*— ——— 3332 2 lelle Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins 5 05 die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei evil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. K1.46, (Saſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauemeitung. Unkerhaltungs⸗Beilage Begnadigung der Landauer Oyfer Einlenken Frankreichs? Die beiden im Ronzier⸗Prozeß verurteilten Deutſchen Kegl und Fechter ſind am Heiligen Abend auf telegra⸗ phiſche Anordnung des Oberſtkommandierenden der Rhein⸗ armee, Gnillaumat, aus der Haft entlaſſen worden. Auch der Gnadenerlaß, der die Freiheitsſtrafe aufhebt, die in Landan den dentſchen Angeklagten zuerkannt wurden, iſt vom Präſidenten der ſranzöſiſchen Republikunterzeichnet worden. Vechter und Kegl ſind die einzigen der ſechs vom Lan⸗ dauer Kriegsgericht Verurteilten, die im Gefängnis ſaßen. Heinrich Fechter war vom Kriegsgericht„wegen Gewalttätig⸗ kelten an elnem ſranzöſiſchen Soldaten und wegen beleidigen⸗ der Haltung“ zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, Kegl zu 3 Monaten Geſängnis. Holzmann entging der Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Monaten nur durch Strafauſſchub; Mat⸗ tbes liegt in einem Heidelberger Sanatorium. Arbogaſt und Kögler wurden ebenfalls in Abweſenheit verurteilt. 2 0 Die Begnadigung der in Landau zu Unrecht verurteilten Deutſchen darf— auch wenn es ſich hier nur um einen Akt der Gnade und nicht der richterlichen Gerechtigkeit handelt wohl als ein Zeichen leiſen Einlenkens von franzö⸗ ſiſcher Seite angeſehen werden. Die polltiſche Leitung Frank⸗ reichs hat ſich nach der entſchledenen Ablehnung, den das Landauer Fehlurtell nicht nur verſchiedentlich in der fran⸗ zöſiſchen Oeffentlichkeit, ſondern auch in der übrigen Welt⸗ preſſe geſunden hat, gezwungen geſehen, die deutſchen Opfer des Leutnants Rouzier und des Landauer Kriegsgerichts vor weiterer Vergewaltigung durch Freiheitsberaubung und Ge⸗ ſängnisſtrafen zu bewahren. Mit der Oeffnung des Geſäng⸗ niſſes am Welhnachtsabend ſür Kegl und Fechter iſt allerdings die tiefe Erbitterung des deutſchen Volkes über das Landauer Gerichtsurteil nur zum einen Teil gemildert. Ganz iſt die gewitterſchwüle Atmoſphäre der letzten Tage zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich noch nicht aufgeklärt. Wenn auch aus ſormalen Gründen eine andere Löſung nicht möglich war, ſo bleibt immer das Furchtbare beſtehen, daß Deutſche auf deutſchem Boden von Rouzier niedergeſchoſſen worden ſind, ohne daß über den Täter eine fühnende Straſe ver⸗ hängt worden iſt. Von den Verllner Rechtsblättern wird daher der Gnaden⸗ akt alis wertlos im Vergleich zu dem Freiſpruch des Mörders Ronzier betrachtet. Die Deutſchen des beſetzten Gebietes könnten, ſo ſchreibt die„Börſenzeitung“, das Gefühl, vogelfrel zu ſein gegenüber der franzöſiſchen Willkür, nicht los werden, wenn nicht Rouzler zur Rechenſchaft gezogen würde, ſel es auch auſ diſziplinariſchem Wege.„Solange die fran⸗ zöſiſche Negierung nicht gegen das Kriegsgericht einſchreitet, das das unglaubliche Urteil von Landau geſällt hat,“ ſo ſagt die„Kreuzzeitung“, können wir überhaupt keinerlei Wieder⸗ gutmachung des Schandurteils anerkennen. Mit Gnade kann eln Juſttzverbrechen nicht aus der Welt geſchaſft werden.“ Um in Zukunft ſolche Zwiſchenfälle unmöglich zu machen, die das angebahnte Verſtändigungswerk zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſtören, kann es nur eine Forderung geben: Forimitder Beſatzungl Der„Vorwärts“ bemerkt daher richtig in ſeinem Kommentar zu der Meldung der er⸗ ſolgten Freilaſſung der Landauer Opfer:„Die große Lehre von Germersheim und Landau bleibt dennoch beſtehen: Die Sache der Verſöhnung zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich, die die Sache des Friedens ſchlechthin darſtellt, ſchwebt in Gefahr, ſolange die militäriſche Beſetzung andauert. Es iſt ein ebenſo grotesker wie unerträglicher Gedanke, daß zu jeder Stunde ein ähnlicher Zuſammenſtoß wie in Germers⸗ helm und ein ähnliches Kriegsgerichtsurteil wie in Landau die beiden Völker wieder gegeneinander ſtellen kann, wie wir es in den letzten Tagen erleben mußten. Möge die fran⸗ „öſiſche Regierung endlich die Lehre ziehen, den Rat der ſozialiſtiſchen Konferenzen zu Frankfurt und Luxemburg be⸗ ſolgen und ihren Widerſtand gegen die Räumung des deutſchen Territoriums endlich aufgeben.“ Das Gnadendelret Doumergues Paris, 26. Dez. Aufgrunb des Vorſchlages des Ober⸗ kommandierenden der Rheinarmee, General Guillaumat, hat Kricgsminiſter Painlevé dem Präſidenten der Nepu⸗ blik einen Bericht vorgelegt, in dem er die Begnadigung der in Landan vernrteilten Deutſchen im Intereſſe der Beruhigung der Oefſentlichkeit vorſchug. Nach Prüſung dieſes Berichtes hat Präſident Doumergne am Vormittag des 25. Dezember ein Dekret unterzeichnet, durch das den Verurteilten die vom Lan⸗ daner Kriegsgericht verhängten Straſen erlaſſen wer⸗ den. Dieſer Straſerlaß bezieht ſich gleichfalls auf die in A b⸗ Uweſenheit Verurteilten. Franzöſiſche Preſſeſtimmen Die Nachricht von der Freilaſſung und der Unterzeichnung des Begnadigungsdekrets durch Doumergue iſt in Paris all⸗ gemein mit größter Mäßigung aufgenommen worden. Selbſt nattonaliſtiſche Blätter erkennen an, daß dieſe Maßnahme unter Berückſichtigung aller Umſtände geboten geweſen ſei, wenn ſie auch über den dazu gewählten Zeitpunkt verſchiedener Morgen⸗Ausgabe 6i A Mlan U h0 9 Ule r Ge U Td 8 llze Ide T Sahgenerlc brerrgeilene r etorhefe gehe; Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 597 nheimer Seitung ahlung je einſp. 1 Tarij, bei B Anzeigenprelſe nach Tari, 0 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗ —4R.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ —2 ſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch San ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Meinung ſind. So erklärt der„Figaro“, wenn man nur eine einzige Woche gewartet und die Verurteilten zum 1. Januar beguadigt haben würde, hätte wohl dieſer Gnadenakt gewirkt, ſo aber werde man ihn vielleicht als ein Na chgeben vor dem deutſchen Druck auslegen. Das„Journal“ be⸗ zeichnet die Begnadigung als das zweifellos beſte Mittel, ein trauriges, aber belangloſes(2) Abenteuer zu beenden, das ſicherlich nicht den Lärm verdient habe, den man darum ge⸗ macht habe. Die Linkspreſſe ſpricht rückhaltlos ihre Aner⸗ kennung für den Akt des Präſidenten aus. Der„Quoti⸗ dien“ ſchreibt, General Guillaumat, Kriegsminiſter Painlevé und der ganze Miniſterrat hätten ſich ſelbſt geehrt, indem ſie das Urteil zerſtörten, das unter dem Deckmantel des Rechts einen Gewaltſtreich darſtellte. Auch nach Anſicht der„Volonte“ hat die Affäre einen Ab⸗ ſchluß gefunden, der allein zur Beruhigung der Geiſter in Deutſchland beitragen könne. Die Regierung verdiene die voll⸗ ſtändige Anerkennung für ihr ſchnelles Handeln, durch das die Spekulation der Locarno⸗Gegner zunichte geworden ſei. Der „Peuple“ regiſtriert dieſe erſte Wiedergutmachung mit Befrie⸗ digung, bemerkt aber, nun ſei auch der Zeitpunkt gekommen, gegen die Ausbeutung des Zwiſchenfalles durch die deutſchen Neaktionäre Front zu machen. Aehnlich urteilt das„Oeuvre“. Die franzöſiſch⸗deutſche Annäherung, die Locarno⸗Thoirypolitik ſei für den Frieden Europas zu notwendig, als daß ein ſo elender Zwiſchenfall alles zerbrechen könnte. Auch„Paris Soir“ begrüßt die Beilegung des Zwiſchenfalles, der diploma⸗ tiſche Verwicklungen und eine bedauerliche Spannung in den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen hervorzurufen gedroht habe. Dem„Temps“ iſt der Gnadenakt ein neuer Beweis für den auten Willen Frankreichs, jedes Hindernis gegen die Entwicklung der Verſtändigungspolitik aus dem Wege zu räumen.„Journal des Débats“ iſt zwar mit der Begnadigung an ſich, aber nicht mit dem dazu gewählten Zeitpunkt einver⸗ ſtanden. Italieniſche Auffaſſungen Der„Popolo'Italia“ ſchreibt, zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſei am Rhein wie der eine Spannung ein⸗ getreten, wobei das Blatt die voreilige Feſtſtellung machen zu müſſen glaubt, daß die Politik von Thoiry, die in Wider⸗ ſpruch zum Verſailler Vertrag ſtehe, bereits als geſcheitert betrachtet werden müſſe, allerdings mit der Einſchränkung, daß noch etwas Unvorhergeſehenes eintreten könne, daß die Lage ändere. Sogar die Politik von Locarno ſei in Gefahr, wobei keine der beiden Parteien ein Intereſſe an der Kün⸗ digung dieſes Pakts habe. Unterdeſſen rüſte Frankreich und auch umfaſſendere Ereigniſſe ſeien im Anzug. Ueberhaupt ſtoße der Geiſt von Locarno auf ſtarken Widerſtand, da Europa wie⸗ der rüſte. Italien dürfe gegen ſolche Möglichkeiten weder zer⸗ ſtreut noch unvorbereitet bleiben. „Popolo di Roma“ bemerkt zum Landauer Urteil:„Die Völker haben wie die Kinder Gefühle und Leidenſchaften, die ſich nicht unterdrücken laſſen. Die realiſtiſchen Geiſter Italiens werden in Rouzier, im Gegenſatz zu der europäiſchen So⸗ zialdemokratie, den Mann erblicken, der ein Phantom mit Revolverſchüſſen niedergeſtreckt hat, das Phantom von ocarno. Der Geiſt von Locarno und Thoiry hatte ſeine Leichenſeier in einem kalten Gerichtsſaal gefunden. In Thoiry waren wir noch im Reiche der Utopie, mit Landau kehren wir zum Sturm der Geſchichte zurück und unter dieſem erſcheint Landau als ein politiſcher Fall erſten anges.“ Streſemann über ſeine Berſtändigungspolitil Der„Newyork Herald“ veröffentlicht in ſeiner Pa⸗ riſer Ausgabe einen Artikel Dr. Streſemanns, der auch in der amerkauiſchen Ausgabe zum Abdruck gebracht wird. In dieſem Artikel beſchäftigt ſich der deutſche Reichsaußen⸗ miniſter mit der von ihm verfolgten Politik gegenſeitiger Verſtändigung mit den großen Nationen, mit denen Deutſch⸗ land im Kampſe ſtand. Es ſei nicht leicht, nach einem Kriege wie dem zurückliegenden, allen Elementen in einem Lande wie Deutſchland die Notwendigkeit einer ſolchen Verſtän⸗ digungspolitik verſtändlich zu machen. Indeſſen müſſe dieſe Erkenntnis mit der Zeit ſich immer mehr geltend machen. Das Blatt bringt dann noch eine Weihnachtsbot⸗ ſchaft des franzöſiſchen Außenminiſters Briand, in der er⸗ klärt wird, daß das Zuſtandekommen der Locarno⸗Politik da⸗ durch ermöglicht wurde, daß Briand in Dr. Streſemann einen Staatsmann geſunden habe, der volles Verſtändnis für die Lage zeigte. Ein Schreiben Loebells an Streſemann Staatsminiſter a. D. v. Loebell hat in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Präſident des Reichsbürgerrates an den Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Jeder, der die Stimmung in Deutſchland wirklich kennt, weiß, daß man in jedem deutſchen Hauſe der Opfer der fran⸗ zöſiſchen Soldateska gedenkt und dadurch die Weihnachts⸗ freude des deutſchen Volkes getrübt iſt. Es iſt ganz zweifel⸗ los, daß ſich das deutſche Volk wieder auf das ſchwerſte beun⸗ ruhigt fühlt, und die von Ihnen mit unvermüdlicher Zähig⸗ keit verfolgte Politik einer Verſtändigung mit Frankreich wie⸗ der ſtark erſchüttert iſt. Das deutſche Volk ſteht geſchloſſen hinter Ihnen und blickt zuverſichtlich auf Sie in der Erwartung, daß Sie mit allem Nachdruck die für die Ehre und Sicherheit des deutſchen Volkes notwendigen Schritte unternehmen.“ * Der Mikado geſtorben. Nach einer Meldung aus To⸗ kio iſt der Mikado am Freitag mittag 1 Uhr geſtorben. Schweizer Weihnachts-Bilderbogen (Von unſerem Schweizer Vertreter) Kraftproben zwiſchen Volk und Parlament Die Weihnachtsſeſſion des ſchweizeriſchen Parlamentes iſt in dieſem Fahre wohl für manchen Vertreter eidgenöſſiſcher Volksintereſſen zu einem wenig erfreulichen Auftakt für die Feſttage geworden. Schon der Zuſammentritt der Räte ſtand unter dem Zeichen offener Rebellion im ganzen Lande. Die Räte wählen in der Dezemberſeſſion ſeit Fahrzehnten ihre Vorſitzenden für das neue Jahr und dabei wird uſusgemäß der Vizepräſident auf den Präſidentenſtuhl geſetzt. Im letzt⸗ jährigen Dezember iſt der Sozialiſtenführer Robert Grimm zum Vizepräſidenten gewählt worden und er wäre diesmal ohne große Oppoſition auf den Präſidentenſeſſel vorgerückt— wenn nicht das Volk ſelbſt gegen dieſe Wahl ſeinen Drohfinger erhoben hätte. In offener Kritik, in Maſſendemonſtrationen und in ſtiller Ueberzeugungsarbeit wurde gegen die Wahl des Mannes Stellung genommen, der als Landesverräter die Schweiz in Petersburg während des Krieges als Verbündeten Deutſchlands hinzuſtellen ſuchte, der als Leiter des Landes⸗ generalſtreiks den Volſchewismus mit Gewalt in die Eid⸗ genoſſenſchaft einzuführen trachtete, der die Schuld trug an den Grippeopfern unter der Armee, die wegen dieſes Streikes unter die Fahnen gerufen werden mußte. Und kleinlaut, ge⸗ zwungen und deprimiert ſetzte der Nationalrat Grimm von Amte weg und wählte einen andern. Das Volk hatte geſiegt. Am Tage vor dieſer e W Grimms ſtand das von den Räten und dem hohen Bundesrat warm befürwortete Ge⸗ treidemonopol vor dem Volke. Dieſes verwarf die Mo⸗ nopollöſung und desavouierte die geſamte Negierung. Die Konſequenz wäre geweſen, daß dieſe ihre Mandate zur Ver⸗ fügung geſtellt hätte, oder daß zum wenigſten der Führer der Monopolleute, Bundesrat Schultheß, die Antwort des Volkes verſtanden hätte. Aber er blieb und der Nationalrat leiſtete ſich ein Stückchen, das ſogar in einer ſo alten Demokratie, wie ſie die Schweiz darſtellt, zu Kopfſchütteln führte. Der Rat nahm eine Motion an, die neuerdings das Monopol in alle Ewigkeit guthieß.„Du biſt zornig, Freundchen, folglich haſt du unrecht!“ Dieſer Zornausbruch des Rates muß eine Farce bleiben, denn das Bolk hatte wenige Tage vorher anders entſchieden. Aber der Nationalrat zeigte damit, wiegroß die Differen 8 en zwiſchen Volk und Rat geworden ſind. In einem weniger de⸗ mokratiſchen Lande würde das Parlament nach Hauſe geſchickt E in der Schweiz lächelt man und denkt an den zu heiß gekoch⸗ ten Brei, der vor dem Eſſen noch ein Weilchen ſtehenbleibt. Manch einer der Volksvertreter ging doch diesmal mit gemiſchten Gefühlen zum Chriſtfeſt. Denn da und dort weiß einer, daß das Volk ihn im nächſten Wahlgang ſtill und ohne Aufſehen beiſeite ſtellen wird, um einen Mann zu wählen, der nicht aus Trotz und„Täubi“ gegen die Stimme ſeiner Wähler ſtimmt. Und das„Frohe Weihnacht!“ des Vorſitzen⸗ den hatte einen ebenſolchen Mißklang, wie die kürzlich im Berliner Reichstag von Loebe gewünſchten„Fröhlichen Weihnachtstage!“ * Gandria als Weihnachtsgeſchenk „Wer kennt Gandria am Luganerſee nicht? Das Dörſchen, das in maleriſcher Pracht an den Berg geklebt iſt, das jeder geſehen haben muß, der Lugano beſucht. Die ſtille Weingrotte am blauen See, die berggratartigen Hohlwege der Gäßchen, die ſich ſteil ſteigend von Haus zu Haus ziehen. Gandria, das Paradies des Südlandwanderers! Von dem man behauptet, daß es einer der ſchönſten Orte unter der ſüd⸗ lichen Sonne ſei. Und dieſes Gandria ſchien mit all ſeinen Schönheiten verloren und verſunken in Autoſtaub und Frem⸗ denüberſchwemmung, da kam das Weihnachtsgeſchenk der Teſſiner an alle Gandriafreunde und rettete das Neſtchen am See vor dem Untergang. Wir wollen den Teſſi⸗ nern dafür dankbar ſein. Seit Jahren geht der Streit um eine Autoſtraße dem See entlaug nach Gaudria. Wo jetzt der einzigſchöne Weg ſich durch die Lorbeerwälder, unter ſchattigen Kaſtanien über den berühmten Felſen von Gandria hinaufzieht, ſollte eine Autoſtraße alles mit Staub bedecken und der Spaziergänger ſollte in dieſem Staube die Poeſie des Frühmorgenſpazier⸗ ganges verlieren. Die Straße wäre der Untergang Gandrias geworden, das wie Vineta im See verſunken wäre klanglos! Schon im Mai 1023 war von Intereſſenten eine Löſung für die Automobilſtraße vorgeſchlagen worden, die den Fuß⸗ weg und Gandria gerettet hätte. Die Straße wäre hoch am Berghang droben durchgeführt worden, ohne die Naturſchön⸗ heiten des Seeufers zu ſtören. Da fiel aber der Staatsrat des Teſſins um und begann einen Feldzug gegen dieſes Rettungsprojekt, der ſich nun während Fahren zwiſchen Bern und dem Teſſin abſpielte. Noch vor einem Jahre hat Bern ein Projekt energiſch verworfen, das die Straße dem See entlang führen wollte. Und die Bundesbehörden in Bern Gosſulo ccuſc Doino luunq maßen der Kampf zwi 2. Seite. Nr. 507 Neue Mannheimer Beitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 27. Dezemder 10 exlahmten nicht und ſtützten das kleine Häuſchen von Idea⸗ liſten, das den Weg nach Gandria und das Neſichen am See retten wollte. Anaſtaſi und Francesco Chieſa haben nun doch geſiegt. Die Idealiſten legten dem Teſſiner Staatsrate ein Projekt vor, das die Anlegung der Autoſtraße etwa 100 Meter über dem Seeſpiegel vorſieht— und der Rat, das langen Kampfes müde— legte ſeine Genehmigung unter den Weih⸗ nachtsbaum des Bundeshauſes. Ein Jubel geht durch die Herzen der Freunde Gandrias. Das Weihnachtsgeſchenk iſt des Kampfes wert geweſen. Gandria wird bleiben wie es war: das ſtille, Haus auf Haus gebaute Bergneſtchen an der ſteilen Seefelswand. Die Hühner werden dort weiter— wie der Volksmund erzählt— Säckchen tragen müſſen, damit die Eier nicht in den See rollen und die Fremden werden noch nach Jahren zum ſüßen Aſti⸗Frühſchoppen nach Gandria pil⸗ gern— wenn auch hoch oben die Autobuſſe nach der Grenze — Staubwolken zum Himmel wirbeln. Gandria iſt gerette Muſſoliniſche Weihnachtsgeſchenke Unter dem ſchweizeriſchen Weihnachtsbaum lagen aber auch die Freundſchaftskundgebnugen des italieniſchen Dikta⸗ tors.