen konnte die Kurz⸗ Iinkenersiffer noch von 2598(8. Nov.) auf 2070(10. Nor.) ſich Ein leichtes Abklingen der Erwerbsloſigkeit machte tend, 0 im Bekleidungsgewerbe ſaiſonmäßig gel⸗ ün du ſtrgekehrt iſt aus demſelben Grunde in der Bau⸗ der S und im Gaſtwirtsgewerbe eine Zunahme Hau arnbsloſigkeit wahrzunehmen. Auch in der Gruppe der ſebendgangeſtellten“ mehrt ſich das Kräfteangebot zu⸗ hrarktes zcharakteriſtiſch für die Entwicklung des Arbeits⸗ Gute 05 ieſer Gruppe iſt übrigens die Beobachtung, daß tellen 91 Kräfte aus der Schicht des Mittelſtandes nach r Monats⸗ und Putzfrauen nachfragen. Die Temperamente im November Von Ludwig Römer D Es iſt dulsangniniker: Ein feuchter und kalter Monat. werde in den Stuben und grau auf der Straße. Ich Eeleuchtungenſolgedeſſen für meine gute Stube einen neuen babaufenſt körper anſchaffen, die Krone, die ich neulich im Rie,— ſter ſah, koſtet zwar mehr Geld als ich in der Taſche Lude Gelder ich habe einen guten Freund, der mir das feh⸗ icht, meh vorſchießt. Man muß Licht in die Welt bringen, in März) Licht, das hat ſchon Goethe geſagt, und der ſtarb 10 werde wo es nicht ſo abſcheulich dunkel war wie jetzt. Und mern; mir gegen die Kälte auch einen kleinen Schnaps zu⸗ n und u Das Leben iſt nichts werk. Man muß einige wird Hilfsmittel zu ſeiner Verſchönerung anwenden; * E5 etwas wert. genehm kal holeriker: Ein erbärmlich feuchter, ein unan⸗ wäre. 58 Monat. Wenn es wenigſtens noch ehrlich kalt Ceinen oll Fenſterſcheiben wiſſen nicht, ob ſie frieren oder n en und fühlen ſich an wie ein Kandidat vor dem was 2; werde hinter dem Betrieb in meinem Büro urchſehen machen müſſen und mir die Abende mit dem Carm,—0 der Bücher vertreiben. Man wird allerdings Zimtragungen man ſieht, wie ungenau Fräulein Müller die kiwei Teledfn im Jburnal gemacht hat. Was ſoll das heißen: Kurg keine“hongeſpräche mit Magdeburg. Ich habe in Magde⸗ Miten Liebeunden. Halten meine Angeſtellten auf meine arkwald kiedeſpräche per Telephon? Ich werde Herrn eben ni ündigen. Wo iſt denn ſein Vertrag?— Es geyt 3 mit Güte und Liebe.— und kalken Hlegmatiter: Bei dieſem abſcheulichen naſſen man vor 0 Novemberwetter weiß man tatſächlich nicht, wie höelangweilngeweile den Abend verbringen ſoll. Zu Hauſe iſt ſieſtaurante auf der Straße iſt es langweilig und in den baliſt es§ iſt es auch langweilig, Ich werde ins Kino gehen, ar döſe öwar auch langweilig, aber man kann dort wunder⸗ kung 198 Es geht doch nichts über die einſchläfernde Wir⸗ aber diefe modernen Liebesfilms. Wenn ich ſchon den Lieb⸗ er Tre ſe Treppe hinaufſteigen ſehel 869 ſehe immer nach aud ohnee in dieſen Liebesfilmen. Iſt die Treppe krumm Frau ar Läufer, dann iſt der Mann reich und ſchlecht und die finem T und gut. Iſt die Treppe aus Kinomarmor und mit letzt nicht foich geſchmückt, dann iſt es umgekehrt. Wenn ſie⸗ ſpielen“„Was kommt dort von der Höh?“— dann dann Stäbtiſche Nachrichten Weihnachtsvorfreuden Wenn man in dieſen ſommerlichen Tagen die Mann⸗ heimer Hauptſtraßen durchwandert, kann man die Feſtſtellung machen, daß die Geſchäftswelt für den Weihnachtsverkauf ge⸗ rüſtet iſt. Man braucht nur die Auslagen einer eingehenderen Muſterung zu unterziehen, um wahrzunehmen, daß die tau⸗ ſenderlei Dinge, die in geſchmackvollſter Anordnung zur Schau geſtellt ſind, in reichlich fünf Wochen unterm Chriſt⸗ baum liegen ſollen. Die Serientage und ſonſtigen Sonder⸗ veranſtaltungen weiſen ja auch nachdrücklich darauf hin, daß man die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen ſoll, ſchon jetzt zu billigen Preiſen dies und jenes für den Gabentiſch zu er⸗ werben. Die Geſchäftswelt will verkaufen, will Ware unter die Leute bringen. Das verraten vor allem die Preisaus⸗ zeichnungen in den Schaufenſtern. Der altbewährte Grundſatz „Großer Umſatz, kleiner Nutzen!“ verſchafft ſich immer mehr Geltung. Und ſo iſt zu hoffen, daß das Weihnachtsgeſchäft — Verkäufer und Käufer befriedigenden Verlauf nehmen ird. Auf Groß und Klein üben z. Zt. die Spielwaren⸗ Ausſtellungen eine große Anziehungskraft aus. Wenn man nachmittags das Gewimmel bei Schmoller und Wronker ſieht, glaubt man ſich in die letzten Tage vor Weihnachten verſetzt. Im Warenhaus Schmoller herrſcht ſchon im Parterre Märchenſtimmung. Zwei rieſige Schneemänner flankieren im Flockengewimmel den Mittelgang. Wie ſtaunen die Kleinen, wenn ſie an der Hand der Mutter das Waren⸗ haus betreten und die beiden Rieſengeſtalten ſehen.„Muttt, ſchmelzen denn die Schneemänner nicht?“ Dieſe Frage kann man oft hören. Im dritten Stock iſt des Kindes Märchenreich. Wunderdinge gibts in der feſtlich mit Guirlanden und Kränzen geſchmückten umfangreichen Spielwarenaus⸗ ſtellung. Keinen Augenblick ſtehen die Mäulchen ſtill. Entdecken doch die Kleinen mit jedem Schritt immer mehr Neues und Unbekanntes. Und ſo wird der Wunſchzettel ſicher ellenlang ausfallen. Wenn alle Herrlichkeiten in Augenſchein genommen ſind, dann trippeln die Kleinen zum Clou der Spielwarenausſtellung, zur Bärenhochzeit. Man muß in den Vormittagsſtunden das Warenhaus aufſuchen, wenn man ſich mit Muße in-die köſtlichen Einzelheiten dieſer Schau⸗ ſtellung vertiefen will, denn in den Nachmittags⸗ und Abend⸗ ſtunden iſt der Andrang zu groß. Im Bärendorf befindet ſich wie üblich das Gaſthaus direkt neben der Kirche. Deshalb hat der Brautzug keinen weiten Weg zurückzulegen. Dem ſich freudeſtrahlend und liebevoll zunickenden Brautpaar ſchreiten zwei weißgekleidete Bärenmädchen voran. Ein zweites Paar folgt. Dahinter die Hochzeitsgäſte mit den El⸗ tern des Brautpaares an der Spitze. Der Pfarrer ſteht im Ornat an der Kirchentür und hebt ſegnend die Hände. Merk⸗ würdigerweiſe iſt dieſe in keiner Weiſe anſtößig wirkende Figur beanſtandet worden. Deshalb wurde der ſchwarze Talar durch einen roten erſetzt. Unter dem Geläute der Glocken— man ſieht den Glöckner eifrig am Strick ziehen— naht der Hochzeitszug dem Gaſthaus„zum Bären“, vor dem bereits fröhliches Leben und Treiben herrſcht. Die Dorf⸗ kapelle ſpielt zum Tanz auf. Unermüblich drehen ſich die Paare. Der Bärenwirt begrüßt mit tieſem Bückling ſeine Gäſte. Zur Linken fährt der Brautwagen durch ein Torhaus, auf dem drei Fanfarenbläſer Aufſtellung genommen haben. und Leierkaſtenmann beleben mit viel Volk die zene. Die Schauſtellung, die ſchon durch die ganze Welt ge⸗ wandert iſt, wurde von der Firma Marg. Steiff in Gien⸗ gen a. Br.(Württ.), der älteſten Fabrik von Stofftieren, zur Verfügung geſtellt. Die Leitung des Warenhauſes Schmoller hat mit der Schauſtellung ein Preisausſchreiben für Kinder im Alter von—14 Jahren verbunden. Wer den beſten Aufſatz über die Bärenhochzeit liefert, erhält den erſten Preis im Betrage von 50 Mark. Die nächſtbeſten Arbeiten werden mit 40, 30, 20 und 10 Mark prämiiert. Außerdem ſte⸗ hen 20 Troſtpreiſe in Form von guten Büchern zur Verfü⸗ gung. Mehrere Arbeiten ſind ſchon in den in der Nähe hän⸗ genden Briefkaſten geworfen worden. In das Preisrichter⸗ kollegium wurde ein Schulmann berufen, wodurch die Ge⸗ währ gegeben iſt, daß die Arbeiten fachmänniſch gewertet werden. Wer hat in der Schule 1 oder 2 im Aufſatz? Auf zum Wettbewerb! Im Warenhaus Wronker iſt Tag für Tag der gleiche Maſſenandrang. Das Hauptſchauſtück der Spielwaren⸗ Ausſtellung, die in reichhaltigſter Fülle alle Wünſche be⸗ friedigt, iſt hier die von Chefdekorateur Klank mit viel Ge⸗ ſchmack und Sorgfalt geſchaffene„Mühle im Schwarz⸗ wald“, das Tableau einer Schwarzwaldlandſchaft. Die Mitte nimmt auf einer Anhöhe eine Mühle ein. Das Bächlein, das das Rad in Bewegung ſetzt, fließt den Abhang hinunter in einen Teich, in dem ſich lebende Goldfiſche tummeln. Zur Rechten ſieht man eine Schmiede, zu der ein Auto hinauf⸗ fährt. Offenbar iſt eine Reparatur notwendig. Der Schmie⸗ demeiſter ſteht ſchon wartend am Amboß. An der rechten bin ich beſtimmt eingeſchlafen. Iſt das nicht das Schiff aus Undine, das über die Wogen geht?— O es iſt doch ſchön warm im Kino. Der Melancholiker: Soweit man in dieſem naſſen, kalten, abſcheulichen Monat von Natur reden kann, iſt die Natur jetzt, ſelbſt auf einen Tiefpunkt der Verdroſſenheit ge⸗ kommen, von dem ſie ſich ſelbſt durch die fernen Weihnachts⸗ freuden kaum erheben kann. Ich will auf die Straße gehen, mir den Regen ins Geſicht peitſchen laſſen nud hinter den an⸗ gelaufenen Scheiben der Gaſthäuſer die Menſchen ſtudieren, die ſelbſtgefällig und, ohne an die armen Tiere zu denken, ihre Koteletts und Rumſteaks eſſen. Selbſt die Bettler gehen nicht auf die Straße, denn ſie wollen ſich nicht durch die Be⸗ mitleidenswürdigkeit des Wetters ſchlagen laſſen. Wie ſchmut⸗ zig und naß ſehen die Ankündigungen der Vergnügungs⸗ ſtätten, die an den Litfaßſäulen kleben, aus. Das Vergnügen, bei ſchlechtem Wetter auszugehen, iſt offenbar meine Speziali⸗ tät, denn man ſieht von den Leuten, denen es eine Luſt, iſt zu leben, keinen Menſchen auf der Straße. Hier iſt die Stadt zu Ende. Seltſam wie das Waſſer zwiſchen den Steinen und weggeworfenen Konſervenbüchſen grün⸗ſilbrig glänzt. Auch die Wolkenbildung am Horizont iſt nicht unintereſſant. Häß⸗ lich iſt dies Wetter eigentlich gar nicht, es iſt unfreundlich, aber auch unfreundliche Menſchen können Schönheit ver⸗ breiten Es iſt zwar keine Luſt zu leben,“ aber es iſt doch wenigſtens ſchön von der Natur, daß ſie herrlich iſt und den wahren Stand der Dinge wiedergibt. — Kunſt und Wiſſenſchaft EVerſteigerung franzöſiſcher Meiſterbilder des 19. Jahr⸗ hunderts. Der Katalog der Sammlung des Grafen Fouché d' Otrante, die am 1. Dezember bei Rudolf Bangel in Frankfurt a. M. wird, erſcheint unter Mit⸗ arbeit von Julius Meier⸗Graefe und bringt Abbildungen faſt aller in der Auktion befindlichen Stücke. Graf Fouchs 'Otrante iſt der Enkel des berühmten Fouché, des Gegners der Bourbonen während der franzöſiſchen Revolution, einer der Granden Napoleons, der ihm den Titel eines Herzogs von Otranto gab. Der Beſtand der Sammlung, die vornehm wähleriſchen Sinn erkennen läßt, enthält in erſter Linie Ge⸗ mälde des Kreiſes von Barbizon und der Impreſſioniſten; faſt alle bedeutenden Vertreter dieſer Blütezeit der franzöſi⸗ ſchen Malerei ſind mit typiſchen Arbeiten zu finden, ſo Mil⸗ let mit einer von Meier⸗Graefe als Hauptwerk dieſes Künſt⸗ Seite der Schmiede befindet ſich ein Bleichplatz, auf dem die Wäſche luſtig im Winde flattert. Zur Linken der Mühle ge⸗ langt man zu dem tiefer gelegenen Gaſthaus„zum goldenen Stern“. Die Kühe, die die Milch für den Kaffee der Gäſte liefern tummeln ſich auf der vorgelagerten Wieſe im Pferch. Die Landſtraße, die im Vordergrund vorbeizieht, iſt von allen möglichen Fahrzeugen, u. a. dem Poſtauto, einem Holzfuhr⸗ werk, Milchwagen, Heuwagen, belebt. Da die Straße rotiert, ſind die Fahrzeuge, zwiſchen die ſich Fußgänger miſchen, ſtän⸗ dig in Bewegung. Zur Rechten kommen ſie aus einem Tun⸗ nel heraus und verſchwinden zur Linken in der Anhöhe, die von der Mühle gekrönt wird. Im Hintergrund ſetzen ſich die Schwarzwaldberge in einer