— * *3 ——— * FF . — 10 Samstag, 20. November Bezugs 3 preiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus S0. durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne 9— füadedtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ Ha erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe, 8 upt⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,•6, 8 aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Ubtchsbingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ kamcle Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. al. ernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Enthüllungen⸗ des, Berliner Tageblatts⸗ mal'!, Berlin, 20. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Neuem komusdenkbarem Frevel glaubt das B. T. auf die Spur ge⸗ lchen em zu ſein. Das Blatt erzählt, geſtützt auf die angeb⸗ elka Mitteilungen eines Breslauer Induſtri⸗ orſtch: Mitte Oktober hätten dort mehrere Sitzungen der Woßünds der Arbeitgeberverbände von Induſtrie, zun handel und Einzelhandel ſtattgefunden. An dieſen Sit⸗ —.— hätten auch Offiziere der Reichswehr teilge⸗ ſagte Fn. Einer aus Breslau und mehrere aus Berlin. Be⸗ Zwe Köteichswehroffiziere hätten erklärt, Geld zu„beſtimmten Rre zu gebrauchen. Von der Reichswehr ſollten Turn⸗ nutze er ausgebildet werden, die dann ihre Kenntniſſe be⸗ Kurſe ſollten, um weiterhin in Stadt und Land ähnliche Groß einzurichten. Die einzelnen Arbeitgeber in Induſtrie, und handel und Einzelhandel ſollten dieſe Kurſe ſinanzieren, Arbeitver ſollten beſtimmte Beträge, je nach der Zahl der Ein auehmer gezahlt werden, etwa eine Mark pro Kopf, wachen atorium ſollte die Verwendung der Gelder über⸗ enieler da weiß, wie die Wehrhaftmachung anderer Völker chulf en wird, etwa der Frankreichs, wo bis in die erſten chen labre hinein alles, nicht nur die Knaben, auch die Mäd⸗ artigeedrillt werden, wird der Meinung ſein, daß ein der⸗ icht Turnunterricht auch den Deutſchen nichts ſchaden für 101 und wird in dem Werberuf von Reichswehroffizieren Auſiht,s, Zwecke keinen Arg finden. Das B. T. iſt anderer derliht dem iſt ſofort klar: Dahinter müßten Beziehungen f eichswehr zu„republikfeindlichen Wehrverbänden“ ruft nach dem Reichstag, deſſen Pflicht es ſei, ſo⸗ völlig ach Zuſammentritt dagegen einzugreifen und auf e Klarſtellung zu dringen. 5 Eine Auskunft, ie Un dem Berliner Blatt inzwiſchen vom Wehrminiſteri⸗ ſeißtiogegangen iſt, genügt ihm nicht. In dieſer Auskunft lebe 8:„Zweck der Beſprechungen war, die im Wirtſchafts⸗ keere ſtehenden Herren für die den Beſtand und die Güte des r aug entſcheidenden wichtigen Fragen der Unterbringung ſcheidenden Heeresangehörigen zu intereſſieren. Dar⸗ der Kampf um die Frideritus⸗Marke doſt beſcherwaltungsrat der Deuſchen Reichs⸗ em z Achäftigte ſich in ſeiner Sitzung vom 19. November mit richtexſt— Nachtragsetat für 1926. Nach dem Referat des Be⸗ nungszal ters ſind in den verfloſſenen Monaten des Rech⸗ han e hres an Einnahmen 65 Millionen weniger einge⸗ kalb an als erwartet wurden. Der Nachtragsetat ſtreicht des⸗ ieferun usgaben 75 Millionen Mark. Die vorgeſehene Ab⸗ leworden von 70 Millionn Mark an das Reich iſt zweifelhaft Rukemer beſchäftigte ſich der Verwaltungsausſchuß mit der 0—9 ridericus⸗Marke. Der Arbeitsausſchuß nahme desüngsrates hatte in dieſer Frage ſich der Stellung⸗ knd die N Reichspoſtminiſters nahezu einſtimmig angeſchloſſen opf(Sorsgabe gebilligt. Ein Antrag des Abg. Stein⸗ ebungö) auf Mißbilligung der Marke und Zurück⸗ S9 allens aus dem Verkehr wurde im Arbeitsausſchuß ümäwiſche gegen die Stimme des Abg. Steinkopf abgelehnt. ingsrates iſt dieſer Antrag in der Bollſitzungn des Verwal⸗ kadebracht von den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten weiter rag. n worden, ebenſo ein ähnlicher kommuniſtiſcher An⸗ ezüglic der Ausſprache erklärte Miniſterialdirektor Mobis, 9 er Fridericus⸗Marke ſei der Verwaltungsrat nicht S Maßnahme des Reichspoſtminiſters zu miß⸗ unweckmäßig wäre aber die vorherige Anhörung des ngsrates geweſen. A ui, Bag 885 teinkopf(Soz.) wies demgegenüber darauf riro e U urch die Fridericus⸗Marke in weiteſten Kreiſen ſiubs des Girn he entſtanden ſei.(2) Wert oder Unwert Fried⸗ 00 um die roßen ſeien ſehr umſtritten. Hier aber handele es Lutſ Frage, ob es richtig ſei, auf einer Brieſmarke der che 8 Sus m Republik das Bild eines Monarchen wiederzugeben. ſe 1 Bild keg Geſchmackloſigket und ein politiſcher Fehler. Das Awüskierur früheren Monarchen auf der Briefmarke ſei eine ußerte ich 5 der republikaniſchen Bevölkerung. Aehnlich ſcheueſchnatio er kommuniſtiſche Redner. Die Redner der ſhaſtlichen nalen, der Deutſchen Volkspartei und der Wirt⸗ r dur ereinigung hielten die Ausgabe der Marke jedoch aus gerechtfertigt. Reichspoſtminiſter Dr. Stingl erklärte, Fri wunde metieus⸗Marke hätten keinerlei politiſche Motive zu k legen. Für die Verteilung der Köpfe auf die Brief⸗ enrken 9— wiweſe Jeuntsbialic die Farbenwirkung ausſchlaggebend daldden. Von dazit ſeien berufene Berater hinzugezogen 0 on der Schillermarke würden monatlich zweiein⸗ Autündiaienen mehr verkauft, als von der Fridericusmarke. diaber R er allein und er trage auch die Verantwortung. Her vorheriag Steinkopf habe niemand im Verwaltungsrat rovo Vorlage der Marken verlangt. Eine politiſche halctliche G habe ihm ferngeelgen. Er habe nur an die ge⸗ enach gefraße Friedrichs des Großen gedacht und nicht aher ob er ein Monarch oder Katholik oder gar 1* eſen ſei. Es ſei wenig demokratiſch, einen Mann n des Küher Halt auszuſchließen, weil er Monarch ſei. Auch der tſedri adiſche Staatspräſident Hellpa habe die Größe Keite geſtelttnerkannt Biemard und Stein zur Frniſterin t. Staatsſekretär Dr. Abegg vom preußiſchen Mätedrichs. des Innern habe geſchriben, daß das Wort 5r. Im erſten Diener des Stastes direkt revolutio⸗ 02 ann he Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung der Jugend. gew ſhenſchatt habe und habe die Verdienſte Friedrichs für die ſt, den Handel, die Agrarpolitik und die ärmere Wittag⸗Ausgabe 6 Der Parteikamyf gegen Geßler aus ergaben ſich im Laufe der Beſprechungen auch Erörte⸗ rungen über Berufsausbildung, und bei der engen Beziehung zwiſchen Verſorgung und Heereserſatz Hinweiſe auf die un⸗ bedingte Notwendigkeit der körperlichen Ertüchtigung dieſes Erſatzes und damit einer möglichſt allgemeinen Sportpflicht Gerade dieſer Punkt fand beſonderen Wider⸗ hall, vor allem wurde anerkannt, daß die Jugend, in erſter Linie die Landjugend durch die Sport⸗ und Turnvereine bei weitem noch nicht in erforderlichem Umfang erfaßt iſt und daß hier Abhilfe dringend nottut. Hierzu ſollen geldliche Zu⸗ wendungen dienen, die von privater Seite für die ſeit län⸗ gerer Zeit beſtehenden zivilen Sportſchulen in Ausſicht ge⸗ ſtellt wurden. Wir für unſeren Teil finden in dieſer Erklärung des Reichswehrminiſteriums kaum etwas auszuſetzen. Wer das flache Land kennt, namentlich den preußiſchen Oſten, weiß, daß von irgend welcher ſportlichen und körperlichen Ausbil⸗ dung hier ſeit dem Aufhören der allgemeinen Wehrpflicht gar keine Rede mehr iſt. Das höchſte der Gefühle ſind die Radfahrervereine, die meiſtens dazu noch politiſch etikettiert und geſchieden, das iſt alles. Selbſt zu der freiwilligen Feuerwehr pflegt der Zudrang nicht allerorten beſonders ſtürmiſch zu ſein. Aber es wird wohl ſo ſein, daß, wenn nicht ſchon in der nächſten Woche, ſo beſtimmt nach Neujahr gegen die Reichswehr, und wenn er bis dahin noch an ihrer Spitze 7. 5—— Geßler aus Leibeskräften Sturm gelaufen wer⸗ en ſoll. Auch Reichstagspräſident Löbe meldet ſich in einem Leitaufſatz zur Stelle, wieder mit ſeinem romantiſchen Vor⸗ ſchlag, dis Einrichtung der vollkommen in ſozialiſtiſche Hände geratenen öſterreichiſchen Volkswehr uns als Beiſpiel zur Nachahmung dienen zu laſſen. Ein wenig Waſſer beginnt übrigens auch Herr Löbe ſchon in ſeinen Wein zu tun. Er will ſich mit einer Aenderung der Form begnügen, in der die Aufnahme in die Reichswehr vor ſich geht. Ueber dieſen Punkt wird ſich vielleicht reden laſſen. Man könnte ſich ja denken, daß mit der Aufnahme ältere und reifere Offiziere in gehobener Stellung betraut würden. Auf jeden Fall wird man ſich davor zu hüten haben, das Erſatzgeſchäft par⸗ teipolitiſch abgeſtempelten und politiſchen Parteien verant⸗ wortlichen Zivilkommiſſaren anzuvertrauen. Das wäre ſo ziemlich der Anfang vom Ende. Bevölkerung anerkannt. Alle dieſe Herren ſeien Republi⸗ kaner und Demokraten. Er verſtehe alſo nicht, was man ge⸗ gen dieſe Marken einzuwenden habe. Man müſſe endlich des grauſamen Spieles genug ſein laſſen, ſonſt nähere man ſich der Grenze der Lächerlichkeit(Sehr richtig! D. Schriftl.) Der Verwaltüngsrat ließ darauf das Thema fallen. Veröffentlichung amtlicher Dokumente Berlin, 20. Noy.(Von unſerem Berliner Büro.) Die große Aktenpublikation der Reichsregierung, die nach amtlicher Ankündigung unmittelbar vor dem Abſchluß ſteht, wird alles in allem nicht weniger als 40 Bände umfaſſen. Damit iſt eine hiſtoriſche Forſchungsarbeit von ganz gewaltigem Ausmaß ge⸗ leiſtet worden. Im Jahre 1919 wurde bekanntlich die Urkunden⸗ ſammlung„Die deutſchen Dokumente zum Kriegsausbruch“ veröffentlicht. Damals faßte man den Entſchluß, ihr eine neue, weit zurückgreifende hiſtoriſch⸗politiſche Darſtellung unter dem Titel„Die große Politik der europäiſchen Kabinette 1871—1914“ voranzuſtellen. Kein am Weltkrieg beteiligtes Land hat es bis⸗ her gewagt, dem deutſchen Beiſpiel zu folgen und gleichfalls ſeine Archive zu öffnen. Wäre das geſchehen, ſo hätte die Er⸗ forſchung der Kriegsurſachen ganz andere Fortſchritte gemo, aber gerade* Hauptbeteiligten haben ja ein Intereſſe da ꝛan, das Geheimnis ihrer Archive nicht zu lüften, weil ſonſt die nur mühſam aufrecht erhaltene Legende von der Kriegsſon. Deutſchlands kläglich zuſammenbrechen würde. Das Krteil im Kutisker⸗Prozeß Hellwig und Rühe freigeſprochen In dem Prozeß gegen JIwan Kutisker wurde in Berlin am Freitag das Urteil gefällt. Der Staatsanwalt hatte gegen ihn 1 Jahr Gefängnis und 3500 M. Geldſtrafe beantragt. Das Urteil lautete gegen Kutisker wegen Ver⸗ gehens gegen das Kapitalfluchtgeſetz und gegen die Deviſen⸗ verordnung auf insgeſamt 5200 Mark Geldſtrafe. Die beiden Finanzräte Rühe und Hellwig wurden freige⸗ ſprochen. Die Koſten der Verteidigung im Falle Hellwig wurden auf den Staat übernommen. In der Urteilsbegründung iſt bemerkenswert, daß nach Anſicht des Gerichtes dem Geheimrat Hellwig nicht das Geringſte nachgewieſen ſei, deshalb habe man auch die Koſten der Verteidigung ihm abgenommen. Was ſeinen Kollegen Rühe betreffe, ſo ſei das Gericht nicht ganz ſo weit gegangen, aber immerhin müſſe betont werden, daß auch ihm keinerlei ſtrafbarer Druck auf ihm unterſtellte Organe nach⸗ gewieſen worden ſei. Zeugenausſagen, die urſprünglich ſehr belaſtend geklungen hätten, ſeien in der Hauptverhandlung weſentlich modifiztert worden; das habe in erſter Linie zu der Freiſprechung beitragen müſſen. Bei Kutisker konnte von einer Gefängnisſtrafe keine Rede ſein, denn abgeſehen davon, daß es ſich hier um verhält⸗ nismüßig geringe Dviſenvermögen handele, habe der Gerichts⸗ hof berückſichtigen müſſen, daß Kutisker der deutſchen Wirt⸗ ſchaft mehr Deviſen zugeführt habe, als er von der Staats⸗ bank erhielt. Dieſes Plus müſſe als Milderungsgrund an⸗ geſehen werden. er Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen Preis 10 Pfennig 192⁰— Nr. 538 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei— je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Das wahre Geſicht Franzöſiſche Regierungspolitik und elſäſſiſcher Heimatſtolz (Von unſerem Straßburger Mitarbeiter) Von der in Locarno deutſcherſeits feierlich verbrieften Garantie der Weſtgrenze hatte das heimattreue Elſaß Ell⸗ bogenfreiheit zur Wahrung ſeines Kulturdeutſchtums, von dem deutſchen Verzicht auf gewaltſamen Rückerwerb Be⸗ freiung von franzöſiſchem Spitzelargwohn erhofft. Tat⸗ ſächlich hat aber die zweite freiwillige Unterwerfung Deutſch⸗ lands unter das Verſailler Friedensdiktat den Elſäſſern nichts genützt, vielmehr für die Chauviniſten die letzte Hemmung beſeitigt, ſich mit dem Blick über den Rhein Zügel in ihrem gewaltſamen Aſſimilierungsprogramm anzulegen. Der Col⸗ marer Faſziſtenüberfall auf den greiſen Heimatbund⸗ Führer Dr. Ricklin iſt von der franzöſiſchen Staatsanwalt⸗ ſchaft ungeſühnt geblieben, dagegen haben die klerikalen Nationaliſten das unfraktionelle, lediglich durch die formale Gemeinſamkeit des Heimatſchutzes bedingte gemeinſame Auf⸗ treten einheimiſcher Geiſtlicher mit Kommuniſten zum Anlaß eines neuen Verleumdungsfeldzuges genommen. Der chauviniſtiſche Flügel der Elſäſſiſchen Volkspartei ſucht mit Spekulation auf die Bourgeoiſe Angſt vor den Moskowitern die bodenſtändige Mehrheit an die Wand zu drücken und die hyperfranzöſiſche Richtung Bourgeois⸗Pfleger hat ſich zu dem Ende ſogar ein neues Programm unter der Firma„Klarheit und Wahrheit“ zugelegt. Poincaré, der ſich bei ſeiner er⸗ neuten Machtergreifung neben dem Finanzportefeuille das Reſſort„Elſaß⸗Lothringen“ perſönlich aneignete, hat den Straßburger Biſchof von Clémenceaus Gnaden, Ruch in ſeiner Pariſer Audienz durch Verſprechungen hinſichtlich Aufrecht⸗ erhaltung des Konkordats bzw. Drohungen hinſichtlich Bahn⸗ freigabe für den Laizismus derart bearbeitet, daß er für die elſäſſiſche Geiſtlichkeit die ſtaatsbürgerliche Freiheit aufhob und an der ſchärfſten Feder des Heimatbundes, dem Col⸗ marer Redakteur Abbé Fashauer ein Exempel ſtatuierte. Den Spalt in der ſtärkſten Landespartei, eben der Elſäſ⸗ ſiſchen Bolkspartei, durch verſprochenes Entgegen⸗ kommen bei nationalem Wohlverhalten zu vertiefen, war der Endzweck von Poincarés ſorgfältig vorbereitetem Ueber⸗ raſchungs⸗Beſuch in den elſäſſiſchen Schulen und ſeines über die angeblichen Fortſchritte der Franzöſierung„entzückten“ Briefes an den Akademierektor Charléty, den berufsmäßigen oberſten Einpeitſcher zur Unterdrückung der Mutterſprache. Wenn Poincaré darin grundſätzlich eine Art Anerkennung der Zweiſprachigkeit ausdrückte, ſo war dies als das„Bündel Heu“ für die regierungsfrommen Elſäſſer aufgeſteckt, während gleichzeitig die franzöſiſche Propagandapreſſe ungeſcheut ver⸗ ſicherte, daß die pädagogiſchen Direktiven des Miniſterpräſi⸗ denten abſichtlich ſo„vag“ gehalten ſeien, um den Pelz zu waſchen, ohne ihn naß zu machen. Mit der aus Poincarés Brief herauslesbaren ofſiziellen Anerkennung der ſprachlichen Sonderart iſt es der elſäſſiſchen Bevölkerung ſowie Lehrer⸗ ſchaft nicht getan, ſie verlangen nach wie vox die deutſche Grundſchule(mit dem Franzöſiſchen als Fremoͤſprache im Un⸗ terrichtsplan). Als ein Erfolg der leidenſchaftlichen Erre⸗ gung iſt es zu buchen, daß es über den feinen Plan, die Eigenexiſtenz des durch die deutſche Aera geſchaffenen„Elſaß⸗ Lotyringen“ durch Aufteilung an die benachbarten inner⸗ franzöſiſchen Departements auszulöſchen, zur Ze it völlig ſtill geworden iſt. Das Beſtreben der„Action Francaiſe“, nach berühmten Muſtern im Elſaß eine faſziſtiſche Terror⸗Truppe heran⸗ zuzüchten, empfing dieſer Tage die offizielle Weihe durch die Ordensverleihung an die elſäſſiſchen Deſer⸗ teure aus dem deutſchen Kriegsheere. Nicht genug mit der maſſenweiſen Anheftung der Medaille der„Fidélité Fran⸗ gaiſe“ auf die Hemdoͤbrüſte dunkler Ehrenmänner, die in der deutſchen Zeit nach Weiſung etwa Pierre Buchers ſich der Konſtruktion von„Zwiſchenfällen“ befliſſen, bedeutet die ſo⸗ eben angekündigte Schaffung einer„Médaille des Evadés“ durch die franzöſiſche Regierung nicht nur eine innerfranzöſiſche Angelegenheit, ſondern— von der belobigten Moral ganz abgeſehen— eine internationale Takt⸗ Lloſigkeit, eines der ſtärkſten im Zeichen von Locarno bzw. Thoiry franzöſiſcherſeits geleiſteten Stücke! Deſerteur⸗Ver⸗ einigungen hatten ſich im Elſaß auf Veranlaſſung des aktiven Militärs bald nach dem Waffenſtillſtand gebildet: traurige Geſellen, die nach der Wurſt irgend eines Pöſtchens ſchnapp⸗ ten, vergleichbar den kurz nach dem Franzoſen⸗Einmarſch im Saargebiet gegründeten Vereinen ehemaliger Fremdenlegio⸗ näre(wohin mögen die goldgeſtickten Seidenfahnen der Saar⸗ brücker und Saarlouiſer Sektionen inzwiſchen gelandet ſein!). Aber daß ein neues„Bändele“ ſich als dringendes Bedürfnis im achten Jahre der mißlungenen Aſſimilierung herausſtellte, läßt nach verſchiedenen Seiten tief blicken, und daß der fran⸗ zöſiſche Staatsanzeiger(„Journal Officiel“ vom 22. Oktober) die Verleihungsbedingungen und die zum Nachweis der De⸗ ſertion notwendigen Dokumente veröffentlicht, beweiſt, wie die derzeitige Regierung den von Briand in Genf ſo pathetiſch verſicherten Strich durch die Kriegserinnerungen praktiziert. Es wäre gegenüber der offiziellen franzöſiſchen Verherr⸗ lichung des am deutſchen Vaterlande verübten Kriegsverrats vielleicht doch nicht ſo unpaſſend, wenn ———————————.—.———— 2. Seite. Nr. 538 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sämstag, den 20, Nobember Herr von Hoeſch in ſeinen zahlreichen Audienzen am Quai 'Orſay den Finger leiſe auf dieſe höchſt unzeitgemäße Fort⸗ ſetzung der übelſten Kriegspropaganda legen würde. Die Elſäſſer ſelbſt wehren ſich dieſer und ähnlicher von Regierungswegen aufgezogener Knüppelgarden nicht faul. Ein zweiter Colmarer Fall wird ſich im Elſaß nicht mehr er⸗ eignen. Es hat ſich eine Heimatſchutztruppe mit feſten Stützpunkten in den einzelnen Orten gebildet, die freies Wort und Verſammlungsfreiheit, wenn erforderlich mit Waf⸗ fen und Fäuſten ſichert. Der Uebergriff des Straßburger Bi⸗ ſchofs auf das Feld der Politik, als ſolcher auch von der Geiſtlichkeit ſeſtgeſtellt, macht in dem ſo treu kirchengläubigen Lande keinen Eindruck; der Volksmund ſagt: Biſchof Ruch betet zuerſt Frankreich an und dann erſt Gott! Die Wieder⸗ eroberung des Theaters für die deutſche Sprache iſt für dieſe Spielzeit ein weithin wirkender Erfolg, den die Präfekten ſich nicht mehr zu verweigern getrauten; dagegen wurde im Straßburger„Elſäſſiſchen Theater“ ein Dialektſchriftſteller bei der Aufführung ſeines neueſten Stückes ausgepfiffen, weil er im Dienſte der franzöſiſchen Propaganda ſich ſtändig der niedrigſten Hetze gegen die heimattreuen Elſäſſer hingibt. Die radikale und radikal⸗ſozialiſtiſche Partei⸗Sektion, die Partei Herriots, iſt zerborſten, weil die Elſäſſer ſich nicht länger die Hineinmiſchung der Pariſer Zentrale gegen die Verteidigung ihrer Heimatrechte und in ihre entſprechende Vorſtandswahl gefallen ließen, und die Anhänger Georg Wolfs, des bisher nur allzu diplomatiſch lapierenden Hei⸗ matpolitikers, haben letzter Tage endlich die„Elſäſſiſche Fort⸗ ſchrittspartei“ aus der deutſchen Aera zu neuem Leben er⸗ weckt. Ein Zuſammenſchluß mit dem heimattreuen Flügel der ehemaligen Zentrumspartei erſcheint nicht ausſichtslos. Ueberall herrſcht der Eindruck, daß alle die großen und kleinen Druckmittel der franzöſiſchen Aſſimilierungspropaganda einen Schlag ins Waſſer bedeuten. Das elſiſſiſche Volk, und dieſes ſieht ſich mit den Lothringern ſchickſalsverbunden, vertraut zuverſichtlich, daß die Autonomie marſchiert! Die Reichsbahnlage im September In dem Oktoberbericht der Reichsbahngeſellſchaft werden für den Monat September ds. Is. an Einnahmen 419 587 000 Mark ausgewieſen. Der Perſonen⸗ und Gepäckverkehr er⸗ hrachte 117 858 000 ik., der Güterverkehr 204 830 000 Mk. An ſonſtigen Einnahmen ſind noch 36 849 000 Mk. zu verzeichnen. Die Ausgaben betrugen insgeſamt 392 701 000 Mk. Davon erſorderte der Dienſt der Reparationsſchuldverſchreibungen 44857 ö00 Mk. Die Geſamteinnahmen des September über⸗ ſtiegen die Auguſteinnahmen um rund 604 Millionen Mk. Berhaſtungen in der Kohlenſchieberaffäre Aus Anlaß der großen Kohlenſchiebungen in Duisburg⸗ Ruhrort ſetzte ſich geſtern abend die Duisburger Kriminal⸗ polizei mit der Berliner in Verbindung und bat um die Ver⸗ haftung von neun namentlich angeführten Kaufleuten, die ſich in großem Maßſtab an den Schiebungen, die in viele Millionen gehen, beteiligt haben. Zwei der Geſuchten, der Kaufmann Joſeph Tichelkamp und der Kaufmann Ger⸗ hardt Winſchermann, wurden in einem vornehmen Hotel ermittelt und in Haft genommen. Beide Verhaftete räumten bei ihrer Vernehmung unum⸗ wunden die ihnen zur Laſt gelegten Straftaten ein und beton⸗ ten, daß ſie nunmehr zahlreiche in höheren Stellen befindlichen Mitſchuldigen nennen würden. Die beiden Verhafteten befinden ſich bereits auf dem Polizeitransport nach Duisburg. Die übrigen ſieben Geſuchten konnten in Berlin nicht ermittelt 5 werden, Die Kriminalpolizei ſtellte jedoch feſt, daß einer von ihnen ſich zurzeit in Aachen aufhält und benachrichtigte die Aachener Polizei. Die anderen ſollten geſtern abend von Ham⸗ burg zurückkommen. Wahrſcheinlich aber ſind ſie durch die kurz vor der Ankunft des Zuges erfolgten Verhaftung der beiden Mitſchuldigen durch einen Mittelsmann gewarnt worden. Kontrollfragen und kein Ende Berlin, 20. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſichten auf eine raſche Erledigung der Kontrollfragen kön⸗ nen nicht gerade als günſtig bezeichnet werden. Es wird immer offenkundiger, daß die franzöſiſche Regierung mit der Dro⸗ bungeiner weiteren Verlängerung der Mili⸗ tärkontrolle einen Druck auf die Wilbelmſtraße aus⸗ zuüben verſucht, um ſie der von Frankreich gewünſchten Inter⸗ pretatton des Artikels 213 des Verſailler Traktates gefügig zu machen. Immerhin ſcheint man in Berlin in der jüngſten halbamtlichen franzöſiſchen Auslaſſung inſofern einen Fort⸗ ſchritt zu erblicken, als in ihr der nicht ſtändige Charakter der zukünftigen Völkerbundskontrolle zugegeben wird. Im übri⸗ gen iſt daran zu erinnern, daß deutſcherſeits das Inveſtigations⸗ protokoll vom September 1024 niemals anerkannt worden iſt und daß für die deutſche Regierung keine anderen Beſtimmun⸗ gen als die des Artikels 213 in Frage kommen. Dieſe Beſtim⸗ mungen gelten aber für die entmilitariſierte Zone genau ſo wie für das übrige Deutſchland. Mit Recht ſtellt die„Täg⸗ liche Rundſchau“ feſt: Auch in der entmilitariſierten Zone habe nach Beſeitigung der Kontrollkommiſſion der Völkerbund nur dann das Recht Unterſuchungen zu veranſtalten, wenn nach Anſicht der Mehrheit im Völkerbundsrat die Notwendig⸗ keit ſolcher Unterſuchungen vorliegt. Von der Einſetzung ſtän⸗ diger Unterſuchungskommiſſionen in der entmilitariſierten Zone ſei im Verſailler Vertrag, der einzig und allein für uns gelte, mit keinem Wort die Rede. Moskauer Vorwürſe gegen Deutſchland FPLondon, 20. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mit Sorge leſen die Engländer heute einen Artikel der offiziöſen Moskauer„Isweſtija“, in dem Deutſchland Vorwürke wegen ſeiner Haltung zu der ruſſiſch⸗türkiſchen Konferenz in Odeſſa gemacht werden. Die deutſche Diplomatie, ſo heißt es in dem engliſchen Bericht über den Artikel, habe die Rolle des ehrlichen Maklers zwiſchen Rußland und der Türkei einerſeits und dem Völkerbund andererſeits übernommen. Die deutſche Diplomatie iſt zu einer ſolchen Haltung ſicherlich zu beglück⸗ wünſchen. Gleichgeitig richten ſich aber auch die ganzen un⸗ die Deutſchlands Vermittlungsſtel⸗ ung zwiſchen Oſten und Weſten noch mit ſich bringen werden, —— dem Vorwurf des Sowjetorgans auf, Deutſchland führe adurch nur die Funktionen Großbritanniens und Italiens aus, die den Völkerbund als eine Kette um den Nacken der Türkei zu legen wünſchen. Die„Isweſtija“ ſchreibt, wenn „Deutſchland ſeine Stellung beibehalte, würden die Konſequen⸗ zen gefährlich ſein. Deuiſchland ſpricht fortwährenb von ſeiner Freundſchaft für die Türkei, doch wir können den deutſchen Staatsmännern nur raten, zu überlegen, ob der Dienſt. den ſie jetzt den Weſtmächten leiſten wollen, nicht zu koſtſpielig iſt. Was ſich die Sowietpreſſe unter den Aufgaben vorſtellt, die Deutſchland aus dem Abſchluß des Berlin⸗Moskauer Vertra⸗ ges erwachſen ſind, iſt darnach wohl klar. Es muß jedoch darauf ingewieſen werden, daß die Beunruhigung. die dieſer Vertrag 4 in England hervorgerufen hat, bei jeder ſolchen Ge⸗ llegenbeit mit neuer Friſche auftaucht. „Die flüſternde Galarie“ WParis, 20. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London wird berichtet: Ungeheure Aufregung verur⸗ ſacht hier die Veröffentlichung eines Buches, das den Namen trägt„Die flüſternde Galarie“. Der Titel läßt ſich darauf zurückführen, daß der äußere Teil der St. Pauls⸗Kathedrale eine Galerie beſitzt, wo man, wenn auf der einen Seite ge⸗ flüſtert wird, auf der anderen Seite das Echo vernimmt. Der Verfaſſer dieſes Buches bezeichnet ſich als eine hochſtehende diplomatiſche Perſönlichkeit. Die Verleger der ſenſationellen Publikation ertlären, daß ſie den Namen des Autors kennen und das Buch nur unter der Bedingung druckten, daß der Autor einem der Direktoren des Verlages das Recht zu⸗ geſtehen würde, im Notfalle den Namen preiszugeben. Es handelt ſich um Tagebuchblätter des engliſchen Admirals Lord Curchon. Die Aufregung, die dieſes Buch hervor⸗ ruft, iſt deshalb ſo groß, weil eine Anzahl hervorragender engliſcher Staatsmänner und ſelbſt die königliche Familie in einem äußerſt bedenklichen Licht ge⸗ zeigt werden. Die Anekdoten, die der Diplomat erzählt, ſind teilweiſe boshaft, teilweiſe ſolcher Natur, daß ſie gegen die perſönliche Anſtändigkeit und Ehrenhaftigkeit der betref⸗ fenden Perſönlichkeiten Bedenken erregen. Beiſpielsweiſe ſteht in dem Buch über König Eduard VII. folgendes: König Eduard erzählte von ſeiner Mutter, der Königin Viktoria: „Ich hatte für meine Mutter eine große Bewunderung, doch ich haßte ſie aus tiefſter Seele. Im Laufe meines ganzen Lebens habe ich nicht eine herzliche Ausſprache mit ihr gehabt. Wenn wir zuſammenkamen, ſprachen wir bloß davon, daß wir uns nicht verſtehen können. Vertrauen herrſche niemals zwiſchen uns.“ Von den engliſchen Staats⸗ männern, die in dem Buch erwähnt werden, ſeien folgende ge⸗ nannt: Lord Kitchener, den der Autor als einen General hinſtellt, der mit Menſchenleben ſchonungslos umging, Lord French wird als abſoluter Ignorant und Feigling be⸗ zeichnet, Lord Ceeil Rhodes als ſehr Homoſexueller, der General Townſend als ein abſoluter Ignorant, dem man niemals ein Kommando hätte anvertrauen ſollen, Lord Northeliff wird als ein Autokrat und aufgeblaſener Aufſchneider hingeſtellt. Selbſt der große Joſef Cham⸗ berlgin wird mit unfreundlichen Ausdrücken überſchüttet. Der Exkaiſer, der Exzar und der König Franz Joſef von Oeſterreich werden gleichfalls in ähnlicher Weiſe in dem Buch erwähnt. Die ganze engliſche Preſſe iſt über die Schmähungen, die in den Memoiren enthalten ſind, äußerſt empört. Zahk⸗ reiche Morgenblätter verlangen, daß das Buch aus dem Han⸗ del zurückgezogen werde. Das engliſche Außenamt bemüht ſich, die Autenthizität der Veröffentlichung zu beſtreiten. Die Lage im engliſchen Kohlenſtreik § London, 20. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der engliſche Kohlenſtreik wird nach dem geſtrigen Ereignis auf eine ganz andere Weiſe zu Ende gehen, als es erwartet wurde. Die Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter beſchloß anoeſichts der Ablehnung der Regierungsvorſchläge durch die Funktionäre den Diſtriktsverbänden die ſofortige Aufnahme von Verhand⸗ lungen über gebietsweiſe Arbeitstarife zu empfehlen. Dabei ſtellte die Exekutive ihrerſeits eine Reihe allgemeiner Grund⸗ ſätze auf, deren Durchführung in den Verhandlungen gefordert wird. Kein Diſtrikt ſoll das Abkommen endgültig unterzeich⸗ nen und die Arbeit wieder aufnehmen, ehe es in einer noch⸗ maligen Delegiertenkonferenz, die im Laufe der nächſten Woche ſtattfinden ſoll, gebilligt worden iſt. Die Grundſätze des Regierungskompromiſſes ſind damit endgültig erledigt. Dieſe Regelung wurde von Südwales vor⸗ geſchlagen, einem der wichtigſten Exportkohlenbezirke, in dem 15 Prozent der Streikenden zur Arbeit zurückgekehrt ſind. Darnach iſt darauf zu ſchließen, daß die Verhandlungen wahr⸗ ſcheinlich in allen Gebieten Anfang der nächſten Woche begin⸗ nen werden. Trotzdem wird man gut tun, hinſichtlich des Zu⸗ ſtandekommens des allgemeinen Arbeitsfriedens noch nichts zu prophezeien. Inzwiſchen geht die Zuſammenſchlußbewegung in der engliſchen Kohleninduſtrie ſchneller weiter. Unter Füh⸗ rung von Sir Alfred Mound iſt eine einzige Gemeinſchaft der Anthrazit⸗Bergwerke von Südwales zuſtandegekommen. Wie ich höre, werden die Verhandlungen in wenigen Tagen ſoweit gediehen ſein, daß u. a. die geſamte Anthraziterzeugung der großen Bezirks von Swanſea, die bisher durch eine Reihe von einzelnen Geſellſchaften betrieben wurde einheitlich zuſammen⸗ gefaßt ſein wird. In Kreiſen der Londoner Cits iſt man der Anſicht, daß dieſer Zuſammenſchluß nur das Vorſpiel zu den großen Konzernierungen der Kohlenin duſtrie ſei, die nicht mehr lange auf ſich warten laſſen würde. Wie mir von ſehr gut informierter Seite verſichert wird, iſt es wahr⸗ ſcheinlich, daß auf Grund dieſer bevorſtehenden Konzernierun⸗ gen die Verhandlungen mit der deutſchen Kohleninduſtrie, die ſeinerzeit wegen des fehlenden engliſchen Großpartners ins Stocken gerieten, in naher Zukunft wieder aufgenommen wer⸗ Letzte Meldungen Aufſehenerregender Selbſtmord ſ71 Berlin, 20. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Auſ⸗ ſehen erregt der Selbſtmord des Reichswehrmalors Wiedt⸗ mann. Nach Auskunft des Reichswehrminiſteriums können dienſtliche Gründe den Ofſtzier, der beim Waffenamt des Reichswehrminiſteriums tätig war, nicht zu dem Verzweif⸗ lungsſchritt getrieben haben, da die Akten ſich in beſter Ord⸗ nung befanden. Major Wiedtmann der geborener Ba⸗ dener war, war früher bei einem Artillerieregiment in Ulm und wurde vor einiger Zeit nach Berlin verſetzt. In ſeinem Schreiben fand man einen verſiegelten Brief an ſeinen Bruder, der vielleicht Auſſchluß üher den Grund zu dem Selbſtmord geben wird. Am unerklärlichſten iſt die Art des Selbſtmordes des Majors, der zwei geladene Revol⸗ ver bei ſich hatte und ſich trotzdemerhängte. Erika Glaeßner verheiratet — Berlin, 19. Nov. Geheimer Regierungsrat z. D. Ar⸗ nold Kalle hat ſich mit der bekannten Schauſpielerin Erika Glaeßner, die dem Kreis der Berliner Prominenten an⸗ gehört, verheiratet. Der Eheſchluß erfolgte in aller Stille und die Vorbereitungen wurden ſo geheim gehalten, daß ſelbſt der nächſte Bekanntenkreis der Neuvermählten erſt nach der vollzogenen Trauung von dieſem Ereignis Kennutnis erhielt. Am Abend vorher hatte Erika Glaeßner noch in Köln geſpielt. Bergmannslos — Paris, 19. Nov. In einer Kohlengrube bei Lille wur⸗ den geſtern durch eine Exploſion drei Bergleute getötet. Das Zeppelinprojekt Sevilla—Bnenos⸗Aires — Mabdrib, 19. Nov. Der Staatsrat nahm das endgültige Zeppelinproiekt Sevilla—Buenos⸗Aires an, deſſen Durchfüh⸗ rung der Geſellſchaft Colon übertragen wurde. Der Dienſt muß mit mindeſtens drei Luftſchiffen eingerichtet wer⸗ den, wovon jedes auf rund 20 Millionen Poſeton Baukoſten kommen, mindeſtens 40 Paſſagieren Platz bieten und 10 Tonnen Ladungsvermögen haben wird. Die Geſellſchaft muß in längſtens drei Fahren ohne Staatsbeihilſe einen vollſtän⸗ digen Lufthafen mit Gasfabrik, Werkſtätten uſw. erbauen und die Fahrten nach Buenos⸗Aires in mindeſtens drei Jahren be⸗ ginnen, zuerſt einmal monatlich hin und her, ſpäter nach Be⸗ darf, über den der Staat entſcheidet, wöchentlich einmal. 1 9 Beſtrafung einer Beſtimmungsmenſun“ Von der Strafkammer Freiburg wurden vor 4 Tagen zwei Studenten aus Kettwig und aus Mühlheim Ruhr, die im Juni in Günterstal bei Freiburg an 9 60 ſtimmungsmenſuren der Burſchenſchaften Teutonia un 10 Sileſia und des Schwarzen und Roten Ringes teilgeng 9 hatten, zu je drei Monaten Feſtung verurteih, Gegner und die Sekundanten konnten nicht ermitte —— erten den, da die Angeklagten darüber die Ausſage verweigenn Der Vorſitzende führte in ſeiner Urteilsbegm aus, daß auch er wie der Verteidiger die Stellungnahn 8 Reichsgerichts und das ſchroffe Vorgehen des Staates 100 S. bedauere. Es ſei ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß bei eh ba anderen Sport die Zahl der Todesfälle mindeſtens 10 hoch ſei wie bei Menſuren. Trotz dieſer ſeiner Ueberde ſie habe er aber die Angeklagten verurteilen müſſen, 10 E Reichsgerichtsentſcheidung für die unteren Gerichte bi gebend ſei. 2 — 4 k Das Eiſenbahnattentat bei Masimiliansau 4 5 Ueber das(in unſerem geſtrigen Abendblatt gemeneg Eiſenbahnattentat bei Maximiliansau, als deſſen Ur 60 zwei franzöſiſche Soldaten ermittelt und 99 worden ſind, liegen zur Stunde noch keine näheren Ci 3 heiten vor. Wie verlautet, gehören die beiden franööſt Soldaten der Brückenbewachung der Maxauer Brücke au befinden ſich in Maximiliansau in Haft. Die Tat umſo ſchwerer, als es ſich bei der Bahnſtrecke, auf der Attentat verübt wurde, um die Strecke Ludwigshaf Speyer—Straßburg handelt, auf der zur Zeit, überall, Transporte von franzöſiſchem Militär ſtattfinden, iſt einem beſonders glücklichen Umſtand zuzuſchreiben, da Verbrechen rechtzeitig entdeckt und ein Unglück verhütet den konnte. Nach Sachverſtändigenurteil war das Hinde ſo ſtark, daß es nicht ohne weiteres von einem mit 943% Geſchwindigkeit fahrenden Zug beiſeite geſchoben ober trümmert werden konnte. Wäre ein ſolches Unglück eg der zahlreichen Militärtransporte zugeſtoßen, 10 von franzöſiſcher Seite ohne weiteres der Vorwurf einen „deutſchen Nationaliſten“ geplanten Attentats auf einen zöſiſchen Militärzug erhoben worden, was zweifellos 10 politiſch bedeutſame Folgerungen nach ſich gezogen 15 Außerdem hätten die franzöſiſchen Behörden der deuſ Polizei, welcher die Bewachung der Bahn obliegt, den wurf der Pflichtverſäumnis und Nachläſſigkeit gemacht⸗ Schweres Eiſenbahnunglück in England 9 Perſonen getötet 0 Der Expreßzug Nork⸗Briſtol fuhr am Freitag an Schienenkurve auf den letzten Wagen eines aus euihe 7 geſetzter Richtung kommenden Güterzuges. Der letzte 35 des Güterzuges entgleiſte und riß einen Signalmaſt un die Dächer von 2 Wagen des Expreßzuges burch 9 Reiſende wurden getötet und 2ſchwer verlet Das Großfeuer im Kurort Mürren Mürren, 19. Nov.(Von unſerem Schweizer Vertga In der Nacht auf den Freltag wurde die Schwetzer durch die Nachricht alarmiert, der bekannte Winter“ Sommerkurort Mürren ſei durch Feuer zerſtört zeſen, Als am Freitag in Lauterbrunnen ein Grüppchen reſ treter, darunter auch Ihr Korreſpondent, ſich zuſamme 10 den, ſtanden ſie vor dem Problem: Wie kommen lieh Mürren? Der Kurort Mürren im Berner Oberlan 1 del bekanntlich auf einem breiten Felsband 700 Meter übee Lauterbrunner Tal. Den Verkehr regelt eine Zahnegt 1 die aber in verkehrsarmen Zeiten ihren Betrieb einſtelh großen Umwegen, da ein Teil der Straße durch den* ell Waldbrand verſperrt war, gelangten wir endlich mit ha Auto nach der Brandſtätte, wo es den aus allen Ortſane der Umgebung herbeigeeilten Feuerwehren bereits gel Del war, das Feuer bis auf kleine Brandherde zu löſchen. güä größte Teil des ehemals ſo ſtolzen Fremdenortes, deden e licherweiſe während der Uebergangszeit keine Frem 110 herbergte, lag in Schutt und Aſche. Es gelang uneh den Sekretär des Verkehrsvereins eine genaue Schildgeu zu erhalten. Kurz vor 9 Uhr abends wurde das Gelwel ren durch Feueralarm aufgeſchreckt. Das Hotel„Ede füe in dem tagsüber in der Waſchküche Feuer gemacht ſoſo war, ſtand in hellen Flammen. Die Feuerwehr el ein, doch das ſaſt völlige Fehlen des Waſſe, elhel eitelte jede erſprießliche Löſcharbeit. Die Flammen, vonin be raſenden Noröſüd⸗Föhn gehetzt, griſſen bald auf die Nähe gelegene Penſion„Alpina“, dann auf das Kurvereins, auf einen großen Fremdenbazar, ſowie, ſtal, in der 88 befinbliche Scheunen über. In kurzer N46 den 5 Gebäude in Flammen. Vom Hotel„Edelweſmnhe Krüf aber das Feuer auch talwärts um ſich und en angrenzenden Wald, womit jede Verbindun ebrunn unteren Dörfern des Oberlandes, vor allem Laute 1 3* und Juterlaken, geſtört wurde. Ein rieſiger Waldbrane, ſie einer der ſchönſten Bergwälder der Schweiz zum Oplen wütete zudem. 5 ſorgn Da das Dorf Mürren keine einheltliche Waſſerven falh beſitzt und es den einzelnen Hotels überlaſſen 99775 infolh, Anlagen zu ſchaffen, geſtalteten ſich die Löſcharbeite 15 feh des in der letzten Zeit eingetretenen Waſſermanfeter un ſchwierig. Ein einziger lieferte eine—3* gela 1 reichende Waſſerſäule. Trotz dieſer Schwierigkeu⸗ mit het es den Feuerwehren, den unteren Teil des Dor ebahn, 3 Kurhaus zu retten. Der Bahnhof der Zahure ˖ erde verſchiedentlich Feuer fing, konnte ebenfalls geret hat duie⸗ Das„Palace⸗Hotel“, eines der größten von Mürren, das Waſſer ſehr gelitten, ſein geſamtes Silberdengſzen. „Hotel des Alpes“ aufbewahrt wurde, iſt eingeſchmoie Zwei der niedergebrannten Hotels gehörten dergerelts engliſchen Lunn⸗Geſellſchaft. Als der Dorfbrand 2 löſcht war, bildete ſich durch den inzwiſchen raſch(wärts mnh den Waldbrand eine neue Geſahr für die tepörſer. genden Weiler und Ortſchaften. Die kleineren„pehrmande einzelne Gehöfte wurden geräumt und die Feuer on Stun ſchaften in die Dörſer verteſlt. Die Geſahr ſtieg Walbbrchg 3 Stunde und gegen 7 Uhr abends hatte der Dörſer el⸗ o große Ausdehnung angenommen, daß auch die 715 e 700 Meter tiefer gelegenen Tal durch die abſtürdends und he garben in Geſahr ſtanden. In Lauterbrunnen. tuneile übrigen Taldörfern hatte man alle Hände vo nach 00 herabfallenden Funken zu bekämpfen. Da kurz enwoliht entſtand die Rettung in Form von großen R9 1 9* Gegen 10 Uhr begann es zu regnen und bereits löbrand fſe war durch den nſederpraſſelnden Regen der 705 im Donc löſcht. Der Schaden, der durch den Brand alletgranken f Mürren entſtanden iſt, wird auf 1½ Millionen 92.. ſchätzt.. Im ganzen dürfte der Brandſchaded der Prihe. lionen überſchreiten, da der abgebrannte Wal„Wälder ſi beſitz iſt, einer der ſchönſten und wertvollen iuner eren, Schweiz war. Eine ganze Anzahl Fenerwehrrge rletungen, bei den Löſcharbeiten mehr oder weniger ſchwere Vn bellab“ Menſchenleben ſind jedoch glücklicherweiſe nicht““ —— ————— —*—3ð— 3. Seite. Nr. 538 102⁰0 Samstag, den 20. November 1926 — ———T —————————————————— ————— — Stuͤ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die neueſten Marsbeobachtungen Von Dr. H. Kritzinger Nachdem Ende Oktober der Mars der Erde auf längere Zeit zum letzten Male unter verhältnismäßig günſtigen Beobach⸗ ungsbedingungen auf 69 Mill. Kilometer nahe kam, ſieht man etzt mit allgemeiner Spannung den Ergebniſſen entgegen. em Gebrauch der Aſtronomen gemäß werden zwar auf den ternwarten die geſamten Beobachtungen, ſoweit es die Ver⸗ hältniſſe es irgend geſtatten, im Zuſammenhange durchgeführt und erſt dann in einheitlicher Weiſe bearbeitet oder, wie man ich wiſſenſchaftlich auszudrücken pflegt, reduziert. Soweit inzelheiten bisher veröffentlicht worden ſind, entſpricht der sherige Verlauf der Oppoſition den Erwartungen. Das bſchmelzen des Südpolarfleckes, der im um⸗ ehrenden Fernrohr oben erſcheint, hat allerdings wohl etwas Bber eingeſetzt, als man annahm. Dies Abſchmelzen iſt edenfalls der Vorgang auf dem Mars, der mit den Wirkun⸗ hn der Jahreszeiten auf der Erde große Aehnlichkeit hat und —2 mit beſcheidenen optiſchen Hilfsmitteln verfolgt werden er Das Ausſehen des Planeten in dem beſonders günſtigen ſühten Oktoberabſchnitt dieſes Jahres, das von atmoſphärt⸗ ſwen. Trübungen auf dem Mars noch kaum beeinträchtigt Berde, gibt vorſtehende Zeichnung unſeres Nachbarn im 9 eltenraum wieder, die an einem„Aſtro“⸗Spiegelteleſkop N eiwa zwanzig Bentimeter Durchmieſſer von Obering. H. tet Gramatzki gewonnen wurde. Die Luftverhältniſſe geſtat⸗ Eten die Anwendung von 230⸗ und 340facher Vergrößerung. Griegeltelefkope ſind für Marsbeobachtungen aus dem Biüunde befonders wichtig, weil ſie vollkommen farbenreine Bilder liefern, wie ſie in gleicher Qualität mit den üblichen inſenfernrohren ni er Refraktoren kücht erzielt werden Teilen, Der obere —— der Zeichnung Planeten gibt das eSüdpolar⸗ ebiet wieder, das lig, iett in allmäh⸗ ſiwor Auflöſung be⸗ mitet, während wir, auf dem Zentrum hälftder rechten Bild⸗ ne ſte, den ſog.