¹ 46 warten berechtigt ſei. A Antraat * cherheit Montag, 6. Dezember Neue Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Per durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne eievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ lorderun Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. guſer eſchäftsſtelle E6, 2. R1,-6, G3 ermannhaus)Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 565 annheimer Seitung annheimer Heneral Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 8 für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Netlamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen.——— u keinen walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw.——— Ahhwetin erſtr. 19%0 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben keſſe. Ceheralonzeger Mannheim. Erſcheint wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Emal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958* Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik die Ausſyracht Sireſemann⸗Briand Plaudereien am Kamin — Genf, 6. Dez. Von unſ. eigenen Vertreter.) Das Sonn⸗ lag⸗Kachmitlagsgeſpräch Briand⸗Steſemann dauerte 2/ Stun⸗ Iu und zerſällt in zwei voneinander ganz getrennte Teile. — 2 erſten Teil der Konverſation, die von 4 bis 5 Uhr dau⸗ kte, unterhielten ſich die beiden Miniſter über die innen⸗ litiſchen Vorgänge in den von ihnen vertretenen Staaten, 0 ſreilich nur inſoweit, als außenpolitiſche Entſcheidungen damit verknüpft ſind. Briano lieferte ſeinem deutſchen Kollegen Auen nicht unintereſſanten Bericht über die Haltung des fran⸗ zöſiſchen Parlaments in den Fragen des Sicherheits⸗ blems und den verkürzten Räumungsfri ſten, Eden Genſer Beſprechungen ihren Stempel aufdrücken. tr e ſemann zählte an Hand von Tatſachen auf, was man eutſchland nach Locarno und Thoiry erwartet und zu er⸗ he Obwohl der Plauderton vor⸗ * chte, ſprachen die Außenminiſter offen über die ſchwe⸗ 9 nden Differenzpunkte und berührten auch die in Thoiry an⸗ Gregte Geſamtlöſung des deutſch⸗franzöſiſchen Problems. Hüand ſchaltete bei der Gelegenheit eine Andeutung über die 8 ne der gegenwärtigen franzöſiſchen Regierung in der Schul⸗ ſeuratifizierungsfrage ein Gegen fünf Uhr wurde der Tee liahiert. Die Miniſter, begleitet von Profeſſor Eynard, ver⸗ er ßen die Kamine cke und nahmen am Teetiſch Platz. Man zählt, daß ſie die Viertelſtunde benutzten, um P5 perſönliche Erlebniſſe und Anecdoten auszutauſchen. für glicherweiſe ſuchte der feine Pouſſeur Briand Stimmung eige den zweiten Teil der Unterredung zu ſchafſen, die das Dientliche Thema der Genſer Beſprechungen aufrollen ſollte. Ins wiertel Stunde wurde nämlich dem Problem der Kontrolle V der künftigen Waffenunterſuchung, wie ſie im Verſailler udtrag vorgeſehen iſt, gewidmet. Soweit ich von deutſcher der kranzöſiſcher Seite informiert bin, umgingen die bei⸗ —0 ußenminiſter eine Stellungnahme zu den beiden Fra⸗ Muz Streſemann legte, wie dies auch Briand erwarten käte, den Nachdruck auf die Abberufung der Mili⸗ henkontrolle. Briand gab der hinlänglich bekannten, druck auch künſtlich erzengten Beſorgnis Frankreichs Aus⸗ der daß ein ſogenanntes Vakuum oder ein Hiatus zwiſchen neueslufhebung der Kontrolle und der Praktizierung des dieſen Waffenunterſuchungsſyſtems eintreten könnte. Vor gef em Vakuum bekunden die franzöſiſchen Kreiſe eine gut labbielte Angſt. Es läßt ſich aber nicht einfehen weshalb, zwiſ a das durch Locarno und Genf geſchaffene Verhältnis veſtichen Deutſchland und Frankreich es geſtattet, die In⸗ Brhationsfrage in aller Ruhe und Klarheit zu verhandeln. Streſan d ſcheint in ſeiner Erwiderung auf die Vorhaltungen alleßſemanns, betreffend die Abberufung der Kontrolle, nicht aucn. engliſche Beſchwerden hervorgehoben, ſondern erſte dolniſche Bedenken geltend gemacht zu haben. Die teile ren beziehen ſich auf den Export deutſcher Waffenbeſtand⸗ dene nd letztere auf eine angebliche Neubefeſtigung verſchie⸗ 3 8 Plätze in Oſtpreußen. Streſemann zeigte, was in Be⸗ ſcehenuf die Erfüllung der Entwaffnungsbeſtimmungen ge⸗ des G. ſei und ſchnitt die Kernfrage an, wann die Abberufung Bia enerals Walch und ſeiner Ofſiziere ſtattfinden könnte. machte hier neuerdings den franzöſiſchen Standpunkt ge mitend, daß über das Datum praktiſch erſt dann geſprochen li rden könnte, wenn in der Inveſtigationsfrage grundſätz⸗ ebereinſtimmung erzielt worden ſei. Er entwickelte Jeulſcſtch, daß der vorhandene Plan gemeinſchaftlich mit des and 5 ö r im Geiſte 1 Artikeiganggändert werden könnte und zwa 213 des Verſailler Vertrages, der„wirkſame Außenromvte Inveſtigationen“ vorſchreibt. Der franzöſiſche delne fminiſter betonte noch, daß es ſich um ein Syſtem han⸗ a welches die allgemeine europäiſche Sicherheit or⸗ gerichteen ſoll, ohne gegen den einen oder anderen Staat des Het zu ſein. Die von Briand gewünſchte Formulierung zur Suveſtigationsverfahrens kam jedoch geſtern noch nicht en§ ache. Erſt wenn der Rat beſchließen ſollte, daß über Unterhrveſtigationsplan verhandelt werden kann, iſt eine Ebeitureitung des franzöſiſchen Vorſchlages, deſſen Aus⸗ In der e auf der Pariſer Konferenz ſtattfand, zu erwarten. heute vormittag ſtattfindenden. wir 332 Geheimſitzung des Rates vaht onläflich der Debatte über die Tagung, auf der die Neu⸗ on Delegierten für beide Inveſtigationsausſchüſſe ſteht, rag geſtellt werden, denpPlan zu vollziehen. Daß dieſer pon franzöſiſcher Seite erfolgen wird, läßt ſich mit annnehmen. Wahrſcheinlich wird Briand auch die ung Englands, Belgiens, Polens, der Tſchecho⸗ und Rumäniens erhalten. Praktiſch würde das be⸗ and aß während der Ratsſitzung über die von Deutſch⸗ werben eantragende Modifikation des Planes verhandelt die 5 foll. Heute vormittag verſtärkte ſich der Eindruck, daß kine mwtſchafterkonferenz in ihrer nächſten Sitzung in der Ciere kurze Vertagung ihrer definitiven Entſcheidung daf franntwafſnungsfrage beſchließen werden. Man verſucht Erſchranzöſiſcher Seite, Streſemann für die angebliche machenetung der hieſigen Verhandlungen verantwortlich zu Anbrin und behauntet, daß die deutſche Delegation auf die eine gung von Modiſikationen nicht eingehen will, ſondern wünſche inzliche Umgeſtaltung des Inveſtigationsplanes Kürzung Dagegen iſt richtig, daß Streſemann vor Ueber⸗ ſich landen dringend warnke. Aber alles iſt auf Rechnung der ſam entwickelnden franzöſiſchen Propaganda zu ſetzen. „Ein abgelehnter Vorſchlag Briands Wüt Genf, 6. Dez.(Von unſ. eigenen Vertreter.) Wie ver⸗ machte Briand im Laufe der geſtrigen Unterredung Rotcfcrelemann den Borſchlag das Inveſtigations⸗ Nufhebul mit einer leichten Abänderung unmittelbar nach keten ung der Militärkontrolle für drei Monate in Kraft dat ür dlaſſen, d. h. der Jureſtigotionskommiſſion ein Man⸗ Rreiſlichedieſe Friſt zu erteilen. Dieſer Vorſchlag mußte be⸗ ürag Perweiſe vom deutſchen Reichsaußenminiſter als un⸗ ar abgelehnt werden. nterſt ſowalel Kanzlerrede vor den Preſſevertretern Am Sonntag fand wie alljährlich der Empfang der Reichsregierung durch den Verein Berliner Preſſe im Reichs⸗ tag ſtatt. Dem offiziellen Empfang ging ein Konzert in der Wandelhalle voraus. Die Mitglieder der Reichsregierung waren faſt vollzählig erſchienen, außerdem Reichstagspräſident Paul Löbe, Staatsſekretär Meiſter, Oberbürgermeiſter Dr. Boeß und die Vertreter der Länder, ſowie die Gattin des erſten Reichspräſidenten, Frau Ebert. Nach einer Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden des Vereins Berliner Preſſe, Georg Bernhardt, ergriff der Reichskanzler das Wort zu einer großen Rede, in der er zunächſt auf die Zeit von Ende 1923 einging, in der er ſein Reichskanzleramt übernahm. Er habe damals vom deutſchen Bolke ſchwere Opfer verlangen müſſen. Dann führte der Reichskanzler aus, die Worte, die er damals am Beginn ſei⸗ ner Kanzlertätigkeit im Reichstage habe ſprechen müſſen, wären ihm ſehr ſchwer geworden.„Sie fanden in dieſem Saale Beifall vor einem Manne, den am heutigen Tage zu exwähnen mich das Gefühl der Verehrung und lang gehegter Dankbarkeit zwingt. Er weilt nicht mehr unter uns, er ſchläft im Neckartal der Ewigkeit entgegen. Es iſt unſer erſter Reichspräſident Friedrich, Ebert, deſſen edle und ſtarke Per⸗ ſönlichkeit immer mehr erkannt wird, auch von uns, den Zeit⸗ genoſſen, je weiter die Zeit voranſchreitet.“ Der Kanzler btonte dann, daß die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands ſich ſeitdem durch die Mitwirkung des geſamten deutſchen Volkes gebeſſert habe. Dazu habe nicht zuletzt die konſequent fortgeſetzte Linie unſerer Außenpolitik beigetragen. Namens der Reichsregierung rufe er dem Reichsaußenmini⸗ ſter die beſten Wünſche für Genf zu.„Wir erwarten aber“, fuhr der Kanzler fort,„von der Gegenſeite, daß man ſich dort endlich der Einſicht nicht verſchließt, daß eine dauernde Beſetzung weiter Gegenden des Vaterlandes nicht dazu beitragen kann, das Verhältnis zwiſchen Deutſch⸗ land und den früheren gegneriſchen Staaten zu befeſtigen und zu kräftigen daß es im Intereſſe der ganzen Welt liegt, wenn) von dort endlich die Einſicht kommt, den⸗Weg der Verſtändi⸗ gung auch uns gegenüber zu vertreten.“— Zum Schluß ge⸗ dachte Reichskanzler Dr. Marx mit Worten des Dankes des jetzigen Reichspräſidenten von Hinden burg und lobt die Zurückſtellung aller parteipolitiſchen Meinungsverſchieden⸗ heit in den Organen der rPeſſe als Vorbild für die erſtrebens⸗ werte großdeutſche Volksgemein Verwirklichung er immer noch glaube. Die Saarvertreter in Genf S Genf, 6. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die ſaarländiſche Delegation iſt heute nacht hier eingetroffen und wird ſich an den Verhandlungen beteiligen, die über die Zu⸗ ſammenſetzung der neuen ſaarländiſchen Regierung hier ge⸗ pflogen werden ſollen. Eine neutrale, wahrſcheinlich ſkandi⸗ naviſche Perſönlichkeit wird aller Vorausſicht nach zum Präſi⸗ denten der Regierung ernannt werden. Von franzöſiſcher Seite machte ſich ein beſonderer Widerſtand gegen eine ſolche Regelung nicht geltend. Auch die bedrängte Wirt⸗ ſchaftslage des Saargebietes, das durch die Franken⸗ hauſſe ſtark in Mitleidenſchaft gezogen iſt, wird hier zur Sprache gelangen. In der Angelegenheit der Zurückzie⸗ hung der franzöſiſchen Truppen aus dem Saar⸗ gebiet iſt die juriſtiſche Poſition ſo ſtark, daß man auf einen Widerſtand Frankreichs kaum mehr ſtoßen dürfte. Im Hinter⸗ grunde zeichnen ſich die Umriſſe von Verhandlungen über den Rückkaufder Gruben ab. Wie man hört, liegt ein Plan vor, auf Grund deſſen eine Rückkaufoperation in der nächſten Zeit verſucht werden ſoll. Die geheime Ratsſitzung, die bis kurz vor 12 Uhr dauerte, beſchäftigte ſich nicht mit der Frage der Neuwahl der kommenden Präſidenten der beiden Inveſti⸗ gationsausſchüſſe. Wahrſcheinlich wartet man erſt auf die Be⸗ ſchlüſſe der Pariſer Botſchafterkonferenz. bevor hier weitere Schritte in der Behandlung der Inpiſtigationsfrage gemacht 855 Die öfſentliche Sitzung des Nates begann Punkt 12 Uhr und als erſter Punkt wurde, wie dies meiſt der Fall zu ſein pflegt, eine Angelegenheit ſekundärer Na⸗ tur zu Beratung geſtellt. Es handelt ſich diesmal um die Ent⸗ gegennahme des Berichts der Geſundheitskommiſſion. Gerücht⸗ weiſe verlautet, daß die geſtrige Unterredung zwiſchen Chamberlain und Streſemann den Eindruck hervor⸗ rief, daß zwiſchen Frankreich und England ein enges Einver⸗ ſtändnis herrſcht. Man glaubt daraus auf gewiſſe Schwierig⸗ keiten in den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen, die morgen im eigentlichen Sinne des Wortes beginnen, ſchließen zu kön⸗ nen. Die in den Couloirgeſprächen zirkulierenden Gerüchte über das Ergebnis der geſtrigen Konferenzen lauten nicht gerade zuverſichtlich. Dagegen läßt ſich bemerken, daß es ſich ſchaft, an deren doch erſt um den Aufmarſch der Vergleichsparteien handelt und die Beſchlüſſe der Botſchafterkonfexenz maßgebend für die wei⸗ tere Geſtaltung der Lage ſein werden. Der deutſche Wahlſieg in Noroͤſchleswig Das Ergebnis der in ganz Dänemark ſtattgefundenen Wahl zum Foltething kann für die Deutſchen in Nordſchleswig als ganz außerordentlich erfreulich bezeichnet werden, da dieſe einen Stimmenzuwachs von 40 Prozent zu ver⸗ zeichnen haben. Die Stimmenzahl von 7740 iſt auf 10 478 ge⸗ ſtiegen. In ganz Nordſchleswig iſt die Stimmung unter der deutſchen Bevölkerung über dieſen Wahlſieg eine ſehr gehobene zumal durch den günſtigen Ausfall der Wahl der bewährte Führer des Deutſchtums in Nordſchleswig, Paſtor Schmidt⸗ Wodda, wieder in das Folkething einzieht. Der von dä⸗ niſcher Seite prohezeite Abfall der Deutſchen Nordſchleswigs und ein Uebergang deutſcher Wähler zur Selbſtverwaltungs⸗ partei iſt durchaus nicht erfolgt. Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht Das erſte Kulturgeſetz des Reichstags Von Hofrat Bickes⸗Stuttgart, M. d. R. Mit der Verabſchiedung des Geſetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund⸗ und Sechmutzſchriften in der Freitagsſitzung des Reichstags hat ein Kampf ſein Ende gefunden, der in den letzten Tagen immer mehr das ſachliche Gebiet verlaſſen hatte und zu einer politiſche n Macht⸗ frage geworden war. Dieſe Wendung iſt umſo auffallender, als die Vorlage des Geſetzentwurfes durch einſtimmigen Be⸗ ſchluß des Reichstags ſeinerzeit von der Regierung gefordert worden war. Alle Parteien waren ſich alſo darüber einig, daß geſetzgeberiſche Maßnahmen notwendig ſind, um der Flut von Schund⸗ und Schmutzſchriften, die ſich über die deutſche Jugend ergoß, einen wirkſamen Damm entgegenzuſtellen. Man dachte dabei in erſter Linie und faſt ausſchließlich an die in unzäh⸗ ligen Fortſetzungen erſcheinenden minderwertige und oft recht üble Erzeugniſſe ſkrupeloſer Verleger, deren Zahl von ſach⸗ verſtändiger Seite auf rund zwei Milliarden(1) Schriftchen im Jahre geſchätzt worden ſind. Ob dieſe ungeheure Zahl tat⸗ ſächlich zutrifft, iſt an ſich nebenſächlich. Darüber, daß es ſich um Schund⸗ und Schmutzheftchen handelt, deren Verbreitung einen beängſtigenden Umfang angenommen hat und deren Wirkung eine geradezu verheerende iſt, hat auf keiner Seite ein Zweifel geherrſcht. Ob freilich der Entwurf geeignet ſein kounte, Partelen, deren Weltanſchauungen doch recht erheblich auseinandergehen, unter einen Hut zu bringen, iſt eine Frage für ſich. Eine reine Freude an der Vorlage, ſo wie ſie dem Reichstag zugegangen war, hatte eigentlich keine Partei. Wer die Vorlage mit den Beſchlüſſen des Bildungsausſchuſſes ver⸗ gleicht, wird finden, daß in allen weſentlichen Punkten die Regierungsvorlage eine recht gründliche Umgeſtaltung er⸗ ſahren hat. Aber immerhin war doch ſchon bei den Beratungen im Ausſchuß bei ſämtlichen bürgerlichen Parteien, nicht zuletzt bei der Demokratiſchen, der ernſte Willen vorhanden, das Geſetz zuſtande zu bringen. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß ſowohl von demokratiſcher wie auch von volks⸗ parteilicher Seite ſchwere Bedenken gegen einzelne Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes in der Geſtalt, in der es den Aus⸗ ſchuß verlaſſen hatte, laut geworden ſind. Die von der Regierung vorgeſchlagenen und auch vom Ausſchuß beſchloſ⸗ ſenen Landesprüfſtellen, deren Entſcheidung rechtsver⸗ bindlich für das ganze Reich ſein ſollten, bargen doch Ge⸗ fahren in ſich, deren Tragweite oft viel zu gering eingeſchätzt worden iſt. Man denke nur an eine Prüfſtelle in München auf der einen und in Dresden oder Hamburg auf der andern Seite! Welche Möglichkeiten würden ſich doch hier bieten, wenn wir auf der linken Seite hören, daß in ihren Augen vaterländiſche Jugendſchriften Schund ſeien und wenn wir er⸗ leben konnten, daß bei einer von den Sozialdemokraten in München veranſtalteten Ausſtellung von Schund und Schmutz⸗ heften unter dieſen ſich auch der katholiſche Katechismus() be⸗ fand. Bei dem Fehler einer klaren Deſinition des Begriffs von Schund— und darin liegt einer der Gründfehler des ganzen Geſetzes— wäre einſeitig zuſammengeſetzten Spruch⸗ ſtellen die Möglichkeit gegeben, nach Millkür und Launen ihre Entſcheidung zu treffen, die dann, was immer wiederholt wer⸗ den muß„znicht nur für das betreffende Land, ſondern für das ganze Reich rechtskräftig wären. Dieſe Gefahren ſind aber bei Reichsprüfſtellen kaum vorhanden. Wenn in den Ländern auch künftighin mit einſeitigen Regierungskvalitionen zu rechnen ſein wird, ſo wird man doch ohne übergroßen Optimis⸗ mus ſagen dürfen, daß alle möglichen Koalitionen im Reich immer gezwungen ſein werden, ſich von jeder Einſeitigkeit frei und eine mittlere Linie einzuhalten. Erfreulicherweiſe iſt es vor allem den Bemühungen der Deutſchen Volkspartei gelungen, auch die andern hürgerlichen Parteien zu ihrer Auffaſſung zu bekehren und ſie noch in letzter Stunde für einen Kompromißantr.g zu gewinnen. Die neuen Beſtimmungen unterſcheiden ſich von dem Antrag der Demokraten, die eine einzige Reichs⸗ prüfſtelle geſordert hatten, dadurch, daß die Reichsregierung nunmehr in der Lage iſt, nach Bedarf mehrere Stellen zu errichten. In welchem Umfange ſie von dieſer Ermäch⸗ tigung Gebrauch machen wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen, da ſich die Regierung darüber ſelbſt noch nicht im klaren iſt. Hätte der Reichstag ſich dem Wunſche nach Läu⸗ derprüſſtellen angeſchloſſen, dann wären hierfür die Städte Berlin, Hamburg, Leipzig oder Dresden, München, Stuttgart und Karlsruhe in Betracht gekommen, freilich etwas reich⸗ lich viel. Ich habe im Laufe der Verhandlungen wiederholt die Anregung gegeben, die Prüfſtellen nach den drei großen Bücherzentren Berlin, Leipzig und Stuttgart zu legen, ſtieß aber dabei, wie vorauszuſehen war, bei der Bayeriſchen Volks⸗ vartei auf den größten Widerſtand, die unter allen Umſtänden München berückſichtigt wiſſen will. Wie die Dinge nun ein⸗ mal liegen, wird man auch mit München zu rechnen haben. Nicht minder wichtig iſt die Umgeſtaltung des§ 3, di gleichfalls einer volksparteilichen Anregung—5—— iſ Dieſer§ 3 hat nunmehr folgende Faſſung: „Die Prüfſtelle ſetzt ſich aus einem beamteten Börſiten⸗ den und acht Sachverſtändigen zuſammen. Von den Sabber⸗ ſtändigen ſind je zwei zu entnehmen den Kreiſen 1. der Kunſt und Literatur, 2. des Buch⸗ und Kunſthandels, 3. der Jugend⸗ wohlfahrt und der Jugendorganiſationen, 4. der Lehrerſchaft und der Volksbildungsorganiſationen. Der Reichsminiſter des Innern ernennt auf Grund von Vorſchlägen der beteilig⸗ ten Verbände von ſeder dieſer Gruppen auf drei Jahre eine Anzahl Sachverſtändiger unter Berückſichtigung der Vertreter der Körperſchaften des öffentlichen Rechts nach Artikel 137 der Reichsverfaſſung. Die Heranziehung im Einzelfall erfolgt nach einem beſtimmten Plan durch den Borſitzenden. Nur bei Uebereinſtimmung von wenigſtens ſechs Mitgliedern der Prüfſtelle iſt eine Schrift in die Liſte aufzunehmen.“ Das weſentliche in dieſer neuen Formulierung des Ge⸗ ſetzes iſt die Notwendigkeit der qualifizierten Mehrhe it bei der Entſcheidung der Prüfſtelle. Eine Mehr⸗ heit von 6 Mitgliedern der Prüfungsſtelle bedentet bie Ju⸗ ſtimmung mindeſtens eines Vertreters der unter 1 und 2 aufgeführten Gruppen. Damit ſind Garantien geſchaffen, die geeignet ſind, alle die Bedenken, die heute noch gegen das 16 2. Seite. Nr. 505„Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe7 86 Montag, den G. Dezember 402, Geſetz art werd n, zu zerſtreuen. ine weitere Aenderun— werklitet Aa an Geled nicheenchr kie Heſondere Auslandsdeutſchtum-Tagung Der Volksentſcheid in Heſſen iſt darin zu erblicken, daß im Geſetz nicht mehr die„beſondere“ Berückſichtigung der Vertreter der Körperſchaften des öffent⸗ —— 5* 95 der deutſchen Landsmannſchaften Ablehnung mit 17 000 Stimmen Mehrheit er Ausſchußantrag gewollt hatte, gefordert wird. Die Be⸗ in Berlin hatte die Führer der landsmannſchaftlichen Ver⸗ id 1 f ritte ſeitigung der Bevorzugung der Geiſtlichen, deren Be⸗ bände und Vereine zu Vorträgen über auslandsdeutſche Fra⸗ 9 8 9 05—— *5 9 gen nach dem Feſtſaale des preußiſchen Landtages eingeladen. Lande ruhig. Für Auflöſung des Landtages ſtimmten* xade aus Areiſen e nge e at Als erſter Redner ergriff Miniſter a. D. Dr. Bölitz das Wortſ875 516 Wahlberechtigten mit Ja: 202 657, mit Nein,—* 0 Privi-egium odiosum entſchieden Stellung wör⸗ zu dem Thema„Das Auslandsdeutſchtum in Europa“. Dr. gegen die, Auflöfung, 210 453. Die Wahlbeteiligung het den. Aber alle Verſuche, das Zentrum und gewiſſe Kreiſe] Bblitz führte aus, daß das deutſche Volk erſt den Krieg verlie⸗* 1916 833 ſich dah fro der Deutſchnationalen davon zu überzeugen, daß es ſich hierren mußte, um ein Volkstum zu gewinnen. Heute habe ſich die*— 3* Wfftoſlng ſ um ein Danaergeſchenk handle, mißlang, da dieſe Parteien, Erkenntnis, daß die hundert Milllonen dies⸗ und jenſeits des begehren zn Sie zader Weimen zu denen auch die Bayeriſche Volkspartei trat, erklärten, eine[Ozeans auf Gedeih und Verderb zuſammengehörten, Bahn ge⸗ Pärteien micht gerade überwälligend— baben nur i 8. 5 Aenderung dieſer im Ausſchuß feſtgelegten Beſtimmung nichtbrochen. Innerhalb Europas hätten wir zunächſt das Grenz⸗ Prozent—3 überhaupt abgegebenen Stimmen ſich vei 10 ee en Lee Bebenken f 5 2 landsdeutſchtum zu betrachten. Das ſei geſchaffen worden in einigen können. Gegenüber einer ſo ſtarken Oppoſition, 10 öf kutabel. Immierhin iſt die Beſtimmung 9960 recht— Verſailles. Müſſen wir nicht lernen, großdeutſch zu denken, ſſie ſich in den 202 000„Ja“⸗Stimmen ausdrückt, wird die 90 de wenn wir wiſſen, daß 676 Millionen Deutſche in Oeſterreich herige Vergewaltigungspolitik der Weimarer nicht in. und 3½ Millionen Deutſche in der Tſchechoſlowakei leben? Die bisherigen Form fortgeſetzt werden können. Sollten 115 deutſchen Minderheiten in Oſteuropa leiden heute ſo unſäglich, mehr doch noch Reſormen erfolgen, vor allem in der Flu ha weil dieſes urſprünglich deutſche Kulturgébiet im Mittelalter, 2 zuſtande gekommenes Kompromiß im letzten Augenblick zu ſächlicher Art und durfte nicht den Anlaß bieten, ein mühſam gefährden. politik, hätte die Bewegung für die Volksabſtimmung ei l i 9 3 Pei on r9 479 23667 F wo die Blicke der Kaiſer nur gegen Rom gelenkt waren, nicht anerkennenswerten Erſolg davongetragen. e in das u, das dann auch ee. wurden. de erfreulicherweiſe die Zuſtimmung ſämtlicher bürgerlichen Par⸗ aul Rohrbach hatte ſich, die Darlegungen des erſten 3 344 0 ieien, auch eines großen Teils der Demokraten fand. So Redners ergänzend, das as Deutſchtum ü 9 1 Babiſche Politik 9 kam eine Mehrheit von 250 gegen 158 zu Stande und durch[ See und in den alten deutſchen Kolonien“ ge⸗ 8 ſie das erſte Kulturgeſetz in dieſem Reichsta'g. wählt. Er nahm Gelegenheit, die von Dr. Bölitz errechnete 0 S 75 93 zu— Perſonalveränderungen 1 gebnis illionen) a rittig, ja ſogar als falſch zu be⸗ 2 zeichnen inſofern, da man ein deutſches Volkstum nur anneh⸗ in der Inneren Verwaltung d 9 Eine Denkſchriſt des Eiſenbahner⸗Verbandes 1110 In einer der Reichsregierung und an den geſetzgebenden Der Landeskommiſſär in Konſtanz Friedrich Föhren, 8 men könne in den Fällen, wo die Merkmale des Volkstums— bach iſt zum Miniſterialdirektor im⸗Miniſterium des Iune Fir der deutſchen Sprache als Mutterſprache— noch vorhanden ſeien. In dieſer Hinſicht könne man von den 18 Millionen Körperſchaften überreichten Denkſchrift des Einheitsverbandes ———————— 3 t, d d trigen Tag ſiel.] bat. Wir ſind überzeugt, daß bereits die prominenteſten Be⸗[ Dis beiden Schweſtern unterſchieden ſich darin faſt zu wiurh r unk andeblich, Daß hatet 0 nichte werber um die Nachfokgeſchaft Lerts auf den Plan getreken] Roſe Lin d tat ihren Treueausbrüchen im zweiten Akt Aenſe 9 mit der Vergangenheit, dafür umſo mehr mit der Zukunft zu] ſind. Man wird dieſem ſoliden Opernfayellmeitter keinengrößere ſtimmliche Zurückhaltung ſehr gut, und uſl⸗ ſich dadurch nichts. handelt. Die den Hauptrollen würden dafür ſchon ſorgen. der Eiſenbahner Deutſchlands wird eine Aenderung der Reichsbahngeſetze gefordert und eine dem deutſchen Beamten⸗ und Arbeitsrecht ähnliche geſetzliche Regelung anſtelle der jetzt für das Perſonal geltenden Beſtimmungen verlangt und aus⸗ 0 daß das Reichsbahnperſonal infolge der Umgeſtaltung er Reichsbahn keine ſchlechtere rechtliche Stellung einnehmen Rürfe als alle übrigen Arbeitnehmer, Deulſch⸗italieniſche Verſtändigung über Südtirol Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In Rom wird heute oder morgen der Vertrag unterzeichnet, der den langen Streit über die Behandlung der reichsdeutſchen Hrundſtücke in Südtirol beendet. Bekanntlich hat die ita⸗ lieniſche Regierung den Standpunkt vertreten, daß ſie auf Grund des Verſailler Vertrages 3 Liquidierung des Eigen⸗ tums berechtigt ſei. Dem iſt von deutſcher Seite widerſprochen worden. Eine große Anzahl der Geſchädigten hat ſich dann an das gemiſchte Schiedsgericht gewandt. Durch den Vorſitzenden bieſes Gerichts iſt dann mit Rückſicht darauf, daß die Urteils⸗ fällung vermutlich erſt in mehreren Jahren erfolgen könnte, ein Vergleich angeregt worden. Das Abkommen, das jetzt der italieniſchen Regierung auf der einen und dem eutſchen Geſandten auf der anderen Seite vereinbart worden iſt, erfolgt auf der Baſis, daß die italieniſche Regierung der Gemeinſchaft der Geſchädigten 50 Millionen Papier⸗ Iire auszahlt, wofür die Grundſtücke in das Eigentum Italiens übergehen. Die Verteilung dieſer Summe auf die Geſchädigten geht nach einem beſtimmten Schlüſſel vor ſich. Die Entſchädigungsſumme iſt errechnet worden zum größten Teil auf Grund von Selbſteinſchätzungen. Durch den Vertrag dürften die ehemaligen Beſitzer der Grundſtücke durchſchnittlich bis zu 85 Prozent entſchädigt werden. Der Vertrag umfaßt 91 Grundſtücke, während 10, wie es heißt, durch per⸗ ſönliches Eingreifen Muſſolinis freigegeben wurden. Es han⸗ belt ſich um Beſitzungen hervorragender Leute, die des Malers Putz, des Direktors des Deutſchen Muſeums von Miller, um eine Defreager⸗Villa uſw. Dem Vertrag ſind Erklärungen Der italieniſchen und deutſchen Regierung beigegeben, wonach „Stalien ſich bereit erklärt, die beſchlagnahmten Möbel frei⸗ delsvertrag vom vorigen Jahre unterzeichnet worden, bei dem es ſich um Dinge von ſekundärer Bedeutung handelt. Theodor Wolff aus der Demokratiſchen Partei ausge⸗ Kreten. Wie gemeldet wird, hat der Cheſredakteur des„Ber⸗ liner Tageblattes“ dem Vorſitzenden der Deutſchen Demokra⸗ tiſchen Partei, Koch in einem Schreiben ſeinen Austritt aus — Partel mitgeteilt und dieſen mit dem Verhalten der Partei gegenüber dem Schmutz⸗ und Schundgeſetz be⸗ gründet. An der politiſchen Einſtellung ſeines Blattes ändere Nalionaliheater Mannheim Neu einſtudiert:„Cos! fan tutte“ — Angeblich geſchah dieſe Neueinſtudierung auch wegen des iun haben, wird uns noch beſchäftigen. Wenn man ſchon den Ehrgeiz beſitzt, Gedenktage im Spielplan zu berückſichtigen, Sann ſollte man auch Ernſt damit machen. Am 3. dieſes Monats war der 50. Todestag von Hermann Goetz. In unſerer Beilage„Mannheimer Muſikzeitung“(in Nr. 562) wurde dieſes Tages gedacht und daben von der Mannhei⸗ mer Angelegenheit geſprochen, um die es ſich bei Goetz Uraufführung ſeiner„Zähmung der iderſpenſtigen“ war in Mannheim, die Urauf⸗ führung ſeiner zweiten Oper„Francesca da Rimini. war ebenfalls in Mannheim. Schließt das keine Verpflichtun⸗ gen ein? Ja, wenn noch einer ſolcher Aufführungen Schwie⸗ Tigkeiten beſonderer Art entgegenſtänden! Aber im Gegenteil, die Aufführung der„Zähmung der Widerſpenſtigen“ wäre ohne Frage ein voller Erfolg; Roſe Pauly und— a er ſelbſt iſt koſtbarſtes Erbgut unſexer Opernbühne, und es paßt herzlich ſchlecht zu dem Gerede vom Kulturtheater, wenn man Kin 100 über die dringendſten Verpflichtungen nwegſetztl Die Aufführung von„Cost kan tutte“ galt nämlich nicht ſeht dem Werk als vielmehr ſeinem geſtrigen muſikaliſchen eiter Erich Orthmann. In Düſſeldorf zählte er es zu ſeinen drößten Erfolgen, und er muß in Mannbeim dieſe Düſſeldorfer Erfolge ähnlich wie das gemeinſchaftliche Düſſel⸗ Hdorſer„Martha“⸗Gaſtſpiel vorführen, aus Gründen. die leicht zu erraten ſind. Was aber kommt dann, wenn wir die Düſſel⸗ dorfer Erfolge alle gehört haben? Wir müſſen das aus⸗ ſprechen, weil es ſich dabei um die wichtige Frage des künfti⸗ gen Mannheimer Generalmuſikdirektors handelt. Herr Orth⸗ mann iſt ein außerordentlich tüchtiger, ſolider Theaterkapell⸗ meiſter, dem ſeine Vierviertel heilig ſind, und auf den man ſich bombenfeſt verlaſſen kann. Deshalb iſt es zu bedauern, daß er burch die diktatoriſchen Ziele einer eigenſinnigen Per⸗ ſonalpolitik auf eine gefährliche Ebene gelockt wird. Für einen erſten Kapellmeiſter war der geſtrige Abend eine ſaubere muſikaliſche Leiſtung. Die Tempi etwas breit, das Ganze ohne den Buffocharakter des Werks, aber, wie geſagt, korrekt, ſicher, gewiſſenhaft. Man darf eben nicht an einen Bruno Walter denken, aber man muß es— um einen Maß⸗ Deutſch⸗Amerikanern allerhöchſtens nur noch zwei Millionen als wirklich deutſche bezeichnen. In 50 Jahren werde den anderen, falls nichts dagegen unternommen werde, die deutſche Sprache eine Fremoͤſprache ſein. In Südamerika, aber vor allem in Braſilien, ſei es wirklich lohnend. den 700 000 Deutſchen, beſonders in kultuxeller Hinſicht. beisuſteſſen. Im Gegenſatz dazu ſtänden die 10000 Deutſchen in Südafrika und die 100 000 in Auſtralien nach Rohrbachs Meinung ohne weiteres auf verlorenem Poſten. In den ebemaligen deulſchen Kolonien ſei das Deutſchtum überhaupt auf eine gänzlich ent⸗ ſcheidungsloſe Rolle zurückgegangen. Man müſſe, wo auch immer in der Welt, das deutſche Volkstum kulturell ernouern und ſtützen.— Prof. Buſſe⸗Newyork, ein bekannter Dentſch⸗ Amerikaner, wandte ſich gegen die Ausführungen Dr. Rohr⸗ bachs, deſſen Peſſimismus er nicht teilen könne. Bayerns Miniſterpräſiöent ſüber Innen⸗ und Außenpotitik Am Sonntag hielt in München auf der Landesverſamm⸗ lung der Bayeriſchen Volkspartei Miniſterpräſident Dr. Held eine Rede über politiſche Fragen. Er betonte, daſt unter den Einwirkungen des Verſailler Vertrages CEuropa nie zur Befriedung kommen könne. Schon nach dem Ab⸗ ſchluß des Dawesplans hätte die Beſatzung verſchwinden müſſen. Wenn dann ſpäter Locarno und der Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund kam, dann müſſe man ſragen, ob an⸗ geſichts der gewaltigen Opfer Deutſchlands die Beſetzung auch nur einen einzigen Tag noch hätte aufrecht erhalten werden dürſen. Eine Befriedung könne es nur geben bei voller Freiheit der Völker und Anerkennung deſſen, was man der Ehre eines Volkes ſchuldig iſt. Hierher gehöre auch die Frage der Minderheiten und der Kolonien. Für die Militärkontrolle ſei ſede Berechtigung weggefallen. Zur wirtſchaſtlichen Frage erklärte der Miniſterpräſident, es ſeien Kräfte am Werke, die Wirtſchaſt völlig zu internattonaliſieren. Die Staatsmänner ſollten dieſ Entwicklung nicht fördern, ſondern eher hemmen. Es werde Sache der deutſchen Polltik ſein, die intereſſierten möglichſt weit ſür eine Reviſion des Dawesplanes zu gewinnen. Hinſichtlich der inneren Politik betonte Dr. Held die Notwendigkeit, daß die Reichsregierung wieder einen feſten ugeben und Geld und Geldeswert im Umfange von 80 rozentzuerſetzen. Boden gewinne. Er bedauere heute noch, daß im letzten Hahre doch wurde ihin geantwortet die Kaxabinieris hättem gel Gleichzeitig iſt in Rom auch ein Zuſatzprotokoll zum Han⸗ die Deutſchnationalen aus der Reichsregierung ausgeſchleden höheren Beſehl gehandelt. Das Blatt richtet im Zuſam ſeien. Mit einem Linksblock werde man in Deutſchland auf längere Dauer nicht regieren können, das werde auch dem Zeutrum nicht möglich ſein. Alle Kämpfe gingen letzten Endes um den Staat. Wir hätten eine Reihe von Organiſationen, die glaubten, Staat ſpielen zu dürfen im Staat. Die Reichsre⸗ gierung ſei beruſen, ſolche Neigungen zu verhindern. Er denke dabei nicht zuletzt an das Reichsbanner und an die Be⸗ ſtrebungen unſer Militär zu politiſieren. Ueber das Verhältnis zwiſchen Bayeriſcher Volkspartei und dem Zen⸗ trum bemerkt Dr. Held, eine Einjgung in irgend einer Form ſei notwendig, die Vorausſetzung ſei aber, daß das Zen⸗ trum wieder ganz feſt auf föderaliſtiſchem Boden ſtehe. ernannt worden. Zum Landeskommiſſär in Konſtans Wu b0 der Landrat in Konſtanz Dr. Martin Hartmann ernatch Landrat Schaible iſt von Emmendingen nach Konſtand Landrat verſetzt worden. 