— Im zum Siebener⸗Ausſchuß und anderen Parlamentariern For krchlomalie nicht fofort ganz nachgeben können. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Veſtellgeld, Beievil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. eſ Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 46, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe annheimer Mannheimer Heneral Anzeiger Preis o Pfennig 1020— Nr. 587 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung ie einſy. Kolonelzeile 105 Aligem. Anzeigen 0040. K 9 Kelamx —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Der Reichspräſident hat vormittags die Parteiführer empfangen und zwar die Herren Weſtarp, Scholz, von Guerard und Müller⸗Franken. Dieſer Beſprechung iſt vorläuſig aber nur rein inſormatoriſche Bedeutung bei⸗ zumeſſen. Irgend eine Einwirkung auſ die Löſung der Kriſe dürſte ſich vorerſt noch nicht gewinnen laſſen. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man nicht damit, daß der Reichspräſident noch vor Welhnachten einen uſtrag zur Neubildung der Regierung erteilen wird. Immerhin wäre es möglich, ſalls er auf Grund der Berichte der Fraktionsführer zu der Auſſaſſung gelangen ſollte, daß eine ſchuelle Beendigung der Kriſe unter beſtimmten Voraus⸗ etzungen zu erreichen wäre. Verſäumte Friedensmöglichkeiten? D Berlin, 18. Dezbr. 0 Unterſuchungsausſchuß des Reichstags für ie Ftiedensmöglichteiten von 1917 wurde die Vernehmung es Staateſekretärs v. Kühlmann über ſein Verhältnis in ſeuer Beit ſortgeſetzt. Auch Reichskanzler a. D. Michaclis ſt wieder als Zeuge erſchienen. Auf eine Frage Dr. Philipps der die Beziehungen zwiſchen dem Auswärtigen Amt be⸗ Kebunasweiſe dem Reichskanzler. und dem Abgeordneten rzberger autwortet zuerſt Reichskanzler a. D. Dr. Mi⸗ chaelis:„Mir wurde geſagt, Erzberger hätte eine Vertrauens⸗ ſtellung im Auswärtigen Amt inne, die nicht ohne weiteres zurückgezogen werden könnte, wenn auch hier und da Be⸗ euken geäußert wurden. Daß Erzbergers Beziehungen zum atikan beſonders eng waren, bewies folgender Vorgang: Ehe ich den Brief des Nuntius Pacelli vom 30. Auguſt amt⸗ ich vergelegt erhielt, kam Erzberger aus dem Auswärtigen int zu mir und fragte, ob ich dieſen Brief des Nuntius Pa⸗ gelti bekommen hätte. Er ſei außerordentlich wichtig. Kurz darauf wurde mir der Brief dann amtlich vorgelegt. Hieraus abe ich zweiſellos mit Recht entnommen, daß Erzberger von er Abſendung dieſes Briefes des Nuntius Pacelli an das Auswärtige Amt Kenntnis hatte, die meiner perſönlichen enntnis vorauslief. Staatsſekretär v. Kühlmann: In der Zeit, die unſere Unterſuchung umfaßt, hat Erzberger eine weitgehende ertrauensſtellung beſeſſen, welche ſchon aus dem Regime etamann⸗Hollwegs ülrnommen war. Erzberger hatte um⸗ angreiche Büros in der Budapeſter Straße, welche aus eichsmitteln, ſoweit ich damals unterrichtet worden bin, unterhalten wurden, und er hat im Informations⸗ und Pro⸗ daganda⸗Dienſt eine große Rolle geſpielt. Inwieweit Nach⸗ richten und Verbindungen zwiſchen Erzberger und der Kurie getauſcht worden ſind, entzieht ſich ſelbſtverſtändlich unſerer enntnis. Zumal Erzberger dieſe Dinge ſtreng vertraulich behandelte und auch wohl behandeln mußte. Vorſitzender Abg. Dr. Philipp: Warum iſt die amtliche Note auf die päpſtliche Aktion nicht veröffentlicht worden? Zeuge Staatsſekretär v. Kühlmann: Die Veröffent⸗ Mhnnasfrage warſſchwierig. Eine Zeit lag der Wunſch der N vor, die Note zunächſt nicht zu veröffentlichen, Anderer⸗ eits ſprachen natürlich für uns innerpolitiſche Momente von entſcheidendem Gewicht für die Veröfſentlichung. Damals atte ſich ein heftiger Kampf entſponnen: Hie Friedensreſolu⸗ öffu, hie Antifriedensreſolution! Das gab eine Spannung im Ilentlichen Leben, die dahin führte, daß jede Erwähnung der Teiedensreſolution ſofort im Hauſe eine ſehr geſteigerte emperatur zur Folge hatte. Für uns war es eine Kriegs⸗ notwendigkeit, mik der Majorität des Reichstags zuſammen⸗ Carbeiten. Wäre damals in irgendeinem Stadium die der Waldemokratie abgeſprengt worden, ſo wäre Krieg viel raſcher und viel unglücklicher beendet worden s heute. Zeuge von Kühlmann führt dann, zurückgreiſend auf ſicte in der letzten vom Abgeordneten Joos(.) ge⸗ ellte Frage weiter aus: Die Mittelmächte haben mit dem Krößten Entgegenkommen und in der denkbar höflichſten Siem dem Heiligen Vater auf ſeine Anregung geantwortet. 8 lhaben in materiellen Dingen— 99 äru ü— un e D ng über Belgien dem Pner r Englands dagegen hat eine nicht beſonder e, Solkommen unbefriebigende Note geſchrieben und dann dem eiligen Bater auf die Frage nach der Bereitwilligkeit zu dleiterer Verhandlung mit einer Empfangsbeſtätigung, nach plomatiſcher Anſchauung der ſchroffſten und unhöflichſten orm, geantwortet. Sie haben in dieſer ganzen Diskuſſion anmer zu ſehr nach innen geſehen, weil es viel mehr darauf Wlam, innerpolitiſche Erfolge zu erzielen als außenpolitiſche wabrbeiten zu erforſchen. Bei objektiver hiſtoriſcher Betrach⸗ dang ſage ich: Die päpſtliche Kurie hat keinen weiteren Frie⸗ cnsſchritt unternommen, da ſie von einer der beiden großen witegspartelen in verletzender Weiſe zurückge⸗ ücsſen worden iſt. Ich überlaſſe der Geſchichte ein endgül⸗ ges Urteil. 99 dings ſei die Frage, ob dann endlich das Parlament der Tat dem Zentrum vorbereitet habe. (Von unſerem Berliner Büro.) „Verhandlungen über den Verkaufsgegenſtand zerſchlagen Münchener Preſſeſtimmen Zum Sturz des Reichskabinetts legen die„Münch. N..“ dar, daß der ſozialdemokratiſche Kampf vor allem um die Reichswehr geht. Das Blatt fordert, daß endlich eine dauerhafte Mehrheitsregierung gebildet wird. Der Gedanke der großen Koalition ſei nach den letzten Vorgängen im; Reichstag unmöglich. Das Zentrum habe es in der Hand, die Entwicklung des deutſchen Volkes in ruhige Bahnen zu lenken. Es ſtehe vor einer geſchichtlichen Aufgabe. Die„Münchener Zeitung“ erblickt die tieferen Gründe für die Unnachgiebigteit des Zentrums in den preußiſchen Verhältniſſen, wo durch die Politiſierung der Ver⸗ waltung eine ſtarke Verfilzung zwiſchen Zentrum und Sozial⸗ demokratie eingetreten ſei. Wenn das Zeutrum bei ſeiner Ablehnung der Deutſchnationalen beharre, gebe es diesmal keinen Weg, der um die Auflöſung herumſühre. Aller⸗ und der Sachlichteit erſetzt werde. Die„Bayertſche Volkspartel⸗Korreſpon⸗ denz“ bezeichnet die große Koalition als durch die Rede Scheidemanns für dieſen Reichstag erledigt. Sie kritiſiert aber auch die Haltung der Deutſchnationalen, deren Klärungs⸗ verſuche vermutlich ein großes Durcheinander heraufbe⸗ ſchwören würden. An die Deutſchnationalen wird die Frage gerichtet, ob ſie glauben, daß ihr Verhalten gegen das Kabi⸗ nett Marx den Boden für eine Annäherung zwiſchen ſich und Engliſche Seeſtreitkräſte nach China 5 London, 18. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Gleichzeitig mit der Meldung von der erſten Niederlage der Kantontruppen vor Schanghai und möglicherweiſe nicht ohne Zuſammenhang mit dieſer Tatſache wird bekannt, daß Eng⸗ land beträchtliche Seeſtreitkräfte nach China beordert hat. Es handelt ſich um den Kreuzer„Entrepriſe“, der ſich in den öſtlichen Gewäſſern befindet, ſowie um eine Flot⸗ tille von Torpedobootszerſtörern aus Malta. Die 4. Zer⸗ ſtörerflottille hat, wie aus Malta berichtet wird, bereits Munition und Vorräte aufgenommen und wird dieſer Tage nach dem Oſten abgehen. Außerdem iſt aus dem Mittelmeer der Kreuzer„Caradoc“ nach China abgegangen. Aus Gibraltar iſt ein Bataillon der Beſatzung ebenfalls nach China entſandt worden. Sturmkataſtrophe bei Madeira § London, 18. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus Liſſabon triſſt die Nachricht von einer furchtbaren Sturm⸗ kataſtrophe auf der Inſel Madeira ein. Der Orkan begann im Südweſten und nahm ſeinen verheerenden Weg rings um die Inſel herum. Ungeheure Sprin gfluten zerſtörten die Molen und trieben ſämtliche Küſtenſchiffe, die ſich auf See be⸗ fanden, ans Land. 13 Fiſcherboote, drei Motorboote und eine engliſche Hacht ſind teils geſunken, teils geſtrandet. Der Be⸗ ſitzer der Hacht ſowie fünf Mitglieder der Beſatzung, fämtlich engliſche Seeleute, ſindertrunken. Alle Kabelverbindungen mit Madeira ſind unterbrochen. In der Stadt Funchal wurde durch die Springflut das Theater und eine Reihe von Gebäu⸗ den zerſtört. Auch dort ſind mehrere Menſchenleben dem Un⸗ glück zum Opfer gefallen. Kolonialerwerb in Sübafrika? V Paris, 18. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem „Echo de Paris“ wird aus Lon don berichtet, daß Italien vor einiger Zeit in Liſſabon Vorſchläge gemacht habe, um die por⸗ tugieſiſche Kolonie Angola um den Preis von 10 Millionen Lire zu erwerben. Außerdem habe Dr. Schacht während ſeines Aufenthalts in Holland nach der Richtung hin Sondierungs⸗ verſuche unternommen. Die portugieſiſche Regierung erhielt jedoch von General Hertzog die Mitteilung, daß die Sübafrika⸗ niſche Union weder die Nachbarſchaft Italiens, noch die Deutſch⸗ lands zugeben werde. Infolae deſſen ſollen ſich alle weiteren haben. Die franzsſiſche ⸗Abrüſtung Der franzöſiſche Senat erledigte das Budget der Kriegs⸗ marine. Der Berichterſtatter des Marineausſchuſſes teilte mit, daß im nächſten Jahre 33neue Einheiten in Bau gegeben würden. Ein Antrag auf Erhöhung der Kredite um 9 Millio⸗ nen Frs. für den Bau von Schulkreuzern wurde mit Zuſtim⸗ mung der Regierung und des Ausſchuſſes angenommen. Ma⸗ rineminiſter Leyghues kündigte an, daß zu Beginn der neuen Parlamentsſeſſion eine große Ausſprache über den Zuſtand der franzöſiſchen Kriegsſchiffe ſtattfinden werde. Rücktritt Verthelots? VParis, 18. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Einem Pariſer Morgenblatt zufolge, beabſichtigt der Direktor des franzöſiſchen Außenamts, Philipp Berthelot, zurückzutre⸗ ten. Seine Beziehungen zu Briand ſollen, wie das Blatt ſchreibt, in letzter Zeit eine weſentliche Verſchlechterung erfah⸗ ren haben, angeblich deshalb, weil Briand in Genf eine rein perſönliche Politik machte und die ihm zugegangenen Rat⸗ ſchläge des Quaj'Orſay nicht beachtete. Die Meldung klinat in dieſer Form etwas unwahrſchein⸗ wir uns lediglich an das Faktiſche. lich, doch ſpricht man ſeit längerer Zeit von Meinungsdiſſeren⸗ zen zwiſchen dem Außenminiſter und Berthelot, Rückblick und Vorſchau Zum drittenmale Weihnachts⸗Regierungskriſis— Der Kampf um die Reichswehr— Politik und Geſchichte— Sireſemauus unerſchütterte Sieilung 1 „Volksvertretungen hatte ich für wichtig zur Entwicklung der moraliſchen und intellektuellen Kräſte der Nation. Eine Konſtitution iſt wünſchenswe rt, aber nur keine importierte, dottrinäre oder nachgeahmte, ſondern eine aus dem geſchichtlichen, eigentümlichen des Volkes genom⸗ mene, welche Zeit und Erfahrung zur Vollkommenheit bringt.“ Als Freiherr vom Stein vor mehr als hundert Jahren⸗ dieſe für das Weſen einer Verfaſſung vorbildliche und heute gerade⸗ zu klaſſiſch anmutende Formulierung prägte, konnte er nicht ahnen, daß ſie einſtmals die ſchärfſte Kritik der Weimarer Verfaſſung darſtellen würde. Ihre Anhänger rühmen zwar von ihr, daß ſie die„freieſte Verfaſſung der Welt“ ſei, aber ihr Syſtem iſt vom Weſten importiert und viele ihrer Artikel anderen Verfaſſungen nachgeahmt. Spezifiſch deutſches iſt zwar gottlob auch vorhanden, aber leider nicht überwiegend. Doktrinär jedoch iſt ihre Handhabung in der Auswirkung auf das parlamentariſche Regime. Eine nüchterne Statiſtik ſtellt ſeſt, daß in den ſieben Jahren des Beſtehens der deutſchen Republik vierzehn verſchiedene Kabinette zuttande gelommen ſind, was einem Regierungsverſchleiß von zweien im Jahre entſpricht. Die neudeutſche Tradition, ſich um Weihnachten und Neujahr in einer Regierungskxiſis zu befinden und ſich eines Geſchäftsminiſteriums zu erfreuen, iſt auch diesmal innegehalten worden. Wollte man bitter werden, könnte man ſagen, daß in dieſer Regelmäßigkeit der Begleiterſcheinung des Weihnachtsfeſtes die einzige Ordnung und Ständigkeit im deutſchen parlamentariſchen Syſtem zu finden ſei. Löſen wir uns einmal von allem Taktiſchen und halten Politik bedeutet Macht und jede Betätigung in der Politik iſt nichts auderes als Kampf um die Macht. Im parlamentariſch⸗demokratiſchen Sinne ſtellt ſich daher-Oppoſition als das Beſtreben dar, die Macht an ſich zu reißen, die die jeweilige Regierung beſitzt, ganz gleich, ob ſie ſich auf eine oder mehrere Parteien ſtützt. Infolgedeſſen muß eine ihrer Verantwortung bewußte Oppo⸗ ſition ſtets des Augenhlicks gewärtig ſein, daß ſie die Regie⸗ rung übernehmen muß. Dazu gehört freilich auch, daß ſie dazu bereit und fähig iſt. Dieſe einzige ſtaatspolitiſch denk⸗ bare Einſtellung iſt in England, dem klaſſiſchen Lande des Parlamentarismus, ſelbſtverſtändlicher Brauch, in Frankreich in der Regel üblich, in Deutſchland eine Unmöglichkeit. Auch diesmal wieder ſetzt ſich die ſiegreiche Oppoſition des Reichs⸗ tages aus ſo heterogenen Elementen zuſammen, daß eine [Regierungsbildung aus ihnen nicht einmal in Gedanken er⸗ wogen werden kann. Wir ahmen ſo vieles nach, aber leider nicht das engliſche Vorbild. Die beiden großen Flügelpar⸗ teien der Oppoſition, die Deutſchnationalen und die Sozialdemokraten, wollten zwar wieder an der Regie⸗ rung beteiligt ſein, aber jede auf ihre Weiſe und aus anders gearteten Beweggründen, ſodaß ſie ſich wohl äußerlich zu⸗ ſammenfanden, aber innerlich unmöglich zu Teilhabern einer Regierung werden können. Sahen die Deutſchnationalen den Kampf um die Macht lediglich unter dem Geſichtspunkt an, wieder zu erlangen, was ſie noch vor Jahresfriſt beſaßen, erklommen die Sozialdemokraten den Feldherrnhügel des Parlaments, um von dort aus in neuer Strategie und Taktik den Aufmarſch zu leiten. Richtungen laufen parallel: der Eintritt in die Regierung und die Zerſtörung der Reichs⸗ wehr in ihrer bisherigen Geſtaltung und Form. Alles was von Löbe bis auf Scheidemann in den letzten Wochen—— ben oder geſprochen wurde, galt zwar angeblich nur der Ab⸗ ſtellung von Verfehlungen. Das Ziel war aber ein ganz anderes. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich— und das wird auch von volksparteilicher Seite ruhig zugegeben— daß in einer ſolchen großen Organiſation, wie es die Reichswehr iſt, Fehler vorkommen. Es kann und ſoll auch nicht beſtritten werden, daß es die höheren Stellen der Reichswehr hier und da an der Zurückhaltung und an der politiſchen Neutralität haben fehlen laſſen, die unbedingt notwendig iſt. Es hätten ſonſt ſolche Zwiſchenfälle, wie z. B. die Lieferung ruſſiſcher Muni⸗ tion ohne Wiſſen und Willen der Regierung, nicht vorkommen können. Aber ſolche Einzelmißgriffe dürfen nicht verallge⸗ meinert werden. Es muß alles geſchehen, um ihre Wieder⸗ holung zu verhüten, und man darf zu dem neuen Chef der Heeresleitung, dem General Heye, unbedingt das Zutrauen haben, daß er allen ärgerlichen Zwiſchenfällen in Zukunft vor⸗ beugt und Fälle von Divergenzen zwiſchen Kommandoſtellen der Reichswehr und der politiſchen Leitung zu verhüten weiß. Ueber die Notwendigkeit ſolcher Maßnahmen herrſcht allge⸗ meine Uebereinſtimmung. Damit haben aber die Vorſchläge des Herrn Loebe und ſeiner demokratiſchen Gefolgſchaft nicht das mindeſte zu tun. Denn dieſe„Reformer“ wollen nicht Einzelmißgriſſe korrigieren, ſondern ſie wollen die Reichs⸗ wehr in den politiſchen Strudel hineinziehen und ſie damit von Grund auf umgeſtalten. Der frühere Chef der Heeres⸗ leitung, General von Seeckt, hat es ausgezeichnet verſtanden, den Geiſt der Reichswehr über die Parteien hinauszuheben und auf eine allgemein vaterländiſche Grundlage zu ſtellen. Er hat den Geiſt erhalten und weitergepflegt, der in der Wehrmacht des früheren deutſchen Reiches lebte. Die Reichs⸗ wehr iſt auf dieſe Weiſe zu einem Inſtrument ausgebildet worden, das in der Hand der Reichswehrſührer im beſten Stnne ſtaatstreu iſt und die Republik ſchon in wiederholten Fällen gerettet und erhalten hat. Man kann einer ſolchen Reichswehr wahrlich nicht vorwerfen, ſie ſei republikfeindlich. Trotzdem wird von den Sozialdemokraten und den Demo⸗ kraten verſucht, die Reichswehr zu einem Ebenbild des Reichsbanners hinabzuziehen. Sie ſoll ſo intenſiv mit parteipolitiſch linksgerichteten Freiwilligen durchſetzt werden, daß zie den Parteien der Linken Geſolaſchaft leiſtet. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt nichts dagegen einzuwenden, daß auch ein Sozial⸗ demokrat Soldat der Reichswehr werden kann, wenn er ledig⸗ lich mit der Abſicht eintritt, ein tüchtiges Mitglied der Reichs⸗ wehr zu werden und zu ſein. Das Ende der Reichswehr aber wäre es, wenn es in Zukunft ſo gehalten werden ſollte, daß beſtimmte Freiwillige in die Reichswehr eingeſtellt werden, nur weil ſie Sozialdemokraten oder waſchechte Republikaner ſind. Käme es dazu ſo wäre die deutſche Reichswehr ſehr bald ———— ——— —— 2. Seite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Dezember 1920 eine ähnliche Truppe wie die öſterreichiſche Reichswehr, die in verſchiedene, ſich bekämpſende Gewerkſchaften zerfällt. Hier heißt es alſo, dem erſten Schritt widerſtehen und des⸗ halb muß allen„Reformverſuchen“ der Herren Löbe und Ge⸗ noſſen der denkbar entſchiedenſte Widerſtand entgegengeſetzt werden. Es iſt daher tief bedauerlich, daß die Deutſch⸗ nationalen den Kern nicht erkannt haben. Dieſelben Ab⸗ die am Donnerstag dem unerhörten Verhalten cheidemanns die ſchärfſte Mißbilligung ausdrückten, ſtimmten am Freitag für das Mißtrauensvotum derſelben Sozialdemo⸗ kratie, das durch Scheidemann begründet wurde. Mag Graf Weſtarp dieſen Schritt ſeiner Partei mit noch ſo vielen und glaublich erſcheinenden Gründen belegen, über die Tatſache kommt man doch nicht hinweg, daß wieder einmal die Deutſch⸗ nationalen die Gunſt der Stunde nicht erkannt haben.„Die Zeit zum Handeln jedesmal verpaſſen, nennt ihr die Dinge ſich entwickeln laſſen? Was hat ſich denn entwickelt, ſagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht ge⸗ tan.“ Die erſehnte Stetigkeit und Gleichmäßigkeit der Regie⸗ rungstätigkeit wäre ſeit 1925 nicht mehr unterbrochen worden, wenn nicht die Deutſchnationalen nach Locarno die politiſche Unklugheit begangen hätten, die Stellungen zu räumen, die wiederzuerobern ihnen dank ihrer eigenen Ungeſchicklichkeit heute kaum noch möglich erſcheint. Daß ihr damaliger Aus⸗ tritt aus der Regierung ein Fehler war, haben ſie inzwiſchen ſelber eingeſehen, wie die zahlreichen Bereitwilligkeitserklä⸗ rungen der letzten Monate beweiſen, ſich mit den inzwiſchen geſchichtlich gewordenen Ereigniſſen der deutſchen Außen⸗ politik abzufinden. So aber ließen ſie den Ball der politiſchen Entſcheidung, der ihnen in die Hände gefallen war, wieder fal⸗ len und überließen wieder dem Zentrum Spielleitung und Schiedsrichteramt. Wenn ſich dieſes nunmehr dahin erklärt, daß es nicht geneigt ſei, die Deutſchnationalen in das volitiſche Ballſpiel mit einzubeziehen, tragen ſie an dieſer Ausſchaltung ſelber die Schuld. Der badiſche demokratiſche Reichstagsabgeordnete Haa.s traf den Nagel auf den Kopf, als er in der geſtrigen Reichs⸗ iagsſitzung davor warnte, immer in den Dingen der Ver⸗ gangenheit herumzukramen. Waren dieſe Worte zunächſt auch nur als Abfage an Scheidemann gemeint, ſo beſitzen ſie doch allgemeine Gültigkeit. Das Aufrollen von Schuldfragen, das Aufdecken von Mißſtänden und alles übrige, was in dieſen Kreis gehört, kann und darf nur Nebenzweck ſein und nicht zur Hauptſache werden. Die Arbeit in der Gegenwart und für die Zukunft iſt die Hauptaufgabe des Politikers. Das Forſchen, Sichten und kritiſche Beurteilen der Vergangenhelt die des Hiſtorikers. So ſehr es daher auch an ſich zu begrüßen iſt, wenn parlamentariſche Unterſuchungsausſchüſſe ſich um die Klärung gewiſſer wichtiger Ereigniſſe der füngſten Vergangenheit bemühen, ebenſo ſehr iſt die Ausſchlachtung zu politiſchen Verdammungszwecken abzulehnen. Die Ver⸗ nehmungen der Herren Dr. Michaelis und von Kühlmann in der Frage der Papſtnote ſind gewiß nicht bedeutungslos. aber einen praktiſchen Nutzeffekt für die Politik ergeben ſie kaum. Dagegen ſind ſie wertvoll und nützlich für die Ge⸗ ſchichtsſorſchung und Geſchichtsſchreibung. Ehrlich geſagt: wen intereſſieren all dieſe Dinge der Vergangenheit noch? Daß die Oberſte Heeresleitung willensſtärker war als die Zivil⸗ regierung, ſodaß dieſe, wie Streſemann einmal ſagte, ſtändig mit verweinten Angen herumlief, iſt bekannt. des weiteren, daß dieſer Zuſtand letzten Endes zum Unheil der deutſchen Politik wäßrend des Krieges ausgeſchlagen hat. Aber wozu auch bier das Kramen in lönaſt geſcheßenen Dingen, es ſei denn. daß man ſie zu Hilſe nehmen will im Kampf gegen den Wilitorismus der Vergangenheit— und der Gegenwart. Letztlich werden mit allen ſolchen Unternehmungen nur die Geſchäfte der Sorialdemokratie gefördert. Ganz abgeſehen von der parteinolitiſchen Einſtellung des Einzelnen entſpricht alles dieſes nicht dem Sinn der Politik, die niemals zur Lehrmeiſterin werden kann, wie es die Ge⸗ ſchichte bereits iſt, Geſchichte und Politik finden ſich lediglich in der Hand des Antenminiſters eines ſeden Landes zuſammen. In ihm müſſen ſich nor allem die Elemente der Stetigkeit ver⸗ einen, wenn ſeine Politik zu Nutz und Frommen des Vater⸗ landes ausſchlagen ſoll. Das einzig erfreuliche, wenn nicht gar tröſtende in der gegenwärtioen Kriſis iſt die Weſtſteſlung. daß die Stellung Dr. Streſemanns von keiner Seite angetaſtet worden iſt. Er itt in Wahrheit zum rutenden Pol in der Erſcheinungen Flucht geworden, der Füßbrer einer großen Partek gilt hente bereits als überparteiliche Perſön⸗ lichkeit. Gerade im Hinblick auf die außenvolitiſchen Dinge. ſoweit ſie bereits geformt oder noch im Werden ſind, iſt es daber unerläßlich, daß die Linie der deutſchen Aufennolitik fortgefüßrt wird. Da dies ofkenſichtlich nur burch die Nuan⸗ eierungen verſchieden der Wille aller Parteten iſt, wird man hoffentlich auch über dieſe innere Kriſis kinwegkommen, wenn man ſich des nenerdinas bis zum Ueberbruck zitierten Wortes von Treitſchke vom Primat der Außenvolitik bemußt bleikt. Möge mon doch des eine nicht vergeſſen, daß die beſte deutiche Außennolitik nuklos iſt und bleibt, wenn ſie in einem von Hader und Parteirwiſt zerriſſenen Volk keine Stütze und Rückendeckung ſindet. Wonn werden wir endlic aufhören, nur ſtümperhafte Schüler politiſcher Lehrmeiſt⸗y zu ſein? Kurt Fiecher Die Oichterin Siorid Andſet Bon Käthe Miethe Riemals zuvor iſt es wohl einer Fran vergönnt geweſen⸗ burch eigenes Werk ein ſo ſtarkes Echo in der Welt zu wecken, wie der norwegiſchen Dichterin S1 f0 rid Undſet, und ſelten iſt der* eines Künſtlers ein ſo ſtrahlender Aufſtieg ge⸗ weſen wie der, den Frau Undſet W hat. Daß gerade wir Deutſchen, denen die Dichtung des Nordens immer be⸗ ſonders nahe ſtand, die wir Hamſun ſo lieben wie kaum ein anderes Volt, und Zbſen noch beute nicht auf der Bühne ver ⸗ miſſen können, erſt ſo ſpät die Kunde von Sigrid Undſet er⸗ hielten, daß erſt jetzt der erſte Band ihrer Romantrilogie „Kriſtin Lavranstochter“ auch in unſere Hände gelegt werden konnte, iſt einer der großen Verluſte auf menſchlichem und geiftigem Gebiet, die wir durch die wirtſchaftliche Depreſſion nach dem Kriege erlitten. Ja ſelbſt, als einmal vor einigen Fahren ein Roman dieſer Dichterin,„Jenny“, ins Deutſche Uberſetzt worden war, konnte das Buch bei uns nie ſo empfangen werden, wie es ihm zukam. Es glitt, wie ſo vieles andere in jenen dunklen Tagen, nur wenig beachtet an uns vorüter, und oftmals, wenn wie aus weiter Ferne einmal der Name Sigrid Undſets wie ein heller Klang zu uns drang, konnte er uns nichts weiter ſein als Ahnung von einem Reich⸗ 5 +3 einer Verheiſeng, an denen wir keinen Teil haben urften. In Norwegen fühlte man bereits nach dem Erſcheinen des erſten Buches von Sigrid Undſet, daß hier etwas ganz Neues wurde, daß hier ein Ton angeſchlagen war, ſo rein und ſo klar, wie ihn noch keiner zuvor gefunden hatte, daß vor allem andern aber eine Frau es vermochte, aus ihrem eige⸗ nen Erleben und Wiſſen mit der ganzen Kraft und Intenſität ſunger Angen die Welt um ſich herum ganz neu und ganz eigen zu ſehen und zu erfaſſen. Man wußte gewiſſermaßen beim erſten Wort ſchon, daß es hier aufzuhorchen galt, und doch ahnte noch keiner, wie vieles dieſer ſunge Menſch nicht 940 bem eigenen Lande, ſondern der Welt einmal zu geben e. Starid Undſet wurde 1882 als Tochter des narwegiſchen Archäolonen Ingvald Undſet und einer däuiſchen Mutter ge⸗ boren. Ihre Jugend verlief im Kreiſe vieler Geſehwiſter; ſie ergriſt den Beruf, der wohl damals den ſungen Midchen in Norwegen am nächſten lag, ſie trat in ein Büro in Kriſtignio ein. Während ſie dort ihre tägliche Arbeit erfüllte ſchyioh ſie Pedichte über dieſe Stadt und den erſten Roman„Fru Marta Der Ronzierprozeß in Landau Die Nachmittagsſitzung des erſten Verhandlungs⸗ tages hatte mit dem eigentlichen Rouzier⸗Prozeß garnichts zu tun. Es wurde über den ſog. Sondernheimer Wirts⸗ hausſtreit verhandelt, der ſachlich mit dem Fall Rouzier in keinem Zuſammenhang Lah. und zeitlich über einen Monat vor der Germersheimer Blutnacht liegt. Er iſt von der fran⸗ zöſiſchen Anklage mit dem Fall Rouzier nur verauickt worden, weil die Anklage damit ihre von der deutſchen Verteidigung Theſe ſtützen will, daß ſich in Germersheim eine ganze Bande raufluſtiger Saufgeſellen und Raufbolde befun⸗ den habe, zu denen der auch im Sondernheimer Fall ange⸗ klagte durch Rouzier ſchwer verwundete Mathes und der mit⸗ angeklagte Kegel gehört haben