—— ————— ˖* 23————— — — Donnerstag, 25. November leue Bezugspreiſe; In Mannhei it nnheim u. Amgebung frei ins Haus Her⸗ durch die Poſt monatl..⸗M. 200 ohne Beſtellgeld. brdedtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 2 erung 18 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Bupt⸗Geſchäfts telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. K1,4•6, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, N00 wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. al. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Forkichung der außenpolitijchen Ausſprache Wittag⸗Ausgabe Mannheimer Seitung Manuheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 546 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelhele 5 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Melamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. 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So paſſierte gleich am Anfang Nal rofeſſor Bredt von der Wirtſchaftspartei das komiſche or heur, daß er im ſelben Atemzug, in dem er ſalbungsvoll voli 3 Hineinzerrung innerpolitiſchen Fragen in die Außen⸗ k ik warnte, auf die ſächſiſche Wahlkampagne zu ſprechen kräft Bei dieſer Gelegenheit fuhr er der Volkspartei dann ſo pelt ˖g9 in die Parade, daß Dr. Streſemann in ſeiner dop⸗ kränkt Eigenſchaft als Außenminiſter und als Parteiführer ge⸗ verme eine ſpontane Mißfallensäußerung nicht zu unterdrücken ten gochte. Auch Müller⸗Franken, der für den bleſſier⸗ nicht r. Breitſcheid in die Breſche ſprang, konnte der Lockung ſetn widerſtehen, ſich in eine recht detaillierte Auseinander⸗ für— mit den Deutſchnationalen über deren Qualifikation Coſch⸗ Eintritt in die Regierung zu ſtürzen. Wenn man geſrioes Rede vom Dienstag und Müller⸗Franken's Bild ge Ausführungen nebeneinander hält, ſo ergibt ſich das Natli weier Konkurrenten, die zur ſelben Tür hinein möchten. ſtöße rlich geht es bei ſolchem Gedränge nicht ohne Ellenbogen⸗ aun 98 Müller⸗Franken hält den außenpolitiſchen Beſähi⸗ würd machweis der Deutſchnationalen nicht für erbracht, ſonſt die f0 man ſich, ſo argumentiert er, eine Interpellation, wie * er die Flaggenhiſſung in Waſhington, verſagt haben. ha n geſtern Herr v. Freytag⸗Loringhoven mit ſichtbarem Be⸗ 8 auf dem Begriff„Phantaſiegebilde von Lo⸗ Mtir 0 herumritt und ſich von der Erfolgloſigkeit dieſer Po⸗ keigte futer dem Beifall ſeiner Freunde zu tiefſt überzeugt um 9 iſt das auch nicht eben ein geeignetes Paſſepartout, den h den Zugang zu einer Regierung zu erſchließen, die an 9 elgenwärtigen Grundlagen der Außenpolitik, wie aus der nichtg ſamen Erklärung der Regierungsparteien hervorgeht, ſie iſt geändert ſehen will. Oppoſition ſoll und muß ſein, und Diengderade in der Außenpolitik(Streſemann hat das erſt am de ag wieder betont) nicht entbehrlich, aber man darf mit man dezwort„national“ nicht Schindluder treiben. Wie ſehr Verhaadurch die Poſition des eigenen Landes den fremden den audlungspartnern gegenüber ſchädigt, hat Dr. Wirth un wenn die Partei, die Oppoſition betreibt, in die Regie⸗ ru zu kommen ſucht, um ihre Ziele zu verwirklichen. Im utſy iintſchnationalen treffend nachzuweiſen ſich bemüht. Es ere e Geiſt t durchaus dem viel verläſterten parlamentariſchen ö nen mit den jetzigen Koalitionsparteien, die an dem Ge⸗ deichnet einer Verſtändigungspolitik nach den in Locarno ge⸗ wenn ſen Richtlinien feſthalten, iſt das nur dann möglich, Glaubt ſich alleſamt zu der deutſchnationalen Theſe bekehren. tigtꝰ S Graf Weſtarp ſich wirklich zu ſolcher Hoffnung berech⸗ Partef ein ſozialdemokratiſcher Gegenpartner konnte die eigene politie Sut dem empfehlenden Hinweis auf die der Außen⸗ dantenzekreſemanns und ſeiner Vorgänger geleiſteten Sekun⸗ inner ienſte weit wirkſamer in Erinnerung bringen. Der Juſamplitiſchen Gegenſätzlichkeiten brauchte er ja in dieſem nationalenbang keine Erwähnung zu tun. Daß die Deutſch⸗ ward 3 en im übrigen diesmal ein ſtrafkeres Regime führen, tag-Lori erkennen aus der gemäßigten Form, in die auch Lrey⸗ bei ſein ugboven ſeine ſachlichen Einwände kleidete, was ihm ſein nem exploſiven Temperament nicht ganz leicht gefallen von ag. wünſch ie ganze Debatte beherrſcht war, nur freuen und druck pen, daß ſie vorbildlich bleiben möge. Einen ſtarken Ein⸗ in den uterließ ohne Zweifel die Rede Wirths, namentlich Hier ve kilen, die ſich auf die Außenpolitik in Thoiry bezogen. ausgez 5 rat Dr. Wirth den deutſchen Standpunkt in ganz r ichnet formulierten Wendungen. Seine Mahnung an ich, wir haben das Unſrige getan, und zwar im Ueber⸗ ut ihr gefällig endlich das Eure, weckte lebhaften weit in die Rechte hinein. Daß dieſer Appell aus nde deſſen kam, der als Vater der Erfüllungs⸗ ſaſſung 8 gilt, gibt ihm ein beſonderes Gewicht. In der Auf⸗ , daß die Kriegsſchuldaktion der bürgerlicken Parteien in jetz 83 igen Augenb„Wir Bialdemokraten 00 verfehlt ſei, ſchloß ſich Dr. Wirth den Ueberhaupt darf man ſich der vornehmen Tonart, A Rei Beranlaſſung Dr. Streſemanns hat ſich dann auch der ſen auf 95 abrminiſter nochmals zu den jüngſten Angrif⸗ Uöungen Mieichswehr geäußert. Er erklärte zu den Veröffent⸗ e i der Daz hra un s, was zu erwarten war: Nämlich, daß rium uenkſchrift erwähnten Fälle dem Reichswehrmini⸗ erſt mitgeteilt zu werden brauchten, da es ſie Zwiſchen General v. Watter und dem Oherſten eichswen em Inſpirator jener Wahnſinnspläne, und dem den. G erminiſterium hätten keinerlei Beziehungen beſtan⸗ ſer Wirrköhalles geſchehen, um dem unheilvollen Treiben die⸗ öͤpfe einen Damm entgegen zu ſetzen. den Die, außenpolitiſche Debatte wird hente„⸗aloſſen wer⸗ niſten ſind Rißtrauensvoten der Völkiſchen und der Kommu⸗ lich, natürlich ohne jegliche Bedeutung, es iſt ſogar frag⸗ Zahl fü,die Antragſteller überhaupt die notwendige Stimmen⸗ Rürfte al de namentliche Abſtimmung aufbrigen werden. Es ſo genügend Zeit bleiben, um noch mit der zweiten erat ung des Schmutz⸗ und Schundgeſetzes zu beginnen. Sitzungsbericht Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt Abgeord⸗ neter Torgler(Komm.) die ſofortige Beratung einer Inter⸗ pellation wegen des Ankaufs der„D. A..“ durch die Reichs⸗ regierung. Er verweiſt weiter auf einen kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag gegen den Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann.— Die ſofortige Beratung der Interpellation wird abgelehnt Eine Reihe von Verträgen wird angenommen. 85 wird die außenpolitiſche Ausſprache fort⸗ geſetzt. Abgeordneter Dr. Bredt(Wirtſch. Vergg.) bezeichnet die Rede des deutſchnationalen Abgeordneten Hoetzſch als beſon⸗ ders intereſſant. Sie ſei ſo gehalten geweſen, daß die Deutſch⸗ nationalen ſchon morgen in die Regierung aufgenommen werden könnten. Das ſtehe in feltſamem Gegenſatz zu der Haltung der Deutſchnationalen beim Eintritt in den Völker⸗ bund. Die Wirtſchaftliche Vereinigung habe ſich damals loyal hinter die Regierung geſtellt. Trotzdem ſei ſie in dem jüngſten ſächſiſchen Wahlkampf von der Deutſchen Volkspartei in einem Flugblatt angegriffen worden, das an Demagogie alles in den Schatten ſtellt. Der Außenminiſter Streſemann ſtehe in Widerſpruch mit dem Parteiführer Streſemann. (Streſemann:„Ich mache doch nicht die ſächſiſchen Flug⸗ blätter!“)(Unruhe bei der Deutſchen Volkspartei.) Die über⸗ ſchwenglichen Hoffnungen, die in der Regierungspreſſe an Thoixy geknüpft wurden, ſind jetzt der Enttäuſchung gewichen. Es berührt merkwürdig, daß die Interalliierte Militär⸗ kontrollkommiſſion immer nur an den rechtsſtehenden Ver⸗ bänden Anſtoß nimmt. Viel beſſer militäriſch organiſiert iſt doch das Reichsbanner Schweiz⸗Weiß⸗Rot.(Heiterkeit. Der Redner verbeſſert: Schwarz⸗Rot⸗Gold.) Die wichtigſte Auf⸗ gabe der Außenpolitik iſt jetzt die Befreiung des Rhein⸗ landes. Bei dieſem Bemühen wird die Regierung die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung immer hinter ſich haben. Abg. Müller⸗Franken(Soz.): Die Deutſchnatiönalen wol⸗ len in die Regierung eintreten, und trotzdem bringen ſie eine Interpellation ein, in der ſie verlangen, daß der deutſche Botſchafter in Waſhington wegen der Flaggenhiſſung am Waffenſtillſtandstage zur Rechenſchaft gezogen wird. Dieſe Interpellation iſt nur ein Zeitungsmanöver, weiter nichts.“ Die Deutſchnationalen bezeichnen ſich als das Gewiſſen der Nation. Beim Dawesplan haben nur fünfzig Prozent dieſes Gewiſſens funktioniert. Die anderen fünfzig Prozent waren für Gewiſſenloſigkeit.(Heiterkeit.) Sollten die Deutſch⸗ nationalen in die Regierung aufgenommen werden, dann würden zwei Pferde vorn, zwei Pferde hinten an den Wagen geſpannt ſein. Die Deutſchnationalen haben Völkerbund und Verſtändigungspolitik immer bekämpft. Wenn ſie jetzt an⸗ ders reden, ſo nur deshalb, weil der Landbund ihren ſchleu⸗ nigen Eintritt in die Regierung verlangt. Abg. von Freytagh⸗Loringhoven(.⸗Natl.) erklärt, daß die Ausführungen Dr. Streſemanns nicht geeignet geweſen ſeien, die deutſchnationalen Anſichten über die Erfolgloſig⸗ keit der Locarnopolitik irgendwie zu erſchüttern. Der Außen⸗ miniſter hätte dann wenigſtens für das beſetzte Gebiet die⸗ jenigen Erleichterungen auswirken müſſen, die nach ſeinen eigenen Ausführungen damals in Genf zu haben waren. Auch die Erklärungen des Miniſters über die Militärkontrolle haben nicht befriedigt. Der Völkerbund hat ein ganzes Syſtem von Inveſtigationen über die Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages hinaus aufgeſtellt. Dieſe Inveſtigations⸗ ordnung ſchwebt über unſerem Haupte wie ein Damokles⸗ ſchwert. Der Redner fragt, ob der deutſche Geſandte in War⸗ ſchau, Rauſcher, am Waffenſtillſtandstage tatſächlich an einem feierlichen Empfang teilgenommen habe. Der Redner be⸗ gründet dann den Antrag ſämtlicher bürgerlichen Parteien auf Prüfung der Kriegsſchuldfrage. Reichswehrminiſter Dr. Geßler erklärte: Ich habe auf Wunſch vor allem des Reichsaußenmini⸗ ſters mir das Wort erbeten, um auf die Erklärung einzugehen, die heute der orſtand des Jungdeutſchen Ordens abgegeben hat. Ich habe das Elaborat ſorgfältig durchgeleſen. Es beſchäftigt ſich mit den Vorgängen des Jahres 1921, und zwar heißt es da: damals habe man einen Ueberfall auf die franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen veranlaſſen wollen, und dann wird davon geſprochen, daß im Mittelpunkt der Aktion ein damals viel genannter General geſtanden habe. Mahraun meint, das hätte er uns nicht mitteilen müſſen. Der General, der da gemeint iſt, iſt General von Watter. Er gehört zu den⸗ jenigen Perſonen, vor denen ich im Jahre 1922 ſelbſt den Reichstag gewarnt habe, indem ich auf den„Verrückten“ hingewieſen habe. Das war der Grund, weshalb wir ihn damals gleich von ſeinem Kommando abgelöſt und verab⸗ ſchiedet haben. Ich habe ihn auch gleich abgelehnt. General Watter iſt es geweſen, der in der Aufregung dieſe Pläne ge⸗ habt hat. Deshalb habe ich auch damals im Reichstag gegen dieſe aktiviſtiſchen Pläne aufs ſchärfſte Stellung genommen und Watter aufs ſorgfältigſte überwacht. Was General Wat⸗ ter den Leuten damals vorredete, war glatter Schwin⸗ del. Er hat die jungen Leute vor die franzöſiſchen Ma⸗ ſchinengewehre treiben wollen.(Abg. Dittmann(Soz.): Iſt es richtig, daß Watter 18000 Mark Penſion bekommt?) Das weiß ich nicht! Die Offiziere des alten Heeres unterſtehen ja nicht mir, ſondern dem Reichsarbeitsminiſterium. Ich glaube nicht, daß er ſo viel bekommt. Wehren muß ich mich aber dagegen, daß Mahraun es ſo darſtellt, als ob er mich über die Vorgänge von 1921 fetzt im Jahre 1920 noch infor⸗ mieren muß. Ueber dieſe Dinge waren wir, ſowohl die Reichsregierung, wie die preußiſche Regierung, im Fahre 192⸗ vollſtändig informiert. Was hier behauptet wird, ſind Dinge die allgemein längſt bekannt waren, Im Jahre 1955 ſollen wieder ähnliche Pläne beſtanden haben. Da wird der Name des Oberſten Nicolai ge⸗ nannt. Auch hier haben die Leute ſich völlig zu Unrecht auf Beziehungen zu uns berufen. Damit dies völlig klar geſtellt wird, habe ich den Miniſter Severing gebeten, dieſen Dingen nachzugehen. Der Oberſt Nicolai iſt ſorgfältig beobachtet worden. Man hat aber keinen Anlaß gefunden, gegen ihn etwas zu unternehmen. Er iſt ins Ausland gegangen und hält ſich, glaube ich, dort noch auf. Es hat ſich bei dieſen Plänen um unverantwortliche Kreiſe gehandelt, die verſucht haben, uns in außenpolitiſche Ver⸗ wicklungen hineinzubringen. Wir haben mit dieſen Dingen nichts zu tun. Wir haben nur unſere Pflicht getan. Daß durch ſolche Behauptungen in einem Augenblick, wo der Außenminiſter ſich um Verſtändigung bemüht, im Auslande die phantaſtiſchſten Vorſtellungen entſtehen müſſen, iſt doch ſelbſtverſtändlich. Abg. Dr. Wirth(Zentr.) erklärt, man könne eine Oppo⸗ ſition von der Art des Dr. Hoetzſch vielleicht begrüßen; man dürfe aber nicht von einer„nationalen“ Oppoſition ſprechen. Notwendig iſt eine loyale Oppoſition, mit dem Ziel, die in der Oppoſition vertretene Politik aufrichtig durchzuführen, wenn man ſelbſt nachher in der Regierung ſitzt. Für den Vorſtoß in der Kriegsſchuldfrage iſt kein Augenblick un⸗ günſtiger als der jetzige, denn gerade jetzt beſteht in England die Abſicht, durch anerkannte Wiſſenſchaftler die Archive zu öffnen und die Kriegsurſachen zu unterſuchen. Den pan⸗ europäiſchen Gedanken ſollte man nicht mit einem Lächeln abtun wollen. Wir ſehen dort, daß die Herren von rechts gar keine Bedenken haben, die Grenzen der Nation zu über⸗ ſchreiten, wenn es ſich um die Wirtſchaft handelt. Es iſt nicht unſere Aufgabe, neue Vorſchläge zu machen. Deutſchland hat in Locarno ein politiſches Opfer erſten Ranges gebracht. Die Deutſchnationalen haben nicht das Recht zur Kritik daran, denn ſie ſind mit verantwortlich für den Weg von Locarno. Auch der Eintritt Deut ſchlands in den Völkerbund war in gewiſſem Sinne in nationaler Be⸗ ziehung ein Opfer. Dieſe Opfer erfordern jetzt auf fran⸗ zöſiſcher Seite ein Entgegenkommen. Wir haben jetzt abzuwarten, was Frankreich auf dieſe großen Opfer zu geben hat.(Beifall in der Mitte und bei den Sozialdemokraten.) Darauf wurden die Beratungen um 7/ Uhr abgebrochen. Das Haus vertagte ſich. Donnerstag 2 Uhr Fortſetzung der Auswärtigen Debatte und Abſtimmung über die Mißtrauens⸗ voten. Zweite Beratung des Geſetzes gegen Schmutz und Schund. Aus Mahrauns Denkſchriſt E Berlin, 25. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ordensmeiſter Mahraun teilte in einer Zuſchrift an die Blät⸗ ter auszugsweiſe den Inhalt der Denkſchrift mit, die er dem Reichswehrminiſter, wie er bemerkt, auf deſſen Anforderung eingereicht hätte. In der Denkſchrift befänden ſich die Beweiſe, daß„im großen Rahmen verſucht worden ſei, Organiſationen, die ſich auf die Reichswehr beriefen, für ein Abenteuer ein⸗ zuſetzen, deſſen Verwirklichung ein furchtbares Unglück für das Deutſche Reich herbeigeführt hätte.“ Für dieſes Abenteuer ſeien in den Reihen des jungdeutſchen Ordens Truppen ge⸗ worben worden. Im weſentlichen handelt es ſich dabei um die bekannten hirnverbrannten Pläne, die für eine bewaffnete Aktion eine Art léver en masse Stimmung zu machen ſuchten. Einmal hat man ſich dabei auf ein angeblich neu er fun⸗ denes Sprengmittel berufen, mit deſſen Hilfe man ſämtliche Sprengſtoffe der Franzoſen in die Läft ſprengen wollte.