Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mt und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäfteſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pig Beſtellgeld. Abholſtellen Wald⸗ Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger bofſtr 12. Kronorinzenſir 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 13, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichüratze 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Siuntpres 10 P. Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 9 3. 7o mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt, Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheem Abend⸗Ausgabe Aus englijcher Auelle Meldung des DNB. — London, 11. Jan. „Times“ befaßt ſich mit der Sitzung des Ab⸗ küſtungsausſchuſſes des Kabinetts am Mitt⸗ woch. Wie verlaute, habe man ſich auf die Auffaſſung geeinigt, daß die im Gange befindlichen Verhand⸗ lungen genügend Fortſchritte machten, um ihre Fortſetzung wünſchenswert erſcheinen zu laſſen. Die Methode regelmäßiger diplomatiſcher Mitteilungen und perſönlicher Fühlungnahme habe ſich als zweckmäßig erwieſen. Dies gelte auch für die Zukunft. Auf dieſem Wege laſſe ſich noch am eheſten erhoffen, daß zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land eine gemeinſame Grundlage gefunden werde. Wenn Simon wohrſcheinlich am 15. nicht in Geuf ſein wird, ſo geſchieht das, wie„Times“ meint, weil er den dringenden Wunſch hat, mit verſchiedenen Außenminiſtern in mög⸗ lichſt enger Fühlung zu bleiben. Zwiſchen London und den anderen Hauptſtädten ſei ein lebhafter Gedankenanstauſch im Gange. 8 Ueberdies ſei es ſo gut wie ſicher, daß Paul⸗ — ur infolge der außenpolitiſchen Kammer⸗ Sſprache in Paris nicht vor Mitte nächſter Woche ach Genf kommen könne. Heute werde Simon eine 5 nterredung mit Henderſon haben. An —55 Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz am 2. Januar teilzunehmen, ſei England zwar durch⸗ aus bereit, doch dürfte es aus mehrfachen Gründen beſſer ſein, ſie zu verſchieben, beſonders in der Hoffnung, daß Ende Januar die Grun d⸗ lage einer Vereinbarung zwiſchen Frankreich und Deutſchland geſunden Jein könne. Die„Times“ bringt eine Inhaltsangabe der franzöſi Bentf er die von ihrem Pariſer Korreſpondenten herrührt ecte Pauntet, fol es das Ziel der N * ſchläge ſein, Gleichheit innerhalb eines Syſtems Abk Sicherheit zuſtande zu bringen auf Grund eines „bltommens, das eine wirkſame Kontrolle und eine kollektive Garantie aller vertrags⸗ 48 ließenden Teile vorſähe. Der Korreſpon⸗ dent begnügt ſich nicht, darüber zu berichten, ſondern macht ſich zum Anwalt der Vorſchläge, indem er ſie als beſtimmt geeignet bezeichnet, durch ſchließliche allgemeine europäiſche Abrüſtung zu Lande und in der Luft bis auf den deutſchen Stand Gleichheit berzuſtellen, ſtatt durch eine Aenderung des deut⸗ ſchen Rüſtungsſtandes nach oben. „Mit Ausnahme eines Teiles ſeien die Vorſchläge Jo gut wie gleichlautend mit denen, die Frankreich in Genf angenommen hatte, die aber niemals reſt⸗ los veröſfentlicht worden ſeien infolge des durch Deutſchlands Weggang verurfachten Zuſammen⸗ bruches. Es ſeien zwei Perioden vorgeſehen. Die erſte ſei die Uebergangsperiode, die zweite ſtelle— ſagt der Korreſpondent— völlige Gleichheit der Abrüſtung her. Die Länge des erſten Abſchnittes(urſprünglich vier Jahre) ſolle von der Dauer der Zeit abhängen, die Deutſchland brauche, um die tatſächliche Umwand⸗ lung der Reichswehr in eine Armee von 200 000 Mann() mit kurzer Dienſtzeit zu vollziehen. Die Zahl von 300 000 Mann gelte nach kranzöſiſcher Auffaſſung als unannehmbar. Frankreich verpflichtet ſich, während dieſer Zeit ſeine Rüſtungen in keiner Weiſe zu vermehren und Schritt für Hchritt mit der deutſchen Umwandlung ähnliche Aenderungen in ſeiner Armee vorzunehmen. Da das Ziel Abrüſtung ſei, ſolle nach frau⸗ zöſiſchem Wunſch Deutſchlaud ſich verpflich⸗ ten, Rüſtungsmaterial weder herzuſtellen noch zu beſitzen, das ihm gegenwärtig ver⸗ boten ſei. Es werde aber natürlich das Recht haben, Waffen für die neu einzuſtellenden 100 000 Mann anzuſchaf⸗ ſen. Der von Frankreich vorgeſehene Kontroll⸗ ausſchuß ſolle ſofort eingeſetzt werden. Ferner würden beſtimmte Verminderungen bei der A uſw. verlangt(nicht wie es geheißen habe, SS, S ihre Abſchaffung). Die Denkſchrift vertrete die An⸗ ſicht, daß das Regime in Deutſchland innerpolitiſch 0 gefeſtigt daſteht, daß wenigſtens ein Teil der Formationen entbehrlich ſei, die immer noch von den Franzoſen als militäriſch verwendungs⸗ fähig betrachtet würden und ihnen deshalb ſo viel Korge verurſachten. Die Meldungen, wonach die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge das Angebot enthielten, 50 v. H. der Militärflugzenge außer Dienſt zu ſtellen, Donnerstag, 1. Januar 1934 Neue Einzelheiten über die Denkſchrift Freiherr Götz von Künig, Köpfe vom Tage Lapeyre 145. Jahrgang— Nr. 18 Lucien Lamoureux, General der Kavallerte, ſtarb 85jährig wurde zum Unterſuchungsleiter in der bisherige franzöſiſche Arbeits⸗ auf ſeinem Gute Wolkersdorf(Lauen⸗ der Affäre des Bankkrachs von miniſter, übernahm das Kolonial⸗ burg). Bayonne ernannt. miniſterium, PPP—— ſeien zutreffend. Das Angebot ſei aber den Beſitz leichter Tanks haben ſoll. Das Artillerie⸗ daß andere Läuder das gleiche tun. abhängig davon, Der Korreſpondent meint, daß dieſe franzöſiſche Forderung ſich nicht auf die Luftflotte Großbritanniens erſtrecke. In Frankreich gebe man nämlich zu, daß die Abrüſtung der engliſchen Luftwaffe bereits weitgehend durchgeführt ſei. Es ſei auch möglich, daß der Vorſchlag der Abſchaf⸗ fung aller Bombenflugzeuge in der Denk⸗ ſchrift wiederholt worden ſei, obwohl dies von einer internationalen Kontrolle der zivilen Luftfahrt abhängig gemacht werde. Am Ende der erſten Periode, das heiße, wenn die Angelegen⸗ heit der Mannſchaftsbeſtände vollkommen geregelt worden ſei, trete das franzöſiſche Verſprechen, etappenweiſe bis zum deutſchen Stand abzurüſten, in Kraft. Man könne. meint dazu der Times⸗Korreſpondent, annehmen, daß, falls die erſte Periode in befriedigender Weiſe verlaufen ſei, dieſer Prozeß mit ähnlicher Schnelligkeit durchgeführt werden müſſe. Als eifriger und vorbehaltloſer Für⸗ ſprecher der franzöſiſchen Auffaſſung erklärt dann der Berichterſtatter, daß man eine wirk⸗ liche und ehrliche Gleichheit anſtrebe, gehe klar dar⸗ aus hervor, daß die franzöſiſche Denkſchrift, falls beſchloſſen werden ſollte, Waffen wie leichte Tanks während der erſten Periode beizubehalten, ohne wei⸗ teres vorausſetze, daß Deutſchland auch das Recht auf kaliber hoffe man auf ein Höchſtmaß von 15 Zenti⸗ meter feſtzuſetzen. Zum Abſchluß des„Times“⸗Berichts wird es als möglich bezeichnet, daß im Laufe der Ver⸗ handlungen die franzöſiſche Regierung ſich hier und da zu einigen Aenderungen der Ein⸗ zelheiten ihrer Vorſchläge bereit finden werde. Es beſtehe aber guter Grund für die Annahme, daß dieſe Vorſchläge im weſentlichen die äußerſte Grenze deſſen darſtellten, was Frankreich zuzugeſtehen be⸗ reit ſei. Die Dauer der erſten Periode ſei nach franzöſiſcher Auffaſſung vollkommen von der Energie abhängig, mit der Deutſchland die Umwandlung der Reichswehr in eine Milizarmee durch⸗ führe, während in der zweiten Periode es in Deuiſch⸗ lands Ermeſſen geſtellt ſei, die Erreichung der Gleich⸗ heit durch Abrüſtung zu beſchleunigen, indem es ſeine Nachbarn von ſeinem guten Willen und Friedens⸗ wunſch überzeuge. Wohl um dieſe Dinge dem engliſchen Publikum in dem Licht großer Zugeſtändniſſe erſcheinen zu laſſen, bemerkt der Berichterſtatter, das Bekannt⸗ werden der Vorſchläge werde bei der fran⸗ zöſiſchen Rechten vorausſichtlich einen Sturm von Anklagen gegen die Regierung Chautemps auslöſen. „Die menichlichen Beziehungen vergiftet⸗ Scharfe Kritik an der Regierungskommiſſion des Saargebiets Meldung des DNB. Saarbrücken, 11. Januar Die„Saarbrücker Zeitung“ kann erſt heute zu den ſogenannten Bemerkungen der Regierungskom⸗ miſſion zu der Eingabe der Deutſchen Front kritiſch Stellung nehmen, da ſie am Mittwoch die Bemer⸗ kungen ſelbſt als Auflagenachricht bringen mußte. Sie erklärt zunächſt, daß ſie die Bemerkun⸗ gen der Regierungskommiſſion auch ohne Zwang veröffentlicht hätte, da das Volk wiſſen ſolle, wie diejenigen über das Saarvolk denken, die zur Zeit noch die Ehre haben, es zu regieren. Die„Saarbrücker Zeitung“ fährt dann u a. fort: Hätte es, ſtatt die politiſche Führung der Bevölke⸗ rung des Saargebietes zu diffamieren, einem amt⸗ lichen Regierungsbericht nicht beſſer zu Geſicht ge⸗ ſtanden, die Ehrlichkeit dieſer Bemühungen anzuer⸗ kennen? Und wäre es zuviel verlangt, wenn wir die Regierungskommiſſion erſuchten, ſie möge einmal erwägen, ob nicht ihre eigenen, das innere Gefüge der Bewegung erſchwerenden Verordnungen die volle Auswirkung ſolcher Bemühungen um Diſzi⸗ plin und legales Verhalten unmöglich machen. Daß ſtatt deſſen eine Pauſchalverdächtigung gegen die Landesführung ausgeſprochen und damit die geſamte nationalſozialiſtiſche Bewegung an der Saar mit dem Odium der politiſchen Unzuverläſſigkeit bedacht wird, muß von der Bevölkerung als eine Belaſtungsprobe ſchwerſter Art empfunden werden. Aber wir wundern uns darüber nicht mehr. Es iſt nur eine der vielen Unverſtändlichkeiten, durch die ſich dieſer Bericht auszeichnet. Die Regierungskom⸗ miſſion bekennt ſich zu Mitteln der politiſchen Aus⸗ einanderſetzung, die uns als höchſt bedenklich erſchei⸗ nen. Es kann nicht von Vorteil ſein, wenn der Ein⸗ druck entſteht, die Regierungskommiſſion halte es für erlaubt, den politiſchen Kampf, die Achtung vor der Perſön lichkeit des Gegners, außer acht zu laſſe. Die Bevölkerung iſt nicht mehr erſtaunt darüber, daß die Regierungskommiſſion jedes Verſtändnis für die nationale Bewegung im neuen Deutſchland ver⸗ miſſen läßt; aber die Bevölkerung hätte erwarten dürfen, daß man wenigſtens der Perſönlichkeit ihre Achtung bekundet, die man nicht verſagen ſoll. Fragt man alſo: Wo ſteht heute nach 14 Jahren die Völ⸗ kerbundspolitik im Saargebiet, dann iſt man genötigt, feſtzuſtellen: Es fehlt nicht nur jedes Vertrauen! Es beſteht nicht nur ſchroffe Gegner⸗ ſchaft zwiſchen Regierung und Regierten! Die menſchlichen Beziehungen ſind vergif⸗ tet! Die Atmoſphäre zu entgiften, kann— das iſt unſere Ueberzeugung— der Regie⸗ rungskommiſſion nicht mehr gelingen, dieſer Regierungskommiſſion unter dem jetzigen Präſidenten nicht! Matz Braun in London —— London, 11. Jan.„Daily Herald“ meldet, daß der Führer der Sozialdemokratiſchen Partei des Saargebietes, Matz Braun, in London eingetroffen iſt. Seine Aeußerungen gegenüber dem Vertreter des Blattes laſſen keinen Zweifel darüber, daß Matz Brann ſeine verbrecheriſche Tätigkeit auch in Lon⸗ don fortſetzt. Reiſen, Wandern und Urlaub Von Gerhard Starcke, Mitarbeiter der Reichsleitung der NSBO Am Freitag und Samstag, dem 12. und 13. Januar, wird in Meimax eine Tagung der DAc, NSBO, NS⸗Hago und von Vertretern der Induſtrie ſtattſinden, auf der Staatsrat Dr. Ro⸗ bert Ley grundlegende Ausführungen über die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ machen wird. Ueber den Stand der bisherigen Arbeiten orientiert dieſer Aufſatz. Das deutſche Volk hat ſich, wenn man von den ver⸗ ſchwindend geringen aſozialen Elementen abſieht, in ſeiner Geſamtheit hinter das nationalſozialiſtiſche Regiment geſtellt. Als die Hitlerregierung jene nur allzu berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung mit den andern Völkern der Welt erhob, da ſtellte ſich das ganze deutſche Volk wie ein Mann hinter ſeine Regierung und die von ihr im Namen des Volkes erhobene Forderung nach gleichem Recht für Deutſch⸗ land.— Die Deutſche Arbeitsfront als größte Or⸗ ganiſation Deutſchlands, die auch den letzten Arbeits⸗ menſchen da draußen im Betrieb erfaßt, war ſich klar darüber, daß dieſer Forderung nach gleichem Recht für Deutſchland im Rahmen des Zuſammenlebens mit den andern Völkern eine Verwirklichung des Gedankens des gleichen Rechts für alle Deutſchen zunächſt einmal im Innern vorausgehen müſſe. Aus dieſer Ueberlegung ergab ſich der Grundge⸗ danke der neuen Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, der darin gipfelt, jedem Volksgenoſſen dadurch gleiches Recht zu gewähren, daß man ihn der kulturellen Güter der Nation teilhaftig werden läßt und ihm das gewährt, was die begüterten Schichten ſeit jeher für ſich als eine Selbſtverſtändlichkeit be⸗ trachteten, nämlich die eigene Heimat kennen zu lernen. „So wird die Deutſche Arbeitsfront im Rahmen der Arbeit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zunächſt dem ſchaffenden deutſchen Menſchen die Möglichkeit bieten, zu reiſen und in ganz großem Stil zu wandern. Wenn der deutſche Arbeiter auf Reiſen gehen oder den Wanderſtab in die Hand nehmen will, dann muß zunächſt eine Frage gelöſt werden, die all dem gerade beim Arbeiter im Wege ſtand, die Urlaubs⸗ frage. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat ſich mehrfach dazu geäußert und betont, daß nicht die ſogenannte höhere Stellung für die Länge des Urlaubs entſcheidend ſein dürfe, ſon⸗ dern vielmehr die Schwere der Arbeit, das Alter der Arbeitskraft und der Umſtand, ob es ſich um Frauen oder Männer handelt. Nach einer Mitteilung des Sozialamtes der Deui⸗ ſchen Arbeitsfront wird man verbindliche Beſtim⸗ mungen ſchaffen müſſen, nach denen jeder Arbeiter nach einer etwa halbjährigen Wartezeit das in keiner Form abdingbare Recht und jeder Deutſche oder in Deutſchland ſeinen Geſchäften nachgehende Arbeit⸗ geber die ebenſo unaboͤingbare Pflicht zur Urlaubs⸗ gewährung habe. Im übrigen ſind die Verhandlungen, die das Amt für Reiſen und Wandern der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ unverzüglich aufgenommen hat und die das Ziel verfolgen, billige Züge für die Urlauber bereitzuſtellen, ſo weit gediehen, daß die erſten Urlaubszüge bereits im Februar ſteigen können. Bei dem Sportamt der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt ebenfalls die Arbeit über das Sta⸗ dium von Vorarbeiten hinaus gediehen. Um Er⸗ fahrungen zu ſammeln, werden noch im Januar Schireiſen ins Erzgebirge unter⸗ nommen. Man wird bei der Auswahl der teilnehmenden Arbeiter Gelegenheit nehmen, gerade die im poliki⸗ ſchen Sinne Würdigſten und in ihrer Arbeit Tüch⸗ tigſten auszuwählen. So wird die Arbeit im neuen Deutſchland belohnt, Jetzt iſt die Arbeit nicht mehr ein Fluch wie früher, ſondern geradezu ein Segen, und die Zugehörigkeit zum Arbeiterſtande ſchließt nicht mehr vom Teilhaft⸗ werden der Schönheiten des Vaterlandes aus, das auch den Arbeitsmenſchen geboren hat. Urlauberzüge! Welche Gedanken werden bei dieſem Wort nicht in uns allen wach!— Ur⸗ lauberzüge 1914—1918!— Seitdem hat ſich Deutſch⸗ tand grundlegend gewandelt. Die Feſtungen ſind ge⸗ ſchleift, die Kanonenrohre eingeſchmolzen, die Waf⸗ ſen zerſchlagen. Gibt es einen ſtichhaltigeren Be⸗ weis für die friedlichen Abſichten des neuen Deutſch⸗ land als den Vergleich zwiſchen den Urlauberzügen von vor faſt 20 Jahren und denen, die die national⸗ ſozialiſtiſche Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit Hilſe ihres Amtes für Reiſen, Wandern und Urlaub durch Deutſchlands ſchöne Gaue brauſen laſſen wird? Jetzt fahren die Heere der Arbeit in einem für den Frieden kämpfenden Deutſchland einer glücklichen Zukunft entgegen, und das iſt ja gerade der Sinn 94 ——5 noch manches, 2. Seite/ Nummer 18 2 Donnerstag, 11. Januar 1934 * der großzügigen Freizeitgeſtaltung, wie ſie ſich die Deutſche Arbeitsfront zur Aufgabe geſtellt hat, glück⸗ liche und zufriedene Arbeitsmenſchen zut ſchaffen. Wer glücklich und zufrieden iſt, Leiſtet naturgemäß auch mehr, und das neue Deutſchland kann nur durch Leiſtungen aufgebaut werden. Wie ſagte doch der Führer der beitsfront, Dr. Robert Ley? „Die Augen leuchten, wenn man jetzt durch die Werkſtatt geht, an der Drehbank oder am Amboß vorbeigeht. Die Augen leuchten, wenn man durch die Maſſen ſchreitet. Wir haben wieder Freude im Her⸗ zen, und Freude erzeugt Hoffnung. Menſch, bejahe das Leben: Hoffnung haben, Freude am Leben empfinden, dann bekommſt du den Glauben, dann be⸗ kommſt du die Kräfte zum Leben und wirſt du auch wieder mehr vollbringen und mehr leiſten.“ Eine Anordnung des Miniſterpräſidenten Göring Meldung des DNB. — Berlin, 10. Jan. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſterpräſident Göring durch Funkſpruch an den Inſpekteur der Geh. Staatspoli⸗ zei, die Ober⸗ und Regierungspräſidenten und den Polizeipräſidenten in Berlin folgendes angeordnet: Mehrere Sonderfälle zwingen mich, darauf hinzu⸗ weiſen, daß die Polizei nicht nur berechtigt, ſondern auch verpflichtet iſt, nach den bekannten politeilichen Vorſchriften jede Perſon gleichgültig ob in Zivil oder in Uni form, mithin auch An⸗ gehörige der SA., SS., St. oder dergleichen, einer Polizeiwache zuzuführen, um die Per⸗ ſonalien feſtzuſtellen, ſoweit die Feſtſtellung an Ort und Stelle nicht möglich iſt. Der polizeilichen Aufforderung, zu dieſem Zwecke zur Polizeiwache mitzugehen, iſt unbedingt Folge zu leiſten. Jede Wi⸗ derſetzlichkeit hiergegen wird unnachſichtig als Wi⸗ derſtand gegen die Staatsgewalt verfolgt. Dieſe polizeiliche Maßnahme ſtellt keine Ver⸗ haftung, Feſtnahmeoder Vorführung im Sinne der Sondervorſchriften bezüglich der SA., SS. uſw.(vergl. Erlaß des Oberſten SA.⸗Führers vom 7. Oktober 1933) dar. Winoͤmühlenflugzeuge für die engliſche Armee Meldung des DNB. — Lon don, 11. Jan. Das britiſche Luftfahrtminiſterium hat, wie die „Morningpoſt“ meldet, 10 Windmühlenflug⸗ zenge in Anftrag gegeben, die zunächſt probeweiſe bei Uebungen mit gewöhnlichen Militärflugzeugen zuſammenarbeiten ſollen. Das Blott ſagt, Windmüh⸗ leuflugzeuge ſeien für Beobachtungen, Luftanfnah⸗ men und Feſtſtellung ſeindlicher Geſchütze ſehr ge⸗ eignet, weil ſie ihre Geſchwindigkeit big auf 24 Kilo⸗ meter in der Stunde ermäßigen und bis zu 184 Kilometer in der Stunde ſteigern können. Außerdem benötigen dieſe Flugzenge nur eine ſehr kurze Start⸗ und Landeſtrecke. Deutſchen Ar⸗ Erſt Kredite, dann Aufträge — London, 11. Jan. Wie Reuter aus Wa⸗ ſhington meldet, erklärte der ruſſiſche Botſchafter Trojonowſky, die Sowjetunion müſſe erſt Kre⸗ dite von den Vereinigten Staaten erhalten, bevor ſie größere Auſträge tätigen könne. Scharfe japaniſche Proteſtnote gegen Tſchanghſueliang — Tokio, 11. Jan. Die geſamte japaniſche Preſſe berichtet, daß der Außenminiſter in einer Note an Ehina erklärt habe, eine Rückkehr des Marſchalls Tſchanghſueliang in das politiſche Leben und ſeine Ueberſiedlung nach Nordchina könne zu neuen politi⸗ ſchen und militäriſchen Berwicklungen zwiſchen bei⸗ den Ländern führen. Die japaniſche Telegraphen⸗ agentur Schimbun Rengo glaubt zu wiſſen, daß Tſchanghſueliang bereits den Gedanken einer Ueber⸗ ſiedlung nach Peking aufgegeben habe. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der Kamyf gegen Das Anſteigen der Arbeitsloſenziſfer wird bald zum Stillſtand gebracht ſein Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Januar. Der letzte Ausweis der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung über den Stand der Arbeitsſchlacht iſt zunächſt inſofern beſonders intereſſant, als es ſich zum erſten Male um eine Berechnung für einen ganzen Monat handelt. Vordem wurde vier⸗ zehntägig Zahlenmaterial über die Entwicklung her⸗ ausgegeben, und das brachte buchmäßig bedingte Schwankungen und Ungenauigkeiten mit ſich, weil die Arbeitsloſenſtatiſtik andere Termine innehielt als die fortlaufende Verzeichnung der Wohlfahrtsfür⸗ ſorge. Mit der jetzigen Einführung der monatlichen Ausweiſe kommt eine ſtetige Methode in die Ar⸗ beitsmarktſtatiſtik, was allerdings natürlich lediglich ſtatiſtiſchen Wert hat. Die früheren Zahlenausweiſe behalten ſelbſtverſtändlich ihre volle Gültigkeit, und es tritt auch keinerlei Knick in der ſtatiſtiſchen Kur⸗ venzeichnung des Arbeitsmarktes bei der Ueberlei⸗ tung auf das monatliche Ausweisſyſtem ein. Zum anderen iſt diesmal bei der Arbeitsloſenziffer ein Anſteigen zu bemerken, das hängt allein mit der ſai⸗ ſonmäßigen Lage zuſammen. Froſt, Tauwetter, Schneefall und wieder Froſt bedingen für eine ganze Reihe von Gewerben Ausfälle, die ſich in den Ziffern der Statiſtik ſogleich zu erkennen geben. Gleich⸗ wohl muß anerkannt werden, daß ſich dieſe auf Naturgewalten zurückgehende Erhöhung der Arbeitsloſigkeit, die vorübergehenden Cha⸗ rakters iſt, in mäßigen Grenzen hält, die Zif⸗ jer iſt weſentlich geringer als in den entſpre⸗ die Arbeitsloſigkeit markt wacker gehalten hat, und daß ſich die bei der Wiederankurbelung angewandten Methoden bewährt haben. Der jetzige kleine Rückgang kommt den zu⸗ ſtändigen Stellen nicht überraſchend, dieſe haben ſchon von langer Hand darauf hingearbeitet, dieſe vorauszuſehende Tendenz aufzufangen, und da⸗ durch hält ſich der jetzige ſaiſonbedingte Rückſchlag in engen Grenzen. Der„Deutſche“ geht des näheren auf dieſe Um⸗ ſtände ein und ſchreibt dann:„Wer jetzt ſich durch die vorübergehende Verſchlechterung entmutigen läßt, der würde damit zeigen, daß er vom nationalſozia⸗ liſtiſchen Geiſte noch weng verſpürt hat. Gerade jetzt gilt es, doppelt ſtark zuſammenzuhalten, alle Kräfte anzuſpannen und unbeirrt weiter dem End⸗ ziel zuzuſtreben. Es gibt keine Aufgabe, die das geſchloſſene deutſche Volk unter ſeinem herrlichen Führer nicht löſen könnte, ſofern es mit der gleichen Energie und Treue wie er ſeine Pflicht tut und ihm folgt. Schon die nächſte Zeit wird mit einer Beſſe⸗ rung der Witterungsverhältniſſe dieſen Rückgang ſchneller als man denkt wieder rückgängig machen, und der kommende Sommer wird die Ziele ver⸗ wirklichen, die der Führer ſich und uns geſetzt hat.“ In dieſem Zuſammenhang ſei verzeichnet, daß jetzt die Mitgliederſtatiſtik der reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen für 1933 bis einſchließlich November vorliegt. Die ſtarke Entlaſtung des Arbeitsmarktes, die im abgelaufenen Jahr durch die Maßnahmen der Reichsregierung ein⸗ getreten iſt, hat naturgemäß zu einer ſtarken Er⸗ höhung der Mitgliederzahl der Kranken⸗ kaſſen geführt. Dem Auslande möge alſo die Kran⸗ kenkaſſenſtatiſtik als eine Beſtätigung der Arbeits⸗ 0 chenden Monaten der vergangenen Jahre. Das bringt klar zum Ausdruck, daß ſich der Arbeits⸗ markt⸗Ausweiſe dienen. ——— heute Kammerausſprathe über den Stavifky-Skandal Meldung des DNB. — Paris, 10. Januar. Am Vormittag der großen Kammerausſprache über den Finanzſkandal von Bayonne herrſchte in den Wandelgängen des Palais Bourbon ein lebhaftes Treiben. Faſt alle politiſchen Gruppen hatten ſich verſammelt, um zu der Lage Stellung zu nehmen. Die allgemeine Stimmung iſt nervös und läßt des⸗ halb keine Vorausſagen für den Verlauf der mit Spannung erwarteten Donnerstag⸗Sitzung zu. Sie wird mit der üblichen Ausſprache des wiedergewählten Kammerpräſidenten beginnen. Dann wird die lange Liſte der bisher angemeldeten Interpellationen ver⸗ leſen werden. Wahrſcheinlich wird Miniſterpräſident Chautemps gleich zu Beginn eine Erklärung ab⸗ geben, ſodann dürfe der eigentliche Kampf aus⸗ gaochten werden. Man muß mit einer ſtür⸗ miſchen ſtundenlangen Ausſprache rechnen. Neue Verhaftungen — Paris, 11. Jan. Der Direktor der„Volonté“, Dubarry, und der frühere Chefredakteur der„Li⸗ berte“, Camille Aymard, ſind heute vormittag in ihren Wohnungen verhaftet worden. Sie werden vorausſichtlich ſofort nach Bayonne überführt. Aymard hat bereits zugegeben, von Staviſky 50 000 Franken erhalten zu haben, beſtreitet aber, ihm irgendwelche Dienſte geleiſtet zu haben. Dubarry leugnet zwar nicht ab, daß die„Volonté“ häufig finanzielle Mittel bekam— man ſpricht von zwei Millionen—, behauptet aber, daß dieſe Gelder aus der Kaſſe der Geſellſchaft Sapiens ſtammten. Er habe nicht gewußt, daß es ſich dabei nur um eine Art Strohmann handelte. Maßregelungen von Richtern Meldung des DNB. — Paris, 11. Januor. Das Juſtizminiſterium hat angeordnet, daß die richterlichen Beamten, die ſich in der Angelegenheit Staviſky Nachläſſigkeiten zuſchulden kommen ließen, indem ſie den ſeit 1925 gegen Staviſky anhängigen Prozeß mehrfach vertagten, ohne daß dieſe Ver⸗ tagungen gerechtfertigt geweſen ſeien, vor dem Oberſten Gericht, das für richterliche Beamte zu ent⸗ ſcheiden hat, zur Verantwortung gezogen werden. Auch die Staatsanwälte, die gegen dieſe Ver⸗ ſchleppung nicht Einſpruch erhoben haben, ſollen ge⸗ maßregelt werden. Der Kampf gegen die parlameutariſche Korruption in Frankreich — Paris, 11. Jan. Die Kammer, die heute zur Behandlung des Stavinſky⸗Skandals zuſammentritt, wird u. a. über einen Antrag zu entſcheiden haben, wonach im Intereſſe einer reſtloſen Aufklärung der Angelegenheit, die parlamentariſche Immunität ſämtlicher Abgeoroͤneter auf drei Monate auſgehoben werden ſoll. Sozialiſtiſche und kommuniſtiſche Einheitsfront in Frankreich? — Paris, 11. Januar. Der ſtändige Verwal⸗ tungsausſchuß der Sozialiſtiſchen Partei hat beſchloſ⸗ ſen, mit der Leitung der Kommuniſtiſchen Partei und mit den unabhängigen Kommuniſten wegen Schafſung einer Einheitsfront zu verhandeln. Der nächſte Parteitag, der am 10. und 11. Febrnar ſtatt⸗ finden ſoll, iſt von Paris nach Lille verlegt worden. Aufruf des Winterhilfswerks an die deutſchen Stiſt ungen Meldung des DNB. — Berlin, 6. Januar. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 bittet die Verwaltungen aller deutſchen Stif⸗ tungen, die im Jahre 1933 und in den vorigen Jah⸗ ren Ausſchüttungen nicht vorgenommen haben, die Erträgniſſe ihrer Stiftungen der Reichsführung des Winterhilfswerkes Berlin, Reichstag, bekanutzu⸗ geben. 8 Soweit dies möglich iſt, ſollen die geſamten Er⸗ trägniſſe dieſer Stiftungen dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt werden, damit auf dieſe Weiſe brachliegendes Volksvermögen zum Kampf gegen Hunger und Kälte eingeſetzt werden kann. W Dr. Wilhelm Langewieſche geſtorben — München, 11. Jan. In Ebenhauſen im Iſar⸗ tal iſt Dr. Langewiſche, der bekannte Schrift⸗ ſteller und Verleger, im Alter von 68 Jahren ge⸗ ſtorben. Flucht aus dem Gefängnis — Recklinghauſen, 11. Jan. Am Mittwoch gelang es dem 2jährigen Strafgefangenen Albert Mith⸗ mann auf tollkühne Weiſe aus dem Gerichtsgefäng⸗ nis Recklinghauſen auszubrechen. Beim Wecken ichlug Mithmann, der heimlich ein Stück von der⸗ eiſernen Bettſtelle abgeriſſen hatte, den überraſchten Gefängniswärter nieder, rannte in die oberen Räume des Gefängniſſes und entkam in dem dichten Nebel ohne Schuhe über das Dach des Hauſes. Es handelt ſich um einen ſehr geſährlichen Straßenräuber und Einbrecher, gegen den noch eine Reihe von Strafv rfahren ſchwebt. Börries von Münchhauſens Sohn Leipzig, 11. Jan. Der Sohn des Dichters Börries von Münchhauſen, der 29jährige Diplomlandwirt Börries von Münchhauſen, iſt auf einer Kraftwagen⸗ fahrt zwiſchen Halle und Leipzig tödlichverun⸗ glückt. Infolge einer Reifenpanne überſchlug ſich ſein Kraftwagen, wobei Börries von Münchhan⸗ ſen ſo ſchwer verletzt wurde, daß er während der Ueberführung ins Krankenhaus in Halle ſtarb. Däniſche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung — Kopenhagen, 11. Jan. Miniſterpräſident Stau⸗ ning und Juſtizminiſter Zahle machten den Ver⸗ tretern der vier großen Parteien Mitteilungen über die von der Regierung geplanten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. Beabſich⸗ tigt iſt ein ſtrenges Verbot der Bildung von und der Beteiligung an politiſchen Verbänden, die mi⸗ litäriſch organiſiert ſind. Die Uebertretung des Verbots ſoll mit Gefängnisſtraſe bis zu einem Jahr geahndet werden. Vorgeſehen iſt ferner eine Verſchärfung des Wafſengeſetzes und die ge⸗ richtliche Verfolgung für Beleidigung von Perſonen in öffentlichen Stellungen durch die Preſſe oder in Verſammlungen, ſowie für die Teilnahme an Straßenunruhen uſw. Hochzeitsſchlitten auf dem Eiſe eingebrochen Drei Tote — Warſchan, 11. Jan. In der Nähe der Ortſchaft Olkemiki im Wilna⸗Gebiet brach ein mit Hochzeits⸗ gäſten beſetzter Schlitten, der über einen zugefrore⸗ nen See fuhr, im Eiſe ein. Von den neun Inſaſſen ſind drei ertrunken. Meuterei in der Marine von Siam — Bangkok, 11. Jan. Unter den Marinetruppen ſind Unruhen ausgebrochen. Die Ausdehnung iſt nicht zu erkennen, weil die Behörden jede Verbrei⸗ tung von Nachrichten militäriſchen Charakters ver⸗ boten haben. Ueber die Urſache der Meuterei ver⸗ lautet, daß man in der Marine mit der gegenwär⸗ tigen Regierung nicht voll einverſtanden ſei. Zu meinen Tänzen/ den Belus Das Leben einer Tänzerin iſt eitel Freude nur, ſolange ſie auf der Bühne ſteht. Das andere iſt Tortur. Sogar die Wochen und Monate, da das neue Programm entſteht. Der Ausdruck iſt übrigens ſalſch, denn das neue Programm entſteht gar nicht, nur einige neue Tänze, und das Programm iſt dann pon ſelbſt da, wenn man das Gefühl hat, nun iſt es genug. Für mich beginnt dieſe Arbeit, wenn ich von der Winterreiſe zurückkomme. Denn während man die alten Tänze austanzt, fällt einem dies und jenes ein, eine richtigere Bewegung, ein beſſerer Ausdruck, eine bezwingendere Muſik, die Vorahnung eines ganzen Tanzes, und ſchließlich iſt man froh, im Ha⸗ ſen angelangt zu ſein und ſo zu tun, als gehörte das Leben wieder einem allein, und die neuen Verſuche und Tänze auch. Aber ſobald ſie Geſtalt ge⸗ winnen iſt dieſe größer und wichtiger als das ſogenannte Privatleben, das Programm run⸗ det ſich und fordert den Beweis in der ſehr viel rauheren Wirklichkeit. Dabei ändert ſich beſonders die Reihenfolge; denn die Tänze entſtehen ja zunächſt für ſich, nicht als zuſammengehörige Folge, wenn auch die eine oder andere Dispoſition für alle neu entſtehenden Tänze eines beſtimmten Abſchnittes maßgebend iſt. Das Leben ſieht in jedem neuen Jahre neu aus, daher auch das Programm, aber um zu zeigen, was ſich im Leben und damit im Tanz ereignet hat, muß man die Reihenſolge der Tänze ſo wählen, daß die Wahrheit nicht durch Zufälligkeiten der Abfolge ge⸗ ſtört wird; das Ganze iſt am Ende ein längerer Tanz ſür ſich. Einzelne der alten Tänze bleiben meiſt noch ein Jahr im Programm. Ich kann mich von ihnen nicht trennen, weil ich ſie liebe, d. h. noch nicht fertig mit ihnen bin. Diesmal die Händel⸗Suite, die ich beſon⸗ ders gern tanze, ſerner die Serenata und die Cor⸗ doba von Albenitz. Die Serenata, weil ich in kaum einem Tanz mich ſo ſehr als Inſtrument des von der Muſik ausgehenden Fluidums fühle, als tänze⸗ 35 riſches Inſtrument, das um eine unſichtbare Mitte kreiſt. Die Cordoba, weil hier meine tänzeriſche Be⸗ wegung eine muſikaliſche Erfüllung gefunden hat, ſo daß eine wie vorausbeſtimmte Harmonie entſteht. Es wäre aber falſch, zu glauben, daß die Muſik jür mich den Tanz beſtimme. Allerdings reagiert mein Körper außerordentlich ſtark und ſpontan auf Muſik, und zuweilen habe ich das Gefühl, als ob ein urſprünglicher Parallelismus zwiſchen ihr und mei⸗ nen tänzeriſchen Möglichkeiten vorhanden wäre. Oft iſt es ſo, daß ſich beim bloßen Anhören einer guten Muſik mein Körper wie von ſelbſt in Bewegung ſetzt und ſcheinbar ohne mein Zutun ein Tanz ent⸗ ſteht. In anderen Fällen iſt der tänzeriſche Einfall primär, aber ich bedarf zu ſeiner Durchgeſtaltung der Muſik. Sie zu finden, iſt um ſo ſchwerer, als Tanz und Muſik keineswegs die gleichen Geſetz⸗ derholungen und Einzeldurchführungen ſind für Muſik und Tanz verſchieden, ſo daß ich öfters ge⸗ zwungen bin, Striche vorzunehmen, wofür ich den Muſiker um Entſchuldigung bitte. Noch einem Irrtum möchte ich entgegentreten. Es iſt nicht ſo, daß ein heiterer Tanz aus einem bejahen⸗ den, ein tragiſcher aus einem weltſchmerzlichen Ge⸗ fühl entſtünde. Oft iſt das Gegenteil der Fall. Wenn das Leben ernſt iſt, entſteht oft heitere Kunſt und um⸗ gekehrt, wohl aus einem angeborenen Kompenſie⸗ rungswillen. Im Leben verrät man ſich ja auch nicht immer, und in der Kunſt entſtünde bei einem Sich⸗ gehenlaſſen Selbſtbiographie, aber kein Werk. Iſt der Walzer aus dem Roſenkavalier von Richard Strauß heiter? Ich hoffe es, aber er beginnt mit einer Frage, Spiel mit mir. Erheiternd für die Welt iſt manches, was für den Schaffenden gar nicht ſo heiter war. Im Gegenteil, dazu wird die Elegie von Reſpighi als be⸗ tont religiös und jenſeitig empfunden werden, und ſie iſt es wohl auch. Das Erſchrecken vor dem, was wir im allgemeinen nicht ſehen wollen, ſteht hinter dieſem Tanz, aber ich empfände ihn als verfehlt, wenn die endgültige Ausformung nicht die Heiterkeit und Erhebung vermittelte, die wir vor tragiſchen Gegenſtänden empfinden. Ob das Rondo von Mozart heiter oder ernſt iſt, weiß ich nicht, für mich iſt der Tanz keins von beiden. Er iſt ausdrucksbetonte Form, beziehungsweiſe geformter Ausdruck, einen Inhalt wüßte ich nicht anzugeben. Es iſt überhaupt mein Wunſch, alle Tänze ſo aufzubauen und durchzufor⸗ men, daß der Betrachter ſie ebenſo frei in ſeine Le⸗ und die Antworten ſind mehr ein Spiel mit dieſer Frage als eine Bejahung, am Ende iſt der Tanz ein bensſphäre einzuordnen vermag wie abſolute Muſik. der„Herrat“ von Eberhard König. Das Aachener Grenzlandtheater brachte in Anweſenheit des Dich⸗ ters Eberhard König den zweiten Abend der Diet⸗ rich⸗von⸗Bern⸗Trilogie„Herrat“ heraus. Kürzlich war an gleicher Stelle ſchon der erſte Teil„Sibich“ uraufgeführt worden. Ein Vorſpruch zur Einfüh⸗ rung für die Zuhörer, die dem erſten Teil nicht bei⸗ wohnen konnten, ging der Aufführung voraus. Der Erfolg der Aufführung iſt in der Hauptſache der her⸗ vorragenden Leiſtung von Gerda Maria Terno in der Hauptrolle als Herrat zu danken. Hermann Schomberg hatte als Dietrich von Bern große Augenblicke. Hervorgehoben werden müſſen weiter mut Gaicks und der Ilſan Ulrich Verdens. Mit den Darſtellern mußte ſich auch der Dichter immer wie⸗ der zeigen. Ein neues Wert von Bela Bartok. Bela Bartok hat ein neues Werk„Ungariſche Bauern⸗ tänze“ für kleines Orcheſter beendet. Die Kom⸗ poſition gelangt in Berlin unter Furtwängler zur Uraufführung. vor allem die Helge Lili Holts, der Hildebrand Hel⸗ „Biederherſtellung der e Lehär als Filmregiſſeur. Die amerikaniſche Filmproduktion der Metro Goldwyn Mayers, die demnächſt mit der Verfilmung der Lehärſchen Ope⸗ mäßigkeiten haben. Zumal die Akzentuierungen, Wie⸗ Komponiſten aufgefordert, die geſamte Oberleitung 8 — n— über den Film zu übernehmen. Dieſelbe Geſellſchaft hat übrigens„Die Luſtige Witwe“ vor Jahren als ſtummen Film mit May Murray in der Titelrolle herausgebracht. Eine Marlborough⸗Ausſtellung in London. Im Februar findet in London eine große Ausſtellung ſtatt, die das Leben des Herzogs von Marlborough illuſtrieren und gleichzeitig einen Ueberblick geben ſoll über die Kunſt und die geſchichtlichen Ereigniſſe während der Regierungzeit der Königin Anna. Die Ausſtellung zeigt Gemälde, Einrichtungen, Juwelen, Glas, Waffen, Miniatuxen, Bücher und Chinaſamm⸗ lungen der damaligen Zeit. EReſtaurierung der Nürnberger Burg. Die be⸗ kannten fränkiſchen Kunſtforſcher Oberbaurat Eſte⸗ rer und Konſervator Dr. Kreiſel haben den Auftrag erhalten, die Räume der Nürnberger Burg ſtilgerecht wieder herzuſtellen, ſodaß da⸗ mit gerechnet werden kann, daß die Burg in einigen Monaten wohnbar gemacht worden iſt. Mit der Inneneinrichtung tritt die Nürnberger Burg den anderen deutſchen Burgen und Schlöſſern gleichberechtigt zur Seite. Bei der Wiederherſtellung handelt es ſich in erſter Linie um die mittelalterlichen Kaiſerzimmer, die nach ihrer Fertigſtellung auch Staatsperſönlichkeiten aufneh⸗ men ſollen. Man plant ferner nach der Wiederher⸗ rette„Die luſtige Witwe“ beginnen wird, hat den ſtellung die Veranſtaltung von Freilichtſpielen und Burgſerenaden. — f0 * ie 80 t⸗ —*+ ** 8* 85 . Donnerstag, 11. Januar 1934 3. Seite /Nummer 18 Die Stadtseiie Mannheim, den 11. Januar. Rechtsbetreuungsſtelle in Mannheim Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat kein Ge⸗ biet des öffentlichen Lebens unberührt gelaſſen. Vor allen Dingen auch nicht das Rechtsweſen. Die NSDAP. beſitzt ſelbſtverſtändlich eine eigene Rechts⸗ organiſation. An ihrer Spitze ſteht die Rechtsabtei⸗ lung der Reichsleitung der NSDAP. in München. Die Dienſtſtellen der nationalſozialiſtiſchen Rechts⸗ organiſationen bei den 33 verſchiedenen Gauen der Partei heißen„Gau⸗Rechtsſtellen“ Das Aufgaben⸗ gebiet dieſer Rechtsſtellen iſt mit Beginn des neuen Jahres erheblich erweitert worden. Während ſich bisher die unentgeltliche Rechtsberatung lebiglich auf den Kreis der Parteigenoſſen beſchränkte, werden in Zukunft alle unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen uhne Unterſchied in ihren vechtlichen Angelegenheiten koſtenloſe Beratung und Vertretung erhalten. Die Durchführung dieſer wahrhaft nationalſozialiſtiſchen Tat iſt nur möglich, weil ſich die im Bund National⸗ lozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten zuſammengefaßten deutſchen Rechtsanwälte bereit erklärt haben, die Rechtsbetreuung aller unbemittelten Volksgenoſſen zu übernehmen. Mannheim erhält eine Rechtsbetrenungsſtelle. Nach den beſtehenden Plänen und Abſichten ſoll ſich die Organiſation dieſer koſtenloſen Rechtsbetreu⸗ Angsſtellen der deutſchen Anwälte über das ganze Reich erſtrecken. An jedem Ort, der Sitz eines Amts⸗ Kerichts iſt, ſoll nach Möglichkeit eine derartige Rechtsbetreuungsſtelle für die koſtenloſe Rechtsbe⸗ treuung minderbemittelter Volksgenoſſen eingerich⸗ tet werden. Dementſprechend wird die Stadt Mann⸗ beim als Sitz eines Amtsgerichts eine Rechtsbetreu⸗ erhalten. Jeder unbemittelte Mannheimer Volksgenoſſe kann in Zukunft zur Beratung und ge⸗ zur Vertretung in ſeinen Rechtsange⸗ * die Rechtsbetreuungsſtelle Mannheim in — 9 9 nehmen. Sie wird ihm koſtenlos Rechts⸗ 5 unft erteilen und ihm gegebenenfalls einen Vertreter in ſeinen Rechtsangelegenheiten ſtellen. Die Rechtsbetrenungsſtelle Mannheim wird in die Organiſation der für Mannheim zu⸗ ſtändigen Gau⸗Rechtsſtelle der NSDAP. ein⸗ gegliedert. Pie Organiſation der Rechtsbetreuungsſtellen ge⸗ zangt in den nächſten Wochen zur Durchführung. Es 15 damit zu vechnen, daß auf dieſem Gebiet in Zu⸗ unft eine beſondere Regelung erfolgen wird. Alle mehr oder minder ſachverſtändig beſetzten Rechts⸗ ſtellen von Verbänden und Organiſationen aller Art werden in Zukunft in Wegfall kommen. Auf arbeits⸗ rechtlichem Gebiet beſtehen Rechtsſtellen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront in jeder Stadt, die Sitz eines Ar⸗ beitsgerichts iſt, und auf allgemein⸗rechtlichem Ge⸗ biet die Rechtsbetreuungsſtellen in allen Städten, die eines Amsgerichts ſind. Durch die Neugeſtal⸗ ung einer weitverzweigten und umfaſſenden Rechts⸗ organiſation der NSDAP. kann auch der ärmſte Volksgenoſſe auf dem Gebiet des Rechtsweſens eine tatkräftige Unterſtützung erhalten zum Segen für die Volksgemeinſchaft. Hochbeladen ſchwankt der — berrkehrsſündern, die der Mannheimer auch Fußr t verzeichnet, trifft man von Zeit zu Zen Führer von Laſtkraftwagen, die wegen Ueber⸗ Re* ihrer Wagen angezeigt werden müſſen. Der Laie denkt: wozu der Lärm? Was iſt ſchon