Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. and 62 Pig. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholn.25 Mk., durch dte Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 13, ———————————— ———————————————— Supewren 10 1 Nelle Mannheimer Seitunng Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Friebrichſtraze. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 93, o mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Dem⸗ gegenüber iſt zu ſagen, ſo fahren die Berliner Blätter fort, daß die Waſhingtoner Note durchaus objektiv gehalten iſt und jede Schärfe im Ton ver⸗ meidet. Der Unterſchied zwiſchen der amerikaniſchen und der engliſchen Note iſt nur der, daß die eng⸗ liſche etwa fünfmal ſo lang iſt. Wenn dabei iu der engliſchen Preſſe mit beſonderer Genugtuung hervorgehoben wird, daß die amerikaniſche Regie⸗ rung ſich gegen die mit der Schweiz und Hol⸗ land getroffenen Abkommen wendet und de⸗ tnillierte Angaben erbeten hat, ſo genügt es feſtzu⸗ ſtellen, daß die Note nichts Derartiges enthält. Es handelt ſich um den Anteil ausländiſcher Bonds, die, in ihrem Kurs geſunken, durch Mittelsmänner von Deutſchland aufgekauft wurden. Die amerikaniſche Note beſchränkt ſich vielmehr auf den Hinweis, daß über die Notwendigkeit der Herabſetzung der Quote bei den Gläubigern andͤere Auffaſſungen zu beſtehen ſcheinen, als bei den deutſchen zuſtändigen Stellen und daß die Rechte der Transferquoten und der Währung nicht durch einſeitige Entſcheidungen des Schuldnerlandes geändert werden ſollen. Zu dieſem Vorwurf habe, wie Berliner Blätter weiter ſagen, die Reichsbank wiederholt, zuletzt noch am 2. Januar, Stellung genommen. Die Reichsbank habe ſtändig Fühlung mit den Vertre⸗ tern der deutſchen Gläubigerſtaaten gehabt und ſie laufend über die Entwicklung der Dinge unterrich⸗ tet und ſchon ſeit langem auf die drohende Gefahr hingewieſen. Auch unmittelbar vor der Neufeſt⸗ fetzung der Transferquote habe die Reichsbank Füh⸗ — —— — 6 lung mit den Gläubigervertretern genommen. Die Gründe, weshalb engliſche Kreiſe ſich darum bemühten durch falſche Behauptungen die deutſch⸗amerikaniſchen Wirtſchaftsbeziehungen zu ſtören, würden deutlich aus Bemerkungen der„Times“, in denen die Frage auf⸗ geworfen werde, ob angeſichts der deutſchen Trans⸗ ferentſcheidungen Amerika den deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Handelsvertrag, der jetzt neun Jahre in Kraft ſei und noch ein Jahr laufe, werde erneuern können. Dieſe Bemerkung zeige deutlich, daß die Englander die deutſchen Transferſchwie⸗ Leiten dazu beuutzen wollten, Deutſchland 6 dem amerikaniſchen Markt Schwierigkei⸗ ten zu bereiten. In Waſhington wiſſe man ſicher genau, daß die Vereinigten Staaten an dem Beſtand des deutſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertrages ein größeres In⸗ tereſſe als Deutſchland haben. Der Handesvertrag habe den Vereinigten Staaten die größten Vorteile auf dem deutſchen Markt gebracht, während Deutſch⸗ land ſo gut wie keine Vorteile auf dem amerikani⸗ ſchen Markt habe herausholen können. Das gehe am beſten daraus hervor, daß Deutſchland Amerika für über acht Milliarden Mark mehr abgenommen habe als umgekehrt. Die„Berliner„Börſenzeitung“ ſpricht von eng⸗ liſchen Intrigen und von einer unberechtigten Ein⸗ miſchung in die deutſch⸗amerikaniſchen Handelsbe⸗ ztehungen. Moskau ſtraſt„Daily Herald“ Lügen — Moskau, 5. Jauuar. Die hieſigen Zeitungen veröffentlichen eine Mel⸗ dung der Telegraphen⸗Agentur der Sowjetunion, wonach dieſe ermächtigt iſt, zu erklären, daß die Mit⸗ teilungen des„Daily Herald“ über angebliche Ab⸗ ſichten der Sowjetunion, mit Polen einen Sicherheitspakt abzuſchließer, der die Grenzen der baltiſchen Staaten gegenüber deutſchen Ex⸗ vanſionsplänen im Oſten garantieren ſoll, nicht der Wirklichkeit entſpricht. Auch ein eſtländiſches Dementi — Reval, 4. Jannar. Zu den Meldungen über eine angebliche Aktion Sowjetrußlands und Polens zur Neutraliſierung der baltiſchen Stacgten und innlands erklärt der eſtländiſche Außen⸗ miniſter Seljamaa am Donnerstag auf Anfrage, em eſtländiſchen Außenminiſterium ſei nichts da⸗ von bekannt, daß die Sowjetunion und Polen die Freitag, 5. Januar 1934 126 Bergleute verſchüttet Die neueſten Nachrichten über das Grubenunglück in Böhmen S re Blick auf die Nelſon⸗Grube Meldung des DNB. — Prag, 4. Jauuar. Auf der Grube Nelſon 3 arbeiteten an dem Un⸗ glückstage in der Nachmittagsſchicht 131 Bergleute und neun Aufſeher, insgeſamt alſo 140 Perſonen. Der Nationalität nach ſind es 68 Deutſche„ 61 Tſchechen und ein Pole. Von den Auſſehern ſind ſechs tſchechiſcher und drei deutſcher Nationalität. Von den 140 Eingefahrenen haben ſich nur vier gerettet. Zehn wurden bisher als Leichen geborgen. Es ſind demnach noch 126 Bergarbeiter im Schacht eingeſchloſ⸗ ſen. Die eingeſchloſſenen Bergleute haben kein Lebenszeichen von ſich gegeben und es iſt bisher auch nicht gelungen, eine Verbindung mit ihnen herzuſtellen. Es beſteht kaum eine Hoffnung, die Verſchütteten zu retten, da im Stollen keine Atemluft mehr vorhanden iſt. Eine heruntergelaſſene Lampe erxloſch ſofort. Die Rettungsarbeiten ſchreiten ſehr langſam vorwärts, da ſie neuen Schwierigkeiten begegnen. In den Schächten 7 und 9 iſt Feuer ausgebrochen. Nur noch eine kurze Verbindung zwiſchen Schacht 7 und 9 iſt frei von Feuer. Gegen 3 Uhr wurden Feuerwehr⸗ wagen, Sanitätskraftwagen und Rettungsmannſchaf⸗ ten zum größten Teil nach Hauſe geſchickt. Allmählich leerte ſich der Schachthof, und es wurde die Weiſung gegeben, erſt bei Tagesanbruch wieder mit den Arbei⸗ ten zu beginnen. Auf der Grube 7 mußten gegen 4 Uhr morgens die Rettungsarbeiten eingeſtellt wer⸗ den, da ſich aus der Grube ein ſchwarzer Rauch wälzte. Um die Mittagsſtunde wurden aus dem Schacht Nelſon drei Tote geborgen. Wunderbar iſt die Rettung des einen der vier mit dem Leben davongekommenen Bergleute, des Bergmannes Dalibor Sykora. Etwa in der Mitte des Schachts, noch 150 Meter unter⸗ halb der Erdoberfläche, verließen ihn die letzten Kräfte. Die zu Tode erſchöpften Kameraden, die ſelbſt jede Sekunde glaubten, nicht mehr weiter zu können, hätten ihn ſeinem Schickſal überlaſſen müſſen, als in demſelben Augenblick vor ihnen der Umkreis eines Mannes auftauchte, der auf den Leitern des Lüftungsſchachtes eilends herabſtieg. Der Retter packte oͤen taumelnden Sykora und ſchleppte ihn mit Hilfe der anderen die Leiter herauf bis an das Ta⸗ geslicht. Es war durch einen wunderbaren Zuſall der Bruder des Geretteten, dek. Bergmann Franz Sykora, Nhemnit: NS S CUN 8 Boclenboc⸗ 9 4 70 ge Anneboos ſ GSego0 hrüx 0 —.—— 00 1*. 50 , Komoisdo SGogen 8* 7 Morlsb0 c 2 4. K 0 9— 4 ocn 904 8 Lagekarte der Unglücksſtelle Bisher 17 Tote geborgen Prag, 4. Januar. In den Abendſtunden wurden aus dem Schacht Nelſon weitere fünf tote Bergleute geborgen, ſo daß die Zahl der geborgenen Leichen ſich auf 17 erhöht. Die Leichen waren nur noch ein Häuflein ver⸗ brannter Knochen. Nach einer Meldung tſchecho⸗ ſlowakiſcher Blätter bemerkte Innenminiſter Ticherny, der in der Nacht auf Donnerstag an der Unglücksſtätte erſchienen war, daß überhaupt kein Staatsbeamter des Revierbergamtes zugegen war. Er ließ die Beamten ſuchen und ſtellte feſt, öaß ſich die Beamten in ihre Wohnungen begeben hatten. Der Miniſter beſtellte alle Beamten des Bergamtes ſofort an die Unglücksſtätte und ſprach ihnen ſeine Verwunderung aus, daß Staatsbeamte, die mit der Kontrolle des Reviers betraut ſind, zur Zeit eines ſolchen Unglücks ruhig nach Hauſe gehen können und ſich dort ſchlafen legen. PPPP 00PPGPPPPPPPPPGPPGPPGPPPPPGGGGPGPPGPG0GGPGGGGGPGP0GPGPPPPPPPPPPPPPTTPTTTTTTTT—TTTThTTTT———TTö—TTTTTTTTT——** Neutraliſierung der baltiſchen Staaten fordern wollen. Auch hätten ſich die beiden obengenannten Staaten mit keinerlei Vorſchlägen an Eſtland gewandt. Sozialdemokratiſch-franzöſiſche Zuſammenarbeit an der Saar Saarbrücken, 4. Januar. Für die ſchon oft feſtgeſtellte Zuſammenarbeit der führenden Sozialdemokraten des Saargebietes mit den Franzoſen liegen jetzt wieder einige unwider⸗ legliche Beweiſe vor. Die„Volksſtimme“ des SpPꝰD⸗Führers Braun hatte in letzter Zeit ſcharf gegen das Sam⸗ meln von Unterſchriften zur Abſtim⸗ mung durch die Einwohner des Saargebietes ge⸗ hetzt. Die Regierungskommiſſion hat ſich daraufhin beeilt. ihre berüchtigten„Verordnungen“ am 22. De⸗ zember um eine weitere zu vermehren, in der den Saarländern das Sammeln von Unterſchriften zur Abſtimmung glatt verboten wird. Dieſe„Verord⸗ nung“ muß bis zum 10. Januar verabſchiedet ſein. Braun, der gerade eben wieder in Paris weilt, kündigte kürzlich in einer Verſammlung an, der Völlerbund werde im Jannar die Kommiſſion für die Saarabſtimmung ernennen, doch werde ſich dieſe dann ſofort bis zum Mai vertagen.— Die„Volksſtimme“ Brauns hat ſich am 29. Dezember über den deutſchen Film vom Stuttgarter Turnfeſt ent⸗ rüſtet. Eine Stunde nach Erſcheinen dieſer Nummer des ſozialdemokratiſchen Hetzblattes war ſchon das Verbot des Filmes für das Saargebiet erreicht. In Sulzbach(Saar) verurteilte der Schnellrichter nach den neuen Aufnahmeverordnungen der Regie⸗ rungskommiſſion einen Kaufmann zu 1000 Franken Geldſtrafe, weil er verſehentlich ein Parteiabzeichen der NSꝰDaApP im Schaufenſter liegen gelaſſen hatte. Die Regierungskommiſſion des Völkerbundes in Saarbrücken ſcheint eben keinen anderen Ehrgeiz zu kennen, als das gehorſame Werkzeug der Sozialdemokraten und der Franzoſen zu ſein. Es kann nicht wundernehmen, wenn ſich unter dieſen Umſtänden, die deutſche Saarbevölkerung nach einer anderen, einer deutſchen Regierung ſehnt. Gegen die wirtſchaſtlichen Verlockungen, wie ſie gerade jetzt wieder aus dem Straßburger Sender in verdächtigem Deutſch erklingen, iſt das deutſche Volk an der Saar abſolut geſeit. 145. Jahrgang— Nr. 7 5 Simons Ausſprache mit Mufſolini Das Abſchlußkommuniqué— Heute Heimreiſe — Rom, 4. Januar. Die Agenzia Steſani meldet: In zwei langen, herzlichen Unterredungen, die geſtern und heute zwiſchen Muſſolini und Sir John Simon im Palazzo Venezia ſtattfanden, wurden die wichtigſten Fragen der allgemeinen Politik erörtert, insbeſondere die Frage der Herabſetzung und Be⸗ ſchränkung der Rüſtungen und die Frage der Völkerbundsreform. Hinſichtlich der erſt⸗ erwähnten Frage ſtellten Muſſolini und Simon in voller Uebereinſtimmung feſt, daß es unumgänglich notwendig iſt, daß die Erörterungen ſobald wie möglich zu einem Abſchluß gelangen, indem man auf jeden Gedanken oder jeden Vorſchlag ver⸗ zichtet, der nicht in ſich ſelbſt Elemente einer prak⸗ tiſchen und ſchnellen Verwirklichung enthält und in dem man diejenigen Punkte zum Ziele nimmt, welche in der internationalen öffentlichen Meinung als be⸗ reits geklärt betrachtet werden und welche die Zu⸗ ſtimmung der beteiligten Staaten finden können. In der Völkerbundsreformfrage zeigte Muſſolini die Kriterien auf, nach denen die Reform durchgeführt werden ſollte, um dem Völkerbund ein beſſeres Arbeiten zu ſichern und es ihm zu ermöglichen, ſeinen Zwecken beſſer zit entſprechen. Simon wird morgen die Rück⸗ reiſe nach London antreten, wo er ſeiner Regie⸗ rung über ſeine Beſprechungen berichten wird. General von Fritſch ◻ Berlin, 4. Januar. Der„Angriff“ beſaßt ſich des näheren mit der Perſon des neuernannten Chefs der Heeresleitung, Generalleutnant Irhr. von Fritſch. Dabei kommt das Blatt zu folgender Würdigung:„Man ſagt dem General, der vom beſonderen Vertrauen Hindenburgs getragen iſt, ausgezeichnete ſolda⸗ tiſche Fähigkeiten nach, die ihn geeignet machen, ein vorbildlicher taktiſcher Lehrer des Heeres zu ſein. Wenn auch heute der Reichswehrminiſter un⸗ ter dem Reichspräſidenten ſchon ſeinem Rang nach der eigentliche Kommandeur der Armee iſt, nachdem man längſt von der demokratiſchen Uebung abgekommen iſt, einen Nichtſoldaten zum Wehrminiſter zu machen — bekanntlich mußte auf Einſpruch der Botſchafter⸗ konferenz, Seeckt ſich die Kommandobefugniſſe, die er urſprünglich als Chef der Heeresleitung hatte, ein⸗ ſchränken laſſen— ſo iſt doch der Chef der Heeres⸗ leitung nächſt ihm die wichtigſte Perſönlichket, und wir begrüßen es daher, daß gerade mit dem Frei⸗ herrn von Fritſch ein Mann dieſes Amt bekleidet, der in einem ausgezeichneten Verhältnis zum Nationalſozialismus ſteht und geſtan⸗ den hat.“ Wir grüßen mit deutſchem Gruß — Berlin, 4. Jan. Der Reichsminiſter des Innern hat über die Einführung des deutſchen Grußes bei allen Beyöl⸗ kerungskreiſen an den Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag ein Schreiben gerichtet, in dem er ein⸗ leitend darauf hinweiſt, daß über die Art der Aus⸗ führung des deutſchen Grußes für die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des Reiches erläuternde Beſtimmungen bereits bekanntgegeben und daß die Landesregierungen, ſowie die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und des Reichsbank⸗ dirktoriums gebeten worden ſind, für ihren Ge⸗ ſchäftsbereich gleiche Anordnungen zu treffen. Den deutſchen Gruß als Ausdruck der inne⸗ ren Geſchloſſenheit der Nation bei allen Kreiſen des deutſchen Volkes einzuführen, ſei eine Aufgabe der Volksaufklärung. Der Miniſter ſei überzeugt, daß die großen Verbände und Organi⸗ ſationen der Wirtſchaft ihre Mitwirkung zur Er⸗ reichung dieſes Zieles nicht verſagen würden und es ſei zu begrüßen, wenn ſich dieſe Verbände und Or⸗ ganiſationen für die Ausführung des Grußes der für die Reichsbehörden getroffenen Regelung an⸗ ſchließen würden. Hierbei verweiſt der Reichsminiſter des Innern auf eine Bekanntmachung des Stellvertreters des Führers vom z. November v.., in der es u. a. heißt:„Demgemäß wird ausdrücklich jede An⸗ wen dung kleinlicher Schikanen unter⸗ ſagt. Dies bezieht ſich auch auf den Verſuch, bei der Hiſſung von Fahnen oder bei der Anwendung des deutſchen Grußes außerhalb amtlicher Veranſtaltun⸗ gen, gegenüber Nichtparteigenoſſen einen Druck aus⸗ zuüben. Der Tag wird kommen, an dem jeder Deut⸗ ſche es als ſelbſtverſtändliche Ehrenſache anſieht, aus⸗ ſchließlich den deutſchen Gruß zu verwen⸗ den. Der Tag wird umſo früher kommen, je weniger in der Oeffentlichkeit der Eindruck entſteht, daß der Gruß aufgezwungen werden ſoll.“ — ———— —— „5S 2. Seite Nummer 7 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. Januar 1934 Seldte an ſeine Kameraden Meldung des DNB. — Berlin, 4. Jan. Der Führer Adolf Hitler hatte bekanntlich in einem Schreiben zur Jahreswende dem Bundesfüh⸗ rer Franz Seldte ſeinen perſönlichen Dank für die Einreihung des Stahlhelms in die nationalſozialiſti⸗ ſche Geſamtfront ausgeſprochen. Franz Seldte hat nun, durch folgende Veröffentlichung ſeinerſeits den Dank an alle Kameraden weitergegeben: „Meine Kameraden! Den Dank und die An⸗ erkennung unſeres Führers Adolf Hitler gebe ich aus vollem Herzen an Euch weiter, Ich habe den entſcheidenden Schritt zur Einheit der natio⸗ nalen Front nur deshalb tun können, weil ich gewiß war, daß der Geiſt, den wir im Stahlhelm ge⸗ pflegt haben, der Geiſt des ſelbſtloſen Einſatzes für die Nation, in Euch allen lebendig war. In dieſem Geiſte in der Front der großen nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung weiterzukämpfen für Deutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler ſei der Dank und zugleich das Gelöbnis des Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten! Front⸗Heil und Sieg⸗Heil Adolf Hitler! Franz Seldte.“ Vorerſt keine Aufhebung der Mitolieoerſperre bei der NSDe Meldung des DNB. — München, 4. Januar. Im Braunen Haus traten am Donnerstag vor⸗ mittag unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Füh⸗ rers die Reichsleiter, die Amtsleiter der oberſten Leitung der PO, und die Gebietsinſpekteure zu einer Tagung zuſammen. Reichsſchatzmeiſter Schwarz teilte dabei mit, daß die letzte Million Aufnahmeanträge aus dem April vorigen Jahres bis zum 1. März 1934 ihre parteimäßige Erledigung finden werde. Mit einer Aufhebung der vorläufigen Mit⸗ gliederſperre ſei vorerſt nicht zu rechnen, da zunächſt infolge des Millionenzuwachſes eine Sich⸗ tungs⸗ und Säuberungsaktion in Ausſicht genom⸗ men ſei. Flugzeng im Nebel gegen einen Funkmaſt geſtoßen— Zwei Tote — Berlin, 4. Jan. Auf der Rückkehr von einem Uebungsflug ſtieß am Donnerstag in unſichtigem Wetter ein Flugzeug der Deutſchen Verkehrsflieger⸗ ſchule Braunſchweig bei der Landung auf dem dor⸗ tigen Flughafen gegen einen Funkmaſt und ſtürzte ab. Die beiden Inſaſſen, Flugzeugführer Schröder und Werkmeiſter Huhndorf, kamen dabei ums Leben. Lokomotivkeſſel zerknallt— Drei Tote, fünf Schwerverletzte — Radrid, 4. Jan. Bei Oviedo zerknallte der Keſſel der Lokomotive eines Lokalzuges. Der Loko⸗ motivführer und zwei Heizer wurden getötet, fünf Reiſende wurden ſchwer und zehn leicht verletzt. Herriot bei einem Vortrag über Sowjetrußland niedergeſchrieen — Paris, 4. Jan. Herriot hielt am Mittwoch abend in Marſeille wieder einen ſeiner bekannten Vorträg über Sowjetrußland, in dem er wie gewöhn⸗ lich die Einrichtungen und die Zuſtände in der Sow⸗ jetunion rühmte. Er fand diesmal jedoch wenig Gegenliebe. Wie das„Journal des Deébats“ berich⸗ tet, verſuchte ein Teil der Zuhörer Herriot am Weiterſprechen zu hindern. Als Herriot ſchließlich den Saal verließ, wurde er von einer gro⸗ hen Menge mit Niederrufen gegen die Sow⸗ jets empfangen. Herriot hat, dem Blatt zu⸗ ſolge, nur mit Mühe zu ſeinem Wagen gelangen kön⸗ nen. Mehrere Polizeibeamte mußten ihn zu ſeinem Hotel geleiten. Die Erregung ſteigerte ſich derart, daß es zu einer ſchweren Schlägerei zwiſchen den Anhängern und den Gegnern Herriots kam. Der deutſche Kunſtmarkt Die Ausſichten für 1934. Ein allgemeiner Ueberblick über den Kunſt⸗ markt zeigt, daß ſich die Preisbildung nicht nur in Deutſchland, ſondern im ganzen übrigen Eu⸗ ropa und in den Vereinigten Staaten ſeit längerer Zeit rückläufig bewegt, woran auch die Tatſache nichts ändert, daß ſelbſt in der Zeit der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe für die Spitzenleiſtungen künſtleriſchen Schaffens erſtaunlich hohe Preiſe erzielt wurden. Allerdings iſt feſtzuſtellen, daß ſich in manchen Län⸗ dern die Preiſe allmählich zu feſtigen beginnen und daß vor allem in Deutſchland der Tiefpunkt über⸗ wunden zu ſein ſcheint. In Beziehung auf die bei⸗ den großen Kunſtmärkte von Berlin und Paris mag die Tatſache intereſſieren, daß in Berlin, trotz⸗ dem hier die Käuferſchicht nicht die Dichte der Pa⸗ riſer aufzuweiſen vermag, manche Gegenſtände teu⸗ rer gehandelt werden als in Frankreich. Dies trifft merkwürdigerweiſe auf franzöſiſche ſignierte Möbel zu, die zur Zeit in Paris wenig bezahlt werden. Im⸗ mer mehr kann man feſtſtellen, daß in Deutſchland der Kunſtmarkt ein langſames, ſuchendes Auſſteigen zeigt, und daß dieſes Aufſteigen mit der größten Wahrſcheinlichkeit im nächſten Jahre nicht nur an⸗ halten, ſondern ſich im Tempo beſchleunigen wird. Tatſächlich wird heute in Deutſchland wieder ge⸗ kauft, wenn auch die Gegenſtände gewechſelt haben ur“ die ganz großen Käufer zu einer Seltenheit ge⸗ worden ſind. Im allgemeinen kann man ſagen, gekauft wird heute in Deutſchland, was hübſch und ⸗ſchmackvoll iſt, und nicht zu groß, ſowohl in bezug auf die Di⸗ menſionen als auf den Preis. Im großen geſehen, gehen Kunſtgegenſtände bis zu einigen tauſend Mark, wovon allerdings am meiſten die Bilder aus⸗ zunehmen ſind. Was Gemilde anbetrifft, ſo wer⸗ den jetzt kleine und gute Bilder gefragt, während die großen Werke, wenn ſie nich! zu den Spitzen⸗ leiſtungen gehören, wenig intereſſieren. Innerhalb der rückläufigen Bewegung in den Preiſen für große Bilder haben ſich in Deutſchland die hollän⸗ diſchen Meiſter des 17. Jahrhunderts, vor allem die⸗ jenigen aus der Rembrandt⸗Schule, gehalten. Ein ſteigendes Intereſſe finden auch die Werle der hol⸗ ländiſchen Maler der Zeit von van Eyck bis zn den 55FFC Meldung des DNB. — Köln, 4. Januar. Die„Köln. Ztg.“ berichtet aus Aachen: Nachdem der Groß⸗ und Kleinſchmuggel im Aachener Bezirk ſeit faſt zehn Jahren von Jahr zu Jahr zugenommen und in den Jahren 1931 und 1932 einen außerordentlichen und bedrohlichen Umfang angenommen hatte, war im Jahre 1933 zum erſten Male im März ein Stillſtand und in den folgenden Monaten ein ſtetiger Rückgang zu verzeichnen. Dieſer erfreuliche Rückgang iſt in erſter Linie eine Folge der geſetzgeberiſchen Maßnahmen der Reichs⸗ regierung gegen das Schieber⸗ und Verbrechertum und ihres erfolgreichen Kampfes gegen die Arbeits⸗ loſigkeit. Auch wurde die Zollbehörde im Jahre 1933 durch eine Verſtärkung des Grenzauſſichtsper⸗ ſonals und eine Vervollſtändigung der tech⸗ niſchen Hilfsmittel in den Stand geſetzt, die Schmuggelabwehr wirkungsvoller durch⸗ zuführen. Zur Zeit kann der gewaltſame Gro ßſchmuggel mit Panzerkraftwagen als erledigt be⸗ trachtet werden, ebenſo der bandenmäßige Uebertritt über die Grenze. Ueber den Stand des Schmuggels geben die nachſtehenden Zahlen Auskunft, bei denen zu berückſichtigen iſt, daß jetzt durch die planmäßige Verſtärkung der Grenzpoſten ein erheblich größerer Teil der Schmuggler gefaßt wird als vor einem Jahre. Anzahl der Strafſachen: 1933: 21300 1992: 25 000; März 1933: 2650; Dezember 1933: 1140. Beſchlagnahmte Waren 1933 1932 Märzg Dez.93 Kaffee(Kg) 80 00⁰ 74 00⁰0 7 600% 2 600 Rauchtabak(kg) 6 00⁰ 12 000 9²0 2⁵0 Zigaretten(Stück) 2 900 000 6 600 000 400 000 60 000 Zigarren(Stück) 2² 000 4⁵ G⁰⁰⁰ 4 000 90⁰ Zigorettenpapier(Heftchen) 30 000 120 000 8200 3 400 Suate wieh(K8 1400 3 800 120 100 ucker(kg) 96 600 147 000 6 300 100 Getreide(kg) 9 800 40 0000 3 250 180 Mehl(kg) 9 000 96 000 1450 140 Brot(kg) 3 8⁰⁰ 9² 0⁰⁰ 950 200 Im Laufe des vergangenen Jahres wurde ferner ein wahrer Kraftfahrzeugpark beſchlag⸗ nahmt. Rund 130 Perſonen⸗ und La ſt⸗ kraftwagen ſowie Krafträder wurden ein⸗ gezogen. Im Jahre 1932 waren es dagegen noch rund 160 Fahrzeuge. Im einzelnen ſagen die Zahlen Der Kampf gegen den Schmuggel dm letzten Jahr wurde der Schmuggel im Aachener Bezirk zum Rückgang gebracht folgendes: Die Belrugsaſ⸗äre Siaviſty Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters WParis, 4. Januar. Die Betrugsaffäre Staviſky, die zur Haupt⸗ ſache mit dem Krach der ſtädtiſchen Kreditbank in Bayonne zuſammenhängt und damit an die Oeffent⸗ lichkeit gedrungen iſt, bringt inzwiſchen immer mehr Ueberraſchungen. Bisher ſpielte ſich die ganze Affäre noch mehr im ſtillen ab, aber jetzt iſt die ganze Oeffentlichkeit da⸗ von erfaßt. Damit erklärt es ſich auch, daß der fran⸗ zöſiſche Rundfunk erſt heute begonnen hat, Nachrich⸗ ten über den Fall Staviſky zu geben, ebenſo wie der „Temps“ ſich erſt jetzt veranlaßt ſieht, in großem Rahmen darauf einzugehen. Die Verbindung des Gauners zu führenden Staatsmännern und anderen hochſtehenden Perſönlichkeiten wird auch heute erſt offen bekannt. Auf jeden Fall hat ſich ſchon eine Reihe direkt kom⸗ promittierter Perſönlichkeiten zu rechtfertigen ver⸗ ſucht. Manieriſten und vor allem die Werke der deutſchen Primitiven. Leidlich beliebt iſt auch noch franzö⸗ ſiſches Rokoko, wenn die Arbeiten von wirklich ho⸗ her Qualität ſind. Mehr noch als kleine und gute Bilder werden gute und alte Möbel und ferner gutes Porzellange⸗ ſchirr gekauft, während Porzellanplaſtik kaum eine Käuferſchicht findet. Unter den Porzellanen behaup⸗ ten Meißen und Alt⸗Berlin den Platz. Alles, was auf Berlin bezüglich iſt, wird in Berlin gekauft und intereſſiert zum mindeſten. Sevres dagegen liegt völ⸗ lig darnieder. In dieſem Zuſammenhang ſei er⸗ wähnt, daß Gobelins und Tapiſſerien in Berlin den Pearkt verloren haben. Ueberall jedoch iſt in Deutſchland eine wachſende Liebe für die deutſche Holzplaſtik zu ſpüren, eine Liebe, die ſich in nächſter Zeit noch verſtärken wird. Alle Anzeichen ſprechen dafür. dt. OGaſtſpiel im Nationaltheater. In der geſtri⸗ gen Aufführung des„Fliegenden Hollän⸗ der“ ſtellte ſich abermals ein Gaſt, Dagmar Schmedes aus Wien, als Senta vor, eine ſchlanke hochgiwachſene, faſt allzu hohe Geſtalt, deren Kehle Stimmſubſtanz von überraſchend durchoͤringender Kraft entſtrömt. Man hat es mit einer zweifellos muſikaliſchen und ſicheren Deuterin der Senta⸗ Partie zu tun, und obſchon die Stimme nicht mehr den Reiz der erſten Jugend beſitzt, bleibt die Kraft⸗ entwicklung zu bewundern. Allerdings wirkt der kühle und etwas ſpröde Timbre des außerordent⸗ lich hell gefärbtem Materials nicht eben mitreißend, und im Forte der Höhe neigt die Tongebung, ohne an ſich unſympathiſch zu werden, bedenklich zu ſchneidender Flächigkeit. Ein ſauber gebildetes Piano und deutliche Deklamation ſind als poſitive Werte der Leiſtung zu buchen Das Publikum berei⸗ tete dem Gaſt eine ſehr freundliche Aufnahme. C. O. e. O,Am Himmel Europas.