(Dieſes Mittel iſt natürlich nie erfunden worden). Ein anderes Mal auf einen gemeinſamen ruſſiſch⸗deut ſchen Feldzug, zu welchem Ende das Land bis zur Elbe zunächſt einmal preisgegeben werden ſollte. Dieſer gewiß nicht un⸗ gefährliche Unſinn iſt zwiſchen 1920 und 1923 wohl an jeden von uns hergetragen worden. Herr Mahraun behauptet: Die Akteure hätten ſich dabei allemal auch auf die Reichswehr be⸗ rufen und deshalb hätte er dieſe Dinge dem Reichswehrmini⸗ ſterium mitgeteilt. Noch 1925 hätte man ſich in den Kreiſen habitueller Urteilsloſigkeit mit närriſchen Plänen beſchäftigt, und damals hätte beſonders der Oberſt Nicolai, durchaus Angedenkens, in ſolcher Propaganda eine Rolle geſpielt. Wir haben das Gefühl, daß Herr Mahraun die Wichtigkeit ſeiner Meldungen überſchätzt. Wie geſagt: Das alles pfiffen in jenen turbulenten Jahren die Spatzen von den Dächern, und was alle Welt wußte, wird vermutlich auch ohne Herrn Mahraun dem Reichswehrminiſterium nicht ganz unbekannt geblieben ſein. 1 Dezember Sosſole ccle Duno ᷓ ———.————————————————— ———— ——. —— 1903 1 F5 10 0 0 ———— —— — 122 2. Seite. Nr. 546 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den W. November 1020 Sur heutigen Reichstagsſitzung 9 53 Berlin, 25. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute wird im Reichstag, wofern nicht der Reichsaußenminiſter noch⸗ mals ausführlich das Wort nimmt, die zweite Leſung des Ge⸗ fetz es gegen Schmutz und Schund ſtattfinden. Be⸗ kanntlich ſind von demokratiſcher Seite eine Reihe von Ab⸗ änderungsanträgen eingebracht worden, die insbeſondere Reichsprüfſtellen ſtatt der bisherigen Landesprüfſtellen verlangen, die Frage der Berückſichtigung der Geiſtlichkeit ſtreichen, die Ausdehnung des Geſetzes auf Zeitſchriften rück⸗ gängig machen und die Auswahl der Beiſitzer in die Hände der ſie entfendenden Organiſationen legen wollen. Das Schickſal dieſer Abänderungsanträge und damit des ganzen Geſetzes iſt noch ungewiß. Das Zentrum hält in der Vor⸗ lage an der Geſtalt feſt, unter der es im Ausſchuß angenom⸗ men wurde. Die Deutſche Volkspartei will heute noch eine Beſprechung abhalten, in der ſie ſich über ihre Stellung zu den demokratiſchen Anträgen, ſowie über etwa von ihr ſelbſt ein⸗ zubringende Abänderungsanträge ſchlüſſig werden wird. Stimmt die Deutſche Volkspartei für die demokratiſchen An⸗ träge, ſo dürfte mit einer Annahme zu rechnen ſein, da auch die Sozialdemokraten dieſen Anträgen vorausſichtlich zuſtim⸗ men dürften. Damit wäre dann eine Mehrheit für den Ge⸗ jetzentwurf gefunden. Die öffentlichen Gelder und ihre Verwendung Der Berliner Enquete⸗Ausſchuß ſetzte am Mittwoch ſeine Nachſorſchungen über die Zuſammenſetzung der öffentlichen Gelder fort. Zunächſt erklärte Reichsbank⸗ präſtdent Dr. Schacht, er ſei der Meinung, daß die Fonds des Reiches, der preußiſchen Verwaltung, der Poſt und der Eiſenhahn, die dieſe in Höhe von zweieinhalb Milliar⸗ den haben, um 1 bis%¼ Milliarden verringert werden könnten und daß es im entſprechenden Umfange möglich ſein werde, die Gebühren und Frachten zu ermäßigen wenn dieſe Fonds nicht an die Reichsbank abgeführt und dort in eine Zentralkaſſe geleitet würden. Augenblicklich ſei er mit einer Aktion beſchäftigt, die einen anderen Weg zur Verwen⸗ dung der zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Mittel eröff⸗ nen ſoll. Darnoch würde es vielleicht möglich ſein, die Gelder in Form von Privatdiskonten uſw. anzulegen. Weiter kün⸗ digte Dr. Schacht an, daß in allernächſter Zeit der telegraphi⸗ ſche Giroverkehr zwiſchen der Berliner Reichsbankzentrale und der Provinz eingeführt würde. Zur Frage der vom Reichsarbeitsminiſterium perwalteten Fonds wurde Miniſterialdirektor Dr. Brieſer vernommen. Er erklärte, daß das Vermögen der Sozialver⸗ ſicherungen im allgemeinen überſchätzt würde. Was die Krankenkaſſen gebe es 7800 einzelne Kaſſen, denen im ganzen 18½ Millionen Arbeiter und An⸗ geſtellte angeſchloſſen ſeien. Das Vermögen wurde 1924 ein⸗ ſchließlich Rücklagen auf 252 Millionen Mark beziffert gegen⸗ über 413 Millionen vor dem Kriege. Inzwiſchen iſt 1925 das Bermögen auf 347 Millionen Mark angewachſen. Die Invalidenverſicherung umſaßt 17 Millionen Berſicherte. Ihr Barvermögen betrug vor dem Kriege zwei Milliarden und iſt durch Inflation ſo gut wie zerſtört. Auch die gegenwärtige Finanzgebarung iſt nicht beſonders günſtig Die Invalidenverſicherung kommt 1925 gerade am Rande des Deſizits vorbei. Wahrſcheinlich wird ſich aber im nächſten Jahre infolge nicht vorhergeſehener Ausfälle ein Defizit er⸗ geben. Es ſei daher auch die Frage einer Erhöhung der Bei⸗ kräge ohne gleichzeitige Erhöhung der Leiſtungen ventiliert worden. Das Vermögen der Invalidenverſicherung betrug Ende 1024 330 Millionen gegenüber 254 Millionen Anfang 1024. Die Rücklagen der Berufsgenoſſenſchaften wurden Ende 1025 auf 23 Millionen Mark beziffert und ſetzten ſich faſt zur Bälfte aus Grundbeſitz zuſammen. Zur Finanzgebarung der Reichsverſicherung für Angeſtellte erklärte der Präſident von Holzhauſen, daß das Vermögen der Reichsverſicherung am 31. Oktober ds. Os. 498 Millionen betragen habe. Dazu käme das alte aufge⸗ wertete Vermögen mit 42 Millionen. Die flüſſigen Mittel der Reichsverſicherung bezifferten ſich am 3. November auf 7,9 Millionen Mark Kaſſenbeſtand und Bankgutgaben und wurden von dem Präſidenten als ziemlich hoch bezeichnet. Gewöhnlich ſchwankte er um zwei bis drei Millionen Mark herum. Davon lägen z. B. bei der Reichsbank nur 7000 Mk.; —— anderen Anlagen der Reichsverſicherung ſeien lang⸗ riſtig. Ueber die Zuſammenſetzung und Verwaltung der Er⸗ werbsloſenfürſorge teilte Miniſterialdirektor Weigert vom Reichsarbeitsminiſterium u. a. mit, der Aufwand belaufe ſich auf 90 bis 100 Millionen Mark im Monat, die ſich zur Hälfte aus Beträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zuſammenſetzten und durch die Krankenkaſſen eingezogen würden. Etwa ein Drittel der einlaufenden Beträge werde zu einem Reichsausgleich verwendet, der ſich aber wieder auf die Länder und die öffentlichen Kaſſen verteile. Etwa fehlende Beträge werden zur Hälfte je vom Reich und von den Län⸗ dern aufgebracht. Die produktive Erwerbsloſenfürſorge ſei ebenfalls ein Zweig der öffentlichen Verwaltung. Es ſeien im laufenden Haushaltsjahre an Reichsmitteln hierfür 231 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt, außerdem 30 Millio⸗ nen beſondere Mittel für Landarbeiterwohnungen uſw. Ein⸗ ſchließlich dex von den Ländern zur Verfügung geſtellten Mittel ſtelle ſich die Summe der produktiven Erwerbsloſen⸗ fürſorge auf 450 bis 460 Millionen Mark; dazu kämen noch Zuſchüſſe der Kommunen uſw. Miniſterialdirektor Weigert ſchilderte ſchließlich dann den neuen Entwurf der Arbeitsloſenverſicherung. Ein Nachſpiel im Streſemann⸗Beleidigungsprozeß Der Prozeß, der am letzten Montag gegen den Rechts⸗ anwalt Mäller in Plauen wegen Beleidigung des Reichs⸗ gußenminiſters Dr. Streſemann geführt wurde, dürfte noch ein Nachſpiel für den Vorſitzenden ſelbſt haben. Der Ver⸗ treter des Miniſters, Rechtsanwalt Dr. Kung, will ſowohl deim ſächſiſchen Juſtizminiſterium als auch beim zuſtändigen Landgerichtspräſidenten Beſchwerde über den Vorſitzenden, Amtsgerichtsdirektor Goldberg, führen, da dieſer die Ver⸗ handlung nicht in vorſchriftsmäßiger Weiſe geleitet und ins⸗ beſondere dem Angeklagten nicht Halt geboten habe, als dieſer neue ſchwere Beleidigungen gegen den Miniſter begangen habe. So erklärte der Angeklagte Müller im Laufe der Verhandlung, daß in ſeinen Augen Streſemann noch gefährlicher als der Schädling Erzberger ſei, und 0h Streſemann für ihn die Summe der Korruption bedeute“. Dieſe Ausfüh⸗ rungen des Angeklagten ſeien vom Vorſitzenden uit gerügt worden, vielmehr habe das Gericht trotz des Einſpruchs der Anwälte des Nebenklägers dem Angeklagten wiederholt Ge⸗ legenheit gegeben, ſeine Beleidigungen fortzuſetzen. Im übrigen ſoll beim ſüchſiſchen Juſtizminiſter au dagegen proteſtiert werden, daß das Gerich 90 Berlin überſiedle, da eine ſolche Maßnahme ungeſetzlich ſei. In einer längeren Begründung vertritt der Bertreéter des Beklagten, Jnſtizrat Hahn, die Anſicht, daß nach der Straf⸗ Prozeßzorbuung die Ueberſiedlung des Gerichtes nach Berlin unſtatthaft ſei und daß der Angeklagte zu verlangen hahe, an 8 Wohnſitz von dem zuſtändigen Gericht abgeurteilt zu werden. chklünge zur! Regierungsverhandlungen und die Deutſche Volkspartei Vom Erſten Staatsanwalt Obkircher, M. d. L. Mit der Wahl des Min.⸗Dir. Leers zum Miniſter des Kultus und Unterrichts iſt die Weimarer Ko alition in der gleichen Form wiederhergeſtellt, die vor einem Jahr von der Demolratiſchen Partei, wegen ihres bisherigen unge⸗ nügenden Einfluſſes als für ſte nicht länger tragbar, aufge⸗ geben worden war. Das gemeinſame Ziel der Zentrumspartei und der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die große Koalttion herzuſtellen, ſchien zunächſt auch das der Demokratiſchen Partei zu ſein. Ihre Forderung, neben der Deutſchen Volkspartei auch einen Miniſter zu erhalten, wurde von dieſer unterſtützt, vom Zen⸗ trum aber entſchieden abgelehnt. Als dann die Sozialdemo⸗ kratiſche Partei ihren Willen zur Weimarer Koalition bekun⸗ dete, war die Demokratiſche Partei ſofort dazu bereit, entgegen ihrem bisher erklärten Willen, nur mit der Deutſchen Volkspartei in die Regierung einzutreten. Das Zentrum lehnte aber die Weimarer Koalition ab und be⸗ ſtimmte ſchließlich die Sozialdemokratiſche Partet zur Bereit⸗ willigkett, die große Koalition zu bilden, wenn die Demokra⸗ tiſche Partei das Kultus⸗ und Unterrichtsminiſterium, die Deutſche Volkspartei aber nur zwei Staatsräte erhielte. Dieſes Anſinnen mußte die Deutſche Volkspartei als dle größere Fraktion ablehnen. Das Zentrum zeigte dafür Ver⸗ ſtändis und ſeine Verhandlungen brachte die Sozialdemokra⸗ tiſche Partei zu dem Zugeſtändnis, daß die Deutſche Volks⸗ partei den Miniſter⸗ die Demokratiſche Partei zwei Staats⸗ räte erhalten ſollten. Damit ſchien die große Koalition ge⸗ 5 Jedoch lehnte die Demokratiſche Partei auch dies an ſich nicht unvorteilhafte Angebot ab. Was man mit Einver⸗ ſtändnis der Demokratiſchen Partei der größeren, der Volks⸗ partei, zumuten zu können glaubte, war nunmehr für die kleinere Demokratiſche Partet„nicht tragbar“. Dieſe Haltung ſchien auch dem Zentrum und der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei unverſtändlich und ſo machten dieſe Parteien den Verſuch, unter Ausſchaltung der Demokratiſchen Par⸗ 5 eine Regierung allein mit der Deutſchen Volkspartei zu ilden. Man bot der Deutſchen Volkspartei den Miniſter des Kultus und Unterrichts an, jedoch, abgeſehen von einigen ſachlichen Vorausſetzungen, über die man ſich hätte einigen können, unter der Bedingung, daß die Sozial emokraten außer dem Innenminiſterium 2 Staatsräte ſtatt einen in der frü⸗ heren Weimarer Koalition erhalten ſollen. Die Regierung hätte ſich dann zuſammengeſetzt aus 2 Min. und 1 Staatsrat des Zentrums, 1 Min. und 2 Staatsräten, der Sozialdemo⸗ kratie, 1 Min. der Deutſchen Voltspartei, die Deutſche Volks⸗ partei hätte damit)7 der Stimmen im Staatsminiſterium ge⸗ habt, wäre alſo zu völliger Bedeutungsloſigkeit verurteilt ge⸗ weſen. Der von der Demokratiſchen Partei ſchon in einem Verhältnis von 1/6 in der früheren Weimarer Koalition als unerträglich empfundene Zuſtand, ſollte alſo für die Deutſche Volkspartei noch verſchlechtert werden. Einen genü⸗ genden Ausgleich dafür konnte auch die Tatſache nicht ſchaffen, daß bei dem Vorſchlag der Stichentſcheid des dem Zentrum angehörigen Staatspräſidenten weggefallen wäre. Die Deutſche Volkspartei, die ehrlich bereit zum Eintritt in die Regierung war, mußte deshalb für den Fall ihres Eintritts ohne die Demokratiſche Partei eine etwas verſtärkte Poſition verlangen und forderte deshalb außer dem Miniſter noch einen Staatsrat, falls die Sozialdemokratiſche Partei auf den zweiten Staatsrat beſtand. Sie war auch bereit, eine andere Kräfteverteilung in der Weiſe anzunehmen, daß Zen⸗ trum 2 Miniſter, Sozialdemokratie 1 Miniſter und 1 Staats⸗ rat, Deutſche Volkspartei 1 Miniſter erhielten. Das hätte gleichzeitig den Vorteil der zahlenmäßigen Verminderung des Staatsminiſteriums gehabt. Zentrum und Sozialdemokratie lehnten beide Vorſchläge rundweg ab und haben nun die Weimarer Koalition gebildet, die das Zentrum vorher nicht wollte, und zwar in der alten Geſtalt. Was die Sozialdemokratie alſo bei einer Koalition mit der Deutſchen Volkspartei als unabänderliche Forderung aufſtellt, nämlich einen zweiten Staatsrat für ſich, hat ſie nun fallen laſſen, um die Demokratiſche Partei in die Regierung zu bringen, und was die Demokratiſche Partei vor einem Jahr wegen des unzulänglichen Einfluſſes auf die Re⸗ gierungsgeſchäfte abgelehnt hat, iſt für ſie jetzt wieder tragbar. Mag ſie ſehen, ob ſie dabei gute Geſchäfte macht und ob Herr Leers durchſetzen kann, was Herrn Hummel und Hellpach nicht gelungen iſt, obwohl damals größere Fraktionen hinter ihnen ſtanden. 0 „Katerbetrachtungen' In der ihr eigenen vornehmen Weiſe glaubt die„Neue Bad. Landesztg.“, das Hauptorgan der badiſchen Demokra⸗ ten, die Volkspartei noch verſpotten zu dürſen. Das Blatt ſpricht von„Käterbetrachtungen“, obwohl doch gerade die Demokratie alle Veranlaſſung hätte, ob ihres Verrates am geſamten liberal⸗demokratiſchen Bürgertum ſtill zu ſein. Ehrlicher als die„N. B..