920 — * 9 61 —— ——— Bonnerskag, 16. Dezember Sezugspreiſe: In Nannheim u. Umgebung freiins Haus — die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei evil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —.— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Spori und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Regierungserklärm MannheimerGeneral Anzeiger Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Preis 10 Pfennig 1920—, Nr. 583 Anzeigenpreiſe nach Tariß, bei Vorauszahlun Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,40.0 e —4R.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ —— wird keine Verantwortung übernommen. 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Es bietet ſich vor den Türen der Fraktionszimmer das gleiche Bild wie unten in der Wandelhalle und in den Couloirs, das Bild, das man von den vielen Kriſen her, die in den letzten Jahren über den Reichstag hinzogen, genugſam kenut: Dis⸗ kutierende Gruppen, Köpfezuſammenſtecken, Tuſcheln und Re⸗ den. Auf 12 Uhr iſt der Beginn der Plenarſitzung anberaumt. Der Zeiger weiſt auf 12 Uhr, noch iſt nicht zum mindeſten zu überſehen, wie ſich die Dinge entwickeln werden. Alles drängt ſich, wie ſo oſt, in wenige Minuten zuſammen. Nur ſoviel wird bekaunt, daß das Kabinettnicht gewillt iſt, der Rücck⸗ trittsaufforderung der Sozialdemokratie Folge zu leiſten. Alſo Kampf! Mit Recht empfindet das Kabinett das Vorgehen der Sozialdemokraten als eine Brüs⸗ kierung. Es wäre in der Tat auch ſchwer denkbar, daß die Negierung unter das kaudiniſche Joch ſich beugen würde, das die Sozialdemokratie in hochmütigem Pochen auf ihre Macht als ſtärkſte Partel des Reichstags errichtet hat. Ob dieſer Kampf ſreilich zugunſten der Reichsregierung entſchieden wird, iſt eine andere Sache. Um 712 Uhr kommt eine Kunde, die man von vornherein erwartet hatte: Die Plenarſitzung iſt auf 2 Uhr vertagt worden. R 58 Viel erörtert wird die Haltung der Deutſchnalionalen Nan neigt der Anſicht zu, daß die Deutſchnationalen in einer Erklärung die direkte Frage an die Regierung richten werden, ob ſie nach dem Verſagen der Sozialdemokraten auf eine Unterſtützung der Deutſchnationalen rechnet. Das würde alſo das Angebot bedeuten, wenn nicht eine Erweiterung der egierung nach rechts vorzunehmen, ſo doch in feſte Be⸗ giehungen zu den Dentſchnationalen zu treten, nämlich, wie as beim erſten Kabinett Luther der Fall war. utwort auf dieſe Frage würden dann die Deutſchnationalen ihre Stellungnahme zu dem ſozialdemokratiſchen Mißtrauens⸗ votum abhängig machen. Der Beſchluß des Kabinetts wird von zuſtändiger Seite noch weiter dahin kommentiert, daß as Kabinett nicht„freiwillig“ und nicht„ohne weiteres“ zurückzutreten gedenke. Im Anſchluß an die Kabinettsſitzung derſammelte der Kanzler die Führer der Regierungsparteien um ſich. Dieſe Beſprechung dauert zur Zeit noch an. Wann dann Herr Marx die von ihm angekündigte Regierungs⸗ erklärung vor dem Plenum abgeben wird, ob ſchon zu Be⸗ ainn, oder erſt im Verlauf der Debatte, iſt gleichfalls noch unbeſtimmt. Inzwiſchen iſt dem Reichstag ein kommu⸗ niſtiſcher Mißtrauensantrag zugegangen, des In⸗ halts:„Die Reichregterung beſitzt nicht das Vertrauen des eichstags“. Die Fraktionsſitzung der Demokraten und des Zentrums wurden nach kurzer Zeit veytagt, da man vor Lutſcheidenden Beſchlüſſen erſt das Ergebnis der Unterredung der Parteiführer mit dem Kanzler abwarten will. Damit auch das Satyrſpiel nicht fehlt, haben die Kommuniſten weiterhin einen Antrag auf Auflöſung der Reichswehr und deren Umwand⸗ lung in eine Miliz eingebracht, die aus der„werktätigen Be⸗ völterung unter Kontrolle der Arbeiterorganiſationen ge⸗ bildet werden ſoll. Dieſer Antrag charakteriſtert ſich natürlich ein vorzeitiger Sylveſterſcherz. egen 1 Uhr ſtellte ſich die Situation wie folgt dar: Aus G 1 der Beſprechung des Reichskanzlers mit den Führern der Re⸗ terungzparteien verlautet, daß das Kabinett in ſeiner Er⸗ liärung ſcharf gegen die ſozialdemokratiſche Forderung Stel⸗ 1410 nehmen, deſſen ungeachtet aber doch noch eine Mög⸗ ichkeit des Einlenkens offen laſſen werde. Oo latter ſolchen Umſtänden die Deutſchnationalen, falls dieſer ſckete Verſuch, die Sozialdemokraten zur Raiſon zu bringen, cheitern ſollte, gegen ein ſozialdemokratiſches Mißtrauens⸗ dotum ſtimmen werden, iſt noch ungewiß. Die Meinungen arüber ſind in parlamentariſchen Kreiſen geteilt. Man führt ſarf der einen Seite an, daß die Deutſchnationalen nach einer Ilchen abermaligen einladenden Geſte an die Adreſſe der Sböialdemokratie nicht mehr geneigt ſein würden, die Hand dareiner Unterſtützung des Kabinetks zu bieten. Auf der an⸗ deren, Seite wird eingewendet, daß für die Deutſchnationalen ſele, Zeitpunkt, ſich an dem Sturz des Kabinetts zu beteiligen, bie hunglücklich gewählt wäre, da die Deutſchnationalen auf de⸗Art ſelbſt eine Chance preisgeben würden. Es wird ferner darauf hingewieſen, daß gerade von den Deutſchnationalen in ſter letzten Zeit wiederholt erklärt worden iſt, man könnte 905 das Geſetz des Handelns nicht von anderen Fraktionen Aktieren laſſen, d. h. man würde, wenn man den Sturz des —— für notwendig erachte, von ſich aus die Initiative cifen. Von der Aus der heutigen Reichstagsſitzung Berlin, 16. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Um 2 Uhr wird die Plenarſitzung eingeleitet. Das Kabinett iſt nahezu vollzählig verſammelt. Reichskanzler Marx er⸗ ſcheint mit dem Manuſkript der Regierungserklä⸗ rung in der Hand. Vorerſt aber heißt es, ſich in Geduld zu ſaſſen. Der bürokratiſche Gang der Geſchäftsordnung be⸗ ſtimmt, daß trotz der im Hauſe herrſcheuden Spannung noch eine Debatte über das Fürſtenſperrgeſetz vor ſich gehl; das Geſetz wird in der Schlußabſtimmung mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit augenommen. Darüber vergeht eine weitere halbe Stunde. Endlich iſt es ſoweit. Reichskanzler Marx ergreift das Wort. Er gibt eine kurze Darſtellung des wirklichen Verlaufs der Kriſe. Er erklärt:„Die von der Reichsregierung und den Regierungsparteien beabſichtigten Verſuche, mit der ſozialdemokratiſchen Fraktion hätten ihren Fortgang genommen, ohne daß die Autorität der Regierung nach inuen und außen geſchwächt worden wäre. Der gefor⸗ derte Rücktrütt der Reichsregierung müßte auf längere Zelt zn einer nur geſchäftsführenden Regierung führen, da unter den obwaltenden Verhältniſſen eine raſche Löſung der Kriſe unmöglich erſcheint. Die Reichsregierung vermag die Verant⸗ wortung für einen ſolchen Zuſtand, der mit dem ſchwerſten Nachteil, vor allem für unſere außenpolitiſchen Intereſſen verbunden ſein muß, nicht zu übernehmen. Sie muß dieſe Verantwortung denjenigen Parteien des Reichstags über⸗ laſſen, die durch ihre Beſchlüſſe ihn herbeiführen. Namens der Reichsregierung habe ich daher die Erklärung abzu⸗ geben, daß die Regierung entſchloſſen iſt, nicht zurückzutreten. Da“ Weitere muß ſie der Entſchließung des Reichstags überlaſſen“ Die letzten Sätze des Kanzlers werden von ſtarkem Beifall der Regierungsparteien unterſtrichen. Nach dem Kanzler ſpricht für die Sozialdemokraten, wie vorgeſehen, 9901 Herr Scheidemann. Er drückt zunächſt die Zuſtimmung ſeiner Partei mit der Außenpolitik Dr. Streſemanns aus. Dann geht er auf die Reichswehrfragen ein. Es wären Zuſtände einge⸗ treten, die zu einer Gefährdung der innen⸗ und außenpoli⸗ tiſchen Lage geführt hätten. Eine bewaffuete Macht, die ſich im Gegenſatz zur republikaniſchen Staatsgeſinnung be⸗ fände, müſſe umgeſtaltet werden. Er gebraucht das Wort vom „Staat im Staate“ und tritt der Anſicht entgegen, daß die „Enthüllungen“ der Sozialdemokraten eine Ueberraſchung für das Ausland bedenteten. Das Volk, das am ſchlechteſten über Reichswehrdinge informiert ſei, ſei das deutſche. Gewiſſe Un⸗ ternehmungen der Reichswehr erforderten Mittel, über deren Urſprung man ſich nicht im Klaren ſei. Daher müſſe der Reichswehretat einer gründlicheren Prüfung als bisher un⸗ terzogen werden. Scheidemann führt eine Reihe von Konten an, auf die offenbar Gelder für die Reichswehr eingezahlt werden. Als er fortfahren will,„zu enthüllen“, gerät die Rechte in wilden Aufruhr. Es ertönen Rufe wie„Lump“ und„Schmeißt ihn raus!“— Abg. von Graefe ruft:„Landes⸗ verrat!“ Die Deutſchnationalen und Völkiſchen ver⸗ laſſen ſchließlich den Saal, während Sozialdemokraten und Kommuniſten dieſes Exodus mit Händeklatſchen begrüßen. Scheidemann zitiert eine Rede, die der General von Tſchitſchewitz gehalten hat, um aus ihr zu beweiſen, daß die Auffüllung des Offizierkorps nach einem beſtimmten Syſtem im rechtsradikalen Sinn erſolge. Weiter machte er ins Ein⸗ ü zelne gehende Angaben über Putſchbeſtrebungen der Marine in Kiel. Mahrauns Meinung ◻Berlin, 16. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens, MNahraun, bemühte ſich in einem Interview, das er dem Vertreter des„Jour⸗ nal des Debats“ in Paris gab, nachzuweiſen, daß er und ſeine Anhänger nicht Faſziſten ſeien. Wie der„Lokalanzeiger“ ſich aus Paris drahten läßt, klagte Mahraun in ſeinem In⸗ terview die Reichswehr der Zuſammenarbeit mit Moskau an und ſetzte ſich im übrigen für ſeinen alten Plan, nämlich ein franzöſiſch⸗deutſches Militärbünd⸗ nis, ein. Frankreich hätte in dieſem Falle keine Kontroll⸗ kommiſſion mehr nötig, denn ſeine Generalſtabsoffiziere hätten dann das Recht, deutſche Regimenter zu inſpizieren, nur müßte Deutſchland die Bildung einer wehrfähigen Ar⸗ mee geſtattet ſein. Oſtpreußiſcher Wind in Berlin Aus Königsberg werden uns von einem ge⸗ legentlichen Mitarbeiter die nachſolgenden Ausfuͤh⸗ rungen übermittelt, denen wir vor allem aus dem Grunde Aufnahme gewähren, weil ſie einen guten Einblick in die Stimmungen innerhalb der liberalen Kreiſe in Oſtpreußen gewähren. Schriftleitung. Nachdem die erſten Sturmfluten der Revolution über uns hinweggeflutet waren und es galt, wieder aufzubauen, mehrte ſich von Jahr zu Jahr die Zahl der Verſtändigen und Vernünftigen, die praktiſch Hand mit anlegten bei dem Neubau des Deutſchen Reiches, der uns allen ein friedliches Heim und eine feſte Burg ſein ſoll. Ihrer Mitarbeit war es zu danken, daß Konſtruktionsſehler vermieden oder wieder beſeitigt, daß unmögliche Pläne unterlaſſen wurden und daß ſo ein einheitliches Ganzes zu erſtehen ſchien, in dem auch jene ohne Gröll und Verbitterung wohnen konnten, die dem ſtolzen alten Gebäude nachtrauern und die gewiß nicht die ſchlechteſten unſeres Volkes ſind. Dieſe ruhige Entwicklung war durchaus nicht nach dem Sinne der unentwegten Republikaner, die mit verbiſſenem Aerger bemerkten, daß die perſönliche Tüchtigkeit allmählich ſich auch ohne das Zeugnis des Parteibuches wieder zu be⸗ haupten wußte. Die Unzufriedenen ſahen ſich daher nach einem Wortführer um und fanden ihn in einem uuruhigen Geiſte, der Tag und Nacht vom Schreckbild einer kommenden Reaktion e wird und der das Heil Deutſchlands darin ſieht, daß der innere Frieden immer wieder geſtört wird— in einem Zentrumsmann mit ſozialdemokratiſchem Herzen, dem früheren Reichskanzler Dr. Joſeph Wirth. Sein Aufruf zur Gründung einer republikaniſchen Union ent⸗ hüllte zugleich ihren Zweck:„Die Verſtändigen und Nüch⸗ ternen der Rechten wollen wohl keinen Umſturz. Sie ſehen, daß ſie unter der Republik nicht ſchlecht daran ſind. Sie rücken in Perſonalfragen ſeit Jahren ſo ſicher vor, daß ſie längſt im ſtillen bekennen, daß es ſich auch unter der Repu⸗ blik ſehr gut leben läßt. So boten die letzten Jahre im Reich und in nicht wenigen deutſchen Ländern das trübe Bild einer reaktionären Perſonalpolitik, einer reaktionären Juſtiz, einer reaktionären Staatsanwaltſchaſt, reaktionärer Hochſchulen, reaktionärer Mittelſchulen, einer reaktionären Verwaltung. Die beſte republikaniſche Regierungsbildung iſt zwecklos, wenn die Regierung nicht in den Einzelheiten der Verwaltung und der Perſonalpolitik einen ſtarken Machtwillen nach gutem konſervativen Beiſpiel hat.“ In dieſen Worten iſt das ganze Programm der Re⸗ publikaniſchen Union bis auf die ſpäter in den Vordergrund geſchobene Forderung nach Republikaniſierung der Reichs⸗ wehr enthalten. Das erſte Heft der Zeitſchriſt„Deutſche Re⸗ publik“ erſchien Anfang November in einem pompöſen ſchwarz⸗rot⸗goldenen Gewande. Es iſt nicht unintereſſant, heute wieder darin zu blättern und entſcheidende Sätze her⸗ auszugreifen. In einem von Haas, Loebe und Wirth unter⸗ zeichneten Einführungsartikel„Die Zeit drängt“ heißt es: „Dieſer Einmarſch der Rechtsparteien in die Politik der Wei⸗ marer Koalition, die in hohem Maße auch einen Einmarſch in die Republik bedeutete, enthüllt ſich zugleich als eine bedrohliche Gefahr.. Die Politik der deutſchen Republik ſoll bis zum letzten Augenblick und Form des politiſchen und ſozialen Emanzipationswillens des breiten Volkes werden. Der Staat ſoll in allem ſein politiſches Eigentum werden.“ Herr Haas ſchreibt in einem Artikel„Gebote“ u..:„Das Baterland, das einen ſtarken Staat braucht, darf von den Republikanern erwarten, daß ſie entſchloſſener als bisher ſich für die Republikaniſierung und geiſtige Demokratiſierung von Armee und Beamtenſchaft, von Schule und Rechtspflege ein⸗ ſetzen. Eine richtige Perſonalpolitik iſt in unſerer Zeit bedeutſamer als die Geſetzgebung... Weniger Toleranz gegen die Feinde der Republik! Selbſtverſtändlich darf in dieſem Falle auch Herr Philipp Scheidemann nicht fehlen, der in einem Artikel„Wider die Reaktion“ zu folgenden Forde⸗ rungen kommt:„Viel wichtiger iſt die Frage, was endlich ge⸗ ſchehen ſoll, um die Republik in die Hände der Republikaner zu bringen. Die Republik iſt jetzt ſtark genug... deshalb muß von jeder Regierung verlangt werden, daß ſie zunächſt die Verwaltung von allen reaktionären Elementen äubert... Dabei iſt es wahrſcheinlich nicht einmal nötig, die Geſetzesmaſchinerie in Bewegung zu ſetzen, um den noch immer königlichen Richtern plauſibel zu machen, daß dis Republik auf ihre famoſe Tätigkeit verzichtet. Ein preußiſcher Juſtigminiſter, der die Augen offen hält, und.. entſchloſſen zupacken würde, könnte ſehr ſchnell viel Gutes wirken.“ Die nüchſte Etappe war eine Kundgebung der Re⸗ publikaniſchen Union“, die am 2. Dezember in Berlin ſlatt⸗ fand. Die drei Führer Loebe, Wirth und Haas wiederholten dabei in ſeltener Einmütigkeit und Uebereinſtimmung die Forderung:„Die deutſche Rpublik den Republikanern!“ Sie geſielen ſich dabei in den gehäſſigſten Ausfällen gegen Juftiz, Reichswehr und Verwaltung und ſchrien gemeinſam nach dem zuverläſſigen republikaniſchen Perſonalreſerenten, der rück⸗ ſichtslos durchgreift. Damit wird das Ziel völlig klar. Auf dem Wege der kalten Revolution ſollen die Tragpfeiler jedes ge⸗ ordneten Staatsweſens, Heer, Juſtiz und Verwaltung, her⸗ ausgebrochen werden, durch widerliche Geſinnungsſchnüfſelei ſoll die perſönliche Tüchtigkeit ausgeſchieden und dem repu⸗ blikaniſchen Geſinnungsprotz Platz gemacht werden,. Es ict K einer der ſmarteſten Geſchäftsleute fertig —3 Selte. Nr. 583 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 10. Dezemder 196 deute ſchon ſo weit, daß dielſach von Beamten direkt die Zu⸗ gehoriglen zu einet republitaniſchen Partei oder wenigſtens zum Reichsbauner geſordert wird. Sind ſich die verfaſſungs⸗ treuen diepublitaner darüber klar, daß ſie mit ihrem Vorgehen einen diretten„Verfaſſungsbruch“ anſtreben? Im Artikel 118 dex von ihnen vertretenen Weimarer Verfaſſung iſt ausdrück⸗ lich feſtgelegt:„Jeder Deutſche— das Recht, innerhalb der Schranten der algemeinen Geſetze ſeine Meinung burch Wort, Schrift, Druck, Bild oder in ſonſtiger Weiſe ſrei zu äußern. An dieſem Rechte darf ihn kein Urbeits⸗ oder An⸗ ſteüungsverhältnis hindern und niemand darf ihn benachtei⸗ ligen, wenn er von dieſem Rechte Gebrauch macht.“ Für die Beamten wird das Recht der freien Meinungs⸗ zußerung noch einmal beſonders in Artikel 120 verankert, in dem es heißt:„Die Beamten ſind Diener der Geſa ·mmei⸗ nicht einer Partel. Allen Beamten wird die Freiheit ihrer politiſchen Geſinnung und die Vereinigungsſreiteit gewähr⸗ leiſtet.“ Zu dieſer Beſtimmung äußert ſich ausdrücklich das preubiſche Oberverwaltungegericht:„Jene Vorſchrift kaun nur dahin verſtanden werden, daß ſedem Beamten die Freiheit geiwährleiſtet wird, ſich nach außen hin zu einer politiſchen Auffaſſung zu bekennen, wie ſie von einer beſtimmten politi⸗ ſchen Partei vertreten wird. Danach iſt eine diſziplinariſche Beſtraſung eines Beamten wegen des bloßen Bekenntniſſes zu eiger politiſchen Partet ſebenfalls ausgeſchloſſen. Ein Dienſtvergehen... würde ein Beamter erſt dann begehen, wenn er die Erreichung des auf gewaltſamen Umſturz der beſtehenden Staatsordnung gerichteten Zieles der Partet, zu der er ſich bekennt, durch poſitive Handlungen zu fördern verſuchte.