„Nicht nur ſeine Weiſung an gewiſſe italieniſche Hetz⸗ blättchen, die Schweiz nun mit ihrer Hetzkampagne zu ver⸗ ſchonen, ſondern auch ſein öffentliches Eintreten für freund⸗ ſchaftliche Nachbarſchaft haben dazn beigetragen, die Luft über der ſüdlichen Grenze etwas von der bisherigen Elektrizi⸗ tätsladung zu entlaſten. Man hat äwar noch nicht ganz vergeſſen, daß vor wenigen Wochen im Teſſin die ſchwar⸗ gen Liſten aufgefunden wurden, die unter Auſſicht des Faſziſtenoberſten Maggioni, der übrigens auf Schweizerboden wohnt und nniformiert ungeniert in die Schweiz ein⸗ und ausreiſt, entſtanden. Das Dementi der Agentur Stefani hat dieſe Sache nicht geklärt. Tatſache bleibt, daß im Teſſin Liſten von Faſziſten auſgeſtellt wurden, auf denen ie Feinde des Faſzismus ſtehen: Nationalräte, Zeitungsver⸗ leger und etwa ſiebzig andere angeſehen Schweizerbürger. —9410 man unter dem Lichterbaume gerne vermißt. Daß aber Muſſolini noch Sympathien in der Schweiz hat, das beweiſt am beſten die Jugend⸗Pfadfinder⸗Or⸗ ganiſation in Lauſanne. Dieſe Organiſation hat dem italieniſchen Premier die Ehrenmitglideſchaſt angetragen— allerdings nur, wenn er die Fr..50 Jahresbeitrag bezahlt— und der größte Mann FItaliens hat ſie angenommen. Nun lag wenigſtens auch noch etwas Humoriſtiſches auf dem Weih⸗ nachtstiſch, denn dieſe Jugendorganiſation ſetzt ſich aus 8 bitz 10jährigen Jungens und Mädels zuſammen, Leiterin des Bundes iſt ein 17jähriger Backfiſchl ⸗Wenn man ſich da Muſ⸗ ſolini mit einer Kindertrompete und einem Holzſäbel an der Spitze vorſtellt— das war der originellſte Bilderbogen unter den Weihnachtsbaum. Einigung über alle Entwaffnungsfragen General Pawels hat, wie Pariſer Blätter melden, der ſranzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß er in den erſten Tagen des Januar nach Paris zurückkehren werde, um der Bot⸗ ſchafterkonferenz neue Vorſchläge zur Löſung der bei⸗ den noch oſſenſtehenden Fragen zu unterbreiten. Wie die Agentur Radio meldet, ſoll in den letzten Tagen zwiſchen der Botſchafterkonſerenz und den Vertretern des Deutſchen Rei⸗ ches eine endgültige Entſcheidung über alle außer den beiden Reſtpunkten noch ſchwebenden Entwaffnungsfra⸗ gen erzielt worden ſein. Ein letzter Störungsverſuch 05 V Paris. 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein Brief des Generals J. H. Morgan an die„Times“ angebliche Anhäuſung von Kriegsmatertal an der deutſchen Oſtgrenze gibt dem„Journal des Debats“ An⸗ laß zu neuen Anſchuldigungen, Deutſchland denke nicht im entſernteſten daran, mit der Durchführung der Ent⸗ waffnungsbeſtimmungen ernſt zu machen. Die deutſche Re⸗ gierung habe, ſo behauptet das Blatt, die Interalliierte Mili⸗ lärkontrollkommiſſion hintergangen, die Oſtgrenzen Deutſch⸗ lands trotz der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages aufs furchtbarſte bewaffnet und Feſtungen angelegt, die nicht nur für Verieidigungszwecke, ſondern auch als Baſis für eine Offenſive gegen Polen benutzt werden können. Die neuen Vorſchläge des Generals Pawels, der in den nächſten Tagen wieder mit dem Verſailler Militärkomitee und der Botſchaf⸗ terkonferenz Fühlung nehmen ſoll, werden von vornherein, noch ehe ſie bekannt ſind, als ungenügend(0 bezeichnet. Das„Journal des Debats“ warnt die militäriſchen Sach⸗ verſtändigen Frankreichs davor, auf die„Taſchenſpieler⸗ künſte“ der deutſchen Militärs hineinzufallen.„Wenn das ge⸗ ſchehen würde, ſchreibt das Blatt weiter, könnten die deut⸗ chen Militärs ſogar an einem Zeitpunkt, wo die alliierten egierungen noch ihr Kontroll⸗ und Vetorecht beſitzen, Nutzen aus einer flagranten Verletzung des Verſailler Vertrages ziehen und eine ernſte Bedrohung für die öſtlichen Nachbarn über Deutſchlands darſtellen.“. Das„Journat des Debats“ ſordert die Alliierten auf, ungeſäumt mit aller Strenge daran zu gehen, dieſe angeblichen Rüſtungen Deutſchlands zu hinter⸗ lreiben. Die alliierten Regierungen hätten noch eine letzte Gelegenheit, dieſen gefährlichen Rüſtungen an der Oſtgrenze des Reiches Einhalt zu gebieten. Werden ſie ſie vorbeigehen laſſen? Sie würden dadurch eine ſchwere Verantwortlichkeit auf ſich laden. Wenn die Alliierten eine günſtige Entwicklung der Locarnopolitik wünſchen, ſo müſſen ſie in dieſer Ange⸗ legenheit ſich entſchloſſen zeigen.“ Dieſer Hetzartikel des konſervativen Blattes iſt ein neues Muſterbeiſpiel dafür, wie Stimmung gemacht wird gegen die endgültige Regelung der noch umſtrittenen Entwaffnungsfragen, die den Weg zu Verhandlungen über eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes eröffnen könnten. Polniſche Syitzeltätigkeit in Oberſchleſien Dafür, daß alle deutſchen Stellen in Kattowitz ſyſtematiſch beſpitzelt wurden, haben die Volksbundprozeſſe durch die Be⸗ kundungen der Beamten der polniſchen politiſchen Polizei ein⸗ wandfrei den Beweis erbracht., Jetzt liegt ein neuer Beweis für dieſe Tätigkeit vor. Diesmal handelt es ſich um das deutſche Mitglied der gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, Dr. Lukaſchek über den heute alle polniſchen Zeitungen be⸗ richten, daß er als Spion entlarpt ſei und daß er die ihm in ſeiner amtlichen Eigenſchaft zuſtehende Exterri⸗ torialität mißbraucht habe, um als Leiter einer Spionggebande zu arbeiten. Gleichzeitig wird dieſe Gelegen⸗ heit auch dazu benutzt, um gegen die Gemiſchte Kommiſſion und ihren Präſidenten Calonder zu kämpfen, der wegen ſeiner Unparteilichkeit und Sachlichkeit den Polen ſchon ſeit längerer Zeit unangenehm iſt. Es handelt ſich diesmal um folgendes: Vor mehreren Wochen wurden Dr. Lukaſchek von einigen verdächtigen polni⸗ ſchen Perſonen Schriftſtücke zum Kauf angeboten, wobei er⸗ klärt wurde, daß es ſich hauptſächlich um den Brieſwechſel des Präſidenten der Interalliierten Abſtimmungskommiſſion, des franzöſiſchen Generals Le Rond, mit der Leitung der polni⸗ ſchen Aufſtändiſchen und der polniſchen Regierung handle. Da dieſer Brieſwechſel in ſeinen weſentlichen Teilen durch Verrat polniſcher Aufſtändiſcher bereits während der Abſtimmungs⸗ zeit kekannt geworden iſt, lag für Lukaſchek keine Veran⸗ laſſung vor, das Anerbieten anzunehmen. Der Zweck des Vorgehens war aber vor allem dadurch offenbar, daß der aus dem Unterſuchungsgefängnis in Gleiwitz ausgebrochenen politiſchen Gefangenen war, ein gewiſſer Thomas, gegen den ein Verfahren wegen Verdachts der Spionage zu Gunſten Polens ſchwebte. Daraus ergab ſich ſofort, daß es ſich um eine von amtlicher polniſcher Seite beſtellte Arbeit ßandle und Dr. Lukaſchek lehnte von vornherein den Erwerb der angebotenen Schriftſtücke gegen Geld ab. Um die Leute ſchließlich los zu werden ging Lukaſchek am Mittwoch ſchein⸗ bar auf ihr Anerbieten ein und gab ihnen den verlangten Vorſchuß von 2000 Mark in Geſtalt eines Schecks auf ein Konto ohne Guthaben bei einer deutſchen Bank in Kattowitz, den er auf den 24. November vordatierte. Schon wenige Stunden nachher wurde von Warſchau aus durch Rundfunk die Senſationsmeldung verbreitet, über den „Spion Lukaſchek“, die dann heute in großer Arkmachung in allen polniſchen Zeitungen erſchienen iſt. Dabei wurde be⸗ richtet, daß die Syione infolge der Aufmerkſamkeit der Polizei in dem Augenblick verhaftet werden konnten, als ſie Lukaſchek das Material übergeben wollten. In Wirklichkeit handelt es ſich nicht um Syione, ſondern um Spitzel Vorſorglich hatte Lukaſchek für die letzten Unterredungen mit den Syitzeln einen Zeügen in der Perſon des Vertreters des dentſchen Staats⸗ vertreters bei der Gewiſchten Kommiſſion hinzugezogen, den er ſchon vor längerer Zeit von der Sache unterrichtet hatte. Die Leute, die man für dieſe Arbett beſtellt hatte, werden ver⸗ mutlich einige Zeit in Haft behalten werden. Dann wird man ſie ſtillſchweigend laufen laſſen, weil man glaußt, daß der Zweck erreicht iſt. Calonder wird über die Aufdeckung der Spitzeltätigkeit einen Bericht veröffentlichen. Dreifacher Ranbmord in Riga — Riga, 26. Dezbr. In dem Schuhwarengeſchäft Fret⸗ heitsſtraße 108 wurde eine furchtbare Mordtat begangen. er Inhaber des Geſchäftes, Pirkus Antokol, ſeine Frau und eine füngere Verkäuferin wurden in dem in einem kleinen Holz⸗ hauſe beſindlichen Laden nach Schluß des Geſchäfts über⸗ fallen. Die Polizei ſand in einer dunklen Kammer die drei Perſonen übereinander geworfen, die Arme mit Stricken auf dem Riſcken geſeſſelt und aus ſchweren Kopfwunden blu⸗ tend vor. Die Kaſſe war ausgeraubt, die Fernſprech⸗ leitung von den Räubern durchſchnitten worden. Antokol und die Verkäuferin ſtarben kurze Zeit nachdem ſie aufgefunden worden waren, Frau Antokol einige Stunden ſpäter im Krankenhans. Die Mörder ſind unerkannt entkommen. Wortführer, der das Anerbieten machte, einer der vor kurzem. Die Verwicklungen im Oſten Die polniſchen Mobilmachungspläne Nach einer Meldung des Britiſ hork ſind von amerikaniſchen Blätt vom 1. November 1926 datierten ver polniſchen Generalſtabschefs Piekow an N enthalte polniſche Mobilmachungspläne v licht worden, die großes Aufſehen hervorrieſen. abſichtige Polen im Kriegsfalle eine Armee von 1242 9⁴⁰ Mann mit 44178 Ofſizieren unter die Wafſen zu rufen. Die Luftflotte werde 810 Flugzeuge mit einem Perſonal von 162²⁰ Offizieren und 81000 Mann gegenüber einer Friedensſtärke von 450 Apparaten betragen. Weiter ſoll ausgedehnter Ge⸗ brauch von Tanks gemacht werden. Zu dieſem Zweck ſeien 90 Tankkompagnien mit 540 leichten und 180 ſchweren Fahr⸗ zeugen des franzöſiſchen Typs vorgeſehen. Ein Sonderkapital des Berichtes bezieht ſich auf die chemiſche Ausrüſtung des Heeres. Im Falle eines Konfliktes ſollten zehn im Gaskrieg geübte Spezialverbände als erſte an die Front geſchickt wer⸗ den, um mit den Vorhuten der Infanterie und Kayallerie zuſamenzuarbeiten. Die Artillerie würde nach der Mobil⸗ machung 4944 Kanonen, 12 486 Offiziere und 291 000 Mann⸗ ſchaften zählen, die Infanterie 920 440 mit 25632 Offizieren und 17280 Maſchinengewehren und ſchließlich die Kavallerſle mit 4440 Offizieren, 16020 Maſchinengewehren und 144 000 Gewehren. ern geheime in einem traulichen Bericht des Marſchall Pilſudski eröffent⸗ Danach be⸗ Beruhigung in Litauen In Litauen iſt eine weitgehende Stabiliſierung der Ver⸗ hältniſſe eingetreten. Ueber das Schickſal des Kownoer Seims iſt noch keine Entſcheidung gefallen und eine Auf⸗ löſung hängt davon ab, ob das Kabinett Waldemaras eine Mehrheit findet oder nicht. Es wird bezweiſelt, daß es Sme⸗ tona und dem neuen Gouverneur von Memel, Budrye, ge⸗ lingen wird, die Unterſtützung der fünf memelländiſchen Ab⸗ geordneten zu erreichen. Aus Riga wird die Flucht des früheren Präſidenten Grinius ins Ausland gemeldet. Infolge der Lethargie der Bevölkerung wird angenommen, daß das neue Regime längere Zeit an der Macht bleiben wird, obwohl die Haltung der Truppen nicht ſo einmütig iſt wie im Generalſtab. Litauen und Rußland Wie der„Rigaiſchen Rundſchau“ aus Mogkau berichtet wird, hat der dortige litauiſche Geſandte dem Außenkommiſ⸗ ſariat erklärt, daß die litauiſche Regierung keine gegen die Sowjetregierung gerichtete Politiktreiben und ſämt⸗ liche von der bisherigen Regierung übernommenen Veryflich⸗ tungen ausführen werde. Sie werde ſich für die ruſſiſch⸗ litauiſche Annäherung einſetzen. Die Sowietreaierung erklärte ſich von den Darlegungen des litauiſchen Geſandten befriedigt. Letzte Melöungen Tödlicher Autonnfall — Mainz, 26. Dez. Der Mineralwaſſerhän aus Mainz war mit ſeinem Perſonenwagen au 0 von Hechtsheim nach Hauſe. In der Nähe des ehemaligen Forts Marineborn geriet der Wagen zu nahe an den Stra⸗ ßenrand und ſtürzte die Böſchung hinunter. Dabei überſchlug er ſich und Zängler kam unter ihn zu liegen. Im Wagen waren noch zwei junge Leute, denen es gelang, ſich frei zu machen und Zängler unter dem Wagen hervorzubolen. Er ſtarb jedoch auf dem Wege ins Krankenhaus. Die beiden Fahrgäſte ſind mit leichten Verletzungen davongekommen. Aufſehen erregende Verhaftung — Wiesbaden, 23. Dez. Der Inhaber einer hieſigen Stein⸗ druckerei nebſt Perſonal und Hintermännern wurden von der Kriminalpolizei verhaftet. Die Verhaftung erfolgte wegen Anfertigung falſcher Zigarettenbanderolen. Die Fälſchung war von Beamten des Wiesbadener Hauptzollamts aufgedeckt worden. Die Fäden der Nachforſchung laufen nach Süddeutſchland. Brandkataſtrophe — Giſenſtein(Bayr. Wald), 25. Dezor. In Hammern er, eignete ſich eine furchtbare Brandkataſtrophe. Um Mitterngch brach in einem Anweſen Feuer aus, das die Einwohner de Hauſes erſt ſo ſpät merkten, daß kaum mehr Zeit zur Rettung des nackten Lebens war. In dieſem Hauſe befand ſich aug eine Frau, die kurz vor ihrer Entbindung ſtand. Bevon man ihr Hilſe bringen oknte, ſtürzte das brennende Haus ein und begrub die Frau unter den Trümmern. Das eigen“ artigſte bei dieſem Unglück aber war, daß man bei der ver⸗ kohlten Leiche ein neugeborenes Kind fand, das von den Flammen vollkommen unverſehrt geblieben war. 2 Frau bat im Ringen mit dem Tode noch ihrem Kind da —————— dler Zängler Die zwölf heiligen Nächte Von Dr. Georg Bründl⸗München Wir leben im Geheimnis des Lichtes. Es kommt vom Himmel zur Erde, Leben und Freude ihendend. T her ſtreckten ſich ſchon vor Jahrtauſenden Menſchenhänden beten zu jenem glänzenden Feuerball empor, ohne deſſen ſegenſpen⸗ dende Strahlen auf Erden Nacht und Tod herrſchen würden. Die alten Naturvölker, ſa ſelbſt noch unſere Großväter, die noch nicht ſo wie wir die Verwendung des künſtlichen Lich⸗ tes kannten, lebten daher noch in viel größerer Abhängigkeit vom zu⸗ und abnehmenden Tag und ſtanden noch ganz im Banne des Sonneurhythmus. Beſonders tieſ wurden ſie von dieſem eigenartigen Zauber der Naturſtimmung zur Winter⸗ ſonnenwende ergriffen, wo die nordiſchen Völker germaniſcher Abſtimmung, die größte Feier des Jahres, ihr, gingen. Es war das Feſt des iviederkehrenden Lichtes, da⸗ Feſt der Sonne, denn der Name„Jul“ bedeutet„Rad“, „Sonnenrad“. Da nun von der Kirche Chriſtus das„Licht der Welt“ genannt wird, deſſen Geburt nach alter Ueberlieſe⸗ rung ebenfalls in die Zeit der Winterſonnenwende ſiel, ſo wurde unter Kaiſer Theodoſius(379—395) der 25. Dezember auch für die Feier des Geburtsfeſtes Chriſti beſtimmt und ſo war aus dem heidniſchen ein chriſtlicher Feſtſtag geworden. Die Kirche hätte keine paſſendere Zeit wählen können, denn auch die römiſch heidͤniſchen Feſte der Saturnalien ſielen in die Zeit der Winterſonnenwende, und bei den nordiſchen Völkern hat der heidniſche Name„Jul“ bis heute noch die Bedeutung„Weihnachten“ beibehalten. In den nordiſchen Ländern, hauptſächlich in Norwegen, hielt ſich aber auch nach der Chriſtianiſierung noch lange der alte Brauch, die auf den 25. Dezember folgenden zwölf Nächte, alſo die Zeit bis 6. Januar durch Arbeitsruhe zu heiligen. „Man ahnte und gewahrte in dieſer feierlichen Naturzeit, was im Verborgenen vorgeht, und vernahm mit geiſtig fein ge⸗ ſtimmtem Ohr den gewaltigen Kampf der Kräſte in der Natur.“(A. Freybe,„Weihnachten in deutſcher Dichtung“.) Bollzieht ſich doch in dieſen zwölf heiligen Nächten gewiſſer⸗ ſchen Licht und Finſternis. Die Sonne ſcheint auf ihrem Lauf ſtille zu ſtehen, und zwölf Tage dauert es, bis das Licht das beharrliche Sträuben der Dunkelbeit überwindet. Der Sieg des Lichtes vollzieht ſich langſam, aher, zuverſichtlich. Dieſen geheimnisvollen Kamyf dachten ſich die, alten Germanen hauptſächlich durch Odin oder W geſochten, wenn er in den Stürmen der Mitternächte in Be⸗ 1 eſt“, bes⸗ notan aus⸗ gleitung ſeiner Gemahlin Berchta oder Holle durch die Lüfte dahinbrauſte. „In der Zeit der zwölf heiligen Nächte Toben ſinſter heimliche Mächte, Es geht der Sturm, es klirren die Fenſter, In Häuſern, in Herzen rumoren Geſpenſter. Frau Holle fährt mit dem wilden Heer, durch die finſtere, pechſchwarze Nacht einher.