* Iwangloſe Bejprechungen in Genf ———— Dienstag, 7. Dezember 6 Vezugepreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus Gaſermannhaus) Heſchäfts⸗ enſtellen: Waldhofſtr.6, Aühwetzin erſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 lannt Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung- Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht —.......;xk r:———— 5 Völlig ungeklärte Lage 5 Genf, 7. Dezbr.(Von unſerem eigenen Vertreter.) 100 der Konferenz der Rheinpaktmächte ſpiegelt 11 in den Aeußerungen franzöſiſcher Delegierter ein kräf⸗ wicrer Optimismus wider, der umſo 1 Bät, als im Laufe der geſtrigen Konferenz die deütſchen 50 rbehalte in Bezug auf das Inveſtigationsprotokoll an⸗ ruig gemacht wurden. Es liegt in der Gewohnheit der Franzoſen, die Tatſache, daß diskutiert wird, als Zeichen des 1 tſchrittes zu beurteilen. In dieſem Sinne haben ſie auch Sült,ganz unrechk. Sachlich läßt ſich jedoch der franzöſiſche dtimismus nicht begründen. Die Konferenz befaßte ſich in Urkartung der Verhandlungen vor dem interalliierten Mili⸗ deſtiemitee und vor der Botſchafterkonferenz mit dem In⸗ N ldtattonsprotokoll, Da die Frage der Beſeitigung der 0 itärkontrolle noch in der Schwebe iſt, ſo beſchloß man die Eröttezett, die vielleicht bis Mittwoch abend dauern kann, zur bea rterung des Protokolls zu verwenden. Ehamberlain die ntragte die Verleſung des Dokumentes und ließ ſowohl als Vertreter Deutſchlands, Dr. Streſemann und v. Schubert, 3 auch die der anderen Staaten zu den Beſtimmungen Ba5 Protokolls Stellung nehmen. Es ſei ausdrücklich betont, ſche ich mehrmals eine Identität der Vorbehalte deut⸗ erga Herkunft mit denen Belgiens, Englands und Italiens ab. Es war daher möglich, die umſtrittenen Punkte Ranszuheben und ſich mit der Umgeſtaltung zu befaſſen. Die begtebende Prüſung der zu diskutierenden Punkte wird heute Katlonen. Es war zu erwarten, daß Vandervelde die Ini⸗ delg zu einer vermittelnden Aktion ergreifen werde. Der Bef iſche Außenminiſter hat heute vormittag ſeine berprechungen mit Streſemann und v. Schu⸗ Allitt begonnen, während ſich Briand mit den öſtlichen Ein erten Frankreichs, Polen und der Tſchechei, ins Iu vernehmen ſetzen wird, um bei den weiteren Verhand⸗ lungen der Vertreter der Weſtmächte die franzöſiſche Stel⸗ Vüimnahme im Einvernehmen mit den öſtlichen Staaten zu 8 nieren. 8 alg Ler eingangs erwähnte Optimismus der Franzoſen muß. wenn urchaus ungerechtfertigt bezeichnet werden, er mit einem ſogenannten Umſall Streſemanns in der Inveſtigationsfrage r0 eft wird. Aus der Umgebung Briands kamen allerlei ie Argumente Briands überzeugt worden wären und ch ihre ablehnende Haltung aufgaben, um ſchließlich ein paar„kleine Reſerven“ geltend zu machen. In Varſtellung ſtimmt die Hauptſache nicht. Streſemann der vollſter Offenheit heute auf die bekannten Einwände kigendeutſchen Regierung zurück und verwies auf den demü⸗ reitun Charakter derjenigen Paragraphen, die bei Ueber⸗ frollſyas des Verſailler Vertrags eine Verewigung des Kon⸗ behauntems auf deutſchem Boden in ſich ſchließen. Man hatte wordibtet, daß von deutſcher Seite der Vorſchlag gemacht und 48 war, dieſe gravierenden Paragraphen herauszuheben für ſäuch der Verwirklichung des Abrüſtungsverfahrens als Kebliche ſiche Staaten geltend in Kraft zu ſetzen. Dieſer an⸗ Ausgar Vorſchlag wurde abgelehnt. Man kam alſo auf den das vuhspunkt der Debatte zurück und kraf die Entſcheidung, Sina bandene Protokoll gemeinſchaftlich mit Deutſchland Tagen dern. Ob ſich dieſe Arbeit im Laufe der wenigen tuell 0 rledigen laſſen wird, iſt zweifelhaft. Es könnte even⸗ [Buüßigen dine Fortſetzung der Verhandlungen auf kanzlei⸗ ANu mn Wege gedacht werden, nachdem die Grundzüge der Die Pdernſſierenden Beſtimmungen geſchaffen worden ſind. untröltitſesung des Datums der Abberufung der Militär⸗ die zu e ſteht, wie leicht zu erſehen iſt, mit der Befriſtung, 5 Fertigſtellung des umgeänderten Protokolls not⸗ dig iſt, in direktem Zuſammenhang. Soweit wir ſen die deutſche Auffaſſung an n. unterſcheidet ſie ſich von dem zur Schau getragenen Kewüſſenſ en Optimismus dadurch, daß auf unſerer Seite ein Ran, det Peſſimismus vorherrſchend iſt. Für möglich hält krage 5 9100 im Lauſe dieſer Ratstagung die Inveſtigations⸗ . Barſſer Konfereaz der Miltärſachberſtönbiden R908 Berlin, 7. Dez.(Von unſerem Berliner Büro). Ent⸗ Fihung wers lautenden Meldungen iſt feſtzuſtellen, daß eine tagt hat er Botſchafter⸗Konſerenz nicht ſtattgefunden hat, ge⸗ te alſo vielmehr nur das interalliierte Militärgarantiekomi⸗ as Gremium der Militärſachverſtändiger der Entente achniſche n General Pawels, dem deutſchen Kommiſſar, über haben he Fragen des Entwaffnungsproblems ſich unterhalten onfer,.an rechnet in Berlin damit, daß die Botſchafter⸗ menkr wenn nicht ſchon heute, ſo ſpäteſtens morgen zu⸗ din lückereten wird. Von dem Stand derEEntwaffnungsfrage Nugenblinloſes Bild zu gewinnen ſällt im gegenwärtigen Flaß filhe ſchwer, einmal, weil die Dinge noch völlig im Berk u, in uord zwar weil an drei Stellen verhandelt wird in Genf. in Paris und vom Geſichtspunkt der hohen Politik in . ſich 7 General Pavels in Paris neral Paris, 7. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ge⸗ dung wavels, Präſident der Kommiſſion, die die Verbin⸗ zung Ewiſchen dem Komitee Walch und der deukſchen Regie⸗ wie—.— iſt geſtern in Paris eingetroffen. Dieſe Reiſe hat ferkonf annt den Zweck, die Verhandlungen mit der Botſchaf⸗ Unmitterens binſichtlich der deutſchen Entwaffnung zu fördern. lung telbar nach ſeiner Ankunft hat General Pavels Füh⸗ an Mil dnmen mit dem Sekretariat der Botſchafterkonferenz All der Juterallilerten Militärkommiſſton, —— überraſchenber gefärbte Andeutungen dahin lautend, daß die Deutſchen die Tagesordnung des Rats geſetzt werden könute. Daran ließe ſich allerdings ein im Grunde genommen nicht unzuverſichtliche Beurteilung der Geſamtlage erkennen. Selbſtverſtändlich hängt alles von den Pariſer Beſchlüſſen ab. Der Funktionär des Quai'Orſay kam heute früh mit dem Ergebnis der geſtrigen Verhandlungen des Militärkomitees in Genf an. Eine Zuſammenkunft zwiſchen Briand und Streſemann iſt für nachmittags anberaumt, um die Reſt⸗ forderungen des Militärkomitees zu erörtern. Möglicherweiſe wäre dann das Militärkomitee in der Lage, am Mittwoch die Verhandlungen aufgrund neuer Inſtruktionen fortzuſetzen. Geſtern ſprach man in Konferenzkreiſen davon, daß hier über Räumungsfragen geſprochen werden ſoll. Die prak⸗ tiſche Möglichkeit über dieſes Problem jetzt zu beraten, ſcheint im Rahmen der kurzen Ratstagung nicht gegeben, eher iſt mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß anfangs nächſten Jahres die Vertreter der Rheinpaktmächte zuſammenkommen, um eine Gruppe ſchwebender Fragen, zu denen auch die der be⸗ ſchleunigten Räumung gehört, zu unterſuchen. Bei dem heutigen Stand der Dinge und den bekannten Schwierig⸗ keiten, die militäriſch und politiſch in Frankreich vorherr⸗ ſchend ſind, wäre es verfrüht, die Erörterugen der Räumungs⸗ frage in nächſter Zeit in Ausſicht zu ſtellen. Einigung der Botſchaſterkonferenz? Eine Berliner Nachrichtenagentur läßt ſich aus Paris melden, daß in der Sitzung der Botſchafterkonferenz vom Montag eine Verſtändigung auf ſolgender Baſis zuſtande ge⸗ kommen ſein ſoll: 1. Die Frage der Beziehungen zwiſchen Reichswehr und Chef der Heeresleitung gilt als durch die ſeinerzeitigen Er⸗ klärungen der deutſchen Regierung als erledigt. 2. Deutſchlands Anſpruch auf eine gewiſſe Erhöhung des Kontingentes der ſtaatlichen Polizei über 150000 Mann im Hinblick auf die notwendige Belegung der geräumten Zone mit Schutzpoliziſten iſt anerkannt worden. 8. Die deutſche Regierung hat in der Angelegenheit der militäriſchen Liegenſchaften nunmehr einen feſten Plan mit längeren Laufzeiten aufgeſtellt, der den alliierten Forderungen zu genügen ſcheint, daß die früheren Militär⸗ gebäude entweder veräußert oder durch Umbauten für mili⸗ täriſche Zwecke unbrauchbar gemacht werden. 4. Der dem Vorſitzenden der interalliierten Militär⸗Kon⸗ trollkommiſſion, Walch, vorgelegte Entwurf des deutſchen Kriegsgerätegeſetzes ſcheint Gewähr dafür zu bieten, daß die bisher von engliſcher Seite vorgebrachten Bedenken nunmehr ſallen gelaſſen werden. 1355 5. Die genaue Beachtung der für die Rekrutierung der deutſchen Reichswehr beſtehenden Vorſchriften ſoll noch⸗ mals durch eine Verordnung des Reichspräſidenten hierüber in Erinnerung gebracht werden. 6. Auch die ſchwierige Frage der Wehrverbände iſt durch die in der letzten Zeit erfolgten Erklärung, daß dieſe — mit der Reichswehr nichts zu tun hätten, genügend bereinigt. Weiter wird aus Paris berichtet, daß der Generalſekretär der Botſchafterkonſerenz, Maſſigli, heute(Dienstag) nach Genf reiſen wird. Nach Meldungen aus Genf erwartet man die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz für heute, damit die 9 alsdann in das entſcheiwende Stadium treten werden. Die Veratungen des Völkerbundsrates Das Finanzkomitee wird heute nachmittag dem Rat über die bulgariſche Flüchtlingsniederlaſſung den erſten Bericht er⸗ ſtatten, und auch die Frage der Uebernahme der Koſten des Danziger Völkerbundskommiſſariats auf den Völkerbund wird heute nachmittag im Rat behandelt werden. Der Rat wird ſich in geheimer Sitzung über die vom Danziger Völker⸗ bundskommiſſar von Hamel beantragte Erhöhung des Ge⸗ halts des Danziger Völkerbundskommiſſars ſchlüſſig werden. In einer geheimen Sitzung wird ſich der Rat auch mit der rechtlichen Situation derjenigen Staaten beſchäftigen, die ihre Beiträge an den Völkerbund nicht bezahlt haben, und mit der Frage einer Vertretung Italiens in der Opiumkommiſſion des Völkerbundes. E K e* 8 W Neue„Maulkorbverorönungen“ in Polen Die neu geplanten Preſſekredite der polniſchen Regierung ſtellen unſeren Informationsmeldungen zufolge eher eine Verſchlechterung als eine Erleichterung dar. So ſoll beſtimmt werden, daß der Strafbefehl die Anklageſchrift erſetzt und daß etwaige Geldſtrafen, die bis zu 15000 Zloty heranreichen, vorher bezahlt werden müſſen. Beſtraft wird unter allen Umſtänden eine Beleidigung des Staatspräſidenten, des Mar⸗ ſchalls Pilſudski, des Semjmarſchalls, des Senatsmarſchalls, der Miniſter, der Vorſitzenden der höchſten Kontrollkammern, des Oberſten Verwaltungsgerichts, der Wojewoden und deren Stellvertreter. In dem Geſetzprojekt kommt der Satz vor: „Die Erbringung des Wahrheitsbeweiſes bei Beleidi⸗ gungen ſchließt die Beſtrafung nicht aus“ und„die Glorifi⸗ zierung“ des verurteilten Angeklagten wird mit einer Ge⸗ fängnisſtrafe bis zu ſechs Wochen beſtraft“. Nach dieſen Sätzen des neuen Geſetzes ſcheint man auch eine Vorzenſur durchführen zu wollen. Wie ſcharf man von Gerichtsſeite vorgehen ſoll, zeigt ſchon die Tatſache, daß bei allen Bezirksgerichten ein beſonderes Richterkollegium ge⸗ bildet wird, das für drei Jahre beſtimmt iſt und ausſchließlich die Preſſeangelegenheiten behandelt. Die Regierung will es ſcheinbar auf eine Kraftprobe ankommen laſſen. Sollte das Parlament das jetzt in Kraft ſtehende Preſſebekret aufheben, ſo wird ſofoxt ein neues ſchärferes herausgegeben werden. Die Selmſitzung wird am 10. Dezember ſtattfinden. Drels 19.Pfenrig 1920— Nr. 567 nach Tarff, bei 9 je einſy. S0⸗ durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Kolonelzele fle Algen. Meigen d,40 N. M. Renan 33 evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Füt er chafteele Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ pt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. K1.-6, gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, N uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän e Kusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Rannheim. Pfälzer Hoffnungen und Erwartungen (Von unſerem Pfälzer Vertreter) Nach einer Koblenzer Meldung hat das franzöſiſche Armeeoberkommando in Mainz ſich grundſätzlich zur Freigabe eines Teils des früheren Feſtungsgeländes am Rhein zur Anſiedelung von Induſtrie bereit erklärt. Die diesbezüglichen bereits ſeit längerer Zeit ſchwebenden Ver⸗ handlungen ſollen dem Vernehmen nach vor einem günſtigen Abſchluß ſtehen. Der Widerſpruch, der ſcheinbar in dieſer Meldung liegt, die einerſeits von der Bereitwilligkeit der franzöſiſchen Beſatzungsarmee zur Freigabe, andererſeits von noch ſchwebenden Verhandlungen ſpricht, klärt ſich, wenn man ſich den bisherigen Stand der Angelegenheit vergegenwärtigt, die für die Stadt Germersheim Sein oder Nichtſein bedentet. Die Stadt, die durch die Beſatzung vollſtändig ihrer bisherigen Wirtſchaftsgrundlage beraubt wurde, da das ganze Wirtſchaftsleben der früheren Feſtung auf der deutſchen Garniſon beruhte, kann ſich vor dem wirtſchaſtlichen Ruin nur durch Umſtellung auf induſtrieller Entwicklung retten. Durch die Schleifung der Feſtung auf Grund des Verſailler Diktats wurde der Stadt zwar die Möglichkeit der Anſiedelung von Induſtrie als wirtſchaftlicher Erſatz für den Verluſt der deut⸗ ſchen Garniſon gegeben, ſie blieb ihr aber durch die franz. Beſatzungsbehörde verſchloſſen, und darin liegt die ungeheure Tragik für die Stadt, deren Bevölkerung am meiſten im be⸗ ſetzten Gebiet auch in anderer Hinſicht zu leiden hat, wie die ſog. Germersheimer Zwiſchenfälle zur Genüge beweiſen. Denn die franzöſiſche Beſatzungsarmee knüpfte an die Frei⸗ gabe des am Rheine gelegenen früßeren Feſtungsgeländes, das ſich vorzüglich als Induſtriegelände eignet und für das ſich bereits Liebhaber gefunden haben, für die Stadt unan⸗ nehmbare Bedingungen. In einem der Stadtverwaltung vor⸗ gelegten„Ueberxeinkommen“ wurde als Gegenleiſtung für die Freigabe des Geländeſtreiſens des früheren Forts Deroy und der Yſenburgfront der Neubau von 16 Familienwohnun⸗ gen, die völlige Inſtandſetzung des Reithanſes bei der Stem⸗ pelkaſerne, die vollſtändige Wiedereinrichtnug der Militär⸗ badeanſtalt und der Erſatz der Teile des Geländes verlangt, die als Gemüſegärten der franzöſiſchen Beſatzung in Be⸗ nutzung ſind, durch Grundſtücke von gleicher Güke fn-rm Ekmit⸗ telbarer Nähe der Stadt. An dieſe Auflagen war noch die be⸗ ſondere Bedingung geknüpft, daß die Stadtverwaltung nicht ermächtigt ſein ſollte, Rechtsanſprüche auf Entſchädigung durch das Reich geltend zu machen; was praktiſch bedeutete, daß die Stadt dieſe große finanziellen Aufwendungen aus eigener Taſche zahlen ſollte. Zweck dieſer Bedingung war, daß die durch Erfüllung des„Uebereinkommens“, entſtehenden Koſten nicht auf Neparationskonto angerechnet werden ſollen. Das Anſinnen der franzöſiſchen Beſatzungsarmee ſtand alſo mit dem Londoner Abkommen in Widerſyruch. War das„Ueber⸗ einkommen“ ſchon aus dieſem Grunde unannehmbar, ſo wäre die völlig verarmte Stadt auch finanziell nie in der Lage ge⸗ weſen, die mehrere Hundert Tauſend Mark ausmachenden Koſten auf ſich zu nehmen. Sie mußte dabher das„Ueberein⸗ kommen“ ablehnen. Alle Bitten der Stadt und alle Vor⸗ ſtellungen waren erfolglos. Die endgültige Antwort der ſranzöſiſchen Beſatzungsarmee lautete kurz dahin, ſolange die Stadt das ihr vorgeſchlagene Uebereinkommen“ nicht unter⸗ zeichne, ſei es zwecklos, Anträge zu unterbreiten, die darauf abzielen, die Rechte der Beſatzungsarmee zu Gunſten der Stadtverwaltung Germersbeim oder anderer deutſchen Ver⸗ waltungsſtellen zu ſchmälern. 