1 *——*X* 0 —— 22— 0 + —**———— S—— 05 40 18 2 74 0 0 0 10 * W6 ſolle Bezugspreije: In Mannheim u. Umgebung frei ins Oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhälmiſſe Nach⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Mannheimero 0 0 forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 40, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6,— 5 Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 600 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzele fle Allgem. Anzeigen 0,40.t. etlamen —4R.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Füt für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Das ſo hart bedrängte Deutſchtum Polniſch⸗Oberſchleſiens hat zum Weihnachtsfe ſte ein beſonders lebhaft begrüßtes Geſchent bekommen, das bei Tauſenden von Vätern und üttern frohe Weihnachtsſtimmung auslöſte: Der Präſident der Gemiſchten Kommiſſion, Bundesrat Calonder, hatte noch vor dem Feſte zu Gunſten der beſchwerdeführenden Ober⸗ ſchleſier entſchieden, deren deutſche Schulen aufgenommen und zwangs⸗ weiſe in polniſche Schulen geſteckt worden waren. Seit rund vier Monaten waren die Eltern oder ſonſtigen Erziehungs⸗ berechtigten von mehr als 7000 Kindern in Polniſch⸗Ober⸗ 6 ſchleſien im unklaren darüber, ob ihre Kinder noch nachträglich in deutſche Schulen kommen würden. Die Nichtaufnahme in eine deutſche Schule erfolgte zumeiſt mit der Begründung, daß die Antragſteller der deutſchen Minderheit garnicht an⸗ gehören. Die Folge war, daß Tauſende von Kindern über⸗ haupt einer jeden Schule ſern blieben und keinerlei Unterricht genoſſen. Hunderte von Eltern erhielten darauf St raf⸗ mandate, über die gerichtliche Entſcheidung angerufen wurde. Da auch gegen dieſe erſtinſtanzlichen gerichtlichen Ur⸗ teile Reviſion eingelegt wurde, ſind die zahlreichen Straf⸗ verfahren noch nicht zum Abſchluß gekommen. Als rechtlich anerkannte Vertretung der deutſchen Bevöl⸗ kerung legte der Deutſche Volksbund in den letzten Septembertagen Beſchwerde über die Nichtaufnahme der deut⸗ ſchen Kinder in deutſchen Schulen ein. Schwierige Verhand⸗ ungen folgten durch mehrere Monate hindurch. In der jetzi⸗ gen Entſcheidung der Gemiſchten Kommiſſion wird die Stel⸗ lungnahme des Deutſchen Volksbundes vollinhaltlich als be⸗ fechtigt anerkannt. Eine allgemeine Unterſuchung über die nationale Zugehörigkeit der Antragſteller wird als unzu⸗ äſſig angeſehen. Jedes Kind kann nur in die Schule kommen, die die Eltern bezeichnen. Es iſt auch gleichgültig, ob die Mut⸗ terſprache deutſch oder polniſch iſt oder ob in der Familie beide prachen geſprochen werden. Entſcheidend iſt einzig und allein er Wille der Erziehungsberechtigten. Die Aufnahme von mehr als 1300 Kindern in deutſche Schulen war u. a. deshalb nicht erfolgt, weil die Eltern einer beſonderen Vorladung zur utgegennahme von Vorhaltungen nicht gefolgt waren! Auch dieſer polniſche Einſpruch iſt ſelbſtverſtändlich als zu Unrecht erfolgt anzuſehen. Dieſelben Rechte wie der Deutſche Volks⸗ bund in Polniſch⸗Oberſchleſien, genießt der Zwiazek Polakow in Deutſch⸗Oberſchleſten. Ex vertritt die polniſche Bevölkerung gegenüber deutſchen Behörden in gleicher Weiſe. Die Gemiſchte Kommiſſion ſagt dazu in ihrer Entſcheidung:„Nach richtiger uffaſſung haben nicht nur die beiden Minderheiten, ſondern auch die beiden Staaten ein großes Intereſſe daran, daß die vertraglichen Minderheitsbeſtimmungen unter Mitwirkung bieſer Verbände erörtert und im Streitfalle ge⸗ ärt werden. Denn der Minderheitenſchutz bezweckt die Berſöhnung und den Ausgleich zwiſchen der Minderheit und em Staate auf der Grundlage der Gerechtigkeit und des gegenſeitigen Vertrauens. Weit davon entfernt, den beiden Staaten zu ſchaden, leiſten dieſe Verbände für die Durchfüh⸗ rung der Genſer Konvention wertvolle Dienſte, welche wir voll anerkennen müſſen.“ Die neue Entſcheidung des Herrn Calonder ſtellt ſich als die folgenſchwerſte dar, die er bisher in den vier Jahren ſeiner bieſigen Tätigkeit gefällt hat. Unverzüglich müſſen zahl⸗ reiche neue deutſche Klaſſen und Schulen er⸗ Der Mittelſtand im Kampf Von parlamentariſcher Seite ſchrieben: Durch die wirtſchaftliche Entwicklung der Nachkriegszeit lnd unſerem Mittelſtande tiefe Wunden geſchlagen worden. urch den Verluſt des baren Vermögens lebt ein großer Teil dieſer Leute, auf Rentnerfürſorge angewieſen, kümmerlich da⸗ in. Soweit er am gewerblichen Leben Anteil nimmt, iſt er durch das Uebermaß von Steuern, das er zu tragen hat, in Gefahr, vernichtet zu werden. Wenn ſich nun dieſe Kreiſe in letzter Zeit gegen dieſe Zuſtände zur Wehr ſetzen und Abhilfe ordern, ſo vertreten ſie ihr gutes Recht. Nur eins ſollte man genau beachten, nämlich, daß man erkenne, daß dieſer Kampf niemals von Erſolg ſein kann, wenn man ſich auf eine einzige politiſche Partei ſtützt, die„Wirtſchaftspartei“. Dieſe artei hat in letzter Zeit in allen Gauen unſeres Landes ver⸗ zweifelte Anſtrengungen gemacht, den Mittelſtand für ſich zu gewinnen. In Sachſen ſind auch zehn Abgeordnete der Wirt⸗ ſchaftspartei in den Landtag eingezogen. Dabei wird es blei⸗ en; wirtſchaftliche Erfolge wird man nicht erringen, a ſich alle anderen Parteien gegen ſie wenden werden. Es iit geradezu paradox, wenn die Vertreter der Wirtſchaftspartei gegen die hohen Steuern des Mittelſtandes zetern, die ſie ſelbſt im Jahre 1925 mitbeſchloſſen haben. Aehn⸗ lich liegen die Dinge auf dem Gebiete der Wohnungs⸗ wird uns ge⸗ iwangswirtſchaft. Hier geht man landauf, landab und verkündet den Hausbeſitzern, daß nur die Wirtſchaftspartei elfen könne. Alle bürgerlichen Parteien werden ohne Aus⸗ ahme bezichtigt, den Hausbeſitz geknechtet zu haben. Es ſei daber geſtattet, hier auf die Stellung der Deut⸗ ſchen Volks partei hinzuweiſen, die ſie in der verfloſſe⸗ Zeit, ſeit dem Beſtehen der heutigen Wohnungswirtſchaft kingenommen bat. Es kany bier aeſagt werden, daß ſie Kinder zu Unrecht nicht inſd — richtet werden. Viele Hunderte von Kindern, die zwangs⸗ weiſe polniſchen Schulen zugeführt worden waren oder auch ſolche, die die Eltern aus Furcht, daß die Kinder überhanpt keinen Unterricht bekommen würden, in polniſche Schulen ge⸗ ſchickt hatten, müſſen fetzt aus dieſen wieder entſernt und deut⸗ ſchen Schulen zugeführt werden, ohne weitere Anmeldung und ohne weitere Bemühungen, alſo von Amtswegen durch die Behörden, was für Polen beſonders bitter iſt. Die Stellung⸗ nahme der Gemiſchten Kommiſſion enthält die Erklärung, daß egen die Erziehungsberechtigten der Schüler keine Straf⸗ mandate wegen Schulverſäumnis erlaſſen werden dürſen und daß ſolche ungültig werden, wo ſie ſchon angeordnet wurden. Ob ſich die Warſchauer Regierung der Entſcheidung Calonders unterwerſen wird, muß abgewartet wer⸗ en. Schon vor drei Jahren hatte Calonder eine ähnliche Ent⸗ ſcheidung getrofſen, die die Regierung nicht anerkannte mit der Begründung, daß die Minderheit kein Recht zur Beſch werde habe, worauf die Kommiſſion den Streitfall an den Völker⸗ undsrat weiter gab, deſſen Entſcheidung damals War⸗ ſchau ſo ſehr fürchtete, daß der Einſpruch ſchleunigſt wieder zu⸗ rückgezogen wurde. Praktiſch geſehen, würde ein neuer Ein⸗ ſpruch der Warſchauer Regierung nichts als eine Verſchlep⸗ pungstaktik bedeuten, denn es iſt wohl kaum anzunehmen, daß der Völkerbundsrat ſeinen eigenen Vertreter im Stich laſſen würde. Auch Präſident Calonder ſieht neue Schwierigkeiten voraus, indem er wörtlich ſagt:„Es iſt nicht recht zu begreifen, daß das Beſchwerderecht der Minderheitsverbände abermals angefochten wird. Wenn grundſätzliche Entſcheidungen immer wieder angefochten werden, wird die Aufgabe der Gemiſchten Kommiſſion und des Völkerbundsrates in außer⸗ ordentlicher Weiſe erſchwert, wenn nicht un⸗ möglich gemacht.“ Calonder kennt ſeine Pappenheimer. Er hat ſo viele böſe Erfahrungen gemacht durch Nichtachtung ſeiner Entſcheidungen, die oft auf eine direkte Verhöhnung hinausliefen, weshalb er mit einem Hinweis dient, der eben⸗ falls die Bedeutung der Entſcheidung über das gewöhnliche Maß hinaushebt. Zum erſten Mal macht er von vornherein Anſpielungen auf den Völkerbundsrat, der, falls die polniſche Regierung die Stellungnahme des Präſidenten der Gemiſchten Kommiſſion nicht annehmen ſollte, ſich mit der Beſchwerde grundſätzlich zu beſchäſtigen haben wird. Eine endgültige Ent⸗ ſcheidung des Völkerbundsrates, ſagt Calonder, entſpricht nicht nur einer dringenden Forderung der Gerechtigkeit ge⸗ genüber den beteiligten Eltern und Kindern, ſondern liegt zweifellos auch im wohlverſtandenen Intereſſe des Staates. „Die erſten Wochen des neuen Jahres werden zeigen müſſen, ob jetzt die Warſchauer Regierung 7000 deutſchen Kin⸗ dern ihr Recht werden läßt oder ob ſie den offenen Kampf mit der Vertretung des Völkerbundes in Oberſchleſien aufnimmt. Dann würde ſich demnächſt der Völkerbundsrat mit der ganzen Streitfrage zu beſchäftigen haben und das Deutſchtum Polens — die Märztagnug des Rates beſonders dringend herbei⸗ ehnen. 658 Militäroiktatur in Südſlawien Nach einer vom„Echo de Paris“ wiedergegebenen Bel⸗ grader Meldung ſoll einigen Zeitungen zufolge in Südſlawien die Militärdiktatur errichtet worden ſein. Die Preſſe wendet ſich in ſchärfſter Weiſe gegen das neue Kabinett Uſunowitſch und beſonders dagegen, daß kein antiitalieniſches Element in ihm vertreten ſei. Die Ernennung von Petrich als Nach⸗ folger von Ninſchitſch zum Außenminiſter werde als Vorſtoß egen die Partei Ninſchitſch aufgefaßt. Man ſage der neuen Regierung keine lange Lebensdauer voraus und befürchte, daß S am Vorabend einer neuen ſehr ernſten politiſchen riſe ſtehe. grundſätzlich gegen jede Zwangswirtſchaft iſt. Sie hat für die Aufhebung ſämtlicher Zwangsgeſetze der Kriegszeit geſtimmt und ſich verzweifelt dagegen gewehrt, daß die Zwangsgeſetze im Wohnungsweſen die heutige Form erhiel⸗ ten. Unſer Kampf ſetzte im Jahre 1919 ein, als die Verord⸗ nung zur Bekämpfung des Wohnungsmangels vorlag. Wir ſtimmten geſchloſſen gegen das Reichsmietengeſetz im Jahre 1922 und lehnten das Mieterſchutzgeſetz vom Jahre 1923 gegen einige Stimmen der Fraktion ab. Wir betrachteten das Woh⸗ nungsproblem vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus und han⸗ delten danach. Heute liegen die Verhältniſſe ſo, daß man nicht von heute auf morgen die Zwangsgeſetze aufheben kann, ſon⸗ der hier muß ein planmäßiger Abban erfolgen mit dem Ziele der freien Wirtſchaft. Auch hier hat die Deutſche Volks⸗ partei verſucht, das Beſte zu leiſten, um das Mögliche zu er⸗ reichen. Die Herausnahme von gewerblichen Räumen aus der Zwangswirtſchaft iſt der erſte Schritt zur freien Wirtſchaft. Soweit es ſich um Wohnraum handelt, wird ja noch Zeit ver⸗ gehen, bevor die Beſeitigung des Mieterſchutzes erfolgen kann, da wir zwangsläufig nicht anders handeln können. Aber auch bier muß das Kündigungsrecht zurückgegeben und das Eigentumsrecht wiederhergeſtellt werden. Hätte die Wirtſchaftspartei im Sommer dieſes Jahres bei den Verhandlungen über Abänderung des Mieterſchutzgeſetzes klug gehandelt und ſtatt 60 Anträge zu ſtellen ſich mit den an⸗ deren Parteien zu vereinigen verſucht, ſo wäre zweifellos mehr erreicht worden. Erſtaunlich iſt, daß die Wirtſchaftspartei behauptet, die alleinige Vertreterin des geſamten Mittelſtan⸗ des zu ſein. Wir können uns nicht vorſtellen, daß ein Ge⸗ werbetreibender, der als Ladenmieter ſein Leben friſtet, ein Intereſſe daran hat, daß der Vermieter bohe Mieten bekommt. Hier ſieht man die Zwitterſtellung, die dieſe Partei im Mittel⸗ ſtande einnimmt. Unſere Aufgabe ſoll und muß es ſein, nicht nach politiſchen, ſondern nach wirtſchaftlichen und ſoziglen Grundſätzen das Ziel der freien Wirtſchoft zu erreichen. Dem Mittelſtande aber rufen wir zu: Halte feſt an deiner politi⸗ ſchen Ueberzeugung, folge beſonnenen Leuten und nicht poli⸗ tiſchen Schreiern! 1 0 38 Herr, mach' uns frei! Es war am Tag vor Heiligen Abend. In Mannheim wurde die neue Friedrich⸗Ebert⸗Brücke eingeweiht. Bei Ein⸗ bruch der Dunkelheit erſtrahlte die Brücke im Lichterſchimmer einer weithin funkelnden Konturenbeleuchtung. Raketen flammten auf zum dunklen Nachthimmel und vielerlei an⸗ deres Feuerwerk entlud ſich mit Ziſchen und Krachen. Wie Kanonenſchüſſe ſchallten die Exploſionen durch die klare Winterluft... Doch während ſich die Mannheimer Bevöl⸗ kerung an dieſem feſtlichen Schauſpiel erfreute, bemächtigte ſich in vielen Ortſchaften der benachbarten Pfalz der Bewohner Furcht und Schrecken. Und dieweil in Mannheim alles zum Lichte drängte, ſahen ſich(wie wegen der Fetertage erſt jetzt bekannt wird), zahlreiche Pfalzbewohner veranlaßt, ſchleunigſt alle Lichter auszulöſchen und ſich fluchtartig in das Dunkel ihrer Keller zu begeben. Und warum? Weil ſie nicht gewußt hatten, daß in Mannheim eine feſtliche Brückenweihung mit viel lautem Feuerwerk ſtattfand und deshalb unter der Nach⸗ wirkung des Landauer Schandurteils in einer Art Rückfall von Kriegspſychoſe befürchtet hatten, daß der von Mannheim herüberrollende„Kanonendonner“ ſeine Urſache in irgendeiner plötzlichen Aktion und„Sanktion“ der fran⸗ zöſiſchen Soldateska habe, daß es vielleicht zu einem bewaff⸗ neten Zuſammenſtoß der Beſatzungstruppen mit der Zivil⸗ bevölkerung gekommen ſei und franzöſiſche Bombengeſchwader ein neues„Strafgericht“ hielten... Stundenlang hielten ſich ſo am Vorabend des Friedensfeſtes die verängſtigten Be⸗ wohner mehrerer Pfalzdörfer zitternd und frierend in banger Ungewißheit in ihren dunklen Kellern auf. Klingt ſolche Mitteilung nicht wie ein übler Scherz? Doch leider iſt ſie bittere Wahrheit. Wie wir von durchaus zuver⸗ läſſiger Seite erfahren und in unſerem geſtrigen Abendblatt auch bereits kurz mitgeteilt haben, ereigneten ſich dieſe Vor⸗ gänge an dem genannten Abend in den pfälziſchen Dörfern Heßheim, Heuchelheim und Lambsheim, ſowie teilweiſe auch ſogax in der Amtsſtadt Frankenthal. Eine Telephoniſtin des Frankenthaler Fernſprechamtes war volle zwei Stunden lang damit in Anſpruch genommen, die aus der ganzen Pfalz kommenden Anrufe nach den Urſachen der fort⸗ dauernden Detonationen zu beantworten. 1 Soll man acht Jahr nach Friedensſchluß, noch dazu einen Tag vor dem großen Friedensfeſt der chriſtlichen Menſchheit, einen ſolchen Rückfall in die Angſtpſychoſe der Kriegszeit bei der friedlichen Bevölkerung eines friedlichen Landes über⸗ haupt für möglich halten? Die erwähnten Tatſachen ſprechen leider eine zu beredte und zu überzeugende Sprache, um noch einen Zweifel aufkommen zu laſſen. Die Deutſchen im unbe⸗ ſetzten Gebiete und vor allem die im Herzen Deutſchlands, die niemals die brutale Willkür fremdländiſcher Beſatzungstrup⸗ pen mit angeſehen und am eigenen Leibe geſpürt haben, die niemals mitten in kalter und dunkler Nacht infolge Flieger⸗ alarms aus ihren warmen Betten heraus nur notdürftig be⸗ kleidet mit Frau und Kindern in die Keller flüchten mußten, können ſich vielleicht von einer ſolchen Pſychoſe keine Vor⸗ ſtellung machen und mögen ſogar darüber lächeln. Doch wir hier hart an der Grenze des beſetzten Gebietes, die wir in den Kriegsjahren nur gar zu oft unter dieſen ſtets überraſchend kommenden Schreckniſſen gezittert haben, verſtehen die Panik der pfälziſchen Bevölkerung nur allzu gut. Iſt dieſe Panik. und die Tatſache, daß ſie nach Locarno, Thoiry und unſerem Eintritt in den Völkerbund überhaupt noch möglich ſein konnte, nicht ein charakteriſtiſches Zeichen dafür, wie in der beſetzten Pfalz die Bevölkerung, die tagtäglich Gelegenheit hat, das Leben und Treiben des franzöſiſchen Militärs aus nächſter Nähe zu beobachten, über die Franzoſen denkt und weſſen man ſie auch jetzt noch alle Tage für fähig hält? Doch iſt ſolches Mißtrauen gegenüber einer Nation, die, wie vorige Woche erſt in Landau, einen Mörder freiſpricht, nicht durchaus angebrachi? Muß man ſich von Leuten, die im Widerſpruche zu der ganzen geſitteten Welt ein ſolch provozierendes, aller Gerechtigkeit Hohn ſprechendes Urteil fällen, nicht auf alles gefaßt machen, nur auf nichts Gutes? Beweiſt die(von den „Münch. N..“ gemeldete) Tatſache, daß der freigeſprochene Rouzier auf der Heimkehr nach Frankreich an der franzöſi⸗ ſchen Grenze begeiſtert begrüßt wurde und die Militärgebäude ihm zu Ehren im Flaggenſchmuck prangten, nicht zu ſinnfällig, wie es auch heute noch in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen mit dem Locarnogeiſte in der Praxis beſtellt iſt. Und muß es nicht auch allen ehrlich nach Frieden ſtrebenden Franzoſen, wie den Friedfertigen in der ganzen Welt, ſehr ſehr zu denken geben, wenn ſie nun hören, wie heute noch die friedliche und harmloſe Bevölkerung in den kleinen Ortſchaften der Pfalz den Franzoſen gegenüber eingeſtellt iſt, weil man ſich dort —— Sal0 Doine ulu, * ——— F 2. Seite. Nr. 600 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) mehr an die harte Sprache der Tatſachen hält, als an die ſchriſtlich zwiſchen den Regierungen vereinbarten Verträge? Wir wollen uns nicht überheben und einen ſo traurigen Anlaß nicht dazu benutzen, unſer eigenes Lob zu ſingen. Aber der Vergleich mit dem Verhalten, das wir Deutſche gezeigt haben, als wir nach 1871 einen großen Teil von Frankreich mit unſeren Truppen beſetzt hielten, liegt doch zu nahe, als daß wir ihn unterdrücken möchten. Selbſtverſtändlich ſind damals auch von unſerer Seite manche Fehler gemacht und manche Handlungen begangen worden, die beſſer unterblieben wären. Aber wie himmelweit verſchieden das Verhalten von uns„Barbaren“ im Vergleich zu der heutigen Willkürherr⸗ ſchaft der„grande nation“ uns Wehrloſen gegenüber iſt, dafür iſt doch ſehr charakteriſtiſch eine ſetzt von der„Köln. Ztg.