gemalten Landſchaft fort. Der Vordergrund iſt von allerlei Volk in den charakteriſtiſchen Schwarzwaldtrachten belebt. Das ſehr wirkungsvolle Tab⸗ leau wurde mit Ausnahme der verwendeten Spielſachen in den Werkſtätten des Warenhauſes angefertigt. In den Abendſtunden, wenn die Beleuchtung aufflammt, ergießt ſich ein wahrer Lichtſtrom über die funkelnden und glitzernden Auslagen der Firma Cäſar Feſenmeyer in P 1, 3. Wer von den Planken her die Breiteſtraße betritt, wird unwillkürlich durch dieſe wirklich großſtädtiſche Schau⸗ ſtellung gefeſſelt, die bei näherer Betrachtung Zeugnis von der Leiſtungsfähigkeit der Firma Cäſar Feſenmeyer ablegt. die ſich im Verlaufe von nahezu 30 Jahren aus beſcheidenen Anfängen zu führender Stellung in der Juwelier⸗ und Uhrenbranche emporgeſchwungen hat. Im Oberſtock der ele⸗ ganten Geſchäftslokalitäten hat Herr Feſenmeyer einen U m⸗ bau vornehmen laſſen, durch den Raum für eine Anzahl Kojen zur Unterbringung von Stand⸗, Wand⸗ und Tiſch⸗ uhren geſchaffen wurde. Die von einem in rotbraun und gelb gehaltenen Mahagonigeländer umſchloſſene Oeffnung, durch die der Blick ins Parterre freigegeben wird iſt ge⸗ blieben. In einer mächtigen Vitrine ſind hauptſächlich ſil⸗ berne Beſtecke ausgelegt. Bei einem Rundgang in dieſe⸗ erweiterten Abteilung kann man ſich von neuem davon überzeugen, daß die Firma jeder Geſchmacksrichtung von der einfachſten bis zur koſtſpieligſten Rechnung zu tragen weiß. Daäbei ſind die Preiſe wieder nahezu auf das Vor⸗ kriegsniveau zurückgegangen. Auch dieſer Umſtand wird viel zur Belebung des Weihnachtsgeſchäfts beitragen. Da wir von Umbauten berichten, darf das neue Geſchäfts⸗ lokal der Eiſenwarenhandlung Hirſch Schu ſt er nicht un⸗ erwähnt bleiben, das dieſer Tage in F 3, 19/21 eröffnet wurde. Die Firma, die auf ein mehr als hundertjähriges Beſtehen zurückblicken kann, iſt die älteſte der Branche am hieſigen Platze. Im Jahre 1808 von dem aus Frankfurt hierher ver⸗ zogenen Kaufmann Hirſch Schuſter gegründet, wurde die Firma ſchon im Johre 1840 in der Mannheimer Chronik als weſentlicher Faktor im Wirtſchaftsleben erwähnt. Im Jahre 1857 übernahm nach dem Tode des Gründers deſſen Tochter Jeannette umſichtig und tatkräftig die Leitung, an die ſich noch heute die alten Handwerksmeiſter mit Anerkennung und Bewunderung erinnern. Ihr Nachfolger wurde der Enkel des Gründers, Herr Arthur Baer, von dem die Herren Metzger und Hamburger die Firma übernahmen. Gegenwärtig liegt die Leitung der Firma, die ſich nach den Schwierigkeiten in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit zu neuer Blüte entfaltet, in den Händen des Herrn Hamburger unter Beteiligung der Witwe des Herrn Metzger, der im Jahre 1920 aus dem Leben ſchied. Sch. * * Neue Bilder aus Amerika ſind ſeit heute im Schau⸗ fenſter unſerer Geſchäftsſtelle in R 1(Baſſermann⸗ haus) am Markt ausgeſtellt. Die Abbildungen, die der „Newyork Times“ entſtammen, ſtellen dar: 1. Das„zweite Newyork“ Amerikas, das Wolkenkratzerviertel in Miami (Florida), dem die große Sturmkataſtrophe nichts anhaben konnte.— 2. Eine echt amerikaniſche Huldigung: Studenten einer kaliforniſchen Univerſität begrüßen eine Bankiers⸗ tagung, indem ſie durch ſchwarzgekleidete Kommilitonen in⸗ mitten weißgekleideter ein Dollarzeichen darſtellen.— 3. Das Denkmal, das über den Reſten des 1898 infolge einer Explo⸗ ſion im Hafen von Havanna verſunkenen und inzwiſchen wie⸗ der gehobenen Kriegsſchiffes„Maine“ errichtet worden iſt. * Lebensrettung. Der Herr Landeskommiſſär hat unterm 5. November dem Realgymnaſiaſten Friedrich Karl Kembter in Mannheim, Emil Heckelſtraße 111, der am 14. Juli 1926 einen unbekannten Mann vom Tode des Ertrinkens im Neckar gerettet hat, für ſeine mutvolle und entſchloſſene Tat eine öffentliche Belobung ausgeſprochen. Rdblee ——————————— Seir 100 Johren bewährt von Millienen SSSnben lers angeſprochenen„Feldlandſchaft mit Hirten“, Corot mit zwei außerordentlich feinen„Wald⸗ und Wieſen⸗Partien“, Daubigny und Dubré mit Perlen, die den ganzen Reiz der Schule von Barbizon verraten. Charles Jacque, der Freund Millets, iſt dreifach, Monticelli doppelt vertre⸗ ten. Aeußerſt wirkungsvoll iſt die die ganze Kraft des tem⸗ peramentvollen Lehrers der europäiſchen Malerei des 19. Jahrhunderts verratende„Kreuzabnahme“ von Eugene Delacroix. Weiterhin finden ſich in dem Katalog drei Arbeiten Courbets, darunter das aus der Ausſtenung des Salons das Jahres 1882 bekannte„Waloͤbild mit Felſen“. Als geſuchtes Werk iſt auch Daumiers Bücherhändler“, eine der charakteriſtiſchen Wiedergaben des Pariſer Straßen⸗ lebens, anzuſprechen. Den Uebergang zu den Impreſſioniſten vermittelt Carriere mit einer„Traumgruppe“, aus dem ſich anſchließenden Kreis enthält der Katalog vier Werke von Renoir,„Akt“ und„Landſchaften“, zwei typiſche„Landſchaf⸗ ten“ Sysleys aus verſchiedenen Epochen dieſes Meiſters. — Mit dieſer Fülle von Koſtbarkeiten des 19. Jahrhunderts gelangen neun, zur Kollektion Fouché'Otrante gehörige Gemälde alter Meiſter zum Ausgebot, von denen hier nur ein hervorragendes engliſches„Porträtbild“ aus dem Reynolds⸗Kreis, eine„Landſchaft mit Vieh“ von van der Velde, eine köſtliche, bezeichnete„Italieniſche Landſchaft“ von Bartholomäus Breenbergh, ſowie ein großfiguriges Bild von van Dyck angeführt ſeien. Flußräuberei in China Die gegenwärtigen Unruhen im Reich der Mitte haben auch wieder, wie einſt in den Tagen des S und des Boxeraufſtandes, zu großer Unſicherheit auf den gewaltigen Strömen des Landes geführt. Viele Flußdampfer, beſonders engliſche, ſind organiſierten Seeräuberbanden in die Hände ge⸗ fallen. Beſonders in der Provinz Kwantung war die Sicherheit äußerſt gering.„Man ſah dort,“ ſchreibt ein Augenzeuge der letzten Kämpfe in der„Nieuwe Rott. Courant“,„nur wenige Dſchunken, die nicht mit Geſchützen bewaffnet waren. Dampfer waren ſtets ſo eingerichtet, daß ein Entern möglichſt ſchwierig war. Metallnetze ſperrten jeden Zugang ab. Die großen eng⸗ liſchen Dampfer, die zwiſchen Kanton, Hongkong und Macao verkehrten, hatten nicht nur eine bewaffnete Wache an Bord; ſie waren auch ſo eingerichtet, daß während der Fahrt die wich⸗ tigſten Stellen des Schiffes, Maſchinenraum, Steuer und Kom⸗ mandobrücke unerreichbar waren. Nur dank dieſer Maßnah⸗ men war es möglich, die Fahrt leidlich aufrecht zu erhalten. 2 A. Seite. Nr. 535 Neue Mannheimer getinug(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. November 19²⁰ Marktbericht Infolge des anhaltend milden Wetters iſt die Zufuhr von Marttwaren fortgeſetzt gut, daß man bald von einer Ueberproduktion ſprechen könnte. Berückſichtigt man die vorgeſchrittene Jahreszeit, ſo muß man ſich geradezu wundern, daß überhaupt noch ſoviel Ware auf den Markt kommt. Was die inländiſchen Erzeugniſſe anbelangt, ſo kom⸗ men dieſe größtenteils direkt vom Felde weg auf den Markt, was den großen Vorzug hat, daß die Ware friſch und von an⸗ genehmem Geſchmack iſt. Die Krautſchneider waren heute wieder feſt in Tätigkeit. Maſſenbeſuch hatten die Fleiſch⸗ verkaufsſtände, an die zeitweiſe überhaupt nicht ran⸗ zukommen war. In Kartoffeln ging ein gutes Geſchäft. Der Marktverkauf zog ſich heute wiederum von der äußerſten Marktecke bei der berüchtigten Kurve bis zum Evangel. Hoſpitz hinauf. Anfänglich war die Stimmung der Ver⸗ käuferinnen ſehr flau. Mehr wie ſonſt prieſen ſie ihre Ware an, denn der um 9 Uhr einſetzende Regen drohte das ganze Marktgeſchäft zu verwäſſern. Erfreulicherweiſe kam es aber nicht ſo weit. Als der Regen nachließ, ſtellten ſich die Hausfrauen ein. Bei der reichen Fülle des Angebots war die ſonſt immer an die Männer gerichtete Frage„Was ſoll ich kochen“ ſehr raſch gelöſt. Da der Mann zur jetzigen Jahreszeit gern Wildbret ißt, gings zunächſt aufs Denk⸗ mal zu, an dem es Feldhaſen, Rehe, Feldhühner, Faſanen und Schnepfen gab. In Fluß⸗ und Seefiſchen war die Aus⸗ wahl gleichfalls ſehr reichlich. Da Eier und Butter ſtets be⸗ gehrenswerte Artikel für die Küche ſind, wurden auch dieſe Stände im Vorbeigehen beſichtigt, wobei ſeſtgeſtellt werden mußte, daß die Ware immer„anziehender“ wird. Es gab auch ziemlich Grünreizker und Maronenpilze. Die Lage des Gemüſemarktes iſt unverändert günſtig. Das Angebot iſt gut, ſomit auch hier die quälende Wahl raſch ausgeſchaltet. In der Hauptſache wurden Roſen⸗ kohl, Blumenkohl und Schwarzwurzeln und in Sceaten Feld⸗ und Endivienſalat bevorzugt. Erwähnenswert iſt weiterhin die gutbeſchickte Geflügelbörſe, auf der es la. Maſtgänſe und anderes ſchönes Geflügel für die Bratpfanne zu kaufen gab. Im allgemeinen hätte der Geſchäftsgang etwas leb⸗ hafter ſein dürfen. An den Blumenſtänden ſah man von Schnittblumen faſt nur die einſtieligen und reichblühen⸗ den Chryſanthemen, in Topfpflanzen die entzückenden Alpenveilchen. In Aepfeln und Birnen ging das Verkaufsgeſchäft, namentlich in den niederen Preislagen, flott. In Edelobſt, das in ſchönen Packungen angeboten wurde, herrſchte rege Nachfrage, da man jetzt ſchon beginnt, ſich— Weihnachtsäpfeln wenigſtens einigermaßen ein⸗ zudecken. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts verſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—,5; Salatkartoffeln 12—17; Wirſing—12; Weißkraut—10; Rotkraut 10—12; Roſenkohl 30—40; Schwarzwurzeln 40—55; Blumenkohl Stück 20—120; Ka⸗ rotten Büſchel—12; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10 bis 12; Weiße Rüben—10; Spinat 15—18; Zwiebeln—10, Knoblauch Stück—10; Lauch Stück—10; Kopfſalat Stück 10 bis 25, Endivienſalat Stück 10—30; Feldſalat 80—160; Man⸗ gold—10; Rettich Stück 10—15; Meerrettich Stück 20—70; Suppengrünes Büſchel—12; Peterſilie Büſchel—10; Sel⸗ lerie Stück—70; Tomaten 45—70; Aepfel 15—45; Birnen 12 bis 40; Kaſtanien 23—35; Trauben 70—100; Orangen Stück 10—30; Zitronen Stück—12; Bananen Stück—20, Nüſſe 65—70; Süßrahmbutter 200—240; Landbutter 180—200; Weißer Käſe 45—55; Honig mit Glas 180—240; Eier Stück 12—21; Aale 160; Hechte 160; Barben 120—140; Karpfen 140—160; Schleien 160—180; Breſem 80—120; Kabeljau 40—50; Schell⸗ fiſche 40—60; Seegal 40—60; Seelachs 40—50; Seehecht 703 Stockfiſch 50: Backfiſche 50—60; Hahn: lebend Stück 150—350, geſchlachtet Stück 200—650; Huhn: lebend Stück 150—380, ge⸗ ſchlachtet Stück 200—650; Enten: geſchlachtet Stück 500—850; Tauben: geſchlachtet Stück 100—150; Gänſe: lebend Stück 700 bis 900, geſchlachtet Stück 700—1800; Rindfleiſch 110; Kuh⸗ fleiſch 70; Schweinefleiſch 130; Hammelfleiſch 100; Kalbfleiſch 130; Gefrierfleiſch 70; Feldhaſen: Ragout 120, Braten Ri 0 * Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte eine 42 Fahre alte Frau in ihrer Wohnung in der öſtlichen Neckar⸗ ſtadt aus bis jetzt noch unbekannter Urſache durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Es beſteht Lebens⸗ gefahr.