da⸗ bei, wenn da ein paar Zentner mehr Kies auf dem Wagen ſind. Es iſt ſehr viel dabei, denn der Zu⸗ ſtand der Straßen, der Brücken und Wege leider unter dieſem Uebergewicht und die dadurch verurſachten Straßenſchäden müſſen von der Allgemeinheit getra⸗ en werden. Man hät in verſchiedenen Großſtädten Deutſchlands feſtgeſtellt, daß die durchſchnittlichen Ueberladungen 20 v. H. betragen. Für dieſe Ueber⸗ ladung könnten eine entſprechende Anzahl Wagen und Perſonal mehr eingeſtellt und verwendet werden Die polizeilichen Anzeigen ſind natürlich nur der letzte Verſuch, Firmen und Fahrer zur Vernunft zu bringen. Die zuſtändigen Stellen verſuchen es ſonſt mit Aufklärungsarbeit und Erziehung. Städtiſche Fuhrverwaltungen legen bei Vergebung von Fuhren jeweils ein Merkblatt bei, worin auf die Einhaltung der vorgeſchriebenen Belaſtung hingewieſen wird. Auch die Fahrzeuginduſtrie hat ein Intereſſe daran, daß die Wagen nicht überbelaſtet werden und ſo das Material und die Fahrſicherheit darunter leiden. Es bat ſich gezeigt, daß bei dieſen Gewichtsprüfungen durch einen Achſendruckmeſſer vorzugsweiſe Anhän⸗ ger überbeladen ſind und zwar ſind es Ladungen Wagen von Baumaterialien, von Kies, Sand, aber auch von Kohle und Koks. Häufig werden bei dieſer Gelegen⸗ heit alte und älteſte Fahrzeuge aufgebraucht. Eine Verordnung über den Kraftfahrzeugvertehr eſagt, daß ein zweiachſiger Laſtkraftwagen 10,8 Ton⸗ nen Gewitht haben darf, ein zweiächſiger Anhänger % Tonnen. Es werden dann noch Unterſchiede ge⸗ macht zwiſchen Luftreifen und Elaſtikreifen. An dieſe Vorſchriſten, die auf Grund eingehender Unterſuchun⸗ gen aufgeſtellt wurden, müſſen ſich die Fahrer halten, wenn ſie nicht im⸗Polizeibericht erſcheinen wollen. th. Immer wieder Schmuggelware Die Sache mit dem Zigarettenpapier Vor dem Mannheimer Einzelrichter Trotz der ſcharfen Ueberwachung unſerer weſt⸗ lichen Grenzen blüht der Handel mit aus Frankreich berübergeſchmuggelten Heftchen mit Zi⸗ garettenpapier noch immer. Eine Steuer⸗ hinterziehung kam bei dem vor dem Einzelrich⸗ ter Dr. Engelberth verhandelten Fall nicht in Frage, wohl aber Steuerhehlerei Es handelte ch eben um bereits geſchmuggelte Ware, die ier und in Kaiſerslautern, alſo im Inlande weiter verkauft wurde. Der 35 Jahre alte verheiratete Ha⸗ enarbeiter Joſef H. aus Mannheim iſt in dieſen ingen nach ſeinen Vorſtrafen ſchon Praktiker. Er erwarb 300 Heftchen von einem hier in einem Gaſt⸗ aus wohnenden gewiſſen Dupré, einem Franzoſen. Gro zügiger in ſeinem Unternehmen war ſchon der Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Diamantenſchmuggel Das angekündigte Gericht„churasco de perdis“ entpuppte ſich als am Spieß gebratene afrikaniſche Buſchhühner, unſern Rebhühnern ſehr ähnlich, die köſtlich mundeten und über denen man die mangelnde Qualität des vinho de nossa familia vergaß. Die Frauen hielten ſich beſcheiden im Hintergrund, doch ſchob ihnen der Hausherr ab und zu ein Stück Fleiſch in den Mund, woraus ich ſchloß, daß ſie in etwas intimeren Beziehungen zu ihm ſtanden. Gleich nach dem Eſſen ſuchte ich einen geeigneten Lagerplatz für mich. In kurzer Zeit war mein ge⸗ zꝛäumiges Zelt aufgeſchlagen und wohnlich eingerich⸗ tet. Sogar fließendes Waſſer hatte ich— allerdings einige Meter entfernt. Unter dem Vorbau meines Zeltes, geſchützt durch ein doppeltes Sonnenſegel, erwartete ich den Gegen⸗ beſuch meines neuen Freundes. Zwar hatte ich keinen alten Familienwein, aber ſtatt deſſen den Junggeſel⸗ lenwhisky, zu dem ich das Sodawaſſer in meinem Siphon mit den Kohlenſäurepatronen ſelbſt bereitete. Er kam und ſah bewundernd meine Zelteinrichtung, das ſaubere Bett, deſſen Füße in Büchſen mit Petro⸗ leum ſtanden, die gefüllten Duſcheimer, die Gummi⸗ badewanne, kurz all die Dinge, ohne die der weiße Kenner der Tropen nicht auskommt. Ich ſah an den Blicken da Coſtas, daß er mich nach der Einrichtung meines„Hauſes“ einſchätzte, wie es auch die Neger tun. Während wir unſeren Whisky tranken, entwickelte er den Jagdplan für den nächſten Tag. Er rief zwei ſeiner Leute herbei, die mir als Gewehrträger zu dienen hatten und mit der Büffeljagd vertraut waren. Ein ſtrahlender Morgen brach an, ein verhängnis⸗ voller Tag ſollte ihm folgen. Kurz nach Sonnenauf⸗ gang brachen wir auf, dem Winde entgegen. Der Weg führte dauernd durch Steppenlandſchaft von ein⸗ ſchläferndem Charakter. Völker von Perlhühnern flogen auf, Antilopen in ſchneller Flucht begegneten uns; ſo ging es wohl eine Stunde lang durch die un⸗ endliche Stille der Steppe. Am Horizont erſchien ein Rudel Palanças(Pferdeantilopen), wie ich durch mein Zeißglas ausmachte. Wir ſchlugen einen Bogen und kamen bis auf Schußweite heran. Gerade wollte ich einen Schuß anbringen, als plötzlich der Ruf ertönte: Pacaſſa, Pacaſſa(Büffel)! Ich ſah nichts. Der Boy zeigte ſchräg nach oben und wies auf eine Anzahl weißer Reiher(Kuhreiher). Der Büſſel hat zwei Trabanten, deren Erſcheinen das ſicherſte Zeichen für ſeine Anweſenheit iſt. Der Kuhreiher beſorgt das Geſchäft, den Büffel von den Zecken zu befreien, aber der kleine Pacaſſavogel iſt der Verräter. Jetzt hieß es vorſichtig operieren. Der Büfſel iſt von Natur wie alles Wild furchtſam und ſcheu und geht dem Menſchen aus dem Wege. Nur der Einzelgänger, der aus der Herde ausgeſtoßene Bulle, macht eine Ausnahme und nimmt den Men⸗ ſchen auch grundlos an. Beſonders gefährlich iſt das angeſchoſſene Tier. Es bringt es fertig, dem Jäger ſtundenlang aufzulauern, ſchlägt mit Vorliebe einen Haken, der ihn wieder auf ſeine eigene Fährte bringt, und nimmt den unglücklichen Schützen an, der unvorſichtig genug war, auf die Nachſuche zu gehen. Nicht ſelten hat der Jäger eine ſolche Un⸗ überlegtheit mit dem Tode oder ſchwerer Geſund⸗ heitsſchädigung zu büßen. Wir waren ausgeſchwärmt. Bald ſichteten wir die Herde, die aus zwei Abteilungen beſtand, deren größere ich vor mir hatte. Der Wind ſtand günſtig, ſo daß wir uns auf weniger als achtzig Schritt nähern konnten, ohne bemerkt zu werden, denn der Büffel äugt ſehr ſchlecht. Eine Kuh hatte ſich von Mit einem der Herde gelöſt, um Waſſer zu ſuchen. bringen, ſonſt bin ich verloren. — Ewigkeiten vergehen. gehe ich heran. Ein abenteuerlicher Erlebnisbericht von Hermann Freuberg in Ango 1 4 Halsſchuß erlegte ich ſie; als das Tier gefallen war, ſah ich zu meinem Schrech die ganze Herde dar⸗ auf zulaufen. Sie blieben ſtehen und windeten. Was ſollte ich tun? Wie ich noch überlegte, hörte ich aus der Entfernung einen Schrei, ſchrecklich, gellend, wie ihn nur ein Menſch ausſtößt, den das Entſetzen gepackt hat. Erſchrocken ſprang ich auf, meine Herde ging ab, ich rannte aus Leibeskräften in der Richtung, aus der ich den Schrei vernommen hatte. Bald ſtieß ich auf einige Neger, die mit wil⸗ dem Gebrüll und in noch wilderen Sätzen auf mich zuſtürmten.„Was gibt es?“ fragte ich ſie. Mit ſchreckverzerrten Mienen wieſen ſie hinter ſich und ſtießen nur die Worte hervor:„Pacaſſa— da Coſta.“ Ich ſuchte die ganze Gegend mit dem Glas ab, von meinem Jagdgenoſſen war nichts zu ſehen. Was konnte dem erfahrenen Büffeljäger begegnet ſein? „Führt mich hin“, rief ich den Boys zu. In höchſter Eile ſtürzten wir los. Bald ſtießen wir auf eine ſichtbare Spur, der wir nachgingen. Nach einigen hundert Metern ſahen wir friſchen Schweiß an den Gräſern. Vorſichtig, die Büchſe ſchußbereit, verfolgte ich die Fährte. Immer tiefer zog ſie ſich in das hohe Büffelgras. Eine unheimliche Stille umgab mich. Kein Laut weit und breit. Grauen packte mich. Ich rief, ich ſchrie da Coſtas Namen, keine Antwort. Ich nahm meine Signalpfeiſe heraus, doch auch auf dieſe ſcharfen Pfiffe blieb alles ruhig. Meine Sinne waren aufs äußerſte geſpannt. Schritt für Schritt drang ich vor. Wie furchtbar mochte das ſein, was meiner wartete? Da ſtieß ich auf Blutlachen. Ich ſtockte, horchte. Nichts, Totenſtille. Weiter ging es, langſam, Juß für Fuß, wenige Meter, die mir kilometerweit vor⸗ kamen. Jetzt vernahm ich ein leiſes Stöhnen. Meine ſchwere Büchſe lag fertig an der Hüfte, mußte ich doch jeden Moment damit rechnen, daß der ange⸗ ſchweißte Büffel aus dem hohen Graſe hervorbrechen kohnte. Meine Nerven waren am Zerreißen. Da — etwas Rotbraunes leuchtete durch das Gras. Ich ſtand mit der Büchſe im Anſchlag, doch kein Halm be⸗ wegte ſich. Sollte ich es wagen? Ich gehe auf das Rotbraune zu, die Arme werden mir ſteif, der Schlag meines Herzens dröhnt mir dumpf in den Ohren. Jetzt ſehe ich Umriſſe, bleibe wieder ſtehen und ſuche den Kopf. Ich muß einen Kopfſchuß an⸗ Sekunden vergehen Nichts rührt ſich. Dann Da liegt vor mir eine lebloſe Maſſe. Zuerſt ſehe ich nur Blut und Eingeweide Dann,— Jäger und Wild, beide liegen da ineinander ver⸗ krampft, tot. Das Gehörn des Büffels tief in der Seite, mit herausgequollenen Eingeweiden, die Au⸗ gen, in denen noch das Grauen wohnt, weit auf⸗ geriſſen, in den Händen ausgeriſſene Grasbüſchel, ſo finde ich den Leichnam da Coſtas neben dem ver endeten Büffel. Millionen in der Kaſſene Die traurige Pflicht, dem ſo jäh ums Le⸗ ben Gekommenen ein ehrenvolles Begrähnis zu bereiten, hatte ich erfüllt, und es lag mir ob, den Unglücksfall der Regierung in der Haupt⸗ ſtadt zu melden und den Nachlaß des Verſtor⸗ benen zu ordnen für den Fall, daß Erben ſich mel⸗ deten. Viel war nicht zu ordnen, wenigſtens dachte ich es; das Wertvollſte mochten wohl die Waffen ſein. Die übrigen Habſeligkeiten befanden ſich in einer Truhe, die ich einer Durchſicht unterzog. Da⸗ bei ſtieß ich auf ein verſchloſſenes Käſtchen. Ich hatte mich ſchon gewundert, am Körper des Verſtorbenen einen kleinen Schlüſſel gefunden zu haben, der jetzt zu dem Käſtchen paßte. Aufs höchſte überraſcht war ich, als ich beim Oeffnen entdeckte, daß es bis zum Rande mit blitzenden Kriſtallen angefüllt war. Ich hielt ſie zuerſt für Bergkriſtalle, konnte mir aber kaum denken, daß der einſame Jäger ſolch eine Vor⸗ liebe für dieſe Dinge haben könnte. Bei näherer Be⸗ trachtung entpuppten ſich die glänzenden Steine als Diamanten. Es war ganz außer Zweifel, ein Irrtum war nicht möglich. Das war ja ein Vermö⸗ gen! Wie kam der Mann zu dieſem Reichtum? Bil⸗ der ſtiegen vor mir auf: Als junger Burſche war ich einſtmals ausgezogen, mein Glück zu verſuchen. Ich hatte Südweſtafrika durchſtreift und hatte die erſten Diamantenfunde in Kolmanskuppe und Pomona erlebt. Wir hatten es das Märchental getauft, und märchenhaft waren nicht nur die Funde, ſondern auch die Schickſale, die ſich daran für viele knüpften. Nur den wenigſten waren die Steine des Schickſals zum Segen gereicht. Auch ich war vom Diamanten⸗ fieber ergriffen worden, hatte Glück und noch mehr Enttäuſchungen erlebt und war nur langſam davon geneſen, wie von einer ſchweren Krankheit. Wie ich wußte, hatte der Verſtorbene viele Jahre lang dieſe Gegend nicht verlaſſen, und es war nicht ſehr wahrſcheinlich, daß er ſeinen Schatz ſchon ſo lange beſaß. Alſo war zu vermuten, daß er ſeinen Fund oder vielleicht ſeine Funde hier in der Nähe gemacht hatte. Wenn dieſes der Fall war, ſo hatte der Tote allen Grund gehabt, nicht darüber verlau⸗ ten zu laſſen, denn wir befanden uns im Monopol⸗ gebiet, in dem das Schürfen und der unbefugte Beſitz von Rohdiamanten mit den ſchwerſten Strafen be⸗ droht iſt. Ebenſo gut wußte ich aber auch, daß Ge⸗ ſetze dazu da ſind, um umgangen zu werden und daß gerade in dieſem Lande der Diamantenſchmuggel blühte; ja man munkelte ſogar von einer geheimen Organiſation, die es ſich zum Ziele geſetzt hatte, die Arbeit der Diamantengeſellſchaft zu erleichtern und ſozuſagen ihr ſtiller Teilhaber war. Wieder einmal hatten mich die Steine des Schickſals in ihren Bann gezogen und mich in eine arge Klemme gebracht. Sollte ich den Fund melden oder lieber die vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit ergreifen, meinen etwas aus dem Gleiſe geratenen Finanzen auf dieſe leichte Weiſe aufzuhelfen? War es Diebſtahl, wenn man ſich zu Unrecht erworbenes Gut, das eigentlich keinen Herrn mehr hatte, aneignete? Das Schick⸗ ſal nahm mir die Entſcheidung ſelbſt aus der Hand... Ich war noch mit der Abſchätzung der Diamanten beſchäftigt, als ich vom Waſſer her lau⸗ tes Ruſen hörte. Wie ich aus der Hütte trat, um zu ſehen, was los ſei, entſtieg dem eben feſtgemachten Boote ein Weißer in Uniform— ein Beamter der Regierung. Er kam auf mich zu und ſtellte ſich vor: „Mein Name iſt Pontos, chef de poste des Distriktes. Ich komme hierher auf Grund Ihrer Meldung, um ein Protokoll über den Fall aufzunehmen. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir die näheren Um⸗ ſtände erklären würden.“ Nach Aufnahme des Pro⸗ tokolles fertigten wir ein Verzeichnis des Nachlaſſes an. Schon wollte der Beamte ſein Siegel unter die Atte ſetzen, als ich ihn zurückhielt: „Warten Sie, ich habe Ihnen noch etwas zu zeigen.“ Ich breitete auf dem Tiſche das ſchwarze Tuch meiner Kamera aus und legte wortlos den In⸗ halt des Käſtchens darauf. Er blickte auf die Steine, richtete ſeinen Blick dann auf mich, kratzte ſich hin⸗ term Ohr. Dann entfuhr es ihm:„Da ſoll doch das Wetter einſchlagen, wo haben Sie denn das gefun⸗ den?“ „Hier in dieſer alten Truhe.“ (Fortſetzung folgt.) 33 jährige Arbeiter Johann., der Fahrten nach Kaiſerslautern unternahm und dort die Ware von einem ihm bekannten Manne kaufie, den er nicht nennen will. Anfänglich hat er 4000 Büchel⸗ chen angegeben. In der Verhandlung verringerte er dieſe Menge auf 2000. An dieſem Schmuggel ſoll auch Hoffmann beteiligt ſein. Er beſtreitet das, aber immerhin wurde die Ware teilweiſe in ſeiner Woh⸗ nung gelagert. Mit der Glaubwürdigkeit hapert es bei den beiden Angeklagten ganz bedenklich. H. hatte ſogar geheime Schubfächer im Kleiderſchra nk, in dem er die Heftchen ver⸗ ſtaute. Es iſt anzuehmen, daß hier weit größere Mengen er⸗ und verhandelt wurden. Noch kurz vor der Verhandlung hatte H. auf einen Häftling einzuwirken verſucht, der als Zeuge geladen, einen Belaſtungszeugen zu einer günſtigen Ausſage zu verleiten, was ihm aber nicht gelang. Das Gericht verurteilte H. wegen Steuer⸗ hehlerei und Begünſtigung bei der von W. erſchmug⸗ gelten Ware zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſtrafſe von 8 Monaten und 500 Mek. Geldſtrafe oder weiteven 50 Tagen Gefängnis und 30 Mk. Werterſatz ooͤer 3 Tagen Gefängnis. Von der Ge⸗ fängnisſtrafe werden 2. Monate Unterſungshaft ab⸗ gerechnet. W. wurde wegen Steuerhehlerei zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten verurteilt und zu 1800 Mk. oder weiteren 90 Tagen Gefängnis, ferner zu einer Werterſatzſtrafe von 100 Mk. oder 10 Tagen Gefängnis. 6 Wochen Unterſuchungshaft werden abgerechnet. In der Begründung wies das Gericht darauf hin, daß erheblicher Verdacht beſtehe, daß es ſich um weit größere Quantitäten handle, die von W. in den Verkehr gebracht wurden. 16 Wohin mit dem guten Zimmer? Das gute Zimmer war früher der Steckbrief für die Familienverhältniſſe. Je mehr die Familie auf ſich hielt, um ſo ſeltener ging ſie in das gute Zimmer. Dafür, daß ſie nicht hinein durfte, rächte ſie ſich weid⸗ lich an der kalten Pracht und machte es zur Rumpel⸗ kammer. Alles, was man ſonſt nicht unterbringen konnte, ſtellte man ins gute Zimmer. Da waren die Reiſeandenken aufgeſchichtet, Vater hatte ſeine Zi⸗ garrenkiſten auf dem Büfett ſtehen, und Bonbons und Schokolade waren in irgendeinem Winkel ver⸗ ſteckt, damit keiner auf den Gedanken kam, man hätte noch welche. Das gute Zimmer war der Tummel⸗ platz für die romantiſchen Gefühle der Familie. So⸗ zuſagen Abladeplatz für das Ungewöhnliche. Ich habe ſelten Möbel im guten Zimmer ohne Leinenbezug geſehen. Im Sommer ſchwärmten in dem Halbdun⸗ kel hungrige Fliegen herum. Was iſt eigentlich aus dem guten Zimmer gewor⸗ den? Es iſt ſchwer zu ſagen. Vielleicht hat ſich die eine Tochter verheiratet und das gute Zimmer mit⸗ gekriegt, wenn ſie es genommen hat; die jungen Da⸗ men denken in den Dingen manchmal anders als ihre Mütter. Oder man hat es verkaufen müſſen. Oder der Untermieter hat es bekommen. Man hatt⸗ keinen Platz für dieſen bürgerlichen Aufwand. Man gab ſich einen Stoß und tat das Unvermeidliche: es wurde ein Wohnzimmer daraus, aber einen Knacks hat es der Einbildung doch gegeben, denn nun ſind die alten Leute nicht mehr die Bürger mit der guten Stube, die geſchont werden muß, ſondern Men⸗ ſchen mit Zimmern, in denen ſie immer wohnen. Ihr Leben hat das Erhabene verloren, das undurchdring⸗ liche Geheimnis von Winkeln und Ecken. Wo iſt das gute Zimmer hin? Es iſt nicht mehr da. Man mag daraus entnehmen, daß wir wirklich anders gewor⸗ den ſind!! A. W. Stadtrat Behme iſt von Dr. von Renteln mit der Leitung des Gaues Hannoyer der NS⸗Hago betraut worden. Dieſer Tage verabſchiedete ſich Stadtrat Behne von den engeren Mitarbeitern der Kreisamtsleitung. In mehreren Anſprachen wurden diengroßen Verdienſte gewürdigt, die ſich der Schei⸗ dende um den Mannheimer Mittelſtand erworben hat. Landesbeauftragter van Raay, der den Dank der Gauleitung Baden ausſprach, beſtätigte, daß Pg. Behme eine vorbildliche Werbetätigkeit entfaltet hat, und ſchlug den Pg. Stark als Nachfolger vor, der ſich zur Annahme des verantwortungs⸗ und arbeits⸗ reichen Poſtens unter der Bedingung bereit erklärte, daß ihm alle Parteigenoſſen und Amtswalter das gleiche Vertrauen entgegenbringen. Gauleiter Behme wird ſich von den NS⸗Hago⸗Mitgliedern Anfang Februar in einer Kundgebung im Muſenſaal verab⸗ ſchieden. „Keine Angſt vor der Liebe“ Adolf Wohlbrück und Liane Haid ſpielen die Hauptrollen in dem Filmluſtſpiel Keine Angſt vor der Liebe“, das in der„Alhambra“ aufgeſührt werden wird. 3 N 3 . 4 ——— 4. Seite(Nummer 18 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Januar 1934 Ergebniſſe der Büchſenſammlungen Bei den Büchſenſammlungen in den verſchiedenen Lichtſpielhäuſern, im Theater und bei anderen Veran⸗ ſtaltungen ſind in den Wochen vom 25. bis 31. De⸗ dember und 1. bis 7. Januar folgende Beträge ein⸗ gegangen: Sandhofen 42.07 Mk. Waldhof 48.28„ Seckenheim 29.02„ Geſamtergebnis 114.32 Mk. B. B. C. an der Pforte 25.02 Mk. Damenſchneiderei Frühauf, M 2, 8.08„ Weihnachtsfeier Siemens⸗Schuckert u. Halske 47.63„ Deutſche Stenografenſchaft 1887 44.25„ Geſangverein der Polizeibeamten 12.50„ Geſamtergebnis 137.48 Mk. Alhambra 81.31 Mk. Roxy 54.56„ Palaſt 41.30„ Univerſum Käfertal 22.67„ Sandhofen 81.26„ Feudenheim 79„ Brühl 13.01„ Geſamtergebnis 567.62 Mk. Weihnachtsfeſt ehem. Reſerve er 26.58 Mk. Schmidkonz⸗Weinlein 21.75„ Nationaltheater 190.01„ Geſamtergebnis 238.94 Mk. Allen opferbereiten Spendern ſei hiermit herzlichſt gedankt. Weitere Barſpenden Leonhard Weber 25 /, Wilhelm Schmitt, Fuhr⸗ unternehmer 18 4, Heinrich Gräff 11 6&, Nagel u. Co, 19.80 /, Sparverein Kaſerne 5, H. Kruſe 3 4, Mannheimer Ketten⸗ und Maſchinenfabrik Weidner u. Lahr.62, Angeſtellte der Südd. Eiſen⸗ u. Stahl⸗ berufsgenoſſenſchaft, Sektion 4 29 4, J. H. Beck u. Co. 20. Bayer. Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank, Zweigſtelle Schlachthof Mannheim 13.70 1, Dr. F. C. Engelhorn 64 /, Hans Engelhorn 14 4, Rhein. Feilen⸗ und Werkzeug G. m. b H. 12.70 4, Emil Hartmann, Kunſt⸗ und Verlagsanſtalt 10 /, Albert Moch 52,95. Alois Berlinghof Agent.50 4, Karl Vogel, vorm. Fr. C. Barth, Inh. Fr. Rückels 15. Reformhaus Neckarſtadt, Inh. P. Gansler 4%/, Kurt Bender 50, Fa. de Gruyter u. Co. G. m b. H. 100 ., Fa. Ludwig Nickel u. Seitz 25, Wilhelm Holz 3, Direktion und Angeſtellte der Oeffentl. Lebens⸗ verſicherungsanſtalt Baden, Mannheim 141.60 M, Ta. Johannes Speck G. m. b. H. 269 A, Stuppuhn⸗Seil⸗ werke Geſ. m. b. H. 10 4, A Heymann, Induſtrie⸗ hafen 100“, B. Traub, Schuhhaus 20 /, Hans Hauck Feudenheim 10. Direktor Otto Kölſch 85 /, Tapezierer⸗Meiſter⸗Zwangsinnung, Ph. Beckenbach 157„4, Fa. Jamaica m. b.., Ludwigshafen 10 l, Eſch u. Co. 100, Friedrich Kirchert, Neckarau 40 /, Rudolf Dörr 5 /, Johannes Leonhard 20, Kraft⸗ werk⸗Rheinau A⸗G. 700, Karl Henſolt 10 4, Di⸗ rektor Meſſer 30, Birk u. Balduf, Automobilgeſell⸗ ſchaft m. b. H. 10, Hirſch⸗Schuſter 50 4. Adolf Sondermunn 3 /, Karl Baer, Inhaber der Fa. Tranſit⸗Kellerei M. Baer Söhne 10. C. Frank 10 4. Fritz Krieger 20 4. Franz Schwarz 15 l, Quarta b des Gymnaſiums 10 /, Mannheimer Holzeomptoir G. m. b.., Induſtriehafen 8 4, Be⸗ rufsgenoſſenſchaft für gewerbsmäßige Fahrzeughal⸗ tung, Sektion 8, 16,45 /. Friedrich Künkler 500, Ungenannt 3 /, A⸗G. für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff⸗Neckarau 100, Arbeitamt⸗Mannheim 32,50 4, Standesgemeinſchaft Deutſcher Apotheker 204, Leon⸗ hard Weber 25, Karl Marzenell⸗Rheinau 5, Fauth u. Co. 10 44, Siemens⸗Schuckertwerke A⸗G. 48 Mark. „ Zehn Zivilanwärter für den gehobenen mittle⸗ ren Inſtizdienſt(Inſt zauwärter) werden, wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, im April neben Verſorgungsanwärtern aufgenommen. Dieſe Zivilanwärter müſſen mindeſtens die Reife für die Unterprima einer höheren Lehranſtalt erwor⸗ ben haben. Sie haben ihre Geſuche in der Zeit vom 1 bis 20. April 1934 durch Vermittlung des Amtsge⸗ richts, bei dem ſie einzutreten wünſchen dem Miniſte⸗ rium des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz Ab⸗ teilung Juſtiz, vorzulegen. Nähere Auskunft über „die ſonſtigen Vorausſetzungen für die Einberufung ſowie über die beizubringenden Nächweiſe erteilen die Amtsgerichte. Ausſicht auf Annahme haben nur Be⸗ werber mit guten Schulzeugniſſen. Der Treffpunkt der grauen Glücksmünner Zwanzig⸗Stundentag bei der Winterhilfe⸗Lotterie Wer kennt nicht die grauen Glücksmänner, die mit lobenswerter Ausdauer die Losbriefe der Lotterie des Winterhilfswerks anpreiſen und die bei Tag und bei Nacht überall auftauchen, um den glückbringen⸗ den Inhalt ihrer roten Verkaufskiſten zugunſten der notleidenden Volksgenoſſen abzuſetzen? Die Mann⸗ heimer haben ſchon längſt erkannt, daß in den brau⸗ nen Umſchlägen nicht nur Nieten ſtecken, ſondern auch ganz annehmbare Gewinne. Darum verſuchen ſie auch recht häufig ihr Glück und ſorgen dafür, daß die Losverkäufer bald wieder in der Zentralſtelle ihre Käſten neu auffüllen müſſen. Die ganzen Fäden der Lotterie des Winter⸗ hilfswerks laufen in Mannheim in O 4, 89 zuſammen, wo ſich die Geſchäftsſtelle bef'ndet. Die Firmen Brown, Boveri u. Cie., Deutſche Bank und Diskonto⸗Geſellſchaft und Eckrich u. Schwarz ha⸗ ben die Räumlichkeiten, die Büroeinrichtungen, die Heizkörper koſtenlos zur Verfügung geſtellt, ſo daß ſich die Unkoſten lediglich auf die Ausgaben für das Perſonal beſchränken. In dem großen früheren Ver⸗ kaufsraum hängen in langer Reihe die grauen Um⸗ hänge mit den roten Kragen und die dazu gehörigen Mützen an den Haken, denn die„Uniform“ dürfen die„Lotterie⸗Offiziere“ keinesfalls außer Dienſt tra⸗ gen. In Zivil rücken die Losverkäufer morgens um 9 Uhr an und nehmen ihre Käſten mit den Loſen in Empfang, die über Nacht im verſchloſſenen Raum ſtanden. Die Parole iſt bald ausgegeben, denn jeder Mann bekommt ſeinen Bezirk vorgeſchrieben und muß jeden Tag in einem anderen Stadtviertel arbei⸗ ten, damit auch die Losverkäufer, denen ein ſchlech⸗ terer Bezirk zugefallen war, ſich einen Ausgleich in einem beſſeren Bezirk ſchaffen können Dann wer⸗ den ſie auf die Mannheimer losgelaſſen, die den gan⸗ zen Tag über Gelegenheit haben, die braunen Los⸗ briefe aus den Käſten zu ziehen. Iſt der Vorrat erſchöpft, dann geht es zurück zur Geſchäftsſtelle, wo man nach der Abrechnung gleich wieder 200 neue Loſe„tankt“. An guten Tagen gelaug es ſchon einzelnen Losverkäufern, zweimal den Kaſten mit je⸗ weils 200 Loſen auszuverkaufen! Abends um 7 Uhr wird gemeinſam in O Aangetreten, denn es heißt dann abgerechnet zum Abſchluß des Tagesverkaufes. Die Umhänge und die Mützen wandern wieder an die Haken zurück und die Käſten in den Keller. Gegen 8 Uhr wird es ſchon wieder lebendig, denn die„Nachtſchicht“ tritt an. Meiſt beſtehen die Losverkäufer, die 18 Mann ſtark den Nachtdienſt verſehen und ein Lokal nach dem ande⸗ ren aufſuchen, aus Freiwilligen, die während der Tagesſtunden ſchon gearbeitet haben. Nur ſelten muß ein Mann dazu befohlen werden. Die Nacht⸗ arbeit geht bis zur Polizeiſtunde. Nicht ſelten ſind die Ergebniſſe beſſer als am Tage. Sitzt doch in ge⸗ mütlicher Tafelrunde oft der Groſchen lockerer in der Taſche, als am Tage während des Ganges durch die Straßen. Wenn die letzten Gäſte aus den Lokalen den Heimweg antreten, gibt es in der Lotterie⸗Ge⸗ ſchäftsſtelle nochmals Hochbetrieb. Es wird abgerech⸗ net, gezählt, Geld gerollt, Liſten angefertigt. Manch⸗ mal iſt ſchon die fünfte Morgenſtunde angebrochen, wenn der Leiter der Lotterieſtelle, Herr Beickelmann, mit ſeinen Mitarbeitern die Stätte der Arbeit ver⸗ läßt. Um 9 Uhr gehts wieder weiter im Kampf gegen Hunger und Kälte. Die Organiſation der Lotterie des Winterhilfs⸗ werks erſtreckt ſich nach den gleichen Richtlinien über das ganze Reich. Vorgeſehen ſind für je 10 000 Einwohner ein Losverkäufer, ſo daß in Maunheim dreiß'g Leute zu arbeiten haben. Dieſe grauen Glücksmänner ſtammen aus dem Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt, ſind von der SA oder SS und auch zum Teil vom Arbeitsamt ausgewählt wor⸗ den. Den beſonders Bedürftigen ſtellte man Schuhe und dringend benötigte Kleidungsſtücke zur Verfü⸗ gung, ſo daß alle in Verbindung mit dem grauen Umhang gegen die Unbilden der winterlichen Witte⸗ rung geſchützt ſind. Wer es nötig hat, bekommt noch ein Mittageſſen durch die NS⸗Volkswohlfahrt. Die Straßenbahn trägt auch ihren Teil zum Gelingen des Hilfswerks bei, indem ſie auf allen Strecken den Los⸗ verkäufern freie Fahrt gewährt. Im Keller der Geſchäftsſtelle ſchlummern die gro⸗ ßen Gewinne, die noch der Entdeckung harren. In grauen verſchnürten Pappſchachteln, mit Plomben verſehen, ſitzen hier noch etwas über 40 000 Loſe. Da Mannheim 100 000 zugeteilt bekommen hatte, ſind bis jetzt annähernd 60 000 Stück verkauft. Das will etwas heißen, denn die Lotterie läuft erſt ſeit dem 20. Dezember. Nach den bisherigen Erfolgen iſt ſehr damit zu rechnen, daß auch die in Ausſicht geſtellten zweiten 100 000 Loſe reſtlos abgeſetzt werden. Wie die Feſtſtellungen ergeben haben, ſind Mannheim Loſe aus vier verſchiedenen Reihen zugeteilt worden. Da jede der aus dreißig Reihen zu je einer Million Loſe beſtehenden Lotterie einen Ge⸗ winn von 5000 Mark enthält, iſt die Mögl ch⸗ keit gegeben, daß in Mannhe'm viermal 5000 Mark gezogen werden. Bis jetzt wurden etwa 1500 Gewinnloſe ausgeſpielt, von denen der höchſte Betrag 100 Mark war. In jeder Reihe befinden ſich aber auch mehrere Gewinne zu 500 Mark und zu 1000 Mark, ſo daß auch in dieſer Hinſicht noch große Gewinnmöglichkeiten offen blei⸗ ben. Außerdem nimmt ja jeder Losabſchnitt noch an der Schlußausſpielung teil, bei der es noch eine 5000⸗Mark⸗Prämie gibt. Es lohnt ſich alſo ſchon, fleißig den grauen Glücksmännern die Loſe ab⸗ zukaufen, damit die Vorräte in O 4 raſch geräum werden und, was das Wichtigſte iſt, dem Winterhilfs⸗ werk die Mittel zufließen, die es zur Erreichung des geſetzten Zieles benötigt. 3. eeeeeeeeeee, Aus dem Mannheimer Vereinsleben Monatsverſammlung der Kamerad⸗ ſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914- 18 Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwil⸗ ligen 1914/18 hielt im Kaſino ihre erſte Mo⸗ natsverſammlung im neuen Jahre ab, die wieder äußerſt gut beſucht war, auch von auswärti⸗ gen Kameraden. Nach Begrüßungsworten des Ka⸗ ineradſchaftsführers Roth, wobei er insbeſondere den Gauführer des Bad. Kriegerbundes, Dr. Hieke, und Gauſchriftführer Voigt willkommen hieß, nahm Dr. Hieke das Wort, um in warmherzigen Ausfüh⸗ rungen für die im Nibelungenſaal am 20. Januar ſtattfindende Reichsgrün dungsfeier der mili⸗ täriſchen Vereine zu werben, bei der Staatsrat und Major a. D. Schmitthenner, Kartsruhe, die Feſtrede halten wird. Anſchließend ſprach er der Schulungsleiter Nordbadens des NSͤcK, Herr von Blödau, in längeren gründlichen Ausführungen über die geſchichtliche Entwicklung der NSDAP von den Anfängen bis heute. Dieſem intereſſanten Vor⸗ trage werden in nächſter Zeit noch drei weitere fol⸗ gen. Hierauf gab Führer Roth einen Bericht der Entwicklung der Kameradſchaft, die vor vier Wochen von Kameraden des Kyffhäuſerbundes gegründet wurde. Inzwiſchen wurden 182 Kameraden aufge⸗ nommen. Weitere ſind angemeldet. Auf den Auf⸗ ruf des Gauſchriftführers Voigt in der„Bad. Krie⸗ gerzeitung“ haben ſich aus ganz Baden bereits wei⸗ tere 137 Kameraden gemeldet, die nach erfolgter Auf⸗ nahme Sachberater in ihren Bezirken werden ſollen. Dieſes ſtarke Anwachſen der Kameradſchaft iſt ſehr erfreulich. Einige anweſende alte Kriegsfreiwillige aus Mannheim wurden beſonders geehrt, und zwar die Kameraden: Keil(71 Jahre), Gehrt 167 Jahre), Brandler(66 Jahre), Heizler(64 Jahre), darunter auch der älteſte Kriegsfreiwillige von ganz Mann⸗ heim, Kamerad Völker(78 Jahre). Als noch den bereits aufgenommenen Kameraden als vorläuſiger Ausweis die Mitgliedskarte des Reichskriegerbun⸗ des„Kyffhäuſer“ ausgehändigt war, konnte der Füh⸗ rer nach Bekanntgabe einiger ſonſtiger wichtiger Mit⸗ teilungen den offiziellen Teil der Verſammlung mit einem dreifachen Sieg Heill auf unſern Führer Adolf Hitler und Reichspräſident von Hindenburg ichlie⸗ ßen. Bei den Weiſen einer kleinen Muſikkapelle blieben die Kameraden noch längere Zeit gemütlich beiſammen. Das Doppelquartett der„Liederhalle“ hatte ſich in löblicher Weiſe für den Abend unent⸗ geltlich zur Verfügung geſtellt. Es erfreute mit einer Reihe ernſter und heiterer Lieder, die ſtarken Bei⸗ fall fanden, ebenſo die Solis des Baritons Ernſt Heil, am Klavier von Sangesbruder Balduf an⸗ paſſungsfähig begleitet. Die Kameraden trennten ſich in dem Bewußtſein, wieder einen ſchönen Abend im trauten Kameradenkreiſe verlebt zu haben. Schu. Bei den VfR-Hanoͤballſchülern Die rührige Leitung der Handballiugend⸗ abteitung des VſR. Mannheim veranſtaltete im Saale des„Feldſchlößchens“ eine Weihnachts⸗ feier, die einen über Erwarten guten Beſuch auf⸗ zuweiſen hatte. Die Anweſenheit des Vereinsführers. Direktor Bühn zeugte von de das man der Jugend in dieſem Verein entgegen⸗ großen Intereſſe, ———— bringt. Auf das einleitend geſpielte Weihnachtsſtück „O, du fröhliche...“ ſprach Karl Wagner den Vor⸗ ſpruch„Stimme der Jugend“. Anſchließend an das Violinſolo„Ave Maria“(M. Göbel) hielt Herr Ernſt eine mit großem Beifall aufgenommene Be⸗ grüßungsanſprache, in der er u. a. mit kurzen Wor⸗ ten die Taten unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler beleuchtete und der Hoffnung Ausdruck gab, daß dem deutſchen Volk ſeine Forderung auf Gleichberechti⸗ gung recht bald erfüllt werden möge. Auf das hier⸗ auf zum Vortrag gebrachte Violinſolo„Brautzug aus Lohengrin“(F. Merz) folgte als Hauptpunkt des erſten Teils der unterhaltenden und faſt ausſchließ⸗ lich von 13⸗ bis 14jährigen Handballſchülern beſtritte⸗ nen Vortragsfolge die Rede des Herrn Kees. In ſeinen hochintereſſanten Ausführungen erklärte er das Verhältnis zwiſchen Staat und Sport und be⸗ tonte, daß es das Recht des Staates iſt, das ſportliche Leben zu überwachen und zu regeln. Starker Bei⸗ fall folgte am Ende auf den Ruf: Alles für Deutſch⸗ land! Die von zehn Handballſchülern geſtellten Pyra⸗ miden hinterließen durch ihre Schönheit und Ge⸗ nauigkeit den beſten Eindruck. Das gemeinſam ge⸗ —— Lied„Stille Nacht..“ beendete den erſten ei Zu Beginn des zweiten Teils ſpielte O. Schwarz (Klavier) den„Schweizer⸗Marſch“. Darauf ſprach der Führer des, VfR., Direktor Bühn, beſonders zur Jugend gerichtete herzliche Worte und brachte zum Schluß ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf die Füh⸗ rer und das Vaterland aus, in das alle begeiſtert ein⸗ ſtimmten. Gedichte, von denen beſonders„Das Ein⸗ topfgericht“(Weiß) ein Beiſpiel ſprudelnden Pfäl⸗ zer Humors und Mannemer Mundart war, ſowie das Klavierſolo„Die Schwarzwälder Uhr“ ließen ſchnell die Zeit vergehen. Vor dem als Abſchluß her⸗ vorragend aufgeführten Theaterſtück„Hitlerjugend marſchiert“(Handballſchüler) fand noch die Ehrung der für eifrigen Trainingbeſuch belohnten Schüler ſtatt. Den Abſchluß der wohlgelungenen Feier bildete das gemeinſam geſungene Horſt⸗Woſſel⸗Lied, das he⸗ wies, in welchem Geiſt die ganze Feier durchgeführt wurde. Fer. Der Kurszettel der Hausfrau Eine ſteife Briſe weßte am uigen Markttage. Und ſo war der Stoßſeufzer der einen Verkäuferin: „Is da des heit misder e bverk, keen Mer. 9 kaaft emn e. deens be ägt, denn es war gähnend leer auf dem Marktplatz. Entſprechend ge⸗ ring war auch die Anfuhr, nicht in Beſchaſſenheit. ſondern in der Menge, ſo daß die Auswahl ſchnell getroffen werden konnte. Roſenkohl(kleine Knoſpen“ hat etwas angezogen; er koſtete 30 Pfg., dagegen konnte man offenblättrigen, der als Gemüſe ſeinen Zweck voll erfüllt, ſchon für 18 Pfg. das Pfund haben. Wirſing, Weiß⸗ und Rotkraut koſteten zehn Pfennig. Da es z. Z. noch ſchöne und verhältnis⸗ mäßig billige Birnen gibt, ſo empflehlt es ſich, das Rotkraut einmal etwas zu verfeinern, indem man e. mit gedämpften Birnſchnitzchen ga niert. Helb⸗ rüben hielten ihren Preis mit 8 Pfg. Karotten wurder teine mehr angebo„ dagegen reichlig billig Sellerie(12 20 Pfg. d. Kopf), nicht nur als 8 90 8 ee eeeeeee Ein feſcher junger Mann Renate Müller in ihrer Hoſenrolle in dem neuen Ufa⸗Film „Viktor und Viktoriol. —B.ͤT. Salat, als falſche Artiſchokenböden, im Ausbackteig gebacken oder al? ürzige Su et er O en⸗ dur“ Er iſt auch ein vorzügliches Heil⸗ un Vor⸗ beugungsmittel bei Froſtéb.ulen. Hand⸗ oder Juß⸗ bad in Selleriewaſſer und möglichſt heiß bringt r. he Linderung der quälenden eoſtſchmerzen. Große ſchwarze Rettiche und viel Meer⸗ rettich ſollten gerade in den. Wintermonaten gerne Käufer finden. Beſitzen ſie doch dank ihres Baſenreichtums eine be⸗ ſonders günſtige Einwirkung auf rheumatiſche, gich⸗ tiſche und Steinerkrankungen. In friſchen Tomaten war das Angebot nicht groß, aber auch nicht teuer. 50 Pfg. für das Pfund Tomaten iſt im Winter kein Luxuspreis. Bei dem reinen, kalten Wetter werden wohl Erkältungen nicht in ſo ſtarkem Maße auf⸗ treten als bei dem naßkalten Wetter vergangener Woche. Doch mag es immerhin gut ſein, ein Glas Honig im Haus zu halten, um bei beginnendem Huſten reichlich Milch oder Bruſttee mit Honig zu trinken. Auch hier war das Angebot genügend und für jeden Geſchmack lob Lindenblüten⸗ oder Tannen⸗ bonig) reichlich Auswahl. Honig hat übrigens bei nervöſen Magenleiden gute Wirkung, wenn man morgens nüchtern einen Kaffeelöffel voll genießt. Ganz winterlich war das Bild an den Obſt⸗ ſtänden, bei denen die Orangen allmählich mehr in Erſcheinung und Aepfel in den Hintergrund tre⸗ ten. An den Blumenſtänden waren faſt nur Tannengrün, Immortellen und Strohblumen zu ſehen. Südliche Treibhausblumen mit Ausnahme der Mimoſen, bedurften ſchützender Hüllen, um nicht unter der Kälte zu leiden. So war das Marktbild heute nicht beſonders ab⸗ weſlungsreich, aber die allmählich auftauchende und auftauende Sonne vermochte doch gegen die Mit⸗ tagszeit den Kauf etwas lebhafter zu geſtalten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtit wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Salatkartoſſeln—10; Wirſing 10—12; Weißkraut 10; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 20—60; Karotten 20—25; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat 25—30; Zwiebeln—10; Feldſalat 80—120; Grün⸗ kohl 12—16; Kopſſalat, Stück 25—35; Endivienſalat, Stück 10—35: Oberkohlraben, Stück—8: Roſenkohl 90—35; To⸗ maten 50—60; Rettich, Stück—10; Meerrettich, Stück 20 bis 95; Schwarzwurzeln 20—90; Suppengrünes, Bſchl. 8 big 10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl. 10; Lauch, Stück—10; Aepfel 12—35; Birnen 10—25, Hagen⸗ buttenmart 45: Zitronen, Stück—6; Orangen 15—20; Ba⸗ nanen, Stück—9; Süßrabmbutter 150—170; Landbutter 120—130; Weißer Käſe 30; Eier, Stück—15; Hechte 10 Barben 701 Karpfen 70—90; Schleien 120, Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 35—45; Schellfiſche 50; Gold⸗ barſch 35; Stockfiſche 90; Hahn, geſchlachtet, Stück 180—300, Huhn, geſchlachtet, Stück 200—400; Enten, geſchlachtet, Stück 900—600; Tauben, geſchlachtet, Stück 60—80; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 500—1800; Gänſe, geſchlachtet 80—120; Rind⸗ ſleiſch 75; Kuhfleiſch 60—64; Kalbfleiſch 80; Schweine⸗ fleiſch 85. Hinweiſe Julius Patzak ſingt in Mannheim. Für das kom⸗ mende Konzert der Mannheimer Lieder⸗ tafel iſt Julius Patzak als Soliſt gewonnen worden. Und wie die Liedertafel mit dem Konzert ihr Scherflein beitragen will, den Aermſten der Ar⸗ men zu helſen, ſo hat auch Patzak in liebenswürdiger Weiſe ſeine Kraft und ſein Können gegen geringes Honorar zur Verfügung geſtellt. Die Programm⸗ folge hat der Dirigent der Manaheimer Liedertafel, Ulrich Herzog, aufgeſtellt. An ganz Mannheim er⸗ geht die Bitte, dieſes Bekenntnis für das deutſche Lied anzuhören. * Die Freunde und Anhänger des Tanzſports und des Geſellſchaftstanzes haben am kommenden Sonn⸗ tag im Park⸗Hotel Gelegenheit, auch im neuen Jahr dieſem Sport zu huldigen und gleichzeitig einem gu⸗ ten Zweck zu dienen. Zugunſten des Mannheimer Winterhilfswerks veranſtaltet die Leitung des Hotels einen großen Tee⸗Nachmittag, bei dem das bekannte Mannheimer Profeſſional⸗Turnier⸗Paar Curt Rudolf Weinlein und Partnerin in meiſter⸗ licher Art die deutichen Tänze für 1934 zeigen wird. Das Paar hat ſich, der guten Sache wegen, in un⸗ eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Es ver⸗ ſpricht ein gelungener Nachmittag zu werden, umſo⸗ mehr, als die beliebte Tanzkapelle Matz⸗Leux durch flottes Spiel die Stunden verkürzen hilft. * * 2 n * 99 Donnerstag, 11. Januar 1934 Aus Baden „Halt Gendarmerie!