“ In der Zeit der zwölf heiligen Nächte durfte kein Dünger gefahren, kein Korn gedroſchen werden, keine Spindel durſte ſich drehen, denn das Rad(,Jul“) war bei unſeren nordiſchen Vettern ſchon von altersber das Sinnbild der Sonne, Alle Ge⸗ räte, die an die Arbeit mahnen, mußten beiſeite geräumt wer⸗ den. Es durſte weder gebacken noch gewaſchen werden. Ein altes Sprichwort hieß:„Wer in den Zwölfen die Wäſche hängt, der muß den Kirchhof bekleiden.“ Bei den germaniſchen Völ⸗ Kern im hohen Norden fiehbeſonders noch ſchwer ins Gewicht, von dem ſie alles Leben auf Erden abhängig wußten, überhaupt oder faſt gar nicht mehr ſahen. Die Zeit vom 25. Dezember bis 6, Januar erſchien ihnen wie eine einzige große Nacht. Es war für ſie gleichſam ein„Riß, eine Spalte in der Zeit“, durch welche die Ewigkeit mit ihren Wundern hexeinſchaut. Und ehrfurchts⸗ voll beginnen ſie das kosmiſche Erleben der Winterſonnen⸗ wende durch die Feier der heiligen zwölf Nächte. So war ihr Leben tief mit dem Rhythmus des Alls verflochten. Die kosmiſche Zahl„zwölf“ der heiligen Nächte bedeutete für die Alten der ganze Jahreslauf der Sonne durch die zwölf Tierkreiszeichen. Daher kündigte ſich nach ihrer Anſchauung das Schickſal des ganzen Jahres ſymboliſch in dieſer Zeitſpanne an. Jeder der zwölf Tage bedeutete für ſie einen Monat des kommenden Fahres. Aus jedem einzelnen Tag ſchloß man da⸗ her auf das Wetter des ganzen Monats. Ein alter Syruch be⸗ ſagte:„Wie ſich das Wetter vom Chriſttag bis Heilige drei Kö⸗ nige verhält, ſo iſt es das ganze Jahr beſtellt.“ Aber nicht nur das Wetter, ſondern auch das eigene Schick⸗ ſal glaubte man in den heiligen zwölf Nächten ergründen zu können. Man achtete auf die Träume und glaubte, daß der Menſch in dieſen zwölf Nächten Wahrträume habe. Wenn z. B. ein Mädchen in einer der„zwölf heiligen Nächte“ non einem jungen Burſchen träumte, ſo rechnete ſie damit, daß ſie im ſchö⸗ nen Monat Mal einen Heirgtsantrag bekommen werde. Als Auswirkung dieſes altuordiſchen Volksglaubens, von den zwölf heiligen Nächten iſt uns ein an Dantes„Göttliche Ko⸗ daß ſie während dieſer Zeit das Fgöldene Rad am Himmel“, mödie“ erinnerndes norwegiſches Volksgedicht unter dem Titel „Traumgeſans“(„Draumkvaede“) überliefert und durch Thor⸗ vald Lammers in einer Buchreihe der Vergeſſenheit entriſſen worden.(Vergl. Ludwig Hoffmann,„Licht aus dem Norden 9 Der Heid des Gedichts iſt“ ein junger Burſche, Olav Aaſteſon, der in der Zeit der zwölf heiligen Nächte prophetiſche Träume hatte. Am Weihnachtsabend war er in tieſen Schlaf verſun ken, aus dem er erſt am dreizehnten Tag, als man zur Kir ging, erwachte. Der in der Kirche verſammelten Gemeinde er⸗ zählte er ſodann ſeine Traumerlehniſſe. Er hat im Traum Himmel und Hölle geſeben. Sein Ritt durch das Geiſterreich iſt ſchaurig. Hohe Berge, tiefe Täler und wilde unterirdiſche Ströme, wo böſes Getier auf den Wanderer lauert, mußte e üüberwinden, bis er in das Reich der Abgeſchiedenen gelangte, Hier bekam er einen Schimmer vom Paradies zu ſehen, erlebte die Tage des Gerichts und erfuhr von den der Böſen im Zen⸗ ſeits harrenden Strafen ebenſo wie von den Belohnungen der Gerechten. „.. Und das war Olav Aaſteſon, Der einſt ſo lange ſchlief...“ Auch als Wunſchnächte galten die heiligen Zwölf und fan“ den als ſolche ihren Höhepunkt in der Silveſternacht. S Stadtratsbeſchlüſſe über das Würzburger Stadltheate für 1927/28. In dieſen Tagen hat der Würzburger Stadtra entſchieden, daß die durch den neuen Leiter des Stabithegterg Heinrich K. Stroym, für die Spielſahre 1925/26 und 1926/ erreichte Sommerſpielzeit(gegenüber dem bis dahin 1 7% monatigen Betrieb) auch für die Zukunſt beibehalten win und daß auch ſonſtwie kein Abbau des Theaters erfolgt. Dieſe Entſcheidung iſt um ſo höher zu bewerten, als durch Sommerſpielzeit ſowie durch andere Maßnahmen des ner Leiters— Verſtärkung des Orcheſters um etwa 50 v. ten Gagenerhöhungen und ſoziale Zuſchläge, Neuregelung de⸗ geſamten Dekorationsweſens, Einrichtung von Werkſtätte! ufw.— naturgemäß weſentlich höhere Zuſchüſſe notwendig wurden. In der öffentlichen Sitzung des Stadtrats wurde von allen Seiten die ſchwierige Finanzlage der Stadt betont. aber den künſtleriſchen Leiſtungen des Theaters und dem Leiter einſtimmig größte Anerkennung gezollt und der ſehr gute Beſuch des Theaters(die Zahl der Dauermieten hat ſich z. B. verſiebenfacht) hervorgehoben. Der für den vollen Betzieb— Oper, Onerette, Schauſpiel, Pontonime un Sinfoniekonzerte— einſchl. der Sommerſpielzeit benötiot, ſſehr mäßigeſ Zuſchuß von rund 275000 einſchl. des Etat, für Theaterbau⸗Unterbaltung uſw. wurde erneut Sewiage ſo daß der Leiter ſetzt ſchon alle Verträge für das Srieliabt 1927/8 abſchließen kann— ein ſicherlichſeltener Erfolg⸗ 85 h United Preß aus New⸗ der Fahrt 1 — em Ski t⸗ be⸗ 40 die 320 ze⸗ eõ et iſ⸗ it⸗ h⸗ h⸗ 19 u 5+ n 1— 2 ie * 4 —— + — SSrSKSSSSS ——— rKS es Samenkorn entwickelt, ſo muß ſie ſch Montag, den 27. Dezember 1923 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) B3. Seite. Nr. 597 Weihnachts-Jeiern Weihnachten im Turnverein Mannheim von 1846 Die Weihnachtsfeier des Turnvereins 1846 am erſten Weihnachtsfeiertage iſt in Mannheim Tradition gewor⸗ den; ſie wird mit der Zeit zu einem geſellſchaftlichen Ereignis werden, bei dem man dabei geweſen ſein muß. Der große Saal des Vereinshauſes war außerordentlich ſtark beſucht, als die Vortragsfolge mit der„Feſt⸗Ouvertüre“ von Albert Leuth⸗ ner, die die Muſikriege unter Leitung von Kammermuſiker Löweke recht gut zu Gehör brachte, ihren Anfang nahm. Auf der Bühne erſchienen unterdeſſen vier niedliche Engel⸗ chen, die den Chriſtbaum anzündeten. Nach Verklingen des Liedes„Stille Nacht, heilige Nacht“, wurde„Der Weihnachts⸗ klänge Allgewalt“, eine Geſchichte in Verſen von Max Mend⸗ heim, Muſik von Humperdinck, zum Vortra, gebracht. Die Verſe ſprach Turnerin Müller. Den geſanglichen Teil hatte Frau Bollſchakowa⸗Guſter vom Nationaltheater über⸗ nommen. Doch wollte das feine Stimmchen für den großen Saal nicht recht ausreichen. Am Klavier begleitete Muſik⸗ direktor Sieder. Außerdem wirkte die Sängerriege mit. Drei lebende Bilder veranſchaulichten den Text. Unter Lei⸗ tung von Oberturnwart Schweizer kamen dann Keulen⸗ übungen der Turnerinnen zur Vorführung, die vorbildlich ausgeführt wurden.„Erinnerung an Martha“ nannte ſich das Potpurri aus der Oper„Martha“ von Otto Hohmann, das die Muſikriege vortrug und reichen Beifall fand. Unter Leitung von Turnwart Adelmann zeigten dann die Tur⸗ ner außergewöhnlich ſchwere Uebungen am Reck, die einfach großartig genannt werden müſſen und naturgemäß ſtürmi⸗ ſchen Beifall auslöſten. Darauf kam ein Weihnachts⸗Lebens⸗ bild,„Großvaters Weihnachtskrippe“, in einem Aufzug von Herm. Marcellus zur Aufführung. Das Stück hätte ſchließ⸗ lich dem Inhalt nach auch heißen können: Wie Jorg Wieland, der Großbauer vom Lindenhof, ſeine verſtoßene Tochter am Weihnachtsabend wieder in ſein Haus aufnahm, damit auch auf dem Lindenhof das Wort„Friede auf Erden“ zur Gel⸗ —— Am beſten geſiel Turner Weber als Jorg Vieland. Den zweiten Teil des Programms leitete wiederum die Muſikriege mit dem Vortrag eines Muſikſtücks,„Friedens⸗ glocken“ von Ernſt Urbach ein. Dann ſang die Sängerriege unter Leitung von Karl Groß den„Jägerchor“ aus der Over„Euryanthe“ und„Lützow's wilde Jagd“ von C. M. von Weber. Stark gefeiert wurden die ſechs plaſtiſchen Gruppen Deulſchlands Heldenkampf“ mit Vorſpruch und ver⸗ bindendem Text, der von Profeſſor Dr. Burghardt verfaßt wurde. Der Entwurf ſtammt von Pol.⸗Major Saſſenberg. Durch Worte und plaſtiſche Gruppen, wie„Aufruf“,„Kampf“, „Sieg“,„Knechtſchaſt“,„Schwur“ und„Freiheit“, umrahmi von paſſenden Muſikſtücken wurde hier von Männerkampf, von Treue bis zum Tod und von Streit und Opſer für das höchſte Ziel, das deutſche Vaterland, berichtet. Die Worte ſprach Turnerin Stauf, ſprachtechniſch gut, voller Wärme und mitreißend. Der Lokaldichter Jakob Frank brachte darauf„Pfälzer Humor“, meiſt eigene Dichtungen,„Früher und heut“,„Der Heiratsfimmel“,„Eva“ und„Das Schlacht⸗ feſt“. Der Beifall war herzlich. Turnerin Müller wurde mit ihrem„Koſtümvortrag“,„Der Fenſterputzer Krauſe“ von Jean Bayer ſtark beklatſcht. Am Klavier begleitete Turnerin Hauck. Nach einem Muſikvortrag der Muſikriege,„Spaniſcher Tanz“(Bolero] ſand die Beranſtaltung mit einem einaktigen Luſtſpiel, das von Jakob Frank bearbeitet war,„Das war ich“ ein fröhliches Ende. Der Inhalt der luſtigen Handlung ſpielt ſich zwiſchen Maunheim und Heidelberg ab. Das Stück, bei dem zu nennen ſind die Turnerinnen Rödel, Ritſchel und Frau Harras, ſowie die Turner Frank und Weber, gelang prächtig. Reicher Beifall dankte den Mitwirkenden. Herr Mack, dem zuſammen mit Herrn Harras die Geſamt⸗ leitung oblag, und denen uneingeſchränkte Anerkennung ge⸗ bührt, gab dieſem Dank auch in Worten Ausdruck. . Weihnachtsverloſung im Gartenbauverein„Flora“ Mannheim Der Gartenbauverein„Flora“ hielt am Dienstag abend ſeine gut beſuchte Weihnachtsverloſung ab. Die ſchönen Gewinne, darunter Phönixpalmen, Edeltannen, nett arrangierte Obſt⸗ und Gemüſekörbe, waren dekorativ hübſch aufgebaut. Neben der Weihnachtsverloſung ſtanden im Mittelpunkt des Abends die intereſſanten Ausführungen von Direlior Henſel vom Friedrichspark über die Erſtlings⸗ tage unſerer Blütenpflanzen. Den Blütenpflan⸗ zen geht es, ſo ſtellte der Redner einleitend feſt, in der Er⸗ nährung nicht anders als den meiſten Meuſchen. Jede von ihnen muß Zeit ihres Lebens ſchwer arbeiten, um zu der Nahrung zu kommen, womit ſie ihren Körper aufbauen und erhalten kann. Hat ſich die Pflanze aus dem kleinen — arf Jagd machen auf Genießbares. Sie muß Stoſfe von außen her aufnehmen, Wertloſes ausſcheiden, Wertvolles auſſpeichern in den Zellen, um es ſpäter nach Bedarf zur Erzeugung von Blüten, Früch⸗ ten und zur Hinterlaſſung einer möglichſt zahlreichen Nach⸗ kommenſchaft verwenden zu können. Je nach dem Stand⸗ ort fällt es der Pflanze leicht oder ſchwer, dieſes Ziel zu er⸗ reichen. Die Verbreitung der Samen unſerer Blütenpflan⸗ gen iſt ſehr mannigfaltig. Einige fallen an ihrem Standort direkt zu Boden, andere haben Flügel oder ſind mit feinen Federn verſehen, um möglichſt weit fliegen zu können; andere finden ihre Verbreitung durch das Fell von Säugetieren oder im Gefieder der Vögel, oder ſie haben erſt den Magen eines Vogels durchwandert. Die Landfahrt der Samen iſt ganz dem Zufall überlaſſen. Nur wenige kommen zur Keimung und über ihre Jugend hinaus zur vollkommenen Entwicklung: weshalb die Pflanze in der Erzeugung von Samen verſchwen⸗ deriſch ſein muß, um ihre Exiſtenzmöglichkeit aufrecht zu er⸗ alten. Die Pflanze ernährt ſich von unorganiſchen Stoſſen. ringt man ein Samenkorn in ein Geſäß mit ausgewa⸗ ſchenem Flußſand, in dem keine Nährſtoffe enthalten ſind, und gießt von Zeit zu Zeit eine beſtimmte Minerallöſung darüber, ſo wird der Samen keimen, ſich zu einer Pflanze entwickeln und ſogar Früchte tragen. Herr Conſtantin fr. ſprach über die„chineſiſche Nar⸗ ziſſe“, auch heilige Lilie genannt. Die Pflanze entſtammt, wie ſchon der Name ſagt, dem Lande China. Sie iſt anfänglich eine ganz anſpruchsloſe Zwiebel, die man in eine Glasſchale ſetzt, mit kleinen Steinen angefüllt, um den Wurzeln feſten Halt zu geben. Die Zwiebel braucht nur Waſſer, das von Zeit zu Zeit erneuert wird, und hat daher auch den Namen „Waſſer⸗Narziſſe“. In die Zwiebel macht man verſchiedene Einſchnitte, damit ſich mehrere Blütenſtengel bilden können. Die Pflanze iſt wie die Narziſſe weiß, riecht ſehr gut und hat in der Mitt⸗ einen gelblichen Kranz. Sie iſt ziem⸗ lich groß und hat zwei Nebentriebe, die zwar keine Blüten bringen, ſondern nur Blätter, ſodaß die Pflanze ein ſehr deko⸗ ratives Ausſehen bekommt. Vom Redner wurden auch über die Hyazinthenzwiebel einige lehrreiche Aufklärungen ge⸗ geben. Man läßt die Papierhütchen ſo lange auf der Zwiebel, bis der Trieb—5 Ztm. lang iſt. Dem Waſſer fügt man etwas Holzkohle oder ein wenig Kochſalz zu, um der Fäulnis vorzubeugen. Herr Roſenkränzer, der die Verſammlung eröffnet hatte, dankte den Rednern und begann alsdann mit der Weih⸗ nachtsverloſung, die inſoſern eine vergnügte und fröhliche Stimmung bervorrief, als niemand leer ausging. ch. * Weihnachtsbeſcherung durch die Heilsarmee Leidbruch, konnte der ſagen, der Mittwoch abend in der Liedertaſel durch die Reihen derer ſchritt, die gekommen waren mit der Heilsarmee Weihnachten zu feiern. 140 arme Mann⸗ heimer Familien hatte die Heilsarmee geladen, um ſie zu beſchenken. Alte Mütterchen, gebrechliche Greiſe, Frauen und Männer, die müde geworden waren im Kampfe des Lebens, Leute, denen ein hartes Schickſal den Nacken gebeugt und tieſe Runen ins Geſicht gezeichnet hatte, waren da unter den Lichterbäumen verſammelt Wieviele von ihnen mochte wohl kein Weihnachtsbaum zu Hauſe leuchten, keine liebende Hand V ein Geſchenk, und ſei es auch noch ſo klein, reichen Wie nielen würde Weihnachten ein Tag geweſen ſein, wie jeder Alltag, wenn ſich nicht Herzen gefunden hätten, die um ihre Not und um ihre Einſamkeit gewußt hätten Lied und Gebet leiteten die Feier ein. Darauf nahm Kapitän Peſchke das Wort zu einer kurzen Anſprache. Es hat große Mühe und Arbeit gekoſtet, ſo führte der Redner u. a. aus, dieſes Feſt zu be⸗ reiten. Unſer Wunſch war, Ihnen ein recht fröhliches Feſt zu verauſtalten. Es iſt niemand geladen, der Geld oder Gut hat, und wir freuen uns mit Ihnen, daß es gelungen iſt, die Dinge die der Gabentiſch trägt, aufzuſtapeln. Wir ſind dankbar, daß Weihnachtstöpfe und Spenden ſo reichen Er⸗ trag brachten. Aber das Feſt ſoll für uns nicht nur mate⸗ rieller Natur ſein. Wir können niemals Weihnachten ſeiern ohne Chriſtus. Und unſere Art, Weihnachten zu feiern, iſt eine ſchöne. Die Geſchenke ſind ein Symbol, zu dem Geſchenk, das uns Gott durch ſeinen Sohn gemacht hat. So ſoll auch Weihnachtslicht und Weihnachtsreinheit in unſere Herzen ein⸗ ziehen. In dieſem Sinne heiße ich Sie alle herzlich will⸗ kommen. Nun gibt es Kaffee und Kuchen. Ich wünſche, daß es Ihnen allen recht gut mundet! Weihnachtslieder An⸗ ſprachen, Gedichte, Reigen und Aufführungen wechſelten nach der Kaffepauſe in bunter Folge ab, bis der Höhepunkt der Feier, die Beſcherung hherankam. Es waren Lebensmittel, die zur Verteilung gelangten, wie Grieß, Zucker, Mehl, Fett, Margarine, Marmelade, Nudeln, Stollen, u. a. mehr. Die Freude darüber war groß, und glückſtrahlend trugen die Dankbaren ihre Schätze nach Hauſe. War es doch nun auch ſür ſie Weihnachten geworden! W. R. Stäodtiſche Nachrichten Die Weihnachtsfeiertage brachten, ſoweit das Wetter in Betracht kommt, eine ange⸗ nehme Ueberraſchung. Zwar blieb der Schnee, der dem Chriſtſeſt das charakteriſtiſche Gepräge gibt, aus, aber dafür waren am erſten Feiertag die Dächer mit Reif überzogen. Sonnenſchein geleitete an beiden Feſttagen zum Gottesdienſt, der in allen Kirchen ſtark beſucht war. Der erſte Feiertag war bei weitem freundlicher als der zweite, weil die Sonne ſich länger zu behaupten vermochte. Diesmal übte nicht der Waldpark die Hauptanziehungskraft aus, ſondern die Fried⸗ rich Ebertbrücke, über die ſich ſchon am erſten Feiertag, der ſonſt nicht Viele auf die Straße lockt, ein ununterbrochener Menſchenſtrom ergoß. Man konnte dabei die erfreuliche Wahr⸗ nehmung machen, daß das Publikum ganz von ſelbſt, ohne polizeiliche Auſſorderung, die rechte Seite einhielt, eine For⸗ derung, die wir ja ſchon immer für die Friedrichsbrücke er⸗ hoben haben. Man ſah, wenn man nach Paſſieren der Brücke durch die Hindenburg⸗Allee weiterwanderte, viele dem Fried⸗ hof mit Weihnachtsſträußen zuſtreben, die für Gräber teurer Angehöriger beſtimmt waren. An beiden Feiertagen er⸗ ſtrahlte die Konturenbeleuchtung der neuen Brücke, die die Umriſſe des Baumwertes ſo wundervoll wiedergibt. Der Verkehr auf den Haupt⸗ und Nebenbahnen überſtleg nicht die normalen Grenzen. Die Fernzüge ſührten ſchon an den letzten beiden Tagen vor dem Feſt die meiſten weg, zu lieben Anverwandten und Freunden, aber auch zum Winter⸗ ſport, der bei den günſtigen Schneeverhältniſſen im Schwarz⸗ wald und Odenwald große Dimenſionen annahm. In Mann⸗ heim konnten nur die Schlittſchuhe, die das Chriſtkind unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte, erprobt werden. Die Eis⸗ läufer tummelten ſich nicht nur auf dem Tennisplatz, ſondern auch auf dem Schnickenloch und an der Einmündung des Bellenkrappens in den Rhein, der mit einer Eiskruſte ein⸗ gefaßt iſt. Der familiäre Charakter des Weihnachtsfeſtes kanr wie üblich