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Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 5 Aus engliſcher Quelle Meldung des DNB. — London, 4. Januar. Die„Times“ glaubt, Einzelheiten der franzö⸗ ſiſchen Antwort zu kennen. So halte Frankreich die Zahl von 300 000 ann, die Deutſchland für ein auf allgemeiner Dienſtpflicht beruhendes Heer angeregt habe, für zu hoch. Statt deſſen werde die Zahl 200 000 vorgeſchla⸗ gen, wie ſie auch in dem britiſchen Abrüſtungsentwurf enthalten ſei. Der deutſche Vorſchlag eines zehnjäh⸗ rigen Nichtangriffspakts werde von Frank⸗ reich als überflüſſig bezeichnet, da der Locarno⸗Ver⸗ trag bereits eine genügende Bürgſchaft für eine Fe⸗ ——05 der Lage zwiſchen den beiden Ländern dar⸗ ſtelle. Frankreich aber begrüße es, wenn der Grund⸗ ſatz des Nichtangriffs und die damit verbun⸗ dene Feſtigung auf Deutſchlands Oſtgrenze übertragen werde. Die franzöſiſchen Vorſchläge, ſo heißt es weiter, hät⸗ ten zur Grundlage den Artikel der Völkerbund⸗ ſatzung, der die Herabſetzung der Rüſtungen auf den niedrigſten Stand vorſehe, der mit der Sicherheit und den internationalen Verpflichtungen vereinbar ſei. Dieſe Haltung nähere ſich erheblich der deutſchen Forderung, die wenigſtens ein Mindeſtmaß von Sicherheit gegenüber den Rüſtungen der Nachbarn verlange. Ferner glaubt die Times, daß Deutſchland bei ſeiner Annahme einer Rüſtungskontrolle er⸗ heblich weitergegangen ſei, als man bisher ange⸗ nommen habe. Die deutſche Regierung ſei bereit, die Wehrverbände dem vorgeſchlagenen automatiſchen Kontrollſyſtem zu unterwerfen, damit ihr nichtmili⸗ täriſcher Charakter feſtgeſtellt werde. Wenn dies das Ergebnis der zur Zeit vor ſich gehenden Verhandlun⸗ gen ſei, dann verlören die Befürworter einer zwei⸗ jährigen Militärdienſtzeit in Frankreich eines ihrer ſtärkſten Argumente. Gegenüber den franzöſiſchen Wünſchen nach Nichtangriffsverträgen mit den Nachbarn Deutſchlands im Oſten hebt das Blatt hervor, daß das deutſche Angebot eines Nichtangriffsver⸗ trags nicht auf Frankreich beſchränkt ſei, ſondern ſich auf alle andern Nachbarn Deutſchlands ebenfalls er⸗ ſt recke. Die franzöſiſche Regierung, heißt es endlich, ſei gewillt, die Auslegung der dauernden, in beſtimmten Zeitabſchnitten erfolgenden und automatiſchen internationalen Kontrolle an⸗ zunehmen, ſo wie 59—98 vorgeſchlagen abe. Um ihr eine größere Wirkſamkeit zu geben, ſei Frankreich bereit, falls das Kontrollſyſtem befriedi⸗ gend arbeite, ſeine Bombenflugzeuge am Ende der erſten Vierjahresperiode um die Hälfte herabzuſetzen, anſtatt bis zum Ende der acht Jahre zu warten, wie Frankreich urſprünglich vorgeſchla⸗ gen hatte. 4 Falls dieſe knappe Inhaltsangabe der Times rich⸗ tig iſt, ſo würde zwar Frankreich ſeine bisherige ſtarre Haltung etwas gelockert haben, aber noch immer auf Bedingungen beſtehen, die Deutſchland unmöglich annehmen kann, wie der ſogenannten Bewährungsfriſt von vier Jahren, von der keine Rede war, als im Dezember 1932 den Deutſchen in Genf die Gleich⸗ berechtigung zugeſprochen wurde. Engliſche Vermittlungsverſuche Meldung des DNB. — London, 4. Januar. Da die Abrüſtungsfrage ſowohl wie die Völkerbundreform Hauptgegenſtand der römiſchen Unterhaltungen ſein wird, veröffentlicht der Vorſitzende der Abrüſtungskonfe⸗ renz, Henderſon, heute im„Daily Herald“ ſo etwas wie einen Appell zur Rettung dieſer Kon⸗ ſerenz, von deren Erfolg oder Fehlſchlag ſeiner An⸗ ſich nach das Schickſal des Völkerbundes abhängt. Wenn kein internationales Abommen über die rüſtung zuſtande kommen könne und die Kon⸗ ſerenz ohne das Ergebnis einer wirklichen Ab⸗ rüſtung auseinandergehe, ſchreibt er, werde auch er Völkerbund auseinandergehen oder höchſtens noch ein Schattendaſein führen, da er dann das Hauptziel, für das er geſchaffen worden ſei, nicht erreicht habe. Die Abr üſtung ſei der Prüf⸗ ſtein des Volkerbundes. Henderſon wendet ſich Legen eine Auflöſung der Konſerenz, ſo lange wie te teilnehmenden Regierungen durch den klaren illen ihrer Völker gezwungen würden, zuſammen⸗ zubleiben. Er, Henderſon, beabſichtige nicht, ſeinen Poſten als Präſident der Konferenz niederzulegen. Könſe vom Tage Bankier Dr. K. Melchior, der dieſer Tage geſtorben iſt. Pfarrer Zahn⸗Aachen wurde vom Reichsbiſchof Müller als evgl. Reichs⸗Jugendpfarrer berufen. Generalleutnant Frh. v. Fritſch, der neue Chef der Heeresleitung. Simons Ausſprache mit Muſſolini Meldung des DNB. — Rom, 3. Jau. Wie amtlich mitgeteilt wird, empfing Muſſolini den engliſchen Außenminiſter Simon am Mittwoch wachmittag im Palazzo Venezia und hatte eine herz⸗ liche Unterredung mit ihm, die über zwei Stun⸗ den dauerte. Die beiden Staatsmänner beſchloſſen, die Unterhaltung am Donnerstag fortzuſetzen. Bemerkenswert iſt, daß der italieniſche Botſchaf⸗ ter in London, Gran di, ebenfalls in Rom weilt. Er iſt nicht etwa zu einem Urlaub über die Feier⸗ tage hierhergekommen, ſondern ſoeben erſt nach Rom berufen worden, offenſichtlich, um im Verlaufe der römiſchen Beſprechungen hinzugezogen zu werden. Grandi und Suvich befanden ſich während der Un⸗ terredung zwiſchen Muſſolini und Simon ebenfalls im Palazzo Venezia. Am Mittwoch abend gab Muſ⸗ ſolini dem engliſchen Außenminiſter im Hotel Ex⸗ celſior ein Eſſen, an dem zahlreiche Miniſter und Staatsſekretäre, der engliſche Botſchafter und Bot⸗ ſchafter Grandi teilnahmen. Was Reuter zu melden weiß London, 4. Januar. Zur Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Simon berichtet der Korreſpondent des Reuterbüros in Rom, Simon habe geſtern den ganzen Tag mit ten beſeitigt werden dem Studium von Depeſchen aus London verbracht und die Prüfung der franzöſiſchen Denk⸗ ſchrift fortgeſetzt. Es verlautet, daß bei der Zu⸗ ſammenkunft am Abend die Abrüſtungsfrage eingehend unterſucht werde, daß aber keine Entſchei⸗ dung getroffen wurde, da die Beſprechungen nur der Klarſtellung der Auffaſſungen beider Länder dienen und keinen feſten unabänderlichen Beſchluß zeitigen ſollen. Es wurde beſchloſſen, die Frage einer Neu⸗ geſtaltung des Völkerbundes heute zu behandeln. In Rom beſteht der Eindruck— ſo heißt es in der Reutermeldung weiter— daß in der Frage der Rüſtungsverminderung der britiſche und der italie⸗ niſche Standpunkt einander ſehr nahe ſeien. Die Auffaſſung ſei, daß es ſich nicht darum handele, ob Deutſchland 300000 Soldaten haben ſolle oder nicht, ſondern darum, daß die von den Frie⸗ densverträgen geſchaffenen künſtlichen Ungleichhei⸗ ſollen. Nur Abrüſtung auf Grund ehrlicher Uebereinſtimmung wird als der Mühe wert betrachtet. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ in Rom weiß zu berichten, Muſſolini ſei durchaus be⸗ reit, Anregungen, von denen ein Kompromiß zwiſchen Paris und Berlin erhofft werden könnte, auf halbem Wege entgegen zu kommen. Er nermeide aber ſorgfältig alles, was als Ultimatum aufgefaßt werden könnte. 8 Die Konferenz dürſe nicht fehlſchlagen. Die Welt müſſe abrüſten, und die Länder ſeien durch die Entſchließungen der Konferenz da⸗ zu verpflichtet. Henderſon ſpendet der Mitarbeit der Vereinigten Staaten und des Rätebundes beſonderes Lob. Beide Länder hätten, obwohl ſie außerhalb des Völker⸗ bundes ſtünden, guten Willen und aktive Mitarbeit an der Abrüſtungsfrage gezeigt. Das leberale„News Chroniele“ verlangt, daß Simon, nachdem er ſowohl die Anſichten von Paris wie von Rom eingeholt habe, auch nach Berlin gehen ſolle, um dort in Beſprechungen mit Hitler den deutſchen Standpunkt aus erſter Hand kennenzulernen. Die Lage erfordere dringend eine wirkſame Friedensvermittlung; ſonſt könne es leicht dahin kommen, daß Frankreich und Deutſchland unter zeitweiliger Einmiſchung andrer Mächte ins Endloſe gegenſeitig Noten austauſchten. Hindenburg an die Saarländer Berlin, 3. Jannar. Das rege Intereſſe, das Reichspräſident von Hin⸗ denburg wiederholt für unſer deutſches Saarland gezeigt hat, kam erneut zum Ausdruck anläßlich des alljährlich wiederkehrenden Neujahrsempfanges der Salzwirker Brüderſchaft im Tale zu Halle. Nach Uebergabe der üblichen Neufahrsgeſchenke unterhielt ſich der Reichspräſident mit dem Bergrat Abels über deſſen frühere Heimat, das Saarge⸗ biet. Abels erwiderte, daß er wie alle Saarländer es für ſeine Pflicht halte, im Reiche die Volksgenoſſen über den kerndeutſchen Charakter ſeiner Saarheimat und ſeiner Landsleute aufzuklären und für die Not und Bedrückung der Schweſtern und Brüder an der Saar Verſtändnis zu erwecken, um ſo für die im kommenden Jahre ſtattfindende Volksabſtimmung an der Saar ganz Deutſchland hinter dem Saarvolk ſtehen zu ſehen, damit der Kampf für die Rücktehr des Saarlandes zum Reiche mit einem glänzenden Siege ende. Der Reichspräſibent erklärte dann, er wiſſe ſehr wohl, daß an der Saar nur treue deutſche Menſchen wohnten, die dem ſchweren Schickſalsſchlag, der das Saarland durch das Ver⸗ ſailler Diktat getroſſen habe, tapfer ſtandͤhielten. Es ſei ihm auch bekannt, daß das Land für die deutſche Wirtſchaft von großer Bedeu⸗ tung ſei. Im Laufe der weiteren Unterhaltung wurde die Warndtgebietsfrage berührt, für die der Reichspräſident ebenfalls größtes Ver⸗ ſtändnis zeigte. Als Zeichen für die deutſche Ge⸗ ſinnung der Saarländer übermittelte Abels dem Reichspräſidenten einen ihm von einem ſaarländi⸗ ſchen Arbeiter zugegangenen ſchriftlichen Wunſch, dem Reichspräſidenten möge es vergönnt ſein, ein freies Saarland noch manches Jahr mitzu⸗ erleben. Dr. Goebbels in München — München, 3. Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der am Mittwoch in Münthen eingetroffen iſt, ſtat⸗ tete im Laufe des Nachmittags dem Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, dem bayeriſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Siebert ſowie den Staatsminiſtern Eſſer und Wagner längere Beſuche ab, in denen die reſſortmäßig einſchlägigen Fragen eingehend beſpro⸗ chen wurden. 35 Einzelheiten über die franzöſiſche Antwort * Der nieue Chef der Hreresleitung Meldung des DNB. — Berlin, 3. Jannar. Der Herr Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichswehrminiſters den Befehlshaber im Wehrkreis III, Generalleutnant Freiherr von Fritſch, mit dem 1. Febrnar 1934 zum Chef der Heeresleitung er⸗ nannt. * Der neue Chef der Heeresleitung, Generalleut⸗ nant Werner Freiherr von Fritſch, wurde am 4. Auguſt 1880 in Benrath(Rheinland) geboren. Am 21. September 1898 trat er als Fahnenjunker in das Feldartillerieregiment Nr. 25 in Darmſtadt ein und wurde am 27. Januar 1900 zum Leutnant befördert. Nach dem Beſuch der Kriegsakademie wurde er am 22. März 1913 als Hauptmann in den Großen Ge⸗ neralſtab verſetzt. Auch während des Weltkrieges war er im Generalſtab tätig und wurde im Jahre 1917 zum Major befördert. Nach dem Weltkriege wurde er in das Reichsheer übernommen und im Jahre 1922 als Abteilungskommandeur des 5. Artillerie⸗ regiments in Ulm zum Oberſtleutnant befördert. Späterhin wurde Freiherr von Fritſch Abteilungs⸗ leiter im Reichswehrminiſterium. Am 1. März 1927 wurde er zum Oberſt befördert. Er wurde dann Kommandeur des Großen Artillerieregiments in Schwerin und danach Artillerieführer I1. Stettin. Im Jahre 1930 zum Generalmajor befördert, wurde er am 1. Oktober 1931 zum Kommandeur der 1. Kaval⸗ leriediviſion in Frankfurt a. d. Oder ernannt Als Generalleutnant übernahm er am 1. Oktober 1932 das Kommando der dritten Diviſion als Befehlshaber im Wehrkreis III, Berlin. Grubenunglück in Böhmen 160 Bergleute eingeſchloſſen Dux, 3. Jan. Auf der Grube„Nelſon III“, die der Brüxer Koh⸗ lenbergwerksgeſellſchaft in Oſſegg bei Dux gehört, ereignete ſich am Mittwoch nachmittag ein ſchwerer Zerknall allem Anſchein nach infolge der Entzündung von Grubengaſen. Die Nachmittagsſchicht war von 120, nach einer anderen Meldung ſogar von 200 Berg⸗ leuten beſetzt. Bis jetzt konnten nur drei Tote geborgen werden. Ausgefahren iſt noch niemand. Die Rettungsarbeiten ſind im Gange. Der Förder⸗ turm wurde durch den Zerknall zerſtört. Nach einer weiteren Meldung haben die Brände der brennenden Grube Nelſon III auf alle drei Ab⸗ teilungen der Grube übergegriffen, die unterirdiſch miteinander verbunden ſind. Alle Abteilungen haben nur zwei Ausgänge, die durch die letzten Zerknalle faſt vollſtändig verſchüttet wurden. Die Rettungsarbeiten ſind außerdem durch das andan⸗ ernde Entweichen brennender und giftiger Gaſe er⸗ ſchwert. Aus dieſem Grunde konnten auch keine weiteren Leichen außer den erſten drei geborgen werden. Nach den letzten Meldungen ſind in den breunenden Gruben im Ganzen noch 160 Berg⸗ leute eingeſchloſſen. Durch den Grubenzerknall wurde das Städichen Oſſegg wie durch ein Erdbeben erſchüttert. Eine rie⸗ ſige Stichflamme ſchlug aus dem Schacht empor und im Nu war die ganze Anlage in dichte Rauchwolken gehüllt. Die Förderſchale wurde durch die Gewalt des Zerknalls aus der Tieſe emporgeſchlendert und blieb oben in der Verſteifung hängen. Aus den Trümmern des Förderſchachtaufbaues wurden ein Toter und ein Verwundeter geborgen. Die Ein⸗ geſchloſſenen befinden ſich in einer Tiefe von über 300 Metern. Ueber ihr Schickſal iſt noch immer nichts bekannt. Die Tele⸗ phonleitungen der Grube ſind zerſtört. Vier Berglenten gelang es, ſich zu dem benachbarten Revier des Nelſon VII⸗Schachtes zu flüchten und von dort auf Leitern ins Freie zu gelangen. Sie ſind durch das Einatmen von Grubengas ſchwer er⸗ krankt und ſo erſchöyft, daß eine Schilderung ihrer Erlebniſſe nicht zu erhalten iſt. Auf dem gleichen Wege, den die vier Geretteten nahmen, hat ſich eine Rettungsabteilung in die Grube begeben. Ueber ihre Tätigkeit liegt noch keinerlei Nachricht vor. Die Schachtanlage iſt von den Angehörigen der eingeſchloſſenen Bergleute umlagert. Aus gauz Nordweſtböhmen ſind Rettungswagen und Fener⸗ wehren alarmiert worden. Ueber die Urſache des Unglücks iſt man vorläufig noch im Unklaren. Straßenbahnunglück in Liverpool — London, 3. Januar. In Liverpool ereig⸗ nete ſich am Mittwoch nachmittag ein ſchwerer Stra⸗ ßenbahnunfall. Auf einer abſchüſſigen Strecke ent⸗ gleiſte ein Wagen, raſte in ein Ladenfenſter und überſchlug ſich. Drei Perſonen wurden getötet und 28 verletzt. e rree ee e 4 3 * eer 2. Seite/ Nummer 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Januar 1034 Tatareſeu ſtatt Angeleſtu — Bukareſt, 3. Jannar. Die politiſchen Ueberraſchungen jagen ſich in Rumänien. Soeben iſt an Stelle des bisherigen Miniſterpräſidenten Angeleſen der Handelsminiſter ———— zum Miniſterpräſidenten ernannt worden. Tatareſeu iſt der Führer der politiſchen libera⸗ len Zugend und man ſcheint durch ſeine Ernen⸗ nung den radikalen Jugendbewegungen der Oppo⸗ ſition den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen. Das Kabinett iſt im übrigen unverändert geblieben. Von Tituleſeu liegt immer noch keine Zuſage vor, ob er als Außenminiſter in das Kabinett einzu⸗ treten gedenkt. Gleichzeitig iſt es nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß Tatareſeu, der ſelbſt noch ſehr jung iſt, zum Führer der Liberalen Partei ernannt wer⸗ den wird. Die Betrauung Tatareſcus hat begreiflicherweiſe erhebliche Ueberraſchung hervorgerufen. Er ent⸗ ſtammt einer alten Offiziersfamilie und iſt ein Bru⸗ der des Stefan Tatareſen, der kürzlich in Rumänien den mißglückten Verſuch unternommen hatte, eine — nationalſozialiſtiſche Partei ins Leben zu rufen. Kirchenminiſter Weber zurückgetreten — Berlin, 3. Jan. Wie Kirchenminiſter Weber mitteilt, iſt er am 22. Dezember von ſeinem Amte als Kirchenminiſter zurückgetreten. Der zurückgetretene Kirchenminiſter Direktor Otto Weber wurde nach Beendigung ſeiner theologi⸗ ſchen Studien im Jahre 1928 Dozent, ſpäter Direktor der reformierten theologiſchen Schule in Elberfeld. Im reformierten Kirchentum des Weſtens nimmt er eine führende Stellung ein. Seit dem Frühjahr vori⸗ gen Jahres hat er mit dem jetzigen Reichsbiſchof eng zuſammengearbeitet, insbeſondere war er an den Vorarbeiten für die neue Kirchenverfaſſung führend beteiligt. Direktor Weber gehörte ſchon dem erſten auf der Nationalſynode vom Reichsbiſchof berufenen Gremium an. Ein Anſchlag auf dem Brüſſeler Nordbahnhof vereitelt — Brüſſel, 4. Jan. Wie durch ein Wunder iſt im Brüſſeler Nordbahnhof ein Eiſenbahnunglück ver⸗ mieden worden. Ein Streckenwärter ſtellte feſt, daß ein bisher unbekannter Täter ein Metallſtück in die Weiche geſteckt hatie, um ſo die automatiſche Weichen⸗ ſtellung unmöglich zu machen. Das Metallſtück iſt aber von einem einfahrenden Zuge beiſeite geſchoben worden. Die Nachforſchungen nach dem Täter waren bis zur Stunde erfolglos. Eiſenbahnunglück bei Epinal — Paris, 4. Jan. In der Nacht zum Donnerstag ereignete ſich in der Nähe von Epinal ein Eiſenbahn⸗ unglück, bei dem 12 Soldaten mehr oder we⸗ niger ſchwer verletzt wurden. Eine Lokomo⸗ tive, die zwei Eiſenbahnwagen abſchleppen ſollte, in denen ſich Soldaten eines Jägerregiments beſanden, fuhr ſo ſtark auf einen der beiden Wagen auf, daß er aus den Schienen ſprang und zum Teil zertrüm⸗ mert wurde. 12 Soldaten erlitten dabei zum größten Teil Quetſchungen und mußten ins Militärlazarett übergeführt werden. Rooſevelts Programm für den Aufbau Die Botſchaft des amerikaniſchen Präſidenten an das Bundesparlament Meldung des DNB. — Waſhington, 9. Jannar. Präſident Rooſevelt eröffnete Mittwoch mittag Punkt 12 Uhr den 73. Bundeskongreß im Waſhing⸗ toner Capitol mit der Verleſung ſeiner Jahresbot⸗ ſchaft. Die Tribünen des Hauſes waren voll beſetzt. Zahlreiche Mitglieder des diplomatiſchen Korps nahmen an der Kongreßtagung teil. Seit vielen Jahren iſt es zum erſten Male wieder geſchehen, daß ein Präſident der Vereinigten Staaten ſeine Bot⸗ ſchaft„Ueber den Stand der Union“ per⸗ fönlich verleſen hat. Entgegen der bisherigen Ge⸗ pflogenheit, die ſeit Beſtehen der nordamerikaniſchen Republik geübt worden iſt, trat das Parlament nicht Anfang Dezember, ſondern erſt jetzt nach Neujahr zu ſeiner ordentlichen Tagung zuſammen. Das gemeinſam mit Rooſevelt im November 1932 gewählte Repräſentantenhaus umſaßt 313 Demo⸗ kraten, 113 Republikaner und fünf Ver⸗ treter der Farmerpartei. Den Senat bil⸗ den 59 Demokraten, 35 Republikaner und ein Ver⸗ treter der Farmerpartei. Die Partei des Präſi⸗ denten hat alſo in beiden Häuſern ſtarke Mehrheiten. Aber auch ohne dieſe würde der Kongreß dieſes Mal im Weißen Hauſe in allen wirklich lebenswichtigen Fragen keine große Schwierigkeiten bereiten, da die Maßnahmen Rooſevelts bei etwa 90 v. H. des ganzen Volkes ſehr populär ſind und angeſichts dieſer Tatſache der Gedanke an eine geſchloſſene Oppoſition im Hinblick auf die im November berorſtehenden Neuwahlen des ganzen Repräſentantenhauſes und eines Drittels des Senats völlig abſurd erſcheinen würden. Man rechnet in unterrichteten Kreiſen allerdings damit, daß das Parlament mindeſtens vier Monate wird tagen müſſen, denn es ſtehen eine ganze Anzahl ſchwieriger Fragen zur Erörterung, die eines ein⸗ gehenden Studiums bedürfen. Vor allem werden ſich die Beratungen um die künftige Geſtaltung der Finanzpolitik drehen, insbeſondere um die Frage der Schaffung eines ſogenannten Warendollars, der die Kaufkraft des Landes in dem Um⸗ fange des Jahres 1926 gewährleiſten ſoll. Zur Finanzpolitik liegen teils von der Regierung, teils von verſchiedenen Parlamentariern eine ganze Reihe von Vorträgen und Anregungen vor. Eine weitere Aufgabe des Parlaments wird die Neu⸗ regelung der Stenern ſein, die dem Ausgleich des ordentlichen Haushalts und zur Amortiſation der gewaltigen Laſten des außerordentlichen Haus⸗ haltes dienen ſollen und die Bewilligung neuer Mittel für den Wiederaufbauausſchuß zur Stützung „Der größte Betrüger des 20. Jahrhunderts“ Meldung des DNB. — Paris, 3. Januar. Der Krach von Bayonne zieht weitere Kreiſe. Der Direktor der großen Pariſer Singſpielhalle, Theéatre Empire, war mit dem Ruſſen Staviſki, der die gefälſchten Bonds der Credit Municipal von Bayonne in Umlauf gebracht hat, eng befreundet und ſcheint einen großen Teil der Gelder, die aus Betrügereien ſtammen, an ſein Unternehmen ge⸗ bracht zu haben. Staviſki, die Seele dieſer Betrü⸗ gereien, wird noch immer geſucht. Er hat, wie der „Paris Soir“ meldet, noch in den letzten Tagen über die Auflegung einer Anleihe von 250 Millio⸗ nen Franken für Bulgarien verhandelt. Staviſki war eine bekannte Erſcheinung in allen ſüd⸗ franzöſiſchen Kaſinos und Spielbanken, wo er Mil⸗ lionen verſpielte und wiedergewann. Er iſt bereits dreimal, und zwar in den Jahren 1916, 1919 und 1925 wegen verſchiedener Betrügereien verurteilt worden. Aber immer gelang es ihm, ſich den Gerichten zu entziehen. Am meiſten überraſcht die Leichtigkeit, mit der Staviſki völlig unbehelligt von den Behörden ſeine Schwindeleien verüben konnte. Die Blätter ſchätzen ſeine Betrügereien im Lauſe der letzten zwanzig Jahre auf an⸗ nähernd eine halbe Milliarde Franken. In gewiſſen Kreiſen hat man wenig Hoffnung, die⸗ ſen„größten Betrüger des 20. Jahr⸗ hunderts“, wie er allgemein genannt wird, zu fangen. Saſcha Staviſki hat ſchon vor Jahren Millionen⸗ betrügereien verübt. In der Kriegszeit iſt die Fa⸗ milie Staviſki von Rußland nach Frankreich über⸗ ſiedelt, wo ſein reicher Vater ſein Vermögen un⸗ gemein vermehrte. Der junge Sohn Saſcha wurde vorzüglich erzogen, lernte viele Sprachen, muſtzierte, dichtete und malte, huldigte jedem Sport und beſaß einen Scharm, der ihm viele Freunde ſchaffte. Er lebte wie ein Fürſt, unterhielt Beziehungen zu be⸗ rühmten Schauſpielerinnen und richtete durch ſeine Verſchwendungsſucht ſeinen Vater vollkommen zu⸗ grunde. Selbſt verarmt, beſtahl er Freunde der Familie, ſo daß ſich ſein Vater aus Kränkung über Spend Fleuron der Sechzigjährige Der Meiſter des Tierromans über ſich ſelbſt. Von Spend Fleuron, der heute 60 wird, iſt im Eugen⸗Diederichs⸗Berlag, Jena, ein neuer, entzückender Tier⸗Roman„Ka[Ius der Ameiſengeneral“ erſchienen. Im ſolgenden gibt der Dichter eine kleine Skizze ſeines Lebens, die von dem Naturgefühl und die innige Ver⸗ bundenheit Fleurons mit allem was da kreucht und fleucht Zeugnis gibt. Ich bin geboren am 4. Januar 1874 auf dem Rittergut Cathrinadal auf der kleinen däniſchen Inſel Möen, das meinem Vater gehörte, und habe auf ſeinen Feldern, in ſeinen Wäldern und an ſei⸗ nem herrlichen Strande meine Kindheit verlebt. Das berühmte Möens Klint und die Oſtſee waren die Ziele meiner früheſten Ausflüge. Als ich daran denken ſollte, etwas zu werden und einen Lebens⸗ beruf zu wählen, war ich anfangs ſehr ratlos. Ich hatte große Luſt zur Landwirtſchaft und zum Forſt⸗ weſen, aber ebenſogern wäre ich Offizier geworden. Eines Tages, als ich zu einem Entſchluß kom⸗ men ſollte, ging ich einſam in den Wald. So deut⸗ lich, als wäre es heute, erinnere ich mich, daß ich in meiner Unſchuld den lieben Gott um ein Zeichen bat. Wenn ein Fuchs über den Weg ſchlüpfte dort oben an jener Anhöhe, ſo nahm ich mir vor, ſollte mir das ein Zeichen ſein, daß ich Forſtmann werden ſolle. Aber kein Fuchs ſchlüpfte an dem Tage über den Weg, und ich verließ den Wald und das flache Land, das ich ſo innig liebte und ging in die Stadt mit ihren Steinmauern und Pflaſterſteinen. Ich lebte da wie der Hund in der Koppel, machte ſchließlich mein Examen für die Offiziersſchule und wurde im Herbſt 1896 Premierleutnant in der dä⸗ niſchen Artillerie. Dann heiratete ich, vielleicht et⸗ was zu früh, mußte Extraeinnahmen beſchaffen, und ſo glitt mir die Feder wie von ſelbit in die Hand, da ich immer Luſt und Drang zum Schriftſtellern gehabt hatte. Die Jagd hatte mich immer mächtig angezogen und 1906 ſammelte ich meine beſten Aufſätze in einem kleinen Buch„Jagoͤbriefe“. Das Buch hatte Exſolg. Ein neues folgte und wieder ein neues. Ich bekam etwas Ruf, auf dem ich weiterbauen konnte. Aber die Wildkrallen juckten mir an den ahre alt] Füßen, ich mußte hinaus, mußte Größwild ehen und Waldwildnis erleben. So nahm ich Urlaub und hielt mich, obgleich ſchon Premierleutnant, bei⸗ nahe ein ganzes Jahr als Jagoͤſchüler bei dem be⸗ kannten Oberjäger Saurbrey in der Graſſchaft Bregentrad auf. Jetzt verſtand ich das Weidwerk von Grund auf, und meine erſten Erzählungen „Winter im Jägerhof“ und„Der Alte in den Wäl⸗ dern“ ſahen das Tageslicht. Aber je mehr ich in das Jägerleben eindrang, deſto mehr intereſſierte mich das Wild an ſich. Ich wurde noch ein zweites Jahr Jagoſchüler bei dem Schützen im Königlichen den Lebenswandel ſeines Sohnes erſchoß. Der junge Hochſtapler flüchtete und wurde ſeit 1923 vergebens geſucht. Auch nach ſeiner Flucht verübte er unter dem Namen Perotti große Scheckbetrügereien und ließ die gefälſchten Schecks von einem ganzen Heer von Mitſchuldigen, die er fürſtlich entlohnte, bei den Banken einreichen. Ueberall, wo der Scheckbetrüger auftauchte, wurde er anders beſchrieben, da ja immer ein anderer die Rolle des Kaufmanns Perotti ſpielte. Während man den Mann in England, Italien und Spanien ſuchte, lebte er wie ein Herrgott in der nächſten Nähe von Paris. In Marly⸗le⸗Roi hatte er eine prachtvolle kleine Villa gekauft und mit ver⸗ ſchwenderiſchem Luxus ausgeſtattet. Herrin der Villa war die ehemalige Schauſpielerin Arlette S. Ende Juli 1926 gelang es ſchließlich, einen ſeiner Kompli⸗ cen feſtzunehmen und dadurch kam man auch auf die Spur Staviſkis, der verhaftet wurde. Noch aus dem Gefängnis machte Staviſki von ſich reden. Er hatte nämlich vor ſeiner Verhaftung die Börſenmeldungen des Radioſenders am Eiffelturm gepachtet und nach ſeiner Feſtnahme wurden die Meldungen von der Behörde unterdrückt. Staviſki hatte nun aus dem Gefängnis eine Klage gegen den franzöſi⸗ ſchen Staat eingebracht und verlangt, daß ihm die Station ſofort wieder zur Verfügung geſtellt werde. Im Gefängnis verlangte er auch Papier und Füll⸗ feder, da er einen Roman und ſeine Memoiren ſchreiben wollte. Inzwiſchen hat er die Freiheit wiedererlangt und offenbar ſeinen„Memoiren“ einen neuen Band hinzugefügt. Staviſky nach Venezuela geflohen? — Paris, 3. Jan. Gerüchtweiſe verlautete hier am Mittwoch abend, daß ſich der Hauptſchuldige im Bayonner Finanzſkandal, der Ruſſe Staviſky, in London nach Benezuels eingeſchifft habe. Wie die Havas berichtet, erklärte Miniſterpräſident Chautemps zum Fall Staviſky, daß die Gerichte mit unbeugſamer Strenge vorgehen würden. Wenn wirklich irgend welche Perſönlichkeiten nachweislich kompromittiert ſein ſollten, würde die Regierung energiſch ihre volle Pflicht erfüllen. Tiergarten und pürſchte dort mit ihm auf Edel⸗ hirſche und Damhirſche. Hier ſchrieb ich die Bü⸗ cher, durch welche ich mir einen Namen ſchuf, näm⸗ lich„Kalbs“ Lebensgeſchichte. Seitdem haben die Tiere ganz und gar mein Inneres gefeſſelt und ſind die Seele meiner Diich⸗ tung geworden. Meine Tierromane ſind ja auch in deutſchem Gewand erſchienen, und ich bin ſtolz dar⸗ auf, daß das große deutſche Volk mich gern lieſt. Die deutſchen Beſprechungen haben mir große Freude gemacht, und ſind mir eine wertvolle Hilfe geweſen. Ich werde mich immer dem deutſchen Volk verpflichtet fühlen, das mich ſo verſtändnisvoll auf⸗ genommen hat. 1911 wurde ich zum Hauptmann befördert, 1921 nahm ich meinen Abſchied aus dem däniſchen Heere, um nur meiner dichteriſchen Arbeit zu leben. ———— Ein unbekanntes Opernbuch für Richard Strauß „Danae“ von Hugov. Hofmannsthal. In dem letzten Heft der Zeitſchrift„Corona“ (Verlag Oldenbourg, München) wird ein vollſtändi⸗ ges Opernſzenarium„Danae“ veröffentlicht, das Hugo von Hofmannsthal für Richard Strauß geſchaffen hat. Es handelt ſich um ein my⸗ thologiſches Spiel. Danae, die Tochter des alten und verſchuldeten Königs einer kleinen Inſel, muß un⸗ bedingt eine reiche Heirat machen. Durch Vermitt⸗ ler, die ihr Bild nach Lydien trugen, wird ſie ver⸗ lobt mit Midas, dem reichſten König der Erde, dem alles, was er berührt, zu Gold wird. Ein Pracht⸗ ſchiff landet im Hafen der Inſel, auf dem ſich Midas befindet, der das Inkognito ſeines Hofſchneiders ge⸗ wählt hat, um ſeine Braut kennen zu lernen. Im Geſpräch enthüllen ſich beide ihr Geheimnis: Ein wunderbarer alter Mann(Zeus) ſchenkte Midas, dem er auf einer Reiſe begegnete, den unerſchöpf⸗ lichen Reichtum. Wenn der alte Mann jemals eine gewiſſe Melodie erklingen läßt, muß Midas den Reichtum augenblicklich zurückgeben. Auch Dange hat einmal etwas höchſt Geheimnisvolles erlebt: Je⸗ mand, ein Geiſt oder ein Gott, den ſie nie zu Geſicht bekam, näherte ſich ihr in Geſtalt eines zarten, gol⸗ denen Regens. Bei der Hochzeit enthüllt ſich der Hofſchneider als Midas. Danae bewundert in ihm zunächſt den reichſten König der Welt—„wir Frauen verehren bis zur Anbetung die unbedingte Macht: wir erſchauern vor ihr“—, da ihm aber nach der Hochzeitsnacht der Reichtum weggenommen wird und Midas ſie ſchon verloren glaubt, bekennt ſie ihm ihre Liebe, die auch auf das Geld verzichten kann: Aus dem reichſten König wird ein ganz armer König über ein paar Bergtäler, aus der Vernunftheirat eine Liebesheirat— das Gold iſt überwunden. Man ſieht ſchon aus dieſer kurzen Inhaltsangabe — das abgedruckte Szenarium umfaßt zehn Seiten—, wie ſich in dieſer Dichtung heroiſch⸗mythologiſche und menſchliche Motive verbinden, daß die von Strauß und Hofmannsthal immer wieder— man denke an Werke wie„Joſefslegende“,„Ariadne auf Naxos“ und„Aegyptiſche Helena“ erſtrebte Projektion der ſpätantiken Welt in das barocke Theater, hier eine neue und eigenartige Variante gefunden hat. Bal⸗ lett und große Szene, Erzählung, Konverſation und Liedſormen ergänzen einander. Leider wird über die Entſtehungszeit nichts mitgeteilt— ſie wird in die Jahre nach der Arbeit an der„Frau ohne Schat⸗ ten“ und wahrſcheinlich in die nächſte Nähe der „Aegyptiſchen Helena“ fallen; es bleibt auch offen, ob Hofmannsthal über den inhaltlichen Entwurf hinaus einzelne Szenen des Librettos ausgearbeitet hat und wie Richard Strauß den Plan aufnahm. Vielleicht von Banken und Induſtriefirmen ſowie für die Fortführung der öffentlichen Notſtandsarbeiten. Das Parlament wird ſich außerdem auch mit der Feſe⸗ ſetzung der Farmpreiſe und einer grundlegendes Reform des Zoll'yſtems, mit der Frage der Aus⸗ münzung des Silbers als weitere Metallwährung neben dem Golde, der Kontrolle und der Beſteue⸗ rung der Alkoholproduktion und des Alkoholhandels zu beſchäftigen haben. Ebenſo dürften auch auf der Tagesordnung wahrſcheinlich Vorſchläge über das Verbot der Spekulation mit Getreide, über die Re⸗ form des Nira⸗Geſetzes zum Schutze der kleineren Firmen gegen die Monopoltendenzen der Groß⸗ unternehmer, über eine behördliche Kontrolle des Außenhandels durch bewegliche Zölle und Einfuhr⸗ lizenzen evtl. durch Ausfuhrkontingente ſtehen ſowie ͤie Anregung zur Anwendung eines parlamentari⸗ ſchen Ueberwachungsausſchuſſes, um Kor⸗ ruptionsfälle in den jetzt 7o zahlreich gewordenen öffentlichen Betrieben zu verhüten. Man kann auch damit rechnen, daß die Kriegsveteranen und die Bundesbeamten ihre Forderungen auf die Wieder⸗ herſtellung ihrer früheren Bezüge anmelden wer⸗ den. Das Weiße Haus und der Kongreß haben alſo ſicherlich bis mindeſtens Ende April alle Hände voll zu tun. Der Widerhall in der Preſſe Waſhington, 3. Januar. Die Blätter heben den durchgreifenden Unterſchied der Botſchaft Rooſevelts von denen früherer Präſi⸗ denten hervor, da ſie keinen einzigen konkreten Ge⸗ ſetzentwurf ankündigte, ſondern ſich lediglich auf die Fixierung des großen Sozialprogramms beſchränkte, wobei der Präſident, wie allgemein unterſtrichen wird, ſehr poſitive Angaben gemacht und auf die un⸗ beirrte Fortſetzung ſeiner Maßnahmen mit Nachdruck hingewieſen habe. Ein Senator erklärte dem Bericht⸗ erſtatter des DNB, ein Mann, wie Rooſevelt, der ſo viele zielbewußte und energiſche Maßnahmen er⸗ greife, brauche ſie dem Kongreß nicht vorzuſchlagen⸗ Er habe die Führung und wir ſolgen ihm willig. Die Blätter unterſtreichen weiter, daß das faſt pöllige Zurücktreten der außenpolitiſchen Geſichts⸗ punkte in der Rooſeveltbotſchaft die Zuſtimmung des Kongreſſes findet, da jedermann fühlt, daß die Er⸗ holung der amerikaniſchen Wirtſchaft das Gebot der Stunde iſt. Nach wie vor iſt das Parlament nicht geſonnen, Frankreich und deſſen früheren Verbünde⸗ ten die Kriegsſchulden ohne Gegenleiſtung zu er⸗ laſſen. 6630 Millionen Dollar Deſizit — Waſhington, 3. Jan. Der Jahresbericht des Finanzminiſters über das Ende Juni 1933 abgelaufene Etatsjahr weiſt (alle folgenden Zahlen in Millionen Dollar) an Ein⸗ nahmen 2079 Millionen Dollar und an Ausgaben 5143 Millionen Dollar auf. Der Stand der öffent⸗ lichen Schuld beträgt 22 538 Millionen Dollar, ö. h. 3051 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr. Das Etatsjahr 1934/5 dürfte nach Schätzung des Fi⸗ nanzminiſters 3260 Millionen Dollar an Einnahmen bringen, dem jedoch ordentliche Ausgaben in Höhe von 3533 Millionen Dollar und außerordentliche Ausgaben von 6357 Millionen Dollar gegenüber⸗ ſtehen werden, ſo daß durch Anleihen der Refico an die Privatwirtſchaft ſowie durch Inangriffnahme großer Notſtandsarbeiten und öſſentlicher Baupro⸗ jekte Ende Juni 1934 das bisher für ſchier unglaub⸗ lich gehaltene Defizit von 6630 Millionen Dollar erreicht ſein und die Verſchuldung der amerikaniſchen Bundesverwaltung auf insgeſamt 28 680 Millionen Dollar ſteigen würde. Kriegs⸗ ſchulden wurden von den Alliierten im letzten Etatsjahr 110 Millionen Dollar, teilweiſe in Sil⸗ ber, eingenommen. Von Deutſchland gingen lebiglich Verzugszinſen auf die Juni 1930 vertagten Abzah⸗ lungen auf die Konten der Mixedclaims und der Beſatzungsarmee ein. Die Zolleinnahmen ſird im Berichtsjahr auf 251 Millionen Dollar ge⸗ genüber 602 Millionen Dollar im Jahre 1929 zu⸗ rückgegangen. Tod des Dichters ergänzten Neuausgabe ſeines Briefwechſels mit Hofmannsthal— die erſte Neuauf⸗ lage, die inhaltlich bis 1918 reicht, erſchien 1926 bei Zſolnay—, der in ſeinen vielfältigen Stimmungen, Auseinanderſetzungen und Spannungen höchſt auf⸗ ſchlußreiche Einblicke in die Zuſammenarbeit beider Künſtler gibt und gerade auch die einzelnen Phaſen des Entſtehens der letzten Werke„Aegyptiſche Helena“ und„Arabella“— ſowie die Beſprechung anderer Opernpläne, wie des hier mitgeteilten, be⸗ deutſam aufhellen könnte. Max Reinhardt Regiſſeur des Osloer Na⸗ tionaltheaters? Nach ſkandinaviſchen Blättermeldun⸗ gen iſt Profeſſor Max Reinhardt vom Osloer Nationaltheater eingeladen worden, ſich als Gaſt⸗ regiſſeur im feſten Vertrag an das Nationaltheater für die Dauer von drei Jahren zu binden. Die Antwort Max Reinhardts ſteht noch aus. O Ein ſeltener Lutherbrief in Amerika. Kürzlich hat ein bekannter amerikaniſcher Sammler Gabriel Wells einen Lutherbrief erworben, der zu den größten Seltenheiten gehört. Es handelt ſich um einen Brief von vier großen Folio⸗Seiten, den Luther an einen Freund des Grafen Mansfel“ richtete, um jenen zum Proteſtantismus zu bekeh⸗ ren. Der Brief enthält die Darlegung des chriſtli⸗ chen Glaubensbekenntniſſes in deutſcher Sprache, während Luther ſonſt ſeine Briefe lateiniſch abfaßte ⸗ ONeuentdeckung eines altdentſchen Bildſchnitzers⸗ Dem Bildhauer Buchmann iſt es jetzt gelungen, den Künſtler des großen Bildſchnitzwerks der Kreu⸗ zigungsgruppe aus dem alten Goslarer Dom ſeſt zuſtellen. Im Chriſtuskopf, der einen Hohlraum bildet, fand ſich eine bunte Doſe, die Reliquien und eine Pergamentinſchrift vom Jahre 1520 enthielt. Gleichzeitig wurde auf dem Kopftuch der Maria der Name Hans Brandes eingeritzt gefunden. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß Hans Brande um die Mitte des 16. Jahrhunderts Goldſchmied in Goslar war. Der Altar ſelbſt erhält im Städtiſchen Muſeum Goslar nun eine beſſere Aufſtellung. SO Entdeckung eines Aeskulaptempels. Bei Ca⸗ mari, einem Dorf in der Nähe von Korinth, hat der griechiſche Archäbloge Profeſſor Arvanitopulos die Grundmauern eines Aeskulaptempels feſtgeſtellt, der bereits gegen 500 v. Chr. errichtet worden ſein ſo Zahlreiche Inſchriften, die ſich auf den Kult des Got⸗ entſchließt ſich der Komponiſt bald zu einer bis zum! tes der Heilkunſt beziehen, wurden aufgefunden. N * * Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 5 Die Stadtseife Mannheim, den 4. Januar. Das Winterfeſt der Gaſtſtätten-Angeſtellten Im Friedrichspark hielten geſtern abend zum erſten Mal die nunmehr in einer Fachſchaft des Nahrungsmittelgewerbes zuſammengeſchloſſenen Gaſtſtätten⸗Angeſtellten, Kellner, Köche und Konditoren, ein gemeinſames Winterfeſt ab, das zeigte, daß man ſich ſehr wohl über enge Be⸗ rufsgrenzen hinweg die Hand reichen kann. Ver⸗ bandskreisleiter Groh begrüßte die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, ſowie Kreisbetriebszellenleiter Döring, Bezirks⸗Fachſchaftswart Ton ſſa int (Stuttgart), den Ortsgruppenvorſitzenden des Reichseinheitsverbandes, Reith, den Geſchäfts⸗ führer des REV., Frankenbach, und Obermei⸗ ſter Schuſter von der Konditoren⸗Innung. Vom Arbeitgeberverband war Dr. Zahn anweſend. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle Grup⸗ pen des Nahrungsmittel⸗Gewerbes ſich noch zu⸗ ſammefinden. Er wies auf den Unterſchied zwiſchen dem in früheren Jahren gefeierten Weihnachtsfeſt und der Deutſchen Weihnacht des Jahres 1933 hin. Man müſſe dem Schickſal dankbar ſein, daß es dem deutſchen Volk in Adolf Hitler einen Führer gege⸗ Am Sonntag, 7. Jannar: Eintopfgericht! Deutſche Hausfrauen: Die Hungernden warten! ben hat, der den Glauben an die Zukunft Deutſch⸗ lands wieder erweckte. Im Laufe des Abends entbot Bezirksfachſchaftswart Touſſaint die herzlichen Grüße des Verbands⸗Bezirksleiters Schmidt. Die Gaſtſtätten⸗Angeſtellten ſeien früher, verglichen mit anderen Berufsgruppen, am ſchlechteſten organiſiert geweſen. In Zukunft werde es nur noch Verbände geben, die fachlich gebunden ſind. Bei der Umgrup⸗ pierung, die die Deutſche Arbeitsfront jetzt vor⸗ nehme, würden Arbeitnehmer und Arbeitgeber noch enger zuſammengeſchweißt. Deshalb wurde auch die Auflöſung der Intereſſenverbände durchgeführt. Der Redner, der beſonders betonte, daß die Feier⸗ abend⸗Bewegung auch auf die Gaſtſtätten⸗Angeſtell⸗ ten ausgedeynt werdͤen müſſe, richtete die Bitte an alle Anweſenden, am Aufbau des Vaterlandes mit⸗ zuarbeiten. Schließlich ſprach Kreisbetriebszellen⸗ leiter Döring noch einige Worte, indem er die Ereigniſſe des vergangenen Jahres kurz ſtreifte und aufforderte, alle Kräfte in den Dienſt des Wiederaufbaues zu ſtellen. Den unterhaltenden Teil des Abends beſtritten im weſentlichen die Kapelle Homann⸗Webau und die Künſtler der„Libelle“, die ſich in uneigen⸗ nütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten, um die Veranſtaltung, deren Ertrag reſtlos an die Winier⸗ hilfe abgeführt wird, mit hochwertigen Darbietungen auszugeſtalten. Fritz Fegbeutel ſpielte den An⸗ ſager, bis alle Kabarett⸗ und Varieté⸗Künſtler und ⸗Künſtlerinnen eingetroffen waren. Dann ſpendete unſer beliebter einheimiſcher Humoriſt noch einige Vorträge, die den gewohnten ſtürmiſchen Erfolg hat⸗ ten. Die ausgezeichnete Vortragsfolge der„Libelle“ fand ebenfalls den gerne und mit Ueberzeugung ge⸗ ſpendeten Beifall der Erſchienenen. Es war ſchon lange nach Mitternacht, als endlich der Saal für den Tanz geräumt werden konnte. Der Beſuch der Veranſtaltung war zunächſt nur mäßig, denn die meiſten Angeſtellten konnten ſich erſt zu ſehr vorgerückter Stunde freimachen. Zum Schluß aber war doch zu ſehen, daß ſich viele bemüht hatten, dem berufskameradſchaftlichen Abend wenigſtens in ſeinem zweiten Teil anzuwohnen. Die Gewinnmög⸗ lichkeiten in der Tombola waren recht gut. Es gab garnierte Platten, Wildpaſteten, Poularden, Torten und viele andere Leckerbiſſen.—el. Neujahrs-Auffahrt der Rudervereine Es iſt eine ſchöne alte Sitte bei manchen Ruder⸗ vereinen, am erſten Tag des neuen Jahres durch eine Auffahrt zu zeigen, daß man auch im Winter lebe und ſich vorbereite für die Aufgaben des Sommers. Die erſte Jahreswende im neuen Deutſchland! Ge⸗ rade die Ruderer und Rudervereine haben die alten ſtolzen Farben und die herkömmlichen deutſchen Ge⸗ Pflogenheiten ſtets geliebt und hochgehalten; gerade ſie haben die innere Wiedergeburt erſehnt und erhofft. (in Tag der Fahrt nach Los Angeles zur Olympiade 4092 iſt noch gut in Erinnerung. Der Draht brachte dunkle Berichte von einer Kursänderung und einer künftigen nationalen Regierung in der Heimat. Die Ruderer ſtanden beiſammen, reiſten, hofften, träum⸗ ten. Und dann wurde doch nichts Rechtes daraus. Im vergangenen Jahre wurde das Große wahr. Friſche Kräfte im Vaterland, neues Leben im Sport, einiger und frohe Tatbereitſchaft auch im Ruderer⸗ lager! Zum erſten Male veranſtalteten am Neujahrstage, nachmitags 3 Uhr, drei Mannheimer Rudervereine, die Amicitia, die Rudergeſellſchaft und der Ruderverein„Baden“ eine geſchloſ⸗ ſene Auffahrt vom Bootshaus der Amicitia bis zur Friedrichsbrücke. Die Möven hockten noch auf der Eisfläche des Stichkanals, die Schollen hingen an den Uferrändern, aber der Neckar ſelbſt war frei. In langer Reihe zogen zwei Einer, zwei Zweier, ſieben Vierer und zwei Achter in Kiellinie flußabwärts. Die Zuſchauer mögen dabei gefröſtelt haben, aber gefreut hat ſie der Anblick ſicher. Da unten ruderte die Ju⸗ gend friſch und zielbewußt in das neue Jahr, den Kämpfen und Siegen des Sommers entgegen, einig in den Vereinen, einig in Kameradſchaft, einig in dem ſeſten Wollen: Alles für Deutſchland! Ein drei⸗ faches„Sieg Heill“ auf Volk und Vaterland, auf unſeren Führer und den deutſchen Ruderſport been⸗ dete unter der Friedrichsbrücke die eindrucksvolle ge⸗ weinſame Fahrt. H. B. Wetterpropheten am Ausguck Wie wird es im Fahre 19342— Was der Hundertjährige Kalender wiſſen will Der Rückblicke ſind genug geſchrieben. Ganz be⸗ dächtig um 365 Tage Erfahrungen um manche Ent⸗ täuſchungen, aber auch um manche erbauliche Er⸗ innerungen reicher, hat man den dicken Strich unter die Bilanz deſſen, was geweſen iſt, gezogen. Jetzt ſieht man geradeaus. Der Zukunft ins Auge. Man braucht nicht immer ein tragiſches Geſicht zu ſchnei⸗ den, wenn man von der Zukunft ſpricht. Gewiß kennt ſie keiner im Voraus. Doch meiſt geht alles beſſer, als man eigentlich befürchtet. Darum wollen wir hierd nicht philoſophieren, ſondern ein wenig über die Dinge plaudern, die uns anſcheinend bevor⸗ ſtehen. niſſe am Himmelszelt: Zweimal Sonnenfinſternis, zweimal Mondfinſternis Einſt gab es kein Ereignis am Himmel, das die Menſchheit mehr beeindruckte, als die Mond⸗ und Sonnenfinſterniſſe. Heute weiß man genug über das Wieſo und Warum, um nicht mit Furcht dieſen Dingen entgegenzuſehen. Das Jahr 1934 wird uns zwei Mondfinſterniſſe und zwei Sonnenfinſterniſſe beſcheren. Den Daten nach liegen dieſe Himmels⸗ ereigniſſe ſo: Am 30. Januar wird eine teilweiſe Monofinſternis eintreten, öͤie auch in Europa ſichtbar ſein dürfte. Freilich beginnt ſie mittags um 2 Uhr und dauert nur bis 7 Uhr und 16 Mi⸗ nuten abenoͤs. In der Nacht zum 14. Februar folgt dann eine totale Sonnenfinſternis, die aber nur die Bewohner Oſtaſiens, der Sunda⸗In⸗ ſeln, Auſtraliens, des Pazifik und der Weſtküſte Nordamerikas beobachten können. Europa wird „verſchont“. Die Wiſſenſchaft wird ſich die Gelegen⸗ heit nicht entgehen laſſen, um Beobachtungen über die Sonnencorona zu machen, von der man jüngſt allerlei beachtenswerte Dinge erfuhr. Nur iſt die Jahreszeit nicht gerade günſtig. Wenn am 26. Juli wiederum eine teilweiſe Mondfinſternis eintritt, haben wir ebenfalls nichts davon in Eu⸗ ropa. Aber in dem rieſigen Bereich zwiſchen Oſt⸗ aſien, Nordamerika und Südamerika iſt gute Ge⸗ legenheit zu Beobachtungen geboten. Der 10. Au⸗ guſt bringt dann der Erde wieder eine ringför⸗ mige Sonnenfinſt ernis. Aber auch diesmal wird Europa ſtark vernachläſſigt. Die„Weſtfalen“ im ſüdlichen Atlantik wird ſie ſehen, in Afrika wird man ſie beſtaunen und im ſüdweſtlichen Indiſchen Ozean durch die Wahrſager deuten laſſen. Und nun etwas vom Wetter. Viel wichtiger ͤͤürften dem Durchſchnittsmen⸗ ſchen die Wetterausſichten für das kommende Jahr ſein. Hier haben wir den berühmten Hundertjäh⸗ Zuerſt einmal die ganz friedlichen Ereig⸗ rigen Kalender, der es ja angeblich genau voraus wiſſen will. Mauritius Knauer, der Urvater dieſes Inſtrumentes der Wetterverheißung, hat zwar nur ſieben Jahre hindurch das Wetter nachgeprüft, aber er ſcheint in der geruhſamen Stille ſeines Kloſters Langheim bei Bamberg ganz gut kombiniert zu haben. Denn ſonſt würden noch heute die Bauern nicht darauf ſchwören, ſoweit ſie nicht auch nebenbei noch auf den Wetterdienſt des nächſten meteoro⸗ logiſchen Büros abonniert haben— zur Sicherheit. Man muß ſich durch einen erheblichen Wuſt von Einzelheiten hindurchwühlen, um zu kleinen zuſam⸗ menſaſſenden Schlüſſen zu kommen. Der Januar ſoll nicht ſonderlich kalt werden, eher trüb und un⸗ freundlich, allerdings mit zwei, drei Froſtperioden. Aber kein„eiſiger Monat“. Der Februar fängt kalt an, aber er meint es nicht ſo ſchlimm, ſondern bringt einige regelrecht warme Tage, ſonſt mittlere Temperatur. Im März ſollen wir zur Mitte Frühlingswetter, zum Ende aber noch einmal böſe Kälte erleben. Auch mit dem Monat April wer⸗ den wir unſere Freude haben. Er bringt uns ſogar zum Abgewöhnen noch einmal etwas Schnee. Nicht viel anders ſieht es im Mai aus, wo die Eishei⸗ ligen ſich erhebliche Rechte ſichern und mit ihren Nachtfröſten mancher Knoſpe weh tun dürften. Erſt im Juni, jedoch erſt in der zweiten Hälfte, wird es endlich ein wenig beſſer. Die erſte Hälfte bringt viel Regen. Das ſchöne Wetter iſt aber um den 20. Juli ſchon wieder vorbei, nachdem man vorher viel Gewitter ſah. Im Monat Auguſt ſetzt ſich das ſchlechte Wetter des letzten Julidrittels fort. Der September ſoll dann wieder erträglicher werden. Doch wenn man dann hör, daß der Okto⸗ ber ſchon wieder Winterwetter beſchert, daß der November ſeinem Namen alle Ehre machen ſoll und im Dezember eine dicke Schneedecke über Europa liegt, dann wird man nicht gerade ſagen, daß das Jahr 1934 wetterlich ideal würde. Aber wie ſagten wir oben? Niemand weiß genau wie's wird. Auch der Hundertjährige Kalender nicht. Hoffen wir recht nachhaltig, daß er ſich tüchtig irrt. Wir werden uns nicht den Optimismus nehmen laſſen, mit dem wir in das neue Jahr 1934 hinüber⸗ geſprungen ſind. Es hat ſich immer in der Welt alles wieder ein wenig zurückgerückt. Das Jahr 1934 wird davon keine Ausnahme machen. Ver⸗ geſſen wir nicht— außer den Sonnen⸗ und Mond⸗ finſterniſſen, die man an Hand von Tabellen und mit Hilfe der untrüglichen ſphäriſchen Trigono⸗ metrie berechnen können, gibt es nichts, worauf wir ſchwören könnten, wenn wir am Ausguck ſitzen. Es wird ſchon alles gut werden. K. H. eeee, Der verkannte graue Glücksmann In einem Kaffeehaus in der Stadtmitte erklin⸗ gen die Geigen: Widiwitt widiwitt, bumm bumm. Lehar⸗ und Strauß⸗Melodien erfüllen den Raum, der faſt überfüllt iſt von plaudernden, lachenden Menſchen. Opa iſt vor ein paar Tagen zu Beſuch nach Mannem gekommen, draußen, von der Berg⸗ ſtraße, wo es den Zauber der großſtädtiſchen Ver⸗ gnügungslokale nicht gibt. Bevor er wieder in die Einſamkeit zurück muß, macht er mit Hans und Lieſe, ſeinen zwei Enkelkindern, noch kurz einen Sprung mit der OCG. in die Stadt, um nach einem Zipfel von der bunten Heiterkeit der Feſttage zu erhaſchen. Unbeeindruckt von der Stattlichkeit des livrierten Torhüters vor jenem Hauſe, aus dem es ſo luſtig klingt, ſchreitet er gefaßt über die Schwelle, Hans und Lieſe, die nach den Beförde⸗ rungstarifen der Bahn noch als halbe Portionen gelten, an der Hand. Der Pförtner ſieht ſich beluſtigt nach den dret Landkindern um. Der Ober— Heil ihm— kennt ebenſowenig Schranken geſellſchaftlicher Unterſchiede und führt die Drei an einen runden Tiſch, wo Herren und Damen plaudernd und rauchend ſitzen. Opa ſieht ſich erſt einmal erſtaunt die Gegend an, in die er ſo plötzlich geraten iſt und knöpft ſich den ſtoßkantenen Bratenrock auf. Dann beſtellt er Kaffee und Kuchen. Als der Kellner zwei große Tortenſtücke vor Hans und Lieſe hinſetzt, bläſt die Muſik einen Tuſch. Be⸗ friedigt ſtellt Opa gleich ſeſt, daß dieſer nur dem An⸗ ſager auf der Bühne galt. Jetzt beſtellt der Alte von der Bergſtraße beim Ober eine Zigarre.Nach 20 Minu⸗ ten erinnert er ihn an die Zigarre, die nicht kommen will. Nach zehn weiteren Minuten ſieht Opa den Mann mit dem bewußten Bauchladen. Er ruft ihn heran, legt 20 Pfg. auf den Tiſch und wiſcht ſeine unklaren Augengläſer. Der Mann mit dem Bauch⸗ laden meint, er habe feſte Preiſe. Der Herr möge noch 30 Pfg. dazulegen. Er würde ihn gut bedienen. Alle, die bei ihm gekauft hätten, kämen immer wie⸗ der zu ihm. Opa hält das zwar für Schmus, aber er ſchiebt den hohen Preis, den man für eine Zigarre fordert, auf die Vornehmheit des Lokals Er nimmt innere Haltung an und bezahlt. Der Mann mit der bunten Uniform und dem Bauchladen entfernt ſich mit einem„Danke ſchön“. Vergeblich ſucht Opa ſeine Zigarre. Er ruft, trom⸗ melt, winkt. Der Mann iſt im Gewühl der Men⸗ ſchen untergetaucht. Lediglich ein gelbes Brieſchen liegt jetzt auf dem Tiſch. Der„Angeſchmierte“ hält Kriegsrat ab. Das Ergebnis iſt, daß er ſchwört, ſich nicht wieder von den„ſtädtiſchen“ neppen zu laſſen. Den Brief ſteckt er ein, um ihn zu Hauſe zu leſen. Sicher ſteht da irgend ſo ein Orakel drin, fürs neue Jahr, dachte er ſich. Als die oͤrei den Zauber der feſtlichen Großſtadt ſatt haben, zogen ſie nach Hauſe. Man kann nicht behaupten, daß Opa in ausgelaſſener Fröhlichkeit bei der Tochter und dem Schwiegerſohn eintraf. Hans und Lieſe hatten der Mutter das Erlebnis in Man⸗ nem ſchon brühwarm erzählt. Ahnungsvoll nahm Mattter den glben Umſchlag zur Hand. Dachte ichs mir doch: Opa hat ja ein Arbeitsbeſchaf⸗ fungslos gekauft. Großvater machte eine ab⸗ wehrende Handbewegung, als ob er ſagen wollte; doch alles Schwindel. Er kam wohl kaum dazu, den Gedanken auszudenken, denn auf einmal ſetzte ſich Mutter blaß auf den Stuhl. Vater, Hans, Lieſe, was meint ihr? Großvater hat gewo den! Seht, hier ſtehts ſchwarz auf weiß: hundert Mark. Vater, wie konnteſt Du nur ſo etwas denken, von wegen....! Großvater war platt. Aber an dem Abend beſorgte ihm ſeine Tochter doch die verwun⸗ ſchene Zigarre zu 50 Pfennige das Stück. Und Opa beſuchte am anderen Tage noch einmal den Glücks⸗ raum und revidierte bei einer guten Taſſe Kaffee ſeine Meinung über die„Städtiſchen. B. Polizeibericht vom 4. Fanuar Selbſttötung. Am 2. Januar hat nachmittags ein 15 Jahre alter Schloſſerlehrling in einer hieſigen Fabrik ein giftiges Pulver eingenommen und iſt gegen Abend geſtorben. Nervenleiden ſoll die Urſache dͤer Tat ſein. Leiche erkannt. Die Perſonalien der am 1. Ja⸗ nuar beam Friedhof aus dem Neckar geborgenen Leiche konnten nunmehr feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um eine 26 Jahre alte Arbeiterin von hier, die offenbar aus Liebeskummer freiwillig den Tod im Neckar geſucht hat. Den Verletzungen erlegen. Am 3. Januar ſtarb im ſtädt. Krankenhaus ein älterer Mann von hier, der in der Neujahrsnacht durch wiederholten Sturz ſich Kopfverletzungen zugezogen hatte. Nach dem Neujahrsumzug Anſchließend an den Umzug am Neufahrstag ſammelten ſich die Getreuen der„Fröhlich Pfalz“ mit dem Elferrat in der„Arche Noah“ bei Mitglied Stein, wo durch die gleichzeitige Anweſen⸗ heit der„Mannheimer Sängerhalle“ eine ausgezeich⸗ nete Stimmung herrſchte. Die Sängerhalle hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den Vorbeimarſch der ein⸗ zelnen Karnevalgeſellſchaften durch ihren ſtattlichen Chor unter Anführung des Vereinsführers Schä⸗ fer und unter Leitung ihres Chormeiſters Adam jeweils mit dem Badiſchen Sängerſpruch zu begrü⸗ ßen, wofür dͤurch den Führer der„Fröhlich Pfalz“, Architekt Baumüller, herzlich gedankt wurde. In der Anſprache wurde auch des glanzvollen Ver⸗ laufes des Aufmarſches der Karnevalvereine und ihres einträchtigen Zuſammenwirkens gedacht. Ein Hoch auf den Reichspräſidenten von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler löſte das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied aus. Zwiſchendurch ließen ſich der Chor der Mannheimer Sängerhalle, das Quartett, ein Duett, Frau Homann⸗Webau und die Herren Kraft und Baumeiſter als Soliſten mit großem Er⸗ folge hören. Auch die Herren Spindler, Kempf, Johannes und Fritz Appel, Appel jr., Herr⸗ weck, Reiſcher und Kapellmeiſter Homann⸗ Webau, ſowie der Altmeiſter Ette ſpendeten ſo⸗ liſtiſche Gaben mit großem Erfolg. So geſtaltete ſich der Neujahrstag zu einem vielverſprechenden Auf⸗ takt für die„Fröhlich Pfalz“ und für die„Mann⸗ heimer Sängerhalle“. * Die Sitzungstage des Mannheimer Bezirksrats wurden nach der letzten Tagung im Jahre 1933 in nichtöffentlicher Sitzung für 1934 feſtgelegt. Die Sitzungen finden in üblicher Weiſe jeden zweiten Donnerstag ſtatt. Die erſte Bezirksratsſitzung in dieſem Jahr begann heute vormittag 9 Uhr. Am Gründonnerstag und an Chriſti Himmelfahrt tagt der Bezirksrat natürlich nicht, ſondern hält ſeine Sitzung am vorangehenden Mittwoch ab. * Seinen 75. Geburtstag feierte geſtern in Feu⸗ denheim ein angeſehener Bürger, Landwirt Jakob Rihm, Neckarſtraße 52. Der Jubilar war vor der Einverleibung des Vorortes Gemeinderat und nachher Stadtverordneter. Auch dem Vorſtand und Aufſichtsrat der Vereinsbank gehörte er viele Jahre an. Im evangeliſchen Kirchengemeinderat ſitzt er ſeit 25 Jahren. Wir wünſchen Herrn Rihm einen weiteren recht ſonnigen Lebensabend. *. * Zum Beauftragten für den vertrauensärztlichen Dienſt bei den badiſchen Krankenkaſſen wurde, wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, durch den Kommiſſar für die badiſchen Krankenkaſſen, Dr. med. Ernſt Röckl, Vertrauensarzt bei der Orts⸗ krankenkaſſe Karlsruhe, beſtellt. Die etwaige Be⸗ ſtellung von Vertrauensärzten hat im Einvernehmen mit dem Sonderkommiſſar für das Geſundheitsweſen in Baden, Dr. Pakheiſer, zu erfolgen. Alle endgülti⸗ gen Abmachungen bedürfen der Genehmigung des Kommiſſars für die badiſchen Krankenkaſſen. Die Geſchäftsführer der Krankenkaſſen ſind verpflichtet, Dr. Röckl bei der Durchführung ſeiner Aufgaben in jeder Weiſe zu unterſtützen. Beträchtliche Fahrzeitverkürzung Nunmehr liegen die auf der europäiſchen Fahr⸗ plan⸗ und Wagenbeiſtellungskonferenz 1933 in Buka⸗ reſt erzielten Ergebniſſe für das Fahrplanjahr vom 15. Mai 1934 bis 14. Mai 1935 vor. In der Haupt⸗ ſache wurden in den Fahrplanverhandlungen Anträge beſprochen, die angeſichts des weiter zurückgegan⸗ genen Verkehrsanfalles weniger die Führung neuer als die Veränderung und Verbeſſerung beſtehender Züge zum Gegenſtand hatten. Faſt alle durch Deutſch⸗ land führenden Fernlinien haben Beſchleu⸗ nigungen erhalten, ſo die Verbindungen Induſtrie⸗ gebiet Schweiz und Induſtriegebiet Süddeutſchland⸗ Um in Baſel SSB den Anſchluß an den um.50 Uhr abfahrenden Gotthard⸗Schnellzug 60 zu erreichen, wer⸗ den die Fahrpläne der Züge D 108/D 308 geändert. Bisher war die Abfahrtszeit für die Züge Dortmund⸗ München und Dortmund⸗Baſel ab Dortmund Hbf. 22.16 Uhr. Mit Beginn des nächſten Sommerfahr⸗ plans wird die Abfahrtszeit auf 21.35 Uhr, alſo 41 Minuten früher, feſtgeſetzt. Der Zug trifft jedoch ſchon um 10.10 Uhr in München(bisher 12.07 Uhr) ein. Die Zugbeſchleunigung beträgt auf dieſer Strecke 76 Minuten. In Baſel trifft der Zug um.30 Uhr (bisher 10.48 Uhr) ein. Die Zugbeſchleunigung be⸗ trägt auf dieſer Strecke 97 Minuten. Im Anſchluß an die früher gelegten und ſchneller durchgeführten -Züge von Holland und dem Ruhrgebiet wird auch eine neue Verbindung über Rorſchach nach St. Gallen und Chur gewonnen. Auf der Strecke Köln⸗Paris ſind für faſt alle D⸗Züge Beſchleunigungen von 277 bis 36 Minuten erzielt worden. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte littiroch, S. οαt ααα V Un. uNn Ovoenios. O nener O nam deqecrt& w Obedecnt oRegen * Schnee& Ceudein kedet K Gewiier. Swinastme.⸗Os Senb leichter& mässiger Suasucwest Sturmtzcher Norawest die dieue ſliegen mit gem winde die dei den Steuonen ztebengen Zaf. ien geden die Temperatut an bie Uimen verdinceo orte mit gieichem aut Neeresniveau umgerecnneten Luttorucs Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 4. Januar: Die Wirbeltätigkeit vom Atlantik her ſetzt ſich in lebhafteſter Weiſe weiter fort. Dabei hat eine Weſtſtrömung mit ozeaniſcher Luft bereits auf Deutſchland übergegriffen und wird ſich auch bei uns in zunehmendem Maße geltend machen. Die Temperaturen werden dabei langſam anſteigen und die Niederſchlagstätigkeit weiter zu⸗ nehmen. Vorausſage für Freitag, 5. Januar Veränderlich, doch überwiegend bewölkt, zeitweilig Niederſchlag lin den Niederungen meiſt Regen), bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden. Temperaturen langſam anſteigend. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Jau. + 2,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. Jan. 0,7 Grad; heute früh 78 Uhr 0,7 Grad. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Jannar. Rhein⸗Pegel 31.1. 2. 3. 4. Neckar⸗Vehel 1. 2 4. Rheinfelden.64/,634,561.5716610(75———— Breiſach.. 0,49.48 0,37.5100,51[ Mannbeim..54 1,501.541,83 Kehl.....901,87 1,85 1,83 1,80ſJ Jagſtfeld.——— Maxau. 3, 12/3.093,09/ 3,05 3,000 Heilbronn——— Mannheim..61/1,6111.56.581 1 50JJ Plochinge———— Kaub.. 0,90 0,96 Diedesheim. 0,440,400,430,43 Köln. 0,4510,460.510,480,43ʃ * Seite /Nummer 5 983 955 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ansgabe 0 Bei den 110ern Die Säle des Friedrichsparks erwieſen ſich am Samstag für die Weihnachtsfeier des Ver⸗ eins ehemaliger 110er als viel zu klein, denn der Andrang übertraf die kühnſten Erwartungen. Die Veranſtaltung, die neben Muſikſtücken des Muſik⸗ von Muſikzugführer Pfeiffer durch das Hotter⸗ Terzett mit der vielbeſungenen„Lore“ eingeleitet wurde, war allerdings mehr ein Kameradſchafts⸗ abend als eine Weihnachtsfeier, die immerhin einen ernſten Auftakt vorausſetzt. Vereinsführer Haber⸗ korn ſprach zur Begrüßung kameradſchaftliche Worte und hieß beſonders willkommen: Oberleutnant Neu⸗ mann als Vertreter des Reichsſtatthalters, Landrat Dr. Veſenbeckh, Polizeipräſident Dr. Ram⸗ ſperger, Lanogerichtspräſident Dr. Hane⸗ mann, die Regierungsräte Neumayer und Dr. Schultheiß, Polizeihauptmann Trompeter, Oberführer Ziegler, St⸗lertenführer Körner, Heidelberg, Oberſturmbannführer Schön witz mit 20 Kameraden von der Standarte 11/171, die Gaufüh⸗ rung des Rhein⸗Neckar⸗Militärganverbandes Dr. Hieke und Voigt, Vertreter der Traditionskom⸗ panie Meiningen und die Kameraden aus Heidelberg. Herr Haberkorn führte weiter aus, daß in dieſem Jahre das Weihnachtsfeſt wie Licht in dunkler Nacht erſcheint, um daran weihnachtliche Gedanken zu knüpfen und der Gefallenen zu gedenken. Toni Kunz der ſich ſpäter als gewandter Anſager be⸗ tätigt“ trug anſchließend den Vorſpruch„Der deutſche Michel iſt erwacht“ vor, der mit dem gemein⸗ ſam geſungenen Deutſchlandlied und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied ausklang. Als noch das Doppelquartett der Lieder⸗ halle mit zwei meiſterhaft geſungenen Chören er⸗ freut hatte und Gretel Ruf, Otti Weydelich und⸗ Merri Herre für anmutig aufgeführte Tänze ſtar⸗ ken Beifall entgegengenommen hatten, ergriff Gau⸗ führer Dr. Hieke das Wort, um die Grüße des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes zu überbringen. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte der Red⸗ ner, daß die Zuſammenkunft ein interner Regiments⸗ tag ſei und knüpfte daran perſönliche Erinnerungen an den Kaſernenhof. Damals haben wir treu unſere Pflicht getan, ſo meinte Dr. Hieke weiter. Der Fah⸗ neneid war das Höchſte, was der Soldat kannte. Wir haben den Fahneneid nie gebrochen, wie wir auch nie den ſchmachvollen 9. November 1918 vergeſſen können. Den Männern in den Militärvereinen iſt Dank dafür Danken hochgehalten haben und damit ihren Eid hiel⸗ ten. Es war für ſie der Tag der arößten Freude, als am 5. März wieder ihre über alles geliebten Farben Schwarz⸗Weiß⸗Rot in einem freien Deutſchland im Winde flattern konnten. Oberleutnant Neumann als Vertreter des Reichsſtatthalters Robert Wagner ſprach darüber, wie 20 ch der Stand des Kämpfers über die Familie hin⸗ aaushebt. Wir feiern Weihnachten ſo, wie es der Kämpfer, der Soldat feiert. Es war vergeſſen wor⸗ den, was Soldat heißt: bedingungslos ſich einſetzen und kämpfen für ſein Volk. Dentſchland wäre unter⸗ gangen, wenn ſich die Soldaten nicht zuſammenges unden hätten. Der neue Geiſt wurde erſt in der SA ach, wo es nur eines gab: die Ehre. Unſer Kamp⸗ feswillen iſt nicht Kriegswillen, denn wir wünſchen inen Krieg, ſondern nur den Frieden, um in Ruhe aufbauen zu können. Die deutſche Arbeit wol⸗ len wir ſchützen, damit es in unſerem geliebten Va⸗ erland wieder aufwärts geht. Unſer Weihnachts⸗ wunſch iſt, daß Gott uns den Führer und dem Volke ſeine Arbeitsfreude erhalten und Kraft den wehrhaf⸗ ten Soldatenherzen ſchenken möge, damit es weiter fwärts geht. Ueber der deutſchen Revolution leuch⸗ ten die alten Farben im neuen Symbol. Mit zwei paſſend gewählten Liedern erfreute Hilde Ebert, wie auch das Doppelquartett der Liederhalle nochmals hören ließ. Zwiſchendurch ſpielte flei⸗ hig die Standartenkapelle 110, die beſonders für —— Märſche und Soldatenlieder⸗Potpourris ſen Beifall entgegennehmen durfte. Auch zwei weitere tänzeriſche Darbietungen der Ballettmeiſterin Gretel Ruf mit ihrer Tanzgruppe fanden lebhaften nklang, während Toni Kunz in ſeinem humoriſti⸗ chen Auftritt die Lacher mühelos für ſich gewann. roße Heiterkeit löſte der militäriſche Schwank „Köchin Anton“ aus, für den ſich einige Vereinsmit⸗ Hinweis Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen von 1914/18, im Kyffhäuſerbund, Landesverband Baden, hält am morgigen Freitag, abends 8,15 Uhr, die erſte Monats⸗Pflichtverſammlung im teuen Jahre im Kaſinoſaal ab. Wegen der Wich⸗ igkeit der Tagesordnung iſt pünktliches und voll⸗ liges Erſcheinen der Kameraden dringend er⸗ wünſcht. U. a. wird in der Verſammlung Bericht ge⸗ geben über die ſeitherige Entwicklung der Kamerad⸗ chaft. Kriegsfreiwillige Kameraden, die ſich der Kameradſchaft bisher noch ferngehalten haben, ſind als Gäſte herzlich willkommen. Aus partelamtlichen Behenntmechungen entnommen PO eckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 4. Jan., 20.15 Uhr, et im Saale der„Flora“, Lortzingſtraße, der von der reisleitung feſtgeſetzte Schulungsabend ſtatt. Sprecher: Dr. Hoffmann, Heidelberg. Thema:„Die europäi⸗ en Raſſen und die raſſenpolitiſchen Ziele der NS DAP“. ſeſenheitsabſchnitt am Saaleingang abgeben. Strohmarkt. Wir machen die Pgg. der Ortsgruppe darauf 8 Uhr, im Ortsgruppenheim, N 3, 17, ſtattfinden.— Vereins⸗ bezw. Verbandsführer werden an die Ver⸗ lung erinnert, die hente abend 20.30 Uhr im Neben⸗ des„Kinzinger Hof“, N 7, 8, in Sachen bevölke⸗ olitiſche Propagandaaktion ſtattfindet. Deutſches Jungvolk ulein Katzbach. Am Freitag, 3. Jauuax 1934. r, tritt das Fähnlein Katzbach anf dem Reiherplatz, Es wird das Programm für den Monat Jonuar ppe Schwetzingerſtadt. Donnexdstag, den 4. ar, 20.30 Uhr, findet in der Amerikanerſtraße 2 ein 8 nſamer Heimobend ſtatt. 3 zuges der Standarte 110/Heidelberg unter Leitung zu ſagen, daß ſie nach dem Krieg den ſoldatiſchen Ge⸗ nerkſam, daß die Kaſſen⸗ und Geſchäftsſtunden für den Zanuar am Samstag, den 6. Januar, nachm. von Deſtliche Slunden im geſelligen Kreiſe glieder mit Geſchick einſetzten. Beſonders die alten Soldaten hatten Verſtändnis für dieſe vor dem Krieg ſpielende Geſchichte. Nach Abwicklung der Vor⸗ tragsfolge widmete man ſich bis zur Polizeiſtunde in drangvoller Enge dem Tanze. i. Beim Eiſenbahnerverein Der Eiſenbahnerverein hatte ſeine Ge⸗ treuen am Silveſterabend in den Friedrichspark zu ſeiner Winterfeier eingeladen, die durch den ſtarken Beſuch und dͤurch den eindͤrucksvollen Ver⸗ lauf wieder die Verbundenheit zeigte, die in den Eiſenbahnerkreiſen vorherrſcht. Der ſtellvertretende Vereinsführer, Maſchineninſpektor Schecher, konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache eine Reihe von Dienſtſtellen⸗Vorſtänden willkommen heißen, ehe er einen Rückblick auf das vergangene Jahr warf und darlegte, wie Weltanſchauungen ſtürzten, Parteien zerbrachen und aus den Trümmern armer hoffnungsloſer Menſchen wieder ein ſtarkes Volk wurde. Nach einem ſtillen Gedenken an die Toten des Weltkrieges und die Gefallenen des neuen Deutſchland wurde dem Führer ein Treuegelöbnis abgelegt. Mit einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf Führer und Vaterland klang die Anſprache aus, die mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied bekräf⸗ tigt wurde. Großen Anteil an der Ausgeſtaltung der Vor⸗ tragsfolge hatte die Geſangsabteilung des Eiſen⸗ bahnervereins, die unter der Stabführung von Chormeiſter Albert Engelmann mehrere gut ausgewählte Chöre zum Vortrag brachte. Die aus⸗ gefeilte Wiedergabe, die nicht nur auf das vorhan⸗ dene gute Stimmenmaterial, ſondern in erſter Linie auf die umſichtige Schulung zurückgeführt werden kann, ſtellte der Geſangsabteilung, die in ſichtlicher Aufwärtsentwicklung begriffen iſt, das beſte Zeug⸗ nis aus. Großen Erfolg hatte Franz Roeſtel mit Violinſolis ebenſo Paul Keßler mit ſeinen Lie⸗ dern für Bariton. Das Orcheſter füllte unter Lei⸗ tung von Albert Roth mit flott geſpielten Muſik⸗ ſtüchen die Pauſen aus. Ein hübſcher Kinderreigen und ein von Erika Oexle geſprochener Vorſpruch ergänzten oͤie Vortragsfolge des erſten Teils. Nach der Pauſe wurde der oͤreiaktige Schwank „Der Meiſterboxer“ zur Aufführung gebracht. Eine Anzahl fähiger Darſteller, die ſich mit einem Ge⸗ ſamtlob begnügen mögen, ſetzten ſich mit großem Erfolg für das an Verwechflungen reiche Stück ein und ſicherten ihm einen unbeſtrittenen Heiterkeits⸗ erfolg. Zum Abſchluß folgte der Silveſterball, der oͤie Anweſenden noch lange in froher Stimmung beiſammenhielt. Bei der Mannheimia Der Spar⸗ und Unterhaltungsverein „Mannheimia“, gegr. 1909, hielt in ſeinem Vereinslokal„Liederhalle“, R 7, 40, auch in dieſem Jahre ſeine Kinderbeſcherung ab. Etwa 100 Vereinskinder konnten mit einer reichhaltigen Weih⸗ wachtstüte beſchenkt werden. Die Weihnachts⸗ feier der Großen wurde durch eine Anſprache des Vereinsführers Peter Zimmer eröffnet, der auf die Bedeutung der Feier im neuen Deutſchland be⸗ ſonders hinwies, Für Unterhaltung ſorgten Vereinsmitglieder aufs beſte. Frl. Thea Fink ſprach einen ſinnvollen Weihnachtsvorſpruch. Die Sängerſchar brachte einige Weihnachtslieder klang⸗ ſchön zu Gehör. Die Mitglieder Karl Wißner und Ph. Vetterolf ſorgten für den humoriſtiſchen Teil. Weihnachtsfeier in den Feudenheimer Vereinen Der Verein für Turn⸗ und Raſenſport hielt im„Klubhaus“ ſeine Weihnachtsfeier ab. Geſangs⸗ und Muſikvorträge und Theaterſtücke ſorg⸗ ten für Abwechſlung.