Dienstag, 23. November Rarterrene; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Bei durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne 5 evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ G405 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Pußt⸗Geſchäftsſtelle EG,2. Abenſeen S R1.•6, 0 ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Moecherle, 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eſſe. Generalanzeiger Mannheim, Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 ſeue Mann Mannheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Techni. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Abend⸗Ausgabe ——* Wirtſchaftspolitiſche Rede des Reichswirtſchaftsminiſters EBerlin, 23. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der A swärtige Ausſchuß und der Handelspolitiſche 055 ſchuß des Reichstags beſchäftigten ſich in gemein⸗ er Sitzung mit dem deutſch⸗franzöſiſch⸗luxemburgiſchen 9 npakt. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius gab Eiſ ächſt einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entſtehung des handlpaktes und deſſen Inhalt und fuhr dann fort:„Die Ver⸗ en lungen ſind ausſchließlich zwiſchen den privaten Intereſſen⸗ it boführt und abgeſchloſſen worden. Eine andere Einſtellung ht der Natur und der Tragweite ſolcher Verhandlungen die anöglich. Keine Regierung kann die Verantwortung für deut Einzelheiten ſolcher Abmachungen übernehmen. Die dau ſche eiſenſchaffende Induſtrie hat aber die Regierung ſehe nd über alle Phaſen der Verhandlungen informiert. Ich run nicht an, dies ausdrücklich hier feſtzuſtellen. Die Regie⸗ huſtrit aber weiter gegangen. Als ſie der eiſenſchafſenden In⸗ • ortr für ihre privaten Verhandlungen gewiſſermaßen den e 515 geſtattete, knüpfte ſie an dieſe Vergünſtigung folgende kur N ngungen: Wenn die deutſche Großeiſeninduſtrie ſich erzeu bnahme feſt beſtimmter Mengen franzöſiſcher Großeiſen⸗ treſſen uſe verpflichtet, ſo iſt gleichzeitig ein Abkommen zu Frienn, durch das die Konkurrenzverhältniſſe der beiden Indu⸗ Verei auf dem Weltmarkt geregelt werden. Die zu trefſenden Re arungen bedürfen der Genehmigung der 91 6 erung. Die Genehmigung der deutſchen Regierung eiſenſchan abhängig gemacht werden, daß in das Abkommen der einen dalfenden Induſtrie Möglichkeiten eingebaut werden, die ſeh u Druck auf die franzöſiſche Regierung für die Herab⸗ ukrien G. der Zolle gegenüber den eiſenverarbeitenden In⸗ ſehen en ſicher ſtellen. Aus dieſen Bedingungen mögen Sie er⸗ weſen dab die deutſche Regierung von vornherein beſtrebt ge⸗ men E ſt, den Gefahren, die bei einer Feſthaltung der autono⸗ ſteh ziſenzölle für die eiſenverarbeitenden Induſtrien ent⸗ eglertönnten, zu begegnen. Im Verfolg des Vorbehalts der ſchaſſeruna ſind bereits im Herbſt 1024 die Vertreter der eiſen⸗ zu enden und der eiſenverarbeitenden deutſchen Induſtriellen batter rhandlungen zuſammengetreten. Dieſe Verhandlungen uſtrie den Zweck, Schädigungen der eiſenverarbeitenden In⸗ * fahren! durch zu hohe Preiſe für ihre Rohſtoffe und damit Ge⸗ * Fuſchaltfür ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkte aus⸗ e en; ſie haben auch zu einer vollen Verſtändigung zwi⸗ Induſter eiſenſchaffenden und der eiſenverarbeitenden deutſchen dem Rrie geführt, welch letztere die Konkurrenzfähigkeit auf Ausn eltmarkt gewährleiſtet und die Gefahr einer unbilligen leſer Aung des deutſchen Verbrauchers beſeitigt. Aufgrund namentlbmachung konnte ſich die eiſenverarbeitende Induſtrie, dum Ei ich auch Süddeutſchlands, zu einer Zuſtimmung 9 ſenpakt entſchließen. Dieſe Zuſtimmung halte ich im ntere e d 1 5 lich wertvoll Einheit der deutſchen Wirtſchaft für außerordent⸗ A zeigt Dieſer geſchichtliche Ueberblick lich, meiner Meinung folgendes:„Es iſt gewiß begreif⸗ Iubuſtrien dem Problem des Eiſenpaktes die eiſenſchaffende wiederu e anders ſteht als die Verarbeitung, der Handel emanders als Verarbeitung, die Arbeitnehmer anders nternehmer. Aber mir will doch ſcheinen, daß alle n einmütig anerkennen müßten, daß die Regierung and urch die neue Grenzziehung geſchaffenen Lage nicht ſchen als ihrerſeits die Verhandlungen der franzbſi⸗ Wöſchluß—*5 deutſchen Induſtriellen zu fördern und ſich dem dakt iſt, es Eiſenpaktes nicht zu widerſetzen, denn der Eiſen⸗ den vekloeniaſtens z. Zt, die einzige Möglichkeit, um das durch einem Texenen Krieg geſprengte große Wirtſchaftsgebiet auf Ruhe und Kebiet wieder zu vereinigen und ihm die notwendige Berbr 1 Stetigkeit zu geben, die der Arbeitnehmer und der Brobuzener zur Geſundung ebenſo notwendig hat wie der ers E * 6 Licht erſcodiele Feſtſtellungen iſt allerdings das Problem Mobſtahl pſt. Ein großes Gebilde, wie die internationale hraucher gemeinſchaft, kann Gefahren ſowohl für den Ver⸗ ſchaft den Arbeiter, überhaupt für die Geſamtwirt⸗ kauernder Damit erwächſt der Regierung die Pflicht frkennen Wachſamkeit, um jeden Verſuch des Mißbrauches zu lung Werben im Keime zu erſticken. Bei objektiver Prü⸗ Ur———7 ſie anerkennen müſſen, daß die Regierung dieſe aß ſie bi tuna von Anfang an nicht nur erkannt, ſondern t. Weit jetzt auch alle erforderlichen Mittel angewandt iſt nicht zu verkenen, daß ein internationaler Bir wirtſchaf Kraft und Größe der Rohſtahlgemeinſchaft nicht Neden vaftliche, ſondern in höchſtem Maße auch ſoziale ſe deutſch ng hat. Auch dieſer Seite des Problems iſt ſich Jöſiſche e Regierung bewußt, wie übrigens auch die fran⸗ wiebergholk gterung. In der Preſſe der Arbeitnehmer iſt zum Ausdruck gekommen, 0 internationale Ausgleichskaſſe könne einen Fond bei ir 10 ö Lohnſtreitigkeiten bilden. abeſchen ieſer Standpunkt nicht recht verſtändlich, denn die e Bakt nu n ein Itſenerzeuger, aber auch der deutſche Eiſenverbrauch heiſe fü ſtarkes Intereſſe an der Erhöhung der Weltmarkt⸗ inderun Eiſen und an der dadurch hervorgerufenen Ver⸗ Mwerun g des ausländiſchen Dumpings, die auch eine Er⸗ der Konkurrenzmöglichkeit für die ausländiſche Dr. Eurtius über den Eiſenpaet Eiſen verbrauchende Induſtrie im Gefolge haben muß. Dieſes Motiy reicht zur Erklärung der Schaffung der Ausgleichskaſſe völlig aus. Dazu kommt aber noch, daß die Ausgleichskaſſe alle drei Monate abgerechnet werden muß. Die inzwiſchen aufge⸗ laufenen Summen können eine ſachliche Bedeutung als Fond bei Lohnſtreitigkeiten nicht beſitzen. Aber ich kann ver⸗ ſtehen, daß die Größe des geſchaffenen Gebildes Furcht⸗ ſame bedenklich macht und daß eine eingeſpielte Ar⸗ beitsgemeinſchaft unter Umſtänden auch für ſoziale Kämpfe größere Kraft haben kann, als zerſplitterte Einzelgebilde. Nur bitte ich auch in dieſer Beziehung anzuerkennen, daß die Regierung bisher keinen Anlaß hatte, an der loyalen und beſonnenen Geſchäftsführung der Rohſtahl⸗ gemeinſchaft zu zweifeln. Sollte wider Erwarten die Geſamtheit der Rohſtahlgemeinſchaft weſentliche Intereſſen der Allgemeinheit verletzen, ſo ſtehen den Regierungen Macht⸗ mittel genügend zur Verfügung, um Auswüchſen mittels der nationalen Geſetzgebung oder im Benehmen mit den ſonſt be⸗ teiligten fremden Regierungen, zu bekämpfen. Abg. Wiſſel(Soz.) bemängelt die Vorſchriften über die monatlichen Einzahlungen in eine gemeinſame Kaſſe. Er be⸗ fürchtet davon Nachteile für die Arbeiter. Er vermißt auch Vorſchriften über eine ſachliche Regierungskontrolle dieſer internationalen induſtriellen Gemeinſchaft, die bedenkliche Bindungen ausgearbeitet hätte. Er frage die Regierung, was ſie von den Nebenabreden wiſſe, was weiter gegen die Außen⸗ ſeiter an Maßnahmen getroffen worden ſei. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtins erwidert: 1. be⸗ ſtänden keinerlei Bindungen oder Verpflichtungen der Reichs⸗ regierung gegenüber der Eiſeninduſtrie in Bezug auf die Eiſenzölle, 2. handele es ſich bei dem Eiſenpakt um einen Rahmenvertrag, der der Durchberatung im einzelnen noch bedürfe; 3. verkenne der Vorredner den Zweck der Aus⸗ Kleichskaſſe. Der Sinn der Auffüllung beſtehe nur in der Abſicht, die Eiſenpreiſe auf dem Weltmarkt zu heben. Eine Veränderung des Charakters der Ausgleichskaſſe im Sinne einer internationalen ſozialen Gemeinſchaft käme nicht in Frage. 4. Habe er bereits darauf hingewieſen, daß die Reichs⸗ regierung in den Eiſenzöllen die ſtärkſte Beeinfluſſungsmög⸗ lichkeit für das Arbeiten der Rohſtahlgemeinſchaſt auf dem deutſchen Markt beſitze, von der ſie auch nötigenfalls Gebrauch machen würde. Vorläufig liege kein Anlaß vor, anzunehmen, daß die Folge des Eiſenpakts eine Steigerung der deutſchen Eiſenpreiſe ſei. 5. Wenn noch während des Krieges in Lothringen franzöſiſche Beteiligungen an deutſchen Werken beſtanden hätten, ſo ſei der Grund der, daß dieſe ſchon vor 1871 begündet worden ſeien. Irgend einen Einfluß der fran⸗ zöſiſchen Kapitaliſten auf die deutſchen Werke während des Krieges habe ſich nicht bemerkbar machen können. Abg. Dr. von Raumer(D. Vp.) betonte, daß die Eiſen verarbeitende Induſtrie außerordentlich unter dem Dumping des Franken gelitten habe. Eine Beſeitigung der Zölle wäre ein für den Fortbeſtand der Induſtrie unerträglicher Löſungs⸗ verſuch geweſen. Der Ausgleich der inländiſchen und Aus⸗ landspreiſe könnte nur auf dem Wege des internationalen Kartells gefunden werden. Die Ausgleichswirkung habe ſich ſchon ſeit April wirkſam gezeigt. Die Zölle hätten dabei nicht eine Wirkung auf die Preiſe, aber ſie müßten erhalten blei⸗ ben als Schutz ſür den Beſtand des Kartells. Die wirt⸗ ſchaftszerreißende Wirkung des Verſailler. Vertrages ſei durch das Kartell ſehr weſentlich aufgehoben worden. Dadurch ſei auch auf dem Gebiete der Verſtändi⸗ gungspolitik ein großes Plus erreicht, und die Männer der Wirtſchaft, die das internationale Kartell geſchaffen haben, hätten ſich damit den Dank der Verſtändigungspolittker ver⸗ dient. Zweifellos ſeien die Arbeitsgelegenheiten und Export⸗ möglichkeiten in Deutſchland durch dieſen Pakt geſteigert worden. Ein internationales Kontrollorgan laſſe ſich freilich für ſolche internationale Gebilde nicht ſchafſen. Dieſe Kon⸗ trolle übe allein die öffentliche Meinung aus, gegen die auch der ſtärkſte Wirtſchaftskörper nicht arbeiten könne. Im weiteren Verlauf der Debatte erklärte Dr. Cur⸗ tius in Ergänzung auf verſchiedene Ausführungen, ſchon jetzt ſei als Wirkung des internationalen Paktes ein Nach⸗ laſſen der Differenz zwiſchen Auslands⸗ und Inlandspreis zu beobachten. Dieſe Spanne ſei niedriger als der Zoll. Das Ziel ſei die völlige Ausgleichung der beiden Preis⸗ niveaus. Gegenwärtig ſei die abſolute Preishöhe des Eiſens in Deutſchland verhältnismäßig niedriger im Vergleich mit dem Lebenshaltungsindex und den Preiſen vieler anderer Produkte. Es ſei nicht richtig, daß die internationale Roh⸗ ſtahlgemeinſchaft kein Intereſſe an einer Produktionsſteige⸗ rung habe. Dieſes Intereſſe ſei ſowohl bei der deutſchen wie bei der franzöſiſchen Induſtrie vorhanden, wenn ſie die Möglichkeiten des Paktes voll ausnutzen wollten. Die Preis⸗ politik des Kartells werde dahin gehen müſſen, durch Nied⸗ righaltung der Preiſe eine möglichſte Ausdehnung der Pro⸗ duktion zu erreichen. Zu den deutſch⸗franzöſiſchen Hanbelsvertragsverhandlungen erklärte der Miniſter: Die deutſche Regierung kann in dem noch völlig ungefeſtigten Zuſtand der Rohſtahlgemeinſchaft nicht an eine Herabſetzung oder Aufhebung der deutſchen Eiſenzölle denken, weil die Wirkung ſonſt vernichtend für den deutſchen Eiſenmarkt ſein müßten. Wir haben immer wieder das Ziel verfolgt, daß wir uns durchaus alle Möglich⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) heimer Seitung Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 543 Anzeigenpreiſe nach Tarff, bei B ahlung je einſp. Kolonelgeile 15 W 0,40.⸗M. Menamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriſten für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Ständige Militärkontrolle des Rheinlands? Franzöſiſche Bedingungen VParis, 23. Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Außen⸗ miniſter Briand empfing geſtern eine Reihe von ihm nahe⸗ ſtehenden Redakteuren franzöſiſcher Zeitungen. Briand be⸗ ſchäftigte ſich in ſeinem Geſpräch hauptſächlich mit den am 6. Dezember beginnenden ſtaatsmänniſchen Unterredungen in Genf. Wie Sauerwein im„Matin“ mitteilt, betrafen Bri⸗ ands Ausführungen in der Hauptſache die Frage der Ent⸗ waffnung Deutſch lands und die Vorbereitungen für die Einſchränkung der Rüſtungen der europäiſchen Mächte. Sauerwein bringt die Information, daß Briand die Verſtän⸗ digung mit Deutſchland in der Frage der Abkürzung der Rheinlandbeſetzung für möglich erachtet unter der Bedin⸗ gung, daß die deutſche Regierung ſich damit einverſtanden erklären würde, ein Syſtem ſtändiger Kontrolle im entmilitariſierten Rheinland anzunehmen. Das wäre, ſchreibt Sauerwein, eine Löſung, die einerſeits der öffentlichen Meinung Frankreichs entſprechen könnte und an⸗ dererſeits der deutſchen Regierung Gelegenheit geben würde, ſich in der ſehr wichtigen und entſcheidenden Frage der Ab⸗ kürzung der Rheinlandbeſetzung einen Erfolg zu verſchaffen. Die Beſprechungen auf einer ſolchen Baſis wären in Genf möglich, doch nur unter der Bedingung, daß England und wenn irgend möglich auch Italien ſich an dieſen Ausetnander⸗ ſetzungen beteiligen. Sauerwein hält dafür, daß Briand den beſten Willen zeige, um nach Locarno und Thoiry auf dem Gebiet der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung praktiſche Er⸗ gebniſſe zu erreichen, doch müſſe auch von Deutſchland jetzt Entgegenkommen bewieſen werden. Inm linksſtehenden„Oeuvre“ befaßt ſich der belgiſche Delegierte im Völkerbund de Bruckere mit der Entwaff⸗ nungsfrage im allgemeinen, ſeine Anſicht lautet ziemlich optimiſtiſch. Er meint, daß ſich unmittelbar nach der Regelung der deutſchen Entwaffnungsfrage die Verſtändigung über ſukzeſſive Abrüſtung der europäiſchen Hauptmächte werde an⸗ bahnen laſſen. Der belgiſche Politiker hebt insbeſondere die Bedeutung des Locarnovertrages hervor, um die Vorberei⸗ tung der allmählichen Einſchränkung der Rüſtungen Frank⸗ reichs, Italiens, Englands und Belgiens zu begründen. Er gibt freilich zu, daß die Geſichtspunkte der beteiligten alliier⸗ ten Regierungen noch nicht miteinander in Einklang gebracht werden konnten. Sollte jedoch die Verſtändigung mit Deutſch⸗ land erzielt worden ſein, ſo wäre auch die Ausſöhnung der verſchiedenen Geſichtspunkte zwiſchen England und Frankreich im Bereich der Möglichkeit. Dagegen treiben„Petit Pari⸗ ſien“ und„Figaro“ eine ſcharfe Oppoſition gegen die dentſche Regierung und bezichtigen ſie neuer Intrigen und Manöver. Beide Blätter hedienen ſich der von Streſemann abge⸗ gebenen Erklärungen über die Geheimfonds, die der„Deut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ zugeführt ſeien, ein Blatt, das vor einigen Tagen zu Gunſten der Autonomiebewegung im Elſaß eingetreten iſt. Außerdem werden die Enthüllungen über die ſchwarze Reichswehr und über die Vorgänge in Breslau ins Treffen geführt, um die angeblich unduldſame Haltung der deutſchen Regierung und ihrer Hintermänner ins Licht zu rücken. Der„Petit Pariſien“ läßt ſich aus Berlin be⸗ richten, daß die Linksblätter entſchloſſen ſeien, der dopnel⸗ züngigen Haltung Streſemanns ein Ende zu machen. Im „Figaro“ wird davor gewarnt. im jetzigen Augenblick ir⸗ gend welche weiteren Zugeſtändniſſe an Deutſchland zu machen und insbeſondere in der Entwaffnungsfrage ſich ſchwächlich zu zeigen. Das Blatt ſchildert in einem groß aufgezogenem Leitartikel die bisherigen Anſtrengungen der deutſchen Regie⸗ rung, den Verſailler Vertrag abzuſchütteln und jetzt, wo ſie einſähe, daß es nicht möglich ſei, ihre Taktik än⸗ dere, um durch diplomatiſche Intrigen Frankreich zu täuſchen. Die Oppoſition der Boulevardpreſſe beſteht alſo im großen und ganzen fort. Die Stellungnahme Sauerweins im„Matin“ erklärt ſich ausſchließlich daraus, daß Sauerwein ein Briand ganz beſon⸗ ders ergebener Journaliſt iſt. Die Alarmnachrichten von der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze V Paris, 22. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Kriegsminiſterium finden die alarmierenden Gerüchte gewiſſer Rechtsultras, denen zufolge die franzöſiſchen Grenz⸗ garniſonen einem eventuellen italieniſchen Angriff nicht ge⸗ wachſen ſeien, eine ironiſche Ablehnung. Das franzöſiſche Verteidigungsſyſtem an der italieniſchen Grenze iſt, wie von maßgebender franzöſiſcher Seite erklärt wird, ſeit mehr als einem Jahre völlig fertig. Man hat mit den neueſten kriegstechniſchen Mitteln(9 eine ſtrate⸗ giſche Defenſivlinie geſchaffen, die es den italieniſchen Truppen äußerſt ſchwierig machen müßte, vorgeſchobene Stellungen auf franzöſiſchem Gebiet zu halten. Außerdem ſind die Uboot! ſtationen in Toulon und Bicerta in den letzten Monaten außerordentlich verſtärkt worden, um maritime Unter⸗ nehmungen in dieſer Gegend unwirkſam zu machen. Die ultranationaliſtiſche„Liberté“ nimmt von der halbamtlichen Darlegung keine Notiz und verlangt ſofortige Truppenverſtärkung im Abſchnitt von Antibes. Muſſolini kommt nicht nach Genf . Paris, 22. Novbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter“) Nach den neueſten Berichten hat Muſſolini endgültig darauf nerzichtet, perſönlich an der nächſten in Genf teilzunehmen. Die Außenminiſter Chamberlain un Briand wurden offiziell davon in Kenntnis gefetzt, daß es dem italieniſchen Miniſterpräſidenten unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht möglich ſei, Rom zu verlaſſen. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen ſchreibt man jedoch Muſſolini die Ab⸗ ſicht zu, nach der Genfer Tagung Briand eine Zuſammen⸗ kunft in einer italieniſchen Grenzſtadt vorzuſchlagen. Als Ort der Zuſammenkunft wird Streſa auf dem italieniſchen Ufer des Lago Maggiore genannt. 60 nis⸗geworden. Es war im Jahre 1911, 8 aus dem großen Saale des Louvre, wo es täglich von zahl⸗ die Mona Liſa des Louvre ſchung wiſſen woilten, kannter franzöſiſcher 2. Seite, Nr. 545 keiten zum Abſchluß eines endgültigen Handelsvertrages mit Frankreich ofſen hielten.. Der Pakt bietet die Möglichkeit, am 1. April 1927 von dem Kündigungsrecht Ge⸗ N. brauch zu machen. Wir haben von den beteiligten deutſchen Herren die Zuſicherung erhalten, daß ſie dieſes Recht an⸗ wenden werden, wenn die Regierung es fordert. Die deutſche Eiſeninduſtrie hat angeſichts der neueren wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung vielleicht garnicht ein beſonders großes Jutereſſe an der unveränderten Aufrechterhaltung des Paktes. Wäre er in dem gegenwärtigen Deflationsſtadium Frankreichs und Belgiens abgeſchloſſen worden, ſo würde die Produktions⸗ quote Deutſchlands ſicher beſſer ſein. Wir ſind in jeder Rich⸗ tung durch den Artikel 10 für die endgültige Geſtaltung des Handelsvertragsverhältniſſes frei. Was die von einem Aus⸗ ſchußmitglied erwähnten Berhandlungen der chemiſchen Induſtrie betrifft, ſo habe ich ſchon in Leuna mit den beteiligten Herren Fühlung genommen. Die Führer der chemiſchen In⸗ duſtrie werden nach der Rückkehr von Dr. Boſch aus Ame⸗ rika ſich der deutſchen Regierung ſicher auf deren Anſuchen zur Berfügung ſtellen. Eine Kontrollorganiſation über die internationale Rohſtahlgemeinſchaft können wir noch nicht aufrichten Eine Aufrichtung einer internationalen Kontrolle würden wir überhaupt nicht eher unternehmen können, als die internationale Wirtſchaftskonferenz in Genf im nächſten Frühfſahr darüber verhandelt hat. Ich muß noch⸗ mals feſtſtellen, daß der Pakt keine Spitze gegen Eng⸗ land hat. Die Führer der deutſchen Schwerinduſtrie haben wiederholt die Engländer aufgefordert, der internationalen Rohſtahlgemeinſchaft beizutreten. Trotz mancher Kritik und trotz aller Sorge, die auch die deutſche Regierung erfüllt, werden wir im Intereſſe der politiſchen Befriedung Europas, vor allem auch im nationalwirtſchaftlichen Intereſſe, das Zu⸗ ſtandekommen dieſer Rohſtahlgemeinſchaſt begrüßen. Diſsiplinkoſigkeit Von der Linken wird der Kampf Ke die Reichs⸗ wehr munter ſortgeführt. Man will die Reichswehr, die in ihrer gegenwärtigen vorzü lichen Verfaſſung über den Par⸗ teien ſteht, zu einem zuverläͤſſigen, republikaniſchen Inſtru⸗ ment machen, d. h. ſie in den Kampf der Parteien hineinziehen. In dieſer Richtung bewegten ſich auch die Vorſchläge des ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Löbe, der die Rekrutierung der Reichswehr unter republikaniſchzuverläſſige Zi⸗ vilkomm iſſare ſtellen will. Um dieſen Feldzug überhaupt führen zu können, bemüht ſich die Linke⸗ krampfhaft um den Nachweis, daß die bisherige Rekrutierung der Reichswehr auf dem Wege ungeſetzlicher Beziehungen zwiſchen einzelnen Reichswehroffizieren und rechtsgerichteten Organiſationen er⸗ ſolgt ſei. Man zieht zu dieſem Zweck jetzt ſogar eine Stelle aus der Denkſchrift ans Tageslicht, die der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens, Mahraun, dem Reichspräſiden⸗ ten Überreicht hat und die dann an den Reichswehrminiſter und den Reichsinnenminiſter weitergeleitet worden iſt. Kein Menſch kann dieſe Stelle auf ihre Richtigkeit nachprüfen, kein Menſch kann wiſſen, ob die in der Denkſchrift aufgeſtellte Behauptung überhaupt auf Wahrheit beruht. Vom Reichswehrminiſterium wird jedenfalls mit aller Entſchiedenheit behauptet, daß illegale Beziehungen zwiſchen der Reichswehr und rechts⸗ gerichteten Verbänden nichtvorhanden ſeien und daß das Reichswehrminiſterium auf Grund der erwähnten Denkſchrift das ſcharfe Verbot ſolcher Beziehungen erneuert habe. Die ganze Hetze geht alſo offenbar wieder einmal von fal⸗ ſchen Vorausſetzungen aus oder ſie bauſcht helangloſe Einzelfälle ungeheuerlich auf. Im innerpolitiſchen Meinungs⸗ ſtreit iſt ein derartiges Verfahren nichts Ungewohntes. Hier aber handelt es ſich um ein Streit⸗Thema, das man im Aus⸗ fanse begierig verfolgt. Jede Verdächtigung der Reichswehr in einem deutſchen Blatte wird der dentſchen Regierung bei ihrem Kampf um die Beendigung der Militärkontrolle os Stein des Anſtoßes auf den Wog geworfen. Auch die geringſte nationale Diſziplin ſollte deutſche Blätter davon abhalten, in einer ſo wichtigen Frage aus kleinlicher Parteiſucht außen⸗ politiſches Porzellan zu zerſchlagen. Gegen die große Koalition In einer Vorſtandsſitzung der Deutſchen Volkspartei des Wahlkreiſes Köln-Aachen, in der Abgeordneter Profeſſor Dr. Moldenhauer Hauptredner war, wurden allgemein die ſchwerſten Bedenken gegen die große Koalition ge⸗ äußert, weil ſie für eine dauerhafte Regierungsgrundlage zu verſchiedenartige Elemente in ſich vereinige und deshalb zur Fortführung einer die Intereſſengegenſätze ausgleichenden Wirtſchaftspolitik ungeeignet ſei. anzunehmen, daß Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Stagtspräſibent Dr. Köhler Die Dinge in Karlsruhe haben im Laufe des heutigen Vormittags die Wendung genommen, die wohl am wenigſten erwartet worden iſt. Nachdem das Zentrum immer und immer wieder erklärt hatte, daß es für die große Koalition eintrete, nachdem der„Badiſche Beobachter“ noch vor wenigen Tagen in ziemlich ſcharfen Worten betonte, daß das Zentrum ein entſcheidendes Entweder⸗Oder ſprechen müſſe, wurden heute alle Grundſätze wieder über den Haufen geworfen, indem man zur alten Weimarer Koaliton zurückkehrte. Die Demo⸗ kraten, über die in der Zentrums⸗ und ſozialdemokratiſchen Preſſe in den letzten Tagen zeitweilig recht ſcharfe Worte fielen, ſind wieder liebevoll in den alten Regierungskreis aufgenommen worden und dürfen ſogar das Kultus⸗ miniſterium wieder beſetzen. Die neue badiſche Regierung wird daher folgende Zuſammenſetzung haben: Staatspräſident und Finanzen Dr. Köhler(6Zentr.), Innenminiſter Dr. Remmele(Soz.), Juſtiz Dr. Trun k(Zentr.), Kultus und Unterricht ein Demokrat, vorausſichtlich e direktor Lers. Die Zahl der Staatsräte wird, da der PP 23323 Die deutſch⸗engliſchen Induſtriebeſprechungen VParis, 23. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Aus London wird berichtet: Die Beſprechungen zwiſchen den Spitzenverbänden der deutſchen und der engliſchen In⸗ duſtrie haben zu dem Reſultat geführt, daß am Freitag oder Samstag der nächſten Woche eine erſte Zuſammenkunft zwi⸗ ſchen den deutſchen und engliſchen Vertretern ſtattfinden wird. Als Führer der engliſchen Abordnung wird Sir Mac. Mum⸗ pratt genannt. Die Delegation wird ferner aus einer An⸗ zahl der hervorragendſten Mitglieder der engliſchen Induſtrie und einigen führenden Parlamentariern zuſammengeſetzt ſein. Als Hauptthema, ſo ſchreibt die„Daily Mail“, wird ſich die Konferenz mit der Frage der Zollreviſion befaſſen und in dieſer Hinſicht eine Denkſchrift ausarbeiten, die die Geſichtspunkte der deutſchen und engliſchen Induſtrie verſöhnen ſoll. Irgend welche praktiſchen Reſultate ſind launt„Daily Mail“ von dieſen Prä⸗ liminarbeſprechungen nicht zu erwarten. Einige Jahre dürſten noch notwendig ſein, um die Regierungen der beiden Länder zu veranlaſſen, die in der auszuarbeitenden Denk⸗ ſchrift niedergelegten Prinzipien zu akzeptieren. Die Britiſche Reichskonferenz § London, 23. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter). Die britiſche Reichskonferenz wird heute nach genau fünf⸗ wöchiger Dauer wieder zu einer Vollſitzung zuſammen⸗ treten. Es wird immer deutlicher, daß der große Bericht über die Beziehungen zwiſchen den Dominien ein Dokument von außerordentlicher Bedeutung und das eigentliche Ergebnis der Konferenz iſt. Ueberall hat das Ausmaß der engliſchen Zugeſtändniſſe vorerſt günſtige Befriedigung erweckt. Aller⸗ dings werden auch die erſten Stimmen der Kritik laut. Es iſt die einzelnen Premierminiſter nach ihrer Rückkehr noch harte Kämpfe mit ihren Parlamenten zu er⸗ warten haben In Auſtralien bezeichnet die Oppoſition die neue Richtung als einen gefährlichen Weg und meint, der Ein⸗ fluß der Dominien ſei nur formell, nicht wirklich geſtärkt worden. Die ſüdafrikaniſche Oppoſition vermißt die von Ge⸗ neral Herzog angekündigte Die nationaliſtiſche Partei verkündet, für völlige Unabhängigkeit eintreten. J: fi neue Löſung der Verfaſſungsfrage in offiziellen Kreiſen gro⸗ ßen Beifall, doch zeigen gerade die neuen republikaniſchen Un⸗ ruhen der letzten Tage und Wochen, daß die Stärkung der Monarchie dort auch mit einer Stärkung der Oppoſition zu rechnen hat. Großen Eindruck macht hier die Haltung der amerikaniſchen Preſſe, die den Bericht mit dem amerikaniſchen Verfaſſungs⸗ manifeſt von 1776 vergleicht. Die für wahrſcheinlich, daß künftighin alle Dominien direkte diplomatiſche Beziehungen mit den Vereinigten Staaten auf⸗ nehmen werden. Dieſe Anſicht geht aber zweifellos über die Möglichkeit, die der Bericht bietet, weit hinaus. ſie werde nach wie vor Die Abentener der Mona Liſa 55 Von H. Ribeaucourt So geheimnisvoll wie das undurchdringliche Kächeln der Mong Liſa iſt auch das äußere Schickſal dieſes Meiſterwerkes von Leonardo da Vinei. Das Bild, das Franz. von Frank⸗ reich ſeinerzeit für nur viertauſend Skudi erworben hatte, gilt heute mit Riecht als das ſchönſte und koſtbarſte Gemälde der Welt, Und man ſollte meinen, daß dieſe Einzigartigkeit eigent⸗ lich die beſte Diebſtahlsverſicherung ſei. Denn die Mona Liſa kennt ſedermann, auch wer ſich ſonſt nur wenig um Kunſtdinge kümmert, und wenn es ſchon ſchwer iſt, ſolch behütetes National⸗ heiligtum zu ſtehlen, noch ſchwerer, tauſendmal ſchwerer müßte es ſein, für das Bild dann einen Käufer zu finden. Und doch iſt das, was kein Menſch für möglich hielt, Ereig⸗ als das berühmte Bild reichen Bewunderern umgeben war, auf geheimnisvolle Weiſe verſchwand. Und es hat dann mehrere Jahre gedauert, bis es der Pariſer Polizei gelungen war, das Unſchätzbare Bildnis auf gleich geheimnisvolle Weiſe wieder zu entdecken und dem Muſeum zurückzugeben. Der Dieb war ein Italiener der den ſenſationellen Bilderraub nicht aus egoiſtiſchen Gründen aus⸗ geführt haben wollte, ſondern angeblich nur die Abſicht gehabt habe, das Bild wieber in ſein und Leonardos Vaterland zurück⸗ zuführen. Uebrigens wurden bereits damals, als das Bild zur gro⸗ ßen Befriedigung der franzöſiſchen Kunſtfreunde ins Louvre zurückkehrte, Zweifel an der Echtheit der wiederaufgetauchten Moua Liſa erhoben. Man munkelte, das Original befände ſich noch immer in einem ſicheren Verſteck wößrend dafür eine jener alten Kopien. die noch heute in beträchtlicher Zahl vor⸗ handen ſind und die teilweiſe ins ſechgehnte Jahrhundert zu⸗ rückreichen, aus Louvre zurückgegelen wurde. Der Muſeums⸗ verwaltüng iſt es dann durch ausführliche Veröſſentlichung der Unterſuchungsergebniſſe allmählich gelungen, die Oeffentlich⸗ keit von der unveränderten Echtheit der Mona Liſa des Louvre zu überzeugen. 16 Und nun kommt aus Paris die überraſchende Meldung, daß doch nicht die echte Mona Liſa ſei und daß die Gerüchte, die vor dreizehn Jahren von einer Vertau⸗ doch recht behalten hätten. Es iſt ein be⸗ Kunſtſchriftſteller, der im„'Oeuvre“ er⸗ 0 Beſitze ein es bekannten Pariſer Antiquars befände, in deſſen Kelker er das Bild perſönlich geſehen habe. Dieſe Mitteilung hat in Paris ungeheures Aufſehen erregt, wenn auch die mei⸗ ſten Zeitungen ebenſo wie die Behörden vorläuſig noch an der Glaubwürdigkeit der phantaſtiſchen Geſchichte zweifeln. Und es wäre auch höchſt ſonderbar, wenn die Fachleute des Louvre wirklich auf eine ſolche Bildesunterſchiebung herein⸗ gefallen ſein ſollten, beſonders in einem Falle, in dem das Bild vor der angeblichen Vertauſchung in allen Einzelheiten aufs genaueſte unterſucht und bekannt war. Man ſollte doch anneh⸗ men, das erſte Muſeum Frankreichs, das wegen der damaligen Gerüchte beſonders vorſichtig und mißtrauiſch war, hätte einen ſolchen Betrug unbedingt bemerken müſſen. 85 Immerhin, das Louvre wäre nicht das erſte Muſeum, das eine Fälſchung für ein Original gehalten hätte. Denn ge⸗ fälſchte Kunſtwerke ſind gar nichts ſeltenes, ſind weit häufiger, als man im allgemeinen ahnt. Die wenig glücklichen Beſitzer ſolcher Fälſchungen haben allerdings eine begreifliche Scheu, dieſe Tatſache an die große Glocke zu hängen. Niemand möchte gern eingeſtehen, daß er, der ſicherlich ein ausgezeichneter Ken⸗ ner iſt, oder ſich doch dafür hält, von einem Fälſcher übers Ohr gehauen worden iſt. Wohin ſolch eigenſinniges Beharren auf, einer einmal gefaßten Meinung führen kann, zeigte ſich im Sommer des vorigen Jahres bei einem der intereſſanteſten Kunſtfälſcherprozeſſe, die die neuere Zeit kennt. Es handelte ſich um einen neu„entdeckten“ Franz Hals, um ein auf Holz gemaltes Bild,„Der lächelnde Kavalier“ genannt. Der be⸗ kannte holländiſche Kunſthiſtoriker Hofſtede de Groot hatte ein ſchriftliches Gutachten abgegehen, in dem das Bild für ein, authentiſches und charakteriſtiſches Werk von Franz Hals er⸗ klärt wurde. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde das Bild für fünfzigtauſend Gulden an einen der erſten holländiſchen Kunſthändler verkauſt. Als ſich dann herausſtellte, daß das, Bild eine Fälſchung ſei, verlangte der Käuſer auf dem Prozeß⸗ wege den Kaufpreis zurück. Angeſehene Sachverſtändige, er⸗ klärten vor dem Haager Gericht, daß ſie durch mikroſkopiſche Unterſuchungsmethoden das Vorhandenſein von modernen Farben feſtgeſtellt hätten, die erſt im neunzehnten Jahrhundert erfunden worden ſeien. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen hätten ſie weiter erkannt, daß die beiden Holztafeln, auf die das Bild gemalt iſt, durch Drahtnägel zuſammengehalten wer⸗ den, die man ebenfalls erſt ſeit Beginn des neunsehnten Jahr⸗ hunderts kennt. Obwohl alſo einwandſrei erwieſen wax, daß das Bild nicht von Franz Hals, auch nicht von einem ſeiner, kärt, daß ſich die wirklich echte Mona Liſa gegenwärtig im arer Koalition in Erklärung der Unabhängigkeit.“ In Irland findet die⸗ „Waſhington Poſt“ hält es zur Feſtrede, über das Thema„Die Dienstag, den 29. November 190 Sozialdemokrat Maier ausſcheidet, um einen verringert, ſo⸗ daß nur die Herren Weißhaupt(Zentr.) und Marn m (Soz.) verbleiben. Die heutige Landtagsſitzung beſchränkte ſich, da die Wahl des Staatspräſidenten wegen noch ſchwebenden Verhandlungen abgeſetzt werden mußte, die Wahl des Präſidiums, das in der bisherigen ſammenſetzung Abg. Dr. Baumgartner(Zentr.), Maier(Soz.) und Abg. v. Au(Bürgerl. Ver.) wiederge⸗ wählt wurden. Auch die Wahl der Schriftführer ergab frühere Zuſammenſetzung. der auf 9 In der heutigen Nachmittagsſitzung, die um 5 Uhr beginnt, wird dann die Regierung endgültig gewählt werden * *** Für einen geſundheitspolitiſchen Ausſchuß Die Ba diſche Geſellſchaft für ſoziale Hygien dargelegt wird, von welch hohem Nutzen es für das Geſun heitsweſen ſein werde, wenn ſich Abgeordnete und Regierunge vertreter mit geſundheitspolitiſchen Sachverſtändigen, die nich dem Landtag oder der Regierung angehören, zu gemeinſame Beratungen planmäßig zuſammen ſinden. Der Aufruhr auf gaba 8 London, 23. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter⸗ Aus dem Haag wird gemeldet, daß die holländiſche Regierung in Weltevreden auf Java den Inſpirator der jüngſten ſtände verhaftet hat, der als kommender Diktator 50 Jaya bezeichnet wird. Die oſtindiſche Regierung glaubt ſe 8 Herr der Lage zu ſein, da alle Führer der Rebellen binoh, Schloß und Riegel ſitzen. Die Bevölkerung iſt unter Andre ung ſchwerer Strafen aufgefordert worden, zu ihrer g lichen Arbeit zurückzukehren. Letzte Meldungen Erkrankung des rumäniſchen Königs EBerlin, 23. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) 35 „Lokalanzeiger“ wird aus Bukareſt gemeldet, daß der eAn ſtand des Königs Ferdinand beſorgniserregend ſei und ü chirurgiſcher Eingriff wahrſcheinlich bevorſtehe. Die R 19 berufung der Königin Marie hängt mit der Verſchlimmern des Zuſtandes des Königs zuſammen. Bootsunglück auf dem Plauerſee — Berlin, 22. Nov. Geſtern vormittag exeignete ſh dem Plauerſee bei Brandenburg ein ſchweres Bootsunglhe Ein mit acht Perſonen Rbe Boot, ſämtlich Angehörigs gſel Vereins der Naturfreunde, kenterte in der Nähe der 9 wei Buhnenwerder. Drei junge Leute aus Berlin un bi0ch Brandenburger ertranken. Die Leichen konnten bisher 9 nicht geborgen werden. Die franzöſiſche Weinernte 1 V. Paris, 22. Noy.(Von unſerem Pariſer. Vertrete 9 Die bieslährige franzöſiſche Weineknte iſt kufolge der J ten Witlerung in der erſten Hälfte des Jahres quantitatio aul, unter dem Durchſchnitt geblieben. Im 10 deſſen Weinproduktion in Frankreick en würden, 10 216 000 Hektoliter geerntet, d. h. 4 Milk le weniger als im Vorfahre, dagegen iſt die, Oud die der Ernte ſehr befriedigend. In manchen Gegenden w. hnel diesjährigen Ernte ſogar zu den großen Jahrgängen gerech Ein deutſches Großflugzeug in England 8 London, 23. Nov.(Von unſerem Londoner Bertre Ein deutſches Großflugzeug kam geſtern aus Han po⸗ auf dem Guureaef von Croyden bei London an. Der pell rat, ein Ganzmetallgroßflugzeug mit drei Motoren, eug Rohrbach, erregte außerordentliches Aufſehen. Das Flugo hat insgeſamt über 2000 Pferdekräfte und iſt mit zwei arGin⸗ Scheinwerfern für den Nachtflugverkehr verſehen, eine& richtung, die hier beſonderes Intereſſe erregt. Oſie und nordeuropäiſcher Verkehr. Am 80. Nonetenz, beginnt in Warſchau eine internationale Eiſenbahnkonfe egen an der Deutſchland, Polen und Rußland, Schweden, Noradn und Dänemark teilnehmen. Es werden die Verkehreſert⸗ zwiſchen Oſteuropa, Deutſchland und Skandinavien erör ovember — 795—— er⸗ getebtes Hermelhe fet, wolte ſic Hoſſtede de Hroot nc e zeugen laſſen. Er kauſte ſeinerſeits das Bild an, ließ neben einer Haager Kunſthandlung öffentlich ausſtellen und Pehriger die Sachverſtändigengutachten über die Fälſchung ynie Folge hängen“. Dieſes oſtentative Vorgehen hat aber nur die delten gehabt, daß der vorher ſo angeſehene Gelehrte jetzt von, t mebr Kreiſen der Kunſtwiſſenſchaft und des Kunſthandels nich ernſt genommen wird. *. 2 E. 2 19 Die Fohresfeier der Ainiverſität Heidelben, Wie alljährlich, beging am Montag die Ruperto, apet den Tag ihrer Gründung durch einen dies academicus. Feſtakt fand im neuen Kollegienhaus ſtatt. Gluck, Kurz nach 11 Uhr erfolgte unter den Klängen des ſchen, Prieſtermarſches, geſpielt vom Städt. Orcheſtet Leitung von Univerſitätsmuſikdirektor Dr. Pod ghargt feierliche Einzug des Lehrkörpers. Im folgten die C die an len der einzelnen Korporationen mit ihren Fahnen ahmen den beiden Seiten gängen des Saales Aufſtellung tten der, und ein farbenfrohes Bild boten. An der Spitze ſchr er m Rektor, Herx Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Panamele denꝑEhrengäſten vor. Dem Kultusminiſter Dr. Ren Reſe, dem Landeskommiſſär Geheimrat Dr. Hebting, dSchw, renten für das Hochſchulweſen, Miniſterialrat Drahe rol, rer, dem Rektor der techniſchen Hochſchule Karlare enktee. Dr. Propſt und neben dem Heidelberger Oberbürauct Dr⸗, Dr. Walz auch das Mannheimer Stabtoberhau Kutzer. ntliche Ein Orcheſterſtück von Beethonen leitete die, 06. 8466 Feier ein. Als erſter Redner ergriff Prorektor 01. mann das Wort zur Erſtattung des Ja richts. Er führte u. a. aus, daß die Beſucherzahl floſſenen, perſität mit 3128 Studierenden gegenüher dem 45 nert er Jahre um rund 400 geſtiegen iſt. Die Frequenz 35 ſchlu 0 freulicherweiſe wieder an normale Zeiten. Im kKung ſe, den Tätigkeitsbericht folgte die Preisverte ltäten 96 die richtigen Löſungen der von den einzelnen Faku n Preis ſtellten Aufgaben. Mit der Verkündigung der neuen aufgaben ſchloß der Prorektor ſeine Ausführungen, Hierauf ergriff Rektor Profeſſor Dr. Pan zer oihr Sprache uß daß Beziehung zum V Zeitgenoſſen, ſondern ein modernes, von einem Fälſcher her⸗ olkstum“. Er führte rakter ver rade die Sprache es iſt, die einem Volke ſeinen Ch * hat dem Landtag ein Geſuch unterbreitet, in dem eingehen 24 9 * * —— — — — ——— — 2 er 1f 9 e⸗ ie rSrrnn Sanit Dienstag, den 23. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Sekte. Nr. 548 Stäotiſche Nachrichten Marktverkehr mit Vieh 5 Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, wurden auf Or 36 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſchlands im ktober 128 545(im September 126 489) Rinder, 86 625 400 401 Kälber), 92609(07665) Schafe, 302 471(374 240) chweine zugeführt. Gegenüber dem September haben ſich al⸗ die Zahlen bei den Rindern und Schweinen erhöht, wäh⸗ end bei den Kälbern und Schafen ein Rückgang ſeſtzuſtellen 16 Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 8 280 Stück; dann folgen: Hamburg mit 14 693, München mit 164, Huſum mit 8 100, Köln mit 7425, Frankfurt a. M. mit 8 Mannheim mit 5546, Lübeck mit 5287, Nürnberg mit 6550, Breslau mit 4147, Ehemnig mit 3575, Stuttgart mit d89, Dortmund mit 3 384, Dresden mit 3154, Leipzig mit 2 6, Magdeburg mit 2681, Elberfeld mti 2613, Eſſen mit Böc, Mainz mit 2294, Hannover mit 2223, Kiel mit 1963, Steiten mit 1884, Königsberg mit 1808, Zwickau mit 1 466, tettin mit 1386, Würzburg mit 1 385, Augsburg mit 1312, oblenz mit 1 303, Karlsruhe mit 1 283, Wiesbaden mit 1251, 3 uſſeldorf mit 1 138, Kaſſel mit 1035, Barmen mit 656, Plauen B. mit 510, Krefeld mit 500, Aachen mit 383. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt lgetriebenen Kälber betrug im Oktober 3195(im September 00), die der Schafe 616(520), die der Schweine 13754(11241). 1000n Mannheimer Schlachthof wurden im Oktober 2256 Rinder(gegenüber 1500 im September) zugeführt, ferner 36(1857) Kälber, 507(287) Schafe und 6426(4956) Schweine. * tadt Freiwilliger Tod. Geſtern abend wurde in der Neckar⸗ ve t. die 50 Jahre alte Witwe eines Küfermeiſters in ihrer verſchloſſenen Küche tot aufgefunden. Es liegt Gas⸗ ſein iftung vor. Schwermut dürfte die Urſache der Tat geſter Betriebsunfälle. An der Feudenheimer Fähre erlitt po ern vormittag ein 60 Jahre alter Taglöhner beim Abtrans⸗ Eint von Erde eine Unterſchenkelquetſchung.— An ei em Neubau im Almenhof verunglückte geſtern vormittag Auf24 Jahre alter Dreher. Die beiden Verunglückten fanden ufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. gi* Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Auf der Grlertalerſtraße wurde geſtern abend eine 32 Jahre alte gemit von einem Perſonenkraftwagen angefabren, zu Boden worfen, aber glücklicherweiſe nicht verketzt. ſitt* Keine Obſtreſte auf die Straße werſen! Durch die Un⸗ ſch e, Obſtreſte auf die Straße zu werfen, iſt wieder ein kawerer Unglücksfall verurſacht worden. eſtern vormittag beim Verlaſſen des Bezirksamtes ein 28 Jahre alter ga ufmann, der auf eine Bananenſchale trat, am Ein⸗ kone Lzzu Fall und ſtürzte ſo unglücklich daß er bewußt⸗ in liegen blieb. Man überführte den Verunglückten auf as Allg. Krankenhaus. Dieſer Tage beobachteten wir lollden Planken, wie eine Dame ihrem Kinde eine Banane den te und die Schalen auf die Straße warf, aber nicht auf RinFahrdamm, ſondern, wie man merkte, abſichtlich in den leſertein. Damit kann man ſich ſchon eher abfinden, weil an Pl er Stelle die Bananenſchale unſchädlich iſt. Wenn auf den künnken Papierkörbe vorhanden wären, könnte das Publi⸗ Str. chon eher angehalten werden, Obſtreſte nicht auf die atze zu werfen. 5 Einen Schwächeanfall erlitt geſtern abend am Tatterſall Eu 45 Fahre alter Mann. Der Erkrankte mußte mit dem ätsauto in das Allg. Krankenhaus verbracht werden. Veranſtaltungen Ein Abend beim Maunheimer Ruder⸗Club von das ſchmucke Bootshaus am Rhein, deſſen gaſtliche Räume gähb manchen ſchönen Stunden aus vergangenen Tagen zu Pauf en wiſſen, ſah am verfloſſenen Samstag nach längerer Freut wieder eine ſtattliche Korona von Ruderern und hei uden des Ruderſports in ſeinen Mauern. Der Mann⸗ pro mer Ruder⸗Club hatte zu ſeiner erſten im Winter⸗ „E Eürum vorgeſehenen größeren, Veranſtaltung, ſeinem Jahr inungs⸗Herrenabend“ geladen, der, wie ſeit daß die der Ehrung der Clubſubilare galt. Der Abend zeigte, tüchti e Meiſter der Wellen die Schule ihrer körperlichen Er⸗ ſen gung zur gegebenen Zeit raſch in einen Tempel der Mu⸗ Veren verwandeln vermögen. Herr Joſef Götz, der im glän n mit Robert Bal duf und Robert Wangler ein Abendndes Programm zuſammengeſtellt hatte, leitete den 12 in bekannter vorbildlicher Weiſe. Nicht weniger als erren waren es, die in dieſem Jahre mit der ſilbernen konnteadel für 25jährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet werden kllebſenz. Die Jabl der Eludmitalieder, die auf eine Mit⸗ chaft von 25 und mehr Jahren zurückblicken können, iſt le— fc Die fortſchreitende Entwicklung eines Volkes Sprachdur fortſchreitenden ſprachlichen Unterſcheidung. Die Volkszr iſt die faſt allein ſtatiſtiſch faßbare Erſcheinung, eines wußtf ums. Sie zeigt die Einheit einer Nation und das Be⸗ nd ein dieſer Einheit. In ihr wird das Schauen, Fühlen enken der Väter wirkſam. Nun iſt aber die Sprache Sache ſondern Leiſtung; ſie muß in jedem neu erzeugt er N Sie wird das große Archiv, in dem alle Erlebniſſe ſich diation bewahrt bleiben. Durch die Jahrtauſende reichen wickelke Kräfte der Sprache die goldenen Eimer. Das ent⸗ heitli— Volkstum ſucht ſich eine im ſtrengeren Sinn ein⸗ behaubl, Sprache und kommt zur Hochſprache. Aber dennoch die 5* die Mundart ihren Wert. In ihr offenbaren ſich beſondalen Eigentümlichkeiten. Auf deutſchem Boden bleiben ers der Süden und Weſten für die Sprache beſtimmend. und ar das 16. Jahrhundert, das die Entwicklung beſchleunigt die„vollendet hat. In der Bibelüberſetzung Luthers fand entſtand der humaniſtiſchen und reformatoriſchen Bewegung —* ene Sprache ihre klaſſiſche Form. Bebrülte Erlebniſſe ſpiegeln ſich in der Sprache. Jyr ſtärkſter war diger war ein Jahrtauſend lang das Latein. Latein Auch he.Sprache der Kirche, der Wiſſenſchaft, des Staates noch 3 noch ſind es gerade die Gelehrtenkreiſe, die ſich zugegebet, vom lateiniſchen zu befreien vermöchten, wenn auch ma —9 Wasrtel für unſere Sprache gebracht hat. ſpiegene das Schickſal unſerer Nation ſich in unſerer Sprache brüͤgeltz das verſuchte der Redner klar zu legen. Die Sprache 82 as Gemüt eines Volkes aus. Sie ſtellt ein köſtliches Gut dar. Ein ſolches Gut aber bedarf ernſthafter unſerer Leider iſt der Sinn für ſprachliche Schönheit in im Bolke ſehr wenig entwickelt, ſelbſt auch bei wiſſen⸗ de Noh. Gebildeten. In dieſem Sinne ſpricht der Redner und ſchließtaelt eines Reichsſprachamtes das Wort, am Oines bleibt gewiß: Der Dienſt an der Sprache iſt Dienſt prachekrtum und dazu ſind wir alle geboren. In unſerer eutſch⸗ liegt die echte deutſche Heimat, lebt das größere ger Stie Reich der Zukunft.„Hier ſinden ſich Kronen in ewi⸗ heiß ille, die werden mit Fülle die Ewigen lohnen, wir en euch hoffend.