— Im Schloßgarten brachte ſich geſtern abend ein 26 Jahre alter Schloſſer in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in den linken Unterarm bei. Eine Polizeiſtreife verbrachte den Lebensmüden auf die nächſtgelegene Wache, legte ihm einen Notverband an und übergab ihn den herbeigerufenen Angehörigen. Grund zur Tat Familienſtreitigkeiten. * Bubenſtreich. Heute nach Schulſchluß erwartete die rad⸗ fahrende Jugend der Mollrealſchule eine nicht ange⸗ nehme Ueberraſchung. An ſämtlichen 20—25 im Erdgeſchoß der Schule untergeſtellten Fahrrädern war das Hinterrad⸗ ventil abgeſchraubt. Den Schülern blieb nichts anderes übrig, als den oft weiten Weg zu Fuß zurückzulegen. Veranſtaltungen 3 Mannheimer Muſikſchule. Die Klavierklaſſen Han⸗ ſen⸗Drinand hatten in den Harmonieſaal zu zwei Vor⸗ tragskonzerten eingeladen, um die Reſultate des verfloſſenen Schuljahres der HOeffentlichkeit darzubieten. Die Kleinſten hatten den Vortritt und ihr Aufmarſch vollzog ſich in raſcher Folge. Manch' Fingerlein hieb zwar daneben und die Angſt hinderte die freie Entfaltung alles Könnens. Trotzdem ließen die Darbietungen den Fleiß der Lehrenden wie der Lernenden erkennen und—— das nächſtemal wird's ſicher beſſer. Reiferes bot der Abend, wenngleich auch hier nicht alle Vorbedingungen zur Konzertleiſtung erfüllt waren. Möglich auch, daß die Auf⸗ gaben zu hoch geſtellt waren. Vom Beſten das Beſte war ohne Zweifel das Klavierkonzert C⸗dur erſter Satz von Beethoven von Frl. Grete Schirmer vorgetragen. Sie ſcheint die ſtärkſte Begabung zu ſein, denn aus ihrem Spiel ſprach Temperament, ſtarkes Empfinden, Formen aus dem Gepacktſein, nur daß es ſtellenweiſe nicht ganz ausreichte. Doch daran iſt ihre Jugend, nicht ihr Können ſchuld. Auch das Chopin'ſche Nocturno in Esmoll wurde von Fritz Wertheimer mit achtbarem Können geſpielt. An Hilde—9 gefiel mir der ausge⸗ zeichnete Anſchlag und das ausgeſprochene Gefühl für Rhyth⸗ mik. Bliebe nun noch Frl. Trötſchler und Frl. Bittel zu nennen; die eine ſpielte Schubert⸗Liſzts Wanderer⸗Fantaſie, mit der der Abend ſchloß, wohl mit guter Muſikalität und großem Können, aber ſie„verkörperlichte“ ſie derart, daß es einem in der Seele wehe kat; mit einer einfachen Empfin⸗ dungsſkala läßt ſich dieſe Phantaſie nicht abtun. Frl. Bittel dagegen erweckte den beſten Eindruck. Sie ſteht zwar noch im Banne der Technik, was dem Zuſammenſpiel manchmal etwas vom Gleichmaß nahm, aber ſie lebt in ihrer Muſik, die ſie interpretiert und das iſt höchſt anerkennenswert. UI. L2z. Straßenſperren in Baden Auf der letzten Landesausſchußſitzung des Badiſchen Ver⸗ kehrsverbandes wurde auch der Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß die Fremdenorte rechtzeitig über die Vornahme der Wegeverbeſſerungen, die im allgemeinen zur Sper⸗ runggewiffer Strecken führt und beſonders dem durch⸗ gehenden Autoverkehr manche Hinderniſſe entgegenſtellt, recht⸗ zeitig in Kenntnis geſetzt werden. Erfreulicherweiſe hat das Finanzminiſtertum dieſem Wunſche entſprochen und die badi⸗ ſchen Bezirksämter angewieſen, dem Badiſchen Verkehrsver⸗ band jeweils die geplanten Straßenaxbeiten mitzuteilen. Künf⸗ tig wird die Bekanntgabe dieſer Arbeiten durch die Verkehrs⸗ korreſpondenz des Badiſchen Verkehrsverbandes erfolgen. Die weiteren Punkte, wie Straßeninſtasdhaltung und Erneuerung, grundlegende Verbeſſerung der Wegmarkierungen, alljährliche Bekanntgabe des geſamten Straßenbauprogramms und ſeine ſyſtematiſche Durchführung und die Freigabe der für die Kraft⸗ wagen geſperrten Straßen im ſüdlichen Schwarzwald werden auch fernerhin bei den zuſtändigen Stellen vertreten werden. Geſperrte Straßen: 1. Wegen der Ausführung von Straßenpflaſterungen in Achern iſt die Landſtraße Nr. 1 vom Abgang der Linden⸗ brunnenſtraße unterhalb Achern bis zum Abgang der Land⸗ ſtraße Nr. 86(Illenauer Allee) ſeit 10. November auf etwa vier Wochen für jeden Fuhrwerksverkehr geſperrt. Um die gleiche Zeit trat die Sperre der Landſtraße von Achern bis Ren⸗ chen in Kraft. Der Ferndurchgangsverkehr kann die geſperr⸗ ten Strecken in Achern, Oensbach und Renchen durch die Lin⸗ denbrunnen⸗, Kirch⸗, Haupt⸗, Ratskeller⸗ und Friedrichſtraße in Achern und über Oberachern—Mösbach—Ulm-—Renchen und in umgekehrter Richtung ebenſo umfahren. Wegen der Bau⸗ arbeiten in Renchen iſt auch die Hauptſtraße Renchen Oberkirch für einige Tage geſperrt. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt durch die Kreisſtraße Nr. 96. 2. Wegen der Pflaſterung iſt die Landſtraße 1 0 in Oos von der elektriſchen Straßenbahn bis zur Staatsbahn Oos Baden ſeit 11. November bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung erfolgt für Ua Eich mit weniger als 5 Tonnen Geſamtgewicht über die dhaus Allee—Badenerſtraße und für Fahrzeuge mit mehr als ö Lon⸗ nen Geſamtgewicht über Sinsheimerſtraße—Bahnſtraße(Ba⸗ den) und Badenerſtraße. 5. Wegen Vornahme von Walzarbeiten iſt vom 19.—29. No⸗ vember die Strecke zwiſchen Merdingen und Ibringen geſperrt. Umweg über Gündlingen. 4. Wegen der Herſtellung neuer Straßenſtrecken zwiſchen Edingen und Wieblingen war bis einſchließlich heute auf drei Tage der geſamte Fuhrwerksverkehr geſperrt. Um⸗ leitung erfolgte über Edingen—Grenzhof—Wieblingen. 5. Zur Vornahme von Walzarbeiten iſt der geſamte Fuhr⸗ werksverkehr geſperrt auf der Strecke zwiſchen Mauer und Meckesheim vom 18.—20. November. Umleitung Wieſen⸗ bach—Langenzell-—Lobenfeld.—Meckesheim; zwiſchen Meckes⸗ heim und Zuzenhauſen vom 20.—25 November. Umlei⸗ tung Meckesheim—Eſchelbronn—Zuzenhauſen; die Landſtraße bei Langenzell vom 25.—29. November. Umleitung: Wie⸗ ſenbach—Meckesheim—LobenfeldWaldwimmersbach. * * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags in der Mittelſtraße zwiſchen einem Straßenbahnwagen der Linie 5 und einem Handwagen, nach⸗ mittags an der Straßenkreuzung D und E 4 und 5 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 2 und Ecke Planken und Breiteſtraße zwiſchen zwei Rad⸗ fahrern. Es entſtand nur Sachſchaden. Aus dem Lande Großfeuer im Baulaud— Drei Wohnhäuſer und zehn Scheunen abgebrannt * Altheim bei Buchen, 18. Noͤv. Vorgeſtern nacht 2 Uhr brach in den zuſammengebauten Scheunen der Landwirte Valentin Scherer und Leo Knörzer, Feuer aus, das in ganz kurzer Zeit auf die umliegenden Gebäude übergriff. Trotz des raſchen Eingreifens der Feuerwehren aus Altheim, Buchen und den umliegenden Orten waren bis gegen 7 Uhr morgens drei Wohnhäuſer und 10 Scheunen ein Raub der Flammen geworden. Das in der Nähe des Brandplatzes gelegene Pfarrhaus konnte mit aller An⸗ ſtrengung vor der Vernichtung gewahrt werden. Der Brand⸗ platz bietet einen wüſten Anblick. Als ein Glück muß es be⸗ zeichnet werden, daß Windſtille herrſchte. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch nicht ganz geklärt; doch wird Brandſtif⸗ tung vermutet. Die Geſchädigten ſind die Landwirte Valentin Scherer, Leo Knörzer, Alois Hauck, Johann Friedrich Weber, der Mühlenbauer Joſef Lieberat, deſſen Werkſtätte ebenfalls nie⸗ dergebrannt iſt, weiter die Landwirte Joſef Stans, Johann Rödel, Joſef Länglein, Franz Mechler und Gemeinderechner Franz Frank. Den Verluſt des ganzen Anweſens beklagen Alois Hauck, Johann Rödel und Gemeinderechner Frank. Schweres Autounglück bei Hornberg * Hornberg, 17. Nov. Auf der Straße nach Schramberg ereignete ſich bei Lauterbach ein ſchweres Autounglück. Der Autobeſitzer Siegler aus Lauterbach war nach Fohren⸗ bühl unterwegs. Als Siegler einem Schotterwagen aus⸗ weichen wollte, verlor er die Herrſchaft über ſeinen Wagen, ſodaß das Auto in voller Fahrt gegen eine vier Meter hohe Mauer ſauſte. Wähhrend ſich Siegler Schnittwunden an der Hand zuzog, erlitt der Mitinſaſſe, Mechaniker Kaiſer, ſchwere innere Verletzungen. Das Auto wurde vollſtändig zerſtört. 4 * Oberſäckingen, 17. Nov. Hier ſteht in einem Garten ein Birnbaum ſeit einiger Zeit in voller Blüte. X Konſtanz, 14. Nov. In München feſtgenommen und nach Konſtanz in Unterſuchungshaft verbracht, wurde der 30 Jahre alte Kaufmann Heinrich Fungklaus von Staina bei Kaſſel, der ſein Geſchäft als Fahrraddieb nur noch im Großen betrieb. Der Burſche hatte einige Zeit in Konſtanz unter ſechs verſchiedenen Namen unangemeldet gewohnt. Die geſtohlenen Räder brachte er nach einer auswärtigen Station und ſandte ſie als Gepäckgut hierher. Hierzu benutzte er hun dert ver⸗ ſchiedene Deckadreſſen. Die Sache kam heraus, als ein Kriminalbeamter auf dem hieſigen Bahnhof ein geſtohlenes Rad bemerkte, das eine gewiſſe Sophie Baus aus Offenbach, die in Kreuzlingen wohnt, abholen wollte. Dieſe„Dame“ be⸗ findet ſich in Unterſuchungshaft. Aus der Pfalz Rückſichtsloſer Autofahrer tierte & Hochheim, 17. Nopbr. Ein Viehhändler transpor dem auf dem Wege nach Koſtheim zwei Pferde, die er fer Hochheimer Markt gekauſt hatte. Etwa 200 Meter hinze Hochheim fuhr ein Laſtkraftwagen von hinten aufſet Pferde los. Beide Tiere kamen zu Fall. Der Wehbünn kam unter dieſe zu liegen, wobei er eine Bruſtque t ſ 1ih erlitt. Auch die Pferde wurden ſtark verletzt. Das ei ſich los und lief fort in der Richtung nach Hochheim, eingefangen wurde. Das andere wurde durch die Verletz 9 transportunfähig und mußte in Kaſtel geſchlachtet wereh⸗ Der Chauffeur fuhr weiter, ohne ſich um den verletzten Aul⸗ händler zu kümmern. Ein Radfahrer folgte jedoch dem ſeſ unbemerkt und ſtellte den Namen des Fahrzeugbeſitzers Ein Bürgermeiſter wegen Veruntreuung verhafte 0 * Pirmaſens, 17. Nov. Der Bürgermeiſter Joh. Sch fer von Clauſen wurde in das hieſige Unterſuchungsgeſin, nis eingeliefert unter dem Verdacht, ſich an Geldern der C 0 ſener Erwerbsloſenzahlſtelle vergangen zu haben. Es 0 der Nachweis über eine größere Geldſumme. Die Sahlli ſind abſichtlich falſch ausgeſchrieben. 255 2: Oppau, 15. Nov. In der Nacht vom Sonntag auf 93 tag ſtürzte im Werk Oppau der Anilinfabrik ein T ünch Alr⸗ der im Dienſte einer Firma ſtand, an die die Anilinfabrik une beiten vergeben hat, an einem Laufkranen ab und glückte tödlich. Die Staatsanwaltſchaft Frankenthal 101 mit einer Gerichtskommiſſion heute früh an Ort und E und veranſtaltete die nötigen Erhebungen. 