——————— — SS —— 2. — — — —— 7 ——23 —— — —— ——————————————————— ———— Wittwoch, 24. November Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus — durch die Poſt monatl..⸗M. 250 95 eievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —.— ſchaftee ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baßte⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. 8 R1,-6, 6 e enſtellen: Waldhofſtr. 6, Soeſſe Gen tr. 19/20 u. 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer Seitun Nlannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 545 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp. Kalondlse fle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗N. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, uſw. u keinen Erſatanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr, Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Männheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik · Wandern und Reiſen. Geſetz und Recht PPPPPPTPPTTTPT0TbTbT——————TbTbTb—bTb————PT———————vv2TÄ1Ä1Ä12Ä12121+uÄuZI——————————————' PP———PP—PP—'—-—-—=—-—-—=—=—-—==—-—=-—=vÄP—-ÄvÄ—=Äv=PvPvÄvÄPPPP———————— Der Chej der Heeresleilung in München General Heyes Empfang ſa er Chef der Oberſten Heeresleitung, General der In⸗ 5 nterie Heye, iſt heute, Mittwoch vormittag, mit dem fahr⸗ anmäßigen Schnellzuge um 8 Uhr von Berlin kommend 0 ünchen eingetroffen und wurde am Hauptbahnhof von 5 m Landeskommandanten Generalleutnant Freiherrn Kreß 89 Kreſſenſtein mit ſeinem Adjutanten Major von 5 peidel und von dem Stadtkommandanten, Generalmajor Ades peckh empfangen, General Heye in Begleitung ſeines öimtanten Major Köſtrich nahm im Regina⸗Palaſt⸗Hotel mſteigequartier. Im Laufe des Vormitags begrüßte er die T Hofe der Kaſerne der Nachrichtenabteilung aufgeſtellten Lruppen und beſichtigte darauf einige militäriſche Anſtalten. Parade der Garniſon 9 Um halb 10 Uhr begab ſich der Chef der Heeresleitung, Ge⸗ von Heye, zur Kaſerne der Nachrichtenabteilung, in in un, Hof ſämtliche Truppenteile der Garniſon München aradeausrüſtung im offenen Viereck Aufſtellung genom⸗ ſt hatten. Der Stadtkommandant, General von Beckh, er⸗ 8 tete die Meldung. General Heye ſchritt die Front der Trup⸗ And in Begleitung der Generale von Groß und von Beckh ab trat begrüßte die Kommandeure durch Handſchlag. Hierauf fol er in die Mitte des Vierecks und richtete an die Truppen gende kurze Anſprache: 11„Kameraden! Die Reichswehr hat einen ſchweren Verluſt ech tten: Unſer Führer, Generaloberſt von Seeckt, der uns — s Jahre lang geführt hat, der die Reichswehr zu dem ge⸗ verbt bat, als was ſie heute in der Welt anerkannt iſt, hat uns alaſſen müſſen. Der Reichspräſident, unſer Feldmarſchall, ein mich an ſeine Stelle berufen. Ich habe heute die Freude, en Teil der famoſen 7. Diniſion in ihrer ſchönen Heimat grüßen zu können. Ich weiß, wir werden uns verſtehen. gebr, wollen treu zuſammenhalten in Kameradſchaft und Hin⸗ terlang im Dienſte unſerer Heimat und unſeres deutſchen Va⸗ unſendes So ſei das erſte, was wir gemeinſam tun, daß wir eres Vaterlandes gedenken!“ 5 3 4 folgte das Kommando: Stillgeſtanden! Der General ſchi hte ein dreifaches Hurra auf die Heimat und das große ie N deutſche Vaterland aus. Die Muſikkapelle intonierte neh ationalhymne. General Heye ließ dann die Kriegsteil⸗ ar mer ſämtlicher Truppenteile vor die Front treten und be⸗ 3 te jeden Einzelnen von ihnen mit Hände⸗ ſchlusck und mit Fragen nach ihren Felderlebniſſen. Daran Die.ſich ein Parademarſch der Truppen in Gruppenkolonne. Parade kommandierte der Stadtkommandant. Anzufriedenheit der Berliner Preſſe watkel Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die e Debatte, die geſtern im Reichstag über die Außenpolitik Eürt wurde, hat ein ebenſo mattes Echo gefunden. Kein urder, da irgend welche neue Anregungen nicht gegeben So beſchränkt ſich denn die Kritik der Berliner Blät⸗ andenf, das Notwendiaſte. Die„Hermania weiß nichts ſationes feſtzuſtellen, als daß die Ausſprache„ohne jede Sen⸗ je ſta und ohne jeden großen Moment“ verlaufen ſei Auch Streſente ſuggeſtive Wirkung, die ſonſt von den Reden Dr. manns auszugehen pflegt, blieb diesmal aus. Das — es nicht allein— iſt darob einigermaßen enttäuſcht. und oh ann ſprach„ohne Steigerung, ohne rechte Reſonanz ſachlichen rechten Schluß.“ Der„Vorwärts“ bezeichnet den Der E9 Ertrag der Debatte als ebenſo dürftig wie ihre Form. ſchrifk okalanzeiger“ faßt ſeine Eindrücke in der Ueber⸗ eniiſammen:„Luſtloſe Stimmung und leere Hände“. Die Worte che Tageszeitung“ ſagt dasſelbe mit anderen insbeſon„Ohne Schwung und ohne Ziel“. Das Blatt vermißt mann Sudere eine klare und entſchiedene Erklärung Dr. Streſe⸗ i gegenüber den Gefahren des Inveſtigationsprotokolls. Profeff reuzzeitung!, die offenbar die Oppoſitionsrede des werten G. Hötzſch zu zahm findet, ſpricht von der„bemerkens⸗ Streſe edämpftheit“ der Debatte und wirft im übri⸗en Dr. meinpläcun vor, daß ſeine Erklärung aus„nichtsſagenden Ge⸗ und leeren Vertröſtungen“ beſtanden habe. Die der Hal che Zeitung, iſt im hohen Grade unzufrieden mit eine„B ung der Deutſchnationalen. In Hötzſch's Rede ſieht ſie e zas äichtleiſtung auf den Kampf“. Ob die Hoffnungen, fetzt, de alldeutſche Blatt auf Herrn v. Freytag⸗Loringhoven werden! heute noch zu Worte kommen ſoll, in Erfüllung gehen auch die bleibt abzuwarten. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß e weitere Ausſprache keinerlei Auftrieb bringen wird. Skreſem England als Vermittler? dwlomenndon, 24. Nov.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der daß Sir iſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt, wahrſche Auſten Cyamberlain auf ſeiner Reiſe nach Genf Briandeinlich 48 Stunden in Paris zubringen wird, um mit Nieienige Frage der kommenden Ratsſitzung und vor allem tietenige, der aßiterten Militärkontrolle au disku⸗ orreſy Wenn Muſſolini es für weſentlich halte, ſchreibt der lienfigvondent. eine Ausſprache mit Briand über die ita⸗ Stre Orkranzöſiſchen Fragen oder mit Chamberlain und haben mann über die allgemeineren politiſchen Probleme zu hang würde dies ſehr begrüßt werden. Die im Zuſammen⸗ kauchtenit dieſer Vermutung in den letzten Tagen aufge⸗ zwiſchen Gerüchte, daß die engliſche Regierung beabſichtigte, blickliche Frankreich und Italien zu vermitteln, um die augen⸗ gründek Spannung beizulegen, werden hier für unbe⸗ in di et erklärt. Großbritannien, heißt es, werde ſich niemals Kußerd eziehungen zweier befreundeter Länder einmiſchen. elgiſe em ſeien die deutſch⸗franzöſiſchen und die deutſch⸗ 0—0 Grenzen die einzigen, für deren Sicherheit ſich Eugland einſetzen werde. Fungdo und Reichswehrminiſter O Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro).„Der Jungdeutſche“, das Organ des jungdeutſchen Ordens, ver⸗ öffentlicht in ſeiner heutigen Mittagausgabe den auf die viel genannte Mahraunſche Denkſchrift bezüglichen Brief⸗ wechſel zwiſchen dem Reichswehrminiſterium und der Ordens⸗ leitung. Es handelt ſich dabei im ganzen um 8 Briefe, aus denen hervorgehen ſoll, daß der Ordensmeiſter Mahraun die Denkſchrift auf ausdrückliches Erſuchen des Miniſters ein⸗ gereicht habe, nachdem über den aktuellen Inhalt vorher ein⸗ gehende Beſprechungen zwiſchen den Vertretern des Jungdo und den Sachbearbeitern im Reichswehrminiſterium ſtattge⸗ funden haben. Ferner ergibt ſich aus dem Schriftwechſel, daß die Angaben der Mahraunſchen Denkſchrift Tatſachen betrafen, die dem Reichswehrminiſterium bekannt waren und deren Prüfung in mündlichen Beſprechungen bereits zugeſagt war. Eine unmittelbare Stellungnahme des Miniſters zu den wie⸗ derholten Anfragen des jungdeutſchen Ordens ſei jedoch nicht erfolgt. In ſeiner geſtrigen Reichstagsrede hat Dr. Geßler auch zu der bekannten Denkſchrift Mahrauns Stellung genommen und u. a. erklärt, daß er dem preußiſchen Innenminiſterium, dem die Aufſicht über die Verbände obliegt, Kenntnis von dem Inhalt der Denkſchrift gegeben habe. Der„Vorwärts“ ſtellt demgegenüber feſt, daß das Polizeipräſidium Berlin erſt vor wenigen Tagen die Denkſchrift zur Einſicht bekommen hat und daß das preußiſche Innenminiſterium im April und Mai auf Anfrage die Auskunft erteilt habe, ihm ſei die Denk⸗ ſchrift nicht bekannt. Auch die„Voſſiſche Ztg.“ glaubt verſichern zu können, daß dem preußiſchen Innenminiſterium von den Empfängern der Denkſchrift unmittelbar keine Mit⸗ teilung zugegangen ſei. Demnach ſcheint es ſich hier um einen Irrtum zu handeln, der wohl am beſten durch eine Erklärung des preußiſchen Innenminiſteriums aufgeklärt werden könnte. Wurſtvergiftung bei der Reichswehr Amtlich wird mitgeteilt: Am Montag, 22. November, ſind wahrſcheinlich infolge von Genuß nicht einwandfreier Wurſt beim Ausbildungsbataillon des Inf.⸗Regt. Nr. 1 etwa 90 Mann an leichtem Magen⸗ und Darmkatarrh er⸗ krankt. Die Erkrankten befinden ſich heute wieder auf dem Wege der Beſſerung. Eine Gefahr für die Umgebung beſteht nicht. Abſchluß der britiſchen Reichskonferenz § London, 24. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die britiſche Reichskonferenz, die am 19. Oktober zuſammentrat, hat nach 16 Vollſitzungen und 146 Ausſchußſitzungen geſtern ihren Abſchluß gefunden. In einem umfaſſenden Bericht gibt ſie nochmals einen Ueberblick über die Arbeitsergehniſſe der fünf Wochen. Zweifellos iſt der Entwurf für die künftigen Beziehungen zwiſchen den Teilen des Reiches, üher den wir bereits berichtet haben, das wichtigſte Reſultat der Konferenz. Die Miniſter erklärten ſelbſt, daß ſie damit den Grund gelegt zu haben hoffen, auf dem ſpätere Konferenzen weiter bauen können. Obwohl die neue Regelung keine einſchneidenden Ver⸗ änderungen mit ſich bringen dürfte, ſchafft ſie doch eine Baſis der Einigung über die prinzipiellen Streitfragen, die durch die wachſende Selbſtändigkeit der Dominiens entſtande“ ſind. Wichtig ſind ferner die Richtlinien über die Berteidigung des Reiches. Sie enthalten einen bedauernden Hinweis auf die langſamen Fortſchritte der interngtionalen Abrüſtung gleichzeitig aber die Verſicherung, daß der Ausbau der Klotte, der Luftmacht und der Landheere mit aller Energie betrieſen werde. Den einzelnen Regierungen wird die Notwendigkeit von Stützpunkten für die Luftflotte nahegelegt. Für künftige Fluglinien nach Aegypten, Afrika und Indien iſt ein Pro⸗ gramm aufgeſtellt, deſſen Ausführung ſchon begonnen hat. Ueber die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der Teile des Reiche s werden wichtige Beſchlüſſe gefaßt, u. a. über die Frage der Filminduſtrie und der Vereinheitlichung der Kenntlichmachung von Waren innerhalb des Rei⸗ ches. Die Reden, die auf der geſtrigen Schlußſitzung gehalten wurden, betonten namentlich auch die volle Beilegung aller Gegenſätze. Auch General Hertzog betonte noch⸗ mals, alle Wünſche, mit denen er nach London gekommen ſei, wären reſtlos erfüllt worden. In politiſchen Kreiſen glaubt man an den vollen Ernſt dieſer Verſicherungen. Die Times“ geben der friedlichen Stimmung Ausdruck, wenn ſie als Er⸗ gebnis der Konferenz feſtſtellen, das Weltreich ſei zum zweiten Male entdeckt worden. BPriſch⸗indiſche Proteſte VParis, 24. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London wird berichtet: Die neue Definition des Status der verſchiedenen Dominien hat in Irland große Erregung her⸗ vorgerufen. Ein Kalinettsrat in Belfaſt, der geſtern abend ſtattfand, hat den Beſchluß gefaßt, daß Sir Javes Craigh und zwei ſeiner Kollegen nach London reiſen ſollen, um der engli⸗ ſchen Regierung die Bedenken des Landes über die Beſchlüſſe der Reichskonferenz mitzuteilen. Ebenſo kommen aus In⸗ dien ſchärfſte Proteſte. * Der Berliner tſchechiſche Geſandte tritt zurück. Der Berliner tſchechiſche Geſandte, Prof. Krofta, wird, wie aus Prag berichtet wird, am 1. Januar 1927 in das Außen⸗ miniſterium in Prag zurückkehren und an die Spitze der aus⸗ wärtigen Miſſion treten. Er iſt, wie behauptet wird, mit weitgehenden Befugniſſen als Stellvertreter Beneſchs beſtellt. Der„neue“ Kurs in Baden Das Weſensmerkmal der am Dienstag nach mancherlei Hangen und Bangen gebildeten neuen badiſchen Regierung beſteht vor allem und faſt ausſchließlich darin, daß das äußer⸗ lich alte Gehäuſe einen neuen Inhalt birgt, den man am zu⸗ treffendſten als Kursgewinne des Zentrums be⸗ zeichnen kann. Die Weimarer Koalition hat nach einjähriger Unterbrechung ihre Rennaiſſance erlebt, aber das Verhältnis der drei Weimarer Parteien zu einander iſt nicht mehr das alte, das zwar auch nicht immer reſtlos ungetrübt geblieben war, aber immerhin doch nach außen verhältnismäßig har⸗ moniſch erſchien. Als vor Jahresfriſt die Demokraten aus der Regierung austraten, begründeten ſie dieſen Schritt mit den„böſen Erfahrungen“, die ſie im Laufe der Jahre mit den Koalitionspartnern gemacht hatten. In der Tat war ihre Stellung auch die undankbarſte, die man ſich denken konnte. Von den 25 Mandaten der badiſchen Nationalverſammlung und des erſten badiſchen Landtags waren ſie auf 6 zuſammen⸗ geſchrumpft, und ihre Miniſter Dr. Hummel und Dr. Hellpach hatten trotz der Tatſache, daß ſie, was namentlich von Hellpach gilt, geiſtig turmhoch über ihren Miniſterkollegen ſtanden, ſich nicht durchzuſetzen vermocht, da die„politiſche Dynamik'“, die freilich erſt ſpäter durch Marums bekannten Ausſpruch zum geflügelten Worte wurde, ſchon damals die Freiheit des Handelns bei den Demokraten bis auf winzige Bruchteile einſchränkte. Bekanntermaßen bedeutet bei uns in Baden ppolitiſche Dynamik“ dasſelbe wie Zentrumsmacht. Dr. Schofer iſt ein viel zu kluger Taktiker, als daß er die Anſprüche des Zentrums auf Stabiliſierung ſeiner Herrſchaft über Baden auf einmal anmeldet oder gar durchzuſetzen verſucht. Nach und nach, aber zäh und ſicher beſetzt das Zentrum alle jene Poſitionen im Staate, von denen aus es dieſen endgültig be⸗ herrſchen kann. Das Miniſterium des Kultus und des Unter⸗ richts iſt allmählich ſo mit Dezernenten ſeiner Farbe durch⸗ ſetzt worden, daß es im Grunde genommen ganz gleichgültig iſt, welcher politiſchen Richtung der Miniſter ſelbſt angehört. Nach einjähriger Koalition mit der Sozialdemokratie allein, die ſich während dieſer Zeit als ihr nur allzu williger Helfer und Förderer erwieſen hat,(ſiehe Lehrerbildungsgeſetzt) ver⸗ ſuchte es einen Vorſtoß, von dem man heute noch nicht ſagen kann, ob er wirklich eruſthaft gemeint war oder nur ein Scheinmanöver darſtellte. In dunkeln orakelbaften Worten verkündete der„Badiſche Beobachter“ die Wünſche der Zen⸗ trumswählerſchaft, die darauf gingen, anſtelle der verhältnis⸗ mäßig unwichtigen und, ſoweit es ſich um die Finanzen han⸗ delt, auch unpopulären Miniſterien endlich einmal einen ein⸗ flußreichen Miniſterpoſten zu erlangen. Damit konnte nur das Miniſterium des Innern oder das des Kultus gemeint ſein. Da aber die Sozialdemokratie jenes als ihre Domäne betrachtet, kam nur dieſes in Frage. Nach der Aeußerung des„Beobachters“ ſchien das Zentrum ernſtlich gewillt zu ſein, diesmal ſich das Kultusminiſterium nicht mehr entgehen zu laſſen. Merkwürdigerweiſe entſprach die Verhandlungs⸗ taktik des Zentrums der angemeldeten Forderung nicht. Eutziell iſt jedenfalls der Anſpruch nicht erhoben worden, auch war das Zentrum ohne weiteres bereit, der Volkspartei das Kultusminiſterium zu übereignen, wie es ja auch dé kacto wieder den Demokraten zugeſprochen worden iſt. Aber, da das Zentrum immer zwei Eiſen im Feuer hat, ſetzte es dies⸗ mal die bisher geheime Abmachung mit der Sozialdemokratie, wonach es zwei Jahre hintereinander den Staats⸗ präſidenten ſtellt, nun auch parteiamtlich und partei⸗ offentlich durch. Welcher vernünftige Menſch in Baden zwei⸗ felt daran, daß dies der erſte Schritt zur Ueberführung des Staatspräſidenten in den Dauerbeſitz des Zentrums dar⸗ ſtellt? Selbſtverſtändlich wird man 1927 und 1928 noch ein⸗ mal die beiden Koalitionsfreunde die Wonnen der Staats⸗ präſidentſchaft genießen laſſen. Aber wenn im Herbſt 1929 der neue Landtag gewählt worden iſt, wird ſich das Zentrum auf dem ſo hervorragend vorbereiteten Dauerpoſten der Staatsleitung niederlaſſen, womit eine weitere Etappe der Stabiliſierung der Zentrumsherrſchaft erreicht ſein wird. In dem neuen Kabinett iſt auch rein ziffernmäßig die Stärke des Zentrums größer. als in den vergangenen der Weimarer Koalition. Das vielgerühmte Gleichgewicht der Kräfte, das bei einem Kabinett der großen Koalition mit drei liberal⸗demokratiſchen Stimmen aufs Beſte gewahrt worden wäre, iſt einſeitig zu Gunſten des Zentrums ver⸗ ſchoben worden. Wie die Demokraten ſich mit ihrer neuen, gegen früher um vieles einflußloſer gewordenen Stellung abfinden werden— die„böſen Erfahrungen“ werden nicht ausbleiben— iſt ja ſchließlich ihre Sache, ebenſo wie ſie dem Widerſpruch überbrücken wollen, der in der Annahme des Kultusminiſteriums zu ihrem Verhalten während des ver⸗ gangenen Jahres liegt. Höher als parteitaktiſche Vorteile Wert der Bedeutung eines wenigſtens par⸗ 5550 iſch geeinigten liberal⸗demokratiſchen Bürgertums in der Geſamtdynamik der Politik ein. Deswegen vermögen wir die arithmetiſchen Begründungen, die für das Verhalten der Parteien maßgebend geweſen ſind, nicht als der Weisheit letzten Schluß anzuſehen. So richtig auch an ſich das Be⸗ ſtreben der Deutſchen Volkspartei war, anſtelle der verloren gegangenen zwei demokratiſchen Stimmen, wenig⸗ ſtens noch eine durch einen Staatsratspoſten zu retten, bleibt dennoch die Frage berechtigt, ob es wirklich notwendig war, alles auf dieſe eine Karte zu ſetzen. Man kann ſich ſehr wohl denken, daß es der Bolkspartei, enn ſie erſt einmal in der Regierung war, doch noch irge! ie möglich geweſen wäre, den Demokraten die Türe zu ö Der Erfolg hat gezeigt, daß das Spiel auch anders au. agen konnte, als man es wohl erwartet hat, wenn auch zugegeben werden muß, daß 2. Sette. Nr. 518 Reue Männhelmer Zeltung etbend⸗Ausgabe) Wito6e, Per 24 Kobenber 108 — die Sozialdemokratie von vornherein nicht mit vollem und bereitem Herzen die große Koalitionspartie mitgeſpielt hat Der überaus bedauerliche Endeffekt iſt nun der, daß dic Deutſche Volkspartei als Vertreterin des liberalen Bürger⸗ tums doch auch zahlenmäßig ſtärker als die demokratiſche An⸗ hängerſchaſt abermals ausgeſchaltet iſt, und die beiden Grup⸗ pen des liberal⸗demokratiſchen Bürgertums, die bisher zu⸗ ſammen operierten, nun wieder in eine Regierungs⸗ und eine Oppoſitionspartei zerſplittert ſind. An dieſem Zwieſpalt kranken wir ſeit über fünf Jahren. Mehrfache Verſuche, ihn auszugleichen, ſind leider immer wieder an einer gewiſſen Parteidogmengläubigkeit, von der auch die Volkspartei nicht immer ganz frei war, geſcheitert. Aber die Hoffnung, daß dieſer Zuſtand nur ein Proviſorium bedeute, iſt doch niemals ganz aufgegeben worden. Wie die Dinge jetzt liegen, ſteht zu befürchten, daß die Ueberleitung in ein Definitivum näher⸗ liegt, als eine nochmalige Verlängerung des Proviſoriums. So taktiſch gut der liberale Feldzugsplan im Anfang war, ſo ungeſchickt wurde, freilich unter ſtarker gegneriſcher Ein⸗ wirkung, ſeine weitere Durchführung im Laufe der Verhand⸗ lungen. Wir möchten wünſchen, daß unſere Befürchtung ſich nicht bewahrheiten möge. Aber es iſt ſittliche Pflicht, ſie offen auszuſprechen, daß möglicherweiſe einſtmals in einer Geſchichte Badens nach 1918 die politiſchen Kämpfe des Novembers 1926 für den Liberalismus den Charakter einer Marneſchlacht annehmen werden. Kurt Fischer *** Im Spiegel der badiſchen Preſſe ergibt ſich zunächſt eine merkwürdige Uebereinſtimmung darüber, daß die neue Löſung niemanden befriedigt, nicht einmal ſo recht den Hauptgewinner, das Zentrum. In der „Bad. Zentrumskorreſp.“ heißt es u..: „Es iſt bekannt, daß das Zentrum eine andere Vertei⸗ lung der Miniſterien anſtrebte. Als es aber erkennen mußte, daß das ihm vorſchwebende ſtaatspolitiſche Ziel, die Große Koglition, nicht erreicht würde, wenn es ſeine Forderung auf Beſetzung des Kultusminiſteriums aufrecht erhielte, ordnete es, wie immer, ſein parteipolitiſches Ziel dem ſtaatspolitiſchen unter, um die Erreichung des letzteren nicht zu gefährden. Hätten alle Parteien im Lauſe der Verhandlungen über die Regierungserweiterung gehandelt wie das Zentrum, ſo wäre die Große Koalition heute in Baden da. Daß ſie abermals geſcheitert iſt, iſt nicht die Schuld des Zentrums und nicht die Schuld der Sozialdemokratie, wohl aber die Schuld der Demokraten. Das iſt hiſtoriſch feſtzuſtellen. Die Deutſche Volkspartei beſtand auf ihrer For⸗ derung der Beſetzung des unbeſetzten Kultusminiſteriums. Das Zentrum hat dieſe Fordrung geſtützt, weil die Deutſche Volkspartei zahlen⸗ und ziffernmäßig den Demokraten, wenn auch nur um 1 Mandat, überlegen iſt. Aber dieſe Differenz beſtand nun einmal und für das Zentrum war eine neue Lage geſchaffen, nachdem die Demokraten vor einem Jahr freiwillig aus der Regierung ausſchieden. Anſtelle eines Miniſters wurden den Demokraten aber 2 Staatsräte an⸗ geboten. Sie hielten das für untragbar und ſo ſprachen ſich ſowohl ihr Landesausſchuß wie ihre Landtagsfraktion gegen die Beteiligung an einer Regierung der Großen Koalition aus. Damit war die Große Koalition geſcheitert. Da die Demokraten die Schuldigen an der ſo geſchaf⸗ fenen Situation waren, ſchieden ſie aus den weiteren Ver⸗ handlungen zunächſt aus. Nun wurde zwiſchen Zentrum, So⸗ zialdemokratie und Deutſcher Volkspartei über die Regie⸗ rungsbildung verhandelt. Es muß feſtgeſtellt werden, daß auch die Sozialdmokratie bereit war, an einer Koalition zwi⸗ ſchen dieſen drei Parteien ſich zu beteiligen. Daß ſie ſcheiterte, iſt die Schuld des Liberalismus. Machtgeſchwellt for⸗ dert er nun plötzlich nicht nur das Kultusminiſterium, ſon⸗ dern dazu noch einen Staatsrat. Damit wäre das Kräſte⸗ verhältnis im Kabinett zu Ungunſten des Zentrums in einer Art und Weiſe verſchoben worden, die für das Zentrum un⸗ tragbar war, vallends, nachdem keine Ausſicht vorhanden war, daß es eines der politiſch bedeutſamen Miniſterien in ſeine Hand bekäme. Man hat den Eindruck, daß auch die Ausſichts⸗ loſigkeit eines ſofortigen Miniſterpenſionsgeſetzes der Deut⸗ ſchen Volkspartei die Entſcheidung beeinflußt hat.“ Nachdem dann die„Korreſp.“ dem Liberalismus gründ⸗ lich die Leviten geleſen hat, kommt ſie zu dem Schluß:„Die lauge Dauer der Verhandlungen hat das eine Gute gehabt, daß ſämtliche Möglichkeiten der Bildung einer Regierung auf breiteſter Grundlage erſchöpft wurden. Eine andere Re⸗ gierung zu bilden als die von heute war nicht mehr möglich. Sie iſt gebildet. Möge ihre Arbeit von Erfolg begleitet ſein zum Segen für Volk und Heimat!“ Die Mannheimer„Volksſtimme“ rekapituliert noch einmal den ſozialdemokratiſchen Standpunkt und fährt dann fort:„Wir legen lediglich Wert auf die Feſtſtellung, daß ſich die ſogen. Weimarer Koalition, die Vereinigung von Sozial⸗ demokraten, Demokraten und Zentrum, die auch im gegen⸗ wärtigen Landtag über eine Zweidrittel⸗Mehrheit verfügen, ſozuſagen zwangsläufig aufs neue durchgeſetzt hat, aus dem einfachen Grunde, weil ſie in Baden— wenigſtens heute noch— die durch die Verhältniſſe gegebene politiſche Machtkonſtellation iſt, und weil die politiſchen Hem⸗ mungen, die der Einbeziehung einer der weiter rechts ſtehen⸗ den Parteien in die Regierungs⸗Verautwortung entgegen⸗ ſtehen, eine andere Löſung nur unter Umſtänden zulaſſen, die für den einen oder den anderen der Weimarer Koalitions⸗ Partner eine unerträgliche Belaſtung bedeuten.“ Die demokratiſche„Neue Badiſche Landeszta.“ iſt auffallend zurückhaltend. Der Kern ihrer Kritik iſt nur gering:„Die Rückkehr zur Weimarer Koalition in Baden iſt für die Oeffentlichkeit eine Ueberraſchung. Wir können ſie nach Lage der Sache nur begrüßen. Nicht, daß wir dieſe Koalition an ſich als die einzig mögliche betrachten oder ſeither betrachtet hätten, ſie war indeſſen die von Anfang an natürlich gegebene und auf Grund der Erfahrungen, die insbeſondere in den achttägigen Verhandlungen zur Um⸗ bildung der Regierung gepflogen worden ſind, die ſchließlich allein noch praktiſch erreichbare Koalition.“ Nachdem, was die„...“ nicht ſagt, durch die Schuld der Demokraten die Große Koalition zerſchlagen wurde. Wenn das Blatt ſchließlich meint, daß„alle an den nunmehr ab⸗ geſchloſſenen Verhandlungen beteiligten Parteien um einige Erfahrungen reicher geworden ſind“, ſo hat es Recht, nament⸗ lich hinſichtlich der Erfahrungen, die man mit den Demo⸗ kraten machen mußte. Von Karlsruher Blättern ſei zunächſt die„Badiſche Preſſe“ zitiert, die unter der Ueberſchrift„Ein ſachwidriger Beſchluß“ u. a. ſchreibt:„Als Ergebnis aus den letzten Ver⸗ handlungen ſtellt ſich wieder heraus, daß jede der beiden bürgerlichen Mittelparteien für ſich allein zu ſchwach iſt, um ſich gegenüber der beiden ſtärkeren Nachbarparteien mit ihren Wünſchen und Forderungen, die die Notwendig⸗ keiten des liberalen Bürgertums darſtellen, durchzuſetzen. Vor einem Jahr haben die Demokraten dieſe Erfahrung ge⸗ macht; jetzt hat die Deutſche Volkspartei dasſelbe erlebt. Die einzige Möglichkeit, die einigermaßen das Gleichgewicht der Kräfte hergeſtellt hätte und gleichzeitig geeignet geweſen wäre, in einem gerechten Ausgleich dem konfeſſionellen Frie⸗ den in der badiſchen Kulturpolitik zu dienen, wäre die Bil⸗ dung der„Großen Koalition“ geweſen.... Wix wollen die Schuldfrage im einzelnen nicht unterſuchen, wir ſtellen nur die bedauerliche Tatſache feſt, daß nun auch im neunten Jahr ſeit dem politiſchen Umſturz von 1918 und vielleicht nun noch weitere Jahre das liberale Bürgertum von der Mitarbeit in der badiſchen Regierung ſo gut wie aus⸗ geſchaltet iſt, nachdem die Demokraten bei ihrem Eintritt in die Regierung es um 50 Prozent billiger getan haben als die Deutſche Volkspartei und ſich mit dem einen Regierungs⸗ mitglied unter ſechſen begnügt haben, der nach allen Erfah⸗ rungen auf einem verlorenen ausſichtsloſen Poſten kämpft.“ Das„Karlsr. Tagbl.“ meint nicht mit Unrecht:„Die Demokratiſche Partei wird ſich heute ſehr ungern an die Reden erinnern, die ihre Vertreter zu anfang dieſes Jahres bei den großen politiſchen Debatten im Landtag gehalten haben und wo das Eingeſtändnis gemacht wurde, daß die Demokratiſche Partei als Regierungspartei neben Zentrum und Sozialdemokraten eigentlich herzlich wenig Einfluß ge⸗ habt habe. Jedenfalls wird es der Demokratiſchen Partei nicht leicht werden, ihren Schritt vor der Oeffentlichkeit zu rechtfertigen. Gründe, die vor dem geſunden Menſchenver⸗ ſtand beſtehen können, werden kaum zu ihrer Verfügung ſein... Innerhalb der Demokratiſchen Partei war die Bildung der Großen Koalition jedenfalls kein einheit⸗ liches Ziel. Aus Mannheim und auch aus dem badiſchen Oberland kamen immer wieder Sympathiekund⸗ bungen für die Weimarer Koalition und der Einfluß, der von Frankfurt her auf die badiſchen Demokraten ausgeübt wurde, drängte auch nicht in der Richtung der Großen Koalition. Die einzigen, die einmütig und ehrlich die Große Koalition erſtrebten, waren die Mitglieder der Deutſchen Volkspartei. Bei einer ſolchen Verteilung der Sympathien zwiſchen Großer Koalition und Weimarer Koalition war es nicht ſchwer, zu raten, in welcher Richtung ſich größere Ausſichten zeigten. Bei der jetzigen Kräfteverteilung im Landtag war es für die Volkspartei wahrhaftig keine verlockende Ausſicht, die Verantwortung zu übernehmen. Die Möglichkeit, Ein⸗ fluß zu gewinnen, ſah ſie nur in einem Zuſammengehen mit der Demokratiſchen Partei. Als die Demokratiſche Partei jedoch ihren Anſpruch auf den Miniſterpoſten nicht fallen laſſen wollte, hielt die Volkspartei den Augenblick für gegeben, auch über eine Regierung zu verhandeln, in der ſie ohne Demo⸗ kratie allein dem Zentrum und der Sozialdemokratie gegen⸗ überſtehen ſollte. Ueber die Zweckmäßigkeit, ſich auf Ver⸗ handlungen von dieſem Standpunkt aus einzulaſſen, kann man verſchiedener Meinung ſein. Jedenfalls ſteht feſt, daß aus dieſen Sonderverhandlungen der Volkspartei auffallend ſchnell die Verhandlungen über die Weimarer Koalition herauswuchſen und überraſchend ſchnell zum Ziele geführt haben. Die Oeffentlichkeit wird dieſe Verhandlungen über die Bitdung einer Drei⸗Parteienregierung ohne Demokratie wohl mehr als Zwiſchenſpiel auffaſſen, das vom Zentrum und von der Sozialdemokratie aufgenommen wurde, um die Schuld am Scheitern der Verhandlungen zu verſchleiern. Schließlich ſei noch der Meinung eines nichtbadiſchen Blattes, der„Frankfurter Zeitung“ Raum gegeben, weil zweifellos auf ihren Einfluß mit hin die demokratiſche Halsſtarrigkeit auf dem Miniſterpoſten zu beſtehen, erhebli geſtärkt worden iſt. Sie ſieht die Weimar⸗e Koalition al eine wünſchenswerte Löſung an und fügt noch hinzu:„Nach⸗ dem ſiejetzt nach langem Hin und Her zuſtande gekommen iſt, werden hoffentlich alle Teilhaber ſich etwas von dem Geiſte der Wirthſchen Republikaniſchen Union erfüllen laſſen, der nichts anderes als der urſprüngliche Geiſt der Weimarer Kralition iſt. In den letzten Jahren hatte ſie eſer Geiſt auch in Baden vielfach in bedauerlichem Maße verflüchtigt, und ſpeziell die Haltung des Zentrums in den jüngſten Verhandlungen hat kaum noch etwas von ihm erkennen laſſen. Umſo notwendiger iſt es, daß alle Mitglie⸗ der neuen Regierung mit dem beſten Willen zur Wiederher⸗ ſtellung des gegenſeitigen Vertrauens und zur Zuſammen⸗ arbeit an ihre Aufgabe herangehen.