Neue Mannheimer Seitu — amiheuner Generar-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraße a. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr 12,. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, ——————'———d2— Eiuzelpreis 10 P1. Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 9 J. 70 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheeim Abend⸗Ausgabe Richtunggebend für die deutſche Antwort?“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros UEJ Berlin, 9. Januar Die Prüſung des franzöſiſchen Aiche Mémoire, die nach der Ueberreichung durch den Ge⸗ ſandten in Berlin an den Reichsaußenminiſter von den zuſtändigen Reſſorts eingeleitet wurde, iſt, wie wir hören, im Augenblick noch nicht abgeſchloſſen und wird wohl auch noch einige Tage in An⸗ Pruch nehmen. Nach der eingehenden Prüfung der franzöſiſchen Erwiderung und der mit ihr ver⸗ bundenen Vorſchläge wird— wir haben das ſchon mehrfach angekündigt— Deutſchland das Dokument beantworten. Dabei wird, um die gewiſſermaßen me⸗ thodiſche Seite der Angelegenhit vorwegzunehmen, die Reichsregierung natürlich auf eine Fort⸗ ſetzung des Meinungsaustauſchs auf diplomatiſchem Wege Wert legen. Frankreich bekennt ſich zwar immer noch zu dem Gedanken, Deutſchland müßte nach Genf zurückgehen. Davon ann jedoch nicht die Rede ein. Ueber den Inhalt der franzöſiſchen Denkſchrift werden in der ausländiſchen Preſſe fortlaufend, eigentlich Tag für Tag, angebliche Einzelheiten ver⸗ üſſentlicht. Dabei heißt es neuerdings, Frankreich habe ſich zu bedeutſamen Konzeſſionen an Deutſch⸗ land in der Abrüſtungsfrage entſchloſſen. Eine Kon⸗ kretiſterung dieſer Zugeſtändniſſe bleibt allerdings Urs erſte noch aus. Man wird kaum annehmen kön⸗ nen, daß etwa ein Angebot auf eine Herabfetzung der franzöſiſchen Luftſtreitkräſte um 50 Prozent im —5 Luftwache amit gemeint ſein ſollte. Von einem ſolchen Ange⸗ Rahmen einer Internationaliſierung der bot wird in der ausländiſchen Preſſe geſprochen. Von deutſcher Seite iſt immer wieder darauf hingewieſen worden, daß die Juter⸗ nationaliſierung der Luftwafſe im beſten Falle ein Phantom iſt. Im ſchlechteſten Falle— und um den ſcheint es ſich in der Praxis leider zu handeln— iſt die Inter⸗ nationaliſierung eine raffinierte Methode, jede praktiſche Abrüſtung zu umgehen jetzt vielfach und die Ungerechtigkeiten in der Verteilung der Rüſtungen, unter der Tarnung einer Völkerbunds⸗ aufſicht, zu verewigen. Und was wäre für Deutſch⸗ land, das kein einziges Kriegsflugzeug beſitzt, im übrigen gewonnen, wenn Frankreich und Polen die 600⁰ Flugzeuge, die ſie zuſammen beſitzen, um 50 b. H. auf 3000 vermindern? Frankreich ſcheint immer auf Grund der ausländiſchen Zeitungs⸗ berichte— immer noch mit ſeinem alten Vorſchlag zu liebäugeln, eine ſogenannte Bewährungs⸗ fxiſt ſeſtzuſetzen und damit die wirkliche Ab⸗ rüſtung auf eine ſpätere zu vertagen. Eine neuer⸗ liche Friſtſetzung wäre für Deutſchland— auth daran hat ſich nichts geändert— nur annehmbar, wenn tatſächlich die Gewähr einer ſchrittweiſen Zerſtörung des Rüſtungsmaterials, die außerdem ſofort zu beginnen hätte, vorhanden wäre. Unter anderen Umſtänden käme eine derartige Friſt lür uns natürlich nach wie vor nicht in Frage. Sie würde dem Grundſatz der Gleichheit der Be⸗ dingungen und der Gleichheit der tatſächlichen Rüſtungslage, auf dem wir beſtehen und auf dem wir beſtehen müſſen, Hohn ſprechen. Es iſt ſicherlich notwendig, bei den immer wieder im Auslande auftauchenden Projek⸗ ten an den deutſchen Standpunkt zu erin⸗ nern. Ein Urteil über die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge und Bedingungen wird ſich jedoch erſt fällen laſſen, wenn der Inhalt des Memoran⸗ dums und damit die tatſächliche Auffaſſung der Pariſer Regierung bekannt geworden iſt Bis dahin, ſo wird man immerhin bereits jetzt feſt⸗ ſtellen dürfen, beſteht jedenſalls kein Grund, an einer gedeihlichen Fortführung des deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Geſprächs und der internationalen diplomati⸗ ſchen Auseinanderſetzungen in der Abrüſtungsfrage rhaupt zu zweifeln. Die Stimmungsmache in Paris Meldung des DNB. Paris, 9. Januar. Die Ausführungen deutſchen diplomatiſch⸗ politiſchen zur franzöſiſchen Denk⸗ chrift werden von der geſamten franzöſiſchen Preſſe wi richtunggebend für die deutſche Ant⸗ 5 bewertet und demgemäß ſtark beachtet. Man ——3 daraus, daß Deutſchland das Angebot Frank⸗ ichs für unzulänglich hält, aber vor einer nogültigen Stellungnahme um weiteren Aufſchluß 9 jeſe und jene Frage erſuchen wird. ournal⸗ ſagt, man ſehe, wohin die deutſchen engänge ſührten, und knüpft daran die ean fantaſtiſche Einſtellung, Deutſch⸗ der Dienstag, 9. Januar 1934 Ambildung des franzöſiſchen Kabinetts Der Vayonner Finanzſkandal vor dem Miniſterrat Meldung des DNB. — Paris, 9. Januar. Unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten trat heute vormittag der Miniſterrat zuſammen. Miniſter⸗ präſident Chautemps erſtattete Bericht über den bis⸗ herigen Verlauf des Finanzſkandals von Bayonne und erklärte, daß er bereit ſei, in der Kammer die ſofortige Beratung der diesbezüglichen Interpellationsanträge anzunehmen. Chautemps verlas ſodann das Rücktrittsſchreiben des bisherigen Kolonialminiſters Dalimier, das uvom Staatspräſidenten angenommen wurde. Der Miniſterpräſident unterbreitete dem Staats⸗ präſidenten ferner die Ernennung des bisherigen Arbeitsminiſters Lamoureux zum Kolonial⸗ miniſter, des bisherigen Handelsmarineminiſters Frot zum Arbeitsminiſter und des bisherigen Un⸗ terſtaatsſekretärs im Innenminiſterium Bertrand zum Handelsmarineminiſter. Auch dieſe Ernennun⸗ gen wurden vom Staatspräſenten angenommen. Alle übrigen Miniſterien bleiben unverändert. Seitdem der Auswärtige Ausſchuß der franzöſi⸗ ſchen Kammer mehrere Sitzungen ausſchließlich der Saarfrage gewidmet hat, geht kein Tag vorüber, ohne daß die franzöſiſche Preſſe oder der„Franzöſiſche Saar⸗Verein“ dea braven franzöſiſchen Durchſchnitts⸗ bürger für die franzöſiſche„Miſſion“ im Saargebiet zu entflammen verſucht. In möglichſt amüſant aufgemachten, bebilderten, meiſt durch leinerlei Sachkenntnis angekränkelten Reiſeberichten werden die tieſen Eindrücke der fran⸗ zöſiſchen Szarberichterſtatter in der Boulevardpreſſe ſerviert. Lieſt man einige dieſer„Impreſſionen“, ſo kann max ſich die Lektüre der übrigen ſparen. Sie ſind alle nach dem einen Schema gearbeitet, deſſen Stichwerte offenbar von der Zentralſtelle des Quai 'Orſag bzw. von der Saarbrücker Konſulatsvertre⸗ tung ader Bergwerksdirektion ausgegeben werden. Keiner dieſer Sendboten vermeidet es, grenel⸗ haft auszumalen, unter welchem„von Berlin diktierten Nazzi⸗Terror“ die„größtenteils nichtgleich⸗ geſchaltete“ Saarbevölkerung ſeufze. Sherlock⸗Hol⸗ mes⸗Schilderungen, wie der kühne Führer der„Anti⸗ faſchiſtiſchen“ nur hinter einer Reihe von Gitter⸗ türen ſein koſtbares Leben verlängern könne, dazu die üblichen Selbſtſuggeſtionen dieſes„Märtyrers“, mit denen der„Reichsbanner“⸗Held ſich vor ſeinen frnzöſiſchen Beſuchern in Szene ſetzt, ſind dazu an⸗ getan und beſtimmt, dem friedlichen Spießbürger, der ſih im Ruhme„Frankreichs an der Spitze der Zivi⸗ liſation“ ſonnt, fürchterliche Albvorſtellungen von der Herrſchaft der„Barbarei“ einzuflößen, die jenſeits des Roſſel⸗Baches beginne, ungeſcheut deſſen, zaß einſtweilen dieſes Abſtimmungsländchen ſich noch zes Segens internationaler Verwaltung erfreue. Dieſes„letzte Aſyl der deutſchen Freiheit“ au retten, entſpreche der glorreichen Ueber⸗ lieſerung der franzöſiſchen Ziviliſation. Es ſelbſt gegen ſeinen eigenen Willen zu retten, ſei höchſte Kulturpflicht, der ſich das„hoch⸗ herzige“ Frankreich nicht entziehen dürſe. Seien— wie kaum zu zweifeln— die einheimiſchen Zandjägr und Poliziſten ſelbſt nom Nazi⸗Bazillus nfiziert, oder durch die Angſt vor den kommenden land erſtrebte eine Luftflotte, die ebenſo ſtark ſii, wie die aller ſeiner Nachbarn zuſammen. Trotz der höflichen Formeln und tröſtlichen Verſicherun⸗ ven in der Auslaſſung der deutſchen Korreſpondenz, fihrt das Blatt dann ſort, trete deutlich zutage, daß Deutſchland ſich nicht den Anregungen der franzöſi⸗ ſchen Denkſchrift anſchließen werde. Sehr klar bringe dies auch die„Kölniſche Zeitung“ zum Ausdruck, wenn ſie ſchreibe, daß die franzöſiſchen Vorſchläge alles in allem für Deutſchland unannehmbar ſeien. 2 Andererſeits unterſtreicht„Volonté in ihrem Kommentar, daß Deutſchland oſſenbar die Foct⸗ ſetzung der Verhandlungen wünſche. Zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich gebe es alſo gegen⸗ värtig keine Schwierigkeiten hinſichtlich des Ver⸗ üuhrens, wenn auch hinſichtlich der Kernfrage noch ängſt keine Einigung in Ausſicht ſtehe. Aber man —————6r6r˖˖r— Franzöſijche⸗Ireiheits“-Heljer des Saargebiets 145. Jahrgang— Nr. 14 Auf Vorſchlag des Juſtizminiſters wurde General Nollet zum Großkanzler der Ehrenlegion er⸗ nannt. Daladier Konzentrationslagern unter Druck geſetzt, ſo ſei es der unausweichliche Beruf Frankreichs, entweder beim Völkerbund die Entſendung„neutraler Streitkräfte“ zu erwirken, oder notfalls ſelbſt das„Opfer“ zu bringen, franzöſiſche Trup⸗ pen einmarſchieren zu laſſen, um an der Saar die „freie Selbſtbeſtimmung der Nationen“ ſicherzuſtel⸗ len, für die das edle Frankreich gegen die„Hunnen“ den Kampf aufgenommen und den Sieg davongetra⸗ gen habe. Die Emigranten⸗Journaille, wie das.„Pariſer Tageblatt“ des einſtigen„Kontinentalpolitikers“ und Großverdieners Georg Bernhard, bläſt, in Dankbar⸗ keit für das eigene Aſyl, in das gleiche Horn, und unterſtellt der Reichsregierung die heimtückiſche Abſicht, der Saarbevölkerung das im Friedensdiktat vorgeſehene Plebiſzit rau⸗ ben zu wollen. Wie aber die franzöſiſchen Nationaliſten ſich die „Freiheit“ der ſaarländiſchen Volksabſtimmung aus⸗ legen, hat der Präſident der Kammerkommiſſion für Auswärtiges, Audré Fribourg, auf dem be⸗ kannten Vacaresco⸗Bankett der„Aſſociation Fran⸗ gaiſe de la Sarre“ zum Ausdruck gebracht. „Die Saarländer ſind frei. Sie ſind frei, für die Rückgliederung ihres Landes an Deutſchland zu ſtimmen. Wenn ſie dies tun, brauchen ſie ſich nicht zu wundern, ein für alle Mal als Deutſche behan⸗ delt zu werden. Sie werden alſo unſere Zoll⸗ grenze wieder in Forbach finden.“ Minder diplomatiſch drücken die gleiche Drohung offenherzigere franzöſiſche„Saar⸗Freunde“ aus: Wehe den Saarländern, wenn ſie für die Heimkehr nach Deutſchland ſtimmen! Wir werden ihrer Eiſeninduſtrie das lothringiſche Erz und der Saarkohle den franzöſiſchen Abſatzmarkt entziehen, im gleichen Augen⸗ blick wird unrettbare Arbeitsloſigkeit ihr Leichentuch über das Saartal ausbreiten! Franzöſiſche Liebenswürdigkeiten, die moraliſch nicht deshalb ſteigen, weil den Saarländern vor ihrer Verwirklichung wahrhaftig nicht zu grauen braucht. habe auf beiden Seiten den Wunſch nach Verſtändigung und dieſer Wille ſei in einem ſolchen Falle das entſcheidende. „Figarol, der ſich wie immer wild gebärdet, fordert den Abbruch der diplomatiſchen Verhand⸗ lungen. Man müßte darauf geſaßt ſein, erklärt das Blatt, daß Dentſchland neue Zugeſtändniſſe fordere. Die von der franzöſiſchen Regierung gemachten Zu⸗ geſtändniſſe gingen bereits über den Rahmen des Zuläſſigen hinaus. Verſchiebung der Unterzeichnung des frauzöſiſch⸗ ſowietruſſiſchen Handelsvertrages 38 Paris, 9. Januar. Die Unterzeichnung des franzöſtſch⸗ſowjetruſſiſchen Handelsvertrages, die— wie gemeldet— am Montag erfolgen ſollte, iſt — laut Havas— aus bisher nicht bekannten Grün⸗ den um 1 bis 2 Tage verſchoben worden. Die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache Roſenberg über den totalen Staat Meldung des DNB. — Berlin, 8. Januar. Der Leiter des Außenpolitiſchen Amtes der NSDaAP, Alfred Roſenberg, nimmt im„Völki⸗ ſchen Beobachter“ in einem Artikel„Totaler Staat?“ zu der Anſchauung Stellung, daß an die Stelle des Parteienſtaates der ſogenannte Total⸗ ſtaat trete. Dabei habe man aber, ſo erklärt Alfred Roſenberg, überſehen, daß der abſtrakte Staat ein Gedanke des liberaliſtiſchen Zeitalters geweſen ſei, der als techniſches Machtinſtrument neben Wirtſchaft und Kultur als ein für ſich Beſtehendes hingeſtellt und demgemäß angebetet oder bekämpft worden ſei. In Wirklichkeit ſei es ſo geweſen, daß die Vertreter des Staates vor dem Kriege oft kein Gefühl mehr dafür gehabt hätten, Diener des Volkes zu ſein, ſon⸗ dern ſie hätten den Staat als ein Ding für ſich be⸗ trachtet, das über der Nation ſchwebe. Was ſich je⸗ doch im vergangenen Jahre vollzogen habe und in weiterem Umfange noch vollziehen werde, ſei nicht die ſogenannte Totalität des Staates, ſondern die Totalität der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Der Staat ſei nicht mehr etwas, was neben dem Volk und neben der Bewegung beſtehen ſolle, ſondern er ſolle ein Werkzeug der herrſchenden matio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchau ung ſein. Es empfehle ſich alſo für alle Nationalſozialiſten, nicht mehr vom totalen Staat zu ſpre⸗ chen, ſondern von der Ganzheit(Totalität) der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, der NSDDaAP als Körper dieſer Weltanſchauung und vom nationalſozialiſtiſchen Staate als dem Werkzeug zur Sicherung von Seele, Geiſt und Blut des Na⸗ tionalſozialismus als der epochalen Erſcheinung, die im 20. Jahrhundert ihren Anſang genommen hat. Meldungen zum Arbeitsdienſt Meldung des DNB. Berlin, 8. Januar. Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes weiſt noch einmal darauf hin, daß jetzt nur noch die Meldeämter und die Hauptmeldeämter den Arbeitsdienſt entgegennehmen. Die Arbeitsämter ha⸗ ben hierzu keine Berechtigung mehr. Sie er⸗ teilen lediglich noch Auskünfte und ſtellen den Be⸗ werbern, falls dieſen eigne Mittel dazu fehlen, Frei⸗ fahrtſcheine aus, mit denen der nächſte Ort, in dem ſich ein Meldeamt befindet, erreicht werden kann. Die Meldeämter geben Freifahrtſcheine für den Heimweg und, falls der Bewerber in den Arbeits⸗ dienſt aufgenommen wurde, für die Fahrt zum Ar⸗ beitslager aus. Weiter wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die den früheren Teilnehmern am Arbeitsdienſt durch den Leiter des Arbeitslagers ausgeſtellten Beſcheini⸗ gungen den Arbeitspäſſen gleichwertig ſind. Vorausſetzung iſt allerdings, daß die Arbeits⸗ dienſtfreiwilligen mindeſtens ſechs Monate im Arbeitsdienſt tätig waren. Für die früheren Teil⸗ nehmer noch nachträglich Arbeitspäſſe auszuſtellen, iſt techniſch unmöglich. Die Arbeitspäſſe erhalten alſo nur diejenigen, die nach dem Dezember 1933 ihre Dienſtzeit bendet haben. Für diejenigen, die als Führeranwärter ſich bewerben, iſt, das ſei in dieſem Zuſammenhange noch erwähnt, die ſonſt beſtehende Altersgrenze von 25 Jahren nicht maßgebend. Die Führeranwärter können alſo älter ſein, müſſen ſich aber in die bei den Arbeitsgauleitern hierfür vor⸗ liegenden Liſten als Führeranwärter eintragen laſ⸗ ſen. Auslandsdeutſche, die in den Arbeits⸗ dienſt gehen wollen, müſſen den Nachweis erbringen, daß ſie für Deutſchland optiert haben. Dieſe für eine künftige Beteiligung am Arbeitsdienſt maß⸗ gebenden Beſtimmungen werden in den nächſten Ta⸗ gen öffentlich angeſchlagen werden. Oberbürgermeiſter Rauſcher⸗Potsdam zurückgetreten — Potsdam, 9. Januar. Oberbürgermeiſter Rauſcher hat am Dienstag nach Rückſprache mit dem Regierungspräſidenten einen längeren Urlaub angetreten, nach deſſen Ab⸗ lauf er in den Ruheſtand treten wird. Wie die Re⸗ gierung mitteilt, wird ſein Rücktritt ſeitens der Re⸗ gierung die loyalſte Behandlung erfahren. Wegen der Perſon des Nachfolgers haben Erwägungen, wie ebenfalls mitgeteilt wird, bisher noch nicht ſtatt⸗ gefunden. 5 Anmeldungen für Das Ergebnis des Berliner Eintopfſountags — Berlin, 8. Januar. Das vorläufige Ergebnis der Hausſammlungen am erſten Eintopfſonn⸗ tag des Jahres 1934 ſtellte ſich in der Reichshaupt⸗ ſtadt auf 385 113,85 Mk. Die Ergebniſſe aus den Gaſtwirtſchaften werden vorausſichtlich erſt im Laufe der nächſten Tage bekannt werden. 2 9 — ————————— 8 — Neue Maunheimer Zeltung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 9. Januar 1934 2. Seite/ Nummer 14 Beitritt Rußlands zum Völkerbund? Meldung des DNB. — Loudon, 8. Jannar. Ein Sonderberichterſtatter des„Daily Herald“ glaubt berichten zu können, daß zwiſchen Paris und Moskau darüber verhandelt werde, unter welchen Bedingungen die Sowjetregierung bereit ſein würde, eine engere Verbindung mit dem Völkerbunde einzugehen. Den Anſtoß zu dieſer Ausſprache habe Stalins neuliche Aeußerung gegeben, daß Sowjet⸗ rußland vielleicht den Völkerbund unterſtützen werde, wenn er für den Frieden und gegen den Krieg ſei. Muſſolini habe auf die Nachricht von Beſprechungen zwiſchen beiden Hauptſtädten, eine Einladung nach Moskau ergehen laſſen, während des Aufenthalts Simons in Rom einen ruſ⸗ ſiſchen Vertreter dorthin zu entſenden. Aber Mos⸗ kau habe ſich auf dieſe Dreimächtebeſprechungen nicht eingelaſſen. Wechſel im rumäniſchen Kriegsminiſterium Meldung des DNB. — Bukareſt, 8. Januar. Wie von unterrichteter Seite verlautet, ſoll Ti⸗ tuleſcu als Bedingung für ſeinen Eintritt in das Kabinett Tatareſen den Rücktritt des Kriegs⸗ miniſters, General Uica, ſowie die Erſetzung des Pariſer rumäniſchen Geſandten Ceſiann geſtellt haben. Tituleſeu ſoll weiter gefordert haben, daß verſchiedene Veränderungen auf hohen Verwal⸗ tungspoſten, vor allem im Gendarmerie⸗, Polizei⸗ und Sicherheitsweſen, vorgenommen werden. Es ſcheint, daß die erſten Bedingungen bereits angenom⸗ men wurden und daß General Uica zurücktreten und der Pariſer Geſandte erſetzt werden wird. An Stelle des Generals Uica ſoll General Antoneſeu Kriegsminiſter werden. Dieſer war bisher Delegierter Rumäniens auf der Abrüſtungskonferenz und gilt als vertrauter Mitarbeiter Tituleſeus. Anſcheinend ſteht die Forderung Tituleſeus nach einem Wechſel im Kriegsminiſterium mit ſeiner Po⸗ litik in der Abrüſtungsfrage in Verbindung. Der Pariſer Geſandte Ceſianu ſoll zum Hofmarſchall beſtellt werden. 55 Die Reichsnotgemeinſchaft Deutſcher Aerzte löſt ſich auf — Berlin, 9. Januar. Am Sonntag, den 7. Ja⸗ nuar 1934, tagte in Berlin der außerordentliche Ver⸗ tretertag der Reichsnotgemeinſchaft Deutſcher Aerzte, der anerkannten Jungärzte⸗Organiſation Deutſch⸗ lands unter Vorſitz ihrers Führers und Gründers Prof. Lejeune⸗Köln. Die Bundesleitung ſelbſt hatte den Antrag auf Auflöſung mit der Begründung geſtellt, die in kurzer Zeit zu erwartende Reichs⸗ ärztekammer könne die Belange des ärzt⸗ lichen Nachwuchſes als Behörde beſſer und wirk⸗ ſamer vertreten als die Reichsnotgemeinſchaft Deut⸗ ſcher Aerzte dazu in der Lage ſei. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Die Liquidation muß bis zum 91. März 1934 durchgeführt ſein. Einſturz einer Friedhofsmauer in Nordirland — London, 9. Jan. In Londonderry(Nordirland) ereignete ſich geſtern ein unheimlicher Vorfall. Die ſeitliche Stützmauer eines an die katholiſche Kirche Long Tower grenzenden Friedhofs, der ſich neun Meter über dem Nivean einer anliegenden Straße beſindet, brach plötzlich in einer Breite von 15 Metern ein. Dabei ſtürzten mit lautem Getöſe große Men⸗ gen von Erdmaſſen wie eine Lawine herab, ver⸗ miſcht mit menſchlichen Schädeln und Gebeinen, geborſtenen Särgen und zer⸗ brochenen Grabſteinen. Ein Paſſant wurde durch einen herabſtürzenden Grabſtein am Kopf verletzt. — dem Friedhof ſind mehrere iriſche Heilige be⸗ ſtattet. einen Auszug daraus veröffentlicht hat. England für Abrüſtung und Völkerbund Meldung des DNB. — London, 9. Januar. Der Lord⸗Siegelbewahrer Eden hielt geſtern in Alceſter(Warwickſhire) eine Rede, die dadurch be⸗ ſondere Bedeutung erhält, daß das Foreign Oſſice Eden er⸗ klärte u.., nach faſt zweijährigen Bemühungen ſei die Abrüſtungskonferenz zu keiner Ver⸗ einbarung gelangt und es ſei natürlich, daß die öffentliche Meinung in England dieſen Mangel mit Beſorgnis betrachte. Die Wochen ſeit der Vertagung der Konferenz im November ſeien aber nicht vergen⸗ det worden. Die Welt benötige vor allem eine Verein⸗ barung über die Abrüſtung. Die Beſprechun⸗ gen durch die diplomatiſchen Kanäle ſowie andere Beſprechungen, die in der letzten Zeit im Gange geweſen ſeien, hätten nur dieſen einen Zweck verfolgt. Sie ſeien kein Erſatz für Genf, ſie ſeien ein Zwi⸗ ſchenſpiel, um der Arbeit in Genf zu geſtatten, mit beſſeren Ausſichten auf Erfolg fortzuſchreiten. Wenn eine Vereinbarung über die Abrüſtungskonferenz erzielt ſei, könne man beſtimmt hofſen, daß die inter⸗ nationale Atmoſphäre ſich ſo geklärt habe, daß nun die zweite Aufgabe in Angriff genommen werden könne, nämlich die Reform des Völkerbun⸗ des. Der Völkerbund habe im letzten Jahr unter der Ankündigung des Austritts von zwei Großmächten, die ſtändige Sitze im Rate hatten, gelitten. Wie ſoll ſich dann, ſo fragte Eden, die Zukunft dieſer Kör⸗ perſchaft geſtalten? Es ſei weſentlich, daß im Jahre 1934 eine Zunahme der Mitglieder des Völkerbundes ſtattfinde, im Verein mit der Aufrechterhaltung ſeiner vollen Autorität. Der Krieg mit ſeinen Verwüſtungen habe wenig Poſitives hinterlaſſen. Das Wichtigſte aber ſei die Gewißheit geweſen, daß man durch eine neue Methode, durch eine Politik der Beratung, verſuchen wolle, dieſe Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Nationen zu löſen. Ausdruck dieſer Politik ſei der Völker⸗ bund geweſen. Wenn man den Völkerbund jetzt verlieren ſollte, ſo würde man den größten Gewinn der Schlachtfelder verlieren. Es ſei daher klar, daß der geſamte Einfluß und die Auto⸗ rität der britiſchen Regierung der Aufrecht⸗ erhaltung einer Einrichtung gewidmct wer⸗ den müſſe, die England ſicher als das ſta ſte Bollwerk des Friedens anſehe. Wenn man dies ſage, ſo erkläre man aber keines⸗ wegs, daß der Völkerbund nicht abänderungsfähig ſei. Die Völkerbundsſatzung treffe Vorkehrungen, niemand unter den Freunden des Völkerbundes würde ſich einer derartigen Abänderung widerſetzen. —————————————— Evangeliſcher Pfarrer verhaſtet Meldung des DNB. — Dortmund, 9. Jan. Auf Anordnung des Geheimen Staatspolizeiamtes wurde der evangeliſche Pfarrer Bueltemeier in Dortmund⸗Marten in Schutzhaft genommen. Pfarrer Bueltemeier hat ſich ſchon im Sommer des Vorfah⸗ res durch beleidigende Aeußerungen gegen den Kul⸗ tusminiſter Ruſt unangenehm bemerkbar gemacht. Damals entging er einer empfindlichen Beſtrafung nur, weil der Miniſter keinen Strafantrag geſtellt hatte. Ein Einſchreiten der Behörden ließ ſich aber nicht mehr vermeiden, als der Pfarrer den ihm an⸗ vertrauten Konfirmanden die Anwendung des deutſchen Grußes beim Betreten der Un⸗ terrichtsräume unterſagte und durch Rundſchreiben das zwiſchen dem Reichsbiſchof und dem Führer der Hitlerjugend durchgeführte Einigungswerk der Ju⸗ gend zu ſabotieren verſuchte. Gefängnisſtrafen wegen Verächtlchmachung der NSDAN Meldung des DNB. — Eſſen, 8. Jan. Das Dortmunder Sondergericht ver⸗ handelte geſtern im Eſſener Schwurgerichtsſaal gegen den Chefarzt der Städtiſchen Hautklinik, Prof. Dr. Alois Memmesheimer, den Chefarzt der Städtiſchen Kinderklinik, Prof. Dr. Otto Boſſert, den Kaufmann Heinz Arensmeyer und die bei⸗ den Kontoriſtinnen Charlotte Frank und Maria Holde, die ſämtlich beſchuldigt waren, durch vor⸗ ſätzliche Verbreitung unwahrer Gerüchte das Anſehen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und von Führern der NS DApP geſchädigt zu haben. Prof. Dr. Memmesheimer wurde zu vier Monaten, Prof. Boſſert, Kaufmann Arensmeyer und die Kontoriſtin Frank zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt, die Kontoriſtin Holde erhielt anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten 3000 Mk. Geldſtrafe. Die Ver⸗ urteilungen erfolgten wegen Vergehens gegen die Notveroroͤnung vom 21. 3. 1933 zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Re⸗ gierung der nationalen Erhebung und wegen übler Nachrede nach§ 286 des StGB. Begegnung mit alten Witzen/ von 8. einoer Auch bei Witzen gibt es eine Mode. Und das iſt ia auch ganz natürlich ſo, weil der Witz ein Spiegel der Zeit iſt— ein Zerrſpiegel zwar, der manchmal vergröbert und dann wieder verkleinert— aber ein Spiegel trotzdem. Und wie die Zeit ſich wandelt, ſo wechſelt auch ihr Bild im Spiegel. Es iſt eine ganz merkwürdige Sache, wenn man heute einmal einen Band alter Witzblätter— ſo aus der Zeit um 1900— in die Hand bekommt. Man blättert und blättert. Geſamteindruck:„Und dar⸗ über haben unſere Eltern oder wir ſogar ſelb lachen können??“ Die Wirkung verpufft heute gans ein⸗ fach: zumeiſt wenigſtens. Ein derartiges Verſagen der Wirkung braucht uns nicht weiter zu verwundern bei politiſchen Witzen oder überhaupt ſolchen, die an ganz beſtimmte Ta⸗ gesereigniſſe gebunden ſind. Denn die waren auch ſchon zu ihrer Entſtehungszeit nur dem verſtändlich, der die betreffende— richtiger: betroffene Situation kannte. Wie iſt es nun aber mit den übrigen? Im Grunde genommen genau ſo! Es liegt eben jedem Witz eine beſtimmte Situation zugrunde, und das iſt ſogar in den meiſten Fällen gar nicht ein einzelnes Ereignis aus irgend einer Zeit, ſondern eben dieie Zeit ſelbſt. Wenn uns dieſe Zeit aber, ihr ganz be⸗ ſonderes und ihr eigenes Lebensgefühl, fremd ge⸗ worden iſt, dann können wir auch ihren Witz nicht mehr recht verſtehen. Aber er kann einen neuen Sinn für unſere Zeit gewinnen! Ueber den Witz, der vor dreißig Jahren zeitgemäß und ſinnvoll war, können wir heute des⸗ halb nicht mehr lachen, weil unſere geſamten Lebens⸗ umſtände in dieſen drei Jahrzehnten entſcheidende und tieſeingreifende Aenderungen erfahren haben. Aber— und das iſt das Wichtigſte— alle dieſe Ver⸗ änderungen ſind vom Witz getreulich widergeſpiegelt und ſeſtgehalten worden. Und ſie laſſen ſich heute aus alten Witzen ableſen, ganz einerlei, ob es ſich dabet um die großen Umſchichtungen unſeres geſell⸗ ſchaftlichen Lebens handelt oder um die kleinen Dinge des Alltags. Wenn heute ein Kind in einem Witzblaft von 1911 den für damalige Zeiten ganz tollen Wanſchtraum eines behäbigen Spießbürgers lieſt,„Jetzt möchte ich ein gebratenes Ferkel, ein paar Maß Bier und der Caruſo tät dazu ſingen!“, ſo wird es prompt ſagen: „Der Mann ſoll in eine Wirtſchaft geben, wo ein Grammophon iſt, dann kann er das ja haben.“ Alſo: was vor zwanzig Jahren lächerliche Phantaſie war, das iſt heute von der Technik längſt eingeholt. Ja, es iſt ſogar überholt worden. Denn es wäre ja nicht einmal mehr ein Witz, wenn derſelbe Mann heute im Zeitalter des Radios ſagte:„Abends bleib ich zu Hanſe, da backt meine Frau Kartoffelpuffer, und ich höre dazu eine Oper aus Rom.“ Warum nicht? Noch zu Beginn unſeres Jahrhunderts, das wir ſo ſtolz„Jahrhundert der Technik“ nennen, waren Auto, Straßenbahn, elektriſches Licht und Telephon höchſt ungewohnte, fremdartige und beſtaunenswerte ——— und darum zugleich herrlichſter Anlaß für itze. Mit der Straßenbahn fing es an. Man hatte al⸗ lerlei von den Gefahren des elektriſchen Stroms gehört, und weil Vorſicht immer beſſer als Nachſicht iſt, fragten die Leute den Schaffner, ob es gefährlich ſei, auf die Straßenbahnſchienen zu treten. Der meinte:„Nein, nur dann, wenn man gleichzeitig mit dem anderen Fuß den Leitungsdraht oben berührt.“ Ueberhaupt die Elektrizität! Die Tante wollte erklärt haben, was das ſei, und der Neffe gab ſich große Mühe.„Sieh mal“, ſagte er,„wenn du deine Katze ſtreichelſt, dann ſprühen auch elektriſche Fun⸗ ken aus dem Fell...“„Ja“, unterbrach ihn die Tante,„das weiß ich wohl, ich verſtehe nur nicht, woher die ACEG. die vielen Katzen nimmt.“ Wichtige und in das tägliche Leben tiefeingrei⸗ ſende Neuerungen bringt das 20. Jahrhundert mit ſich. Aber alle ſind ſie nur Symptome für das eine: für die Entdeckung des Tempos. Auf einmal war es mit der Ruhe der„aẽnten alten Zeit“ vorbei. Wo man eben noch behaglich mit der Kleinbahn gefahren war— Blumenpflücken während der Fahrt ver⸗ boten!— da„raſten“ jetzt ſchnanbend und ſtinkend die erſten Autos im Fünfundzwanzig⸗Kilometer⸗ Tempo durch die Gegend. Und dann ging es immer ſchneller voran. Bald ſchon war es dem Menſchen möglich, unter dem Meeresſpiegel und über die Wolken zu reiſen. Wohin er aber kam, überall folgte In der Urteilsbegründung wurde betont, daß der Vorſatz nur bei der Angeklagten Frank zu bejahen ſei, nicht aber bei den anderen Angeklagten. Dieſe hätten aber über alle Maßen grob fahrläſſig ge⸗ handelt. Der Schutz des§ 103 habe den Angeklagten nicht zugebilligt werden können, da es ſich nicht um Angelegenheiten perſönlicher Natur gehandelt habe. Eine neue Anklage gegen von Hipyel — Königsberg, 8. Januar. Die Sonderunter⸗ fuchungskommiſſion hat, wie die Juſtizpreſſeſtelle mitteilt, gegen den früheren Generallandſchafts⸗ direktor von Hippel am 21. Dezember 1933 eine neue Anklage wegen fortgeſetzter Untreue, fort⸗ geſetzten verſuchten Betruges und wegen Betruges erhoben. Von Hippel wird beſchuldigt, ſich durch Auf⸗ ſtellung von Rechnungen über fingierte Dienſtreiſen unrechtmäßige Gewinne verſchafft zu haben. Ferner ſoll von Hippel verſucht haben, durch unrichtige An⸗ gaben den Penſionskürzungsbeſtimmungen zu ent⸗ gehen. Schließlich wird ihm zur Laſt gelegt, nach Erlaß der Sparverordnung des Reichspräſidenten das Miniſterium durch falſche Angaben über die Höhe ſeiner Dienſibezüge getäuſcht zu haben. Außer⸗ dem hat der Unterſuchungsrichter gegen von Hippel die Vorunterſuchung wegen Meineid in zwei Fällen und Verleitung“zum Meineid in einem Falle eröffnet. —— 12 deutſche Nationalſozialiſten in Apenrade Izu Gelbſtrafen verurteilt perurteilte am Montag wegen Uebertretung des Uniformgeſetzes 12 deutſche Nationalſo⸗ zialiſten. 10 von ihnen erhielten Geldſtrafen von 10 bis 20 Kronen(6,20 bis 12,40 Mk.) oder zwei bis drei Tagen Haft. Ein Angeklagter, der deutſcher Staatsbürger iſt, erhielt eine Geldſtrafe von 30 Kro⸗ nen oder fünf Tagen Haft, und der nationalſoziali⸗ ſtiſche Führer Jens Lorentzen eine Geldſtrafe von 50 Kronen oder ſieben Tagen Haft. Die Verurteilten waren am 7. und 15. Dezember zu Mitgliederverſammlungen in ihrem Verſamm⸗ lungslokal„Stadttheater“ in Apenrade in Uniform erſchienen. Die Angeklagten gaben an, die Uniform getragen zu haben, ſie machten jedoch geltend, daß das Uniformverbot für geſchloſſene Verſammlungen keine Gültigkeit habe. — Apenrade, 8. Jan. Das Gericht in Apenrade Strafanträge im Maikowfki⸗Prozeß — Berlin, 9. Jan. Im Maikowſki⸗Prozeg ſtellte der Staatsanwalt heute mittag gegen die 53 kommuniſtiſchen Angeklagten die Straf⸗ anträge. Er beantragte gegen die drei Haupträdels⸗ führer die Höchſtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus, gegen weitere Angeklagte 12, 11, 8 und drei Jahre Zuchthans. Gegen ſieben Angeklagte wurden ie zehn Jahre Gefängnis beantragt. Die Strafanträge ge⸗ gen die übrigen Angeklagten bewegen ſich zwiſchen ſechs Monaten und neun Jahren Gefängnis. Auslandsdienſtreiſen der Beamten — Berlin, 8. Jan. Wie das VöZ⸗Büro meldet, hat der Reichsfinanzminiſter Sonderbeſtimmungen für Auslandsdienſtreiſen der Reichsbeamten erlaſſen. Auslandsdienſtreiſen müſſen von der oberſten Reichsbehörde vor der Ausführung ſchriftlich geneh⸗ migt werden. Verkehren auf dem üblichen Reiſe⸗ wege deutſche Schiffe, ſo ſind dieſe zu benutzen, wenn nicht dienſtliche Gründe entgegenſtehen. Das Tages⸗ geld für Auslandsdienſtreiſen iſt nach Ländern und Beamtenſtufen geſtaffelt. Die Höchſtſätze liegen zwiſchen 12 und 60 Mk. Bei Auslandsdienſtreiſen mit einem Luftſchiff ſetzt der Reichsfinanzminiſter im Einzelfalle ein Tagesgeld feſt. Der Mord bei Steingaden aufgeklärt — München, 9. Januar. Der Kraftwagenführer Alfons Graf aus München, der, wie berichtet, ſeine Geliebte, eine 40 Jahre alte Gaſtwirtsfrau aus München, im Kraftwagen erſchoſſen und dann den Wagen mit der Leiche im Hof einer Gaſt⸗ wirtſchaft in Steingaden ſtehen gelaſſen hatte, konnte am Montag abend in Steingaden bei Einbruch der Dunkelheit feſtgenommen werden. Graf geſtand, die Frau am Ettaler Berg erſchoſſen zu haben. Sie hätten urſprünglich den Plan gehabt, gemeinſam in den Tod zu gehen, jedoch habe ihn der Mut ver⸗ laſſen. Graf hat ſich nach der Tat, wie er angibt, zwei Tage in einem Heuſtadel bei Steingaden auf⸗ gehalten und war, um ſich raſieren zu laſſen, in den Ort gekommen. Ein Junge erkannte ihn, worauf der Stationskommandant von Steingaden die Verhaftung anordnete. Lebenslängliches Zuchthaus für die Erſchießung eines Polizeibeamten — Hamburg, 8. Jan. Im Prozeß wegen der Er⸗ mordung des Polizeihauptwachtmeiſters Lauke⸗ mann, der am 12. Oktober 1932 in einer Schutz⸗ hütte im Eilbeckthal⸗Park von Kommuniſten er⸗ ſchoſſen wurde, wurde der Haupbangeklagte Irm⸗ ſcher wegen vollendeten Totſchlags zu lebens⸗ länglicher Zuchthausſtrafe und Ehren⸗ rechtsverluſt verurteilt. Der Angeklagte Prinz wurde wegen verſuchten Mordes zu 15 Jahren Zuchthaus, der Angeklagte Jung zu ſieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Verfahren gegen die übrigen drei Angeklagten wurde auf Grund des Amneſtiegeſetzes vom 20. Dezember 1932 eingeſtellt. Im Schneeſturm erfroren — Wien, 8. Jan. Der Kaufmann Beirer aus [Wiener⸗Neuſtadt unternahm mit 5 Perſonen und dem elfjährigen Sohn des Landgerichtsrates Dr. Baerth eine Tour auf den etwa tauſend Meter hohen Hochwechſel. Infolge eines plötzlichen Schnee⸗ ſturmes, verbunden mit großer Kälte, mußte der Knabe den Aufſtieg aufgeben. Während die anderen zum Schutzhaus eilten, um eine Rettungskolonne herbeizurufen, bettete der Kaufmann, der ſelbſt am Ende ſeiner Kräfte war, den Knaben in den Schnee und legte ſich ſelbſt völlig erſchöpft daneben. Die Schutzkolonne fand den Knaben tot auf. Der Kauf⸗ mann wurde mit ſchweren Froſtſchäden ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Tot in der Lawine — Paris, 8. Jan. In der Nähe von St. Etienne wurden zwei Gymnaſtaſten beim Schilauf von einer Lawine überraſcht. Der eine ſand den Tod, dem anderen ſind Hände und Füße erfroren. ihm der Witz, und der ganze Traum von der über⸗ legenen Technik zerſtiebt vor dem knappen Ma⸗ növerbericht:„Alles verlief glatt, nur das Luftſchiff iſt ins Waex gefallen und das Unterſeeboot in die uft geflogen.“ Aber ſolche kleinen Zwiſchenfälle können die Ent⸗ wicklung nicht mehr aufhalten. Schon wachſen die Häuſer in den Himmel hinein, und als der Neu⸗ fällt, ſieht er beim Vorüberfliegen die Leute im 9. 7 ſchon das Extrablatt über ſeinen Sturz leſen. Immer ſtärker wird die Abhängigkeit des Men⸗ ſchen von der Technik. Der Witz fängt ſie in der Geſchichte von den drei Freunden ein, die ihre Zim⸗ mer im 99. Stockwerk des Wolkenkratzerhotels ha⸗ ben. Als ſie eines Abends ſpät ins Hotel kamen, funktionierten die Aufzüge nicht, und ſie mußten ſich fluchend zu Fuß auf den weiten Weg machen. Einer ſchlug vor, den Aufſtieg durch Geſchichtenerzählen zu verſüßen, und wirklich erzählte er bis zum 33. Stock⸗ werk. Und bis zum 66. Stockwerk übernahm der an der Reihe. Aber der lächelte bis zum 70. Stock nur leiſe vor ſich hin. Und bis zum 75. dachte er angeſtrengt nach. Als die Freunde ihn nun immer ſtürmiſcher zum Erzählen drängten, da öffnete er endlich den Mund. Und ſprach:„Ich will euch was erzählen— wir haben die Zimmerſchlüſſel unten vergeſſen!“ Was aber den Stand der modernen Technik an⸗ belangt, ſo iſt der ſchönſte Witz noch immer der von dem Mann mit dem Kleinauto. Das Autöchen will nicht weiter, und er baſtelt und baſtelt dran herum⸗ Da ſtellt ſich ein Fachmann dazu, der ſieht ſich die Sache lange an; dann fragt er:„Können Sie damit auch fremde Stationen hören?“— Es gibt eine Mode in Witzen— und dabei iſt doch die Mode ſelbſt ein unerſchöpflicher Witzquell. Jede neue Mode wird karikiert, endlos ſind die Witze über enge Röcke, weite Röcke, große Hüte, kleine Hüte und ſo weiter ohne Ende. Und doch ge⸗ nügen zwei Beiſpiele, um den Wandel innerhalb der drei Jahrzehnte vollkommen zu überſchauen: Waſſer zu ſpielen. Zögernd hebt ſie die faltenreichen horker Millionär aus dem 67. Stockwerk herunter⸗ zweite das Amt des Erzählers. Dann war der dritte 1900: Die Frau Mama hat am Strand Schuhe und Strümpfe ausgezogen, um mit den Kindern im überraſcht:„Aber Mutti, du haſt ja auch ſo Beine wie wir!“ 1930: Der kleine Junge ſoll ſich bei Straßenüber⸗ gängen am Rock der Mutter ſeſthalten. Da ruft er kläglich:„Aber ich kann nicht dran!“ herausgreifen: immer iſt es im Witz feſtgehalten worden, und ſtets hat der Witz das Charakteriſtiſche und Typiſche erfaßt und feſtgenagelt. In alten Witzen begegnen wir manchen Dingen, die ihrer Zeit längſt als nebenſächlich abgetan ſind Wenn wir das ſehen und dann einmal darüber nachdenken, was einmal das Jahr 1960 über unſere Witze ſagen wird, dann kommen wir vielleicht dazu, auch unſere eige⸗ nen Angelegenheiten und vor allem uns ſelbſt ein bißchen weniger wichtig und tragiſch zu nehmen. Und das wäre doch keine ganz zu verachtende Wirkung! — Tagt es am Himmel Europas? Bei der Auf⸗ führung des Fliegerſtückes Am Himmel Euro⸗ pas“ kam es im Berliner Luſtſpielhaus zu einer un⸗ gewöhnlichen und ſtürmiſchen Verſtändigungs⸗ kundgebung zwiſchen deutſcher u n d franzöſiſcher Jugend. Es halten ſich gegen⸗ wärtig in Berlin etwa zwanzig franzöſiſche Jugend⸗ führer auf, die am Abend das Theater beſuchten. Nach Schluß des zweiten Aktes, in deſſen Mittelpunkt be⸗ kanntlich der deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigungsge⸗ Beifall. Ein Schauſpieler trat an die Rampe und dankte den franzöſiſchen Jugendführern für ihre Auf⸗ merkſamkeit. In einer kurzen Anſprache ſetzte er ſich für eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Intereſſen beider Völker und im Geiſte einer vorur⸗ teilsfreien Zugend erfolgen müſſe. Als im Stück die Worte fielen:„Wenn in Frankreich hunderttauſend ſolcher Kerle wie ihr wären, dann würden wir ge⸗ meinſam den Laden ſchon ſchmeißen, gab es einen neuen Beifallsorkan. Auf der Generalverſammlung der Deutſchen Gruppe den Pen⸗Clubs, die in Berlin zuſammentrat, wurde Röcke bis zum Knie. Da ruft das Töchterchen ganz Welches Gebiet des täglichen Lebens wir auch überaus wichtig und bedeutſam waren, und die heute danke ſteht, ſpendeten die franzöſiſchen Gäſte ſtärkſten Frankrelch ein, die unter Wahrung der nationalen Gründung der Union nationaler Schriftſteller. die„Union nationaler Schriftſteller“ ge⸗ * — gründet. Zum Präſidenten der neuen Union wurde Hanns Jobſt gewählt. et, jen en. ten eih⸗ iſe⸗ nn 8⸗ nd len ſen ter rer us nd ſt⸗ ite er id, en. im 1⸗ bt, tf⸗ en n, en 1 en T. * — E ——— ne 9„“ —— —— Neue Mannheimer Ze itung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 14 Die Stadiseite Mannheim, den 9. Januar. Mannheimer Gaſtſtätten vor 50 Fahren Der in Nr. 584 veröffentlichte Artikel„Mannhei⸗ mer Gaſtſtätten vor 50 Jahren“ hat uns mehrere Zuſchriften zugetragen, aus denen hervorgeht, das die Ausführungen unſeres gelegentlichen Mitarbei⸗ ters Jean Fuhr große Beachtung gefunden haben. Zugleich aber mußten wir ihnen entnehmen, daß noch einige Ergänzungen notwendig ſind, wobei wir betonen möchten, daß man zweierlei Meinung dar⸗ über ſein kann, welche Gaſtſtätten vor 50 Jahren ſo bekannt und beſucht waven, daß ſie nicht übergangen werden dürften. So iſt das Weinhaus„Badenia“ das ſich in der Kunſtſtraße in nächſter Nähe des Zeughausnlatzes befindet, vor 50 Jahren, wie wir kürzlich berichteten, von einem Mannheimer, Herrn Wilhelm Heinzelmann, gegründet worden. Küche und Keller dieſes beliebten Weinhauſes hatten immer einen vorzüglichen Ruf, den der jetzige In⸗ haber, Herr Koſt, und ſeine Gattin in ausgezeich⸗ neter Weiſe zu erhalten wiſſen. Wandern wir über die Spatzenbrücke, ſo ſtoßen wir auf die 1880 von Herrn Heiler, dem Vater des Inhabers des„Ar⸗ kadenhofes“ am Friedrichsplatz, gegründete Wirt⸗ ſchaft, die von Fuhrleuten, Hafenarbeitern uſw. ſtark beſucht wurde. In E 5, 11 ſand immer die Wirt⸗ ſchaft„Zur kleinen Börſe“ große Beachtung. Der jetzige Inhaber, ein Mannheimer Kind, iſt Herr Jean Renſch, der nach einem Abſtecher nach Ame⸗ rika vor etwa 35 Jahren das elterliche Geſchäft übernahm, um es in gut bürgerlicher Art wie ſein Vater weiterzuführen. Ein beſonderer Trefſpunkt aller Weinkenner und angeſehener Bürger iſt das Weinhaus Treutle in F 4, 19. Wenn man Fremden typiſche Alt⸗Mannheimer Wirtſchaften, die ſich ihre Urwüchſigkeit zu erhalten wußten, deigen will, ſo kann man am Treutle nicht vorübergehen. Der Gründer dieſer urgemütlichen Gaſtſtätte, Herr Karl Friedrich Treutle, der ein Seilerwarengeſchäft führte, kamD am 25. Oktober 1879 um die Erlaubnis für Weinverkauf über die Straße ein. Im gleichen Jahre erhielt er nach einem Um⸗ bau die Vollkonzeſſion für ein Weinlokal. Durch die gediegene Führung nahm die Wirtſchaft bald einen verartigen Aufſchwung, daß ſie auch heute noch mit an der Spitze der Weinlokale marſchiert. Inhaberin iſt Frau Frieda Treutle, die bei allen Gäſten be⸗ liebte Witwe des vor einigen Jahren geſtorbenen Gründers. Ein Mannheimer Künſtler, Malermeiſter Joſef Strickle, hat ein ſehr ſehenswertes Bild, das ſich„Mannheimer Spezialitäten“ betitelt, gemalt, das jeder Mannheimer kennen ſollte. Ferner kann ein Album eingeſehen werden, in dem ſich langjäh⸗ rige Stammgäſte verewigt haben. 