———— 9 der 4 ſerderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Donnerstag, 9. Dezember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗Pl. 2,50 ohne Beſtellgeld. ei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. R1.-6, 6 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Eihwetzingerſtr 10½0 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ Iateſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl, Smal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Srort und Spiel Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben. Wannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Dem Ende entgegen (Von unſerem Genfer Vertreter) Ob das Verſahren im Rahmen einer zeitlich eng begrenz⸗ 5 Ratstagung ſtaatsmänniſche Konferenzen abzuhalten, das Obbtige iſt, tönute uach der ihrem Ende zugehenden ateemberſeſſion diskutiert werden. Die Vertreter der en Außenminiſterkonſerenzen nicht direkt beteiligten giats⸗ ächte fühlen ſich zurückgeſetzt, denn ſie warten auf die hohen ferren, die in anderen wichtigen Geſchäſten hierher getommen 5 Die den Völterbund betreffenden Angelegenheiten ſanden kurſoriſch erledigt, und die öffentlichen Sitzungen ge⸗ 8 lten ſich zu recht unweſentlichen Demonſtrationen, bei denen die aud, Chamberlain, Vandervelde mit der Uhr in der Hand Ve karge Zeit bemeſſen. Wenn ein ſüdamerikaniſcher loſtreter ſich zu Worte meldet, erhält er von Chamber⸗ n einen ſtraſenden Blick, Sir Eric Drummond ni ſo, als hätte er den hochgehobenen Finger des Ratsherrn üicht geſehen, und Vandervelde, auf die Gefahren einer das erlaubte Zeitmaß ſich erſtreckenden Sitzung aufmerk⸗ erh gemacht, ſpricht:„Die Sitzung iſt aufgehoben...“ Eilig velſhen ſich die„Rheinpatt⸗Männer“. Sir Eric klappt ekwas Erſtimmt die Aktenmappe zu. Er entſpricht den Wünſchen Dundaborlains mit Widerſtreben, denn als Hüter des Völker⸗ Gen-Preſtiges weiß er, daß die Locarnopartner ein das ruſaſer, Werk nicht gerade ehrendes Verfahren ins Leben ge⸗ ſchaft haben. Wenn der Chilene geſtern ſagte:„Die Herr⸗ tagt en ſollen doch einen anderen Zeitpunkt als die Rats⸗ Auſind wählen, um ihre Geſchäfte zu erledigen“, ſo hat er nach lcht des Generalſekretärs keineswegs Unrecht. ich leſe Vorbemerkung iſt notwendig, um zu begreifen, daß 3 einer kurzen, wenn auch noch ſo unintereſſanten Rats⸗ lunang nicht mit der erſorderlichen Intenſität über die Rege⸗ noch ranzöſiſch⸗öͤeutſcher Fragen verhandeln läßt. Es ging me an, die Inveſtigationsmethode, die einen engen Zuſam⸗ lerun mit der Geufer Inſtitution aufweiſt, hier zu er⸗ ton rn lobwohl man die Verhandlungen beſſer vorbereiten ute, als es geſchehen iſt), doch in das äußerſt heikle Räumungsproblem laktie Debatte zu werfen, war weder in praktiſcher, noch in franſcher Hinſicht zweckmäßig. Inwieſerne dieſer Verſuch auf gegeboſiſche Bemühungen zurückzuführen iſt, läßt ſich im hänehwärtigen Augenblick nicht klar feſtſtellen. Die Vor⸗ ſind im Hotelzimmer, in denen die Außenminiſter beraten, wenſc urch Doppelſenſter abgeſchloſſen, gut gedichtet, ſodaß ſte 10 in die Heffentlichkeit dringt. Bloß ſolgende Tatſache gakioneſt: nicht die deutſche, ſondern die franzöſiſche Dele⸗ in n hat das Bedürfnis empſunden, einen Verſuchsballon Valtunr, Räumungsfrage auffliegen zu laſſen. Die Zurück⸗ Erf 80 der deutſchen Delegierten entſprach entſchieden den der 8 erniſſen der Lage beſſer, als die publiziſtiſche Offenſive Delesfanzoſen. Es wurde berichtet, daß der mit franzöſiſchen poliſiierten eng verkehrende Journaliſt Marcel Ray laußen⸗ in elicher Redakteur des Loucheur⸗Blattes„Petit Journal/) es hieſigen franzöſiſch eingeſtellten Lokalblatt„verriet“, um N. ein Spezialregime für das Rheinland unterſucht, die vocn Lücken des Locarnopaktes, der Frankreich noch nicht un Sicherheit vor einem deutſchen Angriffe gewähre, vo füllen. Dieſe Erweiterung des Locarnopaktes wäre beſchlein, Deutſchen freiwillig und als Gegenleiſtung für die eineunigte Räumung des Rheinlandes zu akzeptieren. Alſo: 19 onderregime das Rheinland bis nveſticeaushebung des Rheinlandes aus dem allgemeinen weder dationsſyſtem und Schaffung einer Organiſation, die ölkermtit den beſtehenden Friedensverträgen, noch mit dem ſchen gbundspakte in einen logiſchen, geſchweige denn juriſti⸗ ſuchsbannner zu bringen wäre. So ſieht der franzöſiſche Ver⸗ farno⸗on aus. Die Anregung, bier über eine ſoſche„Lo⸗ lichkeitodee, zu verhandeln, macht den franzöſiſchen Perſön⸗ Ehre en, die Briand auf dieſen Weg drängen wollen, wenig —S0 e beweiſen nämlich damit, daß das Garantieprojekt zur Orderkontrolle des Rheinlandes durch ſtändige Organe— ebatte geſtellt werden ſollte. Deut Und ſie ſagen: Thoiry iſt erledigt! ſprag be Geldleiſtungen mit der Räumung zu verbinden, ent⸗ folz0 weder den Gläubigern des Reiches, noch dem ſelbſt⸗ iktatn rankreich, das unter Poincarés verkappter Finanz⸗ iſchän die Rettung aus eigenen Mitteln erſtrebt.„Mora⸗ Tubar, nach Meinung dieſer franzöſiſchen Anti⸗Thoiryſten, ſaßbar uſchbandel auf ſinanzieller Baſis für Frankreich nicht lautet„an verſchachert nicht die franzöſiſche Sicherheit“, Franz die neueſte Genfer Phraſe der Thoiry abgeneigten auf Men, Sie gehen von der durchaus poincariſtiſchen, den Präbtrauen gegenüber Deutſchland beruhen⸗ Garantianiſſe aus, daß die franzöſiſche Sicherheit außer dem bund⸗Aiepakte und der deutſchen Entwaffnung, nebſt Völker⸗ Pervollkveſtigation, noch einer beſonderen Steigerung, ließ, RN kommnung, bedürfe. Angeblich zerbrachen ſie ſich den rüber. Was ſie aber heute lanzieren, iſt in J Heputi den Kammerkommiſſionen von poincariſtiſchen mungecrten und Senatoren geſagt worden: Sonderbeſtim⸗ der Fortfür die Rheinland⸗Erweiterung des Rheinpaktes in ſtellt 9 daß Deutſchland im Rheinland unter Aufſicht ge⸗ Als Bufd. Gegenleiſtung für dieſe Feſſelung: die Räumung. dent denaud im Senate Locarno verkeidigte, ſtellte der Präſi⸗ ordert, Kommiſſion für auswärtige Angelegenkeiten dieſelbe deut ch ung, wie wir ſie heute leſen. Briand, der die Grenze ſkeptiſerr Jugeſtändniſſe kennt, verhielt ſich damals ſehr iſt. 5 Ich glaube zu wiſſen, daß er es auch heute noch »Streſemann klärte ihn'in ſeiner hin Sonntagscanſerie am Kaminfener beurtichend darüber auf, wie man in Deutſchland die Dinge Verſtänt und wie man nach Locarno, Genf und Thoiry die räumun igung mit Frankreuch hinſichtlich der Rheinland⸗ kung dag auffaßt. Daß ſich Deutſchland mit einer Abſonde⸗ er zu befreienden Gebiete von dem allgemeinen Waf⸗ chungsverſahren einverſtanden erklären würde, gilt. fü r längſt iſt in Paris enunterſu für Ariſtide Briand— nach ſeiner Ausſprache mit dem dieichsaußenminiſter für ausgeſchloſſen.„Wir erwarten die Räumung in kurzer Zeit uno erblicken in dieſem Arte die einſache Folge der deutſchen Verſtändigungspolitik“, ſagte Streſemann zu Briand. Wer könnte aunehymen, daß der franzöſiſche Außenminiſter mit einem„Sozialregimeprojekt“, wie es heute lanziert wird, an die deutſche Delegation her⸗ antreten tönnte? Ueber die Räumungsfrage ſind hier Beſprechungen im Gange. Frantreich taſtet nach einer„Löſung“, bie dem oberſten Verteioigungsrate, mit dem Generalſtabschef Debeney an der Spitze, genehm iſt. Die franzöſiſchen Militärs probieren es, eine Art Locarnopolitit zu treiven. Wie ſie ſich eine ſolche Politit vorſteuen, weiz man zur Genuge: ſtändige Ueber⸗ wachung Deutſchlands vom Rhein aus lelements slables). Briand wird ofſenbar von dieſen einflußreichen Militärs be⸗ drängt; er ſoll ein Räumungsgeſchäft machen. Daher die Be⸗ triebſamkeit der hieſigen Delegierten, die Debatte aufzu⸗ rollen.... Borſchläge zur Keuntnis zu nehmen, verpflichtet noch lange nicht dazu, ſie als Verhandlungsgrundlage zu wählen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß hinter den Kuliſſen über die Räumungsangelegenheit geſprochen wird. Aber nver⸗ bindlich. Zweckmäßiger wäre freilich, wenn man nach Be⸗ reinigung der Kontrolle⸗ und Inveſtigations⸗Fragen die Räumungsdebatte zurückgeſtellt und auf dem üblichen Wege des Notenaustauſches behandelt hätte. Ich glaube zu wiſſen, daß dies in der Abſicht der deutſchen Delegation liegt. Man hält den überſtürzten Meinungsaustauſch für recht nutzlos. Zudem ſteht es nicht Deutſchland zu, nach der Erfüllung der Verträge, Unterzeichnung des Rheinpaktes und Eintrilt in den Bund noch einen Kaufpreis zu bezahlen, um deutſchen Boden von Olkupationstruppen zu ſäubern, die nach Erfül⸗ lung der Friedensbedingungen eigentlich zurückgezogen wer⸗ den ſollten. Die Gutachten der Furiſten E Genf, 9. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der Text eines juriſtiſchen Kommentars, der dem Inveſtigations⸗ protokoll angefügt und durch Ratsbeſchluß ſeine Rechtskraft erhalten ſoll, gliedert ſich in vier Punkte. Punkt 1,2 und 3 be⸗ treffend die Formulierungen der deutſchen Einwendungen, Punkt 4, über deſſen Text man ſich noch nicht einig iſt, weil hierüber zwiſchen den Staatsmännern verhandelt wird, dürfte zur Frage der künftigen Rheinlandkontrolle Stellung nehmen. Der deutſche Rechtsſtandpunkt ſcheint aber ſchon durchdrungen zu ſein, ſo daß Briand eventuell auf eine ſpätere Behandlung dieſer Frage eingehen würde. Die letzten Juriſtenkonferenzen beſchäftigten ſich mit der Unterſuchung der den Inveſtigations⸗ kommiſſionen zu erteilenden Exekutivgewalt. Das Protokoll ging in dieſer Hinſicht über das praktiſch Mögliche hinaus, ſo daß es notwendig war, das Syſtem gänzlich umzugeſtalten. Die Schöpfer des Protokolls geſtehen nämlich den Juveſtiga⸗ tionskommiſſionen, die in einen der zu kontrollierenden Staa⸗ ten entſandt werden könnten, ſofern ein Mehrheitsbeſchluß des Rates vorliegt, das Recht zu, in Fabriken, Privatwohnungen etc. einzudringen Die ſchwerwiegenden Folgen einer ſolchen Regelung zeigte der luriſtiſche Vertreter Deutſchlands an und erreichte, daß man dieſes Verfahren gänzlich fallen ließ, um den betreffenden Staat, bezw. deſſen Regierung zum Träger gelegentlicher Aktionen, beiſpielsweiſe Hausſuchungen, zu machen. Ferner behielt ſich Deutſchland das Recht vor, an Inveſtigationen mit den anderen beauftragten Staaten eventuell durch einen Ver⸗ treter teilnehmen zu können. Die Juriſten erörterten auch die Frage der Ueberleitung der Kontrolle an den Völkerbund. Frankreich erſucht, für die noch zu regelnden Entwaffnungs⸗ forderungen eine Liquidationskommiſſion zu ſchaffen, der In⸗ veſtigationskommiſſion ſofort Arbeit zu geben und ihr die in dem Beſchluß der Botſchafterkonferenz erwähnten Rechtsſtand⸗ punkte zu überweiſen. Es iſt ſicher, daß die ſogenannte Liqui⸗ dationskommiſſion nicht zuſtande kommen wird. Entweder ſin⸗ det die Einigung über die Rechtsfrage auf direktem Wege zwi⸗ ſchen den Regierungen ſtatt, oder es wird bis zum endgültigen Abbau der Kontrollkommiſſion eine aus 6 Ofſizieren beſte⸗ hende Miſſion in Berlin bleiben, um die Durchführung der Maßnahmen, namentlich die Beſeitigung der ſogenannten Offenſiywerke öſtlicher Feſtungen feſtſtellen zu können. Ge⸗ neral Walch dürfte Berlin endgültig bis zum 1. Februar verlaſſen haben. Was die Frage der Oſtfeſtungen be⸗ trifft, ſo muß geſagt werden, daß die Auslegung des Artikels 180 des Verſailler Vertrages in allen Punkten zu Ungunſten Deutſchland ausgefallen iſt. Das der Botſchafterkonferenz zugegangene Gutachten der Juriſten Frommageot und Hurſt ertlärt, daß Deutſchland nicht das Recht hat, dieſe Feſtungen den deutſchen militäriſchen Erforderniſſen entſprechend auszugeſtalten. Man wird alſo damit zu rechnen haben, daß dieſe Feſtungen in baldiger Zeit einem Muſeum gleichen wer⸗ den, in dem man ſich über vergangene Kriegsmethoden wird unterrichten können. Obwohl nach dem Inſtruktionsplan Briand-Chamberlain erwartet wird, daß die Botſchafter⸗ konferenz heute die deutſche Entwaffnung bis auf die Oſt⸗ feſtungen, den Export von Waffenbeſtandteilen, und vielleicht die Wehrverbände für vollzogen erklärt wird, ſo hält man die definitive Abwicklung der Reſtpunkte noch für langwierig. Jusbeſondere die von England eingebrachte Liſte der aus⸗ fuhrwidrigen Maſchinen verurſachte ernſte Diskuſſionen. Zwiſchen den Juriſten Gauß und Frommageot fand geſtern eine Beſprechung über die von der franzöſiſchen Delegation geſtellten Forderungen ſtatt, im Saargebiet für Tranſitzwecke und Bahnſchutz militäriſche Bewachungspoſten einzurichten. Die Verhandlungen ſind noch nicht zu Ende geführt, man nimmt jedoch an, daß die Zurückziehung der frauzöſiſchen Truppen aus dem Saargebiet vollſtändig ſein wird. Der Bahnſchutz ſoll franzöſiſchen (Fortſetzung auf Seite 2 Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 57 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantroortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän e Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Der heſſiſche Volksentſcheid Von Rechtsanwalt Dingeldey⸗Darmſtadt, M. d. L. Das Ergebnis der heſſiſchen Volksabſtimmung vom 5. Dezember wird naturgemäß von Freund und Gegner der Laudtagsauflöſung agitatoriſch verſchieden ausgewertet. Wenn zum Beiſpiel in der Regierungs⸗ und ſozialdemokratiſchen Preſſe verſucht wird, die geringere Wahlbeteiligung als eine Niederlage der Oppoſition, die Verluſte der Regierungs⸗ parteien dagegen als Folge von Mißverſtändniſſen über die geſetzlichen Beſtimmungen zu erklären, ſo kann man wohl über ſolche Auslegungsverſuche ohne weiteres hinweggehen. Um das politiſche Ergebnis feſtzuſtellen, muß man ſich daran erinnern, daß der Wirtſchafts⸗ und Oröͤnungsblock dieſe Volksabſtimmung, die formal und äußerlich für die Auf⸗ löſung des Landtags galt, in ſeiner geſamten Agitation be⸗ zeichnete als das Urteil des Volkes über die Finan z⸗ politik des heſſiſchen Staates. Man muß ſich ſer⸗ ner daran erinnern, daß die Regierung und die Regierungs⸗ paxteien in ihrer Agitation dieſen Volksentſcheid ausdrück⸗ lich als den Kñampf um die politiſche Macht in Heſſen ihren Anhängern erklärte. Von beiden Seiten alſo war ganz klax herausgeſtellt, daß das heſſiſche Volk nicht etwa nur über die äußerliche Frage der Landtagsauflöſung, ſon⸗ dern über die Frage des Vertrauens oder des Miß⸗ trauens zur Regierungspolitik zu entſcheiden habe. Es iſt ſelbſtverſtändlich an ſich ſchon kein beſonderer Be⸗ weis für die werbende Kraft der bisherigen heſſiſchen Regie⸗ rungskoalition, daß bei dieſer Befragung des Volkes nur knapp die Hälfte des Volkes antwortete. Die gleichgültige Haltung der anderen Hälſte des Volkes kann ſelbſtverſtändlich nicht als ein Vertrauensvotum ausgemünzt werden, ſondern ſpricht eher ſür die unluſtige Gleichgültigkeit einer ganzen Bolkshälfte gegenüber der Tätigkeit der heſſiſchen Regierung. Ein ſehr bedauerliches, aber ſehr beachtliches Zeichen für die pſychologiſche Einſtellung unſeres Volkes zu den Fragen des modernen Parlamentarismus. Das Ergebnis der Volksabſtimmung ſelbſt wird übrigen gekennzeichnet durch folgende Ziffern: rungsparteien haben insgeſamt 41,29 v. H. gegenüber der letzten Landtagswahl verlor ſitionsparteien dagegen 19,37 v.., oder anders ausgedrückt: derVerluſt der Stimmen von Wähler Ea Sparteien hat die Machtpoſition der Oppoftllon gegenüber den⸗Regie⸗ rungsparteien ſo verſtärkt, daß ſich beide Partei⸗ gruppen heute nahezu gleich ſtark gegenüberſtehen. Dieſe Tatſache erkennt man um ſo deutlicher, wenn man die Ziffern der Wählerſtimmen in Mandate umrechnet: Es 36 Landtags⸗ mandate gegenüber heute 43, auf die Oppoſition 34 gegen⸗ über heute 27 Mandaten entfallen.—3 8—— Einige Abſtimmungsziffern verdienen eine nähere Unter⸗ ſuchung. Zunächſt einmal unter dem Geſichtspunkt, wie ſich Parole der kommuniſtiſchen Partei für die Auflöſung des Landtags ausgewirkt hat. Wir wiſſen, daß der Kreis Offenb ach die Domäne der kommuniſtiſchen Partei in Heſſen iſt. Dort nun bewegt ſich der Verluſt der Regierungs⸗ parteien unter dem Durchſchnitt des geſamten heſſiſchen Ver⸗ luſtes. Er beträgt nur 37 v. H. gegenüber 41 v. H. in Geſamt⸗ Heſſen. Dagegen beträgt der Verluſt der Oppoſitionsparteien rund 21 v. H. gegenüber 19 v. H. in Geſamt⸗Heſſen. Aus dieſen Ziffern geht hervor, daß die Beteiligung der kommuniſtiſchen Partei, alſo die gewonnenen kommuniſtiſchen Stimmen auf Koſten der Sozialdemokratie äußerſt gering gewertet werden müſſen. Die Verſtärkung der Stellung der Oppoſition iſt alſo im weſentlichen auf Gewinne der bürgerlichen Par⸗ teien zurückzuführen. Des ferneren iſt außerordentlich in⸗ tereſſant, zu unterſuchen, wie ſich die Nein⸗Parole des Zentrums bei ſeinen eigenen Wählern durchgeſetzt hat. Die Domänen der Zentrumspartei in Heſſen ſind bekanntlich vor allem die Kreiſe Bensheim, Heppenheim, Bingen, Alzey, Mainz. In dieſen Kreiſen ſind die Verluſte der Re⸗ gierungsparteien die folgenden: Bensheim 48,53 v.., Hep⸗ penheim 54,74 v.., Bingen 58,8 v.., Alzey 45,55 v.., Mainz 43,25 v. H. In dieſen ſämtlichen Kreiſen alſo ſind die Ver⸗ Uüſte der Regierungsparteien weit über dem Durch⸗ ſchnitt der übrigen Kreiſe. Sie erreichen in einigen Kreiſen faſt drei Fünftel der früheren Wählerzahl der Regierungs⸗ parteien. Ganz beſonders bemerkenswert iſt dabei, daß die Ziffern der Oppoſitionsparteien dagegen verhältnismäßig viel weniger abgenommen haben als im Durchſchnitt der heſſiſchen Kreiſe. In Bingen zum Beiſpiel nur 2 v.., in Mainz nur um 3 v. H. Aus dieſer Gegenüberſtellung geht ganz klar her⸗ vor, daß die Maſſen der Zentrumswähler die amt⸗ liche Parole der Zentrumspartei abgelehnt hat. Ein Teil der Zentrumswähler iſt ſogar in das Lager der Oppoſition ab⸗ geſchwenkt und hat namentlich in den Kreiſen Mainz und Bingen für die Auflöſung des Landtags geſtimmt. Im ganzen bedeutet die Haltung der Zentrumswähler ein deut⸗ Mißtrauen gegen die Weimarer Koalition. Unerwartet iſt die geringe Wahlbeteiligt iu ba lichen Kreiſen. Daß in der Bberheen in weſentlichen eine bäuerliche Bevölkerung aufzuweiſen hat die Geſamt⸗Stimmen des Wirtſchafts⸗ und Okdnungsblocks ind dnungsblocks gegenüber der letzten Landtagswahl um 23 v. H. zurückge⸗ gangen ſind, während der Rückgang für Heſſen nur 10. v.. beweffärdän per Provind Rbeinheſſen nur 10,5.8. betrug beweiſt, daß die bäuerliche Bevölkerung in Oberheſſen infolge ihrer Wahlfaulbeit und Gleichgültigkeit in erſter Linie dafür verantwortlich iſt, daß der Erfolg dieſer Volksabſtimmung nicht 55 äußerlich durch die Auflöſung des Landtags zutage ge⸗ ſtelen 115 kann auf Grund der einzelnen Ziffern feſt⸗ bei Uäuenkiche Wößerem Pflichtgefühl des Bürgertums und 5 äuerlichen Bevölterung in Sberheſſen der offenkundige ieg unfehlbar dem Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock zuge⸗ 3 55 wäre. Auch das mag eine Mahnung für die Zukunft Als politiſches Ereignis dieſes Kampfes bleibt übrig, daß die jetzige Regierung offenbar die zur erſprießlichen Führung der Geſchäfte notwendige Vertrauensgrundlage nicht mehr heſitzt. Im übrigen mag die Regierung der Weimarer Koalition alſo nun ſehen, wie ſie auf Grund dieſes durchlöcherten Vertrauens von einem knappen Viertel der wahlberechtigten heſſiſchen Bevölkerung ihre Geſchäfte weiter⸗ im Die Regie⸗ ihrer Stimmen en, die Oppo⸗ —— — —— ——— —— —————————— ————————— 2. Seite. Nr. 571 Reue Maunheimet Beitunc IRend⸗Anstabe), — Donnerstag, den 9. Dezember 1928 führen und die Finanzen des heſſiſchen Staates konſolidieren will. Die„Kölntſche Volkszeitung“ ſchreibt in einer Be⸗ trachtung über das Ergebnis dieſer Wahl:„Unter normalen Umſtänden wäre es kaum zu vermeiden, daß die Regierung aus der geringen Wahlbeteiligung ihrer Anhänger die Kon⸗ ſegnenzen zöge.