“ Demgegenüber verlangt die„Republikaniſche Unton“: Die Deutſche Republik den Republikanern, Beamte, die unbe⸗ dingt auf dem Boden der Republit ſtehen, einen Perſonal⸗ reterenten, der rückſichtslos alle Nichtrepublikaner entſernt, d. h. Geſinnungszwang, d. h. Klaſſenberrſchaft mit ausſchlleß⸗ lichen Privilegien zugunſten derer, die im Beſitze eines Par⸗ teibuches der Sozlaldemokraten, der Demokraten oder des Zentrums find. Das iſt im Sinne der„Republikaniſchen —2 die reſtloſe Verwirklichung der demokratiſchen Re⸗ publik. Wit halten dieſen Beſtrebungen einn Satz des Wirth⸗ kollegtums in dem ſchon erwähnten Einführungsartikel der Beitſchriſt„Deutſche Republik“ eutgegen, den die Herren Allerdings Kur in einem gegen rechts gerichteten Sinne ver⸗ wiſſen wollen:„Wir werden gegen jeden Verſuch, die kepublit für beſtimmte Kaſten und Klaſſen unſeres Volkes zu reſervieren, mit aller Entſchiedenheit ankämpfen und werden alle Anſätze zu einer privilegierten Kaſten⸗ und Klaſſen⸗ bildung auf das nachdrücklichſte auszumerzen verſuchen, wo ſie ſich nur zeigen. Wir wollen ein freies und in allen—* Schichten ſozial gleichberechtigtes Volk in der deutſchen Repu⸗ Plik“,— teine Klaſſenherrſchaſt der„Republikaniſchen Union“. Wenn man den Anſturm der„Republikaniſchen Unlon“ und des ihr naheſtehenden Reichsbanners gegen Reichswehr und Beamtent um, die Grundfeſten des Staates, in ſeinem ganzen Umſange überſieht, ſo kann man ſi0 nicht wundern, daß von der andern Seite eine„Reaktion“ u der Hinſicht eintrat, daß man ſich ſagte: bis hierher und Kicht weiter. Beſonders bei der Deutſchen Volkspar⸗ tei, die, einem neutralen Kabinett der Mitte angehörend, einſeltige Bindungen des Reichskanzlers Dr. Marx mit den Sozialdemokraten vermuten mußte, wurden die größten Be⸗ denken laut, ob unter ſolchen Umſtänden eine Große Koolition etwas andetes ſein könne, als eine vorlbergehende Erſchei⸗ nung. Geſetzesvorlagen werden in der nächſten Zeit zu be⸗ raten ſein, wie das Arbeitszeitgeſetz, das Schulgeſetz, Zoll⸗ geſetze uſw., bei denen es im⸗Intereſſe des Volksganzen ver⸗ mieben werden muß, daß die Sozialdemokratie den Ausſchlag gibt. Die Demokraten, die ſchon ihren eigenen Miniſter Dr. Külz beim Schmutz⸗ und Schundgeſetz im Stich gelaſſen haben, ſind auch bereit, den Reichswehrminiſter Dr. Geßler zu opfern, Um die von Löebe verlgugte Republikaniſterung der Reichs⸗ wehr durchführen zu laſſen. Es war daher wohl zu verſtehen und wurde gerade in Oſtpreußen als die Befrelung von elnem ſeeliſchen Druck daß Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz in ſeiner Rede in Inſterburg eine ſcharſe Grenzlinie zog, Über die hinaus von der Deutſchen Volkspartei weitere Zu⸗ geſtänduiſſe an die Parteien der Weimarer Koalition nicht mehr gemacht werden können. Gerade in Oſtpreußen fand Pr. Scholz mit ſeinen Ausführungen Widerball, daß die Hegenſähge, die uns von den Deutſchnationalen ſcheiden, in innerpolltiſchen Fragen welt geringer ſind, und daß daher das„ungebärdige Kind“ in unermüdlicher Arbeit zur ſach⸗ lichen Politik zu erzleben ſein wird. Wir freuen uns beſon⸗ ders, daß dle Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartel ſich entſchloſſen hinter ihren Führer geſtellt und damit die Anſichten von Dr. Scholz zu den ihren hat. Der Er⸗ 1910 at ſich denn auch ſofort gezeigt: die Kriſenmacher u Berlin, die aus ſelbſtverſtändlichen Erörterungen eine Kriegserklärung herauskonſtruieren wollten, ſind kleinlaut geworden, und das Kabinett, das lediglich durch übereilige Die Gefahren des Ruheſtandes 83 Ein Kapitel über den Zweck des Lebens Der amerltaniſche Millionär Donovan iſt, wie ſeine Kerzte behaupten, an den Folgen des Ruheſtandes geſtorben. Er hatte ſich als Laufjunge vorgenommen, es einmal bis zu einem Vermögen von einer Million Dollar zu bringen, und ſich erſt dann von der Arbeit zurückzuziehen, wenn dieſes Ziel erreicht ſei. Im Alter von 72 Jahren hatte er ſein Vermögen zu einer Million abgerundek. Er zog ſich von jeder Arbeit Baena um nun die Ruhe zu genießen und nahm nach ein paar onalen vom Leben Abſchied. Dieſe Geſchichte ſcheint wie aus dem Leben gegrifſen, um zu zeigen, wie geſund die Arbeit und wie ſchädlich die Ruhe iſt. Aber man muß doch erſt ein⸗ mal dieſen Fall in ſeiner beſonderen Eigenart erſaſſen, ebe man die Lebensweisheit erkennt, die daraus ſpricht. Nicht allen amerikaniſchen Millionären bekommt die Ruhe ſchlecht. John D. Rockefeller iſt gegenwärtig 87 Jahre alt und immer noch rüſtig, obgleich auch er der Ruhe pflegt. Sein Leibarzt hat kürzlich die Formel bekannt gegeben, die Rocke⸗ ſeller auf ſeinen Rat hin als Lebenzregel beſolgt hat, um ein geſundes Alter zu erreichen. Dieſe Formel enthält keine Vorſchriften, die auf den Millionär zugeſchnitten ſind. Sie kann von jedermann befolgt werden, der ſie für richtig hält. Denn auch der Aermſte kann täglich ein gewiſſes Quantum Waſſer trinken und während des Nachts für friſche Luft ſor⸗ gen, wie es in dieſer Formel vorgeſchrieben iſt. Er kann ſerner den Rat befolgen, ſich nicht zu ärgern und nicht zu überhaſten und ſtets auf tägliche körperliche Uebung und ab⸗ wechſelnde Tätigkeit bedacht zu ſein. John D. Rockefeller hat nach dieſer Vorſchriſt gelebt. Er iſt bekanntlich auch jetzt noch ein tüchtiger 3 und ſtets auf einen Wechſel in ſeiner Beſchäftigung bebacht geweſen. Denn er hat es als ebracht, zugleich rvorragendes zu ten. Es iſt vielleicht auf den erſten Blick nicht ſo leicht zu er⸗ kennen, was an dieſer Lebensweiſe geſund ſein ſoll, aber wenn man das Wohlergehen Rockefellers mit dem Schick⸗ ſal feines Kollegen Donovan vergleicht, ſo wird man doch zu⸗ 4 müſſen, daß der Petroleumkönig es keſſer verſtanden at, ſich friſch zu erhalten. Im übrigen iſt das Schickſal des Millionärs Donovan garnicht ſo ungewöhnlich. Es kommt vielmehr im modernen Leben vor, dah Männer, die ihr Leben mit anſtreugendſter Arbeit ausgeſüllt 12 dem Gebiete des Sonntagsſchulweſens e Verſprechungen des Reichskanzlers nach links gebunden war, hat wieder ſreie Hand nach beiden Seiten hin belommen. So hat der oſtpreußiſche Wind in Berlin zwar viel Staub aufgewirbeit, aber auch eine Klärung gebracht. Es hat ſich ferner wieder einmal erwieſen, daß es verkehrt iſt, ſeelenruhig Gottes Waſſer über Gottes Land lauſen zu laſſen, daß man im Gegenteil rechtzeitig Dämme errichten muß, um eine Ueberſchwemmung zu verhindern. Wir hofſen und er⸗ warten, daß nach dem erſten Damm weitere Dämme errichlet werden, um die ſtaatsgeſährlichen Beſtrebungen der Republitaniſchen Union rechtzeltig absuwehren. Begegnung Streſemann⸗Muſſolini? 5 London, 16. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Londoner politiſchen Kreiſen rechnet man beſtimmt mit einer Zuſammenkunft des deutſchen Außenminiſters mit Muſfolini bei Gelegenheit der Urlaubsreiſe Dr. Streſe⸗ manns. Vei dieſem Anlaß ſoll, wie verlautet, der deutſch⸗ italieniſche Freundſchaſts⸗ und Schiedsvertrag endgültig unterzeichnet werden. In England beſtehen keine Bedenken gegen die neue Politik, die durch den Vertrag zwiſchen Deutſchland und JItalien eingeleitet worden iſt. Man hört im Gegenteil Aeußerungen großer Befriedigung darüber, daß die Südtiroler Gefahrenpunkte durch eine Annäherung der beiden Länder aus der europäiſchen Politik ausgeſchaltet würden. Wie der„Daily Telegraph“ erfährt, wird als Folge der Balkankriſe, die nach dem Abſchluſſe des italieniſch⸗albaniſchen Vertrages entſtanden iſt, eine Konſerenz zwiſchen Rom, Belgrad und Tlrana organiſiert werden, um die albaniſche Frage iu verſöhnlichem Sinne zu löſen Der Plau dieſer Konſerenz dürſte auf die Einwirkung der engliſchen und franzöſiſchen Diplomaten zurückzuführen ſein. Berlin, 16. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt der deutſch⸗italleniſche Schiedsvertrag ſoweit fertiggeſtellt, daß ſeine linterzeichnung demnächſt erfolgen kann. Entgegen ausländiſcher Meldungen, vor allem den⸗ jenigen italieniſcher Blätter, wird an hieſiger zuſtändiger Stelle nochmals betont, daß es ſich lediglich um einen Schiedsvertrag gemäß den Beſtimmungen des Locarno⸗ paktes handelt, wie er ähnlich von Deutſchland ſchon mit acht oder neun Staaten abgeſchloſſen worden iſt. Irgendwelche Klauſeln ſind in ihm nicht enthalten. Was ie Zufammenkunft Streſemanns mit Muſſolint betriſſt, ſo ſind, wie man uns von zuſtändiger Seite beſtätigt, Einzelhei⸗ ten über ein Zuſammentreſſen der beiden Staatsmänner noch nicht bekannt. Auch der Ort, au dem eine ſolche Zuſammen⸗ kunft erfolgen könnte, ſteht noch nicht ſeſt. Rücktritt Seydouz' VParis, 10. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Rücktritt des Direktors der Wirtſchaſtsabteilung des fran⸗ zöſiſchen Außenamtes Seydouß kommt nicht unerwartet. Die perſönlichen Diſſerenzen zwiſchen Seydvux und dem poli⸗ tiſchen Direktor des Außenamtes, Verthelot, waren ſchon längſt kein Gehelmnis mehr. Die perſönlichen Beziehungen 9 den beiden Diplomaten waren ſehr geſpannt und er⸗ chwerten die Vorhereitung wichtiger Entſcheldungen. Sey⸗ doux, ein Gegner der Außenpolitik Briands, vertrat in ſeinen Darlegungen ſtets den Standpunkt, daß zuerſt die wirtſchaftliche Einigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland 951 der ganzen Linie geſchafſen werden müſſe, ehe man die po 80 Annäherung durchführen könne. Berthelots Wir⸗ ken richtete ſich auf die Milderung und allmäh⸗ liche Beſeitigung der politiſchen Konfliktselemente. In dieſem Punkt iſt der Kabinettsdirektor mit Briand vollkommen einig, bloß an den Methoden des Außenminiſters hatte Berthelot enebe8 etwas auszuſetzen. Anſtelle des jetzt zurückgetre⸗ kenen Wirtſchaftsdirektors Seydoux wird wahrſcheinlich ſein bisheriger Mitarbeiter Corbin ernannt werden. Die engliſche Thronrede — London, 10. Dez. Ueber den Juhalt der Thronrede iſt zu berichten, daß der König die großen Erfolge erwähnt, dle auf der Reichskonferenz in dieſem Jahre erzielt worden ſind. Zur Außenpolitik bewerkt die Thronrede lediglich, daß die Re⸗ gierung die Lage in China mit Auſmerkſamkeit verfolge. Die Rede erwähnt ſodann die lange Kohlenkriſe, die der gefähr⸗ lichſtee induſtrielle Konflikt geweſen ſei, den England ſemals erlebt habe. Der König forbert die Parteien auf, das Vergan⸗ ene zu vergeſſen und gemeinſam an der Wiederherſtellung der irtſchaftslage zu arbeiten. Cook in Moslau erkrankt V Paris, 16. Dezör.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Moskan gemeldet wird, hat ſich der Sekretär der engliſchen Bergarbeiter, Cook, während ſeines dortigen Aufenthalts ſo überanſtrengt, daß er ſich in das Kreml⸗Spital begeben mußte, um ſich mit Röntgenſtrahlen unterſuchen zu laſſen. Wie verlautet, leidet Cook an einer Kehlkopf⸗ erkrankung und an Herzſchwäche. Vanderveldes Informationen über Genf VParis, 15. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dis Erklärungen, die der belgiſche Außenminiſter Vandechz velde geſtern vor Vertretern der Brüſſeler Preſſe gemach hat, löſten hier eine ſehr peinliche Wirkung aus. Vander⸗ velde, der in den Genfer Verhandlungen einen hervorragew den Anteil nahm und Briand in ſeinem Widerſtand gegen Polncaré und Foch beſtärkte, äußerte ſich dahin, daß da Pariſer Kabinett dem franzöſiſchen Außenminiſter ern ſt 6 Schwierigkeiten mache. Ale Urſache dieſer Schwie ig keiten bezeichnet Vandervelde die Campagne des Marſcha Fochs, der in Poincars ſeinen bereitwilligen Helſer gefunden hatte. Der belgiſche Außenminiſter polemiſierte heſtig gegen die von Paris aus geförderten Verſuche, die Botſchafterkon⸗ ſerenz mit der Behandlung der beiden Reſtpunkte zu betrauen und den Völkerbundsrat eventuell als oberſte Inſtanz heran, zuziehen, ſalls die Differenzen auf diplomatiſchem Wege nicht neregelt werden können.„Es unterliegt doch keinem Zweifel“ ſagte Vandervelde,„daß der Rat dieſe heikle Angelegenbeit dadurch vom Halſe ſchaffen wird. daß er die Streitfrage dem Haager Schiedsgerichtshof zur Entſcheldung über⸗ weiſen wird. Weshalb kompliziert man das Uebereinkommen vom 12. Dezember? Einfacher wäre der von uns ausgear⸗ beitete und naächher von Noch und Poincaré abgelebnte Vor, ſchlag geweſen, dahin lautend, ſofort dem Shiedsgericht die Regelung der Difſerenzpunkte zu übertragen.“ Dieſe Erklärung Vonderveldes ſteßt im Gegenſatz zu den Verſicherungen einiger Mitglieder des franzöſtſchen Kabi ietts, die alle Informationen über den Konflikt zwiſchen Poincaré und Briand als unrichtig bezeichnen. Wie ich heute erſuhr, drohte Marſchall Foch am Samstag nachmittag mit dem Rücktritt, falls die von Briand hierher übermittelten und in Geuf bereits einmütis angenommenen Vorſchläge zur endgültigen Annahme gelan⸗ gen ſollten. Marſchall Joch machte ſogar darauf aufmerkſam, daß er in der Annahme dieſer Vorſchläge einen Sieg des deutſchen Generals Pavels über das Militärkomitee in Verſailles ſehen würde. Der Marſchall vertrat folgenden Standpunkt: Trotz der Tatſache, daß die Botſchafterkonferenz von 102 Entwaffnungsforderungen 100 als erledigt ſetrachtet, bleibe Deutſchland gefährlich und ſuche ſeine geheimen Rüſtungen fortzuſetzen. Die Inveſtigationen miiſſen mit Hilfe einer gründlichen Unterſuchung der Frage der Oſtfeſtun⸗ gen fortgeſetzt werden, und man müſſe weiterhin beſtrebt ſeln, burch militäriſche Experten in Berliu die Ueberwachung kin vollem Umfang aufrecht zu erhalten. Poincaré legte dieſes Gutachten des Marſchalls Foch nicht allein den Mint⸗ ſtern vor, ſondern brachte es auch zur Keuntnis Brlan d 8, mit dem Hinweis auf die Kompliziertheit, die ſich aus einer Nichtbeachtung der von Foch erteilten Ratſchläge ergeben könute. Vandervelde hat demnach ins Schwarze getroffen, wenn er den Brüſſeler Journaliſten erklärte, daß in Paris der franzöſiſche Generalſtab unter der Führung, des Mar⸗ ſchalls Foch über Briaud und ſeine Anhäuger im Kabinett triumphiert habe. Schwere Kämpfe in China 8 London, 10. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter⸗ Nach ſbochenlangen Verhandlungen und Vorbereltungen ſprechen in China wieder die Waffen. Hankau, die Hauptſta der Provinz Tſchetiang, iſt von den Kantontruppen durch einen Handſtreich genommen worden. Damit ſteht die Armee von Sun höchſtens 180 Km. von Schanghal. Wenn nicht alle käuſcht, ſteht der Endkampf um dieſe wichtiaſte Stadt Süd⸗ E bevor. In Schangbat ſelbſt herrſcht Panik. Die hineſiſchen Bauern ſtrömen von allen Seiten in Maſſen in die Stadt, ſedoch ſind, wie die Korreſpondenten der engliſchen Blätter berichten, die nahezu 20000 Europer, die in der Stadt leben, nicht gefährdel. Die Eiſenbahn, die von. Haukan nach Schaughai führt, iſt unterbrochen und leilweiſe zerſtört worden. Die Berichte widerſprechen ſich in dieſer Bezlehung. Es ſcheint aber, daß General Fang Tuan Chang ſeine letzten Truppen— 25000 Mann— in aller Eile gegen die 20000 an⸗ marſchlerenden kantoneſiſchen Soldaten auf der erwähnten Bahnſtrecke zur Verteidigung Schanghais poſtiert hat. 4 Behörden der Provinz Tſchekiang, die es bisher mit Genera Sun hielten, haben ſich bereit erklärt, den Kantoneſen kelue Hinderniſſe in den Weg zu legen, wenn ſie von ihrem Ein⸗ marſch verſchont bleiben. Unter den Führern der Kantoneſen ſpielt die Frau des Dr. Sun Yat Sen eine beſonders aktive Rolle. Ste iſt die erſte Frau, die in China im politiſchen Leben hervortritt. * Die dentſch⸗polniſchen Verhandlungen werden nach, einer Vereinbarung, die zwiſchen den beiderſeitigen Dele gationsführern dieſer Tage getroſſen worden iſt, am 4.