—————————— — FFFXXXXXXE Neue Mannheimet Seitt 2 2 laſihemer Genecar-unzeiger bofſtr 12 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 13, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frer Haus monatlich.08 Mk und 62 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ 8 Auzeigenpreiſe: 22:mm breite Millimeterzeile 9. mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt⸗ Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen n. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Freitag, 12. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 20 Die drilte Welle der Arbeitsſchlacht im Frühjahr Zuverſichlliche Hoffnungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros ¶Berlin, 12. Jannar. Das nach großzügigem Plan erfolgende ſtufen⸗ +* Vorrücken in der Bekämpfung der Arbeits⸗ balikeit iſt von vornherein derart angelegt worden, aß der ſogenannten dritten Welle der Ar⸗ beitsſchlacht, die im Frühjahr des Jahres 1934 beginnt, große Bedeutung zukommt. Unterſtützt von dem dann zu erwartenden Saiſonaufſchwung der Wirtſchaft ſoll eine entſcheidende weitere Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes angebahnt werden. Während nun Staats⸗ —— Reinhardt aus dem Reichsfinanzmini⸗ 5 5 ſich in einem im„Arbeitertum“ erſcheinen⸗ Jat rtikel über die Finanzausſichten dieſes Jahres äußert, wobei er ſchreibt, daß die Umſätze der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft 1934 um weitere 12 bis 14 Milliarden Mark anſteigen würden, ſo daß ſich die Ar⸗ beitsloſenziffer im ſelben Zeitraum wahr⸗ ſcheinlich um weitere zwei Millionen ernied⸗ rigen würde, bebtzder„Deutſche“ an leitender Stelle auf die Vor⸗ 34 eitungen für die arbeitsmarktpolitiſche Frühjahrs⸗ ffenſive ein. Er tut das auf Grund der Erfahrungen er verſchiedenen Induſtriezweige in den vergange⸗ nen Jahren und ſtellt dabei die geſtaffelte ſaiſon⸗ mäßige Belebung der einzelnen Branchen feſt. Im allgemeinen wird dazu ausgeführt, wie die Saiſon⸗ belebung im Durchſchnitt der Geſamtinduſtrie in den Zahren des zurückliegenden Aufſchwungs wirklich derlaufen ſei, das laſſe ſich lan Hand der repräſenta⸗ Sefe NN Inderziffer) nur mit großen Vor⸗ —94 en darſtellen, denn ſowohl 1930 wie 1932 ſei der Konfunkturrückgang deraxt ſtark geweſen, daß der kam. gar nicht voll zur Entfaltung Die Belebung ging zeitlich weit über den April von Saiſonſchwankungen ubereinigte der Induſtrieproduktion ſtieg bis Juni an und dann ſetzte ſich von Auguſt bis Prt E.* die raſche Aufwärtsbewegung 8 ſaiſonmäßige Kräfte ſcheinen hierbei Soch keine entſcheidende Rolle geſpielt zu haben. Die Saiſonin duſtrien“(mit einer Belebung im Frühiahr) haben zwar ihre Erzeugniſſe von 1932 ſtärker als alle anderen Induſtriegruppen hätte zie Prübfap errechnet, sbelebung jedoch nur etwa 3 bis 4 v. 5 9 ch nur etwa 3 bis Dieſe Darſtellung unterſtreicht dann, daß ent⸗ cheidend vielmehr die konfunkturelle Zu⸗ nahme der Induſtrieproduktion geweſen lei. Hiernach kommt dieſe Unterſuchung zu dem Schluß, daß man für den Fortgang der Arbeits⸗ Wkacbt im Frühjahr 1934 der eigentlichen Saiſon⸗ zelebung, die immer nur s bis 6 v. H. der Produk⸗ Winter betragen habe, kein allzu großes 0 beilegen dürfe. Vielmehr werde es entſchei⸗ emd darauf ankommen, über den Saiſonanſtieg hin⸗ Pra zu einer dauernden, d. h. alſo konjunkturellen Pelkntetionsſteigerung zu gelangen. Für die Ar⸗ eitsbeſchafſung müſſe dabei— wie bisher— auch 50 breite Kreis von Branchen berückſichtigt werden, der kaum Berührung mit Saiſonſchwankungen habe. 1 Zuſammenfaſſu der Geſchaftarelenden — Berlin, 11. Jan. Die Nationalſozialiſtiſche Handels⸗ und Ge⸗ werbeorganiſation teilt mit: In Durchführung der Anmütig gefaßten Beſchlüſſe des Zentralverbandes eutſcher Handelsvertretervereine(CDo), des Ver⸗ andes reiſender Kaufleute Deutſchlands(BrK D) 00 des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Handelsver⸗ reetr(BNSi) vom 1. Dezember 1033 iſt am 3. Ja⸗ 1934 der Reichsverband Deutſcher feundelzvertreter und Geſchäftsrei⸗ E. V.(RDHG) gegründet, und am 5. M. beim Regiſtergericht in Berlin eingetragen eren, Der Reichsverband Deutſcher Handelsver⸗ Sr und Geſchäftsreiſender umfaßt in zwei delen btaruppen die ſämtlichen deutſchen Han⸗ Auvertreter und deutſchen Geſchäftsreiſenden im Unſtellungsverhältnis. Der RꝰDoG iſt —90 die einzige Spitzenorganiſation für Handelsver⸗ Deter und Geſchäftsreiſende in den Reichsſtand des Veutſchen Handels am 3. Januar 1991 eingegliedert worden. Der Centralverband Deutſcher Handels⸗ vertretervereine(CD) iſt mit dem gleichen Tage aus dem Reichsſtand des Deutſchen Handels ausge⸗ ſchieden. Die Führung des RDcH liegt in Händen des Stabsleiters der NS⸗Hago, Pg. Hans Heck. — Stellvertreter iſt Pg. E. O. Lehmann Kürnberg). Reichsgeſchäſtsführer iſt Pg. Alfred er(Berlin). Die Geſchäftsſtelle befindet in Berlin S 68, Ritterſtraße 48. erlogen. für die Aenderung der Verfaſſung. rung des Vertreters der Ukrainer, des Abgeord⸗ Politiſche Unterredung mit Muſſolini Muſſolini für volle defenſive Parität Deutſchlands Meldung des DNB. — London, 12. Jan. Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, berichtet über eine einſtündige Unterredung, die er mit Muſſolini hatte. In dem Bericht heißt es, Muſſolini wünſcht, daß Deutſchland „volle defenſive Parität“ mit anderen Nationen erhält. Er glaubt, daß eine andere Löſung des Problems nicht möglich ſei. Deutſchland, ſo habe Muſſolini geſagt, hat ſeine Bereitwilligkeit erklärt, auf Bombenflugzeuge, Geſchütze von mehr als 15 Zentimeter Kaliber und Tanks von mehr als ſechs Tonnen zu verzichten; aber Deutſchland ver⸗ langt die defenſiven Waffen, die keine andere Nation Europas aufzugeben beabſichtigt. Da Deutſch⸗ land moraliſches Recht auf Gleichheit von den Weſt⸗ mächten formell anerkannt worden iſt, kann man unmöglich die logiſche Stärke ſeiner Forderung be⸗ ſtreiten, ſelbſt defenſive Waffen zu erhalten. Der Berichterſtatter ſchreibt weiter: Muſſolini beobachtet den Kurs des nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gimes in Deutſchland mit geſpannter Aufmerkſam⸗ keit. Er iſt der Meinung, daß Reichskanzler Hit⸗ Ler ſich aufrichtig bemüht, der Tatkraft der deutſchen Jugend friedliche Ziele zu weiſen. Muſolini iſt der Meinung, daß führende Männer Europas, die am Weltkriege teilgenommen haben, ſich beſinnen würden, einen neuen Krieg zu beginnen. Zur Frage der Völkerbundsreform habe Muſſolini ausdrücklich erklärt, daß keine Rede da⸗ von ſei, die kleineren Staaten einzuſchüchtern oder zu übergehen. Enige kleinere Länder beteiligten ſich zwar eifrig an den Genfer Erörterungen für den Frieden, aber ſie entzögen ſich der Verantwortlich⸗ keit für die Durchführung der Beſchlüſſe, für die ſie ſelbſt geſtimmt hätten. Einige von ihnen ſpiel⸗ ten im Völkerbund eine hervorragende Rolle, aber mit ihren finanziellen Beiträgen ſeien ſie ſchwer im Rückſtand. ———— Bierzig Nrozent aller Ehen in Deuljchland finderlos Meldung des DNB. Berlin, 12. Januar. Wie das VoͤZ⸗Büro meldet, wird in Kreiſen der Deutſchen Arbeitsfront mit ſtichhaltigem Material auf den engen Zuſammenhang von Geburtenſtand und Sozialpolitik hingewieſen. In der von Albert Müller verfaßten Betrachtung heißt es, daß der neue Staat zwar kein Wohlfahrtsſtaat ſei, daß er es aber als maßgebendes Prinzip anerkenne, jeg⸗ licher Leiſtung zur Anerkennung zu verhelſen. Da⸗ her gelte es, jede nur denkbare Geſahr von dem gi⸗ gantiſchen Sozialverſicherungswerk abzuwehren und die ſchwer erkämpften Rechte und Anſprüche der Ar⸗ beitsopfer an die Sozialverſicherung zu wahren. Durch das Sanierungsgeſetz des Kabinetts Hitler ſei bereits Vorſorge in dieſer Regierung getroffen. Das Geſpenſt des Geburtenrückganges bleibe aber eine ſchleichende Gefahr auch für die So⸗ zialverſicherung. Die bei dem mangelnden Gebur⸗ tenſtande drohende Vergreiſung des deutſchen Vol⸗ kes ſei erſter Totengräber der Sozialverſicherung. Wenn im Jahre 1880 in Deutſchland auf 1000 gebär⸗ ſähige Ehefrauen noch 307 Lebendgeburten kamen, ſo belief ſich die entſprechende Zahl im vergangenen Jahre nur noch auf 100,7, Im Jahre 1992 wurden nur noch 975 000 Lebendgeburten gezählt, gegen nahezu drei Millionen im Jahre 1880. Im Durchſchnitt der letzten füuf Jahre ſeien in Deutſchland 40 v. H. aller Ehen kinderlos geweſen, 39 v. H. hatten ein oder höchſtens zwei Kin⸗ der, während nur 2 v. H. aller Ehen mehr als drei Kinder hatten. Der reichsdeutſche Geburtenüberſchuß war bereits im letzten Jahr um 200 000 geringer als der des polniſchen Staates, obwohl der polniſche Staat nur die Hälfte der deutſchen Einwohnerſchaft zählt. Das habe zur Folge, daß der Anteil der Greiſe in Deutſchland immer ſtärker werde und daß alſo die Belaſtung der Sozialverſicherung immer erheblicher werden müſſe, ohne daß genügend junger Nach⸗ wuchs im Arbeitsprozeß als Beitragszahler vor⸗ handen ſei. Die Deutſche Invalidenverſicherung habe bereits in den letzten Jahren erhebliche Bei⸗ tragserhöhungen und Leiſtungsſenkungen aufgewie⸗ ſen. In der Zeitſpanne von 1913 bis 1931 ſei näm⸗ lich die Anzahl der Verſicherten um rund eine Mil⸗ lion zurückgegangen. Die bevölkerungspolitiſche Auf⸗ klärungsaktion dürſe auch dieſe Zuſammenhänge nicht überſehen. Die tägliche Lüge des Pariſer Emigrantenblattes Meldung des DNB. — Berliu, 12. Jau. Das von dem jüdiſchen Emigranten und Deut⸗ ſchenhetzer Georg Bernhard in Paris neu⸗ erdings herausgegebene Pariſer Tageblatt tiſcht der Weltöffentlichkeit mit gut geſpieltem Entſetzen die Mär auf, daß der langjährige Chefredakteur vom „Transozean“, Wilhelm Schwedler, in ein Kon⸗ zentrationslager gebracht worden ſei. Man habe nicht erfahren können, welcher ſchrecklichen Un⸗ tat ſich dieſer ruhige, überlegte und in allen jour⸗ naliſtiſchen Kollegenkreiſen anerkannte Mann ſchul⸗ dig gemacht haben ſolle. Die Meldung des Pariſer ernhard⸗Blattes iſt in allen ihren Teilen glatt Schwedler erfreut ſich ſeiner Freiheit bei beſter Geſundheit und iſt im übrigen auch ſelbſt in der Lage, dem über ihn verbreiteten Schwindel entgegenzutreten. Polniſche Verfaſſungsreform Meldung des DNB. — Warſchau, 12. Jan. Im Verfaſſungsausſchuß des Sejm begann am Donnerstag die große Ausſprache über die Reform der polniſchen Staatsverfaſſung. Die Redner der Oppoſition ſprachen ſich durchweg gegen die Reform aus. Der Vertreter der vereinigten pot⸗ niſchen Bäuernfraktionen, Rog, ſagte, das Volk in⸗ tereſſiere ſich augenblicklich mehr für„die wirt⸗ ſchaftliche Kataſtrophe des Landes“ als In der Erklä⸗ neten Zahajkiewiez, hieß es, es ſei zu befürchten, daß durch die Verfaſſungsänderung der ukrainiſche Volks⸗ teil von jeglichem Anteil an den Staatsgeſchäften ferngehalten würde. Dies ſei jedoch unverein⸗ bar mit dem Minderheitenſchutzvertrag und mit den polniſchen Geſetzen vom Jahre 1922, worin den ukrainiſchen Gebieten eine autonome Verwaltung zugeſichert worden ſei. Im Namen des Regierungsblockes ſprach als erſter der Führer des Blockes, Oberſt Slawek. Er wies auf die ideelle Seite der Verfaſſung hin und betonte, die Zeiten ſeien vorbei, wo die Erlangung materieller Güter im Vordergrund des öffentlichen Intereſſes geſtanden habe und die trügeriſchen Ver⸗ ſprechungen als politiſches Lockmittel reichlich in Anwendung gebracht worden ſeien. Nunmehr müß⸗ ten Leiſtung und ideales Streben nach einem höheren Ziel, das im Kampf um die Größe des Staates eingeſchloſſen ſei, als Gradmeſſer für den größeren Wert und die größere Verantwor⸗ tung des Einzelnen entſcheiden. Das engliſche Flottenflaggſchiff„Nelſon“ auf Grund gelaufen — London, 12. Jan. Das Flotteuflaggſchiff „Nelſon“ iſt heute früh, als es den Kriegshaſen von Portsmouth verlaſſen wollte, auf Grund ge⸗ lauſen. Man nimmt an, daß es nicht möglich ſein wird, das Schiff vor Mitternacht wieder flott zu machen. Die„Nelſon“ iſt eines der größten und modern⸗ ſten Kriegsſchiſſe der Welt. Es heißt, daß es faſt un⸗ ſinkbar ſei. Engliſche Rundfrage über Außenpolitik — London, 12. Jan. Wie„News Chroniecle“ mitteilt, ſind auf eine, vom britiſchen Rundfunt er⸗ gangene Aufforderung, ſich auf Poſtkarten über Englands Außenpolitik zu äußern, bisher 21000 Antworten eingegangen. Davon ſind zunächſt 8000 geprüft worden. Die Frage, ob England eine Politik der Zuſammenarbeit mit anderen Staaten betreiben ſolle, die möglicherweiſe zu einem gemeinſamen Vorgehen gegen einen An⸗ greiferſtaat führen könnte, wurde von 89 v. H. der Einſender bejaht, nur 11 v. H. ſprachen ſich für eine Iſolierungspolitik aus. ſiviert. ſeines Anthony Edens Laufbahn (Von unſerem Londoner WA⸗Korreſpondenten) London, 9. Januar Wie wir bereits berichtet haben, iſt der bis⸗ herige Unterſtaatsſetretär im Londoner Foreign Office, Anthony Eden, zum Lord⸗Siegel⸗ bewahrer mit der beſonderen Aufgabe, Eng⸗ land gleichſam als zweiter Außenminiſter auf dem enropäiſchen Kontinent zu vertreten, ernannt worden. Anthony Edens politiſche Laufbahn iſt meteoren⸗ gleich. Noch vor drei Jahren nicht mehr als ein ſehr informiertes und kenntnisreiches Unterhausmitglied, dann mit einem gewaltigen Sprung zugleich mit der Bildung der engliſchen Nationalregierung Unter⸗ ſtaatsſekretär im Foreign Office, und jetzt mit 36 Jahren Lord⸗Siegelbewahrer. Ob dies der Höhepunkt ſeiner Laufbahn iſt, iſt mehr als unwahrſcheinlich. Der leuchtende Meteor wird ſeinen Weg weitergehen und viele, die über ein politiſches