“ Wir haben dem unſererſeits nichts hinzuzufügen. Streckenwärtern Die fran⸗ Stre in Zivil übertragen werden. zöſiſche Forderung iſt auf Veranlaſſung des Generalſtabs ge⸗ ſtellt worden, der die notwendigen geſicherten Zufahrtsſtraßen in dem beſetzten Gebiet geltend machte. Um 12 Uhr mittags erſchien der franzöſiſche Außenminiſter Briand im„Metropol⸗Hotel“ zu einer Beſprechung mit Streſemann. Gegenſtand der Unterredung wird, wie perlautet, die Prüfung des von den Zuriſten aufgeſtellten Textes werden, der auf ſeine politiſche Tragweite hin unter⸗ ſucht werden ſoll. Es wird ferner bekannt, daß die Juriſten im Laufe des heutigen Tages die noch ausſtehende Formulie⸗ rung, die ſich auf die in dem Inveſtigationsprotokoll enthal⸗ tenen elements stables bezieht, fertigſtellen werden. Der deutſche Rechtsſtandpunkt ſcheint, wie mir mitgeteilt wird, voll⸗ kommen durchgedrungen zu ſein. Die Ratsſitzung, in der der Annex zum Protokoll einſtimmig zur Annahme gelangen wird, wird am Freitagnachmittag ſtattfinden. „Leichter Peſſimismus“ bei den Deutſchen E Genf, 9. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Nach der Beſprechung Briands mit Streſemann verlautet hier, daß noch Schwierigkeiten in Paris zu erwarten ſind. Die Bot⸗ ſchafterkonſerenz ſcheint in der Frage des Waffenexports, der hauptſächlich England intereſſiert, eine unnachgiebige Haltung einzunehmen. Es iſt die Frage aufgeworfen worden, ob es nicht möglich wäre, durch ein Schiedsge⸗ richt dieſe Angelegenheit zu beſeitigen. Nach der Unter⸗ redung Briand⸗Streſemann bekundet ſich hier auf deutſcher Seite ein leichter Peſſimismus, während bei den Franzoſen die Zuverſicht auf Abſchluß der Konferenz bis Samstag mittag fortbeſteht. Wie ich erfahre, iſt man in maßgebenden deutſchen Kreiſen der Anſicht, über die Näu⸗ mungsfrage diesmal nicht weiter zu verhandeln, ſondern bdieſen Gegenſtand auf die Märztagung zu verſchieben oder eventuell zum Gegenſtand einer beſonderen Konſerenz zu machen. Die Engländer drängen ſtark, das Räumungsprob⸗ lem zum mindeſten anzuſchneiden. Freunoſchaft und Petroleum Genf, 0. Dezbr.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Ein Proteſt der ſüdſlawiſchen Regierung gegen den ita⸗ lieniſch⸗albaniſchen Freundſchaftsvertrag iſt beim Völkerbundsſekretariat entgegen den Belgrader Bexichten bis zur Stunde noch nicht eingetroffen, wird aber auf Grund von Erklärungen des hier weilenden ſüdſlawiſchen Dele⸗ gierten erwartet. Daß die Belgrader Regierung mit dem Austritt aus dem Völkerbund drohe, falls die Regiſtrierung des Vertrages nicht abgelehnt werden ſollte, hält man für zweifelhaft. Hier vorliegenden Meldungen zu⸗ folge ſoll die engliſche Reglerung über die zwiſchen Italien und Albanien gepflogenen Berhandlungen auf dem laufen⸗ den geweſen ſein. Oil intereſſiert ſich bereits ſeit einem halben Jahr für die Petroleumfunde in Albanien. Man behauptet ſogar, daß Muſſolini anläßlich ſeiner letzten Beſprechung mit Chamberlain auf den im Werden befindlichen Freund⸗ ſchaftsbertrag mit Albanien hinwies und die Zuſtimmung des engliſchen Außenminiſters erhalten hätte. „Ficktien intereſſiert ſich lebhaft⸗für die Petrolenmpokitik. Ats der Generul Badogkta in Albanien war, um den italieniſch⸗ albaniſchen Akkord abzuſchließen, befanden ſich gleichfalls in — Vertreter der italieniſchen Petroleum⸗ nduſtrie. Polniſche Verſchleypungstaltik EBerlin, 9. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der polniſche Delegierte für die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen war vor einigen Tagen wieder in Berlin eingetroffen, iſt aber entgegen anderslautenden Meldungen wegen einer Fort⸗ ſetzung der Verhandlungen nicht an die deutſche Regierung herangetreten. Es ſind nun in den letzten Tagen von Warſchau aus Stimmungsberichte in die Welt geſetzt worden, die ſich ſehr optimiſtiſch über die Ausſichten der Verhandlungen äußerten. Man will offenbar von polniſcher Seite im Aus⸗ lande den Eindruck erwecken, als ob es an den Deutſchen läge, wenn die Beratungen abermals ergebnislos auslaufen ſollten. In Wirklichkeit verhält es ſich ſo, daß, wie ſchon ſeit Monaten, auch jetzt wieder die polniſche Regierung eine Ver⸗ ſchleppungstaktik betreibt. Die Geſchichte der Stadt Rom „„Ich muß etwas Großes unternehmen, was meinem Leben Inhalt gäbe“ Grogorovius. Im vergangenen Jahr hat die Neuherausgabe der „Wanderſahre in Italien“ von Ferdinand Gregorovius, oſtpreußiſchen Geſchichtsſchreiber, Dichter und Kulturhiſtoriker (1821—1801) großes und berechtigtes Aufſehen erregt. Dieſem prachtvollen Buch des Verlags Wolfgang Jeß in Dresden ſchließt ſich nun die Wiederauflage der fundamentalen„Ge⸗ ſchichte der Stabt Rom“ im gleichen Verlag an. Ohne Ueber⸗ treibung darf geſagt werden, daß dieſe zweibändige Ausgabe — den ſchöuſten und wertvollſten Büchern dieſes Jahres gehört. Die fortſchrittene Druckkunſt und Buchtechnik haben die achthändige alte Ausgabe des Gregoroviusſchen Haupt, und Lebenswertes, in der Neubearbeitung von Dr. Fric Schill⸗ mann, und bereichert durch 240 Bildtafeln nach zeitgenöſſiſchen Stichen, in zwei handliche, ſchlankgeformte leichte Bände auf Dünndruckpapier zuſammengefaßt. Jeder Band hat über 1500 Seiten, das Perſonenverzeichnis weiſt mehr als 4500 ge⸗ ſchichtliche Perſönlichkeiten aus.— SOregorovius betrat im Jahre 1852 zu erſtenmal italie⸗ niſchen Boden. Als klaſſiſcher Italienreiſender wird er neben Goethe immer genannt werden. Er iſt ein arkadiſcher Wan⸗ derer großen Stils, der neben reicher dichteriſcher Begabung ein tiefgegründetes Wiſſen beſaß. Im Gegenſatz zu Goethe erfüllt ihn nicht antiker Geiſt, den dieſer in Italien ſuchte und fand; er wird geſührt von romantiſchem Weltſinn, gläu⸗ big eingetaucht in den Seelenſchein, den Hauch der Größe und in die Unruhe des Mittelalters. In Rom erlebte er dies alles am nachhaltigſten und lebendigſten. Er, die faſt muſtiſche Liebe des Nordländers für den Süden im Herzen, hat ein ewiges Bekenntnis ſeines Fühlens für Italien abgelegt, ohne auch nur einen Augenblick ſeiner Herkunft zu vergeſſen. Die Zeit wird ſeine Schrift nicht aus⸗ löſchen, nicht ſeine„Wanderjahre“ und nicht ſeine römiſche Stadtgeſchichte, die ſo viel deutſches Schickſal ſplegelt. Im Oktober 1854 ſchrieb er in ſein Tagebuch:„Ich beab⸗ ſichtigte die Geſchichte der Stadt Rom im Mittelalter zu ichreiben. Für dieſe Arbeit bedarf es, ſo ſcheint mir, einer Höchſten Dispoſition, ja ſo recht eines Auftrages vnw⸗ Jupiter ſchließen, Die engliſche Erdölgeſellſchaft Anglo⸗Perſia. ſeiner. heute. mittag ſtattgefundenen Beſprechung zu Capitolinus ſelbſt“. Tauſend Fahre europäiſcher Geſchichte dem⸗ Der Gewährsmann des,Mancheſter Guardian“ Die Meldung unſeres Berliner Büros und der daran geknüpfte Kommentar über die Korreſpondententätigkeit Frau Toni Breitſcheids haben einen wahren Schimpf⸗ orkan in der ſozialdemokratiſchen Preſſe hervorgeruſen. Das Mannheimer Organ behauptet ſogar, daß alles„erſtunken und erlogen“ ſei. Auf eine dahin nach Berlin gerichtete Rück⸗ frage wird uns von unſerem Vertreter gedrahtet, daß ihm von amtlicher und zuverläſſiger Seite geſagt worden ſei, daß Frau Toni Breitſcheid eine Korreſpon⸗ dentin des„Mancheſter Guardian“ iſt. Daß ſie es früher war, iſt ſicher. Im übrigen ſeien Schimpfereien ſozial⸗ demokratiſcher Provinzblätter nicht beweiskräftige Richtig⸗ ſtellungen. Sie ſchimpfen eben immer und leugnen alles ab. Es iſt auch kein Fall bekannt, wo ein ſozialdemokratiſches Provinzblatt etwas eingeräumt hätte. Selbſt der„Vorwärts“ tut das nur in den ſeltenſten Fällen. Erfreulicherweiſe haben im übrigen die ſenſationellen „Enthüllungen“ in London nicht das Aufſehen hervorgerufen, das der„Vorwärts“ erhoſſt haben mag. Da es ſich um alte, viele Jahre zurückliegende Dinge handelt, intereſſiéren ſie nicht mehr. Auch aus Paris wird ruhige Zurückhaltung berichtet. Das ändert freilich nichts an der Gemeingefähr⸗ lichkeit der zur Unzeit zur Exploſion gebrachten Minel Die Parteiführer beim Kanzler Berlin, 9. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler hat, wie wir hören, heute Mittag die Führer der Regierungsparteien empfangen. Die Ausſprache drehte ſich hauptſächlich um die Weihnachtszulage der Bee⸗ amten. Es wurden namentlich von Zentrumsſeite gewiſſe Bedenken gegen dieſe Art der Zulage geltend gemacht. Im Lauſe des Tages werden ſich weitere Beſprechungen an⸗ deren Reihenfolge im einzelnen noch nicht feſtſteht. Im Reichstag begegnet man ziemlich allgemein der Auffaſ⸗ ſung, daß im Intereſſe der Poſition Streſemanns ein innerpolitiſcher Konflitt nach Möglichkeit vermieden wer⸗ den müßte. Der Reichskanzler ſetzt in dieſem Sinne auch ſeine Bemühungen weiter fort und hofft zum mindeſten die Kriſe bis nach der Rückkehr Streſemanns zu vertagen. Nach der im Reichstag herrſchenden Auſicht wird man damit rechnen können, daß die augenblicklichen Schwierigkeiten überwindbar ſind. So hat der neue Zwiſchenfall in den Kreiſen der Regierungsparteien den Wunſch nach einer Beſei⸗ tigung der gegenwärtigen Unſicherheit verſtärkt. Das gilt namentlich vom Zentrum. Die Zentrumsfraktion möchte in ihrer überwältigenden Mehrheit die Koa⸗ lition mit den Sozialdemokraten und legt daher großen Wert darauf, nun endlich zu wiſſen, wie weit die Regierung ſich auf deren Unterſtützung verlaſſen kann. Es iſt ja möglich, daß der heutige Abend eine Entſcheidung nach der Richtung hin bringt. Das wird ſich aus den Beſchlüſſen der ſozialdemokratiſchen Fraktion ergeben. Es iſt aber auch mög⸗ lich, daß die Sozialdemokraten ſich hinter einer Kompromiß⸗ formel zu verſtecken ſuchen. In dem Falle erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß das Zentrum von ſich aus auf eine wei⸗ tere Klärung der Situation drängt, mit anderen Worten, die Sozialdemokraten vor die Entſcheidung ſtellen wird, ſich über ihre künftige Stellung ſchon heute klipp und klar zu äußern. Dieſer Schritt braucht nicht gerade unmittelbar heute oder morgen zu erfolgen. Er dürfte aber, wenn die Situation bis dahin noch in der Schwebe bleiben ſollte, mit ziemlicher Sicher⸗ heit nach der Rückkehr Dr. Streſemanns zu erwarten ſein. Die Haltung, die der ſozialdemokratiſche er Rede des Dr. Scholz eingenommen hat, deutet darauf hin, daß man eine Zuſpitzung der Situation offen⸗ bar vermeiden möchte. Einen beſtimmten Beſchluß hat der Parteivorſtand überhaupt nicht gefaßt und er will die Ent⸗ ſcheidung der Fraktion überlaſſen. Verlin über die Votſchaft Coolidges EBerlin, 8. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Bot⸗ ſchaft des Präſidenten Coolidge zur Frage der Freigabe des deutſchen Vermögens in Amerika iſt in Berliner maße Randen Kreiſen mit Befriedigung aufgenommen worden. An ſich ent⸗ hält die Erklärung Coolidges ja nichts Neues. Immerhin iſt es zu begrüßen, daß Präſident Coolidge ſich nunmehr die For⸗ derung zu eigen gemacht hat, daß die endgültige Regelung der Angelegenheit noch im Laufe dieſer Seſſion erfolgen ſoll. Die Entſcheidung ruht nunmehr beim Kongreß. Man gibt ſich der Hoffnung hin, daß im Laufe des März die definitive Entſchei⸗ dung fallen wird. — Paris, 9. Dez. Inſterburger „Matin“ berichtet aus Rabat, daß bei Budenib Aufſtändiſche ein Laſtauto überſielen, den Chauf⸗ iaſenk duehies Swecempigen und molwendien Borache ieſem durchau g 0 feur, zwei Soldaten und 10 Eingeborene töteten, das Auto ergriffen und flüchteten. Zur Gewährleiſtung der Sicherheit wurden Geiſeln feſtgenommee. ſehenerregende Nachricht, daß hergebrachter Weiſe veranſtaltet werden ſollte. in Genf weiſungsbefehl für ſich und ſeine Familie erhalten. Irgen Letzte Meldungen Kein Roſenmontagszug in Köln — Köln, 9. Dez. Ein Kölner Blatt brachte heute die auf⸗ im nächſten Jahre von ſt⸗ Roſenmontagszug in a Wie wir hier, zu auf Anfrage beim Oberpräſidium erfahren, bleibt es bei Bezug auf die Ausgeſtaltung des Karnevals auch in Köln 5 dem bekannten Miniſterialerlaß, nach welchem Karneva unter freiem Himmel für 1927 unterſas eiben. Kölner Karnevalsgeſellſchaften ein Zu den Kohlenſchiebungen — Duisburg, 9. Dez. Zu den Kohlenſchiebungen, üht, die wir bereits mehrfach berichtet haben, liegt jetzt die r amtliche Erklärung der Staatsanwalt über den Umfang und die Art der Kohlenſchiebungen vor. 3* nach ſtützt die Anklagebehörde ihr Vorgehen einmal auf il⸗ bereits eingeſtandene Diebſtähle von Kohlenausfuhrbewi 0 gungsſcheinen und der Verwendung(Tatbeſtand der Hehlen zum anderen auf den Verſtoß gegen die Ausfuhrbeſtimmung i durch die Ausfuhr von nicht freigegebener Landabſatzkohle 9 Hilfe geſtohlener Scheine. Die vorgenommenen Verhaftung werden damit gerechtfertigt, daß einmal die Verdunkelung gefahr bei dem großen Kreis der Kohlenſchiebungen aſel außerordentlich groß war, zum andern, daß die hohen Stra 01 eine Maſſenflucht ins Ausland im Gefolge geha, haben würden. Einige der Beſchuldigten, darunter ein Kaen mann aus Duisburg, hätten ſich bereits mit ihrem Vermöag, über die Grenze in Sicherheit gebracht. Man rechnet dan daß die Gerichtsverhandlung Anfang Januar ſtattſindet. Die Durchführung des Ingendſchutzgeſetzes — Berlin, 9. Dez. Die Ausarbeitung der Ausführungn, beſtimmungen zum Geſetz gegen Schmutz und Schund mhen auch im Falle der Annahme des Geſetzes in der vorliegen 0 Form durch den Reichsrat, noch geraume Zeit in Anſorhe, nehmen. Es iſt nicht zu erwarten, daß die Ausführungge, ſtimmungen eher als im Frühjahr 1927 fertiggeſtellt ſein 1 10 den. Danach dürfte das Geſetz in vollem Umfange 15 — im März oder April nächſten Jahres wirkſa werden. Die Truppenverſchiebungen an der italieniſch⸗ franzöſiſchen Grenze Berlin, 9. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) beim Völkerbund aus Mailand eingetroffene Nachricht, 0 die italieniſchen Behörden zwei weitere Inſanteriercgimeng, und erhebliche Mengen Miliz neuerdings an die franzöſt 3 Grenze entſandt haben, hat einer Genfer Meldung der 5 zufolge im Völkerbund peinliches Aufſehen und Erregn hervorgerufen. Die Italiener begründen die Entſendung großer Truppenmengen mit der Ermordung zweier Gre, gendarmen durch eine Räuberbande bei Ventimiglia. 5 Truppen und die Miliz ſollen ſie verhindern, auf franzöſiſch Gebiet zu flüchten. Die„Reinigung“ Oberſchleſiens — Beuthen, 9. Dez. Der Generaldirektor der Henckel ch⸗ nersmarck⸗Verwaltung in Oſt⸗Oberſchleſien, Schulz, ein Aus⸗ deutſcher, hat plötzlich einen mit 24 Stunden befriſteten d ein plauſibler Grund für dieſe Maßregel wird nicht angegebenni⸗ wahrſcheinlich in den Rahmen des Programms der„Rei gung“ Schleſiens von deutſchen Elementen fällt. Zu der Meldung über die Ausweiſung des tors Schulz von der Henckel⸗Donnersmarckſchen in Karlshof bei Tarnowitz erfahren wir, daß die Verwaltung das„Verbrechen“, mit dem die Woiwodſchaft die Ausweiſuon begründet, allerdings begangen hat, das heißt, ſie war At⸗ etwa vier Wochen an einem Lohntage gezwungen, den icht beitern durch Anſchlag bekannt zu geben, daß die Löhne reil⸗ gezahlt werden könnten, weil das Finanzamt die berge⸗ geſtellten Lohngelder für angeblich rückſtändige Steuern on pfändet habe und neue Gelder erſt am nächſten Tage der Bank geholt werden mußten. un⸗ enn die Wolwodſchaft in dieſem Anſchlag eine uumahl ſtige Einwirkung auf die Stimmabgabe bei der Gemein e von erblickt, ſo zeigt ſie damit, eine wie geringe Meinung ie Tat, der angeblichen polniſchen Geſinnung der Arbeiter hat. en ſache iſt, daß die Pfändung an einem Lohntage vorgend 1 M wurde. Dies hat kurz darauf die„Polonia“ als eine ſehr die zweckmäßige und kurzſichtige Maßnahme bezeichnet, abe ˖ 30 Verwaltuug war gezwungen, das durch Anſchlag bekannuh, geben, weil ſich ſonſt der Arbeiter eine bedenkliche Beun, mit gung bemächtigt hätte. Es iſt eine echt polniſche Sl Generaldfreh Verwaltun Maßnahme 5 5 Verwaltung die Ausweiſung des Generaldirektors Schuld gründen. Eine Rieſenaufgabe. Doch dieſer nor⸗ diſche Jakob ringt unerbittlich mit dem römiſchen Geiſt, der nicht immer ein Engel war,„Rom iſt der Dämon, mit wel⸗ chem ich ringe“ ſagt Gregorovius einmal, und dieſes Wort iſt ſo packend und hoffnungslos ernſt, wie Goethes Ausſpruch: „Rom iſt eine Welt, man brauchte Jahre, ſich darin zurecht⸗ zufinden, und Rom iſt wie das Meer, je weiter man in es hineinſchreitet, je tiefer wird man es ſinden müſſen.