* 4 — — —————— — — Zartei ſteht dagegen in der lich Freikag, 17. Dezember Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Rebenſtelle. R1, 4⸗6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ —.———— Mannheim. Erſcheint wöchentl. Lmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eue Mannhei Mlannheimereneral Anzeiger Abend⸗Ausgabe me Preis 10 Pfennig 9393 1920— Nr. 583 A enpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Ko— 9 für Allgem. Anzeigen 040.. Melamen —4R.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. 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Bisher verhält ſich, wie verlautet, Herr Marx dem uſinnen, an die Dentſchnationalen heranzutreten, nach wie dor ablehnend. Die Deutſchnationalen verlangen, wie ſich nun tatſächlich beſtätigt, als Preis ſür die Rettung des Kabinctts eine formelle Zuſicherung der Regierung, daß die rhandlungen mit ihnen aufgenommen werden. Denn, wenn rr Marx, was wenig wahrſcheinlich iſt, ſich doch beſtimmen laſſen ſollte, der Aufforderung des Reichspräſidenten zu ent⸗ ktechen, bleibt noch äußerſt zweiſelhaft, ob ſeine eigene taktion, geſchweige denn die der Demokraten ihm ſolgſchaft leiſten wird. Das Zentrum namentlich iſt vor Aue ſchwere Entſcheidung geſtellt. Es beſteht innerhalb der taktion bekanntlich zudem außerordentlich wenig Neigung r ein Zuſammengehen mit den Deutſchuationalen. Dieſer Widerſtand geht bis in die Kreiſe um Stegerwald hinein, die An Abfluten der chriſtlichen Arbeiterſchaft aus der Partei be⸗ echten, falls das Zentrum genötigt ſein ſollte, das Arbeits⸗ keltgeſetz mit der Rechten zu machen. Bon⸗ 1 olkspartei und von der Bayriſchen Volks⸗ Tat feſt, daß ſie mit von der artie ſein würden. Im Plenum hat mittlerweile Herr Haas das Wort ergriſſen, der in der Hauptſache zur Reichswehrfrage hpricht, nachdem er zuvor noch dem Bedauern ſeiner Fraktion ber die unverſtändliche Haltung der Sozialdemokraten in ironiſcher Weiſe Ausdruck gegeben hat. Das Haus weiſt im ergleich zu geſtern einen recht ſchwachen Beſuch auf. iele Abgeorducte ziehen es vor, den Verhandlungen im nierſuchungsausſchuß beizuwohnen, der heute vor⸗ mittag wieder zuſammengetreten iſt. Gegen 12½/ Uhr erſcheint N tt Marx im Saal. Man erſährt, daß er heute vormittag en geſtern bereits angekündigten Beſuch beim Reichs⸗ dräſitenten gemacht hat. In dieſer Unterredung hat er zcegenüber den Vorſtellungen des Reichspräſidenten eine aus⸗ weichende Haltung eingenommen und verſucht, die Deutſch⸗ nationalen auf einen ſpäteren Zeitpunkt, alſo bis nach Weih⸗ nachten zu vertröſten. Von dieſem Ergebnis des Geſprächs at dann Hindenburg in einer darauffolgenden ganz kurzen onſerenz dem Graſen Weſtarp Mitteilung gemacht. Die eutſchnationalen wollen auf eine ſolche Hinauszögerung er Entſcheidung ſich indes nicht einlaſſen, ſie beſtehen auf einer klipp und klaren Antwort. Nachdem verſuchte nun eichsarbeitsminiſter Dr. Brauns in der Zentrumsfraktion u ſondieren, bis zu welchem Grade man gegebenenfalls den entſchnationalen entgegenkommen könnte, um den Sturz es Kabinetts zu verhindern. Das iſt der Stand der Dinge, er ſich etwa gegen halb 1 Uhr darbietet. Im Plenum Küört inzwiſchen Herr Haas fort, den Sozialdemo⸗ raten die Leviten zu leſen. Er ſucht ſie zu belehren, daß Seb Reſolntion auch vom ſtaatsrechtlichen Geſichtspunkt ein Gebleriff war. Anknüpfend an die Rede Dr. Wirths richlet 2 an die Rechte die Frage, ob ſie einſehe, daß ſie Männern ie Wirth, Rathenau und Ebert bitteres Unrecht getan habe. der Forderung der Entpolitiſierung der Reichswehr will Haas emerkenswerterweiſe nicht nur in Bezug auf die vaterlän⸗ c Verbände, ſondern auch auf das Reichsbanner 6 gedehnt wiſſen. Das Beſte wäre, wenn alle dieſe Organi⸗ ionen verſchwänden. Auf Haas folgt Müller⸗Franken. Man hatte eigent⸗ erwartet, daß er verſuchen würde, den von Herrn Scheide⸗ Laun angerichteten Schaden, ſoweit es überhaupt noch geht, wieder aut zu machen. Aber das erweiſt ſich als ein Jertum. 8 deckt Herrn Scheidemann nach jeder Rich⸗ kenus hin. Sein Ton iſt ſcharf und agreſſiv. Müller⸗Fran⸗ n beſteht darauf, daß das von Scheidemann vorgebrachte iie erial gründlich geyrüft werde. Die Verhandlungen über —* Inveſtigationen würden umſo beſſer verlaufen. je eher t einer Politik Schluß gemacht wird, die mit Geuf und ſchcv aicht vereinbar iſt. Er ſtellt in dieſem Suſammenhang daß kein Außenminiſter je ſo ungeſchoren geblieben iſt, im er. Streſemann, der gerade in dieſem Augeublick 0 Saal erſcheint und das ihm geſpendete Lob mit einem Lä⸗ — kaſſiert. Dann kommt Müller⸗Frauken auf die Kriſe zu techen. Er dolemiſtert gegen Dr. Scholz und die Volks⸗ partei. Der ſozialdemokratiſche Beſchluß ſei erſt geſaßt wor⸗ denn, nachdem die Sozialdemokratie durch Herrn Scholz aufs äußerſte brüskiert wurde. Der Kommuniſt Rädel, der Herrn Müller⸗Franken ablöſt, ſpricht vor leerem Hanſe. Ebenſo wenig Aufmerkſam⸗ keit ſindet Graf Reventlow mit ſeinen überſpitzten Dar⸗ legungen. Das Geſamtintereſſe konzentriert ſich auf Die Vorgänge hinter den Kuliſſen Die Volkspartei hat in ihrer Fraktionsſitzung den Be⸗ ſchluß gefaßt, an das Zentrum heranzutreten mit der Auffor⸗ derung, es möge ſich mit den Deutſchnationalen in Verbindung ſetzen. Gerüchtweiſe verlautet, daß Dr. Streſemann an⸗ fänglich ſtarke Bedenken gegen einen ſolchen Schritt geänßert habe. Die Chancen des Kabinetts werden im Reichstag faſt gallgemein ſehr gering bewertet. Es hat den Anſchein, als ob die Anregung der Deutſchen Volkspartei beim Zentrum auf ſteinigen Boden gefallen iſt. Herr Marx ſoll im Schoße ſeiner Fraktion erklärt haben: Er ſehe ein, daß eine Möglichkeit nach links nicht mehr beſteht, an die Rechte aber wolle er ſich nicht wenden. Die Deutſchnationalen haben ſich denn auch bereits mit der Frage beſaßt, wie ſie ſich verhalten ſollen, ſofern der Beſcheid des Zentrums an die Volkspartei ablehnend ausſiele. Die Deutſchnationalen ſind ſich darüber im Klaren, daß ja ihre Lage nicht beneidenswert iſt. Sie befürchten, dah ihre Wähler⸗ ſchaſt kein Verſtändnis dafür aufbringen würde, wenn ſie, nach⸗ dem ſie geſtern Herrn Scheibemann durch Zuruf als Lan⸗ desverräter bezeichnet haben, nun einemmnmn votum der Partei des Herrn Scheidemann ihre 0 i fe gewähren. Sie ſind ſich aber auch deſſen bewußt, daß ein N 16 trauensvotum, das ſie ſelbſt einbringen, hinwiederum von den Sozialdemokraten nicht akzeptiert werden würde. Die Frak⸗ tion will nun offenbar in dieſem Dilemma dem Graſen Weſtarpdie Entſcheidung überlaſſen. 8 Auf der Rednerliſte im Pleuum ſteht gegen 43 Uhr außer dem Graſen Reventlow, ber zur Zeit noch ſpricht, lediglich ein Kommuniſt. Um 4 Uhr ſollen die Abſtimmungen vor⸗ genommen werden. Bisher aber tappt man immer noch über deren Ausgang im Dunkeln herum. Das Erwartete trifft dann auch ein. Die Volks⸗ partei wird vom Zentrum abſchlägig beſchieden. Allgemach neigt ſich die Debatie dem Ende zu. Dr. Scholz weiſt in einer kurzen Erklärung den von Müller⸗Franken er⸗ hobenen Vorwurf der Illoyalität gegenüber anderen Koali⸗ tionsparteien zurück. Die Deutſche Volkspartei ſei auf Grund der interfraklionellen Beſprechungen weder nach links, noch nach rechts gebunden geweſen. Wenn er, ſo erklärt der volks⸗ (parteiliche Fraktionsführer, in Inſterburg vor ſeinen Wäh⸗ lern ſeine Skepſis wegen der Großen Koalition Ausdruck ge⸗ geben habe, ſo ſei das ſein gutes Recht, das er ſich von nie⸗ manden im Reichstag beſtreiten laſſe. Im übrigen ſei die Rede Scheidemanns ein Beweis dafür, daß er mit ſeiner Prophezeiung Recht gehabt habe. Und nun kam zum Schluß noch eine Harlekinade. Der Studienrat Schwarz aus Neukölln, den die kommu⸗ zniſtiſche Fraktion wie ſo manchen anderen aus ihren Reihen ausgeſtoßen hat, erhält als Fraktionsloſer noch das Wort und benutzt dieſe Gelegenheit, um ſich in heftigſten An⸗ griffen, namentlich gegen die Sozialdemokraten, zu ergehen. Das Haus nimmt ihn von der ſcherzhaften Seite und ſeine Draſtik ruft wiederholt laute Heiterkeitsſtürme hervor. Das England⸗Echo der Scheidemann⸗Nede § London, 17. Dezbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Reichstagsrede Scheidemanns wird in den engliſchen Blättern ausführlich wiedergegeben, doch ſind die Kommentare ſehr vorſichtig. Die bekannten Veröffentlichungen des„Man⸗ ſcheſter Guardian“ über die deutſch⸗ruſſiſchen Waffengeſchäſte, die dem Hauptteil der Ausführungen Scheidemanns zugrunde liegen, haben ſeinerzeit in England ſehr geringen Widerhall gefunden, ein Zeichen, daß die engliſche Oeffentlichkeit die gegenwärtige Richtung der deutſchen Politik nicht zu unter⸗ graben, ſondern zu unterſtützen ſucht. Dieſe Tendenz kommt auch in den heutigen Berichten über die Reichstags⸗ verhandlungen zum Ausdruck.„Daily Telegraph“ ſchreibt, die ſcharſe Attacke der Sozialdemokraten auf die Re⸗ gierung ſei mehr der Vorwand als die Urſache der gegen⸗ wärtigen Kriſe. Die wahre Urſache ſieht das Blatt in partei⸗ politiſchen Vorgängen im Zuſammenhang mit den jüngſten Verhandlungen über den Eintritt der Sozialdemokraten in die Regierungskoalition. Die liberalen Zeitungen begrüßen zwar, daß die militäriſchen Uebergriffe der Vergangenheit einmal offen zur Sprache gelangt ſind, denn, ſo ſchreibt die„Weſt⸗ minſter Gazette“:„Es iſt die Politik der Armee und nicht die Politik der Regierung, die in Deutſchlands Nachbarſtaaten Beunruhigung hervorruft.“ Das Blatt weiſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang auf den erſt in dieſen Tagen erfolgten Beſchluß des polniſchen Parlaments hin, neue Kredite für die polniſche Armee zu bewilligen. Doch dieſe Auffaſſung hindert auch die liberalen Zeitungen nicht, den Sieg der Re⸗ gierung Marx zu wünſchen. Schwarzer Tag Heute nachmittag wird im Reichstag die Entſcheidung über das Schickſal der Reichsregierung erfolgen, vielleicht iſt ſie zu der Stunde, wo dieſe Zeilen in die Hände unſerer Leſer gelangen, ſchon gefallen. In dies ſonnenloſen Dezember⸗ tages troſtlos trüben Mittagsſtunden iſt jedoch noch alles in der Schwebe und es iſt intereſſant an Hand der Parteipreſſe zu verfolgen, wie ſich das politiſche Intereſſe, das noch vor wenigen Tagen faſt ausſchließlich auf die außenpolitiſchen Vorgänge konzentriert war, nunmehr völlig durch die inner⸗ politiſchen Schwierigkeiten erſchöpft wird. Wie die Dinge liegen, iſt das nur ſelbſtverſtändlich, obwohl gerade jetzt die weltpolitiſche Entwicklung in ein beſonders intereſſantes und entſcheidendes Stadium getreten zu ſein ſcheint. Doch was nutzen uns auch die für Deutſchlands Zukunft günſtigſten Ent⸗ wicklungen der weltpolitiſchen Verhältniſſe, ſolange unſer Staatsſchiff in Gefahr ſchwebt, führerlos durch das uns ſtän⸗ dig umgebene Gefahrenmeer zu ſegeln? Verhängnisvoll und auf die Dauer unhaltbar war und iſt aber auch der bisherige Zuſtand, daß auf der Kommandobrücke und am Steuer un⸗ ſeres Staatsſchiffes Männer ſtehen, die keine ſichere Gefolg⸗ ſchaſt hinter ſich haben, ſondern immer befürchten müſſen, daß in Momenten, wo Sturm und Gefahr das Schiff bedrohen, die Bordkameraden ſtatt mit Einſetzung all ihrer Kräſte mit⸗ zarbeiten, nichts beſſeres zu tun wiſſen, als dem Kapitän und ſeinen Offizieren in den Rücken zu fallen und die Tätig⸗ keit, die dieſe für das Schickſal von Schiff und Mannſchaft verantwortlichen Führer auszuüben verpflichtet ſind, lahmzu⸗ legen. Dieſer Vorwurf muß der größten Partei des Reichs⸗ tages, den Sozialdemkraten, gemacht werden, die ge⸗ ſtern nachmittag mit dem von rein parteipolitiſchen Motiven diltierten Enthüllungsvorſtoß des Herrn Philipp Scheide⸗ mann die anſcheinend auf dem beſten Wege befindlichen Ver⸗ handlungen, zu einer auf breiter Baſis ruhenden Reichsregie⸗ rung zu kommen, mutwillig zerſchlugen. Es will gewiß ſchon allerhand heißen, wenn Herr Wirth, der frühere Reichskanzler, der bislang noch ſtets bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenbelt der Sozialdemakratie ſeine innigſten Sympathien bekundete, den geſtrigen Tag wegen der Rede Scheidemanns einen dies ater, einen ſch warzen Tag nennt. Auch der Reichskanzler Marx ſelbſt, von dem noch vorgeſtern die„Kölniſche Zeitung“ an leitender Stelle ſagte, daß er„im Radikalismus ein Geſin⸗ nungsgenoſſen Wirths“ ſei, iſt bekanntlich auf das entſchiedenſte von dem den außenpolitiſchen Intereſſen Deutſchlands auf jeden Fall außerordentlich ſchädlichen Vorſtoß Scheidemanns abgerückt, wie das ja auch mit einer Einmütigkeit, die man ſonſt nur höchſt, höchſt ſelten im deutſchen Reichstag findet, von Fämtlichen Parteien geſchehen iſt. Alle bis dahin eventuell noch beſtehenden Ausſichten, mit der Sozialdemokratie eine Erweiterung der ſchmalen Regierungsbaſis vorzunehmen, ſind dadurch von der Sozialdemokratie ſelbſt vernichtet worden. Dies umſo mehr, als bekanntlich bereits die Rede davon ge⸗ weſen war, daß die Sozialdemokraten für den Fall ihres Ein⸗ tritts in die Regierung ausgerechnet für ihren Herrn Scheide⸗ mann einen Miniſterſeſſel beanſpruchten. Wie unter ſolchen Umſtänden das Mannheimer Preſſeorgan der Demokraten in ſeiner heutigen Morgenausgabe am Schluſſe einer lanen Be⸗ trachtung zu dem Fazit kommen kann, daß„durch die Rede Wirths eine neue Plattform geſchaffen ſei, auf der die Ver⸗ handlungen innerhalb der republikaniſchen Parteien wieder aufgenommen werden könnten, die nach der Rede Scheide⸗ manns als ausſichtslos angeſehen worden waren“, bleibt un⸗ erfindlich. Denn unter„republikaniſche Parteien“ verſtehen die Demokraten doch nur ſich ſelbſt, das Zeutrum und die Sozialdemokraten. Freilich muß man ſich darüber klar ſein, daß auch jetzt noch, nachdem ſo die Sozialdemokraten ſich geradezu mutwillig von einer verantwortlichen Mitarbeit in der Reichs⸗ regierung ſelbſt ausgeſchloſſen haben, bei ihren langjährigen Kampfgenoſſen und Trägern der Weimarer Koalition die alte Liebe offenbar nicht aus dem Herzen zu reißen iſt. Denn nach allem, was man hört, iſt auch jetzt noch weder beim Zen⸗ trum noch bei den Demokraten der Wunſch und Wille vor⸗ handen, die unerläßliche Erweiterung der Regierungsbaſis nun nach rechts vorzunehmen, oder doch wenigſtens einmal den Verſuch dazu zu machen. Wir verkennen durchaus nicht, daß ſolches Bemühen an⸗ geſichts der außenpolitiſchen Einſtellung der Deutſchnationalen und auch wegen der langjährigen Fehde zwiſchen ihnen und den Anhängern der Weimarer Koalition ſeine Schwierigkeiten hat. Aber ſchließlich iſt Politik doch keine Gefühlsſache und außerdem wollen wir bei allem Partethader doch nicht ver⸗ geſſen, daß wir alle Brüder und Schickſalsgenoſſen eines Volkes und auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden ſind. Wenn man ſich jedoch von vornherein auf den Stand⸗ punkt ſtellt, daß eine Koalition mit den Deutſchnationalen weiter nichts ſei als ein„Block der beſitzenden Bürger gegen die nichtbeſitzende Klaſſe“, wie das geſtern, getreu ſeinen bis⸗ herigen Anſichten, der frühere Kanzler Wirth im Reichstag getan hat, dann iſt ſelbſtverſtändlich eine Koalition ohne die Sozialdemokraten von vornherein ſabotiert... Ein ſolcher Standpunkt iſt jedoch weiter nichts als gefährlichſte Dema⸗ gogie und ſachlich in keiner Weiſe zu rechtfertigen. Ueber⸗ haupt ſollte man in unſerer demokratiſchen Republik endlich aufhören, noch immer künſtlich einen Zwieſpalt zu konſtruieren zwiſchen Bürgern und Arbeitern, wir ſind alle Bürger des Staates und ſind alle Arbeiter. Und wenn Herrn Wirth wirklich das Wohl der Geſamtheit über die Intereſſen ſeiner Partei und ſeiner Republikaniſchen Union geht, dann müßte er jetzt endlich ſeine politiſche Einſtellung ſo einrichten, daß er uns ſeine unſelige Parole„Der Feindſteht rechts“ wieder vergeſſen macht. Es iſt jetzt an der Zeit, daß er und ſeine Anhänger ſich von ihrer parteipolitiſchen Abneigung ——— 4 zu zirhen. wie nach außen nur eine Politik der Kompromiſſe ſein rende Wirkung auf die Bacterien der Mundhöhle ausübt, im prüſen und damit der Frage nachzugehen, inwieweit der von der Mundhöhle, den Mandeln, den oberen Luſtwegen au⸗⸗ gehenden Inſeltionen ſei, wiſſenſchaſtlicher Nachprüfung ſtand⸗ terien⸗Nährböden wurden dem Rauch dieſer Tabakmengen ſe⸗ ſchen ungefährlichen Farbſtoffbildner, ſerner an Cholera⸗ 2. Seite. Nr. 588 Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Dezember 100 gegen die Deutſchnationalen befteien und in rein ſachlicher Beurteilung der Lage bereit ſind, rein ſachliche Konſequenzen Ihnen dies zu ermöglichen, iſt jetzt die Aufgabe der Deutſchnationalen Partei. Wenn ſie klug und tak⸗ tiſch geſchickt iſt und wenn ſie ſich vor allen Dingen der Er⸗ kenutnis der Tatſache nicht verſchließt, daß, wie die Verhält⸗ niſſe nun einmal liegen, die deutſche Politik ſowohl nach innen kaun, dann wird ſie jetzt auf alle Demagogie und Sonder⸗ wünſche verzichten und ehrlich dazu beitragen, eine auch für die anderen Parteien tragbare Baſis zu ſchaffen, auf der eine ſeſt veraukerte Regterungsmehrheit wöglich iſt. Denn alle Deutſchen, denen das Vaterland wirklich mehr gilt, als ihre Partei. ſind ſich darin einig, daß es ſo wie bisher nicht mehr weiter gehen kann, daß wir uns mit einer ſchon bei dem leiſeſten Parteiwinde wankenden und ſchwankenden Regierung nicht länger mehr begnügen dürſen. Sollten frei⸗ lich die Deutſchnationalen die Zeichen der Zeit nicht verſtehen, daun gibt es nur noch eine Möglichkeit, dem jetzigen kläg⸗ lichen Schauſpiel ein Ende zu machen und eine Klärung her⸗ beizuführen, nämlich die Auſlöſung des Reichstages und die Ausſchreibung von Neuwahlen. Mitten im Winter würde das ja ganz gewiß für niemanden eine Freude ſein, aber ſchließlich iſt die Politik und alles was damit zuſammen⸗ hängt, noch niemals eine angenehme Sache geweſen und außerdem iſt der umfaſſendſte Verſuch zur Herbeiführung einer Klärung der Verhältniſſe dann eine zwingende Not⸗ wendigkeit, vor der alle anderen Bedenken zurücktreten müſſen. II. A. M. Der Rouzier⸗Prozeß in Landau In dem ziemlich kleinen Verhandlungsſaal, dem Kaſino der älten 18er Kaſerne an der Straße nach Impflingen iſt eine Milltärwache aufgezogen. Um.03 Uihr entrollt ſich das übliche Bild Der Gerichtshof betritt den Saal, an der Spitze Oberſt⸗ leutnant Gillier, ein grauhaariger Herr mit zahlreichen 2 ſowie die Beiſitzer. Die Sitzung wird für exöffnet er⸗ lärt. Belm Aufruf der Angeklagten melden ſich Ronzler, Holzmann und Kegl. Mathes iſt wegen ſeinee Zu⸗ ſtandes nicht trausportſähig Ar bogaſt und Kögler ſind nicht erſchienenz ſie beſinden ſoh bekanntlich im rechts⸗ rheiniſchen Deuiſchland. Es ſolgt die Perſonalvernehm ing der Angeklagten. Dann wird der Eröſfnungsbeſchluß verleſen, der von General Douchy, dem Oberbefehlshaber der franzöſi⸗ — Truppen in der Pfalz, unterzeichnet iſt. Es werden daun e Zeugen aufgeruſen, die ſich melden und dann den Saal ver⸗ laſſen, auch hier ſehlen einige. Der Saal wird nun von zahl⸗ reichen Zuhörern betreten. Der Gerichtsſchreiber verlieſt die Auklageſchrift des Staatsanwaltes, ein umfangreiches Schriſtſtick. Die Ver⸗ leſung dauerte allein 1 Stunden. Von dem Bericht inlereſſieren namentlich die Ausſührungen, in denen der Anklagevertreter 92 Auffaſſung über die Tat des Ronzier und ihre rechtliche Bürdigung und über die Beteiligung von Mathes, Holzmann und Fechter zuſammenfaßt, Beſonders bemerkenswert ſind auch die Ausführungen, in denen der Bericht auseinanderſetzt, daß von Notwehr bei Rouzier keine die de ſein kann. Wörr⸗ Iich heißt es darliber: Wenn Rierertes 9f doſperſer wor⸗ deu iſt, mußte er ſich vexteidigen. Das iſt ſelbſtperſtändlich! Es ſcheint aber, daß der Gebrauch einer Waſſe, nachdem Holz⸗ mann durch den Schlag mit der Reitpeitſche bereits beſinnungs⸗ los war, nicht mehr notwendig war. Wenn man die Möglich⸗ keit hat, ſeinen Gegner durch irgend eine Handlung unſchäd⸗ lich zu machen, dann überſchreitet man die Grenze der Not⸗ wehr, wenn man ihn ſchwer verletzt. Wir haben den ganz be⸗ immten Eindruck, daß Rouzier die Gefahr, in der er ſich be⸗ and, überſchätzt hat und daß er, wie man im Volksmunde ſagt, immer den Finger am Drücker hatte.“ Von der deutſchen Verteidigung wurde dann** ſehr intereſſante Frage der partie clvlle aufgeworſen, die in einem Kriegsgerichtsprozeß wohl zum erſten Male geſtellt wird, eine Frage von höchſter moraliſcher Bedeutung, welche die ganzen Vorfälle ins rechte Licht rückt, Dr. Grimm führte dann u. a. ſolgendes aus: Die partie civile hat beſtimmte Rechte, ſie kann Anträge ſtellen, ſie muß gehört werben und ſie kann Schadenerſatz⸗ auſprüche ſtellen. Das iſt jedenfalls ohne Zweifel, wenn wir die Pas einmal außerhalb des reinen Rechtsgebietes be⸗ trachten, wenn wir ſie rein und moraliſch nehmen, bann haben wir ſie ſicher, die Rolle der partie civile. Da iſt Mediziniſche Amſchau Die Schutzwiekung des Rikotins Tabakrauch und Bakterien Man hat im allgemeinen wohl damit recht, wenn man be⸗ Pehte daß der Raucher nicht debbalb die Zigarre oder di. ſeiſe anzündet, um den Mund zu desinſizieren, ſondern um des Genuſſes wilen. Trotzdem Beantwortung de. rage den dtaucher allgemein intereſſieren. Während über die Wirtungen des Tabaks, d. h. des darin wirkſamen Nikotins, eine ganze Reihe von Unterſuchungen vorliegen, wurde die Frage, ob Tabakrauch eine desinſizie⸗ Laboratorium nur wenig geprüft. Die Anſicht der meiſten Raucher geht gefühlsmäßig dahin, daß eine ſolche Wirkung den Tabakrauchen in der Tat zukommt. Eine wiſſenſchaftliche Be⸗ ſtätigung vieſer Annahme liegt aber nicht vor. Es ſchien dahe. von Bebeutung, die Wirkung des Tabakrauchens gegenüber verſchiedenartigen Bakterien im Laboratoriumsverſuch zu Glaube, daß Rauchen ein Schutzmittel gegen alle möglichen, ält. Es wurde zunächſt die entwicklungshemmende Wirkung des Tabakrauches geprüſt. Kel dieſem Zweck werden geeignete Bakterien⸗Nährböden mit Reinkulturen verſchiedener Bak⸗ terien beimpft und nunmehr in einer beſonders vorbereiteten Rauchkammer, deren 8 und Ableitung genau zu regu⸗ lieren war, dem Rauch des Tabaks ausgeſetzt. Als Rauch⸗ material dienten verſchiedene Sorten Zigarren. Zigaxetten, Pfelientabak; zu einem Verſuch jeweils in der Menge, die ge⸗ wöhnlich hintereinander geraucht zu werden pflegt(1 Bigarre, 8 Zigaretten, 2 kleine Pieifen Tabak). Die beimpften Bak⸗ weils in der Rauchkammer ausgeſetzt und darnach 24 Stunden 9— mit einer nicht berauchten Kontrolle bei 37 Grad elſtus bebrütet. Derartige Verſuche wurden u. a. ausgeführt an Influenzabazillen, Diphteriebazillen, einem für den Men⸗ vie rlonen, Koli⸗, Typhus⸗ und Ruhrhazillen. Es zeigte ſich bierbei, daß Tabakrauch auf alle geprüften Keime eine deutlich ————— eine Anzahl von Perſonen, die ſich darüber beklagen, daß ſie in ihren Rechten und Intereſſen verletzt ſind. Da ſind die Ueberlebenden des Getöteten, da ſind die Verletzten ſelbſt. Alle dieſe Perſonen haben uns beauſtragt, ſie in der Geſamt⸗ heit ihrer Rechte zu vertreten, und alle Rechte ſür ſie auszu⸗ üben, die das franzöſiſche Geſetz ihnen gewährt. Wir klagen an: Dies iſt das Weſentlichſte in dieſem Prozeß, treten alle anderen Punkte als Neben⸗ punkte zurü Die einzige Frage, um die es ſich hier handelt, iſt die, ob das ſranzöſiſche Recht, ſo wie es in den beſetzten rheini⸗ ſchen Gebieten angewandt wird, und auch de jure die Rechte der partie civile gewährt, und es läßt ſich nicht leugnen, daß dies eine Rechtofrage iſt, über die man ſtreiten kann. Mit Rückſicht auf die große Bedeutnug dieſer Frage in dem vor⸗ liegenden Prozeß habe ich das Gutachten eines hervorragen⸗ den franzöſiſchen Rechtsgelehrten überreicht. Die Frage wird meines Wiſſens zum erſten Male vor einem franzöſiſchen Kriege gericht in einem Prozeß dieſer Art zur Erörterung geſtelt. Die Frage iſt der Erörterung wert. Wir unter⸗ breiten ſie Ihrem Urteil, entſcheiden Sie! Die Ausführungen des deutſchen Verteidigers, die der aus dem Thyſſen⸗ und Krupp⸗Prozeß bekannte Anwalt mit dem an ihm bekannten inneren Feuer vortrug, wurden mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt. Der franzöſiſche Staatsanwalt, Hauptmann Tropet, er⸗ widerte ſofort und wandte ein, daß nach den beſtehenden ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen die Erhehung der partie eivile in dieſem Falle unmöglich ſei. Die von der deutſchen Ver⸗ teidigung angezogenen Verfügungen bezögen ſich nur auf Sach⸗, nicht aber auf Perſonenſchäden. Außerdem ſei ſie vor den Gerichten der Armee nicht anwendbar, die ſich nicht mit privatrechklichen Schäden, ſondern mit Straftaten von Per⸗ ſonen zu beſaſſen hätten. Er müſſe deshalb Ablehnung des Antrages fordern. Rechtsanwalt Garcon, der zweite Verteidiger Rouzlers, ſchloß ſich dieſen Ausführungen namens der franzöſiſchen Ver⸗ teidigung an und betonte mit einer gewiſſen Schärfe, daß er mit dem gleichen Recht auch die partie civile für ſeine Partei betonte, in Anſpruch nehmen könne. Der Gerichtshof zog ſich bierauf zur Beratung zurück und verkündete nach kurzer Abweſenbeit als Entſcheidung des Ge⸗ richtes, daß der deutſche Antrag einſtimmig abgelehnt worden ſei. Im Anſchluß daran teilte der Vorſitzende mit, daß zu⸗ nächſt über den Sondernheimer Fall verhandelt werde und daß beabſichtigt ſei, dieſen Fall heute zu Ende zu bringen. Die Verhandlung wurde darauf um 11.30 Uhr auf nachmittags .30 Uhr vertagt. Rechtsanwalt Dr. Grimm überreichte dem Gericht eine gebruckte Darlegung der Vorgänge, die ſich auf die franzöſi⸗ ſchen und deutſchen Unterſuchungsakten ſtützt. Im Laufe der Verhandlung wird die Verteidigung übrigens den Antrag ſtellen, die von Ronzier verletzten Deutſchen Holzmann und Matthes als Nebenkläger zuzulaſſen. Letie Meldungen Verhaftung wegen Beſeitigung von Strafakten Berlin, 17. Dez. Nach monatelangen Ermittelungen hat ſich geſtern die Staatsanwaltſchaft zu mehreren Auſſehen er⸗ regenden Verhaftungen und Feſtnahmen entſchloſſen. Der Juſtizinſpektor Pahlke von der Staatsanwaltſchaft 1, der Juſtizoberſekretär Röſſel ebenfalls von der Staat⸗anwalt⸗ ſchaft I, und der Berliner Strafverteidiger Rechtsanwalt Dr. Ludwig Meyer ſind unter dem Verdacht der Beſeitigung von Strafakten Lezw. wegen Verdunkelungsgefahr verhaftet und ins Unterfuchungsgefängnis eingeliefert worden. Das Urteil gegen Michael Holzmann J Berlin, 17. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach monatelangen Verhandlungen wurde heute im Prozeß gegen Michael Holzmann das Urteil geſprochen. Das Gericht erkannte wegen der dem Angeklagten zur Laſt gelegten Er⸗ preſſung gegenüber Kutisker und wegen Betrugs auf Frei⸗ ſprechung, wegen Beſtechung des Regierungsrats Bartels und des Kriminalaſſiſtenten Rothe jedoch wurde Holzmann unter Einbeziehung der im Kutisker⸗Prozeß** ihn ver⸗ hängten Gefängnisſtraſe zu insgeſamt 8 wei fängnis verurteilt. 15 Monate der Unlerſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. Die Beſtechungsſumme in Höhe von 24500 Mark wurde als dem Staate verſallen ein⸗ gezogen. Die Sowietkriſe V Paris, 17. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie dem„Matin“ aus Moskau gemeldet wird, ließ Rykow in ſeiner Schlußrede auf dem Kongreß der 3. Internationale burchblicken, daß Trotzki, Sinowjew und Kamenew aus der ruſſiſchen Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen würden. entwicklungshemmende Wirkung im Laboratortumsverſuch ausütbt; d. h. die Keime gelangten auf den Rährböden, die un⸗ mittelbar nach ihrer Beimpſung dem Rauch einer Zigarre oder dergleichen ausgeſetzt waren, nicht mehr zur Entwicklung. In einer zweiten Verſu Zreihe wurde die tötende Wir⸗ zung des Tabakrauches geprüft. Hier zeigte ſich ein gand au⸗ deres Ergebnis. Zu dieſen Verſuchen konnten nicht friſch be⸗ imp'te Bakterien⸗Nährböden benutzt werden, da ſie noch kein Wachstum zeigten, ſondern bereits voll zur Entwicklung ge⸗ langte Balterientulturen. Derartige Reinkulturen, wie man ſie in Bouillon nach 18ſtündiger Bebrütun erzielt, wurden wieder in einer beſonderen Verſuchsapparatur dem Rauchſtrom der zu prüſenden Tabakarten ausgeſetzt. Soweit möglich, ſollte in allen Verſuchen der Vorgang des natürlichen Rauchens nach⸗ geahmt werden. Es zeigte ſich nun bei dieſer Verſuchsanord⸗ nung ſofort, daß von allen Kulturen nur die ſehr empfind⸗ lichen Influenzabazillen durch die Einwirkung des Tabak⸗ rauches abgetötet wurden; die übrigen Bakterien, die viel viderſtandsfähiger ſind— geprüft wurden u. a. noch Bouillon⸗ kulturen von Diphteriebazillen— konnten durch den Rauch einer Zigarre von—6 Gramm nicht getötet werden. Daraus ergibt ſich, daß wohl eine erhebliche entwicklungshemmende Wirkung auf das Bakterienwachstum durch Tabakrauch aus⸗ geübt wird hingegen ſo gut wie keine abtötende Wirkung mehr auf Bakterten, die bereits zur Entwicklung gelangt ſind. Wenn überhaupt, ſo kann der Tabakrauch alſo nur eine Schutz⸗ wirkung zur Verhütung einer Bakterienanſiedlung in der Mundhöhle ausüben; die Abtötung einer bereits entwickel⸗ ten Bakterienkultur läßt ſich mit ihm nicht erzielen, zumal die Verhältniſſe in der Mundhöhle viel komplizierter liegen als in den Verſuchsbedingungen des Experimentes. Von Intereſſe iſt noch die Beobachtung, daß der Tabak⸗ rauch, wenn man ihn durch Watte ſiltriert, nur wenig von ſeiner Wirkung auf Bakterien verliert. Durch die Watte wird im weſentlichen Nikotin. das die Watte braun färbt, zurückge⸗ halten; die entwicklungshemmende Wirkung wird durch dieſen Verluft kaum weſentlich vermindert. Trennt man den Rauch hingegen von ſeinen waſſerlöslichen Beſtandteilen, indem man ihn mehrmals durch Waſchflaſchen mit deſtillierten Waſſer leitet und darnach auf Bakterien⸗Nährböden einwirken läßt, auch auf ſolche, die nicht bewachſen, ſondern nur friſch beimpft ſind, ſo hat er auch ſeine entwicklungshemmende Wirkung voll⸗ kommen verloren. Dieſes Ergebnis iſt wichtig; es zeigt. daf die in Waſſer löslichen Subſtanzen des Tabakrauches(Niko⸗ tin. Formafderyd und Pyrrol) den Hauntanteil an der bai⸗ terienſeindlichen Wirkung des Rauches haben, es erklärt gleich⸗ ahren Ge⸗ Badiſcher Landtag Die Sonderbeihilfen für Staatsbeamte und Staatsarbeiter Karlsruhe, 17. Dez.