* dem Nachrichtenbüro der — „Halkpi⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Hat ſe iittwoch, 29. Dezember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 6 ſelen Wewboffr aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: ofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19l20 u. Meerfeldſtrad 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Abend⸗ Ausgabe Neue Mannheimer Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfentig 1920— Nr. 602 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 917 ie einſp. Kolonelgeile fle Allgem. Anzeigen 0,42.M. eklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden vöher berechnet Füt für beſtimmte Te.ge, Stellen u. Als⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streils, 8 uſw. u keinen Holr flr berſpet für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahnie von Anzeigen. Aufträge durch annheim. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Welt der Cechnik Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Deulſchland und Lilauen Geſpanntes Verhältnis Die Ausweiſung der memelländiſchen Redakteure Die Deutſche Diplomatiſche und Politiſche Korreſpondenz veröffentlicht den Inhalt einer Unterredung eines ihrer Mit⸗ arbeiter mit dem Berliner litauiſchen Geſandten Sidzikaus⸗ kas, der ſich auch über die Ausweiſung der deutſchen Redak⸗ teure aus Memel äußert. Der Geſandte betonte, Litauen ſei beſtrebt, Deutſchlandgegenüberein ,angenehmes nachbarliches Verhältnis“ herbeizuführen. Die neue Regierung brauche die parlamentariſche Unterſtützung der memelländiſchen Deutſchen. Die Frage der Ausweiſung ſei ſchon vor der Umwälzung aufgetaucht. Sie ſei natürlich er⸗ ſchwert worden durch die Kompetenz der Militärbehörden unter dem Belagerungszuſtand. Aber ſchon vorher hätte der Gouverneur die Direktoren der betreffenden Zeitungen be⸗ rufen und darauf aufmerkſam gemacht, daß es als nicht natür⸗ lich empfunden werde, wenn reichsdeutſche Journaliſten, die im Wege der Aufenthaltsgenehmigung zur Ausübung dieſer Tätigkeit befähigt werden, aktiv in die Politik Litauens ein⸗ greiſen und an ihr ſcharfe Kritik üben. Auf den Einwand, daß es ſich bei dieſer Angelegenheit wohl nicht um die innere litauiſche, ſondern um die ſpezifiſch memelländiſche Politik ge⸗ handelt habe, deren Bearbeitung durchaus zu den Obliegen⸗ heiten der betreffenden Journaliſten gehöre, meint der Ge⸗ ſandte, daß das natürlich ein ſchwieriges Problem ſei, da die Memelpolitik mit der allgemeinen Politik Litauens vielfach ineinander übergehe. Den Vorfall ſelbſt würde man aber vielleicht etwas weniger ſchwer auffaſſen, wenn man erfahre, 2⁴ Briand gegen die engliſche Chinapolitik V Paris, 29. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das engliſche Memorandum üher China bildete geſtern den Gegen⸗ ſtand eines von Briand im Miniſterrat gegebenen Expoſés. Der Außenminiſter machte darauf aufmerkſam, daß die in. der-engliſchen Note enthaltene Auregung eines gemeinſchaft⸗ lichen Vorgehens nicht mehr als aktuell zu betrachten ſei, denn das engliſche Außenamt wurde gezwungen, inſolge einer Indiskretion das Memorandum früher zu veröffentlichen, als urſprünglich beabſichtigt war. Das Dokument könne heute nicht mehr als Baſis für diplomatiſche Verhandlungen be⸗ trachtet werden. Briand betonte, daß Frankreich bis auf weiteres in die chineſiſchen Vorgänge nicht einzugreifen beab⸗ ſichtige und eine abwartende Haltung weiter wahren werde, ebenſo wie die Vereinigten Staaten und Japan. Es ſcheint, daß Briand das Entſtehen des Memorandums mit der panikartigen Unruhe der engliſchen Handelskreiſe über den Warenboykott in Zuſammenhang brachte. Die Kantonzegierung zur engliſchen Chinapolitik Wie Havas aus Schanghai berichtet, wird in einem von Kantonregierung der cineſiſchen Preſſe übermittelten Rundſchreiben der wirtſchaftliche Boy⸗ kottgegen England allgemein geſordert. Die in Schang⸗ hai erſcheinende Zeitung„Schun Sion Schih Pao“ nennt die engliſche Denkſchrift über die zukünftige Chinapolitik zwei⸗ deutig und glaubt nicht, daß die übrigen Signatare des Wafhingtoner Abkommens ſich dem Vorgehen Englands an⸗ ſchließen werden. Die Taktik Englands, die darauf ausgehe, eine Störung der guten Beziehungen zwiſchen den anderen Mächten und China herbeizuführen, werde zu einem Mißerfolg führen. Wie verlautet, ſoll der Sowſetbotſchafter in China, Kara⸗ chan, von ſeiner Regierung den Auſtrag erhalten haben, ſich ſo⸗ ſort nach Wutſchang, der neuen Hauptſtadt der Kanton⸗Regie⸗ rung, zu begeben. Aus dieſem Vorgehen glaubt man auſ eine Wiederbelebung des Wirtſchaftskampfes gegen die bri⸗ tiſchen Intereſſen ſchließen zu können. Englanos Kampf gegen den Volſchewismus Wie der politiſche Berichterſtatter der„Daily Mail“ er⸗ fährt, ſei ein Beſchluß, die Sowjetvertreter aus England aus⸗ zuweiſen, im Kabinettsrat vom 13. Dezember nur dadurch verhindert worden, daß Chamberlain und Balfour ſich da⸗ gegen wandten. Im übrigen ſei man jedoch zu der Auf⸗ faſſung gekommen, ſchärfere Maßnahmen gegen die kommu⸗ niſtiſche Propaganda in England zu ergreifen. Paſſivität der franzöſiſchen Handelsbilanz ie amtliche Statiſtik veröffentlicht die Zahlen für den en 8 während der elf zu Ende gegangenen onate des Jahres 1926. Darnach hatte die Einfuhr in dieſer Zeit einen Wert von 54391 Millionen Franken. Wenn man dabei von den franzöſiſchen Kolonien und Protektoratsländern abſieht, bleibt der franzöſiſche Export in dieſer Zeit um 2400 Mällionen gegen den Import zurück. Die Handelsbilanz iſt alſo paſſiv. Unter den Einfſuhrländern ſteht Deutſchland an dritter Stelle mit 4437 Millionen oder 345 Millionen mehr als in der gleichen Zeit des Vor⸗ lahres. Unter den Ausſuhrländern ſteht Deutſchland ebenfalls an dritter Stelle. Frankreich führte in den genannten elf Mo⸗ naten für 3912 Millionen nach Deutſchland aus, das heißt um 425 Millionen mehr als in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. Im Handelsverkehr mit Deutſchland iſt alſo die fran⸗ Wiſche S paſſiv, das heißt, die Einfuhe aus Deutſchland überſteigt ihrem Wert nach die franzöſiſche Aus⸗ ſuhr nach Deutſchland um nahezu eine halbe Milliarde. daß es ſich nicht um Ausweiſungen der Form nach, ſondern darum gehandelt habe, daß die am 29. bezeb. 31. Dezember ab⸗ laufenden Aufenthaltsgenehmigungen nicht erneuert worden ſeien. Hierzu ſchreibt die Deutſche Diplomatiſch⸗politiſche Korre⸗ ſpondenz, der Wunſch der neuen litauiſchen Regierung mit Deutſchland in freundſchaftlichem Verhältnis zu leben, ſei ſehr erfreulich und werde hier geteilt. Es könne daher beſtimmt erwartet werden, daß die Maßnahmen gegen die memellän⸗ diſchen Redakteure zurückgenommen werden. Ob es ſich bei dieſen Maßnahmen um„Ausweiſung“ oder um Nicht⸗Ver⸗ längerung von Aufenthaltsgenehmigungen handele, ſei ein Streit um Worte. Die Tatſache bleibe beſtehen, daß die deut⸗ ſchen Redakteure, die ſeit vielen Jahren berechtigte memellän⸗ diſche Intereſſen in loyaler Weiſe wahrnehmen, das Land ver⸗ laſſen ſollen und daß dieſe Maßnahme einer Knebelung der deutſchen Preſſe im Memelland gleichkomme. * Berlin nicht befriedigt Wie wir erſahren, haben die Erklärungen, die der neue litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hinſichtlich der angeordneten Ausweiſungen reichsdeutſcher Journaliſten aus dem Memelgebiet gemacht hat, in Berliner maßgebenden Re⸗ gierungskreiſen keineswegs befriedigt. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß, falls Litauen in dieſer Angelegenheit weiter kein Entgegenkommen zeigt, von deutſcher Seite zu Gegen maß⸗ nahmen geſchritten werden wird. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, Litauen z. B. auf handels⸗ und wirtſchaftspoliti⸗ ſchem Gebiet Schwierigkeiten zu machen. ** Gebietzuſammenſchluß in Oſtafrika? Wie die„Times“ berichtet, ſoll der Zuſamenſchluß der oſt⸗ afrikaniſchen Gebiete Keuya, Uganda und Nyaſſaland beabſich⸗ tigt ſein, und zwar unter gewiſſen Sicherungen, die in einer völlig unabhängigen Verwaltung beſtehen ſollen Jedes Gebiet ſolle auch die vollſtändige Kontrolle über die eigenen Finanzen durch die geſetzgebende Verſammlung behalten und endlich ſoll⸗ das gegenwärtige Protektorat von Kenya ein integraler Teil der Kolonie werden. In dieſem Sinne ſpricht ſich eine Kund⸗ gebung, die von Lord Delamere und der Mehrheit der ge⸗ wählten Mitglieder der geſetzgebenden Verſammlung von Kenya unterzeichnet iſt, aus. Namentlich wird eine ſtärkere Anſiedlung von Europäern empfohlen. 2 5 Aufftand in Süobraſilien Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, ſind im Süd⸗ teil der braſilianiſchen Provinz Rio Gran de do Sul neue Unruhen ausgebrochen. Regierungstrupepn, welche die Streit⸗ kräfte der Rebellen angriffen, mußten ſich unter Verluſt von 60 Toten und 200 Verwundeten zurückziehen. Rebellen ſollen 3000 Mann ſtark und mit Maſchinengewehren ausgerüſtet ſein. Anterzeichnung des Schiedsvertrags mit Ftalien Berlin, 29. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute nachmittag um 4 Uhr wird im Palaco Chigi in Rom aller Vorausſicht nach der deutſch⸗italieniſche Schiedsvertrag unter⸗ zeichnet werden. Die„Stefani“⸗Meldung, die auch in die deutſchen Blätter gelangt iſt, ſpricht von einem Freundſchafts⸗ und Schiedsvertrag. An deutſcher zuſtändiger Stelle wird jedoch erneut betont, daß es ſich um einen reinen Schiedsver⸗ trag handelt, wie in Deutſchland bereits mit 8 anderen Staa⸗ ten abgeſchloſſen hat. Dieſe Schiedsgerichtsverträge ſind Vereinbarungen zwi⸗ ſchen den einzelnen Mächten, in denen eine Konſequenz der Abmachungen von Locarno zu erblicken iſt. Eintritt des Batikans in den Bölkerbund? Paris, 20. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das linksſtehende„Homme libre“ veröffentlicht heute Indiskretio⸗ nen über Verhandlungen, die zwiſchen dem Vatikan und der franzöſiſchen Regierung geführt werden ſollen. Wie das Blatt mitteilt, ſind unter Leitung eines rechtsſtehenden Parlaments⸗ mitgliedes und zweier Miniſter Verhandlungen eingeleitet worden, um den Vatikan für einen Eintritt in den Völker⸗ bund zu gewinnen. Dieſe Verhandlungen werden, wie das Blatt behauptet, mit Wiſſen Poincares und Briands geführt. Auch Muſſolini habe davon Kenntnis erhalten und ſich im allgemeinen mit dem Eintritt des Vatikans in den Völkerbund einverſtanden erklärt.„Homme libre“ macht daraus einen ſehr ernſten Fall, denn die Linksparteien Frankreichs ſind ganz entſchieden gegen eine ſolche Verſtändigung mit dem Heiligen Stuhl. Polniſcher Terror in Oberſchleſien ſeJ Berlin, 29. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der für die Deutſchen ſo günſtige Ausfall der Kommunalwahlen in Oſtoberſchleſien hatte bekanntlich zu einer neuen Welle empö⸗ rendſter Terrorakte geführt, unter denen die Mißhandlung des Deutſchen Zweigel und ſeiner Familie durch polniſche Aufſtän⸗ diſche der bedauerlichſte ſein dürfte, da er ſich unter den Augen der Polizei abſpielte, die jedoch nicht nur nicht eingriff, ſondern auch nachher es ablehnte, auf der Wache ein Protokoll über den Zwiſchenfall aufzunehmen und eine Straſanzeige anzufertigen. Das hat, wie wir an zuſtändiger Stelle hören, den deutſchen Generalkonſul in Kattowitz veranlaßt, bei der Wojwodſchaft und der Staatsanwaltſchaft Anklage zu erheben. Außer⸗ dem hat der deutſche Volksbund eine Liſte aufgeſtellt und eben⸗ falls der Wojwodſchaft übergeben, in der alle Terrorakte gegen Deutſche, die einer nachträglichen Prüfung Stand gehalten ha⸗ ben, feſtgelegt werden. Die Kanton und Tokio Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Die ſozialiſtiſche Partei der chineſiſchen Kuoming⸗ tang ſchreitet zur Zeit von Erfolg zu Erſolg. Kanton, von wö ſie ausgegangen iſt, bedient ſich geſchickt der ruſſiſchen Hilfe, die es nachher natürlich abſchütteln wird, ſiegt nachhaltig aber nur durch die eine nalionale Idee, die es dem groben Ehrgeiz der nördlichen chineſiſchen Generale entgegenhält: Be⸗ freiung vom Druck der Fremden. Hierauf bereits bauend, hat ja Peking, um doch nicht ganz zurückzubleiben, den einſt von Belgien erzwungenen Staatsvertrag aufgehoben. Aber es iſt bezeichnend, daß der neue engliſche Geſandte Lampſon einſt⸗ weilen in Chinas Süden bleibt, wo er doch nicht ganz in die Luft greift. Man beginnt, die Kantoneſen zu durchſchauen, ihren radikalen Sozialismus, der allein ihnen Rußlands Geld und Waffen verſchaffte, als Maste eines rein chineſiſchen Nationalismus zu erkennen. Wie Schuppen fällt es den Großmächten von den Augen. Waſhington und London haben inoffisiell, aber laut genug angedeutet, daß ſie unter Umſtänden bereit ſein würden, ein von Kanton— etwa in Wutſchang als Hauptſtadt— regiertes China anzuerkennen. Doch Tokio iſt ihnen zuvorge⸗ kommen. Freilich nur ſcheinbar und mit ganz anderen Abſichten. Japan kann ohne China überhaupt nicht mehr leben, gleichviel ob man dabei an den Reis oder die Rohſtoffe für die Induſtrie oder die Beſiedlung chineſiſchen Gebiets mit dem jährlich um 1 Million wachſenden Ueberſchuß der japa⸗ niſchen Bevölkerung denkt. Erſtarkt China ohne oder gar gegen Japan, dann iſt es zu ſpät; dann hieße es nur noch, in Ehren untergehen. Bisher hatte Tokio eine zuverläſſige Brücke zum Kon⸗ tinent in Tſchang Tſo Lin, dem Herrn der Mandſchurei. Nun hat ſich auch der, dem Beiſpiel flüchtiger Generale wie Wang ſcheng Pin, Lu Hung Schang u. a. folgend, in dem japaniſchen Dairen(Port Arthur) mit ſeinem heute noch leidlich guten Geld einen feſten Beſitz gekauft. Da ſoll man nicht nervös werden! Die ſo oft von Japan geäußerte Freundſchaft für „China“ konnte im Süden nur das Gegenteil bewirken, denn Kanton will ja gar kein Entgegenkommen der Ausländer; es will ſie einfach hinauswerfen, das heißt ihre Vorrechte auf⸗ heben ohne Zoll⸗ und Exterritorialitäts⸗Konferenzen. Und darum intereſſiert es ſich auch nicht im mindeſten für die ſo⸗ genaunte Kulturhilſe, die Japan nach amerikaniſchem Beiſpiel dem armen China ſeit etwa einem Jahre angedeihen läßt: durch Verzicht auf chineſiſche Zahlungen zugunſten chineſiſcher Bildungsanſtalten. Kanton, wenn es ſiegreich bleibt, kaun darüber lächeln. Noch iſt es de jure von niemand als chine⸗ ſiſche Regierung anerkannt. Wer es zuerſt tut, hat alles ge⸗ wonnen oder alles verloren. Hier nun muß ich einſchieben, daß die hervorragend Be⸗ gaͤbten und Tatkräftigen meiner Pekinger Studenten ſämtlich aus dem Süden ſtammten. Ohne Ausnahme! Und die Kan⸗ toneſen waren im Durchſchnitt die Beſten; die Honaner aus Wu Pei Fus mittlerem China die Stumpfeſten. Sozialiſtiſch im weſtlichen oder gar internationalen Sinne dachte keinen China allein war ihr Gedanke und ihre Hoffnung, mochten Theorien dann ſehen, wo ſie blieben. Und genau ſo die Japaner von heute. Japan über alles in der Welt! Diamit vereinige man nun Tokios ſcheinbares Einlenken Kanton gegenüberl Die japaniſche Preſſe hat in der letzten Zeit ihre ſüdchineſiſchen Erinnerungen erſtaunlich aufge⸗ friſcht. War nicht Kantous vergötterter Sun Yat⸗Sen, deſſen politiſches Teſtament jetzt vollſtreckt wird, einſt als 90 im lieben Japan? Ja, er war. Und er hat noch ſoviel Freunde in Japan. Und gute Tage hatte er da, immer Sonnenſchein. Gegen den Imperialismus focht er wohl, aber nie gegen Japan. Im Gegenteil, er war ſicherlich ſtets ſapan⸗ freundlich. Und darum, Kanton, du Stadt des großen Toten, halte dich an Tokio! Das iſt nun nicht ganz einfach. Als Japans größter Kaiſer Meyi 1868 begann, ſein Land nach weſtlichem Vorbild in einen modernen Staat umzuſchaffen, war das Inſelreich faſt nur als Traum von Kirſchblüten und Farbenſynfonien draußen bekannt. Seit 1870 wurde es in preußiſchem Geiſt er⸗ zogen, der es denn auch nach dem Kriege mit China 1895 zur Großmacht erhob. Der weſtliche Einfluß griff indeſſen auf die Innenpolitik über. 1901 entſtand eine ſozialdemokratiſche Partei. Ueberflüſſig zu ſagen, daß ſie den Göttern treu blieb, alſo nicht minder der von den Göttern ſtammenden Dynaſtie! Bis dann 1910 doch eine antimonarchiſtiſche Intrige entdeckt wurde, die zur Ausrottung der Partei führte. Erſt 1919 wieder kam es zu einer ähnlichen Gruppierung mit dem Ideal des Syndikats, und 1922 erhob eine Gruppe ihr Haupt, die man national⸗kommuniſtiſch nennen und mit Kantons Kuo⸗ mingtang vergleichen könnte. Die große Arbeiterkon⸗ ferenz in Oſaka aus demſelben Jahre(80. Sept.) brachte keinen allgemeinen Zuſammenſchluß. Das lag zum Teil an den außenpolitiſchen Vor⸗ gängen. Nach dem Kriege mit Rußland 1904/05 wuchs die japaniſche Induſtrie rieſig empor, damit aber auch die Ar⸗ beiterfrage, d. h. mit ihren Lohn⸗ und Rechtsfragen der ſozialiſtiſche Gedanke. Nach dem Weltkriege kam das Problem der Arbeitsloſigkeit hinzu, wie überall. Mit dem Jahre 1919 ſetzten die großen japaniſchen Streiks ein.