„Son⸗ Teile den größten eiutder Marsſcheibe Vennehmen ſehen. Mlllchedene, bauch⸗ lehendünne Streifen Men ſich nach dem 0——— dieſer eriſtiſchen Marelanbſchafen in Voreman vulkaniſche a c önge beobachten zu können vermutete. Vielleicht wird ug ieſes Rätſel durch die im Gange befindlichen Beobach⸗ wir un gelöſt. Die Kanäle ſelbſt ſind allerdings von dem, was ſie„Kanal“ verſtehen, wohl weit entfernt. Man hat gliche den raſch verſiegenden Wüſtenflüſſen in Perſien ver⸗ raſch n, z. B. mit dem Tartmfluß, die man eigentlich nur als günſtiasränderliche Tümpelreihen bezeichnen darf. Unter den Kanälaſten Beobachtungsbedingungen löſen ſich ja auch die kaum in feinſte Fleckchen oder Punkte auf, die getrennt wahrgenommen werden können. Da hier mit äußerſter Oer Mers m Eronãx Ueberanſtrengung der Leiſtung des Auges gearbeitet wird, ſind die ſeinſten Einzelheiten nicht mehr ſicher feſtzuſtellen. Neben dem Kanalrätſel erwarten jetzt verſchiedene an⸗ dere Aufgaben den Aſtronomen. So iſt bei der vorigen Erd⸗ nähe das Verhalten der Marsatmoſphäre bei photographiſchen Aufnahmen mit verſchiedenen Farbfiltern in der Diskuſſion ungeklärt geblieben. Man wird daher dieſe Studien fortſetzen. Beſonderen Erfolg verſprechen wir uns weiter bei der Ergänzung der Temperaturbeſtimmung der einzelnen Marslandſchaften, da ſich ja 1924 hier Verhältniſſe ergeben haben, die mit denen eines Frühlingstages bei uns ungefähr verglichen werden können. Große Bedenken gegen die Bewohnbarkeit des Mars wird allerdings ſtets der ge⸗ ringe Luftdruck auf ſeiner Oberfläche erregen, der etwa dem in achtzehn Kilometer Höhe über der Erdoberfläche entſpricht. Den„Funkſignalen“ der Marſianer wird man daher auch mit erheblichem Zweifel gegenübertreten müſſen. ok. *** Alle 2 Jahre und 49 Tage rückt der Mars in Erdnähe. Die letzte haben wir am 22. Auguſt 1924 erlebt. Es war die des ganzen Jahrhunderts, bei der der Durchmeſſer des Mars den arößten Wert erreichte. Aber die Höhe über dem Horizont vetrug nur 20 Gr., da der Mars damals eine ſüdliche Deklina⸗ tion von 17 Gr. hatte. Die diesjährige Erdnähe zeigt uns den Mars mit einem ſcheinbaren Durchmeſſer von 20/%4, aber er erreicht bei uns eine Höhe von 52% Gr., ſteht alſo etwa 20 Gr. höher als vor 2 Jahren. Was das bedeutet, werden alle die Beobachter und Liebhaberaſtronomen beurteilen können, die das Beſſerwerden des Bildes mit dem Aufſteigen des Mars einmal verfolgt haben. Die letzten Beobachtungen des Mars haben die wichtigen Fragen über ſeine Luſthülle und Tem⸗ peratur zur Beantwortung gebracht. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß wenn Menſchen auf den Mars verſetzt wür⸗ den, ſie dort eine ſo geringe Lufthülle und Sauerſtoffmenge finden würden, daß ſie ohne künſtliche Sauerſtoffzufuhr nicht atmen könnten. Gerade vor 25 Jahren haben Berſon und Sühring die größte Höhe in einem Freiballon in unſerem Luftmeer erreicht. Aber beide wurden trotz Zuſuhr von Sauerſtoff ohnmächtig und mußten den Auſſtieg in einer Höhe von 10,5 km beenden. Wir können aus den Beobachtungen der letzten Jahre mit Gewißheit behaupten, daß nicht einmal ſoviel Sauerſtoff auf dem Mars vorhanden iſt wie in dieſer Höhe auf der Erde. Mars ſteht während der diesjährigen Oppoſition im Widder. Die Annäherung beträgt diesmal 69 Millionen km gegen 56 Millionen km vor 2 Jahren. Am 27. Oktober war der Tag der größten Annäherung, jedoch ſind die Unterſchiede in den Wochen vor⸗ und nachher äußerſt gering. Der ſchein⸗ bare Durchmeſſer betrug 20“/2 am 20. 20“4 am 30. Oktober und 19/%7 am 10. November. Die Werte für die Entfernung waren an dieſen drei Tagen 69, 69 und 71 Millionen km. Mars iſt jetzt um 3 Größenklaſſen heller als ein Stern erſter Größe. Mars dreht ſich in 24 h 37 m 23 s einmal um ſeine Achſe. Wenn man ihn jeden Abend zur gleichen Zeit beobach⸗ tet, ſo zeigt er ſich jedesmal in einer et⸗ was veränderten Stellung. Mars fällt am ſüdöſtlichen Him⸗ mel durch ſeine inten⸗ ſiv⸗rote Farbe auf. Er iſt nicht zu ver⸗ wechſeln mit dem ebenſo hellen, aber weiß ſtrahlenden Planeten Jupiter, der in der Dämmerung hoch genug amſüdweſt⸗ lichen Himmel ſteht. *** Prof. Dr. K. Graff von der Hamburger Sternwarte in Bergedorf teilt im Beobachtungszirkular der„Aſtron. Nachr.“ ſeine Beobachtungsergebniſſe des Mars bis Anfang November mit. Der Gelehrte hat feſtgeſtellt, daß ſeit Sep⸗ tember alle Oberflächeneinzelheiten auf unſerer Nachbarwelt deutlich ſichtbar waren, und zwar weſentlich beſſer als 1924. Prof. Graff hat bemerkenswerte Aenderungen in den letzten zwei Jahren am Sonnenſee feſtgeſtellt, der rund, groß und dunkel erſcheint. Das Kimbernmeer iſt jetzt durch auf⸗ fallende Entwickelung eines Inſelgebietes reich an Einzél⸗ heiten. Manche großen Streiſengebiete bezw.„Kanäle“ ſind verblaßt, während andere ſehr kräftig hervortreten. Als be⸗ ſonders bewerkenswert wird der Wechſel in den Umriſſen der Marslandͤſchaften Libyen und Auſonien hervorgehoben. Am Südpol des Mars herrſcht durchaus Sommer. Dieſer Polfleck war am 1. November nur noch mit Mühe erkennbar, während ſich die Reifhaube im Nordpolargebiet bis zu Brei⸗ tengraden herunterzieht, die vergleichsweiſe denen von⸗ Mitteldeutſchland entſprechen. Stäotiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 18. November 1926 Entſtellung von Zahlen des Gemeindehaushaltes im Wahl⸗ aufruf des Zentrums Wenn auch, wie bisher, Beurteilungen der Gemeindever⸗ waltung, die ſich in Wahlaufrufen ſinden, nicht beachtet wer⸗ den, ſo erfordert es doch das Gemeindewohl, die Entſtel⸗ lung von Zahlen des Gemeindehaushaltes, die der Wahlaufruf der Zentrumspartei irreführend zur Kritik der gemeindlichen Finanzpolitik verwertet hat, zu kennzeichnen. Das Nachrichtenamt erhält entſprechenden Auf⸗ trag. Die Neuwahl der Stadträte wird unter beſtimmten Vorausſetzungen auf Montag, 6. De⸗ zember, nachmittags von—5 Uhr, feſtgeſetzt. 4 Die erſte Sitzung des neuen Bürgerausſchuſſes Einige Vorlagen für die nächſte Bürgerausſchuß⸗ ſitzung, die vorausſichtlich erſt zu Beginn des Jahres 1927 ſtattfinden kann, werden gutgeheißen. Städtiſcher Beitrag für eine Sonderpublikation des Vereins „Badiſche Heimat“ Der Verein„Badiſche Heimat“, der im Juni 1927 in Mann⸗ heim tagen wird, gibt bei dieſer Tagung einen Sonder⸗ band ſeiner Zeitſchrift Badiſche Heimat“ heraus, der Mannheim gewidmet ſein wird. Für dieſes Werk wird ein ſtädtiſcher Beitrag zur Verfügung geſtellt. 5 Mark Geldſtrafe für die Wegnahme einer Roſe Fräulein Toni Beringer iſt nicht, wie früher veröffent⸗ licht, wegen Blumen diebſtahls, ſondern auf Grund der Feldvolizeiorͤnung wegen Wegnahme einer Roſe, die ſie auf das 9 35 ihres Vaters legte. zu 5 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Zeitgemäße Fragen der Erholungsfürſorge Der Einladung der Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung E. V. Mannheim zu einer Be⸗ ſprechung über örtliche und auswärtige Ver⸗ ſchickungskuren waren am Mittwoch zahlreiche in⸗ tereſſierte Kreiſe gefolgt. Die Ausſprache wurde eingeleitet durch ein Reſerat des Stadtſchularztes Dr. Linke, der über die Stellungnahme zur Erholungsfürſorge Deutſcher Kommu⸗ nal⸗, Schul⸗ und Fürſorgeärzte bei der Kolberger Tagung im Herbſte. ds. Jahres berichtete. Dr. Linke ging aus von der Tatſache, daß⸗zwar eine geringe Beſſerung des Allgmeinbe⸗ findens unſerer Jugend ſeit den letzten beiden Jahren ſich anzubahnen ſcheint, daß aber die Kriſis noch immer nicht überwunden und eine Fülle erholungsbedürftiger Kinder zu verſorgen iſt. Es muß darauf hingewirkt werden, daß auch künftighin die Heil⸗ und Erholungsfürſorge durchgeführt werden müſſe, und daß dabei die größten Anforderungen an die Leiſtung der Heime geſtellt werden müſſen Anſchließend daran berichtete Stadtſchularzt Dr. Stephan über die auf der Schularztſtelle planmäßig durchgeführte Kurerfolgs⸗ kontrolle, ihre Ergebniſſe und ihre Lehre. Er konnte zei⸗ gen, daß mit ihrer Hilfe und durch die ärztliche Mitwirkung dem Grundſatz größtmöglicher Wirtſchaftlichkeit in der Erho⸗ lungsfürſorge Rechnung getragen werden kann. Er wies ferner mit Nachdruck darauf hin, daß dem Arzt die verſchie⸗ denartigen Möglichkeiten der Erholungsfürſorge zur freien Verfügung ſtehen müſſen, damit er die beſte und billigſte Art für den gegebenen Fall bei ausreichender Sicherheit des Er⸗ folges wählen kann und damit die Heil⸗ und Erholungsfür⸗ ſorge jedem ſchwächlichen und kränklichen Kinde bis zur Er⸗ zielung des gewünſchten Dauererfolges zugute kommen kann. Aus der lebhaften Ausſprache ergaben ſich noch allerlei Anre⸗ gungen. Die Anweſenden nahmen mit ſichtlichem Intereſſe an den für das Wohl unſerer Jugend ſo wichtigen Verhand⸗ lungen EK Bedauerlich war nur, daß nicht auch Vertreter ſtädtiſcher Kollegien und des Kreiſes erſchienen waren. * * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag in H 1, 11 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um .15 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehr⸗ zeug beſeitigt. Variſer Herbſtſaiſon (Von unſerem Pariſer Vertreter) Herbſtmeſſe der Kunſt, des Theaters und der Mode iſt zur Gange. Das verwirrende in allen Farben ſchillernde und dekrerfaſſen, iſt kaum möglich, denn die Reklame beſtimmt nicht Eüretiert allein die„Erfolge“. Wo der Propagandachef rengu er die nötigen Mittel verfügt, dort verſagen alle An⸗ Annonergen. Zu Heinrich Heines Zeiten glich Paris einer zollendernfäule, beute gleicht die Stadt einer endlos ſich ab⸗ dazu, Re Reklamefreske. Jede Figur, jede Aufſchrift dient s Geſ Kunſt“ anzupreiſen, wie man eine Ware anpreiſt. Wer dag ält, und die Kunſt haben ein Bündnis geſchloſſen. Reklame Fach verſteht, für muſiſche Genüſſe wirkſame, pikante Unternehme machen, der wird ein umworbener Mann. Die mehr mer reißen ſich um dieſen Star ebenſo— wenn nicht Die 0— 88 8 er richtig verteilen, gehört zu den Geheim⸗ ſſen 05 Pariſer Kunſtbetriebes. 85 1 ſie au ginnen wir mit der Malerei. Man ſollte glauben, daß Girgeweitce allen finanziellen„Transaktionen“ ſteht. Der Hepflogen e weiß aber, daß die Reklame für ein Bild zu den Blatt lähtheiten. der heutigen Kunſtkritik gehört. Jedes Pariſer zählende die Erwähnung eines Malers, das nach Zeilen zPaiſerworto⸗ bezahlen. Der Rezenſent ſpricht ſoundſoviel als ob das c, Die Kunſtzeitſchriften leben von der Publizität, henann 95 eine Selbſtverſtändlichkeit wäre: Ein Maler, der en. Mikarwerden wünſcht, erhält den Tarif. Er kann wäh⸗ einem Meiſteeitauſend Franes erwirbt er ſich das Recht, von Beſitzt* ſter der Pariſer Kunſtkritik beſprochen zu werden. Cache 85 6 betreffende Maler einen Kunſthändler, ſo iſt es du treffen eſchäftsmannes, die entſprechenden Arrangements werden chn egüterte Südamerikaner, Japaner, Amerikaner dehn Spabttell berühmt7 Sie belegen in den Revuen gleich endächtig 77 ext und Reproduktionen. Daheim lieſt man was Schhrie Berichte über das entdeckte Talent. Gibt es 8. werden? Ter f, 5 Paris, dem modernen Athen, berühmt erühmtwerden 18 3 eſchichte kennt, weiß, was hinter dieſem Iweicin Vor vierzehn Tagen wurde der Herbſtſalon eröffnet. Die auhalbtaufend Bilder im Grand Palais. Schlecht gehänat. Deutſch en Kunſthändler beſtimmten. Ofſiziell waren die kengämn zugelaſſen. Aber wo waren ſie zu finden? In Sei⸗ n, hoch oben, ſodaß man ihre Arbeiten in einer gro⸗ tesken Verkürzung ſah. Die Preſſe erwähnte nicht einen ein⸗ zigen, weil für Publizität nicht geſorgt war. Wenn die Deut⸗ ſchen im nächſten Jahre geſchloſſen ausſtellen werden, ſo iſt es dringend nötig, daß ſie für ihre Propaganda ſorgen. Es gibt im heutigen Paris kein anderes Mittel, um zur Geltung zu gelangen. Von den Deutſchen, die im diesjäh i ſen Herbfalon vertreten waren, verdienen Erwähnung: Paul Braig(Mün⸗ chen), Adolf Wüſter(Barmen), Runze Erankfurt, Heinz Ro⸗ fenberg(Berlin), Johannes Ilmari(Breslau), Beck(Ludwigs⸗ hafen).... Die Clous des Pariſer Herbſtſalons überraſchten nicht im Mindeſten. Aus den Reihen der alten Revolutionäre Matiſſe, Segonzac, Despagnat, Dongen, Laprade bildete ſich ein Kreis der„Konſervativen“. Das Publikum regt ſich über die orangefarbenen Porträts, die van Dongen malt, nicht mehr auf und ergötzt ſich an den ſchwarz konturierten, blau⸗weiß⸗ roſa gemalten Aktſtudien eines Matiſſe. Der Herbſtſalon wehrt ſich gegen Neuerer. Dadurch hat er jeden Charakter eingebüßt. Vielleicht bildet er nur mehr ein Anhängſel der Akademie⸗ Salons. Wertvoll ſind die Sonderausſtellungen holländiſcher und ſpaniſchen Maler. Die Holländer Wigmann, Sluyters, Gerſtel ſtehen turmhoch über verhimmelten franzöſiſchen Lieb⸗ lingen; unter den Spanier ragt der an Zuloaga erinnernde Eduardo Lozano hervor. 8 Bevor die großen Revuetheater mit den koſtſpieligen No⸗ vitäten und Schlagern vor die Oeffentlichkeit treten, bringen die Kabaretts und Bühnen zweiten Ranges ihre Neuheiten heraus. Beſſer als die für den Fremden beſtimmten Ausſtat⸗ tungsrevuen laſſen die akttell zugeſpitzten Szenen der Ueber⸗ brettel“ das Lieblingsthema der Saiſon erkennen. Man iſt von dem melodramatiſchen Klagen über die geldgierigen und treuloſen Angelſachſen abgekommen. Die Späſſe über den gefallenen Frank ſind zu Ende. Poincare ſchreitet wieder als Retter über die kleine Bühne, und Herriot, Painleve mar⸗ ſchieren, wie Schüler, hinter ihm gehorſam und ergeben her. Der Frank wird ſich ſelber retten. Die Amerikaner mögen warten. Ein friſcher Optimismus weht durch die Chanſons. Miesmacherei gehört nicht ins Programm. Bloß die Haus⸗ frau ſtimmt einige ſcharfe Liedchen auf die Schieber an. Mit den Spott⸗ und Haßliedern auf die Fremden iſt es auch zu Ende. Uebrig geblieben iſt das Witzereißen über die Depu⸗ tierten... Als neues Leitmotiv erſcheint in den Kabärett⸗ revuen: Thoiry. Sacha Guitry widmet der„kühnen Idee unſeres Talleyrand“ ler meint Ariſtide Briand) eine Szene in ſeiner Revue, die den Titil:„Im Vogelflug“ trägt. Wir ſind in Genf. Der Völkerbund wird als Jahrmarkt geſchil⸗ dert. Da gibt es Mandate zu verkaufen, Verträge abzu⸗ ſchließen, allerlei Geſchäftchen zu entrieren. Frankreich und England, die Kolonialmächte, werden beneidet, weil ſie in ihrer Auslage ſo viele ſchöne Dinge zeigen können, während die Italiener und die Deutſchen leer daſtehen. Die Marianne ſingt ein niedliches Lied auf die franzöſiſchen Kolonien, die ſie alle ſo gerne hat, daß nicht eine einzige verſchachert werden darf. Marianne liebt zwar den Völkerbund, aber ſie glaubt nicht an ihn. Beſſer iſt, wie ſie den Zuhörern anvertraut, ein ſtarkes Volk, das Kinder produziert und eine geſicherte Grenze. Locarno und Thoiry ſind„Melodien“ des alten Violoncelloſpielers Briand.. Die Pariſer nehmen Guitrys politiſche Späſſe mit großem Beifall auf. Der kundige Büh⸗ nenſchriftſteller trifft an der richtigen Stelle. Das Mißtrauen des Pariſers gegenüber den„lockenden Tönen der Deutſchen“ wird von Guitry in einer harmlos erſcheinenden, aber äußerſt ckarakteriſtiſchen Szene zum Ausdruck gebracht. Selbſt⸗ verſtändlich findet Guitry das Lob der Boulevardpreſſe. Ein anderes Thoiry zeigt uns das Kabinett„Oeuil de Paris“. Dort hat der beſte politiſche Chanſonnier, Dorin das Heft in Händen und er geht aufs Ganze los. In der Revue kommt eine Szene vor, die uns nach Thoiry verſetzt. Streſemann und Briand konferieren. Man ſieht ihre Sil⸗ houetten. Hinter einer Glastüre warten die Diener der beiden Staatsmänner, Fritz und Francois, auf das Ende der langſtündigen Beſprechung. Sie benutzen die Zeit, um ſich ſelber einmal miteinander auszuplaudern. Beide ſtan⸗ den an der Front, erlitten Schweres. Sie laſſen die furcht⸗ bare Vergangenheit vorüberziehen. Der Krieg hat ihnen ein Stück ihrer Jugend gexaubt, aber eine große Erkenntnis gebracht: Frankreich und Deutſchland müſſen Freunde wer⸗ den! Sie begrüßen die Zuſammenkunft der beiden Staats⸗ männer als das Vorſpiel zu einer Entente. Ihr Enthuſias⸗ mus macht ſich in einem Duett Luft, deſſen kräflige Töne etwas ſtörend ins Zimmer der„Ehefs“ dringen. Doch die hohen Herren ſcheinen auch recht vergnügt zu ſein. Kaum ſind die Diener mit ihrem Lied zuende, da erklingt eine rührende Violoncellomelodie. Man ſieht den buſchigen Kopf Briands über das Inſtrument gebeugt. Zitternd führt Ariſtide den Bogen. Die Weiſe wird fröhlicher. Streſemann beginnt laut zu lachen. Es wird ein luſtiges Thoiry. Die Zuhörer amüſieren ſich und klatſchen.... Hinter der Glastüre verneigen ſich die beiden Miniſter. Im Zwiſchenakt reißt man ſich um die politiſchen Chauſons Dorins, der Teyt und Muſik zu ſeiner Thoiry⸗Szene geſchrieben hat. ———— ————————————— 2 8 deſſen ſind triebe: an Ruhegehaltsbezügen Bezüge der Beamten und Angeſtellten für außer⸗ nicht eingegangen werden. Die Darlegung hatte ja nur den fallen iſt, die ſie ſo ganz wunderbar gelöſt haben! 