ſollen. Der Tatbeſtand iſt kurz folgender: Anläßlich der Kirmes in Sondernheim erregten in der Wirt⸗ ſchaft„zur Roſe“ vier franzöſiſche Unteroffiziere des 25. Ar⸗ tillerieregiments in Germersheim, darunter der Unterofftzier Gaumont, dadurch den Unwillen der deutſchen Gäſte, daß ſie weiter tanzten, obwohl ſie das Tanzgeld nicht bezahlten und weil Gaumont ſtändig aus der Reihe tanzte, da wegen der Ueberfüllung in Gruppen getanzt wurde. Der Tanzordner wurde von Gaumont obendrein noch beſchimpft. Albert und Mathes kamen dem Ordner zu Hilfe. Als Gaumont in die hin⸗ tere Hoſentaſche faßte, anſcheinend. um einen Revolver zu zie⸗ hen, wurde Gaumont nach der Anklage von Mathes und Albert geſchlagen und die Treppe hinabgeworfen. Daran ſoll ſich auch der Angeklagte Kegel beteiligt haben. Der Angeklagte Kegel, der ſich ſelbſt geſtellt hat, einen Tag vor ſeiner Hochzeit verhaf⸗ tet wurde und ſich ſeit dieſer Zeit in Haft befindet, erklärte bei ſeiner Vernehmung, daß er an dem Vorfall nichtbeteiligt geweſen ſei, er hat nur geſehen, wie Mathes mit einem Stock und Albert mit einem Bierglas auf Gaumont eingeſchlagen hätten. Der als Zeuge vernommene Gaumont. der inzwiſchen aus dem Heeresdienſt ausgeſchieden iſt, ſagte jedoch aus, daß er garnicht mit einem Stock geſchlagen worden ſei. Zunächſt glaubte er den Angeklagten Kegel wiederzuerkennen, als ihm jedoch der Verteidiger das Lichtbild des Albert zeigte, der Ke⸗ gel wie ein Bruder dem andern ähnlich ſieht, gab er zu, daß eine Verwechſlung vorliegen könne. Als der nächſte Zeuge, der früßere Unteroffizier Blanchard, ſogar mit aller Beſtimmtheit erklärte, daß nicht Kegel, ſondern der ihm im Bild gezeigte Albert der Täter ſei, fragte der Anklagevertreter, ob das Bild auch Albert und nicht Kegel darſtelle, worauf die deutſche Ver⸗ teidigung die Erklärung abgab, daß es ſich um ein von dem Reichsbannervorſitzenden beglaußigtes Bild des Albert handle. Der dritte beteiligte franzöſiſche Unteroffizier erkennt den An⸗ geklagten Kegel ebenfalls nicht. Den Namen Mathes bat er nur nennen hören. Nur der vierte franzöſiſche Unteroffizier, ein Sergeant, behauytete, in Kegel den Angeklagten wieder⸗ zuerkennen. Ein anderer Sergeant will Mathes kennen. Die Abſicht der franzöſiſchen Anklage und der franzöſiſchen Verteidigung, mit der Behandlung des Sondernheimer Falles die franzöſiſche Theſe von der ſtreitſüchtigen Germersſeimer Horde darzutun, zeigt ſich bei der Vernehmung dieſes Zeugen, der Mathes als einen ſtreitſüchtigen Menſchen hinzuſtellen ſuchte. Sofort fragte der Verteidiger Rouziers, Rechtsanwalt Mourier, nach dem Leumund des Mathes. Der deutſche Verteidiger ſtellte jedoch feſt, daß er beweiſen werde, daß Ma⸗ thes ein ſehr ruhiger und braver Menſch iſt. Beim weiteren Verlauf der Vernehmung trat immer deutlicher die fransö⸗ ſiſche Abſicht in Erſcheinung. Als eine deutſche Zeugin ausſagte, Mathes habe nach dem Streit mit den Franzoſen ihren Begleiter gefragt, ob er ein Franzoſe ſei und als der Vorſitzende und der Anklagevertreter immer wieder in die Zengin drangen, zu ſagen, was paſſiert wäre, wenn ihr Be⸗ gleiter ein Franzoſe geweſen wäre, obwohl die Zengin er⸗ klärt hatte, das könne ſie nicht ſagen, griff die deutſche Vertei⸗ digung ein mit der Erklärung, daß Zeugen nur über Tat⸗ ſachen ausſagen kännen. Die Zeugin erklärte, Matbes ſei ein ruhiger Menſch, auch wiſſe ſie nichts davon, daß Mathes das Haupt einer Bande ſei. womit der erſte Verſuch des Ver⸗ teidigers Mourier, den Mathes zu diskreditieren, kläglich mißlungen iſt. Weibertratſch und Weiberklatſch hat dazu die⸗ nen müſſen, einem Deutſchen etwas anzuhängen. Die dentſche Verteidigung hat ſich ſorgfältig von allem Derartigen ſern⸗ gehalten. Als ein weiteres Moment hat der erſte Tag die Unzu⸗ länglichkeit des franzöſiſchen Dolmetſcherdienſtes ergeben. Die pfälziſchen Verhältniſſe ſind ihnen noch weniger bekannt als die der Pfalz eigentümlichen dialektiſchen Aus⸗ drücke, und ſo entſtehen dauernd Mißverſtändniſſe und Miß⸗ die unter Umſtänden verhängnisvoll werden können. Ein groher Aufwand nutzlos iſt pertan. Aus der Son⸗ dernßeimer'ſaire läßt ſich für die Franzoſen kein poli⸗ tiſches Kapital ſchlagen! Zweiter Verhandlungstag Angeklagt iſt in der heutigen Samstag⸗Vormit⸗ tag⸗Verhandlung der deutſche Arbeiter Heinrich Fech⸗ ter, der ſetzt ſchon faſt drei Monate in Unterſuchungshaft im Oulie“, eine Erzählung in Tagebuchform. Nach einigen Jahren folgte ein Band Novellen„Armſelige Geſchöpfe“, dann ein weiterer„Das glückliche Alter“. Sigrid Undſet er⸗ hielt ein Stipendium, ſie gab ihre Stellung auf und reiſte nach Ftalien. Aus ihrer italieniſchen Zeit ſtammt der ſchon genannte Romann„Jenny“. Man ſah in Sigrid Undſet eine Dichterin des Menſchenſchickſals, vor allem der Frauenſchick⸗ ſale unſerer Zeit; man hatte ſich eigentlich ſchon daran ge⸗ wöhnt, daß ſie dieſes gab, da legte ſie eine kleine Erzählung vor, die der Sagenzeitlhres Volkes entnommen war, und vor dieſem ſchnalen Bande verblaßte plötzlich das Bild, das man ſich von ihr gemacht hatte. Denn hier griſf ein Menſch mit ſo ſicheren, ruhigen Händen in eine Zeit, die durch die Sagenliteratur, durch die Ueberlieferung der mittelalter⸗ lichen Dichtung ſo feſt gefügt vor einem ſtand, daß man es gar nicht begreiſen konnte, wie ein Menſch unſerer Gegen⸗ wart ſie wiederum neu ſehen und neu geſtalten konnte. Losgelöſt von ſich ſelbſt, bewegt allein von allem, was als Ewig und Unveränderlich im eigenen Weſen erkannt worden —50 hier Sigrid Undſet Schickſale und Lebensformen ge⸗ taltet. Es iſt heute leicht, von der Romantriologie„Kriſtin Lavranstochter“ zu dieſer früßen Erzählung„Viga⸗Liot og Viadis“ eine Verbindung herzuſtellen. Damals, als dieſe er⸗ ſchien, wagte man es kaum zu glauben. daß aus dieſem Samenkorn noch einmal eine ſo tauſendfältige Frucht wachſen könnte. Denn wie ſollte ein Dichter, zudem eine Frau, die Mutter vieler ainder geworden war, noch über dieſe Leiſtung hinausreichen können? Und als dann, zehn Jahre ſyäter, der erſte Band der„Kriſtin Lavransdatter“ erſchien, da gab es eigentlich keine Lobesworte mehr, ſondern nur noch ein ehrfürchtiges Verneigen vor dem Menſchen, dem die Gnade zuteil geworden war, dieſes Werk den andern Men⸗ ſchen zu ſchenken. 1922 ſaa die Trilogie abgeſchloſſen vor. Sie teilt ſich in die drei Teile„Der Kranz“,„Die Gattin“,„Das Kreuz“, ver⸗ einiat unter dem Titel, der den Namen der Hauytverſon trägt:„Krſſtian Layransdatter“. Das Buch ſpielt im vierzehn⸗ ten Jahrhundert in Norwegen. im oberen Gudbrandsdal, in Oflo“ und in der alten Königsſtadt Tondhjem, die damals Nidaros hien, Geſeben von dem Reichtum des Wiſſens. der hiſtoriſchen Kenntniſſe aus, die dazu nötig ſind, um in ſo großem Rahmen ein Bild aus jener Zeit geben zu können, müßite es ein biſtoriſcher Roman ſein. Doch kommt man nie⸗ Landauer franzöſiſchen Geſängnis ſitzt wegen des Zwiſchen“ falles vor der Wirtſchaſt Engel, der aus den früheren Ber⸗ öffentlichungen bekannt iſt. Von dem Streit in der Wirtſchaft ſelbſt hat er nichts geſehen, ſondern nur gehört. Au keinen Fall iſt er dabei geweſen, als der Soldak Gorin aus Straße befunden, aks Gorin dort den unter Anklage ſtehenden Zuſammenſtoß hatte. Bei der Vernehmung des franzöſiſchen Hauptzeugen, des Soldaten Cauſſimont, der Fechter als den Täter bezeichnet, weiſt die deutſche Verteidigung auf Unſtim⸗ migkeiten hin, die zwiſchen der heutigen und den früheren Ausſagen des Soldaten beſtehen. Gorin, der damals der Geſchlagene geweſen iſt, kennt den Angeklagten Fechter nicht und hat ihn nie geſehen. Gorin wax nach dem Proto⸗ koll betrunken,„zwar nicht zum Fallen“, aber doch„ziemlich“ Nachdem Stabsarzt Douhet Auskunſt über die Verwun⸗ dung des Gorin gegeben und bekundet hatte, daß nicht zu et⸗ kennen geweſen ſei, daß Gorin mit einem Koppel geſchlagen wurde, wird die vom Vortage her bekannte Emma Fick: eiſen über den Wirtshausvorfall vernommen, von dem ſie, teils im geläufigem Franzöſiſch, teils durch den Dolmetſcher, eine bezeichnende Darſtellung gibt, wie ein vollſtändig be⸗ trunkener Soldat das Baſonett zieht und die Gäſte da⸗ gehalten, auf den Boden hin ſt ürzt und heult. Durch verſchiedene Zwiſchenfragen der deutſchen Verteidl⸗ gung wird die bezeichnete Wirtshausſzene noch deutlicher in das Licht gerückt. Die Kickeiſen, die ſervierte, hatte grobe Angſt, als der betrunkene Soldat mit ſeiner Waſſe herum' ſuchtelte. Auch der Soldat Oger, der Begleiter des Gorin, hat ihr erklärt, daß er keine Miene gemacht habe, ſeinem Kameraden beizuſtehen, denn dieſer habe mit Unrech Streit angeſangen. Man habe recht daran getan, ihn vor die Tür zu ſetzen; er habe noch mehr verdient. Was der deutſche Zeuge Auguſt Körner ausſagt, der den Hauswirt vertrat, iſt nicht gerade geeignet, das Verhalten der Soldten in beſſerem Licht erſcheinen zu laſſen. Belm Fuchteln mit dem Baſonett iſt'ſogar eine Lampe ent, zweil geſchlagen worden. Bei dieſer Gelegenheit ergib ſich auch, daß Gorin der Fickeiſen im Streit den Vorwurf her macht hat, ſie ſei ſchuld daran, daß franzöſiſche Oſſiziere o er Soldaten wegen der Vorgänge beim Kriegerſeſt einge⸗ ſperrt worden ſeien. Wie der Zeuge Händler Ludwig Braun aus Germersheim bezeugt, war Gorin„beſoffen“ während der andere Soldat nur angetrunken war. Darau wurde die Sitzung kurz vor 12 Uhr auf halb 3 Uhr nachmit⸗ tags vertagt. Hieichshilfe für die Luremburg⸗Gänger Berlin, 18. Dezbr.(Von unſerem Berliner Biüro,) Im Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete wurde ſol⸗ gender Antrag Kirſchmann(Soz.) und Genoſſen einſtimmig angenommen:„Der Meichstag wolle beſchließen: Den etwa 2000 im deutſchen Reichsgebiet wohnenden Arbeiteng und Angeſtellten, die im Bereiche des Grotzherzogtun Luxemburg beſchäftigt ſind(ſogen. Luxemburg⸗Gänger), wir in Anbetracht der großen Notlage, in der ſie ſich infolge der Frankenlöhnung beſinden, unbeſchadet um die von der de⸗ gierung nach Prüfung der Verhältniſſe in Ausſicht ſtehen⸗ den Mafinahmen, noch vor Weihnachten eine einmalige Unter⸗ hältniſſen lebenden„Saargänger“ geltenden Monatsſätze“7 rund 82000 Reichsmark— gezahlt.“ Der Umſturz in Litauen QBVerlin, 18. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer heute mittag hier eingelaufenen telephoniſchen Inſorma⸗ tion iſt in Kowno alles ruhig. Die Umwälzung in Litauen wird an hieſiger zuſtändiger Stelle als eine Angelegenheit be, trachtet, die wohl lediglich innerpolitiſch zu bewerten iſt. B auffällig ſcharſe Wendung gegen Sowſetrußland, dle ſcheinbar ein ſchwer gravierendes außenpolitiſches Motio der Revolution darzuſtellen ſcheint, dürſte nur eine Löſung für die am Umſturz beteiligten Kreiſe bedeuten. die größtenteils natto, naliſtiſcher Couleur ſind. Die Verhältniſſe im Memellan dürften, wie die Lage in hieſigen politiſchen Kreiſen beurteil wird, keine Veränderung erfahren. Opfer eines Wirbelſturms — Paris, 18. Dez. Nach Meldungen aus Fuuchal (Madeira) ſind durch den bereits gemeldeten Wirbelſturm verſchiedene Küſtenſchiffe, darunter 13 Leichter, 6 Motorboole und eine Nacht geſunken oder 9 Strand geworſen worden⸗ * Türkiſch⸗chineſiſche Beziehungen. Wie dem„Matin“ aie Konſtantinopel gemeldet wird, beabſichtigt die Angora⸗Reg rung, politiſche und wirtſchaftliche Beziehungen zwiſchen 75 Türkei und Ehina herzuſtellen. Zu dieſem Zwecke werde ſi in nächſter Zeit eine Miſſion nach Peking begeben. Denn das, was Sigrid Undſet geben wollte, war zwar dat Bild ſener Zeit, die ſie ſich freiwillig wählte, doch dieſe Ar war ihr ſo vertraut geworben, ſo nahe gekommen, daß ſie 9 wie eine Selbſtverſtändlichkeit wurde, um an ihr, in ihr 5 durch ſie einmal das Leben einer Frau vom Anſang bis zun, letzten Tage darzuſtellen und geſtalten zu können, ein rauel leben, das ebenſo aufrecht und gerade und mutig gelebt wich wie ſie es an ſich ſelbſt erlebt und von ſich zu jeder Stun, von neuem gefordert hat. Sie wählte auch nicht ein kiſtong ſches Gewand, um durch dieſes dem, was ſie ſagen wollte, f bunteres und anziehenderes Kleid zu geben, ſondern nd wählte dieſe Zeit, weil in ihr die Schickſale gewaltiger 110 härter waren, weil der Menſch ſeinem Gotte noch nahe ſtang⸗ mehr Ehrfurcht vor der Uebermacht der Natur beſaß und den allem— ſich nicht ſo ES von tauſend ſchilleraſhſt Tagesfarben zerſtreut und ſ cheinbar erleichtert, von ſich ſe und von der Stimme in eigenen Herzen loslöſen konnte. u Kriſtin Layranstochter iſt die Tochter eines Bauern— uralten Rittergeſchlecht. Sie wird, der Sitte der damalig Zeit entſprechend, von ihren Eltern einem Manne Sr ſprochen, in dem ſie eine Gewähr für ihre Zukunft und er⸗ ihr Glück ſahen. Sie kommt, ſchon verlobt, in eine Klugfit⸗ ſchule nach Sflo und da begegnet ſie einem Manne, dem Das ter Erlend, der zum erſten Male in dem jungen Mädchen Gefühl einer Frau erweckt. Sie weiß von der erſten Stute an, daß ſie zu ihm gehört. Sie bleiht in den Jabren mit Kampfes um die Einwilligung ihrer Eltern in eine Ebe, rn Erlend nicht blind für all ſeine Schwächen. Ehe die Eleien ſie iom ſchlierlich geben, erfährt ſie bexeits, wie tief in„ienn Dingen die Kluft zwiſchen ihr, der Frau, und dem Magrt ſein kann. Sie erfährt bereits, daß ſie oftmals mit ihrer 46r Hingabe und Gefübl allein bleiben muß, aber ſie hat und Schickſal, daß ſie beide zuſammengehören, ſo ſief erſart geht ſo klar gefühlt, daß ſie tragen und leiden kann. Sie gon durch ein langes, reiches und ſchweres Leben mit dieſem, 0 ihr freiwillig gewählten und immer geliebten Manne, ahte findet zuletzt das, was immer in ihr als ßöchſte und le Sehnſucht gelebt hat, den Frieden mit Gott. inung Nur eine Frau, die ſelöſt dem Leben und ſeiner Erfhheſes ganz hingegeben iſt, vermag ein Werk zu ſchaſſen wie d 45 es iſt. Nur wer im'eigenen Leben erfahren durfte, was Fmſe ſein und Mutter ſein heißt, kann Frauengeſtalten ſchalfen ne Siarid Undſet es kut. Ihr wurde eine ſo ſtarke und ſo ſe 0a5 Schövferkraft, ein ſo klarer und aufrechter Geiſt zuteil, mals beim Leſen auf dieſen Gedanken, noch liefe ſich ſyäter⸗ hin ein Vergleich mit andern hiſtoriſchen Romanen ziehen. ſie über das eigene Leben binaus noch geſtalten muß, was ihr zum Bewußtſein erwacht iſt. der Wirtſchaſt geſetzt wurde, und hat ſich auch nicht auf der mit bedroht, auch ſie ſelbſt, und ſchließlich mit Mühe zurück⸗ ſtützung in dreifache Höhe der für die unter gleichartigen Ver⸗ * hen⸗ Ber⸗ haft Auf aus. der den chen den im⸗ der ter oto⸗ ch“. un⸗ er⸗ en 0 ſie, her, be⸗ ba⸗ ü. idl⸗ in oße m⸗ in, em ch. 90 der len im 1t⸗ ibt e⸗ her *. 0 f it⸗ 1⸗ 11 re MrK Samstag, den 18 Dezember 1926 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 587 Weihe des neuen Heim Die Reichs⸗ und Landesfarben grüßten über dem Haupt⸗ eingang des neuen Heimes der Mannheimer Handelskammer, als heute vormittag die zur Weihe des Hauſes eintreffenden Perſöulichkeiten das Gebäude betraten. Die Einweihungsfeier begann kurz nach 11 Uhr im neuerbauten großen Sitzungs⸗ ſaale, der im vollen Schmucke ſeiner modernen Beleuchtung vrangte. Etwa 200 Perſonen hatten ſich verſammelt. Die Ehrengäſte Anweſend waren als Vertreter der Badiſchen Regierung: Miniſter Dr. Remmele, Miniſterialdirektor Dr. Schmikt (Kultusminiſterium), Miniſterialrat Scheffelmeſer(Mi⸗ niſterium des Innern), Oberregierungsrat Dr. Sauer, Bad. Wirtſchaſtsvertretung Berlin. Die Reichsbehörden in Baden ließen ſich vertreten durch Freiherr von Eltz⸗Rü⸗ benach, Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Reichsbahnoberrat Kirſch, Präſident Lämmlein, Ober⸗ Boſtdirektion Karlsruhe, die Oberpoſtdirektoren Scholer, Vogel und Stöhr, Präſident Stamer, Landesfinanz⸗ amt Karlsruhe, Oberreoierungsrat Brunner, Vorſtand des Finanzamts Mannheim⸗Stadt, Oberregierungsrt Block, Vorſtand des Finanzamts Neckarſtadt, Reichsbankdirektor Scholz und Reichsbankdirektor Bol d. Die Staats⸗ und Berwaltungsbehörden in Mannheim wurden repräſentiert durch Landeskommiſſär Geheimrat Hebting, Landrat Dr. Guth⸗Bender, Polizeidirektor Dr. Bader, Landrat Dr. Pfaſſ. Weinheim, Hafendirektor Donner, Oberregle⸗ rungsrat Bender, Vorſtand des Hauptzollamts, Oberbau⸗ rat Baer, Rheinbauinſpektion Mannheim, Lewe, Unter⸗ delegierter für Schiffahrtsangelegenheiten. Die hieſigen Juſtizbehörden durch Landgerichtspräſident Schlimm„Amts⸗ gerichtsdirektor Moll, Hberſtagatsanwalt Mickel, Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Bodenheimer, letztere drei Vor⸗ ſitzende der Kammer für Kandelsſachen, Landgerichtsdirektor Dr. Bär, Landgerichtsdirektor Kircher und Landgerichts⸗ xat Dr. Leſer, Stellvertreter. Die Stadtverwaltung Mannheim ließ ſich vertreten durch: Oberhürgermeiſter Dr. Kutzer, die Bürgermeiſter Ritter, Dr. Walli und Bürgermeiſter Böttger, Amtsrat Kle⸗ mann. Beigeordneter Direktor Dr. Bartſch, Profeſſor Dr. Schott, Direktor des Statiſtiſchen Amts, die Beigeordneten Stadtoberbandirektor Zizler, Dr. Zöpfel und Dr. Zei⸗ ler und Dr. Löb, Profeſſor Dr. Brehm, Stadtbaudirektor Elſäfſer. Generaldirektor Löwit, Oberbaudirektor Pich⸗ Ler, Direktor Dr. Hartlaub, Stadtrat Vogel, Stadtrat Stadtoberbaudirektor a. D. Perrey. Die Bürgermeſſter des Landbezirks werden repräſentiert durch Oberbürgermeiſter Dr. Hügel, Weinheim, Bürgermeiſter Götz, Schwetzingen und Bürgermeiſter Becherer, Friedrichsfeld, der Badiſche andtag durch die Abgeordneten Stadtrat non Au, Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Wolfhard, Stadtrat Ludwig Haas, Der Reichswirtſchaftsrat hatte Rechtsanwalt Lindeck, Vorſigender des badiſchen Waſſer⸗ und Energiewirtſchafts⸗Ver⸗ bandes und des Partikulierſchiſſerverbandes fjus et Iustitia de⸗ legiert. Die Handelshochſchule Mannheim war durch Rektor Profeſſor Dr. Sommerfeld, Stellv. Rektor Profeſſor Dr. Rumpf. Profeſſor Dr. Glauſer und Profeſſor Pöfchel, die Handelsſchule Monnheim durch Direktor M. Hauck ver⸗ treten, der Kreisrat Mannheim durch ſeinen Vorſitzenden Di⸗ zektor Lintz. Die Handels⸗, Handwerks⸗ und Landwirtſcha'ts⸗ ammern hatten delegiert: Geheimrat Dr. Huber, Vertreter des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags Berlin, Präſident Ricolai und Vizepräſidest Elſaß Handelskammer Karls⸗ ruhe, Kommerzienrat Kollmar, Präſident der Handelskam⸗ mer Pforzheim, die Vizepräſidenten Reichenbach, 35 5 beim und Dr. Wagner, Handelskammer Schopfheim, Präſi⸗ ent Kommerzienrat Heidlauff, Handelskammer Lahr, Präſident Kommerzienret Schuſter, Handelskammer Frei⸗ urg. Präſident Landfried, Handelskammer Heidelberg, Vizepräſident Geheimer Kommerzienrat Knoll und Syn⸗ dikus Dr. Kehm, Handelskammer Ludwigshafen, Präſident Stadtrat Groß, Badiſcher Handwerkskammertag, Vizepräſi⸗ dent Obermeiſter Schneider und Syndikus Elermann, Handwerkskammer Mannheim, Direktor Dr. von Engel⸗ bera, Badiſche Landwirtſchaftskammer Karlsruhe. Von der Handelskammer Mannheim waren Präſident Lenel, die Btzepräſidenten Vögele und Rothſchild, Rechner Direk⸗ tor Dr. B. Wel. ſaſt ſämtliche Kammermitglleder, die Syn⸗ diei und wiſſenſchaftlichen Beamten, die Angeſtellten und die Vorſitzenden und ſtellv. Vorſitzenden der Kommiſſionen und achausſchüſſe der Kammer anweſend. Als Vertreter großer Wirtſchaftsverbände ſind zu er⸗ wähnen: Gehekmer! Kyrnmerzlenrat Dr. Artmann und Oberregierungsrat Dr. Friſch vom Verband Pfälziſcher In⸗ duſtrieller Neuſtadt(Oöt.), Kommerzienrat Stüß, Berband Sübweſtdeutſcher Induſtrieller, Syndikus Dr. Schneider, Wirtſchaſtl. Vereinigung der Unternehmerverbände, Abtei⸗ lung Baden, Richard Wulff, Vorſ. des Süddeutſchen Kohlen⸗ wirtſchaftsverbandes, Syndikus Dr. v. d. Borght, Verband der Metallinduſtriellen Mannheim, Direktor Abelt, Vor⸗ 6 6 des Verbandes der Metallinduſtriellen, General⸗ trektor Hermann Hecht, Vorſitzender des Rhederei⸗Vereins, Direktor Bohrmann, Verband der Brauereien des Pfalz⸗ gaus, Proſeſſor Dr. alter, Vorſitzender des Verkehrs⸗ vereins, Dr. Erich Mayer, Verband füddeutſcher Zigarren⸗ ſabrikanten, Direktor Höffler, Vorſ. der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Mannheimer Induſtrie⸗ und Hafengebiete, Syndikus Janſon, Südweſtdeutſcher Steininduſtrieverband, Syndikus Elſäſſer, Geſchäftsführer des Bundes Badiſcher Arbeit⸗ geberverbände, Direktor Dr. Weber, ſtellv. Vorſ. des Kar⸗ tells Manheimer Arbeitgeberverbände, Karl Hellmann, Vorſ. des Verbands des Einzelhandels, Dr. Koks, Berband der Holzinduſtriellen und Holzhändler, Jakob Maye r, Vorſ. des Verbandes deutſcher Rohtabakvergärer, Alfred Wei l, Vorſ, des Reichsverbandes des Deutſchen Nahrungsmittel⸗ großhandels, Bezirksgruppe Unterbaden, Konſul Bau 8, Borſitzender der Harmonie, Direktor Pietzſch, Bad. Dampf⸗ keſſel⸗Reviſionsverein, Dr. Harms, Aerztegeſellſchaft und Aerztekammer, Direktor Fuld, Vorſtandsmitglied der Eſſek⸗ tenbörſe, Direktor Hieronymi, Bad. Pfälziſcher Luftfahrt⸗ Verein, Dr. Buß, Mannheimer Produktenbörſe, Direktor Fröber, Mannheimer Bezirksverein deutſcher Ingenieure. Ferner ſind zu erwähnen: Direktor Böker, Badiſche die bauleitenden Architekten Heinrich Voll und Joſef Huge, Kommerzienrat Sauerbeck, Louis Meyer⸗ 74 17 7 Weihnachtliche Stimmung herrſcht ſchon überall. Doch mancher grübelt noch darüber nach, womit er ſeine Lieben erfreuen kann. Wertvolle Ratſchläge bringt der Anzeigenteil unſeres Blattes. Beſonders ſei auf unſeren heute beiliegenden Weihnachts⸗Anzeiger auſmerkſam ge⸗ macht. Houe Mannheimer Zeltung * Asövent Von Karl Demmel Run werden alte Lieder wieder wach, Nun iſt's ein Wiſpern unter jedem Dach. Es raunt und raunt ein Märchen immerzu, Wir ſind in Hoffnung, ſelger Chriſte, du. ir brennen innerſt helle Kerzen au Und mit tiefer Freude angetan, Der Tage Dumpfheit ſtrebt hinauf zum Licht, Bis zu dem Tag, da ſener Stern aufbricht. Des' woll'n wir im Abyente fröhlich ſein, Wie einſtensmal als kleine Kindelein, Als unſre Herzen noch ſo übervoll, Als Ungeduld und Freube überquoll. Heil'ger Advent, du formſt aus uns mit Macht Menſchen der Hoffnung tauſendfacher Pracht. — Theater und Muſik ONudolf Greinz⸗Jeier in München. Unſer Münchener rr. Pfftarbette ſchreick 1—5 Der Tiroler Rudolf Greinz, der V16 durch ſeine zahlreichen Schilderungen aus dem Tiroler Rolksleben und burch viele humoriſtiſche Romane erfreut hat. urſte jetzt, an ſeinem 60. Geburtstage erkenen, daß er eine drose und dankbare Gemeinde beſitzt: Im„Schauſpielhauſe u München wurde ihm elne ſchöne und ſtimmungsvolle Ge⸗ Geltstagsehrung berelter. m Mittelpunkte dieſer Rudolf deinz⸗Feier ſtand die Auffürung ſeines dramatiſchen Wer⸗ f11„Die Thurnbacherin“, eines dreiaktigen Bauern⸗ küückes, deſſen Figuren erdig und wahr ſind. Die Titelheldin, in hexriſches, begehrendes Weib, das in ſeinem Anſpruche kuf Lebensfreude ſoweit gegangen iſt, den dahlnſiechenden Gat⸗ Kun zu töten, um nach reicher Erlſchaft dem Geliebten ihrer raft den Weg frei zu machen, iſt als Charakterſtudie ebenſo bröbl gelungen wie der alte Bauer, der zuſehen ſoll, wie der en iüm und feinen Ahnen beackerte Boden durch die Schwie⸗ dertochter in fremde Hände geſpielt werden ſoll. Als er nun ſar, exſährt, daß die Frau, die ihm feind iſt, die Mörderin Uenes Sohnes gemeſen, da wird der Alte zum heroiſchen b ergelter: Er vollziebt die Rache an der ungetreuen, ver⸗ ſchecheriſchen Fran, Indem er ſich ſelber opfert, erhält er Linen geliebten Hof dem eigenen Geſchlecht: der letzte ſeiner bue wird ihn nun is eigen haben. Das Stück, in dem 0 er Mannheimer Handelskammer Gerngroß, Oberregierungsrat a. D. Dr. Pfefferle, Proſeſſor Dr. Geiler und Regierungsrat Dr. Janzer und ſchließlich die Preſſe durch eine Anzahl Verleger und Redakteure. Die feſtlichen Klänge des Poco Adagio und Allegro aus dem Es-dur-Streichquartett, op. 74, von Beethoven, von dem Kergl⸗Quartett mit künſtleriſcher Vollendung vor⸗ getragen, leiteten über zu der rhethoriſch hervorragenden An⸗ ſprache des Handelskammerpräſident Richard Lenel der das neue Heim mit folgenden Ausführungen ſeiner Be⸗ ſtimmung übergab: Wir ſind zuſammengekommen, um die Weihe des delskammer danke ich Ihnen Allen von Herzen, daß Sie unſerer Einladung ſo zahlreich entſprochen und dadurch Ihrem, von uns freudig gewürdigten Intereſſe an unſerer Feier Ausdruck gegeben haben. Merne ſehr geehrten Damen und Herren! Unſer bisberiges Kammergebäude wurde unter der Präſidentenſchaft meines Va⸗ ters im Jahre 1903/04 errichtet, nachdem ſich bis dahin die Kammer mit gemieteten Räumen im Ladenburg'ſchen Hauſe in D 3 beholfen hatte. Das neue Gebäude bedeutete zur Zeit ſeiner Errichtung einen gewaltigen Fortſchritt, aber angeſichts der ſich unabläſſig vermehrenden Aufgaben und des durch den glänzenden Aufſtieg Mannheims bedingten, ſchnell zunehmen⸗ den Geſchäſtsumfanges der Kammer erwies ſich auch das neue Haus ſehr bald als zu klein, ſodaß weitere Unterkunft durch Miete in der Börſe und in den letzten Jahren auch noch in der Rheiniſchen Hypothekenbank beſchafft werden mußte. Die Er⸗ kenntnis, daß ſolche Zerſplitterung der erfolgreichen Arbeit ab⸗ träglich ſein mußte, veranlaßte bereits meinen Vorgänger, Herrn Geheimrat Engelhard, ſchon vor dem Kriege nach Abhilfe Ausſchau zu halten. Der Ankauf der Nebengebände, der Erwerb eines anderen, größeren Hauſes wurde nacheinan⸗ der in Erwägung gezogen. Die Pläne ſcheiterten immer daran, daß eine wirkliche dauernde Abſtellung der Mißſtände, eine Be⸗ friedigung des Bedarfs auf lange Sicht trotz der damit perbun⸗ denen hohen Koſten nicht erreicht werden konnte. Die Not ſtei⸗ gerte ſich immer mehr. Nicht nur, daß unſere Archive imwer mehr anſchwollen und ihre Unterbringung und zweckdienliche Aufſtellung von Tag zu Tag unmöglicher wurde, daß die für das Publikum