“ it Richard Wagners Huldigungsmarſch fand die Feier ihren Abſchluß ſei, daß das tauſendjährige Ringen mit dem Latein wu damit auf annähernd 70 geſtiegen und viele ſind dem Kreis dieſer Getreuen nahegerückt. Die Jubilare von 1926 ſind die Herren Prokuriſt Wilh. Bögeholz, Kapitän Willi Boß⸗ mann, Prokuriſt Theodor Hirſch, Weingroßhändler Heinr. Kohlmeier, Fabrikant Karl Lan des, Kaufmann Wilh. Loes, Bäckermeiſter Lorenz Metzger, Inſtallateur Max Ritz, Kaufmann Hermann Sator, Architekt Georg Wai⸗ bel. Rechtsanwalt Dr. Eugen Weingart und Kaufmann Karl Zimmermann. Der Abend empfing ſeine Weihe zurch vie herrlichen Liedervorträge des Doppelquartetts der Mannheimer Liederhalle, das von ſeinem Meiſter, Muſikdirektor Gellert, perſönlich dirigiert wurde. Es ſeien von nur herausgegrifſen die zarten Lieder„Nachtzauber“ Storch,„Dir teure Heimat dort am Rhein“ von Brodt, der von Käßmeyer ſo reizvoll vertonte„Theaterzettel aus Frei⸗ ſchütz“ und vor allem das ſchwungvolle Tongemälde„Donau⸗ wellen“. Den Meiſtern des Geſangs ſtand ein Stab von Vortragskünſtlern würdig zur Seite, feinſinnig unterſtützt vno einem gut eingeſpielten Trio von Muſikfreunden(Kla⸗ vier, Geige, Flöte). Die ausgezeichnete Stimmung löſte ſich aus in dem guten Willen einiger.H. A.., die ſich den Stif⸗ tungen der Jubilare anſchloſſen, ſodaß im Nu ein weſent⸗ licher Teil der Koſten der Anſchaffung eines neuen Renn⸗ achters für das kommende Jahr aufgebracht war. Außer⸗ dem wurde noch bekanntgegeben, daß ein alter Gönner des Clubs die Mittel für die Beſchafſung von 500 neuen Lieder⸗ büchern bereitgeſtellt hat. RS * 8 Theaternachricht. Die Erſtaufführung von Wedekinds „Frühlings Erwachen“ am kommenden Freitag bringt das Werk in ungeſtrichener Szenenfolge. Die Spielleitung hat Heinz Dietrich Kenter, die Bühnenbilder ſind von Heinz Grete entworfen. Immer frünher geht die Sonne unter immer länger werden die Abende. Gewiß, man lieſt gern in guten Büchern, aber auch in der Lektüre iſt Abwechſlung und Zerſtreuung notwendig. Den inter⸗ eſſanteſten Stoff enthält immer die Zeitung, ganz be⸗ ſonders in der Weihnachtszeit. Es lohnt ſich daher, zumal bei dem niedrigen Bezugspreis von 2,50 RM. monatlich bei täglich zweimaliger Ausgabe unſere Zeitung ſofort zu beſtellen. Wer gleich beſtellt, erhält bis Ende November koſtenfrei die Meue Mannheimer Zeitung Theater und Muſik Städtiſches Theater Heidelberg. Georg Kaiſers „Kolportage“ rollte in unſerem Theater unter lautem Beifall des amüſierten Publikums ab. Curt Alexanders ſetzte die dramatiſierte, gewollte Hintertreppenromantik Kaiſers auf den Generalnenner perſiflierender Serioſität, hielt die Linie zwar nicht naturgetreu durch, ſicherte aber vielleicht gerade durch kleine Konzeſſionen an die Groteske dem Stück den ſtarken Publikumserfolg. Geſpielt wurde faſt durchweg gut. Fis gibt ein vollendetes Porträt des Grafen, Laubenth a l als Baron bildet ein paſſendes Gegenſtück, Wagner iſt ein urwüchſiger Grafenſohn aus Wildweſt. Hilde We ſter⸗ mann, im Vorſpiel monoton⸗laut, konnte„nach 20 Jahren doch nicht die genügende Fraulichkeit aufhringen. Frl. Man⸗ hoff glaubte man die Erbgräſin. Reizend die Baroneſſe Alice von Marga Mayer, die, trotzdem ſie die Rolle erſt zwei Stunden vor der Aufführung übernommen hatte, am ſicherſten ſprach und ſpielte. Frl. Theiſſens Humor als Frau Klippfiſchhändlerin iſt ſtark wirkſam. Schwach war der Aake von Herrn Wiemuth. J. E tuttgarter Uraufführung. Alfred Neumann 18 65— Roman„Der Teufel“ der diesjährige Kleiſtpreis zuteil mit der Be ründung, daß die geſchliffene Dia⸗ lektik und die ethiſch vertiefte Pſychologie des Romans Be⸗ ſonderheiten der Neumannſchen Geſtaltungskraft wären, die ihn über das bloß ideelle und erotiſche Experimentieren un⸗ ſerer Füngſten emporhöbe. Mit dieſer Begründung wurden allerdings Weſen und Grenzen des plötzlich bekannt geworde⸗ nen Dichters bezeichnet, die ſich auch in ſeinem einzigen Dra⸗ ma„Der Patriot“ offenbaren. Neumann wendet ſich ſcharf von ſeder Ideendramatik, von jeder Modernität ab und taucht in die Geſchichte zurück, um an einem gegebenen Stoff ſeine innere Letdenſchaft zu befreien. Der„Patriot⸗ jedenfalls han⸗ delt von einem halb wahnſinnigen, halb hellſichtigen Zaren, Paul dem Erſten von Rußland, der die von ſeiner großen Vorgängerin Katharina bewilligte Selbſtverwaltung der Städte aufhebt, die Fronarbeit der Bauern wieder ein⸗ führt und ſeinen Hof mit dem Potsdamer Vorbild aufs hef⸗ tigſte tyranniſiert. Als ſchrullenhafter und reſpektloſer Abſo⸗ lutiſt überhäuft er den Grafen Pahlen mit unverdienten Ehren und ſetzt andere verdiente Männer zurück. Graf Pahlen nun benützt dieſe verſchwenderiſche Liebe des Zaren, um im 8 Bekämpfung von Branoſtiftungen Die außerordentlich ſtarke Zunahme der Brände, nament⸗ lich auf dem flachen Lande, hat die Strafverfolgungsbehörden und die Feuerverſicherungsanſtalten zu beſonderen Maß⸗ nahmen evranlaßt. Die Polizeibehörden laſſen ſich die Aus⸗ bildung beſonders geeigneter Beamten auf dem Gebiete der Brandermittelungen angelegen ſein, und alle der modernen Verbrechensbekämpfung zur Verfügung ſtehen⸗ den Mittel werden in den Dienſt der Sache geſtellt. So ſind neuerdings auch wiederholt Hellſeher gerade bei Brander⸗ mittelungen herangezogen worden. Die Regierungspräſiden⸗ ten und die öffentlichen und die namhafteren privaten Ver⸗ ſicherungsanſtalten haben bedeutende Beträge als Beloh⸗ nungen für die zur Verfügung geſtellt, die zur Ermittelung vorſätzlicher Brandſtifter beitragen. Es hat den Anſchein, als ob das energiſche Zugreifen der Strafverfolgungsbehörden ſchon jetzt den Erfolg habe, daß die Brände nachlaſſen. Daß in mindeſtens 90 v. H. aller Brandfälle vorſätz⸗ liche Brandſtiftung vorliegt, kann insbeſondere nach den Erfahrungen der Jahre 1922 und 1923 nicht zweifelhaft ſein. Die Unmöglichkeit einer angemeſſenen Verſicherung hatte in dieſen Jahren die auffallende Erſcheinung zur Folge, daß die Brände faſt gänzlich aufhörten. Mit dem Aungenblick der wertbeſtändigen Verſicherung ſetzten auch die Brände wie⸗ der ein. Unter dieſen Umſtänden liegt die Vermutung der Brandſtiftung durch die Verſicherten ſelbſt ſo nahe, daß es ſchon beſonderer Verhältniſſe bedarf, um dieſen Verdacht nicht aufkommen zu laſſen. Infolgedeſſen ſind auch in faſt allen Fällen die Vorausſetzungen für den Erlaß des Haftbefehls gegeben, und ſo ſetzt ſich der Brandſtifter auch regelmäßig der Gefahr der Unterſuchungshaft aus, die bei der erfahrungs⸗ gemäßen Schwierigkeit der Ermittelungen oft ſehr lange dauert. Solange das Ermittelungsverfahren ſchwebt, bleibt ferner die Auszahlung der Brandentſchädigung geſperrt. Wer glaubt, durch einen Brand ſchnell zu Geld zu kommen und etwa ſeine wirtſchaftliche Lage zu erleichtern, täuſcht ſich ge⸗ waltig. Aber ſelbſt wenn die Ermittelungen oder die Vor⸗ unterſuchung nicht zur Erhebung der Anklage führen, läßt die Auszahlung der Ertſchädigung oft auf ſich warten. Neuerdings laſſen nämlich die Verſicherungsan⸗ ſtalten in ſolchen Fällen, in denen trotz der Abſtandnahme von der Erhebung der Anklage oder der Freiſprechung beſonders ſtarker Verdacht beſtehen bleibt, es auf die Entſcheidung im Zivilprozeß ankommen. —————— Kommunale Chronik Seckenheim, 22. Nov. Aus den jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt mitzuteilen: Die Winterbekämpfung der Schnakenplage ſoll durchgeführt werden.— Die Liefe⸗ rung der Polizeiumhänge wird an Auguſt Stein zu ſeinem Angebot übertragen.— Gegen die bezirkspolizeiliche Vor⸗ ſchrift über die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau wird nichts eingewendet.— Perſonen, die die Täter der Baumabbrüche derart namhaft machen, daß dieſe beſtraft werden können, wird eine Belohnung von 100 RM. zugeſichert.— Die Waggebühren für die Dezimalwage ſind bei der Verwiegung jeweils ſofort an den Wagmeiſter zu zahlen.— Die Feuer⸗ wehrleute mit 12jähriger Dienſtzeit ſollen Ehrenurkunden und die mit 20jähriger Dienſtzeit Medaillen erhalten.— Infolge des Projektes der geplanten Autoſtraße, die den Wald⸗ ſportplatz berührt, kann die Eröffnung nicht erfolgen.— Zur Linderung der wirtſchaftlichen Notlage werden für den kommenden Winter folgende Maßnahmen neu beſchloſſen: 1. Die Unterſtützungsempfänger der allge⸗ meinen, der Sozial⸗ und Kleinrentnerfürſorge, ferner die Zu⸗ ſchlagsempfänger der Erwerbsloſenfürſorge nach vierwöchi⸗ gem B erhalten in den Monaten Novem⸗ ber bis März jeden Monat 2 Zentner Brennſtoffe. Die gleiche Gruppe der Zuſchlagsempfänger in der Erwerbsloſen⸗ fürſorge erhalten die ſeitherigen Milchbeihilfen weiter. Schulpflichtige Kinder Erwerbsloſer erhalten anſtelle der in Mannheim gewährten Mittagsſpeiſung Bezugsſcheine auf Lebensmittel(Kartoffeln, Mehl) in Höhe der Mannheimer Mittagsſpeiſung; auch zur Frühſtücksſpeiſung werden dieſe nach Vorſchlag des Schularztes zugelaſſen. Außerdem leiſtet das Fürſorgeamt bei beſonderen Notſtänden (Krankheit, großer Kinderzahl, länger dauernde Erwerbs⸗ loſigkeit) auch künftigergänzende Hilfe— allerdings nur auf beſonderen Antrag und nach Prüfung— durch Ge⸗ währung von Kleidungsſtücken, Lebensmitteln, Mietbeiträgen, freier ärztlicher Behandlung und dergl.— Die vorgeſchlagene Verteilung der Veteranenbeihilfe wird genehmigt. 8 Friedrichsſeld, 21. Nov. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Gemeinderatswahl wird auf Mittwoch, 1. Dezember, nachmittags von—8 Uhr, feſtgeſetzt. Namen des unterdrückten Vaterlandes eine Verſchwörung gegen die Perſon des Zaren in die Wege zu leiten. Pahlen, ein kalter Rechner und Machiavelliſt, entwickelt im folgenden eine Ethik, die einmal das eigene Gewiſſen töten will und die Menſchen als Selbſtzweck mißachtet, das andere mal verſucht den Mitverſchworenen Gewiſſen und Verantwortung zu nehmen, um ſie ſich ſelbſt aufzubürden. Pahlen entpuppt ſich als ein Effekte bewirkender Schauſpieler, der ſeine Geliebte dem Zaren verſchachert, den Zarewitſch zu ſeinem gefügigen Werkzeug macht. Die Verſchwörung gelingt. Der Zar wird, weil er ſich widerſetzte, die Abdankungsurkunde zu unter⸗ ſchreiben, im Tumult getötet und Alexander zum Zaren aus⸗ gerufen. Der ſogenannte„Patriot“ Pahlen läßt ſich unter Ab⸗ ſingung eines ſchwermütigen ruſſiſchen Liedes von ſeinem ge⸗ treuen Diener Stepan unter heldenmütigem Augenaufſchlag erſchießen. Steigt die Spannung in den drei erſten Akten, ſo nimmt das Intereſſe in den beiden letzten umſo mehr ab, da die Hauptgeſtalt kalt läßt. Die Aufführung war ſehr gut vor⸗ bereitet; die notwendigen Streichungen wurden auf den per⸗ ſönlichen Rat des Dichters vollzogen. Friedrich Branden⸗ burg, der Spielleiter, nahm das Ganze doch etwas ſchwer. Weſelowski als Graf Pahlen nahm ſeine Rolle pathetiſch, düſter und tyranniſch. Wiſten als Zar Paul warf eine Glanzrolle hin; er geſtaltete ein von Reue und Einbildung gehetztes Geſchöpf mit allen Fineſſen eines großen Darſtellers. Der Beifall rief kräftig Dichter und Darſteller mehrmals vor die Rampe. Dr. Ernst Müller Gut gegeben Als Prinz Louis Napoleon Bonaparte, der ſpätere Kaiſer Rapoleon UIl., in London lebte und ſich mit militäriſchen ſchriſt⸗ ſtelleriſchen Arbeiten beſchäftigte, war er öfters in Gore Houſe, wo er auf die gaſtfreundlichſte Art von der Schriftſtelle rin Grä⸗ ſin v. Bleſſington empfangen wurde. Nachdem Napoleon Kaiſer der Franzoſen geworhen war, gab eines Tages Lady Bleſſington, die ſich gerade in Paris aufhielt, ihre Karte in den Tuilerien ab. Es wurde jedoch keine Notiz von ihr genommen. Einige Wochen hatte ſie vergeblich auf Antwort gewartet, da traf ſie den Kaiſer zufällig in einer Geſellſchaft. Es war Napoleon völlig unmöglich, ihr aus dem Wege zu gehen. Vor der hübſchen Gräfin ſtehen bleibend, rief er aus:„Wie, Lady Bleſſington, Sie in Paris! Wie lange werden Sie bleiben? Lady Bleſſington antwortete ſpitz:„Je nun, einige Zeit— und Sie. Majeſtät?“ 5 4. Seite. Nr. 543 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 6 Dienstag, den 23. November 192 Tagungen Stenographentagung in Neckargemünd In Neckargemünd tagte am Samstag und Sonntag ber Bezirkstag des Bezirks I im Badiſchen Stenographenverband. Nach dem gemütlichen Bei⸗ ſammenſein am Samstag abend, fand am Sonntag vormittag das Wettſchreiben ſtatt. Die Beteiligung aus dem gan⸗ zen Bezirk war eine über alles Erwarten große, ſo daß die vorgeſehenen Räume nicht ausreichten. Gegen 12 Uhr wurde der Feſtakt in der„Weißen Roſe“ abgehalten; der große Saal war vollſtändig beſetzt. Nach einem gut vorgetragenen Muſikſtück begrüßte der Fachlehrer Herrmann aus Heidel⸗ berg die Erſchienenen. In launigen Worten hieß Bürger⸗ meiſter Dr. Leiſt die Gäſte im Namen der Stadt willkom⸗ men. Der ſtellvertretende Verbanbsvorſitzende Scheffel⸗ Mannheim gab bei ſeiner Begrüßung einige geſchichtliche Aufzeichnungen des alten Neckargemünder Vereins bekannt, der Vorſitzende des Pfälziſchen Stenographenverbandes ſprach bei Ueberbringung der Grüße den Wunſch aus, daß durch den Rhein die Beziehungen beider Verbände nicht getrennt, ſon⸗ dern immer mehr befruchtet werden möchten. Nun hielt Profeſſor Dr. Konrad Ott⸗Mannheim, unter geſpannter Aufmerkſamkeit die Feſtrede über„Die Ein⸗ heilskurzſchriſt und ihre Bedeutung für die deutſche Wirt⸗ ſchaft“. Der Norden und Süden Deutſchlands mit den Syſtemen Stolze⸗Schrey und Gabelsberger ſtanden ſich lange ſeindlich gegenüber, bis im Jahre 1921 Staatsſekretär Heinrich Schulz, ein Nichtfachmann, die Sache der Einigung in die Hand nahm. Aber erſt im Jahre 1924 kam nach vieler Mühe die Einigung und die Regierungen entſchloſſen ſich zur amtlichen Einführung der jetzigen Einheitskurzſchrift, die aus den Syſtemen Gabelsberger und Stolze⸗Schrey auf⸗ gebaut iſt. Die Vorteile der Einigung liegen klar zu Tage. Nun können alle Geſchäfte in Deutſchland mit Hilfe dieſer Kurzſchrift verkehren, wodurch Kraft, Zeit und Geld erſpart wird. Je mehr die Kurſchrift Verwendung findet, umſomehr die Erſparnis an Zeit und dadurch der wirtſchaftliche Gewinn. Die Einheitskurzſchrift marſchiert und wird ſich 5 mehr aufhalten laſen. Großer Beifall belohnte den edner. Gegen Abend fand die Preisverteilung ſatt. Für die 176 Teilnehmer des Wettſchreibens ſtanden 31 Ehrenpreiſe zur Verfügung. In der Abteilung von 260 Silben errang den erſten Ehrenpreis Erband⸗Speyer, während der Ehren⸗ preis der Stadt Neckargemünd im Schreiben von 180 Silben in der Minute Frl. Klaiber⸗Heidelberg zuerkannt wurde. Reichstagung der Kaufmannsgehilfen im Farbentruſt Die Reichsfachgruppe Chemie des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes veranſtaltete dieſer Tage in Frankfurt a. M. eine von über 150 Teilnehmern aus allen Igfagwerken beſuchte Reichstagung der in der 8 G. Farbeninduſtrie, A.., beſchäftigten Kaufmannsgehilfen. ie Tagung wurde von dem Verwaltungsmitglied Herrn Fediſch, M. d. R. W.., eröfſnet und geleitet, der auf die Bedeutung der Veranſtaltung hinwies. 