— Preis 19 Pfennig 1920— Nr. 606 Abend⸗Ausgabe v. ugepreile: In Mannheim u Umgebung frei ms Haus Sen Nun die Poſt monatl..⸗Ul. 20 ohne Beſtellgeld Beievil. Aenderung det wirtſchaftlichen Verhälmiſſe Nach⸗ —— vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Anzeigenpreiſe nach Tariſ. dei Vorauszahlung ſe einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗Wl. ellamen —4R.⸗M. Kollettiw⸗Anzeigen werden 9 8 us⸗ 9 0*„ en für beſtimmte Tage, Stellen u. 5 8 ſen wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ R 5 5 walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. u keinen 9„ 8. Erſatanſprüchen für ausgefalfken, od. beſchränkte aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Deilagen Sport und Spiel Aus Seit und Leben· Mannheimer Frauemeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Reiſen Gele und Necht upt⸗Geſchäftsſtelle E6,2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4-6, aſſermannhaus),Geſchäffs⸗Nebenſtellen: Wawhoſſtr.6, Schrpetzingerſtr 19,20 u. Meerfeldſ aße 11. Telegramm⸗ Udreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. lle des nruen Fahrts .ilbeſtergedanlen und Hoffnungen ſührender Perſönlichleiten — Moniahr, erla e Rio SEr. ider Deutſchen Volkspartei iſt es, die ſtaats⸗ 2* 2 Neujahrse ſſ an die Wehrmacht lbejahen den Kräfte in weiteſtem Sinne zuſam⸗„Arbeit unter der Wolle 3 Berlin, 31. Dez. An die Wehrmacht ſind zum Nenjahrs⸗[menzufaſſen. Bei jedem Verſuch dieſer Zuſammenfaſſung Von Kurt Fiſcher 9 tage folgende Erlaſſe ergangen: 9— werden die Parteien der Mitte— zu denen wir als liberale Einer der alten liberalen Führer, die vor nunmehr 60 n„Au die Wehr ma cht! 4 Partei zählen—den Kern jeder Regierungsbildung abgeben Jahren die Nationalliberale Partei begründeten, gab ihr ge⸗ 1 Der deutſchen Wehrmacht ſpreche ich wiederum meine herz= müſſen, weil ſie in den Jahren des Wiederauſbaus im weſent⸗ wiſſermaßen als Patenſpruch das Wort mit auf den Weg, daß — lichſten Wünſche zum Jahreswechſel aus. Ich weiß, daß ſie lichen die Träger der Verantwortung waren und auch in Zu⸗ alle ſich zu ihr Bekennenden„die Zukunft mit guten Vor⸗ wie bisher auch künftig in ſelbſtloſer, treuer Arbeit ihre kunft ſein müſſen. In einer Zeit, in der ſtärker als früher der ſä tzen begrüßen“ ſollten. Dieſer Wunſch gilt ſelbſtver⸗ Schüldigkeit tun wird. F rein wirtſchaftliche Iutereſſenſtandpunkt Zuſtimmung in wei⸗ſſtändlich für alle auch Nicht⸗Partei⸗Gebundene. Es gehört ſo⸗ 2 Berlin, den 30. Dezember 19.̃ fteſten Kreiſen findet, muß die Uebernahme der Verantwortung gar zu den Gepflogenheiten des Silveſtertages, an der Der Reichspräſidenk 8 55 Schwelle der Jahre das kommende mit beſonders guten und Oindenburg⸗— 21—*— gebäuften Vorſätzen zu beginnen. Die leidige Gewohnhett des TTCTCCCT e 0 7 Mi e 7 6 Dmnenen Jahr mit neuer Kraſt das alte Ziel! Glackauf!“ O. I 1( 135 ſchͤnen Vorſätze übrig bleibt. Hat dies nun ſchon für das Berlin, den 90. Dezember 1926. 93 ET A SPre Er Iltägliche Leben Gültigkeit, ſo beſteht die Erſahrung für die Der Reichswehrminiſter Politit beſonders zu Recht. Durchblättert man die Silbeſter⸗ betrachtungen der Jahre 1024 und 1925 und zieht man die dies⸗ 5 Gebler⸗ 32 kann mit Fug und Recht als das Symbol der jährigen zum Vergleich heran, ſtößt man immer wieder auf „An das Reichsheerl 33 modetnen Zeitung gelten. Auch sie spricht den gleichen Vorſatz, mit den innenpolitiſchen Hemmungen Kameraden! 5 8 tagtäglich mit Hilfe der neuesten ſechnischen Schluß zu machen, und allem Parteihader zum Trotz eine 5. Ein eruſtes Jahr liegt hinter uns: il Eitungenschatten eindringlich und vernehmlich lebensfähige und arbeitskräſtige Regierung zu ſchaſſen, die AUnbeirrt durch alles Schwere hat das in Gehorſam, Mau⸗ zu den vielen Tausenden ihrer Leser. Eine Zeitung, die, ach ſo notwendige, innenpolitiſche Aufräumungsarbeit zu neszucht und kreuer Kameradſchaft feſt gkeinte Reichsheer diie, wie ihr Name besagt, der Zeit dient, muß bewerkſtelligen imſtande iſt. Was iſt aus dieſen gewiß doch auch in bieſem Jahre aufrecht, ſti ſelbſt E mit der Zeit gehen. Aus dieser Erkenntnis heraus möglichen und allſeitig begrüßten Vorſätzen geworden? Alle nuch in plefem fin und ſelbſllos ſeiae Pftickt 8 5 Jahre wieder kommt nicht nur das Chriſtuskind, ſondern der Daſür ſage iſt jedem rigen Dank und An⸗ hat die„Neue Mannheimer Zeitung“ im ver- E NN Rangenen Jahre, ecee e Uunſerem der Reichsverſaſfung gelelheten Eide nuerſchül Woni mchi entgangen sein dürfie, den Kreis inrer ierlich tren, dem gangen deniſchen Volke gehöria, keiner Alitarbeiter im ſjn- und Ausland etheblüch erweitert Jverwüſtenden Auswirkungen. Auch in den“ gelobten Ländern Parlel Pienond le, ften wir mit Plaukem Ehrenſchild ais und den Innali bereichert und ausgebaut. Die des Parlamentarismus fiup Kabineltswechfel nüchts unge⸗ ſcharſes, zuverläſſiges Zuſtrument des Staa⸗ 40 geistige und wirtschaftliche Umstellung, das wohntes, aber die Anteilnahme und das Intereſſe der Wähler⸗ tes in das neue Jahr. 72 015 4 Kennzeichen des jahres 1925, hat auch im Jahre ſchaft wird dadurch nicht gemindert. Angeſichts der völlig ver⸗ „JIch habe die ſichere Zuverſicht, baß das deutſche Volk in 1926 angehalten. Die erhoffte Besserung der fahrenen Parteikonſtellation im Reichstag, wo abgeſehen von auen jeinen Teilen mehr und mehr erkennen wird, daß die aubenpolitischen Lage und der Wirtschatt ist Jſden Splittern die großen hiſtoriſchen Parteien bexeits die Weſenszüge unſeres Reichsheeres wie bisher ſo auch in Zu⸗zwar eingetteten, aber wir stehen immer noch IGrenzen ihrer Kraftſelder erreicht haben, verflüchtigt ſich Shen Anfan ließlich jegliche Neigung, ſich auch nur gedanklich mit den kunſt trene, unbeirrbare Pflichterfüllung und ſelbſtloſe Hin⸗ in den Infäneen und sehen nur langsame Piob *.2. —— gabe an den Dienſt für Volk und Vaterland ſind. Was wir[ Fortschritte. Nach so vielen Jahren trostloser dazu tun können, wollen wir uinn. Enttãuschung freuen wir uns ſedoch der ersten Die Gewinnnenden ſind lediglich die Maſchiniſten am Wohlan denn Kameraden, furchtlos und ktren voran, mit nicht mehr fortzuleugnenden Besserungen und Hebelwert oder Schaltbrett der Parteimaſchinen. Man hat Golt im feſten Glauben an Seniſchlands Zukunſt. schöpfen daraus die Hotinung, daß auch dieſer Tage ſeſtgeſtellt, daß das Zeutrum, gemeſſen an der 0 Bertt den 0. Dezember 1020 Reichstagsfraktion und der hinter ihr ſtehenden Wählerſchaſt Be n, 55 d J. 6 1927 etwa 18 v. H. des Reichstages ausmacht. Um dieſes knappe 90 Heye, Cs Ar Achtel aber dreht ſich die geſamte deutſche Innenpolitik. g General der Inſanterle und 1 Fortschri 1 der Bah Wenn das Zentrum nicht will, zerſtieben alle noch ſo ſchönen 45 Cheſ der Heeresleitung.“ weitere Fortschritte auf der Bahn nach oben Kombinationen im gleichen Augenblick, wie ſie geäußert wer⸗ „An die Reichsm arine! bringen werde. Das Treueverhä tnis zwischen den. Das hat ſich gerade in den letzten Tagen gezeigt, als der Mit meiner dankbaren Anerkennung ſürr die trene Arbeit Zeitung und Lesergemeinde, das sich zu unserer frühere Staatsminiſter v. Loebell in einem viel zitierten Ar⸗ ee verbinde 80 Ftreude weiter verstärkt hat, soll auch im neuen tikel für ein Minderheitskabinett der Rechten als die einzig 5 998 Weicegat lahre erhalten, gefördert und gefestigt werden. W 81 Form der Regierungsbildung eintrat. Er äußerte Kämpfe der Partelen werden wir auch im kommenden Jahre Soweit die Zeitung einen geistigen Sender dar- das— werde ſich in ſeiner gegenwär⸗ nur dem Balerlande dienen, ung allzeit uneingeſchränkt zu[ zZustellen vermag, wollen wir ständig versuchen— e 1955 au einer Geſamtkoalt⸗ * keuuend, den wir u des]und bemüht bleiben, unseren Lesern Kraft und ſtion der bürgerlichen Partelen nicht beteiligen, man werde dem Fahneneide bek r auf die Verfaſſung des Zuveisicht einzuflössen. im Vet d f daß von ihm aber vielleicht erwarten können, daß die Zentrums⸗ Deutſchen Reiches geſchworen und bisher unverbrüchlich ge⸗ Sae datant 5 ſraktion einem Minderheitskabinett der Rechten die Gelegen⸗ halten haben auch sie uns in diesem. Vok und Vaterland in heit geben werde, zu beweiſen, was es könne. Dieſe Aeuße⸗ Aunns deutſchen Soldaten gilt jetzt und immerdar nur eine Linie gewidmeten, Bestreben unterstützen,[rungen hat das Berliner Zentrumsorgan, die„Germania“, Lofung:„Für Volk und Reichl⸗ enbieten wir unseren Freunden die besten aufgegriffen und zurückgewieſen. Andere Zenkrumsblätter Dezember 1920. Wünsche zum Jahreswechsel. haben ſich in demſelben Sinn geäußert. Das Zentrum, ſo Berlin, den kl. enker,——— die werde ein Minderheitskabinett der ENeus Man echten nicht einen Tag dulden, ſondern ſofort ſtürzen. Abdmiral und Chef der Martneleitung.“ N 2 nſieimer Zeituns Selbſtverſtändlich wurden dieſe Bemerkungen in der Links⸗ 720 preſſe ſofort regiſtriert und als ein ſchlüſſiger Beweis dafür Der Neujahrswunſch Streſemanns 75— 2 7— angeſehen, daß die Rechtskoalition auch als Minderhellg⸗ unſere Partei hat im vergangenen Jahre mit großer Ein⸗ durch eine Partei naturgemäß mit einer vorübergehenden Ein⸗ n or eee müitigteit und Geſchloſſenheit an dem Wiederaufban Deuiſch⸗ buße an Volkstümlichkeit bezahlt werden. Um ſo ſtärker wird ſicherlich falſch, bei der Zeutrumsfraktion auf ein ſchnelles lands mitgearbeitet. Wenn wir am Jahresende die Bilanz bei fortſchreitender Konſolidierung das Volk ſich künſtig den Entgegenkommen zu rechnen, wenn es ſich um die Frage einer über das Erreichte ziehen, ſo können wir ſagen, daß dieſe Ar⸗ Zdeen verantwortungsvoller Realpolitik zuwenden. Wir kön⸗ Rechtsregierung handelt. Aber ehe man einen Strich unter beit nicht ohne Erfolg geweſen iſt. Trotz großer Hemmungen nen der Zukunft auch unſerer Partei mit Ruhe und Ver⸗ dieſe Möglichkeit zieht, wird man doch erſt einmal abwarten und immer wieder einſetzender Rückſchläge hat die Feſtigungf trauen entgegenſehen, wenn wir uns von dem Wege, den wir müſſen, bis die Zentrumsfraktion gefragt worden iſt und eine ber Verhäliniſſe auf innen⸗ wie auf außenpolitiſchem Gebiete in den letzten Jahren gegangen ſind, nicht abdrängen laſſen Entſcheidung getroffen hat. Das Zentrum ſteht bei allen Fortſchritte gemacht. Gewit iſt zu einem Optimismus über und ihn ſelbſtändig weiterverfolgen. 0 65 i die Weiterentwicklung namentlich auf wirtſchaftlichem Gebiete' Mit allen guten Wünſchen für das neue Fahr verkuüpfe— 95 5 550 90 wird ſich deshalb keinerlei Veranlaſſung gegeben. Das grotze Problem der Er⸗ ich den Dank an alle Parteifreunde in Stadt und Land für Abſage der folgert Bei Weier Pole 55 werbsloſigkeit iſt einer Löſung noch nicht nähergeführt, wäh⸗ die treue Geſolgſchaft und Mitarbeit, die ſie der Partei ge⸗ iſt aber ein anderes Moment in die ErſceE bas rend die finanziellen Leiſtungen an das Ausland wachſen. leiſtet haben und die auf dem Parteitag in Köln zu einer ſo vielleicht als der Kernpunkt des taktiſchen Partehnen Aber wir können doch feſtſtellen, daß das deutſche Volk die großen Kundgebung einigenden Willens wurde. Möge die zu betrachten iſt. Der Gedanke eines Minderheits⸗ % Kraſt aufgebracht hat, das, was es zu leiſten vermag, für die Partei auch in Zukunſt ſtets den Weg einſchlagen, der in glei⸗kabinettes wird ſowohl von der Rechten wie von der Nettung ſeines Staates hinäugeben. Die pſuchologiſche Staats⸗ cher Weiſe eingegeben iſt von Liebe und Verantwortungs⸗ Linken in den Vordergrund geſchoben. Herr von Loebell ſpricht triſe, unter der wir lange Jahre gelitten haben, iſt mindeſtensfreudigkeit für die Zukunft von Volk und Reich. das Minderheitskabinett der Rechten als die einzige Möglich⸗ „in bezug auf Staatsform und 1 ſich knta, herwünden, und 1 Streſemann 80 wenn das parlamentariſche Leben ſich kriſenloſer geſtaltete, ſo(Fortſetzung Seite 2, Spalte9“ ſcheint man auf beiden Seiten von dem prattiſchen Erfolg XXRPTRPP— ſbcieſer Kabinettsbildung ſetoſt nicht ſo ſehr berzeugt au ſeim oineen Sracen eeſeae kreren bieſene, 11 3 Januar 19271 Man hofft aber, daß das Minderheitskabinett den Auftrag er⸗ Zutunft entſcheiden. Eine ſpätere Geſchichtsſchreibung wirb Flugverkenr Wien—-Prag.-Berlin. Im Fannar 1927 halten werde, nach ſeinem Sturz den Reichstag auf⸗ in erſter Linie diejenigen als Träger des Wiederauſbaus beginnen im Wiener Handelsminiſterium Berakungen über 7 u erſter Lit jenig die B ufbaus die Schaffung eines Flugverkehrs Wien.—-Prag.-Berlin. Zwi⸗ zulöſen! Dieſe Hoffnung wird ſich aber wohl als trügeriſch nenen, die in ſchweren Zeiten die Verantwortung für die ſchen der Tſchechoſlowakei und Heſterreich iſt ſoeben in Prag erweiſen. Etwaige Reichstagsneuwahlen können weder von Führung der Staatsgeſchäfte übernommen baben. Unſaabe ein Flugabkommen unterzeichnet worben. rechts noch von links aus dlrigiert werden. Wenn es nötig ——— ——— 64 95 9 16 4 2. Seite. Nr. 606 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 31. Dezemder 1920 iR, den Reichstag aufzulöſen, ſo muß es durch ein Kabinelt der Mitte geſchehen. Dieſen Erwägungen, die etwa die Meinung der Deutſchen Volkspartei widerſpiegeln, wurde vornehmlich aus dem Grunde Raum gegönnt, weil ſie das Labyrinth der Innen⸗ politik erhellen. Daß der Gedanke der Reichstagsauflöſung neuerdings mehr in den Vordergrund tritt, beleuchtet die Gro⸗ teske, die darin liegt, daß der gegenwärtige Reichstag, der ſein Leben einer Auflöſung verdankt, weil ſich der vorherige als arbeitsunfähig erwieſen hatte, nun dem gleichen Schickſal ver⸗ ſallen ſoll, damit er das werde, was ſein Vorgänger nicht war! Es gehört nicht allzu viel Prophetengabe dazu, um das Miß⸗ glücken des Experiments vorauszuſagen. Keine Wahl zum Reichstag, auch wenn ſie noch ſo oft wiederholt wird, kann Beſſerung ſchaſfen, wenn nicht zuvor das Wahlrecht ge⸗ ändert wird. Aber auf die Wahlreform paßt am beſten die Umkehrung des bekannten Gambetta⸗Wortes:„Immer davon ſprechen, aber nie daran denken.“ Ueber die Notwendigkeit find ſich alle Parteien einia und jede hat bisher auch nicht ver⸗ ſäumt, eine Patenlöſung vorzuſchlagen. Da aber eine jegliche die Konſervierung der eigenen Macht und die Schwächung der übrigen bezweckt, kommt keine zu Streich. Wie wäre es, wenn der Reichstag unter die„auten Vorſätze“ für das neue Jahr die Verabſchiedung der Wahlreforem einreihte, die vor allem eine Verringerung der Zahl der Abgeordneten herbeiführt? Je mehr Köpfe, je mehr Sinne— an der Ueberſpitzung des Parlamentarismus iſt vor allem die Ueberzahl ſeiner Rutznießer ſchuld. Wenn eines Troſt zu gewähren vermag, dann iſt es die Tatſache, daß die deutſche Außen politik allmählich immer mehr dem Streit der Parteien entrückt wird. Nach⸗ dem ſich auch die Deutſchnationalen zu Locarno und Genf, wenn auch nicht gerade bekehrt, aber mit ihnen inſoſern ein⸗ verſtanden erklärt haben, daß ſie die Fortſetzung dieſer Poli⸗ tik nicht mehr du ſtören gedächten, iſt eine der kritiſchſten Reibflächen zwar noch nicht gänzlich gefahrlos gemacht, aber doch in den Hintrgrund geſchoben worden. Man wird es Dr. Streſemann nicht verdenken dürſen, daß er in ſeinem Neufahrswunſch ſeiner Genugtuung über das Erreichte Aus⸗ druck gibt. Gleichzeitig zeichnet er noch einmal die Linie vor, der wir ſolgen müſſen. Vielleicht erwächſt aus dem Vorſatz, die Außenpolitik zu ſtützen, die Geneigtheit, auch in der In⸗ nenpolitik zur Nuhe und Stetigkeit zu gelangen. Zwei Mo⸗ mente ſind et, die im Kriſenlärm des Tages ſaſt unbemerkt unterzugehen drohen, die aber in der deutſchen Jahresbilanz erfreuliche Poſten bilden: die Abnahme der Sterblich⸗ keit und die Zunahme der Sparguthabenl Welche Rückſchlüſſe die Wiſſenſchaft daraus zu ziehen vermag, ſei Beruſenen überlaſſen. Die Politik bucht die beiden Tatſachen als beglückende Anzeichen der ſortſchreitenden Ge⸗ fundung der deutſchen Volkes. Denn nur ein wahrhaft in jeder Hinſicht geſundes Volk iſt imſtande, das Rieſen⸗ werk der deutſchen Befreiung zu Ende zu führen. Was uns auch immer bedrücken mag, vor allem die Not der eſatzung im Weſten und die anſcheinend unvertilgbare Feind⸗ chaft der Nachbarn im Oſten, es muß uns ſtändiger Anreiz und Anſporn ſein, das Ungemach zu überwinden. Peſſimis⸗ mus von vornherein aber vereitelt die Hoffnung auf Erſolg. Bekennen wir uns daher lieber zu dem Glauben Herders: „Laſſet uns mit mutigem, fröhlichem Herzen auch mitten unter der Wolke arbeiten, denn wir arbei⸗ ten an einer großen Zukunſt!“ Der Kampf um den Oberchein Nach dem„Journal'Alſace“ ſind neue Verhandlungen im Gange zwiſchen der franzöſiſchen und der ſchweizeriſchen Regierung über die abſchließende Stellungnahme zu den Ent⸗ würſen über die Regulierung des Rheins zwiſchen Straßburg und Baſel. Frankreich, das in dieſen ſchweizeri⸗ ſchen, von der internationalen Rheinkommiſſion gutgeheißenen Pläuen eine Beeinträchtigung ſeiner eigenen Pläne ſieht, die bekanntlich auf den Bau eines linksufrigen Rheinſeitenkanals ſoll demnach nun der Schweiz zugeſagt haben, eine Begutachtung der ſchweizeriſchen Pläne nicht mehr länger 6 verſchleppen. Aber der Artikel des in Rheinſchiſſahrts⸗ ragen oft offiziöſen„Journal'Alſace“ zeigt, wie man in rankreich in Wirklichkeit die ſchweizeriſchen Pläne betrachtet. eSDer deutſch⸗finniſche Vergleichsrat. Der in dem deutſch⸗ finniſchen Schiedsgerichts⸗ u. Vergleichsvertrag vom 14. März 1025 vorgeſehene ſtändige Vergleichsrat iſt jetzt konſtitniert worden. Die deutſche Regierung hat ihrerſeits den Vor⸗ ſitenden der deutſchen Geſellſchaft für Völkerrecht, Geheimen Juſtizrat Profeſſor Dr. Niemeyer in Kiel, ernannt. Mannheimer Kunſtausſtellungen Wer zur Zeit durch die Räumlichkeit des Kunſt⸗ vereins ſchreitet, wird mit freubiger Ueberraſchung wahr⸗ nebmen, wieviel bemerkenswerte Malertaleute zur Zeit in Maunbeim am Wert ſind. Die Zahl der ausſtellenden Künſt⸗ ler überſteigt das halbe Hundert, und ſo können die reichen Eindrücke an dieſer Stelle unmöglich in allen Einzelheiten wiebergegeben werden. Zunächſt iſt zu ſagen, daß die Geſamt⸗ heit der Bilder eine einheitliche Linie nicht feſtſtellen läßt: u. das ſſt eigentlich gut ſo. Wenn es ſchon der Generalnenner Mann⸗ heim in vielen S mehr ein äußeres Zuſammentreſfen als einen inneren Zuſammenhang bedeutet, dann iſt ein beſonders ſtarker Grad von Mannnigfaltigkeit viel mehr vorzuziehen, weil damit die Gewähr für das Vorhandenſein wirklicher künſtleriſcher Individualitäten gegeben iſt. Bekannte und weniger bekannte Namen haben ſich in tedlichem Verein hier zuſammengefunden und eine ſorgſame lazierung verhilft dazu, daß ſie alle gebührend in Erſchei⸗ nung treien. Ein ſein gearbeitetes Blumenſtück von Karl Stohner empfängt den Eintretenden mit ſeinem farben⸗ reudigen Gruß; außerdem feſſelt der Künſtler wieder durch ie reiche Beute, die ihm ſeine Malerfahrten im ſüdlichen Frankreich gebracht haben. Wilhelm Oertel iſt mit einigen charakteriſtiſchen Werken vertreten, die an dieſer Stelle be⸗ reits gewürdigt wurden, und die aufs neue durch ihre inten⸗ ſive Belebung gefangen nehmen. Peter Breithut ofſenbart in zwei durch ihre einfache und doch außerordentlich ſuggeſtive Farbengebung beſonders wertvollen Aquarellen ſeine Liebe zum Neckartal und gibt in einem räumlich weiten Bretagne⸗ bild mit ſouveräner Beherrſchung alle die Stimmungswerte, die den Charakter ſener an ſo viel Gegenſätzen reichen Land⸗ ſchaft beſtimmen. Willy Oeſers zwingender Formausdruck iritt in einem neben dem gleichnamigen Zyklus entſtandenen Franziskusbild eindrucksvoll hervor und zeigt in dem mit architektoniſcher Kraft aufgebauten Aſſiſibild den unverkenn⸗ baren Geſtalter der Idee. Helene von Heyden bekundet moderne Ambitionen, die ſie wohl am beſten in dem Bild„Fiſcherkähne im Haſen“ mit ihrer Individalität vereinigt hat. Will Sohl iſt ohne Frage ein ſtarkes Talent, zu deſſen Nachweis ſein ſchon recht perfönliches Venedig⸗Bild genügt. Einſtweilen hat das Pſeudo⸗ programm der„neuen Sachlichkeit“ noch Eugen Knaus in einen Bann gezogen, doch zeigt er bereits in dem Bild der rau mit dem Kinde eine gewiſſe eigene Note. Vei Karl Neujahrswünſche für die Pfalz Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held hat der„Pfälziſchen Nundſchau“ ſolgenden Reujahrswunſch für die Pfalz übermittelt: In vorbildlicher Treue zu Bayern und Reich hat die Pfalz acht Jahre der Beſetzung ertragen nud alle Verſuchungen ſtandhaft zurückgewieſen. Weder Liſt noch Gewalt haben es vermocht, die Pfälzer in ihrer Treue zur Heimat zu erſchüt⸗ tern. Kein Opfer war ihnen zu ſchwer, wenn es galt, das Deutſchtum am Rhein zu halten und zu verteidigen. Daß das neue Jahr die Leidenszeit der Pfalz beenden und ihr die langerſehnte und verdiente Freiheit bringen möge, iſt daher mein innigſter Wunſch. Einen in gleichem Sinne gehaltenen Nenjahrsgruß hat demſelben Blatt auch der bayeriſche Staatsminiſter des In⸗ nern, Stützel, übermittelt. Unter den zahlreichen Neu⸗ jahrswünſchen bedeutender Perſönlichkeiten der Pfalz. welche in der gleichen Nummer veröffentlicht ſind, haben die des Biſchofs Dr. Sebaſtian und deg Kirchenpräſidenten Dr. Fleiſchmann wegen ihrer Veziehung auf die jüngſten Er⸗ eigniſſe in der Pfalz beſondere Bedeutung. Die„Neue Pfälziſche Landeszeitung“ hat von Reichs⸗ kanzler Marx als dem Vorſitzenden der Deutſchen Zen⸗ trumspartei zu ihrem öjährigen Beſtehen ein längeres Glück⸗ wunſchſchreiben erhalten, in welchein der Reichskanzler u. a. ſagt: Schweres und kaum Erträgliches haben die beſetzten Gebiete längs des Rheines erlitten. Sie haben das ſchwere Joch getragen im Bewußtſein, für das deniſche Vaterland und zu ſeinem Beſten zu dulden. Beſonders hart und drückend war das Schickſal der Pſalz! Ihre Bewohner haben trotz aller Drangſale und Leiden ſich an Treue zum Deutſchen Reich von keinem der Bewohuer des beſetzten Gebietes über⸗ treffen laſſen! Noch in ſpäten Zeiten wird man auf die mann⸗ hafte, echt deutſche Standhaftigkeit der Pfälzer mit Bewunde⸗ rung hinweiſen und ihr Beiſpiel rühmend zur Nachahmung empfehlen! Briand wünſcht Annäherungspolitik und Abrüſtung Berlin, 81. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der franzbſiſche Außenminiſter Briaud hat der amerikaniſchen Preſſe ein Interview über ſeine politiſchen Wünſche für 1927 gegeben, das gleichzeitig von der„B..“ veröſſentlicht wird. Darin führt Briand u. a. aus:„Ich wünſche für das Jahr 1927 die Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Annä⸗ herungspolitik, die Herr Streſemann und ich eingeleitet haben!“ Zu den Wirtſchaftsbeziehungen erklärte Briand:„Gerade durch den Locarnogeiſt iſt der Abſchluß einer Vertragsſerie zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Geſchäfts⸗ leuten ermöglicht worden. Darüber hinaus hofſe ich, daß ſich eine ausgedehnte Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Frankreich und Peuiſchland herausbilden wird und daß Frankreich und Deutſchland ſich mehr und mehr kennen lernen werden. Die Einheii der Wiriſchaftskräfte wird eine der ſtärkſten Grund⸗ lanen des Friedens werden. Sie iſt auch zweifellos nötig, da⸗ mit die Annäherungspolitik nicht eine leere und der Wirklich⸗ keit nicht entſprechende Formel bleibt.“ Briand ſchließt:„Ich hoffe, daß im Jahre 1927 die militäriſche Abrüſtung einen garozen Fortſchritt machen wird und die moraliſche Abrüſtung gleichfalls. liebrigens iſt es der Wunſch Frank⸗ reichs, daß ſich die internationale Abrüſtungskonferenz in Bälde zuſammenfindet.“ An die Berliner Bevölkerung Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinski hat einen Neujahrsgruß an die Berliner Bevölkerung ver⸗ öffentlicht, in dem es u. a. heißt: Wenn wir beute am Jahres⸗ ende auf das verfloſſene Jahr zuröckblicken, ſo können wir ſeſtſtellen, daß es in jeder Hinſicht, außenpolitiſch, innenpoli⸗ tiſch und wirtſchaftlich eine Beſſecung gebracht hat. Es iſt deshalb nicht unberechtigt, in das neue Jahr mit einer gewiſſen Zukunſtshoffnung hineinzugehen. Das deutſche Volk hat in dem vergangenen ſchweren Jahr bewieſen, daß es den Glauben an ſich ſelbſt nicht verloren hat. Der Miniſter ſpricht zum Schluß ſeiner Erklärung die Hoffnung aus, daß es im neuen Jahr gelingen möge, die auf weiten Kreiſen unſeres Volkes noch laſtende Not durch Schaffung geeigneter Erwerbsmöglichkeiten zu lindern. Dann werde der Weg weiter aufwärts führen. Die nächſte Ausgabe unſerer Zeitung erſcheint am Montag, den B. Jaunar, früh um 6 Uhr. Auswirkungen von Landau E Berlin, 31. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) An⸗ läßlich der durch das Urteil des Landauer Kriegsgerichts im beſetzten Gebiet entſtandenen Beunruhigung iſt im Auftrag des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiete, Dr. Bell, der Reichskommiſſar Frhr. Langwerth v. Simmern mit der interalliierten Rheinlandkommiſſion in Koblenz in eine Be⸗ ſprechung darüber eingetreten, in welcher Weiſe Maßnahmen zur Verhütung weiterer ſchwerer Zwiſchenfälle getroffen wer⸗ den können. Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, iſt in dieſer Tatſache nicht etwa die Beſtätigung der geſtern amtlich dementierten „B..“⸗Meldung zu erblicken. Es handelt ſich auch hierbei eben nur um eine Phaſe der überhaupt ſchwebenden Verhand⸗ lungen mit der interalliierten Rheinlandkommiſſion. An dem grundſätzlichen Standpunkt der hieſigen politiſchen Kreiſe zu der ſenſationellen und detaillierten„B..“⸗Meldung ändert ſich durchaus nichts. Letzte Meldungen Die Ausweiſung der memelländiſchen Redakteure verſchoben Nach einer Kownoer Meldung ſind die Kreiskomman⸗ danten in Memel und Heydekrug ſowie der Gonverneur des Memelgebietes davon benachrichtigt worden, daß die Answei⸗ ſungen der drei reichsdeutſchen Redakteure vorläufig ausge⸗ ſetzt werde, bis die eingeleitete Unterſuchung beendet ſei. Man erwartet, daß dies in zehn Tagen der Fall jein wird. D⸗Zug⸗Unfall bei Berlin — Berlin, 30. Dez. Geſtern abend gegen 5 Uhr 30 Min. erlitt der D⸗Zug 31 in der Nähe von Zehlendorf einen leichten Unfall. Beim Vorbeifahren des Vorortzuges 466 wurde der D⸗Zug von einer offenſtehenden Abteiltür geſtreift, wobei mehrere Fenſterſcheiben in beiden Zügen zugrunde gingen. Ein Reiſender des D⸗Zuges und zwei des Vorortzuges er⸗ litten geringfügige Verletzungen, konnten jedoch ihre Reiſe ſortſetzen. Ein Mitglied des Reichswirtſchaftsamts beſtralt — Altona, 31. Dez. Das Mitglied des Reichswirtſchafts⸗ rats Otto Lietzmann, iſt vom Altonager Schöffengericht zu vier Monaten Gefängnis wegen Betrugs verurteilt worden. Das Gericht billigte dem Verurteilten eine dreijährige Bewäh⸗ rungsfriſt zu, falls er eine Buße von 300 Mark zahlt und die geprellten Firmen entſchädigt. Eisbrecher in der Oſtſee — Kiel, 31. Dez. Von der Marineleitung iſt im Hinblick auf den beginnenden Eisſtand in der Oſtſee ein Eisbrecher im finniſchen Meerbuſen eingeſetzt worden zur Offenhaltung von Fahrkanälen. Der Eisbrecher hat am 24. Dezember bereits ſeine Tätigkeit im finniſchen Meerbuſen aufgenommen. Antonnfall Noskes — Hannover, 29. Dezbr. Oberpräſident Noske hat geſtern abend auf der Straße von Lauterberg kommend kurs vor Braunlage einen Autounſall erlitten. Der Wagen wurde gegen einen Baum geſchleudert, wobei der Oberpräſident an⸗ ſcheinend eine Rippenknickung davontrug. Er liegt im Sana⸗ torium von Dr. Barmer in Braunlage. Das Beſinden des Oberpräſidenten iſt gut. Er iſt aber an das Bett geſeſſelt. Verſchwinden eines Dentſchen in Lille — Paris, 31. Dez. Nach einer Meldung des„Petit Pariſien“ aus Lille, iſt der dort wohnhafte 39jährige preußiſche Staats⸗ angehörige Heinrich Bauſet aus Herborn(Dillkreis) ſeit geſtern verſchwunden. Man glaubt, daß er wegen Ablehnung eines Naturaliſierungsgeſuches Selbſtmord begangen hat. Bauſet war ſchon vor dem Kriege in Frankreich anſäſſig und fungierte als Dolmetſcher während der Waffenſtillſtandsver⸗ handlungen. * 50 Jahre Reichsjuſtizminiſterinm. Am 1. Januar 1027 ſeiert das Reichsjuſtizminiſterium ſein 50jähriges Beſtehen. Als Reichsjuſtizamt wurde es durch das Haushaltungsgeſetz am 23. Dezember 1876 mit dem 1. Januar 1877 errichtet. Durch das Geſetz über die vorläufige Reichsge walt vom 10. Februar 1919 wurde es in ein Reichsminiſterium umgewandelt. Zum Geſchäſtsbereich des Reichsjuſtizminiſteriums gehören das Reichsgericht und die Reichsanwaltſchaft, ſeit dem Jahre 1017 auch das Reichspatentamt. Bertſch werden neben ſeiner humoriſtiſch⸗ſatiriſchen Axt vor allem die beiden Häuſerbilder intereſſieren. Wilfried Ottos feinſinnige Kunſt gibt in der lichten Art der„Kleinen Werft“ eine ſtarke Talentprobe; die Atmoſphäre iſt von ungewöhnlicher Klarheit. Lulu Wolf⸗Stohner hat ihr Bildnis einer Schauſvielerin in rauſchendes Rot getaucht; ein Gemälde von farbigem Feuer und Ausdruck. Nur dürſte eine Identiſizierung mit dem Original Lydia Buſch vorläuſig ſchwerfallen. K. Schropp vermag in dem düſtern Walchenſee⸗ bild von echter Eigenart zu überzeugen, die bei dem Porträt bereits in ein Extrem geht. Eine Sommerlandſchaſt von J. F. Wilhelm verdient beſondere Hervorhebung. Johannes Krie bitzſch zeigt ſich in einem Herrenbildnis als kundiger, ſolider Porträtmaler. Im Spiel des Sonnenlichts auf ſeinen Gemälden offenbart ſich das beachtenswerte Talent von Hans Brück. Hans Barchfeld gibt ein in eigenartiger Manier gemaltes Stilleben und verleugnet in einem Mannheimer Hafenbild gute Einflüſſe vom Weſten her nicht. Wenn eine ſolche Aufzählung lückenhaft bleiben muß, ſo verdienen wenigſtens die weiterhin ausſtellenden Künſtler ge⸗ nannt zu werden, über die ſich noch manches und zumeiſt ſehr erfreuliches ſagen ließe. Wir müſſen es uns zugunſten einer namentlichen Aufzählung verſagen, in der ohne Gewähr der Vollſtändigkeit noch folgende Knüſtler genannt ſeien: Otto Angſt, Joſef Boſch, J. Beringer, Hch. Bär, A. Duchow, Georg iahr, Karl Huber, A. Hecking, Anton Hanslik, Michel Koch Emmy Klett⸗Glafer, Lili Kaufmann, Fritz Lange, Wilh. Maufer. Rudi Müllers, Willy Morano, Willy Maier(Heidel⸗ berg), Werner v. Pigage lüber den wir ſchon berichteten), Her⸗ mann Platz, Alexander Renner, Anna Sammet, Otto Sailer, Joſef Seitz, Luiſe Schnitzer, Helene Schmidt⸗Pſeffer, Friedrich Schulz, Adolf Stärk, Richard Stitzel, Otto Stieffel, Fritz Volz, A. Weismantel und Erich Homann⸗Webau. Neben den außerordentlich feinen Holzſchnitten von Joachim Lutz, die vor allem dem Stift Neuburg die Motive für ihre wundervoll differenzierte Geſtaltung entnehmen, ſei noch die ruhige, ausgeglichene Plaſtik von Guſtav Peringer und die hübſche kleine Plaſtik von H. Röhrig⸗Andorff aus der überreichen Schau Die Galerie Buck macht ſoeben mit dem jüngſten Schafſen des Pforzheimer Malers Profeſſor A. Hilden⸗ brand bekannt. Seine frühere Art der Farbengebung hat ſich nach der markanten, härteren Seite hin gewandelt; er iſt ein Beiſpiel dafür, daß eine fortſchreitende künſtleriſche Be⸗ Fath, Tilla Gramm, E. Greulich, Dr. Karl Gruber, Hch. Gut⸗ auch einmal zur Verſtärkung des Problematiſchen führen kann. Seine Blumenſträuße zeigen bereits, daß Farbe und Form allein ihn noch nicht befriedigen. So ſetzt er ſeinem Strauß in blauer Vaſe den„Brief aus Amerika“ hinzu, gibt in der Fenſterſicht mit dem Nelkenſtrauß in deſſen Linie zugleich die Idee der ſich neigenden Nelke. Die eigenartige Beleuchtung und eine gewiſſe Art bizarxer Römantik treten immer ſtärker hervor. So liegt über den phantaſtiſchen„Herbſtbäumen am Bach“ ſo etwas wie Wolf⸗ ſchluchtſtimmung, und das ſeltſame Zylinderhutbild wird be⸗ ſonders den Phantaſten feſſeln. Dagegen zeigt das große Landſchaftsbild jene Klarheit und Plaſtik, die hier als Keun⸗ zeichen der Reife und Abgeklärtheit gelten kann. Die„Berg⸗ landſchaft mit Mädchen“ und das Bild von St. Blaſien, deſſen Kirche aus dem Hintergrund entgegenſchimmert, intereſſieren in gleicher Weiſe. Die Ausſtellung zeigt u. a. noch einige feine Schöpfungen von Oertel, weiterhin zwei ſelten ſchöne Kallmorgen, einen charakteriſtiſchen Trübner u. vor allem einen Thoma aus der Zeit 1883/84, in dem die feinſten Saiten des Meiſters erklingen; die Harmonie dieſer in allen Einzelheiten wunder⸗ vollen Schöpfung läßt ſie ſeinen wertvollſten Werken würdig zur Seite treten. k. O Auslandsehrungen deutſcher Gelehrter. Der Leiter des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts in Rom, Prof. Dr. Wal⸗ ther Oskar Ernſt Amelung, iſt im Sommer dieſes Jahres zum Mitglied der Akademie in Krakau ernannt worden.— Der Direktor des Deutſchen Entomologiſchen Inſtituts der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft in Berlin, Walther Horn, iſt von der„Sociedad Chilena de Hiſtoria Natural puray aplicada“ in Santiago zum Ehrenmitglied ernannt worden.— Prof. Dr. Mühlens vom Hamburger Tropeninſtitut wurde zu dem am 19. Dezember in Mararcaibo ſtattgefundenen Medi⸗ —— ziniſchen Kongreß als Gaſt der Venezueliſchen Regierung ein⸗ geladen.— Die Royal College of Surgeons of England ver⸗ lieh Prof. Dr. Anton Eiſelsberg(Wien) die Liſter⸗ Medaille.— Prof. Dr. Karl Ferd. Herzfeld(München) wurde zum Profeſſor der Phyſik der John⸗Hopkins⸗Univerſität ernannt. Ferner wurde Prof. Dr. Leonor Michaelis (Berlin) von der genannten Univerſität mit der Leitung des neuen Pathologiſchen Inſtituts betraut.— Der Berliner In⸗ dologe Prof. Dr. Helmuth von Glaſenapp hielt in den letzten Monaten des Jahres 1926 Gaſtvorleſungen an faſt allen bedeutenden amerikaniſchen Univerſitäten, u. a. an der 8 Univerſitäͤt, an der Cornell⸗Univerſität und in cago.— 50 —— 45 ia 2 ** c e * n u 9 2 NRN *. Nrl 8 n gebend ſind, kaum zum Ausdruck kommen können. Vor allem bürgermeiſter auf ſteuerliche Einzelfragen zu ſpre⸗ ohne Schwierigkeiten aus chen werden könnte. In den Haushaltsplan der Stadt halter mochte er noch nicht vom ſchmalen Regal, das Freitag, den 31. Dezember 1926 8. Selte. Nr. 6000 Anterrebung mit Oberbärgermeiſter Dr. lüber An ber Schwelle des neuen Jahres erwarten unſere Leſer auch an dieſer Stelle etwas Beſonderes. Wir haben deshalb Oberbürgermelſter Dr. Kutzer, Bürgermeiſter Dr. Walli und Bürgermeiſter Böttger um eine Unterredung erſucht, die bereitwilligt gewährt wurde. Bürgermeiſter Ritter hätte ſich ſicherlich nicht ausgeſchloſſen. Er iſt verreiſt. Was hat uns Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer unf unſere Fragen, die in die Worte„Wie denken Sie lich, Heri Oberbürgermelſter, die Weiterent⸗ wicklung der Stadt Mannhelm im Jahre 10277“ zuſammeneuſaſſen ſind, geantwortet? Wir wollten zunächſt wiſſen, wie uch das Stadtoberbaupt die Geſtaltung der ſtädtiſchen Finanden im nächſten Jahre denkt. Die Steuerkraft Mannbeims, ſo führte Dr. Kutzer darauſhln aus, wird im Jahre 1927 ſchwerlich eine gün⸗ ſtlgere ale bisber ſein, da die erſten Anſätze für die Beſſe⸗ rung im induſtriellen Leben in den Veranlagungen zur Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaſtsſteuer, die für das Jahr 1927 maß⸗ wird ſich die Wirkung der badiſchen Steuergeſetze vom 7. Juli 1026 geltend machen, die insbeſondere das gewerbliche Betrietavrermogen und den gewerblichen Er⸗ trag ſo hoch zu Gunſten des Landes belaſten, daß der iar die Gemeinden verblelbende Spielraum nur ein ſehr be⸗ grenzter ſein kann. Es iſt beſchloſſen worden, 200 Prozent der Steuergrundbeträge in Baden zu erheben, die den Ertrag bei arötzeren Unternebmungen mit 3,8 Prozent treffen, wäh⸗ rend das Betriebsvermogen 16 Pfg. auf ſe 100 Mk. Steuer⸗ kapital zu tragen hat. Wenn man dieſe Belaſtung des Be⸗ triebsvermögens in eine ſolche des Erkrags um⸗ rechnet, ſo eraibt ſich eine Belaſtung von 10— 12 Proz. Das Land hat die Gemeinden la ſchon in der Heranzle⸗ hung des Einkommens zur Steuer dadurch beſchränkt, daß vom Landesantell aus der Einkommen⸗ und Körper⸗ d ſchaftsſteuer vur ſe ein Drittel den Gemelnden zufließt. Vor dem Krlege erboben die Städte mehr als das Dreiſache der D 1 100 000 Mk., in dem Haushaltsplan der Stadt Karlsruhe im Jahre 1925 mit 530 000 Mk. und im Jahre 1926 mit 625 000 Mk. eingeſtellt. In beiden Städten bildet das Aufkommen aus der Getränkeſteuer annähernd ein Zehntel des Erträniſ⸗ ſes aller Einkünfte aus öffentlichen Abgaben. Ein Ausſall dieſes Steueraufkommens hätte in Karlsruhe eine Erhöhung der Umlage von etwa rund 10 Pfennigen zur Folge. Zum Schluß wird in der Verlautbarung der beiden Kommunalverbände feſtgeſtellt, daß die Steuer keineswegs un⸗ billig iſt, weil ſie Weinhandel und Brauereien durchaus nicht in dem Maße ſchädige, wie immer behauptet werde, und keines⸗ wegs zu einer Sonderbelaſtung der Produzenten führe, denn ſie werde tatſächlich von den Konſumenten getragen, auf die man ſie reſtlos abwälze. Und die Verbraucher trefſe die Steuer in Anbetracht ihres geringen, auf kleinere Mengen entfallen⸗ den Betrages durchaus nicht hart. Die vorſtehenden Ausführungen geben uns Veranlaſſung, Dr. Kutzer um eine Mitteilung ſeiner Stellungnahme zu dieſer in den Weihnachts⸗ und W ganz beſonders aktuellen Steuer zu erſuchen. Reichsrat und Reichsfinanz⸗ mintſter ſind ſich, ſo hörten wir, darin einig, daß der Termin der Aufhebung dieſer Ertragsſteuer von 1927 auf 1928 verſchoben werden muß, weil erſt die Wirkung des neuen Finanzausgleichs abgewartet werden muß. Dr. Kutzer glaubt nicht, daß 05 im Reichstag, der das letzte Wort zu ſprechen hat, eine Mehrheit für die Aufhebung der Steuer im nächſten Jahre finden wird. Ohne 7 Aufnahme von Anlelhen 1 kann bie Stadtverwaltung an die Verwirklichung größerer Aufgaben nicht herangehen. Wie wir in letzter Nummer mit⸗ teilten, liegt dem neuen Bürgerausſchuß für ſeine erſte Sitzung der ſtadträtliche Antrag vor, für verſchiedene Zwecke 15 Millionen Reichsmark zu leihen. Der Herr Oberbürger⸗ meiſter machte auf dieſe Vorlage mit dem Bemerken aufmerk⸗ ſam, daß der hohe Zinsfuß, der für dieſe Millionenſummen bezahlt werden muß, den Schuldendienſt ſehr ſtark aufbläht. Die Mehrbelaſtung beträgt in dieſem Jahre ungefähr 1 Million Mark im Vergleich zum Vorjahre. Aber as muß getragen werden im Intereſſe der Weiterentwicklung der Unternehmungen der Stadtverwaltung. Vor allem haben Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk, ſowie die Straßenbahn Steuern, dle der Staat ans dem Grund⸗ und gewerblichen den Unforberungen der Technik und des Verkehrs Rechnung Bermögen zog. Heute nimmt das Land den badiſchen Städten durch die auf ibnen laſtende Beſteuerung die Möglichkeit einer ſtärkeren Heranzlebung des gewerblichen Vermbgens. Nach dleſen allgemeinen Darlegungen kam der Herr Ober⸗ chen. In den letzten Tagen iſt eine Aeußerung des Badiſchen Städteverbandes und des Badiſchen Städtebundes in der„Karlsr. Ztg.“ erſchienen, in der Veſtrilten wird, daß es ſich bei der 53 Gemeinde⸗Getränkeſteuer um elne unrattonelle Steuer bandelt. Die Verwaltungskoſten betragen burchſchnittlich nicht mehr als 4 Prozent des Steuer⸗ zu tragen. Hierfur ſind in den letzten Jahren beſonders reiche Mittel angefordert worden, die von den Werken ver⸗ zinſt und getilgt werden? Verſchiedene ſtädtiſche Bauten reifen der Vollendung entgegen, ſo daß Planetarium, der Be⸗ triebsbahnhof der Straßenbahn, Fröbelſeminar und das Altersheim. Der Bürgerausſchuß wird alſo wiederholt im nächſten Jahre Gelegenheit zu feſt⸗ lichen Zuſammenkünſten haben. 9 das Obdachloſenheim, das Als Hauptaufgabe der Stadtverwaltung— im neuen Jahre bezeichnete der Herr Oberbürgermeiſter in erſter Linie mit beſonderem Nachoͤruck die Er haltun gund Feſtigung der in duſtriellen Grundlagen. Was verloren gegangen iſt, muß wieder erſetzt werden. Der Erſolg hängt von der geſamten Wirtſchaftslage und der beſonderen auſkommens. Bel dieſer Berechnung ſind die Unkoſten des Lage Mannheims ab. Das zweite iſt die Vergrößerung Kontrolldlenſtes eingerechnet. Es iſt unzutreffend, wenn be⸗ auptet Sienerobekte unmöglich iſt, well es einem großen Teil der Verbraucher gelinge, ſich der Steuerpflicht zu entziehen. Die von den Gemeindeverwalfungen getroffenen Vorkehrungen ermoglichen eine nabezu vollſtändige Ausſchöpfung dieſer Steuerquelle. Was die Ertragsfähigkeit der Gemeinde⸗ Getränkeſteuer aulaugt, ſo laſſe ſich aus der Tatſache, daß in Landgemeinden auf dieſe Steuer bisber weniger Wert gelegt wurde, für die Beurteilung dieſer Baden und in den andern Ländern des Reiches haben jeden⸗ falls alle größeren Städte von dem giechte, eigene Getränke⸗ ſteuern zu erheben, aus zwingender Notwendigkeit Gebrauch gemacht. Sie hätten dies ſicherlich nicht getan, wenn der Er⸗ trag der Steuer tatſächlich in einem Mißverhältnis zu den Er⸗ hebungskoſten ſtände und wenn der A usfall dieſer Steuer anderen Einnahmequellen ann⸗ eim iſt das Auſkommen der Getränkeſteuer im Rechnungs⸗ — 1925 mit 1050 k. und im Rechnungsjahr 1926 mit d, d 1 indli Eraſ nähere und weitere Umgebung. 90 g arüündliche Erfaſſung der Ausführung des Bauprogramms der..G. beitragen. Dazu gehört aber auch. Die Geſchäftswelt tragen durch geſchmackvolle Auslagen und billige Preiſe. Das Dritte wäre die Vertiefung der vorhandenen Ein⸗ richtungen, heate unſt halle chloßmuſeum, Frage nichts gewinnen. In Diea Knhbae, Schlomn Die Privatinitiative muß, Lage wieder einigermaßen geſtattet, auf dem Plan erſcheinen und der Stadtverwaltung unter die Arme greifen. Der kürz⸗ liche Appell des Handelskammerpräſidenten Lenel an die eigene Tatkraft zur Unterſtützung gemeinnütziger Aufgaben angebracht und muß immer wieder wiederholt werden. 5 der Anziehungskraft unſerer Stadt auf die Dazu wird die daß unſere Straßen in Ordnung ſind. kann zur Erhöhung der Anziehungskraft bei⸗ um die Kulturintereſſen der eigenen ng zu befriedigen. Darunter ſallen Muſeum im Zeughaus. ie Stadtverwaltung kann aber nicht alles allein ſchaffen. ſobald es die wirtſchaftliche Der Hotelneubn wurde von uns ebenfalls in den Kreis der Erörterungen ge⸗ Des Jahres letzte Stunde Eine Geſchichte von Ludwig Bäte dem frühen Morgen ſtand Erneſtine Voß, die treff⸗ moe Bate 0 Dichters und Eutiner Rektors Johann Hein⸗ rich, in der geräumigen nche am Herd, den am Abend vorher vom Bruder Boie aus eldorf eingetrofſenen, faſt eingefrore⸗ nen Haſen ein wenig aufäntauen, zu ſpicken und nebenbei das Kringelbacken der beiden Mägde zu beauſſichtigen. Ihre drei Jungen griffen munter, ſoeben vom blank gefegten Marmor der Eisbahn, wie der kluge Aelteſte ſich homeriſch ausdrückte, heimgekehrt, zu, wenn das Aenfeuer zu verlöſchen drohte und der böſe Nordwind von Zeit zu Zeit durch die aufgeſtoßene Haustür eine Welle Schnee nachder anderen auf den ſandbeſtreu⸗ ten Klinkerflur wehte. Zwiſchendurch erzählte ſie in der lieben faſſiſchen Hausſprache, deren man ſich, wenn man allein war, immer bediente, von den behterhlichen Taten der Flias, die der geübte Vater gerade bedächtig in wohlgeformte deutſche Hexameter goß. Der ſreilich hatte die fleißige Gänſefeder für einen Augen⸗ blick auf das hohe tannene Stehpult gelegt. an dem er immer arbeitete. Die Dunkelheit kam früh, und die ibeiden— eine be⸗ ſcheidene Bibliothek barg, holen. Das Jahr war ohnehin teuer enug geweſen. 8 Die Geſe war ſtill. Wer nichts draußen zu ſuchen hatte, blieb gewiß bei der grimmicen Kälte zuhaufe. Liebevoll ſtrich er über das dichte Moospolſter, 7580 dem Erneſtine die Fugen des Schiebeſenſters zugeſtopft hatte, und blickte dann lange auf die Sinaroſe, die auf dem kleinen Blumentiſche zwiſchen den mancherlei Pflanzen ſtand, die ſeine getreue Frau mit glück⸗ licher Hand zu pflegen wußte. Wie hatte er, der nun ſchon Mo⸗ nate lang für immer ſchlummerte, ſich über ihr Wachstum eut! winkte jemand, behäbig auf ſeinen derben Bauernyrügel geſtützt, herauf Doktor Helwag hob munter ein Bündel hoch. Faſt mußte er 650 allem Kummer lachen. wie der Silveſterkarpſen. den der Doktor ſich beim Schloßſiſcher ge⸗ holt haben mochte, in dem zuſammengeknoteten Taſchentuch elte. Er hatte ſeinem holdſeligen Erſtgeborenen auch nicht helfen können, ſo viele Mühe er ſich gegeben. Die Krankheit war aus dem öden Dunſtloch am See geſttegen. in dem man longe zu Hauſen geswungen war, bis die Regierung ihm endlich nach der darin fand, gelehrten ſich an Vers, und feſt ſchloſſen ſich die Feder hinſiel und er glücklich das ihm dieſes leidvolle an ſeinem letzten Tage geſchenkt: Uebergangswohnung im Rathaus Stolbergs verlaſſene Räume angewieſen. Aber vielleicht war es gut geweſen, daß er ſich ſo ſrüh die⸗ ſer Welt voll Neid, Not und Anfeindung entzogen! Feſt preßte er das Heſt zuſammen, in dem Heyne in Göttingen ſich mit ſo ſämiſcher Schadenfreude über ſeine Verdeutſchung geäußert. Und gegen welchen Wall von Unverſtand und Mißtrauen hatte er hier anzukämpfen! Nicht genug, daß er als Rektor mit dem Kammerdiener rangierte; man ließ ihn ſogar wie jeden belie⸗ bigen kleinſtädtiſchen Schulfuchs Tag um Tag ſeine ſechs Stun⸗ den Unterricht halten. Das Jahr ging in einigen Stunden wie Schaum im wil⸗ den Bach zu Ende. Es war gewiß ungerecht, wenn er es wie zeinen alten Lumpenſack von ſich warf. Es hatte doch auch nanche Freude gebracht. Die Uebriggebliebenen wuchſen heran, und Erneſtine räumte ihm gut und klug aus dem Wege, was ihn mit neuer Bitterkeit hätte anfüllen können. Schließlich hatte Menander noch immer recht: Im Hauſe bleib mir, und du bleibſt ein freier Mann, wo nicht, ſo biſt du kein durchaus glückſeliger! Und daß er es in der Bardenkompagnie, die ſie vor einem Dutzend Jahren gegründet, i 0 am weiteſten an geiſtiger Honig⸗ ſüße gebracht, war wohl gewiß. Ihn würde ſelbſt Heyne heute nicht mehr einen Genieflegel ſchelten, wenn er auch nichts ſeine Oöyſſee⸗Ueberſetzung als von einem un⸗ und geſchmackloſen Pedanten herrührend zu bezeich⸗ nen. Die Dunkelheit ließ kaum noch einen Gegenſtand im Zim⸗ mer erkennen. Das wirbelnde Knaſtergewölk ſeiner Pfeife war mit dem Dunſt des levantiſchen Kaffees— er konnte bald nur noch im Geiſte des blinden Halbgottes denken— lange ver⸗ weht. Eine dünne, ſchmale Flamme wuchs aus der Finſternis. „So kommt“, ſann er,„das neue Jahr daher, leiſe ſtrahlend immer weiter entfaltend, bis alles in ſeinem Lichte eg 4 Er tauchte den Kiel ins Tintenfaß und ſchrieb. Vers legte die einzelnen Ringe zu klarer, wohlgebildeter Kette zuſammen. Die abgearbeiteten verſorgten Augen ſingen Feuer, die Bruſt hob ſich raſcher, bis auf ſein Neujahrslied ſchaute, Jahr als tröſtenden Herzensbalſam Des Jahres letzte Stunde Ertönt mit eruſtem Schlag: Trinkt. Brüder, in die Runde, Kutzer und den Bürgermeiſtern Dr. Walli und Völiger die Aufgaben der Stadtverwaltung im neuen Fahr zogen. Dieſes Bauvorhaben kommt nicht mehr, ſo führte Dr. Kutzer über das viel umſtrittene Bauprojekt aus, vor den Bürgerausſchuß. Die Hotelbaugeſellſchaft hat einen Anſpruch auf die ihr zugeſagten Darlehen. Vorausſetzung iſt lediglich, daß ſie nachweiſen kann, daß der Bau mit 3½ Millionen Mark erſtellt werden kann und daß die Pläne die Errichtung eines erſtklaſſigen Hotel gewährleiſten. Aber darüber hat der Stadt⸗ rat allein ſich auszuſprechen. Dr. Kutzer glaubt auch nicht, daß der Hotelbetrieb einen Zuſchuß erſordert. Man wird einen Fachmann verpflichten, der das nach den Prinzipien größter Wirtſchaftlichkeit errichtete Hotel nach Maßgabe des Bedürfniſſes leitet. Begreiflicherweiſe waren wir auch neu⸗ gierig, über die vorausſichtliche Höhe des Umlagenachtrags etwas Authentiſches zu hören. Eine Antwort auf dieſe Frage kann ich, ſo bemerkte Dr. Kutzer, geben, wenn wir wiſſen, welcher Ertrag ſich aus der Veranlagung zur Einkommen⸗ ſteuer ergibt und was der Grundwert des Betriebs⸗ vermögens am 1. Jauuar 1925 geweſen iſt. Das werden wir in—8 Wochen erfahren. Die endgültige Umlage wird ganz weſentlich von der Höhe des Betriebsvermögeng und der Menge der Warenvorräte und der Rohſtoſſe abhängen. Es iſt wahrſcheinlich, daß nach dem Stande dom 1. Januar 1925 mit einem weit geringeren Ertrage des gewerblichen Betriebsvermögens zu rechnen iſt, als angenommen wurde, aber der Ausfall wird durch den gewerblichen Ertrag ergänzt. Die Unterredung hinterließ den Eindruck, daß Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer im neuen Jahre kein Mittel unverſucht laſſen wird, das geeignet iſt, unſere Stadt neuer Blüte ent⸗ gegenzuführen. Vorausſetzung iſt allerdings die Bereit⸗ ſtellung der hierzu notwendigen Mittel. 