960 In G 3 iſt das„Gelbe K reuz“, heute alt⸗ deutſche Weinſtube, früher Dubs, beachtenswert, ſer⸗ ner die Wirtſchaft in F 6, 13, die früher den Spitz⸗ namen„Sauſchwänzle“ führte, wie denn überhaupt eine ganze Anzahl Wirtſchaften neben dem einge⸗ tragenen Namen einen Nebentitel führten, der manchmal ſo derb war, daß er nicht wiedergegeben werden kann. Manchmal war der Raum ſo klein, 980 nur ein oder zwei Tiſche Platz hatten. Aber das Geſchäft ging trotzdem gut, weil die Kundſchaft vom lrühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſtändig wech⸗ ſelte. In H 3, g9 übten die„Apfelmühle“, in 1 5 der„Rote Ochſel, in T 2, 15, die Wirtſchaft Fahſold, in§ 2, 13 der„Frankfurter Hof', in JT 2, 21 der„Bleiſtift“, in T 4, 17 das„Poſt⸗ born“, in T 5 der„Schnokebuckel“ eine beſon⸗ dere Anziehungskraft aus. In Q 4, 23 beſtand ſchon das Weinhaus Bönig, Beſitzer Holder, als Bier⸗ lokal, daneben der„Dawe Hammel,, auch eine beliebte Weinwirtſchaft für Kenner, in b 3, 8 das „Kleine Faß“, in P 4, 5 das Hotel„Zu den drei Glocken“, heute„Haus der deutſchen Arbeit“ in H 1 das„Feldſchlößchen“. Schließlich ſei noch der„Goldene Ochſen“ erwähnt, der ſich ſeit dem Jahre 1845 in der Breiten Straße an der Stelle befand, an der ſich heute die Häuſer P 1, 3 und ga erheben. Eigentümer dieſer weit über Mannheims Grenzen bekannten Realgaſt⸗ wirtſchaft war Generaladvokat Michael Gerwandt. Im Jahre 1882 ging das Anweſen an den Praktiſchen Arzt Dr. Carl Gernandt über. Im näch⸗ 355 Jahre wurde es von Herrn Fritz Zutt erwor⸗ ben, von dem es durch Erbauseinanderſetzung auf die Fritz Waſſung Eheleute 0 wurde das Haus abgeriſſen, um von der Firma Werle u. Hartmann durch einen Doppelneubau er⸗ ſetzt zu werden. Eigentümer waren Richard Adel⸗ mann, heute Juwelier Feſenmeyer, P 1, 3, und Friedrich Waſſung, P 1, 34. Neue Verkehrsſchilder An der weſtlichen Seite der Kronprinzenſtraße zwiſchen der Käfertaler Straße und der Langen tötterſtraße ſind nunmehr an den Einmündungen der Gichendorff⸗ Uhland⸗ und Lenauſtraße rot⸗weiße Richtung'spfeile mit der Auſſchrift„Ein⸗ dabnſtraße“ angebracht worden, da gerade auf telem Straßenſtück keine geregelten Verkehrsver⸗ lel darüber, ob dieſes Straßenſtück als eine ausge⸗ bprochene Einbahnſtraße zu gelten hat. Lediglich das auf der anderen Seite des Gleiskörpers der Straßen⸗ —5 befindliche Straßenſtück war an der Straßen⸗ reuzung Lange Rötterſtraße mit dem Sperrſchild und dem Einbahnſtraßen⸗Hinweis verſehen, ſo daß der aus der Richtung Kaſernen kommende Verkehr ſehlprechend geleitet wurde. In der Gegenrichtung it zwar auch heute noch der entſprechende Hin⸗ 80 doch iſt mit der Kennzeichnung an den Einmün⸗ ungen der Seitenſtraßen ſchon viel gebeſſert und es jetzt erwartet werden, daß keinerlei Verkehrs⸗ retungen mehr den Verkehr hindern, der in r Straße nicht unbedeutend iſt. übert dieſe überging. Im Jahre hältniſſe herrſchten. Beſtanden doch manchmal Zwei⸗ DV IOIIS FEDDIVIV Põããã000GPGGGPPPPPPPPPPPPPPPPGGPPPPPPPPPGGGGGGPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—PPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———GTPT0TPTbTPTPòTPTVTbTPT'—bTPTPPTPTb—bTPTbTPTPTPTTVTbTV—VTbTPT——————XÄ———————— p FEin eſdenſeben swiscfien Sflicit und Liebe Von kurt(orrints PPPPPPPP0P00000G0GòPPGGPGPGPPPPPGPGPPGPPGPGPGPPPPPPPPPPGPPGGGGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPGPVP—————PPGPGPGVPP—UTP—bTPTPbTP—PbTT—kGkòkòTòTPT—kòT''''—'—PkòkP——————PPP———————Äu——ÄÄZ1Ä2Ä2Ä2ÄÄ2Ä1+1Ä1Ä1Ä1Z2Ä1Xu212Z—***—— 7 (Schluß.) Aber der Raſenhügel war war. Ich näherte mich den Soldaten hier, ihnen eine Aufklärung zu erlangen. „Man hat ziemlich viel ſolcher weinenden Frauen geſehen, meinte einer. „Haſt du eine Frau in einem großen Schleier geſehen?“ fragte ich einen anderen. Der lachte. „Ja, ja! Sie hatte ſich keine großen Toilettenunko⸗ ſten gemacht— ſie kam wohl aus dem Bett und hatte ſich mit einem Laken begnügt!— Sie iſt nicht mehr da—— vielleicht ſchämt ſie ſich jetzt doch ihres ko⸗ miſchen Nachtkleides!“ — Ja.— Dann geſchah der erſte Kanonenſchuß—“ Noſtitz ſchwieg. „Und?!“ drängte Wietersheim. Aber der Noſtitz ſah nur noch ſtumm und mit verhangenen Augen auf den Schattenriß ſeines ge⸗ liebten Prinzen um von weißen ... Und ſand den Reiieriod! .. dann geſchah der erſte Kanonenſchuß Und wir Lebenden wiſſen, wie es endete. „Die Preußen und Sachſen,“ ſo beſchreibt Op⸗ peln⸗Bronikowſki,„griffen an, wurden aber von der hereinbrechenden feindlichen Uebermacht zurückge⸗ worfen und von zwei Huſarenregimentern verfolgt. „Mit einer Ueberlegung und Klarheit, die mir unvergeßlich ſein wird“, berichtet ein Augenzeuge, „gab der Prinz die Befehle zum Rückzug angeſichts der unvermuteten Uebermacht.“ Aber in dieſem Augenblick warf ſich ein ſächſiſches Reiterregiment auf die nachdrängende franzöſiſche Kavallerie und ſofort ſetzte ſich der Prinz tollkühn an ſeine Spitze. Wildes Getümmel, mittendrin der Prinz. Dann wird die Reiterei in die Flucht des Fuß⸗ volks hineingeriſſen. Nur der Prinz weicht nicht. „Preußen— ſchreit er.—„Deutſche—“. Und ſchon ereilt ihn das Schickſal, das er erſehnt, das zu erfüllen er geſchworen, deſſen Nahen ihm die Weiße Frau verkündet hat: Er erhält eine Wunde im Nacken. Ein franzöſiſcher Huſarenleutnant Guindey, deſ⸗ ſen Bericht erhalten iſt, ruft ihm zu: „Ergeben Sie ſich!“ „Niemals!“ ſchreit der Prinz zurück. Er verſetzt dem Gegner einen Säbelhieb Geſicht. .. gleichzeitig aber erhält er den entſcheidenden Säbelhieb in die Bruſt. Noſtitz ſieht, was geſchehen iſt. Er iſt ſelbſt ver⸗ wundet, aber er hebt dennoch den geliebten Prinzen auf ſein Pferd und galoppiert mit dem Ohnmäch⸗ tigen davon. Mit knapper Mühe erreicht er das Ufer der Saale. Dann zerſchmettert ihm die Kugel eines ver⸗ folgenden franzöſiſchen Huſaren den Arm, durchklafft ein Säbelhieb ſein Geſicht. Diamantenſchmuggel in Angola ist der Titel unserer neuen Artikelreihe, mit deren Abdruck wir morgen beginnen Hermann Freuberg, der Verfasser derArbeit, hat 27 Jahte seines Lebens im„schwarzen Erxdteil“ zugehracht und seit seinem 19. Lebensjahr Afrika von einem Ende bis zum anderen durchstreift Auf Gorillatfang und Großtiérjagd, Als„Médizink mann“ und Schlangeniäger hat er dies Land wie kein zweiter kennengelernt. Seine spannende und lebendige Schilderung über das Zusammen- treffen mit Diamantenschmugglern in Angola und über seine Tätigkeit als Geheimagent der Dia- mantengesellschaft ist ein fesseſnder una GBentenerlicher Erlepbnisbericht!!! ins Er ſinkt ohnmächtig vom Pferd. Für tot läßt man ihn liegen mitſamt dem Prinzen Des Prinzen Leiche findet man dann am Abend, nackt und ausgeplündert, am Rand eines Baches. Die blutdurchtränkten Briefe ſeiner geliebten Schweſter Luiſe, die ſich unter ſeinen Papieren be⸗ funden haben, liegen noch jetzt, teils unlesbar, im Miniſterium des Auswärtigen zu Paris „Geben Sie dem Heiden die leßie Ehre!“ Der Befehlshaber der Franzoſen, der Marſchall Lannes, hat immerhin das Andenken des tapferen Gefallenen geehrt, indem er die Leiche auf einer Bahre, von einer Ehreneskorte begleitet, im Hofe des Rudolſtädter Schloſſes niederlegen ließ. Erſchütternd hat die Herzogin von Sachſen⸗ Koburg das Begräbnis in ihrem Tagebuch darge⸗ ſtellt. „Nackt, in ein großes Tuch gehüllt, lag der große königliche Mann, den ſchönen Kopf entblößt. Keine Wunde hatte das prächtige Geſicht entſtellt. In dem Hinterkopfe hatte er einige gefährliche Hiebwunden, und in der halbenthüllten Bruſt gähnte die breite Wunde eines Stiches, der ſein Leben geendet hatte. Ich konnte vor Tränen kaum mehr ſehen, wie Mensdorff, der Schwiegerſohn des Herzogs, aus dem Hauſe geſtürzt kam, um den Freund in die Fürſten⸗ gruft zu geleiten. „Geben Sie dem Helden die letzten Ehre!“ rief er den Ordonnanzhuſaren des Marſchalls Launes zu. Und ſie gaben ihre Pferde ab und trugen mit feierlichem Ernſt die ſchöne Leiche in die kühle Woh⸗ nung der Ruhe, die der ungeſtüme, feurige Mann wohl da zum erſten Male fand...“ Denkmal der Ewigkeii So endete Prinz Louis Ferdinand, getreu ſeinem Schwur. „Er iſt geſtorben, wie jeder gute Soldat wünſchen ſollte, zu ſterben!“ bulletin ſetzen. Prinz Louis war gefallen— und Preußen fiel ihm nach aber Preußen auferſtand wieder, be⸗ feuert von einem Heldentum, das Geiſt vom Geiſt des Prinzen aus Genieland geweſen iſt! 2* An der Straße von Saalfeld nach Wöhlsdorf, wo man ihn am Abend der Schlacht gefunden, wurde dem Prinzen nach Jahresfriſt ein ſchlichter Denk⸗ ſtein errichtet. Seine Leiche wurde erſt im März des Jahres 1811 bei Nacht in aller Stille in die Gruft des Berliner Doms überführt. Nur eine Kavallerie⸗ Abteilung geleitete den Sarg, und am Branden⸗ burger Tor, das Napoleon ſeiner Victoria beraubt hatte, wurde er von den nächſten Verwandten und von allen Offizieren empfangen, die am Andenken des Prinzen hingen Und nie hat Deutſchland ihn vergeſſen—: 8 „Sechs Fuß hoch aufgeſchoſſen, Ein Kriegsgott anzuſchaun, Der Liebling der Genoſſen, Der Abgott ſchöner Fraun, Blauäugig, blond, verwegen Und in der jungen Hand Den alten Preußendegen— Peinz Louis Ferdinand..“ Luftſchutz, Giftgaſe Die durch einen Teil der deutſchen Preſſe ge⸗ gangene Meldung, daß zwei franzöſiſche Profeſſoren ein beſonders wirkſames Giftgas erfunden hätten, gegen das ein Schutz unmöglich ſei, bietet keinerlei Grund zur Beunruhigung der Bevölkerung. Die Be⸗ hauptung, daß auch dem franzöſiſchen Kriegsminiſte⸗ rium gegenüber der Stoff geheim gehalten werde daß aber innerhalb einer Woche genügende Mengen dieſes Gaſes für die Füllung von Bomben und Gra⸗ naten hergeſtellt werden könnten, zeigt bereits, daß es ſich nicht um eine ernſt zu nehmende Angelegenheit handelt. Weder fabrikatoriſch noch organiſatoriſch iſt eine ſolche Aufgabe zu löſen. Die Andeutung, daß es ſich um einen Stoff handle, der nicht nur die Atmungsorgane, ſondern den ganzen Körper an⸗ greift, läßt darauf ſchließen, daß wahrſcheinlich einer der bekannten Gelbkreuzkampfſtoffe oder eine in dieſe Gruppe gehörende Verbindung gemeint iſt. Gegen die Wirkung dieſer Stoffe ſind ausreichende Abwehr⸗ maßnahmen möglich. Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß bisher keine der zahlreichen Auslandsmeldungen über die Erfindung neuer chemiſcher Kampfſtoffe Gefahren gezeigt hat, denen nicht durch die modernen Gasſchutzgeräte in vollem Umfang begegnet werden kann. Zu ſammenſchluß der Mannheimer Zithervereine Auf Veranlaſſung des„Reichsbundes Deutſcher Zitherſpieler“ wurde eine Verſammlung der Vor⸗ ſtände ſämtlicher Zithervereine Mannheims einberu⸗ ſen. Als der 2. Führer des„Reichsbundes Deutſcher Zitherſpieler“, Major a. D. Tüchert, in längeren Ausführungen auf die Zweckmäßigkeit und Notwen⸗ digkeit des Zuſammenſchluſſes aller Zitherſpieler in Mannheim hingewieſen hatte, wurde von allen Vor⸗ ſtänden der Beitritt zum„Reichsbund Deutſcher Zitherſpieler“ ſowie die Bildung der Mannhei⸗ mer Ortsgruppe einſtimmig beſchloſſen. Der Reichsbund Deutſcher Zitherſpieler iſt bei der abteilung Volksmuſik angegliedert. Mit der Auf⸗ ſtellung der Mannheimer Ortsgruppe iſt die Grund⸗ lage für eine einheitliche muſikaliſche Leitung der hieſigen Zithervereine geſchaffen. Sie hat die Auf⸗ gabe, einwandfreie deutſche Volks⸗ und Hausmuſik in die weiteſten Kreiſe unſeres Volkes zu tragen und auf dem Gebiet der Zithermuſik volkserzieheriſch zu wirken. Alle Zitherſpieler Mannheims, die einem Zitherverein noch nicht angeſchloſſen ſind, werden ge⸗ beten, ſich bei dem Führer der Ortsgruppe, Herrn Karl Rexer, Eliſabethſtraße 11, anzumelden. Mit dem Odenwaloklub in den Winterwald Die am Samstag ausgegebenen Wetterberichte lauteten für den erſten Sonntag im neuen Jahr nicht günſtig. Um ſo angenehmer waren die Oden⸗ waldklübler überraſcht von dem geradezu idea⸗ len Wanderwetter, das ihnen der Himmel beſchied. Mit zwei Sonderzügen der OéEcG. fuhren um.30 Uhr die Teilnehmer der Wanderung in der gewohn⸗ ten Zahl von einigen Hundert nach Heidelberg. Die Wanderung ging über Bismarckſäule, hütte, Michelsberg, Heiligenberg, Zollſtock, Dreh⸗ ſcheibe, Sieben Wege nach Doſſenheim und bean⸗ ſpruchte etwa vier Stunden. Die Wanderleitung mutete alſo als Auftakt des beginnenden Wander⸗ jahres keine allzu großen Anſtrengungen zu. Und doch ward die Wanderung manchem Teilnehmer noch mehr vielleicht mancher Teilnehmerin ſauer, was in dem 20 bis 30 Zentimeter hohen Schnee, in den höheren Lagen, der geſtapft ſein wollte, ſeine Urſache hatte. Aber dieſe Anſtrengung wurde reich belohnt durch den klarſten Himmel, den herrlichſten Sonnenſchein und durch die abwechſlungsreichen, märchenhaften Szenerien, die ſich dem Auge darboten. Doch ein bißchen Trauer iſt auch hier dabei, denkt man an die armen Bäumchen und Sträucher, die unter der Laſt des Schnees ſich auf die Erde neigten, ja auf der Erde lagen und vereinzelt ſogar zu Bruch gegangen waren. Trotzdem blieb es ein großes Freuen. Zau⸗ berhaft ſchön ſandte die liebe Sonne ihre goldenen Strahlen zwiſchen die Bäume des Hochwaldes. Nicht Reichsmuſikkammer angemeldet und wird der Unter⸗ minder froh war die Jugend, die mit roten Naſen . Mönchberg⸗ und Händen, aber blitzenden Augen auf Schlitt⸗ ſchuhen, Schie und Rodelſchlitten dem Winterſport huldigte. Sie weiß ſich zu helfen, die Dorfjugend. Aus Faßdauben werden Schier und aus zwei Rodel⸗ ſchlitten und Mutters Bügelbrett wird ein Bobſleigh, der 4 bis 5 herzhafte Buben aufnehmen kann, ſo daß auch die mittun können, die keinen Schlitten haben. Im eben ſo ſchönen wie geräumigen Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zur Bergſtraße“ in Doſſenheim war Einkehr, die in eine kleine Neujahrsfeier ausklang. Muſik, gemeinſame und von den beiden Geſangsabteilungen geſungene Lieder und ſogar ein Tänzchen beſchloſſen die kleine Feier und den herrlichen Wandertag, der allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Mögen dieſe Zeilen recht viele Volksgenoſſen zum Wandern anregen und dem Odenwaldklub neue Mitglieder werben. Friſch aufl E. Menſch in Not Durch die Verkehrsadern der Stadt ſchiebt, drängt ſich die Menge, jeder ſeinem Ziele zu. Auf einmal gibt es eine Anſammlung. An der Ecke hemmt irgend etwas die vorbethaſtenden Leute. Eine Störung? Etwas zum Gucken? Gehen wir auch hin. Auf dem Pflaſter liegt ein Mann in ärmlicher Kleidung, blaß, etwas verwildert, in ſich zufammen⸗ geſunken. Stimmengewirr, Meinungen, kritiſche Aeußerungen. Der Mann ſtöhnt, dreht ſich etwas um. Sein Auge ſucht. Ein Schutzmann naht.„Kein Auflauf! Weitergehen!“ Er unterſucht ſachkundig. Eilt an den Fernſprecher. Der Krankenwagen kommt. Sanitäter heben den Kranken in den Wagen. Die Menge zerſtreut ſich. Der Verkehr geht weiter. Der Arzt ſtellt Entkräftung, Schwäche⸗ anfall feſt. Menſch in Not! K. W. NIVVEA. mild, leicht schäumend, gonz wundervoll im Geschmock. 22235 ur de gOSSelube ließ Napoleon in ſein Sieges⸗ E Ueberwindung der Nöte des 4. Seite/ Nummer 14 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ansgabe Dienstag, 9. Jannar 1934 An den deutſchen Hausbeſitz! Der Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Verein Manuheim bittet uns um Aufnahme des nach⸗ ſolgenden Aufrufes: Als treuer Diener ſeines Staates und Volkes ſteht der deutſche Hausbeſitz zur tatkräftigen Mit⸗ arbeit an dem Wiederaufbau des Reiches und der Wirtſchaft bereit. Der Führer hat ihn, den ehe⸗ mals größten Arbeitgeber der deutſchen Wirtſchaft, zum Hauptträger der Winterſchlacht gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit auserſehen, und ihm damit die Mög⸗ lichkeit gegeben, die alte Stellung im Wirtſchafts⸗ leben ſich zurückzuerobern. Im ganzen Reich iſt vom Hausbeſitz der Kampf kraftvoll und opferfreudig auf⸗ genommen. Zur Sicherheit des bisher Erreichten und zur Winters genügt die Bewältigung der dem Hausbeſitz geſtellten Aufgaben micht allein. Das große Werk der Spende der na⸗ tionalen Arbeit geht nebenher und darf nicht ver⸗ nachläſſigt werden. Der deutſche Hausbeſitz will ſich daher auch an dieſer Spende nach Kräften beteiligen. So hilft er die Vorausſetzung ſchaffen, daß im näch⸗ ſten Frühjahr die gänzliche Beſeitigung der Arbeits⸗ loſigkeit zum Segen der Wirtſchaft und damit auch des Hausbeſitzes erfolgreich durchgeführt wird. Daher hat der Reichsausſchuß des Zentralver⸗ bandes Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine am 3. November 1933 einſtimmig beſchloſſen, von jedem deutſchen Hausbeſitzer für dieſe Spende der nationalen Arbeit eine Umlage von einer Reichsmark zu erheben als ein Zeichen ſeiner Verbundenheit mit Führer, Reich und Volk. Deutſche Hausbeſitzer! Viel deutſche Not gilt es zu lindern! Der äußerſten Anſtrengung aller Volks⸗ genoſſen bedarf es, um allen denen, die onſt in den Wintermonaten hungern und darben müßten, über dieſe ſchwere Zeit hinwegzuhelfen. Es iſt eine Ehrenpflicht, ſich an dem großen deutſchen Hilfs⸗ werk, auf das die ganze Welt mit Bewunderung blickt, zu beteiligen. Je ſchneller das deutſche Volk die Arbeitsloſigkeit überwindet, deſto eher iſt mit der großen Entlaſtung des Hausbeſitzes zu rechnen. Jede Mark für die Arbeitsſpende bedeutet einen Schritt vorwärts zur Befreiung des Haus⸗ beſitzes von der Steuer⸗ und Zinsbela⸗ ſtung der marriſtiſchen Epoche. Die Spende iſt zu entrichten im Büro des Haus⸗ und Grunöbeſitzervereins Mannheim, N 7, 9, oder auf das Poſtſcheckkonto des Vereins Nr. 21100 Karlsruhe zu überweiſen. Der hitzige Kraftſahrer und der Schupomann Eine Schutzmannsbeleidigung verurſachte eine fünfſtündige Verhandlung vor dem Schöffengericht unter Amtsgerichtsrat Dr. Weis als Vorſitzenden. Der Schutzmann hatte im Auf⸗ trag des Finanzamtes eine Amtshandlung in der Wohnung des Kraftfahrers Heinrich F. in Neckarau vorzunehmen. Hierbei wurde F. ſehr ausfällig ge⸗ gen den Beamten. Noch weniger wähleriſch wurde er in ſeinen Worten, als er von ſeiner Frau erfuhr, daß der Schutzmann zwei Tage vorher in derſelben Angelegenheit ſchon einmal dageweſen war. Auf der Straße kam es dann noch einmal zu einem Auftrttt, der von der Anklage als Unfug angeſehen wurde. Mit einem Strafmandat von 40 Mark gab ſich der Hitzkopf nicht zufrieden, er ging zum Schöffengericht. Hier brachte er nun zu ſeiner Verteidigung vor, daß er ſich über den Beamten geärgert habe, weil er von ſeiner Frau hörte, daß er ihr gegenüber freund⸗ lich geweſen ſei, während er,., von ihm barſch be⸗ handelt worden ſei. Die allzugroße Höflichkeit des Beamten ſoll beſonders darin beſtanden haben, daß er ihr die Hand gab und ihr leicht auf die eine Schulter getippt habe. Das wurde von dem Schutzmann beſtritten. Dieſe Vorgänge hätten eher im Bereich einer Möglichkeit gelegen, wenn der Schutzmann innerhalb des Abſchluſſes geſtanden und der behauptete Vorfall ſich beim Eintreten in das Wohnzimmer abgeſpielt hätte. Der Schutzmann blieb darauf beſtehen, daß er vor dem Korridorabſchluß mit der Frau verhandelt habe. Die Gegenſätze wuch⸗ ſen ſich zu einem ſehr ſcharfen Kreuzverhör des Schutzmanns und der Frau aus. Die Sache ſpitzte ſich ſo zu, daß noch eine Frau aus dem Hauſe ver⸗ nommen wurde. Die Verhandlung war aus dieſem Grunde bis zum Nachmittag zur Herbeiholung der Frau vertagt worden. Aber trotz ſtrengſter Mah⸗ nung und Verwarnung vor den Folgen eines Mein⸗ eides will die Frau keine Wahrnehmungen gemacht haben. Der unmittelbare Vorgeſetzte des Schutz⸗ mannes bekundet, daß der Angeklagte F. wiederholt mit der Polizei zu tun hat und führt dafür eine Reihe Fälle an. Das Gericht ſprach den Angeklagten in vorgerück⸗ ter Abendſtunde von der Anklage der Amtsbelei⸗ digung frei und verurteilte ihn nur wegen groben Unfugs zu einer Geldͤſtrafe von 3 Mark. Arieile des badiſchen Sondergerichts Das badiſche Sondergericht verurteilte in ſeiner letzten Sitzung den Franz Mack aus Fried⸗ richsfeld, der abfällige Aeußerungen über die natio⸗ male Regierung gemacht hatte, zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis nachdem der Anklagevertreter 6 Monate beantragt hatte.— Der beurlaubte Stadtverwal⸗ ungs⸗Oberinſpektor Chr. Fiſcher aus Mannheim ſoll das Hoheitsabzeichen der NSDAP. getragen haben, obwohl ſeine Aufnahme in die Partei abge⸗ lehnt worden war. Er beſtritt entſchieden, das Ab⸗ zeichen getragen zu haben; der Zeuge blieb unter Eid auf ſeinen Angaben beſtehen. Fiſcher wurde von der Anklage freigeſprochen, da eine Täuſchung des Hauptzeugen leicht möglich ſei.