—350 nuar des nächſten Jahres in Berlin wieder aufgenomme werden. — haben, zuſammenbrechen, ſobald ſie ſich Ruhe können. Die Urſachen können natürlich verſchleden ſein. Aber faſt immer wirb man finden, baß der Uebergang von angeſtrengteſter Arbeit zu plötzlicher Rube verhängnisvoll geworden iſt. Der Menſch kann ſich ſchwerſten Schaden zufügen, wenn er ſeine Kräfte überſpannt. Aber auch das Aufhören der gewohnten Spannung, d. h. eine plötzliche Entſpannung kann die Ge⸗ ſundheit außerordentlich ſchͤdlich beeinfluſſen. Der Organis⸗ mus wird in einem ſolchen Falle gezwungen, ſich plötzlich aanz neuen Bedingungen anzupaſſen. Geſchieht das in einem Alter, in dem ſeine Anpaſſungsfäbigkeit ſehr gering geworden iſt, ſo ſind ſchidliche Folgen unausbleiblich. Jeder kann im täglichen Leben Beiſpiele beobachten, die dies beſtätigen. Geht ein Mann, der an ein arbeitsreiches Leben gewöhnt geweſen iſt, zum Ruheſtand über, ſo zeigen ſich häufig geiſtige und auch körperliche Beſchwerden, die mit dieſem Wechtel zuſammenhängen. Die Sache beginnt oft recht harmlos. Der Mann, der ſich zur Rube geſoßt hat, fühlt nlötzlich allerlel Schwächen und Mängel geſundheitlicher Art, die ihm wäßrend ſeiner angeſtrengten Tätigkeit überhaupt nicht zum Bewußtſein gekommen ſind und die, im rechten Lichte betrachtet, auch keine allzu große Bedeutung haben. Im Zuſtand des Müßigganas ſindet der Mann aber Zeit, ſich mit ſeinen vermeintlichen Gebreſten zu beſchäſtigen. Er nimmt ärztliche Hilfe in Anſpruch und er geßört bald zu ſener Kate⸗ gorie der eingebildeten Kranken, die infolge ihrer Einbildung tatſächtich krank werden. Die Jagd nach der Million bringt die denkbar höchſte Nervenanſpannung wit ſich. Alle Kraft wird auf das eine Ziel geſetzt und für Nebengedanken oder Nebenbeſchäftigun⸗ gen iſt überkaupt kein Raum mehr vorhanden. Dieſe An⸗ ſpannung wirkt auf die Nerven wie irgend ein Reizmittel. Das Daſein ſteht völlig unter der Einwirkung des brennen⸗ den Wunſches und der ſeiden Sehnſucht nach dem ſinanziellen Erfolge. Es iſt wie ein Rauſch. in dem der Menſch dahin⸗ lebt. Sobald dieſes Reizmittel dem Daſein feßlt, tritt eine ganz natürliche Reaktion ein. Wie auf den Rauſchzuſtand die Ernüchterung, ſo folgt bier auf die ſieberhafte Anſpannung aller Kräfte eine gewiſſe Erſtarrung. die nicht nur den Körner, ſondern auch das Gehirn in Mitleidenſchaft zieht. So erklärt es ſich, daß in der Tat der plötzliche Uebergang von der 6 zum geruhſamen Daſein verhängnisvoll werden Rockefeller ßat in der Tat meiſer gebandelt. Er ſot auch wäßrend der Dollarſagd ſtets Zeit genng gefunden. Golf zu ſpielen und in Sonntagsſchulen zu unterrichten. Er hat ſeine Kräfte nicht zu ſehr überſpannt und deshalb auch die Cutſpauz nung nicht als einen ſchäblichen 5 auf ſeinen Zuſtan⸗ empfunden. Die Lebensweisheit, die daraus ſpricht, iit gens nicht nur für Millionäre wichtig. Jeder von uns ſoh 5 es ſich zur Regel machen, die Anſpannung auf ein beſtimm Ziel nicht zu übertreiben, wenn anders er Wert darauf len, K Ziel das Leben noch in beſchaulicher Ruhe d genießen. Friez Kreisler vor Gericht Fritz Kreisler gab in Montreal in Kanadg ein Konzer, worauf der Verein für Sonntagsheiligung ein Strafverfahr gegen ihn beantragte. iſten In der Verhandlung fragte der Richter den Polie ſel. der dem Konzert beigewohnt hatte, was dort geſchehen ⸗ „Nichts als daß ein Mann allein Violine ſpielte“, al wortete der Beamte. 5 „Hat ſich denn jemand über das Spiel beſchwert? ⸗Nein, es ſchien nur etwas zu laut.“ das Ser Richter fragte einen andern Zeugen:„Erinnerte Konzert irgendwie an einen Gottesdienſt?“ ich Der Mann antwortete:„Ich kann es nicht ſagen, ſchlief nach der erſten Viertelſtunde ein.“ ube“ „Dann war es alſo keine Störung der Sountagsrube“ entſchied der Richter und ſprach Kreisler frei. Literatur. *„Hundegeſchichten“ non Arthur Schubart.—4. W96 lage. Verlag Pareus u. Co. München. Arthur Schubaxteer feinfinnige Tlerkenner und verſtändnisvolle Tierſchildere, erfreut ſeſne Leſergemeinde mit einem Buche, das ausſch lich dem ſeit altersher treueſten und klügſten Gefährten Menſchen, dem Hunde. gewidmet tt. Schubart iit ein au 5 deichneker, ſachlicher Tierbeobachter. In ſeder dieſer 22 Ronnz letten erſcheinen Hund und Menſch in irgend eine Beriehu 905 gueinander gebracht. Das Rebpinſcherl der Syltenſchmudeg lerin eröffnet die Reihe, es folgt die traurige Geſchichte then charaktervollen Dackels, dann ſpielt ein Bologneſerhündeng bei einer Cheirrung eine Rolle— und ſo ſolgt Erz 19980 auf Erzäblung, alle einander ebenbürtig an literart en Werte, mit bewundernswürdiger Erfindungsgabe erſonnhe mit einer ebenſo formvollendeten wie geiſtreichen Spraſe, ausgeführt. Schubart zeigt ſich in den„Hundegeſchichten 1her der als der tleſinnerliche denkſche Dichter und Meiſter deutſchen Novelle. Lielg —. 10 Le W* a8 t 6 9 en en n⸗ en u⸗ ht * m r⸗ n en 5 Sr —3 —— Donnerstag, den 16. Dezember 1023 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 883 Stäbtiſche Nachrichten Goloſiſche im Winter Nach der Fertigſtellung des Sees im Luiſenpark wurde bie Kanzel mit der ſchönen Weißbirkengruppe ein Lieblings⸗ platz der Jugend. Es waren viele Goldſiſche(Goldkarpfen) eingeſetzt borden, die man von da aus gut beobachten könnte. Kinder und Erwachſene warſen Broſamen als Futter für die Tiere hinab. Im Nu kam eine große Schar herbei und ſchnappte zum Ergötzen der Zuſchauer darnach. Als kälteres Wetter eiütrat, verſchwanden die Fiſche. Man hörte von Winterſchlaf ſprechen. In einen ſolchen verfallen die Fiſche nicht. Wie ihre nächſten Verwandten, die mit nur wenigen großen Schuppen bedeckten Spiegel⸗ und die vollkommen ſchuppenloſen Lederkarpfen halten ſie unten im Schlamm nur Winterruhe, ohne zu freſſen und ohne abzumagern. Im hie⸗ ſigen Palmenhaus, das jetzt wieder geöffnet iſt, hat die Jugend im Winter Gelegenheit, nicht nur eine Meuge herrlicher Ge⸗ wächſe aus fremden Zonn kennen zu lernen, ſondern auch ſich au den Goldſiſchen zu ergötzen, die ſich zwiſchen den Waſſer⸗ pflanzen des kleinen Weihers bewegen. Sie werden auch wäh⸗ reud des Winters hie und da einmal gefüttert. G. * * Benzolgasvergiftung. Veim Reinigen eines Keſſels in einer Maſchinenfabrik erlitten geſtern vormittag drei Ar⸗ beiter eine Benzolgasvergiſtung. Die Ertrantten mußten mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Kranken⸗ haus verbracht werden, von wo aus ſie am gleichen Tage wie⸗ der zur Entlaſſung kamen. * Die Unſitte des Abſpringens von der Streenbahn hat wieder zu einem ſchweren Unfall geführt. Am Dienstag kam an der Halteſtelle U 1 ein Fräulein beim Abſpringen zu Fall und brach den linken Unterarm. * Zuſammenſtöße. Geſtern vormittag ſuhren an der Stra⸗ benkrenzung A 3/B 4 zwei Laſtkraftwagen zuſammen, wobei beide derart beſchädigt wurden, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Ein Begleitmann des einen Kraftwagens wurde leichtverletzt.— An der Straßenkreuzung Mund N5 u. 6 ſtießen geſtern vormittag ein Liefer⸗ und ein Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen, wobei nur Sachſchaden entſtand, * Selbſtverſchuldeter Antozuſammenſtoß. Kurz vor 1 Uhr luhr heute mittag an der Ecke von 02 das Laſtauto eines Händ⸗ lers rückwärts und ſtieß dabei mit einem Perſonenwagen zu⸗ ſammen. Schaden: Zertrümmerte Laternen und leichte e⸗ ſchädigung der Schutzbleche. * Wem gehören die Syphons? Bei der Kriminalpolizei beſinden ſich 4 neue Syphons aus Bleirohr, die vermutlich aus einem Diebſtahl herrühren. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zelt wurde n. a. entwendet: Aus einem Hofraum in der Mittelſtraße 50 Stück Gehwegplatten aus Zement.— In E eine braunlederne Brieſtaſche mit drei Fächern, enthaltend eine Zulaſſungsbeſchei⸗ nigung und Steuerkarte für ein Kraftrad, auf Adam Stitzel⸗ berger lautend. Fundunterſchlagungen. Dieſer Tage ging auf dem Wege von Roſengartenſtraße No. 18 bis B3 eine langgeſtreckte Pla⸗ tinbroſche, 5 em lang und 4 em breit, in der Mitte eine erbſengroße, echte Perle und zu beiden Seiten je ein kleiner Brillant, verloren, ferner ein älterer Safſianledergelbeutel mit 20,05 Mk. und einem Repaxaturſchein von der Firma Fritz Apfel, Uhrmacher, auf einen Damenring und ein Collier. in der Saudhoferſtraße. In beiden Fällen hat ſich der„ehrliche Finder“ noch nicht gemeldet. * Evang, Landesſynode, Nach der Kirchenverſaſſung be⸗ eht die Evang. Landesſynode aus 57 gewählten und aus 6 von er Kirchenregierung ernannten Abgeordneten, worunter ein Mitglied der lheologiſchen Fakultät der liniverſität Heidelberg ſein muß. In ihrer Sitzung vom 14. Dezember hat die Kir⸗ cheuregierung ſolgende 6 Herren zu Mitgliedern der Landes⸗ ſynode ernannt: Geheimrat Univerſitätsprofeſſor Dr. Im⸗ miſch in Fretburg, Stadtpfarrer Viktor Renner in Karls⸗ ruhe, Martin Sponggel in Mannheim, Vorſitzender des Ebang. Volksverelns hierſelbſt, Proſeſſor D. Beer in Heidel⸗ berg, Proſeſſor B. Ernſt Frey in Karlsruhe und Kirchenrat Stadtpfarrer Mohde in W 8 * Frühzeitige Löſung von Fahrkarten. egen des über Weſbnachteh und Neujahr ſtärkeren Reiſeverkehrs macht der Badiſche Verkehrsverband auf die frühzeitige Löſung von Fahrkarten, Einholung der Auskünſte, beſonders aufmerk⸗ ſam. Maucher Aerger und Verdruß kann dadurch vermieden und durch eine glatte Abſertigung und gegenſeitige Rückſicht⸗ nahme das Reiſen angenehm geſtaltet werden, Eine Voraus⸗ Iſung von Fahrkarten zu amtlichen Preiſen lſt bei den in den größeren Städten beſindlichen Reiſebſtros bis zu g Tagen nor Relſeantriſt möglich. Ueber die Zeit des ſtäxkeren Reiſe⸗ verkehrs iſt insbeſondere auch eine frühzeitige Vorausbeſtel⸗ lung der beliebten Rundreiſehefte notwendig, da mit der ſonſt üblichen kurzfriſtigen Ausgabe nicht gerechnet werden kann. B. V. Die Frau vor der Kamera Eine bekannte Berliner Photographin plaudert über hieſes ertige Thema in der„Reuen Zürch Ztg.“, folgendermaßen: Ich teile die Frauen, die ſich photographieren laſſen wollen, in mehrere Kategorien. die gänzlich Unbefangenen, die ich photographieren laſſen, um dem Manne den Verwandten, em Freunde damit eine Freude zu bereiten. Sie ſind einfach u Weſen, ohne Anſprüche und ohne vorgefaßte Meinung, ſo a 99 ſagen kann, die Unbefangene iſt die am leichteſten zu behanbelnde Patienlin. Es gelingt mir, den natürlichen Aus⸗ ruck, den ganzen Menſchen, ſeine Haltung und ſeine Geſte auf die Platte zu bannen, wie er ſich ſelbſt und ſeder ſeiner Be⸗ kannten ihn im Leben kennt. Mit Hilfe ganz wenſger, aber perſtändnisvoller Retuſche geht man dieſem oder ſenem Schön⸗ eitsfehler zu Leibe, man äſthetiſiert hier, man korrigiert da, ünd ſiehe, es iſt ein modernes, prägnantes, verwöhnteſten An⸗ prüchen genügendes Porträt geworden, nicht zuletzt mit Hilfe des modernen Oblektivs, das jede Härte vermeidend, von vornherein verſchönernd wirken muß. Dann die Amateur⸗ photographinnen. Sie ſind am ſchwerſten zu behandeln. Denn e fühlen ſich techniſch ſowohl als auch künſtleriſch der Be⸗ kufsphotographin weit überlegen. Während dieſer Delln⸗ quent mit ſachmänniſch geſchultem Blick die Apparate, die aktiniſchen Lampen und endlich auch mich ſelbſt einer eingehen⸗ en Prüſung unterzieht, ſongliert er beängſtigend mit allen erdenklichen Fachausdrücken, erteilt mir und meinen Aſſiften⸗ eu nicht zu unterſchätzende Ratſchläge, wobel er aus den ſcheichen⸗ Gebiet ſeiner Erfahrung ſchöpft, und empfießlt mir ſchließlich Haltung, Beleuchtung und alles übrige ibm zu ilerlafſen. Mir bliebe nichts anderes zu kun, als die Kaſſetten zu wechfeln, die Platte zu belichten. Mein Aſſiſtent darf be⸗ Seſche Aber darüber blnaus weiß der Amateur genau heid. Sehr einfach iſt das Pfotographieren kel den Frauen vom fbeater, Kabaretf, 60 Podium und vom Film. Ihnen 10 das Photographiertwerden ſo geläuſig, wie das Studium ex, Arbeit, wie das Lernen ihrer Rollen, wie das Ein⸗ udieren ihres Splels. Da habe ich meiſtens leichte Arbeit. aſt immer wird ſie bier zum Vergnügen. Ich bewundere chönen Wuchs und ſchöne Köpfe. Poſe, Geſichtsausdruck und ſles Nötige ergeben ſich beinahe von ſelbſt, der Kontakt iſt fchven gefunden. der Bild ſo unumgänglich 8 lig, ſo unentbehrlich iſt. Erwähnen möchte ich noch, daß es kauen gibt, die jeder Verſchönerung abhold ſind. Sie wür⸗ lſorgte für den humoriſtiſchen Teil, Veranſtaltungen Der Gemeindeverein der Trinitatiskirche beging am vergangenen Sonutag abend ſeine diesjährige, ſehr gut be⸗ ſuchte liturgiſche Weihnachtsandacht unter Mit⸗ wirtung der heimiſchen Soliſten Fräulein Käte Back(Bio⸗ line), Konzertſänger Gg. Emig(Tenor) und Fr. Nagel (Orgel). Jeſu, das Licht der Welt, wie es hinelnleuchtet in das Dunkel dieſes Erdenlebens, hineinleuchtet in das dunkle, ſündige Menſcheuherz, um die guten und edlen Triebe im Menſchen zu wecken, damit das Gute nur ſort⸗ während Gutes und Edles ſchafſen kann, war der Grund⸗ gedanke der Anſprache des Pfarrers Renz. Umrahmt wurde die Andacht durch muſikaliſche und geſangliche Darbietungen. Herr Nagel, der Organiſt der Trinitakistirche, leitete die Feier ein mit der Sinfonie aus dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach. In feiner, zarter Weiſe brachte Fräulein Back die Sonate in-dur von G. F. Händel unter Orgel⸗ begleitung zum Vortrag. Konzertſänger Emig ſang die beiden Weihnachtslieder„Ich ſteh' an deiner Krippen hier“ von J. S. Bach und den wunderſchön klingenden„Morgen⸗ geſang“ von M. Reger; beide Lieder begleitet mit der Orgel durch Herrn Nagel. Andächtige Stille herrſchte im Gottes⸗ haus, als Jugendliche mit brennenden Kerzen durch die ab⸗ gedunkelte Kirche zogen und ſo das Licht verſinnbildlichten, das mit dem Eintritt Jeſu in dieſe dunkle Welt hineinleuchtet. Leiſe erklangen hierbei Violine und Orgel. Noch einmal fanden ſich gegen Schluß der Andacht unſere drei Soliſten zu einem einzigartigen Wirken zuſammen, als Herr Emig das Ich danke dir Herr“ von G. F. Händel in wunderbar zu Herzen gehender Weiſe zum Vortrag brachte, ſehr zart und anſchmiegend von der Violine und Orgel begleitet.„Morgen⸗ glauz der Ewigkeit, Licht vom unerſchöpſten Lichte“ ſang die Gemeinde, als die Andacht zu Ende ging., * St. Barbarafeier des Kanoniervereins Mannheim. Zu den ſchönſten Veranſtaltungen des Kanoniervereins Maun⸗ heim zählt unſtreitig das alljährliche St. Barbarafeſt, das dies⸗ mal in den prächtigen Räumen des Kaſinos abgehalten wurde. Um die gediegene Durchführung des Programms haben ſich in erſter Linie der 1. Vorſitzende, Kamerad Kirrſtetter, und der 2. Vorſitzende, Kamerad Bergdolt, hervorragende Ver⸗ dienſte erworben. Eröffnet wurde die Feier mit dem Militär⸗ marſch„Auf Kanoniere“ burch die beſtbekannte Kapelle Mohr. Kamerad Kirrſtetter, der die Vertreter der anderen mili⸗ täriſchen Vereine und Waffenverbände herzlich willkommen hieß, ſprach in tiefgehenden Worten von der Bedeutung des Weihnachtsfeſtes. Kameradſchaft zu üben, Erinnerungen zu beleben, der Toten zu gedenken und würdig mitzuarbeiten an dem Wiederaufban unſeres geliebten Vaterlandes, das ſei der Hauptzweck derartiger Zuſammenkünfte. Im gleichen Sinne ſprachen Kamerad Bergdolt und der Vorſitzende des Rhein⸗ Neckar⸗Militärgauverbandes, Kamerad Krenzer. Die mit großem Beifall gufgenommenen Anſprachen givpfelten in dem gemeinſamen Geſang„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Die wetteren muſikaliſchen und deklamatoriſchen Vorträge ſolgten nun in bunter Reihe, Erwähnt ſeien die Flötenſolis „Gute Nacht, du mein herziges Kind“ und die„Friderſeus⸗Se⸗ renade“, die in plaſtiſcher Herausarbeitung aller Feinheiten durch Kayellmeiſter Mohr zum Vortrag kamen, desgleichen Auch die Ouvertüre zu„Coſt ſan tutte“, die vierhändig auf dem Flügel von Frl. Hedwig und Elſe Fäßer vorgetragen wurde. Den Prolog brachte Frl. Lieſel Weiler ſinnig zu Gehör. Ausgezeichnet waren auch das Sängerluſtquar⸗ tett und Herr Hörner am Kylophon. Mit einem Tanz wurde die ſchön verlaufene Feier beendigt. * Der Geſangverein der Württemberger E. V. Mannheim hielt am Sonntag abend im dichtbeſetzten Friedrichsparkſaal ſeine Weihnachtsfeler in ſchlichter Weiſe ab. Mit den Chören„Die Weihnachtsglocken“ von Sonnet,„Trab Rößlein trab“ von Hanemann und„Slavoniſches Ständchen“ von Jüngſt wurde die Feier eröffnet. Der Verein hatte diesmal ſich mehr auf Theateraufführungen eingeſtellt. Die vier Theaterſtücke „Weihnachtswunder“,„Das Heidemärchen“,„Stenotypiſtin ge⸗ ſucht“ und die„Wunderſpritze“ waren gelungene Schlager. Das Märchenſpiel„Weihnachtswunder“, aufgeführt von den Kin⸗ dern der Vereinsmitglieder, wirkte auf das Publikum ergrei⸗ fend. Der Spielleitung iſt es gelungen, ſämtliche Stücke ihrem Inhalt eutſprechend gut wiederzugeben. Das Publikum dankte den Mitwirkenden mit großem Beifall. Die muſikaliſche Lei⸗ tung lag in den Händen des Muſikdirektors Emil Sieh, Spielleiter waren die Herren Karl Henes und Martin Laug. Die Bühnenausſtattung ſtellte die Firma Ludwig Zahn, 5, 10, unentgeltlich zur Verfügung. * Die Vereine chemaliger 112er und ehemaliger 112er Mannheim veranſtalteten am vergangenen Sonntag im voll⸗ veſetzten Saale der Bäckerinnung, S 