“ wieder einmal ans Licht gezogene Kritik der„Times“, die als die deutſchen Truppen 1873 Frankreich verließen, klipp und klar ſeſtſtellte:„Nie iſt eine bewafſnete Macht beſſer in der Hand gehalten und feſter von aller Tyrannei über ein be⸗ ſiegtes Volk zurückgehalten worden, als die deutſchen Be⸗ ſatzungstruppen.“... Daß es zu ſolcher Anerkennung von neutraler Seite kommen konnte, war die Folge davon, daß der damalige Oberbefehlshaber der deutſchen Truppen, Gene⸗ ral Freiherr von Manteuſſel vom Kaiſer und von Bis⸗ mrack den ſtrengen Befehl erhalten hatte, die franzöſiſche Be⸗ völkerung ſchonend und ritterlich zu behandeln. Wie ſehr der General von Manteuffel dieſe Anweiſung befolgte, erhellt daraus, daß er den Franzoſen gegenüber wiederholt eine der⸗ artig weitgehende Rückſicht walten ließ, daß Bismarck ſich äußerte, Manteuffel habe in dieſer Hinſicht gelegentlich„die Grenzen des Hochverrats geſtreift.“... Die heutigen Fran⸗ zoſen werden ſich und den ihrigen niemals einen ſolchen Vorwurf zu machen brauchen. Niemals aber auch wird ihre Herrſchaft im beſetzten deutſchen Gebiet eine ſolche Anerken⸗ nung ſinden, wie die damalige deutſche Beſatzung fran⸗ zöſiſchen Bodens. H. A. Meibner. Neujahrsempfang beim Rieichspräſibenten Am 1. Januar 1927, mittags 12 Uhr, findet, wie in den vorausgegangenen Jahren, ein großer Empfang beim Reichs⸗ präſideuten v. Hindenburg für das geſamte diplomatiſche Korps ſtatt, das bei dieſer Gelegenheit ſeine Neujahrswünſche abſtattet. Der Doyen des diplomatiſchen Korps, der päpſt⸗ liche Nuntius Pacelli, hält in deſſen Namen eine Anſprache, auf die der Reichspräſident erwidert, Ronzier⸗Interpellation im Reichstage Aus Anlaß des unerhörten Schandurteils von Landau haben die Abgeordneten Dr. Becker und Dingeldey alsbald nach dem Bekanntwerden dieſes Urteils den nachſtehenden drahtlichen Proteſt an die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei in Berlin gerichtet:„Wir bitten dringend, namens des Parteivorſtandes und der Reichstagsfraktion ſcharſen öffeutlichen Proteſt gegen den unerhörten Juſtizſkan⸗ dal in Landau einzulegen, gleichzeitig im Reichstage eine Interpellation wegen dieſes Gegenſtandes und der baldi⸗ gen Lat Dr. Luther Reichswehrminiſter? ( Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den vielen Kombinationen, die ſich an⸗die Neübildung des Ka⸗ binetts knüpfen, bringt die„B..“ heute eine Variante. Sie behauptet nämlich, es ſei beabſichtigt, das Wehrmi⸗ niſterium dem ehemaligen Reichskanzler Dr Luther an⸗ zubieten. Wenn das Reichswehrminiſterium in einer die Par⸗ teien befriedigenden Weiſe beſetzt würde, ſo ſei die Erhaltung 55 der alten Koalition möglich und wahrſcheinlich. Wir möchten dieſe Nachricht einſtweilen lediglich ſür einen Verſuchsballon halten. Bisher hat man nie gewußt, daß Dr. Luther Neigung gehabt hätte, gerade das ſchwierige Amt oes Reichswehrminiſters zu übernehmen, zumal ihm alle militäri⸗ ſchen Dinge ſtets ziemlich ſern geſtaͤnden haben. Die eljãſſiſche Frage In ein hließung 8 0 a für Men⸗ n 93 In elner Entſchließung des Kongreſſes der Ligaf tſchang, Hanſang und Hankau große antichriſtliche und antieng⸗ ſchenxechte über die elſäſſiſche Frage, wird der Gebrauch der deutſchen Sprache vor den Gerichten gefordert gemäß den nach dem Waffeuſtillſtand erlaſſenen Beſtimmungen. Die Reſolu⸗ tion verurtellt die autonomiſtiſchen Umtriebe, verlangt aber eine Zurückziehung aller gegen die Beamten, die das Heimat⸗ bund⸗Maniſeſt unterzeichnet haben, ergriffenen Matznahmen. Der nächſte Jahreskongreb ſoll in Paris abgehalten werden. Palmen im Schnee Von Kurt Münzer Locarno, im Dezember Das ünd die Weihnachtsſterne über der Bucht, die ſich im Finſtern endlos dehnt. Sie funkeln wie in einer Tropen⸗ nachk, aber es iſt kühl, friſch; Duft vom Gebirge ſtreicht durch die Gaſſen des Städtchens. Und da zeichnet ſich jäh der Um⸗ riß des Monte Tamaro an den Himmel, zieht ſeine Kuppe ſilberglänzend durch die Sternenwelt; ſein ſanftes Haupt er⸗ glüht kalt und weiß: der Mond geht hinter ihm auf. Wie ein ausgegoſſener Becher Silber liegt er nun im See, ſchaukelt acht auf und ab und beglänzt das Geſicht einer Fiſchersſrau, die jetzt, in einer ſreien Stunde hinterm Tag, am Ufer kniet und ihre ſchönen Kupferkeſſel mit Sand und Seewaſſer putzt, bis aus ihren Bäuchen, Henkeln und Rändern dumpfrote Glut bricht. Aüͤber in dieſer ſelben Nacht kommt ein Sturm auf. Er reißt die Läden meines Fenſters aus dem Riegel, ſchlägt ſie an die Mauer— durch das Fenſter dringt kein Licht, es iſt finſter wie unter der Erde; die hohe, ſchmale Stube, bisher liebevoll um mein Bett aufgebaut, ſcheint ins Ungemeſſene ge⸗ wachſen. Und dann rauſcht es, ſtörmt es. Der Sturm hat die — 8 über die Bucht gejagt; ſie gießen ihre Fülle inab. Der Regen beginnt zu ſingen, ſein wundervolles Schlaf⸗ lied. Es erwärmt ſich wieder; die vier Wände der Stube verſammeln ſich wieder zärtlich um mein Bett; ich ahne das wohlbekannte Roſenmuſter der Tapete auf blauem Grunde, die hohe Flügeltür, das alte Bild des Hieronymus über der Kommode und den bölzernen St. Bernlhard vor dem Kamin⸗ ſpiegel. Jetzt duſtet auch der Enkalyptus auf dem Klavier. Ich bin wieder daheim und ſchlafe. 5 Aber am Morgen fällt ein unbekanntes Licht in die Stube und macht die Wohlvertraute fremd, kalt, merkwürdig. Ein weißes, farbloſes, ein nordiſches Licht. Und da ſehe ich: die Palme vor meinem Fenſter, baum, die Zitronenzweige— der Winter iſt in den Süden eingebrochen. So unwahrſcheinlich war er noch nie, ſo unpaſſend nir⸗ igends. Da iſt die Palmenſtraße am Kaſino, immer ſah ſie aus, als läge ſie in Kairo; ganz und gar mit niederen Villen mit flachen Dächern, ihren Gräten mit Araukarien, Kaki und Bambus alich iie jener, durch die ich vom Hotel in Kolro ſo Räumung des beſetzten Gebietes zu veran⸗ die Kokospalme, der Mimoſen⸗ d weiß en Schnee. B ihren ſchweren Trachten hier disputieren. vollem Umfang verwirkli ichende Grundlage ſchaffen. — 4 litik in Ching vermißt. Der deutſche Schlageterbund an die Aoreſſe Frankreichs VParis, 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Phare de la Loire“ veröſtentlicht einen viel beachteten Brief des Vorſitzenden des deutſchen Schlageter⸗Bundes an den Präſiduten des franzöſiſchen Bundes der republikani⸗ ſchen Frontkämpfer. Die ehemaligen franzöſiſchen Front⸗ kämpfer hatten dem Schlageter⸗Bund, der dem deutſchen Bund der ehemaligen deutſchen Frontkämpfer angegliedert iſt, eine Reihe von Vorſchlägen hinſichtlich der Beteiligung der ehe⸗ maliger Frontkämpfer beider Länder an gemeinſamen Kon⸗ ferenzen für die Durchführung der deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ unterbreitet. Als Antwort auf dieſe Vorſchläge ſchreibt der Vorſitzende des Schlageterbundes folgendes: „Im Prinzip beſteht keinerlei Grund für uns, ſolchen Konferenzen fern zu bleiben, denn die Frontkämpfer haben in allen ehemaligen kriegführenden Staaten in ihren Auffaſſun⸗ gen, die bei ihnen an der Front entſtanden ſind, zahlreiche Be⸗ rührungspunkte. In dem Augenblick jedoch ſind wir gezwun⸗ gen, jede Zuſammenarbeitgrundſätzlich zurück⸗ zuweiſen und zwar aus ſolgenden Gründen: 1. Entgegen der paziſiſtiſchen Doktrin hat der Krieg und das kriegeriſche Abenteuer für uns den Wert eines poſitiven Erlebniſſes, 2. Angeſichts des immer mehr zutage tretenden franzö⸗ ſiſchen Impertalismus und des Fiaskos der Genſer Ab⸗ rüſtungskommiſſion kann von ſolchen Sonderkonferenzen nichts Nützliches erwartet werden; 3. ſehen wir inſolge des Schattens, den die blutigen Atten⸗ tate von Germersheim geworfen haben, keinerlei Möglich⸗ keit, uns mit den Vertretern der ſchuldigen Nation an den⸗ ſelben Tiſch zu ſetzen, ſplange nicht eine genügende Wieder⸗ gutmachung für die bisher begangenen Terrorakte zu⸗ geſtanden iſt. Die franzöſiſchen Kombattanten haben mehr als jede andere Gruppe die Möglichkeit, auf ihre Regierung einen Einfluß auszuüben.“ Das zitierte Blatt ſtellt aus Anlaß des Abdruckes dieſes Brieſes den Schlageterbund als einen der chauviniſtiſchen Vereine in Deutſchland hin und behauptet, daß die Deutſchen jede Gelegenheit ausnützen, die Erinnerung an Schlageter wachzurufen und auf dieſe Weiſe den Haß gegen Frank⸗ reich anzuſtacheln. Der deutſche Brief hat in Paris um ſo größeres Aufſehen erregt, aſs man darin einen Ausfluß der Stimmung unter den früheren deutſchen Frontkämpfern er⸗ blickt. Auf ſeden Fall aber ſchließt er die Möglichkeit aus, daß die von franzöſiſcher Seite oft angeregte Idee einer An⸗ näherung der franzöſiſchen Kombattanten an die deutſchen in cht werden kann. Sur Denkſchriſt über die britiſche China⸗Politik Die engliſche Preſſe nimmt heute(Dienstag) zu der am Samstäg veröfſentlichten Denkſchriſt über die zukünſtige Po⸗ litik in China ausführlich Stellung. Während das Vorhaben von der„Daily Mail“ und von dem Blatt Lloyd Georges, dem„Daily Chroniele“, allgemein begrüßt wird, findet der „Dally Telegraph“ die Aenderung der Haltung Englands gegenüber China nicht am Platze. Die Anempfehlung an die Mächte, ſoſort in ganz China zur Erhebung der Waſhingtoner Zuſchlagszölte zu ſchreiten, ſei eine direkte Ermutigung an die örtlichen Militärautokraten, dieſe Zölle einſammeln zu laſſen. Es müſſe als eine Schwäche und vollkommen falſche Beurtei⸗ lung der Lage angeſehen werden, wenn in der Denkſchrift die [Hoffnung ausgeſprochen werde, die anempfohlene Politik werde eine Grundlage für die Regelung der Stellung Kantons bilden. Ziemlich neütral äußert ſich die„Morning Poſt“, die in der Denkſchrift einen Hinweis auf die bolſchewiſtiſche Po⸗ „Financial Times“ ſieht in der Denkſchriſt ein Dokument von hervorragender Bedeutung, in dem eine weitblickende und endgültige konſtruktive Politik vorgezeichnet werde. Einer Tokioter Meldung der„Daily Mail“ zufolge äußerte ſich Marſchall Tſchangtſolin zu den neuen britiſchen Vor⸗ ſchlägen, daß er die ſofortige Abſchaffung aller ausländiſchen Vorrechte für unpraktiſch halte. Man müſſe in gemeinſamer Zuſammenarbeit mit den ausländiſchen Mächten eine den auf der Waſhingtoner Konſerenz feſtgeſetzten Richtlinien entſpre⸗ China benötige zur Bekämpfung des Bolſchewismus die moraliſche Hilfe der ausländiſchen Mächte und vielleicht auch deren finanzielle Unterſtützung. Chriſtenfeindliche Demonſtrationen in China Am zweiten Weihnachtstage morgens wurden in Wu⸗ liſche Kundgebungen veranſtaltet. Unter den Reduern waren jaſt alle Abteilungen der Regierung und der Armee von Kan⸗ ton vertreten. Am Weihnachtsabend wurde die lutheriſche Miſſion, die ſich in der Eingeborenenſtadt von Hankau befindet, von chriſtenfeindlichen Chineſen überfallen, die die Bibeln, Gefangbücher und religlöſen Schriften verſchleppten. ſeine zwölfjährigen Zwillingstöchter voxr mir tanzen ließ, in deren Augen eingeboren das Wiſſen und alſo die Traurigkeit der Welt war. Und dieſe Straße lag im Schnee Und dann lener Winkel am Ausgang der Piazza Grande, dieſer mauriſche Winkel, Palmen und Bananen vor ſpauiſcher, afrikaniſcher Architektur— eingeſchneit! Der Süden iſt nicht ausgelöſcht: viel ſchlimmer, er iſt verdorben, entſtellt, verhöhnt. Die Rache des Nordens. Die weichen rothraunen Berge, von ärtlichſter Schöpferhand geſormt, die Schluchten zu ſauften kulden geſtrichen, die Abhänge gerundet, ſie ſind weiß bis zum Fuß, ſind gran, verlieren ſich in den gleichfarbenen Him⸗ mel. Ueber Nacht iſt aus dem Lächeln des Südens eine Gri⸗ maſſe geworden, aus zarter Anmut rohe Kraſt, aus holder Zärtlichkeit böſer Ernſt. Woran erkennt man den echten Deutſchen? An ſeiner Sehnſucht nach dem Süden! Der Zug nach Italien, das iſt ger⸗ maniſches Erbe; das Blut ſehnt ſich nach wärmerer Heimat. Dieſe Schweizer Grenze iſt Italien, hinter jenen Bergen iſt die Poebene, iſt Mailand, iſt der blaue Zug der Appenin. Da drü⸗ den gibt es noch immer: Iſola bella, Pallanza, Streſa Wer iſt Bürgers genug, ſich am Vorhandenen zu begnü⸗ gen! Aber wo gibt es noch einen Genuß? Genuß! Proble⸗ matiſches Gefühl. Iſt nicht Genuß zugleich Verluſt des Ge⸗ noſſenen? Was wir in uns aufgenommen, liegt das nicht ſofort auch hinter uns? Die Frau, geküßt; die Landſchaft, geſchaut; das Lied, gehört— ſind wir nicht ſchon darüber hinaus, weiter auf dem Weg zum nächſten Kuß, zum nächſten Blick, zur nächſten Luſt? Aber was iſt ewig? Nicht einmal der Schmerz Das ſind die Gedanken des Nordens. Und ſie wandeln ſo fremdartig durch die Palmenſtraße! Palmen— wie macht ihr bloßer Anblick das Leben leicht, die Herzen verſöhnlich, das Gemüt frei. Aber nun ſind ſie mit Schnee bedeckt. Geſtern noch unter ihnen leichtfüßige Wandler im Orienttraum tind wir heute ſchwerblütige Deutſche im Schnee. Worte fallen, die nie an ein blaues Geſtade paßten. Griechiſche Philoſophie, klar wie die Maſſe des Parthenon, rein und leicht wie die Luſt des Olymp, kann hier ſchreitend geſormt werden. Und heute, im Wintergrau, könnten die Geiſter von Jena und Leipzig in Aͤber dennoch: das Lächeln des Südens iſt ſtärker als die ſtarre Maske des Nordens. Am Nachmittag ſchon bricht es wieder durch. Denn der Himmel blaut auf, die Sonne ſteht über den italieniſchen Bergen, binabzuſteigen. Alle Kuppen im ungebeuren Rund, in deſſen oft hinabgeſtiegen war ins Araberviertel zu Dominiaue. der bereit, hinter dem Monte Roſa Dienstag, den 28. Dezember 108 Deulſche Bolksvartet Am Mittwoch, 29. Dezember, abends 8 Uhr, ſindet im großen Saale des„Caſino“, K 1, 1, unſere Weihnachtsfeier ſtatt, wozu alle Parteimitglieder und Freunde herzlich ein⸗ geladen ſind. Der Vorſtan ——————————————————————— Reue Serſchwörung in Spanten Der„Petit Pariſten“ meldet aus Madrid: Die kürzlich in Vallecas, einer Vorſtadt von Madrid entdeckte Verſchwö⸗ rung ſei in erſter Linie gegen den General Primo de Rivera gerichtet geweſen; ferner aber auch gegen den Innenminiſter General Matinez Anido ſowie gegen den ehemaligen Gou⸗ verneur von Barcelona, der den Gewerkſchaftsterror in dieſer Stadt unterdrückt habe und endlich auch gegen den Kriegs⸗ miniſter, den Herzog von Tetuan Gewiſſen Gerüchten zufolge ſei auch ein Anſchlag gegen den König geylant geweſen. Von — Wort berichten dürfen. Andererſeits ſei aber auch das er⸗ wartete Dementi ausgeblieben. Unter den etwa 20 Berhafte⸗ ten ſollen ſich auch die Mörder des Erzbiſchofs von Zaragpſa, Kardinals Seldevila, beſinden. Letzte Meldungen Franzöſiſche Offiziere tragen wieder Zivilkleidung — Mainz, 28. Dez. Nach den Vorgängen in Germers⸗ heim wurde vom Oberkommandierenden in Mainz allen fran⸗ zöfiſchen Offizieren der Beſatzungsarmee das Tragen von Zivilkleidung verboten. Eine Zeit lang wurde dieſer Beſehl auch beſolgt. In letzter Zeit tragen die Offtziere, beſonders an Sonntagen, wieder vielfach Zivil, ohne daß das Verbot bisher aufgehoben worden iſt. Einbrüche bei Mitgliedern des diplomatiſchen Korps — Berlin, 28. Dezbr. Große Beute machten Einbrecher beim argentiniſchen Militärattaché am zweiten Feiertage. Sie erbeuteten in der unbeauſſichtigten Wohnung für über 16 000 Mart Wertſachen. Einen franzöſiſchen Geſandtſchaft ſekretät ſuchten Einbrecher in der Nacht zum Montag heim. Die Ein⸗ brecher ſchloſſen die Korridortür auf und ſtahlen einen dunkel⸗ grünen Damenmantel mit Nutriebeſatz, 8 Bucharas und einen Bucharas⸗Gebetsteppich. 50 Perſonen in Berlin infolge Glatteiſes verletzt — Berlin, 28. Dezbr. Infolge Glatteiſes, veranlaßt duech plötzlichen Witterungsumſchlag ſtürzten heute früh der„B 3. den Rettungsſtellen zugeführt wurden. Einige mußten mit ſchweren Verletzungen, Kopfverletzungen ins Krankenhaus geſchafft werden. Die Kälte in Frankreich Paris, 28. Dez. Die Kälte hat in Paxis im Laufe des geſtri⸗ gen Tages etwas nachgelaſſen, hält jedoch im übrigen Frank⸗ reich unvermindert an. So meldet man aus Naney 20 Gra d unter Null, aus Grenoble 9 Grad, aus dem Lotre⸗Gebiet Schwankungen zwiſchen 9 und 20 Grad, aus Bordeaux 7 Grad unter Null. Inparis ſind der Kälte geſtern vier im übrigen Frankreich elf Perſonen zum Opfer gefallen. Vier ſpaniſche Studenten hingerichtet V Paris. 