in den zahlreichen Vereinsveranſtaltungen zum Ausdruck, die ſämtliche Säle mit Beſchlag belegt hatten. Aber auch die Theater, Kaffeehäuſer und Wirtſchaften waren durch⸗ weg ſtark beſucht, zum Teil bis auf den letzten Platz beſetzt. Und wer nachmittags einen Plankenbummel unternahm, konnte feſtſtellen, daß vor allem die holde Weiblichkeit Veran⸗ laſſung hatte, mit den Feſtgeſchenken zu paradieren. Sch. Beerdigung von Dr. Rubolf Tilleſſen Wieder hat man am Freitag einen unſerer Prominenten zu Grabe getragen, Dr. ing. b. c. Rudolf Tilleſſen. Groß war die Zahl derer, die—9 war, von dem Toten Ab⸗ ſchied zu nehmen. Neben den Angebörigen war Bürgermeiſter Dr. Walli als Vertreter der Stadt und des Stadtrats er⸗ ſchienen. Prächtige Kränze ſchmückten den Sarg, der unter brennenden Kerzen in der Leichenhalle aufgebahrt war. Stadtpfarrer Matt von der Heilig⸗Geiſtkirche ſprach die Ge⸗ bete und ſegnete den Katafalk ein. Darnach ergriff Architekt Lehmann das Wort: Tieſerſchüttert ſtehen wir Mann⸗ heimer an Deine Bahre, lieber Freund. Wir haben Dich als Meiſter geſchätzt, und danken Dir für alles, das Du uns ge⸗ geben haſt und verſprechen Dir, Dein Andenken immer in Ehren zu halten. Im Namen des Bundes deutſcher Archi⸗ tekten und des Kunſtvereins lege ich dieſen Kranz an Deiner Bahre nieder. Im Namen des Unterbadiſchen Architekten⸗ ereins Mannheim⸗Ludwigshaſen rief Architekt Eſchel dem Verſtorbenen ehrende Worte nach und legte einen Kranz nieder. Stadtrat Ludwig überbrachte von der Verbindung „Palatia“, Karlsruhe, der der Verſchiedene angehörte, Blumengrüße. Als Vertreter der Mannheimer Kunſthalle ſprach Direktor Dr. Hartlaub. Er rühmte den Heim⸗ gegangenen als Menſchen, Wohltäter und Künſtler. Weiter waren Kränze vom Stadtrat Mannheim und den Angeſtellten der Firma W. W. Hoffmann niedergelegt. Dann trug man den Sarg hinaus an das Grab der Familie Tilleſſen und ſenkte ihn in die winterliche Erde. Der Geiſtliche weihte das Grab, dann ſielen die Schollen dumpf polternd hinab, die letzten Grüße ſeiner vielen Freunde. W. R. * Ernannt wurde Juſtizpraktikant Alfred Zimmer beim Amtsgericht Maunheim zum Juſtizoberfekretär und Kanzlei⸗ gehilſe Heinrich Wagner beim Landgericht Mannheim zum Kauzleiaſſiſtenten. * Ein ſchwerer Unſall eines etwa 14jährigen Jungen er⸗ eignete ſich am zweiten Weihnachtsſeiertage kurz vor 11 Uhr auf der Straße oberhalb des ſtädt. Freibades am Rhein. Beim Ausreiten von Arbeitspferden, das gewöhnlich nach einigen Feiertagen ſtattſindet, ging plötzlich eines der drei Pferde, auf dem der Junge ſaß, hoch und warſ ihn auf die Straße, wo er auf dem Aſphalt bewußtlos liegen blieb. Ein junger Mann hob den Verunglückten auf und trug ihn der⸗ mutlich nach dem nicht weit entfernten Heinrich Larz⸗ Krankenhauſe. Nationaltheater Mannheim „Die Meiſterſinger“ Die Aufführung der„Meiſterſinger“ am erſten Weih⸗ nachtstag hat ſich zu einer guten Tradition herausgebildet, von der man auch diesmal nicht abwich. Walther Stolzing ſingt zwar von dem Winter, der ſich in einer Dornenhecke verſtecken mußte. Der Maunheimer Weihnachtswinter zeigte ſich jedoch dieweil von einer beſonders grimmen Seite, ohne dabei ſein weißes Feſtkleid anzulegen, und das brachte es mit ſich, daß der Temperaturausgleich mit der Lenzesluft des Werks erſt geſchaſfen werden mußte. Das gelang dem Wal⸗ ther unſeres Helden Adolf Loeltgen mit der dieſem 1155 vorragenden Künſtler eigenen geſanglichen Geſchicklichkeit, die die ſpürbaren Reſte einer ſtarken Indtspoſition in muſter⸗ haftem Deklamieren überwand, ohne die Partie ihres reichen Iyriſchen Schmucks wie ihres ritterlichen Rbortenge zu be⸗ rauben, das auch den Gebärden des geiſtig überlegenen Dar⸗ ſtellers Form und Haltung gab. Arthur Heyer hat ſeinem erfolgreichen Mime jetzt den David zugeſellt. Die Charak⸗ tere beider Rollen ſind grundverſchieden, der David verlangt vor allem eine beſonders feine Timbrierung der Stimme, die auch nach der Höhe keinen heldiſchen Beiklang erhalten darf. Heyers materialreiche, vor⸗ zügliche Teuorſtimme kommt dieſen Forderungen an ſich ſchon weniger entgegen. Hierzu kam noch eine etwas allzu leichte Art, ſich über die klanglichen Schwierigkeiten dieſer heiklen Partie hinwegzuſetzen, außerdem half eine merkliche Beeinträchtigung der Stimme zu einer beim erſten Auftreten als David begreiflichen Unruhe, die ſich im erſten, die hauptſächlichen Geſänge bergenden Akt, in der flackernden Höhe bemerkbar machte. Dennoch glauben wir, daß bei entſprechender Vorarbeit auch aus dieſem Lehrbuben und ſpäteren Geſellen beſtimmt der rechte Meiſter wird. Chri⸗ ſtian Könkers klangvoller Bariton trug als Kothner die Tabulatur und alles Dazugehörige in guter Meiſtermanter vor.— Für die erkrankte Aenne Geier war Roſe Pauly⸗ Dreeſen als Eychen eingeſprungen; auch hier weiß die Sängerin durch ihre blühende Stimme zu überzeugen, die bereits in der erſten Begegnung mit Walther triumphiert. Fenten gab in ſeiner Anſprache eine beſonders markante Leiſtung, die ſich hofſentlich in ihrer Wirkung nicht nur an die Meiſter richtete, aus deren Reihe noch Bahlings feſtlich⸗ eruſt geſtimmter Gachs hervorgehoben ſei. Richard Lert, der jüngſt mit den„Meiſterſingern“ in der Berliner Staatsoper einen bedeutenden Erſolg erzielte, hatte bereits in dem präch⸗ tig abgetönten und belebten Vorſpiel dem Ganzen ſeine eigene Note gegeben. Wie er dann den erſten Akt aufbaute, war ein gutes Vorzeichen für das Gelingen des ſeſtlichen 5 4—. Von der Univerſität Heidelberg. Oberkirchenrat Heinrich Rapp, Mitglied des Evang. Oberkirchenrats Karls⸗ ruhe iſt von der theologiſchen Fakultät die Würde eines Ehrendoktors verliehen worden.— Nach dem ſoeben erſchienenen Perſonalverzeichnis der Univerſität ſind im lau⸗ fenden Winterſemeſter 2211 Studierende immatrikuliert, da⸗ runter 999 Badener und 365 Frauen. Aus dem Auslande ſind 12 Schweizer, 11 Rumänen, je 9 Ungarn und Lettländer, je 8 Engländer und Inder, je 6 Schweden, Griechen, Nord⸗ amerikaner, Japaner, 5 Tſchechoſlowaten, je 4 aus Danzig, Oeſterreich, China, Paläſtina und Turteſtan. 50 Jahre Schlaſwagen Amerika hatte ſchon lange ſchöne Luxuswaggons in ſeinen durchgehenden Zügen, als der Belgier Georges Nagelmaekers ſeinem Lande die Vorteile des Schlaf⸗ und Speiſewagens ver⸗ ſchaſſen wollte. Im Deöember 187b wurde in Brüſſel mit bel⸗ giſchem und ausländiſchem Kapital die Compagnie Internatio⸗ nale des Wagons⸗Lits errichtet, die alſo jetzt fünfzig Jahre be⸗ ſteht. König Leopold II. von Belgien war der erſte Aktionär. Bald gelang es der jungen Geſellſchaft, ihr Arbeitsgebiet auſ ganz Europa auszudehnen und ſogar Algier, Aegypten und die aſiatiſche Türkei einzubeziehen. Mit zwei Waggons begann die Brüſſeler Geſellſchaft und jetzt laufen zweitauſend Waggons auf allen möglichen Linien. Wenn wir nachts ruhig ſchlaſen können, während der Eiſen⸗ bahnzug dahinbrauſt und über Brücken donnert, oder wenn wir mit etwas bebender Hand ein Gläschen Wein an dem gut ver⸗ ſorgten, wenn auch etwas teuren Tiſch des ſchaukelnden Speiſe⸗ wagens einſchenken können, ſo verdanken wir dies dem Herrn Nagelmaekers. Des Begründers der Compagnie Internatio⸗ nale des Wagons⸗Lits hat man deshalb bei einem Diner, das anläßlich der Fünfzigiahrfeier der Geſellſchaſt in Brüſſel ge⸗ geben wurde, dankbar gedacht. Aus den? rinkſprüchen bekam man faſt den Eindruck, daß die Compagnie des Wagons⸗Lits eine Vorläuſerin des Völkerbundes ſei, da ſie die Völker in⸗ ſtand ſetze, leichter zueinander zu kommen, einander zu be⸗ ſuchen und kennenzulernen. Und Paul Hymans, der belgiſche Juſtizminiſter, ſprach die Ueberzeugung aus, daß das Sprich⸗ wort„Partier cieſt mourir un peu“(Reiſen heißt ein wenig ſterben) ſeine Berechtigung verliert, wenn ein Miniſter in den bequemen Waggons der Compagnie ſeine Urlaubsreiſe antritt. Eiteraue Bismarck, Gebanken und Erinnerungen. Taſchen⸗ ausgabe auf Dünndruckpayier. Band—z in einem Bande mit Regiſter. Verlag der J. G. Cotteſchen Buch⸗ handlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin. Bismarcks Ge⸗ danken und Erinnernngen ſind in den Jahren, durch die ſie uun als politiſches Teſtament des größten deutſchen Staats⸗ mannes Eigentum der breiten Oeffentlichkeit ſind, im wahrſten Sinne„Das Buch des Deutſchen“, wenn man ſo will:„Die politiſche Bibel des deutſchen Volkes“ geworden. Es gibt kaum eine deutſche Bücherei, in der nicht die ſtattlichen Bände ſtünden und aus der ſie nicht immer wieder gegriffen würden, um Zeugnis zu geben von dem Beitblick und der politiſchen Wetsheit ihres Schöpfers. Was bisher ſehlte, das war neben der großen prächtigen Original⸗Ausgabe und neben der wohl⸗ ſeilen Volksausgabe eine Zuſammenfaſſung des Werkes in eine Form, in der es auch auf die Reiſe mitgenommen, in der es handlich und überſichtlich ein ſteter Begleiter werden konnte. Dieſer Bedanke hat den Verlag veranlaßt, d Ganze der „Gedanken und Erinnerungen“, d. h. den erſten bis dritten Band ſamt einem eingehenden Kegiſter in einer Taſchenaus⸗ gabe auf Dünndruckpapier hinauszubringen. ** ———— 5— 4. Seite. Nr. 597 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 7. Dezember 1920 Aus der Verwaltungsratsſitzung des Berteyrsverein⸗ Der Verkehrs⸗Verein hat Ende November eine ausführ⸗ liche Eingabe über die Geſtalt ung des Sommerfahr⸗ plaus 1927 der Reichsbahndireltion vorgelegt. Es wurde als erſte Forderung für die kommenden Fahrpläne verlangt, daß bei etwaigen künftigen Einſchränkungen im Fahrplan Züge, die ſchon ſeit Jahren verkehren, nicht ausſallen dürfen. Stetig⸗ keit der Fahrplangeſtaltung iſt dringend erforderlich. Ver⸗ beſſerungen im Nordſüdverkehr, ferner Wünſche allgemeiner Art, wie beſſeres Wagenmaterial, Aufhebung der langen Auf⸗ enthalte an Grenzſtationen, größere Sauberkeit und Einfüh⸗ rung der elektriſchen Beleuchtung wurden in der Eingabe be⸗ handelt. Außerdem Verbeſſerungen im Nahverkehr, im Sonn⸗ tags⸗ und Ausflugsverkehr nicht nur in den Fahrzeiten, ſon⸗ dern auch in der Fahrtdauer.— Die Beteiligung an nächſtjäh⸗ rigen Ausgaben größerer Werbeſchriften wird trotz be⸗ trächtlicher Koſten beſchloſſen.— Für die nächſtjährigen größe⸗ ren Tagungen wurden Bildpoſtkarten von wirkungsvol⸗ len Stadt⸗ und Hafenmotiven hergeſtellt, die als Erinnerungs⸗ gabe abgegeben werden ſollen. Daneben wird die Werbung zur Gewinnung von Tagungen und Kongreſſen in den ſolgenden Jahren ſortgeſetzt.— Von dem Programm⸗ plakat der Mannheimer Winterveranſtaltun⸗ gen iſt die zweite Auflage erſchienen, die in der näheren Um⸗ gebung durch Anſchlag an den Litfasſäulen verbreitet wurde. Die Angelegenheit des Verkehrskiosks am Bahnhofs⸗ platz, auf deſſen Notwendigkeit in der Preſſe ſchon wiederholt hingewieſen wurde, wird weiter verfolgt. Es wird der Wunſch ausgeſprochen, daß die von der Reichsbahndirektion der Stadt⸗ verwaltung zugeleiteten Pläne zur Neugeſtaltung der hieſigen Bahnhoſsanlagen den beteiligten Kör⸗ perſchaften zur baldigen Stellungnahme vorgelegt werden. — Der für Dezember vorgeſehene Vortrag über das Profekt der neuen Rheinbrücke muß auf Januar verſchoben werden.— Die ordentliche Hauptverſammlung des Verkehrs⸗Vereins ſoll Ende Januar kommenden Jahres ſtattfinden. Der von der Verkehrskonferenz der Badiſchen Pfalz angeforderte Umlagebetrag wird zur Auszahlung ge⸗ nehmigt.— Der Verkehrs⸗Verein begrüßt die Abſicht der Ausſtellungs⸗Geſellſchaft, im Jahre 1928 eine Allgemeine Deutſche Elektrizitäts⸗Ausſtellung zu veranſtal⸗ ten. Die fortſchreitenden Propagandaaufgaben, insbeſondere die im Jahre 1927 zu erwartenden Arbeiten erweiſen, daß die dem Verkehrs⸗Verein zur Verfügung ſtehenden Werbemittel nicht ausreichen, um den Anforderungen voll gerecht zu wer⸗ den.— Eine letzthin unternommene perſönliche Mitglie⸗ der⸗Werbung hat dem Verkehrs⸗Verein weitere Mit⸗ glieder zugeführt, doch muß feſtgeſtellt werden, daß noch weite Kreiſe, die von der Arbeit des Verkehrs⸗Vereins direkt oder indirekt Nutzen ziehen, bis ſetzt verſäumt haben, die Mitglied⸗ ſchaft zu erwerben. Es wird beſchloſſen, in den Kreiſen des Einzelhandels und des Großhandels, ſowie in der Induſtrie mit der Aufforderung zum Erwerb der Mitgliedſchaft vor⸗ ſtellig zu werden. 3 19 711 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Manußeim. Am 14. Dezember betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 19711(13944 männliche 5767 weib⸗ fiene): danon entfallen 13682 Erwerbsloſe(9586 männliche, 4096 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6020(4358 männliche, 1671 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 7. Dezember die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 19 808 ſich belief iſt ein Rück⸗ gang um 97 eingetreten; und zwar beläuft ſich die Abnaßme bei den männlichen Erwerbsloſen auf 157, während bei den weibl, Erwerbsloſen die Zahlum 60 geſtiegen iſt. Der Rück⸗ gang erſtreckt ſich auf die Gruppen der Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗ Holzinduſtrie uſw.), der Fach⸗ arbeiter im Handwerk, der Hilfsarbeiter ſowie der Ange⸗ ſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben. In der Berichtswoche kam es auf verſchiedenen Teilen des Ar⸗ beitsmarktes zu Entlaſſungen, ſo im Verkehrsgewerbe und im Baugewerbe. Weibliche Kräfte wurden in der Metall⸗ induſtrie und in der chemiſchen Induſtrie entlaſſen. Im Bau⸗ gewerbe und bei der chemiſchen Induſtrie gab die Beendlaung pon Saiſonarbeiten Anlaß zu dieſer Maßnahme, im übrigen die Erledigung von Aushilfsarbeiten und Betriebseinſchrän⸗ kung. Andererſeits kam es in faſt allen Berufsgruypen zu Einſtellungenz ſie nahmen teilwetſe einen anſehnlichen Umfang an, ſo z. B. bei der Gruppe Metallverarkeitung, wo männliche und weibliche ſowie Fach⸗ und Hilfskräfte benötigt wurden, ferner bei der Gruppe Lohnarbeit wechſelnder Art. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Wagen der Straßen⸗ baßn, Linie 15, und einem Kleinauto(Tarameter] erfolgte geſtern abend kurz nach 8 Uhr an der Ecke H 2/8 2. Das Auto wurde dermaßen beſchädigt, daß es abgeſchleyyt werden mußte, während der Straßenbahnwagen keine Beſchädigung erlitt. Perſonen wurden nicht verletzt. Aenderung im Präſdium des Badiſchen Kriegerbundes. In der Sitzung des Geſamtpräſidiums des Badiſchen Krieger⸗ bundes hat Präſident Generalmajor a. D. Anheuſer mit⸗ geteilt, daß er ſich entſchloſſen 1 von der ehrenamtlichen Stellung als Präſident des Badiſchen Kriegerbundes zurück⸗ zutreten, um einer jüngeren Kraſt die Führung des Krieger⸗ bundes zu übergeben. Das Präſidium des Kriegerbundes hat dieſem Wunſch entſprochen und Generalmajor a. D. Anheuſer zum Ehrenpräſidenten des Badiſchen Kriegerbundes ernannt. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Landesabgeord⸗ netentages 1027 in Konſtanz wurde Generalmajor a. D. Ull⸗ mann zum Präſidenten des Badlſchen Kriegerbundes ge⸗ wählt. — Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Lampertheim ab Lampertheim, 22. Dezbr. Keller die geſtrige Sitzung um 7½ Uhr erbffnet hatte, wurde zunächſt beſchloſſen, Punkt 1 der Tagesordnung:„Vor⸗ lage des Liquidations⸗ und Niederſchlagungsverzeichniſſes zur Gemeinderechnung für 1925“, in nichtöffentlicher Sitzung am Ende der Tagung zu behandeln.— Auf einen feüher gefaßten Beſchluß des Gemeinderats hin, den Ge⸗ mein debeamten an ihrem Gehalt 10—15 Prozent zu kürzen, ſſt ein Schreiben der vorgeſetzten Behörde, des Kreisamts Bensheim, eingegangen, worin es darauf hinweiſt, daß die heutigen Anforderungen an die Beamten, ſowie die Lebenshaltung eine viel höhere ſeien und daß es nach Art. 138, Zifſer 2, der Landgemeindeordnung Pflicht des Kreisamtes ſei, darauf bedacht zu ſein, daß den Gemeindebeamten eine angemeſſene Beſoldung zukomme. Auch durch die wirtſchaft⸗ liche Not dürfe keine Entziehung der Bezüge erfolgen. Man kann ſich jedoch nach nochmaliger Beratung nicht im Sinne der Verwaltungsſtelle entſcheiden und bleibt mit 18 gegen 8 Stimmen bei dem früher gefaßten Beſchluß. Infolgedeſſen wird nun die Angelegenbeit in einem Verwaltungsſtreitver⸗ ſabren ihre. Erledigung finden müſſen. Gemeinderat Kär⸗ cher erſucht die Bürgermeiſterei, baldmöglichſt Vorlage einer neuen Beſoldungsordnung für die Gemeinde⸗ beamten zu unterbreiten.— Für die Winterverſor⸗ gung der Sozlal⸗ und Kleinrentner ſoll auch in dieſem Fahr der Betrag von 5410 Mk. aufgewendet werden. Davon krägt der Kreis Benskeim 50 Proz., die Gemeinde 25 Prozent und die reſtlichen 25 Proz gibt der Staat als zins⸗ loies Barſeren.— Der Aushan der Wormſerſtaße erſordert lt. Voranſchlag 9491 Mark. Hierunter ſind 4000 Mk. Nachdem Bürgermeiſter“ für Gaſſenpflaſterung vorgeſehen. Der Gemeinderat beſchließt, letztere Arbeiten öffentlich durch Ausſchreiben zu vergeben.