(Eig. Drahtber.) Die grotze Zu⸗ ſchauertribüne weiſt zu Beginn der Sitzung eine dichte Be⸗ ſetzung auf. Präſident Dr. Baumgartner eröſſnet die Plenatſitzung mit der üblichen ſchon gewohnten Verſpätung um 11 Uhr. Er gibt zunächſt die Bildung eines unterfrattib⸗ 31 0 Ausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege be⸗ annt. Darauf verlieſt Miniſterialrat Kirchgäßner im Auſ⸗ trag des Finanzminiſteriums eine kurzze Unfrage der Bürger⸗ lichen Vereinigung über die unberechtigte Zurüc“ ſetzung Badens gegenüber Bayern und Sachſen im So, fortprogramm. In der Antwort auf die kurze Anfrage wit mitgeteilt, daß die badiſche Regierung deswegen bei der Reichs⸗ regierung die notwendigen Schritte eingeleitet habe. Es ſolgt die Beratung des Geſetzentwurfs über die Gewäh⸗ rung einer Sonderbeihilſe an die Beamten. Abg. B üchner (Zentr.) berichtet namens des Haushaltsausſchuſſes über die Beratungen in bieſem Ausſchuß und teilt dann u. a. mit, daß die badiſche Regierung über den Geſetzentwurf ſelbſt nicht ſehr erfreut ſei, daß ſie aber dem Vorgehen der Reichsregierung in bieſer Frage folgen müſſe. Namens des Haushaltsaus“ ſchuſſes ſtellt der Berichterſtatter folgenden Antrag: * Der einzige Artikel des Geſetzentwurfs erhält folgende Faſſung: Die Regierung wird ermächtigt, den Beamten, Ruhe⸗ gehaltsempfängern, Beamtenhinterbliebenen und Angeſtellten der badiſchen Staatsverwaltung, ſoweit ſie den Gruppen 1— angehören, eine einmalige Beihllſe zu bezahlen. Dieſe beträgt für den ledigen Beamten 30 Mark, für den verheirl⸗ teten 50, außerdem erhält der Empfänger von Kinderzuſchlä⸗ gen oder Kinderbeihilſen für jedes Kind, für das für Dezem⸗ ber 1926 ein Kinderzuſchlag oder eine Kinderbeigilſe zahlbat iſt, je 5 Mark, Bollwalſen erhalten 10 Mark. Dieſes Geſeb tritt mit der Verkündung in Kraſt. 2. Für die Beratung des Geſetzesentwurfs ſoll von der Friſt des§ 40 der Verfaſſung abgeſehen werden. 3. Das Geſetz wird als dringend im Sinne des 3 2 Abſatz 3 der Verfaſſung erklärt. „Das Finanzminiſterium wird ermächtigt, eine der Beh hilſen für die Beamten entſprechende Beihilſe an die Staats⸗ arbeiter zu gewähren. Die Regierung wird ermächtigt, zum Zwecke der 7 3 Beihilſe der Erwerbsloſen vorbehalt⸗ lich der Nachſorderung im Staatsvoranſchlag 1926/ einen Betrag bis zu 700 000 Mark auſzunehmen. Bei der Gewährung von Beihilſen an die Erwerbsloſen ſind in erſter Linie und in erhöhtem Maße dieſenigen 9 bedenken, die im Jahre 1026 mehr als 26 Wochen, ſodann die⸗ lenigen, die im gleichen Zeitraum mehr als 13 Wochen er⸗ werbskos ſind. Im äbrigen beſtimmt das Staatsminiſteriun, die nähere Art der Verteilung. Die Regierung wird vorbe⸗ haltlich der Nachforderungen im Voranſchlag 1926/7 ermäch⸗ tigt, ſtatt des im Etat des Finanzminiſterlums vorgeſehenen Betrags von 25000 Mark insgeſamt bis zu 100 000 Mark. zu Lerwenden, und zwar auch zur von Beihilſen im Falle beſonderer Hilfsbedürftigkeit, die durch die getroffenen Fürſorgemaßnahmen nicht erfaßt werden. Die zu der Frag der Sonderbeihilfe angenommenen verſchiedenen Anträg werden für erledigt erklärt. Nach den Ausführungen des Verichterſtatters gibt Proſt⸗ dent Dr. Baumgartner eine Eingabe des Badiſchen — Beamtenbundes dem Soeeh bekannt, worin 10 ble 1 Beamtenörganiſatlonen gegen ſede Regelung wenden, die von der Behandlung der Reichsbeamten in der Frage der Sonder⸗ beihilfe abweicht. Die Beamtenſchaft bedauert, daß ſie fl zur Sache nicht habe äußern können. Dieſe Eingabe wir mit zur Beratung geſtellt. u der Ausſprache hält Abg. Hofheinz(Dem.) den ein“ geſchlagenen Weg der einmaligen Sonderbelhilſe für ſehr be⸗ denklich, Es ſei 100 bedauern, S0h die Reichsregelung nicht auch auf die badiſchen Beamten habe Üübernommen werde wohhen Hlerfür ſei aber im Ausſchuß keine Einigung erzielt worden. Abg. Bauer(D. By.) iſt mit ſeinem Fraktionsſreugz, gegen eine Bewilligung von Gratiſikationen an Beamte.—*9 Volkspartei ſteht 177 Standpunkt, daß den unterſten u auch den mittleren Beamten geholfen werden müſſe. Staatspräſident Dr. Köhler, der ſich im Ausſchuß ein verſtanden erklärt hat, mißbilligt, daß Klaſſenkampf und Be, rufskampf gegenſeitig betrieben werde. Die Zulage an Gle werbslofe ſoll nur eine Erhöhung der Reichsbeihilfe ſein, Die Reglerungsvorlage wurde in der des Hanshalts ansſchuſſes mit 55 gegen 8 Stümmen bei 3 Enthaltungen an genommen. 9 Dann wurde die Sitzung vertagt. Nächſte Sitzung u9 unbeſtimmt. zeitig auch, daß die ſogenannte türklſche Waſſerpfeife vollkonz⸗ men wirkungslos iſt, da ſie weder Rikotin noch andere wil ſame Subſtanzen des Tabakrauches—— enthält. Wird mu, nach alledem den Einfluß des Tabakrauches auf die Bakterie⸗ flora der Mundhöhle nicht überſchätzen dürfen, ſo ſoll doch 5 entwicklungshemmende Einfluß nicht geleugnet werden urie bildet damit gewiſſermaßen eine Beſtätigung der Volksemplt auch in dieſer Hinſicht. Das Geheimnis der Körperwärme Die Wärmeerzeugung des menſchlichen Körpers hat kiſh, lich eine neue wiſſenſchaſtliche Auslegung erfahren. rofeſſ Dr. E. de M. Sajous von der Pennſylvania⸗Univerſität Amerika iſt auf Grund ſorgfältiger Beobachtungen zu en Ueberzeugung gelangt daß für die Entſtehuna der menſchlicger Körperwärme ein gewiſſer Stoff namens Adrenin von gro⸗ Wichtigkeit iſt, der von der bel der eigentlichen Niere liegende Nebenniere ausgeſchieden wird. ble Biologiſche Forſchungen hatten bisher ergeben. daß br⸗ Körperwärme durch einen Orydationspro““ zwiſchen den K 8 perzellen und dem Sauerſtoff der Luft unter Mitwirkung hie Blutes in den Geweben entwickelt wird, doch herrſchte über ne ſich bierbei im einzelnen abſpielenden chemiſchen Vorgänge ei 10 ziemliche Unklarheit. Nach Anſicht von Dr. Sajous gelhille das Aöbrenin von der Nebenniere in die Lungen, wo es Tibit des dort beſindlichen Sauerſtoffes aufnimmt und dorel ſe el⸗ von den roten Blutköryerchen abſorbiert und ſo in die elſe ne nen Zellengewebe geleitet wird. Hier nun wird durch ſelen chemiſche Verkindung mit den teilweiſe(on veraxveitenc, Nährſtoffen ein Zuſtandekommen von Wärme ermböglicht. ſert durch wieberum die Fermente in den Zellen inſtand gee— 9— den Stoffwechſelprozeß in vollem Umfange aus ren. Die Wärmeentwicklung muß der Köryer ſo reonfieren 30 die Temperatur nicht die Fierergrenze überkchreitet, irCho⸗ bobe, Keiareiader, wird duurch ilbes Drüſenſekrets Cne⸗ eſterol verhindert und die Beibehaltung normaler Würh⸗ grade durch das Tyroxin der Schilddrüſen geſichert, das alein⸗ Pirt ſtimulierend auf die körperliche Wärmeerzeugunge Die günſtigen Ergebniſſe der Wärme⸗ und Lichtbebandlurt durch ultraviolette Strahlen beruhen beiſpielsweiſe auf ggi⸗ künſtlichen Erzeugung dieſes ſoeben geſchilderten vb- oloen, ſchen Vorganges, wenngleich auch dieſem Heilverfahren vo. läuſig gewiſſe Grenzen geſetzt ſind. ——— * 9 Zu⸗ Be⸗ die tung Itio⸗ be⸗ Auſ⸗ ger⸗ ü ck⸗ So⸗ wird ichs⸗ vãh⸗ net die daß ſeht) 9 zus⸗ nde the⸗ ten —10 leſe ira⸗ hlä⸗ bar ſetz der el⸗ to⸗ um Ut⸗ 2⁷ der Breitag, den 17. Dezember 1926 Neue Mannheimer Zeiiung Abend⸗Audgabe) 3. Seite. Nr. 588 Stäotiſche Nachrichten Ein moderner Rattenfänger von Hameln „Ja gibts denn ſo etwas auch heute in unſerer auf⸗ Beklärten Zeit? reilich, und ſogar in unſerem aufgeklärten nüchternen Mannheim. Jüngſt habe ich ihn ſelbſt geſehen an einem kalten, grauen Herbſtmorgen. Auf dem Friedrichsring ichritt er dahin, ein Trüpplein Kinder hinterher. Ganz harm⸗ Ios und ſchlicht ſah er aus und ging ſtill dahin. Womit mochte er denn nur die Kinder bezaubert haben, ihm zu Baen Das ſollte ich gleich ſehen. Vor einer der großen ogenlampen im Friedrichsring machte er Halt, öffnete ein Türchen im Sockel des Lampenträgers und nahm darin irgend eine Arbeit vor. Und wie gebannt kauerten, hockten, beugten ſich die Kinder um die dunkle Oeffnung, voran ein kleines Mädchen mit rotblondem Schönfchen, dem die anderen lüllſchweigend den beſten Platz überlieſen, da es nur mit einen Auge ſeßen konnte— das andere hatte ihm die Mutter utit einem gefalteten weißen Taſchentuch verhunden. Aber das eine geſunde Auge gebrauchte es um ſo eifriger, bemüht, Sbenſoviel auch mit dem einen zu erhaſchen als die anderen Bübchen und Mädchen mit zweien. Schon war der Mann mit ſeiner Arbeit zu Ende, ſchlof— das Türchen und ging weiter. Die Kinder folgten ſchweigend und ruhig, ganz henommen von dem Geheimnisvollen, dar⸗ über der ſchlichte Mann gebot. Und ſie mögen ihm noch lange nachgelauſen ſein, bis er ſeine Arbeit unterbrach oder die Kleinen nach Hauſe ſchickte. Vielleicht bat ſich ein Büblein vorgenommen:„Wenn ich groß kin, werde ich auch ſo ein Mann“, vielleicht hat es ſich auch ein Herz gefaßt und gefragt: „Was mache Sie denn da?“ Die Mehrzaßl jedoch wird ſtumm gefolat ſein. gebannt von dem Wunderbaren. das ihr alück⸗ licher Kinderſinn ſelbſt an kleinen Alltäglichkeiten entdeckte, und das geheimnisvoſſe Arbeiten im dunklen Sockel mag ihr laum wenig anziehend gedünkt haben als die Zaubermelodie des echten Rattenfängers..—I. * Neue Bilder ans Amerika ſind von heute ab in der Ge⸗ ſchäſtsſtelle der„Neuen Mannheimer Zeitung“ am Markt(N1 im Baſſermaunhaus) ausgeſtellt. Sie zeigen Ausſchnitte aus der Tätigkeit des amerikaniſchen Heeres und der Marine und legen des weiteren Zeugnis ab von der Sportbegeiſterung in Newyork, die annähernd 80 000 Zuſchauer bei einem Fußball⸗ ſpiel vereinigt. „In den Ruheſtand getreten iſt Kriminalkommiſſär Ale⸗ xander Mußler in Mannheim. Lebensmide. In ſeiner Wohnung in der Neckarſtadt ver⸗ ſuchte geſtern vormiktag ein 62 Jahre alter Mann offenbar aus Schwermut ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Noch rechtzeitig konnte er an ſeinem Vorhaben gehin⸗ ert und mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Kranken⸗ aus verbracht werden. * Veinbrüche beim Klennen und Spiel. Geſtern mittag kam n Käſertal ein 7 Jahre alter Knabe zu Fall und brach den inken Oberſchenkel. Beim Spielen in der Bellenſtraße ſirzte geſtern vormittag ein 6 Fahre alter Knahe und brach en rechten Unterſchenkel. Die beiden Kinder fanden ufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. *Schwerer Betriebsunfall. In einem hieſigen Fabrik⸗ detriebe ſiel geſtern mittag ein 4i Jahre alter Schloſſer von einem Gerüſt und zog ſich eine Wirbelſäulenverletzung zu. * Vorſicht beim Ueberſchreiten des Fahrdammes! Geſtern mittag lief auf den Planken vor der Hauptpoſt ein 14 Jahre alter Lehrling aus Unvorſichtigkeit gegen einen Straßenbahn⸗ Wagen, ſiel zu Boden und wurde leicht verleht. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe Tages: Vormittags an der Straßenkreuzung Mund Ni und 2 zwiſchen zwei Laſtkraftwagen, nachmittags Ecke Ladenburger⸗ und Mannheimerſtraße in Käfertal zwiſchen zwei Perſonen⸗ raſtwagen, auf der Friedrichsbrücke zwiſchen einem Perſonen⸗ raſtwagen und einem Radfahrer und in der Kronprinzen⸗ traße zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenkraſt⸗ wagen. Im erſten Falle wurde der Begleitmann des Anhänge⸗ wagens vom Sitze auf die Straße geſchleudert wo er bewußt⸗ os liegenblieb. Man verbrachte den Verunglückten mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus. * 75. Geburtstag. Herr Adolf Pfelſſer, Inhaber der Firma Adolf Pfei 1 begeht heute ſeinen 76. Geburtstag. * Eine Halbſchattenfinſternis des Mondes, auf die wir he⸗ deits in unſerer Dezember⸗lieberſicht aufmerkſam machten, ſin⸗ et in den Morgenſtunden des 19. Dezember ſtatt. Der Mond iſt vollſtändig in den Halbſchatten eingetreten um 6 Uhr 53 Min. itteleuropäiſcher Zeit, am ſtärkſten verſchleiert um 7 Uhr 20 in., und verläßt den Halbſchatten wieder um 7 Uhr 47 Min. Nach' der Berechnung von Hlof Grönſtrand in Helſingfors dürfte von 7 bis 7% Uhr morgens nach einer Mitteilung im 8Sirius“ eine Abſchwächung der Helligkeit des nördlichen Mondrandes zu bemerken ſein. ———— Theater und Muſik in Saarbrücken Die allgemeine Theaterentfremdung hatte auch in Saar⸗ drücken zu Aufaug der laufenden Spielzeit eine ſo bedencliche Form augenommen, daß der Weiterbeſtand unſeres Theater⸗ und Konzertlebens ernſtlich bedroht ſchien. Ein ſtädtiſcher lufruf an die Bürgerf“aft, für die Erhaltung deutſcher Kunſt iun Saargebiet einzutreten, hatte umſomehr als er zon dem tüchtigen Organifationstalent des utendanten Ferdi nand Skuhra kräſtig geſtützt wurde. Ein zweites Abonnement konnte aufgelegt werden, und Skuhras Be⸗ mübungen mit den Gewerkſchaften Fühlung zu nehmen, um des, Theater in erhöhtem Maße der Arbeikerbevölkerung zu Ufnen, ſahen ſich beſtens belohnt. Da auch in dieſer Spiel⸗ deit bei der Auswehl des Perſonals der Inſtinkt für gute Folokräſte dem Intendanten treu blieb, zeigt ſich das Theater uf—5 reſpektablen Nivean. 