Fingerſpitzengefühl zu verfügen glauben, ſehen in Eden den künftigen Außenminiſter des bri⸗ tiſchen Empire und ganz ernſtlich iſt gelegentlich der Plan erwogen, Eden demnächſt zum Führer der heute faſt allmächtigen konſervativen Partei zu ernennen. Wer iſt Anthony Eden? Vielleicht iſt es das Charakteriſtiſchſte an Eden, der ſeit einiger Zeit ſo ſtark in den Mittelpunkt des engliſchen öffentlichen Lebens gerückt iſt, der ſelbſt ſo energiſch und klar Englands Intereſſen zu vertreten beſtrebt iſt, wahr⸗ ſcheinlich der unengliſchſte aller Engländer iſt. Ob es außer Herrn Eden noch andere Engländer gibt, die überhaupt keinen Sport treiben, ja ſich nicht einmal für Sport intereſſieren, iſt eine Preisftäge, deren Löſung keine Schwierigkeiten be⸗ reitet. Eden iſt auch darin ganz unengliſch, daß ſeine kulturellen Intereſſen ſo gar nicht in den Rah⸗ men deſſen paſſen, was man ſonſt in den ihm nahe⸗ ſtehenden engliſchen Kreiſen ſieht. Herrn Eden be⸗ deutet moderne, ja allermodernſte köontinental⸗euro⸗ päiſche Kunſt mehr als für den normalen Engländer die weich: Süße der eigenen ſtark überſchätzten eng⸗ liſchen Malerei. Kulturell neigt Eden völlig zu Frankreich. Er benutzt jede nur mögliche Ge⸗ legenheit, um ſchnell einen kleinen Trip nach Paris zu machen, und hier kann man ihn in den Kunſthand⸗ lungen, in Antiquitätenläden der Rue de la Boetie wieder finden, wo er beglückt, und mit der Freude des genießeriſchen Entdeckers ſeine Sammlung ver⸗ vollſtändigt. Eden hat, wie ſich das für einen jungen Mann aus guter engliſcher Familie gehört, in Eton und Ox⸗ ford ſtudiert. Er war ein außerordentlich fleißiger Student, der ſchon damals, ebenſo wie heute, von einem verzehrenden Ehrgeiz beſeſſen war. Seine Liebe galt den brientaliſchen Sprachen und dieſer verweichlicht ſcheinende Student, der Prouſt, Arthur Rimbau und Verlaine beſſer kannte als mancher Literarhiſtoriker, fand dennoch Zeit und Kraft, um in Oxford alle Auszeichnungen zu erwerben, die auf ſeinem ſpeziellen Studiengebiet möglich waren. Das war die erſte Ueberraſchung. Die zweite kam im Weltkrieg. Eden der Student, der nie einen Sport getrieben hatte, den man für einen kraftloſen und weichlichen Literaten hielt, wurde ein außer⸗ ordentlich tapferer und ſehr fähiger Frontoffi⸗ i er. Der Weltkrieg hat wie bei vielen anderen ſo auch bei Eoͤen die Wendung zum Politiſchen wenn auch nicht gerade hervorgebracht, ſo doch zumindeſt inten⸗ Eden ſchließt ſich ebenſo wie ſein Vater der konſervativen Partei an. Der junge Mann im An⸗ fang der zwanziger Jahre widmet ſich ſehr energiſch den Parteigeſchäften und ſein ganzer Ehrgeiz geht dahin, möglichſt früh Unterhausmitglied zu werden. Mit 25 Jahren tritt er zum erſten Male als Kandidat auf. Er unterliegt aber. Aber bereits ein Jahr ſpäter hat Eden die erſte Sproſſe der Stufenleiter erklommen: er ſitzt für den Wahlkreis Warwick und Leamington als konſervativer Vertreter im Parla⸗ ment. Dieſes Jahr 1923 iſt für Eden zugleich der Beginn eines großzügigen Syſtems von Familienbe⸗ ziehungen, das bis zur Virtuoſität von ihm be⸗ herrſcht wird und die wirkliche Grundlage Erfolges iſt. Kurz nach ſeiner Wahl heiratet Eden die Tochter des ſehr einflußreichen Sir Gervaſe Beckett. Die Familie der Becketts iſt eine der Beherrſcherinnen der Weſtminſter Bank und zu⸗ gleich gehört ihr die ſehr bedeutende engliſche Pro⸗ vinzzeitung„Norkſhſire Poſt“, eine der Stützen des orthodoxen Konſervativismus. Sein em Schwiegervater Beckett verdankt Eden im Grunde auch ſeinen Unterhausſitz. Der alte Beckett, der eine große Rolle bei den Konſervativen ſpielt, empfiehlt den friſch gebackenen Schwiegerſohn ſeinem Parteifreund Baldwin, dar nach dem glänzenden Wahlſieg vom November 1924 zun zweiten Male Premierminiſter geworden iſt. — 3 2. Seite /Nummer 20 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 12. Januar 1934 Baldwin hält ſeine ſchützende Hand über den jungen M. P. Eden darf ſich bald rühmen, zu den beſtinſor⸗ mierten Unterhausmitgliedern zu gehören. Baldwin empfiehlt den talentvollen jungen Mann an Sir Auſtin Chamberlain. Chamberlain ſtehyt gerade in Zenith ſeines Ruhmes. Mit Briand und Streſemann zuſammen hat er die Locarnoverträge geſchloſſen. Birmingham und die City von London er⸗ nennen ihn zum Ehrenbürger und im Dezember 1926 erhält er zuſammen mit ſeinen beiden Partnern von Locarno den Nobelpreis. Chamberlain holt ſich auf Anraten Baldwins den jungen Anthony Eden und macht ihn zu ſeinem Privatſekretär. Aus dieſer Zeit hat Eden ſich auf den heutigen Tag eine warme und aufrichtige Verehrung für Sir Auſtin bewahrt und wenn Eden in den letzten Mo⸗ naten ſo lebhaft für die Locarnoverträge ein⸗ getreten iſt, ſo iſt es nicht zuletzt ſeine Verehrung zu Chamberlain, die ihn auf dieſen Weg gedrängt hat. 1929 iſt die konſervative Regierungsherrlichkeit 3 Ende. Mac Donald formt ſein zweites Labour⸗ kabinett und Edens raſcher und unaufhaltſam ſchei⸗ nender Aufſtieg erleidet einen gewiſſen Rückſchlag. Aber nur ſcheinbar. Eden benutzt die Zeit um ſich im Unterhaus hervorzutun und als 1931 die gegenwär⸗ tige Nationalregierung gebildet wird, erinnert ſich Baldwin ſeines alten Schützlings und Eden avan⸗ ciert vom Unterhausmitglied direkt zum Unterſtaats⸗ ſekretär im Foreign Office. Und auch ſeine gegenwärtige Ernennung zum Lord Siegelbewahrer iſt nichts anderes, denn eine Protektion ſeiner vielen und einflußreichen konſervativen Freunde. Wenngleich auch deren Wunſch, Eden zum Kabinettsmitglied zu machen, im Augenblick noch nicht erfüllt iſt, ſo darf man doch als ſicher annehmen, daß ſie auch weiter⸗ hin ihren ganzen Einfluß geltend machen werden, um auch dieſes Ziel zu erreichen. Wenngleich es richtig iſt, daß Eden ſeinen meteor⸗ haften Auſſtieg im Grunde nur ſeinen zahlreichen Familienbeziehungen zu verdanken hat, ſo wird man doch anerkennen müſſen, daß die Protektoren ſich einen kenntnisreichen und ſehr klugen Schütz⸗ ling ausgeſucht haben. Wenn wir oben dargeſtellt haben, daß Eden kul⸗ urell völlig zu Frankreich neigt, ſo darf das noch nicht zum Schluß verleiten, daß Eden als frankophil anzuſprechen ſei. Ganz im Gegenteil. Eden iſt rein engliſcher Politiker. Nicht im Sinne Lord Beaverbroocks, der einer völligen Iſolierung das Wort redet, ſondern eher in der Art aufgeſchloſſener konſervativer Kreiſe, für die auch das Empire unbe⸗ dingt das Primäre jeder engliſchen Politik iſt, die zugleich aber ſich klar darüber ſind, daß England nun einmal zu Europa gehört. In dieſem Sinne wirkt Eden. Ohne jedes Sentiment. Nüchtern. Sach⸗ lich und kalt berechnend. Einer deiner engſten Be⸗ kannten ſagte von ihm kürzlich einmal in einem Geſpräch, daß er ſich— theoretiſch geſprochen— trotz ſeiner kulturellen Zuneigung zu Frankreich nichts daraus machen werde, ihm kaltlächelnd den Krieg zu erklären. Eden iſt engliſcher Politiker und iſt dies ganz be⸗ wußt. Wenn er glaubt, daß eine deutſchfreundliche Politik zugunſten Englands iſt, wird er ſie führen. Seine Aeußerungen aus jüngſter Zeit, insbeſondere ſein warmes Eintreten für die Locarnoverträge, die in ſeinem Munde eine ſtarke Spitze gegen Frank⸗ reich trugen, deuten darauf hin, daß Eden den gegen⸗ wärtigen Beſtrebungen Frankreichs, insbeſondere ſeiner ſogenannten Abrüſtungspolitik, nicht gerade freundlich gegenüberſteht. Im engliſchen Intereſſe begrüßt Eden jede Abrüſtung und noch in ſeiner Rede vom vergangenen Sonntag hat er ausdrücklich erklärt, daß das dringendſte Bedürfnis im Augen⸗ blick eine wirkliche praktiſche durchführbare Ab⸗ rüſtungskonvention ſei. Wenn Eden jetzt in ſeiner neuen Würde in Genf auftritt, wenn er weiterhin Englands kontinentale Außenpolitik ver⸗ tritt, ſo darf man annehmen, daß die Richtung der engliſchen Außenpolitik, die bisher nur allzu oft und allzu ſtark von dem frankreichfreundlichen Sir John Simon beſtimmt war, künftig auf ein größeres und beſſeres Verſtändnis für den deutſchen Standpunkt zielen wird. Withelm Arntz. Ausweiſungsbejehl für Materna Die Grenzübertritte öſterreichiſcher Nationalſozialiſten nach Angarn Meldung des DNB. — Budapeſt, 12. Januar. Sämtliche Blätter bringen die amtliche Meldung, daß der Architekt Materna, der Leiter der Gruppe öſterreichiſcher Nationalſozialiſten, die vor⸗ geſtern die Grenze nach Ungarn überſchritten haben, den Ausweiſungsbefehl erhalten hat. Es iſt jedoch noch nicht bekannt, ob er bereits abgereiſt iſt. 27 andere Mitglieder der Gruppe ſind bereits abgefahren. Es heißt, daß ſie ſich über die Tſchechoſlowakei nach Deutſchland begeben. Dagegen befindet ſich in Pinkamindszent(Allerheili⸗ gen) noch eine Gruppe öſterreichiſcher National⸗ ſozialiſten, die das Ergebnis der Beratungen der zu⸗ ſtändigen Stellen über ihr Schickſal abwarten will. Nach den ungariſchen Vorſchriften über die Frem⸗ denkontrolle kann ſich jeder zwei Monate ohne weiteres in Ungarn aufhalten. Ungarn betrachtet übrigens die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten als politiſche Flüchtlinge und wird demgemäß für ihre vorläufige Beköſtigung ſorgen. Materna hat einem Vertreter des liberalen„Peſti Naplo“ vor der Ab⸗ reiſe in einer Unterredung u. a. geſagt, in Oeſter⸗ reich war es nicht länger auszuhalten, da die öſterreichiſchen Behörden, als ſie ſahen, daß die Angehörigen des Arbeitsdienſtes nationalſozia⸗ liſtiſch geſinnt ſind, geradezu die Tortur anwendeten, um die Angehörigen entweder zu bekehren oder aber ihnen das Daſein materiell unmöglich zu machen. Es ſei zu erwarten, daß nach und nach noch etwa tauſend Flüchtlinge über die unga⸗ riſche Grenze kommen. Guſtav Graz Nachfolger Bleyers? — Bnudapeſt, 12. Jan. Nach einer Meldung des rechtsradikalen„Magyarſag“ ſoll die Frage der Nach⸗ folge Bleyers in der Führung des ungarlän⸗ diſchen Deutſchtums in der Weiſe gelöſt werden, daß zum Präſidenten des Ungarländiſchen Deutſchen Volksbildungsvereins der frühere Außenminiſter Guſtav Graz gewählt werden ſoll, der viel mit Bleyer zuſammen gearbeitet habe. Graz ſtehe über die das ungarländiſche Deutſchtum intereſſierenden Fragen mit dem Miniſterpräſidenten Gömbös in Verhandlungen. In der nächſten Woche ſolle eine neue Beſprechung ſtattfinden, an der auch der Unter⸗ richtsminiſter Homan und der Innenminiſter Kereſztes⸗Fiſcher teilnehmen würden. Man erwarte, daß dabei eine endgültige Vereinbarung zuſtande komme. 55———— Brennendes Wohnhaus begräbt vier Perſonen Meldung des DNB. — Eſſen, 12. Januar. Am Freitag, kurz vor 9 Uhr, ereignete ſich in der Königsſtraße in Plettenberg ein Gaszerknall, der ſo heftig war, daß ein Wohnhaus zuſam⸗ menſtürzte und ſofort in Flammen auf⸗ ging. Vier Hausbewohner wurden unter den Trümmern begraben. An den Bergungsarbeiten beteiligen ſich neben der Feuer⸗ wehr auch SA⸗ und SS⸗Abteilungen. Bisher iſt es gelungen, eine ſchwerverletzte Frau zu bergen und in das Krankenhaus zu bringen. Die drei übrigen Perſonen befinden ſich noch unter den Trümmern. Der Zerknall dürſte, ſoweit ſich bisher überſehen läßt, auf das Undichtwerden der in uumittelbarer Nähe an dem Hauſe vorbeiführenden Ferngas⸗ leitung zurückzukühren ſein. Das Gas ſcheint durch die Erde in das Haus gedrungen zu ſein und ſich dann entzündet zu haben Ein Zerknall der Fern⸗ gasleitung ſelbſt iſt nicht erfolgt und, wie verſichert wird, auch techniſch unmöglich. Zwei Todesopfer einer Gasvergiftung — München, 12. Jan. In Feldmoching wurde am Donnerstag in ihrer Wohnung in der Nähe des Bahnhofes die Bahnſſiſtentengattin Anna Wag⸗ ner mit Gas vergiftet tot aufgefunden. Im Neben⸗ zimmer lag gleichfalls tot ihr über 90 Jahre alter Vater vor dem Bett. Neben der Frau lag verendet ein Schäferhund. 