ſo notwendige Bereitſtellung der amtlichen Druckſachen und Leſeräume für deren Studium nicht vorhan⸗ den waren, wuchſen auch im Kriege und nach dem Kriege die Aufgaben und der Wirkungsbereich der Kammer von Monat zu Monat. von Jahr zu Jahr. Eine Abhilfe mußte gefunden werden. Da alle Verſuche, ein geeignetes Haus zu erwerben, fehlgeſchlagen waren, entſchloß ſich die Vollverſammlung der Kammer auf meinen Vorſchlag im Frühiahr 1925, einem Neu⸗ bau näherzutreten. Durch das Entgegenkommen der Stadt⸗ gemeinde konnte ein geeigneter Platz beſtimmt und ein Preis⸗ ausſchreiben erlaſſen werden. Das Wettbewerbsergebnis lag Ende Oktober 1925 vor; das Reſultat konnte befriedigen, aber es zeigte ſich, daß der Rohbau ſich auf über 800 000 Marz ſtellen würde, ſodaß der fertige Ban mit Grunderwerb. Spor⸗ teln, Inneneinrichtung uſw. auf weit über 1 Million gekommen wäre, Die Verantwortung, eine ſo große Ausgaße zu machen, konnte, zumal inzwiſchen die ſchwere Wirtſchaftskriſe üter Deutſchland hereingebrochen war und gerade unſeren Bezirk in ſtärkſte Mitleidenſchaft gezogen hatte, nicht übernommen werden. Die Ausführung' des ſchönen und ſo notwendigen Planes mufte daher auf beſſere Zeiten verſchoben werden. Da erhielt im Februar dieſes Fahres die Kammer das An⸗ gebot, dieſes Haus L 1, 2 zu anneſmbarem Preiſe und gün⸗ ſtigen Bedingungen zu erwerben; die Lage des Gebändes war zudem in der Nähe des Rathauſes, des Bezirksamtes, des Gerichts, nicht weit vom Bahnhof, an einer Halteſtelle der Stra⸗ henbahn gelegen, geradezu ideal. Es war daher ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Kammer ſich einſtimmig zum Ankauf ent⸗ ſchloß. Durch Aus⸗ und Umbau des Hauſes konnte für abſeh⸗ bare Zeit allen Bedürfniſſen entſprochen werden. Die Läden, die vorerſt noch beibehalten werden, bilden eine ſehr erwünſchte Reſerve. Wurde uns der Entſchluß auch angeſichts der immer noch herrſchenden großen Depreſſion nicht leicht, ſo durfte ſich doch die Kammer nach ihren vergeblichen Verſuchen in den ver⸗ floſſenen 14 Jahren und angeſichts der Unmöglichkeit, noch län⸗ gere Zeit unter den herrſchenden mißlichen Umſtänden weiter⸗ zuarbeiten, ein ſo günſtiges Objekt nicht entgehen laſſen. Der 2 5 wurde abgeſchloſien und der Umbau und Ausbau ſofort egonnen. Soweit ein Urteil uns heute ſchon möglich iſt, eutſpricht das Reſultat allen berechtigten Wünſchen und Erwartungen, wovon Sie ſich, wie wir hoffen, bei dem anſchließenden Rund⸗ gang überzeugen werben. Daß bei dem Umban eines alten, —————————————————— et as von der Macht der antiken Schickſalstragödie lebt, iſt ſehr packend, trotz mancher Unglaubhaftigkeit. Ein erſahrener Advokat hätte die Röte der Thurnbacher vielleicht ohne kriminelle Selbſthilfe zum guten gewendet. Aber— das iſt ia gleich. Greinz hat Temperamente klar geſehen und macht⸗ voll hervorbrechende Triebe natürlicher Menſchen in ihrer Dynamik aufgezeigt. Die Aufführung durch zwei Darſteller, die zu den beſten ſüddeutſchen Bauern⸗Geſtaltern gehören: Eliſe Aulinger und Theodor Auzinger, linterließ einen tiefen Ein⸗ druck, obwohl manche Rollen ſehr unzureichend beſetzt waren. — Nach der Vorſtellung bereitete der Tiroler⸗Club Münchens ſeinem Ehrenmitgliede Greinz eine Huldigung. Ein Dichter der deutſchen Trabition und Kultur Tirols hat in unſerer Zeit ja beſonderen Anſpruch darauf, als nationaler Dichter gefeiert zu werden. rr. Beethovenfeſt in Godesberg. Auch Bad Godesberg, in deſſen Kurhaus Redoute der junge Beethoven als Mitglied der damaligen kurfürſtlichen Hofkapelle des öftern konzertiert und dort auch im Jahre 1702 gelegentlich eines vom Kurfürſten Max Franz zu Ehren des aus England zurückgekehrten Haydu gegebenen Feſtkonzertes dem älteren Meiſter die von ihm komponierte Kantate auf den Tod Kaiſer Joſephs ll. überreicht hat, wird ein dreitägiges Muſikfeſt veranſtalten, und zwar am 26., 27. und 28. März. Die Kuxverwaltung, der Ver⸗ ein für Kammermuſik, die Konzertgeſellſchaft, die Maxy⸗Franz⸗ Haus⸗Geſellſchaft und die Geſellſchaft für Volksbildung treten gemeinſam als Träger dieſer Veranſtaltung auf. Die Haupt⸗ feier findet am eigentlichen Gedenktag, am 26. März, im hiſto⸗ riſchen Saale des Kurhauſes ſtatt. Eine neuentdeckte Art deulſcher Wortbildung Daß es heutzutage noch möglich iſt, eine den Sprach⸗ forſchern entgangene Art deutſcher Worthildung ausſindig zu machen, darf angeſchts der emſigen Arbeit, die auf dieſem jedermann zugänalichen Gebiete ſchon ſeit Fahrhunderten ge⸗ leiſtet wird, gewiß billig in Erſtaunen ſetzen: und doch iſt dem früheren Direktor des Gymnaſiums in Neuſtettin, Dr. Rogge, eine ſolche Entdeckung gelungen. Im jüngſten Heft der„Zeitſchrift für deutſche Philologie“ hat namentlich dieſer, bereits aus zahlreichen früheren Arbeiten als Syrachforſcher bekannte Gelehrte zum erſten Mal eine Art der Wortbildung auſgezeiat, die bisher vielleicht gelegentlich geahnt, aber nicht erkannt worden war. Sie beſteht darin, daß aus den An⸗ ſangslauten eines und den üßrigen Lauten eines anderen Wortes ein neues Wort mit einer Bedeutung gebildet wird, die gewiſſermaßen das Mittel aus den Bedeutungen der bei⸗ den anderen Wörter darſtelt. So iſt zum Beiſpiel das aus der Studentenſprache ſtammende Wort„Randal“ zwelſenos in dieſer Weiſe aus„Radau und Slandal“ entſtanden;„hager“ erklärt Rogge ſo aus„hoch und mager“,„Kringel“ aus„Kreis und Ringel,„Fibel“(Leſebuch für Kinder) aus„Fabelluch und Bibel“(Leſebuch für Erwachſene); wenn ſich bei Wilibald Alexis die Wendung:„mir ſchwant vor“ findet, ſo deutet das doch wohl darauf hin, daß die bekannte Redensart„mir ſchwant etwas“ aus„mir ſchwebt vor und mir ahnt“ ent⸗ ſtanden iſt. So erklärt Rogge auch„brauſen“ aus„brummen und ſauſen“,„wimmern“ aus„weinen und jammern“,„flim⸗ mern“ aus„Flamme und ſchimmern“,„ſcharwenzeln“ aus zſcharren(Kratzfüße machen) und ſchwenzeln“ uſſ. Der innere Vorgang iſt dabei natürlich der, daß dem Sprechenden zuerſt das erſte Wort im Bewußtſein gegenwärtig iſt, dann aber vom zweiten verdrängt wird und ihm ſo als Kreuzung aus beiden das neue Wort über die Lippen ſpringt. Von den Bei⸗ ſpielen, die Rogge aus dem Deutſchen und anderen Sprachen in der genannten Zeitſchrift als Beleg für ſeine neuentdeckte Wortaxt anführt, mag das eine oder andere auch anders dent⸗ bar ſein, grundſätzlich kann jedenfalls kein Zweifel fein, daß die von ihm entdeckte Art der Wortbildung katſächlich beſtehe. Dr. Kari Schneider. „Dr. Max Kemmerich, Moderne Kultur⸗Kurioſa Kuttur⸗ Kurioſa. Dritter Band.) Verlag von Albert in München.— Max Kemmerich iſt einer der wenigen Köpfe von europäiſcher Bedeutung. Das zeigt der ſtarke Widerhall, den alle ſeine Bücher, den beſonders ſeine beiden Bände „Kultur⸗Kurioſa“ in der geſamten geiſtigen Welt erregten. Iſt doch ſogar das Wort„Kultur⸗Kuriofa“ ſeitdem in den Sprachſchatz der Völker übergegangen. Zur rechter Stunde erſchetnt der dritte, die neueſte Zeit behandelnde Band dieſes Werkes. Ohne irgendeiner Seite verpflichtet zu ſein, zeigt Mar Kemmerich in dieſem Werke alle möglichen Irrtümer, Torbeiten. Schwächen, alle die Ungerechtigkeiten und Unge⸗ heuerlichkeiten der Inflationszeit und unſerer glorreithen Gegenwart. Nicht um zu tadeln und zum Has aufzureizen, ſondern um, und zwar auf eine höchſt ergötzliche. humorvolle und oft pikante Art, eine ſtille Gemeinde anſtändiger. gerech⸗ ter, humaner, frei forſchender und ſozialfühlender Menſchen zu gründen oder doch die beſtehende zu mehren. Dieſes Buch ſoll Schenklappen, welcher Art ſie auch ſein mägen, beſeitigen helſen und ſoll erziehen zur Achtung und Würde der ſikt⸗ lichen Perſönlichkeit. Es ſoll endlich beiſteuern zum Siege der Freude.— —— ————————— ——— —— — —— —————— 4. Keite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Dezember 1928 für andere Zwecke beſtimmten Gebäudes keine ganz ideale Löſung gefunden werden kann, leuchtet wohl ohne weiteres ein. Wohl aber dürſen wir, galube ich, mit Recht behaupten, daß unſer neues Heim zweckentſprechen d, praktiſch, würdig und, verglichen mit den Koſten der Er⸗ ſteilung eines neuen Gebäudes, recht vorteilhaft iſt. Un⸗ ſeren Architekten, den Herren Huge und Voll, gebührt volle Anerkennung und Dank für ihre Arbeit, ein Dank, den ich auch auf alle am Umban beteiligten Handwerker und Liefe⸗ ranten und deren Arbeiter für deren ſchnelle und ſachgemäße Arbeit ausdehnen möchte. Es iſt mir auch eine willkommene Pflicht, den Beamten der Kammer für das große Intereſſe, das ſie dem Neubau entgegenbrachten, für die Mehrarbeit und Unannehmlichkeiten, die ſie willig auf ſich nahmen, und ganz be⸗ ſonders Herrn Dr. Ulm für den Eifer und das Verſtändnis, mit dem er die Arbeit begleitete und überwachte, herzlichen Dank auszuſprechen. Aufrichtigen Dank ſage ich auch der Stadtgemeinde, die der Kammer anläßlich der Ein⸗ weihung ein ſchönes Oelgemälde geſtiſtet hat, und den zahlreichen Firmen und Verbänden, die uns durch Zuwendun⸗ gen aus gleichem Anlaß große Freude bereitet haben. Gewiß wird ſich zur Kritik an unſerem Hauſe mancher Anlaß finden. Vieles hätte ſich ſchöner und vorteilhaſter machen laſſen, aber Anfer leitender Grundſatz mußte ſein: mit möglichſt kleinem lufwand möglichſt Zweckentſprechendes zuſtande zu bringen. So haben wir ſehr zum Schmerze unſerer Architekten manches Wünſchenswerte, alles, was ohne Störung der Arbeit ſpäteren, beſſeren Zeiten vorbehalten werden konnte, zurückgeſtellt. Nicht verzichtet haben wir auf irgend eine Einrichtung, die zu zweck⸗ entſprechender, ſchneller und guter Erledigung unſerer Arbeit erſorderlich erſchien. So wollen wir nun den vollendeten Bau ſeiner Beſtim⸗ mung und Ihrer Beurteilung übergeben. Daß wir uns zu deſſen Ausführung im Zeitpunkt einer ſchweren Depreſſion entſchloſſen, war ein Wagnis, zugleich aber auch ein Beweis für unſer Vertranen in die unbeſiegbare Kraft und in die Znkunſt unſerer deutſchen und einheimiſchen Wirtſchaft. Wenn auch die große Not noch nicht überwunden und die Wunden, die Krieg und Nachkriegszeit Mannheims Wirtſchift geſchlagen haben, noch immer ſehr ſchmerzhaft ſind, ſo freue ich mich doch, ſeſtſtellen zu können, daß der Anfang zu einer Beſſe⸗ rung gemacht, die berechtigte Hoſfnung auf einen allmählichen Wiederaufſtieg gegeben iſt. Die Aufgabe der Kammer muß es ſein, dieſe Aufwärtsbewegung nach Möglichkeit zu fördern, kein nur irgend denkbares Mittel, Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, zu vernachläſſigen. Wir ſind trotz der Schwere der Zeit guten Mutes und frohen Selbſtvertrau⸗ ens. Wir gedenken auch in dieſer Stunde voll tiefen Dankes der Männer, die Mannheim zu ſeiner Bedeutung und Blüte aufwärts geführt haben, beſonders der Männer, die ſich um die Handelskammer verdient gemacht haben und die alle mit Namen anzugeben, zu weit führen würde. Wir wollen be⸗ ſtrebt ſein, der ſtolzen Tradition der Kammer ge⸗ recht zu werden und auf der ſtarken vorhandenen Grund⸗ lage weiter zu bauen. Zum Zeichen, daß wir uns unſeren Vorgängern verpflichtet fühlen, haben wir, das Bild Groß⸗ herzogs Friedrich., das einſt mein Vater der unter ihm errichteten Kammer als Ausdruck des Dankes an den werktätigen Mitbegründer des Reiches und eifrigen Förderer von Mannheims Handel und Induſtrie geſtiſtet hat, in dieſem Raume wieder aufgehängt. Wenn wir damit zum Ausdruck bringen, daß wir an Ver⸗ gangenes anknüpfen und unſer großes Erbe zu bewahren be⸗ ſtrebt ſind, ſo wollen wir uns aber mit gleichem Nachdruck und größter Entſchloſſenheit zur Gegenwart und zu ihren neuen flichten und Forderungen bekennen. In vertrauensvoller Zuſammenarbeit mit Land und Gemeinde, in freimütiger Ausſprache mit Regierung und Stadtverwaltung wollen mir ſuchen, die beſten Mittel und Wege für die Pflege der deut⸗ ſchen, badiſchen und Mannheims Wirtſchaft ausfindig zu ma⸗ chen und auf ihnen tatkräftig und umſichtig vorwärts zu ſchreiten. Wir wollen uns gegenwärtig halten, daß die Pflege und Kräſtigung der Wiriſchoft unſere erſte und vornehmſte Aufgabe bildet, wir werden aber nie vergeſſen, daß die Blüte der Wirtſchaft nicht Selbſtzweck, die Unterſtützung von Handel und In⸗ duſtrie nicht das einzige und letzte Ziel unſerer Organiſation ſein darf, ſondern daß der höchſte Ehrgeig unſeres Strebens, die größie und ſchönſte Aufgabe für uns, wie für ieden Deutſchen, das Gemeinwohl bilden muß, daß unſere ganze Kraft, unſer ganzer Ehrgeiz der Blüte unſeres Landes und unſerer Vaterſtadt gehört! Allen Kreiſen des Volkes zu nützen, die Wohlfahrt der Geſamtheit, ſo viel an uns liegt, zu för⸗ dern, die widerſtrebenden Kräſte zuſammenzuführen und zu⸗ ſammenzufaſſen, über die Zahl der unmittelbar Beteiligten hinaus, die Geſundung und den Wiederaufſtieg aller Volks⸗ genoſſen nach jeder Möglichkeit zu unterſtützen, ſei unſere hohe und willkommene Pflicht. Die Entwicklung hat es mit ſich gebracht, daß die Par⸗ lamente in Reich, Ländern und Gemeinden mehr und mehr zum Kampfplatz der politiſchen Parteien geworden ſind und daß dort das Ergebnis der Beratungen, die Beſchlüſſe, die gefaßt werden, faſt immer ein Kompromiß des 908 Mög⸗ lichen darſtellen. Um ſo wichtiger iſt es, daß eine Organi⸗ ſation, wie die Handelskammer, ganz frei und unabhängig bon jeder politiſchen Einſtellung, rein objektiv nach wirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkten die von den Regierungen und Ge⸗ meinden in Vorſchlag gebrachten Geſenentwürſe prüft und, ungehemmt von Bedenken politiſcher Natur, ihr auf Erfah⸗ rung und Kenntnis der Wirtſchaftsverhältniſſe begründetes der Oeffentlichkeit zur Kenntnis bringt. Gerade weil ieſe Aufgabe ſo wichtig iſt und weil in unſerem demo⸗ Fratiſch⸗parlamentariſch regierten Staate eine Stelle unbedingt borhanden ſein muß, die, frei von politiſchen Rückſichten, rein nach Zweckmätickeits⸗ und Erfahrungstatſachen objektiv die Dinge beurteilt, iſt es meiner Anſicht nach in höchſten In⸗ ſereſſe des Staates gelegen, daß die Handelskammern, wie ſie ſich im Laufe der letzten hundert Jahre entwickelt haben, unangetaſtet und in ihrem Einfluß ungeſchmälert erhalten werden, und daß, ſo begreiflich der Wunſch der Arbeitnehmerſeite ſein mag, auch ihrerſeits zu ähnlichen Organiſativnen zuſammen⸗ geſaßt und mit den Handelskammern in Verbindung gebracht u werden, es doch unumgänglich nötig iſt, die Kammern als olche mit ihrer derzeitigen Verfaſſung und Bewegungsfreiheit Angehindert zu belaſſen. Will man, was von Seiten der Kammern keineswegs be⸗ anſtandet wird, eine Zuſammenarbeit von Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſatlonen in die Wege leiten, ſo ſchaffe man —* die Arbeitnehmer eine geſonderte Organiſation und ein remium, das aus Ausſchüſſen beider Organiſationen beſteht damit dieſe über die vorgeſehenen oder anzuregenden geſetz⸗ lichen Maßnahmen miteinander in Verbindung treten, und ihre Anſichten gegeneinander austauſchen und abſtimmen. Vermieden muß aber werden, daß in die bewährte und bis anfs feinſte durchgebildete Iuſtitution der Handelskammern ſelbſt eingegrifſen wird, vor allem auch, daß ſie mit weiteren Arbeiten und Auf⸗ gaben belaſtet werden, die über das Maß der Pflichten— zehen, die heute ſchon ihnen auferlegt ſind, denn es muß ein⸗ mal mit aller Ofſenheit und Nachdruck geſagt werden, daß die Fülle der Arbeit, die heute auf den Handelskammern laſtet, bereits eine derart große iſt, daß, wenn der Umkreis§ des von ihnen zu bearbeitenden Gebietes ſich noch meiter vergrößert, es kaum mehr einen im Berufe ſteßenden Mann geben dürfte, der noch in der Lage ſein wird, die Verantwor⸗ ſung für die Leitung der Kammer zu übernehmen. Und doch cheint es mir durchaus wünſchenswert, daß der Vorſitzende der Kammer wenn möglich, im Berufe ſteht, damit er am eigenen Leibe aus täglicher praktiſcher Exfahrung den Einfluß und die Auswirkung der geſetzlichen Maßnahmen kennen lernt und ſo aus nächſter Nähe ſich ein Urteil bilden kann, ob die erlaſſenen und geplanten Geſetze für die Wirtſchaft des Landes von Vorteil ſein werden. Wenn ich Ihnen ausgeführt habe, daß die Kammer und ihre Leitung als ſolche ſich von aller politiſchen Betätigung ſernzuhalten hat, ſo bin ich doch ganz beſtimmt der Anſicht, daß ſie mithelfen muß, immer weiteren Kreiſen die Erkennt⸗ nis zu vermitteln, daß die Beſchäftigung mit und die Anteil⸗ nahme an der Politik im demokratiſch⸗parlamentariſchen Staate nicht nur Recht, ſondern Pflicht jedes Staatsbürgers iſt. Fortſchritte in der Wohlfahrt des Reiches, Stärkung ſeiner Macht im Innern, Mehrung ſeiner Geltung nach außen, wird am ſicherſten erreicht werden, wenn alle zur Wahl berechtigten Bürger des Staates der ſchweren und verant⸗ wortungsvollen Aufgabe der Regierung ihr volles Intereſſe zuwenden, ſich nicht auf eine mehr oder minder wohlwollende Kritik beſchränken, ſondern alle zu ihrem Teile ſich bereit finden, ſich an der Arbeit ſelbſt zu beteiligen. Die meinſame Arbeit weckt das Verſtändnis für die Sorgen und Nöte eines ſeden Berufes, lehrt die zu gleichem Ziele Verbundenen, auch im politiſchen Gegner den Menſchen zu werten und zu ſchätzen und ermöglicht ſo erſt den Zuſammen⸗ ſchluß weiter, ſich zur Zeit noch erbittert bekämpfender Kreiſe. DerVorſprung, den Amerika vor uns voraus hat, beruht zum weſentlichen Telle auf der gegenſeitigen Achtung, auf gegenſeitigem Verſtändnis und dem Fellen von Neid und Mißgunſt der einzelnen Berufsklaſſen. Amerikaniſche, glück⸗ hafte Zuſtände werden wir auch in dieſer Hinſicht ſo ſchnell nicht erreichen, aber wenn wir die Unterſchiede zwiſchen un⸗ ſerem und dieſem glücklichen Lande aufzeigen dürſen wir auch an dieſer weſentlichen Urſache der amerikaniſchen Blüte nicht achtlos vorübergehen. Wenn ich mir aus dem, was ich mir vorzutragen erlaubte. die Folgerung ziehe, ſo ergibt ſich daraus für uns alle die Pflicht, freudig und entſchloſſen am Aufbau unſeres Landes mitzuarbeiten, voll Vertrauen auf die deutſche Zukunſt, und von dem entſchloſſenen Willen beſeelt. die Hilfe Aller bereit⸗ willig anzunehmen, die mit uns die Woßlfahrt und die Blüte des Landes ſich zum Leitſtern ihres Handelns erwäßlt haben. Die Kreiſe der Wirtſchaft ſollen und werden bei dieſen Be⸗ ſtrebungen zuverläſſige Bundesgenoſſen der Regierung und der Gemeindeverwaltungen ſein. Die uns naheſtehenden Kreiſe an ihre Pflicht zu mahnen, ſie zu eifriger, fleißiger und zuverläſſiger Mitarbeit anzuſvornen, werde ich ſtets als meine Pflicht betrachten, in der Erkennt⸗ nis, daß es nicht genügt, nur ſelbſt ſeine Kraft in den Dienſt der Wirtſchaft zn ſtellen, ſondern daß es die vornehmſte Auf⸗ gabe des Wirtſchaftsführers iſt, aus den Kreiſen der Wirt⸗ ſchaft die Kräfte herauszuholen, die fäbig und bereit ſind, verantwortlich an den Aufgaben des Staotes mitznarbeiten. In dieſem Sinne und von dieſen Grundſätzen geleitet will ich, ſo wie es meine Vorgänger getan haben, ſolange ich die Ehre habe, an dieſer Stelle zu ſtehen, die Geſchäſte der Kammer führen. In der gleichen Geſinnung mögen meine Nachfolger ihres bohen Amtes in dieſem Hauſe walten, zum Segen Deutſchlands, unſerer badiſchen Heimat und unſerer geliebten Vaterſtadt Mannheim. Ich erkläre das neue Heim der Handelskammer für den Kreis Mannheim für eröffnet. (Starker Beifall.) Ein Glückwunſchtelegramm des Staatspräſidenten Staatspräſident Dr. Köhler, der durch einen plötzlich aufgetretenen Griyneonfall am Erſcheinen verhindert war, hatte ein Glückwunſchtelegramm geſandt, das Präſident Lenel zu Beginn ſeiner Rede zur Verleſung brachte. Die Badiſche Regierung, ſo wird in dem Telegramm n. a. aus⸗ geführt, hoſfe, daß mit dem Einzug in die neuen Räume die ganze badiſche Wirtſchaft neue Impulſe zur Auſwärts⸗ entwicklung erhalte. Präſident Lenel gab im Namen der Feſtverſammlung der Hoffnung Ausdruck, daß der Herr Staatspräſtdent recht bald wieder hergeſtellt ſein möge, und bat Miniſter Remmele, dieſen Wunſch in Karlsruhe zu überbringen. Prof. Dr. Arthur Blauſtein verbreitete 10 alsdann über die Aufgaben und die Tätigkeit der Handelskammer mit folgenden Aus⸗ führungen: Wenn im Publikum und ſelbſt in Kaufmannskreiſen, nicht minder bei den Behörden, ſo oft Unklarheit über die Auf⸗ gaben und die Tätigkeit der Handelskammern beſteht, ſo rührt das in erſter Linie daher, daß es kaum eine Verwaltungs⸗ körperſchaft gibt, deren Arbeitsfeld ſo umfaſſend iſt, wie das der Handelskammern und deren Tätiakeit gleich⸗ zeitig ſo viele völlig verſchiedenartige Angelegenheiten um⸗ faßt, deren Gemeinſames nur darin beſteht, daß Intereſſen von Handel, Induſtrie und Verkehr berührt werden. Von der Prüfung hochbedentſamer Geſetzentwürfe und Verord⸗ nungen, die dem Reichstag und den Landtagen zugehen, die von Regierungs⸗, Staats⸗ oder Kommunalbehörden ent⸗ worfen werden und die heute Jel alle wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen, namentlich die von Handel, Induſtrie und in weitgehendſtem Maße trefſen, bis zur Verſchiebung des Fahr⸗ planes eines Lokalzuges ober der Prüfung der Handels⸗ regiſterpflicht eines inderkaufmannes, von der Außen⸗ handelspolitik bis zur Begutachtung einer ſtädtiſchen Nah⸗ rungsmittelvorſchrift oder der Bezeichnung von Beiſitzern für einen lokalen Handelsſchulrat gibt es kein Gebiet unſeres das nicht die Intereſſenwahrnehmung durch die Handelskammern verlangt. Die Tätigkeit der Handelskammern iſt ſo geartet, daß ſie in der Oeffentlichkeit, trotz eigener Zeitſchriften wenig von ſich reden machen. Man hört daher oft die Leute fragen: braucht denn die Handelskammer ſolch großes Gebände, was hat denn die Handelskammer eigentlich zu tun? Die Kammer iſt nicht nur Repräſentantin aller Kreiſe von Handel und Induſtrie, Groß⸗ und Einzelhandel, Groß⸗ und Klein⸗ induſtrie, Banken, Verſicherung, Bau⸗, Gaſtwirts⸗, Buch⸗ druck⸗, induſtrielles Kleingewerbe, Genoffenſchaften, Schiffahrt und Spedition, überhaupt aller ins Handelsregiſter eingetra⸗ genen— in unſerem Bezirk über 4200— Firmen, ſondern ſie — für dieſe Firmen und darüber hinaus eine ganze Menge er allerverſchiedenſten Arbeit. Wie weit das Feld unſerer Arbeit geſteckt iſt, macht man ſich am beſten klar, wenn man, wie wir es an unſeren Karten⸗ geſtellen tun, die Karten der näheren und weiteren Umgebung ugrunde legt. Beginnen wir mit Mannheim und den erclene die ſein eigenartiger Stadtcharakter und ſeine eſchichte aufgibt, von lokalen Poſt⸗ und Bahnhofsfragen, Marktplatz⸗ und Markthallenverhältniſſen, Grundſteuer⸗ problemen über die Umgebungskarte von Mann⸗ heim mit Rheinbrücken⸗ und Autoſtraßenfragen, die Karte Badens mit den Beziehungen zu den Nachbarſtädten, zur Landeshauptſtadt Karlsruhe, zum badiſchen Oberland im Per⸗ ſonenverkehr, im Waſſer⸗ und Dampfkraftweſen, zu den badi⸗ ſchen Verbänden, insbeſondere den in der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Unternehmerverbände zuſammengeſchloſſenen freien, wirtſchaftlichen und Arbeitgeberorganiſationen, der andwerkskammern und der Landwirtſchaſtskammer, die wei⸗ tere Karte Süd⸗ und Südweſtdeutſchlands mit Neckarkanalprojekt, Verhältnis zur Pfalz, zum Rhein⸗Main⸗ Gau und zu Württemberg, Verbindung mit dem Saargebiet und Elſaß⸗Lothringen. über die Karte Deutſchlands mit den vielen Fragen, die die Rheinlandbeſetzung und die Lage Mannheims an der Grenze des beſetzten Gebiets aufgibt, über Rheinwaſſerſtraßenprobleme, geographiſche Geſtaltung der Guͤtertarife, Verhältnis zu den Spitzenverbänden im Reich, das Problem Berlin und periphere Gebietsteite, das Problem der gleichmäßigen Berückſichtigung aller Teile des Reiches, wie ſie in der Außenhanbelsförderung und der behördlichen Verteilung von Aufträgen bei uns vereinigt ſind und in den Berliner badiſchen Wirtſchaftsvertretungen. Darüber hinaus die Beziehungen zu den Nachbarländern, für uns bier beſonders zur Schweiz und zu den Niederlanden, zu Luxem⸗ burg, Frankreich, Italien, Oeſterreich, Tſchecho⸗Slowatei und vielen anderen Ländern mehr, die Sie auf der Karte Euro⸗ pas und der Nachbargebiete finden, auch die vielen Einzel⸗ verhandlungen über Handels⸗ und Wirtſchaftsverträge, Greuz⸗ und Paßſchwierigkeiten, Wirtſchaftsbilanzen einzelner Länder — über 58 Länder und 46 Kolonien gibt unſere Außenhandels⸗ abteilung Auskünfte, darunter 70 Überſeeiſche— alles das gehört in das Arbeitsgebiet der Handelskammer. Damit wird auch die Bedeutung der regionalen Wirtſchafts⸗ vertretung und die geographiſche Bedingtheit klar. Trotz der ſeinerzeit von uns ſo ſtark geſörderten Ver⸗ einheitlichung der Eiſenbahnen iſt dieſe regionale Vertretung notwendig, vielleicht mehr als früher, wenn das Reichsganze nicht leiden ſoll. Die Luft⸗ und Rundfunk⸗Verkehrstätigkeit der Handelskammer iſt vorläuſig auf irdiſchen Karten noch nicht vermerkt. Die Handelskammer iſt aber nicht nur würtſchaſtliche Intereſſenvertretung, ſondern auch gleichzeitig Selbſtverwaltungsorgan der Wirtſchaft, gleichzeitig Beratungs⸗ und Ausführungsorgan der Regierung und der Behörden. Schwierig iſt, all den verſchiedenen Aufgaben gerecht zu werden. Deshalb braucht die Kammer Hilſe aus der Wirtſchaft ſelbſt, freiwillige Mit⸗ arbeiter, die heute auf allen Gebieten fehlen. Immerhin ſtehen 400—500 Sachverſtändige und Mitarbeiter aus den Firmen und ſonſtige Perſönlichkeiten des Bezirks in 10 Kommiſſionen, 15 Fachausſchüſſen und etwa 70 Aemtern und Vertretungen, von den Handelsrichtern über Poſt⸗, Eiſenbahn⸗, Waſſer⸗ ſtraßenbeiräte, Steuerausſchüſſen bis zum Reichswirxtſchafts⸗ rat zur Verfügung. Die Zahl der Abteilungen der Kammer, Unterabteilungen und mit ihr im ſelben Gebäude unter⸗ gebrachten, ihr naheſtehenden Stellen beträgt gegen 100, mehr als das Doppelte des Perſonals. Die Tätigkeit der Kammer mit ihrem verhältnismäßig geringen Perſonal iſt überhaupt nur durchführbar geweſen dadurch, daß eine Reihe von wichtigen Vorkriegsaufgaben, wiſſenſchaftliche und ſtatiſtiſche Arbeiten, Jahresberichte uſw. zurückgeſtellt wurden, die aber jetzt wieder aufgenommen wer⸗ den mußten. Eine wirtſchaftsgeſchichtliche Abteilung ſoll die Arbeiten der von Stadt und Handelskammer vor dem Kriege eingeſetzten Stelle für die Geſchichte von Handel und Induſtrie Mannheims wieder aufnehmen. Zur Geſchichte der Handelskammer, die in zwei Jahren ihr 200lähriges bziv. in ihrer jetzigen Ver⸗ ſaſſung 50jähriges Jubiläum feiert, nur wenige Worte. Die Handelskammern 8 entſtanden aus Korporationen alten deutſchen Rechts(Gilden, Genoſſenſchaften), teils freier Art, teils Zwangsinnungen, teils franzöſiſchen lokalen Ratskörper⸗ ſchaften, die Mannheimer aus der kurpfälziſchen Handels⸗ innung vom Auguſt 1728, deren Vorſtand im Jahre 1808 ein Handlungs⸗ und Schiffahrtskomitee einſetzte. Aus der Zu⸗ ſammenfaſſung beider entſtand 1830 die Handelskammer der Stadt Mannheim, 1864 wurde die Handelsinnung mit der Zunftverfaſſung aufgelöſt, und die Gewerbefreiheit brachte die Handelskammern als Vorſtände freier Korporationen, wie früher der Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft, bis am 11. Dezember 1878 durch badiſches Landesgeſetz das Land in Handelskammern 1 beſtimmte Kreiſe aufgeteilt wurde. In den Kammerbezirk wurden wirtſchaſtslebendige Plätze, wie Weinheim, Friedrichsfeld, Schwetzingen, Ladenburg, Hocken⸗ heim einbezogen. Es beſteht ein hiſtoriſcher Zuſammenhang zwiſchen der Handelszunft und ihrem Vorſtand, zwiſchen der Handels⸗ kammer der Gewerbefreiheit und einer der modernen Wirt⸗ ſchaftsordnung nicht nur im Uebergang des Perſonenbeſtandes, des Vermögens, der behördlichen Anerkennung, ſondern auch in der Gleichartigkeit des Aufgabenkreiſes der Vertretung der Geſamtintereſſen des Mannheimer Handelsſtandes. Alle Fragen des Wirtſchaſtslebens, des Handels und Verkehrs, der Zoll⸗ und Außenhandels⸗, der Steuer⸗, Induſtrie⸗ und Sozialpolitik ſind im Schoße des Kollegiums erörtert worden. Alle Phaſen der wirtſchaftlichen Gedankenwelt, der großen Idcenkämpfe zwiſchen Zwang und Freiheit ſpiegeln ſich in der Tätigkeit der Kammer wider. Ueberall, wo das Wirtſchaftsleben vor Erſchütterungen werden mußte, haben die Handelskammern eingegrif⸗ fen. Zahllos ſind die Beiſpiele, wo die Kammern in die Breſche traten, wie ich das im einzelnen früher im Handbuch der Handelskammer und in Abhandlungen über die Tätigkeit der Handelskammern auf dem Gebiete der Außenhandelspolitit, der Kulturpflege, der Tätigkeit im Kriege, der Tätigkeit in der Nachkriegszeit und in internationalen Intereſſenvertre⸗ tungen ausgeführt habe. Anerkannt wurde die Tätigkeit der Handelskammer im Kriege, z. B. in dem Buch über„Die Kriegsfürſorge in Mannheim“:„Es muß als ein großes Verdienſt der Handels⸗ kammer angeſehen werden, daß ſie durch ihre Kriegsſitzungen Gelegenheit zur Ausſprache über die ſchweren Augenblicks⸗ probleme gab, daß ſie durch dieſe Zuſammenkünſte, die das Solidaritätsbewußtſein der Geſamtbevölkerung Mannheims zum Ausdruck brachten, die Durchführung zahlreicher Maß⸗ nahmen ermöglichte, durch welche die Zeit der erſten Er⸗ ſchütterung weniger grauſam wurde.