“ * Wittelbach, Amt Lahr, 11. Jan. Als der Fracht⸗ bote Maxtus Weber aus Dörlinbach abends von Lahr kommend ſeinem Wohnort zufuhr, wurde er zwiſchen Seebach und Wittelbach mit dem Rufe Halt Gendarmeriel“ angehalten. Als er das Pferd zum Stehen gebracht hatte, fielen zwei Bur⸗ ſchen über ihn her, drückten ihm den Hut ins Ge⸗ ſicht, würgten ihn und ſchnitten die Geld⸗ taſche ab. Die Räuber ergriffen dann die Flucht. Die Geldtaſche war allerdings leer. Weber hatte das Geld, das er bei ſich trug, in ſeiner Joppe verwahrt. Nach zwei Verdächtigen wird gefahndet. Gräßlicher Selbſtmord St. Georgen, 11. Jan. Hier verübte der 52 Jahre Jahre alte Kaufmann Karl Ganther auf ſurchtbare Weiſe Selbſtmord. Er übergoß ſich in zeinem Hauſe mit Benzin, zündete ſich an, ſchoß ſich eine Kugel in den Mund und ſtürzte ſich dann aus dem Fenſter. Als Urſachen der ſchrecklichen Tat vermutet man Schwermut und finanzielle Sorgen. Brief aus Alt-Ladenburg Auf dem hieſigen Friedhof fand in Anweſen⸗ heit des Oberbürgermeiſters Dr. Reuter, eines Vertreters der 110er Kameradſchaft und eines Ver⸗ treters der Traditionskompanie der 110er in Mei⸗ ningen eine feierliche Ehrung des tapferen Ladenburger Feldwebelleutnants Ref⸗ fert, ſtatt, der während des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges 1870—71 hohen Ruhm erworben hat. „Bürgermeiſter Dr. Reuter fand würdigende Worte für den Tapferen, deſſen ſterbliche Ueberreſte von der Stadt jetzt in ein Ehrengrab umgebettet wurden. Als Ehrenmitglied der 110er Kamerad⸗ ſchaft legte Frl. Trippmacher einen Lorbeerkranz mit Schleiſe in den Stadtfarben nieder. Somit birgt der Ladenburger Ehrenfriedhof, der den gefallenen Helden des Welkrieges von 1914—18 eine letzte Ruhe. ſtätte wurde, auch die Gebeine eines Helden aus dem 7ber Feldzug. Am Tage der gefallenen Soldaten wird dieſe Tatſache eine entſprechende ſeierliche Würdi⸗ gung finden. „Frau Dr. Benz wurde kürzlich auf einem Ehrenabend der hieſigen Kaſinogeſellſchaft um Ehrenmitglied der Geſellſchaft ernannt. Das Hausorcheſter hatte die feſtlichen Stunden einge⸗ leitet. Frl. Hohn ſprach einen Vorſpruch, deſſen Worte Frl. Trippmacher gedichtet hatte. Profeſſor Sättele hielt eine Anſprache und überreichte Frau Berta Benz, der Gattin des Autoerfinders, die Ebrenurkunde der Geſellſchaft. Mit ihr zuſammen wurde ein weiteres verdientes Mitglied der Kaſino⸗ geſellſchaft, Poſtverwalter Baumann, zum Ehren⸗ —3 ernannt. Von den künſtleriſchen Kräften 8 Abends wären hervorzuheben: Der Sänger Herr Darms, die Sängerinnen Frl. Aly Benz, Frl. Irma Sturz, am Klavier Frl. Ida Hohn und das Haus⸗ orcheſter, deſſen Vorträge ſich auf beachtlicher Höhe bewegten. Proſeſſor Sättele, der Führer der Kaſino⸗ Se konnte nach allen Seiten ſeinen Dank für as Gelingen des Abends ausſprechen. * He delberg, 11. Jan. Im Vorort Kirchheim gab geſtern um die Mittagszeit ein verheirateter Elektrotechniker im Verlauf von Hausſtrei⸗ tigkeiten mit einem Revolver einen Schu ß gegen einen verheirateten Tagelöhner ab und verletzte ihn dabei am linken Oberarm. Der Verletzte wurde in die Klinik gebracht. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. * Lützelſachſen, 11. Jan. Der 76jährige ſchwer⸗ börige Hühnerhalter Nikolaus Voos wurde auf dem Heimweg beim Ueberſchreiten der Gleiſe der Nebenbahn von einem Zuge erfaßt und zur Seite geſchlendert. Der Verunglückte, der ſchwere Verletzungen davontrug, wurde nach Heidelberg überführt. * Neckargerach, 11. Jan. An die badiſche Bauern⸗ kammer(Abteilung Landesſiedlung), wurde ein gro⸗ ßes Gelände im Lauerskreuz gegen Schollbrunn hin verkauft. Das Gelände wird zur Anlegung von 14 Bauernhöfen zu 40 Morgen verwendet. Einheimiſche KHürger werden zur Anſiedlung vorberechtigt zuge⸗ ſſen. Durch den Verkauf kann der Umlagefuß — 40 Pfg. geſenkt werden. Auch hat die Gemeinde — Möglichkeit, ihre Arbeitsloſen zwei Jahre hin⸗ urch zu beſchäftigen. Heppenheim, 11. Jan. In einer Bürger⸗ meiſterverſammlung der Kreisabteilung Hep⸗ penheim des Heſſiſchen Gemeindetages, die unter dem orſitz von Bürgermeiſter Bechtel aus Viernheim ſtattfand, ſprach Landesgeſchäftsführer Du mas, Frankfurt, von der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau ber das Reichserbhofgeſetz. * Offenburg, 11. Jan. Oberbürgermeiſter Hal⸗ — wird vereinbarungsgemäß am 10. Januar von einem Amte zurücktreten. Anläßlich ſeines Aus⸗ ſcheidens iſt ihm vom Miniſter des Innern ein Schreiben zugegangen, ſeine langjährige Tätigkeit als Oberbürgermeiſter der Stadt Ofſenburg ausgeſprochen wird. Für die am 17. Januar ſtattfindende Neuwahl des Oberbür⸗ germeiſters wird im Einverſtändnis mit dem Herrn kieichsſtatthalter Rech'sanwalt Dr. Wolfram Rom⸗ ſſenburg vorgeſchlagen. *. Freiburg, 11. Jan. Die Familientragödie vom Dezember, die drei Perſonen das Leben gekoſtet fr hat ein viertes Todesopfer gefordert. Die Ehe⸗ 43 Dörr, die ſeinerzeit bewußtlos aufgefunden — in die Freiburger Nervenklinik überführt rde, iſt ihrer Gasvergiftung erlegen. —— LI in dem ihm der Dank für — 2—* 2 ——————————0— — — Deuliche Uni Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Badens Fremdenverkehr war erfreulich Rückblick auf den Sommer 1933 Die große Fremdenverkehrsſtatiſtik des Statiſtiſchen Reichsamtes, die durch eine umfangreiche Auswahl von Fremdenverkehrs⸗ plätzen einen Geſamtüberblick über den Fremdenver⸗ kehr in Deutſchland gibt, und über deren vorläufige Ergebniſſe für den Somme 1933 im November be⸗ richtet wurde, findet eine wertvolle Ergänzung in den Länderſtatiſtiken, von denen wir im folgenden die vͤn Baden für den Sommer 1933 auszugsweiſe bekanntgeben. Obwohl die ungünſtige Witterung im April und Mai vorigen Jahres für den Fremdenverkehr des Sommers ein erhebliches Nachlaſſen befürchten ließ, hat ſich doch die Zahl der Fremden in Ba⸗ den in der Zeit vom April bis einſchließlich Sep⸗ tember 1933 im ganzen auf der Höhe des Vor⸗ jahres gehalten. Nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes wurden rund 784 000 Fremde in Hotels, Gaſthöfen, Penſionen uſw., und 120 500 Jugendherbergsgäſte gezählt. Wenn auch gegenüber dem Sommer 1932 die Zahl der Fremden um 4000 zurückblieb, hat ſich doch die Zahl der Jugendherbergsgäſte um 12000 erhöht und auch die Zahl der Fremdenübernachtungen, die annähernd drei Millionen betrug, überſtieg das vorangehende Sommerhalbjahr um rund 5000. Unter den 210 Fremdenplätzen, die von der Statiſtik erfaßt werden, ſtand wiederum Heidelberg mit rund 93 000 Fremden an der Spitze; dahinter folgten Freiburg mit Schauinsland mit 70 000, Konſtanz mit 59000, Mannheim mit 55 000 Fremden, Karlsruhe mit 52000 und Ba⸗ den⸗Baden mit 50 000 Gäſten. Im ganzen entfielen auf die 13 Heilbäder 94000, auf die 142 ſonſtigen Kurorte 377 000, auf die beiden Großſtädte Karls⸗ ruhe und Mannheim und die übrigen 60 Fremden⸗ plätze 313 000 Beſucher. Rund 700 000 oder 89,6 v. H. aller Sommergäſte Badens waren Reichsdeutſche, und rund 82 000 oder 10,4 v. H. Ausländer. Den größten Anteil am Aus⸗ landsbeſuch hatte die benachbarte Schweiz mit 23 300 Gäſten, die nächſten Plätze nahmen Holland mit 15 300, England mit 10 400, die Vereinigten Staaten mit 9600 und Frankreich mit 5600 Beſuchern ein. ee eeeee, WasseTstrassen-Entfernungen“ Von SudrbrCCen und Metz zum Rhein,/ * 8 * dtofscutan S um den Kanal Caarbrücken Mannheim Wir bringen heute eine Skizze zu unſerem im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Artikel „Um den Kanal Saarbrücken-Maun⸗ Pheim“, in dem von dem Plan eines Saar⸗ Pfalz⸗Kanales mit der Mündung in den Rhein bei Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen die Rede war. Unſere Skizze läßt klar erkennen, daß dieſe Waſſerrerbin dung Saarbrücken-—Ludwigshafen/ Mannheim die kür⸗ zeſte nach dem Rhein iſt. Die Kanaliſierung der viel geſchwungenen Moſel bringt zu große Schwierigkeiten. Der erſte Kanal iſt jedenfalls die direkteſte Verbindung nach dem Rhein und es wäre ein beſonders wertvolles Geſchenk an die induſtrielle Saar, wenn dieſer Plan bis zum Zeitpunkt der endgültigen Rückgliederung des Saargebiets ins Reich bereits greifbare Geſtalt annehmen könnte. Liebesorama fordert zwei Todesopfer * Ulm, 11. Jau. In dem Ort Langenan bei Ulm wurden in der Gaſtwirtſchaft„Germania“ die Beſitzerin, die 45jährige Witwe Margarete Braun und der 25 Jahre alte Fabrikautenſohn Eruſt Oſtertag, beide von Langenau, tot aufgefun⸗ den. Die Gerichtskommiſſion aus Ulm hat nun feſt⸗ geſtellt, daß Oſtertag, der mit Frau Braun ein Ver⸗ hältnis unterhalten hatte, die Frau im Schlaſe erſtochen und darauf ſich ſelbſt mit einer Piſtole erſchoſſen hat. Salvarſanſchieber feſtgenommen * Frankfurt a.., 11. Januar. Die Frankfurter Kriminalpolizei verhaftete dieſer Tage meh⸗ rere Perſonen, die im Verdacht ſtehen, außerordent⸗ lich umfangreiche Salvarfanſchiebungen vorgenom⸗ men zu haben. Vor einiger Zeit wurde von mehre⸗ ren Perſonen Salvarſan im freien Handel ange⸗ boten. Nach einem vergeblichen Verſuch, die Ware ins Saargebiet zu ſchmuggeln, ſollte das Salvarſan an einen gewiſſen Brotſtein aus Berlin verkauft werden. Dieſer Mann war zum Kauf des Salvar⸗ zans aus Berlin nach Frankfurt gekommen. Käufer und Schieber verhandelten in einem Frankſurter Hotel. Die Kaufverhandlungen kamen ſchnell zum Abſchluß: Als die Schieber dann mit der Ware ins Hotel kamen, ſtellte ſich der Käufer nach kurzen Verhandlungen als Kriminalbeamter vor. So hatte man die Adreſſen ſämtlicher Beteiligten in den Verhandlungen erfahren. Sie wurden ſämt⸗ lich feſtgenommen. Die Kriminalpolizei konnte noch einen Handkoſfer mit etwa 1000 Ampullen Salvar⸗ ſan beſchlagnahmen. Der Polizei ſind auch die Quellen bekannt geworden, aus denen dieſes Sal⸗ varſan ſtammt. Verſchiedene der Beteiligten hatten es in einer Fabrik geſtohlen und den Kompli⸗ zen zum Verkauf überlaſſen. * Bingen, 11. Jan. Bei Feldvermeſſungsarbeiten an der Gemarkungsgrenze Dromersheim⸗Aſpisheim ſtieß man auf einen Grenzſtein mit einem Mainzer Wappen aus dem Jahre 1682. Es dürſte ſich um einen Grenzſtein zwiſchen Kur⸗Ma inz und Kur⸗Pfalz gehandelt haben. *Stuttgart, 9. Jan. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Im Zuge der am letzten Freitag bereits getroffenen Maßnahmen gegen gewiſſe unbelehrbare Gegner des heutigen Staates mußte am Sonntag Freiherr Max v. Gemmingen in Beihingen (Oberamt Ludwigsburg) in Schutzhaft genommen werden. * Mainz, 10. Jan. Die Erdausſchachtungs⸗ arbeiten am Mainzer Tunnel, der auf eine Länge von 330 Meter freigelegt iſt, ſind nun be⸗ endet. Etwa 350 000 Kubikmeter Erde wurden da⸗ bei ausgeräumt. 5. Seite /Nummer 18 Aus der Pfalz Das Ende eines Bezechten * Zweibrücken, 11. Jan. Die Auffindung der Leiche des 63jährigen Tagners Tochter⸗ mann in einer Hauseinfahrt der Hauptſtraße hat eine eigenartige Aufklärung gefunden. Tochtermann hatte in einer Wirtſchaft Mauß dem Alkohol ſo reichlich zugeſprochen, daß er allein nicht mehr nach Hauſe gehen konnte. Der ebenfalls in die Wirtſchaft kommende Sohn wurde veranlaßt, ſeinen Vater heimzuſchafſen. Dies beſorgte er in der Weiſe, daß er den alten Mann auf einen kleinen Handkarren lud und zwar ſo, daß der Körper infolge der Kürze des Wagens ziemlich zuſammengepreßt unter⸗ gebracht war. An der väterlichen Wohnung ließ der Sohn den Wagen mit ſeinem Inſaſſen einfach in der Toreinſahrt ſtehen. Bald darauf wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Mann tot in dem Wägelchen lag. Verhaftungen wegen Meineidverdachts Kandel, 11. Jan. Im Zuſammenhang mit dem Strafverfahren wegen Verleitung zum Meineid ge⸗ gen den Zigarrenfabrikanten Höhr, bei dem ſchon während einer Gerichtsverhandlung zwei Zeugen im Sitzungsſaal verhaftet worden waren, wurde mun auch der Angeklagte Höhr ſelbſt wegen Verdachtes der Verleitung zum Meineid und der Friſeur Nuß wegen Meineioͤsverdachts verhaftet. :: Neuſtadt a.., 11. Januar. Wie die Gauleitung mitteilt, wird Reichsinnenminiſter Dr. Frick die große Pfalz⸗Ausſtellung im Europahaus in Berlin am 20. Januar, vormittag 11 Uhr, mit einer Anſprache eröffnen. Im Anſchluß an die Rede des Innenminiſters wird Gauleiter Bürckel über die Verhältniſſe des Grenzlandes Pfalz und den Sinn der Ausſtellung ſprechen. :: Ludwigshafen, 11. Jan. Die diesjährige Reichs⸗ gründungsfeier des Bezirksverbandes Ludwigshafen des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ fin⸗ det am Samstag, den 13. Januar, 20 Uhr, im gro⸗ ßen Saale des Vereinshauſes der J. G. Farben⸗ induſtrie ſtatt. * Deidesheim, 10. Jan. Vizekanzler v. Papen ſtattete dem hieſigen Winzerverein einen kur⸗ zen Beſuch ab, wobei er auch die Keller⸗ und Kel⸗ teranlagen beſichtigte, und ſich anerkennend über die muſtergültigen Anlagen ausſprach. * Zweibrücken, 11. Jan. Der 33jährige Straf⸗ gefangene Peter Brendel, Heizer aus Kai⸗ ſerslautern, iſt aus dem Heizraum des Zellenbaues der Gefangenenanſtalt Zweibrücken ausge⸗ brochen. Marxiſtiſche Hetzſchriſtenſchmuggler verurteilt Eine gefährliche Geſellſchaft vor dem Pfälziſchen Sondergericht * Frankeuthal,). Januar Nicht weniger als ſechs Angeklagte hatten ſich vor dem Sondergericht der Pfalz wegen Verbreitung verbotener Deuckſchrif⸗ ten zu verantworten, und zwar der 36 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Offenbacher aus Berg, der 45 Jahre alte Maurer Jakob Brettenmeier aus Hagenbach, der 37 Jahre alte Arbeiter Alois Schneider aus Pforz, der 37 Jahre alte Arbeiter Otto Reiſch aus Pforz, die 33 Jahre alte Ehefrau Karoline Offenbacher aus Berg und die 41 Jahre alte Ehefrau Anna Reiſch aus Pforz. Mit Ausnahme der Eheſrau Karoline Offenbacher, die nur kurze Zeit in Unterſunchungshaft war, befanden ſich alle Angeklagten ſeit 27. November 1933 in Un⸗ terſuchungshaft. Bei den Angeklagten handelt es ſich um frühere SPD⸗Anhänger, die ſeit September 1933 im Auf⸗ trage des früheren SPD⸗Stadtrates Weik in Karls⸗ ruhe nach einem wohldurchdachten Plan mehrere Pakete marxiſtiſcher Druckſchriften, z. B. den „Neuen Vorwärts“ oder die„Sozialiſtiſche Aktion“ über die Grenze bei Lauterburg aus dem Elſaß hereingebracht und an den Weik abgeliefert hatten, der ſie in Tauſenden von Exemplaren über ganz Deutſchland weiterverbreitete. Die Hereinbringung der Druckſchriften aus Frankreich über die elſäſſiſche Grenze ging in der Weiſe vor ſich, daß der Angeklagte Offenbacher die Druckſchriften in Lau⸗ terburg in der Wirtſchaft zum Schwan abholte und in ſeine Wohnung nach Berg brachte. Dort wur⸗ den ſie von Brettenmeier abgeholt und nach Hagen⸗ bach gebracht, von wo ſie wieder Schneider und Reiſch nach Pforz holten und von dort aus wurden ſie durch Mittelsmänner des Weik nach Karlsruhe gebracht. Weik wurde ebenfalls verhaftet und ſieht ſeiner Ab⸗ urteilung entgegen. Es war alſo eine förmliche Kette gebildet von Frankreich bis Karlsruhe, von wo aus dann das übrige Deutſchland mit dieſer marxiſtiſchen Hetzliteratur überſchwemmt wurde. Im Gegenſatz zu ihren früheren Ausſagen bei der Gendarmerie wollen die Angeklagten bei ihrer Ver⸗ nehmung in der Verhandlung jetzt nicht gewußt ha⸗ ben, daß es ſich bei den Druckſchriften um illegales Material gehandelt hat. Durch die Ausſagen der Gendarmeriebeamten von Neulauterburg und Wörh denen mit der Aufdeckung dieſes illegalen Dauck⸗ ſchriftenvertriebes ein großes Verdienſt um dierz Be⸗ kämpfung der marxiſtiſches Verhetzung zuzuſg hen iſt, wurden die Angeklagten einwandrſei üh.Stoplärt, Der Ortsgruppenleiter der NSDAp in Mer ſchwere Körperverletzung * ansau, Mönigheim, der über die politiſche Einſtel⸗ lung der Angeklagten vernommen wurde, bezeichnete Schneider, der das Haupt der Geſellſchaft war, als fanatiſchen Marxiſten, der ſich auch nach dem Umſturz noch offen für die SPdD betätigt hat. Ebenſo ſeien die übrigen Ange⸗ klagten ſehr eifrig für die SPꝰD tätig geweſen. Staatsanwalt Zoller beantragte gegen die An⸗ geklagten nach Schluß der Beweisaufnahme folgende Strafen: für Offenbacher zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt, für Brettenmeier ein Jahr Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt, für Schnei⸗ der drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrver⸗ luſt, für Reiſch zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, für die beiden Ehefrauen an Stelle einer Zuchthausſtrafe von vier Monaten je ſechs Monate Gefängnis. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Verurteilt wurden: Schneider zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, Reiſch zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt, Offen bacher unter Einrechnung einer vom Amtsgericht Kandel gegen ihn ausgeſprochenen Gefängnisſtrafe von einem Monat zu einem Jahr, ſechs Monaten, 14 Tage Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt, Brettenmeier zu einem Jahr Zucht⸗ haus und zwei Jahren Ehrverluſt. Die beiden Ehefrauen erhielten je ſechs Monate Gefängnis. Bei der Ehefrau Offenbacher wurde die Unter⸗ ſuchungshaft in vollem Umfange angerechnet, bei den übrigen Angeklagten je ſechs Monate. In der Urteilsbegründung betonte der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsdirektor Göpſert, daß das Vor⸗ gehen der Angeklagten nahe an Hochverrat grenze und daß deshalb ſchwere Strafen gegen die Ange⸗ klagten ausgeſprochen werden mußten. Der Aeberfall auf den Walbauffeher Landau, 11. Jan. Die erſte diesjährige Schwur⸗ gerichtsperiode beim Landgericht Landau beginnt am 5. Febrnar. Neben einem Meineidsfall ſtehen auch die tödlich verlaufenen Streitfälle in Waldhambach und Rülzheim zur Verhandlung. Im Waldhambacher Fall hatten nach einem Zechgelage die Arbeiter H. Schuhmacher, Ignaz Braun, E. Münch und A. Weiß den Waldaufſeher Eugen Satter ſo verprügelt, daß er an den Folgen ſtarb. Gegen ſie lautet die Anklage auf mit Todes⸗ folge. Die gleiche Anklage iſt auch gegen den Land⸗ wirt A. Kerner aus Rülzheim erhoben, der ſich eben⸗ falls in Unterſuchungshaft beſindet und bei einer i, Auseinanderſetzung ſeinen Sohn tödlich verletzte. ——— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Januar 1934 Tauſend Meter über Garmiſch⸗Partenkirchen, dem Ort der Olympiſchen Winterſpiele 1336, bereitet ſich ein Schi⸗ gelände aus, das zu den ſchönſten der deutſchen Heimat zählt: das Keuzeckmit der Hochalm. Von hier aus führen viele raſſige Abfahrten zu Tal, deren berühm⸗ teſte, die Standardſtrecke vom Kreuzjoch zur Talſtation der Kreuzeck⸗Drahtſeilbahn. Schauplatz der olympiſchen Ab⸗ fahrtsrennen ſein wird. Hier oben herrſcht in dieſen Tagen Hochbetrieb, denn der Deutſche Schiverband hat nach den Männern nun auch die keſten Schiläuferinnen zu ernſtem Training unter ſachkun⸗ diger Leitung zuſammengezogen, damit ſie bei den kommen⸗ den großen internationalen Veranſtaltungen die Farben des neuen Deutſchland würdig und erkolgreich vertreten können. Die hier geleiſtete Arbeit wird außerdem auch bei den Olympiſchen Winterſpielen ihr Früchte tragen. Mußten ſich die deutſchen Langläufer und Springer ihre Dehrer und Vorbilder aus Norwegen, dem klaſſiſchen Lande des Schilaufes holen, do war es bei den Damen, für die es nur Abfahrt und Slalom gibt, notwendig, einen Vertreter der alpinen Schule als Lehrer zu verpflichten. Man hätte keinen beſſeren finden können als Anton Seelos aus Seefeld(Tirol, den Held vieler Abfahets⸗ und Slalom⸗ läufe, den man als den Schiläufer mit der beſten Schi⸗ führung bezeichnet. In ſeiner Spur verſuchen ſich nun Hreißig der beſten Läuferinnen. Aber dreißig Mädels ſind für einen Lehrer etwas viel. Darum hat man noch einen weiteren Tiroler, Friedl Pferffer, als Abfahrtsläufer und Lehrer an der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen gleichermaßen bekannt, hinzugezogen. Schließlich hat ſich auch noch Altmeiſter Dr. Baader in den iDenſt der guten Sache geſtellt. Morgens, wenn noch grauer Nebel und eine Wolkenwand über dem Werdenfelſer Tal liegen, beginnt ſchon die Ar⸗ beit. Mit der erſten Kabine fördert die Kreuzeckbahn, die für jede Teilnehmerin am Kurſus eine Freiſahrt täglich ge⸗ währt, die Schiläuferinnen in wenigen Minuten aufs Kreuzeck(1650 Meter). Ein kurzer Anſtieg noch, und man befindet ſich auf der Hochalm, direkt unterhalb der Alpſpitze, wo Meiſter Seelos in wenigen Minuten eine Slalomſtrecke am Steilhang abſteckt, die es in ſich hat. Syſtematiſch wer⸗ den hier alle Feinheiten und Schwierigkeiten des Slalom⸗ laufes, angefangen von den leichten großen Bogen, über die Schräge, die Eilbogenkurve, die Vertikale und Schneiſe bis zur ſchwierigen Wende durchgenommen. Denn die Ar⸗ beit am Slalomhang iſt die Grundlage für eine ſaubere Schttechnik und für das Fahren im Gelände. Immer wieder fährt Seelos die Strecke elegant und ſchmalſpurig vor, während Friedl Pfeiffer dabei die Fein⸗ heiten des Stiles, das Anſchneiden der Tore, das Schwin⸗ gen, die Körperhaltung und das Geheimnis der ſauberen Schiführung erklärt. Dann geht es der Reihe nach durch die roten Fähnchen, bis es klappt und neue Schwierigkeiten Neues vom 11. Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen Heute erſcheint die Ausſchreibung zur XI. Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen, der ſportlich bekannteſten Winter⸗ veranſtaltung des deutſchen Kraftwagen⸗ und Motorrad⸗ ſports. Diesmal zeichnen NSͤKK und DDAcC als Ver⸗ anſtalter.— Die ſportliche Durchführung iſt dem DDAC Gau Hochland übertragen. Drei große Wettbewerbe werden während, der Winter⸗ fahrt durchgeführt: 1. die Deutſchlandfahrt, 2. eine Rund⸗ ſtrecken⸗Hochleiſtungsprüſung, 3. Eisrennen auf dem Eibſee. Die Deutſchlandfahrt wird nach der im vorigen Jahr bewährten Wertungsart als 36ſtündiger Tourenwettbewerb für Kraftwagen und erſtmalig auch als 24ſtündiger Touren⸗ wettbewerb für Krafträder mit und ohne Seitenwagen durchgeführt. Sieger iſt, wer durch geſchickte Streckewahl die meiſten und höchſtbewerteten Kontrollorte erreicht. Dieſe Kontrollplätze ſind ſo gewählt, daß deutſche Grenzorte wie Weſel, Aue, Sprottau(Schleſien), Zweibrücken und im Winter ſchwer erreichbare Punkte, wie Altenberg(Thürin⸗ gen), Cham(Bayer. Wald), Immenſtadt(Allgän) beſon⸗ ders hoch gewertet werden. Im Kraftwagen⸗Wettbewerb gibt es eine Dreiteilung für Wagen bis 800 cem., für Wagen bis 2000 cem. und über 2000 cem Im Kraftrad⸗Wettbewerb gibt es zwei Klaſſen: bis 250 cem und über 250 cem. Die Wertung er⸗ folgt nach Punktzahl der angefahrenen Kontrollorte. Für die Deutſchlandfahrer iſt Teilnahme an der am 17. 2. in Garmiſch ſtattfindenden Rundſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung Pflichtaufgabe.— Die von Garmiſch(Marktplatz) abgehende und eben dort endende Rundſtrecke iſt 8496 Meter lang. Sie iſt fünfmal mit Durchſchnittsgeſchwindigkeiten von 43—65 Km., je nach der Stärke der Fahrzeuge, zurück⸗ zulegen. Abſchluß der Winterfahrt ins Werdenfelſer Land bildet das Eibſee⸗Eisrennen. Fahrtleitungsanſchrift: DDAC⸗Gau 10„Hochland“, Mün⸗ chen 2 M, Reſidenzſtraße 27. Die Winterſportverhältniſſe haben ſich in den deutſchen Bergen nur wenig verändert. In Bayern hat die Schneehöhe durch den Schneefall in der Nacht zum Sams⸗ tag zugenommen, außerdem iſt es in verſchiedenen Gebie⸗ ten auch in der Nacht zum Dienstag zu neuem Schneefall gekommen. Der Schnee iſt auf den Hängen und im Tal pulvrig, auf den Südhängen leicht verharſcht. Am Diens⸗ tag mittag herrſchte ſonniges Winterwetter mit guten Schi⸗ möglichkeiten und Abfahrtsmöglichkeiten bis ins Tal. Die Temperaturen ſchwankten zwiſchen minus 1 und 17 Grad und lagen in den Tälern niedriger als auf den Höhen. Auch in den anderen deutſchen Gebirgen beſtehen gute Sportmöglichkeiten, nur in der Eifel und im Harz ſind die Möglichkeiten mäßiger, in der Rhön, im Taunus und im Erzgebirge liegt Neuſchnee. Von der Olympia-Vobbahn Eröffnung zur Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft Die Bobbahn für die Olympiſchen Spiele 1936 am Rieſſerſee bei Garmiſch⸗Partenkirchen wird am 20. Januar offiziell ihrer Beſtimmung übergeben. An die⸗ ſem Tage wird die Internationale Bobwoche, in deren Rahmen auch die Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft ausgetragen wird, mit dem Rennen um den„Mar⸗ tineau⸗Pokal“ eröfſnet. Für dieſes Rennen hat der Berliner Schlittſchuhelub mehrere Mannſchaften gemeldet. Für die Weltmeiſterſchaften liegen bisher die Meldungen von Deutſchland, Rumänien, Frankreich und der Schweiz vor. Das Training beginnt auf der bereits vereiſten Bahn am 14. Jauuar. * Olympiatraining im Allgäu In Neſſelwang nahm am Dienstag das Olympia⸗ training der Allgäuer Schiläufer unter Leitung des nor⸗ wegiſchen Trainers Raabe ſeinen Anfang. An dem Kurſus ſind neben den Allgäuer Läufern auch Trainings⸗ mannſchaften des Goslarer Jäger⸗Bataillons beteiligt.“ 2* Schneelauflehrgang der Turnſchule Im Allgäu hält in dieſem Jahre die Deutſche Turn⸗ ſchule Berlin wieder einen Schneelauf⸗Lehrgang ab, zu dem alle Schneelaufwarte und Vereinslehrer aus den deutſchen Gauen zuſammengezogen werden ſollen. Die Leitung des Kurſus, deſſen Teilnehmer ihr Standquartier im Sport⸗ heim Böck am Edelsberg bei Neſſelwang haben, liegt in Händen des bekannten Olympiakämpfers Ludwig Böck⸗Neſſelwang. Ihm ſtehen Direktor Ohneſorge und Sportlehrer Wagner⸗Berlin zur Seite. Eishockey⸗Kanadier in Schweden Die„Saskaton⸗Quakers“, Kanadas Vertreter für die Weltmeiſterſchaften im Eishockey, werden ihr Schi-Amazonen am Kreuzeck 25 durchgenommen werden können. So werden in erſter Ar⸗ beit am Slalomhang die Grundlagen der Steilhang⸗ und Geländetechnik gelegt, die man nachher beim Fahren im Gelände und auf der Rennſtrecke beherrſchen muß. „Wir wollen keine einſeitigen Rennkanonen ausbilden, die zwar am glatten Slalomhang Künſtſtücke vorführen können, aber im Gelände verſagen“, ſagt Friedl Pſeiſſer, ſondern Läuferinnen, die in jedem Gelände, an jedem Hang und in jedem Schnee ſicher fahren können. Darum machen wir auch jeden Tag mindeſtens einmal die Abfahrt, entweder auf der Rennſtrecke oder auf der Abfahrt zum Kochelberg und werden auch einige Schitouren in die Berge unternehmen. Die Hauptſache beim Schilaufen bleibt natürlich die Schnelligleit. Das witerſcheidet ja überhaupt den Zünf⸗ tigen vom Tourenläuſer: Der Rennläufer wird bei der Abfahrt immer nach unten ſtreben, und zwar auf dem kürzeſten Wege, ohne viel fahrthemmnde Bogen und Sſtwünge. Der Tourenläufer aber verſucht durch Quer⸗ fahren am Hang und viele Bogen der Abfehrt die Steilheit zu rauben. Hier muß mit der Arbeit begunnen werden. Wer die Steilhangtechnik das Schwingen mit parallelen Brettern, beherrſcht, die Brettl in jeder Lage meiſtert, wie es der Slalomhang erſordert, der wird auch auf der Rennſtrecke keinen Schwierigkeiten begegnen, denn die Abfahrts⸗Rennſtrecke iſt ia nichts weiter als ein rieſiger Slalomhelig, in den die Natur ſelbſt ihre Fähnchen in Form von Felſen, Bäumen und Unterholz geſteckt hat. Aber zum Abfahrtsrennen gehört noch mehr: Nerven und Stehvermögen. So geht es denn jeden Tag nach dem Training am Slalomhang über die Olympia⸗Abfahrtsſtrecke im D⸗Zug⸗ Tempo zu Tal. Vornweg Seelos uid hinter ihm her die Meute der Reunläuferinnen, die bereits die Steilhang⸗ und Abfahrtstechnik beherrſchen und weder vor ſchmalen Ziehwegen und engen Waloſchneiſen, noch vor fels⸗ überſäten Steilhängen zurückſchrecken, aber noch auf Durchhalten trainieren müſſen. In weiterem Abſtande jolgen die übrigen Kurſiſtinnen, von Dr. Baader und Friedl Pfeiffer betreut. Sie müſſen noch die Kunſt des Abfahrens lernoa. Darum fahren ſie nicht die ganze, etwa 6 Kilometer lange Strecke in einem Schwung, ſon⸗ dern machen öfter unterwegs Halt, um ſich das Gelände erklären und die gemachten Fehler ſagen zu laſſen. Unten ſammelt ſich zum Schluß alles mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen, um die Kritik der Mei⸗ ſter zu hören. Hier und da ſchaut eine Berſchwiegen auf die Stoppuhr, während eine andere ſich ebenſo ver⸗ ſchwiegen den von einem Sturz zeugenden Schneeſtaub von den Hoſen klopft. Ueber ihnen aber leuchtet die Alp⸗ ſpitze in der Aboidſonne und alles freut ſich auf den kom⸗ menden Tag. an dem es wieder hinaufgeht ins weiße Kreuzeckrevier. Winterſport Europadebut in Schweden geben. Am 14. Januar beſtreiten die Kanadier in Stockholm einen Länderkampf Schweden gegen Kanada, am 16. Januar ſpielen die Gäſte aus Ueber⸗ ſee gegen den ſchwediſchen Meiſter Hammarbö Idrotts⸗ förening und am 17. Januar ſpielen die„Quakers“ gegen den AgK Stockholm. Zeitplan für Turin 1. Leichtathletil-Europa-Meiſterſchaften Der Organiſationsausſchuß für die erſten Europamei⸗ ſterſchaften in der Leichtathletik, die vom.—9. September 1934 im Muſſolini⸗Stadion zu Turin ſtattfinden, gibt bereits jetzt den genauen Zeitplan für die alle 23 olym⸗ piſchen Wettbewerbe umfaſſenden Kämpfe bekannt. Am Eröffnungstage der Spiele, am 7. September, fallen fünf Entſcheidungen, für den zweiten Tag ſind acht Endkämpfe angeſetzt und am Schlußtage ſind die reſtlichen zehn Ent⸗ Im einzelnen zeigt der Zeitplan folgendes Bild: 1. Tag, Freitag, 7. September, 10.00 Uhr: Stabhoch⸗ ſprung⸗Ausſcheidungen(Mindeſtleiſtung 3,60 Meter); 10.30: Hochſprung⸗Ausſcheidungen(1,80 Meter); Speerwerfen⸗ Ausſcheidungen(58 Meter); 1500⸗Meter⸗Vorläufe; 14.00: Eröffnungsſeier; 14.45: Stabhochſprung⸗Entſcheidung; 15.00: 100⸗Meter⸗Vorläuſe; 15.50: 110⸗Meter⸗Hürden⸗Vorläuſe; 16.00: Speerwerſen⸗Entſcheidung; 16.10: 100⸗Meter⸗Zwiſchen⸗ läufe; 16.20: 1500⸗Meter⸗Entſcheidung; 16.50: 110⸗Meter⸗ Hürden⸗Zwiſchenläufe; 17.10: 400⸗Meter⸗Zwiſchenläufe; 17.20: 10 000⸗Meter⸗Entſcheidung; 18.00: 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Vorläufc. 2. Tag, Samstag, 8. September, 10.00: Zehnkampf, 100⸗Meter⸗Laufen; 10.00: Distuswerfen⸗Ausſcheidungen(48 Meter); 10.30: Zehnkampf. Weitſprung; 11.00: Weitſprung⸗ Ein Runoͤgang durch die Die pfälziſche Trainingszeutrale Haßloch Daß die in ihrer Linienführung ſo großartige Trainier⸗ und Arbeitsbahn des Pfälzer Rennvereins eine erſolgreiche Trainieranſtalt beherbergt, erſcheint eigentlich ſelbſtver⸗ ſtändlich. Es war aber in dieſer Beziehung ein paar Jahre ſehr ſtill geworden in Haßloch, bis für ein Jahr Geſtüt Nonnenhof mit einigen Pferden einzog, bis der neue Mann in Haßloch, Trainer Rob. Wortmann, ſeinen Stall durch Erfolge an die Front gebracht hat. Heute um⸗ faßt Wortmanns Stall an der Straße außerhalb der Renn⸗ bahn(nach Speyer) ein abgerundetes gutes Lot verſprechen⸗ der Vollblüter. Jahr für Jahr konnte Wortmann die Spitzenſtellung der ſüddeutſchen Trainer einnehmen. Er⸗ innert ſei nur an Lakais Erfolge im Großen Preis von Grunewald, an Georgia, die beide in der Hand ihres Trainers ſich wieder von einer guten Seite zeigten. Das geſamte Material des Trainers, der ſich auch als einſtiger Jockey ſeine Sporen zu verdienen verſtand, ſtellte ſich in Hach guter Verfaſſung vor. Das Lot des ſchon immer ſtark eſchäftigten Trainers ſetzte ſich bei unſerem Beſuch aus ſechs Pferden zuſammen; dieſe Zahl wird ſich mit Beginn der Rennzeit ſogar noch erhöhen. Es handelt ſich um die Pferde des Pfälzer Züchters A. Weber⸗Nonnenhof, die den Winter über auf die Koppel ſind. Mit drei Pferden ſind die Herren F. und A. Becker⸗ Kandel vertreten, zwei Bekannte von der Rennbahn, deren Farben früher ſchon von den Halbblütern Marſchall und Herta getragen wurden. Mit zwei Siegen in Berlin galoppierte die fünfjährige Ruſtica v. Landſtürmer⸗Range im Vorjahre über 4 Mille zuſammen, jedoch für den vorher⸗ gehenden Stall Steinburg. Sie wurde daraufhin an⸗ gekauft und ſollte ſich als gute Erwerbung zeigen. Laus, ein von Laudanum a. d. Sternſchnuppe gezogener Ebbes⸗ loher, ließ ſich über Sprünge ganz gut an. Er gewann als Dreijähriger für ſeinen Züchter ein Hürdenrennen in Karlshorſt und konnte auch für ſeine neuen Farben im Oktober in Dortmund ein Jagdrennen gewinnen. Man hat von Laus ſicher noch gute Leiſtungen zu erwarten, vor allem Beginn der Schlußrunde in der Bezirksklaſſe Nach einer einmonatlichen Pauſe geht der Betrieb in der Bezirksklaſſe wieder weiter. Man wird geſpannt ſein müſſen, wie ſich die Ruhepauſe auf die Mannſchaften aus⸗ gewirkt hat. Viel gutes hört man über dieſe Ruhepauſen unter den Vereinen nicht. Die Spieler kommen außer Form. Privatſpiele werden nicht ſo ernſt genommen, ſo daß es nicht zum Nachdenken Anlaß geben würde, wenn zu Beginn der Schlußrunde irreguläre Ergebniſſe heraus⸗ kommen. Die Spiele, die jetzt in ihr entſcheidendes Sta⸗ dium kommen, werden ſicherlich nicht ihre Anziehungskraft verfehlen, zumal in dem Meiſter von Unterbaden⸗Weſt wohl einer der beiden zur Gauliga aufſteigenden Vereine zu finden ſein wird. Vor Beginn der Schlußrunde ſei an dieſer Stelle noch einmal auf etwas aufmerkſam gemacht, was die Gemüter beunruhigt. Es ſteht bis zur Stunde noch nicht feſt, wie der Abſtieg geregelt wird. Steigen aus der Gruppe Weſt und Oſt von Unterbaden je zwei Vereine ab oder ſteigt aus jeder Gruppe nur ein Verein ab? Nehmen die beiden Gruppenmeiſter an den Aufſtiegsſpielen teil oder wird noch ein Meiſter aus den beiden Gruppen als Bezirks⸗ meiſter herausgeſpielt und nimmt nur dieſer an den Auf⸗ ſtiegsſpielen teil? Dieſe Fragen ſollten doch wohl jetzt geregelt werden, damit nicht nach Abſchluß der Spiele böſe Zungen unhaltbare Behauptungen aufſtellen. Der Boden kann hier entzogen werden. Es iſt ja auch gleichgültig, ob man die Frage jetzt ſchon regelt oder erſt in einem Viertel⸗ jahr. Die Vereine ſtellen den berechtigten Anſpruch auf Beantwortung dieſer Fragen. Bevor wir in die Betrachtung der kommenden Sypiele eintreten, ſei noch bemerkt, daß die Rückrunde von der Erledigung einer zur Zeit ſehr brennenden Frage unter Umſtänden ſehr ſtark beeinflußt werden kann. Der§c 08 hat ſeinen Platz gekündigt bekommen. Es wird z. Zt. ein Zuſammenſchluß zwiſchen 08 und 07 Mannheim erörtert. Sollte dieſe Frage innerhalb kürzeſter Friſt glücklich gelöſt werde können, dann erwächſt uns in Mannheim ein neuer Großverein, der beſondere Beachtung verdient. Aus dem beiden Vereinen zur Verfügung ſtehenden Spielermaterial kann eine erſte Mannſchaft gebildet werden, die unbedingt in der Lage iſt, noch die Meiſterſchaft zu machen. 08 Mann⸗ heim ſteht mit an der Spitze der Tabelle. Bei weſentlicher Verſtärkung ſeiner erſten Elf iſt damit die Meiſterſchaft ſo gut wie ſicher. Da es ſich hier um zwei gut geführte Ver⸗ eine mit ebenſo guten Jugendabteilungen han⸗ delt, wäre dem Abſchluß der Verhandlungen nur das Beſte zu wünſchen. Die geſamte Mannheimer Fußballgemeinde erwartet mit Beſtimmtheit, daß die Verhandlungen erfolg⸗ reich abſchließen; damit wäre dem Mannheimer Fußball⸗ ſport am beſten gedient. Ann kommenden Sonntag ſpielen: Käfertal— Friebrichsfeld Wallſtadt— 08 Sandhofen— Phönir Feudenheim— Altrip 07— Viernheim Der Tabellenführer muß zu Käfertal. Das Er⸗ ſtarben der Käfertaler Mannſchaft wird dem Tabellen⸗ führer den Weg nach Käfertal nicht ſo leicht machen, zu⸗ mal Friedrichsfeld gegen Käfertal ſich immer beſonders ſchwer getan hat. 8 Ob die Wallſtädter aus der Ruhepauſe ihren Nutzen gezogen haben, das wird dieſer Kampf beweiſen. So leicht wie die Wallſtädter im Vorſpiel den einen Punkt auf dem 08⸗Platz holten, werden ſie diesmal nicht wieder zu Punktgewinn kommen. Der kleine Wallſtädter Platz wird ſeine Auswirkungen auf die(8er auch nicht verfehlen. Es heißt ſchon ganz auf der Hut ſein, will man ohne Punktverluſt aus Wallſtadt herauskommen. Die Sandhöfer haben auch Gelegenheit ihre Vor⸗ ſpielniederlage auf eigenem Platz wieder wettzumachen. Damit würden ſie Phönixr aber ein erhebliches Stück in der Tabelle zurückwerfen. Die Feudenheimer Mannſchaft iſt wohl diejenige, die die Pauſe am beſten genutzt hat. Man hat ſich ſogar an große Aufgaben erfolgreich herangewagt. Die Lehrſpiele, die die Feudenheimer der Gauliga erteilt haben, werden beſtimmt nicht ohne Wirkung auf die Mannſchaft geblieben ſein. Dazu kommt, daß der Mittelſtürmer der Feuden⸗ heimer in dem D§ B⸗Kurs im Mannheimer Stadion eine erfolgreiche Schule durchgemacht hat. Er wird als einzig entdecktes Talent des Kurſus bezeichnet und wird damit natürlich der Schrecken der Bezirksklaſſe werden. Für ſeine Bewachung werden die Gegner ſchon reichliche Sorge tra⸗ gen. Die Feudenheimer liegen ſchon zu weit hinten, ſonſt könnte man der Mannſchaft heute noch gute Ausſichten geben. Die Altriper werden wohl in Feudenheim keine großen Siegesausſichten haben. 07 Mannheim hat Viernheim zu Beſuch. Die Neuoſtheimer ſind eine zu unbeſtändige Mannſchaft, um für dieſen Kampf auch nur annähernd etwas vorherſagen zu können. Die Viernheimer ſind bei weitem nicht mehr die große Mannſchaft, die ſie vor dem Weagang Vallendors waren. Deshalb haben die b7er bei reſtloſem Einſatz auch Gewinnausſichten. Schmeling plaudert aus der Schule Ueber den Deutſchlandſender ging am Dienstag⸗ abend ein Zwiegeſpräch. Unſer Meiſterboxer Max Schmeling, der am Freitag die Ueberfahrt nach USA antritt, um im Februar mit King Le⸗ binfky zu kimpfen, wärde ven dem Führer der Berliner Sportpreſſe, Herbert Obſcherning⸗ kat, übex alles das befragt, was mit dieſem Kampf in Zuſammenhang ſteht. Selbſtvertrauen iſt die beſte Siegesausſicht Ich ſehe der Auseinanderſetzung mit Levinſky zuver⸗ ſichtlich entgegen. Ich unterſchätze meinen Gegner nicht, bin aber auch nicht ſo töricht, mir ſelbſt keine Ausſicht zu geben. Dann brauchte ich dieſen Kampf erſt gar nicht zu beſtreiten. Meine ganze Arbeit iſt auf meinem Selbſt⸗ vertrauen aufgebaut. Zudem iſt Levinſky ein ſtarker Boxer, der ſaſt ſtändig im Angriff iſt, und ſolche Gegner ſind mir nicht unſympathiſch. Von leichter zu ſchwerer Arbeit Bis zum heutigen Tage habe ich leicht gearbeitet. Um mich in guter körperlicher Verfaſſung zu halten, war ſch ſtändig in Saarow und erreichte damit vor allem, daß ich ſtets in friſcher Luft lebe. Ich habe mir dort eine richtige Trainingshalle eingerichtet, übe dort in der Woche vier⸗ bis fünfmal ganz für mich allein am Sandſack, an der Birne und an den übrigen Geräten. Sparringpartner hatte ich bisher nicht. Dann babe ich noch eifrig gejagt, nicht nur aus Leidenſchaft, ſondern ganz einſach aus dem Grunde, um mich in friſcher Luft körperlich auszuorbeiten. Deyr; bei ſo einer Treibjagd hat man etwa 20 bis 25 Km. zu iſetſen. torCbikago, iedenfalls aber dort in der Nähe, iſt das Ty'slaſer eincerichtet, um die Zeit bis zum Kampf⸗ to; man chwerer Arbeit auszufüllen. Es ſtehen mir dazu erledigen. uuch vier Wochen zur Berſügung; ich nehme nämlich an, oͤuß der Kampf noch um einige Tage verſchoben wird. Starker Verbrauch an Sparringpartnern Im Trainingsquartier von Chikago haben wir einen Rina und Raum für einige hundert Zuſchauer. Nun wohnen an jedem Tage meinem Training Zuſchauer, Journaliſten, Photographen und Filmleute bei. Die Folge iſt natürlich, daß ich mehr aus mir herausgehe. Es gibt dabei ſchon ſchöne Kämpfe, obwohl auch während dieſes Trainings mit dicken Handſchuhen gekämpft wird. Ich trainiere täglich mit zwei Sparringpartnern und ver⸗ hrauche in vier Wochen dieſes ſogenannten ſcharfen Trai⸗ nings ungefähr 15 bis 20 Dieſe werden von mir bezahlt. Sie geben natürlich ihr beſtes und es bedeutet ſchon aller⸗ lei, in vier Wochen ſo etwo 20 dieſer robuſten Kerls zu Syſtematiſcher Trainingsaufban Am erſten Tage geht das Training über oͤrei Runden, am zweiten über vier. Und nun ſteigere ich das Trai⸗ ning bis zum 10. Tage vor dem Kampf. An dieſem Tage gehe ich über zehn Runden. Dann laſſe ich wieder nach, denn an dieſem Toge muß ich die beſte Form, die für den Kampf ſelbſt gerade gut genng iſt, erreicht haben. Die ganze Arbeit, die ich von dieſem Tage an bis zum Kampf⸗ abend leiſte, iſt mit anderen Worten darauf abgeſtellt, die erreichte Höchſtſorm zu halten. Daher laſſe ich auch in der Schwere des Trainings allmählich nach. Am letzten Tage gehe ich z. B. nur noch über vier Runden. Mein Freund MNax Machon überwacht dieſes Training. Außerdem ſteht mir drüben noch der amerikaniſche Trainer Caſey zur Verfügung. Dieſer kennt meinen Gegner ſehr gut, was bei der ganzen Einſtellung meines Trainings von großer Wichtigleit iſt. 8 Ausſcheidungen(6,80 Meter); 11.10: Zehnkampf, Kugel⸗ ſtoßen; 13.15: Start zum 50⸗Km.⸗Gehen; 14.30: Zehnkampß, Hochſprung; 14.90: Diskuswerſen⸗Entſcheidung; 14.40: 110⸗ Meter⸗Hürden⸗Eutſcheidung: 14.50: 100⸗Meter⸗Entſcheidung; 15.00: 400⸗Meter⸗Entſcheidung; 15.10: Weitſprung⸗Entſcher⸗ dung; 15.30: 200⸗Meter⸗Vorläufe; 15.50: 400⸗Meter⸗Hürden⸗ Vorläufe; 16.10: 800⸗Meter⸗Vorläufe; Hammerwerfen⸗ Entſcheidung; 16.30: 200⸗Meter⸗Zwiſchenläufe; 16.40: 3000⸗ Meter⸗Hindernislaufen; 17.00: 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Vorläufe; 17.15: Zehnkampf, 400 Meter; 17.40: 400⸗Meter⸗Hürden⸗ (falls notwendig); 18.00: 50⸗Km.