“ Ja, Rom iſt wie das Meer— und dieſer landfremde Sohn liegt hungrig und durſtig nach Größe und Welt am Rand dieſes römiſchen Meeres, in das ſich Geſchichte in vielen Schichten abgeſetzt hat. Und er iſt bereit, es zu durchforſchen, auszuſchöpfen Maß für Maß, verſchollene Stürme zu be⸗ ſchwören, verſunkene Taten aus der Schattentieſe herauf⸗ zurufen Begreiflich bei der langwährenden Lektüre dieſer gewaltigen Schilderung der Satz, den Gregorovius in Andacht und Demut vor ſeinem Stoff niederlegte:„Hier ſteht der Menſch vor der Geſchichte ſtill wie vor der göttlichen Not⸗ zwendigkeit und legt ſtumm ſeine Waſſen und Schmerzen nie⸗ der. Dieſes Rom iſt nicht ausäudenken und lebte man darin Jahrhunderte“. In zweiundzwanzig Jahren, arm wie ein Student, er⸗ füllt von einer heute kaum begreiflichen Hingabe an ein ſede Vorſtellung überſteigendes geſchichtliches Leben, ſchrieb Gre⸗ gorovius die„Geſchichte der Stadt Rom im Mittelalter“. Doch war er mehr Künſtler als Hiſtoriker, mehr Dichter als Ehroniſt: er betrachtete die große Periode der Menſchheit, das Mittelalter, nicht mit pedantiſch wiſſenſchaftlichem Blick — er gab eine genial gegliederte Ueberſchau auf ein Jahr⸗ tauſend Weltgeſchichte und zugleich den rieſenhaften Roman, das Epos der mittelalterlichen Weltſtadt: denn Rom war das großartigſte, leidenreichſte und geheimnisvollſte„Welttheater“ Unter ſolchem Geſichtspunkt will das einzigartige, von keinem ſpäteren überbotene Geſchichtswerk gewertet werden. An ihm bewahrheitet ſich das Wort Wilhelm von Humboldts, daß nur der ein lebendiges Geſchichtswerk ſchreiben kann, der die Gabe des Dichters beſitzt. Dieſer Mann hat wirklich ein Monument von rieſen⸗ haftem Ausmaß ſeinen Zeitgenoſſen vor Augen geſtellt, und noch die Nachwelt bewundert die Fülle, Lebendigkeit, Leucht⸗ kraft und Geſtaltung des Werkes— mag auch ſeither die Ge⸗ ſchichtsſchreibung vielfach zu anderen Ergebniſſen gelommen ſein. Seine Ehrfurcht vor geſchichtlich Gewordenem iſt un⸗ ſerer Gegenwart vielleicht nicht mehr ſo recht begreiflich, aber unbeſtritten wirkſam wird noch lange die Art ſeiner Dar⸗ —— ſtellung, die Verlebendigung des Geſchauten, die Auf dunkler Jahrhunderte. 5 hes Sein Geſchichtswerk umfaßt die Zeit vom Beginn dem fünſten Jahrhunderts bis zum Anfang des ſechzehntengrum Einſetzen der Reformationswirren,— alſo bis zur erſt/ im des geiſtlichen Roms durch die Heerſcharen Karls deit auch Jahre 1527. Dieſer weitgeſpannte Zeitbogen überwöllangen ein Teil deutſcher Geſchichte, denn Deutſchland hat in om ge, Jahrhunderten ein außerordentliches Verhältnis zu Achliche, habt.„Rom iſt“, ſagt Gregorovius,„ein unverlüche Ge, Ruhmestitel für die deutſche Nation, die mittelalterlich Ge⸗ ſchichte der Stadt ein unzertrennlicher Beſtandteil ſchichte Deutſchlands ſelbſt geworden“. ſeine Große geſchichtliche Perſönlichkeiten ſchreiten durch Er= packenden Schilderungen; ein unermeblicher Strom lten der eigniſſe flutet vorüber. Die hervorragendſten Geſtald die Zeit werden herausgehoben aus ihre Dunkelheit rmüden Hand, die Licht über ſie ausgießt, ſcheint nicht zu e an ihrer gewaltigen Arbeit. 1 nach Die Geſchichte deutſcher Kaiſer, die wilde Sehnſuchirche dem betörenden Süden, der Glanz und die Macht der chlige die leidenſchaftlichen Kämpſe mit der Hierarchie, das 9 tiſ Bild der langen Paypſtreihe 16—— unter proteſta⸗glach, Geſichtswinkel), Aufgang und Niedergang der Reiche, tenlärm, Niederlagen und Erhebungen, Blut, Tod uchehein, nen, Schauſpiel über Schauſpiel Schuld, Sühne und iſt nis— all dies gemengt zu unerſättlichem Wirbel halten in dieſer mächtigen Stadtgeſchichte. 69 Am Schluß ſeines Werkes ſagt Gregorovius; he den ſenke mich in die Vergangenheit der Stadt: ich forn Schickſalen und Wandlungen Roms, den großen Ta ſes in⸗ Päpſte in elf Jahrhunderten nach, ich ſchilderte Rüeſchi haltsreichſte und erſchütterndſte Trauerſpiel der Weltge und ich beſchrieb die ewig wiederholten, ewig um J18 Zentrum kreiſenden Kämpfe und Leiden Roms und und den verhängnisvollen Anteil, welchen ſeit den L. zeiten Deutſchland daran zu nehmen beruſen war. Rangeß Die beiden Bände ſind eine Druckleiſtung erſten Zum erſtenmal erſcheint das Werk illuſtriert durch? in Lichtöruck. Bis auf wenige Ausnahmen ſind 0 nach Stichen, Plaketten, Stadtplänen, Holzſchniten un turen jener Zeit noch nicht veröffentlicht. Durch dig u bereicherung erlangt das Werk einen hohen kunſt⸗ un hiſtoriſchen Wert. den —— — auf⸗ alt⸗ fer in bei als⸗ ſagt ibet and fen * R —— ſtrebungen durch Stiftung von Preiſen herzlich gedankt Schmuck. In dieſem Jahr verhält es ſich mit einem Teil der Tſſcherſtraße in Neckarau ein Perſonenkraftwagen in die vom weiße di 8 Lich Wiederkehr der Adventszeit ſühlbar, und ein weihnacht⸗ JSki⸗Athlete Donnerstag, den 9. Dezember 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eieeeeeee,. Seite Nr. Nt Stäotiſche Nachrichten Marktfragen und Vallonyrämiierung In der am Dienstag abend abgehaltenen ſehr gut be⸗ ſuchten Jahrev⸗Hauptverſammlung der Bezirks⸗ gruhpe Maunheim des Berbandes Labiſcher Gartenbau⸗ ketriele erſtattete Oomann Fuhr den Tätigteitsbericht für das abgelauſene Jahr. Der Bericht iſt inſofern von allge⸗ gemeinem Intereſſe, als er auch verſchiedene Markt⸗ fragen behandelt. Einleitend wurde Levauert, daß die Ve⸗ tresungen auf Verlegung des Montag⸗Haupt⸗ marktes auf Dienstag bei den maßgebenden Inſtanzen nicht nur keine Unterſtützung, ſondern ſogar eine ſtrikte Ab⸗ le huung erſuhren. Anſcheinend wird befürchtet, daß bei einer Berlegung eine Stockung in der Zufuhr der landeoirt⸗ ſcha tlichen Erzeugniſie aus der Pfalz eintreten köunte. Der Bähresbericht iſt jedoch anderer Anſicht, zumal an den Haupt⸗ markttagen jeweils ein Ueberangebot von Erzeugniſſen ſeſtgeſteut werden kann. Die Standgelder, die durch die Verſteigerungen rapid geſtiegen ſind, ſind bald nicht mehr erſchwinglich. Was den ſo dringend erforderlichen Bau einer karkthallle betrifſt, ſo geht es trotz der ganz unhaltbaren Zuſtände auf dem Hauptmarkt bedauerlicher Weiſe auch in dieſer Sache nur langſam vorau. Der Bericht erwähnt ferner ie im abgelaufenen Jahre erſtmals nach Kriegsende wieder abgehaltene Balkonprämiierung, die, ſoweit man beobachten konnte, überall freudig begrüßt wurde und durch hübſche Balkonbepflanzung ihren Ausdruck fand. Der Stadt⸗ verwaltung wird für Uuterſtützung dieſer idealen Be⸗ und dabei dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer auch im nächſten Jahre der Balkon⸗ ſchmückung das gleich lebhafte Intereſſe eutgegenbringe. Dank und Anerkennung wurden fernerhin ausgeſprochen Stadt⸗ obergarteninſpektor Kirchberg vom Städt. Gartenbauamt und Direktor Dr. Hofmann vom Städt. Nachrichtenamt. Erwünſcht wäre es, wenn der Verkehrsverein in dieſer, das öffentliche Intereſſe der Stadt eng berührenden Auge⸗ legenheit eine größere Aktivität entſalten würde, wie dies in siner Reihe anderer Großſtädte der Fall iſt. Bezüglich der Abhaltung der Prämiierung werden Vorkehrungen getryofſen, damit ſich die nächſtjährige Preisverteilung in mehr geord⸗ neten Bahnen vollzieht. Der Lokalfrage wird daher größte Aufmerkſamkeit gewidmet. Der Tätigkeitsbericht wurde einſtimmig genehmigt. Auf Vorſchlag des Landesverbandsvor⸗ ſitzenden Fritz Kocher wurde hierauf die Obmannſchaft einſtimmig wiedergewählt. Dieſe ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Fuhr, Obmann, Illhard, ſtellvertr. Obmann, Conſtan⸗ tin, Rechner und Seidler, Schriftführer. ch. Blumenpracht im Winter 1 Die meiſten Blumenbeete der ſtädtiſchen Aulagen werden m November abgeräumt und ſind über den Winter ohne bieſigen Anlagen anders. Wer jetzt an den Waſſerturm oder guf den Bahnhofplatz kommt, wird überraſcht durch die lumenpracht in ſo außergewöhnlicher Zeit. Die Stief⸗ ütterchen in den großen, Pflanzbeeten der Stadtgärtnerei aben ſich heuer bei dem warmen Herbſtwetter ſehr gut ent⸗ wickelt. Statt ſie wie ſonſt erſt im Frühling in den Anlagen zu verwenden, hat man ſie auf den genannten Plätzen jetzt thon eingeſetzt, ſo daß ſie auch den Winter über als überaus neblicher Schmuck die Vorübergehenden erfreuen können. Es merkwürdig, daß die ſo zart ausſehenden Kräutchen vom zroſt nicht zerſtört werden. Schlimmer als der Froſt gehen le Hunde mit den Stiefmütterchen um. Sie zertreten ihnen ubarmherzig die ſteif gefrorenen, lieben Geſichtchen. Ihr Zundefreunde, denkt von jetzt an auch an die Blumenfreunde! ind eure Köter nicht gewöhnt, ſo wenig in die Anlagen als u fremde Zimmer und Küchen zu rennen, ſo heißt es eben, au die kurze Kordel. A. Göller. * ſoneVerletzung durch Sturz beim Ausſteigen aus dem Per⸗ dnenzug. Beim Ausſteigen aus einem Perſonenzug ſtürzte ſeſtern abend ein 70 Jahre alter Mann zu Boden und zog ich hierbei eine ſrk blutende, jedoch nicht erhebliche Ver⸗ elundung oberhalée des linken Auges zu. Nach Anlegung nes Notverbandes auf der Bahnhofswache verbrachte man n Verletzten zu einem Arzt. butes, Verkehrsunfälle. Am Bahnübergang verlängerte Jung⸗ Luſchſtraße und Verbindungskanal fuhr geſtern nachmittag ein ſchſtkraftwagen infolge Verſagens der Bremſe gegen die ge⸗ Wiloſſene Schranke und beſchädigte ſie erheblich.— 965 Aufgang zur Friedrichsbrücke(Stadtſeite) ſiel geſtern lachmittag durch Scheuen des Pferdes ein mit Möbeln be⸗ adener Wagen um. Nach einer Biertelſtunde war das Hin⸗ ernis beſeitigt.— Geſtern abend fuhr Ecke Friedrich⸗ und eabenbahnamt zwecks Auswechſlung der Schienen vorhan⸗ Digt ufhacſtele, ſodaß der Wagen erheblich beſchä⸗ It wurde. Münchener Vilder Von Richard Rieß der, Es iſt ſchön, wenn Petrus oder wer ſonſt jetzt im Himmel den höheren Wetterdienſt verſieht, ein bißchen Siun für deko⸗ Gtives Milien bekundet. Der Dezember muß eine weiße ſorundlage haben; wenn es ein Münchener Dezember iſt, Olte aus bayeriſch⸗nationalen Gründen Himmlich⸗Blau den froppelklang unſerer Flagge manifeſtieren— aber, zunächſt euen wir uns wenigſtens über den Schnee. Stampften am age St. Nikolaus die vielen Nikolauſe der Vorſtädte über nur““, Straßen und eingeſchneite Wieſen, dann wurde nicht r in unſerem Kalender, ſondern auch in unſerm Herzen iches Fluidum machte den Alltag ſchöner. 8 Habſcks iſt recht, daß ſich der Schnee eingeſtellt hat. Iſt dieſes däwr doch das Jahr eines mit dem Schuee innig zuſammen⸗ Bigenden Jubiläums: Es heißt, der ober bayeriſche zwanterſport ſeiere heuer ſeinen ofſizicllen fünfund⸗ derenzigſten Geburtstag. Im Jahr 1901 wurde der Skiſport, in bor dieſer Zeit nur in ſeiner klaſſiſchen Heimat Norwegen Skißroßem Stile betrieben wurde, in Oberbayern heimiſch. Seil ort iſt als Tourenſport das Rückgrat des Winterſportes. Albdeer in unſer Oberland„engezogen iſt, hat das deutſche Schenland den Schneefeldern de? Nordens, vor allem den Henteider Winterkurorten scfolgreich Konkurrenz gemacht. 8 0 wimmeln die Berchtesgadener Berge nicht weniger Ulgä., vor allem aber das Werdenfelſer Land und Da um Tegernſee⸗Schlierſee von„Winterſportplätzen und Jubiläum des Winterſports wird nicht durch Bankette werdeneden, nicht in Fracks und Ballkleidern geſeiert die En.“ Ihm huldigen Zehntauſende von Anhängern durch es Mt⸗ er an Sonntagen frühmorgens im Mittelportale bety halnchener Hauptbahnhofs ſteht, der kann ſich, für Mac⸗ ſieht: balten. der„Birnams Wald auf Dunſinen“ anrücken es mächtigen Kolonnen bewegen ſich. von allen Seiten en. Sicnhofsplatzes her die geſchulterten Skibretter der Halle ki Schaut man näher hin, dann erkennt man zwiſchen den Moderne Feuerwehrfraren „Am Sonntag fand die zweite Vortragsreihe des Führerkurſes des 9. Bad. Fenerwehrkreiſes in der Hauptfeuerwache der Berufsſeuerwehr unter Leitung des Brauddirektors Vaulont ſtatt. Die Vorträge waren noch etwas ſtärter beſucht als am 27. November. Branddirektor Baulont ſprach über folgende Themen: 1. Feuerſchutz in Filmtheatern, 2. Waſſerverſorgung und Schlauchbehandlung, 3. Nachrichtenweſen bei der Feuerwehr, 4. Feuerſchutz leicht brennbarer Gegenſtände. Die erſte und wichligſte Frage für die Feuerwehren, ſo betonte der Branddirektor, iſt die Schlauchbehandlung. Durch fachgemäße Schlauchbehandlung und.hlauchpflege könne die Feuerwehr über einen großen Vorrat von Schläuchen verfügen und ſomit ihre Schlagfertig⸗ keit ganz bedeutend erhöhen; außerdem entſtehen für die Ge⸗ meinden durch fachgemäße Schlauchbehandlung große Erſpar⸗ niſſe. Die verſchiedenen Schlaucharten wurden beſprochen und lehrreiche Winke für die Beſchaffung der Schläuche ge⸗ geben. Das Nachrichtenweſen bei den Feuerwehren, insbe⸗ ſondere auf dem Lande, liege noch ſehr im Argen. Es müſſe unbedingt dafür geſorgt werden, daß durch die Poſtämter des Nachts Brandmeldungen weiter gegeben werden. Den Vorträgen folgten wieder auf dem Hofe der Haupt⸗ ſeuerwache praktiſche Vorführungen. Die Motor⸗ ſpritze wurde in Tätigkeit geſetzt, das Saugſtandrohr' vorge⸗ führt, das Aufziehen der Schläuche praktiſch gezeigt. Auch konnte man ſich praktiſch davon überzeugen, daß Schläuche mit Gummieinlagen faſt gar keinen Druckverluſt haben, während dies bei gewöhnlichen Hanfſchläuchen der Fall iſt, da dieſe Schläuche ſelbſt zuviel Waſſer aufſaugen. Ein Alarm eines Teils der Weckerlinie der Freiw. Feuerwehr, der ſehr raſch vor ſich ging, beſchloß die praktiſchen Vorführungen. Die Teilnehmer vereinigten ſich noch in dem in entgegen⸗ kommender Weiſe zur Verfügung geſtellten Saal des Ge⸗ ſangvereins„Flora“. Oberkommandant Schlimm begrüßte im Namen der Mannheimer Kameraden die auswärtigen Kurcteilnehmer. Kreisvorſitzender Agricola⸗Ladenburg dankte Branddirektor Vaulont nochmals herzlichſt für die große Mühe, die er ſich anläßlich der Führerkurſe gegeben hat. Herr Vaulont habe es verſtanden, durch praktiſche Er⸗ läuterungen ſeine Vorträge volkstümlich und leicht verſtänd⸗ lich zu machen. Die Feuerwehren hätten in dem Brand⸗ direktor nicht allein den erſtklaſſigen Fachmann kennen ge⸗ lernt, ſondern ſie verehren in ihm auch einen guten Kame⸗ raden, einen treuen Freund der Freiw. Feuerwehren. Brand⸗ direktor Vaulont dankte herzlichſt und verſprach, auch fer⸗ nerhin den Freiw. Feuerwehren des 9. Bad. Feuerwehrkreiſes bei der Vervollkommnung ihrer Ausbildung bebilflich zu ſein. Muſik⸗ und Geſangsvorträge der Mannheimer Kameraden Weckmann und Ette hielten die Teilnehmer noch kurze Zeit zuſammen.* * Entwendung einer Perlenkette im D⸗Zug. Am 11. No⸗ vember, nachmittags zwiſchen.30 und.30 Uhr, wurde im D⸗Zug Baſel.—Frankfurt a. M. zwiſchen Karlsruhe und Mannßeim aus einem Koffer eine echte orientaliſche Perlen⸗ kette, beſteßend aus 45 Perlen, wovon 42 gleichmäßig und 3 auffallend groß ſind— der goldene Verſchluß iſt mit 3 Brillanten beſetzt— ſerner ein Silberfuchspelz im Geſamt⸗ wert von 6009 Mark entwendet. Als Belohnung für Bei⸗ bringung ſind 1000 M. ausgeſetzt. Die Täter hatten ſich der Geſchädigten gegenüber bereit erklärt, auf deren Koffer zu achten, ſolange ſich die Dame in den Sneiſewagen egab, und hatten während dieſer Zeit den Diebſtahl ausgeführt. Sie verließen in Mannheim den Zug.— Der Vorfall zeigt wie⸗ der, daß man die Ueberwachung von Gepäckſtücken, die Wert⸗ ſachen enthalten, unter keinen Umſtänden fremden Perſonen darf, ſelbſt wenn ſie noch ſo vertrauenerweckend ind. * Was alles geſtohlen wird! In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein gut erhaltener Nachen aus Eichenholz mit 2 Bänken, Kette und Hauſſeil, am hinteren oberen Teil die Buchſtaben G. u. B. eingebrannt, im Rhein beim Bellen⸗ krappen.— 400 Stück Tuffſteine nachts in der Sperlingſtraße beim Sammelbahnhof. Eine große ſilberne Schweizer Eiſenbahneruhr, auf dem Rückdeckel eine Lokomotive, auf einem Schiff in Rheinau.— Ein ſchwarzlederner Geldoͤbeutel mit 2 Druckknöpfen und 65 Mark, ſowie einem Unfallſchein auf die Südd. Eiſen⸗ und Stahlberufsgenoſſenſchaft, in einem Hauſe in der Langſtraße.— Ein Leiterwägelchen aus Buchen⸗ holz in Rheinau.— Ein eiſerner Schubkarren mit Holzgrif⸗ fen und hölzernem Rad, gez. M.., in der Seckenſeimer⸗An⸗ lage.— Ein weißgeſtrichenes Firmenſchild mit grünem Rand aus Blech mit ſchwarzer Aufſchrift:„Gemälde alter und neuer Meiſter“, in N 7.— 10 hochſtämmige Stachelbeer⸗ und Roſenſtöcke nachts in der Altriperſtraße.— Ein grüner Brief⸗ umſchlag mit 130 M. Inhalt, im Schalterraum des Hauytpoſt⸗ amtes.— Eine braunlederne Aktentaſche mit 200 Quittungs⸗ formularen und Proſpekten der Firma Continentale Frach⸗ ten⸗Reviſionsgeſellſchaft, Frankfurt a.., aus dem Bahnhof in Friedrichsfeld. 