“ Wenn maf kein Geld, keine Kohlen, keine Rohſtoffe, keine Lebensmitte! hatte, kam man im Kriege zur Handelskammer Bekannt i die Tätigkeit im Rhein⸗Ruhrkampf, wo wir in nächſter Nähe alle Schreckniſſe miterlebten und durchfochten und wo wir in dem ſeit zwei Jahren befreiten Mannheim immer noch unter den Wirkungen dieſes ſchweren Wirtſchafts⸗ und polt⸗ tiſchen Kampfes leben, ohne daß uns jene Unterſtützung au wirtſchaftlichem, kulturellem, verkehrspolitiſchem Gebiet ge⸗ währt worden iſt, wie ſie andere Teile des beſetzten Gebiets erhalten haben oder erwarten dürfen. Durch die Schaffuns des wertbeſtändigen Notgeldes wurde in der kritiſch⸗ ſten Zeit ſeit Kriegsbeendigung— November und Dezember 1923— eine Beruhigung in die Bevölkerung hineingetragen⸗ noch ehe die Rentenmark kam. Die wirtſchaftliche Selbſtverwaltung oder die Selbſtverwaltung der Wirtſchaft im Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag, wie ſie Kollege Moſt vor kurzen, in einer umfangreichen wertvollen Veröffentlichung e. geſtellt, iſt aber nicht alles und die Vorwürfe, die von Firmen erhoben werden, daß die Handelskammer nicht geung tue o i nicht genug erreiche, ſchießen ebenſo über das Ziel hinaus 17 die von Behörden, Preſſe und Parteien des öfteren gema 5 Vorwürfe, daß ſie die Intereſſen ihrer Wähler zu ſcharf ven trete. Jedenfalls kann die Handelskammer von ſich bekennen daß ſie das Problem der Führerausleſe auf wirtſchaſtlichenz Gebiet, des Zuſammenarbeitens von Männern der Prage⸗ mit wirtſchaftlich und wirtſchaftswiſſenſchaftlich geſchulten 2 amten, mit anderen Gliedern des Volksganzen relativ frühe und wie wir glauben, beſſer gelöſt hat als in manchen a deren Gremien. Eine wichtige Aufgabe der Handelskammern iſt die Aufrechterhaltung des wirtſchaftlichen Mittelſtandes neben und mit, aber auch gegenüber dem großen Unter⸗ nehmertum, wie es beſonders in den Fach⸗ und Spitzenden⸗ bänden wirkſam wird, deren Unterbau gleichzeitig die 8 delskammern bilden. Auf der einen Seite ſollen die Kam mern die Firmen vor unlauterem Wettbewerb ſchützen durch die Kommiſſion zur Bekämpfung der Schwindelfirmen, d ——23 5SFFFPPPPP ——————2 Samstag, den 18. Dezember 1926 Neue Mannheimer Beilung lAdend⸗Ansgabe) 5. Seite. Nr. 587 Spruchamt in Sachen des unlauteren Wettbewerbs, durch Regelung und Kontrolle der Ausverkaufsbeſtimmungen und ähnliche Einrichtungen, durch Prüfung der Handelszulaſ⸗ ſungsgenehmigungen(wie einſt durch die Zunft), der Grün⸗ dung von Aktiengeſellſchaften, der Eintragungen ins Handels⸗ regiſter, der Geſchäftsaufſichten und anderes mehr, auf der an⸗ deren Seite ſoll die Sorge die Unternehmungen bis zu deren Finanzierung durch ittelſtandshilfskaſſen, Darleih⸗ kaſſen, Gründung von Kreditinſtituten, Ausgabe von wert⸗ beſtändigem Notgeld und ähnlichem gehen. Auch die Kon⸗ umfinanzierung ſollten ſie in die Wege leiten, lehnten dies aber ab. Nicht jede Firma und jeder Geſchäftszweig können ver⸗ langen, daß ihre Intereſſen allein maßgebend ſind. Man muß abwägen, welche überwiegen.— Jede Firma kann aber ver⸗ langen, daß ſie gefördert wird durch Beratung auf dem Gebiet des Steuer⸗, des Außenhandels⸗, des Eiſenbahntarifweſens uſw., ſie kann das Schiedsgericht in Anſpruch nehmen, die Patentſchriften und Warenzeichenauslageſtelle des Reichs⸗ die reichhaltige Bücherei und den Leſeſaal, die dreßbuchſammlung, das Firmen⸗ und ſtatiſtiſche Archiv, das Fahrplanmaterial und vieles andere mehr. führen oft den Jutereſſenausgleich zwiſchen ſtaatlicher und ſtädtiſcher Verwaltung und den Zuſammenhang mit ihnen her. Mit den Stadt⸗ verwaltungen verbindet die Kammer außer gemein⸗ amer Geſchichte— 4 frühere Oberbürgermeiſter ſind durch ie Schule der Mannheimer Intereſſenvertretung gegangen, darunter drei als Handelskammerpräſidenten— die Tatſache, daß beide Selbſtverwaltungsorgane ſind. Manchmal wird Die Kammern ühre Kritit, wie bei Steuerbeſchlüſſen, unangenehm empfun⸗ den, manchmal auch, wenn ſie das anregen, was andere aus⸗ führen müſſen, oft iſt aber auch die gemeinſame Arbeit will⸗ kommen wie im kaufmänniſchen Bildungsweſen, das ja ebenſo wie die Handelshochſchulbewegung von den Handelskammern ausgegangen iſt, im Luftverkehr, Förderung des Fremden⸗ verkehrs, Ausſtellungsfragen, in der Gemeinſchaftsarbeit für die nordbadiſche Pfalz zwiſchen Heidelberg, Mannheim, Lud⸗ und den dazwiſchen liegenden Ortſchaften und Ge⸗ meinden. Wie der Dezernent des preußiſchen Handelsminiſteriums für die Handelskammern mit Recht ausführt, nähern ſich die Intereſſen von Staat, Kommunen und Wirtſchaft immer mehr, wachſen ſie immer mehr in dieſen ſchweren Zeiten des Durchringens zu einer Notgemeinſchaft zuſammen, in der ſich die Einheit der Nation bei all unſerer inneren Zerriſſenbeit am ſichtbarſten verkörpert. Die Kammern ſind als die be⸗ rufenen Vertretungen der Wirtſchaſt das jüngſte Glied in dieſem Organismus. Von ihrer richtigen Betätigung wird es weſentlich mit abhängen, ob die Wirtſchaft und damit der Staat geſundet. Die neueſte deutſche Geſchichte von Johs. Hohlſeld(1871—1926) ſagt am Schluß(S. 786):„Wie die Fürſten die Träger des Staatsgedankens im 18. Jahrhundert waren, ſo waren es die nationalen Führer im 19, ſo ſind es die Wirtſchaftsführer im 20. Jahrhundert. Die Stände waren die Repräſentanten des Volkes im 18., die Parlamente waren es im 19., die Wirtſchaſtsräte werden es im 20. Jahrhundert 6 Nach kritiſcher Zeit wenden wir uns alle wieder mehr der poſitiven Arbeit u. Sie kann nur geleiſtet werden durch Gemeinſchafts⸗ Arbelt, Gemelnſchaft der einzelnen Perſönlichkeiten, Zu⸗ ſammenarbeit mit den Firmen, Zuſammenarbeit mit den au⸗ deren Kammern, mit den Verbänden der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, mit Reichs⸗ und Länderregierungen und Be⸗ hörden, mit Städten und Gemeinden. Vielfach können nur Auregungen gegeben werden und die Ausführung liegt an⸗ deren Stellen ob. Aber alles was wir tun durch die Jahr⸗ hunderte hindurch iſt Gemeinſchaftsarbeit und muß auch in Zukunft als ſolche geleiſtet werden. In erheblichem Maße zugenommen hat die Gemeinſchaftsarbeit mit den Schweſter⸗ kammern ſowohl im Deutſchen wie im Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, der Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Handels⸗ kammern und anderen Gremien mehr, d elskammer iſt das, was die in ihr tätigen Menſchen ihr machen. Handelskammern und zwar als reine Vertretung der wirtſchaftlichen Unternehmungen gibt es auf der ganzen Erde. Wir verlangen nicht, daß ſie— wie dies auch vorkommt— ſelbſt mit anderen Körperſchaften die Regierung bilden, aber daß ſie Aufgaben der allgemeinen öfkentlichen Verwaltung, wie ſie ſolche heute ſchon in großem Umfange beſitzen, mehr— z, B. wie in Oeſterreich— das Handelsregiſter und die Außenhandelsförderung ſelbſtändig übertragen bekommen ſollten. Die Kammern dürfen auch wohl erwarten, daß man in Regierung, Verwaltung, Preſſe, Parteien— die Kammern waren ja ſelbſt früher Wahlkörper zur 1. Kammer der Landſtände— freundliche Fühlung mit ihnen ſucht, wie dies von den Kammern auch angeboten wird und daß man ſie auch dann hört, wenn ſie einmal weniger angenehmes zu ſagen baben. Vieles haben die Handelskammern und die von ihr ver⸗ tretenen Sriſe rechtzeitig erkannt: die wirtſchaftliche Mobil⸗ machung, den Anſchluß an die Weltwirtſchaft, Kolonial⸗ und Flottenprobleme, die Europafragen, das Zeitalter der inter⸗ nationalen Abkommen frühzeitig unterſtützt. Auch das Pro⸗ blem der Zuſammenarbeit mit dem anderen Faktor des Wirt⸗ Hotevroſeifes hat z. B. bei unſerer Kammer bereits im ahre 1910 zu einem paritätiſch zuſammengeſetzten Ange⸗ ſtelltenausſchuß geführt. Eine vollkommene Neuorganiſation der Kammern würde eine Ueberlaſtung mit Arbeit darſtellen, die Bnicht mehr zu bewältigen wäre, wenn bei jedem Projekt alle rganiſationen befragt und eingehende Erörterungen ge⸗ —0 werden— 3 während jetzt infolge des Ver⸗ rauensverhältniſſes innerhalb der Kammer und der Kam⸗ mermitglieder mit den weiter zugehörigen Kreiſen die Be⸗ ragung weniger Perſonen und kurze Rückſprachen in vielen llen genügen. Die Handelskammern ſind Vertretungen der Unternehmungen, nicht wie die Verbände der Unter⸗ tet werden, daß Es muß auch Verſtändnis dafür erwartet werden, daß nur eine in nicht zu großenBezirken in wirtſchaft⸗ en Fragen Stoßkraft verleiht. Die zur Zeit aktuellen Fragen der Ausbildung des Nachwuchſes, wie der Prüfung von Induſtrie⸗ und Kaufmannslehrlingen, wie ſo manche an⸗ dere, bilden einen Boden für Gemeinſchaftsarbeit ſowohl mit dem Handwerk wie mit den Angeſtellten⸗ und Arbeiter⸗Or⸗ ganiſationen. Der äußere Friede der Völter wird jetzt von vielen Köpſen und Herzen gefördert. Am inneren Frieden mitzuarbeiten, iſt unſer aller Wunſch. Mögen die Regie⸗ zungen gemeinſam mit den Wirtſchaftskörperſchaften einen Weg finden, wie dieſer innere Friede auch in Deutſchland ge⸗ werden kann. uch die Schaffung dieſes Hauſes ſoll nicht zule em engeren aller Kreiſe, die das Wirtſchafts⸗ And das Gemeinſchaftsleben zu ſördern geneigt ſind, dienen. Dieſer Saal dient ſchon jetzt techniſchen, wirtſchaftlichen, kul⸗ turellen und ſozialen Veranſtaltungen und Vorträgen von padiſchen und pfälziſchen Organiſationen, ebenſo wie zu Be⸗ prechungen der Reichs⸗ und Landesbehörden und der Ver⸗ (Dinde. Das neue Gebäude iſt beſonders reich an kleineren Sitzungsräumen, da wir etwa das vierfache an Sitzungen wie zor dem Kriege hier oder auswärts wahrzunehmen haben. Es iſt bezeichnend, daß nach vielen Aufrufen in der Oeffent⸗ lichkeit nun endlich gleichzeitig von verſchiedenen Seiten für annheim neue geiſtige und geſellige Mittelpunkte geſchafſen werden. Es ſehlt aber noch das0 * Gemeiuſchaftsorgan in dem die verſchiedenſten Kreiſe der Bevölkerung ihre Ideen über kulturelle und ſoziale Förderungsmaßnahmen aus⸗ tauſchen können. Die Auſgabe der Kammern iſt es insbeſondere auch, den Geiſt des Großkaufmanns der Vergangenheit in unſerer verbürokratiſierten Zeit zu pflegen und wieder aufleben zu laſſen. Solchem Geiſt iſt auch die Initiative für die ſen Bau, ſolcher Energie die Fertigſtellung in kurzer Friſt zu verdanken. Aus dem kurfürſtlichen Lotteriepalaſt iſt eine be⸗ ſcheidene Kammer geworden. Mögen die Muſen, die ſo man⸗ chen Saal dieſes Hauſes bewohnt haben, immerdar den an dieſer Stätte ſchaſſenden Geiſt beflügeln.(Starker Beifall.) Miniſter Dr. Nemmele führte im Namen der Badiſchen Regierung aus: Der ernſte Wille zur ehrlichen Anerkennung deſſen, was hier iſt, war für die Vertreter der badiſchen Miniſterien Veranlaſſung, der freundlichen Einladung zu dem heutigen Feſtakt gern Folge zu leiſten, Zeuge zu ſein bei einem Lebensabſchnitt der Handels⸗ kammer, der uns Gelegenheit geben ſoll, rückſchauend das zu werten, was geſchichtlich geworden iſt. und vorausſchauend auf⸗ zuzeigen die großen Aufgaben, vor denen wir im Staat und Gemeinde im Wirtſchaftsleben ſtehen. Es iſt ſo, wie der Herr Vorredner bemerkt hat, daß die Handelskammer Mannheim über eine große Geſchichte verfügt. Es ſind nicht die Jahr⸗ zehnte und die nahezu zwei Jahrhunderte, die an dem geiſtigen Auge vorüberziehen, wenn man die Geſchichtsblätter aufſchlägt, ſondern die Verquickung der Tatſache, daß in einer Zeit all⸗ gemeiner politiſcher Umwälzungen, in einer Zeit, wo unſer Land zuſammengeflickt wurde durch Zuſammenlegung verſchie⸗ dener Landsmannſchaften, es hier in Mannheim Leute gab, die rechtzeitig die großen Aufgaben erkannten, die für das Blühen und Gedeihen dieſes bedentſamen Handelsplatzes von Bedeu⸗ tung waren. Die kommende Induſtrialiſierung wurde recht⸗ zeitig exfaßt, ebenſo die bedeutſame Tatſache, daß der Rhein⸗ ſtrom für Südweſtdeutſchland und die benachbarten Gebiete ein außerordentlich wichtiges Verkehrsmittel darſtellt. Dabei be⸗ ſtand in jenen Zeiten, insbeſondere in den 30er und 40er Jah⸗ ren des vergangenen Jahrhunderts, in Baden keine nennens⸗ werte Induſtrie. Wir ſehen das bei der Verteilung der Sitze in der Handelskammer, in der urſprünglich die Mehrheit ein⸗ genommen wurde von den Vertretern des Großhandels. Erſt von 1906 an überwogen die Vertreter der Induſtrie. Die Kam⸗ mer hat, das möchte ich hinzufügen, nicht nur eine geſchichtliche Bedeutung für den Platz Mannheim und das badiſche Land, ſie hat auch eine Tradition. Und dieſe Tradition erblicke ich in der Tatſache, daß zu allen Zeiten die prominenteſten Per⸗ ſönlichkeiten Führer der Handelskammer waxen, prominente Pexſönlichkeiten, ausgeſtattet mit ſtarkem Lokalpakrio⸗ tismus, aber auch verfügend über einen weiten Blick in der Erkenntnis deſſen, was für Mannheim als Handels⸗ und Induſtrieylatz notwendig ſei. Durchblättert man die Jahresberichte und ſpätehin die Monatsberichte, dann zeigt ſich, worauf vorhin ſchon hinge⸗ wieſen wurde, ein ſcharf ausgeprägtes Spiegelbild der Ent⸗ wicklung des wirtſchaftlichen Lebens der Stadt Mannſeim. Man ſindet neben lebhaftem Optimismus peſſimiſtiſche Stim⸗ mung in reicher Abwechslung, auch in der Vorkriegszeit, ein Ausdruck für die Tatſache, daß die Mannheimer Kammer immer zu den rührigſten unter allen deutſchen Kammern zählte. Sie hat insbeſondere während der Kriegszeit und in der Nachkriegszeit eine ungeheure Anſtrengung entwickelt, um den manigfachen Schwierigkeiten Herr zu werden oder um für die Löſung der für den Platz Mannheim geſtellten Auf⸗ gaben wegweiſend zu wirken. Jetzt handelt es ſich allerdings nicht mehr um Aufgaben, die ſich mit dem Einſätz lokaler Kräſte meiſtern ließen. Der Friedensvertrag hat Baden zum Grenzland gemacht; Rheinlandbeſetzung hat die Beziehungen zur Saar und zu der falz zeitweiſe ganz abgeſchnitten. Der Verluſt fracht⸗ günſtiger Abſatzgebiete führte zur Störung vielfacher Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen. Die mit der Inflation hervorgerufene Kanitalvernichtung verhinderte bis zum heutigen Tag die Auffüllung der Warenlager, ſodaß wir als Geſamtergebnis eines noch troſtloſen Erlebens ſtilliegende Hafenanlagen und Betriebsbahnhöfe und leere Lagerhäuſer vor uns ſehen. Wir haben nicht nur den Verluſt eines großen Teiles der Rhein⸗ flotte, ſondern auch eine gewaltige Schädigung der Mann⸗ heimer Schiffahrtsgeſellſchaften zu beklagen. Viel härter noch als dies trifft den Mannheimer Verkehrsplatz der durch die Reichsbahntarifpolitik verſchärfte Wettbewerb des Rhein⸗ verkehrs, ein Vorgang, der zwar den deutſchen Seehafen⸗ plätzen eine glänzende Entwicklung brachte, die aber unſeren Rheinhäſen unendlichen Schaden zufügte. Alle unſere ge⸗ meinſamen Bemühungen, wenigſtens dieſes Unglück zu mil⸗ dern, waren bisher von einem Erfolg nicht gekrönt und es iſt dieſerhalb gar nicht zu verwundern, wenn heute die Mann⸗ heimer Handels⸗ und Induſtriewelt von einem ſtarken Peſſimismus erfüllt iſt und wenn die Erwerbösloſenzifſer in Unterbaden fortdauernd den höchſten Stand im deutſchen Reiche zeigt. Es wäre nun aber verkehrt, wollten wir den Glauben an die Zukunft, an eine beſſere Zukunft, an die Be⸗ hebung der wirtſchaftlichen Nöte, verlieren. Unſer geſamtes Bolk hat erfreulicherweiſe dieſen Glauben, zeigt das Land Baden doch im Bild der Spareinlagen der einzelnen deutſchen Länder ein hoch erfreuliches Ergebnis. Während 3. B. auf den Kopf der Bevölkerung in Preußen 46,50 Mark Sparguthaben gezählt werden und in Württemberg 45,51 Mk., in Heſſen 46,66 Mk., in Sachſen 29,97, in Bayern gar nur 27,72 Mark, entfallen auf jeden badiſchen Einwohner 55,28 Mark Sparguthaben. Nur Hamburg mit 83,89 und Bremen mit 122,69 ſtehen in dieſer Hinſicht Baden voran. Unter den Fak⸗ toren, die willens ſind, die vor uns ſtehende ſchwierige Auf⸗ gabe zu überwinden, ſteht die Mannheimer Handelskammer mit in erſter Reihe. Ihr Entſchluß, in einem neuen Heim Raum für die geſchäftliche Tätigkeit zu ſchaffen, iſt einmal Be⸗ leg für die gegen früher ſtark erweiterte Aufgabe der Kam⸗ mer, andererſeits aber auch ein Beweis für die Willenskraft der in ihr wirkenden Perſönlichkeiten. 3 Es iſt mir deshalb eine liebe Pflicht, der Handelskammer Mannheim aus Anlaß dieſes Vorganges namens der Landes⸗ regierung herzliche Glückwünſche zu übermitteln und ihr heute auch aufrichtigen Dank für ihre im Intereſſe der badiſchen Wirtſchaft und des Landes entfaltete Wirkſamkeit aus⸗ zuſprechen. Möge der hier immer beſtandene Wille zur Selbſtbehauptung, möge vornehmer Kauf⸗ mannsgetſt die Mannheimer Handelskammer ſtets be⸗ herrſchen. Wir haben an der Südweſtgrenze des Reiches eine große ſtaatspolitiſche Miſſion zu erfüllen, die nämlich, ein unbeugſames Bollwerk im friedlichen Wett⸗ bewerbauf dem In⸗ und Auslandsmarkt zu ſein und den nationalen Erforderniſſen an der Südweſtgrenze des Reiches ehrlich und mannhaft zu dienen.(Starker Beifall). Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gratulierte im Namen der Stadt Mannheim, wobei er unter anderem ausführte: Auch die Stadt Mannheim widmet der Handelskammer für den Kreis Mannheim die herzlichſten Glückwünſche zum heutigen Tage. Ich ſagte für den Kreis Mannheim, weil ich wohl annehmen darf, daß die Stad: Mannheim die Handelskammer als die Ihre anſieht. Ich will damit ausſprechen, daß die Stadt Mannheim heute wie immer ſtolz iſt auf ihre Kammer. Der Charakter der Kammer trägt ſich in dem ſchönen Hauſe aus, das heute eröffnet wurde, beſonders in einem Saal, der zu den Koſtbarkeiten unſerer Stadt gehört. Die Zeit, die nun dieſem Hauſe an⸗ bricht, wird, wie ich hoffen darf, nicht minder ehrenvoll wie ſchöne frühere ruhmvolle Zeit ſein. Immerhin danke ich da⸗ für der Handelskammer namens der Stadt, daß ſie dieſes die Haus erhalten und einem öſſentlichen Zweck zugeführt hat. Der Herr Präſideut hatte die Freundlichkeit, eine kleine Gabe der Stadt Mannheim zu erwähnen, die zu meiner Freude in das Zimmer des Präſidenten kommt. Ich möchte ergänzend bemerken, daß wir noch einen anderen Anteil an der Ver⸗ legung des Sitzes der Handelskammer inſofern gehabt haben, als wir darauf verzichteten, das Haus ſelbſt zu er⸗ werben(Heiterkeit). Ich ſagte ſchon, daß die Stadt Mann⸗ heim ſtolz auf die Kammer iſt, weil ihr zu allen Zeiten, ſeit mindeſtens einem Jahrhundert, die tüchtigſten Leute unſeres Gemeinweſens ihren Geiſt und ihre Tatkraft geliehen haben. Die Beziehungen, die zwiſchen der Stadt und der Han⸗ delskammer beſtanden haben, ſind ja ſtets enge geweſen. Ich glaube ſagen zu dürfen, vielleicht enger, als in irgend einer deutſchen Stadt. Es gibt Städte, in denen man ſagt, daß Beziehungen der Stadtverwaltung zu der Kammer nicht freundlich ſeien, ja ſogar, daß ſie feindſelig ſeien. Auch hier in Mannheim hat einmal dieſe Sage beſtanden. Es war nur eine Sage bei denjenigen, die die Dinge nicht kannten. Es wird nie ausbleiben, daß bei Körperſchaften, die ver⸗ ſchieden zuſammengeſetzt ſind und dabei ganz die gleichen Aufgaben zu erfüllen haben, ab und zu in den Zielen und in den Wegen zu den Zielen gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Allein das Gefühl der Zuſammengehörig⸗ keit zwiſchen Stadt und Handelskammer iſt nie völlig verloren gegangen. Ich erinnere beſonders an die Schaffung des In duſtriehafens. Hier war geradezu ein ideales Zufammenarbeiten zwiſchen Stadt und Handels⸗ kammer feſtöuſtellen. Und wenn eines der wichtigſten Bau⸗ werke des Induſtriehaſens den Namen Diffené trägt, der da⸗ mals Präſident der Handelskammer war, ſo gibt das ein Zeugnis für die Beziehungen zwiſchen den beiden Körper⸗ ſchaften. Der Redner führte weitere Beiſpiele für das enge Zuſam⸗ menarbeiten zwiſchen Stadtverwaltung und Handelskammer an, um im Anſchluß daran darauf hinzuweiſen, daß es nicht auf Beiſpiele, ſondern auf den Geiſt ankommt. Und bier möchte er für die Stadtverwaltung und für die Fraktionen des Stadtrats in Anſpruch nehmen, daß dieſes Gefühl der Zuſam⸗ mengehörigkeit von Stadt und Handelskammer oder von Stadt und Wirtſchaft immer ein ſehr lebendiges geweſen iſt. Han⸗ delskammer und Stadtverwaltung ſind als Organe der Selbſt⸗ nerwaltung zur Sachlichkeit verpflichtet und wenn dieſe Sachlichkeit und wenn Vertrauen beſteht, ſo muß es gut wer⸗ den für die Wirtſchaft. Der Oberbürgermeiſter ſchließt mit dem Wunſche, daß das Haus recht bald zuklein werden möge nicht deswegen, weil viele Anliegen aus Induſtrie und Handek bei der Handelskammer vorgebracht werben, ſondern weil in einer hoffentlich bald kommenden beſſeren Zeit des Wieder⸗ aufſtieges die Mannheimer Handels⸗ und Induſtrieunterneh⸗ mungen durch ihre Beziehungen im deutſchen Vaterlande und in der ganzen Welt neue Anſprüche an die Handelskammer ſtellen. Es blühe die Handelskammer Mannheim!(Starker Beifall.) Weitere Anſprachen Herzliche Glückwünſche ſprachen ſerner aus Geheimrat Br. Huber für den Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, Herr Stamer, der Präſident des Landesſinanzamtes Karlsruhe für die Finanzbehörden, Präſident Lämmlein von der Oberpoſtdirektion Karlsruße für die Reichspoſt, Reichsbank⸗ direktor Scholz für die Reichsbank, Rektor Dr. Sommer⸗ feld für die Handelshochſchule Mannhein, Präſident Nicolai für die badiſchen Handelskammern und für den Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, Präſident Groß für den Badiſchen Handwerkskammertag und für die Handwerks⸗ kammer Mannheim und Direktor Dr. Engelbe rg für die Badiſche Landwirtſchaftskammer. Mit prächtigem Schwung ſpielte alsdann das Kergl⸗ Quartett Molto, Allegro e. viynce, austdem Es⸗dur⸗Streich⸗ gnartett, Op. 12. von Mendelsſohn. Mit einer kurzen Er⸗ läuterung der Hausgeſchichte und des Baues durch Syndikus Dr. Ulm ſchloß gegen 2 Uhr die eindrucksvolle Feier. Hierauf wurde unter Führung der Architekten Huge und Voll und der leitenden Perſönlichkeiten der Kammer in mehreren Abteilungen ein Run dg ang durch das Haus an⸗ getreten. Hieran ſchloß ſich ein Mittageſſen in der Wan⸗ delhalle des Roſengartens. Sch. Wetternachrichten der Karlsruheresandeswenerwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) —— Sec. Sut⸗ Tem⸗ S 2 9 Soind 2 2 B5be druck pera⸗ 23 33 Weur 5 2 3 2 m—5 355 8 8KRich! ſerart, 2 82 Wertheim2 4 1 SW ſtarkſ Negen Königſtuhl 625 54,9—1 0 1„ ämäß. Schnee Karlsrube 127754,66 2 4 1„ ſſtür.] Regen Bad. Bad 218 Billingen 780759,1—2 2[—1 W ſmäß.] Schnee Feldbg. Hol1407 329.0—6 417„ ſſtür. 5 19 Badenweil.