Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Sapelbrel 10 21 Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtratze 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22:mm breite Millimeterzeile 93, 70 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ n. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt, Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlicherteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Oonnerstag, 4. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 6 Deutſchland und der Oſten Abivehr politijcher Giftmijcherei Meldung des DNB. — Berlin, 4. Jan. Der„Daily Herald“ hatte eine Mitteilung ſeines diplomatiſchen Korreſpondenten gebracht, nach der in Moskau und Warſchau an ein um⸗ fangreiches Sicherheitsſyſtem gedacht werde, durch das den deutſchen Ausdehnungsplänen nach Oſten Schranken geſetzt werden ſollten. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite: Die Londoner Meldung des„Daily Herald“ über gewiſſe Aktions⸗ pläne der Ruſſen und Polen in den Randſtaaten mit einer Spitze gegen Deutſchland, dürfte den Ab⸗ ſichten maßgebender Kreiſe in den beiden Ländern entſprechen. Trotz der wiederholten Erklärungen des Herrn Reichskanzlers und ſonſtiger maßgebender Stellen der Reichspolitik werden immer wieder die gleichen fadenſcheinigen Vorwände zum Anlaß genommen, um die friedliebende Politik Deutſchlands zu ver⸗ dächtigen. Jetzt wird mitgeteilt, der Herr Reichs⸗ kanzler habe angedeutet, er werde Polen einen Nicht⸗ angriffsvertrag aubieten, vorausgeſetzt, daß Polen bereit ſei, Deutſchland in der Zukunft Möglichkeiten aur Ausdehnung über nichtpolniſches Gebiet zu geben. Es bedarf keiner Betonung, daß derartige Unterſtellungen nichts als bewußte politiſche Gift⸗ miſchereien ſind, an denen kein wahres Wort iſt. Dutas Mörder über ſeine Tat — Paris, 4. Januar. Ein Sonderberichterſtatter des„Journal“ hatte Gelegenheit, im Bukareſter Gefängnis den Mör⸗ der des rumäniſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Duca, Conſtantineſcu, zu ſprechen. Nach dem Beweggrund zu ſeiner Tat befragt, erklärte Conſtantineſcu: Ich habe Duca erſchoſſen, weil er Rumänien unter die Abhängigkeit des Auslandes brachte und nach keiner rumäniſchen Löſung der politiſchen Fragen ſuchte.“ Der Berichterſtatter ſtellte Conſtantinesen die ver⸗ f ä ugliche Frage, ob die Eiſerne Garde, der er an⸗ gehöre, nicht beſtimmten ausländiſchen Doktrinen huldige, ob ſie z. B. nicht das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland bewundere. Conſtan⸗ tinescu erteilte dem Frageſteller folgende Abfuhr: „Dieſe Frage intereſſiert mich nicht. Ich wiederhole: Ich habe Duca erſchoſſen, weil ich nicht wünſche, daß mein Land unter der Herrſchaft anderer Länder lebt. Ich habe mich auf den nationaliſtiſchen Boden geſtellt. Das iſt alles.“ Conſtantinescu bemerkte auf eine weitere Frage ironiſch, daß man vergeblich nach weiteren Mittätern ſuchen werde. Zum Schluß erklärte er:„Ich bedauere, auf den Miniſterpräſidenten meines Landes geſchoſſen zu haben. Aber ich bedauere keineswegs, einen ver⸗ hängnisvollen Politiker beſeitigt zu haben.“ Der Bankkrach von Bayonne Angrifſe gegen Kolonialminiſter Damulier Paris, 4. Januar. Die Morgenpreſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit der Rieſenbetrügerei von Bayonne, die von Tag zu Tag größere Ausmaße annimmt. Die Angelegenheit, die bisher rein kriminellen Charakter trug, wird all⸗ mählich auch auf das politiſche Gebiet hinüber⸗ gezogen. Die Angriffe eines Teiles der Preſſe rich⸗ —5 ſich beſonders gegen den Kolonialminiſter Da mulie r. Man macht ihm den Vorwurf, in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Arbeitsminiſter des Kabinetts Herriot 1932 in einem Schreiben an die Sozialver⸗ ſicherungsgeſellſchaften darauf hingewieſen zu haben, daß ein gewiſſes Intereſſe daran beſtünde, ver⸗ jügbare Gelder für den Ankauf von Bonds der tädtiſchen Leihhäuſer zu verwenden. Damu⸗ lier hat damals den jetzt verhafteten Direktor der Ersdit Municipal von Bayonne, Tiſſter, darauf aufmerkſam gemacht, daß er ſich an die Sozialverſiche⸗ rungsgeſellſchaften wenden müſſe, um eine Unter⸗ ſtützung bei der Unterbringung der Bonds des ſtädti⸗ ſchen Inſtituts zu erlangen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Verlautbarung weiſt Damulier zu ſeiner Verteidigung darauf hin daß er ſich auf Ver⸗ anlaſſung des damaligen Handelsmi⸗ niſters an die Sozialverſicherungsgeſellſchaften ge⸗ wandt habe, * Ungariſche Opfer des Bayonner Betrügers — Budapeſt, 4. Jauuar. Bisher ſind die Namen von elf ungariſchen Ariſtokraten bekannt, die ihre Anſprüche aus der Haager Optantenrege⸗ lung dem ruſſiſchen Hochſtapler Stavifky, dem Ur⸗ heber des Bayonner Bankkrachs, verkauft haben. Sie verkauften Anſprüche, die etwa 200 Mil⸗ lionen Goldkronen repräſentieren, für etwa 4 Mil⸗ lionen Pengö. Die ungariſchen Optanten erhielten aber dieſe Summe nicht. Das Grubenunglück in Böhmen Bisher 16 Tote geborgen— Wenig Hoffnung auf Rettung der Eingeſchloſſeuen Meldung des DNB. — Brüx, 4. Jan. Aus dem Nelſon⸗Schacht III, in dem 132 Berg⸗ leute durch das ſchwere Grubenunglück eingeſchloſſen ſind, konnten bisher 16 Tote geborgen werden. Klopfzeichen der Eingeſchloſſenen ſind nicht mehr zu hören. Die Ausſichten auf eine Bergung der Einge⸗ ſchloſſenen ſind ſehr gering, weil die rieſigen Stich⸗ flammen eine große Hitze entfalten. Alle Zugänge zum Unglücksſchacht ſind verſchüttet. Aus den Schäch⸗ ten ſteigen giftige Gaſe auf, von denen einige am Ausgang des Schachtes arbeitende Rettungsmann⸗ ſchaſten betänbt wurden. Die Ordnung wird durch 100 Gedarmen aufrecht⸗ erhalten, die Mühe haben, die vielen Hunderte von Angehörigen der Verunglückten vor den Eingangs⸗ toren zurückzuhalten. Ueber die Urſache des Unglücks beſtehen nur Ver⸗ mutungen. Es kann ſich um eine Entzündung brenn⸗ barer Gaſe, aber auch um eine Entzündung des Dunamitlagers handeln. Die Fachleute erklären, daß im Nelſon⸗Schacht ſchon ſeit einigen Tagen ein Grubenbrand wütete, den man mit größter Mühe, aber rergeblich einzudämmen verſuchte. Dieſem Grubenbrand ſchreibt man das Unglück zu. Die vier geretteten Arbeiter haben ſich ſoweit erholt, daß ſie ihre erſten Eindrücke von der Kataſtrophe ſchildern können. Sie hatten plötzlich im Schacht einen dichten Qualm bemerkt und hatten verſucht, zum Förderſchacht zu gelangen. Als ſie aber infolge des Rauches nicht weiter konnten, kehr⸗ ten ſie um. Es gelang ihnen, durch den Notaus⸗ gang des Schachtes 7 auszufahren. Die Rettungsarbeiten auf den Nelſon⸗Schächten werden ununterbrochen fortgeſetzt. Es gelang, Teile der Schächte von den gefährlichen Gaſen zzu/ befreien. Die größten Fortſchritte wurden auf Schacht 7 erzielt. Die Förderſchale konnte hier hin⸗ algelaſſen werden und die Rettungsmannſchaften, mit Gasmasken verſehen, konnten ſich an die Arbeit machen. Es wird der Verſuch gemacht, eine Verbin⸗ dung mit dem zerſtörten Schacht 3 herzuſtellen. Die endgültige Zahl der eingeſchloſſeuen Bergarbeiter wird mit 132 angegeben. Man hegt keine Hoffnung, einen der Eingeſchloſſenen lebend bergen zu können. eeee c enen Franzöſiſche Befürchtungen um Rom Meldung des DNB. — Paris, 4. Januar. „Was bereitet man in Rom vor?“, ſo lautet die Frage ſämtlicher Blätter, die zur Ausſprache zwiſchen Muſſolini und Sir John Simon Stellung nehmen, nicht ohne leiſen Unterton der Be⸗ fürchtung, daß Muſſolini den engliſchen Außen⸗ miniſter für das Völkerbunds⸗Reform⸗Abrüſtungs⸗ problem gewinnen könnte. Frankreich darf auf keinen Fall, ſo erklärt deshalb der„Homme Libre“, von ſeinen bisherigen Richtlinien abgehen. Wir ſind gegen jeden Verſuch einer Ver⸗ tragsreviſion. Wir verlangen die Behandlung des Abrüſtungsproblems im Rahmen des Völker⸗ bundes, wir verlangen, daß alle Mächte, ob groß oder klein, die gleichen Rechte und Pflichten haben. Die Behauptung des„Matin“, daß Italien ſich der Schwierigkeiten klar zu werden beginne, England und Frankreich für den Standpunkt Deutſchlands zu gewinnen, wird von anderen Blättern um ſo weniger geteilt, als Sir John Simon, einer Meldung aus Rom zufolge, ſich gegen die italieniſchen Wünſche nicht tanbſtelle. Das veranlaßt den „Ami du Peuple“ zu der Bemerkung: Wir ͤürfen bereits jetzt erklären, daß däs Ergebnis der Be⸗ ſprechuugen von Rom nicht erfreulich iſt. Der„Exzelſior“ zieht bereits das Sicherheits⸗ ventil: Wir müſſen auf eine engliſch⸗italie⸗ niſche Vermittlungsaktion gefaßt ſein, er⸗ klärt er. Es wäre nichtig, an der Kompromißformel Kritik zu üben, bevor ſie bekannt iſt. Doch darf man ſagen, daß die franzöſiſche Regierung, die zu einer von Italien, England und Deutſchland lange befür⸗ worteten Abrüſtung bereit iſt, entſchloſſen bleibt, gegen jede Aufrüſtung Front zu machen, die das Gleichgewicht der Landſtreitkräfte zerſchlagen, Frank⸗ reich von ſeinen Verbündeten und Freunden trennt und zu einer den kleinen Mächten aufgezwungenen Reviſion der Verträge führen kann⸗ * Simons fährt direkt nach London — London, 4. Jan. Der Korreſpondent der„Mor⸗ ningpoſt“ in Rom meldet in Beſtätigung einer ſchon in Pariſer Blättern aufgetauchten Vermutung, daß der engliſche Außenminiſter Sir John Simon ſeine Heimreiſe in Paris nicht unter⸗ brechen, ſondern direkt nach London fahren wird, wo er Samstag früh einzutreffen gedenkt. PPPPPPPPPPPPPP——PPPPPPPPPPPPPPPPPG—GPPPPGP——bkb—Tb—TPPPPPPPPPTPT———PPPPP————PP—PP————VV—VVZvÄÄZZ—ZZZZ22ZZZZZXZ2Z2Z2Z2Z17Z1Z1712ZZZZZ11ZZ1Z17NXXXR————————— Gegen die Anmoral der Kettenkündigungen Berlin, 4. Jan. Mit der Frage des Kündigungs⸗ ſchutzes befaßt ſich der ſtellvertretende Leiter des Sozialamts der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Daeſchner, in einem im„Deutſchen“ veröffent⸗ lichten Artikel, der die Ueberſchrift trägt:„Gegen die Unmoral der Kettenkündigungen.“ Daeſchner ſtellt einleitend feſt, daß das Geſetz über die Friſten für die Kündigung von Angeſtellten vom Jahr 1926 zwar gut gemeint geweſen ſei, aber es ſei vielfach umgangen worden dadurch, daß manche Betriebe an die Stelle eines einheitlichen langjähri⸗ gen Dienſtverhältniſſes eine Kette kurzfriſtiger Dienſtverträge geſetzt hätten. Daraus ſeien die ſo⸗ genannten Kettenkündigungen von älte⸗ ren Angeſtellten entſtanden. Gegen dieſe wen⸗ det ſich Daeſchner ſehr entſchieden. Er ſchreibt unter anderem: „Die Gründe für die Kettenkündigungen ſind ebenſo fadenſcheinig wie leicht zu widerlegen. Mag auch eine lange Kündigungsfriſt in dem einen oder anderen Fall, beſonders in einem kleineren Unter⸗ nehmen, einmal ſchwer tragbar ſein, ſo iſt es ge⸗ radezu als eine Sabotage an dem großen national⸗ ſozialiſtiſchen Ziel der großen Volks⸗ und Arbeits⸗ gemeinſchaft anzuſprechen, wenn, wie es beiſpiels⸗ weiſe praktiſch geworden iſt, in einem größeren Unternehmen die geſamte unter das Kündigungs⸗ ſchutzgeſetz fallende Angeſtelltenſchaft, alſo gerade die fähigſten und bewährteſten Mitarbeiter, bereits ſeit über zwei Jahren in ununterbroche⸗ nem Kündigungsverhältnis ſtehen und jede Aenderung dieſes unerhörten Zuſtandes trotz aller Vorſtellungen von Vierteljahr zu Vierteljahr mit der Begründung abgelehnt wird, angeſichts der kritiſchen Wirtſchaftslage vermöge das Unterneh⸗ men nicht zu überſehen, ob es das betreffende Werk noch länger als ein weiteres Vierteljahr fortzufüh⸗ ren in der Lage ſei. Wahrlich ſchwer glaubliich erſcheint die Aufrichtigkeit eines ſolchen Einge⸗ ſtänoͤniſſes mangelnden kaufmänni⸗ ſchen Weitblicks. Daeſchner ſchließt damit, daß er ſich mit Nach⸗ druck gegen den Unfug und das Unrecht der Kettenkündigungen wendet, und er fordert das Richtertum auf, gegebenenfalls dieſe Gefahr bannen zu helfen. Schwierigkeiten in den engliſch⸗ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen — London, 4. Jan. Der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent des„Daily Herald“ will wiſſen, daß die Ver⸗ handlungen über einen neuen engliſch⸗ruſſi⸗ ſchen Handelsvertrag, mit deſſen Unterzeich⸗ nung im Laufe dieſer Woche gerechnet wurde, von neuem feſtgefahren ſeien. Der britiſche Bot⸗ ſchafter in Moskau, Lord Chilſton, habe auf Weiſung von London eine ganze Reihe von neuen Punkten zur Sprache gebracht und erklärt, ſie möchten vor der Unterzeichnung geklärt werden. Dampferzuſammenſtoß in der Nordſee — Amſterdam, 4. Jan. Bei dichtem Nebel iſt heute morgen auf der Nordſee vor dem Eingang zum neuen Waſſerweg bei Hoek van Holland der deutſche Damp⸗ fer„Ceres“ mit dem aus Rotterdam kommenden engliſchen Dampfer„Sagres“ zuſammengeſtoßen. Die„Ceres“ ſcheint ſchwere Havarie erlitten zu haben. Das Schiff hat dringende SOS⸗Rufe aus⸗ geſandt und befindet ſich wahrſcheinlich in ſinkendem Zuſtand. Ein Rettungsboot iſt von Hoek van Hol⸗ land abgegangen. Sir Simon kaltgeſtellt Anthony Eden zum Großſiegelbewahrer ernaunt (Von unſerem Londoner W..⸗Korreſpondenten) § London, den 1. Januar. Das engliſche Kabinett hat einen entſcheidenden Schritt getan, um der ſchleichenden Außen⸗ miniſterkriſe Herr zu werden. Es hat zwar keine Löſung gefunden, wohl aber einen Ausweg⸗ Mit einem kräftigen Sprung hat man ſich über for⸗ male Schwierigkeiten hinweggeſetzt, ſcheut ſich nicht, einmal mit der in England beſonders heilig gehalte⸗ nen Tradition zu brechen und erreicht es, daß man vielleicht ein ſtaatsrechtliches Kurioſum ſchafft, ͤas aber immerhin den Vorteil hat, praktiſch brauchbar zu ſein. Der gegenwärtige Unterſtaatsſekretär im Foreign Offiee Anthony Eden iſt zum Großſiegel⸗ bewahrer ernannt worden. Bei dem großen Peerſchub der regelmäßig am 1. Januar ſtattfindet, iſt dieſe. Würde für Herrn Eden abgefallen. Es iſt wirklich nur eine Würde, die keine Bürde mit ſich bringt. Wohl aber ein Jahresgehalt von 40000 Mark. Der Großſiegelbewahrer iſt nach kontinentalem Sprachgebrauch eigentlich ein Miniſter ohne Portefeuille. Als Macdonald ſein zweites Labourkabinett formte, hat er gleich öͤrei ſeiner Par⸗ teiſreunde zu Großſiegelbewahrern ernannt, um alle drei als miniſterielle Berater neben ſich im Ka⸗ binett zu haben. Als die gegenwärtige National⸗ regierung ans Ruder kam, ſicherte ſie ſich die Mit⸗ arbeit Snowdens, indem ſie ihn ebenfalls zum Großſiegelbewahrer ernannte. Bekanntlich iſt Snow⸗ den nach der Ottawa⸗Konferenz aus dem Kabinett ausgeſchieden und Baldwin hat dann formell auch dieſes Amt bekleidet. Immer war der Großſiegelbewahrer Kabinetts⸗ mitglied. Immer war dieſer Poſten eine häufig be⸗ nutzte Gelegenheit, um irgend jemanden in das Ka⸗ binett aufzunehmen ohne ihn mit einem beſtimmten Reſſort zu belaſten. Davon iſt jetzt zum erſten Male eine Ausnahme gemacht worden. Eden iſt Groß⸗ ſiegelbewahrer, aber nicht Mitglied des Kabinetts. Wenigſtens— wie man wohl hinzufügen darf— im Augenblick noch nicht. Dieſer Ernennung Edens ſind ſchwere inner⸗ politiſche Auseinanderſetzungen vor⸗ aus gegangen, die, wenngleich ſie ſich hinter den Kuliſſen abgeſpielt haben, doch gelegentlich auch in das Scheinwerferlicht öffentlicher Diskuſſion herein⸗ gezogen wurden. Praktiſch bedeutet die Beförderung Edens eine Kaltſtellung Skr John Simons. Der Außenminiſter Sir John Simon erfreut ſich einer denkbar großen Unpopularität. Und auch der objektivſte Beobachter wird nicht ſagen können, daß Simon eine überaus glückliche Hand gehabt habe. Man braucht nicht gerade der Meinung zu ſein, die Sir Stafford Cripps einmal in die Worte gekleidet. hat, daß Sir John Engands ſchlechteſter Außenminiſter ſeit 200 Jahren ſei, um doch darin mit ſehr vielen engliſchen Kritikern überein⸗ zuſtimmen, daß das Foreign Office unter Simons Führung nicht gerade eine glänzende Zeit erlebt hat. Und noch weniger als die engliſchen Kritiker haben wir Deutſche Grund, Sir John Simon einen Lorbeerkranz umzuhängen. Simon iſt auch in der Außenpolitik immer nur der Juriſt, der berech⸗ nende Advokat geblieben. Seine Frankreich⸗ Freundlichkeit hat mehr als einmal dem guten deutſch⸗engliſchen Verhältnis einen Stoß verſetzt und ſeine berühmte Geufer Rede vom 14. Oktober, der dann auch Deutſchlands Völkerbundsaustritt unmittelbar folgte, bleibt unvergeſſen. Wir haben bereits früher mehrſach darauf hin⸗ gewieſen, wie in England ſelbſt aus den mannig⸗ fachſten Beweggründen ein Keſſeltreiben gegen Simon einſetzte, wie ſein Rücktritt mehr als einmal nahe bevorſtand. Wir haben aber ſchon damals darauf hingewieſen, daß aus rein innerpolitiſchen Gründen dieſer formelle Rücktritt wohl kaum er⸗ folgen dürfte. Die gegenwärtige engliſche Regierung iſt ein Kabinett der nationalen Einigung. Trotz der über⸗ wältigenden Mehrheit, die die konſervative Partei im Unterhaus beſitzt, hat man den größten Wert darauf gelegt, ein Kabinett zu bilden, das nicht als ein reines Tory⸗Kabinett anzuſprechen iſt. Neben Macdonald ſind noch andere Labour⸗Diſſidenten in ihm vertreten und unter Führung Sir John Simons arch die nach ihm benannte Liberale Gruppe. Von den Simon⸗Liberalen gehören Walter Runeiman, der Präſident des Handelsamtes und Sir Godfrey Collins, der Staatsſekretär für Schottland, dem Kabinett an. Nachdem bei der Wiedereröffnung des Parlaments vor einigen Wochen die Samuel⸗Liberalen in die Oppoſition gegangen ſind, hat die Regierung alles Intereſſe daran, die Fiktion einer natio⸗ nalen Regierung, die in praxinatürlich eine rein konſervative iſt, aufrecht zu erhal⸗ 8 63 4 eee — ——— halt fanden ſie— nicht zufällig— 2. Seite/ Nummer 6 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Jannar 1934 ten. Ein Austritt Sir John Simons aus der Regie⸗ rung, dem mit höchſter Wahrſcheinlichkeit auch ein Rücktritt von Runeiman und Collins folgen würde, würde die Fiktion der nationalen Re⸗ gierung völlig vernichten. „Das kann ſich die Regierung einfach nicht leiſten. Sir John Simon weiß das natürlich ganz genau. Und ſo wenig man ihm den Vorwurf machen kann, daß er an ſeinem Amte klebe, ebenſo wenig iſt er aber auch geneigt unter für ihn unwürdigen Umſtänden das Foreign Office zu verlaſſen. Man geht gewiß nicht fehl in der Annahme, daß Sir John Simon es wahr, der mit aller Gewalt dar⸗ auf gedrängt hat, daß Eden nicht in das Kabinett auf⸗ genommen werde. Und um Sir John Simon ein weiteres Pflaſter zu geben, verbreitet heute die Lon⸗ doner Preſſe die Verſion, daß Eden auch weiterhin unter Sir John Simon im Foreign Office weiter⸗ arbeiten werde. Dieſe Formalität kann aber nichts an der Tatſache ändern, daß Sir John Simon prak⸗ tiſch ſo gut wie kaltgeſtellt iſt. Formell bleibt er der Außenminiſter. Aber ſein Aufgabenkreis wird in ganz erheblichem Umfange beſchränkt Mit ſeiner Er⸗ nennung zum Lord Siegelbewahrer wird Eden ſein Amt als Unterſtaatsſekretär im Foreign Office auf⸗ geben, und dafür Englands außenpolitiſcher Reprä⸗ ſentant auf dem Kontinent ſein. Es kann ſchon heute keinem Zweifel mehr unter⸗ liegen, daß in abſehbarer Zeit der Lord Siegel⸗ bewahrer Eden mit vollen Rechten in das Kabinett aufgenommen wird. Macdonalds Wunſch war es, Eden ſofort den vollen Kabinetts⸗ rang zu geben. Um aber die nicht unerheblichen ſach⸗ lichen Differenzen zwiſchen Macdonald und Sir John Simon auf die Spitze zu treiben, hat der Premierminiſter im Augenblick auf die Durchfüh⸗ vung ſeines Wunſches verzichtet. Die ganze Aktion der Beförderung Edens zeigt, daß Maecdonald, der Mitte vorigen Jahres ſich in ſeiner außenpolitiſchen Aktivität von Sir John Simon hatte zurückdrängen laſſen, heute wieder mit aller Gewalt aktiv die Außenpolitik mitgeſtalten will. Wenn nun der Forderung des Oberhauſes nach einem eigenen Außenminiſter demnächſt ſtattgegeben wird, ſo ſteht England vor dem immerhin eigen⸗ artigen Faktum, drei und— wenn man den Domi⸗ nienminiſter hinzuzählt— vier Außenminiſter zu beſitzen. Wenn vielleicht auch heute die Kompetenzvertei⸗ lung noch nicht völlig klar und exakt abgegrenzt iſt, ſo kann man doch ſchon ſagen, daß den geringſten Ein⸗ fluß der eigentliche Außenminiſter ſelbſt haben wird. Wilhelm Arntz. — Eisgefahr auf dem Rhein volllommen überwunden Meldung des DNB. Koblenz, 4. Januar. Die Eisgefahr auf dem Rhein, die nunmehr oͤrei Wochen lang die Schiffahrttreibenden und die Uferanwohner in lebhafte Beunruhigung verſetzte, iſt vollkommen überwunden. Das Maineis hat als mürbes brüchiges Treibeis den Rhein erreicht, bil⸗ det jedoch für die Schiffahrt nicht mehr die geringſte Gefahr. Der Hafen von Oberweſel, der während der bitteren Kälte vollkommen mit Grundeis bedeckt war, iſt jetzt wieder ſoweit aufgebrochen, daß auf den Schiffen zur Ausfahrt gerüſtet werden kann. Durch Sprengungen wurde durch das Eis eine Rinne geſchaffen, 7o daß die Schiffe auslaufen kön⸗ nen. Wenn der Rhein jetzt faſt vollkommen eisfrei iſt, ſo ſind allerdings die Nahe, die Lahn und die grö⸗ ßeren Teile der Moſel noch mit Eis bedeckt. Mittwoch abend gab die Eiswachtſtelle der Rhein⸗ ſtrombauverwaltung folgenden amtlichen Bericht heraus: Das auf den Nebenflüſſen treibende Eis ſchmilzt unter dem Einfluß der milden Witterung allmählich. Familienkunde als Unterrichtsfach Erkenntmis ſtatt Raſſenhochmut und Blonöfimmel Meldung des DNB. Berlin, 4. Jannar. Für die Aufwärtsentwicklung des deutſchen Volkes ſind von der nationalſozialiſtiſchen Regierung bereits entſcheidende Maßnahmen durch die neue Geſetz⸗ gebung, z. B. das Steriliſierungsgeſetz, getroffen wor⸗ den. Wie das VdZ⸗Büro meldet, wird jetzt vom Aufklärungsamt für Bevölkerungs⸗ politik und Raſſenpflege darauf hingewie⸗ ſen, daß die praktiſche Mitarbeit der Volks⸗ genoſſen für die Aufwärtsentwicklung der Nation neben den geſetzgeberiſchen Maßnahmen unerläßlich ſei. Ein beſonders