— Die letzjährigen Pächter der Kaxuſſel⸗ und Schiffſchaukelplätze ſind an die Bürgermeiſterei mit dem Erſuchen herangetreten, ihnen dieſe auch für 1927 zum ſeitherigen Pachtpreiſe zu über⸗ laſſen. Man beſchließt jedoch, die Plätze zur Verpachtung aus⸗ zuſchreiben.— Die Pächter des Jagdbezirks(1, Kallen⸗ berger und Dr. Kärcher Mannheim, haben Antrag auf Zu⸗ laſſung des Apothekers Feldhofen von hier als dritten Teil⸗ haber geſtellt, wogegen keine Einwendung erfolgt.— Dem Karl Lauer wird ein Bauplatz von 357 qnm in der Viern⸗ heimer Straße zum Preiſe von 1 Mk. pro qm zur Verfügung geſtellt.— Gegen eine Anerkennungsgebühr von 20 Mk. wird dem Schmiedemeiſter Jul. Zöller geſtattet, eine Abwaſſer⸗ anlage von ſeinem neuerbauten Hauſe nach dem Kanalnetz zu legen.— Da es ſich um zwei Uebergänge handelt, wird der Ehefrau des Jakob Kullmann für die Wirtſchaft zur„Ger⸗ mania“ und dem Wilrelm Korb 1 für zum„Pflug“ die nach⸗ geſuchte Konzeſſionserlaubnis erteilt.— Das Geſuch des Hein⸗ rich Kronauer l. um Erlaubnis zum Betrieb einer neu zu eröffnenden Gaſtwirtſchaft in der Neue⸗Schulſtraße verfällt mit 13 zu 9 Stimmen der Ablehnung.— Der Bürgermeiſter gibt die ſeitens des Kreisamtes über⸗ ſandten Richtlinien zu einer Polizeiverordnung betr. Be⸗ kämpfung der Ratten und Mäuſe bekannt. Es ſollen zunächſt einmal Verſuche mit dem in der Sitzung gezeigten „Wendels⸗Sicherheits⸗Gasapparat“ ausgeführt werden. Man will ſich dann bei der nächſten Tagung mit der Polizeiverord⸗ nung befaſſen. Eine Anfrage des Elektrizitätswerkes Rheinbeſſen, ob die Gemeinde nicht im örtlichen Gaswerk elektriſche Beleuchtung einführen wolle, wird ablehnend be⸗ ſchieden.— Mit Rückſicht auf die ſinanzielle Lage und auch etwaiger entſteßender Konſeguenzen kann der Bitte des Turn⸗ vereins um Löſchung einer Aufwertungshypothek von 242 Mk. nicht entſprochen werden.— Ein Schreiben des Forſtamtes Lampertheim gibt dem Gemeindergt von der Anſtellung des Förſters Bayerer im Revier Vorderwald Kenntnis. Dem Anſinnen der Oberpoſtdirektion Darmſtadt um Er⸗ bauung eines Wohnhauſes für 3 Poſtbeamte kann nicht entſprochen werden.— Der Verkauf von 28081 qm großen Geländes„Ameiſenlache“ in Hüttenfeld iſt ſeitens des Kreisamtes genehmigt, der erlöſte Betrag muß jedoch zu einem Geländeankauf verwendet werden. Die geplante Be⸗ ſichtigung ſoll nun durch die eingeſetzte Kommiſſion alsbald vorgenommen werden und dann Beſchluß erfolgen.— Gegen den geplanten Wohnbarackenbau in der Rheinſtraße haben verſchiedene Anlieger Bedenken erhoben; da jedoch der Gemeinde kein anderes geeiqnetes Gelände zur Verfügung ſteßt, bleibt es bei dem bereits gefaßten Beſchluß.— Wegen Einbau von Sinkkäſten in einigen Straßen der Filial⸗ gemeinde Hüttenfeld ſoll eine Kommiſſion eine Beſichtigung vornehmen und in nächſter Zeit Vorlage machen.— In nicht⸗ öffentlicher Sitzung wurde dann Punkt 1 behandelt, Aus dem Lande Walldorf(6. Heidelberg), 26. Dez. Vor 50 Jahren trat Fräulein Kathaxino Barkhardt in den Dienſt der Familie Heſſelbacher in Walldarf. Frl. Burckhardt, die am 20. Februar 1861 geboren wurke, war zuerſt bei dem früheren Adlerwirt Heſſelbacher, dann bei deſſen Sohn. dem Bürgermeiſter Heſſel⸗ bacher bedienſtet. Durch ihre lange treue Arheit iſt ſie mit der Familie Heſſelbacher eng verwachſen und zählt zur Familie. An ihrem Jubeltage wurde ſie von verſchiedenen Seiten geehrt. 2 Doſſenheim, 23. Dez. Der in Röſſelheim am Main bei einer Großſirma ſchon fünf Jahre im Dienſte ſtehende 26jäh⸗ rige Gehilfe Adam Lorenz, der Sohn des hieſigen Bürgers und Landwirts Georg Lorenz, wird ſeit dem 13. November vermißt. Man vermuiete, daß er franzöſiſchen Werbern in die Hände geſallen ſet. Nun murde vor etlichen Tagen ſeine Leiche aus dem Main gel a ndet. Ob ein Unglücksfall vor⸗ liegt, iſt zur Zeit noch nicht bekannt. Die Leiche wird hierher überführt und hier beigeſetzt, Weinheim, 24. Dez. Die neue Fußgänger⸗unter⸗ ſührung mit Bahnſteigtunnel am hieſigen Hauptbahnhof iſt heute Freitag früh dem Verkehr übergeben worden. Die ge⸗ ſamte Anlage wurde unter techniſcher Leitung des Bauober⸗ inſpektors Molitor, unterſtützt durch Oberbahnmeiſter Peter Müller in vier Bauabſchnitten in der Zeit ſeit November v. J. errichtet. Der Verkehr zwiſchen Stadt und Bahngleiſen wird ſich jetzt viel bequemer abwickeln, als in der ſeitherigen Weiſe mit den vielen Behelfszugängen. Die Bauarbeiten gingen ohne Betriebsunfälle ſtörungslos vonſtatten. Das ganze Mauerwerk wurde in Beton, die Decke unter Verwendung ſchwerer Differdinger Träger in Eiſenbeton hergeſtellt, ſodaß⸗ die Decke auch für ſchwerſte Laſten tragſicher iſt. Abgedichtet iſt das Bauwerk gegen Grundwaſſer durch Papyrol⸗Zwiſchen⸗ lagen und gegen Oberflächenwaſſer durch Tektolith. Die zur Zeit noch rückſtändige Ueberdachung des öſtlichen und weſtlichen Treppenzuganges erfolgt in Eiſenbeton⸗Konſtruktion und iſt bereits in Auftrag gegeben. In Verbindung mit dem Unter⸗ führungsbau wurden auch verſchiedene Krümmungen in den Hauptgleiſen ausgemerzt, wodurch der Hauptbahnſteig 2 an Breite gewonnen hat und die unliebſamen Stöße bei den durchfahrenden Zügen erheblich heabgemindert ſind. Ein wei⸗ terer Bahnhofsumbau iſt für ſpätere Zeiten vorgeſehen, woge⸗ gen von der anſänglich angeſtrebten Bahnhofsverlegung end⸗ gültig Abſtand gnommen iſt, da ſie— ohne der Bahn zu nützen— für das Intereſſe der Stadt ſchädliche wäre und ſo⸗ mit als zwecklos erkannt iſt. I. Snlaſeld, 22. Dez. Dieſer Tage iſt hier der älteſte Ein⸗ wohner der Gemeinde Uhrmacher Schulbt im Alter von 80 Jahren geſtorben. Der Altveteran hat in den letzten Jahren zahlreiche Altersgebrechen gehabt, beſonders war ſein Augenlicht geſchwächt.— Den Altveteranen von 1870/71 wurde auf Weihnachten eine Extragabe von 20 Mark be⸗ willigt, den Witwen ſolcher 10 Mark. Aus der Pfalz Verein der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz 4 Deidesheim, 22. Dez. Der Verein der Naturwein⸗ verſteigerer der Rheinpfalz, der dieſer Tage ſeine General⸗ verſammlung in Deidesheim abhielt und ſich mit der Wein⸗ ſteuer, dem Weingeſetz und der Weinkontrolle beſchäftigte, zählte zu ſeinen Mitgliedern 52 Gutsbeſitzer und 20 Winzer⸗ genoſſenſchaften mit einem Beſitzſtand von 1918,52 Hektar. An 32 Verſteigerungstagen brachten 45 Mitglieder 135 225 Flaſchen und 835 Stück Weißwein und 86 Stück Rotwein zum Aus⸗ gebot. Für das kommende Frühlahr haben ſich bis jetzt 24 Mitglieder zur Verſteigerung gemeldet. * e Lubwigshafen, 22. Dez. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen ein Uhr verſetzte ein Unbekannter im Alter von etwa 35 bis 40 Jahren, Ecke Heinig⸗ und Wredeſtraße, einem verheirateten Fahrlehrer von Mutterſtadt einen Meſſerſtich in den Rücken, der die Lunge leicht verletzte. Der Täter ging flüchtig u. konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.— Wegen Unfugs wurde geſtern abend gegen zehn Uhr ein lediger 32 Jahre alter kaufmänniſcher Angeſtellter an⸗ gezeigt und über Nacht in Gewahrſam genommen. Er hatte in einer Wirtſchaft im nördlichen Stadtteil derart Radan gemacht, daß die Wirtin um polizeiliche Hilfe erſuchte. Die Polizeibe⸗ amten wurden von dem Rabiaten beleidigt, der dann auch noch auf der Straße welter Unſug vergbte. Nachbargebiete Univerſitätsehrung eines Verlegers Worms, 22. Dez. Dem Verleger der Wormſer Zeitung, Hermann Enyrim, iſt von der Univerſität Gießen in An⸗ erkennung der vaterländiſchen Haltung der„Wormſer Zei⸗ tung“ auf einen wichtigen Vorpoſten in der deutſchen Weſt⸗ mark die Würde eines Ehrenſenators verliehen wor⸗ den. Gleichzeitig dankte die Univerſität für eine anſehnliche Stiftung Cuyrims, durch die dem klaſſiſch⸗philologiſchen Seminar eine bedeutende Vergrößerung der von Prof. Kalb⸗ fleiſch begründeten Sammlung der Janda⸗Papyri durch glück⸗ liche Ankäufe in Aegypten ermöglicht wurde Der Deckeneinſturz im Hauptbahnhof Darmſtadt Darmſtadt, 23. Dez. Vor einem Jahre, am Heiligabend, wurde die hieſige Bevölkerung durch den Einſturz der Ravitzdecke in der Durchgangshalle des Hauptbahnhoſes in große Erregung verſetzt. Den ganzen Spätnachmittag über fuhren klingend und eilig Feuerwehr und Sanitätsko⸗ lonnen nach der Unglücksſtätte. Wiederholt hat man vom Bahnhof von oben bis unten mit Kalkſtaub bedeckte Paſſanten geſehen, die dem Unglück hatten. Um ſie ſammelte ſich eine erregte und neugierige Menge, um genaueres über die Vorgänge zu erſahren. Eine große Zahl Perſonen ſind damals leicht, einige ſchwer verletzt worden. Todesopfer gab es glücklicherweiſe nicht. Die vorgenommene Unterſu⸗ chung des Unglücks hat bis heute erſtaunlicher Weiſe die eigentliche Urſache nicht aufdecken können, von der Klärung der Schuldfrage nicht zu ſprechen Seit einiger Zeit befindet ſich der Durchgang im Gerüſt. Anſcheinend iſt man mit der Wiederherſtellung der Decke beſchäftigt. 4* a Lampertheim, 23. Dezbr. Die vorgeſtrige erſte Holz⸗ verſteigerung dieſes Winters aus den ſtaatlichen Forſt⸗ bezirken Wildbahn und Heide zeitigte folgende Preiſe: Kie⸗ fern⸗Derbſtangen II. Klaſſe 100 Stück durchſchnittlich 30 Mk.; Fichten⸗Reisſtangen l. Klaſſe durchſchnittlich 15 Mk., Fichten⸗ Reisſtangen II. Klaſſe durchſchnittlich 13,50 Mk.; Kiefern⸗Nutz⸗ reiſer per Feſtmeter 0,50—1,50 Mark; Buchen⸗Scheiter per Raummeter 13—15,50 Mk.; Kiefern⸗Scheiter per Raummeter 10—11,25 Mk.; Buchen⸗Knüppel per Raummeter 11—13 Mk.; Eichen⸗Knüppel per Raummeter 8,50—10 Mk.; Kiefern⸗Knüp⸗ pel per Raummeter—0 Mk.; Buchen⸗Aſtwellen 100 Stück 12,75 Mark; Kiefern⸗Aſtwellen 100 Stück 5,85 Mk.; Buchen⸗ Stöcke per Raummeter 3,50 Mk.; Kieſern⸗Stöcke per Raum⸗ meter 4,25 Mk. Wegen zu geringen Gebotes wurden Kiefern⸗ Reisknüppel nicht abgegeben. Gerichtszeitung Schöfſengericht Freiburg i. Br. Vor dem Freiburger Schöffengericht hatte ſich die be⸗ kannte Nähſeidenfirma Gütermann in Gutach wegen unerlaubten Ausſpielens zu verantworten. Die Firma legt ſeit einiger Zeit ihren Fabrikaten Geldſcheine bei bis zur Summe von 1000 Mk., was die Konkurrenz veran⸗ laßte, Strafantrag zu ſtellen. Die beklagte Firma gab vor Gericht an, daß ſie eine Forderung von 30 000 Mk., die ihr in einem Prozeß zugeſprochen worden war, dazu verwendete, eine beſondere Reklame zu betreiben. Es handele ſich dabei nicht um eine Lotterie, denn das Publikum zahle keinen Ein⸗ ſatz. Auch ſei der Preis der Ware nicht erhöht worden. Für Reklame habe ſie genau ſo viel wie bisher ausgegeben. Der Staatsanwalt beantragte Verurteilung der Firma aufgrund des§ 286 des Strafgeſetzbuches. Das Schöffengericht ſprach jedoch die Firma Gütermann frei. Die Koſten des Ver⸗ fahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Schwere Strafe für mißbrauchtes Vertrauen Vor den Schranken des Bezirksſchöfſengerichtes Darm⸗ ſtadt hatte ſich eine 21 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte zu verantworten, die ihrer Firma 15075 Mark unterſchlagen hat. Durch Fleiß und Klugheit verſtand das Mädchen, mit der Zeit eine Vertrauensſtellung zu erwerben und ſo wurden ihm u. a. die unterzeichneten Poſtſcheckformulare an⸗ vertraut. Gelegenheit macht Diebe. Das Mädchen hatte einen Theaterfimmel, ſpendete in den Vorſtellungen des Theaters den Künſtlern viel Blumen, auch Geſchenke. Im Lauſe der Jahre kam ſo eine unterſchlagene Summe von 15075 Mk. zu⸗ ſtande, doch iſt nicht feſtgeſtellt, wo das Geld alle hin kam. Die Firma hatte die nötige Kontrolle unterlaſſen und erſt nach Einſtellung eines Bilanzbuchhalters kam die Sache lang⸗ ſam ans Licht. Das Gericht ſtellte feſt, daß das ſchwer miß⸗ brauchte Vertrauen entſprechend zu beſtrafen ſei, rechnete aber mildernd an die gieue und das jugendliche Alter. Es erkaunte auf 1 Jahr 7 Monate und 1 Woche Gefängnis. Zwei Kaet 1 Woche erlittene Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. Die unleidliche Schwiegermutter Eine Tragödie vom Dorf Vor dem Potsdamer Landgericht hatte ſich der vierzig⸗ jährige Landwirt Guſtav M. aus Zürichendorf wegen Körper⸗ verletzung mit Todeserfolg, begangen an ſeiner Schoieger⸗ mutter, zu verantworten, Ganz Bürichendorf ſaß im Zu⸗ örerraum, Mädchen und Knechte und Bauern mit ihren rauen. ., ein Mann von tadelloſem Ruf, hat den Weltkrieg mit⸗ gemacht, kam unverſehrt heim und heiratete bie 21jährige Tochter des Landwirts Gr. Es hätte nun in der jungen Eye alles gut ſein können, wenn nicht die Schwiegermutter geweſen wäre, die mit den jungen Eheleuten im Hauſe wohnte. So kam es zwiſchen Ehemann und Schwiegermutter fortgeſetzt zu Zank und Streit. Dann ſtarb die junge Frau, und nun bereitete die Schwiegermutter dem Witwer die Hölle auf Erden. Sie kommandierte und ſchimpfte von früh bis ſpät. Schließlich nahm ſich M. eine zweite Frau, aber dieſe verließ ihn nach ein paar Monaten, weil ſie die Tyraunei der Alten nicht ertragen konnte. Am 21. September ds. Is. ging die Alte mit einem Küchenmeſſer auf ihren Schwieger⸗ ſohn los. Nun riß dem verzweifelten Mann die Geduld. Er packte die Schwiegermutter an der Gurgel, warf ſie zu Boden und würgte ſie ſo lange, bis ſie keinen Laut mehr von ſich gab. Der vor Erregung halb wahnſinnige Mann ſchleppte die Regungsloſe in den Holzſtall. Dort muß ſie wieder zu ſich gekommne ſein, denn als der Angeklagte nach längerer Zeit in den Stall kam, war ein hoher Holzhaufen über der Schwiegermutter zuſammengefallen, ſie war tot. Vor Verzweiflung wollte ſich der Täter erhängen, wurde aber noch rechtzeitig von Nachbarn abgeknüpft. Zu der Verhandlung hatte die Gemeindevertretung ein Leumunds⸗ zeugnis von dem Angeklagten eingereicht; darin wird er als ein ruhiger, fleißiger Menſch geſchildert, von der Verſtorbenen bekunden die Zeugen das Gegenteil., Der Tod iſt nach dem Gutachten des Sachverſtändigen durch Erwürgen eingetreten. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr ſechz Monate Ge⸗ fängnis, das Gericht erkannte nur auf ſechs Monate Ge⸗ fängnis unter Anrechnung von zwei Mongten Unter⸗ ſuchungshaft. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Nach Schluß der Sitzung warteten die Zürichendorfer ſo lange vor dem Landgericht, bis der aus der Haft entlaſſene Angeklagte er⸗ ſchien. Unter lautem Inbel der Dorfbewohner wurbe er auf der Straße empfangen. er eSrn Senerseeeenne KSPPPPPPPPPGPPPGPPTPPT 3 23 — Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe/ 5. Seite. Nr. 507 Vom Eiskunſtlauf Eiskunſtlauf erhält jugendfriſch. Als Goethe und Klopſtock erſtmalig zuſammentrafen, hatten ſie nicht etwa die Dichtkunſt als Hauptgeſpräch⸗thema, ſondern—— die Kunſt des Schlittſchuhlaufens. Beide Dichter waren leidenſchaftliche Läufer. Sie ahnten ebenſowenig wie die Vorkämpfer der Leibesübungen, Vieth, Guts Muts und Jahn, daß ſpäter eine Zeit kommen werde, in der man auch — den Sommermonaten ſich auf Schlittſchuhen vergnügen önnte.— 3 Aus dem Dahingleiten auf dem Eiſe iſt eine Kunſt ge⸗ worden, die ſich weit von dem unterſcheidet, was die ältere Generation mit dem„Holländern“ als Krönung der Eislauf⸗ kunſt ſah.— Losgelöſt von der Erdenſchwere, ſcheinen die Läuferinnen und Läufer auf dem Eiſe dahinzuſchweben. Sie drehen ſich auf den zeichnen die verſchlungen⸗ en Linien auf dem Eisſpiegel. uͤnendliche Geduld und Ausdauer ſind die Voraus⸗ ſetzungen für jeden Eiskunſtläufer. Jede einzelne Figur Aruß unzählige Male geübt werden, bis jener Ausdruck des Los⸗ gelöſtſeins erzielt wird, der das Zuſchauen zu einem Erleb⸗ nis geſtaltet.— Der Fleiß wird nicht nur durch die Freude am eigenen Können bie Begeiſterung belohnt, mit der die Leiſtungen der Eiskunſtläufer aufgenommen werden. Während in ande⸗ ren Sportzweigen die Laufbahn eines Meiſters nur kurze Zeit währt, ſteigert ſich das Können eines Eiskünſtlers von Jahr zu Jahr. Wenn ſeine gleichaltrigen Freunde aus anderen Sportlagern längſt vergeſſen ſind, zieht der Eisläufer immer noch ſeine Bewunderung erheiſchenden Figuren.