—————— St. Blaſien—— 2 0—2 Nw ſeeicht Nebel Höhenſchw—-!-!-!- 5— Borausſichtliche Witterung für Sonntag bis 12 Uhr nachts: Fortdauernd ſtürmiſch, etwas wärmer und weitere Ne⸗ genfälle, Schwarzwald Schneefälle. Schneeberichte: Königsſtuhl(Kohlhof): 10 Zent.—1 Gr. Schneeſall. 8 55(bei Heidelberg): 15 Zent. Neuſchnee,—3 Gr. neefall. Bühler Höhe: 30 Zent. 11—15 Zent. Neuſchnee, gekörnt, Weſt, ſtarker Schneeſturm,— 2 Gr., Ski⸗ u. Rodelbahn möglich. Ruhſtein: 41—45 Zent., 11—15 Zent. Neuſchnee, ſtark ver⸗ arſcht, mäßiger Nordweſt, Schneefall,— 2 Gr. Ski⸗ und Rodelbahn möglich. Hornisgrinde: 41—45 Zent., 11—20 Zent. Neuſchnee, pulvrig, mäßiger Nordweſt, Schneeſturm,—3 Gr. Ski⸗ u⸗ Rodel⸗ 4—37 Si e Talſtation. riberg: ent. 8 Zent. Neuſchnee, pulvrig, mäßi Schneefall,— 3 Gr., Ski⸗, Rodel⸗ und Eisbahn Furtwangen: 35 Zent., 15 Zent. Neuſchnee, pulvrig, Nord⸗ und Rodelbahn gut. Weſtwind, Schneefall, weſt, ſtarker Schnefall,— 8 Gr. Ski⸗ Feldberg: 19 Zent., vereiſter Schnee, Herausgeber, Drucker und Verleger: D Neue Monnheimer Zeitung G. m. 1 8 2 83 Direktion: Ferdinand Heyme. „Cbefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport uns Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelstetl: Kurt Ehmer, Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner 12 Milliouun Moeb biilises Baugeic zu nur 8% Zins vurden von der Wan Uber 9l e feunde Luftkur⸗ r ort Wüſtenrot in knapp 10 auſpa von Eigenheimen und——— Bauten— ler— einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Dax⸗ lahen werden nicht gegeben Diesbezügliche Anfragen oraſe, S8f meinſchaft der Freunde iſt die erſte, alteſte“ ardsie, eichſte, leiflungskäbiaſte und ſicherſte Bauſparkaite Deuiſchlanda⸗ ——————— ————— —— —————————— 0. Seite. Nr. 587 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Audgabe) Samstag, dey 18. Dezember 1920) — ivtſehaklts⸗ und andelszeitung Wirtſchafts⸗ und Börſenwoche (DWirtſchaſtskriſen heute und vor dem Kriege/ Ungünſtiges Verhälinis gwiſchen eigenen Mitteln und Schulden/ Ohne Nutzen arbeitender Maſchinenbau /Klärung der Konſumkraft/ Wiederauſſtieg nur langfam und mühſam Wir haben in den letzten Wochen verſchiedentlich dar⸗ delegt, datz die Verfaſſung des deutſchen Wirtſchaftskörpers noch nicht derart iſt und ſein kann, als daß män aus einzelnen Bewegungen ohne weiteres auf einen allgemein beginnenden „Auſſchwung“ ſchließen kann und haben wiederholt vor einem allzu großen Optimismus gewarnt. Zu den von uns regiſtrierten ebenfalls mahnenden Stimmen ſührender weſt⸗ und norddeutſcher Induſtrieller kommt nunmehr auch die eines badiſchen Fabrikant Wilhelm BVögele⸗Mannheim, M. d. R. W.., hat in der geſtrigen Hauptverſammlung ſeines Unternehmens in längeren Aus⸗ führungen die Geſamtwirtſchaftslage von ſeinem Standpunkte aus beleuchtet. Seine in die Tiefe des ganzen Problems eindringenden Darlegungen zeigen den lang⸗ wierigen und mühſeligen Weg, der zu einem Wiederauſſtieg der deutſchen Wirtſchaft führen wird, weshalb wir im Nach⸗ * die weſentlichen Punkte der bemerkenswerten Aus⸗ ührungen wiedergeben. Ausgehend davon, daß man im allgemeinen davon ſpricht, daß die ſchlimmſte Wirtſchaftskriſe vorbei ſei und der Wiederauſſtieg begonnen habe, iſt Fabrikant Vögele der Anſicht, daß durch das Wort Kriſe für das, was wir in letzter Zeit erlebt haben, leicht eine Irreführung eintreten kann. Er führte hierzu aus: „Unter den wirtſchaſtlichen Kriſen der Vor⸗ kelegszelt verſtanden wir die Täler, die ſich in der Kurve der wirtſchaftlichen Entwicklung in mehr oder minder kurzen Abſtänden ergaben und die einen ziemlich geſetz⸗ mäßigen Ablauſ von der Geld⸗ und Waren⸗ ſeite her nahmen, eine Geſetzmäßigkeit, die in Amerika ſchon viel ſrüher erkannt, aber auch bei uns zum Gegenſtand der ſogenannten Konjunkturſorſchung geworden iſt, deren Er⸗ gebniſſe zur Vorausſage für die künftige Entwicklung aus⸗ gewertet werden. Ich bin aber der Anſicht, daß das, was in Deulſchland abgeſpielt hat, keine derartige Kriſis war, und daß wir deshalb auch dieſe Vorgänge nicht nach deren Schema bemeſſen dürſen; vielmehr handelt es ſich wohl z. Zt. bei uns daxum, und was als Beſſerung empfunden wird, iſt darauſ zurückzuführen, daß ſich der Produktionsapparat auf die vorhandene Kou⸗ ſumkraft annähernd eingeſtellt hat, daß ein gewiſſes Gleichgewicht zwiſchen beiden eingetreten iſt, wobei allerdings noch zu prüſen bleibt, ob es ſich dabei noch um ein labiles oder bereits um das ſtabile Gleichgewicht handelt. Der Produktionsapparat unſerer Wirt⸗ ſchaſt hat ſich unter dem Druck des Reinigungsprozeſſes konzentriert und innerlich geſeſtigt; aber ich glaube nicht, daß ſchon der letzte Grad dieſer Konzentration und innerlichen Feſtigung erreicht iſt. Das Verhältnis zwiſchen den eigenen Mitteln der Unternehmungen und den Schulden iſt immer noch ein außerordentlich ungünſtiges, ſo daß in vielen Fällen, wenn auf der Warenſeite oder ſonſtwie Ver⸗ luſte eintreten, eine Ueberſchuldung zu befürchten it. Die Flüſſigkeittdes Geldmarktes hat über dieſes Moment in der letzten Zeit inſoſern hinweggetäuſcht, als kurzfriſtige Kredite reichlich zur Verfügung ſtehen und es nicht in dem griwünſchten Umſange gelang, dieſe in laug⸗ friſtige Darlehen umzuwandeln, was erſorderlich wäre, um eine Konſolidierung und eine Stetigkeit des Status zu erreichen. Dieſe Tatſache der mangelnden eigenen Mittel und damit der zu großen Verſchuldung wird ſich auch nur langſam in befriedigender Weiſe ändern können, zumal immer noch erhebliche Mittel in die Moderniſierung und Verbeſſerung der Betriebe geſteckt werden müſſen. Hinzu kommt, daß die zu hohen Laſten, die die deutſchen Unternehmungen zu tragen haben und auf der anderen Seite der bei dem gedrückten Preis nur geringe Nutzen die Berringerung der Schuldeulaſt ins Weite rücken. Zeigen doch die Veröſſentlichungen der Geſchäftsergebniſſe der letzten Zeit, daß ſpeziell auch in unſerer Branche, dem Maſchinenbau, im Großen und Ganzen die Betriebe noch ohne Nutzen arbeiten. Die Beobachtung des Marktes zeigt, daß vielſach ſogar unter Selbſtkoſten angeboten wird, und daß unter dieſen Bedingungen noch ein Wettbewerb von ſeltener Erbitterung ſtattfindet. Dabei ſind die Unkoſten vielfach künſtlich ſo ſcharf abgedroſſelt, daß bei einer beſſeren Beſthäftigung zu beſürchten iſt, daß eine Steigerung der Unkoſten eintreten wird, die über den Pro⸗ zentſatz der beſſeren Beſchäſtigung hinausgehen wird. Es wird zweifellos die Konzentration in der Induſtrie entweder Kurszettel der Neuen Mannfieimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗% berſtehen. Frankfurter Börſe vom 18. Dezember Bank⸗Aktien. FN.5. V. 18. 10 7. 18. IRhein Braunt.. 239.0241,0 Enzinger⸗Unton Aug. D. Creditbt. 146.0146,5 Tellus Bergbau. 102.5,102.0 8 Zoh. Biei 86,—60, Salziw. Heilbronn 149.0,149,0 Cläling. Spinn. 203.002070 Babiſche Bank...BK..Caurahütte 76.—175,—Farbwerk Mühlh.——95 Bank f. Brau. Ind.—.—f„G. ind 812,5314.2 Bayr Bodenckr. B. Crausport⸗Aleklen.—.— Sabn Panter 148.0J46.0 Schantungbabn 18,(10,80 PGelt Sg Cars 84070 Sermer Hanto, 579.9176.0 Japag.. 1665 167.0 Peinmech. Jelter. 80,—/60, Berlinerandele 238.579·0 Arddeuiſch. Liovd 165..164.8——— 74.5074,80 — — TCom. u. Privatb. 206,5212,0 Oeſter.. St. B. uchswaggon.520 0,500 e 7* ner 8 3 **——99 335 Induſtrie⸗Aktien. Erkeſtw Möm 65/— 3 Kebaſee- Bani 120.0 120.5 Eicgr.-Magnh. T—.——.— Heweneu 49.80,49.50 2 Verelnsdank 108..109, S e—— 5 W Se 480 f 0 Sü Halaüt. M. 0 10%,0 Perger““ rch 1430/ Soch und 105 103,2103.2 1188.9 „G. Werger 3 Ti d 1200]121.0 Abe. Sebr... 44.—6— 8 ioren:—.——.— Bolzverkohl.-Ind. 72.5078,2 Aürnbers B 1809ſ180 0ſfcten uenden—.——.— Janghan⸗ Siam 108,.10108.0 Beſter. Ered Anſt 1,75/.60 udler Oppenbeim Nandg. Kolferst 148.0f148.0 8 Adter Kleder 110,8105,5 —5 c G. St.-⸗A. 159,2157.5,Karlsrüher Maſch 44.—43.— 36, Aſchaff. Buntpap. 139.0 139.00 Nemp. Stettin—.——— —— 3 91— Aſcgaſ. Zeüſtoff.147.2*—— 0 96.— 55 Sübd. Disconte 157,0157,00 Bahnbeb. Darmſt. 85.—35.— „Biener Vankver.50.55* 37 77 Soalg 4 Co.,od. 88—. 0.—Seb. Maſch. Durt Jii. anröwe—.—.Sal.— TSabmever& Co. 18.9185.2 §0/ Bayriſch. Spiegel 57.—57.—Lech Augsburg.115.0114.1 19 192.5102.0 Sed 4 Beniel 7,2575,— Lederwerf Rothe 0,. eant-.u Wino—..—(PBergm Eiein. 188.8/156.5 Uudſgeh Galzm 07,7.0 Frantf.Ru. Suing Metallwerte 45.15—.—Lutz Maſchinen 36.2537.— Vergwerle⸗Alekien. Srein⸗ Belged 12528 6 Mäeſwerk 1140 l140 T Vochumer Guh 170.5,179.0 Cement Heideib..6/135, Painkraftwerte 114.0ſ14.0 Bubegus Eiſen 107.0107.5 Cement Karlſtadr 189.7188.7 Riag, Mühlb..—.—144.0 TD. Luxemb. Berg 167.5170.00 Chamotte Annaw 60,—60.500 Mez Söhne—.—.— Eſchwell Bergwrt 18⸗5 181.0 CFont. Nürnb.Big Roloren Deuß.—.— 1 Geiſeni. Bergw. 171.0171.2 Daimier Motor 64,50 63,750 Motorj. Oberürl. 61,.—60,50 Geiſenk. Bubiſabi—14,—.Gold-u. S, Anſt J74.0 1727/ecar, Fabchg. 104.0104.5 185.0188.0 Soaetd. 4 Widar. 73.30f4.50 Keh. eder Spier e ThHa* Bergbau 9 51145.2 weibrück—.——.—Beier Union Frtit. 119.0120.0 5 We Sürkesvert St J8.—75,75/f. Kacn Keuler e1.—61.— in 151.7 157.0 Baſſelb⸗Ral. Dürt 44,5044.50 Pbilipp.-G. rt 45,76,45.50 ————— K0* Kolſerzlaut—.—158.100 Porzellan Weſſei. 1 Mannesmannt. 759 1555 Tolettr 32— 185.6 e 1* 105.0112.0 1Oberbedarf... 109,0112.5 Eiſ. Bad. Wolle 54.—f————4— Ide. Uien Werei— Emaggrontiurt⸗..36000.370ſ Rheinelektr. Sta. 150.0 140.7 APbonLergbau 126,714270l Grcld St. KUrtc 53,—,151 Rb. Malch. Beub. 50,—150,— im Zuſammenſchluß von Werken oder in engſter Zuſammen⸗ arbeit der Konſtruktions⸗ und Verkaufstätigkeit noch bedeu⸗ tend weiter geführt werden müſſen, um die Vorteile beſſerer Beſchäftigung auszunützen bzw. den Gefahren des Rückganges derſelben gewachſen zu ſein. Der Reinigungsprozeß iſt meines Erachtens durch die Flüſſigteit des Geld⸗ marktes zu früh unterbrochen worden, der Druck zu rationeller Produktion hat ſich nicht ins Letzte ausgewirkt, weil die leichter zur Verfügung ſtehenden Geldmittel ſo Manchem eine neue Bedenkfriſt geben. Auf der anderen Seite iſt zweiſellos eine Veſſerung oder beſſer geſagt, eine Klärung der wirklichen Konſum⸗ kraft im Inland eingetreten. Die Konſumkraft aus Beſitz war gänzlich verſchwunden und die Bedeutung des Konſums der auf Lohn und Gehalt geſtellten Kreiſe war ausſchlag⸗ gebend. Hinzu kam die Möglichkeit der Auswertung des durch die Aufwertung korrigierten alten, mittleren und klei⸗ neren Beſitzes durch die große Geldflüſſigkeit, die auch dle Steigerung der Aktienkurſe mit ſich brachte, wie ſie wohl in dieſem Ausmaße in ſo kurzer Zeit kaum einmal früher vorkam. Gerade dieſe Steigerung der Aktienkurſe hat es ermöglicht, daß manche notwendig gewordene Anſchaffung oder auch Beſchaffung im großen Umfange im Haushalt wie in der Induſtrie vorgenommen werden konnte, weil die in Wertpapieren angelegte Reſerveſtellung ver⸗ wertbar wurde. Ein weiteres Moment, das unſere Kaufkraft und dadurch der Geſchäſtsbelebung zugute kommt, iſt der engliſche Bergarbeiterſtreik. Bei Gegenüberſtellung der Lage des Produkttons⸗ apparates und der Kaufkraft ſinden ſich auf beiden Seiten noch fragliche Faktoren genug, die die Möglichkeit eines Rückſchlages auf jeder Seite in ſich bergen, zu⸗ mal heute immer noch bei Rückſchlägen die Gefahr einer Ver⸗ trauenskriſis beſteht, die das zur Zeit noch labile Gleich⸗ gewicht völlig zu ſtören geeignet wäre. Aber ſelbſt wenn das Gleichgewicht ſich befeſtigt, ſelbſt wenn der Produktionsapparat ſich einer ſeſten Kaufkraft gegenüberſieht, iſt nicht daran zu denken, daß nun ein„raſcher Wiederaufſtieg“ der Wirtſchaft insgeſamt eintreten wird, ſondern vielmehr kann ein ſolcher Wiederaufſtieg nur in langſamem Tempo vor ſich gehen, getragen von der Steigerung der Kaufkraft durch die nen einſetzende Bildung von Vermögen, das An⸗ lage ſucht und mit ſeinen Erträgniſſen die Kauſkraſt vermehrt. Hiermit ſoll nicht geſagt ſein, daß nicht einzelne Branchen, die zurückhingen oder durch vorübergehende Konjunkturen auf dem Welt⸗ oder Binnenmarkt, wie günſtige Ernten und ähn⸗ liches, angeregt werden, auch raſchere und günſtige Aufſtiegs⸗ möglichkeiten haben. Aber die geſamte Wirtſchaft als ſolche wird in mühſamer, laugſamer und ſtetiger harter Arbeit ſich wieder in die Höhe ſchaffen müſſen, auch über manchen unvermeidlichen Rückſchlag hinweg. Nicht zu unterſchätzen iſt auch meines Erachtens für die deutſchen Wirtſchaftskreiſe, die auf den Weltmarkt hinaus⸗ gehen, die amerikaniſche Gefahr. Es iſt beſtimmt zu erwarten, daß bei der nächſten Wirtſchaftskriſe— nämlich, einer echten, durch Ueberproduktion und teueren Geldſtänd hervorgernfenen— die in Amerika einſetzen wird, die ameri⸗ kaniſche Induſtrie auf dem Weltmarkt mit gröbſtem Dumping auftreten wird, einem Dumping, das nicht nur hinſichtlich der Preiſe der Waren ausgeübt werden wird, ſondern za⸗ gleich mit Zahlungszielen und Kredithingaben arbeiten wird, dem wir nichts entgegenzuſetzen haben. In Anbetracht dieſer meiner Auffaſſung ſehe ich in der Art und Weiſe, wie die Ergebniſſe des Inſtitutes ſür Konjunkturforſchung veröfſeutlicht werden, eine gewiſſe Geſahr, indem ſie manchen, der den Dingen nicht ſehr nahe ſteht, zu einem heute noch durchaus unan⸗ gebrachten Optimismus veranlaſſen können. Auch im Maſchinenban iſt in der allerletzten Jeit eine Geſchäſtsbelebung eingetreten, allerdings nur ſehr ſchwach und zögernd, wie ja der Maſchinenbau überhaupt der Entwicklung immer etwas nacheilen muß, da er nicht un⸗ mittelbar für einen Konſum arbeitet, ſondern hauptſächlich Produktionsmittel herſtellt. Die in der Beurteilung der Zukunft an ſich ſchon gebotene Vorſicht iſt um ſo mehr erforderſich, da ſich heute ſchon überall wieder höchſt bedenkliche Anſätze zur Erhöhung der Selbſtkoſten und Anwachſen der Unkoſten und Laſten aller Art bemerkbar machen. Unſere ſüddeutſche Eiſenin duſtrie z. B. erlebt z. St. eine Steigerung ihrer Rohſtoffpreiſe, die 3946339 uft. Waldy 1612205 330 3% O. Reich 0 0 .50 66,50 Zellſt. Walddo.525.03% D. Reichsanl. 0. Rcheg Manten 170 0 185,8 e 00 60%%% E 9.,Sch.. Robberg Darmſt. 16.75 18.18 JücderſFrankenth 103.0103..4% F. Schußg. 05 15.80 18.20 1Rüttgerswerke—.— 130.0 Jugerſ. Heilbronn 129,0126,9,4% D. G 14.15.50 15,20 Schlinct& C. Hbg.———.— Zuckerj. Offſtein 164.164.8 Sparprämie. 1919—.— —.—.— Schnellyr. Frank. 15.25 99.— Juckerf. Nheingan%t. Schatanw.—.——.— Südd. Oraht—..—Mansſelber +133.0 133,0 8/% do. abgeſt.— S. Led. St. Ingbert—.——. 55 Tricotw. Beſtoh—— 2— e e 40% Bayr. Eiſ⸗Anl.—.— Br⸗Bea.. 76.89 23 80 der Keöterant,.50.5%% d6. er. deutſch. Oelf. 78. B 4 0—.— B.. Jbbitnh 62.75 85,— Feſtverzinsliche Werte. S. av. Ji,.—.— 1˙42 Ber. Ultramarinf. 152,0.4½% Mhm.1914—.——.—%/9% 9 1980 189 Ver. Zellſt. Berlin 113,7 114.3 30, 4 902—.——.— 4% Hell.o. 69 u. 08.700.680 Vogti. Maſch. St. 68,.—64,50,4/7% 1004/5———.—3/% abgeſt.—.—.,680 Voigt& Häſt. St. 116.1 119.9 5, Pt. Steichsanl. 0,790ſ9.747/ Volthom. Seil.K 59.— 5750 49, do unk. b. 10250.600ſ0.687 4½ Säch.St9—.—4 Wayß& Freotag 139.0 140.003 D. Reichsanl. 6700—.—%8 Württ. k. 1915—.—.60 Verliner Börſe vom 18. Dezember Vanle⸗Alekien. ITung Elettr-Oeſ 158.0ſ188.8 Deutſche Kau 119.51129.2 Bank f. el. Werte 151,5 150,5 Angio-Ct. Suanc 109.6109.7 TDeutſche Maſch. 113.7/118.0 Barmer Bankver. 145,8 145,7] Anhalt. Kohlen. 117.0117.0 Deutſche Steinzg. 164.0164.0 1Berl. Handelsg. 272,0 273.2 Annener Gußſtahl 25,.—24.—Deutſche Wollw. 60,7863,65 Tom. u. Privatb. 206,5.211.5 Audeſgi Zellſt..—.———Deutſch.—— 87.50057,25 THarmſt...-B. 257,0 259,0 Augsb.⸗Rb⸗Maſch 123,7128.10 Donnersmarckh. 124,0126.8 1Deutſche Bank 188.(188,0] Balcke Maſchin.—.——.— Dürener Metall 89.—.50 It. Ueberſee Bk. 119,5119,8.8 Meguin 51,7551,500 Dürkoppwerte 77.5078.5 IDisc. Command. 171.0 1/1,7J. P. 216,0.216,0 Dynamit Nobel 151.7/138.1 Toresdner Bank 163,0(168,6 TBergmann Eikt. 154,5154,5 Elberſeld. Kupfer 1Mitteld Kredb. 154,7155,0 Berl.⸗Gub. Hut 275.0271,0 Elektr. Lieſerung. 150,0 140,7 Reichsbank... 164.0 61Bert.Karlsr. Indgs.—92.—IJElktr. Licht u. Kr 155.014.5 Rhein Ereditbank 136,0 136.0] JBerlin. Maſchb. 115.0115.5 Emallle Uurich 51.—54.25 Süddeutſch. Disc. 155.0/155.0 Berzellus Berge—.——.—Enzinger⸗Union 85,.—86.— Biug Nücnberg 45.—45.85 Eſchw. Bergwer. 163.0181.0 Crausport Aletien.„Stemarahüte:.—. T8.C. Sorbenind. 18.646 Schantungrahg, 1782400 JSochum, Gufn. 166.0J70.8 Seidmöhie Sarier150199.9 S8.* in 135.0 Gebr. BöhlerK“o—.—.— Felten& Guill. 154.0153,1 d ee50 Braunk. u. Brikets 164,0ſ165.50 R. Friſter. 94.04 — 08 Urene 9 Oelf—.—69,— Gachg, Waggon.5000,500 Deutſch⸗—91.1669.465 Bremer Bulkan 105.2100 Gaggenau.⸗A. 54,53,— T domerite 189.2 485.0 Puderus Giſenw. 100.5J640 Pebſard Tesit 1,817059 Selen 29 88 Pe Bergww. 170.6,170.2 Hanſa Oſchiſ, 9 164.3 164.7 Ehem. Gelſenk 99,50105,2 Gelſent. Gußſtah.— TRorbdtſch.Lloyd 164.3 164.7 Chem, Albert 150,0149,0 Genſchoco& Eo 69,50ſ89,— Roland-Linie Concord. Spintier 114.00115.0 German. Porti-3. 150.0179.0 Schramen Lacf. 78.25 78.5) Juceri. Stukigar 125.5 126.54% do 8—— ESchuckert, Nebg. 159.0 157.5 Freiverkehrs⸗Kurſe. 4% Preuh. Konſ.—.— Schuhſabrik K0—.——.— 3060 eeg 5 L858 Sreſ ie—,——.— P Pefnn1——.—.— —. 8 888 ———— — Verein. Se60 IDalmler Benz 64.1584.75 Gerresheim. Gläs 140.0149.0 t TDeſſauer Gas 171,50175.0 TGeſ..eltt. Unter 174.0176,5 ee 70 145.0 L Deſch.⸗Luxemb, 170.0169,5 Gebr. Goedhardt 120,00115,5 Adier& Oppenp. 119.0 117.00.Eiſend.-Signi 5Te Goldſchmidt. Td143.1328 Adlerwerke. 109.5 109,01 Deutſche Erdöt 174.9173,5 Goerz C. P.. 89.7 .⸗G. Berkhesw. 162.0 156,0 3 75 Gußſtah 121.01121,0 Gotbaer Waggon 22,3520,75 Alerandsxtwerk.. 01,65 h4,1 Deutiche Aabeltö. 112,51111,7l. Griunet Malchin. 119,7119,0 ja wohl teilweiſe auf den internatlonalen Eiſenpakt zurück⸗ zuführen iſt, deſſen Abſchluß der Auonahmeſtellung. die Süd⸗ deutſchland bisher in Deutſchlaud durch den Kampf der deut⸗ ſchen Eiſenerzeugung mit den weſtlichen Saar⸗ und lolhringi⸗ ſchen Werken um den füddeutſchen Marlt hatte, ein Ende machte. Die an ſich außerordentlich ungünſtige Lage der ſuüd⸗ deutſchen Eiſenverarbeilung war durch dieſen Preisvorſprung etwas gebeſſert worden. Es iſt zu hoſſen, datz der ſeht⸗in der Preſſe angekündigte, neu abgeſchloſſene Verband der Eiſen⸗ händler auch im eigenen wohlverſtandenen Jutereſſe, maßvoll vorgeht und nicht ſeinerſeits noch dazu beiträgt, die Preiſe mehr wie ſchon aus den Verhältniſſen ſich ergibt, zu erhöhen, Zu bemerken iſt weiter, daß auch trotz der in dankenswerter Weiſe von der Reichsbahn vorgenommenen Ermäßigung der Tarife für Eiſen und Eiſen waren die fracht⸗ liche Lage der ſüddeutſchen Induſtrie immer noch ſehr ungünſtig iſt. Die Zuſammenſtellung in der Denkſchriſt der hieſigen Handelskammer über die Staſſeltariſe zeigt, daß gerade die Maſchineninduſtrie im hieſigen Bezirk im Durchſchnitt auf etwa 450 und mehr Km. verſrachtet. Auch in anderen Landesteilen wurde ſeſtgeſtellt, daß die Frachtwege für Bezug wie für Verſand ſür die Maſchineninduſtrie hoch über dem Durchſchnitt der ſonſtigen Güter liegen, ſo daß jedenfalls für die Maſchineninduſtrie die Schlußſolgerung gegen den Staſfeltariſ nicht anerkannt werden kann, viel⸗ mehr, wenn ihnen nachgegeben und zum Kitometertarif zurückgekehrt würde, eine ganz weſentliche Herabtariſie⸗ rung der Maſchinen⸗Eiſenwaren vorgenommen werden müßte, um auch nur den heutigen Status aufrecht zu erhalten.“ 5 Die Börſe hat mit dieſem Medio den bisher ſchwerſten Liquidationstermin des Jahres hiuter ſich. Wenngleich die Mehrzahl der Großbanken Prolongationsgeld im bisherigen Umfange zur Verſügung ſtellte, ſo waren die Reportierungs⸗ ſchwierigkeiten doch recht groß und die dadurch hervorgeruſene Nervoſität wurde noch durch die merkwürdige Uneinheitlich⸗ keit der Prolongationsſätze bei den einzelnen Großbanken erhöht. Da gleichzeitig dieſe Schwierigkeiten von der Baiſſe⸗ partei und von einer Clique Amſterdamer Baiſſeſpekulanten zu einem ebenſo ſcharſen wie geſchickt iuſzenierten Vorſtoß gegeu das Kursniveau ausgenutzt wurde, ſo gingen die Kurſe an einigen Tagen recht empfindlich zurück. Zur Verſtimmung trug auch die Einſchränkung der Produktion bei der inter⸗ nationalen Rohſtahlgemeinſchaft und die zahlreichen, Fälle von Sanlerungsnotwendigkeiten und Abſchlußenttäüſchungen bet⸗ Die Abwärtsbewegung der Kurſe hörte erſt auf, als einige Großbanken mit Interventionen vorgingen und der Medio als erledigt gelten konnte. In letzten Tagen zeigten ſich Au⸗ fänge einer neuen Kaufbewegung, das Rheinland und die andern Induſtriegebiete gingen wieder vereinzelt mit Käufen vor, doch blieben die Umſätze geringfügig. 21 Internationaler Giroverkehr. Außer mit den Noten⸗ banken Oeſterreichs, Ungarns, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz hat die Reichsbank auch mit der Bank von Danzlg das Abkommen getrofſen, durch das die Girveinrichtungen der beteiligten Banken, die bisher nur der Erleichterung des inländiſchen Zahlungsverkehrs dienten, für internationale Zahlungen nutzhar gemacht werden. Der Verkehr wird ebenfalls am 3. Jan. 1927 aufgenummen werden. Im übrigen verweiſen wir auf die im vorliegenden Anzeigenteil von der Reichsbank veröfkentl. genauen Beſtimmungen des Verkehts. el⸗ Bankenſchluß am 21. Dezember. Die Vüros und Schafter der Vereinigung Mannheimer Banken und Bankiers und der Badiſchen Girozentrale werden laut Bekanntmachung (ſiehe Anzeige) am 24. Dezember von 2 Uhr ab geſchloſſen. :2: Diskontermäßigung in Frankreich. Die Bank von Frankreich hat ihren Diskontſatz von 7,5 auf 6,5 v. H. er⸗ mäßigt. Gleichzeitig wurde der Lombardzinsfuß von 9,5 auf 8,5 v. H. herabgeſetzt. ek⸗ Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebrüder Kayſern, Kaiſerslautern, dividendenlos. Der OB. am Dienstag, 25. Jau. 1927 wird der AR. vorſchlagen, den nach Abzug von 79105/ für Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 53718„, auf neue Rechnung vorzutragen (i. V. aus 417818% Neingewiun 87 027% ſür Abſchreibungen, 7 v. H. Dividende auf die BA. und 67 v. H. auf die Stu., als Vortrag verblieben 68 950). * Reiniger, Gebberten. Schall.⸗G. in Erlangen. Die.⸗ V. genehmigte die Bilanz und die Verteilung einer Dloldende von 7 v. H. auf die.⸗A. und 6 v. H. auf die St.⸗A. * BaſtrA. G. in Nürnberg. Aus einem Reingewinn von 214 848%(i. V. 137 912) auf die.A. wieder 6 v. H. und auf die St.A. 10 v. H.(6 v..) Dividende zu verteilen und 22 101/ auf neue Rechnung vorzutragen. Der Verlauf des neuen Geſchäftsjahres wird als gut bezeichnet. 17. 1 14. 17. 18. Grkrftw. Mhm. O%—.— Tobericht. E Bed. Heldburg. Gebr. Großmann 50160,50 TOperſcht. Eiſen. 111.01114.5/ Hochfrequeng. 160. Sruſgeon Keſ 1.5127.5 TSberſchl. Kolsw 141.5140.7 Frügershal Hant 15 Hannov..Egeſt. 102,0104.5 IRheinProunthl. 237.7289.5 Sloman Salpeter.— Hann. Waggon 63.—82.75] Rhein Chamotte 79,5075,50 Südſee Phosphat Hanſa Lloyd.. 69.2503.25 3 Soeſ. 5 1 35.—135.— bg.⸗Wien Gum.—.—[——[Rhein. Maſch.Led. 49,60/48. 9 —— Bergwrt. 51.—59,.—IRheinſtahl. 193.7194.0 a) Reichs⸗u. Staatspap. Harpen. Bergbau 184,0186,5 TRhenanla Chem 67.1508.— Semame— 88.— 88.— Harimann Maſch, 25,6546,— Romb Hütten 13.75/14.— Sollorſchaße„ae Hedwigshütte 100.0150.9 Roſiter Braunk.. 121.5121.5 e 988 9·68 Sruſchwit Tegti J. 8976.50, Orenſt,& Koppe 184.6ʃ186.0 Petersb. Jnt. XL Hackethal Draht 91—91— TPbönix Bergb 126.817.0 Ronnenberg.. 32.— 81.— Halleſche Maſch. 6 0162,0 TRathgeb. Wagg. 69.65,0 50 Ruſſenbank...(0.89 Hammerſ. Spinn. 14(.1118.5Reishoig Papier.—.—/290, 0ſ Sichel& Co...40.75 ilpert Maſch. 53,7559,250 Raſizer Zucker.. 87,—86,85. S—* 94.— 92.25 TAugerswerke 130.0 130,0 5 6 1924er.450* Hirſch Kupſer 101,1010 Sachſenwerk..111.5112,9 50%.Reichsanl 102,0102,0 173,7179,5 49% 9 0 TgtſcE.. Eie, 60 Serefn. 16 6 953 —1242 2.6„.„—2* Thobentohe-Wrt. 139·/167.5Scheidemamtel: 9 48/546 4% Peb. Kchſolt.822..462 159,7160,2 PSchubert& Salz. 228.0285,0 Srheete, Scee 8. 0i6%%„ 9750 odtM„0. 20( Si Iske. 10*3 3 Tile Werapan 289,c48.5 Sinner W G. 89.88 70.—8% Bcver Ant, 0725—.— [N. Jadel& Co 830—5 Stettiner Vulkan. 75,2575.— 8/% Baher. Ant 8 38 Gebr. Junghans 10 5% B. Kohlenani 13.85 13.85 0ʃ109.5 Stoehrdt 168.0 1940 Kahia Perellan Jei.Slee Stoewer Rabhr. Sr 8ſ.—5% Si Kuen 8—— Kallw. Aſchersl. 144.C140, Südd Dmmobil. 78.75068.— 4, Rochenenid.C8.8 Karler. Maſchin. 42.65042.65 Teichgräber 885 55 Sechl Sraun,.34.84 Kattorwig. Perg—.——.— Felep) Beruner 60,18ſ03.59, Dandſch.Rogg.15.20 E. M. Kemp.. Tboerldellabrik 100.0088.15 25 Kiöcnerwerke 148.5 149.7 intonwerke Waſch—.—64.—[b) Ausl. Neutenwerle. C. H. Kaorr.. 158, 7r48. Ber..Frtſ, Gum. 50,7579,78%% Mexitaner—.J Kollm.& Jourda nö0, /79,77 Zer Chem. Charl. 149.5139.04½ Sen Schaga—.—24.— Köln Rottweiler 155.2150,] 3. Diſch, Nickelw. 169,0171.J4%„Goldrente—.— 26.8 Gebr. Körting. 105.0105.4 3Slanzſtofl Elbſ. 337.0338.74%„cond, Rte.25.23 —— Ceul.—.—.—Schuhfrns W 65.2566.50 4/% Silberrte.30/.80 Kyffhäuſer⸗Hütte 69,—69.— Zer, Stahlwerke 144.9134.54¼%, Papierrte.—.— Lahmeyer 8 Co. 134.7/535.0 SStahlmw.d. J9p 225.0225.5 4% Küiet, Ab.⸗Anl..—.0 Laurqhütte. 5,6,(5,56] Jer. Ultramarſnſ. 154.5 153.0 4%, Bagd.-Eiſ.1.884.50 Lindeis Eismaſch⸗ 1607100.6 Sogtländ. Maſch, b7.85.—4%„ 122.—21.80 Lindenberg. 68.7964.— Wanderer-Werie 184.05.04% Turk.unt Ant. 21.78ʃ21.75 TCari Lindſtröm 188.5489.6 Weſer Akt.⸗Geſ. 93.—65— 4%„Sollob. 1911 16,15/L6.15 Lingel 5 169 75.0,] LWeſtereg. Alkall 157.2156.0 400-.⸗Loe 29.5028.10 PLinte& Hoffm. 82,—=Heiet] Wicking⸗Cemem. 141.5141.54„„USt-N1913—.— Ludw. Loewe& Co 225.0286,6 Biesloch Tonwar. 109.9109.7 839„1614 24,1824.29 C. Lorenz. 113.5 111. Wittener Stayl.107.0 107.7 4%„„ Goldrie 26,75 26.40 Lothr. Poru.-Cem—.—[.—JWittener Gutſtahl 62.—62.