9⸗ * Frankenthal, 18. Nov. Der Beginn des S„ zeſſes iſt, nachdem infolge der Erkrankung des den bearbeitenden Staatsanwalts eine Verſchiebung 50 wendig geworden war, jetzt auf den 9. Dez em ber ſeſtge Gerichtszeitung Vom Gerichtsſaal zum Standesamt 8 Konſtanz, 18. Nov. Auf einem Bodenſeedampfer 65 einBrautpaar, das ſich zankte. Der temperamentvolle Onnes tigam zog einen Revolver, brachte ſeiner Angebeteten ech Streifſchuß bei und verletzte ſich ebenfalls mit der aat chen Waffe. Die Wunden waren leichter Natur. Das genas nach wenigen Tagen und ſank ſich dann verſohn die Arme, um mit noch größerer Liebe den Brautſtand eni zuſetzen. Da die Schweizer Gerichte jedoch dieſe Sache woer, ger leicht nahmen als die jungen Leute, ſo wurde der 983 lobte wegen Körperverletzung angeklagt e ſeiner Braut entſtand ihm ein ausgezeichneter Verteig vor Gericht. Unter Tränen bat ſie den Richter, den Arm lobten nicht zu beſtrafen, denn die Schramme an ihrem hätte ihr kaum wehe getan. Jedoch mußte laut Geſe de ſchieden werden. Der temperamentvolle Jüngling wurn ſi 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Sollte er jedon ſ den folgenden 3 Jahren ſeine Braut heirateng würde das Urteil nicht vollſtreckt werden. Unmitelbar ghei der Siceg begab ſich das Paar, geſolgt von zahlreeg Familienmitgliedern und einer großen Menſchenmenge, das Standesamt, um das Eheaufgebot zu beſtellen. Ein abenteuerliches Frauendaſein —* re Vor dem Schöffengericht München hatte ſich die fre 5 n? * Ra al 6 ent, *9 Au lun iſt ſcha S Bos ces S SSSrsrS225 2 3 —ͤ———— eeer S2322 Anna Zenthner von Anzenkirchen und jetzige gegen Anna Fantacuzene wegen Betrugs und Widerſtandes Hiun die Staatsgewalt zu verantworten. Anna Zenthner ſo früher Kellnerin, wurde dann von einem Proſe eite geheiratet, aber bald wieder geſchieden. Sie führte dan purgh Zeitlang ein Weingeſchäft und erwarb ſchließlich ntitel, die Heirat mit dem Fürſten Cantacuzene den Fürſ hun, Dieſen hochtrabenden Titel nutzte ſie zu verſchiedenen Ab⸗ deleien aus. Sie kaufte in Warenhäuſern Pelze auhren zahlung, veräußerte ſie ſofort wieder, um daburch, Kte ſe Lebensunterhalt zu beſtreiten. Einem Kunſthändler heraud wertvolle Selgemälde durch wertloſe Wechſel 3 eine eine Hotelbeſitzerin brachte ſie um einen Brillantring heſt., wertvolle Läuferdecke. Bei ihrer Verhaftung leiſtete ate gen Widerſtand. Nun wurde ſie zu insgeſamt 4 Monk Gefängnis verurteilt. ge⸗ § Verurteilung eines gefährlichen Einbrecherg. Ceh fährlicher Einbrecher hatte ſich in der Perſon des 5 0¹ Schloſſers Friedrich Martin Kunzmann von Brötzing nahedn dem Schöffengericht Pforzheim zu verantworten. P516 wegen 28 Fahre alte Angeklagte iſt erſtmals im Jahre ſcther pel⸗ verſuchten Straßenraubs beſtraſt worden und hat ſei lebſtähl, ſchiedene ſchwere Zuchthausſtrafen wegen ſchwerer Diauen erlitten, ſo daß er die meiſte Zeit hinter den efängntehüßn verbrachte. Erſt Ende Juli 1025 wurde er nach*— leß einer dreijährigen Gefängnisſtrafe entlaſſen. Die An ſt die 1 ihm nicht weniger als zwölf Diebſtähle zur Laſan, her in der Hauptſache in Gartenhäuſern verübte. Kunsma hächtin noch einer ganzen Reihe von Gartenhauseinbrüchen vonth 1 iſt, die ihm aber nicht nachgewieſen werden konnten, wrurtelſt einer Zuchthausſtraſe von drei Fahren gahre ob⸗ die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf drei 9 erkannt.„ Wehen § Wegen fahrläſſiger Brandſtiftung verurteilt. Ehefkan fahrläſſiger Brandſtiftung hatte ſich die 61jährige eyer zu Barbara Schule von Speyer vor dem Amtsgericht SPohlen verantworten. Sie hatte nach dem Bügeln glühende mer en in einer Truhe aufbewahrt, woraus bald ein Fefam. Si ſtand und das ganze Haus in höchſte Brandgefabr be erhielt dafür einen auf 60 Mark lautenden Str af 0 gegen den ſie Einſpruch erhob. In Anbetracht des ſchetrafe da⸗, Verlaufs des Feuers kam ſie mit einer geringeren von. icht. Pu⸗ 8 Das Schrankenunglück bei Bietigheim vor Ger en Eiſen Karlsruher Schöffengericht verhandelte den ſchwerdhe hu, bahnunfall, der ſich bei dem Bahnübergang in der Zahnwe 0 Bietigheim bei Raſtatt zutrug. Angeklagt war derg trug ter Joſef Oberle aus Würmersheim. Der Unfalentgegen am 30. September ds. Js. zu. O. hatte, wohl aus Cund d kommen gegen das Publikum, ein mit zwei Franen, urch 9 ſchulpflichtigen Kindern beſetztes Fuhrwerk noch Uebergu Schranke gelaſſen, als eine Lokomotive den tive er ab, paſſierte. Das Fuhrwerk wurde von der Lokomorinder 110 Die beiden Frauen fanden den Tod, während die bt u verletzt blieben. Dem Angeklagten wird fahrläſſigegtzeitig 11 zur Laſt gelegt, weil er es verabſäumt hatte, reuhe Ober Schranke zu ſchließen. Im Sinne der Anklage wur zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. let lt (Donnerstag, den 18. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 535 Die Dresdner Papierausſtellung 1927 m Nach der wundervollen Jubiläums⸗Gartenbau⸗Ausſtellung K Dresden, die in jeder Hinſicht einen ganz großen Erfolg ge⸗ (Facht hat, wird die Jahresſchau Deutſcher Arbeit im nächſten Pbre eine große Papierausſtellung bringen. Für dieſe Aus⸗ ve Ang iſt die Beteiligung heute ſchon ſo groß, daß ſämtliche A rfügbaren Hallen bereits belegt ſind. Die Sorge um weitere lunsſtellungshallen und eines möglichſt erweiterten Ausſtel⸗ Imsgeländes wird daher brennend. Dieſe ſtarke Beteiligung ſh wohl auch damit zu erklären, daß die Leitung der Jahres⸗ —* die Platzmietefreiheit eingeführt hat. Nur für bevor⸗ 82 Plätze, die planmäßig feſtgelegt ſind und nur etwa ein ttel des Geſamtraumes ausmachen, wird eine geringe atzmiete erhoben. A Das vielverzweigte Gebiet der Papierinduſtrie wird ſich Mvier große Gruppen gliedern: ſchin, Wiſſenſchaftliche Abteilung, 2. Papiererzeugung und⸗Ma⸗ Keltten. 8. Papierverarbeitung, 4. Zeitung, Zeitſchriften, Fach⸗ tſchriften, Muſikalien, das Buch. der Die Wiſſenſchaftliche Abteilung ſoll keine theoretiſche Son⸗ folcan werden, ſondern eine volkstümliche. Der Beſchauer ulelſdurch aktuelle Darſtellungen und Beiſpiele in das ihm ** ſach fremde Gebiet der Erfindung des Papiers, ſeine Er⸗ Gaſtarng. Verwendung und Verarbeitung eingeführt werden. Uehchichte, Technologie, Statiſtik und Literatur bilden die lung hriften der Untergruppen der Wiſſenſchaftlichen Abtei⸗ bri Das zweite Gebiet, Papiererzeugung und ⸗Maſchinen, der at zunächſt die Darſtellung der Papiererzeugung. Da in kör,geldarmen Zeit von der Induſtrie nicht erwartet werden ellute, daß ſie von ſich aus die erheblichen Koſten für die Auf⸗ 3 einer Papiermaſchine aufbringt, hat ſich die Jahres⸗ 5 entſchloſſen, eine ſolche Maſchine ſelbſt anzuſchaffen. Die lunichine hat eine Arbeitsbreite von.40 Meter, iſt 34 Meter 955 und mit elektriſchem Antrieb verſehen. Es iſt Ausſicht tio handen, daß im Anſchluß an die Papiermaſchine eine Rota⸗ Diu maſchine aufgeſtellt und der Zeitungsdruck gezeigt wird. Ind Raſchinen der papiererzeugenden und„verarbeitenden et uſtrien werden in der Hauptſache in Arbeitsvorgängen ge⸗ K08 werden. Als ſolche können bis heute genannt werden: Kartelonsdruck, Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruck, ferner die Dar onnagenherſtellung, die Buchbinderei. Dieſe ſoll durch die umſellung der Anfertigung des Buches vom Rohſtoff bis Un lertigen Buch noch durch eine kleine, aber auserleſene chausſtellung ergänzt werden. vich as dritte Gebiet, die Verarbeitung des Papiers, wird koje eine firmenmäßige Aneinanderreihung von Ausſtellungs⸗ pierit aufweiſen, ſondern es ſind hier die Erzeugniſſe der Pa⸗ Praktiduſtrie in Gruppen zuſammengefaßt, wie das Papier im eniſchen Leben Verwendung findet. Hier hat u. a. die Augſee Reichspoſt ihre Beteiligung zugeſagt; ſie will eine Lutſtenlung unter dem Titel„der Brief“ veranſtalten. Die durch dung und Herſtellung des Briefes, ſeine Behandlung mach die Poſt, der Brief im Altertum bis zur neueſten Auf⸗ dem Alde Schreibgeräte, Darſtellung von Briefſchreibern aus Feld ltertum, der Poſtbetrieb, Poſtſtempel, Poſtbeſtellung ein Muſterpoſtamt zur Bewerkſtelligung des Poſtbetriebs Euthal,Klusſtellung ſelbſt geplant. Ferner wird dieſe Gruppe ichtaten eine Sammlung von Briefen berühmter Männer, ter Br Wiſſenſchaftler, Staatsleute und beſonders intereſſan⸗ usſtrlelmarken. Die Jahresſchau 1927 ſoll ſogar eine eigene kielle ellungsbriefmarke bekommen, zum mindeſten eine offi⸗ Poſtkarte mit eingedruckter Briefmarke. als le Reichseiſenbahn wird auf der Ausſtellung das Papier Fahr⸗ chützer der Reiſenden“ zeigen, Telegraphenſtreifen, derkepläne, Perſonenverkehr, Fahrkarte und Kursbuch, Güter⸗ zergfor, Begleitpapiere, Frachtbriefe, Ermittlungspapiere und feinhtel en, Papier als Frachtgut vom Rohknüppel bis zum SparaPapier, ſchließlich verſchiedene Tarifſätze, Telegramm⸗ Die Bae, ferner Fahrkartendruckmaſchinen, Karteimaſchinen. ſicht eteiligung der Reichsdruckerei ſteht gleichfalls in Aus⸗ richtdes weiteren wird zu ſehen ſein das Papier im Unter⸗ und Gls Spielzeug, in Wohnung und Wirtſchaft, im Büro⸗ nde chäftsverkehr, in Bekleidung und auf der Reiſe. Eine wichtige Untergruppe iſt das Papier als Verpackung. Verfanwerden gezeigt: Rohkartonnagen aus Pappe, Karton, Fannandtkartons aller Art, Schutzhülſen u. a. m. Es folgen 209gioch die beſonderen Gruppen„Technik und Chemie“ und Deutſchte und Medizin“. Dieſe letzte Gruppe bearbeitet das weit ſibe Hygiene⸗Muſeum. Auch die Photographie wird, ſo⸗ ſchen Papfer Nachweis zu erbringen hat, daß die photographi⸗ te 4 fuc poſt und anderes mehr wird hier gezeigt werden. Es iſt 0 tre iere für die Bildherſtellung von Bedeutung ſind, auf⸗ anze ier beginnt dann der Teil der Ausſtellung, der dem ſonderg eine künſtleriſche Note geben ſoll. Dieſe wird eine be⸗ ſchen Kusetonung erhalten durch die Beteiligung des Deut⸗ Gebratünſtlerbundes mit einer Graphiſchen Ausſtellung. Die Gehsgraphik wird ausgeſtellt werden vom Bund Deut⸗ Dag Paper BedWger, Seine Abteilung wird etwa heißen wüpier als Träger künſtleriſcher Form“. Auch die Re⸗ eine Pl ird natürlich nicht fehlen. Es iſt aber keineswegs Saskatausſtellung beabſichtigt. ken, ſebcteblich iſt noch die Gruppe„Papierveredlung“ zu nen⸗ hellererner Das Theater“ und eine„Ausſtellung der Schrift⸗ Pon t Betonung des ſächſiſchen Teils. tung, 3 ganz beſonderem Intereſſe wird die Abteilung Zei⸗ Hier bäͤt ötichalften, Fachzeitſchriften, Muſikalien, Buch ſein. B 5 Verein Deutſcher Zeitungsverleger ſeine umfang⸗ iunerillgung bereits feſt zugeſagt. Es iſt wahrſcheinlich, für khalb dieſer Ausſtellung Sonderbauten errichtet wer⸗ Mite ein beſonderes Gelände bereitgeſtellt werden muß. Deutſcher twirkung hat weiter zugeſagt der Reichsverband Gbellt ös peitſchriftenverleger und ſchließlich iſt auch ſicher⸗ Feutſchen Ausſtellung„Das Buch“ durch die Zuſage des ie Erben Buchgewerbevereins. Erwähnenswert iſt noch, daß 7* Ailammchtung einer Zellſtoffabrik geplant iſt, daß ferner im 4 zPeutſche Bang mit der für 1929 genlanten Jahresſchau piers 5 Volkskunſt“ eine Sonderabteilung desjenigen Pa⸗ 8 irgendweſth werden ſoll, das aus der Volkshand künſtleriſch e orſchau fibr geformt worden iſt. Alſo eine Art ſünden beranzktellungsgelände iſt für die verſchiedenen Abtei⸗ einem benkits eingeteilt. Das Ausſtellungs⸗Kino bleibt an Leihkändige mander, Der e 95 9 änderung erfahren, wozu ein Ideen⸗Wett⸗ erb ausgeſchrieben A 2 Sportliche Rundſchau Hocken „Jahn“ München—.f. R. Mannheim:0(:0) Das Spiel, das am vergangenen Sonntag in München ſtattfand, war mit großem Intereſſe erwartet worden. Seine Durchführung erbrachte einen techniſch hochſtehenden Kampf, den die Münchener Sportpreſſe über das letzte Kroisſpiel Südbayern—Baden ſtellte. Die Vorberichte, die ein unent⸗ ſchiedenes Reſultat vorherſagten, hatten die beiden Mann⸗ ſchaften in ihrer Spielſtärke richtig gewertet. Der knappe Ausgang iſt das Ergebnis eines außerordentlich ſchnellen, techniſch und taktiſch hochklaſſigen Spiels auf beiden Seiten, das die Münchener dank ihrer ausgeglicheneren Mannſchaft gewannen. Das einzige Tor fiel in der Mitte der erſten Halbzeit. Von da ab ging das Spiel weiter auf und ab, bald hier bald da gefährliche, aber immer wieder von den Vertei⸗ digungen mit Geſchick überwundene Situationen ergebend. Mannheim ſucht mit Energie den Ausgleich, vor allem der Münchner repräſentative Torwart zeigte ſich allen Schwierig⸗ keiten gewachſen. Bei München war die Läuferreihe aus⸗ gezeichnet, in der Mitte und links ganz erſtklaſſig, die Ver⸗ teidigung gewandt und ſicher, der Sturm ſchnell und gefähr⸗ lich. Bei Mannheim nur die Verteidigung auf der gewohnten Höhe, die Läuferreihe zeitweiſe ſtark überlaſtet und ſo der Sturm zu viel auf ſich ſelbſt angewieſen. Im ganzen ein Spiel, das durch ſein hervorragendes Tempo und ſeine zum Teil erſtklaſſigen Einzelheiten in jeder Weiſe befriedigte und erfreute. N L. F. C. Pfalz I.