6 Neue Mannheimer ZJeituung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim reich dagegen den„organiſierten Frieden“. mit. Gegenvorſchlägen Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholi.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, —————————— Sunpehrels 10 P3 Anzeigenpreiſe: 2mm breite Millimeterzeile 93. 70 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Freitag, 5. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 8 Der Pferdejuß: Rückkehr nath Genf Von unſ. ſtänd. Pariſer Vertreter VParis, 4. Januar. Der radikale Abgeordnete Vienot, Berichter⸗ ſtatter der außenpolitiſchen Kommiſſion der Kam⸗ mer für das Problem der deutſch⸗ franzö⸗ ſiſchen Verhandlungen, veröffentlicht im „Petit Pariſien“ einen intereſſanten Artikel über dieſe Frage. Vienot ſucht zwar das Problem der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen etwas gewaltſam in die Formel zu preſſen: Deutſchland wolle den„bewaffneten Frieden“, Frank⸗ Der be⸗ waffnete Friede ſei der Rüſtungswettlauf, die „Gleichberechtigung in der Anarchie“, der organi⸗ ſierte Friede dagegen ſei die Abrüſtung im Rahmen des Völkerbundes. Aber trotz dieſer etwas entſtellenden Problemſtellung erklärt dann Vienot weiter:„Weil Frankreich ſich nicht früher verſtändigt hat, muß es heute mit dem Hitler⸗Deutſchland das Abrüſtungsproblem regeln und der Ungleichheit der Rechte ein Ende machen, die der Verſailler Vertrag proviſoriſch zwiſchen Siegern und Beſiegten geſchaffen hat. Kein Akt der frar zö⸗ ſiſchen Diplomatie ſeit der Unterzeichnung des Frie⸗ densvertrages hat daher mehr Gewicht als das jetzt in Berlin übergebene Aide⸗Memoire.“ Frankreich habe die deutſchen Anregungen zur Durchführung der Gleichberechtigung nicht ablehnen dürfen, weil es eben dieſe Gleichberechtigung ſelbſt nicht verweigern dürfe. Aber es wäre eine internationale Un⸗ geſchicklichkeit“ geweſen, wenn Frankreich nicht geantwortet hätte. Dieſe Gegenvorſchläge nun aber ſeien„keine diplomatiſche Geſchicklichkeit“, ledͤiglich dazu beſtimmt,„die Verant⸗ wortlichkeit für einen eventuellen Mißerfolg der lau⸗ fenden Verhandlungen Deutſchland anfzubürden“, ſondern ein wirkliches Angebot.„Solauge eine Hoff⸗ nung, ſolange eine Chauce zur Einigung be⸗ ſteht, muß alles verſucht werden. Man muß die Löſung mit Deutſchland, nicht aber gegen Deutſchland ſinden. Frankreich hat ſich jetzt an Deutſchland gewandt, mit einem Freimut und einer Sorge um die Zuſammenarbeit, die voll und ganz den Gefühlen des Reichskanz⸗ lers Hitler entſpricht, die er uns gegenüber zum Ausdruck gebracht hat. Frankreich verweigert Deutſchland keineswegs die volle moraliſche Gleichberechtigung, die es ihm ſchon vom Tage ſeines Eintritts in den Völkerbund an zu⸗ zuerkennen ſich bemüht hat. Frankreich iſt aber der Meinung, daß der Fortſchritt der Politik der inter⸗ nationalen Zuſammenarbeit zufriedenſtellende Löſun⸗ gen bringen kann und muß, und daß dafür Genf das wirkſamſte Mittel iſt.“() Zum Schluß erklärt dann Vienot, daß das franzöſiſche Aide memoire in den nächſten Tagen veröffentlicht werde, Wenn der Artikel Vienots nichts anderes beweiſt, ſo zeigt er doch zum mindeſten eindeutig, welch ſchweres Gewicht die politiſchen Kreiſe in Frankreich auf die jetzt in Gang befindlichen diplomatiſchen Auseinanderſetzungen legen. Deshalb auch verfolgt man in Paris mit höchſtem Intereſſe die römi⸗ ſchen Verhandlungen zwiſchen Mufſolini und Sir John Simon. Man glaubt in Paris, ſich darauf gefaßt machen zu müſſen, daß England und Italien einen neuen Vermittlungs⸗ verſuch zwiſchen Deutſchland und Frankreich unternehmen würden. Der„Petit Pariſien“ und das„Echo de Paris“ melden übereinſtimmend, der„Petit Pariſien“ aus Rom, das„Echo de Paris“ aus London, daß die beiden römiſchen Unterhändler eine Vorkonferenz einzubernſen beabſichtigen, zu der ſelbſtverſtändlich auch Deutſchland eingela⸗ den werden ſoll. Auf dieſer Vorkonferenz ſolle verſucht werden, ein Kompromiß in der Abrüſtungsrer⸗ handlung herzuſtellen, das Deutſchland ermög⸗ lichen würde, eventuell wieder nach Genf zu⸗ rückzukehren. Jedenfalls ſeien ſowohl England wie Italien der Anſicht, daß eine Löſung des Ab⸗ rüſtungsproblems ohne Deutſchland oder gegen Deutſchland keineswegs gefunden werden dürſe. Die Nachricht, daß der engliſche Außenminiſter Sir John Simon am Samstag direkt von Rom nach London zurückkehrt, ohne in Paris Station zu machen, hat hier etwas verſtimmt. Man glaubt hier die Schlußfolgerung ziehen zu müſſen, daß die engliſch⸗italieniſchen Vermittlungsvor⸗ ſchläge vielleicht doch nicht ſo freundlich für Frank⸗ reich ausſallen könnten, als man es hier für tragbar hält. kommiſſion. Feuerlöſchapparaten zu erſticken. Köpfe vom Tage Geheimrat Dr. Richard Kloß, bisher Senatspräſident am Reichs⸗ finanzhof in München, wurde Chef⸗ präſident dieſer höchſten Rechtsinſtanz in Steuerfragen. Authouy Eden, der vielgenannte Staatsſekretär im engliſchen Auswärtigen Amt, wurde zum Großſiegelbewahrer ernannt. Tatareseu, der bisherige Handelsminiſter, Führer der Jungliberalen Rumäniens, iſt zum Miniſterpräſidenten ernannt worden. Das Dammbruch-Anglück bei Kolmar Neun Perſonen ertrunken— Mehrere Millionen Mark Schaden Meldung des DNB. — Paris, 5. Jau. Wie zu dem Ueberſchwemmungsunglück bei Ur⸗ beis in der Nähe von Kolmar ergänzend gemelder wird, ſind neun Perſonen in den Fluten umgekommen, darnnter der Direktor und der leitende Ingenienr des Waſſerkraftwerkes. Nur zwei Arbeiter konnten noch im letzten Augenblick ge⸗ rettet werden. Da Gefahr beſteht, daß die im Tal gelegenen Gehöfte ebenfalls von den Waſſer⸗ maſſen erreicht werden, hat der Präfekt die ſofor⸗ tige Räumung angeordnet. Trotz der Schnellig⸗ keit der Hilfsarbeiten befürchtet man einen Bruch der Deiche. Die Arbeiten des Militärs und der Feuerwehr werden durch den Schnee erſchwert, der etwa einen Meter hoch liegt. Der durch die Ueberſchwemmung der Kraftwerksanlagen ange⸗ richtete Sachſchaden ſoll ſich auf mehrere Mil⸗ lionen belanfen. Die Leichen der bei dem Ueberſchwemmungs⸗ unglück bei Urbeis Verunglückten konnten bisher noch nicht geborgen werden. Es handelt ſich um drei Franzoſen, drei Schweizer und drei Italiener. Das Dach des Kraftwerkes wurde eingedrückt und das ganze Gebände iſt über⸗ ſchwemmt worden. Die beiden Arbeiter, die ſich in Sicherheit bringen konnten, haben bei dieſer Ge⸗ legenheit auch die Mutter eines verunglückten Vor⸗ arbeiters gerettet, die erſt am Tage vorher zum Be⸗ ſuche ihres Sohnes eingetroffen und im oberſten Stock des Waſſerkraſtwerkes untergebracht worden war. Infolge des ſtarken Nebels war es bisher noch nicht möglich, die Urſache des Unglücks feſt⸗ zuſtellen. Die Rettungsarbeiten auf den Neljonſthächten eingeſtellt Die 120 eingeſchloſſenen Bergleute müſſen als verloren gelten Meldung des DNB. 5— Brüx, 5. Januar. Die Rettungsarbeiten auf den Nelſonſchächten ſind notgedrungen eingeſtellt worden. Die noch in der Grube befindlichen etwa 120 Berglenteſind als ver loren zu betrachten. 5 3 Dieſe Maßnahmen der Grubenleitung decken ſich mit dem Beſchluß der amtlichen Unterſuchungs⸗ Beim Vordringen gegen die Arbeitsſtelle im Nel⸗ ſon⸗Schacht IUll ſind die Rettungsmannſchaften am Donnerstag abend anf zwei Brandherde ge⸗ ſtoßen. Man verſuchte vergeblich, das Feuer mit Oſfenbar brennt das ganze Kohlenflöz des Reviers. Das Feuer breitete ſich ſo raſch aus, daß die Arbeiten ſchließlich eingeſtellt werden mußien. Auch im nordweſtlichen Teil konnte wegen zu ſtarker Vergaſung der Strecke nicht weitergearbeitet werden. Man hat ſich daher entſchloſſen, den Mannſchafts⸗Schacht und den durch den Zerknall zerſtürten Förderſchacht, die 50 Meter voneinander entfernt liegen, von der Sohle aus gegen die übrigen Teile der Grube abzuſperren. Während der Nacht wurden die Sperrmauern auf⸗ geführt. Es bleibt ſomit nichts übrig, als die Grube ihrem Schickſal zu überlaſſen. Heute früh gegen 5 Uhr erfolgte im Oſtteil der Grube Nelſon III ein mit ſtarken Erſchütterungen verbundener neuer Zerknall. Aus dem Waſſer⸗ ſchacht, der bisher als Zugang für die Rettungs⸗ mannſchaften diente, ſteigt mit Rauch vermiſchſter Waſſerdampf auf. Verbeſſerungen in oͤer Kraftfahrzeugverſicherung Meldung des DNB. — Berlin, 3. Januar. Seit dem Inkrafttreten des Reichstarifs für Kraftfahrzeugverſicherungen am 1. Juli 1933 ſind dem Reichsverkehrsminiſter aus den Kreiſen der Fahrzeughalter zahlreiche Wünſche und Anregungen zugegangen. Verhandlungen, die der Reichsverkehrs⸗ miniſter hierüber mit den privaten und öffentlichen Verſicherungsanſtalten geführt hat, ergaben fol⸗ gendes: Im Frühjahr 1934 ſollen Höhe und Aufban der Verſicherungstarife nach den bis dahin vorliegenden Erfahrungen genau überprüft werden. Bei dieſer Gelegenheit will man denjenigen, die ihr Fahrzeug nicht das ganze Jahr hindurch in Betrieb halten, durch eine feinere Abſtufung der kurz⸗ friſtigen Verſicherungen entgegenkommen. Für Kleinſtwagen, d. h. für vierrädrige Perſonen⸗ wagen unter 15 PS., iſt eine neue billigere Stufe in Ausſicht genommen. Ob man für Laſtkraft⸗ wagien die Haftpflichtprämie ſenken kann, hängt von der geſetzlichen Regelung des Kraftwagenüber⸗ landverkehrs ab. Schon jetzt wird der Zuſchlag für Gütervermietwagen, die nicht Fernlaſtwagen ſind, beſeitigt, außerdem wird mit ſofortiger Wirkung die Beſtimmung aufgehoben, daß bei Teilzah⸗ lunig der Prämie der Verwaltungskoſtenbeitrag zuſammen mit der erſten Rate zu zahlen iſt. Der Beitrag macht bei Vierteljahreszahlung nur noch 5 v.., bei Halbjahreszahlung 3 v. H. der Prämie aus, der Mindeſtbetrag der einzelnen Rate wird auf 15 RM. geſenkt. Der Zuſchlag für Auslands⸗ fahrten, der bisher mindeſtens 10 v. H. betrug, wird allgemein auf 10 v. H. feſtgeſetzt. Für Gebiete, die früher zum Deutſchen Reich gehörten, wird kein Zuſchlag erhoben. Außerdem wird geprüft, ob nicht darüber hinaus Erleichterungen im Kleinen Grenz⸗ verkehr nach andern Ländern zugelaſſen werden können. Ein wirkliches Angebot“ Frankreichs? Deutſchland-Angarn Die ſolgenden Ausführungen euthalten grund⸗ ſätzliche Bemerkungen an die ungariſche Adreſſe nach dem Tode des Schwabenführers Bleyer; ſie gehen uns von befreundeter Seite vom Volksbund für das Deutſchtum im Auslande zu. Die Teilnehmer am Begräbnis des Führers des ungarländiſchen Deutſchtums, Pro⸗ feſſor Jakob Bleyer, haben tiefe Eindrücke mit ſich genommen. Bleyer wurde zu Grabe getragen wie ein germani⸗ ſcher Herzog von ſeinen Mannen. Mehrere tauſend Schwaben geleiteten ihren toten Führer in feierlichem Zuge durch die Straßen der ungariſchen Hauptſtadt. Am offenen Grabe ſprach ihr Vertreter Worte, die er⸗ kennen ließen, daß die Schwaben Ungarns ihren Va⸗ ter verloren haben, eine kraftvolle Perſönlichkeit, der ſich nicht entziehen konnte, wer immer ihr gegenüber⸗ trat. Es wäre nicht überraſchend, wenn ſich um dieſe vollendetſte Verkörperung des Donauſchwabentums ein Sagenkranz weben würde, der noch den fernſten Schwabengeſchlechtern kündet von dem Manne, der den nahezu verſunkenen Schatz ſchwäbiſchen Volks⸗ tums gehoben und— wie der Redner ſagte— aus verſtreuten und verlaſſenen Volksgenoſſen ein deut⸗ ſches Volk in Ungarn geſchaffen hat. Wie verſöhnend wäre der Tod dieſes großen un⸗ gariſchen Patrioten und deutſchen Volksführers, der ſein ungariſches Vaterland auch in den ſchwerſten Stunden nicht im Stiche gelaſſen hat, geweſen, wenn Deutſche und Magyaren ſich über ſein Grab hinweg die Hände gereicht hätten. Es kam leider anders. Während alle deut⸗ ſchen Redner der Staatstreue des Verſtorbenen Worte der höchſten Anerkennung zollten, war es dem Dekan der philoſophiſchen Fakultät der Budapeſter Univerſität, Staatsſekretär a. D. Dr. Korniß, vor⸗ behalten, mit ſeiner Gedenkrede in der Aula vor der Bahre des Verſtorbenen die völlige Verſtändnisloſig⸗ keit zu beweiſen, die ein ſehr großer Teil der unga⸗ riſchen Oeffentlichkeit nicht allein der Frage der deut⸗ ſchen Volksgruppe in Ungarn, ſondern den Lebens⸗ fragen Südoſteuropas überhaupt entgegenbringt. Bleyer habe— ſprach Dr. Korniß— es zwar zuwege gebracht, in feiner eigenen Bruſt ungariſchen Patrio⸗ tismus und deutſche Volksgeſinnung zu vereinigen. Es ſei aber ſehr fraglich, ob dieſes„pſycholo⸗ giſche Paradoxon“ auch in den Seelen derer verwirklicht werden könne, denen Bleyer dieſe Grundſätze gelehrt hat. Bleyer habe dadurch ernſte Gefahren heraufbeſchworen. Der Mangelan Takt, der aus dieſen Worten, die der deutſchen Kulturbewegung in Ungarn die Da⸗ ſeinsberechtigung abſprechen, hervorging, erweckte in den deutſchen Begräbnisteilnehmern ernſte Verſtim⸗ mung. Dr. Roth, der Vertreter der deutſchen Volks⸗ gruppen Europas, ſah ſich am Grabe Bleyers genötigt, die Unrichtigkeit der Auffaſſung Korniß' darzulegen. Jeder Beſucher Ungarns wird nicht ohne innere Bewegung feſtſtellen können, wie ſehr die geſamte Oeffentlichkeit von der Reviſion des Trianoner Friedensdiktates erfüllt iſt. Der Verſtorbene ſelbſt war einer der erſten Vorkämpfer für die Wiedergut⸗ machung des Ungarn zugefügten Unrechtes. Die Wiederherſtellung des großen ungariſchen Staates bedeutet aber nichts weniger, als daß rund 7 Mil⸗ lionen Nichtmagyaren(Rumänen, Slo⸗ waken, Deutſche, Serben uſw.) zur heiligen Stefanskrone zurückfinden ſollen. Glaubt nun Dr. Korniß wirklich, daß all dieſe Millionen, die teils unwillig die altungariſche Herrſchaft ertrugen, teils durch Kriegs⸗ und Umſturzerlebniſſe zu ſelbſt⸗ bewußtem nationalen Fühlen gelangt ſind, von dem Tage der Erfüllung des ungariſchen Sehnſuchts⸗ traumes an ſich nicht nur dem ungariſchen Staate, ſondern auch dem magyariſchen Volkstume willig unterwerfen werden? Was iſt paradoxer, dieſe Zu⸗ mutung zu einer Zeit, da 40, Millionen Men⸗ ſchen in Europa als nationale Minderheit in fremdͤvölkiſchen Staaten leben und— die Anzeichen hierfür ſollten einem Manne vom Range des Trauerredners doch eigentlich nicht entgangen ſein — keineswegs geneigt ſind, auf ihr eigenes Volks⸗ tum zu Gunſten des Staates zu verzichten, oder der Gedanke Bleyers, eine Syntheſe zwiſchen Staats⸗ und Volkszugehörigkeit zu ſchaffen, die dem Staate gibt, was des Staates iſt und dem Volke, was des Volkes iſt? Dieſer Gedanke ſtellt Bleyer in die gleiche Reihe mit den größten Patrioten Ungarns, einem Déak und Eötvös, und mit allen Politikern der Gegenwart, die die Schickſalsſrage Europas, das Verhältnis zwiſchen Staat und Volkstum, auf dem Boden des Rechtes löſen wollen. Den unlös baren Zaſammenhan g zwi⸗ ſchen ungariſcher Minderheiten politik und ungariſchem Reviſionsgedanken nachzuweiſen, war mit ein Lebenswerk des Verſtor⸗ benen, mit dem er ſich um ſein ungariſches Vater⸗ — —————————————— —— ————— —— 9* —— ee eee 2. Seite/ Nummer 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „Freitag, 5. Januar 1034 land nicht geringere Verdienſte erworben hat wie um ſein eigenes ungarländiſch⸗deutſches Volk Mit trüben Gedanken verließen die Teilnehmer an Bleyers letztem Gange die ungariſche Haupt⸗ ſtadt. Kalter grauer Nebel deckte das Grab des großen Schwabenführers und viele Hoffnungen, die mit ſeinem Wirken verbunden waren. G. Berka- Wien. * Nach einer Budapeſter Meldung des„Berliner Tageblatts“ ſollen die durch den Tod des deutſchen Minderheitenführers in Ungarn, Profeſſor Bleyer, entſtandenen Fragen im Laufe der nächſten Woche mit den zuſtändigen ungariſchen Staatsmännern, vor allem mit dem Miniſterpräſidenten Gömbös, beſprochen werden. Als ausſichtsreichſter Kandidat für den Präſidentenpoſten des ungarländiſch⸗deut⸗ ſchen Volksbildungsvereins gilt nach wie vor der frühere ungariſche Außenminiſter Dr. Gratz. Ge⸗ ſchäftsführender Präſident dürfte der Oedenburger Domherr Dr. Hußber werden. Nach dem Statut hat die ungariſche Regierung ein Mitbeſtimmungs⸗ recht bei der Beſetzung des Präſidentenpoſtens. Da⸗ her werden die bevorſtehenden Beſprechungen vor allem dieſer Frage gelten. Man wird aber auch die Stellung der deutſchen Minderheit in Ungarn über⸗ haupt erörtern. Die Vertretung des ungarländiſchen Deutſchtums wird ſich dabei auf die Denkcchrift ſtützen, die Profeſſor Bleyer im September vorigen Jahres dem Miniſterpräſidenten Gömbös über⸗ reichte. Die ungariſche Regierung ſoll, wie verlautet, entſchloſſen ſein, die deutſchen Forderungen wohl⸗ wollend zu prüfen. Zur Zeit liegt die Leitung der politiſchen Angelegenheiten der deutſchen Minder⸗ heit proviforiſch in den Händen eines Siebener⸗ vates. Der Berliner„Ochſenkopf“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 4. Januar. Der Berliner„Ochſenkopf“ ſteht jetzt im Zeichen der Umgeſtaltung. Es handelt ſich dabet um das Arbeitshaus Rummelsburg. Bekannt⸗ lich iſt der Berliner Volksmund ſehr findig und frei⸗ gebig mit volkstümlichen Bezeichnungen, und ſo hat auch dieſes Arbeitshaus, ſeit es früher einmal im Gebäude des Fleiſchergewerbes untergebracht war, ſeinen beſonderen Namen. Bis vor kurzem waren im Arbeitshaus Rummelsburg faſt nur licht⸗ ſcheue Landſtreicher und Arbeitsſcheue untergebracht. Im Zuſammenhang mit dem neuen Geſetz über die Sicherungsverwahrung wird nun auch dieſe Anſtalt itt den Dienſt der Bekämpfung von aſozialen Elemen⸗ ten geſtellt, und das bedeutet eine Ausweitung des bisherigen Betriebs der Erziehungsarbeit. Da auch eine Reihe von Städten im Reich Arbeitshäuſer von früher her beſitzen, die jetzt eine Reform erfahren, dürfte die in Berlin erfolgte Neuordͤnung auch außer⸗ halb der Reichshauptſtadt intereſſieren. Insgeſamt befinden ſich zur Zeit 1300 In⸗ ſaſſen im„Ochſenkopf“. Davon gehören nur 250 zur Gruppe der wirklichen„Arbeitshäusler“, alſo die Landſtreicher, Bettler, gewerbsmäßige Spieler und Arbeitsſcheue. Die weitaus größere Zahl der Inſaſſen beſteht aus ſogenannten Wander⸗ arbeitern und älteren Perſonen, die irgendwie Schutz bedürfen, und es iſt auch eine Reihe von ſolchen Inſaſſen darunter, die mit dem Geſetz noch nicht in Konflikt gekommen ſind. Die erſtgenannte Gruppe, die eigentlichen Ar⸗ beitshäusler, iſt aufgeteilt in eine Abteilung von jüngeren Inſaſſen bis zu 35 Jahren, die gehalten ſind, an einem Schulungshalbjahr teilzunehmen, in deſſen Verlauf ſie in zahlreichen Vorträgen unter⸗ richtet werden, ſo über die deutſche Arbeit, deutſche Induſtrie, Landwirtſchaft und Handel, über ſoziale Fragen, volksgemeinſchaftliche Probleme und ſo weiter. Dieſe jüngeren Inſaſſen müſſen neben ihrer Tagesarbeit von acht Stunden noch einen umfang⸗ reichen Ordnungsdienſt leiſten. Die älteren Inſaſſen und die ſonſtigen Gruppen der in dieſer Anſtalt Antergebrachten Perſonen haben dreimal wöchentlich Ausgang, und es wird darauf geachtet, daß dabei aus dem Spazierengehen kein Bettelgang wird, wie es Meldung des DNB. Paris, 5. Januar. Die Pariſer Morgenpreſſe nimmt ſehr ausführlich für die römiſchen Beſprechungen Stellung Die Blät⸗ ter betonen dabei mit ſichtlicher Befriedigung, daß zwiſchen Muſſolini und Simon weder in der Frage der Reform des Völkerbundes noch in der Frage der Rüſtungsreviſion eine Einigung erzielt worden ſei. Im übrigen wird das Ergebnis der Beſprechungen in einem für Frankreich möglichſt günſtigen Sinne dargeſtellt. Der römiſche Vertreter der Agentur Ha⸗ vas erklärt, daß Muſſolini viel weniger Wert auf Einzelheiten der Völkerbundsreform gelegt habe als auf die großen Richtlinien, in denen ſich dieſe Reform vollziehen ſolle. Der Vertreter des franzöſiſchen Nachrichtenbüros will weiter den Eindruck gewonnen haben, daß die Wünſche des italieniſchen Miniſterprä⸗ ſidenten im Rahmen der augenblicklichen Völker⸗ bundsſatzungen verwirklicht werden könnten. In der Abrüſtungsfrage habe auf beiden Seiten der Wunſch vorgeherrſcht, eine für alle Teile annehmbare Löſung zu finden. Der„Figaro“ glaubt zu wiſſen, daß in der Rü⸗ ſtungsfrage zwiſchen Rom und London eine weſent⸗ liche Annäherung erfolgt ſei. Man habe ſich bereits dahin geeinigt, Deutſchland die„Auf⸗ rüſtung“ in einem gewiſſen Grade zu zu⸗ geſtehen, wobei die aufgerüſteten Mächte ihre Rüſtungen weſentlich einſchränken müßten. Man könne annehmen, daß die engliſch⸗italieniſche Diplo⸗ matie Frankreich einen reinen Formerfolg vorzu⸗ bereiten wünſche, während ſie Deutſchland einen grundſätzlichen Erfolg vorbehalte. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ fordert, daß Frankreich ſich nicht übertölpeln laſſen würde; es müſſe an ſeiner Auffaſſung feſthalten, daß jedes Zugeſtändnis an Deutſchland ein unverzeihlicher Fehler wäre, und daß man unbedingt nach Genf zurückkehren müſſe. Der„Excelſior“ glaubt die Forderung Muſ⸗ ſolinis in folgenden fünf Punkten zuſammen⸗ faſſen zu können: 1. Der deutſchen Forderung nach Gleichberechtigung müſſe Rechnung getragen werden. 2. Da dieſe Gleichberechtigung gegenwärtig nicht durch Abrüſtung zu erreichen ſei, müſſe man eine be⸗ ſchränkte Aufrüſtung des Reiches hinnehmen, weil dieſes beſſer ſei, als einer unbegrenzten Aufrüſtung ohne Kontrolle und ohne Sanktionen zuzuſehen. 3. Deutſchlands Standpunkt regele ſich daraus, daß es eine Einkreiſung durch die ſtark gerüſteten Mächte befürchte. 