83 0 Der Sturz von der Tobesſchleife — Berlin, 12. Jan. In einem Vergnügungspark ſtürzte am Donerstag abend der Artiſt Gottfried Vöffelhardt, der allabendlich mit ſeinem Mo⸗ torrad eine ſogenannte Todesſchleife fährt, in voller Fahrt ab; das Motorrad fiel auf den Artiſten, der im Geſicht und an den Füßen leicht verletzt wurde. Die Zuſchauer leiſteten dem Artiſten die erſte Hilfe. Selbſtmord eines Mörders — Stettin, 12. Jan. Der Mord an dem Po⸗ lizeihauptwachtmeiſter Erich Schalom iſt aufgeklärt. Die Polizei fand den der Tat dringend verdächtigen Pantoffelmacher Sutz, der in einem Chauſſeehauſe wohnt, erſchoſſen auf. Sutz hat kurz vor der Verhaftung Selbſtmord begangen. Der Bru⸗ der des Mörders, der verhaftet werden konnte, ſoll als Mittäter in Frage kommen. Mit Hieb⸗ und Stichwunden tot aufgefunden — Steitin, 12. Jan. Die Mordkommiſſion wurde am Freitag vormittag nach dem Hauſe Saunier⸗ ſtraße 3 gerufen, wo in einer Wohnung der 35jährige Hugo Froſt in einem Bett mit ſchweren Hieb⸗ und Stichwunden tot aufgefunden wurde. In einem anderen Bett lag der jüngere Bruder des Toten, Helmuth Froſt, beſinnungslos, aber ohne Verletzun⸗ gen. Er wurde in das Krankenhaus gebracht. Seine Vernehmung war bisher nicht möglich. Beide Brü⸗ der bewohnten bei einer Witwe eine kleine Kammer. Es beſtand zwiſchen ihnen bisher gutes Einver⸗ nehmen. Ob etwa der jüngere Bruder den älteren in der Trunkenheit erſchlagen hat, ſteht noch nicht feſt. Ein Ehepaar zum Tode verurteilt — Landsberg a. d. Warthe, 12. Jan. Das Schwur⸗ gericht verurteilte den 33jährigen Landarbeiter Franz Spöhr und deſſen 21jährige Ehefrau Margarethe, geborene Hoffmann aus Berlin⸗ Friedrichsfelde,„Kolonie Brandenburg“, wegen Kindesmordes zum Tode. Beide haben ihr etwa fünf Monate altes Kind in einer Schonung ge⸗ tötet und verſcharrt und zwar hat die Ehefrau das Grab hergeſtellt, während der Ehemann das Kind erſchlug und verſcharrte. Der Grund zur Tat war, daß Spöhr ſeine Stellung bei einem Landwirt in der Neumark inſolge von Streitigkeiten verloren hatte und nach Berlin zurückkehren wollte, wobei ihm das Kind im Wege war. Eigenartiger Unglücksfall — Wittenberg, 11. Januar. Ein eigenartiges Un⸗ glück ereignete ſich in Dahndorf(Fläming) Dort ſpielte der jüngere Sohn des Kriegsbeſchädigten Heeſe in der Wohnſtube mit einem Gewehr ſeines älteren Bruders, das ſich plötzlich entlud. Der Schuß ging durch den Fußboden und traf die im unteren Zimmer ſitzende alte Großmutter, die auf der Stelle getötet wurde. Zunahme der Runofunkteilnehmer Berlin, 10. Januar Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer in Deutſchland betrug am 1. Januar 1934: 5052 607 gegenüber 4837 549 am 1. Dezember und 4 307 722 am 1. Januar 1933. Hiernach iſt im Laufe des Dezem⸗ ber 1933 eine Zunahme von 215058 Teilnehmern (gleich 4,4 v..) und im Laufe des Kalenderjahres 1933 eine Zunahme von 744885(gleich 17,3 v..) eingetreten. Die Zahl der Gebührenbefreiungen iſt im Laufe des Dezember um 9350 geſtiegen, jedoch gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um 3712 zurückgegangen Evangeliſcher Pfarrer in Schutzhaft genommen — Schneidemühl, 12. Jan. Wie der Regierungs⸗ präſident mitteilt, iſt Pfarrer Rzadtki aus Schneidemühl im Einvernehmen mit dem Geh. Staatspolizeiamt in Berlin am Donnerstag in Schutzhaft genommen worden, weil er ſich verant⸗ wortungsloſe Angriffe gegen einen leiten⸗ den Staatsbeamten hat zuſchulden kommen laſſen. Klara Zetkins Villa beſchlagnahmt — Birkenwerder, 12. Jan. Auf Grund des Ge⸗ ſetzes über die Einziehung kommuniſtiſchen Ver⸗ mögens iſt die Villa der Kommuniſtin Klara Zetkin in der Bahnhofallee beſchlagnahmt worden. Eigen⸗ tümer war zuletzt der Sohn von Klara Zetkin, der Arzt Konſtantin Zetkin. Dieſes„Proletarier⸗ heim“ hat einen Wert von ungefähr 60000 Mk. Weiter wurde das Grundſtück der bekannten rabiaten Kommuniſtin Frieda Winkelmann, früher Mitglied des Thüringer Landtages, beſchlagnahmt. Frieda Winkelmann befindet ſich zur Zeit wegen ſtaats⸗ feindlicher Umtriebe in Haft. Das Grundſtück hat einen Wert von 15000 Mk. Schließlich iſt das Haus des Maurers Lüdtke beſchlagnahmt worden. Er hhatte das Haus von Proletariergeldern gekauft, die ihm die KPꝰD zur Verfügung geſtellt hatte. Verhaftung eines Induſtrieführers in Oſtoberſchleſten — Kattowitz, 12. Jan. Auf Anordnung der Staats⸗ anwaltſchaft iſt der Syndikus der Gieſche AG., Dr. Engliſch, verhaftet und in das Kattowitzer Un⸗ terſuchungsgeſängnis übergeführt worden. Dr Eng⸗ liſch wurde bereits vom Unterſuchungsrichter ver⸗ nommen. Ueber die Gründe, die zu der Verhaftung geführt haben, hüllen ſich die Behörden in Still⸗ ſchweigen. Kaſſenbote von Syndikaliſten ausgeraubt — Madrid, 11. Jan. In Barcelona nehmen die Raubüberfälle ſyndikaliſtiſcher Ban⸗ den täglich zu. Am Mittwoch wurde der Kaſſenbote einer Bank von Syndikaliſten überfallen. Die Räuber erbeuteten 30000 Peſeten und konnten unerkannt entkommen. Ueberſchwemmungsopfer in Weſt⸗Argentinien — Paris, 12. Jan. Wie aus Buenos Aires ge⸗ meldet wird, iſt die Provinz Mendoca von einer Hochwaſſerkataſtrophe bedroht. Bisher ſollen 60 Perſonen ertrunken ſein. Schwabe in Nairobi — Nairobi, 11. Jan. Der deutſche Sportflieger Karl Schwabe, der am letzten Samstag auf ſeinem Fluge nach Kapſtadt in Khartum einige Tage Station machte, ſtartete Mittwoch mit Kurs auf St. Malakal. Am Donnerstag flog er über Diuba nach Nairobi, weiter, wo er um 14.40 Uhr landete. Japaniſches Militärflugzeng abgeſtürzt— Zwei Tote — Tokin, 11. Jan. ſtürzte geeſtrn abend infolge des ſtarken Nebels ein Militärflugzeug ab. Der Flieger und ſein Be⸗ obachter wurden getötet. Ein Tabakblatt /, Eine Erinnerung von Haus Knſer In der alten Apothekerbüchſe, hoch auf meinem Bücherſpind, fand ich heute, zufällig ihren knopfloſen Deckel öffnend, ein Tabakblatt. Ein einzelnes, ſchmales, junggepflücktes, von dem reifen Goldton des ſehr edlen türkiſchen Tabaks, wie er an der Süd⸗ küſte der Krim wächſt. Wie ich es anrühre, zerfällt es zu braunem Staub, und plötzlich flimmert es in dem Staub heiß auf: Lehmhütten und ſonnenge⸗ beäunte Holzhäuschen bauen ſich da übereinander, ſteil reckt ſich der fromme Elfenbeinfinger eines Mi⸗ naretts empor. Eine Tauſend⸗und⸗eine⸗Nacht⸗Stadt wächſt mir auf der Hand. 0 Gurſuff. Die Zaauberſtadt der Krim, in eine ame⸗ thyſtfarbene Bucht des ſchwarzen Meeres zwiſchen gigantiſchen Blöcken verborgen. Enge und ſteile Felſenkurven führen zu ihr hinab. Man ſieht manch⸗ mal nur den weißflammenden Finger des Mina⸗ retts, als gebiete er den Wanderern Halt, denn hier iſt das Paradies. Es war in den Tagen des deutſchen Krimfeld⸗ zuges. Wir hatten das Jailagebirge überſchritten und marſchierten an der Südküſte entlang, um den von Sewaſtopol flüchtenden Bolſchewiſten den Rück⸗ weg nach Weſten zu verlegen. Es wurde kein Schuß gewechſelt. Unſre Landwehrmänner hatten nur die Blumen aufzufangen, die man ihnen überall zuwarf. Sie ſtopften ſich die Torniſter mit dem freigebig ge⸗ ſpendeten Tabak der Küſte voll, ſchlürften aus win⸗ zigſten Täßchen den köſtlichſten Mokka, und wenn einer Glück hatte, an der Spitze mitzumarſchieren, trug er bald ſchwerer an den Flaſchen ſüßen Krim⸗ weines als an ſeinem Gepäck. Ueberall ſtanden am Eingang ihrer Dörfer die Tartaren mit Gaben be⸗ laden, denn ſie hatten unter der Bolſchewiſtenherr⸗ ſchaft viel gelitten, weil die dort anſäſſigen Griechen, ihre uralten Stammesfeinde, mit den Matroſen aus Sewaſtopol gemeinſame Sache gemacht hatten, um mit Brand, Raub und zuweilen auch Mord die Tar⸗ taren dort auszurotten. Es war noch nicht viel Arges geſchehen, denn die deutſchen Huſarenſchwadro⸗ nen ſegten in wenigen Tagen die Küſte rein. Sie kamen im Augenblick der höchſten Not als Befreier, von den Tränen der Frauen, vom ſtillen Jubel der Männer überall begrüßt. Noch in der erſten Stunde unſeres Einzugs in Gurſuff begannen die Tartaren die Griechenge⸗ ſchäfte auszuplündern. Die Neugierde hatte mich trotz oͤer großen Hitze auf die Straße getrieben. Da ſehe ich aus einem kleinen Lehmhaus der Tartaren⸗ ſtadt, die ich allein durchſchlendere, einen graubärti⸗ gen Tartaren auf mich zutreten. Er verbeugt ſich mit türkiſchem Gruß tief vor mir und ſpricht mich an:„Tabacco?!“ Ich wußte gleich, daß er mich um die Erlaubnis bat, mir Tabak ſchenken zu dürfen. Wo ſoll ich bloß mit all dem Tabak hin?! Aber ich nickte, um nicht unhöflich zu ſein.„Karaſcho!“ ſagte der Alte mit einem vor Freude hundertfach zerfäl⸗ teten Geſicht, und er zeigt auf einen der mächtigen Felsblöcke, die hoch über der Stadt im Abendlicht hingen, als ſeien ſie in ihrem Sturz von einer gol⸗ denen Hand dort feſtgehalten. Ich verſtand ihn nicht. —— ich ſah ihn ſchon mir vorausſchreiten und folgte ihm. Er ging oͤurch Gaſſen und Gäßchen, über Stein⸗ ſtufen und ungeſüge Felſentreppen immer aufwärts. Zwiſchen den kleinen Quadratwürfeln der Häuſer, aus den Fenſtern, von den Dächern grüßten die Frauen, manche mit Schluchzen. Fern unter mir ſpielte das Meer mit ungeheuren Lichtbändern, die im Funkeln der Bucht erloſchen, um feuriger wieder aufzuglühn und gleich halboffenen Rieſenmuſcheln offneten ſich die Felſengrotten. Schweigſam, von mir ſelbſt entrückt, folgte ich meinem ſchweigſamen Führer. Endlich erreichten wir, einem abſeitigen Geröll⸗ pfad folgend, ein alleinſtehendes Häuschen, das, an einen rieſigen Felsblock angelehnt, von einem kleinen Tabakgärtchen umzirkt war. Ein fremdlautiger Ruf meines Führers, und es öffnete ſich die Tür, als hätte man uns hinter ihr erwartet. Heraus trat, auf 2 Stöcke geſtützt, ein wie mich dünkte, Hundertjähriger, grau wie der Stein ſeiner Hütte und unter der Laſt der Jahre gebeugt, wie dieſe unter dem Felſen. Er hob die Arme mit großartigem prieſterlichen Bewe⸗ gungen zum Gruß. Vielleicht aber war es nur die Mühe des Alters, die dieſer Geſte einen ſo weihe⸗ vollen Ausdruck gab. Dann verbeugte er ſich ſo tief, daß ſeine eisgrünen Haare ſtirnüber fielen. Mein Begleiter, der, wie ich vermutete, ſein Sohn war, und mich zu ihm geführt hatte, um ihn durch den Beſuch eines Deutſchen zu ehren, flüſterte ihm ein paar Worte zu. Wieder grüßte dex Alte, ſich noch tieſer verbeugend. Dann trat er in die Hütte zurück und brachte nach geraumer Weile einen Arm voll edelſter getrockneter Tabakblätter. Er legte ſie meinem Führer auf die flachen Hände. Ehe ich noch abwehren oder danken konnte, war der Greis ſchon wieder in ſein Haus zurückgegangen. Mein Führer ſtieg den Steilweg hinab. Ich folgte. Hierbei trug er die Tabakblätter vor der Bruſt, die flachen Hände von ihr abhaltend, um keines zu beſchädigen und zugleich wie eine Aufforderung. Je⸗ der verſtand ſie, denn aus den Häuschen, an denen wir abſteigend vorüberſchritten, eilten Frauen und Männer herbei und legten mehr und immer mehr Tabakblätter auf die Hände meines Führers. Da ſchritt uns eine junge Tartarin entgegen, und obwohl die Frauen und Mädchen hier meiſt unver⸗ ſchleiert ſich zeigten, war ihr Geſicht ſo ſchön, daß es mich ſaſt erſchrak, es ohne Schleier ſehen zu dürſen. Sie and mit leeren Händen da, und ich ſah, wie ihre Wangen ſich tief bräunten, als ſchäme ſie ſich ihrer Armut, zumal ſich eben mein Begleiter zu einem Kinde niederbeugte, damit es bequemer das kleine Tabakblatt, das es in den Händen hielt, zu den übri⸗ gen legen konnte. Sie hielt die Augen geſenkt, und wir wollten eben vorübergehen, als ſie den dunklen Schleier ihrer Augen vollaufhebend mich anſah. Nur einen traumhaften Augenblick lang, dann legte ſie den Blick auf das Blatt des Kindes. Als mein Führer in meinem Hotel angelangt war, trug er die Arme bis zum Kinn voll Tabakblättern. Ich habe ſie unter meine Kameraden verteilt. Nur das Blatt des Kindes, auf dem der Blick des Mäd⸗ chens geruht, habe ich mir aufgehoben. Das Blatt iſt nun in meiner Hand zu Staub zer⸗ fallen. Noch immer ſehe ich wie über Meer und Felſen weg den Blick des Mädchens erglühen. Die alte Apothekerbüchſe trägt zwiſchen einem zierlichen Schlangenornament die Inſchrift Ung. ſtyrax. Weht mich die Erinnerung nicht mit dem Duft des grauen Storaxharzes an, das der Rinde des morgenländi⸗ ſchen Amberbaumes entauillt? —— Ireude am Anſinn Es ſind ganz beſondere Wochen, dieſe Wochen, in denen wir jetzt leben. Es ſind die Wochen, in denen allem Sinn zum Trotze die Freude am Unſinn den geſelligen Abenden den Reiz gibt. Mag der trockene Moralprediger auch ſeinen Kopf ſchütteln, er erreicht nichts. Sind dieſe Wochen gekommen, dann verlangt das Bedürfnis des Menſchen nach Freude am Unſinn ſein Recht. Deun es iſt ein Bedürfnis des Menſchen, das ſich da zeigt. Ja, es iſt ein Beweis für das Glücks⸗ gefühl des Menſchen allem Trüben, das ſich dem ein⸗ zelnen, hier und da bietet, entgegen.„Man kann ſagen,“ ſchreibt Nietzſche,„ſaſt überall, wo es Glück gibt, gibt es auch die Freude am Unſinn.“ Deshalb iſt ſelbſt der größte Geiſt über ſolche Freude am Unſinn nicht erhaben, wie es Goethe in ſeinem„Wilhelm Meiſter“ beweiſt. Er führt uns da in einen Kreis ernſter, geſetzter Männer ein, die dennoch ohne den Unſinn einfach nicht leben können. Ja, ſo tief iſt nach Goethes Meinung dieſes Bedürf⸗ nis nach Unſinn in uns gewurzelt, daß Goethe dieſe Männer ſogar jeden Monat einmal zuſammenkom. men läßt, um die ſteifen Formalitäten und. Regeln des Zuſammenlebens zu vergeſſen. An dieſem Abend in iedem Monat werden von dieſen ernſten und wür⸗ digen Männern bewußt nur Dummheiten gemacht. Es iſt ein geſunder Lebensſinn, der ſich da in den frohen Menſchen an den geſelligen Abenden dieſer lnſtigen Wochen zeigt.„Es iſt,“ wie Nietzſche es be⸗ zeichnet,„das Umwerfen der Erfahrung ins Gegen⸗ teil, des Zweckmäßigen ins Zweckloſe, des Notwendi⸗ gen ins Beliebige, doch ſo, daß dieſer Vorgang keinen Schaden macht und nur einmal aus Uebermut vor⸗ wird.“ Und das haben wir nötig. Das gehört zur künſt⸗ leriſchen Weſensart, die in uns iſ. Und wer 9 Anſtoß nimmt, iſt in dieſem künſtleriſchen Spielbe⸗ der zu uns gehört, nicht mehr der, der er ſein Erſt wenn wir einmal ganz ausgelaſſen einem freien Leben die Zügel ſchießen laſſen, können wir wieder den geordneten Weg richtig ſchreiten. So hat es kein anderer als der große Lebenskünſtler Gyethe ſelbſt geſagt. Die Freude am Unſinn ſoll in dieſen Wochen dar⸗ um ungeſtört herrſchen. Auch ſie iſt eine der Quel⸗ len der Lebenskraft, die unſer Volk braucht. KDG. Zum letzten Male:„Die Wunderſelder“ Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß das Weih⸗ nachtsmärchen„Die Wunderfeder“ morgen Samstag, zum letzten Male aufgeführt wird. Ueber dem Flugfeld Oſala 39 im rn es 5. iſt E es en 8⸗ 0. 