0 Bürgermeiſter Dr. Wall ariſf aus ſeinem Reſſort die Wohnungsfürſorge her⸗ aus, die auch im neuen Jahre im Breunpunkt des Intereſſes der geſamten Bevölkerung ſteht. Die Förderung des Woh⸗ nungsbaues durch die Stadtverwaltung wird, ſo führte Dr. Walli aus, davon abhängen, inwieweit es gelingt, Anlei hen zu tragbaren Bedingungen zu bekommen, die unſererſeits wieder als Baudarlehen weitergegeben werden. Dr. Wallt verwies in dieſer Beziehung auf den Stadtratsbeſchluß von Mitte Juli 1626, der dem neuen Bürgerausſchuß in ſeiner erſten Sitzung vorliegt, wonach die Stadt weitere 5 Millionen Mark aufnehmen will. Kürzlich hat der Stadtrat beſchloſſen, dieſe Summe auf 8,6 Mill. Mark zu erhöhen, weil ein größeres Darlehen von der Reichsverſicherungsanſtalt zu erwarten iſt. Auch dieſe Vorlage wird den Bürgerausſchuß beſchäſtigen. Die Aufnahme von Anleihen bereitet nicht gringe Schwierig⸗ keiten, weil die Stadt einen Zinsfuß von—9 Prozent bezah⸗ len muß, während ſie ihrerſeits nur 3,5 Prozent für kleinere und 4 Prozent für größere Wohnungen erhält. Deshalb muß die Stadtverwaltung Wert darauf legen, daß Anleihen zu möglichſt günſtigen Bedingungen hereinkommen. Wir ſtehen fortgeſetzt in Verhandlungen mit den Geldgebern, aber es iſt bisher nicht gelungen iſt, Geld zu tragbaren Bedingungen zu erhalten. Es kommt weiter in Betracht, daß aus der Gebäude⸗ ſonderſteuer weſentliche Mittel für die Förderung des Woh⸗ nungsbaues im Jahre 1927 nicht mehr zu erwarten ſind, weil der Stadtrat bereits den Betrag von 3 Mill. RM. aus dem Ertrag der Gebäudeſonderſtener vorweggenommen hat, die bereits für Baudarlehen bewilligt worden ſind. Die Erhöh⸗ ung der Gebändeſonderſteuer durch Geſetz vom 1. Juli 1920 hat gegenüber dem Ergebnis von 1925 für das Land ein Mehr von 1950000 Mk., für die Stadt dagegen ein Mehr von 474000 Mk. erbracht. Nach dem geſetzlichen Verteilungs⸗ ſchlüſſel fließen der Stadt aus der Gebäudeſonderſteuer des Jahres 1026 gegenüber 1925 für den Wohnungsbau 463 000 Mark weniger zu. Das Land hat von der Stadt Mannheim im Rechnungsjahr 1026 für Bauzwecke 2,3 Mill. Mik. erhalten. Davon ſind bisher nur 1,4 Mill. zurücküberwieſen worden. Die reſtlichen 900 0900 Mk. werden anderweitig im Land ver⸗ teilt. Die verfügbaren Summen werden in erſter Linie zur Förderung des Wohnungsbaues durch Bauvereinigungen und Private verwendet. Die Stadtverwaltung wird ſich auf die Errichtung von Behelfsbauten für wohnungslos gewor⸗ dene Mieter en. Derartige Behelfsbanten werden gegenwärtig bei der ehemaligen Luſtſchiſſerkaſerne in Sand⸗ hofen und zwiſchen Käfertal und Sandhofen in der einfachſten Und wünſcht ihm Segen nach⸗ Zu jenen grauen Jahren Entfliegt es, welche waren; 8 Es brachte Freud und Kummer viel AUnd führt uns näher an das Ziel. 5 Die Flamme glühte voller und warf thren Schein auf das wohlgeordnete Manuſkriptbündel der Ilias und der fröhlich gedeihenden Luiſe. Was ſollte er ſich ſorgen? War er nicht ſo reich, daß die kritiſchen Späher und kunſtloſen Neidlinge wie Bettler neben ihm ſtanden? Und hatte er nicht Freunde, die alles mitfühlend erlebten, und wie er Rellgion, Vernunſt und Wille das Leben lenken ließen? Draußen polterten Schritte die enge Stiege herauf gegen ſeine Tür. An jeder Hand einen Jungen, einen am Mantel, ſchob ſich der Kapellmeiſter Abraham Peter Schulz herein, der ſeit Spätherbſt bei ihnen weilte und ſpeben dem Hofapotheker Kind und deſſen gar liebenswürdiger und verſtändiger Frau f9131 auf dem Fortepiano vorgeſpielt, den Freund nicht zu ren. „Vergib, mein Johann Heinrich, das Geſumſe! Aber deine Rangen waren nicht mehr zu halten!“ „Das nenne ich eine ſchickliche Gelegenßeit, ſeine Reus nicht nur mit leerem Wort zu zeigen!“ rief ihm Voß ver⸗ onüglich entgegen.„Tolle et lege!“ Schulz nahm den ſauber beſchriebenen Bogen und las. In ſeinen Augen ſtieg es auf, denn auch ihm hatte dieſes Jahr ein Liebes genommen. und er vergaß es den Freunden nicht, daß ſie ihn mit traulichem Wort von unſteter Wanderung unter ihr gatliches Dach gebeten. Stumm umarmte er den Geliebten und riß dann die Kinder an ſich:„Kommt, das Zahr ſoll im Liede, wie ich es niemals beſſer geſungen, zu Ende gehen!“ „Und auf ein neues wollen wir mit unſerm aſten Wunſche: Gut ſein immerdar! heiter anklingen!“ fügte Voß hinzu. Erneſtine, die hurtig herbeigeſchlichen war, den Lärm⸗ empfindlichen vor dem deſyektierlichen Tumult zu ſchützen, wiſchte ſich mit der Küchenſchürze die Augen, ehe ſie die drei Buben an ihr Abendhrot, das Clandius als höchſtes Kdeal des Traktierens bei Kindern geyrieſen, ſcheuchte. Ein wenig ſchmollend ließen ſie ſich, indeſſen ſich Schulz an das Klanier begab, ihre Grütze mit Karbonade ſchmecken, dem älteſten Mädchen verſchwiegen zunickend, das ihnen einen Haſenlauf für den erſten Jahrestog mit dem größten Butterkringel öu⸗ rückzulegen verſprochen hatte. Eeee —— 4 1 —— 3 4. Selte. Nr. 603 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 31. Dezemder 1020 errichtet, um den zahlungsfähigen Mietern, die in dieſe Vohnungen nur hineinkommen wollen, damit ſie leine Miete zu zahlen brauchen, die Luſt hierzu zu nehmen. Dieſe Bauten werden Ende Januar fertig. Ein Teil der Bewohner der Spelzen gärten ſoll in ihnen untergebracht werden. Die mehr als primitiven Behauſungen in dieſer Gegend will man nach und nach beſeitigen. Außerdem iſt beabſichtigt, den Woh⸗ nungsbau der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft, an der die Stadtverwaltung mit 90 Proz. und die Sparkaſſe mit 10 Proz. beteiligt iſt, in gewiſſem Umſang fortzuſetzen. Die Baublöcke au der Waldhoſſtraße ſind in einigen Wochen bezugsfertig. Zur Frage der Förderung der Leibesübungen, die ebenſalls zum Reſſort des Bürgermeiſters Dr. Walli ge⸗ hört, wurde ausgeſührt: Für die ſtädtiſſche Spielpla 33 anlage an der Reunwieſe, die im neuen Jahr eingeweiht wird, ſtehen rund eine Million Mark zur Verfügung. Außer einer Haupttampfbahn werden drei Spielfelder angelegt. Zvei davon ſind jetzt ſchon vollſtändig fertig. Ende Mai wird jeden⸗ falls die Einweihung des Sportplatzes erfolgen. Es war be⸗ abſichtigt, eine große Tribüne zu errichten. Bei der Ausar⸗ beitung des Projektes hat ſich aber gezeigt, daß die Koſten zur Zeit untragbar ſind, ſodaß nur ein Proviſorium geſchaſſen werden ſoll. Die Spielplätze ſür die Schuljugend in Schnicken loch und Luiſenpark werden im Frühjahr ihrer Veſtimmung übergeben. Der Pfalzplatz im Linbenhofge⸗ biet iſt im Bau, ebenſo ein Kinderſpielplatz auf dem Waldhof. Auf der Sellweide mußte für die Freie Turnerſchaft ein Erſatz⸗ platz geſchaffen werden, da der frühere größtenteils von der Neckarkaualiſation beanſprucht wurde. Im Herzogenried wer⸗ den ebenſalls zwei Schulſpielplätze hergerichtet. Bürgermeiſter Böllger machte uns aus dem Gebiet der Wohlfahrtspflege fol⸗ gende intereſſante Mitteilungen: Je länger die Wirtſchats⸗ kriſis auhält, umſo größer werden die Aufwendungen der Stadtverwaltung für die Hilfsbedürftigen. Nach den Berichten der Arbeitsämter iſt anzunehmen, daß wir den wiriſchaftlichen Tiefſtand überwunden haben. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt trotzdem noch ſehr groß. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es in abſehbarer Zeit nicht möglich ſein wird, einen Teil dieſer Erwerbsloſen in einem feſten Arbeitsverhältnis unter⸗ zubringen. Man kann gewiſſermaßen von einer Stabili⸗ ſierung der Erwerbsloſigkeit ſprechen. Je länger ſie dauert, deſto größer ſind die Auswirkungen in materieller und moraliſcher Hinſicht, zumal wenn die letzten Reſerven auf⸗ gezehrt ſind. Kommt dazu der ſeeliſche Verfall, ſo iſt der Weg zu Vergehen und Verbrechen offen. Das Arbeitsamt hat ver⸗ ſucht, durch Vortragskurſe und Bildungsveranſtaltungen das ſchlimmſte zu verhüten. Die Sorge, die wir nach dieſer Richtung haben, iſt immerhin gerade noch groß genug. Die Bildungsveranſtaltungen haben ſich gut bewährt. Wir bringen die Leute, die für dieſe Verwendung ihrer freien Zeit ſehr dankbar ſind, in den Volksſinfoniekonzerten unter. Nach einem Beſchluſſe der Theaterkommiſſion ſollen die Er⸗ werbsloſen auch Freiplätze im Theater erhalten. Die Leute nehmenſan Vorträgen in der Kunſthalle teil, die eigens für ſie veranſtaltet werden. Für die kauſmänniſchen Angeſtellten wer⸗ den beſondere Fortbildungskurſe abgehalten. Die Fürſorgelaſt iſt außerordentlich groß. Gegenüber dem Vorjahre weiſt ſie eine weſentliche Zunahme auf. Das Fürſorgeamt betreut z. Zt. 2000 Armenunterſtützungsempfänger. 2300 Sozial⸗ rentner und 800 Kleinrentner, bei den letzten beiden Kategorien nicht etwa nur Perſonen, ſondern Parteien. Aus dem Kreiſe der Kriegshinterbliebenen und ⸗be⸗ ſchädigten muß das Fürſorgeamt 3000 Parteien unter⸗ ſtützen⸗ Es⸗handelt ſich“ hier durchweg um Zuſatzrenten⸗ empfänger, bei denen die Bedürftigkeit vom Fürſorgeamt ohne weiteres anerkannt iſt. Nach der Kopfzahl werden z. Zt. rund. 18 000, Erwachſene und Kinder vom Fürſorgeamt Auterſtützt. Der Stand der Erwerbsloſigkeit war am 21. Dezember ſolgender: Arbeitſuchende im Stadtbezirk 13693(9733 Männer und 3960 Frauen). Davon ſtehen 8773(6879 Männer und 1894 Frauen) in der Erwerbsloſenfürſorge. In der Kriſenfürſorge ſtehen 492 Perſonen(429 Männer und 63 Frauen). Die Weihnachtsbeihilfe konnte den Exwerbsloſen trotz der Kürze der Zeit noch vor dem Feſte ausbezahlt werden. Um alle Leute, denen auf dieſe Weiſe eine Weihnachtsfreude bereitet wurde, rechtzeitig in den Genuß dieſer außerordent⸗ lichen Beihilfe zu ſetzen, hat ein Leil der Beamten in einer Nacht durchgearbeitet. In all den Fällen, in denen lang⸗ andauernde Arbeitsloſigkeit eine Nachhilfe als dringend notwendig erſcheinen läßt, greiſt das Fürſorgeamt ebenfalls unterſtützend ein. Im November 1926 liefen 2000 Anzeigen auf ergänzende Erwerbsloſenfürſorge ein, denen zum größten Teil entſprochen werden mußte. Dieſe ergänzende Fürſorge iſt verſchiedener Art: einmalige Geldͤbeihilſe, Miet⸗ zuſchuß ärztliche Hilſe, Kleider, Lebensmittel, Brennſtoffe. Außerdem wird den Erwerbsloſen unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen die Winterbeihilfe gewährt, die jeden Monat aus 2 Ztr. Breunſtoffen beſteht. Die vorſchulpflich⸗ tigen Kinder erhalten Milchbeihilſen. In den Mann⸗ Betſor Krankenanſtalten werden täglich durchſchnittlich 300 exſonen unentgeltlich behandelt. In Irrenanſtalten ſind Zt. 400 Perſonen untergebracht, in Anſtalten für körperlich zebrechliche 40, in Siechenanſtalten 220 und in Altersheimen der verſchiedenſten Art 80 Perſonen, im Obdachloſen⸗Aſyl 20 Familien mit 60 Kindern. In dem proviſoriſchen Nachtaſyl in der Dragonerkaſerne ſind im Monat etwa 700 Perſonen untergebracht, die entweder von der Polizei aufgegriffen werden oder freiwillig ſich melden. In die„Herberge zur Heimat“ werden monatlich etwa 1800 Perſonen eingewieſen. In der Volksküche erhalten im Monat 4000 Perſonen auf öffentliche Koſten ein Mittageſſen. Auch das Jugendamt hat ſchwer unter der Wirtſchaftskriſe und der allgemeinen Berarmung der Bevölkerung zu leiden, wie aus folgenden Zahlen hervorgeht: Am Schulfrühſt ück, das aus einem Biertelliter warmer Milch und einem Weißbrötchen beſteht, nehmen täglich 4000 Kinder teil, am Mittageſſen rund 1000 Kinder. Das Jugendamt unterhält 10 Horte, in denen 350 Kinder untergebracht ſind, die aus irgend einem Grunde als gefährdet gelten. In Anſtalts⸗ und Familienfür⸗ ſorge beſinden ſich 1800 Kinder, in Fürſorgeerziehung 640 Zöglinge, davon 240 bei Familien oder in einem Dienſtver⸗ hältnis auf dem Lande, und 400 in Anſtalten. 1200 Kinder ind in Heil⸗ und Erholungsfürſorge in Baden und außerhalb es Landes. Der Zuſchußbedarf des Fürſorge⸗ amts beträgt nach dem diesjährigen Voranſchlag 3 330 500 l. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Summe nicht weſentlich über⸗ ſchritten wird. Im Rechnungsjahr 192/8 iſt mit einem weſentlich höheren Betrag zu rechnen, weil die Ver⸗ armung immer intenſivere Formen annimmt. Das Jugend⸗ amt hatte im lauſenden Rechnungsjahr einen Zuſchußbedarf von 1514800 Mark. Auch hier wird im neuen Jahr eine weſentliche Ueberſchreitung nicht zu umgeben ſein. Als ungünſtiges Moment kommt noch hinzu, daß die freie Wohlfahrtépflege ſich von den Schlägen in der Nachkriegszeit noch nicht ganz erholt hat und infolgedeſſen nicht zu einer nennenswerten Entlaſtung der öfſentlichen Fürſorge beitragen kann. Es hat ſich aber in den letzten Fahren eine erfreuliche Erſtarkung der freien Wohlfahrtspflege gezeigt, ſodaß in den kommenden Jahren zweifellos mit großen Leiſtungen zu rechnen ſein wird. Richard Schönfelder. 3 948— 10 Stäotiſche Nachrichten Proſit Neijohr! Un widder is e Johr zu End! 'r eene lobt's,'r anner ſchennt. 'r ee zieht die Bilanz und lacht, 'r anner hot Bankrott gemacht. Un weider geht's im gleiche Trott; 'r ee zieht hüſcht,'r anner hott, Dagaus, dagein im alde Trab Geht's buckelauf un buckelab. En Karregaul muß ziehe halt, Bis daß'r krumm werd ſchteif un alt So geht es mir, ſo geht es dir, 's is mancher ſo e Arbeitsdier. 'r eene ſieht de Himmel bloo, Em annere awwer ſcheint er groo. Der müht ſich ab, is hell und fix Un ſchbarſam un kummt doch zu nix. En annerer is beſſer dran; Den ſchubbſt mar vorwärts uff der Bahn. Er awangſiert un ſchteigt empor, Un kann oft ſelwer nix deſor. Ja, Freind, ſo geht es in'r Welt, Schweig ſchtill, aach wenn dir was net'fällt. Warum? Ei, weil es doch nix badd, Wenn d' ſchennſt un deiner Gſundheit ſchadd. Un miſch dich net in alles nei', Loß finfe manchmal grad als ſei'. Den Rot ſchreib'r gut hinners Ohr. Un jetz ſchtoß an: Proſit Neujohr! A. Weber. Das Fahr geht ſtill zu Ende Die letzten Stunden im alten Jahr ſtimmen den Menſchen nachdenklich, wenn er ſich nicht gerade dazu entſchließt, ſie in luſtigem Trubel, bei Vergnügen und Zerſtreuung zu ver⸗ bringen. Ich gebe zu, daß es einem grauen kann vor der Zeit von ſieben Uhr abends bis zwölf Uhr nachts, ehe die Glocke zum Schlage ausholt: was man anfangen ſoll. So viele wiſſen nicht mehr, wohin mit ſich und ihrer Beſinnlich⸗ keit. Nicht jeder verſteht es ſo wie Wilhelm Buſch, der in ſeiner feinen abgeklärten u. doch ſo lebensvollen Art ſchreibt: „Bald, ſo wird es zwölfe ſchlagen, Proſt Neujahr wird man dann ſagen. Mancher aber ohne Rrrrren, Denn es gibt vergnügte Herren. Ich daher auf meinen Wunſch Mache mir noch etwas Punſch.“ Och weiß nicht, ob ich ganz richtig zitiert habe, es kommt ja auch garnicht darauf an; aber wenn ich dieſe Verſe zitieren höre, überkommt mich die Silveſterſtimmung eines Menſchen, dem ſeine Einſamkeit lieb iſt, wenigſtens ſeine Silveſter⸗ einſamkeit. Er braucht nicht Blei zu gießen; er braucht ſchließlich nicht einmal eine Ehehälfte, die ihn unterhält und die friſchgeſtopfte Pfeife bringt. Er braucht nur die Tage⸗ bücher der vergangenen Jahre, ein paar Photographien von heimgegangenen Freunden und die hohen Käſten mit Briefen, die man ihm im Laufe der Jahre geſchrieben hat. Dieſe Einſam⸗ keit am Silveſterabend iſt notwendig, um ihm ſein inneres Gleichgewicht zu erhalten. Das Jahr geht ſtill zu Ende Viele Familien nehmen zu Silveſter keine Einladungen an. Es iſt bei ihnen Hausſitte, daheimzubleiben und jeden ſeinen Gedanken zu überlaſſen. Die Großmutter pflegt wohl im Geſangbuch zu leſen oder weit zurück in die Vergangen⸗ heit zu ſchauen. Man ſchreibt Briefe. Man hat irgendetwas zu erledigen, das nicht mit in das neue Jahr hinüberge⸗ nommen werden ſoll, Ordnung zu ſchafſen, damit der Strich unter die Bilanz gezogen werden kann. Die Bilanz des Jahres! Plus oder Minus? Je nachdem man es auffaßt und deutet. Wir ſind alle ſo leicht geneigt, uns ins Plus zu ſetzen. Möge das alte Jahr uns alle gefördert haben, äußer⸗ lich oder innerlich, damit wir dem neuen froh in die Augen blicken können. In dieſem Sinne allen unſeren Leſern und Leſerinnen ein frohes neues Jahr! Warenhausdiebſtähle Von der Polizeidirektion wird uns geſchrieben: Auch in dieſem Jahre wurden vor den Weihnachtstagen die hieſigen Waren⸗ und Kaufhäuſer von ſolchen Perſonen auf⸗ geſucht, die unter dem Auftreten eines Käufers Waren unent⸗ geltlich einheimſten. Wo das größte Gedränge herrſchte bezw. am meiſten gekauft wurde, fand ſich dieſe Sorte von Menſchen ein, um gewohnheitsmäßig und zum Teil auch aus Not zu ſtehlen. Bei den gelegentlich ausgeführten Diebſtählen ſind Täter beteiligt, deren geordnete häusliche Verhältniſſe der⸗ artig ſchwere Folgen nach ſich ziehende Verfehlungen ausſchlie⸗ ßen ſollten. Die Ueberwachung und Beobachtung der Käufer in den Geſchäftshäuſern iſt ſchwierig. Am beſten geeignet hierzu⸗ ſind das bedienende Perſonal und die Abteilungschefs, da ihre Anweſenheit nicht auffällt. Erſcheinen Polizeibeamte in Zivil, ſo wird man aufmerkſam, ſie mögen ſich noch ſo unauffällig be⸗ wegen. Trotz der Schwierigkeiten war es möglich, bei den alljährlich vor den Weihnachtsfeiertagen übernommenen Streifen der Fahndungsbeamten durch die Waren⸗ und Kauf⸗ häuſer 3 Perſonen bei der Ausführung von Diebſtählen zu er⸗ wiſchen. In einem Falle konnte bei der Durchſuchung der Wohnungen der Diebe noch zahlreiches Diebesgut gefunden werden. Durch Anzeigen der Geſchäftshäuſer wurden 11 Per⸗ ſonen als Diebe der Strafverfolgungsbehörde überwieſen. Be⸗ merkenswert war, daß die bei Diebſtählen Ertappten nur dem weiblichen Geſchlecht angehörten. Von 14 Angezeigten wohnten 5 in der Pfalz, 2 in Schriesheim, l in Schwetzingen, 1 in Weinheim, der Reſt hier. Bemerkt ſei noch, daß viele Diebſtähle, die von den Angeſtellten der Geſchäftshäuſer be⸗ obachtet wurden, und bei denen das Diebesgut ſofort zurück⸗ geholt werden konnte, nicht zur Kenntnis der Polizei gebracht wurden. W* * Die Handelsſchule Mannheim, deren Hauptaufgabe in der Heranbildung und Erziehung des kaufmänniſchen Nach⸗ wuchſes beſteht, hat daneben auch Einrichtungen geſchaffen, um den Nichtſchulpflichtigen Gelegenkeit zur Aus⸗ und Weiterbildung zu geben. Es geſchieht dies in Abendkur⸗ ſen, in denen gegen geringes Entgelt die wirtſchaftlichen und techniſchen Fächer in möglichſt elementarer Darbietung zur Behandlung kommen. Hieſigen und auswärtigen Schülern, die in die Höhere Handelsſchule eintreten wollen, aber nicht im Beſitz Vorkenntniſſe ſind, wird hier Ge⸗ legenheit geboten, ſich auf die Prüfung vorzubereiten. Näbe⸗ res ſiehe Anzeige im Mittagsblatt.) Dr. Venno Weil Mit dem heutigen Tage ſcheider Dr. Benno Weil aus dem Vorſtande der Süddeutſchen Dis⸗vnto⸗Geſellſchaſt.G. aus. as Scheiden des um die Etbicklung ſeines Inſtituts und weiter Kreiſe des heimiſchen Wirtſchaftslebens hoch⸗ verdienten Bantleiters wird zweiſellos von allen, die dirett oder inbirett Gelegenheit hatten, geſchäftlich oder auch perſön⸗ lich mit ihm in Berührung zu kommen, auf das Lebhaſteſte bedauert werden. Gerade die perſönlichen Beziehungen waren es, die Dr. Benno Weil ebenſo ſehr in dem ihm zur Leitung anvertrauten Inſtitute in einer zwanzigjährigen Tatigleit als Vorſtandsmitglied und ſeit 1921 als verantbortlicher Di⸗ rektor der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaſt A. G. nicht nur in ſeinem Unternehmen pflegte und ihm ſo die perſonliche Note aufdrückte, ſondern die ihn auch zu einem geſchätzten und wertvollen Mitarbeiter zahlreicher Unternehmungen des gan⸗ zen ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft-gebietes, wie auch größer deutſcher Wirtſchaftsorganſationen werden ließ. Sein weit⸗ ſchauender geſchäftlicher Scharfblick und große Sachkenntnis, vor allem aber ſein liebenswürdiges Weſen waren in Ver⸗ bindung mit ſeinen vielſeitigen geiſtigen Jntereſſen die Grundlage, die nict nur den Erſolg ſeines Lebenswerkes be⸗ dangen, die er unter wachſamer Pflege der vielberühmten Traditionen des alten deutſchen Bankiers uneigeunützig und unermüdlich in den Dienſt der deutſchen Wirtſchaſt und ins⸗ beſondere ſeines badiſchen Heimatgebietes ſtellte. Heute, wo Dr. Benno Weil von der aktiven Leitung der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft zurücktritt— die ſich bekanntlich 1006 mit dem von ihm 1891 gegründeten Bankhaus Weil& Ben⸗ jamin fuſioniert hatte— und ſein Lebenswerk zwar noch nicht vollendet, aber zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht hat, kann Dr. Weil die Anerkennung nicht verſagt werden, daß er unter Einſetzung ſeiner ganzen Perſon und Geſundheit in hervor⸗ ragender Weiſe den eigentlichen Sinn des Bankierberuſes, Hüter, Wahrer und Mehrer des Volksvermögens zu ſein, in uneigennütziger Tatkraft zum Beſten der Geſamtheit aus⸗ geſchöyft hat. Schwer war die Aufgabe, da ſeine Arbeit in eine Zeit fiel, die Unerhörtes forderte, und umſo höher iſt die Leiſtung zu veranſchlagen, die ihn derart unerhörtes leiſten ließ, was ja auch ſeine beſondere Anerkennung dadurch fand, daß ihn die Heidelberger philoſophiſche Fakultät im November 1922 zu ihrem Dr. rer. pol. h. c. machte. Sein immer wacher Geiſt und, wie ſchon geſagt, ſeine hohen geiſtigen Fähig⸗ keiten ließen und laſſen ihn, der auch im Verkehr mit der Preſſe das Entgegenkommen und die Liebenswürdigkeit ſelbſt war, den Pulsſchlag der Zeit verwandt bleiben, wie er auch immer trotz ſeiner beruflichen Ueberlaſtung Zeit und Intereſſe für alle kulturellen Fragen aufbrachte. Die Mann⸗ heimer Handelshochſchule und namentlich das Studentenheim hat ihm viel zu danken. Seine Art war es, ſich nicht hervor⸗ zutun und ſo hat er auch im Stillen bisyer viel Not mit ſeiner ſtets hilfreichen Hand zu lindern vermocht. Wir hoffen und wünſchen, daß Dr. Weil ſeine beſonderen Kenntniſſe noch recht lange in dem ihm verbliebenen Aufgabenkreis— er wird nach wie vor zahlreichen Geſellſchaften als Aufſichtsratsmit⸗ glied angehören— fruchtbar auswirken wird. X * Ehrung von Jubflaren. Am letzten Tage des alten Jah⸗ res fand im Kaſino der Firma Bopplu. Reuther G. m. b. H. in Mannheim⸗Waldhof eine eindrucksvolle Feier zur Ehrung der dem Werk angehörenden Jubilare im Beiſein der Inhaber, Direktoren, Abteilungs⸗ und Betriebsleiter ſtatt. Dr. Fritz Reuther begrüßte die Jubilare mit herzlichen Worten der Anerkennung und ſprach den Dank aus für die dem Werke ge⸗ leiſtete langjährige treue Mitarbeit. Zur Erinnerung wurden allen Jubilaren namhafte Geſchenke und die Carl Reuther⸗Ge⸗ dächtnismedaille, mit Urkunde überreicht. Es haben 40 Jahre Dienſtzeit: Meiſter Karl Jäger. 25 Jahre: Generalvertre⸗ ter Gerlof Halbertsma, Vertreter Fritz Hetzel, Handl.⸗Bevoll⸗ mächtigter Emil Seſſig, Ingenieur Robert Speck, Chaufſen e Jakob Schuler, Packer Emil Renz, Invalide Anguſt Held, Dreher Wilhelm Held, Kernmacher Friedrich Litterer, Maſchi⸗ nenformer Johann Meiſter, Dreher Karl Oeß. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feiert am kommenden Sonntag, 2. Jan., Eiſenbahninſpektor Wilh. Fröhlich bet der Reichsbahndirektion Karlsruhe, in Mannheim, Rangler⸗ bahnhof, wohnhaft. Nach wechſelnder Dienſtleiſtung auf ver⸗ ſchiedenen Bahnhöfen war er ſeit 1908 beim Stationsamt Mannh.⸗Rangierbahnhof tätig, bis ihn letztes Spätjahr dsa Vertrauen der Beamtenſchaft auf den Poſten des erſten ge⸗ ſchäftsführenden Vorſitzenden des Bezirksbeamten⸗ rates berief. Auch in der Organiſation ſeiner engeren Ve⸗ rufsgenoſſen ſteht er ſeit Jahren an führender Stelle. Veranſtaltungen Die Volks⸗Singakabemie veranſtaltet unter Leitung von Profeſſor Arnold Schattſchneider am Sonntag, 16. Januar 1927, im Nibelungenſaale eine Aufführung von Rob. Schumanns Oratorium„Das Paradies und die Peri!. Für dieſe Aufführung ſind hervorragende Soliſten verpflichtet worden das Nationaltheater⸗Orcheſter iſt in den Streichern verſtärkt. * Einſührung der lötägigen Rückfahrkarten nach der Schweiz. Mit Wirkung vom 1. Januar 1927 werden von den größeren Stationen in Deutſchland nach den bedeutenderen Plätzen in der Schweiz Rückfahrkarten mit 45tägiger Gel⸗ tungsdauer ausgegeben, deren Fahrpreis auf ſchweizer Strek⸗ ken nach dem dort beſtehenden ermäßigten Tarif für Rück⸗ fahrſcheine berechnet iſt. Die Fahrkarten gelten für alle fahr⸗ planmäßigen Züge mit entſprechenden Wagenklaſſen. Für die Fernſchnellzüge iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu zahlen. Die neuen Rückfahrkarten können außer bei den Reiſebüros ohne weiteres auch bei den größeren Bahnhöfen unmittelbar ge⸗ löſt werden. — eeiee IUeeeeeeeeeee aſulun ſlun 8 Abtig. Maß-Schneiderel MWannheim 0.