wichtiges Gebiet für dieſe prak⸗ tiche Mitarbeit ſei die Familienkunde. Nur durch eigene Anſchauung und durch gründ⸗ liche Beobachtung könnten die ſtörenden Er⸗ ſcheinungen, wie Raſſenhochmut, Familien⸗ dünkel und Blondfimmel aus unſerer Volks⸗ gemeinſchaft verſchwinden und einer klaren Er⸗ kenntnis Platz machen. Eine Beurteilung der einzelnen Menſchen erlaube nicht die Beſchränkung auf äußere Erſcheinungen, ſondern fordere die Beachtung der Familien⸗ geſetzmäßigkeiten und Erfahrungen aus der Geſchichte. Gerade für die jungen Leute ſei dies wichtig, denn bei der Gattenwahl ſei die richtige Beurteilung maßgebend, und Gattenwahl und Geburtenpolitik ſeien allein entſcheidend für unſeres Volkes Zukunft. Jeder verantwor⸗ tungsbewußte Deutſche ſolle daher Fa⸗ miliengeſchichte betreiben. Dazu müßte er z. B. eine Lichtbildſammlung mit genauen Daten und Bezeichnung der einzelnen Familienmit⸗ glieder anlegen, einſchließlich aller erreichbaren Bil⸗ der von Verwandten. Auch gehöre die wahrheits⸗ getreue Niederſchreibung des Lebens⸗ laufes der Familienmitglieder in dieſes Gebiet und die Sammlung von Nachrichten über alle Vor⸗ fahren und Nachfahren nach einem beſtimmten Schema. Wegen der Wichtigkeit der familienkundlichen Arbeiten könnten und würden in Zukunft amtliche Stellen Richtlinien vorſchreiben und gewiſſe Angoben zur Eintragungspflicht eines jeden Volksgenoſſen machen. Beſonders werde das für die geſundheitlichen und raſſebiologiſchen Gebiete in Frage kommen. Trotz⸗ dem bleibe noch viel freiwillige Arbeit übrig. Dazu gehöre z. B. auch die Aufſtellung einer Ah⸗ nentafel, für die man das Material von Ver⸗ wandten, aus Kirchenbüchern, Meldeämtern, Archiven uſw. ſich beſchaffen kann. Im neuen Deutſchland ſolle Familienkunde Unterrichtsfach werden, weil ſie betrieben werde als Dienſt am Volke. ———————— Blitzſtrecken der Deutſchen Lufthanſa Berlin—Frankfurt a. M. in 80 Minuten Flugzeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 4. Jan. Ebenſo wie der Sommerfahrplan der Reichsbahn wird auch der innerdeutſche Luftverkehr 1034 im Zeichen einer erheblichen Schnellig⸗ keit sſteigerung ſtehen. Auf den großen Strecken ſoll, wie ſchon gemeldet, die ſchnelle drei⸗ motorige Junkersmaſchine Ju 52 in verſtärktem Um⸗ fange eingeſetzt werden. Vorausſichtlich werden im Lauſe des Jahres 24 Maſchinen dieſes Typs in Be⸗ trieb geſtellt werden. Darüber hinaus will die Lufthanſa zwiſchen Berlin und einigen deutſchen Großſtädten Blitzſtrecken einrichten, die von dem Hein⸗ kel⸗Schnellflugzeug He 70 beflogen werden. Geplant iſt zum Beiſpiel eine Blitzſtrecke Berlin —Frankfurt a.., die ſtatt 3/4 Stunden nur noch 80 Minuten Flugzeit erfordern ſoll. Ge⸗ ſchäftsleute, die am frühen Morgen mit dem Blitz⸗ flugzeug ſich nach Frankfurt begeben, würden dort den ganzen Tag zu Arbeiten und Beſprechungen be⸗ nutzen und am Abend wieder in Berlin ſein kön⸗ nen. Gleichlaufend mit der Schnelligkeitsſteigerung auf den Hauptlinien wird auch der Zubringer⸗ verkehr beſchleunigt werden. Die bewährte, aber inzwiſchen veraltete Junkers F. 13 wird all⸗ mählich durch die moderne einmotorige Junkers Ju 60, die über eine Stundengeſchwindigkeit von 245 Kilometer verfügt, abgelöſt werden, ſo daß auch auf den kleineren Strecken die Stundengeſchwindigkeit über 200 Kilometer hinaus geſteigert wird. Anf den großen durchgehenden Auslands⸗ ſtrecken wird vor allen Dingen die Schaffung hänfigerer Tagesverbindungen erſtrebt. Zwiſchen Berlin und den wichtigſten europäiſchen Hauptſtädten, vor allem zwiſchen Berlin und London, ſollen nach Möglichkeit drei Verbindungen am Tage eingerichtet werden. Zur Zeit ſchweben noch Ver⸗ handlungen, auf welche Länder insgeſamt dieſer ver⸗ Die verfemten Romantiker Ein Beitrag zur Geſchichte der Publikumskritik Vor 100 Jahcen herrſchte in Deutſchland eine Kunſtanſchauung, die im romaniſchen Kulturkreis ausgebildet und von den damaligen Zeitgenoſſen gleichſam überſetzt war: der Klaſſizismus in allen Spielarten. Damals ſtanden in Deutſchland Män⸗ ner auf, die ſich auf das wahre Weſen der deutſchen Kunſt beſannen. Ihren ſtärkſten Rück⸗ in Novpddeutſch⸗ land und Skandinavien(Kopenhagener Akademie); die Hauptvertreter der Romantik waren Runge und Friedrich, beide entſtammten dem äußer⸗ ſten Norden Deutſchlands. Es iſt intereſſant, die Urteile feſtzuſtellen, die von den„Gebildeten“ gefällt wurden, über dieſe wahr⸗ haft nordiſche, innerliche, ernſte Kunſt, die den da⸗ mals beliebten glatten akademiſchen Formen wider⸗ ſtrebte. Johanna Schopenhamer ſchreibt 1816: wiſſen, wie faſt allgemein die neuere Künſtlerwelt. ein Schwindelgeiſt ergriff, den ſie noch auf wunderliche Weiſe mit Vaterlandsliebe zu verbin⸗ den trachtet. Die Antike wird ganz beiſeite geſcho⸗ ben, Dürer und Cranach ſind die Helden des Tages .Wunderliches geſchmackloſes Koſtüm, fratzen⸗ haft übertriebene oder vermagerte Geſtalten, in ver⸗ drehter unmöglicher Stellung, mit eidechſenartigen Körpern, Geſichtern, Händen und Füßen von un⸗ natürlicher Länge... bemühen ſich talentvolle Künſtler auf allerlei Weiſe zu gruppieren. An die Geſetze der Perſpektive, der Verteilung des Lichtes, der Gruppierung wird nicht dabei gedacht... Dies Unweſen empörte mich oft zu gerechtem Zorn, wel⸗ cher um ſo höher ſtieg, wenn ich in den Werken der auf ſolche Abwege geratenen Künſtler ein hohes Ta⸗ lent, Fleiß und Genius nicht verkennen konnk, deren ganz mißgriffene Anwendung mich tief ſchmerzte!“ Dieſen und weitere Ausſprüche bringt Niels von Holſt in einem Auſſatz in der„Kunſt der Na⸗ tion“. U. a. zitiert er den alten Schado w:„Es „Sie gehört zu den neueſten Manieren und Anſichten einer kleinen Anzahl deutſcher Jünglinge dergleichen als das Rechte anzuſehen les handelt ſich um die Kunſt der Romantiker). Bei meinem jüngſten Sohn ent⸗ ſtand dieſe Anſicht in einem kranken Zuſtande; ich W0* ſehe es für Ueberſpannung an und halte dies, es ſei körperlich oder geiſtig, für Krankheit.“ Als in Dresden Caſpar David Friedrich ſeine erſten Landſchaftsgemälde ausſtellte, verlieh Ramdohr der Empörung des Publikums Aus⸗ druck:„Das Bild des Herrn Friedrich weicht von der gewöhnlichen Bahn ab..; die Tendenz, die hier das Talent nimmt, wird dem guten Geſchmack ge⸗ fährlich und ſteht mit einem Geiſte in Verbindung, der die unglückliche Brut der gegenwärtigen Zeit und das ſchauderhafte Vorgeſicht der ſchnell heraneilen⸗ den Barbarei iſt! Das Geheimnis der Wirkung Friedrichs. gefährliche Charlanterie. Die Kompoſition iſt grob, unbehilflich, dürftig... Auf ſtärkte Dienſt ausgedehnt werden ſoll. Außerdem iſt bekanntlich für den Februar'die Aufnahme eines regelmäßigen Luftpoſtdienſtes nach Süd⸗ amorika unter der Benutzung des ſchwimmenden Flugſtützpunktes„Weſtfalen“ vorgeſehen, womit der erſte regelmäßige Flugzeugverkehr über den Atlan⸗ tik durchgeführt wird. Schließlich iſt für 1934 der weitere Ausban des Nachtflugverkehrs, in der Hauptſache für Poſt⸗ u. Frachtſtrecken in Ausſicht genommen. Binnen kurzem wird die Nachtbefeuerung auf der Strecke von Halle—Leipzig nach Nürnberg fertig⸗ geſtellt ſein, ſo daß dann die ganze Strecke Ber⸗ lin—-München nachts beflogen werden kann. Deutſchland wird im Laufe dieſes Jahres mit 2314 Km. an nachtbefeuerten Strecken an zweiter Stellehinter Amerika ſtehen, wo 32 000 Km. mit Nachtbefeuerung ausgerüſtet ſind. Die Zahl der nachtbefeuerten Flughäfen in Deutſchland beträgt 21. Böß aus der Haft entlaſſen teilt mit: Im Verlauf der weiteren Ermittlungen iſt der frühere Berliner Oberbürgermeiſter, Guſtav Böß, am Mittwoch mittag⸗auf Grund eines Beſchluſ⸗ ſes der 6. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin aus der Haft entlaſſen worden. Böß war be⸗ kanntlich auf Grund eines Haftbefehls des Amts⸗ gerichts Berlin⸗Mitte am 28. April 1933 unter dem Verdacht des Betruges feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis Berlin⸗Moabit überführt worden. Die„Bremer Nachrichten“ verboten — Bremen, 3. Jan. Die„Bremer Nachrichten“ ſind wegen ihres erſten Artikels zum Ausgang des Lahuſen⸗Prozeſſes auf drei Tage verboten worden. unangenehme Art wird die Harmonie der Farben geſtört.“ Zeit ſeines Lebens blieb Friedrich unverſtanden. 1833 äußert ſich A. Schöll bei der Beſprechung einer Berliner Ausſtellung in Kuglers Muſeum: „Friedrichs Malerei iſt ein Beweis men ſch lichen Hochmuts, welcher die Natur zum bloßen Zeichen und Buchſtaben für menſchliche Gemütszuſtände erniedrigen will...“ Von Friedrichs Winterland⸗ ſchaft mit alter Eiche heißt es:„Die Wahrheit des Ganzen leugnen wir... Drei Farben und zwer Linien, iſt denn das eine Landſchaft? Ich weiß, was dahinter ſteckt: die Willkür!“ Nicht anders erging es den Werken des jungen Blechen. Ueber ihn wurde das Urteil abgegeben:„Auch hier wird das Auge beohrfeigt!“ Auch nach ihrem Tode blieben die großen deutſchen Meiſter der Romantik verfemt, und faſt ein Jahrhundert mußte vergehen, bis man in Deutſchland wieder zur Würdigung ihrer Kunſt kam. eeeeeeeeen, Der gefährliche Mäuſebiß Das Sodoku⸗Fieber tritt in Europa auf. Vor einiger Zeit wurde in einer weſtdeutſchen Stadt ein neunjähriger Knabe von einer Feldmaus in den Daumen gebiſſen. Der geringfügigen Ver⸗ letzung, die auch kaum Schmerzen verurſachte, wurde keinerlei beſondere Beachtung geſchenkt; aber nach etwa zwei Wochen begann die Bißſtelle ſich blaurot zu verfärben und aufzuſchwellen und wurde unn überaus ſchmerzhaft. Gleichzeitig ſtellte ſich hohes Fieber ein, das den Knaben nach Art des Wechſel⸗ ſiebers in Abſtänden von vier bis fünf Tagen befiel; und am Arm, Hals und Bauch entſtanden blaurote Hautverfärbungen und knotige Verdickungen. Für die Urſache dieſer rätſelhaften Erkrankung, von der der junge Menſch erſt nach einem Kranken⸗ lager von anderthalb Monaten genas, würde man ſchwerlich eine Erklärung gefunden haben, wäre nicht aus den Ländern des Fernen Oſtens ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit eine eigentümliche, ganz ähnlich ner⸗ laufende fieberhafte Krankheit bekannt, die ausſchließlich als Folge des Biſſes von Mäuſen und Ratten auftritt und von den Japanern„Sodoku“ genannt wird. Vergleicht man ihre Erſcheinungen mit den Fieberanfällen des von der Feldmaus ge⸗ biſſenen Knaben, ſo kann man nicht mehr daran zwei⸗ ſeln, daß es ſich auch hierbei um eine regelrechte 2 ieeeeeeeeeeee „Rattenbiß⸗Krankheit“ handelte; daß alſo der Knabe durch den Biß der Feldmaus mit den Keimen dieſer Krankheit angeſteckt wurde. Gewöhnlich verläuft die Krankheit ſo, daß ſich etwa zwei bis drei Wochen nach dem Biß des Nagers, meiſt nachdem die kleine Bißwünde ſchon völlig ver⸗ narbt iſt und der Gebiſſene längſt nicht mehr an das laum beachtete Vorkommnis denkt, urplötzlich unter Schüttelfröſten und raſch anſteigendem Fieber hoch⸗ gradiges Krankheitsgefühl einſtellt. Um die gleiche Zeit ſchwillt die Bißnarbe auf, verfärbt ſich blau und rot, und die Lymphdrüſen der Umgebung verdicken ſich. Blaſen und Ausſchläge ſtellen ſich ein, ja in einzelnen Fällen kann das Gewebe der gebiſſenen Gliedmaßen in weitem Umkreiſe brandig werden und abſterben. Inzwiſchen ſinkt das Fieber wieder, um nach drei bis fünf Tagen erneut zu einer Höhe von meiſt 40 Grad emporzuſchnellen. Am nächſten Tage fällt daun die Temperatur wiederum ab, und ſo kann ſich in wechſelndem Spiel die Krankheit Monate hindurch hinziehen. Die ſtändig wieder⸗ kehrenden Fieberanfälle und ⸗abſtürze wirken außer⸗ ordentlich ſchwächend: etwa 10 v. H. der Rattenbiß⸗ kranken ſterben zumeiſt unter Benommenheit, Schlafſucht und Wahnzuſtänden. Wie hat man es ſich nun zu erklären, daß der au und für ſich ſo unbedeutende Biß einer Ratte ſo ſchwerwiegende Folgen nach ſich ziehen kann? Die — Berlin, 3. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle- Berlin Entſetzliche Bluttat in religiöſem Wahnſinn Bromberg, 4. Januar Eine entſetzliche Bluttat ereignete ſich Mittwoch in der Oberförſterei Leſche, im Kreiſe Bromberg. Dort wurde der 39jährige Arbeiter Wroblewſki plötzlich von religiöſem Wahnſinn beſallen und er⸗ ſchlug dabei einen Freund, den 45jährigen Arbei⸗ ter Muſtal. Beide bewohnten in der Oberförſterei ein Zimmer. Als ſie Mittwoch abend vor dem Zu⸗ bettgehen das Abendgebet ſprachen, uuterbrach Wro⸗ blewſki plötzlich ſeinen Freund mit dem Bemerken, er ſpräche ſein Gebet falſch. Als Muſtal dieſer Be⸗ merkung kein Gehör ſchenkte, ſprang Wroblewſki plötzlich auf, ergriff einen Hammer nnd ſchlug dem betenden Freunde die Schädeldecke ein. Muſtal war ſofort tot. Nach dieſer in einer Anwandlung religiö⸗ ſen Wahnſinns begangenen Tat geriet Wroblewfki vollſtändig in geiſtige Umnachtung. Er legte den Leichnam auf den Fußboden und nagelte Hände und Füße des Erſchlagenen in der Lage eines Gekreu⸗ zigten an die Bretter des Fußbodens an. Durch das Klopfen. wurden die Bewohner der Oberförſterei wach. Sie drangen in das Zimmer ein und konnten erſt nach heftiger Gegenwehr den Wahnſinnigen bändigen. Der Unterſuchungsbehörde hat der Ver⸗ haftete bisher nur unzuſammenhängende Ausſagen machen können. —— Anſchlag auf einen Eiſenbahnzug — Frankfurt a.., 4. Jan. Die Reichsbahndi⸗ rektion Frankfurt a. M. teilt mit: Am Mittwoch abend um 21.19 Uhr mußte kurz hinter dem Ein⸗ fahrtsſignal in den Frankfurter Lokalbahnhof ein Zug von Offenbach halten, weil zwei eiſerne Schwellen auer über den Gleiſen lagen. Da der Zug ſchon langſam fuhr, ſchob die Lokomo⸗ tive die Schwellen ein Stück vor ſich her und ſtieß ſie dann zur Seite. Ein Entgleiſen erfolgte nicht und auch Perſonen wurden nicht verletzt. Die Bahn⸗ polizei hat mit Hunden ſofort die vorhandenen Spn⸗ ren verfolgt, Selbſtmord des Mörders Wittenburg — Braunſchweig, 4. Jannar. Der Oberlehrer Wittenburg, der in der Nacht zum 2. Januar in Berlin ſeine Frau und ſeine Schwiegermutter ver⸗ giftet hatte, hat Selbſtmord begangen. Am Dienstag nachmittag war Wittenburg mit der Bahn nach Braunſchweig gekommen und hatte eine ihm bekannte Frau aufgeſucht. Mit dieſer fuhr er nach Königslutter und mietete in einem dortigen Gaſthaus ein Zimmer. Am nächſten Morgen erhielt die Stadtpolizei in Königslutter einen Brief, welchem das Paar mitteilte, daß es ſich im Elm das Leben nehmen würde. Am ſpäten Abend wurde die Fran mit Ver⸗ giftungserſcheinungen kurz vor Königs⸗ lutter, wohin ſie ſich geſchleppt hatte, durch einen Einwohner aufgefunden. Sie wurde dem Kranken⸗ haus Helmſtedt zugeführt. Wittenburg wurde in der Nähe eines Steinbruches im Elm tot auf⸗ gefunden. Er hatte Selbſtmord durch Einneh⸗ men von Gift verübt. General der Kavallerie a. D. Eugen von Falkenhayn geſtorben — Berlin, 4. Jan. Der General der Kavallerie a. D. Eugen von Falkenhayn iſt am Mittwoch vor⸗ mittag in ſeiner Wohnung in Berlin⸗Lichterfelde im Alter von 80 Jahren geſtorben. General von Fal⸗ kenhayn, ein älterer Bruder des bekannten Kriegs⸗ miniſters, war Oberhofmeiſter der Kaiſerin Auguſta Viktorig und führte im Kriege das 22. Reſervekorps. Er war Inhaber des Ordens Pour le Merite. Schwabe nach Kapſtadt geſtartet — Kairo, 4. Januar. Der deutſche Jungflieger Karl Schwabe⸗München iſt heute nach Kapſtadt ge⸗ ſtartet. Die erſte Zwiſchenlandung wird vorausſicht⸗ lich in Wadi Halfa erfolgen. Fieberanfälle laſſen ſchon vermuten, daß man es beim Rattenbißfieber mit einer durch beſtimmte Krankheitserreger hervorgerufenen Infektionskrank⸗ heit zu tun hat; denn der Anſtieg des Fiebers ent⸗ ſpricht ja— wie es von anderen anſteckenden Krank⸗ heiten her bekannt iſt— jeweils einer Vermehrung der Erreger im Blute des Kranken. Tatſächlich wird auch das Rattenbißfieber durch gewiſſe winzige Klein⸗ lebeweſen, die man nach ihrer korkzieherartigen Form als„Spirillen“ bezeichnet, hervorgerufen. Und in ähnlicher Weiſe, wie das Gift der verderb⸗ lichen Schlafkrankheit durch den Stich der Gloſſinen⸗ fliege, wie die Keime des Malariaparaſiten durch den Stich der Anophelesmücke weitergeimpft werden, wird der auf der Mundſchleimhaut der Ratte lebende Erreger der Sodoku⸗Krankheit durch den Biß des Nagers auf den Menſchen übertragen. Wäre die Rattenbißkrankheit in ihrem Vor⸗ kommen beſchränkt auf den Fernen Oſten oder auf die überſeeiſchen Länder, ſo wäre das Intereſſe für ſie bei uns gering. Nun iſt das Rattenbißfieber, das außer in Japan noch in China, Indien, Auſtralien, Oſt⸗ und Nordafrika und Braſilien vorkommt, neuerdings aber auch in Italien, in Südfrankreich, auf dem Balkan, in Kleinaſien, in England und Dänemark beobachtet worden. Die Möglichkeit, daß aus den Nachbarländern Nager zu uns eingeſchleppt werden, die mit dem Erreger der Sodoku⸗Krankheit behaftet ſind, und daß dieſe Erreger ſich unter der einheimiſchen Nagerwelt verbreiten, beſteht alſo durchaus. Und in dieſem Zuſammenhange verdient die eigenartige Tatſache Erwähnung, daß ſich im Volksglauben die Meinung erhält, der Biß der Ratte ſei„giftig“. ——— Z Ueber tauſend Berliner Bühnenkünſtler er⸗ werbslos. An die erwerbsloſen Bühnenkünſtler in Berlin war die Aufſorderung ergangen, ſich bis zum 30. Dezember bei der Genoſſenſchaft der deutſchen Bühnenangehörigen zu melden. Daraufhin haben ſich von den ſchätzungsweiſe 1000 bis 1200 erwerbs⸗ loſen Bühnenkünſtlern etwa 75 Prozent in die Li⸗ ſten der Genoſſenſchaft eingetragen. Viele von denen, die ſich nicht gemeldet haben, werden bisher keine Kenntnis von der Meldepflicht gehabt haben. Ihnen ſoll noch die Möglichkeit einer nachträglichen Mel⸗ dung gegeben werden. Dieſer Tage wird eine Kom⸗ miſſion zuſammentreten, um über Mittel und Wege zu beraten, wie den erwerbsloſen Bühnenkünſt⸗ lern geholfen werden kann. —— in 9 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 9 Holzausgabe auf dem Holzlagerplatz der NS⸗Volkswohlfahrt, Binnenhafen, Landzungenſtraße 10 Holzberechtigungsſcheine ſind von den Bedürftigen vorher bei ihren einzelnen Gruppen in Empfang zu nehmen. NS⸗Volkswohlfahrt, Gruppe Lindenhof: Am Freitag, 5. Januar, von—12 und—4 Uhr die Berechtigten mit Holzgutſcheinen von—400. Am Samstag, 6. Januar, von—12 Uhr die Be⸗ rechtigten mit Holzgutſcheinen von 401—600. Am Montag, 8. Januar, von—12 und—4 Uhr die Berechtigten mit Holzgutſcheinen von 601 bis Schluß. NS⸗Volkswohlfahrt, Gruppe Humboldt: Am Dienstag, 9. Januar, von—12 und—4 Uhr die Berechtigten mit Holzgutſcheinen von—400. Geleitwort für das Winterhilfswerk Das Deutſche Volk, das endlich unter der Füh⸗ rung des Volkskanzlers ſein Selbſtvertrauen wie⸗ dergefunden hat und ſich ſeiner eigenen Kraft wieder bewußt geworden iſt, ſtellt eine große Schickſalsge⸗ meinſchaft dar. Auch das Volk im Grenzland Baden, das mit unverbrüchlicher Liebe und Treue am Füh⸗ rer hängt, weiß, daß es nur ein kleines Zeichen des Dankes an ihn für die Wiedererweckung der Nation iſt, wenn es trotz der noch immer großen Not im eigenen Lande gern und freudig ſein Scherflein dem Winterhilfswerk opfert. Insbeſondere rufe ich die Führer der badiſchen Wirtſchaft, die beſonders ſchwer zu ringen und zu kämpfen hat, auf, nach beſten Kräf⸗ ten auch im neuen Jahre den armen Volksgenoſſen zu helfen. Keiner darf hungern und frieren! gez.: Dr. jur. Clemens Kentrup. Der Fanuar im Libelle-Kabarett Mit dem neuen Jahr ſind in das elegante Kaba⸗ rett auf den Planken auch neue Künſtler einge⸗ zogen, die nach Kräften bemüht ſind, dem Publikum einen ebenſo bunten wie heiteren Abend zu bereiten. Aller Anfang iſt Miß Ellen, eine blonde, be⸗ hende Tänzerin, die mit dem Wirbel ihrer Beine freundlichen Beifall findet. Fred Palu iſt der Mittelpunkt des Abends, iſt Anſager und Spaßma⸗ cher zugleich, er karikiert Typen und kommt als Sänger, der mit einem Grammophon in heftige Kon⸗ kurrenz tritt. Palu verſteht es recht meiſterlich, einen Ariadnefaden durch das ganze, vielfältige Pro⸗ gramm zu ziehen und die gute Laune des Völkchens unten im Parkett zu erhalten.— Marga Gars iſt ebenſo blond wie charmant und ſingt ſich mit wiene⸗ riſchen und anderen gefühlvollen Liedern in viele Herzen ein.— Ein recht ulkiger Jongleur, der bei ſeiner Kunſt kein Wort verliert, iſt Wilano. — Dann ſind da weiter in dieſem faſt zu reichlich be⸗ ſetzten Programm Bobby, Eugen und ein großes Brett, das ihnen als Requifit für ihre komiſch⸗akro⸗ batiſche Nummer dient. Rhythmiſch bewegt, flott und graziös zugleich, gefällig und elegant iſt das Tanzduett von Ezzola und Reſé. Mal kommen die beiden als Töchter Andaluſiens, mal oberbaye⸗ riſch, mal grotesk.— Recht nett iſt auch die Clown⸗ nummer der Broth. Millers, die allerlei Vergnüg⸗ liches am hohen Reck ausführen. Famos der Schluß, den die beiden Brucks als luſtige Radfahrer, die das Stahlrad und ſeine Schikanen glänzend beherr⸗ ſchen, geben. Danach Tanz aller Intelligenter, geſunder Nachwuchs Wie das VDZ.