⸗Gehen(An⸗ unft). 3. Tag, Sonntag, 9. September, 10.00: Zehnkampf, 110 Meter Hürden; 10.20: Zehnkampf, Diskuswerfen; 10.30: Dreiſprung⸗Ausſcheidungen(13,60 Meter); Kugelſtoßen⸗ Ausſcheidungen(14 Meter); 10.50: Zehnkampf, Stabhoch⸗ ſprung; 14.20: Start zum Marathonlauf; 14.30: 400⸗Meter⸗ Hürden⸗Entſcheidung; Dreiſprung⸗Entſcheidung; 14.452 200⸗Meter⸗Entſcheidung; 14.55: 800⸗Meter⸗Entſcheidung; 15.00: Kugelſtoßen⸗Entſcheidung; 15.20: Zehnkampf, Speer⸗ werſen; 15.55: 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Entſcheidung; 16.05: 5000 Meter⸗Entſcheidung; 16.30: Zehnkampf, 1500 Meter; 16.45: A4-mal⸗400⸗Meter⸗Entſcheidung; 16.50: Marathonlauf(An⸗ kunſt); 17.20: Schlußfeier. ſüddeutſchen Rennſtälle zwiſchen den Flaggen. Pirenäus, ein in Londau gezogenes fälzer Pferd, tonnte auch 1933 nichts beſonderes zeigen. Zweijährig nicht gelaufen, beſiritt er im Vorjahr vier Rennen, ohne aber ein Platzgeld zu erhaſchen. Sein Können iſt alſo begrenzt. Frau A. Wortmann gehören zwei Pferde, und zwar Stronn und die kürzlich erworbene Spata, beide in Nonnen⸗ hof gezogen. Stronn, ein recht nützlicher Stepler, war im Sommer zum Feiern gezwungen, nachdem er aber ſchon drei Rennen gewonnen hatte. Er beſtritt dann wieder zwei Hindernisrennen im November. Geht mit dem rieſen⸗ haften, groben Wallach alles nach Wunſch, wird er ſicher noch ſchöne Erfolge davontragen. Eine mehr als nützliche Ve treterin war Spata, die für ihren Züchter zwei Flach⸗ rennen gewann. Die Bierjährige hat ſich über Winter weit beſſer formiert und wird jedenfalls ihre Dreijährigenſorm noch überbieten können. Da ſie mit viel Talent ſpringt, erwartet man, daß die Stute noch eine gute Steeplerin ab⸗ geben wird. Frau A. Kurtze⸗Haßloch, die vor kurzem Ciſaine und Nemrod verkaufte, iſt nur noch mit der vierjährigen Fuchs⸗ ſtute Order v. Majeſtie⸗Ordensburg vertreten. Die mittlere vornehme Stute mit heller Mähne und ebenſolchem Schweif iſt eine Halbſchweſter zu dem guten Steepler Oberjäger. Sie beſtritt im Vorjahr ein Dutzend Rennen, blieb jedoch auch diesmal ohne Sieg, wenn ſie ſonſt einige Male plaziert endete. Vielleicht erfüllt ſie doch noch einmal die Hoff⸗ nungen, die man immer auf ſie geſetzt hat. Der Züchter von Nonnenhof, Herr A. Weber, hält den vierjährigen Strachan von Defizit⸗Struma und ſieben Kiberkibrege bereit, die alle der eigenen Zucht entſtammen. könnte der Fall eintreten, daß noch der eine oder andere der ſieben recht verſprechenden und großartig ausſehenden Zweijährigen einen anderen Beſitzer findet. Der große, abzeichenloſe Strachan, Halbbruder zu Strona und Struan, der viel laufen kann, kam beſtens über den Winter und iſt kerngeſund. Dabei hat er noch mehr aus⸗ gelegt. Strachan gewann dreijährig drei Flachrennen, da⸗ runter das Maximilian⸗Reichsfreiherr⸗von⸗Fürſtenberg⸗ Rennen zu Horſt⸗Emſcher, und 5879 /, erwies ſich aber auch als recht guter Steepler, da er bei vier Verſuchen über Sprünge ein Rennen an ſich bringen konnte. Der Hengſt dürfte in der Hauptſache ſpringen und bei ſeinem Können vor einer beſſeren Zukunft als Steepler ſtehen. Strachur v. Hadd laſſuk⸗Struma, ein Halbbruder zu Strachan, ein gedrungener, ſtarker Henaſt, verfügt über eine gute Hinter⸗ paxtie. Er ſcheint viel Galoppiervermögen zu beſitzen. Der rechte Bruder zu Sagia iſt ebenfalls ein aut ausſehender Hengſt mit ſtarken Knochen. Saltus iſt jetzt ſchon der Größte unter den Zweijährigen und kommt ganz nach ſeinem Er⸗ euger. Als Bruder zu Segieth, Salta, Sphaira und Sanda iſt Saro beſtens empfohlen, während Stobno in Stobi und Stober zwei rechte Brüder beſitzt. Strawa iſt ein Erſtling der in Nonnenhof gezogenen Struga. Die Stute iſt ein ziemlich großes, ſtartknochiges Pferd, weiſt aber ſonſt rennmäßige Points auf und iſt ihrem Vater ſtark nachgeraten. Auch Aicha v. Defizit⸗ oder Hadd laſfuk⸗ Aida iſt ziemlich kräftig gebaut. Recht nette Anlagen zeigt ſonſt noch Spaghna, eine rechte Schweſter zu Spata. err H. Buchmüller⸗Mußbach, der ſeine Pferde zum größten Teil ſelbſt trainiert, wird wohl dem Trainer R. Wortmann die achtjährige Georgia v. Dark⸗Ronald⸗ Gold⸗Roſe wieder überweiſen. Georgia, die väterlicher⸗ und mütterlicherſeits das vornehme Blut vertritt, hat ſich im Vorjahre nach langer Zeit wieder von einer guten Seite gezeigt. Drei Siege neben mehreren Plätzen waren eine recht gute Ausbente, obwohl ſie mit viel Pech lief. Die ſchöne, kleine, aber ſtämmige Dunkelbraune wird in der neuen Rennzeit, beſonders über Hinderniſſe, wohl wieder ſtärker hervortreten. Daͤ. Sandhoſen— Poſt⸗SB. Mannheim 279(:1) Zu dieſem Treſſen der beiden noch ungeſchlagenen Ver⸗ eine war eine anſehnliche Zuſchauermenge erſchienen. Der kleine Platz, der ſtellenweiſe ſehr vereiſt und glatt war, ſtellte große Anforderungen an die Spieler. Das Spiel litt natürlich ſehr unter dieſen Umſtänden und beide Mannſchaften konnten dabei ihre gewohnten Leiſtungen nicht erreichen. Die Poſtmannſchaft hat, wenn auch etwos glücklich(das ſiegbringende Tor fiel eine Minute vor Schluß), ſo doch verdient gewonnen. Zweimal errangen ſich die Träger des Poſthorns die Führung, und beidemal kam Sandhofen nur durch un⸗ glückliche Eigentare der Gäſte zum Ausgleich. Der viel⸗ umjubelte Siegestreſſer der Poſtler kurz vor dem Abpeiff war eine ſchöne Leiſtung des Halblinken. Der Schieds⸗ richterſ leitete zufriedenſtellend. Was hören wir? Freitag, 12. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Kölu) .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).— 10.10: Ernſte Muſik(Schallpl.).— 11.00 Lieder.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Bunte Scholl⸗ platten.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Engliſch.— 18.20: Treibt Familienkunde.— 18.45: Inſelſchickſale.— 19.00: Stunde der Nation aus Berlin: Hugo Wolf— Anton Bruckner.— 20.00: Griff ins Heute.— 20.10: Gro⸗ ßes buntes Unterhaltungskonzert.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.— 23.00: Nachtkonzert.— 24.00: Vom Schickſol des deutſchen Geiſtes: Leſſing⸗Muſik. München .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Gym⸗ naſtik.— 13.25: Bunte Schallplatten.— 14.50: Stunde der Frau.— 15.307 Gemsjagd über dem Königsſee.— 16.00: Konzert.— 17.50: Liederſtunde.— 18.30: Sonate pathéti⸗ que von Beethoven.— 20.10: Eine Stunde Muſik am kur⸗ pfälziſchen Hoſe Karl Theodors.— 21.20: Kunterbunt.— Worüber man in Amerika ſpricht.— 22.15: Nacht⸗ uſik. Deutſchlandſender .35, Frühlonzert.—.00 und 10.10: Schul'tunk. 11.30: Für die Frau.— 11.45: Zeitſunk.— 12.00: Mittags⸗ konzert.—. 15.00: Mädelſtunde.— 15.45: Tiergeſchichten. — 17.00: Tierſchutz und Schule.— 17.20: Der internatto⸗ nale Fußballſport im alten und neuen Jahr.— 17.35: Trio de Roma.— 18.05: Rechtsſragen für Jedermann.— 18.25: Für die Frau— 20.00: Ergötzliches mit Kurt Götz.— 21.00: Militärkonzert. Wien 19.35: Miſſa ſolemnis von Beethoven.— 22.05: Abend⸗ konzert. ————.—.—— Hauptſchriftleuer H. A. Merznen e fur Politit: H. A. Meißner⸗ Handelsten: Kurt Ehmer ⸗ eu'Ueton O. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönſelder ⸗ Sport: W. Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ührigen Teil: C. W. Fennel' Anzeigen und aeſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ämtlich in Mannheim- Herausgeber. Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannbeim, R 1, 4 Durchſchnitte⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr muckſendung nur bei Rückporlo 8 2 * SF„ —— Fabrikation Donnerstag. 11. Januar 1934 83 der Neuen Mannheimer Zeitung Nordbadens Wirischafi im Dezember Auch im Monat Dezember 1933 konnte nach dem Bericht der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mann⸗ heim die Geſamtbeurteilung der Wirtſchaftslage als ein gutes Bild gebend bezeichnet werden. Der Auftragszugang hat ſich im großen ganzen nicht geſenkt. Soweit Rückgänge on verzeichnen waren, ſind ſie ſaiſonmäßig bedingt und insbeſondere durch die abnormen Witterungsverhältniſſe des abgelaufenen Monats hervorgeruſen. Sie werden aber zum größeren Teil ausgeglichen durch die Bele⸗ bung, die gerade infolge des Froſtwetters bei einzelnen Geſchäftszweigen eingetreten iſt. So kann auch der De⸗ zember als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet werden. Insbeſondere im Vergleich zum Vorjahr liegen die Auf⸗ tragseingänge auch in den Induſtrie⸗ und Handelszweigen, die erfahrungsgemäß ſehr langſam auſ Konjunktureinflüſſe reagieren, ſo weſentlich beſſer, daß das neue Jahr auf wirtſchaftlichem Gebiet durchweg hoff⸗ nungsfreudig begonnen wird. Im Auslands⸗ geſchäft ſind allerdings die Schwierigkeiten nicht behoben. Es iſt bekannt, daß ſie im Gegenteil weitere Verſchärfungen erfahren haben. Von dieſer Tatſache gelten nur wenige Ausnahmen. Die Beruhigung am Preismarkt hat ſich offenbar verſtärkt, wenn auch z. T. darüber geklagt wird, daß in den Verkaufspreiſen noch reichlich Unruhe herrſcht. Begonnene Preisvereinbarungs⸗Verhandlungen ſcheinen 9. T. nicht genügend raſch zur gewünſchten Einigung zu führen, was ſich hindernd bemerkbar macht. Arbeiterent⸗ laſſungen ſind auch im Dezember bisher nirgend feſtzuſtel⸗ len geweſen, es konnten vereinzelt ſogar noch Neueinſtel⸗ lungen vorgenommen werden. Die Metall⸗ und Maſchinenin duſtrie be⸗ richtet mit wenigen Ausnahmen erfreulich. In der Stahl⸗ Bab rikation hat der erfreuliche Geſchäftsverlauf des Noyember angehalten. Die Fabrikatioan landwirt⸗ ſchaftlicher Moſchinen ſtellt das Eintreten der früher üblichen Gewohnheit, die Beſtellungen für die nächſte Ernte ſchon jetzt zu tätigen, feſt; der Dezember ver⸗ zeichnete hier einen verſtärkten Auftragszugang. Für die elektriſcher Maſchinen und Mo⸗ toren brachte der Dezember keinen Rückſchlag, unbefrie⸗ digend ſind jedoch die Preisverhältniſſe. In der Kabel⸗ in duſtrie hielt der belebte Auftragszugang an, auch das Auslandsgeſchäft konnte einigermaßen befriedigen. Die Fabrikation von Feinmeßwerkzeugen und Werk⸗ deugmaſchinen berichtet von verſtärktem Auftrags⸗ zugang, allerdings auf das Inland beſchränkt. In der A rma turenfabrikation iſt der Auftragszugang gegenüber dem Rekordmonat November etwas zurückgegan⸗ gen, wobei die Kälte beeinfluſſend mitgewirkt haben dürfte. Das Auslandsgeſchäft kann noch als gut angeſprochen wer⸗ den. Bei der Fabrikation von Eiſen bahnbedarf war ſaiſonmäßig der Dezember ruhiger, in der Herſtellung ſtationärer Motoren iſt das Dezemberergebnis im ganzen immer noch durchaus befriedigend, Schiffs⸗ und Ma⸗ chinen bau hatten unter den Eisverhältniſſen und dem niedrigen Waſſerſtand zu leiden. In der chemiſch⸗ harmazeutiſchen Induſtrie iſt eine Aenderung nicht eingetreten, in der Lack⸗ und Farbenfabri⸗ ation war der Dezember ſaiſonmäßig unbefriedigend, aber immerhin noch beſſer als der Dezember 1932. In der Lederinduſtrie zeigten die Preiſe ſteigende Tendenz, das Inlandsgeſchäft war gut, das Auslandsgeſchäft un⸗ befriedigend. In der Schuhfabrikation war das Weihnachtsgeſchäft beſſer als im Vorjahr, die Preiſe ſind immer noch unbefriedigend. In der Margarine⸗ in duſtrie konnte die ſehr ſtark ſehreruhiges Geſchäft, doch ſcheint in lich eine Stabilität einzukehren. Im Eiſengroßhandel war die Läge unveründert; inſolge der Feiertage trat eine gewiſſe Ruhe ein. Steinkohlengroßhandel hält etwa im Rahmen des Vormonats. Der Schiffahrtsſchwierigkeiten infolge der Induſtrie hat gut bezogen, das Geſchäft in Hausbrand hätte 95 ſein dürfen. Im Braunkohlengroßhandel führte die anhaltende Kälte zu einer erheblichen Abſatz⸗ SIm ſich das Geſchäft Abſatz litt durch die Rentenmarkt ruhig. 3 einſetzende Nachfrage nicht befriedigt werden; die Gewürzmühleninduüſtrie hatte der Preislage allmäh⸗ Eisverhältniſſe. Die ſteigerung ſowohl in Hausbrand als auch in Induſtrie⸗ briketts. Im Holzgroßhandel ſind die Einkaufs⸗ verhältniſſe augenblicklich ſehr feſt, wenn auch z. T. auf dem Preismarkt noch Unklarheit herrſcht. Der Abſatz hat ſaiſonmäßig etwas nachgelaſſen, die Exportausſichten wer⸗ den augenblicklich nicht ſchlecht beurteilt. Im inländiſchen Rohtabakhandel fanden im Dezember noch Ein⸗ ſchreibungen ſtatt, wobei das ganze angebotene Material untergebracht wurde. Die Verkaufstätigkeit war noch nicht ſo lebhaft, da zu Beginn des neuen Jahres noch weitere Einſchreibungen zu erwarten ſind. Im überſeeiſchen Roh⸗ tabakhandel war das Geſchäft ſaiſonmäßig ruhig. (O Erſreulicher Auftragseingang bei der R. Stock u. Co. Berlin. 11. Januar.(Eig. Meld.) In der GV. der R. Stock u. Co., die die Abſchlüſſe für 1931/32 und 1932/33 ſo⸗ wie die Herabſetzung des AK. von 7,560 auf 1,512 Mill. und die anſchließende Wiedererhöhung auf 5 Mill. ge⸗ HANx 30 ELS- uvp WIRTSCHAFTS-ZNrUNG Abend-Ausgabe Nr. 18 — nehmigte, wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß durch die finanzielle und techniſche Sanierung das Unter⸗ nehmen auf eine geſunde Grundlage geſtellt wor⸗ den ſei. Der Auftragseingang habe ſich erfreulich gehoben und der Vorſtand blicke optimiſtiſch in die Zukunft. Die gewerhlichen Genossenschaſſen im neuen Jahr O Berlin, 11. Januar.(Eig. Meld.) Der Deutſche Ge⸗ noſſenſchaftsverband betont in einer Preſſenotiz, daß die Kreditgenoſſenſchaſten ſich zu wahren Volksbanken entwickelt haben. Von dem heute vorhandenen Kontingent der Mittelſtandskredite, das man mit rund 5 Milliarden annehmen können wird, betreuten ſie“ von ſich aus im ländlichen und gewerblichen Abſatz nicht weniger als 2,7 Milliarden. Die erzieheriſchen Werte der Genoſſenſchaften auf allen Gebieten des praktiſchen und geſchäftlichen Lebens haben den Aufſtieg wirtſchaftlich Schwacher zu einem großen Teil bewirkt. Auch im Rahmen der Arbeitsbeſchafſung hätten ſich die Genoſſenſchaften be⸗ währt. Flüssiger Geldmarki, lebhaſſes Reniengeschäſi Akfienmärkie vernachlässigi/ Verlaut allgemein ruhiger/ Schluß maſier Mannheim behauptet Bei kleinem Umſatz war die Tendenz am Aktienmarkt heute knapp gehalten. Farben notierten 126,75, Daimler 37,25, etwas feſter Waldhof mit 48,5. Von Nebenwerten waren Seilwolf, Eichbaum und Sinner höher. Nach Pauſe gingen Ludwigshafener Walzmühle mit 74 um. Von Bank⸗ aktien waren Großbankwerte wieder v. H. feſter. Da⸗ gegen Hypothekenbanken, Verſicherungsaktien ohne Inter⸗ eſſe. Am Rentenmarkt lag Altbeſitz ſehr ſeſt mit 98 G. Auch Mannheimer Altbeſitz höher gefragt. Goldpfandbriefe gut behaupte. Frankfurt: Renten bevorzugt, ſpäter ruhig Die Börſe eröffnete heute mit weiter ſtärkerem Ge⸗ ſchäft am Rentenmarkt. Das Anlagebedürfnis des Publikums iſt in unvermindertem Umfange zu beobachten, zumal die Geldmarktlage recht flüſſig iſt. Reichsanleihen ſtanden weiter im Vordergrund, vor allem Altbeſitz, die ſchon zu Beginn 7 v. H. höher notierten. Neubeſitz er⸗ öffneten 15 Pfg. höher; im Verlaufe gewannen ſie noch⸗ mals 25 Pfg. Späte Reichsſchuldbuchforderungen wurden von der Aufwärtsbewegung mitgezogen und gewannen 6 v. H. Das Geſchäft in Dollarbonds und umgetauſchter Reichsmarkanleihe war weiter recht lebhaft. Die Kurſe zogen durchſchnittlich/ v. H. an. Der Aktienmarkt lag im Gegenſatz zum Renten⸗ geſchäft recht vernachläſſigt. Die erſten Notierungen blie⸗ ben zwar meiſt noch eine Kleinigkeit über dem Schluß der geſtrigen Abendͤbörſe, doch bröckelten ſie ſpäterhin —1 v. H. im Durchſchnitt ab. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft auch am Altbeſitz konnten ſich behaupten und um weitere de v. H. erhöhen. Auch ſpäte Schuldbücher ge⸗ wannen noch v. H. Neubeſitz gut behauptet. Stahl⸗ vereins⸗Bonds verloren v. H. Staats⸗ und Länder⸗ anleihen ruhig und behauptet. Vernachläſſigt waren Stadt⸗ anleihen, 4 v. H. niedriger. Gold⸗ und Liquidations⸗ pfandbrieſe uneinheitlich, ſie zeigten Abweichun⸗en bis zu z4 v. H. nach beiden Seiten. Kommunalobligationen durchweg 74— v. H. leichter. JG. Farben gingen noch⸗ mals um 5, Gelſenkirchen um 7 und Stahlverein nach etwas höherer Eröffnung um v. H. zurück. Im übrigen blieben die Aktienkurſe etwa behauptet. Tagesgeld un⸗ verändert 3 v. H 4 Berlin nicht einheitlich Die Börſe eröffnete heute in freundlicherr und für Spezialwerte ſocar feſter Haltung. Maßeebend hierfür dürfte ſein, daß die Glattſtellungen ihr Ende gefun⸗ den haben und andexrerſeits die flüſſige Veranlagung des Geldmarktes zu Neuanſchaffungen anregt. Dazu kommt eine Reihe günſtiger Momente aus der Deutſchen Wirtſchaft, wie z. B. die Mitteilung über einen geſteigerten Güterverkehr eine weitere Ermäßigung der Umlage beim Rhein⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat und ſchließlich der er⸗ freuliche Quartalsbericht der Vereinigten Stahlwerke. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich jedoch heute wie⸗ der auf den Rentenmarkt, wobei beſemders Altbeſitz⸗ bevorzugt wurden. Man verwies dabei angeſichts der bevorſtehenden Konvertierung aus den feſten Zins der Am Kaſſamarkt blieb die Kursgeſtaltung uneinheit⸗ lich. Grün u. Bilfinger konnten 654 v.., Sachſenwerk 29/ v. H. gewinnen. Reichsſchuldöuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe J 1934er 99,62; 1 1940er 95,62—96,75; II 1940er 95,37; I 1045er 94,62; II 1945er 94,62—95 11 1946er bis 1948er 94,62—95,62. Infolge der Geſchäfts⸗ loſigkeit gab das Kursniveau gegen Schluß der Börſe weiter nach. JG Farben verloren gegen den Anfang 196 v. H. Stärker gedrückt waren auch Conti Gummi mit minus 1½. Von Elektrowerten büßten, da infolge der Umſatzloſigkeit keine Schlußnotiz zuſtande kam, AE 74 v. H. ein. Am Montanmarkt waren Gelſenkirchener Berg⸗ werk um 74 v. H. abgeſchwächt. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Frankfart und Berlin, Fälligkeit 1934 102,25: 1935 100,12; 1036 36,87; 1937 93,5; 1038 92; Verrechnungskurs 96,9. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lomhard 5, privat 3¾8 v. R. Amtlich in Rm. Dis⸗ Paxität] 10, Imuer 9 e — 1782 06 652 04 989 Suenos⸗Aires 1Beſo 5 0 9 Ranado.198.677.633].677.683 Japan 19en 3,65.092.309 0,811].89.811 Rairo. fägypt. Pid..— 20.953 14,035[14.065 14.045 14,975 Türkei Iürt. Pfb. 18.456.973.982].931.984 London. 18Sterl. 2 20,429 13,655[ 13,665 13,63513,695 New Yor!. 1Dollar 2½ 4,198.682 2,633.677 2,63 Rio de JaneirolMillr.—.502] 0,228 0,223 0226.228 Uruquay. 1Goldveſo 4,43.399.41.309.401 Holland. 100 Gulden 3½ 168,739 168.53 168,92 16 ,58 168,92 Athen 100 Drachmen 7½¼.45 2,396.40.396.400 Brüſſel 100B⸗50068 3/[58,37 58,21 58,3656,27 58,89 Bukareſt. 100 Lei 5 2,511] 2,488 2, 25 2,492 Ungarn 100Pengd 4½ 23,421———.— Danzig. 100 Gulden 3 81,72 61,47 61.63 81.7 81,63 elſingfors 1005MW 5¼ 19,587] 6,044.056.)744.056 talien... 100Lire 4 22.094] 2193 22.02 21,9822,02 ugoflanien100 Binar 7½ 61,00 5,664 5,676 5,664 5,673 owno. 100 Litas 5——— 5 8—— 41,59 Ropenhagen 100 Kr.„ 8 50, 61,06 Ahhabon 100 Eskudo 6 453,57 1,4 12,412,45 12,47 Oslo 100 Kr. 3½ 112,50 63,63 68.776363 63.77 Paris.. 100 Fr. 2½ 16,44 16.41 16,45 16.41 16,45 Prag. 100 Er. 3½ 1,438 12,46 12.48 12.4 12,47 Schweiz... 100 Fr. 2 81.00 681.12 81.28[61,09 81,25 Sofia... 100 Lewa 8.033].0473.053] 3,047] 3,,053 Spanien. 