4. Seite. Nr. 538 Neue Mannheimer Zeitung(Nittag⸗Ausgabe) Samstag, den 20. November 1029 Wahlnachklänge Stellungnahme des Stadtrats gegen die Entſtellung von Sahlen des Gemeindehaushalts durch den Wahlaufruf des Zeutrums Durch das Städtiſche Nachrichtenamt erhalten wir in Er⸗ widerung auf einen Wahlaufruf des Zentrums fol⸗ gende Zuſchrift: Indem der Gemeindewahl⸗Aufruf des Zentrums als 4 Folge einer„unverantwortlichen Finanzpolitik' das Anſchwellen der jährlichen Ausgaben Stadt von 23 Millionen im Jahre 1914 auf 83 Millionen im Jahre 1926 ſeſtſtellen will, erhebt er den Vorwurf einer Aus⸗ gabenſteigerung um mehr als das 3/fache, und zwar wird dieſe ſchwere Anklage in einem Zeitpunkt erhoben, in dem die Städte mit Nachdruck betonen, daß ihre Aus⸗ gabenvermehrung gegenüber der letzten Friedenszeit eine be⸗ ſcheidene und eine inſolge der beſonderen Verhältniſſe der Nachkriegszeit unvermeidliche iſt. Der Vergleich iſt denn auch gänzlich abwegig. Ein einziger Blick in den Aufbau des Voranſchlags 1926 hätte genügt, um die Unmöglichkeit eines Vergleiches lediglich der Ausgabe⸗Endziffern der Beranſchläge zu erkennen. Wir haben ja den Voranſchlag 1926 bekanntlich den Richtlinien des Deutſchen Städtetages an⸗ gepaßt und ganz umgeſtaltet; die„Bemerkungen“ ſtellen das ausdrücklich feſt. Der Haushaltplan 1926 iſt ein reiner Brutto etat, wäh⸗ Lend der Voranſchlag 1924 bezw. die ihm zum Vergleich bei⸗ gegebenen Zahlen 1914(dieſe hat der Wahlaufruf benutzt) zum großen Teil auf dem Nettoprinzip beruhen. Damals hat man Nebenetats gebildet; der Hauptetat übernahm nur deren Ergebniſſe, leiſtete Zuſchüſſe, empfing Ueberſchüſſe. Infolge⸗ die Geſamt ausgaben der wirtſchaftlichen Be⸗ Waſſerwerk, Gaswerk, Elektrizitätswerk, Straßen⸗ bahn, Schlacht⸗ und Viehhof, die 1926 zuſammen 20 826 000 Mk. betragen und welchen höhere Einnahmen gegenüberſtehen, im Voranſchlag 1914 überhaupt in der Ausgabenendſumme von 23 Millionen nicht, auch nicht mit einer Mark enthalten. Dieſe Ausgaben müſſen wachſen, je mehr die Werke gedeihen. Man ſieht ſchon daraus, wie unſinnig es iſt, Gemeindevoran⸗ ſchläge lediglich nach den Ausgabeziffern zu vergleichen. Bei einer Reihe von Voranſchlägen, nämlich dem Roſengarten, der Müllabfuhr, der Straßenreinigung, dem Fuhrpark, den Fried⸗ höfen, den Krankenanſtalten, der Volks⸗ und Fortbildungs⸗ ſchule, den höheren Lehranſtalten, den fachlichen Schulen, der Handelshochſchule, dem Nationaltheater ſind 1914 nur die Be⸗ triebszuſchüſſe in Ausgabe geſtellt, 1926 aber die ganzen, nicht um die Einnahmen verkürzten Ausgaben. Würde man 1926 wie 1914 nur dieſe Abſchlußziffern eingeſetzt haben, ſo wäre die Ausgabe 9412 600 anderen Darſtellungsart 16 913 300 Mk. 7 500 700 Mk. mehr. Mehrbetrag ſteckt in den 83 Millionen Mark. ., während ſie infolge dieſer betragen, alſo Auch dieſer wirklich nur ſcheinbare Im Voranſchlag 1926 erſcheinen ſodann die Ausgaben von Bauverwaltungen doppelt, nämlich da, wo der Zweck behandelt wird, dem die Bauten dienen(3. B. Schulen) und zufammengefaßt bei den Voranſchlägen des Hochbau⸗ und Ma⸗ ſchinenbauamts, welchen entſprechende Gegenpoſten in Ein⸗ nahme zugeführt ſind; ſo entſteht wieder eine ſcheinbar höhere Ausgabe von 1876 200 Mk. Die Ablieferung an das Land aus der Gebäudeſonderſteuer mit 5003 000 Mk. und die Ueberweiſung an den Wohnungsbau mit 3484 000 Mk., zuſammen alſo 8 487 000 Mk., erſcheinen als gemeindliche Aus⸗ gaben, weil das geſamte große Steuererträgnis in den Ein⸗ nahmen vorgetragen iſt. Auch der öffentliche Arbeits⸗ nachweis im Jahre 1926 iſt bei jenen 83 Millionen Mark mit der Bruttoausgabe von 7 436 300 Mk. beteiligt; 1914 ſteht dem eine Ziffer von 120 673 Mk. entgegen— die„Zuſchuß⸗ ziffer“ 1026 iſt 857 000 Mk. In den Ausgaben 1926— als Teil jener 83 Millionen ſtecken ferner 0 Erſatzleiſtungen uſw. mit 1900 000 Mk., die ordentliche Arbeiten mit 337000 Mk.— wiederum 2237 „Millionen Mark, denen 1914 wegen der anderen Art der Auf⸗ ſtellung nur geringe Beträge(etwa 100 000 Mk.) gegenüber⸗ ſtanden. 1914 ſtellten wir die Ablieferung an das Land für Hundeſteuer nicht unter die Ausgaben, ſondern damals erhielten wir vom Staate nur unſeren Anteil; das Ergebnis für 1926 iſt eine ſcheinbare Mehrausgabe von 112 000 Mk. Bei der gehobenen Fürſorge, mit der wir erſt ſeit 1924 be⸗ laſtet ſind, ſtellen wir den Anteil des Landes in Einnahmen und den ganzen Betrag ſtatt nur den reinen Gemeinde⸗ aufwand in Ausgabe; die Zuſatzrente für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene, die die Stadt vom Reich in vollem Betrag angewieſen erhält, ſtellen wir mit 1 Million in Ein⸗ nahme und Ausgabe; hieraus erwächſt eine höhere Ausgabe: 2040 400 Mk. Aus alledem ergibt ſich, daß wir bei Fortführung der Etatsgepflogenheiten des Jahres 1914 die Ausgaben umrund 40% Millionen Mark, ſonach auf 33½ Millionen Mark vermindern könnten. Auf die materiellen Aenderungen, 3. B. darauf, daß infolge gemeindlicher Neubauten in den Ausgaben weſentlich höbere Nutzungswerte ſtecken, loll Theater und Muſik Richard Strauß in London. Richard Strauß, der das nächſte Konzert des Mannheimer Philharmoniſchen Vereins dirigieren wird, hat mit ſeinem Londoner Konzert einen außerordentlichen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Er dirigierte ſeine ſinfoniſche Dichtung„Don Juan“, an Stelle der angekündigten Liebesſzene aus„Feuersnot“ die„Eu⸗ ryanthe“⸗Ouvertüre, das„Meiſterſinger“⸗Vorſpiel und Mo⸗ zarts g⸗moll⸗Sinfonie. Elena Gerhardt ſang drei Lieder von Strauß mit Begleitung des Kömponiſten, ſowie Schu⸗ berts„Winterreiſe“. Die Kritik beklagt den durch den frühen Termin verſchuldeten relativ geringen Beſuch, hebt die unver⸗ ändert meiſterhafte Orcheſterführung des deutſchen Muſikers hervor und verzeichnet ungewöhnliche Begeiſterung des Publi⸗ kums, vor allem bei den eigenen Kompoſitionen von Strauß. 8 15 Werſel an das Düſſeldorſer Schauſpielhaus an⸗ Läßlich der Uraufführung„Paulus unter den Juden“: Meine geliebten Freunde, wieder muß ich in tiefer Dankbar⸗ keit und Bewunderung vor dem Werk mich beugen, das Sie mit der wunderbaren Geſtaltung meines„Paulus“ vollendet aben. Es war ein Werk der Aufopferung, der Unermüdlich⸗ eit und Reinheit wie immer! Aus ganzer Seele danke ich Ihnen wie allen den echten Künſtlern, die in Ihrer Sphäre wie eh und je dem Ideal dienen! Ich möchte in dieſem Briefe jedem Einzelnen am liebſten meinen Dank ausſprechen, denn jeder hat ſein Letztes hergegeben! Erlauben Sie aber, daß ich nur die Namen meiner beiden Helden, Saulus und Gamaliel, Eſſer und Ginsberg, hier nenne, die beiden für alle anderen, denen die ſchwerſte Aufgabe E9 5 eine Dankbarkeit für Ihr Theater les iſt mehr als ein Theater) — ſein. Mit meiner ganzen Kraft will ich's beweiſen. Sphakeſpeare auf dentſchen Bühnen. Nach der dan⸗ kenswerten Zuſammenſtellung Egon Mühlbergs(Leipzig) im demnächſt erſcheinenden Jahrbuch der deutſchen Shakeſpeare⸗ Geſellſchaft gab es im vergangenen Jahr 1805 Aufführungen, wobei 26 Werke von 181 Theatergeſellſchaften beſtritten wurden. Gegenüber dem Jahre 1924 iſt ein Rückgang um 86 Auf⸗ führungen zu verzeichnen. Folgende Stücke wurden geſpielt: Der Widerſpenſtigen Zähmung 208 mal durch 41 Geſellſchaften, Hamlet 207: 36, Ein Sommernachtstraum 200: 30, Romeo 101:23, Der Kaufmann von Venedig 185:23, Was ihr wollt der Zweck, die Unmöglichkeit dieſes kritikloſen, aber für Mannheim gefährlichen Vergleichs von Bruttoziffern mit Nettoziffern auf⸗ zuzeigen. Der Wahlaufruf des Zentrums vergleicht ferner die Umlagenhöhe von 1914 mit jener des Jahres 1926, für erſteres Jahr werden 37 Pfg. für letzteres 258 Pfg., das wäre das 7fache, ermittelt. Daß bei letzterer Zahl die Worte „unter Einrechnung der Gebäudeſonderſteuer“ ſtehen, will wenig beſagen, da vorher dieſe Erhöhung als eine Folge einer unverantwortlichen Finanzpolitik und der Bewilligung von Millionenbeträgen für„unerhörten Luxus“ gekennzeichnet und überdies die Abgabe als auf Gewerbebetriebe und Haus⸗ beſitz gelegt bezeichnet wird. Es iſt unerhört, daß man die Gebäudeſonderſteuer(und zwar mit deren Höchſtſatz), die den gemeindlichen Finanzen nur zu knapp einem Viertel zugute kömmt, die überdies kraft geſetzlicher Vorſchrift erhoben wer⸗ den muß, die jedenſalls nur den Hausbeſitz und dieſen nur aufgrund der Entſchuldung treffen ſoll, zu Umlagepfennigen zu addieren wagt und dieſe dann der Umlage gegenüberſtellt, die von der Gemeinde auf Einkommen, Kapitalvermögen, Gewerbe⸗ und Grundvermögen im Jahre 1914 erhoben wor⸗ den ſind. Hier ſind Größen von ſtärkſter Verſchiedenheit zu einer Einheit zuſammengekuppelt. 8 Fohann Peter Hebel gefährdet die Republik oder: Der reingefallene Geſinnungsſchnüffler Farbenſpiel In einer Schule ſaßen zwei Schüler, von denen hieß der eine Schwarz, der andere Weiß, wie es ſich treffen kann, der Schullehrer aber für ſich hatte den Namen Rot. Geht eines Tages der Schüler Schwarz zu einem anderen Ka⸗ meraden und ſagte zu ihm:„Du, Jakob“, ſagt er,„der Weiß hat Dich bei dem Schulherrn verleumdet.“ Geht der Schüler zu dem Schulherrn und ſagt:„Ich höre, der Weiß habe mich bei Euch ſchwarz gemacht, und ich verlange eine Unterſuchung. Ihr ſeid mir ohnehin nicht grün, Herr Ro!“ Darob lächelte der Schulherr und ſagte:„Sei ruhig, mein Sohn! Es hat dich niemand verklagt, der Schwarz hat Dir nur etwas weisgemacht.(Hebels Werke, herausgegeben von Adolf Sütterlin, Bong& Co., Vierter Teil, Seite 238, Zeile 10—21.) 0 Dies harmloſe Geſchichtlein, das unſer J. P. Hebel ums Jahr 1819 peröffentlicht hat, ſtand am Samstag, 13. Nopbr., behufs Verbeſſerung eines Diktats auf der Tafel einer Sexta der Realſchule Feudenheim. In begreiflicher Wochenendfrende n5 der Ordner um 1 Uhr die Tafel aus⸗ zuwiſchen. So hatten denn die Wähler aus dem„Muſebrot⸗ vertl“ zu Feudenheim wirklich Muße— beſonders in An⸗ betracht der Wahlflauheit— die ſchön geſchriebenen Sätze zu ſtudieren. Das Wahlfieber und die Schulſtubenluft einer höheren Lehranſtalt wirkten ſchließlich verwirrend auf die Sinne einiger Neugieriger. Was Wunder, daß es einem Herrn farbig vor den Augen wurde: Hilf Himmel, ſeh ich recht? Schwarz— Weiß— Rot— grün— Rot— weiß—— Aha, da haben wir's! Da verherrlicht ein Deutſchlehrer einer höheren Schule— das ſind ja bekanntlich lauter ver⸗ kappte Monarchiſten und Erzreaktionäre— die Farben des Kaiſerreich!! Und wie niederträchtig er den ahnungsloſen Kindern das Gift der Reaktion einträufelt. Der muß an den Pranger! Endlich können auch wir einmal den „Geiſt“ dieſer Anſtalten und der Herrn Philologen brand⸗ marken. Und ein geſalzener, von innerſter Entrüſtung durch⸗ 93 7— Artikel geht an die„Volksſtimme“, die ihn haſtig abdruckt: Erziehung zur„richtigen“ Farbe Die Eltern kommen viel zu wenig in die Schulen— wir denken dabei vor allem an Mittel⸗ und Höhere Schulen—, die ihre Kinder beſuchen. Es würde mancher darauf auf⸗ merkſam, wie man in den meiſten Schulen mit allen mög⸗ lichen Erziehungsmitteln verſucht, die Schulen der Republik zu entfremden. So teilt uns ein Parteigenoſſe mit, daß er am Sonntag früh, als er in der Feudenheimer Real⸗ ſchule im Zimmer der Klaſſe Xla ſeiner Wahlpflicht ge⸗ nügte, folgende Aufſchrift, die nur vom Lehrer ſtammen kann, an der Tafel las: „Farbenſpiel! In einer Schule ſaßen zwei Schüſer, von denen hieß der eine Schwarz, der andere Weiß, wie es ſich treffen kann. Der Lehrer aber hatte für ſich den Namen Rot. Geht eines Tages der———“ Ein einfacher, viele denken vielleicht ſogar harmloſer Satz, Und doch, wenn es dem betreffenden Lehrer nur dar⸗ auf ankam, ein„Farbenſpiel“ zuſammenzuſtellen, warum ſchrieb er nicht: „Schwarz lag die Nacht über dem Lande. Da kündete zartes Rot in der Ferne den Beginn des neuen Morgens. Die Sonne kam herauf und in Gold ge⸗ taucht ſchien die Landſchaft.“ Nicht wahr! Das iſt doch auch ein nettes„Farbenſpiel“ und viel ſchöner als die Geſchichte mit Lehrer und Schülern. Warum der Lehrer in Klaſſe Xla der Feudenheimer Real⸗ ſchule nicht ſo oder ähnlich geſchrieben hat? Nun er wollte 129: 27, Wie es 50 gefällt 126: 10, Othello 90: 31, Viel Lärm um nichts 58: 12, Macbeth 48: 10, Die Komödie der Irrungen 40: 14, Julius Cäſar 37: 4, Troilus und Ereſſida 37 5, Lear 35: 12, Die beiden Veroneſer 38:3, Richard der Dritte 3178, Maß für Maß 29:4, Das Wintermärchen 255, Richard der oa 20 24, Ende gut, alles gut 20:2, Coriolanus 14:5, önig Johann 9: 1, Heinrich der Vierte(:8, Die luſtigen Weiber von Windfor:2, Antonius und Cleopatra 82, Ver⸗ lorene Liebesmüh 7: 1. An der Spitze ſteht wieder Berlin mit 283(46 mehr als 1924), die Volksbühne allein bot 87; dann folgt das Wallnertheater mit 80 Romeo⸗ aufführungen. Die zweithöchſte Spitzenzifſer zeigt Wien mit 127 gegen 72 im Jahre 1924; in der Burg allein gab es 67 Aufführungen, das Theater der Joſefſtadt bot 60. An dritter Stelle iſt Hambur Pan nennen mit 73 Aufführungen gegen 54 des Vorjahres. Dann folgt München mit 47 Abenden, was einen Rückgang um etwa die Hälfte des Vor⸗ jahres bedeutet. Als Orte, die Shakeſpeare öfter zu Worte kommen ließen, ſind ferner zu nennen: Düſſeldorf mit 43, Dresden mit 38, Altona und Frankfurt a. M. mit je 36, Köln mit 26, Leipzig mit 25, Königsberg mit 24, Chemnitz mit 20, Magdeburg mit 19, Stuttgart mit 17 Aufführungen. S Theaternachrichten. Die Württembergiſchen Lan⸗ destheater bringen am 20. November im Kleinen Hauſe Alfred Neumanns Drama„Der Patriot“ in der In⸗ ſzenierung von Friedrich Brandenburg zur Uraufführung— Im Staatstheater zu Wiesbaden iſt für Mittwoch, 24. No⸗ dember die Erſtaufführung von Paul Hin demiths neueſter Oper„Cardillac“ angeſetzt, die vor einigen Tagen an der Dresdener Staatsoper zur Uraufführung gelangte. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Otto Klemperer, die Inſzenierung leitet Dr. Hans Schüler. Die Dekorationen werden nach Entwürfen von Gerhart T. Buchbolz hergeſtellt.— Im Dres⸗ dener Staatlichen Schauſpielhauſe findet die reichsdeutſche Uraufführung von Ben Jonſons Komödie Volpone in der Bearbeitung Stefan Zweigs unter der Spielleitung von Joſef Gielen am 25. November ſtatt.— Die Antendanz der Städtiſchen Bühne in Magdeburg hat Emil Bern⸗ hardts Drama Dasreißende Lamm“ zux Uraufffth⸗ rung erworben. Dieſe wird am 11. Dezember im Raßmen der „Jungen Bühne“ im Wilhelmtheater ſtattfinden.— Ein neuer Zyklus einaktiger Luſtſpiele von Ravul Auernheimer „Der entſcheidende Schritt“ iſt ſoeben im Manuſkriyt vom Intendanten Walter O. Stahl für das Stadttheater in Frankfurt a. d. Oder zur deutſchen Uraufführung erworben eben ein Farbenſpiel mit Schwarz, Weiß und Rot, e beileibe nicht etwa, weil das die Farben der Monarch waren. O, nein! Nur weil es grad ſo ſchön war. wahr, viele unſerer Mittelſchullehrer wollen doch 1 nichts mehr von der Monarchie wiſſen? Da gibts nichts zu lachen!“ 8 Iſt das nicht köſtlich? Der gute Hebel— einſt ſeſeh Philologe— hätte ob dieſes belehrenden, biederen Erguf ſicher gelacht, daß das Laub von den Bäumen gefla*5 wäre, und er hätte flugs eine hübſche Geſchichte für 9 Rheinländiſchen Hausfreund draus geformt. Die ganze San hat aber einen recht ernſten Kern. Das ewige Gezeter— blindwütige Dreinſchlagen etlicher ſtets geſchäftiger 9 ſinnungsſchnüffler, die immer und überall Gefahr, für die deutſche Republik und ihre Farben wittern, die arn ſätzlich in jedem Lehrer einer höheren Schule einen Ge eib⸗ monarchiſten und Staatsfeind, in jedem 17jährigen Wen käppler einen Hakenkreuzritter und Reichsbannergegn ſehen all das wirkt allgemach abſtoßend und jammervoll. 100 haben an dieſer Stelle ja ſchon oft darüber geſchrieben.“ en ohne mühevolles Nachdenken müßte den geſinnungstüchtine Patentrepublikanern klar werden, daß ſie damit der olte des Volksſtaates doch nur ſelber ſehr ſchaden. Man ſo billig annehmen, daß ſich der Verfaſſer des Volksſtimiſ⸗ Artikels der Folgen bewußt iſt, die ſein Tun für die enntge Erziehungsarbeit der Schule und für das dringend roten gute Einvernehmen zwiſchen Schule und Elternhaus halhe kann. Ob ſolche Machenſchaften zwar vermögen, 7 Hartonſe, bie Iwiſchen Eternſchaft und Schule Lerabefl Feudenheim herrſcht, Mißtöne hineinzuſpielen muß bezwenſen werden. Denn gottlob gibt es auch im Lager der Lin ſe noch Leute, die nicht gleich die dunkelſte und ſchärfſte Bihe, des Parteivorurteils aufſetzen, wenn es ſich um die bet lange der höheren Schule und ihrer Lehrer handelt. 16060 den Reinfall des Schnüfflers und der„Volksſtimme 0 nun wenigſtens doch etwas zu lachen!*X * &„ Brand im Kohlenlager. Aus unbekannter Hrſag, brach geſtern abend in der Kohlen⸗ und Holzhandlung Als Adam Rehberger, Landzungenſtraße 6a, Feuer, aus. d⸗ die um 9/06 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr an der Bra en, ſtelle eintraf, ſtanden ein Holzſchuppen, ein Laſtkraftwahh eine Kanne Benzin und eine große Menge Hobelſpäne, en. unter dem oſſenen Schuppen lagerten, in hellen 8 Das Feuer wurde durch die Motorſpritze mit zwei Schla be⸗ leitungen in einſtündiger Tätigkeit gelöſcht. Der Schaden trägt etwa 10000 Mark. 13. * Autounfall. Unter Bezugnahme auf den im Donne n tag⸗Mittagblatt veröffentlichten Autounfall wird uns bri⸗ hieſigen franz. Konſulat mitgeteilt, daß der Wagen des Saſ uls kanten Klein aus Mundenheim dem des franzöſiſchen Kotzben beim Ueberholen in die Flanke gefahren iſt. Daß 92 en der Wagen des Herrn Klein umgeworfen und ſeine Inſahn⸗, leicht verletzt wurden, iſt nur auf den Umſtand zuru viel führen, daß der Wagen des franzöſiſchen Konſuls von ſchwererer Konſtruktion iſt als der andere. 5 * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde 1 10 entwendet: Aus einem Gartenhaus bei den Rennwieſen Anzug aus grauem Wollſtoff und ein weiteren Anzug und braunem Buxkin mit gelben Streifen, beide ohne Weſte, eine blaue Leinenjacke, für große ſtarke Figur paſſen Fin⸗ Aus einem Lagerplatz in der Eichendorffſtraße eine aun ſpännerrolle. Das Untergeſtell iſt rot, die Stellborde baſer, geſtrichen.— Ein Herrenmantel(Raglan), Fiſchgrätenmu ein oberer Teil innen ſchwarz gefüttert, rechte Außentaſche ſer Loch, in der Handelshochſchule, A 1, 2.— Ein braunlede ver⸗ neuer Geldbeutel mit mehreren Fächern und Druckknepfugh, ſchluß mit 380 Mark und einen Wechſel über 200 Mark, 0 1 geſtellt von der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Bechfeite ike Ludwigshafen, im Schlachthof.— Ein ſchwarzer, ein Schwedenmantel mit Rückengurt und drei Knöpfen, Hauptbahnhof. U * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Morſihne Sonntag Herr Karl Gaulrapp mit ſeiner Ehefrau Chr ine geb. Scheu, wohnhaft Meerfeldſtraße 37. Herr Gaulrapp an, in weiten Kreiſen unſerer Stadt bekannte und beliebte ſönlichkeit iſt Werkmeiſter der Firma Hoeber und M baum, Zigarrenfabrik finden schnell: -5mal so susgiebig wie Bohnenkaffee und Malzkalſee ist Ouieta. Er erglöt stets Suteg billigen und dabei selbst Kindern u. Kranken bekömmlichen Kafte Lur in Paketen; Gold 120 Pig., Gelb 90 Pig., Rot 55 Pig.. Grün Pie her worden, die Mitte Februar kommenden Jahres uinte ſtatt⸗ Regie des Intendanten und in Anweſenheit des Autors. 011. finden wird.— Die Intendanz des Stadttheaters 9 oſerh mund hat die zweiaktige Oper„Das Wunder, 9 Teil Eidens, Text von Björnſons„Ueber die Kraft⸗. erſt eit au⸗ von Dr. Willi Aron, zur Uraufführung für dieſe Spiels genommen. Der Ben⸗Hur⸗Film in Zahlen 150 000 Perſonen arbeiteten am Ben⸗Hur'⸗Schauſpiel 100 000 allein am Wagenrennen in Antiochia. 4000 000 Dollar koſtete die Herſtellung des Films, 500 000 Dollar allein das Wagenrennen und 500 000 Dollar die Seeſchlacht 650 000 Meter Negativſilm wurden belichtet, 300 000 Meter Poſitipfilm wurden hergeſtellt, 4000 Meter mißt der endgültige Film, 5 kom⸗ 160 Meter unverwertet gebliebener Filmſtreifen men auf je 1 Meter des vorführungsfertigen Werkes. in den 14 000 000 Einzelbilder rollten durch die Kurbelkäſten ten. drei Jahren, die die Aufnahmen beanſpruch mil. 160 000 Meter Stoffbahnen wurden in Berlin füür zuge⸗ 8000 Spezialkoſtüme, Mäntel, Requiſiten uſw. 9 ſchnitten, 22000 Kilo Meſſing und Eiſenblech wurden zu 6 000 vollſtändigen Römerrüſtungen verwendet, eug füt 9000 Pfund Leder wurden zu Schuhen u. Lederz zeitet. 8000 Koſtüme von größter hiſtoriſcher Treue von 100 ſeetüchtige antike Kriegsſchiffe wurden kämpfe 48 Kameras gleichzeitig aufgenommen. 500 Meter in der Längsausdehnung und in dem 50 Meter in der Höhe maß der große Zirkus 100 000 Zuſchauer dem Wagenrennen beiwohnten, 42 Kameras verbrauchten hierbei 20 000 Meter Negativpfilm. 12 Wagenlenker von 12 verſchiedenen Nationalitäten lenkten. 48 feurige Roſſe, und beim Rennen wurde berrekord von lt. 377“ Sekunden für„ engliſche Meile ersie ein Tio“ aber Und, nicht ſo gar ttert 9 3 + 1 1 2 9 2 6 1 6 0 3 5 —9— —————— EFF ihropoſon datren drei Perſonen verhaftet. Eamstag, den 20. November 1026 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ————————.—— 5. Seite. Nr. 538 Veranſtaltungen „ 60 8 Das Konzert des Maunheimer Sängerkreiſes findet Lel morgigen Sonntag, 21. Nov.