—..C. I. Ludwigshafen:8(:2) Am Sonntag vormittag ſtanden 8 die 1. Mannſchaften von 7 Ludwigshafen—..C. Ludwigshafen zu einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Pfalz trat mit zwei Erſatz an, T. F. C. hatte Nuß erſetzt. In den erſten 5 Minuten, in denen 5 Pfalz mit 10 Mann— ohne Hilpert— ſpielte, gelang es .§.6. K540 ein Mißverſtändnis ein Tor zu erzielen. Pfalz nun vollzählig, greift an, und bringt des...⸗Tor mehr⸗ mals in Gefahr. ach abgeſchlagenem Angriff der Blauen kann Pfalz drängen, der Torſchuß ging daneben. In der 20. Minute gelang es T. F. C. durch Flanke von rechts ein weiteres Tor zu erzielen, das unhaltbar eingeſchoſſen wurde. Hakbzeit:2. Bei Wiederanſpiel drängt Pfalz ſtark und es gelang, nachdem bereits verſchiedene Schüſſe von rechts, wie auch der Mitte mit viel Glück abgewehrt waren, ein Tor auf⸗ zuholen.:2. Das Spiel geſtaltete ſich nun offener, Pfalz drängt, doch einige unmögliche Entſcheidungen der Schieds⸗ richter vereitelte Erfolge. Eine Flanke von rechts, Halbrechts machte offenſichtlich Kick— der Sch. pfeift nicht— und der Tormann läßt den ſchwach geſchlagenen Ball paſſieren. 113. Trotz aller Verſuche, das Reſultat zu ändern, wurde auf beiden Seiten nichts mehr erzielt, da die Verteidigung jedem An⸗ ſturm ſtandhielt. Das Spiel der beiden Mannſchaften war gleichwertig und wäre ein unentſchieden eher am Platze ge⸗ weſen. Die Schiedsrichter ließen zu wünſchen übrig. Sz. Pferdeſport Deutſcher Turnierſieg in Geuf Der letzte Tag des internationalen Reitturniers in Genf brachte dem einzigen deutſchen Teilnehmer, Frhr. v. Lan⸗ gen, eine Entſchädigung für das viele Pech, das ihn in den voraufgegangenen Konkurrenzen verfolgt hatte. Konnte Frhr. v. Langen ſchon im Jagdſpringen um den Großen Preis von Genf mit Prinz 11, Falkner und Goliath die deutſchen Farben gegen ausgezeichnete ausländiſche Gegnerſchaft gut vertreten und anſchließend auch im Paarſpringen mit der Schweizerin Frau Stoffel eine ſehr gute Figur machen, ſo brachte ihm doch erſt das„Internationale Abſchiedsſpringen“ den höchſten Triumph. Frhr. v. Langen kam mit Cyrano ganz prachtvoll über die zehn, bis zu 1,20 Meter hohen Hinderniſſe und ſchlug mit einer Zeit von 48 Sekunden alle Gegner aus dem Felde. Seine Leiſtung fand bei dem ſachverſtändigen Publikum ge⸗ bührende Anerkennung, ſein Ruf als einer der beſten Reiter des Meetings wurde noch mehr gefeſtigt. Auf die nächſten acht Plätze legten franzöſche Reiter und Pferde Beſchlag. Hptm. de Laiſſardiere kam mit Loot in 49,2 Sek. und mit Sherry Golden in 49,4 Sek. auf den zweiten und dritten Rang. Erſt an neunter Stelle konnte ſich der erſte italieniſche Reiter, Cav. Ricardo'Angelo mit Caroſo, an elſter Stelle der erſte Schweizer, Lt. Heberlein mit Sans Souci plazieren. Nicht weniger als 21 Teilnehmer kamen fehlerlos über die Bahn, darnuter Frhr. von Langen mit Goliath noch ein zwei⸗ tes Mal, Bei einer Zeit von:02,6 Min. reichte es für Goliath jedoch nur zum 20. Platz. Schach Beginn des internationalen Schachturniers in Berlin Am Bußtag wurde die erſte Kunde des internationalen B Berliner Schachturniers in Angriff genommen. Nach vierſtün⸗ diger Spielzeit in den Mittagsſtunden konnte keine der fünf Paärtien zu Ende geführt werden. Spielmann und Rubinſtein lieferten ſich eine äußerſt lebhafte ſchottiſche Vierſpringerpartie. Spielmann hatte den beſſeren Bauernſtand, dafür aber hatte Rubinſtein den Vorteil von zwei Läufern, von denen er aller⸗ dings ſpäter tauſchen mußte. Spielmann verlor einen Bauern, den Rubinſtein nachher aber wieder abgab. Bei ausgeglichenem Stande mußte die Partie dann abgebrochen werden. Der Bel⸗ gier Colle eröffnete gegen Sämiſch mit dem Damenbauern. Auch dieſe Partie wurde bei ausgeglichenem Materialſtand ab⸗ gebrochen. Johner⸗Schweiz ſteht gegen den franzöſiſch ſpielen⸗ den Ruſſen Liſt mit einem Bauern im Vorteil, v. Holzhauſen⸗ Magdeburg lieferte eine italieniſche Partie gegen Grünfeld, deren Ende noch nicht abzuſehen iſt. Der bekannte Ruſſe Bogol⸗ juboff ſpielte ein ſehr wildes Damengambit gegen Ahues⸗Ber⸗ lin. Der Ruſſe gab einen Bauern ab, ſein Angriff ging aber dann an Ahues über, der ſchon hätte gewinnen können, wenn er nicht in Zeitnot geraten wäre, was dem Ruſſen übrigens auch paſſierte. Bogoljuboff wird aber trotzdem an einer Ueber⸗ raſchungsniederlage nicht vorbeikommen.— Die Zuſammen⸗ ſetzung der nächſten Runden wurde wie folgt beſtimmt: Zweite Runde am 16. November: Rubinſtein⸗Ahues.— Grünfeld⸗Bo⸗ goljuboff.— Liſt⸗v. Holzhauſen.— Sämiſch⸗Johner.— Spiel⸗ ſtein.— Johner⸗Spielmann.— v. Holzhauſen⸗Sämiſch— Bo⸗ goljuboff⸗Liſt.— Ahues⸗Grünfeld. Das internationale Berliner Schachturnier nahm in den Abendſtunden einen überraſchenden Ausgang. Sämtliche fünf Spiele wurden remis gegeben. Ahues war einem ſo großen Gegner wie dem Ruſſen Bogoljuboff gegenüber etwas ängſt⸗ lich und bot Remis, das der Ruſſe bei ſeiner ſchlechten Stellung natürlich gern annahm. Colle und Sämiſch teilten ſich ohne weiteren Kampf in die Punkte, Rubinſtein bemühte ſich zwar gegen Spielmann, gab ſich aber auch mit einem Remis zufrie⸗ den. Johner wußte ſeinen Vorteil gegen Liſt nicht auszunutzen und mußte gleichfalls auf einen Punkt verzichten, während v. Holzhauſen und Grünfeld trotz aller Bemühungen nicht zum Ziel kamen und ſchließlich auch das Unentſchieden als beſten Ausweg wählten. 8 Landesverbandstagung der DeRG. in Mannheim Zur Vorbereitung der im Frühjahr 1927 in Mannheim ſtattfindenden Reichstagung der Deutſchen Le⸗ bensrettungsgeſellſchaft erfolgte am 13. November nachmittags im Rathausturmſaale eine Beſprechung aller beteiligten Kreiſe auf Einladung des Vorſtandes hin. Zur Begrüßung dankte der erſte Vorſitzende Oberregierungsrat Profeſſor Broſſmer zunächſt der Mannheimer Stadtver⸗ waltung, verkörpert durch Bürgermeiſter Dr. Walli, für das weitgehende Entgegenkommen in einer würdigen Ausgeſtal⸗ tung der Reichstagung. Hierdurch und im Hinblick auf das weitbekannte Muſterbad(Herſchelbad) ſowie die dortige ſtarke Turn⸗ und Sportentwicklung(namentlich im Waſſerſport) hat ſich der Landesverband Baden gern für Mannheim als Orts⸗ wahl entſchieden. Zudem iſt Mannheim auch mit ſeiner Bei⸗ tragsleiſtung an die Geſellſchaft mit gutem Beiſpiel voran⸗ gegangen. Die große Anteilnahme an dem kommenden Er⸗ eignis ſprach ſich im guten Beſuch der Beſprechung aus. Unter en etwa vierzig Teilnehmern waren u. a. Geheimrat Dr. Sickinger als perſönliches Vorſtandsmitglied, der Gau Baden des.S.., der 7. Kreis der.., die Landespolizei, das Akademiſche Amt für Leibesübungen der Univerſität Heidelberg, vier Mitglieder der Mannheimer Turnlehrer⸗ ſchaft, der Rotkreuzverein, Ruderverein Amicitia und die Preſſe vertreten. Nach der Begrüßung wurde das vorgeſehene Tagungs⸗ programm wie folgt mitgeteilt: Samstag den 7. Mai nachmittags 4 Uhr Vorſtands⸗ und Techniſche Ausſchußſitzung im Verſammlungsſaale des Roſengartens, abends 9 Uhr Begrüßungsabend. gegeben von der Stadt Mannheim. Sonn⸗ tag, den 8. Mai morgens—9(bei Bedarf) Sitzung des Techniſchen Ausſchuſſes, 10—12 Uhr öffentliche Tagung mit vorausſichtlich drei Vorträgen, darunter einer von Polize oberleutnant Weller(Karlsruhe) über die Schwimm⸗.) Rettungsausbildung der badiſchen Polizei und von Univerſi⸗ tätsprofeſſor Dr. Rautmann(Freiburg) über den Er⸗ trinkungstod und die Wiederbelebung ſcheinbar Ertrunkener. Von 12 bis 2 Uhr iſt das gemeinſame Mittagsmahl im Roſen⸗ garten, worauf(nötigenfalls nach Abſchluß etwa unbeendigter Beſprechung) die praktiſche Vorführung im Herſchelbade um drei Uhr erſt an Land, und dann im Waſſer beginnen. Nach dem abendlichen gemütlichen Beiſammenſein folgt Montag morgens eine von der Stadt gebotene etwa zwei⸗ ſtündige Hafenrundfahrt und als wohl vielſeitig erwünſchter Abſchluß eine Fahrt nach Heidelberg mit Schloßbeſuch zum Abſchiedskaffee. Für die unverzügliche Vorbereitung dieſer ſicher(namentlich aus der Pfalz) ſtarkbeſuchten Reichstagung wurden zwei Ausſchüſſe gebildet, ein Geſchäftsausſchuß und ein techniſcher Ausſchuß. Für den erſten wurde der Vor⸗ ſitzende des Mannheimer Jugendpflegeausſchuſſes Ries ge⸗ wählt, für den zweiten Oberſchwimmeiſter Ernſt Bahn⸗ mayer vom Herſchelbad, der ſich als Gauſchwimmwart des D. S. V. für Baden, als Leiter des Schulſchwimmens und Förderer der Rettungskunde verdient gemacht hat. Zur Unterſtützung der Ausſchußtätigkeit wurden neben dem Ver⸗ kehrsverein noch Stadtbaurat Römer beſtimmt, ferner ſol⸗ gende Mitarbeiter ernannt: Dr. Lang, Schutzpolizei⸗Ober⸗ leutnant Knobelſpieß, Rotkreuz⸗Sanitätskolonne Dr. Sauer, Schulen Turnlehrer Schweizer als turntech⸗ niſcher Schulberater, ein noch zu beſtimmender Vertreter der Rudervereine ſowie die ſtaatlich geprüfte Schwimmlehrerin Frl. Paula Immetsberger als Leiterin der Frauen⸗ gruppe, deren Beteiligung der Vorſitzende beſonders er⸗ wünſcht nannte. Wetternachrichten der KarlsruhereLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) „Luit⸗Tem⸗ Sr E 22 Wind 8 2 118. 9 555 iue“ 38 5 8388— x m um S SSSSCE nich Stärte 28 Wertheim—— 5 13 1— ſttille Nebel Königſtuhl 625 755.0] 11 14 11 leichtſ bedeckt Karlsruhe.] 127 755,10 10 15 9·[— ſttille— ad. Bad. 213754,6 1415 10 O leeicht 90 Villingen 780 7589 815 2 S 3 Nebel Feldbg. Hoff1497 682,6 7 14 6SW halbbed. Badenweil———-—:.—.—— St. Blaſien(—— 417 8] W leeichtſ bedeckt Höhen ſchw— 1———1——— Nordbaden hatte geſtern meiſt wolkiges Wetter und Frühnebel und leichten Regen am Vormittag. In Südbaden war es unter Föhneinfluß noch heiter und trocken. Von Weſten dringt ein ſehr kräftiger Wirbel gegen Europa vor, ſeine erſte Regenfront lag heute morgen um 8 Uhr in der Linie Magdeburg—Metz—Dijon. Infolge der fortdauernden Wärmezufuhr iſt auch für morgen mildes Wetter zu erwarten. Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Fortdauernd mild, meiſt wolkig, Strichregen bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gum b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefkredakteur Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Franz Kircher.— E. Stötzner. Gericht und alles Uebrige: Anzeigen: Dr. W. — Bruno SydowDresden. mann⸗Colle.