6 Ueber die Perſonalien Föhrenbachs wurde bereitz 9˙ richtet: Der neue Landeskommiſſär in Konſtanz, Geh. Rai Rat Dr. Martin Hartmann iſt 1870 in Laden i00 geboren. 1892 wurde er Rechtspraktikant, 1895 Reſerengg Von 1901 an war er als Amtmann an verſchiedenen badiſchy Bezixksämtern tätig. 1006 wurde er Oberamtmann Amtsvorſtand in Triberg, 1012 in Weinkeim, 1020 in Eil gen. Seit 1924 war er Landrat in Konſtanz. Irländer und Kommuniſien N § London, Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.)* ixiſche Rebellenführer de Valera iſt für zwei Tage Dublin nach London gekommen, um hier mit engliſchen 7 muniſten Verhandlungen zu führen. de Valera ſtieg u einem angenommenen Namen in einem kleinen Hotel ab, i1 ſchon eine halbe Stunde ſpäter erſchien bei ihm ein Geheig, poliziſt, der von da an jeden Schritt des gefürchteten Freihſ überwachte. de Valera iſt geſtern wieder nach Ir abgereiſt. Moskau oͤroht! U Die fünf Oppoſitionellen der deutſchen kommuniſtihe Partei, Maslow, Ruth Fiſcher, Urbahn, Sch.m und Schwann ſind in einem Telegramm des Mosen Präſidiums der erweiterten Exekutive in ultimativer Raid aufgefordert worden, innerhalb 24 Stunden von Deutſchla nach Moskau zu reiſen, um ſich dort vor der Erekutiaach verantworten. Wären ſie nicht rechtzeitig zur Stelle, wi man ohne ſie verhandeln und beſchließen. Italieniſch⸗ſerbiſcher Zwiſchenfall 22 1 — Belgrad, 6. Dez. Einer Meldung der polstte folge ereignete ſich in Zara ein Zwiſchenfall. Ein ſerbi Kurier würde von italieniſcher Karabinieri einer Leibe hen tation unterzogen. Sämtliche Schriſtſtücke des Kuriers wu 10% beſchlagnahmt. Der jugoſlawiſche Konſul in Zara, Peei witſch, legte bei der dortigen Behörde ſchärfſten Proteſt alf BBVBBGVGVVVV ¶—— hang damit ſcharfe Angrifſe gegen Italien. Rückkehr Dr. Luthers aus Südamerika nie⸗ —Rio de Janeiro, 5. Dez. Dr. Luther hat ſeine Stuſen reiſe durch Südamerika nunmehr beendet. Er trat geſten in ſpäter Abendſtunde die Rückreiſe nach Deutſchland au⸗ Ehren Dr. Luthers gab die braſilianiſche Regierung er⸗ Bankett, an dem ſämtliche offiziellen und diplomatiſchen, hel treter ſowie hervorragende Vertreter von Induſtrie, Hgmen. Wiſſenſchaft, Preſſe und der deutſchen Kolonie teilnab 9e Der Miniſter des Aeußeren Mangabeira hielt die grüßungsanſprache R2 ſtab zu haben— tun, wenn plötzlich aus dem korrekten Herrn Kapellmeiſter mit Gewalt ein üherragender Generalmu E⸗ direktor werden ſoll. Dazu fehlt der Orthmann ſchen Art das Infpirierende, es fehlt gerade das, was dem Poſten des Mannheimer Generalmuſikdirektors ſeine Trahition verlieden Gefallen tun, und vor allem auch unſexem Ortheſter nicht, wenn man einfach diktatoriſch über ſolche wichtigen Dinge entſcheidet. Intereſſant war an der geſtrigen Aufführung vor allem die Inſzenierung von Dr. Richard Hein. Verdis„Otello hatte diefen Regiſſeur ls echten Diener am Werke erkennen laſſen; auch geſtern hinterließ ſeine Arbeit einen denkbar günſtigen Eindruck. Seine Abſicht war, das Schweben zwi⸗ ſchen Scherz und Ernſt, zwiſchen Wirklichkeit und Schein ſinn⸗ fällig zu machen, und der Erfolg zeigte, daß er dieſe Abſicht in die Tat fruchtbar umzuſetzen wußte. Mit großem Gewinn hat er ſich den betreffenden Abſchnitt des Lert ſchen Buches „Mozart auf dem Theater“ zu eigen gemacht, das er in ſeinen Ausführungen in den„Dramaturgiſchen Blättern“ rulig hätte nennen dürſen. In einem Pavillon läßt er das köſtliche Werk ſpielen, w⸗bei nur das Bühnenbild ſelbſt mit ſeiner ſtiliſtiſchen Undefinierbarkeit(Barock oder Rokoko?) nicht ganz befriedt⸗ gen wollte. Die Belebung der Szene, die Erfüllung des gan⸗ zen Raumes mit Bewegungen und Spiel gelang dem außer⸗ ordentlich zielbewußten und begabten Regiſſeur ebenſo wie die Symmetrie in der Gruppierung der Perſonen. Einfälle wie das Ziehen des Vorhangs, die auf den Buffocharakter des Werkes kindeuten. unterſtützten die Realiſierung der Abſichten ſehr wirkſam. Wie er mit einſachſten Mitteln die Schaffung der Atmoſphäre einer neapolitaniſchen Sommernacht erreicht, ließ den Beherrſcher des ſzeniſchen Ausdrucks erkennen, von dem man ſich Schönſtes verſprechen darf. Unſerer Oper fehlt das eigentliche Mozartenſemble. und der Dirigent konnte trotz ſpürbarer Bemühung und eifriger Vorbereitung kein ſolches zuſtandebringen. Der eigentliche Mozartſänger des geſtrigen Abends war Wilhelm Fenten, der den Alfonſo als eine vrächtige Vereinigung ſeiner übrigen Mozartſchen Meiſterpartien gab. Es iſt doch wohl nur ein ſchlechter Scherz, wenn man von gewiſſen Abſichten der Thea⸗ terleitung dieſem Künſtler gegenüber hört. Das Theater kann froh ſein, wenn es nicht vor der Notmendigkeit ſteht ſich einen ſolchen Alfonſo ſuchen zu müſſen! Chriſtian Könker iſt ebenfalls ein Sänger mit allererſten Qualitäten. Muſi⸗ kaliſch. ſicher und mit der ſtimmlichen Feinßeit, die ihn für den Mozartgeſang prädiſtiniert, den er eifrig pflegen ſollte. ——— —————PPP——PP————— Er und Helmuth Neugebauer gaben ein köſtliches 3 betrogener Betrüger, in der Komik nicht zu derb. Nur% ſichtlich der Bärte hätte der Regiſſeur den Weiſungen Degel nannten Buches ebenfalls folgen dürfen. Bei der dar imel ſchen Tyniſierung war Neugebauer gauz in ſeinem Eleng Geier bemüthte ſich ebenfalls mit Erfolg. über einige men kaliſche Treubrüche hinweg zu kommen. Die beiden 80 ſind außerordentlich ſchwer, umſo mehr muß das erjaune der beiden Sängerinnen anerkannt werden. 6J0 Keiler gab mit viel Laune die pfifſige Kammerkatze De l⸗ Nimmt man noch die ungezwungenen und doch“ w. die diſziplierten, kurzen Cßorauftritte kinzu, ſo hat weſentlichen Faktoren dieſes fleißigen Theaterabends gein, des deſſen Spieler und Vorbereiter den herzlichen Daue Publikums entgegennehmen konnten. Dr.“ Stammt das Menſchengeſchlecht aus Oſtoſlend, In Peking hatten das Geologiſche Inſtitut von Clingeler S Naturwiſſenſchaſtliche Geſel ſchaſt und das Röſrn, nſtitut im Oktoker 1926 Situng. Man legte einen Ment det reſtfund vor, der wahrſcheinlich aus dem jüngſten Tertiät, Braunkohlenzeit ſtammt. 9en Ichen Es handelt ſich um zwei Zähne eines erſten menſchlland Gebiſſes, die man drei ig Kitometer füdweſtlich eking ufe Der ſchwediſche Geologe Anderſſon, der in chineſiſchem ſchwe, ſteßit, fand ſie dort an dieſer Stelle in einer Höhle. 956 er an diſche Paläontologe Wiman wirkte als Sachverſtändtogeſten dieſen Ausgrabungen mit. Er zählte dieſe Zähne dem c prl, bis jetzt gefundenen Menſchenreſt zu, den er Homte der meyenins Pekinearis nannte. Schon im Jahre 1903 ha doreß deutſche Gelehrte Schloſſer einen Zahn unbekannten 95 Man aus China beſchrieben, dem er tertiäres Alter zuſchrienn e kannte ſeinen genauen Fundort deshalb nicht, weil er in c den Pekinger Drogenladen gekauft war. Jetzt hat ſich duan und Anderſſons herausgeſtellt, daß die Vermangn Schloſſers richtig waren. Durch dieſe untrüglichen Bach Oſt/ iſe bemieſen, daß bisher die äkteſten Menſchenſpuren füngeren aſien weiſen. Hier hat der Tertiärmenſch in der lklar, Braunkohlenzeit gelebt. Oo aber weſtliche Kulturen chungen in Oſtaſien ihre Wiege hat, das müſſen weitexe Unteinpeit 34 uns kehren. Daß auch der Meuſch der ſpäteren Ste berellz der Mongolei und in China gelebt hat, das beweſhunde die dortigen Funde. Rudolf 1020 — rittei anzen. n 901 d. hetril 500 * 1 10 * 10% 10 1 1 23R Zum 1 1 ſrohllnklage ſind in dieſem Falle allein 3 1 befant und der worden. Anfang des Jahres 1924 vergab die Ge⸗ ſind 5 gan e 9 9 ner Erückt war. Undar ü ck Montag, den 6. Dezember 1926 — 5. Seite. Nr585 Vor dem Großen Schöffengericht Frankenthal hat heute Pritittag der große Beſtechungsprozeß gegen den ſozial⸗ mokratiſchen früheren Berufsbürgermeiſter von Oppau, 3 Süß, begonnen. Mitangeklangt ſind der 50 Jahre e Borſtand der Gemeindeſchreiberei Oppau, Amtsrat Diet⸗ c S chmitt, der 45 Jahre alte in Trier geborene Ingenieur ärl Eſperſtedt, der frühere Inhaber der in Konkurs ſeratenen Inſtallationsfirma Bouquet u. Ehlers in Mann⸗ Fim, der 40 Jahre alte in München geborene, in Mannheim 5 ſchbnhaſte Jugenieur Hans Krauſſer, Mitinhaber einer ma für Heizungsanlagen in Ludwigshafen und der 43 öffore alte Baggereibeſitzer Fritz Willerſinn von Oppau. des Anklage lautet gegen den 51 Jahre alten Hauptangeklag⸗ Ka, Heinr. Süß auf fortgeſetzte paſſive Beſte chung in Tat⸗ Aübeit mit Amtsuntreue ſowie auf Betrug, gegen den halgeklagten Schmitt auf paſſive Beſtechung und Beihilfe zum laftrug, gegen die Angeklagten Eſperſtedt, Kraufer und kuillerſinn auf aktive Beſtechung. Süß beſindet ſich ſeit gutFebruar 1926 in Unterſuchungshaft, die übrigen Ang⸗-elag⸗ der ſind auf freiem Fuß. Die den Angeklagten zur Laſt ge⸗ zählet Verbrechen und Vergehen erſtrecken ſich mit Ausnahme 170? Falles auf die Jahre 1924/25; ſie wurden begangen zu Kam Zeit, in der der Wiederaufbau des durch die Exploſions⸗ bob, trophe im Herbſt 1921 zerſtörten Ortes Oppau zum intonen Teil beendet war. dariwie Anklage erſtreckt ſich auf fünf Fälle. Der erſte, der ieſe Eſperſtedt, iſt der ſchwerſte. Nach der Aufſtellung rund 50 090 Goldmark Schmiergelder Oppau die Inſtallationsarbeiten und die ſanitären Nach für das Schulhaus und das in ihm angelegte Volks⸗ Prach Fre inzwiſchen in Konkurs geratene Firma Bouquet änger in Mannlkeim, die für die Arbeiten in Oppau ein Ed in Ludwigshaſen einrichtete. Der Jnhaber dieſer m ſtimper Angeklagte Eſperſtedt, reichte einen Koſten⸗ dierich dag in Höhe von 79 000.4 ein. Obwohl eine andere Geiſttlein niedrigeres Angebot abgegeben hatte, erſielt er gur Wacchlag nachdem er nachträglich 15 v. H. Rabatt ge⸗ auz batte. Die andere Firna war dadurch aus dem weitern undbewerb ausgeſchaltet. Die Anklage führt das darauf könlck. daß Bürgermeiſter Süß ſofort von den Angeklagten bin erſtedt ein„Darlehen“ von 10000 Goldnark erfalten als' die nach der Anklage das erſte Schmiergeld darſtellen. nichom Laufe des Jahres 11 erteilte der Angeklagte Süß die eigener Machtvollkommenheit, ohne die Genehmigung des des teinderates eingeholt zu haben, weitere Aufträge an die Nngeklagten Eſperſtedt in einer Geſamthöhe von rund bürfem Golömarkz am 26. Juli 1924 einen Auftrag für daß wiekleidungen und Bodenbelage und am 15. Dezember dreißienen ſolchen für Iſolierung und Verbreiterung der Ab⸗ ätteyhre im Schulhaus und Volksbad. Wie die Anklage auf⸗ nus ſhat Süß ſich dafür ehm zwiſ 10 Prozent Schmiergelder wolle! laſſen. Um mit dieſen weiteren Beſtechungsſummen die indekaſſe belaſten zu können und die Abrechnuna buch⸗ zu regeln, ſollen zwiſchen den Angeklagten Süß und edt wiederum ohne Wiſſen des Gemeinderates mehrere ingen getroffen worden ſein. Durch die Abmachung lan Mlen! 8 Juküst. 1921 wurde—immer nach der Anklage— Eſyer⸗ Symbeg ei U 4 d üheſiß ein Aufſchlag von 15 Proz. für Hilfskräfte ir Serechtin Aufſchlag, wie er nirgends üblich iſt. Ferner wird mit ar Angeklagie Eſperſtedt mit Einwilligun des An⸗ aber weif neiß weitere 8810 RM. für Zinſen. In einer das Mne aht achung vom 14. Nov. 1991 wurden non den beiden zum Siec. weitere Zuſchläge in Höhe von 8000 RM. verein⸗ ieg! dieſe Zuſchläge noch einmal ein Maurerzuſchlag 5 Darauf 3. ſodaß die Maurerzuſchläge insgeſamt allein warte an ausmachten. Im ganzen wurde nach der Anklage dahren uude dadurch um weitere 32000 RM. geſchädigt. vurtenf immen wurden von Süß dem Eſperſtedt ansge:ahlt, Vim Leß das Baubüro davon verſtändigt wurde. Der Ange⸗ 3 Erſitzsüß hat demnach, wie ihm die Anklage vorwirft, Eude He. ſich ſelbſt die Schmiergelder angewieſen. amen deſer Abmachungen, die nach der Aufſtellung der An⸗ etrat, freüur Verſchleierung der Durchſtechereien konſtruiert Wiesbaben' belief ſich die von dem Angeklagten Eſperſtedt 3 vorgelegte Schlußabrechnung auf rund 228 000 Ferzen kamlie Koſtenvoranſchläge im ganzen um rund ankte demgüberſchritten waren. Haubt. So irſchreitung wurde von dem Bezirksamt Franken⸗ Ende umchtsbehörde beanſtandet, das eine Bewilligung teinderat verlangte. Dieſe Bewilligung wurde chwiegermutaklage mit Hilſe des Mitangeklagten Amtsrates fufgenommes ein ſehr geſchicktes Täuſchunasmanöver er⸗ hir 30jähri⸗er Gameinderat lehnte zwar zunſchet in ſeiner eielten Dim 14. Mai 1925 die Bewilliaung mit:7 Stimmen n Feſter nzwten Sitzuna erhielt jedoe Süß bei der Wie⸗ — die Mehrbeit, nachdem er die Stimmen zweier ſo⸗ialdemokratiſcher Gemeinderäte, Tcher erſten Abſtimmung die Genehwioung verweigert A ſeiner Wirtſchaft„Zum goldenen Pflug“ gewonnen ach Aufdeckung des Schwindelmandrers i“ dſeſe Be⸗ vom Gemeinderat durch Aufhebung des Beſchluſſes gängig gemacht worden. dieſtzes t Mitongekleaten Amtsrat Schmttt trug ſeine Mit⸗ krehm bei dieſer Käuſchun⸗ des Gemeinder⸗tes eine An⸗ * ſendaen Beihilſe zum Betrug ein. weil Schmitt die ge⸗ die tal Liſte angefertigt und weil er verpflichtet geweſen wäre end e c die nötine Aufklärung zu geben. Damit atbs uddoge zum Falle Schmitt. der euferdem der darfbensw ondg keſchuldigt in. weil er in der geit vom Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Der große Oppauer Veſtechungsprozeß Angeklagten Süß erhalten haben ſoll, der deshalb auch wegen aktiver Beſtechung angeklagt iſt. Dieſe 9000 Mark ſtellen nach der Anklage einmal ein Schweigegeld und dann eine Belohnung für die Unterſtützung des Süß bei deſſen Verbrechen dar. Im Falle Kraußer wirft die An⸗ klage dem Bürgermeiſter Süß paſſive Beſtechung vor. Der Angeklagte Süß hat dem Angeklagten Kraußer, dem Inhaber einer Firma für Heizungsanlagen in Ludwigshafen, die Aus⸗ führung von Heizungsaulagen übertragen gegen Zahlung von 2 v. H. der Geſamtſumme an ihn, den Angeklagten Süß. Er hat ſich dadurch etwa 1000 Mark verſchafſt. Außerdem ſoll Süß von Kraußer weitere 3000 Mark Schmiergelder erhalten haben. Dafür verlangte Kraußer von Süß eine Zahlung von 7000 Mark für Valutaſchwankungen. Der Fall Willerſinn geht in das Jahr 1921 zurück. Die Gemeinde Oppau hatte gegen die Kiesbaggerei Willerſinn in Oppau Schadenerſatzforderungen erhoben, weil die Firma tiefer gebaggert hatte, als vereinbart war. Außerdem ver⸗ langte die Gemeinde von der Firma Willerſinn Entſchädigung für die Ueberkreuzung von einigen der Gemeinde Oppau ge⸗ R hörenden Feldwege durch die Feldeiſenbahnen der Firma Willerſinn. Um die Verhandlungen zu einem für die Firma günſtigen Abſchluß zu bringen, ſoll der Angeklagte Willerſinn durch einen Bekannten dem Angeklagten Süß Schmier⸗ gelder in Höhe von 10 000 Papiermark gleich rund 800 Goldmark angeboten haben. die Süß auch ſofort annahm. Willerſinn hat ſpäter dieſe Beſtechung ſelbſt zur Anzeige ge⸗ bracht, um die Durchſtechereien des Süß aufzudecken, den er als Mitglied des gegen die Mißwirtſchaft des Süß in Oppau gebildeten Ordnungsblockes aufs Schärfſte bekämpfte. Im letzten zur Verhandlung ſtehenden Fall, im Fall Beag (Badiſche Elektrizitäts AG. Mannheim) nimmt die Anklage nur einfache Beſtechung an. Der Auftrag war von einem Außenbeamten der Beag, namens Emil Graff, in Mann⸗ heim vermittelt worden, der Süß die Hälfte ſeiner Proviſion für Erteilung des Auſtrages verſprach und auch in Höhe von rund 3000 Mark auszahlte. Da hier nach der Anklage nur einfache Beſtechung vorliegt, iſt Emil Graff nicht ſtrafbar. Die Anklage vertritt der aus dem Separatiſtenmordpro⸗ zeß Irmſcher bekannte Staatsanwalt Jung⸗Frankenthal. Den Vorſitz führt Amtsgerichtsdirektor Kolb. Fünf Rechts⸗ anwälte aus Frankenthal, Ludwigshafen und Mann⸗ heim verteidigen die Angeklagten. Zu dem Prozeß ſind über 40 Zeugen und 4 Sachverſtändige geladen. Die Verhand⸗ lung wird daher mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Sportliche Runoſchau Ein Ski⸗Sonntag— ohne Mannheimer! Ausgelacht haben ſie uns wieder am Mannheimer Bahn⸗ hof, als wir bei ſtrömendem Regen mit den Skiern abreiſen wollten. Wir aber hatten am Samstag vormittag neben den fünfzig geſchäftlichen Telephongeſprächen eines dran gerückt, um zu hören, daß es auf dem Ruhſtein 20 cm guten Schnee hatte, der wenigſtens zum Ueben reichte. Der Sonntag aber war ein Wintertag mit all dem duftigen Kunſtwerk der weißen Flocken auf den Bäumen und zur Erde für den Skiläufer 30 em Pulverſchnee auf 20 cm Altſchnee bei g Grad Kälte. Jetzt wißt ihr kleingläubigen Mannheimer Skiläufer, daß es gar nicht mehr ſchöner hätte ſein können! Der Zweck dieſes Sonntagsberichtes aber ſoll einmal eine Lehre ſein: Der Skigott kennt nicht nur keine Stock⸗, ſondern auch keine Prinzirienreiterei: Alſo: Man kann auch vor Weih⸗ nachten Skilaufen! 