(Buß⸗ und Bettag) unter des Chorleiters, Herrn Muſikdirektor Edgar Han⸗ 1 n ſtatt. Die Vortragsfolge verzeichnet im erſten Teil aus⸗ chließlich Kompoſitionen von C. M. v. Weber aus Anlaß des 100jährigen Todestages. Der zweite Teil bringt Werke von endelsſohn, Schubert und Liſzt, die ſich dem Programm Kut anpaſſen. Als Soliſten wirken Fr. Irma Roſter, pernſängerin am Landestheater in Stuttgart und Herr Dier Gogſch, erſter Soloklarinettiſt des Pfalzorcheſters mit. ie Begleitung der Soloſtücke liegt in! den Händen des Fenten⸗ errn Viktor Dinand, die Rezitation hat Herr iſcher⸗Bernauer übernommen. 5 Die Liederhalle Mannheim veranſtaltet am Sonntag 0 uß⸗ und Bettag) im Nibelungenſaale des Roſengartens G1005 der Leitung ihres Chormeiſters, Muſikdirektor Friedr. ellert, ihr Vereinskonzert, das nur Werke lebender umponiſten aufweiſt. Neben volkstümlichen Chören kommt Chor von Volkmar Andreae„Auf dem Canal grande“ — die Werthſche Kunſtchor⸗Ballade„Die Söldner“, mit der e Liederhalle beim letzten Wertungsſingen ſo großen Er⸗ elg hatte, zu Gehör. Als Soliſten wurde die Sopraniſtin orry Nera, die überall ſtürmiſch gefeiert wird, ver⸗ pflichtet. Vom Weſen der Seele. Ueber dieſes Thema wird einrich Leiſt e⸗Heidelberg am Sonntag vormittag ſprechen. Unran ſchließt ſich am Abend ein Vortrag von Dr. Karl de cr⸗Stuttgart über:„Die Kriſis im Geiſtesleben Gegenwart“. Beide Vorträge ſind von der An⸗ iſchen Geſellſchaft in Deutſchland ver⸗ ankaltet und haben zur Aufgabe, an Probleme, die notwendig us der Kultur der Gegenwart aufſteigen, von der Anthro⸗ Lohrbie Dr. Rudolf Steiners aus heranzutreten, um eine bung zu verſuchen. Aus dem Lande Die Autoüberfälle auf dem Grenzhof Schwetzingen, 19. Nop. Wie der„Schwetz. Ztg.“ mitgeteilt Pird, iſt man au amtlichen Stellen davon bergeugt, 50 es * bei den geheimnisvollen Ueberfällen am Grenzhof um genten der franzöſiſchn Fremdenlegion handelt, die ſchon ſeit längerer Zeit die hieſige Gegend unſicher machen. Eine Falſchmünzerbande verhaftet Karlsrube, 19. Nov. Nach Blättermeldungen iſt es der Sendamerie in Singen gelungen, dort und in der Umge⸗ ſeits eine Falſchmünzerbande dingfeſt zu machen, die Lati längerer Zeit ſchon ihre ziemlich umfangreiche Fabri⸗ die on hetreibt. Es handelt ſich um eine größere Anzahl Leute, Stu mit Hilfe von Alabaſterſormen Ein⸗ und Zwei⸗Marck⸗ Lerſtec in großen Mengen aus einer Aluminiumzinnlegierung tellten und in den Verkehr brachten. Bis geſtern abend * Die Unterſuchungen ern zur Zeit noch an. Zugsunfall in Offenburg * Offenburg, 19. Nov. Auf der Hauptſtrecke Baſel⸗Karls⸗ nabe erlitten geſtern die beiden Mittagsſchnellzüge 1901 eidelberg—Mannheim inſofern erhebliche Ver⸗ deitt ung, daß im hieſigen Perſonenbahnhof infolge vor⸗ vomaca Weichenſtellung beim Ueberfetzen der direkten Wagen .3 Konſtanz—Frankfurter, auf den Baſel—Dortmunder ug ein Wagen entgleiſte. Perſonen wurden keine verteſt Beſchädigungen an Gleis und Wagen ſind nicht zu Die darauf verkehrenden Perſonenzüge erlitten alls ein Verzögerung. in 8 Weinheim, 20. Nov. Am kommenden Dienstag wird perfeinhem eine große landwirtſchaltliche Arbeitgeber⸗ lammlung abgehalten. Näheres ſiehe Anzeige. Aus der Pfalz Ueberfahren und getötet bei 0 Speyer, 19. Nov. Zu dem ſchweren Autounfall, Abanm das 2½ährige Töchterchen Thereſe des Schiffers wurd Hauck überfahren und auf der Stelle getötet wurde' erfahren wir noch folgendes: Der Laſtkraftwagen m B nunmehr von der deutſchen Behörde beſchlagnahmt. waltſ eiſein des hieſigen Amtsgerichtes und der Staatsan⸗ Unterhaft Frankenthal fand eine örtliche Beſichtigung und graphſſchung des Vorfalls, die Leichenſchau und eine photo⸗ die dulche Aufnahme am Tatort ſtatt. Die Leiche des Kindes, wurde kerlich weder Blutſpuren noch Verletzungen aufweiſt, Anwef heute früh in der Leichenhalle des alten Friedhofes in ſeziert. eit des Sanitätsrates Dr. Franz(Frankenthal) Eine franzöſiſche Unterſuchungskommiſſion weilte E uts früh am Tatort. Der Beſitzer des Laſtwagens, Reine, er. 1 Wucder deutſchen Gerichtsbarkeit unterſteht, wird ſich, da der Reinen bei der deutſchen Behörde nicht angemeldet war und deutſchen keinen Führerſchein beſitzt, auch noch vor den no 1 n Gerichten zu verantworten haben, da der Wagen kontrollner, den franzöſiſchen Farben fuhr und die Militär⸗ ummer 58773 trug. Hie deutochu Mtockaſtolage beoxexb oich Qennoch dad xeigt xch auck im Egcbrellenbote Der BA MclO ee g ve. ber Koclote holkem. Nachbargebiete Brand eines Tankwagens * Lauterburg i.., 19. Nov. Auf eigenartige Weiſe geriet ein Tantwagen aus Pechelbronn in Brand. Ein Kranenführer der mit dem Umfüllen von Rohöl aus einem Tankſchiff in einen Tankwagen beſchäftigt war, leuchtete den letzteren ab, um feſtzuſtellen, ob er ſchon genügend voll ſei. Im ſelben Augenblick entzündete ſich der Inhalt des Tankwagens, quoll über und verbrannte den Kranenführer an Geſicht, Bruſt und Händen. Da die mit Oel getränkten Kleider ebenfalls hellauf zu brennen anfingen, konnte er ſich vor dem Flam⸗ mentod nur durch einen kühnen Sprung in den Rhein⸗ hafen retten. Schifſer brachten ihn alsbald an Land und ſorgten für ſeine Ueberführung nach Lauterburg. Der Brand wurde gelöſcht. * 2: Darmſtadt, 15. Nov. Die nächſte, am 30. November be⸗ ginnende Schwurgerichtetagung wird ſich mit einem ſehr in⸗ tereſſanten Fall zu beſchäftigen haben. Der ledige Schuhmacher vakob Eberle von Lorſch hat ſich wegen Giftmordes, begange. an ſeinem eigenen 10 Monate alten unehelichen Kind, zu ver⸗ antworten. Die Sektion der Leiche ergab, daß ſich in dem Körper Strychnin befand. Gerichtszeitung Kriminalbeamte in ſchlechter Geſellſchaft Die Leipziger Polizeiaffäre. In Leipzig ſpielt ſich ſeit einigen Tagen ein Prozeß gegen eine dieihe von Kriminalbeamten ab, die mit inter⸗ nationalen Taſchendieben gemeinſame Sache gemacht hatten. Der Hauptangetlagte iſt der Kriminathaupt⸗ wachtmeiſter Ruvel. Er gab an, daß Kriminalkommiſſar Grimm ihn zum Zuſammengehen mit den Taſchenbieben ver⸗ leitet habe. Grimm hat ſich, als die Entdeckung erſolgte, er⸗ ſchpſſen. Ruvel will von Grimm zunächſt mit der Beobach⸗ tung der Taſchendiebe betraut worben ſein, die er zum Teil als Spitzel henutzte. Dieſe Spitel ſeien daun in freündſchaft⸗ lichen Verkehr mit ihm getreten und hätten ihn„durch rieine Geſchente“ überraſcht“. Später ſeien die Geſchenle immer gröter geworden, ſo daß er ſich den Taſchendieben nicht mehr entziehen konnte und ihm nichts anderes übrig blieb, als ſie zu„decken“. Der Taſchendieb Amſter gibt an, daß er im Sommer 1923 durch ſeinen Couſin Altſtetten mit Ruvel betannt ge⸗ worden ſei. Desgleichen habe Altſtetten ihm geſagt, er könne hier aues machen, was er wollte. Dies habe er ſo aufgefaßt, daß er auch ſtehlen könnte. Im Herbſt 1923 ſei Altſtetten mit 5 Genoſſen verhaftet geweſen. Sie ſeien jedoch von Kriminalrat Fiſcher wieder freigelaſſen worden. Vor Pfingſten 1923 habe Altſtetten ihm von Fiſcher und Ruvel erzählt, von Grimm ſei nicht die Rede geweſen. Nach der Verhaftung Alt⸗ ſtettens habe er ign nicht wieder getroſſen. Die Behauptung, daß in Wien, Berlin und Budapeſt in Taſchendiebenkreiſen bereits im Jahre 1923 bekannt geweſen ſei, daß Ruvel„platt“ ſei, hält Amſter aufrecht. Der Angeklagte will alle namhaft machen, der richtige Sünder käme noch. Dann wird der Angeklagte Srobnik über ſeine Perſon vernommen. Im Jahre 1943 habe er Ruvel tennen gelerut, der geheimer Kompagnon eines Fellhändlers war. Jede Summe, die er von Ruvel verlangte, hat er erhalten, da dieſer viel Geld verdient habe. Es hieß, daß er Polizeiſpitzel ſei das ſtimme nicht, mit ihm auf der Anklagebank ſäßen keine Spitzel, ſondern alles internationale Taſchendiebe von Ruf. Im Jahre 1924 ſei er ohne Geld geweſen. Da habe er Ruvel getroffen, der ihm 20 Mark gab. Hierbei habe Ruvel ihm ſein Leid getlagt, daß er zur Frühjahrsmeſſe etwas mit Ta⸗ ſchendieben gehalt habe. Später habe er ihn im Kafſee Küſter, bekannten Treffpunkt der Taſchendiebe, wieder ge⸗ roſſen. Srobnik geht im weiteren Verlauf des Prozeſſes näher auf die Tätigkeit der Taſchendiebe ein und erklärt, daß ſeine Mit⸗ angeklagten ͤͤurchweg Spezialiſten auf dieſem Gebiete waren. Immer waren bei einem Diebſtahl mehrere Taſchendiebe zu⸗ gegen. Von dem Erlös haben ſie 50— 60 Prozent an die Kriminalbeamten abgegeben. In Berlin habe ihm Eiſekowicz, der kein Taſchendieb, ſondern ein Erpreſſer ſei, elae, daß 50 Taſchendiebe zur Leipziger Frühjahrsmeſſe ämen. In einer Beſprechung im Kaffee Corſo in Leipzig wäre ein Plan aufgeſtellt worden über die Verteilung der einzelnen Kolonnen. Im Weinlokal Winzerkeller in Leipzig habe er eine Sitzung mit den Kolonnenführern gehabt und habe den Taſchendieben anempfohlen, wieder abzureiſen. Die Kriminal⸗ beamten Schefter und Kühle hätten bereits mit einer Kolonne gearbeitet, deshalb kam der Abtransport der Taſchen⸗ diebe nicht zuſtande. Der andere Hauptangeklagte Grandke erzählt, die Polizei⸗ beamten ſeien mit den Taſchendieben in einem Café zu⸗ ſammengekommen und hätten dort verabredet, daß jeder Polizeibeamte eine beſtimmte Gruppe übernehmen ſollte, damit jeder Taſchendieb wußte, mit wem er es zu tun hatte. Als Grandke einmal eine Diebin auf dem Hauptbahnhof faßte, habe ſie ihm geſagt:„Wenn du den Brillantenneppern geholſen haſt, mußt du auch mir helſen!“ Er habe dann die Diebin auch laufen laſſen. Ein andermal hat man das glücklich arrangierte Entkommen eines berüchtigten Taſchendiebes bei einem Weingelage gefeiert. 7 — 27 — 22 —— —— —— — ——— — —. —— Sportliche Runoſchau Hockey am Sonntag Am kommenden Sonntag finden wegen des Spielyerbots für Buß⸗ und Bettag in Baden keine Raſenſpiele ſtatt. Die Mannſchaften hier weilen daher meiſtens auswärts. So fährt Turnverein 46 nach Ludwigshafen zum dortigen Turn⸗ und Fechtklub. Die anderen beiden Vertreter des Mannheimer Hockeyſports, Vi..R. und M. T. G. treffen ſich zum Freund⸗ ſchaftsſpiel am Samſtag Nachmittag auf dem Platze der letzte⸗ ren Abteilung. Auswärts iſt das wichtigſte Spiel in Frankfurt die Begegnung des führenden ſüdd. Vereins, Sportklub 80 Frankfürt gegen Leipziger Sport⸗Klub. Letzterer iſt z. Zt. zu den beſten deutſchen Klubs zu rechnen. Der noch fragliche Ausgang des Spieles iſt hochaktuell. G. Das internationale Berliner Schachturnier Die dritte Runde, die am Freitag geſpielt wurde, brachte in den 4 Morgenſtunden erſt 2 Entſcheidungen. Ahnes hatte gegen Grünſeld mit dem Damenbauern eröffnet und ſtand ziemlich au⸗geglichen. Als er aber dann eine Figur einſtellte, mußte er gleich die Waſfen ſtrecken. Grünfeld führt ſomit zunächſt mit 2½ Punkten aus 3 Partien.— Johner hatte zeitweilig einen ſchveren Stand gegen Spielmann. Der letztere wußte ſeinen Vorteil aber nicht auszunutzen und ſo einigte man ſich ſchließlich auf Remis. v. Holzhauſen führte die weißen Steine gegen Sämiſch, der die Partie zu kompli⸗ zieren verſuchte, aber zum Abtauſch gezwungen wurde. Das Endſpiel dürfte nach der Abbruchſtellung wohl Remis er⸗ geben. Colle hielt ſich gegen Rubinſtein erſt ſehr gut, dieſer verſchaffte ſich dann aber eine ausgeglichene Poſition und dürfte vielleicht im Endſpiel noch knapp gewinnen. Bogol⸗ jubow hatte bei Abbruch gegen Liſt einen Bauern mehr und auch ſeine Stellung verſpricht einen Gewinn der Partie. Sileratur * Arlbergſchule, Lehrgaug des Skilaufes von Proſeſſor Eruſt Jauner, Leiter der Stikürſe für Lehrer und Hochſchüler des öſterr. Bundesminiſteriums für Unterricht im Winter⸗ heim St. Chriſtof am Arlberg. Bergverlag Rudolf Rother, München 19. Ein neues Skilehrbuch— diesmal aber wirklich neu in Inhalt und Auffaſſung. Pro⸗ ſeſſor Ernſt Janner, wohl der hervorragendſte Slipädagoge und erfolgreiche Leiter der bekannten Lehrerſtikurſe in St. Chriſtof, hat ſeine Methode und Erfahrung in knapper, klarer orm niedergelegt und ſo ſeinen geweſenen und zukünftigen Schülern, darüber hinaus aber allen Freunden der„weiſen Kunſt“ einen Leitſaden an die Hand gegeben, der ſich endlich einmal die bisher ſo leicht überſehene Aufgabe ſtellt, den Schneeneuling raſch in die Grundlinien der Skilauftechnik einzuführen. Hiefür wurde die ſogenannte Arlberg⸗ oder tieſe Schule als brauchbarſt erkannt; wer ihre Grundzüge erlernt hat, dem ſteht die Wunderwelt der Winterberge ſchon zu genußreicher Fahrt offen. Das Büchlein iſt ein unent⸗ behrlicher Behelf für die vielen tauſend Schüler, die Janner bereits unter ſich hatte und zum Teil ſelber ſchon ſeine Schule oft in den weiteſtgelegenen Gauen Deutſchlands weiterführen ſollen; es iſt das Lehrbuch für ſeine jeweiligen Schüler und vollends ein Stibuch, das endlich den geheimnisvollen Schleier, wie er um die„Arlbergſchule“ gerne gewoben wird, lüftet und ſchlichtweg aufzeigt: So ſollt ihr es machen— und dies mit Erfolg! Daß das das Büchlein ſchon vor ſeiner Fertigſtellung, einzig durch den Namen Janner Auſſehen erregte, iſt ſicherlich eine gewaltige Empfehlung, mehr aber noch, daß es alle Er⸗ wartungen um ein Erkleckliches übertrifft. * Handbuch der Leibesübungen. 7. Band„Wandern“ Von Fritz Eckardt. Weidmannſche Verlagsbuchhandlung Berlin Der Verfaſſer iſt wie kein anderer dazu berufen, über Wandern zu ſchreiben, war er doch lange Jahre Leiter der Wander⸗ aus kunſtſtelle des Zentralausſchuſſes für Volks⸗ und Jugend⸗ ſpiel. Gerade durch dieſe große Erfahrung kam ein Werk zuſtande, das weit über den Rahmen ſonſtiger Wanderbücher hinausgeft. Es enthält alles, was mit dem Wandern zu⸗ ſammenhängt. In verſchiedenen Kapiteln werden behandelt: Der Wanderſport, Organiſation des Wanderns, Wirkungen des Wanderns, die Wandergefährten, von der rechten Wander⸗ art, die Vorbereitung der Wanderfahrt und Technik des Wan⸗ derns. Trotz der Reichhaltigkeit wirkt der Inhalt nie lang⸗ weiliger, er wird durch Bilder und Skizzen belebt Dieſes Buch vom„Wandern“ müßte eigentlich im Beſitze eines jeden Wan⸗ derers ſein. Es hat viel Neues und Ungekanntes. zu ſagen. ZZZZZBBB——————————————————————.————.—..—.———.—.—.——.———————————————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein-Pegel 17 1315 17,16 P20[Recar-Begelſ12[13 fC16 17, 15 J70 Sohuſterinſel I1. 8401.211 07/.031.-197 wanndeim.208.202,902,S4/P. 7812,67 Keul...702.632,872 36..2 81 Jagſtſeld 0,940,90 0,90)60,90)85 0,80 Maxau. 4414324064 074—3,91 Mannheim 3323.422.833,8727271 Eaub 20 2842,12,061.781,88 Röln 85..16..442.582448..85 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gem b.., Mannbeim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E Stötzner. 7935 ———— ————— ———————————— — 0 ſchließt nach Abzug der Gewinnvortrag von 890 689 auf 5 252 197 erhöht. der wiederum vorgetragen werden ſoll. mitgeteilt. t Sentiyrechende Verwehrung der Belegſchaft erreicht ſei. D lich gebeert habe. 0 Seite. Nr. 538 — Abſchlüſſe im Klöckner⸗Konzern Die„Maſchinenbauanſtalt Humboldt“ in Köln⸗Kalk(AK. 12,75 Mill.) ſchließt 1925/6 nach 1,09(0,76) Mill. Abſchrei⸗ bungen und 1,51(1,50) Mill. Aufwendungen für Steuern uſw. mit einem Verluſt von 4,82 Mill. /. Für das abgelaufene GJ. ſoll das Abrechnungsverhältnis aus dem Jutereſſengemeinſchaftsvertrag mit der Motorenfabrik Köln⸗ Deutz nicht in Wirkſamkeit treten, und auch die ſchon an⸗ gekündigte Sanierung von Humboldt ſoll ällein durchgeführt werden. Hierfür wird der HV.(16. Dez.) vorgeſchlagen, das Kapital im Verhältnis:1 von 12,75 auf 6,375 Mill./ herabzuſetzen und in gleicher Weiſe wieder zu erhöhen. Die neuen Aktien ſollen zu 100 v. H. plus Unkoſten den bis⸗ herigen Aktionären zur Verfügung geſtellt werden. Der große Verluſt wird in der Hauptſache auf das Ausbleiben der Aufträge im Lokomotiv⸗ und Waggonbau zurückgeführt. Bei der Motorenfabrik Deutz AG. in Köln⸗Deutz(AK. 12,75 Mill.) ergibt ſich nach Abrechnung mit der Motoren⸗ fabrik Oberurfel AG bei 785 968(708 191) Abſchreibungen ein Gewinn von 32 075(76 954) /, der vorgetragen wird. Die Motorenfabrik Oberurſel(AK. 4,25 Mill.) ſchließt 1925/26 nach 319 487(289 940) Abſchreibungen mit 10 692 (68 983)/ Gewinn. Eine Dividende kommt auch hier nicht zur Verteilung. a Keine Amerika⸗Anleihe der Daimler⸗Benz AG. Wie wir zuverläſſig erfahren, ſind die Berliner Mitteilungen über eine durch Vermittlung von M. M. Warburg⸗Hamburg in New Hork bei Kuhn⸗Loeb verhandelte 8 Mill. Dollar⸗Anleihe (eonvertible bonds) vollkommen unzutreffend. Die Frage ob und wie eine Anleihe aufgenommen werden wird, iſt nach Erklärung von zuſtändiger Seite nach wie vor nicht aktuell. ev⸗ Die Gründung des internatisnalen Finanztruſtes vollzogen. Aus New Hork wird gemeldet, daß die formelle Gründung des ſogenannten A⸗B⸗C⸗Truſtes American, Britiſh and Continental Corporation— durch Blyth, Bitter u. Co. und die J. H. Schröder Banking Corporation mit einem Kapital von etwa 14 Mill. Dollar(100 000 Stück 6 v. H. BA. 1, 40000 Stück 6 v. H. VA. II und 400 000 Stück StA.) erfolgt iſt. Die Tätigkeit des Truſtes, an dem zehn führende europäiſche Großbanken, darunter die Dres dner Bank beteiligt ſind, als Inveſtment⸗Truſt wird im Erwerb von Wertpapieren für Anleihezwecke und in der Gewährung von Krediten beſtehen. Der Sitz iſt Wilmington (Delaware). Es iſt vorgeſehen, bei etwaigem Kapitalbedarf Debenture⸗Bonds auszugeben. 1 Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Nürnberg. Die Auswirkungen des engli⸗ ſchen Bergarbeiterſtreiks brachten auch der Gutehoffnungs⸗ hütte befriedigende Beſchäftigung. Die Kohlenförderung be⸗ trug 3 693 684(3 809 245) To.; ſomit iſt ein Rückgang um nur 3,03 v. H. infolge des beſſeren Abſatzes in den letzten Monaten des GF. zu buchen. Nach Abzug der allgemeinen Unkoſten, die nicht Pei ausgewieſen werden, beträgt der Gewinn .369 408(einſchl. 19540/ des vorgetragenen Rein⸗ gewinns aus dem Vorjahr). Nach Abſchreibungen von 318 501(319 978)„ verbleibt ein Reingewinn von 4050 908“, aus dem bekanntlich eine Dividende von 5 v. H. auf 80 Mill. Kapital vorgeſchlagen wird, während der Reſt von 50 908 4 vorgetragen werden ſoll. Die Bilanz weiſt bei unverändert 80 Mill. Kapital, 8 Mill. geſetzl. Rücklage und 4 Mill. Rücklage für Gewinnausgleich, erheblich ner⸗ minderte Schulden in laufender Rechnung. nämlich 0,99 Mill. gegenüber 10.63 Mill. i.., aus. Auch Bürgſchaften haben ſich von 19,44 auf 0,93 Mill. vermindert. Andererſeits ſind Beteiligungen nach Abbuchung von 426 Mill. und nach 17743/ Zuwachs auf 8894(93.18) Mill. zurückgegangen. Ausenſtände werden mit 3 80(487) Mill. ausgewieſen. Wert⸗ papiere ſtehen mit 26 487(17 106) zu Buch. Die Gutehoffnungshütte Oberhauſen Ac. in Nürnberg allgemeinen Unkoſten mit einem (5 108 242) 4, der ſich durch—. ach wiederum recht erheblichen Abſchreibungen von 5 126 080 (4217 5524 verbleibt ein Reingewinn von 126 117(890 689) 4, In der Bilanz der Guteßoffnungshütte Oberhauſen AG. erſcheint die Dollar⸗ Gewinn von 4361 508 anleihe mit Rückzahlung von.05 mit 40,95 Mill. Bank⸗ ſchulden(15,56 Mill.) werden nicht mehr ausgewieſen. Die Schulden in laufender Rechnung und die erhaltenen Anzah⸗ lungen baben ſich von 52,83 auf 2881 Mill. ermäßiat. Anderer⸗ ſeits entfallen von den Betriehsmitteln 88 82(47.48) Mill. auf Guthaßen in Jontender Rechnung und geleiſtete An⸗-ah⸗ Lungen, 1802(oo Minl. auf Baukauthaben. 