“ Aus dem Büro des Nationaltheaters wird uns geſchrieben: Per Schwenzens Segelfliegerſtück Am Himmel Eu⸗ ropas“ wird am Samstag, den 6. Januar, den vom Nationaltheater vorgeſehenen Zyklus von Flie⸗ gerſtücken eröffnen. Ueber die Berliner Aufführung Karlsruher Offiziersfamilie. ſchrieb der„Völkiſche Beobachter“:„Nicht nur, daß wein begeiſtertes Publikum aller Schichten Beiſall Beſchlagnahmte Fahrzeuge 1938 1932 März 83 Dez. 88 Fahrräder 46 800 35⁵ 2⁴ Perſonenkraftwagen 7⁰ 10⁵ 6 4 Laſtkraftwagen 4² 2⁴ 6 1 Krafträder 13 38 3 1 Auf dieſen ſchönen Erfolg können die„Grünen“ mit Stolz zurückblicken. Die Anzeichen ſprechen da⸗ für, daß im Laufe des Jahres 1934 das Schmuggel⸗ unweſen an der Weſtgrenze der Vergangenheit an⸗ gehört. Der„Schmugglerkönig des Weſtens“ vor Gericht Wuppertal, 4. Januar. Der bekannte Führer einer Schmugglerbande, der Kraftfahrer Fritz Szymanſki aus Wuppertal, der durch ſeine tollen Schmuggelfahrten bekannt gewor⸗ den iſt in ganz Weſtdeutſchland und ſchon wiederholt vor Gericht geſtanden hat, hatte ſich vor der Großen Strafkammer wieder einmal wegen einer Reihe von Schmuggelfahrten zu verantworten. Szymanſki, der augenblicklich eine mehrjährige Gefängnisſtcafe wegen Schmuggelns verbüßt, wurde mit Rückſicht auf ſeine Gefährlichkeit und ſeine beſonderen Talente zum Ausbrechen gefeſſelt vorgeführt. Er konnte ſich einer alten Taktik entſprechend nicht im geringſten daran erinnern, in den Jahren 1931 bis nach 1932 geſchmuggelt zu haben. Während er früher rundweg abgeſtritten hatte, auch nur ein einziges Mal in ſei⸗ nem Leben geſchmuggelt zu haben, und deshalb nur auf Grund von Zeugenausſagen verurteilt werden konnte, gab Szymanſki, der den Titel eines Schmugglerkönigs des Weſtens führt, dies⸗ mal wenigſtens zu, daß er bis zum Jahr 1928 ge⸗ ſchmuggelt habe. Mit allen Schmuggelfahrten, die hier zur Verhandlung und Aburteilung ſtanden, wollte er aber nicht das geringſte zu tun haben; er machte aber die intereſſante Angabe, daß er vom Jahre 1928 an ſeinen Wohnſitz in Holland gehabt habe und daß dorthin alle von ihm belieferten Kunden gekommen ſeien. Gegen Mitternacht wurde nach der„K..“ folgen⸗ des Urteil verkündet: Szymanſki wurde verurteilt wegen Banden⸗ ſchmuggels und Steuerhehlerei zu einer Million Mark Geldſtrafe oder einem Jahr Gefängnis und dazu zu 1½ Jahr Gefängnis. Die letztere Strafe wird mit den bereits früher ausge⸗ ſprochenen Verurteilungen vor dem Wuppertaler Schöffengericht zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren zuſammengezogen. Sͤymanſti erklärte, daß er gegen das Urteil Be⸗ rufung einlegen werde. zieht immer weitere Kreiſe Der Kolonialminiſter Dalimier, der einſt als Sozialminiſter im Kabinett Sarraut die Kreditgewährung der Sozialverſicherungskaſſe an die Bayonner ſtädtiſche Kreditbank begünſtigt haben ſoll, erläßt eine ſpaltenlange Rechtfertigung, worin er betont, daß er ſich nur für die ſtädtiſchen Kreditbanken im allgemeinen, nicht aber gerade für die Bayonner im beſonderen eingeſetzt habe. Der Bürgermeiſter von Bayonne, der Abgeordnete Garat, der die Geſchäftsgebahrung der Kredite zu kontrollieren hatte, plädierte auf mil⸗ dernde Umſtände, denn der Schwindler Staviſky habe ſeine falſchen Millionenpayiere außerhalb der offi⸗ ziellen Bankbuchführung aufgenommen und unterge⸗ bracht.(2) Der Pariſer Abgeordnete Delmas end⸗ lich, den man ſcharf angegriffen hatte, weil er dem Schwindler ſeit Jahren als Verteidiger gedient hat, wehrt ſich mit der Behauptung, er ſei nur vor ſeiner Abgeordnetenzeit Staviſky Rechtsberater geweſen. Jedenfalls iſt der Skandal ſchon ſo groß geworden, daß der Miniſterpräſident Chau⸗ temps ſelbſt mit all ſeiner Autorität ein⸗ greiſen mußte. rium eine Konferenz der höchſten Juſtiz⸗ un Polizeibeamten über den Skandalfall ſtatt, Der Miniſterpräſident hat mit äußerſter Energie darauf beſtanden, daß die Nachforſchungen mit aller Geſchwindigkeit und ohne jegliche Rückſichtnahme durchgeführt würden. Die Pariſer Verſicherungsgeſellſchaften vor allem haben dem Schwindler freigebig Mil⸗ lionenbeträge vorgeſchoſſen. Einzelne Geſell⸗ ſchaften ſind mit zehn bis zwanzig Millio⸗ nen Franken notleidend geworden. Die ſtaat⸗ liche Sozialverſicherungskaſſe hat ſich ſogar um 29 Millionen Franken ſchädigen laſſen. Wie derartige Schwindeleien durch ein verhält⸗ nismäßig kleines ſtädtiſches Inſtitut erfolgt ſein konnten, iſt unerfindlich. Der Miniſterpräſident Chautemps hat deshalb auch noch den Sozialminiſter Lamoureux und die höchſten Kontrollbeamten des Handelsminiſterimus zu ſich berufen, um ſich über Verfehlungen in der ſtaatlichen Auf⸗ ſicht über das Bayonner Inſtitut zu erkundigen. Die Biz als Opfer Zu den Opfern des Schwindlers gehört bekannt⸗ lich auch die B93 in Baſel, die einer von dem Schwindler gegründeten franzöſiſch⸗ungariſchen Agrarbank einen Kredit von 150 Millionen Pengö vorgeſchoſſen haben ſoll. Schweres Dammbruch-Anglück im Oberelſaß Meldung des DNB. Paris, 5. Jannar In der Nähe von Urbeis lietzt Orbey), das weſt⸗ lich von Colmar liegt, hat ſich ein ſchweres Waſſer⸗ kraftmerkunglück ereignet. Der Damm eines zu dem dort gelegenen Waſſerkraftwerk gehörenden Kanals iſt gebrochen, wodurch die ganze Umgegend überflutet wurde. Nach noch unbeſtätigten Mel⸗ dungen hat das geſamte Perſonal des Kraft⸗ werkes den Tod gefunden. Das Dorf Orbeys ſoll ebenfalls von den Flnten bedroht ſein. Die Feuerwehr und die Garniſon von Colmar ſind an der Unglücksſtelle. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt. Selbſtgeſtellung eines Mörders — Breslau, 4. Januar. Der von der Kriminal⸗ polizei in Stettin wegen Doppelmordes geſuchte Monteur Bernhard Rothenberg hat ſich Donnerstag im Polizeipräſidium in Breslan ſelbſt geſtellt und befindet ſich im Polizeigefängnis. Rothenberg ſoll ſeine 70 Jahe alte Mutter, die Witwe Ro⸗ thenberg, und deren 60 Jahre alte Schweſter in Stettin ermordet und beraubt haben. Eine Mutter erſchießt ihren Sohn — Buxtehnde, 4. Jan. Die Ehefrau des Schläch⸗ termeiſters Tidemann in Lühe bei Grünendeich (Altes Land) hat am Mittwoch abend in einem An⸗ fall von Hyſterie ihren 14jährigen Sohn durch einen Piſtolenſchuß in die Schläfe getötet und die Waffe gegen ſich ſelbſt gerichtet. Infolge einer Ladehem⸗ müng, die ſie nicht zu beſeitigen vermochte, wurde ſie jedoch an der Ausführung des Selbſtmordes gehin⸗ dert. Die völlig zuſammengebrochene Fran wurde in das Buxtehudener Krankenhaus geſchafft. Zerknall einer Sauerſtofflaſche— Drei Tote — Paris, 5. Jan. In einer Fabrik in St. Juery bei Albi in Süödfrankreich zerknallte am Donnerstag eine große Sauerſtofflaſche. Durch die umherflie⸗ genden Eiſenſplitter wurden drei Arbeiter getötet und drei lebensgefährlich verletzt. Zerknall verurſachte Luftdruck war ſo ſtark, daß ſämtliche Fenſterſcheiben der umliegenden Häuſer in Trümmer gingen. über Beifall auf offener Szene ſpendete, nein, hier ging es um mehr. Hier ſpielte Jugend für die Ju⸗ gend. Hier ſpann ſich ein Kontakt zwiſchen Bühne und Zuſchauerraum, der ſeinen Urſprung aus dem gemeinſamen Erlebnis nahm.“— Der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ äußerte ſich u. a. folgendermaßen: „Es iſt unverkennbar, daß die Autoren die große überzeugende Rede von Adolf Hitler im Reichstag mit Nutzen geleſen haben, und der Niederſchlag, den ſie aus dem Jöͤeengut des Reichskanzlers gewinnen, iſt erfreulich... Sie gehen tapfer an das Problem heran.“ Clara Ebers an die Dresdner Staatsoper verpflichtet. Die Koloraturſängerin der Frankfur⸗ ter Oper, Clara Ebers, iſt von der nächſten Spielzeit ab als Koloraturſängerin an die Dres⸗ dener Oper verpflichtet worden. Die Künſtlerin wirkte in München⸗Gladbach, Düſſeldorf und Frank⸗ furt a. M. Clara Ebers ſtammt übrigens aus einer Beſtandserhebung des Sängerbundes Weſt⸗ mark. Die erſte Beſtandserhebung des alle pfälzi⸗ ſchen Geſangvereine umfaſſenden Sänger⸗ bundes Weſtmark iſt nunmehr abgeſchloſſen. Der Bund umfaßt in neun Kreiſen 687 Vereine, 26 578 Sänger und 44 115 paſſive Mitglieder. Der zahlen⸗ mäßig weitaus ſtärkſte Kreis iſt der Kreis Rhein⸗ haardt mit 96 Vereinen, 4480 Sängern und 12096 paſſiven Mitgliedern. Er folgen die Kreiſe Glan mit 109 Vereinen, 3587 Sängern und 3610 paſſiven Mit⸗ gliedern, Trifels mit 94 Vereinen, 3048 Sängern und 7112 paſſiven Mitgliedern, Speyergau mit⸗ 63 Ver⸗ einen, 2805 Sängern und 3921 paſſiven Mitgliedern, Zweibrücken mit 70 Vereinen, 2763 Sängern und 3831 paſſiven Mitgliedern, Weſtpfälzer mit 60 Ver⸗ einen, 2700 Sängern und 2268 paſſiven Mitgliedern, Sickingen mit 69 Vereinen, 2723 Sängern und 3575 paſſiven Mitgliedern, Donnersberg mit 72 Vereinen, 2368 Sängern und 3045 paſſiven Mitgliedern, Lei⸗ ningen mit 54 Vereinen, 2104 Sängern und 4657 paſ⸗ ſiven Mitgliedern. ONenes von Dickens. 63 Jahre nach Charles Sickens Tode wird die literariſche Welt jetzt mit der Herausgabe eines ſoeben entdeckten Werkes des gro⸗ ßen engliſchen Dichters überraſcht. Im Nachlaß des vor einiger Zeit verſtorbenen Sir Henry Dickens, des jüngſten Sohnes von Charles Dickens, iſt ein bisher unveröffentlichtes Werk„Das Leben; — 4 —PP Jeſu“ aufgefunden worden. Dickens hatte dieſes Buch für ſeine Kinder geſchrieben, und ſein Sohn Henry hat die kleine Arbeit immer als ein perſön⸗ liches Geſchenk ſeines Vaters an ihn betrachtet und alles getan, um ſeine Exiſtenz geheimzuhalten. Ein amerikaniſcher Verleger, der zufällig von dem Be⸗ ſitz gehört hatte, bot eine Summe von 200 000 Pfö. dafür, aber Sir Henry Dickens lehnte nicht nur den Verkauf ab, ſondern weigerte ſich ſogar, dem Ver⸗ leger auch nur eine Einſicht zu gewähren. Der Tod von Henry Dickens wird jetzt auch das Londoner Britiſche Muſeum in die Lage verſetzen, eine große Anzahl von bisher völlig unbekannten Briefen von Charles Dickens der Oeffentlichkeit zu übergeben. Gegen die Ara-Einda-Chronik Im Verlage von Koehler n. Amelang in Leip⸗ zig erſchien kürzlich die„Ura⸗Lin da⸗Ehro⸗ ni“, herausgegeben von Herman Wirth. Nach der Verlagsankündigung ſollte es ſich hier um das „älteſte Zeugnis germaniſcher Geſchichte“ handeln, deſſen Echtheit von dem Herausgeber nachgewieſen werde. Das Werk, zurückführend bis zum Jahre 2193 vor Chriſtus(), gebe dem deutſchen Volke„ſein geiſtiges Ahnenerbe“ wieder Dazu veröffentlicht das Deutſche Inſtitut der Univerſität Breslau jetzt eine Erklärung, unter⸗ zeichnet von den vier Profeſſoren Merker, Ranke, Siebs und Steller, in der der Inhalt dieſer Chronik als ein zumeiſt„törichtes Gemiſch teils bekannter, teils erfundener myſtiſcher Erzählungen mit ſagen⸗ haſten heimiſchen und fremden Motiven“ gekenn⸗ zeichnet wird, und in der es zum Schluß heißt:„Es erſchien uns als unſere Pflicht, auf dieſe Irre⸗ führung des deutſchen Volkes hinzuwei⸗ ſen, ehe vielleicht einige Leichtgläubige das Buch nach dem Wortlaut des Umſchlages als„Ofſenba⸗ rung“ hinnehmen und die deutſche Wiſſenſchaft ſich im In⸗ und Auslande lächerlich macht. Gerade in einer Zeit, die ſich zu unſer aller Freude wieder den Werten der germaniſchen Vorzeit in allen Schichten Volbes mit Begeiſterung zuwendet, kann eine ſolche Erweckung falſcher Vorſtellungen durch die notwendig darauf ſolgende Enttäuſchung beſonders gefährlich werden und erfordert ſchnelle Abwehr, um eine Schädigung des nationalen Gedankens zu verhüten.“ Der durch den( 43ꝗ— 4 4 0 Unter ſeinem Vorſitz fand heute im Innenminiſtes LE 2 ————— Freitag, 5. Januar 1934 ———— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 7 Spendet für die Pfundſammlung! Deutſche Hausfrau! Die Pfundſammlung ruft Dich auf den Plan! Auch im Monat Jannar ſollen die Bedürftigen ein Paket Lebensmittel er⸗ halten. Du mußt mithelfen, die Gaben reichlicher zu geſtalten, indem Du ein oder mehrere Pfunde von Deinen Vorräten opferſt. Hilf uns im Kampf gegen den Hunger und bringe heute noch Deine Gaben zu den Annahmeſtellen: Zentralannahmeſtelle: E 6,—5; Innenſtadt: Geſchäftsſtelle des Mannheimer Haus⸗ frauenbundes, N 2, 4(geöffnet von 10—12 Uhr und—5 Uhr; Schwetzingerſtadt: Milchgeſchäft Fr. Wanger, Trait⸗ teur⸗Straße 22; Oſtſtadt: Milchgeſchäft Eliſabeth⸗ Straße 7; Lindenhof: Milchgeſchäfte Dörr, Meerfeld⸗Straße 44, und Knühl, Meerlach⸗Straße 41; Almenſiedlung: Milchgeſchäft A. Körner, Streuber⸗ Straße 51; Neckarſtadt: Milchgeſchäfte Krug, Kronprinzenſtraße Nr. 30, K. Dietrich, Riedfeld⸗Straße 36 und W. Grieshaber, Eichendorff⸗Straße 16; Feudenheim: Feinkoſtgeſchäft Förſter, Haupt⸗Straße Nr. 120; Milchgeſchäft Schickenberg, Waldhof ⸗ Gartenſtadt: Freya⸗Platz 2; Neu⸗ Oſtheim: Metzgerei Puſter, Dürer⸗Straße 22; Neckaran: Milchgeſchäft F. Benner, Max⸗Straße 30, Fotohandlung H. Arnold, Katharinen⸗Straße 68; Rheinau: Kraftwerk Rheinan(Simon) und Waſſer⸗ werk Rheinan(Kamp); Käfertal: Bäckerei Orth, Habicht⸗Straße 8. * Peter Disdorn, Die Firma Heinrich Lanz.⸗G. im Dienſte des Winterhilfswerkes Seit einigen Wochen ſtellt die Firma Heinrich Lanz AG., Mannheim, dem Winterhilfswerk drei Bulldogs unentgeltlich zur Verfügung, die ſehr große Dienſte erweiſen. Die Bulldogs ſind zur Zeit mit der Abbeförderung des im Käfertaler Wald durch das Winterhilfswerk gekauften Holzes beſchäftigt und ſchleppen die ſchweren Laſten trotz der ſchlechten Wald⸗ wege ohne jede Schwierigkeit ab. Im Uebrigen wer⸗ den die Bulldogs zur Beförderung der ungeheuren Lebensmittelmengen nach den einzelnen Gruppen des Kreiſes Mannheim verwendet. Die Firma Lanz hilſt uns durch die Zurverfügungſtellung der Bulldogs unſere ſchwere Arbit erleichtern. Es ſei ihr hiermit öffentlich Dank geſagt. Die Kreisführung des Winterhilfswerks. Keine Ausnahmen mehr Der Bezirksrat läßt kein wildes Banen zu. Die erſte Sitzung des Bezirksrats im neuen Jahr umfaßte in der Hauptſache Wirtſchafts⸗ geſuche, von denen die meiſten genehmigt werden konnten, allerdings unter der Vorausſetzung, daß alle etwa erlaſſenen Bauauflagen erfüllt werden. Genehmigt wurde der Betrieb der Schankwirtſchaften „özur Staöt Köln“ in R. 6, 1,„zur Mühlau“, Jung⸗ buſchſtraße 36,„zum Haferkaſten“, Kirchenſtraße 18, „zum Wittelsbacher Hof“, U. 4, 13,„zum Palmbräu⸗ Automat“ K. 1, 4 und„zum goldenen Becher“, Neckarauerſtvaße 79. Gegen zwei Wirte hatte die Gaſtwirte⸗Vereinigung Einſpruch erhoben, in einem Falle, weil der Wirt als unzuverläſſig gilt; er ſchenkte u. a. an zahlungsunfähige Arbeitsloſe Bier aus und ſchickte ihnen dann Zahlungsbefehle, außer⸗ dem iſt er mit den Krankenkaſſenbeiträgen ſehr im Rückſtand. Dieſer Mann muß mit der Konzeſſions⸗ entziehug rechnen, wenn er ſein Geſchäftsgebahren nicht umſtellt. Drei alkoholfreie Kaffees in U. 5, 16, Meßplatz 5 und Seckenheimerſtraße 12 wurden genehmigt, ebenſo in je einem Falle Kleinhandel mit Branntwein, Ausſchank alkoholfreier Getränke in einem Trinkhäuschen und in einem Bootshaus. In den Spelzengärten hat ein Mann, der ein kleines Ladengeſchäft betreibt, ohne bezirksamtliche Genehmigung einen Anbau erſtellt, angeblich, weil er wegen Diebſtahlsgefahr bei ſeinem Geſchäft woh⸗ nen will. Das Bezirksamt erließ eine Verfügung, wonach der unerlaubte Gebäudeteil zu entfernen ſei und ordnete ſchließlich den zwangsweiſen Abbruch durch das Hochbauamt an. Die in der geſtrigen Sitzung vopgebrachte Beſchwerde gegen dieſe Verfügung mußte als unbegründet zurückgewie⸗ ſen werden, weil der Bezirksrat keine Ausnahmen mehr machen kann, wenn, wie gerade in dieſem Fall, auf einem Gelände gebaut wird, das in nicht allzuferner Zeit in Plan gelegt wird. Man kann zwar ſagen, daß es im Gebiet der Spelzengärten nicht mehr ſo genau darauf ankommt, aber einmal mußte ja Schluß gemacht werden, auch im eigenen Intereſſe der Bauherren. Polizeibericht vom 5. Fanuar Verkehrsprüfung. Geſtern vormittag wurden auf dem Parkring fünf Laſtkraftwagenführer, die ihre Fahrzeuge erheblich überlaſtet hatten, und zwei Kraftſahrer, die ohne gültige Steuerkarten fuhren, angehalten und angezeigt. Bei einer in den geſtri⸗ gen Abendſtunden auf der Seckenheimer Anlage vor⸗ genommenen Prüfung der Beleuchtung an Kraftfahr⸗ zeugen wurden 12 Perſonenkraftwagen und zwei Laſt⸗ kraftwagen wegen unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet. Hierbei wurden zwei Perſonen, dar⸗ unter ein Polizeibeamter, von einem Kraftwagen⸗ führer, der das Haltezeichen auf den Halteruf nicht beachtete, angefahren und auf den Gehweg geſchleu⸗ Lichtblicke im Verkehr Poſt, Reichsbahn und Straßenbahn weiſen höhere Ziffern aus Wenn wir auf die vergangenen Feſttage zurück⸗ blicken, dann dürfen wir mit Genugtuung feſtſtellen, daß ſie vom Volksganzen aus betrachtet ein Lichtblick geweſen ſind. War doch überall ein wirtſchaftlicher Aufſchwung erkennbar, der ſich nicht zuletzt bei den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Beförderungsunternehmen auswirkte. So konnte in Mannheim die Reichspoſt gegen⸗ über dem Vorjahre eine Zunahme der Paket⸗ beförderung von etwa acht bis zehn v. H. feſt⸗ ſtellen. Während in früheren Jahren der Paketverkehr, ſo⸗ weit er die Geſchäftspakete betraf, um den 10. De⸗ zember abflaute, hielt er zum vergangenen Weih⸗ nachtsfeſt in voller Stärke bis in die letzten Tage vor dem Feſt an. Unverkennbar war hieraus zu ent⸗ nehmen, daß überall das Weihnachtsgeſchäft gut ein⸗ geſetzt hatte, was wiederum zu Nachbeſtellungen bei den Lieferanten führen mußte. Durch Einſtellen von Hilfskräften und entſprechender Dienſteinteilung der geſchulten Beamten war es möglich, den Feſttags⸗ betrieb reibungslos abzuwickeln. Die Poſtkraftwagen ergänzte man durch Einſetzen von Kraftwagen des Telegraphenbauamtes und erreichte dadurch, daß die eingehenden Pakete in kürzeſter Friſt zugeſtellt wer⸗ den konnten. Die Geſchenkpakete kamen wie üblich erſt in den allerletzten Tagen zur Auflieferung, ſo daß der Hochbetrieb ununterbrochen anhielt. Der Hauptanſturm im Briefverkehr kam am Silveſtertag, an dem Tauſenden von Volksgenoſſen einfiel, daß ſie noch Glückwünſche abzuſchicken hatten. Glücklicher⸗ weiſe fiel am letzten Tag des alten Jahres die Ge⸗ ſchäftspoſt weg, weil ſie am 30. Dezember bereits zur Auflieferung gebracht worden war, da der 31. De⸗ zember als Sonntag im Kalender ſtand. Zur größ⸗ ten Freude der verantwortlichen Dienſtſtellen konnten am Silveſterabend um 10 Uhr die letzten Poſtſäcke von Mannheim aus weitergeleitet werden. Einem Teil der Aushelfer war es ſomit vergönnt, die Jahreswende doch noch im Kreiſe ihrer Lieben zu feiern. Ein günſtiges Wetter, das keine Verſpätun⸗ gen der Poſtzüge brachte, unterſtützte den glatten Ver⸗ lauf des Poſtbetriebes. Die Reichsbahn hat, wie ſchon berichtet, viel mehr Fahrgäſte befördert als im vergangenen Jahre. Ein außergewöhnlich ſtarker Reiſetag war der 2. Januar, der ſelbſt den Neujahrstag über⸗ trumpfte. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß am 2. Januar die Friſt der Feſttagsrückfahrkarten ablief. Der Zugang im Mannheimer Hauptbahnhof betrug am 22. Dezember 13 000 Reiſende gegenüber 6000 Reiſenden im Vorjahre. Auch am 23. Dezember reiſten 19000 Perſonen von Mannheim weg und ließen damit die Zahl vom Vor⸗ jahr um 3000 zurück. Der Anſturm am 22. Dezember hatte ſeine Urſache in dem erſten Gültigkeitstag der Feſttagsrückfahrkarten, die vor einem Jahre etwas früher in Kraft geſetzt worden waren. Am 26. De⸗ zember reiſten 14000 Perſonen von Mannheim weg (1932: 18 000), am 25. Dezember waren es 9000(1932: 12 000) und am 26. Dezember gingen ſowohl 1932 als auch 1933 jeweils 12000 Fahrgäſte in Mannheim zu. Die Züge waren durchweg voll beſetzt. Am 2. Januar mußten bei faſt allen Zügen, beſonders bei den D⸗Zügen, Wagen bis zur höchſtzuläſſigen Zahl bei⸗ geſtellt werden. Die Straßenbahn iſt ebenfalls in der Lage, mit hohen Ziffern aufzuwarten, wenn auch wünſchenswert geweſen wäre, daß noch viel mehr Mannheimer die Straßenbahn benützt hätten. Der für den erwarteten Rieſenanſturm be⸗ reitgeſtellte Wagenpark wurde nur zeitweiſe gut ausgenützt. Immerhin kann man zufrieden ſein. Man darf im übrigen die Einwohnerſchaft bitten, die Straßenbahn nicht als Stiefkind zu betrachten, ſondern ſie recht fleißig in Anſpruch zu nehmen. Die Betriebsziffern der Weihnachtswoche ſpiegeln ſehr deutlich den Geſchäftsgang und den allgemeinen Straßenbetrieb wider, der an den einzelnen Sonn⸗ tagen und Feſttagen herrſchte. Am kupfernen Sonn⸗ tag wurden 76 000 Perſonen befördert, am ſilbernen Sonntag waren es 74000 Fahrgäſte, während der goldene Sonntag die höchſte Ziffer mit 81000 beför⸗ derten Perſonen brachte. Am 25. Dezember benützten 73 000 Fahrgäſte die Straßenbahn und am 26. De⸗ zember waren es 74000 Perſonen. eeeeeeeeeeee Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ſtehen ihr heute noch rund eine Million Mark Reichsmit⸗ tel zur Gewährung von Zuſchüſſen für Inſtand⸗ ſetzungs⸗ und Umbauarbeiten zur Verfügung. Da nach den bisherigen Erfahrungen für einen Antrag durchſchnittlich 150 Mk. benötigt werden, reicht der Betrag noch für faſt 7000 Anträge aus. Seit Beginn der neuen Aktion wurden rund 3700 Anträge geſtellt, das ſind wöchentlich rund 300 Anträge. Wenn die der Stadt zugeteilten Mittel veſtlos für die Arbeits⸗ beſchaffung in unſerer Stadt nutzbar gemacht werden ſollen, iſt es daher dringend erforderlich, daß dieſe günſtige Gelegenheit zur Wiederherſtellung von Ge⸗ bäuden und Wohnungen noch mehr als bisher aus⸗ genützt wird. Es wird wiederholt darauf hingewie⸗ ſen, daß Zuſchüſſe und Zinsvergütungen für In⸗ ſtandſetzungen und Ergänzungsarbeiten an Gebäu⸗ den jeder Art, nicht nur von Wohngebäuden, ge⸗ währt werden. Auch für laufende Unterhaltungs⸗ arbeiten(Schönheitsreparaturen) in bewohnten oder gewerblich benutzten Räumen werden Zuſchüſſe ge⸗ währt. Es wird ferner Zuſchuß gewährt für die Tei⸗ lung von großen Wohnungen in eine oder mehrere kleinere Wohnungen für An⸗ und Ausbauten, wenn dadurch neue Wohnungen oder Teile von Wohnun⸗ gen leinzelne Zimmer, Küchen, Bäder, Aborte und dergl.) geſchaffen werden. Auch die Erſtellung von neuen Wohnungen durch Aufſtockung und der Umbau von gewerblich benutzten Räumen zu Wohnzwecken gilt als zuſchußfähige Arbeit. Vom Reich iſt als letzter Tag für die Fertig⸗ ſtellung der Arbeiten der 31. März 1934 beſtimmt worden. Die Stadt iſt nicht berechtigt, von ſich aus eine Verlängerung in Ausſicht zu ſtellen, auch dann nicht, wenn es ſich um Arbeiten am Aeußeren des Gebäudes handelt, die wegen der Witterungsver⸗ hältniſſe bisher nicht ausgeführt werden konnten. Für Arbeiten im Innern von Gebäuden, die unab⸗ hängig vom Wetter durchgeführt werden können, müſſen die im Vorbeſcheid geſetzten Friſten unbe⸗ dingt eingehalten werden, denn es liegt im Sinne der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen, daß gerade in den Wintermonaten die Arbeit im Gange bleibt und ein Anſteigen der Arbeitsloſenzahl vermieden wird. Aus dieſem Grunde ergeht nochmals der Ruf an alle, das große Werk der Reichsregieung zur Wiederher⸗ ſtellung des Hausbeſitzes und zur winterlichen Ar⸗ beitsbeſchaffung nach Kräften zu unterſtützen und ſo raſch als möglich den Zuſchußantrag einzureichen. Vordrucke zur Antragſtellung ſind beim Hochbau⸗ amt, Abteilung Wohnungsfürſorge, Amtsgebäude 2, Pfälzer Hof, Zimmer 61/62, ſowie bei den Gemein⸗ deſekretariaten der Vororte erhältlich. Dort wird auch in allen zweifelhaften Fragen mündliche Aus⸗ kunft erteilt. FPPPP òͤPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—PP—PPPPPPPPPPPPPPPPXPPP*⏑——— dert. Beide wurden ſo verletzt, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. Aufgefunden wurde in einem Garten am Klein⸗ feldſteg ein Waſſermeſſer mit Schraube für einen Kraftwagen. Der rechtmäßige Eigentümer wolle ſich an die Kripo, Inſpektion 3, im Polizeipräſidium, Zimmer 80, wenden. Keine„Einbrecherkönige“ mehr vor den Mannheimer Strafgerichten Seit dem 1. Januar ſind auch in Baden die neuen und verſchärften Geſetzesbeſtimmungen gegen die Gewohnheitsverbrecher in Kraft ge⸗ treten, die eine Sicherungsrerwahrung vor⸗ ſehen. Es ſoll mit dieſen Beſtimmungen der Typ des gewohnheitsmäßigen Verbrechers getroffen wer⸗ den, der Dieb, Hehler, Betrüger und Erpreſſer. Bis jetzt iſt bei den Mannheimer Gerichten noch kein Antrag auf eine ſolche Verwahrung geſtellt worden, aber man rechnet damit, daß im Laufe der nächſten Woche die Staatsanwaltſchaft im Falle eines rück⸗ fälligen Diebes zum erſten Male von dieſer neuen Möglichkeit Gebrauch machen wird, einen Gewohn⸗ heitsverbrecher über den Zeitpunkt der Strafver⸗ büßung hinaus ſicherzuſtellen. Dieſe Sicherungsverwahrung kann grundſätzlich auf Lebenszeit ausgeſprochen werden. Sie gilt nicht nur für die Verbrechen der Zukunft, ſondern auch der Vergangenheit. In den badiſchen Strafanſtalten werden die Strafliſten der Gewohnheitsverbrecher nachgeſehen, deren Strafzeit jetzt abgelaufen iſt. Wer ſeiner Geſamtperſönlichkeit nach zu dem Typ der Gewohnheitsverbrecher gehört, hat ein Nachver⸗ ſahren auf Sicherungsverwahrung zu gewärtigen, ſür manchen eine unangenehme Ueberraſchung. Der Geſetzgeber will verhindern, daß dieſe Verbrecher wieder zu Schädlingen der Allgemeinheit werden. Bei dem Einbruchprozeß Feſenmeyer hatte der Staatsanwalt lebhaft bedauert, daß dieſes Geſetz noch nicht in Kraft war, aber die beiden Hauptange⸗ klagten haben ja genügend„Sicherung“ abbekommen für die nächſten 15 Jahre. Bei den gefährlichen Ver⸗ brechern wird jedenfalls das Zuchthaus als Siche⸗ rungsverwahrung in Frage kommen, bei leichteren vermutlich das Arbeitshaus, aber in Baden fehlen. noch die Ausführungsbeſtimmungen zu dem Geſetz. Bei der Eidesleiſtung iſt eine Neuerung eingetreten. Der Zeuge bekommt den Text vom Vorſitzenden vorgeleſen und ſpricht nur den letzten Satz nach:„Ich ſchwöre es, ſo wahr mir Gott helfe.“ Von der Eidesleiſtung ſelbſt wird nur noch im be⸗ ſchränkten Umfang Gebrauch gemacht. Man konnte ſchon beobachten, daß z. B. Geſchädigte und Verletzte nicht mehr automatiſch vereidigt werden. Die Eidesleiſtung erfolgt jetzt auch bei Strafprozeſſen nachher, nicht mehr zuerſt. 8 Weihnachtsbaum— aus! So grün auch deine Blätter waren, lieber Tannen⸗ baum(wie oft mag dieſes Lied geſungen ſein), nun werden ſie doch braun und ſallen ab. Nadel um Na⸗ del ſinkt zu Boden. Die Stimmung iſt verflogen. Vielleicht läßt man ihn der Kinder wegen noch bis zum Dreikönigsfeſt ſtehen, an dem die heiligen zwölf Nächte ihr Ende erreichen. Dann aber iſt es Zeit für den Weihnachtsbaum. Seines Bleibens iſt nichs mehr. Aber Vorſicht, liebe Hausfrau! Wenn du ihn verbrennen willſt, dann vergiß nicht, daß das Harz deinem Ofen„fahrlich werden kann. Ich habe etwas beſſeres mit unſerem Baume vor. Er kommt hinaus in unſer Gärtchen. Wir hängen ihm Papierroſen an und knüpfen kleine Beutelchen für Vogelnahrung zwiſchen ſeine Zweige. * Bei den Hauptzollämtern Maunheim⸗Hafen und Parkring 41 wird auf Anordnung des Reichsfinanz⸗ miniſters anläßlich der Feier der hundertjährigen Wiederkehr des Jahrestages der Errichtung des Deutſchen Zollvereins am morgigen Samstag nur Sonntagsdienſt geleiſtet. Der Abfertigungs⸗ dienſt wird in dem durch die Verkehrsverhältniſſe be⸗ dingten Umfang aufrecht erhalten. * Die erſte Geburtsaumeldung iſt beim Mann⸗ heimer Standesamt bereits im neuen Jahr einge⸗ laufen, wozu man 7 Tage Zeit hat. Die erſte Mel⸗ dung betrifft einen Knaben, der am Neufjahrstag, nachmittags 3 Uhr das neue Jahr begrüßt hat. * * Polizeiliche Verwarnungen ſind in Preußen nicht mehr gebührenfrei. Wie das VdZ⸗Büro meldet, hat das preußiſche Staatsminiſterium eine Aende⸗ rung des Polizeiverwaltungsgeſetzes beſchloſſen, die AMSONNTAG 9ENVIS 821134¼ M KAMEHfSEGEN HoNGER UNo KxtxE eine gewiſſe Verſchärfung der Polizeiſtrafen ermög⸗ licht. Durch die neue Geſetzesänderung iſt das Wort „Gebührenfrei“ geſtrichen worden, ſo daß die Poli⸗ zeibehörden in Zukunft in der Lage ſind, die Ertei⸗ lung einer Verwarnung durch die Einziehung einer Gebühr zu verſchärfen. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oonnerstag 5. eno- 222 Oomemos O gdenet. Oneid dececxz. Owonig deoeckt kegen 7e Schner a caudein e Nedel K Seynter GOhinastme.⸗Os Sehr teichter OS mässioer Suosucwesi stormtzchet Norowesz die pteue megen mit dem winge die dergen Stauonen stenengen Taft len geden die Temperatur an. bie bimen verdingen orte mn gieichem aut Neeresniteau umgerechneten Cuftorucx Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 5. Jenuar. Die Weſtſtrömung hat jetzt auf ganz Deutſchland übergegriffen und unter verſtärkter Niederſchlagstätigkeit(in den Niederun⸗ gen Regen, in den höheren Lagen der Gebirge Schnee) Temperaturanſtieg gebracht. Ueber England ſteigt der Luftoͤruck ſtark an, ſo daß wir zunächſt nach weiterer Milderung wieder mit einem leichten Temperaturrückgang und Uebergang der landregen⸗ artigen Niederſchläge zu Schauern rechnen können. Vorausſage für Samstag, 6. Januar Bei lebhaften weſtlichen Winden wechſelnde Bewölkung mit einzelnen, teilweiſe kräfti⸗ gen Niederſchlagsſchauern, Tempereaturen an⸗ fangs noch etwas anſteigend. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Jan. .2,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5. Jan. 1,3 Grad; heute früh 8 Uhr 1,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh %8 Uhr bis heute früh ½8 Uhr 4,2 Millimeter; das ſind 4,2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Jannar. Rhein⸗Be. 0 7 0 Rhein⸗Pegel 1. 2. 3. 99 5 Neckar⸗Veael 2•**— 5. Rheinfelden 1,63/1,50 1,571,63/1,60 Breiſach.. 0,480,370,510,510,31] Mannheim. 1,501.54/1,531,54 Kehl....87 J851,83 1,80.550[ Jagſtfeld 3———— Maxau.00ſ/ 3,00 3,05.00 3,07 Heilbronn————— Mannheim 1,611.661.5804 50161 Plochinge.———— Kand 0 40 95846 0,95,0,87/J Diedesheim. 0,400.43/0,43 0,45 Köln.40.5110,48“.4310,52ʃ ———¼ 2——* ———————————— * — 70 —— —— 4 1 9 0 3 11 —— * K1 4* Seite Nummer 7 Neue Männheimer Zektung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. Januar 1934 Beim Turnverein 1846 Neben den alljährlichen Roſengarten⸗Schauturnen darf im Turnverein 1846 die Weihnachtsfeier im großen Turnſaale als ein weiteres Familienfeſt im wahrſten Sinne des Wortes angeſprochen werden. Seit Jahren ſchon iſt an dieſem Tage der große Turnſaal durch die ſtattliche Mitgliedſchaft des Vereins bis auf den letzten Platz gefüllt. So war es auch in dieſem Jahre wieder. Von den Mitwir⸗ kenden müſſen in allererſter Linie die Sängerriege und die Muſikriege genannt werden, die Sängerriege unter der bewährten Leitung von Muſikdirektor Sieder, die Muſikriege, die diesmal das Blasor⸗ cheſter mit der Aufgabe betraut hatte, unter der Stabführung von Kurt Müller. Neben gemein⸗ ſam geſungenen Weihnachtsliedern und dem von Turnern und Turnerinnen mit lebenden Bildern umrahmten Sprechchor„Vaterland“ verdient der melodramatiſche Vortrag„O laßt mir das Märchen vom Weihnachtsbaum“, unter der Mitwirkung der Sängerriege, vortrefflich geſprochen von der Turne⸗ rin Friedel Gräff, beſondere Erwähnung. Recht gut fügten ſich auch die Sopranſolis von Fräulein Tilli Kaulmann, die ihre künſtleriſchen Darbie⸗ tungen mit herzlichem Beifall belohnt ſah, in die Vortragsfolge ein. In ſtärkerem Maße als ſonſt ſtanden die Eh⸗ rungen, die Vereinsführer Thum vornahm, im Mittelpunkt der Weihachtsfeier. Galt es doch, nicht nur die Vereinsjubilare, ſondern auch die ſtattliche Zahl der Turnfeſtſieger zu ehren. 40 Turner und Turnerinnen konnten ihre Siegerurkunden in Emp⸗ fang nehmen und dazu als beſondere Anerkennung des Vereins einen für die Sieger geſchaffenen Bruſtwappen. Wiederum hat ſich die Zahl der Vereinsjubilare, deren der Turnverein 1846 nun bald 250 zählt, um eine Reihe vermehrt. Für 25jährige Treue konnte die Ehrennadel den Tur⸗ nern Anton Beck, Erich Baltzer, Otto Dümbte, Wilhelm Joſt, Joſef Kirch, Gottfried Klooz, Au⸗ guſt Klein, Ludwig Muhl, Karl Ritſchel und Hans Petter, für 40jährige Treue Heinrich Roſt, Georg Roſch, und Joſef Baumgart und für öo⸗ jährige Mitglieoſchaft Fritz Scheurer überreicht werden. Eine ganze Anzahl langjähriger Mitarbei⸗ ter wurden mit der Ehrennadel des Kreiſes Mann⸗ heim und Auguſt Döring mit dem Ehrenbrief der Badiſchen Turnerſchaft ausgezeichnet. Großen Bei⸗ fall rief die Uebergabe der künſtleriſchen Ehrenur⸗ kunde an Franz Sattelmeier für ſeine Ernen⸗ nung zum Ehrenvorſitzenden und an Franz Schweizer für ſeine Ernennung zum Ehren⸗ Oberturnwart hervor. Im weiteen Verlauf des Abends beſtritt wie⸗ derum die Sängerriege und die Muſikriege den Hauptteil oͤer Darbietungen. Auch das Singſpiel der ingendlichen Turnerinnen Hanſi Delank und Gieſela Lang„Der Vetter und's Bäsle“ und die ausgezeichneten Tanzeinlagen der Turnerin Poldy Häubel verſchönten den Abend. Weniger in den Rahmen paßten die heiteren Lautenlieder von Joſ. Paul. Auch hätte man auf den zur Unterhaltung beitragenden Schwank verzichten ſollen. Mit der Vorbereitung der Feier hatte ſich Hans Mack alle Mühe gegeben, Fräulein Elſe Eller und Fräu⸗ lein Zimmermann, welche die Soliſtinnen, die Tänze, das Melodram und das Singſpiel am Kla⸗ vier verſtändnisvoll begleiteten, muß, wie auch der übrigen Mitwirkenden anerkennend gedacht werden. Bei der Harmonia Waloͤhof Die alljährliche Weihnachtsfeier wurde auch in dieſem Jahre im vollbeſetzten Sängerheim„Zum Luzenberg“ abgehalten. In erſter Linie kann Herr Karl Meckler als Spielleiter für die äußerſt ge⸗ ſchmackvolle Aufſtellung und Durchführung der Vor⸗ tragsfolge für ſich das größte Verdienſt in Anſpruch nehmen. Mit der Weihnachtsfantaſie„Chriſtglocken“ von Borel für Violine und Klavier, geſpielt von den Herren Paul Zink und Fritz Beck, wurde die Feier eingeleitet. Nach einem ſinnvollen Vorſpruch, geſprochen von Luzia Zink, Zink herzliche Worte der Begrüßung. Unter Lei⸗ tung des Herrn Fritz Beck brachte der Chor„Fröh⸗ liche Weihnacht“ und das„Häuslein im Walde“ zum Vortrag. Beide Chöre zeigten eine gute Schulung der Sänger. Bei den durch den Führer vorgenom⸗ menen Ehrungen konnten auf 20jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft zurückblicken: Feroͤinand Emmert, An⸗ ton Lang, Adam Ofer, denen der goldene Sän⸗ gerring verliehen wurde. Für zehnjährige aktive Mitgliedſchaft konnten ein Diplom im Rahmen ent⸗ gegennehmen: Hermann Bühler, Karl Rein⸗ hardt, Erwin Wörner, Rich. Willard. Herr Erwin Wörner dankte im Namen der Jubilare und gelobte, auch fernerhin dem Verein die Treue. Im Anſchluß brachte Herr Karl Meckler zwei Lie⸗ der zum Vortrag, die ſeinen feindurchgebildeten Bariton voll zur Geltung brachten. Den Höhepunkt des Abends bildete das von Vereinsangehörigen aufgeführte Singſpiel„Singvögelchen“, das mit rei⸗ chem Beifal belohnt wurde. Die Stimmung ſtei⸗ gerte ſich, als ein muſikaliſches Quartett„Die Hof⸗ muſik von Pappenheim“ und weiterhin ein Zauber⸗ künſtler eine Stunde lang unterhielten. Mit dem Schwank„Die Verlobung unterm Weihnachtsbaum“ und einem vaterländiſchen Schlußmarſch wurde die gut gelungene Feier um die Mitternachtsſtunde be⸗ endet. ſand Führer Joſ. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war Käfertal ein armſeliges Dorf. Der ſtudierte Schultheiß Martin Dick war beim Kurfürſten Karl Theodor gut angeſchrieben, weil er beim Bau des Jagdſchlößchens und bei der Errichtung des Tierparkes im Käfertaler Wald mit ſeiner Gemeinde willige Forndienſte leiſtete. Um dieſe Zeit kam der um ſeines reformier⸗ ten Glaubens willen aus Südfrankreich vertriebene Beneditt Le Metre hierher. Der Schultheiß und der Emigrant waren verwandte Seelen. Was der Neuankömmling in ſeiner Heimat betrieben und auf ſeinen weiten Reiſen geſehen hatte, trug er dem Schultheiß Dick vor. Dieſer erkannte Wert des geiſtigen Ideenträgers mit der glänzenden Goldunterlage von 44000 baren Goldfranken. Ohne Bedenken und ohne gemeindliche Genehmigung wurde Le Metre als Gemeindeſchreiber einge⸗ ſetzt. Der abgeſetzte Ortsſchreiber und ſeine engere Verwandtſchaft blieben zeitlebens des eiſenharten Ortsregenten unerbittlicher Widerpart. „Der Gemeindeverderber und ſein hergelaufener Adjutant“ durchſchritten die große Gemarkung. Davon waren rund 800 Hektar war kaum ein Zehntel ſeldmäßig beſtellt. Bruchteil waren ſumpfige Riedwieſen im Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet des Altrheins. Nur wenig gutes Land war von Pferden und Horntieren beweidet. Auf kümmerlichem Waſen ſollten ſich 1000—1500 Schafe mäſten. In trockenen Jahren lagen von hungrigen Raben ausgehöhlte Skelette von verende⸗ ten Schafen maſſenhaft in ausgedörrter Flur. Der zur Viehweide freigegebene Jungwald war von hungrigen Muhern„abgebetzelt“ und von mit Eicheln gemäſteten Schwarzborſtern durchwühlt. Unrationel⸗ ler Waldhieb und ein blühender Holzfrevel erreg⸗ ten Abſcheu in orönungsliebenden Augen. Der neue Gemeindeſchreiber erzählte Wun⸗ dermären aus fernen Landen: von ewigem Klee, kopfgroßen Dickrüben, brennbarem Tabak, färbenden Krappflanzen, eßbaren Kartoffeln, fauſtgroßen Pfirſichen, roten Tomaten, veredelten Obſtſorten, mächtigen Kohlarten, von Bohnen und Blumenkohl mit reichem Ertrage. Der halbe Juri⸗ ſtenmenſch Dick war erſtaunt. Beide wollten auf ihren Feldern Verſuche wagen. Le Metre ſchloß: dieſe Ge⸗ wächſe reifen in meiner Heimat neben dem Reſbſtocke. Hier gedeiht ein vorzüglicher Wein. Alſo könnten in der klimatiſch bevorzugten Pfalz auch ſolche Ge⸗ wächſe gedeihen. Der Neuerer holte aus der welſchen Schweiz Samenarten, Steinobſtkerne, Edelreiſer feiner Obſtſorten, Zwiebeln und Knollengewächſe, Blumenſamen und Roſenreifer. Zurückgekehrt, kaufte ſich Le Metre als Bürger ein, erwarb Ländereien und begann ſeine exotiſchen Wundergewächſe zu ſäen, zu ſetzen, zu ſtecken und zu veredeln. Martin Dick verfolgte die Entwicklung aller Neuheiten mit Auf⸗ merkſamkeit, die Einwohner aber mit Hohnlachen. „Das neubeſäte Verſuchsfeld wurde mit runden Kiefernſtangen aus dem Gemeindewald umzäumt. Das Betreten hatte die Ortsſchelle verboten. Die Widerſacher zeigten die„Waloͤfrevler“ beim Schwet⸗ zinger Forſtamte an. Eine derbe Rüge mußte der Schultheiß einſtecken mit dem Befehl, einen ſoforti⸗ gen Gemeindebeſchluß herbeizuführen. Der„ſtudierte Gmeindeverderber“ lud die Ortsbürger ein und ließ über dieſe Frage abſtimmen:„Wollt ihr auch Boh⸗ nenſtangen zur Einfriedigung euerer Hausgärten haben?“ Trotz heftigſter Gegenrede des Altratsſchrei⸗ bers ſtimmten 78 Bürger mit„Ja“, eine Stimme ſagte„Nein“. Alſo bekamen alle umzäunte„Eh⸗ gärten“. Das war der erſte Dorfſchmuck hinter dem ſtrohgedeckten Holzblockhäuschen. Unterdeſſen quollen, keimten, ſproßten und wuch⸗ ſen die Neugewächſe. Um die 10 Kreuzer Taglohn bei Le Metre ſtritten ſich die geldarmen Dörfler. In wenigen Monaten ſtanden ewiger Klee, „Luzerne“, Welſchkorn, Runkelrüben, Tabak, Erbſen, Bohnen, Mohn, Krapp, Kartoffeln, Tomaten, verſchiedene Kohlarten und viel⸗ farbige Blumen in üppigſter Entwicklung. Der ſtolze Schultheiß meldete dies ſeinem Landes⸗ vater. Der allem Neuen ſehr zugängliche Kurfürſt verlangte von dem Obriſten Freiherr v. Vieregg ein Gutachten. Da dieſer oberſte Leiter des Kä⸗ fertaler Tierparkes von den Neuheiten nichts ver⸗ ſtand, ſo verlangte er von Le Metre eine Denk⸗ ſchrift. Jetzt hatte dem„Käfertaler wirtſchaftlichen Reformator“ ſeine Schickſalsſtunde geſchlagen. Das zwanzigſeitige Gutachten iſt für jene Zeit ein wirt⸗ ſchaftliches Dokument allererſten Ranges. Der feder⸗ gewandte Verfaſſer beſchrieb jedes Gewächs, die ge⸗ naue Anpflanzungsweiſe, die Samengewinnung, die rationelle Bodenbearbeitung, die zweckmäßige Ver⸗ wendung und die volkswirtſchaftliche Bedeutung für die verarmte Bevölkerung und die geldbedürftige Staatskaſſe. Der Erſtteil dieſer Schrift iſt heute All⸗ gemeingut, die damals umſtürzleriſchen Neuheits⸗ pläne ſeien in Leitſätzen hier angeführt. Die althergebrachte Weideviehhaltung iſt abzu⸗ ſchaffen. Die Stallfütterung iſt einzuführen. Das Sammeln des Düngers iſt vonnöten. Das Düngen der Sandͤböden geht vor allen Dingen. Die tauſend⸗ jährige Dreifelderwirtſchaft ſtürzt. Für jedes Wei⸗ deſchaf kann eine Stallkuh gehalten werden. Die Maſtzeit der Tiere wird auf die Halbzeit verkürzt. Jedes Feld bringt bei Düngung lohnenden Ertrag. den hohen es 26 Hektar 222 9 nahezu 2600 Hektar und lehnten alles ab, nur der Kleebau ſei wahrſchein⸗ forſtlich ungepflegter Wald. Von 1800 Hektar Land Der größte Teil war Heide und ödes Flugſandgebiet, ein Das Muſterdorf Käfertal Wie zu Karl Theodors Zeiten Oedland in hochwertige Kulturen verwandelt wurde die Riedwieſen ſind durch einen Rheindamm vor Ueberſchwemmung zu ſchützen. Abzugsgräben müſſen das Riedgras entſäuern. Der Wald muß planmäßig aufgeforſtet werden. Feld⸗ und Waldwege ſind an⸗ zulegen. Der Waldtrieb iſt für Kühe und Schweine zu verbieten. Die Dorfſtraßen ſind zu pflaſtern. Die Holzblockhütten ſind durch Steinhäuſer zu erſetzen. Jedes Haus muß einen froſtfreien Keller haben. Nur eine Fohlenweide iſt beizubehalten. Daraus folge Wohlhabenheit der Bevölkerung, Zufrieden⸗ heit der Unteranen, erhöhte Staatseinkünfte und ein neues Aufblühen des klimatiſch bevorzugten Pfälzer Landes. Das Hauptmotiv lautet:„Laß die Narren Freiheit ſingen, Düngen geht vor allen Dingen“. Vieregg unterſchrieb dieſes Gut⸗ drei Freiherr v. achten und legte es der Hoſkanzlei vor. Schon Tage darauf verlangte der Kurfürſt von Heidelberger Hofräten ein Obergutachten. Drei Hofräte kamen nach Käfertal, beſichtigten die Verſuchsanlagen lich lohnenswert. Käfertal bekam ein„Kleepatent“ als Zeichen der ſtaatlichen Unterſtützung der not⸗ leidenden Landwirtſchaft. Daraus entſtand ein drei⸗ ßigjähriger Prozeß, weil das neue Recht dem alten Käfertaler Weistum aus dem Jahre 1550 wider⸗ ſprach. Der Käfertaler Schäfereipächter verklagte die Gemeinde. Die Stallkuh beſiegte das Weideſchaf. Fünf arbeitsreiche Jahre ſpäter war Karl They⸗ dor auf einer Hofjagd wieder hier. Er erkundigte ſich nach den Erfolgen Le Metres. Mit Stolz berich⸗ tete der Schultheiß, daß ſchon 80 Morgen Klee, 42 Morgen Dickrüben, 26 Morgen Tabak, 94 Morgen Kartoffeln und nützliche Schotenfrüchte in umzäun⸗ ten Hausgärten hier angepflanzt ſeien. Nach der Jagd beſtaunte die Hofgeſellſchaft im Käfertaler Schlößchen erleſene Tomaten, Runkelrüben. Welſch⸗ korn, Kartoffeln, Pfirſiche, Kohlköpfe, Blumenkohl und vielfarbige Blumen. Auf beſonderen Wunſch des erfreuten Kurfürſten wurden auch wohlgepflegte Stalltiere vorgeführt. Die fetten Ochſen und Kühe entlockten ſicher dem Fürſten die Erkenntnis, daß er noch größere„Ochſen“ habe als die Le Metres. Als nun dieſer Wirtſchaftsreformator von einer neuen Medizinpflanze berichtete, überließ der Kurfürſt in ſeiner Großmut Le Metre das ganze Käfertaler Schlößchen zur Fortſetzung ſeiner vielverſprechen⸗ den Verſuche und zur Anpflanzung des Rhabarber⸗ gewächſes. Der Erbbeſtandsbrief ſicherte Le Metre das ganze Anweſen 5 Jahre ohne Entgelt und für 100 Gulden Jahrespacht für ſpäter zu. Ju vielen Pfalzdörfern hielten die zwei tüchtigen Käfertaler aufklärende Vorträge. Aus Holland, Eugland, Preußen, Bayern und ſonſther kamen Beſucher und Samen⸗ käufer. In rund 50 Jahren hatten ſich die Einwohner ver⸗ doppelt, der Viehbeſtand vervielfacht, die Oedlän⸗ dereien beſamt, der Körnerertrag verzehnfacht, die Dorfſtraßen waren gepflaſtert und die Strohhütten hatten ſteinernen, ziegeldeckten Dreifenſterhäuſern weichen müſſen. Heute ſind davon noch viele gut er⸗ halten. Le Metre ſtarb als Schultheiß von Käfertal. Er hat ein Muſterdorf geſchaffen, den Gemeinden und dem Staate neue Segensquellen erſchloſſen. Kl. Anhaltbare Zuſtände Zahlloſe Familien und alleinſtehende Perſonen klagten mir über die unhaltbaren Zuſtände beim Vermieten möblierter Zimmer. Hunderte von Fami⸗ lien ſind in unglaublicher Bedrängnis, weil durch Ueberangebot an Zimmern die Not derart ausge⸗ nützt wird, daß bald niemand mehr vermieten will und auch nicht mehr kann. Der Hauseigentümer kann die Miete nicht mehr ſtunden, die ſtädtiſchen Gebühren für Licht und Gas müſſen bezahlt werden, wegen Sperre bei nichterfolgter Zahlung, man weiß nicht