5 Und zur Erleichterung dann eine erfreuliche Ergänzung des Kursbuches: Wir Mannheimer Skiläuſer haben ſeither mit Recht geklagt, daß wir das große Skigebiet zwiſchen Rußſtein und Schliffkopf am Samstag nachmittag nicht erreichen konn⸗ ten. Jetzt hat uns die Privatbahn Achern—Ottenhöfen am Samstag einen Skiläufer⸗Extrazug als Anſchluß an den be⸗ quemen.08 Uhr Schnellzug ab Mannheim(.05 ab Heidelherg) gegeben lund von Ottenhöſen fährt die Bequemen das Lohn⸗ auto für wenig Geld zur alten Straße). Vor allem iſt bei Vor⸗ ausbeſtellung von mindeſtens 15 Plätzen ſtets das Poſtauto von Achern direkt bis zur alten Straße oder bis Rulſtein zu haben. Der Ertrazug aber war an dieſem herrlichſten Winter⸗ tag non drei Mannheimern beſetzt ſonſt— von niemand! Alſo ihr Mannheimer, Ludwigshafener, Heidelberger, laſ't dieſe Er⸗ rungenſchaften eines eifrigen Bemühens unſerer Verkehrs⸗ vereine und anderen Stellen nicht wieder rückwärts gleiten, wie's ſo oft mit Skiläufern geht.— Auch die Gaſtwirte ver⸗ ſuchen euch die ſonntägliche Skifahrt mit Wochenend⸗Preis und einem beſondexen„Zunfteſſen“ möglich zu wachen. Laßt alfo kie kequemen Verlindungen in dieſes Skigerjet. in dem auch die Mannheimer Skihſitte liect, nicht wieder verloren geren, und wer's noch nicht miſſen ſollte. dem will ich's perreten: So⸗ Sr eine alnin? Abfahrt gibt's in dieſer Gegend auf der Schlifftof⸗Oſtſelte! 0 C Kanebacl Sp. u..⸗Verein Waldhof 1. Jugend— Mannheimer .C. 08 1. Ingend:1 Zu dieſem Pflichtſpiel trafen ſich obige Mannſchaften am Sonntag vormittag 9 Uhr auf dem Waldhofplatze. Da Wald⸗ hof erſt 15 Minuten ſpäter antrat, einigte man ſich auf zweimal 20, Minuten, Waldhof kann nun den Platz meiſtens behaupten, bei welcher Gelegenbeit der 08⸗Torwächter ſein Können zeigen konnte. Von 4 Straſſtößen für Waldhof konnten dieſelben bald einen verwerten. Doch 08 macht ſich auch kemerkbar und konnte noch 3 Tore buchen. Die jungen O8er konnten gegen die körperlich und techniſch überlegenen W. nicht aufkommen, der beſte Teil der erſteren war wohl der Tormann und Mittel⸗ läufer ſowie Verteidiger. Der Schiedsrichter vom Polizei⸗ ſportverein leitete das Treffen einwandfrei. Rugby Privatſpiele in Süddeutſchland S. C. 1880 Frankfurt ſchlägt Ruder⸗Geſ. Heidelberg 620 * Frankfurt a.., 5. Dez.(Drahtber.) Die Heidelberger traten mit einer weſentlich ſtärkeren Mannſchaft an, als am vergangenen Sonntag gegen Blau⸗Weiß. Frankfurt wurde anfangs ſtark zurückgedrängt, fand ſich aber allmählich beſſer. Heidelberg hatte gute Gelegenheiten, die von der hervor⸗ ragenden Frankfurter Hintermannſchaft vereitelt wurden. Gegen Schluß der erſten Halbzeit wurden die Frankfurter überlegen und Bockenheimer konnte durch einen Straftritt die erſten drei Punkte holen. Nach dem Wechſel war durchweg Frankfurt im Angriff und ein Gaſſeneinwurf ergab durch Haur einen Verſuch, der aber nicht erhöht werden konnte. Gegen Schluß kam Heidelberg wieder beſſer auf. 8 Heidelberger R. C.— Heidelberger.V. 19:9 * Heidelberg, 5. Dez.(Drahtber.) Ein lebhaftes Spiel bei verhältnismäßig gutem Boden..., dem im Frühjahr der Aufſtieg in die Oberliga verſagt blieb, mußte ſich der größeren outine der Ruderer beugen, die nach ſchönem Kampf mit 5 Verſuchen, von denen zwei erhöht wurden, gegen einen Straftreffer beugen. Halbzeit 11:3. Neues aus aller Welt — Erſchütternde Tragödie einer Berliner Familie. In F riedrichsthal bei Oranienburg haben am Samstag zwei iunge Berliner, die Brüder Rudolf und Reinhold Bier, gemeinſam in der Havel den Tod geſucht. Ueber den tragiſchen Vorfall, der unter der Einwohnerſchaſt des Ortes großes Auſſehen erregte, erfahren wir folgende Ein⸗ zelheiten. In den erſten Morgenſtunden des Samstags ver⸗ nahm man in Friedrichsthal von der Havel her plötzlich gellende Schreie die aber ſchnell verſtummten, ſo daß man ihnen keine beſondere Bedeutung beilegte. Nach einigen Stunden aber ſollte man in erſchütternder Weiſe wieder daran erinnert werden. Gegen 9 Uhr vormittags wurden am Ufer der Havel in der Nähe der Brücke Kleidungsſtücke gezunden, die in größter Ordnung dort niedergelegt waren. Es war die vollſtändige Bekleidung für zwei Männer. Der von dem Funde verſtändigte Amtsvorſtehen entdeckte bei ge⸗ nauer Unterſuchung der Kleidung Papiere, aus denen er erſah, daß die Kleider den Brüdern Rudolf und Reinhold Bier ge⸗ hörten, deren Eltern in Berlin, Stralauer Allee 17b, wohnen. Rudolf Bier iſt am 2. Dezember 1905 in Hamburg, ſein Bruder am 2. Mai 1907 in Berlin geboren. Die jungen Leute haben den Tod in der Hawel geſucht und geſunden. Das Motiv zu der Tat iſt Arbeitsloſigkeit und wirtſchaftliche Not, In den Taſchen der Kleidung wurden Invalidenkarten und Karten der Berlner Erwerbsloſenfürſorge ſowie weitere An⸗ weiſungen für Bedürſtige vorgefunden, aus denen hervor⸗ ging, daß die Brüder längere Zeit arbeitslos waren. Die jungen Leuten waren am Freitag in Friedrichsthal durch ſcheues Weſen aufgefallen. Sie weilten am Freitag abend in einem Gaſthauſe, in dem ſie eine Kleinigkeit verzehrten, und unterhielten ſich dort lebhaft, aber nur flüſternd. Sie haben dann ſpät abends das Lokal verlaſſen und dann in den erſten Morgenſtunden den Selbſtmord ausgeführt. Die Großmulter der Brüder wohnt in dem benachbarten Malz; ob die beiden ſie aufgeſucht haben, iſt nicht bekannt. Ein Bruder ihres Vaters betrieb früher in Friedrichsthal ein Geſchäft. Die Nach⸗ forſchungen nach den Leichen der beiden Lebensmüden waren bisher erfolglos. Die Havel führt jetzt ſtarkes Hochwaſſer und iſt ſehr reißend. Und da deshalb gerade am Freitag das Stauwehr bei Sachſenhauſen geöſfnet werden mußte, ſo dürſten die Leichen durch die Strömung mit fortgetrieben ſein. DDBBBZBZBBBB—BBBBBZBBBB————————————————— Wetternachrichtender Kar sruherLandeswenerwarle Im Verlauſe des Sonntags war das Wetter noch ſtarr woltig. Zeitweiſe kam es zu Regen und Schneeſchauern. In der Nacht iſt vorerſt Aufheiterung eingetreten und dabei ſind auch in der Rheinebene Temperaturen bis 4 Grad unter Null zu verzeichnen geweſen. Der ozeaniſche Luſtwirbel zieht den Golfſtrom entlang. Seine nach dem Kanal reichende Ausläufer werden uns nicht mehr beinfluſſen. Die Druck⸗ ſtörungen jenſeits der Alpen werden in Südbaden verein⸗ zelte leichte Schneefälle bringen. Im übrigen iſt bei der gegenwärtigen Druckzunahme bei uns nebeliges, teilweiſe heiteres Wetter, mit leichtem Froſt zu erwarten. Wetterausſichten für Dienſtag: Meiſt neblig, teilweiſe Aufheiterung, nur in Südbaden —— Schneefälle, im Gebirge mäßiger Froſt, nordöſtliche inde. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6 2 Direltion: Ferdinand Henme. Chefredaſteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteuxe: Sun Bolitik: Hans Alired Meitner.— Feuileton: Dr. S. Kayfer Kommunalpolitik und Lolcles: Richard Schönſelder.— Sport und Zenes aus aller Welt. Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Kircher.— Anzeigen: Dr. B. Stötzner Meßme liæee seit 80 Jahren bekannt— feinste Mischungen zu billigsten Preisen. Ea230 ſein nich waber 1024 im Ganzen 9000 Mark von dem lkonnte ausgleichen. Nach Halbzeit iſt Waldhof überlegen und käbin ngegae 65 an Wie a g li 33 die gara erde ſeater des“ Heſten; tüſünd keine Rätſ W Ihe Eaſt da iſt, T RN Entſtofflichy 4 Wünomenalel Kolz—. Söentuierten Bec dentue. Die Elch⸗ ſenz und nament od,auf einem 8 ſie Binen Augen oheArtuoſin gen 8 ereschule des„ 0 ehren, ſo we fämetleriſchen N% dengt allmäßlic luti Lenialen C9 In des er 85 ruſſe wählt den Tusco-Lotion. AK 11.— Tatca;Seiſa: RM f. 0. Rascte mm 3 Tosca· Brilluntins:& 4 — e, Die Wahl des Parfums ist eine Frage des Taktes und des Stils. Oie zarten, köstlichen Wohlgeruch des der alle 67¹1 Tosecs· Kleinodien zu einer Totea· Furſum: Hersuchs. Hasche GA.— Krisrall. aschie Nht 4. „ Tocca· Ruder: Mit.2 u..0 Seuchk RM 14.0 Ln reich auus gestaritter Sanpmel· asett⸗——— KR 35.— ¹˙‘ Teses· Erꝛeuguime eind heliebte Veihnachtsgaben. Oame der Gesellschaft 471 Tosca-Parluma, Einheit verbindet. —5.— u. 11.— —— —— ——— — — — —————— —————— — —— ———— ————— — . ————¼ ——— 2. Seite. Nr. 565 62—4—„ANK 82 SesMontag, den 6. Dezember 10 2 Geſetz laut werden, zu zerſtreuen. Eine weitere Aenderung iſt darin zu erblicken, daß im Geſetz nicht mehr die„beſondere“ Berüctſichtigung der Vertreter der Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts nach Artikel 137 der Reichsverfaſſung, wie dies der Ausſchußantrag gewollt hatte, gefordert wird. Die Be⸗ ſeitigung der Bevorzugung der Geiſtlichen, deren Be⸗ teiligung an den Entſcheidungen ſchon durch die Gruppen 3 und 4 ermöglicht iſt, ließe ſich nicht vermeiden. Freilich, ge⸗ rade aus Kreiſen evangeliſcher Geiſtlichen war gegen dieſes Privi-egium odiosum entſchieden Stellung genommen wor⸗ den. Aber alle Verſuche, das Zentrum und gewiſſe Kreiſe der Deutſchnationalen davon zu überzeugen, daß es ſich hier um ein Danaergeſchenk handle, mißlang, da dieſe Parteien, zu denen auch die Bayeriſche Volkspartei trat, erklärten, eine Aenderung dieſer im Ausſchuß feſtgelegten Beſtimmung nicht verantworten zu können. Wäre dieſe Beſtimmung nicht be⸗ reits getroffen, dann wären auch dieſe Bedenken für ſie dis⸗ kutabel. Immerhin iſt die Beſtimmung an ſich recht neben⸗ ſächlicher Art und durfte nicht den Anlaß bieten, ein mühſam zuſtande gekommenes Kompromiß im letzten Augenblick zu gefährden. Mit Befriedigung wird man daher feſtſtellen können, daß Die Reihe von Verbeſſerungen im liberalen inne in das Geſetz hineingekommen ſind, das dann auch erfreulicherweiſe die Zuſtimmung ſämtlicher bürgerlichen Par⸗ teien, auch eines großen Teils der Demokraten fand. So kam eine Mehrheit von 250 gegen 158 zu Stande und durch ſie das erſte Kulturgeſetz in dieſem Reichstag. Eine Denkſchriſt des Eiſenbahner⸗Verbandes In einer der Reichsregierung und an den geſetzgebenden Körperſchaften überreichten Denkſchriſt des Einheitsverbandes der Eiſenbahner Deutſchlands wird eine Aenderung der Reichsbahngeſetze geſordert und eine dem deutſchen Beamten⸗ und Arbeitsrecht ähnliche geſetzliche Regelung anſtelle der jetzt für das Perſonal geltenden Beſtimmungen verlangt und aus⸗ oie daß das Reichsbahnperſonal infolge der Umgeſtaltung er Reichsbahn keine ſchlechtere rechtliche Stellung einnehmen gürfe als alle übrigen Arbeitnehmer, Deulſch⸗italieniſche Verſtändigung über Südtirol bBerlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büxo.) In Mom wird heute oder morgen der Vertrag unterzeichnet, der den langen Streit über die Behandlung der reichsdeutſchen Grundſtücke in Südtirol beendet. Bekanntlich hat die ita⸗ lieniſche Regierung den Standpunkt vertreten, daß ſie auf Grund des Verſailler Vertrages 75 Liquidierung des Eigen⸗ tums berechtigt ſei. Dem iſt von deutſcher Seite widerſprochen worden. Eine große Anzahl der Geſchädigten hat ſich dann an das gemiſchte Schiedsgericht gewandt. Durch den Vorſitzenden dieſes ⸗Gerichts iſt dann mit Rückſicht darauf, daß die Urteils⸗ fällung vermutlich erſt in mehreren Jahren erfolgen könnte, ein Vergleich angeregt worden. Das Abkommen, das jetzt zwiſchen der italieniſchen Regierung auf der einen und dem Reutſchen Geſandten auf der anderen Seite vereinbart worden iſt, erfolgt auf der Baſis, daß die italieniſche Regierung der Gemeinſchaft der Geſchädigten 50 Millionen Papier⸗ Iire auszahlt, wofür die Grundſtücke in das Eigentum Italiens übergehen. Die Verteilung dieſer Summe auf die Geſchädigten geht nach einem beſtimmten Schlüſſel vor ſich. Die Entſchädigungsſumme iſt errechnet worden zum größten Teil auf Grund von Selbſteinſchätzungen. Durch den Vertrag HDürften die ehemaligen Beſitzer der Grundſtücke durchſchnittlich bDis zu 85 Prozententſchädigt werden. Der Vertrag umfaßt 91 Grundſtücke, während 10, wie es heißt, durch per⸗ fönliches Eingreifen Muſſolinis freigegeben wurden. Es han⸗ delt ſich um Beſitzungen hervorragender Leute, die des Malers Putz, des Direktors des Deutſchen Muſeums von Miller, um eine Defregger⸗Villa uſw. Dem Vertrag ſind Erklärungen der italieniſchen und deuiſchen Regierung beigegeben, wonach „Stalien ſich bereit erklärt, die beſchlagnahmten Möbelfrei⸗ ugeben und Geld und Geldeswert im Umfange von 80 erſetzen. Gleichzeitig iſt in Rom auch ein Zuſatzprotokoll zum Han⸗ belsvertrag vom vorigen Jahre unterzeichnet worden, bei dem es ſich um Dinge von ſekundärer Bedeutung handelt. Thieodor Wolff aus der Demokratiſchen Partei ausge⸗ treten. Wie gemeldet wird, hat der Chefredakteur des„Ber⸗ liner Tageblattes“ dem Vorſitzenden der Deutſchen Demokra⸗ tiſchen Partei, Koch in einem Schreiben ſeinen Austritt aus der Partei mitgeteilt und dieſen mit dem Verhalten der Partei gegenüber dem Schmutz⸗ und Schundgeſetz be⸗ gründet. An der politiſchen Einſtellung ſeines Blattes ändere ſich dadurch nichts. Rationaltheater Mannheim Neu einſtudiert:„Cosl fan tutte“ Angeblich geſchah dieſe Neueinſtudierung auch wegen des 185. Todestages von Mozart, der auf den geſtrigen Tag ſiel. Aber nur angeblich. Daß dabel andere Erwägungen, die nichts mit der Vergangenheit, dafür umſo mehr mit der Zukunft zu iun haben, wird uns noch beſchäftigen. Wenn man ſchon den Ehrgeiz beſitzt, Gedenktage im Spielplan zu berückſichtigen, dann ſollte man auch Ernſt damit machen. Am 3. dieſes Monats war der 50. Todestag von Hermann Goe tz. In unſerer Beilage„Mannheimer Muſikzeitung“(in Nr. 562) wurde dieſes Tages gedacht und daben von der Mannhei⸗ mer Angelegenheit geſprochen, um die es ſich bei Goetz handelt. Die Uraufführung ſeiner„Zähmung der iderſpenſtigen“ war in Mannheim, die Urauf⸗ führung ſeiner zweiten Oper„Francesca da Rimint. war ebenfalls in Mannheim. Schließt das keine Verpflichtun⸗ gen ein? Ja, wenn noch einer ſolcher Aufführungen Schwie⸗ rigkeiten beſonderer Art entgegenſtänden! Aber im Gegenteil, die Aufführung der„Zähmung der Widerſpenſtigen“ wäre ohne Frage ein voller Erfolg; Roſe Pauly und Bahling in den Hauptrollen würden dafür ſchon ſorgen. Das Werk ſelbſt iſt koſtbarſtes Erbgut unſerer Opernbühne, und es paßt herzlich ſchlecht zu dem Gerede vom Kulturtheater, wenn man 110 ſo über die dringendſten Verpflichtungen * 80 2 Die Aufführung von„Cost kan tutte“ galt nämlich nicht ſo ſehr dem Werk als vielmehr ſeinem geſtrigen muſikaliſchen Leiter Erich Orthmann. In Düſſeldorf zählte er es zu ſeinen drößten Erfolgen, und er muß in Mannſieim dieſe Düſſeldorfer Erfolge ähnlich wie das gemeinſchaftliche Düſſel⸗ dorſer„Maxtha“⸗Gaſtſpiel vorführen, aus Gründen. die leicht zu erraten ſind. Was aber kommt dann, wenn wir die Düſſel⸗ borfer Erfolge alle gehört haben? Wir müſſen das aus⸗ ſprechen, weil es ſich dabei um die wichtige Frage des künfti⸗ gen Mannheimer Generalmuſikdirektors handelt. Herr Orth⸗ mann iſt ein außerordentlich tüchtiger, ſolider Theaterkapell⸗ meiſter, dem ſeine Vierviertel heilig ſind, und auf den man ſich bombenfeſt verlaſſen kann. Deshalb iſt es zu bedauern, daß er durch die diktatoriſchen Ziele einer eigenſinnigen Per⸗ ſonalpolitik auf eine gefährliche Ebene gelockt wird. Für einen erſten Kapellmeiſter war der geſtrige Abend eine