— 5 Neue Mannheimec Seit⸗ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchlift: Nemazeit Mannheim „England vor ſchweren Entſcheidungen 8 * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Eiuzelpreis 10 Pf. 10 Anzeigge., 79 mm breite Rekls Mlende Familien⸗ und Gelege Bei Zahlungseinſtellung, Verglen Aird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Ge. Peſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. Perteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 8. Januar 19³4 145. Jahrgang- Nr. 11 Schluß mit der Pariſer Verſchleppungstaktik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Januar. Mit der Rückkehr des engliſchen Außenminiſters von Rom nach London beginnt ein neuer Ab⸗ ſchnitt in der derzeitigen Ausſprache der Mächte über die Entwirrung der Abrüſtungs⸗ frage. Simon hat ſich in Rom über die weit⸗ blickende italieniſche Auffaſſung ſelbſt unterrichten können, und nunmehr kommt es für die engliſche Politik darauf an, das Fazit zu ziehen. Der eng⸗ liſche Außenminiſter wird ſeine römiſchen Eindrücke dem Premierminiſter Macdonald, der am Mon⸗ tag in London zurückerwartet wird, und dem Kabi⸗ nett bekanntgeben. Offenbar möchte die engliſche Taktik vor allem er⸗ weiſen, daß England den deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Standpunkt ſozuſagen gleichgeord⸗ net behandeln will. Das iſt immerhin eine Geſte. Mit ihr iſt jedoch noch nichts geholfen, denn alle Taktik kann noch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ſchon viel Zeit für die endliche Bewältigung der Abrüſtungs⸗ bzw. Gleichberechtigungsfrage bean⸗ ſprucht worden iſt, und von Deutſchland aus muß deshalb beſonders jener Satz des römiſchen Kom⸗ muniquees unterſtrichen werden, daß die Abrü⸗ ſtungsbeſprechungen„ſobald wie möglich zu einem Abſchluß gelangen“ müſſen. Nach den in Berlin vorliegenden Informationen über die Ausſprache des engliſchen Außenminiſters mit Muſſolini wird man bereits jetzt ſo viel feſtſtel⸗ len können, daß England und Italien einer ein⸗ ſachen Formulierung der entſcheidenden politiſchen Probleme und auch einfachen und ausſichtsreichen Löſungsverſuchen zuſtreben. In dieſem Sinne dürfte man verſucht haben, zu einer möglichſt weitgehenden Uebereinſtimmung in der Beurteilung der beſtehenden Lage und der erforderlichen außenpoli⸗ tiſchen Aktionen zu gelangen. Man wird ſich darüber klar geworden ſein, daß es unmöglich iſt, jetzt noch zu glauben, die hochgerüſteten Staaten könnten ſich zu einer ernſthaften Abrüſtung bereit finden. Dieſe Feſtſtellung wird die Erkenntnis und die Nei⸗ gaung verſtärkt haben, dem berechtigten und vertrag⸗ lich bereits anerkannten Anſpruch Deutſchlands auf Gleichberechtigung nunmehr endlich in der Praxis nachzu⸗ kommen. In Rom bürfte der Eindruck beſtanden haben, daß bie Wünſche, die Deutſchland in dieſer Hinſicht im Rah⸗ men der Ausſprache mit Frankreich vorgetragen hat, beſcheiden ſind. Beſcheiden, wenn man an die deutſche Unſicherheit denkt, die vor allem daraus re⸗ ſultiert, daß wir von allen Seiten von hochge⸗ rüſteten Staaten eingeſchloſſen werden, und beſcheiden auch, da wir nur Verteidi⸗ gungswaffen und auch dieſe nur in begrenzter Zahl für uns fordern. Es beſteht weiter Grund zu der Annahme, daß Muſſolini und Sir John Simon ſich darüber einig geworden ſind, die utopiſchen Pläue zur Löſung der Abrüſtungsfrage beiſeitezuſchieben, die in allen Sta⸗ dien der Abrüſtungserörterungen, zumeiſt durch fran⸗ zöſiſche Initiative, aufgetaucht ſind. Zu dieſen Plä⸗ nen gehört, wie man ſich erinnern wird, vor allem das Verlangen nach der Internationaliſie⸗ rung der Luftfahrt und die Forderung, die zur Abſchaffung beſtimmten ſchweren Waffen dem Völkerbund zur Verfügung zu ſtellen. Der⸗ artige Projekte ſind nur dazu angetan— und das wird man auch in Rom erneut feſtgeſtellt haben— von der klaren und einfachen Linie abzu⸗ lenken In der neuen Woche zieht die engliſche Diploma⸗ tie hoffentlich die Konſequenz aus dieſer römiſchen Erkenntnis. Weun die andern nicht abrüſten wollen, dann gibt es nun kein Ausweichen mehr vor der Frage, wie der Weg von der theoretiſchen zur praktiſchen Gleichberechtigung Dentſch⸗ lands ausſehen ſoll. Die franzöſiſche Methode der Verzögerung hat es bisher ſertiggebracht, daß nur die Frage der Si⸗ erheit von den anderen einigermaßen geklärt worden iſt. Jetzt muß endlich die Frage der tatſäch⸗ lichen Heeresſtärken und des Rüſtungsmaterials an⸗ Ldeſchnitten und beantwortet werder. Der Wunſch, zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Auffaſ⸗ ung zu vermitteln und die eigene in der letzten Zeit entwickelte diplomatiſche Regſamkeit haben der beitiſchen Politik die große Verantwortung auferlegt, mit der bisherigen, vor allem von Paris betriebenen Verſchleypungstaktik aufzuräumen und die Dinge zur Entſcheidungsreife zu bringen, nach der ſie längſt verlangen. Rütktritt des franzöſiſchen Kabinetts? Zur Ambildung der Regierung, weil Dalimier ſeinen Abſchied verweigert Meldung des DNB. Paris, 7. Januar. Wie der„Matin“ meldet, hat Miniſterpräſident Chautemps den Kolonialminiſter Dalimier erſucht, ſein Rücktrittsgeſuch einzureichen; dieſer habe jedoch das Erſuchen abgelehnt. Chautemps habe darauf den Rücktritt des geſamten Ka⸗ binetts ins Auge gefaßt, der am Montag erfolgen ſolle. Wie das Blatt weiter meldet, iſt zu erwarten, daß der Staatspräſident Lebrun den Rücktritt des Kabinetts annehmen und Chautemps beauftragen werde, das Kabinett umzubilden. Dieſes werde ſich dann am Dienstag der Kammer vorſtelleu. Chautemps werde verſuchen, Herriot zur Mitarbeit zu gewinnen. Bisher erfolgloſe Nachforſchungen nach Staviſki Meldung des DNB. — Paris, 7. Januar. Die Nachforſchungen nach dem Ruſſen Staviſki ſind bisher vergeblich geblieben. Eine Agenturmeldung aus London, daß in der Nähe der kapverdiſchen Inſel ein Paſſagier des Dampfers„Alphera“ über Bord gegangen ſei und daß es ſich bei dieſem vermutlich um Staviſki han⸗ dele, wird hier mit ſtarkem Zweifel aufgenommen. In Bayonne iſt die gerichtliche Unter⸗ ſuchung in vollem Gange. Tiſſier verſucht jetzt, dem Bürgermeiſter Garat die Schuld in die Schuhe zu ſchieben, da alle Finanzoperationen mit ſeiner Zuſtimmung durchgeführt worden ſeien. Garat weiſt dieſe Anſchuldigungen entrüſtet zurück. In den Räumen der Zeitung„La Volonté“ wurde am Samstag nachmittag eine Hausſuchung vorgenommen, weil der Leiter der Zeitung, Du⸗ barry, zu Staviſky Beziehungen unterhalten haben ſoll. Die bisherige Unterſuchung der Kaſſen des Leihhauſes von Bayonne hat ergeben, daß die über kleinere Summen ausgeſtellten Kaſſen⸗ beten. nächtlichen Unterredung dann auch zugegeben, daß er Emehrmals ſeine Beziehungen habe ſpielen laſſen, um ſcheine durch entſprechende Pfänder voll gedeckt ſind. Der Kontrollbeamte des Bayonner Leihhau⸗ ſes ſoll übrigens ein willenloſes Werk⸗ zeug in den Händen Tiſſiers geweſen ſein, der wiederum ſeine Betrügereien ſolange nur des⸗ halb durchführen konnte, weil der Kontrollbeamte ſeinerſeits als ehrbarer Mann galt. Die Ehefrau des Schwindlers Staviſkis, die ſeit acht Tagen in einem vornehmen Hotel wohnte, iſt ſeit Samstag früh mit ihren Kindern ver⸗ ſchwunden. Die Hotelverwaltung erklärt, erſt durch die in den Räumen der Frau Staviſki vorge⸗ nommene Hausſuchung erfahren zu haben, daß es ſich um die Ehefrau des Betrügers handele. Sie habe ſich als Frau Simon in die Gaſtliſte eingetragen. * Bürgermeiſter Garat ſchwer belaſtet Paris, 7. Januar. Der Bayonner Finanzſkandal zieht immer weitere Kreiſe. In Zuſammenhang mit der am Samstag veranſtalteten Hausſuchung in den Büroräumen der Zeitung„La Volontsé“ weiß„Echo de Paris“ über die Verbindungen zu berichten, die zwiſchen Staviſky und der„Volonté“ beſtanden. Im Dezember 1932 habe, ſo behauptet„Echo de Paris“, die„Volonté“ ihren Inſeratenraum pauſchal an eine Staviſky⸗Gründung, die Geſellſchaft Sapiens, verpachtet gegen die Verpflichtung, daß die Sa⸗ piens⸗Geſellſchaft ſämtliche für die Herausgabe der Zeitung„Volonté nötigen Ausgaben übernimmt. Als im Juli 1933 die Sapiens dieſe Verpflichtung nicht mehr eingehalten habe, ſei ſie gerichtlich liquidiert worden. In Bayonne haben Pariſer Preſſevertreter den Bürgermeiſter Garat noch in der Nacht um Stellungnahme zu den Anſchuldigungen Tiſſiers ge⸗ Garat hat im Lanfe der ziemlich peinlichen eine Klageerhebung ſeitens der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften zu verhüten, die Kaſſenſcheine des Bayonner Leihhandels beſaßen und deren Einlöſung Schwie⸗ rigkeiten bereitete. Die Haken im franzöſiſchen Angebot Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 7. Januar. Sir John Simon fand bei der Rückkehr von ſeinem Weihnachtsurlaub in London eine aus⸗ geſprochen gute Preſſe vor. Seine Rede vor den römiſchen Journaliſten, die insbeſon⸗ dere ſeine beiden Unterredungen mit Muſſolini be⸗ traf, wird faſt einmütig von der Londoner Preſſe freundlich und zuſtimmend kritiſiert. „Tiefe Befriedigung wird in engliſchen Kreiſen über das Ergebnis der Beſprechungen Sir John Simons mit Muſſolini empfunden,“ heißt es beiſpielsweiſe eingangs eines Artikels, den der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ über die Reiſe des engliſchen Außenminiſters ſchreibt. Er ſtellt feſt, daß beide Staatsmänner als Repräſentanten zweier Vermittlungsnationen ſich in Uebereinſtimmung über die Grundlinien zu einer befriedigenden Regelung der Abrüſtungsfrage be⸗ fänden. So habe ſich Sir John Simon der ſtimmung des Duce dahingehend verſichert, daß das Abrüſtungsproblem dringlicher ſei als die Völkerbundsreſorm. Es ſei wahrſcheinlich, daß Italien konkrete Vor⸗ ſchläge zu dieſer Reform nicht vor Beginn des Som⸗ mers machen werde. Es ſcheint, daß der Premierminiſter Macdo⸗ nald ſeinen Urlaub abkürzen wird, er Hürfte bereits am Montag eine Unterredung mit Sir John Simon haben. Am Dienstag oder Mittwoch dürfte dann der Abrüſtungsausſchuß des engliſchen Kabinetts zuſammenberufen werden. Ob es unmit⸗ telbar darauf zu einer Vollſitzung des Kabinetts kommt, ſteht noch nicht feſt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ beſchäftigt ſich im weiteren Verlauf ſeines Artikels noch einmal mit dem franzöſiſchen aide mémoire, das anſcheinend immer noch nicht im vol⸗ len Text in London vorliegt. Fraukreichs Antwort, ſeine Luftflotte um fünfzig Prozent zu verringern, ſcheint nach den Ueber⸗ legungen, die der diplomatiſche Korreſpondent des vollſter Zu⸗ „Daily Telegraph“ heute macht, ein neues und zu⸗ mindeſt recht eigenartiges Geſicht zu haben. Nach ſeiner Anſicht ſollen die fünſzig Prozent nicht, wie wegung aus, die es in Polen gibt. Berlin—Danzig— Warſchau Von Eckart Peterich IV. — Warſchau, im Dezember. Geſtern abend war ich in einem politiſchen Pup⸗ pentheater. Die höchſt primitive Bühne ſtand in einem Kaffeehaus⸗Raum, und für den Eintrittspreis von fünfzig Pfennig bekam man noch Tee und Kuchen dazu. Die bekannteſten Männer Polens, der Miniſterpräſident, der Vorſitzende der Akademie, der Schriftſteller Kaden⸗Bandrowſki, traten als Marionetten auf, treffend karikiert und luſtig koſtü⸗ miert. Sie ſangen und trugen einen Vers vor, von dem ich nicht allzuviel verſtand. Aus dem Wenigen aber, was man mir überſetzte, ging hervor, daß der politiſchen Kritik unter der Herrſchaft Pilſudſkis ſehr beſtimmte Grenzen geſetzt ſind. Zum Schluß erſchienen ein paar dunkelblaue Hoſen ſingend und ſchauſpielernd auf der Bühne: die Marſchallshoſen. An den Marſchall ſelbſt wagte man ſich nicht heran. Ich glaube, daß nicht nur der Zenſor die Urſache von ſo viel Achtung iſt. Der Marſchall hat leiden⸗ ſchaftliche Apoſtel und mir ſcheint, daß die Stärke ihrer Werbung weiter gewachſen iſt. Als ich vor fünf Jahren in Polen war, hörte ich oft mit tiefer Ueberzengung von Pilſudſki reden, aber noch nicht mit ſolchem Glaubenseifer wie diesmal. Ein hoher Beamter des Außenminiſteriums, mit dem ich heute beiſammen war, hat mir mit einer Heftigkeit von ihm geſprochen, die mitreißen konnte. Dieſer Mann ſtammte übrigens aus Wilna, wie der Marſchall ſelbſt, und es iſt mir ſchon immer aufgefallen, daß die Wilnger Polen, die den Kampf gegen Rußland, gegen Aſien beſonders ſtark erlebten, die größten Idealiſten im Lande ſind. Bei Pilſudͤſki liegt nicht nur die Macht, von die⸗ ſem Mann geht auch wirklich ſtarke politiſche Be⸗ Man ſpürt es im Außenminiſtexium, wohin Beck, der ja ſelbſt ein Pilſudſki⸗Mann iſt, eine Reihe junger, ſehr beweg⸗ licher und kluger Männer mitgebracht hat. Vor allem ſcheint der Gedanke des Marſchalls unter der atademiſchen Jugend lebendig zu ſein. Ich beſuchte hente das Hauptquartier der„Jugendlegion“, die der Marſchall geſchaffen hat, damit der Geiſt ſeiner Kampflegionen dem Lande erhalten bleibt. Wenige kleine Räume in einem Hinterhaus. Die einfachſte Einrichtung. In den Zimmern kommt man kaum durch. In den Büros klappern die Maſchinen. Man ſpürt ſofort, daß hier eifrig gearbeitet wird. Eine große Organiſation iſt im Aufbau. Im Namen und im Auftrag des Marſchalls wird hier eine Ausleſe junger Politiker herangebildet, die in der Zukunſt Polens gewiß eine Rolle ſpielen werden. es in der geſamten engliſchen Preſſe hieß, verſchrot⸗ tet, auch nicht ſonſt irgendwie zerſtört, ſondern ledig⸗ lich außer Dienſt geſtellt werden. Sie würden ſomit als Reſerve ſtändig verfügbar bleiben. Ueberdies, fügt der Korreſpondent hinzu, würde ſogar dieſes franzöſiſche Angebot noch von der Tatſache abhängen, daß die übrigen Mächte wenigſtens in großen Li⸗ nien den franzöſiſchen Abrüſtungsplan annähmen. Dieſer Abrüſtungsplan ſchließe z. B. auch die Schaf⸗ fung einer internationalen Luftſtreitkraft ein. Aber ſchon heute betont der diplomatiſche Korreſpondent, daß dieſe Idee bereits früher von Macdonald und Sir John Simon als worden ſei. Weiter enthalten nach den Angaben des diploma⸗ tiſchen Korreſpondenten die franzöſiſchen Vorſchläge den Plan einer Antibombenkonvention. Aber auch dieſe würde nur dann Wirklichkeit werden, wenn von allen Seiten Gegenſeitigkeit zuge⸗ ſtanden würde. Auch dieſes Angebot hat einen Ha⸗ ken, denn Frankreich will auf Grund dieſer Anti⸗ bombenkonvention allen Mächten, die Kolonien beſitzen, das Recht geben, ihre Polizeiſtreit⸗ kräfte mit Bombenflugzeugen zu ver⸗ ſehen. Eine große Schwierigkeit ſieht der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mit Recht auch in der merkwürdigerweiſe immer noch erörterten Frage der Probezeit. Der fanzöſiſche Plan mil⸗ dere zwar das ganze ſchwierige Problem, beſeitige aber keineswegs die Probezeit, die der deutſchen Wiederaufrüſtung vorausgehen ſoll. Der diploma⸗ tiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ kritiſiert dieſe franzöſiſche Anſicht dadurch, daß er hinzufügt, die Probezeit ſei der Hauptgrund für Deutſchlands Verlaſſen der Genfer Konferenz geweſen. Paris fordere zwar nicht länger eine vierjäh⸗ rige Verſuchsperiode, es beſtehe aber auf die⸗ ſer Forderung nach einer Probezeit, nur ſei es noch nicht klar, ob ſich Frankreich mit drei oder zwei Jahren begnügen werde. (Fortſetzung auf Seite 9) u tarismus zu ſpüren geweſen. undurchſührbar abgelehnt Am Nachmittag war ich im Sejm. Der Auswär⸗ tige Ausſchuß des Parlaments war zuſammenge⸗ treten, weil die Oppoſition irgendeine Anfrage ein⸗ gebracht hatte, war aber wegen Nichterſcheinens des Regierungsvertreters nach genau acht Minuten wie⸗ der abgetreten. Die Wandelgänge, die Gaſtſtätte, die Berichterſtatterzimmer ſo gut wie leer, in ein unge⸗ mütliches Halboͤunkel getaucht und nicht einmal rich⸗ tig geheizt; ein paar Abgeordnete ſtanden in einem Winkel und ſchlugen ſich wie frierende Droſchken⸗ kutſcher die Arme kreuzweiſe über die Bruſt. Schon 1928 war in Polen nicht mehr viel⸗vom Parlamen⸗ Jetzt ſcheint er tot zu ſein. Uebrigens iſt gerade der Verfaſſungsplan des Oberſten Slawek veröffentlicht worden. Dieſer Mann iſt Vorſitzender des Regierungsblocks und Beauftragter des Marſchalls. Die Slawek⸗Ver⸗ faſſung ſieht vor, daß die Macht des Senats ſehr geſteigert wird. Der Senat aber ſoll eine Vertre⸗ tung der Beſten des polniſchen Volkes ſein, denn nur die Männer ſollen das aktive und paſſive Wahl⸗ recht zum Senat erhalten, die ſich in den Kämpfen für die Unabhängigkeit Polens hervorgetan haben. Vor allem die Inhaber des Unabhängigkeitskreuzes und des militäriſchen Tapferkeitsordens. Das ſind et⸗ wa 30 000 Perſonen. Die größte Zahl von ihnen Le⸗ gionäre Pilſudſkis. Sie haben in den ſchweren Jahren gekämpft und gelitten, während ſich ein großer Teil der Großgrundbeſitzer und des Adels und jenes Bürgertums, das in der Nationaldemokratiſchen Partei ſeine politiſche Organiſation fand, mehr oder weniger abwartend verhielten, was den Nationalde⸗ motraten Dmowſki nicht hinderte, ſich in Verſailles a1 den ſchlimmſten Scharfmachern zu geſellen. Der Senat, der die entſcheidende politiſche Macht im neuen Polen ſein ſoll, würde durch dieſe Neuerung eine Vertretung der Frontgeneration. Auch in Po⸗ len rückt alſo fünfzehn Jahre nach dem Krieg dieſe Generation überall wieder in die Front ein. Und ſindet in der Jugend ihre natürlichen Reſerven. Frontgeneration und Jugend aber wollen ein autoritäres Regiment. Das will auch der Ver⸗ faſſungsentwurf des Oberſten Slawek. Die Pa⸗ rallelen mit andern Ländern ergeben ſich von ſelbſt. 2. Seite/ Nummer 11 1 Als ich zum erſten Male in Polen war, gab mir ein Engländer, der ſeit vielen Jahren in amtlicher Stellung in Warſchau lebt und ein ganz hervor⸗ ragender Kenner aller Oſtfragen iſt, eine ganze Reihe von Empfehlungsbriefen an Menſchen im Süden und im Norden des Landes, von denen er mir ſagte, daß man mit ihnen über die Fragen ſpre⸗ chen könne, die uns Deutſche am tiefſten bewegen, wenn wir nach Polen kommen: über Oberſchleſien, über den Korridor, über die Minderheiten. Ich ſuchte alle dieſe Menſchen auf, in Krakau, Lemberg, Lodz, Wilna. Es waren meiſt linksgerichtete Poli⸗ tiker. Ich verſuchte mit ihnen zu ſprechen. Vergeb⸗ lich. Ich kehrte nach Warſchau zurück und mußte meinem engliſchen Freunde berichten, daß man mit den Polen über dieſe Dinge überhaupt nicht reden könne. Dabei hatte ich wirklich nicht erwartet, Men⸗ ſchen zu finden, mit denen ich etwa über die Kor⸗ ridorfrage einer Meinung hätte ſein können! Ich ſuchte nur Menſchen, die einen anderen Standpunkt als den ihren überhaupt geduldig mitanhören. Was ich damals vergeblich ſuchte, das habe ich diesmal unter den Menſchen gefunden, die dem Marſchall Pilſudſki naheſtehen. Solche Leute brauchen wir, wenn der deutſch⸗polniſche Modus vivendi, der das Ziel der neuen Polenpolitik Adolf Hitlers iſt, ge⸗ funden werden ſoll. Heute mittag war ich in einem kleinen Kreis von Polen bei Simon und Stecki, der allerpolniſchſten Gaſtſtätte von Warſchau. Wir hattten ganz ausge⸗ zeichnet gegeſſen. Die polniſche Küche, die an ruſ⸗ ſiſche, öſterreichiſche und franzöſiſche Küche erinnert und die doch ganz urwüchſig iſt, ſchmeckt ganz vor⸗ trefflich. Wir hatten— um die Speiſefolge nicht zu vergeſſen— rubinroten Barſchtſch leine Suppe aus Fleiſchbrühe und roten Rüben), roſa Zander, Schneehaſen mit Preiſelbeeren, Pfannkuchen mit Erdbeergelee, kurz und gut eine Speiſefolge in Rot gegeſſen. Dazu hatten wir reichlich Wodka ge⸗ trunken. Nach dem Eſſen fing irgend jemand an, von Politik zu ſprechen. Aber einer der Anweſen⸗ den unterbrach ihn:„Wenn wir von Politik ſpre⸗ chen“, ſagte er,„ſo werden wir von Deutſchland und Polen ſprechen, und dazu müſſen wir ganz nüchtern ſein.“ Derſelbe Mann, ein Diplomat, der gewiß ſchon oft beim Eſſen über Politik ſprechen mußte, hat mir dann am Nachmittag in ſeinem Arbeitszimmer eine bemerkenswerte Erklärung der gegenwärtigen pol⸗ niſchen Außenpolitik gegeben, die ich hier aufzeich⸗ nen will:„Polen“, ſagte er,„iſt ein Strom, der von Südoſten n4 Nordweſten fließt.“(Mit dem Nord⸗ weſten meinte er die Oſtſee).„Die Ufer dieſes Fluſſes müſſen geſichert und befeſtigt werden. Dazu dient uns im Oſten der Nichtangriffsvertrag mit Rußland, der am Ende einer Entwicklung ſteht. Dazu ſoll uns im Weſten eine Verſtändigung mit Deutſchland ſtehen, an deren Anfang wir uns be⸗ finden.