55 in Schauſpiel gab Shakeſpeares„Othello“ den Auf⸗ takt. Schon hier zeigte ſich der neu verpflichtete Anton Neu⸗ M us in der Titelrolle von ſeiner beſten Seite. Was er als noobr verſprochen, hat er als Illo in den„Piccolomini“ und ioch mehr als Herodes in„Herodes und Marianne“ gehalten. Die Oper unter Generalmuſikdirektor Felixr Lederer aup Oberſpielleiter Robert Becker bewegt ſich ſeit Jahren ſinf einer für Proinühnen vorbildlichen Höhe. Auch hier 38 Golokräfte enga⸗iert worden, die uns manche der vor⸗ Obiden gerne vergenen laſſen. Mit„Madame Butterfly“, Epbeton“,„Waffenſchmied“,„Fliegender Holländer“,„Die U Maugrung aus dem Serail“ grüf man in den Repertoire⸗ Htans, wäßrend uns Kornoolds„Note Stadt“ und Straußens Alctabne auf Naros“ in die Moberne führten. In Panla Ere lhwei let(Hochdramatiſche) haben wir mehr als einen rſat für ihre Vorgängerin. Lily Elaus(Koloratur) glaubt u gerne, daß große Bühnen ſie ſich bereits vorgemerkt Faten. Bruno Niccolinis Tenor iſt uns vom vorigen ae ler in angenehmſter Erinnerung. Er enttäuſcht auch lates Jahr nicht. In dem priſchen Tenor Mauo Belina ſichen wir eine neue Kraſt, deren Stimme über Schmelz und here Tongebung verfügt. ine beſondere Note haben in das Konzertleben Saar⸗ die Sinfoniekonzerte unter der Leitung von tech Lederer gebracht. Mit einem unter ihm zu hoher Intailther Fertiakeit herangereiſten Orcheſter, das ſich ſeinen üntentionen vüne weiteres anſchmiegt, darf Lederer alles agen. Gute Programm⸗Zuſammenſtellungen, meiſt glückliche und Veranſtaltungen »Die Weihnachtsfeier des Evangeliſchen Gemeindevereins der Konkordienkirche am Mittwoch war ein Erlebnis für alle Teilnehmer. Neben hervorragenden Darbietungen der ſelbſt⸗ los mitwirkenden Hauskapelle, muſikaliſcher Freunde des Herrn S yrba, führten die Jugendvereine der Konkordien⸗ kirche zwei größere Stücke mit ſo lebhafter Einfühlung in ihre Rollen auf, daß alle Zuhörer und Zuſchauer innerlich gepackt wurden. Viele der anweſenden einfachen Frauen werden die Hauptzüge der„Gudrun“ zum erſtenmal ſo lebendig vor Augen geſtellt bekommen haben. Der Lobpreis deutſcher Treue übte große Wirkung aus. Frau Stadtpfarrer Maler kann mit ihrer Darſtellerſchar hochbefriedigt auf dieſen Abend zurück⸗ blicken. Nicht minder Frau Kirchenrat von Schoeyffer auf ihren gleich künſtleriſchen Erfolg mit ihrem Jugendbund, der das ſinnige Weihnachtsſpiel von Frau Pfarrer Emlein äußerſt wirkungsvoll aufführte. Gemeinſamer Geſang der ewig ſchönen Weihnachtslieder verband alle Teilnehmer wie die Glieder einer großen Familie, die ſich, wie der Vorſitzende Oberlehrer Knodel, in der Begrüßungsanſprache mit Recht betonte, immer wieder an dem Weihnachtszauber erfreuen. Pfarrer Maler konnte in ſeiner Schlußanſprache allen von Herzen aufrichtigſten Dankk ſagen und der Hoffnung Ausdruck geben, daß auch dieſe Veranſtaltung mit ihrer echten Weih⸗ nachtsſtimmung zu neuem Aus⸗ und Durchhalten in dieſer ſchweren Zeit beigetragen haben möge. Kirchen⸗Konzert. Mit ſeinem Kirchenkonzert hatte der Sandhofener Kirchenchor eine Leiſtung vollbracht, die ganz beſonderer Erwähnung wert iſt. Hauptlehrer Nagel, der die Leitung inne hatte, hatte Gelegenheit, in den vorgetragenen Chören Zeugnis zu geben über einen vor⸗ züglich geſchulten Chor und ſeiner eigenen in 1% Jahren ge⸗ leiſteten Arbeit. Es war eine Freude für die Beſucher der Veranſtaltung, den einzelnen Darbietungen zu lauſchen, bei denen Sänger und Sängerinnen ſowohl in Klang⸗ und Ton⸗ fülle als auch in Tonſicherheit miteinander wetteiferten. An⸗ vaſſungsfähigkeit und Harmonie zeigten die einzelnen Chöre. Das Gloria und der 150. Pſalm waren voll ungeheurer Wucht und Klangfülle. Das Wiegenlied„Die Weihnacht“, vor allem aber das„Maxia“⸗Wiegenlied wurden vom Franenchor in wunderbarer Zartheit geſungen. Muſikdirektor Lenz, der Organiſt der Johanniskirche, hat auch diesmal wiederum ge⸗ zeigt, wie er die Orgel zu meiſtern verſteht. Sein„Paſtorale“ von J. S. Bach und ſein„Stille Nacht“ von Bartmus bielten die Zuhörer in andächtiger Spannung. Konzertſänger Emig ſang Lieder von Bach, Händel und Reger. Er wußte mit ſeinem ungemein weichen und klangvollen Tenor wunder⸗ volle Wirkungen zu erzielen. In ſeinem„Arioſo“ von Händel hatte er in Herrn Schmidt einem im Spiel ganz auf ihn eingeſtellten feinempfindenden Partner auf der Violine. Etwas für die Sandhoſer ganz neues und in einem Kirchen⸗ konzert bisher wohl nie gehörtes waren die Soli des Herrn Kraleman. Der ſeit früher Jugend mit dem Piſton ver⸗ traute Künſtler, ein Schüler in Bethel, meiſterte ſein Inſtru⸗ ment in bewundernswerter Weiſe. Sein„Sieh' er kommt“ aus Judas Maccabäus, der Händelſche Marſch aus Joſua Und ſchließlich ſein„Macht hoch die Tür, die Tore weit“ im Lenzſchen Schlußprälndium waren von ganz beſonderer Wir⸗ kung. Schade nur, daß der Beſuch dieſes Kirchenkonzerts hinter dem der früheren weſentlich zurückblieb, Weihnachtsbäckereien Zum größten Stolz einer richtigen deutſchen Hausfrau ge⸗ hört um die Weihnachtszeit ein gutes, mürbes, duftendes, wohl⸗ ſchmeckendes Weihnachtsgebäck. Gerade um die Weihnachtszeit läßt ſichs die Hausfrau am allerwenigſten nehmen, den häus⸗ lichen Bedarf au Feſtgebäck ſelbſt hexzuſtellen, Was gibts doch da alles für Arten und Sorten von Konfekt. Da werden Sprin⸗ gerle, Buttergebackenes, Pfeffernüſſe, Mandelſchnitte, Anis⸗ plätzchen und andere ſeine Sachen gebacken. Alle möglichen Formen werden verwendet, um ein recht vielgeſtaltiges Bild in dieſes Kunſtwerk der Hausfrau zu brinoen. Vögel und andere Tiere, Blumen, Buchſtaben. Häuſer, Muſikinſtrumente, Märchenſiguren werden da mit Hilfe der bekannten Teigſtecher und Holzformen kunſtvoll geſchaffen. Weun die Kinder aus der Schule kommen, neugierig und geſpitzt auf alles, was mit der geheimen Werkſtatt des Chriſt⸗ kindels zuſammenhängt, oder wenn der Vater zum Mittageſſen lleimkommt, dann ſteigt ihnen ein wunderfeiner Geruch in die Naſe, ſodaß die Mutter und Hausfrau ihre liebe Not hat, die Schätze ihres Weihnachtsfleißes vor dem ungeduldigen Zugriff der gelüſtig Gewordenen zu wahren. Wenn aber dann die er⸗ ſehnte Stunde ſchlägt, dann freut ſie ſich umſomehr, daß unter den Weihnachtsgaben auch ihre Weihnachtsbäckerel, in der ſie ſo viel Liebe und Freude hineingelegt hat, gebührend zu Ehren kommt. Ein deutſches Weihnachtsfeſt ohne hausgebackenes Weihnachtsgebäck— das iſt ja ſaſt eine Unmöglichkeit. Und deskalb, liebe Väter und liebe ungeduldige Kinder, laßt nur die Mutter und Hausfrau in dieſen Vorweihnachtstagen noch recht fleißia backen— ſchmecken laſſen könnt ihr's euch dann zur richtigen Zeit. Schtimmunge Wie gut wär's, wenn mar jedem Menſche gleich anſehe könnt, wie er gſchtimmt is, ſo ungfähr, wie mar am Barometer 's Wedder ableſe kann. es gibt jo allerhand Zeiche un An⸗ zeiche, wu mar's aach beim Menſche erkenne kann. De Gſichts⸗ ausdruck is ſo e Art Schtimmungsbarometer; awwer ſo exakt kammer's doch net konſchtatiere. Allerdings, bei meiner Alde kann ich's mit greeſchder Sicherheit feſchtſchtelle und mich der⸗ nooch einrichde. E unbewegde Miene zeigt normale Schtand, odder, wie der Seemann ſecht,„glatte See“; ee Falte iwwer 'r Naſ'„leichde Briſe“, zwee Falte„friſche Briſe“, drei Falte und noch mehr„Orkan mit Blitz un Hagelwedder.“ Un dann verzieh ich mich in mei Kajüt un ſchließ die Dür zu. Bei annere freilich bin ich net ſo ſicher, un des hot ſein große Noch⸗ deel. Ich weß nie recht, wie ich mei Segl einſchtelle ſoll. Oft wechsle die Schtimmunge wie's Wedder. En Unnerſchied is freilich, am Wedder kannſcht nix mache, awwer Schtimmunge kannſcht beeinfluſſe. Zum Beiſchbiel: Wenn d' dein Skatbruder gewinne läßſcht, ſo kannſcht dem ſei Schtimmungsbarometer for de Owend e paar Grad in die Höh dricke. Wenn die Fraa ihr'n Mann in guder Schtimmung erhalde will, muß ſe ihm recht oft ſei Leibſchbeiſ' koche, ſie muß em aach alsmol erlawe, ſei Siggaa in'r Schtubb ze raache un net gleich ſchenne: Raus mit deiner Schtinkadoral Ach Gott, mei friſchuffgemachte Gardine! Un der Mann ſoll net gleich brumme un knauſerich dun, wenn die Fraa en neie Hut, en Mandel, odder ſunſcht was braucht. Gut, lieb's Schatzekind, kaaf dir, was du hrauchſcht, ich weeß, daß d' nix Unneedigs anſchaſſſcht. E biſſel ſchtolz mecht ich doch uff dich ſein. Du werſcht ſehe,'s Schtim⸗ mungsbarometer bet deiner Allerliebſchde ſchteigt zuſehends. Wie manche Menſche ſin faſcht immer zufriede. Sie ſin alleweil in„Schtimmung“. So hawwich als kleener Bu en zufriedene Menſche gekennt:'s war'r Jakob vum„Hirte⸗ haus“, vun Beruf Dorfſchweinehirt. Wenn der owends ſei zwanzig Gewellte vertilgt hot mit zwee Deller Sauermilch dezu, ſo ſchtand bei ihm's Barometer uff beſchtäunich. Un wenur nochher noch ſei Klöbche hot raache könne— Marke rode Reiter, drei Züg, do leit'r, ſo hot'r ſchun de Himmel uff Erde'hatt. Ganz annerſcht war ſein Bruder Audres, der hot de ganze Dag geknorrt, wie'n alder Keddehund. En grooer, driewer, rieslicher Dezemberdag hot am beſchde zu ſeinen Schtimmung gebaßt. Barometerſchtand: Viel Rechel Am un⸗ Umpathiſchde ſin mer die„Veränderliche“. Domit meen ich die, die ewe gut, e Minut ſchbäder ſchlecht gelaunt ſin. Do weß mer nie recht, wie mer dͤran is, ob mer ſei Ohrläppche ſchtelle oder henge loſſe ſoll.'s gibt aach ſolche, die mit eem Aach greine, mim annere lache kenne. Du kannſcht alles mit'n anfange, norr ke Häuſer uff ſe baue. Am liebſchde hawwichs mit dene zu dhun, die in die Kategorie vun meim vorerwähnde Freind Jakob'heere. Am beſchde wärs nadierlich, wenn mar alle Schtimmunge ſorgfältig regiſchtriere könnt. Dann müßt jebermann ſo e Art Schtimmungsbarometer deitlich ſichtbar mit ſich rumdrage, ſeine Mitmenſche zur Orientierung nn ſich ſelwer zur Beſſerung. Denn mar kann ſei Schtimmung ſel⸗ wer beeinfluſſe, was mar, Gott ſei Dank, beim Wedder net kann. A. W. We N 9 * Hö'lichkeit im Umgang mit der Die Haupt⸗ verwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hat ſämtlichen Reichsbahnſtellen eine im Verlag der Verkehrs⸗ wiſſenſchaftlichen Lehrmittelgeſellſchaſt m. b. H. Berlin er⸗ ſchienene Broſchüre„Vom Verkehr mit den Reiſenden“ zu⸗ gehen laſſen, die allen mit Reiſenden und Verkehrstreibenden in Berührung kommenden Bedienſteten bekannt zu geben iſt. Die Schriftchen weiſen darauf hin, daß höfliches und entgegen⸗ kommendes Verhalten der Bedienſteten das beſte Werbewittel bedeutet, da es das Reiſen angenehmer geſtaltet, aber auch die Durchführung des Betriebes erleichtert und das Anſehen der Verwaltung und der Beamten hebt. Für die Deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft ſeien Höflichkeit und Entgegenkommen der Be⸗ amten dasſelbe, wie die Höflichkeit des Kaufmanns im Ver⸗ kehr mit der Kundſchaft So gibt das Schriſtchen u. a. Rat⸗ ſchläge und Richtlinien für das Zugperſonal, für die Be⸗ dienſteten der Fahrkartenſchalter, der Geyäckabſertigungen, der Bahnſteigſperren und der Bahnſteige. Es wird damit das Berſtändnis für die Notwendigkeit und die Vorteile höflicher Umgangsformen im Verkehr mit dem Publikum wecken und ſich zum Nutzen ſowohl der Kundſchaft der Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft als auch ihrer Bedienſteten auswirken. „BVorſicht beim Unterſchreiben von Beſtellſcheinen. Im Hin⸗ blick auf die ſchlimmen Folgen, die die Unterzeichnung von Be⸗ ſtellſcheinen, wie ſie vielfach pon Reiſenden und Firmenvertre⸗ tern vorgelegt werden, nach ſich ziehen kann, wird der Einwoh⸗ nerſchaft größte Vorſicht und reifliche Ueberlegung anemyfoh⸗ len. Nach den Erfahrungen der Gerichte ſind die in derartigen Beſtellſcheinen enthaltenen Bedingungen und Vorbeßalte über den Verfall bei Käufen auf Teilzahlungen, ſowie die Verein⸗ Farungen über den Gerichtsſtand für die Beſteller nicht ſelten höchſt ungünſtig. Beſtellſcheine ſollten daher nie ohne vorherige genaueſte Kenntnisnahme des Inhalts unterzeichnet werden. ———————— Hand in ber Berufung auswärtiger Solokräfte und ſaubere Durchführung ſichern den Konzerten weiteſtgehende Beach⸗ tung. Daß erſte Konzert galt Bach— Mozart— Brahms. Für das Mozartſſche-dur-Violinkunzert war die Berliner Geigerin Alma Moodie gewonnen worden, deren Inter⸗ pretation von einer glänzenden e unterſtützt wurde. Anton Bruckner ehrte man im zweiten Konzert durch Aufführung ſeiner„Neunten“ und des„Tedeums“. Das vierte Konzerte brachte uns u. a, mit Karl Ehrenbergs (Köln)„Sinfoniſcher Suite für großes Orcheſter“ eine Ueber⸗ raſchung. Das in vler Sätze(Bei Sonnennntergang— Im Zwielicht— In tieſer Nacht— Am hellen Morgen) geglie⸗ derte Werk will den Stimmungsgehalt von vier über Tag und Nacht ſich erſtreckenden Zeitausſchnitten muſikaliſch wie⸗ dergeben. Wenn wir dieſe Muſik im höchſten Grade„prohle⸗ matiſch“ nennen, ſoll ebenſo viel von einem Lobe wie von einem Tadel darin ſein. Eine oft brutale Kraft(Strauß) miicht ſich mit einer un-wöhnlichen Erfindungsgabe. Leberers hinreißendes Temperament folgte dem Werk in die geheimſten Falten und ſetzte teilweiſe wärmſte Aufnahme beim Publikum durch. Der anweſende Tondichter konnte für den Beſfaſt danken. K. W. Straub. 2 *. Kunſt und Wiſſenſchaft Wo bleibt das Gold? Proſeſſor Guſtav Caſſel, der ſchwediſche Nationalökonom, hat in einer vor kurzem erſchiene⸗ nen Arbeit die Gefahr einer internationalen Goldknapphelt vorausgeſagt und die Frage aufgeworfen, wohin die großen Goldmengen kommen, die jährlich prodnuziert werden. Seit Entdeckung Amerikas dürften etwa 2000 Millio⸗ nen Kilogramm Gold gefördert worden ſein, während nur etwa die Hälfte davon im Umlauf iſt. Caſſel kommt nach der Leipziger„Illuſtrierten Zeitung“ zu dem Ergebnis, daß der Orient, beſonders In die n und China ungeheure Mengen Gold aufſaugen. Die Bauern vergraben es vielſach und ſterben oft, ohne ihr Geheimnis verraten zu haben. Die in⸗ diſchen Raſahs ſammeln noch immer Goldſchätze an— einer von ihnen hat in ſeinem Palaſt in 17000 Scheiben je einen engliſchen Sovereign einſetzen laſſen— und die orientaliſchen Prieſter verbrauchen große Goldmengen zur regelmäßigen Neuvergoldung von Statuen und Kultgeräten. EBon der Freiburger Univerſität. Das Plenum der Univerſität Freiburg hat in ſeiner letzten Situng Prof. Dr. Friedrich Brie, Ordinarins für engliſche Phiſologie. zum Rektor für das Studienjahr 102/8 gewählt. Der künftige Rektor, der als Nachfolger von Prof. Dr. Nagler ſein neues Amt am 15. April übernehmen wird, hat ſeit ſeiner hieſigen Lehrtätigkeit(1. Oktober 1910) vier au ihn ergangene Ruſe abgelehnt.— Der Rektor des geographiſchen Inſtituts Frei⸗ burg. Prof. Dr. Norbert Krebs, hat vom Frankfurter Geo⸗ grapheuverein die höchſte Auszeichnung die Goldene Rüppel⸗ Medaille, erhalten. Der ordentliche Profeſſor der Greifs⸗ walder Univerſität, Dr. Walter Kolbe, hat einen Ruf au die Univerſität Freiburg i. Br. auf den Lehrſtuhl der alten Geſchichte als Nachfolger von Geh. Rat Prof. Dr. Fabricius erhalten. Der Gelehrte iſt beſonders auf dem Gebiete der — 8 Geſchichte und griechiſchen Epigraphik fachlite⸗ rari ig. Zuternationale Buchkunſtausſtellung Leipzig 1927. Un⸗ ter dieſem Titel wird in Leipzig vom Bereln„Beulſhe Buch⸗ künſtler“ während der Monate Juni bis Sepfember eine umfaſſende Ausſtellung zeitgenöſſiſcher deutſcher und aus⸗ ländiſcher Buchkunſt in ihren bedeutendſten Leiſtungen ver⸗ anſtaltet. Von deutſchen Künſtlern werden mit größeren Kollektionen vertreten ſein: Mareus Behmer, Lovis Corintß F. H. Ehmcke, Erich Gruner, Walter Klemm, Rudolf Koch, Max Liebermann, Georg A. Matbey, Hans Meid, Emit Preetorius, Paul Renner, Max Slevogt, Hudo Steiner⸗Prag, Walter Tiemann, Karl Walſer, E. R. Weiß u. a. m. Die Aus⸗ ſtellung wird ferner eine ausgezeichnete Ueberſicht des buch⸗ künſtleriſchen Schaffens von Künſtlern aus 18 ausländiſchen Staaten bieten, die, wie zahlreiche bei der Ausſtellungsleitung eingegangene Zuſchriften bezengen, der großangelegten Ver⸗ anſtaltung ein außerordentlich lebhaftes Intereſſe entgeden⸗ bringen, Präſident der Ausſtellung iſt Prof. Hugo Steiner⸗ Prag, Leipzig, der 1. Vorſitzende des Vereins Deutſche Buch⸗ künſtler, Die ſächſiſche Staatsregierung hat den Oberresie⸗ rungsrat Dr. Hünefeld, die Stadt Leipzig den Stadtrat Dr. Leiske zu Kommiſſaren der Ausſtellung ernannt. Das Pro⸗ tektorat haben übernommen: Adolph v. Harnack, Gerhart Hauptmann und Max Liebermann. Kathederblüten Profeſſor zum Sekundaner:„Wenn Sie etwa denken, daß Sie mir hinter meinem Nücken auf der Naſe her⸗ umtanzen können, dann täuſchen Sie ſich aber gewaltig!