⸗Büro meldet, wird in maßge⸗ benden Kreiſen des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks die Nachricht dementiert, als ob die handwerklichen Spitzenorganiſationen im Zu⸗ ſammenhang mit der Lehrlingseinſtellung zu Oſtern 1934 Anordnungen getroffen hätten, die einem numerus clauſus für die Einſtellung von Hand⸗ werkslehrlingen gleich kämen. Es wird hervorge⸗ hoben, daß der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks gar keine eBrechtigung zum Erlaß ſolcher Anord⸗ nungen habe, daß er vielmehr lediglich befugt ſei, Empfehlungen an die Handelskammern weiterzu⸗ Ieiten. Richtig ſei aber, daß die maßgebenden Stellen des Deutſchen Handwerks, vor allem die Innungen durch Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern und Berufsämtern dafür ſorgen ſollten. daß im Wege der Berufsberatung erreicht werde, daß nur wirklich geeigneter Nachwuchs in den Handwerksſtand hineinkomme. In der Vergangen⸗ heit ſei es leider mitunter vorgekommen, daß bei der Geſellenprüfung die Handwerker nicht richtig rechnen, leſen und ſchreiben konnten. Dieſer Zu⸗ ſtand müſſe verſchwinden angeſichts der geſteigerten Bedeutung des deutſchen Handwerks und der größe⸗ ven Kompliziertheit ſeiner Betriebe in der heutigen Zeit. Im deutſchen Handwerk ſeien insgeſamt etwa 800 000 bis 700 000 Lehrlinge vorhanden, während in der Induſtrie nur rund 120000 Lehrlinge be⸗ ſchäftigt würden. Der Jahresbedarf des deutſchen Handwerks an Lehrlingszuwachs, der alſo auch 1934 vorausſichtlich wieder eintrete, ſei mit etwa 200 000 zu beziffern, von denen 70 000 weibliche Lehrlinge PuWIoUi EEnbN” Ein Nefdenſeben zwiscien Sflicht und Liebe LVon(urf Corrintſ PTTTPTTTPTPTPTGTPTPTPTGTGTGTGTGTGPPTGTGTGTGTGTGTGTGToTWT'TGTGTGTͤTbTͤToTͤT'TͤTPTIIIIIIIIIIIZJIIIJIIZIjZZIZZZZZꝛZ⁊ꝛꝛꝛZ777⁊⁊ꝛꝛꝛ⁊ꝛ.ꝛZÄZꝛꝛvꝛꝰv /x ꝓꝓ Y Y— „Nichts darf ich ſein, als— irgendein Prinz Er kommt von den Eltern, hat wieder einmal tauſend Ermahnungen ob ſeines wilden Lebens⸗ wandels einſtecken müſſen, und ob ſeiner Schulden. — Schulden! Die Galle ſchwillt ihm—: dann ſollte mir doch lieber der Herr Papa das Erbteil heraus⸗ geben, das mir der Onkel Heinrich überlaſſen hat: Rheinsberg und die anderen Schlöſſer, alle die Re⸗ boenuen! Mich hat doch der Oheim zum Univerſal⸗ erben eingeſetzt, und— der Papa enthält mir die Erbſchaft vor, ſteckt ſie in die eigene Taſche und flucht dann über meine Schulden Er lacht grimmig. Aber im gleichen Augenblick auch ſchon hat er dieſen Groll wieder vergeſſen Viel ſchlimmer iſt, was heut früh geſchehen iſt! Der König hat ihn rufen laſſen. Der König hat ihn abgekanzelt wie einen Schulbuben ob der Denk⸗ ſchrift, die der Oberſt Kleiſt ihm überreicht hat! Faſt davongejagt worden iſt man aus dem Schloß, weil man— weil man Blinde ſehend machen wollte, weil man davon geträumt hat, man ſei wenigſtens ſo viel wert, daß man beanſpruchen könne, gehört zu werden! Es iſt ja nicht wahr, daß man Krieg will um des Krieges willen! Tod und Teufel: es geht um Preu⸗ ßen— geht um Deutſchland! Iſt man da ein Schuft, wenn man darauf dringt: Preußen muß mit Oeſter⸗ reich gemeinſan in den Kampf gehen gegen dieſes korſiſche Ungeheuer, das doch ſchon die preußiſche Neutralität verletzte, indem es marſchiert iſt durch Preußiſch⸗Ansbach— das Hannover beſetzt hält, und es wagt, dies Hannover dem preußiſchen König anzubieten, damit er immer und ewig— neutral ſei!— Neutral, neutral...—: um zerſchlagen und verjagt zu werden, ſobald der Korſe die Hände frei für Preußen hat! Der Reiter verhält ſein Roß, ſpringt ab— er iſt zuhauſe! Raſt die Treppe empor— „Champagner, Champagner!“ gellt ſeine Stimme durch das Gebäude. Und ſtürmt in ſein Zimmer, Hier findet er zwei Generale ſeiner harren. „Ah, Blücher! Ah Rüchel!“ Die beiden Herren wollen aufſpringen, aber der Prinz winkt ab. „Nichts da! Nichts von königlicher Hoheit— nichts zuvor von Geſchäften!— Champagner!“ Ein Diener bringt die Flaſchen und die Gläſer, von den Flaſchen gleich einen ganzen Korb. „Ran!“ Und das Pokulieren hebt an. Dazwiſchen immer wieder wilde Pereats auf den Korſen— auf des Kö⸗ nigs knackbeinigen ewig zaudernden Oberbefehls⸗ haber Hohenlohe— auf die Schranzen und Diplo⸗ matenwanzen des Berliner Hofs: Haugwitz und Lom⸗ bard an der Spitze— und auf den Rheinbund, jene Genoſſenſchaft ehrloſer Fürſten, die, ihr Deutſchtum vergeſſend, ſich dem Korſen in die Arme geworfen haben, bereit, mit dem Bonaparte gemeinſam Deutſch⸗ land in Fetzen zu reißen. „Nieder! Nieder!“ Ein Vierter geſellt ſich zu den Pokulierenden: der längſte Soldat des preußiſchen Heeres: der Noſtitz, Adjutant des Prinzen. Und wie der Prinz, voller Groll und Gram, wie⸗ der einmal an dem Pianoforte ſitzt, den Hohenfried⸗ berger Marſch aufbrauſen läßt, um daran ein wildes Gewoge phantaſtiſcher, zerriſſener Harmonien und Tonlagen zu ſchließen, da fragt, nicht einmal allzu leiſe, der Blücher des Prinzen Adjutanten, indem er gleichzeitig auf den Spielenden und auf die Batte⸗ rien der Flaſchen weiſt: „Treibt er es— immer ſo?“ Der Noſtitz ſeufzt tief. Mit unendlicher Zärtlich⸗ keit faßt ſein Blick die Geſtalt des Prinzen, und er antwortet leiſe: „Es iſt furchtbar mit ihm! Dieſe Selbſtqual— dieſer Schmerz um verpaßte Gelegenheiten— dieſe Ahnungen des Kommenden!— Er trinkt nichts mehr als Champagner! Er fängt damit an, ſowie er aufſteht, ſo daß er vormittags mit ſechs Bouteillen fer⸗ tig iſt und den Tag über ein Dutzend nicht hin⸗ reicht—“ „Verdammt!“ knurrt Rüchel auf. Und jetzt ereifert ſich der Noſtitz: „Aber nie, nie werden Sie die leiſeſte Spur von Trunkenheit an ihm merken! Sehen Sie doch, wie blühend er immer noch ausſieht! Er tut ja nichts, als das verzehrende Feuer ſeines Innern löſchen! Sein Tag und ſeine Nächte ſind ja nichts mehr als ein Schrei—“ „Na?!“ fragt der Blücher kurz. „Krieg gegen Bonaparte—“ flüſtert Noſtitz. Und im gleichen Augenblick fährt der Prinz herum, ſtürzt auf vom Klavier, das in letzten ſchril⸗ len Akkorden ſtöhnt, und ſchreit, als habe er jedes Wort ſeines Aojutanten verſtanden: „Krieg gegen Bonaparte— damit Preußen geret⸗ tet werde und nicht ehrlos ſeine Exiſtenz aufgebe!“ Glas auf Glas ſtürzt er von dem ſchäumenden Champagner herunter. Die Herren ſehen ihn an— ſehen ihn brennen, verſtehen ſein Weh. Sie können nicht anders— ſie ſchenken ſich ein, laſſen die Gläſer aneinanderklirren—: „Krieg— damit Preußen gerettet werde nicht ehrlos ſeine Exiſtenz aufgebe!“ Und der Prinz: „Ich ſetze mein Wort dafür: kommt oͤer Kampf, dann will ich in dieſem Kampf mein Leben daran⸗ ſetzen: für Sieg— für Preußen— für Deutſchland!“ Er hebt ſein Glas, er zerſchmettert es am Bo⸗ den, er ſteht hoch aufgerichtet, mit lodernden Augen, wirrem Haar, unſagbar ſchön anzuſchauen, ein Kriegsgott——— So hab' ich ſchon einmal geſchworenl blitzt es durch ſein Hirn: Dir, Schweſter Luiſe, als ich zum erſten Mal den Soldatenrock trug! Ich war immer bereit— und löſe auch heut' noch mein Wort ein! — Wann, wann endlich kommt der Tag der heilig⸗ ſten Mannestat?! ... ach, verdammt— warum hat nun der Noſtitz Tränen in den Augen.2 und Hofinungsiaumel Dann raſt mit einem Male lodernd beſchwingte Hoffnung auf—: der Zar iſt mit dem preußiſchen Königspaar in der Potsdamer Gruft geweſen; ſozu⸗ ſagen am Sarkophag des großen Friedrich iſt ein Vertrag zuſtande gekommen. Der regelt die Be⸗ dingungen der bewaffneten Vermittlung Preußens— endlich! endlich! Der Staatsmann Graf Haugwitz ſoll Napoleon die Forderung nach Unabhängigkeit der Schweiz, Hollands, Räumung Deutſchlands vorlegen. Die Verwerfung dieſer Bedingungen würde ohne weiteres Preußens Teilnahme am Krieg gegen Frankreich ergeben. Endlichl Endlich! Preußen findet ſeine Ehre wie⸗ der, will nicht länger zaudernd verharren zum Spott und zur Verachtung ganz Europas! Ganz Berlin iſt auf einmal in einem Taumel der Erregung, alle Offiziere und die Bürgerſchaft mit ihnen. Zwar erfährt man die jammervolle Niederlage Oeſterreichs bei Ulm. Aber unmittelbar darauf brauſt durch die Stadt die Kunde, daß zum erſten Male die franzöſiſchen Fahnen, daß der Korſe ver⸗ nichtend geſchlagen wurde: vom meerbeherrſchenden England, bei Trafalgar, wie Lord Nelſon Frank⸗ reichs Flotte vernichtet hat, wenn auch um den Preis ſeines Heldenlebens! Nun iſt es Zeit! Wieder arbeitet der Prinz mit ſeinen Getreuen, mit der„Kriegspartei“, wie man am Hof die wahren Patrioten bezeichnet: mit dem Freiherrn vom Stein, mit Scharnhorſt, Rüchel, Kleiſt, Phüll und vielen anderen. Tag für Tag erwartet man die Abreiſe des Grafen Haugwitz ins napoleoniſche Hauptquartier. um dem Korſen Preußens Ultimatum zu überbrin⸗ gen. Und endlich fährt er Die Ahnfirau Nun iſt man in den Dezember des Jahres 1805 eingerückt. Der Prinz hockt verſonnen am warmen Kamin. Und der lange Noſtiz ſtürzt jäh herein. „Triumph, königliche Hoheit, Triumph! ſind die Ordres! Uebermorgen Ausmarſch!“ Wie ein Panther ſpringt Louis Ferdinand auf, entreißt dem Getreuen die Papiere, erbricht die Sie⸗ gel— lieſt den Befehl... Er brennt in hohen Feuern, preßt den Aojutanten an die mächtige Bruſt: „Es iſt Wahrheit geworden, Noſtitz! Uebermorgen Ausmarſch! Mobil! Ich führe die Avantgarde des Hohenloheſchen Korps! Wir brauſen nach Erfurt ins Hauptquartier!“ Im Handumdrehen ſteht wieder der Champagner auf dem Tiſch— dieſe Stunde will gefeiert ſein! Mobilmachung! das iſt doch nicht die Kriegserklä⸗ rung, aber ſie muß und wird kommen! Napoleon wird die von Haugwitz präſentierten Forderungen ablehnen— und dann: Schlachten! neuer Ruhm! endlich wieder Ghre für Preußen und Preußens Waffen! Kampf Seite an Seite mit Oeſterreich: für Deutſchlands Rettung und Größe! Der Prinz ſtürzt zum Klavier. Unter ſeinen Hän⸗ den quillt es von Triumphgeſang und Marſchmuſik. Hier Schon gleitet er über in die mächtigen Klänge der „Eroica“. Aber mit eins brechen die Harmonien ab, der Prinz ſtarrt mit weitaufgeriſſenen Augen ins Leere, ſieht zur Seite, ſeine Rechte will etwas packen— und halten.— „Um Gott, ſtammelt Noſtitz. 5 „Haben Sie ſie nicht geſehen, Noſtitz?“ bringt der Prinz mühſam heraus.„Hier hat ſie geſtanden— hier— hat mich angeſtarrt—“ „Wer?!“ „Die— weiße— Frau... die Ahnin unſeres Hauſes... Immer ſoll ſie ſich zeigen, wenn— wenn ein Unheil——“ Er bricht ab. Wieder ſtarrt er ins Leere. „Königliche Hoheit“, verſucht es Noſtitz in rühren⸗ der Schüchternheit,„ich habe auf Ehre— niemanden geſehen... Vielleicht der Champagner——“ Da ſtößt der Prinz ein gellendes Gelächter aus. „Champagner!— Vielleicht Champagner!— Sie ſollen recht haben, Noſtitz: wenigſtens in Cham⸗ pagner wollen wir ſiegen: ſchon heut'!— Auf die weiße Frau— einen tapferen Soldatentod!“ was iſt, mein Prinz?“ Im Haupiquariier Am letzten Berliner Tag reitet der Prinz durch die Straßen, ſeine Getreuen haben ihn darum gebe⸗ ten. Es geht die Linden hinab, und unbeſchreiblicher Jubel der Bürgerſchaft und der Offiziere umbrauſt den Prinzen, die Hoffnung der Armee, die Hoffnung Preußens, die Hoffnung aller wahren Deutſchen, dieſen Louis Ferdinand, wie ein Kriegsgott anzu⸗ ſchauen, den Liebling der Genoſſen, den Abgott ſchönrer Frauen—: „Hoch unſer Prinz! Hoch Louis Ferdinand Und dann geht es im Sturmtempo nach Erfurt, ins Hauptquartier. Faſt alle kriegstüchtigen Elemente der Armee ſind hier um den Oberkommandierenden, den alten Fürſten Hohenlohe geſchart. Und Tag für Tag vergeht mit der Inſpektion der Truppen. Und Tag auf Tag wartet man auf den Kurier des Grafen Haugwitz— er muß und muß doch nun ſchon mit Na⸗ poleon geſprochen haben! Wann alſo endlich: Krieg?! Der Prinz, Blücher und Rüchel, die drei Ge⸗ treuen, ſind raſend vor Ungeduld. Sie können vor⸗ erſt nur eins: ſich noch einmal das Wort geben, einen unglücklichen Ausgang des kommenden Krieges nicht zu überleben——— Einer von ihnen hat es zehn Monate eingelöſt, dies feierlich, männliche Wort! 7 1 ſpäter Die Nachi zweier Genies Endlich: Aufbruch von Erfurt, ins Weimariſche hinein.— Sind endlich Nachrichten von Haugwitz eingetroffen? Niemand weiß es. Aber immerhin: man marſchiert! Jena. Keine Studentenſtadt in öͤieſen Tagen, ſondern überflutet von Soldaten und Offizieren. Der Prinz reſidiert im alten Schloß. Der Herzog Karl Auguſt iſt da— und Goethe iſt da. Man findet ſich bei Punſch und Champagner zuſammen. Hoch gehen die Wogen— wer weiß, ob man je wieder ſo zuſam⸗ menfindet? Am erſten müde wird der Herzog. Zieht ſich zurück. Aus Anſtand tut der Prinz das gleiche, aber vorher noch hat er Goethe zugeraunt: „In meinem Schlafzimmer—!“ Und Goethe hat lachend genickt. Und iſt um die Mitternacht in das Zimmer des Prinzen geſchlichen. Der hat ſchon im Bett gelegen, aber Batterien von Champagnerflaſchen um ſich, denen man nun, nach⸗ dem Goethe auf dem Bettrand Platz genommen, die Hälſe bricht— in genialiſchem Geſpräch bis zum frühen Morgen.—— Es gibt ein Billett des Herzogs Karl Auguſt, in dem ſteht: „Hab' mich früh zurückgezogen, aber die beiden tranken die ganze Nacht ungeheuer viel um die Wette, und Goethe blieb nichts ſchuldig; er konnte ſürchterlich trinken“. Und ein Billett des Prinzen an die Rahel: „Gera, 16. Dezember 1805. Ich habe nun Goethen wirklich kennengelernt, er war geſtern noch ſpät bei mir und ſaß dann vor meinem Bette, wir tranken Champagner und Punſch, und er ſprach ganz vortrefflich. Endlich de⸗ boutonnierte ſich ſeine Seele, er ließ ſeinem Geiſt freien Lauf; er ſagte viel, ich lernte viel, und fand ihn ganz natürlich und liebenswürdig“ (Fortſetzung folgt.) SSSS——————gggggggg,,Ö,—HHHH—————————cc— ſeien. Eine genaue Zahl laſſe ſich dabei nicht fin⸗ den, weil man ja nicht wiſſe, wieviel neue Hand⸗ werksbetriebe in Verfolg des Wirtſchaftsaufſtieges gegründet werden. Der Lehrlingsnachwuchs ſoll im allgemeinen aus der letzten Klaſſe der Volksſchule entlaſſen ſein. Er werde, wofür die Innungen in Gemeinſchaftsarbeit mit den Arbeitsämtern und der Berufsberatung Sorge trügen, auf den erforderlichen Intelligenzgrad und den Geſundͤheitszuſtand unterſucht. Höchſtzah⸗ len für die Lehrlingshaltung in den einzelnen Be⸗ trieben beſtänden bereits ſeit mehreren Jahren und würden auch für 1934 wohl aufrecht erhalten werden müſſen. * Die Koſakenſtälle befanden ſich nicht, wie in dem in Nr. 603 veröffentlichten Artikel über den„Rhein⸗ übergang in der Neufahrsnacht“ ausgeführt wurde, in den L⸗Quadraten, ſondern hinter der Löwenkel⸗ ler⸗Brauerei. Die Ställe in den-⸗Quadraten waren den Dragonern zugewieſen. In einem Schloß⸗ flügel vor der Bildergalerie, der verſchwunden iſt, ſowie im Schneckenhof befanden ſich ebenfalls Dra⸗ gonerſtallungen, zu denen die erhalten gebliebene Reithalle gehörte. Die Artillerie⸗Abteilung, die kurze Zeit zur Mannheimer Garniſon gehörte, hat die Dragonerſtälle gleichfalls teilweiſe benützt. *Ihren 74. Geburtstag begeht heute bei beſter Geſundheit und in geiſtiger Friſche Frau Hans⸗ halter, Rheindammſtr. 64, ſeit 44 Jahren Beziehe⸗ rin unſeres Blattes. * Ernannt wurden durch Entſchließung des Ev. Landesbiſchofs Pfarrer i. R. Artur Bauer in Hei⸗ delberg zum Pfarrer in Flehingen, Pfarrer Fritz Bruch zum Pfarrer in Hochſtetten, Pfarrverwalter Egon Güß in Stein bei Durlach zum Pfarrer da⸗ ſelbſt und Diaſporapfarnen Karl Neßler in Hhi⸗ lippsburg zum Pfarrer in Weiler bei Rfi⸗ im. Rektor Pfarrer Heinrich Kampp am Melanchthon⸗ ſtift in Heidelberg wurde mit der einſtweiligen ne⸗ benamtlichen Verſehung des Vikariats Heidelberg betraut. Verſetzt wurden die Vikare Jonathan Eberhardt in Heidelberg(Vikariat J) als Pfarr⸗ derwalter nach Dertingen, Hans Herrmann in Bruchſal als Pfarrverwalter nach Sulzfeld, Hein⸗ rich Schmidt in Heidelberg⸗Neuenheim als Vikar nach Heidelberg(Vikariat D, die Pfarrkandidaten Otto Kopp in Weingarten zur Verſehung des Vikariats nach Bruchſal, Ernſt Lotterhos in Oftersheim zur Verſehung des Pfarrdienſtes nach Haslach im Kinzigtal, Richard Müller zur Verſehung des Vikariats nach Sinsheim und der frühere Pfarrkandidat Kurt Wiederkehr zur Verſehung des Pfarrvikariats nach Marzell. Durch Entſchließung des Erweiterten Oberkirchenrats wurde die Ernennung des Pfarrverwalters Oskar Fränkle in Schatthauſen zum Pfarrer daſelbſt beſtätigt. —— ——————— — 3 4 * 4. Seite/ Nummer 6 Donnerstag, 4. Januar 1934 Himmel und Hölle im Kochtopf Am 7. Januar begeht ganz Deutſchland zum vierten Male die ernſte Feier des Eintopfgerichts. Die ſchöne Sitte hat ſich ſeit dem Erntedankfeſt ſchon ſo eingebürgert, daß wir kaum mehr daran denken, wie jung ſie noch iſt. Tatſächlich ſind ja Eintopfge⸗ richte für die deutſche Hausfrau auch garnichts neues, aber als Sinnbild der Volksgemeinſchaft hat ſie uns erſt der Nationalſozialismus gebracht. Inzwiſchen hat die junge Pflanze in unſe⸗ rem Heimatboden ſchon kräftig Wurzel ge⸗ ſchlagen. Jede deutſche Landſchaft hat ihr heimatliches Ein⸗ topfgericht. Die Reichsführung des Winterhilfswer⸗ kes hat unter reger Beteiligung der Hausfrauen be⸗ gonnen, die Rezepte für dieſe Gerichte zu ſam⸗ meln. Neben den bekannteren Gerichten finden wir unter ihnen auch eine ganze Anzahl von uralten, leider wenig verbreiteten Rezepten. Viele haben eigenartige, zum Teil ſehr drollige Namen. Es gibt in Stuttgart das Gericht„Gaisburger Marſch“ (Kartoffeln und Spätzle) und in Thüringen eines namens„Schuſterpfanne“. Auch dürfte es wenig be⸗ kannt ſein, daß es außer dem„Schleſiſchen Himmel⸗ reich“ noch ein„Oſtfrieſiſches Höllengericht“ gibt. Während das Schleſiſche Himmelreich aus Backobſt, geräuchertem Schweinefleiſch und Mehlklöſen be⸗ ſteht, alſo ſüß und lieblich ſchmeckt, wird das oſtfrie⸗ ſiſche Höllengericht mit feurigen Gewürzen, mit Pfefſer, Lorbeer, Speck und Zwiebeln zubereitet. Es beſteht aus einem Gemiſch von Kartoffelſcheiben und gekochten oder gebratenen Fleiſchſtücken, die mit einer ſcharfen Tunke durchtränkt und in der Röhre gebacken werden. Für die meiſten Hausfrauen bedentet das Eintopfgericht kein Opfer, ſondern eine we⸗ ſentliche Erleichterung, weil es ſich ſo leicht zubereiten läßt. Die deutſchen Männer und Kinder lieben dieſe ein⸗ ſachen, ſchmackhaften Speiſen ſo ſehr, daß ſie ſich jedesmal auf das Eintopfgericht frenen. Das iſt vor allem auch im Hauſe nationalſozialiſtiſcher Führer der Ball. Hermann Göring, der preußi⸗ ſche Miniſterpräſident, ließ es ſich im Dezember trotz kaum überſtandener Krankheit nicht nehmen, ſeine Erbſenſuppe mit Speck zu eſſen. Bei Frau Magda Goebbels gab es Brühkartoffeln. Gruppenfüh⸗ rer, Staatsrat Ernſt hatte ſeine Gäſte zu einem Pichelſteiner Gemüſetopf eingeladen. Dicke Reis⸗ ſuppe aß man im Hauſe des Reichsinnenminiſters Dr. Frick, während Kultusminiſter Dr. Ruſt eine kräftige Gemüſeſuppe vorzog und der Oberpräſident der Provinz Brandenburg, Pg. Kube, ſich an Wir⸗ ſingkohl gütlich tat. Selbſt in den feinſten Gaſtſtätten ſind Eintopf⸗ gerichte geboten worden. In einem der allererſten Berliner Speiſelokale war über einem großen Spirituswärmer ein rieſiger blanker Kupferkeſſel aufgeſtellt, aus dem der Küchenchef in eigener Per⸗ ſon mit öͤer Suppenkelle den Göſten Kohl und Ham⸗ melfleiſch auf die Teller tat. Die meiſten ausländiſchen Gäſte in den Ho⸗ tels fanden die Einrichtung als höchſt nach⸗ ahmenswert und verzehrten mit gutem Appetit die einfachen, aber kräftigen Speiſen, die man ihnen vorſetzte. Der Direktor einer großen ausländiſchen Bank, der zu Beſuch in Berlin weilte, ließ ſich für ſeine Linſen⸗ ſuppe mit Speck und Wurſt drei Teller reichen, da er auf dieſ Weiſe, wie er lachend erklärte, ein Diner von drei Gängen habe. Auf eine einfachere, ſchönere und ſchlagendere Weiſe kann ein Volk das Gefühl ſeiner Zuſammengehörigkeit kaum bekunden. Da⸗ rum wird man noch in tauſend Jahren, ſo Gott will, überall, wo die deutſche Zunge klingt, einmal im Monat das Eintopfgericht eſſen. Im Mannheimer Sängerkreis Die Weihnachtsfeier fand wiederum im Ballhaus ſtatt. Vereinsführer⸗Stellvertreter Anton Pott gab in ſeiner Begrüßungsanſprache ſeiner Freude über den guten Beſuch Ausdruck. Beſon⸗ deren Gruß entbot er Kreisführer Hügel. Herr Pott verwies in einem kurzen Rückblick auf die Ver⸗ einsveranſtaltungen im zu Ende gehenden Jahr, beſonders auf das glänzend verlaufene Konzert im Muſenſaale, und erinnerte an die großen Umwäl⸗ zungen in Deutſchland ſeit einem Jahre. Die Be⸗ grüßungsworte klangen in einem begeiſtert auf⸗ genommenen„Sieg Heil!