7 7 it⸗ n⸗ 2 * Freitag, 12. Januar 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 20 ————————— Mannheim, den 12. Januar. Verkehrsdezernent W. D. Schneider zum Regierungsrat ernannt Der derzeitige Verkehrsdezernent beim Polizei⸗ präſidium Mannheim, Regierungsaſſeſſor Wolfgang Dietrich Schneider, wurde mit Entſchließung des Reichsſtatthalters zum Regierungsrat ernannt. Re⸗ gierungsrat Schneider, Sohn des Präſidenten des Badiſchen Verwaltungsgerichtshofs in Karlsruhe, iſt der Nachfolger des ſ. Zt. als Polizeidirektor nach Pforzheim berufenen Regierungsrats Dr. Heim. Wir beglückwünſchen den neuen Regierungsrat zu ſeiner Beförderung und geben uns der Hoffnung hin, daß er die Verkehrsverhältniſſe in Mannheim im Sinne der oberſten Führung zu löſen vermag. Re⸗ gierungsrat Schneider, der übrigens SS⸗Mann iſt, geht der Ruf eines tüchtigen Verwaltungsbeamten mit großem ſozialen Einſchlag voraus. Stubi⸗ aus der Volksbebliothek Die langen Winterabende und das unfreundliche Wetter ſind die Urſache für die ſteigende Inanſpruch⸗ nahme der Volksbibliothek. Trotz der oft beängſtigen⸗ den Fülle verſehen die Damen der Bücherausgabe ruhig und freundlich ihr gewiß nicht leichtes Amt. Viele Wünſche werden an ſie herangetragen, die nach Möglichkeit erfüllt werden. Oft müſſen ſie bei un⸗ ſchlüſſigen Leſern beratend helfen, das Richtige zu finden. Der eine Leſer wünſcht eine Reiſebeſchreibung. der andere lieſt gerne abenteuerliche und ſpannende Kriminalgeſchichten. Eine biedere Frau verlangte neulich gar„äh ſcheenes dicks Buch von de Menſche⸗ freſſer“. Auch dieſer Wunſch wird erfüllt; denn die Bibliothek hat eine reiche Auswahl für alle Ge⸗ ſchmäcker. Am raſcheſten ſind die Leſer zu befriedigen, die ſchon mit ganz beſtimmten Wünſchen kommen und ſich die Namen der Verfaſſer und Titel aufgeſchrieben haben. Schwieriger iſt ſchon die Bedienung des viel⸗ beleſenen Bücherwurms. Alles hat er ſchon geleſen. Er wünſcht immer das Neueſte und kann ſelten be⸗ friedigt werden, weil die neuen Bücher meiſtens aus⸗ Leltehen ſind. Für ſolche Leſer iſt auch die Einrich⸗ ung der Freihandbibliothek getroffen wor⸗ en. Hier können ſie bei der rieſigen Auswahl be⸗ ſtimmt etwas finden. Am meiſten verlangt werden heute die zeitgenöſ⸗ ſiſchen Bücher, wie Hitlers„Mein Kampf“, und die führenden Männer des Nationalſozialismus. Ferner Bücher über Raſſenfragen. Den Hauptteil der Leſer ſtellen die Erwerbsloſen, die die erzwungene Muße dazu benützen, Bücher zu leſen. Die Volksbibliothek erfüllt ihren Zweck reſtlos und wäre heute nicht mehr wegzudenken. B FAd-Manns Abenorunde Allabendlich macht der Fä D⸗Man ein durch Mannheims Wirtſchaften. Er 33 Gäſten eine Lagerſchrift an. Dieſe Arbeit iſt der Schlußteil im Tagesplan. Wer den Arbeitsfreiwil⸗ —555 beobachtet, muß ihm zugeſtehen, daß er ſeine 8 ſchaft zu behandeln weiß. Viele regelmäßige kennt er ſchon. Weiſt ihn dieſer oder jener 10 Dann tröſtet ſich der Arbeitsmann: vielleicht ächſtes Mal. Zuvorkommend verabſchiedet er ſich und tritt an einen anderen Tiſch. Mitunter wird er wegen ſeiner Freundlichkeit zurückgerufen. In dieſen Fällen iſt er doch„ins Geſchäft gekommen“. Auch dieſer Dienſt verlangt Einſatz, Geduld, Mus⸗ kelkraft. Mitunter möchte der FAD⸗Mann ausſchnau⸗ ſen. Wer immer auf den Beinen ſein muß, verſteht das. In einem großen Lokal der Oberſtadt meint es das Perſonal befonders gut. Schon lange hat man ihm dort„ſein Plätzchen“ zugewieſen. Wenn er die Runde beendet hat, läßt er ſich da für einige Minuten nieder. Meiſt wartet ſeiner ein Eſſen. Nach der knappen Erholung ſetzt der Fü D⸗Mann ſeinen Gang fort. Von Wirtſchaft zu Wirtſchaft, Von Tiſch zu Tiſch. Regelmäßig wie eine Uhr. Freundlich wie immer. Der grüngraue Rock läßt ſich nicht mehr aus dem Stadtbild wegdenken. 6. F. „Reichsjuſtizminiſter lehnt Verlängerung der Verjährungsfriſt ab Mit der für das Wirtſchaftsleben, vor allem auch des Mittelſtandes, bedeutſamen Bitte um Verlänge⸗ rung der Verjährungsfriſten von Forderungen hatte ſich der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tag an den Reichsjuſtizminiſter gewendet. Er hatte beſonders geltend gemacht, daß vielſach Schulden bei Geſchäftsleuten und Handwerkern innerhalb der jetzigen geſetzlichen Verjährungsfriſt nicht bezahlt würden, und daß die Gläubiger es häufig unter⸗ laſſen, irgendwelche Schritte zu unternehmen, die Forderungen hereinzubekommen. Wie das Vdg⸗ Büro meldet, hat der Reichsjuſtizminiſter geantwor⸗ tet, er verkenne nicht, daß die Gläubiger häufig von den zur Unterbrechung der Verik ung nötigen Klagemaßnahmen abſähen, weil vielſach kein Erfolg, ſondern nur Koſten zu erwarten ſeien. Doch könne er daraus ein Bedürfnis für eine Verlängerung der Verjährungsfriſten nicht herleiten. Das Geſetz gebe dem Gläubiger die Möglichkeit, die Verjährung auch ohne Inanſpruchnahme des Gerichts zu unter⸗ brechen. Es wird nämlich nach§ 203 BGB die Ver⸗ jährung ſchon durch eine Abſchlagszahlung, eine Zinszahlung oder ein Anerkenntnis des Schuldners unterbrochen. Er, der Miniſter, meine, daß ich auf dieſem Wege in den meiſten Fällen, in denen der Schuldner deshalb nicht zahle, weil er nicht zah⸗ len kann, die Unterbrechung der Verjährung auf verhältnismä“ig einfache Weiſe und ohne erhebliche Koſten werde erreichen laſſen. Gegen die Verlänge⸗ rung der Verjährungsfriſt beſtände auch das grund⸗ ätzliche Bedenken, daß ſie der natürlichen Schulden⸗ bereinigung hem nend entgegenwirken würde. Der eichswirtſchaftsminiſter und der Reichsminiſter für Arnährung und Landwirtſchaft hätten ſich dieſer ffaſſung angeſchloſſen. Diamantenſchmuggel Ein abenteuerlicher Erlebnisbericht von Hermann Freyberg im Ango 1 32 „Das iſt eine verzwickte Sache. Ich als Beamter der Regierung kann dieſe Steine nicht an mich neh⸗ men, wir müſſen es der Diamanatengeſellſchaft melden.“ Dann erklärte mir der Mann mit bedauernder Miene, daß in dieſem geſegneten Lande die Regie⸗ rung kein Verfügungsrecht über die reichlich vor⸗ kommenden Diamanten habe, ſondern dieſes Recht allein einer ausländiſchen Kompanie zuſtünde. Ich hatte das Gefühl, daß es mir ein leichtes geweſen wäre, den Mann zu veranlaſſen, den Fund über⸗ haupt zu verſchweigen, denn mir war bekannt, daß dieſe Beamten ſehr kümmerlich beſoldet werden und viele Jahre ihres Lebens in einer untergeordͤneten und ſchlecht bezahlten Stellung verbringen müſſen. Aber es lag mir fern, den Beamten in Gewiſſens⸗ konflikte zu bringen und ſagte daher zu ihm: „Wir werden die Angelegenheit bei einer Flaſche Quinado beraten“. Nirgend kommt man ſich ſchneller näher, als in der Wildnis, wo das Zuſammenge⸗ hörigkeitsgefühl der weißen Raſſe ſtarke Bindungen mit ſich bringt. Unterſtützt wird dieſe geiſtige An⸗ nährung oft durch den erhitzten Quinado, der auch dem Schweigſamen die Zunge löſt. Pontos meinte: „Eigentlich ſind Sie ja der Finder der Steine und haben Anſpruch auf eine ſehr hohe Belohnung, wäh⸗ rend ich als Beamter nichts bekommen würde. Ich mache Ihnen aber den Vorſchlag, daß Sie zur Kom⸗ panie fahren und die Steine abliefern. Ich werde Ihnen die Anzahl und auch das Gewicht beſtätigen, denn ich ſehe, daß Sie dort eine Apothekerwaage ſtehen haben. Wir wollen das, wie wir in unſerm Lande ſagen, Einquente⸗cinquente machen.“ Gut, mochte er zur Hälfte an meiner Belohnung Anteil haben. Ich ſchlug in die dargebotene Hand ein, die Sache war abgemacht. „Ich habe im Diſtrikt noch eine Woche zu tun wenn ich zurückkomme, können wir die Fahrt zuſammen machen.“ Diamantenſieber Am nächſten Morgen fuhr er ab. Ich war wieder allein. Ich geſtehe, daß ich die Abmachung bereute. Wo dieſe Steine gelegen hatten, waren ſicher noch mehr. Langſam, langſam fraß ſich der Gedanke bei mir ein: Du mußt ſuchen. Mein beſſeres Ich machte den Verſuch, der Verlockung zu widerſtehen, aber es war vergebens. Wen das Fieber einmal packte, der iſt ihm hemmungslos verſallen. Immer wieder zog es mich zu den magiſchen Kriſtallen. Die Fieberkurve ſtieg, bis ſie einen Brand in mir entfachte. Und eines Morgens zog ich hinunter zum Fluſſe. Da, wo er ſcharfe Knicke aufwies und infolge der lang⸗ ſameren Strömung Senkſtoffe ablagern konnte, be⸗ gann ich meine Arbeit. Sie waren ſchnell proviſoriſch rgeſtellt. Mit der aufgehenden Sonne war ich bei der Arbeit, vergaß Zeit und Stunde. Mittag, ich merkte kein Hungergefühl, die Sonne brannte unerbittlich, ich fühlte weder Hitze noch Durſt. Der Schweiß rann in Strömen vom bren⸗ nend heißen Körper. Immer wieder lief der Sand durch die Siebe, er floß dahin, ohne daß irgend etwas zurückblieb. Manchmal glitzerte es vor meinen Augen, es war nur eine Sinnestäuſchung oder beſtenfalls ein Kieſel. Dann kam der Boy und er⸗ mahnte mich ſanft:„Patron, dein Eſſen iſt fertig.“ Ich hörte ihn nicht. Er ſchüttelte verwundert den Kopf und hielt den Germani vielleicht für verrückt. Eine verbitterte Energie trieb mich immer wieder zu weiterem Schürfen an, wenn auch tagelang alle Arbett ver⸗ gebens war. Und eines Tages lag einer der Teufels⸗ ſteine auf dem Sieb, dann noch einer und wieder einer. Ich jubelte! Es iſt nicht der Beſitzt, der lockt. Es iſt auch nicht der Reiz der verbotenen Früchte. Es wurde Es iſt, als ob einen eine dämoniſche Kraft immer wieder hinzieht zu dem kalten Mineral, das ſo un⸗ barmherzig in die Lebensſchickſale der Menſchen ein⸗ gegriffen hat, um deſſen Beſitz das Wettrennen der Nationen entſtand, das die niederen Inſtinkte im Menſchen zu Verbrechen ſteigern kann und das ſo ſelten Freude ſpendet. Verflogen ſind nüchterne Sachlichkeit und ruhige Ueberlegung, die alte Gold⸗ gräberromantik nimmt einen gefangen. Es iſt eine Kvankheit, von der man nie ganz geheilt wird, wenn man auch hundertmal glaubt, von ihr geneſen zu ſein. Doch wie bei vielen Krankheiten ſo tritt auch hier einmal die Kriſis ein, bleibt die Reaktion nicht aus. Bei mir kam ſie plötzlich. Ganz unvermittelt überfiel es mich. Ich warf Siebe und Schürfgerät weit hinaus in den Fluß und ſah ſie fortſchwimmen: dann gab ich mir innerlich einen Ruck: Genug, hör auf! Und als Pontos kam, um mich abzuholen, führte ich ihn wieder zum Käſtchen, breitete noch ein⸗ mal den Inhalt vor ihm aus und meinte harmlos: „Es ſind noch ein paar Steine dazu gekommen, wir wollen auch dieſe abliefern.“ Er ſah mich nur aus den Augenwinkeln an, ſagte kein Wort. Aber ſein Belct gab mir recht. Ich meinte etwas elegiſch:„Es war ein kleiner Rückſall in eine alte Schwäche, aber es iſt überwunden.“ Als Geheimagent vorpflicktet Bei der Kompanie regierte Herr Monteiro, ein Mann von mauriſchem Typ, mit dem Geſichte eines Aſöketen, ſtahlharten Augen, ſtreng ſachlich ſeine ganze Art. Ich übergab ihm das Käſtchen und er⸗ klärte ihm kurz die Umſtände, unter denen ich dazu gelangt war. Er verglich das Verzeichnis mit dem Inhalt des Käſtchens; ein taxierender Blick traf mich. „Sie haben ja weit mehr abgeliefert, verzeichnet iſt.“ „Das iſt richtig, aber ich habe noch nachträglich einige Steine gefunden.“ „Kennen Sie den Wert dieſer Steine?“ Ich lächelte.„Ich habe mir erlaubt, darüber eine Berechnung anzufertigen, woraus Sie erſehen wer⸗ den, welche Belohnung mir nach meiner Anſicht zu⸗ ſteht.“* Er prüfte meinen Zettel mit der Auſſtellung ſorg⸗ fältig und ſagte dann:„Es ſtimmt aufs Haar. Sie ſcheinen ja ein Fachmann zu ſein!“ Plötzlich verän⸗ derte ſich ſein Geſichtsausdruck. Faſt unfreundlich ſragte er mich:„Wo haben Sie dieſes Käſtchen her? Gehört es Ihnen?“ Was hatte er nur? Ich ſagte ruhig:„In dieſem Käſtchen habe ich die Steine ge⸗ funden, was iſt damit?“ Ich hatte nichts Beſonde⸗ res daran entdecken können, aber auch nicht danach geſucht. Er hatte das Käſtchen, während wir ſpra⸗ chen, zufällig umgedreht, jetzt wies er auf eine Stelle, an der ich bei ſcharfem Hinſehen die beiden Buchſtaben G. S. eingeritzt ſand. Monteiro gagte: „Dieſes Ding hier gibt uns vielleicht wichtige Hin⸗ weiſe und hilft uns auf die Spur einer weitver⸗ breiteten Organiſation, die uns ſchon viel Schaden zugefügt hat. Die beiden Buchſtaben bedeuten nichts anderes als groupo secreto, Geheimgruppe, und es ſteht für mich außer Zweiſel, daß der Verſtorbene Mitglied dieſer Organiſation geweſen iſt, einer großen Schmugglerbande, die im ganzen Lande ihre Mitglieder hat und die zu vernichten ich mir zum Ziele geſetzt habe.“ Ich war erſtaunt, weniger über die mir nicht ganz unbekannte Tatſache, daß hier eifrig geſchmuggelt wurde, ſondern über die Offenheit, mit der Monteiro, der vorſichtige Monteiro, mir ſeine Pläne enthüllte. Was mochte dahinterſtecken, ein Antrag, ein Angebot? Es war zu vermuten, und ſo ließ ich ihn reden, ohne eine Miene zu verziehen. als hier „Sie ſind ein vertrauenswürdiger Mann, und von Diamanten ſcheinen Sie auch nicht gerade wenig zu verſtehen. Sie werden begreifen, daß die Geſellſchaft unter allen Umſtänden verhindern muß, daß ſo viele Diamanten auf unkontrollierbaren Pfaden in den Handel gelangen und den Markt erſchüttern. Wenn das ſo weitergeht, ſind unſere Konzeſſionen nicht einen Deut mehr wert. Haben Sie Luſt, mir zu hel⸗ fen, dieſen Leuten das Handwerk zu legen? Es liegt uns weniger daran, die Schmuggler zu faſſen, als vielmehr die Beute. Wir wollen verhindern, daß unſer Monopol durch den ſchwarzen Handel durch⸗ brochen wird.“ „Wie kann ich Ihnen dabei helfen? Ich bin fremd hier im Lande. Und da iſt noch ein anderer Grund. Er unterbrach mich: „Sie fürchten diie Gefahr? „Sie mißverſtehen mich. Zwar habe ich abſolut keine Veranlaſſung, mein Leben für die Intereſſen Ihrer Geſellſchaft zu wagen, aber das allein iſt es nicht, was ich meine. Ein für allemall Wenn Sie daran denken, daß ich für Sie Spitzeldienſte leiſten ſoll, ſo wollen wir die Unterredung abbrechen. Ich denke nicht daran.“ „Das Ziel habe ich Ihnen genannt, was den Weg betrifft, auf dem wir hingelangen, erwarte ich gern Ihre Vorſchläge. Wie denken Sie ſich alſo die Sache?