—6 Ehnennnm 828 Freitag, den 31. Dezember 1926 Wirticharts Selten war wo Beziehung ſo ereignisre —— Schwere der Kriſe, die u der Volksgemeinſchaft leiden hatte, wird es den L maßgebender Perſönlichkeite ſchaft widerſpiegelt und w warten. Wir haben uns von Wirtſchaftsführern ihre Anſichten hierüber breiten. * Fabrikant Richard Lenel Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages Der Silbe reifen am H zweifelt wurde, hat ſeine P Helligkeit hat ſogar in der mehr verbirgt. Freilich ſtrahlend Durchbruch gekommen, der politiſche und w mel Deutſchlands hängt noch oder wieder vo licher Wolken, aber wer kein — und vor dieſen möge ſich Volk hüten— wied zugeben heller geworden iſt. rahlende Sonne i land herauf, die Tauſende vo tauſende von Exiſtenzen verni Monaten des Jahres 1026 un und durch die Ausmerzung v ſchwächter oder lebensunfähig bungsprozeß, der durch die Höchſte angeſtachelte Widerſte ſam, die auf die mannigfachſte Weiſe einflußten und befruchteten. behalten bleiben müſſen, eine ſchichte der lokalen, nalionalen und i tration und Rationaliſierung d ben. An dieſer Stelle genügt durch ſtraffe Zuſammenſaſſung Ausſchaltung ſchwacher, dem mehr gewachſener Unternehmu für erfolgreiche Behauptung auf dem diſchen Wirtſchaftsfeld geſunden oder er Daß dieſe Umſtellung nicht oh erfolgen konnte, wiſſen wir alle. ohne Opfer. Ausſchlaggebend iſt und darf nur Opfer ſich lohnen, ob Ausſicht beſteh die für die Geſundung gemacht wur werden. Gewiß iſt die Zahl der E auch bereits um einige Hundertta immer erſchreckend groß, d zahlloſen Betriebsleiter prozeß zum Opſer des Arbeitsmarktes als Ende 1925 vergleicht, ſo iſt unſchwer zu erken nur geſunder, ſondern auch hoffnungsvoller iſt. n Unternehmungen, rungen wurden. ie Lage der älteren Angeſte ramm der Regierung, auch nich die deutſche Wirtſchaſt ſo einſch die Rede ſein, denn wenn auch 0 ſamen Einfluß ausgeübt haben un Belebung doch wohl als künſtlich werden. Wichtiger und dauerhafte organiſche Entwicklung, durch Ne ſchaftslebens in einer 05 Branchen erreicht worden ſind. Teil Rieſengebilde, die das Jahr i⸗ tig konſtruiert, zweckmäßig organif ſein werden. Aber während man in den verfloſſenen das unwiderbringlich Verlorene klagte, Ame anderer Grundlage und an Wirtſchaftsblüte anſtaunte und bene und zielbewußt regen, den Wett niſſen und deutſcher Möglichkeit liche Bild langſam, aber ſicher fo wiberſpiegell Es iſt nur natürlich, duſtrien, beſonders nicht die rung in wahrnehmbaren Maße erg zielbewußt und beſonnen auf dem als 1 weiterſchreiten, wird nach und na der neuen Methoden erleben und erfahre in dankbarem Gedächtnis fortleben. Z das deutſche Volksvermögen erlitten, und leicht ſein könnte, aber da es uns * und wollen wir mit Vertrauen in die Sollte nicht die L den und ſchöpferiſche die Erkenntnis, daß ukunft ſehen. Wirt t und Polit Obeſtimmmen, ſollte Unglück unſeres Volkes ſ lich dahin führen, daß wir dem großen und Daß Einigkeit Macht verleiht, auch in der bruch verhelſen, daß wir endlich davon a Dutzende von Parteien zu zerſpalten und zu dem Bellpiel der großen und mächtigen Nakiof bſehen, ten folgen eutſchla Präſtdent der Handelskammer Mannheim und des ne ſchwere, grauſame Opfer Aber es gibt keinen Kampf ſein, ob dieſe t, daß die Aufwendungen, den, auch Früchte zeitigen rwerbsloſen, wenn ſie ſich uſend verringert hat, noch llten, der und Direktoren, die dem Klärungs⸗ tieftraurig, aber wenn man die Lage anzes zu Ende dieſes Jahres mit der nen, daß ſie nicht Nicht von der Belebung durch das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ t von der Auswirkung des für ſch ſchneidenden und in ſeinen Aus⸗ ſtrahlungen ſo günſtigen engliſchen Bergarbeiterſtreiks ſoll hier eide Vorgänge ſicher bedeut⸗ d noch ausüben, ſo muß dieſe oder vorübergehend gewertet r ſind die Reſultate, die durch u⸗ und Umbau unſeres Wirt⸗ bedeutendſten Induſtrien und Die Arbeit iſt noch nicht be⸗ endet, der Beweis noch nicht erbracht, ob all die neuen, zum 926 hat entſtehen laſſen, rich⸗ iert und dauernd erfolgreich Jahren nur über rika und ſeine auf brausſetzungen beruhende idete, ſehen wir im Jahre 1026 erſtmals und erfreulich Deutſchlands Kraft ſich tatkräftig ettbewerb nach heimiſchen Bedütef⸗ regeln und organiſieren, mit dem Ergebnis, daß die Geſamtlage unſerer Wirtſchaft das deut⸗ rtſchreitender Geſundung daß noch nicht alle Teile unſerer Wirtſchaſt vom Auftrieb erfaßt, noch nicht alle In⸗ Luxusinduſtrien, von der Beſſe⸗ riffen ſind, aber wenn wir ichtig erkannten Wege das ganze Volk den Segen n, und das Jahr 1926 als das Geburtsjahr einer neuen deutſchen Wirtſchaftsgeltung u ſchwer ſind die Laſten, die auf unſere Schultern gelegt ſind, zu groß die Verluſte, die als daß der Weg kurz an Mut und Ausdauer, an feſtem Willen und Organiſationsgabe nicht gebricht, dürfen ehre und das Beiſpiel von der verjüngen⸗ n Kraft des Zuſammenſchluſſes, ſollte nicht ik zuſammen das Schick⸗ zmicht die Ueberzen⸗ g, eit Jahrhunderten durch ſeine Zerriſſenheit und Uneinigkeit verſchuldet wurde, uns end⸗ uns in und, 6 orizont, den weitſichtige Politiker ſchon frühzeitig im Jahre 1925 erſpähten, deſſen Vorhandenſein damals aber von großen Kreiſen der Wirtſchaft ſtark ange⸗ ropheten doch nicht betrogen, ſeine 0 der Zwiſchenzeit ſo zugenommen, daß er nunmehr auch in den Augen der früheren Zweifler ſi Ende 1025 zog eine ſchwere Wirtſchaftskriſe über Deutſch⸗ Hundert⸗ chtete und auch noch in den erſten zählige Opſer ſorderte. Aber mit ieler ſchwacher. übermäßig ge⸗ er Elemente begann der Geſun⸗ Kriſe und das Verhängnis aufs and machte Kräfte frei und wirk⸗ das Wirtſchaftsleben be⸗ Es wird einer ſpäteren Zeit vor⸗ umfaſſende und erſchöpfende Ge⸗ internationalen Konzen⸗ es Wirtſchaſtslebens zu ſchrei⸗ es, darauf hinzuweiſen, gleich gerichteter Kräfte, durch neuzeitlichen Wettbewerb nicht ugen neue, geſunde Grundlagen deutſchen und auslän⸗ wie ſtegreichen Gedanken, d Politik zum Durch⸗ ch nicht ſt noch nicht zum irtſchaſtliche Him⸗ ll mancher bedroh⸗ grundſätzlicher Schwarzſeher iſt unſer ringendes und ſtrebendes müſſen, daß es über und um uns zu wenigen Parteien zuſammenfinden, die den Mut und die Kraft der Verantwortung haben, kleineren Meinungsverſchie⸗ denheiten zum Trotz ſich zu entſchloſſenen, verantwortungs⸗ bewußten Machtfaktoren zuſammenzuſchließen. Wenn 1927 uns eine Wendung in dieſem Sinne bringt, ſo wird das neue Jahr das Geburtsjahr eines neuen Deutſch⸗ land ſeinl Kommerzienrat Dr. Jahr Direktor der Rheiniſchen Creditbank Das zu Ende gehende Jahr war geeignet, in ſeinem Ver⸗ laufe den alten, wohlbegründeten Ruf des deutſchen Bank⸗ gewerbes zu erhalten und zu ſtärken. Trotz der ſchweren Belaſtungsprobe, der Handel und Induſtrie während der erſten Jahreshälfte angeſichts der vielen Zahlungseinſtel⸗ lungen ausgeſetzt waren, blieb das Bankgewerbe von ernſt⸗ lichen Erſchütterungen verſchont und konnte der Geſamtwirt⸗ ſchaft wertvolle Dienſte leiſten. Die Angriffe auf die Zins⸗ und Kreditpolitik der Banken beruhen, wie erſt vor einigen Tagen Geheimrat Rieſer im Inſtitut für Wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaft— Univerſität Frankfurt a. M.— überzeugend nach⸗ wies, auf mangelnder Sachkenntnis. Wenn die großen Geldmärkte England, Holland und vor Allem Amerika, ſich der deutſchen Induſtrie langſam wieder öffneten, ſo verdankt ſie dies nicht zuletzt der Erſtarkung der guten Beziehungen, welche die deutſchen Banken ſtets mit dem Auslande verbanden. „Das Jahr 1926 läßt ſich als eine Periode beginnender Ueberwindung der Depreſſion keunzeichnen, ohne daß daran Hoffgungen auf eine baldige Wiederkehr der Vorkriegsver⸗ hältniſſe geknüpft werden dürften; dies um ſo weniger, als mit Beendigung des engliſchen Bergarbeitersſtreik die von dieſer Seite kommende Förderung unſeres Warenexports wieder aufgehört hat. Die Beſſerung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe ging erfreulicher Weiſe Hand in Hand mit einer Bereinigung der außenpolitiſchen Atmoſphäre. Als ein hoffnungsvolles Symptom iſt die durch eine gute Ernte unterſtützte Zunahme der inländiſchen Kapitalbildung hervorzuheben, wie ſie namentlich in den Ausweiſen der Syarkaſſen und den Kreditorenzifſern der Banken zu Tage⸗ tritt. Die Verſchuldung an das Ausland hat ſich durch Um⸗ wandlung kurzfriſtiger in langfriſtige Darlehen konſolidiert; es ſind ſogar nennenswerte Beträge deutſcher Anleihen aus dem Auslande zurückgewandert Unſere Handelsbilanz läßt noch keine einh erkennen; ſür die ſteigende Wertſchätzung deutſch arbeit im Auslande lie eitliche Linie er Qualitäts⸗ gen Zeugniſſe vor, doch wird die prak⸗ tiſche Auswirkung nicht nur durch Zollſchranken, ſondern auch durch den Wettbewerb der valutaſchwachen Länder ſtark ge⸗ hemmt. Die Rückkehr zu geordneten Währungsverhältniſſen in Frankreich, Belgien und Italien im Verein mit der zu⸗ nehmenden Erkenntnis, daß Deutſchland die Laſten des Da⸗ wes⸗Abkommens nur tragen kann, wenn ihm der Zutritt zu den Weltmärkten nicht verſperrt bleibt, dürfte dieſe Hem⸗ mungen, wenigſtens in Europa, nach und nach beſeitigen; Amerika mit ſeinen hohen Arbeitslöhnen wird für den Ge⸗ danken eines freien Welthandels vorerſt allerdings kaum zu gewinnen ſein. Bleibt Europa im kommenden Jahre von politiſchen Wirren und wirtſchaftlichen Kämpfen verſchont, ſo darf auch das Bankgewerbe die Hoffnung auf eine befriedigende Wei⸗ terentwicklung hegen. Fabrikant Wilhelm Vögele Mitglied des Reichswirtſchaftsrates Für den Maſchinenbau war das Jahr 1928 ein Jahr der Depreſſion, die ſich teilweiſe ſehr ſchwer auswirkte und zugleich ein Jahr des Noch⸗Nicht⸗Wieder⸗Aufbauens, ſondern der Auf⸗ räumungsarbeiten. Der Krieg hatte durch ſeine außerordentlichen Anſprüche an Heeresgut den Maſchinenbau zu großen Neubauten und Neu⸗Einrichtungen gezwungen. In den erſten Nachkriegsjah⸗ ren beſtand der Wunſch, dieſe Anlagen auch weiter auszunutzen, umſomehr als ſich in einer Reihe Artikel— ich erwähne vor allem das rollende Eiſenbahnmaterial—,infolge der Ablie⸗ ferungen an unſere Kriegsgegner und der notwendigen Repa⸗ raturen ein ganz außergewöhnlicher Bedarf einſtellte, der ſo⸗ gar noch zu neuen Erweiterungen und Umbauten reizte, eine Tendenz, die durch die Geldverhältniſſe der Inflationszeit noch unterſtützt wurde. Aber auch Betriebe, die mehr für den täglichen Bedarf ar⸗ beiten, waren zunächſt ſehr reichlich beſchäftigt, weil ſich die „Inflations⸗Hochkonjunkturen“ durch den zurückgehaltenen Bedarf der Kriegsjahre gerade auf dieſe Gebiete erſtreckten. Die Erſchütterungen, die unſer Wirtſchaftsleben trafen, als bei Wiedereinführung der Renten⸗ und Goldmarkrechnung die ſtickigen Nebel der Inflationszeit zerriſſen, verſetzte den weit⸗ läufigen wirtſchaftlichen Aufbauten auch im Maſchinenbau den erſten Stoß. Die Vorgänge der * zweiten Hälfte des Jahres 1025 dehn⸗ ten das Trümmerfeld aus, ſodaß in das Jahr 1926 in ſchwerer Not eingetreten wurde, einer Notlage, die umſo hoffnungsloſer erſchien, als auch die geſamten Kunden des Maſchinenbaues, einſchließlich ſo wichtiger wirtſchaftlicher Faktoren wie die Reichsbahn, Reichspoſt uſw., durch die Geldverknappung als Käufer faſt ausſchieden und von ſeiten der Belebung des Ab⸗ ſatzes her keine Beſſerung in Kürze zu erwarten war. Zu Verſuche des Umbaues in der Struktur des Maſchinenbaues. Die früher ſchon immer gehörten, aber doch nicht ausreichend befolgten Mahnungen zum Zuſammenſchluß der Verkaufs⸗ und Konſtruktions⸗Abteilungen und zur Aufteilung der Fa⸗ brikationsgebiete unter verſchiedenen Unternehmungen zur Vereinfachung und Verbilligung der Produktion wurden be⸗ folgt und ſetzten ſich in vielen Fällen auch über die ſchwierig⸗ ſten Kanapee⸗Fragen hinweg durch. Die Abſatzmöglichkeiten wurden im Jahre 1926 im all⸗ gemeinen nicht weſentlich beſſer. Immerhin ermöglichte der immer flüſſiger werdende Geloͤſtand die notwendig gewor⸗ zenen Aufräumungsarbeiten, wie ſie eben umriſſen worden ſind, in größerer Ruhe und mit mehr Bedacht vorzunehmen, e 0 b „ uns als dies bei der ſtändigen Lebensgefahr, in der ſich die Firmen ds Geſundungskrif Babiſche Wirtſchaſtsführer über das Fahr 1926 hl ein Jahr in wirtſchaftlicher ich und ſchickſalsſchwer, wie das nunmehr beendete Jahr 1926. Bei der nſere Wirtſchaft zu über⸗ winden und unter deren Depreſſion jedes Glied mehr oder minder ſtark zu eſer beſonders inter⸗ eſſieren, wie ſich das abgelaufene Jahr im Urteil n der heimiſchen Wirt⸗ as dieſe von 1927 er⸗ deshalb an eine Reihe mit der Bitte gewandt, uns 6 zur Verfügung zu ſtellen, die wir im Nachſtehenden der Oeffentlichkeit unter⸗ elektrote hierin zum Ausdruck kommt, wenn ſage nicht möglich iſt. Zweifellos ſi nur mit Hilfe der elektrotechniſchen aufgeſchoben werden. vermehren und zeigen trauenerweckende Anſätze vorhanden ſind, ſende Beſſerung der Wirtſchaftslage ſchließen laſſen. Aber es ſind doch zum großen Teil erſt zarte Keime, die nur denn zu kräftigen Pflanzen werden können, wen die ihrem Wachstum drohen, klar erkenn keinen Augenblick befriedigt Halt machen, ihrer Fabrikate, ihre Verbilligung. An dieſen Aufräumungsarbeiten iſt im laufenden Jahr ein gutes Stück geleiſtet worden und auch von der finanziellen Seite aus hat Bereinigung durch Zufammenlegung von Aktien⸗ kapital uſw. ſtattgefunden; wir haben ja gerade in der nächſten Umgebung von Mannheim verſchiedene praktiſche Beiſpiele dieſer Art ſehen können. Mit dieſen organiſatoriſchen Auf⸗ räumungsarbeiten iſt wohl auch hinſichtlich der fabrikatoriſchen Umſtellung manches geſchehen. Viel geſchah auch durch Verbeſſerung und Umſtellung des Fabrikationsapparates an ſich und durch Einſtellung auf die ſich immer mehr durchſetzende Normung. Es iſt nicht zu ver⸗ kennen, daß alle dieſe Maßnahmen, ſoweit ſie Geldmiktel er⸗ forderten, mit allergrößter Behutſamkeit vorgenommen wer⸗ den mußten, denn eigenes Geld war knapp und fremdes wurde in der erſten Jahreshälfte von den Geldgebern nur zögernd zur Verſügung geſtellt. Immerhin, es iſt allerhand zur Beſſerung der inneren Verhältniſſe geſchehen, wenn auch noch viel zu tun übrig bleibt. Das Jahr 1027 will ja wohl unter einem glücklicheren Stern beginnen als 1926.— Seit einigen Wochen iſt eine deut⸗ lich merkbare Beſſerung im Auftragseingang eingetreten, die wohl weniger durch ihre Stärke als durch ihre Stetigkeit zu Hoffnungen berechtigt. Der beſſere Geſchäftsgang der Kohlen⸗ und Schwerinduſtrie, der günſtige, ja glänzende Ver⸗ lauf der Automobilausſtellung in Berlin, die Gründung der Waggongemeinſchaft und ihre Abmachungen mit der Reichs⸗ bahn, um nur dies anzuführen, ſind geeignet, weitere Bele⸗ bung und Erholung auch in die Maſchinen⸗Induſtrie Süd⸗ deutſchlands zu bringen. Auch im Ausland iſt wieder beſſer Boden gefaßt worden: vernünftige Handelsverträge und die Sanierung der notlei⸗ — Auslandswährungen können hier noch ein Uebriges ringen.— Aber eine Erbſchaft wird auch ins neue Jahr mitgenom⸗ men werden, die allerdings auch andere deutſche Wirtſchafts⸗ zweige drücken wird: Der Mangel an eigenen Geldern, das Mißverhältnis der kurzfriſtigen Verpflichtungen zu dem Eigenvermögen der Unternehmungen. Wohl haben die Hergeber kurzfriſtiger Gelder, ſolange es die Flüſſigkeit des Geldmarktes erlaubte, verſtändnisvoll ſtill⸗ gehalten und die Mittel zu den Umſtellungen gewährt; aber dieſe Baſis iſt zu ſchwankend, wenn es ſich um Betriebsanlagen und feſtverzinsliche Werte handelt. Hier durch Aufnahme langfriſtiger, feſtverzinslicher Auleihen oder⸗Erhöhung des 2 Eigenkapitals wieder feſten Boden Hauptaufgaben der Verwaltungen im kommenden Jahr. Wenn dies geſchehen und in maßvoller, ſtetiger, unerbittlich ernſter Arbeit unter Verzicht auf Experimente in der oben geſchilder⸗ ten Richtung Pbergeſco hrten wird, kann wohl die Zuverſichk ausgeſprochen werden, daß 1027 nach den Aufräumungsarkei⸗ ten des Jahres 1926 wieder ein Jahr des Ausbaues, des Neu⸗ baues für die deutſche Maſchineninduſtrie werden kann. Generaldirektor Karl Schnetzler der Brown, Voveri u. Cie.,.⸗G. in Mannheim Es gibt Funktionen des Wirtſchaftslebens, die einen Rück⸗ ſchluß auf ſeine allgemeine Intenſität zulaſſen, z. B. der Waren⸗Umſchlag auf den Bahnen. In den letzten Jahren iſt als ſolcher Gradmeſſer mehr und mehr auch der Konſum an elektriſcher Energie bedentungsvoll geworden. Die intenſivere Ausnützung vorhandener elektriſcher Anlagen aller Art in Induſtrie, Landwirtſchaft, Gewerbe und im Kleinverbrauch, oder die Erſtellung neuer Anſchlüſſe in dieſen Gebieten, bei⸗ des beweiſt teils gute Beſchäftigung, teils den Willen und die Fähigkeit, in der Verbeſſerung oder Ausdehnung der Werks⸗ einrichtungen nicht ſtill zu ſtehen. Auch die Beſchäftigung der chniſchen In duſtrie ſpiegelt, wenn ſchon nicht gleich unmittelbar, dieſe Bewegung wieder. Vergegen⸗ wärtigt man ſich aus dieſer Einſtellung heraus das Bild des zu faſſen, iſt eine der vergangenen Jahres, ſo zeigt ſich, daß der Pulsſchlag des all⸗ + Wirtſchaftslebens, den die elek Pulsſchlag Abnehmern ſich unter dem Druck ſchränkung auferlegt; bei der, von der Beſchäftigungslage ganz naliſierungsmaßnahme zunächſt banden und elektriſches Material aus ſtillgelegten Betrieben verfügbar In duſtrie, die ſi neuen Einri 0 N Kleinverbrauch elektriſcher Maſchinen zeigte in den letzten Monaten zunehmende Tendenz. Einiger⸗ maßen befriedigend war die Beſchäftigung maſchinenbau(vor allem Dampſturbinen). In duſtrie 320 Energie. Die Ze Kitätserzeugn Sicht anſtellen muß, vergrößter und verbeſſerte ihre Anlagen auch im vergangenen Jahr, eir der weiteren Zunahme des Bedarfes rech trotechniſche Induſtrie cht entſprochen hat; der die zu den regelmäßigen Induſtrie gehören, haßen der Wirtſchaftslage weitgehende Be⸗ ſo vor allem die Schwerin duſtrie, abgeſehen, die Ratio⸗ chlüſſe für weitere Ausgeſtaltung ei ſiſich verſpürte, den Erwartungen ni war zu ſchwach. Viele, der elektrotechniſchen n Entſ machten; ſo auch die verarbeitende ch— von Ausnahmen abgeſehen— mit chtungen aufs Aeußerſte zurückbielt. Bei der andwirtſchaft hat ſich die anfangs recht unbefriedigende achfrage in der 2. Hälfte des Jaßres gehoben. Auch der und Apyarate nur im Groß⸗ Die chemiſche Ziele mit grörter ch. Die Elektri⸗ ng, die ihre Ueberlegungen auf längere Igte ihre weit geſteckten en folgen allmählich na ein ſicheres Zeichen, daß ſie mit net. rie teilt die Zuverſcht, die auch eine ſichere Voraus⸗ nd die Aufgaben, die der Die elektrotechniſche Induſt 0 elektrotechniſchen Induſtrie geſtellt ſind, no lange nicht er⸗ gleicher Zeit aber war Gefahr im Verzug. füllt. Die weitere Rationaliſierung und Verdoleb Unter dieſem ſchweren Druck begannen nun die ernſthaften der Arbeitsmethoden, die Durchführung Zeit⸗ und Energie⸗ rſparender Einrichtungen auch im einzelnen Haushalt ſind 1 Induſtrie möaglich, an⸗ ererſeits aber zur Erhaltung der Wetthewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten unerläßlich. Die Elektriſierung der Voll⸗ ahnen beſonders in Südweſtdeutſchland Man könnte ſolche daß zweifellos zal darf nicht lönger Beiſniele beliekiz lreiche und ver⸗ die auf eine wach⸗ n man die Gefahren, t. Die Induſtrie darf die Verbeſſerung während der Geld⸗ und Kreditknappheit befanden, möglich ge⸗ weſen wärs, ˖˖ 5 weiter getrieben, das Verantwortli zelnen, auch des lexten Arbeiters ihre Vereinfachung muß chkeitsgefühl jedes ein⸗ für das Vrodukt ſeiner * 0. Seite. Nr. 600 Lene Naunhelmer Seltung(Abend⸗Ausgabe)- Freltag, den 31. Dezemder 1028 Hände muß geſteigert werden. Die öſſentlichen Laſten, die den Betrieben auſerlegt ſind, verlangen dringend Verminde⸗ rung. Im Wettbewerb mit dem Ausland zeigt ſich, daß ſie in bieſem Umſang auf die Dauer nicht getragen werden können. Der ſüdweſtdeutſchen Induſtrie im beſonderen aber droht noch eine weitere Gefahr, auf die immer wieder hingewieſen werden ſollte. Durch den Verluſt von Elſaß⸗Lothringen und Luxemburg und durch die Abſchnürung des Saargebietes, iſt nicht nur ihr nächſtes Abſatzgebiet in gefährlicher Weiſe be⸗ ſchnitten, ſondern was früher wirtſchaftlicher Mittelpunkt war liegt jetzt an den Grenzen des verbliebenen Gebietes. Dabei wachſen im Reich die zentraliſtiſchen, nach Berlin gravitieren⸗ den Tendenzen immer mehr. Für die badiſch⸗pfälziſche Wirt⸗ ſchaft, die Länder und Städte, iſt es eine Lebensfrage, daß dieſe Gefahr in ihrem vollen Umſang erkannt wird. Geſchteht dies, dann werden ſich Wege finden, ihr zu begegnen und man darf das Vertrauen haben, daß die ſüdweſtdeutſche Induſtrie durch Tatkraft und Umſicht ſich die Stellung innerhalb des ge⸗ amt⸗deutſchen Wirtſchaftslebens, die ihr zukommt und die dieſem notwendig iſt, auch weiterhin erhalten wird. Die chemiſch⸗pharmazeutiſche Induſtrie kann auf das Jahr 1926 im allgemeinen durchaus nicht mit Befriedigung zurück⸗ blicken. Der deutſche Abſatz in Arzneimitteln, welcher für dieſe Induſtrie infolge des durch den Krieg großenteils ver⸗ loxenen ausländiſchen Abſatzgebietes eine bedentendere Rolle ſpielt als früher, war beſonders in der erſten Hälfte des Jah'⸗ es beeinträchtigt durch die mangelnde Kaufkraft. Denn auch Arzueimittel ſind in dieſer Beziehung Konjunkturen unter⸗ worfen: bei mangelhaftem Einkommen gibt jeder nur das allernötigſte für die Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit aus. Die Ausfuhr litt dauernd unter den durch den Krieg nerän⸗ derten Verhältniſſen. Nicht nur, daß übertrieben hohe Zölle den früher in aller Welt beliebten deutſchen Fabrikaten die Tore verſchließen, ſo treten hier noch bei faſt allen Staaten er⸗ ſchwerende Formalitäten für die Einſuhr von pharmazeuti⸗ ſchen Präparaten hinzu, die— wenn auch in vielen Fällen un⸗ ausgeſprochen— gerade gegen die deutſchen Erzeugniſſe ge⸗ richtet ſind und oft einem Einfuhrverbot gleichkommen. Alle Länder, die früher in großem Maße deutſche Heilmitte! auf⸗ genommen haben, ſuchten inzwiſchen eigene Induſtrien ine Leben zu ruſen, ſelbſt Duodez⸗Staaten wie Eſtland, Lettiand uſw. beſitzen den Ehrgeiz, eine autochthone pharmazeutiſche In⸗ duſtrie zu ſchaffen. Dabei werden teilweiſe die früher öurch Patente und Warenzeichen geſchützten deutſchen Präparate einſach nachgeahmt. Wie lange es noch dauern wird, bis dieſe ungeſunden und gar nicht aufrecht zu erhaltenden Verhältniſſe einer Beſſerung gewichen ſind, läßt ſich vorerſt nicht abſehen. Bei manchen pharmazeutiſchen Präparaten und auch bei ben ſynthetiſchen Riechſtofſen, an deren Herſtellung ebenfalls unſere Firma intereſſiert iſt, ſpielte außerdem noch eine un⸗ günſtige Rolle das Valuta⸗Dumping, das insbeſondere von der franzöſiſchen Induſtrie ausgeübt wurde. Der ſchlechte Frankenkurs erlaubte den noch durch innere Verhältniſſe und in manchen Staaten durch Difſerenzialzölle begünſtigten fran⸗ zöſiſchen Fabriken. ihre Waren zu einem Preiſe auf den Aus⸗ lands⸗Markt zu werfen und zum Teil in unſer eigenes Land u bringen, der unter dem Einſtandspreis der deutſchen Pro⸗ duzenten lag. Ob das nächſte Jahr beſſere Verhältniſſe zeltigen wird. Läßt ſich augenblicklich noch nicht überſehen. Leider wird der deutſchen chemiſchen Induſtrie ihr ohnedies harter Kampf um die Zurlckeroberung des Exvortes nach wie vor in unhell⸗ poller Weiſe erſchwert durch die enorme ſteuerliche Belaſtung. Baurat Dr. h. t. J. Nallinger Vorſtandsmitglied der Daimler⸗Benz.⸗G. und des Reichsverbandes der Deutſchen Automobil⸗Induſtrie Das gu nde eede Jahr 1020 hat Ka der bentſchen Automobilinduſtrie noch nichk die längſt erhöfften und ſo dringend nötigen Erſolge gebracht. Der Export war geringfügig und der Verk.raf im In⸗ land wurde durch den allgemein ſchlechten Geſchäftsgang in ſaſt allen Brauchen beeinträchtigt und zwar wurden davon nicht nur die inländiſchen, ſondern auch die ausländiſchen Automobilſabriken betrofſen. Trotzdem wurde aber in dieſem Jahre in allen deutſchen Automobilfabriken ſehr intenſiv an der weiteren Vervoll⸗ kommnung des Automobils gearbeitet, ſowohl was Konſtruk⸗ kion, als auch verbilligte Herſtellun Sene und die deutſche Automobilausſtellung im Oktober/ November d. Is. hat ge⸗ eigt, daß das Jahr 1926 in dieſer Beziehung ein ſehr erſolg⸗ eiches war. ir brauchen uns vor den Ausländern nicht ehr zu fürchten, namentlich was Material und Ausführung etrifſt, aber auch in den Preiſen ſind wir mit einem eben⸗ ürtigen ausländiſchen Erzeugnis konkurrenzfähig geworden Put würden es umſomehr ſein, wenn wir vom kauſenden Publikum des Inlandes mehr unterſtützt würden wie bisher. Dies gibt uns die Hoffnung auf ein beſſeres Geſchäft für lase da auch alle Anzeichen für einen allgemeinen geſchäft⸗ ichen Aufſchwung im kommenden Jahre ſprechen. Die deutſche Automobilinduſtrie iſt für dieſen Auſſchwung ewappnet, möge die Einſicht aller deutſchen Reflektanten für utomobile uns zu vollem Erſolg verhelfen. Direktion der Sellſtoffabrik Walohof Der Geſchäftsgang in Zellſtoff und Papier war im Jahre 1026 ſchleppend und erſt gegen Ende des Rabrer trat eine Belebung ein. Die heutigen Zollſätze ermöglichen es der aus⸗ Kändiſchen Konkurrenz, größere Mengen nach Deutſchland ein⸗ —.— als das früher der Fall war; arbeitet doch dieſe onkurrenz unter weſentlich Bedingungen, da ſie Sein das Holz, das die Hälfte der Geſtehungskoſten von Paltiol ausmacht, 50 bis 100 Prozent billiger hat als die eutſchen Fabriken, und weil ihr auch meiſt größere Waſſer⸗ räſte zur Verfügung ſtehen, während die deutſche Induſtrie der Hauptſache auf Kohle angewieſen iſt. Uebrigens ſind ie wirtſchaftlichen Grundlagen auch in den einzelnen Teilen es deutſchen Reiches durch die Nachkriegsverhältniſſe weſent⸗ ich verſchoben, insbeſondere iſt die Südweſtecke durch die ohen Frachten ſtark ins Hintertreffen geraten und in Baden rücken die hohen Steuern, ſowohl kommunale als ſtaatliche, chwer auf die Induſtrie. Daraus ergibt ſich, daß die ſüdweſt⸗ eutſche Papierinduſtrie in ſchweren Nöten geht und eine An⸗ ahl Fabriken ſogar zum Stillſtande ggkommen iſt. Nur chärfſte Intenſivierung und Moderiſterung der Betriebe, enn die Mittel vorhanden ſind, und Ausarbeitung wert⸗ poller Spezialitäten können bier helfen. Direktion der C. F. Boehringer Sohne Im Jahre 1926 hatten die vom allgemeinen Markt unab⸗ ängigen pharmazeutiſchen Spezialpräparate anſangs unter zu chwacher Kaufkraft des inneren Marktes zu leiden. Als dieſer eine Beſſerung erfuhr, ſtieg der Umſatz. Das Jahr 1927 wird iex hofſentlich weitere Entwicklung bringen. Die Ausfuhr hieſer Artikel geſtaltete ſich durch Zölle und formale Schikanen, die den Schutz und die Züchtung einer Konkurrenzinduſtrie im Uusland zum oft ausgeſprochenen Zweck hat. immer ſchwieri⸗ er. Aber nicht nur durch Abwehr der deutſchen Konkurrenz helren ausländiſche Regierungen ihrer Induſtrie, ſonderg kuch durch indirekte und direkte Subventionen, eine gegen uns Pielbeliebte Gewaltpolitik, die nur auf dem Boden eines unge⸗ unden Gewaltfriedens gedeihen konnte, ſicher aber letzten des niemandem Vorteil bringen wird. Auf dem Gebiet der ſhemiſchen Präparate des freien Marktes herrſcht allgewein chärfſter Kamyf. bei den olt erſt während und nach dem Kriege in Ausland entſtandenen Konkurrenz⸗Unternehmen durch pro⸗ lbittwe Bölle geſchützte Abſatzgebiete für ihre Entwicklung re⸗ ſerviert bekommen. In internatlonalen Konventlonen, die den Abſas für alle Produzenten regeln ſollten, herrſcht da, wo die Führung während des Krieges in ausländiſche Hände über⸗ Ling, oft nationaliſtiſche Willkür. Gegenüber allen dieſen Ver⸗ gewaltigungen kann unſerer Induſtrie nur wenig Schutz ge⸗ boten werden. Dafür werden ihr viel größere ſoziale Laſten als vor dem Kriege zugemutet, und dafür muß ſie ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob Gewinn oder Verluſt entſtanden iſt, hohe Steu⸗ ern auf ihr Kapital leiſten, ſodaß die mit allen Kräften unter⸗ nommene Selbſthilfe gefährdet erſcheint. Die übermäzige, Allen ſichtbare Tätigkeit der unproduktiven öffentlichen Hand täuſcht Proſperität nur vor, da ſie durch Erhebung zu hoher Steuern im Vergleich zum produktiven Teil der Wirtſchaft un⸗ verhältnismäßig erſtarkt iſt. Ein befriedigender Fortſchritt kann ſür die arbeitende Bevölkerung im Jahre 1027 nur er⸗ wartet werden, wenn dieſe ungeſunde Kräfteverteilung im Jn⸗ nern verſchwindet und die von bedeutenden Wirtſchaftsführern aus allen Ländern der Welt zum Programm erhobenen Beſtre⸗ bungen gegen die wirtſchaftliche Willkür der Regierungen in den internationalen Beziehungen Früchte zeitigen. Generaldirektor G. Jaeger der Rheinſchiffahrt.