“ Das iſt zweifellos eine ſehr nüchterne Betrach⸗ tungsweiſe. Wir haben ihr eine ebenſo nüchterne Tatſache gegenüber zu ſtellen: der polniſche Strom reißt Oſtpreußen vom Reiche. Zwiſchen der erwähn⸗ ten polniſchen Auffaſſung und dieſer Tatſache be⸗ ſteht ein harter Gegenſatz. Dieſer Gegenſatz darf unter keinen Umſtänden fortgeredet werden. Im Gegenteil. Durch das diplomatiſche Geſpräch, das wir jetzt mit den Polen führen, wird er vermutlich noch klarer herausgearbeitet. Aber das iſt gut ſo, Dadurch wird endlich auch erkennbar ſein, welche deutſch⸗polniſchen Gegenſätze nicht weſentlich, über⸗ flüſſig ſind und beſeitigt werden können. Revolntion in Bolivien — Neuyork, 7. Januar. Nach Meldungen aus dem pernaniſchen Grenzdepartement Puno iſt in dem benachbarten bolivianiſchen Grenzbezirk La Paz eine Revolution ausgebrochen. Die Unruheherde ſol⸗ Ien ſich in den am Titicaca liegenden Orten Acha⸗ cache, Huachi und Tiahuanaco befinden. Chineſiſcher Dampfer geſunken — Schanghai, 7. Jan. Ein chineſiſcher Dampfer, der am 2. Januar Tſchifu mit 28 Mann Beſatzung verlaſſen hat, iſt in einen Sturm geraten und mit der ganzen Beſatzung geſunken. Neue Mannheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe Hundertjahrſeier des Sollvereins Feſtveranſtaltung in den Krollſälen in Berlin Meldung des DNB. — Berlin, 7. Januar. Zur Feier des denkwürdigen Tages, an dem vor hundert Jahren der Deutſche Zollyerein ge⸗ ſchaffen, und damit als Vorläufer der poli⸗ tiſchen Einigung ein einheitliches Zollband um die deutſchen Länder gelegt wurde, fand am Samstag abend eine Feſtveranſtaltung bei Kroll ſtatt. Miniſterialdirektor Ernſt erinnerte in ſeiner Begrüßungsanſprache an die Fünfzigjahrfeier des Zollvereins. Damals habe ſich die Feier auf ein Staatsdiner beſchränkt. Die Oeffentlichkeit ſei durch dieſe Erinnerung wenig oder gar nicht hewegt ge⸗ weſen. Heute, nach abermals fünfzig Jahren, ſeiere aber an hiſtoriſcher Stätte neben dem Staat mit außerordentlicher Anteilnahme auch das deut⸗ ſche Volt, und zwar deshalb, weil es heute aus ſeinem gefährlichen Schlaf erwacht ſei und in ſeinem wiedergefundenen nationalen Fühlen die volle Reſonanz für das große Geſchehen der Vergangenheit beſitze, die unſer Führer uns weiſt. Als zweiter Redner gedachte der Reichsfachſchafts⸗ leiter, Oberzollinſpektor Mehling, der aufreiben⸗ den Tätigkeit der Zollbeamtenſchaft. Der Bundesgeſchäftsführer der NSDAp im Saargebiet überbrachte ſodann unter dem Jubel der Verſammlung im Namen des Staatsrats Spaniol die herzlichſten Treuegrüße der Saar⸗ deutſchen. Im Anſchluß daran hielt Reichsfinonzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk die Feſtrede. Er erinnerte an die böſen Jahre nach den Freiheitskriegen, der Zeit tiefer Enttäuſchung über das Scheitern des nationalen Einheitsgedan⸗ kens. In Preußen hätten damals nicht weniger als einige ⸗O verſchiedene Zoll⸗ und Akziſe⸗Tarife beſtan⸗ den mit ebenſo zahlreichen Zollſchranken und Zoll⸗ Die Halen im ſranzöſiſchen Angebot Dieſe franzöſiſche Forderung findet in England keine Unterſtützung, und der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ weiſt auf Sir John Simons Satz hin. den er bei dem Empfang der römiſchen Journaliſten geprägt hat: moraliſche Gleichberechtigung und Rüſtungsparität müßten dahingehend interpretiert werden, daß weder Eng⸗ land noch Italien Frankreich in dieſer Forderung unterſtützen würden.* Aus dem weiteren Inhalt der franzöſiſchen Denk⸗ ſchrift erwähnt der diplomatiſche Korreſpondent, daß Frankreich bereit ſei, Deutſchland eine Armee ron 200000 Mann mit kurz⸗ friſtiger Dienſtzeit zuzubilligen. Es ſei aber keinesfalls bereit, die von Deutſchland ge⸗ forderten 300000 Mann zuzugeſtehen, wohl aber ſei Frankreich willens, ſeine eigene Armee auf 200 000 Mann zu vermindern. Aber auch dieſe Bereitwillig⸗ keit hat ihren Pferdefuß. Frankreich will ſeine Kolonialarmee von 200 000 Mann mit langer Dienſt⸗ zeit beibehalten. Das alles ſind ſelbſt für einen Eng⸗ länder genügend der Vorbehalte, die die deutſche For⸗ derung nach klaren Entſcheidungen nur immer dringlicher machen. Aehnliches drückt die Tages⸗ überſicht des„Evening Standard“ von Bruce Lock⸗ hard aus, der glaubt, darüber unterrichtet zu ſein, daß Muſſolini bereits in der erſten Unterredung keinen Zweifel darüber gelaſſen habe, daß die Zeit gekommen ſei, in der man endlich konkrete Beſchlüſſe über die Genſer Ab⸗ rüſtungskonſerenz faſſen müſſe. Bundesſtaaten veranlaßt, wenigſtens für ihre ſchlagen. engliſchen Botſchafter in Berlin und Paris ſich zur grenzen innerhalb der preußiſchen Gebiete. So wie in Preußen ſei es auch in faſt allen deutſchen Staa⸗ ten geweſen. Die Dringlichkeit einer Ordnung der Verhältniſſe habe die Regierungen der größeren Gebiete ein einheitliches Zollſyſtem zu ſchaffen. So hätten Bayern, Württemberg und 1818 auch Preußen ihre ſämtlichen Binnenzölle aufgehoben. Der Miniſter würdigte dann die Verdienſte des preußiſchen Finanzminiſters Motz. Die glückliche Ausgeſtaltung des preußiſchen Zollſyſtems ließ im⸗ mer mehr Kleinſtaaten ſich dem preußicchen Zoll⸗ ſyſtem anſchließen. Im Jahre 1828 begannen unter tätiger Vermittlung des Buchhändlers Freiherrn von Cotta Verhandlungen mit Süddeutſchland, die den Keim zu der ſpäteren Zolleinigung legten. Die Brücke über den Main war damit ge⸗ Der Miniſter ſchilderte dann die weitere Ent⸗ wicklung, die der Bildung des Deutſchen Zollvereins voranging. Motz ſelbſt erlebte die Erfüllung ſeiner Pläne nicht mehr, da er ſchon 1830 ſtarb. Am 1. Januar 1834 trat der Deutſche Zollverein in Kraft. Die inneren deutſchen Schlagbäume fie⸗ len und ein neues Glied war in die lange Kette der Zeiten eingefügt, die den Markgrafenſtab der Hohen⸗ zollern bis zur Kaiſerkrone hinaufführten. Uns, ſchloß der Miniſter, die wir im vergangenen Jahr den Auſbruch des Volks mit heißer Freude er⸗ lebt haben, iſt die Gründung des Zollvereins, dieſer Durchbruch aus der Enge in die Weite, kein totes ge⸗ ſchichtliches Ereignis. Es iſt vielmehr ſymboliſch für das Geſchehnis unſerer Tage und ein Anſporn, iu unſerem Leben und in unſerer Tagesarbeit rechte Mitarbeiter im Dritten Reich zu werden, das Adolf Hitler uns geſchenkt hat. Mit einem Sieg Heill auf den Reichspräſidenten und den Reichskanzler ſchloß Graf Schwerin v. Kro⸗ ſigk ſeine Feſtrede. Nach ſeiner Anſicht würde der Zuſammentritt des Konferenzbüros am 21. Januar zugleich die letzte Sitzung der Könferenz überhaupt ſein. Simons Optimismus — London, 7. Jan. Bei ſeiner Ankunft auf dem Victoriabahnhof erklärte Sir John Simon Preſſevertretern, er hoffe und glaube, daß ſich die Beſprechungen, an denen er in Rom und Paris teil⸗ genommen habe, für ein europäiſches Ueberein⸗ kommen nützlich erweiſen werden. Ein ſolches Abkommen ſei die weſentliche Bedingung für Sicher⸗ heit und Frieden. Im übrigen, ſchloß Sir John Simon, habe er ſeinen Erklärungen, die er vor ſeiner Abreiſe nach Rom abgegeben habe, im Augen⸗ blick nichts hinzuzufügen. Die eugliſchen Bo nach London beordert — London, 6. Jan. Die Nachricht, wonach die Berichterſtattung nach London begeben ſollen, wird von amtlicher Seite als nicht zutreffend be⸗ zeichnet. Deutſch⸗franzöſiſches Jugendtreffen — Berl'n, 6. Jan. Das fünfte deutſch⸗franzöſiſche Jugendtreffen wurde heute mit einem ſchlichten Frühſtück im nationalſozialiſtiſchen Klub von 1929, zu dem die Reichsjugendführung eingeladen hatte, er⸗ öffnet. Die franzöſiſche Jugend iſt durch An⸗ gehörige aller politiſchen Gruppen vertreten. Sie ſteht unter Führung von Bertrand de Jouveneille. Obergebietsführer Nabersberg richtete herzliche Be⸗ grüßungsworte an die Gäſte. Montag, 8. Januar 1934 Aufruf des Winterhilfswerks an die deutſchen Stiſtungen Meldung des DNB. — Berlin, 6. Jaunar⸗ Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/4 bittet die Verwaltungen aller deutſchen Stif⸗ tungen, die im Jahre 1933 und in den vorigen Jah⸗ ren Ausſchüttungen nicht vorgenommen haben, die Erträgniſſe ihrer Stiftungen der Reichsführung des Winterhilfswerkes Berlin, Reichstag, bekanntzu⸗ geben. Soweit dies möglich iſt, ſollen die geſamten Er⸗ trägniſſe dieſer Stiftungen dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt werden, damit auf dieſe Weiſe brachliegendes Volksvermögen zum Kampf gegen Hunger und Kälte eingeſetzt werden kann. Keine kommiſſariſchen Bürgermeiſter — Karlsruhe, 6. Jannar. Die Kommunalpolitiſche Abteilung des Gaues Baden der NSDAP hat, wie in der Zeit⸗ ſchrift„Die Gemeinde“ berichtet wird, in einem Rundſchreiben an ſämtliche Kreisleiter, Kreis⸗ referenten, Ortsgruppen und Stützpunktleiter anf ſolgendes hingewieſen: Die Konſolidierung der Ver⸗ hältniſſe in den Gemeinden iſt, insbeſondere nach der Wahl am 12. November ſo weit vorgeſchritten, daß die Einſetzung von kommiſſariſchen Bürgermeiſtern nur noch in ganz beſonderen Ausnahmefällen für vertretbar erochtet wer⸗ den kann. Namentlich dort, wo die Stelle des bis⸗ herigen Bürgermeiſters durch Tod, Ablauf der Wahl⸗ zeit, Rücktritt, Zurruheſetzung oder Entlaſſung er⸗ ledigt iſt, wo alſo ſofort die Neuwahl vorgenommen werden kann, beſteht für die Einſetzung eines Kom⸗ miſſars kein Bedürfnis. Hier iſt es vielmehr die Aufgabe der Kreisleitung, für die Aufſtellung eines geeigneten Bewerbers und baldige Durchführung ſei⸗ ner Wahl zu ſorgen. Ehemaliger Zentrumsführer in Schutzhaft genommen Karlsruhe, 6. Januar. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Auf Veranlaſſung des Geh. Staatspolizeiamts wurde der Rechtsanwalt Wilhelm Werrlein in Wolfach im Kinzigtal in Schutzhaft genom⸗ men. Werrlein war der Führer der ehemaligen Zentrumspartei im Bezirk Wolfach und einer der gehäſſigſten Gegner des Nationalſozialismus. Dieſe feindfelige Einſtellung hat er trotz äußerlicher Um⸗ ſtellung auch heute noch nicht aufgegeben, was u. a. folgender Vorfall beweiſt: Der katholiſche Geſellenverein Wolfach führte kürzlich das Theaterſtück„Volk ohne Heimat“ auf, in deſſen Handlung eine, Perſon des Stückes er⸗ ſtochen wird. Dieſer Vorgang veranlaßte den Regiſ⸗ ſeur der Aufführung, Rechtsanwalt Werrlein, zu der Bemerkung über den betreffenden Darſteller: „Na, was will er noch mehr, er brauche ja nur zu ſterben, dann gibt es ein Staatsbegräbnis und Hit⸗ ler hält ihm eine Leichenrede. Ajun von japaniſchen Truppen beſetzt — Peking, 7. Jan. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß heute japaniſche Truppen in Stärke von 500 Mann die ſüdlich von Peking gelegene Stadt Ajun beſetzt haben. Die Beſetzung erfolgte auf Veranlaſſung des japaniſchen Ober⸗ kommandos in Mukden, weil für Ajun die Geſahr drohte, von meuternden chineſiſchen Truppen geplün⸗ dert zu werden. — London, 6. Jan. In der engliſchen Grafſchaft Dorſet, nördlich von Dorcheſter, ſind in einem Um⸗ kreiſe von 30 Kilometern Tauſende von Krähen auf⸗ gefunden worden. Es beſteht der Verdacht, daß irgendein Bauer auf ſeinem Felde Arſenik aus⸗ geſtreut hat, um die Vögel als Schädlinge zu ver⸗ giften. Eine amtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. 8 Schwenzen-Malina: AKAm Himmel Eurovas“ Das Segelfliegerſtück Nationaltheater. In dieſem jugendfriſchen Stück, das ſich den Teufel um irgendwelche dramatiſchen Geſetze kümmert, be⸗ ſticht die mit herrlichem Optimismus vorgetragene Idee europzitcher Verſtändigung aus dem Eeiſt einer von der Mentalität Verſailles und Genf erlöſten neuen Generation diesſeits und jenſeits der Gren⸗ zen. Per Schwenzen, der in Deutſchland auf⸗ gewachſene Norweger, und ſein Mitautor Malina wiſſen um die geheime politiſche Sehnſucht aller Völker dieſes gepeinigten europäiſchen Kontinents nach endlicher Befriedung. Sie glauben, daß die Zeit reif iſt,„das einige Europa der aufrechten Vater⸗ länder“ zu bauen, ein Europa, das jedem Volk ein ſtolzes nationales Eigenleben zubilligt, ein Europa aber auch, das übernational zu denken verſteht im Jntereſſe der europäiſchen Geſamtheit. Die Vorausſetzungen zur Verwirklichung dieſes beglückenden Zukunftsgemäldes ſehen die Verfaſſer in der aufrichtigen Verſtändigungsbereitſchaft einer tatfrohen, ehrliebenden, gerechtdenkenden und ver⸗ ſöhnlichen Jugend in Deutſchland und in Frankreich. Denn Deutſchland und Frankreich ſind und bleiben die Pole, deren Verhältnis zueinander auch in Zu⸗ kunft für das Geſamtſchicktal Europas beſtimmend und entſcheidend ſein wird. Nicht die in Befangen⸗ heit verſtrickte Kriegsgeneration mit ihren verfilz⸗ ten, auf Neid und Mißtrauen gegründeten diploma⸗ tiſchen Methoden, nicht in lebensfernem Bürokratis⸗ mus rettungslos verſackte Kommiſſionen und Kon⸗ ferenzen werden unſerm Eroͤteil das Heil bringen, ſondern, das iſt die weltanſchauliche Idee des Stückes, einzig und allein die Neugeiſtigkeit des auch vor den Grenzen nicht haltmachenden Kameradſchaftsgedan⸗ kens, wie er hier in einem deutſchen Segelflieger⸗ lager mit einer von iugendlichem Schwung getra⸗ genen Selbſtverſtändlichkeit vorgelebt wird, einer Selbſtverſtändlichkeit, die ſogar zwiſchen Alt und Jung neue Brücken des Vertrauens zimmert. Es iſt das Recht der Jugend, Ideale zu haben und an dieſe Ideale feurig zu glauben. Das ganze Stück wird von dieſem Glauben getragen. Da wird ein junger Franzoſe in das Gemeinſchaftsleben des deutſchen Segelfliegerlagers hineingeſtellt, das von einem ehemaligen Offizier in uneigennütziger Weiſe geleitet wird. Es entwickelt ſich zwiſchen den jungen deutſchen Flugſchülern(darunter zwei Vertretern des ſchönen Geſchlechts) und dem Franzoſen ein natür⸗ liches Kameradſchaftsverhältnis. Man lernt ſich ge⸗ genſeitig achten und kommt in klug geführten Dis⸗ kuſſionen einander immer näher. Ja, man entdeckt, daß franzöſiſche Zugend und deutſche Jugend mit einigem Takt und einigem guten Willen ſich ſehr ſchnell auf gemeinſamer politiſcher Plattform zu treffen vermögen. Es wird mit ſoviel Geiſt und ſicherer Beobachtung kleiner charakteriſtiſcher natio⸗ naler Eigentümlichkeiten der beiden Parteien dis⸗ kutiert, daß dem Zuſchauer bei ſoviel Streben nach Erkenntnis das Herz aufgeht. Wenn der Franzoſe von ſeinem Vater als einem Menſchen ſpricht, dem die Pflege und Erhaltung ſeines Gemüſegartens eine weitaus wichtigere Angelegenheit ſei als alle Kano⸗ nen der Welt zuſammengenommen, ſo wünſcht man brennend, daß dieſe friedfertige Haltung des Ein⸗ zelfranzoſen einmal das Charakteriſtikum der fran⸗ zöſiſchen Nation ſein möge. Sehr erfriſchend, den jungen Franzoſen als ehrlichen Gegner der Ver⸗ ſailler Gewaltpolitik auftreten zu ſehen. In gegen⸗ ſeitiger, mit Witz und Humor geübten Kritik, klären ſich die Mißverſtändniſſe zwiſchen den Völkern, und die Jugend beider Länder reicht ſich über die Gren⸗ zen hinweg kameradſchaftlich die Hände.— Wär' es doch! 0 Das Spiel weckte im Zuſchauerraum lebhaft zu⸗ ſtimmenden Widerhall. Es war ſzeniſch von Richard Dornſeiff und bühnenbildneriſch von Eduard Löffler mit viel. Liebe und unter Herauskehrung jugendlichen Elans friſch und leben⸗ dig angepackt worden und ſpiegelte auch in der En⸗ ſchaftslebens deutſcher Jugend im Segelfliegerlager [Schmiedel, der ritterliche junge Franzoſe, Bu m ſembleleiſtung den Geiſt und das Ethos des Gemein⸗ überzeugend wieder. Auf der einen Seite: Fritz Krüger, der dem aus leidvoller Jugend durch eigene Kraft ſich emporringenden jungen deutſchen Rekoröflieger herbe Umriſſe gab, Karl Marx, der aus Strenge und menſchlichem Verſtehen cha⸗ rakterſtark geprägte Leiter des Fliegerlagers und endlich der noch auf ſeine alten Tage zum Flug⸗ ſchüler gewordene humorige Studienrat Poligkeit Klaus W. Krauſes. Auf der anderen Seite als Gegenſpieler: eine grotesk karikierte franzöſiſche Journaliſten⸗Kommiſſion in erſtarrter Denkform, von Eruſt Langheinz, Hans Simshäuſer, Joſeph Offenbach und Erwin Lin der ergötzlich dargeſtellt. Dazu das ſriſche Rudel der übrigen Flugſchüler mit Annemarie Schradiek und Vera Spohr, beſonders dieſe als ältlich⸗herbe, dem Se⸗ gelflugſport und dem Schmetterlingsfang ergebene Gewerbeoberlehrerin. Der Geiſt und die Geſinnung des Stückes ver⸗ ſetzte das ſehr angeregte Publikum in begeiſterte Stimmung. C. O. E. eeeeeee Von der Univerſität Heidelberg. Die Preſſe⸗ ſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: as von der ehemaligen Handelshochſchule Mannheim übernommene Inſtitut für Warenkunde führt in Zukunft lt. miniſterieller Verfügung die Bezeichnung „Lehr⸗ und Forſchungsſtätte für Rohſtoff⸗ und Wa⸗ renſtoffkunde“. tel Weiterführung des Deutſchen Theaters in Berlin. Unter dem Namen„Neues Deutſches Theater“ wird das Deutſche Theater in Berlin am 23. Januar unter der künſtleriſchen Leitung von Carl Ludwig Achaz⸗Duisberg eröffnet werden. Die Bühne iſt zunächſt nur auf einen Mo⸗ nat gepachtet worden, und mit den Schauſpielern wurden vorläufig nur Verträge von einer zwei⸗ wöchentlichen Dauer abgeſchloſſen. Das Theater wird mit der Uraufführung von Hans Kyſers Drama„Rembrandt vor Gericht“ eröffnet werden. O Eine Berliner Ausſtellung chineſiſcher Malerei Am 20. Januar wird in der Preußiſchen Akademie der Künſte in Berlin eine große Ausſtellung neuerer chineſiſcher Malerei eröffnet. Sie bildet die erſte offizielle Schau dieſer Art in Deutſch⸗ land und bringt annähernd dreihundert Gemülde aus allen Schulen und allen Teilen des chineſiſchen Reiches. Zum erſten Mal ſoll gezeigt werden, in wie ſtarkem Miße auch heute noch trotz aller weſtlichen Einflüße die alte Traditinn lebendig iſt und wie die Malerei noch immer wie ſeit je den Mittelpunkt al⸗ les künſtleriſchen Schaffens in China bildet. Ver⸗ miſſar der chineſiſchen Regierung, Chinas größter lebender Maler, Profeſſor Liu Hai⸗ſu, der auch die Auswahl der Gemälde in China überwachte, iſt be⸗ reits in Berlin eingetroffen. O Freigewordene Dichter und Komponiſten. Nach der dreißigjährigen Dauer der deutſchen Schutzfriſt für literariſche und muſikaliſche Werke ſind am 1. Januar die Werke derjenigen Autoren frei geworden, die im Jahre 1903 verſtorben ſind, und die ihre Werke erſtmalig in Deutſchland erſcheinen ließen. Unter den frei gewordenen Komponiſten befindet ſich Ro⸗ bert Planquette mit der bekannten Operette „Die Glocken von Corneville“, ferner Auguſt Reißmann mit den Opern„Gudrun“ und„Die Bürgermeiſterin von Schörrendorf“. Auch Hermann Zumpes Operette„Farinelli“ iſt frei geworden, während Hugo Wolf, der ſeine Werke in Wien verlegen ließ, durch die Verlängerung der öſterreichi⸗ ſchen Schutzfriſt auf 50 Jahre nicht frei wurde. Zu den Schriftſtellern zählt der bekannte Romanſchrift⸗ ſteller Wilhelm v. Polenz. Auch die bekannten Luſtſpiele Guſtav v. Moſers„Reif⸗Reiflingen“, „Kriegs im Frieden“,„Der Veilchenfreſſer“ und „Der Regiſtrator auf Reiſen“ ſind freigeworden. Gleichfalls ſind die Werke Malvida v. Meyſen⸗ bugs und Theodor Mommſens jetzt frei. Dentſche Operngaſtſpiele in Holland und Bel⸗ gien. Das Deutſche Nationaltheater in Osna⸗ brück iſt zu Operngaſtſpielen im Laufe dieſes Mo⸗ nats nach holländiſchen und belgiſchen Städten ein⸗ anſtalter ſind die cineſiſche Regierung im Verein mit der Geſellſchaft für Oſtaſiatiſche Kunſt⸗Berlin und der Preußiſchen Akademie der Künſte. Der Kom⸗ geladen worden. Vorausſichtlich wird das National⸗ theater in Antwerpen, Gent, Brügge, Utrecht, Arn⸗ heim und Haarlem gaſtieren. ——— — — 4 — 45 Montag, 8. Januar 193. Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 11 Die Siadiseife Mannheim, den 8. Januar. Winter reoivivus! Der Winter, der über Weihnachten warmen Luftſtrömung in die höchſten Regionen des Schwarzwaldes geflüchtet war, der ſich auch am Neu⸗ vor einer jahrstag von ſeiner Niederlage noch nicht erholt hatte, hat jetzt neuen Mut und neue Kraftreſerven ge⸗ ſammelt. Er iſt zurückgekommen. Das ſpürten wir alle, als wir Sonntag morgen vor die Türe traten und ein froſtiger Hauch uns emp⸗ fing. Aber trotzdem waren wir beglückt, uns endlich von dieſem mit Krankheitsbazillen geſchwängerten Matſchwetter befreit zu wiſſen, befreit vom Nebel und von einem unangenehmen, ſtetig herabrieſelnden Re⸗ gen. Wir ſahen begeiſtert zum Himmel, der klar war, von Wolken faſt ungetrübt und an dem eine Sonne gaukelte, die die fernen Berge der Bergſtraße erhellte und ihren weißen Schneezauber aufleuchten ließ. Das Thermometer ſelbſt hatte ſich beeilt, dieſen Witterungsumſchwung mitzumachen. Bereits in der Nacht war das Queckſilber auf— 2 Grad ge⸗ ſunken. Auch am Tage unter dem Einfluß der Januarſonne, die zwar hell flimmerte, aber keine Energien entwickeln konnte, ſtiegen die Temperatu⸗ ren nicht über den Nullpunkt hinweg. Die Winter⸗ garderobe kam wieder zur vollen Ehre, die Regen⸗ mäntel, die voreilig aus den Schränken geholt wor⸗ den waren, verſchwanden ſchleunigſt. Froh ob der wiedergekehrten Kälte hatten Schi⸗ buben und Schihaſerl bereits wieder ihre Bret⸗ ter zurechtgelegt und beeilten ſich, in den frühen Mit⸗ tagsſtunden noch zum Odenwald hinüber⸗ zufahren, um drüben auf den verſchneiten Hängen ſich dem eoͤlen Sport hinzugeben. Auch die Kraftfahrer hatten wieder Appetit auf ſchöne Fahrten im Zauberwald zwiſchen Bergſtraße und Neckartal bekommen. Sie fuhren beinahe karawanen⸗ weiſe zu den Toren der Großſtadt hinaus, Kurs auf Heidelberg! Im übrigen ſtand dieſer Sonntag wieder im Zeichen des Eintopfgerichtes und man opferte gerne wieder ſeinen Obolus für das große nationale Werk. Auch die eifrigen jungen Samm⸗ lerinnen waren wieder am Werk. Diesmal waren es Edelweißblumen, die ein jeder und eine jede anſteckte zum Zeichen, daß man ſich für das Winterhilfswerk eingeſetzt hatte. Es ſei noch des verklungenen Samstags zu ge⸗ denken, der in den Vereinen wieder eine gauze Reihe von Weihnachtsfeiern brachte und deſſen größte Veranſtaltung, der deutſche Opernabend der Deutſchen Arbeitsfront„Nach der Arbeit“ war, eine Veranſtaltung, die den rie⸗ ſigen Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz füllte und die weiteſten Schichten des Mannheimer Publi⸗ kums beſte Kunſt ſchenkte. cwf. a Reger Sportverkehr auf der Reichsbahn Die günſtigen Schneeverhältniſſe brachten, wie er⸗ wähnt, die Winterſportler auf die Beine und da vom Odenwald gute Schneemeldungen vorlagen, war es durchaus verſtändlich, daß man ganz beſonders den nahegelegenen Bergen den Por⸗ zug gab und den Schwarzwald weniger beachtete. Mit dem Sportſonderzug nach Offen⸗ burg fuhren geſtern früh daher auch von Mannheim aus nur etwa 70 Perſonen, während der erſte Sport⸗ ſonderzug nach Wahlen 180 Perſonen beförderte und der zweite Zug ſogar von 500 Schiläufern geſtürmt wurde. Die Schnellzüge waren über das Wochenende gut beſetzt, zum großen Teil ſogar überfüllt. Ledig⸗ lich der Stadtbeſuchsverkehr blieb ganz unbedeutend. Amgeſtaltung der Mannheimer Innungen Nach dem Geſetz der Reichsregierung vom 29. November treten an die Stelle der bisherigen Zwangsinnungen und freiwilligen Zuſammenſchlüſſe im deutſchen Handwerk die Pflichtinnungen. Die Vorbereitungen zu dieſer Umſtellung ind auch im Mannheimer Bezirk im vollen Gang. Beim Bezirks⸗ amt iſt ein großer Teil der Anträge der Innungen bereits eingegangen. Man iſt ſich noch nicht ganz ſchlüſſig über die Größe der Bezirke, in denen die Innungen einheitlich zuſammengefaßt werden ſol⸗ len. Es wird aber wohl ſo kommen, daß man allge⸗ mein die Innungen im Rahmen der beſtehenden Amtsbezirke zuſammenfaßt, um die Dewältigung der Entfernung zwiſchen dem Sitz der Handwerker und der Zentrale nicht allzu ſchwierig zu machen. Das iſt gerade in unſerem badiſchen Lande, das ſich lang hinſtreckt, von Wichtigkeit. Die neuen Beſtimmungen über die Pflichtinnun⸗ gen werden die Zahl der beſtehenden Innungen vermindern. Wir haben im Amtsbezirk Mannheim 31 Innungen der verſchiedenſten Berufsarten. Man wird nunmehr Innungen verwandter Be⸗ rufe zuſammenlegen und dadurch leiſtungs⸗ fagige Gebilde ſchaffen, die auch im Intereſſe des Handwerks arbeiten können. Die Innungen von Schloſſern und Mechanikern z. B. kann man leicht zuſammenlegen. Die Berufe, die zahlreiche Vertre⸗ ter haben, wie etwa die Vertreter des Nahrungs⸗ mittelgewerbes, wird man vorausſichtlich amtsbe⸗ zirksweiſe zuſammenfaſſen. Es gibt dann z. B. nur eine Metzgerinnung für den Amtsbezirk Mannheim oder Heidelberg. Bei weniger zahlreichen Handwer⸗ kern, wie etwa bei den Buchdruckern, wird der Kreis weitergezogen und etwa der ganze Kreis Mann⸗ heim oder Heidelberg hinzugenommen. Bei noch ſelteneren Berufen wird der Kreis noch weiter aus⸗ gedehnt und vielleicht die Amtsbezirke Mannheim, Heidelberg und Mosbach zuſammengenommen. Der Wunſch des Handwerks nach der Einführung der Handwerkerkarte, die jeden ſelbſtändigen Handwerker erfaſſen ſoll, beſteht nach wie vor in Handwerkerkreiſen. Die Erwägungen der Regie⸗ rungsſtellen ſchweben noch über die zweckmäßige orm dieſes notwendigen Schutzes des gelernten Handwerkers. Auch wenn die Karte nicht in dem gewünſchten Umfang zur Einführung kommen ſollte, dürfte ſicherlich der Schutz des Handwerkers gegen ußenſeiter verſtärkt werden durch entſprechende aßnahmen. Deutſch die Saar, immerdar! Saarländiſcher Heimatabend im Ballhaus Einen ungeahnten Widerhall hatte die Einladung der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen des Bundes der Saarvereine zu einem Saarländiſchen Heimatabend in die Ballhaus⸗ ſäle gefunden, die ſich als zu klein erwieſen, um die heimattreuen Saarländer und ihre Freunde auf⸗ zunehmen. Nach einleitenden Muſikſtücken der Haus⸗ kapelle des Saarvereins und einem Prolog, der mit dem Gelöbnis ausklang, auch das letzte Jahr noch durchzuhalten, hieß Ortsgruppenführer Joſef Kremp die Erſchienenen willkommen und entbot ganz beſonders Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius, Ludwigshafen, den Vertretern der Brudervereine Speyer und Frankenthal, ſowie der landsmannſchaft⸗ lichen Vereinigungen der Oſt⸗ und Weſtpreußen, der C aß⸗Lothringer und der Schleſier einen Gruß. Herr Kremp führte aus, daß der vollbeſetzte Saal zeigt, wie groß die ſaardeutſche Familie in Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen geworden iſt. Erneut iſt man zuſammengekommen, um das Gelöbnis abzulegen:„Dem Führer des deutſchen Volkes und dem deutſchen Vaterland: Treue um Treue bis zum letzten Atemzug“. Den Brüdern im Saargebiet ſollen die machtvollen Kundgebungen be⸗ weiſen, daß ſie in ihrem ſchweren Kampf um die Freiheit unterſtützt werden und daß ſie den Rück⸗ halt haben, den ſie unbedingt brauchen. Wir dürfen nicht nachlaſſen, ſie zu unterſtützen, bis der Schwur in Erfüllung gegangen iſt„Deutſch die Saar, immerdar!“ Der Redner, der ins Saargebiet überſiedeln wird und Gelegenheit hat, in dem Abſtimmungskampf in der Heimat mitzukämpfen, nahm mit ſeiner An⸗ ſprache Abſchied von ſeinen Ortsgruppenfreunden. Hierbei berichtete er von den Eindrücken ſeines erſt dieſer Tage erfolgten Beſuches im Saarland, wobei er feſtſtellen konnte, daß das Saargebiet von Frank⸗ reich wie eine franzöſiſche Kolonie behandelt werde. Die Saar ſei Ausbeutungsobjekt des franzöſiſchen Imperialismus. Doch dürfe man bei der Abſtim⸗ mung eines faſt vollkommenen Sieges ſicher ſein. Es ſei ein Glück, daß die Saardeutſchen heute die volle Unterſtützung der Regierung, der Behörden und aller anderen in Frage kommenden Stellen haben, nachdem der ſchwere Kampf früher allein ausgetragen werden mußte. In einem Jahr werde man dem deutſchen Vaterland Dank ſagen können für die Unterſtützung um die Befreiung. Mit dem begeiſtert aufgenommenen Ruf der ſaarländiſchen Kumpels„Glück auf“ ſchloß Herr Kremp ſeine An⸗ ſprache. Die Feſtanſprache hielt Studienprofeſſor Engel, Ludwigshafen, der von dem Julfeſt und der Winterſonnenwende der alten Germanen ſprach und die chriſtlichen Gebräuche des Weihnachtsfeſtes der, Gegenwart gegenüberſtellte. Der Reöner zeigte, wie aus einem Feſt der Naturfreude ein Feſt der Heilsfreude geworden iſt, wie eine glückliche Ver⸗ mählung zwiſchen chriſtlichem und germaniſchem Geiſt ſtattgefunden hat. Gerade in der Weihnachts⸗ zeit denken wir an die Heimat an der Saar, denken an die geſamte treudeutſche Saarbevölkerung, die allen Vergewaltigungsverſuchen einer fremden Macht ſtandhält, und auch weiterhin ſtandͤhalten wird. Wir geloben, dazu beitragen zu wollen, daß der deutſche Sieg an der Saar ein vollende⸗ ter wird. Wir haben die Hoffnung, wie wir auch hoffen, daß uns unſer Führer Adolf Hitler weiter aufwärts einer glücklicheren Zukunft entgegenführen wird. In das Gelöbnis der Treue miſcht ſich der Wunſch, daß das Saargebiet bald befreit ſein möge, von fremder Be⸗ drückung. Wenn nicht nächſtes Jahr, ſo doch be⸗ ſtimmt im übernächſten Jahr werden die Saarlän⸗ der befreit von allen Banden das Weihnachtsfeſt feiern können. Mit dem gemeinſam geſungenen Lied „Stille Nacht“ klang die Anſprache aus. Durch den SA⸗Pionierſturm 19/171 wurden lebende Bilder„Deutſch iſt die Saar“ ge⸗ ſtellt, für die Herr Harras paſſende Worte ge⸗ ſthrieben hatte, während das Ganze ſinnig durch Muſik untermalt wurde. Die acht Bilder, die das Schickſal des Saargebietes lebendig werden ließen, fanden ihren Widerhall in dem von allen Anweſen⸗ den geſungenen Saarlied. Vor der letzten Strophe ſprach Herr Lang von der Ortsgruppe Frankenthal und verglich die große ſaarländiſche Familie mit einer Flüchtlingsgruppe, bei der der Begriff Heimat nicht ausgelöſcht, ſondern höchſtens gedroſſelt werden kann. Die Freiheit iſt uns zwar genommen, aber wo Zwang iſt, findet ſich Einigkeit. Von dem Willen das Saargebiet zu befreien, ſind alle Veranſtal⸗ tungen der Saarländer getragen und dieſes Zeichen der Verbundenheit wird beſtimmt auch zum Siege führen. Mit erhobener Hand wurde hierauf die letzte Strophe des Saarliedes geſungen. Im erſten Teil der Vortragsfolge erfreute Herr Pomaroli mit zwei meiſterhaft geſpielten Violin⸗ ſoli. Großen Anklang fanden zwei entzückende Kin⸗ derreigen, die von Eliſabeth Becker einſtudiert waren, wie auch ein Solotanz von Ruth Fries ſehr gefiel. Die Hauskapelle des Saarvereins ſtreute mehrere paſſende Muſikſtücke ein. In der Pauſe wurde der Krapbelſack herum⸗ gereicht, der manche Ueberraſchungen enthielt. Die weitere Unterhaltung hielt die Anweſenden noch lange in angeregter. Stimmung beiſammen. Ein Einakter„Die Unſchuld vom Lande“ löſte Heiterkeit aus. Julius Schmidt, der ſich als gewandter An⸗ ſager betätigte, erfreute noch mit Darbietungen mit der ſingenden Säge. Der SͤA⸗Pionierſturm ſtellte nochmals lebende Bilder„Hitler und ſeine Ge⸗ treuen“, die die enge Verbundenheit der deutſchen Volksgemeinſchaft zum Ausdruck brachten. Drcitauſend ſahen die Kaninchen⸗Ausſtellung Die große Schau in den Rhein-Neckarhallen— ein voller Erfolg! Die am Samstag und Sonntag in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen durchgeführte Kaninchen⸗ und Pelzſchau des Gaues Baden im Reichsverband deutſcher Züchter hat in jeder Beziehung die Erwartunggn Verkauf von Zuchttieren übertroffen. Ueber 3000 Beſucher gingen durch die große Halle, um ſich von den hervorragenden Lei⸗ ſtungen der badiſchen Kaninchenzucht zu überzeugen. Gegen 4 Uhr am Sonntag nachmittag gingen ſogar die Einlaßkarten aus, ſo daß man behelfsweiſe zur Selbſtänfertigung ſchreiten mußte. Aus dem ganzen badiſchen Land hatten ſich Zuchtfreunde eingeſtellt, aber auch aus der Pfalz und dem Rheinland, aus Heſ⸗ ſen und Württemberg. Bemerkenswert zahlreich war der Beſuch aus Freiburg, Weil a. Rh. und ſogar aus Baſel. 5 Einzelne Züchterverein'gungen hatten ge⸗ ſchloſſen mit Antobuſſen die Fahrt nach Mannheim gemacht. Viele Randſiedler benützten die Gelegenheit, um ſich über den Stand und die Möglichkeiten der Ka⸗ ninchenzucht zu unterrichten, wobei ihnen erfahrene Züchter mit ſichtlichem Stolz auf ihre Ausſtellungs⸗ erfolge gerne Auskunft erteilten. An den einzelnen Käfigen hingen Karten, auf denen der Spruch des Preisgerichts vermerkt war. —]!!]!!ſñ!! f77777“ * Verſetzt wurden: Gerichtsverwalter Guſtar Faubel beim Amtsgericht Bruchſal zum Amtsge⸗ richt Mannheim, Juſtizoberſekretär Eugen Holz⸗ hauer beim Amtsgericht Mannheim zum Amts⸗ gericht Bruchſal und Juſtizaſſiſtent Adolf Foos beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Bretten. 38 * Ernannt wurden: Gerichtsverwalter Wilhelm Schmieg beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtiz⸗ oberinſpektor und Juſtizaſſiſtent Maximilian Bau⸗ mann beim Notariat Mannheim zum Juſtizſekre⸗ tär. * Ihren 77. Geburtstag feiert heute Frau Eliſe Wagner Wwe., M 2, b, in geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit. Der Radfahrer war ſchuldb“ In Seckenheim verurſachte an der Straßenkreuzung Seckenheimer⸗ Hauptſtraße und Robert⸗Wagner⸗Brücke ein unvor⸗ ſchriftsmäßig fahrender Radler einen doppel⸗ ten Zuſammenſtoß. Durch das Verhalten des Radfahrers mußte ein Kraftradfahrer ſcharf brem⸗ jen, ſo daß er zu Boden ſtürzte. Ein dicht nachfol⸗ gender Kraftwagenfahrer fuhr mit ſeinem Fahrzeug auf das Kraftrad, wobei dieſes beſchädigt wurde. Erfreulicherweiſe kamen Perſonen bei dieſem Zu⸗ ſammenſtoß nicht zu Schaden. Von der Fahrbahn abgewichen iſt in Neuoſtheim ein Kraftwagenfahrer, der vermutlich durch die Veith Hermann aus Offenburg, Vierling Otto aus Glätte auf den Gehweg geriet und hierbei einen Baum ſtreifte. Das Fahrzeug erlitt auf der einen Seite ſtarke Beſchädigungen, wie auch drei mitfah⸗ rende Perſonen, ein Ehepaar und die Frau des Kaninchen⸗ ſtellung von Medaillen hatte man unterlaſſen. Der Es konnten 20 Stadt⸗Ehrenpreiſe, 80 Ehrenpreiſe der Badiſchen Bauernkammer und 125 Ehrenpreiſe vom Gau und von Vereinen vergeben werden. Die Her⸗ ſetzte ſchon am Samstag nachmittag ſehr rege ein und hielt den gan⸗ zen Sonntag über an, ſo daß hunderte von wertvollen Kaninchen ihre Be⸗ ſitzer wechſelten, um weiterhin der Zucht zu dienen. Sehr befriedigend war ſchließlich auch der Verkauf von Pelz⸗ und Woll⸗ waren. Es iſt wirklich ſchade, daß es nicht möglich war, die Ausſtellung länger offen zu halten, da ſonſt für die Schulen der Beſuch eine wertvolle Bereiche⸗ rung des Wiſſens um die Kleinlandwirtſchaft geweſen wäre. Den Vereinigten Kaninchenzüchtern Mann⸗ heim⸗Feudenheim, die unter Leitung von Gauführer Karl Nagel die große Arbeit der Vorbereitung und Durchführung dieſer Schau übernommen hatten, ge⸗ bührt Dank und Anerkennung, ebenſo auch den Stif⸗ tern, die die Verteilung der Ehrenpreiſe ermöglicht haben, in erſter Linie der Bauernkammer, der Stadt⸗ verwaltung, des Gaues Baden und des veranſtalten⸗ den Vereins. Es iſt unmöglich, von den vielen hunderten von Preiſen alle zu nennen, deshalb geben wir nachſtehend Kraftwagenlenkers Verletzungen erlitten. Ein vor⸗ überkommender Kraftfahrer verbrachte die Verletzten nach dem Thereſienkrankenhaus. * Zu Gerichtsaſſeſſoren wurden auf Grund der im Spätjahr 1933 beſtandenen zweiten juriſtiſchen Staatsprüfung folgende Referendare ernannt: Bauer Walter aus Straßburg, Bezler Reinhold aus Heidel⸗ berg, Binder Walter aus Karlsruhe, Bloch Ernſt aus Frankfurt, Dr. Blum Rolf aus Freiburg, Boſ⸗ ſert Auguſt aus Durlach, Dinter Franz aus Lahr, Erhardt Walter aus Odumaſe, Faller Auguſt aus St. Märgen, Fiſcher Karl aus Unadingen, Flum Paul aus Schwetzingen, Föhrenbach Walter aus Baden⸗ Baden, Dr. Frey Erich aus Mannheim, Dr. Gaa Valentin aus Plankſtadt, Gantert Franz aus Frei⸗ burg, Giebel Franz aus Schloßau, Dr. Goll Walter aus Mannheim, Dr. Heimlich Friedrich aus Kon⸗ ſtanz, Henn Theodor aus Mannheim, Dr. Her⸗ bold Auguſt aus Mannheim, Kaiſer Leopold aus Neckarbiſchofsheim, Kaſper Joſef aus Grafenhauſen, Kayſer Robert aus Straßburg, Klemm Georg Adam aus Heidelberg, Dr. Klien Joſef aus Konſtanz, Mal⸗ lebrein Alfred aus Freiburg, Maurer Kurt aus Karlsruhe, Morſtadt Fritz aus Straßburg, Müller Kurt aus Schliegen, Dr. Scherenberg Max aus Dres⸗ den, Dr. Schirmer Rudolf aus Hohentengen, Schra⸗ die Werner aus Mannheim, Schultz Johanna aus Freiburg, Dr. Soth Bruno aus Heidelberg, Dr. Heidelberg, Vückler Otto ans Duisbur“⸗Meiderich. Dr. Würth Gerhard aus Mannheim, Zimmermann Pinzenz aus Königheim, Zipſe Gottfried aus Stetten nur eine Zuſammenſtellung der Ehrenpreiſe, ſoweit ſie in den Mannheimer Bezirk gefallen ſind: Ehrenpreis der Stadt Mannheim Ludwig Frey, Feudenheim; Dietrich Simon, Hemsbach; Wilhelm Ehret, Hemsbach; Adolf Eichhorn, Sandhoſen; Valentin Zimmermann, Schriesheim; Fritz Winkler, Feu⸗ denheim. Ehrenpreis der Bauernkammer Ph. Schmitthäuſer, Seckenheim; Anton Brunner, Feu⸗ denheim; Wilhelm Kirſch, Feudenheim; Max Sprengel, Feudenheim; Fritz Münkel, Ketſch; Fritz Mannherz, Rei⸗ lingen; L. Meyer, Feudenheim; Eugen Göbel, Mannheim; Friedrich Albrecht, Weinheim; Eugen Bödigheimer, Juzen⸗ berg; Walter Müller, Großſachſen; Alois Antes, Schries⸗ heim; Karl Ziegler, Wieblingen; Heinrich Weinkötz, Fried⸗ richsfeld; Karl Althaus, Ilvesheim; Jakob Gärtner, Hems⸗ bach; Ludwig Weiß, Hemsbach; Ludwig Hildenbrand, Feu⸗ denheim; Karl Throm, Mannheim; Alois Schmitt, Brühl; Heinrich Mohr, Käfertal; Sebaſtian Freund, Käfertal; Georg Scherer, Waldhof; Fritz Winkler, Feudenheim; Jo⸗ hann Krückl, Neckaran; Johann Beiſel, Sandhofen; Georg Lingenfelſer, Edingen; Wilhelm Braun, Mannheim⸗Lin⸗ denhof; Auguſt Amann, Mannheim; Rudolf Lurz, Mann⸗ heim; Hermann Auer, Hockenheim. Ehrenpreiſe des Ganes und der Vereine Auguſt Volkamer, Oftersheim; Anton Brunner, Feu⸗ denheim; Ludwig Ries, Friedrichsfeld; Zohann Bauer, Feudenheim; Jean Lang, Feudenheim; F. Bürner, Linden⸗ hof; Dietrich Simon, Hemsbach; Fritz Mannherd, Reilin⸗ gen; Herm. Rodie, Hemsbach; Karl Hennesthal, Ilves⸗ heim; Georg Bauer, Seckenheim; Leopold Kies, Neckarau; Georg Schmelcher, Ilvesheim; Gg. Sauer, Neckarau; Seb. Freund, Käfertal; Joh. Groner, Waldhof; Willi Römpert, Reilingen; Karl Schwab, Mannheim; Johann Bayer, Neckarau; Wilhelm Strauß, Mannheim; Jakob Lohnert, Jlvesheim; Jakob Gerſter, Heddesheim; Karl Reinmuth, Mannheim; Ernſt Walter, Luzenberg; Georg Fiſcher, Lu⸗ zenberg; Gebr. Embach, Hemsbach; Chr. Herrwerth, Käfer⸗ tal; Karl Hach, Luzenberg; Martin Zahn, Wieblingen; Otto Feſſel, Käfertal; Valentin Frey, Feudenheim; Hein⸗ rich Stroh, Altlußheim; Georg Retzbach, Wieblingen; Auguſt Back, Feudenheim; Johann Birkhold, Neckarau; Heinrich Wunder, Feudenheim; A. Köhler, Feudenheim; Guſtav Lauer, Luzenberg; H. Gumbel, Feudenheim; Emil Benzinger, Feudenheim; Karl Wagner, Luzenberg; Wil⸗ helm Braun, Lindenhof; Joſef Häusler, Neckarau; Rud. Lurz, Mannheim; Mannh. Kaninchen⸗ und Geflügelzucht⸗ verein„Einigkeit“, Mannheim(für Pelzſachen und Felle). Die überaus große Zahl der erſten, zweiten und dritten Preiſe läßt darauf ſchließen, daß nur erſt⸗ klaſſiges Material gezeigt wurde, was auch ſachkun⸗ dige Beſucher beſtätigten.—el. ——— Saarkinber als Gäſte der Stadt Mannheim Dem Saarbrückener Schnellzug war am Samstag nachmittag ein Wagen angehängt, der aus dem Saargebiet fünfzig Kinder brachte, die als Gäſte der Stadt Mannheim im Biktor⸗ Lenel⸗Stift in Neckargemünd Unterkunft finden werden. Als um 16.47 Uhr der Zug im Mannheimer Haupt⸗ bahnhof einfuhr, hatten ſich auf dem Bahnſteig Stadt⸗ rat Hoffmann, Direktor Koebele und Medizi⸗ nalrat Dr. Stephani eingefunden. Ebenſo war die Oberin Zentmayer anweſend, um der Ueber⸗ führung nach Neckargemünd ſelbſt beizuwohnen. Die erholungsbedürftigen Kinder aus Saarbrücken, Dil⸗ lingen und anderen ſaarländiſchen Orden waren ganz begeiſtert von der Reiſe und freuten ſich auf ihren neuen Aufenthaltsort. Ein kräftiges„Heil Hitler!“ klang einem aus den einzelnen Abteilungen immer wieder entgegen, während die Hakenkreuzfähn⸗ chen, die jedes Kind hatte, äußerlich ſchon Zeugnis von dem Geiſt ablegten, der die 17 Mädels und 33 Jungens beſeelte. Ueber die Dauer des Aufenthaltes der Saarkinder in Neckargemünd iſt noch nichts Ge⸗ naues bekannt, doch dürfte ziemlich ſicher ſein, daß er nicht ſo raſch beendet iſt. Die Kinder ſelbſt wiſſen, daß ſie längere Zeit der Heimat fernbleiben müſſen und glauben ſogar, daß ihr Erholungsaufenthalt bis zum Jahre 1935 dauern wird. Kinderlachen, Heilrufe und froher Sang ſchallte aus dem Wagen, als ſich der Zug nach zehn Minuten Aufenthalt in Bewegung ſetzte, um die Kinder an das Ziel zu bringen. Die Saarjugend wußte noch nicht, daß ſie in Neckargemünd von dem Spielmannszug der Hitler⸗Jugend in Empfang genommen und in das Erholungsbeim geleitet wurde. Ein guter Auftakt, der hoffentlich zu einer Verbrüderung und engen Freundſchaft führen wird. Möge es den Kindern von der Saar als Gäſte der Stadt Mannheim wohl⸗ ergehen, damit ihnen ſtets der Aufenthalt im Reich, zu dem ſie ja gehören, unvergeſſen bleiben wirdl Belohnte Arbeit im Dienſte des Luftſchutzes! Wie wir ſeinerzeit berichteten, hatte der Reichs⸗ luftſchutzbund durch den bekannten Freiſcharführer Oberleutnant a. D. Roßbach einen Wettbewerb angekündigt und eine Sammlung vorgenommen. die es dem erſten Jungen oder dem erſten Mädel, auf deſſen Betreiben in dem betreffenden Ort ein Haus vorſchriftsmäßig für den Luftſchutz eingerichtet wurde, ermöglichen ſoll, an einem Winter⸗Schilehr⸗ gang in den Alpen teilzunehmen. Die Mannheimer Jugend machte ſich mit Eifer ans Werk. Viele Mel⸗ dungen über die Fertigſtellung trafen bei der Orts⸗ gruppe ein. Bei der vorgenommenen Prüfung durch Luftſchutz⸗Sachverſtändige erhielt den erſten Preis die Schülerin der Peſtalozziſchule. Man Weisheit, aus der Kleinen Wallſtattſtraße. Sie durfte eine zehntägige Reiſe in die bayeriſchen Alpen unternehmen und im Winterlager des Reichsluft⸗ ſchutzbundes einen Schikurſus mitmachen. Außerdem konnten noch fünf weitere Preiſe in Höhe von 15 bis .Mk. verteilt werden. Damit aber auch die übrigen Buben und Mädels für ihre Luftſchutz⸗Arbeit be⸗ lohnt wurden, erhielt ein jedes einen Troſtpreis in Geſtalt eines Modellierbogens, aus dem man ſich das Modell eines vorſchriftsmäßigen Schutzraumes ſelbſt zuſammenbauen kann. Die Sammlung reichte natürlich bei weitem nicht aus. Die Ortsgruppe Mannheim des Reichsluftſchutzbundes hatte aus eige⸗ nen Mitteln noch beigetragen, um dteſen fleißigen Buben und Mädels eine kleine Weihnachtsfreude bereiten zu können. 3 Gegen lerstootung keru, ſammengefaßt“ waren. vorigen Jahrhunderts gab durch die Bundesakte vom hatten in den Jahren 1807/12 ein ſolches Grenzzoll⸗ Das Mäochen ihm obliegende Arbeitsleiſtung vollbringen kann. tels hochgeſchlagen und ſitzt mit trotzigem Geſicht am Stunde wird das Getratſche auf dem Höhepunkt ſein würdigen wiſſen, die ſind auch nicht beſſer, als daß 4. Seite/ Nummer 11 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 8. Januar 1934 Das Jubiläum der Deutſchen Jolleinheit Feierliche Stunden bei der Fachſchaſt der Reichszollverwaltung Zu gleicher Zeit, da ſich in der Reichshauptſtadt Wordnungen der deutſchen Zollbeamten zu einer Feſtveranſtaltung anläßlich des hundertſten Jahrestages der Errichtung des Deut⸗ ſchen Zollvereins zuſammenfanden, veriam⸗ melte die Fachſchaft Reichszollverwal⸗ tung lim RDB) des Amtes für Beamte der NSD A P, Kreis Mannheim, ihre Mitglieder zu einer ſchlichten Gedenkfeier am Samstag⸗ abend in den Germaniaſälen. Die Fahne der Fach⸗ ſchaft wehte in dem mit den Bannern und Symbolen des Dritten Reiches ſeſtlich geſchmückten Saal, der unſere Beamten des Zolldienſtes nach Volksgemein⸗ ſchaftsbrauch kameradſchaftlich beiſammne ſah. Der am Erſcheinen verhinderte Kreisbeamten⸗ führer, Pa. Mutter, war durch Kreisorganiſa⸗ tionswart Pg. Knobelſpies vertreten, während ſeitens des Vorſtandes der Reichszollverwaltung Mannheim Reg.