“ „Was bedarf es großer Pläne, machen wir es einfach wie die große Diamantenkompanie in Kim⸗ berley.“ 2 „Iſt mir leider nicht bekannt, erklären Sie mi das näher.“ „Es iſt das, was die Engländer ein gentleman agreement nennen. Haben Sie Vertrauen zu mir, ſo kommen wir ſchnell zuſammen, andernfalls iſt jede weitere Verhandlung zwecklos. Sie geben mir Vollmacht, alle Steine aufzukaufen, deren ich hab⸗ haft wroͤen kann, dazu vertrauen Sie mir das er⸗ forderliche Kapital an, ſagen wir fünfzehntauſend Pfund Sterling, den nur ſo können wir unſern Geg⸗ ner aus dem Felde ſchlagen, der zweifellos über un⸗ geheures Kapital verfügt. Es iſt ein Kampf mit ſilbernen Kugeln. Namen nenne ich nie. Er überlegte, dann blickte er mich feſt an: „Gut, ich will es einmal wagen und mich auf den Eindruck verlaſſen, den Sie auf mich machen. Zu⸗ dem glaube ich kaum, daß Sie es darauf anlegen werden, zwölf Jahre an der anderen Küſte zu ver⸗ bringen.“ Ich verſtand ihn vollkommen.„An der andern Küſte“ iſt eine Umſchreibung für Zuchthaus oder Ge⸗ fängnis. Er konnte ſich dieſe kleine Drohung nicht verkneifen. Ich war überzeugt, daß er meine Tä⸗ tigkeit auf irgendeine Weiſe kontrollieren würde⸗ Mochte er. „Für unſere Zwecke iſt es von Vorteil, daß man mich hier nicht kennt. Jäger das Land durchſtreifen, aber Sie müſſen mir einen Erlaubnisſchein für das geſperrte Gebiet ver⸗ ſchaffen.“ Er gab mir noch einige gute Ratſchläge:„Es wäre gut, wenn Sie einen Laſtwagen für Ihr Gepäck kauften, auf dem Sie vielleicht auch Handelsware mitführten. Für einen Fahrer werde ich ſorgen.“ Zur Beſtreitung meiner erſten Auslagen übergab er mir ſodann eine größere Summe, und wir verab⸗ redeten, daß ich das Betriebskapital am nächſten Tage um Mitternacht abholen ſollte. Dann begann ich meine Vorbereitungen zu treffen. So war ich alſo eine Art Angeſtellter der Kompanie geworden mit einem Gehalt von hundert Pfund monatlich und einer anſehnlichen Prämie. (Fortſetzung folgt.) Wiederherſtellung des Anſpruchs auf Invalidenrente Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Das unterm 7. Dezember 1933 erlaſſene Geſetz zur Wiederherſtellung der Leiſtungsfähigkeit der In⸗ validen⸗, Angeſtellten⸗ und knappſchaftlichen Verſiche⸗ rung— RBl. 1. 1933, S. 1039/½3— bringt u. a. eine wichtige Beſtimmung über die Nachentrichtung freiwilliger Beträge in der Invalidenverſicherung. Nach§ 25 dieſes Geſetzes dürfen nämlich freiwillige Beiträge bis 31. Dezember 1930 zurück jetzt noch nachentrichtet werden. Dieſe Nachentrichtung iſt aber nur bis zum 31. März 1934 geſtattet und auch nur, wenn der Verſicherungsfall(Invalidität) noch nicht eingetreten iſt; ſie hat in der dem jeweiligen Ein⸗ kommen des Verſicherten entſprechenden Lohnklaſſe, mindeſtens aber in der Lohnklaſſe 2, zu erfolgen. Durch dieſe Beſtimmung iſt vielen Verſicherten, welche in den letzten drei Jahren die Marken⸗ klebung unterließen, die Möglichkeit geboten, ihre Quittungskarten wieder in Ordnung zu bringen. Vorausſetzung iſt jedoch, daß von dieſer Vergünſti⸗ gung bis ſpäteſtens 31. März 1934 Gebrauch gemacht wird. Vom 1. April 1934 ab iſt ſodann wieder die allgemeine Beſtimmung des§ 1443 der Reichsverſi⸗ cherungsordnung, wonach freiwillige Bei⸗ träge höchſtens auf ein Jahr zurück ent⸗ richtet werden dürſen, anzuwenden. Nach voll⸗ zogener Nachklebung iſt die Quittungskarte ſofort durch die zuſtändige Kartenausgabeſtelle aufrechnen zu laſſen, welche die Karte ſodann der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt einſenden wird. Nähere Auskunft wegen der Markennachklebung erteilen auf Wunſch das Verſicherungsamt, der Vorſtand der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden und deine Kontrollämter. Der Landmann auf dem Staötwflaſter Die Zeit iſt vorüber, wo der Städter über den Landbewohner lachte, wenn er ihn nur ſah, die mei⸗ ſten von uns haben den Tag des deutſchen Bauern mitgefeiert und fühlen ſich dem Geſchick des Bodens und ſeiner Gezeiten wieder ein wenig näher; man hört doch jetzt öfters ſagen„Meine Verwandten wohnen noch auf dem Lande“. Das wird nicht mehr unterdrückt oder halblaut geſagt, es gehört mit dazu, ia, man iſt ſtolz darauf, daß maen ſeine Beziehungen zur„Scholle“ hat. Die Kräfte des Bodens umgeben den Landmen⸗ ſchen wie ein Netz. Betritt er die Stadt, dann geht gleichſam das Land mit; ſein Schritt iſt langſam und behäbig. Er wird reguliert von einem anderen Zeit⸗ denken, man hat auf dem Dorfe noch mehr Zeit als in der Stadt. Das hängt den Landleuten immer und überall an. Kein Wunder, wenn ſie im Groß⸗ kraftwagen ſich an den Bänken feſthalten, weil es ein bißchen ſchnell geht. Wie der Mann vom Lande ſo daſteht, ſcheinen ſeine doppelten Stiefelſohlen zu ſagen:„Lieber Städter, 45 v. H. des deutſchen Bo⸗ dens ſind Felder, über die der Pflug gezogen wird, 20 v. H. Wieſen und Weiden, auf 25 v. H. ſteht der Wald, da bleibt für die Städte nur mehr ein Zehn⸗ tel vom ganzen übrig.“ Gewichtig ſtapft er weiter. Die Kaufleute ſchauen hinter ihm drein. Er ſoll Geld bringen, denn auf dem Lande kennt man das Borgen nicht. Da wird ſo lange gewartet, bis man's zuſammenhat. Der Sparſtrumpf und die Geldkatze ſind noch nicht un⸗ bekannte Dinge geworden; man hat ſie wieder her⸗ vorgeholt. Wahrhaftig, ſie ſind noch da! Die alte Trennung zwiſchen Stadt und Land wird ja wohl nie ganz überwunden werden, aber es kommt doch darauf an, guten Willen zu zeigen, und der muß auch vom Lande in die Stadt her ſpürbar ſein. Der rich⸗ tige Landlehrer, pflegt man zu ſagen, ſtammt aus der Stadt. An ihm liegt es, daß die Kinder einen richtigen Eindruck von den Stadtleuten erhalten. Die Stadtlehrer haben ihrerſeits die ſchöne Aufgabe, dem Stadtkinde das Verſtändnis für das Dorfleben zu erſchließen. Vater K. will ſich in der Stadt etwas holen, was es auf dem Dorfe nicht gibt. Er hat einen Zettel in der Taſche, den er herunterkauft, eins nach dem an⸗ dern. Was es draußen gibt, kauft man draußen, denn die dicken Sohlen von Vater X. verraten noch etwas anderes: das Geld muß im Dorfe bleiben! Vater X. macht wie alle Jahre ſeine Januar⸗Ein⸗ käufe S. * Ein Handwagen wurde Ende November 1933 bei einem hieſigen Geſchäftsmann geliehen und nicht wieder zurückgebracht. Beſchreibung: Zweirät ger, hellgrün geſtrichener Tiſchlerhandwagen, auf beiden Seitenteilen der Name F. Koch mit weißer Farbe. *Eine goldene Damen⸗Armbanduhr an ſchwarzem Ripsband, mit Brillantſplittern beſetzt, befindet ſich ſeit einigen Wochen beim hieſigen Fundbüro. Die Eigentümerin wolle ſich beim Fundbüro melden. * * In der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen 2 Ge⸗ winne zu je 2000/ auf die Nummer 359 037, in der Nachmittagsziehung 2 Gewinne zu je 5000 auf die Nr. 282 542; 4 Gewinne zu je 3000%/ auf die Nrn. 60 567, 295 320; 2 Gewinne zu je 2000/ auf die Nr. 86937.(Ohne Gewähr.) Ich werde als harmloſer geſtrigen Vormittagsziehuno der —— N ———————————— 4. Seite/ Nummer 20 Die Anheilsfahrt eines Kraſtrades Ein ſchwerer Unfall, der zwei Todesopfer forderte, vor dem Mannheimer Schöffengericht In der Nacht vom 15. auf 16. Auguſt des vergan⸗ genen Jahres kam es auf der Landſtraße zwiſchen Hemsbach und Sulzbach zu einem folgenſchwe⸗ ren Verkehrsunfall. Der 24 Jahre alte Otto V. aus Hemsbach fuhr mit ſeinem Kraftrad lauf deſſen Beiſitz ſich ein 16 Jahre altes Mädchen aus Reißen befand) auf eine aus zwei Perſonen be⸗ ſtehende Gruppe. Die beiden Fußgänger kamen dabei zu Tode. B. und ſeine Begleiterin wurden ebenfalls ſchwer verletzt, ſind jedͤoch beide wieder hergeſtellt. Die Vorgeſchichte war folgende: V. und ſeine Be⸗ gleiterin fuhren am 15. Auguſt mittags von Wein⸗ heim nach Mannheim. In Mannheim tranken ſie in einer Wirtſchaft Bier. Bei der Rückfahrt nach Wein⸗ heim war es ſchon oͤunkel. In Weinheim, wo man gerade Kirchweihe feierte, fuhren die beiden Reit⸗ ſchule. Darauf fuhren ſie(es war etwa 10 Uhr abends) nach Hemsbach, wo ebenfalls Kirchweihe war. Dort kehrten die beiden in zwei Wirtſchaften ein. Um 1 Uhr nachts traten ſie die Fahrt nach Sulz⸗ bach an. Es war eine ſehr dunkle Nacht mit gewittri⸗ ger Stimmung. Was ſich nun auf der Landſtraße zutrug, das wurde von dem Angeklagten und ſeiner Begleiterin weſentlich anders als von den unbeteiligten Zeugen geſchildert. Die Begleiterin z. B. erklärte, die Ge⸗ ſchwindigkeit des Motorrades ſei verhältnismäßig klein geweſen. Dieſe Darſtellung wurde allein ſchon durch die Gutachten der beiden ärztlichen Sachver⸗ ſtändigen, die die Leichen der beiden Getbteten ſe⸗ zierten, widerlegt. Medizinalrat Dr. Roſe⸗Mannheim und Medi⸗ zinalrat Dr. Pfundter⸗Heidelberg bekundeten übereinſtimmend, daß das Fußgängerpaar von einer breit und mit großer Geſchwindigkeit anſetzenden Gewalt von hinten erfaßt, und dabei mehrere Me⸗ ter weit weggeſchleudert wurden. Sowohl durch das Auffahren des Kraftrades, als auch durch den Sturz erlitten die beiden Fußgänger ſehr ſchwere in⸗ nere Verletzungen, u. a. ſchwere Schädel⸗ brüche und umfangreiche Blutergüſſe im Kopf. Bei dem getöteten Mann lagen die Angriffsſtellen auf — rechten Körperſeite, bei dem getöteten Mädchen inks. Ein Augenzeuge bekundete unter Eid, daß V. in ſehr großer Geſchwindigkeit mit ganz unzureichen dem Licht fuhr. Der Zeuge ſah, wie das Kraftrad in voller Geſchwindigkeit auf den Gehweg fuhr und dabei das Paar überrannte. Durch die Ausſagen weiterer Zeugen ergab ſich, daß das Paar keineswegs(wie der Angeklaate und ſeine Beglei⸗ terin es darſtellten) auf der Fahrbahn gingen, ſon⸗ dern auf dem Gehweg. Ein Zeuge ſagte aus, daß V. um Mitternacht keineswegs den Eindruck eines Be⸗ trunkenen oder Angeheiterten machte. Der Verkehrsſachverſtändige ſchilderte die Be⸗ ſchädigungen, die das Kraftrad des V. erlitt. Der „Kotflügel des D⸗Rades(500 cem.) wurde ſtark nach unten gedrückt; der Scheinwerfer wurde ſehr demo⸗ liert. Beſonders bedeutſam iſt, daß ſogar die Vor⸗ derradgabel abbrach. Der Sachverſtändige iſt der Auffaſſung, daß dieſe Beſchädigungen des Kraftrades beim Zuſammenprall mit den Angefah⸗ renen, und nicht erſt beim Aufſchlagen auf den Bo⸗ den entſtanden. Der Vertreter der Anklage, Erſter. Staatsanwalt Frey, beantragte eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. Das Gericht erkannte auf die beantragte Strafe. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende(Amts⸗ gerichtsrat Schmitt) aus, daß nicht nachgewieſen ſei, daß der Angeklagte auch nur angetrunken war. Bei dem Urteil wurde berückſichtigt, daß durch die Fahrläſſigkeit des Angeklagten gleich zwei junge Menſchen zu Tode kamen und daß außerdem ſeine Mitfahrerin aufs ſchwerſte gefährdet wurde.—m. Eine bedeutſame Entſcheidung Der Arbeitgeber muß die Intereſſen des Arbeit⸗ nehmers berückſichtigen. Das Landesarbeitsgericht Berlin hatte ſich als Berufungsinſtanz grundſätzlich über die Be⸗ ziehungen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer imneuen Staat vom Stand⸗ punkt des Rechts aus zu äußern. Der Verhandlung lag die Klage eines Arbeitnehmers zugrunde, der friſtlos entlaſſen worden war, weil er einen ihm gewährten Urlaub überſchritten hatte. Der Klä⸗ ger konnte aber nachweiſen, daß er den Ur laub nur genommen hatte, weil er ſich nach einer anderen Stellung umſehen mußte und daß er telegraphiſch mit bezahlter Rückantwort um Verlängerung des Ur⸗ laubs gebeten hatte. Da die telegraphiſche Rückant⸗ wort nicht eintraf, hatte der Arbeitnehmer auf die Bewilligung der Urlaubsverlängerung geſchloſſen und war noch einige Tage länger geblieben. Als er ſich wieder zum Dienſt meldete, wurde er wegen der Urlaubsüberſchreitung friſtlos entlaſſen. Seine Klage hiergegen wurde vom Landesarbeitsamt als berechtigt anerkannt; die friſtloſe Entlaſſung wurde aufgehoben. Das Urteil ſpricht aus, daß auch nach der nationalen Neugeſtaltung Deutſchlands im Jahre 1933 das Arbeitsverhältnis ſeinen weſentlichen Inhalt nicht allein in der Befehlsgewalt des Arbeit⸗ gebers finde. Eine ſolche Auffaſſung ſtehe ſowohl mit dem Gedanken einer wahren Volksgemeinſchaft im Widerſpruch wie auch mit der Beſeitigung des Gegenſatzes zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Bielmehr entſpreche der Gehorſamspflicht des Arbeit⸗ nehmers eine erhebliche Sorge⸗ und Treuepflicht des Arbeitgebers, was zur Folge habe, daß der Arbeit⸗ geber nicht lediglich ſeine formalrechtliche Befehlsge⸗ walt einſetzen dürfe, ſondern auch die Intereſſen des Arbeitnehmers zu berückſichtigen und ſich auch dieſem gegenüber von Treu und Glauben leiten zu laſſen habe. Urlaubsüberſchreitung, ſo bemerkt das Gericht noch im einzelnen, ſei dann kein Grund zur friſtloſen Entlaſſung des Arbeitnehmers, wenn der Arbeitneh⸗ mer aus dem Schweigen des Arbeitgebers auf ſein Verlängerungsgeſuch mißverſtändlicherweiſe ein Ein⸗ verſtändnis entnommen habe und der Arbeitgeber durch Einnahme eines formalen Standpunktes gegen⸗ über dem Arbeitnehmer an der Entſtehung dieſes Mißverſtändniſſes erheblich mitgewirkt habe. „Mein Kampf“: Die Bewegung hat die Achtung vor Die Pflicht zur Hilfe Adolf Hitler bezeichnet die Achtung vor der Perſon als einen Grundſtein des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates. Er ſchreibt in ſeinem Buch der Perſon mit allen Mitteln zu fördern; hat nie zu vergeſſen, daß jede Idee und jede Leiſtung das Er⸗ gebnis der ſchöpferiſchen Kraft eines Menſchen iſt, und daß Bewunderung vor der Größe nicht nur einen Dankeszoll an dieſe darſtellt, ſondern auch ein einigendes Band um die Dankenden ſchlingt.