920 Vordergrund der Reichstagung ſtand ein Vortrag des Leiters der wirt⸗ — 49 Abteilung des D. H.., Dr. er über„Die Truſtbewegung und ihre ſozialen Folgen“ ſprach. Er befaßte ſich eingangs mit der Ent⸗ wicklung des Farbentruſtes im letzten Jahre, die in den ſenſationellen Börſenkurſen ihren Ausdruck findet. Der Redöner ſprach über die Beziehungen zur Oelinduſtrie und 100 Helhandel, berührte die Fabrikation von Kunſtſeide und iſchdünger. Er bezeichnete die Igfag als ein Muſter⸗ beiſpiel der Truſtbewegung, die dank ihrer Erfolge Nachahmer zunächſt in der Stahlinduſtrie fand. Grundſätzlich ſei die Truſtbewegung ein Rationaliſierungsvorgang. Zur Form der Rationaliſierung betonte er deren Wirkungen und Ausſichten und wies auf die Stärkung der Macht des Unter⸗ nehmerkapitals, die dadurch begründet wird, nachdrücklichſt hin. Mit den Truſtbewegungen kann man einig gehen, wenn die Truſts die Kraft zum Entſchluß finden, durch Preis⸗ herabſetzung den Abſatz zu ſtärken. Wenn dieſe Kraft nicht gefunden wird, wird die Arbeitsloſigkeit noch lange nicht beſeitigt ſein. Dem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrage folgte eine ausgedehnte Ausſprache. In der Nachmittags fort⸗ geſetzten Tagung nahm das Mitglied der Verwaltung des D..., Herr Robert Fediſch⸗Berlin, zu den gewerkſchaft⸗ lichen und ſozialpolitiſchen Aufgaben Stellung, wobei er zu⸗ nächſt über das zahlenmäßige Stärkeverhältnis der einzelnen Gewerkſchaften der Igfag ſprach. Der.H. V. hat mit vollem Bewußtſein die Rationaliſierung der Betriebe geduldet und geſtützt. Die Rationaliſierung darf ſich aber nicht dahin aus⸗ wirken, daß anderthalb Millionen Menſchen arbeitslos gemacht werden, andererſeits aber auf dem Preismarkt keine Aenderung eintritt und auch die Produktionsverhältniſſe nicht umgeſtaltet werden. Daß die Angeſtellten auch in der gegen⸗ wärtigen Zeit trotz der Stellenloſigkeit einen Kampf wagen können, wenn es ſich um berechtigte Intereſſen handelt. hat erſt kürzlich der Streit in der Geſundheitsinduſtrie in Berlin gezeigt., der in 5 Tagen für die Angeſtelltenſchaft einen vollen Erfolg brachte. Bedeutſam war auch die Stellungnahme des Redners zu der Einführung der Buchungsmaſchinen in den kaufmänniſchen Großbetrieben; der Verband würde es be⸗ klagen, wenn die Angeſtelltenſchaft ſich der Einführung von Buchungsmaſchinen entgegenſtellen würden. Erwieſener⸗ maßen wurden aufgrund der Leiſtungen dieſer Maſchine um⸗ fangreiche, für den Betrieb wertvolle ſtatiſtiſche Abteilungen neu aufgebaut. Es wurden dann noch Organiſationsfragen der Fach⸗ gruppe der J. G. Angeſtellten im Rahmen der Verbandsgliede⸗ rungen beſprochen und auch die Vertretung im Truſt be⸗ handelt. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich abermals eine ſehr rege Ausſprache, die eine volle Uebereinſtimmung der anweſenden Vertreter mit der Fachgruppenleitung ergab. Herr Fediſch ſprach das Schlußwort und gab dieſer Reichs⸗ tagung einen würdigen Abſchluß. Aus dem Lande Allerlei aus Hockenheim sch. Hockenheim, 17. Nov. Hier fand eine Märchenauf⸗ führung unter Leitung von Theaterdirektor Friedrich Wal⸗ ter aus Pforzheim ſtatt; dabei wirkten etwa 80 hieſige Schul⸗ kinder mit. Aufgeführt wurde das Märchen⸗Schauſpiel„Die Königskinder“ von Joſeph Pohl⸗Prantl. Die Leiſtungen der beteiligten Kinder konnten trotz der wenigen Proben be⸗ friedigen; nur fehlte eben noch der letzte Schliff und die tiefere Durcharbeitung des Stückes. Der Beſuch war nur ſchwach.— In der hieſigen evang. Kirche fand ein Kirchenkonzert ſtatt, das guten Beſuch hatte. Veranſtalter war der blinde Organiſt Otto Grau aus Heilbronn, unter Mit⸗ wirkung der Sängerin Frl. M. Schuler»Stuttgart und des hieſigen evang. Kirchenchores(Leitung: Hauptlehrer Hahn). Werke von J. S. Bach, Beethoven, Max Reger und Hugo Wolf wurden geboten. Die Geſamtleiſtungen waren anerkennens⸗ wert. Als einen Künſtler haben wir den Organiſten Grau an⸗ zuſprechen, denn ſeine vollendete Meiſterſchaft auf der Orgel, trotz ſeiner Blindheit, riß zur Bewunderung hin. Es war ein ſeltener Kunſtgenuß, der uns geboten wurde.— Der hieſige Männergeſangverein„Sängerbund“ veranſtaltet am 12. Dezember ds. Is. ein Volkslieder⸗Konzert, wäh⸗ rend der Familienabend des Vereins auf den 29. Januar 1927 feſtgeſetzt iſt.— Durch den Umbau der hieſigen Kraichbachbrücke war der Straßenverkehr an dieſer verkehrsreichen Stelle wochenlang geſperrt, und mußte umgeleitet werden. Jetzt end⸗ lich iſt die Brücke fertiggeſtellt und die Verkehrsſperre an die⸗ ſer Stelle konnte aufgehoben werden.— Hier iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche erneut zum Ausbruch gekommen.— Wie vor einiger Zeit ſchon gemeldet, hat die hieſige Spar⸗ kaſſe an 70 Geſuchſteller die ſofortige 12prozentige Auf⸗ wertung ihrer Sparguthaben ausgezahlt in einer Geſamt⸗ ſumme von 23000 Mark. Inzwiſchen iſt die Zahl der weiteren Geſuchſteller auf 180 angewachſen. Die zur Auszahlung erfor⸗ derliche Summe iſt dadurch auf 40 000 Mark geſtiegen. Der Verwaltungsrat der Sparkaſſe hat ſich auch zu dieſer Auszah⸗ lung entſchloſſen. Da der Reingewinn aus dem Jahre 1925 (22000 Mark) durch die erſte Zahlung verbraucht iſt, müſſen noch zwei Drittel vom Reingewinn aus dem Jahre 1924 für die jetzige zweite Aufwertungszahlung in Anſpruch genommen werden. Damit erfolgt dann in dieſem Jahr keine weitere Auszahlung mehr. Weitere Geſuche werden erſt dann wieder berückſichtigt, wenn die Bilanz der Sparkaſſe für das Jahr 1925 aufgeſtellt iſt. Schnee auf dem Schwarzwald * Schopfheim, 23. Noybr. Aus dem Hotzenwald und dem hinteren Schwarzwald iſt in den letzten Nächten Schnee gefallen. Die ganze Wetterlage läßt weitere Schneefälle vorausſehen. Die Schneedecke auf dem Feldberg wird 10 em ſtark angegeben. st. Mosbach, 21. Nov. Von der Deutſchen Volkspartei wurden folgende Mitglieder zu Gemeindeverordneten gewählt: Landgerichtsrat Bornſchein, Sägewerkbeſitzer Staab, Schreinermeiſter Auguſt König, Kaufmann Ar⸗ thur Dennig, Bankdirektor Weber, Schloſſermeiſter W. Silbermann und Oberpoſtſchaffner Jakob Walter. L. Elſenz, 18. Nov. Seit dem 9. ds. Mts. wird der 56 Jahre alte Adam Benz vermißt. Heute morgen konnte ſeine Leiche nun im nahen See entdeckt und geborgen werden. Benz galt als ſchwachſinnig. Ob ein Unfall oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Karlsruhe, 22. Nov. Am Samstag nachmittag fuhr der verheiratete 55 Jahre alte Eiſenbahnſchaffner a. D. Leopold Merkel von hier mit ſeinem Fahrrad auf der ſtark ab⸗ fallenden Landſtraße von Stupferich nach Durlach. In der Nähe des Lamprechtshofes verlor er vermutlich die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr gegen einen Baum. Er brach hierbei das Genick und war ſoforttot. rr. Baden⸗Baden, 18. Nov. Der Geſangverein„Liederkran Frohſinn“, dem der plötzlich aus dem Leben geſchiedene Ka merſänger Joſef Schwarz perſönlich ſehr nahe ſtand, 3 anſtaltete geſtern abend in der Aula der Oberrealſchule erhebende Trauerfeier für den Verſtorbenen. Die Ei leitung der Feier bildeten Harmoniumkläuge, worauf die— ger„Gnädig und barmherzig“ von E. A. Grell zu Gehör bra ten. Die Gedächtnisrede hielt der Vereinspräſident Stadtee Fiſcher, welcher ein fein gezeichnetes Bild von dem Künſtten und Menſchen Joſef Schwarz gab, dem die Vielen, die ih kannten, ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Feier, die tie⸗ ſen Eindruck hinterließ, fand mit dem ſtimmungsvollen Si cherſchen Bardenchor ihren Abſchluß. 1 & Triberg, 10. Nov. An der Schwelle des bundertſten Lebensjahres iſt hier im Alter von 99 Jahren und eine Monat die Mutter des Fabrikanten Leopold Schwer, reſia Schwer, aus dem Leben abberufen worden. Die—— die ſomit zur Zeit des großen Stadtbrandes von Triberg 10 hundert Jahren, bei dem von neunzig Häuſern nur drei ve ſchont blieben, das Licht der Welt erblickte, hat eine 16 wickelungszeit der Welt erlebt wie nur wenige. Sie war 3 vor wenigen Tagen noch rüſtig, ſodaß die Annahme berechtis war, daß ſie ins hundertſte Jahr auch noch eingehen werde. Vom Feldberg, 19. Nov. Hier gelang es, einen jungen Mann namens Kark Arthur Gohlke aus Berlin feſtzunen men, den die Staatsanwaltſchaft Cottbus ſuchte, da er Rechtsanwalt 4000 Mark unterſchlagen hatte und damit tig ging. Der junge Dieb hatte ſich in der Todtnanegle hütte als Kurgaſt niedergelaſſen. Er trug eine Piſt Aus der Pfalz * Frankenthal, 22. Novbr. Selbſtmord durch** hängen wollte am Samstag mittag in einem Schupem nahe der Mörſcher Straße ein etwa 30 Jahre alter Ma 0 von hier begehen. Er wurde von Hausbewohnern 10 lebend abgeſchnitten und ſpäter in die Kreis⸗Kranke und Pflegeanſtalt gebracht. 3 * Kaiſerslautern, 22. Nov. Die zehn wegen des Singen des Deutſchlandsliedes vom franzöſiſchen Militärpoliszeiget, perurteilten Progymnaſtaſten von Kuſel haben gegen die 160 kennung von Geldſtrafen durch das franzöſiſche Gerich durch ihren Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Führ B erufung einlegen laſſen. Auch der Hotelier Weingarth wird das Urh — gegen ihn wurde gleichfalls eine Geldſtrafe von 200 er ausgeſprochen— durch Dr. Führ aufechten laſſen.— Eiue Polizeipatrouille gelang es Samstag Nacht zwei, 28 und 3 Jahre alte Handwexksburſchen, die in das Manufakturwaren, geſchäft von Spülle und Lühmann eingeſtiegen waren, fe dei nehmen. Die beiden hatten bereits am gleichen Abend*0 Studienprofeſſor Hoffmann in der Beethovenſtraße einen, 5 bruchsdiebſtahl verübt. Die Verhafteten waren im Be falſcher Papiere. Nachbargebiete sBeerſelden(Heſſen), 19. Nov. Das dreleinhalbhährign Söhnchen des Kaufmanns Rudolf Kumpf riß ſich plöplich der Brunnenſtraße von der Hand ſeines Größvaters los eur lief direkt in ein Auto hinein. Trotzdem der Chauff geiſtesgegenwärtig auf den Fußweg lenkte, wobei 9 ein Schaufenſter hineinfuhr, konnte er nicht verhindern, rde⸗ der Kleine vom Hinterrad erfaßt und erheblich verletzt wu 1 * Fankfurt a.., 22. Nopbr. In Offenbach war, Dienſtmädchen mit ſeinem Rad gegen einen Straß bahnwagen gefahren und hatte dabei den Tod gefunden. die Mädchen trug einen modernen Topfhut, der nicht nur d Augen ſtark verdeckt, ſondern auch über die Ohren geh 45 das Hören erſchwert. So hat das Mädchen weder Straßenbahn geſehen noch gehört. gegen Verwundungen, Verhren⸗ Chinosol nungen, Eiterungen, alte Frost- schäden, Entzündungen, Hatsschmerzen, Schnup- ken usw. ist Chinosol. Zu haben in allen Apotheken und Drogerien. Versuchspackung nur 60 Pf. 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Durch einen prachtvollen Garten, in dem Brunnen plät⸗ ging Leonardo in das Haus des Freundes und traf hn im Vorraum, dem Gärtner Anweiſung gebend zur Auf⸗ hängung einer Roſenguirlande. Nach herzlicher Begrüßung ſagte er dem Maler, daß dieſe Zurüſtung der Frau Lauretta gelte, die vor einer Woche zum Beſuch einer Freundin nach gereiſt ſei und an dieſem Abend zurückkehren werde. ewiß werde es auch ihr Freude machen, wenn Leonardo auf einige Tage bei ihnen bleibe. Leonardo ſah den Freund an, deſſen Augen bei dieſen Worten jugendlich leuchteten. O, Matteol dachte er, mit dreißig Jahren ein geſchworener Junggeſelle, der die köſtlich⸗ ten galanten Abenteuer als Selbſtverſtändlichkeiten hinnahm! nd jetzt. den Fünfzig nahe, ein liebeglühender Ehegatte! Welche Macht mußte Lauretta über ihn haben! Leonardo erinnerte ſich, gehört zu haben, daß ſie, die Witwe eines reichen florentiniſchen Kaufmanns. von zahlreichen Bewer⸗ bern, die alle fünger waren als Matteo, ſich für dieſen ent⸗ ſchieden hatte. Dieſe merkwürdige Entſchließung konnte allein im Herzen, in einem reinmenſchlichen Gefühl begründet ſein. Nur die Güte und der Frohſinn Matteos konnten das Wun⸗ —— dieſer Zuneigung des jungen Weibes zu einem Graukopf erklären. Nachdem ſie eine Flaſche herben Weines miteinander ge⸗ trunken hatten, erhob ſich Matteo, um dem Freunde die Ge⸗ mächer des mit feinem Geſchmack ausgeſtatteten Landhauſes zu zeigen. Leonardo hatte für die vornehme Pracht der Räume die geziemende Würdigung und ließ ſich von Matteo einiger beſonders feſſelnder Kunſtgegenſtände be⸗ richten. Im Schlafzimmer hing ein Wandſchränkchen mit herr⸗ licher Einlegearbeit. Es war ein Erbſtück der Familie des Matteo und erregte die höchſte Bewunderung des Malers. Matteo öfſnete die Tür des Schreines. Ein einziges Fläſch⸗ chen aus geſchlifſenem Glas, halb gefüllt mit einer waſſer⸗ hellen Flüſſigkeit, ſtand darin. Es ſah recht unbedeutend aus in dem koſtbaren Gehäuſe. Matteo nahm es lächelnd heraus, hielt es gegen das Licht und ſagte in geheimnisvollem Ton: „Das iſt Zauberwaſſer! Ein wahrſagendes Weib, das meine Frau am Abend unſerer Hochzeit kommen ließ, nötigte es ihr auf. Lauretta, die viel von ſolchen Dingen hält, ſchwöst darauf, daß es ein Zauberwaſſer ſei. Solange unſere Ehe durch keine Untreue getrübt würde, bliebe das Waſſer hell und rein. Wenn aber die Flüſſigkeit ſich dunkel färbe, dann— ja dann wäre ihre Ehe nicht anders als viele in Florenz.“ Er ließ die Sonnenſtrahlen in der kriſtallklaren Flüſſig⸗ keit ſich brechen und lachte harmlos glücklich wie ein Kind. 8 ſchien es, als ob der Freund ſelbſt an den Spruch glaubte. Sie gingen in das kühle Speiſezimmer zurück, und wäh⸗ rend ſie Erinnerungen austauſchten, tranken ſie wie einſt in ſorgloſem Genießen den feurigen Wein. Sie gerieten mehr und mehr in Ausgelaſſenheit, und der Maler ſang zur Laute übermütige Liebesliedchen, die den Freund entzückten. Da ſprang Matteo plötzlich auf, nahm den Freund am —4— und führte ihn wieder vor das Schränkchen im Schlaf⸗ zimmer. „Ha, ein köſtlicher Spaß! Die Frauen ſind nie ſo ſchön, als wenn ſie erſchrecken! Wir gießen den ſchwärzeſten Wein Uirnet 43—, ein Bild, Leonardo, wenn ſie das Schränkchen fne 4 Er war von ſeiner Idee entzückt und ging mit einem Gutr auf den Lippen an die Ausfühung der ſchalk⸗ aften Tat. Wenige Zeit darauf traf die Erſehnte ein, und Matteo begrüßte ſie in langer Umarmung, wobei Leonaxdo wohl be⸗ merkte, daß er vor dem Freunde ſein ſtolzes Glück zeigen wollte. Als er dann ſelbſt Lauretta ins Auge ſah, in deſſen Tieſe ein fernes Feuer wiederzuglühen ſchien, und als er ihre ihn herzlich begrüßenden Worte hörte, mußte er ſich ge⸗ ſtehen, daß ſie wirklich ein Weib von ſeltenem Liebreiz war, und er fühlte auch ſofort, daß ſie damit Matteo ganz in ihrer Gewalt hatte. Sie verſprach in einer halben Stunde zum gemeinſamen ———— zu erſcheinen und begab ſich in das eheliche Schlaf⸗ Matteo hob den Finger und lächelte erwartungsvoll, ſie wohl nach dem Fläſchchen ſah? Und was würde dann geſchehen? nde⸗ Leonardo aber hielt nun nicht zurück mit der Bewuſchle rung der Schönheit Laurettas, und der glückliche Gatte lau mit Auſmertſamkeit den Worten des Freundes rett Das Mahl war durch auserleſene Speiſen, die Caug von Florenz mitgebracht hatte, beſonders köſtlich, ſamen ſchwelgte Leonardo vielmehr im Genuß der wundeß gend⸗ Stimmung, die durch die Frau des Freundes an der äume⸗ kafel entſtand. Lauxetta ſchien Anſangs von einer geineſf, riſchen Verſonnenhelt befallen, die aber raſch unter dewurde rigen Bemühen der beiden Männer verſchwand. Sie in b⸗ ausgelaſſen und lachte viel. Leonardo glanbte in ihr 39 ſil⸗ bild der Lauretta des Boccaccio zu ſehen, und ſolch 0 Er beriges Lachen wie das ihre klang gaus dem Decamerohlende ſchwelgte in der Vorſtellung eines Bildes, das die erdt hbe Lauretta darſtellte, als die ſchöne Herrin ihn einlud, jetz die Sonne untergehe, die Wohnung zu beſichtigen. 