3 Sicherem Vernehmen nach will aber nunmehr das fran⸗ zöſiſche Oberkommando das„Uebereinkommen“ dahin ändern, daß ſie auf die Erbauung der 16 Wohnungen verzichtet, die allerdings die ſtärkſte ſinanzielle Belaſtung bedeuten würde. Sie hält dagegen die anderen Bedingungen, die Wiederin⸗ ſtandſetzung der Reithalle und der Militärſchwimmſchule nach wie vor aufrecht. Da die franzöſiſche Beſatzungsarmee nicht geringſten Rechtsanſpruch auf das Gelände hat, bedeutet der Verzicht auf die Erbauung der Wohnungen daher keinerlet Entgegenkommen und keine Aufgabe von„Rechten“. Die Aufrechterhaltung der übrigen Bedingungen, über die noch Verhandlungen geführt werden, die nach der Koblenzer Mel⸗ dung vor einem günſtigen Abſchluß ſtehen, widerſpricht heute wie vor dem Beſatzungsrecht und den ausdrücklichen Beſtim⸗ mungen des Abkommens vom 5. Mai 1925. So liegen die Dinge vom Rechtsſtandpunkt aus betrachtet. Wenn man deutſcherſeits auf dieſe oder ähnliche Bedin⸗ gungen eingehen ſollte, ſo nur deshalb, um die in ihrem wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau durch die franzöſiſche Beſatzungs⸗ behörde widerrechtlich verhinderte Stadt vor dem ſichern Untergang zu retten. Es iſt alſo kein franzöſiſches, ſondern ein deutſches Entgegenkommen der ſchwergeprüften Stadt gegenüber, der man unter finanziellen Opfern und unter Preisgabe des Rechtsſtandpunktes die wirtſchaftliche Entfaltung am Rhein ſichern will. So betrachtet— alſo rein relativ— wird die Nachricht aus Koblenz in Germersheim als ein Hoffnungsſtrahl in tiefſter Dunkelheit empfunden. Erſchließt ſich jetzt doch der ſchwer geprüften Stadt wenigſtens die erſte Möglichkeit zum Wiederauſſtieg, zumal das Reich letzt dank den Bemühungen der bayriſchen Regierung ſicherem Vernehmen nach auch ſeinen Verpflichtungen zur völligen Einebnung des geſchleiften Feſtungsgeländes und zur Be⸗ ſeitigung des Trümmerfeldes endlich nachkommen will. 8 3 40 0 Die beiden franzöſiſchen Soldaten, die am 18. November, abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, auf der Eiſenbahnſtrecke Maximiliansau—Börth zweimal einen Eiſenbahn⸗ anſchlag rerübt haben, der nur durch die Wachſamkeit des deutſchen Eiſenbahnperſonals im letzten Augenblick vereitelt werden konnte, ſind, wie berichtet, durch den Oberſten, Armee⸗ kommandant in Germersheim, zu deren Garniſon die beiden zur Brückenwache nach Maximiliansau abkommendierten franzöſiſchen Soldaten gehören, zu ſe 14 Tagen Arreſt verurteilt worden. In der franzöſiſchen Antwort heißt es, daß nach dem Bericht des franzöſiſchen Oberſten von Ger⸗ mersheim die beiden franzöſiſchen Soldaten ſchwachſinnig zu ſein ſcheinen und ſich wahrſcheinlich der Schwere ihrer Tat nicht bewußt geweſen ſeien. Sie werden auf ihren Geiſtes⸗ ————————— —————————— ——— ——————— —————— 2 Selte. Nr. 507 meee Neue Maunhelmer Zelinuß(Abend⸗Ausgabeſ * Dienstag, den 7. Dezemder 1080 zuſtand unterſucht werden und werden, wenn ſie zurechnungs⸗ ſähig befunden werden, vor das franzöſiſche Kriegsgericht geſtellt werden. Man wird dieſe Beſtraſung von Eiſenbahnattentätern wohl kaum als ausreichende Sühne für ein Ver⸗ brechen halten können, das nach dem deutſchen Strafgeſetzbuch wegen der Gemeingefährlichkeit mit den ſchwerſten Strafen bedroht iſt. Noch weniger aber als eine Abſchreckung gegen Wiederholungen von Eiſenbahnattentaten anſehen, die Icht nur Leib und Leben der pfälziſchen Bevölkerung gefäh! en, ſondern auch Sanktionen und die ſchwerſten polltiſchen Fol⸗ gen haben und die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen auf das Schwerſte gefährden können, weil ein von franzöſiſchen Sol⸗ daten verübter Anſchlag ſofort als„deutſches nationaliſtiſches Komplott“ gegen die Sicherheit der Beſatzungstruppen hin⸗ geſtellt würde, falls es nicht gelingt, die Täter, wie in dieſem Fall, auf friſcher Tat zu ermitteln. Die Begleitumſtände, unter denen die Tat geſchah, laſſen in keiner Weiſe darauf ſchließen, daß die beiden franzöſiſchen Soldaten nicht zu⸗ rechnungsfähig und der Schwere ihrer Tat nicht bewußt ge⸗ weſen ſind. Sie haben eine 18 em breite, 5 em dicke und bei⸗ nahe 2 m lange Bohle bei dem fernbedienten Wegübergang quer über das Geleiſe gelegt. Dieſe Bohle hätte den Zug zum Entaleiſen bringen müſſen, da ſie zu ſtark war, als daß die Maſchine ſie durchſchneiden konnte, wenn ſie nicht zufällig von einem Eiſenbahnbeamten entdeckt und von den Schienen beſeitigt worden wäre. Nachdem 2 Perſonenzüge die Strecke paſſiert hatten, nahm der von dem Anſchlag benachrichtigte Bahnwart Karcher eine Streckenbegehung vor und entdeckte. daß die Bohle wiederum quer über die Schienen gelegt worden war. Die Wiederholung des Anſchlages läßt ohne weiteres auf die Abſicht der beiden Täter ſchließen, und läßt einwandfrei erkennen, daß ſie ſich der Schwere der Tat Pewußt waren. Sie wurden von der deutſchen Gendarmerie bei einer ſofort vorgenommenen Streiſe in der Nähe des Tatortes entdeckt und legten ein Geſtändnis ab. Es iſt auch ſehr eigenartig, daß gleich zwei franzöſifche Soldaten d. Brückenwache Germersheim ſchwachſinnig ſein ſollan. Wenn das wirklich den Tatſachen entſprechen follte, läßt das bedenkliche Rückſchlüſſe auf den Geiſteszuſtand der franzöſiſchen Garniſon von Germersheim zu, deren Offi⸗ ziere z. B. der Leutnant Rouzier, von Verſolgungswahnſinn beſallen zu ſein ſcheinen, während die Soldaten an Geiſtes⸗ ſchwäche leiden. Es iſt allerdings eine eigene Angelegenheit der franzöſiſchen Armeeoberkommandos, ob ſie es mit dem Preſtige Frankreichs vereinbart hält, das geiſtesſchwache Sol⸗ daten, die„Wacht am Rhein halten. Nachdem die pfälziſche Bevölkerung aber durch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde über den Geiſteszuſtand der franzöſiſchen Truppen in der Pfalz unterichtet worden iſt, muß ſie erſt recht verlangen, daß die Beſetzung ſchleunigſt aufgehoben wird, einmal damit ſie por den gemeingefährlichen Ausbrüchen ſchwachſinniger Sol⸗ daten und verſolgungswahnſinniger Oſſiziere geſchützt wird und nicht zuletzt deshalb, damit in Zukunſt keine geiſtig anor⸗ male Beſatzungsangehörigen mehr die Anbahnungen beſſerer deutſch⸗ſranzöſiſcher Beziehungen ſtöxen können. * 0 Zu dem Urteil der kranzöſiſchen Militärgerichte in Kai⸗ ſerslautern gegen die 10 Schüler des Progymnaſiums Ku ſel wegen Singens der deutſchen Nationalhymne nimmt die „Weſtminſter Gazette“ am Schluß eines ſehr beachtens⸗ werten,„Der nächſte Schritt gegenüber Deutſchland“ über⸗ ſchriebenen Artikel Stellung, in dem das Blatt die Hoff⸗ nung ausdrückt, daß die engliſche Regierung ſobald wie möglich Streſemanus Wunſch nach Zurückziehung der Zuterallliierten Entwaffnungskommiſſlon unter⸗ ſtützen werde. U. a. ſagt das Blatt: „Immer wird man Vorwände ſinden können, wenn an ſoſche fucht, für die Fortdauer der Kommiſſton; wahr⸗ cheinlich wied es niemals einen Zeitpunkt geben, in dem nicht irgend ein nätibnaliſtiſcher Verband in Deutſchland etwas unternimmt, was für eine ſtreng juriſtiſche Betrach⸗ tung in Widerſpruch ſleht zu dem Vertrag von Verſailles. Wenn indes die alliierten— den Willen zur Ver⸗ ſöhnung und ein Empſinden für das haben, was politiſch nützlich iſt, dann werden ſie alle dieſe Kleinigkeiten beiſeite laſſen und ſich großzügig auf ſolgende zwei Punkte be⸗ ſchränken. 1. Ob die deutſche Regierung loyal handelt; 2. Ob Deutſchland tatſächlich wirkſam für Kriegszwecke ent⸗ waffnet iſt. Auf die Dauer iſt die einzige Garantle ſür die ſtändige Entwaffnung Deutſchlands der Wille zum Frieden zwiſchen Deutſchland und den Alliierten. Es kann als ſicher ange⸗ Rommen werden, daß eine Nation von der Kraſt und den Hilfsquellen Deutſchlands nicht ſtändig entwaſſnet bleiben wird, wenn die anderen Nationen es unterlaſſen, eine wirk⸗ lichen Frieden mit Deutſchland zu machen und gleichzeitig auf ihr eigenes Recht pochen, ſede ihnen beliebige Bewaffnung ihrerſeits aufrecht zu erhalten. In Deutſchland wie anderwärts gibt es natſilich auch eigenſinnige Minderheiten, die ſich noch militäriſchen Träu⸗ men hingeben. Indes, es iſt Wahnſinn, durch kleinliche Ver⸗ bitterung das deutſche Volk in die Hände ſener Minderheiten zu ſpielen. Vor 1 bis 2 Tagen wurde eine Meldung aus einem momentanen kriegeriſchen Erſolg verdankt. Kanton⸗Reglerung iſt nicht mehr in dieſer Lage und ſie hat Kalſerslautern in der Pfalz verbreitet, wonach zehn kleine deutſche Schüler— ſo klein, dat ſie im Gerichtsſaal auf Stühlen ſtehen mußten— ſeierlich vor ein franzöſiſches Mili⸗ tärgericht gezogen und dort zu Straſen von 20—200 Mark verurteilt wurden, weil ſie das ſchreckliche Verbrechen begangen hatten, innerhalb der Hörweite eines franzöſiſchen dienſttuen⸗ den Gendarmn„Die Wacht am Rhein“ und das„Deutſchland⸗ lied“ geſungen zu haben. Gerne möchten wir annehmen, daß dieſe Meldung nicht wahr iſt, indes andere Vorgänge haben uns den Beweis erbracht, daß bei einigen Militärgerichten der Mangel an Humor“ und„common ſenſe“ keine Grenzen kennt. Soweit als wir eine mittelbare Verantwor⸗ tung für die Militärgerichte tragen, haben uns viele Vor⸗ gänge in der Pfalz in Verlegenheit gebracht, Entſchuldi⸗ gungen zu finden. Es iſt hohe Zeit, daß ein Ende mit all dieſen kleinlichen Propokationen gemacht wird und daß die Alliierten im Geiſte der Klugheit und des Edel⸗ mutes eine Gelegenheit benützen, die ſich ihnen bietet, um eine wirkliche Verſöhnung zuſtande zu bringen und jene Spal⸗ tung der Nationen in zwei Lager zu verhindern, die ſich in der letzten Generation als ſo verhängnisvoll erwieſen hat.“ Verpachtung der iſchechiſchen Staatsbahnen Seit einigen Tagen führt eine internationale Finans⸗ gruppe, der auch der Belgier Löwenſtein angehört, unter ame⸗ rikaniſcher Führung Verhandlungen mit der tſchechiſchen Re⸗ gierung wegen Ankaufs oder Pachtung der tſchechiſchen Bah⸗ nen. Die Unterhändler haben die Bahnanlagen bereits beſich⸗ tigt. Angeblich ſteht ein Ablöſungspreis von 25 Milliarden tſchechiſcher Kronen zur Diskuſſion. Die Prager Regierung hat anfänglich dieſe Verhandlungen abgeleugnet. In Prag iſt be⸗ kanntlich entſchieden beſtritten worden, daß die Abſicht einer Verpachtung oder gar eines Verkaufes der tſchechiſchen Bahnen beſtehe. Kohlenſtreik und Staatshaushalt Die Folgen des engliſchen Kohlenſtreiks werden ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach auch dahin auswirken, daß eine Er⸗ höhung der bereits hoch belaſteten Eikommenſteuer und im weſentlichen die Deckung des Defizits durch Verbrauchs⸗ und Luxusſteuern notwendig wird. Dieſe indirekten Stenern dürſen perkappte Schutzzölle auf kunſtgewerbliche Gegenſtände Pelze, ausländiſche Handſchuhe, Textilien, Möbel, Salz und Kleider ſein. Churchill läßt bereits in den ihm naheſtehenden Zeitungen verkünden, daß das nächſte Budget in allen Finanz⸗ kreiſen höchſt unbeliebt ſein werde. In Finanzkreiſen wird allerdings bezweiſelt, ob es überhaupt möglich ſein wird, das rieſige nächſtjährige Deſizit, das mit dem Deſizit des laufenden Jahres von 40—50 Millionen Pfund vorbelaſtet ſein dürfte, ohne vorübergehende Einſtellung der Schuldenzinstilgung und ohne Zölle auf Lebensmittel und Rohſtoffe, die einzigen ergie⸗ bigen Zollarten decken zu können. England und Sübafriła Der ſtellvertretende Premierminiſter in Südafrika, Roos, äußerte ſich über das Verhältnis zwiſchen Großbritannien und der ſüdafrikaniſchen Union folgendermaßen: Die auf der Reichskonferenz ſeſtgeſetzte Form von Unabhängigkeit der Do⸗ minions iſt vom Standpunkt der Nationaliſten aus geſehen gerade die Art von Unabhängigkeit, auf welche ſie ſtets gedrun⸗ gen haben und geht in manchen Beziehungen ſogar noch darüber binaus. Vom konſtitutionellen Geſichtsnunkt aus ſcheint keine ſüdafrikaniſchen Angelegenheiten entſtehen zu können. Englanöds neueſte Chinapolitik § Loudon, 7. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Seit Chamberlains Unterhausrede über China hat die For⸗ derung, daß England die Regierung der Kantoneſen in Süd⸗ ſhina offen anerkennen ſoll, mit Windeseile um ſich geariffen. Faſt die geſamte Preſſe iſt eingeſchwenkt und ſetzt jetzt alle Hofſnungen auf eine friedliche Einigung, die man anfangs als verdammungswürdige Schlappheit bezeichnet hat. Nachdem am Samstag Lloyd George in einer flammenden Rede für eine neue Politik im neuen China ſich eingeſetzt hatte, gibt jetzt auch Macdonald ſeine Stimme für die gleiche Rich⸗ tung in einem neuen China. Entſprechend erklärt der ehe⸗ die einzige praktiſche Politik iſt, dem Lande die Gelegenheit zu einer unabhängigen nationalen Regierung zu geben.„Wir können gewiß nicht eine Regierung anerkennen, die ihre Macht Aber die eine Stellung erreicht, in der wir ſie als Vertragspartner an⸗ erkennen müſſen.“ Fohann Nepomul Neſtroy (Zum 125. Geburtstag am 7. Dezember 1026.) Von Joſef Stollreiter Der Name Neſtroy hat immer noch guten Klang, exweckt immer noch weiten Nachhall in den Herzen ſeiner Hörer. Neſtroy iſt nicht tot, wie ſeine goldene, blühende und wunder⸗ ſam naive Zeit, er iſt im Gegenteil ſogar in weitere Kreiſe ein⸗ gedrungen, denn der deutſche Rundfunk, vor allem der Ber⸗ liner Rundfunk gaben vor kurzem ſeine unverwüſtliche, präch⸗ tige Zauberpoſſe„Lumpazi⸗Vagabundus“ muſtergiltig zu Ge⸗ ör, und man koante ſtaunend erfahren, daß der liebenswür⸗ ige Wiener noch lange nicht ausgeſpielt hat, daß er zu neuem Leben erweckt werden kann, wie es ja vor einigen Jahren —55 das Staatstheater in Berlin mit großem Erfolge ver⸗ ücht hat. Dem Süddeutſchen liegen Neſtroy's Werke natür⸗ lich noch viel näher. Wo iſt je eine Figur von ſo überwältigendem Humor, von ſo nalver und darum unſäglich zündender Draſtik ge⸗ chafſen worden wie der berühmte Schneider„Zwirn“, wo eine o plaſtiſche Erſcheinung wie der ſternentrunkene, aber auch dem ſonſtigen guten oder beſcheidenen Trunke nicht abholde Schuſter„Knieriem“, der unverbeſſerlich zu ſein ſcheint und ſpäter dann noch in den Armen einer lieben, netten Wienerin — und welche Wienerin iſt das nicht, wenigſtens ſo im Volks⸗ mund derer, die weit weg ſind von der alten, glanzvollen Kaiſerſtadt— brap, ordentlich und kinderlieb wird. Die Handwerksburſchenromantik der guten, alten Zeit, die noch lockendere Romantik des Spielens in der Lotterie, des großen und brauſenden Glückszuſalls, die tiefe Poeſie des Wanderns über die Landſtraße, der Humor, der heimliche Ernſt des Le⸗ bens in den Herbergen, das alles verleiht der Bauberpoſſe „Lumpazi⸗Vagabundus“ einen unauslöſchlichen Schimmer, eine goldene Anziehunaskraſt, die nie verſagen wird, denn die Volksſeele iſt immer noch nalv und wird naivy bleiben, wenn ſie ſich froh und glücklich ſühlen ſoll. Lumpazi⸗Vagabundus erlebte ſeine erſte Aufführung im Jahre 1833 in Wien im Theater an der Wien. Der Beifall war ungeheuer, ganz Wien war trunken. Und dieſe Truntenheit iſt noch immer nicht verranſcht, denn Neſtroys Arbeit ſteht turmhoch über den n jener neueren Poſſen⸗ und Schwankdichter, die k nur durch Zoten und gelegentlich verlogene Sentime „fall zu verzeichnen. Möglichkeit irgendwelcher anderer Reibungsflächen aus den“ malige Premier in einem Interview mit dem„Daily Herald“, — Letzte Melͤͤungen Sympathie⸗Schulſtreik 3 — Gelſenkirchen, 7. Dez. Geſtern abend tagte ber h ſtand der evangeliſchen Zentral⸗Elternvereinigung Forle Gelſenkikchens. Es wurde einmütig beſchloſſen, die Biten reitungen für einen Sympathieſtreik zu Gunſten der ſtre 0 den Dortmunder Eltern zu organiſieren. Der Streiekeſih wird am Mittwoch abend beſchloſſen werden. Die Evange Kreisſynode Gelſenkirchen trat geſtern zuſammen, um 10 lung zu dem Dortmunder Schulſtreik zu nehmen; ſie ſeen einen Beſchluß, nach dem alle Mittel angewandt weii ſollen, um im Bezirke Gelſenkirchen die volle Sympathle 1 evangeliſchen Eltern durch einen Eintritt in den Streik ö Ausdruck zu bringen. Die Kohlenſchiebungen * — Dnisburg, 7. Dez. Zu der Koblenſchieveralfärag fahren die„Düſſeldorſer Nachrichten“, daß die Verhaſtun, deshalb erfolgt ſind, weil die Beſchuldigten recht hohe 10 ſtrafen zu erwarten haben, weshalb Fluchtverdacht vo 10 Ein Kaufmann aus Duisburg hatte ſich mit dem gewonahen Gelde nach Holland in Sicherheit gebracht. In Haft beſ uhr⸗ ſich noch 14 Perſonen, während ein Angeſtellter aus R 05 ort, der bereits einmal in Haft ſaß, erneut feſtgenommen den iſt. Feſtgenommen wurden außerdem drei Perſonen e denen ein Angeſtellter, nachdem er den Diebſtahl von Ausfih vewilligungen eingeſtanden hatte, wieder entlaſſen 11 1 Außer den Genannten, die weiter in Haft bleiben, Samstag ſieben Perſonen aus Ruhrort aus der ul⸗ entlaſſen worden, well Fluchtverdacht bezw. Verdu lungsgefahr nicht mehr vorlag. Eine eigenartige Miſſion 1 — Köln, 7. Dez. Auf einer eigenartigen Miſong Dienſte der engliſchen Regierung trafen hier zwei engin Fliegeroffiziere, zwar nicht im Flugzeug, ſondern auf b rädern ein. Sie beabſichtigen, auf ihrer Reiſe, die ſie n Deutſchland, Ftallen, Südfrankreich, Spanlen, Afren in Aſien führt, neue Fluglinien zu erforſchen und für Gre 10 werbe und Handel Abſatzmöglichkeiten zu ſuchen. Jebem Herren, die mit Kinoapparaten ausgeſtattet ſind, ha 110 etwa 160 000 Mart für die genannten Zwecke zur Verfüh geſtellt. Rücktritt von Bergs + Herlin, 7. Dez. Wie ein Berliner Mittagsblatt fährt, wird der Rücktritt des bisherigen Generalbevonh tigten des Hohenzollernhauſes, Herrn v. Berg, voraufſeleh lich in den nächſten Tagen erfolgen. Der Grund hierkun gun Unſtimmigkeiten, die ſich in Sachen der Vermögensverwalg und der Auseinanderſetzung mit dem preußiſchen Staak 1en ſchen Herrn von Berg, dem ehemaligen Kaiſer und ſer Kronvrinzen als dem Berliner Vertreter der Hohenze Betl ſamilie ergeben haben. Ein Nachfolger des Herrn von! iſt bisher noch nicht ernannt worden. Typhus im Potsdam 90 — Berlin, 7. Dez. In Potsdam ſind in den letzten Taan Typhuserkrankungen feſtgeſtellt worden, und zwar in geſſen Is Fälle, ſowie 2 Fälle von Typhusverdacht. Die m1e Erkrankungen ſind leichter Natur, bis jetzt iſt ein T Sen Die Krankheit wird auf den roher Milch zurückgeſührt. Eine Wochenend⸗Arbeitsgemeinſchaft 7 det — Berlin, 7. Dez. Hier traten die Spitzenverbändeen großen Berufsvereine zuſammen und gründeten unter ah Namen„Wochenendarbeitsgemeinſchaſt“ eine auf gemeinnin) ger Grundlage arbeitende Vereinigung zur Förderung, fl Durchführung des deutſchen Wochenendes. Das Haultzer, der Arbeitsgemeinſchaſt iſt, ſich für Verbeſſerung un ufte⸗ billigung ſowohl der Wochenendfahrten wie der Unterku en und Verpflegungsmöglichkeiten in den verſchiedenen Bar⸗ endgebieten an allen maßgebenden Stellen einzuſetzen. ſoſiel, teipolitiſche oder religiöſe Beſtrebungen ſind ausgeſchlolhle In der Wochenendarbeitsgemeinſchaft ſollen ſich möglich aer⸗ Vereinigungen des Mittel⸗ und Arbeiterſtandes zuſam ſinden. Schweres Bannnglück 100 EVexlin, 7. Dez.