5 i Sl — * Wittwoch, 29. Dezember Neue M Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Hau⸗ oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung chafcselle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R14.6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Monnheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 annheime S 0 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ — walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen — Erſatzanſprüchen, für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben 98 Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1920— Nr. 601 Seitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus ahlun je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 040.M Netlaen —4R.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 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Die der Zentrumsrechten nahe ſtehende Dortmunder„Tre monia“ ſieht ein neues Kabinett der Mitte für die beſtmöglichſte Löſung der Kriſe an und lehnt eine Mitarbeit, etwa unter Dr. Luther als Kanzler eines Kabinetts, in dem die Deutſchnationalen die erſte Geige ſpielen wie im Jahre 1925 entſchieden ab. In ähnlichen Gedankengängen bewegt ſich eine Zuſchrift, die der „Germania“ aus der Zentrumsfraktion des Reichstags zugeht und in der der anonyme Verfaſſer des langen und bréiten auseinanderſetzt, weswegen ſich in der Zentrumsfrak⸗ tion keine Siimme von Einfluß für die Rechtskoalition erhebt. Dafür ſeien gleichermaßen außen⸗ und innenpolitiſche Erwä⸗ gungen ausſchlaggebend.„Der außenpolitiſche Berg“, ſo heißt es u..,„iſt noch nicht genommen“, er iſt erſt zur Hälfte be⸗ ſtiegen. Alle Bergſteiger wiſſen, daß die zweite Hälfte ſehr viel ſchwieriger zu nehmen iſt, als die erſte. Bis Deutſchland ie Spitze und freien Ausblick erreicht haben wird, beſtehen noch unendlich viel Gefahren und Auſturzmöglichkeiten. Nach der Meinung der Zentrumspartei kann die deutſchnationale Volkspartei in den nächſten Jahren außerhalb der Regie⸗ rungskoalition Deutſchland mehr nützen als innerhalb der⸗ ſelben.“ Innerpolitiſch glaubt man im Zentrum nicht daran, daß nach dem, was ſich in den letzten Jahrzehnten in Deutſch⸗ land abgeſpielt habe, man den Weg zur Volkseinheit finden fönne, ohne daß die Sozialdemokratie baldigſt zur deranwortung herangezogen werde. Daß Zentrum und So⸗ zialdemokratie durch eine ganze Welt getrennt ſeien, ändere nichts an ſolcher Notwendigkeit. Die Stunde für eine einſeitige Links⸗ oder Rechtskoalition ſei noch nicht gekommen, daher brauche Deutſchland noch ein längeres Uebergangsſtadium, bis die früher abſeits ſtehenden Volks⸗ gruppen tatſächlich ein inneres Verhältnis zu Volk und Staat gefunden hätten. Der Artikel, der im Endziel auf die Kroße Koalition hinaus will ſchließt wie folgt:„Die Sozialdemokratie hat vor dem Auseinandergehen des Reichts⸗ tags eine ſehr ungeſchickte und unpolitiſche Rede halten laſſen. Eine verfehlte Rede aber allein iſt kein ausreichender Grund zur Umkehr einer als richtig anzuſehenden Geſamtpolitik.“ Die Erklärung des Zentrums wird alſo als die erſte offizlelle Erklärung zur Regierungsbildung ange⸗ ſehen. Darnach erwartet das Zentrum alſo am 10. Jannar vom Reichspräſidenten den Verſuch der Bildung eines Ka⸗ binetts der Mitte, das von der Sozialdemokratie unterſtützt wird, wobei die Einladung an die Sozialdemokratie aller⸗ dings mit der Bindung verknüyft wird, daß ſie ſich mit dem Reichsſchulgeſetz abfindet und ſich der„Ausgeſtaltung einer FPPPPPP TPPGPGPGPGGPPGPPoPoPGPGoPPPPPoPPPPPPPPP Proteſt gegen das Landauer Arteil Austritt Thyſſens aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungskomitee „Der rheiniſche Großinduſtrielle Fritz Thyſſen hat an den Vorſitzenden des deutſchefranzöſiſchen Verſtändigungs⸗ komitees, Mayriſch, folgenden Brief gerichtet: „Sehr geehrter Herr Mayriſch! Nach dem unerhörten Ur⸗ teil von Landan iſt es mir unmöglich, dem deutſch⸗franzöſiſchen Komitee weiter anzugehören. Ich erkläre hiermit meinen Austritt aus demſelben. Man ſcheint in Frankreich zu glau⸗ ben, mit dem durch die Bedingungen des Waffenſtillſtandes und mit Hilfe von 24 anderen Nationen entwaffneten Deutſch⸗ land, während man ſelbſt bis an die Zägne bewaffnet iſt, alles bieten zu können. Im Intereſſe des Friedens Europas wünſche ich, daß dieſer franzöſiſche Glaube bald möglichſt zerſtört wird. Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung Ihr ſehr ergebe⸗ ner(gez.] Fritz Thyſſen.“ Nachſpiel zum Rouzierprozeß Vor dem Militärberufungsgericht in Mainz fand am Dienstag die Verhandlung gegen die Witwe Gerſtle aus Landau ſtatt, die wegen Verweigerung der Wohnungsauf⸗ nahme des Unterleutnants Rouzier kurz nach deſſen Ger⸗ mersheimer Affäre und wegen beleidigender Haltung den Offizieren der franzöſiſchen Wohnungskommiſſion gegenüber zu zehn Tagen Gefängnis mit Bewährungsfriſt und zu 1000 Nark Geldſtrafe verurteilt war. Die Angeklagte erklärte, daß ſie halb verrückt vor Aufregung geweſen ſei, als ſie hörte, Rouzier ſollte bei ihr einquartiert werden, aber eine Beleidt⸗ gung der Offiziere habe ihr ſerngelegen. Das Gericht erkannte unter Berückſichtigung der Erregung der Angeklagten auf zwei Geldſtrafen von 20 und 80 Mark. Ein Engländer durch einen Franzoſen ſchwer verletzt V Haris, 29. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Dankirchen wird berichtet: Drei Matroſen eines eng⸗ liſchen Handelsdampfers, die in etwas angeheitertem Zu⸗ ſtkand die Jeanne'Arc Kaſerne paſſierten, wurden von dem Wachtpoſten angehalten, der glaubte, daß ſich die Matroſen in die Kaſerne begeben wollten. Zwei von ihnen entfernten ſich raſch. Der dritte wurde in dem Augenblick, als er ſeinen kameraden folgen wollte, durch einen Bajonettſtich chwer verletzt. Er erlag im Spital ſeinen Verletzungen. im Krieg und Frieden gleich brauchbaren Reichsweyr“ nicht widerſetzt. Die Sozialdemokratie dürfte ſich mit dieſem An⸗ trag noch vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen be⸗ faſſen. Der„Vorwärts“ enthält ſich vorerſt jeder Stel⸗ lungnahme dem Zentrumsartikel gegenüber und teilt ledig⸗ lich mit, daß der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei den Parteiausſchuß zum Dienstag, den 11. Januar nach Berlin zu einer Sitzung einberufen habe, die neben der Vor⸗ bezeitung des am 22. und 27. Mai in Kiel ſtattfindenden Par⸗ teitag vor allem auch der Erörterung der politiſchen Lage ge⸗ widmet ſein ſoll. Die deutſchnationale Preſſe glaubt nach dem bisherigen Verhalten der Sozialdemokratie nicht, daß dieſe ſich zu neuen Bindungen einem Kabinett der Mitte gegenüber bereit finden werden. Die„Deutſche Tageszeitung'“ bezeichnet es als zweifelhaft, ob der Reichspräſident bei einem Verſagen des Zentrums noch erſt eine Regierung der Mitte bilden, „alſo ein Experiment verſuchen würde, das bei der bekannten Haltung der beiden großen Flügelparteien doch von vorn⸗ herein zum Scheitern verurteilt wäre.“ Viel wahrſcheinlicher ſei es deshalb, daß der Reichspräſident ſchon zur Auflö⸗ ſung des Reichstags ſchreiten würde, wenn das Zen⸗ trum ſich gegen den Verſuch ſträuben ſollte, eine„ſtaatsbürger⸗ liche Mehrheitsregierung“ zu bilden. Herr v. Löbell, der Vorſitzende des Reichsbürgerrats, der zu kritiſchen Zeiten aus ſeinem Schattendaſein hervorzu⸗ treten pflegt, ſetzt im„Lokalanzeiger“ auseinander, wie er und ſeine Kreiſe ſich die Löſung der Kriſe vorſtellen. Er pro⸗ pagiert den Gedanken einer kleinen Koalition der Rechten, alſo der Deutſchnationalen, der Deutſchen⸗ und der Bayriſchen Volkspartei, ſowie der Wirtſchaftspartei. Dieſe Rechte könne ſich ſelbſtverſtändlich jederzeit zu einer Regie⸗ rung der großen Rechten erweitern, d.., das Zentrum ein⸗ beziehen. Solange das nicht der Fall ſei, müſſe das Zentrum eben wohlwollende Neutralität wie ſ. Zt. beim erſten Kabinett Luther wahren. Bezeichnend iſt das Eingeſtändnis des Herrn v. Löbell, daß ſolches Kabinett von der bisherigen Linie der Außenpolitik nicht abweichen werde, da die deutſche Außenpolitik jetzt nach Locarno und nach dem Eintreten in den Völkerbund ziemlich zwangsläufig geworden ſei und ihre allgemeine Richtung feſtliege, ſodaß Meinungsverſchieden⸗ heiten im weſentlichen nur über das Tempo entſtehen könnten. Zwiſchen den Zeilen deutet Herr v. Löbell an, daß Hindenburg für dieſe Löſung ſo gut wie gewonnen ſei. Dem fügt der„Lo⸗ kalanzeiger“ noch aus eigenem hinzu, daß einem Kabinett der kleinen Rechten vom Reichspräſidenten als notwendiges Re⸗ gierungsinſtrument ſelbſtverſtändlich die Ermächtigung zur Auflöſung des Reichstags mitgegeben werden müßte Ohne die Möglichkeit eines gewiſſen Drucks auf Widerſtre⸗ bende werde ſich im deutſchen Reichtag überhaupt kaum etwas ausrichten laſſen. Es ſcheint nach all dem, daß an den Plänen der Rechten, wie ſie der demokratiſche Zeitungsdienſt aufdeckt, doch etwas mehr iſt, als man ſelbſt wahr haben wollte Daß der Reichspräſident ſich bereits nach einer beſtimmten Richtung hin feſtgelegt haben ſoll, möchten wir bezweifeln. Die franzöſiſche Se AUnter dem Vorſitz des Präſidenten Doumergue fand am Dienstag im Elyſé ein Miniſterrat ſtatt, bei dem der Kriegsminiſter Painlevé Bericht über die bevorſtehende fran⸗ zöſiſche Heeresreform erſtattete. Die Verfügung, die Painlevé dem Miniſterrat zur Genehmigung vorlegte, beſagt, daß am 1. Mai 1927 lediglich die vor dem 1. Mai 1907 geborenen Dienſt⸗ pflichtigen eingeſtellt werden ſollen. Auf dieſe Weiſe ſoll er⸗ reicht werden, daß Rekruten nicht vor dem vollendeten 21. Le⸗ bensjahr eingeſtellt werden. Die übrigen Punkte der Heeres⸗ reform gehen ganz allgemein auf eine Berbeſſerung der Ausbildungsmethode hinaus, durch die die vorgeſe⸗ hene Verkürzung der Dienſtzeit von 1½ auf 1 Jahr ausgegli⸗ chen werden und gleichzeitig eine Erhöhung der Schlagkraft der Armee erreicht werden ſoll. Zur Intenſivierung der mili⸗ täriſchen Ausbildung ſollen die Rekruten nach Möglichkeit von allen Arbeiten, die nicht zur tatſächlichen militäriſchen Ausbil⸗ dung gehören, befreit und dieſe Arbeiten einer allmählich auf⸗ zubauenden Organiſation von Zivilbeamten übertragen wer⸗ den. Im nächſten Militäretat ſind für dieſe Organiſation be⸗ reits 32 Millionen Franken vorgeſehen. Der Mächtelampf um China § London, 29. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſchen Vorſchläge über eine Politik der Vertrags⸗ mächte haben bisher bei den anderen Mächten wenig Gegen⸗ liebe gefunden. Die Antworten ſind noch nicht bekannt⸗ gegeben worden, doch nimmt man allgemein an, daß Amerika die engliſche Politik in den Grundzügen unterſtützen wird, jedoch gegen das ſoſortige Zugeſtändnis der neuen Steuer⸗ rechte. Dagegen hält Japan gerade die prinzipielle Haltung Englands für allzu freundlich gegenüber Kanton, was ver⸗ ſtändlich iſt, da die Hauptintereſſen Japans im Norden und in der agrariſchen Mandſchurei liegen, während England und Amerika mehr an den Induſtriegebieten des Jangtſekiang intereſſiert ſind, Mit den europäiſchen Staaten hat. wie hier angenommen wird, Chamberlain bereits in Genf die Grund⸗ züge der neuen Politik Englands diskutiert. Es heißt, daß von Frankreich und Belgien aus zunächſt kein erheblicher Widerſtand gegen den engliſchen Schritt zu erwarten iſt. Da⸗ gegen hat überraſchenderweiſe die Kanton⸗Regierung nach den bisher bekanntgewordenen Aeußerungen eine feindliche Hal⸗ tung gegenüber dem engliſchen Memorandum eingenommen. Sie dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß die Politiker von Kanton den Sinn des engliſchen Schrittes durchſchauen, der zunächſt nur auf eine demonſtrative Einwirkung hinausläuft. Die Ausweiſung aus dem Memelgebiet Aus Königsberg wird uns geſchrieben: Der Umſturz in Litauen, der in der Nacht vom 17. zum 18, Dezember erfolgte, hat ſich ſchon wenige Tage ſpäter unheilvoll im Memelgebiet ausgewirkt. Die Proklamation der Militär⸗ diktatoren, der Umſturz ſei notwendig geworden, um das Land von Bolchewiſten und Fremoͤſtämmigen zu befreien, gab den neuen Machthabern bereits am 23. Dezember die Hand⸗ habe, der Memelländiſchen Preſſe einen Schlag zit verſetzen, von dem ſie ſich kaum wird erholen können. Die reichsdeutſchen Staatsangehörigen Chefredakteur Robert Leubner und Redakteur Warm vom„Memeler Dampf⸗ boot“ ſowie Redakteur Brieskorn von der„Memelländi⸗ ſchen Rundſchau“ in Heydekrug, bewährte und mannhafte Vor⸗ kämpſer des Deutſchtums, ſind mit Friſt zum 1. Januar aus dem Memelgebiete ausgewieſen worden. memelländiſche Preſſe und für die Intereſſen der deutſchen Memelländer bedeutet, muß man daran ermeſſen, daß ein ge⸗ eigneter Erſatz in dem kleinen autonomen Gebiete nicht zu finden ſein wird, und daß man von der litauiſchen Regierung, die weder reichsdeutſche Juriſten, noch Aerzte, noch Lehrer ins Land läßt, obwohl es dringend daran mangelt, ſchwerlich die Aufenthaltsgenehmigung für andere reichsdeutſche Journa⸗ liſten erwarten kann. Die deutſche Preſſe, die unentwegt die aus dem Me⸗ melſtatut reſultierenden Rechte des autonomen Landes gegen⸗ über litauiſchen Uebergrifſen verteidigt hat, ſoll mundtot gemacht werden, damit die Stimme des vergewaltigten Ge⸗ bietes nicht mehr das Ohr der Welt ſinden kann. Man war urſprünglich geneigt anzunehmen, daß der neue Staatspräſi⸗ dent in Litauen, Prof. A. Smetona, deutſchfreundlich, zum mindeſten aber nicht deutſchſeindlich geſinnt ſei. Dies umſo mehr, als der neue Miniſterpräſident Prof. Voldemaras, ein Tautininkai wie Smetona, gleich nach ſeinem Amtsantritt er⸗ klärt hatte, die neue Regierung erſtrebe eine beſſere Ver⸗ ſtändigung mit dem Memelgebiete und herzliche Be⸗ ziehungen zum Deutſchen Reiche⸗ Wer ſich die Verhältniſſe genauer beſah, mußte allerdings an dieſen Verſicherungen ernſtlich Kweiteln⸗ Die memelländiſche Delegation, die mit dem Landtagspräſidenten Joſef Kraus nach Kowuo gefahren war, um dem volksſozialiſtiſchen Staatspräſidenten Kazys Grinius am 18. Dezember zu ſeinem Militärputſches am 17. Dezember verhaftet und längere Zeit in Kowno zurückgehalten. Dafür durfte der vor kurzem ernannte Landespräſident, Brauereibeſitzer Falk, ein im Me⸗ melgebiet unbeliebter Renegat, der trotz des Mißtrauensvo⸗ tums das er vom Landtage erhalten hatte, nicht erſetzt worden war, ſofort nach Memel zurückkehren. Der volksſozialiſtiſche Demokraten Zilius im Frühjahr abgelöſt und dem Memel⸗ gebiete mit ſeiner Haltung eine große Enttäuſchung bereitet hatte, mußte zurücktreten, weil er den neuen Machthabern noch nicht chauviniſtiſch genug war. Zu ſeiner Vertretung wurde der Vizegouverneur Slaza ernannt, eine der berüch⸗ tag vertagte, damit er zu den Ereigniſſen keine Stellung neh⸗ men konnte und die autonomen Behörden ſowie die Polizei den Kriegskommandanten unterſtellte. Als nun noch verlautete, daß ein früherer Memelgouverneur Budrys, der ſchlimmſte Deutſchenfeind auf ſeinen früheren Poſten zurückkehren ſolle, da wußte man im Memelgebiete, daß man ſich auf Schlimwes gefaßt machen müſſe. Man kann mit ziemlicher Sicherheit den Innenminiſter Muſt eikis, der mehrere Jahre die Staatspolizei im Memel⸗ gebiet leitete und wegen zahlloſer Uebergriffe ſeiner Organe von der memelländiſchen Preſſe wiederholt ſcharf kritiſiert wuxde, als Urheber für die Ausweiſung der