4. Aus reinen, verſtändlichen Preſtigegründen könne Deutſchland, das im Innern geeinigt ſei, keine Unterlegenheit auf internationalem Gebiet ertragen. 5. Der neue deutſche Staat brauche eine Militär⸗ macht oder andere Macht, um die politiſche Reſorm und den Kampf gegen den Kommunismus durch⸗ führen zu können. früher überall war. Ueberhaupt herrſcht ſcharfe Diſgiplin. Wer ſich nicht fügt, hat Beſtrafung zu er⸗ waxten r ee ie Die weiblichen Inſaſſen ſind gleichſalls nach dem Altersunterſchied getrennt. Außer arbeits⸗ willigen Frauen befinden ſich dort einige Entmün⸗ digte und ſittlich gefährdete Perſonen. Mit dem Haus iſt ein beſonderes Heim für Wander⸗ arbeiter verbunden, das allmählich nach dem Muſter der Arbeitsdienſtlager umgeſtaltet werden ſoll, wobei eine ſcharfe Kontrolle der Freizeit ge⸗ plant iſt. 17 jüdiſche Kommuniſten in Polen verhaftet — Warſchau, 5. Jan. In dem kongreßpolniſchen Städtchen Kolo wurden 17 Juden wegen kommu⸗ niſtiſcher Werbetätigkeit verhaftet. Rariſer Blätterſtimmen zu den Bejprechungen in Rom Sir John Simon ſoll, dem Blatt zufolge, auf dieſe Forderungen wie folgt geantwortet haben: 1. Iſt es nicht zu befürchten, daß eine erſte Etappe der Aufrüſtung Deutſchlands zu einer zweiten oder dritten führen müſſe? 2. Iſt es nicht möglich, alle auf dͤer Abrüſtungs⸗ konferenz vertretenen Mächte dazu zu bewegen, ein Abkommen zu unterzeichnen, das auf der Aufrüſtung Deuſchlands begründet ſei? 3. Die Einkreiſung Deutſchlands ſei vorläufig nur eine Hypotheße und würde nur Wirklichkeit werden, wenn das Reich aufrüſte. 4. Es ſei fraglich, ob man die Abrüſtung nach be⸗ ſonderen Preſtigegründen beurteilen und begründen könne. 5. Die Wortführer des Reiches hätten immer wieder erklärt, daß der Kommunismus endͤgültig beſiegt ſei. Der„Excelſior“ weiſt abſchließend darauf hin, daß Muſſolini und Sir John Simon aber der un⸗ bedingten Entſchloſſenheit der franzö⸗ ſiſchen Regierung Rechnung tragen müß⸗ ten, die an den Vorſchlägen feſthalte, die ſie am 1. Januar der Reichsregierung habe unterbreiten laſſen. Sir John Simons Abreiſe von Rom Erklärungen vor der Preſſe Rom, 5. Januar. Der engliſche Außenminiſter Simon hat Rom im Flugzeug zu mittag verlaſſen. Er wird ſich in Paris nicht aufhalten, ſondern dort nur den Zug beſteigen. 5 Am Vormittag empfing Simon die Preſſe, um einen Bericht über die Lage zu geben. Daraus geht hervor, daß England die Frage der Völker⸗ bundsreform als eine Frage zweiter Ord⸗ nung betrachte. Das Abrüſtungsproblem ſei ſo wichtig, und ſchwierig, daß man es nicht noch durch Hinzuziehung eines anderen Problems belaſten dürfe. Nur wenn in der Abrüſtung ein befriedigen⸗ des Ergebnis zuſtande gekommen ſei, könne man an die anderen Fragen der Reform des Völkerbundes herangehen, die ſich dann leichter löſen ließen. Im übrigen gebe es zwei Möglichkeiten von Re⸗ formen. Die eine gehe darauf aus, den beſtehenden Zuſtand zu ſtärken, die andere, ihn zu ſchwächen. Selbſtverſtändlich komme für England nur die erſte Art in Frage. Was Simon nach dieſen Ausführungen weiter über die Abrüſtung zu ſagen hatte, gehe nicht über den bekannten Rahmen des engliſchen Standpunktes hinaus: Vermittlung zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen und der deutſchen Auffaſſung. Vorſchläge ſeien nur dann zweckvoll, wenn ſie ſowohl dem franzöſiſchen als dem deutſchen Standpunkt ge⸗ recht würden. Simon erklärte, er habe den Eindruck, daß alle verantwortlichen Staatsmänner in Europa ſich des Ernſtes der Lage bewußt ſeien und ehrlich nach einer Löſung ſtrebten. Seuche nach den Schuldigen — Paris, 3. Jan. Die Unterſuchung über die Urſachen des Eiſenbahnunglücks von Lagny hat zu⸗ nächſt dazu geführt, daß ſechs Beamte der Oſt⸗ bahngeſellſchaft auf Grund des Eiſenbahngeſetzes von 1845 wegen Unach⸗ſamkeit, Unvorſichtigkeit, Unge⸗ wanotheit, Nachläſſigkeit und Nichtbeachtung der Vor⸗ ſchriften unter Anklage geſtellt worden ſind. Die polniſche Preſſe und das„Sicherheitsſyſtem“ im Oſten — Warſchau, 5. Jan. Die polniſche Preſſe ver⸗ öffentlicht ausführlich das vom„Daily Herald“ ver⸗ zeichnete Gerücht über die Schaffung eines Sicher⸗ heitsſyſtems im Oſten Europas, enthält ſich jedo⸗h jeder Stellungnahme. Auch von amtlicher polniſcher Seite liegen noch keinerlei Aeußerungen vor. Die durch das Deutſche Nachrichtenbüro verbreitete Ber⸗ Iiner Auslaſſung wird indes wörtlich zitiert. Deutſche Buttereinfuhr im Fahre 1934 Meldung des DNB. Berlin, 4. Januar. Durch die Preſſe gingen in den letzten Tagen Meldungen, wonach die Buttereinfuhr für das Jahr 1934 auf 35 000 Tonnen bemeſſen werden ſolle. Dieſe Meldungen ſind in dieſer Form nicht richtig. Nach⸗ dem bekanntlich im vergangenen Jahr eine Markt⸗ ordnung geſchaffen worden iſt, die die Einfuhr von Butter nach Deutſchland nicht etwa nach dem bis⸗ herigen Kontingentſyſtem feſtlegt, ſondern nach den Bedürfniſſen des deutſchen Marktes geſtaltet, kön⸗ nen im Augenblick gar keine Ziffern darüber ge⸗ geben werden, wie hoch die Buttereinfuhr im Jahre 1934 ſich geſtalten wird. Für die Buttereinfuhr iſt die neu errichtete Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe zuſtän⸗ dig. Sie bearbeitet den ganzen Buttermarkt. Sollte ſich ergeben, daß ödͤurch die Auswirkungen der Ar⸗ beitsſchlacht im nächſten Jahre, alſo dadurch, daß ein erheblicher Teil der heute Arbeitsloſen wieder in die Arbeit zurückgeführt wird, eine erhebliche Stei⸗ gerung des Butterkonſums eintritt, ſo iſt es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß zur Deckung des deutſchen Butter⸗ bedarfes auch Butter eingeführt werden muß, dies beſonders dann, wenn die deutſche Buttererzeugung mit dieſer Arbeitsſteigerung nicht ſtandhalten ſollte. Andererſeits würde es ſelbſtverſtändlich, wenn die Buttererzeugung in Deutſchland ſelbſt ſteigen ſollte, eine Verringerung der Buttereinfuhr eintreten würde. Ein Toter bei dem Bankraub in Baſel — Baſel, 5. Jan. Bei einem Raubüberfall auf die Privatbank Weber u. Co. haben die Einbrecher einen Angeſtellten, der ſich zur Wehr ſetzte, erſchoſſen und einen zweiten ſchwer verletzt. Zwei Männer fuhren in einem Kraftwagen bei der Bank vor, drangen in das Gebäude ein und gaben mehrere Schüſſe auf die beiden Schalterbe⸗ amten ab. Die Beamten ſtürzten blutüberſtrömt zu Boden. Ein Lehrling konnte entkommen. Den bei⸗ den Gauern gelang es, eine Geldkaſſette mit etwa 4500 Franken in Silber, ſowie einen Notenbe⸗ trag in noch nicht bekannter Höhe zu entwenden und das Weite zu ſuchen. Selbſtmord einer Beamtin des ungariſchen Auswärtigen Amtes — Budapeſt, 4. Jan. Eine Beamtin des Aus⸗ wärtigen Amtes, Dr. Leoni Schiller, wurde heute in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Wie die Ermitt⸗ lungen ergaben, hatte ſie bereits vor zwei Wochen durch Einatmen von Leuchtgas ihrem Leben ein Ende geſetzt. Die Tat konnte verborgen bleiben, da die Beamtin vor zwei Wochen ihren Verwandten mitge⸗ teilt hatte, daß ſie über Weihnachten eine Reiſe an⸗ treten werde. Selbſt die Nachbarn hatten keinen Gas⸗ geruch verſpürt, da alle Türöffnungen auf das ſorg⸗ fältigſte abgedichtet waren. Das Gas war alſo ſeit zwei Wochen unausgeſetzt den Leitungen entſtrömt. Die Tat wurde erſt entdeckt, als Vater und Bruder ader Toten, beide Aerzte, das Mädchen heute: nach ihrer vermeintlichen Rückkehr von der Reiſe auf⸗ ſuchen wollten. Wie aus einem hinterlaſſenen Brief hervorgeht, iſt der Grund der Tat in Liebeskum⸗ mer zu ſuchen. Vornehme Japauerinnen zum katholiſchen Glauben übergetreten — Paris, 4. Jan. Die beiden Töchter des neuen japaniſchen Botſchafters in Paris, Sato, ſind— wie das„Echo de Paris“ be⸗ richtet— während der Brüſſeler Miſſion ihres Vaters zum chriſtlich⸗katholiſchen Glauben übergetreten. Die mit Zuſtimmung der Eltern vollzogene Taufe wurde vom apoſtoliſchen Nuntius in Brüſſel vollzogen. Der Papſt hat ſeinen beſonderen Segen erteilt. „Echo de Paris“ weiſt in dieſem Zuſammenhaig darauf hin, daß in den oberen Schichten Japans eine ſtarke Neigung für die chriſtlich⸗katholiſche Religion feſtzuſtellen ſei. —————————,,.———————— „Lüneburg*⁰ 60 Von Dorothee Goebeler Als Brigitte Peterſen endlich daranging, auch ihres verſtorbenen Mannes Privatnachlaß zu ord⸗ nen, fand ſie ein ſchmales Kontobuch, auf deſſen Etikett nichts ſtand als„Lüneburg 97“. Im Innern Zahlen, Eintragungen von Raten, die offenbar re⸗ gelmäßig wiederkehrten. 3 Brigitte Peterſen ſah auf die Zahlen. Was ver⸗ rieten, was verbargen ſie? An jedem Monatserſten — jahrelang— waren Beträge irgendwohin geſandt worden, kleine Summen zuerſt, dann größere und immer größere. Wer hatte ſie erhalten? Irgendeine Privatbeziehung, ein Akt ſtillen Wohltuns etwa? Sie ſchüttelte den Kopf, ſolche Sachen hatte Rolf Peterſen mit ihr gemeinſam erledigt. Alſo etwas anderes, vielleicht eine— Frau? Ihre Augen weiteten ſich. Eine Frau? Das— hätteſt du mir antun können, Rolf? Sie ſah zu dem großen Oelbild empor, das über dem Schreibtiſch hing. Dies Geſicht hätte lügen können? Nein! Bei⸗ nahe heftig warf ſie das Buch an ſeinen Platz zu⸗ rück. Am beſten, man vergaß die ganze Sache. Sie be⸗ ſchloß ſehr ernſtlich, es zu tun, und ertappte ſich doch immer von neuem dabei, ihr nachzuhängen. Tau⸗ ſend Fragen waren in ihr. Wir haben uns doch ge⸗ liebt, Rolf Peterſen, zwei Jahrzehnte faſt, haben einmal aus Liebe zueinander gefunden! Erſchrek⸗ ken lief jäh durch ſie hin. Wie war denn das da⸗ mals geweſen, als ſie ſich verlobten— er, Rolf Pe⸗ terſen von der großen Spinnerei— und ſie, Bri⸗ gitte Brand, die reiche Reederstochter? Hatte da nicht irgendwer geſagt, es ſtände ſchlecht um die Peterſenſche Fabrik, und das Brandſche Geld käme gerade recht, den Zuſammenbruch aufzuhalten? Und es waren doch Jahre des Glücks geworden und ge⸗ blieben, auch dann noch, als das Kind, der heißer⸗ ſehnte Erbe, tot zur Welt kam, als alle Hoffnung ſchwand, ein neues Kind zu haben. Sie ging hinaus auf den Domfriedhof, an das Grab des Mannes, der geſtorben war, ihre Hand in der ſeinen haltend, mit letztem erlöſchenden Blick den ihren ſuchend. Sie trat an den Hügel und ſtand plötzlich ſtarr: Zwiſchen den Roſen, die ſie ge⸗ pflanzt hatte, blühte ein Aſternſtrauß! Ein beſchei⸗ denes Gebinde, aber es waren roſa Aſtern, die Lieblingsblumen des Toten! Wie ein Klang von fernher ſtand es plötzlich vor ihr:„Lüneburg 97“. Die Sache ließ ihr keine Ruhe. Jetzt kam ſie öfters auf den Friedhof. Wiederholten ſich die Blumen⸗ ſpenden? Das Grab blieb, wie es immer geweſen war. Alſo doch nur ein Zufall! Aber dann, an ſeinem Geburtstag— fand ſie einen Strauß von Heidekraut, ſelbſt gepflückt offen⸗ bar, und mit ein paar Zweigen Wachholdergrün umwunden. War ſie alſo wieder dageweſen— dieſe „Frau Lüneburg 97“, die ſogar die Gedenktage kannte? Sie wandte ſich ab. Irgendeine Seite in ihrer Seele wollte ſpringen. Sie lief dͤurch die Alleen des Kirchhofs, ohne zu wiſſen, wohin. Dann blieb ſie plötzlich ſtehen und griff nach einem Halt: Was— wer kam ihr entgegen? War ſie ſchon ſo verwirrt, daß ein Spuk ſie am hellen Tage narrte? Er— ſo, wie er geweſen war, damals, als ſie ihn kennen un liebn lernte—, nur etwas jünger. Sie ſchrie auf: „Rolf! Rolf Peterſen!“ Der junge Menſch in dem vertragenen Röckchen blieb ſtehen und ſagte:„Das war— mein Vater“. Sie ſtützte ſich gegen den Baum. Sie ſah in zwei Augen, die ſie tot geglaubt hatte und die jetzt wie⸗ der voll Leben in die ihren blickten. Er ſtarrte ſie an. Dann ſchoß plötzlich ein dunk⸗ les Rot in ſein ſchmales Geſicht. Er ſtammelte: „Und Sie— Sie ſind doch nicht— ſind Sie...“ Sie hatte ſich ſchnell gefaßt.„Ich bin eine— Ver⸗ wandte. Ganz entfernt nur, bin zufällig in der Stadt.“ Sie ſagte kühl:„Alſo ſein Sohn? Ich wußte gar nicht, daß— Peterſens einen Sohn hatten!“ „Sie hatten auch keinen“. Sein hübſches Geſicht färbte ſich noch dunkler. Er ſchlug die Augen nieder. „Ach ſo! Und Ihre Mutter?“ „Meine Mutter ſtarb, als ich geboren wurde. Ich habe ſie nie gekannt“. „Armer Junge!“ Ohne, daß ſie recht wußte, warum, ſchloß ſie ihre Hand warm und weich um die ſeine. Sie ſah ihn von der Seite an, Sehr armſelig ſah er aus, ſehr migenommen vom Leben. Nun ja, es war ja auch ſeit Monaten keine Geldſendung mehr abgegangen an„Lüneburg 97“. Sie nahm ſeinen Arm:„Kommen Sie. Sie müſ⸗ ſen mir erzählen“.—* „Ich habe nichts zu erzählen“. Aber ſie hatte ihn ſchon hineingedrängt in das ſtille Lokal. An der Haſt, mit der er den Kaffee hinuntergoß und in die Brötchen biß, ſpürte ſie, wie lange er ſchon nicht mehr ordentlich gefrühſtückt haben mochte. Plötzlich fuhr er auf:„Sie dürfen aber nicht ſchlecht von meinem Vater denken!“ „Nein— das tue ich auch nicht“. Er ſagte verbiſſen:„Vater hat mir's erzählt, als ich groß war. Er hätte meine Mutter beſtimmt ge⸗ nommen. Aber es war doch die ſchreckliche Kriſe da⸗ mals und das Geſchäft vor dem Konkurs. Und mein Großvater ſtand vor dem Selbſtmord. Mutter hat Vater freigegeben, denn die andere—“ „Hatte das Geld“. Sie lachte hart auf. Eine ſteile Falte ſchob ſich in die Stirn des Jun⸗ gen. Gott, wie er dem Vater glich! Seine Augen wurden dunkel:„Nein, ſo war es nicht! Und wenn er ſie auch ums Geld nahm, ge⸗ ſchätzt hat er ſie ſehr— und nachher hat er ſie ge⸗ liebt! Jawohl, er hat ſie ſehr geliebt. Und ſie— eine wundervolle Frau muß ſie ſein, ſo wie Vater immer von ihr ſprach. Nein, Sie dürfen nicht ſchlecht von meinem Vater denken!“ „Sie müſſen ihn ſehr geliebt haben— Vater!“ „Es war allemal Feiertag, wenn er zu mir und den Pflegeeltern kam!“ Ein Schweigen entſtand. Frau Peterſen ſagte leiſe:„Wollen Sie nicht doch zu ſeiner Frau gehen und ihr alles erzählen?“ Die blauen Jungenaugen ſtrahlten ehrliche Ent⸗ rüſtung:„Denken Sie doch, was ſie empfinden müßte!— Nein, das tue ich Vater nicht an! Nie⸗ mals darf Frau Peterſen von dieſen alten Geſchich⸗ ten wiſſen“. „Und wenn ſie nun ſchon alles weiß? Du dum⸗ mer, lieber Junge!“ Zwei Frauenhände legten ſich warm und weich um ſeine Knabenhand. ihren Der Berliner Maler Hans Liſt erhielt den großen Staatspreis für Maler der Akademie der Künſte für das Jahr 1983. 4 ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer in eeeeeeeeee EKeine Theaterfuſion Mainz⸗Wiesbaden. Das Theater in Wiesbaden iſt in vollem Umfang für das nächſte Jahr geſichert. Der preußiſche Staat wird, über ſeine Verpflichtung hinaus, in der kommenden Spielzeit den gleichen Zuſchuß zur Verfügung ſtellen, wie er ihn in der laufenden Spielzeit gegeben hat. Infolgedeſſen wird für Wiesbaden kein Bedürfnis zu einer Anlehnung an einen anderen Ort vorhan⸗ den ſein, da die Erſparniſſe in dieſem Falle ſehr problematiſcher Natur ſind. Insbeſondere iſt es für ein Theater wie das Wiesbadener, das bekanntlich täglich zwei Häuſer beſpielt, kaum denkbar, auswär⸗ tige Abſtecher zu übernehmen ohne das Perſonal zu vergrößern. Für Mainz ſelbſt ich man über die Zu⸗ kunft des Theaters noch nicht voll im klaren. Man wird in dieſem Jahr mit ſeinem Etat auch nicht an⸗ nähernd auskommen und wird zu den bewilligten 360 000 Mk. mindeſtens noch weitere 150000 Mk. Nachtragsetat benötigen. Für das nächſte Jahr rechnet man bei Aufrechterhaltung aller Kunſtgattungen mit einem Zuſchuß von mindeſtens 600 000 Mk. 8 — 1 Freitag, 5. Januar 1934 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 8 Die Stadiseiſe Mannheim, den 5. Januar. Das nächſte Akademie-Konzert Etwas über das Programm Das Programm des vierten Akademiekonzertes, Dienstag, den 9. Januar(Volksſinfoniekonzert Montag, den 8. Januar) iſt wieder den deutſchen Meiſtern gewidmet. Die Symphonie concertante -Dur, op. 84 für Violine, Violoncello, Obve, Fa⸗ gott und Orcheſter von Joſeph Haydn, ein intereſſantes, leider ſehr ſelten geſpieltes Werk, und die zweite Symphonie D⸗Dur von Johannes Brahms bilden die Eckpfeiler des Programms. Margarete Kloſe, die gefeierte Altiſtin an der Ber⸗ liner Staatsoper, iſt als Soliſtin gewonnen worden. Margarete Kloſe, die bei den Mannheimern dͤurch ihre herrliche Stimme noch in beſter Erinnerung ſteht und heute in Berlin ſich großer Beliebtheit er⸗ freut, dürfte den Beſuchern dieſes Konzertes eine ungetrübte Freude bereiten. Wir hören von ihr„An die Hoffnung“ für Alt⸗Solo und Orcheſter von Max Reger und die große Arie des„Adriano“ aus„Rienzi“ von Wagner. Die D⸗Dur⸗Symphonie von Brahms wird den Hörern eine willkommene Gabe ſein. Dieſes herr⸗ liche Werk, das vom Hauche romantiſcher Stimmung durchweht iſt, führt uns in die Täler des Friedens. Deiters nennt ſie eine anmutige Märchenerzählung. Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt, der Diri⸗ gent des Abends, der für Brahms eine beſondere Vorliebe beſitzt, wird uns die Schönheiten der Parti⸗ tur erſchließen und uns den Alltag vergeſſen laſſen. Mit dieſem Konzert fällt dem Orcheſter eine be⸗ ſondere künſtleriſche Aufgabe zu. Der Abend dürfte mit zu den ſchönſten des Kunſtwinters zählen, und es wäre zu wünſchen, daß Konzertleiſtungen, die ja weinen ſehen ausſchließlich vom Orcheſter mit vieler Mühe und großen Opfern beſtritten werden, beim Publikum immer größeres Intereſſe und allgemeinen Anklang fänden. * Die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater wird auch für dieſes Konzert am Sonn⸗ tag, 7. Januar, vorm. 11.30 Uhr, im Mauriſchen Saal der Hochſchule A 1, 3, eine Einführungs⸗ ſtunde veranſtalten, bei welcher Herr Dr. Fried⸗ rich Eckart als Vortragender und am Klavier Herr Friedrich Schery mitwirken werden.(Teilnehmer⸗ karte 60 Pfg.) Aus eigener Kraſt Ein Aufruf von Dr. von Renteln Nichts iſt für uns getan, was wir nicht ſelbſt aus eigener Kraft tun. Jahres, in dem wir ſchon mit beiden Füßen ſtehen. Die Schwäche und die Illuſionen des deutſchen Volkes ſind verflogen. Jetzt gilt es, immer mehr Kraft zu ſammeln und mit verdoppeltem Mut an die Beſſerung unſerer Lage heranzugehen. Die großen Aufgaben, die vor uns ſtehen, ſind die weitere Ordnung des Reiches und der Verwaltung, die Durchſetzung einer deutſchen Außenpolitik des Friedens, der Ehre und der Gleichberechtigung, der weitere Anſtrum gegen die Arbeitsloſigkeit und die Beſſerung unſerer Wirtſchaftslage. Die mir anvertraute Organiſation der NS⸗HAGO in der Partei und der Geſamtverband Deutſcher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibender in der Deutſchen Arbeitsfront werden in dieſem Jahre unter Verwendung der dazu geſchaffenen Schulen der PoO eine umfaſſende Bildungs⸗ und Schulungsarbeit aufnehmen. Die Verantwortungsfreudigkeit in dieſen Kreiſen zu ſtärken, die Leiſtungsfähigkeit und die Geſchäfts⸗ moral zu heben und den Kleinbefitz von Millionen deutſcher Volksgenoſſen zu ſichern, wird unſer Ziel ſein. Jeder deutſche Volksgenoſſe denke und handle ſo, als hinge von ihm das Gelingen des großen Aufbau⸗ werkes ab. ,. Günſtige kaufmänniſche Stellen- marktlage auch im Dezember Nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellenvermittlung im Deutſchen Handlungsgehilfen⸗ Verband war die Stellenmarktlage auch im De⸗ sember von einem ſtarken Vertrauen in die Wie⸗ dergeſundung der Wirtſchaft beherrſcht. Ganz im Gegenſatz zur Gewohnheit früherer Jahre, von der auch ausgeſprochene Konjunkturzeiten keine Aus⸗ nahme machten, erfolgten noch unmittelbar vor dem Feſt Einſtellungen in beachtenswertem Umfange. Er⸗ freulich iſt, daß an dem Optimismus nunmehr auch das weſtliche Induſtriegebiet ſtärker beteiligt iſt als in den letzten Monaten. In Nordweſtdeutſchland, na⸗ mentlich in den Hanſaſtädten, freilich iſt— bedingt durch das Darniederliegen hauptſächlich des Export⸗, Reederei⸗ und Speditionsgeſchäfts— nunmehr eine leicht rückläufige Entwicklung der Vermittlungsmög⸗ Iichkeiten eingetreten; doch iſt in der Bewerberbe⸗ wegung auch hier kein Grund zur Beſorgnis vor⸗ handen. Der Neuzugang gekündigter Be⸗ werber jedenfalls iſt, wie überall im Reiche, außerordentlich gering. Branchenmäßig am begünſtigſten waren das Bank⸗ und das Verſiche⸗ rungsgewerbe, die Textilinduſtrie und— allerdings nur teilweiſe— der Textilhandel. Ausgeſprochen gute Vermittlungsmöglichkeiten beſtanden im Lebens mitteleinzelhandel. Die Kauf⸗ und Warenhäuſer haben in der Mehrzahl enttäuſcht inſoweit, als ſie fü; das Weihnachtsgeſchäft doch wieder vorwiegend weib liche Aushilfskräfte eingeſtellt haben. Auch groß— duſtrielle Werke, die in nennenswertem Umfange Arbeitereinſtellungen vornehmen konnten, ſtellten für 8 Das iſt die Parole des neuen Korſen ſeine Botſchaft kundzutun— er hat DAWL IOIIS ENDIXXVU Pb0P0PPPPPPPPPPTPTPTPTPT0TGT0TTTã ĩ ĩ PPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPTPPPXTCTCTPPPPTPPPPTPPPPPPTPPPPPPPPPPPPPPPPPP ‚ ‚—— Ein Nefdenſeben swischen Sflicht und Liebe Von kurt Forrintſ 5 Hiobsboischafi Lebt wohl, ihr Jeaner Tage mit Goethen!— Abmarſch nach Zwickau, in dies verwünſchte kleine Neſt. Warum hierher? Was ſoll man hier?—: noch nichts weiter als trinken und.den warten?! Verfluchte Abende, tatenlos, nur mit Champa⸗ gner randgefüllt! Der Prinz kann ſich nicht tröſten: Warum?! Warum?! Und da ſtürzt Rüchel zu ihm—: „Prinz, o mein Prinz! Eine große Schlacht! Am 2. Dezember! Bei Auſterlitz—“ „Und?!