“ Die neue Koalition im Geiſte Wirths? Davor be⸗ wahre Baden ein gütiges Geſchick! Babiſcher Lanoͤtag Zu Beginn der heutigen Sitzung verlas der Präſident die Anträge und förmllichen Anfragen, die jeweils zu Begim einer Se ſſion einzugehen pflegen. Es ſind zu dieſer Landtags⸗ eröffnung nicht ſo viele wie in früheren Jahren. Vom Zen⸗ trum liegen bisher zwei Anträge vor und zwar der Abgg. Heurich und Gen. über die Sicherung des Arbeitsverhältniſſes älterer Arbeiter und Schneid und Gen. über die Aenderung der Gemeindeoroͤnung. Die Sozialdemokraten haben zwei Anträge der Abgg. Marum und Gen. und über die Reform der Reichsver⸗ ſicherungsorͤͤnung über Maßnahmen zur Linderung der Not⸗ lage der Klein⸗, Sozial⸗ und Kriegsrentner eingebracht. Von der Deutſchen Volkspartei liegen Anträge der Abg. Gündert und Gen. über die Aenderung der Beſtim⸗ mungen über die Wahl der Gemeindeverordneten, Bezirks⸗ räte und Kreisabgeordneten, von Dr. Mattes und Gen. über den Bürgergenuß weiblicher Perſonen und Obkircher und Gen. über die Aenderung des Wahlrechtes vor. Die Bür⸗ gerliche Vereinigung(Deutſch⸗Nationale und Landbund, ſowie Wirtſchaftliche Vereinigung) hat Anträge eingebracht, der Abgg. Dr. Mayer über die Stellung Badens zur— was a die Volkspartei zu einer Interpellation veranlaßt hat— Fridericus⸗Marke und über den Verfaſſungs⸗ tag, Hertle über die Winzerkredite und über die Grund⸗ gebühren des Badenwerks für die Straßenbeleuchtung der Gemeinden. Dr. Schmitthenner über die Aufbeſſerung des Dienſteinkommens der Altkatholiſchen Pfarrer und Klaiber über die Aufhebung der Steuer für Hausſchlachtungen, Ferner hat das Zentrum zwei förmliche Anfragen eingebracht über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung und über„Arbeitsloſigkeit und Wohnungsbau.“ In der heutigen Sitzung wurden ſodann 50 Mitglieder des Oberbewertungsausſchuſſes beim Landesfinanzamt Karls⸗ ruhe gewählt und die Berichte des landſtändiſchen Ausſchuſſes über den Stand der Amortiſationskaſſe und des Domänen⸗ grundſtocks verleſen. Den erſten Bericht erſtattete der Zen⸗ trumsabgeordnete Seubert, den letzteren der demokratiſche Abg. Dr. Glockner. Der Termin der nächſten Sitzung iſt noch unbeſtimmt. Zunächſt werden die Ausſchüſſe ihre Arbeiten aufnehmen. Wie die Kohlenſchiebungen entoeckt wurden Die Kohlenſchiebungen wurden, der„Köln. Ztg.“ zufolge, durch einen Zufall aufgedeckt. An der Schifferbörſe in Ruhr⸗ ort waren zwei der Schwarzhändler in Streit geraten über die Höhe ihres beiderſeitigen Gewinnanteiles. Einer von ihnen hatte das Geſchäft in die Wege geleitet, der andere für den un⸗ gehemmten Zufluß der Kohle geſorgt, und das Ergebnis war ein Gewinn von 300000 Mark aus kaum acht Schiffs⸗ ladungen Kohle, die nach England gegangen waren. Der Schiffsbefrachter verweigerte dem Kohlenlieferanten den Ge⸗ winnanteil und wollte ihn nur mit einer recht mäßigen Provi⸗ ſion abfinden. Die beiden gerieten in eine Prügelei un Schimpferei, deren Zeuge ein zufällig vorbeigehender Krimi⸗ nalkommiſſar wurde. Dieſer ging den in der Wut hin⸗ geworfenen Aeußerungen nach, und durch Tag und Nacht wäh⸗ rende Ueberwachung entdeckte die Polizei die Kohlenſchiebun⸗ gen. Moderniſierung des Duisburger Hafens — Duisburg, 24. Nov. In der erſten Auſſichtsratſitzung der Duisburger Hafengeſellſchaft wurde das Bauprogramm für die Moderniſierung der Hafenanlagen genehmigt. Die Koſten 75 belaufen ſich auf 11,4 Millionen ark.— Spätherbſt e Blätter auf allen Wegen: raugrüne Wieſen und leere Felder. Still träumen dem nahen Winter eutgegen Nebelverſchleierte Föhrenwälder. Nimmer vernimmſt du der Nachtigall Lieder, 7750 nur des Spechts eintöniges Klopfen. räge rinnen und pochen hernieder Auf dürre Blätter blinkende Tropfen. —93— ſchon weben die Dämmerfrauen üſtere Schleier um Buſch und Baum. Tag geht zur Ruhe. Hinter den Stämmen Träumt ſchon die Nacht ihren dunkeln Traum. A. Weber. Literatur⸗Piratentum Von Albert Zimmermann⸗Hamburg In Kürſchners Literatur⸗Kalender für 1026 heißt es auf Spalte 39/40:„Die verhältnismäßig einfache und ausſichts⸗ reiche, namentlich auch für die Verletzten billige Rechtsverfol⸗ gung durch Anzeige des Nachdruckfalles bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft, die lange in Uebung war, iſt ſeit dem Erſatz zur Ent⸗ laſtung der Gerichte vom 11. März 1921 weggefallen, da ſeitdem der Weg der Privatklage gewieſen wird, die Stagtsanwalt⸗ ſchaft ſich des Falles alſo nur annimmt, wenn ein öffentliches Intereſſe gegehen iſt, und das wird zumeiſt nicht auerkannt werden. So iſt praktiſch die wirkſame Verfolgung von Nach⸗ druckvergehen auf ſolche Weiſe ziemlich ausgeſchloſſen worden, denn die koſtſpielige und langwierige Privatklage wird nur in ſeltenen Fällen angeſtrengt werden; alſo iſt eine Entlaſtung der Gerichte eingetreten, die hier einer Entrechtung, einer Ent⸗ ziehung des Rechtsſchutzes der Staatsbürger aleichkommt.“ Dieſe Darſtellung trifft ins Schwarze. Die Schriftſteller lieben keine gerichtlichen Auseinanderſetzungen, und in der Zunſt der Plagiatoren kennt man dieſe Abneigung— und be⸗ Rutzt ſie. Am leichteſten iſt die Ausbeutung toter Schriftſteller. Wer wird ſich ſonderlich um deren geiſtiges Eigentum küm⸗ mern! Zudem kann man ja auch zur Verwiſchung der Spuren die Sätze ein wenig umſtellen. Da kam mir dieſer Tage eine Er, lung von Paul Runge „Im Sturm“ unter die Hände. Eine Stelle daraus iſt beſon⸗ ders markant:„... Jan Köpke fühlte, wie ſeine Arme er⸗ matteten und daß er ſich nicht mehr lange halten konnte. Noch einmal ließ er ſich von einer gewaltigen Woge emporheben und blickte von ihrem Gipfel wie vom Bug ſeines Ewers über die See, die er ſo geliekt hatte. Dann gab er es auf. Um ein paar Minuten handeln, ſich im letzten Augenblick klein machen, paßte nicht zu ſeinem Weſen. Er konnte ſterben! Er wimmerte nicht, noch ſchrie er auf; auch warf er ſein Leben nicht dem Schickſal trotzig vor die Füße wie ein ungebär⸗ diger Junge. Groß und königlich, wie er gelebt hatte, ſtarb er, als tapferer Held, der weiß, daß er zu Gottes Freude gelebt hat. Mit einem Lachen auf den Lippen verſank er, denn er ſah einen neuen, glänzenden Kutter mit leuchtenden Segeln, der ſtolz dahin fuhr, und am Ruder ſtand ein lachender Junggaſt, ſein Junge, ſein Jan. Jan Köpke winkte grüßend mit der Hand. Fahr glücklich, Junge! Sieh zu, daß du ein fröhlich Herz behältſt, fahr glücklich! Guten Wind und guten Fang, mein Junge. 0 Dann ging die gewallige Dünung des Skagerraks über n weg.“ Paul Runge— den Namen muß man ſich merken— kann ſchildern! So denkt der gerührte Leſer.—— Ach nein, er kann nur abſchreiben. Wie heißt es doch im 15.„Stremel“ von Gorch Fock's ſchönem Roman„Seefahrt in not“:„... Klaus Mewes fühlte, daß ſeine Arme ermatteten und daß er es nicht mehr lange machen konnte. Noch einmal ließ er ſich von einer Wogen⸗ rieſin emporheben und blickte von ihrem Gipfel wie vom Ste⸗ ven ſeines Ewers über die See, die er ſo ſehr geliebt hatte, dann gab er es auf. Es paßte nicht zu ſeinem Weſen, ſich im letzten Augenblick klein zu machen und mit den Seen um die paar Minuten zu handeln. Er konnte doch ſterben! Er ſchrie nicht auf, noch wimmerte er, er warf ſein Leben auch nicht dem Schickſal trotzig vor die Füße, wie ein Junge. Groß und königlich, wie er gelebt hatte, ſtarb er, als ein tapfe⸗ rer Held, der weiß, daß er zu ſeines Gottes Freude gelebt hat und daß er zu den Helden kommen wird. Mit einem Lachen auf den Lippen verſank er, denn er ſah einen glänzenden, neuen Kutter mit leuchtenden, weißen Segeln und bunten Kränzen in den Toppen vor ſich, der ſtolz dahinſegelte, und am Ruder ſtand ein lachender Funggaſt, ſein Junge, ſein Störte⸗ beker... grüßend minkte er mit der Hand. fahr alücklich, Junge, fahr glücklich, ſieh zu, daß du dein fröhliches Herz be⸗ hältſt, Junge, fahr glücklich! Guten Wind und mooi Fang, mien Jung! Dann ging die gewaltige Dünung des Skagerraks über ihn hinweg—-——“ Ein Blick auf dieſe drei kurzen Abſätze zeigt, daß Paul Runge's Erzählung ein Plagiat ſchlimmſter Art iſt. Geiſtiger Diebſtahl in vollendeter Form. Dabei handelt es ſich nicht etwa nur um vorſtehende Sätze. Nein, zwölf Seiten des Gorch Fock'ſchen Romans ſind Satz für Satz bei geringen Wort⸗ umſtellungen, welche die Spur verwiſchen ſollen, abgeſchrieben⸗ Die Verlagsbuchhandlung iſt ſelbſtverſtändlich unſchuldig. Ihre Fakloren können nicht jeden deutſchen Roman im Kopfe haben. Und der Plagiator? Vielleicht wird er das zu Unrecht erhaltene Honorar wieder hergeben müſſen; denn Gorch Fo Fämwilie iſt unterrichtet. Aber im übrigen wird ihm kaum etwas geſchehen. Für geiſtigen Diebſtahl intereſſiert ſich der Staatsanwalt nicht. Die Düſſeldorſer Aufführung von Hauptmanns„Doro⸗ thea Angermann“ gewann eine beſondere Bedeutung dadurch, daß der neue Dramaturg und Spielleiter der Vereinigten Städtiſchen Bühnen, Kurt Heynicke, der Dichter, der ſelbſ als Dramatiker immer größere Bedeutung erlangt, zum erſten Male Regie führte. Seine Spielleitung war Dienſt am Werke und Wirken für das Theater. Mit erſtaunlicher Sicher⸗ heit kürzte Heynicke überall da, wo ſich der Dichter in alls weite Dialoge verirrt oder ſich zu Ueberſteigerungen und Uebertreibungen fortreißen läßt. Heynicke ließ all das 55 bendig werden, was in dieſem Alterswerke dramatiſch un dichteriſch wirkſam iſt. Die ganz aus dem Blute lebende, im unraſtigen Blutſtrom ſtehende Dorothea Angermann Fried Hummels wirkte in ihrer und fein abgewogen ſtellte die Spielleitung die heraus, von denen er eine, Angermann, der Pfarrer und Vater, durch ſein wenig chriſtliches Wort charakteriſiert iſt: Was man ſich einbrockt, muß man auslöffeln, im Gegenſat 5 den andern, die die Welt in ihrer Erbärmlichkeit und das Men⸗ ſchenlos in ſeiner Tragik auf die Formel bringen Das Leben wächſt, wenn man es jede Minute verteidigen muß Dore thea Angermann, Vater⸗ und Tochtertragödie, erfüllt 111 Hauptmanns Lieblingsgedanken, z. B. Richtet nicht u.., gehör nicht zu den ſtarken Werken des Dichters. Aber es iſt ein Stück, das vielleicht beim Publikum ſeinen Weg machen wird. Es wirkt wie aus einer anderen, früheren Epoche des Dichters und mit Recht ließ die Spielleitung die Perſonen in Koſtümen agieren, wie man ſie ein Menſchenalter vor dem Heute trug. Die ernſte künſtleriſche Arbeit Heynickes und die Hingabe 9 Künſtler haben großen Anteil an dem Erfolge, der Gerhar Hauptmanns jüngſter Dichtung im Kleinen Haus beſchteded war. Der Beifall galt allerdings in erſter Linie Carl Eberhard, der ſein 25jähriges Bühnenjubiläum ſeierte, Dr, K. it⸗ und Gegenſpieler WMittwoch, den 24. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 545 X* * * Die Intanterteschule in Dresden: ndenburs hält eine Ansprache an die Schüler der Schule Presse · Phoio 8. die Intanterleschule in Dresden: indenburg schreitet die Front der Fahnenjunker ab Fresse · Photo d. vom Fest der Badener in Berlin ie Teilnehmer in ihren Originaltrachten Photo Schirner· Berlin d. Nhrenmal an der Weser für die am 31. Uärz 1925 ertrunkenen 81 Reichswehrsoldaten Photo Schirner-Ber lin 5. Der Nobelpreis 1926 für Chemie wurde Prot. R. Zsigmondy, Universität Göttingen, verliehen Presse-Photo 6. Zur Autrührung von„Jedermann“ im Mannheimer Nibelungensaal mit Alexander Molssi(in der Mitte) 7. Der Nobelpreis 1926 für Physix wurde Prol. Dr. Franck, Universität Göttingen verliehen Freose · Photo 8. Der deutsche Prot. Bergius, der in Pittsburg(Ame⸗ rika) ein Verfahren zur Verftüssigung der Kohle entdeckt hat. Die Wertsteigerung der Kohle be⸗ trügt 300% Presse· Photo ———————— —— hervorgerufen wird. Ein Gehörloſer gab die abſolute 4. Seite. Nr. 545 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 24. November 1928 Städtiſche Nachrichten Beſtattung Alexander Kökerts Zum Abſchiednehmen juſt das rechte Wetter! Sterbeſtim⸗ mung in der Natur. Grau verhangen der Himmel. Aber ſchon kurz nach Beginn der Trauerfeier zerriß die Wolkendecke und helles Licht ergoß ſich über den reichgeſchmückten Schrein, der Alexander Kökerts ſterbliche Ueberreſte barg. Der Andrang zu der Trauerfeier am heutigen Vormittag war ſo ſtark, daß ſelbſt pünktlich Eintreffende nicht mehr in die Halle des Kre⸗ matoriums gelangen konnten. In der Hauptſache ſetzte ſich die Trauerverſammlung aus dem Perſonal des Nationaltheaters mit Intendant Sioli an der Spitze zuſammen. Dazu kamen die Mitglieder der„Räuberhöhle“, der Kökert lange Jahre an⸗ gehörte, der Elferrat des„Feuerio“ und zahlreiche ſonſtige Freunde und Bekannte. Im ganzen trotz des ungewöhnlichen Andranges aber doch nur ein verſchwindender Bruchteil der Tauſende, die den Verſtorbenen als„ihren Alex“ bezeichneten. Die Stadtverwaltung ließ ſich durch Bürgermeiſter Böttger vertreten. Harmoniumklänge(Muſikdirektor Lenz) leiteten die Trauerfeier ein. Geh Kirchenrat D. Klein widmete dem Heimgegangenen in der ihm eigenen feingeiſtigen Art tief⸗ empfundene Abſchiedsworte, denen er das Bibelwort Joh. 1, Kapitel 3, Vers 20„Gott iſt größer als das Herz“ zugrunde legte. Er charakteriſierte die Empfindunden des menſchlichen Herzens im allgemeinen und das des Künſtlers im beſonderen, das Herz, das nach außen Kraft und Stärke zeigt und innerlich zerriſſen und zermürbt iſt, das Herz, das ſchließlich einſam wurde, als die Zeit der unfreiwilligen Muße, das Ende der künſtleriſchen Tätigkeit kam. Und ſo iſt zu hoffen, daß der Er⸗ löſer, der größer iſt als unſer armes. kleines, gemartertes, von Gegenſätzen erfülltes Herz, den Heimgegangenen in das Reich ewiger Harmonien geleiten wird. Im Namen des Perſonals des Nationaltheaters fand Schau⸗ ſpieler Gobeck von herzlicher Kollegialität und Freundſchaft eingegebene Worte. Als er am Samstag abend zwiſchen 6 und 7 Uhr in ſeiner ſtillen Stube die Elegie aus„Till Eulenſniegel“ von Richard Strauß geſpielt habe, hätte er nicht ahnen können, daß er dem Verblichenen das Totenlied weihte. Aber warum ſollte es zwiſchen ihm und Kökert nicht derartige geheime Be⸗ ziehungen geben? Vielleicht ſei es eine ſolche metaphyſiſche Macht geweſen, die ihm in Kökerts Todesſtunde die Noten in die Hand gegeben habe. Wenn man ſo lange eng miteinander verbunden geweſen ſei, habe er wohl die Berechtigung, im Na⸗ men aller derer zu ſprechen, die am Schillerplatz ringen und arbeiten müſſen, ein paar freundliche Worte zu ſagen. Immer ſei Kökert, ſelbſt wenn es ſteil bergan ging, luſtig vorenetangt. Unter Kökerts Führung fühlte man ſich wohl. Als Meiſter des Humors habe er ſeine Gaben vergeudet und verſchwendet, wie er ſelbſt an ſeinem 60. Geburtstage im Nibelungenſaal bekannt habe. Wer jemals über die Tragfähigkeit und Schlagkraft ſeines Humors gelächelt habe der hatte keine Ahnung von die⸗ ſer genialen Schöpferkraft. Wie oft habe er langatmige philo⸗ ſophiſche Geſpräche blitzartig aufgelöſt in die Realität alles Seins. Und als Kökert alles hergegeben hatte, was ſeines Le⸗ bens Inhalt war, da wurde er einſam, ein furchtbares Wort, weil ihn die Einſamkeit zerbrochen hat. Kökert werde im Ge⸗ dächtnis aller ſeiner Freunde weiterleben als einer der letzten großen Romantiker. Intendant Sioli widmete dem„laug⸗ jährigen Mitgliede des Nationaltheaters“ ebenfalls einige herzliche Abſchiedsworte. Schloſſermeiſter, Bieber ſprach im Namen der Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“. 