115(.790 Miſl. auf Wechtel, 0,20(0,15) Mill. auf Kaſſe und 9,82(17,53) Mill. Bor ii 1 21: Köln⸗Neueſſener Nerawerksverein. Die HV. geneß⸗ wicte den bekannten Ahſchluß und die Ausſchſittung einer Dividende von 55(0) v. H. auf die StA. Zur Lage wird u. a. dan die erhöhte Förderleiſtung durch 3. Zt. brauchbare Hhuer nicht mehr vorhanden ſeien ſei auf dieſe Weiſe eine weitere Erhöhung nicht möalich. Auch nach Beendigung des enaliſchen Kohlenſtreiks würde noch längere Zeit mit einer beſſeren Kohlennachfrage zu rechnen ſein, insbeſondere dürfe dabei die auf die internatio⸗ nalen Zufammenſchlüſſe zurückzuführende Beſſerung der Wirtſchaftslage der deutſchen Eiſeninduſtrie nicht vergeſſen werden. Die Preiſe für Kohſe befriedigten noch nicht. Es ſei aber mit einer baldigen Beſſerung zu rechnen, da die in den nächſten Monaten die für die langfriſtigen Abſchſüſſe des Syndikats er⸗ielten beſſeren Preiſe eingeben würden. Kür das neue Gg. dürfe man daber, falls nicht beſondere Störungen eintreten, mit einem beßeren Ergeßnis rechnen. 25: Miederanenalhme der Dividendenz⸗hlun bei der etchivenkab-ie Auesburs⸗Rürnber« Ach. Noch Abaug der ordentlichen Abſchreihungen non 18(.12) Milſ./ eroißt ſich einſchl. Vortroa von 811 911/ für des am ga. Inni he⸗ endiote cc* ein Gerinntoldo von.63(081) Mill. 4. Es wird ans ihmn die Nusſchnetung eines ceminnanteils vyn 5(00„ H. auf des Mo,„on 20 Minl./ vorgeſchlogen. Nuf neue Reönung ſollen 631972/ vorgetragen werden. . Der), 2: Kein⸗ Diridende kei Deuroßine. In der kitrelich ab⸗ geatteven AR-Sihkund der Nereinigten Küninse und Laur⸗⸗ P Ach. in Ketiowin wurde angekündigt, daß mit einer Dividende auch für 1925/6 nicht zu rechnen ſei. Dieſem Beſchluß ſtonden noch im Vormonat Dividendenberechnungen bis zu 6 v. H. gegenüßer. Aus Betriebsgewinnen konnte die Geſellfchaft bekanntlich einen großen Teil ihrer Dollar⸗ verbindlichkeiten zurückzahlen, da ſich die Finanzlage weſent⸗ 22 Berlin⸗Garlarnfer Induſtrie⸗Werke Ach. Nach der FF. Z. hat die Geſelfſchart nor- kurzem die dentſche General⸗ Birtichatts· un Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 20. November 1926 G. H. Mannheim, 18. Nov. Am Weltweizenmarkt ſind die Meinungen augen⸗ blicklich ſtark geteilt. Amerika und England haben Leer⸗ verkäufe vorgenommen, einmal in Erwartung einer unmittel⸗ baren Beendigung des Kohlenarbeiterausſtandes und zum andernmal unter Eskomptierung des Ernteberichts der kanadiſchen Regierung, der die gegenwärtige Ernte mit 406 000 000 buſhels annimmt gegenüber 385 000 000 buſhels bei der letzten Schätzung. Die Hauſſepartei vertritt dagegen die Anſicht, daß der größere Umfang der Ernte durch die geringere Qualität aufgewogen wird. Tatſächlich ſcheint die Lage ſo zu ſein, daß allerdings ein Teil der Ernte unter ungünſtigen Witterungsverhältniſſen beim Dreſchen gelitten hat, daß aber die Durchſchnittsqualität doch beſſer iſt als man vorher erwartete. Abſchwächend wirkten auf den Markt auch recht günſtige argentiniſche und auſtraliſche Berichte. Die argentiniſche Ernte wird jetzt auf 28(1925: 23,90) Mill. qrs., der Exportüberſchuß auf 18,50(9,70) Mill. ars. geſchätzt, die auſtraliſche Ernte auf 18(14,5) Mill. qrs,, ihr Exportüberſchuß auf 12,5(8,8) Mill. qrs. Die letzten Schätzungen des ameri⸗ kaniſchen Exvortüberſchuſſes lauten auf 25 Mill. qrs. gegen 13 Mill. qrs. in der Saiſon 1925/26. Ob die Wirkung dieſer großen Ernten durch geſteigerte Einfuhrnachfrage der Bedarfsländer wirklich aufgehoben wird, erſcheint immerhin fraglich. An unſerem Markte verlief das Geſchäft unter dieſen Einflüſſen ruhig; erſt geſtern und heute wurde es etwas lebhafter, als Chicago und Liverpool ſteigende An⸗ fangs⸗ und Mittelkurſe meldeten. Auch hat man angeſichts der Lage an den Kohlenmärkten der Welt gut fundierte Zweifel, daß die Beendigung des engliſchen Ausſtandes ſich vor den erſten Januarwochen an den Weltfrachtmärkten ernſthaft auswirken wird. Immerhin iſt auf der ganzen Linie noch Zurü khaltung feſtzuſtellen. Einiges Geſchäft voll⸗ zog ſich in Manitoba II, tough, bei(in Fl.) 14,65 cif Rotter⸗ dam. Angeboten waren in ausländiſchem Weizen: Manitoba 1, Dezbr., 15,90, II 15,45, III 15,00; II, tough, 14,70, III, tough, 14,25 eif Rotterdam; Manitoba II, in Antwerpen disponibel, zu 16,20 eif Mannheim: Plata⸗Weizen, Roſa Fé, 78 Kg., Januar⸗Abladung, 14,90, Baruſo, 79., Januar⸗ Abladung, 1490; neue Ernte, Januar⸗Abladung, 14,50, Hard⸗ Winter 11, Dezember und Januar, 15,25, Kanſas II, Mitte Dezbr., Atlantiſche Häfen, 15,45, alles cif Rotterdam; Red⸗Winter I1, zwiebelfrei, rheinſchwimmend, 16,10 cif Mann⸗ heim; Amber Durum II, abgeladene Ware, 15,30 eif Ant⸗ werpen; Novbr.⸗Dezbr.⸗Abladung, 15,22/ eif Antwerpen; Mixed Durum II, erſte Hälfte Dezbr., 15,22/ cif Rotterdam, Dezbr. 14,95 eif Rotterdam; Auſtral⸗Weizen, Südwales, neue Ernte, geſackt, 20. Dezbr. ausgehender Dampfer, 16,10 eif Antwerpen, ruſſiſcher Weizen, Theodoſia, 79 Kg., kurz⸗ fällig in Rotterdam, 16,25 eif Rotterdam. Für inlän di⸗ ſchen Weizen wurden 30,50—30,75 wverlangt, von den Mühlen frei Mannheim jedoch nur 30,00/ geboten. Inländiſcher Roggen lag etwas ſchwächer mit 25,25 bis 25,75 frei Mannheim gegen 25,25—26,50/ in der Vor⸗ woche. Amerikaniſcher Roggen, erſte Hälfte Dezember⸗Ab⸗ ladung, wurde mit 12,27/ Fl., Dezember⸗Abladung mit 12,32½ Fl. angeboten. G. m. b. H. J. Gabler u. Co. in Ettlingen in Baden über⸗ nommen und nach 1/ jqährigen Vorverſuchen mit der ſerien⸗ weiſen Fabrikation der Maſchine in den Karlsruher Werken begonnen. Die erſten größeren Lieferungen des neuen Typ, der als geeignet für verſchiedene Rohtextilien gilt, ſollen im Januar hinausgehen. Sie ſind zum Teil für den Export beſtimmt. 1: Sübdentſche Rundfunk AG. in Stuttgart. Die geſtrige G. V. wählte im Zuſammenhang mit der Eröffnung der neuen badiſchen Zwiſchenſender und mit der be⸗ kannten Beteiligung des württ. Staates an der A. G. dem A. R. Ober⸗Reg.⸗Rat Schanzenbach⸗Stuttgart, Reg.⸗Rat Karl Müller⸗Karlsruhe und Bürgermeiſter Hölzel⸗Freiburg i. Br. zu. Der Antrag, angeſichts der ſtarken Vertretung von Behörden im.R. der Geſellſchaft, auch noch einen Vertreter der Privataktionäre, die 174000/ von dem Kapital der Ge⸗ ſellſchaft beſißen, hinzuzuwählen, wurde abgelehnt. Eine län⸗ gere Auseinanderſetzung etſpann ſich über den Vorſchlag, die Satzungen dahigehend abzuändern, daß die Aktien nur mit Genehmigung der.V. übertragen werden können. Dr. Magnus von der Reichsrundfunkgeſellſchaft begründete dieſen Antrag damit, daß es dem Reich nicht gleichgültig ſein könne, mit welchen Aktionären es in einer Geſellſchaft arbeite. Die Bindung ſolle verhindern, daß Aktien in unrechte Hände kommen, wie z. B. an Ausländer, politiſche Parteien und Firmen, die geſchäftlich am Rundfunk intereſſiert ſind. Von den Privataktionären wurden hiergegen Bedenken erhoben, weil dies die Flüſſigmachung des Aktienbeſitzes außerordent⸗ lich rſchweren würde. Dr. Magnus erklärt für die..F. daß durch dieſe Bindung die Aktionäre keineswegs geſchädigt werden ſollten und daß die freie Veräußerung als ſolche nicht behindert würde. Er hoffte, daß es auch gelingen würde, ſür das laufende Geſchäftsjahr wieder 10 v. H. Dividende auszuſchütten. Es gelangte ſodann der Vermittlungsvorſchlag zur Annahme, daß in die Satzung aufgenommen wird, die Aktien können nur mit Genehmigung der Reichs⸗Rundfunk⸗ Geſelleſchaft und des jeweiligen Vertreters der württ. Re⸗ gierung im Anſſichtsrate übertragen werden. :: AG. für Hüttenbetrieb in Duisburg⸗Meiderich.(AK. 4,4 Mill. /) einſchl. 578 869/ Gewinnvortrag 262 000/ vor⸗ zutragender Gewinn. Die Geſellſchaft bleibt alſo wieder dividendelos. :: Düſſeldorſer Eiſenhüttengeſellſchaft in Ratingen.(AK. 2,2 Mill. /) nach zahlenmäßig nicht genannten Abſchreibun⸗ gen(i. V. 102 667) 7000/ vorzutragender Verluſt(i. V. 159 079/ Verluſt, der aus der Reſerve gedeckt wurde). Im laufenden Geſchäftsjahre häten ſich die Verhältniſſe gebeſſert. eo⸗ Der badiſche Einzelhandel gegen die Konſumfinanzie⸗ rung. Nachdem der Hauptausſchuß des Textil⸗ einzelhandels ſich gegen eine Beteiligung an dem „aktuellen“ Einrichten des„Borgſyſtems“ ausgeſprochen und eine ſtattliche Zahl namhafter Berliner Einzel⸗ handelsgeſchäfte ihre Beteiligung abgelehnt haben, befaßte man ſich jetzt auch im Reiche, auf das ja das oder die Kreditſyſteme ausgedehnt werden ſollen. mit der Angelegen⸗ heit. Bei der Prüfung der Frage des Kundenkredits iſt auch der Geſamtvorſtand der Landeszentrale des Ba di⸗ ſchen Einzelhandels zu der Ueberzeugung gekom⸗ men, daß die neuaufgetauchten und in einzelnen Städten bereits eingeführten Konſumfinanzierungs⸗ und Kunden⸗ kreditſyſteme nicht im Intereſſe der Allgemein⸗ heit liegen. Er lehnt deshalb die Einführung der bisher bekannten Konſumfinanzierungs⸗ und Kundenkreditſyſteme für Baden ab.— Die Stellung des Stuttgarter Einzelhandels iſt dagegen noch abwartend. Allerdings zens auf die Gablerſche ſchützenloſe Webmaſchine von der wurden in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung die verſchiedenen Frachten unverändert. Handelszeitung Von den füödeutſchen Waren und Produktenmärkten Braugerſte leicht abgeſchwächt von vorwöchentlichſn 26,50—30,00 auf 26—29,25 /; für beſte Vorderpfälzer Ge wurden noch 30,25/ gefordert. Von Ausland Gerſe waren angeboten Chile Chevalier⸗Gerſte, ſchwimmen te Dampfer, mit 47 Sh. 3 P. per ar. eif Antwerpen; feinſe däniſche Braugerſte, Dezember⸗Abladung, zu 22 Kr. 100 Kg. eif Hamburg oder Rotterdam, däniſche Gold⸗Gerſe auf Dezember⸗Abladung mit 20,75 Kr. cif Hamburg 9 Rotterdam. Inländiſcher Hafer hat ſeinen Preis um 0,25—0,50 0 die 100 Kg. ermäßigt. Plata⸗Haſer, fag, 40/47 Kg. ſe, ſchwimmend, koſtete 9,75 Fl., ſolcher neuer Ernte, Janua April⸗Abladungen, 8,75, beides cif. Antwerpen. Mais hat ſich zunächſt ſtark nach unten bewegt, weil 00 Statiſtiſche Büro der Vereinigten Staaten die Ernte 2,694 Mill. gegen vorher 2,680 Mill, buſhels ſchätzt. wobei 962 berückſichtigen bleibt, daß ſich noch 181 Mill. buſhels aus 1 alten Ernte in den Händen der Farmer lam 1. d. 00 fanden gegen 60,95 Mill. buſhels der Ernte 1924 am 2— 1925. In den letzten Tagen iſt in der nach unten gehenſi Preisbewegung ein Halt eingetreten, weil ſich bei den geren Preiſen mehr Kaufluſt zeigte. Insbeſondere erfolg Umſätze in Ware, die in Antwerpen disponibel iſt, zu 8,85 Il. cif Mannheim. Seeſchwimmend. Plata⸗Mais blieb zu 8555 Fö. eif Rotterdam, auf Termine Dezember⸗Februar zu 8,5 cif Rotterdam angeboten. ten Er⸗ Am Mehlmarkt wirkten ſich die vorerwähn wägungen in gleicher Weiſe wie am Brotgetreidemarkt afür Die ſüddeutſchen Mühlen haben ihre Forderungen 60 Weizenmehl, Spezial 0, von 42,50—43,00 auf 41,75—42,00 1 für Weizenbrotmehl von 32,50—33,00 auf 31.757 92,00 für Roggenmehl von 35—37,50 auf 34,75—37,00/ ermäß 3• Einzelne Mühlen forderten für Weizenmehl in 70 proz. die mahlung bis 36,50, in 60 pros. Ausmahlung bis 38,00 100 Kg. mit Sack ab Mühle. Soweit Mühlenfabrikate für Futterzwec⸗ in Frage kommen, iſt die Tendenz recht gut behauptet 9 blieben. So koſtete Weizen⸗ und Roggennachmehl, ſe 52⁰ Qualität(in.), 28.2,00, Weizenfuttermehl 1450 ſte, Roggenfuttermehl, faſt nominell, weil es an Angebot Kag 15,50—16,00, Weizenkleie, fein, 11,25—11,50, grob 12.25—1 18 Roggenkleie, nom., 11,50—12,00, Gerſtenſchrot 24,50, Ma ſchrot, mit Sack, prompt, 21,75, Dezember⸗Januar⸗Lieſe itäh 21,25. Sonſt nannte man noch Malzkeime, je nach Oualgg mit 15—16,00, Biertreber 16,75—17,25, Rapskuchen 16100, (Vorwoche 15—15,25), Seſamkuchen 22—23,00(20,50—21, Rauhfutter unverändert. die Am ſüddeutſchen Tabakmarkt iſt es, nachdem au Schneidetabake zum größten Teil verkauft ſind, im Eiahale ruhiger geworden. Die Empfangnahme der gekauften 5 der findet jetzt ſtatt und die Käufer ſind mit dem Ausfa Tabake zufrieden. Auch in der Fermentation lend. wickeln ſich Sandblätter und Tabake zufriedenſte Im neuen Sandblatt haben zwar Abſchlüſſe ſtattge größere Verkäufe ſcheiterten jedoch an den zu hohen rungen. Rippen unverändert. ch Kreditſyſteme einſtimmig abgelehnt. Ein Ausſchuß 75 8 aber mit dem Studium der Frage befaſſen. Man wi ärts nächſt abwarten, wie ſich das neue Verfahren andert art bewährt. Sollte aber die Einrichtung auch auf Stut ger⸗ übertragen werden, dann ſoll es nach einem einheitlichen fahren geſchehen.* 6Preiserhöhung für Saarkohle. Wie unſer ſaarloſen ſcher Vertreter drahtet, wurde trotz des ſaarinduſtri 955 Proteſtes und Vermittlungsverſprechens der Regiern. ab kommiſſion von der franzöſiſchen Saarbergwerksdiréktion rch⸗ 16. November eine erneute Kohlenpreiserhöhung um fdie ſchnittlich 175 v. H. angeordnet. Die Erhöhung drückt 755 ſaarländiſche Wirtſchaft, da die Selbſtkoſten der Saarinei n⸗ infolge der Verteuerung der verknappten lothringiſchen, erze ſchon ſtark erhöht ſind und die Frankenerlbſe beim itt ſatz nach Frankreich ohnehin rückgängig ſind. Dageg haſt das ſüddeutſche Geſchäft aügenblicklich ungewöhnlich lengelz Die Lieferfriſten betragen angeſichts des Rohſtoffmemein durchſchnittlich acht Wochen. Die Exportpreiſe ſind alls behauptet. Deviſenmarkt Franzöſiſcher Franken befeſtigt ran⸗ „Am internationalen Deviſenmarkt war geſtern die ſeren zöſiſche Währung erneut ſehr feſt. Im Laufe des Tages mafen Zwangsglattſtellungen der Deviſenſpekulation in S des feſtzuſtellen, die eine weitere ſtarke Erhöhung des Werte eine franzöſiſchen Franken herbeiführte. Die Gerüchte, daß bis Stabiliſierung auf 125 gegen London ſtattfinden ſoll, Haben da⸗ jetzt noch keine amtliche Beſtätigung gefunden und trage durch Unſicherheit in die internationale Spekulation. Börſe London⸗Paris ſtellte ſich im Verlaufe der geſtrigen Kung auf 136½% nach 144½. Auf die letzttägige ſtarke Steigs icher liegt die norwegiſche Krone international etwas ſch ieris⸗ gegen London 18/90 nach 18,75. Infolge der neuen Schw ng⸗ keiten im engliſchen Bergarbeiterſtreik ſchwächte ſich das ein⸗ lſche Pfund eine Kleinigkeit ab auf 4,84/ nach 4,85. zelnen notieren heute vormittag: 9 19.0 20. 19. 20, London⸗Paris 141.50136.50J Maitd.⸗Schwa.] 21,90 21.80[Sond.-Stockh. 31.85 Lond.⸗Brüſſel 34.90] 36.85 Holland-Schw. 207.45207.25 Cond.-Mabrid 122861 Lond.-Maild. 118.25 118.50 Kabel Holland 250.15 250.50Pailand Par⸗ 405.0e 309 90 Kabel Schweiz 518,50518,65 Lond.-Holland 12.18 12.13 Brüſtel⸗Paris 11.50 Lond.-Schweig 25,14 25,15 London-Oslo. 18,75 18,90 Holland⸗Pari⸗ 95.0.6ʃ0 i⸗ Paris⸗Schweiz 17.90] 18,30 Lond.-Kopenh. 18.20l 18.20JKabel London In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 6405 6400 London...J 20.44, 80.421 Prag..12.48J 12.½ Mabrir 7900670 Karis.... 14.60 15.15] Sel... 109.3 107.700 Argentinſen 196.50 20653 Zürich.. 8175 81 20 Kopenbagen. 113.50 142.20 Japan 7214%% Mailand 17.90 17,76 Stockbelm. 112.45 112.35 New⸗Dork 3 Holland.. 168.45.168.351 Brüſſel 58.65, 58.60 Berliner Metallbörſe vom 19. Rovember Preiſe ür 1 Kg. 18 10 Sſettrolytrupfer 133.75 133.75[ Alumintum in 2⁴4 Raffinadekupfer—.——.— Varren.44— Blei—.——.— Zinn ausl. 8 75.750 Rohzint Bb.⸗Pr.) 06,50-69,50 67,50 68,50] Nüttemzinn 2 33⁰%.710 „ Frr. Verk.)—.——.— Nickel.40- 3. 0 1687410, Alottenzint 60.— 60.50 60,—-60,50 Antimon.510 N0. Pluminium 2410 2410 J Silber für 1 Or. 76.50.71.5 4 London, 19, November. Metallmarkt(In Sſt. f. d. eng. v· 10¹⁸ 290 944 19. 19. 16. 19.[Bie 33.05 1745 Kupfer Kaſſa 59.25 57,15 beſtſelect. 65.25 65.25 Jink 17.50 17705 do. 3Monat 56,15 58.—[Nickel Oueckſilber* do. Elekkrol. 58.— 66.— Zinn Kaſſa 314,50 300,50 J Regulus Frachtenmarkt in Duisburg⸗Mubrort vom 19,9 Bei ziemlich regem Geſchäft blieben die Tagesmieten 99 Buaa ockca uousounatob zdufo unv uvu zd0 ne oavunzg ade Aaohhipich adc ua puc 209 zu Baagpnzqufe enozogen anat iheeeenhn ieeen ieeeehn eeen ie eeeeg a80 Inv zch jvaganch uiaa 9i0 ec udoutoa aduſe pnjs u10 goaiwſ udechazcc ubnagn oyv gjv Soneoguv Luvo gvahe uoyog eudbagß usbigaog uog gun uoigc uoviſchyu uoueh ien aen nog go ii eighdecbn eieſ uca vgvoß 4200 Rooung aag uojundu un unhg ushſicavy gog noeeinic onas 210 un i ungeuunac ouie emuina u givg aun jgnusg anvg Sohog) 91v ageut zcn 2 dhsevng 19 givgaun dolozcz „unjn⸗ugs a uvgz uobihvateo udg aiat uoſoaſog æpyeuh 5 uousmvusc uancaado eunq um uduunag chang uomneobusſhzovs unt uochſize u00 Schput ui oivaactolazc eh ang uieee g u0 u eneeeienee enee eeiee iehuchebuozjvg ozuvf0) ang usahngog vl uoſſpch usouo udg u i nectposs uddge uscuobvaiogn gun undgac uoneimnbaha uong um % Tolnyc ohhnoiom Sang oleſeo pu 400 caſat T00101 eeienn eeee ca ihg uolloc) aun uogvnſe 910 wang zcnb gun endz gun pnane javſs dig ui uv vo uocß aaspnae euſ eeeeneeen ieneeee geehuees uufelcoat un ugg gun jocdney Uouobaezoqn zadaigoze mouſe nut 20 ut og uv guvyns goe dochlauqvach 910 Saocualog icuebvaaac euld auvs qun udooaignvis auv ffoihaaec Seeee uebnog giv ſunpaada buvynſuszniomozc uschteehh 90 iecemgbach die gun in iieeuigd“ euuvuobol ude uoaggod ziueingh uei i oceehog ud ne um eeenen eeeeeenie eei echt en e eeer 9% Uoſius uondauv ne go zhob diggadnag ohhgvav ꝙpan b a Siie e ouanuntz dunzd evg uopni un dungð 10 ſg jnvgob utvyng adg opu oi cueeonnv euvs gun 8198 Snv uschapzc us dien Jovis dloic ogpzé zavgeimun end iat udpugean ueneineeeieeiie ien en egieng; Lun joongeouvs uv c100 jaag udga gun envuig jJ0v55 ind Siing en uobuvſos(20v2ſ8 onezg) 20109 318 10 Henzg a% Bungohaas di Sanc jogna utog euv guvuig? 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Jatiuchuopngs. · Hund usposdeb Zunſgunitz oqu Sih̃ PMahh! Sni auln u11L deuspdza zog uduſclom4911076 u 994johS uenou 90 SmauGiiin zg eo lze S g audge Male aocunnc udg Gang u onoa e hd S scubeeegen ee een eee eeen uchngagad aun uaningang, inv bungicuſch dahn gun duwavachſ uondu dic oaopUrdeoran zz n c uoMuv dut zdule dutoigoach uoheie i euen einen e en oun Soenee eeieneeieen din heiih 0 uaa qusgevenſs„Pnaquſß 899 1j91g9 nzc“ 209 nahpzhanczsouos zndn dig ie ieee ein ne iieeeene 38„iut zogs“ zganz guhvagz donl canan udngi zuu gvg u en emeg eun en perig Jiu Pancgog abbippunoc Luvb uſe iue ei e aiſh⸗ ad eineien ie ein edeneeinh unicncgußc 200 Au ii e ec e einee dein eei e ſieen iin ene e ien ien aeen ineen ieeehn ie ie eeee edg Uobuvunein uga ſoia dcanai Sugvag Leuuvgog ——„eg n gieg T uie„,hau“ a g“ qc udbvn obgas guolic Pau udovalog oimu na upal 276“ ꝛb8 diae d uuv daags dquoo rlat vunucig Liv goacht gun Sonziundac 90 z0ldu940 u1e Aehue eehen uiee eeun eiuhee„,ubvan 9baa8 Suollng 2 ubaſog ꝙõpũim ng unal d6“ zui uoce 1400 suvovgo ounu dnes de qun uotzieg„10“ uadcuaſ„oau“ ibiu ahv 90 aunu 16 ogvaogaagß uun„ehn“ uie dadgac z4 ogolchvzg un„Ppau“ gogel unde uunun zohihommvao us„udvoa dvaos guohig oau usboſog cuim no uno D126“ unbudgag eno 9½8 Nuuvgeg 10 c gapa o ua; Soſchus hne eehgene iieenenene e e Du een ieieene iee eeenhe ie ihet iien ieie Bunb SajS udd uobov Lvaiſo uig uudqt uaognp- oleuvg Age Gi eionnuinc nn un e u in eeet inh en Jutoc ucce eiune ee aeunc ueiehnuin maeiune uaa Jauvaos ooheia gun usbunzogneß gaouvog carhn „ an uie uade sua Tgun Mausanzive uidz adav 9 aya uuve vs“:ααn. reg bigock jenis Invaaat uobufagneuv udbungollsgadg 210 eun 910 1014 4% usvaog 9 gog dndis rouſs uv aaemog 191 qun„oanzivg“ zde ur usmmvine zquß Luvas um 49 avat Aufc Biagn uscluna ne Sichiu ochhinec uv jomcpuvut nv uheh henein eieegenee ene ehe eiae Svaiſe 1g0a uuemooh ui i ndeinn ins kuvas „ichiu ch Sndicht zussatpS ahnol an“ zinvz loia oun Inv udaagfdeg buvach puggich ugebrsa Uoavat usbuiag une danzg ane bihpinvun ooalusagis u0 ueanat zcpomeb gnonog phneech a env die chnladgz Dde un adue iun eusdun gun znvi Luvb zadch une i eicheun oieics geueh ihen ſueiheeri Schlunez mog avan a qun uojdich ne faeeaohoomv ochnez och umgounga zeuse ui 4 4val uc zuuvzeg Snbounzuſg vf une ie geech eeeemeieennennn nn— umvndock eme mouſe jog zcung Sieat— udaohzdog av „ Uunu aca au ch dgog Gaze aimas dag dlor aun golnvc goufom Scvuroch uennee ee i gi“:gnogug usqusvrol agylobun zong uouſe zudlusdentz eee ee eeen e een iene 210 uomutcgog Juna duie 4 duvh muic usgugneuv onogs Ahpheauniasagimun ur zma usgag 20 mut zvool 9 dbva 40 g 29996 ivzc MSuufechagv gach 1808ᷓ ue gbuiczoyv jvvacovenv zccuut ad ahout uobioe öng Asqiehuse ueee neeidecee eue ie eieſei en uoeczeu oiue aq cun opocig uielei ng moggoag udounlob ꝛb uv gun uai uondal usjynb ahbeau J0mu 20160 gun hal 89 ufdl vozch 3 Tictebusboch uls 90 0 uoguuoz Aohgvaph udbriagapg utoſeie ne zunzeg uochhioaſun gun uong! ch oe a0 uaa zavi al ue zeaneg 91% undo dia 1 zunvitz uvu gvo mogqaach Noubolovnab ah auie 3% 10h1ac. udaonlang neg 290 un Jpnagob qun uecpaackhlos 0 uoezeuz udſeie nv:uscidn pnacadzun zchiu hal bungzeuogz obiyp! elnv auſe zcqor uegiejg zjhnhaezunun 4016 bom 1g91b neigpe ead n goldia oß ueuct uga oun zu zdqn davaes 90 gvo Jouyg uewmumvine g zmag zozunzch die adqn din Invjiun mi udſog eu eie eein ieiee e eez ueg zcgon oggααuuανανε ieiie eee agt ne gomeheine nn eenn en ene uuugz oihus Milbguun gidahy ueo env ucſſposaneſug uoſdal cuje inſvz ciig Zoolun ogaogx usnen gun u59949 90 dvas — Piſpieog z0t zmuf vunaqoln die ahmu diai—uovobagz n eeiieeen ieieen eeen eing iie iin ehe enn ugog Deug echac n eneeien die ice duſe zohog ½1 udroibiai ne viousaienv 9911 vv gasugvugn z Ja4 dia uunvg usgadqt znones Inv vunouchenog udnoum gun zpappuſgzaun uoczolnog Um Jhiu guszonoacgeug⸗biouscienzz 990 vunzdeges 90 2916 Ava Avi ii 8 uuvz uogeſeuv qun ⸗env uogehog ohvu üobiagy iur uvnt usg gun— zmumazuv udeuvch un dahvaogec S Inv acou op0 teqv 8 ug 10g nogzr ne bon un Inu„usgi“ a nu udgog gaobya 99e dgvzcß 510 avaie a uzc moüſe ne ozai om udgvh giuſyhioc uie vaus Uogioig nd denc un un Aunzc uaa r eeieeeie inene a n Seee ue iencheeneen eend So0 duuis uciie e eeeeeee i ien eit ne abg“ anu zcohin du 490 2 u ue in een ieit e eghe uigt ne gnut 15 InvS audb auo 1a 19rſuub” -usvol uuvz uvm— usdudteſengaachot usg u unm al uom auc dipoitz moac ne uogvmzebue zune e ee o? 