— Seit 1896 als O. Uhlig in Hamburg die Europameiſter⸗K aft, u. im gleichen Jahre, als der Deutſche Gilbert Fuchs in — gie Weltmeiſterſchaft gewann, zählt Deutſch⸗ land mit zu den ſührenden Nationen im Eiskunſtlauf, ohne jedoch Schweden und Oeſterreich ganz zu erreichen. Die Ab⸗ hängigkeit von der Witterung lähmte die Tätigkeit unſerer Eislaufkünſtler zu ſehr. Da kamen die künſtlichen Eisbahnen. Von den Berliner„Eispaläſten“ iſt nur der Berliner Sport⸗ palaſt übrig geblieben. Die im Jahre 1908 eröffnete Eisbahn in der Lutherſtraße lockt heute als Scala und der 1911 ge⸗ ſchaffene Admiralspalaſt hat die Haller⸗Revne aufgenommen. Der Berliner Sportpalaſt iſt jetzt zu einem Mittelpunkt des europäiſchen Kunſtlauſens geworden, ſoweit es auf ge⸗ ſchloſſene Hallen angewieſen iſt. Nun dürfen die Meiſter des Eiſes ſich unbekümmert um die Witterung tummeln und ihr Können vertiefen. Schon ſteht lernbegierig die Jugend hinter den Meiſtern, um ſich eines Tages beifallheiſchend zu zeigen und dem Eisſport zu weiterem Glanze zu verhelfen. Kommt ein leidlicher„Winterſport⸗Winter“, dann wird auch die Ge⸗ meinde der Kunſtläufer in den Städten wachſen, in denen künſtliche Eishahnen nicht beſtehen. Nicht unintereſſant dürfte bei dieſer Gelegenheit ein Rückblick ſein auf die bisherigen Weltmeiſterſchaften im Kunſtlaufen, deren Inhaber wir im kachſtehenden wiedergeben. Bemerkt ſei dabei, daß in den Pabren 1915 bis 1021 keine Weltmeiſterſchaften zum Austrag amen. Herren: 6 G. Fuchs⸗Deutſchland; 1897 G. Hügel⸗Oeſterreich; 1899/1900 G. Hügel⸗Oeſterreich; 1001/5 U1. Salchow⸗Schweden; 1906 G. Fuchs⸗Deutſchland, 197/11 U. Salchow⸗Schweden; 1912/13 F. Kalcher⸗Oeſterreich; 1914 G. Sandahl⸗Schweden; 1022 G. Grafſtröm⸗Schweden; 1023 F. Kalcher⸗Oeſterreich; 1924 G. Grafſtröm⸗Schweden; 1925/26 W. Böckl⸗Oeſterreich. Damen: 1906/07 Mrs. M. Syers⸗England; 1908/11 Frl. L. Kron⸗ — 1913/14 Frau O. Morey⸗Horvath⸗Ungarnz 1022/26 Frau H. Jaroſz⸗Szabo⸗Oeſterreich. Paare: 1008 Frl. Hübler⸗Burger⸗Deutſchlaud; Johnſon⸗England; 1910 Frl. 0 1911 Frl. Eilers⸗Deutſchland⸗Jacobſen⸗Finnland; 1912 Ehe⸗ paar Johnſon⸗England; 1913 Frl. Engelmann⸗Meyſtrik⸗ Oeſterreich; 1914 Ehepaar Jacobſen⸗Finnland; 1922 Frl. En⸗ gelmann⸗Berger⸗Oeſterreich; 1023 Ehepaar Jacobſen⸗Finn⸗ land; 1924 Frl. Engelmann⸗Berger⸗Oeſterreich; 1925 Frau Faroſz⸗Szabo⸗Brede⸗Oeſterreich; 1926 Frl. Foly⸗Brunet⸗ Frankrelch. ortplätze und Winterkurorte i Schwarzwa des m ehr hat die Bedeutung des Schwarzwalbes als Stätter as Eöieroc in den deutſchen Mittelgebirgen zu⸗ genommen. Sämtliche Vorausſetzungen für die Ausübung des Winterſportes und für den Kuraufenthalt find in dieſem landſchaftlich begünſtigten Gebirgsmaſſiv erfüllt. Die Fülle einer ünterkunftsmöglichkeiten in vornehmen Hotels und 1909 Ehepaar preiswerten Gaſthöſen, die dank der unermüdlichen Tätigkeit B er badiſchen Hotelerie und des Gaſtwirtegewerbes auf eine allen Anſprüchen genügende Höhe gehoben wurden, die gün⸗ ſtige klimatiſche und geographiſche Lage, die längere Zeit chneereichtum gewährt, die ausgezeichneten Bahn⸗, Kraft⸗ wagen⸗ und Schlitten⸗Verbindungen zu den höchſten Höhen des Schwarzwaldes, ſowie der fachmänniſch betriebene Aus⸗ bau des Sportgeländes und die Markierung der Skiwege baben dazu beigetragen, dem badiſchen Schwarzwald immer§ mehr Freunde zu gewinnen. Im geſamten Höhenbereich des Gebirges wird ein vollſtändiger Winterbetrieb aufrecht er⸗ alten. Im nördlichen Schwarzwald iſt es das Badener⸗Höhen⸗ gebiet mit ſeinen zahlreichen Sport⸗ und Kurplätzen, die wie ie Bühlerhöhe, Plättig, Sand, Hundseck, Ruheſtein, und das herrliche Skigebiet der Hornisgrinde alljährlich ein gern aufgeſuchtes Ziel der Fremdengäſte bilden Von hier aus zweigen Seitenwege in das Renchtal ab, das erſt in der etzten Zeit durch die Verlängerung der Bahnſtrecke von ppenau nach Peterstal den Zugang zu den Kniebisbäbern erleichtert. Der Kniebis(935 mi) ſelbſt bietet vor allem dem geübten Skiläufer ein reiches Feld zur Betätigung. Sämtliche 5 ſind hervorragende Standquartiere für einen Winter⸗ ufenthalt. 8 Im mittleren Schwarzwald entwickelt ſich während des Winters ein beſonders reichhaltiges ſportliches Leben. chön die Fahrt auf der berühmten Schwarzwaldbahn er⸗ lieft die Schönheiten dieſes Teiles ſm Winterkleide. Bie rte Hornberg, Triberg, St. Georgen, Furtwangen, Schön⸗ wald uſw. wetteiſern miteinander in der Veranſtaltung ſport⸗ her Konkurrenzen um die Förderung des Winterſportes. 0. Schneereichtum in dieſer Gegend iſt zumeiſt recht beträcht⸗ Freiburg, als Standquartier für die Fahrten und Wan⸗ derungen ins Höllental und ins Ekgiol, gilt als Au ong⸗ punkt für die Reiſen in den füdlich en Teil des Winterſportlich Hübler⸗Burger⸗Deutſchland; waldes. Die Höhenlage ſeiner Berge hat ihm den Namen eines ausgeſprochenen Schneeſportgebietes eingetragen. Ein weites Skigelände dehnt ſich um die Orte Hinterzarten, Titi⸗ ſee mit ſeinem berühmten Eisſtadion, Neuſtadt, Todtnau, Halde⸗Schautusland, und um den Belchen aus. Auch hier ſind in der neuen Eiſenbahnverbindung Titiſee—Bärental (Feldberg)— Seebrugg die größten Erleichterungen im Ver⸗ kehr getroffen. Die Felöberghöhe iſt ſo in die nächſte Nähe der Bahnſtatton gerückt, von der Poſtautos u. Schlitten den weite⸗ ren Anſchluß vermitteln. In der Einſamkeit der Schwarzwald⸗ berge ſind hier Luftkurorte wie Todtmoos und St. Blaſien verſtreut. Die Vielſeitigkeit der Höhenlage im Schwarzwald hat für jede Art des Winterſportes die günſtigſten Voraus⸗ ſetzungen geſchaffen. Wer den Aufenthalt für Wanderungen und Winterkuren benutzen will, wird nicht minder auf ſeine Koſten kommen, ſei es in dem durch die Heilwirkſamkeit ſeiner Bäder berühmten Badenweiler oder in den kleinen idylliſch gelegenen Fremdenorten des Badnerlandes. Als beſonderer Vorzug des Winterſportgebietes im Schwarzwald iſt die gün⸗ ſtige Verbindung auf der Nord⸗Südlinie Frankfurt—Baſel zu betrachten, von der aus die verſchiedenen Seitenbahnen in das eigentliche Schneegelände abzweigen. Bobrennen in Triberg Triberg, 26. Dezbr.(Eig. Bericht.) Unter glänzenden winterſportlichen Verhältniſſen, wie ſie ſelten erſcheinen, wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag die Winterſportwoche in Triberg vom 26. Dezember bis 5. Januar mit einem Vor⸗ rennen eröffnet, das dem von der Familie Gütermann Gutach L geſtifteten Wanderpreis gewidmet war. Die Bahnverhält⸗ niſſe waren gut, aber nicht leicht, da die Bahn bei der ſcharfen älte von—15 Grad ſehr raſch war. Die Rennen waren lediglich ein Auftakt für die Winterkampfſpiele am 28. und 29. Dezember. Es ſtellten ſich im ganzen vier Mannſchaften dem Starter und zwar die der Bobs„Vorwärts“(Bob⸗Club Schwaräwald), Bob„Eisteufel“(Bob⸗Club Schwarzwald), Bob Rot⸗Weiß 3(Bob⸗Elub Schwarzwald) und Bob B. C. O, (Bob⸗Club Taunns). Die Zeiten liegen endgültig noch nicht vor. Es wurden aber in den einzelnen Läufen ausgezeichnete Zeiten erzielt, ſo z. B. von„Eisteufel“ und..O. Zeiten von 194 Minuten für die 1400 Meter lange Bahn. * Winterſport im Rieſengebirge Bei prächtigem Winterwetter herrſchte an beiden Feier⸗ tagen an ſämtlichen Sportplätzen des Rieſengebirges Hoch⸗ betrieb. Gut beſetzte Skiſpringen fanden in Krumhübel ſtatt. Zwanzig Springer zeigten gute Leiſtungen. Sieger blieb Franz Mergans⸗Krumhübel mit zwei geſtandenen Sprüngen von je 31 Meter und einem geſtürzten von 300 Meter, Zwei⸗ ter wurde Franz Simons⸗Arnsdorf mit zwei geſtandenen Sprüngen(23½ und 27 Meter), Dritter W. Mergans. Auf der kleinen Schanze bei Niederſchreiberhau kamen ebenfalls Preiswettbewerbe zum Austrag, auf der Zackelfall⸗ bahn Rodelrennen, bei denen gute Zeiten erzielt wurden. Auf der gleichen Bahn traten am zweiten Feſttag die Bobfahrer in Tätigkeit. Die 1320 Meter lange Bahn erwies ſich hierbei als ſehr gut. Die ſchnellſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit für 750 erzielte dabei der Bob„Frechdachs“ mit:40 nuten. „Am zweiten Welhnachtsfeiertag wurden auch in Krum⸗ hübel Böbrennen durchgeführt, die umſo mehr intereſſierten, als auf dieſer Bahn im Januar die Deutſche Bobmeiſterſchaft zum Austrag kommen ſoll. Infolge des ſtarken Froſtes wur⸗ den an die Fahrer große Anforderungen geſtellt. Es ereigne⸗ ten ſich zahlreiche Stürze, die alle glücklich verliefen. Sieger blieb der Bob„Krumhübel l1“ in:52 Minuten vor dem Bob „Glück auf“ in:54,2. Vohrennen der Deutſchen Winterkampfſpiele Aus den Nennungen. Beſte Namen Die ſtarken Schneefälle der letzten Tage ſeit Ende ver⸗ gangener Woche haben, wie zu erwarten war, manchen, der vorher wohl im Zweifel war, bewogen, ſich für die großen ſchlittenſportlichen Konkurrenzen im Bob, die von Weihnach⸗ ten über Neujahr bis Dreikönig in Triberg ſtattfinden und die Rennen um die Meiſterſchaften der deutſchen Winter⸗ kampfſpiele ſowie um die Süddeutſche Meiſterſchaft am 28. und 20. Dezember einſchließen, zu entſcheiden. So iſt die Zahl der Nennungen für die Kampſſpiele jetzt auf ein Dutzend guter Maſchinen und Führer angewachſen, ſo daß eine ſcharfe Konkurrens zu erwarten ſein wird. Es liegen bisher Nen⸗ nugen, die ſich ſicher noch um einzelne vermehren merden, vor, aus dem mitteldeutſchen Gebiet, aus Weſtdeutſchland, aus Norddeutſchland, aus Oeſterreich ſowie aus dem Schwarz⸗ wald, wo der Bobklub Schwarzwald durchführender Verein iſt. Altbewährte Führer werden antreten, darunter die Maſchine„Blau⸗Weiß“(Führer Dr. Aull⸗Aſchaffenburg, remſer Bauer⸗Aſchaffenbürg, für Fünferbob), Rittmeiſter Otto Griebel⸗Frankfurt(Fünſerbob und Zweierbob), Berliner Schlittſchuhklub für Fünſerbob und Zweierbob, Rudolf Kau⸗ ert⸗Elberſeld(Fünſerbob und Zweierbob), Fritz Gömöri⸗ Frankfurt a. M.(Fünferbob und Zweierbob), Otto Gerin⸗ Wien(Zweierbob), dazu vom Schwarzwald Bob Wachauf (BSſe. Karl Maier⸗Triberg) für Fünſerbob, Bob Vorwärts, Führer Karl Scherzinger⸗Kriberg(für Fünferbob), Eisteufel, ührer Fritz Stadelmann⸗Triberg(für Fünferbob), Seehafe, Führer Georg Bügler⸗Triberg für Fünferbob). Neben den Kampfſpielmeiſterſchaften gehen die Nennun⸗ gen auch analog für die Sübdeutſche Meiſterſchaft ſowie für die anderen großen Fünferbobrennen des Bobklub Schwarz⸗ wald. Bemerkenswert iſt die Verteidigung des großen Wanderpreiſes Freiherrn von Venningen⸗Ullner durch die Aſchaffenburger auf Blau⸗Weiß, die dieſen Preis ſchon zwei⸗ mal nacheinander gewannen und ihn bei einem nochmaligen Sieg endgültig nach Hauſe bringen würden. Die Bahnver⸗ hältniſſe ſind ſo günſtig wie ſelten, da bei 60—70 Zentimeter Schnee und Froſt die Bahn gut ausgebaut werden konnte. Olhinpia⸗Vorbereitungen der Sliläuſer Der erſte Olympia⸗Trainingskurs des Deutſchen Skiver⸗ bandes in Oberwieſenthal(Sachſen) iſt ſetzt zum Abſchluß gelangt. Mehr als 50 der beſten deutſchen Läufer und Syringer waren daran beteiligt. Am ſtärkſten vertreten war der Landesverband Bayern mit 16 Mann, aus Sachſen und Oeſterreich waren je 8 und aus Thüringen 7 Vertreter zur Stelle. Die Oberleitung hatte der Verbandslehrwart Eitel⸗ Jeua inne, als Trainer wirkte der Norweger Hialmar Olavſon. Dank dem Entgegenkommen des 14. Turnkreiſes der.. konnten ſämtliche Teilnehmer im neuen Kreishelm am Shortolatz Oberwieſenthal vorteilhaft untergebracht die(istſſche Lage von Oberwieſenthal 914 m) gebirges(1214 m) und des Keilberges mann das ausgleichende Tor. 121. Trotzdem beide (1245 m) geſtattete die reſtloſe Durchführung des Kurſes zu einer Zeit, wo die meiſten Skigebiete in Deutſchland und Oeſterreich wenig oder gar keinen Schnee aufwieſen. Ein be⸗ liebter Aufenthaltsort der Olympiakandidaten war der we⸗ ſentlich ausgebaute Sprunghügel. Gute Springer wie der Sachſenmeiſter Walter Glaß., der bayeriſche Meiſter Müller und der Schleſier Striſchek haben gegen 45 Meter auf ihr geſtanden, der Thüringer Meiſter Recknagel hat ſogar 40 Meter hier erzielt. Auf Grund der Abſchlußläufe werden die deutſchen Ländermannſchaften für die Beſchickung der Aus⸗ landsrennen in der Schweiz, in Italien und Norwegen zu⸗ ſammengeſtellt. Verpflichtung, an der deutſchen Skimeiſterſchaft in Garmiſch⸗ Partenkirchen teilzunehmen. Der Trainingskurs war noch nicht beendet, da trafen ſchon die erſten Teilnehmer des Lehrwartkurſes in Ober⸗ wieſenthal ein. In die Leitung des Kurſes teilen ſich Ver⸗ bandslehrwart Eitel⸗Jena, Hannes Schneider⸗St. Anton, Luther⸗München und G. Schmidt⸗München. Kursteilnehmet ſind Steinhäuſer⸗Breslau, Hintze⸗Berlin, Dr. Weinrich⸗Mülheim Ginz⸗Bochum, Prof. Ratzel⸗Frankfurt a.., Katthaus und Kirchener⸗Gersfeld, Lentge⸗Coslar, Ries⸗Mannheim, Dr. Gelpke⸗Donaueſchingen, Dr. Preßler⸗Baden⸗Baden, Hptm. Zimmer⸗Eßlingen, Prof. Dr. Weiger⸗Ulm, Niedermaier⸗Bad Reichenhall, Nitzſchke⸗Dresden, Karnagel⸗Dresden, Riedel⸗Leip⸗ zig, Dr. Gieroff⸗Gera, Simon⸗Schöneck, Weinhold⸗Klingen⸗ thal, Spänich, Kraft und Tränkner⸗Chemnitz. * Die deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften Für die deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften vom 11. bis 14 Februar 1927, mit Verſchiebetermin vom 18. bis 21. Febrnar, in Garmiſch⸗Partenkirchen iſt ſetzt das genaue Pro⸗ gramm wie folgt bekannt geworden: Freitag, 11. Februar: anglauf um die deutſche und Kampfſpielmeiſterſchaft.— Samstag, 12. Februar: Deutſch⸗Oeſterreichiſche Staffelmeiſter⸗ ſchaft in Verbindung mit der Heeresſtaffel und dem Damen⸗ lauf um die Kampfſpielmeiſterſchaft.— Sonntag, 13. Februar: vormittags: Kampfſpielmeiſterſchaft im Sprunglauf auf der Olympiaſchanze; nachmittags: Deutſche Meiſterſchaft im Sprunglauf auf der Kochelbergſchanze. Anſchließend Sieger⸗ verkündung.— Montag, 14. Februar: Militär⸗Patrouillen⸗ lauf des Reichsheeres. Nationale Eishockeykämpfe in der Schweiz Im Ausſcheidungskampf um die nationale Meiſterſchaft der Schweiz Wüb0 in St. Moritz die Mannſchaft von Davos die von St. Moritz mit:1 Toren. Im Anſchluß an dieſes Spiel traten die Mannſchaften von St. Moritz und Davos kombiniert gegen die Londoner Lions an, fertigten. In Gſtaad unterlag eine Mannſchaft aus Cambridge gegen Roſey⸗Schweiz mit:5. Eine ähnliche Niederlage hol⸗ ten ſich die Orforder Canadians im Spiel gegen den Eis⸗ hockeyklub Davos. Davos ſiegte hier mit:1 Trefſern. Jußball Berbandsſpiele im Rheinbezirk Phönix Ludwigshaſen— B. f. R. Mannheim 11(120) Das einzige Bezirksligaſpiel am erſten Feiertag im Rheinbezirk hat trotz des Froſtwetters gut 5000 Zuſchauer nach Ludwigshafen gebracht. Wie im Vorſpiel, ſo gelang es auch diesmal keiner Partei, den Sieg zu erringen. Ueber⸗ haupt brachte das Spiel nicht den erwarteten Großkampf; bei⸗ derſeits blieben überragende Leiſtungen aus, trotzdem hätte V. f. R. das Spiel gewinnen müſſen, wenn der Angriff etwas mehr Elan aufgebracht hätte, denn die beſſeren Torgelegen⸗ heiten hatte unbedingt der Bezirksmeiſter. Die Hintermann⸗ ſchaft der Raſenſpieler ſchlug ſich wieder vorzüglich, nur Deſchner fiel etwas ab; umſo beſſer ſpielte aber Au, ſodaß auch dieſer Mangel wieder ausgeglichen wurde. Phönix Lud⸗ wigshafen hatte wieder im Torhüter Bauer und deſſen Vor⸗ derleuten Ebſtein und Schmoll die ſtärkſten Stützen, denen auch der Punktgewinn in erſter Linie zu danken iſt, Die Läu⸗ ferreihe mit Ausnahme von Hahn, bot ziemlich ſchwache Lei⸗ ſtungen; dadurch kam auch der Sturm nicht ganz in Schwung. Das 1. Tor ſiel bereits nach 6 Minuten Spielzeit durch eine hobe Flanke des Phönixrechtsaußen Hörnle, die der be⸗ drängte Betſch im Herauslaufen verfehlte. Bis Halbzeit hat⸗ ten beide Gegner gleich viel vom Spiele; die Einheimiſchen hatten zwar die beſſeren Torgelegenheiten, es blieb aber beim :0. Nach der Pauſe wurden die Mannheimer ſtark über⸗ legen, aber erſt 20 Minuten vor Schluß fiel durch 9— ann⸗ ſchaften nun zu einem temperamentvollen Endſpurt einſetz⸗ ten, blieb es bei dieſem Ergebniſſe bis zum Schluß. Der Schiedsrichter Bühler(Kickers⸗Stuttgart) konnte mit fei⸗ nen Entſcheidungen nicht immer überzeugen. 8. Phönix Mannheim-—1903 Ludwigshaſen:0(:0) Mit einer großen Ueberraſchung wartete geſtern Phönix Mannheim auf. 1903 Ludwigshafen, die in den letzten Wochen eine Serie von ſchönen Erfolgen zu verzeichnen hatte, mußte die Ueberlegenheit der Mannheimer anerkennen. hätte ſogar noch höher ausfallen können, denn die Platzmann⸗ ſchaft lieferte ein großes Spiel und gewann in ſeder Be⸗ dtehung verdient. Vor allem die Läuſerreihe mit Englert 11 als Mittelläufer und Krön als linker Läufer trug viel zum Erfolge bei. Das Verteidigungstrio war den gegneriſchen Anſtürmen immer gewachſen. Im Sturme führte ſich Barth als Halbrechter ſehr gut ein, während der Linksaußen Haas ſtark abſiel. 1903 zeigte zwar das beſſere Zuſpiel, erreichte aber ſonſt nicht die Leiſtungen des Siegers, brachte auch keine Energie auf, ſodaß die Niederlage kommen mußte. Dagegen ſielen die Gäſte durch ihr allzu ſcharfes Syiel unangenehm auf. Der Schiedsrichter Weſp(Frankfurt) amtierte vor einer zahlreichen Zuſchauermenge äußerſt korrekt. ES Hosſols æciſq Doinò N1? 