6, 40, ihre Weihnachts⸗ feier. Die zur Mitwirkung gewonnene Kapelle Mohr er⸗ reute die Anweſenden mit ihrer ſchönen Muſik. Der ännergeſangverein„Badenig“ gab einen Teil ſeiner ſchönſten Lieder zum Beſten. Der von Fräulein Sauter geſprochene Prolog war ſehr eindrucksvoll. Die heiden Theaterſtücke„Vorderhaus und Hinterhaus“ und„Die letzten zwei Taler“ ernteten reichen Beifall. Kamerad Hirth indem er die beiden den um keinen Preis die Linien ihres Mundes, ſei es auch nur für die kurze Zeit des Photographieriwerdens, nath⸗ ziehen, ſie haben vor Puder, der viele Unregelmäßigkeiten auszugleichen imſtande iſt, die ſchrecklichſte Angſt. Aber ſie wünſchen, daß das Bild„fabelhaft“ ſchin ſei und ähnlich. Und darüber, wie wenig ſich oft Frauen kennen, mit welch liebe⸗ vollen Augen ſie ſich betrachten und wie gering ihr Beſitz au Selbſtkritik iſt, könnte ich auch noch berichten— doch di Herren der Schöpfung würden dann vielleicht über die Ver⸗ treterinnen des ſchwachen Geſchlechts lächeln... Das ſollen ſie aber nicht, denn in dieſem Punkt ſind ſie alle gleich, Männer und Frauen. Thealer und Muſik ONationaltheater Mannheim. In dem Bericht über die „Troubadour“⸗Vorſtellung in der heutigen Mittagaus⸗ gabe iſt ein Schreibverſehen zu berichtigen. Der geſtrige Tenoranwärter hieß nicht Seeheim, ſondern Hermann Sim⸗ berg, was hiermit richtiggeſtellt ſei. O Theater im ſtädtiſchen Geſellſchaftshaus Ludwigshaſen Diesmal war es wieder Gerhart Hauptmann, den uns das Landestheater für Pfalz und Saargeliet brachte, und zwar mit„Roſe Bernd“. Die Aufführung wurde zu einem ſtarken Erlebnis, Wilhelmine Kolft in der Titelrolle war von erſchütternder Echtheit in der Darſtellung. Einige rein ſprachliche Exzeſſe hätten dürfen vermieden werden. Dieſe Ueberſpannung im Naturaliſtiſchen iſt eine große Ee⸗ fahr für den Darſteller der Hauptmanniſchen Charaktere. Ueberraſchend gut war u. a. Arno Hofmann in der Rolle des Streckmann. Die übrigen Darſteller, die ſich ſämtlich wacker hielten, mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. ODer rote Kuckuck. Drama von Gert Hartenau⸗ Thiel. Innerhalb ganz kurzer Zeit hat das Ulmer Stadttheater zwei erfolgreiche Uraufführungen herausgebracht: Dr. Ernſt Geyers„Gotik“ und„Der rote Kuckuck“ non Gert Hartenau⸗Thiel. Eine reſpektable Leiſtung Direktor Dieterichs und ſeiner Künſtlerſchar, doppelt anzner⸗ kennen, da kleinere Bühnen mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen haben, als der verwöhnte Großſtädter ahnt. Der rote Kuckuck iſt der Spitzname eines rothaarigen, arbeitsſcheuen, ſchlecht beleumundeten, aber begabten Menſchen, der der Vater von manchem rothagrigen Sprößling ſeines Heimatortes itt. Auch zu Male, der Gattin des frommen, rechtſchaffenen, aber wenig männlichen Joſef, hatte er unerlaubte Beziehungen ge⸗ Couplets„Baulchen als Rekrut“ und„Die treuloſe Köchin“ zum Vortrag brachte. Der Höhepunkt wurde durch den Niko⸗ laus erreicht, den unſer alter lieber Altveteran Papa Geis darſtellte. Mancher Kamerad wurde durch ihn ganz beſondees überraſcht. Den Schluß des Feſtes bildete eine Gabenver⸗ loſung„die durch ihre Reichhaltigkeit großen Qeifall ſand. Vorfeſtſieber Ob wir wollen oder nicht: vor dem ſchönſten Feſt ſtürmk es auf uns ein mit tauſend Uuxegungen, Wertodungen, Wün⸗ ſchen, Hyͤfſnungen, Verheitungen. Da ſind die Anzeigen der„N. M..“, mit denen die Geſchäſte unſere Geſchente,wahl unterſtützen. Da ſind die Schauſenſter mit der Fülle ihrer greifbaren Angebote, alles ins ſtrahlendſte Licht gerückt, alles weihnachtlich ſtimmungsvoll aufgebaut. Da kommen die Kinder mit ihren langen Wunſchzetteln, ganz im Glauben an die Allmacht des Weihnachtsmannes. Da promenieren in un⸗ ſeren Gedanken, in unſerem Herzen alle die vielen, vielen nahen und fernen Verwandten und Freunde, denen man gewohnheitsmäßig ein Zeichen der Liebe, denen man eine Auf⸗ merkſamkeit zum Feſte erweiſen möchte, Dann fangen auch noch die lieben Frauen an mit ihren Reinigungs⸗ ihren Aus⸗ ſtattungszurüſtungen zum Feſte. um uns herumzukrabbeln und zu kribbeln und überſchlagen immer wieder, was ſie au Kuchen, Marzipanen, Pfefſerkuchen, was ſie an Weihnachts⸗ gans und Sylveſterkarpfen und ſonſtigen feſtlichen Leckereien noch alles vorzubereiten und hinzuzaubern haben. Kurzum, es iſt ſchon ein Vorſeſttrubel, um ſieberig zu werden. Welch ein Segen, daß da etwas iſt, etwas Unerbittliches, was Ord⸗ nung in dieſes Chaos bringt, das über uns ſonſt zuſammen⸗ ſchlagen würde. Und dieſes ordnende Etwas, das iſt der Inhalt unſerer Geldtaſche. Von der Weihnachtskaſſe müſſen wir ausgehen, das iſt das Eine. Und das Zweite ſind die Dinge, die notwendig ſind. Denn ſo ſehr auch ein rich⸗ tiger Weihnachtstiſch nicht ohne mancherlei zu denken iſt, was nicht notwendig iſt, ſo ſehr wächſt doch auch die Freude an dieſem weihnachtlichen Ueberfluß erſt richtig daraus, daß das Notwendige und Nützliche erfüllt iſt. Die Bekleidung, die Wäſche, der Hausrat; das ſind ſchon drei große Geſchenk⸗ gebiete, die dem Geldbeutel ſo zuſetzen, daß die Wahl der Notpendigkeiten ſchon ganz weſentlich vereinfacht iſt. Es geht wohl mancher mit dem Rechenſtift durch die Vorweihnachts⸗ welt und macht einen Ueberſchlag nach dem anderen, bis das Verhältnis von Wünſchen, Können und Müſſen einigermaßen aufgeht. Je früher man damit anfängt und ſe enger man ſich von vornherein an ſeine Möglichkeiten gehalten hat, umſo eher iſt man das Vorfeſtfieber los; und umſo eher fühlt man die Vorfeſtfreude im Herzen. Und auf die kommt es noch mehr an als auf das ganze Rechenexempel. Die iſt überhaupt Uichts auderes als der letzte Sinn des ganzen Rechnens und Fieberus. B. Straßenſperren in Baden . Bezirksamt Stauſen; Das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Freiburg läßt die Landſtratze Nr. 88 in Stauſen von der Bahnhofſtraße bis zur Neumagenbrücke umpflaſtern. Ju⸗ ſolgedeſſen iſt die Dürchſahrt durch Staufen für ſchwere Fuhr⸗ werte bis 18. Dezember vollſtänbig geſperrt. Zum Verkehr mit der Stadt Staufen können leichte Fuhrwerke während der Ausführung der erſtgenannten Strecke jedoch(mit Rückſicht auf die geringe Breite des Umgehungsweges) nur in der 3—9 von Münſtertal nach Staufen— über den Höllenbergweg ahren, während der Ausführung der zweiten Strecke über Schlachthausſtraße— Weg entlang dem Bahn⸗ hof— Eiſenbahnſtraße⸗Grün⸗ bezw. Grabenſtraße. Schwere Fuhrwerke ſowie leichte Fuhrwerke in Richtung Staufen⸗ Möünſtertal müſſen den Umweg über Krozingen⸗Schmiedhofen⸗ Grunern nehmen. Amtsbezirk Konſtanz; Wegen Walzarbeiten im Orte Bohlingen werden mit ſoſortiger Wirkung die Hauptſtraße von der Aachbrücke bis zum Friedhof und der Hüttenweg non der Hauptſtraße an bis zum Ortsausgang gegen Worb⸗ lingen bis zum 24. Dezember geſperrt. Sperrung und Ver⸗ kehrsumleitungen ſind durch Tafeln gekennzeichnet. Amtsbezirk Waldshut: In den nächſten Monaten werden auf der Albtalſtraße zwiſchen Albbruck und Ibachbrücke Strahenverhreiterungsarbeiten ausgeführt. Die betreſſenden Bauabſchnitte ſind leweils durch Warnungstafeln kenntlich gemacht. 0 B. V. 5* 63 “Wochenendgulſcheine als Feſtgeſchenk. Die vom Badiſchen Verkehrsverband herausgegebenen Gutſcheine ſür eilen Wochenendaufenthalt innerhalb des Badnerlandes erfreuen ſich in der letzten Zeit einer ſtarken Nachfrage. Gerade für die bevorſtehenden Feſttage, die mancher für eine Reiſe be⸗ nützt, ſei darauf hingewieſen, daß dſeſe Gutſcheine auch als Geſchenkgegenſtände Verwendung ſinden können.* Poſtdienſt am 21. Dezember. Am Freltag, 24. Dezember werden bei den Poſtanſtalten wie in den Vorſahren Dienſt⸗ beſchränkungen im Verkehr mit dem Publikum vorgenommen. U. a. werden die Poſtſchalter im allgemeinen nur bis 4 Uhr Im Telegrammannahme⸗ und Feru⸗ ſprechdienſt treten Beſchränkungen nicht ein. R4 Joſefs ganzes Gluck iſt ſein Kind, für deſſen Vater er ch hält. Hoſef uimmt ſpäter den ol dachloſen Killan in Ber⸗ lin bei ſich auf; dieſer ſetzt ſein ehebrecheriſches Tun ſort Hflabt guter Einfluß bewirkt jedoch in Kilian eine iunere Wandlung, Gewiſſensbiſſe peinigen ihn, er will Joſef ſeine Beziehungen zu Male eingeſtehen. Aber Male, in wahnſinni⸗ ger Furcht vor der Zerſtörung ihres Eheglücks, tötet Kilian und ſtürzt ſich ſelbſt aus dem Fenſter. Der Autor hat mik dieſem Drama eine erfreuliche Talentprobe gegeben. An Ger⸗ hart Hauptmanns naturaliſtiſche Dramen ſich anlehnend hat er doch genug Eigenes zu ſagen. Handlung und Charaktere ſind könſequent durchgeführt, die dramatiſche Spannung hält bis zum Schluß gu. Sicher hat uns der Dichter in ſeiner weiteren Entwicklung noch manches Wertvolle zu ſagen. Die drei Darſteller Hella Büſing(Male), Hans Bergamy(Kilian) und Rolf Manders(Joſef), die in muſtergültigem Zuſammen⸗ 16 65 838 der Spielleiter Direktor E. eter rugen weſentl um großen Er des Abends bei. 3 D2. WaP Kunſt und Wiſſenſchaft OBorbereitungen zum Spinozatag. Am 21. Febrnar 1027 werden 250 Jahre ſeit Spinozas Tod vergangen 55 5 Hin⸗ blick darauf hat ſich ein internationales Komjitee gebildet, das den Plan verfolgt, das durch den Philoſophen im Haag be⸗ wohnte Haus au der Payllſoensgracht anzukauſen. Man kofft, genügend Beihilſen zu erhalten, um darüber hinaus das Haus als Muſeum einzurichten, worin alles geſammelt wird, was un weiteſten Sinne auf Spinozas Leben Bezug hat. Das Haus ſoll, ſoweit möglich, äußerlich dasfelbe Anfehen erhalten, das es zu Spinozas Zeiten beſaß. In einer Bibliothek ſoll die geſamte Spinoda⸗Literatur verſammelt werden, während das Haus zugleich als zeitliche Wohnung dienen föll für Wiſen⸗ ſchaftler, die ſich dem Studium des Spinozismus widmen. Im übrigen wird es für ſeden Intereſſenten geöffnet ſein. Zur Ausführung dieſer Pläne wird eine Stiſtung ins Leben geru⸗ ſen, die den Namen Domus Spinozana erhält, deren Verwal⸗ tungsrat aus Gelehrten verſchiedener Länder beſtehen wird. Die Societas Spinozana, von der bezüglich dieſer Stiftung die Initiattve ausging, beabſichtigt ferner, den 250. Todestag Spi⸗ nozas durch eine im Haag abzuhaltende Tagung von Spino⸗ ziſten aller Länder feſtlich zu begehen. Weiterhin wird ein Grabmal enthüllt werden, welches ſeinen Standort erhält hin⸗ ter der hiſtoriſchen Nienwe Kerk im Haag. an der Stelle, wo ſich mutmaßlich Spinozas Gebeine in der Erde beſiuden. ——————— ————— —— . Seite. Nr. 583 Neue Mannheimer Zeltung Abend⸗Ansgabe] Donnerstag, den 16. Dezemder 1020 Aus dem Lande Ein altes Ehepaar 1. Sulzfeld, 15. Dez. Am 17. Dezember können die Eheleute Wilhelm Bernhard Kern uno Chriſtine geb. Heinle das 858. Jubiläum ihres Hochzeitstages begehen. Der Mann iſt am 9. Novpbr. 1841 geboren, mithin 85 Jahre alt, die Frau iſt nur vier Jahre jünger, denn ſie iſt am 4. Septem⸗ ber 1845 geboren. Es dürfte zu den größten Seltenheiten zäh⸗ len, daß in dieſem Alter noch beide Eheleute am Leben ſind. Die Gemeinde wünſcht den beiden Jubilaren, daß ſie auch noch die Jubelſeier der diamantenen Hochzeit miteinander feiern können. Elmsfeuer am Feldberg e Freiburg i. Br., 15. Dez. Ueber eine eigenartige Na⸗ turerſcheinung wird von einem der letzten Abende vom Feldberg berichtet. Ein ziemlich ſtarker Schneeſturm, erſt von ſüdweſtlichem Winde getrieben, ſpäter aus nordweſt⸗ licher Richtung kommend, hatte ſchon den ganzen Tag gewütet, dichter Nebel verhüllte ſchon tagelang auch nur die kürzeſte Sicht und wiederholt hatte man durch den Nebel Donner⸗ rolien wahrgenommen, das untrüglich ein Zeichen, daß man ſich inmnitten eines ziemlich heftigen Winterge witters befinde. Den Höhepunkt des wilden Spiels der Natur bildete daun die Nacht, in der der Sturm Schnee und Eiskriſtalle durch die Luft peitſchte. Ein Skiläufer, der ſich auf dem Wege von der Todtnauer Hütte zum Feldberg befand, ſah in dieſem Toſen der Natur plötzlich an ſeinem Mützenrand und den Handſchuhen, teilweiſe auch an den Schlingen ſeiner Skiſtöcke Kleine Lichter aufglänzen, die wie Glühbirnen den Rand beſetzten. Die gleiche Erſcheinung, nur größer, wie Brandfackeln zeigten die Skiſtangen, deren jede einen märchenhaften Elmsfeueraufſatz trug. Ebenſo plötz⸗ lich wie das Elmsfeuer aufgetreten war, war es dann auch wieder verſchwunden. Nichts blieb davon übrig, als Nebel und Schuee. * Gechwetzingen, 15. Dez. Die Forſtverwaltung hatte ſich mit der Staatsregierung in Verbindung geſetzt, um die Rei⸗ nigung der Waſſerläufe im hieſigen Schloͤßgarten zu vollenden und dies als Notſtandsarbeiten durchzuführen. Fer⸗ ner waren wegen Inſtandſetzung der Wege im Hardtwalod, die ſich in ſehr ſchlechtem Zuſtande befinden, Verhand⸗ Iungen eingeleitet, um auch dieſe Arbeiten möglichſt als Rot⸗ ſtandsarbeit zu vollziehen. Das badiſche Finanzminiſteriam hat jett mitgeteilt, daß die Durchführung dieſer Borſchläge Eiuesteiis aus ſi. inziellen Gründen nicht möglich t, anderer⸗ ſeits ſei es ſraglich, ob das Reichsarbeitsminiſterium die In⸗ handſetzung von Waldwegen als Notſtandsarbeiten auerkennen und genehmigen würde, da Wälder als werbende Anlagen zu gelten haben.— Ein Bubenſtreich wurde in der vergangenen Nacht dadurch verübt„daß ein Brieſkaſten in der Mann⸗ beimer Straße als Bedürfnisanſtalt verwendet wurde. Der größte Teil der in den Briefkaſten eingeworfenen Briefe und Poſttarten mußte wegen völliger Durch u ä ſſung und Be⸗ ſchmutzung den Abſendern wieder zugeſtellt werden. Leider iſt es noch nicht gelungen, die Täter zu ermitteln. O Landenbach, 15. Dez. Der 69 Jahre alte penſtonterte Hauptlehrer Peter Schmitt aus Laudenbach hatte geſtern abend bei einem Beſuche in Weinheim einen ſchweren Unſall, indem er beim Betreten einer hieſigen Gaſtwirtſchaft die Türe verſehlte und in den Keller ſtürzte. Er trug eine Ge⸗ birnerſchütterung davon und wurde dem ſtädtiſchen Krankenhauſe in Weinheim zugeführt. * Wieſental, 14. Dez. Aus noch unbekannten Gründen hat ſich der 21 Jahre alte Arbeiter Lukas Hoſmaun mit einemm „Apparat, mit dem man das Biehtötet, am Donnerstag das Leben genommen. X Nenſtadt i. Schw., 14. Dezbr, Zur Vorſicht mahnt ein Fall, der ſich hier am Samstag abend ereignete. In der Stalterſtraße war durch eine an der ſchrägen Zimmer⸗ decke angebrachte Petroleumlampe die Decke durch, gebraunt, ſodaß das oberhalb derſelben befindliche Holz in Brand geriet. Dem raſchen Einſchreiten des Hausbeſitzers und der Nachbarſchaft iſt es glücklicherweiſe gelungen, den Brand noch im Entſtehen zu löſchen.— Am Samstag abend wurde auf der Waldſtraße Friedenweiler⸗Eiſenbach der Dienſt⸗ knecht Guſtav Erſchig aus Eiſenbach von einem Fremden am Halſe gepackt, zu Boden geworfen und unter Ruf„Gel d raus“ zu berauben verſucht. Es gelang Erſchig glück⸗ licherweiſe zu entkommen; ſein Begleithund dürfte den un⸗ bekannten Täter gebiſſen haben. Der Täter ſoll 20—30 Jahre alt, mittelgroß ſein und bayriſchen Dialekt ſprechen. Titiſee, 14. Dez. Wie wir hören, erfreut ſich die neu⸗ Leröſfnete Strecke Titiſee⸗Seebrugg ſchon in der erſten Woche ſeit der Einweihung eines Beſuches. Der Winterſportzug ab Freiburg.29 Uhr war überaus ſtark Peſetzt. Es iſt in der Tat auch äußerſt angenehm, in kürzeſter „Zeit faſt auf die höchſte Erhebung des Schwarzwaldes für nur 2 Mark mit Sonntagsfahrkarte emporgefahren zu werden. In knapp einer Stunde konnte man bereits auf den Höhen des Feldberges ſein, um ſich dort dem Winterſportbetrieb zu wid⸗ men. Auch die Stationen Alt⸗Glashütten, Schluchſee und See⸗ vrugg waren das Ziel ſehr zahlreicher Fremder, die nicht genug die Schönheit der neuen Linie loben konnten. XKonſtanz, 14. Dez. Einer Anzeige, die viel zu denken gibt, hat die Anzeigenredaktion des„Thurg. Volksfr.“ in Kreuzlingen, Aufnahme gewährt. Sie lautet:„Thurgauiſche Bauern! Der Gewerbeverein Kreuzlingen hat gegen das Ge⸗ treidemonopol Stellung genommen, iſt gegen die Intereſſen der Bauern. Hiefür machen wir unſere Bezüge und Einkäufe, ſpeziell unſere Weihnachtseinkäufe, in Konſtanz. Konſtanz lie⸗ fert wieder gut und bedeutend billiger. Viele Bauern.