“ iſt das demokratiſche„Heidel⸗ berger Tageblatt“, das ſich nicht ſcheut, der demokrati⸗ ſchen Fraktion den Spiegel voyzuhalten. In einem längeren Artikel ſagt es u..: „Wir ſtehen nicht an, ganz offen zu erklären, daß wir von unſerem Standpunkt aus die Erneuernug der Weimarer Koalition unter den heutigen Umſtänden für falſch hal⸗ ten und ſehr ernſte Befürchtungen über den weiteren Gang der Dinge hegen.. Wir wüßten beim beſten Willen nicht zu ſagen, warum jetzt, weil die beiden großen Parteien einen ſchwachen Partner glauben notwendig zu haben, mit anderen Worten: weil die Sozialbe mokratie Furcht hatte, das Zentrum könnte ſich von ihr löſen, und weil das Zentrum die Zeit zum oſſenen Bekenntuts ſeiner, Ziele noch nicht für reif erachtet, wir wüßten wirklich kein einziges durchſchlagendes Argument dafür, daß jetzt die Demokraten ſichin eine noch ſchwächere Stellung begeben müß⸗ ten, als die damalige war. Nun, ſie haben es— für uns unverſtändlicherweiſe— getan und ſind wieder Mit⸗ glied der Wetmarer Koalitton zu den alten Bedingungen, wie ſie vor den Wahlen Ende vergangenen Jahres beſtanden. Hier iſt die Folgerichtig keit der Politit der Fraktion gebrochen, zumal mittlerweile ein Aufang damit gemacht war, dem geſamten demokratiſch⸗liberalen Bürgertum einen mitbeſtimmenden Einfluß von der Oppoſitionsſeite her zu esobern. Fragt ſich: iſt denn gar nichts für die Demokraten herausgeſprungen außer dem Miniſterpoſteu? Unſern In⸗ formationen zufolge hat das Zentrum einige„Zugeſtändniſſe gemacht, deren Wert freilich ſich erſt noch in der Praxis er⸗ weiſen muß: 9 1. Das Zentrum hat in großmütiger Weiſe ſeine alte Forderung, den Staatspräſidenten dauernd zu ſtellen, fallen gelaſſen, aber erreicht, daß bei der Vergebun dieſes Amtes ein neuer Turnus eingeführt wird. Na dieſem ſoll jeder Miniſter einmal Staatspräſident werden, und zwar ſoll das Zentrum jtzt wieder beginnen(Finanz⸗ miniſter Köhler), dann folgt die Sozialdemokratie,(Innen⸗ miniſter Remmele), hierauf wieder das Zentrum(Zuſtizmini⸗ ſter Trunk) und ſchließlich— inzwiſchen ſind die reſtlichen drei Jahre der Legislaturperiode des Landtages vorüber und iegierungsun nachher kann ſa wieder alles mRibiaſebe werden 4 die Demokratiſche Partei(Unterrichtsminiſter Leers)! dem Staatspräſtdenten im Kabinett der Stichentſcheid +* kommt, iſt für bieſes und das übernächſte Jahr die Meh heit des Zentrums garanttert. ber 2. Sodann heißt es, das Zentrum habe die Bedingung den Demokraten akzeptiert, daß dieſe hinſichtlich des kommenee Kirchenvermögensgeſetzes ſich ſede Bewegun freiheit vorbehalten. Was das halten ſoll, ich unklar; denn, wenn die Vorlage in der Form fer⸗ Schmitt kommt, muß der Miniſter für Kultus und man richt ſie doch einbringen oder vorher die Kabinettsfrage Büue Vielleicht aber überſchauen wir von bier aus dieſe D nicht ganz. 61 3. Der Hochſchulreferent, Geheimrat Schwoere ſoll ſeine volle Selbſtändigkeit behalten. Das 3 begrüßenswert, indeſſn war dieſe Selbſtändigkeit bisher 935 von Sozialdemokratie und Zentrum angetaſtet worden doc bedürſte bei einem demokratiſchen Unterrichtsminiſter te gewiß keiner beſonderen Beſtätigung. Alle andexen Punen der— im einzelnen uns nicht bekannten— Abmachunge— betrefſen Selbſtverſtändlichkeiten. f0 Ueberblicken wir das Ganze ganz ſummariſch, dann 3 ein Gewinn für die Demokraten, ſind Sicherunge von Bedeutung über die Ueberlaſſung des einen Miniſe ſeſſels hinaus nicht zu verzeichnen. Um ſo mehr 1 man hoffen, daß Miniſter Leers ſich den Boden zu ſchalher vermag, von dem aus ein ernſthafter Einfluß innerha fi⸗ Regierung zu üben iſt. Der äußerſt ſchmalen parlamentung ſchen Boſis ſeiner Poſition iſt er ſich gewißlich bewußt en er weiß, daß er keinen leichten Stand haben wird Wit wone hofſen, daß bei einer mannhaften Haltung des Miniſter Re⸗ böſeſten Geſahren der— wir wiederholen es: unſerer He⸗ nung nach unrichtigen— Politik des Eintrittes der. mokraten ins Kabinett die Spitze abgebrochen werden ka Aus dieſen Mitteilungen des„H..,“ intereſſteren 195 allem die„Zugeſtändniſſe“, deren bedeutſamſtes zwe Die die Regelung der Staatspräſidentenfrage iſt. „Neue Bad. Landesztg.“ glaubt zwar, 8. unterſtrichene Bedeutung ſpöttiſch als„wichtige gewiſſermaßen als übertrieben bei Seite ſchieben zu k mo⸗ Uns ſcheint, daß die ernſten Bedenken des„H..“ der De e kraten würdiger ſind, als die hochfahrende und anmahe Oberflächlichkeit der„N. B. Landesztg.“. Die Reparalionsſachlieferungen im Ottobe⸗ Ueber die deutſchen Reparationslieferungen im Ortgen 1926 wird von zuſtändiger Stelle folgendes mitgeteilt. te Frankreich ſind im Monat Oktober 115 Verträge im 2000 von 5,1 Millionen Mark genehmigt worden. Damit e 90 ſich der Geſamtwert aller ſeit dem Inkrafttreten des Dapril⸗ planes 9 franzöſiſchen Berträge auf 887,7 We lionen Reichsmark. Gen Anzahl und Wert der im Oktober genehmigten beliſhr Vetträge weiſen gegenüber dem Vormonat gleichfalls eine llem deträchtliche Steigerung auf. Die Mittel hierfür ſind vor erun⸗ dadurch verfügbar geworden, daß Belgien keine Kohlenliefe. gen mehr über Reparationskonto beſteht. Insgeſamt wigier⸗ 182 Verträge im Werte von 10,1 Millionen genehmigt. Pen durch erhöht ſich der Geſamtwert aller ſeit dem Ankrafttr 743 des Dawesplanes genehmigten belgiſchen Verträge auf Millionen Reichsmark. Kraſſin geſtorben In London iſt am Mittwoch im 88. Sebens lahre 0 ruſſiſche Geſchäſtsträger Kraſſin geſtorben. un eonid Kraſſin war ſchon ſeit längerer Zeit leidend un batte ſich deshalb von der ſowſetruſſiſchen Politit mebtir, mehr zurückgezogen. Er war als ei ſchaftsführer Sowjetrußlands hervorgetreten. Kraſſin 1870 ſtammt einer rein ruſſiſchen Bürgerfamilie und wur kaund in Sibirien geboren. Wegen ſeiner revolutionären Betät m wurde er als Student der techniſchen Wiſſenſchaften unter der⸗ zariſtiſchen Regime gemaßregelt und 1892 nach Sibirien unt, bannt. Mit Lenin war er ſchon in früherer Zeit be her; und er gab mit dieſem zuſammen eine Zeitung in Baſare aus. Im Auguſt 1918 übernahm Kraſſin das Komm ſeui für Handel und Induſtrie, das er im März 1010 mit den gen für Transportweſen vertauſchte. 1920 ging Kraſſin ir, London und führte erfolgreich die ruſſiſch⸗engliſchen 9) ſchaftsverhandlungen, wie er auch zum Zuſtandekommen 105¹ Rapallo⸗Vertrages weſentlich beigetragen hat. nde annt. wurde er zum ruſſiſchen Geſchäſtsträger in Paris ernaſen In Berlin war Kraſſin ein oft geſehener Gaſt und 929 Ber⸗ ihn deshalb auch zahlreiche perſönliche Beziehungen mi Tode lin verbunden. Seine Erkrankung, die jetzt zu ſeinem führte, begann Anfang des Jahres. eette melunden Ein Landesverräter cho⸗ — Dresden, 25. Nov. Wegen Landesverrat iſt ein daher wehrangehöriger der Dresdener Garniſon verhaftet tige Mi⸗ In den letzten Jahren waren in einigen Fällen wichtigtet nommen worden, bis es nunmehr gelang, den wirkliche 4 ktärbefehle verſchwunden und mehrere Perſonen haft ge, verdächtigt worden, eine ſogar in Unterſuchungeha Tätel der aus dem Rheinland ſtammt, zu faſſen. Verhängnisvoller Erdrutſch oaue⸗ — Paris, 25. Nov. Bei einem Häuſereinſturz inden ge⸗ billtere bei Nizza ſind zahlreiche Perſonen zu Schgern kommen. Ein Teil der Bevölkerung war in den Hüuſe e. Bon. blieben und iſt verſchüttet worden. Man zählt 21 7. der Garniſon Nizza ſind Hilfstruppen abgeſandt worguglücks Departementsbehörden haben ſich ebenfalls an die ſtätte begeben. te. D Nach ſpäteren Meldungen zählt man bereits 25 infols Unglück entſtand auf folgende Art: Zunächſt entſtan 3 Ortes der heftigen Regenfälle der letzten Tage oberhalb de oburch ein tiefer, etwa ein Kilometer langer Riß in der Erde, 5 rieſige eine Geröllhalde zum Rutſchen gebracht wurde. bäude wie Stein⸗ und Erdmaſſe zermalmte die Häuſer und Ge 5 meiſt Kartenhäuſer. Die Steinmaſſen reichten den Häuſern ite as 0 bis an die Dächer. Die Schutthalde wurde in einer 1 den einem Kilometer ins Rutſchen gebracht. Das 9 Dorfes lag noch knapp außerhalb der Gefahrzone, Kranken gerettet werden konnten. Es iſt noch ni fahr vorüber. Ein Eiſenbetonſchuppen eingeſtürzt au üürzte — Venedig, 25. Nov. Auf der Inſel Murano 6900 9160 noch unbekannten Gründen ein Eiſenbetonſchuppeeicht perle getötet, ſieben ſchwer und ſieben le wurden. ——— einer der fähigſten. & „— E SS 285 —— — NRN** R —*errnr FFF——FEXCE˖˖˖ e far Sohr — Z. Seite. Nr. 546 (Donnerstag, den 25. November 1923 N Die Wahlen am 14. November haben als vorſtechendſtes erkmal eine außerordentlich geringe Wahlbe⸗ eteliauna gezeigt. Beinahe 60 Prozent der Wahlberech⸗ 9 en haben es nicht für notwendig gefunden, von ihrem Wahl⸗ echt Gebrauch zu machen. Welches die Gründe des Fern⸗ iben ſind, iſt natürlich nicht genau feſtzuſtellen. Jedenfalls die Wahlmüdigkeit zunächſt darauf zurückzuführen, daß man 20 Tätigkeit des Gemeindeparlaments nicht die Bedeutung . die ſie verdient. Wenn auch das Selbſtverwaltungs⸗ 9 cht der Gemeinden in der neuen Staatsordnung ſtark ein⸗ eſchränkt wurde, ſo bleiben doch eine ganze Reihe wichtiger beitsgebiete, bei denen die Gemeinden Ausführungsorgane ber Reichs⸗ und Landesgeſetze ſind. 6 Aber auch als Selbſtverwaltungskörper hat die Gemeinde 1 e ganze Menge Aufgaben zu bewältigen, bei deren Durch⸗ brung die ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit der Einwohnerſchaft eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt. Es iſt alſo nicht gleich⸗ gültig, wer die Beſchlüſſe im Gemeindeparlament faßt. Dann hat auch die Verkoppelung der Gemeinde⸗ octen mit denen zum Bezirksrat und Kreisaus⸗ be uß eine ſtarke Verwirrung in den Reihen der Wählerſchaft unb orgerufen, eine Unmenge ungültiger Stimmen verurſacht, 3 auch manchen Wähler veranlaßt lieber zu Hauſe bleiben. Sache der Partei ſein, zu verſuchen, daß von Regie⸗ Da gsſeite eine Aenderung ſchleunigſt vorgenommen wird, e un aber war es nicht zuletzt die unſelige Zerſplit⸗ Barun g des Bürgertums, die in weiten Kreiſen eine iüblverdroſſenheit ere zugte. Hatten wir doch gleich zwei ſi wertungsparteien, deren eine mit 593 Stimmen glatt durch⸗ kün Dieſe 593 Wähler hätten gerade ſo gut zu Hauſe bleiben 7 In der Berechnung der Sitze nun kamen die bürger⸗ niſtit Parteien, obwohl zahlenmäßig den ſozialiſtiſch⸗kommu⸗ ſchen Stimmen überlegen, ins Hintertreffen. Es zeigte dabei wieder ſo recht der Nachteil der Zerſplitterung und bü richtig der Gedanke der Deutſchen Volkspartei war, eine rgerliche Einheitsliſte aufzuſtellen. U. Die ſozial.⸗kommuniſtiſche Linke hat zuſammen mit dem wie 5 PB.⸗Mann die Hälfte der Stadtverordnetenmandate, genau und Pisher inne, nämlich 42(28 Sozialdemokraten, 1 U. S. P. St Kommuniſten). Zahlenmäßig würden dieſe 42 Stimmen unſel adträte wählen können. Aber auch hier beſteht durch die daß ige Zerſplitterung der bürgerlichen Parteien die Gefahr, die Sozialdemokratie 1 Mandat mehr erhält, als ihr auf⸗ ſtatt 8 ihrer Stadtverordnetenmandate zuſtehen und zwar 9 niſten ſodaß die Linke mit 9 Sozialdemokraten und 4 Kommu⸗ würze—5 655 50 i es dendes Bild ereinbarungen getroffen, dann ergäbe ſich fol Soz. 28 14 9,33 7 NR 7 14: 3— 4,66 Zentrum 5,6 4,66 4 3,5 3,11 13 6,5 4,39 85 Uhhhnn Ron omm. D. V. P. — — 9 O O f S S e82. 1 9 O Denokt Wirtſch. V. αn 5 * E SSSSSSSSS 3S888 8888888 88 2 D * N fwd. 2212.. B BU. 221 2 Seuden vorſtehenden Falle würden bekommen: die Soz. 9, das 3 bie m 4, die Kommuniſten 4, die D. V. P. 4, die Demokraten Bir Fäte 1— 24 und die übrigen Gruppen gingen leer aus. ande dätten alſo eine Linksmehrheit im Stadtrat. Kommen gebroch uſammenſetzungen, ſo wird die Linksmehrheit nicht noch namentlich dann nicht, wenn die Sozialdemokraten mehrheit.S..⸗Mann auf ihre Seite bringen. Die Links⸗ lämt kann im Stadtrat nur verhindert werden, wenn meinf e bürgerlichen Vertreter ſich auf eine ge⸗ Bild ame Liſteeinigen. Es würde ſich dann folgendes Verein ben: Soz. und U. S. P. 29 Mandate, Kommuniſten 13, bürgerl. Liſte 42. Die Lehren der Mannheimer Gemeindewahlen jähriges Geſchäftsjubiläum. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 29 20 29 29 29 20 20 20 29: 20 21 42 42 9,66 18: 2 65 7,25 2: 58 13: 3 4,88 4,83 4,14 3,62 3,22 Berechnung: — * „6„„ D Oο W. e 13: 4 ◻ 35,25 5,25 4,66 4,2 8,81 3,5 3,22 S Oο 2 K2 42:13 Aus dieſer Berechnung ergibt ſich deutlich, daß bei einem h Zuſammengehen der hürgerlichen Parteien mit Sicherheit 12 Stadtratsmandate zu erringen ſind. Die Verteilung dürfte nach dem Stärkeverhältnis folgendes ſein: Zentrum 4, D..P. 4, Dem. 2, Wirtſch. Vgg. 1, Deutſchn. 1. Erfaſſen die bürgerlichen Parteien diesmal den Ernſt der Lage? Wie wir hören, ſollen Verhandlungen zwecks Aufſtellung einer bürger⸗ lichen Einheitsliſte für den Stadtrat im Gange ſein. Hoffent⸗ lich treten alle perſönlichen Bedenken zurück und ſind nur die ſachlichen Geſichtspunkte maßgebend.* Stäotiſche Nachrichten Der Schnupfen Die meiſten Menſchen haben jetzt einen Schnupfen. Denn der Herbſt iſt die Jahreszeit der Erkältungen,— der Wegbereiter einer Reihe von Erkrankungen, unter denen an oberſter Stelle der Schnupfen ſteht. Das feuchtkühle Wetter, Durchnäſſungen, Stehen im Zug, kalte Füße und dgl. begünſtigen das Wachstum der ſtets auf den Schleimhäuten der Naſe vorhandenen Bakterien, die dann dortſelbſt anfangen zu wachſen und eine Entzündung hervorrufen. Mit Jucken und Kribbeln in der Naſe, mit heftigem Nieſen ſetzt der Schnupfen ein; da meiſt der Rachen mitbefallen iſt,— auch mit Kratzen im Hals. Bald wird der Kopf benommen, die Schleimhäute der Naſe ſchwellen an und hindern die Luftpaſſage— die Naſe verſtopft ſich, der Kranke muß durch den Mund atmen, ſo⸗ daß die Mundſchleimhäute trocken werden. Der Tränenabfluß durch die Naſe iſt verlegt; die Augen verquellen und röten ſich. Gleichzeitig ſondert ſich aus der Naſe eine helle Flüſſig⸗ keit— zuerſt ſpärlich, dann ſtärker— ab; allmählich wird ſie trüb und eitrig.— Nach einigen Tagen laſſen die Beſchwerden nach, der Kopfdruck weicht, die Luftpaſſage wird freier, die Flüſſigkeitsabſonderung vermindert ſich und wird klarer— der Schuupfen klingt ab. Vielfach iſt zu Beginn der Erkrankung auch das Allge⸗ meinbefinden geſtört. Es beſteht Abgeſchlagenheit und Mattig⸗ keit, das Denken fällt ſchwerer, Unluſt und Verdrießlichkeit greifen Platz. Nicht ſelten treten auch leichte Temperatur⸗ erhöungen auf. Alles Erſcheinungen, die meiſt ſchon nach 24 bis 48 Stunden zurückgehen. Nichtsdeſtoweniger können dieſe Allgemeinſtörungen den Schnupfenkranken zwingen, das Bett für 1 bis 2 Tage zu hüten. Da nicht allzu ſelten, beſonders bei Kindern, das Ohr in Mitleidenſchaft gezogen wird— Ge⸗ fahr der Mittelohreiterung!—, ſo iſt ſorgfältig auf Schmerzen in dieſer Gegend zu achten und rechtzeitig der Arzt zu Rate zu ziehen. Anhaltende heftige Schmerzen über den Augen und in der Oberkiefergegend deuten, zumal wenn höheres Fieber be⸗ ſteht, auf eine Komplikation infolge Miterkrankung der Stirn⸗ bezw. der Kieferhöhlen hin und bedürfen gleichfalls ſofortigen ärztlichen Eingreifens. Ebenſo wie auf Ohr⸗ und Naſenneben⸗ höhlen vermag ſich der Schnupfen auch abwärts auf die mitt⸗ leren und unteren Luftwege— Luftröhre, Bronchien und Lunge— fortzuſetzen; er verliert bei all dieſen Komplika⸗ itonen ſeinen harmloſen Charakter. Ein ahſolut ſicheres Mittel, um einen Schnupfen ſchon im Keime zu erſticken, beſitzen wir nicht. Am beſten ſcheinen hier — wie bei vielen anderen Erkältungskrankheiten— noch Schwitzprozeduren zu wirken, die man unter Zuhilfe⸗ nahme von Pyramidon, Aſpirin, Axcanol und dͤgl., ſowie von heißem Fliedertee, heißer Zitronenlimonade— am beſten nach vorausgehendem heißen Bad— im Bett vornimmt. Auch wenn der Schnupfen ſchon in vollem Gange iſt, bewähren ſich die gleichen Mittel gut und lindern beſonders die Allgemein⸗ ſtörungen. S Dr. M. * 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Am heutigen Tage be⸗ gebt Herr Guſtan Kriege, Geſchäftsführer der altbekaunten Gummiſpezialfirma B. Oppenheimer, E 3, 1, ſein 25⸗ mundszeugnis dem Geſuche beizugeben. * Aufechtung der Gemeindewahlen in Mannheim. Die Deutſche Aufwertungspartei(Deutſche Mittel⸗ ſtandspartei), die bei den Gemeindewahlen am 14. November mit der Liſte 11 an letzter Stelle ſtand und leer ausging, hat beim Landeskommiſſariat Mannheim Einſpruch gegen die Gültigkeit der Wahl mit der Begründung er⸗ hoben, daß Verſtöße gegen die Wahlordnung vorliegen. * Beſtattung. Unſerm Bericht über die Beſtattung Ale⸗ xander Kökerts iſt nachzutragen, daß das Harmonium von Muſiklehrer Blum geſpielt wurde. * Ein Mannheimer auf der„Möve“ verunglückt. Dem Unglücksfall auf dem Torpedoboot„Möve“ iſt auch der Ober⸗ heizer Friedrich Blumel aus Neckarau zum Opfer gefallen. Blumel, der 21 Jahre alt war, diente ſeit dͤrei Jahren bei der Marine. Er hatte für Weihnachten einen vierzehn⸗ tägigen Urlaub bewilligt erhalten, den er bei ſeinen Eltern verleben wollte. * 40 jähriges Geſchäftsjubilänm. Am heutigen Donners⸗ tag begeht die Inhaberin der Firma J. Schroth, Zigarren⸗ haus und Loſevertrieb, Schwetzingerſtraße 7, am Tatterſall, Frau Joſefine Schroth Wwe., ihr 40jähriges Ge⸗ ſchäftsjubiläum. Frau Schroth, die im 72. Lebensjahre ſteht, iſt geiſtig und körperlich noch ſo rüſtig, daß ſie von morgens bis abends ihre Kundſchaft bedient. Das Geſchäft iſt eines der älteſten am Platze. * 75. Geburtstag. Am morgigen Frettag begeht Frau Anna Müller geb. Reize, Ehefrau des Arbeiters Matth. Müller, wohnhaft Beilſtr. 