⸗Rat Schweizer und Oberzoll⸗ rat Scheuermann erſchienen waren. Auch die Fachſchaften Finanz⸗, Juſtiz⸗, Kommunal⸗ und Reichspoſtverwaltung hatten mit den Pg. Reg.⸗Rat Meyer, Spilger, Hölz und Wohlfahrt ihre Abgeordneten entſandt. Der die Anweſenden begrüßende Bezirkskommiſ⸗ ſar, Pg. Gilberg, Sachbearbeiter im Amt für Beamte, Fachſchaft Reichszollverwaltung, Kreis Mannheim, verſtand es, in ſeiner Feſtanſprache mit markanten Strichen eine überſichtliche Skizze über die Entwicklung des deutſchen Zollwe⸗ ſens zu entwerfen, die von der fürchterlichen Zer⸗ ſplitterung eines Deutſchlands des Erſten Reiches ihren Ausgang nahm. Ende des 18. Jahrhunderts beſtand das Heilige Römiſche Reich Deutſcher Nation aus nicht weniger als 570 reichsunmittelbaren Gebieten, die in 322 Staaten und politiſchen Verbänden„zu⸗ Iſt es verwunderlich, daß dieſes Jahrhundert die Blütezeit für den— von manchen Klein⸗ ſtaaten ſogar begünſtigten— Schmuggel geweſen, zumal man dieſes Treiben häufig— wie das ehr⸗ ſamſte Unternehmen— verſichern laſſen konnte! Die politiſche Neuordnung in Deutſchland zu Beginn des 8. Juni 1815, wonach Deutſchland„nur noch“ 39 ſonveräne Regie⸗ rungen zählte, den Anſtoß zur Abänderung dieſer Zollzuſtände, da ſie immerhin eine Vorbehaltsklauſel enthielt, wonach über die Zollfragen in Beratung eingetreten werden könne. Allerdings ließen der Souveränitätsdünkel und die Selbſtſucht gerade der Kleinſten keinerlei Praktiſche Fortſchritte zu. Während um die Jahr⸗ hundertwende beiſpielsweiſe Preußen für ſeine Pro⸗ vinzen nicht weniger als 60 verſchiedene Zoll⸗ und Akziſe⸗Tariſe in Gültigkeit hatte, hob Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1806— veranlaßt durch die in⸗ ſolge der Kontinentalſperre für die beſetzten Pro⸗ vinzen eingeführte Einfuhrbegünſtigung franzöſiſcher Waren— die bis dahin beſtehenden zahlreichen Einfuhrverbote auf, um die Verſorgung der unbe⸗ ſetzten Provinzen zu erleichtern. Das berühmte, von dem ſpäteren Finanzminiſter Maaſen ausgear⸗ beitete Zollgeſetz vom 26. Mai 1818 brachte endlich für Preußen die Aufhebung ſämt⸗ licher Binnenzölle und die Verlegung der Zollgrenzen an die Landesgrenzen. Auch die Länder Bayern, Württemberg und Baden ſyſtem unter Beſeitigung aller inneren Zollinien eingeführt, ſo daß man durch die Behandlung der anderen Mittel⸗ und Kleinſtaaten als Zollausland dieſe nach 121ährigem erbitterten Zoll⸗ und Schmuggelkleinkrieg zum Anſchluß an die nord⸗ und ſüddeutſche Zollpolitik zu zwingen rermochte. Aufgeklärt durch das hervorragende Wirken hauptſächlich des Schwaben Fr. Liſt und ſeines Handels⸗ und Gewerbevereins— nicht zu überſehen die berühmt gewordene Denkſchrift des badiſchen Staatsmannes Nebenius—, forderte die öffentliche Meinung immer dring⸗ licher eine einheitliche deutſche Zoll⸗ und Handels⸗ politik, der nun lediglich noch die ſich 1828 zum Mittel⸗ deutſchen Handelsverein zuſammengeſchloſſenen 17 Staaten entgegenſtanden. Dennoch kam bereits 1829 durch den Handelsvertrag zwiſchen den preußiſch⸗ heſſiſchen und bayeriſch⸗württembergiſchen Zollver⸗ einen die Annäherung von Nord und Süd zuſtande, der am 1. Januar 1834 die endgültige Zoll⸗ einheit des Deutſchen Reiches durch die Gründung des Deutſchen Zollvereins folgte. Wohl kaum hatte das deutſche Volk in den 20 Jahren nach Blüchers Rheinübergang eine Sil⸗ veſternacht fröhlicher und feſtlicher begangen, als die der Jahreswende 1833/34, da mit dem letzten Glockenſchlag des Jahres 1833 unter dem ungeheu⸗ ren Jubel der Bevölkerung die Räder der vor den mitteldeutſchen Zollhäuſern wartenden hochbelade⸗ nen Frachtwagen zu rollen begannen. So war des deutſchen Zöllners Wirken allezeit dazn angetan, Wegbereiter des groß⸗ deutſchen Gedankens zu ſein. Ueberleitend zu den Geſchehniſſen unſerer heutigen Zeit und ihrer innerpolitiſchen Parallele beendete der Redner ſeinen Vortrag mit gelöbnis zum Deitten Reiche und deſſen Führer Adolf Hitler. Einem dreifachen „Sieg Heil“ auf unſer Volk, den Reichspräſidenten v. Hindenburg und unſeren Volkskanzler folgte der gemeinſame Geſang der erſten Strophen des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. Umrahmt war die Feſtanfprache von Vorträgen altüberlieferter Zöllnerſprüche, durch Bezirkskom⸗ miſſar Köhl tadellos zu Gehör gebracht, ſowie dem von allen mitgeſungenen Zöllnerlied und einem von Kamerad Eſſig nett geſungenen Baritonſolo „Reicht Euch die Hand zum Bunde.“ Freundliche Worte der Anerkennung und des Dankes ſeien auch der gut aufeinander eingeſpielten Muſikkapelle ge⸗ ſagt, die ſich in gemeinnütziger Weiſe in den Dienſt der Sache ſtellte. Der zweite Teil der Feſtfolge blieb bei gemütlichem Kommers der Fidelitas vor⸗ behalten. „„HH„—0000GPGb00GGGGʒä„'lPkPb0!PbT0TT0T0T0T0T0T0TTTT Iilmrundſchau Capitol:„Revolte im Zoo“ Mehr noch als die Handlung dieſes Films, in deren Mittelpunkt ein junger Tierwärter und ein Waiſenmädchen ſtehen, feſſeln die ausgezeichnet photo⸗ graphierten Tieraufnahmen, die für jeden Freund des Zoos eine Augenweide bilden. Man ſieht präch⸗ tige Raubtierexemplare, die ſich zum Schluß, als durch ein Verſehen die Beſtien aus ihren Zwingern freigelaſſen werden, unter wüſtem Geheul zu einem wilden Tumult, zu einem Aufſtand vereinigen. Dieſe E eene iſt der Glanzpunkt des Films. Sie iſt nerven⸗ ſpannend und an ſchauerlicher Realiſtik kaum zu überbieten. Gene Raymond gibt eine Idealgeſtalt vin einem Tierwärter voll Liebe für ſeine vier⸗ beinigen Lieblinge. Durch ſein mutiges Eingreifen wird die Ordnung im Zoo wiederhergeſtellt. Lorette Joung iſt ſeine Gegenſpielerin.— Der reichhaltige Doppelſpielplan bringt außerdem Buſter Keaton, den Mann mit dem todernſten Geſicht, das er auch in ſeinem neueſten Film„Bier her“ beibehält. Die hier ſich entwickelnden urkomiſchen Situationen aus dein Kampf um die Aufhebung des Alkoholverbots geben Veranlaſſung zu großer Heiterkeit, die auch nicht dadurch gemindert wird, daß der Film in eng⸗ liſcher Sprache läuft. Hinweis Die Vortragsreihe der Deutſchen Schule für Volksbildung wird im neuen Jahre am Mittwoch, 10. Januar fortgeſetzt. Prof. Dr. Juſt, der Direktor des Inſtituts für menſchliche Erblehre und Eugenik an der Univerſität Greifs⸗ wald, ſpricht über die„Raſſiſche Aufartung des Deutſchen Volkes“. Der Vortrag findet wie üblich im großen Saal der Harmonie, D 2, 6, abends.15 Uhr ſtatt. Die entſcheidende Bedeutung der Raſſenforſchung braucht heute kaum noch betont zu werden. Wir beginnen heute geſchichtliche Vor⸗ gänge und geſellſchaftliche Tatbeſtände vom Blut her zu begreifen. Die Raſſe wird als Träger in der Kultur erlebt. Damit iſt die Aufgabe der wiſſen⸗ ſchaftlichen Raſſenkunde und Erbforſchung beſtimmt. Es komint darauf an, durch genaue Unterſuchungen feſtzuſtellen, welche Beziehungen zwiſchen den biolo⸗ giſchen Tatbeſtänden der ſeeliſchen Gattung und der willenmäßigen Leiſtung beſtehen und nach welchen Geſetzen ſich die poſitiven Werte des Geiſtes und des Charakters vererben. Dieſe Erkenntniſſe bilden die Grundlage für raſſenpolitiſche Forderungen zur Auf⸗ artung des deutſchen Volkes. Die Sünden des vergangenen Syſtems * Ladenburg, 7. Jan. Die kleine Stadt Ladenburg hat aus dem vergangenen Syſtem eine Viertel Mil⸗ lion ungedeckten Aufwand übernommen, das ſind 50 Mark auf den Einwohner. Im Bürgeraus⸗ ſchuß wurde der Voranſchlag 1933/34 genehmigt, wo⸗ bei Bürgermeiſter Dr. Reuter der Ueberzeugung Ausdruck verlieh, daß ſchon im nächſten Jahr eine weſentliche Erleichterung der finanziellen Be⸗ laſtung erzielt werden könne. Die ſchlechte Finanz⸗ politik der vergangenen Jahre habe ſich nicht nur auf die Stadt ſelbſt, ſondern auch auf die Sparkaſſe ausgewirkt, die ſich deshalb einem andern Verband angliedern mußte⸗ Schwind'er geſucht! 21. Dezember hat ein bisher noch unbekannter Mann angeblich im Auftrage der Geſchäftsſtelle der NeSDApP, in zwei hieſigen Geſchäften größere Mengen Zucker, Mehl und Dürrfleiſch abholen laſſen, wie er angegeben hat zur Ver⸗ wendung in der ſtädtiſchen Volksküche. Der Täter, welcher die Waren abholte, legitimierte ſich mit einem Ausweis mit Lichtbild. Er kann wie folgt beſchrieben werden: 18—20 Jahre alt, 1,65 Meter groß, blond, trug dunklen Mantel und blaue Stoffmütze. Die bei⸗ den Lieferanten ſind Betrüger zum Opfer gefallen. Wer kann Auskunft über den Verbleib der Ware und die Täter geben? Vor weiteren Betrügen wird gewarnt. Sofortige Verſtändigung der Kriminal⸗ polizei oder nächſtgelegenen Polizeiwache erbeten. dem Treue⸗ * Ludwigshafen, 8. Jan. Am 2. November und nach vorausgegangenem telefoniſchen Anruf, NSDAP-Miiieilungen Aus partetamtlichen Bekonntmechungen entnommen PO Walbhof. Montag, 8. Jan., 20 Uhr, im„Mohrem kopf“, Sandſtr. 11, Pflichtſchulungsabend für alle Pgg. der Zelle 1(Luzenberg) und Zelle 2(Waldhof). Referat: Pg. Dr. Kuckes. NSBO Strohmarkt. Die nächſte Amtswalterſitzung findet am Montag, 8. Jan. 1934, 20.15 Uhr, im„Kinzinger Hof“ ſtatt. Friedrichspark. Betriebsverſammlung folgender Fir⸗ men am 8. Januar, 20.30 Uhr, im Lokal zum„Fliegenden Holländer“, Inh. Ph. Keller, C 3, 20: Gebrüder Zahn, Mannheim, A 2, 5, Wiloͤberg u. Co., Mannheim, B 5, 6, Heinrich Schlerf, Mannheim, Schleuſenweg 5/, Gebr. Hahn, Mannheim, 0 3, 16, J. Hirſch u. Söhne, D 7, 14. Die Betriebszellenobleute haben dafür Sorge zu tragen, daß ihre Belegſchaften vollzählig erſcheinen. NS⸗Hago Oſtſtabt. Am Dienstag, 9. Jan. 1934, findet eine Amtswalterſitzung ſämtlicher Betriebszellenoblente und Straßenzellenwarte ſtatt. Ort:„Pfalzkeller“, N 7. Zeit: 20.90 Uhr. Was hören wir? Montag, S. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).— 10.10: Mozart⸗Kloviermuſik.— 12.00: Aus Verdis Opern(Schallpl.).— 13.35: Lehariang. Konzert.— 16.00: Nachmittagslonzert.— 18.00: Franzöſiſch.— 18.20: Die Schädelopſer der Oſnethöhle.— 158.45: Rechenkniſfe. Dr. K. Menninger.— 10.00: Stunde der Nation aus Mün⸗ chen: Bayreuther Meiſter.— 20.00: Griff ing Heute.— 20.10: Volksmuſik.— 20.30: Induſtrie⸗Spionagk.— 21.10: Montagskondert dez Frankſurter Orcheſtervereins.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.— 28.002 Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00 Gymnaſtik.— 10.00: Für die Hausfrau.— 10.15: Photo⸗ kurſus.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Wiener Klänge (Schallpl.).— 14.50: Für die Kleinen.— 16.10: Deutſche Vollsballaden.— 16.00: Konzert.— 17.50: Horn⸗Quartett. — 18.10: Bücherſtunde.— 18.25: Creſcendo. Muſikaliſche Hörfolge.— 20.10: Oeſterreich.— 20.30: Die Sprache der Freiheit. Hörbild.— 21.25: Die Reiſe um die Erde in 55 Minuten. Bunte Stunde.— 22.50: Nachtmuſik. Deuiſchlandſender .35: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.—.40: Ein Weltenbummler zur See erzählt.— 10.10: Schulfunk.— 10.50: Schulfunk.— 11.30: Ein Deutſcher erfindet den Fernſprecher.— 11.50: Zeitſunk.— 12.00: Mittagskonzert (Schallpl.).— 15.00: Für die Frau.— 15.45: Bücherſtunde. — 16.00: Konzert.— 17.00: Pädagogiſcher Funk.— 17.20: Japan von heute.— 17.35: Isländiſche Gefänge.— 18.05: Jugendſportſtunde.— 20.00: Wein der Treue. Hörſpiel. — 21.00: Wir tanzen 60 Minuten.— 23.00: Der Schwimm⸗ ſport im neuen Jahr.— 22.55: Unterhaltungsmuſik. Sageobaleucleꝛ Moutag, 8. Jannar Nationaltheater:„Am Himmel Europas“, Komödie von Schwenzen⸗Malina, Miete C, 20 Uhr. Roſengarten: Viertes Volksſinfonie⸗Konzert, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Das große Neujahrs⸗ Feſtprogramm. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Flüchtlinge“.— Alham⸗ bra:„Großfürſtin Alexandra“.— Roxy:„Schlepp⸗ zug M 17“.— Schauburg:„Abel mit der Mund⸗ harmonika“.— Scala:„Reifende Jugend“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bie 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 18 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1: Ausſtellung von Wer⸗ ken Mannheimer Künſtler. Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle, Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Ingendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15—19 Uhr. Geöffnet von 11 bis 13 und von auf der Geiſterſtraße ROMAN VoN HANS HEINRICH VIII. In kalten Güſſen fegt der Regen auf die Land⸗ ſtraße herab, peitſcht die Bäume, daß ſie ſich biegen, trommelt gegen die Windſchutzſcheibe des dahin⸗ raſenden Wagens, daß die Wiſcher nur mit Mühe die Lona Haſſelt hat den Kragen ihres Wetterman⸗ Steuer. Und wenn's Schuſterjungens regnet— es iſt befretend, ſo dahinzufagen durch die Nacht, Regen, Sturmwind und Wetter ein Trutzlied zu ſingen, und erſt recht all dem Dreck, der dahinten liegt. Lona Haſſelt lacht höhniſch auf! Jetzt, um dieſe in Berlin, in den Salons, in der Ciro⸗Bar, im Bri⸗ ſtol! Mag Curt zuſehen, wie er damit fertig wird. Sie hat es ſatt, gründlich ſatt! Dieſes Verſtecken⸗ müſſen, Rückſichtnehmen, Heucheln! Pahl Als ob ſie nicht alle genau ſo ihrem Vergnügen lebten wie ſie lelber! Sollten ſich doch an die eigene Naſe ſaſſen, die verehrten Zeitgenoſſen, die ſich über die flotte Frau Lona aufhalten und ihr Benehmen unpaſſend finden! Und die andern, diejenigen, die keine Spaß⸗ verderber ſich und die Launen einer ſchönen Frau zu man ſie ſatt bekommt. Immer und ewig dieſelben Typen, die um einen herumſchwirren, ob man nun in Berlin oder Weſterland, Kairo oder St Moritz iſt. Flachheit, übertüncht durch geſellſchaſtliche Formen und angeleſene Geiſtreicheleien. Aufgeblaſenheit, Mache, wandernde Kleiderſtänder— ach! Wenn die Maske fällt, wenn man mit ihnen allein iſt, dann ſind ſie alle gleich, einer wie der andere, nackt und bloß. Das Schlimme dabei iſt, daß man ſie auf die Dauer nicht entbehren kann, daß man Fracks. elegante Klei⸗ der und Menſchen, die ſie zu tragen wiſſen, um ſich ſehen muß, daß man Tanzmuſik, Cocktails und Tango braucht, um leben zu können. Aber ab und zu packt einen doch„der Menſchheit ganzer Jammer“, und dann kurbelt man ſeinen Wagen an und flieht irgend⸗ wohin, ohne eine Nachricht zu hinterlaſſen. So wie Lona Haſſelt, als ſie vor zwei Tagen ohne ſich zu verabſchieden, aus Berlin abreiſte. Nicht mal Curt Ahrenstorf, ihr erklärter diesjähriger Liebling, hat eine Zeile ehalten. Tempo! Tempo! Neunzig Kilometer bei Nacht und Wetter auf unbekannter Landſtraße. Herrgott, wenn der Wagen nicht wärel Wenn man nicht ab und zu mal den ganzen Zimt vergeſſen könnte in der Nervenanſpannung ſauſender, halsbrecheriſcher Fahrt! Was bietet das Leben denn ſonſt? Was ge⸗ ſchieht denn? Abenteuer erleben die Menſchen nur auf dem Papier und auf der Flimmerleinwand. Im Leben geſchieht nichts. Spiel? Liebe Güte, wer ſpielt denn heute noch? Monte und Zoppot ſind Kräh⸗ winkel geworden, in denen bürgerliche Berufe um ein paar Mark zittern. Die Spielklubs langweilig, weil die hohen Einſätze fehlen. Und was liegt denn auch daran, ob man ein paar tauſend oder gar zehn⸗ taufend verliert? Spiele, mit wirklich hohem, atem⸗ raubenden Einſatz, bei dem das Leben oder wenig⸗ ſtens das letzte Hemd verloren oder gewonnen wird, die gibt's nicht mehr. Und ſonſt? Das bißchen Liebe? Das lohnt ſich überhaupt nicht mehr. Man liebt, man genießt, wenn man Luſt hat, und man wirft wieder weg. Niemand regt das auf. Es iſt kein Wagnis, kein Abenteuer mehr, denn wer findet noch etwas dabei, daß eine ſchöne Frau ſich einen Liebhaber hält? Klatſch, Tratſch, Geziſchel— ſonſt nichts. Man könnte ſich in einen Verbrecher verlieben, ſich öffentlich mit irgendeinem Unterweltshelden vom Weoͤding zei⸗ gen. Iſt auch nicht mehr neu Alles ſchon dageweſen. Das einzige, was noch bleibt, iſt der Motor, deſſen donnerndes Lied aus der Nacht aufbrauſt und einem Abenteuer und Erleben vorgaukeli. Wohin Lona Haſſelt eigentlich will, weiß ſie ſelber noch nicht genau. So iſt über Hannover und Köln gefahren und hat die Richtung gegen die holländiſche Grenze eingeſchlagen. Irgendwer aus ihrer Bekannt⸗ ſchaft hat mal etwas von einem kleinen Reſt bei Hoek van Holland erzählt. wo man ſtundenlang in den Dünen laufen kann, ohne Bekannte zu treffen. Eine ſchwache Erinnerung an dieſe Erzählung iſt bei Frau Lona hängen geblieben. Vielleicht kann man dort ein paar Wochen untertauchen. Man wird ſehen. Vor⸗ läufig genießt Frau Lona das Dahinbrauſen auf ein⸗ ſamer Landſtraße wie ein erfriſchendes Bad. „Brrrl Langſam, Jonny!“ Lona Haſſelt droſſelt ihren Motor ab und bringt den Wagen zum Steben, dicht vor einem Wegweiſer, der mit ſchiefen Armen rechts und links in einen Kreuzweg zeigt. „Hillebek 32 Kilometer.— Soonsbek 30 Kilo⸗ meter.“ Hallo! Kuſchelt ſich da nicht etwas hinter dem Wegweiſer, im Schlagſchatten außerhalb des Schein⸗ werferlichts? Frau Lona richtet den Sucher auf die Stelle. Im grellen Licht ſteht ein junger Burſche mit erſchrockenen Augen und ein altertümliches Motor⸗ rad liegt neben ihm im Straßengraben. „Ach bitte!l Kommen Sie doch mal her!“ Scheu kommt der Burſche näher und wünſcht ver⸗ legen einen guten Abend. Die ſchöne Frau im Wa⸗ gen betrachtet ihn lächelnd. „Haben Sie'ne Störung?“ „Nä.“ Peter ſchüttelt den Kopf und wirft einen geheimnisvoll tuenden Blick hinter ſich ins Dunkel. „Ich.. ich wart bloß auf jemand.“ Nichts geſchieht— denkt Lona Haſſelt bedauernd. — Wenn's wenigſtens'n Strolch wäre, ein brutal⸗ verwegener Kerl— Raubüberfall, Verſchleppung, daß man ſich wehren müßte, um nicht vergewaltigt zu werden! Aber der da— ach Gott, wegen dem braucht man nicht nach dem Browning zu taſten, der in der Taſche neben dem Wagenſchlag ſteckt, den hält man ſich mit einem Blick vom Leibe. „Wo geht's denn hier zur holländiſchen Grenze?“ Peter überlegt eine halbe Minute lang.„Da müßt Ihr zurückfahren bis Neefsheim und dann links ab auf'r Straße nach Cleve. Der Weg hier rechts geht nach Hillebek am Rhein.“ „Und der Weg geradeaus?“ „Der geht an die Grenz.“ „Na alſo. Warum dann zurückfahren?“ Peter ſieht die Frau treuherzig an.„Die Straße hier könnt'r nit lang fahren, Frau. Dat is die Gei⸗ ſterſtraße.“ Frau Lona wirft erregt einen Blick geradeaus auf die dunkle Straße. Die Geiſterſtraße? Natürlich hat ſie ſchon davon geleſen. Alle Blätter ſind ja voll da⸗ von. Ein Blitzen ſteht in ihren Augen. Sieh mal an! Eine Geiſterſtraße. Die kommt Lona Haſſelt gerade recht. Peter greift erſchrocken nach dem Wagenſchlag, als die Frau Gas gibt.„Ihr wollt doch nit über die Straße fahre? Am Kilometerſtein 13,9 ſitzt der Teu⸗ fel, Frau!“ Frau Lona lacht ein hartes Lachen.„Der Teufel tut mir nichts Bin ſelber'n Satan. Ab dafür!“ [Dier Wagen ſpringt an. Entſetzt ſtarrt Peter in die Dunkelheit, in der das Schlußlicht verſchwindet, Dann ſchleicht er ſich mit eingezogenen Schultern zum „Grabenrand und bringt ſein Motorrad auf die Beine, ſchiebt es neben ſich den Feldweg entlang, der ab⸗ ſeits von der Straße nach Soonsbek abzweigt. „Jeſus, dir leb ich; Jeſus, dir ſterb' ich.“ Peter, der arme Junge mit dem ſehnſuchtsvollen Herzen nach Schmuggel⸗ und Räuberromantik, betet fromm im Weiterſchreiten ein Stoßgebet für die arme Seele, die da auf der Geiſterſtraße dahinraſt, dem Kilometerſtein 18,9 entgegen. * An den Fenſterläden im Gehöft Terbooven rüt⸗ telt der Wind, aber die Menſchen drinnen in der großen Stube merken es kaum. Es iſt ſo ſtill und friedlich, als ſei draußen eben ein milder Sommer⸗ tag zur Neige gegangen. Gleichmäßig ſchwingt das Pendel der alten Kaſtenuhr in der Ecke. Es iſt immer ſo, daß man ſich nach Feierabend in der großen Stube aufhält, denn eine Geſindeſtube gibt es bei Terboovens nicht. Grete, die dickliche Magd, hat nur eine Leidenſchaft: Schlafen. Sobald ſie die Hände in den Schoß legt, kriegt ſie das Gähnen. Aher das muß wahr ſein: Am Tage legt ſie keine Sekunde die Hände in den Schoß. Aber ſobald in der Küche aufgeräumt und das Hoftor geſchloſſen iſt, verſchwin⸗ det die rundliche Grete in ihrer Kammer und wird nicht mehr geſehen, bis das Hühnervolk im Hof nach Futter gackert. Franz aber kann noch nicht ſo früh ſchlafen. Die Arbeit bekommt ihm. Er fühlt ſich abends eher mun⸗ ter als müde. Da ſitzt er denn bei Terboovens in der Stube, lieſt das Blättchen und hört den Erzäh⸗ lungen der Mutter Scheulen zu. Sehr anziehend ſind dieſe Abende nicht. Kein Menſch 1—5 Pbanz⸗ ten. Frau Terbooven ſitzt ruhevoll auf dem alten Sofa hinter dem Tiſch und lieſt ſich langſam und be⸗ dächtig durch die Bücher, die ihr Hochwürden, der Herr Pfarrer, als beſonders erbaulich empfohlen hat. Und die Erzählungen Mutter Scheulens ſind auch nicht beſonders feſſelnd für Franz Windſchütz. Er könnte hinübergehen zum Schäng oder im Wirtshaus ein Glas Bier trinken. Aber er tut es nicht. Er weiß ſelber nicht recht, warum, aber es tut gut ſo dazuſitzen und den blonden Scheitel Maria Ter⸗ boovens anzuſehen, der im Schein der Lampe ſich über ausbeſſerungsbedürftigen Strümpfen heugt. Manchmal hebt ſie auch den Kopf und wirft ein Wort ein in Mutter Scheulens Redeſtrom, und dann ruhen ihre Augen oft ſekundenlang auf Franz. (Fortſetzung folgt.) 