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Wer Kairo überblickt hat von der Höhe des Mokattam, der muß zur Ergänzung auch den Blick von Jön⸗Tulun auf ſich wirken laſſen. Hier iſt die Rieſenſtadt mit ihren ungezählten Minaretten, Kuppeln und Paläſten in un⸗ mittelbarer Nähe, wodurch die Erhabenheit des gewaltigen Baus erſt recht zur Geltung kommt; man ſchaut auf die Dächer der ſeltſamen kleinen Häuſer und in die engen Gaſſen der Eingeborenenſtadt, in der wie überall im Orient vieles ſo ruinenhaft ausſieht. Man ſchaut auf den nah aufragenden Mokattam mit der Zitadelle u. der Alabaſtermoſchee, auf die benachbarte mächtige Sultan⸗Haſan⸗Moſchee, über die Chali⸗ fengräber ins Nildelta und auf der anderen Seite über den Nil zu den fernen Pyramiden: ein unvergeßliches Bild! Naun zurück mit der Elektriſchen oder im Wagen, den man in Kairo auf Schritt und Tritt haben kann, und der noch nicht im gleichen Maß dem Auto gewichen iſt wie in den europäi⸗ ſchen Städten, durch die ſ nurgerade Mohammed⸗Ali⸗Straße, die Anfang der ſiebziger Jahre vom Fuß der Zitadelle aus quer durch die arabiſchen Stadtteile bis zum Mittelpunkt des europäiſchen Verkehrslebens am Ezbekijegarten durchge⸗ brochen wurde. Ueber Mangel an Staub braucht man ſich bei der Fahrt durch dieſe Straße nicht zu beklagen, wie nirgends in Kairo bei dem gewaltigen Verkehr, der beſonders in der Bahnhofgegend in ungeheurer Menge und mit einer Ueber⸗ fülle von lärmenden Autos in Erſcheinung tritt. Der Ez⸗ bekijegarten, mit wundervollen Königspalmen und grünem Raſen bewachſen, eine Stätte der Erholung, des Vergnügens, der Feſtlichkeiten und öffentlichen Muſikdarbietungen, liegt an der Grenze der Altſtadt und der durch den Chediwen Iſ⸗ mail in den ſechziger und ſiebziger Jahren geſchaffenen„Iſ⸗ mailije“, der europäiſchen Neuſtadt. Hier in dieſem Viertel befinden ſich alle großen Gaſthöfe und Reſtaurants, die Ban⸗ ken, europäiſchen Läden, Miniſterien, Geſandtſchaften und Konſulate, Kirchen, Theater und Paläſte. Breite, villenum⸗ ſäumte vornehme Straßen durchziehen die Europäerſtadt wie in Paris und anderen europäiſchen Hauptſtädten. Nichts an Luxus, das dort das moderne Straßenleben bietet, fehlt hier; ja hier iſt durch den Reichtum des Landes und die ſorgloſe Heiterkeit der Bewohner alles noch in größere Maßſtäbe em⸗ porgetragen. Wie die Muski das Bild gibt des Kairo des Orients und der Vergangenheit, ſo bietet die Scharia Kamel, die am Ezbekijegarten entlang an den weltberühmten Hotels Shepheard und Continental vorüber zum Opernplatz führt, das Bild des Kairo von heute. Nirgends in anderen orien⸗ taliſchen Städten iſt beides ſo unmittelbar nebeneinander, nirgends das eine ſo großartig wie das andere. Es ſind zwei Städte, völlig verſchieden in ihrem Charakter und doch in einer Stadt vereinigt, zwet Welten, im Grund gegenſätz⸗ lich, die ſich aber doch verſtehen und vertragen. Es iſt nicht die eine die Stadt der Arbeit und die andere die des Genuſſes: beide ſind Städte der Arbeit und des Genuſſes zugleich, nur daß ſowohl die Arbeit wie der Genuß hier wie dort verſchte⸗ den geſtaltet ſind, aber den verſchiedenen Menſchen ent⸗ ſprechend beiden das bieten, was ſie brauchen. en Schluß unſeres Gangs durch Kairo bildet eine Wagenfahrt vom Opernplatz aus durch die vornehme Kafr⸗en⸗ Nil⸗Straße zum Gezire⸗Palace⸗Hotel. In einer ganzen Kette eleganter Herrſchaftswagen und Automobile fahren wir da⸗ hin, am Aegyptiſchen Muſeum vorüber mit ſeinen unermeß⸗ lichen Schätzen, wo die alten Pharaonen aufbewahrt ſind, und über die am Eingang und Ausgang mit zwei mächtigen Löwen geſchmückte Große Nilbrücke, die den ganzen Tag von einem Strom von Menſchen, Wagen und Laſttieren über⸗ flutet iſt. Hier zweigt die Straße links ab nach Gize und zu den Pyramiden; rechts fahren wir auf die von dem Haupt⸗ arm des Nil und einem Seitenkanal gebildete Inſel Gezire. Es iſt ein herrlicher Park mit den ſeltenſten tropiſchen Pflan⸗ zen, Spielplätzen und Vergnügungsſtätten aller Art. In der Mitte das Gezire⸗Palace⸗Hotel an der Stelle eines ehemali⸗ gen Schloſſes. Da iſt der Korſo der vornehmen Welt von Kairo, da verſammelt ſich alles, was zur Geſellſchaft gehört, bei den Nachmittagskonzerten zum Tee auf der Hotelterraſſe; dahin kommt der Fremde, um die Elegang und Eigenart der internationalen Geſellſchaft Kairos ſich vor Augen führen zu laſſen. Während die ſinkende Sonne drüben über dem Nil den Mokattam und die Alabaſtermoſchee vergoldet und die Lichter der Rieſenſtadt aufleuchten, empfindet man in balſami⸗ ſcher Luft und umgeben von Klängen und Mienen der Freude: es gibt nur ein Kairol Die Ouellenſtaot Sichem PVon Dr. H. Hammer—5 bier die Ausgrabungen der Vorkriegszeit mit großem Erfolge aufgenommen hat. An ſich handelt es ſich freilich nicht unmit⸗ telbar um Sichem, das heute Nabulus heißt. Die eigentlichen Grabungen werden in dem Dorf Balata ausgeführt, in das ſchon uralte chriſtliche Tradition und ſamaritiſche Ueberliefe⸗ rung die„Eiche“ von Sichem verlegt haben. Ganz in der Rähe liegt der Jakobsbrunnen, an dem Jeſus das berühmte Geſpräch mit der Samariterin hatte, und im Hintergrunde erhebt ſich der wuchtige Berg Garizim, bis zu deſſen Hang ſich eine ſchimmernde Reitſtraße für Eſelkarawanen hinzieht. Sichem iſt ganz an einem Steinhange gelegen. Es war früher ein Hauptort in Samaria und ein Wallfahrtsort für die Beſucher des Garlizim, auf dem der fromme Samariter betete wie der Jude in Jeruſalem. Daß bier eine Fülle ge⸗ ſchichtlicher Exinnerungen lockt, erklärt ſich ſchon aus der geo⸗ graphiſchen Lage. Wahrſcheinlich werden die Ausgrabungen, die von dem deuiſchen Profeſſor geleitet und von holländiſchen Gelehrten unterſtützt werden, zu guten Ergebniſſen führen. Die Forſcher ſprachen ſich ſehr hoffnungsvoll aus. Die Aus⸗ grabungen ſollen im Juli und Auguſt mit erhöhtem Nachdruck fortgeſetzt werden. Mit Wohlbehagen wandelt man durch die Straßen von Sichem, die reinlich und immer friſch geſprengt ſind. Mehr als 80 Brunnen mit fließendem Waſſer zählt die Stadt Ueber⸗ all ſind Quellen, die ihr klares Waſſer herausſprudeln. Die große Bedeutung des Quellwaſſers für dieſe Gegend läßt ſich kaum beſchreiben. Tagelang fährt man im Lande herum und ſindet fades, abgeſtandenes Ziſternenwaſſer, das auch dadurch nicht beſſer wird, daß man Kognak hineingießt. Im allgemeinen wird dem Reiſenden Limonade angeboten, die mit Saecharin geſüßt iſt und bei der hohen Temperatur einen höchſt unangenehmen Geſchmack im Munde zurückläßt. Man hat es faſt verlernt, daran zu glauben, daß es noch naturkühles Waſſer gibt, das nicht erſt mit Kunſteis durchſetzt zu werden braucht. Die Eingeborenen trinken aus Tümpeln Waſſer, das in Deutſchland kaum das Vieh nehmen würde; merkwürdigerweiſe ſchadet es ihnen nichts, während der Fremde wahrſcheinlich ſofort daran erkranken würde. In Heruſalem ſelbſt iſt das Waſſer ſo knapp, daß es zeitweilig gekauft werden muß. Man zahlt gern in heißen Sommern für einen Eimer Waſſer ein paar Mark, wenn es nur gut iſt. An Duſchen oder an ſonſtige Körperpflege kann der einfache Mann im allgemeinen nicht denken. Sorglich wird ſogar das Waſchwaſſer aufgehoben, damit es ſich abſetzt und klärt. Das ganze durſtende Land ſcheint in der heißen Sonne verſchmach⸗ ten zu wollen; man hat immer nur den einen Gedanken: wenn es hier genug Waſſer gäbe, entſtünde ein Paradies. Und tatſächlich iſt es ſo. Man ſieht es in Sichem. Dieſe rauſchenden Brunnen vollbringen Wunder der Fruchtbarkeit. Grüne Felder dehnen ſich ringsum Baumwolle wächſt; herr⸗ liche Oliven tragen reiche Frucht. Durch Berieſelung und ge⸗ ſchickte Zuleitung des Waſſers werden auch entfernte Acker⸗ flächen melioriſiert. An ſich iſt der Boden ſteinig; es liegen nur ſtellenweiſe fruchtbare Ackerſtücke mit brauner Erde wie Inſeln in die Steine eingebettet, aber dort gedeiht die Gerſte in großer Ueppigkeit. Herrliche Orangen, und Zitronenplan⸗ tagen ſchießen empor: es würde alles noch beſſer gedeihen, wenn es nicht an einer ſachgemäßen Behandlung des Bodens fehlte. Hier läßt noch manches verbeſſern; und hier bieten ſich wohl auch für auswanderungsluſtige deutſche Landwirte in Zuſammenarbeit mit dem deutſchen Konſulat in Jeruſalem Anſiedlungsmöglichkeiten. Die Vorbedingungen dazu dürften nach genauerer Prüfung nicht ungünſtig ſein. Immer wieder dieſe herrlichen Quellen! Sie ſind um⸗ mauert und blinken und blitzen in dem weißen Mittagslicht. Sie allein ſchon könnten mich beſtimmen, wochenlang in die⸗ ſem Sichem zu bleiben, während mich ſonſt keine Stadt Paläſtinas bisher zu längerem Aufenthalt gereizt hat. In Muße ſchlendert man durch die mächtigen Wölbungen der Bazare, verſolgt von einem Haufen brauner Kinder, die alle den Führer ſpielen wollen. Hier ein Blick in einen Kara⸗ wanenhof, der wie eine Burg rund im Kreiſe herum ge⸗ mauert iſt, in der Mitte ein tiefer Brunnen, dort Warenlager von Baumwolle, deren Handel Sichem berühmt gemacht hat. In mächtigen Ballen wird ſie zuſammengeſchnürt und auf dem Rücken der Kamele ſortgebracht. Es rauſchen die Bäume am Marktplatz, über den ein Waſſerträger hingeht und aus dem Waſſerſchlauch einen breiten Silberſtrahl ſchießen läßt. Immer wieder ſteigt er zu dem Brunnen hinab, um mit dem Waſſer den raſch entſtehenden Staub zu löſchen. Die Sama⸗ riterinnen, nur zum Teil verſchleiert, laſſen ſich nicht ungern photographieren, aber ſie wollen ein Geſchenk dafür. ſogar der Schmied, der auf der Straße gerade ſein Pferd beſchlägt, läßt ab von ſeinem Beginnen, wiſcht ſich die rußbraune Hand am Schurzfell blank und hält ſie uns entgegen. Er achtet ſein Bild für wertvoll genug, um es bezahlt zu bekommen Wir geben ihm eine kleine Münze; er lächelt ungläubig: ſo wenig ſoll er wert ſein? Dann wendet er ſich kopfſchüttelnd ab, greiſt wie⸗ der zu ſeinem Hamer und ſchlägt die volle Eiſenplatte mit den 8 oder 10 Nägeln ünter den Huf des Tieres. Aus dem Rhuth⸗ mus der Schläge hört man ſeinen N aber nun erſt gibt er für uns ein bräuchbares Modell ab. Noch lange bört man ſein unwilliges Geſchrei in den ſchallenden Straßen. Ein junger, franzöſiſch ſprechender Türke führte uns auf unſer Bitten in die Fabrik ſeines Vaters und zeigte uns dort Reue Mannhenwmer Beuuas Gaus Deut uud Seee die wächtigen Behälter wit dem ktaren Olvenöl, das hier zu Seiſe verarbeitet wird. Zum Zeichen, daß die Seiſe nur aus beſten Stoffen hergeſtellt wird, biſſen die Arbeiter in einige Stücke hinein und aßen davon. Die Seiſe roch nach rei⸗ nem Oel und gab außerordentlich ſtarken Schaum. Wir hör⸗ ten, daß ſie in Kairo mit gutem Parfüm verſetzt die beſte fran⸗ zöſiſche Seife ergibt, die in der Welt angeprieſen wird. Der freundliche Türke, der die deutſche Sprache zwar nicht beherrſchte, aber ſehr deutſchenfreundlich war, gab uns runde, bunte Seifenkugeln mit, in die als Berzierungen Herzen, Halb⸗ monde und Sterne eingelaſſen waren. Oben in ſeinem Büro ließ er uns Frchtlimonade bringen, die man hier in Sichem nirgends kaufen konnte. Das kalte Waſſer war noch durch Eis gekühlt und mit dem Saft von Apfelſinen und Zitronen an⸗ gefüßt durchſetzt. Wir dankten ihm dafür, daß er uns keinen Kaffee hatte bringen laſſen, den man ſonſt nicht umgehen kann. Er glaubte mit dieſem Zitronenwaſſer unſeren National⸗ geſchmack getroffen zu haben und wunderte ſich ein wenig darüber, daß man Deutſchland im allgemeinen nicht ei· imo⸗ nadenland nennen dürfe. Er gab uns gern Auskunft über die Höhe ſeines Exports und die Verbeſſerungsmöglichk⸗iten in der Bewirtſchaftung des Bodens. Wir ſind als Freunde von ihm geſchieden und wiſſen, daß er jetzt Deutſchland in manchen Dingen wohl anders und richtiger beurteilen wird. Die Stadt der tauſend Tempel Von Albert Schweitzer Was Mekka für den Iſlam, Kandy für den Buddhismus, das iſt Benares für die Brahmanen. ehr noch. Benares iſt die Hochburg und Geburtsſtätte des Brahmanentums, aber zugleich auch das Herz eines jeden religiöſen Pulsſchlages. Hier laufen alle die zahlreichen Fäden indiſcher Kultur und religiöſen Empfindens zuſammen. Hier ſind alle Götter und Götzen des weiten indiſchen Himmels vereinigt, die in kaum faßbarer Zahl als Inkarnation des höchſten Weſens Geſtalt angenommen haben. In dieſer großen Tempelſtadt mit ihren mehr als tauſend Tempeln findet der Hindn des Himalaya ebenſogut die Schutzgötter ſeiner Heimat wie der Eingeborene von der Küſte des Bengaliſchen Meerbuſens denen er ſeine Opfer darbringt. Die Millionen Götter des Brahmanentums ſind hier um den großen Schiwa verſammelt, den Herrn des Lebens und des Todes, den Schöpfer und Vernichter, dem die blutige Göttin Durga beigeſellt iſt. Daneben thront Wiſchnu und Ganeſcha, der mächtige Gott mit dem Elefantenkopf, Hanuman mit dem Affengeſicht und unzählige andere Götter. An der ſchärfſten Biegung des heiligen Ganges baut ſich Benares, dieſe wunderbare, fellſamſte aller Stüdte amphi⸗ theatraliſch auf, emporſteigend von den Treppen und Terraſſen am Strome zu Tempeln und Paläſten, Kuppeln, Minaretts und Pavillons. Und über all dem thront wie eine Königin, glitzernd und feindlich die impoſante, rieſige Aurangzep⸗ Moſchee mit ihren zwei hohen, ſchlanken Minaretts. Der heilige Ort der Pilger ſind die Gats, die Treppen, die ſteiner⸗ nen Symbole des Niederſtieges vom Unreinen, vom Vergäng⸗ lichen in das ewige Element des Waſſers. Mit Stolz nennen die Hindus dieſe ſeltſame Stadt Waränaſi, die Stadt, die das beſte Waſſer hat. Ich möchte aber keinem Europäer zumuten, dieſes Waſſer zu krinken, in dem der ganze Schmutz von Benares ſchwimmt; dieſes Waſſer, das die ſtinkenden, aufge⸗ dunſenen Leiber der Heiligen und Ausſätzigen beſpült. Am heiligen Ganges zu leben iſt dem Hindu ein Glück, in ſeinen Fluten zu ſterben, Bedürfnis. Benares hat achtundvierzig nebeneinanderliegende Treppen oder Gats, die über die ſteile Uferböſchung zum Waſſer führen. Beſonders intereſſant iſt das Manikharnika⸗Gat. Den Namen gab ihm ſein heiliger Brunnen, in den Mahadawa, eine In⸗ karnation Schiwas, ſeinen Ohrring warf. Dicht neben dieſem Gat liegt der Berbrennungsplatz. Hier werden täglich zwanzig bis dreißig Menſchen verbrannt. Seit Jahrhunderten ſpiegelt der Ganges ſolche Feuer, ſeit Jahrhunderten werden hier genze Generationen und Dynaſtien, ja, ganze Bölker zu Aſche. Und immer ſtanden die Hinterbliebenen ebenſo wie Geſtern und Heute, gleichgültig und lächelnd, ſo ohne ſichtbaren Schmerz dabei. Den Hindu ſcheint keine Augſt vor dem eigenen Schickſal zu beſallen, kein Hranen zn berühren. Hier trägt der Tod eine andere Maske, bedeutet ein anderes Sterben. Dem Hindu liegt nichts am Körper, die Seele iſt es, um die er ſich kümmert, mag der Leib ruhig ſterben. Und ſo ſehr achtet er die Seele auch in ihrer kieſſten Verdammuts, daß er Schlangen Töpfe mit Milch hinſtellt, im Glauben, daß ein Urahne in ihnen lebt. 2———— „Täglich ſpielt ſich hier jenes wundervolle Schauſpiel der Sühne ab, das grandioſer iſt in ſeiner Inbrunſt als alle Riten abendländiſcher Religionen. Noch bevor die erſten Strahlen der Sonne die Tempelſtadt treffen, ſchreiten hochäufgerichtete Geſtalten feierlichen Schrittes die Stufen hinab zum Bade. Je höher die Sonue ſteigt, um ſo toller und bunter wird das Leben und Treiben am Ufer. Frauen in roten und blauen Togas tauchen ehrfürchtig in die ſchlammig⸗gelben Fluten, wäh⸗ 7 rend auſ den von Waſſer trieſenden Bronzegewalten der Mäuner die Strahlen der Sonne tauſendiach glisern. Imwer mehr Menſchen ſtrömen herbei; Schiſſe und Barken beginnen auf der blanken Fläche zu flirren; am Uſer tauchen zwiſchen gelben und grünen Schirmen die Brahmanen auf. Ihre Tiſche ſind überhäuft mit Blumen und Früchten, den frommen Geſchenken, für die ſie als Dank den Gläubigen das grelle Zeichen Schiwas, die Keule oder die Schmetterlingsflügel weiß auf die dunkle Stirn malen. Der Hindu, der gleich allen anderen Naturvölkern Vor⸗ ſorge für die Zukunft nicht keunt, nimmt Entvehrungen eines ganzen Lebens, Mühſale uno Strapazen härteſter Art auf ſich, um einmal nach Benares piigern zu können. Jahrzehnte 2 ſpart er und kann er trotzdem den lächertich geringen Fahr⸗ Preis nicht erſchwingen, dann wandert er zu Fuß— barfüßig natürlich, ſeine Steppdecke, ſeine tupferne Lota(zum Trinken), ſein Kochgeſchirr mitſchleppend durch den gelben Lehm der Ebenen. Des Nachts ſchläft er, wo es gerade iſt. Und wenn er zu Tode ermattet, es iſt ihm gleich, wenn er nur Benares noch lebend erreicht. Nach dem Bade wallen die Pilger langſam und feierlich, mit Blumen in den Händen, durch die engen, ſchmutzigen Gaſſen dieſer ſeltſamen Stadt zu den heitigen Brunnen, Tempeln und Altäreu, die in einem lahyrintyiſchen Gewirr zahlloſer Gäßchen nebeneinanderliegen. Vorbei geht der Weg an den glotzenden Götzen aus Erz und ockergelbem Ton, vor⸗ bei an einem Heer von Bettlern, denen Reis und Früchte in die erhobenen Schürzen geworfen wird, vorbei an kleinen Ge⸗ ſchäften, die vollgepfropft ſind mit Idolen und Bildern des Heiligtums. Während am Gangesufer ein wunderbar ergreifendes Schweigen herrſcht, lärmen hier oben am Eingang des gol⸗ 5 denen Tempels zahlreiche Fatire zwiſchen den Tieren. Hier iſt es fürchterlich. Die Gaſſen ſind kaum ſo breit wie Men⸗ 3 ſchenſchultern. Unaufhörlich ſtrömen Menſchen durch das ofſene Tor des Tempels, aus dem der betäubende Duft wel⸗ kender Tuberoſen und Goldnelken ſickert. Die heiligen Kühe des Tempels gehen aus und ein, jeder weicht den plumpen Tieren ehrfürchtig aus, bietet ihnen Gras und grüne Stengel und immer neue Menſchen ſtrömen herbet, überall betet dieſes unbegreifliche Volk zu ſeinen Millionen Göttern. Nicht weit davon ab befindet ſich der Durgatempel. Hier reißen drei⸗ hundert heilige Affen dem Beſucher frech und wild die Futterkörner aus der Hand und den Hut vom Kopfe. Dias ganze Leben dieſer Stadt richtet ſich nach den Bedürf. niſſen der frommen Pilger. Zahlreiche Brahminen ſtehen ihnen zur Verfügung, begleiten ſie auf ibren Opferwegen, ſprechen für ſie die wirkſamſten„Mantras“ oder Gebete, unterziehen ſich der ſchwerſten Buße und Askeſe und martern— den Leib, damit die Pilger ſelig werden. Eine große Anzahl Gaſthöfe und Speiſehäuſer ſorgen für die beſtimmte Nahrung. Ganze Straßenzüge hindurch gibt es nichts als Buden, in denen Meſſingtöpfer für die Waſchungen, Blumen und Reis für die Opfergaben und kleine, bronzene Götzenbilder zur Er⸗ innerung an die Pilgerfahrt verkauft werden. Erſt in den vom Tempelviertel weitabliegenden Straßen wird es etwas ruhiger. Hier liegen die zum Trocknen auf⸗ geſchichteten Kuhmiſtfladen, die als Heizmittel verwandt wer⸗ den. Hier befindet ſich auch das Hindu⸗College, wo die in⸗ diſchen Gelehrten, die Myſtiker, die Theoſophen leben, die barfuß mit entblößter Bruſt, mit Brillen und in Hüfttüchern die heiligen Schriften leſen. Am Ufer des Ganges ſtehen die Paläſte der Maharad⸗ ſchas, die ihre frommen Ahnen vor lauger Zeit erbauten. Und zwiſchen all der Wirrnis ſchmutziger Gaſſen, phantaſtiſcher Häuſerreihen und hin⸗ und herwimmelnder Menſchenmaſſen, entfaltet ſich jenes exotiſch wundervolle Bild orientaliſchen Lebens, das ſich wohl nirgends ſo farbig und rein erhalten hat als in Benares, wo ſede Berührung mit dem Fremden als Verletzung der Gottheit gilt, und wo wie ein letzter Reſt der vieltauſendjährigen Vergangenbeit die magiſchen Wunder der indiſchen Völkerwiege ſich offenbaren. Bis in, die ur⸗ älteſten Zeiten menſchlicher Geſchichte reicht die Erinnerung an Benares zurück, an die heilige Stabt Kaſcht, die, Gläu⸗ zende, an jener bevorzugten Stelle gelegen, an der der Ganges nach Norden umbiegt: von den Strahlen der aufgehenden Sonne zuerſt getroffen, ſchien die Stadt vorbeſtimmt zu der Schiwas. Jahrtauſende ſind über die Stadt dahin⸗ gerauſcht, Buddͤha hatte hier einen Tempel, deſſen Ruinen in dem älteſten Teile der Stadt Sarnath noch aufragen, der Iſlam hat ſich hier eine große Moſchee mit ſtolzen Minaretts erbaut, aber nichts hat die Stärke des brahmaniſchen Kultes —— die uralte Tradition des Hindutsmus zn erſchüttern ver⸗⸗ mocht. 