⸗G. vorm. Fendel Bei der Jahreswende 1920 ſtand die Rheinſchiffahrt vor der bangen Frage: Was wird das Jahr 1021 bringen? Am 10. Januar 1921 fiel dann der nach dem Friedensver⸗ trag vorgeſehene Schiedsſpruch, wonach die deutſche Rhein⸗ ſchiffahrt einen großen Teil ihrer Flotte, ſowie in den deut⸗ ſchen Rheinhäfen große Lagerhäuſer, Lagerplätze und Um⸗ ſchlagseinrichtungen an Frankreich abzutreten hatte. Dazu kamen dann im Lauſe des Jahres 1921 noch die Abgaben von Schiffsraum an Frankreich und Belgien aufgrund des§ 6 des Friedensvertrages, alſo Grund genug, deutſcherſeits da⸗ mals wegen der Zukunft beſorgt zu ſein. Alle dieſe Verluſte konnten ſedoch die Stellung Deutſchlands auf dem Rhein nicht erſchüttern. Mit neuem Mut gingen die deutſchen Rhein⸗ rhedereien an den Wiederaufbau, der Ende 1924 im allgemei⸗ nen durchgeführt war. Wenn man daran glaubte, daß ſich die Rheinſchlffahrt von den ſchweren Schlägen, die ſie auszuhalten hatte, burch inten⸗ ſive Ausnützung ihrer mit den modernſten techniſchen Ein⸗ richtungen verſehenen Betriebsmittel bald wieder erholen könnte, ſo war das ein Trugſchluß.— Die Geſchäftslage im Jahre 1925 war mehr als unbefriedigend; die Selbſtkoſten konnten nicht gedeckt werden. Im erſten Halbjahr 1926 war die Lage ebenſo; ſie beſſerte ſich dann 1926 vorübergehend, lei⸗ der nicht als Zeſchen einer allgemeinen Beſſerung, ſondern durch die ſtarken Zufuhren von Kohlen zum Rhein, infolge des engliſchen Bergarbeiterſtreiks. Die Rheinfrachten bewegen ſich in den letzten beiden Jahren auf der Höhe der Friedensfrachten, während die Un⸗ koſten ganz weſentlich geſtiegen ſind. So haben die Löhne, die einen weſentlichen Beſtandteil der Unkoſten darſtellen, eineEr⸗ böhung um etwa 80 v. H. erfahren. Die Aktiengeſellſchaften 9— benu auch in den Jahren 1924—45 dividendenlos ge⸗ eben. In der Gitt⸗ebewegung iſt eine vollſtändige Aenderung eingetreten. Die Eiſenbahn baute ein neues Tarifſyſtem auf, Nach dieſem Syſtem werden die Frachten für Entfernungen bis zu 200 Kilometer hochgehalten, höher als den Verhält⸗ niſſen entſpricht, um mit dieſem Ueberſchuß die weiteren Ent⸗ ſernungen umſo billiger bedienen zu können. Dieſes Tarif⸗ ſyſtem wirkt ſich namentlich im ſog. gebrochenen Verkehr ſehr zum Pochteil der Rheinſchiffahrt aus. alſo 3. B. beim Ver⸗ ſand ab Ulm via Mannheim rbeinabwärts nach Duisburg⸗ Ruhrort und umgekehrt und noch ſchlimmer im doppelt ge⸗ brochenen Verkehr, wie 9 B. ab Ulm über Mannheim rbein⸗ abwärts bis Duisburg⸗Ruhrort und ab da per Bahn u zahlteichen Ausnahmetariſe zu Gunſten der deutſchen See⸗ häfen; ſie beeinträchtigen vor allem den Gin⸗ und Ausfuhr⸗ verkehr über die holländiſcher und belgiſchen Seehäfen, dieſe unentbehrlichen Stützpuntte für die Rheinſchiffahrt im Ver⸗ kehr mit den ſüddentſchen Binnenſtätionen. Nun entſteh die Frage: Wie wirken ſich dieſe Vorgönge aus, und bat die ſüddentſch: Wirtſchaft ein Intereſſe an dem gegenwärtigen Tarifſyſtem der Eiſenbahn?— Nach den von der Handelskammer Mannheim angeſtellten Unterſuchungen iſt dies nicht der Fall; denn faſt ausnahmslos bewegt ſich der ſüddeutſche Güterumlauf in den Grenzen der höchſten Staffel, und in den Fällen, in denen für einen Transvort weitere Entfernungen in Betracht kommen, wie 3. B. bei Kohle und Schnittholz, beſtehen ohnedies Ausnahmetarife. Alſo beſteht ſeitens der Wirtſchaſt ein Intereſſe an dem bbau des gegenwärtigen Syſtems. Die Wirkungen in den Rheinhäfen ſind aber direkt ver⸗ nichtend, und dafür bietet gerade Mannheim ein lebendes Beiſviel: Früher herſchte in den ausgedehnten Hafenanlagen in Mannheim eine rege Tätigkeit. Mannhbeim wurde die ſüd⸗ deutſche Handelsmetropole und ſpäter auch Induſtriezentrum, während heute die ausgedehnten Mannheimer Hafenanlagen durch die vorhandenen großen Lagerhäuſer, Lagerylätze und Umſchlagseinrichtungen wohl noch beweiſen, was früher ge⸗ leiſtet worden iſt und was man bier leiſten kann. aber durch die Untätigkeit der ganzen Anlagen vor Augen führen, was leider nicht mehr zu leiſten iſt. So iſt es auch zu erklären, dan Mannheim in ſeiner Steuerkraft mit ſedem Faßr zurück⸗ geßt und bezügl. der Arbeitsloſenziffer an der Syitze mar⸗ ſchiert. Es iſt alſo nicht eine Angelegenbeit zwiſchen Rhein⸗ ſchiffahrt und Eiſenbahn. wenn die Eiſenbahn Tarifmaß⸗ nahmen ergreift, welche die Binnenſchiffahrt bei der Güter⸗ hewegung zum großen Teil ausſchalten, ſondern es iſt eine Frage der Regterungen, der Hafenſtädte und der Wirtſchaſt. Neuerdings hat die Reichsbahngeſellſchaft eine Denkſchrift aufgeſtellt, die zunächſt der ſtändigen Tarifkommiſſion unter⸗ breitet und auch den Handels⸗, Gewerbe⸗ und Landwirtſchafts⸗ kammern überreicht worden iſt. Aus dem Inhalt dieſer um⸗ ſangreichen Denkſchrift iſt zunächſt ſodiel bekannt geworden, daß die Eiſenbahnverwaltung ſowohl die vertikale Staffel, alſo das Prinzip des Staffeltarifs, als auch die für alle Ent⸗ fernungen einheitliche Abfertigungsgebühr unverändert bei⸗ bebalten will. Die Verteuerung derEiſenbahnfrachten auf den nahen Strecken, die als ſchwere Belaſtung empfunden wird, ſoll alſo beſtehen bleiben. Der Großteil aller Transporte wird auf den naßen Entfernungen bis 100 bezw. 200 Kilometer be⸗ wegt, und da dieſe nahen Strecken die ganzen Ausfälle, die bei der enormen Verbilligung auf weiten Strecken eintreten, autmachen ſollen, ſo werden die Klagen über die allzuhohe Be⸗ laſtung der naben Strecken immer allgemeiner. Die Denkſchrift ſucht nun plauſibel zu machen, daß eine Aenderung der jetzigen vertikalen Staffel oder gar die Rück⸗ kehr zu dem alten Kilometertarif, die während der letzten Monate von verſchiedenen Seiten propagiert wurde, ſich nur zum Schaden der deutſchen Wirtſchaft auswirken könne. Hier⸗ für wird ein fahlenmäßiger Nachweis zu führen geſucht mit dem Schlußergebnis, daß der erſtrebte neue Kilometertarif von 287 Kilometer auf weitere Entfernungen gans beträcht⸗ liche Erhöhungen.(bei 400 Kilometer rund 10 y.., bei 600 Kilometer rund 20 v. H. uſw. bis zu 120. v..) auſweiſen miitzte, während andererſeits die bei den nahen Entfernungen bis 237 Kilometer möglichen Ermäßigungen nur 3, Köchſtens etma 7 v. H. betragen könnten. Die Grundlagen dieſer Be⸗ rechnung ſind für Außenſtehende vollſtändig vor allem in einem ſehr ausſchlaggebenden Punft. näwſich hinſichtlich der Frage, wie der bei Einführung eines Kilo⸗ metertarifs zu erwartende Verkehrsverluſt auf meite Ent⸗ ſernungen zu erwartende Verkehrs⸗uwachs zu ſchſſtzen iſt. Solche Schätzungen können ihrer Natur nach nur mehr oder weniger orakelhaſt ausfallen, Ein weiteres Argument der undurchſichtia. Bahn iſt der Hinweis auf den allgemeinen Teuerungsinde? und auf die der Reichsbahn durch den Dawesplan auferlegten [Laſten. Bezügl. des Teuerungsindex rechnet man ſonſt allge⸗ mein mit einem Aufſchlag von 34, höchſten 40 v. H. auf die Vorkriegszahlen. Die Vertenerung der Bahnfrachten auf die nahen Entſernungen his 200 Kilometer bewegt ſich aber bei der allgemeinen Stückgutklaſſe zwiſchen 73 b. H. und etwa 60 v. H. und bei der allgemeinen Wagenladungsklaſſe ſogar zwiſchen rund 122 v. H. nud 97 v. H. Dieſe Zifſern beweiſen ohne weiteren Kommentar, um wieviel die gegenwärtigen Bahnfrachten auf Entſernungen bis 200 Kilometer übertenert ſind zu Gunſten der ſtark fallenden Staffeln auf welte Ent⸗ fernungen.(Die Unterſuchung der Mannheimer Handelskam⸗ mer ergibt u. a. daß von dem geſamten Güterverkehr Badens volle 75 v. H. nicht über eine Durchſchnittsentſernung von höchſtens 195 Kilometer hinauskommen und weitere etwa 10 v. H. nicht über etwa 280 Kilometer!) Auch der Hinweis auf die Dawes⸗Laſten erſcheint nicht abſolut ſtichhaltig, wenn man andererſeits berückſichtigt, daß die Eiſenbahn eine ſtarke Aus⸗ gabenentlaſtung erfahren hat durch den Wegfall des Zinſen⸗ dienſtes für die alten Obligattonen. Man ſollte alſo meinen, daß die Reichsbahn trotz Dawesplan und ſonſtiger Mehrbe⸗ laſtung(durch Zwangspenſionierungen uſw.) mit einem Teue⸗ rungsaufſchlag von etwa 50 v. H. auf den Friedensindex aus⸗ kommen könne. In der Binnenſchiffahrt liegen die Verhält⸗ niſſe heute ſo, daß der Frachtendurchſchnitt ſich auf gleicher Höhe, wie in der Vorkriegszeit bewegt und man froh wäre, wenigſtens 20 v. H. Aufſchlag durchholen zu können. Wenn die Reichsbahn ſich auf die in der ovenerwähnten Denkſchrift vorgeſchlagene Tarifreſorm beſchränkt, d. h. bei der jetzigen vertikalen Staffel blribt, ohne der Rheinſchiffahrt auf anderem Weg, d. h. durch Binnenumſchlagstariſe zu helfen, dann ſteht die Rheinſchiffahrt am Ende des Jahres 1923, ähn⸗ lich wie bei der Jahreswende 1920, vor der Frage:„Was ſoll der Rheinſchiſſahrt das kommende Jahr bringen! 21 Letzte Auswirkung der Goldbilanzierung Das kommende Jahr wird in der Bilanz mancher Geſell⸗ ſchaften eine einſchneidende Umwälzung bringen, vorwiegend dort, wo die Verwaltungen in etwas großzügiger Weiſe das Intereſſe ihrer Aktionäre wahrgenommen hatten, als ſie die Kapitalzuſammenlegung auf die leichte Schulter nahmen. Gerade das letzte Fahr bot ja hinreichend Gelegenheit zu er⸗ kennen, daß die Eröffnungsbilanzen 1024 in vieler Hinſicht zu roſig aufgemacht waren, wovon die natürliche Folge nach erfolgloſen Exiſtenzkämpſen die Sanierung war. Und doch war hier das Maß der Kapitalreduzierung für die Aktionäre ſchon unangenehm genus Wie mag es aber erſt bei den Geſellſchaften ausſehen, die das Papiermarkkapital in der gleichen Höhe als Reichsmarkwert beſtehen ließen, ohne daß ein gleicher Zuwachs an Aktiven zu verzeichnen geweſen wäre? Die Möglichkeit dazu war gegeben durch die Einrich⸗ tung der ſogenannten Kapitalentwertungskonti, die mit Ab⸗ lauf der augenblicklichen Geſchüftsjahre zu verſchwinden haben; und das zu einer Zeit, die gerade erſt dle Auſänge einer auſſteigenden Konlunktur zeigtl Die Kapitalentwertungskonten(KEg) waren damals als Gegengewicht gegen die hohen Aktienbeträge geſchaffen. Er⸗ gab ſich, und das war faſt ausnahmslos der Fall, in der Eröffnungsbilanz ein Paſſivſaldo, ſo konnte man entweder das Kapital um dieſe Differenz ermäßigen oder auf der linken Seite wurde das KEK neu eingeſetzt. Damit war der Saldo ausgeglichen. Auch konnten KEK und Kapitalreduzierung miteinander verbunden werden. Beiſpiel: Aktiva: 50 Mill. 4 Paſſiva: Kapital 30 Mill. 4 Saldo: 20 Mill. 4 Sonſtiges 40 Mill. 4 Hier wurde entweder der Saldo als KEg verbucht, oder aber 5 a pe ach m 20 ernie Eſſen. Nicht weniger ſchädlich für die Rhelnſchiffahrt ſind die das Kapital um 20 Mill. erniedrigt durch Zuſammenlegung :1. War die Verwaltung der Anſicht, daß dieſe Reduzierung zu ſcharf war, ſo wäre bei Ermäßigung 2ꝛ1 ein Paſſipſaldo von 5 Mill./ verblieben, der auch wieder als KEK. er⸗ ſcheinen konnte. Der Name ſagt, daß dieſer Poſten lediglich ein Ausgleich für die durch die neue Währung bedingte Entwertung ſeln ſollte; denn die Stammkapitalien wurden entegen ſämtlichen anderen Poſten in Papiermark ausgedrückt. Daraus geht auch hervor, daß dieſes Aktivum auch nur für eine Uebergangs⸗ zeit Berechtigung hätte, ſolange als die Entwertung wieder eingeholt ſei. Wenn dieſes Moratorium auf nur drei Jahre bemeſſen war, ſo rechnete man mit einer der Inflations⸗ periode gleichen günſtigen Konjunktur. In der Wirklichkeit war die Entwicklungstendenz aber gerade entgegengeſetzt. Glücklicherweiſe haben von dem KEK nur wenige Geſell⸗ ſchaften Gebrauch gemacht; denn es handelte ſich bei dieſem ja praktiſch auch nur um eine Bilanzverſchleierung, eine Täuſchung der Aktionäre, die wohl bei der Bewertung ihrer Aktien dieſes zweifelhafte Aktivum nicht verhängnisvoll geung eingeſchätzt haben mögen. Bilanzrechneriſch war es ja auch man ihn mit einer auf drei Jahre befriſteten Schuld ver⸗ gleicht. Kann die Forderung ſetzt nicht erfüllt werden, das Konto verſchwinden zu laſſen, ſo muß entweder die Aktivſeite einen entſprechenden Zuwachs wirklich realer Werte erfahren haben, oder es muß eine regelrechte Sanierung eintreten durch Verminderung der Paſſiven, die praktiſch ja nur mög⸗ lich ſein wird, daß die Kapitalien reduziert werden. Alſo in der Praxis kein anderes Bild, als wenn große Verpflich⸗ tungen jetzt fällig ſind. Die Umſtellung iſt in Wirklichkeit alſo nur um drei Jahre hinausgeſchoben, hat dazu aber noch erbracht, daß die großen Stammkapitalien bei der geringen Maſſe der Aktiva(denn das KEck war nur„gelieben“) eine Dividende unmöglich machte. Damit hat das KéK ſeinen vom Geſetzgeber geplanten Zweck nicht erfüllt. An der Börſe dürften Geſellſchaften, die ſich des KEc bedient haben, kaum eingeführt ſein und damit Weiterungen für den Aktienmarkt unterbleiben, 5 Eine größere Bedeutung wird eine weitere Vorſchrift der Bilanzverordnung haben, nach der mit dem Ende der jetzt laufenden Geſchäftsfahre die Anteilſcheine auf Aktien ver⸗ ſchwinden müſſen. Das ſind Zertifikate, die bei der Umſtel⸗ lung auf weniger als 20.— 4 lauten, aber durch 5 teilbar ſind(nicht zu verwechſeln mit den Genußſcheinen). Hier ſind die Anteilseigner zwar offiziell Mitbeſitzer der Geſellſchaft, erhalten aber ihre Dividende für 1924/0 erſt bei der Ein⸗ ziehung der Scheine. Der praktiſchſte Weg der Tilgung wäre der Umtauſch in Aktien, indem die Emiſſionshäuſer oder die AGs. ſelbſt die nötigen Spitzen zur Verfügung ſtellen. Eug damit verbunden iſt die Verpflichtung, die krummen, über uſw. Hier kommt entweder Reduzierung auf 100/ oder Erhöhnng auf 200/ in Frage. Wie bei den Anteilſcheinen iſt auch hier die Vermittlung der Geſellſchaft erforderlich; denn zunächſt werben Kauf⸗ laufträge auf Nominale un'yr 100/ von den Banken grund⸗ ſätzlich nicht mehr ausgeführt. Dazu kommt dann noch. daß die erforderlichen Spitzenbeträge nennwertmähſg überhaupt nicht im Markt ſind. Es iſt nun theoretiſch denkbar, daß ſämtliche Aktionäre dieſer Art durch Aufrundung auf 200 f den Umtauſch vornehmen. Dieſem Begehren kann aber nur durch ein: Kapitalerhöhung Rechnung getragen werden, es ſei denn daß genügend Vorratsaktien zur Verfügung ſteben. Vielleicht kann man mit dieſer Konnerſion zwe kmäia die Einzieſiung ſämtlicher Aktien unter 100/ verbinden. die bei der Beſtrebung. die ſogenannten Zwergaktien abzuſchaf⸗ fen, ja doch einmal kommen muß. Wiederſtände ſeitens der beteiligten Aktionäre ſind nicht zu erwarten, denn die augenblicklichen Kleinhelräge unter 100/ ſind ohnehin zur Beit nicht verwertbar. H. St. „ 82 ein Beſitzpoſten, viel deutlicher aber drückt man ſich aus, wenn wahrſcheinlich den für die Aktionäre empfindlichen Nachteil 100/ liegenden Aktiennominale zu beſeitigen, z. B. 125, 140 =S S SSSOS„„ — D——22—22522 —— — 225 Breltag, den 81. Dezember 1920 Rene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. ⁰—5 haft kann die Zuſtimmung nicht bezeichnet werden, die dieſes 9 Projett im Rheinbeirat ſchließlich gefunden hat. Erwähnt ſet ſchließlich noch als Kurioſum die beſchloſſene und bereits in 0 E I er 2 R E 9 Angriff genommene Lahnkanaliſierung, die mit einem Aufwand von 4,2 Millionen Mark die Lahn auf Von Dr. Walter Schmitz, Duisburg 67 Kilometer für 55 von 197—200 To. befahrbar machen 9 5 6 5 5 Weee 5 den Bericht 9 wird klar, daß die Rheinverkehrsbeteili ten zu Beginn desüber dieſes Bauvor haben ledig zur Kenntnis genommenz Gegenwartsfragen der Rheinſchiffahrt neuen Sebees keien Anlaß baben⸗ der künfticen Wirtſchaſts⸗ eine ſachliche Erörterung hätte vermutlich zu einer durchaus Der Vertehr allein auf der deutſchen Rheinſtrecke beträgt] lage beſonders zuverſichtlich entgegenzuſehen. ablehnenden Stellungnahme geführt.— Die Frage des rd. 10 Milliarden Tonneukilometer, gleich etwa einem Sechſtel Die Entwicklung des Rheinverkehrs Aachen⸗Rhein⸗Kanals, des geſauuen deutſchen Eiſenbahugüterverkehrs; die durch⸗ in den erſten 10 Monaten des abgelaufenen Jahres kennzeich⸗ über den die Meinungen erſter Gutachter ſo auffälig aus⸗ ſchnittliche Beſörderungsmenge einer Woche beläuft ſich aufnen die nachſtehenden Zahlen: einander gehen, iſt zunächſt in die Amtsſtube des Reichsver⸗ et.bas über 1 Million Tonnen. In dieſen Zahlen kommen Er belief ſich in insgeſamt 44 Häfen, Zufuhr und Abfuhr kehrsminiſteriums zur eingehenden Prüfung bugſiert, deren die öſfentliche Bedeutung des Rheinſchiffahrts⸗ und Hafen⸗Inſammengerechnet, Ergebnis angeſichts der Ueberlaſtung des Miniſteriums mit weſens und ſeine hervorragende Stellung in der Wirtſchaft Januar bis Oktober waſſerbaulichen Arbeiten wohl erſt in einigen Jahren vorlie⸗ Beſteuropas zum Ausdruck. Durch die Größe und Vielaeſtal⸗ 1913 192⁵ 1026 auf gen wird. Daß dann 33 die Finanzlage des eine tigkeit des Rheinverkehrs verlieren naturgemäß auch ſeine 54.6 Millionen t 54 Millionen t 60,9 Millionen t. noch ernſtere Sprache als heute reden wird, muß leider als i werden. wichtigeren Zeitfragen das Ausſehen von Fachangelegen⸗ Rein mengenmäßig hat demnach der Verkehr des abgelau⸗ das 3 nteteſſe der Rei chsbahn eilen und werden zu ſolchen allgemeinen Intereſſes. ſenen Jahres eine Rekordböhe erreicht. Indeſſen iſt zu in der Frage des beachten, daß der Zuwachs in erſter Linie auf dem Inflations⸗ 3 Zur Wiriſchaftslage verkehr des Straßburger Haſens beruht, der infolge des Ansbaues der Waſſerſtraßen iedri 8 darauf beruhenden billigen Oab es 1024 unter 16 Rbeinſchtſfahrts⸗Aktiengeſellſchaften][ niedrigen Frankſtandes und der zie⸗ entſcheidend ſein. Hat auch die emſige und geſchickte Werbe⸗ noch3 die eine kleine Dividende verteilten, ſo— 5 Ge⸗ Sün SN tätigkeit der Reichsbahnhauptverwaltung und ihrer Direk⸗ ſchäftsjahr 1025, abgeſehen von der Perſonenſchiffahrt, ſchon 97770 5. F. Ellein— 15 Millionen t aufweiſt. tionen öffentliche Meinung duß letzt als pöllia dividendenlos für alle Betriebe bezeichnet wer⸗Die nächſtgrößere Verkehrszunahme gegenüber 1913 erzielte ig Heſe, ber Hechen Boskamſafkei bar en können, wobei die vorhandenen großen Verluſte nur zum in den erſten zehn Monaten der Hafen Weſſeling mit einem bildetes Waſſerſtraßennez mit einer leiſtungsfähigen N Teil und künſtlich durch Verzicht auf Abſchreibungen in der Plus von 1, Millionen t, was ebenfalls mit den beſonderen ſchiffahrt fordert. Das beſtätigen auch die Erfahrungen, die notwendigen Höhe gekürzt werden. Der Ausblick in die Zu⸗ Berhältniſſen des Graunkohlenbrikettabſatzes wir erſt im Herbſt des abgelaufenen Jahres gerade in der kunft iſt, vorſichtig geſprochen, nicht minder ernſt.“ Mit dieſen eeen 0 5 R Rhein⸗Ruhr⸗Ecke gemacht haben, in der ſich die Waſſerſtraßen Worten kennzeichnete ich die 5 Entwicklung des Verkehrs auf 99 mit bisher unerreichten Leiſtungen durchaus wirtſchaftliche Lage des Rheinverkehrsweſens Abein während des abgelaufenen Jahres Hezeichnend, daß der Eiſenbahn 9— Waſſerſtr i Seene an gleicher Stelle vor einem Jahre. Was alsdann die erſten Verkehr in den Häfen am Oberrhein— Mannheim z. B. um meineren Intereſſes geworden. Verſchiedene amtliche Aus⸗ .4 Millionen 15),— am Main und am Mittelrhein hinter der 0 75 iche Monate 1926 bis Anſang Mai brachten, gab Anlaß zu größter Friedenshöhe mehr oder weniger erheblich zurückbleibt, wäh⸗ 5 160 ſohen ſich im kommenden Jahre mit ihr befaſſen. Der eſorgnis um den Beſtand auch geſunder Unterneh⸗ rend der in den Niederrheinhäſen dieſe nicht nur erreicht, ſon⸗ Enquete⸗Ausſchuß hat bereits die Vertreter der Reichsbahn mungen der Schiſfahrt und des Hafenumſchlags. Um die der 5 und des Reichsverkehrsminiſteriums eingehend vernommen, n ſogar übertrifft. Auch hieraus geht hervor, wie ſtark der ili ahreswende 1925/6 war eine etwa 14tägige Unterbrechung allgemeine Güterverkehr im Rheingebiet, wenn man von 8 775 Schwiert 9955 75 in 0 urch ein Hochwaſſer entſtanden, wie wir es ſeit 150 Jahren Kohle und Erz abſieht, auch im abgelaufenen Jahre hinter den Rusſicht 9 Bei 3 Nachbruc, mt nicht erlebt haben. Er beeinträchtigte den Rheinverkehr ſtark Friedenszahlen zurückgeblieben iſt. Derjenige von Kohle und ſich gegenüberſtehenden Auffaſſun—*—— werden iſt a und führte zu erheblichen Schädigungen der Hafenumſchlags⸗ Erz brachte jedoch faſt nur eine Belebung des Niederrhein⸗ zunehmen daß es 8 7 5 Reri 8 n⸗ betriebe. Im Februar des abgelaufenen Jahres boten zwar der an hrelt— 919 60 wird. Allerdings iit zu ihrer glücklichen Durchführung nölig, 0 e ee 35— nach 5 908 0—— blieb daß das vorerſt noch vorhandene Nebeneinander verſchiedener och trat eine merklich echterung der Verkehrslage Stellen einer ſyſtematiſchen Zuſammenfaſſun des Intereſſes durch Nachlaſſen der Kohlen beförderung zum Unter den wirtſchaftspolitiſchen Zeitfragen des Rheinver⸗ und der Arbeit Platz macht. faſſung 9 ſ Oberrhein ein. Der Betrieb nach Holland blieb noch lebhaft, kebrsweſen⸗ verdienen die, deren Behandlung die Zentral⸗ 9 9 elementarer Bedeutung für das Rheinverkehrsweſen JJCCCCC000PT00T0PPT0TTTTTTT—— ———— ————————— ommiſſion für die Rheinſchi ahrt ſich angelegen gach wurde der Ertrag der Fahrt durch das lange Warten der ſein Ig Peſonbere Wcen Siel ſon 20 mehrere ühne auf den Seeſchiſſoraun ſtark geſchmälert. Die Fracht Fahre ſich hinziehende Reviſfon der Rheinakte machte Tarifpolitik der Rieichsbahn. nach Rotterdam ſank von M. 1,50 für die Tonne bei freiem weiterhin nur langſame Fortſchritte. Das liegt in der Schwie⸗ Die Zahl der Seehafenausnahmetarife, durch die das Hin⸗ hhleppen ab Strom bis Ende dieſes Monats auf M. 0,70, die rigkeit und Bedeutung des Gegenſtandes begründet. Die terland des Rheinſtroms zum Nachteil der deutchen racht von der Ruhr nach Mannheim von M. 1,40 auf Hauptarbeit widmete die Kommiſſion im abgelaufenen Jahre häſen und zum Vorteile unſerer Seehäſen verkleinert wird, M. 0,80 und 0,70. Das Schleppgeſchäft lag gänzlich dar⸗ den Zollvorſchriften der Akte; ſie iſt dabei beſtrebt, die For⸗ hat auch im abgelaufenen Jahre weiterhin zugenommen. Es —— wurde weit S nmalien der Zollbehörden zur Erleſchterung des Verkehrs mög⸗ beſtehen z. Zt. etwa 70 derartige Tariſe. Eine Anzahl von nteder; Schleppkraft chü zer ſtillgelegt. Dieſe ſcho lichſt zu vereinfachen; zu dieſem Zweck iſt ſie im Begriff, ein ihnen wurde aus außenpolitiſchen Rückſichten auch auf den ohnehin ernſte Lage—— 116 weiter im März, ſodaß einzeitliches Zollbegleikpapier von internationaler Gültigkeit Verkehr nach belgiſchen und holländiſchen Seehäfen ausge⸗ d. B. die Kohlenkontorsr 6 e en mit weniger als 25 Proz. und den Entwurf einer für die Rheinuferſtaaten gemeinſamen dehnt. Der Wettbewerb der ausländiſchen Bahnen, den be⸗ ihrer Transportbeteiligung beſchäftigt waren. Die Wartezeiten Zollverſchlußordnung aufzuſtellen. Das neue Jahr wird vor⸗ ſonders diejenigen Frankreichs und Belgiens infolge des dort der Kähne in Holland nahmen noch zu. ſichtlich die Beratung der Abgabenfrage, eines der wichtigſten herrſchenden Währungsverfalles bereiteten, zwang die Reichs⸗ Der Ueberfluß an Kahuraum aünlleme, den Kbeinverkehrs, bringen. Die alte und noch bahn Terner,zahlreiche Durchfuhrtariſe einzuführen.