“ Der Kampf gegen Hunger und Kälte, den das Winterhilfswerk im Herbſt des vergangenen Jahres eröffnet hat, hat mit Fürſorge und Wohltätigkeit im alten Sinne nicht das Geringſte zu tun. Es iſt zwar in das Belieben der Spender geſtellt, ob ſie ſich durch Gaben an dem Winterhilfswerk für die Bedürftigen beteiligen, aber es iſt zugleich ſo⸗ zialiſtiſche Pflicht, den Notleidenden um des Volkes willen beizuſtehen. Im nationalſozialiſtiſchen Staat haben die ohne ihr Verſchulden in Not geratenen Volksgenoſſen ein heiliges Recht auf die Unterſtützung der Nation. Sie nehmen dieſe Hilfe nicht als untätige Almoſen⸗ empfänger entgegen, ſondern das Winterhilfswerk iſt beſtrebt, auch die Notleidenden und Erwerbsloſen zu tätiger Mitarbeit heranzuziehen. Darum iſt ſchon das Wort„Hilfe“ nicht recht am Platze, denn in dieſem Sinne iſt ja jede menſchliche Zuſammenarbeit gegenſeitige Hilfe. Die tätige Mitarbeit der Bedürſtigen iſt erfor⸗ derlich, um ihnen das Gefühl zu nehmen, daß ſie Bettler ooͤer Almoſenempfänger ſind. Milde Gaben kränken. Nicht Geſchenke gibt derjenige, der opfert, er bezahlt eine Schuld. Es darf niemanden in Deutſchland geben, der das Gefühl hat, gering geſchätzt zu werden, weil er ärmer iſt. als der nadere. 8 Der Führer ſelbſt hat in ſeiner Jugend Jahre der Nöt durchgemacht. Auch heute kann ſich unter den Kindern der Aexmſten, die jetzt auf unſere Unter⸗ ſtützung angewieſen ſind, ein Mann befinden, der dereinſt Führer des Deutſchen Volkes ſein wird. Menſchen ſind der größte Reichtum eines Landes. Menſchlicher Wert beſteht unabhängig von Geld und Gut. Die Zuſammenarbeit der Menſchen unſeres Volkes auf wirtſchaftlichem, auf geiſtigem und auf allen anderen Gebieten hat nur das eine Ziel, das Volk groß zu machen, indem jeder einzelne auf den richtigen Platz geſtellt wird und ſeinerſeits zu der Größe des Ganzen in tätiger Arbeit beiträgt Das vergaugene Syſtem hat dieſe Auſgabe ver⸗ nachläſſigt. Es hat der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ rung ein Volk hinterlaſſen, deſſen Menſchen auf einem Tiefpunkt des moraliſchen und kulturellen Zuſtandes ſich befinden. Es hat nicht verhindert, daß Millionen von Menſchen, ohne Erwerb, ohne Arbeit und ohne wirkliche Hilfe gelaſſen, zu Almoſen⸗ empfängern herabgewürdigt wurden. Es war die erſte Sorge des Volkskanzlers, den Kampfgegen die Peſt der Arbeitsloſig⸗ keit zu eröffnen. Millionen von deutſchen Volks⸗ genoſſen wurden durch ihn wieder einer fruchtbaren Tätigkeit zugeführt. Der Winter, der die Außen⸗ arbeiten behindert, hat das Tempo der Arbeits⸗ beſchaffung vorübergehend gebremſt. Inzwiſchen iſt es unſere ſozialiſtiſche Aufgabe, auf andere Weiſe da⸗ für zu ſorgen, daß unſere erwerbsloſen Brüder unterſtützt, daß ſie ſelbſt, ihre Frauen und Kinder, vor Hunger, Kälte und anderen Leibesnöten be⸗ ſchützt werden. Gleichzeitig muß in ihnen, die vielfach mutlos und ſchlaff geworden ſind, wieder der zuverſichtliche Glaube an das Leben, an ihr Volk und an ihre Berufung, für dieſes Volk wirken zu dürfen, geweckt werden. Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, daß dieſen Bedürftigen von einer Behörde ein paar Mark Unterſtützung gezahlt werden, ſondern wir müſſen zu ihnen gehen, nach ihren Nöten fragen und uns um ſie kümmern. Der Nationalſozialismus hat dieſe Aufgabe, die ſeit Jahrhunderten als Chriſtenpflicht verkündet wird, mit allen Kräften in die Tat umge⸗ ſetzt. Unſer Sozialismus der Tat iſt gleichzeitig praktiſches Chriſtentum. Der Kampfgeiſt, der den Nationalſozialismus zum Siege geführt hat, läßt nach dieſem Siege⸗ nicht —— Gegen Griesgram, Mucker- und Philiſtertum Verheißungsvoller Faſchingsauftakt beim, Feuerio“ Vor der Feuerio⸗Stammburg„Habereckl“ war!! ſagen, daß man die Strahlenburg für ſie erworben geſtern abend die ſtramme Prinzengarde aufgezogen, die ſtreng darüber wachte, daß die Beſucher der erſten Sitzung des„Feuerio“ im neuen Jahre den guten Willen mitbrachten, einige Stunden dem Frohſinn zu huldigen. Daß dies in vollem Umfang gelungen iſt und ſo die Sitzung zu einem verheißungsvollen Auftakt für den Karneval 1934 wurde, war in erſter Linie ein Verdienſt der„Eisbrecher“, die der när⸗ riſche Präſident in langer Reihe teils in, teils neben der Bütt antreten ließ. Nach dem Einmarſch des Elferrats, der ſich in der üblichen Form vollzog, rich⸗ tete Führer Buſch einige Begrüßungsworte an die närriſche Gemeinde und ſprach von der Tradition des Mannheimer Karnevals, um daraus die Forderung abzuleiten, tatkräftig mitzuarbeiten, damit in dieſem Jahre der Karneval neu aufleben kann. Das Präſidium übernahm dann in Vertre⸗ tung des erkrankten Präſidenten Brenner Fritz Weinreich, der dem Griesgram, den Muckern und dem Philiſter⸗ tum den Kampf anſagte. Auf eine Vorſtellung der einzelnen Elferratsmitglieder glaubte er verzichten zu können, denn er meinte, es ſeien ja doch noch„die Schwellköpp vum vorige Johr“. Den Reigen der Darbietungen eröffnete Toni Kunz, der als deutſcher Michel in großen Zügen die Wandlungen unſeres Vaterlandes im ver⸗ gangenen Jahre umriß. Dieſem ernſthaften Auftakt paßten ſich gut die Rheinlieder an, die Herr Heil in künſtleriſcher Form vortrug. Als erſte ſtieg dann Frau Hahn in die Bütte, die ſich als„gans⸗aller⸗ letzte“ Hofſäugerin ausgab und von ihrer muſika⸗ liſchen Familie erzählte. Der Vater habe mit der Stimmgabel zu Mittag gegeſſen und die Mutter habe mit dem„Kartoffelſtempel de Takt giſhlaache, daß'r uff'm Babbe ſeim Buckel noch verzehn Dag ſchpäter die Note hätt leſe könne“, Einen vollen Erfolg erzielte Fritz Weinreich, der mit ſeinen alten Schlagern wiederum den Beweis erbrachte, daß er immer noch die Karnevalskanone von ehedem iſt. Er ſang vom Reichstag, der ein Bienenhaus war, von den Hausbeſitzern, die mit der Miete herunter müßten, von dem neuen Kellner⸗Sakko, von der ver⸗ ſchwundenen Handelshochſchule und anderen zeit⸗ gemäßen Dingen. Als„Hausburſch vum Habereckl“ ſtieg Carl Vogt in die Bütte, der einige„bärtige“ Witze zum beſten gab und Dank ihrer guten Wiedergabe einen großen Latherfolg erzielte. Einen künſtleriſchen Genuß vermittelte das Flora⸗Qnartett, das mit einem ganz wundervoll wiedergegebenen Volkslied begann und mit einem flott geſungenen Lumpenlied aufhörte. Der Beifall war ſo ſtaxk, daß ſich der Präſident veranlaßt fühlte, den Sängern zu habe, um zu verhindern, oͤaß ſie uns den Rücken kehren. Die Strahlen habe man bereits protokol⸗ liert. Wenn das auch mit der Burg geſchehen ſei, würde die Strahlenburg ihnen gehören. Herr und Fräulein Scherpf hatten ſich als„Schternegucker und Pefſerminzel vun Schmutzmighafe“ allerlei zu erzählen. So meinte Pefferminzel, daß der Herr⸗ gott das Weib zuletzt erſchaffen habe, damit ſie in nichts mehr dreinreden kann. Nach der Pauſe kam zuerſt ͤer Winterhilfe⸗ Tellermarſch, der das ſchöne Ergebnis von 25 Mk. brachte. Die zweite Auflage der Büttenredner be⸗ gann Adolf Wagner, der als Vertreter der alten Mühlnarren Erinnerungen aus Alt⸗Mannheim aus⸗ kramte, während Herr Gorenflo als Chroniſt einen Rundgang durch das Mannheim von heute ſchilderte. Die„Kanonen“ hatte man zum Schluß aufgeſpart. Karl Buck— wer ſollte den Senior der Mannheimer Humoriſten nicht kennen— wurde ſchon bei ſeinem Erſcheinen mit lebhaftem Beifall begrüßt. Sein Bajazzo⸗Prolog war ein Meiſterſtück, während ſeine Witze zündend einſchlugen. Beſonders als er den Blumenpeter unvergleichlich echt nachahmte, um⸗ brauſten ihn Wogen des Beifalls. Daß Jakob Frank den gleichen Erfolg er⸗ zielte, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Der bekannte Lokaldichter hatte alles in gefällige Reime gebracht und verſtand es, die jüngſten politi⸗ ſchen Ereigniſſe recht humorvoll zu ſchildern, ohne ſich auch nur ein einziges Mal im Ton zu verirren. Er ſprach von den früheren Sitzungen im Rathaus, wo man ſich die Köpfe verhauen hat:„Unn war die Sitzung aus, ſinn ſe direkt ins Krankehaus“; von den vielen Parteien, die von Adolf Hitler zum Ein⸗ topfgericht gemacht wurden. Das Flora⸗Quartett ließ ſich nochmals vernehmen. Da die Stimmung inzwiſchen Siede⸗ grade erreicht hatte, wollte der Beifall kein Ende nehmen. Den Beſchluß bildete Herr Baſtian, der ſchon immer eine ſtarke Stütze des„Feuerio“ war. Er erzählte etliches von ſeiner Frau und ſorgte da⸗ für, daß die Anweſenden nicht aus dem Lachen herauskamen.„Mei Peif habb ich awwer doch liewer als mei Fraa“ meinte er,„denn bei meiner Fraa kann ich des Mundſchtick nit abſchrauwe.“ Eine Steigerung war nach dieſer in jeder Hinſicht vor⸗ bildlichen Büttenrede nicht mehr möglich. Vizepräſi⸗ dent Weinreich, der durch ſeine witzigen Anſpra⸗ chen an die Büttenreoͤner immer wieder Lachfalven ausgelöſt hatte, zog mit ſeinen Getreuen ab, als die Stimmung den Höhepunkt erreicht hatte. Mit der„Lore“ begleitete man den Elferrat hinaus, deꝛ mit dieſer erſten Sitzung im neuen Jahre vollauf zufrieden ſein kann. Möge dieſer gute Anfang ein autes Vorzeichen ſein! nach. Er ergreift das ganze Volk und entfeſſelt un⸗ erhörte Kräfte. Dieſe Kräfte, die noch wachſen wer⸗ den, je mehr die nationalſozialiſtſche Weltanſchauung das ganze Volk durchglüht, gilt es, zum Heile des Volkes einzuſetzen. Der nationalſozialiſtiſche Kampf⸗ geiſt iſt ein Geiſt des Opfers. Nationalſozialiſt ſein, heißt Opfer bringen. Nicht ſinnloſe Opfer, ſon⸗ dern Opfer, die das Volk fördern und damit auch dem einzelnen wieder Nutzen bringen. Wenn heute ſo mancher ſagt, er habe genug geopfert, er ſei nicht mehr imſtande, weiter Opfer zu bringen, ſo müſſen wir ihm ſagen, daß das nicht wahr iſt. Man kann immer noch ein Glas Bier weniger trinken, immer noch ein paar Zigaxetten weniger qualmen. Wir ſind auf die tätige Mitarbeit jedes ein⸗ zelnen angewieſen. Er ſelber muß ſich überlegen, wie er es möglich machen kann, noch mehr für die Volksgemeinſchaft zu tun. Es iſt empörend, wenn gut bezahlte An⸗ geſtellte immer wieder über die kleinen Opfer jam⸗ mern, die ſie in Geſtalt eines monatlichen Abzuges in Höhe von wenigen Mark oder gelegentlich des Eintopfſonntages bringen. Zu ihrer Entſchuldigung kann man höchſtens annehmen, daß ihre Aeußerun⸗ gen auf Leichtſinn und Oberflächlichkeit beruhen, denn wir wollen dieſe vielen noch nicht für hartherzig und ſchlecht halten. Vom Nationalſozialismus ſind ſolche Menſchen aber noch himmelweit entfernt. Diejenigen, die Nationalſozialiſten zu ſein glau⸗ ben, müſſen ſich ſtets ein Beiſpiel nehmen an den Opfern derer, die um der Idee willen Leben und Geſundheit freudig hingegeben haben! So viel wie ſie hat noch keiner von uns gegeben. Sie müſſen ſich giein Beiſpiet nehmen an unſerem Führer, der ſein ganzes Leben in den Dienſt des Volkes geſtellt hat. So viel wie er, hat noch keiner von uns getan. Der Dank an den Führer, der ſo oft in überſchwenglichen Reden, in ſchlechten Gedichten und in' törichten „Ehrungen“ aller Art zum Ausdruck kommt, kann allein dadurch erſtattet werden, daß jeder, der ſich zu Adolf Hitler bekennt, ſein ganzes künftiges Leben, ſein Einkommen und ſeine Kräfte innerhalb und außerhalb des Berufes in den Dienſt des Vol⸗ kes ſtellt. Das allein iſt deutſcher Sozialismus. Spendet Liebesgaben-Pakete! Herzlich danken es Euch die bedrängten Armen! Die Weihnachtspakete, die das Winterhilfswerk kinderreichen Familien ſandte, haben überall Freude, Jubel und Dank ausgelöſt. Zahlreich ſind die Zu⸗ ſchriften, die zur Geſchäftsſtelle der Landesführung gelangen. Herzlich iſt der Dank, der aus ihnen ſpricht. Leſen Sie ſelbſt: 9 Gütenbach, Dezember 1933. An die Landesführung des Winterhilfswerks Karlsruhe. Ich möchte es nicht unterlaſſen und halte es auch für meine Pflicht, Euch deutſche Brüder und deutſche Schweſtern vom Winterhilfswerk meinen innigſten Dank auszuſprechen! Es hat uns alle hocherfreut, als wir das Paket aufgemacht haben und lauter ſo feſtlich geſchmückte Sachen zum Vorſchein kamen. Es war alles ſo ſchön und ſah ſo freundlich aus, als hätten es die Engel aus dem Himmel gebracht. So hatten wir jetzt einmal ein. Weihnachten, wie wir es überhaupt noch nie erlebt haben und ſind der Alltagsſorgen um das tägliche Brot über die Feier⸗ tage erleichtert worden. Wir ſind alle hochbefriedigt über dieſes ſchöne und wertvolle Geſchenk. Deshalb rufe ich Euch zu, Ihr deutſchen Volksgenoſſen vom Winterhilfswerk, Gott ſoll's Euch danken und Eure Arbeit ſegnen! Heil Hitler! gez. K. W. Deutſche Volksgenoſſen, niemand darf in dieſem Winter in Deutſchland hungern und frieren. Sorget alle dafür, daß des Führers Wort erfüllt werde. Helft und opfert weiter! Sachſpenden nehmen entgegen die örtlichen Stel⸗ len des Winterhilfswerks! Erkundigt Euch bei den örtlichen Geſchäftsſtellen des WoW nach Anſchriften kinderreicher Familien, damit Ihr ihnen Liebesga⸗ ben⸗Pakete ſenden könnt. Beim Gebirgstrachten⸗Verein Einen glänzenden Beweis für das Gemeinſchafts⸗ gefühl und das Intereſſe der Bevölkerung für den Sinn und Zweck des Gebirgstrachten⸗Er⸗ haltungsvereins Alpengruß, gegr. 1994, Lokal„zum Brückenkopf“, Langſtr. 