“ Sehrer!„Karl Müller, Du biſt mir geſtern begegnet. Weißt Du nicht, dan Du mich beim Bebegnen zu grüben haſt?“„Verzeihen Sie, Herx Lehrer, ich bin kurzſichtig!“ „Dann hätteſt Du einſach näher kommen — —— ———————— „—————————————— ——— SS————— 90 1 13 9 4. Seite. Nr. 588 Neue Mannheimer Zeiiung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Dezember 10⁰ Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Schwetzingen G Schwetzingen, 16. Dezbr. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung der Gemeinderatsſitzung vom 15. Dezember begrußt der Vocſitzende die neu in das Kollegium eingetretenen Ge⸗ meinderäte und verpflichtet ſie auf ihr Amt. Für die zu Mitgliedern des Gemeinderats gewählten Gemeindeverord⸗ neten werden die der gleichen Wahlvorſchlagsliſte bezw. Wäh⸗ lergruppe augehörenden nächſten Bewerber als Gemeinde⸗ verordnete beruſen und zwar: Liſte 1(Sozialdem. Par⸗ tei) für Gemeinderat Dusberger: Phil. Schreiner, Zimmer⸗ maun; für Gemeinderat Uhrig: Johann Renn, Gaſtwirt; Liſte 2(Wirtſchaſtsgruppe der Mieter, Kriegsbeſchädigten uſi.); für Gemeinderat Rößler: Otto Klebes, Hauptlehrer; Liſte 3(Kom⸗ muniſtiſche Partei) für Gemeinderat Laier: Samuel Ueltz⸗ höffer, Fabrikarbeiter; Liſte 4(Zentrumspartei) für Ge⸗ meinderat Stratthaus: Michael Bickel, Poſtaſſiſtent a..; für Gemeinderat Triebskorn: Phil. Huber, Güterarbeiter; Liſte 5 (Bürgerverein) für Gemeinderat Wipfinger: Heinrich Spil⸗ ger I1, Landwirt; für Gemeinderat Hepp: Philipp Sams, Bankbeamter; für Gemeinderat Dr. Kleinſchmitt: Daniel Weiß, Realſchuldirektor; ſür Gemeinderat Ueltzhöffer: Eruſt Hettenbach, Bäckermeiſter.— Die Reihenfolge der Dienſt⸗ vertretung des Bürgermeiſters wird gemäß 8 46 der Gemeindeordnung wie folgt beſtimmt: 1. Vertreter Ge⸗ meinderat Stratthaus, 2. Vertreter: Gemeinderat Wipfinger, 3. Vertreter: Gemeinderat Dusberger.— Die einzelnen Re⸗ exate werden zugeteilt: 1. Gaswerk: Gemeinderat Uhrig: 2. Saſſerwerk und Badeanſtalten: Gemeinderat Dr. Klein⸗ ſchmitt; 3. Hoch⸗ und Tiefbau, Straßen, Wege, Plätze, Holz⸗ hof, Sand⸗ und Kiesgrube: Gemeinderat Wipſinger; 4. Märkte u. Verſteigerungen: Gemeinderat Triebskorn; 5. Feld, Wieſe, Wald, Feldwege, Feldhut und Farrenſtall: Gemeinderat Ueltz⸗ höffer; 6. Krankenhaus: Gemeinderat Stratthaus; 7. Fried⸗ hof: Gemeinderat Hepp; 8. Schulen: Gemeinderat Laier.— Zu Mitgliedern der Ortsbaukommiſſion werden die Gemeinderäte Dr. Kleinſchmitt und Wipfinger ernannt.— In die Fürſorgekommiſſion werden berufen: a) aus der Zahl der Gemeinderäte: Dusberger(Vorſitzender), Hepp, Dr. Kleinſchmitt, Laier, Rößler, Triebskorn, Uhrig; b) aus Kreiſen der Einwohnerſchaft: die Gemeindeverordneten Frau Brixner, Heinrich Fluhrer, Joſef Gumbmann, Frau Kircher und Karl Müuch; ferner Frau Katharina Fackel Ww. und Frau Hedwig Freihöfer.— Zu Mitgliedern der Schulkommiſſion wer⸗ den ernannt: a) aus der Zahl der Gemeinderäte: Dr. Klein⸗ ſchmitt, Rößler, Stratthaus, Uhrig und Wipfinger; b) aus Kreiſen der Einwohnerſchaft: die Gemeindeverordneten Frau Brirner, Heinrich Mack, Karl Schwab und Daniel Weiß; ſer⸗ ner Frau Kath. Fackel Ww. und Frau Marie Wurzel.— Zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Städtiſchen Sparkaſſe werden ernannt: die Gemeinderäte Rößler, Triebskorni, Uhrig und Wipfinger, ſowie die Gemeinde⸗ verordneten Karl Brenner, Richard Heiden, Fritz Ruf und Georg Schuh.— Die Kaſſenſtandsdarſtellung der Stadtkaſſe nebſt Nebenkaſſen nach dem Stand auf 1. Dezember 1926 wird zur Kenntnis genommen.— Den Altveteranen von 1866 und 0—85— zu Weihnachten eine Ehrengabe von je 25 Mk. bewilligt.— Weihnachtsbeihilfen ſür ſtädtiſche Beamte Freiburg, 16. Dez. Der Stadtrat wird dem Bürger⸗ ausſchuß, der am 21. Dezember zum erſten Mal ſeit der Wahl zuſammentritt, einen Antrag auf die Gewährung einer Weihnachtsbeihilſe an die ſtädtiſchen Arbeiter, Auge⸗ ſtellten und Beamten vorlegen. Ueber die Frage der Deckung des Betrages von 155000 Mark konnte bisher eine Einigung nicht erzielt werden. Die ſozialdemokxatiſche, Jd⸗ tion will die Sümmé durch eine Umlage äuf das Gründ⸗ und Betriebsvermögen auſbringen laſſen. Sie ſpricht ich ſcharf gegen ſede Erhöhung der Gebühren für Gas, aſſer⸗ und Elektrizität aus. * Düſſeldorf, 16. Dez. Der ſtädtiſche Finanzausſchuß be⸗ ——— ſich in ſeiner Mittwochſitzung mit verſchiedenen An⸗ rägen auf Gewährung von Weihnachtsbeihilſen für Beamte und Angeſtellte, Erwerbsloſe und Rentenempfänger. Der — 27 ſtellte einſtimmig ſeſt, daß durch das Vor⸗ —45 des Reiches die Stadt gezwungen iſt, ihren Beamten er unteren Gruppen eine Weihnachtsbeihilſe zu gewähren. Hierfür wurden rund 500 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Be⸗ rückſichtigt werden ſollen nur die Beamten der Gruppen—6, Beamte und Angeſtellte der höheren Gruppen nur im Falle nachgewieſener Bedürftigkeit. 4 ꝛ: Grünſtabt, 13. Dez. In der geheimen Sitzung des Stadt⸗ rates wurde das Geſuch des erſten Bürgermeiſters Binder um Verſetzung in den dauernden Ruheſtand ab 1. Januar 1027 auf Grund amtsärztlichen Atteſtes genehmigt. « Darmſtadt, 16. Dez. Nach einer ſehr lebhaften Debatte in der Stadtverordnetenſitzung wurde ein Antrag auf Verlängerung der Feierabendſtunde bis 1 Uhr abgelehnt.— Nach einer längeren Ausſprache be⸗ ſchloß die Etädtverordaetenſigung, den ſtädtiſchen Beamten der Gruppen—5 eine Winterbeihilfe zu gewähren. Für die Erwerbsloſen zahlt die Stadt eine Beihilfe in Höhe einer Wochenunterſtützung, für Reuten⸗ und ſonſtige Unter⸗ ſtüsungsempfänger 20 Mk. für Ledige; für Frau und jedes Kind 5 Mk. Zuſchlag. Aus dem Lande Badiſcher Automobilklub * Karlsruhe, 16. Dez. Die am 11. Dezember 1026 abge⸗ haltene ordentliche Generalverſammlung des Bad. Automobilklubs war ſtark beſucht und gab einen Ueber⸗ blick über die im vergangenen Geſchäftsjahr verrichtete um⸗ faugreiche Tätigkeit des Klubs auf allen den Kraftfahrſport und ⸗Verkehr in ganz Baden betreffenden Gebieten. Die Neu⸗ wahl des Vorſtandes ergab für das Geſchäftsjahr 1926/27 fol⸗ gende Zuſammenſetzung: Präſident Dr. ing. h. e. Hermann Guhl; Vizepräſidenten Otto Büttner, Dr. Bruno Thier⸗ garten⸗Schultz; Schriftführer Georg Schröder; Kaſſier Direk⸗ tor Wilhelm Hermann; Sportwart Dr. ing. Fritz Maier; Präſidialmitglieder: Alfred Gerber, Heinrich Ernſt Karſting, Direktor Leopold Steinel, Albert Steinmetz, Arthur Vogel, Direktor Dr. Walter Weill; Syndikus: Dr. jur. Albert Haeſelin. Eine nette Weihnachtsbeſcherung & Singen, 16. Dezbr. Im Konkurs des Allgemeinen Ar⸗ [beiter⸗Konſumvereins für Singen und Umgebung ſind etwa 600 Zahlungsbefehle an die bisherigen und früheren Mitglieder dieſer a. G. m. b. H. ergangen, worin dieſe aufgeſordͤert werden, ihre Stammanteile und Haftpflicht⸗ anteile mit je 30 Mark zu zahlen. Die Empörung der zur Deckung der Unterbilanz und Koſten herangezogenen Ge⸗ noſſenſchaſten iſt umſo begreiflicher, als es ſich zumeiſt um ſarme Arbeiterfamilien handelt, die durch dieſe Maß⸗ nahmen empſindlich getroffen werden. * H Schwetzingen, 16. Dezbr. Die Arbeiten für die Er⸗ ſtellung der Straßenbahn Heidelberg—Schwetzingen werden mit größter Energie weitergeführt. Heute vormittag wurde auf den Schloßplanken mit den Ausſchachtungsarbeiten [für den Bahnkörper begonnen. An der Fertigſtellung der Bahnanlage wird jetzt zu gleicher Zeit von zwei Seiten ge⸗ arbeitet. Wenn unvorhergeſehene Schwierigkeiten nicht ein⸗ treten, kann mit der Eröffnung der Bahn ſchon auf Oſtern gerechnet werden. Karlsruhe, 16. Dez. Die Mitglieder der Badiſchen An⸗ waltskammer halten am 30. Januar im Juſtizgebäude in Karlsruhe(Sch.vurgerichtsſaal) eine ordentliche Kammerver⸗ ſammlung ab.— Geſtern nachmittag brach in einem Packraum in der Zähringerſtraße ein Brand aus, wodurch ein Schaden von etwa 300 Mark entſtand. Das Feuer entſtand durch Fahr⸗ läſſigkeit, indem ein 19 Jahre alter Hausburſche von hier, der kurz vor dem Brandausbruch in dieſem Packraum zu tun hatte, ein brennendes Zündholz wegwarf. Der Hausburſche, der ſeſtgenommen wurde, iſt geſtändig. X Stockach, 14. Dez. Welche Frechheiten ſich die Bett⸗ ler erlauben, beweiſt ſolgender Vorfall: In eine hieſige Metz⸗ gerei kam dieſer Tage ein Bettler und verlangte für einen draußen wartenden Kollegen für ein paar Pfennige Wurſt⸗ abfälle. Die Metzgersfrau erklärte dem Manne, daß ſie im Augenblick keine Wurſtabfälle habe und ſchenkte ihm ein größe⸗ res Stück Griebenwurſt. Einen Augenblick ſpäter kam der Ge⸗ ſelle wieder, warſ der Frau die Wurſt hin und ſagte, ſo et vas eſſe ſein Kollege nicht, die könne ſie ſelbſt behalten. Der Fall beweiſt, daß es den Bettlern noch lange nicht ſchlecht geht Aus der Pfalz Das Ergebnis der Viehzählung in Ludwigshafen e Ladwigshaſen, 15. Dez. Die Preſſeſtelle des Bürger⸗ meiſteramtes leilt uns mit: Die am 1. Dezember d. Js. vor⸗ genommene Viehzählung, die ſich auf Plerde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh(Gänſe, Enten und Hüh⸗ ner) und Bienenvötter erſtreckte, ergab in Ludwigshaſen 2995 Haushaltungen, in denen Vieh gehalten wird. Die Zahl der Pferde zeigt eine tleine Steigerung trotz der immer mehr in den Vordergrund tretenden Kraſtfahrzeuge; ſie iſt von 561 auf 565 geſtiegen.An Rin dvieh wurden ins⸗ geſamt 280 Stück gezählt, während im Voriahre 320 Stück ſeſt⸗ geſtellt wurden. Eine ſtarke Steigerung hat die Anzahl der Schweine erſahren, es wurden 1724 Stück gezählt gegenüber 1424 Stück im Jahre 1925. Die Zahl der Schafe iſt in dieſem Jahre um die Hälfte zurückgegangen, es wurden 1925 38 Stück und im Jahre 1927 17 Stück ſeſtgeſtellt. Ebenſo iſt die Zahl der Ziegen bedeutend gefallen von 1420(1925) auf 1137(1926). Beim Federvieh iſt eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber dem Vorjahre zu konſtatieren während im Jahre 1925 31 993 Stück gezählt wurden, iſt die Zahl in dieſem Jahre auf 33903 Stück geſtiegen. An Bienenvöllern wurden 54 ge⸗ zählt, 1925 63. „ Ludwigshaſen, 17. Dez. Geſtern abend 10 Uhr legte ſich ein verheirateter 25 Jahre alter Arbeiter in betrunkenem Zu⸗ ſtande in der Nähe der Horlachſtraße auf das Haupthahngleis. um ſich von einem Zuge überfabren zu laſſen Er wurde von der verſtändigten Polizei entſernt, auf die Polizeiwache verbracht, woſelbſt er von ſeiner Ehefrau abgeholt wurde. Als Selbſtmordgrund gab er an, das Leben habe keinen Zweck mehr für ihn. Gerichtszeitung Schwurgericht Frankenthal Wegen Körperverletzung mit Todesfolge hatten ſich in der Dienstag⸗Schwurgerichtsſitzung der 23 Jahre alte Töpſer Joſef Raudach und die geſchiedene Ehefrau Eliſe Wagner aus Dirmſtein zu verantworten. Am 15. November in der Frühe wurde am Ortsausgang von Großkarlbach der Dienſt⸗ knecht Heinrich Schwab im Straßengraben tot aufgeſunden. Man glaubte zuerſt, daß er von einem Auto überſahren wor⸗ den ſei, bis man gegen mittag erfuhr, daß der Knecht in der Nacht bei einem Streite erſchlagen worden war. Tatſäch⸗ lich meldete ſich noch am gleichen Tage der Täter, der heutige Angeklagte Raudach bei der Staatsanwaltſchaft Frankenthal mit dem Eingeſtändnis, daß er den Schwab im Verein mit der Wagner körperlich mißhandelt habe. Die Tötung habe ihm ferngelegen. Der Hergang der Tat hatte ſich folgendermaßen abgeſpielt: Raudach war mit der Wagner an lenem Sonntag in Großkarlbach eingekehrt, wo ſie mit einem gewiſſen Wilt zuſammentraſen. In einer anderen Wirtſchaſt traſen ſie dann auf Sch.vab, wobei dem Alkohol mächtig zugeſprochen wurde⸗ Unterwegs kam nun Schwab mit Raudach in einen Streit, Schwab ging mit einem Hausſchlüſſel auf den Raudach los. Dieſer entwand ihm die Wafſe und ſchlug ihn zu Boden. Der Angeklagte bearbeitete Schwab dann noch mit den Füßen, wobei ihm die Wagner und Witt Beihilfe leiſteten. Als Schwab regungslos dalag, legten ſie ihn an den Rand des Straßen⸗ grabens. Erſt am nächſten Morgen, als die Tat ruchbar wurde, war man ſich bewußt geworden, was man in der Nacht an⸗ geſtellt hatte. Der Staatsanwalt beantragte mit Rückſicht auf die Scheußlichkeit der Tat für Raudach eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 6 Jahren und einen Ehrverluſt von 10 Jahren, gegen die Wagner eine Geſängnisſtrafe von 2 Jahreu. Das Urteil lautete für Raudach auf 2½ Jahre Gefängnis und für die Wagner auf ſechs Monate Gefängnis unter Aurech⸗ nung von je vier Wochen Unterſuchungshaft. Wieder ein Finanzſkandalprozeß Die Zigarren der„Rheiniſchen Induſtriewerke“ Vor dem Erweiterten Schöfſengericht Berlin⸗Mitte begann Moutag früh ein neuer großer Finauzſkauda prozeß, deſſen Vorunterſuchung zwei Jahre gedauert hat. Die Hauptangeklagten ſind Generaloirektor Siegiried Sach 9, der urſprüngich Skapowker hieß, und ſein Bruder, der montenegriniſche„Generalkonſul“ Heinrich Skapowke r, die ſich wegen betrügeriſchen Baukerotts, ſchweret Urkundenfälſchung, Betruges u. a. zu verantworten haben. Siegfried Sachs beſindet ſich ſeit 22 Monaten in Unter⸗ ſuchungshaſt. Sein Bruder Heinrich war rechtzeitig na Paris geflüchtet, und kehrt erſt gegen Zuſicherung freien Ge⸗ leits zurück. Weitere fünſ Angeklagte, die Kauſleute und Agenten Zoch, Beume, Fürſt, Gayk und Ruthni haben ſich wegen Beihilſe zu verantworten. Siegfried Sachs iſt mehr⸗ fach vorbeſtraft und war bereits als läſtiger Auslänu⸗ der ausgewieſen worden. Im Jahre 1924 gründete er in Berlin die„Rheiniſchen Induſtriewerke“, aus denen bald ein Konzern entſtand. Dieſer faule Konzern tätigte umfangreiche Darlehns⸗ und Kreditgeſchäſte. Es wur⸗ den Zigarren auf Kredit gekauſt und ſogleich wieder zu Geld gemacht, meiſt durch Verpfändungen. Im ganzen hat der Konzern 28 Millionen Stück Zigarren verpfändet, obwohl er höchſtens 7 Millionen beſeſſen hat, von den nicht vorhandenen Zigarren wurden 833 Millionen Stück zwei⸗ bis dreimal ver⸗ pfändet, Geſchädigt ſind insbeſondere die Sparkaſſe in Rheydt, die Girozentrale Mecklenburg, der Hermann⸗Konzern und die Kutiskerſche Bank E. v. Stein. Als der Sachs⸗Konzern zu⸗ ſammenbrach, öffnete die