— Ge⸗ gen Hermann Kulina und L. Fuchs war vom Generalſtaatsanwalt beim Oberlandesgericht Karls⸗ ruhe Anklage wegen hochverräteriſcher Handlungen erhoben worden. Das Verfahren wurde jedoch an bas Sondergericht weitergegeben. Kulina kaufte von Fuchs ein Exemplar der verbotenen„Arbeiter⸗ Zeitung“, in welcher offen zur gewaltſamen Aende⸗ rung der Verſaſſung aufgefordert wurde. Die Zei⸗ tung wurde von K. dem Arbeiter Sordaki gegeben, der vom Sondergericht bereits eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten erhielt. L. war Mitglied der Roten Hilſe, Fuchs hatte einen Kaſſiererpoſten bei der KPD inne. Die Angeklagten ſind geſtändig. Kulina er⸗ hielt 8, Fuchs 10 Monate Gefängnis. ———— Die Ganierung der deutſchen Großſtädte Ein Beitrag zu den Plänen der Amwandlung der Mannheimer Altſtadt (Schluß des Artikels in den Nrn. 584 und 10) Man wird vielleicht gegen meinen Plan, die Bau⸗ ſparkaſſen in dieſes für die deutſchen Städte und die deutſche Wirtſchaft ſo bedeutungsvolle Sanierungs⸗ werk einzuſchalten, einwenden, daß die Aufgabe der Bauſparkaſſen der Bau oder die Finanzierung von Eigenheimen iſt. Aber die Bauſparkaſſen werden durch die großen Mittel, die ihnen durch die Sanie⸗ rungsgelder zufließen, einen großen Zuwachs an Spargeldern erfahren. Ihre Kapitalkraft wird wach⸗ ſen, ſie werden aus den Mitteln, die ihnen aus der Tilgung der Hypotheken zufließen, auch den Eigen⸗ heimbau in größerem Umfang fördern können. Außerdem erhalten die Bauſparkaſſen durch die Verbürgung der zweiten Hypotheken durch öffentliche Körperſchaſten ſichere Kapi⸗ talanlagen. So artfremd wäre das Geſchäft für die Bauſpar⸗ kaſſen auch deswegen nicht, weil ihre Aufgabe auch das Hypothekenablöſungsgeſchäft iſt. Aus dieſem Ge⸗ ſchäftszweig heraus iſt auch chon von anderer Seite der Vorſchlag gemacht worden, mittel zur Gewährung von zweiten Hypotheken zu benutzen, deren Beſchaffung ja bei der in Deutſch⸗ land herrſchenden Kapitalknappheit noch lange Jahre ſehr ſchwierig ſein wird. Um die Sanierungsbauten in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ regierung, das auf möglichſt raſche Behebung der Arbeitsloſigkeit hinzielt, einſchalten zu können, iſt es notwendig, die Bauſparverträge der Bauſpar⸗ kaſſen durch einen Zwicchenkredit, der auf etwa drei Jahre gewährt wird, zu bevorſchuſſen. Da die Grundſchulden zur Sicherung des Zwi⸗ ſchenkredites an zweiter Stelle eingetragen werden müſſen, ſo müßten wiederum öffentliche Körperſchaf⸗ ten den Zwiſchenkredit verbürgen. Die Gewährung von Zwiſchenkrediten unter Bevorſchuſſung von Bauſparverträgen, die, gemeſſen an ihren Schlüſſel⸗ zahlen in einem halben Jahr, in 1 Jahr, in 15² Jah⸗ ren uff., bei den Sanierungsbauten ſpäteſtens in 3 Jahren, zur Zuteilung kommen, iſt kein unbekann⸗ tes Geſchäft. Es wird gegenwärtig von der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank AG. Berlin auf Grund von Verträgen mit den großen leiſtungsfähigen Bauſparkaſſen in erheblichem Umfange durchgeführt. In Mannheim kommen z. B. auf olche Weiſe in dieſem Jahre Bauten in Höhe von etwa 300 000 Mk. zur Durchführung. Durch die Gewährung von Zwi⸗ ſchenkrediten beſteht die Möglichkeit, mit den Sanie⸗ rungsbauten ſofort zu beginnen. Rechtsgrundlagen, für die Sanierung Wie ſich aus dem Finanzierungsplan ergibt, ſol⸗ len in der Regel die Sanierungen durch die bisheri⸗ gen Eigentümer durchgeführt werden, die in ihrem eigenen, wohlverſtandenen Intereſſe der Sanierung wohl auch nicht widerſtehen werden. Sie erhalten ja für ihr„ungeſundes Eigentum“ ein ſehr geſun⸗ des. Die Gemeinden ſollen als Träger des Unter⸗ nehmens der Sanierung im Gegenſatz zu der eng⸗ die Bauſparkaſſen⸗ liſchen Geſetzgebung nur ausnahmsweiſe auftreten, wenn die Eigentümer oder die für die Durchfüh⸗ rung der Sanierung zu bildenden gemeinnützigen Ge⸗ ſellſchaften das Unternehmen nicht durchſühren kön⸗ nen. Die Sanierung, die dem oben aufgeſtellten Finanzierungsplan zu Grunde liegt, könnte ſehr wohl durch die Eigentümer, wenn ſie guten Wil⸗ lens ſind, durchgeführt werden. Es ſind auch nur geringe Verſchiebungen der Eigentumsgrenzen not⸗ wendig. Um das Unternehmen auch gegen einen etwaigen Widerſtand einzelner Eigentümer durch⸗ führen zu können, wären etwa folgende Geſetzesänderungen oder Aenderungen des Ortsſtraßengeſetzes hinſichtlich der Bauplatzumlegung und des Enteig⸗ nungsgeſetzes notwendig. In das Ortsſtraßengeſetz wäre eine Beſtimmung etwa folgenden Inhalts auf⸗ zunehmen: „Soweit für die Geſundung von Wohnvierteln, Häuſerblocks oder dgl. Grund und Boden oder Gebäude in Anſpruch genommen werden müſſen, finden die§§ 13—21 des Bad. Ortsſtraßengeſetzes vom 15. 10. 1908 ſinngemäß Anwendung, jedoch mit der Maßgabe, daß die Durchführung des Unter⸗ nehmens auch dann zuliſſig iſt, wenn weniger als die Hälfte der beteiligten Grundergentümer ſich für das Unternehmen erklären.“ In das Bad. Enteignungsgeſetz, das überhaupt auf Grund des neuen Hamburger Enteignungs⸗ geſetzes, das als Entſchädigung den angemeſſenen Preis einführt, und unter Zugrundelegung des Grundſatzes„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ um⸗ geärbeitet werden ſollte, wären etwa folgende Be⸗ ſtimmungen aufzunehmen: “Soweit für die Geſundung von Wohnvierteln, Häuſerblocks oder dal. Grund und Boden oder Gebäude in Anſpruch genommen werden müſſen, ſind die Gemeinden berechtigt, wie ein Eigentümer über die Grundſtücke zu verfügen, insbeſondere die Grunoſtücke mit den zur Ausführung des Un⸗ ternehmens erforderlichen Hypotheken zu belaſten, und mit unwiderruflicher Vollmacht die für die Geldbeſchaffung erforderlichen Verträge im Na⸗ men des Eigentümers abzuſchließen. Soweit für die Geſundung von Wohnvierteln, Häuſerblocks oder dergl. Grund und Boden oder Gebäude in Anſpruch genommen werden müſſen, können nicht nur das Eigentum und ſonſtige Rechte an Grundſtücken im Wege der Enteignung nach vorgängiger Entſchädigung entzogen werden, die unmittelbar von dem Unternehmen erfaßt werden, ſondern auch Eigentum, das zur rationellen Auf⸗ ſchließung des Gebietes notwendig iſt. Endlich wäre das Eutſchädigungsverfahren, wie es in England ſeit Jahr und Tag ge⸗ ſchehen iſt, abzukürzen. Die Teilnehmer an der Reiſe der Deutſchen Garten⸗ ſtadtgeſellſchaft nach Holland und England im Jahre —— Heimatabend des Saarvereins Die rührige Ortsgruppe Mannhe im⸗ Luödwigshafen im Bund der Saarver⸗ eine hämmert in ſtark beſuchten Kundgebungen es jedem deutſchen Volksgenoſſen immer und immer wieder ein, daß jeder Abſtimmungsberechtigte dem⸗ nächſt ſeinem deutſchen Vaterland die ganz beſondere Pflicht zu erfüllen hat, auf daß ein ſo gut wie hun⸗ dertprozentiger Sieg geſichert iſt. Den jüngſten Hei⸗ matabend im großen Saal des Ballhauſes hatte man mit einer ſchlichten deutſchen Werhnachtsfeier verbunden. Dem Weihnachtsmarſch der Hauskapelle des Saarvereins ſolgte die Begrüßung des überfüll⸗ ten Hauſes durch den leider bald ſcheidenden Orts⸗ gruppenleiter Joſef Kremp. Zu Recht ſtellte er feſt, daß der Verein der Saarländer eine große Fa⸗ milie geworden iſt, die es ſich nicht nehmen laſſe, das Gelöbnis abzulegen:„Dem Führer des deutſchen Volkes, dem deutſchen Vaterland Treue um Treue bis zum letzten Atemzug.“ Unſeren Brüdern und Schweſtern an der Saar müßten wir in ihrem ſchweren Kampf um die Wiedererlangung der Frei⸗ heit den Rückhalt geben, den ſie nötig hätten. Sie ſchauten auf uns im Reich. Wir dürften darum nicht nachlaſſen, ſie mit geiſtigen Waffen zu unterſtützen, bis unſer Schwur verwirklicht ſei:„Deutſch die Saar immerdar!“ Dann nahm Joſef Kremp Abſchied von ſeinen hieſigen lieben Landsleuten, weil er ſich in der alten Saarheimat ſelbſt anſäſſig macht und das Glück hat, dort in vorderſter Front mitkämpfen zu dürfen. Das Saargebiet werde wie eine franzöſiſche Kolonie behandelt. Frankreich werde aber keinen Erfolg haben. Ein ſaſt hundertprozentiger Sieg werde uns gewiß ſein! Bis vor kur⸗ zem hätten die Saardeutſchen allerdings meiſt allein geſtanden im Kampf, ohne Unterſtützung der Regie⸗ rung, der Behörden und hochgeſtellter Perſonen. Wie anders ſei es heutel Hierauf begrüßte er mit be⸗ ſonderer Freude die geladenen Gäſte, darunter Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Ecarius, Vertreter der in Bildung begriffenen Ortsgruppe Speyer, der vor 14 Tagen aus der Taufe gehobenen Ortsgruppe Frankenthal, ebenſo Angehörige landsmann⸗ ſchaftlicher Vereine, wie der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen, des Vereins der Elſaß⸗Lothringer, der Schleſier, die immer Schulter an Schulter mit den Saarländern gekämpft hätten uſw. Joſef Kremp ſchloß mit dem Bergmannsgruß unſerer ſaardeut⸗ ſchen Kumpels:„Glückauf!“ Hierauf ſolgten gemeinſam geſungene Weihnachts⸗ lieder, Kinderreigen, ein Einakter, ein Solo des vorzüglichen Anſagers und Werbewartes Julius Schmidt auf der ſingenden Säge und lebende Bil⸗ der, die der SA⸗Pionierſturm 19/171 ſtellte. Acht Bilder verſinnbildlichten die deutſche Treue der Saar, ſechs Bilder handelten von Hitler und ſeinen Getreuen. Gewaltige Frende ſchufen bei Alt und Jung die großen Krabbelſäcke mit ihren vielen hun⸗ dert Ueberraſchungen. Zwiſchendurch hielt noch Studienprofeſſor Engel, Ludwigshafen eine be⸗ geiſternde Weihnachtsanſprache. Hinter uns liege ſich gebeſſert. Wir glauben, daß es unſerem Kanz⸗ ler gelingen wird, unſer Volt weiter aufwärts zu führen. Wir wünſchen, daß unſere Saarheimat bald befreit werden möge. Vielleicht gelinge es Hitler. daß ſchon das nächſte Weihnachtsfeſt unſere Brüder und Schweſtern frei ſehe. Der Leiter der Ortsgruppe Frankenthal, Emil Lang, ſchilderte, wie in dieſem Städtchen von nur 25000 Einwohnern gleich mit 80 Mitgliedern angefangen werden konnte. Das ſei kein Konjunkturereignis, ſondern der feſte, ehrliche Wille, ſich zuſammenzuſchließen, um unſer liebes Saargebiet zu befreien. Den würdigen Ausklang des bekenntniserfüllten Abends bildete das gemein⸗ ſam geſungene Saarlied von H. M. Lux: Deutſch iſt odͤie Saar, Deutſch immerdar. Und deutſch iſt unſeres Fluſſes Strand, Und ewig deutſch mein Vaterland. Mein Vaterland. Pfalzfahrt des Sängerbundes Saarlouis Wie wir zuverläſſig erfahren, finden am 17. und 18. März in Ludwigshafen und Mannheim große Kundgebungen und Gaſtkonzerte ſaarländiſcher Sangesbrüder ſtatt. Bei einer Beſprechung zwiſchen dem Bund der Saar⸗ vereine, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, und dem Sängerbund Saarlouis 2(Vereinsleiter Som⸗ mer) im JG.⸗Vereinshaus wurde ſolgender Plan entworfen: Samstag, 17. März, 12 Uhr, auf dem Ludwigs⸗ platz in Ludwigshafen Empfang der 151 ſaarlän⸗ diſchen Sangesfreunde durch den Geſangverein der BASF. Die Gäſte werden zu ihren Gaſtgebern ge⸗ leitet, Mitgliedern des Geſangvereins und des Saarvereins, die ihre Gäſte völlig koſtenlos bewir⸗ ten. 15 Uhr finden ſich die Sänger mit dem Saarlän⸗ der⸗Verein auf dem Ludwigsplatz wieder ein, um auf dem Neuen Marktplaltz zu marſchieren. Voraus⸗ ſichtlich ſprechen die Stadtsräte Spaniol und Simon, Koblenz. Man erwartet auch Gauleiter Bürckel und Vizekanzler von Papen. Dann Abmarſch zur Probe im JG.⸗Vereinshaus und um 20 Uhr Konzert des Sängerbundes Saarlouis. Auf dem nachfolgenden Kommers ſprechen vorausſichtlich Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius, der Leiter des Sängerbundes uſw. Am Sonntag, 18. März, 10.30 Uhr, trefſen ſich die Saarſüänger im Mannheimer Schloßhof zu einer Kundge bung die ebenfalls die Saarvereine in Gang bringen. Dann fahren die Saarſänger in fünf Großkraftwagen zurück nach Bad Dürkheim, wo um 15 Uhr ebenſalls Kon⸗ zert und Saarkundgebung vorgeſehen ſind und geben um 20 Uhr noch ein Konzert in Frankenthal. Am Montag, 19 März erholen ſie ſich von den Stra⸗ pazen des Wochenendes bei einem Beſuch Heidel⸗ bergs. Die Bevölkerung der Schweſterſtädte Lud⸗ wigshafen und Mannheim wird gewiß regen Anteil an dieſem Beſuch nehmen. das Weihnachtsfeſt des Dritten Reiches. Viel habe geſchloſſen zur Saar⸗Kundgebung um 16 Uhr 1927 waren erſtaunt, als Colonel Levita, der Lei⸗ ter der Wohnungsabteilung des Grafſchaftsrats in London, die engliſchen Enteignungsbeſtimmunges ſchilderte und erklärte, daß in England jede Ent⸗ eignung in zwei Minuten erledigt ſei. Dabei iſt doch England ein durchaus demokratiſches Land. In Deutſchland oder in den einzelnen deutſchen Ländern mit Ausnahme von Hamburg hat man ſich von den veralteten Enteignungsbeſtimmungen noch nicht frei machen können. Im übrigen dürften die Geſetzes⸗ vorſchläge auf Grund meiner Ausführungen leicht verſtändlich ſein und keiner längeren Begründung bedürfen. Zur Erläuterung bemerke ich nur kurz, daß der Vorſchlag, auch Grundſtücke zu enteignen, die nicht unmittelbar in das Unternehmen fallen, z. B. nicht von einer neu feſtgeſetzten Bauflucht ange⸗ ſchnitten werden, ſich aus der Tatſache rechtfertigt, daß die neue Straße gar nicht neu bebaut werden könnte, wenn nur eine Enteignung des in die Stra⸗ ßenflucht fallenden oder des von ihr angeſchnittenen Eigentums möglich wäre. Es iſt Erſatzgelände notwendig, um auf ihm die Neubauten erſtellen zu können. —Mit meinem Aufſatz habe ich Fragen von ſehr großer wirtſchaftlicher Bedeutung, die natürlich im Rahmen eines Zeitungsaufſatzes nicht vollſtändig be⸗ handelt werden können, angeſchnitten. Ich hoffe aber mit den vorſtehenden Ausführungen wenigſtens überzeugend dargelegt zu haben, daß die Beſeiti⸗ gung der deutſchen Elendquartiere eine unbedingte Notwendigkeit für den Wiederaufbau eines geſunden neuen Deutſchlands iſt. In den traurigen Mietskaſernen können keine glücklichen Menſchen wohnen, die ihr Vaterland lieben. Ohne die Beſeitigung des ungeſunden Eigentums, deſſen Bewohner man nicht treffender ſchildern kann, wie Schmoller in ſeinem prächtigen Aufſatz Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und wie der preußiſche Miniſterpräſident Göring kürzlich vor dem Reichsgericht, iſt der Bolſchewismus in Deutſch⸗ land nicht auszurotten. Picus. Hinweiſe Das Mauuheimer Kammer⸗Orcheſter unter Lei⸗ tung von Helmuth Schlawing veranſtaltet am Donnerstag, den 11. Januar, abends 8 Uhr, im Har⸗ monie⸗Saal ein Konzert mit Muſik des 18. Jahrhunderts. Die Namen Sebaſtian Bach, Händel, Caix'Hervelois(Suite in D für Viola da gamba und Orcheſter), Philipps Emanuel Bach(Cem⸗ balo⸗Konzert in D⸗Moll) und Vivaldi(H⸗Moll⸗Kon⸗ zert für vier Violinen und Orcheſter) zieren das Pro⸗ gramm. * Der Verein ehemaliger 169er Mannheim hält ſeine nächſte Zuſammenkunft am kommenden Donnerstag, abends 8 Uhr, im Kinzinger Hof, N 7, ab. Die Kame⸗ raden Siegel und Stamnitz werden über die Kampfhandlungen ſowie über ihre Erlebniſſe in den bewegten Kriegstagen des Januar 1915 ſprechen. In der Dezemberverſammlung war Kamerad Panzer aus Frankfurt a. M. anweſend, der als Gefreiter der 3. Kompagnie an dieſen Erkundungen ebenfalls ruhmvoll beteiligt war. Die anſchließende Unterhal⸗ tung wird Mut und Kraft geben, die täglichen Sor⸗ gen leichter zu ertragen. Bitte die Frauen mitbrin⸗ gen. Jeder Kamerad wird aufgefordert, Freunde zur Beteiligung an dieſen Erholungsſtunden zu veran⸗ laſſen. *. Die Winterveranſtaltung des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland findet, wie mitgeteilt, am 13. Januar, abends 8 Uhr, in den Caſinoſälen ſtatt. Ganz der kulturellen Aufgabe des V..A. be⸗ wußt, ſind die Darbietungen des„Deutſchen Abends“ auf den Volkstumsgedanken eingeſtellt. Von mitwirkenden Schulgruppen werden Sprech⸗ chor, Volkstänze und deutſche Weiſen dargebracht. Nach der Aufführung ſtehen Erfriſchungen zu mäßigen Preiſen bereit, die zum großen Teil in freundlicher Weiſe geſtiftet werden. Ein reicher Verloſungstiſch wird mit ſeinen Gaben jeden be⸗ lohnen, der ſein Glück verſuchen will. Wir hoffen, daß der Ruf zu dieſem Abend großen Widerhall finden wird, denn es iſt Pflicht aller Volksgenoſſen, neben den großen Aufgaben im Mutterland auch für die Deutſchen außerhalb der Grenzen zu kämpfen und zu werben. Was hören wir? Mittwoch, 10. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).—.40: Wie ſchütze ich mein Kind vor Krank⸗ heit.— 10.10: Frauenſtunde.— 10.40: Volkslieder der Nationen(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Hab mir ein Liedlein geſungen(Schallpl.— 15.30: Das Winterlied.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Deutſch für Deutſche.— 18.20: Raſſe iſt entſcheidend.— 18.45: Junge ſchwediſche Lyrik.— 19.00: Stunde der Nation aus Köln: Arbeit als deutſches Schickſol. Funkiſcher Film von geſtern und heute.— 20.00: Griff ins Heute.— 21.00: Großes öſterreichiſches Konzert.— 22.40: Du mußt wiſſen. 23.00: Anton⸗Dvorak⸗Stunde.— 24.00: Nachtmuſik. München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Gym⸗ naſtik.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Muſik ſür jeder⸗ mann(Schallpl.).— 14.50: Kinderſtunde.— 15.10: Für die Jugend.— 16.00: Konzert.— 17.30; Germaniſches Recht. — 17.50: Konzert.— 18.10: Flug in die Hölle Auſtraliens. — 18.30: Intermezzo.— 22.55: Die Regimentstochter. Ko⸗ miſche Oper von Donizetti.— 23.30: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.—.40: Kinder⸗ gymnaſtik.— 10.10: Vormittagskonzert.— 11.00: Zeit⸗ funk.— 11.30: Stunde der Hausfrau.— 12.00: Volksmuſik (Schallpl.).— 14.00: Mittogskonzert(Schallpl.).— 14.45: Kinderſtunde.— 15.45: Tiergeſchichten.— 16.00: Konzert. — 17.00: Heitere Plauderei.— 17.15: Zeitfunk.— 17.25: Stunde des deutſchen Studenten.— 17.40: Klavierkonzert. — 18.05: Was uns bewegt.— 18.20: Deutſch ſür Deutſche. — 20.10: Oeſterreichiſches Konzert.— 22.55: Konzert. Wien 18.55*˙ Tanzabend im Zillertal. konzert.— 22.30: Abendlonzert. Z——————————————————— Hauptſchriftleiter: H. A. Meizner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner⸗ Handelstetl: Kurt Ehmer ⸗ Feullleton: E. H. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel— Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim.-Herausgeber, Drucker und Verleger Druͤckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto 20.05: Sinfonie⸗ — — 30 0 9. En Aus Baden Temperaturfall im Hochſchwarzwald * Triberg, 9. Januar. Außerordentlich ſtarke Temperaturgegenſätze auf verhältnismäßig kleine vertikale Höhenunterſchiede haben ſich im Hoch⸗ ſchwarzwald ausgebildet. Die am Sonntag vormit⸗ tag bei Sonnenaufgang ſchon erkennbare Föhn⸗ ſchwankung im Wetter— die Alpen waren verdäch⸗ tig blau, ſcharf und ſo nah, daß ſelbſt Wetterwarten mit einem Umſchlag und Neuſchnee rechnen— hatte in größerer Höhe, ohne daß der Grundcharakter des Wetters ſich auf Montag änderte, bei ſüdweſtlichen Winden wärmere Luftſchichten hereingeführt, wäh⸗ rend die durch die geſchloſſene Neuſchneedecke im gan⸗ zen Gebirge die Kaltluftbildung örtlich und regional begünſtigt wurde und die Kaltluftmengen infolge ihrer Schwere abſanken. Das hatte ſehr ſcharfe Temperaturgegenſätze am Montag früh zur Folge. Der Feldbergerhof hatte nur ein Grad unter Null, bei wiederum wunderbar hellem und ſichtigem Wet⸗ ter, während in nächſter Nähe, nur 400 Meter, im Becken von Titiſee, Hinterzarten und Neuſtadt, die Kälte auf 12—15 Grad ſich ſteigerte. Auch im Mittel⸗ ſchwarzwald und auf der Baar wurden, wenn auch nicht ganz ſo intenſiv, ähnliche Erſcheinungen be⸗ obachtet. Hier gingen die Temperaturen auf 7 bis 10 Grad unter Null. Gegen Abend kam es im Weſten zu Wolkenbildungen, die vielleicht als Anzeichen eines kommenden Umſchwunges gedeutet werden können. Wie das Ende dieſer Luftſchichtenkämpfe um den Schwarzwald ſein wird, läßt ſich derzeit noch nicht überſehen. So ſchön das Wetter an dieſem Wo⸗ chenwechſel war u. ſo herrlich Schnee und Sonne und Pracht der Wälder, es kann für die Sicherung des S weiterhin noch viel Schnee gebraucht wer⸗ den. Die Schonzeiten für Rot- und Damwild Karlsruhe, 8. Jan. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium teilt folgenden Erlaß des Miniſters des Innern mit: Im Vergleich zu andern deutſchen Ländern be⸗ ſitzt Baden nur geringe Beſtände an Rot⸗ wild in wenigen Landesteilen(Odenwald und Murgtal), während in früheren Zeiten dieſes könig⸗ liche Wild in beinahe allen Teilen unſeres Landes anzutreffen war. Um dem Rotwild auch im Süden Dienstag, 9. Januar 1934 Badens wieder eine bleibende Stätte zu ſichern, hat deshalb der Miniſter des Innern auf Grund des § 206 letzter Satz des Jagdoͤgeſetzes den§ 2 Abſatz 1 der Vollzugsverordnung vom 1. Februar 1928 zum Jagdͤgeſetz dahin erweitert, daß in den ſüdlich der Rench gelegenen Landesteilen die Schonzeit für Rot⸗ wird bis auf weiteres auf das ganze Jahr ausge⸗ dehnt wird. Außerdem iſt neben dem Muffelwild auch das Dammwild künftig in allen Landesteilen während des ganzen Jahres mit der Jagd zu ver⸗ ſchonen. Ferner wurde für das in der Gegend von Waldͤshut neuerdings eingeführte Sikawild— eine japaniſche Hirſchart— die Schonzeit für die männ⸗ lichen Tiere auf die Zeit vom 16. Januar bis 31. Juli und für die weiblichen Tiere auf die Zeit vom 16. Januar bis 30. September feſtgeſetzt. * Eberſtadt, 9. Jan. In Eberſtadt ſtarb im 90 Lebensjahre Pfarrer a. D. Georg Friedrich Karl Theodor Kayſer, der älteſte evangeliſche Geiſtliche in Baden. Geboren im April 1844 zu Heidelberg, trat er 1868 in den badiſchen Kirchen⸗ dienſt und war Vikar in Leutershauſen, Kirchardt, Railingen, Keppenbach, dann Pfarrer in Linken⸗ heim, Biſchoffingen, Göbrichen, Nonnenweier und Buch am Ahorn. 1914 trat er in den Ruheſtand. Kayſer war der Bruder des bekannten Frankfurter Konſiſtorialrats Konrad Kayſer, der lange Zeit auch in Baden, u. a. am Karlsruher Diakoniſſenhaus, ge⸗ wirkt hat. * Lauda, 9. Jan. Der 46 Jahre alte Strecken⸗ arbeiter Kilian Heinlein wuröde von einem aus Würzburg kommenden Zug erfaßt und auf der Stelle getötet. Er histerläßt eine Frau und vier unmündige Kinder. 