4 Sämtliche Kursteilnehmer übernahmen die die ſie mit 872 ab⸗ Der Sieg — — — — —— — 0. Selte. Nr. 507 *— Neue Mannheimer Zeltung(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 27. Degember 102⁰ Die Mannbeimer hatten in beiden Spielhälſten mehr vom Spiele. Das Führungstor ſiel beretus nach 20 Minuten Spiel⸗ zeit durch einen prächtigen Schuß des Halbrechten Barth nach Vorlage des Halblinken Eder. Nach der Halbzeit änderte ſich die Kampflage nicht, die Angriſſe der Einheimiſchen waren 3 vielverſprechender als die der 1903er. Aber erſt als 10 inuten vor Schluß Beckerle ein 2. Tor für Phönix ge⸗ ſchoſſen hatte, waren die Ludwigshafener geſchlagen und ließen merklich nach. Phöni ließ noch einige gute Torchancen aus, ſo daß es beim:0⸗Siege der Einheimiſchen bis zum Schluß Blieb. S. * Spielvereinigung Sandhoſen— Fv. Speyer:0(:0) Obwohl man Sandhoſen 90 Grund ſeines Abſchneidens gegen den Tabellenführer allerhand zugetraut hatte, kommt der Sieg gegen Speyer in dieſer Höhe doch überraſchend. Speyer hakte geſtern allerdings ſeinen ſchwarzen Tag, der Tor⸗ ſchütze Bös hatte erſetzt werden müſſen und im Tore ſtand wieder Gindele, der z. Zt. außer Form iſt und durch ſeine Auf⸗ geregtheit vieles verdarb. Aber auch die übrige Elf zeigte nur minimales Können und enttäuſchte ſehr. Linksaußen ſtürmte erſtmals Gehring, von der ſüddeutſchen Meiſterelf des..N. hier betannt, ebenfalls mit wenig Erſolg. Sand⸗ hoſen war nicht in der Verſaſſung wie vor 8 Tagen, immerhin zeigte der Neuling weit beſſere Leiſtungen als ſein Gegner und ſiegte verdient. Am beſten geſielen Staatsmann und Größle in der Läuferreihe, im Sturme war der Linksaußen Murr die treibende Kraft. Sandhofen beherrſchte faſt während der ganzen Spielzeit das Feld. Dem Sturme fehlt eben immer noch im entſcheidenden Momente die Ruhe und Sicher⸗ heit. So dauerte es 30 Minuten, bis endlich durch den Halb⸗ linken Schenkel das Führungstor ſiel. Die Vorſtöße der Pfäkzer wurden ſtets eine ſichere Beute der einheimiſchen Hintermannſchaft. Nach der Pauſe hielt die Feldüberlegen⸗ heit Sandhofens an. Schon die 3. Minute brachte das zweite Tor. Es reſultierte aus einer von Meier prachtvoll herein⸗ gegebenen Ecke, die Speyers Torhüter im eigenen Tore auſtete. Einen weiteren Erfolg für Sandhofen verſchenkte eier, indem er einen Elfmeter zu unplaziert ſchoß. Auch das 3. Tor ſiel aus einer Ecke Meiers, die der Halblinke Schenkel 9 Kopfball einlenkte. Erſt gegen Schluß wurden die Angriffe der Gäſte gefährlicher, Sandhoſens Hintermann⸗ ſchaft ließ aber Erfolge nicht zu. Der Schiedsrichter Kun z (Saarbrücken) leitete das ſchwach beſuchte Treffen einwandfrei. * 5.C. Pirmaſens— Sportv. 98 Darmſtadt:1(4: Pirmaſens ſetzte geſtern die Reihe ſeiner erfolgreichen Kämpfe auf eigenem Plate ſort. Wie immer vorm heimiſchen Publikum zeigte ſich die Elf auch in dieſem Spiele wieder von ihrer beſten Seite und nahm kräftig Revanche für die Nieder⸗ lage in Darmſtadt. In der erſten Halbzeit batten die Gäſte wenig zu beſtelten. Das Führungstor für Pirmaſeus fiel bereits in der 2. Miuute nach Flanke von links durch Kopfball des Mittelſtürmers. 10 Minuten ſpäter war derſelbe Spieler zum zweiten Male erfolgreich. Darmſtadt kam dann beſſer auf, ein Angriff des rechten Flügels brachte durch Mülen⸗ ſtabt ein Gegentor.:1 für Pirmaſens. Es dauerte aber nicht lange, bis der Mittelſtürmer Bertzel den alten Vor⸗ ſprung wieder hergeſtellt hatte. Noch vor dem Wechſel ſchoß Babo nach ſchöner Kombination des Innenſturmes den 4. Treſſer für die Einheimiſchen. Nach der Pauſe flaute das Spiel merklich ab. Darmſtadt zog Takaſz in die Verteidigung zurück und beſchränkte ſich meiſt auf die Abwehr. Der Pir⸗ maſenſer Sturm ließ ſich überdies noch zur Ueberkombination verleiten, ſo blieben weitere Erſolge lange aus. Erſt ein Straſſtoß des Mittelläuſers Hergert ſtellte 15 Minuten vor Schluß das Endreſultat:1 her. Das Spiel wurde trotz des hartgefrorenen Bodens immer fair durchgeführt und hatte einen ſehr korrekten Schiedsrichter.— Bei Pirmaſens geſiel beſonders Hergert und Brödel in der Läuſerreihe, Schaub im Tore hatte wenig zu tun. Die Gäſte boten nichts Ueber⸗ ragendes. W. Tabellenſland der Rheinbezirksliga Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte B. f. L. Neckarau 18 9 1 3 45:20 19 14 8 3 83 31:20 19 V. f. R. Mannheim 14 7 3 4 412⁵ 17 Sportv. 1907 Waldhof 13 8— 5 49.26 16 Sportv. 98 Darmſtadt 15 7 2 60 338:45 16 1903 Ludwigshafen 14 7— 7 31734 14 .⸗C. Pirmaſeus 13 6 1 6 35:38 13 B. Speyer 14 5— 9 39:53 10 hönix Mannheim 15 8 2 10 26:52 8 Spielvg. Sandhoſen 13 2 2 9 25:50 6 Die Verbandsſpiele im Vorderpfalzkreis An Weihnachten war auch im Vorderpfalskreiſe wenig Spielbetrieb. Nur vier Spiele ſtanden auf dem Programm, die ſämtlich durchgeführt wurden und erwatungsgemäß ver⸗ liefen. Nur das Lokaltrefſen Union Ludwigshaſen— 1904 Ludwigshafen:1 brachte eine kleine Ueberraſchung, denn man hätte den Ger⸗ manen immerhin einen Sieg über die Union zutrauen dür⸗ ſen. Es gab einen ausgeglichenen Kampf, in dem jede Partei nur einmal erſolgreich ſein konnte, ſodaß die Punkte geteilt werden mußten. Pfalz Ludwigshafen war ſpielfrei, ſein Mit⸗ bewerber rückt immer höher auf. Fv. Frankenthal— Arminia Rheingönheim:0 Zwar boten die Zuckerſtädter nicht Ueberzeugendes, immer⸗ hin war der Sturm produktiv genug, um die ſtarke Hinter⸗ mannſchaft der Arminen zweimal zu ſchlagen, was zum Er⸗ ſolge ausreichte. Viktoria Neuhofen— Spielvg. Mundenheim:3(:1) Der Neuling zeigte wieder ein ſehr gutes Stürmerſpiel und hielt bis zur Pauſe die Partie unentſchieden:1. Dann machte ſich aber die größere Spielerfahrenheit der Gäſte be⸗ merkbar, die in regelmäßigen Abſtänden noch 2 Tore ſchoſſen, die zum Punktgewinn ausreichten. 1914 Oppau— B. f. R. Oggersheim 43(:2 Ein torreiches Treffen; Oggersheim ſchlug ſich ſehr gut und zwang den Gegner zur Hergabe ſeines ganzen Könnens. Nachdem jede Partei bis Halbzeit zwei Tore ſchießen konnte, gelang es Oppau im Endkampſe einen knappen Sieg heraus⸗ zubolen. 8. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Verbandsſpiele. Bezirk Bayern. Wacker München S. V. 1860 München :0. ASV. Nürnberg— Sp.⸗Vg. Fürth:5. Bayern Mün⸗ chen— C. Fürth:0. 1. FC. Nürnberg— FC. Bayreuth :0...R. Fürth— Schwaben Augsburg:0. Bezirk Württemberg⸗Baden. Sportfreunde Stuttgart— SC. Freiburg:11. e S ainbezirk: Eintracht Frankfurt—..V. 01, oria 9⁴ Niederrad:3; Rot⸗Weiß—Offenbacher Kik⸗ kers:1; Germania Frankfurt—V. f. L. Neu⸗ ſenburg:1; Viktoria Aſchaffenburg--.C. Hanau 93.2. Bezirk Rheinheſſen/ Saar:.S. B. 05 Mainz—Haſſia 311. Gelellſchafteſpiele: Stuttgarter Kickers⸗Sport Kayeſült Budapeſt 15:1; Karksruber..- Sport Egyeſült Budaveſt :1:.B. Wiesbaden—Cricketer.C. Wien.1: 1..C. Pforzheim.—Cricketer.C. Wien:0; Saar 05 Saarbrücken Germania Frankfurt:3, F. C. Freiburg-.C. Mülhauſen:2 ſſeinerſeits Nheinbe zirk. Bezirksliga: Phönix Ludwigshaſen—.f. R. Mannheim :1. Phönix Mannheim— 1903 Ludwigshafen:0. Spielvg. Sandhofen— Fv. Speyer:0. F. C. Pirmaſens— Sportv. 98 Darmſtadt:1. Kreisliga. Vorderpfalzkresi: Union Ludwigshafen— S. C. 1904 Ludwigshafen:1. Fy. Frankenthal— Arminia Rheingönheim:0. Viktoria Neuhofen— Spielvg. Munden⸗ 8:3. 1914 Oppau— 1914 Oppau—.f. R. Oggersheim Athletik Rückblick der Schwerachletik in Mannheim Das zur Neige gehende Sportjahr 1926 der Schwer⸗ athletik brachte in ſeiner umfangreichen Tätigkeit des abge⸗ wickelten Sportprogrammes glänzende Erfolge. Erfolge, die das In⸗ und Ausland aufhorchen ließen und dem Namen der Sportmetropole an Rhein und Neckar der Stadt Mannheim guten Klang und Ehre einbrachten. Zwei Veranſtaltungen waren es, die aus der Pilegeſtätte dieſer Leibesübung beſon⸗ ders hervortraten. Der Länderkampf Deutſchland⸗ Frankreich im Gewichtheben im Roſengarten⸗ der vom B. f. K. 86 anläßlich ſeines 40 jährigen Beſtehens durchgeführt wurde, und die Holländer Ehrung der Sp. Vg. 84 im Friedrichspark. Der Länderkampf am 18. April brachte der deutſchen Mannſchaft, in der Reinfrank und Mühlberger repräſentativ für Mannheim ſtarteten, einen überlegenen Sieg auf der ganzen Linie. Neben ganz hervorragenden Leiſtungen wur⸗ den zwei deutſche Rekorde von Reinfrank und Vogt geſchaffen. Die Ehrung des 80 jährigen Gründers der ſüddeutſchen Schwerathletik Altmeiſter L. Holländer, die in groß⸗ zügiger Weiſe am 42. Stiſtungsfeſt der Sportverein à ig 1884 durchgeführt wurden, bot in den Kämpſen im Ringe. am den Holländerpokal ganz ausgezeichneten Sport. Das übrige gute Rahmenprogramm bewies welch intenſivem Training auch dieſer Verein in ſeinen Abteilungen obliegt. Die neugegrün⸗ dete Damenabteilung— die erſte eines Athletikvereines in Mannheim— zeigte exakt durchgeführte Freiübungen. Der Start Mühlbergers in Paris war inſofern von Erfolg gekrönt, als derſelbe unter ſtürmiſcher Begeiſterung den deutſchen Rekord in Reiſſen links einarmig bedeutend verbeſſerte. Die Kölner Kampfſpiele brachten in Reinfrank und Mühlberger die einzigen Kampſſpielſieger für Mannheim. Bei den Meiſterſchaftskämpſen der Altersklaſſen in Frankſurt wurde die Muſterriege der Sp.Vg. 81 deut⸗ ſcher Meiſter. H. Küchler vom V. f. K. 86 holte ſich dieſen Titel in der Einzelkonkurrenz Aelteſte Klaſſe. Reinfranks jüngſter Sieg in Wien gegen Haas⸗Wien iſt noch in friſcher Erinnerung. En reihte 00 Erfolg auf Erſolg. Zieht man noch die obligatnriſchen annſchaftskämpfe ſowie Freundſchaftöbegeg⸗ nungen in Betracht, die ſich über das ganze Jahr erſtrecken, da die Schwerathletik keine„Saiſon“ kennt, ſo darf von einem regen Sportbetrieb berichtet werden. An den Kämpfen in Gau und Kreis waren und ſind noch mit wechſelvollem Glüc beteiligt, die Sp.Vg. 84, V. f. K. 86, V. f. R. Sportverein 1906, V. f. L. Neckarau. Baken Auch Harry Perſſon von Jin Maloney geſchlagen Im Newyorker Madiſon Sgare Garden trat der ſchwe⸗ diſche Schwergewichtler Harry Perſſon gegen den Ameri⸗ kaner Jim Maloney an, denſelben, der kürzlich noch Franz Diener überlegen nach Punkten abſertigen konnte. Auch Pers in kam über die volle Diſtanz von zehn Runden, aber ſein Schickſal war das gleiche wie das Dieners— der Schwede wurde klar ausgepunktet. Schon in der 1. Runde konnte Ma⸗ loney dem Schweden eine ſtark blutende Verletzung am Auge beibringen, die dieſen merklich behinderte. Aber auch ſo hatte Perſſon nie eine Chance, zu gewinnen, ſo ſehr er auch nach den Blößen ſeines Gegners ſpähte. Ziemlich mitgenommen, kam Perſſon über die Diſtanz, da aloney es nicht verſtand, die ſich bietenden Ge⸗ legenheiten richtig auszunutzen und evtl. einen Sieg durch Niederſchlag zu erlangen.— Jedenfalls beweiſt dieſer neue Kampf, daß die europäiſchen Schwergewichtler, ſei es nun Perſſon, Diener, Paolino oder Schott, vorläufig noch keine ernſthaſten Ausſichten haben, in die Reihe der amerikaniſchen Extraklaſſen geſtellt zu werden. Olympiade Olympiſche Spiele Tagung des internatioalen olympiſchen Komitees Das Erekutiv⸗Komitee des Internationalen Olympiſchen Komitees hält am 4. und 5. Januar 1927 in Brüſſel eine wichtige Tagung ab. Gegenſtand der Beratungen wird u. a. das Programm der Amſterdamer Olympiſchen Spiele 1928 ſein.— Auch der Internationale Frauenſportberband befaßt ſich mit der Amſterdamer Olympiade in einer Berſammlung, die für den 27. Dezember nach Paris einberuſen wurde. Hier ſollen vor allem Beſchlüſſe über das Programm der Frauen⸗ wettbewerbe auf den Olympiſchen Spielen geſaßt werden. Taubſtummen⸗Olympiade 1932 in Berlin Der Internationale Taubſtummen⸗Verband, dem Deutſch⸗ land, Holland, Belgien, Eugland, Frankreich, Oeſterreich, Ungarn, Italien, Polen und die Tſchechoſlowakei angehören, erörterte in ſeiner letzten Verſammlung in Brüſſel den Plan, im Anſchluß an die Hlympiſchen Spiele 1928 in Amſterdam Ende Auguſt gleichfalls in Amſterdam eine Olympiade der Taubſtummen abzuhalten. Getragen von dieſem Gedanken, hat das holländiſche olympiſche Komitee ſeine weitgehendſte Unterſtützung zugeſichert. Weiterhin wurde in Brüſſel be⸗ ſchloffen, die Taubſtummen⸗Olympiade 1992 in Berlin ab⸗ zuwickeln, zumal Deutſchland bei den Taubſtummen⸗Wett⸗ kämpfen am ſtärkſten vertreten iſt. Für 1936 wurde dann Rom in Ausſicht genommen. Rabſport Steherrennen in der Dortmunder Weſtfalenhalle Die Vorläuſe zum„Großen Weihnachtspreis“. Dortmund, 26. Dez.(Eig. Drahtb.) Die Radrennen in der Dortmunder Weſtſalenhalle waren an den beiden Weih⸗ nachtsfeiertagen in erſterLinie den Steherrennen vorbehalten. Der erſte Feiertag brachte zwei Vorläufe über je 50 Kilometer zum„Großen Weihnachtspreis“ für Steher. 8 Fahrer gingen an den Start. Im erſten Vorlauf trafen ſich: Weltmeiſter Linart, Sawall, Dederichs und Pariſot. Sawall übernahm ſofort die Führung und hielt dieſe auch bis zum Schluß. Beim 30. Kilometer unternahm der bis dahin verhalten gefahrene Linart einen Angriff auf Sawall, kam jedoch dabei zu Fall und mußte ausſcheiden. Gegen Schluß des Rennens ſtürzte auch Dederichs. Damit kam der ſonſt ſchlecht fahrende Pariſot hinter Sawall zu einem wenig verdienten zweiten Platz. Der zweite Vorlauf brachte ein ſehr intereſſantes Rennen zwiſchen Möller, Miquel, Banderſtuyft und Lewanow. Beſon⸗ ders Möller und Miqmuel lieferten ſich einen harten Kampf. Möller lag bis kurz vor Schluß an der Spitze, fiel dann aber durch Motordefekt zurück. Für den Eutſcheidungslauf am zweiten Feiertage qualiſtizerten ſich ſomit: Sawall, Pariſot, Miquel und Möller. Ergebniſſe: 1. Vorlauf: 1. Sawall 54:17,9, 2. Pariſot 880 Meter zurlck, 3. Dedrichs 1060 Meter zurück, geſtürzt, 4. Linart geſtürzt. 2. Vorlauf: 1. Miquel 53:42,32, 2. Möller 595 Meter zurück, 3. 1510 Meter zurück, 4. Vanderſtuyſt 1900 Meiexn zurück. Eröſſnungsfahren der Amatenre(1000 Meter). 1. Steſes⸗ Köln:44,2, 2. Bragard⸗Bochum 1 Länge zurück, 3. Engel⸗ Köln, 4. Drothen⸗Eſſen. 25 Stunden Mannſchaſtsfahren in Breslau Bei ſehr gutem Beſuch begann in der Breslauer Jahr⸗ hunderthalle am erſten Weihnachtstage pünktlich um 9 Uhr abends das 25 Stunden⸗Mannſchaftsrennen. 13 Mannſchaften ſtellten ſich dem Starter. In den erſten Stunden begnügten ſich die Fahrer damit, ein gutes Tempo zu ſahren. Zurück⸗ gelegt wurden in der erſten Stunde 41,440 Kilometer. Um 10½ Uhr begann die erſte Wertung, 10 Spurts umfaſſend, bei der ſich Kuappe-—Rieger an die Spitze ſetzen konnten. Einige Vorſtöße ſcheiterten an der Aufmerkſamkeit der Fahrer. E⸗ wurden mehrere Prämien ausgeteilt, ſo daß bald eine richtige Sechstageſtimmung in der Halle herrſchte. Die erſte große Jagd gab es in der zweiten Morgenſtunde, als Tonani⸗⸗ Zauaga verſuchten, dem Feld eine Runde abzunehmen, ſie wurden aber um bie Früchte ihrer Arbeit gebracht, da Hahn, 3 Knappe und Thomas ſtürzten, worauf das Rennen für 20 Minuten neutraliſiert wurde. Hahn mußte wegen einer leichten Gehirnerſchütterung aufgeben, Knappe fuhr trotz eines Schlüſſelbeinbruches weiter und gewann ſogar zwei Spurts, er mußte aber dann auf ärztliches Anraten aufgeben. Tietz und Rieger bildeten eine neue Mannſchaſt mit einer Verluſt⸗ runde. Bei der Jagd hatten die Dänen Jenſen—Anderſon eine Runde eingebüßt. In der Nachwertung verſchafſten ſich die Italiener To⸗ nani⸗gonaga die Führung. Als um 4 Uhr Tietz⸗Rieger ihre Runde wieder gutmachen wollten, gab es eine Jagd, in der ſehr ſchlecht abgelöſt wurde. M. Buyße⸗Feja wurden mit einer Verluſtrunde beſtraft. Um 5 Uhr entfeſſelte der Belgier Rielens eine Jagd, in der beſonders Tietz glänzte. Das Er⸗ gebnis war, daß Grollmann⸗Skubinski⸗ Bauer⸗Kochbund, Gottfried⸗Thomas je eine Runde einbüßten. Gegen 6 Uhr gelang es dann M. Bunße—Feia ihre Verluſtrunde wieder aufzuholen, während Jeſſen—Anderſon zwei weitere Runden zurückfielen. De Graeve unternahm einen Vorſtoß, gab le⸗ doch bald wieder auf. Um 1 Uhr vormittags ſührten Tonant⸗Zanaga vor de Graeve⸗Thollembeek. Nach der Wertung konnten ſich die beiden Belgier die Führung ſichern. Dann gab Koch wegen Magenbeſchwerden auf, ſein Partner Bauer ſuhr als Er⸗ ſatzmann weiter. Die Führung batte in ber 18. Stunde de Graeve⸗ Thollembeek mit 58 Punkten vor Tonani⸗Zanaga 51, Rielens⸗Junge 34. Gegen 5 Uhr nachmittags gab Thollem⸗ beek wegen einer ſtark blutenden Kopſwunde auf, die er ſich bei einem Sturz zugezogen hatte. Sein Partner de Graene verzichtete kurz darauf ebenfalls auf die Weiterfahrt. Mit den Belgiern ſchied die unbedingt beſte Mannſchaft aus dem Nach 20 Stunden waren 647080 Kilometer zurück⸗ gelegt. Zum 18. Berliner Sechstagerennen Die Teilnehmerliſte des vom 13. bis 19. Januar in der Arena des Kaiſerdamm ſtattſindenden 18. Berliner Sechstage⸗ rennen nimmt immer feſtere Formen an. Soviel ſteht jetz! ſchon feſt, daß die Beſetzung des langen Rennens ganz erſt⸗ klaſſig werden wird. Man wird mit der Teilnahme der keiz giſchen Paare C. Debaets⸗Vermandel und Degraeve⸗Tholle beek, ſowie der frauzöſiſchen Mannſchaften Wambſt⸗Lacquc und L. Louet⸗Marcillac rechnen können. Für den Ame Mac Namara und den Holländer van Kempen kommen 9 lich deutſche Fahrer als Partner in Betracht. Von den un ſchen Fahrern intereſſiert am meiſten das Auftreten de, Amerika ſo ſchnell populär gewordenen Otto Petri. Siche li wird man ihn mit einem der ſtärkſten einheimiſchen Kollen paaren. Einige Beſetzungsſchwierigkeiten entſtanden der D⸗ rektion dadurch, daß Oskar Tietz, Knappe, Rieger, Kroͤlman, Skupinski und Feja für den 16. Januar ein Engagement nach Breslau abgeſchloſſen hatten. Die diesbezüglichen Verhand⸗ lungen zwiſchen Breslau und Berlin haben dazu geführt, daß alle vorgenannten Fahrer für das Sechstagerennen freige⸗ geben wurden. Als ſichere Teilnehmer kommen natürlich Os⸗ kar Tietz und Junge in Frage, doch wird die Direktion der Kaiſerdamm⸗Arena wahrſcheinlich auch auf die Dienſte non Krollmann⸗Skupinski zurückgreiſen. Auch die jungen Köl⸗ ner Rauſch⸗Hürtgen werden ebenſo wie Koch auf der Teil⸗ nehmerliſte nicht ſehlen. Um einen weiteren friſchen Zug in die Sache zu bringen, wird man vielleicht auch noch die Lelp⸗ 655 Seifert⸗Nebe und die Schweinſurter Klaß⸗Remold hinz4“ ziehen. Schwimmen »Schwimmen.