memelländiſchen Journaliſten anſehen, zumal da er in dieſen Tagen in einem memelländiſchen Blatte die Erklärung veröffentlichen ließ, er werde das Land von ſtörenden Elementen befreien. Als ſolche „ſtörenden Elemente“ ſcheint er vor allen Dingen die verant⸗ wortlichen Schriftleiter der dortigen deutſchen Preſſe anzu⸗ ſehen, wenn er auch gleichzeitig andere deutſche Staatsange⸗ hörige ausweiſen ließ. Bemerkenswerterweiſe wurden die Ausweiſungsbefehle vom Kriegskommandanten im Memelgebiet ausgegeben und von einem Beamten der Staatspolizei mündlich übermittelt, womit wohl der An⸗ ſchein erweckt werden ſoll, als ſeien dieſe Maßnahmen nur unter der beſonderen Vorausſetzung des Kriegszuſtandes ge⸗ troffen worden. Die unter Vorzenſur ſtehende memelländiſche Preſſe durfte die Ausweiſungen nicht bekannt geben. Die Ge⸗ winnung des Kriegskommandanten wird übrigens durch die Tatſache gekennzeichnet, daß er aus dem Hotel Kaiſerhof in Heydekrug den„deutſchen Sängergruß, entfernen ließ. Da von den Ausweiſungen nur Reichsdeutſche, zum Teil auch ihre Frauen betroffen worden ſind, hat die deutſche Regierung die Pflicht, mit größtem Nachdruck Proteſt zu erhe⸗ ben und zu verlangen, daß die Ausweiſungsbefehle ſofort wie⸗ is Huoeslolts colſ uine Was dies für die 60. Geburtstage zu gratulieren, wurde von den Leitern des litauiſche Gouverneur Shalkauskas, der den Chriſtlich⸗ tigſten Perſönlichkeiten im Memelgebiet, der ſofort den Land⸗ —— 8 4 3 22. Seite. Nr. 601 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) der zurückgenommen werden Eine derartige Provokation kann ein 60 Millionen⸗Volk nicht von einem Lande hin⸗ nehmen, das knapp zwei Millionen Einwohner zählt, die ſich zum größten Teil noch auf einer ſehr kümmerlichen Kulturſtufe befinden Die Politik der Glacehandſchuhe iſt dieſen öſtlichen Nachbarn gegenüber durchaus nicht angebracht. Der deutſchen Preſſe dagegen erwächſt die beſondere Aufgabe, ſich ihrer Angehörigen im Memelgebiete mit aller Wärme und aller Energie anzunehmen und nicht eher zu ruhen, bis die Gewaltmaßnahmen wieder aufgehoben ſind, die ihren Kollegen, die mannhaft und untadelig auf ſchwerſtem Poſten ſtanden, ihre Tätigkeit ohne jegliche Hemmung ihrer — und beruflichen Freiheit wieder aufnehmen nnen. N 985— — 95 Ein energiſcher beutſcher Scheitt Die deutſche Regierung hat inzwiſchen in Kowno einen energiſchen Schritt unternommen. Sie hat auch bereits erreicht, daß der neue litauiſche Miniſterpräſident emaras im Memelgebiet ſelbſt den Fall unterſuchen wird. Da die Ausweiſung am 1. Januar in Kraft treten ſoll, ſo iſt noch Zeit vorhanden, um die geplante Maßnahme zu verhin⸗ dern. Ob die litauiſche Regierung ſich zu einem ſolchen Rück⸗ zuge verſtehen wird, iſt allerdings bis zum Beweiſe des Gegen⸗ teils noch eine offene Frage. Man wird aber mit Sicherheit erwarten dürfen, daß die deutſche Regierung ſich in ihrem Eintreten für die reichsdeutſchen Journaliſten durch nichts beirren läßt. Sollte die litauiſche Regierung die Ausmeiſung am 1. Januar ausführen, ſo wird ihr zum Bewußtſein ge⸗ bracht werden müſſen, daß Deutſchland ſich dieſe Zehandlung nicht gefallen läßt. Es wird noch Mittel und Wege geben, um die litauiſche Regierung die ſchnöde Behandlung von Reichsdeutſchen auf memelländiſchem Boden entgelten zu laſſen, wenn ſie es nicht vorziehen ſollte, freiwillig Vernunft anzunehmen und den Ausweiſungsbefehl zurückzunehmen. Woldemaras über die Ausweiſungen Bei einem Empfang der Preſſevertreter in Memel er⸗ klärte Miniſterpräſident Woldemaras zu der Frage der Aus⸗ weiſung reichsdeutſcher Schriftleiter aus dem Memelgebiet, Daß die Frage noch offen ſei und er vorläufig nock nichts ſagen könne. Die Frage, ob dieſe Angelegenheit Einfluß auf die deutſch⸗litauiſchen Verhandlungen haben würde, verneinte der Miniſterpräſident, denn es handle ſich um eine rein Jokale Maßnahme, die noch entſchieden werden würde. Es beſtehe zur Zeit in Litauen Kriegszuſtand und die Kriegs⸗ kommandanten hätten die Verpflichtung, für die Sicherheit des Staates zu ſorgen. Major a. D. Anker jtier Nievolution und Republil EBerlin, 20. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ehemalige Leiter der Nachrichtenabteilung der Oberſten Heeresleitung beim Stabe des Kronprinzen, Major a. D. Kurt v. Anker, zählt zu denen, die nach langen inneren Kämpfen den ſeeliſchen Anſchluß an die Republik gefunden haben. Anker wirft jetzt im„..“ die Frage auf, ob der Ausdruck „Novemberverbrecher“ berechtigt ſei. Er mißt die Schuld an den Novembervorgängen zu einem großen Teil auch den heimiſchen Militärbehörden bei, die ohne „Ausnahme den Matroſentruppen hilflos gegenüberſtanden und widerſtandslos kapitulierten, Zum Beweis deſſen erwähnt er ein Telephongeſpräch, das er an einem Norembertage im Bei⸗ ſein des Kronprinzen, von Belgien aus mit einem General⸗ ftabsoffizier des Gonvernements Köln hatte und aus dem ſich zeigt, wie völlig ergeben und apathiſch ſelbſt hohe Militär⸗ behörden damals in dem Sturm, der von der Küſte ins Land brauſte, ein Naturereignis ſahen, gegen das man nichts machen könnte, dem man ſich im Gegenteil irgendwie anpaſſen und eingliedern müßte. Daher die Erkenntnis:„Nicht ein treu⸗ loſes, undankbares verräteriſches Volk ſtürzte und verjagte ſeinen Vater, ſondern ein an den Rand der Verzweiflung ge⸗ langtes Bolk hatte den Glauben an den Thron verloren und ſuchte fieberhaft taſtend nach glänzlich neuen Wegen.“ Wier die Verantwortung trägt für die überhaſtete Abfahrt des Kaiſers nach Holland ſcheint Anker noch ungeklärt. Tat⸗ „fächlich habe ſich der Feldmarſchall am frühen Nachmittag des 9. November vom Kaiſer getrennt, in der Annahme, daß erſt am folgenden Tag über den zu wählenden Aufenthaltsort in Ruhe entſchieden werden ſolle. Er habe dann am Nachmittag weder den Kaiſer nochmals geſprochen, noch wußte er von der Meldung des Legationsrats v. Grünau, wonach der Feld⸗ „marſchall und der Staatsſekretär⸗ v. Hinze den Kaiſer be⸗ ſchworen hätten, unverzüglich nach Holland zu fahren. Herr v. Grünau wollte dieſen Auftrag von Staatsſekretär v. Hinze erhalten haben. Aber auch den habe der Feldmarſchall am Nachmittag des 9. November weder geſehen noch geſprochen. Vielmehr hätte der Feldmarſchall erſt am 10. November gegen § Uhr morgens erfahren, daß der Kaiſer um 5 Uhr früh nach Holland abgefahren ſei. Anker ſpricht den Verdacht aus, daß man ſich ſelbſt einen Kampf für eine ausſichtsloſe Sache er⸗ ſparen wollte, indem man den Kaiſer außer Landes brachte und damit den Kampf für die Monarchie gegenſtandslos machte. Jedenfalls ſei die planmäßige Fortſetzung und Durch⸗ führung der Revolution unter Mitwixkung aller Schichten und Stände des Volkes, vor allem des Offizierskorps und. der Beamtenſchaft erfolgt.„Novemberverbracher“ waren wir alſo damit alle geworden.„Exkoben gegen das„Ver⸗ brechen“ hat ſich nicht einmal eine Stimme, geſchweige denn. daß irgend ein Tatwille zugunſten der Monarchie ſich regte.“ Anker ſchließt mit der Feſtſtellung, daß dem völligen Zuſammenbruch von gegenüberſtehe,„daß das von vielen unter uns lange ab⸗ geleßnte und mißtrauiſch aufgenommene neue Syſtem viel von dem zurückgewonnen hat, mas der Zuſammenbruch des Alten Ans an vaterländiſchen Gütern und Werten koſtete. Mag man daher in Wehmut und Trauer des alten Kaiſerglanzes gedenken, unſere Arbeit und unſeren Dienſt ſchulden wir jetzt der Republik“.* Vertin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro). Unter „der Ueberſchriſt„Hinter den Kuliſſen der Rechtsverbände“ veröffentlicht das B. T. die Schilderung eines„Wiſſenden“ der die Entwicklung innerhalb der Rechtsverbände genau zu kennen vorgißt. Dieſer Gewährsmann gelangt zu der bemer⸗ kenswerten Feſtſtellung, daß die Rechtsverbände eine poli⸗ tiſche Macht gegenüber der Republik nicht mehr darſtellen. Dafür ſei der Zerfall ſchon zu meit vorgeſchritten. Ihre Vereinigung zu einer Geſamtfront ſei bereits ein Ding der Unmöglichkeit geworden trotzdem ſei erhöhte Wachſamlkeit ge⸗ boten, denn es entſpräche der Weſenart einiger Führer, den fortſchreitenden Zerfall ihrer Anhängerſchaſt dadurch noch ein⸗ mol aufzuhaften, daß ſie in ſpieleriſcher Vorbereitung aller mögliche großen Aktionen ihren Geſolgsleuten eine Bedeu⸗ tung vorſpielt, die nicht vorhanden iſt. Bortrag Dr. Luthers. Am Dienstag, den 4. Jannar, abends 8 Uhr, wird in Eſſen im Saal des ſtädtiſchen Saal⸗ baues Reichskanzler a. D. Dr. Luther im Andenken an ſeine heimgegangene Gattin, die frühere Vorſitzende des Baterländiſchen Frauenvereins Eſſen, einen Vortrag über Halte Erlebniſſe und Eindrücke auf ſeinen; Südamerika⸗Reiſe alten. 8 damals heute der unleugbare Beweis Ein Engländer als deutſcher Spion! Nach Meldungen der Pariſer Preſſe wurde vor einigen Tagen ein angeblicher in deutſchen Spionagedienſten tätiger Engländer Vivian Stranders verhaftet. Stran⸗ ders ſoll im Auftrage der„Deutſchen Luftſchiffahrtsſpionage“ ſchon ſeit Jahren gearbeitet haben. Den ſpärlichen Nachrichten zufolge, die die Preſſe über die Verhaftung der Oeffentlichkeit zukommen läßt, ſoll Stranders zahlreiche, die franzöſiſche nationale Verteidigung ſtark intereſſierende Dokumente den deutſchen Behörden ausgeliefert haben. Die Polizei fügt hinzu, daß er nur für Deutſchland Spionage trieb, trotz ſeiner engli⸗ ſchen Nationalität und daß die engliſche Gegenſpionage der franzöſiſchen Polizei bei der Verhaftung behilflich war. VParis, 20. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zu der bereits gemeldeten Verhaftung Vivian Stranders berichtet der„Matin“ folgende Einzelheiten: Vivian Stranders ſteht im Alter von 45 Jahren. Er war Hauptmann in der Luft⸗ ſchiffahrtsabteilung des engliſchen Generalſtabes während des Krieges und iſt gegenwärtig Vertreter einer bedeutenden franzöſiſchen Flugzeugfabrik in Deutſchland. Seine Reiſen ach Paris hatten den Zweck, für eine deutſche Firma Flugzeug⸗ mötoren einzukaufen. Demgemäß befand ſich Stranders in ſtändiger Fühlungnahme mit zahlreichen bervorragenden Perſönlichkéiten der franzöſiſchen Induſtrie, die er bei ſeiner erſten Vernehmung durch den Polizeikommiſſär nannte. Stranders erklärte, daß er die von ihm gemachten Beobach⸗ tungen einem Dr. Weber in Berlin zur Verfügung ſtellte. Zu Beginn des Jahres 1925, ſagte er, wurde er von Dr. Weber, der das deutſche Spionagebüro leitete, angeworben, um in Franlreich die franzöſiſche Militärluftſchiffahrt auszuſpionieren und über die neueſten Entdeckungen auf dem Gebiete der Be⸗ waffnung ſowie über Flugzeugmitrailleuſen und auch über Tankwagen Einzelheiten zu erſorſchen. Dr. Weber gab mir einen Fragebogen mit von über 20 Kapiteln. Ich konnte ihm über den Bau verſchiedener Apparate und artilleriſtiſche Neuheiten unterrichten, habe ihm jedoch keine einzige Angabe über die Verteilung der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte gemacht, noch über irgend welche anderen in dem Fragebogen ent⸗ haltenen Punkte. Meine Handelsbeziehungen und meine Kenntnis auf techniſchem Gebiet ermöglichten es mir, mich zu unterrichten und präziſe Angaben zu liefern.“ Ferner ſagte Kapitän Stranders, daß er den Fragebogen und die Infor⸗ mationen, die er erhalten hatte, auswendig lernte. Im Ver⸗ laufe ſeines Verhörs gab er zu, von Dr. Weber 1500 Mark er⸗ halten zu haben. Der Unterſuchungsrichter Peyres erhebt gegen Stranders die Beſchuldigung der Spionage. Ein Verteidiger wurde dem Verhafteten geſtern zugewieſen. Stranders erklärte dem Unterſuchungsrichter, daß die von ihm gelieferten Informationen der Sicherheit bes franzöſiſchen Staates keinen Nachteil verurſachen könnten, denn es handele ſich nur um Informationen techniſcher Art und nicht um mili⸗ täriſche Geheimniſſe. Ferner erklärte er, daß er über Tanks nicht eine einzige Angabe, auch nicht über die Verteidigung der franzöſiſchen Küſte gemacht habe, denn er hielt ſich nicht in dieſen Gegenden auf. Es wäre ihm wohl möglich geweſen, über die Anordnung der Flugzeugmitrailleuſen auf den Appa⸗ raten Näheres zu erfahren; er unterließ jedoch dieſe Nachfor⸗ ſchungen. Der engliſche Kapitän erklärte ſchließlich, daß er das Opfer einer privaten Verfolgung ſei, da er mit ſeiner Familie in Zwiſtigkeiten lebe. Der„Matin“ gibt dem Fall einen außerordentlich wich⸗ tigen Charakter. An der Spitze des Blattes lieſt man folgende Auſſchrift: Die Signataxmächte des Locarnovertrages ſollten ihren Generalſtäben und ihren Bürgern verbieten, ſich mit befaſſen, denn die Spionage zwingt zu Gegen⸗ pionage. Der Mainzer Zwiſchenfall VParis, 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ohne exſt die im heutigen Miniſterrat erfolgte Klarſtellung des „Mainzer Zwiſchenfalles“ abzuwarten, ſetzen die Leitartikler der nationaliſtiſchen Zeitungen ihre Hetze gegen Deutſchland fort und ſchreien Zeter und Mordio über die neue Gewalttat gegen die franzöſiſchen Beſatzungetruppen. Man arbeitet darauf hin, dem Publikum den Eindrück zu verſchaffen, daß die franzöſiſchen Soldaten die unſchuldigen Opfer eines bru⸗ talen und feigen Ueberfalles wären. Die Erörterungen im heutigen Miniſterrat haben jedoch ergeben, daß die ſo ſcharf kritiſierte oſſiziöſe deutſche Verſion in allen Punkten der Wahrheit entſpricht. Durch neue Informationen, die vom Generalſtob der franzöſiſchen Rheinarmee geliefert wurden, erfuhren die Miniſter durch ein Geſtändnis der fran⸗ zöſiſchen Soldaten, daß ſie völlig betrunken und allein verantwortlich an dem Zwiſchenſall wären. So kommt es, daß z. B. im„Intrauſigeant“ ein regelrechter Hetz⸗ kommentar zu leſen iſt, in dem von einem Attentat auf die franzöſiſchen Soldaten, die angeblich aus der Mitternachts⸗ meſſe kamen, die Rede iſt, während in derſelben Nummer im amtlichen Kommuniqué die Tatſache klargeſtellt wird, daß die beiden betrunkenen franzöſiſchen Artilleriſten mit den Deut⸗ ſchen Streit angefangen haben.„M weiß auch diesmal,“ ruft Leon Bailby voll Entrüſtung aus, daß die beiden fran⸗ zöſiſchen Soldaten ohne Grund von 7 Deutſchen angegriſfen und mißhandelt wurden, aber die offizielle Unterſuchung des Reichs verſchleiert die Tatſache und zeigt deutlich den Wunſch der deutſchen Behörde, uns jede Genugtuung in dieſer Ange⸗ legenheit zu verweigern.“ Es iſt kaum anzunehmen, daß Bailby und die übrigen Leitartikler ihre Ausführungen berichtigen werden. Die öfſentliche Meinung wird daher unter dem falſchen Eindruck bleiben und der Zweck der neuen Hetzkampagne iſt im vollen Umfang erreicht. England als Gläubiger S London, 28. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der ſcharfe Rückgang der Steuereinnahmen dürfte das eng⸗ liſche Schatzamt veranlaſſen, einen ſtärkeren Druck als bisher auf diejenigen der früheren Alliierten Englands auszuüben, die bis heute ihre Kriegsſchulden noch nicht geregelt haben. Der Schatzkanzler Churchill ſoll, wie der„Daily Te⸗ legraph“ zu wiſſen glaubt, bereits bei ſeiner letzten Reiſe nach Paris Anfang Dezember Poincaré gegenüber die Erwartung ausgeſprochen haben, daß Frankreich nunmehr baldmöglichſt das Schuldenahkommen Churchill.Caillaur vom Jahre 1925 ratifizieren wird. Poincars habe ſich jedoch auf keinen beſtimm⸗ ten Termin feſtlegen laſſen. Weiter wird bekannt, daß nach der Bildung der neuen jugoflawiſchen Regierung die Verhandlungen über die ſer⸗ biſchen Kriegsſchulden, die etwa 25 Millionen Pfund Sterling betragen. ernſthaſt hetrieben werden ſollen. Ueber die griechiſchen Schulden, die nicht viel weniger aus⸗ machen, wird gegenwärtig mit Venirelos verhandelt und auch die portugieſiſche Schuldendelegation iſt dieſer Tage bier eingetroffen. Frankreichs Verſorgung mit Oel und Petrolenm — Paris, 28. Dez. Wie der„Newyork Herald“ aus New⸗ vork meldet, ſind nach Mitteilungen des Vizepräſidenten der Weſtinghonſe Internationale Company zwiſchen dieſer Gruppe und franzöſiſchen Induſtriellen Verhandlungen im Gaude wegen Errichtung gewaltiger Oelproduktionsanlagen in Teras Eity und der Anlage einer direkten Tankdampfer⸗Ver⸗ bindung von dort nach Le Hapre zur direkten und beſieren Verſorgung Frankreichs mit Oel und Petroleum. Staaten und er regiere unter 4Beſ atzungstruppen. 8 Witkwoch den 28. Selenber. 2— Aenderung der Perſonalordnung der Reichsbahn In den letzten Wochen ſind zwiſchen der Reichsbahngeſell ⸗ ſchaft und den Eiſenbahner⸗Organiſationen und dem Haupt⸗ beamtenrat Verhandlungen über Aenderung der Perſonal⸗ ordnung geführt worden. Neben Aenderungen rein formaler Natur handelt es ſich vor allem um die Beſtimmungen über die unkündbare Anſtellung und den Kündigungs⸗ ſchutz von Hilfsbeamten. Während bei den Reichsbe⸗ amten die Beſtimmungen für die Erwerbung der unkündbaren Anſtellung für die Beamten aller Gruppen einheitlich geregelt ſind, will die Reichsbahngeſellſchaft eine rechtliche Dreiteilung vorhehmen, und zwar ſollen die Beamten der Gruppen 10 und höher nach dreijähriger, die der Gruppe 6 bis 9 nach fünfjähri⸗ ger und die der Gruppe 1 bis 5 nach 10jähriger befriedigender Beamtendienſte unkündbar angeſtellt werden. Da bei der Natur der Penſionsverſorgung der Beamten der einzelne Beamte an der Umwandlung ſeines jederzeit kündbaren Anſtellungsverhältniſſes in ein Daueranſtellungs⸗ verhältnis im höchſten Maße intereſſiert iſt, wehren ſich die Reichsbeamten naturgemäß gegen eine ſolche Benachteilung der unteren und mittleren Gruppen. Sie fordern unter Hin⸗ weis auf die Beſtimmungen des Reichsbahngeſetzes eine Rege⸗ lung, die mit den Verhältniſſen beim Reich übereinſtimmen. Sie fordern alſo für die Beamten aller Gruppen dieſelben Beſtimmungen. Bei den Verſorgungsanwärtern ſind die Be⸗ währungsfriſten etwas kürzer, weil die zurückgelegten Mili⸗ tärdienſtiahre teilweiſe angerechnet werden. Die Eiſenbablner⸗ Organiſationen fordern die für die Militäranwärter gelten⸗ den herabgeſetzten Bewährungsfriſten auch für ſolche Beamte, deren Beamtendienſtzeit eine ununterbrochene Beſchäſtigung als Arbeiter oder Angeſtellter im Staatsdienſte vorausge⸗ gangen iſt. Immerhin bedeutet die Feſtſetzung einer zehniährigen Karenzzeit für die Gruppen 1 bis 5 einen Fortſchritt gegen⸗ über der urſprünglichen Regelung. Darnach ſollen die Be⸗ amten erſt nach 20fähriger Dienſtzeit unkündbar werden. Sehr wichtig iſt auch die Frage des Kündigungsſchutzes für die Hilfsbeamten. Ein großer Teil der Reichsbe⸗ amten wird vor der Anſtellung als Hilfsbeamter verwendet⸗ Dieſe Hilfsbematen gelten ihrer Dienſtleiſtung und Verant⸗ wortung nach als Beamte, in ihren Rechts⸗ und Lohnverhält⸗ niſſen aber als Arbeiter. Bisher batten ſie das Recht, im Falle einer Entlaſſung die Arbeitsgerichte anzurufen. Sie ſtehen infolgedeſſen ohne jeden Kündigungsſchutz da⸗ Die Reichsbahngeſellſchaft will nunmehr die zu den Beamten⸗ räten wählenden Angeſtellte und Lohnempfänger den Ein⸗ ſpruchsausſchüſſen unterſtellen, die in der Perſonalordnung für die Beamten im Falle der Kündigung vorgeſeben ſind · Dieſer Standpunkt der Reichsbahngeſellſchaft wird aber nur von einem Teil der Beamtenorganiſationen geteilt. Die Reichsbahngeſellſchaft bat zugeſagt, in den ſtrittigen Punkten nochmals zu den Vorſchlägen der Organiſationen Stellung zu nehmen. Erregung in Mexiko Die merikaniſche Preſſe zeigt ſich über die Landung ameri⸗ kaniſcher Marinetruppen und die Feſtſetzung einer neutralen Zone in Nicaragua ſehr erregt und greift die Vereinigten Staaten lebhaft an. Es handle ſich bei dieſer Maßnahme um eine Provozierung ganz Lateinamerikas. Die Haupttageszeitung von Mexiko„Univerſal“ ſagt, dies ſei nur ein neuer Beweis des amerikaniſchen aggreſſiven Imperialis⸗ mus. der ſich hinter der Maske der Monroe⸗Doctrin verberge. Präſident Diaz ſei ein gefügiges Werkzeug der Vereinigten der Leitung der Führer der Poliliſche Amneſtie in Angaen Reichsverweſer Horty hat 77 Perſonen, die wegen politi⸗ ſcher Vergehen verurteilt worden waren, amneſtiert. Von den zahlreichen in der letzten Zeit verurteilten Journaliſten wur⸗ den fünf Sozialdemokraten amneſtiert. Die Amneſtie der Ver⸗ urteilten des Frankenfälſcherprozeſſes ſoll erſt ſpäter erfolgen und zwar in ganz außerordentlicher Aufmachung, ſozuſagen. im Rahmen einer„Volksbewegung“, Das Gnadengeſuch weiſt! nicht weniger als 250000 Unterſchriften auf. Die Devu⸗ tation ſoll nach dem bisherigen Plan am 8. Januar mit dem Gnadengeſuch den Reichsverweſer aufſuchen. Letzte Melöungen Neuer Schneefall im Schwarzwald r. Triberg, 20. Dez.(Eigener Drahtbericht) Im Mittel, ſchwarzwald iſt heute unter Nachlaſſen der Kälte und zuneh⸗ mender Bewölkung, wie erwartet, Schneefall eingetreten, der bei nordweſtlichen Winden und 1 Grad Kälte ziemlich ſtark an! hält. Die Winterſpiele gehen heute mit dem Fünfer⸗Bob⸗ rennen weiter. Sportbahnen gut. 80 000 Mark unterſchlagen — ZIbbenbüren, 20. Dez. Wie ſich jetzt herausſtellt, belaufen ſich die Unterſchlagungen, die der Stationsvorſteher Br a meier in den letzten Jahren durch falſche Buchungen verü hat, auf rund 89 000 Mark. Die Reichsbahn kann ſich teilweiſe ſchadlos halten durch Beſchlagnahme des auf etwa 96 000 Reichs⸗ mark lautenden Brahmeierſchen Sparkaſſenbuches und det Grundſtücke, die der ungetreue Stationsvorſteher in den letz⸗ ten Jahren erworben hat. Der Barmatprozeß E Berlin, 20. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro) Der Barmat⸗Prozeß wird am 11. Fanuar im großen Schwurgerichtsſaal in Moabit beginnen. Angeklagt ſind neben Fulius und Henry Barmat u. a. auch der Oberfinanzrat Hell⸗ wig und der frühere Zentrumsabgeordnete Lange⸗Hegermann⸗ Stürme in Amerika 0 — Newyork, 29. Dezbr. In den Staaten Miſſiſſivi, Ken, tucky, Tenneſſe und Alabama dauern die wolkenbruchartigen Regenfälle weiter an. Durch die Ueberſchwemmungen wurden zablreiche Gebäude beſchädigt. 40 Perſonen ſind ertrunken⸗ Südamerikaniſche Studenten beſuchen Deutſchland E — Southampton, 28. Dez. Mit dem Poſtdampfer„Saon ſind heute die ſüdamerikaniſchen Studenten, die während ihrer Ferien eine Studienreiſe durch Deutſchland veranſtalten wo len, in Southampton eingetroffen. Im Laufe dieſer Studien“ reiſe, die am 6. Januar in Köln beginnt, ſollen u. a. Münch m⸗ Wien, Dresden und Berlin beſucht werden. Nachtrag zum lolalen Teil 4 Nevolverattenkat und Selbſtmorbrerſuch. Ein 62 Hahre atter, verbeirateter früherer Flaſchenbierbändler hat geitern vormittag in der Spelzenſtraße auf ſeinen 21 Jahre alten Neffen, von dem er vergeblich Geld geſordert hatte, einen ſcharfen Schuß aus einem kleinen Walzenrevolver ah, gegeben, jedoch ohne zu treſfen. Als der Mann ſpäter dur die Kriminalpolizei feſtgenommen werden ſollte, hat er mif der gleichen Waffe in ſeiner verſchloſſenen Wohnung zwe Schüſſe auf ſich ſelbſt abgegeben und ſich an der Stirn nicht un⸗ erhehlich verketzt. Er wurde 05 dem Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenbaus eingeliefert. — —— 5 e⸗ t. lt⸗ i⸗ n n ie 11 3⸗ 1 r i⸗ 1 r⸗ r⸗ 1 1⸗ S»— e —* ——— in verſchiedenen Eingaben der Gemeinnützige Verein ſpäter der Berkehrsverein und die Stadtverwaltung in Schwet⸗ menlegung der Bezirksämter Mannheim und Schwetzingen Lampertheim zu erſtellen habe und die Wagen dieſer Linie in deutung für den Arbeiterverkehr; denn zur Zeit der den Zügen der Reichsbahn iſt zwiſchen Mannheim und Lam⸗ finden ſich im noch nicht geſchehen, Erſatzblock fürs nächſte Jahr anſchaffen!“ ten. einem Notizblock, von dem wir glaubten, daß wir — Zeit eingeteilt hätten, indes die Zeit weiter⸗ Daſeins. leſen! dieſer Einladung, jener Abſage, mußte. Mittwoch, den 29. Dezember 198 2 Seite. Nr. 004 8. Weiterführung der elektriſchen Bahn von Mannheim⸗ Rheinau über Brühl nach Schwetzingen Schon bei der Verlängerung der Neckarauer Straßenbahn⸗ linie bis Rheinau beſtand die Abſicht, ſpäter eine Linie nach Schwetzingen zu führen. Das Projekt wurde aber zurückge⸗ ſcellt, weil die Ausführung mit Rückſicht auf die beſtehende Vollbahnverbindung weniger dringlich erſchien. Nachdem—5 un zingen den baldigen Ausbau der Linie mehrfach angeregt und zuletzt auch darauf hingewieſen haben, daß durch die Zuſam⸗ die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dieſen beiden Städten noch enger geknüpft worden ſeien, erſcheint es trotz aller Bedenken wegen der Rentabilität dieſer Strecke geboten, auch dieſe Linie in das zunächſt auszuſührende Bauprogramm aufzunehmen. Die Ausführung iſt ſo gedacht, daß die Linie von Rheinau nach Schwetzingen einen eigenen Bahn⸗ Eörper erhält und zur Ermöglichung einer beſchleunigten Fahrgeſchwindigkeit mit einem höher geſpannten Strom lähn⸗ lich wie die Linie nach Weinheim) geſpeiſt wird. Die Wagen ſelbſt werden aber von Schwetzingen bis Mannheim durchge⸗ führt. Der Aufwand für die Linie Rheinau⸗Brühl⸗Schwetzin⸗ gen iſt von der O. E. G. zu 1854 000 RM. berechnet. 4. Bau einer elektriſchen Bahn Mannheim Sand⸗ hofen nach Lampertheim Schon in der Vorlage an den Bürgerausſchuß wegen Gründung der O. E. Gü in Oktober 1910 war davon die Rede, daß die Geſellſchaft eine Kleinbahnlinie Waldhof⸗Sanohofen⸗ einem gemeinſam mit der ſtädtiſchen Straßenbahn eingerichte⸗ ten durchgehenden Gemeinſchaftsbetrieb in die Stadt einge⸗ führt werden ſollen. Die Linie ſoll von Sandhofen über Kirſchgartshauſen nach Lampertheim und wenn möglich durch den Brt Lampertheim ſelbſt bis zum Bahnhof der Reichsbahn geführt werden. Dieſe neue Verbindung hat beſondere Be⸗ vollen Beſchäftigung der Induſtrie ſind ſeinerzeit etwa 1500 Arbeiter aus Lampertheim und Umgebung in den Fabrilen in Mannheim beſchäſtigt geweſen. Lampertheim ſelbſt iſt ein großer Ort mit rund 12000 Einwohnern; die Verbindung mit pertheim unzulänglich; es wird daher bei Erſtellung einer di⸗ rekten elektriſchen Verbindung auch der allgemeine Verkehr zwiſchen Mannheim und Lampertheim ſich ohne Zweiſel ſtei⸗ gern. Die Koſten ſür den Weiterbau bis Lampertheim ſind von der O. E. G. zu 2076 000 RM. berechnet. 5. Wirtſchaftsberechnung Für alle vorbezeichneten Projekte berechnen ſich die Bau⸗ koſten wie folgt: 1. Elektriſterung der beſtehenden Dampf⸗ bahnen 7 581000 RM., 2. Schriesheimer Linie 2110000 RM., 3. Atheinau-Schwetzingen 1854000 RM., 4. Sandhofen—Lam⸗ pertheim 2076 000 RM. Dazu ſind noch als Bauzinſen für etwa 17 Jahre, etwaige Balutaunkoſten und zur Abrundung zuzuſchlagen 1379 000 RM., ſo daß mit einem Geſamtauf⸗ wand von 15000 000 RM. gerechnet werden muß. Nach der Wirtſchaftsberechnung der..G. verbleiben unter Berück⸗ ſichtigung der üblichen Abſchreibungen jährlich für den Kapital⸗ dienſt bei der Linie nach HeidelbergMannheim 1150 000 Rf., nach Schriesheim 100 000 RM., nach Lampertheim 100 000 ., nach Schwetzingen 40 000 RM.. Dazu kommen die Er⸗ ſparniſſe durch den Wegfall der Autobuslinie nach Schries⸗ heim hinzu mit 20 000 RM., ſo daß im ganzen 1 410 000 RM. zur Verzinſung und Tilgung des Anlagekapitals und zwar der ſchon beſtehenden Aufwertungsſchuld von 2700 000 RM. und der neuen Anleihe von 15 000 000.., zuſ. 17 700 000 RM. oder rund 8 Proz. zur Verfügung ſtehen. Die Berechnungen und Schätzungen wurden von der..G. vorſichtig vorge⸗ nommen. So erzielte die Rhein⸗Haardt⸗Bahn im letzten Jahre für den Wagenkilometer eine Einnahme von 98 Pfg., während für die Linie nach Heidelberg nur eine ſolche von 90 Pfg. zugrunde gelegt wurde. Nach den Er⸗ fahrungen der letzten 25 Jahre und nach Kenntnis der Ver⸗ kehrsbedürfniſſe und Erforderniſſe des in Betracht kommenden Gebietes glaubt der Vorſtand der O..G. die Verſicherung abgeben zu können, daß, wenn auch nicht ſofort, aber doch in abſehbarer Zeit der Betrieb des weiter ausgebauten Netzes die ſämtlichen Mittel für die Zinſenlaſt und Kapitaltilgung wird aufbringen können. 6. Finanzierung des Bauprogramms Die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft iſt ſeit der im Jahre 1921 getroffenen Regelung eine reine Betriebs⸗ geſellſchaft. Die Bahnanlagen nebſt Zubehörden be⸗ Eigentum der Stadt und ſind zur Benützung der Geſellſchaft überlaſſen, die den Bahnbetrieb auf Rechnung Abſchied vom alten Kalender Von Konrad Ott dlich tritt mein nüchterner, die Weisheiten Kants, e auch Nietzſches gänzlich entbehrender Vormerkkalender aus ſeiner bisherigen Wortkargheit heraus. Auf der letzten Seite prangt in flammender Schriſt:„Wenn Abſchied nehmen von einem Gegenſtand, ihts nun 8 eigentümliches, rhythmiſches Leben führ⸗ durch den wir unſer it uns tat, was ſie wollte. ullehmtig blättere ich in dem Block des alten, verbrauchten Kalenders e 5 Nicht mit Augen, die fragen, ingt der nächſte Tag, die Süeite Woche Nein, ruhig und gelaſſen, beinahe ſelbſt⸗ ironiſch ſchaue ich auf die haſtig hingeworfenen flüchtigen Ab⸗ kürzungen: ehedem Merkmale für das Gedächtnis, jetzt Zei⸗ chen verflogener Stunden, verflatternden Glücks, verrauchten Zornes, gelebten Lebens. Namen tauchen auf, zwei⸗, dreimal hintereinander, oder auch ein dutzendmal, die dann verſchwinden. Und die Tages⸗ zeiten, die an ihrer Seite notiert ſind, verraten ebenſo viele Geheimniſſe wie die mit denen man nachher die Notiz als erledigt ausgemerzt hat. Hier Meis lelchter, eilig dahinfliehender Strich. Dort markig, impulſiv hingemonfene Bleiſtiftkurven, die das Ganze leichſam verdecken wollen. Work eine Art Malerei, beinahe faturiſtiſch⸗kubiſtiſch an⸗ utend. 