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie dem„Petit Pariſien“ aus Madrid berichtet wird, ſind vier Studenten, die an einem Komplott gegen Primo de Rivera beteiligt waren, nach einem kurzen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt und füſiliert worden. Sie ſtanden unter der Beſchuldigung, ſowohl gegen den General, als auch gegen den ee und den König Mordanſchläge vorbereitet zu aben. Von der Lokomotive zermalmt — Paris, 28. Dez. Wie der„Petit Pariſten“ aus Ton⸗ lon meldet, geriet eine Abteilung von 100 Pfadfindern, die unter der Führung von Geiſtlichen von einem Ausfluge zu⸗ rückkehrten, auf einem Bahnhoſe in der Nähe von Toulon zum Teil unter einen einfahrenden Zug. Die Mehrzabl konnte ſich retten. Einige wurden jedoch von der Maſchine erfaßt. Ein Teilnehmer im Alter von 16 Jahren wurde zer⸗ ſtückelt, ein anderer wurde ſchwer verletzt. Auch einer der Geiſtlichen hat ſchwere Verletzungen davongetragen. Eine Unterſuchung iſt eingelettet worden. Tiefe das verflüchtigte Meer, geſchmolzenes Eis als See 15 rüickgeblieben iſt, ſunkeln wie ſilbergehämmert. Schon ringt ſich die warme rote Erde durch den Schnee, ſaugt ihn auf, bricht hervor, frißt ſich die Berghänge hinauf. Die letzten goldbe⸗ laubten Bäume erglühen wie felerliche Abendfackeln, im See entzündet ſich ein ſehnſüchtiges Blau, bereit, 175 voll ꝛren Mond zu empfangen, eine Welle Liebe, Seidenſchaft, Gkut hebt ſchon wieder das eben noch erſtarrte Land. Der Abend kommt wie ein Frühlingstraum— nach einem Wintermorgen; die Palmen heben ihre tropfenden Fächer, die Piſangblätter glän⸗ zen metalliſch, die roten Roſen ſchwanken wie trunken— die Heuchlerinnen!— von Sommerſchwüle— Und Geſang in det Trattoria, eines Eſels Abendͤſchrei, Duſt von ölgebratenen Fiſchen, Mädchenlachen und Wellenplätſchern ſtellen den ewigen Zauber wieder her, das unvergängliche, unſterbliche Lächeln des Südens 5 Literatur e„Pälzer Ausles“. Eine Sammlung beſter Pfälzer Mundartdichtungen, L. Waldkirch u. Cie., Ludwigshaſen. Die Pälzer Ausles iſt der zweite Band einer vortrefflich au⸗ ge⸗ wählten Sammlung pfälziſcher Mundartdichtungen. Im Ge⸗ genſatz zum erſten Band bringt er mehr die Werke der zeitge⸗ nöſſiſchen pfälziſchen Dialeltdichter in auserleſener Anord nung. Wir finden in der Sammlung Namen von gutem Klang, wie Lina Sommer, Hans Glückſtein, Ernſt Kiefer, Paul Gel⸗ bert, Karl Rader, Ludwig Hartmann, Dr. Freudenberger u. a, mehr. Von dem Buch geht eine fröhliche Skimwung aus. Wer Frende bereiten und ſelbſt bei heiterſter Laune bleiben will, greiſe zu dieſem ſchönen Geſchenkband, dem der be'annte Diz⸗ lektdichter Hartmann ein intereſſantes Vorwort über„Mund⸗ art und Dichtung“ gewidmet hat. „Der Gartenlanbe⸗Kalender 1927“,. Verlag Ernſt Keils Nachfolger(Auguſt Scherl) G m. b.., Berlin SW. 68.„Der Gartenlaube⸗Kalender 1927“ iſt ſoeben erſchienen. Mit voll⸗ ſter Anerkennung darf feſtgeſtellt werden, daß dieſer beliebte Kalender der traditionsreichen Wochenſchrift von eben dem modernen und fortſchrittlichen Geiſt zeugt, den man an der „Gartenlaube“ immer wieder bewundern muß. Das iſt nicht mehr der Kalender im alten Stil mit ſeiner verſonnenen u etwas zu gemütlichen Romantik, ſeiner wohlgemeinten und etwas zu hausbackenen Lehrhaftigkeit, ſondern ein Fahrbuch der Gegenwart, das etwas von der Welt weiß und etwas von der Welt zu erzählen bat. der ganzen Verſchwörung hätten die ſpaniſchen Zeitungen kein zuſolge und im Lauſe des Vormittags über 50 Perſonen, die meiſt Arm⸗ und Handbrüchen oder, lich vö⸗ era ter bu⸗ ſer 98⸗ ein er⸗ ſa, är ie it S DRK» SrrSSSn eSe SSSSNN lge 9 on 88 Dlenstag, den 28. Dezember 1926 Neue Mannheimer Neitung Abenb⸗Ansgäbef . Seite. Nr. 600 * Ausbau der Vorortbahnen AUm Dienstag, 11. Januar und erſorderlichenfalls am Ditttwoch, 12. Jauuar tagt zum erſtenmale der neugewählte Gürgerausſchuß. Auf der Tagesordnung, die infolge der den Einſpruch verſchuldeten Verzögerung der Einberuſung der Sitzung 25 Punkte umfaßt, ſteht eine ganze Anzahl wichtiger Vorlagen. An die Spitze ſtellen wir das Programm der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft für den Umbau und weiteren Ausbau der Vorort⸗ 00 huen. Zur Begründung der Vorlage wird u. a. ausge⸗ ührt: Schon ſeir Jahren wird von der Stadt Mannheim das Siel verfolgt, durch einen großzügigen Ausbau des Verkehrs⸗ netzes die wirtſihaftlichen Beziehungen mit benachbarten und entſernter liegenden Städten und Gemeinden zu vertieſen und burch ſtrahlenförmig ausgehende, elektriſch betriebene Linien eine intenſive Vorortbahnpolitik mit dem haupt⸗ ächlichen Zweck zu betreiben, die Verſorgung der Stadt tannheim mit Lebensmitteln durch die Erzeug⸗ niſſe der Landwirtſchafe der weiteren Umgebung zu erleich⸗ tern, den Arbeitervertehr zu fördern, der Mannheimer Ein⸗ wohnerſchaſt zu einem vielſeitigen Ausſlugsverkehr zu perhelſen, vor allem aber auch den rein wirtſchaft⸗ lichen Geſchäftsverkehr zu ſteigern. Bei den viel⸗ ſach gleichgearteten Intereſſen der Stadt Ludwigshafen und den engen Beziehungen zur bayeriſchen Pfalz erſchien es richtig, ſich bei der weiteren Verfolgung ſolcher verkehrspoli⸗ tiſchen Ziele nicht auf das rechtsrheiniſche Gebiet zu be⸗ ſchränken, vielmehr zuſammen mit der Stadt Ludwigshafen auch die benachbarten Gebiete der bayeriſchen Pfalz einzube⸗ ziehen, zumal die beiden Städte Mannheim und Ludwigshaſen in Bezug auf Induſtrie, Handel und Verkehr vielfach als ein einheitliches Wirtſchaftssentrum angeſprochen werden. Man ſand früher auch für ſolche Gedankengänge auf der links⸗ rheiniſchen Seite viel Verſtändnis, und ſo wurde ein Bau⸗ Manen aufgeſtellt, nach dem im Laufe der Jahre von annheim⸗Ludwigshafen aus elektriſche Linien nach Speyer, Neuſtadt, Dürtheim und Frankenthal geführt werden ſollten. Ausgebaut wurde aber nur die Linie Mannheim⸗Ludwigs⸗ afen nach Dürkheim, die die dazwiſchen liegenden Ortſchaften Oggersheim, Ruchheim, Maxdorf, Fußgönnheim, Ellerſtadt, Friedelsheim berührt und im September 1913 dem Betrieb übergeben werden konnte. Auch wegen des Ausbaues der übrigen pfälziſchen Linien wurden lan, erige Verhandlungen geführt, die aber durch den Kriegsausbruch eingeſtellt wer⸗ den mußten und ſeitdem mit Erfolg nicht mehr aufgenommen werden konnten, weil auf linksrheiniſcher Seite infoſern ein Umſchwung der Anſchauung eingetreten zu ſein ſcheint, als man die Vorortbahnpolitit ſelbſtändig ohne ein Zuſammengehen mit Mannheim betreiben will, obgleich die überaus günſtigen Betriebsergebniſſe gerade der Rhein⸗ baardtbahn gezeigt haben, daß man auf dem richtigen Wege war, und obgleich die Erfahrungen der Dürkheimer Bahn bei dem ſtarken Zwiſchenverkehr von Ort zu Ort den Beweis er⸗ Dracht haben, daß eine ſolche Linie allen von der Bahn be⸗ rührten Städten und Ortſchaften gleichmäßige Vorteile bringt und nicht bloß die am Endpunkt einer ſolchen Bahnlinie ge⸗ legenen Gemeinden einen Nutzen haben. So erübrigt vor⸗ erſt nur, dem Ausbau der Vorortbahnen auf dem rechts⸗ rheiniſchen Gebiet die vollſte Aufmerkſamkeit zuzuwenden, und, ſoweit möglich, auf eine baldige Verwirklichung des ſchon lange vor dem Kriege aufgeſtellten Bauprogramms bedacht zu ſein. Die.E. G. zu deren Aufgaben der Bau und der Betrieb der neuen Linien gehört, hat nun dieſes Baupro⸗ gramm wieder aufgenommen und im Auftrag des Auſſichts⸗ rats ſolgende Projekte bearbeitet und zur Ausführung vorge⸗ ſchlagen: 1. Elektriſizierung der beſtehenden Dampfbahnen der O. E.., zweigleiſiger Ausbau der Strecke Mannheim Heidelberg und Herſtellung einer geradlinigen Verbin⸗ dung zwiſchen Seckenheim und Wieblingen Wenn in allererſter Linie dieſes Projekt gefördert werden oll und an die Spitze des Bauprogramms geſtellt wird, ſo ge⸗ chieht es nicht nur aus allgemeinen wirtſchaftlichen Rück⸗ ichten der von der Stadt verfolgten Vorortbahnpolitik, ſondern auch aus Gründen rein betriebstechniſcher Art. Denn die Dampfbahnen Mannheim—Heidelberg—Weinheim-Mannheim wurden ſchon in den Jahren 1887, 1890 und 1891 erbaut und dem Betrieb übergeben, zur F Zeit, als auch in Wies⸗ baden, Mainz, Darmſtadt und Karlsruhe ähnliche Dampf⸗ bahnen entſtanden. Während aber in dieſen Nachbarſtädten der Dampfbetrieb in der Zwiſchenzeit längſt durch den elek⸗ triſchen Betrieb erſetzt wurde, iſt dies bei der Mannheim⸗ Heidelberg⸗Weinheimer Bahn bis jetzt nicht möglich geweſen. Es ſtehen in der Hauptſache heute noch dieſelben Lokomotiven in Dienſt, die in den Jahren 1887—1890 beſchafft wurden. Der Betrieb durch die ſtarkbelebten Straßen der Stadt Heidelberg iſt nicht nur ſchwerfällig und unwirtſchaftlich, ſondern es iſt auch zu verſtehen, daß in Heidelberg von allen Seiten gegen den nicht mehr zeitgemäßen Dampfbetrieb Sturm gelauſen wird. Aber auch die übrigen von der Dampfbahn berührten Orte wollen ſich mit dem nicht mehr zeitgemäßen Dampfbetrieb weiterhin nicht mehr zufrieden geben. Es ſind Beſchwerden von Gemeinden und Intereſſenten nicht nur bei den Auf⸗ ſichtsbehörden, bei der Regierung und in der Preſſe vorgebracht worden, ſondern auch der Landtag hat ſich mit den Beſchwerden gegen den Dampfbetrieb der O..G. beſaßt. Die Straßen, die die heutige Dampfbahn befährt, ſind heute durch Kraftwagen und Radfahrer ſo außerordentlich belebt, daß eine erhöhte Betriebsgefahr für die Dampfbahnzüge entſteht. Die der Elektriſterung beſtand ſchon bei der Grün⸗ dung der.E. G. im Jahre 1911. Ein Teil der damaligen Dampfbahnen, nämlich die Strecke von Mannheim nach Wein⸗ heim, wurde im erſten Kriegsjahre noch ſertiggeſtellt. Der Krieg und die nachfolgenden Inflationsjahre machten es je⸗ doch unmöglich, mit der Elektriſierung und dem weiteren Aus⸗ bau ſortzufahren. Wenn jetzt auch die übrigen Dampfbahn⸗ ſtrecken, vor allem die Linie Mannheim—Heidelberg, elektri⸗ ſiert, wenn die Strecke Mannheim—Heidelberg bei dieſer Ge⸗ legenheit 3weigleiſig ausgebaut und zur Abkürzung der Kilometerzahl und damit der Fahrzeit eine geradlinige Verbindung zwiſchen Seckenheim und Wieb⸗ lingen hergeſtellt wird, ſo iſt damit die Möglichkeit ge⸗ geben, zwiſchen Mannheim und Heidelberg den ſchon längſt erſtrebten flotteren elektriſchen Betrieb einzurichten. Die Notwendigkeit, zwiſchen den beiden Städten Mannheim und Heidelberg eine ſolche flotte elektriſche Verbindung zu beſitzen, iſt ſchon mehrfach im Stadtrat und Bürgerausſchuß ecörtert und anerkannt worden. Eine ſolche Verbindung wird ge⸗ eignet ſein, die Verkehrsbelange beider Städte zu fördern. Sie wird auch der Heidelberger Bevolkerung die Fahrt nach Mannheim, den Beſuch von Theater, Kon⸗ zerten und ſonſtigen Veranſtaltungen in Mannheim erleich⸗ tern, der Mannheimer Bevölkerung nicht nur eine bequeme Ausflugsgelegenheit geben, ſondern auch den Beſuch der Hei⸗ delberger wiſſenſchaſtlichen Inſtitute erleichtern, die Woh⸗ nungspolitik unterſtützen, den Berufsverkehr, nämlich den Verkehr zwiſchen Wohnſtätte und Arbeitsſtätte, ſördern und ſchließlich auch eine Belebung des Handels und Verkehrs zur Folge haben. Der Ausban ſelbſt iſt in folgender Weiſe gedacht: Von Mannheim⸗Friedrichsbrücke ſoll die zweigleiſige Bahn auf dem Hochwaſſerdamm auf eigenem gegen den Fußgängerweg ab⸗ geſchranktem Bahnkörper— Gutenbergſtraße und Paul Mar⸗ tin⸗Ufer eutlang— 75 werden. Die Auffahrt zur Frie⸗ drich Ebert⸗Brücke wird ohne Kreuzung der Straßenbahnlinie unterfahren, am Ende von Neuoſtheim, woſelbſt eine Halte⸗ ſtelle für den Flugplatz vorgeſehen iſt, überſchneidet die Bahn den Hochwaſſerdamm und wird links des Hochwaſſerdamms, im Neckarprofil, auf eigenem Bahnkörper bis zum Ortsein⸗ gang Seckenheim geführt, überquert dort wieder den Hoch⸗ waſſerdamm und fäl, t durch den Ort Seckenheim. Am Orts⸗ ausgang zweigt die zweigleiſige Bahn nach rechts ab und wird in einer geraden Linie nach Wieblingen und von da immer auf eigenem Bahnkörper nach Heidelberg Schlacht⸗ hof) und von de in Gemeinſchaftsbetrieb mit der Straßenbahn Heidelberg bis Heidelberg Bismarckplatz geführt. Die beſtehende Bahnſtrecke von Seckenheim über Neckarhauſen—Edingen wird wegen die Güter⸗ und Arbeiterverkehrs beibehalten, aber auch mit Sberleitung verſehen, ſo daß ſie gleichfalls elektriſch beſahren werden kann. Wegen der Betriebsführung der Strecke Mann⸗ heim—Heidelberg hat die O. E. G. folgenden Vorſchlag ausge⸗ arbeitet: Die Züge beginnen im Parkring(bei der Rheinluſt), woſelbſt etwaige Fahrgäſte aus Ludwigshafen aufgenommen werden. Sie ſahren dann über Schloßgartendamm zum Schloß, von da durch die Breiteſtraße(Paradeplatz) zum Bahnhof Friedrichsbrücke, woſelbſt die Züge nach Bedarf ver⸗ ſtärkt werden. Vou da aus werden ſie in beſchleunigtem Betrieb mit 40 Km. Geſchwindigkeit über die vorgenannte Strecke nach Heidelberg geführt, von Heidelberg—Schlachthof ab fahren dann die Züge in Gemeinſchaftsbetrieb mit der Städtiſchen Straßenbahn zum Bismarckplatz und können ent⸗ weder unter Benutzung der Schleife von da nach Manuheim zurückgeleitet oder weiter bis Handſchuhsheim geführt wer⸗ den. Neben den Zügen, die auf dem geraden Wege nach Hei⸗ delberg geführt werden ſollen, werden auch Züge ab Secken⸗ heim über die beſtehende Linie Neckarhauſen—Edingen ge⸗ führt, insbeſondere iſt gedacht, über dieſen Weg die Züge zu fahren, die dem Arbeiterverkehr dienen, ſo daß die Arbeiter aus Edingen und Neckarhauſen ebenfalls eine verbeſſerte Fahrgelegenheit erhalten. Es iſt vorgeſehen, daß in jeder Richtung alle 30 Minuten ein Zug verkehrt und zwar ab⸗ wechſelnd ein Zug, der möglichſt ohne Auſenthalte auf der eraden Strecke durchgeführt wird, und ein Zug, der an allen Punkten hält. Der Bau einer geraden Verbindung zwiſchen Uraufführung in Frankfurt Paul von Klenau /Die Läſterſchule“ Paul von Klenau lehnt die„Opern⸗Produktion der letzten Sahrzehnte“ ab, weil Orcheſter und Handlung zum Hauptfactor, zum Ubertriebenen Ballaſt der Pper geworden ſeien. Weil der Sänger und die„Formen der Muſik, die aus dem Geſanglichen eutſtanden(Arie, Lied, Enſemble uſw.)“ in den Hintergrund gedräugt worden ſeien. Weil die komplizierteſte moderne Kombination nicht ſo lebendig wirke wie die Verbindung von Tonika und Dominante. Dieſe Ablehnung, wenn auch noch ſo chwach und Unzulänglich argumentiert, iſt Klenaus gutes —5 Was aber bietet er zum beiſeren Erſatz: Die„Läſter⸗ ule“. tach dem klaſſiſchen Luſtſpiel„School ſor Scandal“ des und Luſtſpieldichters Sheridan hat Ru⸗ dolph Stephan Hoffmann dieſes Stück gezimmert: anti⸗ quieit, ungeſchickt langweilig. Die Milieuſchilderung des alten Englanders führt eine tlatſchende, keiſende Weſellſchaft auf, die von Indiskretionen ihr geiſtiges Daſein friſtet. Die Handlung gibt bie Erprobung zweier Brüder durch einen alten Erbonkel, der aus Ueberſee plötzlich auftaucht. Der geläſterte und ge⸗ ſchmähte eine Bruder Charles iſt zwar ein leichtſinniger, alles verſchleudernder Menſch, der ſogar die Ahnengalerie dem un⸗ erkannten Ontel verſteigert, nicht aber deſſen Bild. Denn er hat ein gutes Herz und liebt den alten Herrn. Der andere Bruder Joſeph wird für die Tugend in Perſon gehalten, aber wie hinter den Buchrücken in ſeinem Bibliotherzimmer nur Sektflaſchen ſtehen, ſo iſt er auch nur äußerlich ein Mann von Eharakter, in Wirtlichkeit ein Intrigant, Frauenjäger und Geizhals, der den zum Schein ein Darlehen erbittenden Onkel zur Türe hinauswirſt. So erhält doch noch Charles das große Erbe und bazu Sir Peter Brownes reizendes Mündel. Hoffmann hat das alles recht ungeſchickt, in den einzelnen Auftritten meiſt unmotiviert zurechtgebogen; die Verſe ſind dürftig, nicht gerade geiſtreich, die Perſonen unperſönlich, pa⸗ piern, blaß. Gleiches gilt von der Muſik Klenaus. Seine theoretiſchen Ambikionen ſind ziemlich hochgeſteckt, doch die Praxis iſt dürſtig und dünn. Das Orcheſter, ſpärlich beſetzt, quantitativ und qualitativ mager. Was erklingt verklingt. Man hat den Eindruck: hier zeigt ein begabter Schüler ſeinem Lehrer, daß er komponieren gelernt hat, daß er alle ſchul⸗ mäßigen Regeln ſauber beherrſcht und die alten Meiſter gezie⸗ mend ſtudiert hat. Was er aber als Eigenes bringt, das iſt ein Potpourrp al ieſer allen Weisheiten, vollkemmen reizloſe, Seckenheim und Wieblingen iſt— abgeſehen von dem groſen Vorteil der Abkürzung— ſchon deswegen erforderlich, weil, über die alte Strecke Neckarhauſen—Edingen ein zweigleiſiger Ausbau und ein zweigleiſiger Betrieb nur mit großen Schwie⸗ rigkeiten möglich wäte. Durch die Gradführung von Socken⸗ heim nach Wieblingen wird die Geſamtſtrecke um 2 Km. ge⸗ kürst, die Fahrzeit um 12—15 Minuten verringert und die Betriebskoſten vermindern ſich entſprechend. Im Anſchlyz han die Eleltriſierung der Strecke Mannheim—Heidelberg i ſaus betrieblichen Gründen die Elektriſierung der (Strecke von Handſchuhsheim über Doſſenheim⸗ Schriesheim nach Weinheim erforderlich. Dieſe Linie ſoll jedoch wie bisher eingleiſig betrieben und lediglich auf den elektriſchen Betrieb umgeſtellt werden. Die vollſtändige Elektriſierung der beſtehenden Dampfbahnen der..G. unter zweigleiſigem Ausbau der Strecke MannheimHeidel⸗ berg und Erſtellung einer geradlinigen Verbindung zwiſchen Seckenheim und Wieblingen erfordert einen Aufwand von 7 851 000 RM. 2. Ausban einer elektriſchen Bahn Mannheim Feudenheim—LadenburgSchriesheim Die Herſtellung einer Bahnverbindung von Mannheim über Feudenheim-—Ilvesheim—Ladenburg nach Schriesheim wurde ſchon in einer am 31. März 1808 dem Miniſterinm des Innern unterbreiteten Denkſchrift der Stadtverwaltung als erſtrebenswert bezeichnet. Bei der Gründung der alten..G. im Jahre 1911 hat die Stadt Mannheim die der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft eingeräumte Konzeſſion in die Ober⸗ rheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft eingebracht. Es wurde auch ſchon damals vertraglich feſtgelegt, daß dieſe Linie, ähnlich wie die Weinheimer Linie, in das Stadtinnere geführt werden ſoll. Stadtrat und Bürgerausſchuß haben wiederholt die Notwendig⸗ keit einer derartigen Verbindung anerkannt. Nachdem im De⸗ zember 1912 der