„Kontrolle des Induſtrie⸗Kapitals durch die Arbeiter!“ wurde die Parole. Man zitierte Marx wie Lenin, doch nie mit der Spitze nach oben. Parallel mit den Arbeiterorganiſationen war ſchon während des Weltkrieges ein unabhängiger Mittel⸗ ſtand hochgekommen, der mäßigend und hemmend wirkte. Und dann kamen die beiden großen Ereigniſſe, die das japa⸗ niſche Volk über alle Theorien hinweg zu einer großen, aber nicht ſozialiſtiſchen Einheit, einer rein nationalen zuſammen⸗ ſchloſſen: die Erdbebenkataſtrophe von 1923 und das Einwanderungsverbot Amerikas im folgenden Jahre. Es galt nur noch, Javaner ſein! Sah man doch, wie ſchwer es China wurde, eine Nation zu werden. Peking oder Kanton wollten werden wie Tokio, nicht umgekehrt. Noch heute beträgt die Zahl der organiſierten Arbeiter Japans nicht mehr als 150 000. Beſcheiden erſtreben ſie einen Sitz im Unterhauſe. Sahen ſie doch, daß die amerikaniſchen Arbeiter als Konkurrenten der billigeren japaniſchen das Ein⸗ wanderungsverbot unterſtützten, weniger durch Reden als durch Taten. Solche bitteren internationalen Erfahrungen ſind heilſam. Daher wurde auch der engliſche Bergarbeiter⸗ 4 ——————— bann hat Tokio leiſe die Verhandlungstür ſchon vorher ge⸗ Daf ſeir eiwas verloren haben, was ſie Damit ſchöpferiſche Krüf erſticken. Dieſer Hehr den weitexen Beſchiuß gefg 2. Seite. Nr. 602 Rene Mannheimer Jeitung lAbend⸗Ausgabe) ſtreik von der japaniſchen Preſſe nur unter dem Geſichts⸗ 969850 betrachtet, ob man nicht daraus lernen könnte, z. B. urch Organiſation des Motordienſtes bei örtlichen Verkehrs⸗ ſtreiks, denn ein kleines Inſelreich könne und müſſe ſich helfen, wie Englands Beiſpiel gezeigt hahe. Japan lernt von den Fehlern des eſtens, das iſt alles. Die Bbe. Pde Preſſe meint, daß der weſtliche Sozjalismus verſagt habe, ſobald er radikal wurde, Rußland nicht ausgenommen; mit der Macht beginne die Zerſetzung der ſozialiſtiſchen Idee, verſtaatlichte Beſitz zerbröckle älsbald wieder in aten. Aus inneren Gründen glſo widerſtrebt das nationale Tokio dem internationalen Sozialismus, wie er ſich in Rußland ver⸗ nehmen läßt und ſcheinbare Erfolge in China zeitigt, und Ebenſo dem Nationalismus Kantons als drohenden Rivalen. Rit dem Herzen der Nation arbeitet Tokio nach wie vor nur im Norden, vor allem in der Mandſchurei, denn da allein geht eum Leben und Macht, gegen Rußland ſowohl wie gegen Ekina. An Kanton aber darf Japan äußerlich nicht vorbei⸗ ſehen, um den verhaßten Weißen keinen Vorſprung zu laſſen und die eigenen Untertanen und Intereſſen im Süden, Spin⸗ ereien wie Kapitalien, nicht leichtſinnig aufs Spiel zu ſetzen. ur ließe Japan bei kriegeriſchen Konflikten allzu gern die ngelſachſen allein. Kommt es zut Anerkennung Kantons durch bie Mächte, öffnet. Und es wird auch zuerſt wieder draußen ſein. gewiß den Aſiaten, aber Japan in Aſien voran! Reue Vorſchläge zur Berwaltungsvereinfachung Die Frage der Bereinfachung und Berbilligung der öffenk⸗ lichen Verwaltung iſt im letzten Zahre von den verſchiedenſten Seiten erörtert worden, ohne daß ſich daraus nennenswerte en Erfolge ergeben haben. Auch der ſeinerzeit vom leichsrat zur Prüfung der Abgrenzung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich und Ländern eingeſetzte Ausſchuß ſcheint nicht A einem poſitiven Ziele gelongen zu können. Die Berhält⸗ 10 werden dabei für die Allgemeinheit und auch bie deut⸗ e Aſien, n Städie jmmer ſchwieriger, zumal dis neberſchneidung e Aufgabenkreiſe zwiſchen Reich und Ländern ſich örgani⸗ ſatoriſch wie auch finanziell höchſt nachkeilig gegen ſie auswirkt. 36 Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat deshalb in Fort⸗ etzung der bereits im Sommer auf der Tagung der Häupi⸗ herſammtung in Büſſeldorf S Verhändlungen nun⸗ 5 1„Über die in ſeiner Denk⸗ ſchrift Städte, Staat, Witiſchaft“ beßandelten Fragen hinaus von ſich aus weitere praktiſche Vorſchläce zu 915 Problem und dabei auch die Fräͤgen dex Entwicklung des ftagtsrechtlichen Berhältniſſes zwiſchen Reich, Ländern u. Ge⸗ meinden zu erhrtern. Mit der Borbereifung ſeiner Stellung⸗ nahme iſt der Verfaſſungsausſchuß beauftragt worden. Steuerfreies 2— 4 K Einkommen bei Kriegsbeſchädigten Neach dem Ertaß des Reichsfinanzminiſteriums vom 9. De⸗ ember 1930 bleiben die bisherigen Richtlinien über die Be⸗ ändlung von Anträgen auf Erhöhung der ſteuerfreien Be⸗ käge im weſentlichen auch für das Jahr 1927 in Geltung. Sa⸗ nach iſt, wie der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitteilt, die Erhöhung des geſamten freien Lohnbetrages von 100 Mark monatlich um den Prozentſatz der Erwerbsbeſchränkung öhne Einzelnachweis erwerbstätigen Kriegsheſchädigten zu ge⸗ währen, die mindeſtens 25 Prozent erwerbsbeſchtänkt ſind. Die gleichen Vergünſtigungen werden auch dei öſterreichiſchen Stqatsangehörigen gewährt, die während des Krieges 1914—18 in der deutſchen Wehrmacht Dienſt geleiſtet hahen und nach dem Vextrag mit Oeſterteich verſörgüngsberechtigt ſind ſowie den früheren öſterreichiſchen Staatsangehhrigen, die nach deim Oſterreichiſchen Invaliden⸗Entſchädigungsgeſetz verſorgungs⸗ berechtigt ſind und vör dem 17. Auguſt 1921 die deutſche Staats⸗ angehörigkeit erworben haben, in beiden Fällen ſoweit ſie un⸗ beſchränkt ſteuerpflichtig ſind.* Für bie nicht im Kriege, fondern aus anberer Ürſache Beſchädigten wird wie hisher eine augemeſfene Erhöhung der euerfreien Beträge ohne Einzetngchweis zugetaffen. Für riegerwitwen gelten Auſendungen im Haushalt, die Durch die Erwerbstätigkeit der Witwe mit minderſährigen indern veranlaßt wörden ſind, aushrücklich zu den beſün⸗ eren wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die durch Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages berückſichtgt werden können. Der⸗ Raube Anträge von Kriegerwitwen ſind wohlwollend zu be⸗ zandeln. Kinder erwerbstätiger Hinterbliebenet, die ſich in ſer Berufsausbildung befinden und über 8 Jahre alt ſind, werden mittelloſen gleichgeſtellt. Der Antrag für das Jahr 1927 iſt ſofort nach Erhalt der Steuerkarte für 1927 bei dem zuſtändigen Finauzamt unter Beifügung des letzten Rentenbeſcheides zu flellen. 3 Sankfurt a. Pfälzer Beſatzungsnöte (Von unſerem Pfälzer Vertreter.) „In dem großen franzöſiſchen Munitionsdepot Ramſtein bei Landſtuhl werden zur Zeit 44313 Granaten vom Munitionspark der franzöſiſchen Rheinarmee durch Spren⸗ gungvernichtet Es werben an 16 Tagen je 3000 Grana⸗ ten geſprengt. Die Sprengungen haben am 13. Dezember be⸗ gonnen, wurden ſelbſt an den Weihnachtsſeiertagen fortge⸗ ſetzt und werden am 4. Januar 1927 heendet ſein. Die Ver⸗ nichtung einer ſo großen Anzahl von Granaten belaſtet zwar in erſter Linie die Taſche der franzöſiſchen Steuerzahler, ſie bringt aber auch für die in der Umgegend des Munitions⸗ depots wohnende Bevölkerung große Unannehmlichkeiten mit ſich. An den Tagen, an denen die Sprengungen vorgenommen wechen, iſt das Gelände„Niedermohrenſtück“ nebſt dem an⸗ grenzenden Gelände vormittags von—11 Uhr und nachmit⸗ tags von—4 Uhr für jeden Verkehr geſperrt. Dazu kommt noch die ſtändige Geſaht, welche die Anlage des großen frau⸗ zöſiſchen Munitionsdepots in der Nähe dicht beſiedelter Ort⸗ ſchaften in ſich birgt, ganz abgeſehen von den ſchweren wirt⸗ ſchaftlichen Schäden, die der Pfalt durch die Errichtung des im Fahre 1922 augelegten Munitionsdeyoks entſtanden ſind. Die Abholzung von s Hektar Reichswald, der je zur Hälfte der bayeriſchen Forſtverwaltung und der aus 23 Gemeinden, dar⸗ unter der Stabt Kaiſerslautern beſtehenden Reichswaldge⸗ noſſenſchaft gehörte und die Vernichtung von 9 Hektar Ge⸗ meindewald der Gemeinde Ramſtein, bedeutet eine ſchwere Schädigung der deutſchen Forſtwirtſchaft. Die 14 Hekar Ge⸗ meindeland und rund 5 Hektar Privatländ, die in der Gemar⸗ kung Ramſtein in das Munitionsdepot mit einbezogen wur⸗ den, ſind beſter Ackerboden. Der Ertragsäusfall beträgt jähr⸗ lich ungefähr 360 Zentner Getreide oder etwa 9000 zentner Kartoffeln. Dieſe für ihre Wirtſchaft unentbehrlichen Mengen müſſen die von der Beſchlagnähme getroffenen Landwirte an⸗ derweitig kaufen. Die Bodenbeſchaffenheit dieſes Ackerlandes hat durch dis Anlage des Minitionsdepots der⸗ arlgeélitten, daß das Land nach der Freigahe erſt wieder nach Jaren und nur mit viel Arbeit ertragsfähig gemacht werden kann. 3 3 In dent Munitionsbepot gehören weiter 5 Hektar Ge⸗ Hieindewafd der Gemeinde Katzen bach, in der auch eine Privatwohnung für einen fränzöſiſchen Unterofffiet des Munitionsbepets beſchlagnahmt iſt. Dieſer Wald iſt zuvar nicht abgehylzt worden, doch wurds der frühere Beſtand ſtark gelichtet und bedarf zur Wieberaufforſtung lange Zéit. Dazu kommt noch die Schädigung durch deu Holzausfäll. Wenn auch nach dem Verirgn von London die hohen Unterhaltüngs⸗ koſten dieſes franzöſiſchen Munitionsdepots auf Reparatioißs⸗ konto gutgeſchrieben werden, der franzöſiſche Steuerzahler daher die Koſten zu bezahlen hat. ſo wird doch auch die deutſchſe Volksernährung und die deutſche Volkswirtſchaft durch dieſe militäriſche Anlage ſtark geſchädigt⸗ Da.die Stadt Kaiſerslautern von der kürzlich durch die franzöſiſche Beſatzſiug angeforderten 7 Offizierswohnungen wegen der großen Wohnungsnot aut eine bereitſtellen konnte, ſind letzt dem Bürgermeiſtelänt Keiſtüngsbefeßte guf 14 Wohnungen zugegangern alſo aufe5 Wohnſingen mehr, als ürſprünglich verlangt worden waren. Unter den nament⸗ lich bezeichneten Wohnungen ßefinden ſich auch Zneue Häu⸗ ſer, die beim Ausſtellungscelände von der Gagſah für kauf⸗ männiſche Angeſtellte neu erbaut würden und ünmit⸗ telbar vor der Voſtendung ſtehen. Die Stadtäeméinde bat bei der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde darauf bingewieſen, daß di“ Beſchlagnahms neu eyhquter Eigenheie das Ende jeder priväten Wohnungstätigkeit ünd eine seikere Berſchärfung der beiſpielloſen Wohnungsnot bedeute, ſie hat ſich ferner der Beſätzüngsbehörbe gegenüſer außſet Stände erklärt, den kauf⸗ wänniſchen Angeſtellten, bis ihren leßten Spärſfenhig in den Hältsbän geſfeckt häßen und große Schüldperykftüngen ein⸗ gegängen ſind, ihr Heiſſt wegzünehmeſt. Der Reichskömmiſſär für die beſetzten Gehiete würde von der Stabtyerwaltung Er⸗ neut erſucht, die Aufhebung der Beſchlagnahme zu erwirken. Niederlatze der Diaz⸗Truppen — Newyork, 29. Dezhr, Den letzten Fuformationen aus Nicaragua zufolge ſind die konſervativen Truppen des Generals Diaz vollſtändig geſchlagen und Sgcaſa wird in den nächſten Stunden in Malſagug einziehen, Eingeweihte Kreiſe wollen wiſſen, daß die mittelamexikaniſchen Mächte gegen die amexikgniſche Anerkennung von Diaz proteſtierten, weil Diaz dürch Revolution die Regierung ühernommen habe. Man rechnet daßer mit einem der Anerkennung durch Amerika, doch iſt beabſichtigt, Diaß das Aſylrecht zu gewähren. Die nötigen Borberelfungen zür ec eines Kriegs⸗ 3, das Diag in Sicherheit bringen ſoll, ſeien bereits ge⸗ e röffen. * 33 Der Verein ſſüx das f 906 im Ausſande wird, wie wir hören, ſeine Hährestagung zu Pſingſten in —————2 hähme ſtattgeſunden. Heute, Mittwoch, großen Saale des„Caſino“, R 1, 1, unſere Weihnachtsſeier ſtatt, wozu alle Parteimitglieder und Freunde herzlich eim geladen ſind. Im Mittelpunkt des Abends ſteht die Anſprache des Stadt⸗ pfarrers Renz, umrahmt von muſikaliſchen und deklama⸗ toriſchen Darbietungen. Anſchließend Tanz. Der Vorſtand. Babiſche Politik BVeamtenſchaft und Weihnachtsbeihilſe BVeranlaßt durch die Landtagsverhandlungen und Zei⸗ tungspolemiken über die Weihnachtsbeihilfe, hat der Badiſche Beamtenbund ſeinen Standpunkt in einer Eingabe au Landtag und Regierung dargelegt. Der Bund wendet ſich dabei entſchieden gegen jeden Verſuch, die Beamtenbeſoldung in ein Abhängigkeitsberhältnis zur Fürſorgefrage anderer Berufsgruppen zu bringen.„Seit Jahren haben wir, ſo heiß es in der Eingabe, eine angemeſſene Entlohnung nach der Leiſtung angeſtrebt, die vorab das ſoziale Exiſtenzminimum für jeden im Dienſte des Staates Tätigen zu ſichern hat, Getreu dieſer Forderung vertreten wir auch heute den Wunſch der bädiſchen Beamtenſchaſt nach einer häldigen, ord⸗ nuüngsmäßigen Vorbeſſerung ihrer Beſoldung gemäß ber Leiſtung. Die e Béamtenſchäft wünſcht bis zu dieſer Regelung nicht hinter den Bezügen der Reichsbeamtenſchaſt zukückverſetzt zu werden.“ Der aus Beamten der herſchiedenſten Beſoldungsgruppen zufammengeſetzte Hauptvorſtand hat eine Entſchließung gefaßt, in der gegen die getrofſene Beihilſeregelung ſchärfſte Berwagrung eingelegt und die Nachzahlung der vorenthal⸗ tenen Beträge verlangt wird. Die badiſche Beamtenſchaſt ſei weit davon entfernt, anderen Schichten éine Zuwendung zu mißgönnen, ſie lege aber mit der geſamien deutſchen Be⸗ amtenſchaft Wert auf eine Behandkung, die ihret beſonderen Stellung zu Staat und Volk entſpricht. Letzte Meloungen Heidelberger Chronik Er. Heibelberg, 20. Dez,.(Eigener Bericht.) Verſchledene Blätter brachten in den letzten Tagen wieder Meldungen über das Auftauchen eines geheimnisvollen Autos zwiſchen 87 Po e un d Plän kſt ad t. Dazu wird Uns von der Polizeidirektiön gemeldet: Ein Kraftwagenführer hatte in der Nähe des Grenzhofes einen Motordefekt, der an Ort und Stelle behoben wurde. Das Auto war beleuchtet. Angehörige des dört dienſttuenden Bähnwarls kamen in dem Augenblick an dieſe Stelle, als Dr. Klehr aus Plankſtadt in ſchneller ährt hyn Wieblingen heri anfuhr. Der Bahnwaxt ſuchte dürch Winken feine Frau auf das Refereg Autb des Arzkés äufmerkſaſt zu machen, was dieſer als ein Haltezeichen des myſterihſen Autos anſab, Dr. Klehr fuhr raſch an der Stelle vorüber und glaubte ſo, Werbern der franzöſiſchen Frémdenlegihn eütgängen zu ſein, während ſich jetzt der ganze Borfall als härmlos hergusſtellte. Die Bäuentwürfe für dis dritte Neckäkbtücke ſind im Büürgerausſchußfaal ausgeſtellt. Die endgültige Entſcheidung darüber, welcher Plaß zut Ausführüng kommen ſoll, wird der neue Stadtrat — * i Janüar fällen.