3 Dorträge Chriſtus und die ſoziale Frage Es iſt ſchon oft und ſchon viel über das ſoziale Problem der Gegenwart geredet worden. Selten aber mag einer ſeine Zuhörer ſo gepackt und im Gewiſſen ſo ülerführt haben wie D. Paul Le Seuxr, als er letzten Freitag in der Vortrags⸗ reihe„Lebendige Kirche“ zu dieſer breunendſten Tages⸗ frage Stellung nahm. Es iſt die Frage unſerer Zeit, wir wiſſen es. Und, wir mögen wollen oder nicht, wir müſſen um eine befriedigende Antwort ringen. Hierbei geht es freilich um mehr, als manche Wirtſchaftstheoretiker und Praktiker meinen. Für viele von ihnen iſt das ſoziale Problem damit erfaßt und damit erledigt, daß ſie die beiden Faktoren Gigen⸗ tum und Arbeit in lebendige Beziehungen bringen. Die hinter uns liegenden Jahrzehnte und die ganze Gegen⸗ wart beweiſen aber, daß dieſe beiden Größen ohne eine dritte nur in kampfvoller und ſpannungsreicher Beziehung ſteben können. Denn, wird draußen im Sturm und Drang der Dinge der Akzent auf das Eigentum gelegt, dann entſteht irgendwie das, was man Privatwirtſchaft neunt und mit ihr der Kapitalismus. Wird aber die Arbeit betont und ſie als das Primäre angeſehen, dann gelangt man zu irgendwelchen Gemeinſchaftsformen, zu Sozialismus und ähnlichem. Steht zwiſchen beiden keine verſöhuliche, keine verbindende Größe, dann kanns um beide geſchehen ſein, wir kommen jedenfalls aus Kriſen und Kataſtrophen nicht heraus. Dieſes Dritte aber iſt und muß ſein die Geſinnung. Sie iſt das Weſen, der Kern der ſozialen Frage. Daß man das weithin vergeſſen, iſt die eigentliche Not des Wirtſchaftsproblems. Geſinnung— kommt ihr wirklich weſentliche Bedeutung zu, dann iſt es ſinnlos u. lebenswidrig, wenn man das ſoziale Problem trennen wollte und trennen will von der Geſinnung bildenden Lebensmacht der Religion, des Evangeliums und der höchſte Geſinnung fordernden und ſchaffenden Perſönlich⸗ keit Chriſti. Gewiß, uichts lag Chriſtus ferner als ein wirt⸗ ſchaftliches Programm oder Syſtem. Sonſt hätte er ja über jene beiden Dinge, über Eigentum und Arbeit, ſich verbreiten und gewiſſe Theorien hinterlaſſen müſſen. Er tat das nicht, jedenfalls nur indirekt. Wichtiger war ihm der Menſch als ſolcher und die Herrſchaft Gottes über ihn in allen Dingen. Hierbei war und bleibt für alle Geſchlechter das die grund⸗ legende Vorausſetzung: Tut Buße, ändert eueren Sinn, alleſamt, ohne Unterſchied! Und zwar ſo, daß der Ich⸗Weg zum Du⸗Weg wird, wobei das Du an Gott und am Bruder ſeine Orientierung findet. Daß damit dem Egoismus, der alles Gemeinſchaftsleben vergiftet, ernſteſter Kampf angeſagt iſt, und daß mit der Unterwerfung unter die Forderung der Sinnesänderung alle menſchlichen Gemeinſchaften entgiftet werden, liegt auf der Hand. Damit ſind weitere Dinge ſchon angedeutet. Hat noch ein Ariſtoteles zweifelnd gefragt, ob Sklaven auch Menſchen ſeien, ſo ſieht Chriſtus in jedem und nicht zuletzt in dem Verworfenſten den Bruder. Haben die Alten von Gerechtigkeit geredet, ſo forderte und übte er Liebe, die, wenn es ſein ſoll, ſich ſelbſt opfert. Idealiſieren wir ſo gern das Geld und den Beſitz, ſo verdammte er zwar nicht das Geld an ſich, aber den Mammon dann, wenn er Selbſtzweck wird und ſeines ſekundären Charakters entkleidet wird. Mit all dieſen Gedanken gilt es heiligen Ernſt zu machen. Wäre es geſchehen in vergangenen Jahren, dann ſtünden wir nicht in ſo heilloſer Gegenwart, Hier helfen nicht Almoſen, nicht Wohltätigkeitsbetriebe, hier helfen nicht Worte und Ge⸗ ſetze, nein, nicht Ethik, ſondern Ethos, nich Formen und For⸗ meln, ſondern Leben, ein neues Sein, eine neue Geſinnung. Um nur eine Zahl zu nennen: Wenn in einer deutſchen Stadt 150 000 Familien nur je ein Zimmer bewoßnen dürfen, ſo ſind das ſchreiende Zuſtände, für die nur die Chriſten verant⸗ wortlich zu machen ſind, die Chriſten, die den Namen deſſen tragen, der die Seinen beauftragt hat, die Welt vor Fäulnis und Finſternis zu bewahren. Sittlicher, ſozialer Aktivismus iſt mehr als je die Forderung der Stunde, wir haben ſonſt kein Recht, das„Unſer Vater“ zu ſprechen oder gar zu ver⸗ berrlichen, denn dieſes Vermächtnis Chriſti iſt durch und durch auf das Du, auf das„Unſer“, auf die Gemeinſchaft und damit auf das ſoziale Prinzip eingeſtellt. Und der dies Ver⸗ mächtnis hinterließ, aing ja nach Golgatha für— die Brüder! In ergriffener Aufmerkſamkeit, um nicht zu ſagen An⸗ dacht lauſchten die pielen im voll beſetzten Muſenſaal den Worten eines ergriffenen Reöͤners, dem es gegeben war, das Wort bei den Hörern zum Erlebnis werden zu laſſen. Dr. B. * * Verbindlichkeitserklärung. Der badiſche Landesſchlich⸗ ter hat geſtern nach eingehender Beratung den Schiedsſpruch, der die Fortdauer des alten Tarifvertrages im Einzelhandel bis 31. März 1927 vorſieht, für verbin d⸗ lich erklärt. * Schweizer Milch für Deutſchland. Seit einigen Tagen wird aus dem St. Gallener Milchverbands⸗Gebiet Milch für Deutſchland in mehreren tauſend Litern verfrachtet. Der der⸗ zeitige Ueberſchuß läßt eine ſolche Ausfuhr zu. Die Deutſche Reichsbahn hat für den Transport eigene Kühlwagen zur Ver⸗ fügung geſtellt. ausgerutſcht, ſo konnte bisweilen ein neueingeſchneites Braut⸗ paar mit kühnem„Telemark“ die Fahrt durchs Leben be⸗ ginnen. Nun, nach 25 Jahren bayeriſchen Winterſportes, iſt mancher Skihas Skihaſen⸗Mutter geworden und iſt auf dem beſten Wege zur Skihaſen⸗Schwieger⸗ und ⸗Großmutter. Weswegen man dem Winterſport auch vom Standpunkte der Volksvermehrung zu ſeinem Jubiläum ein kräftiges Ski⸗ Heill zurufen mag!— Am Publikum hängt, nach Publikum drängt ja alles— ſoweit es ein„öffentlicher“ Betrieb iſt. In den Auslagen locken niedrige Preiszifſern auf pompös hergerichteten Wa⸗ ren, werbend rufen großgedruckte, aber ſonſt kleine Zahlen in den Anzeigen, daß die Bedürfniſſe des täglichen Lebens heut um— beinahe— ein Nichts zu befriedigen ſeien. Folgſt Du den Sirenenrufen, ſo erkennſt Du, erſt einmal im Laden, daß Dir alle Waren, deren Preiſe Du in den Auslagen nicht er⸗ fahren haſt, bedeutend beſſer gefallen. Auch die Reſtaurants — und ſogax Weinhäuſer von Namen—„kommen der Zeit entgegen“. Für 2,50 Mark winkt Dir ein vielgängiges Menü in erſter Aufmachung. Aber, achl, die— Größe der Dir dar⸗ gereichten Speiſen iſt eines beſonderen„Ganges“ nicht wert, und die Flaſche Sodawaſſer, die Du beſtellt haſt, koſtets faſt halb ſo viel wie das ganze Menü. Ein neuer Beſitzer eines Lokals erſter Ordnung hat die Stimme der Zeit, die da von „Preisnachlaß“ und„Rabatt“ predigt, beſonders⸗ eindringlich vernommen. Er veranſtaltet in ſeinen eleganten Räumen „Ausnahmetage“,„Extra billige Schüſſeln“, zum„Zugabe⸗ weſen“ hat er ſich freilich noch nicht entſchloſſen, obwohl es doch ſicherlich avart wäre, wenn man bei Abnahme einer Flaſche Sekt einen Luftballon oder bei Vertilgung einer viertel Ente eine beinahe echte Uhrkette auf den Teller gelegt bekäme. Neulich gabs gar„volkstümliche Auſterntage“, das Dutend zu ſechs Mark. Da, wie der Beſitzer des Lokals verſicherte,„Maſſenandrang“ eine Wirderſlung dieſer„occa⸗ sion“ notwendig machte. ſo dürfte bald jeder Münchener ſeine Auſter im Maßkrug haben. Ein gefiederter Varometer Barometer gibt es in allen Formen und Dimenſionen. Da ſind vor allem die menſchlichen, die mit verblüffender Sicherheit verkünden, daß ein Unwetter naht. Ferner hat der menſchliche Verſtand allerlei ingeniöſe Apparate erdacht, auf denen man den Stand des Wetters genau ableſen kann. Und ſchließlich ſind da noch die„tieriſchen“ Barometer; die 1 0 en“ auch das Geſchlecht der Ski⸗oas“. Er iſt Woll(neiſtens), träot Puderhoſen und ſchrecklich viel bunte latente GAuf den Höhen des Winterſports kildet er eine Aber 01 Gefahr. Nicht wegen mangelnder Skikünſte, nein, Held dieſer„Has“ iſt mehr Jäger als Wild. Und“ mancher Uweif er Bvetter. die die Wintervortwelt bedenten. ſoll auf lamer Höhe ſo einem Has.„en ſein. Und iſt er nicht Schwalbe, die, wenn ſie dicht über dem Waſſer hinſtreicht, Regen prophezeit, die Möven, die mit ihrem ſchrillen Gekreiſch vor Sturm warnen, die Hühner, die durch ein eigenartiges Glucken Propheten für ein Unwetter ſind, und die Sperlinge, die durch Eingraben in den Straßenſtaub anzeigen, daß es regnen wird. Jetzt aber hat man noch einen gefiederten Barometer entdeckt. Auf einem großen Gut ſtieg zwiſchen Gänſen, Enten und Hühnern ein Pfau umher. Stolz breitete er ab und zu ſeinen bunten Fächerſchwanz aus. Dem Bauern fiel es auf, daß der Vogel aber faſt nie an derſelben Stelle des Bauernhofes ſeine Pracht zur Schau ſtellte. Ein⸗ mal ſtand er vor einer offenen Scheune, ein anderesmal ließ er ſich gegen einen Hintergrund von niederen Sträuchern bewundern und wieder ein anderesmal paradierte er mit ſchleifendem blaugrünem Fächer ſo lange herum, bis er auf einem niedern Steinwall anſcheinend ſeinen idealen Platz zum Protzen gefunden hatte und dort ſeinen Prachtfächer entfaltete. Der Beſitzer des Gutes ſtellte. nachdem er lange Zeit den Pfau beobachtet hatte, feſt, daß dieſer ſich nach dem Wind richtete, um ungeſtört ſeinen majeſtätiſchen Prunk aus⸗ breiten zu können. Seitber verfolgt der Bauer ſorgfältig alle Bewegungen ſeines Pfaues und wird auf dieſe Weiſe bequem über die Wetterlage unterrichtet. OMuſſolinis drei Staatstfeater. Wie bereits kurz be⸗ richtet, hat ſich Muſſolini entſchloſſen, drei ſtaatliche Buühnen in Italien einzurichten, während es bisher derarkige Theater dort nicht gab. Nach den Mitteilungen Mailänder Blätter, die nähere Einzelbeiten berichten, geht die Anregung auf Pirand ello zurück, der auf dieſe Weiſe der gegenwärtigen Kriſe des italieniſchen Theaterweſens abhelfen möchte. Nach dem von Pirandello entworfenen und von Muſſolini gebillig⸗ ten Plan, der jetzt ausgeführt wird, werden drei Staatsthea⸗ ter gegründet, eins in Rom, ein zweites in Mailand und ein drittes in Turin. Die drei Bühnen ſind einem General⸗ direktor unterſtellt, während jede einzelne von einem techni⸗ ſchen Direktor geleitet wird. Die Auswaßl der aufzuführen⸗ den Werke liegt in den Hinden des Generaldirektors, der da⸗ bei von Kommiſſionen jedes einzelnen Theaters unterſtützt wird. Jede der Bühnen hat 15 feſt angeſtellte Schauſyieler und Schauſpielerinnen für kleinere Rollen. Die 20 eriten Darſteller und Darſtellerinnen, die engagiert werden, ſollen aber an allen drei Bühnen gemeinſam tätig ſein und je nach Bedarf bald an der einen und bald an der anderen Bülne ſpielen. Die Staatst'„ter werden am 1. November geöffnet und am 21. Mai jedes Jahres geſchloſſen. ——— 1 Sette. Nr. 87t Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabc) Donnerstag, den 9. Dezember 100 Marktbericht Die Zuſuhr in ſämtlichen Marktwaren war heute wie⸗ derum ſo reichhaltig, daß man ſich gar nicht erinnern kann, am dieſe Jahreszeit jemals ſoviel Ware auf dem Markt ge⸗ ſehen zu haben. Man wähnte ſich bei Betrachtung des Marktes bald in das Frühjahr zurück, ſo groß war die Be⸗ ſchickung. Andererſeits aber muß feſtgeſtellt werden, daß die Hausfrauen fehlten und daß demzufolge der Betrieb recht ſchwach war. Späterhin hat der Verkehr etwas zuge⸗ nommen; aber von einem einigermaßen zufriedenſtellenden Verkauf kann nicht geſprochen werden. Die Zufuhr in Obſt und Gemüſe war gut, das Angebot in Feldſalat war ebenfalls nicht gerinn. Kartofſeln koſteten 7½ Pfg., ein⸗ zelne Verkäufer gingen auch um einen halben Pfennig herunter, namentlich als es gegen Mittag zuging. Sonſt kerrſchte aber auf dem Markt inbezug auf Preisbildung eine bewunderswerte Korpsdiſziplin. Dies gilt beſonders für den Eier⸗ und Butterhandel. Der Butterpreis macht überhaupt Miene, gegen die Weihnachtsfeiertage eine ſteigende Tendenz einzuſchlagen. An den Wildbretſtänden ſah man ziemlich viel Feldhaſen. Die Zufuhr in Flußfiſchen ließ nichts zu wünſchen übrig, desgleichen in Seefiſchen. An der Ge⸗ flügelbörſe erregte namentlich die große Zahl der Gänſe durch ihr Geſchnatter die Aufmerkſamkeit der Markt⸗ beſucher. Auch hübſche Brieftauben waren zu kaufen. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts verſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—7,5; Salatkartoffeln 12—17; Wirſing—12; Weißkraut—8, Rotkraut 10—12; Roſenkohl 25—35; Schwarzwurzeln 35—55: Blumenkohl, Stück 15—80, Karotten, Büſchel 12—15; Gelbe Rüben—12; Rote Rüben 10—12, Weiße Rüben—10; Spinat 15—20; Zwiebeln —10; Knoblauch, Stück—10; Lauch, Stück—12, Kopfſalat Stück 20—30, Endivienſalat, Stück 12—30; Feldſalat 80—160; Rettich, Stück 10—15; Meerrettich, Stück 20—60; Suppen⸗ grünes, Büſchel—10; Peterſilie, Büſchel—10; Sellerie, Stück 10—70; Tomaten 55—80; Aepfel 15—40; Birnen 12—35; Kaſtanien 25—30; Trauben 90—100; Orangen, Pfund 30—35; Zitronen, Stück—12; Bananen, Stück—18; Nüſſe 60—80, Süßrahmbutter 200—240; Landbutter 190—210; Weißer Käſe 50—55; Honig mit Glas 160—250; Eier, Stück 12—22; Aale 160; Hechte 160; Barben 100—120; Karpfen 120—160, Schleien 180; Breſem 80—120; Kabeljau 40—60; Schellfiſche 40—70; See⸗ aal 50—60; Goldbarſch 50; Seehecht 90; Stockſiſch 50; Back⸗ fiſche 50—60; Hahn, lebend, Stück 150—350; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—750; Huhn, lebend, Stück 150—350; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200—700; Enten, geſchlachtet, Stück 400—1200; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—150; Gänſe, lebend, Stück 700 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1700; Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70; Schweinefleiſch 130; Kalbfleiſch 130; Gefrier⸗ fleiſch 70, Feldhaſen, Ragout 110—120, Braten 150—160. Veranſtaltungen * Libelle. Die Saiſon unſerer erſten Kleinkunſtbühne hat vielverſprechend begonnen. Der Beſuch im November war ſehr zufriedenſtellend und auch der Dezember läßt ſich gut an, eine im Intereſſe der Erhaltung dieſer erſttlaſſigen Vergnü⸗ gungsſtätte ſehr erfreuliche Feſtſtellung. Die Vortragsfolge iſt von Benno Schallert, dem erfahrenen künſtleriſchen Lei⸗ ter, wieder mit viel Geſchmack und viel Sinn für das Zugkräf⸗ tige zuſammengeſtellt. In Heinz Fuß wurde ein Anſager ge⸗ wonnen, der weniger durch ſeine Vorträge als durch die Art, ie er die Pauſen auszufüllen weiß, ungemein originell wirkt. bplel iſt ſicher, daß er den Ton, den man im Kabarett erwar⸗ tet, ausgezeichnet trifft. Ein noch größeres Original iſt der den Abend beſchließende. Lachpillenwolf, ein Vortrags⸗ künſtler, der mit ſeinem Telephongeſpräch das höchſte in fein⸗ ſatyriſcher und zugleich grobkörniger Komik bietet. Dann aber kommt ſofort Dolf Dolfini mit ſeinen luſtigen Zwiegeſprä⸗ chen. Wenn wir verraten, daß der Partner eine lebloſe Puppe iſt, dann kann man ſich das weitere ſchon denken. Jenny Eötoös hat alle Vorzüge einer hervorragenden Vortrags⸗ künſtlerin: ſeſche, raſſige Erſcheinung, pikantes Repertoire, vir⸗ tuoſe Wiedergabe, parodiſtiſches Talent.„Petermann, der den⸗ kende Hund“, den Amandus Paris vorführt, iſt der erklärte Liebling des Publikums. Durchaus begreiflich, wenn man ſieht, wie drollig er ſich z. B. beim Zubettgehen benimmt. Wir haben derartige Dreſſurleiſtungen bisher nur bei Affen geſehen. Die Tanzkunſt iſt diesmal abwechſlungsreicher als ſonſt vertreten, ſo durch die ſchön gebaute, über ſtarke Ausdrucksmöglichkeiten verfügende Oſſi Oceana, durch die techniſch brillanten Ex⸗ zentriks Eddy und Polo und durch das graziöſe Duo Ina und Tatja Sais. Erwähnen wir noch die temperamentvolle Remy⸗Jazzband, ſo haben wir alle Kräfte kurz gewür⸗ digt, die einen ungemein unterhaltenden Abend gewährleiſten. Kommunale Chronik Stadtrats⸗ und Gemeinderatswahlen in Baden * Triberg, 9. Dezbr. Die Wahl der Gemeinderäte iſt ruhig und glatt verlaufen. Von den 60 Bürgerausſchuß⸗ mitgliedern haben ö9 abgeſtimmt. Das Ergebnis für die Zu⸗ ſammenſetzung des neuen Gemeinderates iſt auf Grund des Ausganges der Bürgerausſchußwahl folgende: Zentrum z3, Sozialdemokraten 2, Vereinigung für überparteiliche Ge⸗ meindepolitik 2, Demokraten 1 Sitz. Von den acht Mitgliedern des alten Gemeinderates wurden vier wiedergewählt. * Neuſtadt i. Schw., 9. Dezbr. Bei der Wahl zum Ge⸗ meinderat erbielten die Sozialdemokratiſche Partei zwei Sitze, die Zentrumspartei fünf Sitze und die Freie Bürgerl. Wählergruppe drei Sitze. * Furtwangen, 9. Dezbr. Bei der Gemeinderats⸗ wahl entfielen auf die Liſte der Zentrumspartei 28 Stimmen (6 Sitze), auf die Liſte der Sozialdemokratiſchen Partei 15 Stimmen(3 Sitze), auf die Liſte der Kommuniſten 7 Stimmen (1 Sitz), auf die Liſte der Demokraten und Deutſchen Volkspartei 10 Stimmen(2 Sitze). * Emmendingen, 9. Dezbr. Zu der Gemeinderats⸗ wahl waren drei Vorſchläge eingereicht: Die Zentrumsliſte erhielt mit 12 Stimmen drei Sitze, die ſozialdemokratiſche Liſte fünf und die vereinigte demokratiſch⸗deutſchliberale und deutſchnationale Partei zuſammen ſechs Sitze. * Radolfzell, 9. Dezbr. Die Gemeinderatswahl hatte folgendes Ergebnis: Zentrum 27 Stimmen(6 Sitze), Sozialdemokraten 10 Stimmen(), Kommuniſten 3 Stimmen (), Deutſche Volkspartei und Demokraten je 10 Stimmen(ie). * Lörrach, 9. Dezbr. Zu der Wahl des Gemeinde⸗ rats waren ſechs Vorſchlagsliſten eingereicht. Es entfielen auf: Demokraten 6 Stimmen, Kommuniſten 17, Zentrum 14, Grund⸗ und Hausbeſitzer 13, Sozialdemokraten 10, Bürger⸗ liche Vereinigung 10 Stimmen. Es erhalten demnach Stadt⸗ ratsſitze: Demokraten 1, Kommuniſten, Zentrum und Grund⸗ und Hausbeſitzer je 3, Sozialdemokraten und Bürgerl. Ver⸗ einigung je 2. Zwei Bürgerausſchußmitglieder haben nicht abgeſtimmt. Tagungen Badiſch⸗pfälz. Blechner⸗ u. Inſtallateurmeiſter⸗Tagung „Der Verband der Blechner⸗, Spengler⸗ und Inſtallateur⸗ meiſter Badens und der Pfalz hielt am letzten Sonntag in Speyer eine gut beſuchte Bezirksverſammlung ab, an der Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden teil⸗ nahmen. In ſeiner Begrüßung kam der Verbandsvorſitzende Anſelment⸗Karlsruhe auf die derzeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die durch ſie bedingte Notlage des Hand⸗ werks zu ſprechen und mahnte zu intenſiver Zuſammenar⸗ beit. Die Vertreter der Behörden gaben dem Wunſche Aus⸗ druck, daß das Handwerk allen Widerwärtigkeiten zum Trotz ſich behaupten möge. Als Urſache der noch herrſchenden miß⸗ lichen Verhältniſſe wird die noch immer nicht vollſtändig be⸗ zeichnete Zwangswirtſchaft bezeichnet, deren Aufhebung eine Vorausſetzung für die Wiederbelebung der darniederliegen⸗ den Wirtſchaft ſei. In den Beratungen fand beſonders das Submiſſionsweſen eingehende Erörterung. Scharfer Kritik begegnete die Methode der badiſchen Behörden, alle Arbeiten an den jeweils Billigſten zu vergeben. Ueber dieſen Punkt referierte Obermeiſter Rheinecker⸗Mann⸗ heim. In einer Entſchließung wird zum Ausdruck gebracht, daß derartige Submiſſionsvergebungen als Ausbeutung der derzeitigen ſchweren Notlage des Handwerks angeſehen werden müſſen. Die neue Reichsverdingungsordnung ſollte 55 als einzige Grundlage bei den Arbeitsvergebungen enen. Ueber die Fachorganiſationen und das Verbandsorgan berichtete Geſchäſtsführer Jürgenſen. Danach ſind in Baden und der Pfalz rund 2200 ſelbſtändige Blechner⸗ und Inſtallateurgeſchäfte vorhanden. Als Mitglieder der Innun⸗ gen und Einzelmitglieder wurden 1350 gezählt. Der Vor⸗ ſitzende des Kammerbezirks Wunderle behandelte Tariffragen und da Lehrlingsweſen, wobei beſonders die Einmiſchung des Metallarbeiterverbandes inLehrlingsangelegenheiten eine recht ſcharfe Kritik erfuhr. In einer Entſchließung zur Lehr⸗ lingsfrage wird einmütig die Auffaſſung vertreten, daß der Lehrvertrag ein Erziehungsvertrag ſei und niemals als Ar⸗ beitsvertrag im Sinne einer tariflichen Regelung angeſehen werden dürfe.