“— Es dürfte zwar eine große Portion Aerger die direkte Veranlaſ⸗ ſung zur Abfaſſung einer ſolchen Anzeige geweſen ſein. Aber immerhin iſt es für die Konſtanzer Geſchäftswelt gut, auch wieder einmal aus dem Munde unſerer Schweizer Nachbarn ein Lob zu hören. Aus der Pfalz Exploſion eines Säureapparates 22 Ludwigshafen a. Rh., 16. Dez. In der chemiſchen Fabrik von Dr. Kno ll explodierte geſtern vormittag auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ein Säureapparat. Infolge des entſtandenen Luftdruckes wurden 7 ei Arbeiter an die Wand geſchleudert, außerdem erlitten die beiden im Geſicht und am Körper erhebliche Verbrennungen. Die beiden Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus über⸗ führt. Die Ludwigshafener Indexziffer unverändert 2: Ludwigshaſen a. Rh., 16. Dez. Die Inderziffer für Lud⸗ wigshafen a. Rh. iſt nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik am Mittwoch, den 15. Dezember 1926 gegenüber der Ziffer der Vorwoche unverändert geblieben. In der Gefängniszelle erhängt „ Frankweiler, 15. Dez. Die wegen Meineidsverdacht mit ihrem Mann verhaftete Frau des Winzers Emil Cunius bat ſich in vergangener Nacht im Unterſuchungsgefängnis Landau, wohin ſie und der Mann eingelieſert wurden, er⸗ hängt. Der Meineidsfall, um den es ſich handelt, liegt zwei Jahre zurſck und war von dem Dienſtmädchen Arenth auf An⸗ von Cunius geleiſtet worden. Die Arenth hat nun den wahren Sachverhalt zur Anzeige gebracht. Cunius wurde bis auf weiteres freigelaſſen. Die geheimnisvollen Autos e Oggersheim, 15. Dez. Die geheimnisvollen Autos, von denen in der letzten Zeit mehrſach aus dem Badiſchen berichtet wurde, ſollen nun auch hier auftauchen. Ein junger Mann be⸗ hauptet, geſtern abend auſ der Maxdorſer Straße von Auto⸗ inſaſſen, die ihren Wagen plötzlich zum Stehen brachten, ange⸗ halten und zum Mitſahren aufgefordert worden zu ſein. Der Ueberſallene flüchtete unter Hinterlaſſung des Fahrrades. Trotzdem Polizei und Gendarmerie ſofort alarmiert wurden, konnte das geheimnisvolle Auto nicht ermittelt werden. Von derartig geheimnisvollen Ueberfällen wurden in letzter Zeit ſchon wiederholt Gerüchte verbreitet. Irgendwelche Feſtſtellun⸗ gen ſind aber noch nicht gemacht worden.— Geſtern kam hier im Rathausſaale die hieſige Backſteinfabrik in der Niedererde zur Verſteigerung, die jedoch erſolglos blieb, da ſich nur wenige Intereſſenten eingefunden hatten und ein Höchſt⸗ gebot von nur 25000 Mark gemacht wurde. Nach Ausſetzung der Verſteigerung erſtand der hieſige Techniker Johann Rappalie die Ziegelei um 36000 Mark. Ein zu dem Anweſen gehöriger Acker wurde dem Georg Vollweiler bei der Verſtei⸗ gerung für 2500 Mark zugeſchlagen. Gemeiner Racheakt e Großniedesheim b. Frankenthal, 15. Dez. Eine Frevel⸗ tat von ungewöhnlicher Inſamie wurde vor einiger Zeit da⸗ durch verübt, daß auf 30 bis 40 Gewannen die auf dem Felde befindlichen Futterrüben mit Nadeln beſteckt wur⸗ den. Die Erregung unter den Landwirten iſt ungeheuer; können doch die Rüben nicht mehr verkauft und an das Vieh nicht ohne weiteres verfüttert werden. Als den Täter vermu⸗ tet man einen 20 Jahre alten Zigeuner namens Karl Kreutzer aus Obereichelbach, der bereits von dem Feldhüter einmal dabei ertappt worden iſt, als er in die auf dem Felde lagernden Futterrüben Stecknadeln ſteckte. Der Burſche wurde damals wegen Widerſtand und Waffenbeſitzes beſtraft. Er drohte ſeinerzeit, an der Gemeinde Rache zu nehmen. Der mutmaßliche Täter konnte noch nicht ermittelt werden. — Es isi so Kallt und ſo unfreundlich auf der Straße. Jeder freut ſich, wenn er wieder ſein behagliches Heim erreicht hat. Das Leſen einer guten Zeitung bietet dann einen be⸗ ſonderen Genuß. Die„Neue Mannheimer Zeitung“ weiht in die Geheimniſſe der Politik ein, erzählt die neueſten Geſchehniſſe aus Mannheim, Baden und der Pfalz, unterrichtet raſch über aktuelle Sportereigniſſe. Sie berichtet über alles. Nachbargebiete Einſtellung der Bauarbeiten auf der Starkenburg Heppenheim, 15. Dezember. Durch die Ungunſt der Wit⸗ terung mußten die Aufbauarbeiten der Starken⸗ burgeingeſtellt werden. Damit bis zum Frühjahr keine dach verſehen worden. Die Waſſerleitungsarbeiten ſind ſoweit gediehen, daß in den nächſten Tagen Trinkwaſſer auf der Star⸗ kenburg vorhanden iſt. Einbruch in das Aſchaffenburger Gericht 4 Aſchafſenburg, 15. Dezbr. Vergangene Nacht wurde in dem hieſigen Juſtizgebäude ein frecher Einbruch ver⸗ übt. Die Diebe hatten ſich offenbar nach der geſtrigen Schwur⸗ gerichtsſitzung, die bis ſpät in die Nacht hinein angedauert hatte, einſchließen laſſen und erbrachen dann im linken Flügel des Gebäudes ſämtliche Büros. Es fielen ihnen nach den bisherigen Erhebungen zahlreiche Sparkaſſen büſcher, Bargeld in Höhe von 700 Mark, Zigarren, Zigaretten und anderes in die Hände. Ob auch Akten geſtohlen worden ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die polizeilichen Erhebungen ſind im Gange. Nierſtein, 16. Dez. Einer Nierſteiner Meldung zufolge geriet der Perſonenoampfer„Deutſchland“ der Köln⸗ Düſſeldorſer Linie auf eine zwiſchen Nackenheim und Nier⸗ ſtein liegende Sandbank. Alle Verſuche, den Dampſer wieder flott zu machen, ſcheiterten. Erſt dem Perſonendampfer „Stolzenfels“ gelang es, das aufgefahrene Schiff abzu⸗ ſchleppen. Größerer Schaden iſt nicht entſtanden. :: Darmſtadt, 14. Dez. Am Freitag abend wurde in Darm⸗ ſtadt vor einem Hauſe im Olbrichweg zwiſchen 6 und 7 Uhr ein Sechs⸗Sitzer Horch⸗Perſonenwagen entwea⸗ det. Die Täter, drei Burſchen im Alter von 16—17 Jahren aus Darmſtadt, konnten in Eubigheim ermittelt und feſt⸗ genommen werden. Sie hatten ſich Zündungsſchlüſſel ſür alle Arten von Kraftwagen beſchaſſt, um den Wagen in Gang bringen zu können. Die Tat war ſchon lange vorbereitet. Bei Eubigheim fuhren ſie aber in den Straßengraben und konnten den ſchweren Wagen nicht wieder fortbringen. Sie wurden dem Amtsgericht Boyberg zugeführt und unter —* geſtellt. Der Wagen wurde inzwiſchen wieder ab⸗ Störung der Arbeiten eintritt, iſt der Turm mit einem Not⸗ Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Lache Bajazzol Der verbotene, der verurteilte und der freigeſprochene Bajazzo In letzter Zeit wurden von Reiſenden in der Pfals wieder vielfach die ſogenannten Bajazzo⸗Geldſpiel⸗ automaten an Gaſtwirte und ſonſtige Inhaber von öfſent⸗ lichen Stätten zum Verkauf oder zur Aufſtellung angeboten⸗ Ihre Auſſtellung bedarf der polizeilichen Genehmigung, die aber nach den ortspolizeilichen Vorſchriſten in der Regel nicht erteilt wird. Die pfälziſche Behörde ſteht auf dem Standpunkt, daß das ſpielende Publikum in ſeinem über⸗ wiegenden Teil keinesfalls die Geſchicklichkeit beſitzt oder in der kurzen Zeit des Spieles zu erwerben vermag, die ge⸗ eignet wäre, die Gewinnausſichten weſentlich zu beeinfluſſen und zu beſtimmen. Der Generalſtaatsanwalt der Straf⸗ kammer lin Berlin hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß die Bajazzo⸗Geldautomaten in den Fällen als Glücksſpi e l anzuſehen ſeien, wo ſie entweder durch die Art ihrer Unter⸗ bringung oder durch die Unruhe in der Umgebung den Spie⸗ ler hindern, durch körperliche Geſchicklichkeit den Spielausgang mit hoher Wahrſcheinlichkeit zu beſtimmen. Die Regie⸗ rung der Pfalz hat nunmehr durch eine Entſchließung neuerdings allen unterſtellten Behörden und Aemtern An⸗ weiſung gegeben, daß alle Spiele, deren Eigenſchaft als wirk⸗ liches Geſchicklichkeitsſyiel nicht zweifelsfrei feſtſteht, als Glücksſpiele zu betrachten und daher keinesfalls zu⸗ zulaſſen ſind. Die einzelnen Aemter werden deshalb auf die Beſeitigung aller ohne Erlaubnis bereits aufgeſtellten Apparate dringen und die Anbringung dieſer Bajazzo⸗Auto⸗ maten und anderer Glücksſpiele unterſagen. Nun befaßte ſich auch das Schöffengericht Mann⸗ beim in ſeiner geſtrigen Sitzung unter Borſitz von Amts⸗ gerichtsrat Schmitt mit den Bajazöo⸗Spiel⸗Apparaten der Firma Löffler& Co. Das Corpus delikti ſtand auf dem [Gerichtstiſch. Die Anklage wirft Herrn Löffler vor, daß er ohne Erlaubnis öffentliche Glückſpiel⸗Apparate aufgeſtellt, und daraus ein Gewerbe gemacht hat. Die beklagte Partei überreichte dem Gericht ein Reichsgerichtsurteil, wonach der Bajazzo⸗Apparat geſetzlich nicht beanſtandet wird. Außerdem wurde ein Schreiben vom Bezirksamt vom 14. Januar 1913 vorgelegt, wonach dieſe Apparate ebenfalls nicht beanſtandet „werden. Der Beklagte wie der Sachverſtändge ſtehen auf dem Standpunkt, daß der Bajazzo⸗Apparat kein Glüctsſpiel⸗ ſon⸗ 'dern ein Geſchicklichkeitsapparat iſt. Aberger verwies auf eine Berliner Gerichtsentſcheidung, nach R. A. Dr. Pfeiſſen⸗ der der Bajazzo⸗Apparat freigegeben iſt. Trotzdem verur⸗ teilte das hieſige Gericht den Fabrikanten Löffler zu einer Geldſtrafe von 50 Mark, da es den Apparat gu den Glücksſpielen zählt. In der Begründung heißt es, daß dieſes Urteil kein prinzipielles und grundſätzliches Allgemeinurtetl darſtelle, daß der Apparat ein Glücksſpiel iſt, ſondern nur auf die Aufſtellung des Spielapparats in der hieſigen Wirtſchaſt zum„Konſtanzer Hof“ ſich beziehe.— Wie uns die verur⸗ teilte Partei mitteilt, legt ſie gegen das Urteil Berufung ein, da der Spielapparat ja ſchon zweimal in Maunheim ſrei⸗ gegeben worden ſei. Lediglich in Ergänzung obigen Urteils veröffentlichen wir noch nachſtehendes von der Verteidigung bereits angeluhrtes Berliner Gerichtsurteil: Am Dienstag, 7. Dezember, war vor dem Großen Schöffengericht Bertin⸗Mitte ein großer Bajazzo⸗Prozeß. Augeklagt waren wegen Glüctsſpiels der Beſitzer des Konzerthauſes der Philharmonie, Direttor Lan⸗ decker, und der Auomatenauſſteller, Gabert(Berlin). Der Bedeutung des Prozeſſes entſprechend waren fünf Sachver⸗ ſtändige erſchienen, und zwar die Herren Prof. Koͤckel (Leipzig), Kriminalinſpettor a. D. v. Manteuſſel.(Berltu), Kriminalinſpektor v. Köppen(Berlin), Proſ. Möde von der Techniſchen Hochſchule Charlottenburg u. Ingenieur Grempe (Berlin). Prof. Möde von der Techniſchen Hochſchule Char⸗ lottenburg erklärte, daß die Bajazzo⸗Automaten unbedingt als Geſchicklichkeitsſpiel auzuſehen ſeien. Er führte ein Inſtrument vor, mit dem die Geſchicklichkeit der bei den Zeiß⸗Werken eingeſtellt werdenden Lehrlinge geprüft wird.⸗ Junge Leute, deren Geſchicklichkeit durch dieſen Prüf⸗ apparat feſtgeſtellt worden war, hat Prof. Möde an dem Bajazzo⸗Apparat ſpielen laſſen, und dieſe jungen Leute kamen vermöge ihrer Geſchicklichkeit auch an dem Bajazzo⸗Automat zu einem vollen Erfolg. Der weiter vernommene Sach⸗ verſtändige, Ingenieur Grempe(Berlin), trat dem Gutachten des Prof. Möde in vollem Umfang bei, während Prof. Kockel der Meinung war, daß der zur Verhandlung ſtehende Au⸗ tomat Merkmale des Glücksſpiels trage, die Bajazöv, Automaten im allgemeinen aber nicht als Glücksſpiel anzuſprechen ſeien. Die vom Gericht ſelbſt im Beratungs⸗ zimmer angeſtellten Verſuche konnten die Ausſührungen des Profeſſors Möde nur beſtätigen, und das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß der Zufall wohl eine Rolle ſpiclen könne, es gehe aber aus den gemachten Verſuchen und Gut⸗ achten klar hervor, daß derjenige Spieler an dem Bajazöv“ Automat Erfolg hat, der durch eine ſchnelle Beobach⸗ tungsgabe den Lauf der Kugel verfolgt und ſie durch Ge⸗ ſchicklichkeit auffangen kann. Ein Glücksſpiel komme demnach nicht in Frage. deshalb freigeſprochen. Schwarzbrennerprozeß Offenburg In der Sitzung am 13. Dezember wurde der Fall Kopp, Eberwein verhandelt. Karl Kopp aus Varnhalt hat nach mehreren vorausgegangenen Strafvergehen zu einer Zeit, da ein anderes Monopolvergehen gegen ihn anhängig war, eine Verſchlußbrennerei ausgeſtattet mit Geräten, die er noch von früher her beſaß und dieſe in einem Lagergebäude des Angeklagten Eberwein untergebracht. Die Brennerei hatte die Geheimvorrichtungen wie im Falle Behrle und Schitt. Bis zur Aufdeckung der Hahnenvorrichtungen wurde Branntwein aus dem Sammelgefäß entnommen und unter Steuerhinter⸗ ziehung verkauft. Der aus Betra in Hohenzollern ſtammen Ferdinand Eberwein, wohnhaft in Bühl, hatte nach ehemaligem Dentiſtenberuf nach dem Kriege wegen einer Nervenſtörung ſeinen alten Beruf mit dem Lebensmittel⸗ und Fultermittel⸗ handel vertauſcht und führte mit dem Einkäufer Himmel in Bühl ein Engros⸗Geſchäft. Er erſtellte im Jahre 1924 in Büh eine Lagerhalle. Von da an datiert ſeine geſchäftliche Verbin⸗ dung mit Karl Kopp. Wegen wirtſchaftlicher und anderer* likte iſt der Angeklagte wiederholt vorbeſtraft und auch jet wieder im Gefängnis. Kopp ſowohl wie Eberwein waren Ottleben L6oßn einen Stundenlohn von einer Mark bel freier Koſt und Wohnung beſchäftigt. Dieſe Stellung hat ihnen Al ſelbſt verſchafft. Als Abnehmer der in Bühl erzeugten Brannt⸗ weinmengen hatte ſich der Gaſtwirt Meier aus Neuweier* verantworten. Auffallend iſt, daß die Angeklagten faſt alle die ihnen zur Laſt gelegten Taten in Abre de ſtellen, obwohl ſie vor dem Unterſuchungsrichter ein Geſtändnis ahgeleg haben. Wie ſie angeben, geſchah dies unter fortgeſetzten Dro? hungen, wieder eingeſperrt zu werden. * § Abgenrteilter Brandſtifter. Vor dem Schwurgericht Aachen war der Gaſtwirt Klein aus Gleſſenich angeklac am 15. Juni d. Is. vorſätzlich ſein Wohnhaus nebſt 9 und Wirtſchaftsräumen in Brand geſteckt und hierbei Ellt Verſicherungsbetrug begangen zu haben Es wurde zeſtgeſteg 5 daß in den umfangreichen Gebände elf Brandherde it ſtanden, die räumlich ziemlich weit voneinander entfernt 134 Petroleum und Benzin getränkt waren. Er erhielt Die Angeklagten wurden ch. — 43 „BWW„EFFFXggeeen — * „Donnerstag, den 10. Dezember 1920 Ultraviolette Strahlen, alſo ſolche von kleinerer Wellen⸗ känge als die der ſichtbaren Lichtſtrahlen, rufen bei vielen, be ſonders organiſchen Stoſfen Fluoreſäenz⸗Erſcheinungen her⸗ vor, das iſt ein Leuchten in einer dem Stoff fremden Farbe. Dieſe Fluoreſzenz, die darauf beruht, daß die kurzwelligen ultravioletten Strahlen beim Auftreffen auf einen Körper ſich in langwelligere, ſichtbare Strahlen verwandeln, iſt wahr⸗ ſcheinlich bei allen Körpern im Tageslicht vorhanden, wird aber vom hetlen Licht überſtrahlt und unwahrnehmbar ge⸗ macht. Neuerdings iſt mit der Hanauer Analyſen⸗Quarz⸗ lampe eine Lichtquelle geſchaffen, bei der, mittels eines Fil⸗ ters aus mit Nickeloryd gefärbtem Spezialglas, die ſichtbaren Strahlen abſorbiert werden und die wirkſamen ultravioletten Strahlen ſich voll auswirken können. Ein elektriſcher Licht⸗ pogen wird oberhalb des Filters in Queckſilberdampf erzeugt, der in einer Quarzröhre euthalten iſt. Quarz, geſchmolzener Bergkriſtall, läßt, im Gegenſatz zu Glas, ultraviolette Strahlen durch, iſt ſchwer ſchmelzbar, ſodaß man auf höhere Tempera⸗ turen gehen kann und dehnt ſich in der Wärme faſt garnicht aus. Mit Hilfe dieſer Lampe, die die charakteriſtiſchen und Flnoreſzenzen ſehr intenſiv hervorruſt, kann man außer⸗ merkwürdige Beobachtungen und Entdeckungen achen. HFaſt alle Stoſſe verſchiedenartiger Natur leuchten auch verſchieden auf, wenn ſie von ultravioletten Strahlen ge⸗ troſſen werden. Die Nägel der Hand haben eine andere Fluoreſzenzfarbe als die Haut der Hand. Wolle leuchtet mit anderer Farbe als Baumwolle oder Seide, ſodaß man leicht Spuren fremden Materials in einem Stoff feſtſtellen kann. Perlen zeigen je nach ihrem Urſprungsland eine verſchieden⸗ artige Fluoreſzenz, während Imitationen nur ſchwach in an⸗ derer Farbe leuchten. Die Zähne eines Gebiſſes haben eine eigenartige intenſive Leuchtfarbe, falſche Zähne dagegen eine lchmutzig⸗braune. Deutlich kann man Flecke von flanzlichem Del, von Mineralöl⸗Flecken une In der Seiden⸗ raupenzucht kann man leicht geſunde Raupen von kranken, von der Zucht auszuſchließenden ſcheiden: Gefunde Raupen zeigen an einigen Körperſtellen prächtige Fluoreſzenz⸗Erſcheinungen, die bei kranken fehlen, wahrſcheinlich infolge einer anderen Zuſammenſetzung des Blutes.