1* 1* 88 * 92 „ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Ende eines Landesverräters Wie der Separatiſtenführer Heinz aus Orbis erſchoſſen wurde Der Bayeriſche Rundſunk bringt heute abend 21.30 Uhr eine Erinnerung an die Erſchießung des Sepa⸗ ratiſtenführers Heinz aus Orbis und gedenkt dabei der gefallenen Kameraden Franz Hellinger und Ferdinand Wiesmann. Es ſpricht der Pfalzrefe⸗ rent J. K. Ruſter. Das Schickſalsjahr 1924 hatte begonnen. Zu den fremden Truppen, die ſeit Jahren ſchon am deutſchen Rheine ſtanden, hatte ſich ein ehr⸗ und vaterlands⸗ loſes Geſindel geſellt: die Separatiſten. Mit Unter⸗ ſtützung der Beſatzung hatten ſie ein Schreckensregi⸗ ment ſchlimmſter Art eingerichtet. In den Städten und Dörfern„requirierten“ und plünderten ſie, Ver⸗ haftungen und Ausweiſungen, die in die Tauſende gingen, waren an dͤer Tagesordnung. In ohnmäch⸗ tiger Wut mußte die deutſche Bevölkerung dieſe Schreckensherrſchaft der Landesverräter über ſich er⸗ gehen laſſen. Und von Tag zu Tag wurde es ſchlim⸗ mer. Nirgends zeigte ſich ein Schimmer der Aende⸗ rung oder Beſſerung. Wie der„Generalkommiſſar“ reſidierte In Speyer, der alten Dom⸗ und Kaiſerſtadt am Rhein, reſidierte ſeit Wochen ſchon als General⸗ kommiſſar der„Rheiniſchen Republik für das Gebiet Rheinpfalz“ der Bauer Franz Joſeph Heinz aus dem kleinen Nordpfälzer Dorfe Orbis. Seine Geltungsſucht, eine politiſche Rolle zu ſpielen, hatten den 40jährigen Heinz zum Verräter an ſeiner Heimat und ſeinem Volke Händen des General⸗de Metz, des Oberkommandie⸗ renden der franzöſiſchen Beſatzungsarmee, war Heinz ein willfähriges Werkzeug franzöſiſcher Intereſſen. Die chauviniſtiſche Pariſer Preſſe lobte den Landes⸗ verräter in allen Tonarten und legte ihm den Titel „Baron Heinz de Orbis“ zu. Welche Schmeichelei für den gefallſüchtigen, aber dabei von füchſiſcher Schlau⸗ heit beſeelten Mann aus dem kleinen Nordpfälzer Dorf. So lange er an der Spitze der„Autonomen Pfalzregierung“ ſtand, war nichts Gutes zu erwarten. Der 9. Januar 1924 ſollte aber entſcheiden, ſollte zum Schickſalstag für die Rheinpfalz werden. Die Revolver knallen. Im Speiſeſaal des„Wittelsbacher Hofes“ in Speyer ſitzen am ſpäten Abend des 9. Januar 1924 zahlreiche Gäſte. Bürgersleute, die noch raſch einen Schoppen trinken, da die Polizeiſtunde auf 10 Uhr ſeſtgeſetzt und ein ſpäteres Verweilen auf den Straßen beſtraft wird. Einige Reiſende, die ſich über Geſchäfte unterhalten, etliche franzöſiſche Offiziere und ein engliſcher Journaliſt, der ſich eifrig Notizen macht. An einem Tiſch nimmt Heinz⸗Orbis wie jeden Abend ſein Mahl ein. Zwei Begleiter ſitzen bei ihm. Es geht bereits auf.30 Uhr zu. Die Tür zum Saal öffnet ſich, vier jüngere Herren kommen herein, grüßen. Daß alle die rechte Hand in der Manteltaſche halten, fällt niemand auf, daß ſie mit einem allein an einem Tiſche ſitzenden Herrn— einem angeblichen Dr. Weiß, der ſeit einigen Tagen im Hotel wohnt, raſche Blicke wechſeln, ebenſo wenig. Als ſie hinter dem Tiſche, an dem Heinz ſitzt, ſtehen, führt einer von ihnen ein Taſchentuch zum Geſicht. Kaum iſt dies ge⸗ ſchehen, ſchallt laut ͤie Stimme des angeblichen Dr. Weiß durch den Saal: „Hände hoch, es gilt nur den Separatiſten!“ Die Worte ſind verklungen und ſchon knallen die Revolver. Die beiden Begleiter des Heinz ſallen ſofort tot um. Heinz, der einen Schuß in den Schädel erhält, ſpringt auf und hebt inſtinktiv die Hände zur Abwehr in die Höhe. Da trifft ihn auch ſchon eine weitere Kugel, die tödlich iſt. Ein paniſcher Schrecken hat die Gäſte ergriffen. Alle heben die Hände hoch, manche verſtecken ſich unter den Tiſchen. Der Führer der kleinen mutigen Truppe, die das Todesurteil an den Separatiſten vollzogen hat, for⸗ dert die Gäſte auf, noch einige Zeit mit erhobenen Händen auf den Plätzen zu bleiben, da ſie andernfalls Unannehmlichkeiten zu erwarten hätten. Langſam ſchreiten ſie dann durch den Saal, nachdem ſie vorher Der Rheinbrückenbau ſchafft Arbeit * Speyer, 9. Jan. Mit der milderen Witterung ſind die Arbeiten beim Bau der neuen Rhein⸗ brücke bei Speyer, welche während des ſtarken Froſtes etwa zwei Wochen lang unterbrochen werden mußten, wieder aufgenommen wörden. Die neue Rheinbrücke kommt etwa 100 Meter oberhalb der jetzigen Schiffbrücke zu liegen. Mit Rückſicht auf die Schiffahrt muß die Brückenunterkante 9,10 Meter⸗ über dem höchſten ſchiffbaren Rheinwaſſerſtand liegen, was ſehr hohe und lange Auffahrtsrampen erforder⸗ lich macht. Die hierfür notwendigen umfangreichen Erdarbeiten ſind ſeit dem erſten Spatenſtich durch den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert gelegentlich ſeiner Pfalzreiſe im September in vollem Gange und werden ſich bis in das Jahr 1935 erſtrecken. Sämt⸗ liche Wege, welche den Bahn⸗ u. Straßendamm kreu⸗ zen, werden ſchienenfrei unterführt. Die meiſten der hierzu erforderlichen Unterführungsbauwerke, ſowie die für die vorhandenen Waſſergräben und den Weid⸗ grabenbach nötigen Durchläſſe ſind bereits vergeben und in der Ausführung begriffen. Zwei Bauwerke ſind bis auf die eigentlichen Ueberbauten bereits fertiggeſtellt. Zurzeit ſind außerdem die umfangreichen Beton⸗ und Eiſenarbeiten für die Erbauung der ſechs lutbrücken auf dem rechten Rheinufer öffentlich zur Verdingung ausgeſchrieben. Dieſe Arbeiten umfaſſen die Herſtellung des Widerlagers auf der badiſchen Seite ſowie von fünf rund 13 Meter hohen Brücken⸗ pfeilern und die Arbeiten für die eiſernen Ueberbau⸗ ten, welche die Bahn⸗ und Straßenfahrbahn tragen. Die ganze Brücke erhält eine Länge von 563 Metern. Die beiden großen Stromöffnungen mit 169 und 109 Meter Stützweite werden im nächſten Jahr in An⸗ griff genommen; die Fortführung des Baues wird für mehrere Jahre Arbeitsgelegenheit ſchafſen. Notſtanosmaßnahmen für die Süopfalz * Landau, 6. Jan. Die Reihe der Notſtan ds⸗ maßnahmen, die in der letzten Zeit in der Süd⸗ pfalz aufgenommen wurden und am Jahresende 280 243 Tagſchichten mit einem Geſamtaufwand von 2 459 473 Mark ausmachten, iſt durch zahlreiche neu genehmigte Arbeiten erweitert worden. Es handelt ſich dabei um insgeſamt 21 800 Tagſchichten. Für eine Anzahl weiterer Arbeiten iſt mit der Genehmigung in den nächſten zwei Monaten zu rechnen, ſo daß insgeſamt etwa 1000 Neueinſtellungen vor⸗ genommen werden können. Am 31. Dezember 1933 waren im Landauer Bezirk noch 7036 Arbeitsloſe vorhanden. In der gleichen Zeit des Vorjahres waren es um 1750 mehr. werden laſſen. In den noch die Taſchen der Erſchoſſenen nach Dokumenten durchſucht haben. Dann wird es Nacht.. Man hat den Zentrallichtſchalter ausgelöſt. Die Sekunden in der Dunkelheit werden zu kleinen Ewigkeiten. Nichts hört man mehr im Speiſeſaal. Als einige Zeit ver⸗ floſſen, ertönt aus dem Dunkel eine Stimme:„Ich bin der engliſche Journaliſt Geyde. Ich werde mir jetzt zum Zeichen, daß ich es bin, eine Zigarette an⸗ zünden. Bitte, nicht ſchießen!“ Durch dieſe Worte wird der Bann, der auf allen laſtet, gelöſt. Im Saale flammen wieder Lichter auf, bewaffnete Sepa⸗ ratiſten und franzöſiſche Gendarmen erſcheinen, die Leichen werden fortgeſchafft. Zwei junge deutſche Helden. Zwei Todesopfer forderte die Tat auf deutſcher Seite: Hellinger und Wiesmann, zwei junge Studenten, die ihr Leben für die Befreiung der Pfalz von den Separatiſten furchtlos und mutig aufs Spiel geſetzt hatten, fielen unter ſeparatiſtiſchen Ku⸗ geln. Beide hatten die Aufgabe, den Hoteleingang zu bewachen. Schmitz⸗Epper, der Preſſechef der„Auto⸗ nomen Pfalzregierung“, dem an jenem Abend einiges verdächtig vorgekommen war, hatte ſich kurz vor der Erſchießung des Heinz' zu ſeinem Glück auf ſein Hotelzimmer begeben und den ſeparatiſtiſchen Kri⸗ minalkommiſſar Lilienthal durch den Fernſprecher herbeigerufen. Als dieſer in das Hotel eintreten wollte, verſuchte Hellinger ihn daran zu hindern. Lilienthal ſchoß und traf Hellinger, der auf der Stelle tot war. Wiesmann erhielt gleichfalls einen ſchweren Lungenſchuß, konnte ſich aber allein noch in ein nahes Kloſter ſchleppen, wo er in der gleichen Nacht noch ſein junges Leben aushauchte. Den beiden Hel⸗ den wurde im Vorjahre in Speyer ein würdiges Ehrenmal errichtet Bis zur Alarmierung der Separatiſten und des franzöſiſchen Militärs, um von dieſen die ganze Stadt und Umgebung nach den Tätern abſuchen zu laſſen, beſanden ſich dieſe ſchon auf dem Wege in Sicherheit. In dunkler Nacht ging der Trupp zu Fuß unwegſame Wege, die zum Rhein führten. Alle Leute, welche ihnen unterwegs begegneten, wurden mitge⸗ führt, um einen Verrat zu verhindern. Ein bereit⸗ liegender Nachen brachte in drei beſchwerlichen Fahr⸗ ten die Tapferen über den Strom. Sie waren damit auf unbeſetztem Gebiet. Die Tat, entſtanden in den Köpfen ganz weniger Aktiviſten, war in allen Einzelheiten auf das ge⸗ naueſte vorbereitet. Tage vorher hatte man die Ge⸗ wohnheiten des Heinz' ausgekundſchaftet— der an⸗ gebliche Dr. Weiß wohnte zu dieſem Zweck im„Rhei⸗ niſchen Hof“—, über die Verhältniſſe im Hotel war man genau im Bilde, die einzelnen Stoßtrupps, die man aus dem Rechtsrheiniſchen am Tage der Tat herüberſchaffte, hatten ihre genau beſtimmten Auf⸗ gaben, die Sicherung des Anmarſches, Bewachung des Hotels und ſeiner Umgebung, um vor dem Auf⸗ tauchen ſeyaratiſtiſcher oder Hansöſiſcher Patronillen ſi her zu ſein, die Sicherung dͤs Abmarſches nach voll⸗ brachter Tat. Ein engliſcher Jonrnaliſt telephoniert. Dem engliſchen Journaliſten Gedye koſtete es große Mühe, einen Bericht über die Tat ſeinem Blatte, der„Times“ in London, zu übermitteln. Die Separatiſten verboten ihm zunächſt jegliches Telepho⸗ nieren. Erſt ſeinem energiſchen Auftreten gelang es durchzuſetzen, daß er ſeinen Bericht von der nahen Hauptpoſt aus durchgeben konnte. Die Separatiſten ſtellten ihm aber einen„Zenſor“ zur Seite— der aber kein einziges Wort engliſch verſtand. So kam es, daß die Londoner„Times“ ſchon in ihrer Morgenausgabe vom 10. Januar 1924 einen ausführlichen Bericht von der Erſchießung des„Präſidenten der Autono⸗ men Pfalzregierung“ bringen konnte. Erſt aus der 5. Seite/ Nummer 14 engliſchen Preſſe ging die ſenſationelle Nachricht in die deutſchen Zeitungen über. Das Echo der Schüſſe im„Wittelsbacher Hof“. Die Schüſſe im„Wittelsbacher Hof“ zu Speyer hallten in der ganzen Welt wider. Sie ließen Europa aufhorchen und in ihren grellen Blitzen erkannte man plötzlich die große Gefahr, welche durch die un⸗ haltbaren Zuſtände in der Rheinpfalz und im Rhein⸗ land der Befriedung Europas drohte. Wenige Tage ſpäter ſandte die engliſche Regierung ihren Münche⸗ ner Generalkonſul Clive zur Feſtſtellung der tatſächlichen Lage in die Pfalz. Das Ergebnis ſeiner fünftägigen Reiſe, daß„die überwiegende Mehrheit der pfälziſchen Bevölkerung im Gegenſatz zur„Auto⸗ nomen Pfalzregierung“ und den Separatiſten ſtehe und daß dieſe ohne die Unterſtützung der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörden überhaupt nicht beſtehen könnte“, zerſtörte die Legende von der„ſpontanen ſeparatiſtiſchen Bewegung aus der Bevölkerung her⸗ aus“ gründlich. Nur noch kurze Zeit und der ſepa⸗ ratiſtiſche Spuk war für immer von der Bildfläche verſchwunden, nicht zuletzt dank der mutigen und kühnen Tat von Speyer am 14. Januar 1924. E B. * Bayerns Staatsregierung zum Befreiungstage der Pfalz * München, 9. Jan. Miniſterpräſident Sie⸗ bert richtete anläßlich des Gedächtnistages der Be⸗ freiung der Pfalz an Gauleiter Bürckel folgendes Telegromm: „Heute vor 10 Jahren haben wackere deutſche Männer unter Einſatz ihres Lebens die deutſche Pfalz von der Herrſchaft volksfremder Separatiſten befreit. Die bayeriſche Staatsregierung gedenkt mit Stolz, aber auch mit tiefer Trauer der im Kampf um die deutſche Freiheit gefallenen Söhne. Ihre Treue und ihr Opfermut iſt uns ein Vorbild“. Im Kampf gegen Branoſtifterſeuche nd Neuſtadt, 9. Jan. In der Bezirksgemeinde Lachen⸗Speyerdorf ſind betanntlich während des letzten Jahres verſchiedene größere Brän de aufgetreten, bei denen ausſchließlich nur Brand⸗ ſtiftungen in Frage kommen. Im Dezember brannte aus gleicher Urſache auch die Scheune des Landͤwirts Klein, des verurteilten Mörders vom Neuſtadter Wildererdama, nieder. Die Täter konn⸗ ten aber noch in keinem Falle ermittelt werden. Für ihre Namhaftmachung hat die Gemeinde nun eine Belohnung von 500 Mark und die Verſicherung eine ſolche von 5000 Mark ausgeſetzt. Der Sprung in den Tod :: Pirmaſens, 9. Januar. Vormittags entdeckten ſtädtiſche Arbeiter, die an der Hindenburghrücke Schnee räumten, am Talhang unter der Brücke die völlig erſtarrte und angefrorene Leiche eines jungen Mädchens. Nach den polizei⸗ lichen Ermittlungen handelt es ſich um die 16jährige Roſa Finkel, wohnhaft Mozartſtraße Nr. 4, die in einem hieſigen Geſchäft als Verkäuferin tätig war. Sie ging am Samstag von Hauſe fort, um ſich ein paar Strümpfe zu kaufen und wurde ſeitdem von ihren Verwandten nicht mehr geſehen. Jedenfalls iſt das Mädchen freiwillig aus dem Leben geſchieden. Der Beweggrund ſteht aller⸗ dings noch nicht feſt. * Herxheim b. Landau, 9. Jan. Die 17jährige Tochter des Kaufmanns Valentin Müller zog ſich vor Weihnachten beim Schlittſchuhlaufen eine leichte Knieverletzung zu. Das Mäöchen ſchenkte der Wunde keine weitere Beachtung, doch ſtellten ſich nach einigen Tagen heftige Schmerzen ein. Der Arzt ſtellte eine fortgeſchrittene Wundroſe feſt, doch war es bereits zu ſpät. Am Sonntag abend ſtarb das Mädchen. Wie man Erküliungen auf ſchnellſtem Wege beſeitigen kann. Eine Krankenhaus Methode, die an⸗ genehm für den Hausgebrauch iſt und die überraſchend ſchnell Linderung verſchafft. Sehr viele Leute auch dieſer Stadt fühlen ſich jetzt nicht mehr elend und brauchen keine Lun⸗ genentzündung mehr bei vernachläſſigten Er⸗ kältungen zu befürchten. Denn ſie haben er⸗ fahren, daß man mit Hilfe eines angenehmen Mittels, das unter verſchiedenen von Kranken⸗ hausärzten bei Schnupfen, Huſten und Katarrhen ausprobierten Methoden, als die ſchnellſte und zuverläſſigſte beguütachtet iſt, Er⸗ kältungen ſchnell beſeitigen kann. Herr Kühn wurde wegen einer ſchweren Er⸗ kältung behandelt, die er ſich durch plötzlichen Temperaturumſchwung zuzog. Linderung trat faſt ſofort ein, nachdem ihm doppelte Doſen von Ayer's Pectoral verabfolgt waren— ein in Krankenhäuſern erprobtes Mittel. Gegen Abend war ſeine Temperatur niedriger, und gegen Morgen nahm die Entzündung ſchnell ab. Eine kliniſche Unterſuchung am nächſten Tage ergab, daß Ayer's Pectoral alle Spuren der Er⸗ kältung beſeitigt hatte. „Die von dem behandelnden Arzt begutachteten Fälle zeigen, daß Ayer's Pectoral überraſchend ſchnelle Linderung verſchafft und die Erkältun⸗ gen ſchnell aus dem Körper vertreibt. WNEENEET Zu haben in allen Apotheken. Normalflaſch M. 2,25, Doppelflaſche M. 3,75. ——— weicht offenſichtlich aus. Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe — Dienstag, 9. Jannar 1934 Deutſchland-Ungarn Kurze Geſchichte eines Jußball⸗Länderkampfes Neben der Schweiz, neben England und Oeſterreich iſt Ungarn eines jener Länder, mit denen das fußballſportliche Deutſchland ſchon frühzeitig einen mehr oder weniger ſtändigen Spielverkehr pflegte. Wenn wir nun am 14. Januar in Frankfurt a. M. wieder einmal Ungarn zum Länderſpielpartner haben, ſo darf man daran erinnern, daß fußballſportliche Beziehungen zwiſchen deutſchen und ungariſchen Klubs ſchon vor Abſchluß des erſten Länder⸗ kampfes beſtanden und daß die Beſuche ungariſcher Mann⸗ ſchaften bei deutſchen Klubs beträchtlich zur Entwicklung unſerer Spielkultur und Spielſtärke beigetragen haben. Der erſte offizielle Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn fand am 4. April 1909 in Budapeſt ſtatt, er endete überraſchend untentſchieden:3. Der Leipziger Ugi und der Berliner Worpitzki zeichneten ſich als Mittelläuſer bzw. als Mittelſtürmer in dieſem Spiel beſonders aus. Für die frühere Stellung Berlins im deutſchen Fußballſport iſt es übrigens bezeichnend, daß nicht weniger als ſechs Berliner in der damaligen Natio⸗ nalmannſchaft ſtanden. Den Erfolg dieſes erſten Spieles vermochte Deutſchlond beim nächſten Treffen nicht zu wiederholen. 1911 ſiegten die Ungarn in München:1. Merkwürdigerweiſe gelang es dann der deutſchen Elf im Jahre 1912 in Budapeſt wieder, mit:4 ein Unentſchieden zu erzielen. Beim Olympiſchen Fußballturnier 1912 in Stockholm wurde Deutſchland von den Ungarn mit einem:1 aus dem Rennen geworfen. Nach dem Kriege war das Grunewald⸗Stadion in Ber⸗ lin im Jahre 1920 Schauplatz der erſten deutſch⸗ungariſchen Nachkriegs⸗Begegnung. Nicht weniger als 40 000— eine vorher kaum geahnte Ziffer— Zuſchauer waren erſchienen. Sie erlebten einen verdienten deutſchen Sieg. Deutſchland ewann— wenn auch nur knapp— mit:0. Die nächſte uſammenkunft in Budapeſt im Jahre 1921 brachte die erſte deutſche Niederlage auf ungartſchem Boden. Ungarn gewann:0. Dagegen vermochte Deutſchlaud gegen die beſuchende ungariſche Mannſchaft im Jahre 1922 in Bochum ein unentſchiedenes Ergebnis von:0 zu halten, worüber allgemein Freude herrſchte. Eine ſtarke ſüddeutſche Mann⸗ ſchaft, die 1924 Deutſchland in Budapeſt vertrat, verlor überraſchend glatt mit:4. Nun begann ein Zeitabſchnitt, der mit dem Begriff „Hannoverſche Beſchlüſſe“ gekennzeichnet iſt. In dieſen Be⸗ ſchlüſſen hatte der DißB ſich gegen die Spiele mit Län⸗ dern, die das Berufsſpielertum pflegen, ausgeſprochen. Erſt im Jahre 1930 gab es in Dresden wieder ein Spiel Deutſchland—Ungarn, es war jener unvergeßliche Kampf, der nach einer:0⸗Führung der Ungarn mit einem deut⸗ ſchen:3⸗Sieg endete. Im Oktober 1932 verlor unſere Elf in Budapeſt wieder mit:2. In 10 Kämpfen hat Deutſch⸗ land alſo zwei Siege, drei Unentſchieden und fünf Nieder⸗ —.— 51 verzeichnen. Wird Frankfurt den dritten Sieg ringen? Angarns Fußballelf in neuem Gewande Die am Sonntag nach dem Spiel von Ferenevaros in Stuttgart aufgeſtellte ungariſche Mannſchaft gegen Deutſch⸗ land hat nun doch nicht den Beifall des ungariſchen Fuß⸗ boll⸗Verbandes gefunden. Nach eingehenden Beratungen wurde am Montag eine Expedition von 5 Spielern zu⸗ ſommengeſtellt, aus denen heraus dann erſt an Ort und Stelle am Sonntag in Frankſurt die endgültige Elf auf⸗ geſtellt wird. Da der Mittelläufer Saroſi von Ferencvaros noch verletzt iſt, wurde die geſamte Läuferreihe von Ujpeſt berückſichtigt. Polgar(Ferencvaros) kommt als Verteidi⸗ ger oder als Sturmführer in Frage. Für die einzelnen Poſten ſind folgende Spieler vorgeſehen: Tor: Hada (Ferencvaros) oder Denes(Romiſch 8. Bez.); Vertei⸗ diger: Polgar(Feren⸗varos), Biro(3. Bez.), Toeroes (Phoebus) oder Sternberg(Ujpeſt); Läufer: Seres, Szuees, Szallay lalle Ujpeſt) oder Strigau(Phoebus); Stürmer: Fenyveſi(3. Bez.), Vineze, Teleki(beide Bokskai), Toidi(Ferencvaros), Titkos(Hungaria) und evtl. als Sturmführer Polgar. Die Gauliga im Ringen Bi Schifferſtadt beſiegt StugtK Lusdwigshafen 16:2 Dieſes vorletzte Treſſen des Tabellenführers und des Tabellenletzten ſtand im Zeichen der Ueberlegenheit der Schifferſtädter Mannſchaft, bei der Kamb und der immer noch verletzte Heißler erſetzt waren. Beim Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen vermißte man Schierle, ſerner war das Weltergewicht unbeſetzt. In den drei unterſten Gewichtsklaſſen hielten ſich die Ludwigshafener ganz her⸗ vorragend. Obſchon man im voraus mit dem ſicheren Sieg des Tabellenführers zu rechnen hatte, war das Intereſſe für dieſes Treffen ſehr groß, ſo daß der Saal im Neuen Brauhaus am Sonntag wieder vollbeſetzt war. Biundo⸗ SpB 06 Mannheim entledigte ſich ſeines Amtes als Kampf⸗ richter zur vollſten Zufriedenheit. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtabt— Hofmann⸗VLud⸗ wigshafen. Nach kurzem Standkampf wird der Gaſt par⸗ terre gebracht, wo ihn Kolb beim Armzug abfängt und ge⸗ ſührdet. Anſchließend kommt Kolb durch Armzug ſeines ers auf eine Schulter, ſo daß beide wieder gleich ehen. In der ausgeloſten Bodenrunde geht Kolb mit Armhebel, der Hofmann in die Brücke zwingt, erneut in Führung. Nach dem Wechſel kann der Gaſt, der nicht locker läßt und mit einem Ueberwurf punktet, nicht ganz aufholen und muß ſo Kolb einen knappen Punktſieg überlaſſen. Federgewicht: Lochner⸗Sch.— Steinel⸗Lu. Beide greifen temperamentvoll an und wird Lochner mit Hüftſch vung auf die Seite geworfen. Dann muß Steinel bei einem nelſon ſeines Gegners flüchtig in die Brücke geben. n der ausgeloſten Bodenrunde übernimmt Steinell mit einem Ueberwurf wieder die Führung, die er nach dem Wechſel und auch im reſtlichen Standkampf trotz aller An⸗ ſtrengungen ſeines Gegners nicht mehr aus der Hand gibt. Er wird damit Punktſieger. ichtgewicht: R. Kolb⸗Sch.