(Von unſ. Berliner Srehm ſchwerer Bauunfali ſat ſich auf der Ciſenbahne München—Salzburg zwiſchen den Stationen Freilaſſiuceſ Salzburg in der vergangenen Nacht ereignet. Dux 19174 umſtürzenden Kranen ſind zwei Arbeiter ge und 4 ſchwer verletzt und 7 leicht verletzt worden⸗ Wahl des griechiſchen Kammerpräſidenten — Athen, 7. Dez. Der republikaniſche Kandidat,, foulies iſt geſtern abend zum Präſidenten der Kammſſen, 145 gegen 78 Stimmen gegen den Kandidaten der Royg Triandophyllavos gewählt worden. — v0l , — Neſtroy wird, wenn nicht alles trügt, noch viele Auferſtehun⸗ gen feiern, und man wird ihn immer mit Erfolg hervorholen. Den Stoff der Poſſe entlehnte der Verfaſſer einer längſt ver⸗ geſſenen humoriſtiſchen Erzählung des Schleſiers Weisflog ſgeb. 17. Dez. 1770, geſt. 17. Juli 1828 in Warmbrunn). Die Fortſetzung des„Lumpazi⸗Vagabundus“, die Poſſe„Die Fa⸗ milien Zwirn, Knieriem und Leim oder der Weltuntergang', zum erſten Male 1834 aufgeſührt, erlebte das Schickſal der meiſten Fortſetzungen, die den Glanz, den Witz, den Schwung des Vorhergegangenen nie erreichten— ſie iſt verklungen und vergeſſen. Aber in die Geſchichte des echten, reinen, von allem Zotigen freien und darum allein wirklichen Humors wird der Name Johann Nepomuk Neſtroy für immer mit leuchtenden Lettern eingetragen bleiben, denn er iſt echtes, warmſtrahlendes Gold aus einem Menſchenherzen, das ſeinen verklärenden Bauber weit hinaus in die Zeiten und Schickſale des Menſchenvolkes verwebt. Neſtroys Gemeinde wird vielleicht wechſeln, aber niemals vergehen. Tanz vor dem Objektiv Von Walter Tritſch Große gläſerne Halle, blau und rot beſtrichen, gleichſam Sonnenfänger mit abgeblendeter Sonne und Wintergärten, in denen ſtatt tropiſcher Pflanzen Schachtelhalme von merk⸗ würdiger Papierkonſiſtenz wachſen, ſtolze Säulen aus Pappe, prunkende Faſſaden ohne Häuſer dahinter, totſchick gekleidete Menſchen, die aufgeregt hin und her gehen oder müde herum⸗ ſitzen, dazwiſchen Geſchrei, Laſtträgerrufe wie beim Entladen eines öſtlichen Kauffahrers und was iſt das für ein Licht? Iſt denn hier gerade Sonnenſinſternis, daß alles ſo beſinnlich fahl ausſieht? Weiße Wangen, graue Augen, violette Lippen, blaue Zähne... ja Donnerwetter, wie ſieht meine eigene Hand denn aus? „Naus aus dem Licht!“ brüllt mich eine Stimme an. Aber ehe ich mich noch von meinem Schreck erholen kann, lacht mir ein trotz all dieſem Spuck reizendes Geſichtchen entgegen und: ich hab' mich ausleihen laſſen!“ ſprudelt es auch ſchon ervor. Olga Tſchechowa? Hier im Tempelhofer Atelier? d ut die denn nicht gerade Kellermann in der Bretagne? L. er lt oberflächlich zu unterhalten ſuchen. richtig, ich ſoll la hier einen ſabelhaften Tanz zu ſehen be⸗ ſlbe 10 kommen, in welchem eine leldenſchaſtliche Frau auf leſf ſetzte Tafel ſpringt, mit den Menſchen ſpielt und ſie banr zur Raſerei bringt— das iſt freilich eine Rolle Tſchechowa. abe Stunde um Stunde wartete ich ſchon auf dieſen Tanz ngel da hieß es immer, erſt müſſen alle ſilmiſchen Vorbeding geſchaffen ſein. hme 60 Jetzt, da der Regiſſeur ſie endlich zur Tanzauſn heſpann war es glücklich acht Uhr abends geworden. Sie ſah abg grelle, aus; dieſer Eindruck verſtärkte ſich noch, als all die uf 1b Qneckſilber⸗ und Jupiterlampen gierig grauſam ſchönes, aber ſetzt ſchon müdes Geſichtchen ſich ſtürzten un Lebhafter die Muſik, wilder die Muſitli Dazu Laleichen doch nicht tanzen! Aber ſchon iſt ſie mit katzenhaſt Un be Schwung auf den Tiſch geſprungen und wiegt Hehberti Hüften wie ein ſunges, ſpielendes Rauhtier. A fna 11 Schlettow, die anderen Spieler an der Tafel, der Aihgen leiter, alle rufen und winken ihr zu. Fort, weggef 1 jede Müdigkeit. Und der Tanz beginnt. 9 ſtärke Die erſten Takte ſind gedreht, der Schvung wirh und wilder, ſchon fliegen die erſten Scherben vom rfer ne. aber: haltl Stellung genau ſo beibehalten. Schein venenden einſtellen. Großauſnahme. Jetzt nur den Kopf der Tſchein in dann wieder nur die Füße, dann ihren Widerſchapauel, Spiegel. Immerwieder heißt es, Scheinwerfer u. 5 Scherben genau ſo zurechtrücken, immer wieder von ainnen Denn jede kleinſte Detallauſnahme wieder den ganzen Tanz zur Vorausſetzung. der Tiſch ſchon gar zu ſehr und muß geſtützt werden. Tſchechowa läßt ſich nicht beirren: Jmmer wieder Kecich mit gleicher Grazie und reißt immer wieder alle mi iede Immer wieder irrlichtert es in ihren Augen, immeehab 1 glaubt ſie, das Glas in der erhobenen Hand ihres Likandereh zum erſtenmal zu erblicken. zu ſehen, wie er einer, iſt ug Frau zutrinkt in feuriger Glut, und immer wieder den Fuh, ſchleudert ſie dann den vollen Kelch mit ihrem tandeher 1 F Einmal fliegt das Glas gegen einen Spiegel an haft ſe bei der nächſten Aufnahme ergießt ſich der Inhalt ho tlers br b. Schlettows Scheitel, ein Meiſterwert des Haarkünſtis“ tal vernichtend. ranl“ fu 16 KHerf an die Tanzende be 98 hmunzelnd der Auſnahmeleiter. Eudlich hat ſogar der nimmerſatte Regiſſeur genugſen man unermüdlich immer wieder begonnene Tanz iſt von how Seiten und eingeſangen, und die e ſetht in wilder Freihelt zum Endſpurt elu. Deler *0 weſens, dieſen Ländern zu ſtudieren. Die Möglichkeit deutſcher Mit⸗ einer Diesistag, den 7. Dezember 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Scite. Nr. 5607 Stäbtiſche Nachrichten Die Ausſichten der Mitarbeit deutſcher Dngeneurkunſt und Induftrie in Südamerika Auf eine Einladung des Mannheimer Bezirks⸗ vereins Deutſcher Ingenieure hielt dieſer Tage im neuen Handelskammerſaal Regierungs⸗ und Baurat Dr. eubert von der Handelshochſchule Mannheim einen hoch⸗ intereſſanten Vortrag über„Die ſchiffahrtstechniſchen Ergebniſſe ſeiner erſt kürzlich beendigten ein⸗ ährigen Weltreiſe, beſonders unter dem Ge⸗ lichtswinkel der deutſchen Mitarbeit und In⸗ uſtrie“. Zu dem Vortrag waren die Mitglieder der tech⸗ niſchen Vereine von Mannheim und Vertreter intereſſierter Kreiſe der Stadt, des Handels und der maßgebenden In⸗ duſtrie, erſchienen. Der etwa drei Stunden ausfüllende Vor⸗ rag wurde ergänzt durch ſehr intereſſante Lichtbilder und Filmſtreifen, während dieſer Reiſe aufgenommen von einem Operateur der Uſa. Dr. Teubert hat dieſe Studienreiſe, über die er in der Rieuen Mannheimer Ztg.“ in einer Artikelſerie berichtete, 11 Unterſtützung verſchiedener Miniſterien und des Vereins Deutſcher Jngenieure durch Süd⸗ und Nordamerika und Oſt⸗ aſien unternommen, um den heutigen Stand des Verkehrs⸗ insbeſondere in ſchiffahrtstechniſcher Hinſicht, in arbeit ſieht er hauptſächlich in Südamerika, wo die aufſtre⸗ veude Wirtſchaſt der beiden reichen Länder Argentinien und raſilien auf den Ausbau der Waſſer⸗Verkehrswege hin⸗ rängt, während die ungeheueren Entfernungen und die ge⸗ zinge Bevölkerungsdichte die Schaffung eines Verkehrsnetzes ürch die Eiſenbahn hemmen. Dagegen bieten die von der 1 atur in großem Maße geſchaffenen Waſſerſtraßen geradezu deale Verkehrswege, die allerdings aus verſchiedenen Grün⸗ en noch nicht die ihnen zukommende Verkehrsbedeutung ge⸗ wonnen haben. Der Vortragende beleuchtete den kraſſen Gegenſatz, der zwiſchen der Leiſtungsfähigkeit der großen Stromgebiete des Parana, Uruguay, Amazonas und der heute ibernommenen Verkehrsleiſtungen beſteht. Am lebhafteſten ſt das Bedürfnis nach der Verbeſſerung der Waſſerſtraßen in zen Ländern, die am Parana und Uruguay liegen, weil für ie dieſe beiden Ströme die einzige Verbindung mit dem eltmeer, alſo den Häfen Buenos Aires und Montevideo, arſtellen. Während der Parana bis an dem großen Waſſer⸗ all von Guaria(über 2000 km) und auf ſeinem Nebenfluß am Paragnay bis Cuyaba(über 3000 km) ſchon heute eine regelmäßige Schiffahrt trägt, iſt der Uruguay ſchon bei 470 ilometern oberhalb ſeiner Mündung durch die großen uuromſchnellen von Concordia und Salto für die Schiffahrt leterbrochen. Hier beſteht ein Entwurf für den Aufſtau und e Anlagen neuer Schleuſen, unter gleichzeitiger Ausnutzung Waſſerkraft von etwa 80000 PS. Der Ausbau der ſi aſſerkräfte iſt natürlich eine Grundhedingunc Waſſerkräfte 5 in ungeheueren Mengen vorhanden. Die großen Fälle eon Santa Maria an der Mündung des Iguaſſu und der üwähnte Guairafall ſtellen je etwa 1 Million Ps zur Ver⸗ gung. Die Frage iſt nur, wann auf die Verwendung ſo großer Strommengen gerechnet werden kann. In dieſem Zu⸗ ümmenhang erwähnte Dr. Teubert ein neues Syſtem des usbaus von Stauſtufen und der Anlage von Flußwaſſer⸗ diaktanlagen, die auf die Verbilligung der Waſſerbauten und biſ Verbeſſerung des Ausnutzungsgrades, alſo auf die Ver⸗ illigung der Stromgewinnung, hinauszielt. u Die Gründe, weshalb aber auch der Parana und der Uanguay im Vergleich zu den von der Natur gebotenen Mög⸗ keiten nur in ſehr geringem Maße verkehrsfördernd wir⸗ waz ſieht Dr. Teubert außer in den Hemmungen, die in den ſtchſelnden Waſſermengen und ſtark ſchwankenden Waſſer⸗ Uinden liegen, vor allem in dem mangelhaften Zuſtand der unenſchiffahrtsflotte und in dem Fehlen eines neuzeit⸗ focn, Binnenſchiffahrtsbetriebes. Statt der in Europa und dtördamerika üblichen Laſtſchiffe, ohne eigene Triebkräfte, die urch Schleppdampfer befördert werden, herrſcht in Süd⸗ amerika der Selbſtfahrer vor, das heißt, jedes Schiff hat ſeine dortbewegung nötige Maſchinen bei ſich. Dieſer Teil des eg usvortgefäßes wird aber noch ſchlechter ausgenutzt, als —8 dieſem Syſtem in Deutſchland der Fall ſein würde, Lieil die primitiven Einrichtungen der Häſen eine längere caſezeit zum Laden und Löſchen erfordern, die ciner wirt⸗ die KlichenAusnutzung der Maſchinenanlage imWege ſteht. Auch ſchuh erwendung von Dieſelmotoren ſteckt noch in den Kinder⸗ und dn, wenn auch eine Reihe von Maſchinen von„Deutz“ Kri den„Motorenwerken Mannheim“ bereits bald nach dem Deulſch gelieſert worden ſind. Das Betätigungskeld für die dezütſche Ingenteurkunſt und Induſtrie ſieht Dr. Teubert Strönb außer, in der Verbeſſerung der Schiffbarkeit der Nodr ſelbſt insbeſondere in der Orgauiſation eines der Gafnen Schleppbetriebes, in der Verbeſſerung fun 0 Weiner neuzeitlichen Binnenſchiffahrts⸗ — Godann plötzlich lachend, und während der Regiſſeur mit ollercken an die große Filmſchere denkt, die all die wunder⸗ iſt die Aufnahmen tempogerecht wird zufammenſtutzen müſſen, — ArTanzende ſchon vom Tiſch heruntergeſprungen und hat Grau em wie ein ſchmeichelndes, ſtreichelndes Kind um die ſo ſam begoſſene Jenny Haſſelquiſt gelegt. Wie zwei müde geſpielte 2 1d Garderor Kätzchen verſchwinden die beiden in ihrer S—— iſt 11 Uhr nachts. Nur Alberti ſteht noch in ſtrahlender iſt aufre da als der beſtändig ſchönſte Mann: kein Tröpſchen Smonſ ihn gefallen, er allein hat die Wette gewonnen, ſein oking hat geſiegl. . Theater und Muſik nerd Vorbildliche„Kulturtheater“⸗Maßnahmen. Im Köl⸗ ermäDpernhaus ſind Fremden vorſtellungen mit geäußigter Fahr⸗ und Eintrittsgelegenheit, einem vielfach Die Eerten Wunſch entſprechend, für die Zukunſt vorgeſehen. Städbeaterverwaltung hat mit der Reichsbahn und dem Städtiſch d gen Verkehrsamt folgenden Verſuch vereinbart, von Glemde I Rer Ausbau der Einrichtung envorſtellungen mit beſonderen Kulturzüge n) ab⸗ augee 5d. Am Sonniag12 Dezember, ſoll im Opern⸗ der„eine Aufführung von Mozarts„FigarosHochzeit“ unter und darſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Szenkar dans.Spielleitung von Oberſpielleiter und Bühnenbildner Son Strobbach ſtattfinden. Zu dieſer Vorſtelluna fährt ein Weinifc önug, der die weitere Umgebung Kölns mit der Soniſchen Metropole verbindet. Zu dieſem Zug werden menntegsrückfahrkarten 3. und 4. Klaſſe zuſam⸗ v. Hi mit den Theaterkarten verkauft, die um 25 dieſeze Rmäßigt ſind. Man kann mit Recht auf den Erfolg ſich., Verſuchs geſpannt ſein, der vor allem in der Art, wie hier die 3* Sache ſtellt, vor⸗ Lildlich erſchelng bsbahn in den Dienſt der Sache ſt füh Vom Kölner ſtädtiſchen Schanſpielhauſe. In Urauf⸗ von ſah man 5—— Tragödie„Vogelfrei“ Th. Ae Lunz, der, 1901 geboren, um 1920 zu der nach E. denden Hoffmansn romantiſchem Vorbilde ſich zuſammenſin⸗ Auftrag kuſſiſchen Serapionsbrüderſchaft gehörte, dann im rat 10 ſeiner Regierung zum Studium der ſpaniſchen Lite⸗ Pyrrhenäiſche Halbinſel aufſuchte und, kaum 24jäh⸗ 5 der Rückreiſe an Schwindſucht ſtarb. Umſomehr, als gegenwärtiger Zeit nicht gerade nach Revolutious⸗ rig, au man f afen⸗ und Umſchlagseinrichtungen und in der Schaf⸗ flotte, da die Schiffswerften Südamerikas zum größten Teil nicht für den Neuban, ſondern nur fur Zuſammenbau und Reparaturen in Frage kommen. Es öffnet ſich hier alſo auch für die deutſche Schiffbauinduſtrie eine günſtige Ausſicht. Die wertvollen Ausführungen des bekannten Mann⸗ heimer Hochſchuldozenten wurden durch reichlichen Beifall gelohnt. Seine Studienergebniſſe werden zweifellos bei der geſamten Deutſchen Induſtrie die verdiente Aufmerkſamkeit finden. Dr. Teubert ſtellte in Ausſicht, daß ein zweiter Vor⸗ trag demnächſt über die Ergebniſſe ſeiner Ermittelungen in Oſtaſien folgen werde. W. H. K. * * Von der Handelshochſchule Mannheim. Zu den Prü⸗ fungen im November hatten ſich 33 Kandidaten gemeldet. Be⸗ ſtanden haben folgende 28 Kandidaten: 1. die handels⸗ wiſſenſchaftliche Handelslehrerprüfung al⸗ ten Stils: Richard Paul von Groß⸗Umſtadt; 2. die kauf⸗ männiſche Fachprüfung(ͤneue Ordnung): Carl Amend von Mannheim, Walter Brüning von Detmold, Wilhelm Bungert von Mannheim, Emil Deppner von Worms, Haus Dilling von Magdeburg, Fritz Dreſcher von Mannheim, Fritz Eiſenhardt von Frankenthal, Otto Hagmaier von Schriesheim, Heinrich Keller von Ladenburg, Erika Kiemlen von Mannheim, Karl Krieger von Speyer, Otto Meiſter von Oehringen, Oskar Netzſch von Rinnthal, Albert Schäfer von Schwäb.⸗Hall, Eugen Stein von Gondelsheim, Alois Welzhofer von Günzburg, Alfred Wolfinger von Nür⸗ tingen, Willy Zirſer von Ludwigshafen a. Rh.; 3. die kauf⸗ männiſche Diplomprüfung(neue Ordnung): Wil⸗ helm Elwinger von Wurmberg, Arthur Müller von Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Erwin Müller von Karlsruhe, Kurt Sandig von Klotzſche, Heinrich Schäfer von Lahr, Rud. Seitz von Mann⸗ heim, Franz Scharpinet von Mannheim; 4. die Han⸗ delslehrer⸗Diplomprüfung(neue Ordnungh): Rich. Bechtold von Mannheim, Joſef Rapp von Oberdiſchingen. * 19 618 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 30. November betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 19618(14000 männliche, 5618 weib⸗ liche); davon entfallen 13697 Erwerbsloſe(9735 männliche, 3962 weibliche) auf den Stadtbezikr und 5921(4265 männliche, 1657 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 23. November die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 19 876 ſich belief, iſt ein Rück⸗ gang um 258 eingetreten; und zwar beläuft ſich die Abnahme bei den weiblichen Erwerbsloſen auf 367, während bei den männlichen Erwerbsloſen, die Zahl um 109 geſtiegen iſt. Gegenüber dem 23. November iſt in den Gruppen der Fach⸗ arbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie etc.), der Facharbeiter im Baugewerbe ſowie der Hilfsarbeiter eine Erhöhung eingetreten, während bei allen übrigen Grup⸗ pen eine Abnahme zu verzeichnen iſt. Zahlreiche Zu⸗ und Abgänge belebten den Arbeitsmarkt. Anmeldungen liefen durch die männlichen und weiblichen Arbeitnehmer der Gruppe Metallverarbeitung ein, die zum Teil in größeren Betrieben, noch mehr aber in Kleinbetrieben beſchäftigt waren. oder außerhalb ihres Berufes Arbeit angenommen hatten und nun wieder entlaſſen wurden. Ferner meldeten ſich Kräfte des Bekleidungsgewerbes an. * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! An der Straßenkreuzung vor der Börſe lief geſtern nachmittag ein 70 Jahre alter Mann aus Unvorſichtigkeit dermaßen gegen einen Straßenbahnwagen der Linie 17, daß er umfiel und be⸗ wußtlos liegen blieb. Als das herbeigerufene Sani⸗ tätsauto eintraf, hatte ſich der Verunglückte wieder ſoweit er⸗ holt, daß er allein ſeinen Weg nach Hauſe antreten konnte. * Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtkraftwagen und Güterzug. Im Hafengebiet zwiſchen Verbindungskanal und Mühlau⸗ hafen bei der Bahnwärterſtation 2 ſtieß geſtern vormittag ein Laſtkraftwagen mit einem rangierenden Güterzug zuſammen, da die Schranken des Bahnüberganges zu ſpät geſchloſſen wurden. Es entſtand nur Sachſchaden. Ueber die Schuldfrage iſt Unterſuchung im Gange. * Zuſammenſtöße zwiſchen Radfahrern ereigneten ſh geſtern mittag Ecke Planken und Breiteſtraße und auf der Friedrichsbrücke. Es entſtand nur Sachſchaden. * Einen Schwächeanfall erlitt in der vergangenen Nacht auf der Holzſtraße ein 33 Jahre alter Mann. Man verbrachte den Erkrankten auf die nächſtgelegene Polizeiwache, woſelbſt er ſich bald wieder erholte. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein Paket mit Kinder⸗Weihnachtsbüchern mit der Auſſchrift„A B C im Walde“,„Der Kunſtmaler und die klei⸗ nen Künſtler“, Ein Junge A BC“, ſowie verſchiedene Bilder⸗ bücher von der Firma Molling u. Comp., Hannover, in einer Wirtſchaft in L 4.— Ein brauner Sportkittel mit aufgenähten Bruſt⸗ und Seitentaſchen mit einem Schlüſſelbund mit fünf Schlüſſeln und einem Dienſtausweis auf den Namen Wilhelm Dick vom ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerk in Käfertal.