9 davl an Matteo, der ſchon während des Mahles vorbexeitene ſtige hatte, warf heimlich dem Maler einen rch big lick zu. So wändelte Leonardo zum zweiten Male erleſene Räume und pries in ehrlicher Bewunderung die ause Ausſtattung. Matteb Bor dem Wandſchränkchen im Schlafgemach ſpielte Bedeu, ſeine vorher bedachte Rolle, indem er dem Freund diendt, mit tung des Fläſchchens erklärte und zu Lauretta gewamſie in Feierlichkeit ſagte, daß es ſich jetzt zeigen werde, 9 Florenz nicht verbotene Früchte gekoſtet habe! Er öffnete raſch und griff nach dem Fläſchchen ensblelc Aber im nächſten Augenblick ließ er es ſchre fallen. Es zerſchellte. Kriſtallklar war die Fluſſigreit darin geweſenz aicht Lau, Erſchrocken ſah Leonardo auf das errhtende er rettas, in dem Schuldgefühl, Schmerz und weiblit heher au wider einander ſtritten, und in das ſtarre des Matteo, allen Seligkeiten gefallen war. aber, a Sie ſtanden noch immer wortlos einander gegen auf, um Leonardo ſich verabſchiedete. Er ſuchte ſeine Kammer noch ein Bild zu entwerſen: Lauretta und Matteo. mehr 99 Am andern Morgen konnte er die beiden nicht m Trg Geſicht bekommen. Er reiſte ab, und als er nach 150 zuxückſchauend das Landhaus des Matteo verſchw lachte er endlich hell auf: 3 Dei „Lauretta, du warſt liſtig, aber nicht klug 5 paut Erröten war herrlich! Wenn Boccaccio noch le e, e darauf eine Geſchichte! So muß ich es malenl * vor üͤ—— G ee2ere— 802 8838— rrrK SSKee und 0 4 er Zu1t „Dienstag, den 23. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 543 Breltener Brief Bri⸗Pollte ich alles nachholen, was ſich ſeit meinem letzten ein ef in der recht langen Pauſe ereignet hat, ſo müßte ich mir ſofort in der Kiesgrube gefundenen Menſchen beginnen, der 8 bei ſeiner Ausgrabung ein unglaubliches Alter auf 9 nen kahlen Kopf zugeſagt bekam, Tags darauf aber bereits 1 8 ohne Steinach eine derartige Verjüngung durchgemachr rückd⸗ daß man ihn wenige Jahrhunderte vor Chriſtus zu⸗ ei datierte. Dagegen hatte der unbekannte Findling nichts nzuwenden. krä Jeder Ort iſt darauf bedacht, die Bildung ſeiner Bürger die tialich zu heben. So haben wir denn auch wieder durch diſ eſige Theatergeſellſchaft den Thespiskarren der Ba⸗ und en Bühne in unſere Mauern hereingeſchoben bekommen 0 zwar brachte man uns in dem etwas rührſeligen, aber nleßörträgliche Stück von Lenz:„Die Totenkopfhuſaren“ ge⸗ Uc bare Koſt. Wir wiſſen zwar nicht, ob es ſeinerzeit wirk⸗ N9 eine badiſche Prinzeſſin Maria Luiſe gegeben hat, die von Eus Won bereits für einen Freier beſtimmt geweſen war die ſich aus Liebe zu dem von ihr erwählten Bräutigam perr Herzog von Braunſchweig, drei Jahre laug hat ein⸗ kren laſſen. Sie wurde dann von jungen Huſaren befreit. hat dabei ihr Herz richtig verloren, zwar ncht in Heidel⸗ ſchal Sber an einen ihrer Befreier. Bis dann der alte Mar⸗ Blücher kommt, ein bischen in Staatsraiſon macht und Geſchichte wieder einrenktl 3Brieblicher als die Handlung auf der Bühne geht es Pörftenuſerhalb der Bühne zu. Schon hört man zu den be⸗ a ſtehenden Gemeindewahlen Friedensſchalmeien wülzn, ähnlich wie bei den Kirchenwahlen. In der Tat als en auch Wahlkämpfe kaum ein ander Ergebnis zeitigen Fane zur Zeit beſteht. Das geruhige Leben hätte auf keinen Ränen Vorteil davon. in och brennt allen die Erwerbsloſennot auf den ngert obwohl man erfolgreich bemüt war, durch aller⸗ kun. Straßenausbeſſerungen und Kanaliſationen etwas zu MNö Nun kommt aber der Winter und die bauſchlechte Zeit. Prohe es trotzdem der Stadt gelingen, Nöte zu lindern und ſicht uktiv zu helfen und mögen die nun doch wieder in Aus⸗ wasdeſtellten Eiſenbahnwagenwohnungen nicht das Letzte ſein an helfend zu tun bereit iſt. Fuſa ie ſehr man erfreulicherweiſe auch in Freud und Leid dauerkitenſtegt, zeigte ſich bei einem frohen und einem be⸗ Reit rlichen Ereignis. Das erſte war bei der goldenen Hoch⸗ Kech eres einſtigen Bahnvorſtands, Bahnhofinſpektor a. D. Anen An ſeinem Jubeltag nahm nicht nur die Bürgerſchaft wie f⸗ ſondern es ſandten der Staatspräſident Dr Trunk, wunf. Kirchenpräſident D. Wurth warmgehaltene Glück⸗ Antelſſchreiben. Ebenſo nahmen weite Kreiſe an dem Tode einer er den erſt 50iährigen Seifenfabrikanten Doll bei ſola Autofahrt am Steuer vorſchnell wegraffte. Ein Hirn⸗ langen machte dieſem pflichtgetreuen Leben ein Ende. Seit denn war es der größte Leichenzug, den unſere Stadt ſah, tätskol oll war Feuerwehrkommandant, Führer der Sani⸗ er auf dune und auch ſonſt ein angeſehener Bürger. Während ſigen(der Bahre lag, feierten ſeine Altersgenoſfen, die hie⸗ und bolährigen Männer ein Wiederſehen untereinander dernededachten dabei auch des koten Freundes, den ſie ſo reif, er ſich geſehen hätten. Von dieſem bitteren Rau⸗ aber er auf die Feier fiel, abgeſehen, nahm das Treffen Cebantnten ſchönen Verlauf und rechtfertigte den ſchönen weiterten, ſolche Sitten weiter zu pflegen und ſich nach 10 den Jahren im 60. Lebensjahr wieder zu treffen. Mö⸗ Re Reihen bis dahin nicht zu ſehr gelichtet ſein! Gerichtszeitung Moſaikbilber vom Mannheimer Gericht D Beſtrafung wegen zu raſchen Fahrens echaniker A. Mönch iſt mit ſeinem Motorrad mii 150 in allzuſchnellem Tempo von der Rheinſtraße⸗ rer ug nach der Neckarbrücke gefahren. In ſeiner Eile wollte einen Direktor, der eben in die Elektriſche einſteigen um. Der Direktor erlitt eine gefährliche Gehirn⸗ raf erung und ſonſtige Verletzungen. M. beſtreitet, ſich jeͤhch gekahren zu ſein; durch die Beweisaufnahme ergab der Auh einwandfrei ſeine Schüld. Das Gericht, Vorſitzen⸗ urteilumtsgerichtsrat Dr. Leſer, kam daher zu einer Ver⸗ nis, ung des Angeklagten zu elnem Monat Gefäng⸗ Ein gerichtsbekannter Betrüger wie 883 Angeklagte Ludwig Maas aus Seckenheim kommt, ucht in ſeinem Skrafregiſter erſichtlich, öfters mit dem Ge⸗ deigt ſich erührung, obwohl er ziemlich Vorſtraften hat, ſo Das Ne mmer noch keine Spur einer Beſſerung bei ihm. wiederumeſte ſind drei Betrugsfälle, wegen derer er Kindler B. vor den Gerichtsſchranken ſteht. Dem Altwaren⸗ Menge Säcn Ilvesheim ſchwindelte er vor, daß er eine große habe 9 cke und Alteiſen geſammelt und für ihn referviert unächſt ei könne die Ware aber nur dann abgeben, wenn er imer erklen Soeſchuß von 3 Mark bekomme. Der Ilves⸗ Guß, fand ärte ſich dazu bereit, bezahlte den verlangten Vor⸗ all erſch aber dann weder Alteifen noch Säcke. Im zweiten Ge Lriudeſte er aus einem Verkaufshäuschen 5 Mark, Bericht 965 wieder zurückbezahlte. Jedoch wurde ihm vom etrug ſei ggewieſen, daß auch dieſer Schwindel ein vollendeter Buhruntert Im 3. Betrugsfall verfüͤchte er der Frau eines Eleichunnehmers vorzutäuſchen, daß ihr Mann 3 Mark zur einer Sattlerrechnung benötige. Die Frau war ———— jedoch vorſichtig und gab dem Mann kein Geld. Das Gericht erblickte hierin einen ſtrafbaren Verſuch und alle drei Hand⸗ lungen als eine fortgeſetzte Tat. Unter Zubilligung mildern⸗ der Umſtände erhielt der Angeklagte eine Gefängnisſtraſe von 5 Monaten. Verurteilung zweier Hühnerdiebe Rudolf Eichhorn und Heinrich Karl Veith ſind beide Tunichtgute. Einer iſt deshalb von ſeinen Eltern verſtoßen. Beide haben weiterhin eine ziemlich große Vorſtrafenliſte wegen durchweg ſchwerer Diebſtähle gemeinſam. Trotzalledem ſtiegen ſie über einen Gartenzaun, drangen in einen Hühner⸗ ſtall und entwendeten 6Hühner. Heute ſtellen ſie den Ein⸗ bruchsdiebſtahl als Mundraub in der Meinung hin, bei der Strafausmeſſung beſſer wegzukommen. Das Gericht, Amtsgerichtsrat Strübelf, iſt jedoſt anderer Anſchauung u. ſteckt die beiden Hühnerdiebe auf je 1 Jahr ins Gefängnis. Die Perle unter den Perlen Fräulein Joſephina von Hoeve, ein Dienſtmädchen aus Kreuznach, ſpielt gern die gnädige Frau. Aber die Moneten reichen dazu nicht aus. Im Laurentianum lernte ſie verſchiedene Frauen kennen, denen ſie vorſchwindelte, ein Vermögen von 10—12 000 Mark zu beſttzen. Auch habe ſie hier in Mannheim eine 4 Zimmerwohnung. Schließlich gelang es ihr, aus einer armen Frau, die noch für das Studium ißres Sohnes aufzukommen hat, 130 Mark herauszulocken. Aber mit der Zeit wurde man über das Frl. Joſephine doch ſtutzig. Nachforſchungen ergaben, daß die verarmte Komteſſe mit ihrer Familie vollſtändig verkracht iſt, daß ſie wegen Betrugs ver⸗ ſchiedene Vorſtrafen verbüßt bat und daß ſie nicht mehr nach Hauſe zurück darf. Unter Anrechnung einer ebenfalls wegen Betrugs und Diebſtahls vom Amtsgericht Schwetingen gegen ſie verhängten Freiheitsſtrafe wird die Joſephin zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 4 Monaten und zu den Koſten verurteilt. Ausſchreitungen bei einem Sportsfeſt auf den Neckarwieſen Der Radſportverein Endſpurt feierte auf den Neckar⸗ wieſen ſein Sportfeſt. Als die Polizeiſtunde war, erſuchte die Schutzmannſchaft in höflicher Weiſe zur Räumung der Zelte und des Platzes. Die Leute folgten auch der Aufforderung bis auf einige, die ſich an einem Karuſſell zu ſchaffen machten und dieſes herumzudrehen verſuchten. Dabei henahm ſich der Kaufmann Nagel ſehr ausfällig gegen die Polizei, die ſich, wie in der Sitzung feſtgeſtellt wurde, ſehr köflich benommen hatte. Als ſich Nagel weiterhin widerſpenſtig gegen die Be⸗ amten benahm und gar einen der Schutzleute zu Boden borte, ließ der vom Boden wieder aufgeſprungene Beamte dem Nagel den Gummiknüpvel über den opf Kſaußen. Der Ange⸗ klagte erhielt vom Gerichtsvorſitzenden: Amtsgerichtsrat Strübel wegen Beamtenbeleidigung eine Geldſtrafe von 100 Mark und wegen Widerſtands gegen die Staatsge⸗ walt eine ſolche von 60 Mark. Außerdem hat er noch die Koſten zu tragen. ch. Syortliche Nunoſchau Die Ausſcheidungskämpfe zu den ſübweſtoeuiſchen Vor⸗Meiſterſchaſten 2. Vorrunde zu den Bezirks⸗Meiſterſchaften Dem Boxverein„Heros“⸗Karlsruhe, Mitglied des Süb⸗ weſtdeutſchen Amateur⸗Box⸗Verbandes waren, wie die„Bad. Preſſe“ meldet, die Ausſcheidungskämpfe der 2. Vorrunde zu den Bezirks⸗Meiſterſchaften übertragen worden, die am Samstag abend im dichtbeſetzten Apolloſaale zum Austrag kamen. Die Kämpfe wickelten ſich ſehr flott ab, wie auch in ſportlicher Hinſicht durchweg ſehr guter Sport geboten wurde. Bemerkt ſei, daß die jeweiligen Sieger ſich für die Zwiſchen⸗ runde qualifiziert haben, während die Unterlegenen vollſtän⸗ dig ausſcheiden. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Flitſch⸗Pforzheim— Schepperle⸗ Stuttgart. Schepperle ſiegt klar nach Punkten.— Bantam⸗ gewicht.— Nationaler Kampf: Bachinger⸗„Heros“— Krämer⸗„Heros“. Barbingers Verbandsgegner trat nicht an. Er iſt deshalb kampfloſer Sieger. Im nationalen Kampf 8esen ſeinen Klubkameraden Krämer er aber in er 2. Runde durch k. o. Krämer iſt blendender Techniker. — Im Miſchgewicht gabs ebenfalls ein Schaukampf. Es ſtanden ſich gegenüber: Schmierer⸗Pforzheim— Beckenbach⸗ Heidelberg(HalbſchwergewichtMittelgewicht). Beide ſind kampfloſe Sieger in ihrer Klaſſe. Der ſchwerere Schmierer hatte keinen leichten Stand gegen Beckenbach. Ein gut⸗ ſitzender Magenhaken brachte Beckenbach in der 3. Runde bis 10 zu Boden. Es war der beſte Kampf des Abends. Schmierer Sieger durch k. o. Federgewicht: Ramminger⸗Pforz⸗ heim—Heuſer⸗Heilbronn. Deutſcher Meiſter 1925/26. Heuſer muß zweimal zu Boden, kommt aber jedesmal wieder auf. Ramminger Sieger nach Punkten.— Federgewicht: Henſel⸗Mannheim—Hettel⸗„Heros“ Karlsruhe. Gegen den langen Henſel hatte Hettel einen ſchweren Stand. Er landet aber trotzdem mehrere ſeiner gefürchteten linken Schwinger, 95 er über die 2. Runde gut wegkam. Die 3. Runde aller⸗ ings gehörte reſtlos Henſel. Henſet Sieger nach Punkten. — Leichtgewicht: Wörn⸗Stuttgart—Schwarz⸗Heidelberg. Wörn iſt am Schluß vollſtändig erſchöpft. Schwarz Sieger nach Punkten.— Leichtgewicht: Barth⸗Phönir Mann⸗ beim.—Philipp⸗V. f. R. Mannheim. Barths harter Schlag ſetzt Philipp ſehr zu. Letzterer muß durch einen Magenhaken bis 9 auf die Bretter. Barth einwanoͤfreier Punktſieger.— Weltergewicht: Kaſt⸗Pforzheim— Stumpf⸗Heilbronn. langen auf Bundesbahnen mit Vor⸗ Stumpf ſchlägt in der 2. Runde Kaſt durch Kinnhaken k. o. — Mittelgewicht: Schulz⸗Heilbronn—Lehmaun⸗Mann⸗ heim. Schulz kommt an den dauernd deckenden Lehmann nur ſchwer heran. Schulz einwandfreier Punktſieger.— Als Ringrichter fungierte Wörle⸗Mannheim und Schwind⸗Mann⸗ heim. Das Kampfgericht beſtand aus den Herren: Kleit⸗ Pforzheim, Rößle⸗Stuttgart, Haugs⸗Karlsruhe und Hugler. Ringarzt Dr. Kullmann. Kegelſport * Keglerverband Mannheim. Die Kämpfe um die Ver⸗ bandsmeiſterſchaft beginnen mit dem 28. November in der Sporthalle Stierle. Zunächſt ſpielt Geſ. Fortuna gegen den diesjährigen Meiſter Edelweiß. Der eingegangenen Mel⸗ dungen wegen mußten die Spiele in fünf Bezirke umgelegt werden. In Bezirk 1 gehört: Geſ. Rhein⸗Neckar, Gute Gaſſe, Goldwurf, Fidele Brüder 1921 und.K. C. Waldhof. Bezirk 2: Geſ. Pfefferminz, Alle Neun, Kurpfalz 1921, Fidele Zwölf, und Geſ. Birkeheisl. Bezirk 3: Geſ. Baden, 1926 Feuden⸗ heim, Geſ. Ruſer, Die Rätſelhaften und Geſ. Bock. Bezirk 4: Geſ. Rheingold, Goldene Sieben, Zähe Brüder, Geſ. 08 Sand⸗ hofen und Badenia. Bezirk 5: Altmeiſter Rheinperle, Bahn⸗ frei, Fortuna, Um e Hoor und Edelweiß. Alle Spiele ge⸗ und Rückſpiel und Punktenwertung zum Austrag. Auch haben ſich jeweils acht Mann à 50 Kugeln gegenüber zu treten. Anläßlich der Ver⸗ bandsgründung in Ludwigshafen hatte der.K. C. Ludwigs⸗ hafen die Geſ. Edelweiß, Mannheim, zu einem Propaganda⸗ ſpiel mit Zehner⸗Mannſchaften à 100 Kugeln verpflichtet. Von Edelweiß wurde die unglaubliche Holzzahl von 5400 geſchafſen, während Ludwigshafen nur auf 5040 Holz kam. Durch dieſen Sieg hat ſich Geſ. Edelweiß von allen bisher in Klubkämpfen erzielten Zahlen an die Spitze geſetzt; dürfte ſeinen Titel, aller Vorausſicht nach, auch in der jetzt beginnenden Saiſon behaupten. Schach Das internationale Berliner Schachturnier Die am Sonntagabend beendete fünfte Runde brachte eine klare Führung von Rubinſtein, der gegen Johner gewinnen konnte, während ſein ſchärftſter Rivale Grünfeld gegen Liſt aufgab, als er den Angriffszug des Ruſſen erſuhr. Bogol⸗ juboff, der einen ſchlechten Start hatte, führte das Turmend⸗ ſpiel gegen Spielmann meiſterhaft durch. Die Partie mußte 1705 erneut abgebrochen werden, aber Bogoljuboff hat unbe⸗ Jingte Gewinnchancen. Sämiſch hielt ſich trotz ſeiner ſchlechten Stellung gegen Ahues gut, er gewann einen Bauern und die Abhruchsſtellung birgt für ihn einige Remishoffnungen. Bei Colle machte ſich ein altes Magenleiden bemerkbar, ſodaß er ſeine Partie gegen von Hozhauſen nicht aufnehmen konnte, In der Wertung führt jetzt Rubinſtein mit vier vor Grünfeld mit drei Punkten. Eiteratur * Der Ski⸗Sport. Eine Schule für Anfänger und Fort⸗ geſchrittene von Adolf Zarn und Peter Barblau, Verlag Grethlein u. Co., Leipzig. Dieſes Skibuch hat ſeinen be⸗ ſonderen Wert für denſenigen der fern der ſchneereichen Gefilde wohnt und daher wenig Gelegenheit zum Slifahren hat. Es ſoll das Fundament bilden, auf dem alsdann die Skifahrkunſt aufgebaut wird. Wer das Buch gewiſſenhaft theoretiſch und praktiſch durchgearbeitet hat, der hat ſich die Brücke gebaut, die auf das große, die ganze Skitechnik umfaſſende Buch „Der Ski⸗Fahrer“ hinüberleitet. Das Buch enthält auch alles was man vom Skifahren wiſſen muß. Beſonders behandelt werden Ausrüſtung, Fahrtechnik, Talfahrt, das Steuernfahren, die verſchiedenen Sprünge uſw. Viele Bilder und Skizzen erläutern den Text. Wetternachrichtender Karisruhergandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Ser. Lult⸗ Tem⸗ S2 S 2 2 Wind . e 8 m mm 8 S85S0SRicht Stärn SS Wertheim—— 5 9 2.lleichtſ Regen 8 Königſtuhl 625 758.00 8 8 3SW lleichtſ Nebel 8 Karlsruhe. 127758,2 3 10 5 ſtill— bedeckt 4 Bad. Bad 213——— Villingen 7807599 2 5 1 S lleicht 3 1 Feldbg. Hof1497 630,80 2 2 3SWſchw.] Nebel 0,5 Badenweil.“——————— St. Blaſien— 4 8 14 ſtil]—beiter 2 Höhenſchw. 