— J. Abel⸗Lu. Beide lieſerten einen ſelten ſchönen und ab⸗ wechſlungsreichen Kampf. Kolb holt ſich durch Ueberwürfe, Schultenſchwünge und Untergriff einen Punkt nach dem andern und erhöht nach der Halbzeit, die er klar führte, ſeinen Vorſprung durch Aufreißer uſw noch beträchtlich. Abel entwindet ſich immer wieder fabelhaft aus den ge⸗ Fährlichſten Sagen und läßt ſo Kolb, der douernd auf Eut⸗ ſcheidung ausgeht, nur zu einem hohen Punktſieg kommen. cht: Loes⸗Sch. wird kampflos ohne Gegner Sieger. Mittelgewicht:— Der ifferſtädter iſt dauer m Angriff u ein Gegner — Der Kampf wirkt unſchön und man iſt als Halbgeit iſt und Bodenrunde angeordnet wird. Der Gaſt muß zuerſt in die Zwangshocke und wird mit Armfeſſel in 8 Minuten von Wißmann beſiegt. Halb⸗ ſchwergewicht: Schäfer⸗Sch.— Kreuz⸗Lu. Schäfer geht — wuchtig an den Mann und zwingt den Gaſt zu Bo⸗ Bei einem Ausheberverſuch Schäfers gelingt es Kreuz wieder hoch zu bommen. Nach 2,50 Minuten wird Kreuz mit wuchtigem Schulterſchwung blitzſchnell auf die Schul⸗ tern befördert. Schwergewicht: W. Kolb⸗Sch.— M. Abel⸗ Dudwigshafen. Kolb bringt ſeinen Gegner ſofort parterre ohne aber verhindern zu können, daß dieſer wieder hoch kommt. Kolb ſiegt mit einem Schleudergriff in 9,10 Min. Die Tabelle: Kämpfe gew. verl. Kampf⸗ Mannſch⸗ punkte punkte Bick Schifferſtadt 9 8 1— 17: 1 115: 4 Siegfried Ludwigshafen 5 7— 1 14: 2 324: 45 E Sandhofen 8 5— 8 10: 6 78: 57 86 Mannheim 9 83— 6:12 62: 88 ASB Ladenburg BBB:15 53:104 Stuhs Zudwigshafen 9 1— 8 216 459-114 Tag der Meiſter in Koͤln Am Sonntag, 14. Januar findet in Köln der„Tag der Meiſter“ ſtatt. Die Veranſtaltung umfaßt Ringen, Ge⸗ wichtheben und Jiu⸗Jitſu. Für die Ringkämpfe ſind u. a. auch die beiden hervorragenden Ringer R. Kolb und Schäſer vom Bfik Schifferſtadt verpflichtet worden. Am gleichen Tag muß Schifſerſtadt den Rückkampf in Lud⸗ wigshafen gegen Siegfried beſtreiten. Nachdem bei Schiſſerſtadt in der Mannſchaft neben R. Kolb und Schäfer noch Kamb, der an einem SäA⸗Kurs in Ulm teilnimmt, Heißler, der immer noch verletzt iſt, und Wißmann, der ſich am Sonntag ſeine alte Verletzung wieder zugezogen hat, ſehlen, kann man von keiner regulären Austragung dieſes Kampfes reden. Eine Verlegung des Kampfes auf Sams⸗ tag, 15. Jonnar hätte man ſchon erwarten dürfen. Reichsſportführer erhãlt Ehrendolch der SA Zu den von Reichsminiſter Stabschef Röhm mit dem neugeſchaffenen Ehrendolch der SA ausgezeichneten Perſonen gehört auch der Führer der großen deutſchen Furn⸗ und Sportgemeinde, Reichsſportführer und SA⸗ Sruppenführer Hans von Tſchammer und Oſten. Der Dolch trägt auf der Klinge die Worte:„In herzlicher Rameradſchaft“ und den Namenszug des Stabschefs und „Alles für Deutſchland“ iſt das auf der Rückſeite ein⸗ gravierte Motto. Bernlöhr in Koyenhagen geſchlagen Die nach Kopenhagen gefahrenen deutſchen Amatenr⸗ boxer kletterten am Sonntag noch einmal in der däniſchen Hauptſtadt in den Ring. Dabei hab es eine große Ueber⸗ raſchung, denn im Mittelgewicht mußte der deutſche Meiſter Bernlöhr⸗Stuttgart unerwartet eine Niederlage ein⸗ Kecken. In ſeinem Kampf gegen Niels Hanſen mußte er in der zweiten Runde disqualifiziert werden, da ihm in der Hitze des Gefechts der Fehler unterlief, nach dem Kommando„brechen“ weiter zu boxen. Otto Käſtner kämpfte diesmal im Leichtgewicht gegen Rye Hon gaard und gewann nach Punkten. Das gleiche Ergebnis erzielte im Weltergewicht der Berliner Lütke gegen den Dänen Karl Lundberg. Otto Rav e⸗Berlin verlor auch ſeinen zweiten Kampf in Dänemark, diesmal im Federgewicht gegen Demſitz nach Punkten, ebenſo unterlag im Schwer⸗ gewicht Holz⸗Berlin gegen Jacob Michaelſen. — Ein Blick über die Tabellen der ſüddeutſchen Jußball⸗Gaue Es iſt ſchon einige Zeit her, ſeit wir in unſerem„Ta⸗ bellen⸗Geflüſter“ die Vorgänge auf den Spielſeldern der ſüddeutſchen Fußballgaue das letzte Mal ſtatiſtiſch erfaßt haben. Inzwiſchen ſind Weihnachten und Neujahr und der erſte Sonntag des Jahres 1934 vorbeigegongen. Die Feſt⸗ tage haben zwar verhältnismäßig nur wenige Meiſterſchafts⸗ ſpiele gebracht, dafür war aber der vergangene Sonntag um ſo inhaltsreicher. iDe Tabellen ſind natürlich wieder gehörig burcheinander geraten. Anders iſt dies in unſeren neuen Gauligen ſchon gar nicht mehr denkbar. Immerhin konn man aber nun die Feſtſtellung machen, daß ſich die Verhältniſſe doch etwas mehr konſolidiert haben. Dieſer Sonntag war— man ſtaune— ſogar faſt frei von jeglicher„Ueberraſchung“. Die Favoriten haben anſcheinend wieder das Siegen, oder beſſer geſagt... das Schießen(ſiehe Bayern), gelernt. Oder ſollte das immer näher rückende Ende dieſen Um⸗ ſchwung bewirkt haben? 50 Auf jeden Fall liegen die Dinge aber in ſämtlichen Gauen ſo, daß man noch gar nichts ſagen kann. Die Erſten haben viel Verluſtpunkte und die Letzten eine ganz ſchöne Anzahl von Gewinnpunkten. Dieſer Zuſtand iſt für unſeren Meiſterſchaſtsbetrieb zwar neu, aber von einem ganz beſonderen Reiz. Man iſt„geſpannt“, was noch werden wird. Tabellenführer ſind nunmehr: Offenbacher Kickers(Gau Südweſt) mit 18:6 Punkten vor Fͤ Pirmaſens mit 15:9 Punkten; SB Waldhof(Gau Baden) mit 14:6 Punkten vor ViR Mannheim mit 13:9 Punkten; Stuttgarter Kickers (Gau Württemberg) mit 14:6 Punkten vor Vſch Stuttgart, Union Böckingen und SFeuerbach mit je 13:7 Punkten; TIcC Schweinfurt(Gau Bayern) mit 19:7 Punkten vor 1860 München mit 18:6 und 1. Fc Nürnberg mit 18:8 Punkten. In der Abſtiegszone befinden ſich: Alemannia/ Olympia Worms mit:16, Phönix Ludwigshofen mit:15 und Sportfreunde Saarbrücken mit:19 Punkten(Südweſt); Scc Freiburg mit:17 und FC Pforzheim mit:11 Punk⸗ ten(Baden); Sc Stuttgart und BſR Heilbronn mit je :15 Punkten(Württemberg); Fc München mit:21, FC Bayreuth und Jahn Regensburg mit je:17 Punkten (Bayern). Ohne Sieg iſt kein Verein mehr, da der SC Stuttgart zweimal hintereinander erſolgreich ſein konnte. Erſt eine Niederlage haben als einziger Verein nur noch die Offenbacher Kickers aufzuweiſen. Ein gutes Torverhältnis beſitzen: 1860 München 32:12, FIK Pirmaſens 35:20. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis haben: SC Stuttgart 19:30, SC Freiburg 16:38, FC Bayreuth 16:80. Sonderbare Beſcheidenheit Der FC Kreuzlingen will nicht aufſteigen Daß ſich ein Fußballverein mit allen, ſelbſt verbotenen Mitteln gegen den Abſtieg in eine untere Spielklaſſe zu wehren verſuchte, hat man ſchon wiederholt gehört, nicht aber, daß ein Verein dem„drohenden“ Aufſtieg entgehen will. Ein ſolcher Verein iſt der ſchweizeriſche Fußballelub Kreuzlingen, der gegenwärtig die Spitze der Gruppe 1 in der erſten Liga hält. Erſt kürzlich konnte Kreuzlingen durch einen:2⸗Sieg über den SV Waldhof, den zur Zeit führenden Verein in Baden, ſeine Spielſtärke beweiſen. Jetzt hat der Vorſtand des Fic Kreuzlingen die offizielle Winterſport-Veranſtaltungen Der Führer eingeladen Zu den Deutſchen Winterkampfſpielen. Ende des Monats werden ſich Deutſchlands Winter⸗ ſportler im Harz zu den in Braunlage und Schierke ſtatt⸗ findenden Deutſchen Winterkampfſpielen verſammeln. Es wird ein Feſt werden, wie nie zuvor, ſollen doch die Spiele ein machtvolles Bekenntnis des deutſchen Winter⸗ ſports im wiedererwachten Deutſchland werden. Die vom Arbeitsausſchuß an den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ergangene Einladung, der Veranſtaltung durch ſeine Anweſenheit eine beſondere Weihe zu geben, hat der Reichsſportführer v. Tſchammer⸗Oſten bei ſei⸗ ner letzten Zuſammenkunft mit dem Führer auch münd⸗ lich zum Ausdruck gebracht. Deutſche Eisſchnelläufer nach Davos Im Anſchluß an den zur Zeit auf dem Stafſelſee bei Murnau ſtattfindenden erſten Olympia⸗Vorbereitungskur⸗ ſus Heutſcher Eisſchnelläufer iſt beabſichtigt, die drei beſten Säufer dieſes Kurſus nach Davos zu entſenden, wo ſie Gelegenheit haben werden, an dem dort am 13. und 14. Januar ſtattfindenden internationalen Eisſchnellaufen teil⸗ zunehmen. Die Gegnerſchaft wird ſehr ſtark ſein, denn es werden einige der beſten Läufer aus Norwegen, Finnland und Holland erwartet. Chiemgau-Schimeiſterſchaften Schreiner⸗Aſchan ſiegt im Langlauf Der Schi⸗Klub Bergen führte am Samstag den Meiſter⸗ ſchafts⸗Langlauf über 18 Kilometer der Chiemgauer Wett⸗ läufer ͤurch. Sieger unter 100 Teilnehmern wurde in der Klaſſe 1 Schreiner⸗Aſchau in:37,54 Stunden vor Willi Bogner⸗Traunſtein(:39,10), Friedl Däuber⸗Berchtesgaden (:42,37). In der Klaſſe 2 wurde Claus⸗Traunſtein in :40,20 Sieger. Den Abfahrtslauf über 5 Km. gewann bei den Jungmannen Reiſinger⸗Bernau in 27:25 Min., bei der Jugend Stock⸗Aſchau in 30:12 Min. Deutſche Eiskunſtläufer inakopane Der Polniſche Winterſportverband Zakopane in der Hohen Tatra veranſtaltete ſeine alljährlichen Kunſtlauf⸗ meiſterſchaften, die im Zeichen einer ſtarken deutſchen Be⸗ teiligungu ſtanden. Das Damenlaufen gewann die Ber⸗ linerin Michaelis vor Frau Paula Schmidt⸗Berlin. Die dritte Berlinerin, Frl. Schultz, beſetzte noch den 6. Platz. Sieger im Wettbewerb der Herren wurde der ſtark ver⸗ beſſerte Pole Biſton vor dem Ungarn Vadas und dem Berliner Laß. Zehring⸗Berlin kam auf den 7. Platz. Einen weiteren deutſchen Erfolg gab es im Paarlaufen, wo das bekannte Ehepaar Krümſing den Sieg errang. Olympiakurſiſten in Murnau Hoffnungen für die Olympiade? Unter der Leitung des ehemaligen deutſchen Meiſters, Neuſtifter⸗München, wurde am Freitag auf dem Stafſelſee bei Murnau der Olympiakurſus der deutſchen Eisſchnell⸗ Läufer eröffnet. Den Auftakt bildete ein Troining in Rudeln über die langen Strecken. Ueber 5000 Meter hatte der Deutſche Meiſter, Sandner⸗München, keine ernſt⸗ haften Widerſocher. Er war allen ſeinen Gegnern glatt überlegen, lediglich der Berliner Sames ließ Hoffnungen auflommen. Neben dieſen beiden Läufern gefielen noch der ſüdweſtdeutſche Meiſter Reiſch und der Berliner See⸗ licke. Am Samstag erfuhr das Training infolge des wei⸗ chen Eiſes eine Unterbrechung. Um die Läufer zu beſchäf⸗ tigen, veranſtaltete man einen längeren Reiſemarſch. Die Kurſusteilnehmer befinden ſich durchweg in guter Ver⸗ faſſung. Nach einer Aeußerung des Kurſusleiters Neu⸗ ſtifter, glaubt dieſer in der Annahme nicht fehlzugehen, daß ſich unter den Teilnehmern des Kurſes Läufer be⸗ finden, die zu den beſten Hoffnungen für die Olympiſchen Spiele berechtigen. BScC. Reſerven ſchlagen Berchtesgaden :0(020,:0,:0) Das Gaſtſpiel der Reſervemannſchaft des Berliner Sé, die allerdings durch Davidoff verſtärkt war, endete mit einem Sieg der Berliner, der zwar hart erkämpft wurde, aber vollauf verdient war. Die Treffer für die Reichs⸗ hauptſtädter erzielten Davidoff, Wrangel 1 und Weiland. 25 Fahre Schülerinnen⸗Abteilungen des To. 1846 88 Jahre ſind es nun her— die erſte Turnſtunde fand am 3. 2. 1846 ſtatt—, daß der fruchtbar emporgeblüte Stamm des Turnvereins 1846 in unſerer Vaterſtadt ge⸗ pflanzt wurde, nach einem mißlungenen Verſuch im Jahre 1845, der an behördlichen Verboten ſcheiterte. Die Jahre der Turnſperre, in denen ein Blühen nur im Verborgenen möglich war, konnten das zarte, aber mit aller Liebe von ſeinen Gärtnern gehegte Pflänzlein wohl am Wachstum hindern, nicht aber das Lebenslicht ausblaſen, oder es gar dem Mutterboden entreißen. Erſt ausgangs der 6ber Jahre ſchien für die Turnerei wieder die Sonne und dabei ſetzte auch für den Turnverein 1846 das Wachſen und Blühen ein. Als man im Jahre 1896 ſich anſchickte, das 50jährige Inbiläum zu begehen, war aus dem Strauch ſchon ein ſtattlicher Baum geworden, der in die Bürgerſchaft der aufſtrebenden Induſtrieſtadt Mannheim bereits ſeine ſtar⸗ ken Wurzeln geſchlagen hatte. Die ſortſchreitende Entwick⸗ lung der Leibesübungen ließ in der um die Jahrhundert⸗ wende bereits dicht gewordene Krone immer neue Zweige erblühen und ſich an dem geſunden Stamm entwickeln. So konnte es nicht ausbleiben, daß der TV. 1846, ſtets von weitblickenden Männern geſührt, insbeſondere, nachdem wieder eine vereinseigene Turnhalle, die jetzige in der Prinz⸗Wilhelmſtraße, zur Verfügung ſtand, als einer der rührigſten Vereine der Deutſchen Turnerſchaft bald ein ſtattliches und aus eigener Kraft gewachſenes, ſtark in ſich gefeſtigtes Bollwerk, als Wegbereiter der Leibesübungen in unſerer Südweſtecke wurde. Die verſchiedenen Gebiete der Leibesübungen wuchſen wie auch die Pflege der kulturellen Güter unſeres Volkes, nacheinander aus dem blühenden Vereinsleben heraus. Bald machte die Entwicklung des Vereins, der heute mit etwa 2800 Mitgliedern ſeiner Größe nach in der Di an 6. und in Sübddeutſchland an 2. Stelle ſteht, eine durchgrei⸗ fende Untergliederung erforderlich. So folgten der Män⸗ nerabteilung(1898), die Turnerinnen(1899), die Sänger⸗ riege(1899), Schülerabteilungen(1903), Schülerinnen⸗ abteilungen(1908), Volksturnen und Faßballabtei⸗ lung(1910), die Schwimmerriege(1911), Wanderriege (1912), Fechtabteilung(1914), Hockeyabteilung(1917), und nach dem Kriege die Muſikriege, Vereinsbücherei und Ar⸗ chiv, Frauenabteilung, Handballabteilung und die Abtei⸗ lungen für Schi, Waſſerfahren und Tennis. Die Schülerinnen im Turnverein Mannheim v. 1846 ſind alſo nunmehr ebenfalls 25 Jahre in beſonderen Ab⸗ teilungen vereinigt. Aus kleinen Anfängen heraus neh⸗ men dieſelben heute, wie alle übrigen Abteilungen, einen achtunggebietenden Platz im Vereinsleben ein, als ein nicht wegzudenkendes Glied der gemeinnützigen Arbeit an Volk und Vaterland. Rückſchau halten auf die 55jährige Entwicklung bedeutet zuſammenhängend anzuknüpfen an das Entſtehen der Turnerinnenabteilungen und deren Ge⸗ ſchichte, die für unſere Vaterſtadt gleichbedeutend iſt mit der Aufnahme geregelter Leibesübungen für die ſchul⸗ entlaſſene weibliche Jugend vor 35 Jahren im Januar 1899. Im Zuge des Ausbaues ergab ſich 9 Jahre ſpäter nach weiterer Erkenntnis und Ueberwindung reſtlicher Vor⸗ urteile die Notwendigkeit, auch den noch ſchulpflichtigen weiblichen Angehörigen in einer Schülerinnenabteilung die Möglichkeit zur Betätigung zu geben. Untrennbar ſind mit dem Werden und Wachſen der weiblichen Abteilungen die Namen der Ehrenmitglieder Karl Leutz und Franz Schweizer als deren langjährige fachliche Leiter ver⸗ knüpſt. Unbeſtreitbar iſt aber auch das Verdienſt des Turn⸗ vereins 1846, der, wie in vielen anderen Dingen, auch auf dem Gebiete des Frauenturnens bahnbrechend war. In der Gegenwart hat ſich der Ring geſchloſſen, nachdem in den ebenſo ſtattlichen Frauenabteilungen auch die Hausfrau und Mutter Gelegenheit findet, die Segnungen der Lei⸗ besübungen zu erfahren. Den Anlaß des Jubiläums der Schülerinnenabteilungen benützt der Verein zu einer turneriſchen Morgenfeier am kommenden Sonntag im Uni⸗ verſum, an der nicht nur die Schülerinnen, ſondern auch die Turnerinnen und Frauen beteiligt ſind. Erklärung abgegeben, daß er auf den Aufſtieg in die Na⸗ tionalliga verzichtet, wenn er die Meiſterſchaſt ſeiner Gruppe erringt. Auch in der Schweiz iſt nicht alles Gold, was glänzt; von der Wahrheit dieſes Sprichwortes ſchei⸗ nen die braven Kreuzlinger durchdrungen zu ſein. Herbert Chapman iſt geſtorben Arſenal verliert ſeinen großen Manager. Der vielgenannte und berühmte Manager von Arſe⸗ nal London, Herbert Chapman, iſt am Samstag in Lon⸗ don im Alter von erſt 55 Jahren an einer Lungenentzün⸗ dung geſtorben. Chapman war wohl in neuerer Zeit die markanteſte Perſönlichkeit des engliſchen Fußball⸗ ſports. Ihm verdankt der engliſche Fußballmeiſter Arſe⸗ nal London den rieſigen Aufſchwung; Champman hat ſich aber— was uns beſonders angeht— auch mit allen Kräften für die Annäherungspolitik zwiſchen engliſchem und kontinentalem Fußballſport eingeſetzt. Der Verſtor⸗ bene begann ſeine Karriere als Spieler bei Tottenham; er war dann ſpäter nacheinander Manager bei Nort⸗ hampton, Leeds United und Huddersfield Town. Die Arſenal⸗Leitung berief ihn, als der Klub noch der zwei⸗ ten Klaſſe angehörte. Chapman führte dann die Mann⸗ ſchaft in die erſte Liga, zur Meiſterſchaft und zum Po⸗ kalſieg. Germania in beſter Form TV. Frankenthal— TB. Germania Mannheim :3(:1) Der mit fünf Mannſchaften ausgetragene Klubkampf in Frankenthal ſtand wieder im Zeichen der beſten freundſchaft⸗ lichen Beziehungen, die beide Vereine ſchon ſeit langem verbinden. Die Spiele der Damen und Knaben am Sonn⸗ tag vormittag waren durch den hartgefrorenen und glatten Boden ziemlich beeinträchtigt; am Nachmittag ſchuf die Sonne für das Hauptſpiel günſtigere Bodenverhältniſſe. Den Klubkampf konnte Germania mit:4 Punkten für ſich entſcheiden. Die erſten Herren lieferten ſich ein auf hoher Stufe ſtehendes Trefſen, das mit ſehr ſtarkem Tempo von Anfang bis Ende durchgeführt wurde. Der anfangs wechſelvolle Kampf, bei dem auf beiden Seiten ſchöne Chancen heraus⸗ gearbeitet wurden, ließ bald eine Ueberlegenheit der Ger⸗ manen aufkommen. Der 90 Sieg, der auch im Vorſpiel erzielt wurde, war verdient. Frankenthal ſtellte eine techniſch ſehr gute Elf, in der beſonders die Hintermannſchaft hervorragte. Der zuver⸗ läſſige Torhüter Moos hatte in dem Nachwuchsſpieler Weilland und in Hauch zwei ausgezeichnete Vorderleute. Die Läuferreihe konnte gefallen. Nur im Sturm fehlte der Schuß aufs Tor. Die beſonders von dem Rechtsaußen Flanken blieben unverwertet. Dieter in der Mitte war techniſch gut, konnte ſich aber gegen das Schlußtrio der Germanen nicht durchſetzen. Germania befand ſich wieder in beſter Form und konnte die überraſchende Niederlage gegen Schwarzweiß⸗ Worms wieder gutmachen. An Stelle von Back ſpielte in der Verteidigung Huber. Er lieferte mit Linder ein aus⸗ ezeichnetes Störungsſpiel und gefiel durch ſein genaues uſpiel. In der erſten Spielhälfte verwandelte Windirſch eine Flanke von rechts und nach der Pauſe erzielte Gunkel den zweiten und Bauſch traditionell durch Strafeche den dritten Treffer. Die beiden Unparteiiſchen leiteten korrekt. 2. Mannſchaften:2 für Germania. Bei den Damen geigten ſich die Pfälzeriunen ihren Gäſte im Toreſchießen überlegen. Wohl hatten die Mann⸗ heimerinnen anfangs mehr vom Spiel; in der zweiten Halbzeit aber entpuppten ſich die Damen von Frankenthal als die beſſeren und ſiegten verdient:1. 2. Mannſchaften :1 für Germania. Knaben:1 für Frankenthal. Hanoball Germania Leutershauſen— Dan Ziegelhauſen 20:6(:4) Der Tabellenletzte bezog auf dem Platze des Tabellen⸗ erſten die erwartete hohe Niederlage. Die einheimiſche Hintermannſchaft war nicht ganz auf der Höhe, wodurch die Gäſte in der erſten Halbzeit zu 4 Toren kamen. Wie immer drehten die Platzherren in der zweiten Spielhälfte ſtark auf, und die Gäſte hatten dann kaum mehr etwas zu beſtellen. * Der TV. 1846 Maunheim gewann das Handballſpiel gegen Rheinan 10:5 und nicht:5 wie gemeldet. Schneeberichte vom Dienstag, 9. Jannar Schwarzwald: Altglashütten: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 30 Zen⸗ timeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Baiersbronn: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schnee⸗ höhe 20 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr aut. Belchen⸗Wiedener Eck: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeten, Schi ſehr gut. Bernau⸗Menzenſchwand: heiter,— 12 Grad, Schnee⸗ höhe 32 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Breitnan⸗Steig⸗Turner: bewölkt.— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 30 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 19 Zentimeter, Pulverſchnee, verharſcht, Sport gut. Feldberg(Schwarzwald): bewölkt,— 3 Grac, Schnee⸗ höhe 45 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Freudenſtadt: leichter Schneefall,— 2 Grad, Schnee⸗ höhe 30 Zentimeter, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi ſehr gut. Görwihl: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 85 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Hattingen(Baden): heiter,— 11 Grad, Schneehöhe 14 Zentimeter, Rauhreif, Rodel gut. Hinterzarten: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Höhenſchwand: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 30 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde⸗Mummelſee: naſſer Nebel.