— Auf dem Koöhlhof iſt heute früh—6 ini Zent 6 Reckar iſt von der ätten Beſicke bis zur Stiftsmſihle voll⸗ ſtändig zügeffören. Bwiſchen den beiden Brücken iſt et teilweiſe noch öffen. Swämis Verbrennung § London, 20. Dez,(Von unſerem Londoner Vertreter.) Unter Beteiligung Liner Menge von hunderttauſend Menſchen thürde in Delhf der von einem mohammedani⸗ ſchen Inder ermordete Hinöuführer Swami am Uſer des Foman auf einem ungehenten Scheiterhaufen verbrannt, Kaum jemals, ſo berichten die Zeitungen aus Indien, gat ein Begräbnis von ſolcher Ptacht und unter ſo allgemeiner Anteil⸗ Swiſchen dem Alten und dem Reuen * Von Evamaria Blume⸗Wiesbaden 1 geneigt So wenig wir ſkeptiſchen Gegenwartsmenſchen ge lb, der ſorichwörtlichen Gülte ber alten Zeſt zu trauen ⸗ a6 1 hat Eſaß, etwas ſeyr ſe e et eigeedee both ugeben.⸗ Rämlich bie Verwürzelung in beſtändigen Verhällniſſen und alle die daraus entſßringenden Segnungen. Es gab früher ein Beharrungspermögen von Menſchen und Dingen, das ſie und ihre Umwelt mit einander in geheimer Wechſelwirkung Verkettete. In ſoichem Strömen bikden ſich die geſtaltenden Kräfte, das Seeliſche wächſt und ſteigert ſich zur Form, mit der Form wächſt wiederum Geiſtiges, ſich erfüllend bis zu 55 Reife. Alles Außen erwartel vön innen Prägung und eſtalt, um Leben zu gewinnen und bewüßt wirken zu kön⸗ nen. Dieſer Beziehungsreichtum iſt verbunden mit einer ge⸗ wiſſen relativen Ruhe als vornehmſter Voxausſetzung pon ulturgeſchehen. Beziehungsarmut iſt Unfähigkeit zur Ver⸗ wurzelung iſt Wechſel und Rüheloſigkeit, Oede und Unfrucht⸗ Earkeit, Merkmale kullurloſer Epochen, die mik lärmender Betrielſaſnkeit die K S der Dinge betäuben und e und tieſſte Weſenheit des Menſchen Bergangene Epochen wuſſten um ſo erhabenes Vermächt⸗ Uis, wußten es aus Frömmigkeit, aus intuitiver Sicherheit Un ungetrübter Klarheit ihrer Stellung zum Leben. Die heutige Zeit, die vor allem am Vielzuvielen des Materiellen und— Wiſſens krankt, hat dem nicht nur ſo oft ſeine Frömmigkeit, ſeine Naivität und Sicherheit geraubt; ſie umwühlt ja ohne Unterlaß ſeinen Geiſt mit der eigenen wuchernden lüeberfülle, und der rühende Grund ſeiner ſeeli⸗ ſchen Kräſte ſinkt nie zuſammen zu ſeſter Lagerung äls An⸗ ſatpunkt ſchöpferiſchen Wachstum“ Kein Geringerer als Rietzſche charakteriſiert einmal ſolche Erkeuntnis, die er doch ſelber ſo wenig fruchthar zu machen ähig war, folgendermaßen:„Aus Mangel an Ruhe läuft ün⸗ ere Ziviliſation in eine neue Barbarei aus. Zu keiner Zeit aben die Tätigen, das heißt die Ruheloſen, mehr gegolten. 8 gehört deshalb zu den notwendigen Korrekturen, welche man am Eharäkter der Menſchheit vornehmen muß, das be⸗ 10 0 00 lement in großem Maße zu verſtärken. Doch hat 10 exr Einzelne, welcher in Kopf und Herz ruhig und etig iſt das Recht zn glauben, doß er durch die Bewahrung ugend eine höhers Kufgabs erfülle.“ feit Mitte des 18., hes Aufklä⸗ 875 zu ſchießen. Bei falſcher ätzlicher elt Lx⸗ mit den Feſſeln den bürftigſten Dieſe Barbarei beginnt rungsjahrhunderts, ünsig ine fü und Arundfätzl ſtickt fie 158 niverſalität der Lebensaxſicht ihrer methodiſchen Enge. So vermag ſie nur den Seſten dex Wirklichkeit und der Menſchennatuk gerecht zu werden. Zu gleicher Zeit ſetzt das ungeſſeure Wachstum bes Induſtrialismus ein und ſpannt die Entwurzelten in die entrifugalkräfte rein wirtſchaftlichen Machtgeſchehens. In⸗ uſtrialismus trennt dein Menſchen von ſeinem Werk, unter⸗ bindet ſeine letzten Beziehungsmöglichkeiten, um ihn hoff⸗ nungsloſer Leere 0 überlaſſen. Wo der Geiſt geſlohen iſt und wwirtſchafklichek Machtwähn das Zepter ſchwintzt, da iſt im tiefexen Sinn doch Barbgrei, iſt Ungeſtalt, die in N uns fratzen ſtatt erhabeiſer Prägungen en K ſtatt Bildung— Wiſſen ſtatt Geiſt— Intellekt, ſtatt Perſönlichkeſten—„Kanonen“, ſtatt Schaffen— Belrieb, ſtatt Freude— Zerſtreuung, ſtalt Liebe—erotiſche Erlebniſſe üſw. Waxum das alles? Wir haben den höchſten Nenner, Menſcheuſeele, in ber ganzen Rechnung nicht be⸗ achtet, da muß das Reſultat falſch ſein, aih dem wir doch weiterarbeiten. Da kommt es zu inſtimmigkeiten in der tjeſeren HSekonomie der Dinge, die trotz äller verzwei⸗ Iare nſtrengungen doch von niemand geleugnet werden nen. „Wlr haben uns gus dem Leben herausſtudiert“ bekeunt ſogar ſchon Goethe. Auch ex weiß um die Jer- und Abwege eines entwurzelten Verſtandeslebens, das nicht mehr an die Erfahrungen der menſchlichen Innenngtur angeſchloſſen iſt. Darum häben wir die merkwſirdige Tatſache, daß faſt alle unſere K90200 on ee unter dem Niveau leben, das der Geiſt äuf Er ſchch einital erreicht ünd äufgeſtellt hat. Wir bauen unſete Pe Allgemeinbildung aus fextigen An⸗ ſchauüngen und Begr verkümmerk dämit die Fähigkeit, aus den Urelementen eigener Lebenserfährung üünſere Denkkraft emporzuſteigern zu wirklicher Univexſalität dex Lebensanſicht. Was Wunder, daß dieſer moderne Seelen⸗ zuüſtand öhne eigene Schwere un Gewicht uns zum Spielball macht zwiſchen äll den wiherſprechenden und verſchwoſſſtenen Lebensſyſtemen, die der Markt heute anbietet. Ruheloſigkeit, Wurzelloſigkeit, Heimgtloſigkeit, das iſt das allgemeine geiſtige Schickfal bes büreh gelehrte Phraſen verbitdeten und verſtör⸗ ten modernen Menſchen, der ſich für den realſten aller Reali⸗ en 90 9 63 Wahrheit kaum über die Schälen der Die hinaus dringt. Bie Welt illger deworden ſeit Rietzſche, und es ſcheint äls öß die Menſchheit zu ſich ſelber und ihtem Treihen nun etwas niehr ſene kichtige Biſtanz zu finden Ne ohne die ſie„uuxeif bleibt, ſo erwächſen ſie ſich auch ſonſt gebärden mag⸗, wie Morgenſtern ihr das mit feiner Jronie bezeugt. Es wächſt Lin Geſchlecht heran, bas weniger Lüiſt krägt, ſeiner eigenen Fragwürdigkeit nachzuhängen; dem ſchärfer ins Bewüßtſein dringt, wie der abſolute Mangel an Wahrheit und Tiefe, Sti und Einheit Hauptmerkſal einer Zeit war, die ihren Kindern Steine ſtatt Brot gab. Man mag die Jugendbewegung im ein⸗ 25 icherlich mit mancherlei Borbehalſen zu nehmen herech⸗ igt ſein, das aber bleiht ihre ſchönſte Tat, baß ſie, aufgeſchreckt düͤrch die fürchterliche Beziehungslofigkeit des modernen Da⸗ ſeins, die Forderungen der inneren Welt, die Anſprüche der Seele hinausgeſchrieen hat und den Weg nach Tiefe in glühen⸗ der Ergriffenheit gegangen iſt, unbekümmert um allen Hohn, alles, Mißverſtehen der Tagesgläubigen. Ihr nachtwand⸗ leriſches Weſen in den Zeiten ihter Höhe iſt neue Verbunden⸗ heit mit Lebensſtrömen, die aus den Tiefen der Mutterreiche ſteigen. Wer 115 getrünken hat, wird auch ſpäter die Deſtil⸗ laté des Marktes nicht für Lebenswaſſer nehmen. Schäde nür, daß dieſe Jugend ju ihrer Abkehr vön den Sürrogaten und ihrem Drang nach Reuland der Seele nicht Viel entſchiedener zu den großen religiöſen Traditionen ber Menſchheit vorgebrungen ſſt, in denen die tieſſte Lobendſchau niedergelegt iſt und das letzte Ringen der Seele in eine höhere Geburt mündet, die allein alle Kräfte befreien kann zu wahr⸗ 4 Dienſt. Das iſt es, wonach unſere Zeit ürſtet. Hermänn Kuckenhach 70 Jahre. Der frühere Ditektor des Heidelberger Gymnaſiums, Geh.ſtat Dr.Hermann Lucken⸗ Uäcch, ſeierte äm 27. Dezember in aller Stille und bei beſtem Wohlbefinden ſeinen 70. Gehurtstäg. Er iſt einer der be⸗ käunteſten Schulmänner Badens. Ein befonderes Verdienſt hät ſich Nuckenbach üni die Einführung des kunſtgeſchichtlichen Unterkichtes in den Mittelſchuſen erworben. Er faßte die Er⸗ gebniſſe ſeiner Studien in einer„Deutſchen Kunſtge⸗ ſchichte“ zuſammen, die methodiſch und pädagogiſch auf ſeinen erbrobten und bewährten Gründſätzen äufgebaut iſt. Ein panamerikaniſcher Muſik⸗Kongreß. Die kubaniſche Regierung bereitet einen panamerikaniſchen Muſikkongreß vor, der im Februar 1028 in Havanna ſtattfinden ſoll, Die Vorgrbeiten werden vön der kübaniſchen Akademie der Künſte geleiſtet. Alle amerikaniſchen Staaten, ihre wichtigſten Orche⸗ er und, ee Kovoniſten ſollen eingeladen wer⸗ den. Eine Aufführung der Reſte indlaniſcher Bölksmuſtk iſt vörgeſehen. imetef Néüſchnee bei 34 Grad Kälté gefallen. Der — eim adt⸗ ma⸗ te 2 e occrgDosas gr NVeaca. —* ſchule ſchon von als eine barocke Köryerplaſtik, Tanzkunſt bis in unſere Zeit erhalten hat, in der ſie rein Mutwoch, den 28. Schenber 150 Keue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ Seite. Nr. 602 Stäbtiſche Nachrichten Ausbau der Eliſabethſchule Durch Verordnung des Staatsminiſteriums vom 20. Februar 1926 iſt mit Wirkung vom Schulſahr 1926/27 an das hohere Mädchenſchulweſen in Baden neu geordnet worden. Die bisherigen ſievenklaſſigen Höheren Mädchenſchulen führen nunmehr die Bezeichnung Mäochenrealſchulen und haben mit Rückſicht auf die vierjährige Grundſchulpflicht einen ſechs⸗ jährigen Lehrgang(Sexta bis Unterſetunda). In Mannheim war bisber mit der Liſelotteſchule— abgeſehen von einem Fortbildungskurs— eine Realgymnaſialabteilung, mit der Eliſabethſchule ein Lehrerinnenſeminar verbunden, während die Höhere Mädchenſchule II— jetzt Mädchenrealſchule 111— ausſchließlich höhere Mäödchenſchulklaſſen hat. Das Mädchen⸗ realgymnaſium an der Liſelotteſchule kann auch nach der Neu⸗ regelung des höheren Mädchenſchulweſens ohne weiteres mit der Aenderung weiter beſtehen, daß die Aufnahme in die Untertertia ſchon nach beendetem dritten Jahrgang der Mädchenrealſchule— ſtatt bisher nach beendetem vierten Jahr⸗ gang der Höheren Mäbchenſchule— ſtattfindet. Das Leh⸗ rTerinnenſeminar an der Eliſabethſchule hat, nach⸗ dem der Zugang zu ihm wegen Ueberfüllung des Lehrerinnen⸗ berufs vom Schuljahr 1924/25 an geſperrt wurde, mit Ende des Schuljahres 1925/6 aufgehört. Den heutigen Zeit⸗ forderungen entſprechend— das Abitur wird heute für viele weibliche Berufe vorausgeſetzt, für die es früher nicht ver⸗ langt worden iſt(Lehrerbildung uſw.)— wird nun an die Eliſabethſchule an Stelle des Lehrerinnenſeminars eine vier Fahreskurſe(Unterſekunda bis Oberprima) umfaſſende Ober⸗ xealſchulabteilung angegliedert, um den Schülerinnen Gelegenheit zu geben, den lateinloſen Weg zum Abiturium in einer Mädchenſchule zurückzulegen. Solange noch Klaſſen der Höheren Mädchenſchule beſtehen(zurzeit noch Klaſſe 3, 2 und 1) ſchließt ſich die unterſte Klaſſe der Oberrealſchul⸗ abteilung(Unterſekunda) an die Klaſſe 2 der Höheren Mäd⸗ chenſchule an. Nach dem vollen Ausbau der Mädchenrealſchule tritt die Abgabelung nach Obertertia ein. Die Mädchenreal⸗ ſchule ſchließi mit einer ſelbſtändigen Unterſekunda ab. Der Mädchenrealſchule Ul werden ſpäter nach Bereitſtellung der erforderlichen Schulräume Frauenſchulklaſſen, deren Organi⸗ ſation übrigens noch nicht geregelt iſt, anzugliedern ſein. Einem drigenden Wunſche aus Elternkreiſen entſprechend, iſt, nachdem Neuaufnahmen in das Lehrerinneuſeminar nicht mehr möglich waren, in Erwartung der ſtaatlichen Neu⸗ ordnung des höheren Mädchenſchulweſens an der Eliſabeth⸗ eginn des Schuljahres 1925/6 an als vor⸗ Läufiger Obexrealſchulzweig eine zur Oberprima führende SOberſekunda anſchließend an die Klaſſe 1 der Höheren Mäd⸗ chenſchule eingerichtet worden. Der propiſoriſche Klaſſenzug (zurzeit Oberſekunda und Unterprimaf wird durchgeführt, bis der Normalklaſſenzug(zurzeit Unterſekunda) nachgerückt iſt. Wie groß das Bedürfnis nach einer Mädchenoberreal⸗ ſchule iſt, geht aus der bisherigen Zahl der Schülerinnen der Oberrealſchulklaſſen der Eliſabethſchule hervor, nämlich: Schuljahr 1925/26 Oberſekunda 31 Schülerinnen, Schuljahr 1026/27 Unterprima 25 Schülerinnen, 1926/27 Oberſekunda Za 30, Oberſekunda b 21 Schülerinnen(proviſoriſcher Zug), chulſahr 1926/27 Unterſekunda 23 Schülerinnen(normaler ug). Dabei muß betont werden, daß, um einer Ueberfüllung er Oberrealſchulklaſſen vorzubengen, nur Schülerinnen auf⸗ werden, die in ihren Leiſtungen mindeſtens die ote ziemlich gut(6) haben. Trotz dieſer Einſchränkung muß⸗ ten im Schuljahr 1926/7 zwei Oberſekunden gebildet werden. Die Schülerinnen der Oberrealſchulklaſſen ſetzen ſich nicht nur aus Schülerinnen der Eliſabethſchule, ſondern auch in erbeblicher Anzahl aus Schülerinnen der Abſchlußklaſſen der Höheren Mädchenſchulen und auch der Knabenrealſchulen zuſammen. Was die Koſten der Oberrealſchulabteitung an⸗ langt, ſo hat ſich das Miniſterium anfänglich auf den Ekaud⸗ punkt geſtellt, daß ſie ganz zu Laſten der Stadt zu gehen haben, hat aber auf Widerſpruch ſchließlich anerkannt, daß der Staat verpflichtet iſt, die Koſten des perſönlichen Aufwandes der an die Stelle der früheren Höheren Mädchenſchulen mit Seminarkurſen Kelenben Mäochen⸗ oberrealſchulen hälftig zu tragen. Bei Einrichtung des vor⸗ läufigen Sberrealſchulzweigs an der Eliſabethſchule an Oſtern 1025 war damit zu rechnen, daß ein befonderer perſönlicher Aufwand durch dieſe vorühergehende Einrichtung nicht' ent⸗ ſtehen werde, weil die erforderlichen Lehrkräfte durch die Auf⸗ ebung des Seminars verfügbar werden. Sollte in den Schuljahren 1927½8 und 1928/0 ein perſönlicher Mehraufwand für den vorläufigen Oberreglſchulzweig etwa doch ent⸗ S8 ſo hätte ihn die Stadt allein zu tragen. Nach voll⸗ tändigem Ausban der Eliſabethſchule wird gegenüber dem früheren Aufwand für? höhere Mädchenſchulklaſſen und drei Seminarkurſe ein Mehraufwänd nicht entſtehen, weil auchſ d nach vollſtändiger Umwandlung der ſiebenklaſſigen höheren Mädchenſchule in eine ſechsklaſſige ae mit Oberrealſchulaufbau die Anſtalt nur eine neunklaſſige ſein Iwird(5 Klaſſen Mädchenrealſchule, 4 Klaſſen Mädchenoberreal⸗ Reviſion ber Tanzkunſt 5 Von Oscar Bie Anna Pawkowa bleibt zwei Mongte in Berkin. Ein Segen des Tanzes, wie wir ihn lange nicht erfahren haben. Im Anſang zweifelte man. Iſt uns dieſe alte Spitzenkunſt Pirklich noch ſo wichtig? Und warum hringt ſie ſo geſchmack⸗ lofe Sache in ihrem Emſemhle. Die Enſembles ſind unter⸗ deſfen zum Teil beſſer geworden und ſie ſelbſt bewährt ſich in einer außerordentlichen Weiſe. Wenn ſie in roſa Rokokoſtil mit Nowikoff ein Rondino tanzt oder als Colombine eine Serenade und dabei eine unbeſchreibliche Anmut entwickelt, die bis ins kleinſte Detail der Kontrarhythmik ihres Körpers durchgeführt iſt, wenn ſie in dem Ballett Amarilla eine Zigeu⸗ nerin tanzt mit einer ſchauſpieleriſch fanatiſchen Wildheit der dennoch ganz geſicherten Bewegungen, wenn ſie in dem Ballett Schneeflöckchen die wirbelnde Grazie des Spitzentanzes bis 307 letzten Grenze ſteigert, ſelbſt wenn ſie, was ihr ſchon frem⸗ er iſt, im Nationalkoſtüm ruſſiſche Volksmärchen tanzt oder — indiſche Ethnologie— von Mal zu Mal zeigt ſie die unge eure Abwechflung ihrer Motive, das intenſive Einleben in ſedes neue Thema und die unverrückbare Technik der Span⸗ nung ihrer Glieder. Ja, es iſt alte Kunſt. Sie iſt unterdeſſen durch eine große moderne Bewegung üherholt worden, viel⸗ leicht lebt ſie in ihr als letzter großer Vertreterin, aber ſie lebt eben in ihr ſo reich und ſo ſtark, daß wir uns nicht los⸗ reiben können. Wir haben hier ieht einen Vergleich. Das ruſſiſche Kabaret Fledermaus von Nikita Balieff, die Mutter des Blauen Vogels und aller äſmlichen Unternehmungen, gibt ein Gaſtſpiel, das alle als zu ſpät empſinden, weil die Ent⸗ wicklung des heutigen Kabarets dieſe zum Teil ſehr ſenti⸗ mentalen Anfänge in den Schatten ſtellt. und weil wenig moderne künſtleriſche Exeigniſſe die Kraft in ſich tragen, ihre Folgen zu überleben. Die Pawlowa überleht dagegen dent⸗ lich die ganze moderne Tanzbewegung. Le altertümlicher inr Tanzthema iſt, deſto reizvoller erſcheint ſie uns, weit ſie die perſönliche Begabung keſitt, dieſe Diſtan“ durch eine Summe von Gefühten zu überbrücken, mit denen ſie die alten Schritte und Drehungen, die hundertmal geſehenen Attitüden des * de deux neu belebt ſchließlich doch unſerem modernem mpfinden näher bringt. Was iſt b452 Dieſe alte Technik iſt doch im Grunde nichts die ſich auf dem Wege der plaſtiſch gar keine Rolle mehr ſpielt. Aber Degas malte die ſchule). Würde die Oberrealſchule auf die Mädchenrealſchule der Eliſabethſchule nicht aufgebaut werden, ſo könnten an dieſer Schule—5 Lehrkräfte geſpart werden. Es iſt aber, anzunehmen, daß dann an anderer Stelle eine ebenſo große Vermehrung der Lehrkräfte notwendig wäre, weil der größte Teil der Oberxealſchülerinnen der Eliſabethſchule in die Knabenoberrealſchule ühertreten würde, und dort weitere Klaſſen eingerichtet werden müßten. Ein ſachlicher Mehr⸗ aufwand entſteht durch den Aushau der Eliſabethſchule nicht. Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine nächſte Sitzung der ſtadträtliche Antrag vor, den Ausbau der Eliſabethſchule in der vorſtehend geſchilderten Weiſe zu genehmigen. * * Folgenſchwerer Sturz. Am Rachmittag des 9. Dez, iſt auf dem Waldhof ein 63 Jahre alter Mann auf bis jetzt un⸗ geklärte Weiſe auf der Treppe geſtürzt und hat ſich hierbei vermutlich innere Verletzungen zugezogen. Der Verunglückte wurde zunächſt in das ſtädt. Krankenhaus verbracht, mußte aber ſpäter der pſychiatriſchen Klinik in Heidelberg über⸗ werden, woſelbſt er am 24. Dezember ve r ſto r ben * Schwerer Unfall. In einer Schloſſerwerkſtatt in der Fahrlachſtraße exeignete ſich heute vormittag ein ſehr bedauer⸗ licher Unfall. Ein 19 Jahre alter Schloſſergeſelle machte ſich an der Transmiſſion der Maſchinen zu ſchaffen und kam mit dem rechten Arm der Welle zu nahe. Er wurde erfaßt und der Arm mehrmals gebrochen. Der Verunglückte — mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus überführt werden. Veranſtaltungen Hebelſeier am Gymnaſinm Unter all den vielen, die im ablaufenden Jubeljahre des gefeierten Heimatdichters gedachten, durfte natürlich das hie⸗ ſige Gymnaſium nicht ſehlen. War es doch gerade Mannheim und ſein damaliges Lyzeum, dem Hebels letzter Dienſt in Aus⸗ übung ſeines Berufes gegolten hat. Der Einladung zu einer beſonderen Gedenkfeier haben darum viele Eltern und Freunde des Gymnaſiums mit Freuden Folge geleiſtet. Sie ſind wohl alle auf ihre Rechnung gekommen. Den ſtimmungs⸗ pollen Auftakt bildete ein Andante aus der 11. Symphonie von Haydn, klangſchön vorgetragen vom Schülerorcheſter, das unter bewährter Leitung von Muſiklehrer Thoma mit ein⸗ fachen Mitteln beſte muſikaliſche Wirkung hervorzurufen ver⸗ ſtand. In einer Anſprache brientierte Profeſſor Dr. Fecht über den und Dichter Hebel. Heimatgefühl und Heimattreue— beides braucht jedes Geſchlecht, beſonbers in Zeiten der Not, und beides beſaß der große Alemanne. Darum kann ein Wort Fontanes mit Recht auf ihn Anwendung fin⸗ den;„Der iſt in tiefſter Seele treu, der die Heimat liebt wie du“! Hebel beſaß ſreilich noch etwas anderes. Davon zeug⸗ ten die deklamatoriſchen Darbietungen des Abends. Das Beſte von all' dem Guten war ausgewählt und von Kleinen und Großen mit viel Verſtändnis und, was noch mehr iſt, mit viel Liebe und Hingebung vorgetragen worden. Eine reſpektable Leiſtung für echte oder auch halbechte Pfälzer, womit natürlich das vielſeitige Können und am allerwenig⸗ ſten die Gentalität des Pfälzers angezweifelt ſei! Jedenfalls war alles beſtes Niveau, denn es kam von Herzen. So nur kann ja Hebel wirkſam interpretiert werden. Von Herzen kamen auch die einzelnen Lieder, die von Schülern der drei unteren Klaſſen außerordentlich lebendig und friſch geſungen wurden und die muſikaliſche Dolmetſcher der Gemütswelt Hebels geweſen ſind. Hierbei iſt noch anzumerken, daß man abſichtlich zeitgenöſſiſche Melodien gewählt hat, Tongebungen, die Hebel ſelbſt gekannt und geſchätzt hat. Um ſo größere An⸗ erkennung verdient die mühevolle Aufgabe, der ſich die Sänger und ihr unermüdlicher Dirigent unterzogen haben, und alles Lob verdient die wohlgelungene Wiedergabe dieſer Lieder. Die Ueberraſchung des Abends bildeten 2 Volkstänze, die von Knaben und Mädchen der unteren und von Schülerin⸗ nen der mittleren und oberen Klaſſen ausgeführt wurden. Hier ſand das Hebelſche„Freude in Ehren“ ſeinen reinen Ausdruck. Denn hier fehlte, was die Bewegungskunſt der Gegenwart ſo 0 chaxakteriſiert; das Fremde, das Volks⸗ und Heimatwidrige, das Zerſetzendel Dafür wehte der Hauch echter, geſunder Volkstümlichkeit, der Geiſt reiner, von keiner Gier und von keiner Rafſiniertheit verdorbenen Natürlichkeit und Lebensluſt, ganz wie Hebel es gewollt, der alles erlaubte, wenn es einhergeht„in Sittſamkeit und Zucht“. Für ihn ver⸗ ſtand ſich eben das Moraliſche wirklich von ſelbſt und nicht nur das Moraliſche, ſondern auch das Religiöſe im Sinne lebendiger Ehr⸗ und Gottesfurcht. Von all' dieſen Dingen legte der Hebelabend beredtes Zeugnis ab. Daß er gewirkt, bewies der ſaſt toſende Beifall, den die Darbietungen fanden. Denn, es iſt ſo, in ſeiner eigenen Welt fühlt ſich der Deutſche och am wohlſten. Das bezeugte auf ihre Art auch dieſe Ge⸗ denkſeier, mit der ſich die Veranſtalter, die Leitung des Gym⸗ naſiums, die kleinen und großen Künſtler den Dank aller Anweſenden erworben haben. e Dr. B. 8 Pawlowa, um das undefinierbare Etwas feſtzuhalten, das gus dieſem lebendigen Körper uns immer wieder entgegen⸗ ſtrömt. Wir wollen es uns einmal ganz klar machen, daß in dieſer alten Kunſt ein Training von Jahrhunderten enthalten iſt, das durch perſönliche Geſtaltung hier unſerem eigenen Empſinden zum Trotz lebendig bleiöt. Keine Philoſophie ver⸗ brämt dieſe Kunſt. Sie iſt aus keiner anderen Theorſe her⸗ vorgegangen, als der ihres eigenen Metiers u. ſetzt auch keine Theorie ab, die ſie irgendwie beſtätigen könnte. Es gibt unter den Opern lebensvolle Werke, über die ſich ſchlecht ſchreiben läßt, und wieder andere, über die ſich gut ſchreiben läßt, die aber ſind. So iſt es auch hier. Der alte Tanz war Kunſt, der neue iſt Problem. Das müſſen wir ſeſthalten. Heute iſt in den Tanz ſtatt des Skulpturbegrifſes der Formbegriff eingetreten. Das Können iſt viel geringer ge⸗ worden, dafür die Philoſophie viel größer. Gewiß haben ſich die Ziele geändert. Wir ſehen den Tanz nicht mehr als eine Identität des plaſtiſchen Barock mit unſerem natürlichen Kör⸗ per, ſondern wir gehen von dieſem Körper aus, faſſen ihn als Raum, ſtellen ihn in einen Raum und entwickeln alle Möglich⸗ keiten der Bewegung, die ſich daraus ergeben. Es iſt eine Reinigung der Auffaſſung aus der Theoſie, nicht mehr eine Kultur, die ſich in langen Zeitläuften einer Kunſt aneinander⸗ gefügt hat. Was habe ich alles geleſen über Weſen und Zweck der modernen Tanzkunſt, ſeit ſie ſich ihrer Reform bewußt ge⸗ worden iſt. Sie weiß, daß ſie noch am Anfang einer Eut⸗ wicklung ſteht, aber ſie fühlt zugleich, daß dieſe Entwicklung nicht in den Zauber von tauſend Variationen fortſchreiten kann, den ſie der alten Kunſt beneidet. Sie iſt an der ein⸗ delnen Tänzerin hervorgetreten, aber ſie neigt ſetzt ſchon zu einer Vervielfältigung, die dieſen Vorteil wieder aufhebt. Sehr geiſtreiche Sachen ſind dgrüber geſagt worden in einer großen Literatur, die die hiſtoriſchen Studien meines einſtigen Buches über den Tanz fortſetzen. Einſt war der Körper das Inſtrument. heut iſt die Schöpfung des Tanzes an ſeine Stelle getreten. Erziehung zur Ganzheit im Tanze iſt das große Problem. Sie reicht bis zur Theorhythmie, in der ſich der bo⸗ wegte Körver mit Gott einig fühlt. Die Raumrichtängen wer⸗ den dem Körper vorgeſchrieben. die Wege und das Gleichge⸗ wicht und in dieſer Dreiheit erfüllt ſich die Theorie. Man geht weiter bis zum raumplaſtiſchen Koſtüm. Zwiſchen Takt und Nhnthmus wird wohlweislich unterſchieden. Es werden Studten betrieben über die Wandkung des planimetriſchen zum ſtereometriſchen Tanz, von der Paxallelhaltung zu der immer ſtärker werdenden Wenbung nach answärté. Lahan ſſt Balletteuſen und zahlloſe heutige Künſtler ſitzen vor der * Einheitswertſtenern. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Zur Zeit werden die für die Reichs⸗ vermögensſteuer maßgebenden Einheitswerte der Grundſtücke von den Finanzämtern feſtgeſtellt. Die Beſcheide über die feſt⸗ geſtellten Einheitswerte weiſen allgemein eine niedrigere Bewertung auf, als die gemäß dem Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetz für die badiſche Landes⸗ und Gemeindebeſteuerung peranlagten Steuerwerte. Für die Landes⸗ und Ge⸗ meinde ſteuern aber gelten dieſe Einheitswerte vorerſt noch nicht. Vielmehr müſſen die Grundſteuern des Landes und der Gemeinden, wie auch die Gebäudeſonderſteuer nach den beſtehenden Geſetzen noch auf der Grundlage der nach dem Staud der Wertverhältniſſe vom 1. April 1914 veranlagten hadiſchen Steuerwerte erhoben werden. Allerdings werden mit Wirkung vom 1. April 1926 ab für die Erhebung der Grund⸗ ſteuer des Landes und der Gemeinden die Steuerwerte des Grundpermögens gleichheitlich um 30 y. H. ex⸗ mäßigt. Dieſe Aenberung der Steuerberechnung kann aher erſt wirkſam werden für die endgültige Feſtſtellung der Steuerſchuld, die erſt nach einigen Monaten möglich ſein wird. Anf der Manuheimer Freibank wurden im Novem⸗ ber 3587 Kg. Fleiſch verkauft(1 Farren, 9½% Kühe, 2 Rinder, 1 Kalb, 12½ Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für 1 Pfund — waren folgende: Farrenfleiſch 40 Pfg., Rindfleiſch 40 bis 60 Pfg., Kuhfleiſch 25—30 Pfg., Kalbfleiſch 50 Pfg., Schweine⸗ fleiſch 50—70 Pfg. * Ein Tankmagen verunglückt. Auf der Straße von Rheinau nach Schmetzingen kam heute vormittag ein Tank⸗ wagen der Firma Olex durch das Glatteis ins Schlendern und rutſchte die Böſchung herunter. Der Wagen wurde am Vorderteil ſchwer beſchädigt. U. a. wurde der Windſchutz zer⸗ trümmert. Ein anderer Tankwagen der gleichen Firma half dem verunglückten Wagen aus dem Straßengraben heraus, Film⸗Runoͤſchau W. R.„Alhambra“.„Wenn das Herz der Jugend ſpricht“, ſechs Akte nach dem Roman„Artur Imhoff“ von Hans Land. Ein großer Wurf iſt dieſer Film in ſeder Be⸗ ziehung. Vornehm der Stoff der Handlung, vornehm das hrächtige Spiel der Darſteller, über die titanenhaft Albert Baſſermann als Profeſſor Imhoff hinausragte. Jede Be⸗ wegung dieſes großen Künſtlers weiß ſo viel zu ſagen und bleibt doch in vornehmer Ruhe beherrſcht bis zum letzten. Es iſt ein Erlebnis, dieſen Schauſpieler geſehen zu haben. Lee Parxy als Armine u. Urnsberg und Paul Heukels als Dr. Kerber und Partuer Baſſermanns ſind ebenfalls groß in ihrem Spiel. Die Szenerien, zum großen Teil in Montreux, ſind herrlich. Der Inhalt iſt zwar alt, doch in ſeiner Art geé⸗ diegen und in dieſer auf dieſem Gebiet nie geſehenen Höße eine Neuheit. Das helle Dreigeſtirn der Hauptbarſteſler macht dieſes Werk zu einem der beſten am Filmhimmel.,— Auch der zweite Film,„Der Staatsanwalt bean⸗ tragt... iſt gut, doch verleugnet er mit ſeinen Sen⸗ ſationen und manchmal lebensunwahren Szenen ſeinen ame⸗ rikaniſchen Urſprung nicht.— Die Filmſtudie,„Flüſſige Luft“ und die„Emelka⸗Wochenſchau“ ſtehen weiter auf dem dreiſtündigen Programm. Künbigung und Mietiteigerung bei großen Wohnungen und Geſchäſtsräumen Von zuſtändiger Stelle wird der„Karlsr. Ztg.“ mit⸗ geteilt: Bei Erlaß der Verordnung über die Lockerung der Zwangswirtſchaft für Wohnungen und Geſchäftsräume vom 13. Juli 1926 wurde an die Hauseigentümer und Vermieter die ernſtliche Mahnung gerichtet, von der durch dieſe Verordnung erlangten Freiheit keinen unangemeſſenen Ge⸗ brauch zu machen. Leider wurde dieſe Mahnung vielfach nicht beachtet, und es wurden in unverantwortlicher und unbegrün⸗ deter Weiſe Mietſteigerungen und Kündigungen vorgenommen. Es wird deshalb erneut darauf hingewieſen, daß die erwähnte Verordnung unter dem ausdrücklichen Vor⸗ behalt jederzettigen Widerrufs erlaſſen iſt, und daß nach § 49 a des Mieterſchutzgeſetzes wegen Mietwuchers beſtraft wird, wer unangemeſſene Mieten fordert. Es iſt vornehmlich Aufgabe der Vermieter⸗ und Mieterorganiſatignen und etwaiger Ausgleichsſtellen, nötigenfalls einen billigen Aus⸗ gleich zwiſchen Vermieter und Mieter herbeizuführen. Zur Behebung von Unklarheiten bezüglich der Kün⸗ digungsfriſten wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die in der Lockerungsverordnung näher bezeich⸗ neten Wohnungen und Geſchäſtsräume nur für den Schluß eines Kalendervierteljahres gekündigt werden können, auch wenn die Kündigungsfriſt nach dem Mietvertrag eine kürzere iſt, ſowie daß vereinbarte längere Kündigungsfriſten un⸗ berührt bleiben; wenn alſo z. B. nach dem Mietvertrag eine Kündigung auf den 1. Jannar unzuläſſig iſt, ſo iſt eine Kün⸗ digung und damit auch eine Mietſteigerung erſt auf den 1. ſo⸗ weit ſie ſich in Tanz umſetzen, genau ſo, wie man früher die alten Pas in eine methodiſche Grammatik gehracht hat. Laban hat in der Praxis noch nicht ganz das umſetzen können, was er als Erſter in der Theorie ſah. Mary Wigman hat die Praxis Se größte Geſtalterin der mpdernen Bewegung. Und ſchon verläuft es wieder auf eine Ebene, bie man vorher in ihrer Bedeutung kaum ahnte, in die Erzieſung. Die Kraſt der einzelnen Tanzabende der Wigman bedentet nichts gegen die Gruppenbildung, die von ihr ausging. Die Pawlowa iſt das perſönliche Fazit einer großen Kultur, die Wigman iſt umgekehrt die perfönliche Anregerin einer neuen Kultur die in Regie, im Enſemble jeder Art und in der Schulbildung nach ihrem Syſtem beſteht. Der ganze Tanz ging vom Kollektiven über das Individuelle in das So⸗ ztale. Die ſoziale Wirkung der Pawlowa iſt gleich Null, die der Wigman alles. In jeder Stadt beſteht eine Schule unter der Leitung einer ihrer Jünger, in jedem Theater wirkt ein Prophet ihrer Kunſt, die geſamte heutige Regiewendung des Tanzeés geht auf ihren Namen und iſt eine Folge der eßoche⸗ machenden Aufführungen, die ſie mit ihrer Gruppe der Welt darbot. Und deswegen darf man Unvergleichbares nicht ver⸗ aleichen. Die Abende der Pawlowa ſind der letzie Schimmer einer vergehenden Kunſt, die Abende der Wigman waren das Signal zu einer Formerziehung im modernen Geiſte. Jene der große Grammatiker fämilicher Gebärden des Selens, blieb allein, dieſe hat ſich vervielfältigt. Erich Kleiber heiratet. Generalmuſikdirektor Erich Kleiber, Berlin, verheiratet ſich, wie verlautet, am morgigen Tage mit Miß Ruth Goodwich aus Kaliſornien. D Ein Denkmal-Leo Falls in Wien. Für Leo Fall ſoll jetzt in Wien ein Denkmal errichtet werden. Es hat ſich bereits ein Komitee gebildet, das die finanzielle Seite der An⸗ gelegenheit regeln ſoll. Man denkt, das Geld durch Spenden in großem Stil zu erhalten. 