90, lieferte die überfüllte Weihnachtsfeier. Als nach der Be⸗ grüßung der Erſchienenen, der Toten durch Erheben von den Plätzen gedacht, und das Lied vom guten Kameraden verklungen war, wurde die Kinder⸗ beſcherung vorgenommen. Um das Gelingen der nun folgenden reichen Darbietungen machten ſich Frau Ernſt, Hans Inhofer, Frau Groll mit Partnerin, das Gefangsduett„'Innzeller“ Wald⸗ hof, ſowie das Zitherquartett Gebr. Sterner und H. Müller verdient. +* eee „ 3 4 3 Freitag, 12. Jauuar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 20 Der Innungsobermeiſter einſt und jetzt Nach den neuen Richtlinien über den vorläufigen Aufbau des Handwerks iſt die Innung wieder zum Ausgangspunkt des handwerklichen Lebens gewor⸗ den. Weit mehr als früher wird ihr Schickſal, wird ihr Rang im Handwerksſtand abhängen von der Perſönlichkeit und von der inneren Einſtellung des Obermeiſters. Nichts war natürlicher, als daß man im neuen Staat gerade ihm eine ausgeſprochene, wirkliche Führerſtellung mit voller eigener Verant⸗ wortlichkeit zuwies. Die rund 20000 Obermeiſter des deutſchen Handwerks, ſorglich ausgewählt, wer⸗ den ſich der Ehre, Führer im beſten Sinne des Wor⸗ tes ſein zu dürfen, bewußt ſein und ihren Rechten die Pflichten voranzuſtellen wiſſen. Sehr wirkungsvoll bringt Generalſekretär Dr. Schild, Berlin den Obermeiſter von früher mit dem der Zukunft in Vergleich. Wie war es mit dem alten Obermeiſter? Man weiß ihn genau darzuſtel⸗ len, ſo ſchreibt Dr. Schild, wenn man geſehen hat, wie ſich in den letzten zehn bis zwölf Jahven Innungsweſen abſpielte. Seine Wahl vollzog ſich nicht nach den Grundſätzen der Leiſtung, ſondern in den meiſten Fällen nach Geſichtspunkten. Man erhoffte von„dieſem“ Hbermeiſter Beitragsermäßigungen und ſonſtige Vergünſtigungen, man verſuchte, für ihn Stimmung au machen, um ſelbſt davon wieder Vorteile zu haben. Und ſo ergab ſich ein Poſtenſtrebertum im Handwerk, das dem Geſamtintereſſe des Standes in jeder Form zuwiderlief. Wie ſah es in den Ver⸗ zammlungen aus? Meiſt erſchienen nur die engſten Freunde des Obermeiſters zur Verleſung des Pro⸗ tokolls, der Aus⸗ und Eingänge uſw. Man verweilte einige Zeit bei Punkt„Verſchiedenes“. Kam dann noch ein fachlicher Vortrag, war man voll befriediat. Platzten die Meinungen einmal aufeinander, fand man die Verſammlung intereſſant. Die nächſte war von jenen beſucht, die gerne Krach ſchlugen. Der⸗ lenige galt als tüchtiger Obermeiſter, der es ver⸗ ſtand, bei Lohn⸗ und Tariſverträgen möglichſt nie⸗ drige Löhne herauszuholen und Verträge abzuſchlie⸗ zen, die keiner einhalten brauchte. Der neue Obermeiſter hat ein anderes Format ge⸗ genitber ſeiner Gefolgſchaft und der Allgemeinheit Er iſt unabhängig von der Willens⸗ bildung der Maſſe, er wird ernannt. Er muß er⸗ 140 ſein von der Verantwortung, die ihm ſein 0 auferlegt, muß wiſſen, für welche Aufgaben er zuſtehen hat, muß in allen wirtſchaftlichen, kul⸗ urellen und fachlichen Fragen ſo beſchlagen ſein, daß 10 für die Politik ſeines Standes verantwortlich zeichnen kann. Er muß das materielle Streben und 8 inſtinktmäßige Vorwärtsdrängen nach Geldver⸗ — der einzelnen in die richtige Bahn leiten 80 Wenn der Obermeiſter in ſeiner Verſamm⸗ 2 ng nicht klarmachen kann, daß die Wirtſchaftsmo⸗ al eine andere iſt als bisher, daß mit jedem einzel⸗ nen Betrieb ein volkswirtſchaftliches Gut verwaltet wird, das für die Allgemeinheit da iſt, daß der Kol⸗ lege nur Verwalter dieſes Gutes iſt, dann iſt er nicht am richtigen Platz. Dieſe Grundſätze nicht durch Worae zu vermitteln, ſondern ſie ſelbſt vorzuleben, 85 iſt ſeine Pflicht. Seine Innung ſei keine Vertre⸗ ung einer Intereſſentengruppe, ſondern eine milie von Standesgenoſſen, deren Nöte und Sorgen er kennt und für deren Leben er als Führer verantwortlich iſt. 3 ————— * Der Verband Deutſcher Bücherreviſoren, Wirt⸗ ſchaftsrrüfer und—— 65 V. 8 380 Karlsruhe, ſchreibt uns: Der badiſche Wirtſchafts⸗ Finanzminiſter gewährt bekanntlich in ſeinem ihnachtserlaß Nachlaß von Staats⸗ euern zur Arbeitsbeſchaffung, die aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 ſtammen(bei der Grund⸗ ſteuer aus der Zeit vor dem 1. Januar 1932, ſofern der Steuerpflichtige in entſprechender Höhe Aufwen⸗ dungen für Arbeitsbeſchaffung macht. Anträge ſind bis 15. Januar beim zuſtändigen Finanzamt zu ſtellen, für Gemeindeſteuern beim zuſtändigen Bür⸗ germeiſteramt. Ein Nachlaß von Gebäudeſonder⸗ ſteuerrückſtänden kommt nicht in Betracht. Muſik des 18. Jahrhunderts Konzert des Mannheimer Kammerorcheſters Die junge arbeitsſrohe Orcheſter⸗Vereinigung trat neuerdings mit einem ſehr anregenden Abend hervor, der ausſchließlich den Meiſtern des begin⸗ nenden 18. Jahrhunderts gewidmet war. Beſonderes Intereſſe beanſpruchte außer einer klangſchönen „Ouverture“(im Sinne von Suite) von J. S. Bach eine Suite von Caix'Hervelois(geſt. 1760 in Paris, Kammermuſiker des Herzogs von Orléans). Die aus fünf knappen Sätzen beſtehende Kompoſi⸗ tion überraſcht durch ihren ungewöhnlichen Reich⸗ tum an edlen Melodien und läßt den Komponiſten als beſonders begabten Muſiker erkennen. In erſter Linie wird die Fähigkeit der Viola da Gamba zur Ausſpinnung getragener Geſangsweiſen ausgebeu⸗ tet, auch über die Technik, namentlich im Läuferwerk, wird ſouverän verfügt. Dagegen macht der Kompo⸗ niſt, der durchwegs homophon ſchreibt, von der Mög⸗ lIichkeit, Doppelgriffe anzuwenden, in dieſer Suite faſt gar keinen Gebrauch. Der junge begabte Celliſt Fritz Sommer erwies ſich in dem tonſchönen Werk als ſehr vorgeichrittener Spieler der Gambe, die ſich lange Zeit erfolgreich gegenüber dem Violon⸗ cell behauptete. Namentlich überraſchte Sommer durch den ſchönen Geſangston. In die Mitte der Vortragsordnung war ein Kon⸗ zert von Philipp Emanuel Bach für Cem⸗ balo und Orcheſter gerückt, das der bekannte Muſik⸗ forſcher Arnold Schering in den Denkmälern deutſcher Tonkunſt zuerſt veröffentlicht hat. Das von edlem Pathos erfüllte Werk überraſcht im kurzen ab⸗ geriſſenen Hauptthema des letzten Satzes durch die Borausnahme eines Motives, das im erſten Satz der IX. Symphonie von Beethoven an bedeutſamer Stelle ſteht, ohne daß man deswegen von einer Ent⸗ ehnung ſprechen kann. Dem Soliſten bietet es nicht nur für ſeine Zeit, ſondern trotz der geſteigerten techniſchen Anforderungen auch heute noch dankbare uſgaben, namentlich im Paſſageſpiel. Bächtold ſpielte den umfangreichen Solopart mit ſichtlicher liebevoller Einführung und hervorragen⸗ er Beherrſchung der Eigenheiten des von der Fir⸗ ma Neupert(Nürnberg) gebauten Cembalos. Durch die Verwendung des Cembalos gewannen die Hörer das rein perſönlichen Fa⸗ Friedrichsfelder Allerlei Die Statiſtik des Friedrichsfelder Standesamtes verzeichnet im Jahre 1933 51 Eheſchließungen, im Vorjahre dagegen nur 43, Geburten 56 gegen 65 und 36 Sterbefälle gegen 20 im Vorjahr.— Fleiſchbeſchauer Der und Amtsgehilfe Konrad Schna⸗ bel wurde am 1. Januar in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt. Während ſeiner 37jährigen Tätigkeit im Dienſte der Städte Friedrichsfeld und Mannhem hat er immer treu und gewiſſenhaft ſeine Pflichten erfüllt.— Durch Ueberhitzen und Unvor⸗ ſichtigkeit entſtand in einer Werkſtatt in der Main⸗ Neckarbahn⸗Straße ein Brand, der durch die Auf⸗ merkſamkeit der Hausbewohner noch rechtzeitig ge⸗ löſcht werden konnte.— Der Oberrangiermeiſter Georg Ries und ſeine Ehefrau Babette geborene Schmich feierten das Feſt der ſilbernen Hgch⸗ S8eit. 1 Marcelle Die evangeliſche Gemeinde begann am Sonntag abend mit den Gottesdienſten der von der Reichskirchenregierung in Berlin beſchloſ⸗ ſenen Kirchlichen Aufbauwoche. Als Auftakt ſpielte der Poſaunenchor von Edingen auf verſchiedenen Plätzen und Straßen etliche Cho⸗ räle. Jugendpfarrer Lutz eröffnete die Reihe der Vorträge mit„Kameradſchaft des Glaubens und des Blutes“. Verſchönt werden die Abende durch Vor⸗ träge des Poſaunenchors, des evangeliſchen Kirchen⸗ geſangvereins und des eyang. Jungmädchenchores. Als weitere Prediger ſind vorgeſehen die Pfarrer Speck und Kiefer von der Trinitatiskirche, Pfar⸗ rer Horch von der Konkordienkirche ſowie Pfarrer Jundt von der Lutherkirche in Mannheim. Die Predigten erfreuen ſich ſo großer Beliebtheit, daß die Kirche jeden Abend bis auf den letzten Platz beſetzt iſt.— Der Geſangverein„Frohſinn“ hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung im „Adler“ ab. Der Führer des Vereins, W. Gil⸗ bert, gedachte des verſtorbenen Ehrenmitgliedes Gg. Häuſer, den die Mitglieder durch Erheben von den Plätzen ehrten. Der Geſchäfts⸗ und Jahres⸗ bericht fiel zur Zufriedenheit aller Mitglieder aus, Auch der Kaſſenſtand war zufriedenſtellend. Für 40⸗ jährige Mitgliedſchaft wurde Herr Peter Scheid zum Ehrenmitglied ernannt. Seit Anfang Januar werden von den arbeitsloſen Mitgliedern nur 10 Pfg. Monatsbeitrag erhoben. Zwei ältere Ehrenmitglieder ſtifteten dem Verein als Dank für die reiche Arbeit etliche neue Chorwerke. Ein„Sieg Heil!“ auf den Reichspräſidenten von Hindenburg, auf den Reichskanzler Adolf Hitler und auf weite⸗ res Wachſen und Blühen des Vereins ſchloß die Ge⸗ ſchwer, neralverſammlung. Ein vom Beſitzer des Vereins⸗ lokals geſtiftetes Faß Gerſtenſaft vereinigte noch lange die fröhlichen Sänger bei Sang und Scherz. Auf Einladung des Haus⸗ und Grundbe⸗ ſitzervereins ſprach der Landesvorſitzende der badiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer, Rechtsanwalt A. Schmidt, in einer ſehr gut beſuchten Verſamm⸗ lung vor Edinger, Seckenheimer und felder Hausbeſitzern über „Der Hausbeſitz im Dritten Reich, ſein inneres Wachstum aus Elend und Not“. Als Ausdruck der Treue und der engen Verbunden⸗ heit zur Reichsregierung wünſchte der Redner ein⸗ gangs dem greiſen Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg und dem Kanzler Adolf Hitler weiter Geſund⸗ heit und Glück. Er erinnerte an jene Märztage, an denen ſich das deutſche Volk nach langer Zwietracht und blutigem Bruderkampf endlich aufraffte, um durch eine zielbewußte Regierung wieder zu einem einigen Volk zuſammengeſchweißt zu werden. In dieſen Tagen ſei auch für den Hausbeſitz eine neue Zeit angebrochen. Die neue nationale Regierung ſei, wie Muſſolini, dafür eingetreten, daß die Zwangswirtſchaft, die den Hausbeſitz faſt ruinierte, beſeitigt wurde. Natürlich ſei es außerordentlich den verfahrenen Karren aus dem Sumpf herauszuſühren. Die Werte des deutſchen Hausbe⸗ ſitzes, die vor dem Kriege etwa 120 Milliarden be⸗ trugen, ſind heute auf 70 Milliarden geſunken. Die verſchiedenſten Steuern verſchlangen 70 Prozent aller Mieteinnahmen. Noch heute würden für einen Vorkriegsbau allerhöchſtens 40 Prozent bezahlt. Bei Zwangsverſteigerungen wäre die Entwertung oft bis zu 75 Prozent vorgeſchritten. Eine Beſſerung ſei aber bereits eingetreten. Die Regierung verſuche alles, um die Not zu lindern, wie das ſchon durch Steuergutſcheine und Bauzuſchüſſe geſchehen ſei. Beſonders lobte der Redner die Führer des Frie⸗ drichsfelder Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, Ewald Fauſt und Eduard Müller, die durch belehrende Vorträge und ſonſtige Aufklärung viel getan hätten, das Los der Hausbeſitzer zu verbeſſern. Mit der Aufforderung, weiter dem Verein die Treue zu halten, ſchloß Rechtsanwalt Schmidt die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Nach dem geſchäftlichen Teil kam die gemütliche Seite. Eine Kapelle und gemeinſam geſungene Lie⸗ der ſorgten für muſikaliſche Unterhaltung. Frau Oeſel, Mannheim, ſang das von Rechtsanwalt Schmidt gedichtete Necklied. Für die Lachmuskeln ſorgte Herr Mayer, St. Ilgen, der als Kunſtpfei⸗ fer⸗Vortragskünſtler reichen Beifall erntete.