23 ** 7 Morgen· Auscabe 1934 —— —— 145 Jahrgang /Nr. 11 BfR Mannheim verliert in Mühlburg:2— Offenbach, Stuttgarter Kickers, 1860 München und 1. 56 Rürnberg in Führung Kein Führungswechſel in Baden Gau XIII Südweſt Kickers Ofſenbach— 05 Mainz:1 Fͤ Pirmaſens— S Wiesbaden:2 AO Worms— FS Frankfurt:2 Phönix Ludwigshafen— FC Kaiſerslautern 3ꝛ0 Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen:1 Spfr Saarbrücken— Wormatia Worms ausgef. Der Tabellenführer, Kickers Offenba ch, konnte auch 05 Mainz g11 beſiegen und dadurch ſeine Stellung befeſtigen. Mainz behielt zuſammen mit Kaiſerslautern den ſiebten Platz. Das Spiel in Saarbrücken, Sportfreunde gegen Wormatia Worms ſiel aus. Der Fe Pirmaſens ſchlug SB Wiesbaden ſicher.2. Pirmaſens rückte auf den zweiten Platz vor. Wiesbaden blieb auf dem fün'ten Platz. AO Worms verlor auſ eigenem Platz gegen§ S V Franktfurt knapp:2. Frankfurt behauptete den vler⸗ ten Platz, Worms fiel wieder auf den letzten Platz zurück. hönix Ludwigshafen kam endlich wieder ein⸗ mal zu einem Sieg. Kaiſerslautern wurde 30 beſiegt, behielt aber den ſiebten Platz. Phönix rückte auf den vorletzten Platz vor. Eintracht Frankfurt gewann gegen Boruſ⸗ io Reunkirchen:1. Einkracht rückte einen Platz vor, Neunkirchen blieb auf ſeinem Platz. Verein, Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkie Kickers Offenbach.12 7 4 1 mis 188 FK Pirmaſens. 12 7 1 4 34.19 169 Bormatia Worms 12 6 2 4 17:23 14:10 FSV Frankfurt. 12 6 2 4 25.21 1410 Eintracht Frankfurt 12 5 3 4 25.22 1311 SV Wiesbaden.12 5 2 5 1919 1212 TE Katſerslautern 192 5 1 6 273 1143 FSV05Mainz 13 5 1 7 2731 11115 Boruſſia Neunkirchen12 4—5 8 I14 Sportfr.Saarbrücken 11 4 1*68 32125 913 hönix Ludwigshaf. 12 3 3 6 24:26:15 lemannia Worms 12 8 2 7 18.26 8¹16 Gau XIV Vaden Vfe Neckaran— Karlsruher FV:1 VfB Mühlburg— Vſc Mannheim:1 Iéé Freiburg— SC Freiburg:0 FC Pforzheim— Germania Brötzingen ausgef. Eine weitere Ueberraſchung im Gau Baden: Nek⸗ Lorau ſchlug den Karlsruher FVvernichtend 611. Plab Sieg brachte Neckarau zum Köauf den fünften Auch der BfR Mannheim mußte bei Mühlburg durch eine:J⸗Niederlage beide Punkte abgeben. Da Phö⸗ nix Karlsruhe ſpielfrei war, konnte VfR den zweiten —5* Halten. Mühlburg iſt auf den vierten Platz vor⸗ Das Spiel Pforzheim— Brötzingen ſiel aus. Der F C Freiburg ſertigte den S C Freiburg :0 ab und konnte zuſammen mit Neckarau zu KöVauf den fünſten Platz vorrücken. SC Freiburg blieb am Ta⸗ bellenende. Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Spð Waldhoſß. 10 6 2 2 28,16 1426 BfR Mannheim.. 11 5 3 25215 13.9 Phönix Karlsruhe. 9 6 0 3 23 13 12.6 ViB Mühlburg. 10 4 3 3 15˙15 119 BVfe Neckarau. 10 3 4 3 16.12 10 10 FC Fretburg.. 10 4 2 4 19.23 10.10 SFSWHPP 10 4 2 4 13:20 10.10 Brötzingen. 10 4 0 6 26:24.12 .Fc Pforzheim.. 9 3 1 5 1820.11 SpCl Freiburg.. 11 2 1 8 16:88 6 Gau XV Württemberg FC Birkenfeld— S Feuerbach:8 Union Böckingen— VfB Stuttgart 23 SC Stuttgart— VſR Heilbronn:2 Birkenfeld konnte SV Fenerbach knopp:3 ſchlagen und dadurch auf den fünften Platz vorrücken. Feuerbach muß den zweiten Platz mit Böckingen und Bſö Stuttgart teilen. Union Böckingen verlor gegen VfB Stutt⸗ .art:3. VſB Stuttgart ſchloß jetzt zu Feuerbach und Böckingen auf den zweiten Platz auf. Der SC Stuttgort holte ſich ſeinen zweiten Sieg (:2) gegen VfR Heilbronn. Beide Vereine liegen nun punktgleich am Tabellenende. Gau XVI Bayern FC Schweinfurt— SpVg Fürth:1 1860 München— Würzburger F:0 1. FC Nürnberg— Wacker München:2 Schwaben Augsburg— Fé Bayreuth:0 FC München— Bayern München:6 Der Tabellenführer FC Schweinfurt erlitt zurch die Spg Fürth eine knappe:1⸗Niederlage und fiel . 75— dritten Platz zurück. Fürth ging auf den vierten atz vor. 18600 München holte ſich durch einen ſicheren:0⸗Sieg über den FV Würzburg wieder die Tabellenführung. Würzburg konnte den achten Platz behaupten. Der 1. FC Nürnberg beſiegte Wacker Mün⸗ chen:2 und fühet jetzt zuſammen mit 1860 München. Wacker München blieb auf dem neunten Platz. Schwaben Augsburg ſpielte gegen Boyreuth 8— teilt den dritten Platz mit Bahern München und Fürtht Der Tabellenletzte, F München verlor gegen Bayern München 116 und hat jetzt 21 Verluſtpunkte. Bayern München konnte auf den dritten Plotz aufſchließen. Ein feines Spiel von Vis Reckarau Bfe Neckaran Karlsruher§N:1(:1) Seit der Begegnung mit Waldhof im Spätſommer des vorigen Jahres hat KcV Mannheimer Gelände nicht mehr betreten. Von jener Zeit an haben ſich die Mannheimer Vereine immer mehr in das neue Geſicht des Gaues ein⸗ gelebt, die Anfangsniederlagen nicht nur ausgeglichen, ſondern eine Geſamtſtellung an der Rhein⸗Neckarſpitze ge⸗ ſchaffen, die im entſcheidenden Ringen der Rückrunde, wenn auch nicht eine abſolut geſicherte, ſo doch ſehr wert⸗ volle Baſis äbgibt. Der Bfe Neckarau, der mit Auswärts⸗ ſpielen bisher am meiſten belaſtet war, hatte bei dem hen⸗ tigen Spiel Gelegenheit, zu erweiſen, ob er in der Lage iſt, den Spuren Waldhofs und VfR zu folgen. Das Vor⸗ ſpiel, das nur knapp:2 verloren ging, hielt auch dies⸗ mal die Ausſichten für beide Mannſchaften offen. Um⸗ io mehr muß es verblüffen, daß die Mannen von der Altriper Fähre nicht nur für das unerwartetſte Ergebnis der ganzen Spielzeit, ſondern für die ſchwerſte Niederlage des Kö ſeit langer Zeit überhaupt zeichnen. Ein alter Grundſatz ſagt zwar, daß eine Mannſchaft nur ſo gut ſein kann, als es der Gegner zuläßt. Gewiß, Kö zeigte ſein ſeit Monaten vielleicht ſchlechteſtes Spiel Taber unter den Treffern der Neckarauer waren in Wie⸗ derholung ſolche, wie ſie nur in langen Unterbrechungen erzielt werden, denn daß z. B. Wenzelburger mit ſeinen erfolgreichen, verlängerten Kopfbällen, wie über⸗ haupt mit ſeinem heutigen Spiel nur periodiſch auf⸗ warten kann, dürfte kaum bezweifelt werden. Das ſchmä⸗ lert die Leiſtung Neckaraus keinesfalls. Aber nicht nur von dieſer Stelle aus überraſchte die Mannſchaft. Auch Heſſenauer kam wieder einmal voll ins Fahrwaſſer ſowohl mit famoſen Eckbällen, von denen Zeilfelder einen glatt verwandeln konnte, wie auch in eigenen Erfolgen. i Verein mit dieſer ausgezeichneten Stürmerleiſtung bildeten Läuferreihe und Schlußtrio ein kompaktes Ganze, das in jeder Reihe dem KFV überlegen war und an den eigenen Toren Schritt um Schritt zu einer Sonderleiſtung hinauſwuchs. Dieringer zeigte einzelne ganz große Para⸗ den bei Bomben des gefürchteten Karlsruhers Müller. In der Läuferreihe lief Möhler auf dem rechten Poſten nach anfänglicher Befangenheit zu voller Form auf, ſo daß die Mittelreihe gegenüber der des Kö ein ſtarkes Plus zu verzeichnen hatte, denn auch Lauer und Größle ſchwank⸗ ten nie, ſo wenig wie Meiſter und Siegel. Wenn im An⸗ griff auch Schmitt nicht der ausgeprägte Stürmer iſt, ſo kleibt er ein unermüdlicher Schaffer, und wenn auch Zeil⸗ ſelder und Striehl ſich nicht ganz ſo erfolgreich bemühten, ſo batte die Fünferreihe Schmiß und Zug und in Wenzel⸗ urger einen ganz hervorragenden Kopfſpieler, der ent⸗ ſcheidend die Zuverſicht und den Widerſtand der Karls⸗ ruher brach. Jedenfalls als Ganzes von Neckaran eine aroße Leiſtung, die noch lange ihren Schatten werfen wird. Die Karlsruher ſingen nicht übel an, indem ſie nach fünf bereits durch Müller in Führung gingen und keineskalls einen derartigen Ausgang auch nur entfernt ahnen ließen, aber ſie begingen von vornherein den Fehler, das Spiel zu ſehr auf Müller in der Sturm⸗ mitte zuzuſchneiden, was die Deckung und Verteidigung Neckaraus notgedrungen von ſelbſt konzentrierte und mehr mehr die Hauptſchlogkraft der Karlsruher lahmlegte. azu kam, daß Huber in der Verteidigung unter dem Eindruck der Gegnertreſfer immer kataſtrophaler wurde, weder rechte Deckung und Stellung, noch den altbekannten en, befreienden Abſchlag zeigte, ſo daß er alles in außergewöhnlich allem nur ſein Schatten war. Wünſchs Partner, wie Stad⸗ ler im Netz wurden mit in den Strudel gezogen, und auch ein Platzwechſel Wünſch⸗Siccard nach der Pauſe konnte den Zuſammenbruch nicht aufhalten. Allerdings war auch Figle⸗ ſtahler als Mittelläufer ſehr ungenügend, ſo daß er nie⸗ mals mit Lauer in Vergleich kam. Dle Außenläufer allein konnten die Sache nicht halten, da ſie ſchwache Sturmflügel vor ſich hatten und der Geſamtſturm, mit Ausnahme von Müller in der Mitte, harmlos war. Bekier kommt ins Alter, daran iſt mit dem beſten Willen nichts zu ändern; auch Schmitt auf dem rechten Flügel noch kein Routinier, ebenſowenig Gaßmann ſein Verbinder. Auch Siccard zeigte nichts von Bedentung. So ſtand der hochklaſſige Müller einſam auf verlorenem Poſten und mußte ſein großes Können verpuffen laſſen. Es fehlt ihm die einigermaßen gleichwertige Umgebung. Bei richtiger Stützung und tak⸗ tiſch entſprechend aufgezogenem Spiel wäre er der Gefähr⸗ lichſte auf dem Platz geweſen. Techniſch prächtige Lei⸗ ſtungen wie vereinzelte Prachtſchüſſe ließen das trotz allem reichlich durchblicken. Der Mannſchaft fehlte das Selbſt⸗ ſichere, Mitreißende; vergeblich ſuchte man den Gegner, der einen VfR. vor kurzem noch, wenigſtens in einer glän⸗ zenden zweiten Spielhälfte in die Zange nahm. Alles in allem eine kaum glaubliche Abfuhr an der Altriper Fähre. Man wird aber auch nicht fehlgehen, daß ſie ſich ſo leicht nicht wiederholen wird. Beide Mannſchaften ſpielen zu Beginn verhalten und recht vorſichtig. Keine traut der anderen. Erſt als Müller auf krrzes Abſchlagen von Dieringer(Fangen?) den Führungstreſſer erzielt, geht Karlsruhe mehr aus ſich her⸗ aus. Zeilfelder verſchießt eine ganz klare Sache. Die⸗ ringer ſiſcht einen Kopfball dicht am Pfoſten, ſchlägt dann auch einen ſcharfen Ball Müllers ab Neckarau kommt in ſtarkes Drängen. Stadler hat aber auch Glück, bis Zeil⸗ felder einen haargenguen Eckball Heſſenauers ungedeckt aus der Luft zum Ausgleich verwandelt. Einen Straf⸗ 8 Nöhlers verlängert Wenzelburger köpfend und unhalt⸗ Wiederum iſt es nach Seitenwechſel Wenzelburger, der in gleicher famoſer Weiſe einen Strafball Zeilfelders um⸗ ſetzt,:1. Als auf Durchlage von Striehl Heſſenauer auf eigenen kurzgewehrten Schuß mit Nachſchuß:1 treibt, iſt die Sache endgültig erledigt. Wieder erſolgt auf Durch⸗ gabe Striehls ͤurch Heſſenouer:1, und nach prächtiger Abwehr einer Bombe Müllers durch Dieringer, ſtellt Wenzelburger mit gutem Schuß das Endergebnis 611 her. Die 8. und 9. Ecke und auch beſondere Anſtrengungen Zeil⸗ felders bringen, unter glücklichen Umſtänden ſür Kß, nichts mehr. Liſt⸗Stuttgart leitete vor 4000 ren Fehlern abgeſehen, ſehr ſicher. Knappe Niederlage von BfRR BſB Mühlburg— Vſcht Mannheim:1(:1) Durch einen Spielgewinn hätten ſich die Mannheimer an die Tabellenſpitze ſetzen können, dadurch wurde von vornherein ein Spannungsmoment in das Spiel getragen. Es wurde ſehr flott und manchmal über die Grenze des Erlaubten hart gekämpft. Vor der Panſe bekamen die 3000 Zuſchauer von beiden Mannſchaften ein herrliches, techniſch reifes Spiel zu ſehen, vor allem von den Mann⸗ heimer Stürmern(mit Ausnahme des Linksaußen Strie⸗ Zuſchauern, von kleine⸗ A. M. Gan XIII Kickers Offenbach— 588 Mainz 05:1:6) 3500 Zuſchauer bekamen einen guten, zeitweiſe ſogar ausgezeichneten Kampf zu ſehen, den die Offenbacher durch ihr energievolleres und im Kampf zweckmäßigeres Spiel verbient für ſich entſchieden. Auch die Mainzer boten dies⸗ mal eine recht anſprechende Leiſtung. In der 13. Minute kamen die Kickers durch den zur Mitte gelaufenen Grebe zum Führungstor, das bis Seitenwechſel der einzige Tref⸗ ſer blieb. Ueberraſchend kamen dann nach der Pauſe in der 5. und 7. Minute die Offenbacher auf Fehler der Mainzer Tordeckung durch Keck zu zwei weiteren Erfolgen, die das Spiel entſchieden. Die Gäſte holten zwar in der 90. Mi⸗ nute durch ihren Halblinken Draisbach ein Tor aufholen, aber dabei blieb es auch.— In Walter⸗Ludwigshafen war wieder einmal ein ausgezeichneter Schiedsrichter zur Stelle. Fͤ os Pirmaſens— S Wiesbaden:2(:2) Rund 3000 Zuſchauer bekamen ein hartes und ſchnelles Spiel zu ſehen, das vor der Pauſe die Wiesbadener dank Wieder einmal ein Sieg von Phönie Ludwigshafen Phönix Ludwigshaſen— 1.§C Kaiſerslautern :0(:0) Der Ludwigshafener Phönix hat die Vorrunde der Gruppe Südweſt nicht gerade glücklich überſtanden; er dierte bekanntlich das Ende der Tabelle. Aber die Lud⸗ wigshafener Elf hat ſich in letzter Zeit etwas erholt und geht mit allem Eiſer in die Rückſpiele. Sie hat da manches gut zu machen. Eine der peinlichſten Uoberraſchungen der Vorrunde war die:7⸗Niederlage in Kaiſerslautern. Man konnte erwarten, daß ſich der Phönix gerade im Rückſpiel gegen dieſen Gegner beſonders anſtrengen würde; man hatte auch auf Grund der Leiſtungen der letzten Zeit mit einem Phönix⸗Sieg gerechnet. Beide Erwartungen wurden erfüllt. Phönix hat gewonnen; zwar nicht ſo hoch wie der 95 8 Dieſes:0 a r Lohn einer außerordentlichen Anſtrengung, ei 8 5 er Gegner aus Kaiſerslautern wehrte ſich ni lecht. Er begann den Kampf mit einem Elan, jeden Sonntag zu ſehen bekommt. Luöwigshafen ließ ſich aber nicht einſchüchtern und antwortete in gleicher iſe. So kam ein Spiel zu Stande, das in den erſten 45 Min. 1„temperamentvoll war. Beide Mannſchaften kämpften unter Aufbietung aller Kraft und Technik. Man ſpürte von vorn herein, daß die Phönix⸗Elf ein kleines Plus hatte. Sie agierte überlegter. Kaiſerslautern ſpielte zunächſt zugiger. Aber auf die Dauer hatte die Platzmannſchaft das beſſere Ende für ſich, die Taktik des langſamen Zermürbens des Gegneus wirkte ſich aus, und nach dem Seitenwechſel ſtellten ſich dann auch die Erſolge ein. Der Sieg war alſo weſentlich eine Folge der ausgeprägteren tak⸗ tiſchen Leiſtung. In hlelten ſich die beiden Mannſchaften ungefähr die Wage. Phönix hätte ſchon vor dem Seitenwechſel den Sieg ſicherſtellen können, wäre nicht die gegneriſche Abwehr ein unüberwindliches Bollwerk geweſen. Wolf und Kon⸗ rad zuſammen mit dem Torhüter Gebhardt ließen um dieſe Zeit noch keinen Phönix⸗Erſolg zu. Immer und immer wieder griffen ſie klärend ein und verſorgten ſchon beim Abſchlag den eigenen Sturm mit ſehr brauchbaren Bällen. Dazu kam, daß die Angriffsreihe der Platz⸗ mannſchaft(Neumüller 2, Weber, Müller 2, Hörnle, Linde⸗ mann) lange zu verkrampft arbeitete. Sie wollte und wollte immer wieder mit kurzer Kombination etwas er⸗ reichen. Damit aber bot ſie dem Gegner allzuviel An⸗ griffsflächen und kam ſelber bei der aufmerkſamen Arbeit der Kaiſerslauterner Verteidigung kaum einmal zu einem ausſichtsreichen Torſchuß. Die Schüſſe mußten meiſt aus ungünſtiger Situation abgegeben werden Auf der ande⸗ ren Seite war die Sache ähnlich. Auch vor dem Phönixtor ſtand eine unüberwinbliche Verteidigung(9vos, Neumül⸗ ler), der im Verein mit einem zuverläſſigen Torwart (Morlock) einen energiſch, aber unproduktiv ſpielenden Sturm(Marker, Reichmann, Schneider, Schmidt, Zöngry) in Schach hielt. So blieb das Spiel in der erſten Halb⸗ zeit weſentlich ein ungehener temperamentvoller Kampf, der ſich weſentlich im mittleren Spielfeld abwickelte. Auf beiden Seiten ſtanden dabei Verbindungsreihen, die gut abdeckten, geſchickt angriffen und präziſe vorlegten.(Phö⸗ nix: Blatt, Müller 1, Benz; Kaiſerslautern: Jung, Berg, Pirron). Nach der Pauſe reiften dann für Phönix die zuvor ge⸗ ſäten Früchte. Auch dann war es für die Platzelf keines⸗ wegs ein leichtes Ernten. Sie mußte hart darum kämp⸗ fen. Aber die Zermürbungstaktik hatte inſofern eine Er⸗ leichterung gebracht, als der Sturm der Gäſtemannſchaft von nun an kaum mehr zur Geltung kam. Das führte zu einer Ueberlaſtung der Kaiſerslauterner Hintermann⸗ ſchaft, die ſich unter dieſem anhaltenden Druck trotz äußer⸗ ſter Gegenwehr beugen mußte. So kam es, daß Phönix nach dem Seitenwechſel auch im Felbdſpiel die meiſte Zeit über tonangebend war; zeitweiſe kämpfte man nur noch in der Hälfte der Gäſte. Die Entſcheidung fiel nach 15 Minuten. Hörnle flankte— wie zuvor ſchon ſo oft— und Müller 2 konnte den Ball aus nächſter Nähe wuch⸗ tig und für Gebhardt unhaltbar zum erſten Tor für Phö⸗ nix einſchießen. Damit brach die Kampfkraft des Geg⸗ ners endgültig zuſammen. Er verlegte ſich nur noch auf maſſierte Verteidtgung. Weitere fünfzehn Minuten rannte Phönix das Gäſtetor an, ohne durch dieſe verſtärkte Verteidigung nochmals hindurchzukommen, aber dann erreichte Lin demann einen von Weber ſcharf getretenen Strafſtoß gerade noch mit dem Kopf und Geb⸗ hardt war zum zweiten Male geſchlagen. Das dritte Tor ſolgte in den letzten Spielminnten aus einem Gedränge heraus. Wahrſcheinlich war es die Folge öavon, daß einer der Gäſteverteidiger bei einem Torabſtoß einen weglau⸗ Gegner anſchoß, wobei der Ball in das eigene Tor prallte. Dem Spiele, das auch in der abflauenden zweiten Halb⸗ zeit noch ſehr—35 durchgeführt wurde(weil Phönix ſtark auf Tempo hiolt), wohnten ungefähr 5000 Zuſchauer bei. Darunter befand ſich eine große Anzahl Kaiſerslauterner Anhänger, die mit einem Sonderzug gekommen waren, Die Zuſchauer nahmen an den Kampfhandlungen ſehr tegen Anteil. In Herrn Urnau von Saar Wellingen hatte das Spiel einen Leiter, der Umſicht und Energie genug hatte, ſich durchzuſetzen. Seine Entſcheidungen waren derart be⸗ ſtimmt und überzeugend, daß es Gegenreden einfach nicht aab. m —.— binger) und von dem Mühlburger Verteidigungstrio mit dem Held des Feldes Dienert. In der zweiten Spielhälfte wurde das Spiel immer härter, und der Schiedsrichter Kaſtner⸗Pforzheim war gezwungen, burch ein ſcharfes, aber gerechtes Vorgehen das Spiel zu zerpfeiſen. Taktiſch falſch von den Gäſten war die Konzentration des ganzen Angrifſs von dem rechten Flügel aus, wodurch auf dem ohnehin beſchränkten Mühl⸗ burger Platz die Aktionskraft der Mannheimer eingeengt wurde. Langenbein war während der ganzen Zeit von dem Mittelläufer Moſer ſtreng bewacht. In der elſten Minute wurde Langenbein in der Mühlburger Hälfte unſair gelegt. Der Mannheimer Mittelſtürmer mußte wegen der erlitte⸗ nen Verletzungen ſieben Minuten den Platz verlaſſen. Durch einen Deckungsfehler der Mannheimer Verteidigung bekam in der 20. Minute Schwerdtle den Ball und ſchoß aus kurzer Entfernung zum Führungstreffer für Mühl⸗ burg ein. Neun Minuten ſpäter fiel dann durch Theobald auf der Gegenſeite aus einer ähnlichen Lage der Ausgleich. In der 30. Minute verhängte der Schiedsrichter wegen unfairen Spieles im Strafraum gegen die Raſenſpieler einen Elfmeter, den Schwerdtle zum:1 verwandelte Nach der Pauſe hatten die Mannheimer etwas mehr vom Spiel. Einen ſehr ſchönen Schuß ſetzte 13 Minuten vor Schluß Langenbein an, den aber Schönmaier im Mühl⸗ burger Tor mit glänzender Manier abwehrte. Freiburger FC— SC Freiburg:0(:0) Eine nicht geringe Bedentung kam dem 47. Freibu Lokaltreffen zu, zu dem ſich im Mösle⸗Stadion etwa Zuſchauer eingefunden hatten. Das Erfreuliche dieſer Be⸗ gegnung war das, daß das Niveau des Treſſens weit über dem Durchſchnitt der bisher gezeigten Leiſtungen beider Mannſchaften lag. Beide Mannſchaften kämpften mit äußerſter Hingabe von Beginn an, der§C war iedoch ſtets leicht überlegen und ſomit kommt auch der Sieg voklauf verdient. In der 21. Minute erzielte Sims völlig freiſtehend das erſte Tor. Die zweite Halbzeit begann zwar mit einer leichten Ueberlegenheit des SC, doch konnte in der 88. Minute Peters für den Fcc das zweite Tor herausholen. Kurz darauf ſchoß der Linksaußen Müller 2 den dritten Treffer und derſelbe Spieler ſtellte mit einem weiteren Erſolg das Endergebnis auf:0. Schiedsrichter Dehn⸗Durlach leitete gut. 1. Fc Pforzheim— Germania Brötzingen ausgefallen Das auf dem Platz des 1. Fc. Pforzheim vorgeſehene Meiſterſchaftstreſfen der beiden Pforzheimer Gauliga⸗ vereine wurde am Sonntagvormittag wegen allzu ſchlechter Platzverhältniſſe behördlicherſeitg abgeſagt. Südweſt ihrer ſchneklen Ballabgabe und ihres beſſeren Zuſpiels im Vorteil ſah. Die Klubläuferreihe und Hintermannſchaft waren auf dem ſchneebedeckten Boden recht unſicher und auch der Sturm ſpielte gegen ſonſt ſehr ſchwach. Wies⸗ baden hatte eine ausgezeichnete Verteidigung, in der Tor⸗ mann Wolf überragte, eine fleißige Läuferreihe und in Schulmeyer⸗Rühl einen hervorragenden rechten Sturm⸗ flügel, der den Pirmaſenſer Schlußleuten das Leben recht ſauer machte. Trotzdem kam Pirmaſens ſchon in der erſten Minute zur Führung, als Hergert einen von Kutterer verſchulde⸗ ten Handelfer verwandelte. Brill ſtellte fünf Minuten ſpäter auf:0. Allmählich ſetzte ſich aber das beſſere Spiel der Gäſte durch. Schulmeyer ſchoß in der 15. Minute den erſten Gegentreffer, ein von Schaumburger im Pirmaſenſer Tor verurſachter Eigentreffer brachte den Ausgleich. Nach der Pauſe hatten die Platzherren die Sonne im Rücken. Sie ſpielten jetzt auch weſentlich beſſer und als in der 8. Minute Hergert einen Strafſtoß direkt einſchoß, bekam Pirmaſens klar die Oberhand. Dazu kam, daß Linn von Wiesbaden wegen allzu derben Spieles vom Platz mußte. Zwar kämpften die Kurſtädter trotz der zahlenmäßigen Schwächung tapfer gegen die Niederlage an, aber ein we⸗ gen Fouls an Cronauer verhängter Elfmeter ergab doch in der 26. Minute durch Hergert den 4. Pirmaſenſer Tref⸗ fer. In der Folge ſtürmte der Angriff der Pfälger im⸗ mer wieder, aber Wolf im Wiesbadener Tor zeigte ſich auch ſchwerſten Anforderungen gewachſen. Zeimet(Saar⸗ brücken) Hatte einen recht ſchweren Standpunkt. A/O Worms— Fe Frankfurt:2(:0) Vor 2000 Zuſchauern traten die Wormſer in ſtärkſter Aufſtellung,—— mit Erſatz für Nadler und Sadtler an, jedoch fab man den Erſatzleuten ihre Eigenſchaft kaum an. Das temperamentvolle Spiel ſah vor der Pauſe die Wormſer als die Beſſeren, aber ſchon zu Beginn der zwei⸗ ten Spielhälfte entwickelten die Frankfurter eine Ueber⸗ legenheit, die ihren ſchließlichen Sieg als verdient er⸗ ſcheinen läßt. Trotzdem kam nach der torlos verlaufenen erſten Spielhälſte A/O zum erſten Treffer, als Hörl einen von Schreiber verſchuldeten Elfmeter einſchoß. Umgehend holte aber in der 16. Minute Haderer nach einem wunder⸗ baren Straſſtoß von J. Moy den Ausgleich. Alle der Frankfurter ſcheiterten in der Folge an der ausgezeich⸗ neten Wormſer Abwehr, bis in der letzten Minute Schu⸗ chardt eine ſeine Vorlage von Haderer zum ſiegbringenden zweiten Treffer einſcheg. Der Schiedsrichter leitete ein⸗ wandfrei. 