— Die Verſammlung wurde gegen 2 Uhr vom Vorſitzenden mit Dankesworten geſchloſſen. Aus dem Lande Neues aus Hockenheim sch. Hockenheim, 7. Dez. Hier veranſtaltete der hieſig Arbeiter⸗Geſaugverein ein Wohltätigkeits⸗Konzer zugunſten der beiden hieſigen Kinderſchulen. Die Leltung hatte Dirigent Karl Dürr⸗Mannheim, der dort auch n9 Leiter des Polizeigeſangvereins und Organiſt an der Heinri Lauz⸗Kapelle iſt. Als Mitwirkende waren Baritoniſt Georg Wanger ⸗Weinheim und Violiniſt Richard Fröglich Mannheim gewonnen worden. Der Soliſt Georg Wange, erntete mit Liedern von Schubert, Löweſchen Balladen un zwei Solis aus Richard Wagners„Tannhäuſer“ reichſten fall, der wohlverdient war. Ein ausgezeichneter Begleite war der Dirigent am Flügel. Zuſammenfaſſend muß geſag werden, daß der Chor ausgezeichnete Leiſtungen bot und ſi ſeiner Aufgabe vollauf gewachſen zeigte.— Dem Vorgehen der hieſigen Sparkaſſe hat ſich jetzt auch die hieſige Volks⸗ bankk angeſchloſſen. Sie läßt jetzt auch all ihren Alt“ ſparern eine Aufwertung ihrer Spareinlagen zu, kommen. Die dazu benötigte Summe wird aufgebracht dur die in den letzten Jahren gemachten Rücklagen und den aus der Aufwertung zufließenden Beträgen. Alle ube 60 Jahre alten Sparer erhalten zu Weihnachten di 1201prozentige Aufwertung gutgeſchrieben, über 0 ſie dann ſofort frei verfügen können. Alle übrigen Alt, ſparer erhalten eine Aufwertungsrate von 6 Prozen gutgeſchrieben. Die Volksbank hat bereits wieder nahein ihren Kaſſenſtand von 1914 erreicht, wodurch dieſer hochherzige Entſchluß zur ſofortigen Aufwertung ermöglicht worden iſt⸗ Auf der Suche nach dem myſteriöſen Briefſchreiber * Karlsruhe, 8. Dezbr. Wie der Telunion gus Wien he, richtet wird, haben die Nachforſchungen der öſterreicheſche, Gendarmerie und Kriminalpolizei nach dem anonymen Brie ſchreiber im Fall Molitor ergeben, daß der Verfaſſer der be⸗ kannten Briefe, ein ſtämmiger breitſchultriger Mann von bis 50 Jahren, mit ovalem Geſicht und leichtgrauem Schnurn, bart, die erwähnten eingeſchriebenen Brieſe am 2. Dezembe⸗ auf dem Semmering aufgegeben hat. Dieſe Feſtſtellung ha⸗ bisher jedoch noch nicht zur Verhaftung des Geſuchten ge führt. Regimentstag der früheren 112er „ Pforzheim, 3. Dez. In der Zeit vom 21.—23. Mat 10 findet hier anläßlich des 75jährigen Beſtehens des krühenn 4. Badiſchen Infanterieregiments Prinz Wilhel Nr. 112, früherer Garniſonsort Mülhauſen i.., ein Reg⸗ mentstag ſtatt, mit dem gleichzeitig die Feier des 40 4 Beſtehens des Enzgau⸗Militärvereinsverbandes und das 3 jährige Jubiläum des hieſigen Vereins der 114er verbunde ſein wird. Weinheim, 5. Dezbr. In der Generalverſammlung der Ortsgruppe Weinheim des Odenwaldklubs wurde ſtelle des Stadtpfarrers a. D. Alfred Kaufmann, der* ſeinem Amte freiwillig zurücktrat, Direktor Adolf Welß Sulg erſten Vorſitzenden gewählt. Dem Pfarrer Kaufmann, a18 dem geiſtigen Schöpfer des kürzlich eingeweihten Denkmeue⸗ für die im Weltkriege gefallenen Wanderfreunde, wurde f ſeine Verdienſte um den Odenwaldklub der Dank der be⸗ neralverſammlung votiert. Es wurde dann u. a. noch 15 ſchloſſen, dem Verein für das Deutſchtum im Auslande a korporatives Mitglied beizutreten. U Weinheim, 5. Dez. Unter der Deviſe„Helft der 92 ſchen Jugendl“ eröffnete heute vormittag die von Turnſen, rer Schneider geleitete Wanderriege„Neuendorff“ in der Be 9 der'ſchen Turnhalle eine Weihnachtsausſtellung f10 ſelbſt angefertigten Gegenſtänden. Das Erträgnis ſoll te in dem Fonds für den Bau eines eigenen Jugendheimes der Burg Windeck, teils dem Kreisheim des 10. badiſche Turnkreiſes zufließen. .. Odenheim, 9. Dezbr. Die Beſprechungen auch in ſerem Orte ein Bad zu errichten, haben inſofern einen ⸗ folg gehabt, als nun im Frühjahr ein ſolches eröffnet den kann, allerdings nicht durch die Gemeinde, ſondeſer privat. Die Anſtalt iſt zwar etwas beſcheiden mit ihren v Zellen, wird aber einem langgehegten Bedürfnis abhelfen. * Karlsruhe, 6. Dez. Anläßlich des Geburtstages Großherzogin Luiſe(3. Dezember) fand am Sonntag abeg⸗ in der Schloßkirche eine Feier in der Form eing 1• turgie ſtatt. Kirchenrat Fiſcher verlas am Altar Bi ſtellen und in Beziehung ſtehende Betrachtungen aus 5 überreichen Briefnachlaß der Verſtorbenen. Auf der Org empore ſang Fräulein Rutiſcher die große Händelarie Kübl⸗ weiß, daß mein Erlböſer lebt“. Herr Ausmann trug gefliei⸗ voll Schuberts„Der Friede ſei mit euch“ vor. Der Chor uc⸗ tete die ſtimmungsvolle Feier mit Bachs„Komm, ſüßer 1. ein und beſchloß ſie mit Mozarts„Ave verum“. Das Got haus war dicht beſetzt. un⸗ Er⸗ Mörderin?! Der Roman eines Verteidigers Von Walter Bloem 80 75— ich begreif auch nicht. Aber denken Sie nur— ber hat das Mädchen mir gegenübergeſtellt... und ſie hat die unerhörte Dreiſtigkeit gehabt, dieſe ganze Beſchul⸗ digung mir ins Geſicht zu wiederholen. Sie behauptet, ſie habe ſich nachts ins Badezimmer geſchlichten.. um.nun, um uns zu belauſchen... und dabei habe ſie ganz deutlich gehört, wie ich meinem Mann dieſen Brief langſam und laut vorgeſprochen habe... und dann.. dann ſoll ich—— oh Gott, Herr Doktor— ich kann nicht mehr.. ich kann nicht mehr—!“ Frau Suſanne warf die Arme auf die Tiſchkante, ſchwer ſank ihr Kopf herunter, krampſhaft zuckten ihre beiden Schul⸗ tern, ein Stöhnen, ein Röcheln faſt, widerhallte ſchauerlich an den kahlen Wänden der öden Stube. Der kleine Referendar war haſtig aufgeſtanden und ans Fenſter getreten. Er hielt ſein Taſchentuch vor Mund und Augen gepreßt, das Grauen, die Tränen zu dämmen, die aus der Tieſe ſeines jungen, ungeprüften Herzens emporſtiegen. „Bitte, faſſen Sie ſich, gnädige Frau,“ bat Guſtav Herold. „Ich habe Sie noch viel zu fragen. Es muß doch noch irgend⸗ etwas anderes vorliegen als eine derartig phantaſtiſche De⸗ nunziation einer Dienerin, die doch wahrſcheinlich ſogar irgend eine greifbare Veranlaſſung hatte, Ihnen übelzuwollen— übrigens.. was haben Sie denn eigentlich mit der Perſon gehabt—? Wie erklären Sie ſich überhaupt die Anzeige?“ „Ach.. das iſt ſa ſo einfach... ſo klar... Acht Tage vor dem Tode meines Mannes.. hat das Mädchen während unſerer Abweſenheit an einem Sonntage, wo auch das Dienſt⸗ mädchen beurlaubt war, ihren. ihren Galan in unſere Wohnung eingelaſſen. Ich hatte Migräne, und wir haben ſchon nach dem zweiten Akt der„Meiſterſinger“ aus der Oper herauégemußt... Mein Mann hatte mich nur bis vors Haus begleitet, um nachher noch, wie verabredet, mit Freunden zu⸗ ſammen zu ſein... und da— da hal⸗ ich das Mädchen mit hren Verehrer... überraſcht.. Ich wollte ſie ſoſort vor je Tür ſetzen... habe mich aber törichterweiſe durch ihr Gewinſel bewegen laſſen, ſie zu behalten.. Nur an ihre —6— habe ich geſchrieben... Das iſt jedenfalls der Grund eweſen—— — Und das... das haben Sie doch natürlich dem Rich⸗ ter mitgeteilt—? Und haben es bei der Gegenüberſtellung dem Mädchen vorgehalten—?“ Sie hat natürlich auch alles zuge⸗ geben. „Ja— es wird mir aber immer weniger begreiflich, wie der Richter ihrer Denunziation.. Glauben ſchenken konntel Es muß doch noch irgendein... irgendein Anhaltspunkt geweſen ſein.. irgend ein Umſtand.. tatſächlicher Natur ... welche der Beſchuldigung einen Schein von Glaubwürdig⸗ keit leihen konnte—1“ Frau Suſanne richtete ſich ſtraff auf und ſah ihrem Ver⸗ teidiger feſt in die Augen. „Ja— etwas derartiges... iſt tatſächlich vorhanden. Alſo ich hatte mir von dem Brief... meines Mannes den er mir hinterlaſſen hat, nicht wahr?— von dem hatte ich mir... mit Bleiſtiſt eine Abſchrift gemacht... um ſie meiner Schweſter zu ſchicken... meiner verheirateten Stiefſchweſter in Prag.„. die habe ich abends ſpät auf meinem Schreibtiſch liegen laſſen... und andern Morgens war ſie verſchwunden. Am Nachmittag wurde ich verhaftet... und da.. hat die Polizei in unſerm Schlaſzimmer alles durchſucht... und hat ... vor meinen ſehenden Augen... den Zettel— mit der Abſchrift des Briefes— gefunden.. in der Schublade des Nachttiſchchens an meinem Bett..“ Guſtav Herold hatte in dieſem Augenblick die Viſion, als langte von der Decke hernieder eine rieſige graue Schatten⸗ hand.. ſpreizte ſich weit aus und griffe— nach wem? nach der ſchönen Frau, die ihm da gegenüberſaß, ſo ganz neu für ihn, ſo ganz entkleidet der gelaſſenen, unnahbaren Hoheit, die ſonſt um ſie geweſen war.. ſo rührend, ſo mädchenhaft in ihrer hilfloſen Verzweiflung Oder langte ſie gar nach ihm— die graue Schattenhand von droben—? „— Ah... ich glaube, ich verſtehe... und nun meint alſo die Polizei... und wohl auch der Richter, nicht wahr? — die meinen: was in Wirklichkeit eine... eine Abſchrift iſt... das ſei... das ſei das Original des Briefes ge⸗ weſen... den der Gatte hinterlaſſen hat—!“ Faur Suſanne hielt den forſchenden Blick ihres Freun⸗ des aus, der in ihre Augen drang, als wolle er auf den Grund ihres Weſens ſchauen. „Der Richter ſagt: es kommt ihm ſo vor, als ob als ob ich mir den Brief.. den ich meinem Manne hätte ſug wie heißt das doch noch—?“ „— Sie wollen ſagen, ſuggerieren wollen—“ „Ja, ganz richtig, ſuggerieren wollen, ſo ſagte er.. den Brief alſo, den hätte ich mir vorher... aufgeſetzt.. und hätte ihn dann meinem Manne vorgeleſen natürlich, als er in dem. hypnotiſchen Zuſtand geweſen wäre Guſtav Herold fixierte ſekundenlang die Spitze ſeines Bleiſtiftes und ſann ſcharf nach. Be⸗ Eine Logik in der Tat, die etwas außerordentlich keit ſtechendes hatte... Wenn man die phantaſtiſche Möglich un eines derartigen Planes einmal als wahr annahm, man ſich vorſtellte, wie eine Frau handeln würe, die ihnen Gatten einen ſolchen zu ihrer eigenen Entlaſtung beſtimm Brief.. ſuggerieren wollte... wenn man weiter annſg, men wollte, daß etwas Derartiges pſychologiſch und phhſt⸗ logiſch überhaupt möglich ſei.. dann war es ja doch ſelhe⸗ verſtändlich, daß dieſe Frau den Wortlaut eines derartic, in deutungsvollen Schriftſtückes erſt einmal mit der Fedenſer der Hand feſtlegte, bevor ſie es unternahm, ihn der hypnotiſch beeinflußten Willensſphäre des Objektes ihres 1 brecheriſchen Angriffs auf dem Wege der Suggeſtion verleiben. ſichts Guſtay Herold empfand es ganz deutlich, wie ang Feele dieſes juriſtiſch formalen Denkprozeſſes, den er aus der 1 31 des Unterſuchungsrichters heraus in ſeinem eigenen Innerien reproduzieren verſuchte, der Dialektiker in ihm üherſchen Menſchen völlig Oberhand gewann... Daß ſeine perſön ſich Beziehungen zu der Heldin der grauenvollen Tragödie, di vor ihm aufreckte, in dieſem Augenblicke abfielen, wi die individuellen Schlacken des Einzelfalles zu Boden lich wenn es gilt, die rechtserheblichen Momente eines menſcht 3⸗ Schickſals im Schmiedeſeuer wiſſenſchaftlicher Logik herg zuläutern... Und inmitten des toſenden Wirrwarrs Empfindungen fühlte er in dieſer Sekunde etwas oiſſen 5 grauſam objektiven Forſcherfreude, jenem eiſigkalten Wiſſchks ſtolz, der dem Laien ſo unbegreiflich iſt... und der doch andres iſt, als das reine Funkeln der einzigen Waſeſtegen welcher der Menſch die dunkle Tücke des Schickſals zu bel vermag: der Waffe des Gedankens. das ſich Dies alſo war der Grundpfeiler des Gebäudes, auf hutgte: der„hinreichende Verdacht“ der Staatsanwaltſchaſt 5 dieſes Blatt Papier, von der Hand der Angeſchuldigtan y Schriſtzeichen bedeckt, deren Wortlaut übereinſtimm elaſſen ſenem Brieſe, den der Verſtorbene der Gattin hintergene batte... War dieſer Zettel das Original des Brieher eihe oder war der Brief das Urſprüngliche und der Zettel rte nicht Abſchrift—? Nun— er würde den Zettel ja fürs eriungs⸗ zu ſehen bekommen. Der beſand ſich bei den Unterſun wel⸗ akten. und in die war ihm, dem Verteidiger, ja bis Schriſt⸗ teres die Einſicht verwehrt. Hätte er dieſe beiden Ich ein ſtücke nebeneinander, dann, ſo meinte er, müßte es 0 Kinde ſpiel ſein, unwiderleglich feſtzuſtellen, ob der v nisvolle Zettel die Urſchrift oder eine Kopie war— (Fortletzung kolgt.) ſim ken/ 4 17 teis en 2 9 22 2— ¶·¶ ¶¶¶¶—Q— E S0. e⸗ e i⸗ c⸗ r⸗ + Xeere. 4 Donnerstag, den 9. Dezember 1928 .— Geſtaltung, das wirkliche Formwerden der weiblichen ürtert. Bedauerlich hierbei iſt, daß mit dieſem eminent⸗wich⸗ igen, einer Lö ver filleſächlich auseinanderſetzen, ſondern daß in ällen, katürli Wüb berufe ſehr weſentlich und beweiſt ſeine Bedingtheit 4 männl r als ſachlich allein maßgebende Kraft gewertet wird, ie friſ äben ihren Wert geben. in. meg ſelbſt im atten in der bunten Vielheit Platz gefunden; die Exiſtenz aber 0 erſten deutſchen Frauenkommiſſariates und ſeiner Leiterin kae des Mittelalters, die Einbrechermethoden aller Zeiten lei ſaft + alör örgnndes Leben, geſunde, Kã der Jö wie des Frau 901 die nicht Reſlen eit erleidet, ſondern weil die cht der künſtli Syſteucd For da für ann für ſich ſelbſt ſeit Menſchengedenken ſchon getan. Renekemen fariat in Deutſchland und der Arbeitsbericht der licht üb ſuerdnung in die Polizeibehörde“ aufgeſtellt, die ſie in Frank⸗ li Gr wã din rech Gefährd erg nicht ſo, d „deun wenn dem anders wäre, käme man auf recht merk⸗ rdige, abwegige Gedanken. de heleiſtek iſt, weun neben den männlichen Arbeitskräften eine 10 * Ubeſtattfinden kann.Auf dieſe Weiſe werden nicht nur die 0 Hinn rbeitserfolg beſtmöglich ſichergeſtellt. Aus der Praxis, be⸗ 5. Seite. Nr. 571 —— ———————— —— a8 erfte Ftnuenkemmfſariar in euhſhlandſ⸗ Von Elga Kern(Heidelberg) zei wird ſeit Jahresfriſt immer wieder in der Preſſe er⸗ ſung zudrängenden Probleme nicht, wie man muten ſollte, kundige, geiſtig aufgeſchloſſene Frauen ſich den meiſten Männer zu dieſer Frauen⸗Frage Stellung nehmen. ch iſt dieſes Intereſſe des Mannes an dem neuen totwendigkeit. ber wenn, wie anerkannt, der Mann außerhalb ſeiner ichen Welt, alſo in der Jutereſſenſphäre der Frau, dies in gleichem Maße auch im umgekehrten Falle zu⸗ ft, dann kaun und darf ſein Urteil auch nicht den Maß⸗ Dem Beſucher der Internationalen Polizeiausſtellung 1926 erlin mag nicht einmal bewußt geworden ſein, daß ſeit als 3 Monaten in Deutſchland— und zwar in Preußen —(in Frankfurt) ein ſelbſtändiges Frauenkommiſſariat Geſüge des Polizeipräſidiums beſteht. Die Folterinſtru⸗ ephine Erkens trat in keiner Weiſe in Erſcheinung. Viel⸗ um das ſtillwachſende Leben dieſer jüngſten Frauentat t das laute Getriebe der Neugierde zu ſtören. Hoffen wir's ud in der Tat, dies Schaffen iſt ſtillwachſendes, natur⸗ das unbeirrbar zur Entfaltung Alle Gegenſtrömungen ſind nur Prüfſtein für ſeine ſich durchſetzende Kraft. icht klein mögen die inneren Hemmungen, die ſeeliſchen geweſen ſein, die Joſephine Erkens, die Trägerin dee in Deutſchland, zu überwinden hatte; denn ſie— wir anderen— war anſänglich gegen die Einbeziehung kriminaliſtiſchen Arbeitsgebietes in den Pflichtkreiſen der Die Praxis hat dann anders gelehrt, hat aufgezeigt, Schutz⸗ oder Gefährdetenpolizei nicht willkürlich iſoliert gewaltſam von der Kriminalpolizei getrennt werden kann, nur weil das einzelne Verfahren dadurch eine innere he ebiete zu einer Schuld angewachſen iſt und keine e Begrenzung mehr duldet. Das noch herrſchende em der Strafgeſetzgebung, das vielleicht einmal andere men gewinnen kann, zwingt die Frau als Polizeiorgan ihr Geſchlecht in demſelben Maße einzutreten, wie es der uter dieſem ſchickſalsmäßigen Zwange entſtand das erſte Erfahrungsmonate läßt erkennen, daß die Frau ſich erſchätzte, von den männlichen Skeptikern aber gründ⸗ unterſchätzt worden iſt. 8 Frau Erkens hat für Preußen„Grundſätze für die Zutei⸗ der Aufgabengebiete an eine weibliche Polizei und ihre anwendet. Das Hauptaugenmerk iſt dabei auf die ein⸗ e, wirkſame Zuſammenarbeit mit der männ⸗ n Polizei gerichtet, die(ich wähle aus prinzipiellen nden zum Teil J. Erkens' eigene Worte) nur dann ge⸗ igenart der Frau entſprechende Verwendung im Polizei⸗ im Rahmen gleicher rechtlichen Grundlagen und Befug⸗ skräfte zweckmäßig erfaßt und verteilt, ſondern auch und Ziel der polizeilichen Aufgaben verwirklicht und ein urch die ethiſch gegebene Pflicht und die verſchiedenartige e Grundlage(ogl. Erlaß des Miniſteriums des Innern 2. 