30 Jahre lang ſei Kökert einer der Beſten der großen karnevaliſtiſchen Vereini⸗ gung geweſen. Die Tauſende und Abertauſende, die ihm jahr⸗ aus, jahrein zujubelten, hätten nicht gewußt, wieviel körper⸗ liche und geiſtige Kräfte erforderlich waren. Bei einem Rück⸗ blick auf Kökerts Lebensgang komme man unwillkürlich zu einem Vergleich mit dem Buche der deutſchen Jugend, in dem die Schöpfungen der größten deutſchen Geiſteshelden und der größten deutſchen Muſiker zuſammengetragen ſind, dem Ernſt Moritz Arndt das Geleite Bebt dem Buche der Brüderlichkeit, Kamerabſchaft, Lebensfreude und Lebensbejahung. Tauſend⸗ fältiger Dank trage Alex Kökert unvergänglich in die Geſchichte der Geſellſchaft ein. Ein weiterer Kranz wurde im Namen des Vereins ſtädtiſcher Beamten an dem Sarge mit herzlichem Dank für die frohen Stunden niedergelegt, die Kökert durch ſeinen köſtlichen Humor Unzähligen bereitet hat. Nach dem Vaterunſer ſenkte ſich unter Segensworten des Geiſtlichen und leiſen Harmoniumklängen der Sarg hinab zum Flammengrabe. Harmoniumſpiel geleitete die erſchütterte Trauerverſammlung auch aus der Halle. Ehe man aber für immer Abſchied nahm, warf man noch einen Blick auf die vie⸗ len Blumenivenden, die äußeren Zeichen treuen Gedenkens an die Verdienſte eines Mannes, der einer der populärſten unter vielen Tauſenden war. Sch. * Guſtav Lehmann 7. Vorgeſtern iſt in einem badiſchen Pflegeheim das frühere Mitglied des Bürgerausſchuſſes Guſtav Lehmann im Alter von 72 Jahren geſtorben. Leh⸗ mann iſt am 2. November 1855 zu Görsdorf in der Mark geboren, erlernte den Kaufmannsberuf und wurde 1899 bei der„Volksſtimme“ in Mannheim als Buchhalter angeſtellt. 1903 kam er in die damalige 2. Kammer des Badiſchen Land⸗ tags und 1905 in den Mannheimer Bürgerausſchuß, dem er bis 1915 angehörte. Von 1907—1912 vertrat er den Kreis Wiesbaden im Reichstag. Lehmann hatte ſich in den letzten Jahren infolge ſeines leidenden Zuſtandes aus dem öffent⸗ lichen Leben zurückgezogen. * Im Rhein ertrunken. Geſtern vormittag iſt bei Block) ein bis jetzt unbekannter Mann, permutlich dem Schifferſtand angehörig, in betrunkenem Zuſtande der Kaimauer zu nahe gekommen, in den Rhein gefallen und ertrunken. Der Ver⸗ lebte hat ſich bei dem Sturz wahrſcheinlich eine nicht uner⸗ hebliche Verletzung zugezogen, da er mit dem Kopf auf eine Treppenſtufe aufſchlug. Die Leiche konnte trotz längerem Suchen bis jetzt nicht gefunden werden. * Lebensmüde. Geſtern vormittag trank ein 24 Jahre altes Fräulein in der Wohnung ihrer Arbeitgeberin in den O⸗Buadraten eine giftige Flüſſigkeit, um ſich aus bis jetzt noch unbekannter Urſache das Leben zu nehmen. Gegen Mit⸗ tag wollte ſich eine 34 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung in der Schwetzingerſtadt durch Einnehmen von Tabletten das Leben nehmen. Grund zur Tat unbekannt. Die beiden Le⸗ bensmüden fanden Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * Zuſammenſtoß. Heute vormittag ſtießen Ecke Wein⸗ heimerweg und Schönauerſtraße in Sandhofen ein Perſonen⸗ wagen und ein Lieferwagen zuſammen. Beide Wagen wurden ſtark beſchädigt. Wen die Schuld trifft, wird die ein⸗ geleitete Unterſuchung ergeben. * Neue Fünfzig⸗Pfennig⸗Stücke. Das Reichsfinanzmini⸗ ſterium plant die Ausgabe neuer, Fünfzig⸗Pfennig⸗Stücke, die wahrſcheinlich aus Nickel hergeſtellt und die Zahl„ Mark“ erhalten werden. Es wird beabſichtigt, das Prägebild weſent⸗ lich reichhaltiger zu geſtalten, um Fälſchungen zu erſchweren. ————— Kommunale Chronik Eine Denkſchrift der pfälziſchen Stäbte Die Not der Pfalz— Produktive Erwerbsloſenfürſorge— Anträge der pfälziſchen Städte „Ludwigshaſen, 23. Nov. Die Stadtverwaltung Lud⸗ wigshafen a. Rh. hat im Auftrage der pfälziſchen Städte an das Geſamtminiſterium des Freiſtaates Bayern in München über die geradezu kataſtrophalen wirtſchaftlichen Verhältniſſe von Induſtrie, Gewerbe und Handel und über die hiermit verbundene Arbeitsloſigkeit eine umfangreiche Denkſchrift ge⸗ richtet. Dieſe Denkſchrift geht von der unbedingten Annahme aus, daß— abgeſehen von einer hier und da eintretenden Beſſerung in der einen oder anderen Branche— auf Grund der geſamten Wirtſchaftslage die Arbeitsloſigkeit auch weiter⸗ hin anhalten wird, zumal die Vorausſetzungen zur Beſeiti⸗ gung der Kriſe, die Wiederherſtellung eines normalen Geld⸗ umlaufs, nur zu langſame Fortſchritte macht. Sodann be⸗ ſchäftigt ſich die Denkſchrift eingehend mit den wirtſchaftlichen Verhältniſſen in der Pfalz, die durch die politiſchen Vor⸗ gänge der letzten Jahre beſonders gelitten habe. Der Ver⸗ luſt Elſaß⸗Lothringens und die Abſchnürung des Saargebietes habe der pfälziſchen Induſtrie den Verluſt beſter Abſatzgebiete gebracht. Wörtlich heißt es hier weiter: Im Weſten der Pfalz, beſonders in Zweibrücken und Pirmaſens, ſieht es troſtlos aus. Betriebe der Maſchinen⸗ und Schuhinduſtzie liegen teilweiſe und völlig ſtill. Die Arbeitsloſigkeit iſt beängſtigend hoch. Auf 1000 Einwohner kommen in Pirmaſens 101,5 und in Zweibrücken 74,8 unter⸗ ſtützte Erwerbsloſe. Auch in den übrigen pfälziſchen Städten wie Speyer, Frankenthal, Kaiſerslautern und Ludwigshafen iſt die Erwerbsloſigkeit nicht viel niedriger. Die Pfalz hat insgeſamt auf 1000 Einwohner 40,5 unterſtützte Erwerbsloſe gegenüber 19,4 im rechtsrheiniſchen Bayern und 27,8 im ge⸗ ſamten deutſchen Reiche. In Erfüllung ihrer Pflichten er⸗ wachfen den pfälziſchen Städten und Gemeinden ungeheuere Laſten. Was die Selbſthilfe anlangt, ſo denken die bitte⸗ ſtellenden Städte an die Selbſthilfe von Reich und Staat in⸗ bezug auf Arbeitsbeſchaffung ſowie an eine beſſere finanzielle Unterſtützung ſeitens des Reiches und des Staates zur Durchführung gemeindlicher Notſtandsarbeiten Die Hilfe von Reich und Staat iſt ſchon mehr als bisher er⸗ ſorderlich, will man nicht, daß man die Erwerbsloſen ihrem Schickſale überläßt und ihnen jede Sonderleiſtung von Not⸗ ſtandsarbeiten und erforderlichen Familienbeihilfen vorent⸗ hält. Unter Anerkennung der von der Reichéregierung in Angriff genommenen Hilfsmaßnahmen weiſt die Denkſchrift ferner darauf hin, daß von all den vorgeſehenen Arbeiten wenig auf das beſetzte Gebiet und faſt garnichts auf die Pfals entfalle. So ſei es ein hoffnungsloſer Ausblick, der ſchließ⸗ lich für die Städtevereinigung des beſetzten und bisher be⸗ ſetzt geweſenen Gebietes Veranlaſſung war, der Reichsregie⸗ rung eine Vorlage auf Durchführung einer beſonderen Notſtandsaktion zu unterbreiten. Im Rahmen der Denkſchrift wird ſodann dem Geſamtminiſterium eine Reihe von Anregungen unterbreitet, die folgenden Wortlaut haben: 1. Die Staatsregierung wolle veranlaſſen, daß u mfang⸗ reiche Staatsarbeiten wie Herſtellung und Ausbeſſe, rung von Staatsſtraßen, vermehrte Aufforſtungsarbeiten im Pfälzer Staatswald, Rheinbrückenbauten, Bahn⸗ und Poſt⸗ arbekten u. a. m. in erhöktem Maße als Notſtandsarbe i⸗ ten bereitgeſtellt werden. Alle ſolche Arbeiten ſind will⸗ kommen und tragen dazu bei, die Not der Arbeitsloſigkeit zu lindern. 2. Die Staatsregierung wolle ſich gleich der Reichsregle⸗ rung dafür einſetzen, daß die Induſtrie und das Gewerbe im beſetzten Gebiet eine beſſere Berückſichtigung be Vergebung von Reichs⸗ und Staatsaufträgen, einſchließlich Bahnaufträgen, erhält. 3. Zur Minderung des erheblichen eigenen Aufwands der Städie und Gemeinden bei Notſtandsarbeiten iſt erforderlich daß die Grundförderung eine Erhöhung erfäh und daß neben Darlehensbeträgen auch beſondere Zuſchuſt aus Reichs⸗ und Landesmitteln geleiſtet werden. Als Beiſute diene, daß bei Straßenarbeiten je Mann und Tag für Löhne und Materialkoſten ein Aufwand von durchſchnittlich 14 entſteht. Beträgt die Grundförderung 3 Mk. und iſt der Dar⸗ lehensbetrag auf 5 Mk. bemeſſen, ſo verbleibt ein Mehrauf⸗ wand von 6 Mk. Da die Darlehensbeträge nach wenigen Fabren wieder zurückzuzahlen ſind, hat ſchon der Träger der Notſtandsarbeiten 78,6 v. H. aus eigenen Mitteln aufzubrin⸗ gen. Im Falle von Kanalarbeiten wird das Bild noch un“ günſtiger, da bei 15 Mk. Aufwand je Mann und Tag 80 v. H. dem Träger der Notſtandsarbeiten zur Laſt fallen. Zur Ent⸗ laſtung der Städte und Gemdeinden iſt es ſonach dringend er⸗ ſorderlich, daß der Grundförderungsbetrag eine Erhöhung erfährt, wozu bei einfachen Notſtandsarbeiten mit verſtärkter Förderung der“gfache Betrag der eingeſparten Erwer lofenunterſtützung am Platze wäre. Als verlorener Reichs⸗ oder Staatszuſchuß dürfte ein Betrag in Höhe des Gr förderungsbetrages angezeigt ſein. 4. Es iſt weiter erforderlich, daß die Staatsregierung den Beſtimmungen gemäß den längſt zuläſſigen Termin— a wären zehn Jahre ſtatt fünf Jahre— für die Rückza 91uh von Darlehen zuläßt und daß die Landesregierung auch bei der Reichsregierung dafür einſetzt, daß eine wei⸗ tere Verlängerung der Tilgungsfriſten ſowie eine Zuſamenlegung der Zins⸗ und Darlebenstilgungen Form von Annuitätszahlung beſtimmt wird. ſtimmt wird. 5. Es wolle ferner in Hinblick auf den Erlaß des Reicht⸗ arbeitsminiſters vom 5. Jan. 26 Nr. IV 120/26 Abſchn. Ziff. 2 die Staatsregierung veranlaſſen, daß für ſämtlich Darlehen für Notſtandsarbeiten der nied⸗ rigſte Satz von 4 v. H. ſtatt wie bisher 5 und 6 v. H. zuge⸗ ſtanden wird. 6. Die Staatsregierung wird gebeten, ſich beim Reich für einzufetzen, daß Sondermittel zur Begleichung der förderungsbeträge für ausgeſteuerte Erwer bSlo bereit geſtellt werden oder daß etvl. die Staatsregierung ſelbſt für dieſen Zweck ſolche Mittel aufbringt. 7. Die Staatsregierung wolle ſchließlich hinſichtlich 50 begrifflichen Grenzen für Notſtandsarbeiten im 19 ſetzten Gebiet mehr Weitherzigkeit bekunden. Insbeſonden iſt erwünſcht, Straßenrenovierungen aller Art, Bau vo Waſſerleitungn, Herrichtung von Sportplätzen, Inſtandſetzug von Gebäuden ſowie auch Neubauten, beſonders öffentlich Hiepände zuzulaſſen, die ſehr dem Ziel der Arbeitsbeſchaffung ienen. Zum Schluß geben die Städte ihrer Bereitwilligkeit Anit druck, ihr Möglichſtes zur Schaffung von Arbeitsgelegen beizutragen, ſoweit ſie auf weitreichende finanzielle Hilfe 300 Staat rechnen können, um die ſie nochmals na ücklichſt bitten. 4 ———— 3 Schthesse Kellexfeuchte igen 9srentiert staubfrocken Oeotsche! Reichtpeleyt Ein neu entdeckter Sinn Ser größte Teil der pſychologiſchen Axbeit des 19. Jahr⸗ hunderts war der Erforſchung der menſchlichen Sinne ge⸗ widmet, und man fügte den bis dahin bekannten fünf Sinnen noch eine ganze Anzahl weiterer hinzu; den Gewichtsſinn, den Temperatur⸗ und Schmerzſinn, den ſtatiſchen Sinn, den Mus⸗ kel⸗, Sehnen⸗ und Gelenkſinn, und den allgemeinen Sinn, der die Organ⸗Empſindungen, wie Hunger, Durſt, Sättigung dem Bewußtſein übermittelt. Man glaubte aber um die Jahr⸗ hundertwende, nunmehr alle menſchlichen Sinne entdeckt zu haben. Dies iſt aber nicht der Fall, denn auf dem diesjährigen Pſychologenkongreß hat der Roſtocker Profeſſor Katz über einen neuen von ihm entdeckten Sinn Mitteilung gemacht, über den Theo Bonte in der Frankfurter Wochenſchrift„Die Umſau“ berichtet. Der neue Sinn, der Vibrations⸗ finn, iſt ein beſonderer Teil des— nes und älter als der ebenfalls zum Taſtſinn gehörige Druckſinn. Auch der Ge⸗ hörſinn geht entwicklungsgeſchichtlich auf den Vibrationsſinn zurück. Die enge Verwandtſchaft der vibratoriſchen und aku⸗ ſtiſchen Eindrücke läßt ſich an einem von Prof. Katz konſtru⸗ ierten, lautlos arbeitenden Vibrator feſtſtellen. Dabei, werden die kleinſten Teile eines Holzwürfels in Schwin⸗ gungen verſetzt, und wer den Würfel mit den Fingern be⸗ rührt, hat den Eindruck, mit den Fingern zu hören. Dies iſt auch bei Tauben der Fall, und durch den neu entdeckten Sinn exklärt ſich die Erſcheinung, daß manche Taube Muſik zhören können. Als Aufnahmeorgan bezeichnen dieſe Ge⸗ hörloſen den Rücken und anſcheinend iſt der Vibrattonsſinn bei Tauben in der Rückengegend beſonders ausgebildet. Die Vibrationsnerven leiten die Erregung zum Gehör⸗ nerv, und hier erß dann die Miterregung des akuſtiſchen Zentrums. Die„erſchütternde“ Nebenwirkung, die wir bei mancher Muſik empfinden, iſt ebenfalls auf den Zuſammenhang zwiſchen Gehörs⸗ und Vibrationsſinn zuruckzuführen. Sehr wichtig iſt dieſer neue Sinn bei der Materialbeurteilung. Berührt man eine lange Holzſtangz an dem einen Ende mit verſchiedenen Gegenſtänden, wie Glas, Filz, Eiſen, Gummi, 5 kann man an dem anderen Ende durch Berührung mit der and vielſach rein vibratoriſch die verſchiedenen Körper nach em Malerial unterſcheiden. Schließlich iſt noch eine Bedeutung es Vibrationsſinnes als Fernſinn erkannt worden. Manche Taube können bei Querſtellung der Beine die Richtung einer Erſchütterung feſtſtellen, die durch einen Schlag auf den ntſernung des Ausgangspunktes einer Erſchütterung an, wenn er beide Zeigefinger auf einen großen Tiſch hielt. Dieſe Erſcheinung läßt ſich mit ähnlichen Verhältniſſen beim Hören vergleichen. Während es uns bei geſchloſſenen Augen unmöglich iſt, die Richtung des Schalles anzugeben, wenn der Schallerreger in gerader Linie vor und hinter uns liegt, läßt ſich die Richtung des Schalles erkennen, wenn die Schallquelle von dieſer Linie nach links oder rechts verlegt wird. Dann erreichen die Schallwellen das eine Ohr etwas ſpäter und mit geringerer Stärke, und wir verbinden diez Verhältnis von Schallſtärke u. Dꝛitfolge mit räumlichen Geſichtsempfindungen. Kunſt und Wiſſenſchaft Kunſtmaler Karl Bieſe geſtorben. In Tübingen ſtarb in der Nacht zum 20. November der in ganz Deutſchlaud be⸗ kannt gewordene Kunſtmaler Karl Bieſe. Geboren am 19. September 1863 in 88 hat er ein Alter von 63 Jahren erreicht. Ein Darmleiden, das zweimal eine Operation not⸗ wendig gemacht hatte, zwang ihn in den letzten Wochen aufs Krankenlager, von welchem er ſich nicht mehr erheben ſollte. Damit endet ein hochgemutes Künſtlerleben, dem es beſchieden war, ſeine Kunſt in unzählige deutſche Häuſer zu tragen. Noch nicht ging der junge Hamburger zur Theatermalerei. In Hamburg konnte er die Gewerbeſchule, in Karlsruhe ſpäter die Malerakademie beſuchen. Hier fand er auch als Schüler von Grethe, Bockelmann und Schön⸗ leber ſeine