“ „Alles zu Ende! Drei Kaiſer beteiligt: der Na⸗ poleon, Franz II. und der Jar Alexander! Unbe⸗ ſchreiblicher Sieg des Korſen! Die verbündeten Armeen haben ſich nicht zurückgezogen, ſondern—“ „Rüchel!!“ „Wilde Flucht!— Das iſt nicht nur eine ver⸗ lorene Schlacht! Das iſt der Zuſammenbruch— auch unſerer Hoffnungen!— Man hört ſchon von Waf⸗ fenſtillſtand munkeln—“ Der Prinz bringt nur eine wilde Frage hervor: „Und Haugwit?“ „Nichts. Keine Botſchaft. Sicher hat er brav ge⸗ wartet, his Napoleon die Verbündeten ſchlug!— Es iſt— immer und „Zu Ende?!— Nein und nein und nein!— Preußen——“ Rüchel ſtarrt den anderen an. Dann eilt er hinaus. Ihm iſt: er habe den Prinzen plötzlich— Ingrimm und Ahnung Schon am nächſten Tag trifft die Beſtätigung aller Befürchtungen ein: Oeſterreich hat einen Waf⸗ fenſtillſtand bewilligt erhalten, Haugwitz hat nach dieſer Schlacht nicht mehr gewagt, dem ſiegreichen ſogar, ohne Wiſſen Berlins, den Schönbrunner Vertrag unterzeichnet! Das heißt: der preußiſche König ver⸗ pflichtet ſich, ſeine fränkiſchen Stammlande und das Fürſtentum Neuenburg in der Schweiz gegen Hannover einzutauſchen! Die Truppen wer⸗ den unter Waffen bleiben, bis all das geregelt iſt! Der Prinz raſt. Er ſieht die glühende Schande: die Stammlande der Hohenzollern ein Handelsob⸗ jekt des Korſen! Das duldet Preußen?! Immer noch nicht Krieg? Er fetzt einen Brief herunter an die Treueſte der Getreuen, an ſeine Schweſter Luiſe Radziwill: „Zwickau, 20. Dez. 1805 nachts. Dieſen Augenblick kommt der Brief über Oeſter⸗ reich und die ruſſiſchen Armeen. Der Abfall Oeſter⸗ reichs und der unwürdige Friede, den es im Be⸗ griff zu ſchließen iſt, kommt aus der Schwäche, die überall herrſcht, und die mit Notwendigkeit eine derartige Kataſtrophe verurſachen mußte. Ich habe oft ein ſolches Ereignis vorausgeſehen, ich habe es ſogar dem König geſagt, ich habe mit Hardenberg darüber geſprochen und die Notwendigkeit betont, jemand nach Wien zu ſenden, der Zuverſicht und Vertrauen einflößen kann und deſſen Grundſätze weniger zweideutig ſind als die von Haugwitz. Statt vorwärts zu gehen, Partei zu ergreifen, taſten wir behutſam herum und wagen nicht, das Wort Krieg auszuſprechen, welches jedermann in Berlin mit Entſetzen zu erfüllen ſcheint. Und doch werden wir den Krieg haben, und ſtatt ihn mit Glanz zu führen, wird die Laſt auf uns fallen“. Soweit iſt er mit dem Schreiben gekommen, da ſtürmt ſein Adjutant, der lange Noſtitz herein. Er ſteht ſeltſam ſteif und meldet: „Oröre von Seiner Majeſtät dem König: Seine Majeſtät hat den Vertrag von Schönbrunn aner⸗ kannt— und— die Demobilmachung der Armee befohlen. Die einzelnen Regimenter gehen in ihre Garniſon zurück. Er wartet. Keine Antwort kommt. Das iſt unheimlich: der Prinz flucht und raſt nicht mehr... Als ob etwas in ihm zerbrochen ſei Louis Ferdinand winkt nur. Noſtitz geht. Der Prinz beginnt ein neues Billett, ebenfalls an die ge⸗ liebte Schweſter: „Unſere junge Armee aufgelöſt und getrennt, wird wieder in ihre traurigen Kantonnements zurückkeh⸗ ren. So ſind denn elf Jahre der Hoffnungen, elf Jahre geheimer und glühender Wünſche vernichtet. Mein Herz iſt voll Kummer und Bitterkeit. Könnte ich nur dieſen ganzen militäriſchen Prunk ablegen, ich würde dann nicht ſo ſehr zu leiden haben. Ich ſchreibe Dir, meine gute Schweſter, die paar Zeilen durch Noſtitz. Du kannſt Dir leicht denken, welchen Kummer mir alles gemacht hat, und doch ſind wir durchaus nicht am Ende. Ich verſichere Dich, es iſt ganz unmöglich, verzweifelter als ich zu ſein. Alle Dinge geſchehen mit einer Nachläſſigkeit ohnegleichen. Weder die unter meinem Befehl ſtehenden Regi⸗ menter noch ich haben poſitive Inſtruktionen. Im übrigen iſt es wahr, daß ſich das Uebel noch verſchlimmern muß, damit Gutes daraus entſtehe. Alles, was eine Kataſtrophe herbeiführt, wird ein Wag ſein, Deutſchland zu retien!“ En bricht ab. Er ſtarrt vor ſich hin. Er murmelt, unter Viſionen ſchauernd: „Napoleon wird vorſtoßen ins Herz Deutſchlands — Napoleon will Preußen— mein Preußen— zu einem Vaſallenſtaat machen.— Ich ſeh' die franzöſi⸗ ſchen Truppen herübereilen, über Mainz, über Er⸗ furt—— immer unter herrlichen Vorwänden— bis ſiee.. Thüringen ſtehen— uns den Krieg erklären—— wenn wir ihnen nicht zuvor⸗ 2 kommen——“— Der letzie Versuch Wieder warten, warten, warten. Wieder Garniſon. Wieder Magdeburg— Berlin— wieder Henriette— Pauline—— wieder Champagner— und wieder, als einzige Rettung vor letzter Verzweiflung: Muſik — Muſik— Muſik— Und Arbeit. Zu den wahren Patrioten ſtoßen nun auch die Brüder des Königs, des Prinzen Bruder Auguſt und des Königs Schwager, der Prinz von Oranien, die ſich in gemeinſamem Gram über die Tat⸗ und Ehr⸗ loſigkeit des Berliner Hofes einen, um den König zu irgendeinem entſcheidenden Schritt zu drängen. Man hofft auf Anſchluß an Rußland und England. Den König ſprechen— das gelingt nicht. Alſo muß man es noch einmal mit dem traurigen Behelf einer— Denkſchrift verſuchen. „Man verfaßte ſie“, ſo ſchreibt Luiſe Radziwill aus der Rückerinnerung,„um ſie dem König zu über⸗ reichen und ihn anzuflehen, er möge alle, die im Ver⸗ dacht ſtanden, zu Frankreich zu halten, aus ſeinem Kabinett entfernen.— General Rüchel überreichte Seiner Majeſtät die Denkſchrift.— Der König, der ſchon vor ihrer Leſung ungehalten über Rüchel war, wurde es noch weit mehr, als er Kenntnis von ihr genommen hatte. Beſonders empörend fand er es, daß die Namen ſämtlicher Prinzen darunter ſtanden. Er ließ ſeine Brüder kommen und drückte ihnen ſein „Mißfallen ſehr lebhaft aus.— Mein Bruder und der Prinz erhielten den Befehl, ſich am 6. September zur Armee zu begeben. Der Prinz von Oranien war vorher noch in Charlottenburg, um ſich beim König zu verabſchieden. Der empfing ihn ſehr froſtig und ſprach ſich erbittert über die Denkſchrift aus. Auch Louis begab ſich nach Charlottenburg, aber man ſagte, der König habe keine Zeit... Louis litt ſehr darunter, Berlin verlaſſen zu müſſen, ohne auch nur die Königin wiedergeſehen zu haben. Er verbrachte ſeine letzten Augenblicke damit, an ſie zu ſchreiben. Ich las den Brief und übergab ihn der Frau v. Berg, um ihn der Königin zukommen zu laſſen. Er ſchrieb darin, er halte die Lage Preußens ſür ſo gefährdet, daß er das Heil nur in jener Maß⸗ regel geſehen habe, die dem König in der Denkſchrift vorgeſchlagen worden ſei, die ihn in Ungnade ge⸗ bracht habe.— Er ſchloß mit den Worten: Ich werde mein Blut für den König und für das Vaterland vergießen, ohne jedoch einen Augenblick auf ſeine Rettung zu hoffen!“ Der Prinz reiſt ab zur Armee. Er hat ſeine Ge⸗ ſchäfte geregelt, hat ſein Teſtament gemacht, noch einmal Pauline Wieſel, Henriette Fromm und die beiden Kinder Louis und Blanche umarmt, hat ſie ſeiner treuen Schweſter ans Herz gelegt— für den Fall, daß ein männlicher Schlachtentod ihn bewahre vor all der Schande, die er kommen ſehe über Preu⸗ ßen, Deutſchland Was will da werden?! Hauptquartier in Dresden. Was wird geſchehen? Niemand weiß es. Eine Kriegserklärung iſt noch immer nicht erfolgt. Nur das eine iſt ſicher: Napoleons Truppen marſchieren heran, ſtoßen gen Thüringen vor. Dann weiter nach Chemnitz. Und auch als man Chemnitz erreicht hat, ſo erzählt Sophie Hoechſtetter in ihrem Buch über Louis Ferdinand, herrſcht noch die gleiche Unklarheit. Fürſt Hohenlohe, der Ober⸗ befehlshaber, hüllt ſich in Schweizen. Noſtitz, Prinz Oranien, Rüchel werden verlegen, wenn der Prinz ſie befragt. Sie alle leiden unter der Pein dieſer Planloſigkeit der Vorwärtsbewegungen. Kuriere ſind ausgeſandt, Gerüchte gehen, Napoleon perſönlich ſtehe ſchon am Main. Wenn ſich das bewahrheitet, muß in gut einer Woche der Zuſammenſtoß erfolgen. Der Prinz ſchreibt an die Schweſter: „Ich habe alle Urſache, zu hoffen, daß wir an⸗ griffsweiſe verfahren, was immer Erfolg ſichert. Es iſt nur zu wünſchen, daß man mehr Einſicht und Schnelligkeit bei dem zeigt, was man wünſcht.— Adieu, ich bin ſicher, daß all Deine Wünſche uns be⸗ gleiten. Nicht ohne lebhafte Bewegung kann ich an die nahenden Augenblicke und an den Kampf denken, der ſich vorbereitet. Ich würde ihnen ruhig entgegen⸗ ſehen, wenn die, denen die wichtigſte Sorge anver⸗ traut iſt, mir mehr Vertrauen einflößten.“ Das ſind ſeltſam ruhige Worte, gemeſſen an dem Chaos des inneren Aufruhrs, der immer wilder die Heldenbruſt durchtobt.— Und Jena, wieder Jena. Am Tag darauf die Oröͤre zum Marſch nach Rudolſtadt. Von dieſer Reſidenz aus ſieht man in manches Nachbarländchen—: Orlamünde gehört dem Alten⸗ burger; Saalfeld einem Meininger... Saalfeld. Vor der Enischeidung Es dämmert herauf das Unſagbare Ein Brief vom 9. Oktober 1806 aus Rudolſtadt an den König: „Eurer Königlichen Majeſtät melde untertänigſt, daß ich auf Befehl des Fürſten Hohenlohe mein gan⸗ zes Corps'avantgarde in dieſer Nacht hier bei Rudolſtadt konzentriere, um nach der Idee des Für⸗ ſten gegen Neuſtadt an der Orla vorzurücken. Ein avancierter Poſten von dem Füſilierbataillon von Rabenau und eine Jägerkompagnie ſtehen bei Saal⸗ feld und Hoheneichen. Von dieſen wird gemeldet, daß die Franzoſen Koburg beſetzt haben und Miene machen, nach Saalfeld vorzurücken. Auf alle Fälle ſcheint dieſe Operation nur ein Nebenzweck von der größeren gegen Schleiz, wohin der General Tauentzien ſich ſchon vor einer überlegenen Macht hat retirieren müſſen. Damit aber die beſchloſſene Bewegung der Armee des Fürſten Hohenlohe nicht durch das Vorrücken der Franzoſen gegen Saalfeld geniert werde, wollte ich Ew. K. M. untertänigſt an⸗ heimſtellen, ob nicht der von der in der Gegend von Blankenhain ankommenden Hauptarmee ein Teil in das Saaletal rücken und etwa bis gegen Gräfen⸗ tal marſchieren könnte, wodurch der nach Neuſtadt rückenden, kombinierten Armee die vechte Flanke ge⸗ deckt und zugleich das Magazin in Rudolſtadt ge⸗ ſichert ſein würde.“ Am Abend dieſes Tages weiß der Prinz ſchon: morgen früh habe ich mit der Avantgarde bei Saalfeld den Feind zu erwarten. Nosſiiz erzähli in der Geisiersſunde Am Abend dieſes Tages —— Viele, viele Jahre ſpäter—: Schweigend ſaßen die beiden alten Genoſſen Wie⸗ tersheim und Noſtiz dicht am Kamin, reckten nur und räkelten ſich ab und an, während der Dackel zu Füßen des Noſtitz im Traum verhalten miefte. Um das Zobtener Gutshaus ſchnaubte der Winterſturm und knallte ſeine Flockenpeitſche gegen die Fenſter. Wietersheim brummelte vor ſich hin: „Nennt ſich ein gemütlicher Abend... Na, der Deuwel ſoll mich kareſſieren, Noſtitz, wenn Du mich heut' nach Haus kriegſt, raus mit dem Schlitten nach Neuland!“ Karl von Noſtitz blinzelte verſtändnisvoll, hob das Punſchglas und trank dem alten Kumpan mit tiefem Schluck ſein Fiduzit zu. Dann wieder Schweigen. Bis draußen in der Diele eine Kaſtenuhr aſthma⸗ tiſch die Mitternachtsſtunde ſchnarrte. Da ſchlug ir⸗ gendwo im weiten Haus wie auf Kommando eine Bohlentür derart krachend zu, daß es den Wieters⸗ heim faſt aus dem Seſſel warf. „Kreuzwetter— Geiſterſtunde—— und dieſer krachende Schlag: Da ſoll denn doch——“ Er ſaßte ſich, als er den Freund gelaſſen vor ſich hinnicken ſah. „Da geht allmitternächtlich die Ahnfrau durchs Schloß ſpazieren... und das biſt du längſt ge⸗ wöhnt, he?!“ (Fortſetzung folgt.) SBBO—————————— BBBcBBcBccBcBcBc———————————————————————————————————————,.———— die Werkſtattſchreibereien und Lohnbüros hauptſäch⸗ lich nur weibliche Hilfskräfte ein. Die Unterbringung bewährter Parteikämpfer machte dagegen, ſoweit ſie beruflich erfahren, weitere Fortſchritte. Der Ge⸗ ſamtabſchluß des Arbeitsergebniſſes der Kaufmänni⸗ ſchen Stellenvermittlung im DHV für das Jahr 1933 läßt vom Beginn des Frühjahres an eine ſo ſtetige Aufwärtsentwicklung erkennen, daß mit Sicherheit auf eine weitere Beſſerung im Jahre 1934 geſchloſſen werden darf. Vermehrter Auftragseingang beim Hanowerk Wie das VZ⸗Büro meldet, ſtellt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks ſeſt, daß die in der Geſamt⸗ virtſchaft zum Ausdruck gekommene Belebung ich dank der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen und des Vertrauens der Wirtſchaft zur neuen Regierung nun⸗ nehr auch auf große Teile der Handwerkswirtſchaft tusgewirkt habe. Gerade im letzten Vierteljahr 193 abe ſich das gezeigt, was umſo wichtiger ſei, als im illgemeinen im vierten Kalendervierteljahr eine rückläufige Bewegung in ſehr wichtigen Zweigen des Handwerks einzutreten pflege. Der nicht geringe Auftragsbeſtand im Bauge⸗ werbe, die zu erwartende Inangriffnahme weiterer Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen ſowie die beginnende private Neubautätigkeit ließen die berechtigte Hoff⸗ nung zu, daß nicht nur die in den Banberufen Tä⸗ tigen weiterhin Arbeit erhalten werden, ſondern daß die Belebung ſich nach und nach auf ſämtliche Zweige des Handwerks übertragen werde. Im Handwerk ſei die früher beſonders in den Wintermonaten be⸗ ſtandene große Mutloſigkeit dank den Maßnahmen der Regierung verſchwunden. * Ein Winterſportzug verkehrt am Sonntag wie⸗ der nach dem Schwarzwald. Der Zug fährt am Sonntag vormittag um.30 Uhr von Mannheim ab und kommt um.11 Uhr in Offenburg an. Die Rückfahrt erfolgt von Offenburg aus um .47 Uhr, Ankunft in Mannheim um 21.10 Uhr. * Die Große Karnevalsgeſellſchaft e. V. Lindenhof ielt ihre Gleichſchaltungsverſammlung im Stamm⸗ okal„Zum Aſchaffenburger Hof“ ab. Der Führer, Schloſſermeiſter Wilhelm Merk, ernannte nach einem kurzen Bericht ſeine Mitarbeiter laut Aufſtellung der mit den beiden großen Karnevalsvereinen aus und regte engſte Zuſammenarbeit der drei Vereine in Mannheim an, damit unſere Vaterſtadt wieder eine lebendige Stadt wird. Nach Erledigung des geſchäft⸗ lichen Teils ſchloß der Führer die Sitzung mit einem dreifachen Sieg Heil! auf den Reichskanzler. * Zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden iſt, wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſte⸗ rium mitteilt, anſtelle des nach Hamburg verſetzten Vizekonfuls Fowler der zum Vizekonſul bei dem Königlich⸗Britiſchen Generalkonſulat Frankfurt am Main ernannte Herr John Chevalier'Dwyer zugelaſſen worden. * Verſorgungsanwärter, die Stellen für Ange⸗ ſtellte im Heere erſtreben, richten nach einer Verfü⸗ gung des Reichswehrminiſters vom 8. 12. 1933 ihre Bewerbungsgeſuche von nun ab unmittelbar an das für den Bewerbungsort zuſtändige Wehrkreiskom⸗ mando(Wehrkreisfürſorgeleiter) oder für Ange⸗ ſtellte im Reichswehrminiſterium— Heer— an Wehrkreiskommando 111(Weßrkreisfürſorgeleiter), alſo nicht mehr wie bisher an die Wehrkreisverwal⸗ Kreisleitung. Er ſprach ſich über die Zuſammenarbeit tungsämter. —— Wr 4. Seite/ Nummer 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 5. Januar 1934 Geiſtige Spannkraſt ewahren Nach ein paar Ruhetagen fühlt man ſich ſeltſam friſch; friſcher als nach vierzehn Tagen Ferien. Man ſteht und faßt die Dinge gleich mit ganz anderen Augen an und kann Stimmungen nicht mehr ver⸗ ſtehen, die man in der Zeit der Ueberarbeitung hatte. Es fällt manch brauchbarer Gedanke ein, aus dem Innern antwortet das Bewußtſein, daß man ſich in der Hand hat. Auf die Dauer hält das nicht vor. wenigen Stunden Arbeit merkt man, daß ſich die angeſammelte Kraft langſam verbraucht. Das Auge ſchmerzt wieder, eine leiſe Unraſt fliegt durch das Blut, die Hand wird unſicher: das iſt der normale Rückſchlag. Nach wenigen Tagen iſt man wieder im alten Gleis, erſetzt die fehlende innere Kraft durch Willenszwang und tröſtet ſich damit, daß es ande⸗ ren auch nicht beſſer geht. Es kommt ſehr darauf an, ſeine Gedanken ſo in der Gewalt zu haben, daß man ſie ganz zu ſeiner Sache ſammeln kann. Es darf nicht ſo ſein, daß man ihrer nicht mehr Herr iſt. Selbſtverſtändlich gehört dazu Uebung. Man muß ſich von ſeiner Arbeit los⸗ reißen können und bewußt wechſeln, wenn man die Ermüdungsgifte in ſich ſpürt. Wenn der Geiſt kon⸗ zentriert auf eine beſtimmte Sache gerichtet iſt, wird er Höchſtleiſtungen hervorbringen und ſeinen Schwung auch dann bewahren, wenn man ihn raſch vor eine andere Aufgabe ſtellt. Wem es ſchwer wird, ſich von der Arbeit loszureißen und damit zu wechſeln, der ſchöpfe am offenen Fenſter mehrere Teal hintereinander tief Atem, halte den Atem einige Sekunden an und ſtoße ihn dann raſch her⸗ aus. Der Kopf wird klarer werden. der Wille frei und das Lebensgefühl friſcher. Außerdem ſuche man ſich ſelbſt zu beeinkluſſen und ſeinen Widerwillen gegen gewiſſe Arbeiten da⸗ durch zu überwinden, daß man ſie zuerſt erledigt und am Schluß das Angenehme. Hat man ſich erſt in dieſer Gewöhnung befeſtigt, dann wird es leicht, unliebſame Stimmungen zu überwinden und ſich ſein Tagewerk angenehm zu machen. Dann wird man aber auch die Ruhe auszukoſten und zu wür⸗ digen verſtehen, die dͤer Sonntag bringt. H. H. Erfolgreicher Fortbildungskurſus Der an der Berufsſchule in Zweibrücken einge⸗ richtete Kurſus zur Erlernung der eng⸗ liſchen Umgangs⸗ und Handelsſprache fand kürzlich im erſten Teil ſeinen Abſchluß mit einer eingehenden Prüfung, die von Lettor F. R. Mattis von der Univerſität Heidelberg abgehalten wurde, der ſich auf Bitte des Unterichtsleiters in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Die Anfänger wurden müdlich im Sprechen und Verſtehen und ſchriftlich durch ein Diktat und eine Ueberſetzung geprüft. Die Vorgeſchrittenen verfaß⸗ ten nach einigen Angaben des Lektors ſelbſtändig einen Handelsbrief. Das Ergebnis war ſehr gut, zumal die Zeit zur Erreichung dieſes Zieles ſehr kurz emeſſen war. Es wurde in zwei Klaſſen, für Anfänger und Vorgeſchrittene, unterrichtet und zwar in je 10 Wochenſtunden. Daneben war vom Kurſus⸗ leiter W. Krieger, Ludwigshafen, eine Arbeits⸗ gemeinſchaft gebildet worden, die es den arbeits⸗ loſen Kurſusteilnehmern ermöglichte, das Erlernte Schon nach genügend zu wiederholen und zu feſtigen. Die Zahl der eingetragenen Teilnehmer betrug fünfzig. Da⸗ von hatten ſich 27 zur Prüfung gemeldet, welche von allen ausnahmslos gut beſtanden wurde. Alle Lehr⸗ mittel ſind vom Landesarbeitsamte koſtenlos zur Verfügung geſtellt worden. Auch waren die Kurſus⸗ teilnehmer für die Zeit der Kurſusdauer von Not⸗ ſtandsarbeiten vollſtändig befreit. Die Schüler ſetz⸗ ten ſich aus allen Berufsſchichten zuſammen. Wenn man dazunimmt, wie ſchwer es für manchen ge⸗ weſen ſein mag, unter den gegebenen Umſtänden Willenskraft, Hoffnung und feſten Glauben aufzu⸗ bringen, daß einmal jeder wieder ſeine erworbenen Kenntniſſe praktiſch im Berufe verwenden kann, ſo iſt die erzielte Leiſtung der arbeitsloſen Kurſusteilneh⸗ mer auch in dieſer Hinſicht ganz beſonders anerken⸗ nenswert. Die Prüfungskommiſſion, welche ſich aus den Herren Burger, Direktor der Berufsſchule in Ludwigshafen, Dr. Honacker von der berufsbera⸗ tungsſtelle in Ludwigshafen und Lektor F. R. Mattis zuſammenſetzte, hat den Teilnehmern in den von der Berufsſchule ausgegebenen Zeugniſſen folgende Noten zuerkannt: Vorzüglich: Bleckmann, Heinrich Burkard, Friedrich Eckel, Hans Fries, Erich Kettemann, Va⸗ lentin Rupp, Fritz Nuber, Andreas Mönius, Paul Rümmelin, alle in Ludwigshafen. Lobenswert: Rudolf Dürk, Walter Weber, Albert Roſinus, Karl Doll, Adalbert Nüchter, Franz Hag, Guſtav Lortz, Jakob Feldmeth, alle in Ludwigshafen. Gut: Jo⸗ hann Theobald, Karl Wittemann, Rudolf Weckeſſer, Emil Ruhs, Otto Schiefelbein, Heinrich Vollweiler, Kurt Hirſch, alle in Ludwigshafen. Katzenaugen Liebe und Zärtlichkeit, Träumerei und Behagen, Mißtrauen, Aerger und Haß, Zweifel, Frage, Ent⸗ täuſchung— das alles ſind Stimmungen des Ge⸗ müts, die ſich im Blick der Katze ſo genau und ſo deutlich ſpiegeln wie in den Blicken der Menſchen. Aber es iſt noch ein Eigenes dabei, das ſich von uns nicht faſſen läßt. Manchmal ſteigert ſich der Blick einer Katze, bis er ſchier unheimlich wird. Dann ſehe ich in die meergrünen Augen oder in die bern⸗ ſteingelben, ich ſuche und ſuche und finde nicht Der Blick iſt ſo unendlich, man meint, er höre nie mehr auf; er iſt ſo ausdrucksvoll, aber ich Menſch verſtehe ihn nicht. Es iſt, als eb einer eine flam⸗ mende Rede hielte in einer fremden Sprache— er hat viel zu ſagen, er ſagt alles, nur ich begreiſe ihn nicht. Die graſiggrünen und die gelben Augen ſind o voll, aber alles Mühen bleibt umſonſt, man fühlt nur die Tieſe und die Ferne, und es bleibt eine andere Welt. Nun nenne ich die Katze bei ihrem Namen. Ihr Auge verändert ſich und es ſagt ganz deutlich: Was willſt du? Oder: Ja, es iſt ſchon recht! Und ſie ſteht auf und ſchmiegt ſich an. Aber wenn ſie mich wieder anſchaut, ſind ihre weitgeöffneten Augen ſchon nimmer zu ergründen. Ich weiß nicht mehr, was ſie verlangen und ſprechen. Dann iſt es als ſeien wir Menſchen für die Katzen ein Nichts Sie ſchauen durch uns hindurch, den Blick ins Unendliche gerich⸗ tet, ohne alles Ziel. Jetzt reden ihre Augen noch deutlich. Da verengt ſich der ſchwarze Spalt oder wird weit, und das Auge iſt nur noch Farbe und Form und Geheimnis. A. W. 85 Von der Schiffbaukunſt zur⸗Wiſſenſchaft Vortragsabend im Mannheimer Schifferverein