26 II. E. II. 19 No., 279 über geſetzliche Grundlagen der etenpolizei und ihre Abgrenzung zur Sittenvolizei) ibt ſich eine Zweiteilung des Geſamtaufgabengebietes der Die Tätigkeit der Gefährdetenpolizei, deren Haupt⸗ier die Erfaſſung ſittlich gefährdeter Kinder, Mädchen und Frauen in einem friſchen noch beeinflußbaren Stadium darſteüt, iſt im weſentlichen vorbeugender Natur. Hierüber aber wurde ſchon früher ſachlich und zugleich wohlwollend berichtet, weshalb ich mich nur veranlaßt ſehe, noch die grundſätzliche Scheidung der rechtlich abſolut getrennten Begriffe von Gefährdetenpolizei und Fürſorge hinzuweiſen. Die weibliche Kriminalpolizei iſt Organ der Strafver⸗ folgung. Ihre Aufgabe iſt alſo nicht prinzipiell, der Fürſorge zuleitend, was ſie grundſätzlich von der Gefährdetenpolizei unterſcheidet. Die hat in jedem Falle die Straftat mit allen geſetzlichen Tatbeſtandsmerkmalen als objektives Geſchehnis zum Zwecke der Strafverfolgung zu erhellen. Dieſe beiden Vorſchriften mögen viel dazu beigetragen haben, daß die Frau ſich zuerſt voller Abneigung von dem Aufgabengebiete der Kriminalpolizei abgewandt hatte. Jedoch ſind dieſe beiden Rechtsgrundſätze ſehr philoſophiſcher Natur und abſolut nicht im Sinne des Unverſöhnlichen zwiſchen Straftat und Straf⸗ entſühnung zu werten. Das Geſetz muß in dieſem allzu⸗ fließenden Leben unverrückbare Grundpfeiler errichten, um die Grenzen zwiſchen dies⸗ und jenſeits der Norm, zwiſchen Gut und Böſe nicht willkürlich verwiſchen zu laſſen. Und daran wollen auch wir Frauen nichts ändern, müſſen es auch nicht, weil zwiſchen dieſen Grundpfeilern verbindende Brücken des gegenſeitigen Verſtehens gezogen werden können. Die allgemeine Verfügung des Juſtizminiſters vom 8. 3. 26 über die Strafzumeſſung 13327 ſchuf der weiblichen Polizei die rechtliche Grundlage zu der neuen zukunftsſtarken Aufgabe, neben der objektiven Wahrheitsfindung zum Zwecke der Straf⸗ verfolgung der Perſönlichkeit des Strafttäters eine bis dahin unbekannt ſtarke Anteilnahme entgegenzubringen und die Straftat aus der pſycho⸗phyſiſchen Sonderart des Täters und deſſen wirtſchaftlich⸗ſozialen Verhältniſſen herzuleiten. Hier⸗ durch gewinnt beſonders das Ermittlungsverfahren eine viel tiefere, für die Strafzumeſſung ganz beſtimmende Bedeutung und des weiteren eine moraliſch⸗wirkende Einflußkraft auf den Straftäter, dem ſich die Strafe nunmehr aus einer Vergel⸗ tungsmaßnahme in einen Entſühnungsverſuch wandelt. Die füngſte Entwicklung der Strafrechtswiſſenſchaft, der Strafrechtspflege und der neuen Kriminalpolitik gibt ſchon jetzt tragfähige ideelle Aufbaumöglichkeiten für die Frauenkriminal⸗ polizei, wie ſie J. Erkens in Frankfurt zur Tat werden läßt. Sie ſelbſt und drei Beamtinnen, von ihr ſorgfältig ausgewählte junge Frauen, deren Ausbildung noch nicht vollendet iſt, be⸗ wältigen einſtweilen die ſtetig wachſende Arbeit und geben mit der Beweiskraft des Erfolges für den umfaſſenden Bezirk der Polizei ihrem Geſchlechte das Recht zu dem Poſtulate: den Frauen die Frauen. Der Außendienſt konnte noch nicht regelmäßig durchgeführt werden, weil ſeiner ordnungsmäßigen Ausübung noch man⸗ cherlei Hinderniſſe im Wege ſtanden. So wurde z. B. der weib⸗ lichen Polizei noch keine Sonderberufskleidung bewilligt, was natürlich den ſo ganz beſonders wichtigen Erfaſſungsdienſt aus naheliegenden Gründen ſehr ſchwer geſtaltet. Abſchließend ſoll noch darauf hingewieſen werden. daß es eine ganz irrige Anſicht iſt zu glauben, die weibliche Polisiſtin müſſe ihrer fraulichen Würde verluſtig werden, weil die Dienſt⸗ pflicht ſie in unmittelbare Berührung mit der vielgeſtaltigen Abgründigkeit des Sexualverbrechens bringt. Es ſteht ganz gegenteilig ſchon heute feſt, daß ihre ſittliche Geſtalt im täalichen Miterleben der tiefſten menſchlichen Not und Schuld ſich höher⸗ reckt und erſtarkt, daß ſie an der großen Aufgabe, auf ſolch opfervolle Weiſe ihrem Geſchlechte Retterin zu ſein, ſtetig rei⸗ cher werden muß. Wenn eine ſolche rückwirkende Gefahr für den ethiſch geſunden Menſchen überhaupt beſteht, ſo bedroht ſie auch den Mann; und nicht minder mutig als er wird die Frau gegeneſie ankämpfen. Dabei mag das Bewußtſein, daß dieſe außerhalb der Norm ſtehende Welt, der ſie ſich dienbar macht, nur das verhängnisvolle Ergebnis ſozialer und wirtſchaftlicher Mißſtände iſt, ihr immerfort helfend ein ſchützender Begleiter üben Polizei: 1) Gefährdetenpolizei, 2) Kriminalvolizei.! ſein. ged Ferhenbaftigkeit den Rang abläuft. 4 fſe im Kalender vermerkt. Das Wetter aber duldet tellt, 0 ſceir miſchen f daicun, dem Feſt der Eintracht, u Nerrſchaſt der Frau auf der Domäne„Caprice“ am längſten Krenstottenvechfer Araktiſche Die Dame im Winter Von Hilde Hanna Sitte⸗Hutter s beſteht die Gefahr, daß die bisher unbeſtrittene Vor⸗ rauen in punkto Frühling, Sommer, und Winter: wohl ſind Beginn, Dauer und Ende fein utert hat und daß das Wetter den Vorſchriften“ nicht mehr, die es einfach auf den Kopf mund macht ſich ſelbſtänbig. So war uns der heurige inter leider nur im Kalender beſchert und der Winter 9 es gleich unzuverläſſig halten zu wollen. ielleicht beſinnt ſich der Winter aber doch ſeiner kalen⸗ lichten. Winterfreuden ſind dann nicht mehr fern, mehr als uns nur mehr knappe Wochen von Weih⸗ R u trennen. Für die Frau fällt Weihnach u⸗ egrüßenswert, 94— am 4 Dezember iſt Winterbeginn, lonwechſel, was bei Frauen gleichbedeutend iſt mit Nicht allen Kreiſen iſt es vergönnt, rdige Ueberflüſſigkeiten zum Feſte zu ſchenken. Bedürfniſſe der Familie ſtehen mit Recht voran. 10 le, liebevoll gewählt und beſchert, ſind Freudenbringer. nen gehören vor allem die winterlichen Kleidungsſtücke. ellznr oft, teils ungerechtſertigt, teils begründet, wurde Frauen vorgehalten, daß ihr Aeußeres. ihre ihr Auftreten zu unanſehnlich ſeien. Mag in riegs⸗ und bitterer Nach kriegszeit die Beſcheiden⸗ heit und Anſpruchsloſigkeit der deutſchen Frau eine oft be⸗ wunderte Eigenſchaft geweſen ſein, heute muß die deutſche Frau Schritt halten mit der Eleganz der Frauen anderer Länder, darf nicht mehr als Aſchenputtel beiſeite ſtehen. Und wie leicht wird ihr dies durch die deutſche Modeninduſtrie, die wiederum Tauſenden von Deutſchen Arbeit und Brot vermittelt, gemacht, die den internationalen Modehäuſern von Ruf eines voraus hat, daß ihre Schöpfungen nicht nur apart, ſondern auch diskret ſind, und die dem Weſen der deutſchen Frau entſprechende wohltuende Dezenz aufweiſen. Die Wintermode 1926 iſt ein glänzendes Beiſpiel für die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Modeninduſtrie, und viele der jetzt in den Auslagen prangenden Schauſtücke ſind wohl geeignet, Frauenherzen ſehnſüchtiger ſchlagen zu laſſen, Männerherzen zu bezwingen. Und daß dieſe letzteren einmal — natürlich ausnahmsweiſe?!— bezwungen werden, dürfen ſie bald beweiſen. Hat doch der weihnachtliche Gabentiſch gleichermaßen Raum für die geheimen Wünſche der verwöhn⸗ teſten Frau wie für die etwas praktiſcheren Anſprüche der Hausfrau des Mittelſtandes und der Mutter. Ob ledig oder verheiratet, ob morgens oder abends, ob kinderlos oder kinderreich, nie darf es ein„Sich⸗gehen⸗laſſen“ der Frau bezüglich Kleidung und Friſur geben. Die heurige Wintermode macht es den Frauen leicht, adrett und elegant auszuſehen. Sie iſt,— abgeſehen von Extravaganzen, wie ſie jede Mode mit ſich bringt, und die Vorrecht einer beſonders begüterten Geſellſchaftsklaſſe ſind— praktiſch, geſchmackvoll in der Linienführung und kommt dem Typ der ſportgeſtählten, tüchtigen deutſchen Frau durchaus entgegen. — — 8 wenn die Weihnachtsglocken läuten, Der Vormittag bringt eine Erneuerung von bereits Alt⸗ gewoyntem unter Verwirklichung aparter kunſtgewerblicher Ideen, bietet das Trikotkleid, bald bunt, bald zwei⸗ od. mehr⸗ farbig, in Streifen⸗, Karo⸗, Jaquard⸗ od. Fiſchgrätenmuſtern, meiſt in der unſterblichen Jumperform mit einem Rehleder⸗ gürtel léger zuſammengehalten; praktiſch für den Einkauf und Spaziergang, unentbehrlich für den Sport. Für den Nachmittag vornehme dunkelblaue, ſchwarze oder ſteingrüne Stoffkleider mit zartem roſen⸗, tee⸗ oder ährenfarbenen Crepe de Chine geputzt.„Zum Tee“, der wohlverdienten Raſtſtunde nach getaner Arbeit, liebt man es, beſonders wenn ein be⸗ ſcheidenes Tanzvergnügen in der Diele eines vornehmen Hotels damit verbunden iſt, ſich etwas feſtlich anzuziehen. Fließende Seiden, in pikante Pliſſees gelegt, wetteifern mit zarten Spitzen um die Vorherrſchaft des Teekleides, das auch als ſogenanntes„kleines Abendkleid“ für Theater⸗ beſuche, geſchloſſene Geſellſchaften und andere Gelegenheiten geeignet erſcheint. Nur wenige Wochen noch, und wir ſtehen mitten in der „Saiſon“, wo Geſellſchaft auf Geſellſchaft folgt, ein Ball den anderen jagt, ein Tanzvergnügen das andere ablöſt. Für dieſe beſonderen Anläſſe hat die deutſche Modeninduſtrie natürlich auch beſondere Toiletten geſchaffen, und auch jenen, welche nicht genötigt ſind, aufzupaſſen, daß der Griff in den Beutel zu tief ausfalle, werden die Qual der Wahl voll durchkoſten müſſen angeſichts der vielen ſinnverwirrend ſchönen Modelle tonangebender Modehäuſer, die Kompo⸗ ſitionen aus Samt, Seide, Brokat, Moirée, Spitzen, Erepe de Chine, Pelz und Lamée darſtellen. Zu dieſen auserlefenen Stoffen geſellen ſich Pailetten, Flitter und Perlen von iri⸗ ſierendem Glanz, künſtliche Blumen, einem Frühlingshauch gleich in ihrer Duftigkeit, zart wehende, ombrierte Federn⸗ beſätze von berauſchender Schönheit und ſchließlich der mo⸗ derne, Perlen in den Vordergrund ſtellende Schmuck einer erleſenen Juwelierkunſt, welche vereint und mit Erfolg be⸗ müht ſind, unanſehnliche Frauchen beachtenswert, ſchöne Frauen noch begehrenswerter erſcheinen zu laſſen. Ueber die winterliche Hülle der Dame, den Pelz, braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren. Ich möchte da an Heinrich IV. anſchließen, der in dem Topfe jedes ſeiner Bürger das bewußte Suppenhuhn zu ſehen wünſchte. Für jede Frau werden zwar nicht Tauſende von Heremelins er⸗ legt werden, aber immerhin unzählige Kaninchen groß ge⸗ worden ſein, die das deutſche Kürſchnerhandwerk ſo vorbild⸗ licht verarbeitet, daß der neue Pelzmantel in ſeiner ſeiden⸗ weichen Geſchmeidigkeit und reisvollen flächen⸗, ſtreifen⸗ oder ornamentartigen Ausführung begehrenswert genug iſt und in nichts mehr an den armen Kohlhaſen mit den roten Aeuglein erinnert. Frauenwünſche! Sehnſüchtig umkreiſen ſie zu Weihnachten die blendenden Schaufenſter der Geſchäfte, bald hoffnungsfroh bald reſigniert. Mag auch mancher Wunſch für ſpätere Zei⸗ ten zurückgelegt werden, ein Quentchen Erfüllung wird auch das heurige Weihnachtsfeſt bringen und hoffentlich wird manche„Dame im Winter“ zur..„Dame im Pelz!“ Weihnachtsarbeiten Von W. Berger, Frankfurt a. M. So in einem behaglich durchwärmten Zimmer ſitzen und von Weihnachten plaudern, damit iſt es nicht getan, damit bringt man nichts zuſtande und wir wiſſen doch alle, daß ge⸗ rade vor Weihnachten in faſt allen Familien am meiſten ge⸗ Sel e Zeit vor dem Chriſtfeſt iſt die Zeit der Geheimniſſen und des Verſteckens. Die Frau und Mutter hat irgend eine Kleinigkeit, die ihr Mann, unter keinen Umſtänden, vor dem 24. Dezember ſehen darf. Er durchſtöbert alle Ecken und Winkel, das weiß ſie, daher iſt ein ſicheres Verſteck ſo leicht nicht zu finden. Der Herr Gemahl hütet ſich, die ſeiner Frau zuge⸗ dachten Geſchenke mit nach Hauſe zu bringen, er läßt ſie noch lieber ungekauft, oder ſchließt ſie im Büro ein. Die kleinen Weihnachtsſorgen fangen aber erſt an, wenn die Wunſchzettel der Kinder vollſtändig beiſammen ſind. Da gibt es ſo man⸗ cherlei zu tun, wenn die Kleinen in ihren Bettchen liegen und von dem Chriſtkind träumen. Die Mutter iſt emſig be⸗ ſchäftigt, der achtjährigen Anna und der ſiebenjährigen Elſe ein neues Kleid zu machen, auch in der Puppengarderobe fehlt ſo manches Stück. Willi, Ernſt und Georg häkelt ſie neue Mützen, Skimützen, wie Willi, der die Wunſchzettel der Brü⸗ derchen mit ausgeſchrieben, ſich ausgedrückt hat. Ein kaum zu bewältigender Berg von Arbeit harrt der Mama. Der Vater aber hat es ſich auf dem Eßtiſch bequem gemacht, da liegt neben dem halbgeleerten Bierglaſe, eine Säge, da ſteht ein Leimtopf, der angenehm duftet, Nägel, Holzteile, Papier⸗ ſchnitzel, Tapetenreſte, Zangen, Meſſer, Feile, Farbtöpfe, bilden ein wüſtes Choos. Aus ſeiner Rocktaſche lugt ein Hmmer, den er, wie er meint, ſo am beſten zur Hand habe. Auch dem Herrn des Hauſes ſtehen eine Unmenge Arbeiten bevor und wenn er ſich die Schweißperlen von der Stirn wiſcht, dann ſeufzt er,„Oh du fröhliche Weihnachtszeit“. Aber auch die Kinder ſind nicht müßig. Anna macht für den Vater eine Handarbeit, man weiß noch nicht, ob es ein Paar Socken oder ein Kragenſchoner werden ſoll. Elschen lernt ein Gedicht auswendig, das will ſie unter dem Chriſtbaum her⸗ ſagen. Einen Knix ſoll ſie vor dem deklamieren machen, ſo hat Mutti geſagt. Den Knix kann ſie ſchon, doch das Gedicht geht nur ſehr langſam in den kleinen Brauſekopf hinein. Willi zeichnet für die Eltern ein Bild und koloriert es. Es ſoll eine Berglandſchaft vorſtellen. Er ſpart nicht an Farbe, denn er hat geſehen, wie kürzlich der Maler, als er die Küche anſtrich, einen ganzen Eimer Farbe verbraucht hat. Ernſt ſchneidet für die Eltern hübſche Bildchen aus und hat ſich dafür 15 Pfennig aus ſeiner Sparkaſſe geben laſſen. Georg iſt der ein⸗ zigſte, der nichts arbeitet, dazu iſt er noch zu klein und dumm, doch übt er ſich, als angehender Sportsmann, einen richtigen Purzelbaum ein, den will er den Eltern, unter dem Weih⸗ nachtsbaum, vormachen. So hat denn jeder vor dem Chriſtfeſt genug zu tun, und dann gibt es eine große für Papa, Mama, Anna, Elſe, Willi, Eruſt 55 eor — 2— In 2 Dund geſiebtem, 9 110 an, alz, geſtoßene Muslatbiüte und das Gelbe ei Teige, pfliüdt 1 Pfund friſche Reſi darunter, 5 ehen. fann rollt man ihn aus, beſtreicht ihn ude darauf aus: 4 Pjund blauer, gebrühter, gewaͤrmtem Mehl rührt man em Reſi⸗Weihnachtoſtriezel. Oa kai dees geen, funt dann J ml 100 x Jucer Sabong Kelean napp 8 Heſe Llle ſchaumig gerührte Cidolter, elwag Ziirone dazu, verarbeitet alles zu einem knetet ihn nochmals durch und l4 aut mit zerlaſſener Reſi ſein geriebener Mohn wird mit 3 Löffein ſühem und breitel ſolgende Nabm, 200 3 Zudker und 100 s Sultaninen gut vermiſcht. Dann roli man den Teia zuſame und baͤdt ihn bei maͤhiger* guler Farbe. Henn dieſe bayeriſche Kerumargarine aus den B. ſ einigt zum erſlen Mal höchſe Vährlraſt un N. W. Nürnberg ver 0 Alane ulb Abehmg n Achlaekue i edem Plund der Tatelmargarine„Frische Resi“ verlange man eratis den neuesten Band der Resi-Hausbüchereil General-Vertreter der V. M. W. Nürnberg: Georg Otto Hürsch, Mannheim, Damcmstr. 32, Tel. Nr 22294 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Donnerstag, den 9. Dezember 1000 Virtichakts-und Handelszeituug 1925 26 zu beſinden. und der vorgelegte Abſchluß wurde genehmigt. gewinn in Höhe von 557 122/ wird zur Abſchreibung auf den vorjährigen Bilanzverluſt(751816%%) verwendet. Der Geſchäſtsbericht des Vorſtandes ſpricht ſich dahin aus, daß die Sllgemeine Wirtſchaſtsnot des Jahres 1925 ſich auch in dieſem Induſtriezweige ſühlbar gemacht habe. ſang d. J. eingetretene Belebung der deutſchen Wirtſchaft hat ſich der Abſatz des Unternehmens weſentlich gebeſſert. den Veränderungen in den Beſitzverhältniſſen bei den Geſell⸗ ſchaften des Gumpel⸗Konzerns ſind die ſeitherigen Mitglieder der Grubenvorſtände in ihrer Geſamtheit ten. In ao. Gewerkenverſammlungen in Hannover wurden Neuwahlen vorgenommen. Den Vorſitz übernehmen bei ſämt⸗ lichen Gewerkſchaften die Kommerzienräte Hermann bzw. Julius Gumpel(Hannover). Dr. Gerhard Korte vom Burbach⸗Konzern(Magdeburg) gewählt. ſchaſt beruſt eine HV. ein, der Mitteilung über den Verluſt v,on mehr als der Hälfte des AK. gemäߧ 240 HGB. gemacht wird. 25 000/ herabgeſetzt und durch Ausgabe von 175 000%/ StA. und 100 000/ VA. auf 300 000/ wiedererhöht werden. ein Bankenſyndikat. die der Familie Johnſon 50 250000 Dollar an ein Bankenſyndikat verkauft worden. Wie JNS. dazu bemerkt, gelangt damit wieder ein äußerſt wertvoller Familien⸗Konzern in die Hände der Finanz, wie vor kurzem auch die Vodge Brothers Motore und die Natio⸗ nal Caſh Regiſter, die ebenfalls Familien⸗Konzerne waren. Das Unternehmen erhöht ſein AK. um 25 auf 75 Mill. Dollar. Da die Aktien zu etwa 200 Dollar begeben werden, fließen der Vank rund 50 Mill. Dollar zu. Die Verwaltung beſchloß die Ausſchüttung zweier unregel⸗ mäßiger Ausbeuten von 200 4, zahlbar ſofort, und 300 /, zahlbar am 7. Dez. 1926. Gleichzeitig mit dem Abſchluß für das GJ. 1925/26 legt die Geſellſchaft eine abgeänderte Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. Juli 1924 vor, da bei der Auseinanderſetzung mit der jetzt gegründeten polniſchen Geſellſchaft gewiſſe Poſten zu niedrig bewertet worden ſind. Die Veränderung iſt rein buchmäßig. Für das letzte GJ. 1925/26 bleibt die Laura⸗Hütte bekanntlich dividendenlos. Nach Abſchreibungen von 1,49 Mill./ bleibt ein Reingewinn von 38 496 /, der-auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Im laufenden Jahr iſt die Uebertragung des in Polen belegenen Beſitzes auf eine neu errichtete Geſellſchaft polniſchen Rechtes erfolgt. der„Gornoſlaskie Ziednoczone Huty Spolka Akeyjna gornicgo⸗hutnicza“ beträgt 50 Mill. Zloty und „iſt als Gegenleiſtung für die abgegebenen Werte in den Beſitz der Vereinigten Königs⸗ gegangen. Der Betrieb wird mit Geltung vom 1. Jan. d. J. ab für Rechnung der polniſchen Geſellſchaft geführt. entſprechend zeigt die Bilanz eine grundlegende Verſchiebung innerhalb der Konten. Anlagen und Vorräte haben ſich be⸗ trächtlich vermindert. teiligungen bringt den Ausgleich mit einer Erhöhung auf 47,02(1,62) Mill.