— Sehr wichtig iſt dieſe Lampe für die Kriminaliſtik: Blut⸗, Harn⸗ und Spermateilchen leuchten unter der Lampe in ganz beſtimmter Farbe auf. Kurzſchluß und ſeine Folgen Von Obering. Fritz Hoppe, Berlin Häuſig lieſt man Beitungsberichte, daß Brände ausge⸗ brochen ſind und Kurzſchluß in der elektriſchen Anlage ver⸗ mutlich die Urſache war. Sehr oft wird das bei Brandſchäden im Gebänden behauptet, in denen überhaupt keine elektriſche Anlage vorhanden war, denn es iſt ja ſo einfach, den Kurz⸗ ſchluß für einen Brand verantwortlich zu machen, dadurch iſt joeſch der Sorge ledig, nach der wahren Brandurſache zu orſchen 8 Der Fachmann weiß, daß bei einer vorſchriftsmäßig in⸗ Rallierten und gewarteten Anlage gerade der Kurzſchluß der ungefährlichſte Vorgang iſt. Was bedeutet denn eigentlich das Bort Kurzſchluß? Jeder Laie weiß heute, daß der elektriſche Strom dadurch entſteht, daß von einem Kraftwerk, einer ransſormatorenſtation, einer Akkumulatorenbatterie oder giner galvaniſchen Batterie etne elektriſche Spannung zur Verfügung geſtellt wird, die ſich über Leitungen und Bider⸗ ſtände oder Stromverbraucher ausgleicht und bei dieſem Aus⸗ gleich ihre Dienſte in Form von Wärme, Licht, Kraft uſw. darbietet. Die Größe des Stromes, die daber fließt, häugt Linmal von der erwähnten Spannung ab, andererſeits von dem Widerſtand, auf den dieſer elektriſche Spannungszuſtand wirkt. „ Elektriſche Glühlampen, elektriſche Bügeleiſen oder der⸗ gleichen haben einen, durch ihre Konſtruktion beſtimmten Wi⸗ derſtand, und der Strom ſtellt ſich automatiſch auf den durch en Widerſtand bedingten, vom Konſtrukteur gewollten, Wert ein. Ein ſolcher Stromverbraucher(Lampe, Bügeleiſen uſw.) wird häuſig durch ſogenannte Steckkontakte an die bexeitge⸗ tellte Spannung angeſchloſſen. Ein Apparat mit zwei Löchern, an oder in der Mauer montiert, iſt ſtets bereit, einen Stecker gufzunehmen, der die Verbindung nach dem Widerſtand(Glüh⸗ lamve, Bügeleiſen uſw.) durch einen Zuleitungsdraht(Litze) erſtellt. Wenn nun ein ſolcher Zuleitungsdraht defekt wird, und die Hin⸗ und Rückleitung ſtatt voneinander iſoliert zu ſein, ſich direkt metalliſch berühren, ſo geht der Strom nicht mehr durch die Lampe, ſondern über die„kurzgeſchloſſene“ Fehlerſtelle. Dadurch iſt aber auch der Widerſtand der Glüh⸗ Iampe oder des Bügeleiſens überbrückt, oder wie der Fach⸗ mann ſich ausdrückt,„kurzgeſchloſſen“. Der erſt hohe Wider⸗ ſtand wird ganz klein, erreicht faſt den Wert Null und der Strom ſteigt gewaltig an, ſodaß an der Kurzſchlußſtelle ſofort eine Stichflamme zu erblicken wäre, wenn eine vorſchriſts⸗ mäßig ausgeführte Anlage keine Einrichtungen, nämlich Si⸗ cherungen oder Automaten beſäße, die die Gefahr noch im utſtehen unterdrückt und durch rechtzeitiges Abſchalten der pannung ein Andauern des 55 4 Wie man einen Dampfkeſſel durch Einſchalten eines Si⸗ cherheitsventiles davor ſchützt, daß die Wandungen des Keſſels zu ſtark vom Druck beanſprucht werden und explodieren, ge⸗ nau ſo ſchaltet man Sicherungsvorrichtungen in elektriſche Leitungsanlagen, wodurch verhindert wird, daß die Strom⸗ ſtärke höhere Werte aufnimmt, als die verlegten Leſtungs⸗ guerſchnitte vertragen. Es iſt klar, daß jeder Leitungsquer⸗ ſchnitt einer beſtimmten zuläſſigen Marimalſtromſtärke ent⸗ wricht, genau ſo, wie jede Keſſelwandſtärke einen beſtimmten arimaldruck aushält. Man muß alſo das Sicherheitsventil Zichtig einſteſlen, d. h. den vorliegenden Verhältniſſen ent⸗ wählen. 0 ei elektriſchen Anlagen hat man nun zwei Arten von Schusvorrichtungen: Die allbekannten Schmelzpatronen, d. h. irzellankörper, in denen ein Schmelzdraht ſo eingebettet t, daß er bei Ueberſchreiten der zuläſſigen Stromſtärke ge⸗ lebrlos durchichmilst. Dieſe Sicherungen waren bisher faſt filgemein üblich, ſie haben aber eine Anzahl erhebliche Miß⸗ ſtände, die ſich im praktiſchen Betrieb häufig recht unange⸗ behm bemerkbar machen. Zumeiſt bat man nach Durch⸗ rennen einer ſolchen Sicherung nicht ſofort die notwendige Zeſerveſicherung greifbar, ſodaß man entweder eine ganze Keit,— auf dem Lande fogar tagelang— ohne Licht und raft daſitzt, oder aber man hilft ſich auf 00 Alle dieſe Miſſtände werden durch Automaten lauto⸗ matiſche Schalter oder Stöpſel⸗Automaten genannt), welche Ban jetzt anſtelle von Schmelzſicherungen in den Inſtalla⸗ onsanlagen verwendet, mit einem Schlage beſeitigt. Stöpſel⸗Automaten, die äußerlich nicht viel anders aus⸗ Uben als Smelzpatronen, arbeiten außerordentlich einfach. keberſchreitet der Strom die zuläſſige Größe, ſo ſchaltet der Innern des Apparates angebrachte automatiſche Schalter dus, Ein Kennzeichen kommt zum Vorſchein, das anzeiat, daß der Automat ausgeſchaltet hat. Es iſt auch im Dunkeln wahrzunehmen, oß der Automat ausgeſchaltet hat und zwar urch Abtaſten des Druckknopfes bezw. Kennzeichens. —— Nb. 1 hedeutet„Achtung Querrinne“, Abb.2 Rene Maunheimer gellung(Abend⸗Ausgabe) Man braucht alſo, wenn ein kleiner Spritzer einer dieſer Flüſſigteiten einen Kriminalfall auftlären kann, nicht mehr das corpus delicti auf der ganzen zu beſeuchten und jeden Quadratzentimeter mit dem Mi roſkop abzuſuchen, ſon⸗ dern findet die mikrofkopiſch zu unterſuchenden leicht mit der Analyſenlampe. Ferner ſind Diamanten⸗Fälſchungen leicht feſtzuſtellen, da echte Edelſteine ſehr intenſiv, falſche faſt garnicht und in anderer Farbe leuchten. Poſtbelikte ſind mittels dieſer Lampe oft aufklärbar, da z. B. alle Siegellack⸗ arten in verſchiedenen Farben leuchten. So ſand man beim Nachſpüren nach einem verſchwundenen eingeſchriebenen Brief in den Taſchen eines Verdächtigen Lackſplitterchen, die in der⸗ 5— Farbe fluoreſzierten wie der für den Verſchluß des ver⸗ Brieſes verwendete Siegellack. Mit dem Auge nicht unterſcheidbare Tinten leuchten in verſchiedenen Farben und führen zur Auftlärung von Fälſchungen, auch Spuren von Tinte oder Farbe, wenn z. B. die urſprüngliche Schrift wegradiert iſt. Auf dieſe Weiſe hat man alte Dokumente wieder lesbar gemacht, deren urſprüngliche Schrift mit Sand Weſch im Mittelalter abgekratzt worden iſt, um ſie für neue Beſchriftung verwendbar zu machen. Auch ſcheinbar gleichartige Papierarten leuchten, wenn es ſich um verſchieden⸗ artige Erzeugniſſe handelt, in verſchiedenen Farben auf, wo⸗ durch Fälſchungen von Banknoten und Brieſmarken leicht zu entdecken ſind. Auch die Echtheit von Gemälden iſt oft feſt⸗ ſtellbar, da in der manchmal Mate⸗ rialien beuutzt werden, die zu leuchten imſtande ſind. So ſpielte kürzlich in einem Prozeß ein Gemälde eine Rolle, das als echter Rubens verkauft worden war, und deſſen Echtheit der Käufer anzweifelte. Von drei Sachverſtändigen, die nach monatelanger Unterſuchung Gutachten abgaben, hielt der erſte das Bild für echt, der zweite für unecht, und der dritte er⸗ klärte, er könnte kein ſicheres Gutachten abgeben. Ein Ge⸗ entdeckte ſchließlich im ultravioletten Licht in der rechten unteren Ecke die leuchtenden Striche des Namens Rubens, von denen bei Tageslicht nur einige Striche ſchwach ſichtbar waren, die man ebenſo gut zu einem anderen Namen zuſammenſetzen konnte. in wenigen Minuten das, was Sachverſtändige und Gelehrt⸗ in monatelanger Unterſuchung nicht beweiſen können. Dipl.-Ing. A. LIon. Drückt man den Druckknopf hereln, ſo iſt alles wieder in Ordnung, wenn die Auslöſung lediglich durch eine vorüber⸗ gehende Belaſtung oder einen inzwiſchen beſeitigten Kurz⸗ ſchluß entſtanden war. Iſt der Kurzſchluß oder die Ueber⸗ laſtung noch vorhanden, ſo läßt ſich der Automat»icht früher einſchalten, bis der Fehler tatſächlich beſeitigt iſt. Es kann alſo nichts paſſieren und eine elektriſche Anlage, mit Automa⸗ ten ausgerüſtet, iſt die ſeuerſicherſte, die man ſich überhaupt denken kann. Die Automaten laſſen ſich in jedes Sicherungs⸗ element einſchrauben, ſodaß alſo keine Aenderung der Anlage oder Neuanſchaffungen nötig ſind. Die ſofortige Anſchafſung derartiger Automaten tzur Sicherung von Perſonen und Gütern dürfte heute in Jeder⸗ manns Intereſſe liegen, zumal es ſich ja nur um eine ein⸗ malige Anſchaffung handelt, die ſich, macht ha Reue Verkehrsſchilder für Automobile Im April d. J. iſt in Paris ein neues internatio⸗ nales Abkommen über den Verkehr mit Kraft⸗ fahrzeugen abgeſchloſſen worden. Nach dieſem ſind in Zukunft zur Kennzeichnung gefährlicher Stellen(Querrin⸗ nen, Kurven, Bahnübergängen, Wegekreuzungen) an Stelle der bisberigen kreisrunden Tafeln dreieckige Tafeln zu ver⸗ wenden. Die Wahl der Farben iſt den Vertragsſtaaten freigeſtellt. Um zu prüfen, ob gleichzeitig mit dem Wechſel der Form auch ein Wechſel der Farben(jetzt weiße Zeichen auf dunkelblauem Untergrund) vorgenommen werden ſoll, fand auf Veranlaſſung des Reichsverkehrsminiſteriums eine Beſichtigung verſchiedenfarbiger, vom Automobilklub von Deutſchland beſchafffter Verſuchstafeln in Gegenwart von Vertretern der am Kraſtfahrweſen beteiligten Behörden und Verbände an einer Grunewaldſtraße ſtatt. Die Beſichtigung hat ergeben, daß weiße, rotumrandete Tafeln mit dunklen Zeichen ſowohl bei Tageslicht wie bei Scheinwerferbeleuch⸗ tung am beſten ſichtbar ſind. Bekanntlich hat auch die Deutſche Reichsbahngeſellſchaſt zur beſſeren Kennzeichnung der Eiſen⸗ bahnübergänge weißroten Anſtrich der Eiſenbahnſchranken gewählt. In England iſt das rote Dreieck als Gefahrzeichen ſchon ſei langem üblich. Nach dem Ergebnis der Beſichtigung werden in kürzeſter Zeit in ganz Deutſchland die neuen Verkehrsſchilder einge⸗ führt werden, die aufgrund der internationalen Abmachung zum Teil Rundſchilder, zum Teil Dreieckſchilder ſind. Erſtere tragen die Zeichen in einem roten Kreis auf weißem Grund, letztere in einem roten Dreieck. Die Dreieck⸗ ſchilder bedeuten Warnung, die Rundſchilder ſperren den Weg ab für eine beſtimmte Gruppe von Verkehrsmitteln. Wir geben im folgenden die Erklärung der einzelnen Zeichen. „Achtung Kreu⸗ zung“, Abb. 3„Achtung Kurve“, Abb. 4„Achtung Straßen⸗ a kein Sicherungsver⸗ Ic 795 ſtattfindet, in kurzer Zeit ohnedies bezahlt ge⸗ Die ultravioletten Strahlen zeigten B 5. Seite. Nr. 583 Aus der Welt oer Zechmik Die Ultravioletten Strahlen als Detektiv babn“, Abb. 5„Achtung bewachter Bahnübergang“, Abb. 6 „Achtung, unbewachter Bahnübergang“, Abb. 7„Achtung, vor⸗ ſichtig ſahren, Kirche, Schule, Krankenhaus, Straßenbau oder dergl.“, Abb. 8„Achtung, 15 Kilometer Höchſtgeſchwindigkeit für alle Fahrzeuge“, Abb. 9„Geſperrt für Motorräder und Fahrräder“, Abb. 10„Geſperrt für Kraftwagen, 8 für Mo⸗ torräder“, Abb. 11„Geſperrt für alle Arten von Fahrzeugen“, Abb. 14„Geſperrt für einige Stunden“, Abb. 15 bedeutet ſchließlich„Für Fußgänger“ zur Bezeichnung der Stellen, an denen den Fußgängern das Ueberſchreiten der Fahrbahn be⸗ ſonders erleichtert werden ſoll. Zur Eiektriſilation der Bözbergbahn Das Werk eines Deutſchen Im Rahmen des groten beſchleunigten Bauprogrammes der Elektrifitation der ſchweizeriſchen Bundesbahnen iſt dieſer Tage im Streckenzug Baſel—Bürich das Teilſtück Pratteln⸗Brugg als letztes Glied der neuen Be⸗ triebsform übergeben worden, mit ſeinen 50 Km. Länge nur ein verſchwindendes Stück, als Teil der ganzen wichtigen internationalen Route, die von Baſel bis Zürich 88 Km. be⸗ trägt, aber von ausſchlaggebender Bedeutung dahin, daß nun⸗ mehr mit Anfang ein neuer beſchleunigter Fahr⸗ plan in Kraſt tritt, der Fahrzeitverkürzungen von 20—25 Proz. bringt. Jede Fahrzeit Baſel—Zürich wird letzt bis auf 74 und 77 Minuten Fahrzeit verkürzt, was einer Stundengeſchwindigkeit von rund 70 Kilometern entſpricht und das auf einer Strecke, die nicht wie die Luzerner Linie heute den Hauenſtein mit einem Baſistunnel unterfährt, ſondern die auf beiden Seiten des Jura mit langen Rampen hoch hinauf ſich ſchraubt. Der neue Lebensabſchnitt rechtfertigt einen kurzen Rück⸗ blick auf die Geſchichte der Bahn, die jetzt im Zug der Schweiz⸗ Arlberglinie eine erſte Rolle ſpielt. Die Strecke iſt verhält⸗ nitzmäßig ſpät erbaut worden, nachdem Zürich über Tuxgi— Waldshut längſt(ſchon 1859) den Auſchluß an das badiſche Netz gefunden hatten, während der Schweizer ſelbſt auf dem Umweg über Olten an der Luzern⸗Berner Linie angewieſen war. Erſt 1875 wurde die Bözbergbahn nach vierjähriger ſauzeit— damals eine kurze Friſt— eröffnet. Sie wurde damals gemeinſam von der Zentralbahn und Nordoſtbahn erbaut unter Umgehung von Olten und auch Aarau, dem damals als Entſchädigung eine Zweigbahn vom heutigen Schinznach⸗Dorf zugedacht war, die aber bis heute noch nicht exiſtiert. In die Koſten, die mit 22 Millionen veranſchlagt waren und auf 24 Millionen, wohl inſolge der ſchwierigen Dammbauten und Rutſchungen ſich erhöhten, wurden von beiden Geſellſchaften gemeinſchaftlich getragen. Der zunächſt eingleiſig ausgeführte Bau wurde noch vor der Berſtaat⸗ lichung der Schweizer Bahngeſellſchaſten doppelſpurig ausge⸗ baut, nachdem der Verkehr die kühnſten Erwartungen über⸗ ſtiegen hatte. Die Bahn iſt bekannt durch große Kunſtbauten. Dahin gehört einmal der Bözbergtunnel, den man als Schelteltunnel mit nur 25 km Länge dem koſtſpieligen Baſistunnel vorzog. Der Tunnelbau iſt darum bautechniſch intereſſant, weil er nicht nur von den beiden Bortalen aus vorgetrieben, ſondern auch von der Mitte aus in Augriff ge⸗ nommen wurde, indem vom Bözberg aus ein Schacht bei Linn in den Berg getrieben wurde, ein Verfahren, was hohe Koſten machte und zeitlich länger dauerte als angenommen. Zu den Kunſtbauten erſten Ranges zählt weiter die große, in Kurvegeführte Bogenbrücke bei Brugg über die Aare, die 233 Meter lang iſt und unter einer Steigung von 12 Promille liegt. Die größte Höhe über dem Fluß iſt 32 Meter, die größte Brückenöffnung 57 Meter. Schwierigkeiten beſonderer Art machten die gewaltigen Dämme, die für die Rampen nötig waren. Klaſſiſche Bekanntheit hat der Ueker⸗ damm bei Frick bekommen, der trotz aller Vorſichtsmaß⸗ nahmen, tiefer bis auf 15 Meter in die Erde geführte Ent⸗ wäſſerungsſchlitze doch innere Rutſchungen erlitt, die äußerſt ſchwer zu beheben waren. Dieſe Rutſchungen verhinderten die rechtzeitige Eröffnung des Verkehrs. Die Bauleitung war genötigt, in die Dämme ganze Bäume einzuführen und mit Flechtwerk das Erdreich zuſammenzuhalten. Die Erdbewegung für den 32 Meter hohen Uekerdamm kam auf 320000 Kubik⸗ meter. Die geſamten übrigen Dammbauten erſorderten nur nur zuſammen 394000 Kubikmeter, der große Einſchnitt bei Möhlin 578 000 Kubikmeter. 5 Dieſer kleine Rückblick darf nicht abgeſchloſſen werden, obne der Tatſache zu gedenken, daß mit dem Bahnbau der Name eines deutſchen Ingenieurs verknüpft iſt. Das Proſekt ſtammte von dem Stuttgarter Oberingenieur Beckh, ein Name, der zugunſten der ſpäteren Alpenbahnbauten ſehr zu Unrecht etwas in Vergeſſenheit geraten iſt. — W. Romberg. DDSZ—————————— Nenernachrichten der Karlzruhergandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher etterſſehen(7* morcens But⸗ Tem⸗S 3 — 5** 0 83328—— Werte 3282 * 6* 535 8 50 Kichi eiar:- S Wertheim———3 41—06 Woiſchw.] heiter 1 Königſtuhl 625 71,0—3 2-4 SW teicht 0,5 Karlsruhe. 3 7719—2 5—3 Bad. Bad 2 Villingen 78ʃ)773,0—8 3—4ENWI/„ ſwolkenl.1 Feldbg. Hoi1497 339,5—7—1—7 N* heiter 1 Badenweil(—————— St. Blaſien—— 1 2—1ſtill— Nebel Höhenſchw!- 1—— 1— 1———— Im Laufe des geſtrigen Nachmittags hat der Kaltluſtein⸗ bruch unſer Land erreicht und auf ſeinem in ſüdlicher Richtung erfolgenden Durchzug allerorts Abkühlung und Niederſchläge verurſacht, die auch in der Ebene zeitweiſe als Schnee fielen. Nach Abzug der Niederſchläge heiterte es ſich bei nördlichen Winden nachts meiſt auf, wobei die Temperaturen infolge Ausſtrahlung beträchtlich unter den Nullpunkt ſanken. Auch heute morgen iſt es noch mit wenigen Ausnahmen in ganz Baden heiter bei durchweg—3 Grad Kälte. Dem Kaltluft⸗ einbruch polaren Urſprungs ſolgt ſehr raſch wieder ozeaniſche Warmluft, die bereits Norddeutſchland erreicht hat und dort ausgedehnte Regenfälle(Aufgleitregen) verurſacht. Daher iſt auch bei uns wieder mit baldigem Eintritt milderer Witte⸗ rung und hauptſächlich in Nordbaden mit vereinzelten Nie⸗ derſchlägen zu rechnen. Wetterausſichten für Freitag, 17. Dzember: Wieder milder bei meiſt weſtlichen Winden, meiſt bewölkt, in Nordbaden ver⸗ einzelt Niederſchläge. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Reues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. — E. Stögner ———— 3—— 4 9 8. Selte. Nr. 583 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) * Donnerstag, den 16. Dezember 1920 handelsze 2 Wiſſenſchaſt, Technil und Wiriſchaſt N. Von Generaldirektor Bögler . Aelter als Wiſſenſchaft und Wirtſchaft iſt die Technik. Siel ſpäter iſt die Wiſſenſchaſt als Helſerin im Kampf gegen die Naturgewalt, im Kampf um das Daſein zu den Meuſchen getocmen. Insbeſondere iſt die ſyſtematiſche Naturwiſſen⸗ ſchaft ein Kind der letzten Zeit, Wohl die ſtärkſte wiſſenſchaft⸗ liche Auswertung wirtſchaftlich⸗techniſcher Arbeit ſehen wie unm Flußſtahl, der heute in der Welt in ungeheuren Meugen bergeſtellt wird. Die von den Naturwiſſenſchaften ausgehende Nationaliſierung der Lebens⸗ und Arbeitsvorgänge iſt die Grundlage unſeres Zeitalters der Technik geworden. Wir ſehen die immer ſtärker einſetzende Ablöſung der menſchlichen Arbeitskraft durch maſchinelle, die Durchdringung der empiri⸗ ſcheu Arbeitsmethode durch wiſſenſchaftlich berechnete und be⸗ gründete Verfahren. Die Technik ward zur angewand⸗ ten Wiſſenſchaft. Die Entwicklungslinie liegt offenbar, daran iſt kein Zweifel, in der höchſten SPergie der ver⸗ ſtandesmäßigen Handhabung des Arbeitswerkzeugs zur maſchinellen Fertigung. Wir dürſen nur nicht in den Fehler verfallen, die Arbeitsmethoden anderer Länder, in denen dieſer Weg beſonders weit vorgeſchritten iſt, automatiſch auf die deutſchen Verhältniſſe zu übertragen. Gewiß, in der Anwendung der Fordſchen Arbeitsweiſe, dem lauſenden Band, für die Maſſenerzeugung liegt etwas Beſtechendes gerade für die heutige Zeit, in der die Ratio⸗ naliſierung ſaſt zum Schlagwort geworden iſt. Aber dieſe Arbeitsweiſen ſind entwickelt worden von einem menſchen⸗ armen und rohſtoffreichen Lande. Vorübergehend ſchien es faſt, als ob die weitentwickelte Technik ſenſeits des Ozeaus die deutſchen Induſtrien zu erdrücken drohte, aber ſchon hat ſich die Gegenwirkung ausgelöſt. Der Maſſe wird die Qnalität entgegengeſtellt, der Weiterentwicklung auf rein mechaniſchem Wege eigne ſchöpferiſche Tätigkeit. Und hier können wir auf das ſtärkſte Aktivum, das uns blieb, auf unſere wiſſenſchaft⸗ lich geſchulten Techſtiker und auch unſere hochwertige und ſich ſchnell anpaſſende Arbeiterſchaft zurückgreifen. Den Deutſchen hat die Geſchichte auf einen engen Raum verwieſen, zu klein für ſeine Bevölkerungszahl und dazu arm au Bodenſchätzen. Wir müſſen unſer Heil darin ſuchen, die uns gebliebenen Rohſtoſfe der Natur abzuringen und der Maſſe unſerer Bevölkerung durch Erziehung zur Qualitäts⸗ arbeit Beſchäftigung zu geben. Die ganze Einſtellung der Menſchen von heute kommt dieſem Ziel entgegen. Es hat wohl noch niemals ein Zeitalter gegeben, das mehr Freude an der Technik gehabt hal als das unſrige. Die Mobiliſierung er mechaniſchen Kräſte wird noch einen gewaltigen Umfang annehmen, und die Auswirkung der angewandten Technik 469 ſich in eine billigere und leichtere Lebenshaltung um⸗ etzen. Auch die Löſung der ſozilalen Frage iſt eine Er⸗ zeugungsfrage. In demſelben Maße, in dem die Erzeugung ſtärker wächſt als die Zahl der Menſchen, erleichtert ſich die ſoziale Lage. Es iſt auch nicht zu befürchten, daß die fort⸗ —32 Technik und Induſtrialiſierung zu einer Ent⸗ eelung der Arbeit führt. Die Maſchine hat den Menſchen nicht zum Sklaven gemacht, wie ſo oft betont wird, ſondern hat ihm im Gegenteil ein weſentlich beſſeres, menſchenwürdi⸗ geres Los verſchafft. Gewiß hat der Einzug der Maſchine in der Beltgeſchichte gewaltige Umwälzungen des ganzen ſozialen Lebens nach ſich gezogen, aber in den letten Aus⸗ wirkungen hat doch das maſchinelle Zeitalter die Lage der Menſchen wefentlich verbeſſert. Im Hinblick auf dieſes Hiel haben wir gerade in den letzten Fahren wiederum mit Hilfe wiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe uns die Aufgabe geſtellt, den Menſchen mehr als bisher nach ſeinen Fähigkeiten in den Arbeitsvorgang einzureihen, mit andern Worten, den richti⸗ gen Mann an die richtige Stelle zu ſetzen. Zufrieden iſt nur der. der in ſeiner Arbeit Befriedigung findet, So ſchließt ſich wieder ein Kreis: Wiſſenſchaft und Technik, Technik un Arbeit. Arbeit und Wirtſchaft, Wirtſchaft und Wiſſenſchaft, Kreisläufe im Materiellen und Ideellen. So wie die Wiſſen⸗ ſchakt nur aus den Geiſtigen emporgeſtiegen iſt. ſo kann die Arbeit nur aus der Geſinnung gelingen und die Wirtſchaft Rur erſteen, wenn ſie auf das Geſamtwoßl gerichtet iſt, dem ſchließlich Wiſſenſchaft, Technik und Wirtſchaft. der einzelne und alle, untertan ſind. Die Wirtſchaft woat kin und her. Auch der höchſte Stand von Wiſſenſchaft und Technik wird ſie nicht vor Kriſen ſchützen. Der rubig denkende Teil der Be⸗ pölkerung hat begriffen. daß die wirtſchaftlichen Zütgel ſcharf anberogen werden müſſen. um wieder auf feſte und ſichere Babnen in kommen. Darin liegt kür die Wiederertorkyna Deut'chtands ein onzſchlaggekender Faktor. Was für Deutſh⸗ ond Kirt. airt für Eurona. Es kecivnt in allen Notionen die —— ————.—..— Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Arktien und Auslandsanleihen in Prozenten. pel Stückenotlerungen in Mark le Stück Die mit f verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit eh verlehenen noch in Bi⸗% derſtehen. Frankfurter Börſe vom 16. Dezember 15 16. 18 618. TRhein Braunk. geeeee: 88.—90.— Salzw. Heilbronn. 149,0 Eitling, Spinn., 207.0207.0 Tellus Bergbau. 101.9100.0 Faber, Joh. Biei—.——.— BK.u. Oaurähütte 72.75ʃ75,05 16.19. Aüg, O. Ereditbk. 141,5144. Bagi 22 Dank.——— SaniſSrar..d 165,0178,0 1 6. been 300,8610,0 801.50) 1. 80 7775495 Crausport- Alkkien. Pa, e n, 259]t85 aör. Hog u. 3118. n 16,75018.250JSelt. Guitk,Carls 250.90152. Sarlus. enbei. 755 Sahag bek. 188,)18.s Sume Heiter ,60087.— ˖ 197,0.206,0 Krdden ch. Lioyd 168,2164.5 Frankſ. Pot.& Wit. 73.— 6* e 5, 16500 TBeutiche Bant 178,/f81, 0Salmere. Geitner M. Purt 119.0118,0 D. Eſſetk. u. Wechl. 182.0183.0 D Hpporbekenbk. 155,5139.7 D lüeberſee⸗Bant 115.0119.0 D Vereinsbant FDisconto⸗Geſ.. 199. Induſtrie⸗Alkelien. Seb 2 4. 4.Srün nger.—,135. erl Urmonrſ. 50.(0. — — TDresdner Bant 157.0162.1 Schöfferh Sindg. 1485144*2 S Storch 143,0144,0 HirchKupf u. Met. 108.7102.9 1 a— 14300140 03.2 ekſri. Hyy.⸗Bank 158.5157.9 8 erger 89-un bau 108,5109. P 148 16 Abe Het, ,4, 90 188.0161.0 Rürnberz. Be.B 130,0ſ180,0 Aecumalatoren.—.——. olgverkohl.-Ind. 70.—.70.— Beſter- Cred. Auft.50,750 Udler P.—Jungban⸗ Stam 104.2104,0 — 00. B. 1830f18 0 üdien Beng,„ 108.9159.0 Karinst Kalſerel 150,6149.0 Lichsdee. 188.200 9. 8, u. 186..138 a 44.15042.50 bchns Crebitban 135,7/188 7 Aſgaſ Buntpap. 188,0.139.00 Kemp. Steitin.400—— 5 ein Hop.-Bant 162.0ſ182.0 346 35 0 3— 9— 02— 96.— 1100 Fbs. Meone, 8308*5 12⁵ Konſerven Braun 59.— 50.50 —650. * 44 7 ee c.501.— Mannh Verl.⸗BGeſ— Saſt N. S. TRebmeyer& Co. 182.5184.9 ankt Aüg-Ber 100 Bayeiſch. Spiegel.—88.— Jech Audsburg 113.5 I145 Sereſ. Per e 102.0J166.5 S ein. dere n 16 001072 Prantf..u. Mitv—.——.— 10Uubwigsh Walzm 106,6107.2 Suß. ſchinen 84.—85.— Vergwerk. Aklien. 68.—Sußſche Induſtr. 38.—97,25 Bochumer Guh 167.0 68.0 Buderus Eiſen 104,2 TD.Cugemb. Berg 167.2 1Welſenk.— 5 100 240 5 138.0142.7 90 Zall Beſteegein 1 55 Süſſel Rat. Pürt 44.5044.50 Hüps Kayſer 62.— — 2— K taut, 58,—58.— Porzeilan Weſſel———, 190.1192, 0 fe 0 u. K 153,0185,7] Rein Gebb& Sch. 108.2106.5 Töberbebarſ... 106.2 106.60 Gil. Bad. Wolle) 5153,— Rheinmetall. 1 es——— Sr.3758 Rheinelektr. Sta 146.0 150.0 IoS cden L38..1206, 23,—63.— Kb- Welc. Cru.50,—f50,— 2 — 00 Karlsrühe RNainkraftwerte 112.0112.5 122.5124.0 Einſicht zu dämmern, daß der Krieg für keinen ein Gewinn war und bei allen das Verluſtkonkto bei weitem überwiegt. Ein glückliches Zeichen für die Weiterentwicklung iſt darin zu ſehen, daß die rein perſönliche Zuſammenarbeit zwiſchen den Vertretern der Wiſſenſchaft, der Technik und der Wirt⸗ ſchaft immer enger wird und immer weitere Schichten um⸗ ſchließt. Wir ſtehen am Anfang eines neuen Zeitalters, dem Wiſſenſchaft und Technik ihr entſcheidendes Gepräge geben. Doch immer wird die Perſönlichkeit, niemals die Maſſe den Foriſchritt bedeuten. : Sellſtoff⸗Fabrir Waldgof zur Aufwertung der Pernan⸗ Obligationen verurteilt. Das Oberlandesgericht Karls⸗ ruhe hat das landgerichtliche Urteil beſtätigt, wonach die Verpflichtung der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof AG. zur Auf⸗ wertung der Obligationen der ruſſiſchen AG. Zellſtoff⸗ fabrik Pernau ausgeſprochen worden war. Das Ober⸗ landesgericht Karlsruhe hat ſerner feſtgeſtellt, daß die Zellſtoff⸗ Fabrik Waldhof A6. dieſe Obligationen unter Berücſichtigung ihrer Leiſtungsfähi⸗keit aufzuwerten habe, daß ſie weiter für die Gewährung der Genußrechte und für die Erfüllung der daraus entſtehenden Verpflichtungen einſtehen müßte. 25: Deutſche Viag⸗Anleihe ebenfalls ausverkauft, Der freihändige Verkauf der 20 Mill./ 7 proz. Teilſchuld⸗Ver⸗ ſchreibungen der Vereinigten Induſtrie⸗Unternehmungen AG. in Berlin(Viag) zu 90 v. H. hat ſich außergewöhnlich lebhaft geſtaltet und die Erwartungen weit übertroſſen. Der deutſche Teil iſt gleichfalls ausverkauft worden. ze⸗ Gaſthaus Kohlhof Ach. in Heidelberg. Der Geſchäfts⸗ bericht über das 37. Geſchäftsjahr führt aus, daß der ao. ſchlechte Sommer die beſten Ausſichten bei Berichtsjahres⸗ beginn zu Schanden gemacht hat. Hinzu kam das ſtarke Ab⸗ wandern des erholungsbedürftigen Publikums in die Inflationsländer. Der Rohertrag ſtellt ſich auf 80 719/ und der Reingewinn nach der Unkoſten und 5055/ Ab⸗ ſchreibungen einſchl. 3132 4 Vortrag auf 9272 4, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. al⸗„Schutzkomitee der Uſa⸗Aktionäre“. Von einem unter Führung des RA. Dr. Fritz Adler, Frankfurt, a.., ſtehen⸗ den„Schutzkomitee der Ufa⸗Aktionäre“ ergeht ein Aufruf an die Aktionäre der Univerſum Film AG., in dem es heißt: Die weitgehenden Sanierungspläne der Verwaltung erfor⸗ dern den Zuſammenſchluß der unabhängigen Ufa⸗Aktionäre zwecks energiſcher Wahrung ihrer Intereſſen. Das unter⸗ zeichnete Komitee fordert alle unabhängigen Ufa⸗Aktionäre zum Beitritt ouf. ed⸗ Internatienale Rohſtahl⸗Gemeinſchaſt.— Sonder⸗ abmachungen der Ortsgruppe mit Dentſchland. Zu dem Ein⸗ Internationale Rohſtahlgemeinſchaft verlautet noch, daß im Anſchluß an die Pariſer Verhandlungen ein beſonderes Ab⸗ kommen dieſer Gruppe mit Deutſchland abgeſchloſſen worden iſt. Dieſe Abmachungen beziehen ſich auf den gegenſeitigen Schutz der inländiſchen Abſatzgebiete und die Bedingungen für den Export nach Italien und den Balkanländern, 4i Auflöſung der Zinkhütten⸗Bereinigung. Die Zink⸗ hütten⸗Vereinigung hat in ihrer geſtrigen Sitzüng beſchloſſen, die Geſellſchaft am 31. Dezember 1926 aufzulöſen. eg⸗ Verbandsbeſtrebungen für Oberſchranben. Zwiſchen den beteiligten Firmen wird über einen Zuſammenſchluß zur Erzielung günſtiger Bedingungen für die Erzeugung und den Verbrauch von Sberſchrauben verhandelt. Es iſt in Ausſicht genommen, entweder ein Verkaufs⸗Syndikat oder wenigſtens eine Preiskonvention als Oberſchrauben⸗ Verband zu gründen, von dem alle zum Eiſenbahn⸗Oberban nötigen Schrauben von 14 Millimeter Durchmeſſer und darüber erfaßt werden. Es iſt eine Vertragsdauer von zu⸗ nächſt 6 Fahren bis Ende 1032 mit halbjähriger Kündigungs⸗ friſt, und zwar früheſtens am 90. Juni 1932 zu Ende 1932 vorgeſehen. Erfolgt die Kündigung nicht, gilt der Verband als um zwei Jahre verlängert. Vörſenberichte vom 16. Dezember 1926 Mannheim bebauptet Bei unverändert ſtillem Geſchäſt waren die Aktienkurſe im ganzen behauptet; etwas niedriger notierten Verſiche⸗ rungs⸗Aktien und Autowerte, während Pfalzmühle, Zellſtoff⸗ Walöhof und Rheinelektra zu höheren Kurſen gehandelt wurden. Es notierten: Badiſche Bank 160, Pfälz. Hypotheken⸗ Bank 164, Rhein. Eredſtbank 135,5, Mhein! Hypotheken⸗Bank 163, J. G. Farben 310, Rhenania 65, Braueret Kleinlein 150., Brauerei Durlacher Hof 135, Continentale Vexſiche⸗ rung 83, Mannheimer Verſicherung 132. Benz 81. Seilwolf 70, Enzinger 90, Fuchs Waggon 0,525, Knorr 150, Konſerven Braun 57, Badenia 525., Pfalzmühle 190, Rheinelektra 140 5, Weſteregeln 152, Zellſtoff Waldhof 229, Zucker Franken⸗ thal 101,5, Zucker Waghäuſel 125, Rheinbrieſe 13,15. 11. 18 Rhenania Aachen 93.75 62.— ellſt. Wardhof S1275.0228.58% D. Reichsenl..7800. 750 Riebeck 8 173.8 176.5 Je 8 e 126,8/128.8 10% 6 0 8—.— Rodberg Darmſt. 18,50 15,3) Jüdkerf, Frankenth 101.5100.94% 3. Schußg, 0646.8818.22 IRüttgerswerke. 19..10.8, JucerfHeleronn18312.9 8, Sa1 40 1416.8515.22 Schlinck&.Hbg. uckerf. Offſtein 163,8161.8 Sparprämie. 1019—.——.— Schnellpr. Frank. 82.25.98. Aucker„Wheingau. 5/ Pr. Schazanw.—.——.— SSe eh 186 15575 4 Stuttgar 125.8 125,8 9725 1 Schuckert, Nrbg. 157, 30„ Preuß..—.—0. S 75 76.—.— 3.1000.685 Sellinduſtr. Wolff 70.—.— Eſbeiſeid.— 4 Dbc. 30, 8— 4% BadAnt 1519.—.— TSiemenséHalst 198.0—,— Entre 5— priſes.% 8—.—.— See tei— P, 150 1565 de. Frleotw, Beſigh⸗..—— Ralauer Waggon 4% Baur. Eiſ-Anl.—.—.895 Uhrenſabr.Hurleh. 78. 78,5e Mfgt Kobienanl.—.—.28 8½% d—.—,— Ber. deutſch. Helf. 72.50 72.25 9% do,—.—.— 74.85 70,— Seſtverzinsliche Werte. S. pab. P, 5..9 162 Ber. liltramarinf. 155,0 156.0 4½% Nhm.1914—..% E d8,.90.80 Ber. Jellſt. Berlin 114.8 113.53%8„„1902—.J 4% Heſſ. v. 99 u. 00.680.740 Bogll. + 5 St 82,10 82,194% 10045—.——.—/ abefl..640.670 Boigt 4 Huß. St. 118.5 116½ E. Keſcheen.25 0. 70%% Volthom. Seit.K 50,— 5,49 4% do unt. b. 19260,080—.—%/ Sdch. St⸗18 N8 Wayß& Freytag 136..188.8 30% D. Reichsanl.——.700 4% Württ..1915 0,880.0,650 Berliner Vörſe vom 16. Dezember Banle⸗Akkien. Tuug Eletm-Gel 137.61187,8 Peutſche Kaß 1177113.2 Bank ſ. el. Werte 118 Anglo-Et, Guans 107,0100.0 FDeutſche Maſch. 111,7112,5 Barmer Bankver. 141.5 44.0 Anhatt. 9 7 116,5 Deutſche Steingg. 163,0183,0 IBerl. Handelsg. 268,0 271·0 Annener Gußſtab! 20,25/26.— Deutſche Wollw. 60,—90.— TCom. u. Privatd. 196.5 E Zeün. 142,1—.—Deütſch.—9— 86,7587.— TDarmft. u..⸗B. 251,0 2—*.Maſch 121.1123.7 Donnersmar 1Heutſche Bank 178.5 Balcke Maſchin.—.——.— Dilrener Metall 90.—89.25 TSt. Ueberſee Bk. 116,01 Bamag⸗ Meguin 51,1552,— Dürkoppwerte 99,—759 „P. Bembet 214,7—.— Nobel 150,1150,5 TBergmann Klkt.15 rfeld. W 1464 — 8 88 ——— 8882883 resdner, 5 1 Nitteld Kredb. 144,21 Beri.⸗Gub. Hut 271.0 Reichsbank.. 1642.2 1Berl. Karler. Ind92.2598.50 1. Rhein Ereditbani 135.7138.0 1 Beriin. Maſchb 115.0115.00 Emollle Uürich 89.80 8989 ch. Disc. 155.0,155,0] Berzelius Bergw.. EmingerzUnien 89.50 Erausport⸗Aklien. uud Riabes.——.15 Eſchw⸗ Bergwert181.0 13.50 15,90 Pemmarchüue 17885 Fach,Hae 50 EN 08 LBochum. Gußſt. 167.0ʃ168.0 P hle Papiet 70 ————— E 8 N. 3 888 83— 8— Alg. Lot, u. 80.9 17. HebrBöbierso Helten& Guil Südd. Eiſendahn 165.0 135.]Braunk.. Bule, 162.7168,5 R. Friſter Baltimoxe. 103.0107.7 Br.⸗Beſigh. Oelſ. 69.— Deutſch-Aultral. 8 Bremer Vulkan 105,0108.0 Gaggenau IHagag 169. 162.5 Buderus Eiſenw. 106.7/107,00Ge 85 Textil 97 19 Südamerita 182.),182.5 Chem. Sehen. 153.0132.0 TGelſenk. Bergew. 106, 1.—4.—0 EEbem. Beiſent. 105.00Geiſent. G105 12.75ʃ12. INor—10 10 145,0149,0 Genſchoch& Es 61,7569.— Roland-Uinie Concord. Spinner 112.0/118.7 Serman. Porti-S. 176.5178.7 Berein. Eibeſchiſt 50.50082.— Tpaimler Benz 84.1584.75 Serresheim Glas 139.9139.9 Iuduſtrie⸗ Aletien. T Deſſauer Oas 169.5171.5 TGeſ..elkt. Unter 172.5178.7 Accumulatoren 144.0 144.00 T Deſch. Cuxemb. 103.7/168.7 Gebr, Gordbard. 121.71170 Abler 8. Pppenb, 1109 1158/PEiiens. Sion 14 Sold.337030 Adlerwerke- 0. J04.) 110.0 Teuiſche Erdöl 171.2 122.6/ Goerd C. P..2563 8 S 8 2 — 82 888 S88 288 — 8 9d 164,8100.5 Ehem. Ulbert Heutſch. G 174.0 123.000 Waggon20,—21.50 Kienr 30 30 f20 Sen 14. ab it 111d Scsa Ae tritt der Tſchechoſlowakei, Oeſterreichs und Ungarns in die . 123,7124.7K. N Fraukfurt unſicher und ſchwächer Nachdem die Börſe in den letzten Tagen in beſſerer Ver⸗ faſſung war und das Geſchelt ſich wieder zu beleben ichenz hrachte heute die Erklärung des Reichbentſchädigungsamie über die Entſchädigung der Canada⸗Syares das Auigebaute wieder ſchnel zu Fall. Die Canada⸗Shares, die hier nur im Freiverkehr gehandelt werden, ſielen auf das ſehr enttäu⸗ ſchende Anerbieten des Reichsentſchäbigungsamtes von 81 auf 58 zurück und konnten ſich im Berlauf des Geſchäftes nur mähig wieder erholen. Wenn auch auf den anderen Gebieten große Anſtrengungen gemacht wurden, um das Uebergreiſen der ſchwachen Tendenz zu verhindern, ſo waren dieſe Be⸗ mühungen doch nur von geringem Erfolg begleitet. J. G. Farbeninduſtrie verloren 3 v.., Montancberte 1 bis 2, Elek⸗ trowerte bis 2 und Schiffahrtswerte als ebenfall Freigabe⸗ werte 3 bis 4 v. H. In der zweiten Börſenſtunde wurde die Tendenz all⸗ gemein wieder feſter auf die zweite Erklärung in der Au⸗ gelegenheit der Canada⸗Shares, daß die bei einer canadiſchen Rückvergütung an die Sharesbeſitzer ſich ergebenden Mög⸗ lichkeiten offenbar ſortbeſtehen, d. h. alſo, daß niemand etwas verfäumt, wenn er ſeine canadiſchen Shares nicht präſentiert. Die anfänglichen Kurseinbußen wurden zum größten Teil daraufhin wieder eingeholt. Banken, namentlich Commerz⸗ bank, in denen noch ein lebhaftes Geſchäft ſtattſand, ſchloſſen ſogar höher. 