Dem Mannheimer Schifferverein war es gelungen, Schiffsbau⸗Ingenieur Schütze für einen Vortragsabend zu gewinnen, bei dem der aus einem alten Schiffsbauergeſchlecht ſtammende Fach⸗ mann über die geſchichtliche Entwicklung des Schiffsbaues von der Schiffbau⸗ kunſt zur Schiffbauwiſſenſchaft ſprach. Der Redner führte einleitend aus, wie der Schiffbau ein Stück Technik iſt und wie groß die Unterſchiede zwiſchen dem Bau von Flußſchiffen und Seeſchiffen ſind. Früher wurde der Schiffbau handwerksmäßig betrieben und war eine Kunſt, die ſich durch Geſchlech⸗ ter hindurch von dem Vater auf den Sohn vererbte. Man kannte weiter keine Berechnungen, ſondern baute nach Gefühl, wobei man höchſtens noch die Er⸗ fahrungen verwertete, die die Schiffer im Laufe der Zeit ſich erwarben. Es war eine gewiſſe Fertigkeit, aus ſich heraus ein Schiff ohne wiſſenſchaftliche Vor⸗ bildung zu bauen. Die Schiffbaukunſt ſelbſt iſt uralt und geht bis in die graue Vorzeit zurück. Falſch iſt es aber zu glauben, daß in Holland dieſe Kunſt am höchſten entwickelt iſt. Vor zehn Jahren erſt wurden durch holländiſche Agenten über tauſend deutſche Schiffbauer nach Holland verpflichtet. Als aber auch in Holland die Werften weniger zu tun hatten, wur⸗ den die Leute wieder entlaſſen. Ein trauriges Ka⸗ pitel bleibt es, daß gerade zu dieſer Zeit, als unzäh⸗ lige deutſche Schiffbauer wegen fehlender Aufträge bei den Werften arbeitslos waren, deutſche Reede⸗ reien und auch Mannheimer Geſellſchaften in Hol⸗ land Schiffe beſtellten. In Mannheim ſelbſt war die Schiffbaukunſt ſchon frühzeitig hochentwickelt. Im Schloßmuſeum iſt ein Bild aus dem Jahre 1734 zu ſehen, auf dem in der Gegend der Rheinſchanze ein Schiff auf der Werft liegend abgebildet iſt. Lehr⸗ bücher gab es um dieſe Zeit noch nicht. Erſt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts begannen deutſche, engliſche und franzöſiſche Gelehrte ſich mit der Schiff⸗ bauwiſſenſchaft zu befaſſen und die Geſetze aufzu⸗ ſtellen, die heute für den wiſſenſchaftlichen Schiffbau unentbehrlich ſind. Die praktiſchen Erkenntniſſe wurden durch wiſſenſchaftliche Forſchungen vertieft, ſo daß die Spitzenleiſtungen nicht ausbleiben konnten. Die Schiffahrtsgeſellſchaften, die Reedereien und die Reichsmarine unterſtützten von jeher die Schiffbau⸗ wiſſenſchaft nach beſten Kräften. Der eigentliche Fluß⸗ ſchiffbau macht nicht ſo viel von ſich reden, wie der Seeſchiffbau, wie er auch an den techniſchen Hoch⸗ ſchulen ſtiefmütterlich behandelt wird. Die Urſache dieſer Zurückſetzung liegt in erſter Linie darin be⸗ gründet, daß für jeden Strom eigene Verhältniſſe vorliegen, die wieder die beſondere Geſtaltung der Schiffe bedingen und damit es unmöglich machen, einen einheitlichen Lehrplan aufzuſtellen. An Hand von Lichtbildern zeigte der Redner die Verſchiedenartigkeit der Verhältniſſe auf den deut⸗ ſchen Strömen und machte einen Streifzug vom Rhein zur Weſer und zur Elbe. Man hörte von dem Schlaraffenland der Schiffer auf der Donau, von den Schwierigkeiten der Donauſchiffahrt, die noch keine Konkurrenz der Eiſenbahn zu fürchten hat; und vieles andere mehr. In der alten Schiffbaukunſt kam man über den Bau von 150 Tonnen⸗Schiffen nicht hinaus, da man keinerlei Berechnungen hatte und nur das Holz als Bauſtoff kannte. 1787 baute man in England das erſte eiſerne Schiff. Bis zum Jahre 1850 legte man nur ganz wenige eiſerne Fahrzeuge auf Stapel. Man mußte natürlich umlernen, denn während man bei den Holsſchiffen von unten aufbaute, kamen bei den Eiſenbauten zu⸗ erſt die Spanten und dann die Wandverkleidungen. Heute iſt es möglich, ein Eiſenſchiff billiger als ein Holzſchiff herzuſtellen, die Eigengewichte geringer zu halten und den Tiefgang kleiner zu geſtalten. Hin⸗ zu kommt noch, daß das Eiſen als Bauſtoff beſſer in Formen zu bringen iſt, daß die Verbindungen ein⸗ wandfreier gemacht werden können und die Maße unverrückbar feſtliegen. Erſt vom Jahre 1850 an begannen die Größen⸗ verhältniſſe zu ſteigen. Der Seeſchiffbau ging dem Flußſchiffbau wegweiſend voraus. Das erſte eiſerne Dampfſchiff wurde 180. erbaut und der erſte eiſerne Seedampfer 1830 in Hamburg. Die erſten, auf Rhein und Elbe verkehrenden Schleppſchiffe wurden nur als zuſätzliche Hilfskraft für die Segelei benützt. Heute noch ſind nach den Beſtimmungen die Partikulier⸗ ſchiffer gezwungen, die Segel zu ſetzen, wenn es der Kapitän des Schleppers verlangt. Eine Großtat im Schiffbau war der in den fünfziger Jahren des ver⸗ gangenen Jahrhunderts erbaute engliſche Dampfer „Great Eaſtern“, der erſt fünfzig Jahre ſpäter in ſeinen Ausmaßen übertroffen wurde. Wenn auch der Bau dieſes Schiffes wirtſchaftlich ein Fehlſchlag war, ſo blieb er in techniſcher Hinſicht ein Triumph. Im zweiten Teil des Vortrages befaßte ſich der Redner ſehr eingehend mit der eigent⸗ lichen Schiffbanwiſſenſchaft. Er zeigte, wie aus der Entwurfszeichnung und Ent⸗ wurfsrechnung zunächſt auf dem Papier das Schiff Geſtalt gewinnt und wie dann die ſtatiſchen und dynamiſchen Berechnungen weiter führen. Hier ſprach der Fachmann aus ſeinem ureigenſten Wiſſensgebiet. Er legte dar, wie ſehr das Schiffbauen eine Kunſt und zugleich eine Wiſſenſchaft iſt. Eine Reihe lehr⸗ reicher Lichtbilder unterſtützten die Ausführungen. e ee. Feſtliche Stunden in geſelligem Kreiſe Im Lehrergeſangverein Am Neujahrstage hatte der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen ſeine Mitglieder zu einer Bierprobe in den Frankenſaal geladen. Der Leiter des Abends, Pg. Ernſt Buck, verſtand es, eine würdige Feierſtunde, einen Weiheakt für die kommende Jahresarbeit daraus zu machen. Herz⸗ liche Worte der Begrüßung fand Vereinsführer Rektor Pfenning. Er wies in ſeiner Anſprache auf die Bedeutung des deutſchen Liedes im neuen Sbaate hin. Treu dem großen Führer, treu dem Volke und treu dem deutſchen Liede ſeien die vor⸗ nehmſten Pflichten des deutſchen Sängers. Ernſt Buck erteilte,„wohlgeſetzt in Reimen“, dem Völker⸗ bund und verſchiedenen Zeitgenoſſen wohlgemeinte Ratſchläge. Zwei Lieder von Richard Strauß, tief⸗ empfunden geſungen von Konzertſänger Hans Kohl, bildeten einen Höhepunkt des Abends. Auch die Rheinlieder reihten ſich würdig ein in den Rahmen der Neujahrsfeier. Sangesbruder Wil⸗ helm erfreute ebenfalls mit einigen Proben ſeines Könnens und erntete reichen Beifall. Auch die Vertreter der heiteren Muſe ſtellten ihre Darbietungen auf die mehr ernſte Seite des Lebens ein. Karl Buck's feiner Humor zeigte ſich in dem „Bajazzo“ und im„Menſchlichen Leben“. Ergriffen lauſchte die Zuhörerſchaft und dankte mit herzlichem Beifall. Fritz Knapp geißelte mit ſeiner Opern⸗ parodie und ſeinem Tanzgedicht die entartete Kunſt. Großen Erfolg hatten die Gebrüder Buck mit heiteren Duetten, die meiſterhaft vorgeragen wur⸗ den. Fritz Weinreichs politiſche Satiren ver⸗ ſpotteten die menſchlichen Schwächen und Unzuläng⸗ lichkeiten. Die Begleitung am Klavier hatten die Herren Rauhut und Franz Weinreich über⸗ nommen. Der Abend war umrahmt von ernſter und heiterer Muſik, geſpielt von dem Hausorcheſter unter trefflicher Leitung von Frl. Wohlrab. Kreisfüh⸗ rer K. Hügel überreichte dem Leiter des Abends, Pg. Ernſt Buck, für langjährige Mitgliedͤſchaft im badiſchen Sängerbunde die ſilberne Sängernadel. Im Schleſier⸗Verein Die Weihnachtsfeier des Schleſier⸗ Vereins Mannheim⸗Ludwigshafen wurde nachmittags mit einer Nikolausfeier für die ca. 80 Vereinskinder eingeleitet die von dem Nikolaus, Landsmann Mücke, mit Aepſeln, Nüſ⸗ ſen und Süßigkeiten in großen Tüten beſchert wur⸗ den. Außerdem ſchmeckten den Kindern ganz beſon⸗ ders gut die Wiener Würſtchen, mit denen ſie be⸗ wirtet wurden. Für die muſikaliſche Unterhaltung ſorgte Landsmann Ampft in liebenswürdiger Weiſe. Für die Erwachſenen fand die Feier abendͤs im großen Saale des Wartburghoſpizes ſtatt. Die Haus⸗ kapelle eröffnete unter Leitung von Landsmann Ampft die Darbietungen. Mitwirkende waren die Herren Huber(Klavier), 8ey(Violine), Elbe und Lie⸗ ſer(Guitarre), Frl. Schad(Violine), und die Schüler Stolz und Strauß(2. Violine). Eine beſondere Ueberraſchung brachte der Fahneneinmarſch der Baltikumkämpfer, die unter dem Kommando ihres Landesführers, Oberleutnant Kreuzer, eine Abordnung entſandten, wodurch die Feier ihre nationale Weihe erhielt. Als das Orcheſter die Weihnachtsfantaſie von Ewald vorgetragen hatte, ſprach Frau Marta Kloſe, die Gattin des Ehren⸗ vorſitzenden, den von ihr ſelbſtverfaßten Vorſpruch, der dem Sinne der neuen Zeit überaus ſinnig an⸗ gepaßt war. Ortsgruppenführer Max Bauch be⸗ grüßte hierauf die Mitglieder und Gäſte, u. a. den Ortsgruppenführer des Vereins heimatteuer Oſt⸗ und Weſtpreußen, Herrn Kauer, den Vorſitzenden des Bundes der Saarvereine, Herrn Kremp, den Landesführer der Vereinigung ehem. Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer, Oberleutnant Kreuzer, den Führer des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes Dr. Hieke mit Gauſchriftführer Voigt und den Vorſitzenden der Verbindung„Hilaritas“, Herrn v. Blödau. Er dankte allen Spendern, beſonders Frau Hoffmann für die Ueberreichung des Damenfonds, die es erſt ermöglichten, daß dürftige Landsleute und 80 Vereinskinder beſchert werden konnten. Er gedäachte ferner der Kämpfer bei Annaberg in der ſchleſiſchen Heimat, von denen ſich mehrere unter den Feſtgäſten befanden, und ſprach die Hoffnung aus, daß die uns von den Polen entriſſenen Gebiete wieder einmal zu Deutſchland zu⸗ rückkehren. Die Rede klang in dem Gelöbnis aus, treu hinter der Regierung zu ſtehen, und einem be⸗ geiſtert aufgenommenen„Sieg Heil!“ auf Volkskanz⸗ ler Adolf Hitler. Der Landesführer der Baltikum⸗ kämpfer, Herr Kreuzer, ſchloß ſich dieſen Worten an und überreichte Landsmann Bauch als altem Kämpfer im Bund Oberland, Sturmbataillon Teja, die ihm verliehene Gedenkmünze für Oberſchleſien. Frau Dr. Hofmann ſang mit ihrer ſchönen Sopranſtimme die Lieder„Weihnachtslied“ von Ber⸗ ger und„Mariä Wiegenlied“ von Reger. Die Be⸗ gleitung hatte in liebenswürdiger Weiſe Lands⸗ mann Dr. Neumann übernommen. Stürmiſch begrüßt wurde Landsmann Neumann⸗Hoditz, der mit den Vorträgen„Mein Vaterland“ von Hch. Schurmann und„Was das Kind erzählt“ von Marx Möller erfreute und großen Beifall erntete. Mit viel Anmut tanzten die Kinder Erika Mücke, Adel⸗ heid Zowie ja, Erna Meiſer, Loni Hilde⸗ brand, Claudia Walter, Lotte Tretter, El⸗ friede Hennig, Gerta Stab und Ruth Witte einen Weihnachtsreigen, einſtudiert von Landsmän⸗ nin Frl. Becker.„'s trotzig Dirnd'“, geſungen von dem Töchterchen des Landsmannes Hoffmann, beendete den erſten Teil. Den zweiten Teil des Abends leitete das Orcheſter mit der Luſtſpiel⸗Ouvertüre von Keler⸗Bela ein. Frau Dr. Hofmann ſang die Lieder„Die Hir⸗ ten“ und„Chriſtbaum“ von Cornelins. Die Dame erntete ſo großen Beifall, daß ſie ſich noch zu der Zugabe„Am Weihnachtsbaum“ von Martin Frey verſtehen mußte. Wenn Landsmann Neumann⸗ Hoditz im erſten Teil mit ernſteren Darbietungen erfreute, ſo konnte man jetzt, wie ſchon ſo oft, auch ſeine humoriſtiſchen Leiſtungen auf dem Gebiete der Vortragskunſt bewundern. Er brachte die„Pfingſt⸗ predigt“ vom Heimatdichter Paul Keller und„Im Feſtesſchmuck erglänzt der Saal“ von Kleinecke, eine Huldigung der anweſenden Damen. Als Zugabe hörte man noch etwas Sächſiſches. Herr Strubel vom Nationaltheater, der ſchon oft zu Gaſt war, zeigte, daß er nicht nur Sänger, ſondern auch Humo⸗ riſt iſt und zwar durch die beiden Vorträge„Mein allerbeſter Freund“ und„Kinder, Kinder, was ſind das für Zeiten.“ Vier luſtige ſchleſiſche Girls lernte man in den Damen Ruth Fries, Julie Seibert, 14 be⸗ Roſel Reuther und Irene'étoile kennen, die u. a. den Badenweiler Marſch recht ſchmiſſig tanzten. Herr Strubel übertraf ſich in der heiteren Soloſzene„Die Lola vom Ballett“ ſelbſt. Die Lach⸗ und Beifallsſtürme wollten kein Ende nehmen, ſo daß Herr Strubel gezwungen war, die Szene zu wiederholen. Frl. Lucaczyk, die Tochter eines Landsmannes, ſang den Walzertraum von Leo Fall unter Begleitung von Landsmann Dr. Neumann. Sehr ſtimmungsvoll war noch die Wiedergabe der Lieder„Das Mädel vom Rhein iſt ein Frühlings⸗ gedtchi“ und„Ich hab ein goldiges Mädel“ geſehn“ durch Herrn Strubel. Die Begleitung hatte Herr Strubel ſr. übernommen. Als Frl. Ruth Fries noch„Flott durchs Leben“ getanzt hatte, ſpielte das Orcheſter den Schlußmarſch. Der 2. Ortsgruppenführer, Landsmann Hoff⸗ mann, ſprach Landsmann Bauch für den wohl⸗ gelungenen Abend, deſſen Durchführung hauptſächlich ihm zu verdanken ſei, den wärmſten Dank aus. Burg Pfalz bey Rhein Mannheim Die hieſige Ortsgruppe des Deutſchen Ritterbundes, Sitz Nürnberg, beging in den feſtlich mit Tannengrün und den Farben des neuen Reiches geſchmückten Räumen des„Kinzinger Hofes“ ihr Weihnachtskapitel. Die Mitglieder füllten mit ihren Angehörigen und Freunden den Saal bis auf den letzten Platz. Nach einer herzlichen Anſprache des Führers der Burg, in der auf die Be⸗ deutung des deutſchen Weihnachtsfeſtes hingewieſen und beſonders dem Führer und Volkskanzler, Adolf Hitler, für die von ihm geſchaffene Grundlage zur Feier öͤieſes urdeutſchen Feſtes in bewegten Worten Oeutſche Frauen! tut Eure Pflicht! Sonntag, ſpendet zum Eintopfgericht! gedankt wurde, wurde eine von Muſikdirektor Hein⸗ rich Lenz zuſammengeſtellte weihnachtliche Unter⸗ haltungsfolge in würdiger Weiſe abgewickelt. Solis für Violine und Flügel wechſelten ab mit gemein⸗ ſchaftlichen Weihnachtsliedern und Geſangsvorträ⸗ gen, ausgeführt von bewährten Kräften aus dem Mitgliederkreiſe. Ein deutſches Liederſpiel beendete die Feſtfolge. Hierauf wurde den Kindern der Mit⸗ glieder ein kleines Weihnachtsgeſchenk überreicht. Zum Schluß gedachte der Leiter der Veranſtaltung der großen Zahl noch darbender Volksgenoſſen und richtete an die Feſtverſammlung den warmen Appell, die Not durch eine Spende für das vom Führer ge⸗ ſchaffene große Hilfswerk lindern zu helfen. Das Er⸗ gebnis der Sammlung wurde dem Winterhilfswerk zugeführt, womit ſich die Burg Pfalz bey Rhein er⸗ neut in die große Zahl der Helfer eingereiht hat. Beim„Frohſinn“ Mannheim-Käfertal Der Geſangverein„Frohſinn“ 1897 e. ., Mannheim⸗Käfertal hielt im Saale des „Pflug“ ſeine Weihnachtsfeier ab. Die ge⸗ ſchmackvoll aufgebaute Vortragsfolge und ihre raſche Abwicklung ließen ſchnell frohe Weihnachtsſtimmung aufkommen. Chorleiter Dr. Karl Riehl zeichnete verantwortlich für mehrere Männerchöre und Solo⸗ vorträge. Beſonders iſt das Wiedererklingenlaſſen von Werken einiger Meiſter des 17. Jahrhunderts lobenswert, ſo ein Weihnachtskonzert von J. Vier⸗ dauck und das Deutſche Konzert„Herr, nun läſſeſt du deinen Diener in Friede fahren“ von H. Schütz. Die Geſangswerke waren durch das Hinzuziehen von Violinen und Generalbaß ein leichtverſtänd⸗ liches Beiſpiel der hochſtehenden deutſchen Muſikkul⸗ tur früherer Jahrhunderte. Durch die Mitwirkung von Schülerinnen der Muſiklehrerin Frl. Eliſabeth Sauer, Käfertal, zeigte man gleichzeitig, wie man heutzutage durch die Betonung der Hausmuſik wie⸗ der dieſem Jahrhunderte zurückliegenden Ideal des Muſizierens nachzukommen ſucht. Vereinsführer Ph. Neff nahm die Ehrung verdienter Mitglieder vor. Die Jubilare Philipp Feig, Jakob Geiger, Jak. Hamm und A. Kaufmann erhielten für 25jährige Mitgliedſchaft das Vereinsehrendiplom unter Glas. Nach ſchönen Baritonſolis(Lieder von Schubert) ſpielten unter Leitung von Herrn Jak. Geiger einige Damen und Herren des Vereins die ſtimmungsvollen Theaterſtücke„Des alten Gei⸗ gers Weihnachtslied“, Schauſpiel in zwei Akten von W. Panneck, und„Das Roſel vom Schwarzwald“, Singſpiel in einem Akt von H. Pollak. Alle ſpiel⸗ ten ſehr natürlich und flott. Bei der Germania“ Wallſtaot Der Geſangverein„Germ an ia“ hielt ſeine überfüllte Weihnachtsfeier im ſchön ge⸗ ſchmückten Saal„Zur Krone“ ab. Mit dem Chor „Winternächt'ges Schweigen hüllt“ wurde der Abend eröffnet. Man war erſtaunt über die ſtattliche Sän⸗ gerſchar und lauſchte ergriffen dem feinſinnigen Liede. Mit markanten Worten begrüßte Führer Gottfried Müller die Erſchienenen. Bei dem Theaterſtück„Die Schatzgräber“ haben alle Mitwir⸗ kenden ihr Beſtes. Als nach dem Vortrag zweier weiterer Lieder das Luſtſtück„Der braune Tauſen⸗ der“ aufgeführt wurde, kamen die Zuhörer nicht mehr aue dem Lachen heraus. Mit den beſten Wünſchen 5 5 neue Jahr und Heil Hitler wurde die Feier eendet. Hinweiſe „Die Palucca kommt wieder nach Mannheim! Mit ihrem neueſten Programm, das der Tänzerin unbe⸗ ſtrittenen Erfolg in den größten Städten Deutſch⸗ lands brachte, kommt die Palucca am Montag, den 15. Januar, wieder nach Mannheim. Der Abend findet im Kolpinghaus ſtatt. Am Flügel wird ſie von Gottfried Weiße, Dresden, begleitet werden. * Auf das große Ufa⸗Tonfilmfeſt, das am Samstag und Sonntag in ſämtlichen Räumen des Friedrichs⸗ parkes ſtattfindet, ſei nochmals hingewieſen. Mit⸗ wirkende ſind der beliebte Mannheimer Tenor Hans Brückl, ſowie die Ufa⸗Schlagerkapelle Matz und ihre Soliſten. Der Beſuch wird ſich unbedingt lohnen, zumal Eintritts⸗ und Berzehrpreiſe äußerſt niedrig gehalten ſind. 4 — 22 9 * Freitag, 5. Januar 1934 Aus Baden Verbrecher wurde unſchädlich gemacht * Freiburg, 5. Jan. Zu dem Tuyp der haltloſen, unverbeſſerlichen Rechtsbrecher gehört der ledige Schuhmacher und frühere Goldſchmied Karl Fech⸗ ter aus Pforzheim. Fechter iſt 32 Jahre alt. Sein Sammelſurium an 15 Vorſtrafen ſetzt ſich zuſam⸗ men aus Diebſtählen, Betrug, Fahnenflucht, ſowie Zuhälterei. Der Aufenthalt in Gefängniſſen und im Zuchthauſe hat ihn von der weiteren Bahn des Verbrechens nicht abgehalten. Am 15. November wurde er aus dem Gefängnis entlaſſen und ſchon am nächſten Tage ſchwindelte er einer in einem Wirts⸗ haus in Freiburg bedienſteten Witwe.50 Mk. ab. Er gab ſich als Kriminalbeamter aus und gaukelte der Witwe vor, er ſei imſtande, ihren Bruder vor einer Beſtrafung zu bewahren. Den Empfang des Geldes quittierte er ſchriftlich mit: Maier, Kriminal⸗ aſſiſtent. Das Schöffengericht, unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Hönl, verurteilte den Fechter wegen in Tateinheit mit Betrug begangener Urkun⸗ denfälſchung und wegen Amtsanmaßung zu 1 Jahr 6 Monaen Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverluſt. Gleichzeitig erkannte das Gericht, entſprechend dem Antrag des Staatsanwalts, in Anwendung des am 1. Januar 1934 in Kraft getretenen Reichsgeſetzes zur Bekämpfung des Gewohnheitsverbrechertums, auf Sicherheitsverwahrung. Die Verwahrung beginnt am Tage der Beendigung der Strafzeit des Verur⸗ teilten. Damit dürften die Verbrecherrollen des Fechter für immer ausgeſpielt ſein. * Karlsruhe, 5. Januar. Unterrichtsminiſter Dr. Wacker hat die ihm angetragene Ehrenmitglied⸗ ſchaft des nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes, Gau Baden, angenommen.— Der„Badiſche Staats⸗ anzeiger“, für den nunmehr der Preſſechef der Staatsregierung, Moraller, verantwortlich zeichnet, erſcheint heute erſtmals im„Führer“, * Karlsruhe, 5. Jan. Der Gau Baden im Reichseinheitsverband des Deutſchen Gaſtſtät⸗ tengewerbes hält am 17. Januar hier eine große Gauverſammlung ab. Der Präſident des REB., Pg. Jerke, hat das Hauptreferat übernommen. L. Hockenheim, 5. Jan. Nach 24jähriger erfolg⸗ reicher Tätigkeit an der hieſigen Volksſchule wurde Hauptlehrer Werner in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt. Bei der Generalverſammlung des Vereins ehem. 111er wurde der eitherige Vor⸗ ſitzende Philipp Gantner zum Vereinsführer beſtimmt. Die Berichte lauteten günſtig. Mit einer nationalen Anſprache von Karl Pflaum wurde die Verſammlung beendet.— Bei der außerordentlichen Hauptverſammlung des Turnerbundes wurde der langjährige Spielwart Ludwig Weiß zum Vereins⸗ führer gewählt. I. Wiesloch, 5. Jan. Die Arbeiten zur Errichtung eines Ehrenmales für die im Weltkrieg Gefallenen auf dem alten Friedhof, werden nach Beendigung des Froſtwetters jetzt wieder weitergeführt. Voraus⸗ ſichtlich kann am Totenſonntag(Reminißere) die Ein⸗ weihung des Denkmals erfolgen, das die Namen ſämtlicher Gefallenen von Wiesloch tragen wird. Gleichzeitig wird der alte Friedhof als Ehrenhain an⸗ gelegt. * Pforzheim, 5. Jan. Der hieſige Polizeidirektor überreichte im Auftrage des badiſchen Miniſterpräſi⸗ denten dem Altbürgermeiſter Habermehl und ſeiner Gemahlin zur Feier der Goldenen Hoch⸗ zeit ein Glückwunſchſchreiben der badiſchen Regierung. * St. Leon, 5. Jan. Der Miniſter des Innern hat auf Antrag des Bezirksamtes Wiesloch die Wahl des Bürgermeiſters Brecht beſtätigt. * Konſtanz, 5. Jan. Die ſeit mehr denn vier Wochen anhaltende Trockenheit, verbunden mit Kälte und teilweiſe ſtarkem Oſtwind hat den Waſſerſtand des Bodenſees auf 2,65 Meter ſinken laſſen. Dieſer Niederwaſſerſtand bedingt bei der Schiff⸗ fahrt die Anwendung erhöhter Vorſicht. Wegen Eisbildung iſt der Schiffsverkehr auf dem Unterſee zwiſchen Reichenau⸗Jznang⸗Radolfzell eingeſtellt worden. Dagegen wird der Schiffsverkehr zwiſchen Sübweltdeutſche Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ——— —— * 1 H.