— 3 Grad, Schneehöhe 30—35 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hundseck⸗Sand⸗Unterſtmann: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pulverſchnee, verharſcht, Sport t gut. Kaltenbrunn⸗Hohloh: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, Schi gut. Kniebis: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 85 Zentimeter, Neuſchnee, Schi gut. Neuſtadt(Schwarzwald): bewölkt,— 8 Grad, Schnee⸗ höhe 15 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Ruheſtein: leichter Schneefall,— 2 Gracd, Schneehöhe 45—50 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Saig⸗Lenzkirch: heiter,— 16 Grad, Schneehöhe 55 Zen⸗ timeter, Neuſchnee. St. Blaſien: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 30 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Sport gut. St. Märgen: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 17 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Schauinsland: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 45 Zen⸗ timeter, Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schluchſee⸗Rothaus: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 25 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Sport ſehr gut. Titiſee: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi, Rodel und Eislauf ſehr gut. Todtmoos: heiter,— 0 Grad, Schneehöhe 50 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee. Todtnau⸗Schönau: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, Schi ſehr gut. meter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Todtnauberg: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 35 Zenti⸗ Triberg: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe§5 Zentimeter, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Odenwald: Katzeubuckel: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, Schi und Rodel ſehr gut. Königsſtuhl e bewölkt,— 1 Grad, Schnee⸗ höhe 25 Zentimeter, Neuſchnee 3 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. 2 Reichsbank nach dem Uiſimo * Berlin, 9. Jan.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. Januar 1934 hat ſich in der ver⸗ floſſenen Bankwoche die geſamte Kapttalanlage der Bank in Wechſeln und ren um 364,3 auf 3625,8 Mill./ verringert. Im einzel⸗ nen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 20,4 auf 2966,7 Mill. /, die Lombard⸗ beſtände um 120,6 auf 62,7 Mill. und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 43,4 auf 5,3 Mill.% abgenommen, dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um 10,0 und 269,4 Mill./ zugenom⸗ men. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben mit 821,7 Mill./ unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 198,0 Mill. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 178,9 auf 3466,1 Mill. /, derjenigen an Rentenbankſcheinen um 20,0 auf 371,6 Mill./ verringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 61,2 auf 1446,1 Mill./ ab. Die Beſtände der Reichsbank an Ren⸗ tenbankſcheinen haben ſich auf 37,3 Mill. /, diejenigen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 4,1 Mill. neu ausgeprägter und 0,2 Mill./ wieder eingezogener auf 237,0 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zei⸗ gen mit 495,7 Mill.„/ eine Abnahme um 144,2 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 4,0 auf 399,6 Mill./ er⸗ höht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 3,0 auf 889,2 Mill. und die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ viſen um 1,0 auf 10,4 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten betrug am 6. Jannuar 11,5 gegen 10,9 v. H. am Ultimo Dezember vorigen Jahres. O Beſprechung der Reichsbank mit den Vertreiern der mittel⸗ und laugfriſtigen Schulden. Berlin, 9. Jan. (Eig. Tel.) Da im September dem Gläubigerkomitee zuge⸗ ſagt worden war, ihm vor Abſchluß eines beſonderen Zah⸗ lungsabkommens mit der Schweiz und Holland Gelegen⸗ heit zur Stellungnahme zu geben und die Regierungen der beiden genannten Länder nunmehr an die deutſche Regierung zwecks Abſchluß eines beſonderen Zahlungsab⸗ kommens herangetreten ſind, hat die Reichsbank die Ver⸗ treter der Gläubiger zu einer Sitzung am 22. Januar in Berlin eingeladen, * Boransſichtlich wieber 10 v. H. bei Bremer Wolle. Reber das Geſchäſtsjahr 1933 der Bremer Woll⸗ kämmerei, Blumenthal, verlautet, daß das Er⸗ gebnis vorausſichtlich die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende geſtatten wird. Die Verwaltung berichtet über eine befriedigende Beſchäftigung, die im Durchſchnitt über der des Vorfahres lag, ſo daß das reine Betriebsergebnis beſſer als 1932 ſein dürfte. O Schultheiß⸗Patzenhofer Ac. Berlin, 9. Jan. (Eig. Dr.) In der GV. teilte die Verwaltung mit, daß der Blerabſatz in den erſten vier Wochen des laufen⸗ den Johres die Borfahreszahlen nicht ganz erreicht häbe. Inſolge der kalten Witterung ſei natürlich der Bier⸗ abſatz beeinträchtigt worden, wenn auch andererſeits dadurch der beträchtliche Eisbedarf im Inland habe gedeckt werden önnen. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß mit der zuverſichtlich erwarteten Löſung der Bierſtener⸗ frage und angeſichts der Wirtſchaftsbelebung ein befrie⸗ digendes Ergebnis erwartet werden könne. * Karl Nachmann, Lederhandlung, Raſtatt.— Mora⸗ toriumsvergleich. Wie der„Ledermarkt“ erfährt, handelt es ſich bei dem Vergleichsverfahren dieſer Firma lediglich um einen Moratoriumsvpergleich, auf Grund deſſen die in der Vergleichstabelle feſtgeſtellten Forderungen mit 100 v. H. in monatlichen Raten von 9 v. H. bezalt werden. Mit Ausnahme eines Gläubigers haben in dem Termin am 4. Januar d. Is. ſämtliche Gläubiger dem Vergleichsvor⸗ ſchlag zugeſtimmt. Am 8. Januar hat das Gericht den Ver⸗ gleich 2 (J Oeſterreichiſche Verhandlungen über den Bezu nicher Kohle. Wien, Han(Eig. Meld.) Zwel Pkrek⸗ toren der Oeſterreichiſchen Bun desbahnen weilen gegenwärtig in Trieſt, um über die Einzelheiten der Beförderung engliſcher Kohle via Trieſt Lu verhandeln. Man ſchließt daraus, daß die Verhand⸗ Puazn, die die Generaldirektion der Oeſterreichiſchen Bundesbahnen mit den engliſchen Kohlengrubenbeſitzern und anderen Wirtſchaftsſtellen wegen Belieferung mit eng⸗ liſcher Kohle führt, vor ihrem bſchluß ſtehen und nun⸗ mehr nur der Regelung der Beförderung bedarf. Es han⸗ delt ſich hierbei um ein Kompenſationsgeſchäft. Die Ver⸗ handlungen über den Kohlenpreis ſollen ſich bisher günſtig geſtaltet haben. Hinſichtlich der Kompenſationen haben ſich jedoch Stockungen ergeben. (.Errichtung einer weiteren ruſſiſchen Maſchinenfahrik. o s ka u, 9. Jan.(Eig. Meld.) Die Sowjetregierung hat beſchloſſen, in Swerdlowsk eine Fabrik für den Bau von ſchweren Drehbänken zu errichten. Der Entwurf des Fabrikneubaues iſt bereits fertiggeſtellt. 70 Millionen Rubel ſollen in dieſes Unternehmen inveſtiert werden. Mit der Inbetriebnahme wird zum Anfang des nächſten Jahres gerechnet. Es ſoll alsdann die Einfuhr 12 ſchweren Drehbänken aus dem Ausland' geſperrt rden. Kurszettei der Neuen Mannheimer Skfekktenbörse 94.— 94.— Konſerven Braun—. 61.— 91.—Eudwigsh..⸗Br. 75. 91.— 91.—Sudwigs. Walzm.—.— * fälg. Preßhefe. Rh. Elektr..⸗G. 92.50 Hildebr.⸗Rheinm.—.——.— Salzw. Heilbronn 166.0 186.0 Schwartz Storch. 79.— 79.— Seilind. Wolff. 18.— 19—Aku Süüdd. Zucker.. 190.0 193,0 A. E.&. Verein Stſch. Oelf. 85 50 Weſtereg. Alkali. 116 0 Zellſtoff Waldhof 49.80 Badiſche Bank. 1220 1220 Dtſch. Bk. u. Disc. 55.— Pfälz. Hypoth. B. 89.— 9Grk Rh. Hypoth. Bk. 1170 Kleinlein Hdlbg. 57.— 57.—Bad. Aſſecuranz. 39,— C. H. Knorr.. 180.0 160,01 Mannh. Verfich.— Frankfurter Börse NF Festverzinsliche Werte] S½% Sübürg. 8* D. Wertb.(Gold' 74.— 73.50 8% Rei Sank.. 84.62 Bank-Aktien 40 0 61 20 99.90 Pa Keedte 44.75 D. S 95,25 adiſche Bank„ Sae Bank f. Brau. 8,75 93 Ablöſungſch. U 94.50 Barmer Bankver. 81.— 100 Eie Subg. Kn.30 Serl. Howei 7 05 88.— 88.— 8 5 er! andelsgeſ. 9* Seütärkens.— 800 Com. u. Privafb..25 47.— 6% Heidelb— Deutſchedisconto 50,25 57.50 6% 905 9 1 66,——..⸗Aſiatiſche Bk. 110,0 60% Mönn. 68. 20—.——.—D. Effekten⸗Bank 74.— 5 68% 9 D. Hup. u. Wbk. 89.— 90.— 8 Sſben zo.— Früsperſegantt 60— 6. J. Chen HoFrir. Mö. 23 13.50 18.56 Dresdner, Bank.* * 18,20 12.5 1—— 67 50 fälz. Hyp. 27——— Frankf. Hpp. 8990 hein. Hyp 24—.——7 Pfäl,. Hyp.⸗Bk.. 91— S Süidn e 2 Reichsbank.. 165,7 6% Fit⸗Gb.6 92 Rbein. Hyp.,Bk. 117. Südd. Boben.⸗C.—.— 8% Grkr, M. abg 66.— nsbl. Hambg 69.50 90 Wurtt. Notunbk 104 0 6% Bab. Rr, Sn 30.0 Alliang. 218.0 8.om.— 5 Mannh. Verſ.⸗G. 20.— 0— 9— Transport-Aktien .97—.— Pfalz. Lig 94.50 Mer wertebren, 9130 94 6% Pr..B. Lig 91.50 Allg. Lokalu.Kraft 91. Dt. Reichsb. Vorz. 1102 8% Rh. Oop. 86 94.25 Hapag.. 32.50 31.— %%„ 10 11 94.— Nordd. Lloyd. % Bad. St.⸗A. 27 868%%%.Kom. Gd. 906)% Chafen St. 8 84 00 Bios oPf. Hy Pfdb .89/ Rh. Hychfdb S arben5.2 Brem.⸗Beſigh. Oel Brown, Boveri. Cementw.Heidelb Daimler⸗Benz. Deutſche Linol. Durlacher Hof Eichbaum,Werger Enzinger Union arbeninduſtrie 0% Grkr. M. VA. 75.— 75.— 10⁴ C 92.50 81.— 82.— 11 50 11.50 83.— 53.— 53.50 39.50 4725 47,25 50.— 50.— 75.— 76.— 126.0 127.2 1190 119.0 Dt. Erdöl 34.25 SchantungEiſenb 37 50 Sälb. Giſeubah R—— 5 aeiuer 5 ſunghans Schecks, Lombards und Wertpapie⸗ Mannheimer Zeitung lndustrie-Aktien Aſchaff. Aktienbr. Dortm. Ritterbr. — St. K. öwen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwartztorchen Tucher Brauerei. Werger —2—*— Aſchaff. Buntpap. 116.0Bd. Maſch. Durl. Baſt Nürnberg Bekula Bemberg Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Karin. arſtadt + 1. emiſche Albert 46.25 46.— Eonti Gummi Daimler Dt. Atlant.⸗T... D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Dürrwerke. Dyckerh.& Widm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung Enzinger⸗linion 76 Eßlinger Maſch. 25.50 29,50 aber& S + 3 aſ v. J. O. Farben. 8 SherehSeer einmech. Jetter Felt. Guilleaume Geſfürel Goldſchmidt Ty. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger 5 aid& Neu anfwetk. Füſſen eſſ.⸗Naſſau Gas ilpert Armatur. indrichs⸗Auffer irſch Kupf. u. M. ochtief.⸗G. —9—— Phil. nag Erlangen. A, 32,75 82,70 der Neuen Mannheimer Zeitung Dienstag. 9. Januar 1934 Abend-Ausgabe Nr. 14 Widersiandsiähiger Efekienverkehr Trob eingeschrumpſien Geschäſisumianges überwog weiler das Anlagebedürinis am lesiverzinslichen Marki/ Aktien nichi einheiilich Mannheim uneinheitlich Die Börſe war heute ſtill, die Tendenz kann als knapp behauptet bezeichnet werden. Gegenüber den geſtrigen Schlußnotierungen ergaben ſich am Aktienmorkt nur un⸗ weſentliche Kursveränderungen. Farben notierten 127,25, Baldhof 48,50 v. H. Erſtmalig zur Notiz gelangten Gebr. Fahr⸗Aktien mit 100 v. H. Von Nebenwerten waren Sinner, Seilwolf und Enzinger Union etwas ſeſter. Am Bankenmarkt lagen Dedibonk und Dresdner Bank feſter. Von Verſicherungswerten waren Mannh. Verſicherung mit 20 /% p. St. angeboten. Der Rentenmarkt blieb gut be⸗ hauptet. Neubeſitz notierte 10., Alrbeſitz 94,75. Gold⸗ pfondbrieſe faſt unverandert. 8 Frankſurt widerſtandsfähig Wenn ſich auch das Tempo der Anlagekäufe ſeit den erſten Tagen des Januar etwas verlangſamt hat, ſo kommt überraſchenderweiſe doch immer und immer wieder ziemlich beachtliches neues Anlagebedürfnis für feſt⸗ verzinsliche Werte an der Börſe zum Vorſchein. Die Kurſe von hochſtehenden Renten wurden verſchiedent⸗ lich getauſcht in niedrigerſtehende Papiere. Durch ſolche Tauſchoperationen ſetzten ſpäte Reichsſchuldbuchſorderungen um 96 v.., Neubeſitz um 0,1 v. H. ſchwächer ein, während Altbeſitz ut behauptet war. Außerordentlich lebhaft und feſt waren dagegen Reichsmark⸗Anleihen und Dollar⸗ Bonds, die—2 v. H. anzogen. Darüber hinaus waren 6 v. H. Preußen 3 v. H. höher. Auslandsrenten lagen ge⸗ ſchäftslos. Für Pfandbrieſe beſtand immer noch Nachfrage, doch blieben die Kurſe zumeiſt unverändert. Aktien lagen uneinheitlich und überwiegend vernach⸗ läſſigt, Farbeninduſtrie bewegte ſich zwiſchen 127¼(1277“) bis 127½ v. H. Sehr ſeſt waren Südd. Zucker mit 2½ v. H. Steigerung. Im Verlaufe bröckelten, ausgehend vom Farbenmarkt, wo Material in größerem Umfang angeboten wurde, die Kurſe meiſt bis zu 1 v. H. ab. 6 Farben notierten bei 126,5(127,5), AEch 28 nach 29. Auch Schiff⸗ fahrtswerte gaben weiter nach, ſo Hapag um 96 v. H. auf 31. Während Neubeſin behauytet blieben, bröckelten Altbeſitz „ v. H. und ſpäte Schuldbuchforderungen v. H. ab. Pfandbriefe waren teilweiſe behauptet und bis ½ v. H. befeſtigt. Stadtanleihen lagen meiſt bis 1 v. H. höher. Tagesgeld unverändert leicht und 3 v. H. Berlin zum Schluß gut behauptet Die Börſe bewahrte heute trotz des ſtark geſchrumpften Geſchäftes eine bemerkenswerte Widerſtandsfähig⸗ keit. Aktien waren nur vereinzelt etwas niedriger, wo⸗ bei man wieder Sperrmarkoperationen beobachten wollte. Farben bei Aufnahme der Hausbank des Konzerns v. H. höher. Rechisbank verloren 176. Recht feſt lag eine Reihe von Spezialitäten. Südd. Zucker gewannen weitere 994, Bank elektr. Werte waren 15, Berger 2“ und Akku⸗ mulatoren 1½ höher. Das Hauptgeſchäft konzentrierte ſich heute weiter auf den Rentenmarkt, an dem in Reichsmark umgetauſchte Dollarbonds bei lebhaften Umſätzen in Front lagen und —176 v. H. gewannen. Auch Reichsſchuloͤbuchforderungen wurden auf höherer Baſis umgeſetzt, wenn auch hier das Geſchäft weſentlich ruhiger war. Neubeſitz(plus 90 Pfg.) lag wieder recht lebhaft. Altbeſitz konnten 15 Pfg. ge⸗ winnen. Induſtrieobligationen waxen überwiegend freund⸗ lich. Die Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn ſtiegen auf 110(10976). Im Verlauſe bröcketten Kurſe leicht ab. Die geſtrigen Notierungen wurden vereinzelt bis 1 H. unterſchritten. Reichsbank waren 27 niedriger. Am Ren⸗ tenmarkt Neubeſitz weiter lebhaft und erneut 10 Pfg. höher. Sehr feſt lagen Stadtanleihen. Der Schluß war gutbehauptet. Die ſehr feſte Tendenz der Nenbeſitz⸗ anleihe verlieh der Geſamtbörſe eine Stütze. Auch ACG wurde 6 v. H. höher als geſtern bezahlt. Reichsbank waren erholt. Am Geldmarkt war in Reichsſchatz⸗ anweiſungen lebhaftes Geſchäft zu verzeichnen. Die Reichs⸗ bank konnte nach Ausverkauf der alten Emiſſion mit der Abgabe neuer Schatzanweiſungen per 15. Fe⸗ bruar 1035 beginnen. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Frankfurt und Berlin, Fälligkeit 1994 102,25; 1935 100,12; 1936 96,87; 1997 93,87; 1988 92, Verrechnungskurs 96,0. Dollar erholt Im internationalen Deviſenverkehr vermochte ſich der Dollar weiter kräftig zu erholen. In Amſterdam kom er mit 1,59/ bis 59, in Zürich mit 3,31 und in Paris mit 16,40 zur Notiz. Gegen London veränderte er ſich verhältnismäßig gering mit 6,0976, da auch das engliſche Pfund gut behauptete Tendenz zeigte. Letztere wurde in Amſterdam mit 8,18/ etwa, in Paris mit 89,40 und in Zürich mit 16,85½% genannt. Von den Goldvaluten war der Schweizer Franken befeſtigt. Die übrigen Deviſen zeigten, mit Ausnahme der auf die Pfunderholung befeſtig⸗ -ZETTUNG Schluß gui behaupiei ten nordiſchen Valuten, rungen. keine nennenswerten Verände⸗ Berliner Devisen Diskontsatz: Reſchsbank 4, Lombaru 8, privat 3/ v. fl. Amtlich in Rm. Dis⸗Parität 8. Janu i 9. Januar rr. Suenos⸗Aires 1Beſo.782 0,6.4 Ranada* 4,198 2,632 2,636].682 2,638 Japan. Ien.65 2,092].319 0,821].817.819 airo.. 1ägypt. Pid.— 20.953] 14.07 14,10 14,065] 14.095 Türtei.. Itürt. Pfd.— 18,456.973.382.278.982 London... 1Sterl. 2 20,429 13,69 13,72 13.635[ 13,735 New Nork. IDollar 2½.198].692.693.692 2,08 ſtio de JaneiroliMillr..—.502] 0,226 0,.223].226.228 Uruquay. 1Goldveſoſ 4,43.359 1,401 1,399 1,401 Holland. 100 Gulden 3½¼ 168,739168.78 169,07 16 ,73 169.07 Athen. 100 Drachmen 7½.45 2,396.400.396.400 Brüſſel 1008-500P 3½ 8 58,21 58,86 58,26 58,83 Bukareſt.. 100 Lei6.511] 2,488 2,492] 2,488 2,492 Ungarn.. 100Pengd 4½ 73.421-.—3—.— Danzig. 100 Gulden 8 81,7 81.40 81.65[81,49 81,65 elſingfors 100FM 5¼½ 10.537 6,034.066.044 6,056 Siallen.. 100Ere“24.004] 210 22.022201 22.05 Jugoſlavien!00 Dinar 7½ 81,00 5,884 5,676 5,664 5,678 KRowno. 100 Litas 1433— 5—955— 465— openhagen 100 Kr..50.J61,09 1 51. 8 Shhebens 100 Eskudo 6 453,57 12,48 12,48 12,46 12,48 Osio. 100 Kr. 3½% 112,50 63,78 66.9263.73 68.97 Baris.„„ 100 Fr. 2½ 16,44 16.41 16,45 16.41 16,45 rag. 100 Fr. 3½ 12,438 12,465 12,485 12,46 12,43 chweig... 100 Fr. 2 61.00 61,22.88 81,1/ 81,38 Sofia... 100 Leoa 8 3,033].047 8,053 3,057.063 Spanien. 100Peſeten 6 81.00 84.57 34.63 34,57 34.63 Stockholm. 100 Kr. 8 112,24 70,53 70,72 J70,58 70,67 Eſtland.. 100 Eitm. 5½ 112,5075,37 7258 75,87 75,8 Bien 100Schilling 5 59,07 1 47,20 47,30 1 47,20 47,30 Mannheimer Großviehmarki/ 9. Januar Amtlicher Preis für je 50 lug Lebendgewicht— Zufuhr 3478 Stück 132 Ochsen 321 Kühe 697 Külber 1796 Schweine junge vollfl. 30/2 junge vollfl. 20/20 Doppelender/ üb 800Pfd.— älte e„ 22/5 ſonſtige.22/25 beſte Maſt 30/41 240—3 0„% 51ſ/53 ſonſtige.. 25/20 fleiſchige. 10/20 mittlere.. 35/38 5 117 Bullen 261 Färsen geriuge 28,34 lunge vollfl.28/20ausgemäſter 30,33 geringſte. 2/0 ſonſtige. 24½7 vollfleiſchig%½0 40 Schate fleiſchig.. 22/24 lfleiſchig. 23/25 mittlere..22727 Der Auftrieb zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt betrug 117 Farren, 132 Ochſen, 261 Rinder, 921 Kühe, zu⸗ ſammen 831 Tiere. Das Geſchäft war ruhig zu unver⸗ änderten Preiſen in allen Gattungen. Höchſtnotig für Ochſen 90—32 Pfg., für Rinder 30—33 Pfg. bei kleinem Ueberſtand. Am Kälbermarkt blieb der Auftrieb mit 697 Tieren hinter dem der Vorwoche zurück. Trotzdem war das Geſchäft ruhig, aber die Preiſe zogen um 1 Pfg. an. Höchſtnotiz 40—42 Pfg. bei langſamer Räumung. Am Schweinemarkt ſtanden 1796 Tiere zum Verkauf. Auf Grund der Schlußſcheine wurde für die erſten drei Quali⸗ tätsklaſſen die Höchſtnotig auf 50—53 Pfg. feſtgelegt. Das war mittelmäßig. Es verblieb ein kleiner Ueber⸗ and. *Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 9. Jan. 26 Ochſen, 30 Bullen, 65 Kälber, 101 Färſen, 271 Kälber, 748 Schweine. Preiſe per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 27—31, 25—27, 24—26, 22—24, 19—22; Bullen 28—20, 28—206, 22—23, 19—22; Kühe—, 22—23, 16—20, 11—16; Färſen 27—83, 24—27, 22—24, 19—22; Kälber 36—38, 38—36, 29 bis 38; Schweine—, 51—53, 50—52, 47—50, 45—47,—, 37—42. Tendenz: Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand, Schweine und Kälber langſam geräumt. Freiburger Schlachtviehmarkt vom 9. Jau. Zufuhr 17 Ochſen, 23. Rindern, 6 Farren, 26 Kühen, 182 Kälbern, 350 Schweinen, 2d Schaſen, Es koſteten: Ochſen: 27—29, 24 Tis 26, 19—24/ Rinder: 29—31, 26—28; Farren: 25.—27, 20 bis 28; Kühe:. 20, 14—10, 12—18; Kälber; 82—88, 88 bis 35, 282, Schiveine: 52—5ʃ, 48—51 Schäſe: 30—82. Marktverlauf: mittleres Geſchäſt. Lanoſchweine unter Höchſtnotig. Ueberſtand bei allen Gattungen. Die Preiſe ſind Durchſchnittspreiſe und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht, Merkt⸗ und Verkaufskoſten, Umſatzſteuer ſowie den natürlichen Gewichtsverluſt ein. Gold- und Silberscheideansſali Q Frankfurt a.., 9. Jan.(Eig. Dr.) In der 9. G wurde der bekannte Abſchluß mit 9 v. H. Dividende genehmiigt. Anſtelle der aus dem AR ausgeſchiedenen Georg Schwarz und Dr. Mar von der Porten wurde Rudolf Euler, Metallgeſellſchaft Frankfurt a.., neu⸗ ewählt. Auf Anfrage aus Aktionärkreiſen berichtete ie Berwaltung, daß das abgelaufene Jahr recht gut ge⸗ weſen und auch das laufende Geſchäftsfahr noch recht gut ſei. Die größeren Schwierigkeiten liegen für die Geſellſchaft im Exportgeſchäſt. Das Ausland haben in den letzten Jahren im größerem Umfange eigene Induſtrien errichtet. Das lauſende Jahr werde wahrſcheinlich ein 160 200„ 50,52 120—160„ 49/52 unter 120„—/— Sauen. 43%7 Zuſuhr: etwas ſchlechteres, aber immerhin noch befriedigen⸗ des Ergebnis bringen. * Oberrheiniſche Cartonagenfabrik Hirſchland u. Schiet⸗ tinger, G. m. b. H. Die Firmenbezeichnung iſt durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafter vom 6. Dezember 1933 geändert worden. Der Firmenname lautet jetzt: Oberrheini⸗ ſche Cartonagenfabrik G. m. b. H. Karſtadt Rud... Klein, Sch.& Beck. 42,12 42,25 Knorr Heilbronn—.— Konſerven Braun 40.75 40,7. Kraus& Co. Lock. 60.50 69.— Lahmeyer.. 1145 112,0 Lechwerke...——, Ludwigsh. Walz.—.— 72,87 Mainkraftwerke. 71.50 71,50 Metallg. Frankf.—.— 69,— Mes Söhne 45.89 45.— Miag, Mührb...——.— Moenus St. A. 36.— 55,50 Montecatini... 39.—. 39.— Rein. Gebh.& Sch. 50.— 50.— Rheinelektra. A. 95.— 95,— Röei 6 9¹ 2⁵— 93 einmetall. 55.— 95. Roeder, Gebr. D.—— 57.50 86— Phöni 71.—.— 100/0 100.0 214.0 217•7 6⁴ 163.0 1670 —2 61650 —— 69,50 42.— 42.50 27.50—— 31.— 31. 185,7 165 0 122.3 124.0 Rheinſtahl Festverzinsliche werte 9% Reichsanl. 27 95,— 94.75 Diſch. Ablöſgſch.1 94.70 94.50 „„ ohne 18.90 10.— D. Schuggebiete 6,25 9,35 doſo Bab. Kohlen T—.— % Kün e..——.— 5% Roggenwe 8— 60% Roggenrentb⸗—8 4 6/J% B Cix. Bb.] 98.5, 92. %% do. Com. 1 94.— 90.75 Rütgerswerke. 54.— 52.25 6/%.Sd. Pfdb. 8—— 81.—Sachtl ben... 143.0 143.0 9% Schnellpr. Frkicl. 8. ½ meritaner. 687 71 Schramm Lackf.. 26.50 01 4% 8 SchuckertNürnbg. 104.2 1½0eOeſt, Schag. Seilinduſt. Wolff—— 10%„ Goldrenie Siemens.Halske 147.0 10%„Kronen.—.— 048 Südd. Zucker.. 189.5 1 14%) conv. Rente———. Thür. Sief. Gotha—— 78, 100„ Silb.⸗R. Tietz, Leonhard. 15.75 15.75 4½9/ u Bap.R. Tricot. Beſiaheim—— 400— Ver. Chem. Ind.—.——.— 1% Band⸗GU—.— Ver. deutſch. Belf. 5,— 65.— 10% 100 Anl. Ver Glanzſtoff.—,—— Hollobl. 1041* Ver. Zeuſt. Berlin————,, ⸗Fr BLos 5 Woigt& Häffnei——— 67/%% Ung- Str. 18 0 Voltb. Seil. u. K. 25,— 24,50„14 57%/„ * Zellſtoff Aſchſfog. 