0 Blau. Jenes kalte, entkörpernde, die Eindrücke des Weiten, Fernen, und Grenzenloſen hervorrufende Blau. Oder Rot. Jenes Rot, der lärmenden Geſelligkeit, des antiken Fatums, des blinden Zufalls, des punktförmigen 2„„ Was läßt ſich aus dieſen Runen nicht alles heraus⸗ alles vorbei oder alles anders ge⸗ die Menſchen, erkennt man den Sinn dieſes Briefes, der unge die unternommen werden Jetzt angeſchaut, wo worden iſt, erkennt man ſchrieben blieb, oder jener Reiſe, Netze zeigen ſich, die ein anderer oder eine andere ge⸗ lponnen. Reue Mannheimer Zeilung(Miltag⸗usgabe) Ausbau der Vorortbahnen der Stadt führt; es genügte daher, die Geſellſchaft mit einem ganz geringfügigen Kapital auszuſtatten. Beim weiteren Fortbeſtehen dieſes Zuſtandes wäre es jetzt Sache der Stadt, die für die geplanten Um⸗ und Neubauten erforderlichen Mittel durch eine Anleihe zu beſchaffen und das Geld der Ge⸗ ſellſchaft darlehensweiſe zur Verfügung zu ſtellen. Wenn keine weiteren Anleihebedürfniſſe für die Stadt vorliegen würden, ſo wären die Ausſichten für die Stadt, die erforderlichen Gelder durch Anleihen beſchaffen zu können, an ſich nicht ungünſtig. Nun hat aber die Stadt für ſchon genehmigte, teilweiſe ſogar ſchon in der Ausführung begriffene Projekte und für neue un⸗ verſchiebliche Aufgaben(Schulbauten, Straßenherſtellungen uſw.) außerordentliche Mittel in großem Umfange zu be⸗ ſchaffen. Es wird hierwegen noch eine beſondere Vorlage er⸗ ſtattet werden. Der Unterbringung eines allzu großen An⸗ leihebetrags, wie er ſich ergeben würde, wenn die Stadt ſo⸗ wohl die Mittel für den Um⸗ und Ausbau der Vorortbahnen, wie für die übrigen eigenen Bedürfniſſe beſchaffen wollte, wird Schwierigkeiten begegnen. Es hat auch die Auſſichtsbehörde davon abgeraten und die Erteilung der Staatsgenehmigung zur Uebernahme der Bürgſchaft für ein von der.E. G. aufzu⸗ nehmendes Darlehen in Ausſicht geſtellt. Auch aus anderen Gründen erſcheint es nicht ratſam, den eigenen Anlehens⸗ beſtand der Stadt zu raſch anwachſen zu laſſen. Wenn man daher ernſtlich die Abſicht hat, dem von der.E. G. aufge⸗ ſtellten großzügigen Bauprogramm zur Durchführung zu ver⸗ helfen, ſo bleibt nur der Weg übrig, daß die O. E. G. ſelber eine Anleihe durch Ausgabe von beſonderen Giſenbahnobligationen aufnimmt. Dies iſt aber nur möglich, wenn die Geſellſchaft einen anderen Aufbau erhält. Sie iſt heute, wie erwähnt, eine reine Betriebsgeſellſchaft mit einem Aktienkapital von nur 20000 RM. Sie hat keinen eigenen Grundbeſitz. Das geſamte Bahngelände und ſämtliche Betriebsmittel, wie Lokomotiven, Güter⸗ und Perſonenwagen, gehören der Stadt Mannheim zu Eigentum und ſind nur auf Grund eines Betriebsvertrags der.E. G. zur Benützung überlaſſen. Es iſt kaum anzunehmen, daß eine ſo geartete Ge⸗ ſellſchaft, ſelbſt wenn die Stadt die Bürgſchaft übernimmt, in der Lage ſein wird, zu annehmbaren Bedingungen ein ſo großes Anlehen zu erhalten. Der Vorſchlag geht deshalb da⸗ hin, daß das Aktienkapital auf 5 Millionen Reichsmark erhöht, die Summe der Erhöhung von 4980 000 RM. in Aktien von der Stadt Mannheim übernommen, von dieſer aber nicht in bar, ſondern durch Einbringen von Grundſtücken, Anlagen und Betriebsmitteln ausgeglichen wird. Die Geſell⸗ ſchaft. wird ſo wieder in eine richtige Bahngeſellſchaft umge⸗ wandelt, die ihre Finanzierungen ſelbſtändig vorzunehmen hat. eeeee e Kommunale Chronik Friedrichsfeld, 28. Dez. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Den Veteranen wurde auf Weihnachten eine Gemeindebeihilfe gewährt.— Zur Ablöſung der kurzfriſtigen Anleihen wurde bei der Bad. Girozentrale aus der 7 v. H. bad. Kommunal⸗ Gold⸗Anleihe von 1926 ein Darlehen von 110000 Mark zu einem Auszahlungskurs von 90,25, 7 v. H. Zins und 1½ v. H. Tilgung jährlich aufgenommen.— Zu Bürgermeiſterſtellver⸗ tretern wurden gemäߧ 46 GO. ernannt: 1. Stellvertreter Gemeinderat Kroner; 2. Stellvertreter Gemeinderat Schuler. — Als Vertreter der Stadtgemeinde wurden beſtimmt: a. Im Waſſerverſorgungsverband Neckargruppe Edingen, Gemeinde⸗ rat Gräber; b. im Verbandsausſchuß der Bezirksſparkaſſe Ladenburg Gemeinderat Schuler. sch. Reilingen, 28. Dez. Für die Schulgebäude ſollen zwei neue Reichs⸗ und Landesflaggen angeſchafft werden.— Für die hieſige Kochſchule werden 6 neue Schränke angekauft, deren Ausführung den hieſigen Schreinern übertragen wurde.— Jetzt endlich haben die Verſuche zur Auffindung einer geeig⸗ neten Stelle für die Errichtung eines Pumpwerkes für unſern Ort zu einem Ergebnis geführt. Es dürfte jetzt die Gewähr dafür gegeben ſein, daß wir einwandfreies Waſſer erhalten werden.— Die Holzhauerarbeit im Gemeindewald ſoll in nächſter Zeit vergeben werden. Die Arbeitnehmer ſollen aber faſt ausſchließlich dem Erwerbsloſenſtande angehören.— Ein Beitrag von 30 Mark wird der Förderungsgeſellſchaft für die Handelshochſchule Mannheim bewilligt.— Die Güterbachzinſen der Gemeindegrundſtücke werden in dieſem Jahr nen geregelt. — Gegen die Einführung der bezirkspolizeilichen Vorſchriften über Schlachtvieh werden keine Einwendungen erhoben.— Die Viehzählung am 1. Dezember hatte in unſerm Ort folgendes Ergebnis: Pferde 147(137), Rindvieh 739(691), Schweine 881(517), Ziegen 421(470), Federvieh 5515(5124), Kaninchen 141(100), Bienenvölker 38(40), Hunde 184(207) Pläne, die Wirklichkeit wurden, Vorſätze, die, bevor ſie recht geboren waren, ſchon ſtarben. Klugheiten, Torheiten. Von allem iſt ein Reſt, eine Marke auf dem Kalenderblatt. Das man nun wegwerfen wirrd Dann gibt's freie Seiten. Was ſagen ſie. Vielleicht iſt man davongelaufen, hat eine jener Er⸗ holungsreiſen gemacht, um ſich die verbrauchten, verpeitſchten Nerven aufzufriſchen. Denn der Menſch unſerer Tage ſpielt ein Stück mit ſolch ſzeniſchem Apparat, daß dieſes viele Zwiſchenakte braucht zwiſchen den Verwandlungen, deren Kette immer vielgliedriger wird. 5 Bei dieſer Reihe unbeſchriebener Vormerkblätter ſind ge⸗ rade die Notizen des Tages vorher recht vielſagend. Sah man vielleicht ſchon den Schein der anderen Welt und lebte noch in der alten? Berührten ſich da vielleicht Zukunft, jetzt ſchon wieder Vergangenheit, mit der Gegenwart, Wünſche mit Wirklichkeiten? Und manchmal iſt gar das ganze Blatt herausgeriſſen. Was bedeutet das? Ja, könnte man die Erinnerung ſo be⸗ herrſchen wie einen Notizblock! Oder doch ſo peinlich, wie man jetzt den neuen Kalender einſetzt, ein neues Jahr, einen neuen Abſchnitt beginnen: Un⸗ belaſtet, unbeſchwert. Aus dieſem Spiegel des alten Kalenders könnte man noch mancherlei erraten. Denn das„Ein Tag iſt wie der andere“ iſt doch eine ſehr altmodiſche Ausdrucksweiſe, wie man ſie nur in vergilbten Briefen längſt geſtorbener Zeiten findet. Wie es unter uns die wirklich alte Großmama nicht mehr gibt, die nichts mehr will, keine Wünſche mehr hat, ebenſo wenig gibt es für den Menſchen unſerer Tage mit dem ſtetig wechſelnden unbeſchreiblichen Rhythmus einen unbeſchriebenen Kalender. Und indes ich die letzten Blätter meines alten Kalenders ſpielend wende, wünſche ich für den neuen, der mir trügeriſch eine ruhige Zukunft vorgaukelt, nur voll⸗ beſchriebene Seiten. 2 Leer, unbeſchrieben ſollen die Kalenderblätter gewiß nicht bleiben. „... Sonſt wären es auch die Tage geweſen. Die Memoiren Saint⸗Simons in der Pariſer Natio⸗ nalbibliothek. Aus Anlaß ihres 100jährigen Beſtehens hat die bekannte franzöſiſche Verlagsfirma Hachette der Pariſer Nationalbibliothek ein großartiges Geſchenk gemacht. Es han⸗ delt ſich um die vollſtändige Handſchriſt der berühmten Me⸗ moiren des Herzogs von Saint⸗Simon, die die wichtigſte Quelle für das Leben am Hofe Ludwigs XIV. darſtellen. Die Stäbtiſche Nachrichten Glatteis! De Winter kummt mit ſchnelle Schritte, Un bringt uns widor Eis un Schnee; Drum Bürger, loßt eich herzlich bitte: Sorgt vor, daß maln) ſich net dut weh. Sinld) naß die Gaſſe, un's dut'friere, Gibts Glatteis, wie dr wiſſe dut; 4 Do fallt maln) hiiln), daß maln) 5 dut ſchpüre;— Bricht a käe Bäe,— dut's doch net gut. Doch wann maln) äbbes hot gebroche, Do is des Uln)glück dopplt groß;— Zum hääle brauchts oft viele Woche, Un der wo ſchuld is, hot die Soos. De Schutzmann kummt ins Haus geloffe, Un macht e großes Proddegoll, Un der, den's Uln)glück hot getroffe, Der ſchennt eich noch de Buckl voll. Sagt eire Kinner, daß maln) Glenne Net in de Schtadt uff Trottwa macht;— Un a warum,— s geht ohne Schenne, Dann ſehln) ſe's eiln) un gewe acht. Ja, loßt ſe ſelwer Sägmehl ſchträäe, So wie ſich's'hört, vor eier'm Haus; Do dun die Leit ſich driwer frääe, Un ihr,— ihr rutſcht dann a net aus. Fra n z Slächſenn geitgemäße Berechnung des ſtädt. Strompreiſes Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: In Nr. 563 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wurde be⸗ hauptet, daß die Stromzähler nach den Vorſchriften des Städt. Elektrizitätswerkes in den Kellern aufgeſtellt werden müßten, von wo aus für jeden neuen Zähler eine neue Steig⸗ leitung bis in die Wohnung gelegt werden müſſe. Infolge der dadurch entſtehenden Koſten kämen die neu eingeführten Stromſondertarife für Haushaltungszwecke für Mieter nicht in Frage. Dies iſt unzutreffend, denn es werden die Zähler ſeit einer Reihe von Fahren in den einzelnen Stockwerken aufgeſtellt; nur in veralteten Anlagen befindet ſich der Zähler noch im Keller. Aber ſelbſt in ſolchen Häuſern, wo dies noch der Fall iſt, beſteht die Möglichkeit, die Stromſondertarife für Haushaltungszwecke einzuführen. Notwendig iſt nur, daß anſtelle de, bisherigen Zählers ein Sonderzähler ein⸗ gebaut wird. Die infolge der höheren Koſten dieſer Zähler erforderliche Erhöhung der Meſſermiete hat bei ent⸗ ſprechendem Stromverbrauch keine weſentliche Bedeutung. Beiſpiele: a) bei kleinerem Verbrauch u. Doppeltarifzähler 6 KWStd. mtl. Verbrauch innerhalb der Sperrzeit(Licht), 12 KWStd. mtl. Verbrauch außerhalb der Sperrzeit(Bügeleiſen uſw.); bisher: 18 KWStd.& 40= 7,20 /, Zählermiete 30 3, zu⸗ ſammen 7,50 /. Neu: Doppeltarik: 6 KWStd. X 40 2,40 /, 12 KWStd. 20= 2,40, Zählermiete 1,50%, zu⸗ ſammen 6,30 J/. Unterſchied:.20/(rund 20 Proz.). b) bei größerem Verbrauch und Zähler mit Höchſtver⸗ brauchsanzeiger: 30 KWStd. mtl. Verbrauch und 0,5 KW. Höchſtbelaſtung: bisher: 30 KWStd.* 40 3 12 /, Zähler⸗ miete 30 4, zuſammen 12,30%; Neu: Belaſtungstarif: Be⸗ laſtungsgebühr 5 K 1% 5, 30 KWStd.& 10 3 34 Zählermiete 1,50, zuſammen 9,50. Unterſchied: 280 (rund 30 Proz.). Es wird empfohlen, im Bedarfsfalle ſich an die Propa⸗ gandaſtelle der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke K 7 zu wenden. 8 95* * Neue Bilder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Nebenſtelle in R 1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. * Glatteis ſtatt Schnee. Die letzten Tage des alten Jahres laſſen ſich nicht gut an. Anſtatt uns eine Winterland⸗ ſchaft zu beſcheren, trat geſtern nachmittag Regen ein, der ſich zu Glatteis verwandelte, das heute morgen in den Außenbezirken das Gehen noch beſchwerlich machte. Die Tem⸗ peraturſteigt weiter. Heute früh wurden 1,6 Grad C. über Null feſtgeſtellt. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 1 Grad C. unter Null. Die geſtrige Höchſttemperatur hielt ſich genau auf dem Gefrierpunkt. Die Niederſchlags⸗ menge war in den letzten 24 Stunden mit 6,2 Millim. den Om. recht bedeutend. Auf den Geſundheitszuſtand üb das miſerable Wetter begreiflicherweiſe den denkbar un⸗ günſtigſten Einfluß aus. Alles iſt verſchnupft. 5 Niederſchriften in der feinen, regelmäßigen Handſchrift des Herzogs, der ein ſo genialer und ſcharfer Beobachter war, füllen 173 Hefte, die ſich in elf koſtbar gebundenen Bänden befinden. Die Maroquin⸗Bände zeigen in reicher Goldver⸗ zierung das Wappen und die Initialen des Herzogs. Der 12. ebenſo gebundene Band enthält ein ausführliches Inhalts⸗ verzeichnis, ebenfalls von Saint⸗Simon eigenhändig auf⸗ geſetzt. Lebenslichter Von F. Schrönghamer⸗Heimdal 2* In der Schule des Lebens gibt es keine Noten, aber da⸗ für um ſo mehr Prüfungen. 3 Mancher Lump würde ſich noch im Grabe zu Tode lachen, wenn er in der Grabrede hörte, was er für ein Ehrenmaun war. 3 Wem das Sterben nichts ſagt, der verſteht auch nicht zu leben. 4 Wer das Leben eine„Komödie“ nennt, gibt zu, daß er ſelber ein Hanswur ſt iſt. 3 . 8 4. Seite. Nr. 601 nele Mennlelner Bellung(hillioh⸗Aüslabe Mittwoch, den 28. Dezember 19—• Hundertjähriges Geſchäftsjubiläum Mit Abſchluß des Jahres 1926 blickt die Firma M. Kahn Söhne G. m. b.., Bettfedernfabrik, eine der älteſten und beſtrenommierteſten induſtriellen Unterneymungen am hieſi⸗ gen Platze, auf ihr hundertjähriges Beſtehen zurück. Der Werdegang dieſes Unternehmens iſt geradezu ein Schul⸗ beiſpiel für die erſolgreiche und hervorragende Tätigkeit deut⸗ ſchen Unternehmergeiſtes in der Anbahnung internationaler Geſchäftsbeziehungen. In der tleinen badiſchen Gemeinde Stebbach bei Eppin⸗ gen wurde die Firma durch Herrn Michel Kahn im Jahre 1826 ins Leben gerufen. Der Fleiß und die Initiative des Gründers und ſeiner Mitarbeiter haben es bewirkt, daß der Betrieb, der auf handelsgewerblicher Kleinarbeit gegründet war, ſich verhältnismäßig in kurzer Zeit zu einem induſtriel⸗ len Fabrikweſen erſten Ranges entwickeln konnte. Durch den ausgezeichneten Ausbau der Organiſation, des Ein⸗ und Ver⸗ kaufs, und die ſtändige techniſche Verbeſſerung der Betriebs⸗ weiſe hat ſich das Unternehmen eine führende Stellung in der deutſchen Bettfederninduſtrie erobert. Die jeweiligen Firmen⸗ inhaber haben es verſtanden, durch ihren kaufmänniſchen Geiſt dieſe führende Stellung ihres Betriebes im Laufe der Jahre immer weiter auszubauen. Es ſind durchweg Perſönlichkeiten geweſen, die im Mannheimer Wirtſchaftsleben eine bedeutende Rolle geſpielt haben. Der als Teilhaber mit ſeinem Bruder Emil Kahn in der Firma tätig geweſene Bernhard Kahn, war lange Jahre Stadtrat in unſerer Vaterſtadt und hat durch die Stiftung der Bernhard Kahn⸗Leſehalle ein bedeutendes ſoziales Vermächtnis hinterlaſſen. Ebenſo iſt der vor einigen Jahren verſtorbene Chef der Firma, Hermann Straus, eine markante, in allen Kreiſen der Bevölkerung hochgeſchätzte Perſönlichkeit geweſen. Die Firma M. Kahn Söhne hat nicht nur ein Vorbild ge⸗ ſchaffen für den wirtſchaftlichen Aufſtieg vom kleinen Handels⸗ gewerbe zur bedeutenden Veredelungsinduſtrie, ſondern ſie hat auch dazu beigetragen, den großen Ruf Mannheims als Metropole des Handels und Verkehrs zu begründen und zu ſeſtigen durch die Anknüpfung und Weiterbildung geſchäftlicher Auslandsbeziehungen und vor allem durch ihre vornehme Ge⸗ ſchäftsgebarung. Dieſe Eigenſchaften, die auch von den jetzigen Leitern des Unternehmens, den Herren Ludwig Straus und Emil Weil, gepflegt werden, haben ihr das Vertrauen und die Wertſchätzung nicht nur der Geſchäftswelt, ſondern auch der geſamten Bevölkerung geſchenkt. X * Modellſchreiner Karl Hemmerich von Heddesheim, dem am letzten Sonnerstag auf ſeiner hieſigen Arbeitsſtätte von einem Stück Hols, das von einer Fräsmaſchine abſprang, der Un⸗ terleib aufgeriſſen wurde. Eine im ſtädtiſchen Krankenhaus alsbald vorgenommene Operation konnte den nicht mehr retten. Er ſtarb am Montag abend. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Küchenkamin des Hauſes Wallſtadtſtraße 66 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.43 Uhr alarmierte Berufofeuer⸗ wehr mit dem Kaminekehrzeug beſeitigt. Schaden iſt nicht entſtanden. * Bollamtmann Gattung 7. In den Kreiſen des Groß⸗ handels, insbeſondere aber bei den Mannheimer Expor⸗ ieuren und Importeuren, wird die Nachricht von dem Hin⸗ 6 55 des Zollamtmanns Gattung vom Hauptzollamt Mannheim, ſchmerzliches Bedauern auslöſen. Gattung gehörte zu den Beamten der alten Schule, deren oberſtes Ge⸗ ſetz treue und Gewiſſenhaftigkeit war. Dabei 1 lte er zu den Beamten, die durch gewinnendes Weſen und iehenswürdigen Verkehr ſich die Sympathien des Publikums u erringen wußten. Gattung war im Jahre 1869 in Laden⸗ 9 1 8 a. N. geboren, hatte 1889 die Prüſung für den mittleren Finanzdienſt beſtanden und war dann 40 Jahre hindurch un⸗ unterbrochen im Staatsdienſte tätig. Er hatte eine glänzende Karriere hinter ſich. Sehr frühe angeſtellt, kam Gattung be⸗ reits 1908 in eine bevorzugte Klaſſe, wurde 1920 bei der Um⸗ ſtellung in den Reichsdienſt ſofort Amtmann und ſtand nun⸗ mehr vor ſeiner Beförderung zum Vorſteher eines Haupt⸗ amtes. Während ſeiner langen Tätigkeit war er in Karlsruhe, Freiburg, Baſel und in einer Reihe weiterer badiſcher Städte kätig. Die letzten 20 Jahre verbrachte er in Mannheim. Anläßlich ſeines 40jährigen Dienſtjubiläums im Sommer d. J. überſandtevihm Reichspräſident von Hindenburg ein Hand⸗ ſchreiben. Gattung erlitt in der letzten Zeit raſch hinter⸗ einander drei Schlaganfälle. Von dem letzten Schlaganfall konnte er ſich nicht mehr erholen. Die Leiche wird in ſeiner Heimat Ladenburg beigeſetzt. ch. 60. Geburtstag. Nachdem im Laufe des Jahres bereits drei verdiente Mitglieder der„Feuerio“⸗Geſellſchaft ihr 60. Wiegenfeſt feiern konnten, begeht am heutigen Tage als Vier⸗ ter im Bunde Herr Wilhelm Billen, Peſtalozziſtr. 