9 Das Geheimnis des Tregtergeſchäftes. Die Leitung des Stadtihegters Hagen ſcheint den Stein der Weiſen ge⸗ funden zu hahen, denn ihr Theater blüßt mehr und mehr auf, Bon 80 000 Beſuchern im Vorſahrs iſt die Beſucherzaßl im letzten Jahre his zum 1. Dezember bereits auf 45 000 geſtiegen. Als Grund gibt man die Qualität der Darbietungen und die Herabſetzung der Eintrittspreiſe an. In der letzten Spielzeit ſind 27 uene Stücke gegen 18 des letzten Jahres herausgebracht worden: der Mehrverdienſt des Thea⸗ ters beläuft ſich dabei auf 20 Proz —— ——— 2—4. Seite. Nr. 602 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) len erlangte. Kommunale Chronik Vergewaltigung der Bürgerausſchußmehrheit in Hockenheim Q Hockenheim, 7. Dez. Der neugewählte Bürgeraus⸗ ſchuß trat am 22. Dezember zu ſeiner erſten Sitzung zuſam⸗ men, um über Zuwendungen an die Erwerbsloſen zu beraten. Der große Sitzungsſaal konnte die Zuhörer nicht alle faſſen. Von 69 Stimmberechtigten waren 66 erſchienen. Ohne ein Wort der Begrüßung wurde in die Tagesordnung eingetreten. Die Gründe, warum dieſe ſonſt im ganzen Lande übliche Bewillkommnung des neuen Parlaments unterblieben iſt, dürfte wohl darin zu erblicken ſein, daß die Oppoſition die Mehrheit(33 gegen 27 Stimmen) bei den Bürgerausſchußwah⸗ Als einziger Punkt der Tagesordnung ſtand der kommuniſtiſche Antrag, dem der Gemeinderat ſeine Zu⸗ ſtimmung erteilte, zur Beritung: a) Gewährung einer ein⸗ maligen Winterbeihilfe an verheiratete Erwerbsloſe und Sozialrentner von 50 RM., b) für ledige Erwerbsloſe 30 RM., c) jede Familie unentgeltlich 2 Ztr. Kohlen im Mo⸗ nat(vorausſichtlich für 5 Monate). Die Annahme dieſer Vor⸗ lage hätte eine Nachtragsumlage von 20 Pfg. je 100 M. Steuer⸗ wert des Betriebs⸗ und Liegenſchaftsvermögens verurſacht. Die Bürgervereinigung und das Zentrum 2 konnten dieſer Vorlage nicht zuſtimmen, weshalb ſie vor der Sitzung beim Gemeinderat noch folgenden Abänderungsantrag einbrachten: „An Beihilſen ſind zu gewähren: a) den verheirateten Er⸗ werbsloſen, den Sozialrentnern und Altveteranen je 10., b) den ledigen Erwerbsloſen je 5 M. Die Beihilſe der Er⸗ werbsloſen und Altveteranen iſt auf Weihnachten, die der So⸗ zialrentner erſt nach Prüfung der Bedürftigkeit auf Neujahr auszuzahlen. Von den unter a) und b) genannten Bezugs⸗ berechtigten darf jedoch keiner in den Genuß zweier Weih⸗ nachtsbeihilſen kommen. Die Mittel hierzu ſind aus Ein⸗ ſparungen, en. aus einer Erhöhung des Gas⸗ und Lichtſtrom⸗ Preiſes aufzubringen.“ Aus den verſchiedenſten Gründen hat der Gemeinderat dieſen Abänderunngsantrag einfach abgelehnt und ihn dadurch zur Beratung vor dem Plenum nicht zugelaſſen. Herr Kretſchmar ron der kommuniſtiſchen Partei trat ſehr warm für die gemeinderätlichen Antrag ein, der übrigens ſchon bei der Gemeinderatswahl bekannt war, ober erſt einige Zeit ſpäter die Zuſtimmung des Gemeinderats fand. Weitere Redner meldeien ſich nicht. Die Abſtimmung war namentlich. 30 ſtimmten für und 36 gegen die Vorlage. Da der Gemeinde⸗ rat den Abänderungsantrag nicht zugelaſſen hatte, gingen die Erwerbsloſen leer aus. Die Erwerbsloſen müſſen ſich eben letzt beim Gemeinderat bedanken, daß ſie von der Gemeinde keine Weihnachtsgabe erhielten. Nach der Ablehnung ſchloß der Bürgermeiſter mit den Worten:„Ich ſchließe hiermit die Sitzung und wünſche nun den Erwerbsloſen fröh⸗ liche Weihnachten.“ Der Zweck dieſer Aufpeitſchung iſt doch zu durchſichtig. Das anweſende Publikum entfernte ſich ruhig. Dieſer Fall in Hockenheim muß der Regierung aber zeigen, daß die Gemeindeordnung err 1ig iſt. Zm Gemeinderat iſt das Verhältnis für die Minder⸗ heit günſtig, da ſie den Bürgermeiſter auf der Seite hat, und ſo kommt es, daß in Hockenheim die Bürgerausſchußmehrheit von der Minderheit vergewaltigt wird, da man die Anträge einſach nicht vor das Plenum kommen läßt. Kleine Mitteilungen Bei der in Gröningen(A. Villingen) vorgenommenen Bürgermeiſterwahl erhielt der Landwirt Engelbert Winterhalter von 150 abgegebenen Stimmen 95 und iſt ſomit zum Bürgermeiſter gewählt. Er iſt der Schwiegerſohn des bisherigen Bürgermeiſters Limberger, der nahezu 24 Jahre dieſen Poſten innegehabt hatte und wegen vorgeſchrit⸗ ienen Alters freiwillig zurückgetreten iſt. * 3 Ladenburg, 27. Dez. Aus der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Der Pachtübergang des Wai⸗ ſenhausgrundſtücks Lgb. Nr. 4677 von dem ſeitherigen Pächter Karl Köhler auf den neuen Pächter Hermann Köhler wurde genehmigt.— Zu dem Antrag der Deutſchen Steinzeug⸗ warenfabrik Friedrichsfeld auf Einräumung des Tonaus⸗ beutungsrechts auf dem Gemeindegrundſtück der Rom⸗ wieſe wird erſt eingehend Stellung genommen, wenn ſich die Antragſtellerin der Gemeinde gegenüber zur Zahlung einer angemeſſenen Ausbeutungsgebühr bereit erklärt und ſich außerdem verpflichtet, den ausgebeuteten Teil der Wieſe wie⸗ der aufzufüllen und mit Mutterboden zu verſehen.— Einem Almendinaber wird für das Jahr 1926 für entgangenen Almendnutzen eine Pachtentſchädigung bewilligt.— Feſtge⸗ ſtellt wurde, daß Gemeinderat Engel aus der Partet, auf deren Vorſchlag er ſ. Zt. als Gemeinderat gewählt wurde, ausgetreten iſt und demgemäß ſein Amt als Gemeinderat ver⸗ loren hat. An ſeine Stelle tritt Fabrikant Eugen Benz in den Gemeinderat ein. Moörderin Der Roman eines Verteidigers 20 Von Walter Bloem Es klang beinahe liebenswürdig, als der Unterſuchungs⸗ richter nun weiter ſragte: „Eie ſind ſich doch darüber klar, Frau Mengershauſen, daß Sie durch dieſes Geſtändnis... der Anſchuldigung, welche Ihre frühere Angeſtellte gegen Sie erhoben hat.. eine ge⸗ wiſſe Stütze geben? ich will ſagen... wenn jemand, der wie Sie unter dem Verdachte ſteht, unter Ausnutzung des Phä⸗ nomens der Hypnoſe ein Verbrechen begangen zu haben— wenn der zugeben muß, daß ihm die hypnotiſchen Tatſachen be⸗ kannt ſind... daß er ſie ſogar bereits— wenn auch nur in müßigem Spiel— experimentell ausgenutzt hat... und dabei dargetan hat, daß er die Macht, andere Menſchen hypnotiſch zu beeinfluſſen, bis zu einem gewiſſen Grade ſich zu eigen gemacht hat.. haben Sie nicht auch das Gefühl, daß der Betreffende dadurch ſeine Poſition einer ſolchen Anſchuldigung gegenüber nicht unweſentlich verſchlechtert?“ Auf Frau Suſannes Lippen ſtand ein leichtes, liebenswür⸗ diges Lächeln. Sie zuckte ein wenig mit den Achſeln, als ſie erwiderte: „Ja— was kann das helſen—? Ich muß die Wahrheit ſagen.. Aber ich habe Ihre Frage noch nicht vollſtändig be⸗ antwortet... Jene Verſuche damals... jene Spielerei mit meinen Freundinnen... das war überhaupt nur erſt der An⸗ ſang... durch den Scherz iſt es mir erſt zum Bewußtſein gekommen, daß ich überhaupt die Macht beſitze— wie ſagt man? die hypnotiſchen Wirkungen auszulöſen.. damals war ich noch eine Anfängerin.. ſpäterhin habe ich es noch viel weiter gebracht.. und zwar auf Veranlaſſung meines Mannes. und unter ſeiner Anleitung...“ Der Unterſuchungsrichter ſaß ganz ſtarr und ſteif, nur (ſeine Naſenflügel vibrierten, die emporgeſträubten Schnurr⸗ bartſpitzen zuckten leiſe. Aber er bedurfte doch einiger Augen⸗ blicke, um ſeine Faſſung wiederzufinden. Der kleine Refe⸗ rendar da hinten in der Ecke aber war unwillkürlich aufge⸗ ſprungen... ſodaß Frau Mengershauſen einen überraſchten Blick zu ihm hinüberſandte... zum Glück war dabei ſein Tintenſaß ins Wanken gekommen, ein paar Tropfen waren auf das Protokoll geſpritzt.. haſtig war er bemüht, mit einem Löſchblatt den Schaden ſoweit als möglich zu beſeitigen und ſo durch anſcheinende Ungeſchicklichkeit ſeinen Mangel an Haltung u verdecken Aus dem Lande Feuerwehr und Eisbahn * Heidelberg, 28. Dez. Die Feuerwehr wollte geſtern auf Geheiß der Stabtverwaltung den Schlittſchuhläufern ein ver⸗ ſpätetes Cheiſtkindchen beſcheren. Um halb 10 Uhr vormittags fuhren die beiden Motorſpritzen nach Neuenhei m hinaus au den Neckar, um den ſogenannten Schlittſchuh⸗ weiher mit Waſſer zu überrieſeln und ſo unter Mithilfe der Kälte eine Eisfläche zu ſchaffen. Beide Motorſpritzen 8 unter der Eisfläche des Neckars das Waſſer nach der Eisbahn hinüber. Insgeſamt ergoß ſich das Waſſer 12 Stun⸗ den lang aus 10 Schlauchleitungen über die Fläche. Aber dieſer Schlittſchuhweiher, ſo bemerkt dazu das„Heidelberger Tageblatt“, war ein Faß ohne Boden und ein Sieb mit 100 000 Löchern. Die Erdmaſſen tranken und ſchluckten das Waſſer ſchneller als die Münchener das Bockbier. Es iſt das erſte Mal, daß unſere brave Feuerwehr verſagte. Vielleicht wäre es doch noch gelungen, wenn nicht in den Nachmittags⸗ ſtunden auf Veranlaſſung der Neckarbaudirektion am Wieb⸗ linger Wehr die Schleuſen gezogen worden wären. Da⸗ durch fiel der Neckar um etwa 1 Meter, ebenſo tief ſank aber auch in kurzer Zeit das Grundwaſſer und um ſo bodenloſer wurde der Boden des Schlittſchuhweihers. * Heidelberg, 28. Dez. In einem Warenhaus wurden zwei verheiratete Frauen von auswärts beim Stehlen von Waren abgefaßt. Bei einer Hausſuchung konnten große Mengen geſtohlener Waren zutage gefördert und beſchlag⸗ nahmt werden. * Kirchheim bei Heidelberg, 28. Dez. Am Sonntag ſollte ein Heidelberger Autoomnibus etwa 25 Mitglieder non Kirchheimer Vereinen nach Karlsruhe zu einer Beer⸗ digung bringen. Kurz vor Sandhauſen ſtieß das Auto gegen die Mauereinfaſſung des Leinbaches an. Dadurch, daß die im Auto ſitzenden Mitglieder des Kirchheimer Schützenvereins Gewehre vor ſich ſtehen hatten, wurde durch den Anprall von einem Gewehr eine Fenſterſcheibe zertrümmert. Fünf Inſaſſen wurden durch Glasſplitter verletzt. ch Schwetzingen, 28. Dez. Eine beſondere Weihnachts⸗ freude bereitete die hieſige ſtädtiſche Sparkaſſe ihren Schuldnern von Aufwertungshypotheken da⸗ durch, daß nach Verwaltungsratsbeſchluß die von ihnen ab 1. Januar 1925 bezahlten Zinſen guttatsweiſe auf künftig fällig werdende Zinsverpflichtungen in Anrechnung gebracht werden. Die ergangene Reichsgerichtsentſcheidung vom 29. Oktober 1926, wonach die Verzinſung der perſönlichen Forde⸗ rung gemäߧ 28 Ziſfer 2 des Aufwertungsgeſetzes, alſo erſt mit dem Beginn des auf die Wiedereintragung im Grundbuch folgenden Kalendervierteljahres zu geſchehen hat, kommt ſo⸗ mit ſämtlichen Schuldnern der Sparkaſſe Schwetzingen zugute. — Gewerbeſchulvorſtand Mack hier wurde durch Staatsmini⸗ ſterialentſchließung zum„Direktor“ ernannt.— Während ſich zwei iunge Kaufleute einer 17jährigen Blondine wegen in einem hieſigen Wirtſchaftslokal aus Eiferſucht gehörig verhauen haben, kamen ihre beiden Ueberzieher, unbe⸗ kount wohin, abhanden.— Im neuen Jahre ſoll eine neue Poſtautolinie und zwar auf der Strecke Altlußheim- Neulußheim—Reilingen—Walldorf—Wiesloch— Rot— Kirr⸗ lach—Waghäuſel—Oberhauſen—Rheinhauſen in Betrieb ge⸗ nommen werden. * Hambrücken liei Bruchſal, 28. Dez. Von einem bedauer⸗ lichen Unglücksfall wurde die Frau des Landwirtes Heiler betroffen. Sie war mit Rübenſchneiden an der Häckſelmaſchine beſchäftigt, und geriet auf noch unerklärliche Weiſe mit dem Hinterkopf unter das Meſſer der Maſchine, ſodaß die Bedauernswerte eine ſchwere Kopf⸗ wun de davontrug. * Karlsruhe, 29. Dez. Am Dienstag vormittag ſtarb hier im Alter von 80 Jahren Frau Oberbürgermeiſter Anna Lau⸗ ter, die Witwe des früheren Karlsruher Stadtoberhauptes. Frau Lauter war beſonders auf charitativem Gebiete hervor⸗ ragend tätig. Ueber 50 Jahre hat die Verſtorbene im Dienſte des Badiſchen Frauenvereins geſtanden und in unermüblicher Tatkraft beſonders für das Mutterhaus der Schweſtern des Bad. Frauenvereins gearbeitet. Der Badiſche Frauenverein verliert in der Verſtorbenen eine ſeiner treueſten Stützen. * Pſorzhei, 27. Dez. Am Beihnachtsabend brach in einem Hauſe der Gymnaſiumsſtraße ein Zimmerbrand aus, der zu einer ſtarken Rauchentwicklung führte. Als die Hausbewoh⸗ ner zur Bekämpfung des Feuers herbeieilten, fanden ſie den Zimmerinhaber, den 71 Jahre alten Privatier Jakob Ruftot vor. Er hatte den Erſtickunstod geſunden. Die Urſache des Feuers iſt auf das Aufbewahren noch heißer Aſche in einer Holzkiſte zurückzuführen. * Bad Dürrheim, 28, Dez. Das bisher unter Zwangs⸗ verwaltung ſiehende weithin bekannte Kurhaus und Salinenhotel wurde geſtern im Notariat Villingen ver⸗ ſteigert. Den Buſchlag erhielt Hotelbeſitzer Seywald aus München um die Summe von 346 000 Mark. Der neue Be⸗ ſitzer wird das Hotel ſofort übernehmen, da die Zahlungsver⸗ waltung aufgehoben wurde. „Darüber möchte ich mir noch genauere Auskunft erbitten, Frau Mengershauſen“, ſagte der Unterſuchungsrichter.“ „Gewiß... wenn es für Sie von Intereſſe iſt... wenn⸗ ſchon ich geſtehen will, daß es mir ſchwer fällt, Ihnen noch Ge⸗ naueres aus dieſer letzten, ſchwerſten Zeit meiner Ehe zu er⸗ zählen.. richtiger geſagt, der einzigen Zeit meiner Ehe, in der ich zu leiden hatte.. Mein Mann war immer ein Urbild der Geſundheit geweſen... bis etwa vor fünf Monaten. Da ſtellten ſich die erſten Anzeigen jener.. jenes Niedergangs ein... dem er dann ſchließlich.. auf ſo ſchreckliche Weiſe zum Opfer gefallen iſt. Er hatte niemals Rückſicht auf ſeinen Körper genommen... Die Maſchine habe zu funktionieren, wie der Wille es von ihr verlange.. das war einer ſeiner oberſten Grundſätze. und nun fing ſie doch an, ſich abzu⸗ nutzen... Das erſte Symptom war Schlafloſigkeit... die immer ſchrecklicher wurde. Zunächſt bekämpfte er ſie mit den üblichen Mitteln... der Erfolg, der ſich anfangs einſtellte, blieb ſpäterhin doch wieder aus... und da— da erzählte er mir eines Tages, er wolle ſich an einen ſeiner Kollegen wenden, an Geheimrat Aldringen, den Ordinarius für Pſychiatrie von ihm wolle er ſich gegen ſeine Schlafloſigkeit durch Hypnoſe behandeln laſſen, ſagte er mir... Da faßte ich mir Mut und und erzählte ihm von dem dummen Streich, den ich— es war wenige Tage vorher geweſen— mit meinen Freundinnen bei mir ſelber— da nebenan in meinem Zimmer— vorge⸗ nommen hatte, der uns allen beinahe ſo ſchlecht bekommen wäre... Er amüſierte ſich ſehr darüber und meinte, ich könne meine Künſte ja einmal an ihm verſuchen...“ Die beiden Juſtizbeamten hatten atemlos lauſchend zu⸗ gehört. Mit völliger Ruhe, ja mit einer gewiſſen ſchmerz⸗ lichen Heiterkeit hatte Suſanne erzählt. Es leuchtete auf ihrem Geſicht plötzlich wie ſüße Erinnerung an einen letzten Liebes⸗ dienſt, den ſie ihrem Hingeſchiedenen noch hatte leiſten dürfen, um ihm die ſich zuſammenbrauende Verdüſterung mit ſchei⸗ dendem Glanz freundlich zu vergolen. Hans Fritze meinte förmlich zu ſehen, wie das regungslos angeſpannte Geſicht ſeines Chefs ſich langſam erweichte... wie ein ganz fremdes Leuchten des Mitgefühls aus ſeinen ſonſt undurchdringlichen Augen brgch... und ſeine junge Seele jubilierte in Erlö⸗ ſungsglü „Nun— und Sie ſind ſeinem Wunſch nachgekommen? Und mit welchem Erfolge?“ „Mit dem denkbar erfreulichſten. Schon nach wenigen Verſuchen iſt es mir gelungen, meinen Mann aus vollem Wachen in hypnotiſchen Schlaf zu verſetzen. Ich habe ihn dann etwa eine Woche hindurch Abend für Abend auf hypno⸗ tiſchem Weg eingeſchläfert und ihm ganz nach ſeiner Anwei⸗ Aus der Pfalz Neues aus Ludwigshafen * Ludwigshafen, 27. Dez. Am 1. Feiertag abends gegen 10 Uhr ſprang ein 54 Jahre alter verheirateter Fabrikarbeiter von hier von einem auf der Fahrt nach Rheingönheim befind⸗ lichen Straßen bahnwagen ab. Er kam zu Fall und verletzte ſich erheblich, aber nicht gefährlich im Geſicht. Der Straßenbahnwagen hatte die Halteſtelle überfahren, weshalb der Maun abſprang, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.— Am gleichen Tage ſprang ein angetrunkener Arbeiter von hier am großen Tor der Anilinfabrik auf einen in Richtung Frieſenheim fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 3, kam zu Fall und wurde eine kleine Strecke geſchleiſt. Der Vorfall wurde ſogleich bemerkt und die Elektriſche ſofort zum Stehen gebracht. Dadurch wurde der nur unbedeutend Verletzte vor größerem Schaden bewahrt.