7, die Feier ihres 75. Geburts⸗ tages. Frau Müller geht mit ihrem Ehemann noch tag⸗ täglich ihrer gewohnten Berufstätigkeit nach. Vorträge Berufshygiene Im neuen Telegraphenamt fand Dienstag abend ein Vortrag über Berufshygiene ſtatt. Die dem Ver⸗ band der deutſchen Reichs⸗, Poſt⸗ und Tele⸗ graphenbeamtinnen, Ortsverein Mannheim, angehörigen Beamtinnen hatten ſich in großer Zahl ein⸗ gefunden, dem für ſie aktuellen Thema beizuwohnen. Wenn ſich auch Frl. Fiſch, die 2. Vorſ. des Verbandes der deutſchen Reichs⸗, Poſt⸗ und Telegraphenbeamtinnen, geſtattete, vom eigentlichen Thema etwas weit abzuſchweifen und mehr dar⸗ über ſprach, wieviel der Verband arbeite und wieviel Ar⸗ beit in den Händen des Verbandes liege, ſo iſt das durchaus zu begreiſen, denn wenn man einmal zuſammenkommt, um ſich auszuſprechen, ſo wird es eben dann um ſo reichlicher. Die Refereutin ſprach zuerſt über den Kampf des Verbandes den vorgeſetzten Stellen gegenüber, der ſachlich und in Gren⸗ zen, aber trotzdem mit Ausdauer geführt werden müſſe. Einen weiten Raum nahmen das Thema, die Stellen⸗ bewilligung und Zulaſſung zu den Prüfungen, ein und meh⸗ rere interne Angelegenheiten, die für die Oeffentlichkeit, da die Vorausſetzungen fehlen, nicht von Intereſſe ſein dürften. Schließlich kam denn auch das eigentliche Thema an die Reihe. In erſter Linie forderte die Rednerin, neben aus⸗ reichenden Räumlichkeiten, wie ſie beim neuen Telegraphen⸗ amt ja vorhanden ſeien, eine bequeme Beſtuhlung. Denn unbequeme Stühle, verkehrte Arbeitsgeräte addierten zu der ſchon ſo ſehr anſtrengenden Arbeit ein gehöriges Stück dazu. Weiter ſeien leichtere Kopfwärmhörer zu empfehlen. Gegen⸗ wärtig werde eine Verbindung von Kopfwärmhörer und Mikrophen ausprobiert, die manche Vorteile verſpreche. Für die Sammelſchaltungen, Fernleitungsüberwachung und dgl. macht die Referentin Abänderungsvorſchläge, dem auslän⸗ diſchen Muſter entſprechend. Seien Urlaub, Pauſen und Ar⸗ beitsmaß unzulänglich, ſo nütze auch die Hygiene nicht viel, Das Turnen ſolle ohne große Koſten durchgeführt werden und ſich aus beſcheidenen Aufängen allmählich entwickeln. Denn es ſolle eine Gegenwirkung gegen die ermüdende Ar⸗ beit des Dienſtes darſtellen. Zehn Minuten, höchſtens fünf⸗ zehn Minuten würden genügen. Es ſei dabei auf Tief⸗ atmung zu achten, damit das Blut wieder leichter zirkuliere. Mit einem Hinweis darauf, daß der Verband allen Erforder⸗ niſſen entgegenkäme und für ſie einträte, ſchloß Fräulein Fiſch ihre etwa zweiſtündigen Ausführungen, für die ihr warmer Beifall dankte. W. R. Ausbildungskurs für Hebammen. Die nächſtjährigen Ausbildungskurſe für Hebammen an der Landesfrauen⸗ klinik in Karlsruhe und an den Hebammenſchulen Freiburg und Heidelberg beginnen am 3. Januar 1927. Geſuche um die Zulaſſung zum Unterricht an einer der drei Schulen ſind bis zum 1. Dezember 1926 an die Direktion der Landes⸗ frauenklinik in Karlsruhe(Kaiſerallee 10) zu richten. Es werden zur Ausbildung für den Hebammenberuf nur Per⸗ ſonen zugelaſſen, die das 20. Lebensjahr zurückgelegt und das 30. noch nicht überſchritten haben. Hierüber iſt ein eigener beglaubigter Geburtsſchein zu erbringen. Ferner ſind ein be⸗ zirksärztliches Geſundheitszeugnis und ein von der Orts⸗ polizei des Wohnortes der Bewerberin ausgeſtelltes Leu⸗ Der Vär von Chawarowsk In ſibiriſches Abenteuer von Joſeph M. Velter Aler ſt Freund Doktor Müller— ich weiß, der Name ieß wi nicht unmäßig originell, aber ich kann nichts dafür, vülli angetluc ſo— hatte, als wir in der Nähe von Tſchita om geraubt, faſt mittellos in Chawarowsk am Amur ang Heellung als Waren, bei einem Fiſchkonſervenfabrikanten eine 18 im 8 w merhi Behnen möch er Hauslehrer gefunden, die ihn übrigens, was ich für das heutige Sibirien nicht unintereſſant er⸗ te, verpflichtete, auch als Nachwächter ſ0 durch He.Leitun er Fabrik nützlich zu machen. Ich ſelbſt hatte and gend einer Teeſtube und eines kleinen Bazars in die e Women, die einem alten Chineſen gehörten, der ſehhn da en verreiſen mußte, von dem aber noch ein hüberen Aicr Dieſen Chineſen hatte ich während meines 95 enne ufenthalts als Woſenno Plienny(Kriegsgefange⸗ ſolchtoſſen n Gornt und mit ihm eine Art von Freundſchaft e, bie“ 1 er hatte einmal eine wunderſchöne Pelz⸗ ig Nauir mächtig in die Augen ſtach. Er verlangte —— dafür. Ich beſaß nur zwölf. Ein großes Han⸗ viergehn Tage lang, immer von ihm mit gleicher ſart ückigteitd Liebenswürdigkeit, von mir mit ebenſolcher icweit, daß digeführt. Nach vierzehn Tagen hatte ich ihn G dieſe län ie Jacke zwölf Den koſten ſollte, aber da hatte * habe 84* vertan, was ihn gar nicht zu ſchmerzen ſchien. men, er ſapohl gewußt, aber ich ſolle nur immer wieder⸗ jederzeit glücklich, wenn ein ſo hochwohlgebo⸗ uberſcreife ſeine unwürdige, wurmzerfreſſene von deein Freund Dokt er or Müller hauſte etwa zehn Werſt datte entfernt als Hauslehrer und Nachtwächter und obte äuberſde., Die böſen Zeiten der Revolution und der nier drei Oitborden waren vorüber. So hatte er kaum zwei des bekam zunden am Tage zu tun, und als er die Erlaub⸗ N. inmitte in einem großen, zum Gut gehörenden Weiher, unske 3 des an die ungeheuren Wakbungen renzenden Dib Köden u ülcen, nahm er freudig an, ſuchte Angelgerät as Geweſſehn terte für alle Fälle 5 Gewehr und zog los. ginuſtpuktio war ein ruſſiſches Infanteriegewehr uralter 8 ge“, we n, immerhin durfte man noch hoſſen, daß es„los⸗ inhe Ke abzog, und ſo war es ſchließlich doch ein — gegen Ba jet im Sommer allerdings harmloſen Wölfe —3 Wülder uen, die weit in den Wildniſſen der Schluchten hauſten, mauchmal aber auch in die Nähe kamen. Es war ein prachtvoller Tag. Der Himmel war wolken⸗ los. Warm lag die Sonne über dem Waſſer des großen Teiches, und ein leicht fader Geruch von Waſſer, Moder und Fiſchen ſtieg herauf. Doktor Müller ſetzte ſich auf ein über zwei im Waſſer eingerammte Pfähle gelegtes Brett, das als Landungsſteg einmal für einen inzwiſchen Kahn gedient hatte, legte ſeine vorſintflutliche Knallbüchſe neben ſich und begann zu fiſchen. Die ſchweren Karpfen, die der Weiher beherbergte, zeigten keine Luſt zu beißen, ſondern zogen dicht unter der Oberfläche des Waſſers langſam und faul umher und ließen ſich die Sonne auf die breiten, dunklen Rücken ſcheinen. Alſo Schwimmer fort und ein Verſuch mit der Grundange 1 55 Müller ſteht auf. In dieſem Augenblick fängt ſich in ſeinem achtlos Blick eine Bewegung am Ufer. Er blickt genauer hin. Rechts von ihm, etwa zwanzig Meter weit entfernt, bewegt ſich ein großer dunklex Körper, halb von Schilf und Büſchen verborgen. Ein Bär! Doktor Müller, de. gute, blonde Junge, der zum erſtenmal mit mir in Sibirien weilt, der ein prächtiger junger Gelehrter, aber kein Jäger iſt, macht ſich keine rechte Vorſtellung von dem was kommen könnte, denkt nicht daran, daß der Petz wahrſcheinlich abtrollen wird, ohne ſich um den Menſchen zu kümmern, iſt außerdem durch die Erregungen des Fiſchens in einem leichten Jagd⸗ fieber, ergreift das Gewehr, zielt auf den dunklen Fle zieht durch. Mit einem Satz zeichnet das Tier, das Schilf rauſcht auf, Zweige brechen und brauſend wie eine Schnell⸗ zugslokomotive kommt ein ungeheures Weſen auf den Aermſten zugeſtürmt. Der iſt im erſten Augenblick maßlos darüber erſtaunt, daß der Bär nicht tot iſt. E hat ihn doch ge⸗ troffen. Dann blitzt in ihm die Erkenntnis von der drohenden Gefahr auf, in der er ſchwebt. Das Gewehr iſt nur einſchüſſig; bis er neu geladen hatte, iſt er längſt zerfleiſcht, alſo wirft er das Gewehr weg und ſich ſelbſt mit einem überſtürzten Hechtſprung ins Waſſer, wo er losſchwimmt, erſt unter Waſſer, dann aufgetaucht, atemlos, aus Leibeskräften vom Ufer fort. Von dort hört er Schnauben, Fauchen und ein wildes Ge⸗ ſtampf, das ihn herrlich anfeuert. Endlich wagt er einen Blick zurück. Da ſteht auf dem Steg —— aber das iſt kein Bärl Das iſt ein rieſiger Elch, mit meterweiten Schaufeln, blutunterlaufenen Augen, der keinen Blick auf den Schwimmer wirft. Dafür trampelt er mit zor⸗ nigen Schalen den Steg und die Angelgerte in tauſend Splitter, auch den Schaſt des Gewehres, ſchnaubt, faucht und ſtampft, indes Müller Muße hat, das ungeheure, wie ein Ur⸗ waldweſen wirkende Tier in ſeinem Zorn zu bewundern. und 0 Nach zehn Minuten erſt, als alles kraus und klein iſt, und nichts mehr von dem unzerſtört iſt, was des Fremden ver⸗ haßte Witterung ausſtrömt, gibt ſich der Bulle zufrieden und trollt nordwärts. Doktor Müller, immer noch in der Angſt, der Elch entdecke ihn und komme ins Waſſer, atmet auf. Er iſt vor Schreck und Anſtrengung reichlich erſchöpft. Noch zehn Minuten hält er es im Waſſer aus, dann kriecht er ans Ufer und macht ſich angſt⸗ beſchwingten Schrittes nach Haus. Vom Gut ſchickt er mir einen Boten: Sofort kommen! Am Nachmittag ſuchten wir den Anſchußplatz auf. Ich fand ziemlich viel Schweiß und Schnitthaare. Zurück nach Chawarowst, wo wir einen eingeborenen Jäger verſtändigten. Zu dritt ging's dann mit den Hunden des Fägers auf die Fährtenſuche waldwärts, zwei Tage lang. Dann fanden wir das verendete Tier. Es war der ſtärkſte Elchbulle, den ich in langen Jahren und auf mancherlei Jagdfahrten in Si⸗ birien geſehen habe. Theater und Muſil Film in der Oper. Bei der ſübdeutſchen Erſtauffüh⸗ rung von Buſonis„Doktor Fauſt“ 5 Po⸗ lipp durch die Stuttgarter Oper am 27. Novem⸗ ie phantaſtiſchen Doppelgängererſcheinungen im Parma⸗Akt auf die Weiſe verwirklicht werden, daß die betei⸗ 0 Darſteller 93965— Fauſt, Herzog und Herzogin— als König Salomo, Johannes, Samſon, Scharfrichter, Königin von Saba, Dalila und Salome im Bild erſcheinen. Dies war nur auf filmtechniſchem Wege zu erreichen. In genaue⸗ ſter Uebereinſtimmung mit der Muſik werden die auf der Bühne Singenden und Agierenden gleichzeitig als Phan⸗ taſiegebilde auf einer Ark Naturtheater im herzoglichen Park zu erblicken ſein, wodurch die vom Autor geforderte Bezieh⸗ ung ſinnfällig hergeſtellt wird. Deutſches Sängerbundesſeſt 1928 in Wien. Für das Bundesſeſt hat nunmehr der Muſikausſchuß des Deutſchen Säugerbundes den Sangesbrüdern den 4. Band des Bundes⸗ liederbuches in die Hände gelegt. Zu dem Zwecke lagen weit mehr als 1000 Partituren zur Prufung und Beurteilung vor, von denen nach eingehender und ſorgfältiger Prüfung 115 Werke für das Buch ausgewählt wurden. Namen wie Kaun, Buck,— oldenhauer, Kämpf, Trunk, Kehldörfer uſw. ſchmücken die xeichhaltige Liederſammlung. Von badiſchen Komponi⸗ ſten ſind die Muſikdirektoren Karl Weidt⸗Heidelberg und Edgar Hanſen⸗Mannheim darin vertreten, ————————————ů— 5 8 8 5 1 —— 4. Seite. Nr. 516 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 25. November 1926 — Der Ven Hur⸗Film Der Siegeszug des Films fällt in eine Zeit, in der es in. der flimmernden Kunſt um wichtige Entſcheidungen geht. Die bisherige Höchſtleiſtung der Weltproduktion nach der extenſiven Seite, die dieſer Film„Ben⸗Hur“ darſtellt, weiſt im Hinblick auf jene Entſcheidungen nach zwei Richtungen. Einmal hinſichtlich deſſen, was man„Großfilm“ nannte, in die Vergangenheit. Vor den Ausmaßen dieſes Werkes ver⸗ ſchwindet alles, was bisher Ginsfilm hieß. Man hat eine ähnliche Erſcheinung in der Operngeſchichte geſehen; dort gab es eine Gattung, die als„große Oper“ gepflegt wurde,— bis die„Aida“ kam, und damit, in dem großen Aufzuge ihres Siegesfeſtes, war erſt eigentlich das Große an der„großen“ Oper erreicht, zu einer Zeit, in der es mit der großen Oper ſelbſt ſchon längſt vorbei war. In dieſer Art iſt„Ben⸗Hur“ viel⸗ leicht die Aid-“ der Großfilme. Er überwindet ſie mit ihren eigenen Mitteln; und damit bedentet dieſe geſchichtliche Stel⸗ luns zugleich einen Anfang. Vor allem auch deswegen, weil die Farbe an entſcheidenden Stellen zur Erhöhung der Wir⸗ kung mit berangezogen wird. Und wie hierdurch das Sicht⸗ bare des Films gleichſam edler und einprägſamer wird, ſo ge ninnt der geſteigerte Realismus der Maſſenſzenen eine beſondere Bedeutung: das Publikum, das dieſen Film und ſeinen Aufwand geſehen hat, wird ſich nicht mehr durch Tricks täuſchen laſſen wollen, die ſich über einen ſolchen Aufwand hinwegſetzen. Man hat den Film die Kunſt des ſichtbaren Menſchen genannt. Hier iſt die Sichtbarkeit des handeln⸗ den Menſchen in den beiden großen Steigerungen der Sze⸗ nen zu ſtärkſter Wirkung erhoben. Dieſe beiden Szenen bil⸗ den jeweils die Kulmination im Geſchehen der beiden ent⸗ ſprechenden Teile des Films, die man zweckmäßigerweiſe im Hinblick auf die Fülle der Bilder, durch eine Pauſe trennt: die Seeſchlacht und das Wagenrennen, der Kampf zu Waſſer und der Wettkampf zu Lande, beide entſcheidend für den Helden des Werks. Mit dieſen beiden Leiſtungen, zu⸗ mal mit der zweiten, übertrifft die Filmkunſt in der Tat ſich ſelbſt. Sie ſtehen bei dem Werk im Mittelvunkt des Inter⸗ eſſes und bilden die Brücke, auf der das Filmpublikum der ganzen Welt ſich dieſem Werk zu nähern vermag. Dieſe Möglichkeit der Annäherung iſt notwendig; denn der Film birgt manches, was auf eine Verſchiedenheit der Mentalität hinweiſt. Dazu gehören in der Hauptſache die religiöſen Szenen, beſſer geſagt die Bilder, die Religiöſes berühren. Hier ſcheiden ſich die Geiſter. Für unſer Empfin⸗ den iſt die bibliſche Geſchichte eben vor allem bibliſche Ge⸗ ſchichte. d. h. mehr als bloße Hiſtorie und deshalb der hiſtori⸗ ſchen Realität entrückt und in metaphyſiſches Reich erhöht. Deshalb bedeutet Chriſti Erdenwallen für den Beſchauer diesſeits des Ozeans— und vielleicht auch für manchen, aus dem amerikaniſchen Urſprungslande des„Ben Hur“⸗Films— etwas, was außerhalb des Bereichs der Verfilmung liegt, ſelbſt wenn ſie ſo zurückhaltend bleibt wie hier, wo man Ehriſtus ſelbſt nicht ſieht. Lew Wallace, der Verfaſſer des Ben⸗Hur⸗Romans, hatte dieſes Unſichtbarbleiben der Ge⸗ ſtalt des Heilands bei der Dramatiſierung ſeines Romans zur Bedingung gemacht, und es iſt zu begrüßen, daß die Ver⸗ filmung ſich ebenfalls daran gehalten hat. Nur beſitzen die religiöſen Vorgänge für uns darüber hinaus noch einen an⸗ deren Wirklichkeitsgrad als den, der zur bildlichen Belebung im Film ausreicht. Der Beginn des Werks führt, wie der Roman, in die Zeit der Geburt Chriſti. Der Stern von Bethlehem erſtrahlt Und ſein Schein fällt auf die Geſchehniſſe, die das heilige Land unter die Botmäßigkeit Roms gebracht haben. Zwanzig Jahre ſind ſeit der Erſcheinung des Sterns vergangen, in Jeruſa⸗ lem herrſcht der hochmütige Römer. Ben Hur, der Jüngling aus fürſtlichem Geblüt, erfährt an ſich ſelbſt und an dem Ge⸗ ſchick ſeiner Mutter und Schweſter die unerbittliche Strenge der Römer, als deren Repräſentant ihm ſein ehemaliger Freund Meſſala entgegentritt. Ben Hur tritt den Leidens⸗ weg nach der Galeere an, auf dem er zum erſten Mal dem Heiland begegnet. Schlimmer als Tod iſt das Leben auf der Galeere. Es wird bildlich mit einer außerordentlichen Stärke der hiſtoriſch getreuen Veranſchaulichung dargeſtellt. Die römiſche Flotte, zu der Ben Hurs Galeere gehört, wird von Piraten angegriffen. Die Seeſchlacht mit ihren furchtbaren Szenen und der Wucht ihrer unmittelbaren Wirkung wider⸗ ſetzt ſich einer Schilderung im einzelnen. Die Sichtbarkeit