ſaubere muſikaliſche Leiſtung. Die Temypi eiwas breit, das Ganze ohne den Buffocharakter des Werks, aber, wie geſagt, ſtab zu haben— tun, wenn plötzlich aus dem korrekten Her rn terleitung dieſem Künſtler gegenüber hört. Korrekt, ſicher, gewiſſenhaft. Man darf eben nicht an einen Bruno Walter denken, aber man muß es— um einen Maß⸗ Neue Mannheimer⸗Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ Auslanosdeutſchtum⸗Tagung Die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Landsmannſchaften in Berlin hatte die Führer der landsmannſchaftlichen Ver⸗ bände und Vereine zu Vorträgen über auslandsdeutſche Fra⸗ gen nach dem Feſtſaale des preußiſchen Landtages eingeladen. Als erſter Redner ergriff Miniſter a. D. Dr. Bölitz das Wort zu dem Thema„Das Auslandsdeutſchtum in Europa“. Dr. Bölitz führte aus, daß das deutſche Volk erſt den Krieg verlie⸗ ren mußte, um ein Volkstum zu gewinnen. Heute habe ſich die Erkenntnis, daß die hundert Millionen dies⸗ und jenſeits des Ozeans auf Gedeih und Verderb zuſammengehörten, Bahn ge⸗ brochen. Innerhalb Europas hätten wir zunächſt das Grenz⸗ landsdeutſchtum zu betrachten. Das ſei geſchaffen worden in Verſailles. Müſſen wir nicht lernen, großdeutſch zu denken, wenn wir wiſſen, daß 6½ Millionen Deutſche in Oeſterreich und 3½ Millionen Deutſche in der Tſchechoſlowakei leben? Die deutſchen Minderheiten in Oſteuropa leiden heute ſo unſäglich, weil dieſes urſprünglich deutſche Kulturgébiet im Mittelalter, wo die Blicke der Kaiſer nur gegen Rom gelenkt waren, nicht germaniſiert wurden. Paul Rohr bach hatte ſich, die Darlegungen des erſten Nedners ergänzend, das Thema:„Das Deutſchtumüber See und in den alten deutſchen Kolonien“ ge⸗ wählt. Er nahm Gelegenheit, die von Dr. Bölitz errechnete Geſamtſumme der Deutſchen in der Welt zu erörtern und das Ergebnis(100 Millionen) als ſtrittig, ja ſogar als falſch zu be⸗ zeichnen inſofern, da man ein deutſches Volkstum nur anneh⸗ men könne in den Fällen, wo die Merkmale des Volkstums— der deutſchen Sprache als Mutterſprache— noch vorhanden ſeien. In dieſer Hinſicht könne man von den 18 Millionen Deutſch⸗Amerikanern gllerhöchſtens nur noch zwei Millionen als wirklich deutſche bezeichnen. In 50 Jahren werde den anderen, falls nichts dagegen unternommen werde, die deutſche Sprache eine Fremdͤſprache ſein. In Südamerika, aber vor allem in Braſilien, ſei es wirklich lohnend. den 700 000 Deutſchen, beſonders in kultureller Hinſicht, bei⸗uſtehen. Im Gegenſatz dazu ſtänden die 10000 Deutſchen in Südafrika und die 100 000 in Auſtralien nach Rohrbachs Meinung ohne weiteres auf verlorenem Poſten. In den ehemaligen dentſchen Kolonien ſei das Deutſchtum überhaupt auf eine gänzlich ent⸗ ſcheidungsloſe Rolle zurückgegangen. Man müſſe. wo auch immer in der Welt, das deutſche Volkstum kulturell ernouern und ſtützen.— Prof. Buſſe⸗Newyork, ein bekannter Deutſch⸗ Amerikaner, wandte ſich gegen die Ausführungen Dr. Rohr⸗ bachs, deſſen Peſſimismus er nicht teilen könne. Bayerns Miniſterpräſiöent ſiber Innen ⸗ und Außenpotitik Am Sonntag hielt in München auf der Landesverſamm⸗ lung der Bayeriſchen Volkspartei Miniſterpräſident Dr. Held eine Rede über politiſche Fragen. Er betonte, daft unter den Einwirkungen des Verſailler Vertrages Europa nie zur Befriedung kommen könne. Schon nach dem Ab⸗ ſchluß des Dawesplans hätte die Beſatzung verſchwinden müſſen. Wenn dann ſpäter Locarno und der Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund kam, dann müſſe man fragen, ob an⸗ geſichts der gewaltigen Opfer Deutſchlands die Beſetzung auch nur einen einzigen Tag noch hätte aufrecht erhalten werden dürſen. Eine Befriedung könne es nur geben bei voller Freiheit der Völker und Anerkennung deſſen, was man der Ehre eines Volkes ſchuldig iſt. Hierher gehöre auch die Frage der Minderheiten und der Kolonien. Für die Militärkontrolle ſei ſede Berechtigung weggefallen. Zur wirtſchaftlichen Frage erklärte der Miniſterpräſident, es ſeien Kräfte am Werke, die Wirtſchaft völlig zu internattonaliſieren. Die Staatsmänner ſollten dieſ Entwicklung nicht fördern, ſondern eher hemmen. Es werde Sache der deutſchen Polltik ſein, die intereſſierten Staaten möglichſt weit für eine Reviſion des Dawesplanes zu gewinnen. Hinſichtlich der inneren Politik betonte Dr. Held die Notwendigkeit, daß die Reichsregierung wieder einen feſten Boden gewinne. Er bedauere heute noch, daß im letzten Fahre die Deutſchnationalen aus der Reichsregierung ausgeſchieden ſeien. Mit einem Linksblock werde man in Deutſchland auf längere Dauer nicht regieren können, das werde auch dem Zeutrum nicht möglich ſein. Alle Kämpfe gingen letzten Endes um den Staat. Wir hätten eine Reihe von Organiſationen, die glaubten, Staat ſpielen zu dürfen im Staat. Die Reichsre⸗ gierung ſei beruſen, ſolche Neigungen zu verhindern. Er denke dabei nicht zuletzt an das Reichsbanner und an die Be⸗ ſtrebungen unſer Militär zu politiſieren. Ueber das Verhältnis zwiſchen Bayeriſcher Volkspartei und dem Zen⸗ trum bemerkt Dr. Held, eine Einjgung in irgend einer Form ſei notwendig, die Vorausſetzung ſei aber, daß das Zen⸗ trum wieder ganz feſt auf föderaliſtiſchem Boden ſtehe. Kapellmeiſter mit Gewalt ein) üherragender Generalmu E⸗ direktor werden ſoll. Dazu fehlt der Orthmann ſchen Art das Infpirierende, es fehlt gerade das, was dem Poſten des Mannheimer Generalmuſikbirektors ſeine Trabition verlie en hat. Wir ſind überzeugt, daß bereits die prominenteſten Be⸗ werber um die Nachfolgeſchaft Lerts auf den Plan getreken ſind. Man wird dieſem ſoliden Opernkayellmeiſter keinen Gefallen tun, und vor allem auch unſerem Orcheſter nicht, wenn man einſach diktatoriſch üher ſolche wichtigen Dinge entſcheidet. f 8 90 Intereſſant war an der geſtrigen Aufführung vor allem die Inſzenierung von Dr. Nichard Hein. Verdis„Otello“ hatte dieſen Regiſſeur als echten Diener am Werke erkennen laſſen; auch geſtern hinterließ ſeine Arbeit einen denkbar günſtigen Eindruck. Seine Abſicht war, das Schweben zwi⸗ ſchen Scherz und Ernſt, zwiſchen Wirklichkeit und Schein ſinn⸗ fällig zu machen, und der Erfolg zeigte, daß er dieſe Abſicht in die Tat fruchtbar umzuſetzen wußte. Mit großem Gewinn dat er ſich den betreffenden Abſchnitt des Lert'ſchen Buches „Mozart auf dem Theater“ zu eigen gemacht, das er in ſeinen Ausführungen in den„Dramaturgiſchen Blättern“ ruſig hätte nennen dürſen. In einem Pavillon läßt er das köſtliche Werk ſpielen, w⸗bei nur das Bühnenbild ſelbſt mit ſeiner ſtiliſtiſchen Undefinierbarkeit(Barock oder Rokoko?) nicht ganz befriedi⸗ gen wollte. Die Belebung der Szene, die Erfüllung des gan⸗ zen Raumes mit Bewegungen und Spiel gelang dem außer⸗ ordentlich zielbewußten und begabten Regiſſeur ebenſo wie die Symmetrie in der Gruppierung der Perſonen. Einfälle wie das Ziehen des Vorhangs, die auf den Buffocharakter des Werkes kindeuten. unterſtützten die Realtſierung der Abſichten ſehr wirkſam. Wie er mit einſachſten Mitteln die Schaffung der Atmoſphäre einer neapolitaniſchen Sommernacht erreicht, ließ den Beherrſcher des ſzeniſchen Ausdrucks erkennen, von dem man ſich Schönſtes verſprechen darf. Unſerer Oper fehlt das eigentliche Mozartenſemble. und der Dirigent konnte trotz ſpürbarer Bemühung und eifriger Vorbereitung kein ſolches zuſtandebringen. Der eigentliche Mozartſänger des geſtrigen Abends war Wilhelm Fenten, der den Alfonſo als eine prächtige Vereinigung ſeiner übrigen Mozartſchen Meiſterpartien gab. Es iſt doch wohl nur ein ſchlechter Scherz, wenn man von gewiſſen Abſichten der Thea⸗ Das Theater kann froh ſein, wenn es nicht vor der Notmendigkeit ſtoht. ſich einen ſolchen Alfonſo ſuchen zu müſſen! Chriſtian Könker iſt ebenfalls ein Sänger mit allererſten Qualitäten. Muſi⸗ kaliſch. ſicher und mit der ſtimmlichen Feinßeit, die ihn für Er und Helmuth Neugebauer gaben ein koſtli b ſtm91 Der Vollsentſcheid in Heſſen Ablehnung mit 17 000 Stimmen Mehrheit Der Volksentſcheid über die Auflöſung des d heſſiſchen Landtags am geſtrigen Sonntag verlief im gaſß Lande ruhig. Für Auflöſung des Landtages ſtimmten 875 516 Wahlberechtigten mit Ja: 202657, mit Nein, gegen die Auflöſung, 219 453. Die Wahlbeteiligung b nicht ganz 50 v. H. Dieſes Ergebnis war vorauszuſehen, nachdem ſich„a Zentrum dahin entſchieden hatte,gegen das Auflöfun begehren zu ſtimmen. Dennoch iſt der„Sieg“ der Weinic Parteien nicht gerade überwältigend, denn ſie haben neil Prozent der überhaupt abgegebenen Stimmen auf ſie einigen können. Gegenüber einer ſo ſtarken Oppoſitir ſie ſich in den 202 000„Ja“⸗Stimmen ausdrückt, wird d herige Vergewaltigungspolitik der Weimarer nicht i. bisherigen Form fortgeſetzt werden können. Sollten mehr doch noch Reſormen erfolgen, vor allem in der F politik, hätte die Bewegung für die Volksabſtimmung anerkennenswerten Erſolg davongetragen. Babiſche Politik Perſonalberänderungen in der Inneren Verwaltung Frun Der Landeskommiſſär in Konſtanz Friedrich Förten bach iſt zum Miniſterialdirektor im Miniſterium des⸗ ſ0 ernannt worden. Zum Landeskommiſſär in Konſtarpewih der Landrat in Konſtanz Dr. Martin Hartmanſche Ve Landrat Schaible iſt von Emmendingen nach K Landrat verſetzt worden. Ueber die Perſonalien Föhrenbachs wurde richtet: Der neue Landeskommiſſär in Konſtanzall Hal Rat Dr. Martin Hartmann iſt 1870 in L“ 1 geboren. 1892 wurde er Rechtspraktikant, 1895 Staatsn, Von 1001 an war er als Amtmann an eeeeder Bezirksämtern tätig. 1906 wurde er Oberamtürder Amtsvorſtand in Triberg, 1912 in Weinheim, 1920 in gen. Seit 1924 war er Landrat in Konſtanz. Frländer und Kommuniſien London, Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter xſte iriſche Rebellenführer de Valera iſt für zwei Tagetha⸗ an Dublin nach London gekommen, um hier mit engliſchen de muniſten Verhandlungen zu führen. de Valera ſtieg aubih de einem angenommenen Namen in einem kleinen Hotel Schre ſchon eine halbe Stunde ſpäter erſchien bei ihm ein poliziſt, der von da an jeden Schritt des gefürchteten d m kämpfers überwachte. de Valera iſt geſtern wieder nach abgereiſt. Moskau oͤroht! Die fünf Oppoſitionellen der deutſchen kommunz mil Partei, Maslow, Ruth Fiſcher, Urbahn, Sch und Schwann ſind in einem Telegramm des M Präſidiums der erweiterten Exekutive in ultimatirann voh aufgefordert worden, innerhalb 24 Stunden von T deutſche nach Moskau zu reiſen, um ſich dort vor der färe ſeinel verantworten. Wären ſie nicht rechtzeitig zur Täulein Ols man ohne ſie verhandeln und beſchließen. 8 täglich a de gefolgt ſ Italieniſch⸗ſerbiſcher Zwiſchenfas er ihre—1 — Belgrad, 6. Dez. Einer Meldung der Tat folge ereignete ſich in Zara ein Zwiſchenfall. Kurier würde von italieniſcher Karabinieri eini in Olga tation unterzogen. Sämtliche Schriſtſtücke des Kurlein 5 beſchlagnahmt. Der jugoflawiſche Konſul in Zarena witſch, legte bei der dortigen Behörde ſchärfſten Pri doch wurde ihm geantwortet, die Karabinieris hät, höheren Beſehl gehandelt. Das Blatt richtet im Zuf hang damit ſcharfe Angrifſe gegen Italien. 316 Rücktehr Dr. Luthers ans Südamertie wobuteh — Rio de Janeiro, 5. Dez. Dr. Luther hat ſei reiſe durch Südamerika nunmehr beendet. Erzigarrenk in ſpäter Abendſtunde die Rückreiſe nach Deutſchöln habe e Ehren Dr. Luthers gab die braſilianiſche R Dr. Hau Bankett, an dem ſämtliche offiziellen und diplon verſchiedene treter ſowie hervorragende Vertreter von Indſgehalten, Wiſſenſchaft, Preſſe und der deutſchen Kolonen Mordes Der Miniſter des Aeußeren Mangabeira Flauben gehal grüßungsanſprache richt von er bei Be Vo ber 1 aben 9 daß Ver⸗ um 0, + Itſch In eineh 10 vächſtel f Keuniſ ſe betrogener Betrüger, in der Komik nicht zu derb. erteidi ſichtlich der Bärte hätte der Regiſſeur den Weifungen Moli 0 hannten Buches ebenſalls folgen dürfen. Bei der da lebend ſchen Tyniſierung mar Neugebauer ganz in ſeinem(Geſt 910 Baißen S e unterſchieden ſich darin faſt z 9 loſe Lind tat ibren Treueausbrüchen im zweiton l ſich v⸗ größere ſtimmliche Zurückhaltung ſehr gut, unigetrieh Geicr bemühte ſich ebenfalls mit Erfolg. über eini/ Freh kaliſche Treubrüche hinweg zu kommen. Die beiden m 6h% ſind außerordentlich ſchver, umſo mehr muß das 2 wolle der beiden Sängerinnen anerkannt werden. Wdſtreih Keiler gab mit viel Laune die pſifſige Kammerkatze 2 Wel Nimmt man noch die ungezwungenen& eſtameh diſziplierten, kurzen Chorauftritte kinzu, gens uno ſeick weſentlichen Faktoren dieſes fleißigen Theat. R und Vorbereiter den N e ublikums en n En, gegennehmen konnten. ſem Monat mein ſal zerſtört wurde, Stammt das Menſchengeſchlecht In Peking hatten das Grologiſche Inſ 9 Pekinger Naturwiſſenſchaſtliche Geſel ſchafth Inſtitut im Oktober 1926 Sitzung. Man leg reſtfund vor, der wahrſcheinlich aus dem jür Braunkohlenzeit ſtammt. Es bandelt ſich um zwei Zähne eines ei Gebiſſes, die man dreicig Kilometer füdweſt Der ſchwediſche Geologe Anderſſon, der in ch⸗ ſteſit, fand ſie dort an dieſer Stelle in einer H diſche Paläontologe Wiman wirkte als Sach dieſen Ausgrabungen mit. Er zählte dieſe Zäz bis jetzt gefundenen Menſchenreſt zu, den meyenins Pekinearis nannte. Schon im Jahr deutſche Gelehrte Schloſſer einen Zahn unbekan aus China beſchrieben, dem er tertiäres Alter kannte ſeinen genauen Fundort deshalb nicht, u Pekinger Drogenladen gekauft war. Jetzt haf Fund Anderſſons herausgeſtellt, daß die Schloſſers richtig waren. Durch dieſe untrügl iſt bewieſen, daß bisher die älteſten Menſchenſr gſien weiſen. Hier hat der Tertiärmenſch in Braunkohlenzeit gelebt. Ob aber weſtliche Kul⸗ in Oſtaſien ihre Wiege hat, das müſſen weitere, uns lehren. Daß auch der Menſch der ſpätere —— ———————————————————————— den Mozartgeſang prädiſtiniert, den er eifrig pflegen ſollte. der Mongolei und in China gelebt hat, das b uee, die dortigen Funde. 