“ auf unſeren ehrwürdigen Reichspräſidenten von Hindenburg und unſeren Volkskanzler Adolf Hitler aus. Den Weihnachts⸗ vorſpruch ſprach, von Muſikdirektor Bils am Flü⸗ gel begleitet, Fräulein Sauerwald. Fräulein Kühn erfreute mit zwei Liedern für Sopran: „Myrtenreis“ und„Der Liebe Lohn“, beide von Cornelius. Reicher Beifall belohnte die ſympathiſche Sängerin, die von Frl. Ina Schaus anſchmiegend am Flügel begleitet wurde. Den Höhepunkt des erſten Teiles bildete die Ehrung von Mitgliedern und Sängerjubilaren. Der Akt wurde eingeleitet durch den Chor mit der„Motette“ von Nägeli. Hierauf ergriff Kreisführer Hügel das Wort, der in einer gehaltvollen Rede die Ehrung des Sänger⸗Vetera⸗ nen Friedrich Berberich vornahm und ihm die Ehrenurkunde des Badiſchen Sängerbundes für 40jährige Mitgliedſchaft überreichte. Herr Hügel ließ ſeine Worte durch die Sänger mit dem Badiſchen Sängerſpruch ausklingen. Anſchließend nahm Herr Pott die Ehrung der übrigen Sängerjubilare und paſſiven Mitglieder vor. Es erhielten: den goldenen Sängerring für 20jährige Aktivität die Herren Friedrich Berberich, Fritz Schnabel und Karl Walter; den Sängerbrief für 15jährige Aktivität: Herr Paul Metz; die Ehrenurkunde für 25jährige Mitgliedſchaft: die Herren Adolf Hog, Friedrich Metzger, Karl Aſſenheimer und Karl Ja⸗ kob. Für jeden Jubilar fand Herr Pott Worte des Dankes für die dem Verein bewieſene Treue. Die Sänger beſchloſſen mit dem Vereinsſänger⸗Wahl⸗ ſpruch den Ehrungsakt. Herr Berberich ſprach für ſich und die übrigen Jubilare herzlichen Dank für die Ehrungen aus mit dem Gelöbnis unver⸗ brüchlicher Treue zum deutſchen Liede und zum Mannheimer Sängerkreis. Herr Hog überließ Herrn Pott eine Geldſpende mit der Beſtimmung, daß der Betrag zum Einkauf von Lebensmitteln Verwendung finden ſoll, die bei Mitgliedern des Vereins zu Einkaufspreiſen eingekauft und an er⸗ werbsloſe Sänger verteilt werden ſollen. Im zwei⸗ 3 8* e eeeeeee e e eeee Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe In den Händen von Erpreſſern Das Verhängnis des Buchhalters— Von verbrecheriſchem Trio ausgebeutet In der letzten Sitzung des Schöffengerichts fand ein Fall gemeiner Erpreiſung ſein Nachſpiel. Auf der Anklagebank ſaßen der Arbeiter Karl., der in einer Getreidegroßhandlung im Mannheimer Hafen angeſtellt iſt, ſeine Ehefrau ſowie ſeine Schweſter. B. hatte es verſtanden, die krankhafte Veranlagung eines 51jährigen verheirateten Buchhalters, der in der erwähnten Getreidegroßhandlung ſein Vorgeſetzter war, zu ſei⸗ nem perſönlichen Vorteil auszunutzen. Ein ſträf⸗ liches Verhältnis, das zwiſchen dieſem Buchhalter und B. ſeit längerer Zeit beſtand, gab dem B. und den beiden mit ihm angeklagten Frauen Gelegen⸗ heit, dem Buchhalter durch erpreſſeriſche Briefe und ſehr unverhüllte Drohungen zur ſtetigen Her⸗ gabe von größeren Geldſummen zu zwingen Die Frau B. gab vor Gericht zu, etwa 4000 Mark durch dieſe gemeinen Machenſchaften von dem Er⸗ preßten erhalten zu haben. Der Ehemann behauptet, die nach und nach erhaltene Summe beziffere ſich auf etwa 2000 Mark. Auch ſeine Schweſter geſteht, Geld bekommen zu haben. Sie nennt einen Betrag von 800 Mark. Als Belaſtungszeuge gegen dieſes gefähr⸗ liche Kleeblatt trat vor Gericht der ausgebeutete Buchhalter auf, der die geopferte Summe auf etwa 14000 Mark angibt. Von dieſen 14000 Mark haben allerdings noch zwei andere junge Leute aus dem gleichen fatalen Milien einige 100 Mark er⸗ halten. Wie er erklärte, habe er ſich, als man mit den Erpreſſertricks gegen ihn vorgegangen ſei, ſich nicht anders zu helfen gewußt, als Gelder und immer wie⸗ der Gelder zur Beſchwichtigung der unverſchämt For⸗ dernden aus der Kaſſe ſeiner Firma zu nehmen. Er gab Schecks der Getreidegroßhandlung an die Bezirksſparkaſſe Ludwigshafen und verfügte dann über die Beträge. Die Veruntreuungen hat er auf geſchickte Art eine Zeit lang verſchleiern können. Dann aber kam der ganze Schwindel ans Licht und damit auch das Er⸗ preſſungsmanöver. Nachdem der Buchhalter im erſten Fall der Erpreſſung als Zeuge gegen das Trio aufgetreten war, ſaß er, als die Unterſchlagung der Gelder der Firma verhandelt wurde, ſelbſt auf der Anklagebank. Das Urteil: Das Schöffengericht, das von Amtsgerichtsdirektor Arnold geleitet wurde, und deſſen Anklage Erſter Staatsanwalt Dr. Frey vertrat, verurteilte den Er⸗ preſſer B. zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Seine Frau zu vier und die Schweſter, die glatt zu⸗ gab, daß ſie mit dem Staatsanwalt gedroht habe, zu fünf Monaten Gefängnis— Der Buchhalter, dem ſein krankhaftes Triebleben zum Verhängnis gewor⸗ den war, erhielt wegen Unterſchlagung und Urkun⸗ denfälſchung neun Monate Gefängnis. eeeeeeee Was in der Straßenbahn alles liegen blieb Zu den erſten Amtshandlungen des Straßenbahn⸗ Fundbüros gehört es jeweils im neuen Jahre, die Fundgegenſtände zu veräußern, die ſich in den Sommermonaten des vergangenen Jahres angeſammelt haben. So brachte man auch jetzt wie⸗ der die Verſteigerung in der Turnhalle der Fried⸗ richsſchule zur Durchführung und nahm für die Hun⸗ derte von Stücken nur geringfügige Pfennigbeträge ein, die bei weitem nicht den Verwaltungsaufwand decken können. Zweifellos wäre es viel angebrachter, die Handſchuhe, die Schirme und die Bekleidungs⸗ ſtücke dem Fürſorgeamt oder der Winterhilfe zu über⸗ weiſen, als ſie auf ſolche Weiſe zu verſchleudern. Die geſetzlichen Beſtimmungen laſſen aber dieſe Verwen⸗ dungsmöglichkeit nicht zu. Was geht in der Straßenbahn verloren? Zunächſt ſehr viele Handſchuhe. Dreihundert, vierhundert Paar im halben Jahr. Meiſt wiſſen die Verlierer gar nicht, wo ſie ihre Sachen liegen ließen, ſonſt würden ſie ſich ſicherlich mehr darum beküm⸗ mern und es nicht wegen Nichtermittlung des Eigen⸗ tümers zur Verſteigerung kommen laſſen. Bei der jetzigen Verſteigerung waren es faſt ausſchließlich nur Damenhandſchuhe, wie ſie in den Sommermonaten getragen werden. Für zehn und zwanzig Pfennig kaufte man unbeſehen und zahlte auch manchmal etwas mehr, wenn die ausgebotenen Stücke einen beſſeren Eindoͤruck machten. Ein Schirm iſt von je⸗ her derjenige Gegenſtand geweſen, der am meiſten irgendwo ſtehen bleibt. Daß aber vorwiegend die holde Weiblichkeit die Regendächer vergißt, beweiſen die vielen Damenſchirme, die ſich im Straßenbahn⸗ Fundbüro angeſammelt haben. Gute Schirme koſte⸗ ten bei der Verſteigerung auch ihre guten Preiſe, die in die Markbeträge hineingingen, während man durchlöcherte Schirme ſchon für wenige Groſchen ha⸗ ben konnte. Selbſt Schmuck geht in der Straßenbahn verloren. Aber nicht nur Anhänger aus Glas oder Armbän⸗ der aus Meſſing, ſondern auch Uhren und andere Wertgegenſtände. Eigenartig bleibt nur, daß ſelbſt ein Fernglas und ein Operngucker nicht von ihren Eigentümern angefordert wurden, ſo daß ſie zu Prei⸗ ſen abgingen, die erheblich unter ihrem wirklichen Wert lagen. Eine Sonderſtellung unter den Fund⸗ gegenſtänden nehmen die Dinge ein, die ſich in dem Beſitz von Frauen befinden. Neben den Schirmen und Handſchuhen ſind es Handtaſchen, Markttaſchen, Einkaufsnetze, Kämme und vieles andere mehr. Selbſt Hüte hat man in den Straßenbahnwagen liegen laſſen! Daß ſich unter den Vergeßlichen auch viele Männer befinden, beweiſen die Filzhüte und die Aktenmappen, die immer noch ſehr beliebte Verſteigerungsgegenſtände ſind. Spazierſtöcke fanden bei der diesjährigen Verſteigerung nur einen ſchwa⸗ chen Abſatz und mußten ſchon mit anderen Sachen zu⸗ ſammen angeboten werden. In Maſſen gab es auch Badeſachen, da man die Fundgegenſtände vom Herſchelbad der Einfachheit halber gleich mitverſteigerte. Bade⸗ hoſen, Badeanzüge, Bademützen, Handtücher, Seifen⸗ doſen: alles war da. Selbſt die beſchädigten Bade⸗ hoſen brachte man los, ohne daß es immer der Er⸗ läuterung bedurft hätte:„For die Frieſemer Inſel odder an die Riedbahnbrick naus iſſ ſe noch gut ge⸗ nug!“ Silberne Bleiſtifte, Füllſederhalter, Bleiſtift⸗ ſpitzer, Gummibälle, Tennisringe, Romane und Schulbücher, eine Flöte, ein Kinderſchießgewehr, mehrere Puppen, eine neue Schuhſchachtel mit einem Paar abgetragener Schuhe, ein blauer mit Oel ver⸗ ſchmierter Arbeitsanzug, ſchmutzige Hemden, Eſſen⸗ kännchen, Meſſer, alte Farbtöpfe: nur eine kleine Auswahl aus dem rieſigen Warenſtapel, der in der Turnhalle nur langſam kleiner wurde, obgleich man meiſt zwei oder noch mehr Sachen auf einmal ausbot. Die Steigerer hatten aber Geduld. Da ſie ſich auch mit dem nötigen Kleingeld verſehen hatten, war es nicht ſchwer, durchzuhalten. Zwiſchendurch knabberte mann zu feſten Preiſen angeboten wurden. 700 ten Teil huldigte Frl. Anni Heuſer vom National⸗ theater mit einem Wiener Walzer und einem Bauern⸗ tanz der Göttin Terpſichore. Ein Teil des Bauern⸗ tanzes mußte auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden. Am Flügel begleitete vorzüglich Herr Rolf Schickle vom Nationaltheater. Fräulein Kühn ſang noch das„Gebet der Agathe“ aus der Oper „Der Freiſchütz“ von C. M. v. Weber und erntete auch hier wieder ſtarken Beifall. Den Knalleffekt des heiteren Teiles bildete das Weihnachts⸗Luſtſpiel „Das Marzipan⸗Schweinchen“ von W. Webels, deſſen vortreffliche Wiedergabe durch Fräulein Sauer⸗ wald und die Herren Karl Daubenthaler, Karl Walter, Hugo Reſki und Hans Spöhrer die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen ließ. Die Pauſen füllten die Kapelle Seezer und der Chor und Halbchor unter Leitung des Muſikdirektors Bilz aus. So brachte der Chor„Weihnachtsglocken“ von Sonnet und„Als ich bei meinen Schafen wacht“ von Hugo Rahner und der Halbchor„Sternennacht“ von Hermann Schulken,„Großmutter will tanzen“ von Ludwig Baumann und„An der ſchönen blauen Donau“ von Johann Strauß zu Gehör. Eine von den Mitgliedern reich ausgeſtattete Tombola wurde reſtlos ausgenützt. Ein Tanz unter Leitung von Tanzmeiſter Lamade bildete den Schluß der in allen Teilen glänzend verlaufenen . 8. Beim Geſangverein„Teutonia“ Mannheim-Jeudenheim Die Weihnachtsfeier des Geſangver⸗ eins„Teutonia“⸗ Mannheim⸗Feuden⸗ heim erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches. Die Vergnügungskommiſſion hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den großen Saal des Badiſchen Hoſes ſo auszuſtatten, daß man ſich ſofort wohlfühlte. Eine reichhaltige Vortragsfolge ſorgte für Abwechſlung. Führer Adam Will begrüßte die Erſchienenen, während Ehrenpräſident Heckmann über die Be⸗ deutung des Weihnachtsfeſtes ſprach. Kätchen Will trug in anmutiger Weiſe einen Weihnachtsvorſpruch vor und die Sängerſchar erfreute mit dem immer gern gehörten Chor„Weihnachtsglocken“. Die Theaterſtücken wurden ſo vorzüglich wiedergegeben, daß man über die Darſtellungskunſt der einzlnen Rolleninhaber ſtaunen mußte. Nicht unerwähn ſollen die Vereinsſoliſten Karl Eſchelbach, Gott fried Köhler und Georg Wagner ſein, die ebenfalls den Nachweis lieferten, daß in der„Teu⸗ tonia“ unter der muſikaliſchen Leitung von Max Schellenberger gute Kulturarbeit geleiſtet wird. Zum Schluſſe wollen wir denen danken, die in uneigennütziger Weiſe ſich zur Ausgeſtaltung der Darbietungen zur Verfügung ſtellten und bei ſämtlichen Teilnehmern das Zuammengehörigkeits⸗ gefühl ſtärkten. Der Kaſper beim Verein für Geſunòͤheitspflege Der Verein für Geſundheitspflege läßt es ſich nicht nehmen, den Kindern ſeiner Mit⸗ glieder alljährlich eine kleine Weihnachtefreude zu bereiten. Wie im Vorjahre ſah man auch diesmal wieder von einer Feier mit Theaterſpiel und ande⸗ ren Darbietungen ab, und verpflichtete den Kaſperl⸗ ſpieler Robert May, aus Darmſtadt, der für ſeine Leiſtungen vom heſſiſchen Unterrichtsminiſterium die Auszeichnung„volksbildend“ erhielt. Erwartungs⸗ voll ſaß die Jugend im Caſino⸗Saal, als nach Be⸗ grüßungsworten des Vereinsführers Ed. P. Dees, Theaterdirektor von Holzkopf ſeine Mitwirkenden vorſtellte und das zweiaktige Drama„Wer andern eine Grube gräbt“ ankündigte. Natürlich ſiegte wie⸗ der der Kaſperl über die Tücken des Teufels. Da die Kinder zum Mitſpielen veranlaßt wurden, ver⸗ lief die Aufführung ſehr lebhaft und anregend. Von einer allgemeinen Beſcherung hatte man Abſtand genommen, um die Kinder der erwerbsloſen Mit⸗ glieder mit warmen Kleidungsſtücken und einer Tüte Konfekt beglücken zu können. Der Nikolaus über⸗ reichte die Gaben, die meiſt von den Damen des Ver⸗ eins ſelbſt angefertigt worden waren. Zuſchüſſe für Hausgehilfinnen In der Reihe der Maßnahmen gegen die Arbeits⸗ loſigkeit hat, wie der„Führer“ berichtet, die badiſche bildlicher Weiſe die Möglichkeit bietet, einen großen Teil der arbeitsloſen Hausgehilfinnen in den Städ⸗ ten in Brot und Lohn zu bringen. Um vielen Fa⸗ milien, die bisher noch gezögert haben, Hausgehilfin⸗ nen einzuſtellen, die Aufnahme von Mädchen für die häusliche Hilfe zu erleichtern, werden ihnen mo⸗ tatliche Zuſchüſſe gewährt, und zwar wird zus Landesmitteln ein Zuſchuß von 5 Mk. bewilligt, venn die Gemeinde, in der die Unterſtützung bisher bezahlt wurde, ihrerſeits 5 Mk. beiſteuert, ſo daß alſo man an Brezeln herum, die vom nie fehlenden Brezel⸗ Regierung einen neuen Weg beſchritten, der in vor⸗ Die langen Winterabende ſind nun wieder da und das Leſebedürfnis wird größer. Eine gute, intereſſante Zeitung zu halten, wird zu einem unentbehrlichen Bedürfnis. Dabei dürfte der Leſer die größere Freude erleben, der aus freiem Entſchluß diejenige „Zeitung abonniert hat, die ihm das bietet, was er ſucht: Einen raſchen und zuverläſſigen Nachrich⸗ tendienſt über das politiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Geſchehen. Ein ſochverſtändiges Urteil bei der kri⸗ tiſchen Berichterſtattung über Theater, Muſik und bildende Kunſt. Einen pfleglich behandelten Heimatteil, der mit Hilfe eines großen Berichterſtatterſtabes über alle Ereigniſſe in Stadt und Land ein⸗ gehend unterrichtet. Einen gut ausgebauten und raſch unter⸗ richtenden Sportteil Alles das findet er in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ FBFBFF Schwerkriegsbeſchädigte erhalten eine weitere Ver⸗ günſtigung, indem ihnen aus Landesmitteln weitere 5 Mk. monatlich gewährt werden. Dieſe Maßnahme würde ihren Zweck verfehlen, wenn ſie dazu führen würde, die Flucht vom Land nach der Stadt weiter zu fördern. Die Hausgehilfin⸗ nen dürfen daher nicht vom Land nach den Groß⸗ und Mittelſtädten des Landes, wohl aber innerhalb der einzelnen Städte und nach auswärts vermittelt werden. Vorausſetzung für die Bewilligung der Förderung iſt, daß die neu einzuſtellende Hausgehilfin in die Familie des Dienſtherrn auf⸗ genommen wird, dort Wohnung, Koſt ſowie den ortsüblichen Monatslohn erhält. Die Vermittlung geſchieht über das zuſtändige Arbeitsamt. Auf dieſe Weiſe ſollen zunächſt von den 4000 ar⸗ beitsloſen Hausgehilfinnen in Baden 1000 untergebracht werden. Es kann erwartet werden, daß recht zahlreiche Familien ſich die ihnen hier gebotenen Vorteile zunutze machen und ſich jetzt dazu entſchließen, zu ihrem Teil dazu beizutragen, ſoziale Not zu lindern. Der Kurszettel der Hausfrau Hatte die wochenlange Umklammerung der Kälte, wie das nachfolgende Schnee⸗ und Sudelwetter dem Marktbetrieb ſchweren Abtrag getan, ſo herrſchte heute ſeit langem wieder einmal freundlichere Stim⸗ mung. Zwar war es von unter her immer noch nicht gerade warm und trocken, aber die faſt laue Luft hatte Obſt, Gemüſe und vor allem die Blumen ſo angenehm umhaucht, daß die reichbeſchickten Stände plötzlich ganz vergnügt und farbenprächtig dreinſchau⸗ ten. Die Breite Straße entlang ein wahrer Blüten⸗ flor: leuchtend rote Tulpen, das Töpfchen ſchon von 25 Pfennig an, Alpenveilchen in allen Spielarten, Primeln, ſogar ein paar Büſche zart⸗ roſa Azaleen haben ſich bei der weit vom Gefrier⸗ punkt entſernten Temperatur hervorgewagt und tun ſo, als ob es wirklich ſchon dem Frühling zuginge. Und wo nur jetzt im Januar die vielen rotbäcki⸗ gen, gelbgeflammten oder grünbraunen Aepfel her⸗ kommen! Sie ſehen ſo friſch und blank und prall aus, als ob ſie eben erſt vom Baum gebrochen wären. Birnen, Orangen, Mandarinen, auch Bananen und Nüſſe wetteiſerten miteinander, wer es dem dauer⸗ haften Bruder Winterapfel an Beliebtheit gleichtun kann. Bei den Gemüſen gab es neben der üb⸗ lichen Dauerware an Kohl und Rüben, neben den vom Froſt verſchont gebliebenen Endivien und den zahlreich vertretenen Sellerieköpfen, den Meerrettichen, den krauſen Grünkrautſtengeln Körb⸗ chen voll junger Kreſſe, die zwar gewiß noch hin⸗ ter ſchützenden Glaswänden gesogen iſt, aber tretz allem ſchon einen Vorgeſchmack von künftigen Ern⸗ ten des neuen Jahres bringt. Auch Tomaten, allerdings noch ziemlich teuer, waren bei dem ſroſt⸗ freien Wetter ausgelegt. Die Wild⸗ und Geflügelhändter boten bei anhaltend geringer Nachfrage noch immer leckere Feſttagsbraten feil. Auch die unentwegten Karpfen taten ſo, als ob in ein paar Tagen noch einmal Silveſter wäre, an dem ſie gerne wieder „blau machen“ möchten. Der Eintopffonntag iſt für Reh und Has, für gebackene Hähnchen und Gänſebraten wohl keine günſtige Gelegenheit, um in die Pfanne zu wandern; aber doppelter Abſatz in den nächſten Wochen wird den heutigen Ausfall loh⸗ nen, in dem ſich die beſcheidenere Koſt und der Opferwille von Hausfrau und Familie zu⸗ gunſten notleidender Volksgenoſſen ankündigen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pſg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Salatkartofſeln—10, Wirſing 10—15; Weißkraut 10; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 20—60; Karotten, 20—25; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat 18—30; Zwiebeln—10, Feldſalat 60—120; Grün⸗ kohl 10—12; Koßfſalat, Stück 25—40, Endivienſalat, Stück 10—35; Oberkohlraben, Stück—8; Roſenkohl 30—35; To- maten 45—60; Radieschen, Bſchl. 15; Rettich, Stück—10; Meerrettich, Stück 20—95; Schwarzwurzeln 20—30; Suppen⸗ grünes, Bſchl—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Lauch, Stück —10; Aepfel 12—35; Birnen 10—25: Hagenbuttenmark 45; Zitronen, Stück—6; Orangen 15—20; Bananen, Stück 5 bis 9; Süßrahmbutter 150—165; Landbutter 120—140; Weißer Käſe 30 Eier, Stück—15; Hechte 120, Barben 70, Karpfen 7090; Schleien 120; Beſem 60, Backfiſche 40 bis 50; Kabeljau 40; Schellſiſche 45; Goldbarſch 35, Seehecht 50; Stockfiſche 20; Hahn, geſchlachtet, Stück 180—900; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200—400; Enten, geſchlachtet, Stück 900—600 Gänſe, geſchlachtet, Stück 500—1800; Gänſe, geſchlachtet 80 bis 120; Rindfleiſch 75; Kuhfleiſch 60—64; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 85. Hinweis Die Deutſche Schule für Volksbildung, E 7, 20, verſendet Terminkalender über die in der zweiten Hälfte des Winterhalbjahres beginnenden Arbeits⸗ kreiſe. Ergänzend zu dieſer Programmaufſtellung, die auch für Nichtmitglieder in der Geſchäftsſtelle koſtenlos abgegeben wird, iſt mitzuteilen, daß auf vielſeitigen Wunſch ein beſonderer Arbeitskreis über „Landſchaft und Lichtbild“ von Dr. Holl ſtattfindet. Beginn Donnerstag, 11. Januar. Der Beginn des Arbeitskreiſes„Religiöſe und rechtliche Volkskunde“ von Dr. Hardung muß auf Dienstag, den 23. Januar, verſchoben werden, ebenſo der Beginn des Arbeitskreiſes„Sitte und Brauch“ von Dr. Treutlein auf Donnerstag, monatlich 10 Mk. gewährt werden. Kinderreiche und den W0. Januar. 0 4. 299 Donnerstag, 4. Januar 1934 Aus Baden Neueinſtellungen ſtatt Aeberſtunden! * Heidelberg, 4. Jan. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus hat an den Heidelberger Gewerbe⸗ und Handwerkerverein das dringende Erſuchen ge⸗ richtet, dafür Sorge zu tragen, daß an Stelle von Ueberſtunden Neueinſtellungen von hieſigen Hand⸗ werksgeſellen und ſonſtigen geeigneten Arbeitskräf⸗ ten durch die Handwerksmeiſter vorgenommen wer⸗ den. Jeder Handwerksmeiſter muß ſich deſſen be⸗ wußt ſein, daß er aus den Reichszuſchüſſen nicht nur Rechte herleiten darf, ſondern daß er Pflichten gegenüber ſeinen arbeitsloſen Mitbürgern und Volksgenoſſen hat und daß er durch Einſtellung von Arbeitskräften, die bisher wegen Arbeitsloſigkeit ſtädt. Unterſtützung beziehen mußten, dazu beiträgt, die Laſten der Stadt und damit die Laſten der Um⸗ Lagezahler zu verringern. Der Fall Bergooll erledigt * Eberbach a.., 4. Jan. In der Nachkriegszeit hat der Fall des Deutſchamerikaners Er⸗ win Bergdollf, der ſich geweigert hatte, i m amerikaniſchen Heer Kriegsdenſt zu tun und deshalb wegen Fahnenflucht verfolgt wor⸗ den war, einiges Aufſehen erregt und ſogar zu einem diplomatiſchen Schritt Deutſchlands in Waſhington geführt. Auf Bergdolls Ergreifung— in Amerika waren in Abweſenheit eine ſchwere Strafe und die Vermögensbeſchlagnahme über ihn verhängt worden — wurde eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Ameri⸗ kaniſche Detektive verſuchten Bergdolls mit Gewalt habhaft zu werden. Einer von ihnen wurde jedoch beim Eindringen in Bergdolls Zimmer in Eberbach von ihm erſchoſſen. Ein zweiter Anſchlag glückte. Bergdoll wurde ins beſetzte Gebiet entführt und ſollte den Amerikanern ausgeliefert werden. Die deutſchen Vorſtellungen verhinderten dies. Seitdem lebte Bergdoll im Neckartal. Nun⸗ mehr traf aus Waſhington die Nachricht ein, daß Präſident Rooſevelt den Deutſchamerikaner Bergdoll amneſtiert hat, womit dieſer Nachkriegsreſt er⸗ Iedigt iſt. Brief aus Nußloch — Nußloch, 3. Jan. Unſere etwas über 4000 Ein⸗ Vorjahre eine weſentlich höhere Geburten⸗ wohner zählende Gemeinde hat 1933 gegenüber dem ziffer aufzuweiſen, die Zahl der Sterbefälle iſt zurückgegangen, die Zahl der Trauungen dagegen geſtiegen. Im Jahre 1933 wurden ſtandesamtlich verzeichnet 82 Geburten(1932= 56), 52 Todesfälle (84) und 55 Trauungen(29). Zur Zeit ſind ſchon wieder über ein Dutzend Eheaufgebote in Bear⸗ beitung. Zum erſten Male ſeit drei Jahren hielt dͤer Mi⸗ litär⸗ und Kriegerverein wieder eine Fa⸗ milienfe ier ab, und zwar in dem geſchmackvoll ausgeſchmückten Saale des Gaſthauſes zum Lamm. Vereinsführer Georg Pfiſter überbrachte den Mitgliedern zunächſt die Neujahrswünſche des Gaues und gedachte der gefallenen Kameraden. Für Unterhaltung ſorgten ein ernſtes und zwei heitere Theaterſtückchen aus dem Soldatenleben, um deren Einſtudierung ſich die Kameraden Ferdinand Herb, Jakob Mattler und Jakob Heibel bemüht hatten, ferner die flotten Weiſen der Kapelle und eine reich⸗ haltige Gabenverloſung. Vereinsführer G. Pfiſter konnte ſodann noch folgende Kameraden für lang⸗ jährige treue Mitgliedſchaft auszeichnen: Für 50 Jahre: Johannes Sickmüller und Jakob Mergel, für 40 Jahre: Jakob Steinbrenner, Georg Maier, Heinrich Renſch M. S. und Bernhard Roth, für 25 Jahre: Karl Feuver, Konrad Schweickert, Fried⸗ rich Bauſt und Stefan Koch. Den Dank und das Treuegelöbnis der Geehrten brachte Schriftführer Konrad Schweickert zum Ausdruck. * Freiburg, 4. Jan. Wie der Polizeibericht mel⸗ det, hat in der Silveſternacht ein 22 Jahre alter Mechaniker im Vorort Günterstal aus nichtiger Urſache Selbſtmord verübt. Infolge Diffe⸗ renzen innerhalb eines dortigen Vereins, deſſen Vorſtand ſein Vater iſt, griff er in der Erregung zu einem Flobertgewehr und jagte ſich eine ſtarke Schrotladung in die rechte Schläfe. Die Verletzun⸗ gen waren ſo ſchwer, daß der Tod am folgenden Tage eintrat. Neuer Oberbürgermeiſter in Mainz * Mainz, 3. Jan. In Gegenwart des Vertreters der heſſiſchen Regierung, Provinzialdirektor Dr. Wehner, wurden vom Stadtrat der neue Oberbür⸗ germeiſter und zwei beſoldete Beigeordnete ge⸗ wählt. In einſtimmiger Wahl wurde zum Oberbürger⸗ meiſter der bisherige Staatskommiſſar und kommiſſa⸗ riſche Oberbürgermeiſter Dr. Barth auf die Dauer von 12 Jahren und die kommiſſariſchen Beigeordne⸗ ten Schleimann und Fritz