als das Vorrecht der Filmkunſt triumphiert hier. Daß dieſe Bilder unter größten Gefahren für die Darſteller hergeſtellt werden, vergißt man bei ihrer Eindruckskraft faſt völlig. Es iſt beinahe römiſch im Sinne des Films, wenn man hört, daß für möglichſt langes darſtelleriſches Verweilen auf dem bren⸗ nenden Römerſchiff entſprechend hohe Dollarbeträge als Ga⸗ gen ausgeſetzt waren. Mit der Seeſchlacht ſetzt der Umſchwung in der Handlung ein. Ben Hur rettet dem Befehlshaber der römiſchen Flotte, Arrius, das Leben. Arrius gibt ihm die Freiheit und nimmt ihn an Sohnesſtatt an. Mit dem Gewand des Römers legt Ben Hur zugleich auch die römiſchen Gewohnheiten an, er wird ein gefeierter Held der Kampfſpiele. Aber ſein Herz ſucht Mutter und Schweſter. Er wendet ſich ſo nach Antiochia, Divette d Pvette Von Bernhard Diebold (Zum Auftreten der Nvette Gnilbert · in Mannheim) Divette'Yvette nennen ſie die Franzoſen. Aber wir wollen die verklärende A oſtrophe nicht mit„kleiner Diva“ überſetzen; denn Diva bedeutet zuerſt Bravour und Prunk. Sondern„Divette d Ppeite“ ſoll uns heißen:„Göttin von einer Yvette“. Denn das Unſterbliche der göttlichen Seele wird in ihr offenbart. Unſterblich iſt in dieſer Greiſin die ewige Jugend. In einem vorgriechiſchen Volke lebte und erſchien die Göttin der Jugend im Körper einer alten Sybille. Denn die Jugend einer Göttin zählt nicht nach den Jahren des Kör⸗ pers, ſondern nach der Dauer der Seele. Das ewige Leben kümmert ſich nicht um den Leib. Aus dem alten Geſicht der Gnilbert lächelt die Offenbarung, daß das Göttliche nicht ſterben kann. Pvette ſpottet der Vergänglichkeit. Mehr als irgendwo wiſſen in Frankreich die Künſt⸗ lerinnen die Technik des Nicht⸗alt⸗werdens. Aber die Réjane und die Sarah Bernhardt haben ſich dennoch überdauert. Sie ſteigerten ſich„techniſch“ über ihr wahres Alter hinaus. Wir wiſſen auch, wie uns die faſt ſechzigjährige Hohenfels in Wien noch Backfiſche in überzeugender„Nachahmung“ vorſpielte. Wit beſtaunen die ſtupende Technik der Maſſary, die vor un⸗ lexen ſehenden Augen dreißig Jahre von ſich hinweg⸗ſpielt. Die Göttin Pwette aber macht uns nichts vor; ſie ſpielt uns nicht die Kunſt des„ſchönen Scheins“. Sie konſtruiert nicht eine techniſche Jugend... Eine alte Frau ſteht als alte Frau dort oben auf den Brettern und leuchtet und ſtrahlt ihr Unvergängliches aus: Nicht blendende Täuſchung, ſondern göttliche Anweſenheit der Seele. Divette'Pvette. Sie ſingt„La chanson de Krance àtravers les äges.“ Sie iſt die Greiſin in„La Grandmeére“, 52 iſt das ſüße junge Ge⸗ ſchöpf in„Dites mox si je suis belle“, ſie iſt der dicke Curé in der Frühlingslegende„Cest le mai“z ſie iſt das plärrende Ehorbübchen; ſie iſt die kleine Margot von der Mühle; ſie iſt das Weib, das den Mann übertölpelt; ſie iſt der Mann, der die Frau zwingt; ſie ſingt über alles menſchliche Vorbild hinaus die Geiſterſtimme des ermordeten Herzens; ſie lebt den begehrenden Körper der Jungen und die entſagende Seele der Alten. Die Gegenwart ihres eigenen Alters und die Erinnerung ihrer eigenen einſtigen Jugend ſind Eines. Denn ihre Seele lebt ſie in allen Exlebniſſen. Eine alte Fran beweiſt uns, daß Alles was die Seele in heiliger Wahrheit wohin der frühere Leibeigene Simonides die Reichtümer der Familie Ben Hurs gerettet hat. In der Tochter des Simo⸗ nides, Eſther, findet Ben Hur zugleich ein liebendes Herz wieder. Und noch einer iſt in Antiochia: Meſſala, ſein Tod⸗ feind. Ihm tritt Ben Hur jetzt in einem großen Wagen⸗ rennen des Scheichs als Unbekannter gegenüber. Eine Wette auf Leben und Tod wird das Kampfſpiel austragen. Und damit beginnt der ſtärkſte Teil des Films, das große Rennen der Quadrigen, zugleich ein Wettſpiel der Filmtechnik. Dem entfeſſelten Theater tritt hier der entfeſſelte Film gegenüber. Die Regie, die alles wohlvorbereitet hatte, wurde machtlos gegenüber den elementaren Gewalten, die hier losbrachen. Es iſt nicht nur die althergebrachte Spannung, dig⸗den Zu⸗ ſchauer in dieſem raſenden Bilderauflauf packt; vor allem iſt es der Zwang, gleichſam aus den Fetzen verſchiedenſter Einzel⸗ heiten des: aufregenden Vorgangs⸗ ſich das Geſamtbild zu ſchaffen, was die Stärke des Eindrucks hervorruft. Dem un⸗ geheuren Anreiz, den die Phantaſie durch dieſe einzeln hin⸗ geworfenen Bilder bekommt, verdankt der Film ſein Leben ohne Plaſtik und Hörbarkeit, rein als„lebendes Bild“. Wie dann Ben Hur die Seinen wiederſindet, wird wieder mit der Heilandsgeſchichte in Zuſammenhang gebracht 85 ſucht das Geſchehen wieder mit dem Anfang zu ver⸗ nüpſen. Für die Darſtellung hat man ſich vor allem ſchöne Men⸗ ſchen erwählt. Roman Novarro, ein mexikaniſcher Arzt⸗ ſohn, ſteht dabei auch mimiſch an erſter Stelle. Einzelne Köpfe ſind vortrefflich charakteriſiert; ſo der römiſche Admiral Ar⸗ rius, zu deſſen Römergeſicht man in den Marmorköpfen des kapitoliniſchen Muſeums Vorbilder in hinreichendem Maße finden kann. Im übrigen ſpricht die glänzende Technik des Films für ſich ſelbſt. 4 Die Feſtvorſtellung, die geſtern abend das Haus bis auf den letzten Platz mit geladenen Gäſten füllte, hiuter⸗ ließ einen ſehr ſtarken Eindruck. Erſchienen waren die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden mit ihren Damen, die Leiter ſämtlicher Mannheimer Schulen, die Geiſtlichkeit, die Repräſentanten von Mannheims Induſtrie und Handel, der Banken und ſonſtige prominente Perſönlichkeiten aus dem künſtleriſchen und kulturellen Leben unſerer Stadt(Theater uſw.). Ein Blumenarrangement, in deſſen Mitte das Wahr⸗ zeichen der Ufa transparent leuchtete, ſchmückte die Bühnen⸗ rampe. Der Ben Hur⸗Marſch von Arman Dolar leitete flott und temperamentvoll den Abend ein. Ein Prolog, geſprochen von dem jugendlichen Held unſeres Nationaltheaters, Herrn Adolf Ziegler, begrüßte in gehaltvollen, formſchönen Verſen das erwartungsvolle Haus. U. a. wurde geſagt, daß die wohlbekannte weiße Wand in einem anderen Licht er⸗ ſcheine, weil das Geſchehen ſich immer ſtärker, wilder zum er⸗ hobenen Weltgericht auftürme und ſo zu Dingen führe, die weiter reichten als die Flimmerwand. Der lebhafte Beifall, den der ſehr ausdrucksvoll wiedergegebene Prolog erzielte, zeigte, daß man in dem Interpreten die richtige Wahl ge⸗ troffen hatte. Der Eindruck, den das gewaltige Werk, zu deſſen Auf⸗ führung über zwei Stunden erforderlich waren, hinterließ, iſt dahin zuſammenzufaſſen, daß die Amerikaner ſzeniſch und techniſch bisher unerreichtes geleiſtet haben. Selbſt„Quo vadis“ wird übertrumpft. Wie zu erwarten war, wirkten die beiden Hauptſchlager, die Seeſchlacht und das Wagen⸗ rennen, geradezu faszinierend. Hier ſetzte auch der Beifall bei offener Szene ein, eine in Mannheim ſeltene Erſcheinung. Einen ſehr tiefen Eindruck machten die religiöſen Bilder, die zum großen Teil koloriert ſind. Wir haben die Farben⸗ photographie im Film noch nie ſo vollendet geſehen. Einzel⸗ heiten, wie der Stern von Bethlehem und die Geburt Chriſti, ſind Sehenswürdigkeiten für ſich. Für die Darſtellung der Hauptrollen wurden ungewöhnlich ſchöne Männer und Frauen ausgeſucht. Aber ſie wirken weit mehr durch ihre äußere Erſcheinung, als durch die Kraft der Darſtellung. Die Nah⸗ bilder unterſtreichen vor allem dieſes Manko. Die Deutſchen hätten zweifellos mehr Wert auf die ſchauſpieleriſche Leiſtung gelegt. Viel Sorgfalt und Geſchmack iſt auf den orcheſtralen Tel verwendet worden, der von dem Theaterorcheſter unter Kapellmeiſter Otto Härzer klangſchön und fein nuanciert geſpielt wurde. Uraufführung des Filmes„Arbeit“ Vor geladenen Gäſten fand geſtern nachmittag die Ur⸗ aufführung des Filmes„Arbeit“ in der„Alhambra“ ſtatt. Herr Deſant von der herſtellenden Filmgeſellſchaft Martin John u. Co. begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſte. Herr Karl Fiſcher von der Firma Benz ſchickte dem Film vom Mannheimer Wirtſchafts⸗ und Induſtrieleben ein⸗ leitende Worte voraus, die darin gipfelten, daß dieſer Film mit beitragen werde, Mannheims Name weit hinaus in alle Lande zu tragen. Die Uraufführung eines Filmes in unſerer Stadt, der in Mannheim hergeſtellt iſt, und der dazu das Mannheimer Wirtſchafts⸗ und Induſtrieleben ſelbſt betrifft, iſt immerhin für Mannheim von Bedeutung. Für die Regie dieſes neun⸗ aktigen Werkes zeichnet Harry Haſſo. Einleitend werden wir mit dem Ausſehen Mannheims in der Geſchichte und ſeiner Entwicklung bis zur Gegenwart kurz bekannt gemachh Wir kommen dann durch die Stadt, ſehen Bilder, teils 3 ebener Erde, teils vom Flugzeug aufgenommen, in intereſſaie ter Folge. Da iſt zuerſt das Schloß mit ſeinem Muſeum, 10 ausgedehnten Hafenanlagen an Rhein und Neckar, ſel Jeſuitenkirche, das Theater, in dem uns ein Szenenweche vor Augen geführt wird, der Friedrichsplatz, der Roſengarten, Kunſthalle, Chriſtustirche, neues und altes Rathaus, 191 Planken, Mannheims Hauptverkehrsader u. a. m. Es* Mannheims Induſtrie. Zuerſt erhalten wir Einblick in— Automobilbau bei Benz, dann in die Armaturenfabrikation i⸗ Bopp u. Reuther, in die Gas⸗ und Koksfabrikation des ſta 105 ſchen Gaswerks, in Mühlen und Bäckereien, in die Ju induſtrie und ſchließlich in das Kabelwerk. Eingerahm 5 anziehenden Stadtbildern Mannheims und ſeiner näher Umgebung, wurde dem Beſchauer ein Einblick in die mach volle Technik der Großinduſtrie faſt aller Zweige gewäh die in Staunen verſetzt und den Glauben an Deutſchlande Wiedererſtarken und ſeine Zukunft zurückgibt. 8 Der Film„Arbeit“ iſt ein Lehrfilm. Er läßt das Lehn, hafte nicht empfinden, ſondern zeigt abwechſelnd mit mungsvollen Landſchaftsbitoern die Stätten der Arbeit. 35 der Reihenfolge der Bilder vermißt man den geradlinige, Aufbau. So ſind manche Nebenſächlichkeiten über Gebühr 3 tont, während z. B. Dinge, wie das Herſchelbad, um nur eine ſerauszugreifen, fehlen. Die Ausflüge in die Umgebung valie mit dem prächtigen Sonnenuntergang einen geſteigerten 6 ſchluß gegeben. Sonſt aber iſt die Bedeutung des Fi 5 durchaus anzuerkennen. Zum Schluſſe ſeien noch erwäh Herr Rottenwallner, der für die Photographie, Karl Bercher, der für die Leitung der Aufnahmen zeichngz Dem Film gab die Hauskapelle unter Kapellmeiſter Apfe bewährter Leitung einen auf beachtenswertem Niveau ſtehen⸗ den muſikaliſchen Rahmen. W. R. Veranſtaltungen 4 Eine Bücherſchau veranſtaltete der Fugendſchrift Ausſchuß des Bezirkslehrervereins a heim am Sonntag in der Friedrichſchule in U 1. Wie alliche⸗ lich vor Weihnachten war wieder den Eltern und Erziehern er legenheit geboten, ſich eine Auswahl der beſten Jugendbühe anſchauen zu können. Für jede Altersſtufe, für Buben* Mädels und ebenſo für unſere ſanges⸗ und wanderluſtiſ, Jungſcharen fanden ſich Bücher, viele mit auserleſenem Bi* ſchmuck, deren Lektüre edelſten und reinſten Genuß bietet. Rer, zende Bilderbücher, allerliebſte alte und neue Märchen, Sagche Legenden, Chroniken, Heldenbücher, intereſſante und lehrreder Tiergeſchichten, prächtige Reiſebeſchreibungen, Lebensbil 05 hervorragender Männer und Frauen, hiſtoriſche und— 5 geſchichtliche, ernſte und humoriſtiſche Erzählungen, dan, e die wertvollſten Novellen und Romane für Jugendliche. 1 die Abenteurergeſchichten, die unſere Buben ſo gerne leſen fehlten nicht. Dieſe Bücher unterſcheiden ſich in Form und 9 1 halt, an äußerer und bildlicher Ausſtattung weſentlich von 75 Schmutzheften der Schundliteratur, wie ſie leider immer* in manchen Läden zum Verderben der Jugend zur Schau de ſtellt werden. Wer ſeinem Kinde eine rechte Weihnachtsfrenen bereiten will, der lege ihm ein ſchönes und gutes Buch un den ſtrahlenden Chriſtbaum. § Jeſuitenpater Lippert aus München hält Donnerstac den 25. und Freitag, den 26. November, im großen Saale Harmonie zwei Chriſtusvorträge. Die beiden Themen ſind: Jeſu Perſönlichkeit und Jeſu Lebenszweck. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen dde Im Jahre 1010 betrug der Milchabſag in der Stalz Ma inz ungefähr 11 Millionen Liter, während er jetzt nüfich bis 7 Millionen beträgt. Um den Genuß der außerorden öhe nahrhaften und bekömmlichen Milch wieder auf die alte 9 zu bringen, wurden verſchiedene Maßnahmen beſchloſſen. lich den Schulen wird an arme ſchwächliche Kinder unentgelt ei Milch ausgeteilt, während andere gegen geringes Entgelt äge dem Hausmeiſter Milch erhalten können. Durch Borbſts⸗ uſw. foll die Bedeutung des Milchgenuſſs für die Bo geſundheit eingehend beleuchtet werden. sch. Hockenheim, 23. Nov. Aus der letzten G emeinhe⸗ ratsfitzung iſt zu berichten: Der Gemeinderat hat ſchloſſen, daß für die ſäumigen Konſumenten, die mit der 3 lung ihrer Gas⸗ und Stromgelder im Rückſtand ſind, chen maten beſchafft werden ſollen.— Der mit dem ſtädtiſer Unterſuchungsamt Mannheim abzuſchließende Vertrag 5 die Nahrungsmittelkontrolle wird genehmig, für Die Lieferung von Platanenhochſtämmen und Sträuchern in die Anlage des Meßplatzes wird der Gärtnerei Belteſang Speyer übertragen.— Zugeſtimmt wird ferner der Erlaſn einer bezirkspolizeilichen Vorſchriſt für die Fleiſch⸗ u Schlachtviehbeſchau. — —— erlebte, gefeit iſt vor der Vergänglichkeit. Eine dämoniſche Sybille lehrt uns die Ewigkeit. Eine Sybille ohne Brim⸗ Sügti Zauberbücher. Ein Dämon des Lebens. Unver⸗ gänglich. Technik iſt hier nur Mittel zur Kunſt— nicht Mittel der Artiſtin. Sie gibt ſich ſelber als das wunderbare Inſtrument der tragiſchen Leidenſchaften und der lachenden Frivolitäten. Man bewundert das„Können“ nicht mehr; weil es der Kunſt immanent iſt. Sie iſt nicht die„Schauſpielerin“, die in die Rolle eintaucht.— eintaucht bis zum Verſchwinden ihrer Privatſeele. Sie bleibt Yvette Guilbert. Sie iſt aber auch nicht die übliche Rezitatorin, die uns Goethe, Rilke oder die Bibel kunſtvoll auffagt. Sie geht nicht„unter“ im Gedicht und ſie ſteht nicht „über“ dem Sinn und Geiſt des Dichters. Nein: ſie vermiſcht ſich völlig mit dem Lied. Die Verſe und Klänge ſuchen ihren Mund wie arme Seelen, die zu Worte kommen wollen. Sie inkarniert die Poeſie und ſagt: das bin Ich durch den Dichter— das iſt der Dichter durch Mich. Man nennt ſie Diſeuſe. Aber ihre Kunſt⸗Kategorie iſt un⸗ nennbar. Ihre Kunſt heißt einzig: Pvette Guilbert! Sie iſt auch nicht Sängerin oder Sprecherin. Sie ſingt um zu ſagen; und ſie ſagt das Singende. Sie erzählt ſich. Erzählt, daß ſie jetzt ſinge, daß ſie jetzt tanze, daß ſie ietzt lache oder weine. Ueber der Verkörperung in ihren Rollen ſteht ſie zugleich als lebende Mitteilerin von Dingen, die einmal und irgendwo und nirgendwo— geſchehen ſind. Während ſie als ein dum⸗ mes junges Mädchen ſpielt und ſingt— ſagt uns die Greiſin: „Es war einmal ein Mädchen, das da ſang Und dieſes „Es war einmal“ iſt Gegenwart geworden durch ſie. Sie inſtrumentiert ihre alte Stimme für ein ſüßes dünnes Tönen wie von Flöten; ſie zieht ein Liebeswort in eine violi⸗ nenhafte Melodie. Dieſe alte Stimme dient jedem menſchlichen Regiſter. Und dies Geſicht läßt alle Züge in Charme und Hochmut, Haß und Lockung ſpielen. Ja ſelbſt der ſchwer ge⸗ wordene Körper deutet immer noch die Grazie eines jungen Weibes. Ihr Auge befiehlt, daß wir die Rolle glauben. Ihre Andeutung iſt ſchon vollendeter Ausdruck. Mit imaginären Mitteln zeigt ſie Reales. Den Faden, den ſie in die Nadel ein⸗ fädelt, ſehen wir, obgleich er nicht vorhanden. Ihr Taſchentuch trocknet eine Träue, die wir uns einbilden. Sie raucht die Zigaretten⸗Atravpe wirklicher als unſereiner den richtigen Tabak. Sie ſpäht durch einen Vorhang in ein amoureuſes Schlafgemach— aber der Vorhang iſt nur ihr Schleiertuch, das uns zur balladesken Szenerie wird. Regie iſt Wahnſinn. Die Göttin zaubert... Divette'Pvette. — ie Eine Jahrhunderterinnerung an Donizetti.