— 4% Krour 9,—.— Magirus.-G. 60.—61,—] Wolf Bugau 62.35 68.50 8% Oe. U. Stb.alte 20.50 20•65 TMannesmann 192,5169.0 Seuſtol Verein 115.0115.5 5% He-UiXSr(74-—— TMansfeld. Akt. 182,0 133, ellſtoff Waldhof 227.71280.0 S 14.80 14, 80 .60 Mech. Web Lind 201,0200, 8 Südöck. as-.——.— Mire Geneſt. 142.0 120( Sreiverkehrs⸗Kurſe. 260, ene r———.— Motoren Deutz 70.—70.— Adier Kall.. 5%„Obligat.—. Motorb Manny.95,5085,56] Bergb Präfid..——.—4% Anat. Ser.181.15 81.90 Mülheim Berg 148,00144.“] Seng⸗Motor. 85.— 4% 128.7550.75 Reckdr. Fahrzg..105.0106.2 Deutſche Petrol. 78/4 7/74%%„„111——27.75 1Rocdd Wollk. 154, 152.5l Slamond... 2½24.24,—18½. Tetuecnisbet.— l— Samstag, den 18. Dezember 1920 Reue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 587 Flaue Metall⸗Märkte (Eigener Wochenbericht vom 18. Dezember) Die bevorſtehenden Weihnachtsfeiertage, der Jahresſchluß und die bekannte Börſentendenz, auf Jahresende mit Inven⸗ Eckurſen aufzuwarten, zeitigen bei allen Metallkurſen flaue Stimmung.— Kupfer: Solange die amexikaniſchen und dugliſchen Intereſſenten keine Einigung finden, kann der Kupferkurs ſich nicht erholen.— Blei: Die Kurſe pendeln u London um 29.— Pſtrl. herum. Dagegen charakteriſiert der Newyorker Kurs, der von Dollarcents.90 auf.80 herab⸗ beſetzt wurde, die Lage am beſten. Zink: Das Hauptereignis in dieſer Woche war die Auf⸗ löſung des Zinktüttenverbandes. Da von den Verbands⸗ werken die Hütten in Duisburg und Bensberg, die in Händen er Metallgeſellſchaft ſind, für ſüddeutſche Lieferungen in Frage kommen, dürfte dieſes Ereignis auf den hieſigen Kon⸗ ſum ohne beſonderen Einfluß ſein. Die Londoner Börſe hat auf die Nachricht der Auflöſung mit einer Kurseinbuße von neun Sechzehntel geantwortet, was nicht allzuviel bedeutet, zumal bei den gewichenen Preiſen kaum Abgeber vorhanden waren. Zu Wochenſchluß haben die Zinkkurſe auch in London wieder etwas angezogen.— Zinn hat unter geringen chwankungen ſeinen vorwöchentlichen Preis behauptet ., Das Geſchäſt in Altmetalten war in der Berichtswoche hor klein. Die Nachfrage iſt weiter zurückgegangen. Auch in (Hieſer Woche lagen zinkhaltige Rückſtände, Hartzink, Binkaſche uſw. im Angebot, während Zinkblechabfälle und Remeltedzink für Exportzwecke geſucht ſind. Die von Händlern gezahlten reiſe bewegten ſich wie folgt: Altes Elektrolytkupfer Mk. 108.— bis 110.— Schwerkupſer„ 107.—„ 109.— e—48 055 eichtmeſſing* Meſſingſpäne je nach Qualität„ 70.—„ 72.— Altzink* 46.—„ 46.50 Altblei 50.—„ 51.— Bleiaſche 23.—„ 24.— Maſchinenrotguß„ 100.—„ 102.— Neue Aluminiumblechabjälle„ 150.—„ 155.— Von Metallhalbſabrikaten 11 zu vermelden, daß 0 S e eee e t immerhin damit zu rechnen, daß andere Verbände folgen. Die nicht ge⸗ nügende Iein liee der Werke ſindet in derartigen Maß⸗ nahmen ihren Ausdruck. Vörſenberichte vom 18. Dezember 1926 Manuheim befeſtigt Trotz der Regierungskriſe war die Börſe heute am Wochenſchluß befeſtigt, wobei die Umſatztätigkeit allerdings gering blieb. Am Kaſſamarkt waren Brauerei⸗Aktien und Verſicherungswerte höher geſucht, ferner lagen Bau⸗ und Kali⸗Aktien feſter. Es notierten: Badiſche Bank 160, Pfälz. ypothek.⸗Bank 163, Rh. Creditbank 136, Südd. Disconto 155 G. Farben 355, Rhenania 65, Brauerei Durlacher Hof 135, Kleinlein 162, Schwartz⸗Storchen 143., Werger 140, Frank⸗ furter Allgemeine 109, Mannheimer Verſicherung 13,5, Seil⸗ wolf 76, Benz 86 Gebr. Fahr 44, Knorr 150., Koſtheimer 85, ..U. 103., Nähkaiſer 60., Zement Heidelberg 120 G. Wayß u. Freytag 140, Weſteregeln 158, Zellſtoff Waldhof 230, Zucker Frankenthal 102, Zucker Waghäuſel 127,5, alte Rhein⸗ briefe 13,20. Frankfurt feſt Zum Wochenſchluß verkehrte die Börſe wider Erwarten in ſeſter Haltung. Trotz des Sturzes der Regierung, der ſchon geſtern abend kaum eine Wirkung auf die Börſe ausüben konnte, war die Stimmung recht zuverſichtlich, ſo daß auf ſaſt allen Gebieten zum Teil große Kursgewinne erzielt werden konnten..G. Farben gewannen bis zur erſten Notierung bereits 6 v. H. Montanwerte eröffneten—4 v. H. höher, während für Banken die Kursgewinne bis zu 6 v. H. betrugen. Für Elektrowerte war die Tendenz ſtiller, doch gab es auch hier Kursbeſſerungen. Die lebhaſte Nachfrage nach Commerz⸗ bank hält an und blieb 674 v. H. höher. Alle übrigen Gebiete gewannen ebenfalls über 1 v.., nur für Motorenwerte war die Tendenz etwas abgeſchwächt. Im weiteren Verlauf blie: die Stimmung durchaus feſt und zuverſichtlich, obwohl die Geſchäfts!xtigkeit ſehr beſchränkt war. 2,: Zufammenſchluß der enropäiſchen Emaillierwerke. Die Verhandlungen über einen Zuſammenſchluß der maßgebenden deutſchen, öſterreichiſchen, tſchechiſchen und polniſchen Unter⸗ nehmungen geführt wurden, ſind ſoeben zu einem vorläu⸗ figen Abſchluß gekommen. Die Ouotenſchwierigkeiten ſind behoben. Die betreffenden Werke haben ſich zu einem „Verband Mitteleuropäiſcher Emaillier⸗ Werke“ zuſammengeſchloſſen. Sie werden mit den übrigen Emaillierwerken über deren Anſchluß noch ver⸗ andeln. * Belebung bei der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg .⸗G. In der GBV. der Geſellſchaft wurden die Regularien glatt erledigt. Ueber die ſpezielle Lage der MuN berichtete der Vorſtand u.., daß ſeit einigen Monaten eine geiſſe Be⸗ lebung wahrzunehmen ſei. Im Gasmaſchinenbau konnten größere Auſträge hereingenommen werden und auch im Eiſenbahnwaggonbau ſei die Hoffnung berechtigt,daß ſeitens der Reichsbahn größere Beſtellungen vergeben werden. Auch der Laſtwagenbau laſſe ein leichtes Anziehen erkennen. Mit ihrer Spezialität waſſerloſer Gasbehälter konnte die MAN auch in England Fuß faſſen, in Wehrbauten erhielt ſie größere Aufträge. Im Diſelmotorenbau konnte das Unternehmen aus den Verbindungen mit den verſchiedenen Lizenznehmern Nutzen ziehen. Neue Lizenzen werden nach Amerika und England vergeben. Im Buchdruckmaſchinenbau war die Ge⸗ ſellſchaft gut beſchäſtigt. Leider ſei bisher noch keine weſent⸗ liche Beſſerung der ſtark gedrückten Preiſe wahrzunehmen. Durch die mit der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank und der Bayeriſchen Vereinsbank abgeſchloſſene 14 Millionen⸗ Pfandbriefanleihe konnten die bisherigen laufenden Kredite zum größten Teil zur Rückzahlung gelangen. ——————————— heroorragend bewührt bei: Gicht, Grippe, Rheuma, Nerven⸗ und Jschias, Kopfſchmerzen, S1 Erkältungskrankheiten. Togal ſtillt die Schmerzen und ſcheidet die Harnſäure oue. Keine ſchädlichen Reden⸗⸗ wirkungen— Fragen Se Ihren Arſtl— In allen Apo de 12.6 Latk. 04 Cuinin 743 Acid. aoet. anl. ad 100 Ami. europfiſchen Emaillierwerke, die in Berlin Heinrici LA Julia Se. Heinrich Lanz.-G. Nannheim, 18. Dezember 1026. Aln Freifag Morgen verschied nan kurzem Leiden der Senior-Chef der frũheren oſfenen Handelsgesellschäff K Frau Gcheime Kommerzienrat Ehrenbürgerin der Siadi Mannheim Lanz Faul Euſh Fulda 5 Alter von nahezu 63 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim,(K 4, 21) den 18 Dezember 1926. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Fritz Ratz Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Verwandten und Bekannten zur Kenntnis, das mein ſieber Mann, unset guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr Peter Brand am 17, Dezember Nachmittags ½5 Uhr, nach langem, schweren Leiden im Frau Laura Brand, geb. Schnörr nebst Kinder Die Beerdigung findet am Montaz, 20. Dezember 1926 nachmittags Redekieur Märfin Elsner Verlobie Em132 Kare, 07, ö0 Bemnitz wiſchen den Z2u Hause: Sonnſag, 26. Dezember 1020. . 7⁴87 PSell Kerien Alberf Schriesheimer Jefla Schriesheimer * geb. Oppenheimer ——— —. Mein Meifinachtswunsck. SFocklenberger Koöknisches Wasser m den fübscken Seschenkpackungen —————————————————92 ſüädddaaagaadeunmmtinpcpnpapanganeppfannpmnmmxngnne — Am Freĩtag, den 24. Dezember sind die Büros, Kassen u. Schalter unserer Mit- gliedsbanken, sowie der Badischen Girozentrale von 2 Uhr ah geschlassen! Mannheim, den 18. Dezember 1926. Veroinigung Mannheimer Sanken und Bankiers fllühüainunissibintunntsadnntnntüntsaggtttguksstatkukusustunzumsanusanu 8 Vermählte 8 Badische Giozentrale —————— bnee,———— 5 ung, Sonnteg, den 19. Dezember 1020 AIIAuuäouluuunnauuuuarseinnanmguuudanunäuumunuun Hans Schober! ½ Uur, Hotel Scurteder-eldeber f Keee uto S88 9 Elektrische S Plissee, Kunstplissee%20 P8 Bont 5 aller Art, hergestellt auf den neuesten 1 Die ligste Maschinen— anerkannt größte Halt- Willi V 8,/40 PS Heim elektrisch U ol barkeit. Anfertigung In einig. Stunden 10 0•4 Sche EKurbel-, Maschinen-, Hand- und Peri- 9/20 pg Zodlel een ee. Pdule Volz%5 P8 Walamn Kaeenqine 2 ſff nogramme. ——* billi k. 3778 in groger Auswahl S tätige 97410 8 S EE i— 8 5 566 u.— 3 4 2 und allen'reistagen G 115 5 Vermöhlte—.— zugleich verwendbar zum bieret Plelligung an gutom ueschattU— er, uensser% LIllFcuelue———— bei erſtſtelliger Si it. 50 Lutnerstr. 5 7248 reiche Auswahl. 3289 erhalten Sie bei der 2 Rheineiektra Gök. ue K. 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Aber immer wie⸗ der landete ſein Denken bei dem einen Punkte: mochte Anna Krölke auch noch ſo ſehr ein verwahrloſtes Geſchöpf ſein, ver⸗ 6950 von der Eiferſucht der in den Tiefen Geborenen auf die eſchlechtsgenoſſin, die immer auf den Höhen wandelte— wie konnte das Mädchen auf den Einfall gekommen ſein, ge⸗ rad dieſe, dieſe Beſchuldigung ſich auszutifteln? Und Hans Fritze verſuchte es intenſiv, ſich in die Pſyche der Anna Krölke Das Motiv war ja einwandfrei gegeben. hre Wut auf die Herrin, die den Fehltritt ihrer Angeſtellten mitgeteilt hatte. Und dann war der zweite ſeſte unkt: Nach des Geheimrats Tode hatte das Mädchen auf dem Schreibtiſch ſeiner Herrin den liegengebliebenen Zettel gefun⸗ den, der eine Abſchrift von dem Abſchiedsbriefe ihres Gatten war... und hatte dieſen in die Nachttiſchſchublade ihrer Her⸗ rin geſchmuggelt, bevor ſie ſich zur Polizei begab, um ihre Herrin zu denunzieren Aber— die Frage: wie war das Mädchen auf die Idee getommen, das Dokument, das der Zufall ihr in die Hände geſpielt, juſt auf dieſe— dieſe über alle Begriffe groteske Erſindung und Verknüpfung gegen ihre Herrin auszuſpielen? Dazu gehörte denn doch eine Phantaſie— eine Phantaſie, die eigentlich über den möglichen Bildungsgrad eines ſolchen Ge⸗ chöpſes weit hinausging—1 Anna Krölke mußte ſich folgen⸗ es geſagt haben: daß der Geheimrat Selbſtmord begangen 255. liegt abſolut klar am Tage. Daß er den Brief hinter⸗ aſſen hat, in dem er ſich zu dem Plane dieſes Selbſtmordes bekennt, iſt ebenſalls eine unumſtößliche Tatſache... Dieſen Vorausſetzungen gegenüber gab es überhaupt keinen anderen logiſch denkbaren Weg, als den, auf den Anna Krölke ſchließ⸗ fin verſallen war... Die Fabel der hypnotiſchen Beein⸗ uſſung Aber— wenn es wirklich eine Fabel, eine Erfindung war— wie kam das Mädchen aus dem Vollke juſt W0 dieſen — auf dieſen Einſall!? Wie kam es überhaupt auf die Be⸗ griſie der Hypnoſe und der Suggeſtion—21 Nun freilich— das mochte ſich am Ende nachweiſen laſſen. — Und überhaupt: vielleicht war der ganze Einfall doch nicht ſo ſehr über die Grenzen der Bahrſcheinlichkeit hinaus, wie es ſich beim erſten Erwägen anließ. In dem großen Berlin .. Vorrecht bei der Platz · wahl auf der New Torker Automobilausstellung fallt all⸗ jährlich dem Mitglied der „National Automobile Cham⸗ ber of Commerce“ zu, des den höchsten Umsatz zu verzeichnen hat. Die allgemeine Bevorzugun des Buicx seitens des Publikkums hat Buicx au dieses Jahr, ebenso wie in den vorhergegangenen 8 Jahren, den Ehrenpl tz erringen lassen, Nie zuvor hat ein anderer Fabrikant eine solche Vorzugs⸗ stellung in der Gunst des Publikums eingenommen. Autorisierter Vertreier: Iungbusch-Carago G. m. b.., Manaheim J 6, 13/17. Telephon Sammelnummer 33055. GENERRI. Moroxs 0. a. v. u. gab es Gelegenbeit genug, ſich einen Auflug von Auſklärung über aule möglichen okkulten Themata anzueignen. War es denn ſo ganz ausgeſchloſſen, daß Anna Krölke einmal irgend⸗ wo einen Experimentalvortrag über Hypuoſe mit angehört hatte? Noch vor wenigen Tagen hatte der Reſerendar in der Alfo* nkündigung einer ſolchen Vorführung geleſen. 0— Und dann— dann gab es noch eine zweite Löſung. Vor wenigen Tagen hatte in dem Gebäude des Reichstages eine Ausſtellung mehrerer gemeinnütziger Geſellſchaften wider die Schmutz⸗ und Schundliteratur ſtattgeſunden. Hans Fritze war zwar nicht dort geweſen, hatte aber ein paar ausführliche Berichte der Preſſe über die Ausſtellung und die Vorträge geleſen, die dort gehalten worden waren. Und dabei war im⸗ mer wieder betont worden, wie häufig es vorkomme, daß dieſe Art von Literatur, indem ſie Verbrechen darſtelle, Ver⸗ brechen anſtifte Warum ſollte das, was- ſo fatal nach der Hintertreppe duſtete, nicht vielleicht tatſächlich... über die Hintertreppe heraufgekommen ſein—? War es denn nicht möglich, daß Fräulein Anna Krölke ihre Kenntniſſe über Hypnoſe und über die Möglichkeit, durch Hypnoſe ein Verbrechen zu begehen, einem derartigen literariſchen Gebräu verdankte—21 So grübelte der kleine Referendar. So türmte er in ſeinem Herzen einen mathematiſchen Entlaſtungsbeweis für die unglückliche Frau auf, deren Schickſal ihn angepackt hatte, wie noch kein anderes Erlebnis ſeines jungen Daſeins. Und immer wieder ſchwur er ſich im ſtillen zu ihrem Verteidiger . Izu ihrem Ritter... ihrem Retter Und nach der ſchlafloſen Nacht, die dem ungeheuxen Er⸗ lebnis gefolgt war, brachte ſchon der folgende frühe Morgen ſeine Aengſte, ſeine Pläne einen Schritt vorwärts. Kaum hatte er das Amtszimmer ſeines Chefs betreten, da ſagte der Unterſuchungsrichter zu ihm: „Herr Kollege, Sie ſind nun einmal mit der Sache Men⸗ gershauſen bekannt— Sie können ſie nun auch weiter be⸗ arbeiten und mich gleich heute als Gerichtsſchreiber zum Tat⸗ ort begleiten. Um drei Uhr Augenſcheinseinnahme in der Bleibtreuſtraße. Halten Sie die Akten bereit— wir fahren dann zuſammen im Auto hin.“ An dieſem ganzen Vormittag wurde der Aktenſtoß, der zur Rechten des Referendars Hans Fritze lag, damit er für ſeinen Ehef die erſorderlichen Verfügungen entwerſe und ihm darüber nachber Vortrag halte, nicht kleiner. Wohl blätterte der junge Herr ohn' Unterlaß ein Aktenſtück nach dem andern ſtellung einer Berufshandlung Und immer von Zeit zu Zeit flogen ſeine Blicke zu Verfügung hinüber, die ſein Chef noch geſtern Abend in ſpäte Stunde in die Akten eingezeichnet und mit dem Vermer „Sehr dringlich!“ an die Gerichtsſchreiberel weitergegeben hatte, deren Ausfertigungsvermerke nun bereits am Nande ſtanden und bewieſen, daß die Juſtlömaſchine im Fall Meu.) gershauſen“ tadellos funktionierte... Die Verſügung lau⸗ tete kurz und bündig: Verfügung. 1. Morgen, am 31. Januar 1911, 8. n. Einnahme des richterlichen Augenſcheins am Tatort, im Hauſe des verſtor⸗ benen Geh. Sanitätsrats Dr. Mengershauſen, Charlotten“ burg, Bleibtreuſtraße 123. 2. Zum Termin an Ort und Sielle vorzuführen dle Angeſchuldigte. 8. Nachricht der Königlichen Staatsanwaltſchaft und dem Verteidiger. 4. Ir laden zum Termin an Ort und Sielle die Zeugle Anna Kröltke. 5. Der Referendar Dr. Fritze wird zum Gerichtsſchre ber beſtellt. B. 30. 1. 11. Der Unterſuchungsrichter XXIII. K Dr. Alberti. N Gott— wie grauſam, wie ſeelenlos ul tern das klaual Hans Fritze meinte die erbarmungsloſe Roheit dieſes S1 riſtenhandwerks nie ſo ſchneidend gefühlt zu haben, wie 5 dieſem Augenblick... Die dürren. ſchematiſchen und ſo ver zweifelt ſachgemäßen Anordnungen ſeines Cheſs— die bedel⸗ teten Menſchenſchickſale... Kataſtrophen, Tragödien 1 Und für ihn ſelber— für den kleinen Reſerendar in de zweiten Station des furiſtiſchen Vorbereitungsdienſtes 10 was bedeuteten ſie für ihn—21 Auch für ihn bedeuteten ſt ein Schickſal... das ahnte das junge Knabeuherz Sie bedeuteten, daß er als Beamter, nur mit der mechan ſchen Funktion des Schreibens nach Dikiat beauſtragt, Haus betreten würde, in dem ein großer Menſch die ſurch, baren Kämpfe durchlebt hatte, die einem ſo tragtſchen Eug ſchluß vorausgegangen ſein mußten mußten. Haus, in dem dieſes Mannes Weib— wie 23 immer u ihm geſtanden haben mochte— und konnte es denn andel in? mußte ſie ihn denn nicht verehrt, geliebt, vergotten, haben, ihn, der ein Arzt und Menſchentröſter geweſen — K durch... wohl überlaſen ſeine Augen mechaniſch Protokolle, Jein Leben lang? Von deſſen Verehrung die Spalten all Perſonalberichte. Gerichtsbeſchlüſſe 35„ bis zum Zentrum Blätter voll waren, die Todesanzelgen all der zahlreichen ſeines Weſens drang das alles nicht vor, formte ſich nicht zu Korporationen, denen er als hochgeehrtes Mitglied, meiſt Bildern. verdichtete ſich nur zur ſchattenhaſten Phantaſievor⸗ leitender Stelle angehört hatte—?(Wornennno(010 vermischtes Weihnachten. Die Orga- Schreibmaschine Mu. 155.— ſchönſtes Geſchenk. Gen.⸗Vertr.: Friedrichsplatz 12, II. Das kann man nicht ohne weiteres bejahen. So lange man das Laufen 1 afmonium körperlichen Eriüch igung treibt, muß man ſelbſtverſtändlich zuſtimmend worten. Aber es gibt da ſo viele Arten des Laufens. bitlig 0 Sehen Sie, neulich legte Herr Jemand ſeinen Freunden die Frage 0 1 1„Es iſt weiß und man kann drauf laujen. Was iſt das?“ Prompt lam dal en 9 Klavierb 947 bie Antwort:„Das iſt doch ganz leicht. Das ſind die auſ den Fahrdamg⸗ —— neu angebrachten weißen Sireifen zur Regelung des Fußgängerverlens“ 7 Weit gefehlt. Pelz- ee 2 un wiſſen Sie es u 2 2⸗ Na, dann nehmen Sie Karlsbader Salz! 5l Jacken. Mäntel Eines Beweiſes bedarf es wohl nicht weiter, und wenn Sie noch 5 Garnituren und von doppelſohlenkauendem Nashorn reden. Das müſſen Sie doch zug Besätze 3559 nicht wahr? en. in croßer Auswahl Doch ſchweigen wir bei dieſem heillen Tyema lleber von erwas and Umarbeitungen u. Neuanfertigungen alten Eig. Kürschnerel! Nur Qualität Pe zhaus Schüritz 0 7,1(. Gockelepl.) (Kein Ladeu) Hausrat Semelnnbtz. Möbelversotzung Mannheim, B 7, 8 ftbd. Bad. Baubund Im Scbloh Neue obel jeder Art wie Küchen, Schlal. 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Unſer Kindl trägt ſich eruſ mit dem Gedanken, ſich eine belebende Zuban⸗Zigarene ins Geſicht zu ſte en. und dann den kurzen Weg bis zur Stad: ee zurückzulkg Hier iſt Gelegenheit zum Streiten, ob oder glatte Notwendigkeit iſt. wi⸗ Doch Glück muß der Menſch haben. Der eiſerne Vogel iſt inzwiſchen der auf die Beine gelommen, und weiter gehn's dem Ziele engegen. 7 Übermorgen höten Sie mehr! eiten. Die Geſchmacksrichtungen der Raucher ſind wandelbar wie die B ſ00 weltbekannten Zuban⸗Zigarettenfabril, nun ſchon im Flugzeug, u den as Laufen in dieſem Falle ein& Wir gehen mil! Die leichten, ſüſſig ſüßen Miſchungen unſerer Bigaretten Glanzſtücke der heutigen Zigareſten⸗Herſtellungsart. Drum ſeien Sie nicht nur Lebenskünſtler, ſondern werden Sie Nünstler des Gcschmacho! Raucken Sic: Iucy Doraine, die Zuban-Fünfcri — ümäschlnen ſür Haushalt, Oeweibe und lndustrie Bequeme Zahlungsweise. Lager in allen gangberen Ersatzteiten Eigene Reparaturwerkatätte Keb. 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Ueber Nacht werden viele Sterne am Himmel ſtehen und blinken und blitzen und das Mutterlied mit Gold durchfädeln, damit das Kindlein lächeln kanu. So ſtill iſt die Stube; ſo ſtill, trotzdem eine Mutter ſingt; trotzdem ein Kindlein ſelig in Träumen lallt. Auf der Straße treiben dunkle Rudel Menſchen Es iſt ein fremder Wille in ihnen. Sie ſchieben ſich vor den Schauſenſtern. Sie haben Pakete in der Hand, unterm Arm; Rechnungen in den Taſchen, zer⸗ ſtreute Gedanken in ihrem Kopf. Und ſo wenig Frieden im Herzen. Faſt ſind die Herzen beer. Hinter den Ladentiſchen läuft es hin und her. Das kleine blonde Mädchen gähnt. Sie verkauft ſtundenlang grünes Band, mit dem man die Weihnachtspakete umſchnüren will. Draußen iſt es längſt dunkel. Sie wird in der Dunkelheit heim⸗ gehen. Der letzte Sonntag vor Weihnachten.„Goldenen Sonntag“ nennen ſie ihn. Vielleic ſteht das irgendwo in einem Kalender. 4 Der Chef zählt ſeine Kunden. Er iſt freundlich. Man ſieht ihm an, daß er ſich freut. Von„goldenem Sonntag“ iſt nicht gerade die Rede, wo ſoll Gold herkommen? Man iſt ja ſo beſcheiden geworden Die hohen Steuern, die Geſchaitsun⸗ koſten, der Druck der Konkurrenz, viel Aerger, man reibt ſich auf. Endlich muß es ja doch einmal mit der Wirtſchaft vor⸗ wärts gehen. Nur die Ohren ſteifhalten! Nur das Lächeln nicht verlernen; Höflichkeit iſt das halbe Geſchäft.„Goldner Sonntag“ hin und„Koldner Sonntag“ her, man muß ſo tun. Nächſtes Jahr wird es beſſer ſein. Der Chriſtbaumverkänſer reibt ſich die roten Hände, rückt kleine Bäumchen noch weiter in den Lichtſchein und ruft einen billigen Preis. Wenn er die kleinen nicht los wird, wer ſoll die großen kaufen! Iſt viel Angebot dieſes Jahr! Und die Leute warten immer bis zum letzten Augenblick, ehe ſie kaufen. Wenn ſie nur zunacken wollten! Man ſieht es den Kunden förmlich an, daß ſie möchten und nicht können. Eine Wiege ſchaukelt in der Dämmerung des„goldenen Sonntags“. Das milde Licht einer Kerze ſchimmert auf einem Adventskranz, und goldene Träume ſpinnen um das Hanpt eines ſchlaſenden Kindes. E 8. Das Denkmal für die Gefallenen des Grenaoter-bicgunents Pir. 110 das uber den Weltbewerb für das Maunheimer Dencmal oes kenabierregtments Nr. 110 entſcheioen ſollte. Die Ausſchrei⸗ bung hat Eutwürſe für ein Deurmal am Schluß des Frieoricho⸗ rings nach der Neckarbrücke zu eingefordert, gegenüber der Stelle, an der die Colliniſtraße in den Ring einmündet. Zu⸗ gelaſſen waren Maunheimer und Heidelberger Künſtler, ſo wie ugehörige des Grenadierregiments Nr. 110 und ſeiner Kriegsſormationen. Als Preisrichter fungierten: Major Hachfeld, Kuͤnſthallendirektor Dr. Hartlaub, Direltor ieronymi, Geſchäftsinhaber Paul Stahl, Profeſſor Leuſel, Dr. Tilleſſen und Oberbaudirektor Zizler.“ 88 Entwürfe waren eingelieſert worden, eine Zahl, die Lanz erſtaunlich hoch iſt, wenn man berückſichtigt, daß die Greu⸗ zen für die Zulaſſung zum Wettbewerb doch verhältnismäßig eng gezogen waren. So ſtellte ſich denn auch heraus, daß bei aller Liebe zur Sache ſich vieles Gleichgültige und ſogar Min⸗ derwertige eingefunden hatte, das gleich bein erſten Rundgang ausgeſchieden werden mußte. 52 Entwürfe wurden bei der erſten Durchſicht verworfen, 28 ſolgten beim zweiten Ueber⸗ prüſen, ſodaß nur noch acht Entwürſe in die eugere Wahl Das Ergebnis war folgendes: 1. Preis: Kennwort„Krie⸗ ger“, Eſch 90 Anke, Mannheim. Das Denkmal ſteult die Figur eines zuſammenbrechenden Kriegers auf einem ganz ſchlichten, quer den Grünſtreiſen des Ringes abſchließen⸗ den Sockel dar. Sehr einfach in der Form und edel in den Verhältniſſen verſpricht dieſes Denkmal, ein wirklicher Schmuck er Stadt zu werden. 2. Preis: Kennwort„Gedächtnis“, Ar⸗ chitekten Eſch u. Anke, Mannheim. Ein 11 Meter hoher, viereckiger Pfeiler, durch fein profilierte Querbänder aufge⸗ Stahlhelm, als Bekrönung ein goldenes Kreuz in Form des Denkmal in ſeiner ragenden Größe hat etwas impoſantes, in die Höhe reißendes: eine Fanfare, die weithin von den Taten des Regiments und von ſeinen Toten ündet. Man kann den Verfaſſern dieſer beiden Entwürfe, die auch bei dem großen allgemeinen deutſchen Wettbewerb für das Tannenberg⸗Dentmal mit einem Preiſe ausgezeichuet wurden, nur Glück wünſchen zu den beiden ſchönen Leiſtungen. 8. Preis: Kennwort„110er⸗Bogen“. Architekt Geck, Berlin. Ein hohes, dreifach ſich öffnendes Tor, das das alte Triumph⸗ ogenmotiv in moderner Form gibt. Die rein architektoniſche Köſung, ſo ſchön ſie an ſich iſt, kann man ſich nicht recht in den Nachbarſchaft der hohen Häuſer des Ringes denken, die gewiß mit ihren unglücklichen und überladenen Formen das Tor er⸗ Drei Entwürfe wurden angekauft. Am bemerkenswerteſten iſt gewiß 8„Kriegertod“ von Bildhauer Geibel⸗ ünchen: Auf niedrigem Sockel ein in die Knie ſinkender Krie⸗ er mit zerbrochenem Schwert, bildhaueriſch eine ganz ausge⸗ hichnete Leiſtung. Auch der Entwurf„Sarkophag“ von dem Tannheimer Architekten Wittner iſt ſehr intereſſant: ein Sarkophag, umgeben von einem hohen Gitter zwiſchen Pfei⸗ eine ſchöne Schriſt eingeſpannt. Der dritte Ankauf ſtellt en dar, auf deſſen vier Seiten Reliefs angebracht ſind. Der Entwurf amn von dem Architekten Johner, Mannheim. Sämtliche Entwürfe ſind am kommenden Sonntag und Monkag in der Harmonie öffentlich ausgeſtellt. Wir werden Aläßlich dieſer Ausſtellung noch einmal ausführlich 9 den Wettbewerb zu berichten haben. r. Str. * * Neue Bilder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ Rerkſam, Schaukaſten in der Nebenſtelle in 1.—6. neue Bilder zum Ausbang kommen. * Städ elbau. Wie wir hören, ſteſtrigen— Hotelbaugeſellſchaft be⸗ cloſſen, die Asführg des Projektes dem Düſſeldorfer rchitekten Profeſſor Becker, einem anerkannten Fachmann, übertragen. Wie wir weiterhin vernehmen, ſoll Prof. Becker den hieſigen Architekten Dr. ing. Schmechel als auleiter vorgeſchlagen haben. ta, Lebensmüde. In der Nacht vom Donnerstag auf Frei⸗ dea wollte ſich eine 67 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung in Neckarſtadt das Leden nehmen. Grund zur Tat Krank⸗ eit. Da ſie ſich mit einem Küchenmeſſer verletzt hatte, mußte be⸗nach dem Krankenhaus verbracht werden.