Sauermann zu beſoldeten auf die Dauer von 3 Jahren be⸗ mmt. QHeppenheim, 3. Jan. Wie der Kreisführer Winterhilfswerks, Pg. Rühl, mitteilt, werden im Kreiſe Heppenheim, der einer der wirtſchaftlich un⸗ günſtig geſtellten Kreiſe des Gaues e e 8 1400 Wohlfahrtserwerbsloſe, 200 Arbeitsloſe, 990 Kriſenempfänger, 90 Kurzarbeiter, 475 Sozialrent⸗ ner, 210 Kleinrentner, 105 Ortsarme, 61⁰ 85 enen 8070 aus öffentlichen Mitteln unterſtützt. Perſonen, die mit ihren Angehörigen ziemlich el Drittel der 57000 Einwohner betragenden Ge⸗ ſamtbevölkerung des Kreiſes darſtellen. KSüdweſtdeuiſche Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Augαο Jm wircl Kexgestellt Das Innere des im gotiſchen Stil erbauten Augsburger Doms Das gewaltige Bauwerk iſt baufällig geworden und ſoll jetzt gänzlich wiederhergeſtellt werden. berühmte Kirche weiſt Glasgemälde Kunſt ſind. auf, die vielleicht die älteſten erhaltenen Die vier vorderen Pfeiler⸗Altare im Schiff der Kirche zeigen vier Bilder aus dem Die Proben dieſer Leben Mariä von Holbein dem Aelteren. Wieder bäuerliche Hauszeichen? Am Gebälk jahrhundertealter Bauernhäuſer fin⸗ det man ſeltſame Zeichen eingeſchnitten; wie altger⸗ maniſche Runen— die Schriftzeichen unſerer Alt⸗ vorderen— ſehen ſie aus und wurden auch vielfach für ſolche gehalten. Als man aber dieſelben Zeichen an alten Kirchenbänken, auf Geräten, an Stelle von Unterſchriften in mittelalterlichen Urkunden fand, erkannte man, daß es ſich dabei um Hauszeichen handelt. Unſere Vorfahren, die noch nicht Leſen und Schreiben lernten, wählten ſich dieſe einfachen Zeichen, um ihr Haus, ihr Gerät, als ihr Eigentum zu kenn⸗ zeichnen, um damit Unterſchriften zu leiſten, ſo wie vor wenigen Jahrzehnten noch dieſer oder jener Bauer, der des Schreibens unkundig war, den Ueber⸗ gabebrief oder ſein Teſtament mit drei Kreuzen unter⸗ zeichnete. Meiſt handelt es ſich bei dieſen Hauszeichen um kurze, in den verſchiedenſten Anordnungen zu⸗ einander ſtehenden Linien und Winkel, die man leicht mit dem Meſſer in Holz einſchneiden konnte. Die Hauszeichen alteingeſeſſener Bauerngeſchlechter waren im weiten Umkreis der engeren Heimat be⸗ kannt und hatten dieſelbe Bedeutung wie die kunſt⸗ vollen Wappen der Rittergeſchlechter jener Zeit. Die traurige Zeitſpanne der letzten zwei, ja dͤrei Jahrhunderte, die den Bauern ſeiner Heimaterde zu entfremden trachtete, die ihn zum Proletarier und zum Sklaven der Geldmächte herabzuwürdigen ſuchte, iſt ſchuld, daß auch dieſe ſchöne, urtümliche Sitte verſchwand und völlig in Vergeſſenheit geriet. Heute, da dem Bauern wieder ſein Ehrenname zu⸗ rückgegeben iſt, wäre es wohl an der Zeit, dieſen ur⸗ tümlichen Brauch wieder zu neuem Leben zu er⸗ wecken. Jeder Bauer müßte ſich wieder ein Haus⸗ zeichen wählen, das gleichſam den Ehreuſchild der Familie darſtellt, das den Giebel oder den Türbalken des Hauſes ziert, mit dem die Wäſche gezeichnet wird, das am Wagen⸗ kaſten oder am Pflugbaum eingebrannt oder einge⸗ ſchnitten iſt, mit dem die Roßdecken geſtickt werden. Aber auch der Siegelring trägt dieſes Zeichen, auf dem Pfeifenkopf iſt es zu ſehen, an der Uhrkette mag es hängen und auf dem Krugdeckel aufgemalt ſein. So würde das Zeichen allmählich zu einer Art Ho⸗ heitszeichen für jede Bauernfamilie, das jedes Glied der Familie in Ehren zu halten ſtrebt, keines durch unehrenhaftes Verhalten zu ſchänden ſich erkühnt. Freilich, in der allzu einſachen Form der runen⸗ artigen Zeichen unſerer Vorfahren werden ſich dieſe Hauszeichen nicht mehr einbürgern laſſen. Ein gewiſſer Sinn muß in ihnen liegen, ſie müßten aus⸗ geprägt charakteriſtiſch ſein, trotzdem aber ſchlicht und leicht auszuführen. Für echte, mit Heimat und Scholle verbundene Künſtler gäbe das ein reiches Feld der Tätigkeit, aber auch mancher Bauer mit naturhaftem, künſtleriſchem Empfinden fände wohl einen geſchmack⸗ und ſinnvollen Entwurf für ſein Haus⸗ und Familienzeichen. Für wenige, uralte Bauerngeſchlechter ſind auch wirkliche Familienwappen überliefert. Meiſt handelt es ſich um die Nachkommen ehemali⸗ ger Bauerageſchlechter, deren Ahn irgendeinem Fürſten in den zahlreichen Fehden und Kriegen des Mittelalters einen wertvollen Dienſt erwieſen hat, und dem zur Belohnung das Recht verliehen wurde, künftig ein Wappen zu führen. Aus Gründen des Geſchmacks und der Würde des Bauerntums iſt aber davor zu warnen, etwa für jeden Erbhof ein eigenes Wappen im eigentlichen Sinn erfinden zu wollen. So ſehr die Schaffung eines ſchlichten Fami⸗ lien⸗ und Hauszeichens ſinnvoll erſcheint, ein um ſo geſchmackloſerer Unfug wäre die phantaſievolle Zu⸗ fammenſtellung eines auf keinerlei Tradition zu gründenden eigentlichen Wappens. Es gäbe heute wohl Mittel und Wege, dieſen Mißbrauch abzuwehren. In den örtlichen Zweig⸗ vereinen ͤͤes Reichsbundes für Volkstum und Heimat, in dem jetzt ja die vielen lokal⸗ hiſtoriſchen Vereine vereinigt ſind, finden ſich meiſt hervorragende Kenner der bodenſtändigen Heimat⸗ kultur und mit dem nötigen Kunſtverſtändnis be⸗ gabte Perſönlichkeiten, die ohne weiteres mit der Ueberwachung und Beurteilung aller Entwürfe für Hauszeichen betraut werden könnten. Die Schaffung von ſinn⸗ und geſchmackvollen Hauszeichen für jede Bauernfamilie läge durchaus in der Linie der angeſtrebten Wiederverwurzelung des deutſchen Bauerntums mit Heimat und Scholle, darum iſt dieſer Gedanke jeder Förderung und der Bewahrung vor Mißbrauch durch die beruſenen Füh⸗ rer der Bauernſchaft der Erwägung wert. Dipl.-Landwirt H. Zimmermann. Zurück in die Arbeit! * Rüdesheim, 4. Jan. Mit dem vorgeſtrigen Tage hat dͤer Rheingaukreis 1200 Erwerbsloſe in Ar⸗ heit zurückgeführt. Es iſt den Bemühungen des Kreisleiters und Landrats Kremmer, ſowie des Kreisbauernführers Werner gelungen, von der Regierung zwecks Anrodungen und Rigolen von 440 Morgen Weinbergsgelände die Mittel zu erhalten. Die Arbeiten erſtrecken ſich auf 83 000 Tagewerke. Dienstag nachmittag fanden in Eltville, Mittelheim, Rüdesheim und Lorch große Kund⸗ gebungen der wieder in Arbeit gekommenen Er⸗ werbsloſen ſtatt. Es ſprachen überall der Vor⸗ ſitzende des Arbeitsamtes Wiesbaden, der Landes⸗ bauernführer und der Landrat und Kreisführer des Rheingaukreiſes zu den Wingertsleuten. Die Teil⸗ nehmer trugen Schilder mit Aufſchriften wie:„Heil dem Führer“,„Wir wollen ſchaffen“,„Heil Hitler“ uſw. mit. Singend zogen ſie von allen Rheingau⸗ orten zu den Kundgebungsplätzen. Die Kundgebun⸗ gen ſchloſſen mit einem Heil auf den Führer Adolf Hitler und dem Abſingen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes.— Die großen Rodungsarbei⸗ ten haben in allen Gebieten ihren Anfang ge⸗ nommen. . Seite/ Nummer 6 Nachbargebiete Beim Zimmerbrand umgekommen * Worms, 4. Jan. In der Wohnung des Philipp Strauß in Abenheim wurden die Anwohner nachts durch ſtarke Rauchentwicklung auf einen Zimmer⸗ brand aufmerkſam. Als man in das Zimmer ein⸗ drang, fand man den 27jährigen Landwirt Philipp Strauß tot im Bett liegend auf. Er hatte den Er⸗ ſtickungstod erlitten. Das Zimmer brannte voll⸗ ſtändig aus. Ein weiteres Umſichgreifen der Flam⸗ men konnte durch die erſchienene Feuerwehr verhütet werden. Die Wiederbelebungsverſuche an Strauß waren ohne Erfolg. Wie das Feuer entſtand, iſt noch nicht bekannt. Man nimmt an, daß Strauß ſpät und übermüdet ſich zu Bett legte und daß der Brand durch einen glimmenden Zigarrenſtummel entzündet wurde. Den Vater niedergeſchoſſen * Offſtein(Rhh.), 4. Jan. Ein Landͤwirt von hier, der mit ſeiner Familie ſchon längere Zeit in Strei⸗ tigkeiten lebt, warf geſtern ſeine Frau und ſeinen 18jährigen Sohn zur Tür hinaus und ſchlug auf beide mit einem Beſen ein Da ergriff ſein Sohn einen Revolver und ſchoß dem Vater ins Ge⸗ ſicht. Geſtern mittag ſtarb der Vater an den Folgen des Schuſſes, der ins Gehirn gedrungen war. Der Sohn wurde verhaftet. Mutter und Sohn gehen in den Too * Ulm, 4. Jan. Eine Familientragödie ſpielte ſich jetzt in Ulm ab. Aus bisher noch unge⸗ klärten Gründen verſchloß ſich die Frau eines Reichsbahnkaſſierers mit ihrem 12jähri⸗ gen Sohn in ihrer Wohnung und öffnete dann den Gashahn. Beide Perſonen wurden tot auf ihren Betten liegend aufgefunden. Der Ehemann ſelbſt iſt zur Zeit verreiſt. * Speyer, 4. Jan. In der Nacht auf 13. Novem⸗ ber 1933 kam es in Berghauſen in einer Wirtſchaft zu Streitigkeiten zwiſchen ehemaligen SPDDlern und Nationalſozialiſten. Als ſchließlich der 57jährige Maurer Alois Gutti vorübergehend das Lokal ver⸗ laſſen wollte, traf er vor der Türe den 49jährigen Maſchiniſten Chriſtof Krummenacker. Zwiſchen beiden herrſchte ſchon ſeit langer Zeit eine gewiſſe Spannung. Nach einem kurzen Wortwechſel griff Gutti zum Meſſer und ſtach auf Krummenacker ein, der mit zwei lebensgefährlichen Stichen in das Dia⸗ koniſſenkrankenhaus eingeliefert werden mußte. Das Amtsgericht Speyer verurteilte nunmehr Gutti zu 10 Monaten Gefängnis. * Neuſtadt Haardt, 4. Jan. In einer hier abge⸗ haltenen Tagung der Obermeiſter des pfälziſchen Schreinerhandwerks ſprach der Präſident des Reichs⸗ verbandes des Deutſchen Tiſchlergewerbes, A. Hein⸗ z e, über den organiſatoriſchen Aufbau und die Auf⸗ gaben und Ziele des deutſchen Schreinerhandwerks. Anſchließend wurde die Umbildung des Kreisverban⸗ des pfälziſcher Schreinerinnungen in einen ſelb⸗ ſtändigen, dem Reichsverband angeſchloſſenen Lan⸗ desverband pfälziſcher Schreinermeiſter» vorgenom⸗ men. Als Führer wurde der bisherige Vorſitzende des Kreisverbandes, Schreinermeiſter Georg Krug, Ludwigshafen, beſtimmt. * Annweiler, 2. Jan. Das Kreisjugendheim in Annweiler führt künftig die Bezeichnung„Jugend⸗ heim des Pfälzer Turnerbundes in Annweiler.“ * Landau, 3. Jan. In einer Verſammlung des Chriſtlichen Bauernvereins der Pfalz wurde nach Anſprachen von Geſchäftsführer Holzſchuh⸗Ger⸗ mersheim, Sebaſtian⸗Ludwigshafen und Land⸗ wirt Schmurr⸗Landau die Au'flöſung des Vereins und die Ueberführung der bisherigen Mitglieder in den Hauptverband pfälziſcher land⸗ wirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, Abteilung 3— Lud⸗ wigshafen— beſchloſſen. 5 Saar und Pfalz gehören zuſammen! Ein geopolitiſcher Kurſus in der Pfalz eröffnet * Neuſtadt a. d. Hdt., 4. Jan. Im Volkshochſchulheim in Neuſtadt wurde die geopolitiſche Schulungswoche eröffnet, die unter Teilnahme zahlreicher Gäſte aus der Pfalz, dem Saargebiet, Baden und Heſſen und anderen Teilen Sücdweſtdeutſchlands in der Pfalz durchge⸗ führt wird. Im Auftrage der Arbeitsgemeinſchaft für Geopolitik begrüßte Studienprofeſſor Dr. Reich die Erſchienenen, insbeſondere Gaukulturwart Kölſch als Vertreter der Gauleitung. In eindringenden Worten wies er dann auf die große Bedeutung der geopolitiſchen Arbeit hin. So wenig bekannt der Begriff Geopolitik heute auch noch ſei, ſei ihre Not⸗ wendigkeit in den vergangenen Jahrzehnten deut⸗ ſcher Geſchichte eindringlich erwieſen worden. Denn das Fehlen jeglichen Verſtändniſſes für die lebendi⸗ gen und unzerreißbaren Beziehungen zwiſchen Raum und Volk hat uns und der deutſchen Politik unge⸗ heuren Schaden zugefügt. Im Auftrage der Gauleitung begrüßte dann Gau ⸗ kulturwart Kölſch die Abhaltung der Schulungs⸗ woche in der Pfalz. Als Vertreter des Saargebietes ergriff dann der Kurſusteilnehmer Lehrer Diehl das Wort, um eindrucksvoll über die geopolitiſche Bedeutung des Saargebietes zu ſprechen. Er verglich das Saar⸗ gebiet mit der einzigen tödlichen Stelle, die der deutſche Sagenheld Siegfried beſaß. Das Saar⸗ gebiet und die Pfalz bilden das lothringiſch⸗ pfälziſche Tor, durch das wieder und wieder die An⸗ griffe vom Weſten in Deutſchland hineingetragen wurden. Das Saargebiet erwartet, daß eine Rück⸗ gliederung in ein neues Deutſches Reich, das hier⸗ für endlich erſehnte Verſtändnis erweiſen wird. Im Raume des Reiches müſſen in Zukunft aus dieſen geopolitiſchen Erwägungen heraus Pfalz und Saar eine Einheit bilden. Ein geſchloſſener Teil wird ſich dann dem vorwärtsdrängenden Weſten als feſtes Bollwerk entgegenſtellen. Wegen chronischer Nierenentzündung —— bei mir in Behandlung—— auf Trinkkur mit Uderkinger Adeiheidquelie Sowohl subl. Seschwerden ais auch Urin- defund wesentliche Besserung— 80 sohreibt Dr. men. W. B. in k. Verlangen Sſle kostenlos den interessan'en Pro- „Spekt von der Nineratbrunnen.-., Sad Uberkingen Peter Rixius Gmbfl., Groshandlung. Mannheim Verbindungakanal linkes Uter 6. Tel. 26796 und 26797 eeeeeeeeeee — — — ——— — 9 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Januar 1984 Der Deutſche Fußball⸗Bund trägt am 14. Januar im Frankſurter Stadion bereits das fünfte Länderſpiel der laufenden Spielzeit aus. Die dichte Folge von Länder⸗ ſpielen hat verſchiedene Gründe. Einmal legt der Herr Reichsſportführer den größten Wert darauf, mit den benach⸗ barten und befreundeten Staaten einen möglichſt ſtarken ſportlichen Verkehr zu unterhalten. Es hat ſich ja erwie⸗ ſen, daß gerade der Sport eines der beſten Mittel iſt, um im Auslande Verſtändnis für das neue Deutſchland zu erwecken. Sodann hat aber auch der Deutſche Fußball⸗ Bund die Zahl der Länderſpiele vermehrt, weil die kom⸗ menden großen international. Ereigniſſe im Fußballſport, die Weltmeiſterſchaft 1934 und das Olympiſche Fußball⸗ turnier eine ſehr intenſive Vorbereitung verlangen. Es gibt aber kaum eine beſſere Möglichkeit, das zur Ver⸗ fügung ſtehende Spieler⸗Material zu ſichten und ein⸗ zuſpielen, als es eben der Kampf ſelbſt iſt. Vier Länderſpiele kamen in dieſer Spielzeit ſchon zum Austrag. Das Geſamtergebnis dieſer Spiele iſt höchſt er⸗ freulich. Drei Spiele wurden gewonnen: gegen Belgien 7ꝛ1, gegen die Schweiz:0 und gegen Polen:0. Ein Spiel endete unentſchieden, die Partie gegen Norwegen brachte ein:2. Die Mannſchaften, die in dieſen vier Kämpfen auftraten, waren noch nicht als„endgültige“ deutſche Na⸗ tional⸗Vertretung anzuſehen, es wurde vielmehr noch nach der„kommenden Mannſchaft“ geſucht. Aus dieſem Grunde war auch in dem einen oder anderen Treffen der Geſamt⸗ eindruck trotz des zahlenmäßig günſtigen Abſchneidens nicht ganz befriedigend. Nach den vier Länderkämpfen der Saiſon iſt jeweils von verſchiedenen Seiten eingewandt worden, man ſolle die Bedeutung der Erfolge nicht überſchätzen, denn die Gegner ſeien nur zweite Fußballklaſſe geweſen. Dieſer Einwand hatte eine gewiſſe Berechtigung. Tatſächlich führt uns erſt das fünfte Spiel mit einem Vertreter der erſten Klaſſe zuſammen. Darüber herrſcht ja wohl kein Zweifel, daß die Ungarn zuſammen mit Oeſterreich, Italien und der Tſchechoſlowakei immer noch zur erſten kontinentalen Klaſſe zählen. Das Frankfurter Länderſpiel bedeutet alſo wirklich eine Steigerung im Länderſpielprogramm des DFB. In Frankfurt wird die deutſche Nationalelf vor der ſchwerſten Aufgabe dieſer Spielzeit ſtehen, man wird aber dort auch die günſtigſte Gelegenheit haben, um zu ſehen, was unſerer Mannſchaft zuzutrauen iſt und in welcher Art ſie noch verbeſſerungsfähig iſt. Die Aufnahme der neuen Mannſchafts⸗Aufſtellung Die vom Spielausſchuß des Bundes bekanntgegebene Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft hat vielfach Ueber⸗ raſchungen ausgelöſt. Die Beurteilung der Mannſchaft in der Oeffentlichkeit iſt aber im allgemeinen recht günſtig. Das gilt vor allem für die Hintermannſchaft und für die Läuferreihe. Einmütig iſt der Beifall, den die Wiederaufſtellung von Kreß findet. Der Ex⸗Frankfurter hat noch auf der Rheinlandreiſe ſeines neuen Klubs, des DSC, gezeigt, daß es zur Zeit keinen beſſeren Mann ſeines Fachs gibt. Kreß wird für die Mög⸗ lichkeit, erſtmalig nach ſeiner Sperre wieder international— und das in ſeiner Heimatſtadt Frankfurt!— ſpielen zu dürfen, ſehr dankbar ſein und fraglos eine gute Leiſtung bieten. Ein beſſeres Verteidgerpaar als Haringer⸗ Stubb haben wir derzeit auch nicht. Stubb iſt wieder an die Form ſeiner beſten Zeiten herangekommen. Die Läuferreihe Gramlich⸗Goldbrunner⸗ Oehm hat auch keinen Widerſpruch gefunden. Die Läu⸗ ferreihe des Deutſchen Meiſters Fortuna Düſſeldorf ſcheint zur Zeit nicht in beſter Verfaſſung zu ſein, beim Spiel in Pirmaſens wurde ſie von der Halbreihe der Pfälzer glatt in den Schatten geſtellt. Viele würden zur Zeit eine Auf⸗ ſtellung von Hergert befürworten, der ja tatſächlich gegen⸗ wärtig wieder eine hervorragende Form aufweiſt. Aber Goldbrunner iſt kaum ſchlechter und er paßt u. a. auch beſſer in den Rahmen der Mannſchaft und zu ihrer Spiel⸗ weiſe. Gramlich und Oehm ſind Außenläufer von beſter Klaſſe, ſie beſitzen vor allem auch jene Erfahrung und Spielintelligenz, die gerade für Läufer in einem Sviel von ſolcher Schwere Vorausſetzung iſt. Abwehr und Läuferreihe haben alſo Beifall gefunden. Dagegen ſteht man dem Sturm mit geteilter Meinung gegenüber. Der DoB hat die weſtdeutſchen Stürmer dies⸗ mal wohl nicht nur deshalb nicht geſtellt, um den Meiſter⸗ ſchaftsbetrieb am Niederrhein nicht noch mehr zu ſtören; ausſchlaggebend dürfte die Tatſache geweſen ſein, daß die Raſſelnberg, Hohmann, Kobierſki, Albrecht, Wigold uſw. zur Zeit ſämtlich nicht in beſter Form ſind. Davon haben ſich ja Mitglieder des Spielausſchuſſes in verſchiedenen größeren Spielen der letzten Zeit überzeugt. Mit Lehner, dem Augsburger Rechtsaußen, iſt man allgemein einver⸗ ſtanden. Kritik findet aber bereits die Aufſtellung von Lachner. Man ſagt, Lachners Form gerade in Länder⸗ ſpielen ſei zu ſchwankend. Dazu können wir nur ſagen, daß Lachner dann nur höchſt ſelten enttäuſcht hat, wenn er die richtigen Leute neben ſich ſtehen hatte. Conen, der junge Mittelſtürmer aus Saarbrücken, iſt aber zweifellos ein Mann, mit dem Lachner ſich verſtehen wird. Conen ſpielt ebenſo wie der linke Flügel Noack⸗Pollitz erſt⸗ malig international. An dieſer Tatſache reibt ſich die Kritik. Gewiß iſt es ein Wagnis, gerade in einem ſo ſchweren Spiele Debutanten zu ſtellen. Aber wenn man ſich der Stürmernot bewußt wird, die zur Zeit im deut⸗ ſchen Fußball herrſcht, dann findet man ſchon eher Ver⸗ ſtändnis für die Aufſtellung dieſer neuen Kräfte. Conen iſt ein guter Mann und die beiden Hamburger Noack und Pollitz gaben vor einiger Zeit beim Städteſpiel Hamburg gegen Frankfurt einen linken Flügel ab, der die ſüddeut⸗ ſchen Gäſte in helles Erſtaunen verſetzte. Er trug auch in erſter Linie zu dem ſenſationellen:2⸗Erfolg der Hanſeaten bei. Man muß von den jungen Leuten erwarten, daß ſie ſich mit ihrer ganzen unverbrauchten Kraft und mit ihrem letzten Können einſetzen. Ihre Aufſtellung iſt gewiß ein Verſuch, aber keineswegs ein leichtfertig unternommener und wir wollen nur wünſchen, daß er gut einſchlägt. Deutſche Hallen-Tennismeiſterſchaſten Der Bremer Tennisverein von 1896 verſendet die Ein⸗ ladungen zu den internationalen Hallenmeiſterſchaſten von Deutſchland 1934, die in der Zeit vom 22.—28. Januar in der Bremer Tennishalle zur Durchſührung gelangen. Ausgeſchrieben wurden die Meiſterſchaften im Herren⸗ und Damen⸗Einzel, Herren⸗ und Damen⸗Doppel und im Ge⸗ miſchten Doppel ſowte zwei Einzel⸗Troſtwettſpiele für Herren und Damen. Meldeſchluß iſt am 18. Januar. Der Veranſtalter iſt bemüht, auch in dieſem Jahre den Wett⸗ kämpfen eine erſtklaſſige internotionale Beſetzung zu ſichern. Feſt ſteht, daß G. v. Cramm ſeinen Titel im Herreneinzelſpiel verteidigen und das Gemiſchte Doppel mit Hilde Krahwinkel/ Sperling beſtreiten wird. Sicher iſt auch die Teilnahme der ſchwediſchen Län⸗ dermannſchaft Oeſtberg, Schroeder und Karl⸗ borg, von denen Oeſtberg 1930 deutſcher Hallenmeiſter wurde. Aus Dänemark kommen das Ehepaar Sper⸗ ling und vorausſichtlich auch Ulrich und Anker Jacobſen, weiterhin haben auch einige norwegiſche Spieler ihre Teilnahme in Ausſicht geſtellt. Mit Frank⸗ reich und England ſind die Verhandlungen noch im Gonge. Die deutſche Spitzenklaſſe dürfte ziemlich vollſtändig zur Stelle ſein. Handball in der Kreisklaſſe Zum Start in die 2. Runde ſtehen alle 4 Staffeln be⸗ reit, ſo daß vom Sonntag ab der Handballbetrieb eine ſtarke Erweiterung erfährt. Am erſten Tag ſtehen die führenden Mannſchaften vor keinen allzu ſchweren Aufgaben. Der Spielplan enthält die folgenden Spiele: Staffel A: Bfe Neckarau— Reichsbahn, Badenia Feu⸗ Vor dem Jußballkampf gegen Angarn denheim— TVSchwetzingen, TV Seckenheim— Tbd. Ger⸗ mania. Staffel B: Dac Viernheim— T Walohof, Tſchft. Käfertal— TV Sandhofen, TV Viernheim— Amicitia Viernheim. Staffel C: Daͤ Neckarhauſen— Dac Ladenburg, Dg Edingen— DaK Leutershauſen, Germania Friedrichs⸗ feld— Dac Ilvesheim. Staffel D: Tbd. Reilingen— Tg. Oftersheim, Tbd. Oftersheim— TV Altlußheim, TV Brühl gegen Dag Schwetzingen, TV Kirrlach— FV Brühl. Neues aus der Kraftfahrt Die Direktion der Daimler⸗Benz⸗Werke hat die Kündigungsfriſten für Arbeiter und Angeſtellte ver⸗ längert. 2* Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt in einem Artikel über die ſchweizeriſche Kraftfahrzeug⸗Ein⸗ und Ausfuhr:„Deutſchland behauptet in der Kraftwageneinfuhr nicht nur den zweiten Platz nach den Vereinigten Staaten, ſondern drängt, beſonders im dritten Quartal 1933, ſeine europäiſchen Mitbewerber entſchieden zurück“. Die Schwei⸗ zer Motorradeinfuhr iſt geſunken, der Kraftwagen⸗Import erheblich geſtiegen. 