— Ein kleiner grau geſtrichener, noch gut erhaltener, vierräderiger Handwagen zwiſchen H 2 und J2. Zwei Mannheimer Ausreiher an der franzöſiſchen Grenze verhaſtet. In der Gegend von Lauterburg begegneten Gendarmen zwei jungen Leubten, von denen jeber zwei Kara⸗ biner umgehängt trug. Bei der Durchſuchung wurden noch ander Waffen, wie Revolver und Munition, bei ihnen geſun⸗ den. Sie gaben an, nur einen Aueflug nach dem Elſaß ge⸗ macht zu haben. Die jungen Leute, Hermann Bott und Lud⸗ wig Brand, beide 16 Jahre alt, wohnhaft Rheinhäuſerſtraße, wurden dem Unterſuchungsrichter in Straßburg vorgeführt. Beranſtaltungen Der Mann ohne Glück Das Hans Urban⸗Enſemble, das mit dieſem„mu⸗ ſikaliſchen Schwank“ am Sonntag im Nibelungenſaale gaſtierte, wird wohl wenig Glück haben, es müßte denn ſein, daß er ſich lediglich an ein ganz anſpruchsloſes Publikum wendet. Man⸗ cher hat am Sonntag ſchimpfend vorzeitig die Flucht ergriffen und ſo etwas wie von einem„verlorenen Abend“ ge⸗ murmelt. Unter der Firmierung„Schwank“ ſegelt ja ſo man⸗ cherlei. Und ſo wird man es dem„Textdichter“ Hans Urban, der ſich die Hauptrolle, den„Mann ohne Glück“,„auf den Leib geſchrieben“ hat, nicht allzuſehr verübeln, daß er von dem brei⸗ ten Pfade, den die mehr oder weniger erfindungsarmen Schwankpoeten wandeln, nicht abgewichen iſt. Gehen wir ein klein wenig auf die„Handlung“ ein. Eduard Nix, das„Mäd⸗ chen für Alles“ in der chemiſchen Fabrik Dr. Meckerts, hat ſeiner Schwiegermutter, der ſtaatlichen Wegebauauſſehers⸗ witwe Alma Singſang, und ſeiner Braut Malchen vorgeſchwin⸗ delt, daß er in dem Unternehmen den Poſten eines Direktors bekleidet. Daraus ergeben ſich, als die beiden Weiblichkeiten unverhofft auf der Bildfläche erſcheinen, die herkömmlichen Verwicklungen, die dadurch exploſiv ihre befriedigende Löſung finden, daß Eduard, als er der Schwiegermama das Labora⸗ torium zeigt, ungewollt zum Erfinder eines epochalen Haar⸗ wuchsmittels wird. Damit macht der„Mann ohne Glück“ ſein Glück. Er avaneiert— es iſt wirklich ſtark an den Haaren her⸗ beigezogen— zum Direktor und führt die Braut heim, aller⸗ dings nicht, wie man annehmen ſollte, die Tippmamſell des Hauſes, die ihm hilfreich in ſeiner verzweifelten Situation bei⸗ geſtanden iſt, ſondern ſein Malchen. Die Aufführung litt ſtark unter der mangelhaſten Dar⸗ ſtellung. Es wurde viel zu ſehr vergröbert und karikiert— man ſpekulierte dabei nicht ganz ohne Erfolg auf den ſchlechten Geſchmack des Sonntagspublikums— und miſerabel geſungen. Man muß doch, wenn man ſich an einen„muſikaliſchen Schwank“ heranwagt, einigermaßen bei Stimme ſein. Hans Urban bemühte ſich als Eduard Nix krampfhaft, wenigſtens einen Achtungserfolg mit ſeinem Enſemble zu erringen, was ihm mit Unterſtützung einer ſtark die Hände rührenden Claque ſo ziemlich gelang. Vor allem trugen dazu die Geſangseinlagen bei, für die Karl Fiſcher⸗Bernauer verantwortlich zeich⸗ nete. Seine Muſik iſt auch diesmal ſehr geſchickt arrangiert. Und ſo war denn auch der Beifall bei dieſen angenehm in die Ohren klingenden„muſikaliſchen Zwiſchenfällen“ ſo ſtark, daß Wiederholungen nicht zu umgehen waren. Aber trotzalledem: man verſchone uns künftig mit derartigen Sie ch. 4 * Electric⸗Gramola⸗Werbekonzert veranſtaltete das Muſik⸗ haus L. Spiegel u. Sohn G. m. b. H. im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens. Der gute Erfolg einer gleichartigen Veranſtaltung in Ludwigshafen hatte das bekannte Muſik⸗ haus dazu veranlaßt. Auf einem mit allen Errungenſchaſten der modernen Grammophontechnik ausgeſtatteten Apparat der deutſchen GrammophuAG. wurden zahlreiche Geſangs⸗ und Muſikplatten vorgeführt. Ein einleitendes Referat durch Herrn Zettler wies auf die bedeutenden techniſchen Ver⸗ beſſerungen des heutigen Grammophons hin und betonte die bedeutſame Stellung des modernen Sprechapparats in der Hausmuſikpflege. Von den vorgeführten Platten geſielen be⸗ ſonders die künſtleriſchen Geſangsaufnahmen berühmter Ge⸗ ſangsküſtler wie Enrico Caruſo, Heinrich Schlusnus, Maria Jvogün, Maria Olſzewfka, Wichael Bohnen uſw. Aufhorchen ließen die Orgelaufnahmen, die eine ganz überraſchende Natürlichkeit des Klangs zeigten. Auch die Violinaufnahmen Fritz Kreislers, dem wir ja erſt am Freitag perſönlich hören durften, fanden beifällige Aufnahme. Das zahlreich erſchienene Publikum zeigte ſich ſehr dankbar und ſpendete warmen Bei⸗ fall. Fraglos hat das rührige Muſikhaus im günſtigſten Moment auf eine ebenſo wertvolles wie zweckmäßiges Weih⸗ nachtsgeſchenk hingewieſen. * Gerichtsvollzieherprüſung. Die im Spätjahr 1928 ab⸗ gehaltene Gerichtsvollzieherprüfung haben beſtanden: Bertold Baumann aus Breiſach, Ernſt Bromberger aus Gündel⸗ wangen, Joſef Diemand aus Oberbalbach, Fritz Fiſcher aus Berlin⸗Lichtenberg, Friedrich Göggel aus Neckargemünd, Friedrich Hashagen aus Lahr, Wikhelm Hörner aus Wald⸗ angelloch, Hans Noll aus Lahr, Karl Schilling aus Durlach, Walter Sölle aus Gera, Heinrich Weſtermann aus Bretten, Franz Wolf aus Jöhlingen, Anton Zäuner aus Kupprich⸗ hauſen, Wilhelm Zimmer aus Helmlingen und Adolf Zins⸗ maier aus Wollmatingen. dramen Verlangen empfindet und Lunz durchaus kein reifer dramatiſcher Autor war, iſt es gut, zu wiſſen, daß er in einem Vorwort zu ſeinem Stücke bekannt hat, ihn intereſſiere nicht deſſen literariſche Seite, ſondern lediglich die theatraliſche; als er an der Tragödie arbeitete, habe er ſie„geſehen“, nicht aber über ſie nachgedacht, der Leſer möge ſeine Fehler ver⸗ zeihen, der Zuſchauer in ſeinem Urteile rückſichtslos ſein. Lunz wollte ein Stück ſchreiben außerhalb einer genau fixier⸗ ten Zeit und eines beſtimmten Raumes, und ſo nahm er Spanien nur bedingt als das Land der Handlung an. Dieſe ſelbſt, ungebunden heiter beginnend und tragiſch endend, ſpielt ſich in einem Sjudad(Stadt) benannten Orte ab zwiſchen Briganten, Adligen, Bürgern und einigen Frauen. Der Bri⸗ gant Alonſo Enriquez iſt, weil er auf der Straße den Sohn des allmächtigen Kanzlers Don Rodrigo verprügelt hat, als vogelfrei erklärt worden, und da er nunmehr außerhalb des Geſetzes ſteht, tut er, die ihn verfolgende Polizei ebenſo wie die Adligen zum Narren haltend, einfach alles, was er für gut beſindet, und betreibt ſchließlich nach dem Grundſatze, daß Lalles Volk über dem Geſetze ſtehe“, die Revolution, für die der Boden juſt geeignet. Gleichzeitig will der Kanzler den Herzog ſtürzen und ſich ſelbſt dͤurch ſeine Soldaten zum Her⸗ zog ausrufen laſſen. Des Kanzlers Geliebte Gräfin Clara Urſino aber, zu der Alfonſo auf ſeiner Flucht vor der Polizei zufällig auf dem Wege durch das Kamin geraten iſt, verleitet den ihr bald nahetretenden Volksmann, auf ſein Ideal der geſetzloſen Gleichheit und Brüderlichkeit zu verzichten und für ſich ſelbſt nach beendeter Revolution den Herzogsthron anzu⸗ ſtreben, in der Hoffnung, dieſen als ſeine Frau mit ihm zu teilen. Der Brigant gewinnt des Herzogs Tochter Ineſſa und ihren Geliebten, den Adligen Don Pablo, denen der her⸗ zogliche Vater die Heirat verweigert, als Mitverſchworene. Alonſo, dem ſeine beim Umſturz erlangte Größe zu Kopfe geſtiegen, vergißt ſchnell alle ſeine ſchönen Reden von blut⸗ loſer Revolution, wie vom„einzigen Geſetze der Ehre“, und läßt, während der Herzog bereits gefangen geſetzt iſt, den Kanzler, dann u. a. ſeinen beſten Freund und ſogar ſeine eigne, ihm ſehr unbequem gewordene Ehefrau ermorden. Der all⸗ gemeine Bruderkrieg tobt und das Blut ſtrömt. Da Alonſo, ſchon in herzoglicher Kleidung, auf der Höhe der Macht ſtehend, eine eheliche Verbindung mit dem Kanzlerliebchen Clara ab⸗ lehnt, ja ſogar von einer Verſchwägerung mit dem Fürſten⸗ hauſe durch Verbindung mit Don Pablos Ineſſa phantaſiert, erdolcht die enttäuſchte Buhlerin den allſeitig Treuloſen.— Die Sprache(Ueberſetzung D. Umansky) iſt durchweg recht natürlicher Art, ergeht ſich aber in vielfachen Wiederbolungen und beſonders die Worte von„kein Geſetz mehr, als das der Ehre“ werden immer wieder gebrüllt. Man hat dieſe Revo⸗ lutionsdramen zum Ueberdruß gehabt und Neues ſindet ſich nur hier und dort im ausgeſtaltenden Detail. Die Auffüh⸗ rung war dazu angetan, dem zumal in ſeiner Form primi⸗ tiven Drama in erſter Linie durch Friedr. Neubauers ſehr geſchickte, lebensvolle Inſzenierung die immer möglichen Ein⸗ drücke zu ſichern. An der Spitze eines guten Zuſammenſpiels bot Adolf Manz in der ſehr anſtrengenden Hauptrolle des Alonſo Vorzügliches, während Ellen Widman für die Clara Urſino eine durchaus zielbewußte künſtleriſche Ueberlegenheit einſetzte. Der am Schluſſe geſpendete ſtarke Beifall galt zwei⸗ fellos weniger dem Werke als ſeiner virtuoſen Darſtellung. Paul Hiller. Puccinis letzter Brief. Puccini, der große Komponiſt, deſſen feierliche Beiſetzung in dieſen Tagen erfolgte, iſt ſehen⸗ den Auges in den Tod gegangen: er war auf alles vorbe⸗ reitet, als zu der verhängnisvollen Operation geſchritten wurde. Das zeigt ſein letzter Brief, der in deutſcher Ueber⸗ ſetzung in„Scherls Magazin“ veröffentlicht wird. Er ſchreibt da an ſeinen Freund Giuſeppe Adami:„Borläufig iſt die Behandlung nicht ſchlimm— äußere Mittel— aber Mon⸗ tag, Gott weiß, was ſie da mit mir machen werden— um nach innen unter die Epiglottis zu gelangen!“ Ich werde nicht lei⸗ den, verſichern ſie mir— und ſagen auch, daß ich geheilt wer⸗ den würde—jetzt fange ich an, es zu hoffen— in den letzten Tagen hatte ich jede Hoffnung auf Heilung verloren. O. was für Stunden, was für Tage! Ich bin zu allem bereit—“ Wie dieſe letzten Worte, ſo zeigt auch eine Unterhaltung mit der Krankenſchweſter, die ihn betreute, daß er ſich über ſein Leiden keinem Zweifel hingab.„Ich weiß,“ ſagte er zu ihr,„meine Krankheit iſt eine von denen, die nicht gnädig mit uns ver⸗ fahren. Sie wiſſen ſehr wohl, daß ich Krebs habe. Aber ſch will lieber ſterben, als das Leben eines Kranken führen. Sie wiſſen nicht, wie ſchmerzlich es für einen Künſtler iſt, nicht über die eigenen Kräfte verfügen und arbeiten zu können. Der Künſtler leidet mehr als andere Menſchen. Ich habe noch ſo viel zu tun, und mein Herz krampft ſich zuſammen bei dem Gedanken, daß ich nichts mehr ausführen werde. Sehen Sie, ich kabe meine Manufkripte mit hierher gebracht, aber ich kann nicht daran arbeiten. Ach, Sie können nicht verſtehen, wie groß mein Kummer iſt!“ Dabei beſaß er die ſeeliſche Größe, vor ſeinen Kindern zu verbergen, daß er ſeine Hrankheil kannte, damit ſie glauben ſollten, er leide nicht ſo ſehr. ——— —— — —— —— —— 4. Seite. Nr. 5800 4 L. Palaſt⸗Theater.„Der dumme Auguſt des Zir⸗ Eus Romanelli“. Es iſt eine Tragikomödie aus dem Zirkusleben, die hier unter der diegie von Georg Jacoby in ein nuancierter Weiſe gedreht wurde. Allabendlich erheitert er Auguſt das Zirkuspublikum durch ſeine Komik und doch iſt er innerlich ein Menſch mit einem weichen Herzen, ſchwer⸗ mütig und ein großer Träumer, dem tief drinnen im Herzen die Liebe zur ſchönen Viola ſteckt. Ihr Bräutigam Robert, der Kunſtreiter, nimmt die Liebe nicht ſo tragiſch und flirtet mit der Nichte eines den Zirkus beſuchenden Majoratsherrn, mit der er in die Welt gehen will. Und im Spiel wird Auguſt ungewollt zum Ruhebringer für die entſagungsvolle Viola. Reinhold Schünzel als Auguſt und Claire Rom⸗ mer als Viola machen den Film zu einem Werk, deſſen tra⸗ giſcher Ausgang ein tiefes Mitgefühl hinterläßt. Es ſind aus⸗ gezeichnete Szeuen, die ſich abrollen, aber ihren tieſen Sinn erhalten ſie doch immer erſt durch das ſich von jeder Ueber⸗ treibung fernhaltende, mimiſch ausgezeichnete Spiel Reinhold Schünzels, der damit eine neue Seite ſeines Geſtaltungsver⸗ mögens aufdeckt. Im Beiprogrmam gibt es eine ameri⸗ kaniſche Groteske„Sid ſchlägt ſeden Rekord“ und die ſh0 neueſten Weltereigniſſen im Bild aufwartende Wochen⸗ chau. 3 Kommunale Chronik Die Stadtrats⸗ und Gemeinderatswahlen in Baden a* Baden⸗Vaden, 5. Dezbr. Sämtliche Parteien mit Aus⸗ nahme der Kommuniſten hatten für die Stadtratswahl eine gemeinſame Liſte aufgeſtellt, auf die 79 Stimmen entſielen, 3 Stimmen erhielt der kommuniſtiſche Vorſchlag und 2 Stim⸗ men waren ungültig. Es waren demnach ſämtliche 81. Wahl⸗ berechtigte an der Urne erſchienen. Gewählt ſind: vom Zentrum Joh. Pfeifſer, Leopold Odenwald, Rudolf Ullrich, Albert Armbruſter, Paul Herr, Otto Trapp und Karl Fiſcher; von den Demokraten Hermann Koelblin, Guſtav vos, Friedrich Bleich und Oskar Zabler; von der Libe⸗ ralen Volkspartei Karl Xaver Ziegler, Paul Keppler und Wilhelm Hupka; von den Sozialdemokraten: Max Hei⸗ del, Karl Schmeckenbecher und Ernſt Weber. Die Deutſche Volkspartei hat einen Sitz mehr als im bisherigen Kolle⸗ ium. Die Kommuniſten haben ihren einzigen Sitz ver⸗ ren, die übrigen Parteien haben die gleiche Zahl von Sitzen wie bisher. Freiburg, 5. Dezbr. Bei der Wahl der Stadträte haben alle 84 Stadtverordneten abgeſtimmt. Auf die Liſte der Wirtſch. Vereinigung, Hausbeſitzer und Mittelſtand ent⸗ ſielen 14 Stimmen, auf die Liſte der SPDD. 22 Stimmen, auf die Liſte der Vereinigten Verbände der Geſchädigten und der Demokratiſchen Partei- neun Stimmen, auf die Liſte der Ar⸗ beitsgemeinſchaſt, der Deutſchnationalen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei zehn Stimmen und auf die Liſte des Zentrums 29 Stimmen. Demnach haben Stadt⸗ ratsſitze erhalten die Wirtſchaftl. Vereinigung 3 Sitze, die Sozialdemokraten 5, die Vereinigten Verbände und Demo⸗ kraten 2, die Rechte 2 und das Zentrum 6 Sitze. Friedrichsſeld, 6. Dezbr. Die hieſige Gemeinde⸗ ratswahl hatte ſolgendes Ergebnis: Gewählt ſind 3 Sozialdemokraten, je 2 Vertreter der Deutſchen Volks⸗ partei(Landwirt Heinrich Ries und Glaſermeiſter Lud⸗ wig Schuler), ſowie der Deutſchdemokratiſchen Partei und des Volksblocks und 1 Vertreter der Kommuniſten. Da die Deutſche Volkspartei und die Wirtſchaſtliche Vereinigung je elne Stimme an die Deutſchdemokratiſche Partel und den Bolksblock abgaben, brachte dieſe Liſte noch einen zweiten Ge⸗ meinderat durch. Neckargemünd, 5. Dez. Bei der durch den Bürgeraus⸗ ſchuß vorgenommenen Gemeinderatswahl ſtimmten von 48 Wahlberechtigten 47 ab. Gewählt wurden von der Kommuniſtiſchen Partei: Jakob Veck, Lagerhalter und Adolf Weber, Schloſſer; von der ſozialdemokratiſchen Partei: Adam Sieſert, Schreiner und Dr. phil. Hermann Knorr; von der Zentrumsvartei: Joſef Höhl, Blechnermeiſter und Inſtalla⸗ ieur und Karl Ritz. Privatmann; vom Gemeindeblock: Karl Zimmermann, Mechanikermeiſter, Heinrich Ette, Gaſtwirt, Karl Kirchmayer, Apotleker und Georg Weber, Bauunter⸗ nehmer. Inſolge der Reſtſtimmen mußte zwiſchen der kom⸗ muniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Partei das Los ent⸗ ſcheiden, das zugunſten der Kommuniſten ausſiel. Der Beſitz⸗ ſtand der einzelnen Parteien iſt dergleiche geblieben. iee Aus dem Lande Schnee auf dem Königſtuhl 9 6. Dez. In der Nacht auf Montag iſt auf dem Königſtuhl ein ſtarker Schueefall eingetreten. Der Schnee liegt 10 Zentimeter hoch. Ein großer Brand in Kirchheitee 0 ˖[ 7. Dez. Im Stadtteil Kirchheim entſtand, wie ſon kurz gemeldet, am Samstag nach Mittag aus noch nicht Lufgeklärter Urſache, wahrſcheinlich durch Kurzſchluß, ein Brand auf dem Lüllſchen Grundſtück, der ſich ſehr ſchnell weiter ausbreitete und binnen kurzem auch auf die Nachbar⸗ gebäude von Weiß und Schöpf übergegriffen hatte. Es wurde Eingeäſchert die Scheuer und die Werkſtatt von Landwirt Oskar Lüll und Wagner Karl Lüll, die beiden gemein⸗ ſchaſtlich gehören, ſerner Scheuer und Stall von Mich. Weiß und die gemeinſame Scheuer von Martin Schöpf und Phil. Laucr. Auch die drei anſtoßenden Wohnhäuſer wurden an den Dachſtuhlrändern bereits von den Flammen ergriſfen, kounten aber gerettet werden. Durch die tatkräſtige Hilfe der Nachbarſchaft konnte das Vieh, die landwirtſchaftlichen Maſchinen und alles leicht bewegliche Gerät in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Trotzdem hatte das Feuer reiche Nahrung, beſonders in den Holzvorräten der Wagnerei und in den Stroh⸗ und Heuvorräten der Scheuern. Nach zweieinhalbſtün⸗ diger Arbeit war jede Gefahr des Weitergreiſens des Feuers behoben. Menſchen und Tiere kamen nicht zu Schaden, da⸗ gegen iſt der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden erheblich, was umſo bedauerlicher iſt, als die Brandgeſchädigten nur gering verſichert ſind. 85 iini „MAG61 Wurze Nene Mannhelmer Zeltung(Abend⸗Ansgabe] Der große Oypauer Beſtechungsyrozeß Erſter Tag— Nachmittagsverhandlung Zu Beginn der Nachmittagsſitzung machte der Vorſitzende den Angeklagten Willerſinn auf die Widerſprüche aufmerkſam, die zwiſchen ſeiner Ausſage und der von Süß beſtehen. Willer⸗ ſinn erklärte, er habe die Gelder an dem von ihm bereits an⸗ gegebenen Zeitpyunkt an Süß abgeliefert. Im übrigen habe Süß für ihn niemals Geldbeträge ausgelegt. Er habe ſeine Zechen, wenn Süß dabei war, ſelbſt bezahlt. Es folgte die Vernehmung des Augeklagten Kraußer, der dem Bürgermeiſter Süß 3000 Mark als Ausgleich für die Zuteilung der Zentralheizungsaxbeiten für die Oppauer Schule überwies. Hinſichtlich der 3000 Mark ſei die Sache ſo vor ſich gegangen, daß die Firma Kraußer an die Gemeinde Oppau eine Forderung für Zinſen in Höhe von 21 000 Mark hatte, die von der Gemeinde auch anerkannt und ihm, dem Zeugen, auch ausbezahlt worden ſei. Bei der Auszahlung des Betrages ſei Bürgermeiſter Süß zugegen geweſen und habe ihn gewiſſermaßen um die 3000 Mark angepumpt. Der Betrag von 3000 Mark wurde ſodann von einem Herrn Hrieß dem Süß in deſſen Wohnung ausgehändigt. Der nächſte Angeklagte Eſperſtedt verwahrte ſich zu⸗ nächſt dagegen, daß er das Angebot an die Gemeinde Oypau bevorzugt behandelt habe. Vom Vorſitzenden befragt, ob er mit Süß vor Zuteilung des Auftrages ſchon geſprochen habe, be⸗ kundete Eſperſtedt, er habe Süß zum erſten Male getroffen, als der Auftrag bereits eingegangen und er die Bauſtelle be⸗ ſichtigt habe. Wegen der 10000 Mark, die Süß von ihm erhal⸗ ten hatte, verhalte es ſich ſo, daß Süß ihn gelegentlich einer Bürgermeiſterverſammlung in Mannheim von einer Wirt⸗ ſchaft aus telephoniſch angerufen habe, er möge ihn, Süß, ein⸗ mal in dem Lokal beſuchen. Er leiſtete auch dem Erſuchen Folge. Während der Unterhaltung ſorderte Süß von ihm ein Darlehen von 10000 Mark, da er momentan in Geldver⸗ legenhelt ſei und er für die Wirtſchaft„zum Pflug“ in Oppau flüſſiges Geld benötige. Er, Eſperſtedt, ſei ganz„perplex“ ge⸗ weſen, zumal er ſelbſt kein bares Geld zur Verfügung hatte. Er habe daher Süß an jenem Tage mit allerlei Ausreden vertröſtet. Einige Tage ſpäter habe Süß nochmals angerufen. Da habe er ſich erweichen laſſen und Süß gegen Schuldſchein die 10 000 Mark übergeben, zumal Süß ihm verſprochen hatte, das Geld in längſtens vierzehn Tagen wieder zurückzuzahlen. Es habe ihm ſern gelegen, mit dieſem Geld Süß beſtechen zu wollen. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er außer dieſem Betrag noch weitere Gelder an Süß vermittelt habe, erwiderte Eſperſtedt, daß Süß ſpäter noch weitere 17000 Mk. zugefloſſen ſeien. Dieſer Betrag ſei jedoch nicht von ihm an Süß übergeben worden, ſondern Süß haße immer die einzelnen geſchuldeten Beträge perſönlich nach Mannheim und ſofort jeweils von den überbrachten Summen 10 Prozent in Abzug gebracht. Auf die Frage des Vorſitzenden an Süß., ob ſich die Sache ſo verhalten habe, erklärte dieſer, wenn Eſperſtedt es ſo be⸗ haupte, müſſe es auch ſo geweſen ſein. Der Angeklagte Amtsrat Schmitt ſteht ſeit 1804 in Dien⸗ ſten der Gemeinde Oppau. Er gab ſofort zu, daß ihm von Süß nach und nach 9000 Mark ausgehändigt worden ſeien, wobei Süß ſtets bemerkt habe, daß dies Geld von der Vermittlungs⸗ gebühr ſei, die Süß von der Firma Bouquet und Chlers erhal⸗ ten hätte. Bei der Uebergabe der Gelder habe Süß ſtets die Bemerkung einfließen laſſen, daß dieſe ein Entgelt für die geleiſtete Mehrarbeit bedeuten würden. Bedenken habe er bei der Annahme dieſer Gelder nicht gehabt, erſt ſpäter ſeien ihm Bedenken gekommen, weshalb er den Betrag nach und nach zurückzahlen will. 1200 Mark habe er bereits an die Ge⸗ meinde zurückbezahlt. Auf die Bemerkung des Vorſitzenden, warum Schmitt ſeine Auſſichtsbehörde nicht auf das Treiben Süß' auſmerkſam gemacht hätte, erwiderte Schmitt, daß er ſich vor Süß gefürchtet und gewi'ſermaßen unter dem Druck von Süß geſchwiegen habe. Wegen der ihm zur Laſt gelegten Beihilfe zum Betrug erklärte Schmitt, er habe den in der ſeinerzeitigen Gemeinderatsſitzung verleſenen Bericht hinſicht⸗ lich der Kreditüberſchreitungen im Auftrage des Sſiß ausgefer⸗ tigt. Wenn die Gemeinderäte allerdings gewußt hätten, was man heute wiſſe, hätten ſie die Poſitionen nicht genehwigt. Schmitt erklärte nochmals ausdrücklich, daß er die 9000 Mark nicht als Schweigegeld empfangen. ſondern geglaubt habe, daß es ſich um ein reines Geſchenk Süß' handele. Damit war die Vernehmung der Angeklagten beendet und man ſchritt zur 7777 Veweisaufnahme Zunächſt wurde eine Reihe von Schriſtſtlicken und Sitzungs⸗ protokollen des Gemeinderates von Oppau in Bezug auf die Anklage Willerſinns verleſen. Auch wurde feſtgeſtellt, daß Blrgermeiſter Süß den Beamteneid nicht geleiſtet hatte. Als erſter Zeuge wurde der Metzger Walther von Oppau ver⸗ nommen. Walther war mit Willerſinn und Süß gut bekannt und wurde eines Tages von Willerſinn beauftragt. einmal mit Süß darüber Rückſyrache zu nehmen, wie es am beſten zu machen ſei, daß die Wünſche der Firma Willerſinn am raſcheſten erfüllt werden könnten. Zu dieſem Zwecke habe man eine Autofahrt nach Kallſtadt unternommen. In einer Wirtſehaſt habe der Zeuge Süß gefragt, was er in der Sache Willerſinn machen könne. Willerſinn habe ſei dieſer Gelegendeit gemeint. man ſoll dem Sſüß etwas in die Rivpen ſchmeißen. Süß babe ſpäter erklärt, man könne die Sache ſchon machen für eine MAGGI Suppen in Würfeln, Bagatelle mache er es natürlich niht. denn er würde ſich. wenn es keranskäme, einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig machen. Dieſe Unterrꝛdung bahe er, der Zeuge, dem Angeklagten Willerſinn dann mitgeteilt. Juſtizrat Dr. Schulz⸗Frankenthal wandte ſich nach der Vernehmung des Zeugen gegen eine Vereidiqung desſeſhen. Der Vorſitzende meint, daß Juſtizrat Schulz ſich bierſiher wohl beruhigen und es in das Ermeſſen des Gerichtes ſtellen könne, ob der Zenge vereidigt werden ſoll oder nicht. Auch Staats, anwalt Zungſteht auf dem Standnunkt des Vorſitzenden und erklärt ganz kategoriſch, daß er ſich in ſeinem Tun von der Verteidigung nicht korrigieren laſſe. Der zweite Zenge, Schloſſer Heinrich Schmitt⸗Opyau, der als der eigentliche Veranlaſſex der Anzeige zur Sache Süß in Frage kommt. ſchilderte ſeine Zuſammenſtöße, die er in den S..⸗Fraktionsſitzungen der Gemeinde gegen Süß unternom⸗ men habe und die darauf hinausgingen, Suüß als Bürcgermei⸗ ſter zum Rücktritt zuzwingen. Der Zenge Schmitt ſitte von Willerſinn vernommen, daß Süß 10 000 Mark von Willer⸗ ſinn erhalten habe. Der Zeuge wies darauf hin, daß er Süß ſeinerzeit erklärt habe,„wenn ich babble. biſt Du in e Dienstag, den 7. Dezemder 1920 . 24 Stunden kein Bürgermelſter mehr.“ Sllß bab aber erwidert, Schmitt ſei ein zweiſchneidiges Schwert⸗ c werde aber bald erledigt ſein. Hierauf wurde die Verhandlung auf Dienstag vormittah 99 Uhr vertagt. Es ſind noch 38 Zeugen zu vernehmen. * Ein großer Brieſmarkenſchwindler⸗Prozeh 2 on Ein aufſehenerregender Prozeß wird vor dem grobe Schöffengericht in Freiburg verhandelt. Der 20 Jahre alte Chemiter Dr. Erich Hellige aus Freiburg iſt angeklag Briefmarken der früheren deutſchen Kolonien in der Südſe mit nachgemachten Stempeln verſehen, in den Handel gebran oder gegen andere Marken vertauſcht zu haben. Bei en früheren gegen ihn auhängig gemachten Prozeß ſoll er 5 auch des Falſcheides ſchuldig gemacht haben. Der* handlung wohnte als Sachverſtändiger u. a. bel Gerichtoch, miker Dr. Popp⸗Frankſurt und der Brieſfmarkenhändlen Friedemann⸗Leipzig. 24 Perſonen ſind als Zeugen deladeng Davon kommt etwa die Hälfte aus Leipöig, Chemniß, Ber und anderen norddeutſchen Städten. Aus der Antlageſchſ ergibt ſich, daß im Jahre 1920 im Briefmarkenhandel plötzl 19 Koloinalbriefmarken aufgetaucht ſeien und hauptſächlich 9 den früheren deutſchen Kolonien in der Südſee, die mit 101 ſchend nachgemachten Stempeln verſehen waren. Auf Hinwel und Wahrnehmungen nahm ſich dle Staatsauwaltſchaſt Angelegenheit an. Es wurde feſtgeſtellt, daß viele Marken dem Angeklagten herrühren, von ihm verkauft oder un tauſcht waren Bei einer unvermuteten Durchſuchung ſelhe Wohnung fand man nicht nur erhebliche Mengen geſtemp) und ungeſtempelter Marken aus den Kolonien, ſondern C pelfarbe, Stempelliſſen und auch einen Stempel mit dem Au druck: Apia 10. 2. 06. Ferner wurden noch ſertige und in Au führung begrifſene Stempelkliſchees vorgeſunden Der A klagte beſtreitet, die Stempel in betrügeriſcher Abſicht aug ſertigt oder verwendet zu haben. Die Herſtellung des Anch ſtempels bezeichnet er als eine harmloſe Spielerei. Ab u zu habe er Kolonialmarken mit falſchen Stempeln verſehe⸗ 9 das ſei aber nur geſchehen, um Briefmarkenhändler und S9 verſtändige auf die Probe zu ſtellen, ob ſie imſtande ſeg ſalſche Stempelungen zu erkennen. Den größten Teil der 9 lonialmarken will der Angeklagte von einem Dr. Breſin, 8 früher in Berlin einen Briefmarkenhandel betrieb, erhalte haben. Dr. Breſin ſtellt aber die Angaben des Angeklagie als unwahr und erfunden hin. Schießlich gab der Angeklag zu, auch unter dem Namen Beckmann Brieſmarken gekaun, verkauft und vertauſcht zu haben. Das ſei aber nur geſcheeg um einer Verwechſelung mit ſeiner privaten Korreſponde vorzubeugen. ſie Die Frau des Angeklagten erklärte als Zeugin, habe niemats etwas wahrgenommen, was auf die Verwen, dung falſcher Stempel hindeutete. Der atsanwalt 5 dar, er ſei von der Schuld des Angeklagten. ach dem Ergebnge der Verhandlung feſter als je überzeugt. Der Angeklagte hoe durch ſeine Fälſchungen mindeſtens 30 900/ erbeutet.— Staatsanwalt beantragte eine ſtraſe von mindeſtahe 15 000 /. Der Prozeß ging am 3. Dezember, n hmittags h Un zu Ende, Das Gericht ſprach folgendes Ur“ il: Der Al geklagte, der 29 Jahre alte Chemiker Dr. Hellige, wird 10 io Monaten Gefängnis und 10 000% Geldſtrafe und 4000 Tragung der Gerichtskoſten verurteilt. Die von ihm—— gemachten Stempel und falſch geſtempelten Briefmarken m den eingezogen. Da Fluchtverdacht vorliegt, wurde der Ve urteilte ſoſort in Haft genommen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeltung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Cheſredaktenr: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteurcet, Für Politik: Hans Alired Meitgner.— Feuilleton: Dr. S. Kavz Kommunalpolitik und Lokeles; Richard Schönſelder.— Sport ner, Neues aus aller Welt Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmg⸗, Gericht und alles Kircher.— Anzeigen: Dr. „Stötznet Sünden wider das Kind begehen unbewußtt olt die liebevollsten Mũtter. Wohl ernälue sie es mit Frischmuch. vergessen aber dabe-, daß der Oigan'smus ihres Liebling, den kle nsten Schwankungen qer Zusemmenserung der Milch unterworſen ist Mest abe ist es unvermedbar, daü die Milch versch-edener Ställe 2 sammengescl üt et wird. in De dacuch hervorgerufenen vielerlei Störurgen Beſmden des Kindes können vermieden werden durch, e Cenuß der würzigen Alkursa-Alrenmich,„Bäre ger NMarke“ oder„Trift-NMarke“. Miſen gesund Al gauer Bergkühe wWid pein ich so glält g kongensien üt dadu ch zu ein-r wunde. voll gleichmäßigen Nahiquelle 25 das K nd. 8¹ Man verlange ausdrüchlſch: „Bären-Harko“ ca, 10/ Feltgokalt-„,Tfft-Merto“ ca. 9/ felctl In allen einschlägigen Geschäuen eibälil ch! Baeen, ayr. Aligu 8 Charff, NI he Laeler. 22¹⁰ 2 Prakiisches Weihnachtsgeschenk: MAGGI“ Fleiechbrühwürfel. — 5 riſt Nittel zur Rationaliſierung kleinerer induſtrieller Betriebe f00 0 Werkſtätten und namentlich des Handwerks, da weite 115 Meiſe des induſtriellen und handwerklichen Mittelſtandes aus äu, angel an Mitteln gar nicht in der Lage ſind, ihre Betriehe eiſe neiner den Bedürfniſſen der modernen techniſchen Entwick⸗ der füne entſprechenden Weiſe umzuſtellen. Namentlich gilt dies yon die in kleinen Landſtädten und in Dörfern 34 kaſäiſſigen Handwerker(Schmiede, Schloſſer, Tiſchler, Zimme⸗ let er) die einer mit den Mitteln moderner Technik geführten tor andwirtſchaft erhebliche Dienſte leiſten könnten. wenn ihre erkſtätten mit modernen Maſchinen und ſonſtigem techni⸗ ul⸗ lben Material ausgeſtattet wären, die ſoſortige Reparaturen 15. ſtao Aenderungen ermöglichen, ohne daß die ländlichen Be⸗ ge⸗ er von Traktoren, Automobilen und de⸗aleichen es nötig 96 hütten, in jedem Bedarfsfalle koſtſpielige Monteuxe aus oft ia⸗ eit entlegenen Städten kinzuzuziehen. Da das Abkommen 10 kwiſchen der Intereſſenvereinigung und der„Citag“ nicht nur m günſtigen Bedingungen erfolgt iſt, ſondern auch ſonſt * zußerordentliche Erleichterungen bietet, ſo darf angenommen n, Hierden. daß die Mitglieder der Intereſſenvereinigung von o⸗ leſer Möglichkeit ausgiebigen Gebrauch machen werden. et en ſonz' Kapftalerhöhung des Bankvoreins für Nordweſtdenſch⸗ en ud. Wie verlautet, Feabſichtigt das Inſtitut zur Verſtärkung 10— SOrkrine mitel ſein AK. von 2 auf 3 Mill. 4 zu t, hie n. 1 Stoß Kapitalſerabſetzung und Wiedererhöhnng der Fahrik 5 Uiulzenberg Bürbeinrichlung Aſc. in Dos(Baden). Das anternehmen, beantragt Kapitalherabſetzung von 1 Mill./ ie uf 250 900 und Wiedererbämung auf 500009 4. „ nl⸗ Rlein⸗(lbe⸗Union. Wie von Verwaltungsſeite ver⸗ e luntet, ſind bisher Beſchlüſſe über einen Dinidendenausfall 3 5 den Montangeſellſchaften der Rhein⸗Elbe⸗Union noch nicht e Wabt worden. Es wird erklärt. do“ die erſten 6 Monote des 3 vom 1. Okt. 1995 Lis zum 31. Märs 1926 noch in die Zeit ler mirtſchaſtlichen Depreſſion ſielen, während ſich die nächſten — 8 Mangte mit dem erſten Gr. der Vereinigten Staßlwerke „ ſöcke, Der Abſchluß der Vereinigten Stahſwerke werde auch 19 die eventl. Gewinnausſchüttung hei den Montangeſell⸗ haſten ßer Rheiv⸗Glhe⸗Unian maßgebend ſein. - Kr: Vertagter Abſchlu Phönix— van der Zypen. Da bei Kien, Geſellſchaften das letzte Vierteljahr ihres GJ. in das einer Ausdehnung des Teilzahlungsgeſchäfts ein wichtiges Dienstag, den 7. Ausgabe) ————— en 5. Seite. Nr. 5657 8 2 Finanzierung von Teilzahlungen im Werkzeugmaſchinenhandel Cine geſunde und innerlich begründete Art des Konſumkredits 8 Zwiſchen der Intereſſenvereinigung des Werkzeug⸗ und erczeughaſchinenhandels.“., der die überwiegende Mehr⸗ Lahl der maggeblichen Fachgeſchäfte angehören, und der Pitao⸗, der Tochtergeſellſchaft des Commercial Jnpeſtment Feuſt iſt dieſer Taee ein Vertrag abgeſchloſſen worden, der Mitgliedern der Intereſſenvereinigung die Möglichkeit fetet, das im Werkzeugmaſchinenhandel ſchon von jeher ſioſiche Teilzahlungsgeſchäft auf eine breitere Grundlage zu ellen. Der Werkzeugmaſchinenhandel glaubt auf dieſe Weiſe nicht nur eine Abſatzſteigerung zu erzielen, ſondern er erblickt Mite GJ. der Vereinigten Stahlwerke fällt, iſt es ihnen kemöglich, ihr G. 1925/6 abzuſchließen, levor der Abſchluß E 90. Sept. 1926 von den Vereinigten Stahlwerken vorliegt. Am Antrag zur Hinausſchiebung der HB. iſt beim zuſtändigen üüntegericht von van der Zypen bereits eingegangen und rſte auch für Phönix in nächſter Zeit zu erwarten ſein. krunbe Siemens⸗Elektro Osmoſe G. m. b. H.— eine Reu⸗ Aündung. Wie der DHD. erfährt, wird von der Siemens Gealste A und der Elektro- Osmoſe A. eine beſondere Bfleſchaft gegründet werden, die gewiſſe eiektro⸗osmotiſche zelnpbragmen⸗Verfahren ausarbeiten wird, wie die Zucker⸗ umigung, Waſſerreinigung, Leimreinigung, Glyzerinreini⸗ Nchs aſtw. Dieſe Verfahren werden von der Elektro⸗Osmoſe welze die weiter beſtehen bleibt und ihre alte Geſchäftstätigkeit neuter ausüben wird, in die neue Geſellſchaft eingebracht. Das Due Unternehmen wird vorausſichtlich„Siemens Elektro⸗ ipſe G. m. b..“ ſirmieren. erftk, Die Verſchmelgung Weſer— Tecklenborg. Ueber die Leltmelzung der A G. Weſer mit der Johann C. dos le uborg A. liegt nunmehr eine ofſizielle Mitteilung nah wonach beide Geſellſchaften beabſichtigen, unter Hinzu⸗ kutene der Hamburger Abieilung der Bulkanwerke A. ſich er nenem Namen zu vereinigen. Die AG. Weſer wird erh apital um bis zu 12,5 Mill./ auf bis zu 20 Mill./ Lerebſhe n. Von den neuen ab 1. Januar 1926 gewinn⸗ Vulkdtigten Aktien dienen 3,3 Mill./ zur Uebernahme der akth anwerke, 6,12 Mill. zum Umtauſch der Tecklenborg⸗ en:1. während di: Reſtſumme von einem Konſortium — — übernommen wird. Auf je 340 Tecklenborgaktien werden außerdem 20/ bar bezahlt. Tecklenborg beautragen ſerner Einziehung der BA. gegen Zahlung des Nennwertes zuzüg⸗ lich 6 v. H. Zinſen vom Tage der Ausgabe. Die beiderſeiligen HBB. werden auf 28. Dez. einberufen. :: Schiele u. Bruchſaler Induſtriekonzern AG. in Baden⸗ Baden. Die Verwaltung, die bereits im Frühjahr 1923 eine Reige von Beteiligungen abgegeben hat, keilt uns mit, daß ſie jetzt auch den Reſt ihrer Beteiligungen vorteilhaft abge⸗ ſtoßen habe. In Zukunft beſchränle ſich ihr Arbeitsbereich unter Beibehaltung des Sitzes in Baden⸗Baden auf den Be⸗ trieb in Hornberg an der Schwarzwaldbahn und auf die Fabrikationsgebiete Elektrotechnik und Lauſwerkebau. Damit ſei die AG. von allen mit den früheren Tochtergeſellſchaften zuſammenhängenden Verbindlichkeiten und Belaſtungen be⸗ freit, auch beſtänden keinerlei ſonſtige direkte oder indirekte Verbindungen mit ihnen mehr. Die Schiele u. Bruchſaler Induſtriekonzern AG. ſei voll beſchäftigt; ſpeziell habe die Entwicklung der letzten Monate in der Abteilung Elektro⸗ technik durchaus befriedigt. Die ohne Verbindung mit der AG. noch beſtehende frühere Dachgeſellſchaft Schiele u. Bruch⸗ ſaler Induſtriekonzern, offene Handelsgeſellſchaft in Baden⸗ Baden, habe ihre ſämtlichen Aktiven veräußert und die Ver⸗ bindlichkeiten abgewickelt, ſo daß die Löſchung nunmehr be⸗ antragt worden ſei. ;: Wiebererwerb der Koholyt AG. durch Deutſchland? In London geht das Gerücht um, daß Deutſchland ſich be⸗ mühe, die Aktien der International Pulp and Chemical Co., die bekanntlich die Holdinggeſellſchaft der Koholyt AG. iſt, wiederzuerwerben. Es beißt, daß für die StA. 7,10 Lſtr. je Aktie geboten worden ſeien. Die Geſellſchaft gibt zwar zu, daß nicht nur von kontinentaler, ſondern auch von anderer Seite Intereſſe ſür den Erwerb der Aktien der International Pulp and Chemical Co. beſtünden, beſtreitet jedoch, daß bereits ernſthafte Verhandlungen ſtattgefunden hätten. werden, deren Aktien bei der Flender AG. verbleiben ſollen. ꝛ0: Fabrikverkauf der Deutſchen Spiegelglas⸗ A. in Freden. Dem AR. der Geſellſchaft hat der Verein deulſcher Spiegelglasfabriken in Köln die Uebernahme der Spiegelglas⸗ fabrik in Freden angeboten. Der AR. beſchloß, die Offerte einer ao. HV. am 30. Dez. zur Genehmigung vorzulegen. Die Verwaltungsorgane der Geſellſchaft haben dem Plane ihre grundſätzliche Zuſtimmung gegeben. Im vorigen Jahre wurde, wie bekan t. die Spiegelglasquote von der Geſellſchaft an das Spiegelglas⸗Sundikat verpachtet. Das Abkommen hat ſich als vorteilſaſt herausgeſtellt und ſoll nun⸗ mehr durch den Verkauf der Hütte ſelbſt zn einen endaülti⸗ gen gemacht werden. Es ſcheint, daß annähernd die Bilanz⸗ preiſe erzielt werden konnten. 