O..G. die Konzeſſion für die Schriesheimer Linie erteilt war, wurden die Verhandlungen mit den Gemein⸗ den wegen der Linienführung aufgenommen. Leider hatten ſich dieſe Verhandlungen, insbeſondere mit Ladenburg, wo man ſich nicht einig war, ob die Linie um Ladenburg oder durch Ladenburg geführt werden ſoll, lange verzögert Immerhin hat die..G. die Verbindung bis Feudenheim fertiggeſtellt, die Unterführung unter der Riedbahn bei Ladenburg gebaut, die geſamte Linie abgeſteckt und einen Teil des für den Bahn⸗ bau erforderlichen Geländes in den Jahren 1912 und 1913 er⸗ worben. Der Ausbruch des Krieges verhinderte jedoch die Fertigſtellung des Bahnbaues. Die Bahn ſoll nicht nur dem Perſonenverkehr, ſondern auch gleichzeitig dem Güterverkehr dienen. In Feuden⸗ heim iſt daher eine Güterſtation zu errichten, auf der ſowohl Stückgut als auch Warenladungsgüter abgeſertigt wer⸗ den können. Daß ein Bedürfnis hierfür vorhanden iſt, in dieſem Ortsteil auch eine Güterabfertigung zu ſchaffen, beweiſt der Umſtand, daß ſchon bei der heutigen proviſoriſchen Anlage augenblicklich wöchentlich 15—20 Wagenladungen dort zur aus⸗ ladung gelangen. Sowohl in Ilvesheim wie in Ladenburg iſt gleichſalls neben der Perſonenhalteſtelle eine Güterabſertigung vorgeſehen. Der Verkehr von Schriesheim her war ſchon immer verhältnismäßig ſtark, ſchon mit Rückſicht daxauf, daß Schriesheim zum Bezirksamt Mannheim zählte und daher zur Zuſtändigkeit der Mannheimer Behörden gehörte. Um den Verkehrsbedürfniſſen wenigſtens etwas gerecht zu werden, wurde im Vorjahr als vorläuſiger Erſatz für die geplante elek⸗ Der Tag des Bubikopfes ist der Wochentag, an welchem man regelmäßig das Haar mit„Pixavon“ wäscht, um es frisch, glänzend, weich und geschmeidig zu machen, damit es leicht jede Frisur annimmt. Keine der geiròſmlichen ſtussigen Naar· 5 waschiseiſen hat auch nur anndhiernd dio —— Pirkungen von Pixavon. Bestehen Sie fest auſf„Fixaron“(nur in geschlossenen Originalſlaschen), aoi⁰⁰, für die hdus· liche Haarwäsclie, wie auch ſur die im Frisiersalon. Fordern Sie kostenlos von uns 4- bildungen neuer Bubenkoꝑſschniuts Fur Pinter 1926. LINGNER EREKE Dresden abgeſtandene Koſt. Nicht in einer Figur, nicht in einem Klang offenbart ſich eigenes, oder gar eigenmächtiges Leben. Man kann nicht ſagen, daß Klenau ein Epigone iſt. Dazu kommt er allzuſpät. Etwa: einhundertfünfzig Jahre. ährend man es dem Staatstheater in Wiesbaden über⸗ läßt, des Frankfurters Hindemith neues Werk zu Gehör zu bringen, verſchwendet man hier beſte Kräfte an ſolche Totge⸗ burten. Daß Clemens Krauß am Pult dieſe Monotonie nicht zu lebendigem Klingen bringen konnte, darf nicht ihm zur Laſt gelegt werden. Die Beſetzung war durchweg gut, doch ließ das größte Bemühen der Sänger kalt. Am Feſt der Liebe war man verſöhnlich und milde geſtimmt und überzuckerte das un⸗ vermeidliche Fiasko mit freundlichem Beifall. Mario Mohr. Theater und Muſik Der Kampf um Bühnengeſetz und Schußfriſt. Der Ent⸗ wurf eines Reichsbühnengeſetzes iſt dem Reichsrat noch immer nicht zugegangen. Wie wir erfahren, herrſcht in den Kreiſen der intereſſierten Verbände(Bühnenverein, Bühnengenoſſen⸗ ſchaft, Autorenverbände) ein gewiſſes Erſtaunen darüber, daß die Arbeiten an dieſer Materie ſeit längerer Zeit überhaupt nicht mehr vorwärts gehen. Der Entwurf hat im Laufe der Bearbeitung eine Reihe von Aenderungen gegenüber derjeni⸗ gen Faſſung erhalten, die vor Monaten bei der Beſprechung mit den beteiligten Verbänden vorgelegen hatte. Man er⸗ wartet daher ſeit längerer Zeit, daß Reichsinnen⸗ und Reichs⸗ juſtizminiſterium, nachdem ſie ſich mit den Ländern in der Weimarer Konferenz verſtändigt haben, eine neue Konferenz mit den intereſſierten Verbänden über die jetzige Faſſung des Entwurfs einberufen. Da weder dies, noch eine Zuleitung des Entwurfs an den Reichsrat erfolgt iſt, ſcheint die Erledigung dieſer dringenden geſetzgeberiſchen Aufgabe auf bisher noch unbekannte Hinderniſſe geſtoßen zu ſein.— Dagegen finden laufend Beſprechungen zwiſchen amtlichen und privaten Stel⸗ len zur Vorbereitung der Urheberrechtskonferenz ſtatt, die für Sommer nächſten Jahres nach Rom einberufen iſt. In der wichtigſten hier auf der Tagesordnung ſtehenden Frage, der Verlängerung des Urheberrechtsſchutzes von 30 auf 50 Jahre, ſtehen bisher die Argumente der beiden annä⸗ hernd gleich ſtarken Gruppen unvermittelt einander gegen⸗ über, und die Regierung ſcheint in der Frage noch keine Stel⸗ lung genommen zu haben. Der Fortbeſtand des Coburger Landestheaters geſichert. Nachdem die Stadt Coburg nicht mehr in der Lage iſt, den für die Weiterführung des Coburger Landestheaters beuötigten Zuſchuß zu tragen, war der Fortbeſtand der Bühne ernſtlich in Frage geſtelt. Verhandlungen einer coburgiſchen Kom⸗ miſſion mit dem Finanzminiſterium in München haben nunmehr ſo günſtige Ergebniſſe erzielt, daß der Fortbeſtand des Theaters geſichert iſt. Die bayeriſche Staatsregierung hat die Zuſicherung gegeben, daß ſie ihre im Staatsvertrag zwiſchen Coburg und Bayern eingegangenen Verpflichtungen voll und ganz erfüllen une für den Fortbeſtand des Coburger Landes⸗Theaters Sorge tragen werde, wenn die Stadt Eo⸗ burg am Ende ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt ſei. —.— ODer neue Bibeltext. Das Jahr 1926 wird in der Ge⸗ ſchichte der bibliſchen Textkritik unvergeſſen bleiben; denn der erſte Band der Göttinger kritiſchen Ausgabe der Septuagiata und der erſte Band der päpſtlichen Ausgabe der Vulgata ſind in ihm erſchienen, beide enthalten ſie das erſte Buch Moſis, die Geneſis. Endlich beginnt die Einlöſung einer Ehrenſchuld der bibliſchen Wiſſenſchaft. So ſchreibt der Altmeiſter der deut⸗ ſchen Kirchengeſchichte, Adolf von Harnack, in der„Deut⸗ ſchen Literaturzeitung“ in einer Beſprechung des erſten Bau⸗ des der päpſtlichen Ausgabe, mit der das kritiſche Organ der deutſchen Akademien der Wiſſenſchaſten ſeinen Jahrgang 1927 eröffnet. Zur Feſtſtellung des neuen Bibeltextes hatte ſchon Papſt Pius X. eine Kommiſſion eingeſetzt, unter dem Präſi⸗ dium des Kardinals Gasquet und beſtehend hauptſächlich aus den gelehrten Mönchen des Benediktiner⸗Ordens. Als Schöpfer der Ausgabe zeichnet verantwortlich D. Heuriens Quentin, gedruckt iſt ſie im Vatikan ſelbſt. Die äußere Aus⸗ ſtattung dieſer großen Ausgabe, die nach 834 Jahren die Ehitio Clementina ablöſen ſoll, erfüllt alle Wünſche; es iſt, ſo ſchreibt Harnack, eine Freude. dieſe Bibel zu leſen und zu ſtudleren. Der neue Text beruht auf der Ueberſetzung des heiligen Hiero⸗ nymus und zwar auf drei Handſchriften, die die Bibelſber⸗ ſetzung des großen Kirchenvaters uns bewahrt haben.) Gegen dieſe Auswahl dreier Handſchriften als Grunblage des Bibel⸗ textes hat die Bibelkritik manches eingewandt, ſeit Quen in vor vier Jahren mit ſeinem Programm hervortrat. Harnack macht ſich dieſe Einwendungen zu eigen; er betont, daß der Bi⸗ beltext durch die Zugrundelegung von nur drei Handſchriften eine vollkommene kritiſche Leiſtung, die auf allem Materiale beruhen müßte, noch nicht darſtellt. Jedenfalls aber zollt auch dieſer proteſtautiſche Gelehrte der Größe und Bedeutun) dor päpſtlichen Bibelausgabe das höchſte Lob: wir Bp: einen Text der Bibel empfangen, dem die Zuunn Sicherheit geben, an dem ſie aber nicht viel zu ändern habe 4 wird Hbührt vor allem beſondere Anerkennung. eine Gewißbeitl 4. Seite. Nr. 600 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Dezemder triſche Verbindung ein Autobusverkehr eingerichtet. Der Autobusverlehr wird zwar deu dringendſten Wünſchen von Schriesheim gerecht und hat eine weitere Abwonderung de⸗ Verkehrs verhindert, er kann aber vermöge der Eigenart ſeines Betriebes unmöglich alle Verkehrsbedürfniſſe befriedi⸗ gen, zum Teil auch deshalb nicht, weil der Betrieb zu teuer iſt. Mehrere hundert Arbeiter aus Ilvesheim und mehrere hun⸗ dert Arbeiter aus Ladenburg können keine Beförderung mit dem Autobus ſinden, weil dieſen Maſſenverkehr ein Autobus nicht bewältigen kann. Der Schülerverkehr konnte teils aus gleichem Grunde, teils wegen der zu hohen Fahrpreiſe, nicht bedient werden. Immerlin wird der Autobusverkehr im lau⸗ fenden Jahre eine Einnahme von rund 200 000 RM. bringen, ein Beweis dafür, daß tatſächlich ein Verkehrsbedürſnis vor⸗ —— iſt. Da aber die im Autoverkehr benutzten Fahrzeuge ehr empfindlich ſind, hohe Reparaturkoſten verurſachen und wegen der ſtarken Abnützung in wenigen Jahren abgeſchrieben werden müſſen, erſordert der Autobusbetrieb nach Schrieshein einen jährlichen Zuſchuß von mindeſtens 20000 RM. Die Einführung der Linie nach der Stadt iſt in der Weiſe ge⸗ dacht, daß die aus Schriesheim über Ladenburg⸗Feudenheim kommenden reinen Perſonenzüge dem Neckar entlang bis zur Friedrich Ebert⸗Brücke und von da unter Benützung der neuen Anſchlußſtrecken über Waſſerturm⸗Paradeplatz nach einem noch zu beſtimmenden Endpunkt geführt werden, während die Güterzüge und Perſonenzüge mit Güterbeförderung aus be⸗ triebstechniſchen Gründen am Bahnhof bei der Friedrichsbrücke endigen müſſen und von der Friedrich Ebert⸗Brücke direkt dorthin geleitet werden.(Schluß folgt.) Stäotiſche Nachrichten Weihnachts⸗Jeiern Weihnachten in der Pauluskirche Waldhof Entgegen der Gepflogenheit, den heiligen Abend in der Kirche mit Geſang, Gebet! und Prebigt zu ſeiern, unternahm es der rührige und fleißige Kirchenchor der Paulustirche Walohof, an dieſem Abend eine Weihnachtskantate von Carl Hirſch zur Aufführung zu bringen. Das choriſtiſch nicht ein⸗ fache Werk birgt eine Fülle von Schönheiten und lyriſch be⸗ ſchingten Stelen, die für einen Kirchenchorvirigenten immer Anreiz und Fugleich auch Prüfſtein für das Können ſeines Chores ſein dürften. Das Verdienſt des Dixigenten, Haupt⸗ lehrer Beiſel, das Werk mit gutem Erſolg aufgeführt zu aben, iſt deshalb ſchon höher zu bewerten. Als Text liegt er Kautate die Geſchichte des Wunders von Bethlehem zu Grunde. Das Ganze, das durch die Orgel eine ſarben⸗ prächtige Untermalung erfährt, wird in der Hauptſache vom Chor und Soliſten unter Zuhilfenahme eines Orcheſters oder einigen Streichinſtrumenten bewältigt. Dem Chor, der ſich ſeiner Aufgabe mit gutem Können und Geſchick entledigte, ge⸗ An der Orgel ſaß Hauptlehrer Nagel, der durch ſein be.währtes ſicheres Spiel dem Chor ein ſeinfühliger Begleiter war. Als Soliſten wirkten mit: Herr Gaulrapp, der mit warmer, ſonorer Stimme den Erzähler vortrug, Frau Dir. Fröber die mit ihrer Geſangspartie als Engel Gabriel keine leichte Aufgabe hatte, ferner Frl. Zeilfelden(Sopran), als Maria mit glockenreiner, die Höhen mit Leichtigkeit überwindender Stimme. Auch die Streichinſtrumente fügten ſich gut in die Sache ein, ſodaß man wirklich davon ſprechen kann, daß die Aufführung den Zuhörern zum Erlebnis wurde. Vielleicht bewirkt de“ Erfolg der Aufführung, daß ähnliches im Rahmen eines Kirchenkonzertes nächſtens in Angriff een Weihnachtsſeier des Elſaß⸗Lothringerbunds Die aus ihrer Heimat vertriebenen Elſaß⸗Lothringer ver⸗ einte der Mannheimer Hilfsbund am erſten Feier⸗ tag in echter deutſcher Heimtraulichkeit. Der untere Saal des„Kinzinger Hofs“ war von der, Fa. Karl Paul ſtim⸗ mungsvoll(u. a. mit einer Erinnerung an die„wunderſchöne Stadt“) ausgeſchmückt worden. Unter dem brennenden Chriſt⸗ baum wurden nachmittags die Kinder beſchert. Abends unter⸗ ielten ſich die Erwachſenen bei einem wahrhaft künſtleriſchen zrogramm. Einen ergreifenden Prolog, der die Klage der Verbannten zum Ausdruck brachte, ſprach Elfr. Riehm aus⸗ drucksvoll. Auf zwölf Zithern trugen Schülerinnen der Schule von Guſtel Peitz(Filialleiter des Muſikhauſes Ren⸗ franz) ein Weihnachtspotpourri ſchwungvoll vor. Tanzmeiſter Stündebeek führte moderne Tänze mit einer Partnerin Rier ſchön aus. Weihnachtliche Stimmung vermittelte auch die iezitation von Frl. Stroblberger, die eine muſikaliſch anmutende, warme Altſtimme ihr eigen nennt. Oskar Her⸗ mann zauberte mit wenigen ſicheren Strichen das alte Straßburg auf ein durchſcheinendes Blatt und Margot Brech⸗ tel entzückte mit einem indiſchen Tanz und einer tempera⸗ Mörderin?? Der Roman eines Verteidigers Von Walter Bloem „Im. So ſo. Und... haben Sie ſrüher ſchon einmal be⸗ mertt, daß Ihre Frau Geheimrat Mengershauſen ſich mit ſolchen Sachen befaßt hat—?“ „Ja, gewiß, Herr Richterl Da fällt mir eben ein— die Frau Geheimrat.. ich habe früher ſchon einmal etwas ge⸗ Hört... ſchon vor ein paar Wochen.. da hat ſie mal je⸗ mand anders hypnotiſtert.. eine Dame.“ „Eine Dame—71 Sie kennen ſie?!“ Ohne Erröten gab Anna Krölte zu, daß ſie ſchon früher einmal ihre Herrin belauſcht habe, und zwar bei einem Nach⸗ mittagstee„bei dem Frau Mengershauſen in Gegenwart der Frau Helene Herold die bekannte Frau Mirjam Bogdanſki zum Oojekt hypnotiſcher Experimente gemacht habe. Der Unterſuchungsrichter konnte nur mühſam ſeine Faſ⸗ ſung bewahren. Er ſtand auf, machte ein paar bedächtige Gänge durchs Zimmer, trat zum Fenſter und ſtarrte einige Minuten auf den dunklen Hof hinunker, in deſſen ſinſtren Sthacht rings⸗ um im Gevierte die erleuchteten Fenſterreihen gelbe Vierecke hineinſchnitten. 5 Dann kam er zurück, nun wieder völlig Herr der Situation, und ließ ſich die genauen Namen und Adreſſen der beiben Da⸗ men angeben, bie an ſener Nachmittagsſzene teilgenommen aben ſouten. Und nun ſchien er ſür heute genug zu wiſſen. r trat an den Tiſch des Gerichtsſchreibers, nahm ihm das Protokoll aus der Hand, las es der Zeugin langſam vor, Prachte noch einige redakttonelle Aenderungen an, ließ da⸗ Mäöchen unterſchreiben und ſchickte es dann binaus mit dem Beſehl, zu warten, ob er noch einer Ergänzung der Verneh⸗ mung bedürſe. 8 Dann wandte er ſich zu ſeinem Reſerendar nud fragte mit einer Ruhe, die zu eiſig war, um echt ſein zu können: „Nun Herr Kollege— welche zivei Möglichteiten ſehen Sie?“ Hans Fritze war der Vernehmung gefolgt, hin⸗ und her⸗ eriſſen von einem Schwall der Empfindungen, unter den ſeine Finger beim Schreiben oſt erlahmt waren, wie von einem — 0 Krampf befallen. Nun ſprang er auf, dankbar, ſein inneres oben endlich durch Reden entſpannen zu dürfen, und rief: 20 „Ich ſehe nur eine Möglichkeit, Herr Landrichter— nein, Die Szene, von der das Frauenzimmer da tuletzt erzählt hat, die iſt ohne Zweiſel echt. Sie hat zwei Zeu⸗ Sinnen angegeben— kein Zweifel alſo, dieſer Teeulk iſt wirk⸗ mentvollen Groteske. In ſeiner Feſtrede gab der 1. Vor⸗ ſitzende M. Goldberg der Hoffnüng Ausdruck, es möchten im neuen Jahre durch Hilfe des Reiches beſſere Zeiten fur die Ausgewieſenen kommen. Die Kapelle Riehl vom Schloßhotel Heidelberg war erſtklaſſig. Das Hauptverdienſt an dem Gelingen des Abends gebührt Regiſſeur Brimo, deſſen Fachkenntnis auf dem Gebiet der Kleinkunſt ſich glän⸗ zend bewährte. hr. Weihnachtsfeier der Techniker Die alljährlich ſtattfindenden Weihnachtsfeiern des Butab, Ortsverwaltung Mannheim, erfreuen ſich zunehmender Be⸗ liebtheit. Am leßzten Sonntag hatten ſich etwa 500 Perſonen, darünter annähernd 250 Kinder der Maunheimer Techniter⸗ kreiſe, in den Kaiſerſälen eingefunden. Die Abwicklung des umfangreichen künſtleriſchen Programms lag in den bewähr⸗ ten Händen des Herrn Jakob Haug. Durch die Opfer⸗ willigkeit der Mannheimer Techniker war es möglich, nicht nur den erwerbsloſen Bundeskollegen und deren Kindern, ſondern auch allen übrigen Kindern eine beſcheidene Weih⸗ nachtsfreude zu bereiten. Die Jugendkapelle des Butab, Fräulein Ilſe Stork als ausgezeichnete Tänzerin und die zahlreichen Mit wirkenden, einſchließlich der Mädchenriege der Freien Turnerſchaſt, ſteuerten ihr Beſtes zum Gelingen dieſer Veranſtaltung bei. Weihnachtsfeiern in der Hilfsſchule Den geiſtig ſchwachen Kindern, die durch auf⸗ opfernde und hingebende Arbeit der Lehrer in der Hilfsſchule zum bürgerlichen Leben und Mitarbeiten in der Gemeinſchaft herangebildet werden, bereitete der Fürſorgeverein für geiſtig zurückgebliebene Kinder ſchone Weihnachten in den einzelnen Schulabteilungen, der Peſtalozzi⸗, der Uhland⸗ und Sandhofenſchule am Montag, Dienstag und Mittwoch, den 20., 21. und 22. l. M. Dieſe Weihnachtsſeiern mit ihren Beſcherungen fügen ſich ein als wirkſames Glied in das erziehliche Verfahren an dieſen bedauernswerten Ge⸗ ſchöpfen, die meiſt aus wirtſchaftlich ſchwachen Familien ſtammen, viel um ihrer Unvollkommenheiten und um ihrer Mängel wilen leiden und entbehren müſſen. Vielfach werden ſie erſt in der Hilfsſchule vom wärmenden, weckenden Strahle der Liebe getroſſen. Ein Werk wahrer Nächſtenliebe voll⸗ führen alljährlich die Damen des Fürſorgevereins in der Weihnachtszeit. Vorſichtig ſuchen ſie die Wünſche der Kinder zu erfahren und 9 Weg, um mit den ihnen zur Verfügung ſtehenden, beſcheidenen Mitteln die Wünſche ihrer Schutzbefohlenen zu erfüllen. Diesmal wurden ihre beweg⸗ lichen Bitten nicht überhört, und großmütig ſpendeten edel⸗ denkende Geſchäftsleute ihnen willkommene Hilfe, ſo⸗ daß ſchöne Geſchenke die chriſthaumgeſchmückten Gabentiſche der einzelnen Klaſſen füllten. Die Kinder ſangen unter Lei⸗ tung ihrer Lehrer die guten, alten Weihnachtslieder und trugen Weihnachtsgedichte vor. Sogar einen zweiſtimmigen Geſang konnten wir hören und einem ſchön aufgebauten Weihnachtsſpiel folgen. Nachdem die Kinder ihre Ehriſt⸗ geſchenke, unter denen wir manches Werkzeug ſahen, an den Gabentiſchen in Empfung genommen hatten, ſetzten ſie ſich unter dem ſtrahlerden Scheine der Chriſtbaumkerzen mit leuchtenden Augen ar ſauber gedeckte Tiſche und ließen ſich den dampfenden Kacao und die feinen mürben Brezeln ſchmecken. * Einſtellung der Reckarſchiffahrt. Da der Neckar ſeit eini⸗ gen Tagen Treibeis führt und bis Heidelberg ſtellenweiſe ſo⸗ gar feſt zugefroren iſt, mußte die Schiffahrt eingeſtellt werden. * Bewußtlos aujgefunden wurde in der vergangenen Nacht von Paſſanten auf dem Meßplatz ein 46 Jahre alter Mann, der mit einer Kopfverletzung auf dem Boden lag. Man verbrachte den Verunglückten nach der Feuerwehrkaſerne und von da mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus. Wie ſich der Unfall zugetragen hat, iſt noch nicht geklärt. Schwerer Betriebsunſall. Am Neckarkanalbau verun⸗ glückte geſtern normittag ein 40 Jahre alter Taglöhner. Er brach den linken Unterſchenkel und mußte mit dem in das Allgemeine Krankenhaus überführt wer⸗ en. Eine evangeliſche Kirchenfahne. Der deutſch⸗evangeliſche Kirchenausſchuß hat nach Auhören von namhaften Künſtlern und Sachverſtänbigen beſchloſſen, für eine einheitliche Kirchenfahne ein dunkelviolettes Kreuz auf weißem Grunde allen Inſtanzen zu empfehlen. Weranſtaltungen Jahreswende im Roſengarten. Der erſte öffentliche Ball in den utäumen des Roſengartens wird auch in dieſem Winter zu Silyeſter ſtattſinden und zwar mit den üblichen Mitter⸗ nachts⸗Ueberraſchungen, denen eine große bunte Bühne vor⸗ angeht. Am Samstag und Sonntag abend wird das gleiche Programm mit anſchließendem allgemeinen Tanz zur Wieder⸗ holung kommen.