2* Der Wert öͤer engliſchen Kraftfahrzeug⸗ und Teile⸗Ausfuhr iſt in den erſten elf Monaten 1933 faſt um eine Million Pfund geſtiegen, die Kraftfahrzeug⸗Einfuhr um insgeſamt 647 968 Pfund zurückgegangen. Nach den Niederlanden, Britiſch⸗Südafrika, Britiſch⸗Indien, Britiſch⸗ Malaya iſt die engliſche Kraftfahrzeug⸗Ausfuhr erheblich geſtiegen. Abgenommen— im Vergleich zu 1932— hat ſie in Neuſeeland und Irland. d In England zeigt man für die Straßenbaupläne Deutſch⸗ lands großes Intereſſe. Der Korreſpondent des„Motor“ (London) überſchreibt einen ausführlichen Aufſatz darüber: „Hitler zeigt den Weg“ und ſagt u..:„Erſt vor ein paar Monaten berichtete ich— uns zur Belehrung— wie Muſſolini in der kurzen Zeit von zwei Jahren die herr⸗ liche Zweimeilen⸗Autobrücke bauen ließ, die Venedig mit dem Feſtland verbindet. Ein gleich energiſches Vorgehen ſehe ich hier in Deutſchland.“ Im Hinblick auf die amerikaniſche Automobil⸗Ausſtel⸗ lung ſchreibt Charles Faroux im„'Auto“ vom 30. De⸗ zember über den amerikaniſchen Automobilbau, daß drei ſtarke Bewegungen feſtzuſtellen ſeien: 1. Das Durchſetzen der unabhängig gefederten Räder, 2. Verallgemeinerung der ſtromlinienförmigen Karoſſerie, 3. Fortſchritt in der Brennſtoff⸗Zufuhr. Faroux macht in Zuſammenhang mit der unabhängigen Radaufhängung darauf aufmerkſam, daß General⸗Motors in dieſer Hinſicht ſtark von Mercedes in⸗ ſpiriert ſei. Neues vom Bon den deutſchen Olympia-Kurſen Der erſte Olympia⸗Schikurs für Damen wurde am Mittwoch auf dem Kreuzeck bei Garmiſch eröffnet. Rund 30 der beſten Abfahrtsläuferinnen aus allen Teilen des Reiches haben ſich verſammelt, um unter der Leitung von Friedl Pfeiffer und des öſterreichiſchen Abfahrtslauf⸗ Meiſters Anton Seelos in erſter Linie die techniſchen Künſte des Abfahrtslaufes zu üben. Der Sportwart des DSy, Baron Le Fort, betonte in einer kurzen Be⸗ grüßungsanſprache beſonders die Tatſache, daß dieſer Kurs der erſte Damen⸗Olympia⸗Kurs ſei, der in einem Lande abgehalten werde. Le Fort ermahnte unſere Läuſerinnen, ſich bewußt zu ſein, daß es ſich um eine ernſte Uebung han⸗ dele, deſſen Zweck es ſei, Deutſchland bei den bevorſtehenden großen Prüfungen Erfolge zu ermöglichen. Die Herren üben am Eckbauer weiter Der Deutſche Schi⸗Verband hat ſich entſchloſſen, das Herren⸗Olympia⸗Schilager am Eckbauer bei Garmiſch dur⸗ den ganzen Winter hindurch beſtehen zu laſſen. Es wi in Zukunft für die Teilnehmer jedoch keine reinen Kurſe mehr geben, der Einzelne wird vielmehr je nach ſeinem Talent und ſeinem Können kürzere oder längere Zeit ge⸗ ſchult. Nachdem die erſtem Teilnehmer das Lager verlaſſen haben, werden demnächſt Friedl Däubler⸗Berchtesgaden, Guſtav Müller⸗Bayeriſch⸗Zell, Stoll⸗Berchtesgaden, Lenze⸗ Oberkochen, Haſſelberger⸗Paſſau und Seeweg⸗München das Lager beziehen. Der Breslauer Herbert Leupold nimmt ſeine Tätigkeit als Wanderlehrer im Gau Schleſien auf. Olympia⸗Schanze nahezu fertiggeſtellt Die Arbeiten an der neuen großen Olympia⸗Schanze am Gudiberg bei Garmiſch⸗Partenkirchen werden ſchon in den nächſten Tagen abgeſchloſſen. Die Eröffnungsver⸗ anſtaltung wird jedoch nicht wie vorgeſehen, bereits am kommenden Sonntag zur Durchführung kommen, ſondern erſt einige Wochen ſpäter. Man hat nämlich bei der Ueber⸗ holung der alten Anlage den alten Schnee vollſtändi abgeräumt und will nun vorerſt größere Schneefälle a warten, um die rieſige Schanze, auf der 70 und 75 Meter⸗ Sprünge möglich ſein werden, auszuprobieren. Das Er⸗ öffnungsſpringen wird vorausſichtlich während der inter⸗ nationalen Bobwoche in Garmiſch vom 20.—28. Januar, bei der aub die neue Bobbahn ihre Feuertaufe beſtehen wird, ſtattfinden. Der zweite Tag in St. Moritz Berliner SC. von London geſchlagen Die Eishockey⸗Kämpfe um den Gold⸗Pokal von St. Moritz wurden am Mittwoch fortgeſetzt. Das Haupt⸗ intereſſe richtete ſich auf die Begegnung des Berliner Schlittſchuh⸗Clubs mit dem Queens⸗Club London. Nach einem ziemlich verteilten Spiel erlitten die Berliner eine knappe:4(:1,:2,:1) Niederlage. Schon bald nach Be⸗ ginn gingen die Londoner dͤurch Lehlanc in Führung, die aber ſchon wenig ſpäter durch Schropp ausgeglichen wurde. Im zweiten Spieldrittel dominierten die Reichshaupt⸗ ſtädter, die durch Jänecke zu zwei ſchönen Erſolgen kamen. Lehlanc und Keer ſtellten aber für den zum größten Teil aus kanadiſchen Spielern beſtehenden Queens⸗Club den Gleichſtand her. Aufregend verlief der letzte Kampfabſchnitt, der den Londonern durch Keer den Siegestreffer brachte. In den übrigen Spielen gab es folgende Ergebniſſe: OTC Prag gegen Mailänder HC:0(:0,:0,:), Rapid Paris— Wiener EV:0(:0,:0,:), Budapeſter EB— EHC St. Moritz:0(:0,:0,:00. Damit ſtehen als End⸗ ſpielteilnehmer der LTC Prag und Queens⸗Clul, London feſt. Um den dͤritten und vierten Platz kämpfen der Ber⸗ liner SC und Mailänder HC. Budapeſt und Rapid Poris Winterparadies Garmiſch-Partenkirchen Internationale Rugby-Tagung Zuſammenſchluß aller Verbände Die Vertreter von Deutſchland, Frankreich, Italien, Belgien, Holland, Spanien, Rumänien, Schweden, Portugal und der Tſchechoſlowakei trafen ſich am Dienstag in Paris, um auf Einladung der Verbände von Frankreich und Deutſchland einen Internationalen Rugby⸗ Verband zu gründen. Der italieniſche Delegierte, Graf Roſſi, legte vor Beginn der Tagesordnung gegen dieſe Gründungsverſammlung Proteſt ein mit der Begrün⸗ dung, daß bereits gelegentlich der Studenten⸗Weltſpiele in Turin ein ſolcher Verband gegründet worden ſei und daß man dieſe Organiſation nicht zerſtören ſolle. Die damalige Tagung war nur von Italien, Frankreich, Spanien und der Tſchechoſlowakei beſchickt, Deutſchland hatte ſchriftlich ſein Einverſtändnis erklärt. Die in Paris auweſenden Vertreter ſtellten ſich daher mit Ausnahme Italiens auf den Standpunkt von Meiſter⸗Heidelberg, des Führers des Deutſchen Rugby⸗Verbandes, der in einem Zuſammen⸗ ſchluß aller kontinentalen Rugbyverbände gipfelt. Kein badiſches Landesturnen im Fahre 1934 Im Hinblick auf die deutſchen Kampfſpiele 1934 in Nürn⸗ berg und die Neugeſtaltung des Vereinsbetriebs findet das für 1934 geplaut geweſene Landesturnen des Gaues XIV der Dr nicht ſtatt. Es wird, wenn die Vorausſetzungen dazu gegeben ſind, für das Jahr 1935 zuſammen mit der Feier des 75jährigen Be⸗ ſtehens des Gaues vorgeſehen. Der TV 1834 Pforzheim begeht ſein 100jähriges Beſtehen in dieſem Jahre mit einer Veranſtaltung, die für den Gan Baden offen iſt. Weltflug ohne Zwiſchenlandung In engliſchen Fliegerkreiſen wird zurzeit ein groß⸗ zügiges Projekt ausgearbeitet, das nicht mehr und nicht weniger als einen Weltrundflug ohne Zwiſchenlandung zum Ziele hat. Betriebsſtoffeinnahme uſw. ſoll, wie durch die amerikaniſchen Brüder Hunter auf ihrem Dauerflug von mehr als 600 Stunden mit Erfolg ausge⸗ führt, in der Luft geſchehen. Zur Verwirklichung dieſes Planes ſind natürlich rieſige Mittel notwendig, doch hat ſich Lady Houſton, die die Schneiderpokalrennen mit e eee eee e e 3 A⸗l* 100 000 Pfund Sterling ſinanzierte, ſchon bereit erklärt, das erforderliche Geld zur Verfügung zu ſtellen. Die Organi⸗ ſatoren des Mount⸗Evereſt⸗ Fluges, Etherton und Blaker, ſind mit den Vorbereitungen betraut worden. Am Schmelings nächſten Kampf Nun doch gegen King Levinſky Ueber die tatſächlichen Ziele und nächſten Kämpfe Max Schmelings tappt man zur Zeit noch immer etwas im Dunkeln. Wenigſtens iſt das nach den faſt ſtündlich ein⸗ gehenden, ſich kraß widerſprechenden Meldungen anzu⸗ nehmen. Nach den neueſten Informationen iſt jetzt die Nachricht von der Abſage des Kampfes gegen den Ameri⸗ kaner King Levinſty widerrufen worden. Max Schmeling und ſein amerikaniſcher Intereſſenvertreter, Joe Jakobs, hoffen auf ein ſicheres Zuſtandekommen des Kampfes für den 16. Februgr. Schmeling wird bereits am 12. Januar die Ueberfahrt nach den USA. antreten, um noch genügend Zeit zur Vorbereitung zu haben. Ein neuer Rennſtall in Heddesheim Der Metzgermeiſter Georg Schmidt, der in den letzten Jahren einen kleinen Halbblutrennſtall unterhielt und mit. der Hannoverauerin Hilde in Seckenheim und Heddesheim recht nette Erſolge erzielte, erwarb aus der Möllerſchen Konkursmaſſe den zweijährigen braunen Hengſt von Kairos— Feuersbrunſt, Feuerſchein. Der Hengſt, der Halbbruder zu Feuerroſe, Feuerſtein und Freimaurer iſt, ſoll im nächſten Jahr zu Trainer Mätzig nach Frankfurt⸗ Niederrad ins Training kommen. Herr Schmidt hatte in den letzten Jahren den Franzo⸗ ſen Mon Beguin 2, der in Heddesheim als Deckhengſt aufgeſtellt war. Der zur Zucht ſehr gut geeignete Voll⸗ verunglückte auf der Koppel und mußte erſchoſſen werden. Turufeſtſieger Krötzſch hat ſich nach ſeiner Ueberſiede⸗ lung nach München dem dortigen Männer⸗Turn⸗Verein angeſchloſſen. Durch den Zugang des Brandenburgers Fiſcher hat der Mi außerdem noch eine weitere wert⸗ volle Verſtärkung ſeiner erſten Riege erhalten. Jockey Zimmermann, der in der Vorwoche bei einem Jagounſall ums Leben kam, wurde am Mittwoch auf dem Dahlwitzer Friedhof beigeſetzt. Winterſport — Die Damen begannen am Kreuzeck ſtreiten ſich um die nächſten Plätze. Sämtliche Spiele wer⸗ den im Laufe des Donnerstag ausgetragen. Amerikaniſche Eisläufer kommen In Oslo erwartet man demnächſt die zur Zeit beſten amerikaniſchen Eisſchnell⸗Läufer Taylor und Schroe⸗ der, die mit der„Bremen“ die Ueberfahrt nach Europa angetreten haben. Die beiden Amerikaner werden am 12. ——————————————————————————————————————— Glen Cunningham erhielt die Sullivan⸗Medaille, die die amerikaniſche Amateur⸗Athletie⸗Union alljährlich für die beſte Jahresleiſtung ausgibt. Cunningham ergielt die Auszeichnung für Erringung der Landesmeiſterſchaft über 800 Meter und 1500 Meter und für ſeine erfolg⸗ reiche Vertretung der amerikaniſchen Landesfarben gelegentlich ſeiner Europa⸗Reiſe. 3 93 een eeeeeeenee Januar in Oslo eintrefſen und dort, wie ſchon im Vor⸗ jahre, gegen die norwegiſchen Eisläufer mehrere Länder⸗ kämpfe austragen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werden Taylor und Schroeder die Vereinigten Staaten auch bei den Weltmeiſterſchaften am 17. und 18. Februar in Hel⸗ ſingfors vertreten. Dr. Vetter überbietet Zogg Auf der berühmten Schwetzer Corviglia⸗Abfahrt ſiegte bei einem am Mittwoch abgehaltenen internationalen Wett⸗ bewerb der Freiburger Dr. Vetter in der neuen Höchſtlei⸗ ſtung von:56,3 Minuten. Die bisherige Höchſtleiſtung auf dieſer Strecke, die einen Höhenunterſchied von 600 Meter beſitzt, hielt der bekannte Schweizer David Zogg. Zweiter wurde A. Schratter⸗St. Moritz in:59,1 Minuten. Kleine Eisſport⸗Meldungen Die nordiſchen Eisläufer waren an den letzten Tagen auf zahlreichen Veranſtaltungen wieder fleißig tätig. Oslo konnte Hugo Nygren über 500 Meter in 448 Sek. ſeinen berühmten Landsmann, Weltmeiſter Hans Engne⸗ ſtangen um eine Zehntelſekunde das Nachſehen geben. Dritter wurde Michgel Statsrud in 45,4 Sek. Engne⸗ ſtangen holte ſich dafür die 1500 Meter in:25,8 überlegen vor Harry Haraldſen(:27,7 Min.) und Staksrud(:27,9 Min.) Daß es nan den norwegiſchen Nachwuchs beſtellt iſt, beweiſen die guten Zeiten der Sieger in den Junioren⸗ rennen. Reidar Baashus gewann die 400 Meter in 47,5 Sek. und A. Evji ſiegte über 1500 Meter in:39,6 Min. Eine Ueberraſchung gab es auch bei dem Eisfeſt in Helſingfors, wo der Finne Ake Ekmann über 1500 Meter in.31,5 Min. den„Eislauf⸗Nurmi“ Claes Thun⸗ berg, der:33,4 benötigte, hinter ſich lanen konnte. Ou der ſchwediſchen Provinzſtadt, Karlſtadt aing eine Reihe guter norwegiſcher Eisſchnell⸗Läufer an den Start. Der frühere Weltmeiſter Bernt Evenſen legte auf die 500 Meter in 45,3 Sek. Beſchlag und ſiegte auch über 5000 Meter in:56,8 Min, Beſter über die 1500 Meter wor Georg Krog in:31,5 Minuten. Eine neue ſchwediſche Höchſtleiſtung ſtellte in Stock⸗ holm über 3000 Meter Guſtav. Gabeling mit:25 Minuten auf. Gunnar Almer ſiegte über 500 Meter in 46/3 Sek. Helma Notte, die ausgezeichnete deutſche Hochſpringerin und Hürdenläuferin, die bei den Deutſchen Meiſterſchaften ihren Sport nicht ausüben können. Es iſt überhaupt fraglich,— Frl. Notte nochmols auf der Aſchenbahn wird erſcheinen können. Was hören wir? Freitag 5. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Kölu) .06: Morgenkonzert Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).— 10.10: Alte Muſik für Violoncello.— 10.40 Bunte Schallplatten.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35 Sport⸗ und Reiſeabenteuer: Vorſicht! Lawinengefahr!— 18.00: Engliſch— 18.20: Warum Familienforſchung.— 18.45: Deutſche Naturſchutzgebiete. 19.00: Stunde der Nation: Dem Siedler wird ein Sohn geboren. Heiteres Hörbild.— 20.00: Griff ins Heute.— 20.10: Zur Unter⸗ haltung.— 21.20: Der Auigang des Sternes, Hörſpiel.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.— 23.00: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes: Jakob Burckhardt und die Dekadenz. Nachtmuſik. —.15: Ueber den deutſchen Kurswellenſender: Stern⸗ ſchnuppen. Muſikaliſches Potpourri. München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Zigeunermuſik(Schallpl.).— 14.50: Stunde der Frau.— 15.30: Pfälziſche Stunde.— 16.00: Konzert.— 17.30: Verehrung deutſcher Führer im ſernen Oſten.— 17.50: Liederſtunde.— 18.10: Wege zu handwerklichen Berufen.— 18.30: Drei ſchöne Platten.— 20.10: Sinfoniekonzert.— 21.15: Das Traumlied des Olaf Aaſteſon.— 22.35: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.—.00: Schallplatten.—.25: Wünſche der Tiere zum neuen Jahr.—.40: Anerdoten um Goethe.— 10.10: Haushalt für Anfänger.— 10.30: Schallplatten.— 10.50: Spielturnen.— 11.30: Zeitfunk.— 12.00: Schallplatten.— 14.00: Schallplatten.— 15.00: Mä⸗ delſtunde.— 15.45: Bücherſtunde.— 17.25: Opernarien von Mozart und Verdi.— 18.05: Rechtsfragen für jeder⸗ mann.— 18.25: Frau und Volkstum.— 20.05: Bauern⸗ muſik(Schallpl.)— 21.05: Deutſcher Kalender: Januar. Ein Monatsbild. Wien 19.05: Wiener Stimmungsbilder. Konzert.— 20.35: Das Tryptichon von den heiligen drei Königen.— 22.202 Abendkonzert. gen.— 22.20: 4— im Weimar ſchwer verunglückte wird auch in dieſem Jahre Orcheſterkonzert.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: * ——— weiterhin zurück. Donnerstag, 4. Januar 1934 Vorschläge zum Umbau der BIz O. Berlin, 4. Jan.(Eig. Dr.) Am kommenden Montag — rd der B erwaltungsrat der Bz3 ſowie auch ſchon — Sonntagsausſprache der Notenbankpräſidenten ſich mit en Fragen beſchäftigen, die mit dem Vorſtoß zuſammen⸗ ngen, die zu einem aktiveren Handeln übergehen will. Zu — Zweck werden von den einzelnen Notenbanken be⸗ ſondere Sachverſtändige nach Baſel kommen, um zu beraten was in nächſter Zeit im Währungs⸗ und Kreditweſen ge⸗ IWeben kann. Von ameritaniſcher Seite wird wiederum s Projekt angeſchnitten werden, daß die BJ3 zu einer zentralen und allgemernen Verwal⸗ tungsſtelle für den Goldbeſttz der Noten⸗ anken ausgeſtattet werden ſoll. Von Bedeutung ſind auch die Vorſchläge der Midland⸗Bank, die auf die Koſenpmenarbeit auf dem Währungs⸗ und Preisgebiet der 4 otenbanken und der B93 als ihrer Repräſentantin einen beſtimmenderen Einſluß auf die wirtſchaftliche Entwicklung —— Dr. Schacht wird übri, Herren f Son⸗ i ſe et vigen deutſchen Herren für Sonntag in Baſel Dividendenaussichien bei der Süddeuischen Zucker AG. Für die Süddeutſche Zucker AG., Mannheim liegt eine Dividendenſchätzung von 9 v. H. gegen 8 v. H. t. B. auf das AK. von 30,0 Mill./ vor. Nach Inſorma⸗ tionen des Swd ſollte für 1932/39 entſprechend einer An⸗ Senung in der engeren Verwaltungsratsſitzung von Mitte Dezember die Dividende von 8 v. H. beibehalten, dafür aber die Dividendenſtener von der Geſellſchaft ſelbſt getra⸗ gen werden. Damit wäre eine Dividendenerhöhung um 98 v. H. gegeben. Ob nun die Bilanzſitzung im Laufe des Monats eine Erhöhung um 1 v. H. vorſchlägt, bleibt ab⸗ zuwarten. Daß die Geſellſchaft angeſichts ihrer ausgezeich⸗ neten Finanzlage und angeſichts der Tatſache, daß ihre Ab⸗ ſchreibungsmöglichkeiten auf das Vorratslager ſo gut wie erſchöpft ſind, an ſich noch zu einer ſtärkeren Erhöhung in 00 Lage wäre, kann mit gutem Grund angenommen wer⸗ n. Dividendeuerhöhung bei der Zuckerſabrik Fröbeln Ac Lüwen(Schleſienſ. Der Aſt beſchloß, der GB am 6. 2. 94 M* Ausſchüttung von 8(6) v. H. Dividende auf 3,76 iLl. umlaufendes AK vorzuſchlogen. Der Rein⸗ ertrag per Ende Auguſt 1933 ſtellt ſich nach 237 900(253 157) Mark Abſchreibungen und einer Sonderabſchreibung von auf den landwirtſchaftlichen Beſitz der Geſell⸗ ſchaft auf 340 934(275 673) 4. Nürnberger Hercules-Werke Kapitalzusammenlegung:1 Der Fahrradabſatz konnte ſtückmäßig wiederum erheblich geſteigert werden, die Preiſe waren aber weiter⸗ hin nicht befriedigend. Das Exportgeſchäft wurde durch Zoll⸗ und Valutaerſchwerungen eingedämmt. Im Notorradgeſchäft ging der Umſatz bei ſinkenden Preiſen infolge der Gelötnappheit der einſchlägigen Käufer⸗ kreiſe und wegen erhöhten Wettbewerbes dex Kraftwagen „Nach 24 403(38 370)/ Abſchreibungen auf Anlagen ergibt ſich ein neuer Betriebsverlu ſt von 229 648 21¹ 443) /, der ſich um den Betrag der ge⸗ bildeten Rückſtellungen für vertragliche Verpflichtungen u. Sanierungskoſten von 150000 auf 379648 erhöht. Um das Unternehmen auf eine wieder rentable Grund⸗ lage ſtellen zu können, iſt geplant, in der GV. Sanie⸗ rungsmaßnahmen vorzuſchlagen. Das Stamm⸗ kapitak von 1,26 Mill. ſoll:1 auf 0,630 Mill. zu⸗ ammengelegt werden. Ferner ſollen 20 000& eigene Aktien und weitere 40 000 eigene Aktien(nach Zuſam⸗ menlegung 10 000 bzw. 20 000 4) eingezogen werden. Der durch Auflöſung von Reſerven und durch die Zu⸗ ſammenlegung von Aktien entſtehende Buchgewinn ſoll zur Tilgung von Verluſten und Wertminderung Verwendung finden“ Für das neue Geſchäftsjahr wird eine weitere⸗ Steigerung des Fahrradabſatzes durch die eingetretene und noch zu erwartende Verringerung dex Arbeitsloſigkeit er⸗ wartet. Durch die Ankurbelung der Wirtſchaft dürfte auch eine Belebung des Motorradgeſchäftes zu erwarten ſein. GB. am 5. Januar. Maſchinenfabrik Eſterer AG. Altötting. Nach Ab⸗ zug der o. Abſchreibungen von 20 913/ ergibt ſich für das am 30. Sept. 1933 abgelaufene Geſchäſtsjahr 1932⸗93 ein Gewinn im Betrage von 40 116„/, um den ſich der Ver⸗ luſtvortrag von 119 155 auf 79039„“ vermindert. GV. am 3. Januar in München.— * Eßlinger Branereigeſellſchaft, Eßlingen a. N.— Ver⸗ luſtabſchluß. Do das Geſchäftsjahr 1932⸗39 der Geſellſchaft ausſchließlich der Vollziehung des Pachtvertrages mit der Brauerei R. Leicht, Vahingen a.., Diente und infolgedeſſen alle Vermögenszegenſtände, mit Ausnahme der in der Bilanz ausgewieſenen, verwertet wurden, ergab ſich für das abgeſchloſſene Geſchäftsjahr ge⸗ genüber den Buchwerten ein erheblicher Verluſt. Für den Bilanzſtichtag(81. Auguſt) wird nach 144728% 665 707) Abſchreibungen ein Verluſt von 307 647(i. V. 234 794/ Verluſt, der nach Auflöſung der Reſerven in Höhe von 139 294“ vorgetragen wurde) ausgewieſen. * Germania⸗Brauerei«⸗Geſellſchaft Wiesbaden. Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt 1932⸗33 mit einem Reingewinn von 30732 4 (28 798) ab. Bei einem Ak. von 1 Mill./ betragen die Verbindlichkeiten insgeſamt 143 734 /, Hppothekendarlehen ſind mit 192514 /, Schuloͤſcheindarlehen mit 102 442 4, und Kommunal⸗Obligationen durchweg /½—1 v. H. über die feſten Vortagskurſe erhöht. 7 Hax DELS- ο WIRTSCHAFTS-ZuruN der Neuen Mannheimer Zeitung Kaſſenbeſtand und Poſtſcheckguthaben mit 41630 und Bankguthaben mit 35 815“ ausgewieſen. Löhne und Ge⸗ hälter erforderten 201.051 und das Geſamtunkoſtenkonto beträgt 134 866 /. * Zuſammenſchluß in der ſchweizeriſchen Textil⸗Verede⸗ lungsinduſtrie. Die Färberei Weidmann A 6 Thalwil, die Seidenſtoffappretur Zürich und. die Stückfärberei Zürich haben ſich zu den Ber. Färbereien und Appretur A G zuſammen⸗ geſchloſſen. Die Betriebe werden z. T. zuſammengelegt. Das AK der neuen Geſellſchaft beträgt 2 Mill. Fr. Die zeriſche Bundesrat Abend-Ausgabe Nr. 6 gemeinſame Verrechnung erfolgt rückwirkend ab 1. Juli 1933. * Neue Schweizeriſche Einfuhrbeſtimmungen. Der ſchwei⸗ hat die Einfuhrzuſchläge für Stroh von 1 Fr. auf 50 Cts. pro 100 Kilo herabgeſetzt, und zwar rückwirkend bis 24. Oktober. Ferner wurden die Kontingente für die Einſuhr von Torſſtreu auf 60 v. H. der Einfuhr in 1931 herabgeſetzt. Ein eintretender Mehr⸗ bedarf ſoll mit inländiſchen Torſprodukten gedeckt werden. Der Grenzzuſchlag von 1 Fr. pro 100 Kilo für auslän⸗ diſche Torfprodukte bleibt beſtehen. 25 proz. Zuieilung am Renienmarki Stürmische Aufwärishewegungen an der heuiigen Börse Uebergroße Nachfrage nach Reichsbahn VA. Schluß zu höchsten Tageskursen Mannheim gut behauptet, 3. Teil feſter Auf dem erhöhten geſtrigen Nivean waren die Kurſe am Aktienmarkt durchweg gut behauptet zum Teil auch ſeſter. Farben notierten 126,75. Feſt waren Cement Hei⸗ delberg, Rheinelectra, Weſteregeln und Woldhof. Von Bankaktien waren Hypothekenbanken höher gefragt. Ver⸗ ſicherungswerte unverändert Der Rentenmarkt lag aus⸗ geſpochen feſt. Neubeſitz auf 18, Altbeſitz auf 95,25 erhöht. Kommunalanleihen hatten—2proz. Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Golopfandbriefe weiter gefragt und höher. Frankfurt weiter ſeſt An der Börſe ſetzten ſich die Kursſteigerungen auf allen Marktgebieten ſort. Wiederum ſtand der Ren⸗ tenmarkt im Vordergrund des Intereſſes. An⸗ regungen gaben die Konverſionserwartungen. Die Ban⸗ kenkundſchaft hat eine beachtliche Auftragsſtei⸗ gerung für feſtverzinsliche Rentenpapiere vorgenommen, ſo daß bei lebhaften Umſätzen der geſamte Rentenmarkt ſe hr feſt tendierte. Speziell Reichsanleihen ſtanden im Vordergrund, wo Altbeſitz 1,50, Neubeſitz“, ſpäte Schuld⸗ buchforderungen v. H. über den ſeſten Abendbörſenkurſen eröffneten. Auch Stahlvereinbonds, die geſtern plötzlich ſtark anzogen, weiter bis 4 v. H. ſreundlicher. Für Pfand⸗ briefe beſtand ſchon anfangs der Börſe auf—1 v. H. höherer Grundlage Nachfrage. Reichsmarkobligationen und Dollarbonds—2 v. H. höher. Von Auslandsrenten Anatolier 7“ v. H. gebeſſert. Der Aktienmarkt war durch eine Reihe günſtiger Nachrichten aus der Wirtſchaft, ſo Divibendenerböhungen bei Südd. Zucker und Zucker Fröbeln, ſerner durch Aus⸗ landsaufträge für die AEc und die Kehleninduſtrie und nicht zuletzt durch eine gewiſſe Entſpannung in den deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsbeziehungen. JG. Farben ruhiger und unverändert. Dagegen Montanwerte——1 v. H. feſter. Nur Rheinſtahl 1, Mannesmann v. H. leichter. Elektroaktien ſehr beachtet. Reichsbahnvorzugs⸗ aktien ſehr geſucht und etwa 2 v. H. höher. Metallgeſell⸗ ſchaft 3,50 v. H. gebeſſert. Im weiteren Verlaufe traten weitere Kursſteigerun⸗ gen ein. Renten blieben lebhaft, die Altbeſitzanleihe ſtieg weiter um v.., Neubeſitz um 6 v. H. und ſpäte Schuld⸗ bücher um ½ v.., Pfandbriefe, Liquidationspfandbriefe Auch die Länder⸗ und Stadtanleihen Tagesgeld unverändert 3,50 v. H. lagen feſt. Berlin anhaltend ſehr ſeſt Die Kaufaufträge des Publikums waren heute noch größer als in den vorhergehenden Tagen. An faſt allen Märkten, ſpeziell aber wieder am Markt der feſt⸗ verzinslichen Werte entwickelte ſich eine ſtürmiſche Aufwärtsbewegung bei lebhaften Umſätzen. In⸗ folge der übergroßen Nachfrage war es beiſpielsweiſe nicht möglich, für die Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn einen Kurs feſtzuſtellen. Die Nachfrage erreichte die Mil⸗ Aionengrenze. Der bisherige Abgeber wurde heute nicht mehr im Markte beobachtet. Auf Anordnung des Börſen⸗ vorſtandes wird heute nur ein Kurs für die VA. feſtgeſtellt werden. Auch der Markt der auf Reichsmark umgeſtellten Dollarbon ds ſowie der noch nicht umgeſtellten Dollar⸗ bonds lag außerordentlich lebhaft. Die Gewinne betrugen hier im Durchſchnitt 1 bis 2 v. H. Neubeſitz erreichten mit 18 bis 18,10 nach 17,70 einen Rekordkurs. Alt⸗ beſitz ſtiegen um 1 v. H. Von Induſtrieobligationen hak⸗ ten Vereinigte Stahlobligationen mit einem Gewinn von 194 die Führung. Auch der Aktienmarkt lag weſentlich lebhafter als geſtern. Die Anfangskurſe waren durchſchnittlich 1 bis 2 v. H. höher. Im Vordergrund ſtanden wieder Elektro⸗ werte. Einzelne Spezialitäten gewannen mehr als 2, Metallgeſellſchaft auf den günſtigen Abſchluß 4, Deutſche Atlanten 3741. Der Kurs für Dortmunder Unionbrauer⸗ Aktien wurde 8 v. H. höher gerechnet. Schiffahrtswerte gewannen bis 1 v. H. Im Verlaufe wurden nach vorüborgehenden Reali⸗ ſationen überall weitere Kursſteigerungen er⸗ zielt. Reichsbankanteile gewannen 2 v.., Berlin⸗Karls⸗ ruher Induſtriewerke 278, Mansſeld 2, Holzmann 26. Stadtanleihen mit Gewinnen bis zu 3 v. H. Reichsbahn⸗ Kaſſarenten waren weiter ſehr feſt, im Vordergrund die BVA kamen mit 108 nach 105,25 zur Notiz. Die Nachfrage von etwa drei Millionen wurde nur mit 25 v. H. be⸗ friedigt. Pfandbrieſe lagen heute ruhioer und 5 v. H. höher, Younganleihe 2/ v. H. hher mit 25 v. H. vep. Der Schluß war feſt. Meiſt waren die höchſten Tages⸗ kurſe zu verzeichnen. Conti Gummi konnten 3 v. H. über den Anfangkurs ſchließen. Conti Linoleum ſtiegen von 49,50 auf 53. Von Verkehrswerten waren Verkehrsweſen 29% v. H. feſter. Neubeſitz gewannen insgeſamt 75 Pfennig und Altbeſitz 2 v. H. Auch am Kaſſamarkt der Einheitswerte war die Haltung durchweg befeſtigt. Ban⸗ ken gewannen bis zu r H Steuergutſcheine wurden wieder ſcharf repartiert und waren v. H. befeſtigt. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Frankfurt und Berlin, Fälligkeit 1934 102,12; 1935 99,5; 1936 96, 1937 92,87; 1998 90,5; Verrechnungskurs 96,2. Berliner Devisen Oiskontsatz; Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3% v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗Parität 3. Janu ir 4. Januar b. Suenos⸗Aires 1Beſo.782.„ Ranada.198].647.653].657 2,663 Japan. 1 en.65.092„9² 0,824.817.819 airo. lägypt. Pid. 20,958 14,01 14,05 13,975 14, 005 Türkei.. Itürk PfdD. 18,456].973.982].078.982 London.. 18Sterl. 20,429 13,63 13,67 13,595 13, 625 New York. IDollar 2½ 4,196].637 2,643].637 2, 673 Rio deJaneirol Millr.— 0,502] 0,683 0,642].226.228 Uruauay. 1Goldpeſo— 4,43.399.401] 1,399 1, 401 Holland. 100 Gulden 9½ 168,739 168.26 168,42 16,23 166,57 Athen. 10 Drachmen 7/́[.45.3 2..8.40 Brüſſel 100B-500P8§ 3½ 58,87]56,21 58,89 55,14 56,26 Bukareſt.. 100Lei 6 2,.511] 2,488 25 2,488 2,492 Ungarn. 100Pengd 4½ 173,421——— Saſtng 100 Gulden— K 677 5 Helſingfors 100 8M 5¼ 5„024. talien...190Lire 4 22.094] 22,03.07 22,00.04 ugoflavien100 Dinar 7½ 681,00 5,664 5,876 5,664 5,670 Ropenhagen 100 Kr. x iadon 9 100 Eskudo 6 453,5712,44 12,46 12,39 12,41 Oslo.. 100 Kr. 3½ 112,50 68,53 68.6768,28 69.42 Paris.. 100 Fr. 2½ 16,44 16.41 16,45 16.42 1,6 Prag.. 100 Kr. 8½ 12,438 12.42 12,4412,425] 12,445 Schweig.. 100 Fr. 2 61.00 81,02 61.18 81,02 81,18 Sofia. 100 Leiwa 3 3,.033].047.053] 3,047 8053 Spanien 100Veſetien 6 81,00 34,47 34.59 34,47 34,58 Stockholm. 100 Kr. 3 112,24 70,33 70,47 70,06 70.22 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,5075,22 7³,88 74,9 7⁵;, 08 Wien„ 100 Schilling 5 59,.07 J47.65 47,70 4/½45 47,25 Dollar leicht erholt Im internationalen Deviſenverkehr war heute der Dollar leicht erholt und in London mit 5,4, in Amſterdam mit 1,58 und in Zürich mit 3,26“1 notiert. Dagegen ſchwächte ſich das engliſche Pfund in Amſter⸗ dam weiter auf 8,09 und in Zürich auf 16,75 ab, da anſchei⸗ nend beim engliſchen Währungsfonds keine Neigung be⸗ ſteht, einen hohen Pfundkurs aufrechtzuerhalten, nachdem der Abfluß franzöſiſcher Gelder nach London weſentlich nachgelaſſen hat. Golddeviſen lagen kaum verändert, auch die Reichsmark zeigte ſtetige Haltung. Am Berliner Geldmarkt trat heute eine wei⸗ tere Erleichterung der Tagesgeldſätze auf 4 bzw. 496 v. H. ein. Für die geſtern neu ausgegebene Tranche der Reichsſchatzan weiſungen per 15. 1. 1935 iſt auf Voranlaſſung des Reichsfinanzminiſteriums der urſprüng⸗ liche Zinsſatz von 4 auf a v. H. herabgeſetzt wor⸗ den. Am Deviſenmarkt machte die Erholung des Dollars weitere Fortſchritte, aber auch das engliſche Pfund war leicht befeſtigt. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 4. Januar. An⸗ gebot: 8 Kälber, 25 Schafe, 17 Schweine, 378 Ferkel und 225 Läufer. Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht bzw. je Stück: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert, Ferkel bis 6 Wochen—9, über 6 Wochen 18—18. Läufer: 19—20. Marktverlauf in Ferkeln und Läufern mittel. * Adelsheimer Ferkelmarkt. Zuſuhr 220 Milchſchweine. Preiſe 25—39„ pro Paar. Etwa die Hälfte des Auf⸗ triebes verblieb als Ueberſtand. * Nürnberger Hopfenbericht vom 4. Jan.(Eig. Dr.) 50 Ballen Zufuhr, 150 Ballen Umſatz, Hallertauer 215—290 Badiſcher 195—210. Tendenz unverändert ſeſt. * Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Allgäuer Molkereibutter 1. Qual. 125(125); Allg. Molkereibutter 128(123); Sennbutter 116(116); Bauern⸗ butter 86(86); Rahmeinkauf bei 48 Fettrinheiten ohne Buttermilchrückgabe 128(123).— Allgäuer Weichkäſe mit 20 v. H. Fettgehalt, grüne Ware, 23—20(23—26); Markt⸗ lage feſt. Allgäuer Emmenthaler 1. Sorte 70—72, 2. Sorte 65—67(65—07). Marktloge ruhig. Die Preiſe verſtehen ſich ab Lokal oder ab Station des Erzeugers ohne Ver⸗ packung für ein Pfund. Eiwas belebierer Geireidemarki * Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Umſatztätigkeit war heute nur laugſam belebt, etwas Nachfrage beſtand für rhei⸗ niſche Rechnung. Forderungen und Gebote waren ſchwer in Einklang zu bringen. Erſthändiges Angebot in Weizen wurden weniger ſtark als in Roggen, gegen vereinzelt & höhere Preiſe bewilligt. Exportſcheine gut be⸗ hauptet: Weizen per Jan. 148,75 G, Febr. 149,50 G, Rog⸗ gen Jan. 124,75 Wert, Febr. 125,75 W. Am Mehl markte erſolgten nur kleine Bedarfskäufe. Haſer am Platze wenig offeriert und befeſtigt. An der Küſte vereinzelt mehr Verkaufsluſt, jedoch auf Untergebote kaum Zuſagen. Gerſte in feinen Brauqualitäten ſtetig. Futtergerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 193 u. Br. ſtet.; oͤto. Roggen 160 u. Br. ſtetig; Gerſte: Brau, feinſte, neue frei Berlin 187—191(ab märk. Station 178—182); dto. gute 180—185(171—476); Sommer, mittl. Art und Güte 169 bis 175(160—166) ruhig; Märk. Hafer 149—155(140—146) zuh.; Weizenmehl: Auszugs 31,70—32,70; Vorzugs 30,70—31,70; Bäcker 25,70—26,70; Voll 29,70—20,70 ſtetig; Roggenmehl 21,90—22,90 ſtetig; Kleie: Weizen 12,20—12,50 Roggen 10,50 bis 10,80 ſtetig; Erbſen: Viktoria 40—45; kl. Speiſe 32—86; Futter 19—22; Peluſchken 17—18; Ackerbohnen 16,50—18; Lupinen, blaue 11,50—12,50. Ausſchließlich Monopol⸗Zu⸗ ſchlag notierten: Leinkuchen 12,70; Erdnußkuchenmehl 11; Trockenſchnitzel 10,30—10,40; Extr. Sojabehnenſchrot ab Hamburg 8,80; dto. ab Stettin 9,20; Kartoffelflocken 14,90; dto. freie Ware 14,80; Speiſekartof⸗ feln, weiße 1,40—1,50; dto. rote 1,55—1,657 gelbfl. 1,85—2; allg. Tendenz ruhig. Handelsrechtliches Lieſerungs⸗ geſchäft: Weizen(Feſtpreiſe) W 2 geſ. Erzeugerpreis 181; 'ös 184;'ö 4 186; Roggen R 2 148; R 3 151(Handelspr. 153); R 4 153(155); Hafer nicht notiert. * Mannheimer Produktenbörſe vom 4. Januar.(Nicht⸗ amtlich). Infolge der erhöhten Rheinfrachten und des niederen Waſſerſtandes iſt das Angebot in Brotgetreide kleiner geworden bei erhöhten Preiſen. Die Schiffahrt nach dem Oberrhein bis Baſel iſt eingeſtellt. Nordd. Wei⸗ zen wurde je nach Qualität und Naturalgewicht zu 20.10 bis 20.25/ eif Mannheim gehandelt. Auch Roggen liegt feſter bei Forderungen von 16.85 bis 17.35„ cif Mann⸗ heim. Gerſten hatten unveränderten Markt. Hafer blieb bei ziemlich kleinem Angebot behauptet, zumal die Abſatz⸗ möglichkeiten nach den Mäſtergebieten infolge des zurück⸗ haltenden Angebots für Futterroggen etwas günſtiger be⸗ urteilt wird. Futtermittel lagen nach wie vor feſt bei gut behaupteten Preiſen. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Jan. 2,824; März 3,00; Mai 3,05.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kiloj Jan. 59; März 57,25; Mai 56,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; März K(4,476); Mai 4,5/½(4,576); Juli.6%(.74). Mitte: Tendenz ſtetig; März 4,/8(4,476); Mai 4,598 (4,5960/ Juli 4,694(4,774). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 4,00 B 3,80 G; Febr. 4,10 B 3,90 G; März 4,20 B 4,00 G; April 4,30 B 4,10 G; Mai 4,40 B 4,20 G Auguſt 4,70 B 4,50 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,40; Tendenz ruhig; Wetter leichter Froſt. * Bremer Baumwolle vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schlußſ 11,78. * Liverppoler Baumwollkurſe vom 4. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Jon. 529: März 529; Mai 528—529; Juli 530; Okt. 532; Jan.(35) 595.—536: Mai 543; Tagesimport 7300; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 529; März 528; Moi 528; Juli 529; Okt. 531; Dez. 533; Jan.(35) 534; März 538; Mai 541; Juli 5 Okt. 547, Jan.(96) 550; Loco 554; Tendenz ruhig, ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 4. Januar Kup, Kum. Kupf.[Blei[Blei[Blei Zink Iink Jint bez. Brief Gelde bez. Briei Geldbez. Brief Geld Jannar.] 40,50 40 8040 25—.— 15.25 14.75—.— 19.281880 Jebruarf, 41.—4050„15,2514.75—— 19.25 16.75 März.—.— 41.2540.75—.— 1550 15.——,— 19 50 18.75 April—— 4115041.———18.5015— 8 Mai— +142.— 41.25——15.7515.25 Juni 42.— 42.— 41,75[—, 15.75 1525 Juli—.— 42.25 42——.— 16.— 15.50 Auguſt—.— 4250 42.25—.—16.— 15.59 Septr.—— 22.754250—.— 16.—15 75 Oktober—.— 43.— 42.50—,— 16.2515.75 Novembſ—.— 43 5043——.— 16 2516.— Dez..—.— 43.7543 25[——16,50 16.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50„ für 100 Kilo; Rafſinadekupfer loco 44—45; Standardkupſer loeo 40,50—41; Standord⸗Blei per Januar 14—15; Original⸗ hüttenrohzink ab nordd. Stationen 18,50—19,50; Original⸗ hüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 312; Reinnickel 98—90proz. 305; Antimon⸗Regulus 99—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 30—42. Londoner heiallbörse vom 4. Januar Metalle( per To. Blatin Eper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounec) Kupfer, Standard 82.35 Zinn, Standaro 22481 Atuminium Monate. 2 25 3 Monate.225.3 Antimon Settl. Preis 32.15 Settl. Preis 2250] Queckſilber ..— Eleftrolyt. 35.25] Banka. 229 7/ Platin.— beſt ſelecied 34.50 Straits.. 230 0 Wolframerz. ſtrong ſheets Blei, ausländ.. 11.—Nickel El'wirebars 85 75 Zink aewöhulich 14.65 Weißblech Erdnußkuchen 10,50: 8 Axti d Auslandsanleihen in Prozent Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitune bel Siucke-Aolerungen 1n An 1e Stuck Dynamit Truſt. 5 Larl Lindſtröm—5 Vogel Telegraph*5 2 1 8. 4. 2 5 3. 4. Dyckerhoff& Bid 1657 17.— ingel Schuhfabr.—.——,— PVogtländ..——/Freiverkehrs-Kurse annheimer Eftektenbörse 185.0—,— Dorim.—— Kagtrus.⸗G.—.——— Vofgt 7.—Setersb. J. G. 2——— 75 95. 40.——.— Aſchaff. Aktienbr. 9— 88.— —— Dortm. Unionbr. Rannesmann Vanderer Werke 86 50 89.— Kuffenband..90—.— 75.— 75.— Dortm. Ritterbr. 66.— 67.— Elektr. gieferung. Seſf. 746.5 119.0 Deutſche Petrol. 81.— —.— St.. 9 2160 218.0 Otavi⸗Minen., 1250 Phönix Bergbau 45.— 47.— 0— Rhein. Braunkohl. 200,7 198.7 BK u. Laurahütte 16,50 17.50 Rheinſtahl 80,50 90,621 Ber. Stahlwerke 37,50—, Berliner Sörse Pesworainslichewerte] Buitedcte 87.50 ſe Reichsanl. 27 43.38 93.75 Dtſch.eberſee Bk. 26.— Diſch. Ablöſgſch.1 71 10 Dresdner Dank. 59.— .Schupbebteke..8.30 Peſteir rbt. 0 d% Bad. Kohlen Oeſterr. Crebitbk..— %% Grir Meb. K. 14.05 IKeichsbank.. 166.7 14 b⁵ Aülane Allg... 215.0 5% Roggenwert. 7 8 5% Roggenrentb. 6·50 Allianz Leben. 206,0 6/0/ P Ctr. Bd. 1 0 besCwt· inaustrlo-akktig, 49% do. Com. 2 163. 6%..wfdb 19 1400%„„ 1 25.12 27. 5%„„ 20 56.50 5% Mexikaner.———, 79.75 1½0% Oeſt. Schag. 36.75 97.— Seilinduſt. Wolff 19.— 900* Siemens u- Halske 146,0 BB 24.— Südd. Zucker 40% conv. Rente 9 Bayer. Motorenw 187,0 Shür⸗ Siel Gotba 0—%%„ Filb.———.— 85 Bayr.Spiegelglas 29,50 Tietz, Leonhard. 14.— 4½%„ Pap.H.— e 85 Salzw. Heilbr. Industrie-Aktien Tellus Bergbau 98.75 90.50 98.57 160.0 Karſtadt Rud.. ,— 5 Klein, Sch.& Pec. 4,— 42.— Knorr Heilbronn 179.0 Konſerven Vraun—.— Kraus& Co. Lock. 69.— Sahmeyer. Lechwerke... 84.——„ Ludwigsh. Walz.—.— Mainkraftwerke. 69.— Metallg. Frankf. 68,50 Mez Söhne Miag, Mühlb... 53.— Moenus St. A. 52.— Montecatini... 38.——.— Rein. Gebh.K Sch. 50.— Rheinelektra. A. 94.— „„ St. A.—.— Rheinmetall. 91.25 Roeder, Gebr. D. 55.— Rütgerswerke.. 59 50 Sachtl ben...140.0 Schnellpr. Frkthl..— Schramm Lackf., 26,50 SchuckertNürnbg. 105.5 Nansfelder Aki. Maſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch Buckau⸗W. 7ʃ Mazimil.⸗Hütte Merkur Wollw. Nez Söhne Miag⸗Mühlen Mimoſa Rix& Geneſt. 24.— Miihen 5 Niederlauf Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw.—.— Drenſt.& Koppel Bhönig Bergbau 05 agg. 85, 46.25 1 9 90% Bad. St.⸗U. 27 8080%.Kom. Gd. ()%'hafen St. 0 Pf. Hy Pfdb 80% Rh. Hyfdb 9% Farbenbds. 28 Brem.⸗Beſigh. Oel Brown, Boveri. Cementw. Heidelb Daimler⸗Benz. Deutſche Linol. Durlacher Hof Kichbaum,Werger Enzinger Union arbeninduſtrie 92.75 95.— Konſerven Braun 90.— 90.— Ludwigsh..⸗Br. 89.— 90.— Ludwigs. Walzm. 66.50 84.— 84.— 90255 Mühlenw. 83 25 85.— Pfälz. Preßhefe. 94.75 95.50 Rh. Elektr..⸗G. 94.— 9425 Hildebr.⸗Rheinm.—.— 115,0 116,0 Salzw. Heilbronn 84.— 84.— Schwarß Storch. 11.— 11.— Seilind. Wolff 83.— 85,— Südd. Zucker 58.20 36.—[Verein Btſch. Oelf. 47.50 47,—[Weſtereg. Alkali. 50.— 50,— Bellſtoff Waldhof Badiſche Bank. Dtſch Bk. u. Dise. 126 2 176.7 Pfätz. Hypoth. B. 0% Grkr. M. PA. 117,0 117.0[Rh. 95 oth. Be. Kleinlein Holbg. 57.— 57.— Bad. C. H. Knork... 160.0 180.01 Mannh. Verſich.. 20.— Frankfurter Sörse Festverzinsliche Wert⸗ 5½9% Nhein. Lig. 5½9/ Südbo. Lig. 92, D. Wertb.(Gold, 74.—-Akti 9 Mde 59 05 Bank-Aktien %9 C 99,90 55 % D..—.— adiſche Bank, 84 88 94.— Bank f. Brau. Ablöſungſch. ſi 9¹,5 Barmer ohne 17.60 Bayr. Hyp. u. Wb. 4% Schutzg. 14..05 Zolltürken..15 Berl. Handelsgeſ. 93 Hetdelbg, 20 777 8 iſen. 75.50 77.30 Burbach Kal Elktr. Licht u. K. ch Kali 75 ümen München Eugeibard„„ 86,— 84.67*2 Wiſſener, etall. 80,50 82,.— J Diamondd 104 0 Mainzer Brauer. 64,— Enzinger Union—.— 7525 Seueg—5 0Kecdcmen 92.50 Schöfferh. Bindg. Eſchw. Bergwerk—.——, eſtof Waldhof 46.75 50.— Keckarſulm Jahrz —.—[Schwarzstorchen ahlb. Liſt& Co S e 5 Südſer Böerhet 80 Tucher Brauerei, 9 44 253 eu⸗Guinea... 105,0 105,5 0 186.05 arbenind. J. G. 1258 Otavi Minen 4 16— 7 5 eldmühle Papler nen„. 12,50 12,621 Ufa⸗Film 190,0 A. C. elten& Guill. — Se Ford Motoren aff. Buntpap. 8 1 8 8 5 119 0 Bekula 15 3— Gelſenk. Bergwr. 78.— 60.— 52.50 Bemberg. 81.— Brem.⸗Beſig. Oel Gentchow& Co. 50. Germ. Portld.⸗Z. Brown Boveri 25 Cement Heidelbg. 20.— —.— 62 —.— —.— 9 93— S. 88 L. 158821 9 9 Fortlaufende Notierungen(Schlus) 186.5 1120 1140 .— 16.5 17.75 27.35 27.15 82,85 69.78 28,80 27.95 38.50 152.0—.— 65,— ———.— 2 5 888 43.50 42.75 25,18 27.50 30.— 30.50 178.0 1750 119.2 121.0 ————„ 88 18 9 Un 28 Allg. Elektr. Geſ. 24.85 Aſchaffend. Zell. 36.— 61.—Bayer. Mot.⸗W..— 60 5— 3 3 ul. Berger Tieſb.. rlin⸗ arlkr h. 99,15 91.— Berliner Maſch. Braunk. u. Brik.—-.— Bremer Woll⸗Kü. Buderus Eiſenw.—.— — Polyphonwerke. Cont. Gummi⸗W.—.— 183,0 Rh. Braunk. u. Br. Continentalesin.—-—7 33.—Rhein Elettr.. — Rh. Stahlwerke. Saiſe Ken: Rütgerswerke Deſſauer Gas.. 8 Deleſche Erböl. 105.7 Salzdetfurth Kali Deutſche Kabelw. 61.— 64.25 S 0 f 2³ Schlef. El. u Gas Schubertck Salzer 184,7 104.0 105.2 105.7 & Co. Schulth.⸗Patenh. 94. Siemens KHalske Stöhr, Kammg. Stolberger Sinß Südd. Zucker Thür. Gas 1 Leonhard Tietz Ver. Stahlwerke Bogel Telegr... 57.— 68.— WeſteregelnAlkah 115,7 119.0 Zellſtoff Waldhof 49,50 80,29 Bank elektr. Werte 6150 64.— Bank für Brau.. 89.75 81.75 Reichsbank 166.7 A. G. für Verkehr Allgem. Lokalb.. 86, D. Reichsbahn B. Hapag— 2 — —[Hanſa Damp Kordod.— Otavi Minen Accu Lahmeyer& Co Laurahütte Leopoldgrube Mannesmannrd. Mansfeld.⸗G. Maſchinenbau⸗U. Maximiliansh. Meiallgeſellſchaft 50/„Moniecatini“. Oberſchl. Koksw. Orenſtein& Kopp —— Bergbau 0 73.— 73.— Allg. Elektr.⸗G. Ammendorf Pap. Ace ſcha ellſt. Aue N. Macch. Balte Maſchinen Gerresheim. Glas arſtabt 9 Geſ. f. elektr. Unt. 3 0 Albert 46 einfeldengraff 20.——.— Nhein. ——.— Rbein. Elektrizit Rheinſtahl. Rhein.⸗W. Kalk. 60,50 Roſitzer Zucker Rückforth. Rütgerswerke Sachſenwerk Salzdetfurth. SSS Schl. El. u Gas e,—. 903— öfferhof Brau. S 1 9 Schuckert& Co. Schultheig 90.J5 64.500 Siemensck Halsk. 5 29.75 1550— A. 70. 71,— Stochr Kammg. 142.0 141.0 Stolberger Zink 80.50 33.— Stettiner Cham. 13.62 13,75 Südd. Immobil.—,— 116,0 116.0 Zucter Karſtadt + dört's ver. Oele Elekrerwerte. 2,75 60.50 Tieß. Leonhard Hambg. Elet.., K. H. Knorr. 7.7 Transradio. Harpen. Bergbau 86.65 Kollmar Hourd. 24.62 26,—— Barziner Papier.— Hoeſch Köln. Kölſch Fölzer⸗We. e. B. Chem. Sharlott 8. Holzmann Ph. 10.— Köͤtitzer Kunfiled.—.— 66.75 44.— Krauß a Cie. V. Dtſch Nickelw 81 75 Hotelbetriebsgeſ 1 9 anbrin Wiet 7050 728 8 81.75 V Glanzſt. Elbf. Ilſe Bergbau Kronprinz Met. V. Harz Portl.⸗Z.——,Ilſe Genußſch 107.7 Kyffhäuſer Hütte.——.— B. Schuhf. B.& W- ebr. Junghans 80,50 112 14.Per. Stahlwerke 39,12 Kali Chemie 91.— 9 10³ 0 Gritzner Maſch⸗ Gebr. Großmann Grün& Bilſinger——— Gruſchwißz Teptil Guand⸗Werke Hoedhardt Gebr. ſabes„ Goldſchmidt. Th. Conti Gummi.. 1 8 59,50 45.90 18.50 199.7 91.70 90.— 95.65 86.— 58.— 84.35 15.0 155,0 1⁰6 7 1105 94.75 9107 0185 94.50 110 113,0 105,9 107.4 Daimler Dt. Atlant.⸗X. Di, Erdör. D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Verlagg Dresd. Schnellpr. Dürrwerke.,. 24.— 5 Dyckerb.& Wibm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung 1150] Enzinger⸗Union 74.—Eßlinger—59 87.—..6& Schleich. 34. 26.—.G. Chem Baſ.v. 153,5 155.5 59,.— leere—.——.— 82.— J. G. Farben. 8477 J%„ Bonds 25 89.50 9 nmech. Jetter Reichsbonk. 160,5] Felt. Guilleaume Rbein. Hyv.⸗Bk.. 115.0 115,.0 Lell 6.——Goldſchmi 9 W0% Hotnbaen Sercnebb Banteg 67.— 87.— Srlene dut Wie bl⸗Bon 5„[Württ. Rötenbe 103,0 10900 Sriin& Siifinger ee 5 um.G0 92,35 91,— 77 0Ba 89 9 12 3⁰—.——.— Mann. Verſ.⸗G. 2⁰ 18.— Hanfwerk. Füſſen 0%,„Aus!]—.——.—Transport-Aktien Heſſ.⸗Naſſau Gas Secer--9 95.— A6g.f. 29,12 60.— Sſlhert Armatur. •% G f. Lia 92.75 Allg.Sokalu. Kraft 86,— 89.— Hindrichs⸗Auffer 60, Mr..S. Lid 81.80.—Pt.Reichsb.Borz. 105,3 108,3 Hirſch Kupf. u. M. 999 Rh. duni f 94.25„ 26.70 29, 35.⸗G. 1 82,— 1212 92 87 180.0 190.0 Bekula 6450.— Tricor Beſiaheim—,——.— 40%½ Turk Ad, Ant. 878—.7. 8. P. Bemberg 49.50 —(Ler. Chem. Ind.—.——.— 7%„Bagd⸗& Ei ergmann Elekt. 12.75 Ver“ deutſch Sel 83.— 84.-4%„ unif. Anl. Berlin,Gubener 112,7 3 Glanitoß 55,.——. ½ Bollobi. 1011—.—.15 Serl. Karls. 35 89.50 00, Ver. Zellſt. Berlin———.—700⸗FIr„Los.— 5,. Verliner Maſchb. 66,— 66.50 PVoigt& Häffner 22.50 22,75 6/% Ung. Str.16—.— Braunk u. Brikett Voltb. Seil.. K. 2450 3697000 0 5 Braunſchw. A. G. 100.0 W. Wolff 155 3 Ung Goldr. Br.⸗Beſigh. Oelf. 84.——.— Seuſtofi Mſchffb, 83 40% ronenx..,.25 Bremer Vulkan 70.— Moſe 8 11„Anat.S.11 2750—.— Bremer Wolle 163.7 5 Walbho,.— 47.50 43 6„ 11 750 Brown, Bov.& C. 11,50 Ehe Töree—.——25% Leh.Natall.—,——.—— 0 2 3 5— 5 55 92 arlott. aſſer** Raſtakter Wagg,.— 6 Transport Aktien S 154.5 AG. f. Verkehrw. 88.87 hem. Heyden„ 61.50 8958 u Kraft 69,— Chem. Geiſenk 71.80—.— Südd. Eiſenbahn.7—]Chem. Albert. 46.50 40.— Buderus Eiſen 11,50 72,Baltimore Hhis—.— 7, Co. Hiſp.(Chade) 144.2 144,0 Eſchweil. Bergw. 2409— 1 9 Abliefer 7 4. 75 Conti⸗Gummi—— 63.— 86.—Harbener Bergw 86,- 90,— P. Sibameens 1, 105 100 50 Parte, Scl 165 Maſch. Spinu.—.—— geſt—— Gu.Phö 24.25 28,.