— Geſtern abend arachte ſich am Schloßgartendamm ein 21 Jahre alter Mann us Ludwigshafen mik einem Terzerol einen Schuß in die Im Siemenshaus tagte am Freitag das Preisgerricht, S haben ſich in den Dienſt der Sache geſtellt. * Ueberfahren und ſchwer verletzt. Auf der Bunſenſtraße ſetzte ſich geſtern nachmitag ein 9 Jahre alter Knabe auf ein fahrendes Zweiſpännerfuhrwerk mit Anhänger. Beim Ab⸗ ſteigen geriet er unter den Anhänger, wurde überfahren und an beiden Füßen erheblich veletzt. Das herbeigeruſene Sanitätsauto überführte den Unvorſichtigen in das Allgem. Krankenhaus. Den Fuhrmann ſoll keine Schuld treffen. Betriebsunfall. In einem Dampfhobel⸗ und Sägewerk brachte geſtern nachmitag ein 26 Jahre alter Taglöhner ſeine linke Hand in die Kreisſäge. Der Verunglückte mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. * Eine Probebelaſtung der Friedrich Ebert⸗Brücke fand heute mittag ſtatt. Beim Anfahren der Belaſtungsfahrzeuge entgleiſt e um 12 Uhr 10 Min. eine Lokomotive der O,E.., wodurch eine Störung des elektriſchen Straßenbahn⸗ verkehrs eintrat. Kurz vor 341 Uhr war die Maſchine wieder im Gleiſe. Die Belaſtungsprobe konnte dann ungeſtört vor⸗ genommen werden. Ebenſo wurde der Betrieb der Elektri⸗ ſchen auf dieſer Linie wieder auſgenommen. Mar'tbericht Trotz der einen ſchönen Tannenduft verbreitenden Chriſt⸗ bäume iſt noch kein eigentlicher Weihnachtsmarkt Dazu war der Beſuch heute noch viel zu ſchlecht, trotzdem ihm wieder ein außerordentlich ſtarkes Angebot gegenüber ſtand. Das naßkalte Wetter trägt ſehr zur Verminderung der kaufenden Marktteilnehmer bei und da der geſteigerte Waſſergehalt der Luft den Schall mit beſonderer Deutlichkeit weiter trägt, klangen die anpreiſenden Rufe der Marktfrauen heute dop⸗ polt ſo eindringlich wie ſonſt. Dabei können auch andere Gründe beim Anſchlagen des heutigen Fortiſſimo mitgeſpielt haben, das auch nicht mehr belebend wirken konnte. Zu den rotbackigen, leuchtenden und für die rechte Politur beſonders geeigneten Weihnachtsäpfeln geſellen ſich immer noch die Birnen in ſchönen Exemplaren. Orangen und Man⸗ darinen künden ſtolz von ihrer heimatlichen Sonne, dieweil hei uns ſogar der Schnee nach höchſt beſcheidenen Anſätzen auf ſich warten läſt. Bei den Gemüſen beſaßen Spinat und Roſenkohl die Vorherrſchaft, die ihnen heute allerdings auch nicht viel gegenüber Rotkraut und Sellerie nützte. Der Lauch als wichtige Suppenzutat fehlte auch diesmal ſo wenig wie mit ihren weitreichenden Verwendungsmöglich⸗ keiten. Bei den Salaten iſt der Endivienſalat auf den jahreszeit⸗ lichen Abbauetat geſetzt. Die Kartoſſeln waren reichlich vor⸗ handen, wie in der ganzen letzten Zeit. Alles andere war ebenſo zahlreich vorhanden, nur eins ſehlte, die Kaufluſt. Die rechte Weihnachtsſtimmung kommt wohl erſt noch, nachdem auch feſtſteht, daß ſowohl Donnerstag wie Freitag in der nächſten Woche Markt abgehalten wird. o gab es heute ſogenannte Prolongationsgänſe, d. h. man beſtellte ſich einſtweilen angeſichts des ſchönen Angebots ſeinen Weihnachtsbraten, oder wollte es wenigſtens tun. Nur muß man auf dem richtigen Weihnachtsmarkt auch Wort halten. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—7,5. Salatkartufſeln 12—17, Wirſing—12, Weißkraut—8. Rotkraut 10—12, Roſen⸗ kohl 25—35, Schwarzwurzeln 35—55, Blumenkoßl Stück 30 bis 120, Gelbe Rüben—12, Rote Rüben 10—12, Weiße Rüben 8 bis 10, Spinat 15—20, Zwiebeln—10, Knoblauch Stück—10. Lauch Stück—10, Endivienſalat Stück 15—30, Feldſalat 100 bis 160. Meerrettich Stück 20—60. Suppengrünes Bſchl.—10, Peterſilie Bſchl.—10, Sellerie Stück 10—80, Tomaten 70—80, Aepfel 20—45, Birnen 15—35, Kaſtanien 20—35, Orangen Pfö. 30—35, Zitronen Stück—10, Bananen Stück 10—20, Nüſſe 60 bis 80, Süßrahmhutter 220—240, Landbutter 200, Weißer Käſe 45—55, Honig mit Glas 160—250, Eier Stück 12—25, Hechte 160, Barben 100—140, Karpfen 140—160. Schleien 160—180, Breſem 80—120, Kabeliau 40—50, Schellfiſche 35—50, Seeaal 50, Goldbarſch 40—45, Seelachs 40—50, Seehecht 70—80, Stock⸗ ſiſch 50, Backſiſche 50—70, Hahn lebend Stück 200—300, ge⸗ ſchlachtet Stück 200—709, Huhn lebend Stück 250—350, ge⸗ ſchlachtet Stück 200—800, Enten geſchlachtet Stück 400—1200, Tauben geſchlachtet Stück 100—150, Gänſe lebend Stück 700 bis 1000, geſchlachtet Stück)—2000, Rindfleiſch 110, Kühfleiſch 70, Schweinefleiſch 130, Kalbfleiſch 130, Gefrierfleiſch 70, Feld⸗ haſen Ragout 100—120, Braten 150—160. Veranſtaltungen Muſikaliſcher Unterhaltungsabend der ſtädtiſchen Handelsſchule Eine anſehnliche Schar von Zuhörern hatte ſich geſtern abend im Ballhaus zu einem muſikaliſchen Unterhaltungsabend eingefunden. Das Programm, das mit der Ouvertüre der „Entführung aus dem Serail“ und der„Militär⸗Symphonie“ von Haydn anſing und endigte, wurde von dem Schülerorcheſter der Schule beſtritten. Man weiß aus ſeiner eigenen Jugend⸗ zeit, wie ernſt und heilig ſolch junge Schar die Sache nimmt, wie ſie als Einſatz ihr ganzes Können bringt und freut ſich, wenn ihr heißes Mühen mit Erfolg gekrönt iſt. Mit ein bißchen Luſt und Liebe läßt ſich ja ſo viel mit einem Schülerorcheſter machen. Fehlende Stimmen, z. B. F ſtrumente, die von Kindern ſeltener geſpielt werden, laſſen ſich ganz gut manchmal durch ein Harmonium erſetzen, die Stimme 0 Viola durch Transponieren der zweiten Geige übergeben uſw. jetziger Leiter des Orcheſters, haben keine Mühe geſcheut, der iungen Muſikantenſchar treffliche Führer zu ſein. Eine junge Sängerin, Frau Irmgard Gersbach, er⸗ freute durch das Rezitativ und Arie aus Figaros Hochzeit 2Endlich naht ſich die Stunde“. Die Stimme der jungen Dame hat eine Skala recht gut ſitzender Töne, die bei vorſichtigem Ge⸗ brauch zur Bewältigung der Höhe eine brauchbare Grundlage bilden können. Gerne hätten wir noch ein paar kleinere Lieder, vielleicht ſolche von Herrmann oder, da wir doch in der Weih⸗ nachtszeit leben, die herrlichen Corneliuslieder gehört, die ſich für eine ſolche Stimme vortrefflich eignen. Von ihrer Beglei⸗ terin, Fräulein Effinger, bürfte ſie vielleicht das muſika⸗ liſch Formende abſchauen. Herr Detlev Dieter bereicherte das Programm mit ſeinen zwei Cellovorträgen„Berceuſe“ von Godard und„Menuetto“ von Becker, die er mit ſchönem Ton, muſikaliſchem Empfinden und mit techniſcher Wohlanſtändig⸗ keit geſchmackvoll interpretierte. Sein Erfolg dürfte ihm zum weiteren Studium ein Anſporn ſein. Die Begleitung der Cello⸗ vorträge lag in Herrn Pampes bewährten Händen. L2. Die Chriſtroſe. Während die Natur im tiefen Winter⸗ ſchlafe liegt, regt ſich als einzige Pflanze im Walde zwiſchen Moos, Laub und Flechten jetzt die Chriſtroſe, auch Chriſtwurz genannt. Ihre anſänglich weißlich⸗grüne Wurzel nimmt im Laufe des fortſchreitenden Winters allmählich rötliche bis dun⸗ kelgrüne Färbung an, und gegen Weihnachten erſchließt dann die Chriſtroſe ihre blaſſen, weißlich⸗grünen Blüten, die in Form und Farbe viel Aehnlichkeit mit denen der Anemonen haben. Im Gegenſatz zu dieſer iſt die Chriſtroſe jedoch eine viel ſeltenere Pflanze in unſeren heimiſchen Wäldern. Nicht viele werden ſie zwiſchen Schnee und Eis, tief im Walde, blü⸗ hend entdeckt haben. Wem jedoch der Zufall dazu verhilft, der wird ſich gerne eine ſolche Blüte als Andenken für die Wintertage mit heimnehmen; denn nichts berührt ſeltſamer und unmitelbarer, als der Anblick einer ſolchen Blüte inmitten Lechte Schlä s Liebeskummer das hläfe bei. Er wollte ſich aus Liebeskumt Leben We Eiee Paſſanten ließen ihn durch as Sanitätsauto in das Allgem. Krankenhaus verbringen. einer vollſtändig abgeſtorbenen und von Schnee und Eis be⸗ deckten Natur. löte, Klarinette ete. In⸗ Die Herren Pampe und Gersbach, früherer und N Erdbeben * Heidelberg, 18. Dez. Der Apparat der Landesſternwarte auf dein Königſtuhl verzeichnete geſtern früh ein Erdbeben mit einer Herdentfernung von 1300 Km. Die erſten Wellen kamen 7,33 Uhr, 33 Sekünden, die zweiten Wellen 7,35 Uhr 56 Sekunden, die langen Wellen 7,36,54 Uhr. Das Maximum fiel auf 7,39,34 Uhr. Die Bewegung erloſch.50 Uhr. * §o Schwetzingen, 18. Dezbr. Zu dem gemeldeten Selbſt⸗ mord im Amtsgeſängnis Schwetzingen erfahren wir, daß Trautmann, der Witwer war, das Opfer eines Erpreſſers wurde. Der Fall liegt einige Jahre zurück. Tr. hat wegen eines Vorkommnides eine einmalige Schweigeſumme be⸗ zahlt. Damit nicht zufrieden, wurden immer wieder neue Forderungen an ihn geſtellt, bis er nicht mehr zahlen konnte Daraufbin erfolgte nachträglich Anzeige. Am Freitag früh kam der Mann in Unterſuchung. Abends 7 Uhr hatte er ſeinem Leben bereits ein Ende gemacht. Trautmann galt als braver, ſleißiger und ſparſamer Mann, der es durch ſeiner Hände Fleiß vom Bahnwart zum Landwirt gebracht hatte. Aus der Pfalz Vom Zuge getötet * Ludwigshafen, 17. Dez. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshaſen teilt mit: Am Freitag nachmittag gegen 4 Uhr wurde beim Rangieren auf Bahnhof Rockenhauſen der 77jäh⸗ rige Johann Diehl überfahren und ſofort getötet. Diehl hielt ſich im Augenblick hinter einer Abteilung Wagen auf, als die Lokomotive anfuhr und die Wagen etwas zurückſchob. Es iſt noch nicht aufgeklärt, wie der Mann in das Gleis kam. Anſcheinend war ein Knabe, der ſich bei ihm befand, in das Gleis entlauſen und Diehl wollte ihn, als die Lokomotive bei⸗ fuhr, retten. Der Knabe blieb unverletzt. * * Haardt, 17. Dez. Während eines Krankenbeſuches hatte der praktiſche Arzt Dr. Gottſchalk aus Gimmeldingen ſein Auto in die Nähe der Winzergenoſſenſchaſt geſtellt. Als er wieder zurückkam, bemerkte er zwei Männer im Wagen, die ihn in Gang zu bringen ſuchten. Es gelang ihnen unerkannt zu ent⸗ fliehen. Im Auto ließen ſie einen mit Kartoffeln gefüllten Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheir⸗ Ein falſcher Sammler Der aus Wiesbaden gebürtige 28 Jahre alte Händler Paul Bullmann hat in verſchiedenen Städten Deutſchlands, ſo u. a. in Wiesbaden, Oſſenbach, Fraukſurt, Koblenz, Karlsruhe, Baden⸗Baden und Mannheim Sammlungen für den Reichs⸗ bund der Schwerkriegsbeſchädigten vorgenommen, obwohl er hierzu nicht beauftragt war. Er erhielt ziemlich viel, zumal er Quittungen und Stempel vorzeigte, die jedoch geſälſcht waren. Wie feſtgeſtellt wurde, nahm er täglich oft 20—30 Mark ein. Der Angeklagte iſt geſtändig. Er ſchützt ſeine große Notlage vor, in der er ſich damals befunden hat. Durch die Aufſtände der Separatiſten, an deren Bekämpfung er aktiven Anteil genom⸗ men, habe er ſeine Stellung verloren, ſeine Frau war krank und er ſelbſt arbeitslos. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel be⸗ antragte eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Das Gericht (Vorſitzender Amtsgerichtsdirettor Dr. Kleu) erkannte auf 4 Monate Gefängnis. Ein Betrüger Laſt Hirſch aus Tanoberzeg, wurde aus der Strafhaft vorgeführt. Er war Reiſender einer Wäſcheſabrik in O5 und hat in dieſer Eigenſchaft Waren im Geſamtwerte von—5000 Mark, die er zum Verkauf für die Firma erhalten hatte, in ſeinem eigenen Intereſſe veräußert und den Erlös für ſich be⸗ halten. Außerdem wirft ihm die Anklage vor, daß er Beſtell⸗ ſcheine gefälſcht bat. Der Angeklagte iſt geſtändig und gibt ſeine Verfehlungen zu. Dieſe wurden ihm allerdings inſoſern ſehr leicht gemacht, als er das unbegrenzte Vertrauen des Ge⸗ ſchäftsinhabers und deſſen Frau beſaß. Das Urteil lautete einſchließlich einer noch zu verbüßenden Freiheitsſtrafe von fünf Monaten auf eine Geſängnisſtrafe von einem Jahr. ch. Sporlliche Runoͤſchau Die morgigen Fußballwettkämpfe im Rheinbezirk Nach den überraſchenden Ergebniſſen des vorigen Sonn⸗ tages iſt die Meiſterſchaſtsfrage in der Bezirksliga er⸗ neut ungeklärt. Morgen ſtehen zwar keine Großkämpfe auf dem Programm, trotzdem ſind ſämtliche 5 Spiele bedeutungs⸗ voll und können entſcheidende Wendungen bringen. die leichteſte Aufgabe hat der Tabellenführer B. f. eckarau; er muß zwar in Sandhofen antreten, ſollte aber nicht viel Mühe haben, ſich gegen die Spielvereinigung zu behaupten. Schwerer wird es ſchon dem Sport v. Wal d⸗ Hof fallen, um gegen Phönix Mannheim zu ſiegen. Schon das Vorſpiel brachte einen ſehr knappen Sieg, inzwi⸗ ſchen iſt die Waldhofhintermannſchaft nicht beſſer geworden; immerhin ſollte der Angriff imſtande ſein, einen Torvor⸗ ſprung herauszuholen. Bff. R. Mannheim empfängt den Sportverein o8 Darmſtadt. Das Vorſpiel endete 2²² diesmal werden die Heſſen wohl kaum einer weiteren Nieder⸗ lage entgehen können. Bei Phönix Ludwigsh af en ga⸗ ſtiert der F. C. Pirmaſens. Die Hinterpfälzer, die zu Hauſe kaum zu ſchlagen ſind, haben auswärts noch keine be⸗ ſondere Leiſtungen gezeigt und werden ſich deshalb auch mor⸗ gen mit einer Niederlage abfinden müſſen, zumal die Lud⸗ wigshafener dem Tabellenführer auf den Ferſen bleiben wollen. Beim Fv. Speyer wird 1903 Ludwigshaſen zum Rückſpiel erwartet. Die 1003er haben eine große Form⸗ verbeſſerung zu verzeichnen und deshalb iſt es nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß ſie von Speyer einen o — der gar beide Punkte mit⸗ In der Kreisliga des Kreiſes Unterbaden dürfte der Tabellenführer 19˙8 Manng ſeinen Gegner Spo. Amicitia 00 Viernheim ſicher ſchlagen. Auch Spielvg. 1607 Mannheim- dürfte den Sportv. Schwetzingen ſicher nieder⸗ zwingen. Fraglich iſt es, ob Alemannia Rheinau ſich an Fo. 8 Pben de kann. 8 Vorwärts Mannheim ichten, den wiedererſtarkten.f. T. u. heim diesmal zu ſchlagen. S Im Vor derpfalzkreiſe wird Umon Ludwlas aſen gegen Pfalz Ludwigshaſen keine Chancen haben. e Mundenheim ſollte den.f. R. Frieſenheim ſicher beſiegen, auch 1904 Ludwigshafen wird ſeinen Gegner..R. Oggersheim nieberringen. Beim..R. Landan gaſtiert 1914 Opyan, die wohl die Punkte entſühren wird, dagegen hat Viktoria Neu⸗ hofen Ausſichten auf Punkt ewinn im S Rheinoonbein P gewinn im Sniele gegen— S Seite. Nr. 587 D4⁸ neue Heim der Handciskammer AEG Projekſierung und Ausführung kompl. elekirischer Lichi- u. Krali-Anlagen Allgemeine EHlekfriciſãis-Gelellſchafi BUro: Merwfeirn AEG-αu M 7, 5 Gcunststabe) Telephor-Sammemumwer 34 981 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Am Umhau u. an der Einrichtung heteiligte Firmen: Samstag, den 18. Dezember 1020 F.& A. LUDWIG Beuuruerrerrurg Holzsiraße 4/8 RIANNHFENI Fernspr. 32215/16 Ausidbrurg von Erd-, Neurer- u. Betorerbeifer Zirrrner-, Schreirer- u. Glaserer beifer Derewe Austuhrunq der SeilpOstæruege Deuische Telephonwerke und Kabelndusirie Akl-Ges. Berli) Techn. Büro biannheim B 3, 17/18 Tel. 31173 H. BABE, MANNEEINM N 2, 10 und Rafhàausbogen Nr. 46/48. Telephon-Sammel-Nummer 20555 Gegtündel 1877. Ausführung der Gas-, Vasser-, Nadio- u. Saäten Anlagen. NMöbellabrik und lnnenausbau K. Zeyher& Cie. (Unh. k. Keih JTelephon 31016 E 7, 16a Ausruhrung der Holzarctutektur im gropen Seal. Eisenbelonbau- Unſernehmen Richard Speer SEm P3, 11ſ/12 Tel. 21528/29 Ausfuhrur der Beforw, Eiserbefor U. Naurer-Arbeiter G. Meersieiſer Glpser- und Stukkaieur- Geschüfl Lelſe-, Gerũsſbau- und Verleih-Ansſali Dammsir. 44a Tel. 31575 8 8 Efsfellung Sämſlicher Gelũste àn Hol- und Stlahen⸗Fassaden. Hch. Scharpinei D, 11.-G. D R, 11 Tel. 20820 4, , Lieſerung von lanerrãumen Saa&& Klee Tleſbauunſernehmung Dalbergsiraſe 50,34 Telephon 26 778 Ausfübrurig der Eniwässerungs-Anlage Teppichhaus AlOiSBechfold Hans Krug k. Eagelhard Huti. J. 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Trumpi-4 N 4, Qualifäis-Fabrikaie der äliesien Fabriten Damen-Rad Freſlauf mit Ruccrit, prime Bereiſung, 1 Jahr Garenſie 59 aul gelöteten Eehmen 928 18 Die Himmelsleiter Weihnachtsmärchen von Karl Witzel Die Schneeſlocken wirbelten im luſtigen Tanze. Tanneuduft lag in der Luft. Der Weihnachtsmarkt bot ſeine vielfältigen Auslagen, daß die Kleinen ſchier nicht alles ſchauen konnten. Wieviel Wünſche wurden in den kleinen Herzchen laut! Was für eine große Geldbörſe hätte Papa haben müſſen, ſie nur einigermaßen zu be⸗ friedigen, denn er mußte dem Chriſtkindchen etwas Geld ſchicken, da es nicht ſo viel hatte, die ſchönen Sachen alle zu erſtehen. Und was für Zutaten brauchte es alles! Koſtete das doch ſo himmliſch viel Geldl So ſchlenderten die Kleinen mit ihren Eltern durch die langen Gänge des Marktes, der alle Jahre das Weihnachtsfeſt einleitet. Es ging gemütlich vorwärts, denn überall häuften ſich die Fragen nach dieſem und jenem, und die geplagte Mama mußte ſich recht zuſam⸗ mennehmen, alle ſie zu beantworten. Der kleine Kurt hielt es keinen Nachmittag zu Hauſe aus, immer, wenn die Dämmerung langſam in die Zimmerecken kroch, dann hatte er ſeine Stunde. Dann hielt ihn nichts mehr da⸗ heim. Am längſten verweilte er an einem Stand, er ſchien ihn ganz beſonders zu feſſeln. Seine Augen glänz⸗ ten, ſein Herz ſchlug bis zum Halſe, er fand keine Worte, etwas zu ſagen. Wenn ſein winziges, kirſchrotes Plap⸗ permäulchen einmal ſtille war, ſo konnte man darauf 99 5 bauen, daß er ganz von irgend einem Gegenſtand geſan⸗ gen war. Endlich ließ er ſich losreißen, denn die Uhr war ſchon weit vorgerückt. Vor dem Schlaſengehen war er ſonderlich ruhig, ſchon glaubte die beſorgte Mutter, er wäre krank. Ruhig ließ er ſich zu Bett bringen und ſchlief und ſchlief. Oefters ſah die Mutter nach ihm, wie er wohlig in den Federn ſteckte. Sein Atem ging ſtoßend, als ob ein Alp auf ihm laſte. Sie fühlte nach ſeiner Stirn, ſie war er⸗ ſchreckend heiß, ſo daß die Mutter in Unruhe verſetzt wurde. Der Vater tröſtete ſie, indem er bemerkte, daß Kinder ſchon mal öfters fieberten. Morgen wäre alles wieder in beſter Ordnung. Seine Bäcklein blühten wie zwei ſchmucke Röslein. Sein Mündchen ſtand halb offen, als ob er die Wunder gar nicht alle faſſen könnte. Sein liebes Patſchhändchen griff nach etwas, ohne daß es Er⸗ füllung erhalten könnte. Die Mutter beobachtete unaus⸗ geſetzt, der Vater ſtand aufmerkſam daneben, zu harren, welche Dinge ſich da entwickeln würden. Und ſiehe, der Kleine träumte laut:„O, die lieben Engelein, ſie gehen 60 große Leiter hinauf, oben iſt das Ehriſtkindlein, es teht hinter demTor, das iſt der Himmel, ich hab' ihm einen Brief geſchrieben, es wohnt im Himmel Nummer 1, der Papa hat's geſagt, und was er ſagt, das iſt wahr, den Brief legte ich ans Fenſterbrett abends, morgens war er nicht mehr da, es hat ihn geholt, nun macht es meine Sachen, ich will eine Elektriſche und eine Lokomotive, erre 3 E* 95 5 ein Mann muß darauf ſtehen, der iſt ganz ſchwarz, er raucht ſeine Pfeiſe wie mein Papa, wenn ich groß bin, will ich auch ſo ein Mann werden, mein Papa ſagt ja, dann wird es ſo, meine Eiſenbahn iſt kaputt, die muß es holen, die muß es wieder machen, dort oben im Him⸗ mel wird ſie gemacht. Chriſtkindchen komm bald, ſonſt wird es zu ſpät, das Fenſter iſt ganz hell, da brennt ein Lichtlein, da noch eins, o, wie ſchön, das muß ich haben, Chriſtkindchen, bring mir auch eine Leiter mit den vielen Engelein, oben muß ein Himmel ſein, ich will auch hin⸗ aufſteigen, ich will dich beſuchen, ich will ſehen, was du da oben machſt, mach doch mal den Vorhang weg, ich will mal hineinſehen, o, bitte, bitte ler faltete ſeine zierlichen Händchen), eben ſehe ich alles, o, wie ſchön hell, du haſt auch elektriſches Licht, da kannſt du gut arbeiten, aber du mußt doch auch ſchlafen, wenn du zu viel ſchaffſt, dann tun dir die Augen weh, und du wirſt krank, und der Onkel Doktor kommt, und du mußt deine Zunge heraus⸗ ſtrecken, ſiehſt du, ſo wie ich, dem kleinen Horſt mußt du auch etwas bringen, der iſt noch zu klein, dem bringſt du Käſtchen von dem Mann, wo Papa ſeine Zigarren holt.“ Da kam er zu ſich, lange ſah er ſeine Eltern an, ihm war, als haben ſie ihn geſtört. Mama nahm ihn her⸗ aus, zog ihm ein anderes Nachthemdchen an, denn er hatte das andere ganz naß geſchwitzt, ſo hatte er ſich an⸗ geſtrengt, auch für ſein Brüderchen. Und das hat ihm das liebe Chriſtkindlein nicht vergeſſen E 909 10 30 ——= N G N25 7 * — DA 90 — 28 —— 2 4 NNv NN 4 at His⸗Hnzeiger Tölalüael-Tertüüe Passende Weihnachisgeschenke H. C. Thraner C 1, 8 Kondiſorei⸗Kaſſee C 1, 8 Telephon SI000 Telepnon(1 nb: Kuno Schmid— Gegr. 705 Aellesſes, teinsſes Besſeſlceschöfl am Platze und vornerunstes Femi ien- Kaſlee FlUr Weibnachſen Schrankkoſier Hosenſrã er Bohnkoſſer Eucksãce Handkoſſer Touristenerſſkel Enrichtungskoſfer Hunde- Ari Kel Belseloschen N Dementeschen Hlultcofler Besuchst scen —— Forucüre Slels leunelten. Nänbeuel und Eful SpeZlelu&ten: Zigeiten- und Schulranzen 2 Hareſien · Eui Aklen-Mappen Briefleschen Schul Meppen E Portemoneies Nusik · Nappen 8 Cemeschen m bestet Sallererbeli Diese beliebien 9 Weihnachts- Geschenke kauien Sie in besſer, fachmärmischer Vererbenung 9 in Spezilahhaus Rud. Schmiederer egrundei 1889 F 2, 12 elephon 52501 Elgene Reparoiurwerksiäſie sowie Neuanſerſigungen Baumwolle Setuttert 1⁵⁵ 8*⁵ BSumwolle SefUttert Seicde Pleſſiert 2³ Sirumpi-Fürsi Wolle rrui Seicde 45 WoOlle rrit Seide C 1,, 4 LUE Grose Auswahl von Bonbonieren in Porzellan, Kristall, Se de eic. Egene Fabtikaſe. Preliren, Nerzipan, Baumcuchen, Sollen, Fructue- brot, sowie Sämiiche Veihnechis-Gebäcke. Spezialiſdf Papilloſen Veihnechtspakete pech Auswätis vercden prompi erlediqi. Radio-Pilz v 1, 7 Ersies Fachgeschãſi am Plaze Weiſaus größhie Auswahl Fachmännische Bedienung Backartikel in anerkannt erster Mualltat Christbaumschmuck in großer Auswahl billigst Parfümerié- u. 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Skizze von Mathilde Bertalot⸗München Es war am Chriſtabend. Die Beſcherung war vor⸗ über, und die alte Dame ſaß Doktor Wendtland, dem einſtigen Jugendgeſpielen, gegenüber. „Es wäre für mich gar kein Weihnachten,“ ſagte ſie, „wenn die Kinder den Chriſtabend nicht bei mir ver⸗ lebten. Auf den Jubel meiner kleinen Enkel und die ſtrahlenden Kinderaugen freue ich mich immer ſchon wochenlang.“ „Ja, Sie haben es gut,“ ſagte der Doktor.„Aber ſo ein alter Einſpänner wie ich... Darum danke ich Zhnen auch herzlich, daß ich dieſe Stunde bei Ihnen ver⸗ leben durſte, und für die Chriſtroſen, die nun mein ein⸗ ſames Heim ſchmücken werden.“ „Ich weiß, wie ſehr Sie Chriſtroſen lieben, Doktor.“ „Sie erinnern mich immer an einen Weihnachts⸗ abend. Da wurde mir ganz unverhofft durch dieſe — weiße Blüte eine große Weihnachtsfreude be⸗ et. Ich wohnte damals in einem kleinen Dorf, das eine Wegſtunde von der Stadt entfernt lag. Ich haßte die 8 7 engen Wohnungen in den ſtaubigen, lauten Straßen, den Lärm und die Unruhe der Stadt. Wenigſtens meine freie Zeit wollte ich möglichſt draußen verbringen. Ein Automobil brachte mich täglich in die Stadt, wo ich an dem großen Krankenhaus angeſtellt war.— Jeden Tag begegnete ich dem Wagen des Lindenwirts. Er war der reichſte Bauer im Dorf und konnte es ſich ſchon leiſten, ſein einziges Kind täglich in die Schule zu fahren. Gre⸗ tel äber war nie allein. Die geſamte Jugend des kleinen Dorfes, es waren etwa acht Kinder, ſaß und ſtand im Wagen. Es war an einem hählichen, kühlen Regentag, da be⸗ gegnete mir am Dorfausgang ein ſchmächtiges, etwa achtjähriges Ding. Mühſam kämpfte die kleine, verwach⸗ ſene Geſtalt gegen den Wind, der über die Landſtraße fegte. Es war kein Kind aus dem Dorfe. Vor ein paar Tagen war es als Koſtkind zu einem Bauern gekommen. Mein Wagen hatte das Gefährt des Lindenwirts bald eingeholt. Ich ließ halten und rief den Kindern zu: „Heut ſeid ihr ja nicht vollzählig, Gretel.“ „Der Hans und die Friedel ſind krank,“ ſchallte es mir entgegen. „Das weiß ich. Ich meinte ja die Kleine, die beim * in Koſt iſt. Laß halten, bis die Kleine nach⸗ ommt.“ 3 „Ach die,— die bucklige Lieſe! ſagte die Gretel und hob hochmütig den Kopf.„Ich mag ſie nicht.“ Schwatzend ſuhren ſie weiter. Die Kleine tat mir leid, weil ſie bei dem ſchlechten Wetter den weiten Weg allein gehen ſollte. Ich hatte Kinder immer gern. Platz war noch genug in meinem Wagen. So überlegte ich nicht lange, ließ den Chauffeur wenden und fuhr zurück. Bald ſaß Lieſe ſtill und ſcheu in eine Ecke gedrückt und wagte ſich nicht zu rühren. Nur ein auſleuchtender Blick dankte mir beim Abſchied. Ein kleiner, verwachſener Körper und ein häßliches, ſommerſproſſiges Geſicht mit ein paar dunklen, traurigen Kinderaugen, das war Lieſe. Das verwaſchene, oft geflickte, fadenſcheinige Kittelchen, aus deſſen viel zu kurzen Aermeln die mageren Arme herausſahen, trug nicht dazu bei, die Kleine vorteilhafter zu machen. Tag für Tag nahm ich nun Lieſe in meinem Wagen mit zur Stadt. Manch' neidiſcher Blick der Dorfjugend traf das kleine, bucklige Ding, denn in meinem Automobil ſahren zu dürfen, war doch etwas ganz anderes. Manch⸗ mal wäre mir die blonde Gretel, die immer fröhlich plau⸗ derte, wohl lieber geweſen. Aber der Blick, mit dem mich Lieſe anſah, wenn ſie ſich unbeobachtet glaubte, ver⸗ 4 4 4 3 4 4 4 5 5 2 — S 94 4 N 11 SS 2 L 4 — Se gutem Hlanell, oſlen und geschlassen zu magen .75 Schlafanaug unſurbige Semensaſin mit Seicdenverochnütung. eic gauie Veratbeltunne 12.a Schlafanzug 9 ſeinsiem Flaiell mit, bunten Seide streiſen und 1 5 Seidenrerachnũrung Aam Sonniao von 1 bis 6 Uör geöſinei! 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Wenn ich ſie dann lobte, die feine Schönheit des Schneckenhauſes oder der Blume bewunderte, dann er⸗ rötete ſie voll freudigem Stolz. 39 So kam Weihnachten herbei, und ich hatte für Lieſe ein paar Zuckerſachen und ein Buch gewählt, um ihr eine Freude zu machen. Sie dankte mir in ihrer ſtillen, ſcheuen Art, und ich war ein wenig enttäuſcht. Ich hatte gehoft, daß ſie nun endlich ein wenig aus ſich heraus⸗ gehen würde. 5 Am Chriſtabend kam ich abſichtlich ſpät nach Hauſe. An keinem andern Tag im Jahr wird uns unſere Ein⸗ ſamkeit mehr bewußt als zur Weihnachtszeit. In dieſem Jahr würde der Abend für mich beſonders einſam ſein, denn der alte Amtsrichter, mit dem ich ihn ſonſt verlebte, war verreiſt. Niemand würde diesmal an mich denken. „War niemand da?“ fragte ich die Haushälterin. „Nur ein Kind, Herr Doktor. Es hat Blumen ab⸗ gegeben. Ich weiß nicht, wer es ſchickte, es iſt gleich davon⸗ gelaufen.