9 282——————— SSSS— —.8 8 *————— — 2 0 aben dab Ver⸗ m 0, aut runb 1 Bü, ttſch⸗ Ver, Birt⸗ 90 Kurohre im Schulßaus und Volksbad. lebt von AK ——— Nontag, den 6. Dezember 1026 Naue Maunheimer, Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 65. Seite. Nr. 588 Der große Oppauer Veſlechungsprozeß (80, Bor dem Großen Schöffengericht Frankenthal hat heute 4 ittag der große Beſtechungsprozeß gegen deu ſozial⸗ emokratiſchen früheren Berufsbürgermeiſter von Oppau, * Süß, begonnen. Mitangeklangt ſind der 50 Fahre Re Vorſtand der Gemeindeſchreiberei Oppau, Amtsrat Diet⸗ ich Schmitt, der 45 Jahre alte in Trier gebörene Ingenieur arl Eſperſtedt, der frühere Inhaber der in Konkurs keratenen Inſtallationsfirma Bouquet u. Ehlers in Mann⸗ eim, der 40 Jahre alte in München geborene, in Mannheim ohuhaſte Ingenieur Hans Krauſſer, Mitinhaber einer Fiema für Heizungsanlagen in Ludwigshafen und der 43 Jahre alte Baggereibeſitzer Fritz Willerſinn von Oppau. ie Anklage lautet gegen den 51 Jahre alten Hauptangeklag⸗ ſü,Heinr. Süß auf fortgeſetzte paſfive Beſtechung in Tat⸗ einheit mit Amtsuntreue ſowie auf Betrug, gegen den Bageklagten Schmitt auf paſſive Beſtechung und Beihilſe zum Birug, gegen die Angeklagten Eſperſtedt, Krauſer und illerſinn auf aktive Beſtechung. Süß befindet ſich ſeit b. Februar 1926 in Unterſuchungshaft, die übrigen Anc-clag⸗ en ſind auf freiem Fuß. Die den Angeklagten zur Laſt ge⸗ egten Verbrechen und Vergehen erſtrecken ſich mit Ausnahme eines Falles auf die Jahre 1924/25; ſie wurden begangen zu einer Zeit, in der der Wiederaufbau des durch die Exploſions⸗ ataſtropße im Herbſt 1921 zerſtörten Ortes Oppau zum hrößten Teil beendet war. 9 Die Anklage erſtreckt ſich auf fünf Fälle. Der erſte, der an Eſperſtedt, iſt der ſchwerſte. Nach der Aufſtellung er Anklage ſind in dieſem Falle allein rund 50 000 Goldmark Schmiergelder .zahlt worden. Anfang des Jahres 1024 vergab die Ge⸗ Aeinde Oppau die Inſtallationsarbeiten und die ſanitären umlagen für das Schulhaus und das in ihm angelegte Volks⸗ ad an die inzwiſchen in Konkurs geratene Firma Bouquet 8 hlers in Mannbeim, die für die Arbeiten in Oppau ein Gireiabüro in Ludwigshaſen einrichtete. Der Inhaber dieſer irma, der Angeklagte Eſperſtedt, reichte einen Koſten⸗ Wranſchrag in Höhe von 70 000.4 ein. Obwohl eine andere Fürma ein niedrigeres Angebot abgegeben hatte, erkielt er — Zuſchlag. nachbem er nachträglich 15 v. H. Rabatt ge⸗ Bahr hatte. Die andere Firma war dadurch aus dem weitern Mettbewerb ausgeſchaltet. Die Anklage führt das darauf Rrück, daß Bürgermeiſter Süß ſofort von dein Angeklagten ſperſtedt ein„Darlehen“ von 10000 Goldmark erhalten at, die nach der Anklage das erſte Schmiergeld darſtellen. eus Im Laufe des Jahres 1i erteilte der Angeklagte Süß G15 eigener Machtvollkommenheit, ohne die Genehmigung des kemeinderates eingeholt zu haben, weitere Aufträge an hen. Angeklagten Eſperſtedt in einer Geſamthöhe von rund 8060 Golömark; am 23. Juli 1924 einen Auftrag für Iandbekleidungen und Bodenbelage und am 15. Dezember einen ſolchen für Iſolierung und Verbreiterung der Ab⸗ Wie die Anklage auf⸗ et, hat Süß ſich dafür 10 Prozent Schmiergelder Ublen laſſen. Um mit dieſen weiteren Beſtechungsſummen die mömeindekaſſe belaſten zu können und die Abrechnuna buch⸗ Etbig zu regeln, ſollen zwiſchen den Angeklagten Süß und perſtedt wiederum ohne Wiſſen des Gemeinderates mehrere 5 machungen getroffen worden ſein. Durch die Abmachung un 3. Okt. 1921 wurde— immer nach der Anklage— Eſner⸗ 0 Süß ein Aufſchlag von 15 Proz. für Hilfskräfte bewilligt, ein Aufſchlag, wie er nirgends üblich iſt. Ferner Kerechnete der Angeklagte Eſperſtedt mit Einwilligung des An⸗ ſklagten Süß weitere 8810 RM. für Zinſen. In einer eiten Abmachung vom 14. Noy. 1924 wurden von den beiden Uzeklagten weitere Zuſchläge in Höhe von 8000 RM. verein⸗ t und auf dieſe Zuſchläge noch einmol ein Maurerzuſchlag B,10, Proz., ſodaß die Maurerzuſchläge insgeſamt allein di 00% RM. ausmachten. Im ganzen wurde nach der Anklage Dl. Gemeinde dadurch um weitere 32000 RM. a eſchädiat. eſe Summen wurden von Süß dem Eſperſtedt eusge⸗ahlt, klate doß das Baubüro davon verſtändigt wurde. Der Ange⸗ ote Süß hat demnach, wie ihm die Anklage vorwirft, ſich ſelbſt die Schmiergelder angewieſen. Aſotge dieſer Abmachungen, die nach der Aufſtellung der An⸗ ge. nur zur Verſchleierung der Durchſtechereſen konſtruiert Unkden ſind. belief ſich die von dem Angeklagten Eſperſtedt ſang 1928 vorgeſegte Schlußabrechnung auf rund 228 009 99 67 ſodas die Koſtenvoranſchläge im ganzen um rund G0% RM. überſchritten waren. 60 Dieſe Ueberſchreitung wurde von dem Bezirksamt Franken⸗ — als Aufſichtskehörde beanſtandet. das eine Bewilligung vorch den Gemeinderat verlangte. Dieſe Bewilligung wurde Sa Süß lt. Anklage mit Hilfe des Mitangeklagten Amtsrates hnitt durch ein ſehr geſchicktes Täuſchungsmanöver er⸗ Slachen. Der Gemeinderat lehnte zwar zunſche in ſeiner Udung vom 14. Mai 1925 die Bewilliaung mit:7 Stimmen 1 In der nöznen Sitzuna erhielt jedo⸗ Süß bei der Wie⸗ Kvorlage die Mehrheit, nachdem er die Stimmen zweier ſozialbemokratiſcher Gemeinderäte, 4 dei der erſten Kbſtimmung die Genenmienug perweigert d3 ten, in ſeiner Wirtſchaft„Zun goldenen Pflug“ gewonnen Uite⸗ Nach Aufdeckung des Schwindelmandrers i“ dieſe Be⸗ viclaung vom Gemeinderat Furch Aufhebung des Beſchluſſes ſeder rückgängig gemacht worden. Pi dem Mitongeklroten Amtsrat Schmitt trug ſeine Mit⸗ hade wegen Beihilfe zum Betrug ein. weil Schwitt die ge⸗ kemnte Litte angefertiat und weil er verpflichtet deweſen wäre kom Gemeinderat die nötide Aufklärung zu geben. Dawit nt kakeht die Anklage zum Falle Schmitt. der auſe-dem der Noen Beſtechung beſchuldigt in. weil er in der Zeit nom bis September 1924 im Ganzen 9000 Mark von dem kkung bei dieſer Kzuſchunz des Gemeinderotes eſne An⸗ S Angeklagten Süß erhalten haben ſoll, der deshalb auch wegen aktiver Beſtechung angeklagt iſt. Dieſe 9000 Mark ſtellen nach der Anklage einmal ein 3 Schweigegeld und dann eine Belohnung für die Unterſtützung des Süß bei deſſen Verbrechen dar. Im Falle Kraußer wirft die An⸗ klage dem Bürgermeiſter Süß paſſive Beſtechung vor. Der Angeklagte Süß hat dem Angeklagten Kraußer, dem Inhaber einer Firma für Heizungsanlagen in Ludwigshafen, die Aus⸗ führung von Heizungsanlagen übertragen gegen Zahlung von 2 v. H. der Geſamtſumme an ihn, den Angeklagten Süß. Er hat ſich dadurch etwa 1000 Mark verſchafſt. Außerdem ſoll Süß von Kraußer weitere 3000 Mark Schmiergelder erhalten haben. Dafür verlangte Kraußer von Süß eine Zahlung von 7000 Mark für Valutaſchwankungen. Der Fall Willerſinn geht in das Jahr 1921 zurück. Die Gemeinde Oppau hatte gegen die Kiesbaggerei Willerſinn in Oppau Schadenerſatzforderungen erhoben, weil die Firma tiefer gebaggert hatte, als vereinbart war. Außerdem ver⸗ langte die Gemeinde von der Firma Willerſinn Entſchädigung für die Ueberkreuzung von einigen der Gemeinde Oppau ge⸗ hörenden Feldwege durch die Feldeiſenbahnen der Firma Willerſinn. Um die Verhandlungen zu einem für die Firma günſtigen Abſchluß zu bringen, ſoll der Angeklagte Willerſinn durch einen Bekannten dem Angeklagten Süß Schmier⸗ gelder in Höhe von 10 000 Papiermark gleich rund 800 Goldmark angeboten haben. die Süß auch ſofort annahm. Willerſinn hat ſpäter dieſe Beſtechung ſelbſt zur Anzeige ge⸗ bracht, um die Durchſtechereien des Süß aufzudecken, den er als Mitglied des gegen die Mißwirtſchaft des Süß in Oppau gebildeten Ordnungsblockes aufs Schärfſte bekämpfte. Im letzten zur Verhandlung ſtehenden Fall, im Fall Beag (Badiſche Elektrizitäts AG. Mannheim) nimmt die Anklage nur einfache Beſtechung an. Der Auftrag war von einem Außenbeamten der Beag, namens Emil Graff, in Mann⸗ heim vermittelt worden, der Süß die Hälfte ſeiner Proviſion für Exteilung des Auſtrages verſprach und auch in Höhe von rund 3000 Mark auszahlte. Da hier nach der Anklage nur einſache Beſtechung vorliegt, iſt Emil Graff nicht ſtrafbar⸗ Die Anklage vertritt der aus dem Separatiſtenmoröpro⸗ zeß Irmſcher bekannte Staatsanwalt Jung⸗Frankenthal. Den Vorſitz führt Amtsgerichtsdirektor Kolb. Fünf Rechts⸗ anwälte aus Frankenthal, Zudwigshafen und Mann⸗ heim verteidigen die Angeklagten. Zu dem Prozeß ſind über 40 Zengen und 4 Sachverſtändige geladen. Die Verhand⸗ lung wird daher mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Svyortliche Runoſchau Ein Ski⸗Sonntag— ohne Mannheimer! Ausgelacht haben ſie uns wieder am Mannheimer Bahn⸗ hof, als wir bei ſtrömendem Regen mit den Skiern abreiſen wollten. Wir aber hatten am Samstag vormittag neben den fünfzig geſchäftlichen Telephongeſprächen eines dran gerückt, um zu hören, daß es auf dem Ruhſtein 20 cm guten Schnee hatte, der wenigſtens zum Ueben reichte. Der Sonntag aber war ein Wintertag mit all dem duftigen Kunſtwerk der weißen Flocken auf den Bäumen und zur Erde für den Skiläufer 30 em Pulverſchnee auf 20 cm Altſchnee bei g Grad Kälte. Jetzt wißt ihr kleingläubigen Mannheimer Skiläufer, daß es gar nicht mehr ſchöner hätte ſein können! Der Zweck dieſes Sonntagsberichtes aber ſoll einmal eine Lehre ſein: Der Skigott kennt nicht nur keine Stock⸗, ſondern auch keine Prinzipienreiterei: Alſo: Man kann auch vor Weih⸗ nachten Skilaufen! 55 Und zur Erleichterung dann eine erfreuliche Ergänzung des Kursbuches: Wir Mannheimer Skiläufer haben ſeither mit Recht geklagt, daß wir das große Skigebiet zwiſchen Rußſtein und Schliffkopf am Samstag nachmittag nicht erreichen konn⸗ ten. Jetzt hat uns die Privatbahn Achern—Ottenhöfen am Samstag einen Skiläufer⸗Extrazug als Anſchluß an den be⸗ quemen.08 Uhr Schnellzug ab Mannheim(.05 ab Heidelherg) gegeben lund von Ottenhöſen fährt die Bequemen das Lohn⸗ auto für wenig Geld zur alten Straße). Vor allem iſt hei Vor⸗ ausbeſtellung von mindeſtens 15 Plätzen ſtets das Poſtauto von Achern direkt bis zur alten Straße oder bis Ruhſtein zu haben. Der Ertrazug aber war an dieſem herrlichſten Winter⸗ tag non drei Mannheimern beſetzt ſonſt— von niemand! Alſo ihr Mannheimer, Ludwiashafener, Heidelberger, laßt dieſe Er⸗ rungenſchaften eines eifrigen Bemühens unſerer Verkehrs⸗ vereine und anderen Stellen nicht wieder rückwärts gleiten, wie's ſo oft mit Skiläufern geht.— Auc die Gaſtwirte ver⸗ ſuchen euch die ſonntägliche Skifahrt mit Wochenend⸗Peis und einem beſondexen„Zunſteſſen“ möglich an machen. Vaft alſo die heauemen Verlindungen in dieſes Skigeliet. in dem auch die Mannheimer Skihſtte lieet. nicht wieder verloren geien, und wer's noch nicht miſſen ſollis dem wifl ich's verreten: So⸗ Sreite alvins Abfahrt gibt's in dieſer Gegend auf der Schliffkopf⸗Oſtſeite! C. Kanéba⸗l Sp. u..⸗Verein Waldhof 1. Jugend— Manuheimer F. C. 08 1. Ingend:1 Zu dieſem Pflichtſpiel trafen ſich obige Mannſchaften am onntag vormittag 9 Uhr auf dem Waldhofplatze. Da Wald⸗ hof erſt 15 Minuten ſpäter antrat, einigte man ſich auf zweimal 20. Minuten. Waldhof kann nun den Platz meiſtens behaupten, bei welcher Gelegenheit der 08⸗Torwächter ſein Können zeigen konnte. Von 4 Strafſtöben für Waldhof konnten dieſelben bald einen verwerten. Doch 98 macht ſich auch kemerkbar und konnte ausgleichen. Nach Halbzeit iſt Waldhof überlegen und konnte noch 3 Tore buchen. Die jungen Oser konnten gegen die körperlich und techniſch überlegenen W. nicht aufkommen, der beſte Teil der erſteren war wohl der Tormann und Mittel⸗ läufer ſowie Verteidiger. Der Schiedsrichter vom Polizei⸗ ſportverein leitete das Treffen einwandfrei. Rugby Privatſpiele in Süddeutſchland .C. 1880 Frankfurt ſchlägt Ruder⸗Geſ. Heidelberg 60 * Frankfurt a.., 5. Dez.(Drahtber.) Die Heidelberger traten mit einer weſentlich ſtärkeren Mannſchaft an, als am vergangenen Sonntag gegen Blau⸗Weiß. Frankfurt wurde anfangs ſtark zurückgedrängt, fand ſich aber allmählich beſſer. Heidelberg hatte gute Gelegenheiten, die von der hervor⸗ ragenden Frankfurter Hintermannſchaft vereitelt wurden. Gegen Schluß der erſten Halbzeit wurden die Frankfurter überlegen und Bockenheimer konnte durch einen Straftritt die erſten dret Punkte holen. Nach dem Wechſel war durchweg Frankfurt im Angriff und ein Gaſſeneinwurf ergab durch Haux einen Verſuch, der aber nicht erhöht werden konnte. Gegen Schluß kam Heidelberg wieder beſſer auf. 82 Heidelberger R. C.— Heidelberger.V. 19:3 * Heidelberg, 5. Dez.(Drahtber.) Ein lebhaftes Spiel bei verhältnismäßig gutem Boden..., dem im Frühjahr der Aufſtieg in die Oberliga verſagt blieb, mußte ſich der größeren Routine der Ruderer beugen, die nach ſchönem Kampf mit 5 Verſuchen, von denen zwei erhöht wurden, gegen einen Straftreffer beugen. Halbzeit 11:3. ——————————— Neues aus aller Welt — Erſchütternde Tragödie einer Berliner Familie. In iedrichsthal bei Oranienburg haben am Samstag zwei Rudolf und Reinhold — Fr iunge Berliner, die Brüder Bier, gemeinſam in der Havel den Tod geſucht. Ueber den tragiſchen Vorfall, der unter der Einwohnerſchaſt des Ortes großes Auſſehen erregte, erſahren wir folgende Ein⸗ zelheiten. In den erſten Morgenſtunden des Samstägs ver⸗ nahm man in Friedrichsthal von der Havel her plötzlich gellende Schreie, die aber ſchnell perſtummten, ſo daß man ihnen keine beſondere Bedeutung beilegte. Nach einigen Stunden aber ſollte man in erſchütternder Weiſe wieder daran erinnert werden. Gegen 9 Uhr vormittags wurden am Ufer der Havel in der Nähe der Brücke Kleidungsſtücke ge unden, die in größter Ordͤnung dort niedergelegt waren. Es war die vollſtändige Bekleidung für zwei Männer. Der von dem Funde verſtändigte Amtsvorſtehen entdeckte bei ge⸗ nauer Unterſuchung der Kleidung Papiere, aus denen er erſah, daß die Kleider den Brüdern Rudolf und Reinhold Bier ge⸗ hörten, deren Eltern in Berlin, Stralauer Allee 17b, wohnen. Rudolf Bier iſt am 2. Dezember 1905 in Hamburg, ſein Bruder am 2. Mai 1907 in Berlin geboren. Die jungen Leute haben den Tod in der Havel geſucht und gefunden. Das Motiv zu der Tat iſt Arbeitsloſigkeit und wirtſchaftliche Not, In den Taſchen der Kleidung wurden Invalidenkarten und Karten der Berlner Erwerbsloſenfürſorge ſowie weitere An⸗ weiſungen für Bedürſtige vorgefunden, aus denen hervor⸗ ging, daß die Brüder längere Zeit arbeitslos waren. Die jungen Leuten waren am Freitag in Friedrichsthal durch ſcheues Weſen aufgefallen. Sie weilten am Freitag abend in einem Gaſthauſe, in dem ſie eine Kleinigkeit verzehrten, und unterhielten ſich dort lebhaft, aber nur flüſternd. Sie haben dann ſpät abends das Lokal verlaſſen und dann in den erſten Morgenſtunden den Selbſtmord ausgeführt. Die Großmutter der Brüder wohnt in dem benachbarten Malz; ob die beiden ſie aufgeſucht haben, iſt nicht bekannt. Ein Bruder ihres Vaters betrieb früher in Friedrichsthal ein Geſchäft. Die Nach⸗ forſchungen nach den Leichen der beiden Lebensmüden waren bisher erfolglos. Die Havel führt jetzt ſtarkes Hochwaſſer Und iſt ſehr reißend. Und da deshalb gerade am Freitag das Stauwehr bei Sachſenhauſen geöſfnet werden mußte, ſo dürſten die Leichen durch die Strömung mit fortgetrieben ſein. Wetternachrichtender Kar sruher andeswenerwarte Im Verlauſe des Sonntags war das Wetter noch ſtark wollig. Zeitweiſe kam es zu Regen und Schneeſchauern. In der Nacht iſt vorerſt Aufheiterung eingetreten und dabei ſind auch in der Rheinebene Temperaturen bis 4 Grad unter Null zu verzeichnen geweſen. Der ozeaniſche Luftwirbel zieht den Golfſtrom entlang. Seine nach dem Kanal reichende Ausläufer werden uns nicht mehr beinfluſſen. Die Druck⸗ ſtörungen jenſeits der Alpen werden in Südbaden verein⸗ zelte leichte Schneefälle bringen. Im übrigen iſt bei der gegenwärtigen Druckzunahme bei uns nebeliges, teilweiſe heiteres Wetter, mit leichtem Froſt zu erwarten. Wetterausſichten für Dienſtag: Meiſt neblig, teilweiſe Aufheiterung, nur in Südbaden ——— Schneefälle, im Gebirge mäßiger Froſt, nordöſtliche inde. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 9 Direltion: Ferdinand Henme. Chekrebafteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Rebakteuxe: ür Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lofcles: Richard Schönfelder.— Sport und Jenes aus aller Welt- Willy Müller.— Handelsteit: Kurt Ehmer, Gericht und alles Kircher.— Anzeigen: Dr. B. Stötzner Meßmer⸗ seit S0 Jahren bekannt— feinste Mischungen zu billigsten Preisen. Ea239 ist eine Frage des Taktes und des der alle 6741 Tosca- Kleinodien Tuscg · Lotion.&N 11.— Tatca· Sciſa: Mu f. 40. Totea · Rrillantins: R.— en ru einer Einheit verbindet. Toen- Furſum: Ea mshs. Plasehe.—: Krusrall, Hasehe.—..— u. 11.— Tosca- Nuder: AM.2 u..10 Nasette om 3 Stüch K 14.0 In reiah auusgentaxteter Samnel-Kascrte auammengefabt R 19.— E Tosea · Exncuguise rind beliebte Veihnachtsgaben Die Wahl des Parfums Stils. Oie 0 8 wählt den zarten, köstlichen Wohlgeruch— 4711 N Tosca-Parlums, —— ——— —— 8. Seite. Nr. 565 Wirtichacts⸗ 203,8 Mill.. Erhöhung um ein Drittel eintreten. und Neueinrichtungen AG. aufgehoben. TCom. u. Privatb. 195,0 1bönik Bergbau—,— Reichsfinanzgebarung Rekordeinnahmen im Oktober In der Reichsſinanzgebarung im Oktober übertreffen die Einnahmen mit 786 Mill./ ſämtliche vorangegangenen Monate dieſes Jahres. 741 Mill.„ ſind Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Verbrauchsſteuern; 45 Mill.„“ ſind Ver⸗ waltungseinnahmen. Demgegenüber halten ſich die. Ausgaben mit 619,3 Mill. /auf normaler Höhe, liegen allerdings erheb⸗ „lich unter der Ausgabenzifſer des Vormonats(766 Mill.). Allgemeine Reichsverwaltung beanſpruchte 364,1 Mill. /, Re⸗ parationszahlungen 51,4 Mill./ und Steuerüberweiſungen Es ergibt ſich damit für Oktober ein kaſſen⸗ mäßiger Ueberſchuß von 166,7 Mill. /, der ſich unter Berück⸗ ſichtigung der Monatszwölftel der in den Haushalt eingeſtell⸗ ten Ueberſchüſſe aus 1924 und 1925 auf 202,7 Mill./ erhöht. Auch dies iſt der höchſte bisher erzielte Ueberſchuß. Aus den Oktober⸗Steuereingängen ſind im November an die Länder noch geſetzliche Anteile in Höhe von 109 Mill./ gezahlt wor⸗ den. Der geſamte Haushalt ſeit April ſchließt nunmehr mit einem etatsmäßigen Ueberſchuß von 370,9 Mill./ ab. Der a. o0. Haushalt verzeichnet im Oktober 63,7 Mill. /, die aus Anleihe zu decken ſind. Der geſamte Fehlbetrag ſeit April ſtellt ſich auf 391,6 Mill. /.