— Dritte Runde am 10. November: Colle⸗Rubin⸗ Lem Plund der Talgimaruaine Frische N Gu Brot Denn Bieſe ban VWWniieng— 9 und hõ 1 2 Aee, Roni“ verlange man statis den nauesten Band der Resi · Hausbüchereil General- Vertreter der V. M. rkr Bun * 2* 1 10 8 9 W. Nürnberg: Georg Otio Hirsch, Mannheim, Dammstr. 32, Tel. Nr. 22294 8. Seite. Nr. 595 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. November 1⁰ andelszeitung Die Deutſche Bank zur Boͤrſenlage Dem Novemberheft der Wirtſchaftlichen Mitteilungen der Deutſchen Bank entnehmen wir unterm 15. d. M. folgendes: „Der Inder aller an der Berliner Börſe gehandelten Aktien hat ſich um 17,8 Punkte, alſo um ungefähr dieſelbe Zahl wie in der vorangegangenen Berichtsperiode erhöht. Aber an dieſer Steigerung ſind im Gegenſatz zu der voran⸗ gegangenen Erhöhung wieder überwiegend Termin⸗ papiere beteiligt, die gegenüber den allerdings recht niedrigen Kurſen zu Jahresbeginn eine prozentuale Steige⸗ rung von über 150 v. H. aufweiſen, während das Kurs⸗ niveau der Kaſſapapiere ſich nur um dö v. H. erhöht hat. Trotz der vorläufig ungebrochenen Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe hat man in den letzten Wochen doch verſchie⸗ dene Anſätze zur Schwäche feſtſtellen können, die mit darauf zurückzuführen ſind, daß ſich in wachſendem Maße Speku⸗ lationskreiſe belgiſchen und franzöſiſchen Werten zuwenden, in der Hoffnung, daß nach Stabili⸗ ſierung der belgiſchen Valuta und der erwarteten Stabiliſie⸗ rung in Frankreich ein Ausgleich der vermeintlichen Unter⸗ wertung ſtattfinden werde. Um die Mittel für Käufe in Paris und Brüſſel zu beſchaffen, wurden deutſche Werte realiſiert, was die hieſigen Kurſe jedoch nur ganz votübergehend beeinflußte, da die immer mehr wahrnehm⸗ bare Entwicklung einer Konjunktur in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft die ſehr vorausgeeilte Meinung der Börſe ſtützt. Die arbeitstägliche Wagengeſtellung der Reichs⸗ bahn hat im Okt. 152 500 betragen gegen 132 200 im Okt. vorigen Jahres, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß allein die Wagengeſtellung für die Ruhrkohle um 7900 Stück höher war als im Vorjahre; noch deutlicher iſt die Steige⸗ rung der Umſatzſteuer, die im Oktober 88,25 Mill. gegenüber 77 Mill. vor einem halben Jahre betrug. Das ſind Spannen, die den Unterſchied zwiſchen Depreſſion und Konfunkturbelebung deutlich zum Ausdruck bringen, aber noch nichts über die vorausſichtliche weitere Entwicklung beſagen. Daß Teile von In duſtrieanleihen, die in Amerika aufgenommen worden ſind, einſtweilen Anlagen auf dem kurzfriſtigen Geldmarkt ſuchen, weil ſie ihren produktiven Zwecken nicht raſch zugeführt werden können, und daß darauf die Geldflüſſigkeit zurückzuführen iſt, dürfte nur zum geringen Teil richtig ſein. Die Bedingungen amerikaniſcher Anleihen ſind immer noch ſo ſchwer, daß ein Unternehmen kaum mehr Kredit aufnimmt. als es benötigt. In der Regel wird der Erlös ausländiſcher Anleihen wohl dazu ver⸗ wandt werden, um ſchwebende Schulden zurück⸗ zuzahlen. Die ſo freigemachten Inlandsgelder werden nicht ſofort wieder oder können auch nicht ſofort wieder auf lange Sicht angelegt werden; dieſer Umſtand dürfte für die Geſtaltung des Geldmarktes weſentlich ausſchlag⸗ gebender ſein. Jedenfalls macht ſich die Börſe ſehr wenig Gedanken über die Geldverhältniſſe, iſt überhaupt allen Er⸗ wägungen abgeneigt, die den Optimismus beeinträchtigen könnten, der ſich ia bisher viel rentabler erwieſen hat als der Betrieb der Geſellſchaften, deren Aktien ſich jeweils die Gunſt der Spekulation zuwendet.“ Die folgenden Tabellen zeigen den Durchſchnitts⸗ kurs und Index aller an der Berliner Börſe notierten Aktien, errechnet von der Deutſchen Bank auf Grund des Kurswertes des Aktienkapitals: ZBZBBBZZZHHHBBrrrrBBrrrB———————— Durchschnittskurs In dex 1926 — J 9. 20l. v. 9 Ox. 5.Koy. FPEE 500—(4. Januar 1926= 100) 9—— all. Akt. 3 131,4131,5 143,2 155,4 192.38102.88 00 227,53 avon: Hankaktien... 9,6 149,9 147,9 162,0 175,6 f167, 30165,06 180,80 195,87 Induſtrie⸗ u. Schiff⸗ fahrts⸗Aktien.. 55,8 143,3 155,9 199, 55200,15 217,78 236, 90 Sämtl. 74,3 165,5 159,8 173,4 189,6 222,75215,07 233,38 253,84 Sämtl. variab. not. Papiere 59,0 102,1103,7) 121,5) 122,7 U178,05 175,76) 205,93*) 207,97 Sämil Kaſſapapiere 665,2 105,9,108,7(166,5 121,0 f159,35166,72 178,68 185,58 6) Ohne die Stahltruſt⸗Aktien. 4ꝛ Rheiniſche Hoch⸗ u. Tiefbau AG. in Mannheim. Der bekannte Abſchluß wurde von der heute unter dem Vorſitz von Dr. v. Bühring abgehaltenen o. HB., in der 5000/ BA. und 265 500/ StA. vertreten waren, einſtimmig und ohne Ausſprache genehmigt. Aus 44872/ verfügbarem Reingewinn gelangen nach dem HV.⸗Beſchluß 8 v. H. Divi⸗ dende auf die VA. und 10.H. auf die StA. zur Ausſchüttung, während ein Reſt von 12 472/ in Neuvortrag gelangt. Die Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mii T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 18. November 16.%J8. 16. J 18. Vanl⸗ Aletien. 16. TRhein Braunk. 250,0246,0 Enzinger⸗Union 04,78— Allg. D. Ereditbk. 148,0188, ——* Eitling. 9 8 1090 1009 f ellus Bergbau. 100, aber, Joh. Blei 108, 3 Babiſche Bank..——160,0 2 7 7 25 Bankf. Brau. Ind. 173,5173,5 BK..Laurahütte 87, 5064, arbwerk Mühlh.—.— F. G. Farbenind. 341,7334,0 Bayr. Bodencr. B—Crausport⸗Aketien. ahr Gebr. Pirm. 44.744,25 Bahr Hog u. We 170.“.) Schantungbahn 18,—14,5 KSelkCri,Carls 150,0 Barmer Hantoer. 148.5146,0 Sch 5 2 8 163,2 178•5 Peinme„Jetter.—.—6775 Frankf. Pok.& Wit. 84,.—6275 1 ub 2..0,5 5⁵ oldſchmidt Th.. 148,5142,0 Gritzner M. Durl. 127,5125,0 Grkrftw. Mhm.6%— r. Bilfinger 137,5139.0 Näh--51,95 i Hapag e 8 0 Seſe Darmſt. u. Nat. B 264,0258,0 1... r —— 1880 1670 Baltimore& Ohio 90,.—99.— .Effekt. u. Wechſ. 3 D Hppothelenbe. 140.01305 Induſtrie-Aketien. D leberſee⸗Bant 127,8124,8 Eichb.⸗Mannh. 8 70 180 D. Bereinsbank 113,5 113,5 H. Kempf,Sternb. 409,01 TDisconto⸗Geſ. 178,0175,5 Mainzer, St.⸗A. 175,0—.— Tresdner Bant 165,5(165,0 Schöfferh. Bindg. 285,0 75 Frtfrt. Hyp.⸗Bant 148,0148,2 Schwartz⸗Storch. 39 145,0 64,15—.— 124,5124,0 104,0104,0 Metallb. u..⸗G. 180,0178,0 Werger 5 .Mütteld. Ered.⸗B 155,0 154,0 Adt, Gebr. 45,15—.— 163,00156,0 Rürnberg. Bö.⸗B.——,— Accumulatoren.—— 66,25—— Heſter. Exed. Anſt 9,25/8,25 Adler Oppenheim— 117,5 Stam. 105,0/104,2 Pfälzer Hyp.-Bt 158,0184,0 Adler Kleyer. 113,1 114,2 139,0/138,0 163,0ʃ1 49,80ſ49,50 Reichsban 9 168,0.12,2 A. E. G. St.-A. 16.5 188,0 Rhein. Credithant 138.01370 2 130,5 189,) Sem 3 emp. 2 chaff. Zellſto„1155,0 Rlein, Sch&. Secker 94,.—.o1.— B880. Peeonto 1500 150.0 Bahnbed. 88,30 Knorr, Heilbronn 146,0 üd to Darm— 5—.— Siene; Banlver. 5,90 5,)700 Bad. Elektr.. 0,1500,150 Konſerven Braun 54,7555,.— Württb. Notenbk.—.— 51 122,0130,0 Krauß 8 Co., Loc. 75.—.15,—. Mannherſ. Geſ——130,0 Saſ. 60 Peobmever a Co. 141,7140,0 Sere Uu. e 1143,2118,7 8634 5 48 49490.— 6000 926 er e 9105 Sberrh. Verſ.——— Bese Clern 1625 8 erwer—325 f At— 162,5163,0 106,4105,9 Frautf..u. Witv i— Bing Meialwerte 20²,0 85 15 Sa5 1 45 44.75 Vergwerk⸗Alklien. Brem.⸗Beſigh. Sel 75,.—78.— Lur'ſche Induſtr. 86.—3 TBochumer Ouß 168,0168,9] Cement Heidelb. 152,8 128,0 Mllefwertk 110,1105,0 Buderus Eiſen 117,0114,00 Cement Karlſtadt 148,0150,0 Miag. Mühlb. 127,9/126,0 TD. Cuxemb. Berg 166,0168,0 Chamotte Annaw.*7* 70.75 Mez Söhne—.——.— Eſchweil. Bergwrk1/1,0171.9 Cont. Nürnd. Bag 100,0101,00 Motoren Deutz 1Gelſenk. Bergw. 171,0169,5 Qaimler Motor. 114,5118,2 Motorf. Oberurſ. 62,2565,— Gelſenk. Gußſtahl— D. Gold-u..⸗Anſt 92 184,60 Neckarſ. Fahrzg..114,5114,5 THarp. Bergbau 190,0187,0 Pyckerh.& Widm. 79,7576,50ſ Rrh. Leder Spier—e Kali Uſchersleben 149,0148,00 Bingler Zweibrück—.—Peter Union Frkft. 12775ʃ122 Kali Salzdetſ..——Dür pat. St. 96,.—86,— Pf. Nähm. Kayſer 64,—68,50 Kall Weſterehein 160,7 160,2 Düſſeld⸗Rat. Dürr 47.15 47,750 Khihpps A. G. Urk45,—5,— Klötkner⸗Werte——,— Eiſen Kaiſerslaut. 64,10ſ04,— Porzellan Weſſel71,50/— T Mannesmannr. 184,7180—— Licht u. K. 157,0154.0 Rein. Gebb& Sch. 115,0 112,0 Elſ. Bad. Wolle 60,5057.75] Rheinmetall...— 77 IOberbedarf...116,0112,0 1 5o. Eiſen(Caro) Emagörankfurt⸗ 0,8750,355 Rheinelektr. Sta. 140,7 1 Pbbnik Beraban 184,5152,2 Emaflte St. Ulleich,-155,10l Rö. Maſch- Ceud. 56,5055,— E ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wieder⸗ gewählt. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres wurde mitgeteilt, daß der Auftragsbeſtand normal und der Geſchäftsgang befriedigend ſei, ſo daß ein gleiches Ergebnis wie für 1925/26 zu erwarten ſei. * Der mitteldentſche Stahltruſt. Zur Errichtung der Mitteldeutſchen Stahlwerke wird die in Berlin beſtehende AG. für Hütteninduſtrie durch Kapitalserhöhung auf 50 Mill.„ und Firmenänderung in„Mitteldeutſche Stahl⸗ werke AG.“ ausgebaut. Der Sitz der Mitteldeutſchen Stahl⸗ werke AG. wird Berlin ſein. Das Stahlwerk Hennigsdorf wird zunächſt noch nicht vollſtändig einbezogen. Die Mittel⸗ deutſchen Stahlwerke werden aber über die Mehrheit dieſer Geſellſchaft verfügen, was den Ankurbelungskredit für die Mitteldeutichen Stahlwerke angeht, ſo ſteht noch nicht feſt, ob er von den Vereinigten Stahlwerken oder vom Bankenkon⸗ ſortium oder von beiden zuſammen gewährt wird. * Schrotteinkaufs⸗Gemeinſchaft. Nach einer Meldung der„K..“ haben ſich folgende Werke zuſammengetan, um den Schrotteinkauf gemeinſam, das heißt, billig und unter möglichſt eingeſchränkter Mitwirkung des fremden Handels zu bewerkſtelligen: Vereinigte Stahlwerke, Krupp, Mannes⸗ mann, Gute Hoffnungshütte, Klöckner, Hoeſch, Henſchel und Sohn. Die gemeinſame Einkaufsſtelle ſoll in Dortmund im Büro der Vereinigten Stahlwerke liegen. * Ausbeutung des Bergiusverfahrens durch England? Die„Daily New“ melden, daß ein engliſches Syndi⸗ kat, das aus mehreren großen Eiſen⸗ und Benzolfirmen unter Beteiligung von Gruben angeblich beſteht, das Recht erworben habe, das Berginsverfahren in England auszuben⸗ ten. Während in Deutſchland vor allem Braunkohle ver⸗ wendet werde, würde man in England in erſter Linie Koh⸗ lenſtaub und die ſchlechten Steinkohlenſorten verarbeiten. —: Uebergang der Diabolo Kleinauto.G. in Stuttgart auf Jüdel. Die geſtern in Bruchſal abgehaltene o. H. V. ge⸗ nehmigte den Abſchluß und nahm davon Kenntnis, daß mehr als die Hälfte des A. K. verloren iſt. Der A. R. wurde neu gewählt und ſetzt ſich aus folgenden Herren⸗zu⸗ ſammen:.R. Ernſt Stahmer(Georgs⸗Marien⸗Hütte), Fabrikdir. Brand⸗Oeſede und Fabrikdkr. Hans Berb⸗ linger⸗Karlsruhe. Dex..