“ Als ich in mein Zimmer trat, fand ich auf meinem Schreibtiſch einen Strauß Chriſtroſen, ſo groß und weiß, wie ich noch keine geſehen. Wer hatte meine Lieblings⸗ blumen erraten? Oder war es zufällig geſchehen? Wer hatte mir dieſe unerwartete Freude gemacht? Da gewahrte ich zwiſchen Blumen ein zuſammen gefaltetes Papier. Es war aus einem Schulheft. In ſteiſer, ungelenker Kin⸗ derſchriſt ſtand darauf:„Ich hab Dich lieb weil Du ſo gut zu mir biſt, und das Buch freut mich ſehr.“ Dies ſchlichte Bekenntnis der Kleinen erſchütterte mich tief, und das koſtbarſte Geſchenk hätte mich nicht ſo gefreut, wie dieſe wenigen Zeilen und die Chriſtroſen. Ich ſaß lange in meiner Stube und blickte auf die Blumen Und während ich auf die leiſen windverwehten Weih⸗ nachtsglocken lauſchte, dachte ich an die kleine Lieſe und ihre ſcheue Liebe.“ Chriſllind Von Maria Stona Einem armen Kinde im Dorf hab' ich zur Weihnachts⸗ zeit eine Puppe geſchenkt. Schüchtern nahm die zweiein⸗ halbjährige Anninka das Päckchen, das ich ihr längſt ver⸗ ſprochen, und ſagte leiſe, zur Mutter aufblickend:„Das iſt eine Puppe.“ Ganz langſam entknüllte ſie das weiße Seidenpapier an den Enden, damit es nicht zerreiße. Jetzt ſah ſie vor ſich das kleine Perſönchen mit ſteiſen Händen und Füßen im blauen Kleide liegen, die runden Porzellanaugen geöffnet. Laute des Entzückens entſchlüpften Anninkas Lippen. Schon hielt ſie das Püppchen im Arm, bog zart die Stirn zu ihm und legte die beeie Hand, ein kleines Roſenblatt, mit ſorgender Gebärde um den Kopf, als ſchmeichele ſie ihn an ihr Herz. Eine wunderbare Innigkeit und Schönheit lag in den wenigen Regungen. Etwas Heiliges ſchien Anninka die Puppe und doch etwas, das ihr allein gehörte. Ihre Lippen neigten ſich langſam, faſt ſcheu drückten ſie einen Kuß auf das wächſerne Haupt. Jetzt erſt blickte zur Mutter Anninka auf.„Da— da—“ rief ſie und zeigte ihr Glück. Sie griff nach den fremden Härlein und lachte verklärt. Nun wiegte ſie die Puppe im Arm, kroch aufs Zenſterbrett, ſetzte ſich dort nieder und begann leiſe zu ſummen:„pſch— pſch— pſch— pſch“ wie man dem Brüderchen ſummte, wenn es ſchlaſen ſollte. Sie ſah jetzt ſehr ernſt aus und war erfüllt von Pflichtgefüblen. 9. Und mir offenbarte ſich in Anninka das Geheimnis der Frau, ihre Urnatur. Sie iſt ganz Sehnſucht nach der Möglichkeit, ſchützen zu können. Ihr Glück iſt vollendet, wenn ſie das Geſchöpf im Arme hält, das ihrer Mühen bedarf; dann findet ſie Bewegungen, Laute eine wiegende Anmut, wie nichts auf der Welt ſie in ähnlicher Voll⸗ kommenheit bietet. So iſt die Roſe verſunken in den Sonnenſtrahl, wie das Weib in das Weſen, das ſeine Zärtlichkeit zur höchſten Vollendung weckt. Gelehrſamkeit wird dem Manne wie dem Weibe anerzogen. Aber kein Wiſſen ſollte bei der Frau das ſchönſte Erbteil über⸗ wuchern: den Willen zur Zärtlichkeit, der dem Weibe im gleichen Maße angeboren iſt wie dem Manne der Wille zur Tat. Als ich fortgegangen war und mich umblickte, ſah ich Anninka in ihrem jungen Mutterglück vor der Haustür ſtehen, von Kindern umringt, denen ſie ihren kleinen Schatz zeigte und die ſtaunend ſich verneigten— wie die Hirten in Bethlehem. Weihnacht. Wenn zur Erkenntnis dir das Herz erwacht, Was Gott uns gab in der geweighten Nacht, Wenn du des Chriſtkinds leuchtende Geſtalt Umfaſſeſt mit der Liebe Allgewalt, Wenn ſeiner Mannheit Größe dich ergreift, Vor deren Wucht das Herz zur Demut reiſt, Dann iſt kein Erdentag dir lichtlos mehr— Die Engel Gottes lagern um dich her. Anna Enders⸗Dix. Silbenrätsel a— aa— an— berg— bu— d- de— del— di— dr — e— e— e— el— en— en— en— en— en— eu — er— er— er— er— en— ff— ſin— g— gal— ge — ger— ger— gu— go— her— heim— i— J1— In — In— Is— is— it— kad— la— le— le— le— le — li— lin— luft— ma— ma— mu— mül— n na — nach— na— na— na— ne— ne— ne— neu— nie — un— nn— nus— 0— on— ph— ph— pel— v — ra— ra— ra— re— ru— sar— sch— si— sus — st— st— t— t— tau— ie— ten— ter— ti— tio — tis— tra— u— ul— ung— zar— ꝛc— 21— 21. i und Jgilt eines. 1. Farbstoff. 2. Federvich. 3. Wer brachte die Kartoffel nach Europa? 4. Nebenflus der Elbe. 5. Flächenmaß. 6. Modernes Verkehrsmittel. 7. Flus in Arabien. 8. Delikatesse. 9. Männlicher Vorname. 10. Amerikanische Stadt. 11. Raubtier. 12. Neuheit. 13. Krankheit. 14. Pflanze. 15. Musikinstrument. 16.Lärgen- maß. 17. Deutscher Staatsmann. 18. Erdteil. 19. Volks- 8 stamm. 20. Vogel. 21. Deutscher Held. 22. Mädchennamen. 23. Stadt am Mittelländischen Meer. 24. Stadt am Rhein. 25. Seidenstoff. 26. Speise. 27. Berühmter deutscher Mann. 28. Insel. 29. Allgemeines Volkslied. 30. Führender General des vorigen Jahrhunderts. 31. Planet. 32. König aus der alten Geschichte. 33. Deutscher Erſinder. Aus den sich ergebenden Wörtern sind die Anfangs⸗ buchstaben zu verbinden. (Auflösung in unserer am 24. Dezember erscheinenden Weihnachtsausgabe.) 5 8 5 8 8 4 ———— ————— ———————————5 16. Seite. Nr. 587 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 83— Neber die norwegiſche Dichterin Sigrid Undſet ſindet der veſer an anderer Stells dieſer Ausgabe eine beſondere Be⸗ trachtung, die durch die wachſende Bedeutung dieſer eigen⸗ artigen Erſcheinung am nordiſchen Dichterhimmel gerechtfer⸗ tigt erſcheint. Sie gründet ſich bei uns das nunmehr in drei Bänden abgeſchloſſen vorliegende große Romanwerk„Kriſtin Lauranstochter“, Bd.—3, erſchienen bei Rütten u. Loening, Frankſurt a. Main. Auch hier liegt ein Bucherſolg vor, großer der ucht an den Augenblick gevunden gu ſein ſcheint. Es iſt immerhin erſtauntich, daß ein Werk dieſes Umfangs, deſſen Lektüre keine geringe Arbeit darſtellt, ſich eine ſo ſtattliche Leſergemeinde gewonnen hat, und wir müſſen geſtehen, daß wir faſt in Verlegenheit kommen, wenn wir im gegenwärtigen deutſchen Schrifttum ein Werk nennen ſollen, das an Aufbau und Art dieſer Romantrilogie gleich⸗ Tomiit. Nur der Geſamteindruck kann hier wiedergegeben werden. Das Werk ſtellt ſich dem Leſer zunächſt als eine groß⸗ angelegte Familiengeſchichte aus dem 11. Jahrhundert dar, die Schickſale einer norwegiſchen Menſcheugruppe, hinein⸗ geſtellt in einen weiten hiſtoriſchen Rahmen. Der Leſer er⸗ lennt alsbald, daß es ſich trotz aller erſtauntich kenntnisreichen Schilderung der hiſtoriſchen Details um keinen bloß geſchicht⸗ lichen Moman handelt, vielmehr beanſprucht der Gehalt des Werks heute noch die ſelbe Gültigkeit wie vor einem halben Jahrtauſend. Die breite epiſche Ausführung beſigt ungeheure Kraft. Der erſte Band,„Der Kranz“, bringt bereits die gauze Spannung, die anhält bis zum Schluß. Sobald man ſich in die Fülle des Stofflichen hineingeleſen hat, macht ſich jene Spalnnung geltend. Der zweite Band,„Die Frau“, erweitert den politiſch⸗hiſtoriſchen Hintergrund, mit der die Schickſale der Familie verknüpft ſind. Der dritte Band,„Das Kreuz“, ſetzt mit ungemindekter Geſtaltungskraſt dieſe Verknüpſung der Vorgänge fort und ſührt in der Wechſelwirkung des ein⸗ zeluen Erlebens mit dem allgemeinen Geſchehen das Werk zum eindrucksvollen Ausklingen. So betrachtet merkt man nirgends, daß der Autor bieſes grandioſen Epos eine Frau iſt. Mann und Weib ſind gleich vollendet gezeichnet und die ungeheure hiſtoriſche Arbeit, die aus jeder Zeile ſpricht, könnte eher das Werk eines Mannes ſein, wenngleich auch eine Ricarda Huch das Beiſpiel für eine ſolche Leiſtung gegeben hat. Die Zeichnung der Geſtalten iſt meiſterlich. Am hervor⸗ ragendſten iſt natürlich die Heldin ſelbſt, Kriſtin Lavrans Tochter mit ihren ſieben Söhnen geſchildert. Auch der Ritter Erlend iſt eine außerordentlich packende Figur, durch das Schwankende ſeines Charakters. Aus der Fülle der weiteren Geſtalten ſeien noch der Vater Lavrans und Kriſtins Schwa⸗ ger Simon Darre hervorgehoben, da an ihnen die bewun⸗ Durchführung der Charaktere beſonders markant wird. Die Menſchen und Geſchehniſſe ſind die Träger großer Konfliktzuſammenhänge, die ſchließlich alle auf wenige große Fraßen zuſammengedrängt erſcheinen. Es iſt das große Pro⸗ blem der Reinheit das Weibes, das das ganze Werk durch⸗ gleht und in allen möglichen Einzelheiten, wie im großen Zufammenhang wiederkehrt. Und dieſe Frage ſetzt ſich fort in das andere Grundmotiv der Dichtung, des Mutterwerdens. Daran erkennt man die Frau als die Verfaſſerin dieſes Rieſenwerkes; und deshalb vermag es, trotz der hiſtoriſchen Breite, beſonders unſeren Frauen viel, ſehr viel zu geben. * Als Schriſtſteller von Rang hat ſich E. G. Kolben⸗ heyer einen bedeutenden Namen vor allem durch ſeinen Spinozaroman„Amor dei“, dann auch durch ſeinen dreibän⸗ digen Pargcelſusroman gemacht. Auſer einer Reihe anderer bichteriſcher Werke iſt noch ſeine bemerkenswerte philoſophiſche Arbeit„Die Bauhütte“ hervorzuheben. Neue Romane München), in dem er ſein künſtleriſches Glaubensbekennknis gibt. Eigentlich ein Muſikerroman mit einem Komponiſten namens Eduard Bruckmeier als Helden. Er muß den dorni⸗ gen Weg des aus der Bahn geworſenen, darbenden Künſtlers zurücklegen, bis er wieder zu künſtleriſchem Schaffen gelangen kann. Pläne für eine neue Ausübung der Muſik, ſür eine neuartige Gewinnung des Publikums treten an ihn heran; er ſindet die Aufgabe deklaſſierend, doch er nimmt an. Er wird bekannt, ſchließlich ſoll eine Sinfonie von ihm auſge⸗ führt werden. Vor der Generalprobe verſchwindet er, doch durch Freunde beſtimmt, kehrt er zur Uraufführung zurück, die ſich zu einem außerordentlichen Erſolg geſtaltet. In Friede und Freude klingt das Werk aus. Bruckmeier iſt in ſeinem Heim, Dank ſagt er ſeinem Weibe, die ihm eine treue Kameradin geweſen durch alle Zeiten der Mühſal und des Das Lächeln der Penaten hat ihn zum Sieg ge⸗ ührt. In dieſe Vorgänge iſt das künſtleriſche Glaubensbekennt⸗ nis des Dichters in Geſprächen über Muſik und Muſiker hineinverwoben, und Kolbenherzer weiß, es mit ebenſo viel Tiefſinn wie Laune vorzutragen. Viele Probleme der heuti⸗ gen Muſik, z. B. ob national oder international, Ausdruck, Myſtit uſw. werden anregend, mit Geiſt und Witz crörtert. Das überlegene Lächeln und der tieſe Ernſt eines Mannes blickt auf jeder Seite durch, der ſich zu einer innerlich erlebten Weltanſchauung, auch in den Fragen der Kunſt durchgerun⸗ gen hat. Doch ſelbſt dieſe Erörterungen ſind nur die Stufen auf denen der Dichter zur eigentlichen Höhe ſeines Werkes emporſteigt. Und die liegt in ſeiner Geſtaltung des ehelichen Glücks. Gerade, daß ſein„Held“ ein Künſtler iſt, erhellt, wo⸗ rauf es dem Dichter ankam: das Lächeln der Penaten, die ge⸗ wiß auch manchmol zürnen, einmal in der dafür ſonſt kaum geſchaffenen Welt der Boheme zu zeigen. Die Beiahung, die ſchließlich in dem glücklichen Ende liegt, oſſenbart den ſtarken, heröhaften Dichter, dem man ſich getroſt anvertrauen darf. Dr. K. 4 Paul Burg,„Der republikaniſche König“. Noman. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig. Paul Burg hat ſich durch ſeinen volkstümlichen Goetheroman bekannt gemacht und einen großen Leſerkreis erworben. Mit dem„republikaniſchen König“ beginnt er eine Reihe vaterländiſcher Romane vom Aufbau deutſcher Größe aus Not und Enge. Friedrich Wil⸗ helm., der„republikaniſche König“, wie er ſich nach Vehſe ſelbſt ſtolz genannt hat— eine genialiſche Natur—räumt rück⸗ ſichtslos und zielbewußt mit allen Mißſtänden— Verſchwen⸗ dungsſucht und Beſtechlichkeit— auf und will ſein Volk zu Ehrlichkeit, Einfachheit und Treue erziehen. Er begründet die Macht des jungen preufiſchen Staates und nötigt ſeinem ſchärfſten Gegner, dem jungen Fritz, größte Anerkennung ab. Dieſes bewegte Leben eines ſelbſtloſen, wahrhaft ſtaatsbürger⸗ lichen Königs hat Paul Burg nach erſten Quellen wiederher⸗ geſtellt und in vackenden Szenen ein lebenſprühendes Zeitbild der lockeren Sitten des 18.Jahrhunderts am Hofe in Berlin und bei Aügüſt dem Starken gegebn. 4. Hermann Stehr,„Der Geigenmacher“. Eine Geſchichte. Horen⸗Verlag, Berlin⸗Grunewald. Der Dichter nennt das Werk ſchlicht„Eine Geſchichte“. Man könnte es auch eine Legende, ein Märchen oder ein tieſſtes Erlebnis, im großen Stil vorgetragen, nennen. Der äußere Vorgang, wie ein Geigenmacher zu ſeiner höchſten Kunſt durch die Begegnung mit einem kindhaften Mäochen gelangt, iſt in wenigen Worten Wohl ſelten iſt einer ſo in die tiefſte Waldeinſamkeit gebrungen, hat die Stimme des Windes, der Bäume, des Waſſers ſo belauſcht und ſein ganzes Weſen ſo erhöht gefühlt, daß ihm der große Wurſ gelingt, den letzten Ausdruck ſeiner Kunſt, ſeines Weſens zu finden. Wie dieſe einfache Fabel von der Innerlichkeit des ſchauenden Dichters in die Verklärtßſeit höchſter Dichtkunſt gehoben iſt, das iſt einzigartig. Die Ge⸗ Als neueſtes Werk legt er einen Roman uc,„Das, ſchichte iſt von einer Anmut und harmoniſchen Geſchloſſenheit, Lächeln der Penaten“(Verlag Georg ˖ üller,“ wie nur ein Stehr ſie ſchenken kann. 33 ** 3* 2 45 — Deutſchland und Europa Unter dieſer Ueberſchriſt veretnigt der Verlag Paul Zſolnay, Berlin, Wien, Leipzig, eine Anzahl Aeußerungen ſeiner verſchledenen Auto⸗ ren, von denen wir nachſlehend einige zum Ab⸗ druck bringen. Sie ſinden ſich in dem Jahrbuch 1927 des Verlags, der ſich durch ſeine Schöpfungen in kurzer Zeit in die allererſte Reihe geſtellt hat. Von ſeinen neueſten Veröſſentlichungen nennen wir den Roman von Leonid Leonowio:„Die Bauern oon Wory“ ſowie vor allem die von Franz Werſel herausgegebenen Brieſe Ver⸗ d s, auf die wir noch ausführlich zurückkommen werden. Schriſtl. Theodor Däubler Nur die Griechen und Deutſchen ſind Inhaber eines Mythos: und dafür verantwortlich. Ihm entſtammt bei uns, in chriſtlicher Zeit, die Muſik, tieſes Sehertum. Den andern Völkern Europas iſt daher ein Verſtändnis des Deutſchtums, in ihrer Mitte, beſonders ſchwierlg. Aufgabe der Juden könnte es ſein, vermittelnd zu wirken. Nur denke kein Menſch, daß Deutſche etwas von ihrer aus der Vorzeit überkommenen Beſeeltheit auſgeben dürſen. Dichter kommen auf die Welt, um das Erbe zu erhalten. Wer aber unſre Ueberlieſerung vernimmt, muß Volkstum hochhalten, ſede einſeilige Ueber⸗ hebung, die nur aufzehrende Fehde ſchafſt, meiden. Walther Eidlitz Wer heute unvoreingenommen lauſcht, kann beglſickt ſpüren, wie ſich in der deutſchen Dichtkunſt und auch ſonſt vielſach im Leben des Volkes neue, reine, ſchöpferiſch geiſttoe Kräfte regen wollen. Mögen die Deutſchen den Mut ſinden, ſich zu dieſen Geiſt⸗ kräften innerlich zu bekennen! Dann würde das Deutſchtum der ganzen Welt noch ungeahnt viel geben können. Hugo von Hoſmannsthal Einem beharrenden, auf Ausgleich ſtatſſcher Mächte be⸗ ruhenden Europa wäre nichts ſchwerer einzugliedern als Deutſchland, das Land des Werdeus und Sichſelberſuchens. Ein werdendes, ſich ſelber ſuchendes Eutröpa iſt auf Deutſchland vor allem gewieſen, als auf das Land, welches in ungeheuren Umſchwüngen nicht den Mut verliert. Felix Salten Deutſchland liegt in der Mitte Enropas, hat Nachbarn auf allen Seiten; es kann nur ſchwer wieder geſund werden, wenn es nicht das Zutrauen und das Eutgegenkommen aller ſeiner Nachbarn erwirbt. Auch Europa kann nicht geneſen, ohne ſich um die Geſun⸗ dung Deutſchlands bemüht zu haben. Ehrlich und friedlich bemüht. Alle Zwangsmaßnahmen ſind törichte Ueberheblich⸗ keit. Deutſchlands Lage in Europa iſt an der Heräſtelle: geographiſch, geiſtig, und wirtſchaftlich, Ein Organismus, der leben will, darſ ſein Herz nicht in Fieber hetzen. Daß aber Europa ein einheitlicher Organismus iſt, ein⸗ heitlichem Schickſal unterworſen, daran“ zweiſelt heute wohl mehr, dem nicht nationaler Dünkel die Blicke um⸗ nebelt. * Franz Werſel Deutſchland und mit ihm alle europäiſchen Nationen wer⸗ den, vor neue und ungeheure Konſtellationen geſtellt, gezwun⸗ gen ſein, aus dem romantiſchen Machttraum zu erwachen, der keiner Wirklichkeit und nur der Duodezform lang verfallener Zeiten entſpricht. Die Völker alle werden— erlöſt von der koſtſpieligen Politik, die noch immer den ahgeſtorbenen Diſtanz⸗ und Verkehrsbegriſſen der Vergangenheit entſtamm — ihre wahre Beſtimmung ſinden müſſen; Geſammelte Per⸗ ſönlichkeit der Sprache zu ſein, in deren Vielfalt und Eigen⸗ art ſich die Geſchichte der Seele verwirklicht! Möge der heutige Europäer über ſeinem Flug und dem Maſchinenſchrei der armen, mechaniſierten Herde einen Him⸗ mel fühlen, in dem wieder ein Gott wohnt! SPS 9 8 ile Suosücr I PEEEEE————————— 4 Giüinst ge Einkauisgelegenheit fur Schuten u. vereme 0 sind stets des bellebteste Weihnashts-Ceschenk fot die fon Kincderwelt. Oie größte AuswahlinNeuerscheinungen 0 und solchen zu bedeutend herabgesetzten Preisen en ak, Hllähantann Jünritn. Ul. 1. Eessrenen in unsetem vetidge ist in neuer Beoibenung Wedet eischlenen: NMannheim in Sage und Geschichte 5 Volestümuche ktzöhlungen 2 von 8 Sustoyy Wederkehr — Verte teich musttlene Aufloge- 18 preis: Pal. O. 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Ein luſtiger, flinker Rappe zog ein kleines, leichtes Bägelchen durch Flockengeſtöber. Ihn ſchien die weite der feierliche Sternentanz mit frohem Atem zu er⸗ ber⸗ Er bob die Nüſtern hoch empor— kein Rauch⸗ ähnchen war heute zu ſchmecken, und Meiſter Olfenhut gualmte wohl nicht einmal ein Pfeiſchen. 2 Im Innern des winzigen Wägelchens auf ſpärlichem 8 ruhte das Weib des Puppenſpielers und rang mit em Tade. Mitten auf der Landſtraße hatte ſie der Schlag angefallen und niedergeworfen. Und nun raſte ihr Herz ſren,Erbarmen. krampften ihre Lungen nach Luft und Be⸗ reiung vom ungeheuren Drucke des eiſigen Würgers, der umarmte. Ausgelöſcht die Augen, in die der Puppen⸗ Pieler dreitzig Jahre lang jeden Tag geſchaut, die dreikig ahre lang mit ihm durch die Welt gezogen, die Gold⸗ atarakte der Sonne in allen Landen getrunken, den kühlen! Scaneme Feifxaſiſung 8 Bläſſe des Mondes und die finſtere Gewalt der Wolken, die voll Haß gesen alles Lebende ſind. Unzählig wie die Sterne waren die Straßen, die ſie zuſammen gezogen, unausſprechlich das Glück wie das Leid, darin ſie zuſammen gejubelt, geſchwie⸗ gen, geſchluchzt und gebebt. Er 7 das treue Pferdchen vom geöffneten Stirn⸗ fenſter des Wagens aus. Viel Aufmerkſamkeit brauchte ja„Senta“ nicht, denn die Landſtraße war weithin zu überſchauen, und es bog keine andere von ihr ab und auch keine herzu. So ſaß der Mann am Lager ſeiner Getreuen und ſchaute in ihr Antlitz. Der Schnee wirbelte herein, als ſchütte der Himmel in ſeiner grenzenloſen Güte Sterne über ihn aus, Sterne, die traurig zu Boden ſan⸗ ken und ſchmolzen, weil der Menſch, zu dem ſie geſandt, ihren göttlichen Troſt nicht begriff. Es war längſt dunkel geworden. Die Nacht hatte ihren gütigen Mantel um die große Stille geworfen und ſeine mächtigen Falten mit Sternen beſteckt. Das Schnee⸗ wehen ſchlief ein. Stetig näherte ſich das Wägelchen dem winzigen Städtchen, in deſſen köſtlicher Enge der Meiſter Olfenhut viele, viele Weihnachtsabende verbracht, um für die bei⸗ den Feiertage ſein Puppentheater aufzuſchlagen und der glückſeligen Jugend und auch allen denen, die ſo geſegnet ſind, ihre Jugend noch mit ins Grab zu nehmen, die Wun⸗ ApPparatie„Elektrola“ der der Chriſtnacht und die unveräußerlichen Märchen⸗ PP Musikhaus LCon Winte C1, 1 Fitiale: Mittelstrase 9 ſchätze der Sagenwelt gemeinſam mit der teuren Kranken, vor Augen zu führen. Und heute war die ſchwerſte, düſterſte Weihnacht ſeines Lebens. Heute ſtand wohl der Tod neben dem brennenden Lichterbaum, und die Sterne der ewigen Verheißung fie⸗ len in ein dunkles Grab. Und morgen wird er nicht ſpie⸗ len können allein— und dann droht in dieſen ſchlechten Zeiten das Ende, denn das letzte ſeiner Barſchaft war in den ſchweren Monaten dahingegangen an die Aerzte und Apotheken. In ſeinem grenzenloſen Jammer ſpielte er der Tod⸗ kranken ihre Lieblingsſzene vor, für die ſie immer, ſo oft ſie ſie zuſammen geſprochen, beſonders geglüht. Aber die weitaufgeriſſenen Augen blieben ſtarr, todwund und leer... Da ſchlug er die Hände vors Geſicht und weinte wie ein Kind.—— Als das Wägelchen in das Städtchen einfuhr, brann⸗ ten hinter den Fenſterſcheiben zu beiden Seiten der Stra⸗ ßen die Lichterbäume, und aus allen Häuſern klang und feierſtrömte, bald von Geigenſchluchzen, von Lautengeflü⸗ ſter und bald von Orgelbrauſen untermalt, das unſterb⸗ liche, heilige und erſte Lied der Chriſtenheit: Stille Nacht, heilige Nacht! der Puppenſpieler hatte ſein totes Weib im Wa⸗ Stille Nacht, heilige Nacht!t Wie immer hielt er vor der„Goldenen Traube“, ſtieg langſam ab— und als er eben der müden, treuen Senta — rr C 1, 1 N N E * — 8 Seiee —— 8 4 0 0 8 5 9 * N * 0 Nu 70— — 3 Der Musikapparat für jedes Hei Eine Quelle reinster Freude, Erholung und 44 phon 4 Melodi Erbauung bedeutet für Sie der Besitz eines 7) E O 1 Es ſührt Se in das Reich der Klänge im eigenen kleim. 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Dez 1080 SiINGER r Motorufählüicht- ein sehnüchster DOeinnoctscunsch SINGER MMMascNEN AKTENGESEIIScHHAFT RHR. SrANGE P 2, 1. gegenüber Schmoller Mannheim, M 1, 2, Breitestrage „Habt Ihr nichts mehr vernommen von Eurer Toch⸗ ter Maria, die damals mit dem Fremden auf und davon iſt?“ „Nie“, ſagte der Puppenſpieler ſchmerzvoll.„Was fragt Ihr eben heut' nach ihr?“ „Weiß nicht— ſtand mir den ganzen Tag im Sinn, als müßt' ſie noch hier zur Tür hereinkommen.“ „Auch die kommt nimmer wieder!“ ſagte der Meiſter. Dann ſaß er allein und hielt Tot⸗»wacht. Der ganze Platz draußen war ringsherum voll von brennenden Lich⸗ terbäumen; da ſtand auch er auf, die Kerzen an ſeinem Bäumchen zu entzünden. Und als er unter ſich zum Schluchzen und Jubeln einer Geige den Choral der Ewig⸗ den warmen Wallach überwarf, kam auch ſchon der Wirt aus dem Haustor die Stufen herab und rief: „Da ſeid Ihr ja, Meiſter Olfenhut! War mir's doch, als hätte der fallende Schnee mir zugeraunt, daß Ihr auch dieſes Jahr kommen müßt!“ Er ſchüttelte ihm beide Hände und ſetzte erſchrocken hinzu:„Mein Gott, wie ſeht Ihr aus? Eure Augen ſtehen ja voll Tränen!“ Den Puppenſpieler ſchüttelte ein Schauer. heut ſchwere Laſt im Wägelchen— mein totes e W Kaum wollten ſeine zuckenden Lippen dieſe berbe Künde geben. „Armes Weibl“ ſagte der Wirt tiefergriſſen nach lan⸗ zen zu ſeinen Füßen, kam immer näher und näher, ward von Freude und Schluchzen zugleich durchwühlt und durch⸗ leuchtet und ſang plötzlich ganz nah in des Meiſters Ohr. Er wandte ſich, ein Schrei„Vater!“ ſchlug ihm ent⸗ gegen, und zwei Arme umſchlangen ihn heiß und innig. Maria lag an ſeinem Herzen. „Vater! Laß mich wieder mit Dir ziehen und ſpielen. Die Menſchen haben mir das Herz ſo zertreten, da ich wieder Kind werden muß!“ Meiſter Olfenhut küßte ſie lange und ſtumm. dann wies er auf die Tote:„Warum hat Mutter das nicht mehr erleben dürfen, Maria? Warum mußte ſie auf der Land⸗ ſtraße ſterben?“ — ——— gem Schweigen.„Am Heiligabend mitten auf der Land⸗ ſtraß geſtorben. Seid tapfer, Meiſter, Gott will uns alle einmal bei ſich haben. Wir ſchafſen ſie ruhig hinauf in Euer Stübchen. Soll die heilige Nacht nicht im Totenhaus liegen! Wollen ihr das letzte Bäumchen anſtecken und Euch ſelbſt ein Geſchenk unter die Lichter legen, das Euch Gott in ſeiner Weisheit geſchickt.“ Und ſie trugen die Tote ohne Aufſehen hinauf in das warme Stübchen, das der Puppenſpieler und ſein Weib immer inne hatten zur Weihezeit der Chriſtenwelt. Als der Wirt, um den Meiſter fürs erſte allein zu laſſen, ſchon die Tür in der Hand hatte, fragte er leiſe und keit von friſchen, leuchtenden Kinderſtimmen ſingen hörte fielen ſchwere, ſalzige Zähren aus ſeinen Augen, mitten in das Antlitz der Verſtorbenen. Der Choral der Liebe unter ſeinen Füſen wurde immer lauter und lauter, daß dem Puppenſpieler war, als ſtürmten ihre Wunder in ihm empor, ſein Herz zu überwältigen und wie eine froſtangefallene Blüte doch noch aufgehen zu laſſen in lauter Licht und goldenen Klang. Und draußen begannen die Glocken zu läuten, ſchwer, tief und erſchütternd, und der Puppenſpieler ſang unter rieſelnden Tränen. Da ſplitterte eine helle, klare und doch ſo erfüllungs⸗ „Wir alle ſterben einmal auf der Landſtraße, Vater! Das iſt ſo unſer Schickſal!“ „Vielleicht haſt Du recht!— Hörſt Du den frohen, herzlichen Geſang der Kinder?“ lächelte der Meiſter bit⸗ ter.„Morgen haben ſie ihr Puppenſpiel doch. Du biſt ia da!“ Und ſie knieten vor dem Lager der Toten, hielten ſich umſchlungen und ſangen ernſtergriffen hineln in den hel⸗ len, jinbelnden Choral der Kinder:„Stille Nacht, heilige Nacht!“ dunkle Stimme ab von dem großen Brauſen und Jauch⸗ mit verſchleierter Stimme: Samstag, den 18. Dezember 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 19. Seite. Nr. 587 Mational-Theater Mannheim, e eee ⸗ Sonntax, den 19. Dezember 1928 R22222—————————— E E EnseScneK 40 fioche, La Ernlische— BFREEE Heute Heute und folgende Tage! Urin in Hai des Bühnenvolkabundes f 3 0 0 Ih0 — eee in Füm voller Lebensahrhoiten 2 Fume geladen mit— 8 Wal In Héielbeler Peter Bue usik von Frits Müller-Prem. In]— lurgarderoben 8 ch 5 1 e fe, Seine Sausallon und in blauer Sommernacht! Rein⸗ kee e— P 1 Vats 6 ſet 9 ſi— Aldgblasseuster Fröhlüchkeit.— 5 Erstes Budz Von und— 1•——•5 8 9——— wie eie verwünscht ward. LI 1 Personen: 93 da U1 2 8 0 U U¹ 9 Der Könis Johannes Helnz au Norma Shearer in de en 9 35 Binzenhöfer 5 8— Anneliese Born Hauptroile. Möbelgeſchäft. Stündebeek Ernst Langheinz Augartenſtraße 28. Pianos erster Marken in großer Auswahl neu und gebraucht ün neiswat del Lehr Meurver Tahlwelze Dazu ein ebenso schönes wie heiieres Beiprogtamm. Hans Zuckerschleck, der Küchenjunge Holgesinde. 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