* 19 7 — 8 4—— 74—*—* SE 0 — —— — Die„Perle der Pfalz“ Was hat das vergangene Fahr für das maleriſche Neuſtaöt gebracht? * Neuſtadt a. d. Hdt., 5. Jan. Das Jahr 1933 gehört der Vergangenheit an. Die nationale Erhebung mit ihren umwälzenden Neue⸗ rungen in Reich und Staat, die dem geſamten öffent⸗ lichen Leben in Deutſchland den Stempel aufdrück⸗ ten und das vergangene Jahr zu dem bedeutungs⸗ vollſten ſeit Jahrhunderten werden ließen, wirkten ſich auch für das Leben unſerer Stadt in einſchnei⸗ dender Weiſe aus. Grundlegende Aenderungen wa⸗ ren zu verzeichnen, viel Altes verſchwand, weil es in die Neuzeit nicht paßte. Niemand wird dieſem Vergangenen nachtrauern, denn an ſeine Stelle wurde anderes geſetzt, das ſich als beſſer erwies. Wenn Neuſtadt a. d. Hoͤt. an der Jahreswende eine Bilanz für 1933 zieht, darf es das Geſtändnis machen, daß es in mancher Beziehung beſſer ab⸗ ſchnitt als die übrigen pfälziſchen Städte. Dies iſt vor allem begründet in ſeiner verkehrspolitiſch überragenden Stellung unter ſämtlichen pfälziſchen Orten. Beim Fremdenverkehr tritt dies überzeugend in Erſcheinung: 1931, wo die Be⸗ freiung von der Beſatzung eine Rolle ſpielte, hatten wir hier 40 größere Tagungen und Kongreſſe, 1932, mit dem Jubiläum der 100⸗Jahrfeier des Hambacher Feſtes, brachte über 30 große Veranſtaltungen, 1933, das Jahr der nationalen Erhebung, der Einigung der Deutſchen, hatte wohl einen in den politiſchen Ereigniſſen begründeten kleinen Rückgang der Ta⸗ gungen und Kongreſſe zur Folge, aber trotzdem wies der Fremdenverkehr eine leichte Beſſerung auf. Insbeſondere war dies auf mehrere Sonderzüge der Reichsbahn aus dem rechtsrheiniſchen Bayern zurückzuführen. Die langjährigen Beſtrebungen, Neuſtadt zu einer Fremdenwohnſtadt zu machen, ſcheinen langſam auch in Erfüllung zu gehen. Allein in den letzten drei Monaten zogen hier 635 Perſo⸗ nen— darunter 67 Familien— zu, zu einem Groß⸗ teil Lehrer, Pfarrer, Privatbeamte uſw., die ſich unſere Stadt als Wohnſitz auserkoren haben: die erſten Anfänge zur„Penſioniſtenſtadt“ Neuſtadt. Ein Vergleich der Volkszählung im Juni d. J. mit der letzten Zählung 1925 ergibt für Neuſtadt eine Zu⸗ nahme der ortsanweſenden Bevölkerung um 9,9 v. ., nämlich von 20667 auf 22719 Einwohner, wo⸗ mit Neuſtadt an zweiter Stelle hinſichtlich der Be⸗ unter allen pfälziſchen Städten ſteht. In baulicher Hinſicht ging es ebenfalls vorwärts. Der Hauptbahnhof, mit deſſen inneren Um⸗ und Neugeſtaltung man bereits im Vorjahr be⸗ gann, erfuhr in letzter Zeit einen weiteren Innen⸗ umbau, wodurch er jetzt mit ſeiner Umgebung— Saalbau, Hauptpoſt, Bahnhofsplatz— ſich als wür⸗ dige„Viſitenkarte“ der„Perle der Pfalz“ den Fremden präſentiert. Das im Zuſammenhang mit der Neuordnung des pfälziſchen Fremdenverkehrs⸗ weſens neu geſchaffene Pfalzwerbeamt(Landesver⸗ kehrsverband Rheinpfalz), das ſeinen Sitz hier er⸗ hielt, hat am Standort des früheren Verkehrs⸗ vereinshäuschens ſchrägüber dem Hauptbahnhof ein neues, gefälliges Anweſen als Unterkunft gefunden, das im Rohbau bereits fertig iſt. In architek⸗ toniſcher Hinſicht paßt ſich das neue Haus mit ſeinem kupferfarbigen Schweifdach ſehr ſein der Umgebung an. Im Laufe des Jahres wurde auch die St. Joſephs⸗Kirche— das neue Wahrzeichen des Stadt⸗ teils Winzingen— im Bau fertig und konnte ihrer Beſtimmung als Gotteshaus übergeben werden. Die private Bautätigkeit war in der ganzen Stadt umfangreicher als 1932. Beſonders rege war ſie wieder auf der Hambacher Höhe, dem Villenviertel. Aber auch Neuſtadt⸗Oſt wird mit der Zeit bevor⸗ zugtes Baugelände für Landhäuſer. Durch die Maß⸗ nahmen des Reiches konnten endlich zahlreiche Privatbeſitzer daran denken, ihre Anweſen innen und außen herrichten zu laſſen, wodurch nicht allein das ortsanſäſſige Handwerk für viele Wochen Beſchäf⸗ tigung fand, ſondern die einzelnen Straßenzüge haben dadurch auch ein gefälligeres Ausſehen er⸗ halten. Mit der Arbeitsloſen⸗Kleinſiedlung am Ab⸗ hang des Nollen— 30 Siedlungshäuſer werden an dieſer Stelle erbaut— wurde gleichfalls begonnen. Das großzügige Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung brachte der Stadͤt einen mehr⸗ ſtelligen Geldbetrag, der für Kanaliſation, Straßen⸗ bau, Inſtandſetzungsarbeiten Verwendung findet. Eine der Hauptſorgen der neuen Stadtver⸗ waltung, an deren Spitze der erſt 28jährige Regie⸗ rungsrat Dr. Lederle als vorerſt noch kommiſ⸗ ſariſcher 1. Bürgermeiſter ſteht, iſt der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit. In den letzten Jahren mußten nahezu 2500 Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe, Sozial⸗ und Kleinrentner vom Wohl⸗ fahrtsamt betreut werden, eine Aufgabe, die in den Stadtſäckel erhebliche Fehlbeträge riß, die man da⸗ durch au der Welt zu ſchaffen ſuchte, daß man einfach immer wieder die Steuern und Abgaben erhöhte. Die neue Stadtverwaltung geht neue Wege. Sie hat überall Einſparungen, insbeſondere bei den Gehältern, vorgenommen, die Ausgaben wurden nach Möglichkeit geſenkt. Der Erfolg dieſer Maß⸗ nahmen blieb nicht aus. Die Bürgerſteuer konnte um 200 v. H. ermäßigt werden, die Preiſe für Gas, Lichtſtrom, Waſſer erfahren eine Ermäßigung, die Schlachthofgebühren uſw. werden herabgeſetzt. Alles Maßnahmen, die jedem einzelnen Bürger zugute kommen. Das kulturelle Leben der Stadt erfuhr gleichfalls eine grundlegende Neuordnung. Alle kulturellen Vereine wurden in der Ortsgruppe des Kampfbundes für deutſche Kultur in der Weſtmark zuſammengeſchloſſen, wodurch die Gewähr gegeben iſt, daß das frühere Neben⸗ und Durcheinander in der Arbeit der einzelnen Vereine unterbunden iſt. Wie die meiſten Vereine und Verbände im Zuge der Gleich⸗ ſchaltung neue Führer erhielten, ſo auch der Neuſtad⸗ ter Verkehrsverein, deſſen neuer Vorſitzender, Ver⸗ lagsdirektor Born(NS3⸗Rheinfront), in Zuſammen⸗ Auch in Baden wird Reis angebaut 70 000 Zentner wurden im Fahre 1933 geerntet Man darf wohl vorausſetzen, daß nur wenige Deutſche überhaupt wiſſen, daß nicht nur in Japan und China, ſondern auch bei uns Reis ange⸗ baut und geerntet wird. Zwar, und das iſt nicht ganz reizlos zu wiſſen, in Deutſchland und ganz Europa, ja ſelbſt der ganzen Welt mit Ausnahme Japans und Chinas, nur auf einem ganz geringen Raum, einem Teile Badens! Dieſe körnige, ſchmack⸗ hafte Feldfrucht wächſt auf der dünnen kargen Ackerkrume des badiſchen Odenwaldes und im ba⸗ diſchen Frankenwaldgebiet. Die beſondere minerale Bodenbeſchaffenheit dieſer Gebiete und auch eini⸗ ger im Württembergiſchen läßt dieſe Getreideart hier Reichenau⸗Oehningen vorläufig noch, wenn auch gedeihen und wenn ſie von nur wenigen Hausfrauen unter Schwierigkeiten, aufrecht erhalten, gekannt und verwandt wird, ſo muß man dies den eeeeee e. Gibt es Neuſchnee zum Dreikönigstag? W. R. Triberg, 5. Januar Der diesjährige Fall des Dreikönigstages auf einen Samstag gibt in Verbindung mit dem an⸗ ſchließenden 7. Januar als Sonntag wieder eine ausgezeichnete Sportgelegenheit über zwei bzw. zweieinhalb Tage, ja ſogar drei Tage, wenn man die neue Möglichkeit in der Erſtreckung der Gültigkeit der Sonntagsfahrkarten bis Montag 14 Uhr Antritt der Rückreiſe) mit in Betracht zieht. Man kann alſo von Freitag 12 Uhr bis Montag 14 Uhr in dieſem Fall die Zeit mit der Sonntagskarte ausnützen. Die Frage iſt dabei, lohnt es ſich für den Winterſport⸗ ler? Nun, darauf darf gewiſſenhaft geantwortet wer⸗ den, daß es überall über 850 Meter etwa in den größern Höhen durch ſteten Froſt und Rauhreif recht gut zu fahren iſt, wobei die Schneehöhen 20 bis 30 Zentimeter betragen. Waldwanderungen ſind durch die Reifbildungen hervorragend ſchön, und in den Hochlagen hat ſich der Neuſchnee auch pulvrig erhalten. In den mittleren und tieferen Lagen iſt die Schneeſchicht von 10—15 Zentimeter meiſt hart, wo Verkehr geht, und ſonſt verharſcht. infolge des mehrere Tage- näſſenden Nebels. Die Temperaturen liegen in den Hochlagen zwiſchen drei und ſieben nuar vorgeſehenen Schiwettbewerbe Grad Kälte, in den mittleren Lagen zwiſchen null und minus drei Graö. Bemerkenswert iſt die außer⸗ ordentliche Konſtanz der Temperaturen mit Tages⸗ ſchwankungen von nur einem Grad und beinahe völ⸗ liger Windſtille. Donnerstag abend begann es nun aus der beharr⸗ lichen Nebelkappe im Gebirge leicht zu ſchneien, aber es war richtiger Schnee. Damit iſt für den „Doppelfeiertag“ die Ausſicht auf etwas Neuſchnee größer geworden, wenn ſich auch noch nicht abſehen läßt, ob die Schneefälle ſtärker und länger werden. Und wenn es nur fünf Zentimeter werden ſollten, ſo wird man in vielen Gegenden des Gebirges ſchon ſehr damit zufrieden ſein. Die auf den 6. und 7. Ja⸗ werden teilweiſe ſtattfinden können, ſofern die Sprungmöglichkeit gegeben iſt. Vorgeſehen ſind am 6. Januar in Hinterzarten die Ortsgruppenwettläufe, ebenſo in Triberg, ferner ein Springen in St. Bla⸗ ſien. Für den 7. Januar iſt der Gau⸗Dauerlauf über 30 Kilometer, Schauinsland—Feld⸗ berg und zurück, angeſetzt, verhältniſſe ſtößt. W. R. der beſt immt ſtattfin det, und ſogar auf ausgezeichnete Sport⸗ Faktoren zuſchreiben, die Voreingenommenheit und Unwiſſenheit heißen. Vielleicht trägt auch der Um⸗ ſtand dazu bei, daß der badiſche Reis, obwohl die Körner biologiſch genau von derſelben Beſchaffen⸗ heit wie die der ausländiſchen Reisfrucht ſind, im Handel nicht mit Reis, ſondern wegen ſeiner Farbe, die bei der Reife grün iſt, Grünkern nennt. Der badiſche Reis iſt im Geſchmack hervorragend und be⸗ kömmlich. Etwa 60 Gemeinden im Badiſchen und 11 in Württemberg bauen Reis an und der Jahres⸗ ernteertrag beläuft ſich auf etwa 70 000 Zentner. Leider haben die Landwirte mit dem Abſatz Schwie⸗ rigkeiten. Die Ernte kann nicht immer, und wenn ſchon, dann nur zu geoͤrückten Preiſen abgeſetzt wer⸗ den. Der Großteil der Ernte geht ins Ausland. Die badiſche Bauernkammer hat den Anbauern nahege⸗ legt freiwillig den Anbau einzuſchränken, es ſollen nur 2400 Hektar insgeſamt in Zukunft mit Reis be⸗ baut werden. Die diesjährige Ernte in Reis war qualitativ ſehr gut. Die völlig unausgeglichenen Preiſe, die zwiſchen 17 und 27 Mk. je Zentner ſchwankten, zeigen deutlich die Unſicherheit des Marktes in dieſer Frucht und die Abſatzſchwierig⸗ keiten. Wenn die Hausfrau erfährt und es allgemein bekannt würde, daß der badiſche Reis viel mehr Mi⸗ neralſtoffe und Eiweiß enthält als der aſiatiſche, mithin ergiebiger und billiger iſt, dazu ſchmackhaft, dann würden die Bauern im Odenwald und in Franken ihre Ernten in Deutſchland unterbringen können und der nationalen Ernährungswirtſchaft wäre auch gedient. Die Anbauflächen könnten ver⸗ größert werden und das Geld bliebe im Lande Zwar wird der Konſument nach Grünkern im Laden fragen müſſen, denn unter dieſer Bezeichnung führt man in den Geſchäften den badiſchen und deutſchen Reis. Daß er, obwohl er eine reine Getreidefrucht iſt, die ſich im Halm und in der Aehre und auch in der Fruchtform in Nichts von dem ausländiſchen Reis unterſcheidet, nicht ſo genannt wird, iſt ein pſychologiſcher Fehler. Unter Grünkern ſtellt man ſich nicht ohne weiteres Reis bei uns vor und ver⸗ ſucht daher nicht einmal dieſe Frucht kennen zu lernen. arbeit mit dem bisherigen bewährten Geſchäftsführer Roſenberger, wie heuer, auch in der Folge nichts un⸗ verſucht laſſen werden, um Neuſtadts Fremdenver⸗ kehr zu heben. Einen vollen Erfolg für die neue Verkehrsvereinsleitung bedeutete ſowohl die ſehens⸗ werte Ausſtellung„Die deutſche Frau“, wie auch das diesjährige Pfälzer Weinleſefeſt, das ſich mehr und mehr nicht nur zu einer vorzüglichen Werbung für den Pfalzwein, ſondern auch für Neuſtadt ſelbſt ge⸗ ſtaltet. Eine beachtenswerte Neuordnung und Er⸗ gänzung hat das Neuſtadter Heimatmuſeum erfahren. In dieſem Jahre konnte endlich auch ein altes Projekt in Angriff genommen werden: Die Schaf⸗ fung eines Naturparkes im Schöntal. Seit Wochen ſchon iſt man an der Arbeit, Natur und Kunſt hier zu vereinen, um etwas Großes zu ſchaf⸗ fen, wie es in der ganzen Pfalz nirgends etwas Aehnliches gibt. Wenn der Naturpark einſt fertig iſt, wird er ohne Zweifel ein beſonderes Schmuckſtück der„Perle der Pfalz“ und einen wertvollen An⸗ ziehungspunkt für Fremde darſtellen. Die erſte Vor⸗ ausſetzung für ein anderes großes Projekt, die Schaffung eines Sees, wurde endlich ebenfalls gegeben; die Gemeinde Hambach hat das für den See benötigte Gelände im Kaltenbrunnental frei⸗ gegeben, ſo daß die Hoffnung beſteht, daß vielleicht ſchon im neuen Jahr auch an die Inangriffnahme dieſes langjährigen Projektes gedacht werden kann. Ein freudiger Optimismus hat wieder Platz ge⸗ griffen, man ſieht, daß es überall vorwärts geht, daß gearbeitet wird, alles Vorzeichen, die für das kom⸗ mende neue Jahr der„Perle der Pfalz“ und ihren Einwohnern ein Symbol ſind! Die Gewißheit iſt da, daß es im neuen Jahre anders und beſſer werden wird! Nachbargebiete Aus Ludwigshafens Anheilschronik * Ludwigshafen, 5. Jan. Geſtern nachmittag gegen 16.25 Uhr fiel beim Befahren der Kurve am Pfalz⸗ bau ein Kraftrad aus Mutterſtadt um, wobei eine im Beiwagen ſitzende Frau aus Mannheim herausfiel und bewußtlos liegen blieb. Der Kraft⸗ radfahrer fuhr, während ſich Straßenpaſſanten der Verletzten annahmen, nach Mundenheim weiter. Die Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht. Das Kennzeichen des Fahrzeuges iſt feſtgeſtellt.— Abends wurden in der Rheingönheimerſtraße zwei 17 Jahre alte junge Leute von einem Perſonenkraft⸗ wagen von rückwärts angefahren und verletzt. Der eine Verletzte mußte in das Marienkrankenhaus überführt werden.— Kurz nach 18 Uhr ſtürzte zwi⸗ ſchen Steinalben und Schopp der 14jährige Fabrik⸗ arbeiter Ernſt Fuchs aus Krickenbach im Verlaufe einer Rauferei von der Plattform eines Perſonen⸗ wagens des Zuges 1427 Pirmaſens⸗Schopp. Fuchs erlitt eine Kopfverletzung und wurde mit dem Kraft⸗ wagen in ſeine Wohnung transportiert. Ins Konzentrationslager gebracht * Worms, 5. Jan. Die Staatspolizeiſtelle teilt mit: In das Konzentrationslager Oſt⸗ hofen wurden eingewieſen: ein Maurer aus Wiesoppenheim, weil er die von einem Landwirt an die Winterhilfe gelieferten Kartoffel wahrheits⸗ wioͤrig als Schweinefutter bezeichnet hatte; ein ar⸗ beitsloſer Bergmann aus Worms, weil er den Reichstagsbrandſtifter van der Lubbe als unſchuldig bezeichnete und behauptete, ein nationalſozialiſti⸗ ſcher Reichstagsabgeordneter ſei der Täter; ein tſchechiſcher Staatsangehöriger und deſſen Geliebte aus Worms, weil beide ihre Lebensmittelpakete und ihre Gutſcheine für Fett, Kohlen und ſonſtige Le⸗ bensmittel verkauft haben; ferner wurden vier Perſonen eingewieſen, weil ſie verſuchten, den Staat und deſſen Organe verächtlich zu machen —— * Bad Dürkheim, 5. Jan. In den letzten Tagen erhielten mehrere Perſonen aus Gönnheim eine Reihe von erſchreckenden Drohbriefen ohne Unter⸗ ſchrift, des Inhalts, daß die Adreſſaten in den nächſten Tagen auf verſchiedene Arten ermordet würden. Durch die Zuſchriften wurde große Auf⸗ regung in der Berölkerung verurſacht. Auf Anzeige 85 bei der Gendarmerie Dürkheim hin gelang es geſtern, den Täter in der Perſon eines gewiſſen Breitwieſer aus Gönnheim feſtzuſtellen. Der Täter wurde ver⸗ haftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Dürkheim eingeliefert. ak Lampertheim, 5. Jan. Ein hieſiger 11jähriger Junge fuhr mit ſeinem Schlitten am Altrhein den Damen hinunter bis auf das Eis. Als der Knabe aufs Eis kam, brach er ein und verſank bis zum Halſe im Waſſer. Mit großer Geiſtes⸗ gegenwart arbeitete er ſich verzweifelt aus ſeiner gefährlichen Lage und gelangte ſchließlich ans Ufer. Triefend naß ging er nach Hauſe.— Ernannt wurde auf Grund des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums mit Wirkung vom 1. 1. 34 Herr Polizeikommiſſar Zintel zum Polizeimeiſter. Die bisherige Amtsbezeichnung wird ihm belaſſen.— Im Lokal„Tannhäuſer“ rief ein Gaſt„Rot Front lebt, Muſik“. Er wurde ſoſort in S chutzhaft ge⸗ nommen. Ein anderer machte ſeiner Laune im„Pfäl⸗ zer Hof“ dadurch Luft, daß er zu einem Gaſt rief: „Kannſcht du aach noch Rot Front rufe?“ Auch er kam in Schutzhaft. * Marienborn(Rhh.), 5. Jan. Bei der Nieder⸗ legung eines früheren Außenforts der Feſtung Mainz wurden 80 Pfund Sprengſtoff gefun⸗ den und von der heſſiſchen Staatspolizei b eſchlag⸗ nahmt. Ueber den Deutſchlandſender, dem alle anderen deut⸗ ſchen Sender angeſchloſſen waren, hielt am Donnerstag abend, wie bereits kurz berichtet, der Reichsſportführer eine Rede, die wir ihrer Bedeutung wegen vollinhaltlich wiedergeben: „In kurzen 20 Minuten möchte ich zu Beginn des neuen Jahres, verehrte Hörer und Hörerinnen, einmal einen Rückblick über das vergangene Siegesjahr und einen Ausblick in die Zukunft des deut⸗ ſchen Sport⸗ und Turnlebens geben. Ich kann und will es ſo zuſammenfaſſen, daß ich von Groß und Klein, von Jungen und Alten, von Eingeweihten und von außerhalb des Sport⸗ und Turngeſchehens Stehenden ver⸗ ſtanden werde. Ich will auch nicht herumreden um Dinge, die uns noch beſchweren und nichts beſchönigen, was noch längſt nicht die rechte Geſtalt und Form hat. Zunächſt begrüße ich alle Mitglieder und Anhänger der deutſchen Sport⸗ und Turnbewegung im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staate und wünſche ihnen für das Jahr 1934, dem Jahr des weiteren intenſiven und ſtärkeren Ausbaues des Deutſchen Volkes von Herzen alles Gute. Vor einem Jahr kannten wir uns alle nicht, ſtanden einander fremd gegen⸗ über, in Parteien geſpalten, ja oft ſogar feindſelig in Klaſſen geteilt und im Sport und Turnen— ſagen wir es offen— in beſſere Sports und minderwertigere geteilt. Vor einem Jahr ahnten wir nicht, welch große Sendung dem DdDeeutſchen Volk 1933 beſchieden ſein und daß kurze Tage nach ſeinem Beginn die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum Siegeszug durch Deutſchland antreten werde. Ihr, deutſche Sportler und Turner, habt ihn beſtimmt mit hei⸗ ßem Herzen ehrlichſter Begeiſterung mitgemacht und mit⸗ erlebt und wo ihr fernſtandet, da habt ihr verſucht, euch aus guter Geſinnung heraus ihm anzuſchließen. Es war recht ſo, denn wer anders als unſer Führer und Volks⸗ kanzler Adolf Hitler war es, der immer wieder, insbeſon⸗ ders beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart und jüngſt vor einigen Wochen anläßlich der nun in Angriff zu nehmen⸗ den gigantiſchen Bauten für das Stadion im Grunewald, betonte, daß Sport und Turnen und darüber hinaus Lei⸗ besübungen gaben und Erziehungsarbeit ſind. „Im Dritten Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſon⸗ dern auch die Kraft und höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der Zuknnft, in dem ſtrahlender Geiſt ſich findet in herrlichem Körper, auf daß die Men⸗ ſchen über Geld und Beſitz wieder den Weg zu idealeren Reichtümern finden.“ Das waren die Worte, mit denen er als Kanzler da⸗ mals in Stuttgart Hunderttauſende begeiſterte. Die Sport⸗ und Turngemeinde Deutſchlands möge ihm nun durch die Tat und den vollen Einſatz danken und beweiſen, daß ſie ſſich der vom Führer ihr auferlegten Sendung bewußt iſt und ſich beſonders für die nächſten Baujahre ihrer Miſſion würdig erweiſen will. Als ich im April 1933 nach Berlin berufen und damals zum Reichsſportkommiſſar ernannt wurde, ahnte ich die große Aufgabe, die in ihrer gewaltigen Ausdehnung und Bedeutung nun immer ſchärfer umriſſen vor mir ſteht. Turnen und Sport umfaßte früher entweder geſetzmäßig feſtgelegte Erziehungsaufgaben oder war dem freien Spiel der Menſchen, die in Verbands⸗ oder Vereinsorganiſatio⸗ nen zuſammengefaßt waren, überlaſſen. Der Staat zeigte ein gewiſſes wohlwollendes Intereſſe durch Subventionen und andere Hilfsſtellung, nie aber erlaubte er ſich aus ſei⸗ ner liberaliſtiſchen Einſtellung heraus in den Fragen der Leibeserziehung als Autorität zu erſcheinen. Staatliche Autorität, verehrte Hörer und Hörerinnen dem Sport und Turnen gegenüber, erſcheint nicht im Ge⸗ ſetzeskleid allein, ſondern ſoll auch Seele, Herz, Wohlwol⸗ len, Verſtändnis und Liebe zur Sache mitbringen. Und ſo habe ich mich denn hingeſetzt— oder nein, ich darf es wohl offen ſagen— bin herumgefahren oder geflogen und habe die Menſchen, die Sport und Turnen betrieben, wo ſie auch in Deutſchland waren, ſoweit es meine Zeit er⸗ laubte, aufgeſucht, ſie kennen gelernt. Ich bin ihnen näher gekommen, habe Sorgen und Nöte, Hoffnungen und Wünſche, Pläne und gute Ideen, Zulängliches und Un⸗ zulängliches mitangehört, habe Führer mit herrlichſtem Einſatzwillen gefunden und ſolche, die ſo ſchnell als mög⸗ lich abtreten mußten. Wo ich konnte, bin ich bei der Jugend geweſen und werde nie in meinem Leben Die pſychologiſchen Studien vergeſſen. Alle, mit denen ich zuſammengekommen bin, Revolution gefühlt; die einen, in Begeiſterung entfacht, ſchloſſen ſich an und ſtellten ſich mit ihrem Herzen, ihrer Tatkraft, allem Einſatzwillen zur Verfügung; den anderen war die nationalſozialiſtiſche Revolution zu ſchnell gekom⸗ men, ſie zeigten aber immerhin die uns Nationalſozialiſten gewohnte freundliche Miene der Sympathie. Was iſt das alles, wenn vor dem kleinlichen, mitunter ſogar falſchen Gedanken ungrader Charaktere die Maſſe der Gutgeſinnten, der prächtigen guten deutſchen Männer und Frauen, Jungens und Mädels ſteht, die eben nun einmal vom Zug der Zeit ergriffen, ſich innerlich auch aus Ueberzeugung bereit machen, mitzuarbeiten. Vergeſſen wir die Minderwertigen und arbeiten wir mit allen Gut⸗ geſinnten, das ſoll auch uns die Richtſchnur für das Jahr 1934 ſein. Ich habe nun umorganiſiert, und zwar nach national⸗ ſozialiſtiſchen Grundſätzen, die— ich ͤarf es wohl von den erehrten Hörern und Hörerinnen annehmen— allgemei⸗ nes Gedankengut in Deutſchland geworden ſind. Die Or⸗ niſation als ſolche iſt noch nicht endgültig abgeſchloſſen, Darüber müſſen wir uns klar ſein. Noch ſtärker und inten⸗ ſiver muß die geſamte Verwaltung des deutſchen Sport⸗ und Turnlebens nicht nur in die Sorgen und Nöte, ſon⸗ Dern auch in die großen Erziehungsaufgaben der deutſchen Sportorganiſation eingreifen, wenn ſie als Funktionsſtelle des Staates ihre Aufgaben erfüllen will. Die außerordent⸗ lich beliebt geweſene Vereinsmeierei oder das Quälen der Menſchen mit Statuten und Haupt⸗ und Mitgliederver⸗ ſammlungen laſſe man möglichſt weg. Wer Führer ſein will im deutſchen Sport⸗ und Turnleben, muß aus ſich heraus die Qualität dafür mitbringen, denn heute ſehen die jungen deutſchen Menſchen draußen bei der SA, SeS, der Hitlerjugend, was Autorität des Führers heraus aus Kampfjahren über Revolutionszeiten hinweg für den Aufbau des Staates alles vermag. Es möge ſich mancher ein Beiſpiel nehmen an jungen Kräften, die— wenn auch impulſiv und nicht immer unter Inne⸗ haltung ſtrengſter Formen— die Menſchen an ſich heran⸗ ehen und ſich für ſie einſetzen. Es möge manch einer aus bequemer Führerfunktion heraus es heute unangenehm empfinden, ſich dem Tempo der Zeit anpaſſen zu müſſen. 