100eſeien 8 81,00 34.52 84.60 34.52 34,58 Stockholm 100 Kr. 3 112,24 70,48 70.5770,43 70,7 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,5075,22 78,33 79,22 7⁵, 88 Wien„100Schilling 5 5907 47.20 47,30 1 47,20 47,30 Dollar etwas ſchwächer Am Valutenmarkt war der Dollar heute etwas abgeſchwächt. Anſcheinend hat die amerikaniſche Regierung weiter das Beſtreben, den Dollar eher fallen als ſteigen zu laſſen. In London hörte man die amerikaniſche Valuta mit 5,10 auf 5,0994 auf 5,104. In Amſterdam ſchwächte ſich der Dollar von 1,60 auf 1,5894 ab, auch in Paris gab der Kurs von 16,35 auf 16,33 nach. Das Pfund war in⸗ ternational wenig verändert. In Zürich wurden 16,85 Franken gegen 16,84 geſtern für ein Pfund bezahlt. In den Stilles Produkiengeschafi * Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. Jau.(Eig. Dr.) Die Lage am Berliner Getreidegroßmarkt war weiter ſehr ſtill, zumal vom Export und Konſum keinerlei Anregun⸗ gen vorlagen und außerdem ein Teil des Geſchäfts an den Großmärkten vorbei iſt. Das Angebot überſtieg nach wie vor die Nachfrage und bei geringer Umſatztätigkeit lagen die Preiſe für Brotgetreide unv. In Mehlen ließen die Abrufe aus alten Kontrakten zu wünſchen übrig, lediglich Locoware war in kleinen Poſten unterzubringen. Hafer lag ruhig, das Angebot hatte ſich etwas verringert. An der Küſte war die Tendenz beſonders für ſeine Qualitäten ſtetig. Von Gerſten beſtand für gute Braugerſte etwas Intereſſe, während der Markt für Induſtrieware eher zur Schwäche neigte. Weizenexportſcheine notierten für Jan. 148,75, Febr. 149,25, März 150, alles Brief, Roggenexport⸗ ſcheine Jan. 125, Febr. 125,75, März 126,25 Pfg. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 103 Br. ruhig; dto. Roggen 160 u. Br. ruhig; Gerſte: Brau, ſeinſte neue frei Berlin 185—191(ab märk. Station 176—182/; dto. gute 178—185(169—176); Semmer, mittl. Art und Güte 165—17 (156—164) ruhig; Märk. Hafer 140—155(140—146) ruhig; Weizenmehl: Auszugs 31,70—32,70; Vorzugs 30,70—31,707 Bäcker 25,70—26,70; Voll 29,70—30,70 ruhig; Roggenmehl 21,90—22,90 ruhig; Kleie: Weizen 12,20—12,50; Roggen 10,50 bis 10,80 ruhig; Erbſen: Viltoria 40—45: kl. Speiſe 92 bis 36; Futter 19—22; Peluſchken 17—18; Aclerbohnen 16,50 bis 18; Wicken 15—16,50; Lupinen blaue 11,50—12,50; dto. gelbe 14—15; Seradella neue 19—22; Leinkuchen 12,60; Erd⸗ nußkuchen 10,50; Erdnußkuchenmehl 11; Trockenſchnitzel 10,30—10,40; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,50, dto. ab Stettin—9,10; Kartoffelflecken 14,30; dto. freie Ware 14,80; Speiſekartoffeln weiße 1,40—1,50; rote 1,55—.65; gelbfl. 1,85—2,00; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen'ö2 geſ. Erzeugerpreis 181; 'ö3 184; Wͤö 4 186; Roggen R 2 148; R 3 151(Handelspr. 153); R 4 153(155); Hafer nicht notiert. * Maunheimer Getreidegroßmarkt vom 11. Jan.(nicht⸗ amtlich). Trotz des niedrigen Waſſerſtandes und der kalten Witterung, wodurch die Schiffahrt erſchwert iſt, machte ſich am Großmarkt für Getreide und Futtermittel irgend⸗ welcher Anſatz zur Belebung des Geſchäftes nicht bemerk⸗ bar. Das Angebot genügte bei der kleinen Kaufluſt voll⸗ kommen, um den Bedarf zu befriedigen. Vom Mehlmackt aus fehlte die nötige Anregung. Gerſte, Hafer und haben unverändert ruhigen, ober ſtetigen arkt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Jau.(Eig. Dr.) Anſang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 3,02/6 März 9,12¼5; Mai 3,12/.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 60,75; März 58,50; Mai 56,75. 4 Liverpooler Getreidekurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 15.) Tendenz ſtetig; März 4,496 (4,44); Mai 4,5/—(4,5½6): Juli.6/6(.676).— Ritte: Tendenz ruhig; März 4,4½(4,4½1); Mai 4,596(4,596); Juli 4,6%(4,6/%). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 11. Jau.(Eig. Dr.) Jan. 4,10 B 3,80 G; Febr. 4,10 B 3,90 G: März 4,20 B 4,00 G; April 4,30 B 4,10 G; Mai 4,40 B 4,20 G; Auguſt 4,70 B 4,50 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis per Jan. 31,65; Weißzucher⸗ biw. Raffinerie⸗Melaſſe 2,80; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß loco 12,33. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Jon. 502; März 560; Mai 559; Juli 558; Okt. 561; Dez. 563; Jan. (35) 563; Tagesimport 1900; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 573; März 563; Mai 563; Juli 565; Okt. 567; Dez. 558; Jan.(35) 566; März 570; Mai 578; Juli 575; Okt. 577; Jan.(36) 570; Loco 587; Tendenz ſtetig. * Manuheimer Kleinviehmarkt vom 11. Jan. Nuftrieb: 21 Kälber, 89 Schafe, 58 Schweine, 390 Ferkel, 292 Läufer. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht bzw. pro Stück: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert; Ferkel bis 6 Wochen —10, über 6 Wochen 14—19 /; Läufer 20—21 /. Maärkt⸗ verlau' in allen Gattungen ruhig. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 9 Ochſen, 17 Farren, 6 Kühe, 14 Färſen, 106 Kälber, 2 Schafe, 350 Schweine. Es koſteten: Ochſen 28, 26; Kühe 26, 17, 16 Kälber—, 36—39, 33—35; Schweine—, 53—54, 50—52. Marktverlauf: Großvieh und Schweine langſam, Kälber mäßig, geräumt. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 10. Jan. Es koſte⸗ ten: Dänenkohl 5; Rotkohl 6; Wirſing 4,5—6; Karotten 4; Roterüben 4; Krauskohl 3,5—4; Zwiebeln 4,5; Sellerie —12; Lauch—2; Suppengrünes—4 Pfig. Londoner Meiallbörse vom 11. Januar Zusammenschlus 111 Anleihe, wobei auch erwähnt wird, daß ohnedies eine Kon⸗ Mittagsſtunden waren Valuten kaum verändert. Ledig⸗——— O Berli im Spediſionsgewerbe vertiexung mit rückwirkender Kraft(bekanntlich werden bei lich der franzöſiſche Franken war feſt und konnte ſich auf JFCCCCFPPPPGPPPT 9 verh erlin, 11. Januar.(Eig. Meld.) Da die Einigungs⸗ der Anleihe die auflauſenden Zinſen zugeſchlagen), un⸗ 83, nach 83,28 beſeſtigen. Monate 21 3 Monate.227.) Antimon 88— Speditionsgewerbe bisher zu keinem mit 9 3 ˖ 165 Efan A5 Saar Preis E Saten. 8 geführt haben, hat der Reichsverkehrsmini ogar mi 5 v. H. zuſtande. Mitgezogen wurden Reichs⸗ erliner Metallbörse vom 11. Januar ektrolyt..5, anka..202 2/ Platin 7 Spediteur Konſul O 1 Reichsverkehrsminiſter** ſchuldbuchforderungen, die etwa& v. H. höher umgingen.——— beſt ſelected 34.25 Stratts.. 232 0 Bolframerz Iu hlendorf in Bremen beauf⸗ 980 18 Kupf- Tub Nupf Der, Sre BrrJint int Iini ſtrong ſheets— Blei, auslind.. 11.2 Nickel— tragt, den Zuſa 1 5 Aber auch Neubeſitz waren erneut ſtark gefragt und bis beß. Brier celd deg. Briei Oele dez. Beie Geld 8 68 501 auwg wu G 683———— einer Spftzer ummeneen des Eeweres inſes ekeſſert Skablvereinsbonds eröſfneten 176 v. H. Sanua 4— 40 80——16.50 1475— 1978 10 25 F e Henvertretung durchzuführen. Der Auſtrag[über Vortogsſchluß. Rebruar]—— 41 8 405— 1550.J——(.— 1925*Berliner Metall⸗Notierungen vom 11. Jan.(Eig. Dr.) —— er Perſönlichkeit gegeben worden, die im bisherigen Im weiteren Verlauf tvaten auf den meiſten[ März. 5—.— 1575 15.——.— 20˙25 19,75 Amtlich: Elektrolytkupſer(wirebars) prompt 47,50 4 nungsſtreit im Gewerbe nicht als Führer einer be⸗ Marktgebieten leichte Abſchwächungen ein. Am Renten⸗ Avpril——.145751225[—— 20 20 20.— für 100 Kilo; Raſſinadekupſer loco 43,50—44,50; Stan⸗ ſtimmten Gruppe hervorgetreten iſt Da der Reichsver⸗[ markt gingen Hypothekenpfandbriefe eher etwas leichter Mai 5—— 1375 15.2 2075 20,25[ Dardkupſer loco 89,75—40,25, Standard⸗Blei per Jan. 14,5 kehrsminiſter erklärt hat, daß andere Verbände als die in]um. Auch kommunale waren bis zu 7 v. H. gedrückt, da⸗ Juli 5 13 5 32 4— 0 bis 15,25; Originalhüttenrobzink ab nordd. Stationen 19,25 die Spitzenorganiſationen der Verkehrszweige eingeglie⸗ egen lagen Liquidationspfandbrieſe um ½ v. H. höher.] Nuguſt—.— 16— 150—.— 4180 28.75 bis 19,75; Originalhütten⸗Aluminium 98.—90proz, in Blöx⸗ derte Starke Nachfrage machte ſich für die Dollarwertanleihe be⸗ Sep—— 75 4 ken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banko⸗, n von ihm in Zukunft nicht anerkannt werden, darf 975 f Septr. 162515.75—.— 2175 21. Straité ſtralzi 3 8 angenommen werden, daß es gelingt, die beſtehenden Ge merkbar, von der 8 Oktober—, 42.751—.— 16 5015 75—,— 22,— 21.25——*——— 15 2 den Ges tierung um 2,50 v. H. er, die kleinen Stücke um 6 v. H. Novembſ—.— 43 50 43——.—16 016—[—.— 22.2521.50 Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in gegenſätze zu überbrücken 55 8— höher ankamen. Dez— 43.75 43 25— 16 75 16—[—.— 22.50 2175 fein per Kilo.75—41,75. Kurszettel der Neuen Man 5 6 + Zeitun Aktien und Auslendsanleihen in Prozenten 10 11. 10. 11. 10. 11. 10 11. Mannh n E me 0 del Stücke-Notierungen ia Mark je Stück oynamit Truſt. 92275 115————.——.—Vogel Telegraph 73 82 72,50 P Eimer Effkektenbörse 10 U. 10 11. R 10. 11 Dockerhoff& Wid 17,.251*——— Bogtländ. Naſch..—. n—— 1 3015 4—.——— i———.— Boigt& Haeffner—.—.— Selerse. 9. 8 10. 11. industrie-Aktien Larſtadt Rud...—.— Otapt⸗Minen. 11.50 11.80 Satzw. Heilbr.. 185.0 185,00 Dortm. Netiendr.—.——.— Raairus A. G. E 69.— Kuſſenban—— 5660 She Sten S 0 Serlenen Preen. Algf. Aence, 5120 S. Keirern ee..rs 8 en kerne, 40 45 S Senee, Is de, en n e A ak. er 8 05 Serer Sene 80 f9 .%.Kom.Gd. 91.— 91.— Uudwigsh..⸗Br. 75.—. 74.— Dortm. Ritterbr. 70,50 71.—Knorr Heilbronn—..Rhein, Braunkohl. 149.7 1930Bäu Laurahütte 19.75 19.77Klektr. Lieferung. 90.57 91.— Raſchin.⸗Untern. 36.50 38.75 Weſtf. Eiſen. 32.— 61.— Surbach Kali, 1425 15,50 %%%„„ 91.— 91— Ludwigs Walzm.—.——.— Hnnf St. K. 100.0 100,0 Konſerven Braun 40.50 30.:Rbeinſtall 66,75 67.50[Ber. Stahlwerke 37,25 88,— Elktr. Licht u. K. 69.76 Markt⸗ u. Kühlh. 75— 72.62 Wiſſener Metal. 34.50 82.— Diamond— 809% Spafen St. 88.— 80.— Pfäcz. Mühlenm. 75.— 75.— Löwen München 2175—, Kraus& Co. Lock. 69.— 70.— Berli 3 Eugelhardt.. 84. 82.58 Maſch Buckau⸗W. 76.50—.— Jellſtoff Verein.——, Hochfrgeuenz. K066/ Sei 98.— 68.— Hal, Prenceſe. J0h0 104 0 Nainzer Beaner. 550——Lahmeye.... 1185„% Berliner Sörse Ennce, ünion, A15 ndt Marimit düne—.— 14 27 Jeüſtofh Baidcef 40.50 46½35 Neckarſulgchs 2380 14.50 S s 8 915. 5080—— 911—190* ,25 Peswerzinsliche Werte I Bt. Aſtatiſche Bk. Eſchw. Bergwert 211.5 213 Riertceer.—.— 22.— Peuſch Oafrika ,7 888———— oRh. 0 ebr.-Rheinm.-.——.— wartzStorchen 88 8. 2 Heurſche Discon 8— 3 8 ej Söhne.—.— ⸗Guinea... 108,5 106,—— Slein, See er M 440/ Satsw. Helrorenn 168.0 16ä 6 Sier,Prauere. 1— J0.—Meian fenf. 6980 0850 B0. 1 8288 8700 Sögchlleberiee B. 24.— 20 50 Jasbeniub. F. G. 125 86.5 Miag müblen. 5125§0,12 Diast Winen 1180 R Seunn, Wobesge, f60 1150 Seilid Wohſe 1. 447 u60 f S. 4880 4580„. kbehne 1cge 10 7e Seininaerpoi. e8.08 68. eeedeer e — 5 11.50 11. ilind..15.— 20— 75 41. ni 5 2 84. 95 8 Semenim, Heidech 80.— 82.50 Südd. Ju— 8 190 19 8..::: 2750 27.— Rasg uhn...——— D, Schuszebiete:—.0 870 Deſterr. Eredltok, 25 447 Mir& Gene. 3 Fortlaufende Notierungen(Schlus) 9 3— 85.— Aſchaff. Buntpap. 38.—— Monteeatint: 0 89.— 90.%Glr Mu.—◻—.— Aüleng Ml 2300 5 3⁴—5 9—Acen D7 Labmever& Co 7 „. 4725 47,— Beſtereg. Alkali. 118..5 Bd. 9. 8 3 88„K. 6. ianz ebhar„ auf ee—* 7 Pe —— Hof.. 50.— 50.— Sellſtoff Walbbof 47 80 050 Baſt Mücnberg 83 Köckae0 8—5 8— 82 5 ang Sehen 200 9400 SS 50—— Nordd. Eiswerke 58 50—— Alg Cleit. Gef. 224————2——— baumWerger 69.— 69,50] Baviſche Bank. 122.0 1220 Bekula 1220 120.4 elſenk. Bergwk. 55 berſchl. E. Bed..25 Aſchaffenb. Zell.——— 9 9 8„A.—.— 92.—.75 93.— 52.— 512 Aſchaffenb. Zell. 5. 6 e ee, e Se e e d See. c. e ee in Hdlbg. 57.— 57.—Bad. Aſſecuranz. 38.— 38 50 Cement Heidelbg. 82.50 68.—Sachtl b 5 88. Allg. Elektr.⸗G.. 27,50 27.25 Geſ. f. elektr. Unt. 5. 9. Bolyphon 18.— 17.1⸗ i S 8h..—— H. Knorr 160.0 180.01 Mannh. Berſich. 20, Karſtaht 91,.— 81.— Sachtl ben. 4430 143,030 90.50—.—49 voedhardt Gebr. 73.——, 4 Berlin⸗Karler.J.— 50 Meiallgeſellſchaft——- — 180. 0.20.— 20,— arſtabt 91.— 91, Schnellpr. Frkthl, 670—0% g Ammendorf Pap. 62,50 62 50 4 47˙75 Rathgeber Wagg..——.— Berli M 5—— JſChemiſche Albert 45.—— Lackt. 870 2650 Mexitaner. 143.500 Anhalt.Kohlenw. 83.— 84.25 Goldſchmidr. Th..5 41.7 Ibeinfeldenkkraft 90. 80.— Herliner Maſit.—.——.—⸗Nonteratin“——— Frankfurter Börse Cbade..... ,— J40,0, SchrderrMeüenbg. 20, 0. 1059 4½%% Oef. Schag. 12.50 12.25 Kichafſen Deng.— 86.— Griener Maſch.— 47 hein Brcunk. 109.0 100.5 Freunk. Set.———.—[Oberſch. Korsew.———.— 1000 R Conti q 1525 153.0] SchuckertRürnbg. 103.0 102 210%— Gebr. Großmann—.——, 0 Bremer Woll⸗Rä.—, Festwerzinsliche Werte] S½0% Sübbi. Sid. 850 84 40 Daimler..., 3762 3740] Seilinduf. Woif 20— 70. 0„ Keunen.— S Und eeic..— 28.— Crün& Biiſtnger 2000 2007] Söein Kiektriztt N80 Ba0 Buberus Eilerm— 1450 Orenſtein& Kopp—* 2 5 i 0— 25.— 3* Ini—.— S Beecen 455 ren Sante-Alen P. icgt: 400 160 S ce g ee 0 Fere lerene icd id Suene ee e en: es 8450 Seate eeer S. t Peterfene. eichsan!.. 94,50 94.50 232 t. Erdöl. 4• ür. Sief. Goth 9 18˙ 4½%9%„ Silb.⸗R.—.— Bayx. 90 20— hein.⸗W. Kale.—,— +Comp. Hiſpano.—.— e;—— 4404. C, 2r Ed8 1400 aug d. Seag. S—— Sg. 100 St. Sennhern 1550 15 ½%% Dau-.—— Bekule elolae 8. 0, Hagetha.. 48.— 44 02 Roſiger Jucer 78.— 747, Lennmtes.—— Wies Sen Cir %0. Schazanw.—.——Badiſche Bank„ 99.— 97.— Dt. Lineleum..—.— Tricot. Beſiaheim—— 4% Türk. Ad.Anl.—..15 J. P. Bemberg 45.50 49.— Halleſche Maſch. 56.——.— fückforth. Ferd. 60.— 60.75 Conttnentaledin.— 28.50 60.50 Wih Barn Bankder Drecd- Seneith 21.—.— Cer Ehem. Ind.—.——.—%% Baad⸗G i 52 8,25 Elekt. 1152 5 Haum. Ki. Eueſt———15 Saunt⸗ HSins.—.—Kh.⸗WeſtfElelie 100.8 98.25 uugſch.. Barmer Banke 1— 85 der ſt— 770[Sachſenwerk.. 48, 90 tſch. Atlant..—.—Mt 8 ohn, 1910 1000 Haor, Sopen. Mö. 45.— 3— Diewere..— der Salee— geol. 611 2, 320 Paal, Karts Ird. ac P8.— Parurs u806.— 2. 50 Sacgbeffelh:: 100 Jero eſeeer Gs. 140 f1400 Sit— 83 Schugg W*.35.100 Ber Handelsgeſ.* 5 Dockerh.& Widm. 17.— 11.50— Kn in 600.0 604 8440.— Berliner Maſchb. 86,— 10.—Hartor Ste ur, 975 60 Sr 7512 73.65/ Deutſche Erdö:—— 103, SE olltürken, 5,30 530 Com. u. Privafb. 47,.25El. Licht u. Kraft 99.— 100.2] Per. Zellſt Berlin T 54%½ Ung Str. 13.00.— Braunk. u. Brikett—.— 162.5 Harpener Bergb. 80, 45 Schl. El. u Gas—.——.— Deutſche Kabelw. 63.——,— Schleſ. Bergb..3.—— 80 Heidelbg. 20 67.50—— Deuſche dsrogte 7100 7100, Ergetſeuns Fi75 p 2 Polie, Seil..K.———.—% S44 84 2470 Srangſchtw. M. C. 120 1102 Fähreie Hiaic.— Sane hngde, 1710 8756 Deuiſche Lno:—.——.— Schuter Sclher—.——— Mg. 9rs S. S Senen 46 f Snher Meſe. 280. P weih, arkerwe, 078 de eee 61s.. ge; S Sehee Seſer 1en 8 16 Derin, Uteie⸗—.——— aee 8, 5— 6% Mön- Gb. 2e 68.20 88.— P. Hp. v. 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Gas— /% Rhein— Pfälz. Orp.⸗Bk.. 30,87 L087 Fel · 58 25 58 12 16. ſ, Verkehrw. 85,„ Ebem. Heyden. 63,50 64.80 1262—.Stoiberger Zinkh. 92.70—— Feidmü 8. Süde 0 290—.—— Reichsbonk.. 163.0 166.0 t. Guilleaume Montan-Aktlen Allg. Lox u Kraft 82,25 94,25] Chem. Gelſenk.——.— Ilſe Bergbau.„ 495 30.25 Stettiner Ebam. 27.— 78 Jeidmühie Pay.——.—Leonhard Tietz 15.55 18.89 eſtwo 24 241„Bk.— 1160 Geſfürel... 69.25 99,50 Südd. Eiſenbahn———.. Alb—Gebr. Junghans.12 38 265.— Felten& Guill.———.— Ber. Stahlwerke 38.65 69% Fit-Hyp. GPf 94.— 94.———— 5 75.— 75580 Sab Th. 397, 46.50 Buderus Eiſen 7375 74.50 Halllmer⸗ 0018 Ee. Biſt.(Ebade) 183 12.7 Fabla Parzellan 11 5 1141 Südd. 1020 70½ Gelſenk. Bergwr 88.65 55.5. Nogel Telent,—.—.— 7425 Whh Mord abg 66.— 8880 Dereinsbe Hambs 6050 68.— Erie 9. 2100 Sichweil. 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Kaffeeröſterei am Paradeplatz Geſellſchaft mit beſchräntter Haf⸗ tung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftspertrag iſt am 22. November 1933 errichtet. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt: Der Vertrieb von Kaffee, Tee, Kakao, Büchſenmilch und einſchlägigen Warengattungen ſowie die gewerbsmäßige Kaffee⸗ röſterei. Das Stammlapital be⸗ trägt 20 000 Reichsmark. Max Neu⸗ berger, Kaufmann, Meckesheim bei Heidelberg, iſt Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft wird durch einen Ge⸗ ſchäftsführer vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Von der Geſellſchafterin Frau Thilde Marx geborene Marx in Ludwigshafen a. Rh. wird in die Geſellſchaft eingebracht und von übernommen, unter Anrechnung auf deren Stammeinlage: ihr von Hedwig Naſſauer Witwe erworbe⸗ nes Kaffee⸗ u. Tee⸗Importgeſchäft ſamt Kaffeeröſterei— ohne die Firma— mit der Maßgabe, daß dieſes Geſchäft vom 4. Ottober 1933 ab als auf Rechnung der.m. b. H. ist bis Ende Januer verlangert N 1. 4 Mannheim gegr. 1868 Gebüdet Reis, Möbelkabik G 2. 22 geführt anzuſehen iſt. Die vor die⸗ ſem Zeitpunkt entſtandenen Ge⸗ ſchäftsverbindlichkeiten werden nichr übernommen. Die geſetzlich vorge⸗ ſchriebenen Bekanntmachungen er⸗ folgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Geſchäftslokal: D 1. 3. Bleichröder& Co Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Hamburg, Zweigniederlaſſung Mannheim, Mannheim. Die Prokura von Paul 0 Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Bleichröder& Co. Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Hamburg. Dr. Heinrich Adolph Eduard Guſtapy Dahm iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kaufmann Fritz Moritz Jeſſurun in Hamburg iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Deutſche Auskunftei(vormals R. G. Dun& Co.) Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung Zweignieder⸗ laſſung Mannheim, Mannheim, Zweigniederlaſſung, Hauptſitz Ber⸗ lin. Der bisherige ſtellvertretende Geſchäftsführer Dr. Peter Küffner iſt zum ordentlichen Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Holzhandelsgeſellſchaft Silvana mit beſchränkter Haftung. Mann⸗ eim. Dem Kaufmann Emil Schwedge in Donaueſchingen iſt derart Prokura erteilt, daß er in Gemeinſchaft mit einem anderen Prokuriſten zeichnungsberechtigt iſt. Strebelwerk Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Karl Abelt iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Foshag& Comp., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 11. Dezember 1933 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ind Georg Foshag, Kaufmann, kaunheim, und David Prais, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig iſt: Großhandel in Futter⸗ ſtoffen und Schneiderartikel. Ge⸗ ſchäftslokal: R g. 5. b) vom 10. Januar 1994: Wilhelm Odenwald, Mannheim. Inhaber iſt Wilhelm Odenwald, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig iſt: Holzhandlung. Ge⸗ ſchäftslokal: Mannheim⸗Neckarau, Friedrichſtraße 24a. Hans Werle, Mannheim. In⸗ haber iſt Hans Werle, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig iſt: Handel in Mühlenfabrikaten. Ge⸗ ſchäftslokal: Richard„ Wagner⸗ Straße 82. Kurt Mirus, Mannheim. In⸗ haber iſt Kurt Mirus, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig iſt: Agentur in Landesprodukten und Getreide. Geſchäftslokal: Tatter⸗ ſallſtraße 6. Deutſche Oel⸗Import⸗Geſellſchaft Mainzer& Cie., Mannheim. Die * des Hans Weil iſt er⸗ oſchen. -Lußheimer& Sohn in Liqui⸗ dation, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Heinrich Hummel, Manuheim. Die Firma iſt erloſchen. Peter Reichert, Kurz⸗, Weiß⸗, Woll⸗ u. Manufakturwaren, Mann⸗ heim⸗Rheinau. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Kaffee⸗Röſterei, Tee⸗Import Hed⸗ wig Naſſauer, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Sägebetrieb Karl Schweyer, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 5¹1 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Olmnibusfahrt zum Fußfball-Länderspiel nach Frankfurt a/M. Fahrpreis pro Perſon M..50. Abf. vorm. 10 Uhr ab Paradeplatz. Anmeldung bis Freitag abend bei Mannhelmer Omnibus-Verkehrs- 6es. D 4 5. Telephon 314 20. Berichtigung! In der Lebensmittel- Anzeige der letzten Ausgabe ist ein Satzfehler unterlaufen. Es muß richtig heifen: 18312 Frisch gebr. Kaffeel/ Pfd. 484 SCHMOLLER. Heute großes Faschingstreiben in der 7 Wintersarten-Tanzbar 0 5, 15 Bombenbetrieb) 0 5, 13