— St.sPr.—.——.— Bergb. Maſch.—.— 2———.— Leder 72.50 Hoeſch Eiſen. 5 88.— 46.— 51.50 Deuiſcher Eiſenh. 44.0 0 Dortm. Union.⸗B.— EintrachtBraunk.— Elektrizitäts⸗.. 88.75 El. Licht u. Kraft. Engelh. Brauerei——. J. G. Farben.. 126,2 Feldmühle Pap.—.— Felten& Guill.—.— Gelſenk. Bergwk. 88,35 Geſfürel 65,75 Goldſchmidi Ty.—.— 50.65 Com. u. Privarb. 959 udwigsh. 20 Deutſche Disconto .⸗Aſtatiſche Bk. 6⁰—.——.— 9% Mhm. Gd. 26 D. Effekten⸗Bank 7 D. Hup. u. Wbk. 84,— Bade 36* D. Ueberſee⸗Bank Greref 74 18. Dresdner Bank. 5 6/o Grer. Nh. 29 Bank 99% Wihm⸗ Kohl. 2 Frankf. Bank, 50/ Pfälz. Hod. N 3% Khein. Hp 2⁴ 60% Südd Feſtwb e Fſt. Hyp. GPf 126.0 121.5 116,0 115.7 26 67 26.97 53 50 54.50 89,25 91,90 15 1690 ohenlohe⸗Werke olzmann, Pyil. Ilſe Bergbau Gehr. Junghans Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchergl. rankf. Hyp.⸗Bk. fälz. Hyp.⸗Bk.. 7 Montan-Aktien — ce 94.— 85.——.— Conti Linoleum Daimler Motoren Dtſch.⸗Atlant.⸗T. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Deutſche Kabelw. Deutſche Linol Diſche. Steinzeug Deutſch. Eiſenhdl. 44.— Dresd. Schnellpr.—. Dürener Merall 92,50 ——Dürkoppwerke. 86.12 110.1 114.0 166.0 60,75 46,75 70 b0 27150 27.— Jiſe Sen. t 1 14155 141.0 Nordd. Llond 64— 64.— Chemie 95.— 35.—Kali Aſchersleben 46.— 3 e 5 ali Weſteregeln 97.50 101.00 Klöckner* 39.25 50.79 70.— 11.2, Mannesm. Röhr 62.75 68,62 21.—[Nansfelder.. 25.— 27— 21.—.— 27. 90,— 88. Oberbedarf.„ 75 825 92.— 92. 115.0 117.5 158.0 154.5 1160 110.0 Bank · Aktien Bank. f. el. Werte Bank f. Brauerei. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privpibk. Darmet. u..⸗B 63.— 90.— 67.25 45.50 5 ———00 22.50 .— 2⁵ 7— 20 12.50 12.65 apag ᷣ10. 90.75 Fordb Hloyd.. 28,— 29,— Holzmann, Phil. Schantungckiſenb—.——. nag Erlangen Südd Eiſenbahn 50— 50 50 t. A. 9% h. 42-18 95,25 8½0% Meining.L.—33 „ Lahmeyer& Co. 17.25B. Stohl..d. Zyr. Kali Aſchersleben 114.7 Laurahütte 5 72.75 75.50. Ver. Uitramarin Linde's Eismaſch. unghans Klöckner Werke 59,50 60.25 Sere —————— 13 9 53——— —— * S. Seite/ Nummer 6 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Januar 1934 Feſtliche Stunden bei Sängern und Technikern Beim Mannheimer Männergeſangverein 1858 Zu früher Abendͤſtunde des Silveſterſonntags begann die vom Mannheimer Männerge⸗ ſangverein 1858 angeſetzte Weihnachts⸗ keier, die den in den Farben des Dritten Reiches geſchmückten großen Saal des Kaſinos mit Sanges⸗ freunden und Gäſten bis auf den letzten Platz füllte. Ein Teil der Kapelle Schußmüller lei⸗ tete unter Führung des Herrn Holler die Ver⸗ anſtaltung mit einer flotten Marſchweiſe ein, der ſich, ſinnvoll Weihnachtsgedanken ſpiegelnd, ein Vor⸗ ſpruch anſchloß. Vereinsführer Carl Reichert hieß die Anwe⸗ ſenden, darunter ſich auch Vertreter der Kreislei⸗ tungen der NSDApP, des Badiſchen Sängerbundes und Abordnungen der befreundeten Vereine befan⸗ den, willkommen. Mit dem bekannten M. Präto⸗ riusſchen Chorwerk„Es iſt ein Reis entſprungen“ legte der unter ſeinem Leiter K. Riehl in Erſchei⸗ nung tretende beliebte Männerchor wieder Proben ſeines vorzüglichen Könnens ab. Als Herr D. Mühlbauer mit dem Andante von J. S. Bach durch ſorgſamen Bogenſtrich die Anerkennung der Zuhörer für ſein Violinſolo geerntet hatte, brachte die Vortragsfolge in einem Deutſchen Kon⸗ zert mit Orcheſterbegleitung zwei Vokalſoliſten in je einem Satz aus dem zweiten Teil der Sympho⸗ niae Sacrae(1647) von B. Schütz, wobei Herr Guſt. Kling ſeine warme, geſchmeidige Baßſtimme und Herr Emil Soyez einen leichtbeſchwingten, mo⸗ dulationsfähigen Tenor erklingen ließen. Das Or⸗ cheſter trennte die beiden Sätze in ihrer Vortrags⸗ folge durch die ſaubere Wiedergabe Roſſinis Ou⸗ vertüre zur Oper„Tancred“. Gut fügte ſich in den chriſtfeſtlich⸗ſtimmungsvollen Rahmen des erſten Teils das einaktige Schauſpiel Willi Webels„Ent⸗ laſſen am Weihnachtsabend“ ein, deſſen Geſtalten von der Spielſchar des Vereins unter ihrem Leiter Emil Dörr dargeſtellt wurden und an Dilettanten immerhin Anforderungen ſtellten. Der zweite Teil brachte in buntwechſelnder Folge Vokal⸗ und Inſtrumentalvorträge, Singſpiele mit Tanzdarbietungen ſowie einige Quartettlieder. Im Beethovenſchen Chorwerk„Die Veſper“, dem allbe⸗ kannten Lied von F. Silcher„Lebe wohl“, deſſen „Bergmannslied“, dem kurpfälziſchen Jägerlied von Othegraven und dem Putzſchen Grenadierlied ver⸗ ſtand der Männerchor ſich immer wieder neue Lor⸗ beeren zu holen. Frl. Wilma Piſton brachte in einem Klavierſolo mit„Arien und Variationen“ gut einſtudiert Händel zum Vortrag. Mehr und mehr in Silveſterſtimmung überleitend, traten die vorge⸗ nannten Vokalſoliſten mit drei humorvollen San⸗ gesbrüdern des Vereins zu luſtigen Quartettliedern an, deren Vortragsweiſe in gewiſſer Beziehung leichte Anlehnung an die Art der Revellers, Abels oder Comedian⸗Harmoniſts aufwieſen. In einem volksliedermelodienreichen Schwank, dem häuslichen Intermezzo„Muſikaliſche Ehe“, und dem Singſpiel „Bürgermeiſters Töchterlein“, Text und Melodie von Otto Teich, kamen auch die Mitglieder der Spielſchar durch reichlichn Beifall nochmals zur An⸗ erkennung. Dr. K. Riehl aber dürfen die Sangesfreunde dankbar ſein für ſein unermüdliches Wirken. ie geſamte Arbeit des Einſtudierens der Quartett⸗ und Chordarbietungen, der Tänze und die vielfache Be⸗ gleitung am Flügel haben gewiß Mühe gekoſtet. Ver⸗ bei an einer reichhaltigen Tombola⸗Ausſtellung über den Gang hinüber ſchritten die Paare ſpäter zum Tanz, der den Platz der Nebenräume bean⸗ ſpruchte und die Tänzer im Takte rhythmiſcher Weiſen auf dem Parkett ins neue Jahr hinüber⸗ gleiten ließ. hgn. Bei den Technikern Die Ortsgruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Techniker⸗Verbandes beſcherte in der Liedertafel die Kinder ſeiner ſtellenloſen Kame⸗ raden. Ausnahmslos boten vollwertige Künſtler 1wertvolle muſikaliſche und darſtelleriſche Leiſtungen. vorragende Leiſtung Einspaltige Kleinanzeigen bis zu oiner Höhe von 100 inm je mm 8 Pia. Stellengesuche je mm4Pig. Offene Stellen Inmobſten lehensmittel Zur ſelbſtändigen Führung eines Spezialgeſchäftes tüchtige Perſönlichkeit geſucht. Kaution etwa 2000 l. unter„Heidelberg O 8 58“ an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 726 elicie Geboten: arbeitg., freie 9 und 10 Uhr. Deutſche Kra Allein- mädchen d frauenl. Haus⸗ halt ſofort ae⸗ ſucht. 221 Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſ. Bhattes. Siundenirau d. ſchon in beſſ. Häuſ. tät.., f. ein. Vorm. i. Woche geſ. 131 Adr. i. d. Geſch. Stellengesuche Geſund. ält. Frl. ſucht Stelle i. kl. Haushalt auch Stunden⸗ oder Monatsſtelle.— Vertreter fleißig, zielbewußt, in geordͤnet. Verhältn., z. Beſuch v. Lebens⸗ mittelgeſchäften gegen gute Pro⸗ viſion geſucht. Ang. unt. B V 37 an die Geſchäftsſt. d. Bl. für den Außendienſt geſucht. Gründliche Tagesſpeſen, Abſchlußproviſ. Auch Nichtfachleute werden eingearbeitet.— Zu melden Freitag vormittag Bez.⸗Dir.'heim, R 1. 4/. es lauslals d. Blattes. Einfemilien- Haus 4 bis 5 Zimmer, bei 5 Mille An⸗ zahluna zu kau⸗ fen geſucht.— Angeb. u. 2 0 75 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. B⁴⁴¹ *2²⁵ Kipace f. erſte Villen⸗ wohnlage (Werderſtraße) geſucht. Bau⸗ gelände äußerſt billig. Bau⸗ intereſſent., die die reichsgeſ. Steuerfreiheit noch in Anſpr. nehmen woll., (Eier u. Butter) Bewerbg. Lenren Ein⸗ Beförderung, Wegen Hbbruch 14 F. 10 billig zu verk.: Wiüwauen: Arädrig, m. Wa⸗ genplan, 90 Mk., Kassenschr. 80 Mk., 1 dito 150 Mk., 1 Roll⸗ ſchrank f. Büro, Türen, nebſt Schreibtiſch.] Fenſter mit billig, 2 polierte 8 Nachttiſche 25 4, Treppe, 1 Waſchkommode Schuppen, eichen, m. Mar⸗ Oefen, mor zu ver⸗ Herde, kaufen. 244/ gr. Haustor u. Verſchied. mehr. 227 I2Kiren. zwiſchen 136 Wegen Verkleinerung en⸗Verſ.⸗A.., Verkaufe: 1 gr. Reiſekoffer 1 Bettlade mit Stellengesuche Luudor Haun 22 Jahre, sucht Arbeit Zuſchriften unt. G L 52 an die 1 venezian. ar. Geſchäftsſtelle d. Spiegel *259 1 gr. Spiegel, 1 w. Küchentiſch Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt. zu erfr. Roſt 1 Sitzbadewaune 1 ſeines Soſa m. 4 Seſſel 1 w. Waſchtiſch m. Marmorplatte 1 Eisſchrank Rlleinst. Frau perfekt in allen Zweig. d. Haus⸗ halts, 262 Sücht Stelle Hauszelt 180 neu, Ta., bill. zu in frauenloſem verkaufen. 228 Haushalt. An⸗ Feubenheim, Angeb u. C B 42 am die Geſchſt. 24⁴⁵ Einsender derartiger Stellungsuchende beklagen sich bei uns immer wieder darüber. daß sie die Anlagen zu ihren Bewerbungen Teugnisse, Pholographien lebenslaul usw. erst sehr spät und trotz beigefügten Ruckportos oft überhaupt nicht zurück⸗ erhalten. Diese Urkunden sind für die lich.— Wir bitten deshalb alle Auf geber von Stellen-Anzeigen, in allen Fällen schnellstmögliche Rückgabe Offerten Vermittlung. gebote u. C N 54 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Blattes. wertvoll und oft unersetz- Unterlagen zu veranlassen 8³⁰⁵ eeeeeeeee Piaus Baubölzer Grotrian-] Baubandwerks⸗ Steinweggſzens. Baumate⸗ schwar⸗ holiert. wenig gesvptelt, m Garantiesehr billig auverkauf. C. Nauk Pieanolager I 1. 2. am Sohlob rialien, Dachiſo⸗ liermaterial ete. weg. Auseinan⸗ derſetzung preis⸗ wert zu verkauf. Kaufliebhaber ſchreiben umter O V 188 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 135 Elegant., weißer Kinder- kastenwagen preisw. zu verkj. F 4. 17, 4 Trepv. *226 Mietgesuche Einfamilienhaus Lindenhof oder Neuoſtheim, zum 1. April oder ſpäter zu mieten ge⸗ ſucht. Angebote unter C G 48 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. . Uis Ln-Monuag in guter Geſchäftslage(Sſtſtadt), mögl. mit Zentralheizg., parterre od. 1. Stock, zum 1. April geſucht. Angebote mit Preisangabe unter 0 W 189 an die Geſchäftsſt. 134 Scharnhorſtſtr. 27 ſuch EPEPE -Zimmer Wohnung mit Zentralheiz. u. mögl. Warm⸗ waſſerltg., part. od. 1. St., ev. auch höher, in der Oſtſtadt zum 1. 4. ge⸗ ucht. Angeb. unt. 0 U 187 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 130 Geſucht wird auf 15. 1. oder 1. 2. Zut möbliertes Timmel mit Zentralheizung, eveutl. fließ. Waſſer, in nur guter Lage, Waſſer⸗ turmnähe bevorzugt. Ausführliche Angebote mit Preis u. allen näh. Angaben unter 0 R184 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.*235 „οοοοοe 2 Geſucht 5. Eiſen⸗ 3 Zimmer u. Küche handlung zum 1. April od. früher Angeb. u. O054 B29 auf 1. 4. 1934 Neckarſtadt, zu Das Kernſtück der Darbietungen bildete ein unge⸗ mein ſtimmungsvolles das alt und jung große Freude brachte. Die Dar⸗ ſteller waren Studierende der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Frl. Käte Back, meiſterhaft begleitet von Herrn Scherry von der Städt. Hochſchule für Muſik, leitete den Abend mit dem herrlichen Andante aus der 8. Mozart⸗Violinſonate und einer Weihnachtsphantaſie ein. Der von ihr geleitete Geigenchor ſpielte eine Kammerſonate für zwei Geigenſtimmen, Cello und Klavier. Die her⸗ (der Geigenchor war gebildet aus Schülern und Schülerinnen von Frl. Bach be⸗ wies die hervorragende Befähigung dieſer Künſt⸗ lerin. Den Klavierpart hatte wieder Herr Scherry, den Cellopart Herr Sommer von der Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſik. Herr Wolfgang Sachs Gariton) von der Städt. Hochſchule für Muſik ſang mit be⸗ ſonders weicher voller Stimme Lieder von Löwe und Schubert. Frau Hertha Bender, ausgezeich⸗ net begleitet von Frl. Eller, ſang zwei weihnacht⸗ liche und zwei vaterländiſche Lieder von Cornelius, Hugo Wolf und Hans Hermann. Ihre Fähigkeit, Zartes zum Ausdruck zu bringen, war ebenſo be⸗ merkenswert, wie ihre dramatiſche Höhe und Aus⸗ druckskraft. Die Begrüßungsanſprache hielt der ſtellvertretende Ortsgruppenführer Dipl.⸗Ingenieur Hartmann. Die an di Kinder gerichtete weih⸗ nachtliche Anſprache, an die ſich die Beſcherung an⸗ ichloß, hielt Ortsgruppenführer Dipl.⸗Ingenieur Fleiſchmann. Gegen Ende ſeiner Rede erſchien auf der Bühne der Weihnachtsmann, der ſich bald die Herzen der Kleinen zu gewinnen wußte. Er ver⸗ teilte die Gaben und verſammelte zuletzt alle Kin⸗ der auf der Bühne, wo einzelne Kinder ſich bewegen ließen, Gedichtchen und Liedchen aller Art vorzu⸗ tragen, wobei jede Leiſtung mit weiteren kleinen Geſchenken belohnt wurde. So endete dieſe Feier völlig im Geiſte deutſcher Volksgemeinſchaft. Fl. Weitere Sachſpenden für das Mannheimer Winterhilfswerk Ernſt Binder, E 3, 19, Gutſcheine im Werte von 4 Mk. monatlich; Ludw. Becker, Rheinhäuſer Straße 118, Gutſcheine im Werte von 1 Mk. monat⸗ lich; Eppel Otto, Alphornſtr. 35, Gutſcheine im altdeutſches Krippenſpiel, Werte von 2 Mk. monatlich; Ferd. Beck, J 3a, 1, Gutſcheine im Werte von 5 Mk. monatlich, Seiter, Rheindammſtr. 56, Gutſcheine im Werte von 2 Mk. moniatlich; L. Weller, Rheinauſtr. 5, Gutſcheine im Werte von 1 Mk. monatlich; Feuerſtein, Kronprin⸗ zenſtraße 22, Gutſcheine im Werte von 3 Mk. mo⸗ natlich; Rüttinger, P 4, 10, Gutſcheine im Werte von 5 Mk. monatlich; Guillaumon, Kleinfeldſtr.aße 5, Gutſcheine im Werte von 8 Mk. monatlich; Greulich, N4, 13, Gutſcheine im Werte von 12 Mk. monatlich; Denk, Ne., Schulſtr. 99, Gutſcheine im Werte von 3 Mk. monatlich; Neureuther, N 4, 2/3, Gutſcheine im Werte von 3 Mk. monatlich; Eußle, An den Ka⸗ ſernen, Gutſcheine im Werte von 3 Mk. monatlich; Köllner, Käfertal, Hambacher Str. 1, Gutſcheine im Werte von 3 Mk., monatlich; Kuhn, Käfertal, Kl. Schmerſtr. 1, Gutſcheine im Werte von 3 Mk. mo⸗ natlich; Geſchw. Adamczewſki, D 2, 15, einmalig Gutſcheine im Werte von 13.50 Mk.; Edeka G. m. b⸗ ., einmalig Gutſcheine im Werte von 155.90 Mk.; Martin Wieners, Sa., Schönauerür. 28, einmalig Gutſcheine im Werte von 30 Mk. Frühling hinter Glas Blumen ſtehen hinter Schaufenſtern. Du kannſt Tulpen, Roſen, Hyazinthen, Maiblumen, Veilchen haben. Noch viel mehr. Du brauchſt nur hineinzu⸗ gehen, totes Geld hinzulegen und lebende Blumen dafür hinzunehmen. Dann ſind ſie dein. Sie ſind auch dein, wenn du ihre Schönheit mit den Augen davonträgſt. Haſt du geſehen, wie das junge Mäd⸗ chen die Blumen ſo an ſich nahm,, ohne ſie zu kau⸗ fen? Sie blieb ſo lange vor dem Schaufenſter ſtehen, bis ſie alle Roſen auswendig wußte, und dann ging ſie. Zurück blieb die Erinnerung an ein Zimmer, wo Hyazinthen im Fenſter ſtehen, die ein urnges Mäd⸗ chen, blond wie ſie, liebevoll verſorgt! —...—......... Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner Verantwortlich für Politit: H. A. M eißner⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer⸗ Feu' lleton: 18. Eiſenbart ⸗ Lokaler Teil: R. Schönfelder⸗ Sport⸗ W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. B. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim.⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, K 1—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporte Kl. Laden EE m. 3⸗Zi.⸗Wohng. ev. i. H. od. ge⸗ eignete Parterre⸗ fufiu, 0 oppei- Wohnung, 5 Söhlafzimmer 8 75 03 und miet. geſ. Angeb. 4 1. GCcl an die Wohnzimmer Geſchſt.—208 Oſtſt., v. kinderl. Ehepaar f.—3 Monate geſucht, m. Küchenbenüt⸗ but möbliertes oller ceres zung und Bad. Angeb. m. Preis Zimmer unter C A 42 an 9 Sſtelle mit Badbenützg., dis. Blattes er⸗ N. Waſſerturm, beten.—242 3 iſr. Herrn 3. .2. zu mieten 263 Erholungsbed. Dame ſuch 155 5 gut möhl. Zim. bei gebild. Dame a. Paying guest. Zuſchriften unt. an die Geſchäfts⸗ ſtelle dis, Blatt. hut mäbl. Zim. ungeſtört, el. LS. billig geſuſch. Angeb. u. G E 46 K X 15 an die an d. Geſchäfts⸗ Geſchäftsſt. die⸗ ſtelle d. Bl. 2531ſes Bl.*174. —————————————— Vermietungen eeeeeeee————--——————— 2. 10, Schöner Laden mit 1 Schaufenſter u. Nebenraum, ev. auch Lagerraum, bill. zu verm. Näheres 3 Treppen.*150 fline Büloräue 2 und 5 Zimmer 9. 9b günſtig zu vermieten. Näheres Haupteingang links. 182 eeee e ae Kaiserring: 5- evt.-Zim-Wohng. mit Zubehör, 2 Stiegen hoch, zum 1. April zu verm. Angebote unt. O D 45 an die Geſchäftsſt.—*52 Beim Karl⸗Reiß⸗Platz, Etagenhaus 5 groſle Zimmer, freie Sonnenlage 1 Tr., Diele, einger. Bad(Bidet), erſtkl. Waſchtoilette i. Schlafz. u. Kinderz., ſep. Lieferanteneingang, Zentralh. u. Warmwaſſ., zum zu verm. Fernſpr. 44400. 240 Nähe Tennispl,, Roſengartenſtr. 32 Schöne 5 Zimmer-Wohnung 3. Stock, mit großer Manſarde und hell. Keller zu vermieten.*239 Schöne 4- Zimmer- Wohnung Badez. u. Küche, part., in autem Hauſe zum 1. 4. 34 preiswert zu vermieten. Anzuſehen in U 4. 10. Näheres Büro, Hof. 70 -Zimmerwohnung mit allem Zubehör, 2 Trepp., zum 1. April zu vermieten. Näheres: Qu 5. 17, 1 Treppe. 118 ſtelle d. Blattes. lilun lu5.l 9mieten. 1. 4. ſof. zu vm. Näh. Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Unr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr U 4, 4, 3 Tx. 1. Gut möbl. Zim. Zentr., L 10,7 Laden auch als Wohng. und Nebenraum (Küche), Langſtr., für Friſeur etc. Mannheim, den 4. Januar 1934 Danlsagung Für die Bekundung herzlicher Teilnahme an unserem schweren Verluste sagen wir unseren tiefgefühlten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: A. Friesel geeignet, ſof. zu vm.— Adreſſe i. d. Geſchſt. 297 Lindenhofl Möbl. Zimm. zu verm. Köhler. 129 Schön möpl, Zimmer Schöner Laden 6 a. 2———— an, Wpſert. anf“khllach, Wie es Aer Enlander zpicht! Tel.Elnzelstunden, kleine Zirkel Five'elock Teas P. Bendheim, Kaiserring 8, Tel. 410 ö6 am Waſſert., mit fl. Waſſer, Benütz., ev. 4. f. Arzt oder Büro geeign., z. 15. 1. zu vermiet. 139 füx alle Zwecke preiswert ſof. zu vermieten. 256 Angeb. u. G H 49 an die Geſchäfts⸗ Unte rrich Qu 7. 17a, 1 Tr., Telephon 211 19. Schöner grob. Laden— erced.-Benz 8/38 Lim., 4⸗Sitz., Opel,:16 offen, 2Sitzer, in aut gepflegt. Zuſtande billigſt abzzugeb. V352 Angeb. u. M H Nr. 2006 chn Ala, Mannheim. 418 luel⸗ Lieiemauon billig zu verkauf. H. 1, 12(Wirt⸗ ſchaft).*197 mit Nebenraum, im Zentrum der Stadt preisw. zu vermieten. 243 Näheres bei Haas, N2, 14, 1 Treppe hoch. durch den„RSV“, wod. Schau⸗ fenſter, zu ver⸗ *230 Näher. Q 5, 14. 1 Tr., Hof rechts. Feullenheiml -Zimmer- Wchnung ſonnig, geräum., m. all. Zubehör, Warmwaſſerleit., zum 1. 4. 34 od. ſofort zu ver⸗ Weg. Todesfall mieten. 236[verk, ich meine Adreſſe in derſſ 10 43 58 Aoler Geſchäftsſt. die⸗ Standard⸗ Limous. ſes Blattes. A 3, 6: Schöne -Un.-Wonng. gr. Wohnküche, Bad ete., 72 1 die in ſehr gut erhalt., einw.⸗ freien Zuſtand iſt, zu äußerſt billig. Kaſſen⸗ preis. Schnell⸗ entſchl. Käufer wollen ſich unt. 0 P 182 an d. Geſchſt. d. Bl. 335*25 von 22 mm. part. rechts:—4 auch Sonntags. 95¹ WAmier⸗ Woknung ſofort od. ſpäter zu vermiet. Näh. Schwarzwaldſtr. Nr. 4a. 2. St. N, *249 12³ Zum Kiatopksonntag empfehle: Maeemraout90 9 Schöne 251 -Zin.-Wohng. el. L. u. Abſchl., 2 Balkon, an be⸗ rufstät. Ehev. in gi. Hauſe zu vm. mlt Läuter Pfd. i. Idverkehr —————————————————————————— Darlehen werden gegeben in jeder Höhe zur Finanzierung v. Autoreparaturen, Beſchaffung von Erſatzteilen uſw. Geſchäftsſtelle: Fr. Ripp, Mannheim, L8. 10.*231 bie neuen Unzeigenpreite HeuenMannheimerZeilung Unsere Anzeigenseite hat durch die Neuordnung des Anzeigen- wesens vom 1. Januar 1934 ab 14 Spalten bei einer Spaltenhreite Vom 1. Januar 1934 ab berechnen wir die 22 mm breite Millimeter-Zeile mit 9 Pfennig. Eine Ausnahme davon machen die Familienanzeigen, wie Verlobungs-, Vermählungs-, Geburts-, Trauer-Anzeigen und Danksagungen, Pro Millimeter-Zeile berechnet werden. Zu diesem Preis werden auch„Kleine Anzeigen“ wie„Verloren“,„Gefunden“, „Entlaufen“,„Zu vermieten“,„Zu mieten gesucht“ oder „Zu verkaufen“ und„Zu kaufen gesucht“,„Heirat“ oder sonstige kleine private und geschäftliche Gelegenheits- anzeigen berechnet, jedoch nur, wenn sie einspaltig erscheinen. Stellengesuche werden mit nur 4 Pfennig pro Millimeter- Zeile berechnet. Redaktionelle Werbung im Textteil wird nur unter „Geschäftliches“(außer Verantwortung der Schriftleitung) aufgenommen und ist nach Vorschrift des Werberats einer Textanzeige gleichzuachten. Den Interéssenten verabfolgen wir gerne unsere neue Preisliste. Büro und mit Toreinfahrt und mögl. Hof, event. Schöne ee eng Preisangeb. un⸗ Oſtſtadt(Rähe Waſſerturm), ter B V 40 an d. Heſchäftsſtelle d. Blattes. 7232 Lager Warmwaſſerber., 5. 1.., ev. au Tullaſtraße 16, part., mit reichl. Zubehör, Zentralheizg., fl. rüher, preiswert zu verm. 12 Tulleter irt., Tel. 422 22. Näher. bei Bock, J 6, 2, 2. Stock. ———————— 2/1. Et. lks. B 1 Zin., Kiche Anſchluß⸗ 19.—. 22.—, 25.— Suppenhühner in allen Größen von Mx..- an fleisch m. Gemüse hür warm zu machen Neue Mannheimer Zeitung gleis.— Angeb. cht unt. O D 171 an die Geſchſt. dſs. Blattes. 99 ZLIMMER Berufst. Fräul. ſu.*254 leeres od. möbl. Angeb. u. C F 47mieten. an d. Geſchäftsſt.(Schwarzwaldhaus). 2 2 Zimmer, Küche und Bad in gutem Hauſe, Lange Rötterſtr., zum 1. Febr. od. 1. März zu ver⸗ Näh.: Schwetzinger—91 2. Zünl, Küche, br 65.f. 22.—, 32.—, 88.— Nachw. Schäfer, 0.1, 14 T. 4a, 11. 160 J. Mna PCCPPPFPPPPPPPPPPP———TÄ—bTX——— 3 eeeeeeeeeeeneeeeeeeeeen Keine Ladenmiete ſuie ieeeeeeeeeeee 21e 100 6 El füliounven Suche noch Da⸗ 0 Wak⸗ Schmadsachen Uefert schuell eamte, Kauf⸗e 5 repariert unter Pauie, Wirt, Garantie gut u 0. Uickendraut Metzger, Bäcker pillis in eige-rorpedo- Ries u ee e o0. 64,10 60 Jahr. 127 i 1 E 2,-5 Köhler, L 10. 7. —— 8 K 1,82 ar., kath. w. au 9 eden chreibmasch. lieben Mädel m. br.Möbel entſpr. Gr., im 9 gebr. Möbel, getr. Alter b. z. 24 J. fena aluren Herrenanzüge u. zw, Freundſch u. werden fachmän⸗ Schuhe. S187 ſpäterer Heirgt niſch ausgeführt Starkand⸗ SJ. Soſel Arzt. N3.7 2 Kr.. Nr. 87 a. d. Gſch. S5¹ Fernſpr. 339 65, der die zum ermäßigten Grundpreis von 6 Pig. Mannheimer General-Anzeiger Der Veriag —