“, Kaſſenbeſtände 21684(01 489) J, Wechſel 135 463(195 522) //, Schuldner 9,6(10,1) Mill. //, Gläubiger 708(13,03) Mill. /. Die Außenſtände beliefen ſich am Ende des Berichtsjahres, nachdem der größte Teil ſchon am 1. Jan. 1026 von der polniſchen Geſellſchaſt übernommen war, einſchl. Bankguthaben nur noch auf 1,2 Mill.. 4 Schwarzwald AG. in Villingen hat im GJ. 1925/26 eine ſchwere Abſatzkriſe durchgemacht, die eine Verringerung der Se um 30 v. H. zur Folge hatte. Ein nutzbringendes Geſchäft Meſſingwerke unmöglich. Aus einem von 1,66 auf 1,28 Mill. verminderten Rohaewinn ergibt ſich (123) Mill./ Unkoſten und 0,14(0,19) Mill./ Steuern bei 61˙740(118 562)/ Abſchreibungen ein Reingewinn von 1424 (120 750)/(einſchl. Gewinnvortrag), der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(i. V. 8 v. H. Gewinnanteil).— Auch Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozent Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit-F verſehenen Banlk-Alctien. 8.. — 2 Credltbt. 142.0 80 Tellus Bergbau. 102,9101,00 Faber, Joh. Biei 102,5—.— Bankf. Brau. Ind. 169.5 166.0 —————.— ayr. uU. 3 ankver 141.0141.0— TSem u, rloath 1020J154.0 rbdeuiſä, cigoi 108.fl6s.5 rani Bof cit. 6 6005 uft 250,00250,.—.——.—Fuchswaggon 0, —— 170..470.2 Belkimere& Sbie L6,5 I617 Beidſcm +5. 2890165,0 D. Effett. u. Wechl. 130,0 1 Induſtrie⸗Aktien. 2 Pobonde-Bani 118,018.0..Srün, Bilfnger 138.818½5 D. Vereinsbant 109,2— 5 Ttesbner Voänt 190,9.150.5 Schölferh, Bindg. 273,0 773.9 Sigen 108 008 8 e—*— 5 Accumulatoren.—.——.— Holöverkohl.⸗Ind. 70,.—.69.65 Oeſter. Cred. Anſt 7,50 7. A55—— 1 164,5 ank... 1586, Ae Ceeeigen 1010—.— Aſgef. Buntpap. 140,0141.0] Kemp, in. Ban 0163. 8 Sb. Me 1570157,0 Bahnbed. Darmſt, 96.—36.— Knorr. Wiener Bankver. ürttb. Notenbk. 155.—.— Bad. Maſch. Mannberſ. Geſ.9 Sa N. 6 155.0156.0 TSabmener& Co. 179,24.0 rankf⸗Allg. Verſ 110.7110,0 8 berrh. Berſ.⸗Geſ 164,0164.0 185& Frantf. R..Mitv—.——. ergm. Eiektr. 152.5153.5 Ludwigsh Walzm—.—107.5 Vergwerk⸗Aletien. TBochumer Guß 167,5.168,0 Cement 9 Buderus Eiſen 10.Curemb. Berg 166.0168.00 Chamotte Annaw 60,50—.— Nez Söhne—— ee, ee 177,7160.7 Cont. Nürnd. Bzg 8 94— Notoren Deutz.—.—— 2 10elſenk. Bergw.—684.— Gelfelet Sußfkabi—.—.— D. Gold-u.., Anſ. 172. Pi5/ Redarſ. Sahrzg..104.0,105.0 7 5 Lerclan 187,0)lS1.2 Bpaech. C Völom, 24.—8 Reh. eder S ali Aſ. Kali Salzdetl.—— Dürkoppwerk St...— Kali e 149,0 140,00 Düſſeld-Rat. Dürr 45,5048,— Philipps.-G. Frk 45.7545.75 Klöckner⸗Werke—, 1 Mannesmannr. 184 134,1 TEleter Licht.K 153,5151.0 Reir Gebp& Sch. 106.2107.0 JOberbedarf... 107 1d0. Eiſen(Caro)— PhönikBergbau 125,,123,51 Emaiſte St.Uürich—,— Rb· M elallb. U..⸗G. 171,0170,5 Werger Sunlicht⸗Geſellſchaft AG. in Mannheim Die heutige HV. hatte über den Abſchluß für das GJ. Adi. und Vorſtand erhielten Eutlaſtung Der Bilanz⸗ Durch die ſeit An⸗ ei Aus dem Gumpel⸗Konzern. Im Zuſammenhang mit zurückgetre⸗ Zum Stellvertreter wurde :: Sanierung der Brauhans Nenſtadt AG. Die Geſell⸗ Das AK. ſoll im Verhältnis von 10:1 auf 2ꝛ Uebergehen der Viktor Tarking Machine und Cy an Die Viktor Talking Machine und Cy, gehörte, iſt nunmehr für 25: Kapitalerhöhung der National City Cy, New Bork. Abſchlüſſe 22 Gewerlſchaſt Vereinigte Konſtantin d. Große. Bochum. ꝛ10: Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte AG., Berlin. Das AK. Krolewska i. Laura, und Laurahütte, Berlin, über⸗ Dem⸗ Das Konto Effektenbeſtände und Be⸗ :: Abſchlüſſe in der Junghans⸗Gruppe. Die Meſſingwerk war wegen der Preisunterbietung der übrigen nach Abzug von 1,08 del Stückenotierungen in Mark je Stück noch in Bi⸗% verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 9. Dezember 8. 9. 8. 9, TRhein Braunt.. 235,0.235,0] Enzinger⸗Union.92.——. Salgw. Heilbronn—151.0 Eitling. Spinn. 4. 205,0205,0 che Bank.. 160,0 BK. u. Laurahütte 76.5074,25 8 Mühlh.—.— C. Farbeniud. 813.215,6 173.00740 Crausport⸗Alktien. Fahr Gebr. Pirm. 45,—46.— b 178.0174,00 Schantungbahn 15,—14.40 L Felt. Guicl.Carls..— 105,5 167,0 Feinmech. Jetter. 86,7587,— Oeſter.⸗U. St...—. Gritzner M. Durl. 120.0122,0 Ortrftw. Mhm.6%—.—— empf⸗Sternb. 158,0.158,0 HaidäNeu, Näh- 49.5049,0 Hammerſen.. 115.—.— Schwartz⸗Storch. 140,0 143,50 HirſchKupfeu.Met. 108,0106,0 rt. Hyp.⸗Bank 155.0154.0 Schwartz⸗ Storch 1380158·6. 3 och- und Tiefbau 102,8104,5 Adt. Gebr... 41.5041,50 Holzmann, Phil. 158,5158,0 —.—Junghans Stam 103.8104,5 Adler Kleyer. 104.090,50 Kammg. Kaiſerel. 145.07.— A. E. G. Si.⸗A. 156,7.155,5 Karlsru aſch. 42,2544.— ettin..—(.— Zellſtoff. 143.0141,5 Klein, Sch C. Becker 99.—96,.— Konſ———— 150,0 .55 5,60 Bad. Elelir.T...120——Konſerven Braun 55.—55,— Surl. 111,5 112·0/ Krauß& Co., Lock.——.— 50( Adler Oppenheim—.— — 15755 0 Aſcha ahriſch. Spiegel 58.———[Sech Augsburg.115,0115, .4 78.—78— Rothe 43.—— Bing Metallwerke 45.—45.65 Lutz Maſchinen 39,5040.— FFF 5 twerke 108,0103,0 Cement Kartſtadt 140.0 139.0 Miag,—— 124.5123.0 166,5169.0 Daimler Motor Notorf. Oberurſ. 62,—62.— ier 86.—65.— chersleben 138.0138.50 Zingler Zweibrüg———.—Peier Umen Sriſt 1670 Pf. Nähm. Kayſer 62.5064.— Eiſen Kaiſerslaut 59,.—58.50 Porzeilan Weſſel—.—65.— — Ell. Bad. Wolle 83 500 Rheinmetal 01 Süddeutſch. Disc. 156,0 156, die Schwarzwälder Metallhandel Ac. in Villingen weiſt bei einem auf 130 632(150 535)/ zurückgegangenen Rohgewinn nach 118 798(94780)/ Unkoſten 10688(42926) 1 Sieuern und 869(2061)% Abſchreibungen einen ermäßigten Rein⸗ gewinn von 1042(10 766)/ auf, der vorgetragegn wird. (Verluſtabſchluß der Vereinigten Elektrowerke AcH. in Sagrbrücken. Die o. HBV. genehmigte den Jahresabſchluß für 1925/26, der einen Verluſt von 28 203 Fr. gegenüber 75 219 Fr. Gewinn i. V. aufweiſt. Neueinrichtungen zwecks Aufnahme neuer Fabrikationen erforderten nahezu 400 000 Fr., Ab⸗ ſchreibungen hieraus inſolge der Frankbaiſſe und ein teuerer Frankkredit in Feſtwährung zehrten 1 400 000 Fr. Brutto⸗ gewinn auf. Im laufenden GJ. wurden Neuartikel lohnend umgeſetzt. ꝛ: Humboldtmühle AG. in Berlin. Der AN. beſchloß für das abgelauſene GJ. wieder 8 v. H. Dividende zur Aus⸗ ſchüttung zu empfehlen. § Stärke Zuckerſabrik AG. vorm. C. A. Koehlmann u. Co. in Frankfurt a. O. Für das am 31. Auguſt 1026 beendete GFg. weiſt die Geſellſchaft einen Bruttogewinn von 1,41(4,46) Mill. aus. Nach Abzug der Unkoſten und Berückſichtigung von Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 0,20(0,22) Mill.“ ſollen gus einem Reingewinn von 207787(47 053)/ 5(0) v. H. Dividende auf 3 436 740% dividendenberechtigtes StAK. ausgeſchüttet wer⸗ den. Bilanz: Forderungen 0,48(0,56) Mill., Warenbeſtände 0,94(.83) Mill. /, dagegen Schulden 0,84(.54) Mill. l. :: Bautzener Brauerei und Mälzerei AG. Aus einem Reingewinn von 244935/ werden 100 000/ für Rücllagen verwandt, 14 v. H. Dividende auf die 1 Mill./ StA. und 6 v. H. auf die 25000/ VA. ausgeſchüttet. :: Engelhardt⸗Brauerei AG. in Berlin. Die Dividende wird wiederum auf 10 v. H. geſchätzt. Der Abſchluß ſoll An⸗ fang der nichſten Woche dem AR. zur Genehmigung vor⸗ gelegt werden. 2l⸗ Produktions⸗Herabſetzung bei der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft. Wie in Beſtätigung der ſeit einiger Zeit von belgiſcher und Luxemburger Seite verbreiteten Nach⸗ richten über die beabſichtigte Herabſetzung der Produktions⸗ quote bei der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaſt von deut⸗ ſcher intereſſierter Seite zu erfahren iſt, bewahrheiten ſich dieſe Mutmaßungen. Der internationale Eiſenmarkt liegt in letzter Zeit wohl auch inſolge des engliſchen Streikabbruches ſchwächer. Die Preiſe ſind zurückgegangen und auch der Auftragseingang hat nachgelaſſen. Aus dieſem Grunde iſt anzunehmen, daß man am 10. Dezember in Paris eine Herabſetzung der Produktionsquote ſür das erſte Qnartal 1927 beſchliezen wird, obwohl ſtatutengemäß ein ſolcher Be⸗ ſchluß erſt 14 Tage vor dem 1. Januar 1927 zu erfolgen hat. Eine Vertagung wird jedoch nicht für wahrſcheinlich gebalten. Die Herabſetzung der Quote würde nach dem Statut in der Hauptſache die deutſchen Produzenten betreffen. o⸗ Gründung eines Verbandes der unabhängigen Eiſen⸗ händler G. m. b. H. Wie aus Köln gemeldet wird, wurde in der Verſammlung der unabhängigen Eiſenhändler der„Ver⸗ band der unabhängigen Eiſenhändler G. m. b..“ mit dem Sitz in Köln gegründet, der die unabhängigen Eiſenhändler von Rheinland und Weſtfalen umfaßt. :: Freie Ausſuhr der engliſchen Kohle. Der Oberinſpektor für Bergweſen, Lane Fox, teilte im Unterhauſe mit, daß von heute 12 Uhr nachts ab Genehmigungsſcheine für die Ausfuhr von Kohle, mit Ausnahme des Anthrazits, nicht mehr nötig ſein werden.— Die erſten engliſchen Kohlenſendungen ſind in Rotterdam eingetroffen. Nach Auf⸗ faſſung der Kohlengroßhändler handelt es ſich um Pro⸗ pagandaſendungen. Für die Ausfuhr engliſcher Kohlen ſind nach wie vor Ausſuhrbewilligungen erforderlich. Eine regel⸗ mäßige Anfuhr engliſch. Kohle iſt vorläuſig nicht zu erwarten. Börſenberichte vom 9. Dezember 1926 Mannheim ſtill, aber behauptet Bei behaupteten Kurſen war die Umſatztätigkeit an der Börſe heute ſehr gering. Etwas höher wurden Zellctoff Waldhof notiert, wogegen Autoaktien ſchwach lagen. Feſt⸗ verzinsliche Werte ohne Geſchäft. Es notierten: Badiſche Bank 160, Rhein. Creditbank 137, Rhein. Hypothek.⸗Bank 160, Südd. Disconto 157. J. G. Farben 313, Rhenania 71,5, Dur⸗ lacher Hof 135, Aſſekuranz 202., Continentale 85, Mann⸗ heimer Verſicherung 130., Seilwolf 70,25, Benz 89., Gebr. Fahr 44, Fuchs Waggon 0,5, Mannh. Gummi 82,.S. U. 103, Zement Heidelberg 126, Pfalzmühle 125., Süddraht 90, Wayß u. Freytag 130, Weſteregeln 150., Zellſtoff Wald⸗ hof 224, Zucker Frankenthal 103, Zucker Waghäuſel 128, alte Röeinbrieſe 13,10., Kriegsanleihe 0,760. 8. 9, 8. 8* 8. 9. Rhenania Aachen 74—1— ellſt. Waldhaf St222,0223,0 8% D. Relchsant..500.760 Riebeck Montan. 176.0 175.3 LZucterf. B. Wag 127,8125,5 4¼% 6 Rodberg Darmſt. 15,25 15.25 Zuckerf. Frankenth 102,5102,34% 3. Schutzg, 08 16,—16.— TRüttgerswerke. 129,3 128,7 Zuckerf. Heilbronn 127.2126,8 4% D. Schutzg. 14 16,—16.— Schlinck& C. Hbg.—.—.— Rer Offſtein.165.0163.0 Ebarhrämie 1619—.—.— Schnellpr. Frank. 82,50 89.— Fuckerf. Rheingau 127.0—.—5% Pr. Schatzanw.—-.—.— Schramm Lackf.. 78.—78,— Juckerf. Stuttgar 127.5 125,8 1%%% d9. JSchuckert, Nrbg. 155.0 50 Freiverkehrs⸗Kurſe. 44½ Preub. Konſ. Schuhſabrit Herd 60.75 70.— Benz...—. 5 0 e e ———— 190,0 191,0 Elberſeld. Kupfer———.—4% Babunt v1019—.—.100 Cebn Peabz——,Entreprſſes. 138 3¼½ do. abgeſt.—.—.680 S eb. St.Sughert—.———Auſtalter 825 160.5180.3 30% do. don 1805—— Teicotw. Beſtgh4.—..— Raſtatter Waggon—.—.— 4½ Bayr. Eiſ-Anl. 9— * 00 Ibrenſabr, Surtww. 22.50 22, 0 m ee—.T3¼9% do. Ver- Peuiſc, Heiſ. 25.— 71.15 Mon. Koblenanl.—.——.—/” do. 1.— V..ch.Ind.Maing 74.10 74.— Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P. 1,0 1,48 Ber. liltramarinf. 155,0 155.9 4% Mhm.1914—.—.—%/40 de.30.30 Ber. Jellſt. Berlin 114,6 114,0 3%“„„1902—.——.—4/ Heſl.v. 80 u. 06.790/0.790 Bogtl. Maſch. St. 85,4½%„ 1004/5—.——.— 3/, abgeſt..650.650 BVoigt 490 St. 116,.0 116,0 3,% Bt. Aeichsenl.7660, 7c0%—.—.—— Volthom. Seil.K 4% do unk..19250.7200. 20 4% Schrt. 1619—.—.— Wayß& Freytag 187,8 139,8.30% D. Reichsanl..705.0,7024% Württ..1915—.—— Berliner Vörſe vom 9. Dezember Banke⸗Aktien. TAug Elette.-⸗Geſ 156,0159.5 Deutſche Kau. 119.0 119.1 Bank f. el. Werte 150,5 ½ Anglo-Ct. Guanc 112,0119. IDeutſche Maſch. 112, Barmer Bankver. 141,0142,5 Anhalt. Kohlen-. 118.0115,7 Deutſche Steinzg. 157,0159,5 TBerl. Handelsg. 265,1264.7 Annener Gußſtahl 29,85.28,— Deutſche Wollw. 59.—58,50 TCom.u. Privatb. 193,0193,5 Alhafſog, Zellſt.——142,5 Deutſch. Eiſenh. 85,1564.75 IDarmſt. u..⸗B. 755.953˙9 Augsb.⸗Rb. Maſch 121,1121,0 Donnersmarckh. 126,0121.0 Ieutſche Bank. 190,2179,0 Balcke Maſchin.—,— Dürener Metall 87.—95,50 Töt. Ueberſee Bk. 119,2116.5 Bamag. Meguin 53.—53,25 Dürkoppwerke, 80,—73.— IDisc. Command. 166,5 166,5 J. P. Bemberg 216.0219,3 Dynamit Nobel 153.0ſ152.7 Toresdner Bank 157,0/157,7 KVergmann Elkt. 152,10152,6 Elberfeld. Kupfer—.—. IMitteld. Kredb. 143,0.143,0 Berl.⸗Gub. Hut 2770—.— Elektr. Lieferung. 146,2148,0 Reichsbank....159,0— TBerl. Karlsr. Ind99,5095.— LElktr.Licht u. Kr. 151,0152,0 0 2 * — — — — Rhein Ereditbank 130,5 13,5 Berlin. Paſchb. 114.5114.0 Emaille Ueich 55.— Berzelius Bergw.—.—.— 8 90,5090.— Crausport,Atctien. Senanahue, S J9..geren. e Schantungbahn 14.2514,25 1 Bochum. Gußſt. 16,7167,5 Feidmühle Papier 157.5159,8 Str. 181..181.) Gebr. BöhlerKo—, Feiten& Guill. 1815/ Süßd. Eiſenbahn 135, 135,2 Braunk. u. Brikets 16.9163.5 R. Hriſſer. 85.65, Baltimore, 104.2 191.5 Br.-Beſigb. Oelf. 60,5069.—Fuche Waggon, 9,590ſo.590 8—— Bremer Valtan 110.011100 Gaggenau.⸗A. 58,5051,50 19.Südamerita 180,9 J60.0 Chem. Heyden. 131.0132,5 Lheiſenk Bergw. 106.5188.6 Snſe F 0960 Chem. Helſent 100,2 100.8 Helſent. Gußftah. 21.—20,— e 164.40168.9 Ehrr, Alel 139.0 430 GenscherBar 5690 7 Veteln, Gibeſchi e1.5050.25 TPolerler Banter 9⸗,0 Herrerhennn Cias 140, Induſtrie⸗ Aleti 1 2 46365165.0 TSS Knter 1000 170 uduſtrie⸗ en. eſſauer Gas 5169. eſ. f. elkt. Unter 168, 142,2 142,0 LBiſch.-Juxemd. 164..107.7) Gebr. Goedhardt 129,019.9 Adler& Oppenh. 121,0 121.2.Eiſenb.⸗Signi 118,20114,2 Goldſchmidt. Th. 5 135,0 10.89,75)6 Adlerwerke. — .2 99,50 IDeutſche Erdöl 179,0179.2 Goerd C. P. —652,— EmagFrankfurt-. 0,3670,3700Rheinelektr. Sia.——14,0 48 alch- Leud. 50.—50,— .-Gf. Verthrew. 168.7 169,0 Dauſ: Gußſtah. 125,0.125,0] Hothaer Waggon8.—22,75 Aleranderwerk, 90,85,51,—10 7 Kabelw. 112,2113,00 Grianer Maichin. 121,01122,0 Frankfurt freundlicher Die etwas beſſeren Verhältniſſe auf dem Geldmarkt boten heu, der Vörſe eine gewiſſe Stutze. Das Geſchäſt belebte ſich aufau doch wurde im weiteren Verlauf die Umſatztätigkeit mehr eiunh ſchränkt, wobei ein Teil der Anſangslkurſe wieder verloren 10060 Die Deutſche Bank intervenierte in Daimler⸗Aktien, ſo daß dieſe 00 leicht beſeſtigen lonnten. Größeres Geſchäſt fand zunächſt nur 11 in den'tien der J. G. Farben ſtatt, die gegen den Kur 100 geſtrigen Abendbörſe bei der erſten Notiexung 5 v. H. gewon batten, bald darauf daoyn aber wieder 2 v. J. einbüßtan, Erwähie wert ſind Stahlverein mit einer Kursbeſſerung von 294 v. H. 10 Eelektrowerte wieſen Kursbeſſerungen von 1½—2 v. H. auf. Dere und ausländiſche Renten blieben bei geringer Unternehmungegg faſt vollkommen unverändert. In der zweiten Börfenſtunde aun Elektrowerte wieſen Kursbeſſerungen von 1½—2 v. H. auf. Deu 00 ſteigerungen. Aber bald war auch dieſes Geſchäſt wieder vo, Gegen die Vortage war aber immerhin heute eine leichte Bele feſtzuſtellen, ſodaß die Börſe in freundlicherer Haltung ſchl konnte. Der Einheitsmarkt war feſter. zogen ebenfalls etwas an. Berlin nicht einheitlich 90 Die Haltung der Börſe war bei Beginn entſchieden ſreundliah Man glaubt, daß die Abwicklung des Medio keine Schwieriglenh bringen wird, da der Geldmarkl-eine weitere Entſpannung ſlet nen läßt. Die Zinsſätze wurden allerdings unverändert gegen elue genannt. Die Anfangsnotierungen liegen vorwiegend mit kleig Beſſerungen höher. Farbeninduſtrie ſetzten um 34 v. H. höher, 0 Am Montanmarkte ergaben ſich Beſſerungen um—2 v. H. Suel gemeinen war der Verkehr wenig belebt, erſt im Verlauſe entwüeh ſich reges Geſchäſt in Cleftrizitätsaftien unter Bevorzugung Schuckert, Siemens u. Halske und ACG., die—3 v. H. gewi feh⸗ konnten. Die übrigen Märkte blieben vernachläſſiot. Von Maſch, ab⸗ bauaktien konnten Daimler den Anfangskurs nicht behaupten ſh rend Nationale Auto ſich um etwa 2 v. H. höher ſtellten. Sonſt noch als höher Zellſtoff Waldhof zu erwähnen. Im ſyäteren Ve d00 trat unerwartet ein ſtarkes Aagebot in Hanka⸗Altien hervor, da ſoll Kurs um 7 v. H. drückte. Die Urſache ſollen Verkäufe im Zu eil menbana mit der beutigen Notierung des Bezugsrechts geweſen 50 Hamburger Paketkahrt und Nordd. Lloyd wurden, ſtark mit abw f1 gezogen. Dieſe Vorgänge vertehlten nicht, die Geſamthaltunggeg eüünſtig zu beeinfluſſen. Deutſche Bonds konnten ſich bei ſt 0 Geſchäft ziemlich aut behanpten. Vorkriegspfandbriefe beſſerten um durchſchnittlich 15—20 Pfennig. 5 TCarl indſtröm 180.7/186.5 Weſer Att.-Hel. 67,.— 10 Buderus Eiſenw. 106,2100.2 Gebhard Textil 96,2599,.—C. Verliner Deviſen 6 Piskonkſätze: Nechsbauk 8. Lombard 7. Privaf 4½ K. 4% b. Vriſch Dezember Dezember arſts! n.⸗M. 0r E 2* N 14 Holand,.. 100 Oulden 167.98 169.39 167.09 10.85 169.%0 1 Biſſe 165 elde 8b B... 2448 Brüſſel. 100 Belga ⸗Fr. 4 8 5 Sr, S710 100 Kronen 105,97 106.23 168.52 106,78 115.50 16 Stockhom... 100 Kronen 112,21 112,49 112,16 112,44 112.50 5 Kopenhagen... 100 Kronen 111.91 112.19 111.90 112.18 112. 5⁰ Danzig.... 100 Gulden 61.50, 61.70 61.50[ 81,70 81.— 6 Liſſabon.... 100 Eskudo 21.575 21.5521.5⸗5 21.875 453,57J5 Helſingfors.. 100 finnl..10,565 10,805 57[10,61 81.— 1 Stalien.. 100 Lire 17,90 18.— 18,32[16,36 81.7 5 Londoen 1 8ſb20,71 20,221[ 20.3605] 20.415 29.106 4 New. ork.... 1 Dollar 4,190 4,200 2005.2165] 4,198 70 Paris. 100 Franken 16,12 16,16 16.84 16.88 61,— 35 Schweiz... 100 Franten] 51,02 81,22 81.98 61.20 81.20 59 Spanien.. 100 Peſeten] 63,80, 68,90, 69.95,[64.91 89,92 600 Japan.. I Hen.052 2069.061] 2065 295•10 Konſtantinopel... I tärk. Pfd.2102.112[2,10 2J1 14.376 95 Rio de Zaneiro.. 1 Milreis] 0,496] 0,498 0,499 0,501 1570 7 Wien 100 Schilling[59,24 59. 59,26[50. 002 60 Prag... 100 Kronen12.432 12.4721248 12.473 86,062] 7 Süldſlawien... 100 Dinar.897 117 7% 247.062 Budapeſt.. 100 600 Kronen].682] 5,.802[8,882].802 85,062 7 Soſia.. 100 Levaf.03.04.03.04 61,— 10 Athen..... 100 Drachmen5,49 5,51 5,44 5,4681.— Kairo 1 Pfd. l 20,899 20,951 20,899] 20,951]— enber, 4 Mannheimer Produktenbörſe vom 9. Dez.(Cigefch Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ruhig bei etwas 19 Nachfrage nach Platagetreide. Inlandweizen 30,25—30,.0 Von Auslandweizen iſt angeboten Manitoba 1 disp. zu% Manitoba II 16,00, Manitoba 111 15,60, Kanſas Sebenh . 