„Alle n gültige Akte ſieht bekanntlich die Abgabenfreiheit vorz ſie iſt dieſe Tarifmaßnahmen waren geeignet, die Wettbewerbsfähig⸗ trat durch eine an der Ruhr liegende unbeſchäftigte Flotte von gerade dadurch mit eine der Grundlagen der großartigen keit der Rheinſchiffahrt in den verſchiedenen Verkehrsbe⸗ mehreren hunderttauſend Tonnen beſonders deutlich in die Entwicklung geworden, die der Rheinverkehr in den vergan⸗ ziehungen noch weiter zu erſchweren. Unſo wichtiger wird Erſcheinung. Die Fracht von Ruhrort nach Mannheim genen ſechs Jahrzehnten genommen hat. Daß der Grundſatz dadurch die Anerkennung der Forderung auf ank Ende März auf— 8 eronne. Bezeichnend für die— e Auffaſfung Einführung von Waſſerumſchlagstarifen, agen ir 1 0 7 e Pie Telfract nac Rofterzam ber Akeverkcbrebeleinüten 5——— ſauk auf M. 0,40, ſodaß nicht einmal mehr der Lohnauf⸗ In auffallendem Gegenſatz zn der füuen internattonalen derrheingebtetes zu eigen gemacht hat. Ein Arbeitsausſchuß wand eintam.“ Ebenſo verſchlechterte ſich das Schleppneſchäft] Zuſammenarbeit in der drtralkommiſſion für die Rhein⸗ dieſer Körperſchaſten hat bereits nach eingehenden Vorberei⸗ weſter ſodaß ſelbſt größere Betrieb twa ein Biertel“ chiſſabrt ſteht die Tatſache, daß Deutſchland elner Einladung tungen und Ekubien Anträge auf Einführung von Waſſer⸗ ihrer Ehlepptkaſ in Betrieb Hlellen der 5660 n in Ka Ke 15 hinſchlagstariſen für Kohle, Getreide, Holz und Schrott der 4 it auch im Aprtl in vollem Umfange an; nur an bir e e Reichsbahn eingereicht. Der Erfolg iſt bisher noch ungn⸗ ge hie gem Kriege waren wir regelmäßig an den Arbeiten dieſes 8 d 5 S te eine Fracht ar der R ter Schifferbörſe Ko reichend, wenn auch gewiſſe Fortſchritte im Laufe des Jahres c0 Oberhelnſtaklonen nokientl der, Ruhrorter Soch Simcxeſſes, wie es der Bedeutund der deutſchen See⸗ und 1920 ön verzeichnen ſind. So iſt für Getreide durch Ermäßi⸗ ach ae 9— werden Nier mach Sbe no 9 e 88 gung der Sätze des A. T. 44 und ſeine Aus i 5 8 r F 0 e Tonn a carno un biry wiederum der Fall ſein würde, inhäf abn 2 ſüir Kriern Eolerden nac Miogersan, ber Aang lener blesieioloelg h rgenomnen een diee⸗ ſoafe eerceen Surroe s die Priſnteee Mprii notiert wurde, wurde auf M. 0,60 je Tonne erhöht, da den en hiergegen ſind aber offenbar nicht überwunden wok⸗ Reichsbahn noch nicht zum Abſchluß gelangt, doch ſteht zu er⸗ ich ntemand mehr fand, Transporte zu übernehmen, bei den. Denn die Einladung— blieb aus. Auch ſonſt fehlt warten, daß auch für dieſes wichtige Maſſengut ein ermäßigter ziebeilen der gebotene Takt gegenüber intenugtfonalen, Be⸗ Umſchlagtarif geſtellt wird. Ferner ſind eine Reihe minder⸗ B RPCTC „ ün9 Rh 9. 3 Eut⸗ geſetzt worden, deren eutu ür die Rheinſchiffahrt u un dl ar. Die Hafenumſchlagsbetriebe waren um wicklung der deutſchen Handelsmarine ohne jede ſachliche Ge⸗— iſt, da es ſich meiſt at Speslalkarfe für Seſimte Gia⸗ 3 30 Proz. beſchä 111 Auch der Mat blieb, gecenhsit mit dem Satze beginnt:„Jeder weiß, wie fämmere tionen und für beſchränkte Mengen handelt. Für den Durch⸗ 9 eſe Zeit zu kaum Bergarbeitufti 190 broch ich und ehrlos die deutſche Kriegsmarine endete,“ und damit fuhrverkehr von der Donau zum Rhein ſind die Waſſerum⸗ bwohl der engliſche erſtreik bereits Bere die Verſenkung unſerer Flotte im Firth of Forth November ſchlagstariſe D 119 für rumäniſches Getreide, D 123 für war, bei kleiner Beſſeru dapeſentlichen ungünſtig. Erſt der 1918 detennzeichnet werden ſoll, ſo iſt eine ſolche Verletzung deutſch⸗öſterreichiſches Getreide und D 125 für Mais neu er⸗ uni brachte die bekannte, dann alsbald ſcharf in die Er⸗ des deutſchen Empfindens umſo auffälliger, als Fachzeitſchrif⸗ ſtellt worden, ferner für den Verkehr aus dem Saargebiet ſcheinung tretende Belebung des Rheinverkehrs infolge des ten dieſes Gebietes auf unſerer Seite zu derarkigen Aeuße⸗ über Ludwigshafen die Waſſerumſchlagstarife P 200 für kugliſchen Streiks. eeeee—.— von 3 Rot⸗——— durch ihre Veröffentlichungen niemals Anlaß gegeben Kücht 80 Hiah 90 5 erdam noch M. 0,80 be chleppen, ſo ſtellte ſie ſich am 3 wichtige Durchfuhr⸗Waſſerum chlagstarif D 91 für Holz, deſſen 28. bereits auf M. 1,90 und M. 2,15. Auch Im Bereiche internationaler Intereſſen liegt— wenn Sätze ungenügend ſind, unterliegt gégenwärtig der Nachprü⸗ die Fracht von der Ruhr nach Nannheim zog an und erlangte wir uns nunmebr den Baufragen zuwenden— das Pro⸗ fung. Endlich ſoll jetzt der infolge der anerkennunaswerten 9 8* u M. 1,80 die T e. Der Abſchluß in blem der Bemühungen des Kohlenkontors eingeführte wichtigſte Waſſer⸗ 28. den Stand vo Ende Juni) onne. Schiffbarmachung des Oberrheins umſchlagstarif, der A. T. 6u für Kohle zum Oberrhein, durch agesmieten(67/ Pfg., im F ſetzte w eine Ermäßigung der Sätze für Mannheim einen weiteren daun nahm die Entwicklung rachtgeſchäft infolge des eng⸗ Ihre Durchführung ſcheint jetzt feſt ins Auge gefaßt zu wer⸗ Ausbau erfahren. 9 — iſchen Streiks bis etwa November einſchließlich den bekannten den, ſteht doch die Aufnahme der amtlichen Verhandlungen Von großer Bedeutung für die deutſche Volkswirtſchaft hang, den in erſter Linie die ſtarken Verladungen nach dem hierüber ſeitens der ſchweizeriſchen Regierung mit Frankreichſ und naturgemäß für das ganze deutſche Waſſerſtraßenweſen iederrhein ſeewärts zur Folge hatten. ſche 8 7 750 ſind die im Jannar beginnenden Beratungen über die erſeits angeſtrebten Seitenkanals von raßbur N8 Der Eindruck, der etelt Lalte plötzlichen des nach Baf el 8 hingegen immer zweifelhaſter; 12 38. Aenderung des Normaltariſſchemas 8 Verkehrs in der HeffentliRahezu dienden iſt, älſte 946 zöſiſche Regierung hat erſt jetzt ſogar die Bewilliaung der der Reichsbahn Ein Ausſchuß der Ständigen Tarifkommiſſion rrig bezeichnet werden. für di e ganze erſte 58 ſolche Mittel für das unterhalb Baſel bei Kembs geplante Kraft⸗hat kürzlich den Spitzenverbänden der Wirtſchaft und größeren ſchgelaufenen Jahres war durch“ 8 ekenne[werk, deſſen Anlage mit Zubehör ungbhängig von dem Kanal] wirtſchaſtspolitiſchen Körperſchaften u, Handelskammern ſeine chwerſter Verluſte. Sie w 05 eine hatte De und vorweg ausgeführt werden ſollte, aber ein Teil des Vorſchläge hierfür vertraulich mitgeteilt. Sie haben, wie ſich zeichnet, wie man ſie no vorher 5 deutſch er ganzen Bauvorhaben iſt, mit Rückſicht auf die allgemeine ſchon jetzt erkennen läßt allgemein enttäuſcht, ſodaß es nunmehr Amſchwung, der dann dund hervorgaußerhalb ſich] Kinanzlage abgelehnt. E. Die Arbeſten am Bin gerloch zur Sache der Wirtſchaft iſt, nach eingehender Prüfung des vorge⸗ Wirtſchaft liegenden Umſtan der en wurde, rfüllenden Verbeſſerung der dortigen Schiffahrtsverhältniſſe nehmen legten amtlichen Materials mit ſtarker Initiative Anträge für die Reedereien infolgeiſf etwaertraglich zu des An⸗ at ihren planmäßigen Fortgang. Erſt, wenn die Wirkungen zu ſtellen. Dabei wird man um die Reviſion der ſogenannten 3 ransportverpflichtungen artikurom Beginn Berträialt der eingeleiteten Bearbeitung der Flußſohle an dieſer Stelle vertikalen Staffel, die den Verkehr der Nahent nüßbemerkbar, während derſner alulterſchiffer, achtlage eher erkenubar find, wird äber die weitere Bemiltenung des Rhein⸗ ſernungen ſo unverhälkntsmäßig ſtark zugunſten degher nicht gebunden, die Vorteile r glichiſtigeren Frach 155 45 180 ſtroms Beſchluß gefaßt werden können. Das Ziel iſt zunächſt, großen Entfernungen belaſtet, nicht herumkommen. Die Ver⸗ und ſchneller ſich ziemlich ere iee auch das ſogenannte zweite Fahrwaſſer unter einheitlicher Durch⸗ treter der Reichsbahn haben allerdings den Staffeltarif zu und dadurch eher in die Lage Vorſahrenrde, Verluſte, 995 führung einer Sohlenbreite von 80 Meter auf 2,10 Meter einem Dogma erhoben; nähere Prüfungen hat jedoch zum in in der zweiten Hälfte des atten w und in der erſten des unker mittlerem Riedrigwaſſer zu vertiefen. Dies ſolle er⸗ Teil bereits klar ergeben, daß die vermeintlichen Wirkungen, aßgelaufenen Jahres getroffen Ertrat⸗ wieder wett zu reicht werden durch Verbauung der übergroßen Tiefen im die man mit dieſem Tarif erzielen wollte, z. B. Begünſti⸗ ielfach wurde jedoch auch der An 1 der für die Ree 1 unteren Teil des zweiten Fahrwaſſers durch 7 Grund⸗ gung der Grenzgebiete des Reiches, garnicht erzielt wurden. hünſtiger gewordenen Monate 25— 5 bis November,— ſchwellen und Ausfüllung der Zwiſchenräume, durch Einſchrän⸗ Bemerkenswert iſt in dieſer Hinſicht eine sbald bei der Abrechnung Umſtande Porte, e flußt, zung der übergroßen Breite auf der nämlichen Strecke und Denkſchrift der Handelskammer Mannheim urch verſchiedene ungünſtige Warte, nachteilig beein den] durch Beſeitigung der Felsmaſſen im Fahrwaſſer, ſoweit ſie üsbeſondere durch das lange eiheder Kähne in den über die Regulierungsſohle hinausragen. Ferner iſt in Aus⸗ in der für Baden, Württemberg und Bayern auf Grund um⸗ felbämif dcaſe 0 bond ben Wangel an Seffüflerau de ſicht genommen, die Durchfahrt im Biugerloch ſelbſt von ſaſſenden amtlichen Materials feſtgeſtellt wird, daß der welt⸗ erdamer He 8 4 3 aus größte Teil der Transporte in dieſen Gebieten in den Uwie durc) die ſo gut wie unverändert gebliebene ungünſtige auf den Verkehr nur nachts mit der Taucherglocke ausgeführt.] dieſe Gebiete alſo nicht, wie es aus politiſchen Gründen be⸗ Tage des Schleppgeſchäftes. Vorläuſig wird von der 8 abſichtigt war, durch das Stafſeltarifſyſtem gefördert, ſondern Mit Beendigung des engliſchen Streiks ſetzt denn auch der 8 Ibenachteiligt werden. Mit dieſen und anderen Feſt⸗ verhältnismäßig ſchroff ein. Schon ſeit Anfang Neckarkanaliſierung ſtellungen haben ſich die zuſtändigen„Ausſchüſſe im neuen Dezember macht ſich eine Beſchä diecanngsloſigkeit inſ mit hückſicht auf die ſchwierige Jinanzlage des Reiches und der Jahre eingehend zu befaſſen S ben Ahefn⸗Buhn Hiſen beteingten Länder zunächſt nur ein Teil, nämlich die Strecke der Staffel durch Entlaſtung Iten n zuſam⸗ e1 Sgefü der eaie ehnee aen Wennbeim dis Beirbronv, dusdefuhzt. Als 16h Beſer ſörwierigen Prene dieanktbafecleendeunnwetmgen u nfol, 8 Darniederliegens der eutſchen Wirtſchaft, unde⸗ it Fieſer ſchwierigen Frage derart auf einen Nenner zu bringen, Aie uc längexe Berträge geſicherten Auslandslieferungen ma 096 60 Srraningenbe en kr en bon, Sölff un daß das Tariſſchema der e des Kohlenſyndikates ungefähr mur bis zum Frühſahr des Schiff mitgezäolt, ſodaß die Abnahmenn och arhßer alg auge⸗] der arößtmhalichen Förderung der deutſchen Wirtſchaß das neuen Jabres eine gewiſſe Beſchäftiaung gewähren Lürlten, Cet az I. 4 Geine beiträgt, 0 — E Seite. Nr. 600 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 31. Dezemder 19280 —— Das Viſd der Wiriſchaft Die Bewegung der Getreidepreiſe iſt nicht einheitli Während Roggen an der Berliner Börſe im 905 lehr geringer Umſätze noch im Preiſe geſtiegen iſt, haben Weizen und Haſer, ebenſo Mais, nicht unbeträchtlich nach⸗ elaſſen. Die Mehlpreiſe weiſen keine weſentlichen Ver⸗ inderungen auf. — 28 Warenprelse (Nonatsmuttalwerta) 28⁰ 26⁰0 Rosgen. Boriin. Af * Hatar, Berlun, Au Die geſamte Preislage auf der ganzen Linie iſt ziemlich ſtetig, wie es auch der Verlauf des neuen amtlichen Groß⸗ handelsindex beſtätigt. Bekanntlich iſt der amtliche Groß⸗ handelsindex ſoeben auf ganz neuen Grundlagen neu berech⸗ net worden. Dieſe Grundlagen tragen der Bedeutung der Induſtrieſtoffe, und zwar ſowohl der Rohſroffe als auch der Fertigſtoſſe weit mehr Rechnung als di⸗ bisherige Index⸗ pildung, inſolgedeſſen tritt der mildernde Einfluß der ver⸗ hältnismäßig billigen landwirtſchaftlichen Waren mehr zurück und die neue Indexzahl liegt bedeutend höher als die bis⸗ herige. In unſere Tafel ſind zum Vergleich noch beide Zahlenreihen aufgenommen worden. Sp. hel Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗A.G. Die Geſellſchaft veröffentlicht jetzt das Angebot, das ſie an die Inhaber der in den Inflationsjahren 1922 und 1923 zu 6 v.., 8 v. H. und 10/20 v. H. ausgegebenen Kommunal⸗Obligationen richtet, im Anzeigenteil. Sie bietet, wie wir bereits berichteten, auf 1000/ der 6 proz. 0,50.//, auf 100 000/ der Sproz. 6./ und auf 100 000/ der 10/0 proz. 1.“ an. Näheres ſiehe Anzeigenteil. 2 Berliner Vankverein 211 und diridendenlos. Das Inſtitut beruft zu Ende Januar eine HB. ein, der der Ab⸗ chluß per 1. April 1926 vorgelegt werden ſoll. Wie verlautet, kommt für das GJ. 1925/26 keine Dividende(i. V. 6 v..) zur Verteilung. Es iſt zwar ein Reingewinn erzielt worden, der aber auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Das Juſtitut wird ferner ſein bistzertges AK. von 4 Mill./ auf etwa 2 Mill. 4 herabſetzen. Zu dieſer Maßnahme ſieht ſich die Verwaltung gezwungen, da eine von den Hauptgruppen ldie Landwirtſchaftliche), die im Juni 1925 an der Uebernahme der neuen Aktien bei der ſeinerzeitigen Erhöhung auf 4 Mill. —— waren, nicht in der Lage war, die Aktien zu über⸗ nehmen. ekr⸗ Kiehl u. Lanz AG., Heidelberg. Die geſtrige HV. genehmigte die Regularien. Das abgelaufene Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Verluſt von 21 169 /. In der Bilanz ſind nach den üblichen Abſchreibungen die Gebäude mit 152 450%/, Maſchinen und Einrichtungen mit 11500/ be⸗ wertet. Die Kombination mit der Schwäbiſchen Konſerven⸗ fabrik, die ſelbſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten war, war erfolglos. Allgemeine Wirtſchaftlage und unrationelle Arbeits⸗ weiſe hätten den Verluſt erhöht, ſo daß am 14. Jan. d. J. die Geſchäftsaufſicht beantragt werden mußte. Der vorliegende Antrag auf Liquidation der Geſellſchaft wurde jedoch zurückgezogen, da ſich beſtimmte Ausſichten zur Sanie⸗ rung der AG. gezeigt haben. Einer demnächſt einzuberufen⸗ —— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aeuen und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stüc Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankſurter Börſe vom 31. Dezember Bank⸗ Aletlen., Kng. D. Creditbk. 159.5 Babisch⸗ Bank..162.5 Bankf. Brau. Ind. 172.5 r. Hyp. u. ——323— 157,5 BerlinerHandels 279, TCom. u. Privatb. 227,0 I1 Darmſt. u. Nat. B 754,9 JDeuiſche Bank 190,1 S. Eſſett. u. Wechſ. 186,7 D Hypotdekenbk. 152,0 D üeberſee⸗Bank 120.0 Bereinsbank 115,2 Pisconto⸗Geſ.. 178,5 —.——— rkfet. Hyp.⸗Ban Ralcut WS.-G. 180.0 Mitteld. Cred.⸗B 170.0 Kürnberg. Be.⸗B.— Oeſter.— 6,20 er Hyp.⸗—.— e 166,0 heln Credithank 140.5 hein,Hop.⸗Bank——185,0 Sübd. Disconto 163,0/1 Wiener Bankver. 5,75 Württb. Notenbk.—.— MannhBerſ.⸗Geſ—. 80. J 81. Enzinger⸗Unton 93,5086,50 Etiling. Spinn. 4. 210.0210.9 Faber, Joh. Biei 107.5109.7 8 Mühlh.——2— . G. Farbenind. 325.0327,7 Fahr Gebr. Pirm. 44.5045.— 1Felt. Guill. Carls 163.0164.0 5.Jetter. 90,2591,75 80. 81. TRhein Braunk. 254,5255.0 Salzw. Heilbronn— 1483 Tellus Bergbau. 111.0 110, BK.u. Laurahütte 84.50183,50 Crausport- Aklien. Schantungbahn 15.7515,75 Hapag 121. 75,7 — Lioyd 170,2174.7 Oeſter.⸗U. St...—.—23.005 Baltimore& Ohio——1103,0 Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh. * empf⸗Stern ainger St.⸗A..— Schöſſerh. Bindg. 299,5 Schwartz⸗Storch 147.0 Werger Adt. Gebr.. 45.50 Accumulatoren.—.— Adler Oppenheim—.— Adler Kieyer..114,9/1 — E.—9————0 ſchaff. Buntpap. 8 Aſgeſ Zellſtoff. 160.0 Bahnbed. Darmſt. 35,5035 Bad. Elektr. rankf. Pok.& Wit 68.—93.— ..5500,549 oldſchmidt Th.. 146,0150,0 Gritzner M. Durl. 131,0134.7 Grkrftw. Mhm.6¾.—.—— Grün, Bilfinger. 163.0166,5 —— Neu, Räh⸗.50,10 ammerſen—.— Hilpert Armaturf. 74.— irſchu 1 600 112.5 oh und 05 115,5 88 —————————— 167/0 2 — 124.0 1375 8 180„ Phil.. 171.001 Holzverkohl.-Ind. 73.507 unghans Stam 100,9 aming. Kaiſersl. 146.0 Karlsru aſch. 47,60 Kemp, Stettin..410 Klein, Sch&.Becker 102,0 Knorr, Heilbronn—.— —.—(——Gonſerven Braun 85.— Bad. Maſch. Purt. 100.00110.00Krauh& Co., Lock. 78.— Sebei Epiene.2. Eeesbat 460 3 a 7 egel 71.„75[Lech Augsburg.128. ereh. Petſ e 1820 162.0 S40 45.844 65.—68.—Sederwerk Rothe 40—. Pranti.R u. Mitv——60.— TBergm. Elektr. 166.5169,9Ludwigsh Walzm 114.5 6%Bing Metallwerke 45,1045.—[Lutz Maſchinen 41.— Vergwerk⸗ Aletien. Srela, cede 40 Kale Inbuſtr..— Bochumer Ouß 182,0194,00 Cement Heidelb. 146.6147.00 Main—.125.0 Buberus Eiſen 118.5119.5 Cement Karlſtadt.—160,0[Riag, Mühlb..136.0 F. Suxemb. Berg 181,5184.0 Chamotte Annaw. 70.—[71,75]Nez Söhne—.— Cichwell. Bergw 174,0174,00 Cont. Rürnb. Vag 108,0106,0 Rotoren Deuz.——69.— IGellen', Bergw. 182.7165.00 Dalmler Motox. 87.—ſB6.—Rotorf. Oberurſ. 59.—58,.— Pelſenk, Gußſtahi—14,28,D.Gold-..⸗Anſt 190,0263,7/Neckarſ. Fahrzg.. 108.9110.0 ali leben 158.. ngler Zwe—.——.-ſe.129. ert, St 50.—S8,50JU, Kubre ae 99210 5 88. — „Rali Salzdeti.————Dürko ali Setein 166,0167.2 Düſſeld-Rat. Dürr 50,—52,— Philipps.G. 49,25 löckner⸗Werte——Ciſen Kaiſerslaut. 57.—56,50 Weſſel—. Mannesmannt. 208,2 212,00TCtekir Licht u K 164.0166,0 Rein Gebb& Sch. 119.0120.0 Oderbedarf.. 124.5 126,2/ Kif. Bad. Wolle 61.5061,40]Rheinmetall.—., 50. Eiſen(Caroi Emag§rankfurt-.4100.400 Rheinelektr. Sta. 164.0ſ168.0 Pbönie Berudau 130,2 14b, ibe St. Uctch 5,508,0—b. Malch. Oeud. 50,—48,— den Gläubigerverſammlung kann beſtimmt eine Schuldenregelung von 75 v. H. verſprochen werden, die ſich auf 100 v. H. erhöhen kann, wenn die Gläubiger mit Ratenzah⸗ lungen einverſtanden ſind. Die Geſamtſchulden betragen rund 40 000. Nach Anſicht der Verwaltung beſteht auch Hoſfnung auf Beſſerung der Konjunktur am Konſervenmarkt. Vorſtand Lanz macht noch darauf aufmerkſam, daß bei plötz⸗ lichen Liquidationen infolge der geſpannten Lage des Geld⸗ marktes das halbe AK. verloren gehen könnte. * Preß⸗, Stanz⸗ u. Ziehwerke Rudolf Chillingworth AG. in Nüruberg. Die günſtige finanzielle Entwicklung des abge⸗ laufenen Geſchäftsjahres geſtattet es, wieder eine Dividende von 8 v. H. zu verteilen und 250 000/ für die Schaffung eines Delkrederefonds zurückzuſtellen. Für die nächſte Zukunft wer⸗ den erhöhte Auftragseingänge erwartet. )o( Noch keine ernſthaften Verkaufsverhandlungen wegen der Koholyt AG. Zu der Londoner Meldung, wonach die Invereſt Paper Comp. beabſichtigt, ihre im Januar 1926 aus der Stinnes⸗Maſſe erworbene Beteiligung an der Koholyt AG. in Königsberg wieder nach Deutſchland zurückzuverkaufen, erfährt die F.., daß die engliſche Gruppe noch nicht ernſthafte Verkaufsverhandlungen führt. Der Vor⸗ ſitzende der Invereſt Paper Comp. Haryſon ſoll den Wert der Koholyt AG. auf 3 Mill. Pfund geſchätzt haben, das wären 60 Mill./ gegenüber einem Preiſe von rund 16 Mill., den die Stinnes⸗Maſſe vor Jahresfriſt für die 17,6 Mill./ Koholyt⸗Aktien erhielt. elr⸗ Gaſthaus Kohlhof AG., Heidelberg. In der geſtrigen 37. HV. waren durch 21 Aktionäre 183 Stimmen vertreten. Die Regularien wurden genehmigt. Der Reingewinn zuzüg⸗ lich des Vortrags aus 1924/25 in Höhe von 3272/ wird auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der bisherige R. wurde wiedergewählt und neu hinzu Herr Jakob Gerſten⸗ meier⸗Ludwigshaſen. Die letzte Vörſenwoche 1926 Die Börſe gefällt ſich in Paradoxen. Man hatte als Folge des erwarteten Abflauens der engliſchen Streikkonjunk⸗ tur in der Schwerinduſtrie wohl mit allem anderen gerechnet, als mit einer neuen Auflage einer Montan hauſſe, wie ſie ſich bereits am letzten Börſentage vor Weihnachten an⸗ kündigte und in der vergangenen Woche eine kräftige Fort⸗ ſetzung fand. Unverkennbar ähnliche Züge hat die jetzige Aufwärtsbewegung am Montanmarkte mit den Mani⸗ pulationen, die der Einführung der Stahlvereinsaktie voran⸗ gingen. Dies zeigt die Art und Weiſe, wie ſeitens einiger Großbanken für die beiden Hauptträger der neuen Bewegung, Mannesmann und Stahlvereins⸗Aktien, die erforderlichen Inſzenierungs⸗Imponderabilien geſchaffen wurden. Auf⸗ fallend mehrten ſich in den letzten Tagen günſtige Situationsberichte aus den Montanrevieren, und übereinſtimmend wurde die Zurückhaltung der Abnehmer nach beendetem engliſchen Bergarbeiterſtreik als unerheblich für die zukünftige Beſchäftigungslage im Kohlenbergbau und Eiſen⸗ und Stahlgewerbe hingeſtellt. Mahnen ſolche An⸗ zeichen einer intereſſierten Marktbeeinflußung auch zu vor⸗ ſichtiger Abwägung derartiger günſtiger Stimmungs⸗ momente, ſo bleiben als wahrer Kern doch einige ernſt zu nehmende Auftriebsmotive erkennbar: Die Börſe verſpürt anſcheinend wieder den belebenden Hauch einer neu ein⸗ ſetzenden Konzentrationsära und wenn auch die Verſionen über einen beabſichtigten Umtauſch von Stahl⸗ vereinsaktien gegen Mannesmann im Verhältnis von 171 bisher keine Beſtätigung gefunden haben, ſo genügen der⸗ artige Gerüchte der Börſe doch, um ein grundſätzliches Ein⸗ verſtändnis zu ſolchen oder ähnlichen Transaktionen bei den maßgebenden Stellen vorauszuſetzen. Etwas ſkeptiſcher ſteht man der Kursbewegung in Deutſche Erdöl und Eſſener Steinkohlen⸗Aktien gegenüber, denen offenbar vom Rhein⸗ lande her durch Ausſtreuungen über Zuſammenſchlußbeſtre⸗ bungen nachgeholfen wurde. Immerhin wird man die Mög⸗ lichkeit irgendeiner Kombination Deutſche Erdöl— Zeche Steinkohlen— Harpener im Auge behalten müſſen. Daß ſich auch auf anderen Induſtriegebieten die immer latenten Konzentrationskräfte regen, zeigt auch der Ueber⸗ gang der Protos⸗Autofabrikation auf die Betriebe der N..., worin die Börſe weitere Annäherungsanzeichen zwiſchen AGG. und Siemens⸗Gruppe erblickt, ſowie die Zuſammen⸗ ſchlußtransaktion zwiſchen Mech. Linden und Mengers, die zu ſenſationellen Kursſteigerungen führten. Die Situation am Geldmarkt ſah weit weniger an⸗ geſpannt aus als in der Vorwoche, was wohl in erſter Linie auf die von den Großbanken zwecks Rüſtung für die Jahres⸗ wende ſowie zur Zweimonatsbtlanzenfriſur angeſammelten Beträge zurückzuführen iſt, die als tägliches Geld den Markt bereichern. Das darf natürlich nicht darüber hinwegtäuſchen, daß uns noch einige Tage ſtarker Verengung des Geldmarkts bevorſtehen, denen aber, wie man allgemein hofft, wieder flüſſigere und billigere Geldmarktverhältniſſe zu Beginn des neuen Jahres folgen dürften; zur Begründung dieſer Hoff⸗ nung weiſt man auf Diskontermäßigungsabſichten in England ſowie die Pläne Dr. Schachts —— 30.81. Rhenania Aachen 72.5074. Riebeck Montan. 184.7166,0 Rodberg Darmſt.—.—14,— IRüttgerswerke. 144.0144.0 Schlinck& C. Hog.—.—— Schnellpr.—999 95,—.86.50 uckert, Nrbg. 5 8 S Hebz 71.20 70.80 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Se lünduſtr. Wolf 67,— 68.— C 1.——— 80. 81. 8% D. Reichsanl. 0,8750.775 4½% 69—.—.780 4% B. Schutg, 6815.30 16,10 4% D. Sh1810 14 15.80/16.10 Sparprämie. 1919.500.515 5% Pr. Schatzanw.—.—.800 4% do do.—.—.760 4% Preuh. Konſ.—.—0,770 9*„ 975 0 9, 40% Badhunt v1519.—.760 3/% do. abgeſt..780.780 30% do. von 1896.7600.775 40% Bayr. Eiſ⸗Anl..789.780 9½% do⸗ 0 7000.760 50 do.——.20 4% Bay. Pf. E. P..—1,50 d.30.80 %70/0 30 13¹ S1238,0248.0 144.0144. 113,0117.7 144.0144.5 .187.0ʃ187,0 144.0 148. 144.0 144,5 D 2 eng FSiemens“Halst 206,5 209.9 Kupfer—.— ee eeee priſes.— S Bed.Er.S00ter—.——.— Pianefabee 14687,1460 Tricolw. Beſigh-.—.— 60.— Hatatter Waggon—. Ubrenfabr.Hukir.—.—24.— Mhm. Koblenant.—.— 14.28 Ver. deutſch. Oelf.—* 95,84 96.— Feſtverzinsliche Werte. Ver. Ultramarinf. 158.0 180,0 4¼% Mym.1914—.—0, 200 8 Der. Zellſt. Berlin 120.0 128,0 3/—.— 4% Heſl. o. ö0 u. 96 0,175.775 Vogtl. Maſch. St. N 85 1904/5——.—.— 9/70 5 abgeſt.——.770 Voſgt& Haff, St. 180.0 184,5 5% 60.955—5)7% St,.10—.70 Volthom. Seil u. K 8 65.— 4% do unk..1925—.710 4% Säch. St.⸗A.19——.780 Wayb& Freytag 159,9.154,03% D. Reichsani.—,—.760 4% Württ..1945—.—0,750 Berliner Börſe vom 31. Dezember Bank⸗Aletien. TAug Clette-Geſ 169,J170,0 Deutſche Kau. 12.9 Bank f. el. Werte 102.9 168,9 Anglo.Ct. Guans 105.9,107.9 Deutſche, Maſch. 119,2 Barmlk Bantver. 158,0 1840 Anhalt. Koblen-. 122.0124.2 Deutſche Steinzg. 147.0 TBerl. Handelsg. 278,0 277.0 Annener Gußſtahl 30.—.159,0 Deutſche Wollw. 98, TCom..Privatb. 227,7— 7000 S0 1500 123.8, Deutſch.—— 91,85 THarmſt. u..-B. 262.0 269,5 Augsb.⸗RbMaſch 126.529,75 Donnersmarck 136.0 Ieutſche Bant 190,5191,9] Balcke Maſchin... Dürener Metall 99.— TSt. Ueberſee Bt. 123,51250 88 Meguin 56,7556,65 Dürkoppwerke 79.—ſ9 TDisc. Command. 180.0183,0 5 P.— 284, 7240,0 Dynamlt Nobel 160.0 TPresdner Bank 174.7 175,0 TBergmann Elkt. 167,0169,0 Elberſeld. Kupfer—— IMitteld Kredb. 172.5178.0 Berl.⸗Gub. Hut 292,7294.5 Elektr. Lieferung. 166,7167/ Reichsbank... 171,5173.7J Berl.Karler,Inde4.—02,50 1Eletr. Licht u. Kr. 165,01 Rhein Creditbani 140,5 140.5 TBerlin. Maſchb. 119,8125,00 Emaille Ullrich 59,.—60.— Süddeutſch. Disc.—.—160,0 Berzellus Bergw.—.———— 96.— Crausport⸗Alctien. Bing Rücnberg 45.7545,— Elchw. Bergwerl 174,2 .70716.80 Bismarckhütte.—13.G. Harbenind. 545.0 Schantungbahn 15,.701 IBochum⸗ al 182.2183.5 FelömühlePapier 179.0 Gebr. Böhlerccko— 7745 Eilg. Lok, u. Str. 193.01910 eien 4 Gull. 184.81 Subd. Cikbohn 150 1686 Sert.S, Fie Baltimore.. 119.9 8 Deif. 77.—82,.— Fuchs W6 0,550.—.— 1 75·00Bremer Uunkan, 116,5117,0 Gaggenau.⸗A. 50 88 6 42.48/ Suderus Eiſenw. 118.110,0 15 160 1033003.5 Chen. Sehek. 