4% Ung Goldr. 36.50—.— 4% ½ Kronenc. 0. 150.7 1. 97 Meme 30„ Waldho, 40.50 0 8826—%% Unat.S-1 2——. 50 48.50 95 Son 2 111 16 8 ufa FFreiwert.) 36.— 30— e Teh.RatRail.—, 2 Raſtatter Waga..——Transport-Aktien Ach. f. Verkehrw. 64,97 AE Eok u Raft 92.25 Südb. Eifendahn———.— — ana——— apag. 101 82.29 30,50 .——.— Hanſa.* Rordd. Sloßd 34.97 Bank-Aktien Bank. f. el. Werte Bank f. Brauerei. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Puivibk. — 9,80 1 Harmſt. U..B. 152.6 156 8 88.— 30,50 113 119,0 104.7 108.0 180.5 100.0 46,50 4/12 64.— 64.— 24.— 24.— 17.50 17.25 98,37 99.50 Montan-Alctien Buderus Eiſen 74.28 75,12 Eſchwell. Bacnw, 200 2090 83,— 38.Gelſenk. Bergw 60.— 89,12 8 Bergw 90, Gb. Sr u..0 —Kali Chemie 50 90, 80.5. 30% Kali Aſchersleden 1148 1140 53,5 58,50 4 Sahheiſz 75 1 5 7 IlKali Weſteregeln W annesm. Röhr. 62,25 240 2·420 Mansfelder 0 5 62.25 94.— 48.— 46.25 —— Aktien und Auslendsanleihen in Prozenten 9 9. bel Stöcke-Notierungen in Mark je Stück Otavi⸗Minen. 11.50 12,— Salzw. Heilbr. 185.0 Bergbau—.— 46,.— Tellus Bergbau Rhein. Braunkohl. 198.5 199.0 B u. Laurahütte 17.75 .. 89,42 90,— Ver. Stahlwerke 36,25 3ʃ Berliner Börse Oynamit Truſt. 69.50 61.62 Dyckerhoff& Wid 17, Dortm. Aetienbr.—.—— Dortm. Unionbr.—.—— Elektr. Lieferung. 91.— 92.— Elktr. Licht u. K. 99,25 99.87 Engelhardt.. 82. 64,75 Enzinger Union 76,75 75.— Eſchw. Bergwerk—. 8. 9. Dt. Aſiatiſche Bk. 90.25 Deurſche Disconto 56. Fahlb., Li 8 1 Deſch. ieberſee Bl. 2t8—9 7 3* 126 8 12.5 Dresdner Bank. 60.— 60.— Feldmühle Papier 77.87 77.50 Meiningerhppbk. 69.75 66,75 Felten& Guitl. 54.— 51,25 Oeſterr. Creditbk..— 25 Motoren, 40,— 41.— Reichsbank 166.0 Allianz Allg... 222.0 Gebhard Textil. Gehe& Co. Allianz Leben„210,0* Gelſenk. Bergwk. Wwclunis Ag, 8* 25 8 106. erm. Portld.⸗ 51.50 83. Accumulatoren 41.50 Gerresheim. Glas 27.50 Geſ. f. elektr. Unt. Ammendorf Nap. *. Goldſchmn bi. Th. K Anhalt.Kohlenw. 60.50 oibſchmipk. Kh, Aſchaffb 1 87.—— Gritzner Maſch. Augsb. R. Maſch. 55,— Balte Maſchinen 25,.— BanerMotorenw 185,0 Bayr. Spiegelglas—.— Bekula 9. P. Bemberg 46.50 ſergmann Elekt. 13.12 Berlin⸗Gubener 110,0 Serl. Karls. Ind. 90.6⸗ Berliner Maſchb. 70.— Braunk. u. Brikett 164.7 Braunſchw. A. G. Br.⸗Beſigh. Delj. 82,— Bremer Bulkan Miag⸗Mühlen Allg. Elektr.⸗CGG. Peton Bolyx 2 Hebr. Großmann— 33&— Hruſchwitz Textil Guano⸗Werke. 63.62 64.75 „ Hackethal 46.25 Halleſche Paſch.—.— 50, Hammerſ, Spinn.—.——,— Hann. M. Egeſt 5 Harburg Gu Phö 24.— 28,— Harkort St.⸗Pr.—.—— Harpener Vergb. 90,— 90.75 bedwigshütte.—,— 67.— Hilpert Maſch.. Sie—3 8 Bremer Wo 0 eee Sn, 8. 0 11.7• Säeſcben Leder 1270—.— Buderus Eiſenw. 74.75 75.— deſch Eiſen. 68.87 Charlott. Waſſer 85.75 95,75 Hohenlohe⸗Werke JG Chemie Baſel lamann, Phil. Chem. eyden Chem. Geiſenk„ Le. Bin.t 9 0.. ade) Loutf⸗ Bunnpnl Conti Linoleum Dalmler Motoren 98,37 Dtſch.⸗Atlant.⸗X. Deſſauer Gas. 1 Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol Diſche. Steinzeug 78 50—— Deutſch. Eiſenhdl. Kyffhäuſer Hütte Dresd. Schnellpr. Lahmeyer& Co. Dütrener Merall 65,———Laurahütte Rütgerswerke — Schuckert& 87 69.—2 15.50 16.500 Sinner A ⸗G. — 137.2 98.75 88.— — 119,5 118,5 60.— 89.25 Ilſe Bergbau Gebr. Junghans —4 6— Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Klbaneene nerwerke. C. 5. Knorr. 160.0 Kollmar Kgourd..— 81.75 Rölſch frölzer⸗We—7 Kötitzer Kunſtled.—— 69.— Krauß& Cie., Lok.——, Kronprinz Met. Stettiner Sübd. ucter Transtadio 70. 1136 113.6 19— 20.75 Dürkoppwerke.—— UEindesCismaſch. 77,½15 79,—0 200—240„, 50%53 Sarl Lindſtröm lingel Schuhfabr. Nagirus.⸗G. Nannesmann Mansfelder Akt. Naſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch Buckau⸗W. Maximil.⸗Hütte Rerkur Wollw. Mez Söhne Rimoſa Rix& Geneſt. Mühlheim Berg. Riederlauſ. Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Beb. Oberſchl. Kotsw. Drenſt.& Koppel Bergbau Ratpoeber Wagg at agg. 40 lheimelden kraft 45 Rhein. Braunk. 960 tbein. Elektrizit Rheinſtahl Mhein.⸗W. Kalk. Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. Sachſenwerk Salzderfurth Zaxotti Schl. El. u Ga 22 La e 9 chöfferhof Brau. 53.26 Schuhertck Salzer Schultheig⸗ Siemensk Halske 71.— 71.—Stoehr Kammg⸗ Stolberger Zinkh. Cham. mmodil. Thörl's ver. Oele Tieg. Leonhard Barziner Papter U. Chem. Charlott B. Btſch Nickelw —7 Glanzſt. Elbf. V. Harz Portl.⸗Z. V. Schuhf. B.& W Ber. Stahlwerke V. Stahl..d. 3 er.—— ſchiedentlich etwas beſſere Umſätze erzielt. Ruhiges Geireidegeschãfi Berliner Getreidegroßmarkt vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Bei weiter ausreichendem Angebot nahm das Geſchäft am Berliner Getreidegroßmarkt heute erneut einen ruhigen Verlauf. Iu der Provinz war die Verwertungsmög⸗ lichkeit für Brotgetreide auf Baſis der Höchſtpreiſe verein⸗ zelt weniger ſchwierig. Die Wiederaufnahme der Schif⸗ fahrt auf der Elbe hat ſich preismäßig noch nicht ausgewirkt. Von den frachtgünſtig gelegenen Stationen wurden per⸗ An der Küſte blieb der Abſatz unbefriedigend. Das Mehlgeſchäft beſchränkte ſich überwiegend auf den Umſatz in Loko⸗Ware. Die Angebot⸗ und Preisverhältniſſe für Hafer hatten ſich wenig verändert. Auch Gerſte lag unveründert ruhig. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 103 Br. ruhig; dto. Roggen 160 Br. ruhig; Gerſte: Brau, ſeinſte neue frei Berlin 187—191(ab märk. Station 178—182); Sto. gute 180—185(171—176); Sommer, mittl. Art und Güte 169 bis 175(160—166) tuhig; Märk. Hafer 149—155(140—146) ruh.; Weizenmehl: Auszugs 3,70—32,70; Vorzugs 30,70—31,70, Bäcker 25,70—26,70; Voll 29,70—80,70 ruhig; Roggenmehl 21,90—22,90 ruhig; Kleie: Weizen 12,20—1260; Roggen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen: Viktoria 40—45, kl. Speiſe 32—36; Futter 19—22, Peluſchken 17—18; Ackerbohnen 16,50 bis 18; Wicken 15—16,50; Lupinen, blaue 11,50—12,50; Sto. gelhe 14—15; Seradella, neue 19—22. Ausſchließlich Mo⸗ nopol⸗Zuſchlag notierten: Leinkuchen 12,70; Erdnußkuchen 10,60; Erdnußkuchenmehl 11; Trceckenſchnitzel 10,30—10,40; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,80; dto. ab Stettin 9,20; Kartoffelſlocken 14,30; dto. freie Ware 14,80; Speiſe⸗ kartoffeln weiße 1,40—1,50; rote 1,55—1,65; Odenwälder 1,85—1,90; Rauhſuttermittel ſtetig, drahtgepr. Roggenſtroh 0,50—0,65; dto. Weizenſtroh, Haferſtroh, Gerſlenſtroh 050 bis 0,65; gebund. Roggenlangſtroh 0,65—0,85; bindfaden⸗ gepr. Weizenſtroh 0,35—0,45; Häckſel 1,25—1,45, handels⸗ übl. Heu 1,40—1,70; gutes Heu(1. Schnitt) 2,40—2,80; Zu⸗ zerne loſe 3,20—3,60; Thymotee, loſe 3,30—9,70; Kleeheu, loſe 3,20—9,60; Mielitzheu loſe(Warthe) 240—.2,50; dto. (Havel) 1,80—2,00; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrecht⸗ liches Lieſerungsgeſchäft: Weizen'2 geſ. Erzeugerpreis 181; W 3 184; W 4 186; Roggen R 2 148, R 3 181(Hon⸗ delspreis 153); R 4 159(155); Haſer nicht notiert. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Jan. 2,87 März 3,05; Mai 3,07.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 59,50; März 57,50; Mai 56. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 16.) Tendenz ruhig; März 4,% (4,496); Mai 4,5(4,5); Juli 4,0(4,%).— Mitie: Tendenz träge: März 4,4½4(4,456); Mai 4,596(4,576% Juli 4,6%(4,66). * Nürnberger Hopfenbericht vom 9. Jan. Keine Zuſuhr. 49 Ballen Umſatz. Hallertauer 200—300, Pfälzer 200; Tendenz unverändert feſt. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 9. Jan. 5 Dr.) Jan. 4,00 B 3,80 G, Febr. 4,10 B 3,00 G, März 4,0 B 400 G. April 40 8 4,10 C; Mai 4,40 B%0 6 Auguſt 4,70 B 4,50 G: Okt. 4,80 B 4,00 G; Tendenz ruhig. — Mehlis per Jan. 31,655 Tendenz ruhig; Wetter trübe. 95— * Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Untverſal Stand. Middl. Anſang: Jan. 548; März 540; Mai 557; Okt. 555; Jan.(35) 554; Tagesimport 25 800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 547; März 549 Mai 557; Juli 547; Okt. 551; Jan.(35) 553, März 557: Mai 5607 Juli 562; Okt. 565; Jan.(96) 567; Loco 568. Tendenz ruhig, ſtetig. Berliner Neiallbörse vom 9. Januar Kupf. Kup, Kupf.[Blei Blei Bler Zink Jint Rk bez. Brief] Gelde dez. Brier Geiddez. ſdae rd Januar.—,— 141.— 14751—.— 19.25 1875 —— 41.— 14.75 4 Nürg.—— 41,— 14.75 April— 4125.— Ma 42650 15.— Juni.—,— 42.— 15.— Juli.—— 42.25 15.25 Wiguſt—.— 4775 15.25 Septr. J. 15 25 Bktober—— 48.26 15.50 Rovembſ—.— 43 25 15.50 8 Dez.. 43.25 43.25 15.50.— 22.— 21 25 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytiupfer(wirebars) prompt 48,25„ für 100 Kilo; Rafſinadekupſer loco 44—45; Standardkupfer loco 40—41; Standard⸗Blei per Januar 14,50—15; Original⸗ hüttenrohzink ab norödd. Stationen 19—19,50; Oxiginal⸗ hüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160; Banka⸗ Stratts⸗, Auſtrolzinn 312; Reinnickel 98—90proz. 905; Anti⸗ mon⸗Regulus 30—41; Silber in Barren etwa 1060 fein per Kilo 89—42. Londoner bieiallbörse vom 9. Januar Wetalle C per To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ouner) Kupfer, Standard 81.,35 Zinn, Standaro ſ224 2/ Aluminium—— Monate. 1 50 3 Monate 224.3 Antimon Settl. Preis 81.85 Settl. Preis 224 2] Queckſilber Elektrolyt. 84.75 Banka.. 229 5 Platin4 beſt ſelecied 34.25 Straits.. 229 2J Wolframerz ſtrong ſheets.—] Blei, ausländ.. 10,65 Nickell—— El'wirevars 85 251 Zinf aewöhulich 14.65 Weißbiedt * Ermäßigung der ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe. Der ſüddeutſche Zintblechhändlerverband teilt mit, daß mit Wirkung vom 8. Januar 1934 die Preiſe um 1 v. H. herabgeſetzt worden ſind. 7 * Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗Ac, Berlin. In den AR wurde Geh. Bergrat Dr.⸗Ing. e. h. Arnold Röh⸗ rig gewählt. 6. 9. 8. 8 9. Vogel Telegraph. 78.— 78,87 —.— Bogtländ. Raſch..——. —.—[Voigt& Haeffner Wanderer Werke 91 25 91.— WeſteregelnAlkal 115.5 114.7 Weſtf. Eiſen. 80.50 82,— Wiſſener Metall. 84,50 85,.— 77.— Reuef Verein.—-——— ellſtoff Waldhof 49,.— 47.75 Deutſch⸗Oſtafrika 36.50 36 50 Neu⸗Gulnea... 106,5 105,5 Otavi Minen. 11,62—. Freiverkehts · Kurse Leterso. J. V Ruſſendank..— Deutſche Petrol. 87— 8780 Burbach Kalt. 13.— Diamond. 3,2 Kee 8 9 decarſular Bahrz———, Sloman Salpeter—— Südſee Phosphat——— Ufa⸗Fllm ——— Fortlaufencde Notlerungen(Schius) Accu. 1857 106,9] Sabmever& Co. 1149 Aku.. 485 41.75Laurahütte... 2150 210 Allg. Eieftr. Geſ. 28.16 26.50 Leopoldgrube... 28.85— Aſchaffenb. Zell, 87 75 37.— Mannesmannrb. 68.50 61.89 Bayer. Mot.⸗ W. 1889 187,7] Mansfeld.-G. 29.3 28.78 „ Bemberg. 46.25 26.750 Maſchinenbau⸗U. 40.75— ul, Berger Tieſb. 101,2 158.0 Maximiliansh..—— erlin⸗Rarlsr. F. 90,500 Meiallgeſellſchaft—.—— —5 163.0„Montecatini“.— 8850 Vrener-ä. 1870 1675 Seerſcht, Kekes, Buderus Eiſenw. 7,65 3— — 83˙2 önig Bergbau Charlott. Waſſer E8, 1300 Volgpßonwerte Comp. Hiſpano. 3 85.0 155,0 Rh. Braunk. u. Br. Cont. Gummi⸗W. Rhein Eleitr.. 88 Continentaledin. 52.—.— 820 Daimter Benz„ 80.65 39,50f 9„Weſtf.Elekte. Denutſch. Allant. 147 Rütgerswerke 15².˙0 0 Deſſauer Gas 104.7 Salzderfurtg Kall 76,78 Deutſche Erdöl 7 S, Deutiche Kabelw. 68.— 64.— S 11³¹⁰ 91 Deutſche Linol.. 47.50—— 1610 Dorin Untee.—.— Schuder K.— Dortm. Union.⸗B ,—— —2 EintrachtBraunk.—.—— 5 0 92..— Stöbr, Kammg. 5 El. Licht u. Kraft 90,50—.Stolberger Sing Engelh. Brauerei 68.50—.— Südd. Juckee J. G. Farben. 127,9 Thür. Gas. Feldmütle Pap 29.——.—Leonhard Tieh 8 Jelten& Guill. 54,.25—. Ver. Stahlwerke Gelſenk. Bergwk. 90,.50 Bogel Telegr. —* r. 49 15—.—WeſteregelnAltat „I„ 88., Goldſchmidi Th. 80.50 Zellſtoff Waldhof Hambg. Elek. Bank elektr. Werte 104 6 Parpen. Bergdau 91.75 Bank für Brau. 0 aun, 7172 40/ Peimebank.. 8 n— A. G. fü Hotelbetriebsge...T Allgem. Lokalb. Ilſe Bergbau.— D. Reichsbahn B. lje Genußſch. 107,2 0 Hapaeg ebr. Junghans 33.—.— Hemburg Eüd. S. 2 Kali Chemie. Hanſa Bampfſch. Kali Aſchersleben 115.0 9 4— INordod. Lloyd. 88 107.7 Kbcner Werie, 60.65 59,75] Dtavi Minen 12.—.85 61.50 61.— 45.62 10·50 87,50 100.0 91.75 80.75 74.80—.— 60.— Rh. Stahlwerke. ** 8. 32 9 * 8. Seite /Nummer 14 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 9. Januar 1984 8000 Bilder auf 10 Meler Jilm Ein 60 Meter langer Film läuft andert halb Stunden⸗ Der Berliner Mitarbeiter des„Mittag“ mit dem Ingenieur hatte R. Thun eine Unterre⸗ dung, in der Thun dem Journaliſten hochintereſ⸗ ſante Mitteilungen über ſeine aufſehenerregende Ich beſchäftigte mich lange Zeit mit Fernſeh⸗ verſuchen— das neue Verfahren der Linienſteue⸗ rung, das Ardenne ſeinen Verſuchen zugrunde legte, ſtammt von mir. Und ich kann ſagen, daß ich ohne dieſe Verſuche auf das nicht ganz naheliegende Verfah⸗ filmtechniſche Erfindung machte. Das eine Autoſtunde von der Großſtadt entfernt liegende Laboratorium im Kellergeſchoß des Hauſes iſt mit mehr oder minder x und geheimnisvollen Drähten„überfüllt“, wie es ſich bei einem Erfinder gehört, der— auf den Beſuch vorbereitet— damit beſchäftigt iſt, einen Verſuchs⸗ der dieſelbe Größe hat wie der gewöhnliche Normalfilm. Dann ſchaltet er das Licht aus, und die„Vorſtellung“ beginnt: Unwichtigkeiten des täglichen Lebens, wie ſie uns alle paſſieren, rollen vor mir ab, die Familienmit⸗ glieder betätigen ſich als Filmſtars, und nur, da ich „berufsmäßig“ ſcharf beobachte, ſehe ich im Bild ein⸗ film einzuſpannen, zelne kleine viereckige Felder. Nach 12 Minuten iſt der„Familienfilm“ beendet, Herr Thun bietet mir einen Stuhl an und ſagt: ſieben Meter Film ge⸗ woraufhin der Stuhl zu meiner Rettung „Sie haben ſehen...“ wurde. ſoeben nur „Wie iſt das möglich?“ ätſelhaften Apparaten irgendwelche ren nie gekommen wäre. Es war mir nur durch Ueber⸗ tragung von Erfahrungen aus dieſen Experimenten möglich. Nun alſo in der„Praxis“ aufgenommene Bild wird zerlegt, geben gemeinſam ein Bild noch die 20 Quadrate auf der Leinwand, die ich hof⸗ fentlich ganz wegbekommen werde. Teile hat ein Ausmaß von 0,95 mal 1/2 von denen nur 0,8 mal 0,8 verwertet werden, Reſt gilt als Schrumpfungsreſerve. Die Teilbilder liegen aber nicht etwa nebenein⸗ ander, wodurch die Teilung illuſoriſch wäre, mehr müſſen Sie ſich 20 Reihen nebeneinander vorſtellen. des Alle die einzelnen Arme und Beine, die Sie ſehen, ſetzt der Apparat wieder zuſammen. So werden Sie, hoffe ich, verſtehen, daß der Film die Unzahl von Bildern aufnehmen kann, da ſie ſo klein ſind und der Film die normale Breite hat. Ein Meter dieſes„Zei⸗ zwanzig Teile — daher ſahen Sie auch Jedes dieſer Die Anfänge ſind ſtufen⸗ artig gegeneinander abgeſetzt, das oberſte Bild der erſten Reihe iſt alſo ein Teil und ſo fort. weiter. Das der 20 Millimeter, der viel⸗ Teilbilder erſten Bildes „Das iſt das Geheimnis der Erfindung, die ich Ihnen nun erklären werde. Nehmen Sie dieſe Lupe. Sie ſehen die millimeterkleinen, balkenartig ange⸗ ordneten Bi-Schen, beſſer geſagt Teilbildchen, auf einem Zenti neter ſind es acht Stück. Das heißt alſo, daß auf einen Meter 800 und auf zehn Me⸗ ter Film 8000 Bilder gehen. Den beſten Be⸗ griff können Sie ſich machen, wenn ich Ihnen mit⸗ teile— ſofern Sie es nicht ſelber wiſſen—, daß ein Meter Normalfilm 52 und der kleinſte bisher be⸗ kannte Schmalfilm von 8 Millimeter 260 Bilder hat. Jedes Bild wird bei der Aufnahme zerlegt und bei der Vorführung wieder zuſammengeſetzt durch ein beſonderes optiſches Syſtem, das ſich in beiden Ap⸗ paraten befindet und das ich vorläufig noch nicht verraten möchte. Und nun zu den Koſten. lenfilms“, wie ich den Streifen nenne, koſtet eine Mark, während man für dasſelbe„Bildquantum“ bei einem Schmalfilm das Zehnfache, beim Normal⸗ film ſogar das Dreißigfache rechnen muß. Denn meinen Film können Sie ſpielend ſelbſt entwickeln, was weitere Koſten ſpart. Für 1,50 Mark für eineinhalb Meter kann jeder Filmſtar werden und dieſe Vorführung dauert zweieinhalb Minuten. Auf 60 Meter bringe ich mit meinem Syſtem einen Inhalt unter, deſſen Vorführung eineinhalb Stunden dauert. Daß der Forſcher durch meine winzigen Teilbild⸗ chen künftig in der Lage ſein wird, die einzelneen Teile der Pflanzen„wachſen“ zu ſehen, liegt auf der Hand, und billiger als bisher iſt es auf jeden Fall. Doch auch der Arzt wird für 1,50 Mark gern von ſeinen Patienten Aufnahmen machen, um ihre Fort⸗ ſchritte— zum Beiſpiel bei Lähmungen— feſtzu⸗ ſtellen. Mein wichtigſter„Kontrahent“ aber ſoll der Amateur ſein, der nun für billiges Geld filmen kann, ſoviel er Luſt hat. Und ich kann Ihnen noch verraten, daß ich bereits daran arbeite, meinen Film mit einer Lichttonanlage zu verſehen——!“ Die Aufgaben des Schauſpielers Bemerkenswerte Aeußerungen Emil Jannings. Emil Jannings, als Schauſpieler in Deutſch⸗ land ebenſo volkstümlich wie in der Welt berühmt, iſt ſeit drei Tagen wieder in Deutſchland, und er hat ſich in Berlin auf einige an ihn gerichtete Fragen hin über die Au gaben des Schauſpielers im jungen Deutſchland geäußert, worüber die „DAZ“ intereſſante Mitteilungen macht. Zunächſt ſei verzeichnet, daß Emil Jannings freudig dem Willen zum Volkstümlichen im neuen Veutſchland, der ja überall zutage tritt, zuſtimmt. Er warnt davor, das Volkstümliche zum Schlagwort oder zur Theorie wer⸗ den zu laſſen. Seine Auffaſſung greift tiefer, er weiß, daß die Seele der Volkstümlichkeit im Gemein⸗ ſchaftsleben heruht, die Gemeinſchaft iſt erſt das Fundament echter Volkstümlichkeit, und deshalb be⸗ keennt ſich der Künſtler Jannings ganz tiſchen Beſtrebungen, die ein lebendiges Gemein⸗ ſchaftsbewußtſein in Deutſchland ſchaffen wollen. Und vom Gemeinſchaftsgedanken aus umreißt er auch die große neue Aufgabe des Schauſpielers im erneuerten Deutſchland.„Wieder zum Gegenſpieler der Gemein⸗ ſchaft zu werden, wieder zu zeigen, was eine Riege, ein Bund, ein Stand, ein Volk ſei. Um ſolches durch⸗ ſichtig zu machen, muß man nicht Riegen, Bünde, Stände, Völker auf die Bühne oder auf die Leinwand bringen, ſondern nur einzelne Menſchen mit ihren Nöten, Kämpfen, Hoffnungen, Herzen und Taten. Kurz, Einzelmenſchen, die ihre Welten wirk⸗ lich verkörpern. Wie auch umgekehrt die Seele dez einzelnen erſt ganz ſichtbar und verſtändlich wird, wenn ſie ſich vom Hintergrund ihrer Gemeinſchaft ab⸗ hebt. von Riege, Stand und Volk“. Soweit Jannings. Dieſer große Mime hat es erfaßt, auf welche Weiſe die Beſeelung des deutſchen Theaters in der Zeit des Anbruchs der von unten auf feſtgemauerten Volksge⸗ meinſchaft vor ſich zu gehen hat. die zu den poli⸗ Der Babiſche Kunſtverein ſtellt aus Karlsruher Kunſtſchan im Jaunar Man glaubt ſich in die guten alten Vorkriegs⸗ zeiten der Ausſtellungen des Kunſtvereins verſetzt, wenn man die eben eröffnete Kunſtſchau durchſchrei⸗ tet, die in der Hauptſache drei Kollektionen ausge⸗ reifter Maler und gereifter Werke vorführt, anſtatt, wie manchmal in den letzten Jahren, den Tummel⸗ platz für Probleme abzugeben, die zwar für den Künſter notwendig ſind, aber füglich im Atelier bleiben ſollten, bis ſie der Maler gelöſt hat. So tritt uns hier mit einem Teil ſeines Lebenswerkes der Grötzinger Otto Fikentſcher entgegen und be⸗ weiſt dem überraſchten Beſchauer, daß er nicht nur Rehe und Hirſche zu malen verſteht, ſondern daß er zu unſern beſten Landſchaftern gehört. Wohl ſpielt das Tier, Rotwild, Fuchs, Großvieh, Vögel, faſt auf allen Bildern eine wichtige Rolle, aber dem auf⸗ merkſamen Betrachter erſcheint es ͤͤoch vielmehr als ein belebender Teil der Landſchaft, denn als Selbſt⸗ zweck. In der Stimmungslandſchaft, der Darſtellung der Luft in jeder Jahres⸗ und Tageszeit, erreicht er Großes, das uns packt, weil wir mit ſeinen Augen Schönheit des deutſchen Waldes, der Küſte und der Ebene ſehen lernen. Der Münchener Prof. C. Blos genießt ſchon ſeit Jahren durch ſeine Bilder in Glaspalaſtausſtel⸗ Iungen verdienten Ruhm, und wir freuen uns des⸗ halb, von ihm eine Sammlung zu ſehen, die den gan⸗ zen großen Mittelraum füllt. Im Bildnis und Fi⸗ gürlichen liegt ſeine größte Bedeutung(Sohn, Gat⸗ tin, Selbſtbildniſſe, das Modell, Bauersfrauen in Tracht, Prinzreg. Luitpold), doch gehören auch ſeine ſtimmungsvollen Interieurs und Stilleben zum Beſten dieſer Gattung. Mit ſeinem Wanderer“ er⸗ hielt er ſeinerzeit oͤie Große goldene Mesaille. Die dͤritte Kollektion zeigt einige kleine Land⸗ ſchaften und vortreffliche Bildniſſe von R. Walch⸗ Karlsruhe, die mit ihren hellen, fein abgetönten Farben und dem ſtarken Ausdruck in den Augen Be⸗ wunderung verdienen.(Selbſtbildnis mit Clown, Generäle, Damenbildniſſe). Am eindrucksvollſten dürfte das Bildnis der Gattin des Künſtlers ſein. Hübſche und originelle Buchilluſtrationen bringen Prof. Liebich⸗Gutach und Leo Faller. Dr.f⸗. Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100mm je mm SPf. Stellengesuche je min 4 Pi. Kleine Anzeigen Annahmeschlul für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Offene Stellen Groger Eckladen Piano aut erh., bill. 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