72 warne alle die Bequemen und fordere die ſogenannten„Nurführer“ auf— das ind alle diejenigen, welche gern als Füh⸗ er erſcheinen, aber nicht führen können— utreten. Bekennen wir doch eins: das nationalſozialiſtiſche Sport⸗ und Turnleben wird ſich nur halten, ausbauen und entwickeln können, wenn mit den rechten Führern im Staate unſre Leibeserziehung von allen anerkannt wirco, auch von denen, die vorher Sport und Turnen gewiſſer⸗ maßen als ein unnötiges Gebiet anſahen. Ich möchte in aller Oeffentlichkeit heute zu Beginn des Jahres 1934 ein⸗ mal erklären: der nationalſozialiſtiſche Staat verbittet es Form verglichen zu ſehen mit dem Sport⸗ und Turntreiben ehemals liberaliſtiſchen oder marxiſtiſchen Deutſchland, ſere Arbeit 1933 war der Verſuch, und ich Harf wohl n, der gelungene Verſuch der Erfüllung politiſch⸗päda⸗ 35 05 9 ein Stück nationalſozialiſtiſcher Kulturauf⸗ haben die nationalſozialiſtiſche ehebaldigſt im Jahre 1934 für immer ab⸗ ſich, das Sport⸗ und Turnleben des Volkes in irgendeiner gogiſcher Erzieherpflichten. Sport und Turnen 1934 be⸗ deutet für mich als den Führer des deutſchen Sports⸗ Auf⸗ und Ausbau der geſamten Leibeserziehung als einer Kraftquelle für diejenigen Menſchen, die geſund an Körper und Geiſt heute Kämpfer für das neue Reich werden wollen. Gewiß, es werden ſich noch viele Fragen größerer und minderer Bedeutung, über die heute noch manche Menſchen in großer Sorge zu ſein ſcheinen, ergeben, ſie werden ſich aber auch klären. In Kürze werde ich mit dem Reichsjugendführer den erforderlichen Einban der Sportjugend in die Hitlerjugend endgültig durchgeführt haben und betone hierbei, daß ich mich mit vollem Herzen und meiner ganzen Spannkraft bemühen werde, dem in der Hitlerjugend verſammelten jugendlichen nationalſozialiſti⸗ ſchen Nachwuchs alles zu geben, was im Rahmen meiner Arbeitsaufgaben möglich und nötig iſt. Wer, das behaupte ich als Soldat, kein Herz für die Betreuung, für das Füh⸗ len und Erleben der Jugend hat, wer darüber hinaus ſo⸗ gar vermeint, der Jugend heute noch nur mit doktrinären und geſetzlichen Maßnahmen zu kommen, ohne ſie in ihrer herrlichen, eutwicklungsmäßigen Spannkraft recht zu ver⸗ ſtehen, und ihren Herzſchlag zu fühlen, der ſoll ſich auch Urteile über die Jugend nicht geſtatten. Reichsjugend⸗ führer und Reichsſportführer müſſen und werden zufam⸗ mengehen, Sportjugend in der Hitlerjugend ſoll in ka⸗ meradſchaftlichſter Form die ihr liebgewordene Arbeit bei⸗ behalten und darüber hinaus das Sport⸗ und Turnleben der geſamten Jugend erfreulich entwickeln helfen. Als SA⸗Führer liegt es mir auch, über das Ver⸗ hältnis der Sport⸗ und Turngemeinde zur S Aund SS zu ſprechen. Wir Soldaten der Braunen Armee ſind viel zu anſtändige und verſtändige Kerle. als daß wir Gutes und für den Staat unbedingt Notwendiges nun unter allen Umſtänden zerſtören und zerbrechen wol⸗ len. Die ewigen Miesmacher mögen zu Hauſe bleiben und ihr eigenes Urteil über uns beſitzen, ſie kümmern uns nicht und die anderen rufe ich auf, hinauszugehen auf die Spielplätze, auf die Wieſen und Felder, auf die Land⸗ ſtraßen, wo Jugend und SA marſchiert, um Menſchen zu ſtählen und die Seelen zu härten. Soll ich die Sport⸗ und Turngemeinde von dieſer großen Erzieheraufgabe, wo harte Naturen geſchaffen werden, fernhalten? Nein und dreimal nein!! SA und SS, Hitlerjugend, Sport⸗ und Turngemeinde müſſen nebeneinander in beſter Kame⸗ raödſchaſt zuſammenarbeiten, zueinander Verſtändnis ſchaf⸗ fen und dort, wo dieſe oder jene Fehlerhaftigkeit gemacht iſt, ſie auszugleichen verſuchen. Was nützt uns der herrliche Bau des Staates, wenn ſeine beſten nicht an einem Strange ziehen? Anfang Les Jahres 1939 übergob mir der Führer die Aufſicht über Millionen von Menſchen, die bisher im deutſchen Sport⸗ und Turnleben ſtanden Dieſe Mil⸗ lionen von Menſchen, ob alt oder jung, ob Mann oder Frau, in den nationalſozialiſtiſchen Staat einzugliedern und ihnen ihre Stelle im Staate anzuweiſen, war und iſt meine höchſte Aufgabe. Ich führe ſie weiter fort, werde weiter organiſieren, ohne allzuviel zu zerſtören, werde mich weiter bemühen, mit allen Kräften in Fühlung zu bleiben, die mir und meiner Arbeit Vertrauen ſchenken, werde die Autoritäten des Staates allen gegenüber durch wohlwollende Fürſorge und volles Ver⸗ ſtändnis auf der einen Seite, durch Härte und Strenge auf der anderen Seite vertreten und ſomit den Weg zum endgültigen und vollendeten Einbau der deutſchen Sport⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Srortlicher Rückblick und Ausblick Die Donnerstag⸗Rede des Reichsſportführers v. Tſchammer-Oſten im deutſchen Rundfunk und Turngemeinde in den nationalſozialiſtiſchen Staat im Jahre 1934 weiterſchreiten. Monche wohlmeinenden Men⸗ ſchen in Deutſchland konnten ja den Abſchluß der Entwick⸗ lung nicht ſchnell genug erwarten. Sie dachten zu Beginn des Johres 1933, daß Adolf Hitler in kurzen Wochen die nationalſozialiſtiſche Revolution beendet haben würde und daß dann das bequeme Leben nun wieder von neuem be⸗ ginnen könne. Dem iſt doch nicht ſo— Gott ſei Dank nicht! Der Führer legt heute jedem Deutſchen ſein Ziel, ſeine Lebenseufgobe und ſeinen Einſatz für den Aufbau der Nation feſt. Er verlangt von den Soldaten, vom Studenten, vom Handwerker, vom Lehrer, vom Arzt, vom Arbeiter, vom Arbeitgeber, von uns allen nicht nur Mit⸗ arbeit, ſondern auch den guten Willen für die Arbeit, wenn ſie dem Volke und der Geſamtheit nützen ſoll. Ich kann mir für das Jahr 1934 für die deutſche Sport⸗ und Turngemeinde nichts Schöneres denken, als daß ſie ſtärker funktionell in unſerem Volks⸗ 9 körper werde. Dort, wo der Herzſchlag des Volkes pulſt, ſteht die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung und führt das Leben des Volkes einer ſonnigeren Zukunft entgegen. Dort, wo die Mus⸗ keln, die Lunge und die geſunden Nerven beim Volk arbeiten ſollen, da wo Mut und Einſatz, Opferbereitſchaft und Härte fürs Leben geſchaffen werden, dort muß ſich SA, SS, Hitlerjugend und Sport⸗ und Turngemeinde zu gemeinſamer Arbeit zuſammenfinden. Weit mehr als bisher ſollen Sport und Turnen auch ausgeſtaltet werden zum großen Ausgleich für den ſchaf⸗ fenden deutſchen Menſchen, für den Arbeiter der Stirn und der Fauſt. Gewaltig iſt die Aufgabe des mir unterſtellten Sportamtes der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Auch von dieſer Stelle aus wird über die im Aufbau be⸗ griffene Organiſation noch manches zu ſagen ſein. Das Jahr 1934 iſt das Jahr der Deutſchen Kampfſpiele. Schon Ende dieſes Monats treffen ſich im herrlichen Gebiete des Harzes die Winterſportler, um um die Siegesplakette zu ſtreiten. Und im Sommer wer⸗ den dann in Nürnberg Deutſchlands Sportler und Turner zum Kampf um die Meiſterſchaft antreten. Die Kampf⸗ ſpiele ſollen und werden nicht nur ein Feſt der deutſchen Turn⸗ und Sportorganiſation ſein, ſie ſollen ein Feſt und eine Heerſchau beſter deutſcher Jugendkraft darſtellen, die kämpft und ringt um Entwicklung und Vollendung, die mit Energie und zähem Fleiß ſich auch vorbereitet auf die große Aufgabe, die ihr das Jahr 1936 mit den Olym⸗ piſchen Spielen in Berlin bringt. Auch iſt die Vertretung Deutſchlands nicht uur eine Sache der Sportler und Turner, ſondern eine Sache der Nation. Zuverſichtlich haben wir das Jahr 1934 begonnen, mit einem Dank an Gott und an die Vorſehung, daß das Jahr 1933 mit einem ſolchen Erfolg beendet wurde. Ich rufe alle meine lieben Sport⸗ und Turnkameraden Deutſchlands auf mit einem Vers des herrlichen Landsknechtsliedes: Die Reihen feſt geſchloſſen und vorwärts unverdroſſen, falle, wer fallen mag. 8 Kann er nicht mit uns laufen, ſo mag er ſich verſchnaufen, bis an den Jüngſten Tag. Heil Hitler!“ —— Aähtzehn deutſche Schwimmhöchſtleiſtungen Die Höchſtieiſtungen im Schwimmſport 1933 Der Sportwart des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes, R. O. Brewitz, veröffentlicht im amtlichen Organ des DS die amtliche Liſte der deutſchen Schwimmhöchſtleiſtungen nach dem Stande vom 31. Dezember 1933. Der deutſche Schwimmſport hatte im abgelaufenen Jahre die Ver⸗ beſſerung von achtzehn deutſchen Höchſtleiſtungen zu ver⸗ zeichnen. Drei von dieſen achtzehn Höchſtleiſtungen wur⸗ den allerdings im Laufe des Jahres nochmals unterboten, ſo daß die amtliche Liſte bei Jahresſchluß fünfzehn im Jahre 1933 verbeſſerte Höchſtleiſtungen verzeichnet. Da insgeſamt in der Liſte dreißig Höchſtleiſtungen geführt wer⸗ den, iſt die Ausbeute des Schwimmjahres 1933 mit der Verbeſſerung von rund der Hälfte aller Höchſtleiſtungen recht gut. Die neuen Höchſtleiſtungen wurden allerdings nur von ſieben Aktiven erzielt. An der Spitze marſchiert Ray⸗ mond Deiters Köln, der allein fünfmal mit Lei⸗ ſtungen aus 1933 in der Liſte erſcheint. Er verbeſſerte die Höchſtleiſtungen im Kraulſchwimmen über 200, 500, 800, 1000 und 1500 Meter. Außerdem gehören ihm in der glei⸗ chen Schwimmart auch die Höchſtleiſtungen über 300 und 400 Meter, die er allerdings ſchon im Jahre 1932 aufſtellte. Je dreimal ſind in der Liſte mit Leiſtungen aus dem ab⸗ gelaufenen Jahre der Göppinger Paul Schwarz und die Düſſeldorferin Claire Dreyer enthalten. Der Süddeutſche verbeſſerte die Höchſtleiſtungen im Bruſtſchwim⸗ men über 200, 400 und 500 Meter, Claire Dreyer iſt Inhaberin der deutſchen Höchſtleiſtungen im Bruſtſchwim⸗ men über 200, 400 und 500 Meter. Erwin Sietas ver⸗ beſſerte die Höchſtleiſtung über 100 Meter Bruſt, der Leip⸗ ziger Fritz Treuſchel über 400⸗Meter⸗Rückenſchwim⸗ men, Gerda Stegemann ſtellte eine neue Höchſt⸗ leiſtung über 400 Meter Kraul auf, ſie hält aber außerdem aus dem Jahre 1932 in der gleichen Stilart die Höchſt⸗ leiſtungen über 800, 1000 und 1500 Meter. Elfriede Saſſerath, die über 400 Meter Rücken eine neue Beſt⸗ leiſtung erzielte, hat außerdem aus den Jahren 1930 und 1931 noch zwei Höchſtleiſtungen über 100 und 200 Meter in ihrem Beſitz. Die älteſten Höchſtleiſtungen in der amtlichen Liſte ſtammen aus dem Jahre 1928. Frau Reni Küp⸗ pers hält aus dieſer Zeit die Höchſtleiſtungen im 200⸗ Meter⸗ und 300⸗Meter⸗Kraulſchwimmen und aus dem glei⸗ chen Jahre ſtammt die Höchſtleiſtung von Lotte Mühe⸗ Hildesheim im 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen. Bei den Her⸗ ren iſt die älteſte Höchſtleiſtung die von Ernſt Küp⸗ pers im 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen aus dem Jahre 1929. Die amtliche Liſte Herren 100 Meter Kraul Ernſt Derichs⸗ Köln:59,6 Min. 1. 12. 82 200 Meter Kraul Raymond Deiters⸗Kölr 8. 2. 39 300 Meter Kraul derſelbe:36,2„ 1. 12. 82 400 Meter Kraul dͤerſelbe:55,6„ 1. 12. 92 500 Meter Kraul derſelbe:19,9„ 23. 4. 33 800 Meter Kraul derſelbe 10:53 4 6. 8. 88 1000 Meter Kraul derſelbe 18:40,8„ 6. 8. 83 1500 Meter Kraul HBerſelbe 20:46,8„ 6. 8. 33 100 Meter Bruſt Erwin Sietas⸗ Hambur⸗ 114 5 25. 3. 33 200 Meter Bruſt Paul Schwarz⸗Göppingen:44,6„ 5. 3. 32 400 Meter Bruſt derſelbe 5l 22. 1. 33 500 Meter Bruſt derſelbe 78 22. 1. 33 100 Meter Rücken Ernſt Küppers⸗Vierſen.08,8„ 19. 11. 20 200 Meter Rücken derſelbe 289,7„ 18. 1. 30 400 Meter Rücken Fritz Treuſchel⸗Leipzit:44,8„ 11. 1. 33 Damen 100 Meter Kraul Hilde Salbert⸗Beuthen:12,4 Min. 19. 6. 32 200 Meter Kraul Reni Küppers⸗Oberhauſen 247,8„ 12. 88 300 Meter Kraul dieſelbe:28,6„ 26. 1. 28 400 Meter Kraul Gerda Stegemann⸗Magdeburg 6206,8„ 23. 4. 38 500 Meter Kraul Dorle Schönemann⸗Dresden 72⁵2 5 16. 5. 30 800 Meter Kraul Gerda Stegemann⸗Magdeburg 13:00,2„ 1. 8. 92„ 1000 Meter Kraul dieſelbe 16215,7„ 1. 8. 32 1500 Meter Kraul Ddieſelbe 8312„ 27. 8. 32 100 Meter Bruſt Lotte Mühes⸗Hildesheim:26,3„ 9. 6. 28 200 Meter Bruſt Claire Dreyer⸗Düſſeldorf:04,1„ 11. 3. 33 400 Meter Bruſt dieſelbe 6235,5„ 15. 3. 33 500 Meter Bruſt dieſelbe:27,4„ 8. 2. 89 100 Meter Rücken Elfriede Saſſerath⸗Rheydt:26,2„ 9. 11. 30 200 Meter Rücken dieſelbe:09,8„ 6. 12. 31 400 Meter Rücken dieſelbe:88,5„. 2. 83 ͤTTPTPPPPPPPTPT0TTTP0T0T0TTTTT0T0TTTTTT—TT—T Wanderpreis des Kanzlers Für die deutſche Schi⸗Staffelmeiſterſchaft Unter den Preisſtiftungen für die vom.—12. Februar in Berchtesgaden ſtattfindenden deutſchen Schimeiſterſchaf⸗ ten befindet ſich auch ein Preis, den der Volkskanzler Adolf Hitler zur Verfügung ſtellte, der damit neuerlich die große Bedeutung von Sport und Leibesübung betonte. Der Pokal wird als Wanderpreis in der Staffelmeiſterſchaft ausgetragen, die bekanntlich in dieſem Jahre erſtmalig den internationalen Wettkampfbeſtimmungen entſprechend, über 1 mal 10 Km ſtattfinden wird, nachdem der Wettbewerb in den Vorjahren als Fünferſtaffel über je 8 Km. ausgetra⸗ gen wurde. Leichtathletil-Oiympiavorbereitungen Wie der Deutſche Leichtathletik⸗Verband mitteilt, kann der mit Beginn am 8. Januar vorgeſehene Olympiakurſus für Langſtreckenläufer nicht im Trainingsquartier in Ett⸗ lingen abgehalten werden. Die ungewohnt ungünſtige Wetterlage in Ettlingen und Umgebung— es liegen 75 em Schnee— macht die Durchführung des Lehrganges zum vorgeſehenen Zeitpunkt unmöglich. Wahrſcheinlich wird der Kurſus Ende Januar ſtattfinden. Spyg. Sandhofen— TV. Speyer Die Sp. Vg. Sandhofen empfängt am Sonntag nachmittag den TV Speyer zu einem Freundſchafts⸗ ſpiel. Der Tabellenführer ſetzt ſich durch Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim— Athletenklub Mainz⸗Weiſenau:14 Am letzten Sonntag trat der Tabellenführer im Gau 13 (Eauliga) Weiſenau in Lampertheim zum fälligen Rück⸗ kampf dem Stemm⸗ u. Ringklub gegenüber. Nachdem der Vorkampf knapp mit 11:9 zu Gunſten der Mainzer Vor⸗ ſtädter endete, erwartete man diesmal ein günſtigeres Er⸗ gebnis, zumal noch auf eigener Matte. Aber es kam wieder einmal anders. Uebergewicht und Fehlen eines Ringers machten im letzten Augenblick eine Umſtellung notwendig, die ſich ſehr ungünſtig auswirkte. Auch ließ der nötige Zuſammenhalt der Lampertheimer wieder einmal ſehr zu wünſchen übrig. Es wäre an der Zeit, daß hier die Ver⸗ einsleitung energiſch durchgreift. Auf keinen Fall ſollen vorſtehende Tatſachen das Können der Gäſte ſchmälern, denn in der heutigen Aufſtellung waren Sie den Einheimt⸗ ſchen überlegen und ihr Sieg war verdient, wenn auch nicht in dieſer Höhe. Nach dieſem Sieg iſt den Weiſe⸗ nauern die Meiſterſchaft kaum noch zu nehmen, während die Lampertheimer mit 6 Punkten ſich mächtig ſtrecken müſſen, um dem Abſtieg zu entgehen. Vor dem Hauptkampf trat erſtmalig die neugegründete Schülerabteilung auf den Plan. Die Kleinſten zeigten ſchon ganz nette Leiſtungen. Der Rheingoldſaal hatte wieder Maſſenbeſuch, über 500 Zuſchauer waren anweſend, als Herr Roll⸗Frankfurt, der als Unparteiiſcher ſehr gut leitete, die Matte frei gab. Kampfperlauf der einzelnen Klaſſen: Bantamgewicht: Wagner(.)— Müller(.). Müller liegt ſchon bei der Pauſe klar in Führung und ſiegt in der 13. Minute durch Ueberwurf entſcheidend. Federgewicht: Leineweber(.)— Jakob(.). Im Standkampf wird beiderſeits nichts erreicht, ſo daß zum Bodenkampf geloſt werden muß; der Gaſt iſt zuerſt oben und ſichert ſich zwei Punkte, während Jakob nach dem Wechſel nur einen er⸗ ringen kann. Im letzten Standkampf verteidigt Leineweber den kleinen Vorſprung zäh und wird nach 15 Minuten knapper Punktſieger. Leichtgewicht: Mundſchenk F.(.) gegen Kettler(.). Kettler bringt ſeinen Gegner wieder⸗ holt in Gefahr, aber die letzte Energie fehlt. Sieger Mundſchenk nach 7 Minuten. Weltergewicht: Mundſchenk K.(.)— Hahl(.). Trotz hartem Kampf kann keiner der Gegner bis zur Pauſe etwas erreichen. Es wird geloſt. Hahl iſt zuerſt oben, kann aber nicht viel ausrichten. Nach dem Wechſel das gleiche Bild. In der 12. Minute gibt Hahl den Kampf auf. Mittelgewicht: Wolf 1(.)— Klinaler(O. Beide liejern einen lebhaften Standkampf. Der Weiſenauer bringt ſeinen Gegner auch einmal auf die Schultern, was der Schiedsrichter jedoch überſehen hat. Nach der Pauſe geht es im Stand weiter. Klingler geht jetzt aus ſich heraus und ſiegt durch Hüftſchwung in der 7. Minute.— Halbſchwergewicht: Ditt(.)— Reiter(.). Auch hier ſteht der Kampf noch 6 Minuten noch unentſchieden, ſo daß zum Bodenkampf geloſt wird. Ditt ſiegt in der 9. Minute oͤurch Armzug entſcheidend.— Schwergewicht: Wolf(.) — Malkemus(.). Der noch junge Lampertheimer iſt noch zu unerfahren, um erfolgreich beſtehen zu können. Der Gaſt wird nach 6 Minuten Schulterſieger. Italieniſche Amateurboxer ſiegen in München Vor gutem Beſuch, an dem auch die italteniſche Kolonie einen ſtarken Anteil hatte, trugen die Münchener Fauſt⸗ kampfriegen Jahn und Bajuwaren am Donnerstag abend Kämpfe gegen eine italieniſche Auswahlſtaffel aus. In ſechs Kämpfen blieben die Gäſte, die einen ausgezeichneten Eindruck machten, mit:4 Punkten Sieger. Die einzelnen Ergebniſſe: Bantam: Ziglarſki⸗München beſiegt Pandolfini⸗Ftalien nach Punkten; Feder: Mon⸗ tari⸗Italien beſiegt Rottmiller⸗München nach.; Leicht⸗ gewicht: Schleinkofer⸗München beſiegt Miſerini⸗Italien nach Punkten; Welter: Mangnani⸗Italien beſiegt Frey⸗ München nach.; Mittelgewicht: Totti⸗Italien be⸗ ſiegt Roßmaier⸗München nach.; Halbſchwergew.: Neri⸗Italien beſiegt Rehm⸗München knapp nach Punkten. Stein kämpft in Prag unentſchieden An den Berufsboxkämpfen in Prag nahm am Don⸗ nerstag abend auch der ehemalige deutſche Fliegengewichts⸗ meiſter Harry Stein teil. Der Berliner erzielte gegen den Tſchechen Slavicek ein Unentſchieden. Der einſt ſo gefürchtete„tſchechiſche Wirbelwind“ Franta Ne⸗ kolny hat ſich nach einer längeren Ruhepauſe anſcheinend gut erholt; gegen den Afrikaner Ali Ben Sahid ge⸗ wann er ſchon in der fünften Runde durch techniſchen k..— Der tſchechiſche Weltergewichtsmeiſter Jaks war in kei⸗ ner Beziehung beſſer als der Kubaneger Baſſin, den⸗ noch wurde ihm ſtatt des gerechten Unentſchieden ein Sieg nach Punkten zugeſprochen. Was hören wir? Samstag, 6. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Morgenkenzert(Schollpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).—.50: Kochzettel für das Eintopfgericht.— 10.10: Lyriſche Stücke für Konzertorgel. 10.30: Zu Heilige drei Könige(Schillpl.).— 11.10: Mundharmonika⸗ konzert.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Schallplatten. — 14.30: Jugendſtunde.— 15.15: Lernt morſen.— 15.302 Blumenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00 Stimmen der Grenze.— 18.20: Wochenſchou.— 18.35: Gregor Johann Mendel. Der Begründer der Vererbungs⸗ forſchung.— 19.00: Stunde der Nation aus Stuttgart: Es ſingt und klingt im deutſchen Land. Volkslieder und Volks⸗ muſik in neuer bunter Folge.— 20.00: Griff ins Heute. — 20.10: Spaß mit Muſit.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Von Haslach im Kinzigtal: Das Sternenſingen. Ein Dreikönigsbrauch.— 23.00: Muſikaliſche Kurzgeſchichten.— 24.00: Nachtmuſik.—— Miiuchen .45: Schallplatten.—.15: Orgelkonzert.—.00: Winteroden.— 10.00: Kath. Morgenfeier.— 10.50: Feier⸗ tagsleſung.— 11.15: Konzert.— 12.00: Mittagskonzert. 14.10: Eiswalzer. Luſtiges Spiel.— 14.35: Hausmuſik auf volkstümlichen Inſtrumenten. 15.05: Pfälziſche Leſe⸗ ſtunde.— 15.25: Gold, Weihrauch und Myrrhen(Schall⸗ platten).— 16.00: Konzert.