— Am gleichen Abend hatte der Geſangverein„Germania“ ſeine Feier im Lokale„zum Badiſchen Hof“, wo ebenfalls mit einer reichen Vortragsfolge aufgewartet wurde.— Der Geſangverein„Deutſche Einheit,, vereinigte ſich im„Schwanen“, der Geſangverein„Frohſinn“ im„Stern“ und der Geſangverein„Teutonia“ im „Badiſchen Hof“. Jeder der Mitwirkenden gab ſein Beſtes. Der Katholiſche Jungmännerver⸗ ein hatte ſeine Feier im„Prinz Max“. Ring Manuheim Stadt und Land. Am Donners⸗ tag, 4. Jan. 1934, iſt für Waloͤhof, Sandhofen, Käfertal, Feudenheim, Ilvesheim, Wallſtadt und Neckarſtodt mit Humboldt eine Führerinnen⸗Beſprechung angeſetzt. Er⸗ ſcheinen iſt für Gruppen⸗ und Scharführerinnen Pflicht. Abends 8 Uhr Fröhlichſtraße 15. NSBO Die Betriebszellenobleute und Ortsgruppenbetriebs⸗ Obleute werden aufgeſordert, die Karten für den Deut⸗ ſchen Opernabend om Samstag, 6. Januar, bei uns zum Vertrieb abzuholen. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP NS⸗Hago Humboldt. An dem am Freitag, 5. Januar, im„Kaiſer⸗ garten“ ſtattfindenden Schulungsabend der PO haben unſere Mitglieder teilzunehmen. Kampfbund für Deutſche Kultur. Der Kartenverkauf für das Konzert am 6. Januar, „Deutſcher Opernabend“, erſte Feierſtunde der Deutſchen Arbeitsfront nach der Arbeit, hat begonnen. Die Karten werden zu einem Mindeſtpreis von 50 Pfg. abgegeben. Wir machen beſonders auf dieſes Konzert aufmerkſam und bitten alle Mitglieder, ſich möglichſt umgehend Karten zu beſorgen. Wir benötigen für unſere Geſchäftsſtelle einen gebrauch⸗ ten Schreibtiſch und Aktenſchrank. Angebote werden auf unſerer Geſchäftsſtelle D 1, 7/8, Zimmer 29, entgegengenommen. SS⸗Reiterſturm 4 Der Sturm iſt unter dem 17. Dez. 1933 aufgelöſt wor⸗ den und am 19. Dez. 1933 unter dem mit der Führung be⸗ auftragten Truppführer Knauf neu organiſiert worden. Der mit der Führung beauftragte R. Meng iſt aus dem Ver⸗ band der SS ausgeſchieden. Die Intereſſen des Sturmes vertritt allein der neue Sturmführer Knauf. Die vor⸗ läufigen grünen Ausweiſe verlieren mit dem heutigen Tage ihre Gültigkeit. Anſchrift: SS⸗Reiterſturm 4 Mannheim, D 4, 8. 3 8 0 BNSD Alle Mitglieder des BNSD, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ſind zum Eintritt in die SA, SS oder St verpflichtet. Die betrefſenden Mitglieder werden zn alsbaldiger Erfüllung dieſer Pflicht ermahnt. 0 S Der Bezirksobmann. hof heute ſchon den Gaumeiſter erblicken, Der letzte Spielſonntag im alten Jahr wor für Mann⸗ heim beſonders erfolgreich. VfR und Walohof konnten durch überzeugende Siege ihre führende Stellung weiter behaupten. BfR Mannheim der im Borſpiel durch FC Pforzheim eine überraſchende:2⸗Niederlage er⸗ litt, nahm im Rückſpiel ausgiebig Revanche. Pforzheim wurde mit:3 ganz klar abgefertigt und dürfte wenig Ausſicht haben, vom vorletzten Platz wegzukommen. VfR liegt mit nur einem Punkt weniger auf dem zweiten Platz. Der SV Waldhof brachte Germanta Brötzingen zu Hauſe mit 613 die größte Niederlage bei, die Brötzingen bis jetzt erlitten hat. Dieſer Sieg feſtigte die führende Stellung von Waldhof. Das Vor⸗ ſpiel konnte ſ. Z. Waldhof bekanntlich knapp:2 gewinnen. Der Sieg in Brötzingen iſt beſonders wertvoll, er beſtätigt die gute Form der Waldhofmannſchaft zuc Genüge. Phönix Karlsruhe konnte auch das Rückſpiel gegen den SC Freiburg gewinnen. Phönix liegt auf dem dritten Platz, hat aber bei einem Spiel weniger die glei⸗ chen Verluſtpunkte wie Waldhof.“ lm 7. Januar ſpielen: Vie Neckarau— Karlsruher FV BjB Mühlburg— VfR Mannheim Fcé Pforzheim— Germania Brötzingen Sc Freiburg— Fc Freiburg Das ſchwerſte Spiel hat unbedingt VfL Neckarau. gegen den Karlsruher FVauszutragen. Die Karls⸗ ruher gewannen das Vorſpiel mit Glück:1. Das Ende der Vorrunde ſah den Kö auf dem vierten und Bfe Neckarau auf dem ſechſten Tabellenplatz. KFV hat einen Vorſprung von zwei Punkten, den Neckarau durch einen Sieg aufholen kann. Neckarau hat im Spiel gegen Viern⸗ heim bewieſen, daß ſeine Mannſchaft gut beiſammen iſt. Der Ke hat ſeine frühere Form immer noch nicht ge⸗ ſunden, wenn er in Neckorau zu Punkten kommen will, muß er ſchon eine gute Leiſtung zeigen. Neckarau, das oͤͤurch einen Sieg vorrücken kann, hat auf eigenem Platz Bevorſtehende Lokaltreſjen im Hanoball Nach dem torreichen Auftakt der Schlußrunde darf man auf den weiteren Verlauf der Gauklaſſenſpiele noch mehr geſpannt ſein als bisher. Wohl darf man im Sp. V. Wald⸗ 3 Punkte vor dem TV'Ettlingen, der auch wieder 5 Punkte vor dem übrigen Feld liegt. Die nächſtfolgenden Mannſchaften aber werden den beiden Tabellenerſten die weiteren Erfolge nicht leicht machen und ſich auch untereinander manch har⸗ ten Strauß liefern. Das überraſchende Merkmal der letz⸗ ten Spieltage iſt die offenſichtliche Leiſtungsſteigerung der Tagde. Ketſch und der Formrückgang beim VfR. Gerade für dieſe beiden Mannſchaften wird der kommende Sonntag wertvolle Aufſchlüſſe bringen. Der Tabellenſtand vom 31. Dezember: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SV Waldhof... 10 9 0 110:28 19 Ty Ettlingen.. 10 8 0 2 60·64 16 McC 8S. 3 9 5 1 8 50:52 11 VfR Mannheim. 10 5 1 4 68.59 11 Tgde Ketſch.. 10 5 1 4 60.53 11 TuSp Nußloch.. 10 3 3 4 63.62 9 §c Phönix.. 10 4 1 5 53.565 9 Ty Hockenhein 9 2 3 4 37.46 7 Polizei Karlsruhe. 10 2 1 7 50·80 5 Tbd Durlach. 10 0 9 1 32833 0 Wieder einmal iſt am nächſten Sonntag D und DeB unter ſich, ſo daß ſich zwängsläuſig für Mannheim die Lokaltreffen ergeben, als welche man auch die Begegnungen in Ettlingen und Hockenheim an⸗ ſprechen kann. Sp. V. Waldhof—§c Phönir VfR—§c 08 Tbo. Durlach— T. n. Sp.V. Nußloch TV Ettlingen— Polizei Karlsruhe TV Hockenheim— Tode. Ketſch ſind die fünf weiteren Spiele. Würden dieſen Sonntag wieder alle Gaumannſchaften den kürzeren ziehen, könnte man einige Ueberraſchungen verzeichnen. Auf dem Waldhofplatz ſteht der Sieger feſt, den⸗ noch wird Phönix alles daranſetzen, um ehrenvoll zu beſtehen. ViR— 08 trennten ſich in der Vorrunde bei :0 für VfR. Auf eigenem Platze ſollte es VfR gelingen, abermals zum Siege zu kommen. Die dͤrei Treffen der Turner müßten Nußloch, Ettlingen und Ketſch weiteren Punktegewinn bringen. Bezirksklaſſe ebenfalls in den Rückſpielen In der Staffel 1 gab es durch die letzten Treffen der Vorrunde lediglich in der Tabellenmitte einige Verän⸗ Die badiſche Gauliga im Kampf Vier Spiele am 7. Januar— Lokalſpiele in Freiburg und Pforzheim noch kein Spiel verloren. Wir glauben, daß Neckaran auch gegen KV knapp gewinnen kann, wenn es ſich nicht die Spielweiſe der Karlsruher aufdrängen läßt. Der VfR Mannheim hat ein ſchweres Spiel in Mühlburg gegen VfB auszutrogen. Im Vorſpiel konnten beide Mannſchoften keine Tore erzielen. Seit dieſem Spiel iſt aber BfR immer beſſer geworden, was man von Mühlburg, das auf den fünften Platz zurück⸗ ſiel, nicht gerade ſagen kann. BſR konnte gegen den gut' aufgelegten KchV ein Unentſchieden:2 erzielen, den Scé Freiburg:0 und Pforzheim 613 ſchlagen. Dem VfR⸗ Sturm in guter Form und Schußlaune müßte auch dies⸗ mal ein Sieg gegen Mühlburg möglich ſein. In Mühl⸗ burg zu gewinnen, iſt ſehr ſchwer. Mühlburg hat in den Verbandsſpielen auf eigenem Platz noch keine Niederloge erlitten. Trotzdem rechnen wir mit einem Erfolg des ViR. Ein Sieg würde BfR in Führung bringen, da Waloͤhof ſpielfrei iſt. Der Fé Pforzheim empfängt Germania Bröt⸗ zingen zum Rückſpiel. Das Vorſpiel, das erſte Spiel in der Gauliga, verlor Pforzheim unerwartet.3. In der Folge kam Pforzheim nie recht in Schwung und ſank auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Beide Mann⸗ ſchaften wurden am letzten Sonntag je:6 geſchlagen, beide haben alſo wieder viel gut zu machen. Brötzingen Pforzheim müſſen ſiegen, um vom Ende wegzukommen. Nach Verluſtpunkten liegt Pforzheim ſogar einen Punkt beſſer als Brötzingen, bei einem Spiel weniger. In Pforzheim iſt daher ein harter Kampf zu erwarten, deſſen Ausgang vollkommen offen iſt. Ein zweites Lokalſpiel findet in Freiburg zwiſchen FC Freiburg und SC Freiburg ſtott. Der Sck Freiburg liegt foſt ausſichtslos am Tabellenende, er braucht jeden Punkt dringend nötig. Dus Vorſpiel ge⸗ wann der Fc Freiburg knapp:3. Obwohl der Sport⸗ klub in letzter Jeit etwas beſſer geworden iſt, könnte der FéE auch das Rückſpiel gewinnen. Leicht wird der SC Freiburg die Punkte nicht hergeben. In der Hauptſache war es TV Friedrichsfeld, Das Lin⸗ denhof und Sp. Vg. 07, deren Mannſchaften verlorenes Ge⸗ lände aufholen konnten. Die Lage am Jahresſchluß: Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Pun Turnverein 18416.7 8 1 6124 12 Poliset 86 6 2 62.38 12 NS 5E•— Ty Friedrichsfeld. 8 4 4 3 45:.35 9 Dac Lindenhof 8 3 2 2 40:40 9 Ty Rheinan 0 4 1 4 37.39 9 FFFSS 1 4 359.43 9 SpSo? 17 4 9 23 2088 8 Fahn Neckaran 9 2 09 7 32.53 4 SpVg Sandhofen. 8 0 8 32265 Unter den fällig werdenden Trefſen ſind bereits drei Rückſpiele. Erſtmals treten ſich Dan Lindenhof⸗ Sp. Vg. 07 und Polizei— TVFriedrichsfeld gegenüber, wobei man abwarten muß, wer das beſſere Ende für ſich behält. TV Rheinau— Turnverein 1846 ſteht unter einem beſonderen Stern. Wenn wir recht im Bilde ſind, gelang es den 1846ern im Vorjahr erſtmals den Bann auf der⸗Rheinau zu brechen. Auch für die neuerliche Begegnung möchten wir den Gäſten nicht ohne weiteres den Sieg zuſprechen. Die Poſt⸗Mannſchaft dagegen hat gegen Jahn Neckarau ebenſo die beſſeren Aus⸗ ſichten wie MTG gegen Sandhofen. Auch die Staffel 2 holt noch ein Spiel nach, das den Tabellenführer im Mittelpunkt ſieht. Nach den letzten Spielen ergibt ſich zur Zeit oͤer folgende Stand: Vereine Spiele gew. unentſch. verl, Tore Punkte Ty 62 Weinheinm.. 8 7 1 0 75.28 15 SS 9— 80 3 49·50 12 Tgde. Ziegelhauſen. 9 5 1 511 Ty. Handſchuhsheim 9 8 8 58.55 11 Polizei Heidelberg. 8 4 2 3 48.40 10 Jahn Weinheinmm. 9 4 1* 1 3 Tbd Hockenheim. 9 4 5 5059 Germ. Reulußheim. 9 2 2 5 3495 6 Ty Roth Tgde. Heideibergg. 9 0 1 8 3581 1 Da Handſchuhsheim und Ziegelhauſen ſpielfrei ſind, gibt es nur 4 Paarungen, wobei durch das Spiel Polizei Heidelberg— 62 Beinheim die erſte Runde für alle Vereine abgeſchloſſen wird. Tgde. Heidelberg empfängt Tbd. Hockenheim, die Tg. Jahn Weinheim den TV Rot und die Tade. St. Leon den Tod. Germania Neulußheim. Acht Hamburger Motorſportelubs, u. a. der Hamburger Motorrad⸗Club, der frühere Hamburger DMV⸗Club, der Motor⸗Sportelub„Zündapp“ und„Excelſior“ haben ſich derungen, da die Mannſchaften an der Spitze entweder aus⸗ ſetzten oder aber die erſte Runde bereits hinter ſich haben. Südbdeutſche Rennzeit 1934 Nicht jeder Menſch weiß, welch große wirtſchaftliche Be⸗ deutung der deutſche Rennſport hat. Viele Menſchen, die dem Rennſport fernſtehen, ſind oft geneigt, anzunehmen, daß es ſich bei dem Turf um eine Angelegenheit handelt, die in erſter Linie dazu da iſt, einer beſtimmten Gruppe von Menſchen Unterhaltung und Abwechflung zu bieten. Die wenigſten aber wiſſen, daß vom deutſchen Rennſport auch heute noch, trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Not der vergangenen Jahre, etwa 90 000 bis 100 000 Menſchen ab⸗ hängen. Vom jüngſten Stallknecht bis zum Schmiede⸗ oder Sattlermeiſter, von dem Kaſſierer am Totaliſator bis zu den Trainern und Reitern, von den vielen Angeſtellten, die in den Büros der Rennvereine ſitzen, bis zu dem Ar⸗ beiter, der die Rennbahnen in Schuß hält, ſind eine ſehr große Zahl von Menſchen mit dem Turf und ſeinem Ge⸗ die deutſche Pferdezucht hat die man nicht unterſchätzen tſchland noch 180 ſchick verknüpft. Aber auch für der Rennſport eine Bedeutung, ſollte. Es gibt zur Zeit in Deu Rennpferde, deren Erhaltung für die Warmblutzucht unerläßlich iſt. Durch Zuchtprüfungen können die beſten Hengſte z. B. ausgewählt werden, die ſpäter in den Warm⸗ blutgeſtüten finden ſollen. Deutſchland hat im Jahre 1913 für 116 Millionen Mk. fremde Pferde ein⸗ geführt. Durch Hie Arbeit der Organiſationen, die mit dem deutſchen Rennſport und der Pferdezucht zuſammenhängen, iſt es gelungen, die Einfuhr ausländiſcher Pferde nach Deutſchland im Mark herabzudrücken. Dieſer Erfolg iſt zweiſellos mit in erſter Linie dem Aufblühen des deutſchen Renn⸗ ſports und der damit verbundenen Höherentwicklung der Zucht zuzuſchreiben. Wenn man ſerner bedenkt, daß die 1800 Rennpferde, die während ihrer Saiſon einem Heer von Menſchen Arbeit geben, dem Staate jährlich 18 Mil⸗ lionen Steuern verſchaffen, und daß außerdem in der ganzen deutſchen Pferdezucht ein Betrag von 3 Mil⸗ liarden Mk. inveſtiert iſt, dann wird ſelbſt dem Nicht⸗ fachmann klar, daß er es hier mit einem weitverzweigten Gebiet der deutſchen Wüirtſchaft zu tun hat. Im Rahmen dieſes großen Wirtſchafts⸗ und Sport⸗ gebietes, das man unter den Namen„Turſ“ zuſammen⸗ zufaſſen pflegt, bilden auch die ſeit Jahren beſtehenden Süddeutſchen Rennvereine einen wichtigen Teil. Man braucht nicht⸗weiter auszuſühren, daß die einzelnen Städte durch die Rennen ebenfalls ihre wirtſchaftlichen Vorteile haben. 45 Den Sücddeutſchen Rennſport wollen im nächſten Jahre vier große und ſechs kleinere Rennvereine vertreten. Jahre 1931 auf 7,5 Mill. Dexr Badiſche Rennverein in Mannheim hält ſeine zur DDAC⸗Ortsgruppe(frühere Hamburger Motorſport⸗ elubs) zuſammengeſchloſſen. Mai⸗Rennen in der Zeit vom.—13. Mai ab. Falls die Lage ſich beſſert, ſind noch zwei Renntage im vorgeſehen. In Jfesbeim, wo der Internationalet Klub zu Baden⸗Baden in den letzten Jahren an vier Tagen ſeine Rennen zur Durchführung brachte, werden auch 1934 am 26., 28., 31. Auguſt und 2. September Sie bedeutenden Internakionalen Rennen abgehalten Der Rennklub in Frankfurt a.., der 1998 nur an drei Tagen ſein Jahresprogramm abwickelte, ſicherte ſich dies⸗ mal acht Tage. München iſt mit ſechs Tagen vertreten. Der Pfälziſche Rennverein in Zweibrücken, der ein⸗ zigſte Verein der Pfalz, der alljährlich Rennen über 1000 Mark ausſchreibt, wird ſeinen Renntag am 1. Juli zur Durchführung bringen. Auf der herrlichen Naturwald⸗ bahn in Haßloch ſollen die Vollblut⸗ und Halbblutrennen entweder am Himmelfahrtstag oder am Pfingſtmontag ab⸗ gehalten werden. An vier Renntagen, und zwar im Funi und Juli, plant der Nahetal⸗Rennverein in Bad Kreu 9 6 nach ſeine Rennen vom Stapel zu laſſen. Der Oden⸗ wälder Reiterverein, der öffentliche Rennen ſeit dem Fahre 1929 ausſchreibt, hat ſich den 29. Juli geſichert. In Mannheim⸗Seckenheim finden vorausſichtlich am 29. April gemiſchte kleinere Rennen ſtatt. Süddentſche Renntermine 1934 Baden⸗Baden(Iſfezheim): 25. Auguſt(Fürſtem Rennen), 28. Auguſt(Zukunftsrennen), 31.———— Preis von Baden), 2. September(Preis der Stadt Baden⸗ Baden und Altes Badener Jagdrennen). Bad Krenznach: 9. und 10. Juni, 21. und 22. Juli. Erbach i. Odw.: 29. Juli. Frankfurt a..: 28. und 29. April, 2. und g. Juni, 18., 19.(Landgrafen, Alexander und Wäldchens⸗Rennen, 30. September, 7. Oktober. Haßloch⸗Pfalz: 10. Mai oder 21. Mai. Iffezheim(Rennverein) 9. September. Maunheim:.—8. und 13. Mai, vielleicht noch 29. und 30. September. Mannheim⸗Seckenheim: 29. April. Mai, 3. Juni, 12. und 15. München⸗Riem: 2. und 31. Auguſt, 7. und 14. Oktober. Zweibrücken(Pfalz): 1. Juli. 50 Frankfurt a..: 23. und 24. Februar 8 kunpart⸗ 16.648. Mürz. 85 Wiesbaden: 17.—21. Mai. Pforzheim: 8 Juni: Mün 6 Hi. — N 1 Gleichsverband⸗Turnter). *8 1* * 7 „Friſchobſt in rohem Zuſtande hinzufügen. Ernährungsprobleme des Winters Die geſunde und ſchmackhafte Winterküche Mit Beginn des Monats Januar nähern wir uns der an Friſchgemüſe ärmſten Zeit, die zugleich durch die kompakteren Gerichte der winter⸗ lichen Küche an unſere Verdauungsorgane größere Forderungen ſtellt, als es die leichtere Sommerkoſt tut. Für die Hausfrau iſt die Zuſammenſtellung des Küchenzettels im Winter nicht nur aus Grün⸗ den des Geldes und der Abwechſlung ſchwierig, mehr Sorgen noch macht ihr— oder ſollte ihr machen— das Ernährungsproblem, nämlich die Frage: wie ſchaffe ich meinen L den auch im Winter die ge⸗ ſundheitswiſſenſchaftlich ein wandfreie Koſt? Die ſchon erwähnte Armut an Friſchgemüſe(denn die Treibhaus⸗ oder Auslandsprodukte in den Fein⸗ koſthandlungen ſind für den Geldbeutel der Durch⸗ ſchnittshausfrau unerſchwinglich, und man kann doch nicht immer die Kohl⸗ und Rübenarten auf den Tiſch bringen) wie auch an Friſchobſt macht die ausgedehnte Verwendung von Konſerven aller Art notwen⸗ dig, die aber— einerlei ob eigener Herſtellung oder Fabrikware— in den allermeiſten Fällen ihre wich⸗ tigſten Beſtandteile, die vielbeſprochenen Vitamine und Nährſalze, in dem Konſervierungsprozeß eingebüßt haben. Man kann ſich nun gerade hier auf ganz einfache Weiſe helfen, indem man nämlich jedem ſolchen Konſervengericht kurz vor dem Anrichten eine Kleinigkeit friſcher Preßhefe zuſetzt, die aber nicht mehr aufkochen darf. Hefe iſt nicht nur ſehr eiweißhaltig, ſondern auch vitaminreich, und man bedarf nur geringer, nicht ſchmeckbarer Mengen, um die gewünſchte Nährſtoffgehaltsverbeſſerung zu erzielen. Wenn man die ſchwerer verdaulichen Winterge⸗ richte, Hülſenfrüchte, Sauerkohl, Salzbohnen, Salz⸗ fleiſch gibt, ſo ſollte man der Mahlzeit ſtets 0 ie Apfelſine iſt eine wegen ihres Vitaminreichtums wertvolle Frucht für ſolche Zwecke, man kann ſie „verlängern“ und verbilligen durch Miſchen mit dem wohlfeilen heimiſchen Apfel, mit deſſen Hilfe man den wohlſchmeckenden und geſunden Fruchtſalat her⸗ ſtellt. Die Salate ſollen überhaupt eine große Rolle in der Winterküche ſpielen. Wir haben da den Endivienſalat, der aber zur vollen Entfaltung ſeiner Reitze der ſauren Sahne bedarf; wir haben Feldſalat (Rapunzel) und die Kohlſalate. Auch roher Sellerie, ſehr fein geſchnitten, mit Tomaten vermengt, ergibt einen guten Salat zum abendlichen Butterbrot, und wer ſich die Kreſſe im Blumentopf auf der Fenſter⸗ bank zieht, tut ein gutes Werk. Zum Säuren der Salate ſollte man nur friſchen Zitronenſaft nehmen, der übrigens als„Medi⸗ zin“ teelöffelweiſe ohne Zucker von Kindern ohne Schwierigkeit genommen wird und ein vorzügliches Mittel gegen Rachitis iſt. Kocht man Mohrrüben und Steckrüben, ſo ſetzt man dem fertigen Gericht bis zu einem Drittel der Wurzeln roh durch den Wolf getrieben zu, das ſchmeckt vorzüglich und iſt äußerſt geſund. Hat man ſo die Güte der Wintergerichte verbeſſert und räumt man in dieſer Zeit dem leicht⸗ verdaulichen, nährſtoffreichen Fiſch, der Kuhbut⸗ ter und der Milch mehr Platz im Küchenzettel ein, ſo kann man die teuren Fleiſchgerichte einſchränken und iſt auf alle Fälle ſicher, ſeiner Familie auch im Winter abwechflungsreiche, nahrhafte und geſunde Koſt bieten zu können. Die Heiligen drei Könige in Bethlehem (Nach dem Holzſchnitt von Albrecht Dürer.) Die neue Fahreszahl Von Lotte Baumann⸗Schönheim Und nun ſchreiben wir 1934. Oder ſchreiben es auch nicht. Wenigſtens nicht gleich. Zunächſt wird ſaſt jeder Brieſkopf noch ſo ausſehen: Am x. Januar 1933/4. Denn die neue letzte Stelle der Jahreszahl iſt uns noch nicht vertraut. Sie anzuerkennen, müſſen wir uns vorläufig einen Ruck geben. Es koſtet jedesmal Ueberwindung, und dieſer Widerſtand hält meiſt un⸗ gefähr bis Februar an. Der Menſch iſt halt ein Gewohnheitstier. Die Feder hat ſich auf 1933 eingeſchrieben. Und wenn unſer Gehirn auch eines Beſſeren unterrichtet iſt, ſo tippt die Schreibmaſchine doch eigenſinnig 33. Die neue Jahreszahl erſcheint uns noch fremd. Wir ſtolpern über den Vierer. Wir müſſen erſt warm mit ihm werden. Wir ſagen zunächſt noch„Sie“ zu ihm. Und er zu uns. Wir kennen uns noch nicht. Wenn die natürliche Ziffer unſerer Altersangabe J um eins weiterrückt, dann können wir, wenn wir wollen— im Notfall ein biſſel Einhalt tun. Die Ka⸗ lenderjahreszahl aber iſt unbeſtechlich. Ja, es iſt ſo: wir ſind ein Jahr weiter. Zwar ſchreitet die Zeit auch ſonſt ſtändig vorwärts. Wir werden jeden Tag älter, jede Stunde verzinnt eine Spur Sand aus unſerem Lebensglas. Aber wir merken es, nur ſo richtig beim Jahreswechſel, dem Stundenzeiger der Weltgeſchichte. Oder Minuten⸗ zeiger— oder auch nur Sekundenzeiger— je nach⸗ dem, wie großzügig man das Weltgeſchehen be⸗ tvachtet. Wie oft ſagten wir:„Nächſtes Jahr...“ Nun iſt es ſo weit. Wiſſen wir überhaupt noch alles, was wir uns für dieſes Jahr vornahmen? Der Kalender iſt auf der rechten Seite noch ſo dick. Noch ſo unberührt. Das neue Jahr iſt noch ein unbeſchriebenes Blatt. Noch ſo voller Möglichkeiten. Eine ſcheue Fremoͤheit liegt noch zwiſchen uns und ihm. Aber bald werden wir gute Bekannte ſein Das Eintopfgericht iſt wieder fällig! Das Geſchick der Nationen wird durch ihre Ernährung beſtimmt. Dieſer Ausſpruch B rillat⸗Savarins möchte einer Generation, die den Weltkrieg, die Hungerblo⸗ kade und die Jahre wirtſchaftlicher Depreſſion mit einem Millionenheer von Arbeitsloſen erlebt hat, als eine Binſenwahrheit erſcheinen. Erſtaunlich iſt nur, daß dieſes kluge Wort aus einer Zeit ſtammt, da keine ſolchen Nöte die Menſchen bedrückten, noch dazu aus einem Lande, in dem ſo reichlich Milch und Honig floß, daß ein anderer überſättigt und ange⸗ widert ausrief:„Immer Rebhuhn!