— Am 1. Weihnachtsfeiertag, abends gegen halb 10 Uhr, verübte ein 48 Jahre alter ver⸗ heirateter Schloſſer in ſeiner Wohnung in Frieſenheim in angetrunkenem Zuſtande durch überlautes Schreien und Schimpfen groben Unfug. Außerdem bedrohte er ſeine Ehe⸗ frau mit einer Axt. Die Bedrohte flüchtete und ſuchte um polizeilichen Schutz nach. Als ſie mit der Polizeipatrouille an der Wohnung ankam und Einlaß begehrte, wollte der rabiate Ehemann mit der bereitgeſtellten Axt ſofort auf ſie einſchlagen. Die Polizei verhinderte das. Der Mann wurde überwältigt und über Nacht in Polizeigewahrſam genommen.— Geſtern abend ſtieß an der Kreuzung Stern⸗ und Frieſenheimerſtraße ein Perſonenauto, das die Kreuzung überqueren wollte, mit einem Straßenbahnwagen der Linie 3 zuſammen, wobei das Auto derart beſchädigt wurde, daß es ab⸗ geſchleppt werden mußte. Von den Inſaſſen wurden zwei Frauen im Geſichte durch Glasſplitter erheblich verletzt und mußten in ärztliche Behandlung gehen. Der Straßenbahn⸗ wagen, der ebenfalls beſchädigt wurde, mußte außer Betrieb geſetzt werden. * Ludwigshafen, 28. Dezbr. Dem Konſtrukteur Dipl.⸗Ing. Karl Lochner in Ludwigshafen iſt es nach langen Verſuchen gelungen, dem Fahrrad eine neue ſportliche Eigenſchaft zu verleihen durch die Erfindung des Fahrradſchlitt⸗ ſchuhes. Mit dieſem Sportgerät würden Geſchwindigkeiten von rund 85 Kilometern per Stunde auf dem Eiſe erzielt. * Ludwigshafen, 27. Dez. Am Freitag nachmittag 1 Uhr verbrühte ſich das 16 Jahre alte Dienſtmädchen eines Metzgermeiſters von hier mit kochendem Waſſer an der Bruſt, am Halſe und Kopf ſo ſchwer, daß ſie durch die ſtädt. Unfallwache ins Kra, nhaus verbracht werden mußte. Sie war mit einem Topf mit heißem Waſſer im Flur des Hauſes ihrer Stellung ausgerutſcht und rückwärts zu Boden gefallen, wobei ſich der Inhalt des Topfes über ſie ergoßz. Ein Eiferſuchtsduell : Speyer, 28. Dez. Heute nacht hat ſich hier ein böſer Streit zwiſchen dem 27 Jahre alten ledigen Muſiker Joſef Zeigner aus Klagenfurt in Oeſterreich und dem hieſigen 37jährigen Gaſtwirt Friedrich Braun zugetragen. Beide gerieten, wahr⸗ ſcheinlich aus Eiferſucht. in Wortwechſel, der derart ausartete, daß Braun zu ſeinem Meſſer griff und es Zeigner in den Bauch ſtie ß, ſodaß dieſer in der Magengegend eine lebens⸗ gefährliche Verletzung davontrug. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätsauto ſofort in das hieſige Stiftskrankenhaus ge⸗ bracht, wo er hoffnungslos darniederlegt. Der Täter wurde feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, wo er auch bereits die Tat eingeſtanden hat. * * Gimmeldingen, 28. Dez. Die Prokuriſtin der Weingroß⸗ handlung Karl Solleis, Frl. Vogt wurde geſtern abend von einem durchgegangenen Pferd überrannt, erlitt einen Schädelbruch und wußte ins Neuſtädter Krankenhaus ge⸗ bracht werden. D——————— Herausgeben, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktton: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteureꝛ Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner — 8— ſung, den Befehl erteilt, die ganze Nacht hindurch ruhig und traumlos zu ſchlummern und am Morgen neugeſtärkkt mit friſchen Kräften zu erwachen... Als ich das eine Zeitlang durchgeſetzt hatte, haben wir wieder mit den Verſuchen auf⸗ ehört, denn nun ſtellte ſich der Schlaf auch von ſelber ein Selbſtverſtändlich war das alles mit Wiſſen und Genehmi⸗ gung des Profeſſors Aldringen geſchehen, den mein Mann in meiner Gegenwart auch über dieſe ganze Art von Behandlung konſuliert hat... Und der auch ſeinerteits mich mit Unter⸗ weiſungen für die hypnotiſche Beeinfluſſung verſehen hat. Er war ſehr zufrieden über die Reſultate meiner Fähigkeit, ſprach mir noch drei Tage vor dem... vor dem ſchrecklichen Er⸗ eignis... noch dret Tage vorher hat er mir geſagt, er glaube, die Kriſis ſei überwunden... und dann iſt das Fürchterliche doch geſchehen...“ Der Unterſuchungsrichter ſtand auf. „Ich weiß für heute genug, Frau Mengershauſen. Haben Sie mit dem Protokoll einigermaßen folgen können, Herr Kollege?“ Errötend verneinte Hans Fritze. Selbſt wenn er über⸗ haupt zu einem Verſuch des Schreibens gekommen wäre über dem angeſpannten Lauſchen— ſeine zitternden Finger würden ihm den Dienſt verweigert haben So machte denn Doktor Albertii eine Ausnahme und diktierte mit ein paar knappen Sätzen den weſentlichen Inhalt der Bekundungen der Angeſchuldigten. Dann las er ihr das Protokoll nochmal vor, reichte es ihr zur Unterzeichnung hinü⸗ ber und dankte dann mit einer Wärme, die ganz ungewöhnlich an ihm war:„Ich hoffe, gnädige Frau— er ſagte wirklich gnädige Frau—„ich hoffe, die Prüfung, die das Schickſal über Sie verhängt hat, geht ihrem Ende zu.“ In tiefen Zügen hob ſich Frau Suſannes Bruſt. Ihr Ge⸗ ſicht ſank nach vorn, ein paar ſchwere Tropfen rannen aus ihren Augen und ſprühten auf dem gelben Bogen des Pro⸗ tokolls, der vor ihr auf dem Tiſche lag, in tauſend feine Perlchen auseinander. „Sie werden Ihr ſchönes Heim ja nun leider wieder ver⸗ laſſen müſſen,“ ſagte der Unterſuchungsrichter, und es war plötzlich, als ſtände er der Frau nicht mehr als Richter, ſon⸗ dern als ein Gaſt ihres Hauſes gegenüber.. aber ich hoffe mit Beſtimmtheit... doch nein... es ſteht mir nicht an, darüber eine Anſicht zu äußern.. auch ſind ja für die Ent⸗ ſcheidung der Frage ganz andre Faktoren als ich zuſtändig. Aber ich gehe wohl nicht zu weit. denn ich Ihnen mein Be⸗ dauern ausſpreche, Ihre Bekanntſchaft unter ſo trüben Um⸗ ſtänden gemacht zu haben..“(Fortſetzung folgt.) Mittwoch, den 29. Dezember 1928 — —— —— 5—— ———. 2 2———————— ——— 8——————— *—.——————————————— Sämtliche Bilder: bresse · Phoio Seite. Nr. S Liane Haid Brigitte Helm(„Metropolis“) 1 Die achtzehnſührige Doromea Wieck ——ů——— Neue Sierne des deuischen F Jeilung(ubend-Ausgabe) kruns von Aalten Werner Fülterer „Mann eue Die 21 jäührige Dr. phil. Christa Tordy 3 N das„Faust“-Gretchen Hlde Maroft Camilla Horn. um 45,5 auf 2277,8 Bk—.——— 0 4 16451847/ U. E, G. 8 R „ 10berdedarf..1 Eiß 9..29. Aug. D. Creditbk. 161,2189.5 FTS5.Huxemd, Berg 179.9 4938 ein 1680 J6500 ner⸗— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ Wiriſch akts · und Handelszeitung Mitttwoch, den 29. Dezember 1020 Die Reichsbank vor Jahresſchluß Verſtärkte Wechſeldiskontierung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Dezember iſt die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards u. Effekten um 119,5 auf 1533,1 Mill./ geſtiegen. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks allein ſind um 134,8 auf 1412,7 Mill. angewachſen; die Lombardbeſtände gingen um 15,8 auf 20,4 Mill./ zurück; die Anlage in Effekten iſt mit 91 Mill./ annähernd unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind ins⸗ geſamt 191,6 Mill.„ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 132,3 auf 3298,1 Mill. 4 erhöht und der an Rentenbankſcheinen um 59,3 auf 1147,2 Mill.. Für 13,7 Mill./ Rentenbankſcheine wurden getilgt, dementſprechend haben die Beſtände, der Reichsbank an ſolchen Scheinen um 78 auf 76,0 Mill./ ab⸗ genommen. Die fremden Gelder mit 585,4 Mill./ eine Verminderung um 68,4 Mill. J. Die Beſtände und deckungsfähigen Deviſen ſind ill.„ angewachſen, und zwar haben die Beſtände an Gold um 33,6 auf 1805,9 Mill. zugenommen, die an deckungsfähigen Deviſen um 11.9 auf 472 Mill.. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 54,8 v. H. gegen 56 v. H. in der Vorwoche, die durch Gold und deckungs⸗ jähige Deviſen zuſammen 69,1 v. H. gegen 70,5 v. H. )1 Weiterer— des franzöſiſchen Einſluſſes beim Neunkircher Eiſenwerk. as Forges Acieries Nordlorraine überließ weitere 7½ v. H. von dem urſprünglich 60 proz. Aktienbeſitz am Neunkircher Eiſenwerk vorm. Stumm an die holländiſche Gruppe bzw. den Otto⸗Wolf⸗Konzern, ſo daß ſich die— Beſitzanteile belaufen Amſterdamer Kon⸗ ſortium 47 v.., Stumm⸗Konzern 40 v.., franzöſiſche Gruppe 12½ v. H 2: Arbeb⸗Eſchweiler. Die HV. von Burbach⸗Eich⸗Düde⸗ lingen genehmigte einſtimmig die Anträge der Verwaltung Pesüglich des Abkommens mit der Oppoſition des Eſchweiler Bergwerkvereins, Umtauſch der Eſchweiler Aktien gegen Dollarobligationen der Arbed. Der Vorſitzende des Verwal⸗ tungsrates teilte mit, daß für 18,9 Mill. Eſchweiler Aktien zum Umtauſch angemeldet ſeien, ſo daß die Arbed nach der Transaktion von dem 38 Mill.. betragenden Eſchweiler AK. 84 412000/ beſitzen würde. Die Arbed mird mithin für 9 450 000/ Dollarbonds, rückzahlbar 1924 zu 105 v.., aus⸗ geben, die auf der Baſis von einer Eſchweilcxaktie gegen eine Obligation von 150 Dollar umgetauſcht werden. :6 Fried. Krupp.⸗G. Wie verlautet, heabſichtigt die Firma Krupp ihre Zeche Sälzer⸗Neuack in eine neu zu gründende Gewerkſchaft einzubringen. Es handelt ſich dabei um eine Maßnahme innerhalb der ſeit langer Zeit im Gange befindlichen Neuorganiſation der Verwal⸗ tung der Fried. Krupp.⸗G. Die Anteile der neuen Ge⸗ werkſchaft verbleiben im Beſitze von Krupp. Auf dieſe Transaktion bezieht ſich auch der Antrag für die nächſte Mitgliederverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗ ſyndikats: Uebergang von Feldern der Fried. Krupp.⸗G. auf eine neue Gewerkſchaft. es Sübafrikaniſcher Lokomotivauftrag an dentſche Firmen. Aus Pretoria, 27. Dez., meldet das Reuter⸗Bureau: Der Eiſenbahnminiſter gab bekännt, daß Verträge über Lieferung von 55 Lokomotiven mit deutſchen Firmen, wie angekündigt, am 22. Dez. abgeſchloſſen worden ſeien, bevor eine öffentliche Ausſchreibung erfolgte. Das Abkommen ſei feſt abgeſchloſſen. — In den Auſtrag teilen ſich nach Blättermeldungen die Friedrich Krupp AG. und die Hannomag in Han⸗ nover⸗Linden. ⸗y⸗ Neue ruſſiſche Aufträge für die Ruhrinduſtrie. Die Maſchinenfabrik Gebrüder Eickhoff in Bochum hat wieder einen großen ruſſiſchen Auftrag auf Lieferung ihrer Spezial⸗ 2 . bergwerksmaſchinen in Höhe von zwei Mill../ erhalten, nachdem der bereits früher erteilte ruſſiſche Auftrag befrie⸗ digend ausgefallen iſt. Außerdem haben in letzter Zeit noch verſchiedene andere Bochumer Firmen, ſo die Firma Otto u. Co., cuſſiſche Aufträge erhalten. Ein rumäniſcher 40⸗Millionen⸗Auftrag für den Oito⸗ Wolff⸗Konzern. Wie aus Bukareſt gemeldet wird, wurde zwiſchen dem rumäniſchen Verkehrsminiſterium und dem Ver⸗ treter des Otto⸗Wolff⸗Konzerns ein Vertrag unterzeichnet, dem zufolge der Konzern den Auftrag auf Lieferung von Eiſenbahnſchienen im Werte von 40 Mill.& auf Reparations⸗ konto erhält. z: Reiherſtieg Schiſfswerft— Motorenwerke, Mannheim. Zu der im Zuſammenhang mit der Erneuerung der Inter⸗ eſſengemeinſchaft bevorſtehenden Kapitalerhöhung bei Reiher⸗ —————————— ſtieg verlautet, daß dieſe den Betrag von 300 000% Aktien beider Geſellſchaften, die getauſcht werden ſollen, noch über⸗ ſteigen wird. 2: Maſchinenfabrik Eſterer AG. in Altötting. Der HB. wird vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn von 32 694(i. V. (124 552))/ auf jede Aktie und jeden Genußſchein einen Gewinnanteil von 3(6)/ zu verteilen. Die Verſchmelzung in der deutſchen Werftinbuſtrie. Die HV. der AG. Weſer hat nunmehr der Verſchmelzung mit⸗ der Tecklenborg⸗Werft zugeſtimmt. Die Firma wird in „Deutſche Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗ AG.“ abge⸗ ändert, wobei gleichzeitig das AK. auf bis zu 20 Mill../ er⸗ höht wird. Von den neuen 12.50 Mill../, ab 1. Januar 1926 gewinnberechtigter StA. werden.3 Mill../ zur Uebernahme der Hamburger Vulcan⸗Werke,.12 Mill../ zum Umtauſch der Tecklenborg⸗Aktien im Verhältnis:1 und die reſtlichen .8 Mill. R. neue Aktien an eine Bankengruppe begeben. Die Vorſtandsmitglieder der beiden Unternehmen werden den Vorſtand der neuen Geſellſchaft bilden. Die Uebernahme er⸗ folgt auf 30. Dezember 1926. Den Aktionären der Tecklenborg⸗ AG. werden 20./ für die Aktie in bar entrichtet. Zur Ueber⸗ nahme der Neuhof⸗G..b. H. und ſonſtige Aktien werden.5 Mill../ ebenfalls in bar gezahlt. Die HV. der Tecklenborg⸗ AG. hat gleichfalls der Verſchmelzung zugeſtimmt. 2: Pfälz. Preßheſen⸗ u. Spritfabrik, Ludwigshafen a. Rh. Der AR. beſchloß, der HV. die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 7(4) v. H. für das abgelaufene Geſchäftsjahr vorſchlagen. :: Bierbrauerei Durlacher Hof AG. vorm. Hagen, Mann⸗ heim. Wir verweiſen auf die Anleihekündigung der Geſell⸗ ſchaft im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. ele. Ein Konflikt in der Cornelius Heyl Ach. in Worms. Freiherr Cornelius Heyl zu Herrnsheim, der älteſte Sohn des im Jahre 1923 verſtorbenen Freiherrn Cornelius Heyl zu Herrnsheim, hat vor einigen Wochen gegen die von ſeinem Vater aufgeſtellten Teſtamentsvollſtrecker, den Syndikus Lahm, den Direktor Geßner und den Reichswirtſchaſtsminiſter a. D. Dr. Becker den Antrag auf Entlaſſung beim Nachlaß⸗ gericht in Worms eingereicht. Die hierfür vorgebrachten Gründe ſind nicht bekannt. Dagegen wurde in der Oeffeut⸗ lichkeit bekannt, daß Freiherr Cornelius von Heyl auf Grund dieſes Antrags vom AR. der Cornelius Heyl AG., Worms a. Rh.(AK. 15 Mill.), deſſen Vorſitzender Dr. Becker iſt, von ſeiner Stellung als Vorſitzender des Vorſtandes der AG. ſuspendiert wurde. Dieſe Suspendierung erregte in Heſſen und darüber hinaus großes Aufſehen. Nunmehr hat das Nachlaßgericht entſprechend dem Antrag des Freiherrn Cornelius v. Heyl die drei genannten Teſtamentsvollſtrecker entlaſſen. Freiherr Cornelius von Heyl hat die Geſchäfte als Vorſitzender des Vorſtandes der Cornelius Heyl AG. wieder übernommen. 2: Mechaniſche Weberei Linden AG. Der Kurs der Aktien des Unternehmens hatte geſtern in Berlin und Hannover eine ſenſationelle Steigerung um 20 bzw. 27 v. H. aufzuweiſen. Der Grund der plötzlichen Steigerung ſoll darin liegen, daß die Mechaniſche Weberei Linden ſich mit ihrer bisherigen Hauntkonkurrentin, der Berliner Velvetfabrik M. Mengers n. Sübne, verſtändigt hat und ſich mit dieſer verſchnelzen will. Dazu rerlautet, daß ein Konſortium die in den Händen der Herren Paul u. Walter Mengers ſowie der Deutſchen Bauk hefindlichen Mengers⸗Aktien, d. h. nahezu das geſamte 4,50 Mill. betragende AK. der Mengers Ach. für die Mecha⸗ niſche Weberei Linden erworben hat, und zwar zu einem Kurſe, der angeblich um 200 v. H. liegt. Anſcheinend iſt nicht die ſofortige Verſchmelzung geplant, ſondern dieſe erſt für zer Werk angehörte, das aber heute nicht mehr exiſtiert. Die Konvention erſtreckt ſich auf nordiſche und amerika⸗ niſche Hobelbretter; ſüddeutſche Hobelware iſt aus⸗ genommen. zs Preiserhöhung für Bandeiſen. Der Bandelſenpreis für Sübdeutſchland wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, mit Wirkung ab 10. Dez. um 5/ pro Tonne erhöht, nachbem erſt Ende November eine Preiserhöhung um 2,50„/ erfolgt war. Der ſüddeutſche Preis beträgt nunmehr 147,50% mit Fracht⸗ grundlage Homburg⸗Saar; die Preiſe für das übrige Deutſch⸗ land ſind mit 154% pro Tonne Baſis Oberhauſen unver⸗ ändert geblieben. Börſenberichte vom 29. Dezember 1926 Farbenaktien in Mannheim lebhaft gehandelt An der heutigen Börſe entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Farben⸗Aktien, die für Kaſſe auf 324 anzogen. Geſucht waren ferner Brauerei⸗ und Bauwerte. Von feſtverzinsl. Werten lagen Vorkriegs⸗Pfandbriefe feſter. Es notierten: Badiſche Bank 164, Rhein. Creditbank 141, Südd. Disconto 162, JG. Farben 324, Rhenania 69, Brauerei Kleinlein 180, Vrauerei Sinner 64.., Brauerei Werger 150. Mannheimer Verſicherung 135, Seilwolf 85, Benz 88, Gebr. Fahr 44, Fuchs Waggon 0,525. Knorr 158, Mannheimer Gummi 82, NSu. 110, Nähkaiſer 61. Zement 143, Oelverein 83, Bremer Oel 70, Wayß u. Freytag 155, Zellſtoff Waldhof 234,5, Zucker Frankenthal 110, Zucker Waghäuſel 142, alte Rheinbrieſe 13,30, Kriegsanleihe 0,790. Frankfurt überwiegend feſter Auch heute war der Verkehr an der Börſe noch recht lebhaft und feſt Die in den letzten Tagen ſtark ſavoriſierten Werte konnten aller⸗ dings ihre hohen Kurſe infolge von Ultimoglattſtellungen nicht voll⸗ kommen behaupten, mußten ſich vielmehr, wie Mannesmann und Scheideanſtalt, die Kurseinbußen von 4 bis 6 v H. erlitten, Rück⸗ gänge gefallen laſſen. Dagegen war die Nachfrage nach Eleltro⸗ werten außerordentlich groß und es waren durchſchnittlich Kursge⸗ winne von 2 v. H. zu verzeichnen. Banken geteilte Haltung. Auch Montanwerte unterſchiedlich, doch überwogen hier die Kursrückgänge. Die in den letzten Tagen vernachläſſigt geweſenen J. G. Werte er⸗ öffneten nur ½ v. H. über dem geſtrigen Tageskurs, konnten ſich aber im Verlaufe ſtark befeſtigen. Im weiteren Verlaufe ſetzten ſich die Deckungen in J. G. Farben weiter fort. Das Geſchält darin war zeitweiſe recht ſtürmiſch. Auch Elektrowerte waren wei⸗ ter ſteigend. Uebereinſtimmend mit der Befeſtigung der J. G. Aktien konnten ſich auch Rheinſtaßl wefter um 3 v. H. befeſtigen. Die Börſe ſchloß wieder recht zuverſichtlich. 