„Quer durch Paris“. Das alljährlich zum Austrag kommende Schwimmen„Quer durch Paris“ wurde von dem Schweizer Zwahlen gewonnen, der die 300 Meter breite Seine in:44 durchſchwamm vor dem Ungarn Vafdo :47,8). Literatur Das Winterturnen des Sportlers. Von Bictor Krauſe, Berlin⸗Wilmersdorf(dem Herausgeber des überall bekannten Buches:„Freiübungen in neuer Form“), iſt ſoeben im Wi helm Limpert⸗Verlag, Dresden⸗A. 1, erſchienen Etwa 10 Seiten Umfang, 168 Zeichnungen von B. Nißle. Da Büchlein ſetzt Uebungen allgemein durchbildender Art, wie ſi als Ausgleichsübungen für alle Sportler überhaupt empfohlen werden, für die Wettkampfpauſe des Winterhalbjahres als eine Notwendigkeit heraus. Es bringt deshalb nicht akademiſche Erörterungen über das Für und Wider ſolcher Uebungen oder auf Eignungsmeſſungen begründete Reuformungen, ſon“? dern wagt ſofort die Tat, aus dem reichen Schatze unſeres deut“ ſchen Turnens die Werte zu wählen und ſie in greifbarer Jor⸗ gebrauchsfertig darzubieten, die für ein„Winterturnen de Sportlers“ die geeignetſten und nutzbringendſten zu ſein ſchei⸗ nen. Anlaß zu dieſer Arbeit gab die aus eigenem Augenſchein und aus Berichten geſchöpfte Erſahrung, daß vielfach perſön⸗ liche Einſtellung älterer und mangelnde Stoffbeherrſchan jüngerer Vorturner der Aufgabe, Sportlern ohne allgemein turneriſches Können ihnen zuſagende Betätigung in der Hah, zu bieten, nicht gerecht wurde. Hier will das Büchlein verſir, chen, helfend einzugreifen. Es ſtellt bewußt auch für den Spot, ler das deutſche Gerätturnen in den Vordergrund, zeigt h0, Uebungen, die jeder Sportler erlernen müßte und gibt Vor ſchläge, wie das Gerätturnen für Sportler überhaupt geſtal“ werden könnte. Das Buch ſetzt ſich zum Ziel, allen denienigel, welche an den Winterabenden einen Erſatz ſür ihre ſommee lichen Freiluftübungen ſuchen, den Gebrauch der Turuhalb. nahe zu bringen, unbeſchadet ihrer Zugehörigkeit zu dieſen, oder jenem Verbande. Darum iſt in den Ausführungen Buches, wenn von„Turnen“ und„Sport“ die Rede iſt, nicht ge die führenden Verbände gedacht, ſondern an die Männer, de die eine oder die andere Richtung der Leibesübungen bevot zugen, ganz gleich, welchem Verbande ſie angehören. Au, dieſen Sätzen geht ſchon hervor, daß unter„Sport“ nicht 99 Sammelbegriff dieſes Wortes verſtanden ſein will, ſondern vor allem die Leichtathletik, dann alle Sportarten, die ihre Auß ühung auf den Sommer beſchränken und ſchließlich auch 1 Winterſpiele, die nur an den Sonntagen zur Geltung kommel können, gemeint ſind⸗ Es ige ße 1— ſie yn, 30 ger es t8, ſt⸗ on o⸗ re er nit er r⸗ 1d, hr er en ie⸗ or ie en e⸗ 515 n⸗ ich ne it Montag, den 27. Dezember 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 897 Hſfr c Beilage Nu. 33 Montas. den 22. Desember Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 28 (Aus„Dr. Hartlaubs Glanzpartien“) Weih: von Mutius Schar z: Dr. Hartlaub 9. ez—el e7—es 6. Sg1—e2 Dds—h4 2. 11—%% Sg8—16 7 2228239 Se4-63 3. da-dé eSxd! 8. gaoch4 9) Sg5—13 4. e4—e5 d7-ds 9. Kei—11 Les—h3 + 5. 04—d3 9) Sto—e( 1. Besser.b3.— 2. Wein lägt sich verblüffen. Es mußte Nun kommt die Katastrophe. natürlich Lds x eâ geschehen. —.3. Wein kann der Versuchung nicht widerstchen, die an- gebotene Dame einzustreichen und gehi an dem Giftbrocken Halürlich sofort zugrunde. Partie Nr. 28 (Gesplelt im Berliner Turnier— November 1920) Weib: Colle Schwarz: Bogoljubow 1. d2—-46-ds 11. Lascein Dads-b6 3. Sg1—9 Sgs- 16 12. Les-c2 Sd7—16 3. S2—e3 e7-es 13. Ddt- da 9 Les-dꝰ 4..—48 87—c5 14 Sta—es) Ld7- bs 5. e2—6c3 Sbs-d/ 15. Dda-h3 Dboxcd4) 6—0 118-d6 16. Lc1—5 Ddãs*ces 7. Sbi- d—0 17—14 90 Deö)- ez 9 8. e3—e1 eSds 18. II—12 Ld6—c03 c σοσεα dSe 19. Weiß gibt aul 10. Sdzxce- Sto ce( 1. Durch dieses Befreiungsmanöver im Zentrum hat Wein zwar einen Einzelbauer auf der-Linie erhalten, steht aber sonst positionell günstig auf Angriſf entwickelt.— 2 Erst mußie.g5 geschehen. Durch den Textzug kommt Schwarz in Vorteil.— 3. Weiß glaubt der Drohung Lbö durch seinen nachſolgenden Angriſfszug ein Paroli bieien zu können; aber die Kombination hat ein— Loch.— 4. Der Gewinnzug. 5. Auf.g5 X& ſ6 würde De5& h2-.r gewonnen haben.— 6. Ausreichend und entscheidend. Weio kann sich vor mate⸗ riellem Verlust nicht schũtzen. Partie Nr. 29 (Gespielt in Warschau 1917— Aus„Das Buch der Meister- partien“ von J. Mieses) Wels: Belsitzmann Schwarz: Rubinstein 9. ez—el e7—es(60.—0 9 b7- Us 2. 881—83 Sbs- 6 11. Lei—b3 Les- b7 S. Sdi-es Sc8—16 12 Sda-et De4—94 4. I. 41- b5 Sco-d- 13. 32 83 9 Dhä-—h3 8. Lbs- e4 Lis—c8 14. c2—e3 7- 8 5) 6 Stizxes) Dds er 15. Sd hsS—h4 7. Ses-da) d7-d 18. Bdt-e20 Dboch2 8. Scayeds De7ce + 7. Weißb gibt aul 9. Les- dõ 1. Weiln gewinnt zwar einen Bauern, kommt aber in eine Außerst schwierige Stellung.— 2. Besser Sf3. Schlechi wäre SK7 wegen d7-d5.— 3. Die Rochade ist ungünstig, weil beide Schwarze Läuſer wie Flintenläufe auf den Könlgsflügel ge- ichtet sind.— 4. Auf h2—h3 folgi g7—g5 mit unwidersteh- ichem Angriſſ.— 5. Rubinstein bereiiei eine Matkombination Statt besonderer Anzeige. Mein lieber Oatte, unser guler Vater, Schwieger⸗ vater und Oroßvater, Heir 10332 peter Bauer, rrssur ist am Heillgen Abend, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach langem, schwerem, mit vieſer Oeduld eriragenem beiden, nach vollendetem 63. Lebensjahre, Sanft verschieden. Mannheim(C 4, 19,, 24. Oezember 1926. Für die trauernden Hinterbliebenen: Frau Anionie Bauer. Die Beerdigung findet am Montab, den 27. Deꝛ. nachm. ¼/ Uhf stalt. Seelenamt am Mittwocn, den 29. Deꝛbr. 1920,%/ Uur morgens in der Jesuitenkuche. Statt besonderer Anzeige. Am ersten Weihnachtsfeiertag abends, verschted nach kurzer Krankheit, unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Weiß Eisenbahn-· Obersekretär im 44 Lebensjahre. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emm/ Weiſ u. Sohn. Beerdigung. Dienstag, 3 Uhr nachm,, von der Leichenhalle aus. Statt Karten. Am 25 Dez. 26 verschied nach kurzem schwerem Leiden meine liebe Gaitin. unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Grohmuiter Katharina Seitz geb. Schäfer Mannheim(Rheindammstr.). 25 Dezbr. 1926. Die trauernd Hinterbliebenen: Emil Seitz Marianne Meisner seb. Seitz Werner Meisner Waldemar Meißner. Die Beercigung fndet am 27 Dez, 1 Uhr 18 statt. Von Beueidsbesuchen bitte abzuschen —6 Forgot Weldherr vor und läßt sich durch Ofſiziersverlust nichi um ein einziges Tempo aufhalten.— 6. Durch den Textzug wird dem starken Gegner ein blendender Schluf mit Daménopfer ermöglicht. 1 Auch mit—f3 war das Verderben nicht aufzuhalten. Nach dem Textzuge folgt Kgi& ha, ha X gr, Khà—gi und ThS—hIT-= Partie Nr. 880 (Gespielt am 12. Dezember 1926 im„Kaiserring“ in Mann⸗ heim gelegentlich des Rückkampfes der Schachvereinigung Mannheim gegen die Städte-Mannschaft Heidelberg) Weib: Kadisch-Mannheim Schwarz: Krauſ-Heidelberg 1. Sg1—13 c7—e5 18, Sh4—13——0 9 2. C2—C00 e7-eG 19. Sca— a4 Se7-as) 3. Sb—603 Sbs-c6 20. 52—b4 5) b7—bs 4. ez es al—at-) 21. Sa4—03 Sas-c7 5 dz—d4 S48—10 9) 22. baycas höo-h4 6. d4- ds ebαs 23, ha- b3 Tds- g8 7 cxdõ Sco— d4 9 24 Tat-bi Le7-ds 8. e3—e4 9) a0—45 25. Ddi- ea cSc4 9. 22— a Sb4—46 26. De2—b2 Sc7-26 10, Lc1- g8 d7- dõ 27. Scacbs Lda- c7 11. I1—b5. Les-d7 28. Dbexct6 9 Lc7-bG 12. 0 0 Lis—e7 29. Stö—e7 + Kcsb/ *. Ifi-e h7—h6 9) 30, Se7cr8 Thsxcg8 14 LS4Nl6 gJxK 0) 99). Sböcde Kb7-a7 15. Sta—h4 6- hS 32. Sdé—b5 Ka7—a8 16. Tei—es Sa6—07 33. Dfocae r Schwars gibt auſ 17. Lbsxdꝰ Ddscꝰ 1. Tempoverlust. Es mußte d7-d5 oder Sts erſolgen.— 2. Erst muhte d7—d5 geschehen, um d4—d5 zu verhindern.— 3. Dies ist für den Springer das ungünstigste Feld, da er dort keinen Rückweg hat.— 4. Auf a wäre Das ge⸗ schehen, worauf mit Lei—d2 die schwarze Partie ebenfalls erledigi war. Der Texuug führt eiwas langsamer, aber ebenso sicher zum Ziel.— 5. Ein grober Fehler. Es mußite —0 geschehen.— 6. Auf Le7 X& fö wäre 94—e5 getolgt.— ., Die schwarze Königssicherung ist bloß eine scheinbare. Die Stellung des Nachziehenden bricht jetzi rasch zusammen. — 8. Um den Punkt b6 zu decken.— 9. Um freie Turmlinie zu schafſen.— 10. Es droht jetzt matt durch Sa7. Schwarz hal keine Verteidigung mehr. Aus dem Schachleben * Schachvereinigung Mannheim gegen Städte-Mannschaft Heidelberg. Am Sonntag, den 12. ds. Mis., war die Städlte⸗ mannschaft Heidelberg nach Mannheim gekommen, um für die im Vorjahre erlitiene Niederlage Revanche zu nehmen. Die Rückkampf fand im„Restaurant zum Kaiserring“ hier- selbst un 17 Bretiern statt. Die gesuchte Revanche gestallete sich aber zu einer neuen empfindlichen Niederlage für die Heidelberger Gäste, was unschwer dadurch zu erklären war, dab bei den Heidelbergern fünf Spieler erster Klasse durch Abwesenheit glänzien, während die Schachvereinigung Mann⸗ heim ihre gefürchtete erste Klasse bis auf den letzten Mann vollzählig aufzubieten verstanden hatté, So war es ein un⸗ gleicher Kampf, der mit einem Siege der Schachvereinigung Mannheim mit 12½:4½ endete. Die zäheste Partie war die⸗ jenige von Pfützner-Heidelberg gegen Hans Ruchli-Mann⸗ — die nach Astündigem Kampfe mit remis abgeschätzt wurde. h. Todes-Anzeige. Heute nacht verschied nech kurzem. schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unser innigst geliebtes Töchterchen 792¹ Friedel Wagner im Alter von 9 Jahren. In tiefer Trauer: Friedrich Wagner Paula Wagner ged rheurer Familie Fritz Theurer. Mannheim, 24. Dezember 1926. Richard-Wagnerstraße 27. Die Feuerbestattung find.heute Montag, nachm. /8 Uhr, im Krematorlum statt. Angebote unt. Uu A 77 an die Geſchſt. Wettkampk. Die Schachvereinigung Mannheim hat mit dem Schachverein der als äuberst spielstark be⸗ kannt ist, für Sonntag, 6. Februar 1927, in Mosbach einen Massen-Welkampf verabredet. Internationales Meisterturnier. In Baden-Baden soll im nächsten Frühjahr wieder ein internationales Meister⸗ turnier veranstaliei werden. * Münchener Weihnachtsturnier. Der Besitzer des„Grand Hotels Stadt Wien“, Markus Friediger, veranstallel in der Zeit vom 26. bis 30. Dezember ds. Js. im oberen Spielsaal seines Hotels in München ein Weihnachtsturnier, an dem sich der Münchener Schachklub anläßlich seines 90jährigen Jubi⸗ läums durch Stiftungen beteiligt. Von Großmeistern nehmen an dem Turnier teil: Rudolf Grünſeld, Sämisch und Przepiorka, ferner die ünchener Meister Ludwig Schmilt und Gebhard. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten. Das erste Sonder- heft von Kagans Neuesten Schachnachrichten bringt einen Spitzenartikel über das Fünfmeister-Doppelrunden-Turnier in Lake Hopatcong, wo Capablanca erster Sieger wurde. Das Bild des Weltmeisters mit Familie wird uns vor Augen ge- kührt, Auch die übrigen vier Turnierteilnehmer(A. Kupchik, Geza Maroczy, F. Marchall und Eduard Lasker) werden uns im Bilde gezeigt. Unter den übrigen Artikeln heben wir den von Ernst Grünfeld über„Neue Wahrnehmungen in Spiel- eröfſnungen“ als schachlich besonders wertvoll heraus. h. — Wiener Schach-Zeitung. Das Heft Nr. 20 berichtet über ein Monstre-Schachturnier in Wien und bringt einen Artikel von Franz Chalupetzky über„Das westungarische Meisterschaftsturnier in Körmend“. Das übrige sind Partien und Kuriosa aus Theorie und Praxis in bekannter Reich⸗ h. haltigkeit. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkanen beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung iuxiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ krage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. 8. M. 1488. Die Adreſſe iſt uns nicht bekannt. J. G. Friebrichsfeld. 1. u. 2. Sie können ſo viel Schwelne ſchlachten, als Sie wollen, nur müſſen Sie, im Falle ein Schlachthaus nicht iſt, wegen der Nachſchau die Schlachtung jeweils anmelden. X. Y. 3. Wenn der Vertrag die allgemeine Benützung beſtimmt, muß der Hauseigentümer offen halten. 2. Die Treppenbeleuchtung muß, wenn ſämtliche Mieter für die Koſten aufkommne, die ganze Nacht in Betrieb ſein. 110 000 Papiermark entſprachen am 1. Oktober Th., Riebſeldſtr. 1922 254.54 Goldmark. J. H. Das Grundſtückſperrgeſet wurde am 28. April 1910 in Kraft geſetzt und am 15. Mai 1021 außer Kraft. §. W. 100. Reichen Sie Ihre Beſchwerde nochmals beim Finang⸗ amt ein unter Vorlegung der genauen Untertagen. Sollte Ihre Be⸗ ſchwerde berechtigt ſein und wird trotzdem abgewieſen, dann wenden Sie ſich an das Finanzminiſterium. F. H. Fendenheim. 1. u. 2. Jedenfalls ortspollzeiliche Verorb⸗ nung, erkundigen Sie ſich beim Bezirksamt. Stammtiſch zum Dortmunder. 450 Papiermark entſprachen am 9. Auguſt 1920 40,47 Goldmark. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinord Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigene Dr. W. E. Stötzner nterricht kteschüler Uuner haben ſich. Erſolg dch. erſahr. Lehrer b. mäß. Honorar. Viele Reier. Anmeld. unt. M X 99 an die Geſchſt, B5890 Köſtritzer Schwardbies 7 Tüchtiger Lehrer für Nachhilfeſtunden in Franzöſiich (Realſchüler) geſucht. *7910 SEnglischt 20 6 2 französisch! uoſs Wüe 40 opunig 0⁴d 2 2⁰ — 88 3 Hans Adem Brenk hat der Oberrat Ilraelitiſche Landeskirchenſtener 1926 betr. Mit Genehmigung des Synodalausſchuſſes 27591 der Ifraeliten beſchloſſen, Warmbier von Köſtritzer Schwarzbier bereltet iſl Verlobte Weinnochten 1926. * 7, 14 Soehes't. 10 NMOBBEI enorme Auswahl Lilligste Preise langfristigee Ziel 822 E. Pisfiner, Qu 5, 17 7917 ——————————————— Imiſiche Fekanntmachungen Verhängung der Bauſperre über das Gebiet wiſchen dem Rheinhäuſerplatz, dem Reichs⸗ auubeiade und dem Neckarauer Uebergang. Die Stadt Mannheim beabſichtigt, in dem Gebiet zwiſchen dem Rheinhäuſerplatz, dem letzigen Reichsbahngelände und dem Neckar⸗ auer Uebergang arundlegende Aenderungen der Bau⸗ und Straßenfluchten vorzunehmen. Gemäߧ 6 Ortsſtraßengeſetz wird daher auf Antrag der Stadt Mannheim über dieſes Ge⸗ biet, und zwar die Grundſtücke Lgb. Nr. 5790a, 5791, 5791a, 5791b, 5791e, 5702 und 5702a die Bauſperxe verhängt. Die Bauſperre hat die Wirkung, daß bis zur endgültigen Erledigung des einzuteften⸗ den Verfahrens Neubauten ſowie der Um⸗ und Ausbau beſtehender Gebäude und deren Wiederaufbau nicht genehmigt werden. 18 Mannheim, den 24. Dezember 1920. Badiſches Bezirksamt— Abt. VI. auf die Erbebung des letzten Viertels der Landeskirchenſteuer für das Steuerjahr 1926, alſo auf die Entrichtung des Landeskirchen⸗ ſteuerzuſchlags zu den am 10. und 15. Januar 1027 fälligen Einkommen⸗ und Grund⸗ und Gewerbeſteuervorauszahlungen zu verzichten. Von dieſem Verzicht werden jedoch bereits verfallene rückſtändige ſowie geſtundete Be⸗ träge nicht berührt. Bemerkt wird hierzu, daß in den Forde⸗ rungszetteln für 1926, die den Lohnſtener⸗ pflichtigen zugekommen ſind, dieſe Ermäßi⸗ gung bereits berückſichtigt iſt. 45 Mannheim, den 27. Dezember 1926. Finanzamt Mannheim⸗Stadt u. Neckarſtadt. Dx Ucksachen 10 — Uistert prox 91 Druckerei Dr. Haas. G. m b.., E 6 2 ee ein ebenſo nahrhaſter wie wohlſchmecken⸗ der Crunk. Gerade in der kalten Jahres ⸗ Beit iſt das wohlig wärmende Warmbier von Köſtritzer Schwarzbler ein Genuß. Rein anderes Bier eignet ſich ſo gut hierzu. Machen Si einen.rſuch. Hier das Rezept: 1 Liter Röſtriter Schwarz⸗ bier, 1 Stück ganzen zmt, etwas dünn geſchälte Zitronenſchale und nach Ge⸗ ſchmack Zucker. Man b inet das Bier zum Kochen, quirlt ir deſſen zwei Ei⸗ dotter in/ Liter Milch und gießt unter beſtändigem Umquirten das kochende Hier allmählich zu. Das echte Kohtritzer Schwarzbier iſt erhältlich bei Karl Köhler Biergroßhandlung. Mann⸗ beim. Seckenkeimerſtr. 27. 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