* Jahreswende 1826/27 ſtand für den Komponiſten Gaetno u nizetti unter dem Zeichen des„Himmelhochjauchzend ember Tode betrübt“. Die Betrübnis kam zuerſt. Am 20. Dede mt 1826 wurde die Stagione im Teatro Benedetto in Vened Petet der Uraufführung einer komiſchen Oper von Donigzetti Sie der Große“ eröffnet. Der Mißerfolg war vollſtändie, ertag Venezianer waren an jenem zweiten Weihnachtsſeinaus offenbar ſchlecht gelaunt, denn ſie ließen auch im Hperndper La fenice am ſelben Abend die Uraufführung der nizelt! „Mittridates“ von Giovanni Tadolini durchfallen. Dontder verließ Venedig außerordentlich bedrückt. Er mußte Ur⸗ Eilpoſt nach Rom, wo ſchon die Proben für eine ande atro aufführung, das Melodrama„Olivo e Pasquale“, am Januar Valle begounen hatten. Die Premiere fand am 7. Er⸗ 1827 ſtatt und ein voller,* von Akt zu Akt ſteigen ür Ve⸗ folg krönte den Abend und entſchädigte den Masſtro fürenor nedig. Er wurde mit der Primadonna Bonini und dent* Verquer zahlloſe Male gerufen.— Muſikgeſchichtl 10 tereſſant iſt nun aber, daß von dieſem erfolgreichen Me⸗ at von keine Spur übrig geblieben iſt. Das heutige Italien Spiel, Donizetti zahlreiche Werke ununterbrochen auf dem der die plan und auch jenſeits der Alpen kennt wohl faſt 11 e den „Lucia von Lammermoore“ und den„Don Pasquale Regi⸗ „Liebestrank“ und„Die Favoritin“, wohl auch die Zuvo e mentstochter“ und die„Lucrezia Borgia“. Iſt aber⸗ falleneß Pasduale“ verſchwunden, ſo knüpft ſich an den durchgen daß „Peter den Großen“ eine Vermutung. Wir wiſſe, Do⸗ Lortzing das Textbuch und wohl auch die Partitur fennen⸗ nizettiſchen Oper durch italieniſche Sänger in Leipöig gelernt hat. Sollte dieſe Kenntnis beigetragen m m Lortzing den Plan zu ſeinem„Zar und Ziin, hätte mann“ reifen zu laſſen, der 1837 entſtand? Wenn uge der Donizettiſche Durchfall vom 26. Dezember 1826 ur Früchte getragen. Prt⸗ OHochſchulnachrichten. Dr. Kurt Huber, bishegegiun vatdozent an der Münchner Univerſität, wurde mfeſſor dieſes Winterſemeſters zum ato. Univerſitätsproſe Frei, nannt.— Prof. Dr. Hermann Kantorowics, burger Strafrechtler und Rechtsphiloſoph, iſt nor eminare lumbia⸗Univerſität Newyork zur Abhaltung eines Se Der über juriſtiſche Methodenlehre aufgefordert wordenn bisherige Profeſſor an der Univerſität Riga(Letohn uhil. Joſef Brüch iſt zum.o, Prof. der romaniſche⸗ lͤgie an der Uniberſität Innsbruck beruſen worden. D Aolt⸗ hnte —PP00. * 423 lenae welche an Rheuma, Donnerstag, den 25. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 546 Frankfurter Brief 5 Die alte Mainmetropole hat ſich von jeher einen beſon⸗ eren Ehrgeiz daraus gemacht, den Anſporn ihres größten ohnes, Goethes, zu beſolgen: nach allen Seiten zu glänzen. 7 enn Frantſurt heute auch noch nicht wieder„vierſpännig Hort“, wie es ſich in den Jahren vor dem Kriege rühmte, ſo — es einem doch, wenn man als Journaliſt in das Keimen —5 Wachſen der Dinge einen etwas intimern Einblick hat die Allgemeinheit, den Eindruck, daß es alle ſeine Kräfte aran ſetzt, ſeine unbeſtrittene Stellung als ſüdweſtdeutſche⸗ andelsemporium und als„Kopf der deutſchen Wirtſchaft“, wie es im Zeichen des Chemietruſts jüngſt der Induſtrielle rämer taufte, auch äußerlich wieder repräſentativ zur Gel⸗ ng zu bringen. Die Düſſeldorfer„Geſolei“ und namentlich hr brillanter Erfolg haben das Frankfurter Ausſtel⸗ Nei,s und Meſſeamt mächtig angeſtachelt(ein biſſerl teid iſt auch dabei). Der Niedergang der Meſſen inflatio⸗ miſtiſchen Ausmaßes, die ſich bei der wiederholt verſchobenen rgermeiſterbeſprechung beim Berliner Ausſtellungs⸗ und eſſeamt wohl eine ſchmerzliche Beſcheidung werden gefalten alſen müſſen, zwang auch Frankfurt, den Schwerpunkt feiner erkehrspropaganda von der Meſſepolitik mehr zur Aus⸗ llungsp olitik zu verſchieden. Die Frankſurter Meſſe⸗ 1 ektoren, die Herr Krämer ebenſo wie ihre Kölner und Leip⸗ * Kollegen nicht zur Aufteilung der Meſſen zulaſſen will (weil er jedenfalls befürchtet, ſie möchten ihre bisherigen hapieren Fehden ins Tätliche überſetzen), ſind ſeitdem dauernd unterwegs. Sie antichambrieren beim Deutſchen Werkbund, 105 den Rheinſtädten den Rang für die Weltausſtellung 1930 zulaufen(wo nehmen Sie aber, Herr Otto Ernſt Sutter, en Platz für eine ſolche Rieſenausſtellung her?), ſie pendeln Heiſchen Frankfurt und Berlin, um vom Reichsverhand der 5 eutſchen Reklamefachleute die große Reklamemeſſe 1928 zu paremmen, die ihnen Köln noch ſtreitig macht und ſie wollen Pärtaut nach Frankfurt auch eine Automobilausſtellung fürs Rächſte oder übernächſte Jahr bekommen. Nun, ſie werden 20 eine und andere Rennen machen, die Herren vom Frank⸗ er Wirtſchaftsamt und der Frankfurter„Ober“ Dr. Land⸗ Morn wird bei der Meſſeaufteilung ſicher mit einem artigen Reſſepräſent des Reichsverbands der Deutſchen Induſtrie ach ſeiner Mainmetropole zurückkehren. * Eh Als zweitgrößter Luftknotenpunkt nach Berlin ſtrebt der ſch rgeiz Frankfurts verſtändlicherweiſe auch in das zukunfts⸗ hwangere Element der Luft. Oberbaurat Uhlfelder der N Aad fer des Autoſtraßenprofekts Hamburg—Feanifurt-Mai⸗ Waſ⸗ iſt mit dem Bau von Luſtſchlöſſern begrifſen, die viel dicthrſcheinlichkeit zur Realiſierung in ſich haben. Schreiber er Zeilen konnte einen Einblick in die noch arg wirren die en des hier Werdenden tun. Darnach ſtehi ſeſt, daß es Luſtfaladt Frankfurt an Hand hat, hier den Grundſtein zur Hilfahrzeuginduſtrie zu legen, der man vorerſt in ſportticher J4. icht die beſten Auſpizien geben muß. Die Kaſſeler Flug⸗ Krteverke Raab⸗Katzenſtein möchten gern auf den Frank⸗ Fabrr Flugplatz überſiedeln, wenn ihnen Frauffurt! trä rik mit Wohnung baut und die Ueberſiedeinugsk —— Warum ſich Frankfurt bei dieſen verhältnismäßig 50 enen Bedingungen noch nicht entſchloſſen hat, iſt unerfind⸗ ſchn enn nur keine andere Stadt die Gelegenheit weg⸗ platabpt, wie es Frankfurt beinahe, wie man auf dem Flug⸗ 45 erzählt, mit dem Tauſendſaſſa Ernſt Udet gegangen Düfe⸗ So aber hat Frankfurt das gleichzeitige Liebeswerben liebteldorfs ausgeſtochen und der ſo bajuwariſch aumutende, ſchl e, tollkühne Udet wird ſein Wigwam am Main auf⸗ ſich ſeen⸗ mit deſſen Waſſer er übrigens auch getauft iſt, wie auf ietzt herausſtellt. Udet, der den franzöſiſchen Zivilfliegern Sta— Einladung im Dezember etwas über den neueſten vatrt des deutſchen Flugzeugbaues erzählen wird(ſein au iotiſches Herz kann das verantworten, da Deutſchland iſt Irder Fédération Aeronautique Internationale angehört), iſt aber nicht allein der populärſte deutſche Flugkünſtler, er zeuauch Konſtrukteur von Ruf. In Bayern beſteht ein Flug⸗ ſei 11 ner luftakrobatiſchen Tätigkeit zur Verſchönerung der künf⸗ Werd lugveranſtaltungen, die anſcheinend ſehr populariſiert woll en ſollen, auch eine Flugzeugfabrik aufmachen en. So hat ſich Udet wenigſtens auf dem Flugplatz ge⸗ gwerk unter ſeinem Namen und in Frankfurt ſoll er neben äußert. Jedenfalls iſt er für Frankfurt eine„Acquiſition“ allererſten Ranges, um die es viel beneidet wird. Das Stre⸗ ben Frankfurts iſt aber damit nicht erſchöpft, man hat ſich programmatiſch vorgenommen, möglichſt noch andere popu⸗ läre Flieger hier anzuſiedeln, um dem Flugſport einen An⸗ ſporn zu geben zu jenem großen Ziel, das heute noch in der Ferne liegt: jedermann ſein Flugzeug! * Die Goetheſtadt am Main will aber nicht allein nach außen hin prunkvoll glänzen, ſie glänzt und wärmt durch ihre Herzensgüte auch in trüben Winkeln, wo die Not hockt, die ſeit der Inflation beſten, gediegenen Frankfurter Mittelſtand enterbt hat. Charitative Einrichtungen wie die„G..“(jedes Kind in Frantfurt kennt ſie, die Gemeinnützige Krankenyilfe) und die„Nachbarhilfe“ ſind einzigartige Schöpfungen Frauk⸗ furter Bürgerſinns zur praktiſchen Nächſtenliebe, deren Glanz durch dieſe Zeilen auch einmal hinaus in andere Städte des Reiches ſtrahlen ſoll. Die„Nachbarhilfe“ unterſtützt in ſtraßenweiſer Zuſammenfaſſung den bedürftigen und ver⸗ ſchämten Nachbarn, die„..“ hilft uneigennützig den Kran⸗ ken. Wie ſich das glänzende geſellſchaftliche Frankfurt für dieſe praktiſche Nächſtenliebe betätigt, ſoll die Winterſaiſon zeigen. Die.K. veranſtaltet Konzerte und andere geſell⸗ ſchaftliche Veranſtaltungen von höchſter Kultur, deren Ertrag zur Krankenhilfe dient und die Nachbarhilfe— beide unter beſtem Protektorat— ſtellt ſogar Theater⸗Premieren in den Dienſt der guten Sache. Daß dieſe ſo angenehm gemachte Pflicht zur praktiſchen Nächſtenliebe von jedem guten Frauk⸗ furter ausgeübt wird, zeigte der kürzliche erſte Konzertabend der.., der ſich auf geſellſchaftlichem Niveau von einer Kultur bewegte, wie ſie in den ſaloppen Nachkriegsjahren nicht üblich war. So kaun Wohltun auch erzieheriſch im ge⸗ ſellſchaftlichen Sinn wirken. espe. Deutſche Landwirtſchaft und polniſche Arbeitskräfte U Weinheim 24. Nov. Im Hotel„Pfälzer Hof“ tagte geſtern nachmittag eine Verſammlung des badiſchen, bayeriſchen und heſſiſchen land⸗ und fortſtwirtſchaftlichen Arbeitgeberverbandes. Referenten waren Direktor Dr. Berleong⸗München, Dr. Scheuck⸗Karlsruhe(Geſchäftsführer des Bad. land⸗ und forſt⸗ mirtſchaftlichen Arbeitgeberverbandes) und Dr. Viehmann⸗ Darmſtabt(Landwirtſchaftlicher Arbeitgeberverband für Heſſen und Nachbargebiete). Außer über Lohn⸗ und Arbeitsfragen in der Landwirtſchaft gaben die Referenten hauptſächlich Aufſchluß über die Berteilung polniſcher Arpeitskräfte und deren enentnellen Erſatz durch deutſche Arbeits⸗ kräftein den einzelnen Ländern. Wie Dr. Scheuck⸗Karlsruhe des Näheren auseinander⸗ ſetzte, geht eine Forderung des Reichsarbeitsminiſters dahin, im Hinblick auf die zunehmende Arbeitsloſigkeit die in der Landwirtſchaft heſchäftigten ausländiſchen Arbeitskräfte nach Möglichkeit durch einheimiſche Erwerbsloſe zu erſetzen. Dem⸗ entſprechend ſei für das Wirtſchaftsjahr 1927 das Kontingent der polniſchen Hilfskräfte für die deutſche Landwirtſchaft von 125 000 auf 100 000 herabgeſetzt. In Baden ſei für den gleichen Zeitraum dieſes Kontingent von 500 auf 400, alſo um 20 Pro⸗ zent verringert worden. Nun habe aber die Landwirtſchaft mit der Verwendung von ſtädtiſchen Erwerbsloſen bei der Zuckerrüben⸗ und Kartoſfelernte, wie üherhaupt beim Hack⸗ ſrüchtebau durchweg nur ſchlechte Erfahrungen ge⸗ macht, weil die Erwerbsloſen die Kampagne nicht durchhalten und— ſowie ſich ihnen wieder ein Unterſchlupf in der Induſtrie oder ſonſtwelche Beſchäftigung bietet— kündigungslos davongehen. Gerade aber das Durchhalten ſei in der Landwirtſchaft das Haupterfordernis. Ja, wenn man auf dem Laude möglichſt piele Kinos errichten würde, ſo könnte man die Landflucht der Arbeiter unterbinden. Was die Großſtadt hietet, werde eben dem ſchlichten Landlehen vor⸗ gezogen. Etwas anderes ſei es mit den„Artamanen“(Hütern der Scholle), eine vorwiegend aus Landwirtsſöhnen beſtehende Vereinigung, die in Halle g. S. ihr zentrales Arbejtsamt hat. Dieſe Artamanen wollen die Landwirtſchaft zu ihrem Lebens⸗ beruf machen und ſpäter als Siedler nach dem Oſten gehen. 7 Sie begnügen ſich mit denſelben Deputaten und Li ien wie die polniſchen Arbeiter und haben ſich dort, wo man ſie verwen⸗ dete, gut bewährt. Aus dieſem Grunde habe ſich die badiſche Landwirtſchaftskammer zur Einſtellung von Artämanen grund⸗ ſätzlich bereit erklärt, zumal ſich dieſe verpflichten, auf die Dauer der ganzen Kampagne auszuhalten. Für Baden werde eine Erhöhung des Kontingents an polniſchen Hilfskräften zu erwägen ſein. Oberinſpektor Wagener als Leiter des Arbeitsamtes Weinheim muß anhand der Erfahrungen der letzten Jahre ein⸗ räumen, daß es immer ſchwer gehalten habe, ſtädtiſche Er⸗ werbsloſe für die Landarbeit zu vermitteln, in der ſie ſich ⸗ namentlich was die Zuckerrübenernte betrifft— nicht gut akkli⸗ matiſieren. Dr. Viehmann⸗Darmſtadt erwähnt, daß in Heſſen ein⸗ ſchließlich Naſſau das Kontingent der polniſchen Hilfskräſte in der Landwirtſchaft von 2400 auf 2100 herabgeſetzt ſei. Redner beklagt ſich über mangelnde Berückſichtigung der Landwirtſchaft im Reichsparlament. Direktor Dr. Berleong⸗München gibt über die ſüddeutſche Arbeitsgemeinſchaft Aufſchluß und weiſt auf das kommende Arbeitsrichtgeſetz hin, das für die Landwirtſchaft neue ſoziale Laſten im Gefolge haben werde. Nach lebhafter freier Ausſprache ſtimmte die Verſammlung einſtimmig den von den Referenten vertretenen Richtlinien, namentlich mit Bezug auf die Verwendung vpolniſcher Hilfs⸗ kräfte in der deutſchen Landwirtſchaft, zu. Ein gemeinſchaft⸗ liches Vorgehen von Bayern, Württemberg, Baden und Heſſen in den die Landwirtſchaft betreffenden Fragen ſei unverzüglich anzuſtreben. Um 6 Uhr wurde die dreiſtündige Tagung ge⸗ ſchloſſen. 0 0 E 5 2 8e Aus dem Lande Dirigentenkurs des babiſchen Sängerbundes * Bruchſal, 23. Nov. Der badiſche Sängerbund ver⸗ anſtaltet nächſten Samstag und Sonntag, 27. und 28. Novbr. ds. Is. in Bruchſal einen Dirigentenkurs unter Lei⸗ tung des Seminarmuſikinſpektors Hugo Rahner⸗Karls⸗ ruhe. Zu dem Kurſe hat ſich bereits eine größere Anzahl badiſcher Geſangverein?⸗Dirigenten, beſonders aus den unter⸗ badiſchen Sängergauen angemeldet. Am Samstag abend treffen ſich im Fortunaſaal die Bruchſaler Geſangvereine mit den Kursteiluehmern. Jeder Verein wird durch zwei Lieder ſeinen Teil zum guten Gelingen des Begrüßungsabends bei⸗ tragen, bei dem auch die Stabtkapelle mitwirken wird. Ein großer Badener Tag im Jahre 1928 * Karlsruhe, 24. Novbr. Im Jahre 1928 wird der große Badener Tag, die Zuſammenkunft aller Badener Vereine des In⸗ und Auslandes zu einer mächtigen Heimatkund⸗ gebung in Karlsruhe vor ſich gehen. Vom Laſtkraftwagen totgefahren * Karlsruhe, 24. Nopbr. Vom Anhänger des Laſtautos einer Karlsruher Bierbrauerei fiel in der Nähe des Schützen⸗ hauſes der Begleiter des Anhängers, der 38 Jahre alte Lukas Steinöl herunter und wurde überfahren. Ein Rad des Anhängers ging ihm über den Leib, wodurch der Be⸗ dauernswerte ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er bald darauf im Krankenhaus ſtarb. * * Heidelberg, 24. Nov. Ueber den Stand der Erwerbsloſig⸗ keit wird berichtet: Die Zahl der unterſtützungsberechtigten Erwerbsloſen betrug nach dem Stand vom 17. November d. J. im geſamten Arbeitsnachweisbezirk(Amtsbezirke Heidelberg, Sinsheim und Wiesloch) 5 920, davon 4263 männlich und 1657 weiblich. Im Stadtbezirk Heidelberg wurden 1853 männliche und 686 weibliche Erwerbsloſe gezählt; davon waren 64 in Notſtandsarbeit. 23 offenen Stellen für männliche Arbeits⸗ kräfte im Stadtbezirk Heidelberg ſtanden 2231 Arbeitsſuchende gegenüber. 65 offenen Stellen für weibliche Arbeitskräfte ſtan⸗ den 1408 Arbeitsſuchende gegenüber. 5 * Krozingen bei Freiburg, 24. Nov. Mit der Neuerboh⸗ rung der Krozinger Quelle— eine vor kurzem vollendete Arbeit— dringt das heiße Thermalwaſſer aus 560 Mtr. durch kupferne Röhren an die Oberfläche und wird in einer Leitung dem Badhaus zugeführt. Das Bad ſoll im kommenden Frühjahr weſentlich erweitert werden. bietet ſich anſtänd. ig. Mädchen Gelegenheit, kochen zu lernen; ohne gegenſeit. Vergütung. Tabellion, Ludwigs⸗ hafen, 82. 