eigene Richtung. Er wurde Landſchaftsmaler und ſuchte insbeſondere in charakteriſtiſchen deutſchen Landſchaften ungezählte Motive für ſeine Kunſt, die uns vielleicht am ſchönſten in ſeinen Schwarzwaldaguarellbildern entgegentritt. Duftig und von großer Innigkeit ſind ſeine bekannten Winterbilder. Unvergängliche Verdienſte hat er ſich durch ſeine Steinzeichnungen, die bei Teubner und Voigt⸗ länder erſchienen ſind, erworben. Wem wäre nicht Bieſes großes Schwarzwaldbild„Scheidender Tag“ lder hohe Kandel im Winterkleid) einmal irgendwo begegnet, wer lennt nicht das ſchneeig duftige Bild:. Skiern zu Tal, Das Hünen⸗ grab, den einſamen Hof aus dem Höllental, den Chriſtmarkt zu Freiburg u. a. m. Mit dieſen ſeinen Künſtlerſteinzeich⸗ nungen wurde Bieſe außerordentlich volkstümlich. O Unterſeeiſche Städte im Kaſpiſchen Meere. Die am ſüdweſtlichen Ufer des Kaſpiſchen Meeres anſäſſigen Orts⸗ bewohner erzählen noch heute, es befänden ſich dort unter dem Meere Städte. Am Ufer ſind noch Fragmente einer alten Kultur vorhanden. In der Tat, wenn der Tag hell und das Meer ruhig iſt, kann man in der Ignatifeffbucht des Taſp, ſchen Meeres Reſte einer alten Stadt wahrnehmen. liche Bevölkerung nennt ſie Kharaba⸗Schahar, d. h. 9 nierte Stadt. Längs der Meeresgeſtade erſtreckt ſich nch *3 eine alte Chauſſee, die von der Bakuer Feſtung an ſer urch die Unterſee nach Bailow hin, einem der Vororte ere Naphthaſtadt, fortſetzt und ſich ſchließlich im Kaſpiſchen Mate verliert. Man erzählt weiter, ähnliche unterſeeiſche S 8 zu ſeien auch in den anderen Teilen des Kaſpiſchen Meeneere ſehen. Sie alle ſeien vor mehreren Jahrhunderten vom Mern überflutet worden; ſtarke Eroͤbeben und Erſchütterunaßt, hätten deren Zerſtörung und Ueberflutung zur Folge ge chiff Als nun vor einiger Zeit ein ſowjetruſſiſches Handels von Perſien nach Baku kam und nicht den gewöhnliche hiffs⸗ nahm, ſondern zum Kap Schickhow, als weiter der Sch a kapitän Athajew die Meerestiefe maß, ſtellte ſich heraus me⸗ das Schiff in der Tat über einer überfluteten Stadt ſch diſchen Die an Bord ſtehenden Schiffsleute nahmen die unterirdiſche⸗ Straßen einer aſiatiſchen Stadt wahr. Ein Petersburgerdien⸗ lehrter, Profeſſor Wosneſſenski, hat deshalb eine Stu reiſe nach dem Kaſpiſchen Meere unternommen. lmer Nochmals Shaw und der Nobelpreis. In Stoceh nard maßgebenden Kreiſen glaubt man die Weigerung Bergh⸗ Shaws, die Nobelpreisſumme anzunehmen, als eine Kan lehnung des Nobelpreiſes auffaſſen zu müſſentiſtung findet es unbegreiflich, warum Shaw von der Nobelſti ten fordert, daß dieſe Preisſumme dem von ihm gewün her Zweck der Unterſtützung und Förderung engliſch⸗ſchwe Shaw ruituteter Beziehungen zugeſührt werden ſoll. t n die Geldſumme in Empfang genommen und den von 90 abſichtigten Fonds gegründet, dann wäre alles klar gel Run hat er aber die Nobelſti tung in eine große V 8 le⸗ heit gebracht, denn die Satzungen laſſen die von Shan zu⸗ abſichtigte unwendung des Preiſes nicht ohne weitere ahr⸗ Wie von der Nohelſtiſtung mitgeteilt wird, ſieht ſie ne der ſcheinlich keine andere Möglichkeit, als dieſe Geldſumuptat, Reſerve des Fonds der Nobelſtiſtung zuzuſchreiben or ber tiſch wird gefordert, daß ſich die Nobelſtiſtung künſtig undung Berleihung eines Preiſes mit dem Gekrönten in Verb inzige ſetzt, damit dieſe Ablehnung der Preisſumme die e bleibt. * Nichts hat in der Welt Beſtand, Was da kommt, muß ſcheiden; Und ſo reichen ſich die Hand Immer Freud und Leiden. 292 — 2———— 2 nee Seesg==g 2, S3SS SSes8Bg r * d ſe 10 Pattiſc Mittwoch, den 24. November 1926 RNeue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 545 Tagungen Jahresverſammlung badiſcher Schul⸗ u. Fürſorgeärzte am 14. November in Baden⸗Baden Trotz der Ungunſt der Zeit war die Beteiligung an der glei wichtigen Tagung ſehr groß. Vertreter hatten entſandt: das 9 H ſterium des Kultus und Unterrichts, die badiſche ärztliche Perſone Stadt entgleiſten Wagens die Fahrt fort. Schaden iſt nicht ent⸗ Außerdem nahm der Vorſitzende und der Ge⸗ ſtanden. r Vereinigung deutſcher Kommunal⸗, Schul⸗ Fürſorgeärzte und der Vertreter der Univerſitäten an den! ini andeszentrale, die badiſche Aerztekammer und die aden⸗Baden. Miftefäbrer de erhandlungen teil. ine Ausſprache über die neuen Rich ärztlichen Berichterſtattung, die zu dem Zwecke Erſter Verhandlungsgegenſtand war tlinien der ſchul⸗ ein cher zu ſtellen. Berichterſtatter war Med.⸗Rat ani⸗Mannheim. Man war ſich einig, daß die Jutereſſe der vereinfachten Betriebsführung liegen. Ueber ie Frage der Beziehungen von der Sozialverſicherung zur Geſundh annheim. Ausgehend von dem Geſetz vom 28. 7. 1925 wies darauf hin, daß die Gefundheitsfürſorge in Zukunft der S. Mitarbeit der Verſicherungsträger bedarf. Zu dieſer Notwen⸗ igkeit ſei man durch die Tendenz des Städtetags, wo immer möglich zu ſparen, gekommen. Die Hauptſache ſei ein plan⸗ mäßiges Zuſammenarbeiten von Kommunen und Verſiche⸗ zungsträgern unter der Führung der Kommunen mit der dedingung, daß keine Eingriffe von Laienſeite in die ärzt⸗ öchen Eutſchließungen ſtattſinden dürſten. Nach Darlegung er für eine ſolche Regelung wichtigen organiſatoriſchen Mo⸗ kuente kam der Referent auf die Frage der„Hilfsbedürftig⸗ büit im Sinne der Reichsgrundſätze für Art und Maß der ſſentlichen Fürſorge zu ſprechen und wies auf die Gefahr Eierdie die Forderung der Aerzteſchaft auf der Tagung in a keſaſſen zu können. Weiterhin wurde die Frage der Behand⸗ ——5 durch den Fürſorgearzt beſprochen und darauf hinge⸗ kaieſen, daß eiue ſolche die Intenſität des fürſorgeriſchen Wir⸗ ens heeinträchtige. 95 ine entſprechende Entſchließung wurde einſtimmig ge⸗ Uüt und an Reichs⸗ und Staatsbehörden und Aerzte⸗ und rſor ge⸗Organiſationen geſandt. Aus dem Lande 1 Tr. Ladenburg, 24. Nov. Heute feiert die zweitälteſte au von Ladenburg, Frau Anna Maria Bart⸗ 30 rei geb. Neubrecht ihren 90. Geburtstag, nachdem Gebt, Woche erſt ihre Schulfreundin Frau A. Trill ihren 90. Iwel tstag begangen hat. Eine ſeltene Merkwürdigkeit, daß verh reundinnen am gleichen Ort geboren, aufgewachſen, ſich ratet, Witwe geworden ſind und gemeinſam ihr 00. Uebenslahr begehen können. Es ſind die beiden einzigen kakerlebenden der Abe⸗Schützen, die 1842 in die Schule ein⸗ Frau Bartſcherer, eine heute auch noch ſehr rüſtige 12 K verlor ſchon 1882 ihren treuen Ehegatten. Von ihren nk indern mußte ſie 8 ins Grab legen ſehen. An ihren 15 dieſenn und 13 Urenkeln hat ſie viel Freude. Ueberhaupt wird ebes Großmütterchen von viel Liebe und Fürſorge um⸗ raut„Die Jubilarin lebt bei ihrer Tochter, der Kriegswitwe * Liebermann.— Einen erfreulichen Beſchluß faßte der vill— altungsrat der Bezirksſparkaſſe Ladenburg. Sie der ie Aufwertungsanſprüche der Bebürſtigen und mothälten Leute—über 60 Jahre— bis zur Höhe von Mk. 100 Fürteor Weihnachten zur Auszahlung bringen. Dadurch kagenz mancher Not der durch Inflation geſchädigten Leid⸗ uden abgeholfen werden. Heose Farbach, 23. Nov. Kürzlich iſt der 47 Jahre alte Maler Rab, Kirn von Beſenheim auf der Heimfahrt von feinem 10 zösttürzt, wobei er anſcheinend eine Gehirnerſchütterung erni0g. Nun iſt der Verunglückte, Bater von vier Kin⸗ 85 an den Folgen des Sturzes geſtorben. Prandkenzingen bei Freiburg, 22. Nov. Die Urſache des dez wes in Broggingen, der vor etwa 4 Wochen die Scheune weiſe andwirts Bühler vollſtändig, und das Wohnhaus teil⸗ Geſt Forſtörte, hat ietzt ihre Aufklärung gefunden durch das Prandandts des ſtellenloſen Schwiegerſohnes des kurz geſchädigten, den Brand gelegt zu haben. Er hat des Invor 20 Mark Bargeld aus dem Schrank der Wohnſtube 1 ler geſtohlen. S ingen b. Do wehlſe 3858 9 5 21. Nov. Als die Fmilie des du Hauſe mnügte ſich das 2½ Jahre alte Kind der ruſchte ſesdamit, daß es auf dem Treppengeländer herm Sua ſn Hlerbei verlor das Kind daz Uebergewicht und ſtürzte uf Meter in die Tieſe. Der Tod trat alsbald ein, Die gute Parlie Skizze von Hildegard Diel ſchlüpfte in ihren Mantel, ſtülpte das leichte des D das ſeidige Blondhaar und öffnete das Fenſter küßte iächſtübchens der hereinſchauenden Frühſonne. Dabei ud, mik Blick, über Bächer und Schornſteine iebebebe f alle ſtilfeligem Leuchten einen fernen Hausgiebel, der kell in zuachbarlichen Großſtadtdächer überragend, grau und Krauen Gin morgenblanken Herbſthimmel reckte.“ In dem Sein S iebel lebte Erich Greiff, den ſie lieb hatte, und dort andatten huſchte durch ihte hellen Augen, als ſie den 1 f6 te— Unter der weißen Kuppel, die ſich ſo drückend berg 50 ein palaſtartiges Gebäude wölbte, wohnte Alfred ber. ihr den Weg zu ihrem Lebensglück verſperren alte Gor, ſie ließ 19 ihn nicht verſperren. Und wenn ſichgehr der ſie heute morgen zu einer Unter⸗ glich ebeten, es auch noch ſo ſchlau anſtellen ſollte, wilſchluſſesen Kampf mit ihm auf. Aber trotz dieſes feſten ild, alg e itterten ihre Knie doch heftig, und ihr Herz pochte e eine halbe Stunde ſpäter das elegante Treppen⸗ Alfret Funkvollen Palaſtes emporſtieg. eine 1b Raffberg, der Finanzgewaltige, empfing ſie in eitszimmer. Er bot ihr mit läſſiger Handbewegung Augertzlmuſterte ſie von ſeinem Schreibtiſch aus ein ſagle hlicke ſcharf durch ſeine goldgefaßten Brillengläſer en gewi ann kühl, geſchäftsmäßig, wenn auch nicht ohne um 8 Höflichkeitston:„Ich habe Sie zu mir ge⸗ Rütcen Siern nen einen Wunſch zu unterbreiten. Ich bitte uine 28* eBebungen zu meinem Neffen zu löſen, weil i kausſichtkich Berbindung meines einſtigen Pfücnel ns un oſchäftsfr chen Erben mit der Tochter eines amerikaniſchen kau 0 wünſche. Erich ſoll dadurch Luſt bekommen, t ſpäternniſchen Berufe zurückzukehren. Mag er ſeine 0 als Liebhaberei nebenher betreiben. Natürlich hieße ühm auch eine Exiſtenz als Künſtler ſchaffen, aber gehörtein Geld verſchlendern, ſtatt es zu mehren. Denn ant au den Malern, die es nicht verſtehen ihr Talent rechen ub ihn ſrei Sie alſo meinem Wunſche ent⸗ 8 9 eigeben—2“ die 1 Plals„Ichrie Evas Seele. Aber die kalten Augen, enuke, Münzen vom Schreibtiſch aus zu ihr herüber⸗ enden G 10 deutlich die eingefrorene Seele des nur rech⸗ lühſam h0 dmannes verrieten, lähmten ſie derart, daß ſie nur erauszuſtammeln vermochte:„Aber wir haben uns 0 lieb ge zuckte froſtig die Achſeln.„Die hoeſe de Stanpgewalt r Liebe verfliegt im Lebenskampf Ehreu. Sie geführt und Inſtallationsarbe wurden, ein einheitliches Arbeiten der badiſchen Schulärzte die Inb Dr. Ste⸗ Jahre möglich iſt. Richtlinien den Sender ergeht no eitsſürſorge ſprach Stadtſchularzt Dr. Lußheimer⸗ ch in ſich ſchließt, nur die Hilfsbedürftigen kürſorgeriſch, Aus der Pfalz Entgleiſung eines Eiſenbahnwagens * Ludwigshafen, 23. Nov. Heute vormittag 11 Uhr ent⸗ ſte auf der ſchmalſpurigen Nebenbahn Speyer⸗Neuſtadt H. im Bahnhof Geinsheim vom Perſonenzug 1938 ein nenwagen. Der Zug ſetzte unter Zurücklaſſung des Der Pfalz⸗Sender genehmigt Speyer, 23. Noy. Der Pfalzſender iſt nunmehr von der franzöſiſchen Militärbehörde in Mainz endgültig ge⸗ nehmigt worden. Die deutſche Reichspoſt hofft, die Bau⸗ iten für den Sender ſo fördern zu etriebnahme in etwa einem halben Ueber die Wahl des Platzes für ch nähere Mitteilung. Ein neuer Pfälzer Sängerſpruch Neuſtadt a.., 23. Nov. Simon Breu, der bekannte Würzburger Muſiter, hat dem Pfälzer Altherrnverband im (Sonderhäuſer Verband Deutſcher Sängerverbin⸗ dungen) einen Wahlſpruch für vierſtimmigen Männerchor gewidmet, der ſoeben im Druck erſchien. Die Worte des Spruches ſtammen von Dr. Albert Becker. Der Spruch lautet:„Frohſinn und 99 80 beim feurigen Wein, deutſch blei immer, du Pfalz am Rhein!“ * Speyer a. Rh., 24. Nov.(Privattelegramm.) Ver⸗ gangene Nacht brach in der Zellulotdfabrik Speyer ein kleiner Brand aus, der durch das ſofortige Eingreifen der Fabrikfeuerwehr und Belegſchaft und anerkennenswerter Mithilfe der ſtädtiſchen Feuerwehr ſogleich gelöſcht wurde. Eine Betriebsſtörung hat der Brand nicht zur Folge. * Bad Dürkheim, 21. Nov. Der Verkehrsverein beſchloß in ſeiner geſtrigen Ausſchußſitzung, im Intereſſe der hieſigen Geſchiftswelt und zur Hebung des Fremdenverkehrs gemein⸗ ſcha tlich mit dem Handelsſchutzverband im kommenden Frühjahr eine, Werbewoche, verbunden mit einem Schau⸗ ſenſterwettbewerb zu veranſtalten. * Pirmaſens, 22. Nonbr. Einen eigenartigen Auto⸗ unfall erlitt geſtern abend eine hieſiger Architekt dadurch, daß ihm in der des Bismarckdenkmals ein Hinter⸗ rad des Autos abſprang und bis zum Café Blum in der Schloßſtraße weiterrollte. Das Auto rutſchte noch bis zur Darmſtädter Bank, wo es zum Stehen kam. Die Inſaſſen kamen mit heiler Haut und dem Schrecken davon. Gerichtszeitung Schiebungen eines Steueroberſekretärs Der kriegsverletzte Steueroberſekretär Franz D. in Frankfurt a. M. 3 Steuerbeträge, die ihm ein Freund, dem er die Steuerberechnungen machte, zur Abfüh⸗ rung an die Behörde übergeben hatte im Betrage von 180 M. Hierüber fälſchte er Quittungen, wovon er eine mit einem amtlichen Stempel verſah. Dann ſteckte er ſich hinter zwei ihm bekannte Wirte, die, nachdem ſie einen Steuervorſchuß bezahlt hatten, ihre Veranlagung zugeſchickt bekamen. D. be⸗ hoch veranſchlagt worden ſeien. hauptete, daß ſie viel zu viel Geld bezahlt hätten und auch zu 9¹ Er wolle die Sache in die Hand nehmen. Nach einigen Tagen beſtellte er die beiden Leute auf die Steuerkaſſe. Dort hatte D. bereits alles ver⸗ anlaßt. Die beiden Steuerzahler erhielten 220 und 700 Mark. Von beiden Beträgen erhielt D. die Hälfte als„Anerkennung“. Schließlich wurde die Schiebung entdeckt und D. verhaſtet. Das erweiterte Schöffengericht Frankfurt a. M. verurteilte ihn jetzt wegen Urkundenfälſchung und Betrugs und wegen paſſiver Beſtechung zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Die mitangeklagten irtsleute wurden aus ſubjektiven Oründen freigeſprochen. * Ein gerichtsbekannter Betrüger. Zu dem unter dieſer Spitzmarke im geſtrigen Abendblatt erſchienenen Gerichts⸗ bericht teilt uns Kaufmann Ludwig Maas, A 2, 3a mit, daß er mit dem verurteilten Ludwig Maas aus Seckenheim nicht identiſch iſt. § Briefberaubung. Vor dem Schöffengericht beim Amts⸗ gericht Frankenthal ſtand der Oberpoſtſchafſner Joh. Born⸗ heimer unter der Anklage, im Monat Auguſt und Sep⸗ tember 1926 Gegenſtände, die ihm zur amtlichen Aufbewah⸗ Sterbebette der Mutter der Ehefrau] rung übergeben worden waren, beſeitigt, Brieſe geöffnet und ihres Inhalts beraubt und Briefe unterſchlagen zu haben. erunter⸗ Bornheimer wurde zu ſechs Monaten Gefängnis ab⸗ züglich 2 Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft verurteilt. Ferner hat er die Koſten zu tragen. denkend. Wovon ſind Dichterin und darum nicht praktiſ ben? Beide mittel⸗ wollten Sie denn beide ohne meine Hilfe los, beide brotloſe Künſte betreibend—“ „Wir werden arbeiten und warten“, wollte ſie erwidern, aber Alfred Raffberg ließ ihr gar keine Zeit zu einer Ent⸗ egnung, ſondern fuhr in ſarkaſtiſchem Tone fort:„Wenn ie Erich wirklich lieb haben, werden Sie ſeinem Glücke ja nicht im Wege ſtehen wollen, ſondern es ihm gönnen, daß er Gelegenheit hat, eine gute, ja eine R Partie zu machen. Und Ihnen wünſche ich, daß Ihnen anderswo das gleiche gelingen möge. Damit Erich Sie aber nicht noch um⸗ zuſtiimmmen verſucht, möchte ich Sie bitten, ſobald als möglich ein paar Monate zu verreiſen. Daß ich die Finanzierung dieſer von mir gewünſchten Aufenthaltsveränderung über⸗ nehme, iſt ſelbſtverſtändlich. Sie müſſen mir nur verſprechen, Ihre Verlobung noch heute zu löſen. Bis hierher hatte Eva mit ſtarren Blicken zugehört. Jetzt ſprang ein heller Zorn in ihre Augen. Ste konnte die entwürdigende Behandlung ihrer Pexſönlichkeit und ihrer Liebe von ſeiten dieſes Mannes nicht länger ertragen. Eine eftige Entgegnung wollte ſchon über ihre Lippen ſchnellen— 10 durchzuckte ſie ein Gedanke, der jäh ihre Empörung 2 910 und ſogar den Schimmer eines Lächelns über ihre erregten Züge legte. Sie ſtraffte ihre ſchlanke, zuſammen⸗ geſunkene Geſtalt, ſtand auf und ſagte mit erzwungener Ruhe: „Ich werde Ihrem Wunſche eutſprechen. Aber zu einer längeren Reiſe brauche ich mindeſtens fünftauſend Mark.