0 Eintracht Frankf.— Boruſſia Nennkirchen:1 E2:0) In dieſem Spiel bot die Eintracht wieder einmal eine feine Leiſtung, ihre Formverbeſſerung ſcheint alſo doch anzuhalten. Man ſpielte am Riederwald nicht nur tech⸗ niſch ſehr ſauber, ſondern die Leute ſetzten ſich auch mit kaum mehr geſehenem Eiſer ein. So mußten die Boruſ⸗ ſen, die ebenfalls durchaus nicht ſchlecht ſpielten, eine auch in der Höhe verdiente:1⸗Niederlage einſtecken. Faſt über die ganze Spieldauer waren die Saarländer in die Ver⸗ teibigung zurückgedrängt, wo ſie allerdings Beachtliches leiſteten. Hervorragend ſchlug ſich trotz der fünf Treffer wieder ihr Tormann Müller. Erſt in der 39. Minute ka⸗ men die Frankfurter durch Kopfball Trumplers zum er⸗ ſten Treffer, zwei Minuten ſpäter platzte eine Bombe Lind⸗ ners im Boruſſentor zum zweiten Erfolg. Nach Seitenwechſel wurde die Ueberlegenheit der Ein⸗ tracht noch deutlicher. Lindner verwandelte in der 5. Mi⸗ nute einen Eckball direkt, wenig ſpäter ſchoß Trumpler das 4. Tor und in der 30. Minute Lindner das 5. Tor. Dörr verwandelte in der 25. Minute einen Elfer zum Ehrentor der Gäſte Vor nur 2000 Zuſchauern leitete der Schiedsrichter ſchwach. — —— 2 — —————— ——— — 6. Seite/ Nummer 11 Neue Mannheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Januar 1934 SV Waldhof— Phönix Mannheim ausgefalle —ĩ—— „Durlach—.u. SpB. Nußloch:7 TV Ettlingen— Polizei* 7ꝛ6 TV Hockenheim— Tode. Ketſch:2 Dieſesmal gab es in der Gauklaſſe einen Spielausfall, wovon das eine Mannheimer Lokaltreffen Waldhof— Phönix betroffen wurde, da der vereiſte Spielgrund die Austragung nicht zuließ.— Das Spiel auf dem VfR⸗ Platz brachte dem VfR im Rückſpiel gegen 08 eine weitere, wenn auch knappe Niederlage, wodurch die Raſenſpieler in der Tabelle ſtark ins Hintertreffen kom⸗ men, während 08 ſeinen Platz behauptet. Sieht man ron dem unentſchiedenen Ausgang in Hockenheim ab, ſo brach⸗ ten die beiden anderen Treffen die erwarteten Siege. Recht eindeutig behielt Nußloch beim Tabellenletzten Dur⸗ lach das beſſere Ende für ſich, der Tabellenzweite Ettlingen dagegen mußte ſich ganz gewaltig ſeiner Haut wehren, um die Polizei Karlsruhe nieder zu halten.— Nußloch hat abermals einen Sprung in der Tabelle nach oben getan. MFC. 08 ſchlägt ViR.:3 Vor Wochen noch konnten die Raſenſpieler auf dem 08⸗Platz mit:0 gewinnen. Unterdeſſen hat ſich die Lei⸗ ſtungskurve dieſer beiden Vereine entgegengeſetzt vorge⸗ ſchoben. Während 08 von Spiel zu Spiel eine unverkenn⸗ bare Formverbeſſerung an den Tag legte, hat ſich VfR. immer mehr verſchlechtert. Zwiſchen der Hintermannſchaft und dem Sturm iſt nichts. Da fehlt es aber nicht nur an dem Aufbau, noch viel mehr verſagt die Deckung. Was hilft da alles Einſetzen von Mäntele und Ziegler, wenn keine Unterſtützung da iſt. Wenn die Läufer einmal den Außen, dann wieder den Innen oder gar beide frei laufen laſſen, iſt mit dem Schlußtrio nicht mehr viel zu retten. Funk gab ſich hinten ja auch alle Mühe, aber auch ſein Spiel war ohne Syſtem und nicht einmal immer dem Augenblick angepaßt. Wolf als Mittelläufer zeigte ſo wenig in allen Belangen, daß man auch für ihn wenig Hoffnung hegen kann, daß er ſich einſpielt. Seiberlich und Heck ſpiel⸗ ten mit, dies war aber auch alles. Der Sturm vom VfR. leidet unter dem Verſagen Morgens, der lange nicht mehr der alte iſt; da wider Erwarten Maier den fehlenden Kees ſchwach erſetzte, war auch in dieſem Gebilde wenig los. Schimmelburg wurde ſchlecht bedient. Sornberger gab ſich redlich Mühe, ſollte aber nicht ſo ſchnell nachgeben. Fiſcher konnte da auch nicht mehr helfen. Der Sieger hatte inſofern Glück, als ihm ſchon bald zwei Strafwurftore glückten, aber ſein Sieg iſt voll und ganz verdient. Man kam mit dem Willen, den BfR. zu ſchlagen und ſchlug ihn. Der Geiſt, den die Elf in dieſem Spiele beſeelte, war ausſchlaggebend für den Erfolg und ließ die Mannſchaft in dieſem Treffen über ſich ſelbſt hin⸗ auswachſen. Matt im Tor mußte ſich nicht beſonders an⸗ ſtrengen. Die Verteidigung, beſtens unterſtützt von der Läuferreihe, gab dem VfR. im Strafraum kaum eine Chance; Gruber und Hildebrand, auch Oberwegen über⸗ vagten. Im Sturm war Beltle die treibende Kraft, Brug⸗ ger und Baader fügten ſich ebenfalls gut ein. Von den Außen war Marquet der beſſere. Die Elf im ganzen be⸗ trachtet war eins, alle arbeiteten für einen. 08 hat ſich mit dieſem Sieg die Berechtigung auf den dritten Platz endgültig geholt. Auf vereiſtem Grund ging das Spielgeſchehen unter der Leitung von Grundhöfer(Mcc. Phönir) vor ſich und gab ein intereſſantes Bild ab. Vor allem wurde ge⸗ kämpft mit mehr und weniger Geiſt, mit die Grenzen des Erlaubten ſtreifenden, hie und da auch überſchreitenden Mitteln. Aber die größere Spannkraft und den ſtärkeren Geiſt hatte 08. Drei Strafwurftore von Brugger, Beltle und Baader gaben dem Gaſt einen ſtarken Rückhalt. Sorn⸗ berger holt zwei Tore auf, ſo daß der Halbzeitſtand mit 311 noch alle Möglichkeiten offen läßt. Die zweite Hälfte bringt unverminderten Kampf. VfR. iſt leicht überlegen, beſonders, da 08 das Reſultat halten will. Einen Deckungsfehler nützt Brugger zur erfolgreichen Verwandlung eines Strafwurfes,:2. VfR. hatte vorher eine Ausgleichmöglichkeit, die knapp vorbeigeht. Fiſcher verwandelt unhaltbar eine Vorlage zu:3. Neue Hoff⸗ nungen keimen auf der VfR.⸗Tribüne, aber die Spieler ſind zu ſchwach, zu nervös und erreichen nichts mehr. Lin⸗ denhof iſt tüchtiger und ſtellt durch Baader auf 513. Weikere Entſcheidungen im Handball Knappe Ergebniſſe in der Gau- und Bezirksklaſſe Spy. Waldhof—§cC. Phönix ausgefallen Obiges Spiel fiel den vereiſten Bodenverhältniſſen zum Opfer und kam nicht zum Austrag. Tbd. Durlach—.u. SpV. Nußloch:7(:2) Obwohl die Durlacher Mannſchaft mit 3 Erſatzleuten in der Verteidigung und in der Läuferreihe angetreten war, konnte ſie bis zum Wechſel das Spiel ganz gut durch⸗ ſtehen. Dann aber ſetzte ſich die geſchloſſener Leiſtung von Nußloch überlegen durch, ſo daß die Durlacher nichts mehr zu beſtellen hatten.— Der ſchußfreudige Sturm der Gäſtemannſchaft erzielte in dieſem Abſchnitt noch fünf weitere Tore, denen die Gaſtgeber lediglich das Ehrentor entgegenſetzen konnten. Durlach wird wohl kaum mehr die Möglichkeit haben, zu Erfolgen zu kommen, die Mann⸗ ſchaft ſcheint das Rennen auch bereits aufgegeben zu haben. TV Ettlingen— Polizei Karlsruhe 726(:3) Nach dem ſchwachen Spiel des Vorſonntages gab die Polizei Karlsruhe dieſesmal gegen Ettlingen wieder einen äußerſt ſtarken Gegner ab. Das Spiel war von der erſten bis zur letzten Minute äußerſt ſpannend und mußte der Tabellenzweite, bei dem allerdings Glasſtetter fehlte, ſein ganzes Können einſetzen, um am Spielende den Sieg zu behalten. In Schiedsrichter Maier vom TV 46 Mann⸗ heim hatte das Spiel einen zuverläſſigen und guten Leiter. TV Hockenheim— Tg Ketſch 2·2 Dieſes abermalige Unentſchieden iſt im Rückſpiel für den T Hockenheim unbedingt als ein Erfolg zu werten, denn man mußte nach den letzten Ergebniſſen der Tade Ketſch, auch auf des Gegners Platz, begründete Ausſichten für einen Sieg zuſprechen. Die Keticher dürien unter den gegebenen Verhältniſen froh ſein, einen Punkt auf dem ſchwierigen Hockenheimer Gelände mitgenommen zu haben, da die Hockenheimer Mannſchaft ſich ſo leicht nicht geſchlagen gibt. Bei den Gäſten hatte insbeſondere wieder die Stür⸗ merlinie enttäuſcht, von der man glaubte, daß ſie nach der Umgruppierung durchſchlagskräſtiger geworden wäre. Es gelang ihr nicht, ſich der Hockenheimer Verteidigung gegen⸗ über erfolgverſprechend durchzuſetzen, ſo daß die Partie, die auch bei der Pauſe einen Gleichſtand verzeichnete, beim Schlußpfiff ebenfalls unentſchieden blieb, zumal auch die Platzmannſchaft keine weiteren Torerfolge erzielen konnte. Das Spiel ſelbſt verlief äußerſt hart und hatte nicht ſehr viele ſchöne Momente. Angarns Jußballelf Die beſten Spieler wurden für Frankfurt aufgeboten Ing. Fabian, der ungariſche Verbandskapitän, der ſich bereits mit der Elf von Ferenevaros Budapeſt in Deutſchland befindet, hat nach Rückſprache mit Budapeſt die ungariſche Ländermannſchaft zum Fußballkampf gegen Deutſchland am 14. Januar in Frankfurt am Main wie folgt aufgeſtellt: Hada (Ferencvaros) Wee en jpeſt 3. Bezir Seres ro Sʒzallay (Ujpeſt)(Ferencvaros)(Ujpeſt) Tamaſſy Auer Polgar Toldi Titkos (Uipeſt)(Ujpeſt)(beide Ferencvaros)(Hungaria) Erſatz: Denes(8. Bezirk) als Torhüter; Szües(Ujpeſt) als Läufer und Teleki(Bocskai) und Vincze(Bocskai) als Stürmer. Der ungariſche Verbandskapitän hat alſo die ſtärkſte ungariſche Mannſchaft für Hab, fert aufgeboten. Man findet den bekannten Hüter Hada, ferner„Europas beſter Mittelläufer“ Saroſi und im Sturm ſo bekannte Leute wie Auer, Toldi, Polgar und Titkos. Vermißt wird eigentlich nur Turay. Ol Saroſi ſpielen kann, iſt noch fraalich, da er im Stuttgarter Spiel verletzt wurde und zur Behand⸗ lung nach Budapeſt reiſen mußte. Die Mehrzahl der Spieler wird ſchon am Mittwoch in Frankfurt eintreſſen; ſie kemmen originellerweiſe aus allen Himmelsrichtungen, da die ungariſchen Spitzenmannſchaften ſich ja gegenwärtig auf Reiſen beſinden. So kommen z. B. die Ujpeſt⸗Spieler aus Nordafrika, während Biros und Denes vom 3. Bezirk aus Griechenland kommen. Regaltareſorm der Ruderer Altmeiſter Hermann Wilker⸗Ludͤwigshafen, der vor einiger Zeit mit der Organiſation des Regattaweſens im Deutſchen Ruderverband betraut wurde, gibt in ſeiner Neujahrsbetrachtung die erſten Erläuterungen über die kommende Regattareform. Dieſe Neuordnung wird ſich ſowohl für die Förderung der Spitzenleiſtungen, wie auch für die Pflege der Breitenarbeit vorteilhaft bemerkbar machen. Wilker äußert ſich dazu: Eine Zeit, die wie die unſere ſich vom Schein zum Sein wendet, die bewußt das Einfache, Schlichte betont, weil alles Große ſchlicht und einfach iſt, die die Sache vor Per⸗ ſonen und das Ganze vor das Einzelne ſtellt, verlangt auf allen Gebieten Umſtellung. Auch wir Ruderer müſſen prü⸗ ſen, was bei uns zu ändern iſt, daß unſer Tun in den gro⸗ ßen Rahmen des beglückenden Geſchehens unſerer Tage ſich würdig einreiht. Zu unſerer Freude dürfen wir feſt⸗ ſtellen, daß vieles bei uns ſich leicht indas Neue einordnet. Daß auch bei uns manches zu ändern iſt, ſei nicht ver⸗ ſchwiegen. So hat man auch bei uns da und dort über Aeußerlichkeiten das Weſentliche vergeſſen. Es wird uns nicht ſchwer fallen, dies ſein zu laſſen. Klaſſeneinteilung für Regattaplätze Wir müſſen unſeren Rennruderern Gelegenheit geben, ſich auf einwandfreier Rennbahn mit gleichwertigen Geg⸗ nern zu meſſen. Dazu brauchen wir gute Rennſtrecken und eine klare Klaſſeneinteilung, die ſich aus erziehlichen Gründen vorerſt außer auf die Mannſchaften auch auf die Regattaplätze erſtrecken muß; ferner einen planmäßigen Aufbau unſerer Wettfahrten, daß auf breiteſter Grundlage möglichſt vieler Mannſchaften ſich Spitzenmannſchaften her⸗ ausſchälen, denen wir die Vertretung unſeres Vaterlandes in internationalen Wettkämpfen getroſt übertragen können · Wir dürfen von dem geſunden ſportlichen Sinn unſe⸗ rer Vereine und der ſich ſtets ſteigernden Erkenntnis, daß das Ganze vor dem Einzeln kommt, erwarten, daß die erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Hochziele, wie ſie uns der Führer bei Genehmigung der Banarbeiten für die olympiſche Kampfbahn klar vorgezeich⸗ net hat, als Selbſtverſtändlichkeiten, die aus der Sache herauswachſen, empfunden und gewürdigt werden. Es wird eine naturgemäße Weiterentwicklung unſeres Renn⸗ und Regattaweſens werden, die ſich, frei von be⸗ engenden Feſſeln, der jeweils gegebenen Lage anpaßt und das Beſte aus ihr herauszuholen ſucht. Vergeſſen wir da⸗ pei nie, daß das Schwergewicht aller rennſportlichen Be⸗ tätigung in den Vereinen und Renngemeinſchaften liegen wird, die durch ihre Arbeit die Vorausſetzungen zur orga⸗ niſchen Geſtaltung deſſen ſchaffen, was wir deutſchen Renn⸗ ruderſport nennen. Fronkſurter RB 1866 in Holland ie erſte Ruder⸗Regatta der neuen Saiſon wird in — 8 werden. In Amſterdam geht am 25. März der Kampf in Rennachtern um die„Amſtel⸗ Meiſterſchaft“ in Szene, an dem auch eine deutſche Mann⸗ ſchaft teilnehmen wird. Der Frankfurter RV von 1865 hat ſeine im Vorjahre recht erfolgreiche Achter⸗ Mannſchaft wieder ins Training genommen und wird ſie am 25. März in Amſterdam an den Start ſchicken. Im Laufe des Fahres ſoll der Achter dann noch vor verſchie⸗ dene große Aufgaben geſtellt werden. Vom Verliner Reitturnier Neun Nationen am Start— Frankreichs Vertreter Am großen Internationalen Reitturnier in Berlin vom 26. Jannar bis 4. Februar nehmen jetzt Vertreter von neun Nationen teil. Neben der Elite der deutſchen Reiter und Pferde werden noch Vertreter von Frankreich, Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Ungarn, der Tſchecho⸗ ſlowakei und der Schweiz teilnehmen. Die franzöſiſche Mannſchaft iſt inzwiſchen nominiert worden. Die Vertretung der franzöſiſchen Offiziere ſteht unter der Führung von Küraſſierhauptmann Clave von der Reitſchule Saumur, einer der beſten franzöſiſchen Mili⸗ tärreiter. Die Teilnehmer der franzöſiſchen Expedition ſind weiter: Kapitän Caſtrier, Lt. Bartillat, Lt. Bi⸗ zard, Lt. Cavalier, Lt. Gudin, Lt. de Vallerin, Lt. Dorand und Li. Maupeau. Die Gauliga im Ringen BfK 86 Mannheim beſiegt AS2 Ladenburg 11:6 Nach einer 9⸗Wochenpauſe nahmen die Gauligakämpft] ſich bis Halbzeit nichts ergibt. Kaum nach Beginn der im Ringen am Samstag wieder ihren Fortgang. Der VfK 86 Mannheim empſing in ſeiner Uebungshalle in der Mollrealſchule den AS” Ladenburg zum fälligen Rückkampf, während ſeine zweite Mannſchaft erſtmals auf die erſte Staffel des VfL Oppau in der A⸗Klaſſe traf. Auf den Ausgang des Gauligakampfes war man natur⸗ gemäß am meiſten geſpannt. Die Ladenburger hatten ſich viel vorgenommen, um die im Vorkampf auf eigener Matte bezogene hohe Niederlage wieder wettzumachen und ſich damit auch aus der Gefahrzone des Abſtiegs zu retten. Im Weltergewicht hatte Ladenburg in dem neuen Mann Benzinger eine Verſtärkung ſeiner Mannſchaft; er konnte gegen Denu⸗ 86 Mannheim ein Unentſchieden er⸗ zwingen. Der ehemalige Weltergewichtler Sauer ver⸗ trat diesmal mit beſſeren Ausſichten als Bürner das Mittelgewicht. Die Mannheimer ſtellten ihrem Gegner bis auf Klefenz im Bantamgewicht die gleiche Forma⸗ tion entgegen, wie im Vorkampf, und konnten auch dies⸗ mal einen klaren Sieg erringen, der allerdings ſchwerer erkämpft werden mußte, als das Reſultat beſagt. Eine Enttäuſchung bereitete die 2. Mannſchaft des Bfͤ 86, die ſich von der erſten des Vis Oppau glatt überfahren ließ und nicht wieder zu erkennen war. Obwohl hier die 86er nicht in ſtärkſter Beſetzung antraten, hätte man doch ein anderes Ergebnis erwarten dürfen. Die beiden Treffen boten eine Fülle ſchöner, intereſſanter Kämpfe. Der Be⸗ ſuch hätte im Hinblick auf den Doppelkampf beſſer ſein dürfen. Als Kampfrichter konnte Oefinger⸗AS Heidelberg bis auf zwei Entſcheidungen, die in ausglei⸗ chender Gerechtigkeit Mannheim und Ladenburg benach⸗ teiligten, gut gefallen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Klefenz⸗86— Schmitt⸗Ladenburg. In temperamentvollem Kampf wird ohne Ergebnis bis zur Halbzeit gerungen, wobei der Gaſt mehrmals ausrückt und dadurch die Angrifſe ſeines Gegners unſchädlich macht. In der ausgeloſten Bodenrunde kann der Ladenburger nichts ausrichten. Nach dem Wechſel geht Klefenz mit Aufreißer in Führung und ſiegt mit dem gleichen Griff in.05 Minuten. Federgewicht: Hecker⸗86— Brunner⸗ Ladenburg. Auch in dieſem flott geführten Treffen er⸗ reichten beide ergebnislos die Halbzeit. Durchs Los be⸗ ſtimmt, muß Brunner zuerſt in die Zwangshocke, wo er alle Angriffe ſeines Gegners pariert, ſo daß dieſer leer ausgeht. Nach dem Wechſel beherrſcht der Gaſt vollkom⸗ men ſeinen verletzten Gegner, der mit Armſchlüſſel, Nackenhebel, Armfeſſel von einer gefährlichen Lage in die andere gebvacht wird, ſich aber immer wieder durch glän⸗ zende Paraden rettet. Am Ende dieſes ſchönſten Kampfes des Abends wird auch dem nach Punkten unterlegenen Hecker toſender Beifall gezollt. Leichtgewicht: Thomas⸗S86 — W. Engel⸗Ladenburg. Thomas greift gleich heftig an, aber ſein Gegner geht bei Gefahr außer Matte, ſo daß ausgeloſten Bodenrunde wird der Ladenburger mit einem blendenden finniſchen Aufreißer in eine gefährliche Lage gebracht, aus der er ſich unter größten Anſtrengungen ebenſo glänzend rettet. Nach dem Wechſel muß Thomas harte Doppelnelſon abwehren. Bei einem Nackenhebel geht er geſchickt mit und gefährdet Engel mit Armzug. Ein weiterer Armzug von Thomas bringt den Gaſt der Niederlage nahe. Man erwartet allgemein den Mannhei⸗ mer als Punktſieger, jedoch gibt der Kampfrichter ein Un⸗ entſchieden und damit ein Fehlurteil. Weltergewicht: Denu⸗s6— Benzinger⸗Ladenburg. In der 2. Minute landet ein Hüftſchwung von Denn außer⸗ halb der Matte. Auch beiderſeits angeſetzte Unterhüft⸗ ſchwünge enden außerhalb, ſo daß bei Halbzeit Boden⸗ runde ausgeloſt wird. Benzinger in der Oberlage kann nichts ausrichten urd auch ſein Gegner hat mit Armzügen kein Glück. Nach dem Wechſel greift der Mannheimer heftig an, ohne etwas Poſitives zu erzielen. Denu hat auch in der reſtlichen Ringzeit im Stand etwas mehr vom Kampf, das aber zum Punktſieg nicht reicht, und ſo gibt es ein gerechtes Unentſchieden.— Mittelgewicht: Fr. Schmitt⸗d6 — Sauer⸗Ladenburg. Der heftig geführte Standkampf iſt bis Halbzeit reſultatlos. In der ausgeloſten Bodenrunde mußte der Mannheimer zuerſt parterre. Er wird von Sauer ausgehoben und landet beim Rückwurf außerhalb der Matte. Der Ladenburger hebt wieder aus, wird aber diesmal beim Rückwurf durch eine Parade ſeines Gegners zum Glück außerhalb der Matte auf die Schultern gebracht. Auch eine doppelte Armfeſſel des Mannheimers endet außerhalb. Nach dem Wechſel wird der Ladenburger aus⸗ gehoben und muß ſich nach tapferem Widerſtand, von Schmitt gut gefeſſelt, die Brücke eindrücken laſſen.— Halb⸗ ſchwergewicht: Walz⸗86— Stahl⸗Ladenburg. Ein Schleuder⸗ eriff des Ladenburgers landet zum Glück für ſeinen Geg⸗ ner außerhalb der Matte. In der 5. Minute wird Stahl im Hüftſchwung abgefangen und muß parterre, wo er alle Angriffe ſeines Partners abwehren kann. In der aus⸗ geloſten Bodenrunde wird der Gaſt mit verſchränktem Ausheber ſehr gefährlich. Walz iſt in höchſter Not und rollt von der einen über die andere Schulter, aber der Kampf⸗ richter gibt die Niederlage nicht. Nach dem Wechſel ſind es zwei Aufreißer von Walz, bei denen der Gaſt einmal der Niederlage nahe kommt und das andere Mal über die Brücke gehen muß. Walz wird wegen verbotenen Griffes verwarnt und verliert damit den Kampf nach Punkten. — Schwergewicht: Rudolph⸗s6— Gg. Engel⸗Ladenburg. Der Ladenburger wird nach kurzem Standgeplänkel zu Boden geriſſen, mit Armſchlüſſel in die Brücke gebracht und beim Verſuch, ſich zu befreien, wieder in die Brücke gedreht, die ihm Rudolph dann mit gefeſſeltem Arm nach kurzem Widerſtand in.03 Minuten wuchtig eindrückt. Die 2. Mannſchaft von Bfͤ. 