88 3 Noch welt draußen Iin Hotel, das außerhalb dieſer ſelt⸗ ſamen Tempelſtadt im Schatten, mächtiger Boobäume liegt, findet man nicht die ſo notwendige Ruhe nach all der Wirre⸗ Seeee e, 9 Eee eeee * 9 6 E. 8 8 nis des Grotesken, Unfaßbaren, Niegeahnten und Erſchüte ternden dieſer Stadt der tauſend Tempel. SS c rre Samstag, den 20. November 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) —————————————————..,,.—— 9. Seite. Nr. 538 gottesdienſt, Vikar Heuſer; Nekapendmahi. Hoha bendmahl, Diak 60, arrer Scheel. ert Pfarr Weinan er Maurer. S4 mit B Lonk U Urſünskkrer. ürtehet, D. K dohairchenrat Bender. Perktel n. mann Feudertbenhöfer. Räſe Malthan, dmnerseteg, 25. Nov., 9 Wankuskieten Pfarrer Fehn. Dia Malſenhauskapelle F 7, 29. an) d E. 8 5 Herkin, für innere Miſſion knkolpite: 10 Predigt, Vikar Schilling, hl. Abendmahl.“ wabienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer, hl. Abend⸗ Mhl(Verein für kl. Kirchenmuſik); 6 Uhr Predigt, Pfarrer Hriſtaner, bl. Abendmabl Einzelkelch!. Renctrche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff, hl. Abendmahl(Kir⸗ kriedenchor) 6 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein, hl. Abendmahl. Kirgkirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Bender, hl. Abendmahl, rchenchor; 6 Predigt, Pfarrer Walter, hl. Abendmahl. uniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer, hl. Abendmahl, Kirchen⸗ Rutherk; 6 Predigt, Pfarrer Emlein hl. Abendmahl. kirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Dr. Lehmann; 10 Pre⸗ daht, Pfarrer Frantzmann, hl. Abendmahl(Kirchenchor); 1 Kin⸗ ergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 6 Predigt, Pfarrer Jundt, hl. el* Kichehonkirche: Mittwoch, 24. agsſchule; 3 Verſammlg. Pfr. Böhmerle; 5 Jungfrauenver.; Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde Krisfonnkag. 21. November 1926.— Landes⸗Buß⸗ und Beitag. 4 Pfatiskirche:.30 Predigt, Pfarrverwalter Hahn; 10 Predigt, farrverwalter Hahn, hl. Abendmahl(Kirchenchor); 2 Kinder⸗ 6 Predigt, Vikar Schilling, heil. Achuthonkirche 10 Predigt, Pfarrer Heſſig, hl. Abendmahl(Kir⸗ Reues Gor), 6 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer, hl. Abendmahl. 5 St. Krankenhaus: 10 Predigt, Pfarrer Kiefer. niſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel; 8 Abendmahlsfeier, Shelbennäkrankenhaus: 10 Predigt, Pfarrer Maler. M heim: 10 Predigtgottesdienſt, hl. Abendmahl mit Vorber., Pfr. Kf utſchler; 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Dill. 8 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger, hl. Abendmahl(Kir⸗ Matthäugor) 2 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Luger. Hanskirche Neckarau:.15 Frühgottesdienſt, Pfarrer Fehn;.45 Fehiptgotiesdienſt, Pfarrer Fehn; 11 hl. Abendmahl, Pfarrer Pfanz 5 Abendgottesdienſt, Pfarrer Maurer; 6 hl. Abendmahl, :.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath, anſchl. hl. Abendmahl dh orber.; 8 abends Predigt, Vikar Haering. mufen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr, anſchl. hl. Abend⸗ Vanlugl(Kirchenchor); 3 Gottesdienſt, Vikar Schanbacher. che kirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme(Kir⸗ blenchor); 10.45 Feier des hl. Abendmahls; 11.15 Kindergottes⸗ nſt, Vikar Zöbeley; 6 Predigtaottesdienſt, Vikar Zöbeley. Trinit, Wochengottesdienſte. ontiskirche: Dienstag, 23. Non., abds. 8 Andacht, Vikar Heuſer. rdienkirche: Donnerstag, 25. Novbr., abds. 8 Andacht, Vikar che: Mittwoch, 24. Nov., abds. 8 Andacht, Geh. Kirchen⸗ Rerskircher ritwoc, 24. Nov., abds..30 Bibelſtunde, Landes⸗ Emiskirche: Donnerstag, 25. Novbr., abds. 8 Andacht, Pfärrer rche: Mittwoch, 24. Nov., abds. 8 Andacht, Pfarrer Frantz⸗ Noy., abds. 8 Bibelſtunde, Pfarrer uheim: Donnerstag, 25. Nov., abds. 8 Andacht, Pf. Mutſchler. abds.45 Andacht, Pfarrer Luger. kirche Neckarau: Donnerstag, 25. Nov., abds.30 Abend⸗ 9 Waldhof: Mittwoch, 24. Nov., abds..15 Andacht im ufirmandenſaal, Vikar Zöbeley. Evang.⸗luth. Gemeinde. Sonntag, nachm. 5: Predigt u. hl. Pfr. Wagner. Beichte.30(Anmeldung von 4 Uhr 3 85 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. A. B. Stamitzſtr. 15: Sonntag 11 8 C. V. i..; Dienstagß Frauenſt, 8 C. V j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10: Sonntag 11 Sonntagsſchule; 5 Jung⸗ frauenverein; 8 Verſammlung; Dienstag.30 Frauenſtunde; 8 Männerſtunde und C. B. j..; Donnerstag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde C. V. i. M.— Schwetzingerſtraße 90: Sonntag 11 Sonntagsſchule; 5 Uhr Jungfrauenverein; Diens⸗ tag 8. Uhr Jungfrauenverein;§ Frauenſtunde; 8 Uhr Männer⸗ ſtunde; Donnerstag 8 Bibelſtunde; Samstag, 8 C. V. i. M.— Neuoſtheim, Leiblſtr. 19: Freitag.30 Frauenſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31: Sonntag 1 Sonntagsſchule; 3 Berſammlung; 8 Jungfrauenverein; Dienstag 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibel⸗ ſtunde des C. V. ji. M.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 1 Uhr Sonntagsſchule; 3 Jungfrauenverein; 8 Verſammlung; Mitt⸗ woch 8 Bibelſtunde; Samstag 8 Bibelſtunde des C. V. j. M.— Bellenſtraße Nr. 52: Sonntag 11 Uhr Sonntagsſchule; Mon⸗ tag 8 Jungfrauenverein; Dienstag.15 Männerbibelſtunde; Frei⸗ tag.15 Bibelſtunde; Samstag.30 Jugendabteilung C. V. j. M. — Sandhofen, Kinderſchule: Montag 8 Jungfrauenverein; Don⸗ nerstag 8 Bibelſtunde.— Luzenberg, Gerwigſtr. 12: Sonntag 11 Sonntagsſchule; Dienstag 8 Bibelſt.— Waldhof, Kinderſchule: Freitag 8 Bibelſt.— Feudenheim, unt. Kinderſchule: Sonntag 8 Bibelſtunde; Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Seckenheim, Kinder⸗ ſchule: Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Neckarſpitze, Kinderſchule: Mittwoch 8 Verſammlung. Chriſtlicher Miſſionsbund, H 7. 29. Sonntag und Mittwoch, abds. 8 Uhr, Evangeliſation; Freitag, abds. 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Uhr Sonntaas⸗Schule; 3. Junamänner⸗Kreis: 4 Jugendverein; abends 8 Vortraa für Jedermann: Dienstaa abends 8 Gebetſtunde. Mittwoch abends 8 Männerverein: Donnerstan 4 Frauenſtunde: abends 8 Blaukreuzſtunde. Gemeindehaus der Evang. Gemeinſchaft 11 3. 23 Sonntag.30 und 4 Uhr Predigt. 11 Sonntagsſchule. Mittwoch —7 Religionsunterricht, 8 Bibelſtunde. Donnerstag.30 Uhr Frauenmiſſionsſtunde, 8 Ingendbibelſtunde. Baptiſten⸗Gemeinde, Max Joſefſtr. 12 Sonntag, 21. Nov.,.30 und 4 Predigt, 11 Sonntagsſchule. Mittwoch abds. 8 Uhr Bibelſtunde. Donnerstag Frauenverein. Prediger Hofmeiſter. Süddeutſche Vereinigung, Lindenhofſtr. 34: Sonntag abends s allge⸗ meine Verſammlg.(Gemeinſchaftspfleger Steeger; Montag abds. 8, Uhr: Frauenſtunde(Schw. Erna); Mittwoch abds. 8 Bibel⸗ ſtunde; Dienstag abds. 8 Jugendbund für entſchiedenes Chriſten⸗ tum(iunge Männer); Donnerstag abds. 8 desgleichen(junge Mädchen). 3 55 Methodiſten⸗Gemeinde Eben⸗Ezer⸗ſtapelle, Augartenſtr. 26: Sonntag, 21. Noy., vorm..30 Predigt; abds. 8 Predig; vorm. 10.45 Sonntagsſchule. Montag, abds 8 Jugendandacht. Dienstag, abds. 8 Gebetſtunde. Jugendheim(Ev. Hoſpiz), F 4, S: Mittwoch keine Bibelſtunde. Don⸗ nerstag, nachm. 3. Frauen⸗Miff.⸗Verein. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, 21. November 1926(26. Sonntag nach Pfingſten). Obere Pfarrkirche(Jeſuitenkirche). Von 6 Uhr an: Beichtgelegen⸗ heit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt, Generalkommunion der Jungfrauenkongregation;.30 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 bl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre(.45 Chriſtenlehre für den 3. und 4. Jahrgang der Jungfrauen im Saale des Pfarrhauſes);.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen für die Jungfrauenkongregation. St. Sebaſtianuskirche, Untere Pfarrei. 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe mit Generalkommunion der Jung⸗ frauenkongregation; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre für die Mädchen;.30. Herz Mariäandacht mit Segen. Heiliggeiſtkirche Mannheim. 6 hl. Meſſe und Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; Generalkommunion der Jünglings⸗ kongregation als Abſchluß der religiöſen Woche;.30 Predigt und Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“ K 4, 10: Sonntaa 2 Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für d. Jung⸗ frauen;.30 Herz Mariä⸗Andacht mit Segen. Liebfrauen⸗Pfarrei. Kommunionſonntag der Jungfrauen, von s Uhr an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predgit; gemeinſame Kommunion der Jungfrauenkongregation;.30 Pre⸗ digt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre der Mädchen; von.30 bis.15 Betſtunde(Jubiläumsablaß). Kathol. Bürgerſpital..30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiums⸗ gottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckarſtadt Weſt. 6 Frühmeſſe und Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe, 8 Singmeſſe mit Predigt und Bundeskommunion der Jungfrauen;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Veſper. St. Bonifatius Neckarſtadt⸗Oſt. 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenbeit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, Monatskommunion der marianiſchen Kongregation, des Jungmädchenbundes und der geſamten weiblichen Jugend;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Mutter Gottesandacht; abds.—8 2. Betſtunde zur Gewinnung des Jubi⸗ läumsablaß für die armen Seelen. St. Joſefskirche Lindenhof. 6 Beicht;.30 Frühmeſſe;.30 General⸗ kommunion der Jungfrauenkongregation und des Thereſienpun⸗ des;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Muttergottesandacht. St. Jakobskirche Neckarau..45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Pre⸗ digt und Generalkommunion des Eliſabetbenvereins und der Schulkinder;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Sinameſſe mit Pred⸗; .30 Chriſtenlehre, bierauf Corvoris Chriſti⸗Bruderſchaft. Franziskus Mannheim. 6 Beicht: 7 Kommunionmeſſe mit Früh⸗ prediat(Generalkommunion der Jünglinaskonaregation);.18 Prediat und Amt in der Kavelle der Spiegelfabrik;.80 Amt und Predigt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spie⸗ gelfabrik: 11 Schüſeraottesdienſt mi tPrediot und Sinameſſe; .30 Chriſtenlehre für die Jungfrauen und Veſper; 7 Sonntags⸗ abendandacht mit Segen. . Laurentiuskirche Käfertal:.90 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Monats⸗ kommunion für Jnnafrauenkongregation, Generalkommunion f. Cäcilienverein;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt mit Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz Mariäandacht mit Segen. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Monatskommunion des Junafrauenvereins;.30 Schülergottes⸗ dienſt mit Prediat: 10 Prediet und Amt;.30 Chriſtenlehte für Innafrauen und Herz Mariäandacht.—9 Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim:.30, hl. Beicht;.15 Früh⸗ meſſe;.30 Schülergottesdienſt; 10. Hauptgottesdienſt; nachm..30 St. — 9 St. — — St. Chriſtenlehre für die Mädchen: 2 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Antovinskirche in Reinau:.30 Beicht:.30 Frühmeſſe mit Mo⸗ natskommunion der Innafrauen:.30 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre: 2 Herz Jeſuandacht St. kommunion der Jungfrauen;.30 Hauptgottesdienſt mit Gries⸗ bacher Meſſe(Cäcilienfeier): 12—1 Bücherei;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht;.30 Jungfrauenkongregation. Chriſtengemeinſchaft.— Sonntag, 21. Nov., 9 Uhr in J. 11, 21: Die Menſchenweihehandlung (mit Prediot non Dr. Frielina); 10.15 Sonntagsfeier für Kinder; abends.15 im Konſervatorium L. 4, 4: Oeffentliche Bibelſtunde „Einführung in das Johannes⸗Evangelium“, Wilbelm Salewski, Karlsruhe. Montag, 22 Noy.,.15 in I, 4, 4: Oeffentlicher Vor⸗ trag„Geſpenſteranaſt und Gottesfurcht“, Dr. Frieling, Nürn⸗ berg. Dienstag, 7 Uhr früh, Freitag.30 in der Lanz⸗Kapelle Menſchenweihehandlung. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche/ Sonntag, den 21. Nov., vorm. 10: deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 21. Nov., vorm. 10 Reformationsfeier. Prediger Dr. Karl Weiß über„Die Reformation einſt und jetzt“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4, unter Mitwirkung des Geſangver⸗ eins Aurelia. Macch fleischbrüh. Mäüriel“ L. 881 fleschbrüwünfel geben, nur in nochendem Wesser aufgeſòst, vorzügliche fleischbrühe, die ass Frünstüchsgeträn, ſür fleischbrühsuppen und Sobꝶen hermendung findet. ———————————— 1 erhalten Sie n sämtlichen Dbepots die cieses Schild nbgabe aus geeichten Pumpen und aus plombierten kannen Segen har und auf DaPOLIM-ausweis 92 aufne 3 kapei aw Haſen d. R6. 10 hõchster Vollendun HBrinot die Crammopßon- Plaoſte mit nebenst Schutzmarke. men der modernsten Internationalen Tanz- en wie Saul Sodwin, dean Florescu Wensket. orchester u. a. Musikwerke iegel& Sohn b O 7, 9(Heideibergerstr) Kalser UDilgelmsfr. 7 Veranstaftungen der nächsten eit: 1. am 23. Nov.:„Wallenſtein 1“ im Nationaltheater, 2. am 20. Nov.)e„Jedermann“ mit Moiſſi im Nibelungenſaal, 8. am 1. Dez.:„Stöpfel“ im Neuen Theater, 4. am 5. Dez., vorm.*):„Herzog von Weſtminſter“(Junge Bühne, Urauff.) im Nationaltheater, „ am 12. Dez., nachm.*):„Prinzeſſin Huſchewind“(Beihnachts⸗ mürchen für Kinder) im Nationaltbeater, 6. am 16. Dez.:„Frühlings Erwachen“ im Nationaltheater, 7. am 20. Deß.:„Die weiße Dame“ im Neuen Theater, 8. im Januar:„Ropf oder Schrift“ im Neuen Theater. 9. im Januar:„Salome“ im Nattonaltheater, 10. im Januar:„Rheingold“ im Nationaltheater, 11. im Januar:„Wallenſtein 11“ im Nationaltheater, 12. Jan.April: Vier Einführungsabende z.„Ring der Nibelungen“. 8 3) Zu dieſen Veranſtaltungen werden außerhalb des Nummern⸗ aufrufs Sen Sogegecin Eintrittspreiſe: zu Nr. 2 von 0,75 M. bis.—., zu Nr. 4 Einbeitspreis 1,10., zu Nr. 5 von 0,50 bis 2,50 M. Nr. 4 iſt Pflichtvorſtellung für die Mitglieder der„Fungen Bühne“. Der Nibelungenring⸗Zyklus iſt bereits ausverkauft. Aufnahmen zur„Freien Volksbühne“ und„Jungen Bühne“ neh⸗ men ſtändig die Geſchäftsſtelle K 5,—9 und die Vorortzahlſtellen entgegen. Der Beitrag beträgt für jede Pflichtvorſtellung ſeinmal im Monat).20—.50., für die Sonderabtlg..50., Extrabei⸗ träge werden nicht erhoben. 9138„Die Geſchäftsleitung. *.—* Immer 80 frisch- tcruschen-Salz erhält den gesunden Menschen trisch and elastisch, 3 8 Kruschen-Salz reinigt das Blut, FF Kruschen-Salz bedeutet für Leber und Nieren eine Hilfe in den normalen Funktionen, Kruschen-Ssalz regt den Stoffwechsel an, die Polge ist: Kruschen-Salz wirkt belebend und erfrischend auf den ge- samten Organismus. in Apotheken und Drogerien M. 3,— pre Glas, für 8 Menate auerelchenä, SEUTHEN& schulrz 6. m. b.., BERLIxN& 80, rARESTRASSE—1 Fabriklager für Wiederverkäufer Paul Rech, Mannheim, Lange Rötterstraße 53, Fernir uf 29290. —— Beduemste Zahlungsweise 225 in Wochen-Raten— Mx. an, Suckunterrichi grails. 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Sonntag, 28. Novpbr., 90. Vorſt., Nachmittagsvorſtellung, kl. Pr.:„Der fröhliche Weinberg!. 3 Uhr. Sonntag, 28. Noyhr., 91. Vorſt., A. M.(Vorrecht), h. Pr.: Gaſtſpiel des Deutſchen Theaters Berlin mit Alexander Moiſſi:„Der lebende Leich⸗ nam“., Anfang 8 Uhr. Montag, 29. Novbr., 92. Vorſt., F 12, m..:„Elektra“ Anfang 8 Uhr. Neues Theater Mittwoch, 24. Nopbr., 31. Vorſt.: Für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes: Abt. 112(v. Abt. 12 Nr. 551—585), Abt. 19(die Nr. 936—940), Abt. 20—44:„Heimliche Brautfahrt“ 8 Uhr. Samstag, 27. Novbr., 32. Vorſt.: Zu ermäßigten Ein⸗ trittspreiſen:„Olly⸗Polly“. Anfang 7% Uhr. Sonntag, 28. Novbr., 33. Vorſt.: Zu ermäßigten Ein⸗ trittspreiſen:„Olly⸗Polly“. Anfang 7 Uhr. Montag, 29. Novpbr., 1. Vorſt. im Nibelungenſaal: Gaſt⸗ ſpiel des Deutſchen Theaters Berlin mit Alexander Moiſſi:„Jedermann“...B. Abt. 92, 231, 269, 271, 281, 311, 321, 410, 411. F..B. Nr.—600, 1201 bis 1700, 2301—2700. Anfang 8 Uhr. Mittwoch, 1. Dezbr., 34. Vorſt.: Für die Theatergem. Freie Volksbühne Nr. 601—1200, 2701—3100, 8051 bis 8100, 10 000—10 200:„Stöpſel“. Anfang 8 Uhr. Donnerstag, 2. Dezbr., 35. Vorſt.: Für die Theatergem. des Bühnenvolksbundes Abt. 52—54, 60—92, 241, 251, 252, 261, 262, 291, 292, 414, 451—520, 526—530:„Die weiße Dame“. Anfang 8 Uhr. Künstlertheater Apollo Spielplan vom 22. bis 28. November 1926 Montag, 22., bis Samstag, 27. Nopbr.:„In der Jo⸗ hannisnacht“. Anfang 8 Uhr. Sonntag, 28. Novbr., 3 Uhr und 8 Uhr:„In der Johnnisnacht“. Telephon 33 369 — 2 2— Plaiien Die beste Bezugscuelle fcr Weidner 4 LUeiss Mus N, 8 Telephori 21 178 N, 8 Apparaie SSTPfOSS Grüßstes Spezialhaus am Platze DriruzS FPS KS Die günsfigste Bezugsquelle für Egon Winter C 1, 1 Bequemste Tellzenlung C1, 1 Väsche⸗ u. Braut⸗Aussfaffungen S2 u r 1, 4 Bigene Werksfette irni Tleuus. Neben dern alteri Ræſheus. — National-Theater —„Schokoladenhaus Spielplan vom 21. bis 29. November 1026 PI AN0 Rindersnacher Sonntag, 21. Novbr., 83, Borſt. P 11, h. Pr.:„Sieg⸗ H. 0. 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