⸗Vorſitzende Bankier Gunzen⸗ häuſer⸗Stuttgart legte ſein Amt nieder. An ſeine Stelle wurde Herr Julius Engelmann, Proknriſt der Eiſenbahn⸗Signal⸗ Bauanſtalt Max Jüdel, die an der Geſellſchaft intereſſiert war, gewählt. Da alle Gläubiger befriedigt ſind, wurde der Borſtand aufgefordert, das vorhandene Kapital beſtmöglichſt zu verwerten. Der Sitz der Geſellſchaft wurde nach Bruch⸗ ſal verlegt und das.K. im Verhältnis 10:1 zuſammen⸗ gelegt, ſo daß es nur noch 8500/ beträgt. ꝛ0: Zuſammenſchluß ſächſiſcher Papier⸗Fabriken. Die Patentpapierfabrik zu Penig und die Freiber⸗ ger Papierfabrik Weißenborn berufen. ao. HV. ein zwecks Genehmigung eines Gemeinſchaftsvertrea⸗ ges. Demnach ſcheint das bisher im Beſitz der AG für Cartonnagen⸗In duſtrie beſindliche Aktienpaket der Freiberger Papierfabrik Weißenborn in die Patentpapier⸗ fabrik zu Penig übergegangen zu ſein. Beide Unternehmen gehören zu den beſten ſächſiſchen Papierfabriken. ꝛ6: Süddeutſche Metallbörſe. Die geſtern in Heidel⸗ berg abgehaltene Metallbörſe des ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Metall⸗ und Schrottgroßhändlerverbandes(Stuttgart) war gut beſucht. Bei feſter Stimmung lagen die Preiſe etwas höher als auf der Oktoberbörſe. Man hörte folgende Preiſe, dieſich in./ frei weſtfäliſchem Revier verſtehen: Stahl⸗ ſchrott 62, Kernſchrott 58, Spähne 50, Blechabfälle 42, Schmelz⸗ eiſen 35. Metalle ſind etwas in Rückgang. Doch entwickel⸗ ten ſich auch hier rege Umſätze. Der Börſe ging eine Aus⸗ ſchuß⸗Sitzung voraus, die ſich mit internen Angelegenheiten des Verbandes befaßte. Zu der Schrottfrage im An⸗ ſchluß an die Berliner Kundgebung der Zentralſtelle deutſcher Schrotthändler und zur Preisko nvention im Schrott⸗ handel wird der Verband gelegentlich der nächſten Börſe Stellung nahmen. :: Die erſte ſchwediſche Automobilfabrik. Bereits ſeit langem ſind in Schweden Beſtrebungen im Gange, eine eigene nationale Automobilinduſtrie zu ſchaffen. Wie der D. H. D. hierzu erfährt, beabſichtigt die Gotenburger AG. Volvo, ſich der Automobilfabrikation zuzuwenden. Nach Mitteilung der Verwaltung werden Ende Januar 1927 wahr⸗ ſcheinlich die erſten 1000 ſchwediſchen Automobile die Werke verlaſſen. e1e Verringerte Automobilerzengung in den Vereinigten Staaten. Nach der Statiſtik des Handels⸗Departements iſt die Prodnktion in Automobilen von 425 626 Wagen im Auguſt auf 397 123 im September heruntergegangen. Gele Zellſt. Waldh 1619 0,3/ D. Reich 64600 55 Rhenania Aachen 50,— 81.— Jellſt. Walbho„03% D. Reichsanl. 0,900—,— ————„187,0 181,7 LZucterj. B. Wag 112.5111,3 4½0%.9.⸗Sch.—, Rodberg Darmſt. 14.— 15,.— Zuckerf. rankenth91,909).— 4% B. Schutzg, 08 17,90 17,80 JTRüttgerswerke. 145,9143,0 uckerf. Heilbronn 113,0112,04% D. Schutzg. 14 17,90 17,90 Schlinck& C. Hbg.—.—e. Juckerſ. Offſtein 142,01410 Sporörämie 419ö,400—,— Schnellpr. Frank. 83,.—84,25 Juckerf. Rheingau 113,0 112,0 5% Pr. Schatzanw.—.— Schramm Lackf.. 83,50 84.— uckerf. Stuttgart112,0.111,04% do 0.— TSchucert, Nrbg. 155,5 10, Freiverkehrs⸗Kurſe. 3% Preuß. Konſ. 9,10—.— Schuhſabrit Herz 56,—84,15 8 52.6010300%%„.770).750 Seilinduſtr. Wolff 96,— 04 Elderſetd 39*——— 5 660—, TSiemens& Halst 205,0205,0 erfeln. Kupfer———.— 4% BabNnt v1519 Södd. Heaht.— Ransfelber.. 57.6165,0 ½ Po. on 1846—— 0,J60 .Led. St. Ingbert r 6 59——.—%, do. von—.— Sakcoi, Beſchh.88.—.—— 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—,— Uhrenfabr. Furtcw.—,— 32.— 4*„Kohle B 3/½% do.—.— Ver. deutſch. Oelf. 75./75 76.— Uthen. ohlenant. 1% o.—.— ..ch.Ind⸗Mainz 62,90 62.10 Feſtverzinsliche Werte. 4½ Bay. Pf. E. P. 190 Ver. Ultramarinf. 165,01640 4½0/ Mhm.1914—, 3/% do..2 Ber. Zellſt. Berlin—,— 8% 4 1902—.——.— 4% Heſſ. v. ö0 u. os 0,750 0,775 Vogtl. Maſch. St. 99,—99,75 4½0 1 3/„ abgeſt.—,—— 0— 9 40% Säch. St.⸗A. 19—.— 1004/5——— Poigt& Häff, St 110,9 118.9 5% 65 Reichsanl.0,8110, 797 Volthom. Seil u. K 62,75 62,85 4% do unk..1925——1 9— Wayß e Freytag 140,5.142, 0l 3% D. Reichsanl, 0,760 0,150 4% Württ..1915—.—0, 760 Verliner Vörſe vom 18. November Banle⸗Alctien. TAllg.Elektr-Oeſ 168,5169,0 Peutſche Kal. 129.9128,1 Bank f. el. Werte 161,2161,00 Anglo.Ct. Guando 111,0104,8 7Deutſche Maſch. 120,5119,5 Barmer Bankoer. 149,7146,0 Anhalt. Kohlen- 126,2126,0 Deutſche Steinzg. 159,2158 IBerl. Handelsg. 276,5276 Annener Gußſtahi 28,—32,.— Deutſche Wollw.. 78,25 0 9 u- Privalb. 193,5,12,5 Aſchaffbg. Zellſt. 150,5 140,2 Deutſch. Eiſenh. 90.5050.— TPermit. u.-. 263,5 80 Au⸗ 20.-Hib, Maſch 128,6128,6 Honnersmarckh. 135,9.181,7 0 7 29*„*„* 9,750 0,750 7. 167,2184,0 Balcke Maſchin.——. Dürener Metall 104,0104,7 11 e 125,0ʃ125, Bamag⸗ Meguin.57.—58,— S„ 81.— 16705 TDisc, Command. 177,5176,1 J. P. Bemberg.230,0229,2 Dynamit Nobel 166,0162,5 ITDresdner Bank 166,0 167,0] EBergmann Elkt. 162,0 162,5 Elberfeld. Kupfer 1 IMitteld. Kredb. 155,5 155,2 Berl.⸗Gub. Hut 297, 282,00Elektr. Lieferung. 154,2152,5 Reichsbank.... 168,0 169,2 J Berl.Karler, Ind105,2 105,5 TClktr. Licht u. Kr 156,001 Rhein Ereditbank 138,0 137,0 1Berlin. Naſchb. 116,0115,7 Emaille Ulrrich 57.—56,.— Süddeutſch. Disc.——,162,5 Berzelius Bergw.—,. 1 Enzinger⸗Union 91 Eransport⸗Aletien. Sind Nianen 8 8570 170•0 0 Bismarckhütte.—I. C. Farbenind. 99 Schantungbahn 0 75 TBuchund 45 166.2166,1 158,0155,2 55 Setſe, tr, 18-.1860, BebrBöblersGo„—Gelten& Guill. 165,8 Salärnerse eror ge fd g9r Se- Seſeh Sei 0,1e. Kad⸗ Gcgn,.8008 .⸗Beſigh. Oelf. 76, FRF „0/½0]/ Buderus Eiſenw. 115,2113,3 Gebhard Tex 13 8 0 0 Sbn. Henden. 130,.130,1 TGeiſent, Bergw. 17.0f TBanſeriellos 178..272.0 Chem. Heilent: 124.0f8.9,8469569 609.854456 7505„IConcord. Spin 0 0 3. 173, Berein. Elbeſchiſ S8.8566,15 T Palmler Benz 118.0114,9 Herresheim,Glas 145, 141. Saaehreeee — emb. 5„ 44 7 e—.— O. Elſenb.- Stgri. 117.1115,0 Goldſchmidt, Th. 146,5141,7 15 G Pri r, 1469 156 9 Prai. efeh 580fl2, Seher eon 86e .⸗Gf. Verkk 153,5153.5 —— 92.—.7 Deutſche Kabelw. 144,2 Gribner Maſchin.127,0,125,2 —.—— 2 7. 8 50[ Motoren Deutz.75,257 etwas ſchwächer. Fuchs Waggon 0,53, Grundſtimmung. treten würde. hätten. abſchwächung Mannheimer Gummi 8t, Freiburger Ziegelwerke 2 Waldhof 223,5, desgl. VA. 95., Zucker Fran Zucker Waghäuſel 112, Mannheimer Vor 1,5., Kriegsanleihe 0,800. Frankfurt abgeſchwächt Die Börſe eröffnete heute Der„ſchwarze Tag“ an der geſtr 115 er Pariſer Börſe machte einen unangenehmen Eindruck und' befürchtet, daß bei einer weiteren Beſſerung des franzöſiſ Franken ähnlich wie bei der Stabiliſierung der Deutſchland eine allgemeine Da Frankreich bis vor kur auf dem deutſchen Effektenmarkt war, folgert man daß dieſe Aktien dem deu den und damit einen allgemeinen Kursrückgang Banken gaben durchweg—3 v. H. nach, 0 Stärker gedrückt machte im Hauptmarktgebieten ergaben ſich weitere 12 v. H. Berliner Handelsgeſellſchaft wie Geſamtverluſt von faſt 10 v. H. auf. Berliner Deviſen fahrtsaktien hatten gleiche Verluſte. der Montanmarkt, der—4, vereinzelt auch bis 6 v. H. gab. Relativ gut gehalten waren.G. Farbeninduſtrie, die 0 trotz ihres hohen Kurſes nur 3 1 Aktien der Bauunternehmungen un ten ſich weiter im Kurſe um 2 v. H. wurde immer ruhiger, ſchließlich ſehr Verlaufe Fortſchritte. 0 Kurseinbußen ſen ſchließlich Börſenberichte vom 18. November 1920 Mannheim ſchwächer Bei ſehr ruhigem Geſchäft 1 K. G. Farben ga geſucht waren VA. Von feſtverzinslichen Werten Mannheimer Vorkriegs⸗Stadtanleihe feſter. Badiſche Bank 164, Pfälz. Hypothekenbank 15 Hypothekenbank 151., Rhein. Creditbank 138, conto 160, J. G. Farben 337,5, Rhenania 83, Verſicherung 125, Württ. Transport 36, Benz 1 Haid u. Neu 53, Braun Rheinelektra 149, desgl. 4., Wayß u. Freytag 142, in weſentlich Geldknappheit in Frankrei zem großer weilen 0 r tſchen Markt wieder zufließen o A v. H. verloren nu⸗ d die Zellſtoffaktien beſſern. eſ luſtlos und Das kni lige wo „G. geſt kni ſchr 80 agen die Aktienkurſe Ghe ben auf 337,5 nach. facen U1 Es notterſch Abe ein . Eb 5 tue Mannheimer me 14, Dingler 9 Konſerven Zelte an kentha au kriegs⸗Stadtanlelh Fr ſchwã ere, 9 u1„2 e. de Käuſer d zur uch Sh v. H. noſ, 1 die Kurs, llen 0 Auf a eine 8 5 * %1v. H. u. 4/ 10 Sack 16,75—17,25, 41,50—41,75, Weizenkleie 11,00, Mannheimer 50 Kg. Läufer: langſam, g 16. 0 Grkrftw. Mhm. 6% S Sege Gebr. Großmann 63,75 68,85 Grün& Bilfinger 83 133,5 Gruſchwiß Textil 88,25 Hackethal Draht. 99.— Halleſche Maſch. 152.0152,0 8 inn. 124,01210 Hann..„Egeſt. 78,.——. ann. Waggon 90, Hanſa Lloyd.. 86,5059,50 bg.⸗Wien Gum.—, arkort Bergwrk. 63,50 5—— 101,0—,— artmann Maſch, 59,— Hedwigshütte. 172,01682 ilpert Maſch.. 65,— 67 indr.& Aufferm. 95,75 94, Hirſch Kupfer 123,7120 ThHirſchberg Leder 102,0 1 Thoeſch Eiſ. u. St 163,0 THohenlohe⸗Wrk. 25,7524, hil. Holzmann.162,0 orchwerke.. 124,0 15 ThumboldiMaſch.89.—[oK Tölſe Bergbau 261,0 256,5 M. Jüdel& Co. 142,01 Gebr. Junghans 103,5** Kahla Porzellan. 103,5102, Kallw. Uſchersl. 149,0(149,2 Karlsr. Maſchin. 49,15 „M. Kemp. Kiödnerwerke 153,.0ʃ154,2 C. H. Knorr.. 144,0150,0 Kolim.& Jourdand9,—88.— Köln Rottweiler 170,2163,5 Gehr. Körting. 106,2.106,7 Koſtheimer Cell. 99,.—98,— Kyffhäuſer⸗Hütte 69,2570,50 Lahmeyer& Co. 143,7 140.9 Laurahütte..89.— 88 Linde's Eismaſch.187,0184, Lindenberg 569.—065 TCarl Lindſtröm 10,0170,0 Lingel Schuhfabr. 85,. 84.— 30/ waggonfrei Mannheim. In roggen 12,30 hfl. cif Mannheim. ausl. 20—23,50, Braugerſte inl. 26,25— bis 23,00, Mais gelbes 19,75—20,00 mi Malzkeime 16—16,25, zweithändig 41—41,25, Roggenmehl Weizenbrotmehl, ſüdd., 31—31,50, Weizenfuttermeh Roggenkleie 12,00 l/. Viehmarkt vom 18. Nov. 64—68, 54—60; 54 Schafe: 30—42; 78—80, 78—80, 79—81, 77—79, 76. 13—45 und 5 Ziegen. Kälbern ruhig, langſam, geräumt; eräumt; mit Ferkeln und Toberſchl. E Bed. JOberſchl. Eiſen. TOberſchl. Kolsw Orenſt,& Koppel TPhönix Bergb. IJRathgeb. Wagg. Reisholg Papier. TRheinbraunkhl. Rhein Chamotte Rhein. Elektrizität Rhein. Maſch. Led. TRyeinſtahl TRhenania Chem Romb Hütten Roſitzer Braunk. Roſißer Zucker TRütgerswerke Sachſenwert TSalzdetfurth. 1 Sarottt Scheidemantel. ISchubert§ Salz. JSchuckert& Co. Siem.& Halske. Sinner.⸗G. Stettiner Vulkan. Stoehr ͤKammgrn. Stoewer Nähm. Südd Immobil. Teichgräber Teleph. Berliner ThoerlOelſabrik⸗- Unionwerke Maſch Ver. Chem. Charl. B. Otſch, Nickelw. VGlanzſtoff Elbf. V. Schuhfbrnx W Ver. Stahlwerke. VStahlw v. d. Zy Ver. Ultramarinf. Vogtländ. Maſch. Wanderer⸗Werke Weſer Akt.⸗Geſ. TWeſtereg. Alkali Wicking⸗Cement. Wieslochr F Linke& Hoffm. 86,7595,— Cudrw⸗Soede 228,72220 — 50 52—.12²j%0 othr. Portl.⸗Cem—,— Magirus.-G. 67.—650 TMannesmann 185,0180,7 TMansfeld. Akt. 139,0.188,0 Mech. Web. Lind 193,5194,0 Mix& Geneſt..126,001 Motorb. Mann9y.42.—48.— Mülheim Berg 159,9.155,0 Neckar. Fahrzg. 115,0 TNordd Wollk, 159,5 Wittener Stahl Wittener Gußſtahl Wolf, Buckau Jelſtof Verein ellſtoff Waldhof ——** 93,.— 94.— 90.— 67.—66, 75 Ver. B. Irtf. Gum. 80 Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrie Lebendgewicht(in./) bezahlt: landroggen 25,50, Anh Hafer inl. 19,50—20, 29,50, Futtergerſte t Sack, Biertrobeſahn, Weizen —77, 75—76; 96 tantt Schwelnen 0* mit Schweinen 4ig, Läufern mittelmäßig 16.[ 18. 1175115,0 154,0.158,7 135,0185,0 134.3182,1 75,—74,80 248,2243,0 146.0148,0 56,7555,75 219,5211,0 62.—62,35 16.—14,1 130,0/123.0 80,5083,50 145,8142,0 1168,0116,7 182,0178,2 0 2 41,6541,50 —.—22²,0 155,7160, 205,5202,0 83,50.68,50 92,75.92,25 162,7161,8 97.—85,85 79.—79.— 153,5149,7 165,00168,0 350.00886,0 88.1588.— 150,0148,0 209,0209,0 Heldburg Ruſſenbank Sloman Sa Ufa Reichsſchat· 08//„ 850 4% Baper. b) Ausl. %6 Beſt 99,5096,25/ 4% 164.7/1645 0 190,0194, 86.— 161.5 138.7 10⁸ 5 138,5 67,.