86 verlor gegen Bfe. Oppan:17. Gau Württemberg und Banern FC Birkenfeld— SWFeuerbach:8 Zur Freude der 1200 Zuſchauer war Birkenfeld vor der Pauſe dieſes intereſſanten Punktekampfes in beſter Fahrt und dieſe Spielphaſe ſchloß auch mit einem:1 für die Platzherren. Nachdem Trommeder für Feuerbach das erſte Tor geſchoſſen hatte, kam Birkenfeld bis zum Wechſel durch Koch, Schmidt, Morlock und Fiſch 9 zu vier Treffern. Nach dem Wechſel fand ſich Feuerbach beſſer zurecht. Die Mannſchaft kämpfte mit allen Kräften um den Ausgleich, kam aber durch Tore von Förſch und Dürr nur auf:4 heran. Behm⸗Durlach leitete das Trefſen befriedigend. Union Böckingen— VfB Stuttgart:9(:1) Nach äußerſt hartem Kampf ſiegten die Gäſte vor 9000 Zuſchauern in der drittletzten Minute, nachdem die Union durch Vergeben eines Elfmeters die letzte Siegesmöglich⸗ keit ungenutzt gelaſſen hatte. Dabei hatten die Böckinger ein plus im Feld und ein Eckballverhältnis von 15:3. Der Spielbeginn zeigte die Geſährlichkeit der Gäſtc im Sturm und die Schwäche der Verteidigung von Böckingen, vor allen Dingen Stegmüller. Dann behaupteten ſich aber die Böckinger Deckung und gegen Ende der erſten Hälfte roll⸗ ten ungemein gefährliche Angriſſe gegen das VſB⸗Tor, die oft mit Glück nur gewehrt werden konnten. Nach der Pauſe war das Spiel ausgeglichen und hart. Die Stuttgarter Taktik ſiegte über Böckingens energie⸗ volles Durchhalten. Das erſte Tor für den BfB fiel in der 15. Minute. Ein Fehlſchlag von Stegmüller wurde durch Rutz durch einen unhaltbaren Flachſchuß ausgenützt. Den Ausgleich erzielte Walther 1. der eine Rückgabe von Weidner verwandelte. Nach dem Wechſel erzielte der VfB nochmals durch Böckle den Ausgleich. In der 42. Minute nahm Rutz einen Straſſtoß unhaltbar auf und ſchoß un⸗ haltbar zum:3 ein. Schiedsrichter Schneider⸗Offen⸗ burg leitete zufriedenſtellend. Stuttgarter SC— VfR Heilbronn:2(:1 Allerlei Schwierigkeiten waren zu überbrücken, ehe das Spiel ſtattfinden konnte. Schiedsrichter Krotz⸗Göppingen erklärte den Platz für ſpielunfähig. Unter dem Druck„der öfſentlichen Meinung“ und nachdem ein ſechs Minuten langes Probeſpiel vorbei war, änderte der Schiedsrichter ſeine Meinung und ſtartete nach großer Verſpätung ein Verbandsſpiel. Die durch das viele hin und her entſtan⸗ dene Erregung ebbte allmählich ab und das Treffen konnte doch noch aut zu Ende geführt werden. Es eraab einen knappen:2⸗Sieg des Stuttgarter SC, der damit ſeine Lage am Tabellenende etwas hoffnungsvoller geſtaltete. Féé Schweinfurt— SpVa Fürth:0 10:0) Dieſes für die Tabellenführung vorläufig entſcheidende Treffen hatte 4000 Zuſchauer angelockt, die einen bis in die letzten Minuten offenen Kampf und einen etwas Arſenal hat Glück Engliſcher Meiſterſchaſts⸗Fußball am Samstag Die engliſchen Meiſterſchaftsſpiele der erſten Diviſion brachten an dieſem Samstag verſchiedene Ueberraſchungen. So konnte die Meiſtermannſchaft von Arſenal auf eigenem Platz gegen Sheffield Wednesday nur ein:1⸗Unentſchieden herausholen. Die„Gunners“ hatten jedoch wieder einmal Glück, da Derby County, ihr ſchärfſter Verfolger im Kampf um die Meiſterſchaft, von den Blackburn Royers mit 211 geſchlagen wurde. So hat ſich der Punktvorſprung Arſe⸗ nals— anſtatt ſich zu verringern— von zwei auf drei Punkte erhöht. Die Tottenham Hotſpurs und Hudders⸗ field Town beendeten ihr Trefſen ſiegreich. Die Spurs ſchiu⸗ gen Aſton Villa überzeugend mit:1 und Huddersſield fer⸗ tigte Portsmouth nicht weniger ſicher mit:0 ab. Die Tabellenſpitze hat nunmehr folgendes Ausſehen: 1. Arſe⸗ nal 34 Punkte, 2. Derby County 92 Punkte, 3. Hudders⸗ field Towu 32 Punkte, 4. Tottenham Hotſpurs 30 Punkte. In der zweiten Liga ſondert ſich Grimsby Town im⸗ mer mehr vom übrigen Feld ab. Grimsby konnte als einziger Verein der vier Erſten ſein Spiel gewinnen, und zwar mit 2·1 gegen Oldham Athletie. Die drei punkt⸗ gleichen Nächſten, Preſton Northend, Bolton Wanderers und Brentford wurden ſämtlich geſchlagen. Grimsby hat nunmehr mit 34 Pluspunkten ſieben Zähler Vorſprung. In Schottland mußte ſich Motherwell durch die Queen of the South mit:2 die zweite Niederlage der Saiſon ge⸗ fallen laſſen, merkwürdigerweiſe wieder auf eigenem Ge⸗ lände. Die Rangers holten bei Cowdenbeath einen knappen:3⸗Sieg heraus. 1. Liga: Arſenal— Sheffield Wednesday:1, Aſton Villa— Tottenham Hotſpurs:5, Blackburn Rovers— Derby County:1, Everton— Birmingham:0, Hudders⸗ field Town— Portsmouth:0, Mancheſter City— Lei⸗ ceſter City:1, Middlesbrough— Weſtbromwich Albion :0, Neweaſtle United— Leeds United:0, Sheffield Uni⸗ ted— Liverpool:2, Stoke City— Sunderland:0, Wol⸗ verhampton Wanderers— Chelſea 111. 2. Liga: Blackpool— Bradford City:2, Bradford— Preſton Northend 21, Bury— Millwall 5·1, Fulyam— Notts County:0, Grmsby Towu— Oldham Athletic 211, Hull City— Swanſea Town:0, Lincoln City— Man⸗ cheſter United 511, Notts Foreſt— Burnley:2, Ply⸗ mouth Argyle— Bolton Wanderers:0, Southampton— Port Vale:4, Weſtham United— Brentford:2. Schottland: Airdrieonians— Queens Park:4, Ayr United— Clyde:2, Celtie Glasgow— Kilmarnock 411, Cowdenbeath— Glasgow Rangers:4, Dundee— Fal⸗ kirk:3, Hibernians— Hamilton Academicals.2, Mo⸗ therwell— Queen of the South:2, Partick Thiſtle— Aberdeen:0, St. Mirren— It. Johnſtone:4, Third La⸗ nark— Hearts 111. Auch Darid Jack„abgebaut“ Arſenal ſcheint ſich als Tabellenführer der erſten Profi⸗Diviſion ſchon ziemlich in Sicherheit zu fühlen, denn nach dem Schotten Alec James, deſſen Ablöſe 9000 Pfund koſtete, wird jetzt auch David Jack, für deſſen Er⸗ werb der Meiſter 10000 Pfund zahlte, aus der erſten Mannſchaft genommen werden. David Jack hat aber von Middlesbrough bereits ein neues Angebot erhalten. glücklichen Sieg der Leute um Rühr zu ſehen bekamen. Die Fürther ſpielten zwar durchweg das beſſere Spiel, ihre Stürmer ſchoſſen aber unglaublich ſchlecht, hatten wohl auch eine gehörige Doſis Schußpech. Für ihre Er⸗ folgloſigkeit muß allerdings auch die ausgezeichnete Ver⸗ teidigung der Schweinfurter mitverantwortlich gemacht werden. In der erſten Halbzeit beherrſchten die Fürther mit wenig Ausnahmen das Feld, beſonders Mittelſtürmer Leupold 2 und ihr rechter Sturmflügel waren recht aktiv. Nach der Pauſe kamen die Platzherren dann beſſer in Fahrt. In der 7. Minute erzielten ſie durch Portzel den einzigen Treffer des Tages, Schußypech ſtellte ſich dem mehr als verdienten Ausgleichstreffer für Fürth entgegen. Ein Tor von Frank wurde wegen Abſeits nicht gegeben. Schiedsrichter war Fleckenſteiner(Aſchaffenburg). München 1860— Würzburger FB 04:0(:0) Vor 3000 Zuſchauern trat der Würzburger FV 04 in München gegen 1860 mit nur zehn Spielern an, da Roth den Zug verpaßt hatte. Trotzdem lieferten die Gäſte ein ausgezeichnetes Spiel, konnten aber gegen die Leiſtungen der Einheimiſchen nichts machen und mußten mit:0 kapi⸗ tulieren. Schon in der 13. Minute kam Baumgartner zum erſten Tor für die Münchner. Erſt nach dem Wechſel kamen die„Löwen“ zu weiteren Erfolgen. Bei anhaltender Ueberlegenhett ſchoß Baum⸗ gartner in der 12. Minute den zweiten, Lachner drei Mi⸗ nuten ſpäter einen dritten und wieder Baumgartner kurz vor Schluß den vierten Treffer. Die Beſten waren der ausgezeichnet ſpielende Angriff der Münchener und die trotz der vier Treffer ſehr gute Verteidigung Würzburgs. Schwarzfiſcher(Landshut) war einwandfrei. 1.§6 Nürnberg— Wacker München:2(20) Bei denkbar ungünſtigſten Plotzverhältniſſen kam dieſes Meiſterſchaftsſpiel in Nürnberg zum Austrag. Der Platz glich einer Eisbahn und ſteſtte an die Spieler ſehr geer Anforderungen. Die Nürnberger fanden ſich viel beſſer zurecht und kamen ſo zu einem dem Spielverlauf nach un⸗ verdient hohen Sieg. Das Eckenverhältnis von 11:10 für Wacker zeugt von der Ausgeglichenheit des Spiels, aber auch von der Unſicherheit der beiderſeitigen Hintermann⸗ ſchaften. Der„Club“ ging nach halbſtündigem Spiel durch Gußner in Führung labſeits?) und wenig ſpäter ſchoß Burk einen zweiten Treſfer. Nach dem Wechſel ſetzten oͤie Münchner ihre ausgezeich⸗ neten Flügelſtürmer Altvater und Seidl mehr ein, trotz⸗ dem blieb das Spiel für die Nürnberger. Burk erzielte in der 50. Minute auf Zuſpiel von Gußner das dritte Tor. Vorübergehend kamen jetzt die Münchner etwas auf. Fiſcher konnte den erſten Gegentreffer erzielen. Ein Straf⸗ ſtoß führte in der 66. Minute durch Stendl zum zweiten Gegentreffer. Die Einheimiſchen ſetzten nun zu einem mächtigen Endſpurt an, der die Münchner ganz in die De⸗ fenſive drängte. Kurz hintereinander wurden zwei Tore erzielt und Eiberger ſtellte in der 84. Minute auf:2. Schiedsrichter Hümmer⸗Schweinfurt) leitete vor 9000 Zu⸗ ſchauern gut. Schwaben Augsburg— FC Bayreuth:0 Auch den Bayreuthern gelang in Augsburg ein Punkt⸗ gewinn; die Schwaben ſind bei weitem nicht mehr die kampfſtarke Einheit der Vorrunde. Bayern München beſiegt Fc München:1 Nach einer offenen erſten Halbzeit ſpielten die Mün⸗ chener Bayern im zweiten Teil ihres Pflichtſpieles gegen den Fé Munchen auf dem ſchneebedeckten 1860er⸗Spielſeld dermaßen überlegen, daß ihr Sieg auch in der ſtattlichen Höhe des:1(:1) Reſultats verdient war. Vor der Pauſe hatte dem Führungstreffer des Bayern⸗Mittelſtürmers Schneider der FC⸗Stürmer Kaltenſtadler bald den Aus⸗ gleich entgegengeſetzt. Ein Kopfball von Schneider brachte die Bayern allerdings wenia ſpäter erneut in Front. Nach der Pauſe gingen die Bayern zur Freude der 9000 Zuſchauer voll aus ſich heraus. Krumm, Schneider (zwei) und Nymon ſchoſſen noch vier weitere Treſſer. Der fair durchgeführte Lokallampf ſtand unter der guten Lei⸗ tung von Sackenreuther⸗Nürnberg. Kreisklaſſe Edingen— Ilvesheim ausgefallen TV 46— Seckenheim:1 Brühl— Rheinau:0 Heddesheim— Neckarhauſen:2 Leutershauſen— Neckarſtadt:3 Kurpfalz Neckaran— Ladenburg:3 4 Montag, 8. Jonnar 1934 Nene Mannheimer Zeitung Norgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Numme. 11 Spiele der Bezirksklaſſe Anterbaden-Gruppe Weſt Spog. Sandhofen— FV Speyer:0 8 Mannheim— 04 Ludwigshaſen:2 In der Bezirksklaſſe Unterbaden finden no tei Meiſterſchaftsſpiele(Rückrunde) ſtatt. Einige 8 ben die Gelegenbet: zu Privatſpielabſchlüſſen benützt, um die noch ſchweren Meiſterſchaftstreffen mit fixer Mannſchaft beſtreiten zu können. Spog. Sandhofen hatte den Tabellenletzten des Pfatzbezirker zu Gaſt und hatte wenig Mühe, den zuſam⸗ menhanglos ſpielenden Gegner ſicher mit:0 zu diſtanzie⸗ xen. Barth und Schmitt zeichneten für die Tore der Mann⸗ hetmer Vorſtädter verantwortlich. Mii neuer Sturmformation trat o8 Mannheim vor uur wenigen Zuſchauern dem vorderpfälziſchen Tabellen⸗ führer 04 Ludwigshafen gegenüber. Die Gäſte waren in allen Mannſchaftsreihen gleich gut beſetzt, ſiegten nach einer torloſen erſten Halbzeit verdient mit:0. Anterbaden- Gruppe Oſt Eberbach— 05 Heidelberg:8 Kirchheim— Phönix Mannheim ausgef. Union Heidelberg— 98 Schwetzingen ausgef. Auch in Bezirksklaſſe Gruppe Oſt von Unterbaden ſind die Vorrundenſpiele beendet. Von den drei vereinbarten Freundſchaftstreffen kam nur eines zum Austrag. Eber⸗ bach ſiegte gegen 05 Heidelberg etwas überraſchend mit 73 Toren.— Die beiden reſtlichen Spiele fielen der ſchlechten Witterung zum Opfer. 5 Gruppe Pfalz Spcé Kaiſerslautern— Spog. Mundenheim:8 1914 Oppan— BſB Zweibrücken:1 Mit dieſen beiden Treffen beendete der Bezirk Pfalz ſeine Vorrundenſpiele. Beide Treffen brachten die er⸗ warteten Favoritenſiege. Mundenheim feſtigte durch einen klaren:1⸗Sieg ſeine führende Spitzenpoſition und liegt nun zuſammen mir Vfs Neuſtadt und 04 Ludwigshafen an der Spitze der Tabelle. Höher als erwartet fiel der Sieg von 1914 Oppau gegen Zweibrücken aus. Mit dem hohen Ergebnis:1 behielten die Platzherren die Oberhand, ſo⸗ mit den Anſchluß zur Spitzengruppe wahrend. Das zwiſchen Pfalz Ludwigshafen und VfTuR Feuden⸗ heim vereinbarte Freundſchaftsſpiel fiel aus. F2C gefiel beſſer als Hen aria Ferenczvaros Budapeſt ſchlug in Stuttgart vor 12 000 Perſonen die Kickers mit:0 Als kürzlich der ungariſche Altmeiſter Hungarig Buda⸗ peſt Gaſtſpiele in Mannheim, Karlsruhe und München gab, hörte man allgemein von einem enttäuſchenden Spiel der Ungarn. Ganz anders war der Eindruck, der am Samstag bei den 12000 Zuſchauern und der Kritik auf dem Stuttgarter Degerloch vom Spiel des derzeitigen unga⸗ riſchen Meiſters FTC Budapeſt zurückblieb. Ferencz⸗ varos ſpielte einen wahrhaft meiſterlichen Fußball. Ganz hervorragend arbeitet die Abwehr Hada— Kolgar— Papp. iberragend ſpielte der internationale Mittelläufer Saroſi und das Innentrio Toldi— More— Takaczs zeigte neben einer ſehr ieinen Technik und neben blendenden 9 5 auch die nötige Schußkraft. An ihrem großen egner wuchſen auch die Stuttgarter Kickers. Ihre Hinter⸗ mannſchaft wehrte ſich tapfer, der neue Mittelläuſer Voſſe⸗ ler erwies ſich als wertvolle Verſtärlungfür die Elf und auch der Sturm ſpielte recht hübſch. Vor der Pauſe waren ſogar die Kickers ein wenig mehr im Angriff, jedoch verdorben die mäßigen Außen⸗ ſtürmer manche Gelegenheit. Nach dem Wechſel ſpielten aber die Ungarn einen ſo beſtechenden Fußball, daß die Kickers immer mehr ins Hintertreſfen gerieten. Toldi ſchoß nach einer Viertelſtunde hintereinander die beiden entſcheidenden Treffer. Glaſer⸗Neckarſulm leitete das Spiel einwandſrei. Der Reichsſportführer beim Länderſpiel Der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten beſucht am 14. Januar das Fußball⸗Länderſpiel Dentſchland— Ungarn in Frankfurt⸗M. Am Vormittag des Spieles findet um 10.15 Uhr im hiſtoriſchen Römer ein Empfang der Gäſte durch die Stadt Frankſurt ſtatt. Bei Lieſer Gelegenheit werden der Reichsſpertführer und der Fraukfurter Oberbürgermeiſter Dr. Krabs die Ungarn, aber auch die deutſche Mannſchaft begrüßen. Um 11 Uhr ſchließt ſich auf dem Römerberg eine große Kund⸗ gebung an. Vor dem Länderſpiel am ein Schü⸗ ler⸗Städteſpiel Frankfurt⸗M.— Ofſen⸗ ba ch. Das neue Geſicht der Sechstagerennen Beim Dortmunder Sechstagerennen das am 12. Januar beginnt, werden zum erſtenmal die neuen Beſtimmungen praktiſch erprobt. Es iſt einmal intereſſant, feſtzuſtellen, wie in Zukunft ſich die deutſchen Sechstagefahrten abwickeln werden. Die neue Rennordnung hat die Wettbewerbe auf dem Holzoval weſentlich anders geſtaltet als früher. Wohl mit die wichtigſte Aenderung iſt die, daß die ununterbro⸗ chene 145⸗Stundenfahrt in ſechs Rennen über je 18 Stunden zerlegt worden iſt. An Stelle der früheren Neutraliſation am Morgen tritt eine vollkommene ſechsſtündige Ruhe⸗ pauſe. Es ſoll damit erreicht werden, daß die Fahrer friſch und ausgeruht wieder das Rennen fortſetzen können. Ein weiterer wichtiger Punkt iſt die einheitliche Rcge⸗ lung der Verdienſtfrage. Die Stargagen ſind abgeſchafft worden, an ihre Stelle ſind die Tagegeldex getreten und wer ſein Einkommen erhöhen will, wird auch mehr leiſten müſſen. Es wird kaum möglich ſein, ein ſtilles Abkommen du treffen und den Sieg zugunſten dieſer oder jener Mann⸗ ſchäft zu verkäuſen. Den kleinen Fahrern bieten die neuen Sechstagerennen ungemein größere Chancen. Der fleißige Rackerer wird endlich auch einmal für ſeine unermüdliche Arbeit den ehrlich verdienten, klingenden Lohn ernten. Den Rundenſpielereien dürfte endlich ein Ziel geſetzt ſein. Velorene Runden ſind weit ſchwerer als früher aufzuholen und auch das großmütige Verſchenken von Bahnlängen wird den Spitzenmannſchaften nicht mehr ſo leicht fallen. Die täglich ausgeſetzten, aber beſchränkten Preiſe mit nicht unerheblichen Abſtuſungen, wobei noch ein Drittel der Teilnehmer leer ausgehen, müſſen bewirken, daß es an jedem Tage zu heißen Kämpfen kommt. Sieger wird die Mannſchaft, die am Ende des Rennens die meiſten Kilometer zurückgelegt hat und die höchſte Punktzahl auf ſich vereiniat. Es kann Habei der Fall eintreten, daß die erſten Preisträger zwar keinen einzigen Sieg in einem Tagesabſchnitt erzielten, aber trotzdem durch eine gute Placierung an allen ſechs Tagen die beſte Geſamtleiſtung aufweiſen. Letzten Endes werden ſich auch die Beſucher auf das neuartige Rennen einſtellen müſſen. Die großen Jagden werden ſich nicht mehr wie bisher nach der 22⸗Uhr⸗Wertung abſpielen, ſondern das Rennen wird, da der neue Tages⸗ abſchnitt um 23 Uhr beginnt, vorausſichtlich in den ſrühen Morgenſtunden, vielleicht ſchon an den Nachmittagen und zeitigen Abendſtunden, Höhepunkte auſweiſen. Im Ausland ſieht man mit großem Intereſſe dem Dortmunder Sechstagerennen entgegen, und vor allem iſt „ man geſpannt, wie die neuen Beſtimmungen ſich bewähren werden. Wir glauben, daß die neue Rennordnung durch⸗ aus geeignet iſt, die Sechstagerennen wieder in ſportliche Bahnen zu lenken. Winterſport⸗Veranſtaltungen Eisgruber ſlägt Wörndle Schiſpringen auf der Kochelberg⸗Schanze „Anläßlich des Dreikönigstages fand auf der Kechelberg⸗ Schanze bei Partenkirchen ein internationales Schiſpringen ſtalt, das 35 belannte Schiſpringer am Ablauf ſah. Den beſten Sprung erzielte überraſchend der in Klaſſe 2 ſtar⸗ tende Einheimiſche A. Eisgruber, der 60 Meter in guter Haltung durchſtand und auch die höchſte Geſamtnote von 334,4 P. erhielt. Der bekannte Senior Mathias Wörndle kam mit ſeinem beſten Sprung nur auf 51 eter und im Geſomtergebnis auf 200,4 Punkte. An der Veranſtaltung nahmen auch die beiden norwegiſchen Schilehrer Kaarby und Raabe teil, der mit 69 Meter eine neue Schanzenhöchſtleiſtung aufſtellte. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1: 1. M. Wörndle⸗Partenkirchen(44, 50, 51 Meter) Note 290,4) 2. Martin Wörndle⸗Parteukirchen(42, 40 und 50 Meter) Note 283.5; g. Hans Ertl⸗München(43, 50. 51 Meterſ Note 280,5, Klaſſe 2. 1. A. Eisgruber⸗Par⸗ tenkirchen(51, 60, 56 Meter) 364,4(beſte Note des Tages); 2. Karl Dieti⸗München(40, 54, 55 Meter), Note 7,0. Inngmannen: 1. Haſelberger⸗Roſenheim(45, 58, 57 Meter) Note 319,6. Altersklaſſe: 1, Martin Neuner⸗Partenkirchen (48, 51, 46 Meter Note 295,8. Pokalſchiſpringen in Brolterode Bei ausgezeichneten Schneeverhältniſſen wurde heute auf der Hagenſchanze bei Brotterode ein Pokalſpringen durchgeführt. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte der Jungmann Oskar Wcisheit⸗Oberſchönau, der mit 59,5 Meter den weiteſt geſtandenen Sprung erzielte und mit Note 321, die zweitbeſte Bewertung aller Teilnehmer erhielt. 5 In der Hauptklaſſe ſiegte erwartungsgemäß Rudolf Leſſer⸗Brotterode mit Note 339,2(48, 56, 57 Meter) vor Robert Leſſer mit Note 289,1(40, 49,5 55 Meter). In Klaſſe 2 erwies ſich Emil Jäger⸗Oberſchönau mit Note 289(39, 44, 51 Meter) als der beſte Mann. Bei den Jungmannen war Oskar Weisheit mit Note 321,9(4, 54,5 Aund 59,5) der Beſte. Oltawa Shamrocks ſiegen wieder Verſtärkter SC Rieſſerſee:6 geſchlagen R Am Sonntag gaben die Ottawa Shamrocks auf dem ieſſerſee ihr letztes Gaſtſpiel. Der SC Rieſſerſee hatte in Hextmer, Jaenecke und dem Schweden Jöntke einen irken zweiten Sturm verſchrieben, der den Kanadiern mindeſtens ein Ehrentor ablrotzen ſollte, oaber die Sham⸗ 17 ſpielten wieder ſo prächtig, daß den Bayern nur eine glatte Niederlage blieb. Allerdings bekamen die zahlrei⸗ ſhen Zuſchauer einen fabelhaften Kampf zu ſehen. Schon gun erſten Spieldrittet holten ſich die Konadier eine klare k5b⸗Führung. Im zweiten Drittel gelang es zwar dem anadiſchen Trainer der deutſchen Eishockey Leute, das or ſeiner Landsleute verſchiedentlich zu gefährden, aber * Zählbarem reichte es nicht. Die Shamrocks dagegen kanen zu einem vierten Tor. Und im, Schlußdrittel jeßen ſie noch einmol all ihr großes Können alänzen weimal aoch ſandten ſie die Scheibe ein, obwohl Rieſſerſee Kürkſten Widerſtand leiſtete. Das.0(:0,:0,:0) für die ttawa Shamrocks iſt durchaus verdient. Bayerns Eishocken⸗Meiſterſchaft noch nicht entſchieden.— Sé Rieſſerſee-EV Füſſen :1 uf dem Rieſſerſee wurde am Samstag vor 1000 Zu⸗ A ſeft das Endſpiel um die bayriſche Eishockey⸗Meiſter⸗ t zwiſchen dem Sé Rieſſerſee und dem Eislaufverein Füſſem ausgetragen. Nach Beendigung Her regulären Spiel⸗ zeit ſtand das Treſſen:1 und als auch in der erſten Hälfte der Verlängerung noch keine Entſcheidung geſallen war, mußte der Kampf— insbeſondere wegen der ſich immer mehr verſchlechternden Eisverhältniſſe— abgebrochen und auf einen ſpäteren Termin neu angeſetzt werden. Das Trefſen verlief äußerſt anregend und abwechſlungsreich, auf beiden Seiten leiſteten beſonders dte Tormänner— Leinweber für Füſſen und Gaginper für Rieſſerſee— Her⸗ vorragendes. Kuhn brachte Rieſſerſee im erſten Drittel in Fithrung, die nach einem torlos verlaufenen zweiten Spiel⸗ obſchnitt der Rieſſerſee'er Schröttle im Schlußdrittel aus⸗ glich. Da auch die anſchließende Verlängerung keinen Torerfolg mehr brachte, endete das Spiel unentſchieden :1(:0,:0,:). Beſſelmann wieder ſiegreich .so.