(Weiteres Anzeige.) 16 für ganze Rtaſtegeſpinſt, das die Perſon ſich auvgegegt at! Jeßt brauchte ſie nür noch am Tage nach dem Tode ihre⸗ errn bie uchrift des von der Hand ſeiner Frau zu ſinden— ſie hat ſa bei ihrer früheren Vernehmung angegeben, ſie habe von der Exiſtend dieſes Scheiftſtücks keine Ahnung, aber das graube ich einfach nicht! Für mich iſt die Sache klar: von dem ristierten Scherz, den Frau Mengershauſen ſich mit ihrer Freundin erlauht hatte, iſt die Perſon ausgegangen daher wußte ſie, daß ihre Herrin ſich früher einmal gelegentlich mit hypnotiſchen Experimenten beſaßt hatte.. und daß ſie ihr das ſogar würde nachweiſen können.. Als ſie nun ſpäter den Brief geſunden hatte, da konnte ſie ohne allzuviel Phan⸗ taſie auf den Plan kommen, den Brief und den Tee zu kombi⸗ nieren— übrigens laſſ' ich mich hängen, wenn das Frauen⸗ 900 nicht außerdem eine Leſerin von Kolportageromanen 1 „Sie qualifizieren ſich entſchieden zum Berteidiger, lieber Kollege!“ ſagte der Unterſuchungsrichter mit leiſem Lächeln. „Solange Sie in richterlicher Funktion tätig ſind, dürfen Sie ſich nicht ſo einſeitig auf den Standpunkt einer Angeklagien ſtellen— ſelbſt dann nicht, wenn ſie eine ſo ſchöne und in⸗ tereſſante Frau iſt, wie unſere heutige Angeſchuldigte!“ Der kleine Referendar wollte errötend proteſteiren, aber ſein Chef ſchnitt mit einer kurzen Handbewegung ab und ſuhr fort: „Ich will Sie in meinen Gedankengang einſühren, damit Sie verſtehen, aus welchem Grund ich die Vernehmung der Angeſchuldigten ſo leite, wie Sie es mich gleich tun hören werden. OIch denke mir ſo: hat Frau Mengershauſen in panet) der Hypnoſe ein ſchlechtes Gewiſſen, ſo wird ſie den Vorfall bei dem Nachmittage tee verſchweigen, da ſie ja keine Ahnnug haben kann, daß auch er von ihrer Zoſe belauſcht worden iſt und auf ihre beiden Freunbinnen glaubt ſie ſich wohl verlaſſen zu können... Denn zwei Damen der Geſellſchaſt werden ſich nicht ohne Zwang bereitſinden laſſen, in einem Senſationspro⸗ zeß mit einem verhängnisvollen Belaſtungezeugnis einzu⸗ greifen, noch dazu einer Frau ihres nächſten Freundeskreiſes gegenüber. Alſo holen Sie gefälligſt die Angeſchuldigte.“ In die Erſtarrung einer Niobe verſunken, ſaß Frau Su⸗ ſanne Mengershauſen in dem behaglichen Dämmer des Dielen⸗ raumes, bewacht von dem Schutzmann Fehſe, der keinen Blick ſeiner glaſigen Bulldoggenaugen von ihr wandte. Sie ſchrak heftig zuſammen, als der ſchlanke junge Herr mit einer Ver⸗ beugung an ſie herantrat, als ſei er Gaſt bei einem ihrer Empfänge: „Darf ich bitten, gnädige Frau?“ W59 hier— hier haben wir den Ausgaug⸗punkt 2 Iilm⸗Rundſchau L. Ufa⸗Theater„Schanburg“.„Harald Lloyd als Sportſtudent“ iſt zweifelos einer der beſten Filme, die man von ihm in der letzten Zeit geſehen hat. Was man hier alles mit ihm anſtellt, bezw. was er anſtellt, iſt von zwerch⸗ ſellerſchütternder Komik. Man lacht ſich nach Herzensluſt aus.— Das umfangreiche Beiprogramm bringt eine ameri⸗ kaniſche Groteske, eine intereſſante Studie aus dem Tierreich „Im Schatten des Eichbaums“ und die übliche Wochenſchau. W. R. Palaſt⸗Theater.„Das war in Heidelberg in blauer Sommernacht,. Ein Studentenſilm oder,„ein buntes Spiel in ſechs Akten“, wie das Programm ſagt! Aller⸗ dings, ein buntes Spiel! Wieder iſt mit dieſem Film einer jener Studentenfilme herausgekommen, die das Studenten⸗ leben nur unrichtig wiedergeben, und ſo dem, der es nicht kennt, aber an den Film wie an ein Evangelium glaubt, einen ganz falſchen Begriſf ſuggerieren. Dazu noch die notwendige Sentimentalität des Inhalts. Ein Film, bei dem wohl pro⸗ minente Darſteller mitmimen, der aber nicht über Durchſchnitt hinausgeht.„Brownie und die Spritſchieber“, eine Groteske in 2 Akten und die„Neueſte Trianon⸗ Wochenſchau“ gehen dem Film voraus. Aus dem Lande UU Peinfeim, 27. Dez. Erſtmals lebte geſtern hier die alte Sitte auf, daß die NFu ufzigiährigen mit ihren Familien in einem hieſigen Gaſthauſe eine geſellige Zuſammen⸗ k u nft veranſtalteten. Großen Jubel erweckte es, als Ober⸗ bürgermeiſter Huegel gleichfalls als Fünfziger erſchien und eine launige Anſprache hielt. Ein Redner feierte den Ober⸗ bürgermeiſter als das populärſte Stadtoberhaupt, das Wein⸗ heim je beſeſſen. UIYurſenbach im Odenwald, 27. Dez. Unter techniſcher Auf⸗ ſicht des Bauinſpektors Heiß vom Badiſchen Kulturbauamt Heidelberg, wurde hier eine allgemeine Waſſerverſorgungs⸗ anlage erſtellt und ſoeben in Betrieb genommen. XHainſtadt bei Mosbach, 27. Dez. Auf der Strecke Wall⸗ dürn entglei ſten ungefähr 100 Meter vom Bahnhof vier W agen eines Güterzuges. Die ganze Strecke Seckar Walldürn iſt ſtark eingeſchneit. Der Verkehr wird durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Größter Genuß 1 Wer die sattstrotzenden Ma ten und Wiesen der Algãue- Berge schon geschen hat, auf denen das gesunde, kräſtige Vieh weidet, begreift es, daß die Milch dieser Kühe zum kösilichsten Tranke gehört, den es wohl gibt. S427 Diese wundeivohe Beręm ich aber ist es, die alltäglich in den, im tlerzen des hay ischen Allgäus gelegenen Apursa⸗ Werken peinlich sorgiäl ig kondens ert und, unvegren't hal bar oemacht wird. Wenn da er in einem Haushalt die Alzu'sa Alpenmilch,„Bären- Marke“ oder„Trift- NMarke“ noch tchl., so fehlt der unersetzl che Zu-atz für Ka ee, lee, Kakao und vor allem die hetiliche Milch zur Speisenbeieitung un zum Bachen S4² Men verlange ausd'ücklich ⸗ „Bären-Marke“ 10% Feiigehalt,, Trili-Marke“ 8% Fetigehali! in al en einschlagitzen Ceschäften erhältncn! AnkkE G TRIET Siessenhoten, bayr. Aligäu 4 Laelen. Hans Scharff, Nlannheim G 7, 20/21 Telephon 28210 ——————————————3 Und dann kroch Hans Fritze wieder in ſeine Ecke, beugte ſich über ſein Protokoll... Aber er war uun der Anweiſung ſeiues Vorgeſetzten ungehorſam ge.worden und hatte ſich ſo ge⸗ ſetzt, daß er der Angeſchuldigten das Geſicht zuwandte. Und unter fiuſter zuſammengezogenen Brauen verfolgten ſeine Blicke jebe Vewfemg der ſchönen Frau, die nun an dem Tiſch, an dem ſie ge.viß oſt als Hausherrin inmitten eines Krauzes verehrungsvoller Gäſte geſeſſen, ſich gegen einen grauſigen Verdacht verantwortete* Der Unterſuchungsrichter ging gerade auf das Ziel los. „Frau Mengershauſen— Sie wiſſen, die Denunzialion Ihrer Zoſe wirſt Ihnen vor, Sie hättem Ihrem Manne den verhängnisvollen Entſchluß, ſich ſelber das Leben zu nehmen, im Wege hypnotiſcher Suggeſtion aufgezwungen. Ich muß Ihnen nun eine außerordentlich naheliegende Frage ſtellen, bie Sie mir gefälligſt auf das gewiſſenhafteſte beantworten wollen: haben Sie ſich überhaupt jemals mit hypnotiſchen Er⸗ perimenten beſaßt?“ Han⸗ Fritze fühlte, wie ihm das Herz bis in den Hals hinauf ſchlug. Hätte die Dame das angſtvolle Flehen ſeiner Augen, das ſich aus dem Halbdunkel ſeiner Ecke zu ihr hinüber⸗ taſtete, überhaupt wahrgenommen— es hätte ſie gewiß ſtark irritiert, während die gemeſſene Ruhe im Auge des Richters auch ihr die Ruhe ließ. Sie errötete ganz leicht, ein befangenes Lächeln zog um ihre Lippen, wie das eines Menſchen, der ſich auf einer kleinen liebenswürdigen Schwäche ertappt ſieht— einer Schwäche, für die man nur aufkommt, wenn es ſich nicht recht vermeiden läßt... und mit der gleichen liebenswür⸗ digen Beſangenheit antwortete ſie: „Allerdings, Herr Richter— ich muß geſtehen, daß ich mich längerer Zeit mit derartigen Experimenten befant habe. Hans Fritze atmete ſo tief auf, daß er innerlich zuſammen⸗ ſchrak— er meinte, ſein Chef und die Angeſchuldigte hätlen es unbedingt hören müſſen.. aber es ſchien ihnen entgangen zu ſein, ſie reagierten nicht. Gar wohl aber konnte er beob⸗ achten, daß auch der Unterſuchungsrichter ein Gefühl der Er⸗ leichterung verſpürte... denn ſein Ton war um mehrere Schattierungen milder, als er weiterfragte: „Schön— erzählen Sie uns bitte etwas von dieſen— Ex⸗ perimenten.“ Und mit derſelben harmloſen Verlegenheit, mit der ſie die Tatſache im Allgemeinen zugegeben, erzählte nun Frau Su⸗ ſanne Mengershauſen den Vorfall jenes Teeabends, und zwar ſo eingehend, daß an der völligen Uelereinſtimmung ihrer Darſtellung mit derjenigen der Zeugin nicht der leiſeſte Zweifel ſein konnte(Gortſetzung folgt.) ———— q—————— 2—— 2„—„— ee 202 — — 4— 5. Seite. Nr. 600 tu ————— i⸗ ch Anſer Kind und die Schule n Im Verlage von C. Dünnbaupt in Deſſau iſt in ſoeben„Unſer Kind und die Schule“, Ein Buch für Eltern von Prof. Dr. W. Klatt erſchienen. Der r⸗ Verſaſſer gibt eine Darſtellung alles für Eltern 2 Wiſſenswerten über den Ausbau des deutſchen n. Schulweſens und die Schulreſorm, beſonders über ht das Weſen des Arbeitsunterrichts. Die Schwierig⸗ n keiten der Reiſezeit, die Beziehungen zwiſchen ze Schule und Haus, Lehrer und Schüler, die Fragen der Begabung und der Berufswahl werden ein⸗ 7 gebend behandelt. Mit Erlaubnis des Verlages it eninebmen wir dem Buche einige leſenswerte Stellen. 8 Hört man die führenden Frauen, ſoweit ſie ſelber in enger Fühlung zur Schule ſtehen, über die neuen Richtlinien und Lehrpläne urteilen, die den Mädchenſchulen in Verbin⸗ bdung mit der Neuordnung von 1024/5 beſchert worden ſind, ſo ſtößt man oft auf ein neues Frauenbildungsideal, das eine bwendung von der Forderung der„Gleichſtellung der Ge⸗ ſchlechter“ erkennen läßt. In den Richtlinien, ſo ſagen ſie, 9 Werde zwar viel von weiblicher Eigenart, von der Rolle der n Frau als Kulturträgerin u. ögl. geſprochen, aber ein tieſes Verſtändnis für das Beſondere der weiblichen Seele und der 58 daraus fließenden Aufgaben ſei nicht erkennbar. Der Wert d des Frauentums— ſo ungefähr äußerte ſich Frau Oberin v. Tiling auf einer Tagung des Deutſchen Philologinnenverban⸗ ⸗ es im Januar 1926— liege nicht im Reichtum des Verſtan⸗ des, ſondern in der Einheit und Harmonie des Seins, im ſitt⸗ lichen Feingefühl, in der Mütterlichkeit, in der unbegrenzten Opfer⸗ und Liebesfähigkeit. Die Gleichmacherei in der Schul⸗ ausbildung und auch im Univerſitätsſtudium müſſe aufhören. Die Frau habe ihre beſonderen Kulturaufgaben, die der Mann ihr nie abnehmen könne: ſie ſolle die geiſtigen Dinge, die der 4 Verſtand verarbeitet, in Werte der Seele umwandeln. Des⸗ Halb könne auch die ſittliche und religiöſe Erziehung der Mäd⸗ 3 chen nur durch Frauen richtig geleiſtet werden. Es tut ſich 3 hier ein neues Kampfſeld auf, auf dem auch die Eltern zum Worte aufgerufen werden dürften. Iſt die bisherige Forde⸗ * 6 * Sie ſtimmten im ganzen mit Eumer kam, denn Aus guter Familie“. rung, daß die Hälſte der wiſſenſchaftlichen Lehrkräſte an den höheren Mädchenſchulen Männer ſein müſſen, aufrechtzuer⸗ halten? Iſt der Anſpruch der Frauen, die Leitung dieſer Schulen müſſe unbedingt in den Händen einer Frau liegen, berechtigt? Der unglückliche Ausgang des Krieges, der wirtſchaftliche Zuſammenbruch und der politiſche Umſturz ſtellten mit einem Schlage die Jugendbewegung vor neue Tatſachen und neue Aufgaben. Vieles, was ſie erſtrebt hatte, war plötzlich da: das Recht auf Selbſtbeſtimmung gegenüber den Eltern und ſelbſt gegenüber der Schule, die Freiheit von Herkommen, Sitte und Religion. Und nun geſchah etwas ganz Neues, was vielen zu Kopfe ſteigen mußte: man warb um die Jugend. Die Her⸗ abſetzung der Altersgrenze für die politiſchen Wahlen, die Verleihung des Stimmrechtes an die Zwanzigjährigen beider Geſchlechter gab der Jugend ein ganz neues Schwergewicht. Die„Politiſierung“ der Jugend begann. Das alte Wort„Wer die Jugend hat, der hat die Zukunſt“ bekam einen geradezu gefährlichen Sinn. Jede politiſche Partei ſchuf ſich eine Ju⸗ kendgruppe, um ſich einen möglichſt zahlreichen Nachwuchs zu ichern. Unzählige junge Leute ſahen ſich alsbald auf ein zarteiprogramm eingeſchworen, ehe ſie Zeit gehabt hatten, auch nur über die Grundfragen des Staatslebens nachzuden⸗ ken. Und man benutzte die Jugend ſogleich für die niedrigſten und einſeitigſten Zwecke des politiſchen Kampfes: man drängte ie in die Wahlverſammlungen und richtete ſie zu„Spreng⸗ vlonnen“ und für Demonſtrationsumzüge ab. Nicht die heilige Sache des gemeinſamen Vaterlandes, ſondern die noch mmer verhältnismäßig unreine, trübe Sache der Partei— wenn auch ſtets unter der benel elnden Wirkung großer Schlagworte— ſollte ſie leiten. Vorbet war es mit der romantiſchen Abkehr von Kultur, Großſtadt und Veruf. Aber die Jugend ſelbſt empfand die Verpflichtung, ſich in zieſer neuen Welt zurechtzufinden, ſich klar zu werden, ob ſie em Vaterlande oder der„Menſchheit“ angehören, ob ſie auf die Seite des Kapitals oder des Proletarigts treten, ob ſie die Kirche unterſtützen oder bekämpfen ſolle. Die Jugendgruppen der politiſchen Partelen verſagten dieſen bald die willenkoſe⸗ Geſolgſchaft: ſie wollten erſt einmal ſelber prüfen, um dann hren eigenen Weg zu gehen. Die Jugend machte in wenigen ahren gewaltige de durch; die Erlebniſſe der einſtigen Füfrer und Bundesbrüder im Kriege blieben nicht ohne tiefe Wirkung auf die Jüngeren. Die einen fragten: Die Haustochter von heute Von Agnes Harder rüher, in der Zelt unſerer Mütter und Grohmütter— Phas lichtet ſich nach dem Alter der Frauen, die dieſe eilen leſen— ſchenkte man den jungen Mädchen„Unſere ilgerfahrt“ von Eliſe Polko zur Einſegnung. Darin ſah die rwachſene, die zum erſtenmal ein langes Kleid trug, ihr zild wie im Spiegel. Ein ſehr reizendes Bild. Ein junges ädchen, das ſich überall neben der Mutter im Hauſe betä⸗ tigte, wie Werthers Lotte für die Kleinen das Butterbrot ſchnitt, im kleidſamen Morgenhäubchen Staub wiſchte, kochte, Kuchen buk, ein Leſekränzchen hatte und auf Bälle ging. Ja, ſogar die unglückliche Liebe zu einem Offizier, die an der Kautionefrage ſcheiterte, kam in dieſen Lebensbildern vor. 5 ſugend überein. Der Vater, de 1 nd in das Familien⸗ ſah lächelnd, wie ſich der blonde Kopf der ochter über' eine feine Handarbeit neigte. 8 Das Buch, das wie ein Sales der e aradies zer abriele Reuters Aus 5 1 Lalte e die neue eit. Denn das geſchilderte Paradies hatte eine häßliche Nachtſeite: die Haustochter. Sie, die noch mit auf eſellſchaften eingeladen wurde, weil es nicht zu umgehen war, wenn der Vater eine Stellung batte; deren Tiſchplatz aber ſchon die größten Schwierigkeiten machte. Wem ſoll man ſie denn geken? Sie iſt doch ſchon fünfundswanzig!“ Die ein jammervolles gequältes Daſein zwiſchen naſerümpfender, triumvfierender Fugend u. mitleidig herablaſſendem Frauen⸗ um führte. Martyrien ſind hier ganz ſtill gekämpft, die nur zu oft ein Ende in der Nervenanſtalt fanden. Denn es kam er Egoismus der Eltern dazu, der ſolch eine alternde und ſpäter alte Haustochter für ſich verbrauchte, ohne die Er⸗ laubnis, einen männlichen noch ſo harmloſen Umgang zu haben, ohne eigene Geſelligkeit, ohne jeden Ausdruck ihrer Perſönlichkeit! Sei Haustochter, ſei beſtenfalls Tante, und klage nicht. Großes Talent ſetzte ſich durch und brach mit der amilie, kleines verzichtete, zerbrach ſich an den Tränen der Mutter. Auswege in die Freiheit bildeten nur der Lehrer⸗ mnenberuf und das Diakoniſſenhaus. Da ſetkte die Frauenbewegung ein. Heute können unſere ungen Mädchen ſich gar nicht mehr vorſtellen, was für einen Leliſchen Sturm ſie im Gefolge hatte. All dieſe Studentinnen, edaktricen, Oberlehrerinnen, Büroarbeiterinnen, ſie ſollten „Sollen wir die Nieberlage unſeres Vorkes als endgaltia kin⸗ nehmen und auf Jahrzehnte hinaus die Sklaven Europas bleiben?“ Die andern:„Soll eines Tages das Gemetzel von neuem losgehen? Können wir nichts dazu tun, um den Welt⸗ frieden zu erzwingen?“ Die dritten:„War das wirklich eine Revolution, wenn der Frondienſt der Maſſen und das Hun⸗ gerelend immer ärger wird?