3, in voller Rüſtigkeit das gleiche Feſt. Der Jubilar gehört eben⸗ falls zur alten Garde im Habereck'l und verfügt über einen köſtlichen Humor. Der Jubilar war lange Jahre ſtädtiſcher Alten). Beamter in Mannheim und beſindet ſich ſeit einiger Zeit im Ruheſtand. * Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenauto und einem Radfahrer trug ſich geſtern abend am Tatterſall zu. Der Radfahrer wurde vom Kühler des Autos erfaßt und zur Seite geſchleudert, blieb aber unverletzt. Ebenſo wurde das Rad nicht beſchädigt. Der Unfall iſt alſo noch gut abgegangen. * Das Platzen eines zugefrorenen Waſſerleitungsrohres im vierten Stock des Hauſes C1, 13 veranlaßte geſtern abend um 10,38 Uhr die Alarmierung der Berufsfeuerwehr. Beim Eintreffen war die Gefahr ſchon durch Hausbewohner beſei⸗ tigt. Der Schaden iſt nicht bedeutend Veranſtaltungen * Silveſter⸗Veranſtaltungen im Mannheimer Künſtler⸗ theater Apollo. Das Mannheimer Künſtlertheater Apollo bringt als Silveſter⸗Vorſtellung im Theaterſaal die Operette „Jugend im Mai“ von Leo Fall, in der Premieren⸗ beſetzung. Der 2. Akt wird durch Einlagen, ausgeführt von den erſten Kräften des Enſembles, bereichert. Die Theater⸗ beſucher haben gegen Vorzeigung ihrer Eintrittskarte an dieſem Abend freien Eintritt zu allen übrigen Silveſter⸗Ver⸗ anſtaltungen in ſämtlichen Wirtſchaftsräumen des Apollo⸗ theaters. Im Gold⸗ und Silberſaal, Trocadero und Theater⸗ foyer findet großer Silveſtertrubel mit Ball und künſtleriſchen Darbietungen ſtatt. Es wird zum erſten Mal für Mann⸗ heim ein Preis⸗Roulett⸗Tanzen ſtattfinden. U. a. ſind die Verloſung eines Glücksſchweines und andere Ueber⸗ raſchungen vorgeſehen. Drei Kapellen werden zum Tanz auf⸗ ſpielen. Iilm⸗Runoͤſchau * Ufa⸗Lichtſpiele Enge Planken. Henny Porten bleibt ſich immer gleich, im Ausoſehen und in ihrer Kunſt. Die Jahre ſcheinen ſpurlos an ihr vorüberzugehen. In„Die Flam⸗ men lügen“. einem guten Spielfilm, zeigt ſie ſich von der ernſten Seite, als Gattin des Großinduſtriellen Conrad Bir⸗ kinger, der bei einem Hotelbrand in Budapeſt mit einer Lebe⸗ dame umkommt, zu der er ſchon vor ſeiner Verheiratung Be⸗ ziehungen unterhalten hatte. Die Gattin, die kurz vor der Kataſtrophe im Hotel eintrifft, gehört zu den Wenigen, die ge⸗ rettet werden. Den Schluß hat der Vexfaſſer des Manuſtripts in der Weiſe gefunden, daß er die Witwe Mutter werden läßt. Damit erwachſen der Vereinſamten, die ſchon mit dem Leben abgeſchloſſen hatte, neue Pflichten. Und wenn man die Handlung fortſpinnt, kann man ohne viel e Den Verletzungen erlegen iſt der Bojährige, verhetratete ſich ganz gut den zweiten Teil vorſtellen. Caxl öhlich hat eine ausgezeichnete Regieleiſtung vollbracht, vor allem in der Auswahl der Hauptdarſteller. Henny Por⸗ ten verkörpert in der ariſtokratiſchen Majorstochter, die ſich zu der Ehe vornehmlich aus Liebe zu ihrem kranken, ver⸗ armten Vater entſchließt, ein Frauenſchickſal, das des Mit⸗ gefühls Aller ſicher iſt. Ihre wundervolle Charakteriſierungs⸗ kunſt hebt die Handlung weit über das Niveau, auf dem ſich die nicht allzu originelle Handlung bewegt. H. A. v. Schlet⸗ tow iſt als Conrad Birkinger ganz der Typ des Neureichen mit dem Januskopf: auf der einen Seite der von einem uner⸗ müdlichen Schaffensdrang beſeelte Schöpfer eines rieſigen In⸗ duſtriewerkes, auf der anderen der Lebemann, der ſich nur all⸗ zuſchnell wieder in die Netze der Circe verſtrickt, mit der die einfache, charaktervolle legitime Frau nicht konkurrieren kann und will. Ruth Weyher iſt für die Darſtellung des Luxus⸗ weibchens wie geſchaffen. Gut herausgearbeitete Typen ſind ferner der Major v. Gehr(Paul Bildt), der Sohn(Gerd Brieſe) und der Sekretär Birkingers(Ferdinand v. Die Regie erreicht den Höhepunkt mit der Wieder⸗ gabe des Hotelbrandes und der Verzweiflungsausbrüche der nach der Entdeckung der Untreue ihres Gatten ſo plötzlich zur Witwe gewordenen armen reichen Frau. Die Photographie iſt ebenfalls ausgezeichnet.— Aus dem Beiprogramm ſind die drollige Szenen enthaltende Groteske„Die vertauſchten Kinder“ und der wundervolle Landſchaftsbilder entrollende Reiſefilm„Mit Vollgas durch die Alpenpäſſe“ lobend hervorzuheben. ———— Aus dem Kande Ein Auto in den Rhein gefahren * Karlsruhe, 28. Dez. Geſtern abend gegen 10 Uhr iſt ein von Knielingen kommendes Perſonenauto mit zwei In ſaſſen bei der Rheinbrücke in Maxau infolge der mangelhaften Beleuchtung in den Rhein ge⸗ fahren, der an dieſer Stelle ſehr tief und reißend iſt. Dank des energiſchen Eingreifens des Sohnes des Bauinſpektors Eglin und einiger weiterer Anwohner konnten die beiden Inſaſſen des Autos, ein Herr und eine Dame aus Durlach, gerettet werden. Eglin ſtürzte ſich in die kalten Fluten und brachte die Dame ans Land. Der Herr wurde mit Stan⸗ gen aus dem Rhein gefiſcht. Das Auto ſelbſt konnte noch nicht geborgen werden. L. Neulußheim, 28. Dez. Hier ſtarb der älteſte Ein⸗ wohnerin des Ortes, Frau Wilhelmine Brönner, die 87 Jahre alt wurde. 1* Neckarelz, 28. Dez. Am Weihnachtsabend ſtürzte der Sohn des Gutsbeſitzers Brenner vom Kirrſtädter Hof mit ſeinem Auto kurz vor der Einfahrt in den väterlichen Hof den Abhang hinab. Dabei wurde er durch die Schutz⸗ ſcheibe geſchleudert. Nach vierſtündiger Bewußtloſigkei 15 konnte Brenner, der im Geſicht ſchwere Schnittwunden erhielt, ſich unter Aufbietung der letzten Kräfte nach Hauſe ſchleppen. X Raſtatt, 27. Dez. Der 80 Jahre alte Studienrat, Geiſt⸗ licher Profeſſor Auguſt Breunig, wurde auf dem Wege zur Frühmeſſe bewußtlos von einer Polizeiſtreiſe aufgefunden. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, wo er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, an den Folgen eines Herzſchlages ſtarb. * Säckingen, 28. Dezbr. In dem Fridolinmünſter brach anſcheinend durch ein elektriſches Heizkiſſen in einem Beicht⸗ ſtuhl Feuer aus. Die raſch herbeigerufene Feuerwehr konnte den Brand bald bewältigen. Außer dem Beichtſtuhl ſind noch einige Bänke verbrant. Aus der Pfalz Ausſcheiden Geheimrats von Wagners aus der Juduſtrie⸗ und Handelskammer :: Ludwigshafen, 28. Dez. Mit Ablauf des Jahres 1926 legt Geheimrat von Wagner ſein Amt als Präſident der Kammer nieder und ſcheidet aus der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Ludwigshafen aus. Geheimrat von Wagner war ſeit Mitte 1894 Mitglied der Handelskammer, wurde kurz darauf ſtellvertretender Vorſitzender und iſt ſeit Anfang 1898, alſo ſeit faſt 29 Jahren, Vorſitzender der Kammer. Während dieſer gan⸗ zen Zeit der Zugehörigkeit zur Kammer war Geheimrat von Wagner unermüblich im Dienſte der Kammer tätig, hat faſt alle Sitzungen der Kammer geleitet und iſt der Geſchäftsfüh⸗ rung der Kammer ſtändig mit Rat und Tat zur Seite geſtan⸗ den. Seine verdienſtvolle Tätigkeit wurde auch von der Bayeriſchen Staatsregierung durch wiederholte hohe Aus⸗ zeichnungen gebührend gewürdigt. Handel und Induſtrie der Pfalz ſind Geheimrat von Wagner für ſein langfähriges. ge⸗ meinnütziges und uneigennütziges Wirken zu dauerndem Dank verpflichtet.* 2: Frankenthal, 28. Dez. An den Folgen einer Lungen⸗ entzündung ſtarb Direktor Ludwig Overbeck von der Klein, Schanzlin und Becker AG. in Frankenthal im Alter von 64 Jahren. Im Jahre 1955 konnte Direktor Overbeck ſein 40jähriges Dienſtjubiläum feiern. Vom einfachen Kaufmann arbeitete er ſich zur Stelle eines kaufmänniſchen Direktors empor. Nachbargebiete v. Viernheim, 28. Dez. Unerfreuliche Zwiſchenfälke ereigneten ſich in der Weihnachtsnacht in hieſiger Gemeinde. In der Wirtſchaft„zum deutſchen Adler“(Herberge zur Hei⸗ mat) kam es im Verlaufe der Nacht zwiſchen Einheimiſchen und durchfahrenden Zigeunern, die im Walde lagerten, derart zu Streitigkeiten, daß eine regelrechte Schlacht entbrannte, ſodaß die geſamte Polizeimannſchaft in Alarm geſetzt wurde. Die bewaffneten Zigeuner verwundeten drei Mann ſchwer. Dieſe mußten im Viernheimer Krankenhaus aufgenommen werden. Von den Tätern konnten drei Mann verhaftet werden, während die zwei Haupträdelsführer unter fortwäh⸗ rendem Revolverfeuer gedeckt, entkamen.— Am Weihnachts⸗ feiertag wurden am neuhergerichteten Hauſe des„Oel⸗Schulz“ in der Annaſtraße von rachſüchtigen Burſchen Fenſter und Türen demoliert. Ik Lampertheim, 27. Dez. Infolge der anhaltenden Kälte iſt der Altrhein zugefroren und bildet jetzt eine ſpie⸗ gelglatte Eisbahn.— Letzter Tage wurden dem Toten⸗ gräber Valentin Moos 3 wiederum Zwillinge geboren. Bereits vorher hatte ſich der Storch ſchon zweimal mit ſolchen eingeſtellt. An irdiſchen Gütern iſt er zwar nicht geſegnet, dagegen darf er ſich durch den letzten Familienzuwachs mit 24 Kindern, von denen die meiſten am Leben ſind, als einen der kinderreichſten Väter Deutſchlands be⸗ trachten. swW Worms, 25. Dez. Diebe drangen in einem Hauſe der Dalbergſtraße durch das Kellerloch in den Keller ein, ſtahlen mehrere Flaſchen Wein und Kartoffeln und ent⸗ kamen auf dem gleichen Wege, ohne bemerkt zu werden.— Die Frau eines hieſigen Fabrikarbeiters hat ſich aus dem Fenſter ihrer im zweiten Stock gelegenen Wohnung geſtürzt. Die Frau, die die Tat infolge eines nervöſen Leidens be⸗ gangen hat, brach ſich beim Auſſchlagen auf das Straßen⸗ pflaſter die Wirbelſäule und wurde ins Krankenhaus verbracht. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. Theater und Muſik Die„Heilige Johanna“ wird nun doch gefilmt! Bern⸗ —94· 5 hat, wie der„Daily Expreß“ mitteilt, ſeine Ein⸗ willigung zur Verfilmung ſeiner„Heiligen Johanna“ gegeben. Das Drama wird von einer engliſchen Filmgeſellſchaft ge⸗ dreht werden. Bernhard Shaw wird nach einem neuen Syſtem des Phonofilms 40 Minuten lange Vorträge zu dem Stück halten. Bisher hatte ſich Shaw jeder Verfilmung ſeines Stückes, offenbar um deſſen Bühnenerfolge nicht einzuſchränken, wider⸗ ſetzt, aber auch, weil er dabei auf das geſprochene Wort ver⸗ zichten mußte. Das iſt jetzt durch den Phonofilm anders ge⸗ worden. Aber 40 Minuten ſind für Shaw'ſche Vorreden noch eine viel zu kurze Zeit. O Das Badiſche Landestheater brachte als pompöſes Weihnachtsgeſchenk Puccinis„Prinzeſſin Turandot in Erſtaufführung heraus. Ob das in der Zeit des immer wieder gepredigten Sparens unbedingt nötig war, bleibe offen. Vielleicht hätte man lieber Kräſte wie Butz hier ge⸗ Halten, vielleicht lieber nicht Emil Burkard zu ſeiner Kün⸗ digung kommen laſſen. Aber die Aufführung war intereſ⸗ ſant. Wenn auch nicht mehr. Denn allzu viel Wertvolles bietet die aus Verismus und Opera buffa aufgebaute Partitur nicht, man trägt aus ihrer Wiedergabe ſehr viel Ra⸗ dau und Sentimentalitäten nach Haus, kaum etwas Bleiben⸗ des, Verinnerlichtes, durchblutet Muſikaliſches. Doch das weiß man ſchon von der welt prunkhafteren Dresdener Uraufführung des Werks her. Die Hauptſache, Prunk und Glanz der Ausſtattung, hielt ſich bei uns in gegebenen, beſcheidenen Grenzen, der eigentliche chineſiſche Pomp(man hat ja allmäblich den ganzen bezopften fernen Oſten auf der Bühne ſo ſatt) mußte durch geſcheite Gedanken von Marga⸗ rete Schellenberg und Emil Burkard erſetzt werden, die in Koſtüm⸗ und Farbenfragen das Mögliche leiſteten. Der neu ernannte„Generalmuſikdirektor“(es ging damit überraſchend ſchnell) Joſef Krips ſorgte für wirklich gute Ausbeutung der Muſik und hielt in energiſcher Kraftanſtren⸗ gung die ausübenden Elemente vorzüglich zuſammen, wie er ſchon kürzlich in einem ausgezeichneten Volksſinfoniekon⸗ zert(Beethoven 11 und IV) ſein Hineinwachſen in die Karls⸗ ruher Aufgabe ſchlagend bewieſen hat. Malie Fanz bewährte ſich in der Titelrolle ſtimmlich, auch ſpieleriſch N Withelm Nentwig bot ihr cinen vollauf gewachſenen Part⸗ ner. So befriedigte die N führuyg von den lochſiſcten Soit * her, ohne muſikaliſch und künſtleriſch an die Seele zu rühren. Das Opernhaus, und namentlich das der Provinz, kann ohne dieſe muſikverbrämte Chinarevue aus Italien auskommen. Den Beweis dürſte die Karlsruher Probe gelieffft 8 RFr. O Uraufführung von Unruls„Bonaparte“ im Jannar. Die Abſicht Max Reinhardts, Fritz von Unruhs neues Dra⸗ ma„Bonaparte“, das er ſchon im Früfahr dieſes Jahres für das Deutſche Theater erworben hatte, im Spätherbſt ſelbſt zu inſzenieren, wurde durch ſeine Fahrt nach Amerika vereitelt. Eine Verſchiebung der Uraufführung bis zu ſeiner Rückkehr hätte zur Folge gehabt, daß die Abmachungen mit den zehn Bühnen im Reich, die das Recht einer gheichzeitigen Ur⸗ aufführung erworben hatten, nicht einhaltbar geweſen wäxen. Verhandlungen haben nunmehr zu dem Ergebnis ge⸗ führt, daß ſich das Deutſche Theater für die Inſzenierung der Ende Januar gleichzeitig mit den Bühnen im Reich ſtatt⸗ findenden Uraufführnug Guſtav Hartung geſichert hat, der faſt das ganze bisherige dramatiſche Werk des Dichters zur Uraufführung brachte. Die Titelrolle wird in Berlin Werner Krauß ſpielen, in Frankfurt Heinrich George. Den zehn Uraufführungsbühnen folgen in dieſer Spielzeit noch ſiebenundzwanzig weitere Bühnen, die das Werk im Manuſkript angenommen haben mit der Aufführung. Wo iſt Chopin geboren? Man wußte ſeit langem, daß der Vater Frederic Chopins kurz vor der franzöſiſchen Revo⸗ lution aus Lothringen nach Polen ausgewandert war und ſich dort eine neue Eriſtenz geſchafſen hatte. Aber über den genauen Ort ſeiner Geburt herrſchte keine Klarheit. Man glaubte, daß der Komponiſt aus Nancy ſtamme, eine An⸗ nahme, 15 die aber ſelbſt die ſorgſamſten Unterſuchungen in den Archiven der lothringiſchen Stadt keinen einwandfreien Beweis zu erbringen vermocht hatten. Nicolas Chopin, der Vater des berühmten Komponiſten, der in Warſchau als Gymnaſiallehrer eine Stelle gefunden hatte, ein Landsmann von Maurice Barrsés. Hierfür hat jetzt der Abbé Eyrard, der als Pfarrer in Marainville lebt, ein⸗ wandfreie Beweiſe erbracht, die er in einem demnächſt in einer lothringiſchen Zeitung erſcheinenden Artikel zuſammenfaſſen wird. Danach war Nicolas Chopin der Sohn des Hofſchmieds Francbis Chopin und der Marguerite Déflin. Er wurde im Fahre 1770 in Marainville in der Nähe von Charmes⸗ſur⸗ Moſelles in den Vogeſen geboren. Der Name ſelbſt ſcheint heute in der Gegend erloſchen. Gleichwohl hat Abbs Eyrard SGSS 55 Lüt Pilahf ſeites eiſctvenzen Sis L iums bax Gebutéregiſter In Wahrßeit war ſeſtſtellen können, daß Nachkommen des berühmten Muſikers noch heute in der Gegend leben. Sie führen den Namen Rény und ſind in der Landwirtſchaft tätig. Ein Schaljapin⸗Prozeß Ein Prozeß, den der bekannte Harforder Impreſario Liſto gegen den berühmten ruſſiſchen Baſſiſten Fedor Schaljapin angeſtrengt hat, erregt in Amerika das größte Aufſehen. Liſto verlangt von Schaljapin einen Schadenerſatz von fünfzigtauſend Dollar. Er hatte den