1————* 3——— In Baden war es geſtern neben zeitweiligen Aufhellungen noch meiſt bewölkt, nachts ſiel leichter Regen, in höheren Lagen Schnee. Die Temperaturen lagen etwa 2 Gr. tiefe rals am Vortage. Die Druckunterſchiede über dem Kontinent gleichen ſich aus, mit Ausnahme des ſüdöſtlichen Deurſchland, wo ein Teilwirbel ſich zu vertiefen ſcheint und ausgedehnte Regenfälle verurſacht. Bei uns bleibt die Witterung im weſentlichen noch wechſelnd bewölkt. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: mit einzelnen Niederſchlägen, etwas kühler achtfroſt). Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gam b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt ſpiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politit: Haus Alfred Melßnen.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalvolitit und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: ſeranz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E Stötzner. R Johanna beim Tanz. nahmen Huhneraugen Fruher „Fur den Selt lon Tanz mir allen sinn, „Lebewohlts gebrauchte, Ae, ioh notte Tünzerin! das herüühmte, von vlelen Aerrten empfohlene— 5 Umit drucemidernd 0 nd 1 eiben 4 erndem Filzring tür aie Zehen u Rüge ür die kußsohſe, Blechd se ſh Eilaster) 78 wig., Lebewoni⸗ 80 Len empfinaliche üte und Fußerhssed, chaehtsfeaS8derfabf⸗ erhüſiſich in Apotheken und Drogetien Ea We Iladereuen Maabeiner E schaden 4711“ Cold Cream und 4711 Matt-Creme sie widerstandsfähig gemacht. Allabendlich wi 14i“ Cold Cream sanft in die Haut E Am folgenden Morgen erfreut der Anblick einer reinen, zarten Haut.— 470 Matt⸗ Creme ist für den Tag der ergänzende Schönheits-Creme. Wind und Wetter aicht der Haut, hat natürliche Pflege mit —— Nar echt mit der ges. geach 7(Rlau. Geid.Etikette) 2— 9 5 —— F——————— ———— 6. Seite. Nr. 518 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗lusgabe) Dienstag, den 23. November 1920 —.......—..................——— 5 v. H. Dividende Die Gründung des Drahtverbandes Der Bericht des Vorſtandes ſchreibt über die Entwicklung des verfloſſenen Geſchäftsjahres, daß die Abſatz⸗ möglichkeit nicht ſo war, daß man den Betrieb durchweg voll beſchäftigen konnte. Insbeſondere verſagte zeitweiſe das Inlandgeſchäft in ſtarkem Maße. Hierdurch ergab ſich ein wenig geſundes Abſatzverhältnis, weil die Exportpreiſe anhaltend ſehr ſchlecht waren und das Durch⸗ ſchnittsergebnis ungünſtig beeinflußten. Die ſchlechten Preisverhältniſſe am Drahtmarkt drängten denn auch dazu, die Beſtrebungen zur Bildung eines Syndi⸗ kats zu verwirklichen und ſo iſt der Drahtverband am 1. Januar 1926 in Kraft getreten. Es iſt ein natürlicher Vorgang, daß bei der allgemein ſchlechten Wirtſchaftslage auch der Verband im Anfang mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Da auch bedeutende Mengen Vorverbandsgeſchäfte vorhanden waren, war mit einer eigentlichen Auswirkung des Syndikats im verfloſſenen Geſchäftsjahr nicht zu rechnen. Obſchon ſich die finanziellen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe unzweifelhaft etwas beſſerten, war doch, namentlich in den erſten Monaten dieſes Jahres, die Zurückhaltung der Kundſchaft noch ſehr groß, ſo daß es auch dem Ver⸗ band ſchwer wurde, einen einigermaßen befriedigenden Pro⸗ zentſatz der Quoten zu erfüllen. In den letzten Mona⸗ ten hat ſich aber die Abſatzmöglichkeit gebeſſert; die Werke werden laufend mit Aufträgen verſehen, die eine angängige, ſich vielleicht noch ſteigernde Beſchäftigung unter der Aegide des Drahtverbandes erwarten laſſen. Die Ver⸗ waltung glaubt, daß trotz der noch unſicheren Wirtſchaftslage, die eine Vorausſage erſchweren, die Ausſicht auf ein beſſe⸗ res Ergebnis für das laufende Jahr berechtigt iſt. Einſchließlich 44 130/ Vortrag ſtellt ſich der Rohgewinn auf 284 320(268 485) //, Unkoſten beanſpruchten hiervon 185 210(181 440) /, ſo daß ein Reingewinn von 99109 (87 045)/ verbleibt. Der HV. vom 30. Nov. wird vor⸗ geſchlagen, hieraus 40 763(42 914)% für Abſchreibungen zu verwenden, 5(i. V. 0) v. H. Dividende auf das AK. von 900 000/ auszuſchütten, den Reſt von 13 346/ vorzutragen. Die Vermögensaufſtellung zeigt in ihren einzelnes Kon⸗ ten nur unweſentliche Veränderungen. U. a, ſtehen 428 215 (517 502)/ Debitoren und 349 807(316 148) 1 Warenvorräte 525⁵ 340(594 460)/ Kreditoren gegenüber. Zur Verbeſſerung und zum Ausbau verſchiedener Fabri⸗ kations⸗Abteilungen benötigt das Unternehmen neue Mittel, worüber die HV. zu befinden haben wird. In welchem Aus⸗ maße eine Kapitalerhöhung vorgenommen werden ſoll, ſteht auch heute noch nicht feſt. Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG., Mannheim Verluſtabſchluß Die bereits 1924 einſetzende Wirtſchaftskriſe, die — im Berichtsjahre 1925 verſchärfte, wirkte ſich für die ge⸗ amte Werftinduſtrie, ſo auch für die Geſellſchaft beſonders ſchwer aus, weil die Kapitalverluſte aus der Inflationszeit uſw. hemmend auf die Unternehmungsluſt der⸗ jenigen Gewerbezweige einwirkte, die zu ihren Kunden zählen. Beſtellungen auf Neubauten blieben faſt gänzlich aus und Reparaturaufträge aus Rheinſchiffahrtskreiſen wur⸗ den nur in beſcheidenſtem Umfange erteilt. Damit nahm das Jahr 1025 für das Werk einen unbefriedigenden Ver⸗ Jauf, ſo daß ſich das Jahresergebnis ungünſtig geſtaltete. Das Fabrikationskonto verzeichnet 594 892(489 700) 14 Betriebsunkoſten erforderten 286 546(243 504) /, die Hand⸗ lungsunkoſten und Steuern 263 995(221 754) /, ſo daß ſich nach 86 194(58 471), Abſchreibungen ein Verluſt von 41842/ ergibt, der ſich um den Verluſtvortrag von 34030 ¼ auf 75 872/ erhöht. Die heutige HV., in der drei Aktionäre mit 55600/ AK. vertreten waren, genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache die Bilanz und beſchloß den Berluſt auf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz ſtehen bei 600 000% AK. 641 061(613 999)/ Materialien und Fabri⸗ kation und 284932(230 453) Debitoren 1172 534(1 104 612)/ Kreditoren gegenüber. 80 g Neue Kapitalherabſetzung der H. Fuchs Waggonſabrik AG. in Heidelberg. Wie verlautet, ergibt ſich für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr eine ziemlich erhebliche Unterbilanz, die durch eine nochmalige Herabſetzung des AK. getilgt werden ſoll. Die Kapitalreduzierung ſoll eine ziemlich ſcharfe ſein, um bei dem Wiederaufbau der deut⸗ Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit k verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit-- verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 23. November 22. J 28. 22..23. Bank⸗Akkien.. TRhein Braunk. 253,0244,00Enzinger⸗Union.94.— Alg. D. Creditbk. 145.0145, 28.J Satew. Heilbronn.141,0Eltling. Spinn.. 205..205,0 160.00160,0 Tellus Berghau. 98.5098,Faber, Joh. Blei 105,0105,0 Badiſche Bank..160,0.160,0 BK.u, Caurähütté 86,5088,500 Farbwerk Mühlh. Bankf. Brau. Ind. 173,5178,0 G. Herbenind. 559.08815 aur Sodencz 779.5,174.0 Cransport-Alelien. Peeckt 44,.1344,75 —Hapagg 179, 2 r. 81,— Peon u iouth 14.0f810 Arbdeuiich, Liod 171..169,0 Prankf, Por.4. Wit 32,—92, Ter i Nrn. B 20 9 56/. 0 Seſterr S.—— Gatgſed9e 5. 24027800 Teunhe Baur 183,7(181,5 Baltimore& Ohi0 57,— S S H 140.0 65, Sudunrie-Alttien. Cren Biger 540580 D Haberſee-Bani 121.7120.) Eichb.⸗Mannh.. Srün Sufinger: 7079.0 B. Bereinsbank 112,5/112,0f. Kempf,Sternb. 150,5 158,0 Haids Reu, Näh⸗-51.—51.— TPisconto-Geſ.. 175,2173,0 Mainzer St. A.„—Hammerſen.. 122.7121,0 IBesbner Wutf 163.0161.) Schöfferh. Bindg. 268,0281.7/Zilpert Armamrf. 170ſ1170 rtſrt. Hyp.⸗Bant 148,0149.0 Schwartz⸗Storch. 145,0—— Hir Se 197˙0 114,0 Meſoüt...G. 185.0178,0 Werger 139,5 140,00 Hoch- und Tiefbau 102,0100,7 1Mitteld. Ered.⸗B 154,0151,0 Adt, Gebr..... 43,85.45,75 Holzmann, P il.. 157,5154,2 Nürnberg. Vs.⸗B.———Accumulatoren.—, Holzverkohl.⸗Ind. 80 67.— Deſter. Cred. Anſt.15/..20 Adler Oppenheim——126,0 Junghans Stam. 100,088,— Pfalger Hyp.-Bt.18.0ſ158,0 Kdler Leer. 119,0110,0 Nammg. Kaſſersl.—.—— KlAcedant 161,51 41 E. G. St.⸗A. 8 162,5.— 46,50 Rbenn.H0r. Baut 1544 120 150•0 1487 Klein S 4 Becker 92,—85,— Sh0d. Pisconto 160.01 Bahnbed⸗Darmſt. 34,—33.75 Knorr, Heilhronn 156,0150.0 Wiener Bankver. 5,75 El 60 8* 7— 7̊— —.——— 7„74—172.— Rannberl0ef 25 f00 Sab 6, 35·0, Teabmeger&. Co. 140,8.7 ankf Allg-Berf 112.0 111.0 Bezriſch. Spiegel 54,—64.—(ech Aubsburg 119.21165 Sbere Pesſ⸗Ge—. P en, ederet Je 103,108.5 5—4 Reu Ritv—.——.—[BergmGlettr. 186.0180,s Sudrweſge, Walzm 108,2108,5 rantj. R. u. Bing Metallwerke 50,50 50,—Lutz Maſhinen 42.—40.— Porbene,Ce fffe Se e .175.5 171 55 5 Malnkroftwerke 001070 —.— Gen 114.7111.7/ Cement Kartſtadt 150,0—,— Riag, Mohlb. 125,01270 ID.Suremb. Berg 176,0 172,5 Chamotte Annaw 65,—64,.— Mez Söhne—.—. Eiwell, Bergwrl 170.0 168.0 Cont. Rürnd. B88 150.9 Retaren Peuß—r 1Gelheni. Bergw. 178,7175.5 Daimler Motar. 113.999,8 Notorf. Oberürl. 976015 Oelſenk. Sußſtahi— D. Gold-u. S Anſt 168,0 190.6,Recar. Fahng.. 114,035 THarp. Bergbau 193,5188,0 Dyckerh.& Widm. 76,2575,—Reh. pier——63.— J2 Echereieben 148 0l48.00 Süngler Sweibrac.——.—(Peiz Unon Seet. 20,1250 Kali Salzdetf...———Dürko pwerk St. 86, Pl. Nähm. Kayſer——66,85 Kall Weſteregein 168,5 156,50 Hüſſeld-Rat. Dürr 46.7545.— Poeſen 1145,— 46.— Klöckner⸗Werke———Ciſen Kaiſerslaut. 60,5061.— 8— 70.50 TRannesmannr. 190,0187,5 TClettr. Licht.K. 159,0 19110 5 10 4 ch. 110,0106,0 TSberbedarf... 111,5113, Clſ. Bad- Wolle. 59,40 665 heineten 1 Cin 1400f77 90. Eiſen(Caro) 13.——— EmagFrankfurt⸗-.360.351½ Rheineleftr. Sta. 168,0647.7 Bbenix Berabau 184,7131,l Emaille St. llrich 51,50.55,— NRb. Malch. Leud. 56,—l58,— — 2 — . Süddeutſche Drahtinduſtrie AG. in Mannheim⸗ Waldhof ———————— ſchen Waggoninduſtrie die notwendige ſichere Baſis zu ſchaf⸗ ſen.— Die Unterbilanz wird uns von der Verwaltung be⸗ ſtätigt, doch kann über alle andern Fragen noch nichts End⸗ gültiges mitgeteilt werden. 1 Rheiniſche Elektrizitäts⸗AG. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung der Geſellſchaft betr. 4½ und 5proz. Teil⸗ ſchuldverſchreibungen im Anzeigenteil vorliegender Nummer. ⸗l⸗ Zuſammenſchluß in der Beleuchtungskörperinduſtrie. In Kreiſen des Beleuchtungskörpergroßhandels hält man die baldige Verwirklichung der Zuſammenſchlußbeſtrebungen zwi⸗ ſchen den führenden Firmen der Induſtrie. Hugo Schneider, R. Friſter, Gebrüder Iſrael und Erich u. Grätz für durchaus wahrſcheinlich. Das Zuſtandekommen eines ſolchen umfaſſen⸗ den Konzerns wird inſofern begrüßt, als dadurch eine zentrale Reglung der Preisfrage ermöglicht würde. Der Zuſammenſchluß dieſer Firmen würde mit großer Wahr⸗ ſcheinlichkeit zur Errichtung einer Preiskonvention mit dem Handel führen. Eine Ausſchaltung des Großhandels wird nicht befürchtet. Obgleich insbeſondere Gebrüder Iſrael eine ausgedehnte Verkaufsorganiſation beſitzt, iſt die durchaus großhandelsfreundliche Einſtellung ſämtlicher in Betracht kommender Konzernfirmen eine Gewähr dafür, daß man die Stellung des Großhandels im Beleuchtungskörpergewerbe nicht beſchränken wird. * Wurzener Kunſtmühlenwerke und Biskuitfabriken vor⸗ mals F. Krietſch AG. in Wurzen. Der AR. ſchlägt einer a. o. HV. Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis von 4 zu 1 ſowie Wiedererhöhung auf 4 100 000/ vor durch Ausgabe von Sproz. ab 1. Mai 1927 dividendenberechtigten u. nachzahlungs⸗ pflichtigen Vorzugsaktien B. Die Aktionäre, die eine Zu⸗ ſammenlegung abwenden wollen, können auf jede Stamm⸗ aktie von 50/ gegen Zuzahlung von 37,50/ eine Vorzugs⸗ aktie B von 50/ erhalten. Den Vorzugsaktien iſt außerdem ein Genußſchein ohne Stimmberechtigung beigegeben, der mit 10/ getilgt wird. Das Stimmrecht der Vorzugsaktien Buch⸗ ſtaben A ſoll außerdem von 20 auf 5 herabgeſetzt werden. Bei Genehmigung dieſer Sanierung wird von befreundeter Seite ein größerer Poſten Vorzugsaktien übernommen werden. Ferner iſt beabſichtigt, eine erſte Hypothek oder eine hypo⸗ thekariſch ſichergeſtellte Obligationsanleihe aufzunehmen. Abſchlüſſe: :: Der Verluſtabſchluß der Bamag⸗Meguin AG. Nach 759.998(1 060 000)% Abſchreibungen und 1868 542(1 710 000) 14 Unkoſten Verluſt von 845 166(i. V. Reingewinn 30 309) Jl. Das ungünſtige Ergebnis ſei in erſter Linie bedingt durch die verluſtbringende Abwicklung von Aufträgen, die von der früheren Meguin AG. übernommen wurden. Der Geſchäftsgang habe ſich in letzter Zeit gebeſſert. :o: Gießerei und Maſchinenfabrik Oggersheim, Paul Schütz u. Co. in Oggersheim(Rheinpfalz). Der Abſchluß für das GF. 1925/26 weiſt einen Verluſt von 17073/ aus, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Das geſamte AK. be⸗ findet ſich bekanntlich im Beſitz der Koelſch⸗Fölzer Werke AG. Beide Geſellſchaften arbeiten eng zuſammen. :: Th. Goldſchmidt AG. in Eſſen. Wie verlautet, ſoll für das Jahr 1926 die Wiederaufnahme der Dividenden⸗ zahlung für die StA. der Geſellſchaft in Ausſicht genommen werden können. ꝛ2: Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik AG. Wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, wird die Geſellſchaft in ihrem Abſchluß für das Jahr 1925/26 entgegen früheren Er⸗ wartungen einen Betriebsverluſt ausweiſen. Zurzeit iſt die Lage namentlich in der Röhrenabteilung gegenüber dem Vorjahre weſentlich gebeſſert. -: Deutſche Petroleum Ac. in Berlin. Nach Blätter⸗ meldungen ſoll ſich für 1925 bei 24 Mill./ Kapital ein Ver⸗ luſt von bis 2,5 Mill./ ergeben. Eine Beſtätigung der Verwaltung war bisher nicht zu erhalten. ꝛ Deutſche Niles⸗Werke AG. in Berlin. Einſchl. der aus dem Zwangsvergleich ſich ergebenden Verluſte 2 102 000/ Geſamtverluſt. Der HV. vom 14. Sept. ſoll demgemäß An⸗ zeige nach§ 240 HGB. gemacht werden. Durch Verwendung des Reſervefonds in Höhe von 228 000/ und durch Herab⸗ ſetzung des AK. von 2820 000/ auf 1 Mill. J, d. h. durch Zuſammenlegung der StA. im Verhältnis 14:5 und durch Einziehung der der Geſellſchaft unentgeltlich zur Verfügung geſtellten Aktien Lit. B ſoll die Unterbilanz beſeitigt werden. Der HB. ſoll weiter die Aufhebung des JG.⸗Vertrages mit der Riebe⸗Werk AG. vorgeſchlagen werden. :: Bayeriſche Bierbrauerei Lichtenfels AG. in Lichtenſels. Für 1925/6 wieder 10 v. H. Dividende. :: Brauerei Amberg vorm. Aktien⸗ und Fentſchbrän in Amberg. Reingewinn 127 174(154051)/ 7½(875) v. H. Div. 22. 23. 22,28. 22. 23, Rhenania Aachen 79.—76,150Zellſt. Waldhof S1238,5225,0 30% D. Reichsanl. 0,8600,350 Riebeck Montan. 186,0 186,0 PZuckerf. B. Wag 115.0119.0 4½%.9.⸗Sch. Rodberg Darmſt. 15.——— rankenth 91,5095,50 4% B. Schutzg, 017,25 16.45 JRüttgerswerke. 138,0187,0 114.5 120,0 4% D. Kc1 90 1417,2516,45 — 8 9 Schlinck& C. Hbg.—.———Zuckerſ. Offſtein.145,0158,0 Sparprämie. 1919 0,460—.— Schnellpr. Frank. 88,50 82,50 114,0/120,0 5% Pr. Schaßzanw.———. Schramm 5 5 1 Zuckerſ. Stuttgart 115,0.119,5,40% do do.—..— JSchuckert, Nrbg. 1 4% Preuß. Konſ.——3 Schabſobeit Hes⸗ 65,—65.— Freiverkehrs-Kurſe, E 05 b. Konſ. 930.100 Seilinduſtr. Wolff 90,— 67—Elbeifeld. Kupfer———80%—.—0,750 Se. 0 203..108,5 Sa upfer—.——.— 4, oent 21510** S üdd. Draht-.—.. 2 /0/ do. abgeſt. 0,740—,— .Led.St. Ingberi——.— Mansſeldeg..135.5 124,0 9% do. von 1805———.— Uhrenfobe⸗Hur. 92— 92.— fl E 0,ſ740 renfabr. Furtw. 32,— 32,— 7⁰ o.— Ver, deutſch. Oelf. 76,.— 72— hm. Kohlenanl. 