“ In vielen Bünden, alten und neu gegründeten, kam die Erkenntnis zum Durchbruch, daß die Jugend vor allem ſich ſelbſt in Zucht nehmen müſſe, um eine beſſere Zukunft vorzubereiten.„Dienſt am Volke“ wurde zur Loſung. Fragen wir nun, welches Urteil vom Standpunkte des auf die Zukunft des Volksganzen blickenden Volkserziehers über die bisherige Entwicklung der Jugendbewegung zu fällen iſt, ſo wird doch einiges zu ſagen ſein. Die Formen, die bis etwa zum Ende des Weltkriges in ihr herrſchend waren, hatten ja in ihrer Rauheit und oft etwas vagabundenhaften Ungezwun⸗ genheit manches Abſtoßende; aber ſie waren dem Weſen und den Bedürfniſſen dieſes Alters jedenfalls angemeſſener als das Hineinzerren in die Tagespolitik, in allerlei„Fragen“ und„Probleme“, für die es noch unmöglich reif ſein kann. Gewiß iſt die Zeit zu ernſt, als daß nicht auch die Jugend ſchon auf dieſen Eruſt vorbereitet werden müßte. Aber dafür ge⸗ nügt ihr natürlicher Pflichtenkreis, d. h. die Schule oder die Berufslehre. Hat ſie hier das Ihrige getan, ſo mag ſie in der zur Erholung beſtimmten Mußezeit ruhig eine Weile ihrer Jugendromantik frönen oder in vernünftigem Sport ihren Willen ſtählen. Vor allem halte man ihr die Politik und das grauenhafte Parteigehetze möglichſt lange fern: Junge Men⸗ ſchen, die aufeinander losſchlagen, ſobald ſie ſich an ihren Ab⸗ zeichen als Angehörige feindlicher Parteien erkennen,— das iſt doch etwas Troſtloſes! Dann wäre es ſchon beſſer, ſie bil⸗ deten wieder einfach die große Partei der Jugend, die ſich an den ewig⸗gültigen Freimaurerzeichen erkennt und ſofort als Bundesgenoſſen begrüßt; an Uebermut, Schwärmerei, Frei⸗ beitsdrang und einem unverwüſtlichen Glauben an— das Recht der Jugend. * Man redet heute mehr als früher von Elternrechten. MWan macht ſie gegenüber der Schule, dem Staate und der Kirche geltend. Und in vielen Fällen tut man gut daran. Es iſt ein Zeichen der Geſundung, wenn die Familie ſich wieder dar⸗ auf beſinnt, daß ſie die Wurzel aller Kultur und die Urzelle des Staates iſt. Aber je mehr Recht, deſto mehr Pflichten! Und diejenigen— mögen ſie fromme Chriſten oder das völlige Gegeuteil ſein— ſind im Irrtum, welche glauben, ihr Eltern⸗ recht ſei unbegrenzt und ſie hätten nach Gutdünken über ihre Kinder zu verfügen. Das Elternrecht hat zunächſt ſeine Schranken an dem Kindes⸗ und Menſchenrecht. Das heiꝛt: In jedem Kinde iſt ein neuer Menſch in die Welt getreten, der nicht einfach der Abklatſch und das Sypiegelbild ſeiner Eltern ſein kann. Wir haben wohl das Recht, unſern Kindern ein Vorbild zu ſein, ſolange ſie der Führung bedürfen; aber wir haben zugleich die Pflicht, frühzeitig zu lauſchen, was da Nenes, Beſonderes und Eigenes aus dieſer Menſchenknoſpe werden will, und das müſſen wir in ſeiner Entfaltung zu för⸗ dern ſuchen, auch wenn es mit unſern Träumen, Wünſchen und Hoffnungen nicht zuſammenſtimmt. Aber weiter: das Eltern⸗ und Einzelmenſchenrecht hat auch ſeine Schranken an dem Rechte von Volk und Staat. Die Zeiten, in denen man davon ſprach, ein Menſch ſolle ſich vor allen Dingen„aus⸗ leben“, ſolle zum„Genuſſe ſeiner Perſönlichkeit“ gelangen, müſſen endlich und endgültig überwunden werden. Niemand iſt ſo gering, daß er nicht irgendwie ſeinem Volke nützen könnte, niemand ſo groß und genial, daß er die Pflicht gegen ſich ſelbſt höher ſtellen dürfte als die Pflicht gegen ſein Volk. Es niuß uns gelingen— und darin müſſen Familie und Schule in gleicher Richtung wirken— aus unſerer in Stände und Verbände und Bekenntniſſe und Stämme zerklüfteten, durcheinander und gegeneinander ringenden Volksmaſſe uns zu einem einheitlichen Staatsvolke, einer Nation zu geſtalten, die ihr geſchichtliches Daſein und die darin liegende Aufgabe voll und tief erfaßt und aus ihr die Kraft ſchöpft, um den ihr gebührenden Platz in der Kulturwelt zurüſckzugewinnen und ihn zu behaupten, bis ihre Uhrabgelaufen iſt. Dazu kann einzig und allein eine bewußt natlonale Er⸗ ziehung führen, die alle guten Kräſte ſedes einzelnen Deutſchen weckt und ſtärkt und ſtählt und ſie nicht dem eigenen Vorteil, ſondern der Gemeinſchaft, dem Ganzen dienſtbar macht. Dazu aber bedarf es bei allen Erwachſenen, ob ſie eigene Kinder beſitzen oder nicht, der ſteten Selbſtzucht, durch die allein ſie fähig und berechtigt ſind, ſich der Jugend als Vorbilder an⸗ zubieten. · „Laßtuns beſſer werden, gleich wird's beſſer ſein!“ —— ——— den— überlebenden Kämpferinnen aus jenen Tagen, deren Namen ſie oſt nicht einmal mohr kennen, ewig dankbar ſein. Heut haben wir in Dr. Gertrüd Bäumer einen weib⸗ ——* kiniſterialdirektor. Die Frau hat das aktive und 8 ſive Wahlrecht, wir haben weibliche Aerzte und Proſeſſoren. as Ziel der äußeren Gleichberechtigung iſt erreicht.— Ob es wirklich das einzig zu erſtrebende war? Schon beginnen die Zweifel. Bei jungen Bewegungen wird immer über das Ziel geſchoſſen, auf beiden Seiten. Hausarbeit und häus⸗ liche Wertung ſchienen in jenem erſten Rauſch der Freiheit garnichts mehr zu gelten. Auch die nur mittelmäßig begabte Tochter beſuchte das Gymnaſium, wie es der mäßig begabte Sohn von jeher getan. Da lenken die Führerinnen ein, lange ehe der Krieg kam, der mit ſeiner häuslichen Not die Dinge von ſelbſt zurechtrückte. Ja, lange vorher, und auch das iſt der Frauenbewegung zum Dank zu rechnen. Auf der großen Ausſtellung„Die Frau in Haus und Beruf“ wurde der Koch⸗ topf öffentlich in all ſeine alten Rechte wieder eingeſetzt, und was ſeitdem geleiſtet iſt in Frauenſchulen in der Stadt und auf dem Lande, in der Fürſorge und auf allen Gebieten der Hauswirtſchaft zeigt, daß die häusliche Frau ihren Wert neben der gelehrten voll behauptet. Das Lettehaus war ja ſchon viel früher vorbildlich, das Pe doei Frößelhaus kam dazu, die Namen Dr. Hedwig Heyl, Ida von Korzfleiſch leuchten ſier wie Sterne. Die 94 ſotziale Fürſorge gliederte ſich a ſo recht ein Gebiet der Frau, die im Organiſchen arbeiten will, wachſen ſehen muß, Entwicklung ſpüren, ſoll ſie befriedigt ſein, weshalb denn alle Büroarbeit nur ein Uebergang für ſie iſt, eine neue Form des Wartens auf den Mann. Als nun der Krieg kam, das Ungeheure Wirklichkeit wurde, fand er ein erzogenes Frauengeſchlecht, das ſofort vom erſten Tage an im nationalen Frauendienſt ſeine Pflicht erfüllen konnte. Wie entließ nun aber der Krieg die Haustochter, als ſeine eiſerne Schule vorüber war? Wir wiſſen alle, daß ſich die Verhältniſſe von Grund auf geändert haben, und nicht überall zu ihrem Vorteil. Denn die große deutſche Not hat ein Neues auch für den Mittelſtand gebracht: die notwendige Mitarbeit der Frau, um die Lebenskoſten zu decken. Und da Freiheit ſüß iſt, ſelbſt in ihren Zerrbildern, ſo hat auch die Haustochter ſich an den eigenen Verdienſt, an die Anſprüche, die er be⸗ friedigt, viel zu raſch gewöhnt. Es kommt vor, daß die Tochter das Elternhaus verläßt, weil ihre Forderungen ſich nicht in den Familienrahmen fügen. in eine Penſion zieht oder wit einer Freundin zuſammenwohnt. Die Fragen ratloſer Mütter, die durch die Zeitungen gehen, was ſie tun ſollen, um ihre Töchter an das Haus zu feſſeln, gewähren Einblick in —————————— Zur Mode dieſes Winters Von Roſa Gräfenberg Die modiſche Silhouette hat im letzten Jahr kaum ſichtbare Wandlungen erlebt. Es gibt keine plötzlichen Uebergänge vom engen zum weiten Rock und vom kurzen zum laugen. Die Eutwicklung iſt eine allmähliche und die Neuerungen knüpfen an Einzelheiten an und nicht an das Geſamtbild. In keinem Winter könnte man ſeine Kleider vom letzten Jahr ſo gut weiter tragen wie in dieſem. Doch wie ſehr viel lang⸗ weiliger wäre es auf der Welt, erfreuten wir uns nicht wenigſtens an uns ſelbſt, hätten wir nicht wenigſtens das Erlebnis am eigenen neuen Futteral, das Nuancen aus uns herauszaubert, die wir ſelbſt nicht getaunt oder längſt ver⸗ geſſen haben. Mehr als wir es zugeben, tragen die Kleider uns— und nicht wir die Kleider. Und wir gehen fröhlicher und erwartungsvoller in die erſten Premieren und Geſell⸗ der Saiſon, wenn wir neue Abendkleider anhaben. Wie hätte ich jüngſt bei dieſem langen Diner meinen lang⸗ weiligen und obſtinaten Tiſchherrn ertragen, hätte ich nicht verliebte und heimliche Zwieſprache mit meinem neuen Chiffonkleid halten können?„Ich amüſiere mich in Geſell⸗ noch jung war, eine Frau von Welt,„ſo kommt's, daß ich von den Leuten unabhängig mich nie langweile und immer nett ſein kann.“ Dieſe Frau war in der Tat immer ſtrahlend liebenswürdig in Geſellſchaft und wurde viel darum beneidet. die Mode auch im Großen und Ganzen die alte bleibt und wir es vor unſerem vollen Kleiderſchrank und vor unſeren ſparſamen und vernünſtigen Männern nicht recht verant⸗ worten können. Doch die Erfindungsgabe der Modekünſtler hat unſerem ſchlechten Gewiſſen ja doch auch in dieſem Jahr eine kleine Ausrede geſchenkt. Irgend etwas Neues gibt es bei jeder Art von Kleidern, wenn dieſe Einzelheiten auch nur der Kenner— und Männer ſind leider Gottes ſelten Kenner, nur Frauen verſtehen ſich auf Kleider!— zu würdigen wiſſen. Ich will nicht von den kleinen Kaſackkleidern ſprechen, für die es neue Jerſeys mit angewebter Bordüre gibt, auch nicht vom ſportlichen cremeſarbenem Pelzmantel aus Fohlen, Natur⸗ kolinsky und hellem Aſtrachan mit der dazu gehörigen Pelz⸗ taſche. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß eine elegante Frau ſich mit dieſen Dingen jedes Jahr komplettiert. Und in unſerer ſchlimmen Zeit hat man ſich ja daran gewöhnt, ſich alljährlich einen modiſchen Pelz zu erſtehen, während für unſere Groß⸗ mutter der Kauf eines einzigen koſtbaren Pelzmantels für ein ganzes Leben eine große Sache war. Die Kletder für den Nachmittag ſind ſehr ſorgfältig in der Verarbeitung: ſeine Säumchen ſtrahlen über den Rock aus, deſſen Weite vorne in der Mitte zuſammengenommen iſt. Und der Rücken der Taille iſt häufig als Bolero geſchnitten. In dieſen Kleldern ſind Anſätze zu einer neuen Bewegung enthalten, die ausprobiert werden muß. Schon deshalb muß man ſich ſo ein Kleid kaufen. Ich ſah eine ſchöne Amerikanerin in einem klaſſiſchen Jackenkleid aus Breitſchwanz mit einem Schalkragen aus Hermelin beim Tee im Ritz. Unter der Jacke trug ſie einen Kaſack aus weißem und ſchwarzen Crope⸗Satin. Doch konnte neben ihrer koſtbaren Vollkommenheit die Freundin im Smo⸗ king aus ſchwarzem Sammet wohl beſtehen: dieſer Smoking war ſtreng berrenmäßig gearbeitet, mit ſchmalen Borten ein⸗ Pelaen und ein pliſſierter Crepe de Chine⸗Rock wurde dazu ge⸗ ragen. Doch verfübreriſcher als die Equibierung für den Morgen und den Nachmittag iſt die für den Abend. In Paris haben die Frauen eine Vorliebe für die leichten, beſchwingten Chiſ⸗ ſonkleidchen, die ſo einfach ausſehen und ſo kompligiert gemacht ind. Sie tragen 09 unter leuchtenden Damé und Samt⸗ Mänteln und dunkelrot iſt eine bevorzugte Farbe. Doch wird auch Schwarz und Weiß viel getragen. An der Schulter ſind große Blumen in abſchattierten Tönen befeſtigt. Das Abendkleid aus Seidenfranſen vom Sommer iſt in die Wintermode eingegangen und verdient ſeine Beließtheit. Man würde bedauern, daß die Kleider in Reſtaurants und Theatern von den Abendmänteln verdeckt ſind, wenn dieſe nicht ſelbſt ſo erfreulich und der W h würdig wären. Abendmäntel und Capes werden mit jeder Saiſon ſchöner und prächtiger, ob ſie aus Samt ſind oder aus Lamé: die Rafſiniertheit ihres Schnitts und ihre reiche Pelzverbrämung rahmen die Köpfe der Frauen wunderbar und die weichen Drapierungen ſchenken ihnen die ſichere ſpitelende und ge⸗ borgene Grazie, die ihnen die moderne Kleidung in ihrer der Technik angepaßten Schlichtheit ſonſt verſagt dieſe Zuſtände Daneben ſt. Ue die Tochter, die trot der Aus⸗ ſichtsloſigkeit des Augenblicks auf der Ausbildung ihrer Be⸗ gabungen ſteht und mit kleinerer oder größerer Hilſe des Vaters verſucht ſich durchzuſetzen, ſteht jene andere, mit Rührende Tragödien und Komödien ſpielen ſich heutzutage in Familien ab, in denen die Liebe herrſcht. Die Hustochter aber mit ihren einſtigen Aufgaben iſt ein Beruf ſür ſich geworden. Immer öfter werden in den Familien junge Damen als „meine Haustochter“ vorgeſtellt, man ſucht ſie durch Anzeigen, man bildet ſie aus, ſie finden ihre Lebensmöglichkeiten nicht mehr im elterlichen Heim ſondern bei Fremden. Ihre Be⸗ ſugniſſe umfaßtt ihr Name: ſie gehen der Hausfrau, die mei⸗ ſtens noch kleine oder ſchon verheiratete Töchter hat, zur Haud wie eine erwachſene Tochter. Sie den Tiſch, bereiten Kaffe oder Tee, bringen die Kinder zu Bett, ſorgen für Be⸗ hagen. Es ſcheint, daß das Leben immer den Tiſch für ſeine Kinder deckt, in verworrenen Zeiten die Dinge zurechtzückt. Hier iſt ein altes Ideal zum Beruf geworden. Dagegen iſt nichts einzuwenden. Im Gegenteil, auch hier rückt die Zeit mit freundlicher Hand viel Jugend auf ihren richtigen Platz, Jugend, die ihren eigenſten Anlagen nach ſich betätigen kaun und im Grunde viel glüchlicher iſt als die unzähligen Sekre⸗ tärinnen. Denn dieſe Haustöchter gehören wirklich zur Ja⸗ milie, teilen die ſpärlichen Freuden der Zeit und werden gut gehalten, wenn ſie tüchtig ſind. Da, vielleicht gewährt man ſo einer fremden viel, was der zugeborenen ſo oft verweigert wurde, Es iſt nicht ſchön, ater ſehr menſchlich, daß die meiſten Meuſchen ihrem Temperament in der Familie am wenigſten Sücel anlegen. Es macht das den Höderſtehenden nicht viel Ehre— denn wo ſollten wir in den Stürmen der Zeit eine Pies ſichere Ruheſtatt ſinden, wenn nicht im eigenen Heim? iſt Winbſchutz, Aſyl im alten, ſchönen Sinne. Als der Haus⸗ tochter im Elternhauſe ſo oft ihr Menſchenrecht nicht gegeben wurde, waren wir ein geſundes, blühende? Volk. Heüte ſind wir zermürbt, nervös, oft ohne Zukunft. Der Begriff„Heim“ iſt für viele faſt eine Sage geworden. Wo ſolch eine Stätte noch beſteht, im alten Sinne, da mußte der Einſatz der ganzen ſittlichen Kraft gebraucht werden, um ihren Namen zu ver⸗ dienen. Gerade heute kann die Haustochter Ideal und Wirk⸗ lichkeit verbinden. Das Geſpenſt des Alters ſchreckt ja die Fran nicht mehr, die es lange gelernt hat, daß der Born der Arbeit quillt, aus dem das Gefühl der Nütlichkeit ſtrömt, das ein ſunges Herz macht. Haustochter ſein iſt heute wieder ein Ehrentitel. 5 austochter So müſſen wir uns neue Kleider machen laſſen, wenn ihrem Verdienſt den Eltern hilft, überall einſpringt, verzichtet. ler ſchaften eigentlich nur mit meinem Kleid,“ ſagte mir, als ich Fi Seite. Rr. G0 2 W 5— Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. dezemder 192⁰ Altienbrauerel Ludwigshafen a. Rh. 10 v. H. Dividende Die heute unter dem Vorſitz von Geh. Hofrat F. v. Wag⸗ ner abgehaltene 64. o. OV., in der 11 Aktionäre mit 1168 F Aktien erſchienen waren, genehmigte einſtimmig die Regu⸗ larien. Nach dem Verwaltungsbericht ſind trotz des etwas erhöhten Umſatzes die in das abgelaufene Geſchäftsjahr ge⸗ —— Hoffnungen wegen des verregneten und kalten Vor⸗ ommers nicht reſtlos in Erſüllung gegangen. Alle Roh⸗ produkte und Verbrauchsgegenſtände waren außerordentlich teuer und die Steuerbelaſtung unerhört hoch. Außerdem wurde der Abſatz durch die große Arbeitsloſigkeit in der Ent⸗ wicklung gehemmt. Eine Aenderung dieſer Verhältniſſe iſt driugend zu wünſchen. Einſchl. 55 000(34 000) 4 Vortrag beträgt der Rohgewinn 370 866(311 876)4 und der Rein⸗ gewinn nach 52 436(53 223)/ Abſchreibung 318 429(258 652) 4. Hieraus werden 7966(12 000)% der Rücklage, 51 463(21 652)/ der Sonderrücklage und 20000(10 000)/ dem Delkredere⸗ konto überwieſen, während auf das AK. von.60 Mill./ eine Dividende von 10(8) v. H. zur Ausſchüttung gelangt. Nach Abſetzung von 18 000“ für Tantiemen verbleiben für Neuvortrag 61 000 4. In der Bilanz werden u. a. ausgewieſen: Anlagen 1,36(1,35) Mill. 4, Vorräte 0,34(0,29), Bankguthaben u. Bar 0,13(0,73), Darlehen und Hypotheken 0,47(0,22), Debitoren .11(0,099) und Kreditoren mit 0,23(0,14) Mill. /. In dem Poſten„Darlehen und Hypotheken“ ſind die bis zum 30. Sept. 1926 ſeſtgeſtellten Aufwertungsforderungen inbegriffen und zugunſten des geſetzl.„Reſervefonds“ verbucht worden, der hierdurch und durch die diesjährige Zuweiſung wieder die vorgeſchriebene Höhe von 200 000(192 033)/ erreicht. 2: Deutſche Edelſtahlwerke AG. in Bochum. Wie ver⸗ lautet, wird der Gründungsverſammlung der Geſellſchaften, in der die den Ver. Stahlwerken naheſtehenden Edelſtahl⸗ werke und die Glockenſtahlwerke zuſammengefaßt werden ſollen, erſt nach der am 8. Januar ſtattſindenden HV. der zu⸗ letzt beigetretenen Glockenſtahlwerke AG. vorm. R. Linden⸗ berg in Remſcheid abgehalten werden. Als Hauptſitz iſt Bochum in Ausſicht genommen, jedoch iſt eine Teilung in⸗ ſoſern vorgeſehen, als das Kontor für einige Spezialerzeug⸗ niſſe(Automobilſtähle) nach Remſcheid(Bergiſche Stahl⸗ induſtrie) gelegt wird. Das AK. iſt mit 30 Mill. in Aus⸗ cht genommen und die Gründung ſoll mit rückwirkender raſt ab 1. Januar erſolgen. 