550 Loppen putzi Oir Pelz- Jacken, Mäntel Garnituren und Besätze 3183 in großer Auswahl Umarbeitungen u. Neuanfertigungen nac neuesten Modellen. Eig. Kürschnerei! Nur Qualität! Kuche und Hutar und polierr Schürit⸗ · ens 16 Der fcheαε enschmerzen und Nervosität leiden, müssen besondere aul Leregelten Stoliwechsel achten. STuvKaMP-SALZ Ei— natürliche Weise das Blut von den Ablagerungen domit herdoret Prompt für normalen Stoliwechsel und leistet ervorragende Dienste, um qie Menschen lebenskräſtiger und widerstandsfähiger zu machen- Orkelasleläser M..— u..— in allen Apotheken u. Droſetien. 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Augenblicklich ſeien nicht unerheb⸗ liche Auslandguthaben in der deutſchen Wirtſchaft vorhanden. Auf den Zufluß der Auslandanleihen habe die Reichsbank ſo gut wie keine Einwirkung. Die bekannte Maßnahme der Aufhebung der Zwangsdollarkurſe habe auf die langfriſtigen Anleihen keinen Einfluß, der nur ſolange beſtand, ſolange der Diskont ſich in der Nähe der Zinsſätze der langfriſtigen Kredite gehalten habe. Es ſei durchaus möglich, daß man bald gezwungen werde, den Reichsbankdiskont weiter zu er⸗ mäßigen. Der Ertrag der ausländiſchen An⸗ leihen ſei in den letzten acht Monaten nicht mehr in die Reichskaſſe gefloſſen. Es ſeien anſcheinend Börſenwerte dafür gekauft worden, was nicht ohne Bedenken für den Zeitpunkt der Rück-ahlung ſei. Geheimrat Sorge ſprach in der Sitzung noch über die Beratungsſtellen für Auslandanleihen. Dieſe arbeiten auf Grund von Richtlinien, die zwiſchen begut⸗ achtungspflichtigen und nicht begutachtungspflichtigen Firmen unterſcheiden. In der letzten Zeit ſei eine gewiſſe Ver⸗ ſchärfung der Richtlinien eingetreten. Es werde jetzt Wert auf mittelbare oder unmittelbare Durchfüh⸗ rung der Ausfuhr gelegt, und zwar unter e i n⸗ Iſchränkender Wirkung auf die Eäinfuhr. Die Puüfungen der Beratungsſtellen hätten gezeigt, daß ohne die Beratungsſtellen nicht unbedingt notwendige Anlagen ge⸗ macht worden wären. Insgeſamt ſind beantragt worden 1717 Mill. und gutgeheißen 1234 Mill. Die Beratungsſtelle hat wiederholt auf eine Ermäßigung der Zinsfüße und Proviſionsſätze hingewirkt. Gegenwärtig werden An⸗ träge, die eine Zinsbelaſtung von—7,5 v. H. haben, nicht gutgeheißen. Auf rein induſtrielle Auslandanleihen hat die Beratungsſtelle bekanntlich keine Einwirkung. Ergänzend teilte Dr. Schacht mit, daß an Auslandanleihen für die öffentliche Hand im Jahre 1925 524 Millionen abgeſchloſſen worden ſeien, in den erſten zehn Monaten des Jahres 1926 580 Millionen, ſo daß immer noch anſteigende Richtung feſt⸗ zuſtellen ſei. Hapag genehmigt Verſchmelzung Weitere Verhandlungen mit dem Lloyd In der geſtrigen ao HV. der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ——— der Vorſitzende M. von Schinckel zu der bekannten erſchmelzung aus: Als nach dem Zuſammenbruch die tinneslinien auf die Deutſch⸗Auſtral⸗ und Kosmos⸗Geſell⸗ chaften übergingen, mußte ein Intereſſenkonflikt zwiſchen en Auſtral⸗ und Kosmos⸗Geſellſchaften einerſeits und der Hapag andererſeits entſtehen und bei den Verhandlungen über die Vermeidung eines in ſeinen Folgen unabſehbaren Wettbewerbs fand ſich kein anderer Ausweg, als ein Auf⸗ gehen der Auſtral⸗ und Kosmos⸗Linien in der Hapag. Wäre die Verwaltung der Hapag aus grundſätzlichen Erwägungen dieſer Verſchmelzung aus dem Wege gegangen, ſo hätte ſie riskiert, daß die Auſtral⸗ und Kosmos⸗Geſellſchaften in außerhamburgiſche Hände übergegangen wären. Wir betrach⸗ ten es aber vor allem anderen als unſere verantwortungs⸗ vollſte Aufgabe, die Hamburger Schiffahrtsinter⸗ eſſen zu wahren. Die Erhöhung des AK. über die zum Austauſch beſtimmten 30 Mill. hinaus iſt wegen der hohen Schuldenlaſt erforderlich, die auf den Stinnesdampfern ruht, und um ein ſolides Ver⸗ hältnis des AK. zu den Verbindlichkeiten unſerer Geſellſchaft aufrecht zu erhalten. Die Verhandlungen mit dem Norddeutſchen werden nach wie vor auf freundſchaftlicher rundlage weitergeführt. Ueber den für den Erwerb des Aktienpakets bezahlten Preis könne keine Auskunft gegeben werden. Sämtliche Vorſchläge der Verwaltung wurden dann einſtimmig genehmigt. Als neue AR.⸗Mitglieder wurden gewählt: Auſtral⸗Kosmos⸗Linie, Dir. Jakob Goldſchmidt⸗Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank, Berlin, Dr. Adolf Kühling und Ernſt Ruß⸗Auſtral⸗Kosmos⸗Linie, Dir. Kurt Sydo w⸗ Deutſche Bank(Filiale Hamburg) und Albert Bö gler⸗Ver⸗ einigte Stahlwerke. In den Vorſtand treten. wie bekannt, ein die Herren Gen.⸗Dir. Pöger und Dir. Deters vom Vorſtand der Kosmos⸗ und Auſtral⸗Linie. :: Allgemeine Mälzerei AG.(Agmag), Neuſtadt a. d. H. Die o. HB. der Geſellſchaft genehmigte die Bilanz und be⸗ ſchloß die Verteilung von 5(8/) v. H. Dividende auf das AK. von 100 000 /. : Kaßitalherabſetzung 21 der Sinner A. in Karlsrnhe⸗ Grünwinkel. Die Geſellſchaft beabſichtigt, ihren Aktionären vorzuſchlagen, das Kapital im Verhältnis von:1 zuſammen⸗ zulegen. Dieſe Maßnahme ſoll erfolgen, um das AK. 418 Mitl. /) wieder auf ungefähren Friedensſtand(1913: AK. 8 Mill. /) zu bringen und die Buchwerte entſprechend zu reduzieren. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahr ſei beſſer als im Vorjahre und die Ausſchüttung einer befriedigenden Dividende ſei zu erwarten. e neber 2 Mill.( Verluſt der Deutſchen Petroleum⸗AG. in Berlin. In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das Gg. 1025 vorgelegt, deſſen Fertigſtellung infolge der mehr⸗ fachen Aenderungen in der Organiſation eine Verzögerung erfahren hat. Die damit zuſammenhängenden Vereinfachungen und Erſparniſſe haben bis zum Ende des Berichtsjahres eine genügende Auswirkung nicht mehr finden können. Der Ab⸗ ſchluß weiſt daher nach Abzug von Steuern, Generalunkoſten und Abſchreibungen einen Verluſt von 2273308—44 (167 278/ Reingewinn) aus, der aus dem Reſervefonds gedeckt werden ſoll. Im laufenden Jahr hat ſich die Geſchäftslage und die Liquidität der Geſellſchaft gebeſſert. (Kapitalerhöhung der Grands Monllins de Strasbourg — 2 Die durch bedeutende Mühleninter⸗ eſſen in Deutſchland bekannten Grands Moullins de Strasbourg haben ihr Kapital trotz Frankenheſſerung um 5 auf 25 Mill. Fr. erhöht. Man geht nicht fehl in der An⸗ nahme, daß dieſe Kapitalverſtärkung infolge des jüngſten Erwerbs der Mühle von Auer in Köln⸗Deutz und ſonſtiger weſtdeutſcher Mühlen⸗Unternehmungen veranlaßt worden iſt. Sie hat indeſſen nach unſeren Erkundigungen eswegs unmittelbar mit der in Gemeinſchaft mit Joſef Dir. Otto Harms⸗ Von Dr. H. In der vom Statiſtiſchen Reichsamt bearbeiteten Statiſtik des Deutſchen Reiches iſt vor kurzem(Band 329/1) eine um⸗ faſſende Darſtellung des auswärtigen Handels Deutſchlands im Jahre 1925 erſchienen. Ein beſonderer Abſchnitt dieſes Werkes iſt dem Veredelungsverkehr gewidmet, jenem Kapitel der deutſchen Zollpolitik, das in der Oeffentlichkeit bisher nur ſelten zur Erörterung geſtanden hat, innerhalb der be⸗ teiligten Wirtſchaftskreiſe aber wohl ebenſo umſtritten iſt, wie der Zolltarif ſelbſt. Die nachfolgende Erörterung ſoll ſich auf den ſogenannten aktiven Veredelungsverkehr beſchränken, d. h. die zollamtlich kontrollierte zollfreie Einfuhr ausländiſcher Waren unter der Bedingung ihrer Wiederausfuhr nach erfolgter Bearbeitung. Hierbei muß unterſchieden werden zwiſchen dem Veredelungs⸗ verkehr für Rechnung des Inländers— Eigenverebelungs⸗ verkehr genannt— und dem für Rechnung des Ausländers, den man allgemein mit Lohnveredelungsverkehr bezeichnet. Betrachtet man den aktiven Veredelungsverkehr im Rah⸗ men der Handelsbilanz eines Staates, ſo iſt es nur allzu ſelbſtverſtändlich, daß er, wie ſchon der Name ſagt, einen mehr oder minderwichtigen Poſten für die Aktivſeite der Handels⸗ bilanz darſtellt. Jede Veredelung einer Ware ſteigert ihren Wert; der Wertunterſchied zwiſchen der eingeführten Roh⸗ ware und der wiederausgeführten bearbeiteten Ware muß alſo in der Handelsbilanz zugunſten ihrer Aktivſeite verbucht werden. Daß es ſich hierbei um recht beträchtliche Beträge handeln kann, möge die Tatſache beweiſen, daß zum Beiſpiel die einfache Ausrüſtung eines gewöhnlichen Baumwoll⸗ gewebes eine Wertſteigerung, des Rohgewebes um etwa 30 v. H. bewirkt, dieſer Prozentſatz vermindert ſich natürlich mit der zunehmenden Koſtbarkeit der Rohware. Ein Durch⸗ ſchnittsſatz für die Wertſteigerung der im zollfreien Verede⸗ lungsverkehr bewegten Waren läßt ſich bei der Vielgeſtaltig⸗ keit der möglichen Bearbeitungsvorgänge theoretiſch nicht er⸗ mitteln. Praktiſch würde er jedoch ſehr einfach zu berechnen ſein, wenn man den Wert der im Veredelungsverkehr ein⸗ geführten mit dem der wiederausgeführten Ware vergleicht. Laſſen wir alſo die Zahlen des Statiſtiſchen Reichsamts ſprechen: 45 Die Einfuhr zur Veredelung für Rechnung des Inländers hatte im Jahre 1925 einen Wert vou 239,8 Mill. RM. der Wert der Einfuhr zur Veredeluug für Rechnung des Ausländers betrug 54,8„* zuſammen 204,6 Mill. RM Demgegenuber betrug der Wert der Ausfuhr nach Veredelung für Rechnung eines Inländers 148,3 Mill. RM. für Rechnung des Ausländers 54 4 2 zuſammen 199,7 Mill. RM. Es ergibt ſich alſo das überraſchende Bild, daß der „aktive“ Veredelungsverkehr die Paſſipſeite unſerer Handels⸗ bilanz für 1925 mit nicht weniger als 94,9 Mill. belaſtet. (Die entſprechenden Werte für 1913 ergaben dagegen einen Aktivpoſten von 95,4 Mill.). Dieſe Zahlen, die das Ziel des aktiven Veredelungs⸗ verkehrs auf den Kopf ſtellen, haben das Statiſtiſche Reichs⸗ amt veranlaßt nach Erklärung zu ſuchen. „Kleinere Abweichungen zwiſchen den im Veredelungs⸗ verkehr ein⸗ und den in dieſem Berkehr ausgeführten Waren beruhen auf dem zeitlichen Unterſchied zwiſchen der Ein⸗ und Ausfuhr“. Zweifellos eine richtige Auffaſſung. Auf der Ein⸗ fuhrſeite der Veredelungsverkehrsſtatiſtik für 1925 erſcheinen Poſten, deren Wiederausfuhr erſt im Jahre 1926 ſtattgefunden hat. Bis zu einem gewiſſen Grade wird dieſer Fehler dadurch ausgeglichen, daß auf der Ausfuhrſeite auch ſolche Waren ent⸗ halten ſind, deren Einfuhr im Jahre 1924 getätigt wurde. Die Erfahrung, daß die Zahl der bewilligten Veredelungsverkehre in den letzten Jahren geſtiegen iſt, macht es wahrſcheinlich, daß dieſer Ausgleich im Jahre 1925 nicht voll erzielt worden iſt. Eine Summe von mehr als 94,9 Mill.— und hiermit würde erſt Ein⸗ und Ausfuhr im aktiven Veredlungsverkehr balanzieren, die notwendige Wertſteigerung alſo noch nicht enthalten ſein— kann mit zeitlichen Verſchiebungen bei Ein⸗ und Ausfuhr ſelbſtverſtändlich nicht erklärt werden. „Außerdem iſt zu beachten“— ſo führt das Statiſtiſche Reichsamt aus—,„daß die im Veredelungsverkehr her⸗ geſtellten, gefüllt mit Waren ausgeführten Umſchließungen nicht als Ausfuhr im Veredelungsverkehr erſcheinen.“ Ein bedauerlicher Mangel der deutſchen Statiſtik, deſſen Behebung leicht möglich ſein würde, da auch über den Ver⸗ edelungsverkehr zur Herſtellung von Umſchließungen von den den Verkehr bewilligenden Zollämtern genau Buch geführt wird. In der Statiſtik des Jahres 1913 ſind die Nachweiſun⸗ 2 ) Aus Nr. 92 der„Deutſche Wirtſchaftsbriefe“ Berlin⸗Charlottenburg, Königsweg 11 entnommen. 8 weit Vermutungen über weitere Erwerbsabſichten des Fll⸗ kirch⸗Konzerns oder von Baumann⸗Léyy Freéres in Deutſch⸗ land zutreffend ſind, war nicht feſtzuſtellen. Eine 10 Millionen Inlandanleihe der Babiſchen Girozentrale Wie wir hören, hat die Badiſche Girozentrale eine 7 proz. badiſche Kommunalanleihe von 10 Mill. in Vor⸗ bereitung. er Ausgabekurs der bis 1931 un⸗ kündbaren, innerhalb 26 Jahren zu pari rückzuzahlenden Anleihe beträgt 9273 v. H. mit dem freihändigen Verkauf ſoll nächſte Woche begonnen werden. Der Erlös der Anleihe kommt den badiſchen Gemeinden und Städten zugute. Der die Rheiniſche Ereditbank, die Süddeutſche Disconto⸗Gefellſchaft AG., die Badiſche Bank und Marx u. Goldſchmidt. Außer dieſen Bankinſtituten kommen noch die Großbanken in Berlin, Frankfurt a./ und Darmſtadt inbetracht. 2e: Konverſion der 10 proz. Landſchaftspfandbrieſe. Auf Anregung der Reichsbank ſind Beſprechungen im auf eine Konverſion der 10 proz. Landſchaftlichen abzielen. zm⸗ 85 v. H. der deutſchen Juteinduſtrie zuſammen⸗ geſchloſſen. Die Intereſſengemeinſchaft der Deut⸗ ſchen Jutein duſtrie hat durch den vor einiger Zeit erfolgten Beitritt von drei Emsdettener Spinnereien eine neue Erweiterung erfahren. Sie dürfte augenblicklich etwa 85 v. H. der geſamten Juteinduſtrie pereinigen. Die Bee⸗ ſchäftigung in der Futeinduſtrie hat ſich, wie verlautet, in der letzten Zeit infolge lebhafter Eindeckungen der Händler weſentlich gehoben. Die bisher beſtehende Beſchäftigungs⸗ grenze von 50 v. H. iſt von der Intereſſengemeinſchaft bei⸗ behalten worden, wird aber voll ausgenutzt. Die Preiſe ſind Piandbriefe kei Blumenſtein beſtehenden maßgeblichen Beteiligung an der Betriebsgemeinſchaft der vier Berliner Großmühlen da dieſe ziemlich befriedigen d arbeite. Inwie⸗ Uhinaus noch eine EEEE—————————— eine Abhilfe erfordern. Verkaufsgemeinſchaft gehören von hieſigen Banken noch an, Gange, die Bühring“) gen über den Veredelungsverkehr mit Umſchließungen E halten. Die dort genannten Zahlen machen jedoch nur ein geringen Bruchteil der bisher unerklärlichen mehrfach ge⸗ nannten Summe von 94,9 Mill. aus. „Ferner ſind von dem im Veredelungsverkehr für ine diſche Rechnung im deutſchen Wirtſchaftsgebiet hergeſtellt Waren größere Mengen zum Gebrauch in die Zollausſchih, und als Bedarf auf ausgehende deutſche Schiffe gebracht, wie zum Bau von Schiffen verwandt worden.