0 Berlin feſt Die Eröffnung der Börſe geſtaltete ſich infolge von Verkäuſen bei nicht einheitlicher Kursbildung zunächſt unſicher, doch war der die letzten Tage auszeichnende feſte Unterton unverkennbar. Im Verlaufe kam die feſte Veranlagung in weiteren Beſſerungen am Montan⸗, Elektro⸗ und chemiſchen Marlte und ſpäter namentlich bet Farbeninduſtrie immer mehr zum Durchbruch. Wieder vereinigte ſich das Intereſſe neben dieſen genannten Werten auf einige Spezial⸗ werte. Die Kurſe vermochten ihre an'änglichen Gewinne faſt durch⸗ weg noch etwas zu erhöhen. Bei Farbeninduſtrie und Ludwig Löwe erreichte die Beſſerung ſogar 10 v. H. Im Gegenſatz zu den verhältnismäßig lebhaſten Treiben auf dieſen Gebieten aing es am Schiffahrts⸗ und Bankenmarlte bei uneinheitlicher Kursbildung verbältniswäßig ſtill ber. Am Geldmarkt machte ſich infolge ver⸗ ſtärkter Nachfrage von Nachzüolern für Schiebungsgeld regerer Be⸗ gehr geltend, ſodaß die während der lepten Tage cültigen Geldſätze verſchiedentlich um Kleinigkeiten überſchritten wurden. 4 Berliner Devifen Diskonlſätze: Reſchsbank, Lomhard 7. Privat 5 u. 4½ v. H. Kurszettel der Meuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanteihen in Prozenten. bei— in Mark ſe Stüc Die mt k verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit ⸗ verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Rrankfurter Vörſe vom 29. Dezember 28 ..29. 28. J 29. Bank⸗Alktlen., Tothein Braunk.. 247,5 204 0Jenöinger-Unton 90.50095.— Salgw. Heilbronn 150,9 Eitling. Spinn.“ 210.9210.9 Babiſche Bank..— Tellus Bergbau. 110.0110/0—— 300. Biel 104.7104.2 Sare Seen 173,0171.0 ayrBodenCr. B Bahr.99„u. Wb 196.5196.5 Barmer Bankver 155.015.5 Berliner Handels 277.00278,5 TCom. u. Privatb. 216.5219.8 Nat. 202 Darmſt. u. IDeutſche Bant 191.6190,8 8 5,) Fuduftrie-Aletlen. BK. u. Laurahütte 64.50184,75 ühlh.——5 G. Farbenind. 816, Cransport · Alclien. W 64 1550880 Schantungbahn 18.———LSelt. Guill. Caris 12.0162.0 apag.. 167,5/16“.00Ceinmech. Jetter. 97,50 89,50 Rrödeuiſch. Lioyd 166,7 166,0 Frankf. Pok.& Wit. 79.7585.— Seſter.⸗U. St...————FJuchswaggon.5250.525 Baltimore& Ohio——102,50Golbſchmidt Th..143,9.145,2 Gritzner M. Durl. 125.0ſ126.0 Orkrftw. Mym.65/ 15⁰ J Eichb.“.4—.——.—[Srün, Bilfinger.140.0152.0 143 C. enuf S.—.—[168)0 Pldeen, K20.46.5004,40 ammerſen.—.— ainger St.⸗A. 6885 Schöfferh. Bindg. 290.0 78.9ʃ170 „00284.[Hupert Urmaturf. 68.——. 9 0 63 Schwartz⸗Storch 145,5 145,5 Saaf u. Met.—.—110,0 80.0180,0 Perger.. 145.9150,6 och unß Kieſeau 119.0f118-8 „B 174.0174.5 Udt. Sebr..... 43.5044.— Holzmann, 90 170.0170,5 Rürnberg⸗ Be.⸗B.—.— Uccumulaioren.—.— Holzverkohl.⸗Ind. 79.9073.— Deſter. Cesd. Anlt 8,10 5,20 Udier Dppenbeim. Junghan, Stam 98,85109.3 Adier Kleyer.. 112.9113,8[Kammg. Kaiſersl. 145,0 146.0 *.-A. 3. Karlsru 10 aſch. 46.—[4 aff. Buntpap. 143.„Ol[Kemp. Rn.—.— Aial. Jellteif 155.5159,7 Klein, Sch& Becker 100,00100.0 Bahnbed. Darmſt. 35.5065.50[Knorr. Heilhronn 159.3 160,0 ü. ein Crebitbant 141 00140.0 in. Hyp.⸗Bant 185.5165, 2 05 2 169,0168,0 2 0—.— Bad. Eleitr... Konſerven Biaun 50.—ſo1.— — 705 9—7——.—Bad. Maſch. Turt. 110,0109,0 Krauß& Co., Lock. 76.—78,— Manabwert Gef— Saf..—0. Peabmever. Co. 140,5144.5 Aülg-Ber 111.7118.2 Spiegel 86.———ſsech Augsburg.120.0125,0 Berſ.⸗Geſ 162.0168,5 Bea& Henkei 19 Lederwerk Roihe— LSerg Eleln. 118 186.6,Sabrwigs9 Watzin 106,0.100.5 ran 11 0 6..Mitv 79.75—.— Bing Meialiwerte 49.178 46.— Jug Maſinen.—.—.— Bergwerle⸗Aktien. Drem.⸗Beſigh. Sel 87.5074,—Jut ſche Induftr..—— TPodune, Gut 1f,c14, Temem 1Si9. 140.0148578 K 120.002,0 Buberus Eiſen 117.9/129.9 Cement ariſtadt—.—Riag, Müdid. 70136. 185,7 ChamgtteUnnaw 89.— 93.—(Rez S50 —90 4— Eſchwell. Bergwr 10990 5 Cönt. Nürnd. Bge 98.—105,00 Roloren Deux—— 181.5182.50 Daimier Motot 69,2588,50 Noterſ. Sperürl. 69.—59,50 Sehe u Salb-,.Un 208.5010/.0 Raeel Sehrg,-J08100 derh.& Wibm.—.88.—Krh. Neder Spier 150,0150,0 5 10 Swelbrde.—eie inien ih 13.6ſ138 Durfe pwerk St. 78.—78.— 10 Nähm. Kayſer 57.—89.85 fte e Sür,4.—46. ee— 8 en Kalſerslaut. 58.—67.500Porzellan Weſſel. Tlektr Licht.K 158.5168,0 Reir Gebd 5 116.5119.0 157.5159.5 158 7110 .0,120.1 W n fo 88 Enia rt.4. 0. 350.400 Rheinelektr. Sia. 16.0184.5 Eefl, Slürtd S6.-.-s. Wale- Srad i60. Eiſ. Bab. Wolle 54.2857,0]Rheinmetall... r rA ſpäter in Ausſicht genommen. Auf welche Weiſe die Nimilich 70 Dezen 7 Barner eR * emher 29. Dezember arltät Disfent finanzielle Seite durch die Mechaniſche Wederei Linden AG.,. N. r——.——. IIE die bekanntlich dem Bankhauſe Ephraim Mener u. Sohn in olland..... 100 Sulden 167.68, 166.10 167.72, 168.14 169.7[.5 Hannover naheſteht, geregelt werden ſoll, ſteht noch dahin. Puenes⸗Aires.. 1 Pel. 1J1 175] 1711765176 10 ee Bröſſei. 100 Belga 5ce B ⸗ Fr. 56.3088.4488.81 88,45 58—7 Oslo..„„100 Kronen 106.07[106.33 106,04 106.30 112.50.5 e Abnahme der Inſolrenzen in der dritten Dezember⸗ Stoaholim..... 160 Jronen 114.04 115. 9 58 35 woche. In der Zeit vom 20. bis 24. Dez. wurden 87 neue Pereſcasen... SS Konkurſe eröffnet und 16 neue Geſchäftsaufſichten angeordnet Eiſtabon. 100 Estudo 21.545 21 865] 24.4 21,898 489.57 9 gegenüber 105 Konkurſen und 26 Geſchäftsaufſichten in der[Selſingſors.... 100 finnl..10 545 19,58519.545 19.585 81.— 5 Woche vorher, Arbeitstäglich beläuft ſich alſo die Jahl der] Landen. 1727 e e Konkurſe wieder auf etwa 18. Aufgehoben wurden in der New Jork: i Dollar 44188.1888 41 4186 3 vierten Dezemberwoche 34 Geſchäſtsauſſichten gegenüber 71 in Foris.... 169 Franten[18.6 18.65 1850. 1,681½ 75 der Vorwoche. Die Fälle, in denen das Konkursverfahren] Suaeh:.. 100 Peſcen 6443 8 80 8 8 5 mangels Maſſe eingeſtellt werden mußte, haben von 49 in der Japan 1 1 2846/ 2051].080 205 2092.87 dritten Dezemberwoche auf 28 erheblich abgenommen. 7 Te 98— 7— 3 3 2 2 io de Janeir 2 2* 0* 7„* ale Konvention in der oberrheiniſchen Hobelholzinduſtrie. Wien.... 100 Schilng 20.17,.74 8,45 5% 1,5 Die Unterhandlungen zwiſchen den Hobelwerken ann⸗ Prag 10 Kronen 11807 11 415 12.409 12.449 88.662] 70 beims und Karleruhe haben zu einem Erfolg geführt. Luraneß“,. 100 ö00 Franen] 2,88. 2,, 8 002 ——5 tritt 1 2 ins Ai 100 Sees 985 991 61.— 1 eben nachdem ſchon vor dem Kriegsausbruch ein ſolcher Atbenn rachmen 8 29 81. 81.— 10 Zuſammenſchluß beſtanden hatte, dem damals auch ein Main⸗Lro..... e 1 Bfd. 206068 20.8461 20856 20846— 1— 28,.70. 28 29 28..29. 28.J 29 28. 20 Rhenania Aachen 69,50 5 Waeweg 268 234.78% D. Relcsanl.0, 80).80 Grkrftw. Mym.%8——[.—Toberſchl. E Bed. Helddurg ed Riebec Montan 182.0,184.5 JJuckerfB. Bag 185.5 140,94¼/.5 KR.-Sch..r Gebr. Großmann 9866, PSderſchl⸗Eiſen J19,5 11.0 Hochſreg 150,0 188.0 Rodberg Darmſt.—.——— Zückerf. Frankenth 199,5118,0 4% 8. Schutg, 06.18.28 15.80 Töberſchl. Koiew 148.0146,1 Krügershall Haud 188,0180.2 TRüttgerswerke. 184.0 L4.0 uckerf. Hellbronn 135,0140.0 4% B. Schußg. 1415.25 15.80 Schlinc& C. Hbg.—.—— uckerſ. Ofiſtein.173.512.0 Sparprämie. 1919.485.515 Schneühr, Prnf. 55.—.— Juckenf Aeingau 12) 149.9 8e.Shahann.—.——— Schramm— 5. 8 uckerf. Stuttgart 165.0 140.0 4% d0 55 5 TSchuckert, Nrog. 4% Preuß. Konſ..7700.770 8 e 90 9 95 40 Seeeeeee 90% 5555 75 i Wol 0— Slemeleä He S0/Sa nti51s.30—.— —65.— Benz.— FSiemenssHalst 200.0, 205.0 Emreheh Kupfer—.——.— e es .e. E eteri—.——.— Rensſeiber. 145,0145.3 Trlcotw. Beſoh.—.——-˖ Waggon—.——.— 4u½% Bavt. Eiſ⸗ Anl.—,—.J6s Uhrenfabr. Furiw.— S 3/ do. 0 760.770 Ver. deutſch. Oelf.—.—— 1 do.—.——.— B..h. Inb-Maing—.— 94.8s Feſtverzinsliche Werte. 4½% Bay. Pf.. P. 145 145 Ber. Ultramarinf. 159..155,0 4½% Mhm.1914.%/ do,.300.30 Ver. Zellſt. Berlin 114.5 116,0 8%„„1902—.—J. 40% Heſſ. v. 8 u. 06.750.785 Bogtl.—993 St. 80%6 1004/5————9/% abgelt.—.—.700 Boigt& Haff, St. 124.8,125,9 5% Bt. Keichsant. o. 1070,504 3/%——.— Volthom Seil.K 68.75 64.25 4% do unk..1925—.—-.770 40% Säch. St.⸗A.19—— Wayß& Freytag 154..154.1 3, O. Reichsanl. 0,7600.770 4% Württ..1915.77540, 760 Berliner Börſe vom 29. Dezember Vanle⸗Alelleu. Saug ergreb165 9u69.J P6 127,129.0 Bank f. el. Werte 159.9 158.0 Angie-Et. Huans 107.5190,5 THeutſche Maſch. 18.138.7 Barmer Bankver. 159.5 16050 Anhalt. Kohlen-T. 118.7118.6 Deutſche Steinzg. 188.0/170, TBerl. Handelsg. 274.0 276.60 Annener Gußſtahl 29,1590,—Deutſche Wollw. 65.—65 TCom. u- Privatb. 217,0 221.5 Aube HZeilſt. 15/.5159,0 Deutſch. Eiſenh. 90.5091.85 THarmfi...⸗B. 269.0 265,0] Augsb.⸗Rb⸗Maſch 120.0123,6 Dannersmarchh. 133,0134,0 IDeutſche Bank 101,0ʃ198,8 1Dt. Ueberſee Bk. 123,0122,0 IDisc, Command. 179.80478•5 Toresdner Bank 171,5/174.2 1Mitteld. Kredb. 177.00173.9 Reichsbank.. 178,0ʃ172.7 Dürener Metall—.——.— Dürtoppwerke 79,—79.— Dynamit Nobei 154..154.0 Elberfeld. Kupfer—.— Elektr. Lieferung. 160,0—.— 8,0 TEletr. Licht u. Kr. 159,0163.0 Rhein Ereditbank 140.5 141,00 TBerlin. Naſchb. 118.5118,0 Emaille Ullrich 56,.—55.— Süddeutſch. Bisc.—.— 33— e 5 1150 ung Nücaberg 46.1545.— Eſchw. Bergwert 175,0174,0 Franem e Sismarchütte. 18.C. Farbenind. 58.5828.9 Schantungbahn 1810 191.0/PSecham, Gußft. 170.5188.2 FeidmühiePapier 175,9178.0 Allg. Lok, u. Str. 130.213/SebrSöbtersüs en Gull. 1610.1 ee 334 33.. Oelj.—Fuchs Waggon 9. 8² Deutſch⸗Auſtral.* 160 Bremer Wukan 337118.80 84 inan P. 57.—5 8.5289.9] Buderus Eiſenw. 11 19.7 Ge Texti! 108,5109.5 19,Sbdemente 159.8 187.5 Sdem. Jeyden. J8i. 580 Ftlient Bear. 10,8 Dichin Chem. Pelſen! 162.7165,0 Gelſenk. Gußſtah. 14.5 TRorddiſch.Llodd 165.0,168,5 Fhem. Alber“ 152,7158,0 Senſchoc& Cg 64.—/775 Roland⸗Liſie.Cöncord. Spinner 119.2120,0 German. Portl⸗J. 106.5 9˙5 141,5 Baicke Maſchin. 0 5 Megzuin 55.—56,25 J. P. Bemberg 225,00228,0 Bergmann Elkt. 162,2165.0 Berl.⸗Gub. Hut 272,0288.0 TBerl.Karlsr. Ind9s.—96.— 9 9 — ——————— 82 3 2 —— Laſau G2 105 86.75 Gerresheim. Glas 14 eſſauer Fee e 157.3489.0 140.-Sugersb. 180.0J88./ Sehr, Scbberd 119.)fle. Adier& Pppenh. 128.9152.5.Eiſend.·——.———Goldſchmidt. Th. 142.0140,7 dlerwerte. 0. 111.8 112,5 TDeuiſch Erböl 18.941.2 Goer C. B. 88.15 .⸗Gf. Verthrew. 183.0187,0 Deutſch. Gußſtahl 125,01123.0 Gothaer Waggon 22.—22.— Aieraliderwerk. Ki, 18401. 15 Denälche Kabelww, 115.1118,6 Grisner Ralcin. 27,5 10,0 184.8/ TGeſ. i. eltt. Unter 185,21 —4 Orenſt.& Koppel 185,7184.0 Petersb. Int... 5,68/.5 n 98,—05, Grün& Bilſinger 150.5156.0 Saae 64.50.— Hackethal Draht., Draht.——TPböniz Bergb 136.7/188.60 Ronnenberg.. e Maſch. 190550 Tathere, Begg. 77.5080,50 Roſſenbant⸗..850 740 ammerſ. Spinn. 128.3143,0J Reisholz Popier. 205,5800,0 Sichel& Co.. 450.50 Hannov..Egeſt. 120,0120.0 TRhein Braunkhl. 249..254.0 Sloman Salpeter 90.—-—.— 0 Hann. Waggon 66.25ſ68.—Rhein Chamotte 72.2578,75 K. Phosphat— 92.— a—18 0 0—2 1850—* ein. Ma ed. 48.— 3 Tgheiaſtaht.. 197.5203.0 a) Reichs- u. Staatspap. IRhenania Chem 68,—69.— Goldanleihe 69,50/98.50 Romb Hütten.——Dollarſchäße..c —9——.— 8 123.0J Reichsſchatz. 99 8 9188775 Pter Suerr, 188 0 4 0778.70 TRü 4% Sacbere 6% B. Reichsanl.788.600 85.0ʃ18154 — + 275 * 100.0 169.7 F/lbd- Relchzan 94650.245 Scheidemantel:. 33.—35.—% 85000.840 SSchubertäsin. 240,0 48,8 J,veb Kcnot 509.755 TSchucert& Co. 184,017.5 8%%— 9,J70ʃ9.775 Stem 4, Hceke 69169.60 Beper Unl. 5 5052.583/, Baper.Ani.7359.845 Stettiner Bulkan. 72.597,28 S 5% B. Kohlenani 19.75,18.80 StoehrKammgrn. 165.9164.8 6% Pe. Kallenl.4/8.85 Stoewer Nähm.. 93.6594.75 heer. Telehh. Berüner 50.—69.2•7, Säch Braunj.38.8 eleph. Berliner 90. N Vandſch. Ro.30,.80 ThoerlOeliabrik⸗ 97.75/101.5 Rogg..30/ 8. Unionwerkeſhiaſch 65.5067.—b) Ausl. Rentenwerte. Ver. B. örkf. Gum. 52 5055.—%% Mexikaner—.— Ber,Chem⸗Charl. 148.9147,54% Sen Schaba 23.85.28.65 B. Diſch, Nickelw. 179,181,)4% ,Golbrente 26.726.50 VGlanzſtoff Eihſ. 857.5530.04%„conv, Rte..25—.— B. SchuhfrnsW 71.—72,50 4½% V Silberrte..10—.— Ber. Stahlwerke 153.3156,0 4½%% Papierrte..25— BStahlw v. d. 3y 280,5234.0 4% Kürk.Ad.-Anl. 14.—14.— Laurahütte. 359180 Ber. Ultramarinf. 156,9156,64%, Bagd.⸗Eiſ. 1 24.3525. aunde 178,21½6,0 4 0% Bagd.⸗Eiſ1 24,9555. Linde's Eismaſch 17832145,00 Bogtländ. Maſch. 98.509 9%„ 11.21.1571.50 Uindenderg 8100 Benderer- Werie ro c%urunn An 71.86155 TCari Lindſtröm 159.5150,00 Weſer— 80,5054,85 4%„ Jollob. 1911 15,8618.— Eingel Schuhfabr. 75851875 JWeſtereg. Alkall 166,0164.0 7200-.-Los 29.— 28.50 S0 1 0—. 169..109.004/PSt-Riel,.6450 udw. Loewe 9 eslo onwar.. 0 7512 85 95 B. 55 1766%100 Riün 11 55 4½ 7 1914 24.154.70 othr. Portl.⸗Cem ,r. ttenerGußſtah 2168.—140 Nasteus.G. 80 707,50 Dei Bugan. 6. 0— Soci Salt 20.28 28.28 IMannesmann 215,9218, Nl toiſ Verein 115,2118.23/Se⸗UiXSr(74— FManeſeld. Akt. 145.0146, Selſtoff Waldhol 289.01288.8 4% He Golbprior 13.80 Mech, Wed. iab 29.059. 2. PSübbé a—. Mir à Geneſt. 128.5 127.00 Freiverkehrs⸗Kurſe..60, neue b—.— Motoren Deus 00.— 40.5 Beunz 0.———8„ Oblügat..— 29, e. Pr e— Mülheim Berg 150,9 150.0 Beng rotor 4765/ Anat. Ser. 1.86/82. Hanſa Lioyd... 00,—68,— Hbg.»Wien Gum.—. Harkort Bergwrk. Harpen. Bergbau 190,9ʃ87,5 Hartmann Maſch. 45,1545,— Hedwigshütie 12.150,0 Hilpert Maſch. 61,50—— Hindr.& Aufferm. 90,—.06.— THirſch Kupfer. 106,01140,0 Thirſchberg Leder 104,5,105.9 1Hoeſch Eif. u. St1170.0179,9 THohentohe⸗Wrt. 25,—44,65 hil. Holzmann 109,0109%% 421.0144.0 THumboldtmaſch 51,—50.— Talſe Bergbau 253,0258, M. Judei& Co 189,9 1½% Gebr. Junghans 97,65,.0 Kahla Porzellan 140,0113.0 Kaliw. Aſchersl. 184.0157, Karlsx. 45.—47.— 648 15 9———.— „ M. Kemm. Kiöcknerwerke. 153,5159,0 E. H. Knorr. 150,018¼)5 Kollm.& Jourda n80, 00, Köln Rottweiler 15/,7160.0 Gebr. Körting. 108,9109.0 Koſtheimer Cell. 88.— 93,85 Kyffhäuſer⸗Hütte 69,5070,— Lahmeyer& Co. 140.0145,0 ä——***—.— — — —2 — 4% Goidrte 78.7528.75 808.15 — — 7. — 82 2 Motorb. Mannh.44 —1499.25 Necan. Badrzg. 158. 1,7.0 Seuiſche Peuol. 7 7.%%„ 211 26.—28 TNordd Boll, 56,01560 Diamand 2154,5 5 2.