berühmten Sänger, der ſich auf einer Konzertreiſe in Amerika befindet, eingeladen, an einer Akademie im Stadttheater von Harford teilzuneh⸗ men. Schaljapin erklärte ſich nach langen Verhandlungen be⸗ reit, in dem kleinen Provinzſtädtchen in einer Konzert⸗ akademie aufzutreten und verlangte für dieſes Gaſtſviel vier⸗ tauſend Dollar, die er ſich vor der Vorſtellung auszablen ließ. Der Impreſario hatte für dieſen Abend eine derartige Reklame gemacht, daß das Theater bis auf das letzte Plätzchen ausverkauft war. Das Publikum war ſehr nervös, hörte mit einer gewiſſen Gleichgültigkeit die verſchiedenen prominenten Künſtler und Künſtlerinnen, die in der Akademie auftraten, an und wartete mit Ungeduld auf den„Clou“ des Abends— auf Fedor Schaliapin. Endlich erſchien er, ſang eine Arie aus der Oper„Der Barbier von Sevilla“ und verließ wieder die Bühne. Das Publikum applaudierte wie wahnſinnig, ver⸗ langte ſtürmiſch eine Draufgabe, aber Schaliayin kam nicht mehr und fuhr trotz des Proteſtes der Konzertagentur in ſein Hotel. Tags darauf verließ er Harford. Im Töbeaterſaal ſpielten ſich inzwiſchen wüſte Srenen ab. Das Publikum verlangte nach dem Arrangeur des Konzerts und als Liſto auf der Büßne erſchien, wurde er mit Pfuirnken emyfangen. Liſto verſuchte ſich zu rechtfertigen. aber das Publikum war ſo etboſt, daß die Direktion es für angereiat hielt, den Vorhang fallen zu laſſen. Insgeſant ſtand Fedor Schalfapin vier Minuten auf der Bükne in Harkord, bekam alſo für iede Minute, die er ſang, die hübſche Summe von tauſend Dollar. Das iſt das höchſte Honorar, das je ein Sän⸗ ger in Amerika erhalten hat. Man iſt in amerikaniſchen Künſtlerkreiſen geſpannt, wie dieſer eigenartige Prozeß für Fedor Schaliayin ansgeben wird. denn im Bertrag, den Schaljapin mit Liſto abgeſchloſſen hat, iſt nicht firiert, wieviel Arien er zu ſingen hat. Schal⸗ japin ſteht auf dem Standpunkt, daß die große Arie aus„Bar⸗ bier von Sevilla“ für eine Konzerteinlage vollſtändig genüge und daß er daher nicht verpflichtet geweſen ſei, mehr zu ſingen⸗ — — e rer„ lo˖oerer oerererrn 89 * Mittwoch, den 29. Dezember 1928 verarbeitenden Induſtrie ——— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe)/ Das Wielſchaſteſahr 1026 Von Kurt Ehmer II. Rationaliſierung So wuchſen ſich die Verhältniſſe zugleich in die erwähnte Produktions⸗, Abſatz⸗ und Kapitalkriſe aus, die ſchließlich das ſchon im Vorjahr erkennbare Beſtreben der Induſtrie zur verſtärkten Rationaliſierung beſchleunigte und den Staat zunächſt zu ſeiner viel umſtrittenen Preisbau⸗ aktion wie auch den theoretiſch nicht minder bekämpften Maß⸗ nahmen auf dem Gebiete der produktiven Erwerbs⸗ loſenfürſorge veranlaßte. Da und dort griffen auch die Gemeinden ein, um einzelne notleidende Betriebe zu ſtützen, doch blieben dieſe kleinen und halben Hilfen ohne beſonderen Einfluß auf den Ablauf der Kriſe. Die Stagnation hatte einen zu hohen Grad erreicht. Schließlich blieb die Wirtſchaft letzten Endes auf die Selbſthilte angewieſen, die, um aus dieſem Dilemma herauszukommen und den Anſchluß auf dem Weltmarkt endlich zu erreichen, den wiriſchaftlichſten Wirkungs⸗ grad durch Vereinfachung des Produktionsvorganges und durch Betriebsverbindungen anſtrebte. Die Wirtſchaft ließ kein Mittel unverſucht, um durch weiteſte Herabdrückung der Betriebskoſten und burch Zuſammenfaſſung der gleichen Erwerbszweige der Not der Zeit Rechnung zu tragen. Die allumfaſſende Rationaliſierungs⸗ und Zuſammen⸗ ſchlußbewegung wurde zu einem Zeichen des Fahres: ein unerhörter Umorganiſationsprozeß ſetzte ein, der durch die Abkehr von der vertikalen und durch die fortſchreitende Bil⸗ dung horizontaler Vertruſtung verkörpert wird. Die Form er Fuſion trat dabei mehr als früher an die Stelle der Intereſſengemeinſchaft, da die Verſchmelzung zu einem neuen Einheitsunternehmen die Vorbedingung für die oft ſehr radikalen produktions⸗ und verwaltungstechniſchen Maß⸗ nahmen bildet. So erlebten wir die Schaffung neuer Einheits⸗ geſellſchaften von rieſenhaftem Format und Kapi⸗ tahien, deren Höhe amertkaniſches Gepräge annahm. Die wichtigſten Zuſammenſchlüſſe ſeien nachſtehend aufgeführt: Ver. Stahlwerke, Mitteldeutſche Stahlwerke, Verſchmelzung der Rhein⸗Elbe⸗Union, Zuſammenſchluß der Kali⸗Induſtrie, die Bildung der JG. Farben, Verſchmelzung in der Schiff⸗ fahrt, der Werft⸗, Lokomotiv⸗, Waggon⸗, Automobil⸗, Lino⸗ leum⸗, Zucker⸗, Brau⸗, Sprit⸗, Mühlen⸗ und optiſchen Indu⸗ ſtrie. Zugleich griff in der Schwer⸗ und teilweiſe auch in der veraxbeitenden Induſtrie der Kartellgedanke zur Ausſchaltung des Wettbewerbs und Regelung der Erzeugung über die poli⸗ tiſchen Grenzen hinaus. Man darf natürlich die gewaltigen Zuſammenſchlüſſe in der deutſchen Wirtſchaft nicht von dem Standpunkt beleuchten, wie ſie den daran beteiligten Unternehmungen Nutzen bringen, ſondern es muß unterſucht werden, ob ſie der Geſamtwirtſchaft zum Vorteil oder zum Scha⸗ den gereichen. Erſt auf Grund ſpäterer Erfahrungen wird hier ein Urteil gefällt werden können. Zweifellos nötigt die Beſorgnis vor einer möglichen Ausbeutung der vereinzelten Verbraucher ſchon jetzt zu öffentlicher Wachſam⸗ keit. Feſtzuſtellen iſt aber, daß in der Vertruſtung allein dieſe Gefahr nicht gegeben iſt, ſondern nur in ihrem Miß⸗ rauch. Daß die Zuſammenfaſſung auch den Arbeitnehmer nicht zu bedrohen braucht, vielmehr ſeine Exiſtenz eher zu ſichern und zu verbeſſern in der Lage iſt, wurde ſelbſt von maßgebenden amerikaniſchen Arbeiterführern betont, die ja ſchließlich in dieſem Punkte über einige Erfahrungen verfügen. So erfolgte ja auch die im Zuge der Zeit liegende Um⸗ gruppierung innerhalb der deutſchen Wirtſchaft angeſichts der Verfaſſung des deutſchen Binnenmarktes und der Weltmärkte vornehmlich zunächſt unter dem Geſichtspunkt der Ber⸗ billigung der Waren. Für die deutſche Induſtrie kommt noch hinzu, daß das allmähliche Wiedererſtarken unſerer Weltgeltung und erwartende ſcharfe Kampf um die Abſatzmärkte ſchon an ſich die Zuſammenfaſſung unſerer Kräfte rechtfertigen würden. Der Erfolg dex Zuſammenſchlußbewegung zeigte ſich im Frühjahr in der Kohleninduſtrie und zu einem Teile auch in der Montaninduſtrie inſofern, als beide Gruppen auf den durch den Kohlenſtreik freigewordenen bisherigen engliſchen Abſatzmärkten eine geſchloſſene langfriſtige Politik betreiben konnten. Neben der durch den Streik bedingten rein konjunk⸗ mrellen günſtigen Einwirkung auf den Arbeitsmarkt ver⸗ 15¹ 5⁰ Monatliche Elsenerzeugung .5 in Deutschland von Eisen unei Eisenweren 072 0 0 mochte alſo die in öhler Induſtrien betriebene Rationaliſte⸗ ten 8 Sfähi 73— bei weltmarktfähigen Exportpreiſen dem ſpäteren urch langfriſtige Verträge zu begegnen. Abgeſehen davon, daß hierdurch die vorher ſchwer notleidende Kohleninduſtrie von einem ſerben Prror 6385 uken n mäß i rde, konnte ontan⸗ un äßig liquid wurde ſchon Mitte 9 75 Früchte aus der vollzogenen Umſtellung, wenngleich weniger ſtark und ſpäter als Man anzunehmen geneigt war, ziehen. Daß die burchgeführte Rationaliſierung nicht in allem und gleich erfolg⸗ reich ſich auszuwirken vermochte, lag 83 daran, daß ſich die Ankurbelung aus dem engliſchen Streik erſt im Herbſte, alſo beinahe nach deſſen Beendigung, auf die weiteren Zweige der irtſchaft ausdehnte und an den ſchon erwähnten bzw. noch behandelnden internen Gründen. Immerhin vermochte ie durchgeführte Rationaliſierung in ſehr vielen Fällen die Betriebskoſten auch in der Zeit der Depreſſion auf ein Mindeſtmaß berabzudrücken, während ſie im Bergbau z. B. urch den weiteren Ausbau maſchineller Förderelurichtungen eine Leiſtungsſteigerung ermöglichte, die einerſeits die Ber⸗ luſtwirtſchaft des Kohlenbergbaues der letzten Fahre in einen normalen Zuſtand übergeleitet und andererſeits die Arbeits⸗ rung mit ihrer erhö e ttbewer und Einkommensverhältniſſe des Arbeiters weſentlich günſtigN beeinflußt hat. So zeigte die arbeitstägliche Ruhrkohlenkör de⸗ rung ſeit Mai eine ſtark aufwärts gerichtete Linie und erreichte bzw. überſtieg ſogar deitweilig in den folgenden NMonaten die Vorkriegsleiſtung. Vom Streik abgeſehen lag der in den nächſten Jahren zu die monatliche Förderung nahezu eine Million Tonnen über den Monatsziſſern des Vorjahres. Der Höchſtſtand war im Oktober mit 13,5 Millionen Tonnen gegen 11,9 im Oktober des Vorjahres. Welchen Anteil der Kohlenexport, der den Bergbau durch völlige Räumung der Haldenbeſtände von. ſeiner ſchwerſten Laſt befreite, an der deutſchen Außenhandels⸗ bilanz hatte, wurde im Laufe des Jahres wiederholt betont und iſt aus einer ſpäteren graphiſchen Darſtellung der Entwicklung des Außenhandels näher zu erſehen. Inter⸗ eſſieren wird aber auch, welchen Einfluß der Streik und die Rationaliſierung auf die Produktionsgeſtaltung der Eiſen⸗ induſtrie ausübte. Die vorſtehende Ueberſicht zeigt deut⸗ lich das günſtige Ineinanderwirken dieſer beiden Faktoren, die für die Schlüſſelinduſtrie ab Mai eine Beſſerung ein⸗ leitete, an der nach und nach auch die weiterverarbeitende Induſtrie teilnehmen konnte. Preisentwickelung Die ſchon erwähnte allgemeine Zurückhaltung im Ge⸗ ſchäftsleben und die erhebliche Schwächung der Julauds⸗ kaufkraft— die breite Maſſe der Bevölkerung lebte und lebt immer noch in der Hauptſache von der Hand in den Mund und vermag nur das Nötigſte zu kaufen— mußten natur⸗ gemäß die Preisentwicklung nachhaltig beeinfluſſen. Der Rationaliſierungsprozeß wirkte ſich nicht nur betriebstechniſch aus, ſondern mußte ſchließlich auch die Zinſen, den Waren⸗ vertrieb und die Preiſe herabdrücken. Eine wichtige Rolle für die Preisbildung ſpielte der Rückgang der Umſätze. Der Index ſtieg von Mitte 1924 bis Anfang 1925, ſalange die Umſätze beim Unternehmertum und beim Mäſſenverbrauch zunahmen. Dieſe Umſatzſteigerungen ſind beſonders deutlich erkennbar an den Ziffern der neubezogenen Wechſel, deren Betrag von Mitte 1924 bis Anfang 1925 um rund 40 v. H. ſich erhöhte, während im Maſſenverbrauch lerrechnet an den Einnahmen aus der Umſatzſteuer) in derſelben Zeit ſogar eine Umſatzſteigerung von beinahe 50 v. H. zu ver⸗ zeichnen war. Mit dem Herannahen der Kriſe verminderte ſich zunächſt die Summe der neubezogenen Wechſel; ſie fiel vom Oktober 1925 bis zum Herbſt 1926 von 4,5 auf 2,8 Milliarden, um analog der Geſamtbewegung von da ab wieder leicht anzuſteigen. Nicht ſo ſtark war der Rückgang im Maſſenverbrauch, der vom vierten Quartal 1925 bis zum erſten Quartal 1926 fiel von rund 28 auf 24 Milliarden /, um im zweiten Quartal bereits wieder einen Betrag von 26 Milliarden/ zu erreichen. Intereſſant iſt hier, daß die Ausgaben für Nahrungs⸗ und Genußmittel im großen und ganzen ſich gleich geblieben ſind, während der Umſatz an Bekleidungs⸗, Haushaltungs⸗ und Luxusgegen⸗ ſtänden ſaſt überall(zum Teil um 20 v..) hinter dem Umſatz des Jahres 1925 zyrückgeblieben iſt. Die Verminderung der Kaufkraft und der Ausfall großer Käuſerſchichten fällt hier ſchwer ins Gewicht, da berechnet wurde, daß ſich bei Zu⸗ grundelegung von 1½ Millionen Erwerbsloſen einſchl. des Ausfalls an Unternehmer⸗ und Vermögenseinkommen eine Kaufkraftverminderung von jährlich 5 Milliarden/ oder rund 10 v. H. des Geſamtvolkseinkommens ergibt, ſo daß ſelbſt eine größere und ſchnellere Verringerung der Arbeitsloſen⸗ ziffern kaum eine baldige erheblichere Steigerung der Um⸗ ſätze bringen dürfte. Die in der letzten Zeit verſchiedentlich zu beobachtende Tendenz der Preisſteigerung wird aus dieſem Grunde ſich kaum durchſetzen können, da ſle außerdem dem Rationaliſierungsbeſtreben entgegenſteht. Die Stagnation drückte ſich beſonders in den Preiſen der konjuntturempfindlichen Waren aus, deren von dem Höchſtſtand von 165(1913— 100) anfangs 1925 dauernd und ziemlich gleichmäßig heruntergegangen iſt bis auf 117 im Mai d.., um von dieſem Zeitpünkt allmäh⸗ lich wieder zu ſteigen. Nicht ſo ſtark war der Rückgang für die vom Großhandelsindex erfaßten Waren, weil dieſer nicht entfernt die Höhe des Index der beſonders konjunktur⸗ empfindlichen Waren(Metalle, Schrot, Häute, Felle uſw.) er⸗ reicht hatte. Für induſtrielle Fertigparen iſt ein nicht un⸗ weſentlicher Preisrückgang zu verzeichnen, deren Inder ſich von Augu 1925 bis Auguſt 1926 und darüber hinaus ſenkte, Die Bewegung des Großhandelsindex geſtaltete ſich wie folgt: Monats⸗ Monats⸗ durchſchnitt 192⁰ 19²⁵ durchſchnutt 1926 19²⁵ Januar„ 121,5 138,2 uſIl„ 124 188 ——1 r 118,4 136,5 uguſt 127 1317 10. 118,3184, Sepember 14681280 122˙7 131,0 O tober. 130,2 123,7 Mai 128, 131,9 November 11,7 1211 Zunii 124,6 184.8 21. Dezember. 131,0 121,5 Ein Vergleich der Sonderſtatiſtik für Induſtrie⸗ und Agrarerzeugniſſe zeigt, daß letztere von Januar bis März von 115,0 auf 113 gefallen ſind, ſeitdem jedoch einen bemerk⸗ lichen Aufſtieg genommen haben, der im November allerdings wieder einen Rückgang zeigt, Die Induſtrieſtoffe, deren Preisniveau ſeit Januar 26(130,5) erhebliche Senkung er⸗ fahren hat(z. B. Juni 123,7, September 124,4), ſind in letzter Zeit wieder etwas geſtiegen. Käpitalmarkt Daß die allgemeine Beſſerung nicht ſo fortſchreiten konnte, wie es etwa vielfach angenommen wurde, lag, wie wir ſchon ausführten, an dem Steuerdruck und dem Kapitalmangel bzw. den immer noch hohen Zinsſätzen. Die Reichsbank konnte noch nicht die Stellung wieder einnehmen, die ſie vor dem Kriege behauptete, obgleich ſie ſich bemühte, wieder die Zentraliſation des Geldmarktes in ihre Hand zu bekommen. Immerhin gelang es ihr, die allgemeine Senkung der Zinsſätze weiter zu betreiben. Der Discontſatz von 9 v. H. zu Beginn dieſes Jahres wurde bekanntlich bereits am 11. Januar auf 8, am 26. März von 8 auf 7, am 6. Juni von 7 auf 6,5 und am 5. Juni von 6,5 auf 6 v. H. ermäßigt. Leider wirkte ſich dieſe Zinſentwicklung am Markte der lang⸗ friſtigen Gelder nicht in entſprechender Weiſe aus. Der Geldmarkt blieb flüſſig, aber der Wirtſchaft ſtanden nicht genügend langfriſtige Kredite zu tragbaren Zinſen zur Ver⸗ fügung. Hervorzuheben iſt das Beſtreben der Reichsbank um die Zentraliſierung der öffentlichen Gel⸗ der zur beſſeren produktiven Nutzbarmachung, wohin bekannt⸗ lich die Ausgabe privatdiskontähnlicher Sola⸗Wechſel, die kurzfriſtige Beträge in langfriſtige Kredite umwandeln ſollen, gebört. Daß die maßgebenden Kreiſe für unſere Währung keinerlei e mehr hegen, bewies die Einführung der freibleibenden Dollarnotiz, Wenn auch der deutſche Kapitalmarkt in dieſem Jahre noch nicht derart gekräftigt war, um allen Anforderungen der Wirtſchaft zu genügen, ſo hat er doch angeſichts der all⸗ gemeinen Verhältniſſe einen recht erfreulichen Aufſtieg zu ver⸗ zeichnen und ſich, ſoweit es in ſeinen Kräften ſtand, an dem euaufbau betätigt. Nach den von uns ſchon wiedergegebenen Berechnungen des Konfunkturinſtituts wurden auf dem in⸗ ländiſchen deutſchen Kapitalmarkt in den erſten neun Mona⸗ ten 2,80 Milliarden an neuen Kapitalien aufgenommen, ſo daß anzunehmen iſt, daß für das ganze Jahr die Inlands⸗ emiſſionen die 8. Milliarde nicht unweſentlich überſteigen werden. 