“ Ein ironiſches Staunen zog durch die triumphierenden Münzenaugen.„Sie ſind doch praktiſcher als ich dachte. Ich werde Ihnen die geforderte Summe noch heute zuſenden laſſen.“ a ging Eva mit knappem Gruß aus dem Zimmer. Der R aber rieb ſich die Hände. Sein Seld hatte wieder einmal ſeine Macht bewieſen.— Erich Greiff lehnte, als Eva von ihm gegangen, wie ver⸗ ſteint am Fenſter ſeines Ateliers. Er konnte es nicht faſſen, daß ſie, die ihn ſo geliebt und ſo feſt an ſeine kunft geglaubt, ihre Liebe verſchachert baben ſollte— daß ſie ihn bat, das gleiche zu tun. Ein heißer Schmerz wallte in ihm auf, dann eine zornige Entſchloſſenbeit. Er riß einen Briefbogen aus dem Schreibtiſch und ſchrieb Alfred Raffberg, daß er in vierzehn Tagen die gewünſchte Amerikareiſe an⸗ trete. 5 530⁰ ſich Alfred Raffberg zum zweitenmal befriedigt nde die H 8 In den Geſellſchaftsräumen des Lloyddampfers, der Erich Greiff ſeinem unerſehnten Ziele entgegentrug, ſproß ſchon in den erſten Tagen nach ſeiner Ausfahrt ein Gerücht, das ten ent⸗ mit raſender Geſchwindigkeit ſeine bunten Fabelblü 0 Zu⸗ M Sportliche Runoſchau Flugſport Hamburg—Newyork in 24 Stunden Es klingt wie ein Märchen und doch 9 nach dem heutigen Stand der Technik und Wiſſenſchaft die Verwir lichung tatſächlich möglich. Von der Ueberlegung ausgehend, daß eine möglichſt große, zahlende Nutzlaſt in kürzeſter Zeit über den Aklantik defördert werden ſoll, hat Obering. Klamt⸗Breslau, wie er im Flugſport“ ausführt, vor ca. 1 Jahre mit den Berechnungen und Entwürſen zu einem Trans⸗ oceanluſtſchiff begonnen, das im Modell fertiggeſtellt iſt. Es iſt dies ein Eindecker, mit 2 Schwimmbooten zum An⸗ und Abwafſern, einer Flügelſpannung von 140 Meter, größter Länge von 50 Meter und größter Höhe von 19 Meter. 5 otoren von je 3000 PS. ſollen eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 265 Std.⸗Km. ermöglichen. Das Leergewicht iſt auf 94 Tonnen, die Geſamthöchſtlaſt auf 194 Tonnen ſeſtgelegt. Die Beſatzung beſteht aus 85 Köpfen. Sie iſt, ſoweit ſie nicht auf Poſten ſtehen, in beſonderen Kabinen in der Nähe ihres Tätigkeitsſeldes untergebracht. 150 Paſſagiere ſoll dieſes Rieſen⸗ ſchiff befördern. Sie wohnen in Luxuskabinen. Auf ſeder Hälfte befindet ſich ein Speiſeſaal für 30 Perſonen mit einem Extra⸗Rauch⸗ ſalon. Die Speiſeſäle werden von einer elektriſchen Küche bedient, die für alle 185 Köpfe zu ſorgen hat. Da das Flugſchiff den Weg in einer Höhe von 4000 Meter und mebr zurückzulegen hat, bekommt leder Paſſagier ein Mundſtück ausgehändiot. Dieſes Mundſeiſck wird in dem Gummiſchlauch des Sauerſtoffapparates in jeder Ka⸗ bine ulm angebracht und dient, wo es notwendia iſt. zum Einatmen des Sauerſtoffgaſes, das der betreffenden Lufthöhe zugegeben wer⸗ den muß, um die aleichen Atmunasverhältniſſe wie auf dem Meeres⸗ ſpiegel herzuſtellen. Des Nachts wird das Mundſtück durch eine Art Brille erſett, die den Sauerſtoff direkt vor den Nafenlöchern ausſtrömen läßt.— Durch die große Geſchwindigkeit von 205 Stö.⸗ Km. wird erreicht, dan man von Hambura nach Nework in 24 Stun⸗ den gelangen kann. Auf dem Rückfluge ſind durch die vorherrſchen⸗ den Weſtwinde die Flugverhältuſſſe beſſer und es wird müolich ſein, die Strecke in 22 Stödn. zu bewälitagen. Die Funkbordſtation ſoll eine Telepvonle⸗Sonderreichweite von ca. 500 Km. zur Verftän⸗ digung mit paſſierenden Schiffen auf dem Waſſer und eine weitere von ea. 2500 Km. bekommen d. h. das Fluaſchiff fann von der ent⸗ ſernteſten Stelle beider Küſten mitten im Ozean ſich mit dem Lande verſtändieen. Die Lüſuna der Frage nach den benßticten 900 PS. Motoren iſt nicht ſo ſchmieric. wie es zunächſt ausſieht. Die ameri⸗ aniſche Marine 5 B. hat für ihre Bombenkkuosenge einen Motor mit einer Dauerleiſung vor 2400 PSS. beſtellt, der 24 Zminser in 4 Reiben von ie 6 Zuyſinder beſitzt wovon 2 Reſhen auſwärts und zwei abwärts ceſtellt ſind. Die hier vor⸗eſehenen Motoren ſollen ebenfalls 24 Zylinder hboßen bei einer Bohrung von“0 Millimeter, einem Huß von 210 Millimeter und einer Normalbrehzahl von 1700. An Betriebsſtoff wird die koloſſale Men⸗e von 72 Tonnen mitze⸗ führt. um die Strecke(Suftlinte ca. 6400 Km.) ohne Halt bewäftieen zu können. Die Bauzeit des Apparates würde unter den günſtig⸗ ſten Verhältniſſen ca. 2 Jahre betrogen. Die Koſtenkrage iſt natür⸗ lich ein beſonderes Kapitel. Insgeſamt wird eine Summe von ca. 7,3 Millionen War? benätiet, wovon die Koſten für das Flueſchiff ſelbſt 5,150 Mill, Mark ausmachen. Dazu kommen Wer'tanlagen uſw. für 850 000 Mark und zwei Schwimmballen zum Verankern auf See von zuſammen.3 Mill. Mark. Die Verwirklichuna des Pro⸗ iektes liegt in der Hand des dentſchen Volkes ſelßſt, das durch Auk, hrinoen einer zweiten Nationalkſyoſvende den Grundſtyck für die Entwickelung des Transoceans⸗Schnellverkehrs ſchaffen kann. Neues aus aller Welt — Ein 16jähriger Schwerverbrecher. Das Ueberfallkom⸗ mando Berlin⸗Karlshorſt nahm in der Nacht zum Montag zwei Männer feſt, die die Faſſade einer Villa emporgeklettert waren und ſich auf den Balkon ſchwangen. Der eine mar der 26 Jahre alte Heinrich Hoetzel, der andere nannte ſich Walther Rohde und hatte auch Papiere auf dieſen Namen bei ſich. Der Erken⸗ nungsdienſt der Kriminalpolizei entlarpte ihn jedoch als den 16 Jahre alten, vielfach vorbeſtraften Hubert Timm, dem nicht weniger als 15 Faſſadenklettereien und drei Wohnungs⸗ einbrüche, die in der letzten Zeit verübt worden ſind, zur Laſt fallen. Allein in dieſem Monat hatte er drei verwegene Raub⸗ züge ausgeführt. Dos Geheimmis der gulen Tasse Kaffee heiſit: Weber“ Carlsbader“! Eine Zutat davon entlockt der Kaffeebohne eine Fülle von Duſt und Wohlgeſchmaclc und verleibit dem Ge- trãnle den vielgerũhmten goldbraunen Schimmer des Carlsbader Kaffees. faltete und faſt noch ſchneller den daran— köſt⸗ liche Goldfrüchte ſchenkte. Unter den Paſſagieren erſter Klaſſe ſollte ſich eine künſtleriſche Berühmtheit befinden, die aus irgendeinem geheimnisvollen Grunde inkognito nach Amerika reiſte. Die einen wußten, daß der beliebte Malex, der ſich vor Aufträgen nicht zu retten wußte, einer Duellgeſchichte wegen eine Weile verſchwinden müßte, andere wollten gehört haben, daß ihm infolge einer Liebesaffäre und den durch ſie verurſachten Nervenchock die Künſt für immer verleidet ſei; alle aber munkelten von der geheimnisvollen Schönheit ſeiner Werke und von den hohen Preiſen, die ſie erzielten. 890 Greiff, der infolge ſeiner immer noch verdunkelten Seelenſtimmung ſich völlig von ſeinen Mitreiſenden iſolierte erfuhr die ſeine Perſönlichkeit umkreiſende Sage erſt durch einen anonymen Brief, an deſſen Schluß ihm der unbekannte Schreiber, der ſich einen heimlichen Verehrer ſeiner Kunſt nannte, riet, das der Zukunft ein wenig vorausgreifende Ge⸗ rücht ſeiner Berühmtheit nach Möglichkeit auszunutzen. Schon am folgenden Tage bot ſich dem jungen Künſtler Gelegenheit, den Rat des unbekannten Freundes, den er nicht übel fand, zu befolgen. Ein reicher Braſilianer, der ihn am Morgen eine Seeſtimmung malen ſah, kaufte am Nachmittag die vor⸗ 3 5 gelungene Skizze für eine Summe, wie ſie künſt⸗ leriſche Berühmtheiten fordern dürfen. Tags darauf baten ihn zwei Amerikaner um ein paar ähnliche Studien, zu deren Ausführung er ſich erſt eine Weile drängen ließ und dabet bemerkte, daß er ſich eigentlich vorgenommen, eine zeitlang ——0 45 1 10 m ſelben Aben e n eine deutſche Mitreiſende zwecks eines Auftrags zu ſich bitten. Als er i1 ihre Kabine trat, blieb er ſtarr vor Ueberraſchung an der Türe ſtehen. Eva Storm ſaß, darin und begrüßte mit leuchtenden Augen den„berühmten“ Maler. Dabei ſprühte ein Schalk aus ihrem Blick, der ihm im Nu das Rätſel ſeiner Berühmtheit löſte. „Alſo von Dir ſtammt das Märchen—?“ Ja natürlich,, lachte ſie.„Darf ich als Dichterin nicht ärchen erzählen? Wollte doch mal probieren, ob wir un⸗ ſere beiden brotloſen Künſte nicht auch praktiſch vexwerten können. Ich habe Deinem Onkel ja nur verſyrochen, die Verlobung zu löſen. Mich unter veränderten Verſhältniſſen nicht wieder mit dir zu verloben, habe ich nicht verſprochen.“ Und ſie ſchlug die Arme um ihn und küßte ibn Als man an Land ging, hatte Erich Greiff bereits fünf⸗ zehntauſend Mark verdienk, dazu drei große Aufträge für die nächſten Mongte. die es ihm ermöglichten, ſolgende De⸗ veſche an Alfred Rafſberg zu ſenden:„Machen, dank Deiner freundlichen Haltung, beide gute Partie. Heiraten ohne Deine Hilfe.“ ——— ———————— Rückgängige Wirtſchaft in den Vereinigten Siaaien Niedrigere Erzeugungsziffern in der Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie/ Autowerke, die nur noch halb arbeiten Der Ton warnender Stimmen, die in Amerika auf eine Verſchleppung des Geſchäfts in der Auto⸗ mobilindu ſtrie⸗ vor Monaten ſchon hingewieſen haben, orfährt. jetzt ſeine Rechtfertigung durch die Marktlagenberichte. Bor längerem ſchon warnte auch der amtliche Waſhingtoner Bericht:„Welche Wirkung eine Fortdauer der Rekord⸗ produktion für die Automobilinduſtrie haben wird, iſt pro⸗ blematiſch. Die zahlreichen Verbeſſerungen und mehrere neue Stilarten werden zweifellos die Nachfrage ſtimulieren.“ Da⸗ mit wurde in vorſichtiger Wendung eine bevorſtehende Ueber⸗ ſättigung des amerikaniſchen Automarktes, wenigſtens eine vorübergehende, angekündigt. Das iſt ſchon ſchnell eingetre⸗ ten. So berichtet der New Norker Korreſpondent des„Man⸗ cheſter Guardian“ eben:„Einige Induſtrien, die in den erſten neun Monaten einen lebhaften Geſchäftsgang zu verzeichnen hatten, weiſen, wenn auch zeitlich, alle Anzeichen einer unver⸗ kennbaren Verſchleppung. Die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie berichtet niedrigere Erzeugungsziffern, vornehmlich als Folge abnehmender Produktion oder abnehmenden Abſatzes in der Autoinduſtrie. Im allgemeinen läßt dieſer Induſtriezweig einen ſcharfen Rückgang der Erzeugung er⸗ kennen; einige Autobetriebe arbeiten nur mehr mit etwas mehr als der Hälfte ihrer Leiſtungsfähigkeit. Die Auto⸗ induſtrie, die in den Sommermonaten noch voller Zuverſicht der Zukunft entgegenſah, iſt über ihre Ausſichten in eine etwas unſichere Lage geraten. General Motors, die auf dem Wege iſt, in der Autoinduſtrie dieſelbe überragende Rolle einzunehmen, wie die United Steel in Eiſen und Stahl ein⸗ nimmt, hat zwar bisher ein gutes Jahr gehabt, aber das kann von einer Anzahl kleinerer Werke durchaus nicht geſagt werden. Wahrſcheinlich werden dieſe im Frühjahr bei den ſchon angekündigten Preisermäßigungen(zum Februar) und eher ab⸗ als zunehmender Erzeugung nicht zum beſten daran ſein, zumal nicht bei der verminderten Kaufkraft in den Farmergebieten.“ Das iſt eine trübe Prognoſe, die aber in einſichtigen deutſchen Kreiſen ſchon vor Wochen geſtellt worden iſt. Es wird immer klarer, aus wel⸗ chen wirklichen Gründen Ford ſeine fünftägige Arbeitswoche eingeführt hat, nämlich, daß ihn mangelnder Abſatz, wie ja auch aus ſeinen Erzeugungsziffern hervorgeht, zu dem Schritt bewogen hat und nicht, wie er es hinzuſtellen beliebte, irgend⸗ ein ſozialer Grund mit dem wirtſchaftlichen Nebengedanken der größeren Abſatzmöglichkeiten an ein in 5 Tagen böhere Anſprüche ſtellendes Käuferpublikum.— Bei General Motors ſind die Gewinne ganz gewaltig geſtiegen; im dritten Quar⸗ tal ſtanden ſie auf 56 Mill.(gegen nur 30 im 3. Viertel 1925) in den erſten neun Monaten kletterten ſie von den 75,1 Mill. Dollar in 1925 um faſt 100 v. H. auf 143,5 Mill. Dollar! (Jord erzielte letztes Jahr, rückgängig von 115 Mill. einen Reingewinn von nur 97 Mill. Dollar.) General Motors berichten ſoeben eine Vierteljahrsdividende von 4,78 Dollar und eine Extradividende von vier Dollar für das 3. Jahres⸗ viertel! Es ſtehen dafür 34 Mill. zur Verfügung. Din Aus⸗ —— wird 120 000 Wagen im Wert von 100 Mill. Dollar erreichen. der Zeche Mont flüſſigung der Kohle iſt es noch ein zweites, das geeignet iſt, der Kohle neue Abſatzgebiete zu erſchließen und ihre Konkurrenzfähigkeit ge⸗ * Das Suicnan⸗Krnthen ber r Cenis. Neben dem Problem der Ver genüber den übrigen Kraftquellen zu erhöhen. Es handelt ſich um das neue Verfahren zur Gewinnung kün ſtli⸗ chen Stickſtoffes, nach dem die Zeche Mont Cenis gegen⸗ wärtig zuſammen mit der dem preußiſchen Staate gehörenden Bergwerksgeſellſchaft Hibernia nach Abſchluß mehrjähriger Verſuchsarbeiten ein Großwerk errichtet, das beſtimmt iſt, vielleicht bereits im nächſten Jahre einen nicht unerheb⸗ lichen Prozentſatz unſeres Stickſtoffbedarfs zu liefern. Die Stickſtoffherſtellung nach dem bisherigen Verfahren wurde im weſentlichen auf der Grundlage des Waſſerſtoffgaſes herge⸗ ſtellt. Durch Verbindung mit dem Stickſtoff der Luft wurde cünſtliches Ammoniak erzeugt, das wieder in Form von Sal⸗ peter oder ſchwefelſaurem Ammoniak in die für die Land⸗ wirtſchaft zum Düngen geeignete Form gebracht wurde. Den Grundſtoff bildet alſo das Ammoniak, zu deſſen Herſtellung drei Atome Waſſerſtoff und nur ein Atom Stickſtoff not⸗ wendig ſind, Das Mont Cenis⸗Verfahren geht nun von dem Gedanken aus, den bei Verkokung der Kohle in großen Mengen anfallenden Waſſerſtoff zu dieſem Zweck zu benutzen, während er bisher vernichtet, d. h. verbrannt, wurde. Das Kokereigas wird komprimiert, zum Teil verflüſſigt und bei tiefen Temperaturen in ſeine einzelnen Beſtandteile zerlegt. Dabei fällt ein Waſſerſtoff von größter Reinheit an, der zur Verbindung mit dem Stickſtoff der Luft benutzt wird, während das Reſtgas, das in der Hauptſache aus Methan und Kohlen⸗ oxyd beſteht und eine hohe Heizkraft beſitzt, nach wie vor zur Aufrechterhaltung des Kokereibetriebes den Koksöfen wieder zugeleitet wird. § Ein Zwiſchengeſchäftsjahr bei den Mannesmannröhren⸗ werken. Auf der TO. der HB. der Geſellſchaft ſteht u. a. ein Antrag auf Aenderung des Geſchäftsjahres. Wie verlautet, wird ein Zwiſchengeſchäftsjahr für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dez. eingeſchaltet und das GJ. auf das Kalenderjahr verlegt. 