134.7184,2 anſa 5ʃ208. 0 en e. 2 Sien, uge. J oland-Vinie.— Zabah 5 54.—84.50 LRaleer— 17 993— nduſtrie⸗Aktien. I. Deſſauer Sas 181.7182,6 e g E * 4 01 8 60 1 8 Adterwerte.18.9118-5 Erdöl 189.90185 2 130,0 120,0 190,0 —2 — — ** I Heutſch⸗ Auftrol. 10.04, Gebhard Textil 110,5 TGeiſenk. Bergw. 132.7164 Gelſent. Gußſtah. 13,25 Genſchow& Co, 91 German. Portl⸗Z. 198.5199,2 Gerresheim. Glas 141,5144,0 TGeſ. f. elkt. Unter 191,0193,0 Gebr. Goedhardl 119,0118.0 Goldſchmibt, Th. 147,5150,0 Goerz C. P.. 89,50—.— Oothaer Waggon22.— 22.— 12 157.0 184.0 Oußſtahl 122,0124.9 Erabetntk.. 5,6. Grinner Maſchin. 126,0 150.0 Ulexanderwerk. 62,75.96,75 Kabelw. 116,51116.6 ſetzenden Aufwärtsbewegung, die ſich ziemlich auf alle Märkte zu Beginn nachſten Jahres hin. UKalro 21C. M. Kemp. ——— 18⁵ 7 9KEnde's Eiemaſch440— 6 TCcari 0ee Im Ganzen und Großen läßt ſich wohl ſagen, daß jene Meinungen überwiegen, die in der freundlichen Börſen“ einſtellung der Berichtsperiode einen Auftakt der erwartelen Neubelebung der Effektenmärkte im neuen Jahre ſehen, daß man vielſach ſchon jetzt als„das Jahr der Bezugsrechte“ bezeichnet. aho⸗ Vörſenberichte vom 31. Dezember 1920 Mannheim ſchließt das Jahr beſeſtigt Am Jahresſchluß lag der Aktienmarkt durchweg ſe Großes Intereſſe zeigte ſich für Zellſtoff Waldhof, die auf 2 —— anzogen. Höher notierten ferner Brauerei⸗Werte und Oel/ Aktien. Feſtverzinsliche unverändert. Es notierten: Babd, Bank 166, Pfälz. Hypothekenbank 189, Rhein. Creditbank 140% Südd. Disconto 162, JG. Farben 325, Rhenania 71,5, Brauerel“ Durlach. Hof 139, Brauerei Kleinlein 190, Brauerei Schwartz! Storchen 147, Branerei Werger 152, Pfälz. Preßheſe 100 G Eontinentale Verſicherung 85, Mannheimer Verſicherung 139 Oberrheiniſche Verſicherugn 160., Seilwolf 87, Bremer Oe 80., Benz 88, Rodberg 12, Dingler 6, Germania Linoleum 210., Karlsruher Maſchinen 47,5 bez. u.., Braun Kon, ſerven 65, Mannheimer Gummi 81, Nähtaiſer 60., Zemenf Heidelberg 147, Rheinelektra 165, Schlinck 90, Oelverein 89 Wayß u. Freytag 153, Zellſtoff Waldhof 244, Zucker Franken⸗ thal 117, Zucker Waghäuſel 145. Frankfurt ſeſt Bis zum letzten Tage des alten Jahres behielt die Börſe ihre feſte und lebhafte Stimmung. Zum Wochenſchluß lagen noch größere Publikumsaufträge vor. Allgemein wurde auf Medio Januar gehandelt in Erwartung der viel beſprochenen Januar⸗Hauſſe. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden heute Schiffahrtswerte und Zellſtoffaktien. Von letzteren ge“ wannen Aſchaffenburger Zellſtoff bis zur erſten Notiz 4 v. 0 und Zellſtoff Waldhof 47 v.., Schiffahrtswerte erſuhren eine Steigerung von 5 v. H. Montanwerte gewannen bis zu 2 v.., ebenſo JG. Farben 2 v. H. ſeſter. Banken konnten durchweg 1 v. H. anziehen. Commerzbank waren aber wieder 3 v. H. feſter. Elektrowerte ſtiegen bis 2 v. H. und Zucker aktien konnten ihre Steigerung um 2 v. H. ſortſetzen. Aul allen übrigen Marktgebieten gab es Kursſteigerungen von über 1 v. H. Auf dem Rentenmarkt war die Tendenz eben“ falls etwas feſter, beſonders für Schutzgebietsanleihe. Kriegs“ anleihe dagenen kaum verändert. Von ausländiſchen Renten waren Türken und Ruſſen begehrt. Berlin ſehr ſeſt— Auch die letzte Börſe im alten Jahre brachte bei andal⸗ tend belebtem Geſchäft eine Fortſetzung der trotz aller Ultimo⸗ ſorgen in der letzten Zeit wieder zum Durchbruch gekomme nen bemerkenswert ſeſten Haltung. In der ſich heute ſort⸗ erſtreckte, nahmen auch die geſtern vernachläſſigten Papier“ teil. Schiffahrts⸗ und Bankaktien erſuhren bemerkenswert Beſſerungen von 2 bis vereinzelt auch 4 v.., für Hapag 7 v.., Barmer Bankverein 8 v. H. Auf den übrigen Markt⸗ gebieten betrugen die Erhöhungen anfangs durchſchnittlich —3 v.., wozu im Verlaufe verſchiedentlich noch—2 v. H, namentlich bei Papieren mit Anlagecharakter, kamen. Bis 7 v. H. höher ſtellten ſich Bemberg, Zellſtoff Waldͤhof. Berget“ Im Verlaufe wurde das anfangs lebhaftere Geſchäft etwa⸗ ruhiger und verſchiedentlich traten leichte Schwankungen ein, ohne daß die Börſe von ihrer feſten Grundſtimmung etwas einbüßte. Am Geldmarkt machte ſich vormittags noch ſtarke Nachfrage nach Geld für einige Tage über Ultimo bei Sätzen von—10 v. H. geltend. Später aber war Geld erheblich leichter. Der Privatdiscont wurde heute für beide Sichten um je v. H. heruntergeſetzt, ſo daß kurze Sicht 47% und lange Sicht 4“ notierten. M. Berliner Deviſen Oiskontſäpe: Reichebauk 6, Lombard 7, Privat 4% n. 4¼ v. 9 Nimilich ſ2 ember. Bezember arltät Pleion in.-M. für S. S. 2.. M. Iſäre Holland... 100 Oulden 16.01[169,38[167.94 668,0 168,47 35 Buenes⸗Aires 1 Peſ..785.789.734.738 1,78 10 Brüſſei. 100 Belga 300 P⸗Fr. 58.43.88.57 88.4 5 88,545 56.— 77 S 100 Kronen 166,17 106.43 105.07 166.53 11250.5 Stocholm.... 100 Kronen 112,21 112.48 112.16 112. 112.5045 Kopenhagen.... 100 Kronen 112.00 112.7 112.02 11,0 11250 8 Dangig.. 100 Sulden 21,50, 81.70[81..81.85. 81.—.8 Liſſabon... 100 Estudo 21.875 21.85].575 21.62 488.57[5 Helſingfors. 100 fnnl. N. 19.5615.6010.557 19.587[84.— 75 Stalien. 100 Lire J16,96 19,— 18.89[18.83 81.— 7 London 1 Pfd. 20,884 20.486 20.865 20,415 20.45 New⸗Hork:... i Dellar.0 41.198, 104180 Poris... 160 Franken 16.54 15.88 16.585 16,88 61.— 75 Schweiz... 100 Franken 81.10.88 61.00 81.2 J81.20.5 Spanien... 100 Peſeten 64.J4 64.35, 64.18,64,84, 81.— 580 Japann en 2,056] 2,060].052.056.092 6, Konſtantinopel.. furk. ſd. 21] 21,½ 2112] 2122..10 Nio de Janeiro. 1 Milreis.486.500].486.488 1878] 559 Wien 100 Schilling 59,26, 89.40,[ 59.28 59.87 170 5 Pragg. 100 Kronen 12.402 12.472] 12 12.4 062] 70 Südſlawien. 100 Dinar7.407.427 787.47 J81.— 7 Vudapeſt 100 Pengö 12500 Kr. 78,4 738.567844 78.½ 88.002 8 Softia 100 Leua].04.053435[ 3045.—1 Athen.. 100 Drachmen].29 5,81.9 5481 61.— 10 Kairco 1 Pfb. 20.869] 20.8511 20.889 20841[—— 80. 0 —— 8 Toberichl.& Gebr. Großmann 63.50ſ68,15 Grün& 8 164.(163,0 Gruſchwitz Textil 84.25 Hackelhal Draht. 47,35 Halleſche Maſch.— Hammerſ. Spinn. 121.5 geſt. 120,0 ann. Waggon—r Banſe Lloyd.. 67.75 8 Gum. 89.75—,— harkort Bergwrk. 53.— —.— Bergbau 187.0 artmann Maſch, 41.25 Hedwigshütte.157.04 ilpert Maſch. 69,5070, indr.& Aufferm. 100,0 Hirſch Kupfer. 110,7 920 60 Leder 110 Bed.—.—[2 durg 1766 Eiſen. 128.0/125,0 4 ꝗ V. 89. 2⁰ TSberſchl. Kolsw 148,5149,9 gershall Orenſt,& Koppel 136,6188,5 Petersb. Ant. TPhönix Bergb. 139.8140.2 Ronnenberg a Brsie 81.2581.25] Ruſſendank Reisholz Papier. 810.0/301.0J Sichel& Co. TRheinBraunkhl. 254.5255,00 Sloman Salpeter 90.— 85.— Rhein Chamotte 77.—79,— Südſee Phosphat 61.— 97• 4 164.50164,00 Ufa.. 85,—85, d. 48.50 0) Reichs-u. Staatepaf⸗ TRheinſtahl — Goldanleihe. 5 TRhenhie Chem 72, Bollarſ ſhähe — Romb Hütten 14,25 2 ——..12²,0 Reichsſchaß. IV.V 0,7600 706 Raſitzer Zucker.. 87.2569.— 1Rütgerswerke. 144,0144,0 Sachſenwert 5 * — 2 2818 22— ——— — 99 B. Reichsanl 0,782 %ldd. meican. 9310 0—— 5 4% Brtz. Konſols 0, 775 S 0 4% Bayer. Ant. 0. ./0% Bayer.Ant 0,780 5% B. Kohlenant 13.90 %% Prh. Kalianl. 5,95 5, Roggenwert.—.10 %5 Ro 5 50 Soch —— 288 ——— 4— — „0 ThHoeſch Eiſ. u. St 180,0 THohenlohe⸗Wrt. 24,5002, hil. Hei n 170,0 orchwerke. 125, IHumboldtMaſch. 50.— Tgiſe Bergbau.2015 M. Judel& Co 136,0 Gebr. Junghans 09,651 Kahla Porzellan 120.0148,8 Kaliw. Aſchersl. 157.0159.2 Karlsr. Maſchin. 47.85 4/,85 Kattowitz. — 8987 2 85 . 88 — S FSchuberts Salz. 240 TSchuckert& Co. Siem& Halske. Sinner.⸗G. 97, .Stettiner Bulkan. 78.— 5StoehrͤKammgru. 164,0164. Stoewer Nähm. 65.—95.50 Südd Immodil. 28.—.50 nrentb. 8,50 Telehh, Beruner 885500.— ee 80 J7600/5078 fsr eret— 100 SandſchMege.80 160.9160,5 ümonwerke Maſch 78.—b) Ausl. Rentenwert⸗ 159,7100,0. Ver. B. Frkf. Gum. 89 5090,—5%% Mexitaner—— Ber.Chem. Charl. 151.9152,94½ Ceit Schatza 23,652 B. Diſch, Nickelw. 181.7184,J4%—.—2 BGlanzſtoff Eibf, 889,0ſ557.04%„cond, Rie..25 — Brns W 75.7575,50 4¼% Silberrte.10 v. d. 3y 8 4* —— 4/ Türk.Ad.⸗Anl. 14,15 157.0150.5 4 5 Vogtländ. Maſch..—.—4% C 21. Wanderer⸗Werke 2 7* 15.2220.0 1121.75/2 50 Weſer Akt.⸗Geſ. 85 0 Teſereg- Altan 140/189 J00 P. 69 20.50 440 Wicking⸗Cemem. 170.9174,9 4¼0%St.-R181⸗ 74.85 65 Wiesloch Tonwar. 110.9116.0 4¼/,„191424.24 Wittener Stahl.114..115.0/ 4% Goidrie 26.7026, B e—*—— 4%„ 1 Kronr.15 olf, Buckauu• Selto Berein 118..120.9 8% Se Srt— Bellſtoſf Waldhof 236.11241.5 50% Se⸗UixSr7 Freiverkehrs⸗Kurſe. SS ——————— * N 8 Klöcknerwerke C. H. Knorr Kollm.& Jourda n62— Köln Ronweiler 10,0101.0 Gehr. Körting 110.003540 Koſtheimer Ced. 94.—63.— Kyffhäuſer⸗Hüͤtte Lahmeyer& Co. 148.0/150,0 Laurahütte Lindenberg. Lingel Schuhfabr. 86.—60, Tate& 50 m. 288550 Ludw. Loewe& Eo 205,0209,0 C. Lorenz. 122.5110 Lothr. Portl.⸗Cem— Magirus.-⸗G. 62,.— Ma 09.0 TMansfeld. Akt. 146,2 Mech. Web. Lind 249,0 Mix& Geneſt. 129,0180.9 Motoren Deutz 69.—08,50 Motorb. Manny.41.6542,.— Mütheim Berg 45894/0 — * 62,15 714,5 147•7 280,0 — 5 ————— —— .600„ neue Pr— 5% Benz⸗Motor.. 4½%— 0 4% Se. Goldprior 14.85 160%r 13.— Adler Kali.—.—42.—„Obligat 13.— Bergb. Präſid..—.——.%— e 81,89- .— 9 Redar. Gohrgg. 108,2111.0 Seuiſche Petrol. 75.—— 4/ A 27.52 TRocdd Wollk. 150,21460,0 Diamond.752,75 8% Teiuantepee. I Sreitag, den 31. Dezember 1926 jene ſen⸗ 0 5 as, chte o⸗ Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Noe, q/ Bettstellen, Schondeclen, Matratzen, Decł- betten, Kissen, Patent-Matrataen, Beittoäsche: Frankſurt a. M. 7* 63 Püllische Central-Bodenkeft. Aläkengeselschatt Mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde machen wir den Inhabern unserer in der Inflationszeit ausgegebenen 5 6/éKomm“-Obligationen 1..1922 B 10/0%„„ 1.1923 welche nach Art. 79 der Durchiũhrungsverordnung zum Aufwertungsgesetz 8 del s 8% keen eiakn Soldmarrren wa ön. 2,13 ar M. 1000 „ 3,49„„ 100 900 87 900 90 9³ „„%„„ 100 Mlkleaen Teilungsmasse zur Ausschütung kommende Quote er⸗ halten würden, loigendes Abfindungsangebot: I) Wir zahlen für je 1000 M. Nennwert der 6% Igen RM. 0 50 8 100 000„ 0 1 8/„„ 6,.— 100 000 1* 9*„ 10/20%„„.— 2 Denjenigen Inhabern, die ihre Siücke nachweisl ch 2u einem Kauſpreise erworben haben, dessen Goldmarkweit sich höher stellt, als das vorstehende Angevot, zahlen Wir anstelle der zu I) genannten Bettäge, d esen hõheien Ooldmarkwert inres Kaulpieises in Reichsmalk, S0dab auch sie mindestens den voa ihnen gezah ten vollen Kaufpieis— aut Goldmark umgerechnet— erha ien. Die masgebenden näheren Elnzelheiten werden ver⸗ öflentlicht im Deuischen Reichsanzeiger vom 27., 28 und 30. Dezember ds. Is., in der Berliner Börsenzeitung, im Berliner Börsen-Courier und in den Pfl entblättern anderer deuischer Börsenplatze innerhalb der genannten Tage. 8 abdruche der Bekenntmachurg verden Frostenlos versandt, sind auen bei unseien bekannten Zahlstel en einzusehen. Berlin NW7, 27. Dezelnber 1920. 0% 09 „%/½0%„„ datstellen, also nur die auf diese Betrüge aus der al⸗ no⸗ n r. 99 Bilie beniehhigen rté Sio unvere agy- Spexial- 9 Ausslellung 5,% 15 Sebr. 60 MN 10 nes 90 Sanfen 0 ahresebschlusse 4* 1en t mit betriebswirtſchaftlicher, finan⸗ 9 gieller, ſteuerlicher Beratung u. Hilſe — Kles el 4 Dlpiom-Kaufmann. Oipi-Hardeisiehrer, Treuhänder 4 8881 Vom Landesſinanzamt Karlsruhe zugelaſſen E Suüro: Merderpl. 7. Wonnung Stamitzetrago 16, Tel. 3167 S 327923,,, 5, *, 3 81 6 0 * Jeben brauchi ſede Minuto 9 Das Leben br 2 2 8 gans besonden aber das Geschfſeben/ — Sie xcõnnen noch so viel arbeiten, alles tun, 9˙%0 um ſure Gewinne zu steigern, und xommen 9 doch nicht vorwãrts— Ja 3 re Arbeit ist zuedtlos, weil sie nicit sinngemãſ ist, denn Sie ver 1* arodein Inre kosthare Zeii mit Sucier oder 4 mii Marien auflhre momenian nidii auſuden- 7 dien Umeriagen, Imen fehlt dio NoOd.-Bucleblage: Jas herlilalsvstem 5 Die W. O. d. 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Icheiniſche Treuhano⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft, Manaheim: Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 14., Dezemoer 1920 aogeandert und neu gefaßt. Auf die eingereichte Niederſchrift vom.. Dezember 1026 wird Bezug genom⸗ und Begutachtung in wirtſchaftlichen, recht⸗ lichen und ſteuerlichen Angelegenbeiten, die Durchführung von Gründungen und Reor⸗ ganiſationen, die Uebernahme der Funktionen als Pfandhalter, Treuhänder, Vermögensver⸗ walter, Teſtamentsvollſtrecker, Liquldator und ähnlicher Funktionen, die Gründung und Lei⸗ tung von Schutzverbänden, die Ausführung aller mit den vorſtehenden Tätigkeitsgebieten änſammenbängenden Geſchäfte. Der Aufſichis⸗ rat iſt berechtigt, einzelnen Mitgliedern des Borſtandes die Befugnis zu erteilen, die Ge⸗ ſellſchaft allein zu vertreten. Als nicht ein⸗ getragen wird veröſfentlicht: Die Mitglieder des Vorſtandes werden durch den Vorſigen⸗ den des Auſſichtsrates in Gemeinſchaft mit dem ſtellvertretenden Vorſitzenden beſtellt 2. Rheiniſche Eiſengießerei und Maſchinen⸗ fabrik Aktien⸗Geſellſchaft, Mannhelm: Die Generalverſammlung vom 13. Dezember 1920 hat beſchloſſen, das Grundkapital a um 1632 000 RM. berabzuſetzen und dy um Teiep' on 32002 15 1604000 RM. wieder zu erhöhen. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ Slch eine bel einem Fachmann hörteile Ingenieur Schrankfertige halbtrockene getrocknete u 15 Pig. Kloh-Wähort Pęter Gr. Merzelstr. 41 adioanlage beschaffen, be- kragen Sie sich (Ceſchäſtes Samü. Radiozube- Kostenl. Auskunft E. Schoof P.144 Radiovertrieb. 9 Tel. 22278 Prospekt gratis. 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Zur Erreichung die⸗ ſes Zweckes iſt die Geſellſchaſt befugt, gleich⸗ artige und ähnliche Unternehmen zu erwer⸗ ben, ſich an ſolchen zu betelligen, oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 120000 RM. Geſchäftsführer iſt Adolf Dilling, Mannheim. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Der Geſellſchaf⸗ ter Kaufmann Adolf Dilling in Mannheim bringt ſein unter ſeinem Namen betriebenes Geſchäft nach dem Stande vom 31. Dezember —99 in folgendem Umfange in die Geſellſchaſt ein: a) Von den Aktiven: 3 Kaſſenbeſtand 135 589.27 RM. Warenvorräte 16 147.60 RRM. Inventarbeſtände 29 886.40 RM. Außenſtände 68.292.07 RM. zuſammen RM. 2409 b) von den Paſſiven: die Kreditoren mit RM. 127 182.72 Die Geſellſchaft übernimmt dieſe Sacheinlage um den Wert von 122762.62 Der mit 119 00 Den Mehrwerz mit Stammanteil des Einbringers RM. iſt damit gelelſtet. 3762.62 RM. bat die Geſellſchart dem eſell⸗ ſchakter Adolf Dilling in bar heranzubegah⸗ len. Das eingebrachte Geſchätt wird vom 81. Dezember 1925 an als für Rechnung der Ge⸗ ſellſchaft geführt angeſehen. Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur burch den Deutſchen Reichsanzeiger, ſoweit ſolche geſetzlich vorceſchrieben ſind. Das Geſchäſts⸗ lokal befindet ſich Windmühlſtraße 9. 17¹ Mannheim, den 30. Dezember 1020. Bad. Amtsgericht F. G. 4. e e e 8 4 Plissee— Kunstplissee fertigt in einigen Stunden Hohlsüume, Kurbelstickerei“ Einkurbeln von Spitzen und Einsätzen W E Kantenarbeiten“ Ur Chals und Volas Stoff-Knöpfealler Art lieſert raſch und billig Bestmvister Nius Damenschneiderei Telephon 28210 0.11 82865 dekfentlicher Vortras Sonntag abend 8 Uhr(2. Januar) Vortragssaal 1 1, 14 pan Europa und Gott (Kinwelse vom Weltuntergang9g Reuuer: Prediger M. Prüll. Eintritt frei—413 Eintritt fre Detective „AFENG“ D 5, is verre 268 Beodac ungen, Ermitteſun on Firma. S käuter erhalten Kostyroben ete. auf Wunsch kratis, 8487 Beſte Referenzen! o. Erhé“ ungen in allen Krim i- und Zi- prozessen. 8 27 40. Seite. 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Tel. 21051 Fot'erse'lst. 27 Tel. 50198 F6,6/7 Tel. 52060 Fõmile W/h. Kosmũtzlo Karl Leyer u. Familie Lendu- Clause F. A. Kucv/ gestautent Schileiglocce Bͤckerel, Konditorel u, Cate tens letz und f iau Bauuntemehmunę u dte cuef Uebers oe 055,20 leraustt.1 Holest·%/ Te, 52213 u. 32216 Nlennheimer Nestdurãtion Zzum Lokalbahnhof Wein- und Blerstube Fäſmilie Peter Nietz Geschv/ister Nixxe Hermann Haàs u. Fràau 0 19 3 NEHHHͥ ͥeSen Inhaber: Nioischheuser u. Zipperle Tel, 20406 Welnstube Zum Ratsstũb'l Nennhem.N ckereu belm Reth:us Tel. 27415 Femille Fosheg Femllie Berthold Wurz WelngroBhendlung Demenschneideiei 1 3. 10 5 4, 15 Seckenhelmerst. 80 onnde m. 0 5. 1 rei. 33210 Bo⸗ Res E. Pstiner 9. Urben u. Frau Kondtorel Niopeiheus bechdecleimeister und Kàffee Weller 0 8. 17 A S Renstt. 3 bolder str. Gis-nnne) Gambrinus Kehe Westeulet Femilie Act Weſdner Fm W/ratschlo Hofbollettmeisterin à. D. 5 6, 15 Tel. 29552 2 7 eeeee 2⁰ — 4 Erektag, den 31. Dezember 1026 —— Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe)) Ein Blick über die Welt Der Einbrecher als„Weihnachtsmann“— Ein Hammer⸗ Zweikampf in einem Tunnel— Ein furchtbares Unglück in den Bergen— Ein Hund rettet 125 Menſchen— freſſende 4 Deutſchland Die Verkaufsſtelle des Konſumvereins in Laatzen (Hannover) hatte am Heiligen Abend bereits geſchloſſen, als gegen halb 8 Uhr noch jemand an der Tür klopfte. Das öffnende 17 Jahre alte Ladenmädchen ſah vor ſich einen mit Geſichtsmaske verſehenen und als„Weihnachtsmann“ an⸗ getleideten Fremden, der über dem rechten Arm einen Sack trug und der Verkäuferin einen Revolver drohend vorhielt. Schreiend flüchtete das Mädchen durch das Lager in den Laden, wo ſich außer dem Geſchäftsleiter und deſſen Frau noch zwei weitere Verkäuferinnen befanden. Der Einbrecher folgte ihr nach und nahm neben der Kaſſe Aufſtellung. Der Geſchäftsleiter, der gerade mit der Abrechnung beſchäftigt war, nahm zuerſt an, daß es ſich um einen Scherz handle. Bald ſedoch erfaßt er den Ernſt der Sache. Der Fremde ergriff die Kaſſenſchublade mit etwa 800 Mark Inhalt und flüchtete, verſolgt durch den Geſchäftslelter, der ihn im Hausflur ein⸗ holte. Nun begann vor der Haustür ein hartes Ringen, in deſſen Verlauf der Verbrecher drei ſcharfe Schüſſe ab⸗ gab, ohne jedoch jemand zu trefſen. Dann gelang es dem Ge⸗ ſchäftsleiter, dem Verbrecher die Waffe zu entwinden und ihm die Maske vom Geſicht zu reißen. Der Mann entpuppte ſich als der 27 Jahre alte Arbeiter Kowalezek, der auf einem größeren Werk in Linden arbeitete. Inzwiſchen war auch von draußen Hilfe eingetroffen. Die von dem benachrichtigten Wachtmeiſter vorgenommene Leibesviſitation förderte u. a. noch einen Dolch und eine Tüte mit gemahlenem Pfeffer zu⸗ tage. Bei der Vernehmung hatte der Gauner noch die Frech⸗ heit zu behaupten, er hätte nur„einen Weihnachtsſcherz“ be⸗ abſichtigt. Frankreich Der unterirdiſche Schacht, der für die Eröffnung einer neuen Strecke der Pariſer Untergrundbahn gegenwärtig aus⸗ gehöhlt wird, war dieſer Tage der Schauplatz eines erbitterten Zweikampfes. Zwei Arbeiter namens Delagrange, 46 Jahre alt, und Aboulican, 26 Jahre alt, blieben des Nachmittags nach Beendigung der Arbeit in dem Schacht zurück und lieferten ſich mit Hämmern einen erbitterten Zweikampf. Der Streit⸗ gegenſtand war ein junges Mädchen von 18 Jahren, das den jüngeren Liebhaber vorzog. Der Aeltere erwies ſich aber im Kampf als der Stärkere. Aboulican wurde mit tödlichen Ver⸗ letzungen an der Stelle des Kampfes aufgefunden. Sein Gegner hat das Weite geſucht und konnte bisher nicht ver⸗ haftet werden. Schweiz Die Erinnerung an ein furchtbares Unglück in den Bergen wurde durch die Auffindung eines Alpenſtocks am Tuße des Boſſons⸗Gletſchers, der ſich von dem Gipfel des Mont Blane aus abwärts bewegt, wieder nachgerufen. Der Stock trug den Namen Dr. J. Bean. Der Träger dieſes Namens nahm an einer Beſteigung des Mont Blanes teil, die im September 1870 von einer engliſch⸗amerikaniſchen Geſell⸗ ſchaft mit einer Reihe von Bergführern von Chamonix aus unternommen wurde. Beim Abſtieg wurde die Geſellſchaft von einem Schneeſturm überraſcht und alle elf kamen ums Leben. Fünf Leichen wurden ſpäter von Bergführern ge⸗ funden. Die anderen ſechs blieben verſchwunden. Es iſt mög⸗ lich, daß ſie ebenſo wie der Alpenſtock jetzt noch zum Borſchein kommen. In einem anderen Falle hat derſelbe Gletſcher die Leichen des Bergſteigers Dr. Hamel und ſeiner beiden Aus dem Lande Neues aus Hockenheim schi. Hockenheim, 29. Dez. Der hieſige Männergeſang⸗ verein„Eintracht“ veranſtaltete ſein diesjähriges Win⸗ terkonzert. Die Leitung lag in den Händen des bewähr⸗ ten Dirigenten, Chormeiſter Hans Haag, Mannheim. Als Gaſt wirkte der von dem Dirigenten geleitete Mannheimer Bruderverein„Liederpalme“ mit, während als Soliſten in einem Streichquartett einheimiſche Kräſte gewonnen wor⸗ den waren Brüning ſen.(Cello), Brüning jün,(Bto⸗ Iine), Theo Böhler(Violine) und Hans Hocker(Viola). Beide Vereine wetteiſerten mit ihren Geſangsvorträgen. Seder Ehor der Mannheimer Sänger hatte ſeine beſondere Eigenart. Beſondere Erwähnung verdient das vielgeſungene und gerngehörte„Wandern im Mai, von dem bekannten Mannheimer Muſikdirektor Friedrich Gellert, das wunder⸗ bar ausgeglichen zum Vortrag gebracht wurde. Das Streich⸗ quartett ofſenbarte eine Meiſterſchaſt, ſodaß ihm vollſte Anerkennung gebührt. Bei einem Vergleich der beiden vor⸗ tragenden Vereine herrſcht der Eindruck vor, daß der Mann⸗ imer nehr durch den gefühlvollen Vortrag wirkt, 5 Pr des hieſigen Vereins in ſeiner Kraftaus⸗ wirkung und wuchtigen Intonation liegt. Der letztere kann die Veranſtaltung als einen vollen Erfolg buchen. Es iſt an⸗ zuerkennen, daß der noch junge Verein ſich die redlichſte Mühe gegeben hat und daß er beſtrebt iſt, zur Höhe wahrer Sanges⸗ kunſt emporzuſteigen. Dem Dirigenten aber gebührt höchſtes Lob, daß er den Verein ſoweit gebracht hat; er bietet auch die Gewähr dafür, daß er den Verein auch noch weiter führen wird.— Das hieſige Gaswerk kann in dieſem Monat auf ein 25j1ähriges Beſtehen zurückblicken. Im Jahre 1901, am 9. Dezember, trat zum erſten Male die Gasbeleuch⸗ tung in Tätigkeit. Heute können wir froh darum ſein, daß zuerſt damals das Gaswerk——5 18 das lektrizitätswerk nachfolgte, denn heut wird unſere dt von 98 Gröbe darum beneidet, da dieſe noch bis heute kein Gaswerk beſitzen. Seit Beſtehen des Werkes hat der ſtädtiſche Gasmeiſter Spengler die Leitung des Be⸗ triebes inne, und ſei ihm an dieſer Stelle für ſeine umſichtige Leitung ſeither vollſte Anerkennung gezollt.— Die hieſigen militäriſchen Vereine hielten in den Wirtſchaften zum Ritter“ und„Badiſchen Hof“ einen Familienabend ab, Beteiligung aufwies. Im Verlauf der Veranſtal⸗ E der rege tung fanden auch Lichtbildervorträge ſtatt über die iegserlebniſſe der badiſchen Truppen an der Weſtfront“. eſmn Aufnahmen mit den dazugehörigen Erläu⸗ terungen fanden herzliche Aufnahme. * * Karlsruhe, 30. De⸗br. Mit Erreichung des 65. Lebens⸗ jahres tritt Ende des Jahres Senatspräſident Friedrich am Sberlandesgericht in den Ruheſtand. Nach 155 beiden juriſtiſchen Staatsprüfungen wurde Friedric) Gu Jahre 1891 zum Amtsrichter, 1890 zum Oberamtsrichter un 1900 zum 55 in' Waldshut ernannt. Im Jahre 1908 erfolgte ſeine Verſetzung an das Landgericht Heidel⸗ berg. Im April 1912 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat und im Jahre 1923 zum Senatspräſidenten am höchſten badiſchen Gerichtshof befördert. Als Oberlandesgerichtsrat ar er noch ſtändiges Mitglied der Reichsdiſziplinarkammer, richterliches Mitglied des Landesverſicherungsamtes, Mitglied des Kompetenzgerichtshofes und der Kommiſſion für die zweite juriſtiſche Staatsprüfung. Während des Krieges leiſtete er wel— laug Aushilfe im Miniſterium des Innern in der Babrung er Geſchäfte des badiſchen Heimaldienſtes. 3 Die Indianer eine aufſteigende Raſſe— Menſchen⸗ Ameiſen Führer 41 Jahre eingeſchloſſen gehalten. Das Unglück geſchah im Jahre 1820 und die Leichen kamen im Jahre 1861 zum Vorſchein. Amerika Durch das Anſchlagen eines Hundes auf einem Newyorker Löſchdampfer gelang es, 125 Menſchen, die auf einigen Barken lebten, von ſicherem Tode zu retten. Die Barken hatten ſich von ihrer Verankerung losgeriſſen und trieben in ſtarker Strömung gefährlichen Riffen zu. Die Mannſchaft des Löſch⸗ dampfers wurde durch den Hund geweckt und auf die abtrei⸗ benden Schiffe aufmerkſam gemacht. Nur durch das recht⸗ zeitige Eingreifen des Löſchſchiffes war eine Rettung der Be⸗ ſatzung der Barken möglich. Im allgemeinen herrſcht die Anſicht, die amerikaniſchen Indianer ſeien eine untergehende Raſſe und die ehemals ſo mächtigen Rothäute ſeien zum Ausſterben verurteilt. Dieſe Auffaſſung iſt falſch. Die Indianer nehmen nicht nur an Zahl zu, ſondern ſie ſind auch im Durchſchnitt wohlhabender, als irgend ein anderes Volk oder irgend eine andere Raſſe der Welt. Nach einem Ueberblick, den die amerikaniſche Regie⸗ rung veröffentlicht, haben ſich die Indianer in den letzten 25 Jahren ſtändig vermehrt. Es gab im Jahre 1900 in den Ver⸗ einigten Stagten rund 270000 Indianer. Heute ſind es 349 000 Indianer. Der Zuwachs beträgt im Jahresdurchſchnitt un⸗ gefähr 1500. An Vermögen beſitzen die amerikaniſchen In⸗ dianer ungefähr doppelt ſo viel wie die übrigen Bewohner des Landes. Der durchſchnittliche Vermögensſtand iſt in den Länden, die am Weltkrieg unmittelbar beteiligt waren, rund 800 Dollars(annähernd 3500 Mark) auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung berechnet, in den Vereinigten Staaten beläuft er ſich in demſelben Verhältnis auf 2500 Dollars. Die amerikaniſchen Indianer aber beſitzen auf den Kopf berechnet 4700 Dollars. Die günſtige wirtſchaftliche Lage der Indianer hängt damit zuſammen, daß in den Reſervaten einzelner Stämme wert⸗ volle Helauellen entdeckt worden ſind, die den Beſitzern des Bodens großen Reichtum brachten. Südamerika Der frühere engliſche Geſandte in Bolivien, Cecil Gos⸗ ling, hat kürzlich eine Reiſe durch einige der unzugäng⸗ lichſten Teile Südamerikas gemacht. In einem intereſſanten Buch, da er darüber veröfſentlicht, erzählt er von einem Abenteuer, das er an den Ufern des Mamore, eines der großen Nebenflüſſe des Amazonenſtromes, erlebte. Er war von ſeiner Reiſegeſellſchaſt abgekommen und hatte ſich im Walde verirrt.