2 Im Jahre 1925 betrug die Kapitalaufnahme am Inlandsmarkt 1758 Mill. /. Rechnet man die bisherigen rgebniſſe der Kapitalaufnahme auf dem deutſchen Inlandsmarkt ſeit April 1924 zuſammen, ſo ergibt ſich eine Geſamtzahl von 6411 Mill. /. Man gelangt für dieſe Zeit auf eine vierteljährliche Durchſchnittsziffer von 611 Mill., während die vierteljährliche Durchſchnittsziffer in den Jahren 1907—1913 924 Mill./ betrug. Der Fortſchritt im Aufbau des deutſchen Geldweſens kam auch beſonders in den Zweimonatsbilanzen der deutſchen Kreditanſtal⸗ ten zum Ausdruck, die ſeit Ende Februar d. J. bis Ende Oktober bei den Berliner Großbanken allein ein Anwachſen der Gläubigerbeſtände um rund eine Milliarde aufweiſen. Daß dieſer Aufbau noch längſt nicht beendet iſt, zeigte die rapide Steigerung in den letzten beiden Berichtsmonaten, wo aus der Erweiterung der Akzeptkreditgewäh⸗ rung und der Belebung des Kontokorrents⸗ geſchäftes gewiſſe Rückſchlüſſe auf die Ueberwindung der akuten Kriſe gezogen werden können. In ähnlich erfreulicher Weiſe hat der Wiederaufbau des Realkredits Fortſchritte machen können. In der Zeit vom 1. Jan. bis 31. Okt. haben die Hypothekenbanken Pfandbriefe im Betrage von faſt 700 Millionen /½ können, welche Zunahme bei weitem die durchſchnittliche Jahreszunahme der Vorkriegszeit übertrifſt. Der Geſamtumlauf in Pfandbriefen betrug am 31. Oktober 1860 881000 /; ihr Hypothekenbeſtand iſt erheblich größer. Zu dieſen Beträgen iſt ferner ein beträchtlicher Teil der Kommunaldarlehen zu rechnen, da auch die den Gemeinden geliehenen Summen vielfach dem Realkredit zugefloſſen ſind Ein großer Teil dieſes ebenfalls im Laufe des Jahres ver⸗ billigten Realkredits iſt der Landwirtſchaft, deren Kredit⸗ bedürfnis vor allem befriedigt werden mußte, gewährt worden. Verſchmelzung RAG.⸗Protos Zur weiteren Rationaliſierung werden die Siemens⸗ Schuckert⸗Werke G. m. b. H. als Inhaberin der Protos Auto⸗ mobil G. m. b. H. und die N. A. G. Nationale Automobilgeſell⸗ ſchaft.G.(Tochtergeſellſchaft der A...) ihre Kraftwagen⸗ herſtellung vereinigen. Nach Fertigſtellung der in Arbeit be⸗ findlichen Serien des Protos⸗Perſonenwagens, der bisher von der Protos⸗Automobil⸗G..b. H. in Berlin⸗Siemensſtadt verkauft wurde, ſoll der Bau in den Werkſtätten der..G. ausgeführt werden. Als äußeres Zeichen des Zuſammen⸗ ſchluſſes werden künftig die in gemeinſchaftlicher Arbeit her⸗ geſtellten: Perſonenwagen den Namen„.A..⸗Protos“ füh⸗ ren. Die zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Geſchäftsſtellen der Siemens⸗Schuckert⸗Werke werden in Zukunft auch für den Vertrieb der Erzeugniſſe der N. A.., und zwar ſowohl für den Verkauf der Perſonen⸗ als auch der Laſtwagen tätig ſein. Auch die Reparaturwerkſtätten der beiden Firmen wer⸗ den demnächſt zuſammengelegt. Für die Verſchmelzungsmaß⸗ nahme ſtehen 2 Mill../ Aktien der N. A. G. mit Gewinn⸗ anteil, die von den S. S. W. übernommen werden, zur Ver⸗ fügung. Es iſt in Ausſicht genommen, daß Den. Dir. Dr. ing. e. h. C. Köttigen und Dir. N. Raſching in den AR. der N. A. G. gewählt werden. eve Hoffko, Marmelade⸗ und Kunſthonigfabrik Ach in Mannheim. Das Unternehmen berichtet über eine Umſatz⸗ ſteigerung im GJ. 1925/26, trotz der allgemein ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage, ſo daß ein Ueberſchuß von 4036/ erzielt wurde, der jedoch nicht ausreicht, um die vorjährige Unterbilanz von 12 408/ roll zu decken. Zur Tilgung dieſer vorjährigen Unterbilanz beſchloß die jetzige HV. das AK. von 50 000 auf 40 000% 0 ſo daß nach Abzug der üblichen Ab⸗ ſchreibungen ein Vortrag von 460,94/ verbleibt, Im laufen⸗ den Jahre ſei der Geſchäftsgang normaler; der Umſatz konnte gegen das Vorjahr wiederum geſteigert werden. :: Sinner AG. in Karlsruhe⸗Grünwinkel. Die geſtrige ao. HV., in der 98 884 Aktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig den Verwaltungsvorſchlag auf Herabſetzung des AK. von 13 auf 6,5 Mill. /. * Neuer Zuſammenſchluß in der Beleuchtunasinduſtrie? Unter der Führung der Danatbank, die bekanntlich vor kur⸗ zem die Mehrheit der Hugo Schneider.6. in Leipzig⸗ Paunsdorf auf dem Beſitz von Hirſch⸗Kupfer erworben hat, werden in ſachlichem Anſchluß an die vor einiger Zeit erfolgte Verſchmelzung der Berliner Aktiengeſellſchaften R. Friſter und Gebrüder Israel eifrig Verhandlungen gepflogen, die auf eine Einbeziehung von Hugo Schneider, ſowie der Ehrich u. Graetz.G. und der Gebrüder Hirſchhorn A. G. in Berlin abzielen. Die Verhandlungen nehmen, wie aus guter Quelle verlautet, einen ausſichtsreichen Verlauf. Hinter der ſchwebenden Transaktion wird eine Gruppe ver⸗ mutet, die an dem Zuſammenſchluß der Beleuchtungskörper⸗ Induſtrie unmittelbar intereſſiert iſt. Deviſenmarkt Lira geſtern lebhaften Schwankungen ausgeſetzt. London gengegen Mailand konnte ſich auf Ultimo⸗Realiſationen der internationalen Spekulation vorbörslich bis auf 106,25 be⸗ feſtigen. Nachbörslich trat eine leichte Abſchwächung auf 107,50 ein. London.—Paris unverändert auf der angenommenen Stabiliſierungsbaſis von 12276. Von überſeeiſchen Deviſen liegt Jayan feſter mit 2,05,5 nach 2/04,8. Die Reichsmark konnte ſich auf weitere Dollarabgaben zu Ultimovorberei⸗ tungen im Kurſe erhöhen, gegen Kabel 4,19,40 nach 4,19,60. 2⁰ 29. 28.** 8 55 29. London-Nar's 122.50122,45J Naltd.-Schw.28.37 72,50J Lend.⸗Stockt. 16.17 16.15 Lond.-Brüſſel 34.90 34.50 Holland-Schw 206.25206.68 Lend.⸗Mabrid 51.775175 Lond.⸗Malld. 107.—107 50 Kabel Holland 259,00/259,00 Mailand-Paxis11150114.15 Kabel Schweiz 517.15 517,00] L.%.-Holland 12,18/ 12.13/ Brüſtel-Paris 859.07 855, Eond.-Schweiz 25,10 25,09] London-Oslo.19,20/ 19,150Holland-Paris 19.10ſ 18. Poris-Schweiz 20.50 70,50 Lonb.-Kopenb.] 18.20 16.20J Kabel London.85,11..8 In.⸗Pit. laſſen ſich tolgende Kurſe ſeſtſtellen London.. 20.36 20.59 Prag 12.4912.43J Nabrid 64.05 20 Paris... 16.60 16.65 Sslo. 196.0150.2 Argentinien 178.50 23 e alland 8 ockgolm 25 em⸗Dorkt.6.19,4 Holland.. 167.75187.90J Bruſſel 58.95 58.35 155 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 28. Dez ziemlich ſtill. — —————— i6 Selte. Nr. 601 (N26 5 0 Reue Maunheimer Zeikung(mitkag-Musgabe) — Mittwoch, den 29. Dezember 1920* Deutſche Winterkampfſpiele Am Montag(27. Dezember) wurden die Winterkampfſpiele eingeleitet. Bürgermeiſter Keil begrüßte im Namen der Stadtverwaltung, der ſtädt. Kurverwaltung und des Bob⸗ Klub Schwarzwald die offiziellen Vertreter Oberregierungsrat Broßmer⸗Karlsruhe, Vertreter des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, Sanitätsrat Rettich⸗ München, 1. Vorſitzender des Deutſchen Bobverbandes, Herrn Reinecke⸗Magdeburg, 1. Sportwart des Deutſchen Bobver⸗ bandes, ferner die beauftragten Vertreter der Schweſterver⸗ bände und zwar für den Deutſchen Eislaufverband Herr Dr. Keck, für den Deutſchen Rodelbund Herrn K. Barthel und für den Deutſchen Skiverband Herrn W. Romberg. Beſon⸗ deres Willkommen entbot er den Mannſchaſten aus Sauer⸗ land, Norddeutſchland, Mitteldeutſchland und dem Schwarz⸗ wald, ſowie mit beſonderer Herzlichkeit den erſchienenen Oeſterreichern. Alsdann entboten die obigen beauftragten Vertreter die Grüße ihrer Auftraggeber. Außerdem widmete Herr Otto Griebel auf der ſportlichen Grundlage dem An⸗ ſchlußgedanken Deutſchland⸗Oeſterreich warme Worte. Die Zweierbobrennen In der Programmeinteilung war inſofern eine AenderungP vorgenommen worden, als die Renntage für die Zweier⸗ und Fünferbob vertauſcht wurden, um mit den Zweierbobrennen den Fahrern Gelegenheit zu geben, ſich mit der Bahn und ihren Verhältniſſen vertraut zu machen. Die Bahn ſelbſt war in⸗ Bad jolge des tagelangen ſcharfen Froſtes hart und raſch. Am Renntage ſelbſt herrſchte ſonniges Wetter und 10 Grad Kälte. Für die Zweierbobrennen hatten ſich beſte Mannſchaften aus Deutſchland und Oeſterreich gemeldet, darunter„Eva“ mit Führer Richard Gerin⸗Wien,„Ruckzuck 11“ mit Rudolf Kauert⸗ Elberfeld,„Schwarz⸗weiß⸗rot II1“ mit Erwin Hachmann vom Berliner Schlittſchuhklub,„Gotha Täubchen“ mit Heinz Jacobs vom Berliner Schlittſchuhklub,„Tatzelbaum“ mit Otto Griebel⸗ Frankſurt a. M. für Bobklub Oberhof und„Mercedes 111“ (Gömöri⸗Frankfurt) für Bobklub Schwarzwald, wobei für Gö⸗ möri Dr. Mehlborn einſprang. Die 7. gemeldete Mannſchaft „Blau⸗weiß“ hatte die Nennung zurückgezogen. Die Wett⸗ läufe, in einem Vorlauf und zwei Hauptläufen durchgeführt, denen noch ein Trainingslauf voranging, verliefen glatt und ohne Unfall, wenn auch verſchiedene ausſichtsreiche Schlitten unterwegs Zeit verloren. Das Rennen ſpielte ſich zwiſchen „Eva“, die von Anfang an erheblich im Vorſprung lag, und „Tatzelbaum“ ab. Gerin auf„Eva“, der in liegender Stellung fuhr, nahm die Kurven in ausgezeichneter Weiſe und blieb mit ſeiner beſten Zeit von 1,33/% Minuten nur um weniges hinter dem bisherigen Bahnrekord mit 1,32 zurück. Neben dem erſten Preis ſiel ihm damit als ſchnellſtem Fahrer des Tages auch der Sonderehrenpreis des Erbprinzen zu Fürſtenberg zu. Das Ergebnis der Rennen: 1.„Eya“ Oeſterreichiſcher Winterſportklub, Führer: Ri⸗ chard Gerin⸗Wien ‚Bremſer: Roman Szalay⸗Wien, Geſamtzeit 2 Läufe 3,08 Minuten. 2.„Tatzelbaum“, Bobklub Oberhof, Führer: Otto Griebel⸗Frankfurt a.., Bremſer: Ernſt Grie⸗ bel⸗Berlin, 3,36 Minuten. 3.„Gotha Täubchen“ Berliner Schlittſchuhklub, Führer: Heinz Jakobs, Bremſer: van Werſch⸗ Berlin, 4,3226 Minuten. 4.„Schwarz⸗weiß⸗rot II1“, Berliner Schlittſchuhklub, Führer: Erwin Hachmann⸗Berlin, Bremſer: Friedrich Jürgens⸗Berlin, 5,20 Minuten. 5.„Ruckzuck 11“7, Bobklub Sauerland, Führer: Rudolf Kauert⸗Elberſeld, Brem⸗ Sportliche Kundſchan Kegelſport Kegler⸗Verband Mannheim Die Kämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft ſind in allen fünf Gruppen vollauf im Gange. Eine Vorausſage der Be⸗ zirksmeiſter iſt augenblicklich noch unmöglich, denn alle Kämpfe werden äußerſt zähe geführt. Auch ſind in einzelnen Geſellſchaften Umſtellungen erfolgt, wodurch ſich deren Spiel⸗ ſtärke verändert hat. Der Tabellenſtand iſt augenblicklich folgender: Name Spiele] Zahl]gew. unent. verl. Punkte Bezirk 1 I. K. C. Waldhof 1 2048 1—— 2 Gute Gaſſe 1 1876 1—— 2 Rhein⸗Neckaerr 1 1961—— 1 0 Gondonnngnrn 1 1778—— 1 0 Fidele Brüder—————— Bezirk II Alle Neune 2 3970 2—— 4 KarpB 2 4015 1— 1 2 Fidele Zwölfk 1 2032 1—— 2 feffermin?d, 2 3927—— 2 0 Pudel 92„„„%„% 1 1914— 1 0 Bezirk III Feudenheieen 1 2152 1—— 2 GDene 1 1846 1 9— 2 S 1 2068—— 1 0 Rätſelhaftenn 1 1793—— 1 0 Roſee—————— Bezirk IV Goldene Sieben 2 3697 1— 1 2 Reineeddn 1 20²8 1—— 2 08 Sandhofn 1 1928 1—— 2 Zahe Brüdee 1 1851—— 1 0 Badenia 22 0„ 2„ 1 1833 1 0 Bezirk V Bahnfrei 9923*232323 2„ 2 4192 1 1 2 Edelweiß 2 4018 1— 1 2 Rheinperle 1 2185 1—— 2 unt e Por e 1 1910 1—— 2 Fortua 2 2616 5— 2 0 Die für die weiteren Kämpfe herausgegebene Terminliſte mußte verkürzt werden, da der ſich ergebende Verbandsmeiſter bereits im März den Kampf in Karlsruhe vornehmen muß. * Autoſport Beſtrafungen der..S. Die Oberſte Nationale Sportkommiſſion gibt jetzt folgende verhängte Strafen bekannt: Der Privatfahrer Hugo Kali⸗ nowski⸗Oberurſel wurde nach 8§ 3 und 81 der nationalen und§8 186 und 200 des internationalen Reglements bis auf weiteres mit internationaler Gültigkeit ſuspendiert.— Sus⸗ pendiert bis zum 31. Dezember 1927 wurde Direktor Emil Schulz⸗Eſſen von allen Sportveranſtaltungen, weil er trotz der Lizenzverweigerung ſeitens der ONS. dennoch an einer Veranſtaltung teilgenommen hatte.— Der Kurheſſiſche NSU.⸗ Klub wurde disqualiſiziert, weil er am 31. Oktober eine ver⸗ botene Veranſtaltung durchgeführt hatte und aus dieſem Grunde wurden auch die verantwortlichen Herren des Kur⸗ ſer: Henſche⸗Elberfeld, 5,5576 Minuten. 6.„Mercedes II1“: aufgegeben. Tch suche möglichst zum 15. Januar 1927 für meinen Privathaushalt Selbständige 8— mit abgeschlossenen Kenntnissen bei guter Bezahlung in angenehme Dauerstellung. Etwas Hausarbeit muß neben dem vorhand. Personal mit übernommen werden. 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Der Strafbefehl von 30“ erſchien dem Kraſ wagenführer zu hoch, weshalb er Einſpruch dagegen einleg mit dem Erſolg, daß die Strafe auf 50/ erhöh wurde, weil in der Gerichtsverhandlung feſtgeſtellt wurd daß er mit einer außerordestlich großen Fahrläſſigkeit 9 fahren iſt, während andererſeits die Bismarckſtraße als d überſichtlichſte Straße von Mannheim bezeichnet wurde. Der im Barackenlager wohnende Taglöhner Martin Zille ließ ſich eine ſchwere Beamtenbeleidigung zuſchulde kommen. Er verdächtigte den Polizeiſekretär Stiefel u der Fahndungspolizei ohne die geringſte Spur eines Beweiſ in Händen zu haben, eines ſchweren Vergehens. Für ſei loſes Mundwerk erhielt der Angeklagte nicht nur ei! Gefängnisſtrafe von vier Wochen, ſondern wurde au noch zur Publikation des Urteils in der„Neuen Sawine Zeitung“ und in der„Volksſtimme“ verurteilt.— Schwinde leien großen Stils verübte der Holländer L. Kleeſ macker. Er verlangte von dem hieſigen Vertreter ein größeren Uhrenfabrik goldene Schlagwerkuhren und Sprun deckeluhren und leiſtete hierfür eine kleine Anzahlung, wäh rend er die Hauptſumme ſchuldig blieb. Trotzdem reiſte de Holländer verſchiedentlich nach dem Oſtſeebad Zoppot, 90 er dem Svielteufel huldigte, aber immer Pech hatte. Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Strübel, verurteil ihn in Abweſenheit zu einem Monat Gefängnis. ch. * § Der„Hotzenſchreck“. Vor dem erweiterten Schöffeyx gericht Säckingen batte ſich der ſogenannte„Hotzenſchreck“, eill Kleeblatt jugendlicher Einbrecher aus dem Rheinla namens Bruno Hüſſer, Erich Hüſſer und Otto Birkenfeld, 1 5 gen achtzehn Einbrüchen zu verantworten, die ſie ah dem Hotzenwald und im Rheintal verübt haben. Die beidel Hüſſer ſtammen aus einer guten Eſſener Familie. Brun Hüſſer erhielt vier Jahre Zuchthaus, unter Anrechnun Da⸗ 3 von zwei Jahren bereits anerkannter Zuchthausſtrafe, E 3 Hüſſer achtzehn Monate Zuchthaus, Otto Birkenfel eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus. Elfrieb Hüſſer wegen Hehlerei drei Wochen Gefängnit — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monal Dezember Pöbein-Pegel J21 P22,2 24 2 2 er e᷑1 7 7 7 7 Scuertnſel 9. Je 9,88 o. J0f9.Ge9,589.52 Nannbeim.482.482.40%.462.UU S ,555 eſ 10/1. 02 1,05 0,820,2 Naxan. 3,623.62 3,613,568,35 3,36 3 Mannheim 2422.332,432,27.04207 Caub. 1,72 176.76 17001.58 1,36 fölln 2602.42/2.36.26157.41 SRSSSS—————————————————————————..———..—....— 6 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſet Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport unb Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmel Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr.. E. Stötzner Miet-Gesuche Hanaxin u. Werkw Molkereiprodukten⸗ — geſucht in kleinem Haushalt zum ſoſortig. Eintritt. Gute Zeugniſſe erfor⸗ derlich. Zimmermädch. vorhanden.*8058 Fran Joſeph, Lameyſtr. 20.. Ehrliches MHäddzen tagsüb. geſucht. Solch. muß auch Liebe zu ein. Kinde haben.*8183 R 7. 37, 1 Treppe. Elektro-Konzern ſucht für ſeine Organiſation einige tüchtige Verkautskräfte bei Fixum und Proviſion. 8118 Vorzustellen a 5, 16. Kaufmann am Platze gesucht. mittl. Alters, umſichti in lebhaſten Herrſchaf zahlte Dauerſtellung. Lelaniüor-Menaneisi mit la. Referenzen und Fach- schulbildung von grobem Industriewerk gesucht. mit Oberſekundareiſe von Induſtriefirma Angeb. unt. T U 194 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes erbeten. 