mehr, woher das Geld nehmen. So wird ein Stück nach dem andern aus der Wohnung verkauft, gepfändet und verſteigert oder übereignet, bis man gezwungen iſt, ſich noch kleiner zu machen, ſo daß man alſo nicht mehr vermieten kann. Wer feſt beſoldet iſt, ſollte wirklich nicht vermieten. Man ſollte dies alten oder älteren Leuten und Allein⸗ ſtehenden überlaſſen, die ſonſt nichts haben und ſchwer um ihr tägliches Brot ringen müſſen, bis ihnen eine andere Hilfe oder Anſtellung zukommt. Sie halten ſich krampfhaft über Waſſer bis zur Unmöglichkeit. Nichts als ihre gerechte Bezahlung wollen ſie für das, was ſie hergeben. Welche Hausfrau kann beim Vermieten von Zimmern Nutzen aufweiſen? Jede iſt froh, iwenn ſie auf ihre Selbſtkoſten kommt. Der Arbeitgeber wird verwarnt oder beſtraft, wenn er den Lohn herabſetzt. Wo iſt ein Schutz für die Zim⸗ mervermieter? Es müſſen Miete und alle Aus⸗ gaben, die zur Verpflegung gehören, getrennt werden. Pauſchalpreiſe können unmöglich ge⸗ macht werden, bevor man weiß, was der Mieter für Anſprüche ſtellt. Sie ſind meiſt anders, als verab⸗ redet. Die Miete muß, wie allgemein üblich, im vor⸗ aus bezahlt werden, um unangenehme Auseinander⸗ ſetzungen und Verluſte zu vermeiden. Jeder Mieter ſollte ſich vergegenwärtigen, daß er niemals ſo be⸗ quem und billig wohnen könnte und ohne jedes Riſiko, wenn er ſich ſelbſt eine Einzimmerwohnung mit Küche und Bad mieten, möblieren, ſelbſt reinigen und alles andere beſorgen müßte, auch bei den be⸗ ſcheidenſten Anſprüchen. Der Mieter eines möblierten Zimmers muß pro⸗ zentual die Miete, die oͤer Vermieter für ihn vor⸗ legt, nebſt Gebühren für Waſſer, Müllabfuhr uſw. levtl. Untermietervergütung, wo dieſe noch einge⸗ führt) berückſichtigen, dazu einen Aufſchlag für Ab⸗ nützung der Möbel fordern, und einen angemeſſenen Gewinn. Alles aber, was zur Verpflegung gehört, wie Frühſtück, Heizung, Fernſprechrmiete(ganz oder geteilt), Licht, Rundfunkſtrom, Gas für Warmwaſſer, Glühbirnen, Bettwäſche und was ſonſt an Wäſche zum Zimmer gehört, die Reinigung des Zimmers, ebenſo die Beſorgung der Schuhe und Kleider, Leib⸗ wäſche, muß er zu üblichen Preiſen bezahlen. Dies muß und kann gefordert und bezahlt werden, deni bei jedem Arbeitnehmer in feſter Stellung iſt das auch berückſichtigt, ſofern er nicht bei den Eltern wohnt. Miete und Verpflegung, ein dehnbarer Begriff, ſind immer ſchon und überall, prozentual die größten, aber wichtigſten und dringenoͤſten Ausgaben geweſen. Wer für ſich allein in kleinſter Wohnung hauſt, weiß am beſten, wieviel Arbeit und Geld nötig iſt, um alles in Ordnung halten und bezahlen zu können. Der Miet⸗ preis kann feſtgelegt werden, eine Pauſchalſumme für alle Auslagen keineswegs. Wer dieſe verlangt, will den Hauswirt oder die Wirtin übers Ohr hauen. Von der ſogenannten Miete bleibt am Ende nichts mehr übrig. Umſonſt war' Plage und Aerger. Für einen anſtändig geſinnten Menſchen iſt es ein drückendes Gefühl, auf Koſten ſeiner Mitmenſchen, der Aermſten, zu leben. Er wird ſich nichts ſchenken laſſen, wenn er jetzt oder beim Mieten eines neuen Zimmers aufgeklärt wird. Er weiß, daß niemand! ——————— im Zimmervermieten auf die Dauer billiger verkaufen kann, als er einkauft und er will ſeinen Wirt nicht ſchädigen. Dieſe trifft der Vorwurf nicht. Den übrigen aber muß es geſagt wer⸗ den. Um niemand zu ſchädigen, muß nach dem oben er⸗ wähnten Grundſatz gemietet und vermietet werden. Wer das nicht beherzigt, ſchadet ſich und ſeinen Mit⸗ menſchen. Das Ueberangebot nimmt darum aber nicht ab. Wer ſein Zimmer ſelbſt reinigen und alles andere auch ſelbſt beſorgen will, Wäſche ſtellen uſw., der ſoll es tun, andernfalls nichts ohne Bezahlung verlangen. Wer Bad und fließendes warmes Waſſer gar im Zimmer wünſcht, ſoll es bezahlen, ſo auch die Zentralheizung, die beſonders berechnet wird, denn Kohlen und Beſorgung des Ofens, Gas⸗ oder elektri⸗ ſcher Ofn koſten täglich auch 30 bis 40 Pfennig und mehr, je nach Brenndauer und Wärmegrad. So wie es Kleider gibt und alles, was man ſonſt im Leben braucht, nach Geſchmack und Ausführung, ſo iſt es eben auch mit möblierten Zimmern. Man kann von 20 bis 100 Mark ein Zimmer mit Auslagen mieten, ebenſo Frühſtück von 20 Pfg. bis 1 Mark. Jeder nach ſeinen Anſprüchen und ſeinem Geldbeutel. Als die Wohnungsmieten weit unter dem Vorkriegspreis lagen, konnte das möblierte Zimmer auch billiger be⸗ rechnet werden. Da kam der Wirt wenigſtens auf die Koſten. Das gibt es heute nicht mehr. Er verdient nicht das Waſſer zur Suppe und könnte ſich nicht das Geringſte an Kleidung beſchaffen, wenn er nicht noch etwas aus ſeinen beſſeren Tagen gerettet hätte. Das einzige Beſitztum iſt ſeine Wohnung, deren beſte Zim⸗ mer er vermietet. Wie entſetzlich ſchwer iſt das für die, welche geradezu heldenhaft ihr Daſein friſten, wie ich mich vielfach ſelbſt überzeugte. Jede Hausfrau muß bei der Durchführung einer Beſſerung mithelfen und ihren Mieter aufklären. Wenn es allgemein eingeführt iſt, ſo helft ihr euch damit gegenſeitig, ſo daß diejenigen, welche ein Zim⸗ mer vermieten können, wenigſtens das erhalten, was ihnen zukommt. Wer die Beſtimmungen dann nicht einhält, ſchadet ſich und den Andern und vergrößert die Not. Eine Anzahl Wohnungen und Zimmer, die nicht gut vermietbar ſind, ſelbſt beim niederen Preis, wird es immer geben. Auswahl ſoll ja jedermann haben. Wer ſich aber zu weit herabdrücken läßt, der gibt damit zu, daß ſeine Wohnung minderwertig iſt. Darum, Hausfrauen, laßt euch nicht einſchüchtern, wenn euer Mieter ſagt, ſein Kollege wohnt billiger. Die Unanſtändigen verdienen nicht, daß ihr zittert, weil das Zimmer leer ſtehen könnte. Es geht den meiſten Untermietern viel beſſer als euch ſelbſt. Helft ihr euch gegenſeitig, ihr Hausfrauen, ſo helft ihr dem Ganzen. Das iſt im Sinne unſeres großen Füh⸗ rers, der nicht wünſcht, daß der Stärkere auf Koſten des Schwächeren lebt. Einigkeit macht, wie überall, ſtark. Wenn eine Beſſerung erzielt iſt, ſo ſeid aber nicht kleinlich und ſeht, daß ihr das Wohnen dem Mieter ſo angenehm wie wöglich geſtaltet. Er hat tagsüber ſeine Laſt und will ſich in ſeiner freien Zeit erholen. Er hat mehr Reſpekt vor euch, wenn ihr nicht immer auf ſeine unbezahlten Wünſche ein⸗ geht, womit ihr euch früher nur herabgeſetzt habt. Alſo Konſequenz und mehr Würde. Von dieſen Ausführungen werden einfache Man⸗ ſarden oder minderwertige Zimmer in Hinterhäuſern oder entlegenen Gegenden im Preiſe von 12—20 Mk. mit Kaffee, oft ohne Licht und unheizbar, nicht betroffen, da dieſe meiſt verhältnismäßig über⸗ bezahlt ſind von denen, die das geringſte Einkommen haben. Es ſei hiermit nochmals an das Gerechtig⸗ keitsgefühl derjenigen, die es angeht, appelliert, ſonſt tragen ſie die Mitſchuld, wenn immer mehr Volks⸗ genoſſen zugrunde gehen und der Armenfürſorge zu⸗ treiben. Eine Hausfrau für allet Wir nehmen in Zahlung: Markabschmikteae, Reicksbedarfsdeckungsscheine. Wir bitten bei Ausstellung der Bezugscheine Antrag auf Schuhe zu stellen Bezugsckeine des Fürsorgeamtes für Zusätzl. Sachleistung! S 8 ccc K * — 2 * Freitag, 5. Januar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 7 — Der Dampfer„Weſtfalen“ hat als Flugſtützyunkt im Südatlantik ſeine Verſuche erfolgreich beendet. Man rechnet damit, daß mit dem Beginn des Februar der regelmäßige Luftpoſtverkehr über den Südatlantik aufgenommen werden wird. Die„Weſt⸗ falen“ hat inzwiſchen ihren Standort, den ſie für die Verſuche eingenommen hatte, verlaſſen und iſt in den Hafen von Las Palmas eingelaufen, wo ſie einer kurzen Ueberholung unterzogen werden ſoll. Ende Januar wird dann der Dampfer ſeinen Stand⸗ ort auf der Linie Bathurſt in Britiſh Gambia⸗Natal wieder beziehen. Die bisherigen Verſuche der Lufthanſa haben ge⸗ zeigt, daß es möglich iſt, eine Poſtbeförderung von Berlin bis Rio de Janeiro innerhalb von 6 Tagen durchzuführen. Von Berlin bis Sevilla wird man die beiden Schnellflugzeuge Ju 60 und He 70 ein⸗ zetzen, wobei die Lufthanſaſtrecke über Stuttgart, Genf, Marſeille, Barcelona gewählt wird. Von Se⸗ villa aus beginnt die zweite Etappe des Fluges über das Meer. Die Linie führt über die Kanari⸗ ſchen Inſeln nach Bathurſt. Dort ſtehen dann deutſche Dornier⸗Flugboote bereit, um die Poſt zu⸗ nächſt bis zur„Weſtfalen“ mitzunehmen. Auf dem Dampfer ſteht ein weiteres Flugboot ſtartbereit, das nach Uebernahme der Poſt in Richtung Natal kata⸗ pultiert wird. In dieſem ſüdamerikaniſchen Hafen hält das Condor⸗Syndikat ein Flugboot bereit, um die Poſt weiter nach Rio zu befördern. Die ganze Strecke wurde von dem Direktor der Lufthanſa, Freiherr von Gablenz, beflogen, wobei von Berlin bis zur„Weſtfalen“ eine Zeit von nur 30 Stunden benötigt wurde, für die Strecke bis Madrid nur acht Stunden. Es ergibt ſich alſo eine durchſchnittliche Stundengeſchwindigkeit von 300 Kilometer. Der Luftpoſtverkehr wird das ganze Jahr durchgehalten werden. Vorläufig wer⸗ den die Maſchinen allerdings nur am Tage verkehren. Wenn ſpäter Nachtflugſtrecken ausgebaut ſein wer⸗ den, läßt ſich die Zeit für die Poſtbeförderung zwi⸗ ſchen den beiden Zielſtationen auf fünf Tage herunterdrücken. Der Dampfer behält ſeine Poſition nicht ſtändig bei, da er ja von Zeit zu Zeit Kohlen aufnehmen muß. So wird er allmonatlich nach Pernambuco fahren, um Kohlen und Proviant aufzunehmen. Dieſes„Einholen“ dauert 12 Tage. Dieſe Fahrten werden ſo eingerichtet, daß die„Weſt⸗ falen“ jedes Mal wieder zur Stelle ſein wird, wenn ein Flugwaal kommt. Dieſe werden alle 14 Tage verkehren, während dazwiſchen ein Zeppelin an der Reihe iſt. So kann man mit einer wöchentlichen Poſtbeförderung rechnen. Die Flugboote werden ſtändig in Radiover⸗ bindung mit der„Weſtfalen“ ſtehen, um deren Standort zu finden, außerdem mit der meteoro⸗ logiſchen Station in Hamburg, die einen beſonderen Dienſt für den Südatlantikverkehr einrichten wird. So hofft man, die Sicherheit und Regelmäßigkeit des Fahrplanes einhalten zu können. Trotz dieſer Neueinrichtung denkt man aber ſchon weiter. Das Endziel muß darin beſtehen, einen Non⸗Stop⸗Flug über den Südatlantik herzuſtellen. Man beſchäftigt ſich bereits mit der Konſtruktion von Flugbooten für dieſen Zweck. Die „Weſtfalen“ wird damit nicht überflüſſig, ſondern er⸗ hält dann beſondere Funktionen. So könnte ſie als Notlande⸗ und Reparaturhafen im Südatlantik die⸗ nen, oder als Startplatz an einer der Küſten. Die Piloten haben ſich geäußert, daß es angenehmer ſei, von Bord der„Weſtfalen“ katapultiert zu werden, als in einem Flughafen der Küſte zu ſtarten. Fata Hoαααι auf clex Natte zwar ſtammen die Aufnahmen nicht aus den ungariſchen Pußta. plötzlicher Erwärmung der Erdſchichten phantaſtiſche Gebilde am Horizont beobachten. Zum erſtenmal iſt es jetzt gelungen, Fata⸗Morgona⸗Erſcheinungen mit der Kamera einzufangen, und ſandigen Wüſten Nordafrikas, ſondern aus der In der Nähe des Ortes Nagy Hortebagy kann man im Sommer und Herbſt bei Die troſtloſe Einöde verwandelt ſich plötzlich in ein ſcheinbares Ueberſchwemmungsgebiet, auf dem unruhig zitternd Kirchtürme und Baumgruppen. Reiter oder Bauern hervorragen, die die Luftſpiegelung von entfernten Gegenden her projiziert. Unſer Bild zeigt—— Bauern bei der Betrachtung des ſeltſamen Natur⸗ Schauſpiels. Banæig enpaclit æine genale Cαun Aufgespeicherter Wasserstoff für die Energiewirtschaft Der Senat der Danziger Regierung hat ſich ent⸗ ſchloſſen, die Energiewirtſchaft im Gebiete der Freien Stadt durch die erſtmalige Verwertung einer genialen Erfin dung des Münchener Dr.⸗ Ing. Lawaczeck auf ganz neue Grundlagen zu ſtellen, und das geſchieht zugleich im Dienſte der Ar⸗ beitsbeſchaffung und der Förderung der Danziger Wirtſchaft. Die Erfindung von Lawaczeck geht darauf hinaus, techniſch geſprochen, Waſſerſtoff als Energie⸗ träger durch Druckelektrolyſe ſpeicherfähig zu machen. Allgemeiner geſagt, heißt das, daß durch einen Einſatz neuartiger techniſcher Mittel die wichtigſten Betriebsmittel, Strom und Wärme, den Unternehmungen von den großen Werften über die Landwirtſchaft bis zu den Kleinbetrieben und zum Hausverbrauch billigſt verſchafft und zugänglich ge⸗ macht werden. Lawaczeck iſt eine international bekannte Perſön⸗ lichkeit der Ingenieurwiſſenſchaften. Zunächſt iſt er durch ſeine hochwertige in Skandinavien eingeführte Lawaczeck⸗Turbine bekannt geworden. Dann nahm ihn die ägyptiſche Regierung für den Bau der Nil⸗ ſtaudämme in Anſpruch, und ſchließlich zog ihn Polen bei der Regulierung der Weichſel zu Rate. Jetzt macht ſich Danzig ſeine umwälzende Erfindung den Waſſerſtoffſpeicherung zunutze. Dieſe Firma Sie⸗ mens, die einen Weltruf zu verteidigen hat, würde ganz gewiß den Auftrag zum Bau der erſten Dan⸗ ziger Anlage für dieſen Zweck nicht übernommen haben, wenn ſie von der Zweckmäßigkeit nicht vollauf überzeugt wäre. Die Koſten betragen knapp 120 000 Mark. Um die Bedeutung dieſer Neuerung zu verſtehen, muß man ſich vor Augen halten, daß der geſamte in Kraftwerken und Verteilungsnetzen angelegte Kapi⸗ talwert nach ihrer bisherigen Anlage ſehr hoch war, die Zinſen hierfür mußten hauptſächlich vom Klein⸗ abnehmer getragen werden. Eine Folge der un⸗ gleichmäßigen Beanſpruchung der Werke am Tage und in der Nacht, im Sommer und im Winter, iſt daß zur Deckung der maximalen Stromentnahme— wie ſie im Winter in den Nachmittagsſtunden eintritt— eine unverhältnismäßig große Anlage nötig iſt, die im Durchſchnitt meiſt nur mit 25 v. H. ausgenutzt wird. Unter dieſen Umſtändenkönnen die Zinſen für die ganze Kapitalanlage nur durch einen entſprechen⸗ den hohen Stromverkaufspreis gedeckt werden. Hier ſetzt nun die großartige Idee von Dr. Lawac⸗ zeck ein, Waſſerſtoff als Energieträger zu verwenden und den Strom der Elekrizitätswerke ſpeicherförmig zu machen. Die Umwandlung in eine an⸗ dere Energieform erfolgt durch Druck⸗ elektrolyſe, wobei Gleichſtrom in Waſſer geleitet wird, ſo daß dieſes in ſeine Beſtandteile— Waſſer⸗ ſtoff und Sauerſtoff— zerſetzt wird. Die erhaltenen Gaſe können getrennt in geſchloſſenen Gefäßen auf⸗ gefangen werden. Dieſe Gaſe kann man dann ohne weiteres in Flaſchen bei einem Betriebsdruck von 160 Atm. abfüllen. Die Verwen dungsmöglichkeiten der er⸗ haltenen Gaſe ſind unüberſehbar, ſowohl für den Waſſerſtoff wie für den Sauerſtoff. Denken wir zu⸗ nächſt nur an das Schweißen und Schneiden auf den Werften! Aber nicht nur die vorhandenen Wirt⸗ ſchaftszweige ziehen Vorteile daraus, vielmehr dürſ⸗ ten durch die Zerſetzeranlage neue Induſtrien in Danzig entſtehen, z. B. ſchon durch die Aufbereitung der für die Aufſpeicherung erforderlichen Stahl⸗ flaſchen. Im übrigen kann der Waſſerſtoffals Heis⸗ gas ſowohl in den Großbetrieben als auch im Haus⸗ halt Verwendung finden, und Treibhäuſer ſind auf dieſe Weiſe leicht mit Wärme zu ſpeiſen. Der gärt⸗ neriſche Kleinunternehmer kann nun Frühgemüſe ſehr zeitig liefern und der Landwirt Feldfrüchte ohne Subſtandzverluſt aufſpeichern. Ferner wird die billige Herſtellung von künſtlichem Dünger durch den Hochdruckwaſſerſtoff möglich. Schließlich ſei nur noch kurz auf die Umwand⸗ lung von Holzkohle zu Benzol durch Waſſerſtoff auf ſchnell herbeizuführenden Umbau von Benzin⸗ zu Waſſerſtoffmotoren und auf die Erzeu⸗ gung von Leuchtgas durch Zuſatz von Steinkohlengas zum Waſſerſtoff hinge⸗ wieſen. Danzig macht durch dieſe techniſchen Neuarbeiten von ſich reden. Es wird die Augen der techniſchen Welt bald auf ſich lenken, ſobald erſt die neue Anlage von Siemens fertiggeſtellt ſein wird. Das iſt auch in politiſcher Hinſicht bedeutungsvoll. Das Danziger Vorgehen beweiſt die tatkräftige, zukunftsfrendige, neuerungswillige Haltung einer Regierung, die im Nationalſozialismus feſt verankert, auf einem vor⸗ geſchobenen Poſten ſteht. — Immer wieder ſuchen Zoologen und Tier⸗ freunde zu ergründen, ob die Handlungen der Tiere von Inſtinkt oder Ueberlegung beſtimmt werden. Zu dieſer Frage gibt jetzt Oberregierungsbeirat a. D. Rapp, Roſenheim, in der„Umſchau“ einen von guter Beobachtung zeugenden Beitrag. Er berichtet: „Wir hatten einen Raben. Die Flügel waren ihm geſtutzt. Man ließ ihn frei herumlaufen. Seinen Lieblingsſitz bildete die höchſte Spitze des Pumpen⸗ ſtockes. Da ſaß er oft ſtundenlang vor ſich hin⸗ murmelnd. Ließen Enten in der Ferne ihren Ruf erſchallen, dann gab er ſo täuſchend Antwort, daß ſie herbeieilten. Flog aber ein Rabe über den Hof, dann oͤͤuckte er ſich ängſtlich und ſuchte ſich zu verſtecken. Nicht verzehrte Fleiſchſtücke verbarg er in den Fugen der Gartenmauer. Wußte er ſich beobachtet, ſo wur⸗ den ſie nach der Entfernung des Beobachters ſofort wieder in eine andere Fuge geſichert. Eines Tages ſaßen die drei Hauskatzen in der Küche, mit den Köpfen nach der offenen Tür gerichtet, beim Mittags⸗ mahl geduckt nebeneinander an der Schüſſel, die Schwänze nach rückwärts gerade ausgeſtreckt. Im Rücken, etwa eineinhalb Schritte entfernt, hatte der Rabe auf einer Bank Platz genommen und ſah ihnen, offenſichtlich nach einem Biſſen lüſtern zu. Mit Ge⸗ walt war gegen die Katzen nicht aufzukommen. Es bedurfte einer Liſt. Vorſichtig von den eifrig freſſen⸗ den Katzen unbemerkt, hüpfte der Rabe von der Bank herab und biß blitzſchnell in das Ende des Schwanzes der nächſten Katze, um ſofort wieder ge⸗ räuſchlos auf ſeinen Platz zurückzueilen. Die durch den rätſelhaften plötzlichen Schmerz erſchreckte Katze ſtürzte, ohne ſich umzuſehen, zur Türe hinaus. Durch die plötzliche Flucht der Genoſſin einen Augenblick verdutzt, ſetzten die beiden anderen Katzen ihr Freſſen fort. Da wiederholte der Rabe ſeinen Angriff: er biß in den nächſten Schwanz. Wie beſeſſen ſtürzte auch dieſe Katze zur Türe hinaus. Nun wurde es der dritten Katze unheimlich; ein vom Raben nun auch noch ausgeſtoßener, von ihm nie gehörter ent⸗ ſetzlicher Schrei genügte, um auch ſie davonzuſcheu⸗ chen. Jetzt konnte ſich der Rabe den erſehnten Biſſen aus der Schüſſel herausholen.“ DD——————— Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner Berantwortlich für Politit: H. A. Meißner⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer⸗ euilleton: C. O. Eiſenbart- Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ port: W. Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ührigen Teil: C. W. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: „9. Faude. ſämtlich in Mannheim.- Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—0 Durchſchnitte⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Das Mädchen auf der Geiſterſtraße ROMAN VoN HANS HEINRICH Franz reißt ſich mit Gewalt zuſammen und ſchüt⸗ telt den Kopf. Der Blitzſchlag, der da eben in ſeinem Gehirn niederfuhr und das Zuſammenzucken aus⸗ löſte, iſt wieder vorbei. Franz hat ſeine Glieder wieder in der Gewalt. Aber in ihm bleibt ein großes Erſchrecken. Eben, in dem Augenblick, als Maria Terbooven von den Papieren aufſchaute und ihn groß und voll anſah, iſt das jähe Erinnern gekom⸗ men. Jetzt weiß er: Das Geſicht da, das hat damals in der Nacht auf der Landſtraße geſtanden, am Kilo⸗ meterſtein 13,91 „Eine Taſſe Kaffee können Sie immer trinken“, ſagt Maria Terboovens klare, ruhige Stimme.„Ge⸗ hen Sie in die Küche und laſſen Sie ſich von der Grete einſchenken.“ Die Papiere in der Hand haltend, folgt Maria Terbooven dem Manne mit den Augen und nimmt ſie auch nicht weg, als Franz ſich in der Tür noch eimal umdreht und unwillkürlich zu ihr hinſchaut. Mutter Scheulen ſteht entrüſtet auf, als die Dienſt⸗ magd in der Küche dem Fremden Kaffee eingießt, und wackelt in die Stube zu Frau Terbooven. „Wat ſoll mich dat heißen, Frau Terbooven? Sie jeben dem Kerl auch noch Kaffee? Heilige Mutter Jotts, ihr wollt doch wohl nit ſo'n fremden Manns⸗ kerl im Haus behalte?“ Frau Terbooven hat ſich wieder in ihren Lehnſtuhl geſetzt und ſeufzt leiſe:„Gern tu ich's nicht, Mutter Scheulen. Aber was ſoll ich arme, alte Frau machen? Mariechen kann allein die Wirtſchaft nicht führen und die Burſchen hier aus dem Dorf ſind ja faſt alle bei g zu keiner Arbeit zu gebrauchen, weil ſie nachts herumſtreifen.“ „So,“ keift Mutter Schulen,„und der da, der tut dat wohl nit? Dat is doch ein Fremder. Seht Euch mal dem ſein Feſicht an, Frau Terbooven! Sieht ſo'n Knecht aus? Nä, ſo ſieht einer aus, der aus Babylon daherkommt, aus der Iroßſtadt. So wat tät ich nit im Haus dulde!“ „Der Doktor ſagt, es ſei ein anſtändiger Menſch,“ ſagt Frau Terbooven müde. „Wat verſteht denn der Doktor!“ Die alte Scheu⸗ len macht böſe Augen.„Nit mal meine Gicht kann er kurieren. Ich ſag Euch, Frau Terbooven, der Kerl da, dat is ſo einer von denen, wo der Schangdarm hinterher is. Der bringt bloß Unglück in et Haus.“ „Meint Ihr, Mutter Scheulen?“ Frau Terbooven ſchaut unſchlüſſig zu ihrer Tochter hinüber, die den blonden Kopf über die Papiere geſenkt hat.„Ja, dann iſt's vielleicht doch beſſer, wir...“ „Die Papiere ſcheinen in Oroͤnung zu ſein, Mut⸗ ter,“ ſagt Maria, den Kopf hebend. „Ja, ja, Kind. Aber du hörſt ja, was Mutter Scheulen...“ Das Mädchen lächelt ſtill.„Ich fürcht mich nit, Mutter. Und Dr. Klein wird ja wohl wiſſen, warum er uns den Mann ſchickt.“ „Du meinſt, wir ſollen ihn behalten?“ „Wenn's dir recht iſt, Mutter? Von mir aus kann er da bleiben.“ „Mariechen!“ Mutter Scheulen ſchlägt entſetzt die Hände zuſammen.„Du willſt den fremden Kerl hier im Haus laſſen? Da kommt kein Segen bei raus!“ „Laß man, Mutter Scheulen.“ Maria Terbooven ſteht auf und legt die Papiere ruhig in die Tiſchlade. „Ich glaub, der Doktor hat ganz recht. Böſe Augen hat der Mann nicht. Ich hab' für ſo was ein Gefühl.“ Die alte Scheulen ſchweigt und blinzelt verſchüch⸗ tert zu dem Mädchen empor, das rank und ſchlank neben ihr ſteht, eine Gerte neben einem verkrüppelten Eichenſtumpf. In Marias Augen, die über die alte Scheulen hinweg ins Weite ſchauen, ſteht etwas ſon⸗ derbar Fremdes, Schauendes und wenn Maria Ter⸗ booven dieſe hellſeheriſchen Augen kriegt, dann duckt ſich die alte Mutter Scheulen immer und ſchlägt in Gedanken ein Kreuz. Marias Augen kehren aus der Ferne zurück. „Dann mach' ich alſo die Kammer zurecht, Mutter.