Girozentrale das ihr verpfändete Lager von 387 Kiſten Zigarren und ſand in den meiſten Kiſten— Holzwolle. Der Stadtbankprozeß in Senftenberg Die Stadt Senftenberg hat im vorigen Jahre eine böſe Erſahrung machen müſſen. Die mit großen Hoffuungen ve? gründete Stadtbank brach inſolge übelſter Mißwirt, ſchaftzuſammen. Anläßlich eines beſonderen kraſſen Falle wurde von der Stadtverordnetenverſammlung gegen de⸗ Widerſpruch der Sozialdemokraten ein U nterſuchunge⸗ ausſchuß eingeſetzt, der ſich mit der Geſchäftsführung der Stadtbank beſchäftigte und zu dem Urteil kam, daß„das gaugt Geſchiſtsgebaren einen ſolchen Grund von Unordentlichkei und Nachläſſigkeit zeigte, wie er bei Behörden wohl verein⸗ zelt daſtehen dürfte“. Da bei der Gründung und Beauſſich⸗ tigung der Bank viele ſozialdemokratiſche Magiſtratsmitglieder und Stadtverordnete maßgebend beteiligt waren, verdien 0 jetzt laufende Prozeß gegen neun Beamte und Angeſtellte der Stadtbank allgemeines Intereſſe. Die tagelangen Ber nehmungen ergaben immer wieder, daß einerſeits die Ver⸗ antwortlichen kaum die notwendigſten Sach⸗ und Fachtenu, niſſe für ihre Aemter beſaßen und daß andererſeits der Ban 7 ausſchuß nicht korrigierend eingriſf. Die Stadt und viele Kunden der Bank ſind ſchwer geſchädigt worden. Die Beamte haben mit fremden Geldern ſpekuliert und ferner Kredi überſchreitungen gebilligt, die zum traurigen Ende führten, E 2, 17, Planken HERZ-SCHUH Segerwber der Herrnorue. Dalamnt lobbnaaübuum erfreuen ſick ſtets ſolce Geſchienxe beſonderer Beliebtneit, welche nicht nur prax. tiſck und dauerhaſt ſind, ſondern auch gleidmeitig durch vornehme Schònhei auffallen. Wenn Sie ⸗Herz· Schiuhe- mit dem Herz- Stempel auf der Sonle als Weinnachtsgabe darreicken, ſo wird man dies ſtets als ganz beſondere Auf, merkſamkeit und als ein Zeichen feinen Geſchmackes emofinden, Alleinverkauf jur NMannheim: Seſiuiſi- uus Seorg arimann Eda 79ꝰ 4 2 ————22——— 2— 2— ———— rer e2r22 23 E2S2SS22S2SS222 0 e ſer ier der iſts en. or⸗ der ch⸗ ige hal der ym en ag ilt un de. it. 08. er u⸗ de, n⸗ uf u, as E h⸗ „5. Frektag, den 17. Dezember 1928 5. Seite. Nr. 888 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgäbe/ ———————— — Winterſportſonderzüge ohne Anſchluß zum Schwarzwald und Oberland Die Eiſenbahnverwaltung ſieht bei Bedarf, alſo bei Vor⸗ ndenſein von güten Schneeverhältniſſen die Führung eines interſportzugspaares vom babdiſchen Unterland is Ojjenburg vor, das von Mannheim an Samstagen nach⸗ mittags, ſobie an Tagen vor Feiertagen, landaufwärts ver⸗ kehren ſoll; landabwärts an den Abenden der Sonntage und Feiertage. Das Zugspaar iſt ſo geleitet, daß es in Richtung nach Süden über Heidelberg, in der Richtung nach Norden ber Schetzingen von und nach Mannheim gefahren wird, in der Richtung nach Norden der Lage nach als Ent⸗ aſtungszug vor dem beſchleunigten Perſonenzug 999. Die ahrt nach Süden geht ab Mannheim.40 Nm. ab arlsruhe.12, mit Ankunft in Oſſenburg.00 Uhr. Die ückfahrt ab Offenburg.00 Nm., Ankunft in Karlsruhe.53, Mannheim.10 Nm. Die Wahl der Zeitlage rheinaufwärts gibt zu der Feſt⸗ Neuung Anlaß, daß odieſer„Winterſportzug“ weder nach dem dchwarzwald in Richtung der Schwarzwaldbahn noch nach em badiſchen Oberland in Richtung Freiburg irgend einen Auſchluß hat. Man könnte meinen, daß in den Augen der Perwallung der Winterſport nur im Nordſchwarzwald eine ſondere Aufmertſamkeit verdient, darüber hinaus aber ein Wunſch anderer Winterſportgebiete nach paritätiſcher Be⸗ fückſichtigung nicht beſtehe oder nicht gerechtfertigt ſei. Die etzt ſeſtgelegten Fahrzeiten des„Winterſportſonderzuges“ ſiud * geſetzt, daß bei einer Ankunft in Offenburg um.00 Uhr N55 beiden Anſchlußzüge nach der Schvarzwaldbahn, 1428, Sſſenburg ab.28, und nach dem badiſchen Oberlaud, 92⁰, 1 ſenburg ab.28 Nm., um eine verhältnismäßig kurze Zeil gkageſabren ſind. Beſouders mißlich iſt dieſer, Zuſtand in Uiicbtung Schwarzwaldbahn, wo außer einem Lokalzug.08 Hauſach erſt wieder.22 Weiterfahrt möglich iſt. In Rich⸗ ung Freiburg könnte Zug 902 Erſatz bieten, aber er liegt zeit⸗ in der Freiburger Ankunſt ſehr ſpät, zumal er unter⸗ egs noch von FD 164 überholt wird. Man ſollte annehmen, daß es möglich wäre, die Abfahrt s Winterſportzuges in Mannheim etwa eine halbe Stunde — laccklassite Verpflegung, bevorzugte Süd⸗ küber zu legen, ſodaß die beiden Anſchlüſſe.28 in Oſſen⸗ urg auf die Schwarzwaldbahn und nach Freiburg erreicht pürden. In der jetzigen Form iſt der Zug lediglich ein Zu⸗ lüiuger für den Nordſchwarzwald, dem damit eine wirtſchaſt⸗ che Vorzugsſtellung zum Nachteil anderer Gebiete ein⸗ eräumt wird. Es gibt auch Winterſportfreunde, die über zochenende gern in den Mittelſchwarzwald oder in den Süden ahren, für ſie beſteht lediglich die erheblich teuere Benützung 10 Schnellzüge D 270/ 156. Eine brauchbare Verbindung uit billiger vierter Klaſſe iſt gar nicht vorhanden, da Schwarz⸗ Hüldzug 1428, ab Offenburg.28, mit Perſonenzug nur unter Eiunahime eines Stillagers von nicht weniger als zweteinhalb eitunden erreichbar iſt und Perſonenzug 922 erſt.55, alſo aue halbe Stunde nach Abgang des Schwarzwaldzuges in e iſenburg aulangt. 9 Die Reichsbahn ſollte an der Herſtellung einer neber⸗ bangsmöglichkeit in Offenburg eigentlich ſelbt alles Intereſſe aben, da auf den erwähnten Sonderzügen ja nicht nur interſportverkehr, ſondern auch allgemeiner Wochenend⸗ korkehr hängt, der den berechtigten Wunſch hat, weiter zu aummen und nicht, wenn er dies Ziel erreichen will, lediglich Peh die teuren Schnellzüge verwieſen wird. Beſchlennigte nierſonenzüge in der Richtung nach Süden ſtehen ohnehin ſücht zur Verfügung(BP 998/1452 wird erſt ſüdlich Offenburg ſpr Sonntagskarten benützbar), ſodaß der Gedanke, Winter⸗ port⸗ bezw. Wochenendſonderzüge wenigſtens ſo im Anſchluß ü0 legen, daß ſie auch dem allgemeinen Verkehr praktiſch be⸗ öbar und nicht auf beſtimmte begrenzte Gebiete einge⸗ ränkt werden. 8 Daß eine ſolche Beſchränkung ſich zu einer unmittelbaren Tenachteiligung anderer Gebiete geſtalten kann, ergibt ſich ——— — —— HILL& — 8* 3 —* Farkhoiel Sanssout aus dem einfachen Hinweis, daß ſowohl im Mittelſchwarzwald wie im Südſchibarzwald über die Zeit Weihnachten bis Neu⸗ jahr bzw. Dreikönig, wo nach dem Kalenderfall die Führung der Sportſonderzüge häufiger eintreten kann, winterſportliche Konkurrenzen von gröfter Bedeutung ſtattſinden. Es ſei da nur die Abhaltung der Deutſchen Winterkampfſpiele für Bob in Triberg, die Bobrennwoche in Triberg vom 26. Dezember bis 5. Januar, die Südweſtdeutſche Rodelmeiſterſchaft in Tri⸗ berg Schneeberichte: Mummelſee: 40—50 Zentimeter, 15 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, leichter Weſt, Schneefall,— 5 Grad, Sti⸗ und Rodelbahn gut. Sand: 20 Zentimeter, 5 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, windſtill, Schneefall,— 3 Grad, Sti⸗ und Rodelbahn gut, fahrbar bis Wiedenfelſen. Hundseck: 30 Zent.,—10 Zent. Neuſchnee, Pulverſchnee, ſchwacher Nordweſt, Schneegeſtöber,— 3 Grad, für alle Sportarten geeignet. Hornisgrinde: 36—40 Zent., 10—15 Zent. Neuſchnee, Pulver⸗ ſchnee, ſtarker Nordoſt, Schneefall,— 3 Grad, Ski⸗ und Rodelbahn ſehr gut. Ruhſtein: 25 Zentimeter,—10 Zent. Neuſchnee, Pulverſchnee mäßiger Nordweſt, ſtarker Schneeſall,— 4 Grad, Ski⸗ und Rodelbahn gut. Bühler Höhe und Plättig: 15 Zent., 5 Zent. Neuſchnee, ver⸗ harſcht, Nordweſt, Schneefall,— 3 Grad, Skibahn auf freien Flächen benutzbar. Zuflucht(vom 16. Dezbr): 30 Zent., 5 Zent. Neuſchnee, Firn, klar,— 3 Grad, Skibahn ſehr gut bis 700 Meter. Hinterzarten(vom 16. Dezbr.): 8 Zent.,—2 Zent. Neuſchnee etwas verweht, leichter Weſt, Schneefall, Ski⸗ und Rodel⸗ bahn mäßig. Nordweſt, Schneefall,— 4 Grad, Sti⸗ und Rodelbahn ſehr gut. Furtwangen: 20 Zent., verharſcht, Nordoſt, bedeckt, Ski⸗ und Rodelbahn mäßig. Triberg: 25 Zent.,—5 Zent. Neuſchnee, Pulverſchnee, leichter Nordoſt, Schneefall,— 3 Gr., für alle Sportarten geeignet. St. Georgen: 8 Zent. Neuſchnee, pulvrig, leichter Weſt, Schuee⸗ fall, 0 Grad, Rodelbahn gut. Feldberg: 18 Zent., vereiſt, ſchwacher Nordweſt, Nebel,— 6 Grad, Skibahn ziemlich gut. RS Neufahr gedacht. Dieſe Veranſtaltungen müſſen die erwähnte Auslaſſung der Anſchlüſſe in Offenburg als einen unmittel⸗ baren Schaden empfinden, den abzuſtellen der Reichsbahn möglich ſein ſollte, umſo mehr als gerade die Gebiete des Mittel⸗ und Südſchwarzwaldes im Winter in ganz anderem Maße als im Sommer mit dem Nahverkehr als Wirtſchafts⸗ faktor rechnen müſſen. Infolge ſehr günſtiger Schneeverkältniſſe verkehrt der 3 —— RIULLERR Kunstsfrape N 5, 11/12 — Mnnort-Asteiſimng seit 36 Jaſiren 4—————— Winterſportſonderzug morgen nachmittag.40 Uhr Richtung Offenburg. ſowie an die Winterſportwoche Titiſee Weihnachten⸗ Untersmatt: 30 Zent,—10, Zent. Neuſchnee, Pulverſchnee Gaschurn 1000 Meter, Vorarlberg. Oeſterreich das Standaquartier für die Silvretta Hotel Rössle-Post Elektr. Heizung, Skilehrer und Führer Man verlange 8 Proſpekt. e dekee Die Vobbahn für die deutſchen Winter⸗ kampfſpiele 1926 in Triberg Die Deutſchen Winterkampfſpiele 1926, die für Fünſerbob und Zweierbob am 28. und 20. Dezember 1926 in Triberg im Schwarzwald ſtattſinden, werden auf der jahrelaug in großen Wettbewerben erprobten Bahn des Bob⸗Club Schwarzwald in Triberg ausgeſahren. Die Bobbahn Triberg, eine 1911 erbaute Kunſtbahn, die einzige in Südweſtdeutſchland, iſt 1400 Meter lang bei durchſchnittlich 9 Proz. Gefäll und hat den Vorzug, gauz im Schatten auf der Nordſeite des Sterenbergs zu liegen. Hoch⸗ und Mittelwald bietet auch Schutz, vor Verwehungen. Der Start liegt 1005 Meter auf der Kuppe des Sterenbergs, das „Ziel etwa 850 Meter hoch am Ausgang des Prieſentals. Die Bahn hat im oberen Teil eine große Vorkurve(nach links) vor der großen Kurve(Haarnadel, nach rechts). Beide Kurven haben als Ganzes den Chaxakter einer gedehnten S⸗Kurve. ie Mitte der Bahn bringt die⸗Felſenkurve(nach rechts) und Anzahl Schleuderkurven, die allerlei Fahrtechnik ver⸗ angen. Vor dem Ziel iſt noch eine Doppelkurve(links⸗rechts) zu nehmen. Die Bremsſtrecke nach dem Ziel liegt auf freier Wieſe am Waldausgang. Die Bahn iſt mit techniſchen Neue⸗ rungen für automatiſche, elektriſche Zeitnehmung und für Fernſprecher verſehen. Der Bob⸗Club Schwarzwald hat unter großen Opfern 1924 die Bahn mit Erdkabel vom Start zum Ziel und zur großen Kurbe verſehen laſſen, das Störungen ausſchließt.— Für den Aufgang iſt ein beſonderer Weg für Bobfahrer und Zuſchauer längs der Bahn angelegt. Auf der Bahn wurden in den letzten Jahren ſolgende ofſizielle Reunen gefahren: 1923 Plakette des Deutſchen Bobverbandes, 1924 Deutſche Meiſterſchaft im Zweierbob, 1925 Süddeutſche Gaumeiſterſchaft im Fünferbob und Zweierbob lausgefallen wegen des unnormalen Winters), 1926 kommt neben den Kampfſpielen die Süddeutſche Gaumeiſterſchaft im Fünferbob zum Austrag. Dazu treten die ganzen Jahre andere große Rennen, wie Wanderpreis des Freiherrn von Venningen⸗ Ullner, Preis der Stadt Triberg, Wanderpreis der Familie Gütermann, die Reunen des Bob⸗Club Taunus in Frankfurt uſw. Die Entfernung vom Marktplatz Triberg zur großen Kurve und zum Start iſt 40—45, zum Ziel 25—30 Minuten. Eishockey in Berlin Kießzerſee von S,C. Charlottenburg geſchlagen Mit einer Ueberraſchung endete das Eishockeyſpiel! zwi⸗ ſchen dem.C. Rießerſee und dem.C. Charlottenburg am Donnerstag abend im Berliner Sportpalaſt. Vor gut⸗ beſuchtem Hauſe konnten die Charlottenburger einen knappen :1⸗Sieg davontragen, der keineswegs verdient war. Die Rieſerſeer ſanden ſich mit den ungewohnten Eisverhältniſſen ſchlecht ab. Beim.C. C. wußte die Hintermannſchaft ſehr zu gefallen. Scharfe Schüſſe von Gruber und Schmidt wurden vom Charlottenburger Torwart hervorragend gehalten. In der 8. Minute bereits konnte der.C. C. durch Wegener nach einer Kombination in Führung gehen. Die Münchener waren dadurch etwas deprimiert und hatten außerdem ein außer⸗ ordeutliches Schußpech, ſo daß ſich bis zur Pauſe nichts mehr an dem Stand änderte. Schon wenige Sekunden nach dem Wechſel konnte Scholz zum 2. Male für den.C. C. einſenden. Die Charlottenburger beſchränkten ſich jetzt mehr auf die Ver⸗ leidigung, Rießerſee beherrſchte die Lage vollkommen, aber an der zahlreichen.C..⸗Verteidigung war nicht vorbeizukom⸗ men, bis 9 Minuten vor Schluß Gruber einen überraſchenden Schuß anbrachte, der das Ehrentor für Rießerſee ergab. Bis zum Schluß blieb das Spiel dann verteilt und der.C. C. konnte als glücklicher Sieger das Feld verlaſſen, Die Mün⸗ chener enttäuſchten etwas, man vermißte die gute Kom⸗ bination. Hohendorſ im.C..⸗Tor zeigte ein glänzendes Spiel und kommt ſtark für die deutſche Nationalmannſchaft in Betracht. enſion—9 Mk. Schönwal 400 Meter über Sahnhef Friberg Hotel Sommerberg direkt im Skigebiet Sprunghügel u. Rodelbahn elegen. Skilehrer, Sonnenbäder, Liegekuren. 1000-1200m. U. M. — 57 S2 NI. 85.— CästHidus u. Pension Waleck, Menzenschwand (Feldberggebiet) gegenüber der neuangelegten Sprungſchanze, moderne, neueinger. Fremden⸗ zimmer, erſtkl. Verpfleg., Ia. Weine. 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Dezember 1926 e Vetkehrsſelgerung iſt ku erſter Linie güluftceb„ Mannheim geſchäftslos, behauptet auf den Kohlenverkeh lckzuführe Ab 8 Mir ä 4 gal La e Sererdelerſeile uiht aalleß urb rg„, Kepieiseſledar gtlerKatbeſteate Uoene Etwas ſeſer Kagen mue Ke ſtarken Abſat für Induſtrie⸗ und Hausbrandzwecke belebt Die mit einem Afk. von 510000„ arbeſtends Geſellſcgoft hal Simee wurde. Die Kohlenausſuhr über die Trockengrenze und das Gich 103520 0 ungänfktg acgeſchloſſen, daß die Verwal. Keurſegenausk. Es notle Häſen war nach wie vor ſehr lebhaft. Der Verſand an Kar⸗ kung ſich nunmehr zur Mitteilung von einem Beruſt womn 8 S toſſeln blieb inſolge der wenig befriedigenden Ernte und der mehr ale der Hälkte des Ag. Vonk 965, S 2989 10 im November weſentlich geſtiegenen Preiſe gering. Die Be⸗ genötiot ſteht.— 105 2————* 188 Snene 3 3 ben40 förderung von Getreide und Mehl war leöhaft Der Verſand W* zerſt 9. 5 98 G. vou künſtlichen Düngemitteln ſtieg um 22 v. H Nicht nur 8 Verſicgerung 102, Hellwolf 70.,——* der Abſatz im Julande, ſondern auch das Auslandgeſchäft war D ie Reichseinnahmen im November SS 0 W000 kaiſer 600 3— cut Seibei zufriedenſtellend. Infolge der günſtigen Rübenernte wurde Nach einer Ueberſicht des Reichsſinanzminiſteriums haben herg 128 Wayß u Freviag 188,5 Weſteregein 11 G. Zelluo für die Beſörderung von Zuckerrüben und Schnitzeln die ſeilſſich die Reichseinnabmen auf insgeſamt 078 201556 gegenüber Waldhof 220, Jucker Waghäuſel 127.5, alte Rheinbrieſe 18,15., Jahren höchſte Zahl geſtellt, nämlich 377 228 für Zuckerrüben,741034008„Iim Vormonat belaufen. Bei einem Vergleich 30 2 SS 200.