“ Die Zeit ſolch üppigen Wohlſtandes liegt unſerem von einer Unzahl hungernder Volksgenoſſen bedrück⸗ ten Vaterlande bitter fern, und es bedarf gewiß noch einer geraumen Weile, bis der uns heute wieder nahegerückte Wunſch des Alten Fritz ſich erfüllen läßt: daß Sonntags jedermann ſein Huhn im Topfe haben möge. Es war ein wahrhaft genialer Gedanke der Re⸗ gierung, als ſie, der Not zu ſteuern, im September des Jahres die Anordnung traf: es möge in jedes deutſchen Bürgers Haushalt an einem Sonntag im Monat fortan ein Eintopfgericht auf den Tiſch kom⸗ men und die Erſparnis aus einer ſolchen Einſchrän⸗ kung einem Fond zur Unterſtützung der hungrigen Arbeitsloſen zugeführt werden. „Nur“ ein Eintopfgericht!— Wie mancher mag bei dieſer Einſchränkung einen Schreck bekommen und an die wenigen Gerichte gedacht haben, die an Groß⸗ kampftagen des Hausputzes oder der Wäſche von eiliger, erfindungsmüder Frauenhand der Familie vorgeſetzt zu werden pflegen: Bohnen mit Speck— Kartoffelſuppe mit Wurſt—, das üblich Zuſammen⸗ gekochte. Aus einem ſoeben bei Ernſt Reinhardt in Mün⸗ chen erſchienenen kleinen Kochbuche„Hundert⸗Mal⸗ Ein⸗Topf, Gerichte aus aller Herren Länder“ geht hervor, welche Fülle von Wohlgeſchmack in einem Eintopfgericht ſchlummern kann, ohne daß die Koſten erhöht werden. Schon äußerlich macht es ein Ver⸗ gnügen das mit bibliophilem Geſchmack ausgeſtattete Büchlein, das übrigens nur.50/ koſtet, anzuſehen. Eine genauere Prüfung aber zeigt erſt, wie ſtief⸗ mütterlich dieſes Gebiet bisher in den andern Koch⸗ büchern behandelt wurde. Im allgemeinen iſt die Fünfzigpfennig⸗Grenze für die Perſon innegehalten, es ſind aber auch ein⸗ zelne teuere Gerichte ihres Wohlgeſchmackes wegen aufgenommen worden. Das hübſche Büchlein führt den Nachweis, daß das Eintopfgericht zu Unrecht das Aſchenbrödel der Kochkunſt iſt, und daß es ſich ſogar verlohnt, über die von der Regierung angeſetzten Eintopfſonntage hin⸗ aus dieſer Art des Kochens Liebe und Aufmerkſam⸗ keit zu wioͤmen. * Lauchkartoffeln(Porree) mit eingelegten Fleiſch⸗ klößchen. 1 Pfund gewiegtes Rind⸗ und Schweine⸗ fleiſch miſche man mit Salz, Pfeffer, Zwiebel, 1 Ei, einer eingeweichten, ausgedrückten Semmel und ⸗mehl, ſo daß ſich walnußgroße Klößchen formen laſ⸗ ſen. Nun koche man zunächſt 1 Pfund in Scheiben geſchnittene Lauchſtangen in reichlich Waſſer mit 2 Pfund geſchälten, ſcheibig geſchnittenen Kartoffeln halbgar, lege dann die Klößchen hinein und laſſe ſie langſam garziehen. Gieße 1 Taſſe heiße Milch da⸗ zu, laſſe nochmals aufkochen und ſtäube ganz wenig Muskat darüber. — Vom Märchenerzählen/ eein wort an die deuiſche Mutter Von Maria Mayer⸗Paſſau Das Chriſtkind hak deinen Kindern ſchöne Mär⸗ chenbücher gebracht, Mutter. Und nun kommen die Kleineren zu dir. Du ſollſt mit ihnen die Bilder anſchauen, erzählen und vorleſen. Wenigſtens ein paar halbe Stündchen in der Woche mußt du mit deinen Kindern in das Land gehen, wo die blaue Blume blüht und weiße Wundervögel goldene Krönchen tragen. Wir wollen ja jetzt nicht von der Geſchichte des Märchens, nicht von der Bedeutſamkeit des Mär⸗ chens ſprechen— es iſt ſo alt wie die Sehnſucht des Menſchenherzens. Aber das muß ich dir ſagen. Du mußt das Märchen ſelbſt ernſtnehmen, nicht als Eine, wenn auch ſchön herausgeputzte Unwahrheit. Schiller läßt ſeinen Piccolomini ſagen:„Tiefere Be⸗ deutung liegt in dem Märchen meiner Kindertage als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.“ Das Märchen iſt im tiefſten Innern wahr. Und das duftig⸗zarte Märchengewand? Was gilt von dem ſeltſamen, un⸗ wirklich ſcheinenden Weſen, das die Märchenwahr⸗ heit umgibt? Ein Bewunderer ſagte einſt zum Maler Schwind, man müſſe annehmen, daß er ſelbſt an all die Gnomen, Elfen und Waldgeiſterchen glaube, die ſein Griffel aufs Papier banne. Und da fragte der Meiſter ihn erſtaunt:„Ja, glauben denn Sie nicht daran?“— Dein Kind, Mutter, glaubt daran, und du darfſt ihm dieſen Glauben nicht zerſtören. Glücklich das Kind, wenn es auf ſeinem ganzen Lebensweg Märchenblumen blühen ſieht, Märchen⸗ vögel ſingen hört. Deshalb braucht es noch lange kein Träumer oder unbrauchbarer Menſch zu ſein. Aber ein Menſch, der leichter durch das Leben kommt. Einer, der nicht ſo oft verwundet wird. Einer, der am Roſenſtock die Roſe freudig grüßt und ihn nicht mäht um der Dornen willen. Das ſei eine deiner Sorgen, Mutter: Wie kann uib, dem Kinde die Märchen möglichſt würdig über⸗ lirfern, Ohne den zarten Schmels ihrer Schmetter⸗ ingsflügel zu verwiſchen, ohne ihre holde Natürlich⸗ eit zu verzerren. Ohne nur die Möglichkeit eines eiſels an ihrer Echtheit aufkommen zu laſſen. un ein Kind, Mutter, muß das Märchen erleben. d willſt du das erreichen, dann mußt du ſelbſt dich ganz hineingelebt, es gläubig und voll Liebe hinge⸗ nommen haben. Ein leiſes, ja nicht übertriebenes Gebärdenſpiel wird dein Leſen begleiten. Das Wich⸗ tigſte aber iſt es, daß deine Stimme dem Märchen Sinnbild zu geben vermag. Deine Stimme muß Farbe haben und Klang. Es muß Jubel darinnen ſein und das ſchmerzliche Weinen, Angſt und Zittern, erlöſendes Aufatmen und befreiendes Lachen. Des Vo⸗ gels Pfiff und des alten Bären Gebrumm, ſilberne Glöcklein und der Engelſchwingen leiſes Rauſchen, Kniſtern von Königinnengewanden und die Himmels⸗ ſprache der Jungfrau Maria. Das alles muß leben⸗ dig ſein, wenn du Märchen erzählſt oder lieſt. Das Leuchten der Kinderaugen, das ein wenig— wie dur⸗ ſtig— offene Mündchen, der lebendige Ausdruck des Geſichtchens, die ganze Haltung des kleinen Körpers, — all das wird dir ſagen, ob du den richtigen Ton getroffen. Und die Welt fängt an zu ſingen, triffſt du nur das Zauberwort. Das iſt es auch hier. Dein Kind muß ſelber Dichter werden, erleben⸗ der Nachſchöpfer; es muß mit Hänſel und Gretel vor der Hexe bangen, mit dem Marienkinde in den Him⸗ mel und als Schneewittchen bei den ſieben Zwerglein ſein. Ein Freudenbrünnchen für ſich ſind die im eigentlichen Sinne luſtigen Märchen. Das Lachen hat Goldeswert, das die Geſchichte von der Klugheit des Schneiderleins erweckt. Eins muß vermieden werden, das Anhängen von Nutzanwendungen, das Herauszerren der Moral. Das beeinträchtigt nur und ſchwächt die guten Wir⸗ kungen ab oder zerſtört ſie ſogar ganz. Und man nimmt damit dem Kinde die Freude am Märchen. Auch ſei man nicht zu bedacht mit Erklärungen, denn das Kind iſt ſeiner ſchlicht einfältigen Natur nach mit dem Weſen des Märchens ſtammverwandt und findet ſich oft ganz leicht mit Dingen zurecht, über die wir ſtolpern. Im Sommer 1018 zog eine Frau im blauen Wanderkleid und im Schlapphut durch das thürin⸗ giſche Land, zum Märchenerzählen. Groß und klein, voran natürlich die Kinder, ſcharten ſich um ſie. lauſch⸗ ſchen Märchen. lagert finde. Am Marktplatz wurde erzählt, draußen im Walde, in den Schulzimmern und auf den Ofenbänken der Bauernſtuben. Die Wandernde hat die kleinen und großen Begebenheiten ihrer Wan⸗ derungen in einem Büchlein geſammelt, das ſich felbſt wie ein Märchen lieſt. Vom letzten Tag im Thürin⸗ ger Land ſchreibt ſie:„Jetzt hatten ſie keine Zeit mehr, auf Märchen zu hören, denn die Ernte nahm alle Zeit und Kraft für ſich in Anſpruch. Eine Frau ſagte am nächſten Morgen zu mir:„Fräulein, kommen Sie noch mal im Winter zu uns, wenn wir alle einge⸗ ſchneit ſind und um den Ofen ſitzen. Dann würden ſie von früh bis zum Abend nur auf Ihre Geſchichten hören wollen. Man wird ja direkt fröhlich und ver⸗ gnügt dabei.“— Das Wort hat mich gefreut und war mir der ſchönſte Dank für die ganze Thüringer Fahrt. Denn wenn ich recht überdenke, ſollten gerade wir Frauen vor allem danach ſtreben, fröhlich zu werden. Nicht nur in uns, ſondern in Taten, die andere fröh⸗ lich machen. Taten, die Licht und Sonne ſind.“ Mutter, mach' du es ſo mit deinen Kindern! Mach' dich und ſie fröhlich. Und merke: An das Märchen glauben, das heißt letzten Endes an die Schön⸗ heit des Lebensglauben! e eeeee. Was mir an meinen Gäſten nicht gefällt Von Anna Luiſe Enders Die größte Freude bereiten mir Gäſte, die ſich in meinem Heim wohlfühlen. Gern biete ich alles auf, es ihnen ſo behaglich wie möglich bei mir zu machen und ſcheue weder Mühe noch Arbeit, ihnen für einige Stunden wirkliche Erholung, Ausſpannung und Ab⸗ lenkung zu verſchaffen. Zu meiner ſtillen Befriedi⸗ gung kehren ſie auch alle, ohne Ausnahme, immer gern wieder in meinem Hauſe ein. Alle? Jäh ſteht die Feder ſtill, die das Wort niederſchrieb. Im Geiſte ziehen ſie ſämtlich an mir vorüber, die ich in langen Jahren als liebe, gern ge⸗ ſehene Freunde bei mir begrüßen durfte. Kann ich an der ehrlichen Geſinnung auch nur eines ein⸗ zigen zweifeln? Hieße das nicht, mich ſelbſt verletzen, mir ſelbſt wehe tun? Will ich jedoch ganz offen ſein, dann muß ich be⸗ kennen, daß viele meiner Gäſte dabei das vermiſſen ließen, was man als Gaſtgeberin von ihnen er⸗ wartet oder doch erwarten könnte: die nötige Rückſicht gegen mich. Da iſt einer, für den Türvorleger und ⸗ab⸗ ſtreicher nie vorhanden ſind, ſodaß ich die Spu⸗ ren ſchlechter Witterung an ſeinem Platze abge⸗ Nicht minder unangenehm macht ſich ein anderer bemerkbar, dem nur die Lehnen der Polſtermöbel zum Sitzen geeignet erſcheinen. Ein dritter Gaſt— völlig geſchlechtslos gemeint, da dieſe wenig zartfühlenden Gäſte unter beiden Ge⸗ ſchlechtern zu finden ſind,— ſcheint immer der Mei⸗ zu ſein:„Für mich iſt das Beſte gerade gut genug.“ Darauf läßt wenigſtens ſein—8 Suchen und Wühlen auf den dargereicht. oder Tellern ſchließen. Wieder ein anderer Beſucher ſpielt ſtändig ner⸗ vös an irgend etwas herum, bis er es losgedreht oder abgeriſſen hat, worauf ſich der Held nicht ein⸗ mal entſchuldigt. Ebenſo ſchlimm iſt auch jener, der in ſeiner Haſt faſt jedesmal etwas zerbricht, umſtößt oder beſchädigt, um ſich und mich darauf mit einem ſtändig wiederkehrenden:„Na, das iſt nicht ſo ſchlimm, das iſt ja jetzt ſovo billig“, zu beruhigen. Können mir auch ſolche Gäſte gefallen, die iedes⸗ mal ihre eigene Mein ung anderen aufdrängen wollen oder andere mit ihrer geiſtigen Ueberlegen⸗ heit übertrumpfen, mit ihren Witzen übertreffen, mit ihrer Vornehmheit ſchlagen, mit ihren Fähigkeiten in den Schatten ſtellen wollen, mit ihrer Rechthaberei verletzen müſſen?— Ganz zu ſchweigen von jenen, die immer gewiſſe Bedingungen ſtellen und ganz naiv oder voll Selbſt⸗ bewußtſein— je nachdem man es nennen will— von mir ſordern oder erwarten, daß dieſer oder jener in meinem Hauſe nicht verkehrt; wenn ſie bei mir zu erſcheinen geruhen. Oder den ebenfalls nicht ganz ſeltenen, die mir gleich von vornherein ihre Vor⸗ liebe oder Abneigung für oder gegen gewiſſe Spei⸗ ſen und Getränke verraten, mit anderen Worten: von mir erwarten, daß ich gerade ihren diesbezüg⸗ lichen Wünſchen Rechnung trage.— Aaach— es iſt ein großes Glück, liebe Gäſte bei ſich zu ſehen und für ihr leibliches und geiſtiges Wohl ſorgen zu dürfen. Wann aber finde ich mal den Idealgaſt, der alles das nicht beſitzt, was mir bisher an meinen Gäſten gelegentlich nicht gefiel? Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Anſere Modelle: Bluſen— moderner denn je Nr. 2829. Größe 42. Bluſe aus weißem Crepe Satin mit kurzen Puffärmeln und gebundener Schleife. * Nr. 2830. Gr. 42. Hemdenbluſe aus heller Seide. * Nr. 2831. Größe 44. Bluſe aus Crepe⸗de⸗Chine mit Bieſen garniert; angeknöpfter Kragen. * Nr. 2832. Taſchenteilen. Größe 42. Rock aus Bouclé mit * Nr. 2833. Größe 44. Sportlicher Rock zum Ueber⸗ ſchlagen und Durchknöpfen. * Nr. 2834. Größe 44. Wollbluſe, linksſeitig zu ſchließen, mit Samtſchleife. * Nr. 2835. Größe 42. Hochſchließende Sportbluſe aus Trikotſtoff. — 9 2836. Größe 44. Wollſtoffbluſe mit kurzem OB. *. Nr. 2837. Größe 44. Abendbluſe mit Schoß und aufgeknöpftem Vorderteil. * Nr. 2838. Größe 42. Abendbluſe mit neuartigen Aermeln. An der Kugel werden tütenartige Teile zwiſchengeſetzt. Der breite Gürtel greift mit dem angeſchnittenen mittleren Teil bis zum Hals⸗ ausſchnitt. Nr. 2839. Größe 42. Schoßbluſe mit großer Schleife. Nr. 2810. Größe 44. Vierbahniger Rock aus Samt. Der Vorder⸗ und Rückbahn wird der Miedergürtel angeſchnitten. * Nr. 2841. Größe 42. Sierbabniger Sportrock. Emma Schäler, M 7, 2 306 03 Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen 2829 2830 2881 283² verboten. 5eer Senn7te Das Gärichen im Zimmer Abplättmuster 4 15 3 Woen Es grünt und blüht in der Blumenkrippe Anruf: Kahl und nüchtern ſchaut die Welt zum Fenſter herein. Es iſt kaum vorſtellbar, daß die Bluſe big gutgemacht weroͤen, denn die meiſten ſchaufenſter und Auslagen ſind von Bluſen ihren„Geſchwiſtern“, dem Kaſak, der Weſte, Jumper und Pullover erfüllt. Die herrenhemdartige Baſt⸗ ſtark gefragt. Einſteckbluſen aus Samt, farblich zum Rock an die Kleidung unſerer Kinder und machen farbiger Schottenpracht oder einfarbig mobern wirkt der aus perſiſcher Atlasſeide Verwendung finden. eingefaßte Zweck. Die merkbare Vorliebe für Pliſſees gehrt machen. ſieht ſtets gut aus, wenn Schuh und Hut farbl ihm übereinſtimmen. Iang unmodern war und überhaupt keine modiſche Beachtung fand. Augenblicklich hat es den Auſchein, 3 als ſollte dieſes an ihr begangene Unrecht ausgie⸗ und Chinakrepp⸗ bluſe tritt im Winter ſtets etwas in den Hinter⸗ etwa Tweed, Jerſey oder Waſchſamt, ſind diesmal Man ſchließt ſie mit vielen Knöp⸗f chen oder mit den ſehr modernen Clip⸗Oeſen. ſend, ſind letzte Mode. Mit bubiartigem hellen Kragen und großen Perlmutterknöpfen verziert, erinnern ſie Tat einen beſonders jugendlichen Eindruck. Reizend ſind die vielen Taftbluſen, die entweder getragen werden. Bei letzteren herrſcht mehrſtufiger Volant⸗ ſchmuck vor. Weſtenartige ſpitze Ausläufer ſehen in der Regel ſchick aus. Sehr dekorativ und beſonders hende lange Kaſak. Setzt man einen ſchwarzen ches Kleidungsſtück für Theater und Geſellſchaft Auch eine mit Seidenband Spitzenbluſe entſpricht dem gleichen Chiffon⸗ und Georgettebluſen in kurzer Zeit Der Bluſenrock erweiſt ſich in ſchwarzer oder brauner Farbe am praktiſchſten. Es mildere Winde wehen, ſodaß Bäume und Sträucher ſchon wieder mit dem Gedanken umgehen auszu⸗ ſchlagen,— wir wiſſen, daß ein einziger kalter Tag dieſen Vorwitz ſtreng beſtrafen würde. Dafür haben wir drinnen im Zimmer einen Frühling im Kleinen. Der breitet ſich vor dem Fenſter aus, in unſerer Blumenkrippe. Sogar der Weihnachts⸗ mann, der doch ſonſt nur für Tannenähnliches Inter⸗ eſſe hat, brachte in dieſem Jahre noch etwas Blühen⸗ des: ein Alpenveilchen. Nun ſteht es neben unſeren anderen Lieblingen und reckt die zartvioletten Blüten dem Licht entgegen. Blühende Zimmerblumen müſſen ſehr ſachgemäß jahre⸗ Mode⸗ und dem grund. Sie gehört zum fommerlichen Koſtüm, und ſehr vorſichtig behandelt werden, wenn wir län⸗ wuährend die kalte Jahreszeit die elegante Bluſegere Zeit hindurch an ihnen Freude haben wollen. Herorzugt, die einen feſtlichen Eindruck macht. Lange, werden niemals von oben gegoſſen. ſchlank machende Kaſaks aus warmem Stoff, n n ee enn e, nach der Zimmertemperatur— bis eine halbe Stunde in Waſſer, ſodaß der Topf bis zu halber Höhe im Waſſer ſteht. Die Pflanze ſaugt dann das Waſſer durch den poröſen Topf hindurch in ſich auf. Beſonders ſtolz können wir ſein, wenn es gelang, eine Kamelie zum Blühen zu bringen. Die eigen⸗ artige, etwas ſtrenge Pflanze mit den blanken Blät⸗ tern pflegt gerade im Januar zu knoſpen und zu blühen. Die Hauptſache iſt, daß der Topf niemals von der Stelle genommen, noch geoͤreht werden darf. Denn ſonſt wenden ſich die Knoſpen dem Lichte zu, und durch die Drehung würgen ſie ſich gleichſam ab und fallen zu Boden. Wenn aber die Pflanze ruhig ſtehen bleibt und eines Tages die großen roſa Blüten aufbrechen, iſt das eine beſondere Freude. Im Doppelfenſter ſtehen Primeln, Tulpen und in hohen Gläſern unter bunten Hütchen Hya⸗ zinthen, die die erſten Triebe recken. Bei dieſem Standort iſt Vorſicht geboten. Sobald Froſtgefahr —9 müſſen die Blumen ins Zimmer geſtellt werden. Geſunder Schlaf im Winter Es kommt ſehr auf den Raum an, in dem wir ſchlafen. Das Zimmer ſei nicht zu ſtark geheizt, aber auch nicht ſehr kalt. Atmen in einem ungeheis⸗ ten Raum bei geöffnetem Fenſter bringt häufig Schlafloſigkeit mit ſich, während die Behaglichkeit des wohlerwärmten Zimmers die erholende Ruhe weit leichter eintreten läßt. Kalte Füße hindern Auch paſ⸗ in der in beſte⸗ 8 Pelzſtreifen als Umrandung auf, ſo kann ein ſol⸗ dürfte be⸗ ich mit Und wenn auch nach ſtrengem Froſt etwas 2834 2835 2836 2837 das Einſchlafen, und es wäre verkehrt, darauf warten, daß man ſich„von ſelbſt“ erwärmt. Vor dem Zubettgehen ſind Uebungen zu machen, die einen ſchnelleren Blutkreislauf herbeiführen. Sie ſind, wenn man ſie im Bett vornimmt, von faſt unfehlbarer Wirkung. Zu dem Zweck wird der Schlafraum gut gelüftet, das Bett ſtehe fertig zum Schlafengehen bereit. Nach dem Auskleiden legen wir uns nieder, öecken uns leicht zu und atmen tief aus. Das Einatmen beſorgen die Lungen von ſelbſt. Wir nehmen uns vor, fünfzehnmal tief aus⸗ und einzuatmen, und wir werden uns überzeugen, daß wir nach der zehnten Atemübung ſchon ein ſtar⸗ kes Mübigkeitsgeſühl empfinden. nach und atmen weiter gleichmäßig ruhig und tief. Sind wir gewöhnt, frühzeitig unſer Abendeſſen einzunehmen, und ſpüren wir daher vor dem Schla⸗ fengehen ein Hungergefühl, dann ſollten wir uns von der Meinung freimachen, daß wir kurz vor dem Zubettgehen nichts mehr genießen dürfen. Ein Apfel, in Verbindung mit einem Stückchen Brot, trocken, oder gleichfalls als gute mittel. Wer gern im Bette lieſt, achte auf gutes Licht und vermeide es, daß der Blick das Buch ſchräg trifft. Leichte Lektüre leitet ſchnell zu ruhigem Schlaf über. azu und wirkungsvolle Schlaf⸗ Guter Rat— billig! Durchgeſtoßene Trikothandſchuhe raſch auszu⸗ beſſern. Man umbinde den kleinen Handſchuh⸗Stopf⸗ pilz oder einen paſſenden Quirlſtiel mit einem farbig paſſenden Strumpfgewebe, ziehe den defekten Finger darüber und ſtopfe nun mit genau paſſendem Seibenfaden, doppelten Stopfgarnfaden den„Flik⸗ ken“ ganz dicht in die zerriſſene Stelle von der rechten Seite aus ein. Bei ſauberer Ausführung dieſer Stop⸗ ſerei iſt ſie kaum am Finger ſichtbar. Was aber die Hauptſache dabei iſt, dieſer behält ſeine natürliche Länge und der Handſchuh ſeinen guten Sitz, die er ſonſt durch das übliche Verkürzen der Finger um die durchgeſtoßene Stelle, natürlich verlieren muß. Handtaſchen— Handſchuhe— Ketten Zu den modiſchen Kleinigkeiten, die mit jeder neuen Modeſaiſon wechſeln, gehören die Hand⸗ Utaſchen, entweder zum Kleid paſſend oder in Gehen wir ihm leicht mit Butter geſtrichen, gelten 2838 vpölliger Neutralität. Wildleder iſt von der Mode gefordert, gerade aus dem Grunde, weil es ſich jedem Gewebe vorzüglich anpaßt. Der Beſatz wird ſparſam verwendet. Zuviel Aufputz paßt nicht in das geſchloſſene Bild der Einfachheit und verwiſcht die ſchöne Linie. Stets wird verſucht, zwiſchen den vielen modiſchen Kleinigkeiten eine Harmonie herzuſtellen, und ſo ſehen wir Wildlederhandſchuhe, die zu ſchwarzen Kleidern die Verbindung von Taſche und Material des Gewebes bilden. Farbige Handſchuhe zu Koſtümen und Mänteln, mit hohen Manſchetten, oft zweifarbig, damit ſie zu hellen und zu dunklen Geweben geeignet erſcheinen. Stets vermitteln Taſche und Handtaſche etwas von der Eleganz der Trägerin, geben Zeugnis von ihrer Sorgfalt, die ſie auf ihr Aeußeres verwendet, während der Schmuck der beſte Beweis ihres Geſchmackes iſt. —— Ein intereſſantes Gericht Zander mit Bananen. Es empfiehlt ſich, für die⸗ ſes Fiſchgericht nur Portionsfiſche zu verwenden, alſo ſolche, die höchſtens ein knappes halbes, Pfund wiegen. In dieſer Größe iſt der Zander— ebenſo wie auch Hecht oder Forelle— im Geſchmack am beſten und eignet ſich am beſten zum Braten. Die Fiſche werden wie üblich ausgenommen, gewaſchen, und abgetropft. Danach taucht man ſie in Milch, wälzt ſie in Mehl, ſalzt und pfeffert ſie und bratet ſie ſchwimmend in Butter. Sind ſie knuſprig braun, richtet man ſie nebeneinander auf einer erwärmten flachen Schüſſel an. Nun ſchält man Bananen in glei⸗ cher Menge, ſchneidet ſie der Länge nach durch, be⸗ träufelt ſie mit etwas Zitronenſaft und brät ſie eben⸗ falls in Butter weich und braun. Man legt dann auf jeden Fiſch eine gebratene Fruchthälfte und gar⸗ niert mit dem reſtlichen Teil die Schüſſel, abwechſelnd mit Kartoffelbällchen und Zitronenvierteln. * Pikautes Zungenragont. Eine Schweinezunge wird mit reichlich vorher gebräuntem Wurzelwerk in nicht zu viel leichtem Salzwaſſer gekocht. Dann häute man ſie und ſchneide ſie in dünne Scheiben, gieße die Brühe durch ein Sieb zu einer Mehlſchwitze, die man mit Zwiebelſcheiben, etwas Speck, reichlich Butter und Mehl hellgelb bräunte. Laſſe alles ſümig kochen und füge eine würfliggeſchnittene Salzgurke, walnußgroße Fleiſchklößchen aus gewiegtem Rind und Schweinefleiſch bei. 8 2 7 . 65 bos eschmsckrolle und pfelsweite ffenlü.: HDamenhronfektion Höbel- Stoffe- Tenppiche— 8—— A 8— N D K L E D Dcksatlan von der einſachsten bis aur feinsten Nus- fühtt in bester Qualitöt und billigsten preisen“ 8 jeder Art falrung ſindendie bei von liefert schnell + Ik und preiswert 9 amp Aus 3 1 9 26 Wolf ernene Wr Gnmi Spezlelgeschöft für erstilessige Damenkleidung IPeiwerzelu, Sinde K.Un Senn9, e JIttaus del suten inneneintichtungen Portede bcin Fortau von Toilette-I 4 JPeinenkau⸗ Fernspr. 