—65,50 —.—12⁰⁵. 220,0228,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kalt Vergb. Präfld. Benz⸗Motor Diamond —.—11⁰⁰ Deutſche Petrol.. 95 43,.—40/2 „ 93.— 24,25424,25 4/%„ 5/ Tehuan (Cigenberi ben und wurdeg 1 70 Kälpe 60% 27 Schweine 615 Beie 110 Hochfrequenz. 1770 —— and Petersb. Int. Ronnenberg Sichel& Co. 75.—— Südſee Poospbol 37,75.6% 5 2) Reichs⸗ u. Staclce Goldanleihe Dollarſchätze 071 Jber 9,700, 9 0% ö. Reichant 9 7 070 8 S,/ſd. Reicsan!9 600 S e 4% Prß. Konſole 9458 050 58, Roggenrentb, 5% Sächi, Braun „Vandſch.Rogg, ert Neut 7 —15%0, kaner* 955 Eal Schahe % ,Golbr. Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4/8 — 9 Amtich 75 Novemder IF. November Parifet in.-M. für G. 1. B. PPER* Holland. 100 Culden 166,30 168,72 168.25.169,09 169.0 10⁰ Buenos⸗Aires 1 Peſ..707.711[.705].709 1,78 7 Brüſſel. 100 Belga 500-Fr. 53.58 58.72[.58.50 58.0 75.50 465 S10 100 Kronen 106,52[106,76 109,21 109,71 41⸗, 13 Stockhom 100 Kronen 112.23 112,51 112.23 112,51 1120 5„ Kopenhagen... 100 Kronen 112.15 112,4 112.15[112,43 112.50 55 Dangieg 100 Gulden 81,47[81,67 81,58[61,73 83.87 8. Liſſabon..... 100 Eskudo] 21,525 217/5252 71.595 453,5775 Helſingfors.... 100 finnl..10,577 10,51710.562 10,622] 81.— 1 Stalin 100 Lire17,21 17.25,17.90, 12.94 79•7 5 London 1 Pfd. 20,406 20.458 204400 205482“ 29.90 New. Horr:.... 1 Dollar.20 47 4208419.198 55 Paris.. 100 Franken 14,03 14,07 14.58.[14.62.20 E Schweiz.. 100 Franken] 81,18 81,33 81414 Spanien.100 Peſeten] 68,62 68,J8,6,765,18, 8752 61 Sen 1 Hen] 2,060 2,064 2. 2,067.25 10 Ronſtantinopei. L tark. Pfo..121 2181 21“141 14.979 95 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,562 0,564.542 0,544 1770 7 100 Schilling] 59,2759,51 59,29, 59.48 1, 002 5⁵ g 100 Kronen] 12.45 12.49 12.457] 12.407] 86, 7 Südſlawien. 100 Dinar.425 744 740 744 83.562 Budapeſt.. 100 000 Kronen.883 5,913 5,894].914 85, 7 SSSS 100 Leva].039.049[.032].042] 8— 10 Athen. 100 Drachmen 4,25 428 5,22[.24 81.— Kairro 1 Pfd.[ 20,816 20,868] 20,984] 20.986]—7 52 Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Noy.(Eigcpeihe Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ruhig. Auclaneoba 11 weiter vernachläſſigt. Manitoba 1 disp. 16,50, Man 60 hl 16,10, Manitoba III 15,70, Kanſas per Noy.⸗Dez. 15 uhihel alles per 100 Kg. eif Mannheim. Inlandweizen kuhnd⸗ 00 20 mregt, en 1 110 0 1 Ferke 16. — 2 — 61—6000 1— 0 650 —.— 6 .50—. —.50½ lpeter 90.— 9,— 900 60% 767 6160 * 0,67 055 Ant. 94550%0 ½% Bayer.Ant 13.— 1960 ,0, oene 6 5, liani. 600 900 5 350 — 95 5 11 80,* 51—2— unnerstag, den 18. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 535 Audienz beim alten Deſſauer Novelle von Karl Demmel (Schluß.) kn Der Gaſtwirt„Zum Güldenen Poſthorn“ ging etwas ge⸗ 1 ickt mit dem Buche hinaus. Warf dennoch einen wohlgefäl⸗ 4 5 Blick auf den jungen Gleim und betrachtete ebenſo ohlgeſällig ſeine junge Tochter, die in der Küche hantierte. geſch mal rein, Lieschen, nachher und räum' das Coffee⸗ kuschirr ab.„Wär was für dich! Vergiß aber nicht den Hof⸗ ſ cks, denn der Herr, Gleim heißt er übrigens, war Geheim⸗ nrelber beim Prinzen Friedrich Wilhelm, den eine Kanonen⸗ Biael zu Tode bleſſiert hat. Du haſt doch das auch im Deſſauer lättchen geleſen.“ 6 Lieschen kam eine halbe Stunde ſpäter hereingeknickſt und ab„Seine Gnaden“ gewähren zu laſſen, daß das Geſchirr geräumt werden dürfe. — durſte es. Dem Mäöchen brannten die Wangen, ihr er Buſen lachte verführeriſch unter dem ſeidenen Bruſt⸗ Rech. Gleim ſah aber nicht darauf. Das Tiſchtuch blieb liegen. G6 einer Viertelſtunde kam auch die Frau Wirtin„Zum ldenen Poſthorn“ und nahm das Tiſchtuch ab. Schalt lie⸗ enewürdi dabei, daß die jungen Demoiſellen immer nur 0 die„Amouren“ dächten.„Soll ſolch hübſches Mädchen Frc nicht, nicht wahr, Euer Gnaden?“ fragte gemütvoll die ran Wirtin. ſei Gleim lachte darüber ſcheinbar intereſſiert. Er nahm dann —— Stock mit ſilbernem Knopf, zupfte vor dem birkenen Kb egel die ſeidene Halskrauſe zurecht und machte einen ertengang durch die kleine Reſidenz. Die Bäume ſtanden im en Rotblond des Herbſtes, Deslopfenden Herzens ſah er zum gelben Schloß hinüber: — drinnen werde ich morgen vor dem Helden ſtehen, der dan,Teuſel ſogar in die Flucht ſchlagen konnte.“ Schlenderte üne in den Park. Beſah ſich die Zierbauten, ſchritt über ſrückchen und verſchwiegene Wege. Sah zwei Grenadiere, Ab. vor dem Schloſſe Wache hielten. So vergingen Nachmittag, cend, Nacht und auch der Vormittag. Geruhſam! Immer Karufam! Raberale die Zeit:„Habe Zeit! Habe Be⸗ Wir haben alle ſo viel Zeit!“ mittdis Pendeluhr in Gleims Zimmer zeigte halbzwölf Uhr die 408., Der ſchnarrende Schlag war dem Sekretartus in Beſ Glieder gefahren. Er neſtelte noch am Anzug herum. 8 ch ſich nach allen Richtungen und Seiten ſeines Körpers. Päbiar Hoffähisl. grinſte Pn der Spiegel an. Er ſtelte Abgehor das blanke Glas, nachdem er vorter die Zimmertür laneſchloſſen hatte und ſprach die Worte, die er Seiner Durch⸗ a96 ſagen wollte. Beobachtete alles dabei: Mundverziehen, GalSihen des Halstuches, die Eraktheit der Jopfſchleiſe, da ten ſeines Dreiſpitzes devoteſt unter dem Arm geklemmt. dauRochmals baſtelte er an ſeiner Perücke herum. Nahm aun die Taſche und den Stock mit ſich. Dann ſetzte er leiſe den Dreiſpitz auf. Als die Uhr„Dreiviertel“ ſchlug, ſchritt er zum gegenüberliegenden Schloß. Halb Oranienbaum, ſoweit es in Sichtweite des Schloſſes wohnte, lag an den Fenſtern. Fremder Beſuch war ſtets eine Begebenheit hier geweſen! In einem der Kavalierhäuſer verſchwand Gleim und ſchrieb ſich in das Audienzbuch ein. Auf einem goldenen ge⸗ ſchweiften Stuhl ſaß Gleim ganz leicht, hatte auf den Knien ſeinen Dreiſpitz liegen. Die Glocke ſchlug zwölf Uhr mittags. Gleim wurde etwas unbehaglich hier zwiſchen den kühlen Räumen. Draußen war die friedliche Kleinſtadt, die ſich nun zum behäbigen Mittageſſen rüſtete. Der Diener kam zurück: „Seine Durchlaucht laſſen bitten!“ Gleim nahm vor Verlegenheit ſeinen Dreiſpitz unterm Arm, ließ die Taſche liegen und trat durch die hohe weiße Flügeltür, die der Diener, ſich verbeugend, öffnete. Gleim ſah ſich um und erblickte niemand im Zimmer. Auf einmal kam eine Stimme hinter dem Ofenſchirm hervor: „Er alſo iſt Gleim?“ Der Angeredete fuhr zuſammen. Nun ſah er den Fürſten in der Ecke ſtehen. Ja, aber was denn, was ſehen denn ſeine Augen: ſtand nicht der Fürſt im Hemd gegen den Kamin und wärmte ſich den leichtbekleideten Körper? Gleim wurde über und über verlegen. „Alſo, Er iſt Gleim, mein neuer Stabsſekretär?— Glaubt Er, daß Er das kann? Kann Er gut ſchreiben, daß man's auch leſen kann? Und iſt Er ein pfiffiger Kerl, he? Man hat mir geſchrieben, daß Er auch Verschen machen kann? OIch habe zwar keinen Bedarf, aber, da Er einmal hier iſt, ſag Er mal ſolch Verschen auf.“ Gleim ſtand immer noch verlegen und verſuchte ſeine Augen von der Geſtalt des Fürſten abzulenken. Vor Ver⸗ wirrung machte er nur einen ſteifen Bückling. „Ich weiß, Gleim, Ihn inkommodiert meine Bettuniform, he? Hab er ſich nur nicht. Er ſchläft auch, und Er hat ſicher auch ein Hemd an, nicht wahr?“ „Jawohl, Eure Durchlaucht!“ Gleim wußte nicht, wie ihm hier geſchah. „Na alſo! Sag Er mal ein Verschen.“ „Eine Fabel oder ein obligates Gedicht?“ „Is mich janz wurſcht!“ war die Antwort im beliebten Jargon des Fürſten. Gleim dachte einen Augenblick nach und fing dann an zu deklamieren. Er warf dabei den Kopf auf und ab, ſodaß ihm die ſchwarze Zopfſchleife den Rücken hinauf und hinunter⸗ tanzte. Das Poem lautete: Die Fliege Seht, Freunde! Seht, die arme Fliege hier. Beklagt, bejammert ſie mit mir! Sie ſah den Wein in meinem Glaſe blinken; Es lockte ſie, zu ihm herabzuſinken, Und auch wie wir, Ambroſia zu trinken. Sie ſank herab Und fand ihr Grab, Und trank den Tod, wo wir das Leben trinken. „Schockſchwerebrett! Das iſt ja ganz Hat Er ſtudiert?“ paſſabel von Ihml Gleim verneigte ſich wieder tief:„Jawohl, Eure Durch⸗ laucht, auf der hohen Schule zu Halle lag ich der Juriſterei ob. „Setz Er ſich mal an den Tiſch dort, nehme Er mal die Feder und ſchreibe Er mal en force:„Leopold, Fürſt von Anhalt⸗Deſſau. Königlich preußiſcher Marſchall.“ Gleim ſchrieb es und brachte den Zettel dem Fürſten.„Das iſt ja auch paſſabel geſchrieben für ſein Alter. Sechsund⸗ zwanzig Jahre iſt Er erſt? Das iſt wirklich viel fürs Geld Einen Augenblick war Schweigen. Der Fürſt beſah ſich das Konzept von neuem:„Hm, hm! Niſcht gegen zu ſagen. Gute Klaue!— Er wird mich nun in den Krieg begleiten müſſen, Gleim!“ „Ich ſtehe Eurer Durchlaucht überall zu Dienſten!“ „Bravl— Was ich ſagen wollte, Er hat eine Konkurreng 45 in Oranienbaum zu ſitzen. Liebt Er hündiſche Menſchen, leim?“ „Nein, Eure Durchlaucht!“ „Na ſeh' Er, ich auch nicht.“ Der Fürſt trat nicht weg vom Kamin, hielt jetzt wieder die Hände nach hinten ins Feuer:„Komm Er her, geb 48 Er mir die Hand: Er wird mein Stabsſekretär, ohne daß Er des⸗ wegen Seine Ambitionen fürs Verſemachen aufgeben ſoll. Abgemacht?“ „Ich danke alleruntertänigſt Eurer Durchlaucht!“ „Schon gut! Nun geh Er wieder ins„Güldene Poſthorn“ und warte, bis Er von mir näheren Beſcheid bekommt. Bedingungen laſſe ich Ihn noch wiſſen.“ Gleim verneigte ſich an der Tür devoteſt noch einmal und trippelte hinaus. Die Lief lachenden Geſichts über den weiten Platz vor dem Schloß. Die Oranienbaumer lagen wieder an den Fenſtern. Im„Güldenen Poſthorn“ ſtand ſchon der Wirt in der Türe.(Gratuliere Eure naden ergebenſt; an dero lachendem Munde ſehe ich, daß Eure Gnaden eine gute Audienz bei ſeiner Durchlaucht gehabt haben müſſen.“ „Danke! Danke!“ Gleim hörte u icht viel darauf. Sagte nur:„Alſo, ich bleibe vorläufig hier wohnen, bis Er anderen Beſcheid durch das Hofmarſchallamt bekommt.“ „Zuviel Ehre!“ dienerte der Gaſtwirt. Die Tochter des Wirtes hatte die Tür geöffnet und ſah durch den Spalt den jungen Sekretarius nach oben gehen. 1 loh, Lieschen, nicht wahr? Wär wirklich was für daun denke: dieſe Stellung, die der Mann bei Hofe hat. „Brennſt wohl lichter⸗ Dich, und Aber Gleim ſah auf nichts, hatte droben einen Briefbogen vor ſich liegen und ſchrieb an Peter Uz,„daß er wähnte, gleich von vornherein vom Fürſten den Abſchied zu bekommen, daß er immer bei Stillem gezittert hatt,e er würde den Eindruck einer anſakreontiſchen Ode machen Schrieb auch, daß er einen Nebenbuhler ausgeſtochen habe und daß es ihm gar zu xeizend ſei. nun Sekretarius eines richtigen Helden zu ſein. 2 Da ſchlug die Uhr eins. Gleim ſchrieb und ſchrieb. Oranien⸗ baum ſank wieder in ſeinen alltäglichen Mittagsſchlaf. PermcheN* Im Weionänen Todes-Anzeige. Schwager im 58. Lebensäzahr. In tiefem Schmerz: Am 17. November, nachmittags 3 Uhr, verschied infolge Schlag. anfalis mein lieber, herzensguter Bruder, unser lieber Onkel und Ludwig Bangert, Dfcher Mannhelm(Seckenheimerstr. 53), 18. November 1926. Elise Groß wWwe. geb. Bangert. Die Beerdigung findet am Samstag, den 20. 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