8 Abſchlüſſe ⸗o⸗ Frika Schuhfabrik AG. in Mannheim. Der im Dezbr. ſtattfindenden HB. der Geſellſchaft wird vorgeſchlagen wer⸗ den, den im abgelaufenen GJ. 1925/26 erzielten Reingewinn zur Verringerung des vorgetragenen Verluſtſaldos zu ver⸗ wenden. Eine Dividende kommt ſomit nicht zur Verteilung. Augenblicklich ſei die Firma auf Monate hinaus mit Auf⸗ trägen verſehen, ſo daß zu hoffen iſt, daß das laufende GF. ebenfalls mit einem größeren Reingewinn abſchließen wird. :: Norddentſche Waggonfabrik in Bremen. Wie verlautet, wird das Unternehmen mit einem größeren Verluſt abſchließen, der ziffernmädig noch nicht feſtſteht. Der vor⸗ jährige Verluſt betrug 199 325 /, wodurch ſich der Reſerve⸗ fonds auf 100 675/ ermäßigte. :: Eiſengießerei und Schloßfabrik AG. in Velbert(Rhld.). Die Bilanz für 1925/(26 ſchließt mit einem Verluſt von 261.681 /, der ſich durch Auflöſung der Rücklage von 55 000 auf 206 681/ ermäßigt. Die Verwaltung beabſichtigt, dieſen Verluſt durch Zuſammenlegung des AK. zu beſeitigen und gleichzeitig das Kapital zu erhöhen. Ueber die aus dem ſinanziellen Bedürfnis ſich ergebende Kapitalerhöhung und weiteren Abſchreibungen, die ſich aus der allgemeinen Lage ergeben, ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen, über die in kürzeſter Friſt Mitteilung gemacht wird. ꝛ: Schlager Textilwerke AG. in Cannſtalt⸗Stuttgart. Das Jahr 1925 hat, wie für unzählige andere Unternehmun⸗ gen der Tertilinduſtrie, auch für dieſe Geſellſchaft einen un⸗ günſtigen Verlauf genommen. Falſche Anordnungen des früheren Vorſtandes führten zu größeren Verluſten. die(1. V. wurde mit einem Reingewinn von 1268/ abgeſchloſſen) bei einem Rohgewinn von 569 551(319 879)/ 198 251% betragen. Die Geſellſchaft, die ſeit Mai w. J. in.G. wit der Conrordin Spinnerei und Weberei in Bunzlan, die über 99 v. H. des SchlagerKapitals beſitzt. ſte't. wird den Verlnſt vortragen. Dem HV. wurde aus den oben angeführten Gründen Ent⸗ laſtung nicht erteilt. urszettel der lieuen Hlanmheimer Zeitung en und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stäckenotierungen in Mark ſe Stück at verſehenen Verte ſind Teiminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 7. Dezember ank⸗Alekien. ..7 5— 6. 6 Enzinger⸗Union—99,25 Etiling. Spinn. 205.0205,0 8 Joh. Biei.103,0101.0 8.. 9.255.0,253,0 Da i Creditbt. 144.514•5 algw. Heilbronn——. „Tellus Bergbau. 99.—101,0 0 8 B..Saurahült⸗ 75.—½0,— Crausport⸗Akelien. Schantungbahn—9,159 91755 163,7 170. S4 84855 169.0/165.5 eſter.⸗U. St. B..—,—— 9 Baläimore& 8010—.—102.0 Induftrie⸗Akklien. Eichb.⸗Mannh. 257 .K. eüpſ⸗ Slerct. 157.0 Mainzer St.⸗A.——160,0 Schö—— 100 100 Schwartz⸗Storch ——.139.5199,5 0—0— 8.42.—41.25 ceumulatoren— 0 Adier Oppenheim 116,0 Aanang Stam 105,0 Adler Kleyer. 106,0106,0 Kammg. Kaiſersl 145.0 A. E. G. St.⸗A. 157.5 1405— 4— 45,50 5 Aſchaff. Buntpap. 140,5 emp. Stettin—.— Aſchaf Selito 145,.0 Klein. Sch KBecker 96.—96,.— Bahnbed. Darmſt. 85,.—3 Knorr, Heilhronn 150,0150,0 Bad., Eleltr....1250.120 Konſerven Braun 55.— 55,— Bab- Malch. Surt“ 120.5 Krauß& Co., Loc.——.— Baſt.⸗G.. 1³ Segee Bayriſch. Spiegel.— Lech Augsburg-114, San Re—.— 70.—76 derwerk Rothe 42.—42.— and.u. W LSergnb. Elet— 0 Walzin 107.9 107.9 Bing Merallwerke 40.10 Zuß Maſchinen, 30,—80.50 Brem.,Beſigh. Oe! 72.—72.— Wait nduſtr · 97ꝗ——.— Cement Hlideid. 128.6 Mäinkraftwerke 106.5105.2 Cement Karlſtadt 149.0 Miag, Mühlb. 125.0 Chamotte Annaw—.—60.—[Nezg Söhne—.—.— Cont. Nürnb. Vog—.— Motoren Deutz—.— daimier Motor 99.50ſe5.75] Motorſ. Operürl. 53.— D. Gold · u..-Anſt 170,5 Neckarſ. Fahrzg.. 105,0 194,0 Dyckerh.& Widm. 75.157 140.0 8 Dürkoppwerk St.—. Düſſeld⸗Rat. Dürr 44.50 —1Eiſen Kaiſerslaut 60,.— JEletir Licht u. K 158,7 Elſ. Bad, Wolle— Ema D Emallle St. Ullrich—-, arbwerk Mühlh.— . O. Farbenind 912,5 Fahr Gebr. Pirm. 44.—48. 1Felt. Guill. Caris 158.0 .Jetter. 69,75 ane 178 Rnae 5— brtdatb. 190.0 Tdermft.u. at. S 250,0 ant 181.5 rankf. Pok.& Wit. 74.50 Ju 49 +.525 olbſchmiöt Th. 145,0 Gritzner M. Burl. 122.0 Grkrftw Mhm%8—.— Grün, Bil + 8 157,0 Kanee 9 7+50,90 ammerſen.. 120,7 Hilpert Armaturf. 63.— Hir 109,0 Hoch · un 6 104.5 180.0 49.— 61725 105.0 157,5 70.— 103,6 146.0 44.— 157.0 2 olzmann, Phil. 155,0 Helsorrlohr nd. 70.10 Wan Kreditbant 1365 Südd. 20p.⸗Bant 159.0 Aiene, Dapnte 180 Württh. Nanever.55/.55 Rause e 257.94859 * bentf-Rllg,Ber 17 105 Nrh, Leder Spier 83.— 9+. Union örkft. 119.5117,7 Pf. Nähm. Kayſer 65.— Phülpps..5140.— Porgellan Weſſel—.——. Rein. Gebb& Sch. 106.0108.0 56.— Rheinmetall.. 0,.375, Rheinelektr. Sig. 140,5146.5 ——Rh. Malch. Leud. 50,—159,— — — 882 5888 2 1 46.— aieWerabau L0,, 147 6. 7. 99% O. Reicheant. O. A85.800 8 4½% 6 9.⸗Sch.—.— 4% H. Schuhg, 9676.— J8.50 83 5 70 09519—.—.—.— 919—.—.— ab, 180 7585 120.7 128,0—— 1Schuckert, Nrbg. 1 40 Schchſabrte Hesg 06— 61.25 Sreterebra-Lurſe. 31½ ⁰⁰0— Seilinduſtr. Wolff 69.50 69.— Ben) 8 TSlemegeäHele 1520 L6i.0 Cierſeh fe—.—.— .ed.Sb Bugberi—.——.— Paneeldee 164⸗ 1505——— Filconw. Beſigh..—.—557, Naltatter Waggon—.— 75.—%Bayr- Ciſ,Mnl..710.00 Uhrenfabr. Furirb.—.— 22,50 eeeee, 3/% do..,7150.705 Ber. 46 Helf. 72.78 72.50 2 R do Sal in Mainz 74,19 72.— Feſtverzinsliche Werte. Spav- P Ber. littramarinf. 160.0 159.5 4/% Müm.1914—.——.— ¼% be Ver. Zellſt. Berlin 115.5 114.03%„ 541862——— Weiet 4 hft. Sr. 1i.8 11668 5% E. Kesget 055.0“ 9„Ot. 7 0 05 8 8„7— eis Pelihom Si u. 51,30.C 4% do unt. B. 4025.. ce Ench. S1.0—.——.— Wayß& Freytag 140.0,/188,5.3% B. Reichsanl..7250.7051 4% Württ. k. 1915 0,710.—.— Berliner Vörſe vom 7. Dezember Bauk⸗Alelien. ITAug Eiettr.-Gel 156,7156,9 Deutſche Kan 119,5 119,1 Bank f. el. Werte 183,0/149,2J Anglo⸗Et. Guanc 110,0110.00 1Deutſche Maſch. 112,5118,3 Barmer Bankver. 141, 40,5 Anhall, Kohlen. 117.0 115,50 Deutſche Steinzg. 65 1Berl. Handelsg. 252,0)267.2 Annener Gußſtahl 75.2530.— Deuiſche Wollw. 69,2858,50 TPenre ac 389. 351,0 Aul 6 1250 20 Pene a. 1500 120i5 + Darmſi. u..⸗B. 252,0281.0 Augsb.⸗Nö⸗ Maſch 124.0121.35 ch, 12650 1 Seulſch Bank, 100.0 709 Balce Maſchin.—, Surener Metall 9,50 JDt. Ueberſee Bk. 119,5118,5 Meguin 52.— Dürkoppwerte, 92.— Tpiasdren Wun 155,6 15),5 Tiranann Eir, 18⸗9.180 Sberſeld. urler 62.90152.6 ergmann 154, erkeld. JDresdner Bank 150,8 15 0 Elektr. Lieferung. 148,5147,7 TElktr. Licht u. Kr 152,5152,0 Emaille Ullrich 56.—55. Enzinger⸗Union 83.50 S 1J. G. Farbenind. 312, eldmühlePapier 157,0 elten& Guill. 151,001 riſten. 69.— uchs—*.5500,550 aggenau.⸗A. 59,50,54 Oebhard Texti! 99,75 TGeiſent. Bergw. 17ö.1 Gelſenk. Gußſtah. 25.— Genſchow& Co. 84,5084,2 German, Portl⸗3. 168,0169 Gerresheim. Glas 140,5 JGeſ. f. elkt. Unter 168.5 6. 6 S1224.520,0 6. 7. 71.—11— Rpenania Aachen 127.51 7 7— 92—3— odberg Darmſt, 15.— 15.— LRatigerswerke 125.8 1265 Schlünck& C. Hog.—.—.— Schnellpr. Frank.(.—61.— Schramm .——.——.— do.—— reuß. Konſ.—.— 0,725 10—.—.705 3⁵ Wat —% BacUnt 91919—. 3½0% do. abgeſt.—, 8% do. von — 96,50 81.— 53.— 215,2 157½0 279.0 99.50 113.5 Berl.⸗Gub. Hut 277,0 JBerl. Karlsr. Ind99.50 TBerlin. Naſchb. 115,7 Berzelius Bergw.—.——.— Bing Nücnberg 46,25/45,25 Bigmarckhütte. Se. Wic 160.9107.0 Sehr. BöhlerKcco— Braunk, u, Brlkets 188,7)163.8 Bremer Oelf. 70.—70.— Bremer Vulkan 115,0114.7 Buderus Eiſenw. 107,0107. h. Heyden. 131.0 188.8 IMitteld. Kredb. 144,5 148,5 Reichsbant 0...159,2 158,6 Rhein Creditbank 186.5 135.5 Süddeutſch. Disc. 157.0 156,0 Semmee, 5 KcheeEeren- Eir.0 48. Salde Litenvaün 100.12. 9 ore 8 9 LHeulſch⸗Auſtral, 185,940,0 IHapag 167.2171.5 15 Südameriko 180.5 190.2 THanſa 891910 250.5 249.0 ordd—— 9d 102,5 105.0 Roland⸗Linie.—.—. Beteln. Glbeſchiů Si.50 ci. 5 Induſtrie⸗Aktien. Accumulatoren 143..143.5 Adier& Pppend. 122.9122.0 Adlerwerke.. 107.5 105. A,-G i. Verthrew. 169,0,166.8 Aleranderwerk. 92,—169,75 — — Chem. Geiſent. 102,0100,5 Chem. Albert. 148,0/144,0 Coneord. Spinner 109,7108,0 IDaimier Beng 98.—96,25 LDeſſauer Gas 167,5167.5 IDtſch.⸗Lußemb. 168,6167.5 Gebr. Goedhardt 175,0 .Eſſend.⸗Signl 114,0112,2 Goldichmidt. Th. 1842 JDeutſche Erdöl 171,0170,1 Goerz C... 33,75 Gußſtahl 122,0122,00 Gothaer Waggon78.— D Kabelw, 114,5113,01 Griöner Maſchin. 120,0 S* do 22.75 1²¹⁰⁰ 0J Kaliw. Aſchersl. 125.5 C. M. K National⸗Film Ac. in Berlin. Betriebsgewinn 1988 841 (1193 302)%, Handlungsunkoſten 1858 890 4(1077 854 plus Zinſen 94210). Einſchl. Vortrag ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von 105 298(24287) 4. 6(0) v. H. Dividende auf die StA. und VA., 16 388(4287)/ Neuvortrag. Börſenberichte vom 7. Dezember 1926 Mannheim ruhig und knapp behauptet Bei knapp behaupteten Kurſen lag der Terminmarkt heute ſehr ruhig. OIntereſſe beſtand am Kaſſamartt für Hypothekenbanten und Brauereiwerte bei höheren Kurſen, während im übrigen die Kurſe unweſentliche Veränderungen aufwieſen. Es notierten: Pfälz. Hypotheken⸗Bank 163, Rhein. Creditoank 137, Rßein. Hypoth.⸗Bank 160, Südd. Disconto 157, J. G. Farben 310,5, Rhenania 73, Brauerei Durlacher Hof 135, Kleinlein 160., Mannheimer Verſicherung 130, Oberrhein. Verſicherung 162, Benz 91, Seilwolf 69,5, Dingler 6, Gebr, Fahr 44, Fuchs Waggon 0,5 Germania Linoleum 194, Knorz 150, Koſtheimer 85, Mannheimer Gummi 82, Zement Heidel⸗ berg 127,5, Rheinelektra 145,5, Süddraht 95., Wayß u. Frey⸗ tag 139, Weſteregeln 150, Zellſtoff Waldhof 219, Zucker Frankenthal 103, Zucker Waghäuſel 128, alte Rheinbriefe 13,80. Frankfurt luſtlos Die Börſe war aͤuch heute wieder ſehr ſtill und die Kurſe nur wenig verändert. Zwar beſtand kaum neunenswertes Angebot, aber die Aufnahmeluſt blieb noch geringer. Heute vormittag wurden im Handel von Büro zu Büro noch niedrigere Kurſe genannt, ſo daß die an der Börſe eingetre⸗ tene leichte Erholung in der Hauptſache auf eine gewiſſe Interventionstätigkeit der Großbanken zurückzuführen iſt. Daneben mögen auch Deckungen eine kleinere Rolle geſpielt haben. Im Vergleich zu den geſtrigen Notierungen der Abendbörſe waren die Kurſe nur wenig verändert. In der zweiten Börſenſtunde wurde die Stimmung, vom Schiffahrts⸗ markte ausgehend, allgemein wieder etwas feſter. Bei der geringen Umſatztätigkeit, die nach wie vor beſtehen blieb, konnten ſich aber nur beſcheidene Kursbeſſerungen einſtellen. In der Freigabeangelegenheit erwartet man jetzt eine Ent⸗ ſcheidung, umſo mehr, als Präſident Coolidge morgen in dieſer Sache vor dem Senat das Wort ergreiſen wixd. Berlin widerſtands ähig Das bei Beginn des heutigen Verkeſrs vorliegende An⸗ gebot fand ziemlich glatte Aufnahme, weil die Baiſſeſpekula⸗ tion die Kursrückgänge zu Gewinnſicherungen benntzte. Am Geldmarkte war keine Entſyannung hemerkbar. Tagesgeld nach wie vor gering und ſtellte ſich meiſt auf—8 v. H. Vor⸗ miegend wieſen die Kurſe noch Abſchwächungen auf, eine Ausnaßme machten aber im Hinblick auf die Freigabeausſicht Schiffahrtsaktien. Hap und Nordd. Lloyd ſetzten zu gebeſſer⸗ ten Kurſen ein und konnten im Verlaufe weiter anziehen. Im übrigen blieb die Unternehmungsluſt äußerſt beſchränkt, vb⸗ wohl die Beſürchtungen hinſichtlich einer Beſchränkung der Reportgelder nicht mehr für begründet gehalten werden. Wenn auch weſentliche Erholungen der Induſtriewerte nicht eintra⸗ ten, war doch eine oſſenbare Widerſtandskraft ſeſtzuſtellen und am Montanmarkte wurden anfängliche Verluſte wieder aus⸗ geglichen. Deutſche Bonds konnten anfängliche kleine Ab⸗ ſchwächungen meiſt wieder einholen. Wertbeſtändige Anleiben blieben gut behauytet. Vorkriegspſandbrieſe ſchwächten ſich im allgeweinen nach der Feſtigkeit der letzten Zeit etwas ab. Ausländiſche Renten änderten ſich nicht weſentlich. BVerliner Beviſen Diskonkſätze: Neichsbauk, Lombard 7, Privat 4½ n. 4% v. 9 Imicſſch 6Dezember 7. Dezember arſter Pistent in.⸗M. für G. 9* G. 15. E äte%/ 100 Gulden 168.47 Buenos⸗Alres 1 Pel. Brüſſe! 100 Belga 5ce B⸗Fr. Seis„100 Kronen Stockholm.. 100 Kronen Kopenhagen... 100 Kronen Dangig.. 100 Qulden Liſſabon. 100 Estudo Helſingſors. 100 finni. M. Italien.. 100 Lire London„„ 1 Pid New⸗Nork„ 1 Dollar Poris 100 Franken Schweiz 100 Franken Spanien.„100 Peſeten Japan Konſtantinopel Rio de Janeiro Prag 168,39 1,718 588.57 107.13 112,61 112,19 81,73 21.625⁵ .5 2 — . E * α — 569656565***„„ N 1 „1 türk. Pfd. 1 Milreis 100 Schilling „„. 100 Kronen „ 100 Dinar „ 100 000 Kronen 100 Levo .„100 Drachmen „ 1 Pfd. SS 2„ Südflawien But apeſt Sofia„„„„ E29K2292„„„„„„„„„„„„„„„ Athen Kairod .61 20,951 ———————— 6. 6. 7. Toberlchl. E Bed.—, eldburg—2— TSberſchl. Eiſen 199.9 ochfregueng 160.0 Toberſchl. ͤKoisw 18,5 Krügershall Haub 128,“188,0 Hrenſt, Koppel 182.8 0 Petersb. Int..(5 5,60 TPböniz Bergb..5,2125,00 Ro berg—* 7Rathgeb. Wagg. 71.— Ruſſenbank...30 780 .269,0 Sichel& Co... 5,25 5,.— —.— 234.5———— Salpeter—.—.— hein Chamotte 5 ee Phos—.—187.— Rhein Elektrizität 146.5 Ufa* 937 80 Rhein. Maſch.Led. 50.—50.— 1Ryeinſtahl 190.5 1Rhenania Chem 78.25 — Grkiftw. Mhm.0%—— Gebr. 60.—57 Grün& Biifnger 18.0185.0 Gruſchwig Tertil 60.—60. 50 ackelhal Praht. 92,.—88,75 alleſche Maſch. 18.0e0. ammerſ. 57 118,0,117,0 geſt. ann. Waggon 65.—84. anſa Lioiſh.74.—72.15 bg.⸗Wien Gum.—.—.— Harkort Bergwrk. 59.—,55.— Harpen. Bergbau 132,188,2 i arlmann Maſch. 40,—4715 Romb Hütten 14.251 50210.. 183.0 161,0 Roſitzer Braunk. 115,0 pert Maſch. 81.5063.50 Roſitzer Zucker.. 65.—87,— indr. s Aufferm. 99—63,45 LRütgerswerke. 150,2129.5, 5 1924e1 0,690.880 Hirſch Kupfer 16166107 Sachſenwerk 15 1190 200 Reichsani 67 5 erg Leder 101, TSalzdetfurth.. 175, 5 6⁰ J 7²⁰ Tgodſepe. 5 81.358.847 Serol 19 158.90188.0 S/ed.Reichsan 90 00 ThHohenlohe⸗Wrk. Focntmanel; 24 0 85,18 9 pch Kon 1 910 n.188, 9, 0 9 01t 0,710 Phit, Hozmann 169.0165.0 PSchuberts Sagz. 9900 0 0 0 70 2 — a) Reichs⸗ u. Staatspap. Ooldanleihe.. 89,50 100,7 Dollarſchätze.—. Reichsſchat. IV. 0,700 0,890 VIIX 9, 880,0, 880 23——2———2 — 8388 9 5 2 * S2 — 2 9399899 Horchwerke 00TSchucert& Ca. 189,5184,08%%— 92 Thumbeldtmaſch 86, 18 55,0 Siem 8, Halske..0 6% N5 805 TZiſe Bergbau 259.9250.0Sinner.⸗G. 69,— 44%% Bader. Aut..05 M. Jüdel& Co 138,7137,0 Stettiner Bulkan. 75.75 3¼%% Bayer. Um§,78 Sebr. Junghans 100/105.5 Stoehr Kammgrn. 160.7 50%.Kohlenani 13.9918.5 90.50 8¾ Prß. Kalianl. 5,72 57 81.50 Roggenwert 8,60 8/60 5% Roggenrentb. 8,52 6 % Sächſ. Braun 3,52/ 8 „Landſch.Rogg. 8,05/ 5,10 b) Ausl. Rentenwerte. %% Mexitaner— „* Oelt Schatza 24.— 4%„„Goldrente 27.50 4%„conv, Rte..60 4/% Silberrte..80 8 —— 2888 Kahla Porzellan 88,— Stoewer Nähm. 92.85 1417/10,9 Südd Smmobit 81.75 Karlsr. Maſchin. 43.5042,5 Teichgräber..— —.— STe•75 „M.* rErThoeridelſabrit 8. Klöcnerwerte. 148.0146,0 Wienertegiaſh.— E. H. Kaorr.. 250,0150,0 Ber. B. Frif, Gum. 81.— Kolim.& Jourda 91990 4550 Ver. Chem. Charl. 148,7 Köln Rotkweiler 15,9,155,0 B. Hiſch, Rickelw. 172·5 Gebr. Körting 109.0ſ105,0 BGlanzitoß Elbſ. 532.0 Koftheimer Ceu. 86,5083.— Bar Biebene 67,50 Kyffhäuſer⸗Hütte 9 Ver. Stahlwerte 140.5 44½0/9,, Papierrte..65—.— Lahmeyer& Co. 55—* 8 BStahlw v. d. Iyp 220.0 4/ Tiirk. Ab.⸗Anl. 14.7878, Laurahünte 178978850 Ner. Mitramarknf. 189.7/— 46T483.-Eiſ.125,7578.80 Sindentbenemelc. 45 59 40 0 Soctländ-Maſc. 8. 7770% 65 64672.00 27. adenberg 808Vanderer⸗Werke 194.0192.0 4% 0 Lüce Saain8 0 Wele,- 18 80 144 1 18.04988 Pkate Boſar59.50.99.50, PWeſtereg. Alkan 189,8.0“-.893 51.1834.— Linte& Hoſſm. 950 Wicling⸗Eemen. 19.0,140,5 4½% St.R1918 28.60— .Wcreoe 40 f1.5118.) NiesiochTenwar. 44.96.04%% 1814 24.80 Len n Wittener Siaht 100,0/106.0 4% Coidrte 27,10 othr.Portl.⸗Kem..80 Magirus.⸗G. 61.—60.— N JMannesmann 134.5154 IMansfeld. Akt. 132,5,180,0 Mach, Web. And 193.0 190 Rie& Geneſt. 119.0120.5 Motoren Deutz.48750 Motorb. Manny.37.50085,2 80.— 140.5 1715 880.0 67.50 140.1 225,0 — — E WittenerpGußſiabl 60.— 59,50 4% 7„ Kro Wolſ. Buckau 65.5066,75 0%.M. Stb. alte 20.— Hellſtol Verein 114,2ʃ114,55%8Se⸗UIXSr74—.— Zalio Waldhof 221.01220,5 4% Se.Holdprior 15.50 Sreiverktehrs⸗Kurſe..60, meer—.——.— Bouc Sgmuſd. 6 40% Af el—— 0 ergb. Pr 2„ Ser. Mülheim Berg 141.0,199,5 Beng⸗Motor——————.— 955 Neckar, P 4104.5 104.50 Deutſche Petrol.—— 110.0 4½0 5i 81.—80.15 TRordd Wolle.„155,51150,0 Piamond 24.50,24,15 66.—1— E 0 470 8½ Kebhantchte.———.