2: Deutſche Laſt⸗Antomobilfabrik AG. in Ratingen. Die von der HV. im Mal beſchloſſene Sanierung der Geſellſchaft durch Herabſetzung des AK. um 1 666 500/ auf den gleichen Betrag von 1666 500/ und Wiedererhöhung auf 3 Mill. iſt mit Hilſe des Großaktionärs, des Stumm⸗Konzerns, jetzt durchgeführt worden. Es verlautet, daß das Unternehmen im laufenden Jahre beſſer beſchäftigt geweſen iſt, als im Jahre 1925. Die Verteilung einer Dividende kann indeſſen nicht in Ausſicht geſtellt werden. Beginn der Nationaliſierung in der Linolenminduſtrie. Die Deutſchen Linoleum⸗Werke AG., die die Lino⸗ leumſabriken Bremer Linoleumwerke Delmenhorſt Schlüſſel⸗ marke(Zweigwerk in Cöpenick), Delmenhorſter Linoleum⸗ ſabrik Delmenhorſt Ankermarke und Marke Rixdorf, Deutſche Linoleumwerke Hanſa, Delmenhorſt, Germania Linoleum⸗ werke AG. Bietigheim(Zweigwerk in Velten bei Berlin), Linoleumfabrik Maximiliansau AG. Maximiliansau⸗Rhein⸗ pfalz umfaſſen, haben die angekündigte Rationaliſierung ihrer Erzeugung nunmehr ſoweit vorbereitet, daß mit der Durch⸗ führung begonnen werden kann. Fortan ſoll Stapelware (einfarbig, Granit⸗ und Kork⸗Linoleum) in allen Farben und Stärken grundſätzlich nur an einer Stelle im Norden und an einer Stelle im Süden Deutſchlands hergeſtellt werden, um nicht nur die Erzeugung zu vereinfachen, ſondern auch Frach⸗ ten zu erſparen und den in Ausſicht geſtellten Preis⸗ Abbau zu ermöglichen. Die Vertriebsorganiſation der Geſellſchaft umſaßt außer den vorſtehend genannten Fabrika⸗ ten auch das von JG.⸗Farbeninduſtrie AG. Frankfurt a.., Werk Düneberg, hergeſtellte Prisma⸗Linoleum, das derartig vervollkommnet iſt, daß es den beſten Linoleumſorten an die Seite gectellt werden kann. Abſchlüſſe ꝛ0: Simoniusſche Celluloſe⸗ Fabrik Ac. Wie aus Ver⸗ waltungskreiſen verlautet, hat ſich das Geſchäft in dem mit dem 31. d. M. ablauſenden GJ. recht zufriedenſtellend geſtal⸗ tet. Es dürfe mit einer gegen das Vorjahr(8 v..) erhöhten Dividende gerechnet werden. z: Maſchinenſabrik Baum Ac. in Herne, Bruttofberſchuß 190 821 107 467) 4. Nach 77 403(77 430)./ Abſchreibungen bei Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Attien und Auslandsanleihen in Proz dei Stückenottexungen in Mark ſe Stüc Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ derſtehen. Frankfurter Voͤrſe vom 28. Dezember Daulk⸗ Aktien. Uug. D. Creditöt. 181.0181. Baßiſ Bank. 2 27. 28. 27..28. TRhein Braunk.. 246,0247,5 Enzinger⸗Union. 90.50 Salzw. Heilbronn /150,0 Eitling. Spinn.. 210,0210,9 Tellus Bergbau. 107,5110.0ſ Faber, Joh. Biei—.—104.7 BK.u. Saurahütte 88.—84,50 Farbwert Mühly.—.— Bankf Scau-Ind 178,0178.0„G. Farbeniud. 917,81816,0 Dayr-BodenEr.B Crausyort- Alelien. Fabr Gebr. Pirm. 25,6842,0 Sayr.—— 157.5186.0 Schantungbahn.18,418.— 1Feit.Guifl. Tarls 158,512.0 Derkäner Panbels 27 S 77.0 Haras dd 166,51675 Feinmech. Jetter.—87,50 Euner aloatb. 242.8210.5 Senee085 166.,0166,7/ Frankf-Pok.& Wit. 75.5019,45 TSemmaft. B 266.2205,2 Peſter. i. St. 5.— Socicnde.5280.825 1 Darmſt. u. Nat. 191.6191.60 Balümore& Ohis 102,5— olbſchmidt Th.. 142,0143,9 ”Deutſche Bank, Pee 80 othekenbk. 2 Werſee- Sani 127.7 D. Bereinsbank IDisconto-Geſ.. 179.0 FDresdner Bank 174,0 trt. Hop.⸗Bant 180.9 Kaleub. U..-⸗G. 179,7160. JRüteid Ge. S, 174.0174.0 Nürnberg. Vs.⸗——.— Seler- Erad. Anſ.75 8,10 ſützer Hyy.⸗Bk——— eichsbank. 164.2 Rhein. Crebitbant 140,0 Rhein. Hyp.⸗Bant 185,0 Südbd. Disconto 162.0 WBiener Bankver..50 Sann-Bef—.—.— annhVerl.-Geſ—.— ——— 111.00111.7 Pberch- Bekſ. Oe 162,0162.0 Frantf. R. u. Mitv—.—179.75 Bergwerke, Ahnten,* umer Guß 174. —.— Eiſen 115,0117.00 Cement Karlſtadt 1D.Curemb. Berg 174.5179.0] Cbamottennam 61.— Eichweil. Bergwrt 100. 9 Cont. Rürnd. B9s.—.— 1Gelſenk. Bergw. 177.5161.5/ Daimier Motok. 87.— Belſenk. Hußſtahi 17..Gold-u. S Mntt 188.9 Tharp. Bergbau 191.7192,7/ Sockerd. 4 Wibm. 81.50—.— al ersleben 161.7157.50 Din———5 77 Gritzner M. Durl. 122.0125.0 Grkrftw Mhm.6%—.——. Grün, Bilfinger.147.5140.0 Haidé& Reu, Näh-- 49,9048,50 hammerſen—— ilpert Armaturf. 61.5066,— hir 107.(—.— och- un 1105 110.0110. Induftrie⸗Akttien. 90— Kempf⸗Sie Mainger St.⸗A..— Schöfferh. Bindg. 287.0 290,0 Schwartz⸗Storch. 145,0145,5 Werger 142.91450 Adt, Gebr... 43.243,50 ———.——— dier Oppendeim—.—— Adler Klever—.112.5112 A. E. G. St.⸗A. 164,2164, Aſchafl. Buntpap. 142.0 Aſchaff. Zellſtoſf. 155,0 —— 25.— ad. ektr.E. Bad. Maſch. Durt 110.0 Rrauß& Co., Lock.——76.— Baſt.⸗G...TLatmeyer& Co. 139.0140,5 Bayriſch. Spiegel 94.75 Lech Augsburg 121.0120,0 Beck& Hentel. 77,—00.—Lederwerk Rothe. TFBergm. Elektr.. 162.5 Ludwigsh. Walzm 108,0108,0 Bing Meiaüwert 46.75/48 Brem.-Beſigg. Oe 4 00,5067.50 Cement Heibeib. 14ö,7 .166.—.— olzmann, Phil. 168,5/170.0 holzverkohl.⸗Ind. 72,9078,90 junghans Stam 96.7596,85 ammg. Kaiſerst. 146.0146,0 aſch. 44.7546.— emp, Stettin 3 5 Klein, Sch S. Becker 100,0100,0 9/Knorr, Heilbronn—.—156,3 Konſerven Braun 89.—50.— SDeS92888283. Karlsrüher Motorf. Oberurſ 60,— 00 Rrh.5 2 2110 8 6 Union Freft. 126,0129,6 detj... Dürkoppw„Nähm. Kayſer 57.—57.— Kall Beſterehein 166.2,160.0 Düſſeh⸗Rat. Pürt 45,4.— Püippsü.. t47.80.55 Klöctner⸗Werke—.———Ciſen Kaiſerslaut 58.10 58,.— Porzellan Weſſel—— 1 Mannesmannr. 209.7215,5 TElektr Licht u. K 161 153,5 Rein. Gebb& Sch. 115,0116,5 51.35 Rheinmetall..— 5 . 120,5122.0 Ell. Bad. Wolle 58,80 Toberbedarf E. Sad. one Rheinelektr. Sia. 169.2184.0 Joe. Kiſen(Caro)— EmagFrankfurt-t 0,3600,360 PbonirBerabau 134,7118/0 Emaſile St. Ulrich 59, ſ69, Wiriichatts- unò Sandelszciug 130 037 4 Bortrag Reingewinn 143 455(30 037) 4, aus dem 5(0) v. H. Dividende auf 2,4 Mill. Aktienkapital verteilt werden ſollen. ꝛ: Niederrheiniſche Papier⸗ n. Pappenfabrik AG. in Neuß. ür das GJ. 1925/26 wird keine Dividende auf das AK. von 2 080 905 8 ausgeſchüttet. Zu Abſchreibungen werden 158 895/ verwandt. : Verluſtabſchluß der AG. für Lederfabrikation, München. Die der Adler u. Oypenheimer AG. in Berlin naheſtehende Geſellſchaft ſchließt nach 55 540(42 238)/ Abſchreibungen mit einem Verluſt von 65 658 /, womit ſich der Geſamtverluſt auſ 243 759/ erhöht. Der Verluſt des Vorjahres von 216 210/ wurde mit 37 509 aus der Reſerve gedeckt und mit 178 701./ vorgetragen. Nach dem Vorſtandsbericht iſt der neu aus⸗ gewieſene Geſamtverluſt dadurch gedeckt worden, daß die in der Bilanz mit 750 440/ ausgewieſenen Effekten im neuen Geſchäftsjahr mit einem entſprechenden Gewinn verkauft werden konnten. :: Sarotti AG. Wie verlautet, iſt bei dem Unternehmen ein Ergebnis zu erwarten, das, ſoweit die Dinge jetzt ſchon zu überſehen ſind, die Ausſchüttung einer Dividende geſtattet, die mindeſtens den Vorjahrsſatz von 12 v. H. erreichen wird. * Gebr. Stollwerck A. G. Bekanntlich ſchüttet die Geſell⸗ ſchaft eine Dividende von 9(i. V. 8) v. H. auf die St. A. aus. Dieſes günſtige Ergebnis hängt mit einer weſentlichen Stei⸗ gerung der Beſchäftigung der Kölner und Berliner Fabriken in der erſten Hälſte des Geſchäftsjahres zuſammen; in der zweiten Hälſte ließ die Beſchäftigung nach. Immerhin war es möglich, den Geſamtumſatz gegenüber dem Vorjahr zu ſteigern. Die Deutſche Automaten⸗Geſellſchaft brachte ein be⸗ friedigendes Ergebnis. Der Geſchäftsgang hat ſich im laufen⸗ den Jahre zufriedenſtellend entwickelt. * Der erſte Abſchluß der Deutſche Zündholzfabriken AG. in Hamburg ein Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1925/26 nach der Verſchmelzung mit einem Ver⸗ luſt von 0,31 Mill../ ab, der vorgetragen wird(i. V. 0,08 Mill../! Reingewinn). In der Bilanz erſcheinen Grund⸗ ſtücke und Anlagen einſchl. des Zuganges durch die Verſchmel⸗ zung und nach Abſchrei 7 mit 7,81(3,95) Mill../l, Pa⸗ tente mit 0,39(0,12) Mill../, Beteiligungen mit 0,69(.06) Mill../, Vorräte mit 3,55(2,15) Mill..“, Warenbeſtände mit 0,11(0,03) Mill..“ und Schuldner mit 4,30(0,55) Mill. ./I. Demgegenüber erſcheinen auf der Paſſivpſeite neben 11,8 (4,24) Mill..“ Aktienkapital und 0,67(0,67) Mill. R. Re⸗ ſervefonds Gläubiger mit 4,70(1,45) Mill..4. eze Die internationalen Drahtverhandlungen ernent ver⸗ ſchoben. Die auf den 28. Dezember nach Lüttich anberaumt geweſenen Verhandlungen von Vertretern des deutſchen Walz⸗ drahtverbandes mit denen der belgiſchen, luxemburgiſchen und franzöſiſchen Walzdrahtwerke, ſind, wie von maßgebender Seite berichtet wird, wiederum verſchoben worden. Es ſoll eine unverbindliche Zuſammenkunft diesmal Anfang Januar ſtattfinden. Die ſchon gemeldeten Differenzen ſcheinen dem⸗ nach noch nicht beſeitigt. (0) Deutſch⸗amerikaniſche Mangauerz⸗Verſtändigung für Rußland? Wie verlautet, hat Harriman jun. gelegentlich ſeines Moskauer Aufenthaltes Fühlung mit deut⸗ ſchen Kreiſen in Moskau aufgenommen. In dieſem Zuſammenhang verlautet, daß Verhandlungen im Gange ſeien über eine deutſch⸗ amerikaniſche Zuſammen⸗ arbeit in der Manganerzin duſtrie in der Sowjet⸗ union. Harriman ſelbſt äußerte, daß er im Begriff ſei, eine Geſellſchaft ins Leben zu rufen, die ſich mit der ruſſiſchen Aus⸗ und Einfuhr nach und aus Amerika befaſſen werde. Die Geſellſchaft würde ein Grundkapital von 5 Mill. Dollar haben und von Dillon Read, der Bank of Commerce unterſtützt werden. Zu der deutſch⸗amerikaniſchen Zuſammen⸗ arbeit verlautet, daß der Anſtoß zu einer ſolchen Zuſammen⸗ arbeit der letzte Preisrückgang auf dem Weltmarkte für Manganerze geweſen ſei. Reiſe der Vertreter der deutſchen Firma Rawack u. Grün⸗ feld nach Rußland zufällig mit der Reiſe Harrimans zu⸗ ſammengefallen ſei, wird von anderer Seite behauptet, daß dieſes Zuſammentreffen beabſichtigt ſei. Von derſelben Seite verlautet, daß die in den letzten Jahren zunehmenden Inter⸗ eſſen Deutſchlands an der ruſſiſchen Manganerzinduſtrie nun⸗ mehr die Form einer Beteiligung an den Harriman⸗Unter⸗ nehmen annehmen ſollen. Harriman boabſichtigt, ſeinen Unternehmen neues Kapital in Höhe von 7 bis 8 Mill. Dollar die zum Teil aus deutſchem Kapital beſtehen ollen. ale Zuſammenſchluß der franzöſiſchen Antomobilinduſtrie. Wie die„Journee Induſtrielle“ mitteilt, ſoll die geſamte utomobile Fraucaiſe“ zuſammengefaßt werden. Der Zweck dieſes Zuſammenſchluſſes iſt die Ausſchaltung der gegenſeiti⸗ .18655 50 61334 9 22 0 R 0. 60 0r 12,0 1340155 ½% c 56800.—— Rodberg Darmſt. 15.— 106.5109,5 4% B. Schuzg, 0645,2218.25 TRüttgerswerke. 184,4 134,0 198..135,0 4% D. Schutzg. 1415.2215.25 Schlünck& C. 950g.—..172,5173.5 Sboarbramie 4619.480.485 Schnellpr. Frank. 92.—92.— Ryeingau 184.0,185,05% Pr. Schatzanw.—.. Sram S. 855 1045 Stuttgart 134..185,0 4% 0** 1Schuckert, Nrog. 8„. 4% Preuh. Konſ..J25 0, Schuhfabrik Herz 3 0—677⁰ PSlemenst Hla 200.0 260.p Gineed. Krpſer—.——.— P,enue——00 Südd. Draht⸗..—.—Entreprſſe 25.0 146.0 3/% do. abgeſt.—.—.760 ansfelder. aler Se 9% do. von 1096—.——.— %— Bayr. Eiſ⸗Anl.—,— 83* 0. o.——— 40% Bay. Pf. E. P..45 37⁰ do. 1 S. Led. St. Ingbert——— Tricotw. Beſigh⸗-—— Per, Seac. Seh 75.50— er. deutſch. Oelf. 76,50—.— B..ch. Ind. Mainz 92.——— Seſtverzinsliche Werte. Ver. Ultramarinf. 150,0 159.04½/ Uthm.1914—.——8/% Ver. Zellſt. Berlin 119,5 114,5%/„ 902—.——.—%½ Heſſ. v. 88 u. 96 0,7000, 750 8 Maſch. St. 28.— 89.—4½0, 1904/5—.——,— 3/½ abgeſt.—.— Baſgi 4 Haff. Si. 121 12 8/ Bi. eichsent.180,157.%— Volthom. Seil.K 61,50 68,754% do unk..18250,735— 40% Säch. St.⸗A.19—.——.— Wayß& Freytag 151,5 154,53% D. Reichsanl,——J0, 7601%8“ Württ..1915 0,7300,775 Berliner Börſe vom 28. Dezember Banle⸗Aletien. TAng Elektr-Oel 164,16S,0 Deutſche Kau 139,9127.7 Bank f. el. Werte 159.7 159.0 Anglo-Ct. Guanc 107,9107.5 TDeutſche Maſch. 116,0116.5 Barmer Bankver. 158 0 150.5 Anhalt. Kohlen-, 116.5116,7 Deutſche Steinzg. 169.50168.0 TBerl. 4 470 Aſchefög Je 8 Deut he Eiſenh.* 8 0 TCom. u. Privatb. 233, 217 ſaffbg. Zellſt. 154,„5 Deutſch. Eiſenh. 8 Augsb.⸗Nb. Maſch 123,2/120,0——— Balcke Maſchin.—.—.— Bamag⸗ Meguin 52,7555.— J. P. Bemberg 223,5225,0 FBergmann Elkt. 162,0162,2 Berl.⸗Gub. Hut 272,00272,0 JBerl. Karlsr. Ind9s.—98. TBerlin. Maſchb. 118,5118.5 2 128.2 ..-B. 20,0 TDarmſt...-B 8745 IHeutſche Bank. 191,5 TDt. Ueberſee Bt. 125,0 TDisc. Command. 180.51 THresdner Bank 173,9 1Mitteld. Kredb. 178.0177.0 Reichsbank....171,0 Rhein Creditbank 140,0140,5 Dürener Metall 87, 79.— Dynamit Nobel 153.7154.2 Elberſeld. Kupfer—. Elektr. Lieferung. 187,0 TElktr. Licht u. Kr. 160.0159.0 Emaille Ullrich 56,.—56 Sübdeutſch. Disc.—.——Berzellus Bergw.—.——.—EnzingerUnion 67.— 68,75 C„Alc Bing Nücaberg 46,—46.15 Eſchro. Bergwert 180,0175,0 rausport⸗Aktien. 10ʃ1 Bismarckhütte.——,13.G. Farbenind. 316,5615,5 Schantungbahn 16,191650 TBochum. Gabl. 174.5178.5 Felen hle Papier 172.7175,0 188.5 191,00 Gebr. Böhler&Eo.——.— Felten& Guill. 158.5161.0 33 3581 165˙ 4.⸗Beſigh. Oelj. 68, uchs ggon 0,525ſ0.5 I. Oeutſch⸗Auſtral. 168.946845 Bremel Bafan 114,0117 Gaggenau.⸗A. 56,6557.— 7. Buderus Eiſenw. 114.5117.0 Chem. Heyden. 132.5/181.5 Chem. elſenk. 103,0102.7 Chem. Albert. 151,5152,7 Concord. Spinner 116,7119,2 LDaimler Benz 9 0 T Deſſauer Gas 164,3183.1 175.0180,0 D. E 9— 9 5——.— JDeutſche Erdä 186,0 124 Gebhard Textil 108,0 TGeiſenk. Bergw. 176,2 Gelſent. Gußſtah. 14.— Genſchow& Co 84.—94.— German. Portl⸗Z. 189˙2 Gerresheim. Glas 143,0 TGeſ.f. eltt. Unter. 182,7 Gebr. Goedhardt 119,7 Goldſchmidt, Th. 143,0 Goerz C. P, THapag 13*2 Südamerita 1931.6ʃ181, IHanſa Diſchiff.192.0ʃ190, TRorddtſch-Lloyd 165,5 165.0 Roland-Sinie..J Verein. Elbeſchiſſ 84.—62, 75 Iuduſtrie⸗Alctien. Accumulatoren 154,0157,7 Abler& Oppenh. 119.5125,0 Adierwerke.. 112.0111.5 .-Gſ. R, ihrzw. 166.0 168.0 E „ Rb. Maſch Leud 51,75]51, 0 Deutſch. Gußſtah 121.5128.0 Deutſche Kabeln 116.8ʃ15 2 Gothaer Waggon 1570 * Writnel Maſchin 123,0127,5 Alexander, erk.. 91,8091,75 Obgleich es ofſiziell heißt, daß die 8 pLondon. Automobilinduſtrie unter der Firma„Generale S gen Konkurrenz der franzöſiſchen Automobilinduſtrie am Inlandmarkte, ſerner die gemeinſame Abwehr gegen die aus⸗ ländiſche, zumal amerikaniſche Konkurrenz. Die Firmen Peugeot, Belenger und De Dion Bouton haben bereits ihren Beitritt erxklärt. Verhandlungen mit den auderen Automobil⸗ fabriken ſind im Gaüge. Vörſenberichte vom 28. Dezember 1926 Manuheim feſt Die Boörſe war auch heute ſeſt geſtimmt, wobei beſonder wieder Hypothekenbanken, Brauereien und Bauwerte geſucht waren. Von ſeſtverzinslichen Werten lagen Vortriegs⸗ Pſandbriefe ſeſter. Es notierten: Badiſche Bank 161, Pfälz, Hypoth.⸗Bank 190, Rhein. Creditbank 140,5, Rhein. Hypoth⸗ Bant 187, Südd. Disconto 160, JG. Farben 315, Rhenania 67, Brauerei Durlacher Hof 136, Brauerei Kleinlein 176, Brauerei Werger 145, Mannheimer Verſicherung 134,5, Oberrheiniſche Verſich. 160, Seilwolf 85, Gebr. Fahr 44, Fuchs Waggon 0,520, Knorr 158, Mannheimer Gummi 82, Zement Heidelberg 1425 Rheinelektra 163,5, Oelverein 80., Wayß u. Freytag 155, Weſteregeln 165, Zellſtoff Waldhof 234,5, Zucker Fraukenthal 108, Zucker Waghäuſel 135, Kriegsanleihe 0,780. Frankfurt ſeſt Obwohl es auf das Jahresende zugeht, behält die Börſe ihre feſte Tendenz. Auch heute wieder ſtanden die Montan⸗ werte im Mittelpunkt, man ſagt auf rheiniſche Käufe hin, wenigſtens iſt von dort aus die Anregung dazu ausgegangen. Es waren aber heute nicht nur einzelne Montanwerte mehr oder weniger bevorzugt ſondern die recht erheblichen Kurs⸗ ſteigerungen kamen faſt allen Werten dieſes Marktes zugute die Kursbeſſerungen erreichten 5 v. H. Die Feſtigkeit dieſes Gebietes übertrug ſich auch auf den übrigen Markt. Nut Schiffahrtswerte blieben gut behauptet und die Kursbeſſe⸗ rungen auf dem Elektromarkt gingen über 1 v. H. nicht hinaus. Der Anleihemarkt war etwas angeregt, ſowohl für deutſche als auch für ausländiſche Renten. Für Anatoliet wurde die Nachfrage wieder größer auf günſtige Nachrichten vom Fortgang der Verhandlungen, die den Rückkauf der anatoliſchen Eiſenbahnen durch die türkiſche Regierung zum Endziel haben. Nach Erledigung der großen Kundenordet ſchritt die profeſſionelle Börſenſpekulation zu Gewinnrealiſie““ rungen, ſodaß die Höchſtkurſe nicht behauptet werden koͤnnten, ſondern ſich Kurseinbußen bis zu 2 v. H. einſtellten. Die Börſe ſchloß aber trotzdem recht zuverſichtlich. Berlin feſt Nach dem nunmehr vereinbarungsgemäß der Satz ſür Schiebungsgeld auf 7,75 bis 8,25 v. H. feſtgeſetzt worden iſt und dieſes, wenn auch für einzelne Firmen hin und wiedet mit etwas Schwierigkeiten doch im allgemeinen gut zur Ver⸗ fügung ſteht, ſcheint für die Börſe die Ultimoſorge ſo ziem⸗ lich überwunden zu ſein. Unter dieſen Verhältniſſen behiel die Börſe bei etwas größeren Umſätzen ihre feſte Veranla⸗ gung bei Bevorzugung einzelner Spezialpapiere bei. In Schiffahrts⸗ und Bankaktien war bei ruhigem Geſchäft die Kursbildung uneinheitlich. Auf den anderen Gebieten ver⸗ mochte ſich der Kursſtand durchſchnittlich um—2 v.., ver⸗ einzelt auch 3 v. H. zu erhöhen, wobei Montanwerte im Vordergrunde ſtanden. Im Verlauſe erhielt ſich die feſt“ Grundſtimmung bei teilweiſe leichteren Kurserhöhungen, Schwach lagen auch Kaliwerte. Am Rentenmarkt waren heimiſche Papiere, namentlich Kriegsanleihen feſt. Berliner Deviſen Diskonlſätze: Rechͤbauk 6, Lombard 7, Privat 5 u. 4½ v. H⸗ Tralſc K Dezember N. Bezember artter Sien in.-RN. für 2. 8 G. B. M. IIere“ Holland 100 Oulden Buenos⸗Aires 1 Vei. Brüſſel. 100 Belga500 P⸗Fr. NW. 100 Kronen Stockholm.. 100 Kronen 112,27 1112,04 112,32 Kopenhagen.. 100 Kronen 111,94 111.70 112,07 Danzieg.. 100 Gulden 8140 81,50 81,40[81,80 100 Estudo 21,588 21,545 21.585 100 finni. M. 10,585 10.545 10,585 81.— . 100 Lire 16,94 J19,09 19,13[61.