“ ſagt ſie ruhig und geht in die Küche um dem Mann mitzuteilen, daß er dableiben kann. Mutter Scheulen bleibt lopfſchüttelnd auf ihrem Stuhl ſitzen und ſchielt zu Frau Terbooven hinüber, die ihre Brille wieder aufgeſetzt hat und mit dem Finger im„Leben des Heiligen Franziskus“ ſucht. Zum erſten Male iſt die alte Mutter Scheulen un⸗ zufrieden mit Maria Terbooven und nimmt ſich vor, heut abend noch den ſchmerzhaften Roſenkranz zu be⸗ ten, damit alles gut ausgeht. VII. Zwei Tage ſpäter iſt ganz Soonsbek in Aufre⸗ gung. Rainer Kranz hat dem Gemeinderat ſeine An⸗ ſicht unterbreitet, und der Gemeinderat hat mit allen gegen zwei Stimmen beſchloſſen, die Geiſterſtraße durch den Pächter Kranz abſchirmen zu laſſen. Dr. Klein und Paſtor Decker ſind zwar nicht von der Notwendigkeit dieſer Maßnahme überzeugt ge⸗ weſen, aber bei den übrigen Leuten von Soonsbek hat Kranz' Darlegung begeiſterten Anklang gefunden. Rainer Kranz iſt ein„Schenie“. Warum ſollte er nicht die Löſung des Rätſels gefunden haben? Es verſteht zwar kein Menſch etwas von Wünſchelruten und unterirdiſchen Waſſeradern, aber gerade darum macht die Sache bei den Leuten mächtigen Eindruck. Ein paar alte Weiber ſind zum Pfarrer gelaufen und haben ſich ängſtlich erkundigt, ob das, was Rainer Kranz vor hat, nicht ein wenig nach Zanberei und Teufelswerk ſtänke. Aber dazu hat Paſtor Decker den Kopf ſchütteln müſſen und die Aengſtlichen ſind beruhigt abgezogen. Nein, ſelbſt Hochwürden, der eigentlich gegen dieſe Rutengängerei iſt, hat erklärt, daß alles mit natürlichen Dingen zugehe und eine Verſündigung nicht vorliege. Und auch der Doktor hat keinen ernſthaften Widerſtand erhoben. Iſt ja ſchließlich gleich. Es wird natürlich keinen Deut nützen, was der verrückte Kranz da unternimmt, aber ſchaden wirds ja auch niemand. Alſo mag er ſeinen Spleen austoben. Um vier Uhr nachmittag gibt eine Menge Leute dem Pächter Kranz das Geleit, der würdevoll, eine ſelbſtgefertigte Rute in der Hand, zwiſchen dem Ge⸗ meindevorſteher und dem Lehrer der Straße zu⸗ ſchreitet. Als man am Gehöft Terbooven vorbei⸗ kommt, wirft Rainer Kranz einen ſpähenden Blick hinüber, aber er kann niemand anders ſehen, als die alte Mutter Scheulen, die in der Küche ſteht, und den neuen Knecht Terboovens, der mit kräftigen Schwüngen der Miſtgabel den Steig am Schweine⸗ kober reinigt. „Kaffeel“ krächzte Mutter Scheulen eben von der Tür her und wackelt in die Küche zurück. Franz macht noch ein paar Schwünge, lehnt die Miſtgabel aan die Stallwand und wäſcht ſich an der Pumpe die Hände, ehe er hineingeht. „Mahlzeit, Mutter Scheulen.“ Die Alte ſchielt über den Rand ihrer Kaffeetaſſe zu dem Knecht hin⸗ über, der nach der großen Kanne langt. Ganz aus⸗ geſöhnt hat Mutter Scheulen ſich noch nicht mit dem „fremden Mannskerl“, aber wache Augen hat ſie, und die haben in dieſen zwei Tagen geſehen, daß der „Fremde“ wirklich zupackt bei der Arbeit und nicht abends mit den Burſchen herumlungert. Das mil⸗ dert immerhin die Stimmung Mutter Scheulens ſo weit, daß ſie ſich ſelber Vergebung erteilt, wenn ſie mit dem Kerl ſpricht. Draußen laufen noch immer Menſchen vorbei. Verſpätete, die auch zuſehen wollten, wie Rainer Kranz die Geiſterſtraße ſchirmt. Franz deutet kauend mit dem Kopf gegen das Fenſter. „Was is denn los da draußen, Mutter Scheulen?“ Die Alte brummt unmutig.„Verrücktes Volk! Da will„einer mit'nem Beſen auf der Straße nach Waſſer ſuchen.“ „Aha! Rutengänger?“ Mutter Scheulen ſchielt mißtrauiſch.„Dat dacht ich mir doch, dat du ſo'n ſündhaftes Zeug kennſt. Aber der liebe Gott wird den Kranz noch mal für ſeinen Hochmut ſtrafen. Bildet ſich ein, er könnt wie Moſes mit'nem Stock auf die Erde hauen und et fließt Waſſer raus! Und glaubt noch dazu, er könnt damit dat Unheil von der Straße fortnehme.“ „Ach nee! Wie denn das?“ „Dat weiß ich nit“, knurrt die Alte.„Er hat je⸗ ſagt, er könnt mit ſeinem Schirm die Straße abſchir⸗ men, dat kein Unglück mehr geſchieht und die Leut glauben ihm dat.“ Franz ſchweigt und trinkt ſeinen Kaffee. Denkt einen Augenblick: Wäre vielleicht beſſer, wenn man Maria Terbooven zu Hauſe einſchlöſſe und nicht mehr auf die Straße ließe— und erſchrickt vor dem Gedanken. „Nä, dat verhält ſich janz anders mit dem Un⸗ glück“, ſagt Mutter Scheulen geheimnisvoll,„ich weiß dat. Ich bin zu Peter und Paul einundneunzig je⸗ worde, und ich weiß mehr, wie die junge Leut, verlaß dich drauf. Beſchirmen, ſagt der verrückte Kranz. Wat ſoll dat helfe, wo ſe den einzige Schutz und Schirm wegjenomme habe!“ „Wie denn, Mutter?“ Die alte Schenlen hebt den runzligen Zeigefinger. (Fortſetzung ſolgt.) Frankfurt hält immer noch die Spitze in den Länder⸗ ſpiel⸗Einnahmen des Bundes. Die Summe, die man in Frankfurt beim Spiel gegen Italien im März 1930 er⸗ zielte, iſt noch nicht wieder erreicht worden, obwohl die Zuſchauerziffern bei etlichen Spielen größer waren. Frank⸗ furt wird auch dieſesmal die Einnahmen aus den letzten DeB⸗Länderſpielen in Duisburg, Magdeburg und Berlin wieder ſchlagen. Im ſchönen Stadion der Stadt Frankfurt ſtehen 36 000 Plätze zur Verfügung, davon ſind 3500„Kugel⸗ fang“⸗Sitzplätze und 1000 Tribünen⸗Sitzplätze. Von den 31 500 Stehplätzen gehen 1000 für erwerbsloſe Jugendliche der Fußball⸗Vereine und 500 für die Hitlerjugend ab. Die 4500 Sitzplätze waren am Mittwoch bis auf einen kleinen Reſt vergriffen. Die Nach⸗ frage nach Karten war bis zum Neujahrstage recht mager. Sdicher war dies zum Teil auch auf die Feſttage zurück⸗ zuführen. Eben ſo ſicher iſt aber auch, daß der dann plötzlich einſetzende Anſturm auf die Tatſache zurückzuführen iſt, daß Willibald Kreß ſpielt. Die Auſſtellung von Kreß iſt für das Frankfurter Länderſpiel 10000 Zuſchauer wert. Man in⸗ tereſſiert ſich übrigens im Publikum mehr für die deutſche als für die ungariſche Mannſchaft. Wenn die Nachfrage nach Sitzplätzen anhält, dann wer⸗ den wieder Nottribünen mit bequemer Sitzgelegenheit und beſter Sichtmöglichkeit errichtet. Karl Zimmer, Fuß⸗ ballfachwart des Gaues Südweſt und Führer des Frank⸗ furter Organiſations⸗Ausſchuſſes für das Länderſpiel, gab uns die Verſicherung ab, daß man allen Anforderungen gerecht werden könne und daß man auf alle Möglichkeiten gefaßt ſei. Die früher bei großen Kämpfen im Frankfur⸗ ter Stadion üblich gewordene Einrichtung von Nottribünen hat man diesmal nur deshalb zurückgeſtellt, um nicht das Riſiko unnötiger Ausgaben auf ſich zu laden und es be⸗ ſttand ja auch durchaus die Möglichkeit, daß die Anteilnahme des Publikums an dieſem Länderſpiel unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen geringer ſein würde. Intereſſieren mag übrigens noch die Tatſache, daß die Aufſtellung von Conen einen Sonderzug aus dem Saargebiet zur Folge hat. Exinnerungen an einen unvergeſſenen Kampf Von den elf Spielern, die am 14. Januar in Frankfurt am Main als deutſche Nationalelf gegen Ungarn kämpfen Daß im Rahmen des männlichen freiwilligen Arbeits⸗ HDienſtes ſportliche Betätigung eine wichtige Rolle ſpielt, und zwar als erzieheriſcher Faktor, iſt bekannt. Die Arbeits⸗ Deienſtwilligen ſind mit größter Freude dabei, wenn es gilt, Fußball oder Handball zu ſpielen, Hindernis⸗Wettläuſe, meiſt in Form von Stafſeln, auszutragen, und das, ob⸗ wohl ſie den ganzen Tag über reichlich mit körperlicher Ar⸗ beit beſchäftigt werden und vom Standpunkt des Laien aus eigentlich Bedürfnis nach Ruhe und Erholung haben müß⸗ ten. Aber es iſt eben eine irrige Auffaſſung, daß Sport eine Anſtrengung bedeuten müſſe. Für Sie Arbeits⸗ willigen iſt er im Gegenteil Erholung, Ausſpannung, iſt er Freude am Spiel, am Austoben. Waas für die männlichen Arbeitswilligen gikt, das ſoll auch dem weiblichen FAD zugute kommen. Wie von zu⸗ ſtändiger Seite mitgeteilt worden iſt, wird im Ausbil⸗ dungsplan neben der hauswirtſchaftlichen und fürſorg⸗ lichen Betätigung mit dem Endziel der Erziehung des jun⸗ gen Mädels zur Hausfrau und Mutter gleichwertig die körperliche Ertüchtigung zu Sport und Gymnaſtik, ſelbſt⸗ verſtändlich verbunden mit Hygiene, ſtehen. Wie der Mann, ſo hat auch unſere weibliche Bevölkerung das Recht auf Stählung des Körpers durch Turnen, Sport und Spiel, und es iſt außerordentlich erfreulich, daß dieſe hohe Be⸗ Deutung der Pflege von Leibesübungen ſowohl in geſund⸗ Hheitlicher wie erzieheriſcher Hinſicht durch Einbeziehung in das Aufgabengebiet auch des weiblichen Arbeitsdienſtes an⸗ erkannt wird. 3 Aus der badiſchen Turnerſchaft Eine Schulungswoche für Deutſches Volkstum im Gauheim nöeck⸗Hindle, das Heim des Gaues 14 28 Bra der Dbei Offenburg, beherbergte in der Woche zwiſchen Weihnachten und Neujahr einen Schulungs⸗ hrgang ſür die Kulturarbeit in den badi⸗ chen Turnvereinen und den Ausbau des Dietweſens, wo⸗ In ſich die Teilnehmer recht zahlreich aus allen Teilen 2 Badner Londes zuſammengefunden hatten. Die Leitung r Schulungswoche lag in den Händen von dem derzeiti⸗ gen Obmann des Gaues für das Kinderturnen, Werner Hellwig⸗Pforzheim, und der neuen Fronenführerin, Margarethe Waßmannsdorff⸗Heidelberg. Als Grund⸗ lage für die Kulturarbeit galten die beiden für die — 4— Turnerſchaft wichtigen Werke:„Jahn, Deutſches Bolkstum“ und Adolf Hitler„Mein Kampf“. Darüber hinaus konnte eine Fülle von aktuellen Tagesfragen, wie ſie gerade heute im Vereinsleben oſt auftauchen, behandelt werden. Recht lehrreich müſſen weiter bezeichnet werden die Vorträge über„Natur⸗ und Heimatſchutz“ ſowie über „Raſſenkunde und Vererbungslehre“, desgleichen über Runendeutung“. Spaziergänge in die herrliche Umgebung NSDAP-ſifleilungen 5 Aus pertetamtlichen Behenntmachungen entnommen 8 PO Humboldt. Die Mitglieder haben an dem am 5. Jan., Uhr, im„Kaiſergarten“ ſtattſindenden Schulungsabend der P teilzunehmen. Die auf den gleichen Tag angeſetzte Verſammlung der Betriebszellenobleute fällt aus. 3 Neckarau. Freitag, 5. Jan., 20.30 Uhr, im Ev. Ge⸗ meindehaus Schulungsabend. Es ſpricht Pg. Dr. Thoms * ſer das Thema:„Die Aufgaben der Wirtſchaft im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat“. Pflichtbeſuch für alle Partei⸗ noſſen ſowie Mitglieder der Unterorganiſationen. Kein irtſchaftsbetrieb. Seckenheim. Der für Samstag, 6. Jan. 1034, angeſetzte lungsabend mit Pg. v. Roth als Reoͤner, beginnt .15 Uhr im Saale„Zum Reichsadler“. Ilvesheim: Montag, 8. Jan., findet ian Parteilokal laufende Schulungsabend ſtatt. Referent: v. Roth. Saudhofen. Die Sprechſtunden der Ortsgruppe ſind folgende: Politiſche und Sozialfragen ſind jeweils nach⸗ mittags von—6 Uhr. Montag: 10—11 Uhr NS⸗HAcO,—6 Uhr Su, —8 Uhr NeS⸗Frauenſchaft,—9 Uhr Bauernſchaft. nstag:—5 Uhr Jungvolk,—8 Uhr HJ. twoch:—4 Uhr BoͤM,—8 Uhr Kaſſenſtunden nerstag:—5 Uhr Jungvolk,—7 Uhr BoM, NS⸗HAGO. tag:—8 Uhr Kaſſenſtunden der Pgg.,—8 8 t a g: geſchloſſen. liche Ausgaben der NS⸗Bohlſahrt ſowie die An⸗ 7 tgegennahme der NS⸗Wohlfahrt finden nachmittags on—4 Uhr im Rathaus parterre ſtatt. Die Büroſtunden n ſchriſtlichen Erledigungen der Ne⸗Wohlfahrt finden Iußball⸗Länderſpiel Deutſchland-Angarn Die Vorbereitungen in Frankſurt— 36000 Plätze— Starke Nachfrage nach Karten des Heimes, tägliche turneriſche Uebungen und die Pflege ſpiel ſtattſinden. ſollen, waren zwei— nämlich Kreß und Lachner— auch an jenem Spiel gegen die Ungarn beteiligt, das einen beſonderen Platz in der Geſchichte der Seutſchen Länder⸗ kämpfe einnimmt. Die beſondere Stellung dieſes Spieles rührt daher, weil damals elf Spieler zu einer wirklichen Mannſchaft, dieſe Mannſchaft aber und die 40 000 Zuſchauer, die damals das Spielfeld umſäumten, zu einer Einheit zuſammenwuchſen, aus der ein bereits für unmöglich ge⸗ haltener Sieg entſprang. Gemeint iſt das neunte Deutſch⸗ land—Ungarn⸗Spiel am 28. September 1930 in Dresden. Ein unwahrſcheinlich ſchöner Herbſttag gab dieſem Spiel den Rahmen. Mehr als 40 000 Menſchen bildeten, Kopf an Kopf gedrängt, vier hohe Mauern um den Platz, Tau⸗ ſende ſtanden aber noch vor den Eingangstoren und konn⸗ ten keinen Einlaß mehr finden. Nach ganz nettem Beginn wurde die deutſche Mannſchaft durch zwei Tore der Ungarn völlig auseinandergebracht. Die Ungarn buchten noch einen dritten Treſſer und mit dem:0⸗Ergebnis für die Gäſte ging es in die Pauſe. Die Ueberlegenheit der Un⸗ garn in den letzten Minuten des erſten Spielabſchnittes war derart groß, daß man eine vernichtende Niederlage unſerer Mannſchaft befürchten mußte. Und dann trat nach der Pauſe das ein, was kein Menſch mehr erwarten konnte und war wie ein Wunder wirkte. Spieler— aber auch das vor der Pauſe faſt teil⸗ nahmsloſe Publikum— waren wie umgewandelt. Mit un⸗ geheurem Einſatz legte die deutſche Mann⸗ ſchaft los. Die Zuſchauer raſten bei jedem deutſchen Angriff und ſie riſſen die Spieler ebenſo mit, wie ſie die Ungarn aus der Faſſung brachten. Als dann Richard Hofmann einen Treffer aufgeholt hatte, da öröhnte der Beifall wie aus einem Hexenkeſſel gegen den Himmel. Schon vier Minuten ſpäter fiel Jurch den unvergeſſenen prächtigen Linksaußen Ludwig Hofmann das zweite Tor. Und nach Ablauf von weiteren Zebn Minuten ſtellte der verletzte, ſtark humpelnde Kieler Ludwig den Aus⸗ gleich her. Wie er, ſo wurde auch der kleine Münchener Lachner von der allgemeinen Begeiſterung mitgeriſſen. Lachner ſchoß 12 Minuten vor Schluß ein wundervolles Tor, das den Sieg bedeutete. Daß Ludwig Hofmann kurz vor dem Abpfiff noch ein fünftes Tor ſchoß, fiel kaum noch ins Gewicht. Eines aber hat dieſes Spiel mit bezwingender Deutlich⸗ keit bewieſen: der Wille zum Sieg, der reſtloſe Einſatz eines jeden und die notwendige Begeiſterungs⸗ fähigkeit der Zuſchauer ſind die wichtigſten Voraus⸗ ſetzungen des Erfolges. Hoffen wir, daß wir in Frankfurt ein„zweites Dresden“ erleben können. Ohne Sport kein Arbeitsdienſt des Geſonges dienten der Erholung von der anſtrengenden Geiſtesarbeit. Einen würdigen Abſchluß fand die Schulungswoche durch eine ſtimmungsvolle Silveſterfeier, die durch die An⸗ weſenheit von DT⸗Gauführer Dr. Fiſcher eine be⸗ ſondere Note erhielt. Kein Ort wäre geeigneter geweſen für dieſe Schulungswoche, als das ſo ſchön gelegene Tur⸗ nerheim, fern dem ſtädtiſchen Getriebe, inmitten des herr⸗ lichen und verſchneiten Tonnenwaldes.„Treu unſerem Volke ſein“ und das Beſte leiſten, waren die Loſungsworte, die jeder Teilnehmer mit hinausnehmen durfte für die Alltagsarbeit in den Vereinen. Olympia-Waſſerballtraining in Kaſſel Der Waſſerball⸗Fachwart des DS, E. Hofmann⸗ Nürnberg, hat jetzt unſere beſten Waſſerball⸗Spieler— insgeſamt 25 Mann— für den 20. und A. Januar nach Kaſſel beordert, wo ſie unter ſachgemäßer Anleitung üben werden. An beiden Tagen ſoll je ein offizielles Uebungs⸗ Unter den Teilnehmern befindet ſich die derzeitige deutſche Nationalmannſchaft, die übrigen Kur⸗ ſusteilnehmer ſind vorwiegend talentierte Nachwuchsſpieler. Wene Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausaße Vorbereitungen der Fußballſpieler DoiB⸗Kurſiſten ſchlagen auf dem Phönixvlatz eine Auswahlmannſchaft:1:0 Mitten in der Arbeitswoche ein Kurſiſtenſpiel mit ent⸗ ſprechendem Gegner aufzuziehen, hält ſchwer. Abgeſehen von Abſagen, die infolge Verletzungen erfolgen, hat es auch ſeine Schwierigkeiten, Spieler jederzeit von der Arbeitsſtätte freizubekommen und ähnlich ſteht es mit den Zuſchauern, die doch einigermaßen ſolche Sondierungs⸗ ſpiele finanzieren ſollen. Die Idee an ſich iſt ja nur zu unterſtützen, denn eine der Hauptaufgaben des DeB dürfte die Heranziehung und Siebung eines guten Nach⸗ wuchſes ſein. Zum Spiel waren die DißB⸗Trainer Os⸗ wald und Herberger ſowie gder Fußballfachwart im Gau 14, Pleſch⸗Karlsruhe, erſchienen. Die aus eingangs erwähnten Gründen beiderſeits ge⸗ änderten Aufſtellungen ſahen ſo aus: Stadtelf(weiß!: Dieringer; Müller, Siegel; Neuer, Lauer, Kletzel; Schwarz, Wolfrum, Mayer, Wenzelburger, Vollmer. Kurſiſten (blau): Asmuß; Hollenbach, Joos; Schuſter, Fleck, Jung: Neumüller 2, Spindler, Schäfer, Heermann, Fath. Auch dieſe Zuſammenſtellung war nicht endgültig, da aus naheliegenden Gründen nach der Pauſe beiderſeits Spieler ausgewechſelt und Umſtellungen vorgenommen wurden. Es liegt auf der Hand, daß es ſelbſt für die Trainer wie den Fachwart ſchwer ſein dürfte, aus ſolchem Aufmarſch und einmaliger Probe Material herausnehmen zu wollen, das für weitere Behandlung reif iſt. Was an Leiſtungen gezeigt wurde, knüpfte ſich an bereits bekannte Namen, und man muß ſchon ſagen, daß unter den neuen Namen keiner war, der beſondere Erwartungen erfüllte, ohne deshalb ſchlecht geweſen zu ſein. Zum Spiel ſelbſt wäre zu ſagen, daß an den einzelnen Drangperioden, vor allem aber an den Leiſtungen der beiden Stürmerlinien gemeſſen, der Sieg der Kurſiſten verdient war, beſonders deshalb, weil in der gegneriſchen Deckung und Hintermannſchaft Leute ſtanden wie Dierin⸗ ger, Siegel, Lauer. Allerdings war der Sturm davor reichlich ſchwach in ſeiner Miſchung, was ſich wieder nach hinten auswirkte. Bei öͤen Kurſiſten wären zu nennen: Asmuß(Tor 08), Joos(Phönix), der aber auf der ungewohnten linken Seite ſtand, Neumüller 2(Phönix), oͤer auch als Läufer Froher Ausblick auf Mit friſchen Kräften geht es im Jahre 1934 an den Aufbau des Rennſports im neuen nationalſozialiſtiſchen Staat. SA⸗ Obergruppenführer Staatsrat Litzmann wurde mit der Führung dieſes namentlich für die deutſche Wirtſchaft ſehr wichtigen Sportzweiges betraut und ihm zur Seite ſteht als Generalſekretär des Union⸗Klubs Ritt⸗ meiſter a. D. Alten burg. Damit iſt die Gewähr ge⸗ geben, daß in Zukunft bisher gearbeitet werden kann und der Rennſport ſchon bald ganz im nationalſozialiſtiſchen Geiſte ſtehen wird. Das Rennjahr 1934 wird und muß in wirtſchaftlicher und auch in ſportlicher Hinſicht alle großen Erwartungen er⸗ füllen. Der neue Führer hat bereits tatkräftig eingegriffen und noch im alten Jahre wurden bedeutſame Hilfs⸗ maßnahmen für den Galopp⸗ und für den Trab⸗ rennſport eingeleitet. Um den Stallangeſtellten, die durch den erheblichen Rückgang der Pferde im Training beſonders zu leiden hatten, größere Beſchäftigungsmöglich⸗ keiten zu geben, wurde verfügt, daß vorläufig keine neuen Lehrlinge mehr ausgebildet werden dürfen, und im Sinne der Trainer wurde der Penſionspreis für ein Rennpferd auf mindeſtens 120 Mk. im Monat feſtgeſetzt. Eine Nicht⸗ beachtung oͤieſer Vorſchriften hat Lizenzentziehung bzw. Startverbot der Pferde zur Folge. Weſentlich iſt weiterhin die Säuberung des Jockei⸗Standes; ſo erhalten 1934 Ausländer nur noch die Reiterlaubnis, wenn ſie bereits vor dem Kriege bei uns tätig waren und Nichtarier ſind gänzlich aus⸗ geſchloſſen. Ebenſo wird die Lizenzerteilung für die Trai⸗ ner von dieſer Bedingung abhängig gemacht. Die Preiſe der großen klaſſiſchen Rennen ſind ſtabil geblieben, und den Rennvereinen werden die gleichen erhöhten Einnah⸗ men aus den Totaliſatorumſätzen zufließen, wie Der Reichsſportführer ſpricht im Rundfunk Rückblick und Ausblick im deutſchen Sport Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten hielt am Donnerstagabend einen Rundfunkvortrag über das Thema:„Rückblick und Ausblick“, der auf dem Deutſchlandſender übertragen wurde. Er gab zunächſt einen Rückblick über das vergangene Siegesjahr und einen Ausblick über das Jahr 1934, das Jahr des weiteren inten⸗ ſiven aufbauenden deutſchen Volkes. Die Organiſa⸗ tiondes Sportes iſt noch nicht abgeſchloſſen. Vor allem wird in Kürze der Einbau der Sport⸗ jugend in die Hitler⸗Jugend enoͤgültig durch⸗ geführt. SA und SS, HJ und die Sport⸗ und Turn⸗ gemeinden müſſen nebeneinander in beſter Kameradſchaft duſammenarbeiten. Das Jahr 1934, ſo ſagte der Reichsſportführer, iſt das Jahr der Kampfſpiele, die eine Heerſchau beſter deutſcher Jugendkraft Harſtellen ſollen. Mit Energie und zähem Fleiß wird auch die Ju⸗ gend vorbereitet auf die großen Aufgaben, die ihr das Jahr 1936 in Berlin bringt. Die Vertretung Deutſch⸗ lands bei den Olympiſchen Spielen iſt nicht nur eine Sache der Turner und Sportler, ſie iſt ein e Sache der ganzen Nation. Der Reichsſportführer ſchloß ſeine Rede mit den Worten: Zuverſichtlich haben wir das Jahr 1934 begonnen mit einem Dank an Gott und die Vorſehung, daß das Jahr 1933 mit ſolchen Erfolgen beendet wurde. Ich rufe alle nur vormittags von—12 Uhr auf der Geſchäfsſtelle der ſtatt. Außer den vorerwähnten Sprechſtunden iſt von der NiS⸗Wohlfahrt niemand auf der Geſchäftsſtelle an⸗ weſend. Sämtliche angeſetzten Sprechſtunden müſſen pünkt⸗ lich eingehalten werden. Deutſches Jungvolk Jungbaun 1/171. Freitag, 5. Januar, 19 Uhr, Fähn⸗ lein⸗Führerſitzung im Haus der Jugend.— Am Mon⸗ tag, 8. Jan. 1934, 18 Uhr, finden ſich die Fähnlein⸗Preſſe⸗ warte im Haus der Jugend ein. NSBO Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP Oſtſtadt. Am Dienstag, 9. Jan. 1994, findet eine Amtswalterſitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute und Straßenzellenwarte ſtatt. Ort:„Pfalzkeller“, N 7. Zeit: 20.30 Uhr. Strohmarkt: Die nächſte Amtswalterſitzung findet am Montag, 8. Januar 1954, 20.15 Uhr, im„Kinzinger Hof“ ſtatt. NSSOS Rheinau: Pflichtmitgliederverſammlung am Freitog, 12. Januar 1934, 20 Uhr, bei Kamerad Adler(Wirtſchaft „Zur Wartburg“), Rheinau. NSDAP— Amt für Beamte Die angeordnete Sperre der Mitgliederaufnahmen für den Reichsbund der Deutſchen Beomten wird vom 5. Jan. ab aufgehoben. Von dieſem Tage ab werden Beitritts⸗ erklärungen von den Vertrauensmännern ſowie von der Geſchäftsſtelle in L 12, 12 a wieder angenommen. Mit der Abgabe der Beitrittserklärung iſt der Beitrag für den nächſten Monat gleichzeitig zu entrichten. Deutſche Arbeitsfront Dos, Fachgruppe Chemie. He ute, Freitag, den 5. Januar, 20.30 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hauſes“: Monatsverſammlung. Reſerent: Dr. Baumann:„Die Entſtehung der Seiſe(Lichtbildervortrag). Pflichtverſam⸗ lung. meine lieben Sport⸗ und Tärnkumeraden Deutſchlauds auf mit einem Vers des herrlichen Landsknechtsliedes: Die Reihen feſt geſchloſen Und vorwärts unverdroſſen Falle, wer fallen mag, Kann er nicht mit uns lauten, So mag er ſich verſchnaufen Bis an den jüngſten Tag. 205 000 Dollar Anterbilanz Dempſey ſoll den„Garden“ retten Der Rechenſchaftsbericht der Neuyorker Madiſon Square⸗ Garden⸗Geſellſchaft weiſt für das abgelaufene Jahr eine Unterbilanz von 205 000 Dollar aus. Zum erſten Male ſeit vielen Jahren verzeichnet die Bilanz des„Garden“ damit ſtatt eines erheblichen Gewinnes einen Fehlbetrag. Die Direktion iſt in großer Sorge und ſucht nun nach einem neuen Direktor, der den Verluſt in einen Gewinn verwandeln ſoll. Der in USA. immer noch außerordentlich vopuläre Jack Dempſey hat das Angebot erhalten, die Leitung des„Garden“ zu übernehmen. Man will damit gleich einen unangenehmen Wettbewerb ausſchalten, denn der frühere Weltmeiſter hat ſich im vergangenen Jahre als Veranſtalter wiederholt ſehr erfolgreich betätigt. Parteiamtliche Bekanntgaben Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt: Aus gegebener Veranlaſſung wird darauf hingewieſen, daß alle Schadenfälle über die zuſtändigen Partel⸗ ortsgruppen bzw. Kreisleitungen der Hilfskaſſe ge⸗ meldet werden müſſen. Andere Unfallmeldungen können nicht bearbeitet werden. Die Richtlinien der Hilfskaſſe ſollen auf allen Geſchäfts⸗ ſtellen zur Einſichtnahme ausliegen. gez. Geißelbrecht. Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt: Nach wie vor ereignen ſich unzählige Unfälle im Partei⸗ dienſt. Allein im Monat Dezember 1933 wurden außer zahlreichen Verletzten 61 leinundſechzig) Todesfälle der „Hilfskaſſe(Verwundetenhilſe der NSDAp) gemeldet. Bis 22. Januar müſſen daher die Bei⸗ träge aller Mitglieder zur Hilfskaſſe für Monat Februar 1934, die für die Verletzten und Verwundeten unbedingt gebraucht werden, auf das Spar⸗ girokonto Nr. 5000 der Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei München bei der Bayeriſchen Gemeindebank(Girozentrale) München, überwieſen werden. In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das Poſtſcheckkonto München 9817 Hilfskaſſe der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei erfolgen. Die Ortsgruppenleiter werden oͤringend erſucht, für rechtzeitige und vollſtändige Einziehung der Beiträge von allen denjenigen, die der Hilfskaſſe zu melden ſind(ſämi⸗ liche Parteimitglieder, SA⸗, SS⸗Männer einſchließlich Anwärtern, Mitglieder des NSKK) zu ſorgen, ebenſo wie die ordnungsmäßige Abführung der gezahlten Beiträge und die ſofortige Nachzahlung aller etwaiger Rückſtände vorzunehmen iſt. Die Beitragszahlung an die Hilfskaſſe iſt laut mehrfach Anordnung Adolf Hitlers Pflicht aller Mit⸗ glieder.* auf ganz anderer Grundlage als Roſengarten: Ernſt Leitz Wetzlar: gez.: Geißelbrecht. ſpäter wirkſom ſpielte, Heermann(Waldhof), der gleitz falls ſpäter auf den Mittelläuferpoſten wechſelte, in Ab⸗ ſtand Schäfer(Waldhof) und Fath(Worms), der aber wie ſchon früher als Repräſentativer im Stadion die Schwäche zeigte, als Linksaußen ſehr viel mit dem rechten Fuß zu arbeiten. Bei der Stadtelf, bei der gleichfalls auf neue Kräfte abgehoben wurde, ſind Siegel, Dieringer, Lauer (alle Neckarau), dann Kletzel(BfR) und vom Sturm Nayer(Feudenheim) zu erwähnen, obwohl er im Schie⸗ ßen, beſonders in der erſten Hälfte, ſtark verſagte. Zu einer eigentlich großen Linie kam keine Mannſchaft, was bei ſolchen Probeſpielen und derartigen Miſchungen der Aufſtellungen auch ſelten der Fall iſt. Man kann zu⸗ ſommenfaſſend ſagen, daß, von den bereits bekannten Spie⸗ lern abgeſehen, der Auskall des Probeſpiels negativ ſein dürfte, denn zu wirklich neuen Entdeckungen dürfte man kaum gekommen ſein. Beiderſeits verhindern die Deckungen und Abwehr längere Zeit jeden zahlenmäßigen Erfolg. Die erſte klare Sache vergibt Spindler(Altrip) für die Kurſiſten, indem er einen Flankenball von Fath, freiſtehend daneben lenkt. Aber auch der Angriff der Stadtelf verſagt. Mayer ſchießt unplaziert und ſlach Asmuß in die Hände, um auf Vorloge von Vollmer abermals darüberzuſchießen. Die erſte Ecke der Kurſiſten tritt Neumüller 2 ausgezeichnet, ſo daß Schäfer mit Kopfball die Führung erlangt. Dann zeigt Mayer für die Stadtelf eine erſte gute Leiſtung; er ſtellt mit überlegtem Kopfſtoß:1. Dabei bleibt es bis zur Pauſe, do Fath und Schwarz verſchießen. Beiderſeits hat man für die Fortſetzung einzelne Spie⸗ ler ausgewechſelt, aber ohne merkbaren Einfluß. in guter Schuß von Mayer wird au“ der Torlinie geſtoppt. Erſt als Heermann bei den Kurſiſten auf den Mittel⸗ läuferpoſten geht, wird der Aufbau von dieſer Seite durch⸗ greifender, was ſich in ſtärkerem Drängen und Eckbällen auswirkt. Schließlich reißt Fath auf Flanke von rechts den knappen Sieg an die Kurſiſten. Albrecht⸗07 leitete den beiderſeits bei ſchlechtem Boden mit Aufopferung geführten fairen Kampf aus⸗ gezeichnet.. M. + das neue Rennjahr in der vergangenen Rennzeit. Eine Ausnahme bildet lediglich das Deutſche Derby, deſſen Ausſchreibung ſchon weſentlich früher erſchien, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo noch keineswegs an einen Aufſtieg, ſondern nur mit einer weiteren Abwärtsbewegung gerechnet werden konnte. Auch die Zahl der Renntage iſt die gleiche geblieben. Alle deutſchen Plätze haben ihr Jahres⸗ programm wie 1933 beantragt und aufrecht erhalten. Das Verſchwinden der Grunewaldbahn zugunſten des großen deutſchen Olympia⸗Stadions wird ſich in dieſer Hinſicht keineswegs auswirken, nachdem die beiden anderen Ber⸗ liner Großbahnen Hoppegarten und Karlshorſt die Ter⸗ mine übernommen haben. Die Vorbedingungen ſind alſo gegeben und mit neuen Hoffnungen erwarten die Freunde des Rennſports den Beginn des Rennjahres 1934, der am 18. März in Mülheim⸗Duisburg vonſtatten geht. Deutſch-lettiſcher Sportkampf Eishockeykampf Lettland— Oſtdeutſchland In Riga wird zu Ende des Monats Februar ein internationaler Eishockeykampf zwiſchen Auswahlmann⸗ ſchaften von Lettland und Sſtdeutſchland zum Austrog kommen. Außerdem wird der Vick Königsberg demnächſt den Beſuch des beſten lettiſchen Vereins, Union Riga, er⸗ widern und in Riga gegen Union und den Univerſitäts⸗ Sportelub antreten. Die Riager weilten jetzt in Königs⸗ berg und wurden ſowohl vom Bfc als auch von einer „Stadtmannſchaft mit je:1 Toren geſchlagen. 50 Fahre Rollſitz Unſere Ruderer kennen heute neben dem Rollſi noch den feſten Sitz— für—— die Anfänger—, aber we n noch den Gleitſitz? Die Einführung des Rollſitzes— bereits ein halbes Jahrhundert zurück. In dieſem Jahr feiert der Rollſitz in Deutſchland ſein 50. Jubiläum. Zu⸗ erſt in Amerika— nicht in England— erprobt, konnte der Rollſitz auch in England eine ganze Zeit hindurch keine Freunde finden. Vor ihm kannte man nur den Gleitſitz, eine Art Ruderbank, auf der man mit einer eingefetteten, bockledernen Hoſe hin und her rutſchte. Bereits eine Ver⸗ beſſerung ſtellte der Sitz dar, der auf flachen Kufen in Schienen lief. Aber auch dieſe Art des Ruderſitzes ſchrie nach Verbeſſerung. Seit der Ruderertagung des Jahres 1884 hat ſich dann der Rollſitz mehr und mehr durchgeſetzt, in dem Maße, in dem man die Vorteile bei der Verwendung des Rollſitzes erkannte. Bedeutete doch der Rollſitz eine beträchtliche Verbeſſerung und Erleichterung des Ruderns. Nach einer amerikaniſchen Meldung ſoll Boxweltmeiſter Carnera im März in Rio de Janeiro gegen den dort an⸗ ſäſſigen portugieſiſchen Rieſen Joſs Santa einen Titel⸗ kampf austragen. Die Maſſachuſetts Rangers, der Eishockey⸗Weltmeiſter 1933, befinden ſich wieder in Europa. Im Londoner Baß⸗ water⸗Rink erreichten ſie bei ihrem erſten Gaſtſpiel gegen eine engliſche Auswahl nur ein:8 Unentſchieden. In den ſüdlichen Bannen der HJ wurde des Gebietes 19 Hochland der Hitler⸗Jugend, der Schiſport als Pflichtſport eingeführt. Aus politiſchen Gründen verboten wurden von den öſterreichiſchen Behörden die Schimeiſterſchaften des Deut⸗ ſchen Turngaues in Wörgl(Tirol), die am kommenden Samstag und Sonntag durchgeführt werden ſollten. vom Führer Emil Klein, Dageolaleacles Freitag, 5. Januar Nationaltheater:„Das Huhn auf der Grenze“, Volksſtück von Heinz Lorenz, Miete F, 20 Uhr. Lichtbildervortrag im Muſenſaol, 20.15 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.15 bis 19 Uhr Hermann Maria Wette:„Muſikäſthetix als muſikaliſche Anſchauungs⸗ und Erkenntnislehre“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Das große Neujahrs⸗ Feſtprogramm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele. Univerſum:„Flüchtlinge“.— Ak ham⸗ brco„Die Nacht der großen Liebe“.— Roxy:„King Kong,.— Schauburg:„Abel mit der Mundhar⸗ monika“.— Scala:„Reiſende Jugend“.— Müller: „Walzerkrieg“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung D. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 18 hr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 13 und von“7 3 55 tädtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Chriſtboumſchm Weihnachts⸗Tand aus alter und neuer von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 4 Mannheimer Kunſtverein L I1, 1: Ausſtellung von Wer⸗ ken Mannheimer Künſtler. Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöſſnet von 10.90 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 20 Uhr. B 7. 46: Gebifnet von 15—19 Uhr. fentliche Muſikbücherei 4 1. 8 11: Buch⸗ und Noten⸗ ausgabe von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr —— Freitag, 5. Januar 1934 23 Aus Baden Der Schwarzwaldverein im neuen Fahr * Freiburg i. Br., 4. Jan. Zum Jahreswechzel baben der Präſident des Schwarzwaldvereins, Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Schneiderhöhn und der * ſtellvertretende Präſident, Studienrat Dr. W. Pfeiffer an die Mitglieder des Schwarzwald⸗ vereins einen Aufruf gerichtet, in dem einleitend darauf hingewieſen wird, daß die Verſchmel⸗ zung des ſeit 70 Jahren beſtehenden Badiſchen und des ſeit 50 Jahren beſtehenden Württembergiſchen Schwarzwaldvereins nunmehr am 1. Januar 1934 praktiſch vollzogen iſt. Zum erſten Male einigt nun ein einziger umfaſſender Wanderverein alle Natur⸗ und Wanderfreunde des geramten Schwarzwalds. Die Grunoſätze, ſo heißt es weiter, für die unſere andervereine ſich ſeit vielen Jahrzehnten einſetz⸗ tten ſind heute nicht nur ſtaatlich anerkannt, ſondern ſie ſind ſtaatlich geforderte Leitſätze für die Volks⸗ ertüchtigung und Volksgeſundung. Als ihre Vor⸗ 9 kämpfer ſtehen die Wandervereine in voller Oeffent⸗ lichkeit. Jedes Mitglied des Schwarzwaldvereins muß ſich dieſer erhöhten Pflichten gegen das Volks⸗ ganze bewußt ſein. Mit Jahresbeginn erſcheinen auch die Monatsblätter des Vereins im neuen Ge⸗ wande. Das gemeinſame Vereinsblatt führt nun⸗ mehr den Titel„Der Schwarzwald, Monatsblätter des Schwarzwaldvereins“. Noch immer Eisdecke am Neckar * Neckarſteinach, 5. Jan. Während der Neckar jetzt awiſchen dem Stauwehr bei Ziegelhauſen und Neckar⸗ hauſen offen iſt, iſt die Eisdecke von Neſtarſteinach ab aufwärts noch feſt. Auf der geſchloſſenen Strecke hat das Eis vielfach noch eine Dicke von über 20 Zenti⸗ meter. Schon wegen des geringen Waſſerſtandes mird es noch geraume Zeit dauern, bis die Schiffahrt auf dem Neckar wieder in Gang kommt. PPßlwankſtadt, 5. Januar. Dieſer Tage fand im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Frak⸗ tionsſitzung ſtatt, bei der ſämtliche Gemeinderats⸗ * und Bürgerausſchußmitglieder ſowie die Führer Auund die Amtswalter der Unterorganiſationen teil⸗ genommen haben. Nach einem einleitenden Referat von Gemeinderat Würslin wurde der ſeitherige kommiſſariſche Bürgermeiſter Valentin Trei⸗ ber als einziger Kandidat der Partei für die Wahl eines Gemeindeoberhauptes aufgeſtellt. Die Sitzung (befaßte ſich ſodann mit der Hoſpitantenfrage, der 35 neuernannten Gemeinderats⸗ und Bürgeraus⸗ ſchußmitglieder für die frühere Zentrumspartei und ſchließlich mit der Feier am kommenden Samstag anläßlich der Bürgermeiſterwahl. Nach einem Fackelzug wird eine Kundgebung auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz und daran anſchließend eine Feier im Adlerſaale ſtattfinden, —— welide Große Kunogebung der nordba * Mosbach, 5. Januar. Alle Amtsbezirke der beiden nordbadiſchen Kreiſe Mannheim und Mosbach hatten ihre Bauernführer nach Mosbach entſandt, wo am Donnerstag nachmittag in der großen Markthalle eine gewaltige Kundgebung ſür den deutſchen Bauernſtand abgehalten wurde. Mit den. Zügen, mit Omnibuſſen, auf Rädern und zu Fuß eilten die Teil⸗ nehmer aus allen Richtungen herbei; über 3000 Bauern aus der Rheinebene, dem Odenwald und dem Frankenland füllten den Saal. Nach kurzen Begrüßungsworten von Kreisbauern⸗ führer Rudolf⸗Mosbach ergriff der Landes⸗ führer der badiſchen Bauernſchaft, Huber, das Wort zu längeren Ausführungen über die Fragen, die ſeit der Machtergreifung durch die nationalſozialiſtiſche Regierung den Bauernſtand be⸗ wegen. Er gab zunächſt eine Erläuterung des Reichsnährſtandgeſetzes, das den Neuaufbau ſämt⸗ licher landwirtſchaftlicher Organiſationen vorſieht. In vier Hauptabteilungen finden die beſonderen Aufgaben ihre Erledigung. Die Hauptabteilung 1 entſpricht dem bisherigen Landbund und anderen bäuerlichen Organiſationen und umfaßt auch die NS⸗ Bauernſchaft; ſie betreibt keine Geſchäfte, ſondern widmet ſich der wirtſchaftspolitiſchen Betreuung des Bauernſtandes. Die Hauptabteilung 2 iſt Nachfol⸗ gerin der Landwirtſchaftskammer und als ſolche Trägerin des bäuerlichen Siedlungsweſens und der landwirtſchaftlichen Fachſchulen. In der Haupt⸗ abteilung 3 erſteht der Genoſſenſchaftsverband in ver⸗ beſſerter Form wieder. Die Preisbildung ſoll in gutem Sinne beeinflußt werden, damit der Bauern⸗ ſtand nicht mehr der Ausplünderung durch den Führertagung der Hillerjugend * Karlsruhe, 4. Jan. Die Führertagung der Hitlerjugend des Gebietes Baden findet am Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. Ja⸗ nuar 1934 ſtatt. Beginn: Samstag, den 6. Januar⸗ nachmittags 13.90 Uhr im Landtagsgebäude mit der großen Tagung des Sozialamtes der Hitlerjugend. Obergebietsführer Axmann⸗Berlin wird bei dieſer Tagung anweſend ſein. Abends 20,30 Uhr findet in der Feſthalle eine Kundgebung der Hitlerjugend ſtatt. Sonntag vormittag.30 Uhr, Beginn der Sonder⸗ tagungen. Arme Kinder im Karlsruhe, 5. Jan. Eine ganz große Freude bereitete der Landes⸗ ſführer des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes 1933/&34 und Gauwalter der NS.⸗Volkswohlfahrt, Argus, zu Weihnachten armen Kindern in Furt⸗ wangen und Güt enbach. Samstags vor Weih⸗ nachten fuhr ein mit warmen Bubenhoſen, Winter⸗ hemden, Hemdenſtoffen, Kinder⸗ und Mäochenklei⸗ dern, ſowie mit vielen warmen Wollſachen voll be⸗ ladener Kraftwagen in Karlsruhe los, um die vie⸗ len, ſchönen Geſchenke nach dem Furtwanger Not⸗ ſtandsgebiet zu verbringen. Auf vereiſten Straßen ging es das Kinzigtal hinauf in das prächtig ver⸗ 3 ſchneite Gutachtal, das mit ſeinem total vereiſten E Bachlauf, mit ſeinen mächtigen Eisblöcken einen be⸗ ſonderen landſchaftlichen Reiz bot. Ueber das ver⸗ ſchneite Triberg wurde die Höhe vor Schönwald gewonnen. Eine herrliche Schneelandſchaft, über⸗ wölbt von einem ſtrahlend blauen Himmel, tat ſich auf. Ueberall an den Hängen und in den Bachmul⸗ den lagen die Gehöfte der Bauern und die Hütten der Holzhauer. Ueber die Eſcheck ging es in flotter Fahrt hinunter nach Furtwangen. Bergkuppen und Gebirgszüge waren geſchmückt mit berauhreiften Tannenwäldern. In Furtwangen wurde das Rathaus beſucht. Bürgermeiſter Dr. Miltner hegrüßte den Landes⸗ führer und nahm unter herzlichen Dankesworten die vielen Geſchenke entgegen, mit denen 50 der ärmſten Kinder reichlich beſchenkt werden ſollten. In Furt⸗ wangen iſt die Not beſonders ſchwer, ſind doch 2 Uhrenfabriken mit 400 und 600 Arbeitern in den letzten Jahren angeſichts der Exportſchwierigkeiten ſtillgelegt worden und jetzt in Liquidation bfindlich. Ein anderes größeres Unternehmen mit früher 150 rbeitern iſt gegenwärtig nur für einen Wochentag beeſchäftigt. Unter der Führung von Bürgermeiſter Dr. Miltner konnte indeſſen im Verlaufe des ver⸗ gangenen Jahres vieles wieder verbeſſert und neu aufgebaut werden. Das Winterhilfswerk iſt in dieſer Stadtgemeinde beſonders gut aufgerichtet und hat zu Weihnachten alle Hilfsbedürftigen, insbeſondere die Kinderreichen, recht ſchön und gut beſcheren können. Gütenbach iſt von allen Gemeinden des .⸗Kreiſes Donaueſchingen mit am ſchwierigſten 5 dran. In Gütenbach arbeitete früher eine Fabrik⸗ ſiliale der Badiſchen Uhrenfabrik in Furtwangen, außerdem ein weiterer Filialbetrieb einer Triberger 4 5 Beide Unternehmen ſind gegenwärtig ge⸗ „lchloſſen. eeeeeee Das Winterhilfswerk ſpendet Freude in Jurtwangen und Gütenbach Eine Firma hat eine Anzahl der beſten — Hochſchwarzwalo Facharbeiter mit den wertvollſten Maſchinen zur Er⸗ richtung eines Betriebes in England verwendet, ſodaß die Ausſichten für Gütenbach ſchließlich nicht die beſten ſind. Von den heute noch Einwohnern ſind mehr als die Hälfte, 650, hilfsbe⸗ dürftig. Geradezu auffallend iſt der Rückgang der Bevölkerung beider Orte. Furtwangen zählte 1928 insgeſamt 5500 Einwohner, heute dage⸗ gen nur noch 5053, Gütenbach 1928 insgeſamt 1221. Einwohner, heute nur noch 1110. Gewiß ein Zeichen dafür, daß die Dinge nicht einfach liegen und jedwede Hilfe angebracht u. notwendig iſt. Auch für die Güter⸗ bacher Kinder wurde beſtens geſorgt. Auch hier wurden dem örtlichen WHW., ähnlich wie in Furt⸗ wangen, vom Landesführer des WHW. reichliche Geſchenke für 50 arme Kinder übergeben. Hilfe muß auch weiterhin für Furtwan gen, Gütenbach und Vöhrenbach werden. Um zu helſen, hat die Landesführung in dieſen Tagen er⸗ neut 42 Zentner Roggenmehl und 40 Zentner Wei⸗ zenmehl dem WHW.⸗Kreis Donaueſchingen zur Ver⸗ fügung geſtellt. Mithelfen kann zur Behebung die⸗ ſer Not aber auch jeder Volksgenoſſe. Einmal de⸗ durch, daß er ſich von der Landesführung die An⸗ ſchrift einer armen, kinderreichen Familie aus dem Hochſchwarzwald mitteilen läßt, um an dieſe Fa⸗ milie dann ein Lebensmittelpaket abzuſenden. Die Landesſührung führt über ſolche Familien gewiſſen⸗ haft eine Kartei und gibt jederzeit notwendige Aus⸗ künfte an hilfsbereite Volksgenoſſen. Auch unſere Winterſportler können zur Linderung der Notſtände im eigenen Land einiges beitragen. Sport⸗ ler, denkt an die idealen Uebungshänge unſeres Hochſchwarzwaldes, denkt an die ideglen Wanderge⸗ legenheiten in unſerer Heimat. Verzichtet freiwillig auf einen in dieſer Notzeit etwas unzeitgemäßen Urlaub in Davos oder Südtirol. Bleibt bei Euren Schwarzwalobergen, die zwar nicht ſo heroiſch, aber dennoch von vieler Schönheit ſind. Helft im Geiſte einer wahren Sportlichkeit— kei⸗ ner nur übertünchten— die Notſtände in Eurer Heimat durch die Abhaltung Eurer Skikurſe im Schwarzwald zu beheben. Manche arme Familie wird dadurch auf irgend eine Art wieder ihr Brot finden und Euch dankbar ſein. Geldſpenden für das Winterhilfswerk können eingezahlt werden auf das Poſtſcheckkonto der Lan⸗ desführung Karlsruhe Nr. 360, Sparkaſſenkonto Karlsruhe 3599 und bei ſämtlichen Bank⸗ und öf⸗ ſentlichen Zahlſtellen. Sachſpenden nehmen die ört⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe vorhandenen — a. 22 2 18 L Die Rückkehr zum Agrarſtaat diſchen Bauernſchaft in Mosbach Handel ausgeſetzt iſt. In der Hauptabteilung 4 end⸗ lich findet ſich als Beſtandteil des Reichsnährſtandes der ſog. Landhandel. Der Landesbauernführer und jede Hauptabteilung erhalten je einen Fachbeirat von zehn Bauern. Der Redner ſieht in dem Reichs⸗ nährſtandgeſetz einen ganz großen Fortſchritt für den Bauernſtand. Das vielumſtrittene Erbhofgeſetz bezeichnete der Landesbauernführer als das revolutionärſte Geſetz, das je geſchaffen wurde; es ſoll das Bauerntum von der Zinsknechtſchaft befreien. Wo Härten hervor⸗ treten, ſind Milderungen vorgeſehen, denn niemand zoll benachteiligt werden. Der deutſche Bauernſtand geht mit Beſtimmt⸗ heit einer neuen Blüte entgegen, wenn er erſt von der niederdrückenden Zinsknecht⸗ ſchaft befreit iſt. Mit der Erbhof⸗Entſchuldung und vielen anderen ſegensreichen Beſtimmungen wird die Rückkehr zum Agrarſtaat in die Wege geleitet. Dazu iſt es not⸗ wendig, daß jeder deutſche Bauer ſeine Pflicht tut und ſich hinter ſeine Führer ſtellt. Den gegen das Erbhofgeſetz vorgebrachten Bedenken iſt entgegenzu⸗ Halten, daß alles dem großen Ganzen zu dienen hat. Nicht länger ſoll geſunde Bauernjugend in den Großſtädten verkümmern; bäuerliches Siedlungs⸗ weſen und eben das Erbhofgeſetz ſorgen dafür, daß wieder ein geſunder Bauernſtand auf eigener Scholle ſchafft und lebt. Ueber das Aufgabengebiet öͤer Hauptabteilung 2 ſprach hierauf deren Leiter, Schmitt⸗Leutershau⸗ ſen. In der Zoll⸗ und Handelspolitik ſollen neue Wege gegangen werden, damit ſich das deutſche Volk ſeine außenpolitiſche Freiheit erkämpfen kann. Nicht länger darf das Geſetz von Angebot und Nachfrage dem Erzeuger die Möglichkeit nehmen, auf die C00C0C0CC0CPT0PPP0PPPPGPPPPPPPPPPGPPPGGGGGPPGGPGPPPPPPPP0GTGTPTPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTfTPTTPTTTTTT—————TT—TTTPTTT————————— Ein ſauberes Bruderyaar * Mosbach, 5. Jan. Wegen Betrugs, erſchwer⸗ ter Urkundenfälſchung und Begünſtigung ſtanden der 23jährige Hans Arnold und deſſen 19jähriger Bruder Georg Arnold aus Oberſchar⸗ bach(Odenwald) vor dem hieſigen Schöffenge⸗ richt. Hans Arnold, der wegen Betrugs bereits vor⸗ beſtraft iſt und einen Hauſierhandel mit Kurz⸗ und Galanteriewaren betrieb, beſtellte bei auswärtigen Firmen als angeblicher in Eberbach wohnhafter Kauf⸗ mann unter falſchem Namen größere Mengen Wa⸗ ren. Eine der Firmen ſchickte auch tatſächlich Waren im Werte von 580 Mark bahnlagernd nach Eberbach, wo Arnold mit ſelbſtgefertigtem Ausweis die Beute abholte. Der größte Teil der Ware konnte jedoch durch die Gendarmerie noch ſichergeſtellt werden. Das Gericht verurteilte den Haupttäter zu einem Jahr u. zwei Monaten Gefängnis, ſeinen Bruder Georg, der bei der Abholung der Ware behilflich war, wegen Beihilfe zu 100 Mi. Geldſtrafe. * Karlsruhe, 5. Jan. Wie wir erfahren, wird demnächſt in Baden ein Geſetz zur Abänderung des Geſetzes über die Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarrer aus Staatsmitteln erlaſſen, das beſtimmt, daß die bisher der iſraelitiſchen Religionsgemeinſchaft und der freireligiöſen Landesgemeinde gewährten ſtaatlichen Zuſchüſſe zur Beſoldung von Rabbinern und freireligiöſen Predi⸗ gern geſtrichen werden. * Heidelberg, 5. Jan. Am Dienstag, 9. Januar, in der Sendergruppe Weſt über den Frankfurter Sender ein Zwiegeſpräch führen mit Dr. L. Neun⸗ dörfer über das Thema:„Eine Stadt ſorgt für ihre Bauern Neue Wege in der Kommunalpolitik“. * Mosbach, 5. Jan. Der Vorſtand des Ver⸗ meſſungsamtes Mosbach, Vermeſſungsrat Wilhelm Meythaler, hat ſich Mittwoch abend mit einer Schußwaffe ſo ſchwere Verletzungen beige⸗ bracht, daß er bald darauf ſtar b. Ein Diſziplinar⸗ verfahren, das er wegen eines Vorkommniſſes in ſei⸗ nem Dienſtbereich gegen ſich ſelbſt eingeleitet hatte und die umlaufenden Gerüchte ſcheinen ihn zu dieſem Schritt veranlaßt zu haben. * Haßloch, 5. Jan. Im ſtädtiſchen verunglückte der 34 Jahre alte verheiratete Wilh. Fichter tödlich. Fichter war in 30 Meter Höhe mit dem Abräumen von Steinen beſchäftigt, als ſich oberhalb ein Stein loslöſte, der Fichter in den Rücken traf und das Sicherungsſeil durchſchnitt, ſo daß der Unglückliche in die Tiefe ſtürzte, wo er mit zerſchmettertem Körper tot geborgen wurde. * Dielheim, Amt Wiesloch, 4. Jan. Am 1. Januar konnte Frau Katharina Rauſch hier ihren 97. Ge⸗ burtstag begehen. Die Jubilarin erfreut ſich trotz ihres hohen Alters einer ausnahmsweiſen gei⸗ ſtigen und körperlichen Friſche. Sie verrichtet noch ſämtliche Hausarbeiten und iſt täglich bei gewohnten Gängen auf der Straße zu erblicken. * Ellmendingen bei Pforzheim, 4. Jan. Die neue Reichsleiterin des weiblichen Arbeits⸗ dienſtes, Frau Gertrud Scholtz⸗Klink, die zu⸗ letzt ſich in der Gauleitung der badiſchen NS⸗Frauen⸗ ſchaft befand, ſtammt aus Ellmendingen, dem hübſchen Steinbruch badiſchen Ort, der ſeit vielen Jahren ein Hort des Nationalſozialismus iſt. * Weil a. Rhe'n, 4. Jan. Von der hieſigen Gen⸗ barmerie wurde ein von der Staatsanwaltſchaft lichen Stellen des WHW. entgegen.“ Köln ſteckbrieflich verfolgter Schwerverbr echer feſtgenommen. 