5000989 9 N 94 Gar 91 nen 9 6 75 4 e 5 5—— 8 W eeegeh F ePr mfärhen, dure reinigt Skeln bietet de, Ee Emil Schu!l2 fürberei Kramer Facſimannische 92.2 S 9 Wolldecken— Inietts Perpeppecbf 10 elbere, Haane 5 8 5 0 1 4 9 2 3 * 2 2 2 ernspr. Werk 41427 — Drogerie Friedi. 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Es ſei an das Unternehmen von drei amerikaniſchen Fliegeroffizieren erinnert, die im Jahre 1924 auf drei Militär⸗Doppeldeckern die Welt in 7½ Monaten umflogen haben. Das Unter⸗ nehmen war natürlich damals ungleich ſchwieriger als heute. Die Strecke war 41 800 Kilometer lang und führte von Kalifornien über Alaska nach Shangai, dann weiter nach Europa und zurück zum Ausgangsort über Island-Grönland. Welchen Weg die ſechs Flieger diesmal einnehmen, iſt nicht be⸗ kannt. Sie haben vorläuſig nur als erſtes Ziel Ha⸗ waii angegeben. Daraus kann man einen Kurs nach Auſtralien annehmen. Der Abflug erfolgt von der Marineſtation in San Diego aus. Die erſte Etappe reicht bis San Franzisko. Dann geht es über den Stillen Ozean weiter nach Hawaii. Dieſe zweite Etappe, die eine Flugſtrecke von 2150 Seemeilen um⸗ faßt, ſoll in einem ununterbrochenen Flug von höch⸗ ſtens 24 Stunden zurückgelegt werden. Die Flieger haben bereits ihre Genehmigung von dem amerika⸗ niſchen Marineminiſterium erhalten. Alle Vorberei⸗ tungen ſind getroffen. Gegenwärtig ſind die Flieger mit Probeflügen beſchäftigt. Die Maſchinen ſind mit allen Funkgeräten für einen Peilflug ausge⸗ rüſtet. Es iſt ferner eine Organiſation vorbereitet, die die Flieger laufend um die ganze Erde mit Wettermeldungen verſorgt. Nach dieſer ſorgfältigen Vorbereitung und guten Ausrüſtung der Maſchinen ſtellt der Geſchwaderflug um die Welt kein großes Riſiko mehr dar. 2 — In religiöſem Wahnſinn hat bei Limburg eine alte Dame, die bereits ihr 70. Lebensjahr vollendet hatte, auf grauenhafte Art und Weiſe Selbſtmord verübt. Mit einem ſcharfen Meſſer ſchnitt ſie ſich erſt die Ohren und dann die Naſe ab. Dann verübte ſie nach Art des japaniſchen Harakiri Selbſtmord, indem ſie ſich mit dem Meſſer auch noch den Leib aufſchlitzte. Sie ſtarb kurze Zeit nach der Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus. 2* — Mitunter hört man von merkwürdigen Vor⸗ kommniſſen, daß Briefe, die vor vielen Jahren auf⸗ gegeben waren, erſt jetzt ihren Empfänger oder ſeine Ueberlebenden erreicht haben. Auf welche Weiſe derartige Irrwege der Poſtzuſtellung zuſtandekom⸗ men, erklärt ein Beiſpiel:„Ein Lokal in einem Berliner Ausflugsort beſitzt einen ſogenannten „Privatbriefkaſten“, der im Hausflur hängt und zur Bequemlichkeit der Gäſte dienen ſoll. Dieſer Brief⸗ kaſten iſt von gleicher Farbe wie die Brieſkäſten der Reichspoſt. Im Dezember meldete ein Ausflugs⸗ gaſt der Poſt, daß der Briefkaſten in dem Lokal bis zum Rande mit Karten und Briefen gefüllt ſei. Nunmehr ſtellte der zur Abholung fahrende Beamte feſt, daß ſeit dem Juni eine neue Mamſell im Lokal tätig iſt, die keine Ahnung davon hatte, daß es ihre Obliegenheit ſei, den Privatbriefkaſten zu leeren und den Inhalt dem Poſtboten, der den anderen „richtigen“ Briefkaſten leert, mitzugeben. Die Emp⸗ fänger der Sendungen werden ſia, zweifellos ge⸗ wundert haben, im Dezember plötzlich Grüße aus den Monaten Juni, Juli und Auguſt zu erhalten! — Unlängſt ereignete ſich der Fall, daß ein in Ham⸗ burg aufgegebener Brief, der am Oſtertage des Jahres 1909 geſchrieben wurde, jetzt erſt dem Emp⸗ ſänger übergeben werden konnte. Die Nachfor⸗ ſchungen ergaben, daß der Brief hinter einen Schreibtiſch gefallen war und in einer Ritze viele Jahre ſtecken blieb. Auf ſo natürliche Weiſe kom⸗ men die Wunder der jahrelang unterwegs befind⸗ lichen Briefe zuſtande.“ Den Jocl im Haennenclen Flugaeug Bei Ruyſſelede, in der Nähe von Brügge, ſtürzte, wie bereits berichtet, Urſache ein engliſches Flugzeug ab und geriet in Flammen. Unſer Bild zeigt die Trümmer der verbrannten engliſchen Maſchine. und die acht Inſaſſen getötet. aus bisher unbekonnter Dabei wurden ber Pilot, der Funker P.&. Eeient Juluildum- 25 dahre Postschecłk- Konto Der oͤeutſche Poſtſcheckverkehr ſteht mit über einer Million Konten heute weitaus an der Spitze aller Länder, die die gleiche Einrichtung be⸗ ſitzen, denn auf Deutſchland folgt Frankreich mit etwa 575000 und Belgien mit 315000 Konten. Der Poſtſcheckverkehr, der in der Geſchäfts⸗ und Um⸗ gangsſprache kurzweg Pͤ. genannt wird, gehört zum Zahlungsverkehr innerhalb der deutſchen Wirtſchaft und hat ſich einen Platz in ihr erobert, der ihm nicht mehr geraubt werden wird. Mit einem gewiſſen Erſtaunen wird mancher von der Tatſache Kenntnis nehmen, daß mit dem Beginn des Jahres 1934 der deutſche Poſtſcheckver⸗ kehr die erſten 25 Jahre ſeines Beſtehens beendet hat. Der bargeldloſe Zahlungsausgleich war vor 25 Jahren noch ein Gebiet, das weiten Schichten des Volkes nur wenig erſchloſſen war, ganz im Gegenſatz zu England und den Vereinig⸗ ten Staaten, wo der Scheck ſchon längſt große Be⸗ deutung im Wirtſchaftsleben gewonnen hat. Man muß allerdings berückſichtigen, daß wir in jenen glücklichen Zeiten noch Goloͤſtücke in Hülle und Fülle hatten. Papiergeld war zwar im Umlauf, aber erſchien doch verhältnismäßig ſelten im Ver⸗ kehr; lediglich der blaue Hundertmarkſchein erfreute ſich einer gewiſſen Popularität. Man wird es des⸗ halh begreifen können, daß weite Volkskreiſe dem bargeldloſen Verkehr mit einem gewiſſen Miß⸗ trauen gegenüberſtanden. Das griff ſogar bis in die Volksvertretung über, denn ſie lehnte eine Poſt⸗ Scheckvorlage, die die Reichspoſt bereits 1899 ein⸗ brachte, glatt ab. De Poſt ließ ſich jedoch durch die⸗ ſen Mißerfolg nicht entmutigen. Zu Hilſe kamen ihr die ſchwierigen Geldmarktverhältniſſe des Jah⸗ res 1907, die oͤurch den hohen Reichsbankdiskont ſatz herbeigeſührt waren. Eine im Jahre 1908 neu eingebrachte Vorlage fand diesmal die Zuſtimmung einer großen Mehrheit, ſo daß die Organiſation des Poſtſcheckverkehrs im Verordnungswege erfolgen konnte. eine enge Verbindung, ſo daß der Anfang Januar 1909 nahmen dreizehn Poſtſcheck⸗ ämter ihre Tätigkeit auf. Im Laufe der nunmehr hinter uns liegenden 25 Jahre iſt ihre Zahl auf neunzehn angewachſen. 42000 Poſtanſtalten ſind dem Poſtſcheckverkehr dienſtbar gemacht worden. Wie ſehr der deutſche Poſtſcheckverkehr ſeiner Haupt⸗ aufgabe gerecht geworden iſt, nämlich den bargeld⸗ loſen Ueberweiſungsverkehr zu pflegen und wei⸗ teſten Schichten des Volkes zu erſchließen, zeigt vor allem die Tatſache, oͤaß oͤie Zahl der Konten trotz der Wirtſchaftsnöte der letzten. Jahre dau⸗ ernd gewachſen iſt und noch weiter anſteigt, Einige Zahlen mögen als Belege für die Bedeutung und Wichtigkeit des Poſtſcheckverkehrs dienen: Im Jahre 1932 ſind in 703,6 Millionen Buchungen 103,4 Milliarden RM. umgeſetzt worden. Mehr als 4 Fünftel des Umſatzes wurden bargeldlos beglichen und rund 3 Viertel aller Laſtſchriftaufträge ſind bargeldlos gebührenfreie Ueberweiſungen. Das Guthaben dieſer Konten belief ſich auf 461,6 Millio⸗ nen. Die Arbeit, die die Poſtſcheckämter täglich zu bewältigen haben, iſt enorm. Bei den neunzehn Poſtſcheckämtern werden im Durchſchnitt jeden Tag 2,3. Millionen Buchungen vorgenommen. Etwa 320000 Briefe laufen täglich ein, 400 000 Benach⸗ richtigungen an die Poſtſcheck⸗Kunden gehen täglich aus. Die Zahl der Konto⸗Auszüge beträgt etwa 120 Millionen im Jahre. In den Dienſt des Poſt⸗ ſcheckverkehrs ſind die modernſten techniſchen Hilfs⸗ mittel geſtellt: Buchungsmaſchinen, Addiermaſchinen, elebtriſche Brieföffnungs⸗ und Schließungsmaſchi⸗ nen, Schnellpreſſen, Prägemaſchinen, Rohrpoſt uſw. ermöglichen die oroͤnungsmäßige und pünktliche wirtſchaftliche Bearbeitung dieſes Maſſenverkehrs. Was der Reichsbankgiroverkehr für den Großver⸗ kehr bedeutet, das iſt der Poſtſcheckverkehr für den Kleinverkehr. Zwiſchen beiden Gironetzen beſteht Poſtſcheckverkehr als eine glückliche Ergänzung des Reichsbankgiro⸗ netzes angeſehen werden kann. den beſucht wird. — Es iſt wahrſcheinlich ſchon in allernächſter Zeit damit zu rechnen, daß das geſamte Bodenſeegebiet und ebenſo der Hegan unter Naturſchutz geſtells werden, da es beſonders in letzter Zeit in geradezu erſchreckend deutlicher Weiſe ſich herausgeſtellt hat, daß ſowohl Fauna wie Flora immer mehr dem Un⸗ tergang verfallen, falls hier keine eingreifenden Maß⸗ nahmen getroffen werden. Die Forderung, die vor kurzem der ſchwäbiſche Dichter Ludwig Finckh er⸗ hob, hat bei den maßgebenden Stellen und in weite⸗ ſten Volkskreiſen bereits lebhaftes Echo gefunden. Die Durchführung jener Maßnahme würde zweifel⸗ los allenthalben begrüßt werden, zumal das Boden⸗ ſeegebiet eins der reichſten deutſchen Naturgebiete darſtellt, andererſeits aber auch ſehr ſtark von Frem⸗ — Eine ſehr ſeltene und eindͤrucksvolle Himmels⸗ erſcheinung, die nach der Angabe der Aſtronomen nur einmal in Jahrtauſenden vorkommt, war in Japan, China und anderen öſtlichen Ländern in der Nacht vom 20. zum 21. Dezember zu ſehen. Die Planeten Venus und Saturn wurden nacheinander eine Stunde lang vom Mond bedeckt. Der Mond verdeckt ſtets ge⸗ wiſſe Sterne. Die Urſache dafür, daß Vonus und Saturn ſo raſch nacheinander verſchwanben, liegt darin, daß ſie ſehr eng zuſammenſtehen. Beſonderes Aufſehen erregte oͤie Verfinſterung in Tibet. Dort hielten die Prieſter in den Tempeln einen Gedenk⸗ gotesdienſt für den verſtorbenen Dalai Lama und die Verfinſterung der beiden Planeten wurde mit dem Verſchwinden des Gottes in Zuſammenhang gebracht. Man glaubte darin eine Botſchaft des Himmels für die Wahl ſeines Nachfolgers zu ſehen. * — Eine Elefantenplage iſt im Gebiet von Tan⸗ ganjika aufgetreten. Von dort kommen Silferufe nach Schutz gegen die Verheerungen, die die Dick⸗ häuter unter der Ernte der eingeborenen Bevölke⸗ rung anrichten. Seit zwanzig Jahren hat man eine ſo große Menge Elefanten nicht feſtſtellen können. Trotz der zahlreichen Abſchüſſe ſcheint ihre Zahl nicht abzunehmen. In Uganda z. B. wurden jähr⸗ lich 1400—1500 Tiere getötet, und zwar vor allem durch Jagdaufſeher, die im Solde der Regierung ſtehen. Das gleiche Syſtem wendet man jetzt auch in Tanganjika an. Der eingeborene Landwirt iſt im allgemeinen gegen die Verwüſtungen, die von den Elefanten auf ſeinen Feldern angerichtet werden, machtlos. Die gewaltigen Tiere ſtampfen die Ernte, die unter ſo vielen Mühen hochgezogen wurde, nie⸗ der. Man hat jetzt die europäiſchen Jagdaufſeher durch Eingeborene verſtärkt. Der Erfolg iſt bemer⸗ kenswert. In der Lindi⸗Provinz im ſüdweſtlichen Zipfel ſind im Jahre 1932 allein 413 Elefanten erlegt worden, bei einem Munitionsverbrauch von durchſchnittlich nur 4,2 Schüſſen für ein Tier. Die eingeborenen Jäger, die von der Regierung Nahrungsmittel, Ge⸗ wehr, Munition und einige Schillinge im Monat erhalten, müſſen ſich oft der größten Gefahren aus⸗ ſetzen, denn die Jagd auf Elefanten iſt auch heute noch ein abenteuerliches Unternehmen. Bei einer ſolchen Streife nach Elefanten wurde ein Eingebo⸗ rener von einer Herde der grimmigen Dickhäuter umzingelt. Zum Glück gelang es ihm noch einen Baum zu erklimmen, der aber von einem der gro⸗ ßen Tiere umgeſtoßen wurde. Der ſchwarze Jäger hatte genügend Geiſtesgegenwart, um ſeinen Haupt⸗ angreiſer zur Strecke zu bringen, worauf ſich der Reſt der Herde von dannen machte. Bei Lungenleiden, chron. Huſten, Vron⸗ chial-Aſthma, Blutarmut, allgem. Schwäche haben ſich„Silphoscalin⸗Tabletten“ ſeit Jahren beſonders gut bewährt. 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Läuft ſe nicht?“ Als der Burſche betrübt den Kopf ſchüttelt, beugt Franz ſich herab, unterſucht das Rad und be⸗ leitigt mit ein paar raſchen Griffen ein Stück Erd⸗ klumpen, das im Benzinzuführungsrohr ſteckt. „So. Jetzt wird der Apparat wieder gehen. Mußt das Ding beſſer rein halten mein Fung.“ Auf dem Raſen hört man die Schritte kaum. Die beiden haben gar nicht darauf geachtet, daß einige des Burſchen, die beim Schäng ihr Hauptauartier haben, kemütlich herangeſchlendert ſind. Erſt als einer hin⸗ er ſeinem Rücken auflacht, ſieht Franz empor und nickt den Kameraden zu. 0„Warſte wieder ſchmuggeln, Peter?“ fragt einer — Burſchen grinſend. Der Junge nickt und zieht. ot vor Eifer, ein Päckchen holländiſcher Zigaretten aus der Hoſentaſche. Zwanzig Stück. Die Burſchen lohlen vor Vergnügen“ 9„Fünfzig Stück darfſte frei mit rübernehmen, eter! Die kannſte ruhig dem Zollbeamten zeigen!“ de.“Aber er hat mich jar nit jeſehen“, verteidigt ſich er Junge.„Ich bin am Zollhaus vorbeijewitſcht.“ 1ä„Dat Petermännche is nämlich Schmuggler“, er⸗ fäptert einer der Burſchen, Franz zuzwinkernd.„Der Zbort jeden Tag mit ſeinem Mereedes da über die renz.“ Der aus und Junge ſtreckt dem Burſchen die Zunge her⸗ ſieht dann vertrauend zu Franz Windſchütz empor.„Die jlaube all', ich könnt nix, weil ſe ſelber nix könne. Aber Sie ſind doch ſicher wat Beſonderes, nit? Sie ſind doch nit von hier.“ „Nä, Peter, dat is unſer Räuberhauptmann“, ſcherzt einer der Burſchen. Der kleine Peter betrach⸗ tet den Fremden ehrfürchtig. „Hau! Dann laſſen Sie mich doch mal mitmache. So nachts über die Irenz. En Motorrad hab ich ja.“ Franz klopft dem Kleinen auf die Schulter. „Laß dich nicht dumm machen, Peter.'n Räuber⸗ hauptmann ſieht ganz anders aus. Ich ſuch bloß Ar⸗ beit hier.“ „Dat wär zu überlege.“ Einer der Burſchen ſtößt die andern mit dem Ellbogen an.„Auf den Peter hat kein Menſch Verdacht. Den laſſe ſe ruhig durch, wenn er mit ſeinem Roller am Irenzhaus anjetöfft kommt. So wat müßt mer eijentlich ausnutze.“ „Bei euch piept's wohl?“ Franz ſchaut die Ka⸗ meraden unwillig an.„'n halbes Kind bringt man nicht in ſo'ne Geſchichten rein.“ Die Burſchen zucken die Achſeln.„Er will doch unbedingt.“„Wat meinſte, Petermännchen?“ wendet ſich einer an den Jungen.„Haſte Luſt, mal mit uns zu jehen? Solle mer dich mal mitnehme?“ „Ooch! Ihr veruzt mich ja bloß!“ „Nä, wirklich, Peter. Wennſte et kannſt, dann...“ „Peter! Peter!“ Eine alte Frau iſt drüben in der Küchentür des Gehöfts aufgetaucht und kommt, als ſie den Kleinen inmitten der Burſchen ſieht, ſchneller herangewackelt, als man ihren alten Beinen zutrauen ſollte. „Wat habt'r mit dem Jung? Ihr Sündenvolk! Ihr Faulenzer! Ihr Tagediebe!“ „No, no, Mutter Scheulen, nit ſo bös!“ „Ihr ſollt mer dä Jung in Ruh laſſe, verſtande!“ Die alte Scheulen zieht ihren Enkel aus dem Kreis der Burſchen und faucht wie eine Wildkatze aus ihrem zahnloſen Mund auf die Burſchen los.„Is das ne Art? Dem Kind'r Kopp zu verdrehe! Schämt'r euch nit, Lauſejungs! Wat habt'r überhaupt hier herumzuſtehe? Macht, dat ihr fortkommt, ſonſt Um die Ohren ſchlage ſollt mer euch, ihr lange Bengels!“ „Mutter Scheulen haut“, lacht einer der Burſchen. „Et is beſſer, mir verdrücken uns.“ „Schlechtes Volk“, ſchimpft die Alte, während ſich die Burſchen langſam und grinſend davonmachen. „Habt kein Ruh. his euch dey Schangdarm am Schſa⸗ Maul halte fitichen hat! Los! Macht, dat ihr weiterkommt! Du auch!“ fährt ſie Franz an, der lächelnd ſtehen geblie⸗ ben iſt.„Oder ſoll ich'r Schangdarxm rufe?“ „Ich gehör' nicht dazu, Muttchen.“ Die alte Scheulen ſchaut mißtrauiſch auf beim Klang des fremden Dialekts.„Fremde könne mer hier net brauche! Jeh lieber nach Haus, wo de hin⸗ jehörſt, ſtatt dich hier an der Irenz herumzutreibe!“ Franz lacht. Die wütende Alte macht ihm Spaß. „Ich will ja nur zu dem Gehöft da. Arbeit ſuchen.“ „Hier jibt et keine Arbeit“, ſagt Mutter Scheulen kurz.„Für ſo Leut wie du ſchon jar nit. Komm, Peter!“ Sie zieht Enkel ſamt Motorrad faſt mit Ge⸗ walt davon. „Anfragen koſtet nichts.“ Franz ſetzt ſich, ohne auf Scheulens empörten Blick zu achten, neben den bei⸗ den in Bewegung.„Der Doktor Klein hat mir ge⸗ ſagt, ich ſollte mal bei Frau Terbooven nachfragen.“ Die alte Scheulen ſendet ihm von der Seite her einen grimmigen Blick.„Der Doktor? Dat is auch 'n ſchlechter Menſch. Mitjehn kannſte ja, aber jlaub nur nit, dat Frau Terbooven dich nimmt.“ Da iſt die Hoftür. Franz tritt durch die Küche in eine geräumige Stube, in der peinliche Sauberkeit und Ordnung herrſcht. Eine alte Fran ſchaut ver⸗ wundert von einem dicken Buch auf. „Frau Terbooven? Ich heiße Franz Merkenthin. Herr Doktor Klein hat mir geſagt, daß Sie'ne Ar⸗ beitskraft brauchen.“ Frau Terbooven legt ruhig die Brille als Leſe⸗ zeichen in das„Leben des Heiligen Franziskus von Aſſiſi“ und ſteht auf. Ihre guten, alten Augen mu⸗ ſtern ohne Zudringlichkeit den Mann. „Ja, der Doktor hat mir von Ihnen erzählt“, ſagt ſie zögernd.„Einen Knecht könnt ich ſchon brau⸗ chen. Fragt ſich nur, was Sie verlangen.“ Franz hebt die Schultern.„Ich bin arbeitslos“, ſagt er anſcheinend offenherzig.„Da iſt man froh, wenn man überhaupt irgendwo unterkommt.“ „Manche wollen nicht arbeiten“, ſagt Fran Ter⸗ booven ſtill. „Stimmt, Frau Terbooven. Aber manche kriegen auch keine Arbeit.“ Die alte Frau ſeufzt.„Ja, das iſt wohl heute ſo. Haben Sie ſchon mal auf dem Land gearbeitet?“ „Nein.“ Franz iſt viel zu gexiſſen, um etwas Un⸗ wahres zu ſagen, was in ein paar Tagen doch her⸗ auskommen muß.„Aber geſund und kräftig bin ich. Auch nicht ganz doof im Koppe. Ich denke, da muß man mit gutem Willen doch auch ſo'nen Platz aus⸗ füllen können. Mit Pferden kann ich umgehen“, fügt er haſtig hinzu, in Beſorgnis, ſich allzu unvorteilhaft hingeſtellt zu haben. Immer noch ruhen die Augen der alten Frau un⸗ ſchlüſſig auf dem Manne.„Der Doktor ſagt, daß Sie ein anſtändiger Menſch ſind. Und was Dr. Klein ſagt, das muß wahr ſein. Aber mehr als dreißig Mark im Monat kann ich nicht geben. Dafür können Sie aber dann auch im Winter bleiben.“ „Du lieber Gott“, denkt Franz innerlich beluſtigt, „wer weiß, wo ich im Winter bin.“ Laut aber ſagt er zuſtimmend: „Mir iſt's recht. Hauptſache, daß man'ne Bleibe und Arbeit hat.“ Er neſtelt ſeine Papiere aus der Taſche und reicht ſie hin:„Hier, Frau Terbooven. Meine Stempelkarte und die Krankenverſicherung.“ Mit ſpitzen Fingern nimmt Frau Terbooven die Papiere. Sie hat eine Scheu vor allem, was geſchrie⸗ ben und geſtempelt iſt. „Davon verſteh' ich nicht viel. Maria kann das mal nachſehen, ob's in Oroͤnung iſt.“ Frau Terboo⸗ ven öffnet die Tür zum Flur und ſieht hinaus. „Marial Komm wal her!“ „Ja, Mutter!“ Franz Windſchütz erkennt das Mädchen, das, die Hände an der Küchenſchürze abtrocknend, auf der Schwelle ſteht, keineswegs. Im Gegenteil, er iſt ſich klar darüber, daß er ſie noch nie geſehen hat. Und doch gibt es plötzlich einen Ruck in ihm. Dieſe gro⸗ ßen, grauen, ruhevollen Augen, dieſes herbe,ſ chmale Geſicht, das hat er doch ſchon mal... das kennt er doch... Unſinn! Woher denn? Beim Schäng gibt es keine Frauen. Und Franz iſt heut zum erſten Male ausgegangen hier in Soonsbek. Geſehen kann er ſie beſtimmt nicht haben. Und doch Maria Terbooven iſt näher gekommen und nimmt verwandert die Papiere, die ihre Mutter ihr hinhält. „Das iſt der Mann, von dem der Doktor ſprach“, ſagt Mutter Terbooven erklärend.„Er ſucht Arbeit.“ Was iſt das nur? Zum Donnerwetter, was iſt das nur? denkt Franz verwundert. Es iſt alles ganz einfach und ſelbſtverſtändlich, ſo klar und ſchlicht, wie die ganze Stube, in der er ſteht, und doch wird er das Gefühl nicht los, daß hier etwas nicht ſtimmt, daß dieſes Mädchen „Fehlt Ihnen was?“ fragt Frau Terbooven er⸗ ſchrocken, denn der große, ſtarke Mann da vor ihr iſt plötzlich jäh zuſammengezuckt.„Haben Sie vielleicht Hunger?“(Fortſetzung folgt) 4 1 ——— Sabei gleichzeitig ein Teil der blockierten Vorräte HANDELS- αο WIRTSCHAFTS-ZETITUNG Donnerstag, 4. Januar 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 5 Wieder Opposiſion bei Iduna-Holding Proiesie der Reichslandgruppe In der HV der Iduna⸗Holding⸗AG, Berlin erhoben die Vertreter der Gewerkſchaft Reichs⸗ Land erneut die bekannten Vorwürfe gegen die Verwal⸗ tung und verſuchten, die Beſchlußſaſſung über die Geſchäfts⸗ abſchlüſſe für 1931/32 und 1932/3 mit der gleichen Be⸗ gründung wie in der letzten HB am 9. November v. J. Sbermals zu vertogen. Nach längeren Auseinanderſetzun⸗ gen wurden die Abſchlüſſe ſchließlich mit 15˙628 gegen 2362 Stimmen bei 1590 Stimmenthaltungen unter Einſpruch der Oppoſitionsgruppe geneh⸗ migt. Der Vertreter der Iduna⸗Germania⸗Verſicherungs⸗ geſellſchaften wies auf den ſeinerzeit zwiſchen der Iduna⸗ Holding und den Betriebsgeſellſchaften abgeſchloſſenen Ver⸗ gleich hin, der eine Generalverzichtsklauſel enthielt und durch den alle Streitigkeiten beſeitigt werden ſollten. Auf einſtimmigen Beſchluß der Verſammlung wurde die Frage der Entlaſtung der Verwaltungsorgane bis zur Klärung der Regreßfragen zurück⸗ geſtellt. An Stelle des zurückgetretenen AR⸗Mitglieds Dr. Fellner(Neuyork) wurde unter Stimmenthaltung der Gruppe Reichsland und des Vertreters der Iduna⸗ Betriebsgeſellſchaften Kaufmann Ernſt Buſch(Berlin) neugewählt. Im weiteren Verlauf der HB gab der Vertreter der Roſſio International Corporation, Hartſord, eine Erklärung ab, in der er u. a. darauf hinwies, daß eine Reihe hervorragender Amerikaner in gutem Glauben ungefähr 18 Mill. in zwei große Grup⸗ pen von deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften inveſtiert hätte. Was auch immer für Verpflichtungen auf ſeiten der Induna⸗Holding beſtanden haben möchten, die Tat⸗ ſache beſtehe, daß amerikaniſches Eigentum ven rund 5 Mill.„ weggenommen werde, um damit eine Schuld von weniger als 5 Mill. zu decken. Den Schritt der Min⸗ derheiten(Gewerkſchoft Reichsland) könne er nur ſo beur⸗ teilen, daß ſie den Verſuch der Amerikaner, das Eigentum zurückzuerwerben, erſchwerten. Hieron ſchloß ſich eine längere Auseinanderſetzung, ins⸗ beſondere über ein der Gewerkſchaft Reichsland gemachtes Angebot, die Veränderung der Iduna⸗Attien betreffend. Der Antrag der Gewerkſchaft Reichsland auf Beſchluß⸗ foſſung über die gerichtliche Geltendmachung von Schadenerſatzanſprüchen gegen ehemalige und derzeitige Mitglieder des Vorſtandes und A R der Geſellſchaſt ſowie gegen die Roſſio International Cor⸗ poration wurde abgelehnt. Von dex Minderheitsgruppe wurde Proteſt eingelegt. Schließlich wurde noch der Antrag des Aktionärs Kalkmann auf Einleitung der Re⸗ greßklagen gegen frühere Mitglieder des Vorſtands und des Auſſichtsrats und Prokuriſten ſowie gegen ſämtliche Perſonen und Stellen, die der Geſellſchaft ſchadenerſatz⸗ pflichtig ſind, unter Stimmenthaltung einiger Aktionäre angenommen. Mauserwerke AG Oberndorf Absatzbesserung nach dem Auslande O Berlin, 3. Januar.