— SScecrr—e SSSSSSSBEZ=.& das ſind 40 v. H. mehr als im Vormonat, und 80 807 für! dieſer beiden Ziffern iſt allerdings zu berückſichtigen, daß der Frankfurt abwartend. ſpäter flauer Schnitel, das ſind 27 v. H. mehr als im November 1925. Be⸗ Oktober als erſter Quartalsmonat die Abrechnungen ſür die Unter dem Druck der innerpolitiſchen Lage verkehrte dle ſonders ſtark war der Zuckerabſatz nach Schweden; zu ſeinervierteljährlichen Vorauszahlungen mit enthielt.— Für die Börſe heute in ſehr zurückhaltender Haltung. Die Grund, Bewältigung mußte mik der gleichzeitigen ſtärkeren Kohlen⸗ erſten acht Monate(1. April bis 30. Novhr.) des Rechnungs⸗ſtimmung blieb zwar freundlich, beſonders im Hinblick auf ausſuhr nach den nordiſchen Ländern ſe ein weiteres Schiſſjahres 1020 ergitt ſich demnach ein Geſamtauſkommen an die weſentlich günſtiger liegenden Geldmarktverhältniſſe, do in den Fährverbindungen Saßuitz-Trälleborg und Warne⸗ Steuern, Zöllen und Abgaben in Höhe von 4725 939 371 4,kounten die Kurſe der geſtrigen Abendbörſe zu Begiun de münde-—Gledſer eingeſtellt werden. während der Voranſchlag für das geſamte. zwölſ Monate ſoſſtziellen Verkehrs nur gut behauptet werden. Banken Der Perſonenverkehr war der Jahreszeit ent⸗ umfaſſende Rechnungsjahr ſich auf 6 555 300 000/ beläuft.] durchweg etwas niedriger, mur Danatbank feſter um 2 v. ſprechend ſchwach. Im Tariſweſen ſind zum 1. November d. 9. Die Beſitz⸗ und Verkehrsſtenern zeigen gegenüber dem Vor⸗Etwas Nachfrage hatten Schiffahrtsaktien, überhaupt Frei in Durchführung früherer Beſchlüſſe der ſtändigen Tariſ⸗ monat ſaſt durchweg ſtarke Rückginge. So iſt das Erträgnis gabewerte, in Erwartung der. Annahme der Bill. An kommiſſion verſchiedene Frachterleichterungen im]der Einkommendeuer von(in Mill.%) 286,94 auf 173,940 Montauwerte konnten eine mäßige Kursſteigerung erfahren, Kahmen der Gütereintellung gewährt worden. Im Monat zurückgegangen, das der Körperſchaftsſtener von 6814 auf] Dagegen waren die Zellſtoff⸗, Motoren⸗ und Ehemiewerte Oktober 1056 ſind ſolgende Betriebsergebniſſe erzielt worden: 16,75, das der Umſatzſteuer von 88,20 auf 67,008. das derſnur knapp gehalten und Elektrowerte teilweiſe leicht abge⸗ Ennahmen: Perfonen⸗ und Gepäckverkehr 114526 000%, Beförderungsſteuer von 28,25 auf 26,91 und das der Kraſt⸗ ſchwächt. Man hatte im Verlauſe den Eindruct, daß die Güterverkehr 288 345 000, ſonſtige Ei Zahmen 36 614 000 /, zeugfahrer von 8,05 auf 6,78. Die Einnahmeverminderung Tendenz heute recht feſt und mit ziemlichen Kursverbeſſerun⸗ zaſammen 439 485 000„; Ausgaben: Herſönliche Ausgabenbei der Kapitalverkehrſtener iſt nur gering.(Erträgnis 16,81fgen verbunden geweſen wäre, wenn die kritiſche Lage de leinſchl. Löhne der Bahnunterhaltungs⸗ und Werkſtätten⸗gegenüber 1695 im Oktober). Eine erhebliche Zunahme zeigtRegierung nicht dazwiſchen gekommen wäre. In der zweiten arbeiter) 204593 000 /, ſächliche Ausgaben 127 927 000 J,das Erträgnis der Vermögenſteuer, die 73,81 gegenüber 10,19 Börſenſtunde flaute die Umſatztätigkeit ſtark ab. Dadur Dienſt der Reparationsſchuldverſchreibungen 44907 900 A, im Oktober erbrachte. Die Erbſchaftsſteuereinnahmen beliefen]kounten ſich auch die Kurſe ſpäter nicht mehr behaupten, ſo Plückſtellung für die geſetzliche Ausgleichsrücklage 8 789 000, ſich auf 2,67(2,68.— Günſtiger iſt das Bild der Zölle unddaß ſetzt Kursrückgänge hingenommen werden mußten, dl Riückſtellung für Vorzugsdividende 9600 000, zuſammen Verbrauchsabgaben. Zölle erbrachten 76,t Iim Oktober 76,72), ſich jedoch in den gleichen engen Grenzen hielten wie die 880 516 000 J. aus der Tabakſteuer wurden 73,50(73,31), aus der Bierſteuer anfänglichen kleinen Kursſteigerungen. 1 9 0 5 9 75 Berlin nicht einheitlich e. Rheiniſche Treuhand Ach. in Mannheim. Der be⸗Dere nnahmt. eſonders bemerkenswert iſt die mit der 5 ſſe kannte Abſchlus fand in der beite unter dein Woxſid von] Auckerfampaane alommenhengerdauf9. en 2 ee E e 4— 9 0 ſti Zuckerſteuer von 15,53 im Oktober auf 20,70. 1 5 5 FFFFRCGGPP e 9 3 Sſchü* 9 3 ke 85 5 9 9 7 Während 19055— RS, Verlängerung der Reichsgarantie für die Ruſſenkredite. die Umſie zwar, wieder inenge Bazun⸗ die Grundſtiugz iſt aus geſundheitlichen Rückſichten Kom Rat Alex Bürk⸗ Da iufolge der Belehung des Ruſſengeſchäſtes auf ruſliſchen um kiler aeer le bel ukeig een Dechnskg Reg Hin-Kenſkabt d. O. ausgeſchleden, beſien Mandat auls ſorma⸗ mne alf Wet9 Selte der Wunſch nach Vectäugerung des um f bid pereinzelt a. AnsnEy R len Gründen erſt in der nächſten 8/. vergeben werden kann am 31. Dezember 1926 ablaufenden 300 Mill. Garantie⸗ vereinigte ſich ſpäter auf einzelne Spehialwerte, ſo Vexreinigig Das ſeitherige Vorſtandsmitglied Or. Sträter iſt imn güi⸗ Kredites ausgeſprochen wurde, hat der Haushaltsausſchuß des] Plauzſtoſt, Bombfeo, Oftwerke und Ludwig Loewe, die 9en llhen Einvernehmen am 1. Dezember ausgetreten, für den Reichstags zwiſchen den in Frage tommenden Juſtanzen Ver⸗An, H. und Deutſch⸗Auſtralter, die Fy H. aniehen Te Sremichalo wſkil beſtelt wurde. Wie mitgetellt wurde, hanhungen angeregt. Es iſt zu erwarten, daß die Nuse] Jun Peplfafle bielt bei leichten Sch vaukngen die Heſeſtlſeich erden die Dienſte des Inſtitutes in ſtelgendemm Made nucungemögſichkeit des Ruſſenkredites auf eine gewiſſe Zeit] au. Schlleßlich abef bezwiekte de Geſchäftsſtige und vielltoiſe — ferlünde i e ere Heidelberger Federhalterfabrik Koch, Weber n. Cie. 227 Holländiſche Beteiligung an dem deutſchen 309⸗Miat bei 9 Geſchik für Fun⸗ 115 e. in Heidelberg. Die heutige HB. genehmigte die bekannte[Kredit für Kußland. Wie das„Handelsblad“ berichtet, ſoll viel verändert Die Geldſätze ſind e t für⸗ Tage Bilanz und beſchloß, antragsgemäß den Verluſt von 248543% ein Konſortium holländiſcher Banken unter Führung der geld mit—0,5, für Monats id ut—0 0. 7010 3 teilweiſe aus ber offenen Rücklage von 100 370 decken Arebtt Peteiiint ſeit Ae un Nagiant für Weren⸗ S E H. geblieben. rbleikenden Reſt mi 78% uls neue Rochnung Kredit Petelligt ſein, den Deutſchland au Rußland für Waren⸗ zner Bey! und den verbleicenden Reſt mit 148 173 aus ueue Rechnung Berliner Deviſen — vorzutragen. Die ſtatutengemäß ausſcheidenden AR.⸗Mit⸗ einkäuſe gewährt bat. 2 11 3 wurden wieder und neu hinzu Fabrikdixekt. Alexanderſ»v. Gute Fündigkeit im hannoverſchen Erdölgebiet. Iu. stonkfäger Re chohau d, Sombard 7, Prioat 4½ u. 4/v. 9. eiſer gewähll. Bei Beginn des iaufenden Geſchäftsjahres den letzten Tagen wurde die„Ebag“ auf dem Gradeberge im IN T Pezecher I S ſW2 habe ſich noch 7* Beſſerung gezeigt, ledoch ſeien ſpäter dieOberger Oelgelände ſchon bei einer Täufe von 80 Meter EE—— 2—. Umfe e erheblick größer.—9 Pieſt Heuges. 300 g 109 10, 101% 10795 168.47 35 2 Eeſellſchaft für elektriſche Unternehmungen in Berlin. un manche Bobrungen erſt bei weit über ir Fleſeg 2³ ˙70 Nach Kehprkenkerdtung iſt für bas um P1. Dey. d. J. abe auf Selvorkommen ftießen. Her lette Helfund iſt rneu Sai 400 Bade e J8.7 18908 888 8 5 13 lauepde Gg. auch auf das erhöhte A. mit der Nusſchüttung ein Beweis für die ſtarken Erdbewegungen, die in. dieſem Stocyeim. 100 Kronen 11. 110 40 115,89 112.50 1 einer Dividende in der vorjährigen Höhe zu rechnen. Gebiet auf kleinſtem Raum vor ſich gegangen ſein müſſen. Die 0—— 4———**.— 35 Beranntlich wurdin 1025 an die Aktionäre 10 v. H. verteilt.„Ebag“ iſt gegenwärtig mit dem Bau einer Betriebsbahn be⸗ Faben 100 Estudo 21.405] 21848“ 21.499 21.845 43.50* 9 Die finanzielle Lage der Geſellſchaft hat ſich iu dem z. Zt. noch ſchäſtigt, um in dem grundloſen Gelände Arbeitskraft zu Keiſtoaer⸗.. 100 f., 18 287/ 10887“ 10.557 10.587.— laufenden GJ. ohnſtig entwickelt. Das Unternehmen verfüglſparen. Die Nordöl A6. hat ihr neues Elektrizitätswerk——9— 9* 5 8155 83. 283** 3 gegenwärtig über ein Bankguthahen, das mit etwa 245 Mill. Jin Betrieb genommen. Sie iſt zurzelt damit beſchiftigt, eine Jer⸗ Beri— 1 dee 4455/ 468.1848/ ,04 4186 9 ſaſt die Hälfte des ſoeben auf 50 Mill. 4 erhöhten AK. betrügt.neue Bohrung durchzuführen und die alten Bohrlöcher—9* 99—5—.— ur** 8 947⁰ 70 1. Zuſammenſchluß im Konzern Chemiſche Fabrik Milch früherer Jahre zu reinigen, um ſie erneut auszubeuten. Die Sranieh 1 100 Veſeten 68.99, 84.8, 8849 64.00—* 79 KG. in Oranienburg. Die AG. der Chemiſchen Pro⸗ Ausbeute bei dieſer Geſellſchaft iſt bisber recht lohnend. Peu a 8 205/ 26890 20 2 1 NttenCabrit Pommerensdorf in Skektin, dl.“ ew. Paſſive frangiſiſche Hanpatsoiland.„ie cgche Roſer Seie Pe 8 Chemiſch Fabelk AG. in Berlin und die Ehemiſchezolldirektion veröffentlicht die Zifſern für die franzöſiſche] Kien. 100 Schng 945, 13.8 50,17 69,51.70 70 Werte vorm. B. Römer u. Co. in Nienburg haben ſich Außenhandelsbilanz bis zum 30. November d. J. Darnach N N— 33 133 15 2— 7 unter der Firma Pommerensdorf⸗Milch Botriebsgemeinſchaftſind vom 1. Januar bis 30. November Waren im Werte von] Furepen.: i00 600 Krenen.878.888.8.88 89,002 G. m. b. H. in Beylin zu einer Betriebsgemeinſchaft zuſam⸗ 54 302 Mill. Fr. eingeführt und Waren im Werte von 51 140 Ses 100 100 Lene].682] 3042] 352] 997K.— 50 mengelloſſen. is zur räumlichen Zuſammenlegung der Mill. Fr. ausgeführt worden. Es beſteht alſo ein Deſizit in—9895. 20.800 30 K3 15—* Berwaltungen der einzelnen Geſellſchaften werden die Ge⸗ Höhe von 252 Mill. Fr. 2 2„ 6 Kurszatte! dor Reuen Mannheimer Zeitung Rdenania Aachen 6058 90 N W 1* 16.—4 —⁴ — K 10 20.589% D. Reichsanl. 0. 7500.790 G. MNhm.0%—.——2. 1.& Beb.— 5—Heiddurg. 0 Afebeck Montan. 193.9 905 0 1666575555 Sebr. Prehmanx 98.59008,55 S8 106.5111.0 Seere 7 8. 4 enen vid Auelindzank iben en Progenten. dei Stückenotterungen in Mark ſe Stück Rodberg Darmſt, 18,9) 15.75 Zucerf. rankenh 100..103.0 4% 8. Schutzg. 18.2215.50 Drün& Bilfing 187,5 TOderſcht. Kolsw 150.5141.5 Krügersball ab 120.0 5. Die mt f verſckenen üh ertt iind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen IRüttgerswerke. 180.—.—— 4% S. Schutzg. 14 15.22 15,50 Pruſchwig Tectil 78.5078.500 Prruſt,& Koppel 184,8184.8 Betersb. Bat.,75 91.0 noch in Bi⸗/ verſtehen. Schlinck& E. Hbg..——.— Juckert. Sfiſtein 161.3,164.5 Sperprämie, 910—.——.— Hackeihal Praht 90.8501.TPbönig Bergb 120,5126.9 Ronnenderg.. 82.76400 S.—.2 ſucter ngas———.— 80 Pr. Schahant.—.——.— Batle e Maſch. 161.5160.0 TRetherb Wasg. 69.—69,05 Ruſſenbont 3 70 450 S ack. Frankfurler Vörſe vom 17. Dezember——— 81.1850 1530 4% Beeut. Aong. 97800 101./10 1L 0. 157•„Preuß. Konſ..690—,— nnor Schuckert, Nxbg 48 50.5 Freiverkehrs ⸗Kurſe. 50.665—,—[Hann. Waggon 84.— 86.— Rhein Ehamotte 7821 1Sieman Soipeier—.—1 78,25 75.25 Zuckeri. Stuttcar 121. 168.5 4% de—.—.— Hamns, 3 1175171 Sn e 4670757 a„M. UTKheinrounthl. 287. 57 Tanle· Aletien NN 16. u. Soubfabrit Herd 58.88 P.—— 30 orte 9,50 Sudſee Pbospdal 89. 06. 5 Jein Braunt. 287...0Enzinger⸗Unton 90,/% Seili 70,—70.50 Pem-.——.—Hanſa Sloyd.. 60.—f69.25 Rhein Elektriität 149,2148 Ula 37.50 nge men 207.0 80 PStemenez Pas.— Slbelſech. urfe—.——. Se/Barnt vid19—.——.—Hög,Sier Sur.—.— Rhein. Maſch Led. 50— 40,80 33 0 41.J-J Sale, Helibronn 148,0,449,0 Etting. Spi——•984.— Gibe a. 39 P. Kxedttbt: As.ofle, Lae ergbau. 100 90152•0—3 Joh. Biei— 96.— Se Sn.——.— Atepriſes. 3 20 3½% do. abgeſt.—.—Harkort Dergwrk. 51.—.—[TRyeinſtahl.. 181.9198.7 Reichs-u. Staatefg⸗ a Want. 7³.⁰0 BKo Laurähünte 75.65ʃ76.— arbwerk Rühlh.— ES.Led. St. Ingbert—.——.— Ransſelder—* 288.501 03% do. von 1896.—.—.— 7— Bergbau 181,8/16,00 1Rhenania Chem 66.7567.15.66.—— eenee . Hoy u. Bö 18 10 ISernabebn 18,88f186 Poete Belä Wartz 13.0480 Bir.eſc Be 80 7600 Mürn- Koifenaft. 14.28 14.0 2605 do., Wſhither, Maſch. B0, 8,88,i8 Beſiger Jrcer 58 8 19.803 9380 12 80—4+9.80P 8 Sabg 160.8 189,5 Peinmech. Jetter-.0..c Sad Mainz 77,— 9is Seſtverziusliche Werte.% Bay. Pi. E. P. PSS Hindr.& Aufferm. No 017 IAungerswerle 130.2900 6% B. Re— 97 645 1 2—9 406.bJec 5 Nepdsuiſch Vigos 164,5,165,3 Frankſ-ok.E Wit. 44. 7480 Bek. lltramarinf. 186.0 192,0 4½% Nhm.1914—,— 39 5065 do. 80 KHirſch Kupfer.105,0104,) Sachſenwert. 13.035..„Reichsan.6ẽ20 J Parselk n Nl. 2 P0.0 e, O Set, 8816 105..—„Fu Knd8 0,509ſ0,520] Ber. Jellſt. Berlin 113.5 113,8 3% 1902—.. 3% Hell. o. S0n. 06 g, 0%00] THirſchberg Leder 101.)103,0 PSatzdetfurth. 178.9048.%, D. Reich 1 0,6629 arm Rar,2n f8f.9J46.6,Balümore E dbie 106.——Beldſchnt 1K0. 140,0142, Dogel. 119 St. 52,10 85,—4 1604/5—,———%% abgeſt..60—.— IHoeſch Eiſ., SiT6t.0 Scronn. 180/%“ 400,775 900 digt& Haff. St. 1 10—* Hobenlohe-Wrt. 28,1 160.7 Scheidemantel; 52568 9 4% Pet. Konſolo.8679 5 10 1„SchubertsSalz. 166 226,9 35/% 2 65 90 5 IDenutſche Sant(8,½181, Grigner M. Durl. 118.0119.0 8 3 116.1 30. Keichsant. O. 100ſ0.750 805 8—(+ 0 2 KehakrSeni 659004———— Salddnen F 80 Wacb K. Seroten 136..430.0 5% B. Reichant. Sci60h⸗0700 7% Wärt.. 515 00880—.— Herchwe e 92189.00%.405 32 —* 3²⁵ .Eſſett. u. Wechſ 138,9014.0 Induſtrie⸗Aletien. Or 2 Polthom. Seit u. N 56, 40% bo unt..1925——0,980 1h.-.0——Pbil. Holzmann Herſes⸗Bani 19,01K 90———— 8 6 erſ eu, Näh-F 40, THumholdtmaſch. 5,SStog Stem à Halske. 8 60009 4% Bgper. Ant. ö, 95 0% mpf⸗Sternb.— 8 5 S e. Berliner Börſe vom 13. Oedember S e ſ146.0, Hirsch Kupf u. Met. 103.9188.5 Banle⸗Akctien. Tung Ciettr.-Geſ 159,8J188.9 105 aen 112.2] Peof. Junghens 181.8 an. 163.0168,0 5¾ B. Koglenant 13.7h 7 6 —— 85 G S32 E E 33 5 5 3 — 85 — — E ———2222 —— — 8 — 82 222 eV. S5 22 322 —— — — E E — — * 3 —— 88 * 9 Deut StoehrKammgrn. 168. 60 5 Rods erget /Hoch⸗ un 3 103,103,5 Bank f. e. Werte 152,9 152 Aaglo. Et. Guanc 199.9 109,6 TDeutſche Maſch 112.5119,) Fahia Vorzellan 109.9 101.5 Stoewer Nähm. 89.—91.)5 8⁰ Vi5, alianl. 9— 36 itreld..7d. Ki Abt. Gebr... 42.5043.—Helzmann. Ppil. J61.05600 Permer Bantoer. 144,0 145,8 Anhalt. 117.0 Deutſche Steinzg. 186.0 1640] Kaliw. Uſchersl. 142,00140 Südd Immobil. 77.25 79.15 9 Seeme 906( 9 Rürnderg ti0— Accumulatoren.—.—. Holzverkohl.⸗Ind. 70.—72.80 TBerl. eh. 771.0 272,0 Unnener Güßſtah 26,—25,— Heutſche Wollw. 60.— 60,75 Karlst. Maſchin. 48,25 42.65 Telchgräder.. r. 8*..80 9. 1 er Eee Kn Adler Oppenheim—.— Fungdane Stam 103,0 168,10 TCom. u. Privalh. 200.9 289,8 Ae Zellit.— Deutſch. 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Pelarte Ge 5ff Seei re 16.076 R Geneſt. 15, 14.0 Srelverkkehrs⸗Kurſe. 69/% e— Schger- Wer N0 83 59.— rhellan Weſſel— Accumulatoren 144.0/148.0 L Diſch.Eugennb. 108.7/170.0 Gebt. Goedhardi 1170/120,0 Motoren Deuß 70,5020.—Adier Kall—.—— 5 Sbiat 7 95 I Wannesnit 6n 1 42. 