“ 9 Auch dieſe Erwägung des Statiſtiſchen Reichsamtes raic, keineswegs aus, die abſonderliche Endzahl im aktiven edelungsverkehr zu erklären. Ein Veredelungsverkehr 100 den Schiffbau und die Schiffsausrüſtung wird nur in ſelteng Ausnahmefällen in Frage kommen, da die Schiffsbauso it ordnung die zollfrei, Einfuhr ſolcher Waren ohne das, gewiſſen Umſtändlichkeiten verknüpfte Verfahren des Ve edelungsverkehrs zuläßt. Die erſte und grundlegende Erklärung für die Difſere 00 zwiſcher Ein⸗ und Ausfuhr im Veredelungsverkehr liegt na Anſicht des Statiſtiſchen Reichsamtes darin, daß in der 0 fuhr auch diejenigen Waren enthalten ſind, die nach der edelung im deutſchen Wirtſchaftsgebiet verblieben ſind. Ve 10 gleicht man die Einfuhrzahlen für irgendeine Rohware m den Ausfuhrzahlen der hieraus herzuſtellenden Fertigwaren ſo ergibt ſich, wie ſchon die Endzahlen beweiſen, das me 11 würdige Bild, daß der Ausfuhrwert hinter dem Einfuhrwe weit zurückbleibt. Wenn dies damit ründet wird, r⸗ umfangreiche Mengen von im Veredelun, verkehr eingeſg ten Waren nach der Veredelung im Inland geblieben ſind, ergibt ſich hieraus naturnotwendiger Weiſe der Schluß, mit den Inſtitut des Veredelungsverkehrs in großem m fang Mißbrauch getrieben wird. Man wird ſich fragen, welches Intereſſe ein Importen daran hat, einen zollfreien Veredelungsverkehr zu beantragg⸗ um ihn ſchließlich doch nicht auszunutzen. Hier eine Er rung: Bei der Einfuhr von im aktiven Veredelungsve zugelaſſenen Waren wird der Importeur zwar mit dem ſich fällig werdenden Zoll belaſtet. Dieſe buchmäßige itete laſtung jedoch geſtrichen im Augenblick, wo er die bearbei Ware in der ihm geſtellten Friſt zur Wiederausfuhr vorfü un Dieſe Friſt beläuft ſich im allgemeinen auf 3 Monate, adie jedoch nach Maßgabe des Bedürfniſſes, d. h. der Zeit,— normalerweiſe der Veredelungsprozeß in Anſyruch nim verlängert werden. Friſten von 6 und mehr Monaten ſute hierbei keine Seltenheit. Iſt die dem Importeur geſtezie Friſt für die Wiederausfuhr abgelauſen, ohne daß er 355 bearbeltete Ware zur Wiederausfuhr vorgeführt hat, ſo wer⸗ der bei der Einfuhr buchmäßig feſtgelegte Einfuhrzoll 0 hoben. Der Importeur kann auf dieſe Weiſe eine, je tell⸗ der Höhe des Zolles und der für die Wiederausfuhr geſler⸗ ten Friſt, mehr oder minder hohe Summe an Zin engol⸗ ſparen, weil der bei der Einfuhr buchmäßig feſtgelegte Ben ſatz ohne Verzinſung erhoben wird. Gegenüber demſenige, 1 Importeur, der von der Zollſtundung Gebrauch ſeine er die Stundungszinſen; gegenüber demienigen, denen Waren auf Niederlage nimmt, die hiermit verbunde Lagerkoſten. ehrs Die mit der Durchführung des Veredelunasperkaluch betrauten Stellen haben zwar die Anweiſung, nachteſfrei Verzollungen von Waren, die im Veredelungsnerkehr zoher eingeführt wurden, durch Veränderung der Marktlage* 1 ſpäter im Ausland nicht mehr abgeſetzt werden konnten, ausnahmsweiſe zuzulaſſen. liche Zum Schluß noch ein weiterer Verſuch das erſtann Ergebnis der Veredelungsverkehrsſtatiſtik zu erklären: K Wer einmal Gelegenheit gehabt hat, die praktiſche Hudie⸗ habung der Zollabfertigung im Veredelungsverkehr zu ren, dem muß es auffallen, daß an den durch die it d lungsordnung vorgeſchriebenen Nachweis der Nämlichkei rten eingeführten und nach Bearbeitung wieder ausgeſu wer⸗ Ware bisweilen nur recht milde Anforderungen geſte baß den. Betrügeriſche Manupulationen in der Weiſe, er⸗ beiſpielsweiſe ein hochwertiges rohes Seidengewebe 1865 be⸗ edelungsverkehr zollfrei eingeführt, ein minderwertige Zoll⸗ arbeitetes Gewebe zur Entlaſtung der buchmäßigen bmen belaſtung wieder ausgeführt wird, liegen durchaus im Ra aus⸗ des Möglichen. Ob man es wagen darf, die Vermutunge des zuſprechen, daß die unerfreulichen Ergebniſſe der Statiſtnazig⸗ Veredelungsverkehrs zum Teil auch auf ſolche Unregelm keiten zurückgeführt werden können, erſcheint fraglich. glen Die vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlichten Zatem beweiſen jedenfalls— wenn ſie richtig ſind—, daß auf die Gebiete des Veredelungsverkehrs Mißſtände herrſchen, 8 Deviſenmarlt Am internationalen Depiſenmarkt war das Vergleich zu den Vortagen weſentlich ruhiger. kungen der franzöſiſchen Währung waren Natur. London—Paris vorbörslich ſchwach bis Börſe befeſtigt bis 138. London—Mailand unverände ächer. Die norwegiſche Krone liegt neuerdings etwas hwaute: London—Oslo 19 nach 18,90. Im einzelnen notieren äſt in, eſch Se Schron⸗ gerincfder 141 115. ſeit einigen Wochen ſtahil und nicht mehr verluſtbringend. Sie dürften ſogar die decken und darüber 3 SS Die Frachten für Talreiſen ole unverändert⸗— 3 * zu geſtern et vas ſeiller. die Tagesmieten ſar Bergreiſen blieben und 83 he 28, 24, 2. N. 1600 476 London⸗Paxis 36.00188. 5cfl Maild.-Schwz.] 21.752,05 Zond.-Stockh. 92.00 7700 Lond.⸗Brüſel 24.85] 84.88] Holland-Schw. 207.45207.45Lond.⸗Mabr'd 120.00 14 00 Lond.-Maild, 115.0011500 Kabel Holland 250·4827045 Mailand-Paris 505.0045 Kabei Schweiz 518.75 518.75 Lond.-Holland 12.13 12.13/Prüſtel-Paris 11.40 11. 9 Lond.⸗Schwelz 25.15 25.15 London-Oslo. 16,90 19,00 Holland-Paris 64.4 K4. Paris-Schweiz] 18.30 13,100 Lond.-Sopenh. 18.200 18.201Kabel London““ 8 In.⸗Mt. laſſen ſich olgende Kurſe ſeſtſtellen 49 63. London. 30.45 20.42 Prag.12.48/ 12.46 Nadrid 71.40 14%5 Paris.. 14.70 14 88 Bo 108.15107.700 Argentinlen 206407055 9 Zürich.. 61.20 6150 Kopenbagen 112.25.13.25 Japan..165 4¹⁰ Maiſand:17,7, 14,70/ Steckbeim.. f14 88 11255 Rew- Bort Holland.. 138.45169,451 Brüſſel 58.601 56.20 Berliner Metallbörſe vom 24. November. iſe in Feſtmark ur 1 Ko. 85 3 9 23 24. Elektrolytkupfer 132,50 132.25 Aluminjum in 24⁴ Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,.14—.— Robzint Bb.⸗Pr.) 6,50.88.50 67,80.80.50 een*.200 ohzin Pr.) 67,50.68,„50-69, üttenzinn 88 40- 55 0(fr. Verk.)—.——.— Nickei“ 940.50 105• 749 Plattenzint 60,—60,50 60.—.60.50[ Antimon.C64,10, 75,50-10 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 8 London, 24, November. Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng⸗ t. v. 101 20.90 9280 Kupfer geſa s 5. Pene G— 6. J 7765 15 upfer Kaſſa 4— eſtſelect.—— 12„15 1 bu Jnlnt 29r 8, We— Euergſ.p. S. ,— e do. Eiettrol. 65,50 65,50 J Zinn Kaſſa 916,75 319,25] Regulus 7 5* Roy, Frachtenmarkt in Duisburs ⸗Rubrort vom Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im 2CC 7. Seite. Nr. 548 geſtellt iſt, das Fechten durch andere Leibesübungen im Sinne einer harmoniſchen Durchbildung des Körpers zu ergänzen. Durch die Schaffung dieſer beiden Aemter bringt der.S. C. in beachtenswerter Weiſe zum Ausdruck, daß er als waffen⸗ ſtudentiſcher Verband neben der Wahrung altbewährter Tra⸗ ditionen gewillt iſt, an der kraftvollen Geſtaltung der groß⸗ deutſchen Zukunft mitzuarbeiten. Schach Donnerstag, den 25. November 1926 —— Aus der Pfalz Der Brand in der Speyerer Zelluloidfabrik in 9— 31 ee 53 Brand Zelluloidfabrik wird uns noch gemeldet, da— ——— S mit 5 Baa 2 In d 1 ber Mon Lager⸗ und Trockenraum zum Opfer fielen. as Feuer n dem vor der vollbeſetzten Turnhalle der Mollſchule f S 1 iſt in dem Trockenraum aus bis jetzt noch——— Ur⸗unter der guten Leitung von Kreisſportwart Schopf ſtatt⸗ 0 25 ee 9 0 986 Seee 8 gche entſtanden und fand reichlich Nahrung, da viele fertige gefundenen Mannſchaftskampf der Ligaklaſſe im Gewichts⸗ Von den noch ausſtehenden Hängepartien konnte Sämiſch Unlluloidwaren dort lagerten. Die raſch herbeigeeilte Fabrit⸗ heben ſiegte erwartungsgemäß die Reinfrank⸗Mannſchaft des gegen Johner nur ein Remis erzielen. Colle behandelte ſeine ud ſtädtiſche Feuerwehr hatte alle Mühe aufzu,venden, um Verein für Körperpflege Mannheim über Stemm⸗ und Ring⸗ Partie gegen von Holhauſen ausgezeichnet und zwang dieſen ken angrenzenden großen Lagerraum und andere Gebäulich⸗ klub Ludwigshafen. E. Maier vom V. f. K 86, der unverſtänd⸗ zur Aufgabe.— Die am Mittwoch begonnene 6. Runde brachte eiten noch zu retten. Erſt gegen 4 Uhr iſt es ihr gelungen, licherWeiſe zu viel Gewicht auf die Wage brachte, verſchuldete in den vier Mittagsſtunden einen ſehr ſchnellen Sieg 160 Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Sach⸗ſeine Umſtellung der Reinfrank⸗Mannſchaft, die ſeinem Ver⸗ Bogoljuboffs über Colle nach noch nicht 20 Zügen. Colle behrg,d e n kann noch nicht überſehen werden. Er dürfte be⸗ ein mindeſtens 120 Pfund weniger einbrachte. Im allge⸗verlor durch ein allzu kühnes Angriffsopfer. In dem Läufer⸗ —.— ſein Aund iſt durch Verſicherung gedeckt. Trotz des meinen wurde ſehr guter Sport geboten, danz hervorragendſpiel Spielmann⸗Ahues ließ Spielmann eine Kombination en Vernichtungswerkes des Feuers kann der Betrieb aber waren wiederum die Leiſtungen von Reinfrank und zu, dank der Ahues ewiges Schach bieten konnte und damit werhehterhalten und die geſamte Belegſchaft weiter beſchäftigtf Mühlberger; auch das Reißen des regulären Fliegengewicht⸗ Remis erzwang. Spielmann kann mit dem Remis zufrieden 3 en. Einzelne Arbeiter trugen leichte Brandwundenlers Adam von 130 Pfund und das Drücken von Fiſcher im ſein, denn Ahues konnte bei ähnlicher Fortſetzung der Partie on. Schwergewicht von 200 Pfund waren prächtige Leiſtungen. ein Endſpiel mit einem Bauern mehr erlangen. Sämiſch und Schwerer Betriebsunfall in Speyer Reri 5 e ins Endſpiel 1 ſich 2: Speyer, 24. 49 erling der beſte Mann. Außer Konkurrenz zeigte Reinfrankf auf Remis. Rubinſtein hatte gegen Liſt im Endſpiel einen hat ſich im beidarmigen Stoßen von 250 Pfund wiederum ſeinen von Bauern mehr, als die Partie abgebrochen wurde. Johner ſcwerer Betriebsunfall zugetragen, bei dem der 28 ihm aufgeſtellten deutſchen Rekord. Der in den drei beid⸗ eroberte gegen von Holzhauſen zwei Banern und hat damit Fahre alte verheiratete Betriebsführer Fakob Beck aus Du⸗] armigen Uebungen Reißen, Drücken und Stoßen in dieſem unbedingte Gewinnchancen. Die Füßrung hat jetzt Bogol⸗ denhofen getötet und der Monteur Robert Fuchs ſchwer Jahre vorgeſchriebene Kampf ergab folgendes Bild. juboff mit 4/5, vor Rubinſtein 4, Grünfeld 37 und Liſt kerletzt wurde. Der aus Thale im Harz ſtammende Mon⸗ B. f. K. 86 Mannheim: Döbele 100, 90, 130 320; Adam 3 Punkten. — war im Auftrag ſeiner Firma mit der Aufmontierung 130, 115, 145 390; Seckel 135, 125, 180 440; Mühlberger —5 Tanks in dem Keller beſchäftigt. Beck und andere Arbeiter 180, 150, 240 S 570; Reinfrank 190, 180, 240— 610; Albrecht falien dabei. Plötzlich brach das Gerüſt zuſammen. Ein berab⸗ 160, 150, 210 520; Fiſcher 170, 200, 240 610. Insgeſamt Neues aus aller Welt ürzender Tank ſchlug den Beck tot und verletzte den Mon⸗ 3460 Pfund. — ſchwer, ſo daß dieſer ins Diakoniſſenhaus eingeliefert wer⸗ St. u. R. K. Ludwigshafen: Imperto 100, 100, 140 340; inuzmußte. Ob ein Materialfehler die Urſache des Unfalles] Lehmann 120, 115, 170— 405; Steuernagel 125, 125, 170 420,— Afrikafahrt eines Hamburger Kinderballons. Ein Ein⸗ konnte nicht feſtgeſtellt werden, da der Keller in ſeiner Riebmann 140, 140. 205 485; Merling 170, 150, 210 530,] wohner von Wiesdorf hatte im Juli dieſes Jahres aus Ham⸗ ee aatsanwaltſchaft Fran i i eſamt 325 und. nd di ar r Weiter“ derung eine 5 88 enthal hat die Beſichtigung und geſ PiR ballon anvertraut. Auf dem Umwege über Afrika iſt die Karte nunmehr an die Frau gelangt. Ein Herr Mehnert aus Acera (Goldküſte, Britiſch⸗Weſtafrika) ſandte die Karte mit einem kleinen Reſt des Kinderballons an die auf der Karte befindliche nterſuchung des Unfalles vorgenommen. 9 9 Allgemeines Adreſſe. Der Kinderballon dürfte mit dieſer weiten Reiſe eine „Ludwigshafen, 24. Nov. Die vom Amt für Wirtſchaſt* Aus dem Rudolſtädter Senioren⸗Convent. Bei der Statiſtik Ludwigshafen für Mittwoch, den 24. November diesjährigen Sommertagung der 52 Corps des Rudolſtädter Höchſtleiſtung aufgeſtellt haben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rovember Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Runoſchau Athletik V. f. K. 86 Mannheim— St. u..K. Ludwigshafen ——— —— eine errechnete In derziffer für Lud vigshafen iſt bei Senioren⸗Convents in Rudolſtadt kam die Notwendigkeit vollä Stande von 1426 gegenüber der Ziffer der Vorwoche einer ſtärkeren Betonung der völkiſchen und ſozialen ändig unverändert. Probleme der Gegenwart im Sinne zielbewußter ſtaats⸗ —— bürgerlicher Erziehung und Betätigung ſichtbar zum 2 Ausdruck. Eine beſondere Bedeutung hatten in dieſem Zu⸗ en-Pege 17,18 70 23. 24 25[Neckar-Pegelſ 17, 18 20 28 24 5 2 arge ie 1 die ſcher ien 99 5 2,8402,78..67..58,813,34 ötehung der corpsſtudentiſchen Jugend. n Erledigung der ſuſterinſel.931.⸗1.07162 1, 9 Nannheim.4812.6702.59,3108, Verhaftete Falſchmünzer auf dem Kongreß geſaßten Beſchlüſſe hat ſich nun zur Durch⸗ Kale. 40 4 h 50/065,000,8,0075 5 führung der geiſtigen Erziehungsaufgaben innerhalb des] Mannbeim.6/277.712399.293,57 das Stuttgart, 24. Nov. In den letzten Tagen wurde durch R. S. C. unter der Leitung von Dr. Bernſtorff(Corps—— 5—— börd Landeskriminalpolizeiamt und auswärtige Polizeibe⸗ Holſatia⸗Berlin) ein„Amt für corpsſtudentiſche Erziehung Nöln...322,181,99 2,978,34 8, De en eine Falſchmünzerbande unſchädlich gemacht. und vaterländiſche Arbeit“ konſtituiert. Dieſes Amt ſoll in meir 20 Jahre alte Kaufmann Hermann Graſſer hatte ge⸗ſyſtematiſchen Vortragsreihen die Probleme Staat, Volk, Gr nſchaftlich mit ſeinem 27 Jahre alten Bruder Karl] Wirtſchaft, Kultur und Jugend dem einzelnen näher bringen. aſſer in Cannſtatt eine größere Anzahl ſehr gut gelungener[Als ſelbſtverſtändlich gibt dabei die Achtung vor der inneren Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Maunbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. ſalſcher 3 N. 1 1 8 fean Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: N weimarkſtücke hergeſtellt und ſeit Anfang Freiheit des Menſchen und die Fernhaltung jeglicher Partei⸗Fuür litik: 8 Alfred Mei 25 0 Oktober in Württemberg und im Rheinkand in den Verkeyr politik. Im Intereſſe der körperlichen Erziehung wurde ein Sormnclpöffftk un Sokele Picerd Schönfelber.— Sport N An dem Abſatz der Falſchſtücke hatten die Geliebten„Amt für Leibesübungen“ unter der Leitung von Dr.]Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Jahre alte Eugenie Sauter und die[Weſſel(Corps Franconia⸗Berlin) gegründet, dem im Hin⸗ Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. ig mitgewirkt. blick auf den Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht die Aufgabe E. Stötzner Piano in Kauf u. in Miete mit Vorkaufsrecht. Perrgat alſchmünzer, die 20 Elkerige Eliſabetg pit Gem veten Streitern. Seuuuncle, Ceccſil veαααα Koο vαο Hollem Nahaeul! Celllen Me, aul, die, Naade. Nrionm“ Antl Verökkentichungen der Staut Mannkeim Ausführung elektr. Inneninſtallationen betr. Zur Herſtellung von Anſchlußanlagen an 7ahlunoserleicht. L. Donecker geer. 1874 Mannheim an Schr 82¹3 ſaus ncuer Ernici Köſtritzer werden. 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Nov., achm. 230 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. * ——————— 7 Erklörung. Dermischies den unreell 1 en Teil des Strabenhan⸗ von der Kolen der Arbeiterwohlfahrt(der Senummer kirksamt kefausgebeſtelle, wie auch vom Be⸗ diefer keine Gen 8 ebmigung zum Vertriebſ prachtvolles Modell, HWelten, wirga beim Straßenverkauf auszu⸗ Bücherſchrank 220 em ßeim erzlich die Einwohnerſchaft von Mann⸗ breit, wegen Platz⸗ wil-LosSverkäuftebeten. nur bei ſolchen Stra⸗ mangel ſpottbillig ab⸗ bit w ißen 8 ihren Bedarf zu decken, die zugeben. 22880 nden de⸗ edruckten und geſtempelten Arm⸗ 5 . Da ung Arbeiter Wohlfahrt verſehen G. Grönſeld, ebten Ta** verſchiedene Vorkommniſſe der] Möbel⸗ und Polſter⸗ wir 8 dieſem Schritt zwingen, dür⸗ geſchäft, Q 4. 7. treſſierten ind auf die ünterſtützung aller] Sringe mich mein. ber⸗ Sieſe Erklärunſe kechnen. ſchrt. Kunbſchaft in empf, nerstag, den zung ailt für ab bente, Don⸗ Erinnerung. Ubernehmé Sekrciaren 25. November. 9262 Pf. d. Feiert n. ein. 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Emi09 ————— 2 8 ——— ———— —— 8. Seite. Nr. 546 Donnerstag, den 28. November 1926 Monogramm- u. Buntstickerei wird angenommen. Stickerei Klier. O 6. 3. Wer Uberfetzt deutſche Briefe 56 ins Engliſche? 60 wä. unt. W D 86 an die Geſchäftsſt. 4929 Of Bedeutende hieſige Zigarrenfabrik ſucht zum baldigen Eintritt tüchtigen, jüngeren Commiis Ausführl. Bewerbungsſchreiben mit Lebensl., u. Gehaltsanſprüchen unt. W R 110 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Außerdem wird zum möglichſt balbdie Eintritt ein 9 4— Lehrling9e geſucht. Selbſtgeſchr. Angebote mit Abſchriſt des Schulzeugniſſes unter M R 116 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Flotte, in jeder Beziehung gewandte Stenotynist lichſt ſofortigen Eintritt geſucht. Eingehende Bewerbungen, die, wenn nicht be⸗ antwortet, als abgelehnt gelten, en 200 erbitten Gelegenheitsverkauf. Zirka 400 Stück gebr. u. gut erh. Eiſenbahn⸗ ſchwellen hat preiswert abzug. Aut. 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