— —— —— — — —— — ——— 6. Seite. Nr. 503 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Diengtag, den 7. Dezember 1920 ——— Vereinskultur Von Oberregierungsrat Broßmer Darüber kann kein Zweiſel ſein, daß unſere Sportvereine vor dem Kriege in ihrem zahlenmäßig kleineren Rahmen eine 92 Erziehungsarbeit an ihren Mitgliedern geleiſtet haben. ir eutnehmen dies immer wieder aus der mündlichen Schil⸗ derung der Führer jener Zeit, wenn ſie deutlich ſagen, daß der alte Idealismus nicht mehr vorherrſcht, das Materielle, der äußere Vorteil zu ſtark bei dem Einzelnen in die Erſcheinung kritt. Urſprünglich ein ſicheres Gut ſportlichen Geiſtes, mehr —3 innerhalb des Vereins, ſetzt ein gewaltiger Um⸗ ſatz, aber zugleich auch ein raſcher Verbrauch der moraliſchen Schutzkräfte vieler Mitläufer, die nur zu raſch Ueberläuſer werden. Auch heute werden viele Mühe und Sorgſalt auf⸗ gewendet und Opfer gebracht. Aber der ganze Lebenslauf innerhalb der Vereine zeigt zu ſehr das Bild unruhigen Haſtens und Drängens, ſo daß ſich wirkliche Ruhepunkte fröh⸗ lichen Zuſammenſeins kaum mehr ergeben. Ein ſtarkes Ge⸗ triebe der Reiſetätigkeit läßt ſich zudem mit ehrlicher, tüchtiger Berufsarbeit nicht vereinigen. Ebenſo wie es aus rein erzieherlſchen Gründen ſalſch wäre, im der Schule und in der Volkserziehung den Sport nicht— er nſigend zu berückſichtigen. ſo darf auf der anderen Seite Meuſch in ſelner inneren Ausbildung durch den Sport nicht leiden. Der Sport muß ein Teil ſeiner anerzogenen und im freien Leben ſortgeführten Perſönlichkeltskultur ſein. Schule, Elternhaus und Verein können an dieſem kulturellen Auſbau des Einzelmenſchen mitwirken. Es iſt ſogax deren ernſte Auf⸗ „Habe, ſonſt kann aus dem Jngendlichen kein fröhllcher Jüngling und kein vollwertiger Mann werden. Wenn dle deutſche Schule dieſem altbewährten Erziehungs⸗ —8 im richtigen Ausmaße Rechnung trägt und das lternhaus in verſtändnisvoller Weiſe ausgleichend und an⸗ regend mitwirkt, erhalten die Vereine ein Jugendmaterial, das auch in kulturellem Sinne zu lenken und zu fördern iſt. Die deutſche Schule hat ſich in der Nachkriegszeit dem Sport gegen⸗ über in freundlicher Art eingeſtellt. Sie arbeitet unabläſſig an der nicht leichten Aufgabe, in dem einmal nötigen Gemein⸗ ſchaftsleben der Schule, die geiſtige Ausbildung und das ſport⸗ liche Ingendleben räumlich und zeitlich in Einklang zu brin⸗ en. Es iſt deutlich das Erſtarken der Meinung zu verfolgen, aß ein deutſcher Junge auch in der kraſtvollen Betonung des Körperlichen einem höheren Ziele zuſtreben muß. Nicht wenig Lehrer machen dies ihren Schülern innerhalb der erziehlichen Schularbeit immer wieder von neuem klar. So ſchickt in ſtei⸗ zgendem Maße die deutſche Schule einen Nachwuchs in die reien Vereine, der ein harmoniſches Ideal der gleichen Wert⸗ chätung geiſtiger, ſittlicher und körperlicher Ausbildungs⸗ momente auſgenommen hat. Ob nach der Schulentlaſſung der ſunge Stubent. Hanbwer⸗ ker oder Kaufmann elnem Sportverein belirttt. bänat nicht allein von ſeiner ſportlichen Begabung oder Nelaung ab. Er verlaugt gerade in dem Alter der beglnnenden Eigenkrtttk, der ſelbſtſchöpſeriſchen Neigungen und des Hanges zu inneren Din⸗ 7 von einer zu wählenden Umgebung einen gewiſſen Gleich⸗ lang mit ſeinen kulturellen Intereſſen. Daraus erklärt ſich 60 B. ganz natürlich der ſtarke Zuſtrom zu den Jugendorgani⸗ ationen aller Richtungen, die ſich in einem ſtufenweiſen, er⸗ ieheriſch erdachten Altersauſbau immer mehr in die Zeit der reiſeren Jünglingsſahre hinein entwickeln und zugleich die Körperbildung in einer Art betonen und betreiben, die ihren ſittlichen Lebenszielen entſpricht. So erklärt ſich auch die für den deutſchen Sport aufſallende Erſcheinung, daß die Zahl der Akademiker in den Sportvereinen nach dem Ablauſ ihres Stu⸗ diums als Ausübende und in Führerſtellen verhältnismäßia gering iſt. Beide Gruppen ſuchen und branchen eine gewiſſe Kulturſtuſe in der Durchführung des Vereinslebens, die eben aus geiſtigen Wurzeln kommt und die Perſon und Dinge nur nach ihrem inneren Gewicht bewertet. Für die Syortvereine ergibt ſich einmal aus dem letzten Grunde ihrer Mitarbeit bei der Jugend⸗ und Volkserziehung und andererſeits dem mehr äußeren Anlaß der Erlangung des Nachwuchſes die Notwendigkeit einer Vereinskultur, die auf Ueberlieferung und Erfahrung der Führer ruht und beſeelt wird von der abſoluten Reinbaltung des ſportlichen Gedankens insbeſondere von geldlichen Dingen. Die Vereinskultur beſteht darin, daß es im Vereinskreis eine Anſtandsſitte geworden iſt. den gewäßlten Führern in Mörderin?! Der Roman eines Verteidigers 0 Von Walter Bloem „Wie Ihnen bekannt ſein dürſte, Herr Rechtsanwalt, ſteht dem Verteidiger das Recht der Akteneinſicht erſt nach dem Schluffe der Vorunterſuchung zu. Vorher iſt ihm nach dem Wortlaut des Geſetzes die Einſicht der gerichtlichen Unter⸗ ſuchungsakten nur ſoweit zu geſtatten, als dies ohne Geſähr⸗ dung des Unterſuchungszweckes geſchehen kann. Ich bedaure, Ihnen aus dieſem Grunde die Akteneinſicht nicht geſtatten zu können und ſede Anskunft verweigern zu müſſen.“ Stirn des Rechtsanwalts rötete ſich. Seine Lippen zuckten. „Sie ſind alſo der Auffaſſung, Herr Landrichter, daß. wenn ich in die Akten Einſicht nehmen würde, der Unter⸗ ſuchungszweck gefährdet ſein würde—2, Geſicht und Stimme des Richters blieben völlig unbeweg⸗ lich, als er antwortete: „Nach der Faſſung des Briefes der Angeſchuldiaten an Sie ſtehen Sie zu der Frau in nahen verſönlichen Beziehun⸗ gen. Ich habe nicht die Ehre. Sie näher zu kennen— aus dieſem Grunde bedaure ich bei der von mir geäußerten Auf⸗ ſaſſung verharren zu müſſen.“ Der Rechtsanwalt verneigte ſich und wartete ſtumm, bis der Richter ſeinen Beſchluß in den Akten regiſtriert und auf dem Brieſe der Frau Geheimrat Mengershauſen einen ent⸗ ſprechenden handſchriftlichen und unterſtempelten Vermerk ——9 hatte. Dann verneigte er ſich kurz vor dem Refe⸗ rendar: „Darf ich bitten, Herr Kollege—?“ Der Referendar warf einen Blick zu dem Unterſuchungs⸗ richter, der mit einem Kopfnicken heſtätigte und ſich dann wieder zu ſeinem Zeugen wendete. Von der Abſchiedsvernei⸗ gung ſeines Beſuchers und ſeines Untergebenen nahm er kaum mit einem flüchtigen Dank Notiz. Und Rechtsanwalt Herold zog ab mit dem jungen Herrn, den man ihm als Auf⸗ ſichtsperſon an die Seite gegeben, damit„der Unterſuchungs⸗ zweck nicht gefährdet würde“ Während er mit ſeinem Bealeiter die hallenden Steintrep⸗ pen des um dieſe Nachmittagsſtunde faſt menſchenleeren Ge⸗ bäudes hinunterſtieg, durchzuckten ſein Hirn blitzartig die Er⸗ innerungen an all ſene Erbrterungen, die er in der„Deut⸗ ſchen Juriſten⸗Zeitung“ geleſen hatte, und welche ſich mit der ungeheuerlichen Benachteiligung beſchäftigten die einem in Unterſuchung gezogenen Angeſchuldigten durch die geſetzliche Geſtaltung des Vorverfahrens zuteil wurde. Dinge, mit denen der in Strafſachen verſierte Juriſt ſich längſt achſelzuckend ab⸗ gefunden haben mochte.. ihn, den Zivilanwalt, ſtießen ſie ſörmlich wider die Stirn. Erinnerte das nicht alles an mittel⸗ alterliche Zuſtände—? Gab es nicht jenen Anklägern recht, welche behaupteten, daß der vorſintflutliche Tnaniſitions⸗ * in weſentlichen Parti a unſerer heutigen Strafgeſetze och fortſpuke—?2 Die unterſuchungkührende Behörde, mit allem Rüſtzena des Wiſſens und der Routine ausgerüſtet hatte alle Fäden in der Hand, überſah und wirkte ſelbſt das ganze Gewebe, in deſſen Maſchen der Angeſchuldigte eingeſangen werden ſollte Walter Bloem der Dichter unseres ncuen Romans Der Dichter Walter Bloem wurde am 2 Juni 1868 als Sohn eines Kechisanwults in Elberteld geboren. Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, bezog dann die Untver⸗ sität Iieidelberg und studierte in Marburg, Leipzig und Berlin Jurisprudenz. 1890 legte er die juristische Doktorprüfung ab. Alsbald jedoch setzte der Wandel zur Literatur ein. Bereits von 1890—95 gab er die„Literarischen Unterhaltungsblätter kür Westdeutschland“ heraus. 1895 machte er sein Assessor- examen und ließ sich in Barmen nieder. Damals schrieb er— eigentlich nur für seinen Freundes- kreis— das Schauspiel„Caub“, das durch günstige Unistände seinen Weg ins Schauspielhaus. dort aulgelührt wurde und einen s0 starken Erfolg erzielte, daſl Bloem die juristische Luurbahn verlieſ, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Er siedelte nach Berlin über und nahm die ihm angebotene Stellung als Dramaturg am Neuen Theater an. 1911 verlien er Berlin wieder, um als Drumaturg am Uortheater in Stuttgart tätig zu sein. Das Jahr 1914 fand ihn aul dem Posten, und der Oizier Walter Bloem zeigie durch Hans Klüpfel, Würzbur, Photograph die ganze Dauer des Krieges, daſl er nicht nur ein Streiter mit der Feder geblieben war. Der Dichter, der sich zurzeit auf einer grollen Auslandsreise befindet. hat zum stündigen Wohnsitz Schloll Riedneck in Unterfrunken. Von Werken des Dichters nennen wir den Roman„Der Krasse Fuchs“(1905),„Das eiserne Jnlir“,„Vergeltung“ (1911),„Volx wider Volk“(1912). Im Jahr, 1914 veröfrent- liente' Bloem sein Werk„Das verlorene Vaterland“, dem, „Der Geist im Heer“ und„Vormarsch“ folgte. Aus der Folge- zeit sei vor allem sein überaus bedeutendes Werk über den Krieg,„Der Weltbrand', und sein neuestes Buch,„Teutonen“, genannk. Unser Roman„Mörderin“ zeigt den Dichter von einer neuen Seite. AUnd dieſer ſelbſt blieb ganz auf ſeine eigene Erregung und Hilfloſigkeit beſchränkt... dem rechtsgelehrten Helſer aber, dem er die Wahrung ſeiner geſetzlichen Rechte anver⸗ traute, dem verſchloß ſich während der erſten entſcheidenden Momente des eingeleiteten Verſahrens völlig der Einblick in das angeſammelte Material— ja nicht einmal zu vertrau⸗ licher Ausſprache mit ſeinem Schutzbeſohlenen gab man ihm Raum... man überwachte ſogar den Verkehr des Beſchul⸗ digten mit ſeinem Rechtsanwalt, in jenem ungeheuerlichen Mißtrauen gegen dieſen Stand, das unſere ganze Rechts⸗ pflege durchzog... gegen jenen Stand, den man doch bei feierlichen Gelegenheiten immer mit Emphaſe als gleich⸗ berechtigten Faktor der ſtaatlichen Rechtspflege unerkannte und rühmte... Wie erwies doch dieier Fall ſo klar die Berechtigung der ſeit langen Jahren in der Wiſſenſchaſt, im Reichstag und in der Preſſe immer wieder erhobenen For⸗ derung nach einer Reform der Strafprozeßordnung, welche eine Erweiterung der Reſete der Verteidigung Erleichterung der Akteneinſicht und des Verkehrs mit dem Angeſchuldigten als weindeſtiele enthalten müßte! Freilich waren das alles nur Wünſche und Vorſchläge cblieben, Anregungen und „ſchätzen, etes Material“ für Entwürfe und Komwiſſions⸗ beratungen, ohne daß der Geſetzgeber zu einer entſchloſſenen Tat gelangt war. Aber dieſe prinzipiellen und theoretiſchen Bedenken und Beklemmungen des Juriſten verſanken in dem Augenblick, als der Rechtsanwalt mit ſeinem Aufpaſſer das Juſtizgebäude verlaſſen hatte und nun wiederum ſeine Schritte dem Unter⸗ ſuchungsgefängnis zulenkte, in dem die unglückſelige Frau nun ſchon ſeit vielen Stunden vergeblich ſeines Troſtes, ſeiner Hilſe harrte. So ſtürmten all ſeine Gedanken, fieberten all ſeine Gefühle dem nahen, grauſamen Wiederſehen entgegen. Der kleine Referendar, ein elegantes Kerlchen, auf deſſen glattem Geſicht auch die martialiſchen Schlägernarben den Ausdruck kindlicher Gutmütigkeit nicht verdecken konnten. hatte ſeine heftige Neugier gewaltſam niedergehalten und war in korrektem Schweigen an der Seite des älteren Fachgenoſſen hingeſchritten, deſſen weit über das normale Intereſſe des Anwalts an einem Fall ſeiner Berufstätigkeit hinausgehende Erregung auch ihm nicht hatte entgehen können. Aber endlich konnte er ſeine Neugier nicht länger zügeln und traute ſich mit einer beſcheidenen Frage heraus: „— Wohl'n beſonders intereſſanter Fall, was, Herr Rechtsanwalt—?“ „Eintgermaßen.“ erwiderte Herold.„Eine Dame meiner eigenen Geſellſchaftskreiſe.“ 5 Weſſen angeſchuldigt, wenn man fragen ar Der Rechtsanwalt hatte nicht übel Luſt, den jungen Herrn mit einer groben Antwort in die Schranken ſeines Amtes zurückzuweiſen. Aber die waſſerblauen Augen da neben ihm leuchteten in ſo liebenswürdiger Harmloſigkeit... und dann entſann ſich der Rechtsanwalt, daß er auf den Takt dieſes jungen Herrn doch in der bangen halben Stunde, die vor ihm lag, einigermaßen angewieſen ſein würde... So bezwang 5 denn und antwortete freundlich in möglichſt läſſigem „Sie wird beſchuldigt, ihren Mann ermordet zu haben. Genaueres weiß ich auch noch nicht.“ der Mannſchaft und der Verwaltung als den Trägern 0 Verbandsgedanlens welteſigehende. auf Grohzügiglet gründete Unterſtützung zu gewähren, bis eine neue ſobungz, gemätze Wahl andere Entſchlüſſe zuläßt. Mit einer ſortwa renden, unmännlichen. nicht einmal mutigen Maulwurfearbe Einzelner geht ſeder Verein bald abwärte und endint de⸗ wöhnlich in flachen Aeuterlichtetten. die auch beim ben techniſchen Spiel nicht mehr Sport genannt werden tonnen, Der Geiſt entſcheidet. Ihn können alle tragen: der Fühte aber muß die Freiheit eigener Arbeit haben ſonſt kann 1e keinen Gedanken zu einer kulturellen Formung bringen. ganze Führerarbeit ii für viele der Beſten darum ſo ſchiwez geworden, weil da und dort eine bewegliche Maſſe hin⸗ 9 herichwankt, um im entſcheidenden Augenblick ſich in ganz ſchuldige Einzelalieder auſzulöſen. Das Beliebtſein eine Führers von Anſang an, iſt ein nicht immer gut zu den tendes Zeichen. In der heutigen Zeit iſt es ſehr notwendle⸗ aber außerordentlich ſchwer, den ſportlichen Gedanken in ſeinen menſchlichen Klarheit und moraliſchen Unberührtheit in 1 Vereinen ſo zu geſtalten, daß auch die Maſſe von dieſen enle ſchen Strömungen erſaßt wird. Dies iſt die arundlegende 0 beit des Führers im Lichte der Vereinskultur. Der Steuz mann muß das Schifſ ſehr olt ſtromauſwärts, d. h. gegen 11 Strömung lübren können und wollen. Die Vereinskulh beſtebt dartn. datz die lebendige Aeußerung der Freude Verein in einer menſchlich vornehmen. aſthetiſch angenebmg und getſtig ſordernden Form geſtaltet wird. Trinkgelage* Herrenabende mit nicht einwandſrelem Programm ſind die Männer eines Volkes unwürdig, das an ſich ſchon durch 41 Folgen eines ſchweren Schickſals tiel genug im Schmutz ſein Man ſoll doch endlich damit aufhören, jeder Freude nur 9 Becher allein Ausdruck verleihen zu wollen. Solche Benn ſtaltungen ſtellen eine Verhöhnung der ſportlichen Idee ml Und wenn es einmal im deutſchen Volke gefellſchaftliche S 1 geworden iſt, im Rahmen beſtimmter Trinkſitten ein Fe 90 begehen, ſo ſollte doch vorher in der Form einer Wetheſtuee, ohne Rauchen und Trinken verſucht werden, das Feſt zu es innerlichen und womöglich elne Verbindung mit der arn Verbandeldee herauszuſtellen. Es llegt hauptſächlich dagg daß die Führerſchaft überall mit feſtem Willen einen 4 Schlendrian bekämpft und ſberall die Grundlagen der ſchen Volkskultur hervorholt und zu Ehren bringt. Die Vereinskultur beſteht darin, mit aller Kraſt boheh zu kämpſen, daß die Preiſe an ſich Kunſtwerke darſtellen wi⸗ doch einen reinen künſtleriſchen Ausdruck zur Geltung gen. Es darf angenommen werden, daß das Pokal⸗ 11010 Becherzeitalter zu Ende geht. Die ſportliche Idee hat, 1 künſtleriſchen Vorbilder in reichem Maße in der Kunſt 10 olympiſchen Kultur. Außerdem ſind unſere deutſchen Ken ler und Kunſthandwerker alle in der Lage, aus unſer 90 eigenen Volkstum Motive zu elner künſtlertichen eſaheg zu bringen. Es ſind nicht die Koſien. die bindernd im Beg, ſteben. die Nereinskultur nach dieſer Richtung bin 1W bauen, londern es ſehlt vielmehr noch der lebendige 0 wenhang zwiſchen Nünſtlern. Kunſthandwert und Sport ob⸗ dieſes Problem loß ſich am beſien durch die verlonliche 62 lungnahme. Der Führer muß daran denlen und den Oe ken zur Tat werden laſſen. 60 Und dann die Jugend und die Vereinskultur! Soſite er eigentlich in einem Verein eine Veranſtaltung geben,— 9 die Jugend außer durch die zeitliche Lage nicht teilnel be⸗ darf oder kann? Auſ jeden Fall wird lein Svortsmanth haupten wollen, daß die Herrenabende alter Art immer lite⸗ angetan waren, die Jugenderziehung auf Grund ihres rariſchen Programms zu fördern. Die Jugend eines Verein, kann bei einer richtigen Einſtellung der Vereinsleitung 4 radezu der Mittelpunkt kultureller Leiſtungen ſein. die ſie hat Freude an der Eigenart. ſteht in einem Alter, 0 Selbſtbehauptung ſordert und iſt durch die Schulc in 10 Verbindung mit der deutſchen Kultur. Zudem werden, d die die Zugendabende die Eltern den Vereinen zugeſühet en, doch auch noch ein Recht haben, den Rahmen kennen zu lekens in dem ihre Söhne einen großen Teil ihres Jugendlelenz zubringen. „ötig, ob der Verein Jugendpflege, das Wort im inneriele Sinne aufgefaßt, treiben will oder nicht. Die Iugenpflege allein ſind keine Jugendpflege. Dazu gehört auch die,„lale geiſtiger Dinge in belehrender und erlebter Form, di Per⸗ durchaus als Unterton das Streben nach der ſportlichen ſönlichkeitskultur haben können. ——— „Um Gotteswillen—1“ Das roſige Geſicht des an Menſchen wurde um drel Schattierungen blaſſer, ſeine meng taſtete unſicher in den ſteilen Schlot des Achtzentimeterkreelen⸗ hinein. Man ſah: der da war noch nicht abgebrüht im ſe mordenden Emerlei des Juſtizbeirtebes. 1r 90 „Ein übles Pöſichen, das mein boher Herr Cbeſ letend aufgebrummt hat— Na, Sie dürſen mich als nicht eroglich behandeln, Herr Rechtsanwalt—ich werde mich nach V 10ll keit unſichtbar und unbemerkbar machen... im Kor mit einer Mörderin werden Sie ja doch wohl nicht jein, wahr?“ i1 un Der Rechtsanwalt dachte an ſeine eigene Jugendze lächelte flüchtig. erh würde an Ihrer Stelle doch genau auſpaſſen, 9 Kollege—! Man kann nie wiſſen—17 9 „Scheußliche Situation—!