14 eter Bicht u K 185,7/55.0, Neir Gedo& Sch. J08.5 10040 Adier 4 Oppenh 118.5 118.0 Piene, Siot 758.67780 Goldſchmidt. Td. 140.0143.1 Metoch. Maung.—,80 Vergd, Prafd..—.— 1% Bat. Ser. 9696.75 36„Bad. Wolle 85 Ein 8bo800 f6 Petdrse 18 1620 S 510———9— 1690 Deng⸗ melor..— 98 906— Stg. 180.0150.0A.-G1. 9 Gu„0ʃ121.00 Gothaer Waggon?1. ar.— 1ʃ05..—*— E ee.6 f44.ade. beis.lbeltirf Srena Mafdii1 f, e 14 8 164,2 Diamond 24, 5* 8 V— aebersweri. B. 30.51.88 F 4 — 2 „5BSFE PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPcPPP0000 S Freltag, den 17. Dezember 1928 Reue Mannheimer Heltiung Abenb⸗Audgabe) Seite. Nr. 88⁵ Neues aus aller Welt Unter dem Verdacht des Gattenmordes — Berlin, 16. Dez. Gegen den Regierungsrat v. Heyde⸗ brandund der Laſa, Beamter in der Nähe von Breslau, iſt von der Staatsanwaltſchaft Vorunterſuchung eingeleitet worden, weil der Verdacht auftauchte, daß er an dem im Okto⸗ ber gemeldeten Tode ſeiner Frau, bei dem man zunächſt Selbſtmord annahm, nicht unbeteiligt ſei. Die Frau beſaß ein 8000 Morgen groſſes Gut, as ſie ſelbſt bewirtſchaftete. Die Eheleute lebten ſeit einiger Zeit getrennt voneinander, da ernſte Diſſerenzen zwiſchen ihnen beſtanden. Der Mann ſoll ſeine Frau im Oktober beſucht und ſich mit ihr ausgeſöhnt haben. Die Frau iſt daraufhin, nachdem ſie in Breslau größere Einkäuſe erledigt hatte, in die Villa ihres Mannes gekommen. Hier traten die alten Differenzen bald wieder offen zu Tage. Die Verſtimmung währte bis zum Abend. Selbſt im Schlafgemach fand der Streit ſeine Fortſetzung. Am frühen Morgen des anderen Tages meldete der Mann der Behörde, daß ſich ſeine Frau in der vergangenen Nacht er⸗ ſchoſſen babe. Die Sektion ſoll, wie nunmehr bekannt wird, zu Zweiſeln darüber geführt haben, ob tatſächlich Selbſtmord vorliegt. Die weiteren Ermittlungen haben jetzt die Staats⸗ auwalkſchaft veraulaßt, die Vorunterſuchung gegen den Mann zu eröffnen. 1* — Bertanſchte Spritfäſſer. Zehn Kaufleute aus Düſſeldorf und Köln ſowie Speditionsangeſtellte aus Köln, die angeklagt ſind, 186 Vierhundertliterfäſſer nach Deutſchland eingeführten bolländiſchen Sprit aus dem Kölner Zollſchuppen ent⸗ nommen und durch gleichartige Fäſſer mit gewöhnlichem zoll⸗ freiem Spiritus erſetzt zu haben, ſtanden vor dem Düſſeldorfer erweiterten Schöffengericht. Gegen neun Angeklagte wurden wegen Zollbinterziehung Geldſtrafen im Geſamtbetrag von 1 146 000 Mark beantragt, gegen drei außerdem drei Mo⸗ unte Geſängnis wegen Bandenſchmuggels. Das Urteil wird kommenden Freitag verkündet. Beieffaſten Wir bitten für den Brieſfatten beſtimmte Einſendungen auf bem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünſte können nicht gegeben werden. Beantwortung luriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auſwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Au⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. X. D. 100. 1. Die Darleihtaſſe wurde 1923 aufgelbſt. 2. Die Kaſſe befindet ſich in Liquidation. Eine Aufwretung erfolgt in der Höhe der eingebenden Gelder. 5 Das Reichswanderungsamt Berlin, Luiſenſtr. 21a gibt über dieſe Fragen genaue Auskunſt. Wette. Elberfeld hat die größere Induſtrie. Ho., Heinrich Lanzſtraße. Wenn der Kunde mit Ibnen den Kauf abgeſchloſſen hat, muß er auch die Ware abnehmen. E. Sch. Rechtsauskünſte erteilt der Briefkaſten nicht. R. R. L. Sie wenden ſich in Ihrem beſonderen Fall am beſten an das Mieteinigungsamt. J.., Max Joſeſſtraße. Wollen Sie bitte die Namen beider Wirtſchaften bekannt geben, damit wir die Sache genau feſtſtellen können. F. Der Durchſchnittszinsſatz für Hypothekenaufwertung betrug 1925 1,85 Prozent, vom 1. 1. 26 bis 1. 1. 28 beträgt er 3 Prozent und dann bis 1932 5 Prozent. F. H. Die Regelung der Unterſtützung für die ausgeſtenerten Er⸗ werbsloſen wird z. Zi. neu geregelt. Genaue Unterlagen liegen noch nicht vor. K. D. Eine Rückvergütung der Hundeſtener erſolgt nicht. Das Geſetz beſagt, daß, wer am.—15. Junt jedes Jahres einen über drei Monate alten Hund hält, muß die Steuer bezahlen. Wer ſich nach dem 1. Januar einen Hund zulegt, hat nur die Hälfte zu zahlen. Wer ſich z. B. im April einen Hund anſchafſt, muß den vollen Betrag entrichten, iſt jedoch im nächſten Jahre ſteuerfrei. Geht ein Hund im Laufe des Jahres ein, ſo kann jederzeit ein anderer Hund an⸗ geſchafft werden, ohne daß die Steuer neu zu entrichten iſt. O. M. Einen Bettel kann jeder Spieler anmelden, wenn der in Vorhand Sitzende ſelbſt darauf verzichtet oder ein anderer Spieler nicht überbietet. A. Kro. Wegen einer Kraftfahrzengabteilung wenden Sie ſich am beſten direkt an das Reichswehrminiſterium. 8 Bahnhef. Wenn die Treppe zu glatt iſt, können Sie für Schäden, die durch ein Ausgleiten entſtehen, haftbar gemacht werden. S 0 + 00 + 22 5 Ein Parfüm von seltsamem Reiz, das niemals dem Wechsel der Node unterlegen ist. Flaschen zu 1.80,.—,.—, Nr. 1, 1 Flasche Eau de Coloęne, 1 Stück Seife N.40 Nr. 2. 1 Flasche Parfüm. 1Stück Dieses unvergleichliche“ Parſüm wird aus hun- 4 sichern * dert verschiedenen Riechstofſen aus allen Erdteilen hergestellt. Erst diese eigen- artige Zusammensetzung verleiht Li“ jene wundervolle Duft · ſülle, die in Worten kaum auszudrücken ist. Li“ ist unauf⸗ dringlich und doch reizvoll, warm und ohne banale Süße Geschenkpackung — 8— D——— Y 8 S 9 eststimmung hebt alle Menschen aus dem All- tag heraus. Freude zu bereiten ist der Wunsch eines Jeden, doch die Wahl J wird oft schwer. Unsere Zusammenstellung soll sie Ihnen erleichtern. 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Borausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Unbeſtändig und für die Jahreszeit mild, zeitweiſe Nie⸗ derſchläge, Schneefall nur im Schwarzwald. Herausgeber, Drucker and Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 4 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſe Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner — S Khosopcq verbindet die erfrischende Wirkung des guten Kölnisch-Wassers mit einem zarten Hauch von Khasana-Parſüm. Flasche N.90,.40,.40 — — 7 — NM 11.50 Nr. 6. 1 Flasche Parſüm. 1 fr. Schacht. Puder. 1 Lopf 8 S— Ein gewaltiger Fortschritt.der Stangen- Rasier-Seiſe turmhoch überlegen. 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Von decke der mußte ein Stüct Pſycholog, ein Stück Poet und 150 Von Walter Bloem darüber hinaus ein ganzer Teufel ſein Du Protokollen ſchloß ſich unmittelbar dasjenige über die polizeiliche Verhaftung der Frau Mengershauſen an. Und dann ſolgte das ſehr ſummariſche Prototoll über ihre erſte Bernehmung vor dem Unterſuchungsrichter und ferner das Protokoll über die Vernehmung der Denunztantin Anna Krölke, ebenſalls vor dem Unterſuchungsrichter. In dieſen bei⸗ den Verhandlungen hatte Hans Fritze nicht als Gerichtsſchrei⸗ ber fungiert, ſondern ſein Kollege Voß, ein hundeſchnäuziger, ſiebenmal geſiebter Berliner Junge. Und er ſelber, Hans Fritze, war auch nicht einmal als paſſiver Zuhörer zugegen geweſen. Er hatte ſich nämlich an dieſem Morgen verſchlaſen . und hatte ſich über den Anſchnauzer ſeines Chefs mit der ſeligen Erinnerung an den geſtrigen Faſchingsball der Rhein⸗ länder in der Philharmonie getröſtet Von nun aber, o ja, von nun an würde er keinen Ter⸗ min verſäumen in der Sache Mengershauſen! Der Unter⸗ ſuchungsrichter hatte ſeinen kurzen Bericht mit allen Zeichen der Genugtuung entgegengenommen und ihm erklärt, er ſolle dieſe Sache nun weiter bearbeiten... Hans Fritze hatte ſich Mühe gegeben, ſein Entzücken über dieſe Ausſicht auf einen perſonlichen Anteil an der Sache nicht zu verraten. Und dann hatte er ſich in die Akten förmlich hineingekniet. Die kurzen Vernehmungen boten wenig Anhaltspunkte. Um ſo eifriger ſtudierte er die beiden Dokumente. Da war zu⸗ nächſt der Abſchiedsbrief des Verſtorbenen.. der Abſchieos⸗ brief an ſeine Frau... Auch wer minder unerfahren, wer abgebrühter, hartherziger geweſen wäre als Hans Fritze, hätte dieſen Brief nur mit tiefer Erſchütterung leſen können Er war ſo unglaublich echt, atmete ſo ganz das Weſen reifſter Mäunlichkeit und lauteren Seelenadels, daß es wie eine lächerliche Phantaſterei erſchien, wenn man ſich vorſtellte, dieſes Schrijtſtück, dieſe letzte, aus mächtigſter Seelennot ge⸗ borene Beichte eines Sterbenden an die Geſellin ſeines Le⸗ bens ſei ein verbrecheriſches Falſifikat... ſei die Ausgeburt der verwahrloſten Pſyche einer raſſinierten, ſcham⸗ und ehr⸗ vergeſſenen Mörderin Und zudem ſtimmte er wörtlich, auch abſolut wörtlich mit dem andern Zettel überein... jenem andern Zettel, der ſtatt der zitternden, zerfahrenen Schriſt eines Mannes, der ſich ſelber aufgegeben, die zierlichen und bi arren, durch manch ihnen ſtieg ein Duft empor, der dem jungen 35 mit zwin⸗ gender Gewalt das Bild des elſenbeingelben Profils unter den tiefniederhängenden blauſchwarzen Scheiteln vor die Sinne zurückzwang.. unwillkürlich preßte er mit einer jä,en Bewegung das Papier vors Geſicht, ſog den ſinnverwirrenden Hauch in ſich hinein... berührte mit den friſchen Lippen die Bogen, auf denen vie ſchlanke, ſeingeäderte Hand geruht haben mußte, die er ſo kraſtlos, ach, ſo mitleidswürdig verzagend an dem ſchwarzen Gewande hatte niederhängen geſehen Und nun verglich er die beiden Zettel... verglich ſie Wort für Wort, Buchſtaben für Buchſtaben... Und ſieh, da war eine vollkommene Uebereinſtimmung... es war ja lächerlich, abſurd, zu denken, es ſollte möglich ſein, das Ner⸗ venſyſtem eines anderen Menſchen mit ſo abſoluter, mathe⸗ matiſcher Sicherheit zu dirigieren, daß er gezwungen wäre, einen Brief von ſechs Seiten, den ihm, während er im hyp⸗ notiſchen Zuſtande befangen geweſen wäre, ein anderer dik⸗ tiert, mehrere Stunden oder gar Tage ſpäter noch wörtlich gleichlautend mit dem Ditktat niederzuſchreiben... Nein es war am Tage, kein halbwegs Unbefangener konnte das verkennen: die Zeilen, welche die Handſchrift der Frau tru⸗ gen, waren die Abſchriſt, und die des Mannes das Original! Freilich, eins entging dem jungen Juriſten nicht: in Frau Euſannes Abſchrift waren an zwei Stellen Worte durch⸗ geſtrichen und andere, verbeſſerte darübergeſchrieben. Die Verbeſſerungen ſtimmten mit dem Wortlaut des anderen Briefes überein. Aber auch das erklärte ſich ohne jeden Zwang aus der fieberhaſten Erregung, in der ſich die Schrei⸗ berin befunden haben mußte, als ſie die Abſchriſt von dem Brieſe des verſtorbenen Gatten nahm. Sie hatte eben, wie man das doch in der Regel beim Abſchreiben tut, gleich einen ganzen Satz überleſen und ihn dann aus dem Gedächtnis nie⸗ dergeſchrieben, und dabei waren ihr ſtatt der Worte des Ori⸗ ginals ein paar Synonyma untergelaufen... ſpäter hatte ſie beim nochmaligen Durchleſen und Vergleichen des Brieſes das Verſehen bemerkt und abgeändert Entſcheidend war doch ſchließlich, daß der Brief, ſo wie er daſtand, das Gepräge unbedingteſter Lebenswahrheit trug .. daß er aus der Situation eines Mannes heraus entſtanden war, der mit zitternder Zärtlichkeit von dem ge⸗ liebten Weibe Abſchied nimmt— und von dem geliebten Le⸗ ben, ehe es zur ſchalen Karikatur, zum ekelhaften Zerrbild der dieſe unglückſelige Frau ſolcher Höllenkünſte zieh—? Nun— Haus Fritze hatte dieſe Anna Krölte noch nicht von Augeſicht zu Angeſicht geſehen Nur ihre Unterſcriſt war da.ihre Unterſchriſt unter dem Pro⸗ tokoll, das ſein Kouege Voß niedergeſchrieben. Dieſe Unter⸗ ſchrift—l die ordinären Schriſtzüge eines ungebildeten Wei⸗ bes, dem aber oſt genug Billetts von den Händen der Damen der großen Welt durch die Finger gegangen ſein mußten, ſo daß ſie begriſſen haben mochte, ihre eigene Voltsſchulklaue be⸗ dürfe einer gewiſſen... Stiliſierung, um ſich neben dieſen Handſchriſten ſehen laſſen zu können—l Wie lange mochte Fräulein Anna Krölke im Schweiße ihres Augeſicht., ſtudiert haben, bis ſie ihrer unausgeſchriebenen Kinderſchrift dieſe läp⸗ piſchen Kricelkrackel hinzugefügt hatte, die oſſenbar beſtimmt weren, feine Bildung und Individualität zu markieren— Hans Fritze meinte ſie ordentlich vor ſich zu ſehen, dieſe Zofe, die ſich ohne Schamerröten ſelber bezichtigte, ſie habe das Zubettgehen ihrer Herrſchaſt vom Badezimmer aus belauſchtz und die ſich dann noch einbildete, man werde auf ihr Zeugnis hin eine makelloſe Frau einer ſo abenteuerlichen, grauenhaſ⸗ ten Mordtat ſchuldig ſprechen—1 Dieſe Anna Krölke— die ſollte man einmal ein wenig aufs Korn nehmen—! Wenn ich der Verteidiger wäre, dachte Hans Fritze— ich ſtellte jetzt ein ganzes Heer von Detektiven an und ließe dieſe Weibsperſon auſ Schritt und Tritt beob⸗ achten, bis ich herausbekommen hätte, weß Geiſtes Kind ſie iſt! Ihre ganze Vorgeſchichte wollte ich ermitteln, ihre Her⸗ kunft, ihr bisheriges Lebensſchickſal... Gewiß, oh gewiß, es würde ſich lückeulos nachwelſen laſſen, daß ſie ein phantaſtiſch⸗ verlogenes, ſeeliſch völlig verkommenes Individuum iſt— m einer hübſchen Larve, mit einer guten Figur, einer ſympathi⸗ ſchn Stimme, einem Beuehmen ausgerüſtet, das in einem wechſelvollen Leben den Damen der großen Welt abgelauſcht und mit natürlichem Raſſinement kopiert iſt—! Oh. wenn ich der Verteidiger wäre— Frau Suſannes Vertei⸗ diger—l Ich wollte Tag und Nacht nicht raſten und nicht ruhen, bis ihre Unſchuld vor aller Welt daſtände, leuchtend wie— wie dies mattgelbe Oval unter den tiefniederhängenden Wolken der blauſchwarzen Scheitel.. leuchtend wie der Blick dieſer dunklen, opaliſierenden Augen (Fortietung kolgt.) Und wer war's, Verbandes durch den Tod entrissen. keit vorbildlich waren. Wir werden dem Heimgegangenen üͤber dankbares und ehrendes Gedenken bewabren. Unser langjahriger Mitarbeiter, der stellvertretende Syndikus unseres Ien Dr. Walter Harimann Heidelberg wurde uns am 18. ds. Mis., nach längerer schwerer Krankheit, plötzlich Wir betrauern in dem allzu früh Dahingegangenen nicht nur einen zu- verlässigen treuen Beamien un-eres Verhandes, sondern auch eine Persön- lichkeit mit hohten Charaktereigenschalten, deten Freue. und Zuverlassig- Verhand Südwestdeutscher Industrieller. 10062 das Grab hinaus allzeit ein Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an Georg Baier Else Baier 7855 Famuie Hiderhot Trauerbrieie 4 Ludm lr SN N 92 ihnachten! neneenaaier-lbsnuseu Aousde in bester Ausführung zu kleinen Preisen bei Noskar Wanger..5 Kein Laden, grofer Verkaulsraum- dem uns betrottenen Leid, sagen wir aut diesem R Wege innigsten Dark. Urubenholz-Verkauf. Mannheim, den 17 Dezember 1920. Die Evangel. Stiftsſchafſnei Mosbach (Baden) verkauſt ſreihändig aus ihren Wal⸗ Kiefern-Mutzrollen und Madel. dungen(Bad. 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