— Im Einklang mit der günſtigen Einnahmeentwicklung hat die ſchwebende Schuld des Reiches von 169,5 auf 130,6 Mill./ abgenommen; und zwar ſind die Sicherheitsleiſtungen mit 50,9 Mill./ unverändert geblieben, während ſich die Schatzanweiſungsſchuld von 18,6 auf 9,7 Mill./ und das Darlehen von der Poſt von 100 auf 70 Mill. 4 verringerte. SMotorenwerke Mannheim— Anzeige gemäß 8240 HGB. Der HV. der Geſellſchaft, die über Zuſammenlegung und Wiedererhöhung des AK. beſchließen ſoll, wird Anzeige gemäß 240 HGB. gemacht werden. er⸗ H. Heſſenmüller Söhne, G. m. b. H. in Ludwigshafen. Die Geſellſchaft legt Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie mit der ſtillgelegten H. Heſſenmüller AG. nicht identiſch iſt. Der am 1. April 1925 von dieſer übernommene Geſchäfts⸗ betrieb hatte anfangs unter der allgemeinen Wirtſchaftslage zu leiden. Neben der Spezialiſierung auf Luftdruckhämmer hat die Herſtellung von Spezialmaſchinen zufriedenſtellende Beſchäftigung gebracht. Durch neuzeitlichen Ausbau der Ver⸗ zahnungs⸗Abteilung hofft man den Umſatz weiter zu erhöhen. el⸗ Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein in Hei⸗ delberg. Der Vierverkauf war nach der Verwaltungsmittei⸗ lung durch die ab Mai einſetzende ſchlechte Witterung beein⸗ trächtigt, erreichte aber doch die Höhe des Vorjahres. Der im 43. GF., das am 30. Sept. beendet wurde, erzielte Rein⸗ gewinn erlaubt es der Geſellſchaft wieder auf die Frie⸗ dens⸗Dividende von 12 v. H. zu gehen und daneben dem Beamten⸗ u. Arbeiter⸗Unterſtützungs⸗Fonds je 10000/ zuzuweiſen, ſowie dem Deleredere⸗Konto 30 000 /, der Bau⸗ Reſerve 100 000 /% zu überweiſen und 43 177/ auf neue Rechnung vorzutragen. Im neu begonnenen Geſchäftsjahr ſei wiederum mit ſehr hohen Gerſten⸗, Malz⸗ und Hopfen⸗ preiſen zu rechnen, auch ſoll ab 1. Jan. 1927 eine Bierſteuer⸗ Verſchiedene Bauten ſind durchgeführt und abgerechnet; weitere Projekte ſtehen vor der Ausführung. :: Die Stinnes⸗Schuld bezahlt. Der Betrag für die Ver⸗ pflichtungen des ehemaligen Stinnes⸗Konzerns gegenüher dem Bankenkonſortium iſt dieſem aus der Amerika⸗Anleiße nunmehr angewieſen. Die Anweiſung erfolgte über deutſche Inſtitute zum größten Teil in Mark. Ein kleiner Teil ſcheint auf Dollar zu lauten. :: Zuſammenarbeit Telephon Berliner— Telegraphen⸗ bau Frankfurt. Die Telephonfabrik vorm. J. Berliner AG. in Berlin verhandelt mit der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ Geſellſchaft m. b. H. in Frankfurt a.., deren Stammkapital 4 Mill./ beträgt, wegen einer Zuſammenarbeit der beiden Firmen auf beſtimmten Gebieten. zm⸗ Verluſtabſchluß der Deutſchen Petroleum Ac. in Berlin. Das abgelaufene GJ. 1925 hat bedeutende Aende⸗ rungen im Aufbau der Geſellſchaft gebracht. Es gelang nach im Laufe der Jahre wiederholt fehlgeſchlagenen Verſuchen, die Erdölintereſſen der Deutſchen Erdöl⸗AG. und der Rütgerswerke AG. in der Deutſchen Petroleum AG. zu vereinigen und dadurch den Zuſammenſchluß dieſer beiden deutſchen Petroleumunternehmen herbeizuführen. Als Folge dieſer Transaktion wurde der Intereſſengemeinſchaftsvertrag zwiſchen der Deutſchen Petroleum⸗AGG. und der Rütgerswerke Das AK, der Deutſchen Petroleum⸗AG. wurde von 24 auf 35 Mill.“ erhöht. Die Gewinn⸗ und Ver⸗ lnſtrechnung für das GF. 1925 weiſt einen Gewinn aus Be⸗ 41 bei Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 6. Dezember .6. Banlx· Alelien. 4 TRhein Braunk.. 246,5285,0 Ang. D. Creditbk. 145,0 Salzw. Heilbronn—,. Badiſche Bank.. 100.0 —— Bankf. Brau. Ind. 160.0 Bä. u. Laurahütte 0, 0179.— Bayr- BodenCr. B Bayr.Hyp. u. Wo 177,5 Cransport. Aletien. Barmer Bankver 144,5 Schantungbahn— Zapag.. 175,0168.7 Baulinerandels 0 0 Ardeu6, Siovö 167,0 188.0 Oeſter. U. St....— Baltimore& Ohio 102,5—,— 9 Fubuſtrie-Akktien. Eichb.⸗Mannh. H. Kempf⸗-Sternb. 159,0 Mainzer St.⸗A.—— Schöfferh. Bindg. 275,0273,0 Schwartz⸗Storch. 142,0140,0 Werger. 139.0139,5 Adt, Gebr... 42,5042,— Accumulatoren.—.— Adler Oppenhelm——116,0 Adler Kleyer.. 109,5106,0 156,5 A. E. G. St.-A. 161,7157,5 55.A 90. Buntpap. 143.5140,5 Aſchaff. Zellſtoff. 149,0145,0 Bahnbed. Darmſt. 34,.— .125 Sad M B 8— Bad. Maſch. Durl. 120·5/120,5 Baſt.-G ngen in Mark je Stück die mit verſehenen 4, Enzinger⸗Union—. Eliling. Spinn. 4. 49,0 Faber, Joh. Blei 103,0 arbwerk Mühlh.— . G. Farbenind. 924,2 9891 Gebr. Pirm. 44.— Felt. Guill. Carls 160.0 ei ch. Jetter. 88,50 rankf. Por& Wit. 78 5⁰ Goldſchmidt Th.. 139,.0 Gritzner M. Durl. 121,0 Grkrftw. Mhm.%——,— Bilfinger. 141,5137,0 Näh--49,—50,90 —.—1120,7 63.— 109,0 104,5 155,0 72,.—70.10 Stam—.—1605,0 Kaiſersl. 142,00145,0 Karlsrüher Maſch. 43.—45,50 Kemp, Stettin.—.— Klein, Sch KBecker 98.5996,.— Knorr, Heilbronn 153.5150,0 Konſerven Braun 55,2555,— Krauß& Co., Lock.—.——.— Tahmeyer& Co. 194,0182,7 Lech Augsburg 115.—,— Lederwerk Rothe 42,5042.— Ludwigsh Walzm 106.7107.9 Lutz Maſchinen 939.5039,— Lux'ſche Induſtr. 38.—37.— Mainkraftwerte 107.5106,5 Miag, Mühlb. 126..125,0 144.5 160,0 169.5 173.0 14⁰,0 190,0 1Darmſt. u. Nat. B 258,0250, IDeutſche Bank. 184,7181, ————3 132,0 Hypothetenbk.— D Mebenſee-Bani 120,0 D. Vereinsbank 110,0ſ109,5 IDisconto-Geſ.. 172,5 ———— 3 rkfrt. Hyp. Bau 1 etallb...-G. 177.21 FMitteld. Cred.⸗B 146,5 Nürnberg. Ve.⸗B.—.—150,0 Deſter. Exed. Anſt 7,80 Pfälzer Hyp. Bt— Reichsbank...159,2 Rhe R. Creditbank 137, Rhein. Hyp.⸗Bank—.— Südd. Disconto 157.0 Wiener Bankver.55.55 Württb. Notenbt 156,2157, MannbVerl.⸗Gef. Babeie Spiegei—.— 135.0 rankf. Allg. Verſ 111,5111.7 Bayriſch. Spiegel——, Sberrh Berſ.⸗Geſ.——. Beck& Henkel 73.—76.— ERu Mitv—.— JBergm. Elektr.. 158,0—,— Frantf. R. Bing Metallwerte 46.5048.10 Vergwerk⸗Aletien. Sretan 0 127 2 I Bochumer Guß 179.9 168,00 Cement Heidelb.. 132,5129,6 Buderus Eiſen 112,5107,5 Cement Karlſtadt—.—143,0 TD.Luxemb. Berg— 168.00 Chamotte Annaw 69.— Bergwrk 176. —— 175.0168.7 Daimler Motox. 193,299. Gelſenk. Gußſtahl 28,50 D. Gold-u..-Anſt. 17⁰,5 THarp. Bergbau—.—188,0 Docerb. Wrg 75,15 Kali Ujchersteben 144.5142,5 Zirtappwet t—.——.— Kali Saizdetſl.—.Dürtopp. St.—.—.2. Kali VBeſteretein 65001587 Düſſeld Rat. Pürr 48,.—44.50 Klöctner⸗Werke—— Eiſen Kaiſerslaut. 59.— 60.— I1 Mannesmannr. 190,0 183.7 TClertr Licht u. K 158,0158,7 ITSberbedarſ... 111.7107.2J Eiſ. Bad. Wolle 56 0³⁵⁵ 0 135,0 12².0 22 157,0 175,50 Cont.Nürnb. B38—. 2 Motoren Deutz—.——.— Motorf. Oberurſ.—.—63.— Neckarſ. Fahrzg.. 105,2105,0 Nrh. Leder Spier—.—83, Peier Union Frkft. 118,0116.5 P6 Nähm. Kayſer 66,—65.— PhilippsA.⸗G. Irt 45.—46.— Weſſel,.— ein. Gebb& Sch. 110,5106,0 Rheinmetall.... Rheinelektr. Sta. 145.0146,5 —————— 4, 6. 4 6, Rhenania Aachen 78,80 71.—(Seult. Baldhol, St229,0224.5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleiden in Prozent ——[Nez Söhne—.———— 100. Eiſen(Caro)—.—EmagFrankfurt⸗. 0,570 ſM20,fl Emalle St. Uür——— Rb. Maſch. Leud. 50,50150.— ——— teiligungen und Geſchäftsbetrieb in Höhe von 41 392 l aus. Dagegen erforderten Handlungsunkoſten 942 691 /. Zinſen und Abgaben 875 002 /, Abſchreibungen 667 883 /, ſo daß ſich nach Verrechnung des Gewinnvortrages aus dem Borjahre von 167 278 /, wie bereits gemeldet, ein Verluſt von 2 273 309/ ergibt, der aus der ordentlichen Rücklage gedeckt werden ſoll, die ſich dadurch auf 3 726 691/ vermindert. i: Eine Rieſen⸗Verſicherung.— General Motors Co. ver⸗ ſichert ihre Angeſtellten. Die General Motors Co. hat für ihre 100 000 Angeſtellten eine Mantel⸗Verſicherung von 100 Mill. Dollar bei der Metropolitan Life Inſurance Company of New Dork abgeſchloſſen. Es iſt dies die größte bisher getätigte Verſicherung in der ganzen Welt. :0: Kapitalerhöhung der Peters Union A. in Frank⸗ furt a. M. Wie ſeinerzeit ſchon kurz gemeldet, beabſichtigt die Geſellſchaft, ihr gegenwärtig 6,16 Mill./ betragendes Kapital zu erhöhen. Die o. HV. wird jetzt auf 30. Dez. einberufen, der neben der Abſchlußgenehmigung die Erhöhung um bis zu nom. 3 Mill./ vorgeſchlagen wird. Bekanntlich iſt vor kurzer Zeit in Amſterdam eine Obligationenanleihe über 2,4 Mill. Gulden mit großem Erfolg aufgelegt worden. :: An delnung der Heilmannſche Immohilien⸗Geſellſchaft AG. in München. Zur Konſolidierung des Münchner Grund⸗ ſtück⸗Marktes hat ſich eine Gruppe unter Führung des Bank⸗ hauſes Hardy u. Co. gebildet, dem u. a. die Bayeriſche Hypo⸗ theken⸗ und Wechſelbank, die Bankſirmen: H. Aufhäuſer, Herzog u. Meyer und Heinrich u. Hugo Marx angehören. Dieſe Grupye hat die Aktienmehrheiten der Terraingeſell⸗ ſchaft München⸗Friedenheim und der Petuel⸗Terrain AG. angekauft. Die Verwaltung der Heilmannſchen Immobilien⸗ geſellſchaft hat von dieſem Konſortium, vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung der HV., dieſe Aktienvakete, ſowie weiter die Mehrheit der Terraingeſellſchaft Mſinchen⸗Oſt erworben, zu welchem Zweck das AK.(3. Zt. 2 530000 /) der Heilmannſchen Immobiliengeſellſchaft eine entſprechende Erhöhung er⸗ fahren wird. Finanzlage der Reichspoſt Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Monatsbericht für Oktober 1926. Danach hat ſich der Verkehr in faſt allen Geſchäftszweigen gehoben und teilweiſe höhere Monatsziffern erreicht als in den voraufgegangenen Monaten des Wirtſchaftsjahres. Die Zahl der Poſt ſcheck⸗ kunden erhöhte ſich im Berichtsmonat um 3383 auf 886 543. Das Guthaben hat am Monatsende mit 542 Mill./ ſeinen höchſten Stand ſeit Beginn des Kalenderjahres erreicht. Der Telegraphenverkehr zeigte eine erhebliche Steige⸗ rung. Ueber 3// Mill. Telegramme wurden im Oktober auf⸗ geliefert. Vom Brieftelegramm iſt gegenüber dem Vor⸗ monat bedeutend mehr Gebrauch gemacht worden. Auch der Sprechverkehr hat ſich der Aufwärtsbewegung angeſchloſſen. Die Zahl der Sprechſtellen erhöhte ſich um 10 756 auf 2605 733. Der Auslands⸗Funkverkehr iſt gegen den Vormonat um faſt 18 v. H. geſtiegen. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer hat um über 39 000 zugenommen und betrug Ende Oktober 1285 631.— Der geſtiegene Verkehr hat auch erhöhte Ein⸗ nahmen gebracht; hierdurch hat ſich die Finanzlage der Reichsyoſt etwas erleichtert. Im Oktober wurden rund 162 Mill. /eingenommen und rund 161 Mill./ ausgegeben. Im 1. Wirtſchaftshalbjahr getrugen die Einnahmen 809, die Ausgaben 831 Mill. I. Effektengiro auch in Mannheim. In Mannheimer Bankkreiſen ſind, wie verlautet, Beſtrebungen im Gange, auch hier den Effekten⸗Giroverkehr zwiſchen den Banken und Bankiers einzuführen. Die Organiſation ſoll von der Badiſchen Bank geſchaffen werden. Mannheim wird dann der achte Börſen⸗ und Bankplatz mit Effektengiro ſein. Die Vorbereitungen würden freilich noch einige Zeit dauern. Später, wenn das lokale Effektengiro erſt im Gange iſt, ſoll weiter auf den Anſchluß an den Effekten⸗Giroverkehr mit den andern ſieben Börſenplätzen hingearbeitet werden. 2: Vom ſüddentſchen Kohlenmarkt. Das Kohlenkontor will nach einem Rundſchreiben an ſeinen Handel unter der Vorausſetzung, daß die vom Reichskohlenkommiſſar für Süd⸗ deutſchland angeordnete Zuſatzmenge von 150 000 To. zu. Ablieferung gelangt, im laufenden Monat 20 v. H. der auf Grund der Bezüge in den Monaten April bis Juli ſich er⸗ gebenden Monatsrate als Mehr zur Lieferung vor⸗ merken. Es gibt anheim, ihm hierauf Verſandabrufe ſo⸗ wohl für die Lieferung ab Zeche wie ab Umſchlagsplatz zu⸗ kommen zu laſſen. Der größte Teil der Mengen wird wahr⸗ ſcheinlich auf dem Waſſerwege zur Anlieferung gelangen. Für die Lieferung kommen in erſter Linie Stückkohle und Nu“⸗ kohle Jund il nach der Wahl des Kohlenkontors in Betracht, weil das Kohlenkontor mit der Lieferung kleiner Nüſſe ohne⸗ 232 23 .8 Riebeck Montan. 181,7 174,0 TZuckerf..Wag 131,9.127,5 Rodberg Darmſt. 15.— 15,.— Zuckerf. Frankenth 194,0.109,9 40% JRüttgerswerke. 134,4 129,3 Zucke Heilbronn 180,0/127,2 Schlinck& C. Hbg.—,——— Juckerſ. Offſtein.168.0160,5 Sparprämie: 29.0 2c r Schnellpr. Frank. 81,— 81,—Juckerf. Rheingau 5 0 do 0 90 Schramm Lackf. 188 uckerf. Stuttgart 131,0 120,7 JSchuckert, Nrbg. 0 1 55 Schuhfabrit Herz— Bes Sreiverkkehrs⸗Kurſe Seilinduſtr. Wolſf 60.59 60,50 Elperſeld. Kupfer———.— IESiemenssHalst 196,5 1220 Emrehe 105 upfer———.— — Mansſelber...137,0,134,5 — 660—.—.—.— „Preuß. Konl. 70 —.— .140.— 6 %Been. 21510 85 o do. abgeſt. 30% bo. von 106 Südd. Draht-.—.— S. Led. St. Ingbert—— Ahrenſoi Jüt.— 45 renfabr. Furtw. 23,r er Uhm Koblen. 14˙ 9 Ver. deutſch. Self. 7²˙75 72,75 Mbn. Kohlenanl. 14.25—,— B4 iüran 160.0 4600 Feſtverzinsliche Werte. ex. Ultramarinf. 160. 0—.—..— 90 0 5—15— 18 7440——— ogtl. Maſch. St.—.— 87,104%½—— Voigi& Haft, S. 175 115%B. Seichsent 010 0 5 Bolihom. Seil u. K 61,— E1,50 4% do“ unt..1025—. 40½ Süch. St-.19.—, Wayß& Freytag 144,0.140,0,3% D. Reichsanl. 0,7200,7254% Württ. k. 1915 0,7250,71 Berliner Börſe vom 6. Dezember Banle⸗Aletien. TAug Elettr-Geſ 160,5f56. Bank f. el. Werte 154,8183,0 Anglo⸗Et. Guano112,5119,0 Barmer Bankver. 144,5141,8 Anhalt. Kohlen-. 120,0117.0 TBerl. Handelsg. 265,5262,0 Annener Gußſtahl 26,.—25.25 TCom. u. Privatb. 194,7190,0 A19 Zellſt. 146,5145,5 TDarmſt. u..⸗B. 259,0252,0] Augsb.⸗Nb⸗Maſch 124,5,124,0 1 Deulſche Bank. 184,7 180,0 Balcke Maſchin.——,— 1t. Ueberſee Bt. 120,0.119,5•8 Meguin 53,85/52,— THisc. Command. 173,2 169,2 J. P. Bemberg 220,0216,0 Tresdner Bank 161,6 159,6 1 Mitteld. Kredb. 146,0 144,5 Reichsbank.... 160,0 159,2 Rhein Ereditbank 137,.0 186,5 Süddeutſch. Disc. 1570 157.0 Cransport⸗Alkkien. Schantungbahn 16,2015 Lllg. Lolu. Str. 183.0180.0 Südd. Eiſenbahn 136,0 138,0 Baltimore... 101,5100,5 1Deutſch⸗Auſtral.—.—165,0 Hapagg 173.0167,2 1H.⸗Südamerika 185.5180,5 IHanſa 851940 258,7255,5 JRorbdiſc. loyd 166.0162, Roland-Linie..—, 8 Verein. Elbeſchiſf 83.35.81,50 Induſtrie⸗Aletien. Accumulatoren 143.0148,5 Adler& Oppenh. 118.5122,0 Adlerwerke...110.5/107.5 .⸗Gf. Verkhrsw. 167.0 169,0 AMlexandexwerk.„92,75192,— — 8 * 5 5 5 „ do. 3/% 30% do. 4 Bay. Pf. E. P. 37⁰0 0 — 0—7 3//* 0,.757 30 5 TDeutſche Maſch. 116,7 Deutſche Steinzg. Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckh. Dürener Metall Dürkoppwerke, Dynamit Nobel — 12⁵³0 53,65 82.—82. 160.0 TBergmann Elkt.157,0154,5 Berl.⸗Gub. Hut 284,0277, JBerl. Karlsr. Ind 104.0ſ99.50 TBerlin. Maſchb. 118,5115,7 Berzelius Bergw.—.— Bing Nüenberg 46,2546,25 Bismarckhütte. TBochun Gußſt. 173,2169,.0 163,7 Elektr. Lieferung. 154,7 TElttr. Licht u. Kr. 154,7 Emaille Ullrich 56.— Enzinger⸗Union Eſchw. Bergwerl 171,0 73.C. Farbenind. 325,7 Feldmühle Papier 160,0 Felten& Guill. 158, R. Friſter.. 94.— 89 Sas 99 82 0,525 aggenau.⸗A. 58,50 Gebhard Textil 98.— TGelſent. Bergw. 174.5 Gelſenk. Gußſtah. 26,50 Genſchow& Co 65.7 German. Portl⸗3. 172, — 48, 2⁵ S E 7 Gebr. BöhlerK&co r Braunk. u. Brikets 167.2 Br.⸗Beſigh. Oelf. 70,50 Bremer Vulkan 114.7115,0 Buderus Eiſenw. 111.0ſ107,0 Chem. Heyden. 135,6181, Chem. Gelſenk. 103,8/102,0 Chem. Albert 148,2148,0 Concord. Spinner 109,0109,7 TDaimler Benz 103,598.— Gerresheim Glas 144 T Deſſauer Gas 172.5/167,5 TGeſ. felkt. Unter 175 Tötſch.⸗Cuxemb. 173,5168.6 Gebr. Goedhardt 130 Goldſchmidt, Th. 140. Goerz C. P... 83, othaer Waggon23.— — Waichin. 122,0 0 5 5 0 D. Eiſenb.⸗Signi—.—114,0 0 Toeutſche Erböl 177,0171.0 Deutſch. Gußſtah 125,0122,0 G Deutiche Kabelch. 116,51114,51 G und Handelszeitung mäßig, geräumt. 8 Ziegen: 10—24 l/. — 6. —— 30% D. Reichsanl.— 0458 4½0% 6 9.⸗Sch..—. 8. Schußg, 0816.8516.— 4% D.— 5 16,85 16.— %ei 04Ant.——9f18 Hebeperhun hedwigshütte 140 1204 40% Heſſ.v. 50.06, 220 9. 700 abgeſt.—.—0,500 Deutſche Kali 121,0119,5 112,5 60,25 85,50 12⁰•0 97.—86,50 152.5 Elberfeld. Kupfer—— 152,5 50.— 94.—93,50 177⁰0 312,0 157.0 11510 95—0 „50Ludw. 90·75* w. Loewe 17⁰,1 168,0 40,5 Mech. Web. Lind 193, 168.5 12⁵,0 134.2 50033,75 23.— 120,0 Montag, den 6. Dezember 1920 —— hin noch weit im Rückſtande iſt. Die Novemberrückſtände he' hören mi: zu der Dezemberrate. 