83 um 18.20 Uhr, wird Oberbürgermeiſter Nein haus — 7. Seite/ Nummer 7 Preisbildung einzuwirken. Gerade in der Viehwirt⸗ ſchaft iſt in ͤieſer Beziehung noch manches zu än⸗ dern, damit es nicht länger möglich iſt, daß ſich der Viehzüchter mit einem Viertel des Fleiſchpreiſes begnügen muß, der im Kleinhandel erzielt wird. Die Schädlinge werden aus dem Viehhandel entfernt werden, Die Regelung der Milchwirtſchaft dürfte als Vorbild dienen. Im Weinhandel iſt eben⸗ falls mit Aenderungen zu rechnen. Beſondere För⸗ derung bedürfen der Flachs⸗ und Hanfanbau, ſowie die Schafzucht, damit wir auch in dieſen Erzeugniſſen nicht mehr auf das Ausland angewieſen ſind. Für die Tatkraft der neuen Regierung zeugt in bemer⸗ kenswerter Weiſe die Art, wie ſeit der Machtüber⸗ nahme die Beldbereinigungen in die Wege geleitet werden. Nach den beiden mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Anſprachen richtete der Schulungsleiter der Landesbauernführung, Jungbauernführer Kaiſer, beherzigenswerte Worte an die Verſammlung und ermahnte zur Einigkeit im Bauernſtand. Der Red⸗ ner bezeichnete die Jungbauern als Front⸗ kämpfer des Dritten Reiches, von dem Adolf Hitler ſagte, es werde ein Bauernreich ſein, 5 oder es werde nicht ſein. Die Kundgebung wurde mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf die Führer und mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſchloſſen. Nachbargebiete Der goldene Ring Heinrichs IV * Speyer, 5. Jan. Bei der Beſichtigung des Dom⸗ ſchatzes im berühmten Kaiſerdom wird jetzt als be⸗ ſondere Koſtbarkeit auch der goldene Ring Kaiſer Heinrichs IV. gezeigt, der im Jahre 1900 bei der Oeffnung und Umbettung der Kaiſergräber im Speyerer Dom als einziges Wert⸗ ſtück gefunden wurde. Das ſteinerne Grab mit ſeinem Inhalt entging den Franzoſen, die nach der Zerſtö⸗ rung des Domes und der Stadt Speyer im Jahre 1689 die Grabſtätten der deutſchen Kaiſer nach Schätzen durchwühlten. Der Ring iſt ein einzig⸗ artiges romantiſches Kunſtwerk von außerordentlicher Schönheit. Heinrich IV. erhielt dieſes Kleinod von ſeinem Freunde und Erzieher, dem Erzbiſchof Adal⸗ bert von Bremen, vermutlich bei der Feier ſeiner Schwertumgürtung zu Worms im Jahre 1064.„Adel⸗ bero Episcopus“ iſt auf der Außenſeite des Ringes eingraviert; auf der reich in goldenem Filigran aus⸗ gebildeten Platte ſitzt zwiſchen drei mittelgroßen Perlen ein großer blaſſer Saphir. An der Grenze verhaftet * Edenkoben, 5. In. Der 20 Jahre alte Bäcker Ernſt Reinfrank und der 25 Jahre alte Schloſſer Otto Eckert, beide von hier, wurden an oͤer Saar⸗ grenze verhaftet und in das Gefängnis in St. Ing⸗ bert eingeliefert. Beide waren im Beſitze von un⸗ erlaubten Druckſchriften, die ſie verbreiteten.? Hakenkreuzglocke im Saargebiet * Saarbrücken, 4. Jan. Die„Neunkirchener Zei⸗ tung“ berichtet aus Saarburg, daß in den Werkſtät⸗ ten der Firma Mabilon u. Co. in Saarburg die erſte „Hakenkreuzglocke“ für das Saargebiet fertiggeſtellt worden ſei. Die Glocke iſt für die evangeliſche Kir⸗ chengemeinde Hanweiler bei Saargemünd beſtimmt und trägt die Inſchrift„Gott walte in Gnaden.—— daß bald tue kund— die Rückkehr zu Deutſchland— dein eherner Mund.“ BS * Neuſtadt a. d. Hdt., 5. Jan. Bei einer hieſigen größeren Weinfirma iſt dieſer Tage aus Nord⸗ amerika die Beſtellung von 40000 Flaſchen Pfälzer Qualitätswein eingelaufen. Zur Zeit iſt man mit der Abfüllung der Weine beſchäftigt * Jägersburg, 5. Jan. Die Diphtherie⸗ Erkrankungen in unſerem Ort haben in der letzten Woche wieder zugenommen. Die Zahl der Er⸗ krankten hat ſich von 60 auf etwa 90 Perſonen er⸗ höht. Diesmal ſind auch mehrere Erwachſene davon betroffen, die in den umliegenden Krankenhäuſern untergebracht wurden. Die Volksſchnlen mußten bis 21. Jannar einſchließlich geſchloſſen werden; ebenſo wurde ein Lebensmittelgeſchäft geſchloſſen. * Pirmaſens, 4. Januar. Der Stadtrat hat in ſeiner Sitzuug vom 29. Dezember 1933 beſchloſſen, an Stelle eines dritten ehrenamtlichen Bürgermeine ſters einen dritten berufsmäßigen Bürgermeiſter anzuſtellen. Bei der unter dem 30. Dezember 1938 vorgenommenen Wahl wurde Herr Friedrich Lu⸗ ban mit allen abgegebenen Stimmen zum drit⸗ ten berufsmäßigen Bürgermeiſter ge⸗ wählt. * Saarbrücken, 5. Jan. Die Zollfahndungsabtei⸗ lung der Saarbrücker Kriminalpolizei iſt einem um⸗ fangreichen Tapetenſchmuggel auf die Spur gekommen. An der ſaarländiſchen Grenze wurde der Lieferwagen einer reichsdentſchen Spedi⸗ tion beſchlagnahmt. In Zuſammenhang damit wurde das Sammellager der Schmugglerbande entdeckt, wo⸗ bei etwa 70 Ballen Tapeten zutage gefördert wur⸗ den. Die Schmugglerbande hat im Laufe der letzten Zeit erhebliche Mengen Tapetenrollen unverzollt nach dem Saargebiet gebracht. Im Lauſe der Unter⸗ ſuchung wurden weitere 30 Ballen in einem Tapeten⸗ geſchäft beſchlagnahmt; der Geſchäftsinhaber war als Auftraggeber der Bande aufgetreten. * 8 5 5 1 E* Freitag, 5. Januar 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Sicherung des Erreichien und Foriseßung der Auibauarbeiſen Neue Auigaben der Landwirischaſi/ Günsſige Vorraislage/ Die Zahlungsbilanz 1935/ Gegenwärſig 18 Nird. Auslandsschuiden Die ſtaabliche Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft, Berlin, ergreift, wie üblich, auch diesmal an der Johres⸗ wende das Wort. um einen Ueberblick über die Heutſche Wirtſchaftslage zu geben. Das Werk zeichnet ſich dadurch aus, daß es in jede wichtige Sparte des volkswirtſchaft⸗ lichen Getriebes hineinleuchtet und auf Grund der ein⸗ zelnen Ergebniſſe eine Geſamtprognoſe für 1934 ſtellt. Die Leitung der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft iſt, wie vorweg ge⸗ ſagt ſein mag, der Auffaſſung, daß wichtige Etappen zum Ziel, die deutſche Volkswirtſchaft wieder in Gang zu brin⸗ gen bereits überwunden ſind. Die verantwortlichen Träger der deutſchen Wirtſchaftspolitik ſind ſich darüber im klaren, daß trotzdem der Weg zum angeſtrebten Ziel nach den ſchweren Erſchütterungen der vorangegangenen zwei Jahr⸗ zehnte noch weit und ſchwierig iſt und nur unter ſorgſamer Beachtung der organiſchen Entfaltungsmöglichkeiten zu dem erwünſchten Ziel einer dauernden Geſundung führen kann. Der intereſſanten Arbeit entnehmen wir ſolgendes: Die allgemeine Belebung der Wirtſchafts⸗ tätigkeit, die ſich bereits im erſten Halbjahr 1933 ab⸗ zeichmete, hat im weiteren Verlauf des Johres nahezu alle Teile der deutſchen Binnenwirtſchaft erfaßt. Eine nen⸗ nenswerte Auflockerung der Erſtarrungserſcheinungen in weiten Teilen der Wirtſchaft iſt eingetreten. Der entſchei⸗ dende Antrieb ging dabei von der grundlegenden Neuord⸗ nung und Konſolidierung der politiſchen Verhältniſſe aus. Die ſtraffe Zuſammenſaſſung und einheitliche Geſtaltung der geſamten politiſchen Willensbildung gibt die Grund⸗ lage für eine ſtetige Wirtſchaftspolitik. Dieſe nationale Wirtſchaftspolitik hat ſich die organiſche Ausbildung und den zielbewußten Einſatz aller nationalen Wirtſchaftskräfte zum Ziel geſetzt, eine Forderung, die vor 90 Jahren von dem großen deutſchen National⸗ ökonomen Friedrich Liſzt in den Mittelpunkt ſeines„Na⸗ tionalen Syſtems“ geſtellt worden iſt. Dabei lehnt der nationale Staat in gleicher Weiſe eine Abkapſelung der in vieler Hinſicht in die Weltwirtſchaft verflochtenen Volks⸗ wirtſchaft ebenſo ab, wie jede bürokratiſche Reglementierung im Innern. Vielmehr bildet die Grundlage die freie und ſelöſtverantwortliche Unternehmertätigkeit, die ſich dem großen politiſchen Ziele des Wiederaufbaues der deutſchen Bolkswirtſchaft unterordnen muß. Die Wucht, mit der der Kampf mit den hemmenden Kräften der Wirtſchaft aufgenommen wurde, hat bereits in außergewöhnlich kurzer Zeit zu wichtigen Erſolgen geführt. Für die Zukunft muß dafür geſorgt werden, daß nicht nur die konjunkturellen Beſſerungen erhalten blei⸗ ben, ſondern daß die ſtrukturellen Vorausſetzungen für eine organiſche Weiterentwicklung gefeſtigt werden. Dieſe Feſtigung kann ſich noturgemäß im Verhältniſſe zur Schnelligkeit der erſten Erfolge nur langſam vollziehen und bedarf einer ſorgſamen Abwägung der in den Dienſt des Aufbaues geſtellten wirtſchaftlichen Kräfte. Dos Jahr 1933 hat eine eindeutige Belebung der induſtriellen Erzeugung in Deutſchland und in wichtigen Induſtrieländern der Welt gebracht. Der ſaiſonbereinigte induſtrielle Produktionsindex hat ſich von ſeinem im Auguſt 1932 erreichten Tiefpunkt mit 58,5 von Monat zu Monat ſtetig anſteigend bis auf 70,8 im September und auf etwa 71,5 im November v. J. gehoben. Die Ver⸗ brauchsgütererzeugung ſtieg vom Auguſt 1992 bis Oktober 1983 um rd. 12 v. H. Beſonders aufſchlußreich iſt aber, daß die Erzeugung von Produktionsgütern in der glei⸗ chen Zeitſpanne um 32 v. H. geſtiegen iſt. Hierin kommt die ſtarke Belebung der volkswirtſchaftlichen Inveſtitions⸗ tätigkeit ſeit Beginn des Jahres zum Ausdruck. Dieſe Inveſtitionen gehen zu einem weſentlichen Teil auf öſfent⸗ liche Initiotive zurück. Seit Frühjahr 1932 wurden öffentliche Arbeitsbeſchaf⸗ fungsvorhaben im Betrage von rd. 5,5 Mrd./ beſchloſ⸗ ſen. Von dieſer Summe iſt bis heute erſt etwa der vierte Teil verausgabt worden. Dies erklärt ſich dargus, daß die Planung und Durchführung derart großer Auigaben eine erhebliche Anlaufzeit in Anſpruch nimmt. Wenn alſo bereits 1993 eine ſtarke Inveſtitionsanregung erzielt wer⸗ den konnte, ſo läßt das für 1934, wo alle öffentlichen Maß⸗ nahmen verſtärkt weiterlaufen werden, eine nennenswerte zuſätzliche Belebung erwarten. Die Fortſührung der be⸗ ſchloſſenen Arbeiten wird aber z. T. noch in das Jahr 1935 übergreiſen. Freilich kann ſelbſt durch dieſe öffentliche Arbeitsbeſchaf⸗ ſung noch keine volle Kapazitätsausnutzung der Inveſti⸗ tionsgüterinduſtrien erzielt werden. Dies zeigt ſchon die Tatſache, daß die Jahre höchſter Inveſtitionstätigkeit (1928/20) ein Volumen an Neuinveſtitionen von fährlich —7 Mrd.„ aufwieſen. Das Ziel muß deshalb ſein, wie es bereits durch die ateuererleichterungen für Erſatz⸗ beſchaffungen in glücklicher Weiſe vorbereitet iſt, im Rah⸗ men der öffentlichen Ankurbelung die Initiative der unternehmeriſchen Wirtſchaft anzuregen. Borausſetzung dafür iſt die Beſſerung der Ertragsverhält⸗ niſſe. Auf der Einnahmen⸗ und Ausgabenſeite bahnt ſich eine Beſſerung der landwirtſchaftlichen Berhält⸗ niſſe an. Es bleiben aber noch immer wichtige Auf⸗ goben zu löſen. Bei der angeſtrebten Selbſtverſorgung des Binnenwarktes beſteht bei dem Anbau von Getreide und Kartoffeln nur noch ein geringer Spielraum ür eine weitere Ausdehnung, ohne Gefahr zu laufen, für die mehrerzeugten Produkte anderweitigen Abſatz ſuchen zu müſſen. Auch wenn eine Verbeſſerung der Einkommens⸗ lage der breiten Maſſen den Verbrauch an Getreide ſtei⸗ gern wird, iſt wichtiger als eine Produktionsausdehnung in dieſen Erzeugniſſen die beſſere Anpaſſung der Pro⸗ ͤuktion an die Erforderniſſe des heimiſchen Marktes. Dem relativen Ueberfluß an den genannten Agrarſtoffen ſteht auch heute noch ein von der deutſchen Landwirtſchaft nicht 5 Bedarf an Frühgemüſen, Oelkrüchten für die Margarineinduſtrie und eiweißhaltigen Futtermitteln zur Sicherung der Fettverſorgung gegenüber, obwohl gerade hier ſchon im Berlauf der letzten Jahre nennenwerte Fortſchritte erzielt werden konnten. Im Jahre 1933 laſſen die Vorratszahlen für manche Weltworen einen leichten Rückgang erkennen, ſo z. B. für Baumwolle, Kautſchuk, Blei, Zink und Zinn. Für Deutſchlond iſt die Frage nach der Höhe der Vor⸗ räte auch deshalb von Wichtigkeit, weil die wirtſchaftlichen Auſſchwungsmöglichkeiten in gewiſſer Hinſicht von der Größe des Einfuhrbedarfs an Rohſtoffen abhängen. Die Vorratslage zeigt, vom Geſichtspunkt der Zahlungsbilanz aus betrochtet, gegenwärtig ein günſtiges Bild: die Vor⸗ räte in einigen wichtigen Rohſtoſſen, für die Zahlen ver⸗ fügbar ſind, ſind heute in Deutſchland z. T. Hoppelt ſo hoch wie vor dem letzten Aufſchwung(Nov. 1926), wie aus nach⸗ ſtehender Aufſtellung hervorgeht(in 1000 To.): Stein⸗ Woll Baum⸗ Stein- Woll⸗ Baum⸗ 5 kohle kammzüge wolle kohle kammzüge wolle 1925 Nov. 7521 3,628 66,6 1930 Nov. 13 757 4,778 107,8 1926„ 2717 4,717 62,7 1931„ 14 331 5,498 66,8 1927„ 2625 6,011 132,1 19 5 15 047 9,206 109,9 192„ 4351 6,857 113,9 1933„ 15 534 9,279 121,7 19990„ 3502 6,448 97,1* Oktober Die deutſche Zahlungsbilanz für 1933 wird folgendermaßen geſchätzt(in Mrd. //: Außenhan⸗ delsbilanz plus 0,7(i. V. plus 1,1), Dienſtleiſtungsbilanz plus 0,3(wie i..), Zinſenbilanz minus 0,8(minus 0,9) und Reparationen minus 0,2(wie i..). Die laufenden Poſten ſchließen demnach 1933 mit 0 ab gegen plus 0,3 i. V. Bei den Kapitalbewegungen betragen die Gold⸗ und De⸗ viſenveränderungen plus 0,6(i. V. plus 0,3), d. h. ſie haben ſich um 600 Millionen zu Ungunſten Deutſchlands verſchlechtert. Die langfriſtige Verſchuldung zeigt eine Veränderung von minus 0,5(minus 0,2). Des weiteren ſind bei der Konverſionskaſſe plus 0,3(0) Guthaben ent⸗ ſtanden. Die Veränderung der kurzfriſtigen Auslands⸗ verſchuldung wird mit wieder 0,4 Mrd. beziffert, ſo daß auch hier dery Saldo für 1933 0 beträgt gegen minus 0,3 i. V.— Im Jahre 1933 ſtand der Kapitalmarkt infolge des Abzuges rieſiger Kapitalbeträge aus den deutſchen Kredit⸗ märkten durch das Ausland und infolge der Verluſtwirt⸗ ſchaft der Unternehmungen ſowie einer weitreichenden Konſumfinanzierung im Zeichen fortgeſetzter Schrump⸗ fung. Allein in 1931 wurden der deutſchen Volkswirtſchaft vom Auslande rd.—6 Mrd./ abgefordert. Trotz der Stillhalteabkommen iſt nach den amtlichen Erhebungen auch in 1932 und 1933 die deutſche Auslandsverſchuldung ſehr bedeutſam vermindert worden. Seit Februar 1933 hat ſie ſich weiterhin ſchätzungsweiſe um etwa—4,5 Mrd. 4 verringert. Davon entfiel der Hauptbetrag auf die Dollar⸗ entwertung. Nach dem derzeitigen Stand der Währungen hat die deutſche Auslandsverſchuldung noch eine Höhe von rd. 18 Mrd./ einſchließlich ausländiſchem Beſitz an Wert⸗ papieren, Beteiligungen und Grundſtücken. Die Weltwirtſchaft hat in ihren wichtigſten Teilen im Verlauf des Jahres 1933 die wirtſchaftliche Stagnation überwunden. Mehr oder weniger ausgeſprochen haben ſich alle großen Induſtrieländer zunächſt auf die eigenen natio⸗ nalen Kräfte und die der angeſchloſſenen Gebiete zurück⸗ gezogen und fürs erſte bewußt die internationalen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen hinter die Belebung des Binnenmark⸗ tes zurückgeſtellt. Die Folge dieſer Wirtſchaftspolitik iſt, daß das ſeit 1929 in außerordentlichem Maße geſchrumpfte Welthandelsvolumen in 1933 noch keine Zunahme auf⸗ weiſen konnte. Mit einem allgemeinen Anſtieg des in⸗ duſtriellen Produktionsvolumens der Welt wird ſich mit Notwendigkeit eine größere Nachfrage nach Welthandels⸗ gütern entwickeln, die zu einer ſtärkeren zwiſchenſtaatlichen Austauſchtätigkeit führen muß. So werden ſich auf der Grundlage gekräftigter Nationalwirtſchaften neuere und geſündere Weltwirtſchaftsbeziehungen ergeben. In Deutſchland ſind durch die umſichtigen Maßnahmen der Regierung nicht nur große Schwierigkeiten überwun⸗ den worden, die für dieſen Winter die Wirtſchaft bedroh⸗ ten, ſondern es ſind darüber hinaus an vielen Stellen die Kräfte freigelegt worden, die eine Wiedergeſundung des Wirtſchaftskörpers ermöglichen können. Die anzuſtre⸗ bende Ausweitung des Geſchäftsvolumens muß von einer Koſtenſenkung zur Entlaſtung der noch weitgehend im Defizit ſtehenden Bilanzen begleitet ſein. Grundlegend iſt hierfür die Erleichterung des Zinsdruckes. Zur notwendigen Aus⸗ weitung des Wirtſchaftsvolumens gehören auch alle Maß⸗ nahmen, die die deutſche Ausfuhr erhalten und erhöhen. Wichtige Etappen zum Ziel, die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft wieder in Gang zu bringen, ſind bereits überwun⸗ den. Die verantwortlichen Träger der deutſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik ſind ſich darüber im klaren, daß trotzdem der Weg zum angeſtrebten Ziel nach den ſchweren Erſchütterun⸗ gen der vorangegangenen zwei Jahrzehnte noch weit und ſchwierig iſt und nur unter ſorgſamer Beachtung der orga⸗ niſchen Entſaltungsmöglichkeiten zu dem erwünſchten Ziel einer dauernden Geſundung führen kann. Die ſich überall zeigenden Auſätze zur entſcheidenden Beſſerung laſſen er⸗ warten, daß im nenen Jahr eine einheitliche Wirtſchafts⸗ rolitik das bisher Erreichte ſichert und die Aufbauarbeit erfolgreich weiterführt. Die ſinanzielle Eniwicklung der Reichsbahn Nach einem vorläufigen Jahresrückblickder Deutſchen Reichsbahn wird das Jahr 1933 voraus⸗ ſichtlich mit dem gleichen Ergebnis wie das Vor⸗ jahr abſchließen, während in den Jahren 1930 bis 1932 re⸗ gelmäßig ein beträchtlicher Einnahmerückgang zu ver⸗ zeichnen war. Die Betriebsleiſt ungen der Reichs⸗ bahn ſind infolge der Wirtſchaftsbelebung 1939 bereits höher geweſen als im Vorjahre, die Einnahmeentwick⸗ lung hat damit jedoch nicht Schritt gehalten. Erſt im Jahre 1934 wird mit einem der Verkehrsbelebung entſprechenden Anſtieg der Einnahmen gerechnet werden können. Die Geſamt einnahmen des Berichtsjahres werden um etwas 46 v. H. unter den Einnahmen des Jahres 1920 mit ſeinem bisher erzielten Einnahmehöchſtſtand von 5354 Mill. liegen und etwa 7 der Einnahmen des Jahres 1931 von 3849 Mill. erreichen. Verblieben die Geſamt⸗ einnahmen etwa auf dem Stande des Vorjahres, ſo glitten die Einnahmen aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr ge⸗ genüber 1932 um 7 v. H. auf vorausſichtlich 840 Mill. 4 (i. V. 901 Mill. /) und gegen 1929(1423 Mill. 4) um 41 v. H. ab. Im Güterverkehr iſt ſeit 1320 erſtmalig eine Einnahmeſteigerung eingetreten. Gegenüber dem Jahre 1932 egibt ſich eine Zunohme um roͤ. 9 v. H. Von dem Rückgang der Geſamteinnahmen entfallen nach über⸗ ſchlägiger Schätzung auf Tarifermäßigungen im Güterver⸗ kehr etwa 16 v. H. und im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr etwa 7 v. H Die Reichsbahn mußte eine Erhöhung ihrer Ausgaben in Kauf nehmen, wenn ſie die Maßnahmen der Reichsregierung zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit tatkräftig unterſtützen wollte. Der Geſamtbetrag des z w⸗ ſätzlichen Arbeitsbeſchaffungsprogramms 1939⸗34 beläuft ſich ſomit auf 625 Mill.. Für 1934 ſind im ganzen, ebenſo wie für 1933, rund 1,4 Milliarden für Arbeitsbeſchaffungen vorgeſehen. Von Neubauten wer⸗ den beſonders hervorgehoben die Berliner Nord⸗Süd⸗S⸗ Bahn, der Ausbau der Anlagen für den Einfatz des Kraſt⸗ wagens, ſüddeutſche Elektriſierungen, Bauten des Rhein⸗ Ruhrprogrammes, die Vergrößerung der Borſignalabſtände zur Erhöhung der Fahrgeſchwindigkeiten uſw. Der Bericht behandelt ferner den Bau der Reichsautobahn, der mit den Mitteln der Reichsbahn geſördert und finanziert wꝛro. Die Ausgaben der Betriebsrechnung werden ſich 1939 vorausſichtlich auf etwas über 9000 Mill. be⸗ laufen. Im Vorjahre gelang es, die Mehrausgaben durch ao. Einnahmen wieder auszugleichen. In dieſem Jahre wird wahrſcheinlich auch die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung unter Einrechnung der Ausgaben für den Reparations⸗ dienſt, die Vorzugsdividende und die geſetzlichen Rücklagen und Rückſtellungen mit einem beträchtlichen Fehl⸗ betrag abſchließen. Die Reichsbahn wird ihre ganze Sorge darauf richten müſſen, wenigſtens einen buchmäßigen Rechnungsausgleich für 1933 zu finden. Die Reichsbahn hatte einſchließlich eines Betrages an das Reich von jährlich 70 Mill./ Eude 1933 an politi⸗ tiſchen Laſten im ganzen 472 Mill. /, das ſind rund 16 v. H. der Einnahmen, zu tragen. Im Geſamtperſonenverkehr werden nach den bis Anfang November vorliegenden Unterlagen die Ein⸗ nahmen aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 92,5 v.., die Zahl der beförderten Perſonen 93,5 v. H. und die Zahl der geleiſteten Perſonenkilometer 96,0 v. H. der Ergebniſſe von 1932 ausmachen. Im Stadtrund und Vorortverkehr von Berlin und Hamburg betrugen die Einnahmen 91,8 Vom deuischen Tabakmarki Beiriedigende Fermeniaſions-Forischriſie/ Witierung begünsſigi Abhängenundverwiegen Die Umſatztätigkeit in neuen Haupttabaken und Sand⸗ blättern blieb zwiſchen den Jahren gering. Eine Belebung des Geſchäftes im Verkauf aus der zweiten Hand erwartet man erſt nach Beendigung der erſten Fermentation— in der ſich das Hauptgut zur Zeit ſehr gut entwickelt— und nach Abſchluß der Einſchreibungen. Die Sano⸗ blätter haben die erſte Fermentation größtenteils hin⸗ ter ſich und ſitzen auf den Kühlbänken. Von alten Ta⸗ baken wurden angeboten kleine Poſten 19g1er Jockgrim⸗ Tabak und 1932er Neckartaler und Hananer Zigarrentabake. Für 1932er Original⸗Pfälzer⸗Einlagetabak mit Umblatt, guter blattiger Qualität, wurden 115, für 1932er ge⸗ ſchnittene rheinpfälziſche Einlage⸗Tabake wurden 110 4 je Zentner verlangt. Aus der Ernte 1932 wurden Früh⸗ tabake und helles Sandblatt zu 95/ ab Pfälzer Sta⸗ tion angeboten. Für Rundblatt⸗Grumpen, gut verleſen und verpackt, forderte man 80/ per Zentner netto Kaſſe. Für Rippen, Pfälzer Herkunft, erhielt ſich gute Nachfrage bei etwa 24—27. Die Witterung hat ſpezifiſches Gewicht und Qualität der Tabake unter Dach weiter günſtig beeinflußt, ſie ge⸗ trocknet und Abhängen und Verwiegen der jetzt aufgetau⸗ ten Ware erleichtert, ſo daß die Tabake bei den nunmehr beginnenden Einſchreibungen verkaufsfertig beſichtigt wer⸗ den können. Man ſieht dieſen Einſchreibungen zuverſichſ⸗ lich entgegen. Der Deutſche Tabakbauverband hat im Be⸗ nehmen mit ſeinen Länderorganiſationen für die Monate Januar/ Februar folgende Einſchreibungstermine feſtgeſetzt, dei denen weitgehendſt Rückſicht darauf genommen wurde, ee e, e daß der Käuferſchaft zur Vorbeſich⸗ tigung bleibt: 5. Januar in Schwabach, Rundblatt⸗Hauptgut, des Kreisverbandes mittelfränkiſcher Tabakpflanzer; 8. Ja⸗ nuar in Schwedt a. d.., Hauptgut, des Brandenburgiſchen Tabakbauverbandes Angermünde; 9. Jan. in Gartz a. d.., Hauptgut, Pommerſcher Tabakbauverband; 12. Januar in Bruchſal, Zigarrengut vom Neckartal und Bruh⸗ rain des Landesverbandes Badiſcher Ta⸗ bakbauvereine; 17. Januar in Speyer a. Rh.. Zigarrengut⸗Hauptgut des Landesverbandes Bayeriſcher Tabakbauvereine; 18. Januar in Speyer a. Rh., desgl.; 22. Januar(Ort wird noch bekanntgegeben) Hauptgut von Bühlertal und vom Hanauerland des Landesverbandes Badiſcher Tabakbauver⸗ eine; 26. Januar in Offenburg, Hauptgut vom Ried und dem Breisgan des gleichen Verbandes; 30. Januar in Duderſtadt, Rundblatt⸗Hauptgut, des Mit⸗ teldeutſchen Tabakbauverbandes; 2. Februar in Sedlinen, Tabake der Weſtpreußiſchen Tabakverwertungsgenoſſenſchaft und am 3. Februar in Rehhof, Tabake der Tabakbau⸗ und Tabakverkaufsgenoſſenſchaft Rehhof. In Schwedt kommen 30 000, in Gartz 12000 Zentner Tabak zum Angebot. * 6 v. H. Goldanleihe der Stadt Baden⸗Baden von 1924. Wie ſchon andere Städte, löſt die Stadt Baden⸗Baden die auf Goldmark lautenden Zinskoupons unter Umrechnung über Papierdollars mit 64 Pfg. je 1 Goldmark ein. Die genügend Zeit Stücke lauten bekanntlich auf Goldmark ⸗ 0,238 Dollar. v.., die Zahl der beförderten Perſonen 93,4 v. H. und die geleiſteten Perſonenkilometer 93,4 v. H. der Vorjahrs⸗ ſummen. Die Betriebsleiſtungen ergeben etwa 422 Zugkilometer, das ſind 10 v. H. mehr als im Vorjahr. Die achskilometriſchen Leiſtungen der Perſonenwogen in Reiſezügen werden gegenüber 1932 um—3 v. H. im Ge⸗ ſamtverkehr ſinken. Die Einnahme je Zugkilometer wird 2,05 gegen 2,23/ i. B. betragen. Die Ergebniſſe zeigen, daß ſich die auf allen Gebieten der Wirtſchaft anbahnende Beſſerung im Perſonenverkehr der Reichsbahn noch nicht ausgewirkt hat. Die Tageslei⸗ ſtung an Zugkilometern aller Güterzüge iſt gegenüber dem Vorfahr um 90 v. H. geſtiegen, die Tagesleiſtung an Achs⸗ lilometern hat ſich ſogar um 5,3 v. H. erhöht. Durch Stei⸗ gerung oͤer Geſchwiwdigkeit der Güterzüge in Berbindung mit Verbeſſerungen bei der Zugbildung und dem Wagenübergang ließ ſich die Beförderungsdauer viel⸗ ſach erheblich kürzen. Der weitere Rückgang der Ein⸗ nahmen aus dem Perſonenverkehr verbot es, an eine all⸗ gemeine Senkung der Einheitspreiſe heranzutreten. Im Jahre 1982 betrug die Kopfzahl des Perſonalſtandes 600 595. Sie wird im Jahre 1933 vorausſichtlich auf durchſchnittlich 602 619 ſteigen. Im Laufe des Geſchäftsjahres wurden rund 62000 Zeitarbeiter und rund 7500 Werkſtättenarbeiter neu eingeſtellt. * Phantaſien über die Opelwerke. Die Londoner Zeit⸗ ſchrift„The Autocar“ bringt die Meldung, das Reich wolle die Opelwerke kaufen. Dieſe Meldung, die offenſichtlich als politiſche Brunnenvergiftung aufgemacht iſt, iſt frei erfunden und enthält kein Körnchen Wahrheit. * Brennabor⸗Werke AG., Braudenburg⸗Havel. Wie der Dod erfährt, ſchweben Verhandlungen mit dem Ziele, eine enögültige Stillegung der Brennabor⸗Werke AG., Branden⸗ burg a. Havel, zu vermeiden. Der Stand der Verhand⸗ lungen wird uns als günſlig bezeichnet. Von den betei⸗ ligten Stellen wird alles verſucht, um den noch beſchäftigten Arbeitern ihre Plätze zu erhalten. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-zZRTTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 7 Der Piandbrieſumlaui im November Im November 1933 zeigte der Geſamtumlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligationen zum erſten Male ſeit langer Zeit wieder einen Zuwachs, und zwar hat er ſich(alle Ziffern in Mill./ von 11 583 Ende Oktober auf 11.589 am Ende des Berichtsmonats, d. h alſo um 5,72 er⸗ höht, während im Vormonat eine Abnahme um 18,69 ver⸗ zeichnet wurde(am 30. 11. 1932 betrug der Geſamtumlauf: 11.986). Im einzelnen betrugen der Bruttozugang 57,21 (Oktober 46,39) und der Bruttoabgang 51,49(65,08). Hier⸗ bei haben die Pfandbriefe einen reinen Zugang von 5,80 (Oktober Abgang 17,97) erfahren, dagegen ergab ſich bei den Kommunalobligationen noch eine kleine Abnahme um 0,08(0,72). Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den Pfandbriefen(Inland) im November 1933 bei einem Umlauf von 6543(6528) auf 45,07(36,26), der Ab⸗ gang auf 30,30(49,49), ſo daß ſich diesmal ein Reinzugang von 14,78(Oktober 1933: Reinabgang 7,23) ergibt. Bei den Kommunalobligationen— Inlandsumlauf 1931 gegen 1930— ſtellte ſich der Bruttozugang auf 8,46(6,72), der Abgang auf 7,63(6,60), ſo daß im Berichtsmonat ein wei⸗ terer Zugang von 0,38(0,12) entſtanden iſt. Der Umlauf an Auslands⸗Pfandbriefen und ⸗Kommu⸗ nalobligation en ging dagegen weiter auf 915(921) zurück; der reine Abgang betrug 5,56(6,88). Liqnida⸗ tionspfandbrieſe und Aufwertungsſchuld⸗ verſchreibungen(Umlauf 2121 gegen 2125) wurden 3,19(3,22) neu in den Verkehr gebracht; der Abgang betrug 6,99(7,59).— Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypotheken, Kommunaldarlehen und ſon⸗ ſtigen Darlehen hat, nachdem im Vormonat bereit ein Zugang von 1,14 entſtanden war, im November mit 12 765(13 753) eine Erhöhung um 12,15 erfahren, und zwar hat das Neugeſchäft, deſſen Umfang ſich auf 11 405(11 392) ſtellt, diesmal insgeſamt einen Zugang um 13,06(5,79) zu verzeichnen. Hierunter haben landwirtſchaftliche Hypothe⸗ ken einen Zugang um 7,30(4,29) auf 2681,90(2674,60) auf⸗ zuweiſen, während ſtädtiſche Hypotheken wieder um 13,87 (16,69) auf 5382,61(5396,09) und Kommunaldarlehen um 2,10(8,97) auf 2910,30(2912,40) abgenommen haben; es iſt jedoch zu bemerken, daß die Abnahme bei dieſen beiden Poſten geringer geworden iſt. Sonſtige Darlehen ſind wei⸗ ter um 21,24(27,16) auf 429,86(408,63) geſtiegen. Die Auf⸗ wertungsbeſtände ſind um 0,68(4,57) auf 2330,56(2331,24) zurückgegangen und die Teilungsmaße um 0,13(0,08) auf 30,17(30,30). Der Geschäflsaufwand der Blz 4 Baſel, 4. Jan. Der Geſchäftsaufwand der eine Bilanzſumme von 654,88 Mill. ſfr. auf, die ſich Bank für internationale Zohlungen vom 31. 12. 38 weiſt gegenüber dem 30. Nov. um etwa 4 Mill. ffr. erhöht hat. Die Ein lagen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben im Laufe des Monats um etwa 3 Mill. ſfr. von 158,9 auf 180,2 Mill. ſfr. ahgenommen; ihre Einlagen für Rechnung Dritter zeigen eine kleine Zunahme, während die Einlagen anderer Einleger um etwa 2 Mill. ſfr. zu⸗ rückgegangen ſind. Die Sichteinlagen an Gold, die durch den Golobeſitz der Bank in gleicher Höhe aus⸗ geglichen ſind, ſtiegen im Laufe des Monats um etwa 2 Mill. ſfr. Zwiſchen dem 30. November 32 und 31. Dezem⸗ ber 1939 haben die Sichteinlagen in verſchiedenen Wäh⸗ rungen um etwa. 5,5 Mill. ſfr. abgenommen, während die kurzfriſtigen Einlagen um etwa 1 Mill. ſfr. zunahmen. Die Gelder auf Sicht haben ſich von 20,19 auf 19,68 Mill. ffr. vermindert. Die rediskontierbaren Wechſel und Akzepte ſind von 379,32 auf 351,65 Mill. ffr. zurückgegangen. Auch die Gelder auf Zeit haben einen leichten Rückgang von 38,38 auf 37,30 Mill. ſſr. erfahren. Andere Wechſel und Einlagen Hagegen haben ſich von 208,15 auf 228,84 Mill. ffr. erhöht. Die Sichteinlagen der Bank in Form von flüſſigen Mitteln, verzinslichen Geldern auf Sicht ſowie jederzeit redis⸗ kontierbaren Wechſeln und Akzepten betragen 58,3 p. H. (61,7 v. H. im Vormonat), die Sichtverbindlichkeiten da⸗ gegen 10,6 v. H.(11,1 v..) der Bilanzſumme. Die kurz⸗ friſtigen Anlagen beliefen ſich auf.7(5,9 v..), die kurz⸗ iriſtigen Verbindlichkeiten dagegen auf 16,4(16,3) v. H. der Bilanzſumme. * Einzahlungsüberſchüſſe der deutſchen Sparkaſſen in 1933. Die Sparkaſſeneinlagen weiſen für 1933 nach einer Schätzung des„Gemeindetages“ einen Einzahlungsüber⸗ ſchuß von 330 Mill. auf. Einſchl. der gutgeſchriebenen Jahresabſchlußzinſen und rund 140 Mill. Aufwertungs⸗ gukſchriften dürften ſie ſich um 850 Mill.“ erhöht haben. Im Jahre 1932 ergab ſich ein Auszahlungsüberſchuß von 630 Mill., im Jahre 1031 wurde ein Auszahlungsüber⸗ ſchuß von 1400 Mill. ausgewieſen. Badens Ernie 1933 Nach der November⸗Ernteermittlung des Stat. Reichs⸗ amtes wurden in Baden im Jahre 1933 an Roggen 79 683(i. V. 77 200) To. geerntet, davon waren 71612 To. (74981 To.) Winterfrucht. 64,8 v. H. war von guter, 26 v. H. von durchſchnittlicher und 9,2 v. H. von geringerer Be⸗ ſchaffenheit. Der Weizenertrag ſtellte ſich auf 130 731 (125 060) To., davon 126 477(121 497) To. Winterfrucht. 66,8 v. H. des Weizens war von guter, 24, v. H. von durch⸗ ſchnittlicher und 8,3 v. H. von geringer Beſchaffenheit. An Spelz wurden 32731(32 680) To., an Gerſte 96 260 (99 446) To. eingebracht. Qualitativ wurde Gerſte mit 50,8 v. H. als gut, 26,7 v. H. als durchſchnittlich und 13,5 v. H. als gering begutachtet. Für Hafer ergab ſich ein Geſamtertrag von 95 858(92 690) To. Der Beſchaffenheit nach waren hier 69 v. H. gut, 22,2 v. H. durchſchnittlich und 8,8 v. H. gering. Im übrigen wurden geerntet an Mengge treide 92 004(25 220) To., an Buchweizen 208(154) To., an Erbſen 1890(1318), Speiſebohnen 2204(1593) To., Ackerbohnen 344(326), Wicken 437(281), Lupin en 10(), Hülſenfruchtgemenge 205(159) To. Der Ertrag an Kartoffeln insgeſamt ſtellte ſich auf 1012 582 (1336 992) To., davon waren 2,8(.5) v. H. erkrankt. 2. „Badens Zuckerrübenernte 1933. In Baden wurden im Jahre 1983 2517(2739) Hektar mit Zuckerrüben bepflanzt. Der Geſamtertrag ſtellte ſich nach den ſtatiſtiſchen Erhebun⸗ gen auf 70 663(75 017) To. oder 280,7(273,9) Dz. je Hektar durchſchnittlich, weligewinnung an Rohsfahl und-eisen Die Geſamtgewinnung der Erde an Roh⸗ ſtohl iſt von 51 Mill. To. im Jahre 1932 auf 67,8 Mill. To. im Jahre 1933 geſtiegen, d. h. um M v. H. Setzt man ober das Jahr 1991 100 v.., ſo wurde 1933 die Welt⸗ gewinnung des Jahres 1931 bis ouf 97 v. H. erxeicht. Die entſprechende Steigexung bei Roheiſen ging von 39,8 Mill. To. 1932 auf 48,4 Mill. To. im Jahre 1933, d. ſ. 21,6 v. H. mehr. 3 Bei der Betrachtung der euro päiſchen Stagten iſt beſonders auffällig die ſtarke Erholung des deut⸗ ſchen Zollgebietes, das allerdings im Jahre 1932 den größten Rückſchlag erlitten hatte. Die Erzeugungs⸗ maßnahme 1933 gegenüber dem Jahre 1932 betrug bei Roh⸗ eiſen 30 v. H. und bei Rohſtahl 31 v.., während in Europa im Durchſchnitt die Roheiſengewinnung um 15 v. H. und die Rohſtohlgewinnung um 18 v. H. zugenom⸗ men hat. Der Anteil des Deutſchen Zollgebietes an der Weltgewinnung iſt im Jahre 1933 bei Rohſtahl mit rd. 11 v. H. der gleiche wie i.., bei Roheiſen erhöhte ſich der Anteil an der Weltgewinnung von 9,8 v. H. 1932 auf 10,7 v. H. im Jahre 1933. Die Rohſtahlerzeuzung des Saargebietes ſtieg von 1932 auf 1933 um 15 v. 9 und, die Roheiſenerzeugung um 18 v. H. Auf ganz Deutſchland berechnet ſtieg die Rohſtahlerzeugung von 7,„2 Mill. To. auf 9,2 Mill. To. 1933 und die Roheiſenerzeu⸗ gung von 5,2 auf 6,8 Mill. To. im gleichen Zeitabſchnitt. Die größte Steigerung gegenüber dem Jahre 1982 haben die Bereinigten Staaten hon Ame⸗ rika zu verzeichnen; ſie beträgt bei Roheiſen etwa 53 v. H. und bei Rohſtahl etwa 70 v. H. Hierbei iſt aber zu berückſichtigen, daß Amerika 1932 von allen Eiſenländern den ſchwerſten Rückſchlag, nämlich zeitweilig bis auf 13 v. H. ſeiner Leiſtungsfähigkeit, erlitten hatte. Während Amerika ein Jahrzehnt lang, nämlich bis 1931, die eurv⸗ päiſche Leiſtung überflügelt hat, iſt ſeine Roheiſengewin⸗ nung im Jahre 1932 nur etwa einem Drittel und ſeine Rohſtahlgewinnung mit etwa 40 v. H. der europäiſchen Leiſtung gleichgekoammen. Seine Erzeugung im Vergleich zu Europa erreichte 1933 bei Roheiſen etwa 44 v.., bei Rohſtahl etwo 62 v. H. Gewinnung Europas. Auffallend günſtig ſteht von den außereuropäiſchen Staaten die ja⸗ paniſche Eiſeninduſtrie do, die 1933 ſelbſt ihre Jahresleiſtung von 1931 übertrefſen konnte, und zwar in Roheiſen mit 10 v.., in Rohſtahl ſogar mit 60 v. 9 Mannheimer Großmarki für Geireide und Fuiiermitiel(amilich)/ 4. Januar Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netio Weizen, inl., 76/77 Kg frel Roggenmehl, nordd 22,50/23,50 Mannheim 20,—/0,10 pfälz. u. ſüdd. prompt. 28,50/2450 Feſtpreis fr. Vollbahn⸗ Weizenkleie fein m. Sack 10,75 ſtation des Erzeuf ers grob m Sack 111.25 Bezirk 9 per Jan. 19,20 Roggenkleie 10,50/11 50 Begirk 10 per Jan.. 19 40 Weizenfuftermehl... 12,— Bezi k 11 per Jan.. 18,70 Roggenfurtermehl.. 11,5012.75 Roggen, ſüdd. 7/72Kcg frei Welzennachmehl... 15.50 Mannheim. 17,—/17,20[Erdnußkuchen prompt. 16,75/17.— Feſtpreis fr. Vollbabn⸗ Soyaſchrot, prompt... 15,—)15, ſiation dee Erzeuger Rapskuchen 14.50 Bezirk 8 per Jan. 16,10 Palmkuchen 15,50/15 75 Bezirk 9 per Fan. 16,40 Kokoskuchen. 117550 Sommergerſte, inl... 18.—/18.20 Seſamkuchen.. 17.— Pfälzergerſte..18,/19,50] Leinkuchen Futtergerſte 17,25/17,50J Biertreber mit Sock.. 17.75 Wintergerſte. neun— Trockenſchnitzel ab Fabrik 9,75/10,— Hafer, inl. 14,75,15,.—[Rohmelaſſe. 850 Mais mii Sack...19 75/0.— Steffenſchnitze.. 11.— Weizenmehl 0 mit Aus⸗ Wieſenheu loſes. 6,60/7.— tauſchweizen per Jan. 29,40 Rotkleehennn 6,80/7.20 per Febr. 29.70 Luzernkieehen...60/8,20 per März 30,— Preßſtroh, Rogg., Weizen.— a. Inlandw'zen p Jan. 27.90 Hafer, Gerſte.80/2.— per Febr. 26,20[Geb.Stroh, Rogg,, Weizen.40/1.70 per März 28,50 Hafer, Gerſte. 1,20/1,40 * Weſtdeutſche Mühlenkonvention verlängert. Die Weſt⸗ deutſche Mühlenkonvention wurde kursfriſtig bis 31. Jan. 1934 verlängert. Frankiurier Abendbörse weiſer beiestigi Die Aufwärtsbewegung machte weitere Fortſchritte, da die Kundſchaft erneut mit zahlreichen Kaufaufträgen auf⸗ trat. Vor allem ſtanden Dividenden werte im Vordergrund, während der Rentenmarkt zwar feſt, aber ziemlich umſatzlos lag. Auch die Kuliſſe betei⸗ ligte ſich am Geſchäft. Auf faſt allen Märkten ſetzten ſich Kursbeſſerungen von—1 v. H. durch. Lebhaft waren Farben. Altbeſitz und Schuldbücher faſt unverändert, Neu⸗ beſitz plus 15 Pfg. Erneut reges Intereſſe für Reichs⸗ bahn⸗VA.(etwa 1 v. H. höher). Hypotheken⸗Goldpfand⸗ briefe wieder gefragt, nachdem gegen Mittagsſchluß etwas Abgabeneigung beſtand. Schweizer Bundesbahn weiter feſt. Neubeſitz 18,45, Altbeſitz 957%, Reichsbank 168½, Far⸗ ben 128, Junghans 33. 9 N Freitag, 5. Januax 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 7 Wie ſpricht der Muſiker zum Volk? Dieſe Frage beantwortet Dr. Fritz Stein, der Direktor der Staatlichen Akademiſchen Hochſchule für Muſik in Berlin folgendermaßen: Der Muſiker kann zum Volke nicht anders ſprechen als durch die Sprache der Muſik. Damit er verſtan⸗ den werde, muß das Volk dieſe Sprache erlernen. Das häufige Eingeſtändnis des Laien:„Ich verſtehe nichts von Muſik“, kennzeichnet zur Genüge, wie es heute damit beſtellt iſt. Die Muſik erſcheint dem Laien in der Regel noch als eine Geheimſprache, die nur von einer auserwählten Zunft beherrſcht wird. Es ſteht dazu nicht im Gegenſatz, daß andererſeits die Muſik als die allgemeinverſtändlichſte aller Spra⸗ chen bezeichnet wird. Die„Allgemeinverſtändlichkeit“ erſchöpft ſich in der Regel darin, daß jeder mit dem Ohr Muſik hören und dadurch in ſeinen Empfindun⸗ gen ſo oder ſo beeinflußt werden kann. Ein tieferes Verſtändnis, das in der Subſtanz der Muſik, alſo in den Organismus der Muſikſprache eindringt, iſt da⸗ mit nur ſelten verbunden. Die Frage:„Wie ſpricht der Muſiker zum Volk?“ ſollte daher, wenn ſie das dringlichſte Problem tref⸗ ſen ſoll, beſſer lauten:„Wie hört das Volk den Muſiker?“ Und dazu wäre dann nichts weiter zu ſa⸗ gen, als die Forderung: erſchließt dem Volke den inneren Organismus der Sprache der Muſik, löſt das Siegel vom„Geheimbuch“ der Kunſt, gebt dem Volke eine ſolide muſikaliſche Erziehung! Fangt damit ſchon in derVolksſchule an und ſtellt ihr einen tüchtigen Privatmuſiklehrerſtand zur Seite, der nicht nur Kla⸗ vierſpieler und Geiger heranzieht, ſondern muſikali⸗ ſche, muſiſche Menſchen. Haben wir dann das Volk, das nicht nur hört, ſondern auch verſteht, was der Muſiker ſpricht, dann wird das Verhältnis zwiſchen beiden ganz von ſelber die Form eines produktiven Austauſches und damit das Weſen einer wirklichen Kultur gewinnen. Dann bleibt uns nur noch die Auf⸗ gabe, den Muſiker mit dem Volke zuſammenzuführen, ſo etwa, wie es der Kampfbund für Deutſche Kultur ſchon jetzt im kleinen Kreiſe mit ſeinen Kammer⸗ muſikabenden macht. Dieſe Wege führen in die Zu⸗ kunft! Folgen wir ihnen! Gibt es Zwillinge mit zwei Vätern? Die Zwil⸗ linge geben der Wiſſenſchaft ſo manche Frage auf, und beſonders die Erbbiologie hat aus dem Studium ihrer Weſensart ſehr viel gelernt. Aber nunmehr iſt von einem amerikaniſchen Scheidungsgericht ein Zwillings⸗Problem aufgeworfen und kühn beant⸗ wortet worden, von dem ſich die Gelehrten bisher nichts träumen ließen. iEn amerikaniſcher Richter hat die ſeltſame Entſcheidung gefällt, daß Zwillinge zwar von derſelben Mutter geboren werden müſſen, aber von zwei verſchiedenen Vätern gezeugt ſein können, und auf Grund dieſer Anſchauung gewährte er einem Gatten die Scheidung wegen Untreue ſeiner Ehefrau. Dieſes Urteil, das zweifellos in der Rechtſprechung einzig daſteht, hat großes Aufſehen erregt, und ver⸗ ſchiedene Sachverſtändige haben dazu Stellung ge⸗ nommen. Sie können alle dazu nur den Kopf ſchüt⸗ teln und erklären, daß dieſe Theorie des Richters den Erkenntniſſen der Wiſſenſchaft weit voraus iſt.„Die Sache iſt im höchſten Grade unwahrſcheinlich,“ meinte ein Neuyorker Biologe,„aber man kann nicht mit Sicherheit ſagen, daß ſie vollkommen unmöglich iſt. Unter beſtimmten Umſtänden mag wohl ſo etwas vorkommen, aber wer könnte es beweiſen?“ Eine bekannte Aerztin äußerte ſich folgendermaßen:„Wir wiſſen zwar, daß Negerinnen Zwillinge zur Welt bringen, von denen der eine ſchwarz, der andere aber halbblut iſt. Doch dieſe Tatſache beweiſt nichts ande⸗ res, als daß in der Mutter bereits Blut von Weißen vorhanden iſt. Irgendwelche Rückſchlüſſe auf die Un⸗ treue einer Frau ſind dadurch keineswegs zu ge⸗ winnen.“ Der Kunſt⸗ und Kulturwettbewerb der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Wie das VöZ⸗Büro meldet, hat der vom Leiter des Kulturamtes der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Weidemann, veranſtaltete Wettbewerb „Volk und Kunſt gehören zuſammen“ be⸗ reits jetzt ein außerordentlich ſtarkes Echo in der deutſchen Kunſt⸗ und Kulturwelt gefunden, das ſich in Stößen von Anfragen und in den bereits vorlie⸗ genden erſten Entwürfen bei der Deutſchen Ar⸗ beitsfront bekundet. Der Wettbewerb will Werke aus Kunſt und Kultur hervorrufen, die die Verbun⸗ denheit von Volk und Kunſt zum Ausdvuck bringen. Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Hans Friedrich Blunck, hat in einem Schreiben an Weidemann dieſem ſeinen ausdrücklichen Dank aus⸗ geſprochen für die Einbeziehung der Dichtung in den Wettbewerb. Der Dichter Blunck als Leiter der Reichsſchrifttumskammer äußert die Hoffnung, daß das Kulturamt und die Schrifttumskammer einan⸗ der noch manche fruchtbare Anregung geben und in vielen Dingen eng zuſammenarbeiten werden. Aber auch bei der Arbeiterſchaft hat der Wettbewerb Be⸗ geiſterung ausgelöſt. So ſchreibt u. a. ein Gruben⸗ ſteiger aus der Nähe von Chemnitz, daß er mit Be⸗ geiſterung von dem Wettbewerb geleſen habe und um die Zuſendung der näheren Bedingungen bitte, wobei er ſich beſonders für die Beteiligung der deut⸗ ſchen Maler intereſſiert. Freilegung eines römiſchen Grabes. Bei Stra⸗ ßenbauarbeiten an der Straße nach Wollſtein bei Koblenz wurde ein römiſches Grab freige⸗ leg t. Neben einer Anzahl Scherben fand man eine 13 Zentimeter große verzierte Spange und ein markſtückgroßes Bronzeblech mit einem geprägten Wolfskopf. Die Funde ſtammen aus dem erſten und zweiten Jahrhundert nach Chriſti. Neue Bücher ABeE der Volkswirtſchaft. Ein Nachſchlagewerk über das Wirtſchafts⸗ und Sozialleben der Gegenwart in 1200 Stichworten, unter Mitarbeit von Prof. Dr. Walter Große, Privatdozent Dr. Horſt Jecht, Dr. Walther Ramin und Dr. Gerhard Herrmann, herausgegeben von Dr. Karl C. Thalheim, a. o. Profeſſor an der Handels⸗Hochſchule Leipzig. 320 Seiten. In Leinenband 5 Mark. Im Rahmen des Programmes zum Neuauf⸗ ban der deutſchen Wirtſchaft hat die natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung auch auf dem Gebiet des Wirtſchafts⸗ und Soziallebens Maßnahmen von un⸗ geheurer Tragweite getroffen, von denen faſt täglich in der Preſſe zu leſen iſt. Viele deutſche Volks⸗ genoſſen wollen ſich im Vertrauen auf die neue Füh⸗ rung mit dieſen Fragen beſchäftigen; es fehlt ihnen jedoch die erforderliche Fachkenntnis. Dieſen hilft das„ABC der Volkswirtſchaft“. In 1200 alphabetiſch geordneten Stichworten gibt dieſes Handbuch kurze aber erſchöpfende, allgemeinverſtändliche und doch wiſſenſchaftlich einwandfreie Erklärungen für die wichtigſten Probleme und Fachausdrücke des Wirt⸗ ſchafts⸗ und Soziallebens. „Das ABéC der Volkswirtſchaft“ iſt ein Taſchen⸗ lexikon für alle am Wirtſchaftsleben Intereſſierten, und das iſt jeder Deutſche, der ſich beruflich oder po⸗ litiſch am Aufban des neuen Staates beteiligen will. Das Lexikon erſetzt eine ganze Reihe teurer, für den wiſſenſchaftlichen Fachmann beſtimmter Nachſchlage⸗ werke und enthält doch als Ausdrücke, deren Ver⸗ ſtändnis für den volkswirtſchaftlich intereſſierten Laien notwendig iſt. Hinweiſe auf die wichtigſte Fach⸗ literatur geben die Möglichkeit zu weiterem Studium. Beſonderer Wert iſt darauf gelegt worden, auch die jüngſten Umgeſtaltungen des Wirtſchaftslebens zu be⸗ rückſichtigen. Die geiſtige Einſtellung, mit der Her⸗ ausgeber und Mitarbeiter an ihre Aufgabe herange⸗ treten ſind, entſpricht den Grundgedanken des Na⸗ tionalſozialismus über den Neuaufbau der deutſchen Wirtſchaft. Appell an das deutſche Gewiſſen. Von Franz von Papen. Reden zur nationalen Revolution. Neue Folge. Stalling⸗Bücherei:„Schriften an die Nation“ Bd. 51/52.(Gebunden 1,60 Mk.). Die neue Folge der Reden des Staatsmanneß Papen, gleichfalls in den„Schriften an die Nation erſchienen, zeigt, welch ſtarken Anteil der Vizekanz⸗ ler an der Geſtaltwerdung des neuen Deutſchlands hat. Mit außerordentlicher Klar⸗ heit zeichnen ſich in den Reden die verſchiedenen Ent⸗ wicklungsphaſen ab. Eine der wichtigſten Etappen iſt die Befreiung des deutſchen Katholizis⸗ mus aus den liberaliſierten Parteifor⸗ men. Auch das föderaliſtiſche Problem iſt ſeiner Löſung weithin nähergebracht. Das Statthalter⸗ Geſetz bat der Reichsgewalt neue Form gegeben. Die Erklärung des Führers, daß die Reichsgewalt nicht eine Konſervierung, wohl aber eine Liquidierung der Länder fordere, iſt eindeutig. Mit der ſtändiſchen Neugliederung endlich iſt der erſte Schritt durch die Schaffung des Reichsnährſtandes getan. * Lebensglück— Liebesglück. Ein Trainingsbuch der moder⸗ nen Lebenskunſt. Von Dr. Gerhard Heyde. Walter Hädecke Verlog in Stuttgart. Kartoniert 2,85 Mk., Leinen 4,25 Mk.„Ueberwinden und nicht verzweifeln!“ Das iſt ldas Leitmotiy dieſes neuen Buches. Es gibt praktiſche Anweiſung, wie man das Leben meiſtert und das Glück erobert. Niemals war die menſchliche Exi⸗ ſtenz geſährdeter, das Glücksbedürfnis jedes einzelnen größer als in unſeren Tagen. Darum geht dieſes prak⸗ tiſche Buch alle an, jedem hat es etwas zu ſagen, allen will es nützen, ſei es Frau oder Mann, gleichgültig in welcher Stellung. Wer irgendwie herausſtrebt aus Un⸗ Hefriedigtſein ooͤer Enge, hier findet er Antwort und Rat. Aus großer praktiſcher Lebenserfahrung heraus iſt die⸗ ſes neue Buch geſchrieben. Wer ſich dieſe ausgezeichneten, non großer Sachkenntnis zeugenden Ratſchläge zu eigen macht, der beſitzt den Schlüſſel zum Erfolg im Leben. * Die badiſche Landwirtſchaft. Bd. 2. diſchen ſtatiſtiſchen Landesamt. und Verlags AG, Karlsruhe.) Bearbeitet vom ba⸗ (Macklotſche Druckerei haus.*904 Einsgaltige Klelnanzeigen bis zu Annahmeschluf fur die Rlttag. oiner Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm, 8 Uhr, für die SElg. Stellengeauche ſe mm4Pig. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr ————————— Offe 51eller in Zentrum der Stadt Schöne Lut er. Zi. Snestellen 2 mittlexe Läden m. Nebenräumen Z. Jim el., Bad, zu v. 28 zum 1. April zu vermieten, ebenſo 4 Zim. Wohng. Könia. Wilhelm⸗ große, helle Werkſtätte per ſof. od. m. Bad, Gabels⸗ Straßze 15, II. 955 päter. Näh. Schäfer, Meerwieſen⸗ bergerſtr. 11, z.*5 aße 54(Fernſpr. 301 03). 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