(Eig. Meld.) Dieſe zum Kon⸗ gern der Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG. gehörende Geſellſchaft ſchließt das am 30. September beendete Geſchäftsjahr 1932/33 nach 296 960(215 581)/ Abſchreibungen auf Anlagen und 83 809(59 360) anderen Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 272834 (i. V. 95 584„ Gewinn, um den ſich der beſtehende Verluſt auf 695 895„ ermäßigte. Dieſer wurde aus dem Buch⸗ gewinn der Kapitalherabſetzung von 10 auf 8 Mill./ ge⸗ deckt). Die GB., die den Abſchluß einſtimmig genehmigte, beſchloß die Ausſchüttung einer Dividende von 3 v. H. Die Umſätze der verſchiedenen Betriebsabteilungen konnten nicht unweſentlich geſteigert werden. Namentlich hat ſich der Abſatz nach dem Ausland, der rund zwei Drit⸗ tel des Geſamtabſatzes betrug, gegenüber dem Vorjahr weſentlich gehoben. Allerdings mußten die Auslandsauf⸗ träge zu unzureichenden Preiſen hereingenommen werden. Die Beſſerung des Beſchäftigungsgrades hat zu einer beſſeren Ausnutzung der ausgedehnten Werkanlagen ge⸗ führt. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill.): Waren mit 2,239(2,401), Forderungen mit 1,953(1,716), Bank⸗ guthaben mit 0,472(0,393), andererſeits Rückſtellungen mit 0,249(0,260), Reſervefonds unv. mit 0,8, Hypotheken unv. mit 0,340, Verbindlichkeiten aus Leiſtungen mit 0,204 (0,128), Verbindlichkeiten an Konzerngeſellſchaften mit 0,991(1,079) und Verbindlichkeiten gegenüber Banken mit 0,157. O Aegyptiſcher Auftrag für das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat. Kairo, 3. Jan.(Eig. Tel.) Das Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hat einen Auftrag auf 5000 Metertonnen Waſchkohle für die Kraftwerke der ägyptiſchen Staatseiſenbahn erhalten. Vereinigte Deutſche Metallwerke AG., Altena i..— Mildere Kapitalzuſammenlegung. Bei der zunn Konzern der Metallgeſellſchaft gehörenden AG. liegt der Abſchluß auf 30. Sept. 1933 noch nicht vor. Die ſeit dem Frühjahr eingetretene Beſſerung im Geſchäftsgang, Auf⸗ tragsbeſtand und Ergebniſſen iſt ſo erheblich, daß die zur Bereinigung der Bilanz ins Auge gefaßte Kapital⸗ zuſammenlegung milder als urſprünglich ge⸗ plant(:1) ausfallen dürfte, und daß bei Fortdauer der gegenwärtigen Gechäftslage nach der Sanierung ein an⸗ gemeſſenes Erträgnis erhofft werden kann. * Münchener Exportmalzfabrik München AG.— Mehr⸗ heitswechſel. Im Beſitz der Aktienmehrheit der Geſellſchaft iſt inſofern eine Veränderung eingetre⸗ ten, als das Paket, das ſich bisher im Beſitz der Mün⸗ chener Konſortial GmbH(Familie Weiſen⸗ feld) befand, den Beſitzer gewechſelt hat. Die neuen Beſitzer werden, wie wir erfahren, auch im AR ver⸗ treten ſein. Im Vorſtand wird im Zuſammenhang mit —5— Wechſel ebenfalls eine Aenderung vorgenommen werden. Technischer Jahresberichi der AEG Ein Jahr der Arbeii und des Forischriſies Die ACEc legt als Leitaufſatz des Januarheftes ihrer AEcG⸗Mitteilungen den reichbebilderten Techniſchen Jah⸗ resbericht über das Jahr 1933 vor. Aus der langen Reihe der berichteten Lieferungen und Entwicklungen heben ſich deutlich die großen Linien der auch im vergangenen Jahr unter ſchwierigſten allgemeinwirtſchaftlichen Verhältniſſen planvoll und zielbewußt geleiſteten Arbeit am Fortſchritt der deutſchen Technik ab. Die Intereſſen des Unterneh⸗ mens umfaſſen das geſamte, vielverzweigte Gebiet der Elektrotechnik, ſo daß auch die Berichterſtattung es in ſer⸗ ner ganzen Weite umreißt. In der Stromerzengung herrſcht das Beſtreben nach Verbeſſerung der Wirtſchaftlich⸗ keit beſtehender Anlagen vor. Bei den Dampfkraft⸗ anlagen wurde es teils durch Erſatz älterer Maſchinen durch neue Turbinen, teils durch Vorſchalten von Höchſt⸗ druckanlagen vor vorhandene Mitteldruckanlagen verwirk⸗ licht. Dabei waren die Maſchinen und Anlagen jeweils den beſonderen Verhältniſſen anzupaſſen. Die weitere Verbeſſerung der Kohlenſtaubfenerung gab die Möglichkeit, verſchiedene Anlagen auf dieſe wirtſchaftlichere Beheizungsart umzuſtellen. Selbſtverſtändlich fehlen unter den Lieferungen für Kraftwerke auch Waſſerkraftgenerato⸗ ren nicht, die, zum Teil mit recht beachtlichen Leiſtungen, auch ins Ausland gingen. Im Zuge der Steigerung der Stromabnahme wurde für das RWeé ein zweiter Rie⸗ ſentransformator für 100 000 kVA geliefert, deſſen zugehöriger Regeltransformator die größte bisher gebaute Einheit iſt. Auf dem heute im Vordergrund des Inter⸗ eſſes ſtehenden Gebiet der Stromrichter hat die AEG die Vorteile der Gitterſteuerung frühzeitig erkannt und ihre Entwicklung maßgebend beeinflußt. Die Gitterſteuerung bietet Gelegenheit, in den betreffenden Netzen eine Reihe wichtiger techniſcher Neu⸗ erungen in Anwendung zu bringen. Auch die Ausführung einer erſten Umrichteranlage für die Deutſche Reichsbahn bedeutet techniſche und zugleich wirtſchaftliche Pionier⸗ arbeit erſten Ranges, beſonders inſofern ſie den Anſchluß der Bahnſtromverſorgung an das Landesnetz fördert und zu einer Vereinheitlichung der geſamten öffentlichen Stromverſorgung beiträgt. Auf dem Gebiet der Stromverteilung iſt oͤie Sicherung der Verſorgung oberſtes Gebot. Die teils für öffentliche Elektrizitätswerke, teils für die Reichsbahn erſtellten Freileitungen und Schaltanlagen— größtenteils Freiluftanlagen— wurden daher nach den neueſten Er⸗ fahrungen ausgerüſtet. Die bewährten Druckgasſchalter, Waſſerſchalter, wie auch Oelſchalter wurden in neuen Ausführungformen weiterentwickelt. Die Dreileiter⸗Hoch⸗ ſpannungskabel von 20 000 bis 60 000 Volt haben ſich be⸗ währt. Ueberſpannungsableiter, Ueberſtromſchutz, Fern⸗ wirkanlagen, wie auch ſchließlich die Hochfrequenztelephonie längs Hochſpannungsleitungen dienen in ihrer neueſten Entwicklung dem genannten Ziel. Für den Stromverbrauch gilt es, alte Auwendungsgebiete der elektriſchen Energte beſſer auszufüllen und neue zu erſchließen. Demzufolge müſſen ſich die Motoren dem Verwendungszweck immer beſſer anpaſſen, ſei es in der mehr äußeren Art ihrer Aus⸗ bildung(Schutz gegen Waſſer, Gas(Schlagwetter), Staub uſw.), ſei es in ihrer eigentlichen Konſtruktion(Ein⸗ phaſenmotoren, polumſchaltbare Motoren). Ein ganz we⸗ ſentlicher Vorteil des elektriſchen Antriebes iſt die Mög⸗ lichkeit, die Antriebsleiſtung aufzuteilen und ſie jeweils an der Stelle des Verbrauchs zu erzeugen, was beim Mehrmotorenantrieb von Werkzeugmaſchinen, Pa⸗ piermaſchinen, Druckereimaſchinen, Textilmaſchinen uſw. beſonders in Erſcheinung tritt. Neu entwickelte Steuer⸗ ſchaltungen für Hebezeuge laſſen dieſe nicht nur beſſer, ſon⸗ dern auch wirtſchaftlicher arbeiten. Auf dem Gebiet der Elektrowärme wurden nicht nur die Hausgeräte in Leiſtung und Sicher⸗ heit verbeſſert, ſondern auch Neuerungen an Schweiß⸗ maſchinen und Induſtrieöfen herausgebracht. Die im Laufe des Berichtsjahres von der AEch in einem weſtdeutſchen Werk erſtellte Hochfrequenzoſenanlage für zwei Oefen von je 4 To. Stahl Chargenleiſtung iſt die zur Zeit größte An⸗ lage dieſer Art. Im Verkehrsweſen macht die elektriſche Zugförderung, nicht zuletzt beeinflußt von den Arbettsbeſchaffungsmaßnahmen, beachtliche Fort⸗ ſchritte. Die AEch hat im Jahr 1933 eine beachtliche Zahl von elektriſchen oder dieſelelektriſchen Lokomotiven und Triebwagen der verſchiedenſten Bauarten ge⸗ liefert oder in Bau genommen. Bei Probefahrten eines Zuges mit einer elektriſchen Schnellzugslokomotive der AEch wurde mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von 153 Km. in der Stunde die größte bisher im ſchweren Zugbetrieb erreichte Geſchwindigkeit gefahren. Elf weitere dieſer ſchnellſten Lokomotiven der Welt wurden daraufhin von der Reichsbahn der AEch in Auftrag gegeben. Die AEc erſtellte auch zwiſchen Spandau und Staaken die dritte deutſche Oberleitungsomnibusanlage. Son⸗ derbauarten von Elektrokarren weiſen nachdrücklich auf dieſes für den Laſtperkehr in der Stadt ſo billige Ver⸗ kehrsmittel hin, dem auch hinſichtlich der Beſtrebungen, die Einfuhr von Treibſtoffen zu verringern, Bedeutung zu⸗ kommt. Auf dem Gebiet des Schiffsmaſchinenbaues wurden mit namhaften Firmen Lizenzverträge zur Ver⸗ wertung der ACEG⸗Patente abgeſchloſſen. Für die aus⸗ geführten Fernkabel und Fernſprechanlagen waren er⸗ höhte Anforderungen zu erfüllen. Auch die Rundfunk⸗ geräte wurden in dem Stand der Funktechnik entſprechen⸗ den verbeſſerten Ausführungen herausgebracht. Das Wesen der Konversion Im Januar⸗Wirtſchaftsbericht der Commerz⸗ und Privatbank heißt es, daß das formelle Einver⸗ ſtändnis zwiſchen Gläubiger und Schuldner zur un⸗ entbehrlichen Vorausſetzung einer echten Konvertierung gehört. Fehlt dieſes Merkmal, kann von einer Konver⸗ ſion im gebräuchlichen Sinne des Wortes nicht die Rede ſein. In dem Bericht, der ausführlich das Konverſions⸗ problem behandelt, wird weiter ausgeführt, daß die Er⸗ ſtarrung des Kapitalmarktes, die im Anſchluß an die Not⸗ verordnung vom Dezember 1931 eintrat, am beſten da⸗ durch kenntlich wird, daß lange Zeit hindurch Hypotheken⸗ kapital überhaupt nicht oder nur zu Effektivverzinſungen erhältlich war, die—3 v. H. über dem von der Regie⸗ rung feſtgelegten Normalſatze lagen. Auch in neuerer Zeit iſt dieſe Knappheit als ſolche wenig zu beheben geweſen, die Sätze zeigten jedoch eine allmählichabſinkende Tendenz, ſo daß heute für neue Hypotheken auf erſt⸗ klaſſige Wohnobjekte eine Effektivverzinſung von 6 v. H. die Regel bilden dürfte. Trotzdem war das Angebot an Hypothekenkapital auch nicht entſernt ausrei⸗ chend, um damit die Umſchuldung der am 31. 12. 33 eingetretenen Fälligkeiten durchführen zu können. Künftig wird ſich ein noch ſtärkerer Uebergang von der Fälligkeitshypothek zur Tilgungshypothek kaum vermeiden laſſen. Wenn jetzt die Bedingungen für neue Hppotheken bei effektiv 6 v. H. angelangt ſind und die für beſtehende, insbeſondere Verſicherungshypotheken zu zahlenden Sätze infolge freiwilliger Verzichte der Glänbiger noch darunter liegen, ſo wird man dieſe be⸗ ſcheidenen Anſätze zu einer Wiedergeſundung des Kapi⸗ talmarktes beſonders pfleglich behandeln müſſen. Es werden insbeſondere alle Eingriffe in die vertrag⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Gläubiger und Schuldner zu unterbleiben haben, ſoweit ſolche Eingriſfe nicht einen Beſtandteil des organiſchen Zinsſenkungs⸗ und Konverſionsprogramms bilden. Das formelle Einverſtändnis zwiſchen dem Gläubiger und dem Schuldner beſteht darin, daß der Schuldner, der zumeiſt über ein einſeitiges Kündigungsrecht verfügt, dem Glänbiger wahlweiſe den Vorſchlag unterbreitet, ent⸗ weder die Bareinlöſung ſeiner Wertpapiere anzu⸗ nehmen, oder aber an Stelle des zur Einlöſung aufgeru⸗ fenen Wertpapiers ein neues Wertpapier zu empfangen, dos mit einem niedrigeren Zinsfuße als das aufgerufene ausgeſtattet wird. Jeweils dann, wenn es ſich als notwendig erweiſt, für den Umtauſch einen größeren Anreiz zu bieten, kann der Schuldner dem Gläubiger Die Welſwarenmärkie im Jahre 1933 (Schluß) Die Metallmärkte Die Metallmärkte ſtanden vollſtändig unter dem Einfluß Her Dollarbewegung und der Vorgänge in den Kartellen. Das Kupferkartell wurde im Februar durch den Austritt der American Smelting and Reſining Co. end⸗ gültig geſprengt. Auch für Blei beſteht ſeit Februar 1932 keine Bindung mehr und da die Produktion ſowohl von Kupfer als Blei im Steigen begriffen iſt, gingen die Verbraucher nicht aus ihrer Zurückhaltung heraus. Gegen⸗ wärtig allerdings befürwortet die größte Bleigvube der Welt, die Conſolidated Mining and Smelting Co. in Sullivan(Britiſch Columbien) ein Zuſammengehen der Erzeuger. Am ſtärkſten trat die Zurückhaltung des Kon⸗ fums am Kupfermarkt auf. Der Rückgang des Dol⸗ lars brachte zwar für ſämtliche Metalle an den amerikani⸗ ſchen Märkten naturgemäß einen rechnungsmäßigen Preis⸗ auftrieb, der vorübergehend auch zu größeren Deckungs⸗ käufen führte. In Wirklichkeit iſt aber namentlich durch Hie unſichere amerikaniſche Währungslage das geſamte Marktgebiet ſtark beunruhigt worden und gegen Jahres⸗ ſchluß blieben auch Verbrauchsrückgänge nicht aus. Dabei iſt als beſonders bemerkenswert feſtzuſtellen, daß wider Erwarten eine Flucht vom Dollar in die metalliſchen Roh⸗ ſtofſe nicht mehr ſtattfindet. Hierbei wirkten ſich wohl na⸗ mentlich die ſtatiſtiſche Lage, d. h. der große Beſtand an Metallen, und die Tatſache des Vorhandenſeins kartell⸗ mäßig nicht gebundener Produzenten aus(ür Kupfer z. B. die Rhokona Corporation und die Union Miniere). Das Zin k⸗Kartell wurde im Januar verlängert 0 rei⸗ geben, aber an der Produktionsquote von 35 v. H. feſt⸗ Sen Auch bis zum Jahresſchluß arbeiteten die Kar⸗ kellmitglieder nur mit 45—50 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit. Trotzdem ſind die Weltvorräte geſtiegen und der Markt iſt ſehr empfindlich geworden. Die Beteiligten bemühen ſich allerdings, ihn im Gleichgewicht zu halten. Für Zinn haben die Induſtriekäufe, namentlich in den, Vereinigten Staaten, 96 9 wodurch auch die Tendenz in Sondon und Hambur Kartells, dem im abgelaufenen Jahre auch Siam bei⸗ trotz erneuter Stützungsverſuche des getreten iſt, entſcheidend beeinflußt wurde. In den letzten Monaten lag der Zinnmarkt ſtetig und das Metall konnte ſeinen hohen Preisſtand halten, weil bekannt geworden iſt, daß das Zinnkartell um weitere drei Jahre ver⸗ längert worden iſt. Die Ausfuhrquote wurde von die⸗ ſem für die verſchiedenen Länder auf 40 v. H. erhöht, d. h. es wurden monatlich etwa 950 To. mehr als bisher mit Wirkung vom 1. Januar 1934 ab freigegeben. Für Blei blieben der hohe Produktionsſtand und eine übermäßige Vorratsbildung beſtimmend. Es erfolgten aber auch regel⸗ mäßige und ſtetige Aufnahmen durch die Verbraucher, was allmählich aur Markte ſpürbar wurde. Insgeſamt hat ſich der Verbrauchsrückgang an den Metallmärkten ge⸗ genüber dem Vorjahr doch etwas verlangſamt und in der zweiten Jahreshälfte war ſogar eine leichte Konſumaus⸗ dehnung feſtzuſtellen, die ſich aber als ſpekulatip erwies und zum Teil auch auf einer Umſchichtung der Vorräte von den Erzeugern zu den Verbrauchern beruhte. Nach dem Abflauen dieſer Bewegung bröckelten die Preiſe für ſaſt alle Metalle wieder etwas ab. In Deutſchland nahm das Geſchäft gegen Jahres⸗ ſchluß einen normalen und ruhigen Verlauf, bewegte ſich aber in engeren Grenzen als in den vorausgegangenen Monaten. In der Hauptſache werden die Metallmärkte weiter von der Valutabewegung beeinflußt bleiben. Wie lang die amerikaniſchen Verſuche, eine Proſperität künſt⸗ lich zu ſchaffen, anhalten werden, läßt ſich natürlich nicht vorausſagen. Es iſt aber anzunehmen, daß man in den Vereinigten Staaten allmählich erkennen wird, daß es unmöglich iſt, durch Regierungserleſſe einen Wirtſchafts⸗ auſſchwung zu ſchaffen, und daß Maßnahmen, wie ſie jetzt drüben getroffen werden, ſich ſpäterhin ſchwer rächen kön⸗ nen. Die einzige Beyerung, die ſich von Europa her aus den amerikaniſchen Maßnahmen etwa erwarten läßt, wäre eine allmähliche Beſſerung der ſtatiſtiſchen Lage durch die geplanten Produktionseinſchränkungen. Damit iſt aber nicht geſagt, daß ſich dadurch auch die luſttoſe Stimmung der überſeeiſchen ärkte beſeitigen läßt, die ihre Rück⸗ wirkung auch weiterhin auf die europäiſchen Märkte aus⸗ ſtrahlen dürften. Georg Haller⸗Mannheim gleichzeitig eine Konverſionsprämie von etwa—2 v. H. zahlen. Eine andere Art der Konverſionsprämien bildet die ſogenannte aufgeſchobene Zinskonverſion. Die techniſche Durchführung pflegt dann zumeiſt, in der Weiſe vollzogen zu werden, daß man den Gläubigern eine gewiſſe, aber kurz bemeſſene Friſt ſetzt, innerhalb ͤͤeren ſie die Barzahlung beantragen können. Das Ge⸗ lingen der Konverſion kann vom Schuldner nur inſofern günſtig beeinflußt werden, als es auf einer fairen Be⸗ handlung des Gläubigers baſiert. Erfolg oder Mißerſolg ſind dabei in erſter Linie von der Wahl des Zeitpunktes abhängig, in dem die Konverſion aus⸗ geſchrieben wird. Wenn heute eine Konverſion des deutſchen ſeſtverzins⸗ zichen Marktes angeſtrebt wird, ſo unterſcheidet ſie ſich beſonders in 2 Punkten von ähnlichen Maßnahmen dieſer Art. Sie wird ſich einmal nicht auf Staatsanleihen ollein beſchränken, ſondern die Geſamtheit der feſtverzinslichen Werte faſſen, und es werden ihr nicht lediglich ſiska⸗ liſche Beweggründe, ſondern der Wunſch nach einem Abbau des überhöhten Zinsniveaus für die geſam Wirtſchaft zu Grunde liegen. Es dürfte notwendig ſein, alle Rentenwerte einzubeziehen, um von vornherein eine Abwanderung und Bevorzugung anderer Kapitalsanlogen bei der Konverſion zu unterbinden. Ein ſchrittweiſes Vorgehen iſt abzulehnen. Es läge nämlich die Gefahr nahe, daß man bei der Inangriffnohme ein⸗ zelner Gruppen des feſtverzinslichen Marktes nachein⸗ ander die Aktion verzettelte. geſamte Die Neuordnung der diũhlen und hiehlmarlt Am Jahresſchluß wurden genau feſtgelegte Anordnun⸗ gen an 9354 Wirtſchaftliche Vereinigung der, Mühlen über Betrieb, Verarbeitungskontingente— Verkaufs⸗ und Zahlungsbedingungen erlaſſen. Dieſe„Berordnung wird ſich zunächſt weniger bei den Mühlen als im Mehlhan⸗ del auswirken, für den ſie von großer Tragweite iſt. Der Reichsernährungsminiſter wurde bekanntlich am 13. September v. J. ermächtigt, die Mühlen zu kontingen⸗ tieren und die Preiſe der Müllereierzeugniſſe zu regeln. Daraufhin iſt im Oktober der Zuſammenſchluß der Müh⸗ len zur„Deutſchen Müllerſchaſt“ erfolgt, die in 13 Be⸗ zirke eingeteilt iſt; für einen dieſer Bezirke iſt der Sitz Mannheim, ſeine Geſchäftsſtelle die Süddeutſche Mühlen⸗ vereinigung und Leiter Direktor Emil Schmitz von der Pfälziſchen Mühlenwerke Ach Mannheim. Durch Verord⸗ nung vom 5. November wurde die„Wirtſchaftliche Vereini⸗ gung der Roggen⸗ und Weizenmühlen, geſchaffen. Dieſe Trägerin der Konzeſſionierungs⸗, Kontingentierungs⸗ und Preisfeſtſetzungsmaßnahmen tritt mit den neuen Anord⸗ nungen erſtmals öffentlich in Erſcheinung. Die Kontingen⸗ tierung iſt noch nicht abgeſchloſſen, man erhofft aber ihren Abſchluß bis zum 1. Februar. 3 Die Beſtimmungen der Anordnung ſchaffen u. a. eine Ab⸗ grenzung der Kompetenzen von Mühlen und Mehlhandel durch die Neufeſtſetzung der Zahlungs⸗ und Lieferungs⸗ bedingungen, ſind aber nicht verpflichtend für die direkken Mehlverkäuſe der Mühlen an die Bäcker. Die kleinen Mühlen erwarten eine Geſchäftserweiterung, weil der bisherige Umtauſch von Mehl gegen Getreide bei den Bäckern auf dem Lande zum Mehlbezug von den Groß⸗ mühlen geführt habe. Der Nehlaroßhandel, der bisher vielſach von den Mühlen„Kaſſa gegen Duplikot“ kaufte, was aber nicht allgemein 95 Fall war, jo daß die Mühlen vielfach lange Zohlungsziele und für ſie ungün⸗ ſtige Abnahmefriſten einräumen mußten, gewinnt durch die Neuregelung an Bedeutung. Dadurch, daß er an die Zahlungs⸗ und Lieferungsbedingungen der Mühlen ge⸗ dunden iſt, aber ſeinen Abnehmern gegenüber Vertragsfreiheit behält, ergeben ſich für ihn neue Geſchäftsmöglichkeiten bei allerdings auch veverößer⸗ tem Riſiko. Man darf annehmen, da ſich eine Ausleſe der kapitalkräftigen und über Kredit verfügenden Großhon⸗ delsfirmen vollzieht und der Kreis ſich verkleinert. Ge⸗ ſtützt auf dieſe Ausleſe, die ſchärſeren Mühlenbedingungen und das damit erhöhte Riſiko gegenüber Bäckerhändlern und Bäckern ſollte es möglich ſein, auch eine Beſſerung der Zahlungs⸗ und Abnahmeverhältniſſe bei den Abneh⸗ mern des Mehlhandels durchzuſetzen. U * Maſchinenſabrik Eſterer Ac, Altoetting. Nach Abzu der o. Abſchreibungen von 30 9ʃ3(3ʃ361)% ergibt ſich für das am 30. Sept. 1933 abgelaufene Geſchäftsjahr ein Ge⸗ winn von 40 116 /, um den ſich der aus dem Geſchäfts⸗ jahr 1931/32 vorgetragene Verluſt von 119 155 auf 79 039“ vermindert. Die GB findet am 3. Jannar 1931 in München ſtatt. * Süddeutſche Papiermauufaktur Ach.“ Mannheim. Die mit 480 000 9 Kapitol ausgeſtattete Geſellſchaft weiſt für das am 30. Funi 1933 beendete, Geſchäftsjahr einen Brutto⸗ gewinn von 604669(630 232) 9 N Abſchreibungen und 47727 651 624) /% Deleredere verbleibt ein Gewinn von 3858/ um den ſich der Vortrag von 10314“ erhöht(i. V. 6293% Berluſt), Aus der Bilanz u. a. Kreditoren und Akzepte 530 741 6681435), anderer⸗ ſeits Außenſtände und Banken 726 524(700 933), Waren 203 964(231918) 4. Frankiurier Abendbörse weiier beſesſigi Anſchließend an den Mittagsverkehr hatte die Abend⸗ börſe allgemein ziemlich lebhafte Umſätze aufzuweiſen. Be⸗ vorzugt und höher waren wieder Kaſſa⸗Renten, variable Reichsanleihen, dagegen etwas vernachläſſigt, aber gleich⸗ falls höher. Auch die Aktiennachfrage blieb lebhaft, ſo daß gegen die Berliner Schlußlurſe Beſſerungen bis zu 55 v. H. eintraten. Im Vordergrunde ſtanden auch im Ver⸗ laufe Farbenaktien. Dollar⸗Bonds und Reichsmarkanleihen im Freiverkehr weiter geſucht und erneut um 1 bis 2 v. H. feſter.* Der weitere Verlauf brachte für die führend bei anhaltender Nachfrage abermals allgemein——— um bis zu ½ v.., Reichsbank weiter geſucht. Von frem⸗ den Werten nannte man Schwetzer Bundesbahn bis zu 2 v. H. feſter(aproz. von 1912 140 repartiert, 3,50proz von 1912 135). Neubeſitz notierten 17,80, Altbeſitz 93,25, Reichs⸗ bank 167,50, JG. Farben 126,75.