* * Mittwoch, den 29. Dezember 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 602 Cportliche Rundſchau Badener Herbſtſporttagen des A. D. A. C. zuſammengelegt d Die Brandenburgiſche Dauerprüfungsfahrt des Gau l iſt nicht mehr genehmigt worden; dem Gau 1 as Nennen im Buchower Dreieck geblieben. iſt die Frankfurt⸗Homburger Automobil⸗ Frankfurter.., die vom 10.—15. „Durch Schleſiens Berge“, und Motorradswettbewerb ſt mit den Frankfurt⸗Homburger Internationalen Klauſenrennen Intereſſe der Schleſier bedauerlich. Das erſte des kommenden Jahres iſt der Wiesbadener /b, Juli: Prüfung für Tourenwagen(Strecke ſteht noch(omobil⸗Wettbewerb mit Bergprüfung Deutſcher Automobilſportkalender 9 Offene, internationale Veranſtaltungen: . Juli: Großer Preis von Deutſchland für Sportwagen (auf dem Nürburg⸗Ring), Veranſtalter:.v. D. ./7. Aüguſt: Freiburger Rekordtage des A...C. Offene, nationale Veranſtaltungen: 1/12. Juni: Eröffnungsrennen auf dem Nürburg⸗Ring, veranſtaltet vom A. D. A. C. Gau IV Rheinland, 23./30. Juni: Kartellfahrt„Rund durch Deutſchland“, Veran⸗ ſtalter: Geſamtkartell. nicht feſt), Veranſtalter:.v.., Kartell und A. D. A. C. 23./27. Auguſl: Reichs⸗ und Alpenfährt des A. D. A. C. September: Solitude⸗Rennen des A. D..C. Gau III. Die bedentendſten„Reſervierten Veranſtaltungen“: 10/20. Februar: Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen, Ver⸗ anſtalter: Bayriſcher.C.(Kartell),; 6. Mai: Nordbayeriſche Zuverläſſigkeitsfahrt, Ortsgruppe 93 Schweinfurt, A. D. A. C. Gau Na; 8. Mai: Hainbergren⸗ nen, Göttinger A.., A. D. A.., Gau VI, 13.—15. Mai: Hannov.⸗Weſtfäl. Automobil⸗Wettbewerb Bad Pyrmont Guverl.⸗Fahrt, Flachrennen, Bergrennen), A. C. Weſt⸗ falen, Hann.⸗Weſtfäl. A.., Hannov. A. C.(Kartell); 15. Mai: Zuverläſſigkeitsfahrt durch den Schwarzwald, A. D. A. C. Gau XIII, 22. Mai; Herkulesbergrennen A. C. Kurheſſen(Kartell); 22.—26. Mai: Wiesbadener Automo⸗ bilwettbewerb(Bergprüfung Wiesbadener Hohe Wurzel, gRund um den Neroberg“), A. C. GKartell); 28.—30. Mai: Weſtdeutſche Dauergebirgs⸗Prüfungsfahrt in Verbindung 7 der Kölner Automobilausſtellung Kölner A. C.(Kar⸗ tell). —5. Funi: Zoppoter Automobil⸗Turnier, Vereinigung der oſtdeutſchen A. C.(Kartell);.—5. Juni: Sachſenfahrt mit Lückendorfer Bergrennen des Bezirkes Bautzen, A. D. A. C. Gau ll Sachſen; —.Juli: Oſtfahrt nach Riga und Reval, Oſtdt. A. C.(Kar⸗ tell);.—9. Juli: Baden⸗Badener Automobilturnier, Ba⸗ diſcher A.., Rheiniſcher A. C.(Kartell); 10. Juli: Gabel⸗ bachrennen, A. D. A. C. Gau lla; 30.—31. Juli: Braun⸗ ſchweiger Automobil⸗Wettbewerb in Braunlage, Braun⸗ ſchweiger Autoſportelub, A. D. A. C. Gau VI. —7. Auguſt: Automobilturnier Bad Harzburg, Herzogl. A. ., Braunſchweig(Kartell); 10.—16. Auguſt: Frankfurt Homburger Automobilſportwoche, Frankfurter A. C.(Kar⸗ tell); 14. Auguſt: Durch Schleſiens Berge, A. D. A. C. Gau IX: 20.—22. Auguſt: Winterberg⸗Bergrennen verb. Wildungen Kölner A. C.(Kar⸗ ell). September: Krähbergrennen, Heſſiſcher.⸗C., Rheiniſcher .⸗C.(Kartell); 4. September: Rennen um den Rheiniſch⸗ Weſtfäl. Induſtriepreis, Rhein.⸗Weſtfäl..⸗C.(Kartell); 15.—18. September: 4. Automobilwettbewerb Bad Neuen⸗ ahr, Mittelrhein. A., Köln, A...C. Gau IV, 18. Sep⸗ W tember: Buckower Dreieck, A. D.C. Gau k; 18. Sep⸗ tewber: Ruſelbergrennen, A...C. Gau Xp, 25. Sep⸗ tember: Mansfelder Gebirgsfahrt 1927,.E. Sachſen⸗ Anh., Berliner.., Magdeburger.., Leipziger.C. (Kartell); 25. September: Feldbergrennen, A. D. A. C. 2 Gau IIla; *. Oktober: Harzfahrt, A. D. A. C. Gau VI: 16. Oktober: Berg⸗ prüfungsfahrt bei Villa Hügel, Eſſener A. C. Gau IV. Von großen Fahrten iſt die Deutſche Dauerprüfungsfahrt 3 der Verſenkung verſchwunden. Sie war eine ſeit 1922 mit Hitem Erfolg alljährlich durchgeführte Beranſtaltung, die der wättiative des Wiesbadener Automobil⸗Clubs zu verdanken dear. Sie wird 1927 nicht ſtattfinden, weil die Kartellfahrt ler Kartellelubs des A. v. D. auch rund durch das Weſtdeutſch⸗ dind fahren ſoll(Start: Frankfurt, Ziel: Hamburg), und weil ieſe Kartellfahrt insgemein mit der Weſtdeutſchen Dauer⸗ debirgsprüfungsfahrt und anderen weſtdeutſchen Wett⸗ ewerben genügend Sportbetätigung hieten wird. Das 7. Baden⸗Badener Automobilturnier ſoll mit den Baden⸗ neues Turnier [Sportwoche des ſtattfinden wird. Daß die Fahrt Oſtdeutſchlands einziger Auto⸗ von Bedeutung am 14. Augu Autoſporttagen und mit dem kollidiert, iſt im ernße Turnier 2„Hohe Wurzel“ und Neunen„Rund um den Neroberg“ vom 22 Insgeſamt bietet das Autoſportprogramm 1927 den Be⸗ weis erfolgreicher Zuſammenarbeit der deutſchen Auto⸗Clubs Gründung der Oberſten Nationalen S. Doerschlag. und Verbände durch Sportkommiſſion. * Neumann wird Sportlehrer. Unſerer Notiz in Nr. 561 nachzutragen, daß Neumann na Leitung der Mannheimer Turn dem..C. Berlin nur währen Neumann wird nach Start gehen. ch wie vor die ſportliche ſport⸗Geſellſchaft hat, er iſt d der Semeſterzeit beigetre⸗ wie vor für die M. T. G. an den Pferbeſport Das Europa⸗Championat auf der Flachen tung von Otto Schmidt, der in dieſer R Siege herausritt, iſt in Europa doch noch Der in Belgien reitende Engländer iſt damit euro⸗ t einmal behaupten, lmehr iſt in Belgien e des Landes ſehr übertroffen worden. Ellis brachte es auf ſcher Champion. Man kann nich Ellis zu wenig Konkurrenz beſitzt, vie Rennbetrieb im Vergleich zur Größ 131 Siege und krumen, die für die Vögel ausgeſtreut waren, aß und man das raſche Verſchwinden des Brotes wahrnahm. Die„Hunger⸗ künſtlerin mußte in das Spital eingeliefert werden; man hofft, ſie am Leben zu erhalten. — Das neugierige Zimmermädchen und der Diamanten⸗ dieb. Der Pariſer Polizei iſt es gelungen, einen Teil der am 12. Oktober d. Is. aus dem Schloß von Chantilly geſtohlenen Schmuckſtücke, darunter den berühmten roſenroten Diamanten wieder aufzufinden und die Urheber des ſenſationellen Dieb⸗ ſtahls zu verhaften. Vor einiger Zeit war in einem Hotel beim Oſtbahnhof ein Mann namens Leo Kauffer, aus Zabern im Elſaß gebürtig, abgeſtiegen. Er gab ſich als Geſchäfts⸗ reiſender aus und war öfters einige Tage abweſend, wobei er ſein Gepäck im Hotel zurückließ. Ein neugieriges Zimmer⸗ mädchen bemerkte geſtern, daß ein Koffer des Gaſtes unver⸗ ſchloffen war. Sie konnte der Verſuchung nicht wiederſtehen, ſeinen Inhalt zu durchſuchen. Dabei ſiel ihr ein prächtiger Apfel in die Hände, den ſie ohne Zögern anbiß. Zu ihrem Erſtaunen fand ſie im Innern einen harten Gegenſtand ver⸗ ſteckt, der, wie ſich bald herausſtellte, nichts anderes war als der verſchwundene Rieſendiamant. Der Hotelier benachrich⸗ tigte unverzüglich die Polizei und als Kauffer zurückkam, wurde er feſtgenommen. Er geſtand ohne weiteres ein, den Einbruch im Schloß von Chantilly begangen zu haben und gab als ſeinen Komplizen einen Chauffeur namens Emil Suter an, der ebenfalls aus dem Elſaß ſtammt. Wenige Stunden nachher war auch Suter hinter Schloß und Riegel. Die bei⸗ den Einbrecher erzählten, daß ſie bei einem Beſuch im Schloß von Chantilly auf den Gedanken kamen, die koſtbaren Schmuckſtücke zu rauben. In der Nacht vom 12. zum 13. Okt. ſchritten ſie zur Tat. Suter ſtieg mit einer geſtohlenen Leiter an der Mauer hoch, drang durch ein Fenſter in das Innere ein und plünderte die Vitrinen, während Kaufſer Poſten ſtand. Unbehelligt konnten die beiden Diebe mit dem erſten Frühzug wieder nach Paris fahren, wo ſie verſuchten, die ge⸗ ſtohlenen Kleinodien zu Geld zu machen. Einen Teil der Beute, der ihnen ſchwer verkäuflich ſchien, warfen ſie in die Seine. Eine Anzahl Diamanten konnten ſie bei einem polni⸗ ſchen Diamantenhändler Goldͤrat für 32000 Frank abſetzen. Goldrat verkaufte ſie wenige Tage ſpäter für 40 000 Frank einem andern Kollegen, wo ſie ꝛum größten Teil aufgefunden werden konnten. Die größte Schwierigkeit bot natürlich der k, das Ergebnis braucht deshalb nicht ſo ſehr zu über⸗ raſchen. Den dritten berühmte roſenrote Diamant. Offenbar konnten die Diebe Platz nimmt der f 0 ranzöſiſche Champion Siegesritten ein. H. Semblat mit 105 Internationales In den beiden unbeendeten Partien gegen Sämiſch und Geb ht mehr angetreten, weil ſein herein zu ausſichtslos war.— Sämiſch und Spielmann remis, während den Münchener Gebhardt erfolgreich Bogoljubow.—Schmitt wurde nach 5 lung für den Ruſſen abgebrochen. Runde mit 2 Punkten an der Spitz Neues aus aller Welt Auf der Kleinbahnſtrecke utſchte der Maurer Kö⸗ rm aus und kam zwiſchen zwei Wagen zu Zug ſetzte ſich in Bewegung, Hilferufe ungehört oerhallten, Wagen mit dem imme dieſem grauſigen W Schachturnier in München ſiegte Przepiorka Schmitt war e Stellung von vorne⸗ unde trennten ſich Przepiorka gegen hardt gegen Schmitt. In der 2. R Stunden bei beſſerer Stel⸗ zepiorka liegt nach der „— Der Wettlauf mit dem Tode. Gröditz⸗Hartmannsdorf in Schleſiener nig auf der Plattfo ſtehen. Der und König, deſſen mußte nun zwiſchen den beiden r ſchneller fahrenden Zuge mitlaufen. In ettlauf mit dem Tode erlahmten ſchließlich 5 Kräfte; er ſtürzte zu Boden, wurde überfahren und ge⸗ et. Auch eine Hungerkünſtlerin. In Czernowitz hielt ſich ein ädchen, um nicht krankheitshalber ins Spital eingelie⸗ fert zu werden, auf dem Dachboden in einer K Die letzten 12 entdeckt zu werden, iſte 36 Tage laug Tage verbrachte es, aus Furcht, ohne einen Biſſen Nahrung oder für ihn keinen Käufer finden. Kauffer führte ihn mit ſich, bis er ſchließlich durch ihn verraten wurde. Die Polizei hat Grund zur Annahme, daß die beiden berufsmäßige Einbrecher ſind. Man fand bei ihnen eine Liſte, auf der eine ganze Anzahl Schlöſſer vermerkt waren, in die ſie offenbar ſpäter ebenfalls einbrecheh wollten. BSBBBBrr—————Brrr——————— Wetternachrichten der Kartsruhergandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) cee. rt Tem. Sr EZ 2 Bind 2282 döne NNLur S S SS S ene 3 88 m un C 332 E Nücht Stärzt SSS Wertheim—— 4 0—1 W ſmäß.] Regen 63 Königſtuhl 625 59,1—2—1—5 SW„ 15 Karlsruhe. 127759,90 1 1—1 9 0 4 Bad. Bad. 2¹3 Villingen.780761,3 1 1 2— leicht bedeckt 15 Feldbg. Hoſſ1497 637,8—5 2—7 S mäß.] Schnee 3 40 Badenweil.“————— St. Blaſien—— 1 1—2 SW leeichtl bedeckt 4⁵ Höhenſchw. 1———- 1——— 35 Nach einem meiſt wolkigen Tage ſetzte geſtern abend bei uns der Witterungsumſchlag ein. Heute morgen regnete es bei lebhaften Südweſtwinden faſt in der ganzen Ebene. Im Schwarzwald fällt Schnee, da die Temperaturen ſeit geſtern wieder etwas zurückgegangen ſind. Die Wärmezufuhr iſt je⸗ doch ſo erheblich, daß auch in den höheren Lagen Tauwetter und damit Anſch vellen der Flüſſe bevorſteht. Ein neuer Käl⸗ teeinbruch über Skandinavien wird uns wegen des über Weſt⸗ und Mitteleuropa vorhandenen großen Wärmevorrats vor⸗ derhand nicht beeinfluſſen. Wetterausſichten für Donnerstag, 30. Dezember: Fort⸗ einen Tropfen Waſf ein Am 37. Tage ſeiner ſreiwilligen Ha er zu ſich zu nehmen. dauernd mild, weitere Regenfälle bei böigen Weſtwinden, Schwarzwald Tauwetter. ſt verriet es ſich, da es in Waſſer geweichte Brot⸗ ———————— eeeeee eee¶(;ͥ ¶¶— Stalſ Karien! 8 vater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Zellstoffstraße 81 In tiefer Trauer: Familie Rudolf Fleisch 3 Emel Fleisch 3 Robert Fleisch 5 Carl Dagne Leichenhalle Mayunheim aus statt. ETTA Val de LoO Karl Schmid Verlobte Krefeld, den 20. Dezember 1026 Mein lieber Mann, unser treubesogter Vater, Groß- Mikolaus Fleisch, Schosseimestr wurde heute morgen im Alter von 70 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten von seinem Leiden erlöst. Mannheim-Waldhof, den 29. Dezember 1026. 8 8⁵ Verſmiefungen ierbrauereiDuracherHotA-ö. Laden vorm. Hagen, Mannheim, m. Tauſchwohnung ſo]P Anleihekür adigung. Uhlandſir⸗ 13. Auf Grund der von der Spruchſtelle beim Oberlandesgericht in Karlsruhe in der Sitzung vom 21. Dezember ds. Is. erlaſſenen Ent⸗ Ehe Zär ſcheidung kündigen wir hierdurch die noch in Umlauf befindlichen Schuldverſchreibungen o. K. findet behaglich unſerer äprozentigen Anleihe v. Januar 1896 eingerichtetes Heim, und den Geſamtbetrag 8 3 verbund. Zimmer m. unſerer öprozentigen Anleihe v. Anguſt 1920 Kochgel. u. Badbenütz. zur Barcblöſung auf 1. April 1927. in gutem Haushalt. Die Ablöſung beträgt für die Awreiße von Prinz⸗Wilhelmſtr. 21, 18900 RM. 132.85 bezw. RM. 66.45 für je 2 Treppen.*8155 PM. 1000.— bezw. PM. 500.— Nennwert ein⸗ enorme Auswahl billigste Preise langfristiges Ziel Frau Elisabeth Fle'sch Wwe. geb. Guebel Die Beerdigung findet Freitag fachmittag 12 Uhr, von der städt. E. Pisfiner, Q5 17 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil⸗ nahme an dem schweren, unersetzlichen Verluste, weſcher uns durch den raschen Hingang unserer innigstgeliebten Friedel entstanden ist, sagen wir allen Freunden und Bekannten herzſichen Dankk. 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Unß ſ gibt es 925 vielerlei Gelegen⸗und a 00 0 gehen, Der Abenteurerzräng erwacht Jahr züherſichtlich zu empfangen. Dann werde ich mit Rare c jeden auf ſeine mehr öder weniger Bie Und zümeiſt in ſoſch beſonderen Zeiten und es gibt auch nichtsein paär Freünden einen guten Tropfen trinken, der dann klare e die Neujahrsngcht zu berbringen. Der eineSchhneres, als ſich anzuverteauen und auf zum Geſunbheitsttank bei der Geburt des Jahresneſtlings wird den kraiten Familienkreis vorgieben, in Se f0 Entdeckungsreiſen am Ende dez Linen Jahres äuszuewerden ſoll und dann werde ich hoffentlich Wa der einen echten, dampfenden 8965 zürecht machen läßt, 1 akon um däun am Anfang des anderen wieder heim⸗Lage ſein, meine Ueberredungskunſt dahſn geltend zu allen Schikanen, die dazu ge 80 vom Pfätzer⸗ oder zükömmen. Der Sitveſternachtstrubel hat ſeine eigene] machen, daß toir alle zuſammien— nicht jeder für ſich— Rheinwein bis zum Arxac, der Zitrone und dem Zucker beſie und ſe nach dem, wie man ihn will, als in die eigene Behauſung aufbrechen und hier dem ſungen und dei füren Mbeheh menen die ſich ein ſeder für] Bekrachtender oder als Mittuender, bekundet man ſein Tag dämmernd eutgegenſehen. Er wird zwar nicht au⸗ das Empfangsgeträn des neuen Jahres 9 hat; 4, Herz und Gemüt. ders ausſchauen, wie glle anderen Tage. Aber die Jähres⸗ LZZEE mumnulmnmmeinummnminm Hummmmmum iinumiängn nnunmtppeüunnunfnmmmnmnnnnmgnnnnununnm ————— — und je nach dem dazu gehörigen Geſchmack wird das Ge⸗ ielleicht hat man ſich a60 ſchan ein Ziel geſetzt, von wende hat ihm eine beſondere Bebeutüng verliehen und tränk, das ſich in ein dampfendes Nichts auflöſt wie das dem man weißt Da und da hin wirſt du gehen. Es hatbeshälb laßt ſie uns gebührend ſeiern! nnennnonmnnnn Uneenieeeeeeeereeeeeeeeeeeeeeen 0 —— Das Haus der gediegenen Eleganz 21 àuberst billizen Preisen. Feal esktr. Mäntel v. MH. 150.- en Privat-Weignähschule A. Gropengiesser, dunghuschstr. 15 ſtaatl. geprüfte Lehrmeiſterin Wiederbeginn des gründl. Unterrichts im Nähen und Flcken am 3. Jannar.— Tages⸗ und Abendkurſe Selbſtanfertigen der Ausſteuer Anmeldungen und Eintritt jederzeit 8172² 45 Ann kleviet: NMichael Raucheisen, Berin A. Ellenherg& Eie. Anerkannt Taschen und Sicheren Erfels erzielen Sis durch auf⸗ gabe lhrer Anzeigen in der Mauen Mannheimer Teitung. Violine Peliſecken J. H. 95.— an 9— 9 Siunkekragen V. M. 65.- in kannheim. kichse V. M. 26.—à3 Tschaikowsky Bach— Händel— Beethoven Besutze aller Art.— Mäntel 5 in Nerz-Murmel. 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