“ knurrte der ſeine Junge ſich hin. deh Die zwei Eindringlinge wurden aus den Händenulen einen Beamten in die des andern gereicht durchſchren hallende Korridore, die mit eiſernen Gittern verwahrt 1 che .. die öffneten ſich vor ihrem Schritt, und der phanta inen Bau nahm ſie auf, deſſen fünf Flügel, in Sternform um eicho Mittelpunkt gruppiert, hoch und licht aufragten, im Erdan 0 von einer Doppelreihe verriegelter Türen eingeſäumt, 1 man oberen Stockwerken von eiſernen Galerien, hinter dene onute ebenſalls die Reihen der Gefängniszellen vermuten eſon⸗ * Es iſt alſo, anders ausgedrückt. die Erkenniſen Hier und dort ſchlichen kleine Trupps von unterfuchungscſmen genen Frauen an den Ankömmlingen vorüber, von enteren geſührt, zu irgendeiner Arbeit.. Meiſt Frauen der frechen Stände, mit ſtumpf verwahrloſtem oder neugierig ren Geſichtsausdruck. Und endlich tat die Tür eines. Gelaſſes ſich vor ihnen auf, welche die Auſſchrift trug:“ minzimmer“. ſiefet „Wollen die Herren ſich gedulden,“ ſagte der Schhren, „Gleich wer' ick Ihn' die Unterſuchungsgefangene vorfü 0 ſich Nun wird ſie kommen... ſagte Guſtav Herold 55— ſelbſt.. Da— zu dieſer ſchmalen, ſchwarzen Pforte wird ſie hereintreken... Er ſagte es ſich... und kon nicht faſſen... und glaubte es nicht ang Er verſuchte, ſich ihr Geſicht vorzuſtellen— aber es gelgen ihm nicht. Nur ihrer Kleider entſann er ſich, die ſie gette hatte an bedeutungsvollen Tagen— ihrer Poirettoile die ihrer bloßen Arme, die ſie beim Geſpräch ſo gern a Tiſchkante ſtützte, das Kinn auf die verſchlungenen lehnt.. des Anſatzes ihres Halſes, des zarten ſicht Flaums, der ihren Nacken Überzog. Aber ihr Geſt ihre Augen.. das alles fand er nicht Und dann raffte er ſich doch zuſammen 2 er ſich—? Hatte er ſich nicht gelobt, für die nächſte„ 16 6 nied e⸗ nur Berufsmenſch, nur Juriſt, nur Verteidiger zu ſetn enn Und war es nicht auch eine verwerfliche Regennenig n Guſtan nun das Bedürfnis fühlte, den Pelz ein Rorativen öffinen, ſo daß das weiche, braune Fell einen de 0 Rahmen für ſeine ſchlanke, ſtraſfe Geſtalt abgab—r eg 90 Ach, das alles durſte eigentlich nicht ſein abgugenble, nun eben doch.. und auch dies war, daß einen Ane ber, die Empfindung aufblitzte, das ſer doch eigentlich er eſ, flucht intereſſante Situation.. Schützer und Schirom he folgten Unſchuld... beinahe ſo etwas wie Ritter v folg ligen Gral.„(Sortletzung SS c Dienstag, den 7. Dezember 1028 Nene Maunheimer Zeltung(Abend⸗Ansgabef eeee 7. Seite. Nr. 667 Tagung der babiſchen Leichtathlelen in Raſtalt Dem Verbandstag der badiſchen Leichtathleten ging am Sportliche Rundſchau In der zweiten Halbzeit hat Pfalz mehr vom Spiel, läßt jedoch verſchiedene ſichere Torchaucen unausgenützt. Eine halbe Minute vor Schluß macht M. T. G. einen gefährlichen Durchbruch und kann einen weiteren Erfolg erzielen. Beim Neues aus aller Welt — Wildweſt auf einer ſchwediſchen Bahnſtation. Ein dreiſter Raubverſuch wurde am Dienstag vormittag auf der ſchwediſchen Eiſenbahnſtation Jönköping unter⸗ nommen, wo ein Beamter, der von der Reichsbank 65 000 Kronen zur Zahlung der Gehälter abgeholt hatte, beim Be⸗ treten des Güterſchuppens von einem maskierten Unbekannten 3 Die—59 guug am Stande:2 für M. T. G. trennen ſich die Mannſchaften. Bei ver ee 9 5 an die ſich eine.T. G konnte die Fintermannſchaft wie der Sturm geſallen. überfallen wurde, der dem Beamten aus einer bereitgehaltenen ind Riathausſaal 12 tberſ ag Vormittag ke⸗Die Pfalzleute ſanden ſich gut zuſammen, obwohl ſie nur mii] Flaſche Säure ins Geſicht goß und hierauf verſuchte, dem Be⸗ un⸗ an b 0 8 9 8 Nach Eröff⸗ 10 Mann ſpielten. Schw. ſamten, der im ganzen Geſicht ſchwere Brandwunden davon⸗ nes— 7* er 4 0 ner, der trug, und während einiger Augenblicke nicht zu ſehen vermochte bonmen Pies ſes eeee Rugby den Beutel mit den 65000 Kronen zu entreißen. Das Erſcheinen 910 8 men hieß, ſprach Amtsgerichtsrat Stumpf, Rugby i weiterer Beamten verhinderte den Räuber ſedoch an der net N des Verbandes ſür Leibesübungen und Jugend⸗ ugby in Mannheim Vollendung ſeines Vorhabens, worauf ſich dieſer in ein vor den S 1255 77 75 allgemeinen Jiele, die die allgemeinen Der Rugby⸗Club Mannheim veranſtaltete am ver⸗ dem Güterſchuppen bereitſtehendes Automobil warf und un⸗ hi-- oll 5 Sverb ude eigentlich zum Grundprinzip haben oder haben gangenen Sountag auf dem Waldhof⸗Sportplatz ein weiteres erkannt entkam. Obwohl die geſamte Jönköpinger Polizel ſoſort 1% en— Erztehung der Jugend zum Wohle eines neu erſtark⸗ Rugby⸗Werbeſpiel; er hatte bierzu die Mannſchaft des Hei⸗ die Verfolgung aufnahm, konnte dieſer bisher nicht ergriſſen er⸗ 3 Vaterlandes. Als Vertreter der Behörden ſprach delberger Ballſpielklubs verpflichtet. Den beiden Mannſchaf⸗ werden, dagegen fand man auf der Landſtraße, die er mit dem die be Dr. Haſene amp. Auch er hob auf die Be⸗ ten, Mannheim mit Kraft, Weſtermann, Scott, v. Albert, Auto paſſiert hatte, ſowohl die Maske, die er getragen halte, tut ung des erzieheriſchen Moments des S portes ab und Wipfler, Fehn, Faß, Ihrig, Stuber, Janko, Weygand, Englert, um ſich unkenntlich zu machen, als auch einen falſchen Bart, 10 kinſchte der Verſammlung guten Verlauf. Nach der Ueber⸗ Sarbatin, Wolf, Seitz zurStelle, kam es weniger auf den Sieg den er wahrſcheinlich während der Fahrt weggeworfen hat, um te ingung von Grüßen und Wünſchen verſchiedener andereran, ſondern darauf, den Zuſchauern ein Rugby⸗Spiel vorzu⸗ das Wiedererkennen zu erſchweren. Da jedoch die Nummer ib ertreter folgte die Auszeichnung einer Anzahl Männer, die führen, das alle Feinbeiten des Rugbyſportes in ſich birgt. des Automobiles von einem der Bahnbeamten genau be⸗ der ch hervorragende Verdienſte um die Leichtathletik errangen. Sie befleißigten ſich daher eines offenen Paßſpieles, das mit⸗ obachtet worden iſt, nimmt man an, daß der Täter bereits in dle iedterungzrat Profeſſor Broßmer⸗Karlsruhe ſprach überunter in vollendeter Form gezeigt wurde und nicht zuletzt aufaller Kürze gefaßt werden kann. dt. e hraktiſche Jugendabteilung. die Anweſenden großen Eindruck machte. Und der ſportliche— Räuberunweſen in Mazedonien. Ein berüchtiger I1 ſolgte der geſchäſtliche Teil des Perbandstages. Ge⸗] Anſtand, mit dem die Spieler den Kampf von Anfang bis zu Räuber, Adam Bulka, der mit ſeiner Bande Maze d0⸗ in⸗ ſtsführer Wegel erſtattete den Geſchäftsbericht. Die Ende durchführten, war es vor allem, der die Lalen⸗Zuſchauer nien in Schrecken verſetzte, iſt von Gendarmen bei dem Dorſe at. Mandnunaspeütung erſolgte ohne Beanſtandung. Der Ge⸗ an das neue Spiel bannte, zumal ſa dem Laien Rughy immer Silaza erſchoſſen worden. Die Bevölkerung Mazedonſens le and wurde mit Ausnahme des Preſſewarts wieder⸗ im erſten Augenblick viel gefährlicher erſcheint, als es tatſäch⸗ atmet auf, denn ſeit 1019 hat Bulka zuſammen mit ſeinen zu gewählt. lich iſt. Für den nicht fachmänniſch eingeſtellten Zuſchauer Brüdern und einer vielköpſigen Räuberbande Zahlreiche ide Nach Wiederaufnahme der Sitzung um 2 Uhr nachmittags hakte der Elub Flugblätter zur Verfügung, auf denen Sinn Morde und Raubüberfälle verübt. Eine Anzahl Poliziſten et⸗ lidte eine ausgedehnte Diskuſſion ein. Beſchloſſen wurde, und Zweck des Spieles leichtverſtändlich erklärt waren. Das hatte auf der Verfolgung das Leben eingebüßt. Sogar eine en 50 Badiſche Waldlaufmeiſterſchaft dem Polizeiſportverein Spiel hat ſeinen Propagandazweck voll und ganz erfüllt! In Kanone beſaß Bulka. Als er von den Gendarmen ſeſtgenom⸗ an, arlsruhe zu übertragen; die badiſchen Meiſterſchaf⸗ der erſten Halbzeit wurde ein ſchöner, abwechflungsreicher[ men wurde, trug er Ofſiziersmantel und Offiziersſäbel. Wäh⸗ en* im Verbandsfahr 1927 ſinden in Mannheim ſtatt.—][Kampf vorgeführt, bei dem Mannheim durch Kraft den erſten rend eines Transportes verſuchte Adam Bulka zu entfliehen. ul⸗ in Karlsruher Vertreter bemängelte die Auszeichnung derVerſuch buchen konnte. Wuchtiges, energiſches Stürmerſpiel] Hierbei wurden er und drei ſeiner Komplizen von der Ve⸗ ieger mit Pokalen und Bechern. Er ſchlug vor, ſinnigere] wechſelte mit ſchneſlen, geſchickten Läufen der Dreiviertel⸗ gleitmannſchaft erſchoſſen. E ndenken zu geben.— Damit war die Tagesordnung erſchöpftſreihen, wobei ſich Mannh. Sturm beſonders hervortiat, wäh... et—35 fſclleß bie harmoniſch verlaufene Tagung* 9 die Dreiviertelreihe des Gegners als die beſſere Wetternachrichten der KarisruherLandeswenerwaxie n⸗ N eßen. Utpuppte. 8 8 Hocken S5 fagagt Pge 10 05 Mallngei kange Beobachtungen kadiſcher Wetterhehen(7 moroens) t uf glichenes Spiel, das bald Heidelber eberlegenheit im Ge⸗ Lui Te 797 et.C. Lubwigshaſen— M. F. C. 08 Aindenhof 4·0(:0) brange zeiat. Trotzdem gelingt e50 öfters Mannheim ein W. RfL' E3E 242— clen, 6 ſi, 1 Obiae Mannſchaften traſen ſich am Sonntag auf dem] Dribbling anzuſetzen, um Feldgewinn zu erzielen. Auch die— ſ 35/55 0 ſerer 8* 1 Rlas von 08 gegenüber..F. C. führte ein gutes Kom⸗ Läuferreihe tritt bäuſig in Tätiakeit, muß aber durch Unhe Teribei.— rrrr—re 10 ſoliattonsſviel vor und konnte in der erſten Halbzeit 2 Er⸗l ſonnenbeit und Vorwurf dem Gegner immer wieder den Ball Konigſtubi 025 7783—2 1-8 NoO ſſchw. vedeckt 10 0 0 erzielen. 08 brängte in der zweiten Halbzeit, wußte ſich überlaſſen. In der 8. Minute kommt Mannheim durch Kraft Karlsruhe.] 127 778,4] 02-0„ leeichtſ bedeci u⸗ 5 och vor dem Tore nicht durchzuſetzen, ſodaß die Hinter⸗ zu einem Verſuch, der nicht erhöht wird. Aber auch die Gelb⸗] Bad. Bad 21877260 90 110EN Tunſchaft von T. F. E. immer Klärung ſchaffen konnte. ſchwarzen ſind nicht müßig. Franze ſchafft immer wieder Villingen 180778,—2—2—(N0 ichw. Lebel 1 oenet ös ied Sggeneben uner 2 e⸗ i 115 1206 508065 F* n 08 keines entgegenſetzen konnte. Bei.F C ge⸗ griffe ein, die in den nächſten 10 Minuten das Ergebnis durch St. Blaſien——— 22 3 1 Häbioie 15 aneen 08 die Stürmerreihe— Ver⸗ zwei Verfuche und einen Treffer auf 8ꝛ8 ſtellen. bedeat 24 gung gute Leiſtungen ze„„Nach ber Pauſe, die Zuſchauerzahl hatte ſich inzwiſchen auf Bei meiſt wolligem Wetter und nordöſtlichen Winden es 12 2000 exhöht, verſuchte Schwarz⸗gelb zu weiteren Erfolgen zu kam es auch geſtern wieder ſtellenweiſe zu Schneefällen. Die et 5 F. C. Pfalz 2— M..G. 3:3(:2) kommen, was ihm auch durch zwei kurz hintereinander fol⸗ Schneedecke hat in höheren Lagen bereits eine Mächtigkeit von .C. Pfalz Damen— M. T. G. Damen:6 985 Animiereſf 3 3 von 15 799550 55 Par e ſuteg eines 1—— S rbe⸗Cha reſſant. Erſt gegen mit großen Aufheiterungsgebieten hat zu ſtarker Abkühln 1 uuch 91 8 Schluß kommen keide Parteien wieder zum flüſſigen Spiel, der Aber dem K Raninden S e geſübr mannſch, at 35 Das 10 0 Spiel* fott das Endreſultat 1716 für Heidelberg ſtellend. Das zahlreicheſo entſtandenen Kaltluftkiſſen hindern die ozeaniſchen Warm⸗ 16 und ir durcheſ Mi 9* 90 1 9 ne Publikum zeigte im allgemeinen gutes Verſtändnis für das luftmaſſen der großen isländiſchen Zyklone am ordringen f0. zun Reroig Pfalz brängt 579 öriugt 2 elſe vom M..⸗C. in Ksd 18 b1 eküne re 00 A nur—— 5 8 0* e ge E Urde. E. and un E ordſeeküſte erfaßt hat, ſin u Unſerem Lande iſche Tor des oſteren in Gefahr und nicht lauge dauertſ die Temperatuxen ziemlich unverändert unter Null Grob— * Ehrungen. Anläßlich des Verbandtages des Bad. Landesverbandes für Leichtathletik am vergangenen Sonntag in Raſtatt wurden Polizeirat Karl Weigel und Wacht⸗ meiſter Adolf Köbele, Mitglieder des Polizeiſportvereins Maunheim, mit dem Ehrenbrief der Deutſchen Sportbehörde ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunſch. r und Pfalz hat ausgeglichen.:1. Durch den Erfolg an⸗ 9 ellvornt, drückt Pfalz und kann kurze Zeit darauf wiederum ie A enden.:1 für Pfalz. Das Spiel wird ausgeglichener, 9 ſch T. G. nun auch drängt und unbedingt den Ausgleich 5 braſſen will. Kurz vor Halbzeit kann M..G bei einem Ge⸗ äu Halbgelten Ball ins Netz befördern und mit:2 geht es in blieben. Da die abgekühlte Luſt über unſerem Land nicht in einem Kältepol des Binnenlandes entſtanden iſt, iſt ſtreuger Froſt bei uns noch nicht zu exrwartenn Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 8. Dezember: Ziemlich beiter, trocken und kalt, mätziger Froſt(Gebirge ſtarker Froſt). die Herabſetzung des Grundkapltals um den Betrag von 150 000 RM. beſchloſſen. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt in 8 7(Beruſung der Generalverſammlung) durch Beſchluß der Ge⸗ neralverſammlung vom 24. November 1026 abgeändert. Als nicht eingetragen wird ner⸗ öffentlicht: Die Berufung der Generalver⸗ ſammlung erſolgt durch einmalige Einrückung in den Deutſchen Reichsanzeiger. b) Folgende Firma: Am 6. Dezember 1920. 7. Draht⸗ und Drahtwarenfabrik Mann⸗ helm Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim⸗Waldhof. Der Geſellſchaktsvertraa der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 12. November und 1. Dezember 1026 feſt⸗ oeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb einer Drahtwaren⸗ und Draht⸗ ſabrik, insbeſondere die Herſtellung und der Vertrieb von Eiſen⸗ und Stahldrähten, Drahtwaren, namentlich Sprungfedern, Drahtzeflechten und Drahtgeweben, ſowie dex 98 S 8 1 0 ungs⸗9 Stammkapital beträ⸗ RM. HGeſchäfts⸗ feckohericricken, zum Reichsviehſeuchenge⸗ führer ſind Joſef Sahweſtz, S Umwoetzunen ſämtliche Gemeinden in dieſer heſen und Helnrich Herbſt. Mannheim⸗Sald⸗ 3. 0 hof. Die Geſellſchaft wird durch ſeden Ge⸗ apfer den 6. Dezember 19286. 21 ſchäftsführer allein vertreten. Die Geſell⸗ Seeen— Abt. IV— ſcha't iſt auf fünf Jahre errichtet. Wenn nſcht Bekär-vſung der Mant⸗ und echs Monate vor Ablauf des fünften Ge, 85 1 Bekämpfung der Maul⸗ und N Klanenſeuche. Geokachdem in dem Geboft des Landwirts gaſſed Maler in Sandhoſen, obere Reu⸗ behr, 9, die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ 3 bro 7 delrofſen. iſt, werden ſolgende Anorbnungen Das Sperrbezirk, A S Geböft des Maier bildet elnen Säesserk t. S. der 35 10 f. der Ausfäb⸗ kieicsrichriten des BVundesrats zum ˖ Starkstrom in der Fernsprecii⸗Hnlage viebſeuchengeſetz. UnbB Beobachtungsgebtet. vpachtm den Sperrbezirk(A) wird eln Ve⸗ der Aungsbebiel im Sinne der 88 168 fl. ſeuchen brunasvorſchriften zum Relchsvieh⸗ deimsgelet beſtehend aus dem Vorort Mann⸗ Banshofen gebildet. C. 15 Km.⸗Umkreis. ort.den Umkreis von 15 Km. vom Seuchen⸗ dbolen entlernt(C 168 der Ausfüh⸗ würde dle lpparate ꝛcrstdren und die Kabel Curck⸗ hrennen. Anr Uerpensystem gleickt elner Fernsprechanlage, 5 nur hat es viel zartere Hpparate und ein viel ſchäftsiaßres Kündigung erfolet, läuft ſie auf N Die em Besel fünf Johre weiter und ſo fort. Schließen 2. November 1920 pesel. 8 5 8 fort. anbdpienbepanze ER eine Olierzyeim zwei aufeinanderfoleende Jahre mit Verkuſt kelneres ieltungsnetz. ab, ſo iſt jeder Geſellſchakter berechtist. die Geſellſchart mit dreimonatlicher Friſt auf das Ende des lauſenden Geſchätsjahres aufzu⸗ kündigen, ſoſern die übrieen Geſellſchaſter ſeine Anteile nicht übernehmen. Als nicht eincetragen wird veröffentlicht: Der Geſell⸗ ſchakter Helmut Schmyck, Kauſwann in Mann⸗ heim, brinet in Anrechnun⸗ auf ſeine Stamm⸗ einlage im Betrage von 15 00 RM. die in einer Anlace zum Geſellſchaftsvertrag ver⸗ zeichneten Maſchiyen, Werfzeuge und Ein⸗ kichtungsgegenſtände ein. Die Sacheinlace wird von der Geſellſchaft zum Werte von 10 0% RM. übernommen. Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchact erfolgen nur kyrch den Deutſchen Reichsanzeiger. 165/169 Mannheim, den 6. Dezember 1020. 7 9 Amtscericht F. G. 4. Uuntl. Veröffenfüchungen dar Stadt Mannheim den colfeinfreien Bohnenkaffee 2 Ateliers in den Nenbanten an der Schaf⸗ weide, Block C, zu vermicten. Angebote er⸗ beten bis ſpäteſtens 20. Dezember 1926 an ſtäbtiſche Hausverwaltung R 5, Zimmer 40, wo Auskun't erteilt wird. Mannheim, den 20. November 1026. er Seenneerne 11 ühr, verſteigern r Farrenbal 0 lerwarin einer Werlſtätte 9 701 9367 Aucht untangliche Slehen, Rase ſen 8 Geſchält böcke. 2³ Städl. Gutsverwaltung. nd Paſſiven und ſamt der Voma von Eri Vreunholzverſteigerung. Di aeme 17 Die Forſtverwaltung der Stabt Mannheim fort fübrt es unter der bisberigen Firmaverſteicert am Donnerstag, den 0. Dezember 6 6. Rofolw 1926, in 19 8 hemfflolwerke⸗Magnetine Ar tdel in Rbeinau. Stendelboihr. 1. aus dem eeldn Wr legleeeebeser elt ve Sier fiten vruüel umlung vom 24. Rovember 1020 bat Städt. Gutsverwaltung. 2³ W 3 U,eordneten S mit Saebeben rrmaßnabmen werden unbeim, den G. Degember 1020. icel Berirtsamt— Möt. IV In Handeisregisier. tragen: das Handelsregiſter wurde einge⸗ Aum Lolgenden Firmen: 1. Ph. Dezember 1926. MichranktSetreicher 6. Co. Geſeſchalt mit Paliber M Haftung, Mannbeim: Wilhelm Hehteführer beftell. iſt zum weiteren Ge⸗ Dieses Wöunderwerk der ſlatur durch Relzstoffe wle das Coftein tdglick aukzupeltscken, birgt die Sefahr, datz es vorzeltig versagt. Uassen Sie das Sokkein denen, die aus Gleichgültigkeit oder aus anderen Sründen, auf ihre Sesundhelt kelne Rüceslcüt nehmen und trinken Sie nur —— beſtellt. 2. Mar dember 102g. Mannbeln Näwetz. Mannheim: Mar Jawetz, Seſchöften ein Füm Rrokuriſten beſtelk. Dez Evirituoſeni iſt jetzt Handel in Weinen und Maunheim, K Go. Bankkommanbitgeſellſchaft, en und ei: Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchie⸗ 4. 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