— 17.30: Dreikönigsweih' und Sternſingen in Altbayern.— 17.50: Gitarre⸗Quartett.— 18.10: Für die Jugend. 20.10: Die fröhlichen drei Könige. Körſpiel.— 21.00: Volksklänge.— 22.35: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.— 10.10: Schallplatten.— 10.30: Dreikönigstag.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Alte Dichter zum neuen Jahr.— 12.05: Zur Unterhal⸗ tung SSchallpl.).— 14.00: Fröhliches Wochenende(Schall⸗ platten).— 15.00: Baſtelſtunde.— 15.45: Wirtſchaftliche Wochenſchau.— 17.00: Sportwochenſchau.— 17.20: Volks⸗ muſik.— 18.05:— 23.00: Tanzmuſik. en 20.05: Populäre Opern und Operetten.— 21.55: Abend⸗ konzert. * N Saar⸗Umſchau Eine neue Einrichtung der Sendergruppe Weſt In Zukunft bringt die Sendergruppe Weſt jeden Sams⸗ tagabend 20.0020.10 Uhr aus Frankiurt eine„Saar⸗ Umſchau“, die ſich jeweils mit den ſo brennend gewor⸗ denen Fragen des Saargebietes beſaſſen wird. Erſtmalig wird am 6. Januar, abends 20.00 Uhr, dieſe Saar⸗Umſchau des drahtloſen Dienſtes über die Sender oͤer Gruppe Weſt gehen. D—————— Hauptſchriftleiter H. A. Meißnei Verantwortlich fur Politit: H. A. Meißner⸗ Handelsten: Kurt Ehmer⸗ eu'lleton C. O. Eiſenbart Lokaler Teil: R. chönfelder⸗ port: W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ührigen Teil: C. W. Fennel Anzeigen und aeſchäftliche Mitteilungen: J. Faude ämtlich in Mannheim- Herausgeber, Frucker und Verleger Drückerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannbeim, K 1,—6 Durchſchnitt⸗⸗Auflage im Dezember: 21000 ür unverlangte Beiträge keine Gewähr Ruckſendung nur bei Rückporlo Freitag, 5. Januar 1934 HAN 0 9— Freitag, 5. Januar 193 Brauerei Schwartz-Storchen AG. Speyer Aus einem Reingewinn einſchl. Vertrag von 159 877(159 095)“ gelangt, wie bereits kurz ecdee eine unveränderte Dividende von 4 v. H. auf 2,40 Mill. Stel und 7 v. H. auf die 5000% BA zur Aus⸗ ſchüttung. Nach dem Bericht erfuhr der Bie rabſatz 1932/33 80,.) eine beachtenswerte Steigerung, beeinflußt durch die erhöhten Weinpreiſe und die günſtige Witterung in den Sommermonolen. Für außergewöhnliche Inſtand⸗ letzungen wurden 20 000/ mehr als i. V. verausgabt, wei⸗ zere 20 000 /% zurückgeſtellt. Zwei Wirtſchaftsanweſen wurden bei der Zwangsverſteigerung erworben, ein örittes zurückgekguft. Der Buchwert liegt unter heutigem Ver⸗ koufswert. Auf einige Anweſen wurden 90 000 4 Sonder⸗ abſchreibungen vorgenommen. Die auf den eigenen Wirt⸗ ſchaften ruhenden Hypotheken wurden mit Liquidations⸗ pfandbrieſen zurückgezahlt. Ausgaben gemäß 8 260a, Ab⸗ ſatz 3, 3. 6 HGB betrugen 47 400(i. V. 47 500). „Der Ausfoll der diesjährigen Gerſtenernte wird hin⸗ ſichtlich der Qualität als vorzüglich bezeichnet, der Bedarf 8 zu günſtigen Preiſen eingedeckt. Der Hopfenvor⸗ 0 für das laufende Johr ausgereicht, jedoch nahm 00 Geſellſchaft einige Partien zu den ſtark erhöhten Prei⸗ ſen mit Rückſicht auf den notleidenden Hopfenbau herein. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſeien abhängig von der Senkung der Bierſteuer und weiterer Beſſerung der Wirtſchaftslage. 2* Branerei Warthauſen AG, Warthauſen, OA Bibera 1932/9 erzielte die Geſellſchaft aus Bier und niſſen 0,87(0,89) Mill. Bruttoeinnahmen. Aus einem Reingewinn von 74990“ gelangt eine Dividende von 6 8 H. auf Vorzugs⸗ und 4 v. H. auf Stammaktien zur Malnſab iken 9 alzfabriken J. Eiſenberg u. Etgersleben AG., Erfurt. Der AR. beſchloß, der GB. am 51. 1. wieder 4 v. H. Dioi- dende vorzuſchlagen. * Stand der Badiſchen Bank am 30. Aktiva: Goldbeſtand 8 778 230 J, deckungsfähige De⸗ niſen—, ſonſtige Wechſel und Schecks 21 357 683/¼, deutſche Sorckeerſorer 17034, Noten anderer Banken 2260 490 /, Tombardforberungen 2438 731 /, Wertpapiere 9 958 172 4, ſonſtige Aktiva 26 760 418. Paſſiva: Grundlapital 8 300 000, Rücklagen 3 500 000, Dividenden⸗Ergänzungs⸗ jonds 500 000, Betrag der umlaufenden Noten 20694 500 /, ſonſtige tägl. fällige Verbindlichkeiten 11 343 748 /, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 23 673 803 4, ſonſtige Paſſiva 3 567 454 /, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 85 401. Diskontſenkung der Bulgariſchen Nationalbank. Die Bulgariſche Nationalbank hat ihren Diskontſatz von 8 auf 7 v. H. herabgeſetzt. Der bisherige Satz war ſeit 25. 5. 92 in Geltung *Allgemeine Gas⸗ u. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, Bremen. Aus 520 189(625 330)/ Reingewinn wird bekanntlich eine Dividende von 6(7) v. H. vorgeſchlagen. Wenn an⸗ geſichts der ungünſtigen Wirtſchaftslage 193/33 überhaupt noch eine Dividende von 6 v. H. ausgeſchüttet werden konnte, ſo ſei dies darauf zurückzuführen, daß die AG. für Energiewirtſchaft wieder 8 v. H. ausſchüttete. Ein Aus⸗ gleich der durch die verfügte Tarifermäßigung bewirkten Einnahmenverſchlechterung durch erhöhten Abſatz trat nicht ein. Strom⸗ und Gasverbrauch gingen 1939/33(30..) weiter zurück. Von den Tochtergeſellſchaften blieben ſieben dividendenlos, weitere ſieben zahlten—8 v. H. * Triumph⸗Werke Ac. in Nürnberg. Die Aktien der Geſellſchaft, deren Zuſammenlegung:1 noch nicht durch⸗ geführt iſt, werden an der Börſe gegenwärtig mit 27 v. H. bewertet, wonach ſich für die zuſammengelegten Stücke ein Kurs von 81 v. H. errechnet. Dieſe relativ hohe Bewer⸗ tung hängt damit zuſammen, daß die Geſellſchaft in dem am 30. 9. 33 beendeten Geſchäftsjahre eine weſent⸗ liche Belebung beſonders in der Fahrradabteilung zu verzeichnen hatte. Sie konnte auch aus dem Anſtieg in der Kraftfahrzeuginduſtrie Nutzen ziehen und iſt, nach⸗ dem die Kapitalzuſammenlegung und eine Wiedererhöhung auf 1691 000% durchgeführt wird, diesmal zur Vorlage eines Gewinnabſchluſſes in der Lage. Eine Di⸗ vidende dürfte jedoch nicht ausgeſchüttet werden. Kap'ſalerhöhung bei der Kodak AG. O Berlin, 5. Januar.(Eig. Dr.) Die Kodak A., Berlin hat ihr Grundkapital von 10 auſ 21 Mill. Mark erhöht. Die Maßnahme erfolgt, um eine Dar⸗ lehensſchuld der Geſellſchaft in Höhe von 10 Mill. ,, die im Jahre 1927 bei der Fuſion mit der Glanzfilm A über⸗ nommen wusrde, zurückzahlen zu können. Die Verzin⸗ ſung der Anleihe wirkte ſich in den Bilanzergebniſſen des Unternehmens ſehr nachteilig aus. Die Umwandluna der Darlehensſchuld in Eigenkapital, die vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter bereits genehmiat iſt, bedeutet für die Kodak AG., einen großen Vorteil, da ſie ſomit ohne nennenswerte Schuſden daſteht. Der Betrag der Kapitalerhöhung iſt von der Eaſtman Kedak Company Rocheſter und der Kodak Ltd. London in voller Höhe gezeichnet und bereits eingezahlt, ſo daß auch die Rückzahluna des amerikaniſchen Bankdarlehens von 10 Mill. im Jahre 1933 erfolgt iſt. Feisi Sekt Frankiurt sanieri:1 O Frankfurt a.., 5. Jan.(Eig. Tel.) Die in der letzten GV angekündigte Sanierung der Feiſt Sekt⸗ kekbrei Ach, ſteht jetzt bevor. Ein Verwaltungsbeſchluß Dezember 1933. ELS- Ux ſieht neben anderen Formalitäten die Zuſammen⸗ der legung des Stammkapitals von 1,40 Mill. in e. F. im Verhältnis:1 auf 0,28 ohne Wiedererhöhung vor. Der Buchgewinn dient zunächſt zur Beſeitigung des Verluſtvortrags von 442 525/ aus 1931/32 und dann zu Abſchreibungen auf Anlagen und Vorräte. Auch bei Feiſt Sektkellerei hat ſich durch die Aufhebung der Schaumwein⸗ ſteuer in letzter Zeit eine beachtliche Umſatzbelebung einge⸗ ſtellt. Letzter Börſenkurs 10½, „Kurpfalz Sektkellerei AG., Speyer.— Belegſchafts⸗ erhöhung. Die Auſhebung der Schaumweinſteuer ermög⸗ lichte es der Geſellſchaft, die an ſich geringe Belegſchaft um das Fünfſache zu vermehren. Direltor Otto Schwarz hat die techniſche Leitung der American Wine Co. jeweils für die Zeit der Füllung übernommen. * Pfalz⸗Saarbrücker Hartſteinwerke AG. Die Geſell⸗ ſchaft hat kurz vor Weihnachten wegen Abſatzſchwierigkei⸗ ten das Oberlinxweiler Werk ſttillgelegt, die Belegſchaft wurde entloſſen. „* Zum Abkommen über die Feſtſetzung von Höchſtzins⸗ ſätzen. Der zentrale Kreditausſchuß hat durch ſchriftliche Entſcheidung nachſtehende Ergänzung des§ 5 des Abkom⸗ Neuen Mannheimer Zeitung mens über die Feſtſetzung von Höchſtzinsſätzen für herein⸗ genommene Gelder vom 9. 1. 32 beſchloſſen: Werden Gel⸗ der, die für einen beſtimmten Zeitraum hereingenommen und an einem vorher beſtimmten Tage fällig werden, während der Dauer ihrer Laufzeit auf einen beſtimmten weiteren Zeitraum hereingenommen, ſo Hürfen dieſe Gelder für den Zeitraum der weiteren Feſtlegung höchſtens mit dem Satze verzinſt werden, der auf Grund der neuen, vom Fälligkeitstage ab zu berechnenden Laufzeit zuläſſig iſt. * Umtanſchangebot für die inländiſchen Dollarbonds⸗ beſitzer des Stahlvereins. Auch die Vereinigte Stahlwerke AG. unterbreitet jetzt den inländiſchen Beſitzern ihrer Dol⸗ larbonds ein Angebot auf Umwandlung der drei Dollar⸗ anleihen der Geſellſchaft(7proz. Rhein⸗Elbe⸗Union⸗Anleihe, 6,50proz. Bondsanleihe Serie A und C, 6,50proz. Deben⸗ tures⸗Anleihe Serie A) in Reichsmarkanleihen und zwar werden für 1000 Dollar Neunwert der Dollaranleihen Schuldverſchreibungen von 3000 ausgehändigt. Die für die 7proz. Bonds auszugebenden Schuldverſchreibungen ſind mit 5 v.., die für die 6,50proz. Bonds und Deben⸗ tures auszugebenden Schuldverſchreibungen mit 4,75 v. H. verzinslich. Die Zins⸗ und Tilgungstermine der Schuld⸗ verſchreibungen decken ſich mit den entſprechenden Terminen der Bonds und Debentures. Die Umtauſchfriſt läuft bis zum 2. Februar. Glafisiellungen der Spekuleſion Nach anfänglich weiferer Beiesſigung der Eflekienmärkie irai im Verlauſe die erwarieie Reaktion ein/ Schluß—2 vH. unier Aniang Mannheim feſt Die Kursſteigerungen am Aktienmarkt ſetzten ſich heute weiter fort. Farben⸗Aktien zogen auf 128¼, Waldhof auf 50% an. Höher waren auch Linoleum, Rheinelektra und Weſteregeln. Von Nebenwerten waren Eichbaum und Enzinger feſter. Bankaktien waren durchſchnittlich 1 bis 2 v. H. höher. Verſicherungsaktien geſchäftslos. Am Ren⸗ tenmarkt waren Reichsbahn⸗Vorzüge ſtark geſteigert bis auf 111 v..; auch Neubeſitz feſter mit 18½4. Goldpfand⸗ briefe 7 v. H. bis 1 v. H. über geſtern gefragt. Frankfurt weiter feſt Die Konverſionsreife wirkte ſich weiterhin als Schrittmacher für eine ſtarke Aufwärtsbewegung an der Börſe aus. Wiederum ſtand der Rentenmarkt im Vordergrund, wobei aber die ſogenannten hohen Werte wie z. B. die in der letzten Zeit ſtark geſtiegenen Reichs⸗ anleihen, kaum noch anzogen, da auf größere Tauſch⸗ opexationen niedrigere Rentenkurswerte erfolgen. Neben der Konverſionsreife ſind es die beſſeren außen⸗ politiſchen Berichte, die eine Stütze für die Ge⸗ ſamtbörſe abgeben. Die ſchnelle Erieichterung am Geld⸗ markt, die Ermäßigung des Diskontſatzes für die Reichs⸗ ſchatzanweiſungen um v. H. und die verſchiedenen Mel⸗ dungen aus der Wirtſchaft regten an. Sehr groß waren die Umſätze der Umtauſchobligationen auf Dollarbon ds, die 1 bis 2 v. H. höher hagen. Alt⸗ beſitz plus 96 v.., ſpäte Schuldbücher kaum verändert, Neubeſitz ſogar 0,10 v. H. leichter. Reichsbahn⸗VA bei gleichfalls ſtarker Nachfrage plus 1,25 v. H. Städteanleihen feſt und teilweiſe wieder plus⸗plus an der Maklertafel. Am Aktienmarkt Braubank plus 3,50 v.., wegen der geſtiegenen Brauereiaktien Montanwerte durchweg ½ bis 1 v. H. Buderus 2,50 v. H. feſter. Farbeninduſtrie zu⸗ nächſt 4 v. H. höher, dann v. H. leichter. Angeſichts der ſtarken Steigerung an den Vortagen verloren Erdöl 2, Goldſchmidt 2,25 v H. Reichsbank plus 1,B v.., Süod. Zucker minus 1,25 v.., Lahmayer plus 1 v. H. Im wei⸗ teren Verlaufe erſolgten ſeitens der Spekulation und verſchiedentlich auch der Kundſchaft einige Glattſtel⸗ lungen, ſo daß das Kursniveau ſich bei lebhaftem Ge⸗ ſchäft um durchſchnittlich bis 1 v. H. ſenkte. Bekuſa ver⸗ loren 1,50 b.., andererſeits zogen Metallgeſellſchaft 4 und Scheideanſtalt etwa—1,50 v. H. an. Auch am Renten⸗ markt lagen die Kurſe auf Oewinnmitnahmen ſchwächer. Tagesgeld unverändert 3,50 v. H. Berlin im Verlaufe nachgebend. Die Vertrauenshauſſe machte heute weitere Fortſchritte, wenn auch das Tempo weniger ſtürmiſch als in den letzten Tagen war. Einzelne Märlte hatten aller⸗ dings wieder ſehr lebhaftes Geſchäft. Die Börſen⸗ ſpekulation ſchritt heute zu Glattſtellungen, ſo daß die Tendenz nac den erſten Notierungen leicht ab⸗ geſchwächt war, was im Intereſſe einer geſunden Auf⸗ wärtsbewegung durchaus zu begrüßen iſt. Dos Haupt⸗ geſchäft konzentrierte ſich wieder auf den Markt der Reichsbahnvorzugsaktien, die erneut 3 v. H. höher einſetzen konnten. Neubeſitz eröffneten mit 18,40 nach 18,75 vorbörslich und 18,90 geſtern. Reichsſchuldbuchforde⸗ vungen, Altbeſitz und Induſtrieobligationen waren durch⸗ weg gebeſſert. Reichsmark⸗Obligationen konnten weiter anziehen, waren aber im Verlauf ebenfalls etwas gedrückt, nur die umgetauſchten Stahlbonds plus 2. Am Aktienmarkt ſtanden JG Farben angeſichts der Erweiterung des Stickſtofſſyndikates durch den Beitritt des letzten Außenſeiters mit einer Steigerung von 2 v. H. im Vordergrund. Montanwerte waren auf die Beſerung des Kählenabſatzes und die ſtarke Steigerung der Roheiſen⸗ und Rohſtahlförderungen im vergangenen Jahr durchweg um 1 v. H. feſter, Buderus plus 2/, Gelſenkirchen plus.1 Elektrowerte gewannen 1 bis 1/, Bekula 2 v. H. Etwas ſchwächer lagen Muag, Aku, Süodd. Zucker und Deutſche Kabel nach den letzttägigen Steigerungen. Von Maſchinen⸗ werten gewannen Orenſtein 1. Braunkohlenwerte lagen unregelmäßig, Eintracht verloren 4. Erdöl gaben um 1½ v. H. nach. Schiffahrtswerte waxen bis 4 v. H. höher. Sehr feſt lagen Hapag(plus 196). Von Bankaktien ge⸗ wannen Braubank 34 Im Verlaufe gaben die Kurſe leicht nach. Far⸗ ben verloren 1 v.., Gelſenkirchen wurden mit 5996 nach 61 umgeſetzt. AEch gingen um 171 v. H. zurück. Im all⸗ gemeinen gingen die Abſchwächungen aber nie über 1 bis 1½ v. H. hinaus. Am Rentenmarkt war die Ten⸗ denz nicht ganz einheitlich und bei Abgaben der Kuliſſe eher ſchwächer. Die anfangs um 1 v. H. geſtiegenen um⸗ getauſchten Reichsmarkobligationen waren 2 bis 2½ v. H. niedriger. Stahlbonds gingen auf 78/ nach 81 zurück. Reichsſchuldbuchſorderungen verloren etwa 1 v. H. Neu⸗ beſitz ermäßigten ſich um insgeſamt 30 Pfg. gegen geſtern und Altbeſitz um 1 v. H. Dagegen waren Kaſſaobligationen feſt. Der Privatdiskont blieb unverändert 374. Der Schluß war weiter abgeſchwächt, da fortlaufend Realiſationen der Börſe erfolgten. Teilweiſe wurden die geſtrigen Schlußnotierungen unterſchritten. Farben waren nachbörslich mit 127 geſucht, dagegen Neu⸗ beſitz mit 18,05 angeboten. Im Durchſchnitt wurden die Anfangsnotierungen um 1 bis 2 v. H. unterſchritten. Verein. Stahlobligationen verloren 276. Weiter feſt lagen dagegen Hypothekenbankaktien. Reichsſchuldbuchſorderun⸗ gen notierten wie folgt: Emiſſion 1: 1940er 951 bis 97,12: Emiſſion II:—; Emiſſion I 1943er bis 48er: 93,62 bis 95,37; Emiſſion II dergleichen 93/ bis 94.62. Wiederauf⸗ bauzuſchläge 1944er, 45er und 46er, 48er: 59,62 bis 30,87. Berliner Devisen Piskontsatz: Feichsbank 4, Lomhard 5, Privat 3¼ v. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ Bauitit 4. Ianuar 5 Imuor füt kont M. Geld Brief Geld Briet Suenos⸗Aires 1Beio 7.782] 0,35.639].637.641 Ranada tkan. Dollar 4,196].657 2,683] 2,647 2,658 Jupan Ien 2,082.817 0,819 0,417.819 Rairo. 1agypi. Pid.— 20.95313.975 14,905 18.97 14,00 Türtei Uürt Pfd. 18,458] 1,73.982].973.982 London. 18Sterl. 2 20.429 13,595[ 13,625 13,59 13,82 New Hork. iDollar 2½ 4,196].637 2,673].642 2,633 Rio deJaneirotMillr...5021 0228.2280 0,20 0,228 Uruaquay. 1Goldveio 4,43.399.441.399.401 „Holland 100 Gulden 3½¼́169,78916 ,28 163,57 168.23 168,57 Athen. 10 Drachmen 7½¼.45.396 2,40 2, 396 2,40 Brüſſel 100B-50 P8 3½ 58,37[58,14 56,26 58,14 5, 26 Bukareſt. 100Lei 6.511] 2,.492[ 2,408 2,49 Ungarn 100Pengd 4½ 73,421]—.——.——.—— Danzig. 100 Gulden 3 61,72 61.52 61,68 681,52 91.68 elſingſors 100 8M 5¼ 10,37.514 6,026 6,14 6026 Italien... 100Lire4 42,994 22,0 22,04 24,01 22.05 Jugoſlavienio0 Dinar 7½ 81,00 5,684 5,67 5,664 5,676 Rowno. 100 Litas 7[41,934151 41,9 41.66 41,64 Ropenhagen 100 Kr. 3 112,50 60.64 60,76 60,69 60,81 Giſſabon 10 Eskudo 8 453,5)12,39 12,41 14,39 12,41 Oslo..(0 Kr. 3½ 112,50 63.28 63.•68,28 68.42 Paris.. 100 Fr. 2½ 16,44 16.42 16,46 16.42 16,.46 Prag. 100 Kr. 3½ 12,433] 12.425[ 12,445 12,.44 12,46 Schwein.. 100 Fr. 2[61.00 60251,13 31.07 61.23 Sofia. 100 Lewa 8 8,033] 3,047.053.047 3,053 Spanien. 100Pefeien 6 800 34,47 34,5334,57 34,63 Stockholm. 100 Kr. 8 112,24 70,08 7⁰,22 70,00 70,2 Eſtland. 100 Eftm. 5½ 112,50 74,9⸗ 75,08 74,92 7³, 08 Wien. 100Schilling 5 99.07 1 4/%45 47.290 1 47,35 47,45 Pfund und Dollar matter Im internationalen Deviſenverkehr waren heute der Dollar und das Pfund wieder abgeſchwächt. Er⸗ ſterer kam aus Amſterdam mit 1,56 gegen 1,58/, aus Zürich mit 3,26(3,27) und aus Paris mit 16,06(16,26). In London wurde er mit 5,15/4, ſpäter mit 5,1494 notiert. Das Pfund gab in Amſterdam auf 8,08, in Zürich auf 15,54 und in Paris auf 52,75 ca. nach. Golddeviſen blie⸗ ben wenig verändert, die nordiſchen Valuten waren weiter feſt. Später konnten ſich Pfund und Dollar gut behaupten. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeituns NMannheimer Ekfektenberse 95.— 91.— 91.— 54.— 65.— 96.— 94.75 116.0 82.— 11.— 85.— 38.25 47 75 fonſerven Braun 75.— 75.— Ludwigsh..⸗Br. Ludwigs. Walzm. Pfälz. Mühlenw. Pfälz. Preßhefe. Rh. Elektr..⸗G. Hildebr.⸗Rheinm. Salzw. Heilbronn Schwarß Storch. Seilind. Wolff Südd. Zucker Verein Dtſch. Oelf. Weſtereg. Alkali. Zellſtoff Waldhof Badiſche Bank ——— 9 älz. Hypoth. Rh. Hypoth. Bk. 8% Bad. St.⸗A. 27 95.— 68/%%.Kom. Gd 90.— SG 2 20.— (08)%'hafen St. 84.— 85,— 806)0% Pf.Hy Pfdb 95.50 68)%8 Rh. HuPfdb 94 25 60½ Farbenbds. 28 116.0 Brem.⸗Beſigh. Oel 84.— Brown, Boveri 11.— Cementw. Heidelb 85,— Daimler⸗Benz.. 38.— Deutſche Linol. 47.— Durlacher Hof. 50.— 50.— Eichbaum Werger 68.— 69.— Enzinger Union 73.— 74,— Farbeninduſtrie 1267 128 5 0% Grkr. M. BA. 1170 118,0 Kleinlein Holbg. 57.— 57.— Bad. Aſſecuranz. C. H. Knorr.. 160.0 180.01 Mannh. Verſich. Frankfurter Sörse 1½ 0 S D. Wertb.(Gold, 74. 0 S0% Reicsant.. 24 6) 950 Sanke Akktien 9445. Sbapanm, S862 80.- Sabiſge Sant D. S. 95.(„— Badi 5 84305 Poungen 95.— 94.— Hank f. Brau. 82 87 85.50 Ablöfungſch. ii. 95.— 95,300 Barmer Bankder.—.— 80. 00 E8 ohne 18.50 16.20 Bayr. Hyp. u. Wb. 93“ 3 „Schutzg. 14. Solltürken 75.— 75.— 104 0 104.0 9250 83.50 186.0 166.0 1175 119.0 50.— 50.S0 119 0 121.0 52,50 52 50 81.— 87.— 115.0 115.0 40.— 40.— 20,— 20.— Cement Heidel hade 94.— 88.50 94.50 96.— 82.— 44.— 1212—.— — 88.— .40 17.50J Berl. Handelsgeſ. 88.— 88. Ken,— Cont. u. Privafb, 48. 48.— 51.50 54.75 eio Heideldg. 20'5e 887,] Deiſchee 1150 1154 9 S1.2 8. 5 8450 S. Efetf 900 6% Wün. Gr.—.— 18850 Daden 36..—— 6% Grkr. Mh. 29 13,50 18.50 9500 Mnr 05 26 12.60 1260 ein. 20 %/ Sudd Seſiwh.40.40 54½ Fft. Hyp.Guf—.— 94.— 6% Grkr. M. abg—.— 85.— 8% Rh.⸗M.⸗Don.—— Ver. Stahlw, Obl. 71.— 0 8——0 91.— 9„ „uus“—— Wb 11 3 5 920 96.— 8. Pfölg. Lia. 94 50 94 50 ½ Pr..B. Sig. o3.— 96.50 69 Rh. Hyp. 5⸗9 94.50 94.75 60%„„10.11 8,75.75 94.— 94.75 94 50 94— Eßlinger Ma ekten⸗Bank eberſee⸗Bank Dresdner Bank. ankf. Bank. Franif. Oou.-St. 64 23 85.50 0 Reichsbank Rhein. Hyv.⸗Bk. Südd. Boden.⸗C. Bereinsbk.Hamb Württ. Notenb Allianz Mannh. Verſ.⸗G. 18— 20.— Transport-Aktien AG. f. Vertehrsw. 90. Allg.Lokalu.Kraft 59.— 90.75 Dt. Reichsb. Vorz. 106,8 1105 Korob ordd. Lloyb... 29,— 28.75 SchantungeEiſenb—.— 35 50 Sadd Ciſenbahn 50 50 50 50 67.— 67.— 103.0 103 0 haid& Neu ochtief.⸗G. Junghans %„ 12-19 Meining.L. Industrie-Aktien Aſchaff. Aktienbr. Dortm. Ritterbr. —.——.— St. K. öwen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. SchwartzStorchen Tucher Brauerei. 69. Werger Aich aff. Buntpap. Bd. Maſch. Hurl., Baſt Nürnberg SenhRn Bemberg Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri 65.— 84. 1—.— 0 8 Karſta N Albert—. Conti Gummi. D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum 4 Dt. Verlag... 64 Dresb. Schnellpr. Dürrwerke Dyckerh.& Widm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung Enzinger⸗Union ch. . Hup. u. Wbk. 97.— 66,75 Faber& Schleich. 90 Cbem 8. 9 Leere J. G. Farben. 0 3 0 5 nmech. Jetter 26, fiä 6. 10 160 Ra Ue 0 Geſfürel. 91,50 Goldſchmidt Th. 49.— Gritzner M. Durl. 21,— Grün& Bilfinger———. 170 Hafenmühle Hanfwerk. Füſſen 4— eſſ.⸗Naſſau Gas 94.— ſhert—— 95.— 85.— indrichs⸗Auffer irſch Kupf. u. M. olzmann, Phil. 71 25 nag Erlangen. 27.— t. A. 88,— 34,80 „—.— Aktien und A 55 5 hen in 4. 5. 4 5 Otavi⸗Minen„ 12550 12.50 Phönix Bergbau 47.— 40 75 Rhein. Braunkohl. 196.7 149., Rheinſtahl. 90.82 60,37 4. 42.— 42.— 41.— 41.— 70.— 68.— 114,0 1145 Karſtadt Rud. Klein, Sch. E Beck. Knorr Heilbronn Konſerven Vraun Kraus& Co. Lock. Lahmeyer Lechwerke. Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St. A. Montecatini Rein. Gebh. KSch. Rheinelektrawb. A. „„ St. A. Ryeinmetall. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke Sachtl ben Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. SchuckertRürnbg. Seilinduſt. Wol Siemens.Halske Südd. Zucker Thür. Lief. Gotha Tietz, Leonhard.