14.2014,20 0% 925— 3. Aüreen 68,50 63.— Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P. 1,80 Ber. Uliramarinf. 164,0 165,0 4½% Nhm.1914—,. 3/, do..25.,25 Ber. Jellſt. Berlin 124,3 12533/“„„1902—.——.— 4% Heſſ. v. 89 u. 96 0,740 0,730 Vogtt.— St. 91—91.50 4½0 10904/5——.— 8¼% abgeſt.—, Boigt& Häff. St. 117,7117,5/5% b5 Reichsanl. O, 7900, 765 3/o—.—.— Volthom. Seil.K 64.— 65.— 40% do unk..1925—.——,— 4% Säch. St.⸗A.19— Wayß& Freytag 141,0.187,53% D. Reichsanl, O,73200,690 4% Württ..1915 0,720ʃ0, 700 Berliner Vörſe vom 23. November Banle⸗Aletien. TAüg-Clektr-Oeſ 164,7160.6 Peutſche Kau. 125,520.0 Bank f. el. Werte 159,0155,2] Anglo-Et. Guand 119,9106,1 JDeutſche⸗ Maſch. 120,3117,5 Barmer Bankver. 14J,1145,90 Anhalt. Kohten 118.9 121,0 Deutſche Steinzg. 161..184,0 TBerl. Handelsg. 276,0267,5 Annener Gußſtahl 376535,— Deutſche Wollw. 71.75ʃ11.— TCom. u. Privatb. 193,2189,5 Alhshegi Zellſt. 150,1148,7 Deutſch. Eiſenh. 89,6589,25 THarmſt. u..⸗B. 262,5257.0 IDeutſche Bank. 18,0180,5 THt. Ueberſee Bk. 122,0.118,5 TDisc. Command. 175,0172,5 J. P. TDresdner Bank 161,5,160,0 J1Mitteld. Kredb. 152,0150,0 Reichsbank... 160,5 160,8 Rhein Ereditbank 137.0 136,0 Süddeutſch. Disc. 161,0 160,0 Cransport⸗Aketien. Schantungbahn E0 87 — Lok. u. Str. 178,0175,5 Südd. Eiſenbahn 139,5 133,2 67.7598 —— 69090 Waggon—.——.— 4% Bayr. Eiſ-Anl..740—.— Augsb.⸗ Balcke Maſchin.—.——,— Dürener Metall 101.2 101,0 Bamag⸗Meguin 57.—59,50 Dürkoppwerke, 87,25 emberg 228,0225,0 Dynamit Nobel 166,0160,5 TBergmann Elkt. 164,0159,3 Elberfeld. Kupfer—.—— Berl.⸗Gub. Hut 287,0290,2 Elektr. Lieſerung. 153,0148,0 TBerl. Karler.Ind107,5105,6 LElktr. Licht u. Kr. 155.0154.0 TBerlin. Maſchb. 115,6112,10 Emaille Ullrich 57.5055,75 Berzelius Bergw.———,— Enzinger⸗Union 94,5093,.— Bing Nücnberg 50,1549,65 Eſchw. Bergwer! 170,9169,5 Bismarchütte. 13.G. Farbenind. 339,5329,7 TBochum. Gußſt. 175,5178,0 Feldmühle Papier 157,01 Gebr. Böhler Kco— 5 elten& Guill. 160,7158,0 Braunk. u. Brilete 165,0103,0 R. Friſter.. 1600,087— Baltimore.. 67.7858.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 70,271.— Juche Waggon 9,5250.578 1Deutſch⸗Auſtral.— Panan 115,0112,0 Gaggenau.⸗A. 68,.—68,50 Buderus Eiſenw. 115,3112,0 Gebhard Textil 103,0 10²,7 THapag„.173, T9.-Südamerita 192,5 168,0 Chem. He 7821750 5890„Heyden. 132,1129,0 FGeiſent. Bergw. 178, TRarddiſch 2000 170,2 168.0 Shem. Henk. 183.90195 9 Geiee10560.5065.— Roland-i Sheir e, Ser s. 66.5006 Ve en Elb J1 84.—84•15 Concord. Spinner 105,5103,0 German. Portl-3. 170,0168.0 erein. Elbeſchiſt 64,.—84,15 THaimler Benz 112.5106,1 Gerresheim Glas 141,5142.0 Induſtrie⸗Aletien. T Deſſauer Gas 172,7169.3 TGeſ. f. elkt. Unter 177,0174,0 Accumulatoren.147,5144.0 Toötſch.⸗Luxemb. 175,7/173,3] Gebr. Goedhardt 99,—105,0 Adler& Oppenh. 120.00.Eſſend. Signi 11.5 103, Holdſchmid Tb. 143,2140,2 Adlerwerke... 113,6,110,0] J Deutſche Erdöl 184,7179,3 Goerz C.... 36,.—36,— N.-Gf. Verihrew. 157,5 160.5] Deutſch. Gußſtahl 125.0128,0] Gothaer Waggon1.—22, Aiexanderwerk. 88,— 66,75 Deutſche Kabelw. 115,5114,6 24,2ʃ122,5 — Gritzner Maſchin. 1 ————— 4* Die Verhandlungen über den Zuckerzoll. Die Vetz nehmung der Sachverſtändigen der zuckerverarbeitenden der zuckererzeugenden Induſtrie vor dem Reichswirtſchaſtst hat, wie wir hören, bisher ebenſowenig zu einer Einign über die Zollerhöhung geführt, wie die am nächſten Tage 0 Reichsverband der deutſchen Induſtrie abgehaltenn 9e gruppenverhandlungen. Die Hauſſe der Zuckerpreiſe in 990 der angekündigten Einſchränkung der kubaniſchen Produkti r⸗ dürfte übrigens auch dort, wo man für die erhöhten Zucken zölle eintritt, zu der Anſicht führen, daß die Erhöhung heu nicht allzu dringlich betrieben zu werden braucht.. 7. Preiserhöhung des Kupferblechverbandes. Der Kupf 6 blechverband in Kaſſel hat mit Wirkung ab 20. Nov. ſeite Grundpreis abermals um 1/ und zwar auf 17 1 Grundpreis ab Werk erhöht. Die letzte Preiserhöhung w am 13. Nov. um denſelben Satz. Vörſenberichte vom 23. November 192⁰ Mannheim ſehr ſtill und ſchwächer Bei ſehr ſtillem Geſchäft neigten die Aktienkurſe, namee lich für Terminwerte, zur Schwäche. J. G. Farben wur 1 mit 331 notiert, niedriger waren auch Waldhof mit 2²⁴. die Kaſſamarkt lagen Zuckeraktien feſt, im übrigen waren 10 Kurſe faſt unverändert. Es notierten: Badiſche Bank in, Pfälz. Hypothekenbank 154.25, Rhein. Creditbank 137, Rogg, Hypothekenbank 153, Südd. Disconto 160,.G. Farben 1 Rhenania 77, Brauerei Durlacher Hof 121, Sinner 81, Sell heimer Verſicherung 125, Continentale Verſicherung 87, 26, wolf 65, Benz 110, Bremer Oel 70., Gebr. Fahr 43 10 Fuchs Waggon 0,53, Karlsruher Maſchinen 45, Brc 0 Konſerven 54., Koſtheimer 100, Mannheimer Gummi 99 Nähkaiſer 66., Zement Heidelberg 128, Rheinelektra 22ʃ Wayß u. Freytag 138,5, Weſteregeln 154, Zellſtoff Waldhof ei⸗ Zucker Frankenthal 95., Zucker Waghäuſel 120, alte Rhein briefe 12,80, Kriegsanleihe 0,765. Frankfurt ſehr ſtill und ſchwach 1 Die Börſe eröffnete heute ohne jede Anregung in 10 gemein luſtloſer Haltung. Kaufaufträge lagen faſt gar 14, vor. Die Spekulation ſchritt zu Glattſtellungen. Da gebotene Material fand nur unwillig Aufnahme, dc an berufsmäßigen Börſenkreiſe alle zu ſtark engagiert ſind. 1 nahm daher nur Stützungskäuſe vor, um die Kurſe nicht er⸗ zu ſehr abfallen zu laſſen. Trotz alledem ergaben ſich elen hältnismäßig große Kurseinbußen..G. Farben eröffn der beiſpielsweiſe 7 v. H. niedriger und ſelbſt der Markt Zellſtoffaktien mußte ſich Kursabſchwächungen bis 5 v. H. 9 fallen laſſen. Einzig Zuckeraktien ſtanden etwas in frage und befeſtigten ſich durchweg um Zv. H. Im we Verlaufe konnte der Abwärtsbewegung zwar Einhalt gece⸗ werden, zu Kurserholungen langte es aber kaum. 9 ſchäft war am Schluß weiter ſehr ſtill und zurückhaltend·. Berlin ſchwach kein Dem heute vorherrſchend ſtarken Angebot ſtand den irgendwie genügendes Gegengewicht gegenüber. uß befürchtet man wegen der Angriffe gegen Streſemann allen — politiſche Schwierigkeiten. Die Verkäufe übten auf ruß ſpekulativen Umſatzgebieten einen recht empfindlichen Boer aus. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen. 0 6⸗ zweiten Börſenſtunde machte ſich etwas mehr Widerſtage fähigkeit bemerkbar. Erholungen von Bedeutung traten D1 nicht ein. Der Geldmarkt behielt ſeine Flüſſigkeit auch. Zinsſätze änderten ſich nicht. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ u. Skee .Maſch 131,8131,8 Donnersmarckh. 127,0125,0 C Traiſich Nodemder. Robember Arſtät ge in.-M. Für E LE. 25 Hodand.. 100 Gulden J160,21 169,03, 168.23,.169.65, 16.70,J 10 Buenos⸗Aires 1 Peſ..,709].713.709.713] 1. 7 Brüſſel. 100 Belga 500 P⸗Ir. 58,53.58,67 56.53 58.67 52.5⁰ 46 Sslo 100 Kronen 108,49 108,77 108,01 108,29 113.50 4⁵ Stocholm.... 100 Kronen 112,23 112,51 112,22 11²,50 112.50 5 Kopenhagen... 100 Kronen 112,09 112,37[112.09 112,37[112. E Danzig... 100 Gulden 81,62 61,82 81,61 J81,81 93•5⁷ 8 Liſſabon:.. 100 Eskudo 21,52521,575 21.525 21.575453, 7⁵ Helſingfors. 100 finnl. M. 10,58 19,52 10.581 19,521.— Italien. 100 Lire17,28[17.32[17.70,[17½74 90.5 5 London 1 Pfd.20,399 20,451[ 20,403] 20.455 22.96 4 New⸗Bort.„ 1 Dollar.2074217.2084.218[4, 76 Paris..„ 100 Franken 14,94 14,99 14.90 14.94 31.20 3⁵ Schweiz..„„ 100 Franken 81,08]81,28 81.10 51.30 81. 5 Spanien:... 100 Peſeten] 68,)J,63,0969.5768052 60l Japan** 2,067 2,067] 2,071.45 10 Konſtantinopel. L tark. Pfd..128] 2188 2129] 2159.370 5 Rio de Janeire.. 1 Milxeis] 0,516 9,518[0,512].514 170 7 Wien.... 100 Schilling] 59,36 59,50[59,365 59.505.062 55 Brag 100 Kronen 12,459 12,40912.459 12.499 806%7 Südſlawien. 100 Dinar 2,42 7,44 7,422] 7,442 63.562 5 Budapeſt.. 100 600 Kronen].892] 8,912] 5892.912 8 7 Sofiia. 100 Leva 3,085.945 3,.087.0478— 11⁰ Athen.„„„ 100 Drachmen[5,22 5,24 5,23 5,25— Kairo 1 Plfd. 20,924 20,976 . 22. 28. 00 09—0 Grkrftw.Mhm.0%——.—Toberſchl. E Bed.— Heldburg 1509 Gebr. 64.—64,— TSberſchi. Eiſen. 112,5110,5 Socſeeshen 7130 1100 Grün E Bilfinger 181,5127,0 PSberſchl. Kotsw 153.0147,1 Krügershall Hand.05 6— Gruſchwitz Teptil 79,7579,— Orenſt.& Koppel136,9182,5 Petersb. Int..30— 660 ackethal Draht.. 96,—93,25 TPhönix Bergb. 163.8181.7 Ronnenberg 65(0 Zalleſche Maſch. 156,6157,0 Taolute W009. 74,8574.05 Ruſſenbank 7— 651 Hammerſ. Spinn 126,0128,5 Reisholz Papier. 270,0270,0]Sichel& Co. 15,9400 Hannod..Egeſt. 117701140 TRhein Brauntht. 251.00248.0 Sloman Salpeter 12,010% Hann. Waggon 8„—Rhein Chamotte 79,1575,325 Südſee Pbosphat 46—65, Hanſa Lloyd.. 78,7575,500 Rhein. Clektrizität 149.0146,0 Ufa.. 1159 Hbg.⸗Wien Gum.——Rhein.Maſch Led. 54,5058.— a) Reichs⸗u· Slaa, 96.— Harkort Bergwrk. 69,—69.— LRheinſtahl.. 212,5208,7 Oomdanleihe 85.—7 Harpen. Bergbau 192,1188,0 TRhenania Chem 79.— 77.— Holl ante 263 Hartmann Maſch, 58,8557,25 Romb Hütten.14,7514 Rei arſchät 1¹4¹¹ 9410% Hedwigehütte. 164 2160,2 Roſiter Braunt. 126,0 1250 Reichsſchab. x 900 Hülpert Maſch. 65,5066,— Roſiter Zucker.. 86,7584,50 1924e1.4000% innbr. 4. Auſſerm. 96,80ſ9,50 LRürgerswerte 130,5190,0 3% F. Reichsanl,.09 0,08, Heiee ee 58103,7.164, 9 35/%5 10.)0. Tet E.Et Se 8958 S. öcd Reitun 80 THohenlohe⸗Wrk. 79 2 157,0153,2 FSchubert 13. 230,2280,5 „Holzmann ubertsSalz. 230, Horchwerdera.. 125,0ſ1e5.0 TSchugert K. C. 34.08%%„ 0500 Fhumboldtxraſch.25 01.50 Stem.& Halske. 202,0198504% Baver. Anl. ,/40.0 TJiſe Bergbau 270,0261,0 Sinner.G..02,—78,753/% Bayer- Ant 676137 M. Jüdel& Co. 140,51400 Stettiner Bulkan. 57ſ64,59/5% B. Kohlenant 13.95 9. Gebr, Junghans 88.—(.75 StoehrKammgrn. 16,7/186.5 9½ Pr5 alienl..40.0 Kahla Porzellan.98,.—97.75 Stoewer Rähm. 178,0017609% Roggenwert. 9 7⁰.5 Kaliw. Aſchersl. 150,0145,2 Südd Immobil. 80,—78,25 58, Ro nrentb. 3².0 Karlsr. Maſchin. 48,25.45,50Teichgräber... 5g; 970 Sach Brauni 2 J 1 8 Vandſch.Rogg · uwe .M. Kemp.. rEThoerldelſabri 1* Kiöcnerwerke 158,7159,5 Aenwerte 63,2550,—[b) Ausl. Neuke— C. H. Knorr.. 151,2152,0 Ver. B. Frkf, Gum. 81.—50.—%% Mexikaner 24.15 7⁰ Kollen& Jourdan84,50ſ68,—Ver Ehem Charl. 154,0 183,5 43% Beſt, Schabo 260 Köln Rontweiler 165,) 186.0 B. Hiſch, Rickelw. 188.0f16,5 4%„Gelbne—70 2 —— 2 — Gebr. Körting. 105,5104,0 BGlanzſtoff Elbf. 335,0342.04%„ cond, Rte. 720 Koſtheimer Cell. 99.—.87,80 P Schuhi Akns 65.—.0,50 4 5 Glüberrte——— Kyifhäuſer⸗Hütte 60,7568,50ſ Ber. Stahlwerke 159,0147,5 4½%, Papierrte. 7560 0 Lahmeyer& Co. 55 Ab. ml. 70,75% 1 — 18/3/ BStahlw v. d. Zyp 210,0—,4% Türk. Ad.⸗A Laurahütte.87,7588,75 Ver. Ultramarinf. 164,71600* Bagd.⸗Ci Linde's Eismaſch105,0152,00 Vogtländ. Maſch. 90.—69,5040/, 72³ Lindenberg...09,7570,— Wanderer⸗Werke 138,0190,0 40/ Turt. unt An 17.65 TCarl Lindſtröm 188.0187.00 Weſer Atl.-⸗Gel. 56,—f65,— 4%. Hollob. 1013 J% Lingel Schuhfabr. 104,7 63,—T Weſtereg. Altan 168.0,189,.““ 2008,7973 214 F Linke& Hoffm. 87,7563,—Wiaing⸗Cement. 140.7,187,9 S ſoüSt- M913 24.85 Ludw. Loewe& Eo 224,0219,0] Wiesloch Tonwar. 108,71107,0 4½%8f„ 101 24.10 C. Loreng.... 118,5117,5 Witener Stahl 70.1570,—4%„„ Goldrte 4,50 Lothr. Portl.⸗Cem.,— Wittener Hußſtapi 136,0 139,0 4%„. Kront 21, Magirus.⸗G. 64,.—64,— Wolf, Bucau.. 63,7552,75 90/ Oe. H, Sib.alte. IMannesmann 190,2,186,5 Zellſtoff Verein 8/ Se-UiNSr(l 17. IMansſeld. Akt. 130.0188,2 Beüitoff Waldhof 254,7225,0 4% Se.Goldprioß—— Mech. Web. Lind 197,5196,.60% SüdöC- a. Mix& Geneſt. 124..121.8 Freiverkehrs⸗Kurſe..60%„ neue Pr.—. Motoren Deutz 76,6575,50 Adler Kall. 41/2.——5%„Obligat, 36.50 — 2— 82. ——————— ————— —————— 2 22 N NN Motorb. Mannh. 41,2541,75 Bergb. Präfid..—,— 4700% Müal. Setf 35 Mülheim Berg.154,0154,7 Benz⸗Motor 07,0 4%„ Reckar. Fahrzg. 113,0113,0] Deutſche Petrol.. 83,.—— 4½½%„ 1Rordd Wollk. 4133,11153.7 Diamond... 24,65 24,255% Tebuon — 7111 2165 3 tehee. 5 Di — — R 9 5 0 9 — 7 30%„„ 45000• Scheidemantel. 99.8559,65 40% Prt. Konſols.44002 * 810.60 Dienstag, den 28. November 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Doffentlicher Vortrag Mittwoch, den 24. November, 8 Uhr abends (Alter Rathausſaal) 54760 Der kommende Rieson-Kaszaukampk Wollene Unterkleider — 2 2 * Ein Anzeichen des Weltendes. 8 8 Reoner: Prebiger N. Prüll. 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Die Spruchſtelle hat für nominell PM. 1000.— dieſer Anleihen folgende Barwerte feſtgeſetzt: Anleihe 1919 RM. 11.45, Anleihe 1920 RM..45; Anleihe 1921 RM..—; Anleihe Es werden daher vergütet für PM. 1000.— Schuldverſchreibungen einſchließlich 29% Zinſen für 1925 und 39/ Zinſen für 1926 und für die Monate Januar und Februar 1927 auf die in No. 44 des Deut⸗ ſchen Reichsanzeigers vom 22. 2. 1926 peröffentlichten Aufwertungs⸗ Nennbeträge: Anleihe 1919 RM. 7 1920 RM. 4 1921 RM. 1922² RM. Von den Zinſen werden 10% Kapitalertragsſteuer einbehalten. Die Verzinſung bört mit dem 28. 2. 1927 auf. Die Einlölung der Stücke erfolgt ab 1. 3. der Mäntel nebſt Zins⸗ und Erneuerungsſcheinen ſowie eines dop⸗ pelten arithmetiſchen Nummernverzeichniſſes der eingereichten Stücke bei den auf der Rückfeite der Zinsſcheine angegebenen Zahlſtellen ſowie bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft Auguſta⸗Anlage 32. Unſere bereits auf den 1. September ds. Is. ausgeſprochene und im Reichsanzeiger vom 29. Mai 1926 veröffentlichte Kündigung wird bierdurch gegenſtandslos. Nannheim, den 19. November 1926. Rheinische Elektrizitäts-Alctiengesellschaft: * 1920 1921 1922² 1922 RM..80. schwere, 12.25 .083 .2¹ .93 1027 gegen Einreichung Ea?2d Bühring. Nied. Schöberl. Wiedermann. Till. Veröffentiicungen der Stadt Mannhein Brennholz Bekanntmachung. Hart u. Weichholz, ge⸗ Schnakenbekämpfung betr. Auf Grund des 8 3 der bezirkspolizeilichen Borſchrift vom 20. November 1914 werden hiermit die Hauseigentümer und deren Stell⸗ vertreter aufgefordert, mit der Vernichtung der überwinternden Schnaken zu beginnen. Die Hauseigentümer und deren Stellver⸗ zreter ſind verpflichtet: 1. Die in den Kellern, Schuppen, Ställen und ähnlichen Räumlichkeiten überwin⸗ ternden Schnaken durch Beſpritzen mit Inſektizid, durch Zerdrücken mit feuchten Tüchern, durch Abflammen oder in ſon⸗ ſtiger wirkſamer Weiſe zu vernichten. 2. Die betreffenden Räume zu fraglichem Zweck zu öffnen. Beim Abflammen zur Vermeidung von Feuersgefahr mit der nötigen Sorgfalt zu verfahren; ein Eimer Waſſer und ein Reiſigbeſen ſind zum Ablöſchen und Aus⸗ ſchlagen eines etwa entſtehenden Feuers bereit zu ſtellen. Wo feuergefährliche Gegenſtände la⸗ gern, darf nicht abgeflammt werden. Anleitungen zur Bekämpfung der Schnaken ſind bei der ſtädtiſchen Schularztſtelle, altes Rathaus F 1, Zimmer No. 10 und in den Vororten bei den Gemeindeſekretariaten er⸗ hältlich. Wegen Ausführung der Arbeiten durch ge⸗ ſchultes Perſonal wende man ſich ſchriftlich an die Vereinigung zur Bekämpfung der Schnakenplage hier, Böcklinſtr. 40. Mannheim, den 15. November 1928. Der Oberbürgermeiſter. 11 zu mieten. Ebenso Elegantes Wohn⸗ und 2bettig. Schlafzimmer von Ehepaar in fein. Wohnviertel ſofort zu miet. geſucht. Bevorz. Nähe Friedrichsplatz. Angeb. mit Preisang. erb. unter S H 90 an die Geſchäftsſt. 94742 Wer vermiet. jung. Ehepaar berufstät. —2 leere Zimmer mit Küchenbenutz. 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