⸗Sieg beim erſten Kampf in Buenos⸗Aires In Buenos⸗Aires ging der Kölner Jupp Beſſel⸗ mann, der vor einigen Wochen mit ſeinem Landsmann Dan Schink die Reiſe nach Südameriko angetreten hatte, erſtmals in den Ring. Der argentiniſche Buscalia konnte gegen den in ausgezeichneter Ver⸗ faſſung befindlichen Kölner nicht beſtehen und wurde bereits in der zweiten Runde entſcheidend geſchlagen, nachdem er bexeits mehrmals die ſchützenden Bretter hatte aufſuchen müſſen. Die rieſige Zuſchanermenge ſpendete dem Deut⸗ ſchen begeiſterten Beifall. An einem der nächſten Tage⸗ wird auch Dan Schink, gleichfolls in Buenos⸗Aires, ſeinen erſten Kampf austragen. Rennſtälle und Reiter Erſte Beirachtung für die kommende Rennzeit Die nationalſozialiſtiſche Führung im deutſchen Renn⸗ ſport iſt mit allen Mitteln beſtrebt, Vollblutzucht und Rennſport aus dem Tieſſtand der letzten Jahre emper⸗ zuheben. Es war ein tragiſches Verhängnis, daß gerade in den Jahren, da die deutſche Vollblutzucht Spitzenpferde wie Oleander, Alba, Ferro und Alchimiſt hervorbrachte, die Wirtſchaftsnot immer ſtärker in Erſcheinung trat und Deutſchlands Rennſport bis in die Grundſeſten erſchütterte. Doch auch bei den Rennleuten iſt der Glaube an die Zu⸗ kunft geweckt worden; das von Obergruppenführer Staats⸗ rat Litzmann geforderte Vertrauen wird ihm von den ſeiner Führung Unterſtellten uneingeſchränkt entgegen⸗ gebracht. Das gilt ganz beſonders für die Reiter, deren unſichere wirtſchaftliche Verhältniſſe beſondere Schutzmaßnahmen er⸗ heiſchen. Schon dadurch, daß ſie, wie auch Trainer und Stallangeſtellte, in der Oberſten Behörde vertreten ſein werden, iſt ihre Stellung im Rennbetrieb des neuen Deutſchland gekennzeichnet. Richtlinien für die Ausſtellung von Reitlizenzen die eine Schutz⸗ maßnahme für die deutſchen Reiter darſtellen, ſind bereits ergangen. Danach können nur Ausländern(auch Trainern) die vor dem 1. Auguſt 1914 in Deutſchland tätig geweſen ſind, die abgelaufenen Lizengen bis auf Wideruf weiter erteilt werden. Weſentliche Veränderungen treten dadurch nicht ein. Außer dem Ungarn Sajdik, der bereits vor einigen Wochen eine Verpflichtung nach Wien an den Rennſtall des Barons Springer annahm wird man kaum jemand in der kommenden Rennzeit vermiſſen. Willi Hauſer, der Meiſter unſerer Hindernisreiter, hat be⸗ —3— vor Jahren die deutſche Staatsangehörigkeit er⸗ worben. In früheren Jahren gal' es von einer zur anderen Rennzeit vielſachen Reiterwechſel. Verſchiedene große Ställe verpflichteten faſt von Jahr zu Jahr einen anderen Hockey. Nur der Stall A. u. C. v. Weinberg bielt iber fünfzehn Jahre lang an Otto Schmidt feſt., Es erſcheint beinahe überflüſſig zu betonen, daß„Otto“ auch in dieſem Jahre die blau⸗weiße Jacke anziehen wird, aller⸗ dings im jeweils erforderlichen Wechſel mit dem fungen G. Streit. Aber auch faſt alle anderen großen Ställe für 1994 an ihren vorjährigen Reitern feſt. E. rabſch, der Steuermann des großen Alchimiſt, wird wieder für die Farben des Hauptgeſtüts Graditz tätig ſein, und zwar in Demeinſchaft mit dem jungen Schmidt, der mit Arjamann den Großen Preis von Hamburg gewinnten konnte. Der Stall der Freifrau S. A. v. Oppenhein hat na⸗ türlich wieder den ausgezeichneten W. Printen ver⸗ pflichtet, der ſich zu einem wirklichen Klaſſeſockey entwickelt hat. E. Böhlke reitet für den Stall R. Haniel, P. Ludwig für den Stall Nemo, Hans Blume die Schwergewichte aus dem Stall des Trainers A. v. Borcke. Noch nicht entſchieden iſt, wer die Mehrzahl der Pferde des Stalles Landswerth ſteuern wird, der durch die Aufnahme der Erlenhofer ſich ſtark vergrößert hat. Raſtenberger, der die Erlenhoſer im Vorfahre ſteuerte, iſt, ſoweit bekannt, noch an keinen Stall gebunden. An L. Varga, J. Staroſta und R. Kaiſer fehen dem in dieſem Jahre F. Föſten unterſtellten Stall P. Mülhens drei reiterliche Kräfte zur Verfügung. K. Narn iſt wieder für den Stall der Frau Irmg. v. Opel rätig⸗ Sonſt darf man nech die Verbindungen G. Genz— Trainer V. Seibert, W. Höllein— Trainer G. Reinicke, A. Lommatzſch— Trainer K. v. d. Bottlenberg, J. Pinter— Stall Rösler, J. Svehla— Trainer A. Horaleck, W. Tarras— Trainer W. Palmer, R. Zach⸗ meier— Geſtüt Ebbesloh erwähnen. Von unſeren führenden Hindernisreitern iſt W. Hauſer noch nicht gebunden. J. Unterholzner reitet für den Stall von Trainer A. v. Borcke, W. Wolff für den Stall P. de Nully⸗Brown, H. Müſchen für den Stall von Trainer R. Johnſon jr. Klaſſiſche Rennen unverändert Der Union⸗Club hat bereits bei den im Herbſt erſchie⸗ nenen Ausſchreibungen für die klaſſiſchen Dreijährigen⸗ Prüfungen in Hoppegarten keine Abſtriche an den 1933 gegebenen Preiſen gemacht, ebenſo ſind jetzt zwer große Rennen im Reiche in unveränderter Preishöhe ausgeſchrie⸗ ben worden. Der Dresdener Preis der Drei⸗ iährigen erſcheint wieder mit 20 000 4 an Geſamtprei⸗ ſen. Das am 20. Mai zu laufende Rennen führt wie in den erſten Jahren ſeines Beſtehens wieder über 2000 Mtr,, während es im Vorjahre zu einem früheren Termin nur über 1600 Meter entſchieden wurde. Der Große Preis von Hamburg, der am 10. Mai auf der Bahn in Großborſtel zur Entſcheidung gelangt, iſt wieder mit 15 000 Mark an Geſamtpreiſen ausgeſtattet. Für jedes der ber⸗ den Rennen, die übrigens unter dem Vorbehalt ausge⸗ ſchrieben wurden, daß die Einnahmen der Vereine keine Kürzungen erfahren, werden 30 Unterſchriften verlangt. Frankreichs Lintolnſhire“ Am Eröffnungstage der neuen franzöſiſchen Flachrenn⸗ zeit, der am 9. März auf der Bahn von Maiſons⸗Laffitte bei Paris vor ſich geht, wird das Handicap Optio⸗ nal über die Meile gelaufen, das dem berühmten eng⸗ liſchen Lincolnſhire⸗Handicap entſpricht. 173 Vertreter des Derbyjahrganges ſind hier vom Mann des Ausgleiches ge⸗ wichtsmäßig eingeſchätzt worden und zwar zwiſchen 62 und 40 Kg. Die Ehre des Höchſtgewichts von 62 Kg. iſt natür⸗ lich dem ungeſchlagenen Rothſchildſchen Derbycrack Eran⸗ tome zugefallen, dem in klarem Abſtand Admiral Drake und Shining Tor mit je 59, Jocriſſe mit 58,5 und Mas 'Antibes mit 58 Kg. folgen. An ſechſter Stelle ſteht mit 57,5 Kg. Aſtronomer, der zweite hinter Janitor im Baden⸗ Badener Zukunftsrennen und das gleiche Gewicht hat auch Sa Parade erhalten. Deulſchlands Führung im Segelflug Die Vormachtſtellung Deutſchlonds im internattonalen Segelflug wird durch die neue Liſte der Träger des Sil⸗ bernen Leiſtungsabzeichens für Segelflieger. wücklich unter Beweis geſtellt. Obwohl der Internationalen Stu⸗ dienkommiſſion für den motorloſen Flug, die dieſe Lei⸗ ſtungsabzeichen vergibt, mit Ausnahme von der Schweiz und Rußland alle Länder angehören, die den Segelflug betreiben und fördern, befinden ſich unter den 18 Trägern nur zwei Ausländer. Die übrigen 16 ſind Reichsdeutſche. Zur Erlangung des Abzeichens iſt ein großes Maß ſegelfliegeriſchen Könnens erforderlich, denn es wird die Erſüllung von drei Aufgaben geſordert, und zwar ein Dauerflug von mindeſtens fünf Stunden, ein Flug von mindeſtens 1000 Meter über der Startſtelle- und ein Streckenflug von mindeſtens 50 Km. Dieſe Spitzenleiſtun⸗ gen ſind allerdings von verſchiedenen Piloten teilweiſe recht erheblich übertroffen worden. So verzeichnet die Liſte zwei Streckenflüge von über 150 Km. und ſieben von über 100 Km. Der Wiener Robert Kronſeld, der mit 164 Km. Strecke die Spitze hält, war auch im Höhenflug mit 2160 Meter der Beſte, während der längſte Dauerflug unter den Inhabern des Leiſtungsabzeichens von dem Sücdeutſchen Walter Fremd⸗Frankenhauſen mit 12:05 Stunden ausgeführt wurde. Die Ehrentafel der Inhaber des Leiſtungs⸗Segelflieger⸗ Abzeichens ſieht im einzelnen ſo aus: Strecke Höhe Dauer Robert Kronfeld⸗Wien 164,0 2160:34:00 Peter Riedel⸗Berlin 158,5 102 8149:09 Heinz Kenſche⸗Berlin 140,0 1350 6206:00 Otto Bräutigam⸗Großenhain/ Sa. 188,.0 1400 505:00 Günter Grönhoff⸗Frankfurt a. M. 130,0 1225 5216:00 Erhard Muſchik⸗Dresden 126,0 1500:53:00 Hermann Mayer⸗Stettin 10⁵ 0 1840:22:00 ack. K.'Meara⸗Neuyork 107,2 1457.18:00 rtin Schempp⸗Pittsburgh 102,0 1696:00:00 Rudolf Oeltzſchner⸗Merſeburg 93,0 1800.21:00 Peter van Huſen⸗Grunau 86,0 1120 887:00 Paul Steinig⸗Grunau 88,0 1180:51:00 Kurt Starck⸗Darmſtadt 75,0 1000 6217:00 Otto Fuchs⸗Darmſtadt 75,0 1000 7250:00 Heinrich Dittmar⸗Griesheim 65,0 1070 83.81:00 Anton Endres⸗Würzburg 6⁴,1 1089:12:00 Wolf Hirth⸗Hornberg 58,0 1025:07:00 Walter Fremd⸗Frankenhauſen 50,0 1200 12:05:00 Mannheims Amateurboxer geſchlagen Kaiſerslautern— Mannheim:7 Im Vereinshaus des Kaiſerslauterer TV 1861 wohn⸗ ten rund 1000 nicht immer objektive Zuſchauer dieſem Städtekampf bei, den die Mannheimer Staffel ohne ſo gute Boxer wie Tiſchner, Barth 1 und Theilmann be⸗ Olympia⸗Prüfung der badiſchen Schwimmer Neue badiſche Beſtzeiten— Schöne Leiſtungen bei den Damen und Herren Der Gau Baden des Deutſchen Schwimmverbandes hielt am Samstag abend in Karlsruhe ſein erſtes Olympia⸗Prüfungsſchwimmen ab, an dem ſich auch Teil⸗ nehmer aus Di und Dan beteiligten. Beſonders wert⸗ voll waren die Leiſtungen der Damen, die zwei neue badiſche Höchſtleiſtungen aufſtellten und dabei durch Frl. Tr. Blattmann vom Damen⸗S Freiburg über 200 Meter Bruſtſchwimmen nahe an die internationale Marke herankamen. Auch die Herren zeigten recht anſprechende Zeiten, wenn Beſtleiſtungen auch nicht herauskamen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß nicht weniger als ſechs Freiſtilſchwimmer über 100 Meter unter:10 Min. blieben; über 200 Meter Bruſt ſchwamm der junge Wunſch⸗Neptun in feiner Ma⸗ nier:55,1 Min. heraus. Die Ergebniſſe: Herren: 100 Meter Freiſtil: 1. Faaß⸗KS 1102,8; 2. Klotz⸗Neptun:06,1; 3. Steeb⸗Pforzheim:08 Minuten. 200 Meter Freiſtil: 1. Faaß⸗KSB:27,8; 2. Klotz⸗Nep⸗ tun.:32,8; 3. Fiſcher⸗Pforzheim:39,5 Min. 490 Meter Freiſtil: 1. Faaß⸗KS:20,5; 2. Berchtold⸗Pforzheim :39,2 Min. 100 Meter Rücken: 1. Diehl⸗Neptun 117,4; 2. Fuchs⸗KSV:19,6 Min. 200 Meter Bruſt: 1. Wunſch⸗ Neptun:55,1; 2. Kohler⸗Nikar Heidelberg:58 Minuten. Kunſtſpringen: 1. Merkel⸗Poſt Mannheim 151,59 Punkte; 2. Boſſo⸗SV Mannheim 134,97 Punkte; 3. Hoſch⸗Pforzheim 121,90 Punkte. Damen: 100 Meter Freiſtil: 1. Zipſe⸗KSB:19,1 (Bad. Beſtleiſtung); 2. Klein⸗DSV Freiburg:19,6 Min 400 Meter Freiſtil: 1. Staib⸗Pforzheim 749,5 Min. (Alleingang). 100 Meter Rücken: 1. Blattmann⸗ DS Freiburg:32,8; 2. Zipſe⸗KSV:35,1; 3. Gauß⸗ KSV:88,1 Min. 200 Meter Bruſt: 1. Blttmann⸗ DS Freiburg 313,7(neue bad. Beſtleiſtung); 2. Glück⸗ Pforzheim:87,3; 3. Metzger⸗DSC Mannheim:39 Min. Kunſtſpringen: 1. Greiff⸗DSc Mannheim 55.; 2. Fiſcher⸗Freiburg 44,86 Punkte. Ein Waſſerballſpiel zweier Auswahlmannſchaften en⸗ dete mit:4 nach gefälligem Spiel. Ernennung der Gauführer, Kreisführer Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, hat der Landesſportbeauftragte, Miniſterialrat Kraft, fol⸗ gende amtliche Bekanntmachung erlaſſen: 1. Dem Führerprinzip entſprechend habe ich für jeden Fuchverband nur einen Führer in den Gauführerring be⸗ ſtellt, obwohl verſchiedene Fachverbände ſich aus mehreren Unterabteilungen zuſammenſetzen(3. B der Fachverband 13 aus Sportärzten und Sportlehrern). Dieſe Gauführer haben ſämtliche Unterabteilungen ihres Fachverbandes für das Jahr 1934 zu vertreten. Im folgenden Jahre wird dann ein Wechſel eintreten, ſo daß auch die anderen Sport⸗ arten zur Geltung kommen. 2. Es ſind Unklarheiten darüber entſtanden, wer bei der in vielen Bezirken erforderlichen kreisweiſen Zuſammen⸗ faſſung der Sportorganiſationen zur Beſtimmung der Fachverbandsführer zuſtändig iſt. Och ſtelle daher endͤgültig feſt, daß dies lediglich den ein⸗ zelnen Fachverbänden obliegt, daß jedoch in jedem Falle die Zuſtimmung meines Bezirksbeauftragten erforderlich iſt. gez. Herbert Kraft, Landesbeauftragter. ſtreiten mußte. Da zudem Lutz im Leichtgewicht Ueber⸗ gewicht brachte und Bahr nur durch ein Fehlurteil ver⸗ lor, kam es zu einem Sieg der immerhin ſtark verbeſſer⸗ ten Pfälzer. Den Mannheimern bleibt lediglich der Troſt, die techniſch Beſſeren geweſen zu ſein. Die beſte Leiſtung bot der Mannheimer Mittelgewichtler Mayer vom BVfR, der dem 30 Pfund ſchwereren Phöner⸗Kaiſers⸗ lautern eine wahre Lektion erteilte und einen hohen Punktſieg holte. Den einzigen k..⸗Sieg holte der junge Wurth vom Boxring Mannheim, der erſt ſeinen 8. Kampf beſtritt. Leis, der für Kaiſerslautern ſtartberechtigt iſt, hatte in dem unerfahrenen Gabler nichts zu ſchlagen. Bei Kaiſerslautern fehlte mit Bauſch der beſte Mann, ſein Stellvertreter Chriſtman ließ jedoch durch den erwähnten glücklichen Punktſteg über Bahr im Punktergebnis den Lokal⸗Heros nicht vermiſſen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Flick(K)— Gräske(), Punktſieger Flick; Federgewicht: Emanuel(K)— Huber(M) unent⸗ ſchieden; Leichtgewicht: Eberhahn() kampflos Sieger über Lutz(M) wegen Uebergewichts, im nationalen Kampf ſiegt Lutz n..; Weltergewicht: Schneider(K) ver⸗ liert gegen Wurth(M) durch k. o. in der 1. Runde; Weltergewicht: Wüſt(&) verliert gegen Köhler(M) durch Uebergewicht, im nationalen Kampf gibt es Unentſchieden; Mittelgewicht: Chriſtmann() Punktſieger über Bahr (); Schwergewicht: Pöhner(8) unterliegt Mayer(W) nach Punkten; Schwergewicht: Leis(8) ſiegt gegen Gab⸗ ler(M) in der 2. Runde durch Aufgabe. Die Deutſchland-Riege im Saargebiet Ueberall, wo die Deutſchland⸗Riege der De ſich in Städten des Saargebiets, in Saarbrücken, in Groß⸗Roſſeln und in Saarlouis, zeigte, gab es überrolle Häuſer und nicht endenwollende Beifallsſtürme für die wirklich hervor⸗ ragenden Leiſtungen der deutſchen Turner. Es turnten Krötz ſch(Neu⸗Röſſen), Chriſt(München), Spang! (München), Müller(Falkenſtein), Reuther(Offen⸗ burg), H. Oeſterreicher(Heidelberg), Hecker(Pir⸗ maſens), Winter(Frankfurt), Zelekenz(Frankfurh, Frey(Kreuznach), Schmidt und Rammler(Saar⸗ brücken). Der Führer der Riege war der Turnwart der D Martin Schneider. Krötzſch war wie immer auch hier der eleganteſte Turner. Die Zugendlichen Hecker und Spangl beweiſen immer mehr, daß ſie unſere großen Olympiahoffnungen ſind. In einer Schlußanſprache des Saarbrücker Oberbürgermeiſters betonte dieſer, daß dieſe Kämpfe Zeugnis abgelegt haben vom Können und Wollen des neuen Deutſchland. Olympia⸗Vorbereitungen der Turner Bei den Olympiſchen Spielen 1936 wird der Deutſchen Turnerſchaft die Aufgabe obliegen, deutſches Kunſt⸗ turnen vor aller Welt zu zeigen, und ſo hoffen wir, Spitzenleiſtungen mit Siegeserſolg den Ländern darzubieten. Dieſes Beginnen iſt ſchwer, heute ſchwerer als im Zahre 1896, da die Deutſchen goldene Plaketten beim Olympia in Athen errangen und den Turnern aller Welt weit überlegen waren. Es iſt beſonders ſchwer, weil ſich in den faſt 40 Jahren die Turnkunſt in den verſchiedenen Ländern ganz verſchieden entwickelt hat. Sie paßte ſich mehr und mehr dem Charakter der Völker an. Der größte Unter⸗ ſchied beſteht zwiſchen dem Schwungturnen der Nordländer und dem Kraftturnen der Südländer. Hier gibt es durch⸗ aus noch keine einheitliche Wertung. Hier iſt die Zahl der Punkte oft noch allzu abhängig von der Aufſaſſung der ein⸗ zelnen Kampfrichter, die die Nationen ſtellen. In Deutſch⸗ land wird faſt nur das Schwungturnen gepflegt, in anderen Ländern das Turnen mit Kraft. Wir müſſen uns alſo etwas umſtellen. Schon bei den am 1. März ſtattfindenden Ausſcheidungen für die Budapeſter Weltmeiſterſchaften wird man daher die Auswahl unſerer Mannſchaft nach den neuen Geſichtspunkten zu treffen haben. Mannſchaſtst oxen in Fuͤrth TV 1860 Fürth ſchlägt Boxring Angsburg 86 Die Fürther errangen in dieſem Mannſchaftsboxkampf nur mit viel Glück einen knappen:6⸗Sieg. Die Aucsbur⸗ ger, die mit Erſatz antraten, erwieſen ſich als* in beſter Verſoſſuna befindliche Mannſchaft, die ohne das Pech Fiſchers im Federgewicht, dem gegen Jahreis ei es ſchlag unterlieſ, hätte gewinnen is ein Genick⸗ Seite/ Nummer 11 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, S. Januar 1934 Ein une Thhö Moruumentoũ GEOSSFEESTIN ALEXRANDPA 4 Mmusd oo Jro N PouII oEα Jofr Bemornn- S SSα· E Stexα Im lustigen Teil: „Hotel Saltomortale“ NEUESTE FOX WOCHE 250 500 7410 640 r1er Exfolg! Fabęlhaft Heinrich — lustis: -Spannend dieser hochdramatische 5 Kümaad- aniaum mit George! AHAIR Filmsalat v. yorgesteru Beginn..00..00,.10, 8 905 ROxVI E Nur noch heute u. morgen! tapferen, lieb Schreiber, Abenteuer junger Ballon nd Seefahrer, und eines mit Karin Hardt, Carl Balhau UFA- Beiprogramm Jugend hat Zutritt Beg 3 00. letzte Vorst..305 enden Mädel- das ist der Inhaſt unseresg, großen UFA. Filmes B L Kalionalhealer liete CNr. 14 Knaus Ernst Langheinz Hans Simchkuser Des großen Urfolges wegen erst heute Montag letzter Tag? Beifende Jugend HERTHA THIELE HEINR. GEORGE Montag. den 8. Januar 1934 Vorstelluns Nr. 161 Sondermiete CNr. 7 2 Am Himmel Europas Komödie in 4 Akten v. Schwenzen- Maina Regie Richard Dornseiff Anfang 20 Uhr Ende ges. 22.30 Uhr Mitwirkende: Karl Marx— Vera Spohr— Klaus W Krause Erich Krempin- Fritz Walter Sigkrid Jobst Karl Hartmann: Bum Krüger Walter Annemarie Schradiek Joseph Offenbach— Frwin Linder Fritz Schmiedel Morgen: Maria Stuart Anfang 19.30 Uhr E * Y Ler liebtnicht die gute, derbe hausmanns⸗ koſt? Kraſtvoll, ſaſtvoll ſoll die Mahlzeit ſein.= Weſt⸗ fäliſcher Schinken, golo⸗ gelbe Butter, naturduſten⸗ der Pumpernickel, und da⸗ zu natürlich als Unterlage ein Gläschen echten Seniiciite Steinhäger das iſt ein SKrühſtück, das jeden ſchmeckt und ſedem bekommt. kAitglied 0 des E. V. D. T. 5 Kursbeginn 10. Januar Zirkel, Pribatstunden ſederseit ſcht aes Einspaltige Kleinanzeigen bis zu oiner Höhe von 100 mm je mm SPiq. Stellengesuche je mm4pPig. Offene Stellen Lehrling mit guter Mittelſchulbildung, von Drogen⸗Großhaus für ſofort gesucht. Angebote unter R 134 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 266 Großes Werk in Südweſtdeutſchland ſucht Sokretärig Es kommen nur Bewerberinnen in Frage, die höhere Schulbild. u. Praxis auf ähnlichem Poſten beſitzen. Gewandtheit in Steno⸗ gramm und Maſchinenſchreiben Bedingung. Ausführl. Angebote mit Lichtbild, handſchr Lebens⸗ lauf u. Gehaltsanſprüchen unter 2 2 133 an die Geſchäftsſtelle Kgesucht. 13. 10. Servierfräulein 524 Wancierer u. 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Dezember 1933, Nr. 20 591, ge⸗ mäߧ 113 des Feldbereinigungs⸗ geſetzes verfügt, daß in den von der Kraftfahrbahn Frankfurt a. M.— Mannheim— Heidelberg durch⸗ nittenen Teilen der Gemarkungen Mannheim, Ilvesheim, Edingen und Heidelberg nach Maßgabe der Pläne Feldͤbereinigungen nach den Beſtimmungen der Geſetze über die Feldbereinigung vom 27. März 1931 (Geſ.⸗ u..Bl. S. 77) und vom 9. Oktober 1933(Geſ.⸗ u. V. Bl. S. 219) vorzunehmen ſind, und zwar ohne Abſtimmung der Eigentümer emäß 88—11 des Geſetzes, da die urchführung der Feldͤbereinigun⸗ en im öffentlichen Intereſſe dring⸗ ich iſt. Eine Abſchrift des Antrags der Abteilung für Landwirtſchaft und Domänen des Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums in Karls⸗ ruhe vom 27. November 1933, Nr. C 6451, mit den dazugehörigen Plänen liegt a) für die Stadt Mannheim mit den beteiligten Vororten Feu⸗ denheim, Friedrichsfeld, Käfer⸗ tal, Neckarau, Seckenheim und Wallſtadt beim Stadtvermeſ⸗ ſungsamt in Mannheim, Rat⸗ haus N 1, Zimmer Nr. 44; b) für die Gemarkungen Edingen und Ilvesheim auf den Rat⸗ häuſern daſelbſt in der Zeit von Dienstag, den 9. bis Montag, den 22. Jannar 1934 Keine Ladenmiete Uäk Sünmudesachen repariert unter Garantie gut u billig in eige⸗ ner Werkstatt. Groser Freihandverkaui Im Auftrag verkaufen wir zu Bücherſchränke, Vitrinen, Schreibtiſ drelle, Beleuchtungskörper, Barockstünle, Berocksessel Roſeuthaler Porzellane(77teiliges Eß⸗Service), Dieleumöbel, Flurgarderoben, Einzeltiſche, mehrere gute Gemälde, 1 Perſer⸗ teppich(Täbris), 4 .5040.80 Meter. 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Land⸗ und forſtwirtſchaftliche Das Verzeichnis der beitrags⸗ pflichtigen land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Unternehmer in der Stadt Mannheim für das Kalenderjahr 1939 kann ab 8. Jannar 1934 wäh⸗ rend 2 Wochen von den Beteiligten eingeſehen werden, und zwar für Betriebsunternehmer im engeren Stadtgebiet bei der Fuhr⸗ u. Guts⸗ verwaltung, K 7, 3. Stock, Zimmer Nr. 304, im übrigen Stadtgebiet bei den zuſtändigen Gemeinde⸗ ſekretariaten. Innerhalb einer weiteren Friſt von einem Monat können die Be⸗ triebsunternehmer Widerſpruch ge⸗ gen die Richtigkeit des Verzeich⸗ niſſes ſchriftlich beim Abſchätzungs⸗ ausſchuß für die land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftliche Unfallverſicherung in Mannheim, K 7, erheben. 8⁴ Die Abſchätzungskommiſſion. D Aus verſchied. Nachläſſen ver⸗ ſteigere ich Mittwoch, 10. Jauuar 1034, vorm. 10 Uhr und nachm. 2 Uhr im Verſteigerungs⸗Lokal U 5. 18: Kleiderſchränke, Vertikos, Waſchkommode mit Spiegelaufſätz., Nachttiſche, 4 komplette Betten mit Federbetten u. teils mit Roßhaar⸗ matratzen, Pfeilerſchränkchen mit Pfeilerſpiegel, Diwan, Polſter⸗ ſtühle, Tiſche, Stühle, 1 großer Smyrner, 3 c 4 m, Notengeſtelle, Regulator, Küchenſchrk., Geſchirre, Herren⸗ u. Frauenkleidung, Wäſche und vieler Hausrat. 25⁴ Der Nachlaßpfleger— Ortsrichter Joſef Menz, . EEE Tüncherarbeiten ungefähr 600, gegen Schreiner⸗ arbeiten zu vergeben. Angeb. unt. 2. P 132 an die Geſchäftsſt. 26² S. * * * —— 93* —