4 Verlin anfangs matter, ſpäter ſeſter Gegenüber den noch nicht abzuſehenden politiſchen Rück⸗ wirkungen aus der plötzlich akut gewordenen Regierungs⸗ kriſis bekundete die Börſe recht bemerkenswerte Widerſtands⸗ kraft. Sie zeigte ſich auch gegenüber den Vorgängen bei den Canada⸗Ablieferungsſcheinen. Später vermochten Canada⸗ Shares weiter bis zu 74 p. H. ſich zu exholen. Wenn ſich die Börſe dem verſtimmenden Einfluß dieſer Vorgänge auch nicht ganz entziehen konnte, ſo war ihre Einwirkung doch gering und konnte eine ſich ſpäter durchſetzende Beſeſtigung nicht hin⸗ dern. Als ſich ſpäter das Geſchäſt in Banken unter Führung der Commerz⸗ und P. belebte, wurde die Befeſtigung auch für einzelne Montan⸗ und Spezialwerte allggemeiner. Im Verlaufe konnte die Beſeſtigung auf den Aktien⸗ märkten bei leicht belebtem Geſchäſt zumetſt. Fortſchritte machen. Die Geldverhältniſſe bleiben anſcheinend inſolge fortgeſetzter Anforderungen wegen des Weihnachtsgeſchäftes angeſpannt. Tagesgeld 56/ v.., Mouatsgeld—8 v. H. 4 Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Dez.(Eigenber.) Der Produktenmarkt iſt unverändert ruhig. Inlandwolzen 30% waggonfrei Mannheim. Von Auslandweizen iſt au⸗ geboten: Manitoba 1 Dezemberlieſerung 16 hil., Manitoba 4¹ Dez.⸗Lieferung 15,50, Manitoba 111 Dez.⸗Lieſerung 14,95 hfl., Kanſas für Dezember 16,70 hfl., alles für 100 Kg. eif Mann⸗ heim. Baruſo 70 Kg. für Januar 13,80, für Februar 13,50 hil. eif Rotterdam. Inlandroggen 25,2525,50, ausl. Roggen 20,50 /, Inlandhafer 10—19,75, Auslandhafer 20—23,50—15 Braugerſte inl. 26,50—29,00, Futtergerſte 20—2150, Mais gelbes mit Sack 10,25—10,50, Biertreber 16,50—17,00, Mals⸗ keime 16—16,50, Weizenmehl ſüdd, 935 41—41,25, für März 40,50, für April 40,25, Weizenbrotmehl 31, Roggenmehl 35—37, Weizenſuttermehl 14,50, Weizenkleie, ſein, 11.50, alles waggonfrei Mannheim ohne Sack. Manuheimer Viehmarkt vom 10. Dez.(Eigenbericht.) Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden für 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt(in.): 181 Kälber: 73—77, 68—72, 60—66, 10 Schafe: 34—45, 227 Schweine: 76—77, 76—77, 75—76, 73—75, 73—74; 560 Ferkel u. Läufer: 16—42, 4 Ziegen. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt: mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern lebhaſt. 2,: 41. Badiſche Zentralhänteanktion. Vei der geſtern in Karls⸗ ruhe abgehaltenen 41. Badiſchen Zentralaultion gelangten zur Ver⸗ leigerung: 11057 Häute, 14097 Kalbfelle und 2053 Hammelſelle, alles vadiſche Gefälle. Der Beſuch war gut, der Verkauf aing ſlott von ſtatten und alles wurde verkauft. Kalbſelle erzielten gleiche Preiſe wie vorher, für Häute wurden teils gleiche, teils etwas höhere Preiſe erzielt. Im ſtellten ſich die Preiſe wie ſolgt; Kuhhäute ohne Kopf, bis 20 Pfund 85,25 Pfg., 90—40 Pfund 70,25—77,25, 50 bis 50 Pfund 77—00, 60—70 Pfund 90—98,50, 80 und mehr Pfund 90,75—06,50 Pfg., mit Kopf alles 76—77,50 Pfg.— Ochſenhäute ohne Kopf; bis 290 Pfund 85,25, 90—40 Pfund 70,75, 50—59 Pſund 80,25 bis 02, 6070. Pfund 86,26—100, 80 Pfund und mehr 86.—04,25, mit Kopf alles 70,25.— Rinderhäute ohne Kopf: bis 20 Pfund 85,25 90—49 Pfund 83,50—92, 50—50 Pfund 80,75—07,75, 60—70 Pund 92,25 bis 101,80 Pfund und mehr 96,50, mit Kayſ alles 80,25.— Bullen⸗ häute ohne Koyf: bis 29 Prund 85.25, 80—49 Pfund 73,78, 10—50 Pfund 74.50—70,50, 60—79 Pfund 72,75.—78,50, 80 und mehr Plund 04—08 Pfa., Bullenhäute mit Kopf 59,25.— Schußhänte ohne Ko 60 PeC., Horntefle bis 9 Piund 149—161, ber 9 Peund 130—136 Schußkalbfeue 90, Freſſerfelle 88 80. Schuß⸗Freſſerfelle 40. ——— 16.15. 15 15 SSe PSpererg Ped. SſösS Srbr 0 8 —4 ochfrequ 2 58.—59,50 TSberſchl. Eiſen. 1 1505 7⁵ 5 3 75 3 185.50 Töberſcht, Koisw 186.1189.6 Srügershad Hauö 117• 13 77.1878.50 Prenſt,& Koppel 184,7184.8 Petereb. Snt... 575/9. 80,75 90,68 FPbönix Bergb 125.0126.5 Ronnenberg...31. 275 „IRathgeb. Wagg. 56.1569,— Ruſſenbank... 8Cr 6. 111½ Reisbelg Vopies. 278..26.5 Sichel 4 Ce.—4. 2.7 n 8 82——3 Waggo 1.„—Rhein Chamotte 79,— ſee Phosphat 65.—E0, 0 1 60.—69.— 1 5 S0— 94.25.37.50 „Bien Gum.—.———Rhein. Maſch.Led. 47,50.— a Sergwrt. 51.—51.—TRheinſtahl.. 190.2191.6—— Bergbau 151,0/181,8 1Kbenapig Chem.508.75 Dol anieihe.98.—.— aſch. 44—45,— Romb Hütten. 13,5014,—— + 80850055 —2819 1807 Reſiber Hacer 1 120)5/ Kcsicas. V.88800.5 161 145.0 Secſtnser. 8lie 29 S. aam 9. 9980 & Kahla Porzellan 99,75 R Sahn. Mſchersl. 189.))1410 Sübd Smmobil. 76.50,77.5, Ruchennenh 100 605 Karlsx. Maſchin. 44.5066,25 Lele t 0 0 82 59 Süch Draun deni, 35 —.———Feieph Seruner 99.1589.. Vendich Rogg..s, .M. Kemp:. ITboerideiſabritf 97.1599.—8 9 1430 148.5—* 68.—b) Ausl. Reutenwerte 1 norr 2 9 ex. B. Irkf. Gum. 50. 90,5%0 R 2 Soer. K Hovrda.3006, Ler, Een. Cpert. 128.018,8 7% Cen 50 88743 Köln Rotiweiler 185.013,0, 5 Elw. 10,0f71,0 4%, Goldrente 27— 7. 105,0 DGlanzitöff Eibf. 228. 0*99ç.•75 oſtheimer Ce„—185.—[.Schuhförns R W50 0 0 Kattowiy. 2⁵ äuſer⸗Hätte 66,6569.— Ber. Stahlwerte 144.2144.84½%,.7155•5 Lahmeyer& Co. 484,14.0 98 0 m0 227.0225.0 9964* 2.14.404.— Caurahlt 74,7 Per. Mitramacff 184.9154.04% ,, Bagb1.124.5 Uinde's Eismaſch150.0ſb5 30 Vogtiänd. Naſch. 84.75/.—4%„. 1 24.646 Edenberg 89.0 8,3% Wanderer- Werke 187.5180.0%kurt. unn Ant. 24,3042.5 FCari Lindſtröm 186.0168.00 Weſer Ukt.⸗Geſ. 32—92,4%„Jollob. 1911 15.50/6.50 Uingel Schuhfabr. 7,451.TWeitereg, Alkalt 14.5158.00,““„00-F. s 96.— T Unke& Hoffm. 70,5001,75 Wicking⸗Eement. 188,“140.0 4½% USt.N101 49.20 20.— Sudw. Bocwe* Co 219.0220,7/WieslochTonwar. 106.0107.04¼%„1014 24ſ 26.70 C. Lorenz 111.00112.5Winener Siahl. 107.0106.8 4%„ Goidrt, 26,50 22.50 Lothe- Pokn.-Ten... BiuenerGubflabi 51.—6,—40%½ v v, Wronr 069 Nagirus.-G. 60,—57,50 Wolſ Bucau.. 68,5062.—3% Oerlt. Sib. alte 20.75 20, IMannesmann 169,5191.0— oh Verein 116,0114.2 9% Se⸗UiXSr7 18.20 — 2 G45 165 8 oi Waldhol 224.71227.5 1 S 15.10¼18.— ech. Wed. Gind 188,500e, 96.30——— Aie Genct. 16,6(24, Sreiwerkehrs⸗Kurſe. 70, e.———.— Netoren Seug 70.10,50 Udie Ke.—.—% Böligat. 00 Wotorb Manny. ,75—Bergb. Präſid..—.—.—44% Ahat. Ser, 92.0 39.55 S 8— 49 143,5 3„— 90 0 6 1.— 77.08 edar. Fahrzg. Deuiſche Petol.—.—13.—4½¼ 11¹ 25.—*.— Trierbd Wellk 458, l15,0 Slamen. B4,—L44.—I87¼. Kediuantcbtt.—lic, ment, 2909 a.687, Tpe E Seend b tſtes Scd macen Thobeniobe-rt.29,88 365 FSeen 4* 5 pid. Konſoie.4000.7 hil. Holzmann 159.9160,0FSchuberts Saig. 228,2 3½, 11 9 4659.94 orchwerke...J15,0115,00 TSchuckert 4 Co. 5* 19.7850.165 ürnbeidemaſc 555.0 2507 Siem ö% Lrpe W.645 Tiiſe Bergbau 01183. inner.⸗ 7„85 2%/% BayerAn.68075 — 99701930 e 2 250 3* 5 dehrKamm 8. 8869 100,0 Stertwer abtn..0 8 7 Pe. Kalen 5. 5 — * 3 4 — 5 »Krreenrn —— Aᷓ Wolllen Vir noch? Natürich 41 Denn schenkt man zum 4 4i— die führende Weltmarke, so ist man sicher, Freude zu bereiten. Jeder liebt den Duft der 4711., die die Nerven erfrischt und die E Stimmung belebt. 603 5 N 820 Danun beaerres vi voch ec inr 2 Velinacſits: Seschenſpocfungen ————————————— ———————————— Selte. Nr. 583 (hiene Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) Donnerbtag, den 16. Bezemder 100 Mörderin?! Der Roman eines Verteidigers 14 Von Walter Bloem „Helene— das iſt direkt häßlich von dir!“ „Ich habe ſchon meine Gründe—1 Ich rede nicht ins Blaue hinein!“ 0 „Das iſt zu toll! dieſe wahnſinnige, abgeſchmackte Be⸗ ſchuldigung— die du mit Entrüſtung, mit Hohnlachen an die Wand ſchleudern ſollteſt— du, du— meine Frau, die Frau des Mannes, der das unglückſelige Weib da hinten ſchützen und retten will vor dieſer inſamen, abgeſeimten Denunziation ſiort—91 als ſei ſie nicht unſchuldig— nein, als ſei ſie über⸗ ühr SS 4. „Na— es wird wohl ein bißchen was dran ſein.. an der Beſchuldigung!“ „Helene—l wenn ich nicht ganz und gar an dir irre wer⸗ den ſoll— was haſt du?! Du.. du ſcheinſt ja wirklich irgend etwas... irgend etwas ausgetiftelt zu haben irgendetwas, das—?“ „Ausgetiftelt—21 oh nein, lieber Freund, ich habe nicht! ausgetiftelt! Aber ich weiß etwas— etwas, das deine —*0 dir wahrſcheinlich nicht auf die Naſe gebunden bat— Guſtav ergriff Helene mit Ungeſtüm an beiden Armen, ührte ſie zum Tiſche zurück, zwang ſie auf ihren Stuhl nie⸗ er, nahm ihr gegenüber Platz und ſagte gebieteriſch: „Alſo heraus mit der Sprache, bitte.“ Und da erzählte Helene. Und im Erzählen merkte ſie, wie der eiſerne Druck, der ihre Oberarme umklammert hielt, immer weicher wurde, bis die Hände, die ſie auf den Sitz gezwungen hatten, ſchlaff am Leibe des Gatten herabſanken. Mit weitaufgeriſſenen Augen, mit ſchweren, keuchenden Atem⸗ ſtößen lauſchte Guſtav dem Bericht ſeiner Frau. „Nun—!“ ſagte Helene, als ſie geendet.„Wie gefällt dir das?“ Guſtap verlor die Haltung. Er ſtützte die Ellenbogen auf die Knie, ſein Kopf ſank in die Häude. So grübelte er einen Augenblick, eine Minute, fünf Minuten in brütendem Schweigen vor ſich hin— während Helene ihn mit einem Blick zärtlichen Triumphes betrachtete. Nicht wahr? das brach doch den Bann—? das gab Klar⸗ heit, nicht wahr? Nun würde er doch wieder wiſſen, wohin er gehörte—l und wo es nichts anders ſür ihn zu bolen gab, als Wirrnis, grimmige Enttäuſchung, Verſtrickung in Schuld, Verrat und Mord—1 Plötzlich richtete Guſtav ſich auf. Eine harte Entſchloſſen⸗ heit lag in ſeinem Geſicht. „Alſo der Zuſammenhang iſt klar. Dieſe Perſon, dieſe Krölke od ie heißt— die hat euch ei ſcht, Guſtav heftig.„Daß ich ſie: daß 5— daß ich den innigſten, ſreundſchaftlichſten Anteil an ihret ihr dieſen gottverdammten Unſinn mit euren hypnotiſchen Experimenten getrieben habt. Auf dieſe Weiſe iſt ſie zweiſel⸗ los überhaupt auf den verruchten Gedanken gekommen, ihre Herrin ſpäter in dieſer inſamen Weiſe zu verdächtigen. Und nun bitte ich mir aus— abſolutes, tiefſtes Stillſchweigen über dieſe Geſchichte— verſtanden?“ Helene ſtarrte den Gatten an, als rede er in elner frem⸗ den Sprache. „Alſo... du biſt vor wie nach überzeugt— völlig über⸗ zeugt... daß Frau Suſanne—“ „— daß ſie unſchuldig iit—? Wen ich einmal meinen Freund genannt habe, an den gebe ich den Glauben ſo ſchnell nicht auf. Da müßten denn doch noch ganz andere Indizien zuſammenkommen! Wenn du anders denkſt, ich kann's dir natürlich nicht wehren. Aber ich verbiete dir hörſt du? ich verbiete dir, die Situation der unglückſeligen Frau da⸗ u erſchweren, daß du dieſe läppiſche Geſchichte in den Mund der Leute bringſt.“ Mit weit aufgeſperrten Augen ſaß Frau Helene da, , Nur das blonde Haupt nickte immerfort leiſe vor 0 N. „So, ſo. Und du willſt alſo deine... deine Freundin nicht einmal zur Rede ſtellen? Willſt ihr nicht einmal vor⸗ halten, was ich dir heute erzählt habe?“ „Selbſtverſtändlich will ich das. Aber fürs erſte werde ich keine Gelegenheit dazu haben.“ Und er erzählte ſeiner Frau, daß die Unterredung, die er heute mit ſeiner Klientin gebabt, nur in Gegenwart eines Zeugen geſtattet worden ſei. Und daß dieſer Zeuge von nun an bis auf weiteres bei jeder derartigen Ausſprache zugegen ſein würde. Frau Helene hatte Mühe, das tieſe Auſatmen der Er⸗ leichterung zu verſtecken. „Du ſiehſt alſo,“ ſchloß der Gatte,„daß ich fürs erſte nicht in die Lage kommen werde, dieſen Punkt aufzuklären. Ich werde mich hüten, die Unterſuchungsbehörde auf dieſe Ge⸗ ſchichte zu hetzen. Kommt ſie ohne mein Zutun heraus dann werden wir uns auch mit dieſem— mit dieſem Verbachtz⸗ moment... denn ſelbſtverſtändlich, ein Verdachtsmoment iſt es—1“ du ſiehſt, ich bin nicht blindi— dann werden wir uns auch damit abfinden müſſen. Aber es iſt eben für mich nur ein Verdachtsmoment— an meiner Ueberzeugung kann es nichts ändern.“ Prachtvolles Speise⸗ Zimmer gibt Ihnen praktische Wieihn LEEEe für lhren Morgenſoppen od NM. 23.— Caulumſdume Vorschläge 88• rT—TTT achts-Einkaufl Reisedechen„4b M 27.— ſehr billig abzugeben. Binzenhüler Möbelgeſchäft und Schreinerei, Angartenſtraße 38. Haökcüühuug Lohnend Lseuouos aus eigener Werkſtätte prima Verarbeitung, Förälläus etfck E 3. 11. e Allererste Schatröcke„ M 22.— Sportstrumꝑfe M..20 Schlatenzũge, M. 15.— abäanpiauos Pullovers..„ M. 12 26 Wollwesten. M 12.— Fantasiewesten, M..— Handschuhe. M.30 äußerſt günſtig bei Oberhemden.. M..30 A Herrmann Schals M. I— Pianohang. 11. 7. Hosentrãger M.24 9 4 Sockenhalter„ M..20 Für Weihnachtenl empfehle ich mein reich⸗ Cemaschen„ M..20 1. 14 Lager in Ferner alles für sämtliche Spor aften: ld. Täfeläpfel darunter ſchöne, Ski!— EHlau— B. 6 W. Rodel Wandern— Tennis— Fussbell rote Sorten 10 Pfund Mk.-, Mu.20..50 Beſichtig obne Kaufzw. Hl. 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Und wenn du in einem Augenblick, wo das Weib— wenn du da auch nur in deiner Vorſtellung— mi einem hinausgeworſenen Dienſtboten gemeinſame Sache machſt gegen ſie— dann kann ich das nur aus einer Empſin⸗ dung erklären, die ſo— ſo lächerlich iſt ſo gegenſtandslos .. ſo unwürdig— daß ich dich nur dringend bitten kann, ſchleunigſt aus deiner Gedankenwelt zu verbannen! Denn iſt beleidigend für mich... ſür dich für ſie—! ſie i abgeſchmackt, ſie iſt kindiſch!“ Mit einem Ruck ſtand Frau Helene auf. In jähem Auf⸗ ſchluchzen preßte ſie das Taſchentuch vor ihren Mund u ging mit harten Schritten aus dem Zimmer. Und diesmal hielt er ſie nicht. III. anwalt Guſtav Herold, ohne es zu wiſſen, noch einen zweiten zur Zeit dem Unterſuchungsrichter Dreiundzwanzig zur Aus⸗ bildung überwieſen... Er hatte zwar natürlich nichts 31 bedeuten bei ſeiner Behörde... Referendare haben über haupt nirgendwo etwas zu bedeuten. ſie ſind nur ein langloſes Anhängſel der menſchlichen Geſellſchaſt Aber ein Reſerendar iſt außer dieſer ſeiner amtlichen Eigenſchaft auch noch Menſch. Und der Menſch hatte nur u0 einen Gebanken auf der Welt: Suſanne Mengershauſen mn gerettet werden Dieſer Gedanke hatte von ihm Beſitz ergriſſen wie elne ſixe Idee. Unter ihrem Zwange hatte er das dürftige Heſt⸗ chen, das bisher über den„Fall Mengershauſen“ ſich ange ſammelt hatte, ſofort nach dem Termin im Gefängnis mit ſiebernden Wangen durchſtudiert. Es beſtand aus dem Proto, koll über die erſte polizeiliche Vernehmung der Denunziantim — über die polizeiliche Unterſuchung im Hauſe des Verſtaß, benen und die Beſchlagnahme des Zettels mit den Schrif zügen, die wörtlich übereinſtimmten mit dem hinterlaſſenen Brief des Toten... auch dieſer Brief ſelber war heſchlab nahmt worden und befand ſich bei den Akten. (Norttetzuna kolgt.) Selbol neben den Loslharslen eschen lben Hird eine Elida-Kassette helles Entzücken bereiten. Frau Suſanne Mengershauſen hatte außer dem Rechts“( Verteidiger: es war der Referendar Dottor Hans Fritze,* Guter Geschmack wird Ihren Geschenken noch gröheren Wert geben. Niduts erfreut eine Dame mehr als feines parfüm in edler Huülle. ELIDA- KRSSETTEN EEN Komplette 86 Slitanlagen Eiche gewichſt, apartes Modell, mit gtür. Spiegelſchrank, Ansnahmepreis: Mk. 488.— Hlinzenhüter 2 werden e ch Angartenſtraße. durch üökeäutung Lohnend einelekira ⸗ Schneiderin 9 3. 132 empflehlt ſich für ins Haus. Alle vork. Näh⸗ arbeiten werd. tadellos ausgeführt. Ang. unt. 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Sitz der Kammern u Kartstube. 8. 2 Die Kammern ſind für ben Bezirk des a,desſinangamts Karlsruhe zuſtändig. 14. 1 Die Geſamtzahl der für den Oberbewer⸗ ungsausſchuß zu wählenden ehrenamillchen löt. 1 der Oberbewertungsausſchußordnung 8 Recher Zahl von den Vertretungen der änder oder von Organen der Selbſtberwal⸗ Ma und von öffentlich⸗rechtlichen beruſs⸗ andiſchen Vertretungen zu wählen ſind. § 5. Wahlberechtigt ſind: 5* n des Landes: er ba e Landtag; 51 2. ſolgende öfſentlich⸗rechtliche berufsſtän⸗ ſche Vertretungen: die Handelskammern in Konſtanz, Villin⸗ Fir, Schopfheim, Freiburg, Lahr, Kartstuhe, ſorzheim, Maunheim und Heibelberg, die Handwerkskammern in Konſtang, Frel⸗ Arg, Karlskube und Mannbeim, gabie badiſche Landwiriſcha tskammer in baelsruhe, die babiſche Anwaltskammek, dle kadiſche Aerztekammer, dle babiſche Elerärzie⸗ kämmer, die badiſche Zahnärztekammer, die adiſche Apothekerkammer. 8 6. WiSen der Geſomtzaßl der ehrenamtlichen derkalieder haben zu wählen: 1 bie Hadiſche Landtag 50 Miigl. e Handelsfammer in Konſtanz andelskammer in Villingen die Sandelskammer in Schopfheim die Dandelskammer in Freiburg Handelskammer in Lahr die Sandelskammer in Karlsruhe die Handeiskammer in Pforzhelm Handelskammer in Mannbeim die Dandelskammer in Heidelberg Handwerkskammer in Konſtanz 51 Handwerkskammer in Freiburg 3 die Sandwerkskammer in Karksrube 9 bie Handwerkskommer in Mannhelm 8 badiſche Landwirtſchaftskammer Nen Karlsruhe lie padiſche Anwaltskammer 10 babiſche Aerztekammer die badiſche Tierärztekammer die Padiſche Hahrärtekammer abiſche Apothekerkammer 8 7. e die 9 N N N S SNS Waht den den Wahlorganen beſonders zugeſtelt. Kartstube, den 8. Dezember 1026. maſchinen und RNeue Maunheimer 8 Eür Aunkles Haar, das Spezial-Sabol-Külntsc -Wasser Shamson. 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