4⸗ Der Zuſammenſchluß Ach. Weſer— Vulkan⸗Werke. Die Frage des Werftzuſammenſchluſſes klärt ſich allmählich dahingehend, daß die geplante Transaktion in einer Ueber⸗ nahme des Hamburger Werkes von Vulkan durch Weſer zu beſtehen ſcheint. Wie aus Hamburg ge⸗ meldet wird, ſind ſich die an dem Zuſammenſchluß intereſſier⸗ ten Banken über die erwähnte Transaltion bereits einig. Die AG. Weſer ſoll den Hamburger Betrieb der Stettiner Vulkan durch Aktienhergabe oder durch Barzah⸗ lung erwerben. Die Haftung für die Reichskredite ver⸗ bleibt den Vulkan⸗Werken. Die Durchführung ſei nur des⸗ halb noch nicht geſichert, weil noch beträchtliche Meinungs⸗ verſchiedenheiten über die Regelung der Per⸗ ſonalfragen beſtehen und weil die Verhandlungen mit dem Reich über die Kreditſicherung nicht recht vorwärts kommen. Wegen Abänderung des Pachtvertrages mit dem Hamburger Staat(der Pachtvertrag läuft bis 1958) iſt ein Antrag noch nicht geſtellt worden. Man glaubt aber, daß die Umlegung des Pachtvertrages auf einen anderen Beſitzer keine Schwierigkeiten bereiten wird. Das Ausmaß der bei der AG. Weſer notwendigen Kapitalerhöhung ſteht noch nicht feſt. eeeeeeeeeeeee————————————————————..——.—— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗h verſtehen. Frankfurter Börſe vom 24. November 23. J 24. Bank⸗Aketien. 23 4 Allg. D. Creditbk. 145,5 144,7 Badiſche Bank.. 160,0.159,0 Bankf. Brau. Ind. 173,0 173.0 ayr. Hyp. u. —— 143.5143,0 Schantungbahn 16,8016,85 265.0 Hapag 176,5 17⁴,0 Rrddeutſch. Lloyd 168.0165,0 23.[ 24. TRyein Braunt. 244,244,0 Salzw. Heilbronn 141,0—. Tellus Bergbau. 98.—99,50 BK. u. Laurahütte 88,5084,— Trausport⸗Aletien. Fahr Gebr. Pirm. 44 BerlinerHandels. TCom. u. Privatb. 191,0189,7 IHarmſt. u. Nat. B 257,0259,0 TbDeutſche Bank 191,8 180,0 D. Effeit-u. Wechſ. 135,5 135,0 D Hypothetenbk. 189,.—.— D üieberſee⸗Bank 120,7 122,5 D. Vereinsbank 112,0 111,0 TDisconto⸗Geſ.. 173,0178,0 TDresdner 8 25 8 rkſrt. Hyp.⸗Ban 4 Meſalt W..-G. 178,0179,5 JMitteld. Cred.⸗B 151,0 149,5 Nürnberg. Vs.⸗B.—, Oeſter. Cred. Anſt 8,20 8,20 Pfälzer Hyp. Be 153,0(155,0 Reichsbank. 160,0160,0 RheinCreditbank 136.—.— Rhein. Hyp.⸗Bank 152,5.155,0 Südd. Disconto 160.0ſ158,0 Wiener Bankver 5,75—.— Württb. Notenbt.—.—154,1 MannhVerſ.⸗Geſ 130,0.128,0 Frankf. Allg. Verſ 111,0111.0 Hberrh. Verſ.⸗Geſ.——162.0 Frantj.R. u. Mito—.—. Bergwerlt⸗Alelien. T Bochumer Guß 171,5169,5 Buderus Eiſen 111,7112,0 .Luxemb. Berg 172.5 170,0 Eſchweil. Bergwrk 168.0169,0 1Gelſenk. Bergw. 175.5 175.0 Gelſenk. Gußſtahl— 28.— FTHarp. Bergbau 188,0187.0 Kali Uſchersleben 148.0148,0 Kali Salzdetf.——— Kali Weſteregeln 156.5158.0 Klöckner⸗Werke +T Mannesmannr. 187,5 187, Oberbedarf... 113.9,111, Ido. Eiſen(Caro)—.—. IPbönirBerabau 131..131.1 Baltimore& Ohio—.— 97,50 Induſtrie⸗Aletien. Eichb.⸗Mannh.— H. Kempf⸗Sternb. 158,0 158,0 Main— St.⸗A.—.——,— Hammerſen 121,0—, Schöfferh. Bindg. 281,7281,0 Hilpert Armaturf. 65,—66.— Schwartz⸗Storch. Werger 140.0 139,0 Adt. Gebr.... 43,7545,— Accumulatoren.— Adler Oppenheim 126,0122,0 Adler Kleyer.110,0108, A. E. G. St.⸗A. 162,5160,5 Aſcgaf Buntpap. 140.0144.0 Aſchaff. Zellſtoff 145.7145,5 Bahnbed. Darmſt. 33,7534,.— Bad.—.„0,150 Bab. Maſch. Durl. 120, Sahriſc. Syt 184—5² ayriſch. egel 64.—62, Beck& Hentel 76.— 75,50 Gritzner M. Durl. 122,0 2 Hoch⸗ und Tieſbau 100,799 2 Kemp, Konſerven Braun 55,255 120,0 1 Bing Metallwerke 50,— 49.50 Brem.⸗Beſigh. Oel—.—71.50 Cement Heidelb. 127.5127,5 Cement Karlſtadt———4 Chamotte Annaw 64.— 62˙2⁵ Cont.Nürnb. Vzg 99,—99,50 Daimler Motor 109,5107,2 B. Gold-u..-Anſt 180,0178,5 Dyckerh.& Widm. 75,—74.35 Bingler Zweibrück—,——.— Dürkoppwerk St.——65,— Pf Düſſeld-Rat. Dürr 45,— 44,50 n Kaiſerslaut. 61.—60,50 Necka Nähm. Kayſer 66,8565 2 Elſ. Bad. 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Stuttgart119,5 118,5 40%——— JSchuckert, Nrbg. 159,918032 i% Preuß. Konſ.—3— Schuhſabrit 9*— 63,5 Freiverkehrs⸗urſe. 3½% 8 88 0,710 6 9—.— 63, ellinbuſtr. Wolff 67,—0775 Fund eld. Kupfer—— — 198,5 158.0 Cirehr Kupfer———.— 0 Südd. Draht.—.— Plane elber.. 184,0 183.0 5¼ do, b866—.—.—— .Led. St. Ingbert.——.IR Iüine W 5—.—.—%1 do. von 1896—,— Tricotw. Beſigh⸗ 90———f10 atter Waggon—.——.— 4/ Paw.-. Anl.——.f00 Uhrenfabr. Furtw. 32,.—57f o 8 0) 0.—.— —— Sell 72.—71.5 Mbm. Kohlenant⸗ 14.20 12,75%“0 ..ch.Ind⸗Mainz 65,—62,50 Feſtverzinsliche Werte. Ver. liltramarinf. 165,0—,— 4½% Mhm.1914———. do. 2 Ver. Jellſt. Berlin 125,3 119,3 3%„ 51902—.—. 40% Heſſ. v. 9 u. 06 0,780 0,700 Vogtl. Maſch. St. 91.50 94,75 4½0/ 1904/5—.——.— 8/%„ abgeſt.—-—, Voigt& Häff. St. 117,5 117,0 50.. Keichsanl. O, 7650, 765 5/ Volthom. Seil u. K 65.— 64.— 40% do unk..1925—.—4 40/ Säch. St.⸗A.19—.—— Wayß& Freytag 137,5.137,5 3% D. Reichsanl. O, 690 0,690%8 Württ..1915 0,700.0,7 Berliner Vörſe vom 24. November Banle⸗Alkctien. TAng Elektr-Geſ 160,J161,2 Seutſche Kau 120,9f119.0 Bank f. el. Werte 155,2.149,0 Anglo.Et. Guano106, 105,00 TDeutſche Maſch. 117,5117,1 Barmer Bankver. 145,0148,5 Anhalt. Kohlen. 121.0 118,2 Deutſche Steinzg. 164,0—.— JBerl. Handelsg. 267..22,0] Annener Gußſtahl 3568,— Deutſche Wollw. 29, 69.— TCom. u. Privatb. 189,5189,7 Aichshgi Zeilſt. 148,7—.— Deutſch. Eiſenh. 89,25 88,15 TDarmſt. u..⸗B. 257.0259,7 Augsb.⸗Nb.Maſch 131,8181,7 Donnersmarckh. 128,0126,2 1Deutſche Bank. 180,5 180,2 Baicke Maſchin. 8„—Dürener Metall 101,0/100.5 IDt. Ueberſee Bt. 118,5 121,5 E Meguin 59,5058,50 Dürkoppwerte, 83,—86,85 THisc. Command. 172,5172,5 J. P. Bemberg 225,0219,5 Dynamit Nobel 160,5159,7 TDresdner Bank 160,0160,0 EBergmann Elkt. 159,3157,00 Elberfeld. Kupfer—.— IMitteld. Kredb. 150,0150,0 Berl.⸗Gub. Hut 290,2292,0 Elektr. Lieferung. 146,0148,2 Reichsbank... 160,8 159,5 JBerl. Karlsr. Ind105, 105,5 LElktr. Licht u. Kr 154..153.0 Rhein Ereditbank 136,0 136,0 JBerlin. Maſchb. 112,1112,0 Emaille Ullrich 55,7555,75 Süddeutſch. Disc. 160,0 159,5—— 23 E 93.—91.— „Alleti ng Nücnberg 49,6549,15 Eſchw. Bergwer! 160,5 170,0 Crausport Alenen. Biemarahue, Tce S aaner 187.1590 170,5 15.5 PSochum Safſt. 13.9715 SeldmühlePapier 157,J189,0 Südd. Eiſenbahn 28— 9930 Gebr. BöhlerKCo— Felten& Guill. 158,0155 %, 4% BabAnt v1519—.— 5 3/ 2/5 0 Braunk. u. Brikets 162,0160,0 R. Friſter 97.—192,.— Baltimore 1715 17 Br.⸗Beſigh. Oelf. 71.—71.— Juche Waggon.575,0,525 1Deutſch⸗Auſtral. 151738 Bremer Bultan 112.910),7 Gaggenau.⸗A. 69,5064 apag 11 8·0.167. Buderus Eiſenw. 112,0112,00 Gebhard Textil 102,7190,2 +9.-Südamerika* 83„10Chem. Heyden. 129,0127,1 TGelſenk. Bergw. 175,0175.0 LHanſa Diſchiff— 252,0 Chem. Gelſenk. 106,0103,5] Gelſent. Gußſtah. 32,—29,85 INorbdiſch. loyd 00166,0 Chem. Albert 153,5150,00 Genſchow& Co. 84.— Seiend Gite. Concurd. Spinner 103,0102.0 German. Bortl.J. 168.9165, Berein. Elbeſchiſt 84,15—.—TDaimler Benz 105,1107,) Herresheim,Glas 142,0142.2 Induſtrie⸗Aletien. I Deſſauer Gas 169,6.189,0 TGeſ..eltt. Unter 114.0174.7 Accumulatoren 144.0ʃ145,5 DOtſch.⸗Luxemb. 173,3171,50 Gebr. Goedhardt 108,9.108,5 120•.115,0.Elſend.-Signi. 117.(110,0 Goldſchmidt, T0.140,2188,1 Adlerwerke enb. 110,9.109,5 JHeuiſche Erböl 170,59.0 Soer E...— .Gf. Berihistw. 190..496.0 Seutſc. Oußftahl 124.0428.9 Gocaer Macgen 128 12 Alexanderwerk. 86.75.85.— Deutſche Kabelw. 114,61114.51 Gritzner Maſchin. 122,51122,0 —.——.— bei der Hapag. Di Berliner Börſe, J beſchloſſen wurde, iſ rd ausgeführt, daß d rverlaufen ſei, der Hauptſache auf Lebhaftes Paſſagiergeſchäft laſſung der 21 Mill./ neue StA. zur Ausgabe in der HV. vom 2. Auguſt d. In dem Proſpekt wi laufende GJ. 1926 bisher günſt ige Die Beſſerung ſei in ſagiergeſchöft zurückzuführen, ch wie vor in keine riebskoſten ſtehe. ner. alem Verlauf des GJ. mit d mäßigen Gewinnante ſoeben erfolgt. das Vorjahr. lebhafte Paf ſeits die Höhe der Frachten na Verhältnis zur Höhe der dürfe bei weiterem norm Ausſchüttung eines gerechnet werden. :: Bayeriſche Flugzeu dieſer Firma iſt eine neue in Augsburg gegründet nehmens iſt: zeugen aller A zur Herſtellung von Flugz des erſten AR. iſt Gen.⸗Dir. AG.), München. Dr. Schrüffer, München. gwerke AG. in Augsburg. AG. mit einem AK. von 400 0 worden. Gegenſtand des 1 Vertrieb und Betrieb von lien und Gegenſtänden, eugen dienlich ſind. F. J. Popp(Auſtro⸗ Vorſtand beſtellt wurde D rt, Flugzeugmateria Abſchlüſſe: Manufaktur Köchlin Bau Lörrach dividendenlos. 1925/26 hat keinen günſtigen Verlauf genommen. Reingewinn von rd. 25000(277571) neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. keine Dividende zur Verteilung(i. V. 8 v. H. :: Verluſtabſchluß der Flender und Schiffbau. Die Bilanz für 192 luſte von 3,71 Mill. Auslandsgeſchäfte de hat, daß der einzuberu erſtattet werden ſoll. zeit Beſchlüſſe nicht gef und Großaktionäre ſind zu weitgeh bereit, ſofern die mit dem handlungen zum Abſchluß Mittel durch :: Iſola⸗Werke AG., Düren. ſchaft mit einem vorzutragenden :: J. Eichenberg AG. für Wäſchefabrik Der AR. beſchloß nach angemeſſ. Abſchreibun Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Färberei und Appretur Schuſteri in Opladen⸗Elberfeld. luſt von 46 710/(i. V. Rechnung vorgetragen wird. 'ſche Papierfabrik AG., Hainsberg. am 18. Dez. werden wieder 5 v. H. AK. und 6,35%/ Gewinnanteil au geſamt 40 000 Stück) vorgeſchlagen. :: Compania Salitrera Geſellſchaft ſchlägt eine Reſt ſo daß insgeſamt 1 Pfund Vorjahr 25 Schilling. mgärtner u. Cie. Ac 30. Juni abgelaufene AG. für Eiſen⸗, 5 ſchließt mit einem , der ſich inzwiſchen durch ungün 8 Werftbetriebes in Lübeck ſo vergröße fenden HV. Anzeige nach§ 2⁴0 Wegen einer Sanierung aßt werden.— Die beteiligten endem Entgegenko Staat eingeleiteten gelangen, welche die Hergabe denſelben nicht erſtreben. 1925/26 ſchließt die Ge Verluſt von 244624. ation in Berl gen 10(7) v. nſel⸗Langenbeck Abſchreibungen Nach 250 957/ Reingewinn 1826), der auf Dividende auf fjeden Genußſchein di Tocopilla in Valparaiſo. dividende von 10 Schilling Sterling ausgeſchüttet —————...——............——— Grkrftw. Mhm.6% 7 9 Gebr. Großmann 64,— 111,8 Hochfrequenz. 146,5 Krügershall Hand 10 134, 7/ Petersb. Int. 65 Ronnenberg 8 TPhönix Bergb 181,7130.8 1Rathgeb. Wagg. 74,05 Reisholz Papier. 270,0 TRhein Braunkhl. 243.0 Rhein, Elektrizität 146,0 Rhein. Maſch.Led. 59.—.52 IRhenania Chem 77.— Hackethal Draht. 93,25 lleſche Maſch. 157,01 Halleſche Maſch Sichel& Co. Sloman Salpeter Südſee Pbosphat 194,40 5. 75,50 Ufa Staclhe .-Wien Gum.—,— a Bartort Bergwrk. 63.—)Reichs⸗u· 96,45 Harpen. Bergbau 188.0 Hartmann Maſch, 57,2558, Roſitzer Braunk.. 1 Hindr.& Aufferm. 92 50% J. Reichsanl. 103,7 4% 5 9 Pgosſe Ef 1. E195 1%/ld. Reichsani9, Thohenlohe⸗Brk. 25, Phil. Holzmann 9— FSchuberté Salz. 2 TSchuckert& Co. Siem& Halske— Stettiner Bulkan. 84,5083 StoehrKammgrn. 156, Stoewer Nähm.. 17 2 Südd Immobil. 78,25 D 2 — ———— 8 8 * 6 40% Bayer. Ant. 0, 8S8382 SS S288 M. Jüdel& Co. 1400 Gebr. Junghans 96.75.09 Kahla Porzellan. 977 96, S 82 S3 5% Roggenrentb. * Thoerldelfabrik-- 107,597 UnionwerteMaſch 60,.— Ver. B. Frtf. Gum. 80.— Ver. Ehem. Charl. 152,5 V. Otſch, Rickelw. 157,5168.0 VGlanzſtoff Elbſ. 342.0 B. Schuhf Brns Wö50.50 *V b) Ausl. Nentenw %/e%Rexikaner—.— 149,94%6 Leſt. chatza 7 Köln Rottweiler 166,0 Koſtheimer Cell. 97,50 Kyffhäuſer⸗Hütte 68,5099, Lahmeyer& Co. 13753 .83,75 Linde's Eismaſch—10 80,—4/%„ Silberrte. 2 7 0T 160,00 4 Eiſ.128, Vogtländ. Maſch. 68,5085,— 40%„ 0 1 0190,74/ ürk. unt 501 17 750 Wanderer⸗Werke 100 Alkali—45— 9 icking⸗Cement.*„24½% USt.⸗Ri' Wiesloch Tonwar. 107.—,— 2084— Wittener Stahl. 108,7108,7f 4% Wittener Gußſtahl 66,.—65 Verein 127,8120,730% Se⸗MixSrC Walbhof 225.0225,54 8 Freiverkehrs⸗Kurſe. — * Lingel Schuhfabr. 98 Ludw. Loewe& Co 1 Lothr. ortl.· Cem P es hr. P* TMansfeld. Akt. 133,2 ch Mix& Geneſt. Motoren Deutz.75,50 Motorb. Mann9.41,75 Mülheim Berg 154, Neckar. Fahrzg. 113, TRordd Wollk. 158.7 „Südöcé.45—.— .60%— neue Pf.—.— Bergb. Präſid.. 4% Anat. Ser 94 Deutſche Petrol.. 150,0l Skanter eBuanteber.— Der gleidizeiſige Gebrauch der milden, selbst empfind- lichster Haut zuträglichen Creme Mouson- Se die Creme Nouson-Hautpflege in der günstigste — ite ergönet 33 r⸗ g⸗ ie er r SSK 2 W Altwoch, den 24. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Kusgabe) 7. Seite. Nr. 545 Unde e ſüddeutſchen Verbandshändler des Stahlwerks⸗Ver⸗ etdö AG., Düſſeldorf, haben ſich am 22. Novbr. 1926 in Rabelberg zu einer Süddeutſchen Form⸗ und 1 ſenhändler⸗Vereinigung zuſammengeſchloſ⸗ * Vereinigung beſteht aus 20 Werkshandelsfirmen 6 freien Händlerfirmen. W. Ans Ver w altungsorgane der Vereinigung ſind lund Usſchuß, beſtehend aus 13 Mitgliedern und ein Vor⸗ Ibeſtehend aus 4 Mitgliedern. In dem Ausſchuß uidertreten: Thyſſen⸗Rheinſtahl AG., Frankfurt, Franz üöd u. Cie., Mannheim, Gebr. Röchling, Ludwigshafen, krt eutſche Eiſengeſellſchaft Ac., Nürnberg, Artewerk Stutt⸗ Sutteund Köln, Joſ. Nöther u. Co., Mannheim, Saarlux, Hart. Krupp Eiſenhandel, Rheinhauſen, F. S. Kuſter⸗ igte künchen, Fleißig u. Gundelfinger, Nürnberg, Ver⸗ Iter Eiſenhandlungen Zahn⸗Nopper, Stuttgart, L. J. Ett⸗ „Karlsruhe, Gerb. Trier, Darmſtadt. Der Vorſtand 0. ich zuſammen aus den Herren: Kom.⸗Rat Heinrich Röch⸗ Ai Direktor Buddenſiek i. Fa. Thyſſen⸗Rheinſtahl AG., ſhm. Elſas i. Fa. L. J. Ettlinger, Karlsruhe, Kom.⸗Rat Mtsrair i. Fa. F. S. Kuſtermann, München, und dem ge⸗ gführenden Vorſtandsmitglied Dr. Wilhelm Weiß. Kehezte Bereinigung hat ihren Sitzin Mannheim. Der ittde. Süddeutſche Eiſengroßhandelsverband wird auf⸗ werden, während die Süddeutſche Eiſenzentrale, Mann⸗ beſtehen bleibt. u Smm die Ermäßigung der weſtdentſchen Kohlentariſe lurre üddentſchland. Im Gegenſatz zu der von mehreren ſilerlpondenzen verbreiteten Nachricht, daß neuerdings ein Aus eſſentenantrag den Anſtoß zu einer Ermäßigung des ſben Hmetarifes 6 GKohlenablauf von Oberrheinhäfen) ge⸗ 5 bibabe, wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, riſes“ Verhandlungen über Abänderung des Ausnahme⸗ Schbbereits ſeit Jahren ſchweben, aber wegen ihwierigkeiten des vorzunehmenden Intereſſenausgleichs keitet nicht abgeſchloſſen werden konnten. Die weiter ver⸗ Mtehr achricht, daß heute auf Veranlaſſung des Reichs⸗ rsminiſters eine Beſprechung ſtattfinden ſolle, iſt falſch. lur Bdie amerikaniſche Rieſen⸗Baumwollerute. Im elſten hird deröffentlichung gelangten Bericht des Ackerbaubüros er vorausſichtliche Ertrag der Baumwollernte mit Jallen 0 Ballen von je 500 Pfund angegeben, gegen 16 085 905 ude 10%%., 18 627 936 Ballen i. J 1024, 10 180 671 Ballen 2. 