— 7 „ 20,378[20,386 20.386 20.43 5 „„ 1 Dollar.190.1885.1995 100 Franken 16,69 16,61 16.65 100 Franken 81,17 81.03 81.23 . 100 Peſeten 64,14 64.13[64,29 3 1 Den.050 „1 türt. Pib. 2,105 .. 1 Mitreis 100 Schilling „100 Kronen 100 Dinar 00 000 Kronen 167,95 .737 58,44 106,18 167.08 168,47 .781 8⁰ .78 10 112,50 112,50 112.50 5 81.— 453,57 168,10 .735 58.44 106,38 — Helſingfors Italien 888888 R328885 —— Paris Schweig Spanien. Japan Konſtantinopel Rio de Janeiro Bien Prag Sü dſlawien Budapeſt 0 „„„6 3324„„ 2 New⸗ Hort — 8 — 88 26E622„„„„„„4„ * 8 5 5 285888 — S SSSNDe ofia Atben Kalro SS rSSS 88 8 5 —3 895 3 — SoSE82 SpeSESS 8883888888 8 S — 4 27. Tobderſchl. E Bed.— TSberſchi. Eiſen. 120.2 JSberſchl. Koisw 144,0/1 Orenſt,& Koppel 137.7185,7 +TBböniz Bergb. 132,0136. 28. 119.5 48 83.— Helddurn Se ersha 9 Petersb. Jat..575, Ronnenberg.. 7¹⁵ IRathgeb. Wagg. 62,—.500 Ruſſenbank.50 75 Reisholz Papier.—.—.295,5 Sichel& Co.....50/4, 0 e n*——— 83—. hein Chamo—1725 ee Phosphat 94.— 62, Rbein Ehett 401 108.5ſ130 la.28.— 85. Rhein. Ma d. 49,.—48,50 e e e TRhenania Chem 66..— he.. 98. Nomb Pütten. 13.——,— Polarſcht———356 0 Braunk.. 123.0/118.5 Raſitzer Zucker.. 86,2566,25 TAugecswerke 189.1188.0 Sachſenwerk..113,711 „Mym. Gebr. Großmann 69,.—69,— Grün& Bilſinger 150.0ſ150, Gruſchwitz Teztil 82.7564.50 Hackethal Draht. 94,— Halleſche Maſch. Hammerſ. Spinn. Hannov. M. Egeſt. 9506 Waggon —2 anſa Lloyd. bg.⸗Wien Gum. Bergwrk. arpen. Bergbau 191,5 arimann Maſch, 45,3545 Hedwigshütte.. 153.5 ilpert Maſch.. 61.— Heſch Kur ſerm. 3 90 upfer. 107. Thirſchberg Leder 109,01 Thoeſch Eiſ. u. St167.7/ ThHohenlohe⸗Wrt. 25.— Phil. Holzmann 168,5109,0 Horchwerke. 120.5121,0 THumboldtMaſch 51.7551.— Tzije Bergbau 254.9 2⁵8 M. Jadei& Co. 187.7138,0 Gebr. Junghans 97.3597.65 Kahla Porzellan. 106,0 110,0 Kaliw. Aſchersl..159.5154,0 Karlsr. Mg chin. 43,5045, erg .M. Kemy— Klöcknerwerte. 150,5158,5 E. H. Knorr. 156,0156,0 Kollm.& Jourda 190.—90, Köln Rockweiler 187,0487.7 Gebr. Körting. 107.8/106,0 Koſtheimer Cell. 83,5088.— Kyffhäuſer⸗Hütte 69,50 Lahmeyer& Co. Laurahütte.82.8008 Linde's Eismaſch1715 Lindenberg..62.50 TCari Lindſtröm 187.9 5 de 16 Reichsſchatz. 1V.Vo,735*0 8 VIIX S58.% M24er 0. 788.0 99%0 z. Reichsanl.,780ſo, 6 „.740ʃ0.) Jlcd. Reich an —.— S85 222 2 938500 9 0—% 40%, Pch. Konſols 0. 700, 9 60 0 ◻ 4% Bayer. Nnl. 9478 040 3/5% Bayer-Ant.7450, 5% B. Kohlenanl——13. 5% Prö. Kalianl..—5, 4 Roggenwert..— 8% %0 Roggenrentb. 8,35 6. 5% Sächſ. Braunl 3,88 700 „Vandſch⸗Rogg. 8,40 8, b) Ausl. Rentenwerk 5%/ Mexitaner 60 Oeſt Schatza 23.8 4%, Goldrente 26.50 4%„condo, Rte. 2,25 6¼0%„ Silberrte—.— 4½0/„Papierrte.—.— 4% Türt. Ad.⸗Anl. 13,80 84% ,,„ Bagd.-Eiſ.124.65 W0Kurtunn Anl. 715 ,. uniſ Anl. 21. Weſer Akt.⸗Geſ. 78, 4%„ olob. 111 15.90 1 Weſtereg. Alkall 167.0166,.Los 28,12 Wicking ⸗Cement. 154.5161. 4½/US1.R1914 23.75 Wieslach Tonwar. 108.5109.9 C/0 1914 24,2824. Vittener Stahi 110.0110.2 4% Goldrre 28.50 Wittener Hußſtabl 65.—66.—4% + Kronr.— Wolf. Bucau.. 82.8501758% Oe.H. Seb. alte 20.10 Selftof Berein 115,7115,23%Se-UiXSre74—— ellſtoff Waldhol 283.538.0 F 8 13.75 Freiverkehrs⸗Kurſe. 00% Südue g—.— .600„ neue Pr—.— Adier Kall.. 43,5047.—5% 1 Bergb. Präfid... 470ʃ An 88 2221 3 — 5 2 em alske. 199, Sinner.⸗G. 68,75/58.— Stettiner Bulkan 72725 1 8 StoehrKammgru. 168.5 165.0 Stoewer Nähm.. 92.7599.85 Südd Immobil. Teichgräber—— Teleph. Berliner 90.50ſ90, Thoerldelſabrik-- 98.8597.75 Unionwerke Maſch 65.2565,50 Ver. B. Frkf. Gurn. 82 Ver. Chem. Charl. 14 B. Diſch, Nickelw. VGlanzſtofſ Eibi. B. Schühförns W 2— 89.7589.— EEEBEE — 222 E 2 S88 —2 85 2 88 1 58 222 8888 22 8885 S — 3— 2 Vogtländ. Maſch.— Wanderer ⸗Werke 124 12 — 2 Lingel Schuhfabr. 77, T Linte& Hoffm. 92, Ludw. Loewe& Co 250,0 E. Lorenz. 117.0 Lothr. Portl.⸗Cem—, Magirus.-G. 62.— IMannesmann 200,0ſ2 1Mansſeld. Akt. 189,51. Mech. Web. Lind 235,0 Mix& Geneſt. 124.0 Motoren De 69.50 Motorb. Mauny.44,75 S8 S28 282 S ——— S22 2— — 2 Mülheim Berg 148.5 Neckar. Fahrzg..108.5 Bend⸗Motor..% TNorbd Wollk. 4550 8* 1˙ 80.25 Deulſche Petrol.. 7,%%„ Diamond. 2,15144, L5 24.—— 888 —— die ſar iſt et r⸗ n⸗ el die ⸗ ⸗ im ſte en, en ———————— NNN*2 ——— ——— — —— * SS SSSSNS XNSSSNXNNSNSSSS Gruppe. ie⸗x Dienstag, den 28. Dezember 1920 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe)* 7. Seite. Nr. 600 Der Frähjahrswalblauf Den Auftakt der Veranſtaltungen der Leichtathletik⸗ —Saiſon 1926 bildete der Frühjahrswaldlauf in Friedrichsfeld. Vorbildliche Unterſtützung und Vorbereitung durch den Fußballklub„Germania“ Feiedrichsfeld, ein wirkliches Wald⸗ laufgelände, prächtiges Wetter, rege Anteilnahme der Sport⸗ ler, ein Meiſterſchaftsſpiel um die badiſche Handball⸗Meiſter⸗ ſchaft gaben dieſem Tage ein beſonderes Gepräge, Die An⸗ änger⸗, Erſtlings⸗ und A..⸗Wettkämpſe ſanden auf dem latze des Polizeiſportvereins Mannheim ſtatt. Wir fanden in dieſem Jahre in dem Polizeiſportverein Mannheim Män⸗ ner, die, getragen von ſportlichem Geiſt, in ſelbſtloſer und muſtergültiger Weiſe nicht nur dieſe Veranſtaltung vorbe⸗ reiteten, ſondern auch ſpäter noch die Bezirksmeiſterſchaften und uns auch bei anderen Gelegenheiten durch Ueberlaſſung des Platzes helfend zur Seite ſtanden. Die Veranſtaltung ſelbſt verlief harmoniſch und ſpannend. Allgemeine Staffelläufe und Sportwerbetage: Der Staf⸗ fellauf„Rund um den Frilebrſchsplatz“ war außerordentlich gut beſchickt und ſtand unter der gemein⸗ ſamen Leitung von Sportlern und Turnern. Zu erſtreben iſt hier, daß die gemeinſamen Vorarbeiten durch einen paritäti⸗ ſchen Axsſchuß von Fachleuten und nicht vom Ortsausſchuß geleitet werden. Der traditionelle Größ⸗Staffellauf„Rund um Mannheim“ wurde von der Mannheimer Turnſportge⸗ ſellſchaft unter Aufſicht der..B. ausgetragen. Erfren⸗ licherweiſe beteiligten ſich die Turnvereine in einer eigenen Auch die Beteiligung anderer Verbände war rege, nur die Beteiligung der eigentlichen Leichtathleten ließ zu wünſchen übria Die Verlegung in den Herbſt ſchien glücklich zu ſein, trotzdem zu dieſem Zeitpunkt niemals mit einer Teil⸗ nahme der Fußballvereine zu rechnen iſt. meiſterſchaften zu beleben, wurde an dem gleichen Tage Ge⸗ legenheit zur Ablegung der Uebungen für die Badiſche Ver⸗ einsmeiſterſchaft gegeben. Die Veranſtaltung wurde dadurch om Vormittag aber etwas überlaſtet und konnte nur Dank der der vorzüglichen Vorbereitung des Polizeiſportvereins und der tatkräftigen Hilfe des Schiedsgerichts glatt und rei⸗ bungslos durchgeführt werden. Auch die Jugendkämpſe wur⸗ den in den Rahmen der Veranſtaltung aufgenommen. Die Kämypſe waren bis auf einige Ausnahmen ſpannend, die Er⸗ gebniſſe zum Teil ſehr gut. Der Herbſtwaldlauf murde aus dem gleichen Grund wie im Vorſahre nicht abgebalten(Be⸗ ginn der Handballſpiele), doch erſcheint kier eine ardere Ein⸗ ſtellung unbedingt geboten. Vereinsmeiſterſchaft: Hier fehlte es wirklich an dem Intereſſe der Vereine, denn der Bezirk gab oft genug Gelegenheit. Die Uebungen für die Badiſche Vereinsmeiſterſchaft wurden abgelegt von M. T.., B. f.., Phönir, Sportverein Waldnof, Poltzelſportverein. V. f. L. Neckarau und„Germanig“ Friedrichsfeld und nur einem einzigen auswärtigen Verein, Adelsheim. Die Fraehniſſe liegen von Seiten des Verbandes noch nicht vor. An dem Hampf um die Deutſche Verelnsmeiſterſchaft betelligte ſich M. T. G. und wurde mit einem Punkt Zweiter hinter Braun⸗ ſchweis. Winterarbeit Die aßgehaltenen beiden Sportkurſe haben gezeigt, baß ſolch vereinzelte Veranſtaltungen von keinem nachhaltigen Einfluß auf Fie Entwicklung der wertvollen Winterarbeit in den Vereinen ſein können. Dies führte zu dem Entſchluß, im Lauf dieſes Winters regelmäßig jeden Monat einen Sport⸗ kurſus unter pflichtgemäßer Beteiligung aller Vereinsſport⸗ warte und einigen anderen zür Leitung befäßigten Mitalie⸗ dern abzuhalten. Die Leitung der Kurſe ſoll in die Hand unſeres Verbandsſportwartes Reinau gelegt werden. um tatſächlich eine dem neueſten Stand unſerer leichtathletiſchen Zweckgymnaſtik entſprechende Ausbildung der Teilnehmer zu gewährleiſten. Durch das Entgegenkommen des erſten Vor⸗ ſitzenden des Poltzeiſportyereins Mannheim, Maſor Schütz, ſteht uns eine moderne Uebungshalle unentgeltlich zur Ver⸗ fügung. Durch Hinzuziehung von Herren der hieſigen Lehrer⸗ ſchaft foll dieſen“ Kürſen einen nber den Rahmen des Bezirks hinausgehende Bedeutung geſichert werden. Munnheimer Veichtathlelik im Fahre 1926 Leider machte das d Wetter einen böſen Strich durch die Rechnung, aber es wurde trotzdem ſvortlich hervorragend gekämpft. Um die Bezirks⸗ V Die JIngendarbeit ſteht und fällt mit dem Verein. BVoy außen kann da kaum etwas hinzugefügt werden. Nur im Verein kann die Gemeinſchaft geſchaffen werden, in der die Jugend froh und geſund aufwächſt. an verwirre die ganze Jugendſache nicht durch die Vielſeitigkeit deſſen, was man der Jugend bietet. Man beſchränke ſich z. B. in bewußter Ein⸗ ſeitigkeit auf eine intenſive, körperliche Entwicklung des ſun⸗ gen Menſchen und ſei nur beſorgt, daß die Aelteren, mit denen er in Berührung kommt, dem jungen Menſchen ein Vorbild bieten in Bezug auf eine charaktervolle Mäunlichkeit, dann wird auch aus dem jungen Menſchen einſt ein Mann werden. Gering war die Zahl der eigentlichen Vereins⸗Veranſtal⸗ tungen. Nationale Wettkämpſe des Polizeiſportvereins und des V. f. R. brachten den Vereinen leider nicht den erwar⸗ teten Erfolg, Lernen wir für das nächſte Jahr durch beſſere Wahl der Zeitpunkte für die Veranſtaltungen günſtigere Be⸗ dingungen für das Gelingen zu ſchaffen. Ein großer Wurf gelang der M. T. G. durch eine Abendyeranſtaltung, deren ſportlicher Werbewert ſicherlich ſeine Früchte tragen wird. EinHauch großen ſportlichenKönnens zeigte hier ſeine belebende Wirkung und lehrt uns: Strebe etwas zu leiſten und du wirſt etwas bedeuten. Bei dem oberflächlichen Durchleſen dieſes Jahresberichtes kann man ſich kaum des niederbrückenden Peſſimismuſſes, den er ausatmet, entzieben. Doch bricht an manchen Stellen im⸗ mer wieder ein Hoffnungsſtrahl durch das düſtere Gewölk, und die Hoffnungen ſind nur zu berechligt. Denn heute ſchon haben wir den toten Punkt überſchritten, was am beſten durch nachfolgende Ausführungen beſtätigt wird. Die Ansſichten neber die kurze Diſtanz von 100, 200 und 400 Metern haben wir in dieſem Jahre eine Anzahl von Leuten gehalt, ie etwas mehr können, als der Durchſchnitt. Man wußte ſo viel zu erzählen von dem Formrückgaug unſerer beruſenſten Vertreter über die kurze Strecke, Apfel und Neumann. Dieſe entſprachen nicht den Tatſachen. Apfel und Neu⸗ mann ſind ſich das ganze Jahr über in ihren Leiſtungen gleich geblieben. Was ſich geändert hat, iſt das Moment. daß Zeiten von 11, 22,5 und 50,4 Sekunden nicht mehr genügen, um erſtklaſſig zu ſein. Während Apfel ſeinen Höhepunk zweifellos überſchritten hat, dürfte dies eigentlich bei Neu⸗ mann noch nicht der Fall ſein. Seiner Anlagen nach iſt er befähigt(intenſives Training Vorausſetzung) die 400 Meter unter 50 Sekunden, was er ja auch ſchon getan hat, zu laufen. Dieſen Beiden hat ſich ein beachtliches Material von Kurz⸗ ſtrecklexn beigeſellt: Schwander, Kirchheimer, Loſſacker, Grund⸗ höſer(alle M. T..) und Bartholomäi(.f..). Von den ge⸗ naunten beſitzen aber nur Kirchheimer, Loſſacker und Bartho lomäi die Fähigkeit, unter 11 bezw. unter 50 Sekunden zu laufen. Die übrigen werden immer brauchbarer Durchſchnitt bleihen. Dieſe Ausbeute guter Kräfte erſcheint auf den erſten Blick ſehr gering. Man muß ſedoch in Betracht ziehen, daß ein Teil der Jugendlichen im nächſten Jahre zur Senihrey⸗ klaſſe aufrückt und dieſe Jugendlichen haben in mehr al? ſie ein Ueberholen der älteren Semeſter leicht möglich iſt. J⸗ nenne hier Ruſch(M...), Lenz, Gg. Maier und Gg. Schmidi vom V. f. R. Aehnlich gelagert ſind die Verhältniſſe bei den Mittel⸗ diſtanzlern. Ueberragende Könner kann man hier nicht feſt⸗ ſtellen, trotzdem die beſte Zeit Weidmanns(M...) von zwei Minnten ſür die 800 Meter eine gute Leiſtung bedeutet. Um aber heute zu guter deutſcher Klaſſe zu zähten, muß man ſchon .58 Minuten laufen können. Im letzten Fahre hakten wir für dieſe Strecke zwel Leute, Weißbrod(M...), R. Morgen (...), die viel verſprachen, aber wenig hielten. Es iſt ja nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe beiden trotzdem noch zu Ehren kommen können(Veranlagung iſt bei beiden reichlich vorhan⸗ den), wenn ſie ihre Intereſſen anders einſtellen. Ueber 1500 Meter lief Zahn mit mehr oder weniger gutem Erfolg. Nach⸗ handen, es ſei denn, daß bei irgend einem Verein ein bis ietzt noch unhekanntes Talent ſich entwſckelt. Ebenſo ſchwach iſt die Klaſſe der Langſtrecken⸗Läuter beſetzt. Der einzige Vertreter, der ſich auch anderswo in beſſerer Ge⸗ ſellſchaft durchzuſetzen vermochte, war Seelbach vom F. K.„Ger⸗ ischtes E MANNTIEIM, den 27, Dezember 1926. Rheinparksit. 3 Ladenburg, vom Haus Kauptstrage 147, aus statt. Cott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren ueubesorgten Vater, Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Herrn Hlbert Gattung, Zula nach schwerem Leiden in die ewige kleimat abzurufen, in tieter Trauer: Ida Gattung und Söhne. Die Beerdigung kindet am Mitiwoch, den 29 Dezember, nachmiſtags ½4 Uhr, in Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. * Mianer mit Vitrine Sehr Billig zu verkaufen. 8057 Binzẽanhöfer Möbelgeſchäft Augartenstr. 38. ohnend:! E tmann Pelze Mäntel, Jacken, v. 150 Mk. an t. 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Doch in der vergangenen Saiſon wurden, be⸗ ſonders von den jüngeren Leichtathleten ſehr ſchöne Weiten und Höhen erſprungen. So ſind vor allem ſehr verbeſſerung⸗⸗ fähig: Köppen, Buſſelmater und der in dieſem Jahre noch als Jugendmann geſtartete Brod(M. T..). Mit Erſolg betätigten ſich auf dieſem Gebiet ſerner Apfel, Neumann, Grundhöfer, Karle, alle M. T. G. Beſonders Apfel hat berechtigte Ausſichten im Weitſprung Gutes zu leiſten. Er verſügt über einen ſehr ſchnellen Anlauf, gepaart mit guter Luftſchrittechnik. Neu⸗ mauns Technié muß ſchon mehr in die Reihe der Kraftſpringer eingereiht werden. Der Nachwuchs in dieſen beiden Diszipli⸗ nen iſt ebenfalls gut. Abel(..L. Neckarau) und Ruſch haben ſchon als Jugendliche ohne nennenswerte Technik 6,35 Meier überſprungen.— In den Würfen(Speer und Diskus) haben wir ſeit dem Abgang Blink's(...) nichts beſonderes aufzu⸗ weiſen gehabt. Lediglich Dr. Oſchmann(M. T..) ſchien für beſſere Arbeit geſchaſfen zu ſein, doch ſowohl im Speer⸗ als auch im Diskuswerfen iſt er erheblich in ſeiner Form zurück⸗ gegangen. Im Diskuswerfen ſcheint vorerſt nur Spieß(M. K. .) unſer ausſichtsreichſter Vertreter zu werden, während im Speerwerfen noch Köppen veranlagt zu ſein ſcheint.— Im Kugelſtoßen dominiert Aſal vom Mannheimer Polizeiſportver⸗ ein, der ohne jegliche Technik die 12,50 Metergrenze überſtoßen hat. In dem erſt 18jährigen Abel⸗Neckarau erwächſt ihm aber eine äußerſt ſcharfe Konkurrenz. Dieſer ganz hervorragend zur Leichtathletik prädeſtinierte jiunge Kämpſer brachte die 15 Pfund⸗Kugel ſchon mehrmals 11,40 Meter weit. Im Stabhochſpringen und im Zehnkampf haben wir keine Leute mit ausgeprägten Leiſtungen. Dagegen ſind wir in ſen Stafſeln bedeutend beſſer geſtellt. Vor allem die 4 mal 100 und die 4 mal 400 Meter⸗Staffel der M. T. G. werden im nächſten Jahre ſicherlich von ſich reden machen. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß die Jugendabteilungen des..R. und der M..G. über einen Beſtand von Leichtathleten verfügen, der bei fach⸗ gemäßer Anleitung das zu werden verſpricht, was Mannheims Leichtathletik einſt in Süddeutſchland und dem Reiche geweſen war. 4 Franz Freſi. Amilicher Schneebericht der Bad. Eandeswetterwarte 2 82 7 8 5 28 33 dageſher⸗ 2 Ort SS ESsöſ del der[ Wins 3 Sportmöguchketen 22 Schneedecke 3 zem en 5. 3 575 40— eci 1 2 Wbzde itiſee 46—50— pPehem Sawuche„ 18 fr in erteg Suscc. Neuſtadt 35—400—— inüsfil EEBE St. Georgenſs1—55—2—95 3„.1 eieee Königsfeld 36—40—f er— +-Iſfu m Paute liter Ruhſiein 58—60—— inel, ate— 66 Hornisgeindeſoe—-70%— en eie. Keiche]„- Of ee e Eeitersmatt 51—55— aen Waen cher 0—35UL.—— Hundzec- e iſ in Sn Wenernachrichten der Karleruhersandeswenerwarte Das Froſtwetter der letzten Tage hielt in Baden geſtern noch an. Ueber Nacht trat in der Ebene infolge Ausſtrahlung eine Verſchärfung des Froſtes ein. Die höheren Lagen beſin⸗ den ſich bereits im Bereich der aus Nordweſten eindringenden Warmluſt und haben heute morgen Temperaturen über 0 Gr., nur in Talkeſſeln lagern noch Kaltluftmaſſen. Borausſichtliche 8 Milder, zeitweiſe leichte Nie⸗ derſchläge und auffriſchende Weſtwinde, Schwarzwald Tau⸗ wetter mtt ſtarker Schneeſchmelze. Herausgeben. Drucker und Verlteger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mannheim, E 6, 2 „Direktion: Ferdinand Heyme. Cbeſredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Volitik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kahyſer, Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer, Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner 7 5 preisabbau 60. GS 8s0· 90 · 100 N Wochentaten von 4 M an Mita-Fahrlkverkauisstelle: Plaunheim, N 4, 10. Leſter:. Jung. 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