16,10 bfl., alles eif Mannheim. Baruſſo 79 Kg. 150 0 Abladung 14,10 hfl. eif Rotterdam. Inlandroggen 25—25,⸗ Auslandroggen umſatzlos. Inlandhaſer 18,75—19,50, 7000 landhafer 20—23,50, Braugerſte inl. 26—29, Futt, gerſte uoh bis 21,50, Biertreber 16,25—16,50, Malzkeime.geie gelbes 16,50—19,75. Weizenmehl ſüdd. 41,25.—41.5, Nerneh broͤtmehl 31—31,50, Roggenmehl 35—37, Weizerſutle 14,50—15,00, Weizenkleie 11,50—12,00 Al. 000 Mannheimer Viehmarkt vom 9. Dez. Eeigenbentſ Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurd7 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt(in.): 86 Kälber, 7011 66—70, 60—66; 43 Schaſe: 32—45; 51 Schweine: 79.—0,1 78—79, 77—78, 7677, 75—76; 821 Ferkel u. Läuſer: Kälben, 0 Ziegen; zuſ. 1010 Stück. Marktverlauf: Mit 4. mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, a kauft; mit Ferkeln und Läuſern ruhig. %0 Grteftw. Nym. oy S ee Mhm.0%——.— ed.—de. ꝙ 165. Gebr.—— 57.—858.— 107.5 107, 2 Hochfrequ 1 9030 zanb 11990 Grün& Bilfinger 137.5137.0 138,6188,50 Krügershall Hand 104 Beuſcwig Testl 50.50060.40 Senfti Erppel 18, l84.0 Beterb önt.% f Hackelhal Draht. 92,—91,25 TPhönſz Bergb.124,514,5 Ronnenberg 765% alleſche Maſch. 160..169,5/ TRatbgeb.Wagg. 755 Auſſendan 6 15 inn. 118,0117,0 Reisholz Papier 275,0 275,0 Sichel& Co.. 105,0% annoo.-Egeſt. 104⸗9,106,2 Töihein Praunthl. 268f587,8 Sloman Saiseie. 1 55 Waggon 83,50ſ83. Rhein Chamotte 79.7579,75 Südſee Phosphat 30—, Hanſa— 9.. 71,50071,85—.———8 146,5 Ufa Stactexc bg.⸗Wien Gum.—.———Rhein. Ma. 50.—50.— N Benkort Bergwrk.—.— IRheinſtahl.. 191.7101,0 a) Reichs·n 1000 4 Harpen. Bergbau 183,0 1272 IRhenania Chem 72,65 Goldanleihe. 60 K Wertbeſtändige Aulelk* 8˙ 0, bmann Meſch. 40,44,3 Romo Hütten. 14.—.18.65/ Nosſc wV ebwigehutte 163.0163.00 Roſitzer Braunt.. 111,0—.— Reichsſcab Ji.65500 eee,, ndr.& Aufferm. 93,.—94.— ülgerswerke.750 Hirig Kupſer w. 100)) 100,0 Sachſenwerk. 100, 2 S. Mecant O Thirſchberg Leder 199.0100,0 TSolzvetſurth.. 1370128.“% b esdsen.gf 9 THoeſch Eiſ. u. St 158.8159,9 Sarotti t 3 3 6 8 1Hohentohe⸗Wrk. 23,6828,78 Scheidemantel 48156228 22% Picß. Konſole 9477075 6 9 ..150,0158,5 TSchuberts Saig. 226,7225,5 0 ahwerke a, 105 0 142,0 KSchucert K. Kt. 158e 1%„ ee FhumboldtMaſch. 55, 75,55,— Stem& Halske. 1009ſ191.0 4% Baver. Ant. ſſe W4 0 480 8—— 8— 5— 8 2 1 93 13. „Jude 0 136,„0 Stettiner Vulkan. 76, n1 15·/5 Sebs Junghans 104.7104.3 StoehrKammgen. 62,0 164,35,% B. Kohtenanl..0 0 Kahla Porzellan.97,2596,50 Stoewer Nähm.. 00.—69.— Roggenwert.47 Kaliw. Aſchersl. 140,0140,i[ Südd Immobil. 80,.—18.—55 nib. 937% Saſe chin. 43.—43,.—— 65 3 84 Sachſ Beaun, 945 0 attowitz. Berg—.— leph. rliner 0. 9 .M. Nmp Tooenkdelſabrix. 102.000,8 Landſch. 59 wee⸗ „M. Kemp.. r7 0 e Kiöcnerwerke. 148.2145,0 UnionwerleMaſch—.—e, 5/b) Ausl. Reute E. H. Knorr.. 150,0148,20 Ver. B. Frkf. Hum. 60.—61,.—%% Mexikaner 24.0— Kollm.& Jourdans0,—80,— Ber.Chhem. Charl. 145,2149,944 Leſt, Schah 77.807½ Köln Rottweiler 156,0156.8 B. Dtſch. Nickelw. 171,7/172,0 4%„„G0 e 10 8 Gebr. Körting. 198,5108,5 BGlanzſtoff Eibſ. 326,0838,04%„cono, Rte. Cell. 88,—87.— B. SchuhfVrns W 67,75/68.—4½%] Silberrte—40 Kyffhäuſer⸗Hütte 69,7560,75 Ver. Stahlwerke 140,0139,2 2 b. A, 1⁵ 1 7 — 0 Lahniever 4 Co. 16,0,180, BSich..yy 22,00428.0%.A 2% Saurahe 0.75,.—74 750 Ver. Ultrama 10 157,0153,0 4% S405 61 1070 Uinders Elsmaſch. 159,00157,0 Vogtländ. Maſch. 84.8 84,154½,.24.50. Lindenberg 64.—64,25 Wanderer⸗Werke 191.5/1— ,geen 1011 16806% /% Sollop · 30.%%20,5 1 e 54 0 4½0% USt.-R19 Lingel Schuhfabr. 79,7579.—TWeſtereg. Alkall 150,015 1724,60 1⁴ 24½75 200 T Linte& Hoffm. 79,5079,500 Wicking⸗Cement. 141.0140. Ludw. Loewe& Eo 216,0214,00 Wiesloch Tonwar. 105,0104.5 4/%) N 113,2J Wittener Stahl. 106.7 103,5 4⁰% 0 60 Lothr. Portl.⸗Cem—.——.— Wittener Gußſtabl 60.7561,5 4%„ e 20. Magirus.-G. 50,—60,50 Wolf Bugau.. 68.—.—%de. Sibre IManne⸗mann 163,7.184,0 Zellſtoff Berein 115,0115,2, 5% De-MixSrII. 5. 15 190 130,2 Bellſtoff Waldhof 223.0228,0 7008 Gde0 Mech. Web. Lin 92—.— 3.60/ SüdoE,g.. Mix& Geneſt. 119.5118.7 Freiverkehrs⸗Kurſe. 2.— neue Pt— Motoren Deutz 71,2571,55 Adier Kal...——35/65%„Obüe⸗ 1937 9000 Motorb. Mannh. 35,—36,15 Bergb, Präfſd..—.——4% Anat. Se, 31.50 e eckar. Fahrzg..156.„(Deutſche Petrol..—75 4½%„ Tardd We. 408, 86,0 Santean 1544/55% Kecbent. 50 onr, 20.15 * 10 4 23.—56 „lährige Mitgliederverſammlung ab, die ſich eines außerordent⸗ — 55BFX—— ——————————————— — errpeim, den d. bezender I020. Donnerstag, ben 9. Dezemder 1928 ee e ee e e 80 e r Mitgliederverſammlung der Pfälziſchen Sängerbundes Neuſtadt a.., 8. Dezember. Der Pfälziſche Sängerbund hielt dieſer Tage nachmittags in Neuſtadt ſeine dies⸗ ich guten Beſuches aus der ganzen Pfalz erfreute. Die Leitung er Verſammlung hatte der Vorſitzende des Verbandes Dr. o mpf⸗Speyer übernommen, der in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache insbeſondere die Sänger aus dem Saargebiet will⸗ kommen hieß. Der Jahresbericht 1925/26 zeigt eine bedeutende Erſtarkung des pfälziſchen Sängerbundes. Die ahl der dem Bunde angehörenden Vereine ſtieg von 269 auf 281. Heute gehören dem pfälziſchen Sängerbund 11 500 Sänger an. Die fachliche Bundesbiblio thek hat einen Neuauf⸗ au erfahren, ſodaß ſich die einzelnen Vereine mit Hilfe dieſer ibliothek über fachliche Fragen orientieren können. Mit em Saarſängerbund wurden freundſchaftliche Beziehungen im Lesten Jahre angebahnt. Beſondere Anerkennung wurde der Leitung des Deutſchen Sängerbundes ausgeſprochen, die auch em pfälziſchen Sängerbund den Beſuch der vorzüglichen Di⸗ kigentenkurſe ermöglichte. Die ſeit einem Jahre beſtehenden kuſikausſchüſſe des pfälziſchen Sängerbundes haben ſich be⸗ ährt, insbeſondere in der Ausarbeitung der Richtlinien für ie Wertungsſingen. Ueber den Wert einer Zuſammenarbeit mit dem pfälziſchen Nolksbildungsverband zur Veranſtaltung von Volkskunſtabenden war man verſchiedener Mei⸗ ung. Man hofft aber, daß ſich dieſe Abende mit wenigen Koſten veranſtalten laſſen. Die finanziellen Verhältniſſe des erbandes ſind zufriedenſtellend. Für das alle fünf Jahre ſtattfindende Bundesfeſt ſoll ein Reſerverfonds geſchaffen werden. Der Anſchluß des Speyergau⸗Sänger bun⸗ es unter Wahrung ſeiner Eigenart an den pfälziſchen ängerbund dürfte in nächſter Zeit erfolgen; entſprechende Verhandlungen ſind im Gange. Der bevorſtehende Anſchluß wurde mit großer Freude begrüßt. Die Vereinbarungen des eutſchen Sängerbundes mit dem Komponiſtenverband betref⸗ jend die Aufführungsrechtgebühren wurden gutgeheißen. Die eilnahme des Pfälziſchen Sängerbundes am 10. deutſchen Sängerbundesfeſt im Jahre 1028 erſcheint geſichert. eiſekaſſen für dieſen Zweck werden bei den einzelnen Ve⸗ deinen angelegt. Mit einem kurzen Vortrag über die Bedeutung es Deutſchen Sängerbundes wurde die Tagung geſchloſſen. Heffnung der Leininger Gruft »Bad Dürkheim, 7. Dez. Die bevorſtehenden Ausbeſſe⸗ rungsarbeiſen in der Schloßkirche ließen es nicht ver⸗ meiden, die Leininger Gruft einer näheren Unter⸗ chung zu unterziehen. Donnerstag nachmittag wurde die Gruft, die ſich innerhalb der Sakriſtei der Schloßkirche be⸗ hinde, im Beiſein von Mitgliedern des Presbyteriums ge⸗ Iffnet. Man fand zerfetzte Reſte einſt prunkvoller Ge⸗ Gänder und Knochenreſte. Die Reſte einer Leiningiſchen räfin ſind noch gut erhalten. Merkwürdigerweiſe fand man keine Koſtbarkeiten in der Gruft, jedoch einige ver⸗ inoderte Hobelſpäne, die auf eine gewaltſame Oeffnung n früheren Zeiten ſchließen laſſen. Oberkirchenrat Grieß Bad ſich mit den Nachkommen des Leininger Geſchlechts in ſie windung ſetzen und ſie über den Fund unterrichten, damit e ſich darüber erklären können. * Frankenthal, 3. Dez. Wie die„Frank. N..“ aus Heß⸗ Vim e 5 dort ein Typhusfall feſtgeſtellt worden. er Erllankte wurde in das Krankenhaus in Frankenthal eingeliefert. 0 Hica. üfcuuun prachtvolle Modelle 8. Todes- Anzeige Montag, den 6 Dezember 1926, Verschied sanit nach kurzem Kranken⸗ ager im 73, Lebensiahre, Frau Ratharina BotzvwVwe. ie Verstorbene hat über 20 Jahre ang unser Vereinsheim gewissenhaft Lesarkt und hat es sich nicht nehmen AesBunsquz 1 2 assen, trotz ihres hohen Alters bis in fur Oualitätswaren— die! 10 8 9 825 93 76320 Stets prelswert abzugeben 8 Ehnir werden ihr Andenken stets in Binzenhöier à en haiten. MANNIEII, 9, Derember 1926. Lbenphlsche Gesellschaft.., Manndelm — 7 Möbelgeschäft Augarteustr 38 Welcher Schneider ferner, daß auch ein ung Bellheim, 8 Dezbr. Im Gemeindewald bat ſich der ſell 2. November abgängige verheiratete 53 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Michael Bindner von Ludwigshaſen er⸗ hängt. Bindner iſt ſeit Jahren an einem unheilbaren Naſenleiden erkrankt, das ihn zu der Tat veranlaßte. * Speyer, 7. Dez. Gemeine Diebſtähle ſind in der letzten Woche in den Vereinigten Ziegelwerken hier verübt worden. Derieb ſtahl mehreren Arbeitern des Werkes aus ihren abgelegten Straßenkleidern das Taſchengeld und konnte bis jetzt leider noch nicht ermittelt werden.— Der 15 Jahre alte Schüler Adolf Hensler aus Augsburg, der ſich vor einigen Wochen eigenmächtig von ſeinen Eltern entfernt hatte und in der Zwiſchenzeit ein abenteuerliches Leben führte, in⸗ dem er ſich obdachlos in Herbergen herumtrieb, wurde hier jetzt aufgegriffen und zu ſeinen Eltern zurückgebracht.— Der 23 Jahre alte Landſtreicher Joſef Rinſche aus Lipp⸗ ſtadt, der von dem hieſigen Amtsgericht wegen Diebſtahls geſucht wurde, konnte geſtern bei einer Fremdenkontrolle hier ſeſtgenommen werden. Er hatte Anfang Oktober ſeinem Wandergenoſſen ein Paket mit Kleidungsſtücken entwendet und wurde nunmehr zur Aburteilung in das Amtsgerichtsge⸗ fängnis eingeliefert. Gerichtszeitung Der Schwarzbrenner⸗Prozeß in Offenburg Einen gewiſſen Höhepunkt erreichten die Verhandlungen im Schwarzbrenner⸗Prozeß mit der Vernehmung des Ange⸗ klagten Bankdirektors a. D. Mendelſon von Magdeburg, der beſchuldigt wird, trotz Kenntnis des Schwarzbetriebes Gelder hergegeben zu haben, wodurch die Schwarz⸗ brenneret ihren Fortgang nehmen konnte, Mendelſon war Direktor der Stadtbank Magdeburg, die eine Unterabtei⸗ lung der ſtädtiſchen Sparkaſſe Magdeburg unter Bürgſchaft der Stadtgemeinde Magdeburg iſt. An außerhalb wohnende Firmen durfte Mendelſon keinen Kredit geben. Im Januar 1924 trat Mendelſon mit dem Magdeburger Kaufmann A lich in Beziehungen. Alich ſchuldete der Stadtbank ſchließ⸗ lich 400 000 Mark. Er übereignete ſein Lager in Renchen an die Stadtbank. Mendelſon gibt an, von dieſem Lager in Renchen Stichproben gemacht und dieſe in Ordnung befunden zu haben. Er habe erſt ſpäter erfahren, daß das Lagerver⸗ zeichnis nicht in Ordnung geweſen ſei. Das Lager hätten dann Schitt u. Behrle übernommen und dafür Wechſel in Höhe von 540 000 Mk. nehmen müſſen. In den Geldangelegen⸗ heiten mit Schitt, Behrle und Alich ging Mendelſon über ſeien Zuſtändigkeit hinaus. Mit dem Warenlager wurde ein eigenartiges Hin und Her getrieben. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob er ſich ſchuldig fühle, antwortete Mendelſon, daß die Dinge harmloſer waren, als ſie ſcheinen, und gab eine ausweichende Antwort. Am Montag wurde in der Fortſetzung des Schwarz⸗ brennerprozeſſes. gegen den Angeklagten Löhle aus Tie⸗ ſenau verhandelt. Dieſer Angeklagte wurde beſchuldigt, in der Zeit vom November 1923 bis zum Juni 1924 mindeſtens ſechs Mal aus dem Sammelgefäß ſeiner Brennerei un⸗ befugt Branntwein entnommen zu haben. Weiter wurde die Beſchuldigung gegen Schitt und Löhle erörtert, die gemein⸗ ſam in der Verſchlußbrennerei in Tiefengu heimlich alle mög⸗ lichen Rohſtoffe zu Branntwein verarbeitet haben und durch Hinterziehung der Steuer den Staat ſchädigten. Es handelt ſich dabei um viele tauſend Liter von Weingeiſt uſw. Bei ſeiner Vernehmung gab der Angeklagte Löhle zu, daß er bei einer Nachtkontrolle erwiſcht wurde und emeldeter Brennkeſſel vorgefunden ben. Möbel oder Stafl Karſen 11 20 0 bre Vermählung geben bekenni: 0 S t Werner Gößling Kapellmeister em Nanonelinealer Thekla Göhling oed. vile 2* Autliche Bekanntmachungen fff, Ein Pels MulnuunnuutunitssstsstiͤlasiiikikiiiIiIIIIIIIIBJIIIIBziIIIIIIIIIIIAuux 4 70 8 Die 2 S Wanudeineeeeret urtacge Kol Ach un adas schöne Weinnachtsgeschenk von 400 Un, bat im Jahre 1890 eine Anleihe.— und Küged., verzinslich zu 4“ jährlich E Line zahlbar nach einem Tilgungsplan mit— Nis 1930 ſchlog von 2/ in den Jahren 1901 Pelzkragen— Feilſchuld aufgenommen und hat dafür 400 2. 60 em lang, weiß, giau, beige, braun 50 S D. 905 M. ausgchehhnngen zu 1000—5 0 000— S eneben, von denen no 1—— Reſte“ warunter 101 500 M. anerkannter Alt⸗ Ekoinder-Garnituren 5 90 Augu mlauf ſind. Sie hat weiter im iinnme— verzingti 0 eine Anleihe von 800 000.,— e Einder Garnituren 950 0 55 9 5„— οOο— 0 2 9 2 feen K 100 weiß Kanin„ 4, ichr at dafür 800 Teilſchu— 4.. Fenen unen zu 1000 M. ausgegeben, von WO fskodf. Kolliers, imit., 1 2 0 2•0 Jis Ausacen aanze Beirag im Umiauf iſ ccnone grose Stüce.5 Pult 8 eſh K1 iſ—— 3 S 9 10 ee Schalkragen u. Stulden.. FFrage Kemacht. Altbeſitz kommt hier nicht in SSohz 8—— lich beld ertreterin deß Gläubiger iſt bezüg⸗ bhkanks Kanin und Patagon.-Kanin 18 50, bant in en, Anleiben die Rheiniſche Eredit⸗ ä, Anterzeſchnannheim. Die Schuldnerin hat die S Aukrag dnete Spruchſtelle angeruſen mit dem IS 5, leißen a) ihr die Barablöſung beider An⸗ 8 f erenhaus, ſriſt Einhaltung einer Kündſonnas⸗. Tag 8 vei Monaten zu geſratten, p) den 8. on 1920 ehtimmen, welcher bei der Anleihe 9 Häiliakelteſa, Berechnung des Barwertes als S. arwert— au Grunde zu legen iſt, e) den S A, Anieien„us Si 755 9 5 S ür mmen. d) feſtzuſtellen, da. Aethelne ot von 6n 96 des Neunwertez der 8 den a. Dezember 1920 druchſtelle beim Oberlandesgericht 6 4 BerkUsfennkrechte der Anleihe von 1896 den 765 rech t. unterſchreitet, den dſeſe Genuß⸗„„ Sepen ee Gewadeg hacen S 65 Soerudfefſ Seressker ioek öe der N N 4 98 ecründente ſchriſttich porzubringen und 4 — Carlsruhe(Badennn. W würde. Der Angeklagte erörterte daun ſeinen Geſchäfts⸗ betrieb. Mit der Firma Likörfabrit Kloſterberg A. G. in Frankſurt beſtanden geſchäftliche Verbindungen. Später trat eine Firmenänderung ein. Die Stadt Magdeburg war die Geldgeberin der Geſellſchaft. Alle Erörterungen in der Montagsverhandlung betrafen die ziemlich kompli⸗ zterten Geſchäftsverbindungen. Sportliche Runoſchau Die Disanalifikation der Firma Opel aufgehoben. Wie wir erfahren, ſind die in Berlin zwiſchen der Ober⸗ ſten Nationalen Sportbehörde und der Firma Opel in Rüſ⸗ ſelsheim gepflogenen Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluß gekommen. Die Disgqualiſikation der Firma Opel durch die ONS. wird mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Dieſer Beſchluß kam auf Grund gegenſeitiger Zugeſtändniſſe zuſtande. Die Firma Opel nimmt das aufſehenerregende Inſerat„O. N..“(Ohne nationalen Sinn) mit dem Aus⸗ druck des Bedauerns zurück, während die O. N. S. die in rechtlicher Beziehung ſehr anfechtbare Ausſchließung der Firma Opel, beſonders der Opel⸗Privatfahrer aufhebt. Da⸗ nach iſt anzunehmen, daß die Firma Opel ſich im nächſten Jahre wieder an allen Rennen beteiligen wird.— Wie wir weiter hören, hat die Firma Opel ein neues Modell und zwar einen Zwölf⸗Zylinder in Arbeit. DZZZZBB————BB—BZBZBZBB————————————— Wetternachrichten der Karisruhervandeswenerwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) „Luft⸗] Tem⸗ Sr S E2. . e ee 8 m 8 Er 388 89 Kicht ſetürte SS Wertheim 5 2 2 0]mäß.] bedeckt 0,5 Königſtuhl 625 778,.—1 9 31.SW. ſleichtſ Nebel 0,5 Karlsruhe. 127 779,1 1 2 1PfWSWI„ bedeckt 1 555 Bad. 5 778,7 1 75„ Nebel 5 illingen 780781,2 1— V 5 Feldog. Hof1407.6,7—5—1 6 N ſſchwe 6 35 Badenweil.———— 5—— ev———6 0—6ſtill— bedeckt 30 öhenſchw. 1—— 1— 4——— Der Vorüberzug der Aufgleitlinie einer großen Tief⸗ druckwelle brachte geſtern vorübergehend für Baden ſt rich⸗ weiſe Niederſchläge, die meiſt als Schnee fielen. In Süd⸗ baden war es ziemlich heiter. Die ſeit mehreren Tagen über England und der Nordſeeküſte lagernden warmen Luftmaſſen beginnen nunmehr auch in Verbindung mit kräftigeren Weſt⸗ ſtrömungen ihren Einfluß auf das Feſtland auszudehnen. Bei dem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft. aſſen in dem über Frankreich liegenden Hoch iſt meiſt wolkiges Wetter zu erwarten, ſo daß mit nur unweſentlichem Strahlungsfroſt zu rechnen iſt. Niederſchläge ſtehen nicht bevor. Vorausſichtliche Witterung ſür Freitag bis 12 Uhr nachts: wolkig, meiſt trocken, Temperaturen wenig ver⸗ ändert. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Cbefredakteur: Kurt Fiſcher,— Verantwortliche Redakteuxe: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer, Kommunalpolitik und Lokeles: Richärd Schönfelder.— Spoxt und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: 147 55 Kircher.— Anzeigen: Dr. W. . Stötzner GEHOREN NXNDiE SPlTZE 9 DFREISTEHRER GESCHENICE ——— —— 55 —— ———— Nr. 571 Donnerstag, den d. Dezemder 1— 8. Selte. — 4 ll. Pister, Fahrradhandlung Breitestr., J 1. 7. L. Fleiſchmann Wwe., Lange Rötterſtr. 2, L. Ebert, F 5,&, F. Hermann, Schwetzinger⸗ —— ſtraße 140, —— A. Schwab, 'hafen, Frieſenhei⸗ merſtr. 225 .. 9010 Hase m. Wagenl. Rml..— Miillers Holzspielwaren künſtleriſch bemalt, ſolid, fabelhaft billig, nur 2 3 Einheitspreiſe.— Mk. und.75 Mk. zu haben bei: —.— — 2————— 2222——— Mondengel Rmk. 1. FGõhring PTGdEDI Juwelen, Goid- und Siberwqaren moaber: Couis Söring, Juwelier 9dα besonders preisweit Beslecke in echt und versilberl— Trotz der allgem. 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