—.— . Tricot. Beſigheim 83.— 67.— 9 .— 218.0 66— 54.— Festverzinsliche Werte 69% Reichganl. 27 64.75 95,12 Diſch. Ablöſgſch. 1 95..— 94.30 10. Abibfabgat 18.20 18,30 D. Schutzgebiete. 9,30 9,50 doſo Bad. Kohlen 7775 5% Grkr My. K. 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb. 6/% P Cir. Bd.! 6½% do. Com. 1 6% W. wfdö. 19 94. %„„ 20 8680.— 5% Mexikaner—. 4½0 Oeſt. Schag.—.— 77.7. %“, Goldrenze 16.—.1 4%„ Kronen 4%„conv. Rente— 4½%„ Silb.⸗R. 4/9%8„ Pap.⸗R.-.—. 990 Türk. Ad. Anl.. · ———%, Bagd.⸗C. lIll Ver. Chem. Ind.— 8 40% unif. Anl. Ver. deutſch. Oelf. 17.——. Ver Giatof Hlo,Bollo 1 100.5 190.7] Ber. Zellſt. Berlin„100⸗FIr. . 4¼% Ung. —9 Voigt& Häffner 94. i— 24.—5/½—4⁴ 74,— Volth. Seil. u. K. 24. 400 Ung Götbr, 33 28.50 W. Wol 4⸗ 5 105 Seukeoſ acfeg 35—%einar8.— 0— 45 9 Waldho, 47.50 51.— RSS 190—.—.— 9% Leb. Rät Rail.* 115.7 Raſtatter Waag. Transport-Aktien A. f. Verkehrw. 687 20. Allg. Lox u Kraf Südd. Eienbahn —— 17 63.50 68 50 — Montan-Aktien 72.— Baltimore Ohis 8—. 21².0 00 Canada Kulteier Gelſenk. Bergw 50.50 60,75] Hapagg 86,— Harpener Bergw 90 88 Hanſa Pſchf 1— 141.0 Rordb. Slond 28.— 1 21½0 Sank-Aktien 156,0 Bank. f. el. Werte —+ Bank f. Brauerei. 2+ 2 10.25 180 23.35 ali Chemie Kali Aſchersleben 117.5 Kali Salzdetfurth 154.5 „Kali Weſteregeln 119.0 9997 Klöckner. 59,75 60.50 Barmer Bankver.—. 71.50 Mannesm. Röhr. 63,62 96,50 Berl. Handelsgeſ. 67.50 88.— 69.50 65,25 91.75 94 35 101.0 bel Stöcke-kiotlerungen in Mark je Stück 05] Berliner Maſchb. Er. Oynamit Truſt 84.— Dyckerhoff& Wid 17.— Dortm. Actienbr.——. Dortm. Unionbr..——.— Elektr. Lieferung. 90.50 Elktr. Licht u. K. 2009 100.2 Engelharbt.. 84.97 Enzinger Union 7525 Eſchw. Bergwerk—, 9„ Nezs Söhne Niag⸗Mühlen Nimoſa 174 Ribs Geneſt Gebhard Textil..—. Gehe& Co. Gelſenk. Bergwk. Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Boedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. 48,25 Gritzner Maſch. 2 1 500 Gebr. Großmann—.———Rhein ———=* 6 ruſchwit Textil 05 916— 198 Gualw⸗Werke 8 Hackethal Halleſche Maſch. r 1117 113,7] Hann. M. Egeſt——— 90, Harburg Gu. Harkort St.⸗Pr.—.— Harpener Bergb. Hedwigshütte.—.— Hilperf Maſch.—.— * —— 1860 17.50 16.25 —.— 39.— Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau Vn u. Laurahütte Ver. Stahlwerke Nannesmann Mansfelder Dt. Aſtatiſche Bk. Deurſche Discomno Dtſch. Ueberſee Bt. Dresdner Bank. Meiningerypbk. ——— Creditbk. Reichsbank Allianz Allg. Allianz Leben industrie-Aktien 8 11 5 Allg. Elektr.⸗G.. 27.— 26,75 Ammendorf Pap. 61.— 61.75 Augsb. N. Maſch. Balte Maſchinen Bayer. Motoxenw Bayr.Spiegelglas Bekula P. Bemberg ergmann Elekt. Berlin⸗Gubener Berl. Karls. Ind. 90, 66.50 66,75 Braunk. u. Brikett 161.9 161.0 110.0 110, r.„Oelf.—.—.40 4 Bremer Muikan 79.— 79.—& Auff.—.— Bremer Wolle Piuſch upſer—.— Srown, Bop. K C. 11.50 12,—Eirſchberg Leder—— Buderus Eiſenw. 72.50 98,50 Hoeſch Eiſen Hohenlohe⸗Werk⸗ Charlott. Waſſer.5⁰ e Ten Ser 156.01 Holzmann, Phil. Ilſe Bergbau ſem. Heyden Chem. Geiſenk.—.—„ S iſp.(Chade 7 Cont Kahe Uſcherzl. 11 Conti Linoleum* 7525* Daimler Motoren 8875 27.25 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 112 114.6 C. 0 Knerr.. Deſſauer Gas.. 115 1 115. Konmar Kourd. 28,.— Deutſche Erdöl. 103 0 164.60 Kölſch Fölzer⸗We— Deutſche Kabelw. 63,20 61.— Kötitzer Kunſtled. 66,75 47.12 47.50 Krauß& Gie., Lok— * I• Kronprinz Met. 77.25 Deutſche Linol. Dtſche. Steinzeug—, 45.— 46.— Kyffhäufer Hütte—.— + abmener 4 Co. 11181 888. 2* 18882. 2 8. S2 88 * 1 2222 —.— S55 —— —3 — —. — Roſitzer Zucker Rütgerswerke Sachſenwerk. Salzdetfurth Zarotti Schl. El. u G N2 Schuckert& Sinner A⸗G. .— Stettiner Südd. Zucter 77.50 1135 1147 29.—Mansfelder 27.— 28,— Com. u. Privtbk. 46,— 40.— Oberbedarf. 85 8,26 6,— Darmct. u..⸗B.—.——. Deutſch. Eiſenhdi. Laura Dresd. Schnellpr. Dürener Meiall hütte 17,29 18. Linde'sEtsmaſch. 75.50 76.75 Dürkovpwerke.—.——. fferhof Brau. 50.25 b r1 S er 0. Schultheiz Stemene Celk: WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Sarl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. Magirus.⸗G. Naſchin.⸗Untern. Narkt⸗ u. Kühlh. Naſch Buckau⸗W. Raximil.⸗Hütte Merkur Wollw. lheim Berg. Niederlauſ Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Kotsw. 7⁵ Drenſt.& Koppel Bhönig Bergbau Bolyphon ſtathgeber Wag 22.— Aheinfeldenſera Braunk. ein. Elektrizit Rheinſtahll. Rhein.⸗W. Kalk. Rückforth. Ferd. a „Eugo Schneider Stoehr Kammg. Stolberger Zinkh. ham. Immobil. Thörbs ver. Oele Tietz, Leonhard Transradio Varziner Papier B. Chem. Cyarlott B. Dtſch Nickelw. Glanzſt. Elbf. — ortl.⸗Z. V. Schuhf. B.& W 500K.teh.53 v. d. Ber. Abend-Ausgabe Nr. 8 Ruhiger Geireidemarki 4* Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 5. Januar.(Eig. Meld.) Anſätze zur Geſchäftsbele⸗ bung haben ſich heute weiter nicht auswirken können. Der Brotgetreidemarkt war bei ausreichendem Angebot ruhig. Die rheiniſchen Mühlen bekundeten Zurückhaltung. Auch an der Küſte wurden geſtrige Preiſe nur ſchwer bewilligt. Exportſcheine weiter freundlich: Weizen Januar 149 Br., per Februar 14954.; Roggen Jan. 125., per Februar 12574 G. Das Mehlgeſchäft ſpielte ſich auf der neuen Baſis nur ſchwer ein. Hafer weiter ſtetig. Gerſten hatten ſehr ſchweres Geſchäft, Angebot hat ſich hier verſtärkt. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 198 u. Br. ruh.: oͤto. Roggen 160 u. Br. ſtetig; Gerſte: Brau, ſeinſte, neue frei Berlin 187—191(ab märk. Station 178—182); Sto. gute 180—185(171—176); Sommer, mittl. Art und Güte 169 bis 175(160—466) ruhig; Märk. Hafer 149—155(140—14 ſtetig. Weizenmehl: Auszugs 31,70—32,70; Vorzugs 30,70 bis 31,70; Bäcker 25,70—20,70, Voll 29,70—30,70 ſtetig; Rog⸗ genmehl 21,90—22,90 ſtetig; Kleie: Weizen 12,20—12,60 Roggen 10,50—10,80 ſtetig; Erbſen: Viktoria 40—45, kl. Speiſe 32—36; Futter 19—22, Peluſchken 17—18; Acker⸗ bohnen 16,50—18; Lupinen, blaue 11,75—13. Ausſchließlich Monopol⸗Zuſchlag notierten: Leinkuchen 12.70: Erònuß⸗ kuchen 10,60; Eröͤnußkuchenmehl 11; Trockenſchnitzel 10,30 bis 10,40; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,60; dto, al⸗ Stettin 9,10—9,20; Kartoffelflocken 14,30; do. freie Ware 14,80; allg. Tendenz ruhig. Handelsrechtliches Lie⸗ ferungsgeſchäft: Weizen geſ. Erzeugerpreis W 2 181; W3 184; W 4 186; Roggen R 2 148, R 3 151(Handelspr. 153); R 4 156(155; Hafer nicht notiert. Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Jau.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 2,82; März 2,97%; Mai 3,02.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 58,50; März 57; Mai 556. Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Jan.(Eig. Dr.) E Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig: März 4,4 (4,35): Mai 4,½(4,56); Juli 3,6(4,696).— Mitte: Tendenz gut behauptet; März 4,4½(4,24); Moi 4,596 (4,556); Juli 4,66(4,66). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 4,00 B 3,80 G; Febr. 4,10 B 3,90 G; März 4,20 B 4,00 G; April 4,30 B 4,10 G; Mai 4,40 B 4,20 G; Auguſt 4,70 B 4,50 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis per Jan. 31,60 u. 31,65; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Bremer Baumwolle vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 12,05. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Jan. 534; März 593—534; Mai 534; Juli 538; Okt. 528—529; Tages⸗ import 7400; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 539; März 538; Mai 537, Juli 535, Okt. 530; Dez. 541;——(35) 541; März 545; Mai 548; Juli 551; Okt. 553; Jan.(36) 556; Loco 558; Tendenz ſtetig. * Haller Viehmarkt. Verlauft 1 Farren zu 200; 2 Ochſen zu 286—340; 12 Kühe zu 100—180; 5 Kalbeln zu 200—2702 18 Jungrinder zu 110—140; 5 Kälber zu 70—77 K. * Kandeler Schweinemarkt. Zufuhr 42 Läufer, 184 Milchſchweine. Preiſe Läufer 25—36, Milchſchweine 18—24 Mark pro Paar. Markt nicht ausverkauſt. Berliner Meiallbörse vom 5. Januar Kupf. euv. Kupf.[Blei Blei[Biei Zink Zink Zint dez. Briei Geldeoez. Briei Geidbez. Brief Geld Januar—,— 412740 25—.—15.2514.75—.— 19.25 18 75 Februau—,— 41.50 41——— 15.2514.751—.— 19.5019.— März.—.— 41.7541.25—.—15 5015,.—[—,— 19 7519.— April—— 242—41.50[—,— 15.5015.—[—.— 20— 19.25 Mui— 122.25 41. 15.—* 20,25 19,50 Juni 42.50 42.50 15 251—.— 20 50 19.75 Juli—,— 22.75 15.25—,— 20.75 20.— Auguſt— 43.— 15.25—.— 20.7520,25 .ptr.—,— 43.25 15 524.— 21.— 20,25 Oktober]—— 43 50 15.50—,— 21,2520.50 Novembſ—.— 13 75 15.751—.— 21.25 20,75 Dez.—.— 144.— 15751—.— 21.50 21.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 5. Jau.(Eig. Dr.) »Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50 für 100 Kilo; Raffinadekupſer loco 44,50—45,50; Stondardkup⸗ fer loco 40,75—41,25; Standardblei per Januar 14,75 bis 15,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18,75 bis 19,50; Originalhüttenaluminium 38—99proz. in Blöcken 100; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 312; Reinnickel 98—99proz. 305; Anti⸗ mon⸗Regulus 30—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 38,50—41,50. Londoner Nieiallbörse vom 3. Januar Metalle. per To. Klatin„Eper 20 Ounces) Silber(Bence per Ounec) Kupfer, Standard 318 lZinn, Standaro 228 1/ Aluminium Monate 3215 8 Monate. 226,3 Antimon—.— Settl. Preis 81.9⸗ Settl. Preis 226 2J Queckſilber Elettrolyt. 35.25 Banka. 2315 Blatin beſt ſelected 34 50 Straits.. 231 2J Wolfra nerz ſtrong ſheets—— Btei, ausläind.. 11.85 Nickel El'wirevars 185 75J Zin aewönulich 14.65 Weißbiech * Bauxit⸗Truſt verlegt ſeine Fabrik von Deutſchland nach Ungarn. Nach einer Meldung des Wirtſchaftsblattes „Peſti⸗Töpſde“ wird die in Deutſchland befind⸗ liche Fabrit des Bauxit⸗Truſts im Sommer nmach Ungoriſch⸗Altenburg verlegt und auch der Betrieb der Eſepeler Fabrik Manfred Weiß erweitert werden, ſo daß Ungarn das im Lande befindliche Bauxit 6577 zu—3 verarbeiten kann. Die iden neuen Fabriken werden einen ort Mill. Pengö überflüſſig machen. 502 4. 5˙ 4. 5 8 Vogel Telegr. 68.— 60 75 Kogtland. Nafg.——— Freiverlehre · Kuroe o. J. H 2 S. Voigt& Haeffner—.— — W0t 1150 91.—]Ruſſenbank.-.— eſteregeln Alkal 119.0 119,2] Deutſche Petrol. 83.— 85.— 355— 85 3——5 Saue Kalt 12.50 18.— n eta—— Di 92 5 13550 Hfef Sa S S ellſtoff Waldhof 50.— 49.25 Deutſch⸗Oſtafrika 37.75 37.— Neu⸗Guinea... 105,5 105,5 Otavi Minen. 12.62 12,25 ochfrgeuenz.—, eckarſulm. Fahrz Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film ———— —— ———— —» 8 —.—Fortlaufende Notierungen(Schius) Lahmeyer& Co 114.0 114.5 Laurahütte... 17.28 18.50 Leopoldgrude. 27.15 27.25 Mannesmannurö. 68.75 68,15 47.— 46.50 Mansfeld.⸗G. 27.65 27,75 1470 1480] Maſchinenbau⸗U. 40.50 92,75 0 149 Maximiliansh.—.— 81. 83.75 Meiallgeſellſcha 60,59 68.50„Monieratini 161.5 162.7 1670 1470] Oberſchl. Korsw. 7²,50 73,75 Orenſtein& Kopp 85.25 65,.— Phönig Bergban 144.Z 105,2 Volvphonwerke. 128,0 151,7] Rh. Braunk. u. Br. 58.— 53.———— 5 25 36.-Stahlwerke .— J14b Ui.⸗Wel Eehe 140 115.0 Rütgerswerke 207.0 103.2J Salzdetfurth Kali 155,0 185.0 64.25 62.— S—.— 20,65 Accu 29242„„ 2* PRR 5 Allg. Eleftr. Geſ. 24.75 26.28 Aſchaffenb. Zell. 37.— 38— Bayer. Mot.⸗ W. 136.2 134.7 P Bemberg. ul. Berger Tieſb. Berlin⸗Karlsr. J. Berliner Maſch. Braunk. u. Brik. Bremer Woll⸗Kä. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer 50 Comp. Hiſpano Cont. Gummi⸗W. Continentalesin. Daimler Benz Deutſch. Atlant.. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. Deuiſcher Eiſenh. Dortm. Union.⸗ EintrachtBraunt. Elektrizitäts⸗L. El. Licht u. Kraft Engelh. Brauerei 30,29 J. G. Farben 383 Feldmühle Pap. 9⁰ Felten& Guil. 47,25 46.— Schleſ. El. u Gas 110.5 110 45,½50 49.25] Schubert& Salzer 1940 188.5 — 19³.2——————— 10³3.0 8 ulth.⸗Patzenh. 96.7— ——*— 88 80 Stöhr, Kammg. 100.0 905 Stolberger Zins 12713 Südd. Zucker 1 12770 Thür. Gas 100,7 78.50.25 Seonbard Tieg 1840 1305 0 59.80 59.J5] Ber. Stahlwerke 38.75 37.78 Gelſenk. Bergwk. 59.5 89.25 Nogel Telegr.. 68.— 69.75 Geſfürel.. 9e5 800 Weſeregeinikan 1190 119)2 Goldſchmidi Th. 50 68 40 15 Zellſtoff Waldhof 50,2 49.50 Hambg. Elek.. 108.7 110,0] Bank elettr. Werte 64— 65.— Harpen. Bergbau 60.50 87. Bank für Brau. 91.75 85.— .500 Hoeſch Köln Reichsbank..... 166.7 167,5 —.— 46.50 Holsmann Ph. A. G. für Verkehr 61.75 61,— 82.. Hotelbetriebsgeſ. Allgem. Lokalb.“, 90.50 90,50 ——+ 88—Iſſe Vergbau 141.9 141.0] D. Reichsbahn B. 160 118.5 lſe Genußſch 107.7 108.5 Hapag.. 25,88 27, ebr. Junghans 33.— Hamburg Süd. D. 22.50 22, Kali Chemie. 91.— 92.—— Dampfſch 13,25 13,65 Kali Aſchersleben 1180 117.00 Norddd. Sloyv 28.50 29.50 Klöckner Werke 60.25 60,— Otavi Minen 12.65 12,— 36.— 10³⁰0 —— 8. Seite/ Nummer 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 5. Jannar 155“1 18 auf 75 205 vermindert. Die Guthaben auf den Poſt⸗ Schneeberichte ſcheckkonten betrugen am Monatsende 20 725 615, im Mo⸗ natsdurchſchnitt 18 328 973 4. Gutſchriften wurden 1 419 084 über 169 714 772 /, Laſtſchriften 994 634 über 165 949 587 4 ausgeführt, der Geſamtumſatz beträgt mithin 2413 718 vom Dienstag. den 2. Jannar über 335 664 350 /. Davon wurden 268 816 506 Schwarz wald: Mark bargelolos beglichen. Im Ueberweiſungsverkehr mit Altglashütten: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, Rauhreif, Sportmöglichkeit gut. Baiersbronn: naſſer Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 10 bis 15 Zentimeter, Firnſchnee, Schi gut. 4 Grad, dem Auslond wurden 841 514/ umgeſetzt. Belchen⸗Wiedener⸗Eck: trockener Nebel, Schneehöhe 30 Zentimeter, Pulverſchnee, Neuſchnee 5 Zenti⸗ meter, Sportmöglichkeit gut. Blauen: trockener Nebel,— 2 Grad, Schneehöhe 10 bis 15 Zentimeter, Pulver, Sportmöglichkeit beſchränkt. Breitnau⸗Steig⸗Turner: bewölkt,— 1 Grad. Schnee⸗ höhe 15 Zentimeter, Pulver, Schi und Eislauf gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt, o Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Pappſchnee, keinen Neuſchnee, Schi beſchränkt. Feldberg(Schwarzwald): bewölkt,— 3 Grad, Schnee⸗ Ahwrackung durch Siaais- oder Selbsihilſe 2 Nachdem die Bemühungen des Reichsverkehrsminiſters, im Sinne ber Eingabe des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Binnenſchiffahrt vom April 1933 zur Durchführung einer Abwrack⸗Aktion eine geldliche Hilfe von Seiten des Reiches zu erlangen, ohne Erfodig geblieben waren, hat der Reichsausſchuß der deutſchen Bin⸗ nenſchiffahrt die Sachlage nochmals eingehend über⸗ Prüft. Da ſich auf Grund dieſer Prüfung keine Möglich⸗ keit ergab, die bisherigen Anträge durch neue Vorſchläge zu erſetzen, wurde mit Unterſtützung der beteiligten Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern die Reichsregierung im Auguſt 1933 gebeten, die Anträge vom April einer nochmaligen Prüſung zu unterziehen. Darauf erhielt der Reichsaus⸗ ſchuß der deuiſchen Binnenſchiffahrt nunmehr den Beicheid, daß die Frage einer Finanzierung von Abwrackplänen durch das Reich zurückgeſtellt bleiben muß. Die beteiligten Schiffahrtskreiſe werden alſo mit einem Zuſtandekommen der Abwrack⸗Aktion anf der AMSONNTASG Schwarzwälder Winteryroſpekte erzählen Saig, am Süoͤhang des 1200 Meter hohen Hoch⸗ firſt an den öſtlichen Ausläufern des Feldͤberges ge⸗ legen, verdankt ſeiner Höhenlage, die ein Klima an der Grenze zwiſchen Mittelgebirgs⸗ und Hochgebirgs⸗ . Grundiage der Staatshilſe nicht mehr rechnen klima beſitzt, ſeine intenſive Sonnenbeſtrahlung, die höhe 20 Zentimeter, Rauhreif, Schi ſehr gut. 8 kernen. im Winter oft 30—40 Grad C. erreicht. Wer Winter⸗ 555 555 Frendenſtadt: naſſer Nebel,— 1 Graod, Schneehöhe 15 bis 20 Zentimeter, keinen Neuſchnee, leicht verharſcht, Schi ziemlich gut. Herrenalb⸗Dobel: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 15—20 Zentimeter, Schi gut, Rodel ſehr gut. Hinterzarten: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, keinen Neuſchnee, Pulver, Sportmöglichkeit gut. Kniebis: naſſer Nebel,— 2 Grad, Schneehöhe B Zenti⸗ meter, keinen Neuſchnee, Pulver, zum Teil verharſcht, Schi gut. Muggenbrunn⸗Notſchrei: bewölkt,— 2 Grad, Schnee⸗ höhe 20 Zentimeter, Pulver, Sportmöglichkeit gut. Nenſtadt(Schwarzwald): bewölkt,— 2 Grad, Schnee⸗ höhe 15 Zentimeter, Schi und Rodel beſchränkt. Ruheſtein: naſſer Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 20 bis 25 Zentimeter, Firnſchnee, Pulver, Schi gut. Saig⸗Lenzkirch: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, Schi gut. St. Blaſien: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 12 Zenti⸗ meter, Schi, Rodel und Eislauf gut. St. Georgen(Schwarzwald): naſſer Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 14 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Schauinsland: trockener Nebel,— 2 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Neuſchnee 1 Zentimeter, Schi und Rodel gut. chluchſee⸗Rothaus: heiter,— 2 Gracô, Schneehöhe 12 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel beſchränkt. Schönwald⸗Schonach: bewölkt,— 2 Grad, Schneehbhe 25 Zentimeter, Pulver, Schi und Rodel gut. Titiſee: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 10—15 Zenti⸗ ſport treiben will, findet ſämtliche Uebungsmöglich⸗ keiten.— Der 5 Quadratkilometer große Schluch⸗ ſee, mit dieſer Fläche im Winter ein herrliches Ge⸗ biet für den Eisſport, beſonders das Eisſegeln, hat ſich in den letzten Jahren zu einem recht belieb⸗ ten Winterſportplatz und Höhenkurort ent⸗ wickelt. Die Dreiſeenbahn führt ihm von Norden und Poſtkraftverbindungen von der Rheintallinie über St. Blaſien von Süden ſeine Gäſte zu. Im mittleren Schwarzwald, an die Schnellzugsſtation Triberg durch Poſtkraftverbindun⸗ gen angeſchloſſen, ſind die beiden Höhenluftkurorte und Winterſportplätze Schön wald und Scho⸗ nach Mittelpunkte eines lebendigen Winterſporttrei⸗ bens. Während Schönwald mit ſeinem weiten, ſanftgeſchwungenen Gelände für alle Grade der Fer⸗ tigkeit im Schilauf Gelände in unerſchöpflicher Zahl aufweiſt, liegt Schonach inmitten einer Schiland⸗ ſchaft, die neben leichterem Uebungsgelände vor allem vielbeliebte Prüffelder für Abfahrts⸗ und Slalomlauf beſitzt. Die Bergſtadt St. Georgen genießt als Winterſportplatz dank ihrer Höhenlage und dem ſchönen Gelände einen hervorragenden Ruf. ſchen Binnenſchiffahrt eingeſetzte Ausſchuß für die Prü⸗ ſchen Binnnenſchiffahrt eingeſetzte Ausſchuß für die Prü⸗ fung der Abwrackfrage, der aus den Vorſitzenden und Ge⸗ 9 ſchäftsführern der dem Reichsausſchuß angeſchloſſenen Ver⸗ 90 bände der Groß⸗ und Kleinſchiffahrt der Elbe, Oder und märkiſchen Waſſerſtraßen beſteht, wird demnächſt zu einer neuen Sitzung zuſammentreten, um die— auch früher ſchon 63 erörterte— Möglichkeit einer Abwrack⸗Aktion auf freiwil⸗ 89 liger Grundlage und auf der Baſis der Selbſtfinan⸗ gierung durch die Schiffahrt nochmals zu unter⸗ ſuchen. N5 ——— * Fleſchwerke AG. für Gerbſtoff⸗Fabrikation und chemiſche Produkte, Frankfurt a. M. 5. Jan.(Eig. Meld.) Die Geſellſchaft erlitt auf 31. März 1933 einen neuen Verluſt von 10 311 4(77 000), um den ſich der weiter gebuchte Fehlbetrag auf 149 000/ erhöht. Abſchreibungen wurden mit 30 000(104 000)% vorgenommen. Unkoſten erforderten 0,30(0,31) Mill., andererſeits belief ſich der Bruttogewinn auf 0,27, Zinserträge auf 0,05. Bei 1,0 Mill. Mark AK. ſind 0,11(0,19) Verbinolichkeiten ausgewieſen. Ihnen ſtehen u. a. Anlagen mit 0,30(0,31), Vorräte 0,02 (0,25), flüſſige Mittel 0,77 und Debitoren in unbedeutender Höhe entgegen.(J. V. Außenſtände und Bankguthaben zuſammen 0,63). Die Höhe der drei letztgenannten Poſten erklärt ſich aus der Funktion der Firma als reiner Fabri⸗ NVIS S2AV rationsgeſellſchaft. Der Vertrieb liegt bei den Farb⸗ und Bnen ſervorrag⸗ Diemeter, Schi gut, Eitlauf ſehr gut. ———— Karl Fleſch jun. 955 990 1983 Winterſportanlagen ſind in kürzeſter Zeit von der Todtmoos: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ ENM KAM pP 8 EGSEN habe ſich der Umſatz wertmäßig bei ſinkenden Preiſen ge⸗ Stadt ſelbſt erreichbar. ie Sewölkt,— 1 Gvod, Schnechühe 16 halten. Dem neugebildeten AR. gehören an Karl Fleſch odtuau⸗Schönan: bewölkt, rad, Schneehb Faſt ſämtliche Proſpekte haben ein eigenes Hotel⸗ preisverzeichnis. Die Schriften können von den her⸗ ausgegebenen Orten ſowie vom Landesverkehrsver⸗ band Baden⸗Karlsruhe koſtenlos bezogen werden. Hochschwarzw.(feluberggeb.) 1000 m ü. M. Zentimeter, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut. Todtnauberg: bewölkt,— 1 Gvad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, verweht, Sportmöglichkeit gut. Triberg: bewölkt,. 1 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi, Rodel und Eislauf gut. faualaaechaau Leusähland-uuam Die vorbestellten Karten liegen an unserem Schalter zum Abholen bereit. Der Verkaui findet nur noch morgen Samstag, 6. Januar, statt. (BVorſitzender), Rechtsanwalt Dr. G. Spier, Rechtsanwalt RUNSER UN Kxlts Dr. Karl Abelmann, ſämtlich Frankfurt a. M. * Karlsruher Poſtſcheckverkehr im Dezember. Die Zahl der Poſtſcheckkonten hat ſich im Monat Dezember 1933 um Saie dasthaus u. Penslon Hochfirst Vorzügl. 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