928, 9 762 069 Ballen Ende 1922, 7 953 641 Ballen Ende ſiuf 9 ie durchſchnittliche Produktion während der letzten lice Jabre betrug 115183 831 Ballen jährlich. Die Auban⸗ Nerlcht t unverändert. Ertrag pro Acres 186,3 Pfund. Der fürig beziffert die Entkörnung von Baumwolle dies⸗ 15 Ra Ernte bis zum 14. Nov. auf 12 953 708 Ballen, rund Keelogesällt, gegen 12 263 506 Ball i. B. 11 162 235 Ballen kürd at4, 8 360 408 Ballen Ende 1939. Der nächſte Bericht . Dez. ausgegeben. külfcer tener Schnelldienſt nach Südafrika. Der Dienſt der Uirten Afrika⸗Linien(Woermann⸗Linie, Deutſche Oſt⸗ S0 iie, Hamburg⸗Amerika⸗Linie(Afrika⸗Dienſt) 9 ües-Bremer Afrika⸗Linie) nach Südafrika erfährt An⸗ 9 6 mit Jahres 1927 eine wichtige Erweiterung inſofern, rika Einſtellung des Dampfers„Toledo“ der Hamburg⸗ n Linie, Hamburg⸗ Amerika⸗Linie(Afrika ⸗ Dienſt) Aagiereingerichtet wird. Der Dampfer„Toledo“, der 120 Mrd nore 1. Klaſſe und 180 Paſſagiere 3. Klaſſe öefördert. uuh Kon Hamburg über Southampton und Madeira direkt ika apſtadt durchfahren, alſo ohne die Häfen von Südweſt⸗ urd zanzulaufen. Die Fahrt von Hamburg nach Kapſtadt me 9621 Tagen ausgeführt werden, während bisher 7 Tage blichendtigt wurden. Es tritt alſo hiermit eine ganz em S e Verkürzung der Reiſe ein. Die erſte Abfahrt in Aunbnonelldienſt nach Südafrika findet am 27. Januar von Veſer am 29. Januar von Southampton ſtatt. Mannheim nicht einheitlich Meuorganiſakion im ſüddeutſchen Eiſenhandel übrigen blieb das Niveau behauptet. Von feſtverzinsl. Wer⸗ ten wurden Goldanleihen und Pfandbrieſe geſucht. Es notierten: Pfälz. Hypothekenbank 155, Rhein. Creditbank 187, Rhein. Hypothekenbank 154.5, J. G. Farben 327,5, Rhenania 77, Brauerei Sinner 70, Frankſurter Allgemeine 110, Mann⸗ heimer Verſicher. 127, Seilwolf 68, Benz 108, Maikammer 56, Gebr. Fahr 43, Fuchs Waggon 0,53, Germania Linoleum 197, Mannheimer Gummi 82., Badenia 7, N. S. U. 113., Zement Heidelberg 127, Rheinelektra 146, Süddraht 100, Zell⸗ ſtoff Waldhof 228, Zucker Frankenthal 97,5, Zucker Wag⸗ häuſel 118, Ablöſungsrente 817,5, Kriegsanleihe 0,770. Frankfurt ſchwankend Die Umſatztätigkeit der Börſe bewegte ſich auch heute wieder in ſehr engen Grenzen. Wohl kann die Grundſtimmung als etwas ge⸗ beſſert bezeichnet werden, doch kam dies in beſonderen Kursbeſſe⸗ rungen kaum zum Ausdruck. Vereinzelt ſtellten ſich zwar wieder Käufer ein, auf der anderen Seite iſt aber die Verkaufsneigung der Kuliſſe noch nicht wieder zum Stillſtand gekommen. Im großen Durchſchnitt betrugen die Kursbeſſerungen nur Bruchteile eines Prozents, doch gab es verſchiedentlich Abweichungen. So gewannen Danatbank auf ſtarke Reküdeckungen 5½, Hapag 191, Mannesmann 3, Rheinſtahl 2, Zellſtoff Waldhof 3½ und Th. Goloſchmidt 2 v. H. Lebhafter war das Geſchäft nur auf dem Zuckermarkt, aber auch auf dieſem Gebiete waren die Kursbeſſerungen nur ganz unerheblich. F. G. Farben anfangs recht lebhaft und feſter, büßten im Verlauf ihren Kursgewinn wieder ein. Deutſche und ausländiſche Renten ebenfalls nur mäßig feſter, einzig Türken, von dieſen beſonders die Anatolier, gingen bei ſteigender Tendenz etwas lebhafter um. Als in der zweiten Börſenſtunde die wenigen Kaufanträge er⸗ ledigt waren, konnte das immer noch im Hinblick auf den bevor⸗ ſtehenden Ultimo herausgekommene Material nur mit Kursverluſten ungebracht werden, ſodaß ein aroßer Teil der Anfangsgewinne wie⸗ der verloren aing und darüber hinaus noch Verluſte eintraten. Be⸗ ſonders J. G. Farben zeigten wengi Widerſtandsfähigkeit. Berlin matt Mangels feglicher Anregung übertrug ſich die Luſtloſigkeit, die geſtern die Börſe beherrſchte, auch auf den heutigen Verkehr. Das Geſchäft bemegte ſich in ensen Genzen und wie gewöhnlich bei großer Geſchäſtsſtille neigten die Kurſe nach unten. Die andauernde Flüſ⸗ ſigkeit des Geldmarlktes wirkte einigermaßen ſtützend, ſodaß es zu erhebilchen Kursrückgängen nicht kam. Die Spekulation ſchritt nur vereinzelt zu Blankoabgaben und ſuchte im Verlauſe kleine Gewinne mitzunehmen. Hieraus erklären ſich die leichten Schwankungen. Die Abſchwächung blieb aber vorherrſchend. Von Spezialpapieren zeich⸗ neten ſich im Gegenſan zu der ſonſtigen Tendenz der Börſe Zellſtoff⸗ werte aus. Dentſche Fonds neigten vorwie⸗end etwas zur Schwäche. enberichte vom 24. November 1926 ſchaffung lag nicht vor, ſondern lediglich tern. ſtattgefunden. Nrilſich in.⸗M. für, Vorkriegspfandbriefe aber waren gut gehalten. ale Beibehaltung der Medio⸗Liguidation. In der geſtrigen Sitzung des Berliner Börſenvorſtandes wurde die Tage wegen der Beibehaltung bzw. Abſchaffung der Medio⸗Liaui⸗ dation ausführlich erörtert. Ein eigentlicher Antrag auf Ab⸗ eine Anregung. Aus der Diskuſſion ergab ſich, daß eine einmalige Liquidation im Monat in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten iſt. an dem nahezu einſtimmigen Widerſpruch der Bankiers ſchei⸗ Eine Abſtimmung hat, da kein Antrag vorlag, nicht Sie würde Berliner Deviſen Diskonkſätze: Rechͤbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ u. 4% v. H. eee eee ſo—— ſäse/ Holland. 100 Sulden 169. Buenos⸗Alres.. 1 Peſ. Brüſſel. 100 Belga500 P⸗Fr. S„. 100 Kronen Stockholm Kopenhagen Dangiig Liſſabon Helſingfors Italien London New⸗Nork Paris Schweig Spanien. 8 Konſtantinopet io de Janeiro . 100 Kronen .100 Kronen 100 Gulden 81,61 100 Estudo 100 finnl. M. „. 100 Lire „ 1 8 100 Franken 100 Franken . 100 Peſeten 8 2* „1 türk. Pfd. 2,128 „ 1 Milxeis 100 Schilling . 100 Kronen „100 Dinar 100 000 Kronen].892 25****%e„„„„„%b „%„%„%„„%„„„ „„„„„„%„„„„„.„T ſen —ũ 2266666„„„0 „100 Drachmen D wägt, Terminwerte waren anfangs gehalten, im Verlauf aſſa ſich die Kurſe bei mäßigen Umſätzen etwas ab. amarkt wurden Hypothekenbanken höher geſucht, im „* Soſia.. 100 Leva 4 1 Pfb. 20,624 166,21 .706 107.57 112.21 112.09 81,64 21.525 10.578 17,68 2 — SS rSSS8 168,63 168,47 .71².78 59,68 58.— 107.63 1112,50 112,49 112,49 112,37 112.50 81,84 81.— 21.575 453,57 10,61861,— 17,72 81.— 20,459[ 20.43 .2175 14,57 — — 8 nD W⏑. E * 88882 S8 181 88988 55 SSο S ο 3 v 29 0 7297 im einſachsten wie im feinsten Haushait ſeistet MaGG- hlize seit langen ſahren rorrüigliche Dienste. Henige Tropten kröttigen und verfeinem den Geschmecli- ſaden Suppen, schmacher fleischbrüne, emdse, Soden und Saſote.— Aueh in Ihter füche solite sie nieht fenien, dee alcbe Wetternachrichten der Karlsruhergandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Luft⸗Tem⸗ 2 — drug pera“ S in NRI tur— m mm— wärme Sochſte t l α te Temp Wind nes⸗ * Wetter 90 nochts Mieder⸗ ſchag g Geſtri — —— Richi Stärta Whlleichtfſ bedeckt S lleichtſ Regen 5 7 „ bebeckt Wertheim— Königſtuhl 625 Karlsruhe.127 Bad. Bad. 213 Villingen.780767,1 8 5 Feldbg. Hof1497 636,0 SWſſteif Schnee 6 Badenweil.———— St. Blaſien“—— W lleeichtſ bedeckt Höhenſchw.]— Vorausſichtliche Wilterung für Miktwoch bis 12 Uhr nachts: Ziemlich heiter, tagsüber mäßig kühl, Nachtfroſt. 768.7 764,1 7 7 1 768,6 0 SSE —— 5 0 6 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Maunbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direttion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer, Kommunalpolitik und Lokoles: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles i Kircher.— Anzeigen: Dr. W. „Stbötzner Bellachini Bravo und nochmals Bravol Dem Künſtler und dem Wiſſenſchaftler. Beides vereint Bellachini, wie kaum ein zweiter. Ich bin in die Veranſtaltung mit einem gewiſſen Vorurteil gegangen, aber ich habe eine hohe Meinung mitge⸗ nommen Vor allen Dingen, es klappte alles, was man von den Experimental⸗Abenden unſerer bedeutendſten Gelehrten nicht immer behaupten kann. Und wie klappte es. Bellachini iſt eben ein Praktiker und ein Künſtler dazu. Er legt großen Wert darauf, das„Wunderbare“ aus den Erſcheinungen her⸗ vorzuheben, die ſich mit Hilfe der neueſten Errungenſchaften der Wiſſenſchaft hervorbringen laſſen und verſetzt damit das Publikum in atemloſe Spannung, nimmt das geiſtige Intereſſe ſeiner Zuhörer ſo ungeheuer in Anſpruch, daß denſelben ein „Abend bei Bellachini“ unvergeßlich bleiben wird. Er wirkt dabei„künſtleriſch“, indem er„wiſſenſchaftlich“ demonſtrierr, für jedermann verſtändlich, überaus anregend und belehrend, oftmals mit einem geſunden Humor gewürzt, niemals nüch⸗ tern oder gar langweilig. Die Geheimniſſe der Natur offen⸗ baren ſich dem erſtaunten Auditorium, denn der Experimen⸗ tator erzielt mit den rätſelhaften Stoffen der modernen Chemie eine Reihe von Wirkungen, die einfach fabelhaft ſind. Er nimmt z. B. einen Zylinderhut, ſchüttet in denſelben ein graues Pulver, zündet es an und es vergeht kaum eine Se⸗ kunde, ſo entnimmt er dem Zyinderhut einen Gußſtahlblock, dem man es anſieht, daß er bei einer Hitze von 3000 Grd. herge⸗ ſtellt ſein muß. Gleichzeitig demonſtriert uns Profeſſor Bellachini die Herſtellung künſtlicher Rubine, welche er im Zu⸗ ſchauerraum verteilt. Was ſoll man aber davon denken, wenn Bellachini einen Glaskolben in ſeiner bloßen Hand weißglühend macht; die Hand bleibt unverletzt, und dieſes weißglühende Glas, in kaltes Waſſer getaucht, bekommt nicht den mindeſten Sprung. Dann ſieht man lodernde Flammen aus einem Eisblock herausſchlagen und Bellachini ſelbſt bleibt über einer Wolke ſtehen, die er mit Hilfe der flüſſigen Luft erzeugt hat, deren motoriſche Kraft er durch einen kleinen Ballon ſtaunenerre⸗ gend demonſtriert. Es würde zu weit führen, alles zu er⸗ zählen, was wir geſehen haben. Den Abſchluß und den ſtärkſten Erfolg des Abends bildete die Vorführung der Tesla⸗Ströme, die Sendung von einer Million Volt und die elektriſche Energie⸗Uebertragung zwiſchen dem Körper des Vortragenden und einem Zuſchauer. Die leuchtenden Ketten prachtvoller Geißler'ſchen Röhren ſind in dieſer Art hier noch nie gezeigt worden. Alles in allem war es eine populär⸗wiſſenſchaſtliche Experimental⸗ Vorſtellung, die man getroſt als das intereſſanteſte bezeichnen kann, was Mannheim zur Zeit bietet und die überaus be⸗ lehrend wirkt, daß der Beſuch jedem empfohlen werden kann. Die gleiche Veranſtaltung findet noch am Donnerstag 25. und Freitag 26. Nov. im Ballhausſaal in Mannheim ſtatt. Karten von.50 bis.50 Mark in der Zigarrenhandlung Kremer, Pa⸗ radeplatz. 92⁵0 ———— —— —.— 22. November versdued in Mdnchen nach Verem Leiden, das er Sich im Felde zuge- Den hatte, mein innigsigeliebſer Sohn, unser deder Buuder und Schweger 9266 Haupimann a. D. Ludwig Mackle Ritler des Elsernen Kreuzes I. Klasse und zahlreicher anderer Kriegsorden Aler von 37 Jahren. Nenmhenn GPich. Wagner-Str. 30), Kellsrühe FRP Anna hiackle geh. Heberle Margareihe Arnsperger geb. Viackle degard Ciemm 9ch. Machle Beriha Waldeck geb. hiacide Elisabeſh biackle Nunisterialrat Karl Arnsperger nechtsanwalt Dr. Curi ciemm Rechisanwall Dr. Florian Waldeck. m Die mnkscherung fndet in Mannheim, Freitas, 26. November 1926, mittags 12 Uhr statt. Amtliche Bekanntmachungen In das Handelsregiſter tragen: a) Zu folgenden Firmen: Am 20. November 1926. 1. Sunlicht⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft, Mannheim: Die Prokura des Walter Labes iſt erloſchen. Dem Julius Bürgel, Mann⸗ heim iſt Prokura erteilt. Er iſt gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen Prokuriſten zeichnungsberechtigt. 2. Rheiniſche Schuhfahrik J. Heinsheimer 8. Cie., Mannheim: Kaufmann Wilhelm Heinsheimer in Mannheim iſt als Einzelpro⸗ kuriſt beſtellt. Am 23. November 1026. wurde einge⸗ 3. Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau⸗Aktien⸗ 3463 geſellſchaft, ee Schlaf⸗ 5 ˖ iſt durch Beſchluß der Gener 413 2 lung 55 19. N9 7 1926 in§ 16 durch Speise 91 einen Zuſatz 4 ergänzt, der die Hinterlegung— Herren-— 5 3 83 8 olgende Firma: 2 fünt 20. Rovender en zimmer; 4. Orient⸗Teppiche Joſef Lasmann, Mann⸗ oſef Lasmann, Kauf⸗ —— Mannbelm. 162E◻ Chaiselongues 1 Mannheim, den 23. November 1926. 6 Klubsessel 82 Amtsgericht F. G. 4 2Matratzen 8 * Einzelmöbel 5 Diwane E 5 volle Häuser 8 S der schönsten 9 2 und billigsten Eine Sammlung der schönsten Modelle bet 4 Stücke äußerst billig 8199% Friedrieh 5 4 Ferd. Weber, Lauthaus 8g.50 Nötter! klase Sto] Mäclchen Möbelfabril Geskchtshaare els Cigen oh. in Pſere n 3,-6 u. 22 ohne Narben entfernt abzugeben(am liebſten Telephon 31361 Inſt für Schönheits⸗ auf's Dand), Ang. unter pflege, P 4. 2, I. ſu u 52 an die Geſchſt. ———idzgs. Blates. 18805 Eleltr. Hauchvorsshur in reiz. Neuheiten. 3275 R. Armbruſter. E 1, 13/14. Tel. 32 518. Lassen Sie sich nicht irreführen Bei mir erhalten Sie nur Qualit.⸗ öbel! Kuchenz Halteſtelle Apollo Elektro⸗ WcHöngte Holen ęinschlagige Geschoften ⁊ 8. Seite. Nr. 548 920 Mitkwoch, den 24. November, Amtliche Bekanntmachungen⸗ Die Stotz Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung Abteilung der Brown, Boveri é⸗ Cie. A. G. in Mannheim⸗Neckarau hat die unter⸗ zeichnete Spruchſtelle mit dem Antrag ange⸗ rufen, a) ihr die Barablöſung der Anleihe von 5 000 000 M. für die ſie im Dezember 1920 5000 Teilſchuldverſchreibungen zu je 1000., verzinslich zu 5% jährlich und rückzahlbar zum Nennwert nach einem beigegebenen Til⸗ gungsplan in den Jahren 1931 bis 1955, aus⸗ gegeben hat, unter Einhaltung einer Kün⸗ digungsfriſt von drei Monaten zu geſtatten. b) Als Tag, welcher der Berechnung des Barwertes des feſtzuſetzen, Aufwertungsbetrages zu Grunde zu legen iſt, den 1. Januar 1932 c) den Barwert des Aufwertungsbetrages und der nach Art. 38 der Durchführungsver⸗ ordnung zum Aufwertungsgeſetz zu zahlenden Zinſen zu beſtimmen, den ſie— einſchließlich der Zinſen— auf 1. Januar 1927 auf 8,08 RM.(aufgerundet auf 8,10 RM.) für 1000 M. einer Teilſchuldverſchreibung berechnet. Als Ausgabetag hat die Schuldnerin den 17. De⸗ zember 1920 feſtgeſetzt und in den Geſell⸗ ſchaftsblättern bekannt gemacht(Umrech⸗ nungsſatz: 100 PM.—.27 GM.). Von der Anleihe ſind heute noch im Umlauf 2448 Teil⸗ ſchuldverſchreibungen über 2 448 000 M. Etwaige Einwendvigen gegen den Antrag ſind bis zum 4. Dezember 1926 ſchriftlich bei der unterzeichneten Spruchſtelle einzureichen und zu begründen. 92⁵6 Karlsruhe, den 19. November 1926. Spruchſtelle beim Oberlandesgericht Karls⸗ ruhe(Baden). charakteranalysen (mündlich schriftlich) HHandlesekunst Berufsberatung 4382 Physiognom, L 15, 2 1. R. Buttkus, Gasthaus U. Restauration „Zum weißen Schwan 1 1, 1228. 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