„Glücklicherweiſe erreichte er eine Hütte, in der der Angehörige einer Miſchraſſe wohnte. Der Mann nahm ihn auf und machte ihn auf die Gefahr aufmerkſam, der er glücklich entronnen ſei. Der Engländer meinte, er wäre ſicher irgend einem Raubtier zum Opfer gefallen, wenn er nicht zufällig auf die Hütte geſtoßen ſei. Der Waldbewohner erwiderte, das ſei wohl möglich, ſicher aber wäre er von Ameiſen aufgefreſſen worden. Auf ſeine erſtaunte Frage er⸗ fuhr der Engländer, daß in den Wäldern ungeheure Ameiſen⸗ ſo umringen ſie ihn und verfolgen ihn, bis er ermüdet und aus Mangel an Waſſer und Nahrung erſchöpft niederſinkt. der wehrloſe Menſch Dann ſammeln ſich die Ameiſen in unzähligen Scharen und fällt ihnen unfehlbar zum Opfer. Gerichtszeitung Großer Fahrkartenſchwindel Ein Fahrkartenſchwindel größeren Umfanges wurde von einem Schalterbeamten des Kölner Hauptbahnhofes ſeit längerer Zeit betrieben. Der Beamte, der im Keller des Bahnhofes alte Druckpl 8 und fertigte in ſeinem Keller Fahrkarten an. Um die Falſifikate verausgaben zu können, fand er einen Mitarbeiter in dem Beamten, der die Erſtattungsliſte zu führen hatte, während der Erxlös geteilt wurde. Durch dieſes Manöver wurde die Reichsbahn nach dem Geſtändnis des Hauptbeteilig⸗ ten um etwa 14000 Mark geſchädigt, während die Bahnver⸗ waltung die Höhe der Schwindeleien auf das Doppelte ſchätzt. Wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung und Diebſtahls ——— w i Jahre und drei Mo⸗ nate gn zudiktiert. Sein Ko zwei Jahren Gefängnis verurteilt. 8 5 Die Aufdeckung der Schwindeleien führte da u, weitere unredliche Beamte zu entlarven, die echte Karten zur Erſtattung angemeldet und das Geld dafür erhoben, wenn die Reiſenden in der Eile der Weiterfahrt hierauf kein Gewicht S— 5 dieſes Deliktes 90 10 angnis, ein ande ˖ Gefängnis verurteilt. Wegen Spionage verurteilt Der Strafſenat des Oberlandesgerichts Stuttgart hatte ſich in der letzten Zeit erneut mit piona fä en zu befaſſen. Der erſte Fall betraf den 21 Jahre alten Hand⸗ lungsgehilfen Otto Frech von Stuttgart, der ſich im Frühjahr ds. Is. mit dem Gedanken trug, ſich zu der franzöſiſchen Fremdenlegion aywerben zu laſſen. Zu dieſem Behuf trat er mit einem franzöſiſchen Agenten in Kehl a. Rh. in Ver⸗ bindung. Er ließ ſich jedoch von dieſem beſtimmen, für den franzöſiſchen Nachrichtendienſt geheim zu haltende militäriſche Nachrichten in Deutſchland auszukundſchaften. Zu einer Aus⸗ führung des Vorhabens kam es jedoch zufolge der Verhaf⸗ tung des Frech wegen anderweitiger Straftaten nicht. Er wurde indes wegen Vergehens gegen§6 des Geſetzes wider den Verrat militäriſcher Geheimniſſe zu der Gefängnisſtrafe von 1 Jahr verurteilt.— Im zweiten Fall handelt es ſich um die 37 Jahre alte Maſchiniſtenehefrau Joſefine Badtmann in Stuttgart, eine geborene Elſäſſerin. Dieſe iſt wegen ver⸗ ſuchter Ausſpähung militäriſcher Geheimniſſe bereits erheblich vorbeſtraft. Im Jahre 1924 hat ſie in Stuttgart erneut, jedoch ohne Erfolg verſucht, ſich geheimzuhaltende militäriſche Nach⸗ richten und Schriftſtücke zu verſchaffen, um ſie an den franzö⸗ ſiſchen Nachrichtendieſt weiterzuleiten. Sie wurde deshalb zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten unter Anrechnung von vier Monaten der Unter⸗ ſuchungshaſt verurteilt. Auch wurden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. * §Der Raubüberfall bei Forbach vor Gericht. Das Schöf⸗ 1 Karlsruhe behandelte am 30. Dezember den Ueber⸗ fall an dem Bäckermeiſter Tobias Wach aus Forbach, der am 23. Juli dieſes Jahres von dem Zjährigen Bergarbeiter Joſeph Jabelonski aus Neubabelsdorf und dem 26jährigen Arbeiter Stephan Damm aus Kappelwindeck verübt wurde. Der Angeklagte Ihelonski wurde zu 5 Jahren Zucht⸗ hau's und 5 Jahren Ghrverluſt und der Angeklagte Damm zu a 9 18 ahren Zuchthaus und 10 Jayren Ehrverluſt ver⸗ urte herden vorhanden ſind. Gerät ein Menſch in ihren Bereich, atten fand, nahm dieſe nach Hauſe A. Seite. Nr. 00 Sportliche Runoſchau Die Fußballwettkämpfe im Rheinbezirk über Reuſahr Im Gegenſatze zu den anderen Bezirken des S. F.., wo die Berbandsſpiele auf den 1. und 2. Jauuar verteitt ſind, ſin⸗ den in unſerem Rheinbezirke ſämtliche Spiele erſt am Sonn⸗ tage ſtatt. Die Bezirksliga hat wieder volles Programm und ſämtliche 5 Spiele haben ihre Bedeutung. Der... Neckarau empſängt den F. C. Pirmaſens zum Rück⸗ ſpiele. Für den gilt es, ſeinen Vorſprung zu wahren und für die Niederlage in Pirmaſens Revanche zu nehmen. Die Neckarauer werden dieſe Aufgabe nicht zu leicht nehmen dürfen, denn die Pirmaſenſer haben, vom ſchwarzen Tage in Waldhof abgeſehen, auch ſchon auf fremdem Platze ge⸗ Das Lokaltreffen..R. Mannheim-Phönix M heim erlebt auf dem Platze bei den Brauereien ſeine zweite Auflage. Auch hier ſollte eine Revanche fällig ſein. Doch werden die Raſenſpieler mit den Phönixleuten zu rechnen haben, die ſich mit einem zweiten Siege ihrer Abſtiegsſorgen ſo ziemlich entledigen könnten. Die Hintermannſchaft des Be⸗ zirksmeiſters ſcheint uns aber ſtark geuug um den Gäſteſturm halten zu können. In Ludwigshaſen gibt es zwiſchen unterbrochen worden, es iſt aber trotzdem nicht ausgeſchloſſen, daß die Zitronen ſich wieder aufraffen und ihrem Gegner dis Meiſterſchaftshoffnungen trüben. Beim Fv. Speyer gaſtiert S. V. Waldhof. Soviel Tore wie im Vorſpiele wird Wald⸗ hof diesmal zwar nicht machen. Bei der derzeitigen Form Speyers kann man aber wohl ſicher mit einem Sieg Wald⸗ hofs rechnen. Spv. 98 Darmſtadt hat Spielyg. Sandhofen zum Gegner, im Vorſpiele ſiegte Sandhoſen wohl umdrehen. In der Kreisliga pauſiert der Kreis Unter⸗ baden immer noch. Im Vorderpfalztreis werden nur knapp ſchlagen können. Auch Pfalz Ludwigs in Neuhofen gegen Biktoria ſicher ſingen, allerdings nicht ſo hoch wie im Vorſpiele. 1904 Ludwigshaſen gaſtiert bei 1914 Oppau, der Ausgang iſt bei der Unbeſtändigkeit der Germanen ungewiß. Auch Arminia Rheingönheim wird viele Mühe fol wenn die Revanche von.f. R. Oggersheim oll. Kegelſport Kegler⸗Verband Mannheim Die diesjährigen Ausſcheidungskämpfe, welche mit 6 mar 100 Kugeln über ſechs verſchiedene Bahnen ihren Abſchluß fin⸗ den, haben bisher Zahlen gebracht, mit denen bei Beginn dieſer Kämpfe nicht gerechnet wurde. Von Herrn Spatz(Geſ. 1925) Feudenheim wurden Leiſtungen vollbracht, die beſonderer An⸗ erkennung verdienen. In ihm dürfte der diesmalige Einzel⸗ meiſter bereits feſtſtehen. Außerdem liegen mit 400 Kugeln in Führung: Eder⸗Ruſer, Weber⸗Rheinperle, Mattern⸗Kurpfalz, Weingärtner⸗K. C. Waldhof und Kalt⸗Edelweiß. Im Kampf be⸗ finden ſich nunmehr noch 42 Mann. Soweit bereits 500 Kugeln abgeworfen ſind, haben ſich außer Spatz an die Höchſtzahlen Krippel⸗Waldhof, Krank⸗Rheingold, Kayſer⸗Alle Neun und Behle⸗Edelweiß ebenfalls herangeſchafft.— Der Bezirksmeiſter⸗ ſchaft wegen haben ſich bereits 25 Geſellſchaften gemeſſen. Ueber den Ausgang dieſer Treffen kann augenblicklich noch nichts be⸗ ſtimmtes geſagt werden, denn einzelne Geſellſchaften, die bis⸗ Zahlen heraus, welche jede Vorausſage Front liegen jetzt K..⸗Waldhof, Alle Neun, Geſ. 1926⸗Fenden⸗ heim, Goldene Sieben und Geſ. Bahnfrei. Für Kämpfe mußte die bisherige Terminliſte verkürzt werden. Es ſtehen ſich gegenüber am 3. 1. Geſ. Gute Gaſſe und K..⸗Wald⸗ hof, am 4. 1. Rheingold und Badenia, am 5. 1. Um e Hoor und Rheinperle, am 6. 1. 08 Sandhofen und Zähe Brüder, am 7. 1. K..⸗Waldhof und Fidele Brüder ſowie Kurpfalz und Fidele Zwölf, am 8. 1. Goldwurf und Rhein⸗Neckar und am 9. 1. For⸗ tuna und Bahnfrei. Echach Iniernationales Schachturnier in München Bogoljuboff gewann die noch ausſtehende Hängepartie aus der 3. Runde gegen Sämiſch und Przepiorka die gegen Schmitt. Am Mittwochabend wurde die 4. Runde in An⸗ griff genommen. Bogoljuboff gewann leicht gegen Gebhardt und in der intereſſanten Partie Przepiorka⸗Spielmann gab Spielmann wegen zu ungünſtiger Poſition auf. Die Partie Schmitt⸗Sämiſch wurde abgebrochen. Die Führung hat noch immer der Pole Przepiorka vor Bogoljuboff. Wetternachrichten der Karisrubereankeswenerwer“e druckausläufers iſt in Südbaden teilweiſe Aufheiterung mit Nachtfroſt eingetreten. Heute früh liegen die Temperatuxen infolge der geſchaffenen Föhnlage auch in höheren Lagen be⸗ trübe, milde Wetter unverändert ſort. lagernde Tiefdruck verurſacht bis nach des, regneriſches Wetter bei ſtürmiſchen Weſtwinden, Der über Oſteuropa * Druck etwas auf und wird teilweiſe Aufheiterung mit leicht Strahlungsfroſt herbeiführen. ſhellerun Voransſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Größtenteils Auſheiterung, meiſt krockens leichte Nuchlfrlſe 9170 Sonntag: Keine weſentliche Aenderung, nur etwas älter. Herausgeber, Orucker und Verleger: Druckerei Dr. SSs, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, B 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzelgen: Dr. W. E. Stötzner ** zeigt, daß ſie zu kämpfen verſtehen. Immerhin ſollte..L, falls er ſeine ganze Kampfkraft aufbringt, ſiegreich bleiben. a nn⸗ :2, auf eigenem Platze werden die Heſſen den Spieß aber die vier angeſetzten Spiele kaum Ueberraſchungen bringen. Spielvg. Mundenheim wird Union Ludwigshafen, 583 auch en ſollte Unter dem Einfluß des über die Alpen reichenden Hoch⸗ ———————— reits über 0 Grad. In den übrigen Landesteilen dauert das Mitteldeutſchland mil⸗ 1 Im Rücken der oſtwärts abziehenden Störungen löſt ſich den * Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarie 8 93— S E Delcaſen. 1 9 Ort 2 2 SS0 heit der Wind 2Sportmögſüchkeiten S5 ſsISchneedecke 8 0 E** em en ec. ſdberg—— EEFFF itiſee—68—* Sele—8 9 7 937 keiler* füt elle 8 . Georgen— delärm 2 1 M 0 A. und fo Sbibu S88 43 —— 81—5— n ſeiſ-1 ſi. nt Feahn Sen 44 9 Boseecend— 150 85 n. 1 u. Rete 2 M- une Rocelbabn mbrrmatt 89— Sig n mmet ra. Jü. re S- 2ut üi o PSB Runte, 60—55—10% u rL EA 1— Habbeen de e See eE ee, 414%— cen 8 10 M ſr iee—1 t. 2nd Foels— 5 altenbronn 40 Wün bes 1 J S n bn Herrenwies. 5 ſacon wirlardt! 1. AW„—¹1 IS- ut Seldahn 26f bal Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer, — 1903 und Phönix ebenfalls ein Lokaltreffen. Der Sieges⸗ zug der 1903er in der 2. Runde iſt zwar an Weihnachten jäh her als nicht beſonders ſpielſtark angeſehen wurden, brachten durchkreuzen. In die weiteren 10. Seite. Nr. 600 eale direkt an verbraucher U individuelle Möblierung gibt Vchnrsumen Petsön · prelsabbau—* mactu Se wohnlich und 60· 6S. 80. 90. 100 M behaglich, Wochentaten von 4 Man betciedigi dauernd und ist dahet preiswert Mita-Fabricverkabtsstslie: Nannheunn, N 4, 10. Leiter: I. Jung. Katalog kostenfrei von dieser Stelle oder unmittelbar durch Mifa⸗ Werke, Niederl. für Süddeutschland: München. Klaraste. 20 Auf Wunsch Sonderanzebot bei Sammelbe⸗ 802 stellung f. 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Etwaige läubiger werden aufgefordert, Forde⸗ kungen umgehend anzumelden. 1027 Die Lianidatoren: .] Kellern, 84 M. Miete, negen—4 3 2——— — pabi zus Saspcceen Generalvertretung Stuttgart, Sanaenbecgstrasse 1 Sn S ſtattl. 90., v. aufr. Charakter, aus angeſehener Cauſ, Einlage 84²³ Selbet Greise iernen Klavierspielen Musikers. an sffen hetzuchsten CUdwünsche zum Jehreswechsel. 10548 Hagstofz u. Freu. Veinheus Bleisfif. 7 2. 2. Korrekt nach Noten. Jedoch fabelhaft leichte Erlernung. Alles“ überragende Erülndung Prospekt Nr. B 45 sofort kosten. Ios durch Musikhaus Jsler, Lörrach(Baden) eines blinden derPieigler Sandukee Nelnen Leden Gssten uud Bekenmüen eS kannten zum ſahreswechsel unsere G. Hagstotz u. Frau W Unseten werien Kunden und Bekermien zum Jahreswechsel die 8276 herzlichsten Glückwünsche. Wilz/ Höcker u. Frau 5 6, 1f16 Unseren lieven Gästen und Be⸗ herzl. Glückwünsche Vabschneidetel richtet), mit elektr. Licht, Manſarde u. zwel wohnung zu tauſchen geſucht. Unkoſten werd. gewährt. 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Klüger iſt's natürlich den lelieſten Schritt u tun, der mißdeutet eren ..Dann iſt ſreilich die eigene Haut in Sicherheit 3 *— wet der unglückſeligen Frau einen wirklich unſchätz⸗ aren Freundesdienſt leiſten wollte, der ſetzte ſich jetzt hin 8 ſah eiumal den ganzen ſchriſtlichen Niederſchlag einer fünf Mhrtgen Ehe durch, bevor die Staatsanwaltſchaft ihre Hanö bocr tet balte. ſah ibn durch und merzte vielleicht dies — leues auo, dao, ohne von wirklicher Bedeutung für die egründung des ſchwebenden Verdachtes zu ſein, doch vor einer rührigen Anklagebehörde in den Prozeß feringeiglehen er gut zu machen ſein möchte grübelte Rechtsanwalt Guſtav Herold. wie bald die Stunde kommt, die en 15 55 lein geheimſtes, eigenſtes Eigen hält— die mitleidlos grelle Licht der öffentlichſten Oeffent⸗ Wir bilden uns ein, lrgend etwas a n uns — das iſt ja nicht wahr—l nur 3 ören uns... äußern wir die— ſchon ſind ſie nicht mehr Pite ſchn* 100 8 der ganzen Welt verraten n— ind vollends, was wir ſehreiben— ſt beſten Freund, das geltebteſte Weib— E ſind unſre geheimſten, füßeſten, zarten Gedanken und Ge⸗ ſühle vergiſtete Pfelle geworden, die der Haß zurückſchnellt gegen unſte eigene Leuſt, von woher ſie kam in—1 Man ſollte nicht eine Zeile ſchre ü anze Welt beſtimmt wäre den mian nicht jederzeit mit allem, was man iſt und at, 553——— bercit wäre—1 o lebe unen— müß Froſch, ein Eiszapfen, ein Gletſcher N Suſanne Mengershauſen war kein Gletſcher 80 ſagen, ob ſie ihr heißes Menſchentum 00 gehütet atie, daß nicht ſchriftliche Zeugniſſe wildſeliger Irrungen Reen ſie auſzutreiben waren... wenn man all die Heim⸗ 9 durchſpähte und durchſchnüffelte... ein— das werden wir W019 190 10 i dir erſparen, ſchöne Frau— 3 Guſtav Herold in der Blelbtreuſtr im Hauſe Hundertdretundzwanzleg ſchon mittäglichen Termins beſeitigt. Frau Irma Reſſel, der ein⸗ tige Stern der deutſchen Opernbühne, die einmal zu den in Frauen Europas gezählt hatte, wor den ganzen Nach⸗ während der Anweſenheit des Gerichtes nicht zum orſchein gekommen. Nun empfing ſie ihren Beſucher auf em Korridor, glühend vor Erregung, das ledergelbe, ver⸗ witterte Geſicht in all ſeinen tauſend Falten und Fältchen zuckend und zappelnd, die welken Hände geſtikulierend in einem flackernden Ausbruch des längſt verſchütteten Tempe⸗ kaments. mit dem ſie vor zwei Jahrzehnten das Theaterpub⸗ ikum zweier Welten zu rauſchendem Entzückend hingeriſſen anwalt— ſonſt ich ihnen noch an den Hals, den zwel groſchengierigen sbildern—!“ keuchte ſie uſtav Herct der alten Dame den Arm, führte ſie in Artur Menguſens Arbeitszimmer... Dort faßen deſſen beide Sckn.. beides hochgewachſene ſtattliche Frauen, denen gber die zuſammengeſchnurrte Figur der einſtmaligen Diwas Alraunenhaftes hatte. Aber edle Inſtinkte warenicht, die in den korrekten Geſichtszügen der harrenden D zu waren. An ihrer Seite erhob ſich ein junger Hden Guſtav Herold ſchon zu kennen meinte.. es nerr Rechtsanwalt Meyer KXlil, zur Aus⸗ übung der Rechtaltſchaft zugelaſſen bei den Landgerichten I, II, 111 Berlin ie beiden gen hatten ſich ſchnell über das einzu⸗ ſchlagende Verf, verſtändigt. Frau Irma Reſſel hatte ſich bisher ſtandzeweigert, die Schlüſſel zum Schreibtiſch ihres verſtorbenchwiegerſohnes herauszugeben. Nun, da ſie den Anwalt Vertrauens an ihrer Seite wußte, war ſie ſofort dazu beDie beiden Anwälte ſetzten ein Protokoll über ihr gemeinliches Vorgehen auf und begannen dann den Inhalt des eibtiſches 9 durchſuchen. Der Verſtor war ein Mann von peinlicher Ordnung geweſen. So bren die beiden Herren nicht lange zu fahn⸗ den, bis ſie einvarze Dokumentenmappe ſanden, die ſie ſofort als mutnhen Auſbewahrungsort des etwa errich⸗ teten Teſtament genauere Unterſuchung nahmen. Und richtig, ſchon dachaltsverzeichnis trug unter der Nummer fünf von der Kdes Verſtorbenen den Vermerk:„Teſta⸗ ment.“ Die Madie der Nummer entſprach, wies eine no⸗ tarielle Urkunde und die beiden Anwälte ſtellten ſeſt, daß es in der Tat notarielles Teſtament war, das am dreizehnten Jar alſo genau vierzehn Tage vor Mengers⸗ hauſens Tode, otet worden war—— Als die Ane dieſe Tatſache den drei Damen mit⸗ S wechſeldie Frau Oberregierungsrätin und die Frau eigenen Herzenkeinen die furchtbare Anklage beurteilte, unter der ihre(ägerin ſtand... Aber auch Guſtav Herold hatte ein Gefüehabt, als ſtieße die Knochenhand wider ſeine Bruſt, dieochenhand, die immer wieder nach ſeinem Herzen zu zieſchien... und nach dem Haupt ſeiner Freundin. Und ſelöſtundlich hatte auch Herr Meyer XIII die Tragweite dieſemſtandes alsbald erfaßt. „— Vierzekage vor dem Tode.. dem Tode durch ... ſagen wir Selbſtmord... das iſt doch eine recht in⸗ tereſſante Tatſ„. Bon der ſtrafrechtlichen Bedeutung dieſes Umſtandeollen wir hier für den Augenblick ganz ab⸗ ſehen... Aber werden zu erwägen haben, meine Damen, ob ſich Ihr Hezirnder zu dieſer Zeit nicht etwa bereits in einem die freiellensbeſtimmung ausſchließenden Zuſtande Sing der Geiſtestätigkeit beſunden haben möchte „Bollen wicht erſt den Inhalt den Teſtaments prüfen, Herr Kollege,'r wir uns in derartigen Hypotheſen er⸗ gehen—?“ frachuſtav Herold. „Bitte ſehrtte ſehr, Herr Kollege!“ ſagte Herr Meyer 10 bolltſſenemächeln.„Wollen Sie vorleſen, oder ſoll „Bitte, Hekollege,“ ſagte Guſtay Oerold und reichte dem Rechtsverer der beiden beuteluſtigen Schweſtern die Urkunde hinül Und Rechtsvalt Meyer las vor. Die Urkunde war ſehr kurz und einſaind enthielt die Einſetzung der Ehefrau des Erblaſſers alsniverſalerbin. Das bedeutet für die Ge⸗ ſchwiſter, die be Fehlen einer letztwilligen Verfügung neben der Ehefrau zumen den Anſpruch auf die Hälfte des Nach⸗ laſſes gehabt hu würden, den völligen Ausſchluß von der Erbfolge. Denach dem Geſetze ſtand, wie der Rechtsanwalt tte. „Halten Ste mich blot feſt, llebſter, beſter Herr Rechts⸗ Die geſtrengen Zuge der beiden ſtattlichen Frauen hatten ſich während dieſer Erklärungen zu tödlich dräuendem Haß verfinſtert. Aus ihren Augen ſchoſſen verderbenſchwangere Blicke zu dem eingeſchnurrten alten Weiblein hinüber, das ihnen gegenüberſaß, nun ganz zufrieden und glücklich unter dem Schutze des beſten Freundes ihrer Tochter, leiſe vor ſich hinnickend in dem behaglichen Bewußtſein, daß alles in ſchön⸗ ſter Ordnung ſein müſſe „Nun— wir hatten es ja nicht anders erwartet..“ ſagte die Frau Oberregierungsrätin aus Poſen. „Es iſt eine erſtaunliche Logik in dem allen... ſagte die Frau Majorin aus Metz. Die beiden Frauen aus der Welt der Orönung und Re⸗ gelgerechtigkeit hatten es dem Bruder nicht verziehen, daß er ſich in vorgerückten Jahren überhaupt noch vermählt hatte und nun gar noch mit einer Dame, deren Mutter eine„vom Theater“ war Nun— er hatte ja ſchrecklich büßen müſſen, der bedauerns⸗ werte Bruder „Herr Rechtsanwalt—,“ ſagte die Frau Oberregierungs⸗ rätin,„das Teſtament, das muß umgeſtoßen werden. Das laſſen wir uns nicht gefallen. Das iſt unmöglich mit rechten Dingen zuſtande gekommen. Wahrſcheinlich wird's ebenſo entſtanden ſein, wie der Brief, den der arme Junge binter⸗ laſſen hat...“ Frau Irma Reſſel ſchoß wie eine Furie empor und klam⸗ merte ſich mit einer theatraliſchen Gebärde an Guſtav Herolds Oberarm. „Herr Rechtsanwalt— ſchützen Sie mich vor dieſer In⸗ famiel Mich und meine arme Tochter—1“ „Herr Rechtsanwalt—“ rief die Frau Majorin Herrn Meyer XlIIl zu,„das muß natürlich ſofort der Staatsanwalt⸗ ſchaft angezeigt werden! das mit dem Teſtament— daß es erſt vierzehn Tage alt iſt!“ „Seien Sie überzeugt, meine Damen, es wird alles ge⸗ Majorinein Blick, der deutlich verriet, wie ihresſchehen, was notwendig und ſachgemäß iſt!“ rief Herr Meyer eifrig. Guſtav Herold verſuchte vergeblich, die alte Dame zu be⸗ ruhigen. „Hinaus!“ rief ſie, trat auf die beiden Schweſtern zu, die ſie um Haupteslänge überragten, und wies mit einer diktato⸗ riſchen Gebärde auf die Tür.„Sie ſind hier im Hauſe meiner Tochter! Wenn Sie es wagen, die unglückſelige Frau vor meinen Ohren zu verleumden, dann mache ich von meinem Hausrecht Gebrauch und jage Sie zum Teufel— „Aber bitte, Herr Kollege,“ rief Herr Meyer,„beruhigen Sie doch Ihre Klientin! wir können doch unmöglich in dieſem Tone weiterverhandeln!“ „Es dürfte zweckmäßig ſein, Herr Kollege, daß Sie Ihren Mandantinnen nahelegten, weitere Beleidigungen gegen die Herrin dieſes Hauſes ſolange zu unterdrücken, als ſie ſich in dieſen Räumen beſinden!“ „Komm, Auguſte—“ ſagte die Frau Oberregterungsrätin zu der Schweſter,„wir haben ja wirklich hier nichts weiter zu ſuchen. Wir ſind uns doch wohl über alles klar. Und Sie wohl auch, Herr Rechtsanwalt, nicht wahr?“ „Ich weiß nicht, ob es richtig iſt, daß wir ſchon jetzt das Feld räumen,“ ſagte die Frau Majorin.„Ich meine, wir müſſen verlangen, daß ſämtliche Papiere meines Bruders in gerichtliche Verwahrung genommen werden. Wer weiß, was alles zum Vorſchein kommt, wenn man die Korreſpondene unterſucht! Und auch der Schreibtiſch der Dame Suſanne ſollte unter Verſchluß gelegt werden. „Nun iſt's aber genug!“ kreiſchte Frau Irma.„Wenn dieſe Weiber ſich nicht ſchleunigſt packen, ſo telephoniere ich nach der Polizeil“ „Gnädige Frau,“ ſagte Herr Meyer,„Sie haben da in der Tat einen Gedanken angeregt, der Beachtung verdient. Ich werde ſofort bei der Staatsanwaltſchaft die ſachdienlichen An⸗ träge ſtellen.“ Meyer ſeinen indantinnen erklärte, den Geſchwiſtern ein Pflichtteilsrechtht zu. (Fartſetzung folat.) ————— Stell Kerten. 8405 Danksagung Nach kurzem Leiden verschied am 20. d. M 4708 zahlreicher u. Senlfa Drechsler . 0 erzlicher Teilnahme be m Heim 1 lieben, unvergeßlichen Mutter, S Kurt Scheringer 5 8 12 Schwiegermutter 8⁴² Prokurist ◻ err U I 8e fiau Karoling Sulabeger WVs. sagen wir innigsten Dank. Aufrich Herre Biadipfrrer Roinenhöfer 1r sene Roet. den reichen Worte und der Diakonissin der Melanch- 4⏑ 33 thonkirche für die eufopfernde Pflege. Mannheim(Untere Clignetstr., 80. 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Ende nach 10 Uhr. Persenen: Mathien Frank Adolf Loeltgen Aenne Geier Johanna Knapp von Brabant errog Cotttried, mr Bruder zorich von Telramund. bra⸗ dantischer Grat rirud zeine Gemahlin ſei Heerruler des Königs rster Eüelknabe weiter FEdelknabe Hans Bahling Anna Karasek 5 Christian Könker Trude Weber Marianne Keiler Marsa Doring Johanna Blatter Walter Friedmann Arthur Heyer Hugo Voisin Rodoll Wünzer 8 2u¹ Sonntag, den 2. Jaunar 1927 nchmittagsvorstellung— Kleine Preise EPiusessin Huschewind Ein Scheimenmärchen in 6 Abenteuern v 55 1 a Buch Musik von Fritz Müller-Prem E ab zene keseut von Wihelm Kolmar. Musika eitung: Karl Klauß Entwurleu Einstudieruns er Tänte: Woligang M. Schede. Böbnentuden e ecin Einrichtung: Walther Unruh.“ Anfang 3½% Uur. Ende gegen 3 Uhr Sonntag, den 2. Januar 1927 6 Vorstellung Nr. 134. Miete E Nr. 1 Cosiantutte⸗ (So machen's alle) Remede Oper in 2 Akien von W. A.——— Fach dem Itallenischen des Lercn B Bendizung der Uebersetzung von a. uod C. Niese) von Hermann In Szene gesetzi von Or. E5—— Munkalische Leitung: E. 5 Bahnenbiid: Hein⸗ % Teäkeeehe Einfichtuns; Walihef Uarr Anlang 8 Uur Ende ceten 10% Uur Persenen 2 ste Porsbellal ous Ferrare—— Keflar 5 Uen—5 Chrutlen Könker 40. bellas 56 HelmuthNeugebauer Pen. Kammermsdcben der Domes Gusas Heſken on Allonso, ein alt. Phitosopp Wilhelm Fenten Ba HeuesTheater im Rosengarten Vorstellung Nr. 40 Samstag. den 1. Januar 1927 3 Zu ermäblgten Eintrittsprelsen Die Ballerlaa de- K0ntgs Lustspiel i 4 Akten von Rudoll Presber und Leo Walter Stein imn Szene sesctzt von Karl Neumann-Hodits. Anlang.30 Uhr. Ende gegen 10 Uhr. 7 Personen: Earich II. Könis v. Preullen WIln Birgel D1 — E Lsilvester 1826 enn Operette in 3 Akten von Leo Fnall Die Theater⸗ besucher haben tungen in sämt lie Räumen segen Vorzeigen ihrer Ein-“ brosse Silvestertxubelf und vlelen Ueberraschungon. 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