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Schweingruber. Wachtmeiſter Osw. Eſchelbach u. E. Maurer. Werkzeugſchloſſer Alfred Schmidt u. Suſ. Bluſt. Zimmermann Hugo Bechſtedt u, Eug. Fieſer. Bildhauer Linus Haas u. Marg. Trabant. Monteur Rudolf Müller u. Hilda Sauter. 20. Schloſſer E. Lindner u. E. Munk geb. Beringer Kaufm. Wilh. Wolfert u. Helene Schmitt. „Ingenieur Gg. Gutfleiſch u. Gertrud Schenk. Bierbrauer K. Nothwang u. A. Ebner geb. Morlock. 2ꝗ. Oberingenieur H. Bauer u. Maria Schäfer. Getraute: Dezember 1926. 10. Polizeiwachtmſtr. W. Friede u. Kath. Trunk. Schauſteller Otto Frohn u. Luiſe Köhler. Schloſſer Karl Müller u. Eliſ. Hufnagel. Schauſpieler Gillis van Rappard u. H. Müller. Kaufm. M. Weil u. Marianne Hirſchler. Verwaltgsprakt. F. Adam n. A. Wickenhäuſer. Schloſſer Albert Alt u. Hilda Dictrich. Kaufm. Joſ. Amend u. Kath. Federkiel. 18. Schloſſer Johann Baron u. Ottilie Wetzler Taglöhner Wilhelm Berg u. Karol. Beil. Arbeiter Mathias Betz u. Eliſabeth Wolf. Schloſſer Friedrich Däuwel u. Maria Füllich. Dekorateur Anton Drechſel u. Dorothea Haag. Schneidermſtr. G. Düringeren Kath. Sommer geb. Nuß. Arbeiter Emil Eichhorn u. Thekla Probſt ged. Lehmann. Bankbeamter H. Emmerich u. Maria Sohler. Arbeiter Lud. Engel u. Eliſ. Mühlburger. Elektrotechniker Lud. Freiſing u. M. Rößler. Kellner Georg Groß u. Barbara Stirzlmair. Koch Arthur Halder u. Wilhelmine Weder. Schreiner Joſ. Heckert u. Sofie Schellenſchmiit. 18. Mechaniker Victox Krämer u. Anng Kienk. Maurer Adam Klemenz u. Frieda Richter. 222 Hilfsarb. Adalbert Lippler u. Roſa Gagg. Spengler K. Morgenthaler u. M. Fiſcher. Metallſchleifer W. Müller u. M. Dörſam. Schloſſer Fried. Reinthaler u. Paul. Wölfle. Kaufm. Eduard Roberts u. Paulina Schick, Wagner Jakob Sauer u. Eliſe Böll. Fuhrmann Karl Scherer u. Hedwig Rößler. Arb. F. Steigmann u. Eliſ. Herrmann. Fabrikbirektor Heinz Vögele u. Lotte Oeſterlin. Kaufm. Willi Volz u. Paula Karolus. Magazinier Karl Webel u. Erna Naumburg. Theaterarbeiter Fried. Zapf u. Eliſe Jakob. Schmied Rudolf Adler u. Melanie Appler. Rangierer Ernſt Biegel u. Luiſe Seitz. Landwirt Philipp Lang u. Berta Frey. Friſeur Wilh. Schmitt u. Maria Müller. Hilfsarbeiter Joh. Brückel u. Maria Laier. Schriftſetzer Herm. Rödel u. Roſa Schenk. Arbeiter Eugen Stahl u. Wilh. Rieg. Matroſe Otto Richter u. Berta Foerſter. Kaufm. Alfred Baſchenegger u. Paula Rohr. Portier Emil Beiſel u. Helena Schwarz. Schuhmacher Wilh. Deſchner u. Suſ. Kaiſer. Arbeiter Hans Knell u. Roſine Stuber. Augenarzt Dr. med. H. Kruſe u. M. Mörmann. Kaufm. Lud. Lazarus u. Nelly Reiß. Eiſenbohrer Pius Maurer u. Kath. Firmthaler geb. Walz. Bankbeamter Arthur Nebel u. Maria Klos. Schriſtſetzer Emil von Böhlen u Eliſ. Eder. 21. Geborene: Dezember 1926. 6. Maſchinenſchloſſ. J. A. W. Schott e. T. Luiſe Irmgard. 6. Kraftwagenf. E. F. Weimer e. T. Annelieſe Mathilde. 7. Tüncher Joh. Fried. Nolde e. T. Käthe. 8. Dekorationsmal. K. G. Zürn e. S. Karl Gottl. 8. Hausmeiſter K. L. Haag e. S. Karl Otto. 8. Schuhmacher Lejbus Leo Paim e. T. Frieda. 8. Former F. J. K. A. Ruhl e. T. Eug. Irma. 9. Verkehrshilfsgufſeher O. L. Riſtau e. S. Kurt Adolf Petet. 9. Kunſthändl. F. Kaltreuther e. S. Günter Fried. 9. Former Rudolf Huth e. T. Maria. 9. Steinh. E. Breitenbach e. T. Inge Erika Maria. 9. Disponent A. F. A. Szimmetat e. S. Hans Ludwig Hermann. 10. Reg.⸗Medtzinalrat Dr. med. N. K. A. Würth e. T. Riia Vera. Gestern abend 11 Uhr verschied nach nur Atägiger Krankheit meine liebe Frau, unsere treubesorgte Multfer, Schwiegermutier, Grobßmutter, Frau Dorothea Schroth geb. Jordan keurz vor Vollendung ihres 70. Lebens ahres. Mannheim(5 4, 13), 28. Dezember 1926. Fritz Schroth sen. Fam. Val. Müller Fam. Chr. Wiegler Farn. Fritz Schroth jr. 850 0 Sowie 5 Enkelkinder. Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 2 Uhr statt. 10. Keſſelſchmied G. E. Ph. Zilles e. S. Erwin Anton Friedrich. 8 10. Zimmermann W. Haas e. S. Julius Exwin. 10. Feinmechaniker R. H. Fritz e. S. Werner Hans. 10. Uhrmacher L. Groß e. T. Giſela Marg. Roſa. 11. Gerüſtbauer A. W. Zuffinger e. S. Kurt Erich. 11. Kellner Alwin Back e. T. Erna Eliſabeth. 11. Bankkaſſier F. W. Klein e. S. Kurt Franz. 11. Lokomotivheizer Gg. J. Seitz e. T. Lucia. 11. Kohlenhändler L. Moſer e. S. Joh. Ludwig. 12. Spengler J. Schweigkoffer e. T. Anita Roſalie Eliſabeth. 2. Kaufm. K. Schuler e. S. Erich Wilh. Jakod. . Schloſſer Karl Joſ. Heckmann e. S. Karl Fried. Schneidermſtr. J. F. Herm e. S. Artur Hans. . Dekorationsmaler A. Brenner e. T. Jrene. Elektromechaniker E. Goldfuß e. T. Annelieſe. . Hilfsarbeiter H. Keipp e. T. Emma Marg. . Schloſſer K. G. Strobel e. T. Ruth Greta. Taglöhner A. W. Saß e. S. Theodor. . Herrenſchneider W. Scholz e. S. Werner Harry. . Schloſſer Ch. F. Karſt e. T. Ruth Anna Maria. . Schreiner Th. Hucht e. T. Maria Cäcilie. Kunſtmaler R. H. W. v. Pigage e. S. Herbert Joachim Roman. . Schneidermeiſter Karl Englert e. S. Johann. . Invalide Heinrich Zeyer e. S. Karl. . Monteur L. Emmerich e. T. Lore Albert. Anna. „Schreiner W. Kruſt e. T. Elfriede Eliſabeth. .Inſtallateur F. Boſch e. T. Ingeb. Käthe Joh. . Kaufm. A. Rothmund e. S. Heinz Friedrich. . Kfm. G. H. L. Droß e. S. Wolfg. Günth. Ernſt. Kaufm. E. M. Krauß e. T. Sigrid Hedwig Maria Gertrud Helene. Fuhrmann R. Schreiner e. S. Paul Richard. . Lagerarbeiter L. E. Kautzmann e. S. Ludwig. . Oberſteuerſekretär G. Schmitt e. S. Karl. . Kraftwagenf. G. J. Wendling e. S. Harald. . Althändler W. Zimmermann e. T. Margot. . Schneid. J. A. Büttel e. T. Klara Edith Frieda. . Schriſtſetzer K. J. Schweizer e. T. Maria Leon. 19. Badewärter F. M. Kling e. T. Eliſ. Maria⸗ Geſtorbene: Dezember 1926. 8. Buchhalter Ad. Herm. Köhnle, 36 J. 2 M. 9. Direltor M. Joh. Joſ. Teſſeraux, 56 J. 4 M. 11. Oberrealſchüler Wilhelm Ziehl 14 J. 6 M. 11,/13. Archivverwalter Adolf Jahn 52 J. 7 M. 11./13. Joſefine geb. Brühmüller, Ehefr. d. Archiv⸗ vexwalters Adolf Jahn 47 J. 9 M. 12. Kath. Brunhilde Diehl 4 J. 9 M. 14. Werkmeiſter a. D. Joh. Peter Gillet 72 J. 8 M. 14. Jobann Englert 1 Tag. 14. Günter Franz Erich Schadin 21 Tage. 15. Marie Eliſ. geb. Lehmann, Wwe d. Weichen⸗ wärters a. D. Ph. J. Bender 76 J. 4 M. 15. Irma Suſanna Rapp 1 J. 6 M. 8 15. Kuno Heinrich Theodor Weber 4 J. 9 M. 15. Emilie geb. Lehmann, Ehefr. ds Kaſſenbeamt. Gg. Adam Laier 57 J. 8 Mon. 15. Mechaniker F. H. Oehler 39 J. 8 M. 15. Katharina geb. Rauſch, Wwe. d. Zolloberſekret. Philipp Haſſelbeck 76 J. 6 M. 16. Sofie geb. Bieſinger, Ehefr. d. Zugführers a. D. W. Lautenſchläger 69 J. 5 M. 16. Invalidenrentner J. F. Schülpp 69 J. 7 M. 16. Karoline Luiſe geb. Seitz, Ehefr. d. Fabrikard. Maximilian Schmidt 45 J. 1 M. 16. Lokomotivführer Andreas Heck 57 J. Metzger Friedrich Heißler 53 J. 3 M. Luiſe Friedrike geb. Thieme, Ehefr. d. Arbeit. Joh. Joſ. Trunk 54 J. 9 M. Chriſtina geb. Winkler, Ehefr. d. Feldhüters a. D. Gg. Phil. Berlinghof, 72 J. 9 M. . Emma Helene Schneider 5 Stunden. Karl Schmitt 1½ Stunden. Julia geb. Faul, Wwe. d. Geh. Kommerzten⸗ rats Heinrich Lanz 83 J. 1 M. Schuhmachermeiſter Peter Brand 62 J. 10 M. 7. Steinhauer Emil Zieſel 50 J. 1 M. „Arbeiter Jakob Zängerle 76 J. 3 M. . Kaufm. Michael Püngeler 52 J. 6 M. Baumeiſter Matthias Hartmann 64 J. 9 M. „Handelsmann Iſak Joſ. Vogelhut 81 J. 9 M. Fabrikarbeiter Ludwig Mäder 37 J. 10 M. „Schloſſer Paul Kinſki 51 J. 6 M. Sofie geb. Hotz, Ehefr. d. Fabrikarbeiters Jak. Eliabeth“ 9 Koth, Chef b. Schweißers Zoſ 5 abeth geb. Roth, Ehefr. d. weißers Joſ. Lucke, 36 J. 1 M. 19. Wilbelm Georg Weidner, 10 M. 19 T. 10. Katharina geb. Seibel, Ehefr. d. Schuhmachers Hch. Korbmann, 69 J. 6 M. 19. 10. 7 Hans Schott 5 J. 9 M. Guſtav Wolfgang Heinrich 3 M. 28 T. 20. Anna geb. Baumgartner, Ehefrau ds. Tagl. Fö. Kirchner 31 J. 6 M. 20. Werner Ferdinand Heiß 8 M. 6 T. 20. Kauſm. Joſef Krebs 67 J. 9 M. 20. Katharina geb. Brand, Chefr. d. ſtaatl. gepr. Dentiſten Lcopold Bauer, 41 J. 5 M. 20. Amtsgehiefe a. D. Rudolf Joh. Finkbeiner, 21. Emilie geb. Ruckmich, Ebefrau d. Kauſm. Gg. Hielbig, 32 J. 7 M. von Rm. Zurückgeſetzte, große Kächen-kinrianugo in Weiß Lack, aum reis allelAunmia,U. ebe 00.- ah 7800 48069 Anfrag. unt. Perfekie Schnelderin nimmt noch Kunöſchaft in ſämtlich. Garderobe außer d. Hauſe an zu mäß. Preis. Ang. unt. 40 a. d 8079 Telephon abzugeb. i. ö. . Geſchſt. Neckerſt. W M 8 billigſt ausge an die Geſchſt. 2²²⁰⁰ EFähren mit Fedexrolle bis 20 Ztr. werd. prompt u. 135959 Teleph. 28 904. Erſt kürzli führt. Statt besonderer Anzeige. geb. Weber nach vollen detem 60. Lebensiahre. Haus Schramm Leichenhalle aus. Heute vormittag 11““ Uhr verschied nach lan-⸗ gem, schwerem, mit groger Geduld ertragenem Leiden unsere innigstgeliehte, treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwägerin, Schwester und Tante Maria SchrammWo, Mannheim(E 7, 15), den 28. Dezember 1926. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kunigunde Ihrig geb. 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Die Feuerb'stattung fndet am Donnerstag, den 80 Dez, nachm /3 Uhr vom Krematorium aus statt p1,7 PI, Groge Labliau 8152 E aler Rar KCl Tiecle Unterricht 60 Hipiert schnel 5 Druckerei Dr. kings, G. m. b... E.?. Kla- 10-Unterrieht Das ſtädt. Leihamt iſt am erteilt gründlich Friedrich Walter, B5514 Q 7. 3b, 1I. 81 =½lͥ Uhr Freitag, 31. Dezember 1926 von Gesfinel. Stüdt. Leihamt. Oeſfentl. Sparkaſſe 9 Der Verwaltungsrat hat mit Wirkung vom 1. Jannar 1927 i6 Habenzinſen der Sapraſt aui Prezent iährle Dame ert. gründlichſt Klaseruutrrieit (auch Anfäng.) Monat 8 Mk. 2mal wöchentl. Zuſchrift. unt. A R 17 an die Geſchſt, 78118K —— ſchmeckend, beſeitigen sohie Verstopfung, viele Mage Marke bürgt für zuverläſſigſte Kein Vorſchuß! Fisduänge pbne Röpf 30 Pfa 5 Ausſchnitt 35 Pfs · Schellfischo, 30% täglich frische Räucherwaren Sowie alle Fischmarinaden in kleinen und grogen Dosen Matlesherlnge, Fott- u. Salzheringe SELBSTVERGI N Saöfeie ereeeel eke e, alterien im Leibe zunehmen. Prflets oahückfabeihen erſtkl. anerkannt. Dr. E. Klebs, Joghurtwerk, München Zu haben in Apotheken u. Drogerien. Druckſachen 8 koſtenlos. iſt zu Ende. 7 —¹50 ſchaffen.— ſind Schäume“ ſagt man ſo leichthin. Und doch: ſpaßen Sie nicht damit: Sie glauben nicht daran? wieder erzählte ein Bekannter dem anderen, daß er geiräumt abe, zwei wundervolle weiße Schimmel ſeien aufihn zugelaufen„und denken ie, geſtern ſind bei mir kräftige Zwillinge angekommen“, ſo ſchließt er Ach, du lieber Gott“, ſchreit da der andere, dem ſich die Haare ſträuben, habe geſtern von Ali Baba und den vierzig Räubern geträumt. Laſſen R gehen, damit ich ſehe, was paſſiert“. r aucht man ja nicht gleich zu ſein, nicht wahr? Es chließlich jeder mal„ohne Unterlage“. Aber Vorſicht iſt doch die Mutter der Porzellankiſte. Doch wir ſind abgeſchweift. Das Feſt im Hauſe des alten Kindl, dem Wahrzeichen der alten weltbelannten Zuban⸗Zigarettenfabrik, e Dr. Nabi zu Ehren von unſerem Müͤnchener Ein herrliches Bett iſt für das Münchner Kindl bereitgeſtellt. Wie ein junger Gott ſchläft es darin nach all den Reiſe Hebhafte Träume umſpinnen es. Alle ſeine hüpfen im Traum vor ſeinen Augen herum. Gott, was muß das Kindl alles mit dem alten„Tabakdoktor“ beſprechen! Für die billigen Sorten muß es ganz beſonders Tahake haben, damit auch der 15 Raucher, de Rauchen ausgeben will, für ſein Geld nicht nur Preiswertes, ſondern auch in ſeiner Art Hervorragendes erhält. 923 eſte Edeltabake von beſonderer Würze und Eigenart braucht es fur die mittleren Preislagen——— ausgeſuchte Edelgewächſe—— —— Tabake zur Abrundung——— leichte——— ſũ ſtücke——— Feſtzigaretten. Die Traumbilder ſchwimmen bunt durcheinander. Dr. Nabi wird alle Wünſche in Erſüllung gehen laſſen, er wird alles —5 en. unſche, die ja vielſeitig ſind, — und doch wohlfeile er nicht allzu viel fürs Dubecs Übermorgen hören Sie mehr! Die Geſchmacksrichtungen der Wir gehen mit! Die leichten, ſuffig ſüßen Miſchungen unſerer Zigarelten ſind Glanzſtücke der heutigen Drum ſeien Sie nicht nur werden Sic Künstler des Gcschmacłcs Rauchen Sic: LIuc Dorainc, die Zuban-Fünfſer? Raucher ſind wandelbar wie die Zeiten. aretten⸗Herſtellungsart. 1 4 Lebenskünſt er, ſondern ie Ed681 die Fäulniserreger, chroni⸗ n⸗ u. Darmſtörungen. Unſere Wirkung, ſeit 14 Jahren als Sl Daune uu S 8. Seite. Nr. 601—— den 29.— 1926 Mational-Theater Mannheim. Mittwoch, den 29. Dezbr. 1926 Al. FE 5N 0 EKR 2— 98 5 Vorstellung Nr. 129, Miete F. Nr. 16 umviderruflich nur noch Reute und morten: Priunsessin Huschevind 1, Neue Mannheimer Seliuns(Mitiag⸗Ausgabe) Der neueste und zündendste ZBchlager dieses Winters: IWI 5 fablänerunmemadl Als Lied] Als Film] Als Charleston as warin Heitelberg, üahatderondgrlacht Ein Schelmenmärchen in 6 Abenteuern v Fritz 3 Peter Buch Musck von Fritz Müller-Prem In Szene gesetzt von Wilhelm Kolmar. Musikal Leitung: Karl Klauß Eatwurf u. Einstudierung der Tänze: Woligang M. Schede. Bühnenbilder: Heinz Grete. Lechn Einrichtung: Walther Unruh Antans 7½ Uhr Ende gegen 10 Uhr. 3 NeussTheaterimRosengarten Mittwoch, den 29. Dezember 1926 Vorstellung Nr. 45. Th. G. Nr. 14 Für die Theatergemeinde— Freie Volksbühne Nr. 1452—1600, 1611—1700. 6001—7100, 8001—8050, 10001—10300 (ohne Kartenverkaut) Die weiße Dame. Komische Oper in drei Akten— Text nach Scribe. Musik von F 4 Toierdien. Spielleitung: Alfred Landory Musikalische Leitung: Werner Göllliing. Anfang 8 Uhr Ende nach 10½ Uhr Personen: Gaveston. Schlobverwalter des Gralen von Avenell Anna, sein Mündel George Browu, ein junger englischer Ollizier Dikson, Pächter des von Avenell Jenny, seine Frau Margarete, eine alte Dienerin des Grafen von Avenell Betty Kofler a. G. Mac-Irton. Friedensrichter Hugo Volsin Gabriel. Knecht des Pächters Dikson Karl Zöller ApOlLo Heute undmotgen abendäch 8 Uhr Jugend im Mai * Operette in 3 Akten von Leo Fall in der Premièrenbesetzung. Freitag, den 31. Dezember Schauburg Oer große Lacherfolg des Jahres kur noch heute und morgen! 85 Uta rheater p 6 Henny Porten 8382 S LieFlammen lügen, Beginn: 422 612 8292 fchaaaaEA0 Freitag, 31. Dezember, abends 8 Uhr Silvester-Haus-Bal, im Friedrichspark Friedrichsparksäle als Tanz- palast verwandelt. Groß Jazz- u. Saxophon-Orchester Selten — herrliche Dekorationen— Karten à Mk..80 inkl. Steuer a. d. Kasse u. Stünd beek. Friedrichspl. 14. Rechtzeitige Karl Mang Rose Lind Helmut Neugebauer 2 in ihrer Glanz olle Gralen Arthur Heyer Marianne Keiler E 2 Sr ſugerc Hyprichet. Ein Lebensbild in 6 Akten. Dieser Film, nach dem vielgelesenen Roman„Artur Imhoff“ von Hand, verteidigt die Rechte der Jugend Rgegen das Alter, die Rechte derer, die rechtzeitig heiraten, gegen die Ansprüche derer, die im grauen Alter erst das Weib Wollen Ein buntes Spiel in 8 Akten 5 as feidelberger Lied wird ge- unpen von Kammersänger Hans Appel, München. Walter Slezak Cruarlotte Susa- Ernst Hückert ertha von Walther-Fritz Alberti FPrieda Richard-Jul. Falkenstein Marg. Kupfer- Ed. v. Winterstein Groteske in 2 Axkten: Brownie und die Spritschieber Wechenschau. Aniang.50,.30, S. 20 Iber Staatsanult beantragt. l lxlii Eln Flimsplel in 7 Akten. 7* Uur 7 Uhr Silvester 1926 S42² Festvorstellung Im 2. 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