—127,25, Junghans 30,25, Lahmeyer 112,50 und Siemens 147. * 1 Milliarde Neuzulaſſungen an der Berli 2 An der Berliner Börſe gelangten in Jahre 10 r— liarden Wertpapiere zur Zulaſſung gegenüber 0/996 Milliarden/ im Jahre 1932. Von den zngelaſſenen Wert⸗ papieren waren 421,87(163,28) Mill. feſtverzinsliche Wertpapiere und 652 Mill./ Aktienzulaſſungen. Bei den Aktien handelt es ſich faſt ausſchließlich um wieder N55 gelaſſene Aktien nach Kapitalhevabſetzungen. Die feſtver⸗ zinslichen Wertpapiere ſetzen ſich zuſammen aus 300 Mill Mark Staatsanleihen, 16 Mill./ Stadtanleihen, 7,07 Mill. Mark Pfandbriefe und 3,8 Mill. induſtriellen S chuldver⸗ ſchreibungen. Zur Lage der Rheinschiſiahri Das Urieil eines Parſikulier-Schiüers Die Darſtellung der Lage der Rheinſchiffahrt nach dem Eisabgang in Nr. 603 der NMz hat in ihren letzten Teilen nicht die Zuſtimmung der Partikulier⸗ ſchiffahrt geſunden. Die nachſtehenden Ausführungen eines erfahrenen Mannheimer Partikulier⸗Schifſers geben die Anſicht wieder, wie die derzeitige Lage in der Rheinſchiffahrt innerhalb der Partikuliere be⸗ urteilt wird, zumindeſtens, wie der Verfaſſer ſchreibt, wie„85 v. H. der Partikulier⸗Kameraden“ die Lage anſehen. „Abſatz 1, 2 und 3 der Darſtellung der NMz3 in Nr. 608 behandeln allgemeine Ueberſicht. 6 Zu Abſatz 4 möchte ich bemerken, daß es nicht richtig iſt, die Sache ſo darzuſtellen, als ob die großen Trans⸗ port⸗Unternehmen die Verluſte allein tra⸗ gen müſſen, und als ob die Partikulier⸗Schiſſer durch ihre Tagesmietenforderungen die großen Firmen an den Bettelſtab bringen. Auch nicht richtig iſt es, die Schiffahrts⸗ ſtörungen durch Kleinwaſſer und Nebel für die Verluſte verantwortlich zu machen. Richtig iſt es, daß au ch die Partikulier⸗Schiffer heute noch Berluſte tragen müſſen. Im Verhältnis zu den Färmen noch mehr. Richtig iſt es, daß nur ein verſchwindend kleiner Teil Partibulier⸗Schiffer Tages miete bis jetzt hatte. Und richtig iſt es, daß nicht die Schiffahrtsſtörungen, ſon⸗ dern die lüberaliſtiſche Kalkulation und kapitaliſtiſche Ein⸗ ſtellung der Unternehmen für die Verluſte verantwort⸗ lich zu machen ſind. Auch richtig iſt es, daß nicht die Reedereien allein ihr Perſonal während der E is⸗ perlode behalten und bezahlt haben. Das haben ſogar auch Partikulier⸗Schiffer getan, und ohne Urlaubstage für das neue Jahr anzurechnen. Zur Frage Tagesmiete der Partikulier⸗ Schiffer möchte ich bemerken, daß nach dem Artikel der Nichtfachmann glauben könnte, als ob ſämtliche Parti⸗ kulier⸗Schiffer nur 6 in Tagesmiete ſich befinden, was durchaus nicht zutrifft. 55 Abſatz 5 iſt zu bemerken, daß dem Partikulier⸗ Schiſſer mit dem abnormal kleinen Waſſer ſo wenig gedient iſt wie mit dem Adventswa ſſer, denn in beiden Fällen iſt er ausgeſchaltet. Es mag ja ſein, daß einige Schiffe Ladung bekommen, aber die große Mehr⸗ zahl bevölkert dann die Schiſferfriedhöfe. Wie oft lautet der Bericht der Ruhrorter Börſe: Heute keine Notierung und das bedeutet für uns, keine Reiſe am Markt, ſondern nur Geſchäft von Firma zu Firma. Auch in dieſem Abſatz ſind es wieder die böſen Partikulier⸗ Schiffer mit ihrer Meldeſtelle und ihren Tagesmietefor⸗ derungen. Wenn die Firmen ſich verkalkuliert haben, da⸗ durch, daß ſie an kein Herbſt⸗ und Winterkleinwaſſer oder Eisperiode glauben wollen, müſſen wir uns do dann auch und den Fehler auf unſeren Schultern ragen? Zu Abſatz 6 iſt zu bemerken, daß es irreführend iſt, wenn man dem Partikulier⸗Schiffer einen Strick drehen will, in dem man die Tagesmieten der flauen Zeit mt denen der Hochkonjunktur verglei n erklärt, der Unterſchied ſei das Drei⸗ bis wäre es geweſen die Tagesmieten der Herbſt⸗ und Winter⸗ perioden 29—33 zu vergleichen. Um jedoch mit dem Verfaſſer des Berichts in einem Punkte übereinzuſtimmen, ſchließe ich mich ſeinem Wunſche an, daß die Rheinſchiffahrt im neuen Jahre von Verluſten verſchont bleibe, und neuen Aufſchwung zum Wohle unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes erhalte, getragen durch beiderſeitiges Verſtehen“. Karlsruher Geireidegroßmarki K Karlsruhe, 3. Jan. Am Getreidemarkt iſt die Lage unverändert. Im Mehlgeſchäft zwingen die N Beſtim⸗ mungen vorerſt zur Zurückhaltung. Es notterten: In⸗ londweizen 76—77 Kilo 19,90—20,15; Sommerweizen ohne Angebot; Inlandroggen 71—72 Kilo 17—17,25, Sommer⸗ erſte 18—19, Wintergerſte ohne Angebot; Sortier⸗ und ttergerſte 16—17,75; deutſcher Hafer 14,50—14,75 zenmehl Spez. 0 mit Austauſchw. 29,40, dito. Inlandsmah⸗ lung per Jon.⸗Febr. 270; Roggenmehl etwa Jproz noch Fabrikat 23,25—2850, Weizenmehl 4b 16,50—16,75, Weizennachmehl 15,25, Weizenbollmehl(Weizenfuttermehlj je nach Fabrikat 11,75—12; Weizenkleie, ſeine 10,75—11; E S Dio. große 11,25—1150, Hieitreber, je nach Sualität,—— Trockenſchnitzel 9,75; Malzkeime 13,75—14; Er 16,75—17, Palmkuchen 15—15,25; Sojoſchrot kuchenmehl 18,25—18,50, loſes Wieſenheu 6,40—6,75, Lu⸗ zerne 7,5—7,0; Weizen⸗ und Roggenſtroh 220—2,507 Futterſtroh.50—250; alles per 100 Kilo. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr 274 Stück, ver⸗ kauft 256. Milchſchweine—11, Läufer 15—27( fe S1 Marktverlauf 8 ſer 15—27 je Stück⸗ ' Schwetzinger Schweinemarkt vom 3. Januar. Zufuhr 104 Milchſchweine 50 Läuſer. Preiſe Milchſchweime i, 975 75, Läufer 30—45/ ie Paar. Marktverkauf lebhaft, s verkauft. Rohiabakvergärungs-AG Karlsruhe Mit 100 000 AK wurde in Karlsruhe dieſe Geſell⸗ ſchaft neu eingetragen. Zu Mitgliedern des Vorſtandes wurden Friedrich Degenhar d⸗Heidelberg und Emil Zöller⸗Karlsruhe beſtellt. Gründer des Unternehmens, die auch ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind Pieter Abechiel Antoon Germeraad, Kaufmann in Amſter⸗ dam, Dr. Walter Staat, Karlsruhe, Franz Joſeſ Bek⸗ ker 2, Guſtav Doll und Friedrich Stelzer, Kauf⸗ leute in Untergrombach. Der erſte AR wird gebildet von Henri C. Vander Elſt, Kaufmann, Amſterdam, Her⸗ mann N. Viſſer, Direktor in Haarlem, Dr. Heinrich Ehlers, Rechtsanwalt in Berlin. Die über je 1000 0 Inhaberaktien wurden zum Nennwert aus⸗ N Nach 7895(14093) 4 Wei, Aus Baden Schwarzwald unter der Tarnkappe * Triberg, 4. Jan. Auf den halbſonnigen Tag am Jahresſchluß, der für viele Teile im Schwarzwald eine Aufhellung noch für Stunden brachte, hat ſich auf den Neujahrstag eine Nebelmaſſe im Schwarz⸗ wald gelagert, die infolge der ganz geringen Luft⸗ bewegung faſt unbeweglich über Bergen und Tälern ſteht. Nur Hie vertikale leichtere Verſchiebung läßt ein wenig Leben in dieſer wahrhaften Milchfuppe erkennen. Bald beginnt die Nebelſchicht erſt bei 800 bis 900 Metern, dann wieder dehnt ſie ſich mit der Abkühlung nach unten aus und reicht bis auf 700 Meter herunter. Sie zieht und dehnt ſich wie eine zähe Suppe in den Gebirgsformationen, hängt bald mit einem Zipfel, der wie ein Tropfen an einem grauen Rieſendeckel anmutet, abwärts. Sie ſchiebt ſich auch einmal ein wenig über die Wälder, lichtet ſich da und dort für kurze Friſt um die Mittagszeit, wo man ein hochſtehendes Geſtirn nur an einem leicht ſtärkeren allgemeinen Hellig⸗ keitsgrad vermuten kann, aber im übrigen klebt ſie an den Bergrippen, hängt ſich in die Täler, und Mulden, unbewegt beinahe wie ein großes träges Tier, das ſeine Laſt und ſeine Tatzen über das Ge⸗ birge gelegt hat. Die Einwirkung des dichten Nebels iſt ſo groß, daß es morgens nur langſam tagt und des Abends vorzeitig dunkelt. Auf den Hochlagen iſt die Sicht oft bis auf zehn Meter kaum möglich, was für den Verkehr keine Annehmlichkeit iſt, wenn ex die Hochſtraßen des Gebirges ohne Waldſäumung paſſiert. Der erſte SA⸗Mann wird Ehrenbürger * Dillingen, 4. Jan. Die Heimatgemeinde des erſten SA⸗Mannes Adolf Hitlers, ſeines früheren ſtändigen Begleiters Ulrich Graf, ehrte dieſen Samstag durch Ueberreichung der Ehrenbürgerur⸗ kunde der Gemeinde Bachhagel. Die Kreisleitung Dillingen hat aus dieſem Anlaß an Graf folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: Die Kreisleitung Dillingen begrüßt ſtolzerfüllt des Führers treueſten Soldaten als Ehrenbürger der Gemeinde Bachhagel mit einem kräftigen Sieg Heil. 6 I. Wiesloch, 4. Jan. Als einziger Punkt auf der Tagesordnung des Bürgerausſchuſſes ſtand die Vorlage über„Schenkung des Sparkaſſenhinter⸗ gebäudes an die Stadtgemeinde Wiesloch.“ Da das Staatsminiſterium mit Erlaß vom 17. November an⸗ geordnet hat, daß die öffentlichen Sparkaſſen von Dielheim, St. Leon und Walldorf ab 1. Januar unter Aufhebung ihrer Selbſtändigkeit mit der Städtiſchen Sparkaſſe Wiesloch vereinigt werden und die Ver⸗ bandsſparkaſſe die Bezeichnung„Bezirksſparkaſſe Wiesloch“ trägt, ſo bedarf die Sparkaſſe aller Räume im Hauptgebäude und hat zur Unterbringung der ſeither im Hauptgebäude befindlichen Stadtkaſſe das Sparkaſſenhintergebäude der Stadtgemeinde ſchen⸗ kungsweiſe überlaſſen, damit dort die Stadtkaſſe ihren neuen Platz erhalte. Die Vorlage wurde angenom⸗ men. * Baden⸗Baden, 4. Jan. Durch miniſterielle Ver⸗ ordnung wurde Bürgermeiſter Schwedhelm zum Oberbürgermeiſter der Bäderſtadt ernannt. In einer Abſchiedskundgebung für den ſcheidenden Oberbürgermeiſter Elfner wurde dieſem die Ehren⸗ hürgerſchaft der Stadt Baden⸗Baden verliehen. * Kehl, 4. Jan. In der Nacht vom 30. zum 31. Dezember hat ſich auf deutſcher Seite an der Rhein⸗ brücke ein 27 Jahre alter Bankangeſtellter durch zwei Schüſſe in die Schläfe getötet. Die Gründe für den Anſeligen Schritt ſind unbekannt. * Tübingen, 3. Januar. Vor Gericht ſtand hier der Bankier Emil Ruoff aus Reutlingen wegen Wuchers. Das Urteil lautete auf drei Monate Ge⸗ fängnis und 1000 Mark Geloſt rafe. * Tauberbiſchofsheim, 3. Jan. Im benachbarten Michelbach erlitt der 32jährige Zimmermann Jakob Streib einen tödlichen Unfall. Ein gefällter Stamm rollte unglücklich ab und ging über Streib hinweg, wobei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Der allgemein geſchätzte Mann war auf der Stelle tot. Neue M annheimer Zeitung/ Mittag⸗Au 15 Sgabe Der falſche„Füger aus Kurpfalz“ Dichtung und Wahrheit um eine hiſtoriſche Geſtalt nd. Kaiſerslautern, Anfang Jannar. Der Pfälziſche Jagoöͤſchutzverein hat Veranlaſſung genommen, einen um die hiſtoriſche Geſtalt des„Fägers aus Kurpfalz“ beſtande⸗ nen großen Irrtum aufzuklären. Er führt dazru in ſeiner Monatsſchrift folgendes aus: Das alte Volkslied„Der Jäger aus Kurpfalz“ iſt wohl überall bekannt und ſo wird die Anregung in einer rheiniſchen Zeitung allgemein intereſſieren, daß man dem Helden des Liedes endͤlich eine wür⸗ dige Grabſtätte mit einer entſprechenden Gedenk⸗ tafel herrichten müſſe. Als„Jäger aus Kurpfalz“ wird hier der vor 201 Jahren in Rheinböllerhütte im Hunsrück geborene und 1795 geſtorbene Fried⸗ rich Wilhelm Utſch, Förſter im vorderen Soonwald im Hunsrück, bezeichnet.— Dadurch wird ein Irr⸗ tum erneuert, der endͤgültig überwunden zu ſein ſchien. Man wird dem alten Herrn eine gepflegte Grabſtätte gönnen, aber der Jäger aus Kurpfalz war er nicht. In der Zeitſchrift„Die Pfalz am Rhein“ vom 15. Auguſt 1933 hat Johann Keiper erſt wieder auf den großen Irrtum hingewieſen, dem vor etwa 40 Jahren Utſchs gleichnamiger Nach⸗ komme, ein Münchener Kunſtmaler, verfiel. Auf ſeine Anregung hin wurde ſogar 1913 in Anweſen⸗ heit Kaiſer Wilhelms ein Denkmal zu Ehren Utſchs im Soonwald eingeweiht. Nun ſteht aber zweifellos feſt, daß das Lied be⸗ reits im 17. Jahrhundert in der Pfalz geſungen wurde. Damit gewinnt Keipers Vermu⸗ tung an Wahrſcheinlichkeit, daß der berühmte und beliebte Pfalzgraf Johann Kaſimir(1543 bis 1592) das Urbild des Liedes war. Jeden⸗ falls kann Utſch es keineswegs geweſen ſein. Der Irtum ſeines Nachfolgers gab ſeinerzeit zu man⸗ chem Spott Anlaß. So brachte der„Kladderadatſch“ den ſchönen Vers„Der Ruhm von Friedrich Wil⸗ helm Utſch— iſt nach erneuter Forſchung futſch.“ 55 Brief aus dem Angelbachtal * Wiesloch, 4. Jan. Wenn wir unſeren Blick nochmals kurz zurück⸗ ſchweifen laſſen auf die Hauptaufgabe, die im ver⸗ gangenen Jahre zur Löſung ſtand, den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit, ſo können wir ſagen, daß gerade auf dieſem Gebiete im Bezirk Wies⸗ loch und dem Angelbachtal Großes ge⸗ leiſtet wurde. Vor einem Jahre noch erſchreckend hoch, iſt ſie nun in den letzten Monaten des vergan⸗ genen Jahres ſtark gefallen, dauk den Maßnahmen der Reichsregierung und der Gemeinden. Vor allem kam es darauf an, die ſonſt über die Wintermonate üblichen Betriebsſtillegungen zu vermeiden und an ihrer Stelle ſogar noch Neueinſtellungen vorzu⸗ nehmen. Mit gutem Erfolg iſt das geglückt. Ande⸗ rerſeits erreichte man eine Belebung des Handwerkes und des Baumarktes. In der Amtsſtadt ſelbſt hatte man ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm vorgeſehen, ſo die Erſtellung eines Druckpumpwerkes und einer Waſſerleitung zum Friedhof hin, ein Plan, der bereits in Angriff genommen wurde, und einer guten Anzahl von Erwerbsloſen Beſchäftigung gibt. Dann wurden neben der Schaffung eines Arbeits⸗ lagers des FAD. wichtige Erneuerungs⸗ und In⸗ ſtandſetzungsarbeiten an ſtadteigenen Gebäuden in Angriff genommen. Im ganzen hat man für das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Stadt 100 000 Mark angeſetzt. Aehnlich wie hier gelangten auch in den Gemeinden wichtige Arbeiten im Intereſſe einer bal⸗ digen Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit zur Durch⸗ führung. So wurden im Angelbachtal im vergangenen Jahre teilweiſe wichtige kulturelle Notwendigkeiten geſchaffen, die infolge ihrer Unentbehrlichkeit ſich nicht mehr länger hinausſchieben ließen. In den Sommermonaten erhielt der Angelbach zwiſchen Rotenberg und Mühlhauſen auf ein ſchönes Stück hin ein neues Bettz; zuvor hatte der F..D. be⸗ reits ähnliche Aufgaben in Angriff genommen. Mit der Verlegung des Angelbachbettes zwiſchen Roten⸗ berg und Mühlhauſen und oberhalb Mühlhauſens ging gleichzeitig die Berbeſſerung der Land⸗ ſtraße 172, Wiesloch⸗Waldangelloch, oberhalb der Käſerſchen Mühle Hand in Hand. Alles Dinge, die im Intereſſe einer raſchen und gefahrloſeren Ab⸗ wicklung des Verkehrs innerhalb der Umbauſtrecken notwendig waren. Am Ausgang des Angelbachtales wurde unterhalb des Wieslocher Friedhoſes bei der Brücke ein Schwimmbad errichtet, deſſen Bau man gewiß nicht zu bereuen braucht. Der Beſuch war den ganzen Sommer über ein äußerſt reger und dürfte die Baukoſten bald bezahlt machen. Veränderungen im Seitungsweſen * Freiburg, 4. Jan. Das Oberbadiſche Volks⸗ blatt in Lörrach, das bisher auch noch die Weiler Zeitung herausgab, erſcheint ab 1. Januar nur als „Oberbadiſches Volksblatt“ mit „Weiler Zeitung“ und„Rheinfelder Nachrichten“. Die„Lörracher Tagespoſt“ erſcheint auch mit einem neuen Kopf, der ſie als„Volkszeitung für Wieſen⸗ tal, Oberrhein und das Markgräflerland“ charak⸗ teriſiert. Die„Lörracher Tagespoſt“ iſt bekanntlich eine Sonderausgabe der„Freiburger Tagespoſt“. Die bisherige„Freiburger Tagespoſt“ erſcheint im neuen Jahr unter dem Titel„Tagespoſt, Volks⸗ zeitung für Breisgau, Schwarzwald und badiſches Oberland“. I. Helmſtadt, 4. Jan. In geiſtiger und körper⸗ licher Friſche konnte hier Schmiedemeiſter Adam Wolf ſeinen 80. Geburtstag begehen. Was der Draht erzählt In dem Ort Morſchheim bei Kirchheimbolanden in der Pfalz, kam es zwiſchen einigen Dorfburſchen und ſolchen aus Orbis zu einer Schlägerei, in deren Ver⸗ lauf auf den Sohn des Gaſtwirtes und Metzgers Hermann Muskopf ein Schuß abgegeben wurde, der den jungen Mann in die linke Bruſtſeite traf. Im dem Untertitel Krankenhaus Kirchheimbolanden wurde ein Steck⸗ ſchuß feſtgeſtellt. Der Täter, Heinrich Schwab von Orbis, wurde durch die Gendarmerie in das Amts.⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert.— Zwiſchen den Dör⸗ fern Dernbach und Ramberg wurde in einer der letzten Nächte der auf dem Heimweg befindliche SA⸗ Mann Robert Rothärmel von Ramberg. von einem gewiſſen Ludwig Grünewald von Dernbach, der ſich hinterſtellt hatte, überfallen und mißhandelt. Die Unterſuchung iſt aufgenommen.— Der im heſſiſchen Miniſterium als Referent für das Volksſchulweſen tätige Kreisleiter der NSDApP des Kreiſes Oppen⸗ heim, Großmann, erlitt auf der vereiſten Landſtraße bei Bodenheim einen Kraftwagenunfall. Der Wagen geriet in einen Graben. Großmann wurde erheblich, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt.— Am 5. Sep⸗ tember 1933, am zweiten Kirchweihtag, hat der 66⸗ jährige Landwirt Anton Johann Herberg in dem Dorf Hechtsheim bei Mainz, aus Aerger über einen häuslichen Streit und nach übermäßigem Alkohol⸗ genuß ſeine mit 15 Morgen ungedroſchener Frucht, Heu und landwirtſchaftlichen Geräten gefüllte, unver⸗ ſicherte Scheune in Brand geſteckt; die Scheune brannte vollſtändig nieder. Außerdem wurden zwei Nachbarſcheunen mit Inhalt ein Raub der Flam⸗ men. Die zweite Große Strafkammer Mainz ver⸗ urteilte Herberg wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. —— 9. Seite/ Nummer 5 Aus der Pfalz Kraſtwagen durchbricht Bahnſchranke * Mußbach, 3. Jan. Ein aus Richtung Neuſtadt a. ö. Hot. kommender Perſonenkraftwagen fuhr abends gegen 6 Uhr gegen die geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke an der Mußbacher Landſtraße. Der Anprall war ſo heftig, daß die Schranke mitten durchbrach. Dem Wagen wurde der Kühler eingedrückt und die Beleuchtungsanlage abgeriſſen. Der Schrankenwär⸗ ter hatte die Bahnſchranke nach ſeiner Vorſchrift zu⸗ gelegt, doch behauptet der Kraftwagenführer, daß er etwa 200 Meter vor dem Uebergang dieſen noch ge⸗ öffnet geſehen habe und daß er infolgedeſſen den Wagen nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte⸗ Eine Unterſuchung wurde eingeleitet. Von großem Glück war, daß der Perſonenzug, der um dieſe Zeit vor⸗ beifährt, erſt wenige Minuten ſpäter kam. Silberjubiläum eines Fournaliſten 4* Neuſtadt Haardt, 4. Jan. In aller Stille har vor einiger Zeit der langjährige Landesvorſitzende des Landesverbandes Pfalz im Reichsverband der Deutſchen Preſſe, Franz Hartmann, Neuſtadt, den Tag begangen, an dem er ſich vor einem Viertel⸗ jahrhundert dem aufreibenden Dienſt an der Preſſe widmeie. Er iſt einer der erprobteſten Vorkämpfer berufsſtändiſcher Ideale, was u. a. von der Univer⸗ ſität Würzburg anerkannt wurde, die ihn zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Auch dem Verband für Freie Volksbildung in der Pfalz ſtand der Jubilar lange Zeit als Leiter vor. Jetzt wirkt er im Saar⸗ gebiet als Hauptſchriftleiter der neu erſcheinenden Saardeutſchen Illuſtrierten in Saarbrücken. —— * Ludwigshaſen, 4. Jan. Bürgermeiſter Förſter wurde zum Jahreswechſel das Ehrenzeichen von Coburg mit einer vom Führer unterzeichneten Ur⸗ kunde überreicht. Das Ehrenzeichen trägt die In⸗ ſchrift:„Mit Hitler in Coburg 1922“ und wurde Bürgermeiſter Förſter als Teilnehmer jenes denk⸗ würdigen erſten SA⸗Aufmarſches im roten Coburg vom 14. und 15. Oktober 1922 verliehen. * Kirchheimbolanden, 3. Jan. Der Stadtrat ge⸗ nehmigte zur Durchführung von Kulturarbeiten im Stadtwald einen Kredit in Höhe von 2000 Mark und weitere 2500 Mark aus dem Darlehen des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms. Zur Regulierung des Flurgrabens, der faſt jedes Jahr größere Ueber⸗ ſchwemmungen verurſachte, ſteht ein Darlehen in Höhe von 19000 Mark zur Verfügung, weitere 6000 Mark ſind vom Arbeitsamt in Ausſicht geſtellt. Mit den Arbeiten ſoll demnächſt begonnen werden. Donnerstag, 4. Jaunar Nationaltheater:„Der fliegende Holländer“, romantiſche Oper von Richard Wagner, Miete 4,%.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.00 bis 18.50 Uhr Univ.⸗Proſ. Dr. Heinrich Beſſeler: Muſik⸗ geſchichte von Bach bis Mozart. mit muſikaliſchen Demon⸗ ſtrationen. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Das große Neujahrs⸗Feſtprogramm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tans. Lichtſpiele: Aniverſum:„Flüchtlinge“.— Alham⸗ bra;:„Die Nacht der großen Liebe“.— Roxy:„King Kong“.— Schauburg:„Ihre Durchlaucht die Ver⸗ känferin“.— Palaſt und Gloria:„Wie Du mich wünſcheſt“.— Capitol:„Revolte im Zoo“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche 985 Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis hr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Chriſtbaumſchmuck und Weihnachts⸗Tand aus alter und neuer Zeit“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. D——————.————————————————..——————.———— Hauptſchriftleiter: H. A. Melßner antwortli olitik: H. A. Meißner- Handelstenl: Kurt Ehmer ⸗ ———„ Lokaler Teil: R. Schönfelder⸗ port: W. Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 D. A. im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung mur bei Rückporte 2 Amitl. Bekammtmachungen Verſteigerung ——— ——————— ——— e Sltbechbauien H1i19 Ver reter: I1. Host, indenhoſpiata 3 84⁵² — Stahlbauten aller Art Nahfördermittal Srs.-., Rheinbroh! G. m. b. El., ing.-Böro, ennheim. 2 E Fernsprecher 2203à führt aus cne. 14-162 Fennspr, 41234,56 Vermischtes 1 Wo kann Pianiſt Klavier ühen? Angeb. u. BF 22 an die Geſchſt. d. 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Dos,. 3 Dos..42 Scuerkraut. 1 Pfund.10 205 1e Dose 55 — — * 3 * ——— —— 10. Seite/ Nummer 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Januar 1034 Nur bis Freliag! Sustar Jarrn. Norotna 1n Die Geza v. Bolvary Ton-Lustspiel Kulturfilm Nur bis Freiiag! Fröflicn titusszrien ist der fabelhafte Urwald-Film Kachk Niug LUustg Panoptikum des Fllms Das von Richa Heueste Fox Woche 245,.50.00.35 Neueste Woche! .00.10.15.30 Anfang 10,30 Uhr Mitvir Wilhelm Nrwunt Liane Heid und Willi Forst in dem UFA-Lustspiel fure Durchlauch uie Verkäufzrin Dazu: Alles für Aniia ert der großen 1 LI 5 Er 923 186 Des a Wace, MationalTheater-“ am Bosporus. der Welt Mannheim 93 Aufneitschend! den 4. Januar 1934 3 7 Atemraubend 1 Vorstellung Nr. 155 Miete A Nr. 13 Unheimlich! Der fliegende Holländer 8 Romantische Oper in 3 Aufzügen rd Wasner Musikalische Leitung: Ernst Cremer Regie: Richard Hein Ende 22,13, Uhr Ek e a d e: Heinrich Hölzlin-Dagmar Schmedes- Wien a G. 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