9 )16 Vom internationalen Schienen⸗Kartell. Zwecks eng gültigen Abſchluſſes des internationalen Schienen⸗Karten, verſammeln ſich die Vertreter der franzöſiſchen, deutſchen engliſchen, belgiſchen und luxemburgiſchen Eiſenwerke 10. Dez. in Paris. Der letzte Stein des Anſtoßes 99 bekanntlich der beſonders deutſcherſeits erhobene Einſpen, gegen die Reſervierung der engliſchen Kolonien für die eng liſche Schienenerzeugung. Vörſenberichte vom 6. Dezember 192⁰ Manuheim ſchwächer Am Beginn der neuen Woche lag der Aktienmarkt 0 Terminwerte ſchwächer. J. G. Farben gaben auf 313 10 Am Kaſſamarkt war die Tendenz ungleichmäßig. Währeg Hypothekenbanken und Brauerei⸗Aktien geſucht blieben, 00 Verſicherungs⸗Aktien, Autowerte und Zellſtoff 0i ſchwächer. Es notierten: Badiſche Bank 160, Rhein. Fun bank 137, Rhein. Hypotheken⸗Bank 157,25, Pfälz. Hypothe Bank 15725, Südd. Disconto 157,.G. Farben 313, Rhenanet 72, Eichbaum 160, Brauerei Durlacher Hof 134, Mannhein f Verſicherung 131, Continentale Verſ. 81, Benz 98, Seillun 69,5, Enzinger 94, Gebr. Fahr 44, Fuchs Waggon 0,5, Kugz 150, Koſtheimer 85, Mannheimer Gummi d2, Cement Rheinelektra 145,5, Salzwerk Heilbronn 147, Wayß u. Pue tag 141, Zellſtoff Waldhof 223, Zucker Frankenthal 105, Zu Waghäuſel 129,5, alte Rheinbriefe 13,40. Frankſurt ſchwach 4990 Die Börſe eröffnete die neue Woche in überraſchng ſchwacher Haltung. Das Geſchäft bewegte ſich wieder in 90 allerengſten Grenzen und man iſt jetzt allgemein übergeg daß im Laufe dieſes Monats keine beſondere Lebhaftigen eintreten wird. Für die allgemeine Abſchwächung dürſg, namentlich die kommenden Maßnahmen Dr. Schachts verche wortlich gemacht werden, um die Spekulationstätigkeit anen Börſe einzuſchränken. Am ſtärkſten gedrückt waren auf er⸗ Ehemiemarkt J. G. Farbeninduſtrie, die 11 v. H. niedriger öffneten. Auf dem Montanmarkt ebenſo bei Banken betru rt die Kursabſchwächungen durchſchnittlich 5 v. H. Elektrowen 8 bis 4 v. H. und auf allen übrigen Marktgebieten bi 0 5 v. H. niederer. Auch der Rentenmarkt verkehrte in ſchwagg und luſtloſer Haltung bei faſt völliger Geſchäftsloſigkeit. ei ſpäteren Verlaufe war die Stimmung recht luſtlos, ſodaß 560 weiſe faſt vollkommene Umſatzloſigkeit beſtand. Erſt kure g, Schluß des offiziellen Verkehrs konnte der weiteren Abwäl bewegung etwas Einhalt geboten werden, ohne daß aber e. Erholung der Stimmung eingetreten wäre. ſit Berlin Rückgang Die Anſpannung des Geldmarktes weſentliche Milderung erfahren. auf 6½ bis 8 v. H. für Tagesgeld und Monatsgeld. Mit dem Schwinden der Geldflüſſigkeit rel. hohe Kursſtand ſeine bisherige zuverläſſigſte Stütze verlo ſih Die Spekulation realiſiert weiter, da das Pripatpublikum ch ebenfalls ruhiger verhält. Man befürchtet, daß der Behren der Reportgelder eine weſentliche Verringerung erſah, 10 dürfte, wozu auch die Aktion der Banken unzweifelhaft fu⸗ tragen wird. Selbſtverſtändlich litten am meiſten die lativen Induſtriewerte. Bei luſtloſem Verkehr ſchwächte die Börſe im allgemeinen bis zum Schluſſe weiter ab. het) 2 Mannheimer Produktenbörſe vom 6. Dez.(Eigen 5. Die Tendenz am Produktenmarkt iſt befeſtigt. Ausla weizen wird gehandelt Manitoba 1 disv. 16,35, Manitoba cij 15,90, Manitoba III 15,50, Kanſas für Dez. 16, bfl., alles i Mannheim. Baruſſo 79 Kg. Febr.⸗Abladung 14,10 hfl. 00 Rotterdam. Inlandroggen 25—25,25 /, Inlandweizen, 1 bis 30,50, Inlandhafer 18.75—19,75, Auslandhafer 20—2. 0 hat nur eine d auf 6˙½½ bis 7 Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen 4. 6. Erkrſtw. Mhm.6%—. Gebr. Großmantt 60.—60.— Grün& Bilfinger 141.0138,0 Helddurg—1650 Hochfrequenz. 51254 Krügershall Hand.45 Petersb. Int. 43“ Ronnenberg Ruſſenbank Sichel& Co. · Sloman Salpeter Südſee Phosphat 4. Beb.. . 110,7 144,7 Orenſt,& Koppel 137,2 ITPhönix Bergb 126,11 IRathgeb. Wagg. 72.—71 Reisholz Papier. 267.0— 2— IRhein Braunkhl. 242.5 106,075• 9 Rhein Chamotte 74.— 40 40. Rhein Eiektri—9— iaa Staalspohn Rhein. Ma ed. 50.* i THheinſtahl... 186,0100 8fa) Meichs--P10 60 IRhenania Chem 74.—78.25] Holdanleige⸗ J10 Romb Hütten.14.7s Dollarſchätze„60,74060 Reſter Braunk.. 119,0 Reichsſchaß. VIx 910 hilperk Maſch.. 60.506 Roſitzer Zucker.. 84.—85,— 1024e1.J150 indr.& Aufferm. 94,50 TRütgerswerke. 184.0.17.00 Hirſch Kupfer 110,2109,60 Sachſenwert..114,.720½10 Thirſchberg Leder 103,0101,5 CSalzdetfurth.. 172·9 1Hoeſch Eiſ. u. St161.7158.5 Sarotti.. 155.21 THohenlohe⸗Wrk. 24,6523,65 Scheidemantel. 96,35 hil. Seiſe ann 164,0158,00 FSchuberts Salz. 256,0 orchwerke.. 106,0109,0 TSchuckert& Co. 159.61 THumboldtMaſch. 57.—56,75 Siem& Halske. 197.2 Fgiſe Bergbau 25),0250,00 Sinner.-G..— M. Judel& Co 140,0138,7 Stettiner Bulkan. 81.50 104.00 StoehrͤKammgrn. 163,516 Kahla Porzellan 99.—97,50 Stoewer Nähm.. 92.— Kaliw. Aſchersl. 145.5141.7// Südd Immobil.—.— Karlsr. Maſchin. 45.15(43,50 Teichgräber...— Kattowitz. Berg—.———Teleph. Berliner 101,0 C. M. Kemp..—Thoerldelſabrik- 106.0 Klöcknerwerke. 152,5146,00 Unionwerke Maſch 64.75—— C. H. Knorr.. 151,0150,00 Ver. B. Frkf. Gum. 72,85 Kollm.& Jourda n80,.—80,—[Ver. Chem. Charl. 146,0 Köln Rottweiler 163,2156,00 V. Otſch, Nickelw. 170.0 Gebr. Körting. 108,7109,0 VGlanzſtoff Elbf. 325,0 Koſtheimer Cell. 86.— 86,50.S uhfBrns W 69.— 9 häuſer⸗Hütte 9*— 2 8—— ahmeyer& Co. 189, tahlw v. d. 3y Laurahütie.79,3577,50 Ver.—9— 155.2 Linde's Eismaſch168,0 160.00 Vogtländ. Maſch. 89.50ſ88,.— Lindenberg. 65,—65,50] Wanderer-Werte 195.0 TCari Lindſtröm 186.0185.00 Weſer Akt.⸗Geſ. 75.—7 Lingel Schuhfabr. 50.—60.— I Weſtereg. Aliali 155..150.5 FLinke& Hoffm. 82,—79,50 Wicing ⸗Cement. 143..139.0 Eo 223.0216.5] Wiesloch Tonwar. 105.0104.0 „Lorenz.. 119,5116,7 Wittener Siahl. 112.5109,0 40% Lothr. Poru.⸗Cem———Wittener Gußſtahl——60.—4 Magirus.-G. 69,—61.— Wolj. Bucau.. 69,5005,50 IMannesmann 190,0ſ164,5 HZellſtoff Verein 116.2114.2 TMansfeld. Akt. 139,0132,5 ſellſtoff Waldhof 2²9.5221,0 alleſche Maſch.. 165,2 Hanuor-.Egeſt. 120,2 annov. M. Egeſt. 110,0 Hann. Waggon 84,—85,.— Hanſa Lloyd... 74,—7 bg.⸗Wien Gum.——.— arkort Bergwrk. 61.— — Bergbau 187,5 hartmann Maſch. 49,15 „165.0 50% F. Reichsanl 0 4%„ 300%4 80/ ed. Relchan 5 100 .* 7 995 40% Prb. Könſole 94065 856 30 9 8 0 40% Bayer. Ani. 945 0465 79.753/)— Bayer. Anl 13,85 13% 5% B. Rohlenant.55 900 3% Prb. Kalianl..— Roggenwert.24 9 5% Roggenrentb, 32 900 500 Sächſ. Braun! 6 6 „Landſch. Nogg⸗ 8,02 b) Ausl. Renten⸗ %/ Mexikaner——20 4% Heſt Schaha 77.50 4%„Goldrente.5ʃ 4%„conv, Rte.—— 40½0%. Silberrte—.— ierrte. 15.25 40%0T Ad n, 783 4%„ Bagd.⸗E Gebr. Junghans 105, 4 9 70— 835 0 Obligat. 4533 474⁰—11 20.26 2 3½ Tebuantebac.— 93,0(193,0 Mix 3, Geneſt. 125,5119.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Motoren Deutz 72.—72,75 Adier Kat..—.— 86/87 Motorb. Manny. 39.7537,50] Bergb. Präſid.——— Mülheim Berg.148,0141,0 Beng⸗Motor..— Reckar. Fahrzg..106,7104,50 Deutſche Petrol.. 78.— TNordd Wollk. 160,01155,5 Diamond 24,.— 5 — —.—.— 5* 124.50 hat het Inlandbraugerſte /26—29, Futtergerſte 20—22, Biertreber bes Sack 16,50—17,00, Malzkeime mit Sack 16—17, Mais auen⸗ mit Sack 19 75.—30,00, Weizenmehl ſſidd. 41.50—48 00, Weer brotmehl ſüdd. 31.50, Roggenmehl 35,25—37,00, Weizenſg 7 mehl 15, Weizenkleie 11,25—11,50, Roggenkleie 11,75—12, Mannheimer Viehmarkt am 6. Dezember Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr 4346 Stüc 2869 Ochſen... 301 St Kühe... 687 St. rälber... 601 St. Schweine 1 . Mi, 9 0 0.. Mt. 46—40 a.. Mi.„— 1. M. 55..„ 4450).„ 88—44 5)„—70% c..„ 34—36 e)..„ 26—88 c)..„ 668—72 c0„ 76—10 . 1120 9. 29—94 3 3 .. 101 St. Färſen...—. St.— 99** 7 M1. 47 20 2).. M. 5760 Schafe sSSt. 64 9 24—30 6 05 0 8 9 32—45 Ai—.— 38 2 St⸗ 35— rbe 93.„ 30—84. M. 3 — e 3 d; Mit Großvieh rul ia, Uebertne . — Die Zineſätze hielte fit L d n 0 1 ˖ en. 00 ei⸗ 1 ic 1 id⸗ 1 örrr r en 3 Wontag, den 3. Dzembex 1926 (Neue Raunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 0 8 7. Seite. Nr. 865 ——— Mörderin?? 2 r Der Roman eines Verteidigers Von Walter Bloem Er zeigte dem dienſthabenden Gerichtsdiener Frau Su⸗ ſannes Brief und bat, ihm ſobald als irgend möglich das Ge⸗ hör des Richters zu verſchaffen. 0„Der Herr Unterſuchungsrichter hat Termine,“ ſchnarrte er Gerichtsdiener.„Setzen Sie ſich, Herr Rechtsanwalt— warten Sie.“ Der lümmelhaſte Ton, deſſen ſich der Rechtsanwalt von derartigen Unterbeamten ſtets zu verſehen hatte, und der nur einen Widerhall des zweifelhaſten Rufes bildete, deſſen ich der Strafverteidiger in ſeiner Berufsausübung auf ſeiten der Gerichte ſelbſt erfreute, war dem erfahrenen Anwalt keine neue oder überraſchende Erſcheinung. Dieſes Phänomen galt es mit gelaſſenem Achſelzucken hinzunehmen Länger denn eine halbe Stunde hatte Guſtav Herold Ge⸗ legenheit, den Gedanken, die ſein Haupt umſchwirrten, wie⸗ erum Audienz zu geben. Ja— ja— wer dem Leben ge⸗ wachſen ſein wollte— der müßte doch wohl Nerven wie Hanf⸗ eile haben! Alſo dies erſte ſchauerliche Wiederſehen— das ollte ſich vollziehen nicht einmal unter vier Augen, ſondern küler Wahrſcheinlichkeit nach in Gegenwart eines Juſtizbeam⸗ en.. eines Gerichtsſchreibers vielleicht, eines ehemaligen Unterofftziers... oder eines jungen, eleganten, monokel⸗ tagenden, neugierigen Referendars Arme, ſchöne Frau Suſanne—1 Und als nun Guſtav Herold mechaniſch ſeine Taſchenuhr og, da wies ſie die dritte Nachmittagsſtunde... und mit Ent⸗ ehen ſiel ihm ein, daß die ſchwarzumränderte Todesanzeige, ie als einziges Lebenszeichen Frau Suſannes aus ihrem ungen Witwenſtand in ſein Haus hinübergeflogen war, ehe er heutige Brief ankam— daß die auf heute nachmittag drei hr zur S des Geheimrats Doktor Mengershauſen eingeladen hatte— In dieſem Augenblick alſo, in dieſem nämlichen, hatte ſich in der prunkvollen Häuslichkeit des Verſtorbenen das Trauer⸗ eleit verſammelt... in dieſem Angenblick ſtand wohl auch elene im ſchwarzen Gewand am Sarge des Mannes, in dem e den Rettex ihres Gatten perehrt hatte Grauenhaft mußte dieſe de een ſein—1 un den Herzen dex Hunderte, die dort zuſammengeſtrömt ſein ürden, nur der eine Gedanke— der Gedanke an die Herrin eſes Hauſes, an den Menſchen, der dem Verſtorhenen von allen am nächſten geſtanden hatte... und der nun fern, fern da oben in Moabit im Unterſuchungsgefängnis ſaß Und dann— ein ſchriller Koöntraſt zu dieſer Grundſtim⸗ mung aller Verſammelten— in getragener Feierlichkeit ſich abwickelnd, das Zeremoniell der Beiſetzungsfeierlichkeit Trauergeſänge eines Männerquartetts— die Leichenrede des Geiſtlichen, der gewiß im letzten Augenblick bei der Nachricht von der entſetzlichen Wendung, die ſich geſtern abend vollzogen hatte, ſein ganzes wohlvorbereitetes Konzept hatte über den Haufen werfen müſſen, um in einem tragiſchen Eiertanz der Berebſamkeit an der ſchroffen Klippe vorbeizugaukeln, an welcher der gemeſſene Ernſt frommer Ergebung jählings in klirrendem Schiffbruch hätte zerſchellen müſſen — Aber nein— das ging nicht... Guſtav konnte un⸗ möglich warten, bis der Unterſuchungsrichter Dreiundzwanzig das ganze Programm ſeiner Tagesarbeit abgewickelt haben würde... Es gab förmlich einen kleinen Kampf mit dem Gerichtsdiener, als der Rechtsanwalt es unternahm, in das Allerheiligſte des Inquiſitors vorzudringen. Aber es gelang ihm ſchließlich doch, an die Türe zu klopfen, aus der ein in⸗ digniert ſcharfes„Herein“ erſcholl.. Herold trat ein. Hinter Aktenſtößen ſaß der Richter, der ſich nun aus ſeiner läſſigen Haltung, in der er den unglücklichen Zeugen ihm gegenüber auf dem Stuhl dort ausgequetſcht hatte, zu autoritativer Straffheit emporreckte und ihm entgegenſchnarrte: „Wie iſt es möglich, daß Sie hereingekommen ſind? Hat der Gerichtsdiener Sie durchgelaſſen, wenn ich fragen darf? Ich habe mir ein für allemal jede Störung während der Ter⸗ mine verbeten—1“ Der Reſerendar, der als Protokollführer fungierte, und eine andere, patent gekleidete Jünglingsgeſtalt, die in der Ecke am Fenſter dem Aktenſtudium abgelegen— Herold er⸗ kannte natürlich in ihr ſoſort einen zweiten, dem Unter⸗ ſuchungsrichter zugeteilten Referendar— alſo dieſe beiden Herren weideten ſich mit dem lebhafteſten Vergnügen an dem beſcheidenen Kitzel dieſer dramatiſchen Unterbrechung ihrer monotonen Tagesarbeit— „Ich bitte höflichſt um Verzeihung, Herr Unterſuchungs⸗ richter— ich wurde vom Unterſuchungsgefängnis an Sie ver⸗ wieſen— Rechtsanwalt Dr. Herold.“ Und er reichte dem Beamten Suſannes Brief. Der Unterſuchungsrichter knurrte irgendetwas Unverſtänd⸗ liches por ſich hin— überflog den Brief.. reichte ihn dem P e Referendar, indem er mit dem Zeigeſinger ie Unterſchrift bezeichnete: „Die Akten bitte, Heyr Kollege!“ Eifrig kramte der Referendar in den Aktenſtößen und reichte alsbald ſeinem Vorgeſetzten einen gelben Umſchlag⸗ 9 05 herüber, welcher den mit Tinte ausgefüllten Vordruck rug: „Vorverfahren gegen die p. Mengershauſen wegen Tö⸗ ung — Der Fall Mengershauſen—! Der ganze Schauder vor dem ſeelenloſen Funktionieren des Mechanismus des Ju⸗ ſtizbetriebes, der den Laien ſtets überfällt, ſo oft er mit ihm zu tun bekommt, und gegen den der Berufsjuriſt im Laufe der Jahre völlig abgeſtumpft wird... in dieſem Augenblick packte er den Doktor juris Guſtav Herold. daß ihm faſt ſchwin⸗ delte vor Ekel und Abſcheu. Fer. im Süden, am Kurfürſten⸗ damm, feierte man die Beiſetzung eines Toten... ein paar Häuſer von hier hinter Geängnismauern ſieberte des Toten Weib... Und ſier in der muffigen Stube verhandelten ein paar fremde, fühlloſe Menſchen nach dem Schema ihrer Be⸗ rufsroutine und dem geheiligten Ritus des Paragraphen⸗ ſyſtems den„Fall Mengershauſen“ „Sie haben Ihre Beſtellung zum Verteidiger noch nicht zu den Akten angezeigt, Herr Rechtsanwalt...“ ſagte der Unterſuchungsrichter. „Ich habe erſt heute morgen das Erſuchen der Angeſchul⸗ digten erhalten, ihre Verteidigung zu übernehmen. Die vor⸗ geſchriebene Anzeige erfolgt hiermit.“ „Sie wünſchen alſo die Angeſchuldigte zu ſprechen?) „Allerdings.“ Der Richter überlegte einen Augenblick.„Das iſt natür⸗ lich Ihr gutes Recht. Aber ich halte mich für verpflichtet, von der Beſugnis des§ 148 Abſatz 3 Gebrauch zu machen, und ordne hiermit an, daß den Unterredungen des Verteidigers der Angeſchuldigten eine Gerichtsperſon beizuwohnen hat. Aus ſolche wird der Reſerendar Doktor Fritze hiermit be⸗ ſtimmt und beauſtragt, den Herrn Verteiſer zum Unter⸗ ſuchungsgefängnis unverzüglich zu begleite Der junge Herr, der am Fenſter über ſeine Akten geſenkt die Unterredung rerfolgt hatte, ſchnellte empor und verbeugte ſich, indem er militäriſch die Hacken zuſammenſchlug. „Darf ich mir noch eine Frage geſtatten, Herr Unter⸗ ſuchungsrichter?“ ſagte Herold mit mehr Höflichkeit im Ton, als ſich eigentlich vorgenommen hatte.— „Bitte. „Ich möchte gerne wiſſen, was für Verdachtsmomente gegen die Angeſchülbdigte vorliegen.“ Der Unterſuchungsrichter zog die Stirn in Falten und warf einen ſcharf prüfenden Blick auf ſeinen Beſucher. (Nornlenuno kolat) am Sonntag, den 5. Dezember, nach kurzem, Alter von nahezu 70 Jahren entschlafen ist. J. lannheim(Waldhofstr. 10), Habkirchen Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme an unserm schweren Verluste sagen wir alien, insbesondere aber der Leitung, dem Kallegium und den Schülerinnen der Elisa- bethschule unseren innigsten Dank. MANNriEIM,(C 1.), den 6. 12. 20. Frau Helene Wertz geb. Hüther Hans Schgher n. 15 Tel. 82325 llsses, Kunstplisses a1 10 Hürendercsstellt auf den neuesten ar aunerkannt größtée Halt⸗ Rürdel. Masehiruns 8 815 nen-, Hand- un rl⸗ lokereien, Zickzack- u. Hohlsäume- Monogramme. 642 Schmerrerfüllt geben wir hiermit die traurige Nachricht, daſñ unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Josef Hemberger, weranester Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Rudolf Hemberger nebst Frau u. Kind Hermann Hemberger u. Frau. Die Beerdigung lindet au Wunsch am Sterbegite Mabklrehen Surgebleth statt und zwar am Mitwoch, den 8 Derember, voimittags 10 Uhr. Schwerezushronen W efenamnefonen In grob. Auwan Hachtischiempen v. M..80 an Sokrolbtisehlsmpeg v. 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