—u Friedrichs⸗ ———— Die Fliedertreiberei im Zimmer Wenn man in den Wintermonaten in ein Blu⸗ mengeſchäft ſieht, dann ſällt uns als eine der ſchön⸗ ſten Blumen ein Fliederſtrauß auf, den wir ſehn⸗ ſüchtig beſtaunen. Die Beliebtheit und Schönheit des Flieders hat es mit ſich gebracht, daß ſchon ſeit langer Zeit Verſuche gemacht wurden, die kurze Zeit der Fliederblüte zu verlängern. den Ergebniſſen geführt. Nicht nur, daß wir ihn durch erhöhte Wärmegrade zu einer früheren Zeit zur Blüte bringen können, ſind wir heute durch die Aufbewahrung gut vorkultivierter Pflanzen in be⸗ ſonderen Kühlhäuſern auch in der Lage, zu jeder Zeit des Jahres blühenden Flieder zu erzielen. Die Treiberei des Flieders wird heute in den Garten⸗ baubetrieben im Großen betrieben. Aber auch im Zimmer kann die Fliedertreiberei ohne beſondere Schwierigkeit vorgenommen werden. Der hierzu beſtimmte Flieder benötigt eine geeignete Vorkultur, die darin beſteht, daß man im zeitigen Frühjahr, vor Beginn des Austriebes, kräftige Büſche in Töpfe pflanzt. Zwei⸗ bis dreijährige Ver⸗ Jeder kann ſeinen Flieder ſelber treiben, wenn die wichtigſten Regeln beachtet werden. Dieſe Bemühungen haben zu glänzen⸗ edlungen eignen ſich am beſten. Beim Einpflanzen, das recht ſeſt zu geſchehen hat, werden die Triebe des Strauches je nach Stärke auf—5 Augen zurückge⸗ ſchnitten. Die Größe der Töpfe richtet ſich nach der Stärke der Büſche und des Wurzelballens. Iſt die⸗ ſer zu groß, dann können die Wurzeln etwas beſchnit⸗ ten werden. Zum Einpflanzen benutzt man eine nahrhafte, mit mildem Lehm vermengte Miſtbeeterde. Beim Einpflanzen ſehe man darauf, daß die Erde mit dem Verpflanzholz gut um den Ballen herum ſeſt⸗ gedrückt wird, damit keine Hohlräume entſtehen. Mit der Treiberei ſelber kann man im Zimmer im Januar beginnen. Hierzu benutzt man irgend einen Raum mit etwa 16—18 Grad Celſius. Man kann die Fliedertöpfe auch in den Kaſten bringen und dieſen in der Nähe des Ofens oder des Heizkörpers aufſtellen, denn zunächſt iſt das Fenſterlicht nicht not⸗ wendig. Während des Treibens iſt feuchte Luft durch öfteres Beſprengen notwendig. Die Töpfe werden, um zu ſchnelles Austrocknen zu verhindern und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, am beſten in feuchtes Moos oder Torfmull eingefüttert. In dieſem dunk⸗ len Raum bleiben die Pflanzen ſo lange ſtehen, bis eine anſchauliche Vorſtellung davon, welches Klang⸗ bild dem Komponiſten vorgeſchwebt hat, wenn auch die Anregung von Schering, zur harmoniſchen Un⸗ terſtützung des begleitenden Orcheſters ein zweites 8 heranzuziehen, nicht von der Hand zu wei⸗ en iſt. In einem Konzert von Vivaldi für 4 Violi⸗ nen und Orcheſter traten die Herren Carl Schnei⸗ der, Otto Rühe, Hans Schelling und Frl. Claire Diochon als ſehr beſchlagene tüchtige Solo⸗ Violiniſten hervor. Das Kammer⸗Orcheſter bewies unter ſeinem um⸗ ſichtigen Führer Helmuth Schlawing, deſſen ſpar⸗ ſame Zeichengebung angenehm aufſiel, ſeine fort⸗ ſchreitende orcheſtrale Diſziplin durch exaktes Zu⸗ ſammenſpiel und ausgeprägte Akzentuierung ſowie durch die diskrete Begleitung bei den konzertant an⸗ gelegten Werken.. Gasſchutz für Tiere Der Cheſpeterinär des Berliner Heeres⸗Ve⸗ texinärunterſuchungsamtes. Prof. Dr. Richters, hat ſoeben einen Lehrauftrag für Gas⸗ ſchutz an der Berliner Tierärztlichen Hochſchule erhalten. Zu dieſer intereſſanten Berufung, die bisher einzig in ihrer Art in Deutſchland iſt, ſendet uns Profeſſor Richters auf unſere Bitte folgende Erläuterungen: „Nachdem ich ſchon zwei Semeſter lang einzelne Vorleſungen und Uebungen über„Luftſchutzveterinär⸗ dienſt“ abgehalten hatte, wurde mir ein Lehrauftrag auf dieſem Gebiete vom Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Voltsbildung übertragen Dieſer Lehrauftrag iſt der erſte ſeiner Art an einer Tierärztlichen Hochſchule. An einzelnen Uni⸗ verſitäten und Techniſchen Hochſchulen finden ſchon ſeit längerer Zeit Vorleſungen über Gasſchutz und Luftſchutz ſtatt. Der Zweck des Lehrauftrages iſt in erſter Linie die Ausbildung des Tierärztlichen Nachwuchſes auf dem chemiſchen, phyſikaliſchen und techniſchen Gebiete des chemiſchen Krieges. Gasſchutz und Luft⸗ ſchutz der Tiere bilden einen ſehr wichtigen Abſchnitt aus dem Geſamtwerk der Studenten⸗ anfgabee, die auf dem Gebiete der Wehrhaftig⸗ keit und der Landesverteidigung zu erfül⸗ len ſind. Der Tierarzt muß nicht nur ſeine Fach⸗ wiſſenſchaft beherrſchen, ſondern auch die Grundlagen des Gasſchutzes und Luftſchutzes theoretiſch und prak⸗ tiſch in ſich aufnehmen. Zu den vielſeitigen und um⸗ fangreichen Aufgaben des Tierarztes vor, bei und nach Luftangriffen gehören außer der Be⸗ kämpfung der unvermeidlich eintretenden Geſund⸗ heitsſchädigungen der Tiere ferner die Entſcheidung über die Genußfähigkeit vergifteter Fut⸗ termittel, Fleiſchwaren u. Waſſer ſowie die Ueber⸗ wachung der Entgiftung, ſachverſtändige Bera⸗ tung bei den Schutzmaßnahmen für Schlacht⸗ und Viehhöfe und ſonſtige Sammelſtellen von Nutz⸗ und Schlachtvieh, Kühlhallen, Fleiſchwarenfabriken, Ge⸗ ſtüte und Aufzuchtanſtalten, Anweiſung über die Ent⸗ giftung der Tiere, des Geſchirres, der Geräte, der Decken und Woilache, die Erkennung und Feſtſtellung ven chemiſchen Kampfſtoffen und viele andere Fragen. Der„Roſenkavalier“ in Heidelberg. Unſer Heidelberger Mitarbeiter ſchreibt uns: Es gehört ſchon Mut dazu, an einer kleinen Bühne den„Ro⸗ ſenkavalier“ herauszubringen. Wenn die Auffüh⸗ rung des Heidelberger Stadttheaters dennoch die Erwartungen übertraf, ſo beweiſt dies aufs neue, daß die Heidelberger Bühne auf dem beſten Weg iſt, einen bevorzugten Platz im Kreis der ſüddeutſchen Provinzbühnen gleicher Größe einzunehmen. Inten⸗ dant Kurt Erlich paßte ſeine Regie den gegebe⸗ nen Verhältniſſen durchaus an, vermied jede Ueber⸗ ſteigerung und lockerte die ganze Darſtellung im Sinn dieſer leichtflüſſigen Muſik. Auch Kapellmeiſter Kurt Overhoff werſtand es, durch dynamiſche Schattierungen, geſchickte Steigerungen und klaren Aufban der Partitur die nicht immer ganz aus⸗ reichende Beſetzung des brillant ſpielenden Orcheſters zu verdecken. Von den Hauptrollenträgern verdient in erſter Linie der darſtelleriſch und geſanglich aus⸗ gezeichnete Oktavian von Marta Rohs genannt zu werden. Neben ihr bewährte ſich als Marſchallin Margarete Eclas⸗Schurr. Sie ſang vortrefflich und gab in der Darſtellung eine feine pſychologiſche Studie. Wilhelm Hilgrey vermied als Ochs von Ler⸗ chenau jede Uebertreibung und war geſanglich ſehr auf der Höhe. Erna Balaſus bringt für die Sophie weder darſtelleriſch noch geſanglich die not⸗ wendige Leichtigkeit mit, wenn auch die ſtimmlichen den verhältnismäßig großen ſich die Blütenriſpen entwickelt haben. In der letzten Zeit wird weniger geſpritzt, damit mit der fortſchrei⸗ tenden Entwicklung keine Fäulnis hervorgerufen wirk. Sobald ſich nun die Blütenriſpen entfaltet haben, werden die Töpfe ans Licht geſtellt, damit die Blu⸗ men ihre natürliche Farbe annehmen. Von jetzt ab läßt man die Temperatur etwas ſinken, um die Blütezeit zu verlängern. Man kann den Flieder auch hell treiben, ohne eine übermäßige Wärme zu benötigen. Dadurch wird die Entwicklung allerdings etwas verzögert, die Farbe der Blumen wird aber weit ſchöner und natürlicher. Bei der dunklen Treiberei kommt man allerdings viel raſcher zum Ziele, indem man die Treibwärme etwas ſteigern kann, wodurch ſich die Blumen ſehr raſch entwickeln. Die Treiberei im Hellen erfordert weniger Aufmerkſamkeit. Wenn die Topfflieder verblüht ſind, erhalten ſie einen hel⸗ len und luftigen Standort. Im April werden die ſchlafenden Augen zurückgeſchnitten, die Sträucher dann in dem Garten ausgepflanzt. Im folgenden Jahre werden ſie nicht wieder zum Treiben verwen⸗ det, wohl aber im übernächſten. Hat man eine grö⸗ ßere Anzahl Fliederbüſche zur Verfügung, ſo teilt man ſich die betreffende Anzahl derart ein, daß in Zwiſchenräumen von—3 Wochen zwei oder drei Töpfe in die Wärme geſtellt werden, womit dann der Fliederflor ſo lange ausgedehnt werden kann, bis er im Freiland erſcheint. Empfehlenswerte Treibſorten ſind„Charles T. einfach lilarot,„Andenken an Ludwig Späch“, ein, fach, dunkelrot, ſehr großblumig,„Michael Buchner“ mit großen Blütenriſpen, gefüllt, von hellroſa Farbe, „Marie Legrage“, reinweiß, ſehr reichblühend,„Ma⸗ dame Lemoine“, reinweiß, gefüllt, großblumig und großdoldig,„Madame Caſimir Perier“, rahmweiß, mit großen, dichten Riſpen,„Maadame Abel Cha⸗ tenay“ und manch andere Sorte. So läßt ſich durch eine eigene Fliedertreiberei im Zimmer mancher prachtvolle Blumenſchmuck in der Wohnung mitten im Winter hervorzaubern zur beſonderen Freude des Blumenfreundes. D. Berbeſſerung des Krankenkaſſenetats Die Bedeutung der Krankenkaſſenverſicherung im Rahmen der deutſchen Sozialverſicherung ergibt ſich gegenwärtig ſchon daraus, daß trotz der noch beſtehen⸗ Arbeitsloſigkeit der Mitgliederbeſtand aller Krankenkaſſen etwa 19 Mil⸗ lionen beträgt, einſchließlich der Familienangehöri⸗ gen ſogar rund 30 Millionen, ſo daß alſo die Hälfte des deutſchen Volkes von dieſem Verſicherungsſchutz erfaßt wird. Wie das VdZ⸗Büro meldet, hat ſich in dieſer ſo bedeutſamen Krankenverſicherung die Aufwärtsbewegung der deutſchen Wirtſchaft ſchon ſehr poſitiv bemerkbar gemacht. Es konnten nicht nur durch das Kabinett Hitler bereits beträchtliche Härten beſeitigt werden, die durch die frühere Geſetz⸗ gebung entſtanden waren, ſondern der große Teil⸗ erfolg in der Arbeitsſchlacht, die Wiederbeſchäftigung von zwei Millionen bisher Erwerbsloſer, hat ſich auch in den Finanzverhältniſſen der Deutſchen Kran⸗ kenverſicherung wohltuend ausgewirkt. Während die Kaſſen noch im vierten Vierteljahr 1932 je Mitglied — gemeſſen an der damaligen Mitgliederzahl— 1687 Mark aufwenden mußten, ſank dieſe Zahl im erſten Vierteljahr 1933 bereits bei zahlreichen Kaſſen auf 15,90 und im zweiten Vierteljahr 1933 ſogar auf 14,92 Mk. Gegenüber dem letzten Vierteljahr 1932 bedeutet dies eine Erſparnis von rund zwei Mk. je Verſicherten. Wenn man den Betrag auf die Geſamt⸗ zahl der Verſicherten und auf das ganze Jahr um⸗ rechnet, dann ergibt ſich die enorme Entlaſtung des Krankenkaſſenetats um mehr als 100 Millionen Mk. infolge des ſchon errungenen Teilſieges in der Be⸗ kämpfung der Wirtſchaftsnot. Hinweis Planetarium. Am kommenden Montag werden die Vorträge der Reihe„Die Phyſik in der modernen Technik“ fortgeſetzt. Profeſſor Sig⸗ mund Fröhner ſpricht über„Die Technik der Erd⸗ ölgewinnung“. Der Vortrag wird durch Experimente, 8 uldd die Vorführung eines Filmes erläu⸗ ert. Vorzüge an ſich anzuerkennen ſind. Die Geſamtauf⸗ führung verdient jedenfalls hohe Anerkennung und wirkte durch ihre Geſchloſſenheit und künſtleriſche Durcharbeitung. Dr. W. Sch. O Vom Kaufmannsdeutſch. Beim Betreten einer Münchener Milchhalle fällt mir ein Schild in die Augen mit der Aufſchrift:„Erſuchen Sie um Rück⸗ gabe des Glaſes am Büffet.“ Ich frage mich zunächſt: warum ſoll ich denn ein Glas zurückfordern, da ich doch keins abgeliefert habe? Natürlich wird mir als⸗ bald der Sinn der Worte klar: die Milchhalle erſucht mich, das Glas, aus dem ich trinke, zurückzugeben. Das hätte leicht klarer ausgedrückt werden können, z..:„Wir erſuchen Sie um Rückgabe des Glaſes am Büfett“, noch beſſer:„Wir bitten Sie, das Glas wieder abzuliefern.“ Der Fehler liegt in der leidigen Sucht mancher Kaufleute, ihre Beſcheidenheit und Höflichkeit dadurch zu beweiſen, daß ſie das perſön⸗ liche Fürwort der erſten Perſon weglaſſen, es jeden⸗ falls nicht an die Spitze des Satzes ſtellen. Wann wird damit endlich einmal aufgeräumt? Größte Höf⸗ lichkeit und Beſcheidenheit des Kaufmannes iſt ein⸗ ſache, klare und verſtändliche Sprache, auch wenn die Perſon des Kaufmanns an die Spitze geſtellt wird. Man braucht ja nicht ſo weit zu gehen wie die Eng⸗ länder, die gerade das perſönliche Fürwort„1“ ſtets groß ſchreiben; aber den natürlichen Satzbau in einen unnatürlichen verwandeln, iſt alles andere als Be⸗ ſcheidenheit und Höflichkeit.— Auch die Quittungen, die mir von meiner Bank zur Unterſchrift vorgelegt werden, laſſen das perſönliche Fürwort weg, alſo 3..:„500 Mk. empfangen zu haben beſcheinige hier⸗ mit.“ Man ſchreibt mir alſo das Maß meiner Be⸗ ſcheidenheit und Höflichkeit vor. Ich ſchreibe aber jedesmal das„ich“ dazwiſchen, eben weil ich beſchei⸗ den und höflich zu ſein wünſche. Genützt hat es frei⸗ lich bis jetzt nichts. W. Neue Bücher Das Reichserbhofrecht. Von Amtsgerichtsrat Dr. P. Schaefer.(Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis 1,25 Mk.) Geſchichte des Dritten Reiches. Bd. 1: 1933— Das Johr der Revolution. Von Wilfrid Bade, Regie⸗ rungsrat im Reichsminiſterium für Vollsaufklärung und Propaganda.(Verlag Charles Coleman, Lübeck.) 9—— — —————— 3 1 23———TV———XꝗX——————— 5—— —— ———————— 6. Seite/ Nummer 20 Aus Baden Wie ein Strafurlaub verbracht wurde * Karlsruhe, 12. Jan. Vor dem Schöffengericht wurde jetzt erſtmals ein Fall verhandelt, in welchem auf Sicherungsverwahrung erkannt wurde. Angeklagt wegen Unterſchlagung und wiederholten Rückfallsbetrugs war der 28 Jahre alte zehnmal vor⸗ beſtrafte Dachdecker Karl Weber, der, während ihm für eine noch zu verbüßende Reſtſtrafe von über einem Jahre Strafurlaub gewährt war, als an⸗ geblicher Kriegsinvalide— er iſt durch einen Kraft⸗ radunfall Krüppel— eine Reihe gewiſſenloſer Betrügereien beging. In ſchamloſer Weiſe ſchädigte er zwei Rentenemp⸗ fänger. Einer Wirtin ſchwindelte er einen Korb Bier ab, indem er als angeblicher Bräutigam einen Saal für 30 Hochzeitsgäſte, unter denen ſich hohe Staatsbeamte befinden ſollten, mietete; zu den Geſchädigten gehören weiter eine Reihe Handwerker undicGeſchäftsleute, die er durch betrügeriſche Machen⸗ ſchaften zur kreditweiſen Ueberlaſſung von Klei⸗ dungsſtücken veranlaßte. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwalts verurteilte das Schöffengericht den gemeingefährlichen Angeklagten zu 2“ Jahren Zuchthaus. Um die Allgemeinheit künftig vor Scha⸗ den durch Betrügereien des Angeklagten zu ſchützen, ordnete das Gericht die Sicherungsverwah⸗ rung des Angeklagten an. * Karlsruhe, 12. Januar. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Das Geheime Staats⸗ polizeiamt hat den früheren kommuniſtiſchen Funk⸗ tionär Binder, Wirt„Zum Tannhäuſer“ in Bruch⸗ ſal, wegen beſonders gehäſſiger, ſtaatsfeindlicher Aeußerungen und terroriſtiſcher Drohungen in Schutzhaft genommen. Anzeige bei der Staats⸗ auwaltſchaft wurde erſtattet. E * Ladenburg, 12. Jan. In unſerem im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Brief aus Alt⸗Ladenburg muß es richtig heißen: Konzertſängerin Fräulein Irene Stenz. Heidelberg, 12. Jan. Die Beſitzerin des Scheffelhauſes in Heidelberg, das von Scheffel als„Waldhorn ob der Bruck“ beſungen worden iſt, Frau Pauline Ernſt⸗Schönenberger, begeht ihren 75. Geburtstag. Als„Mutter Ernſt vom Scheffelhaus“ iſt ſie in der deutſchen Film⸗ und Theaterwelt bekannt geworden. * Adelsheim, 12. Jan. Die Bezirksgruppe des Bundes deutſcher Forſtbeamten, die die Fortbeamten der Staatsgemeinde und Privatwal⸗ dungen ſämtlicher nordͤbadiſchen Forſtbezirke umfaßt, hält hier am kommenden Sonntag unter dem Vor⸗ ſitz des Bezirksgruppenleiters, Forſtrat Thoma, Adels⸗ heim, eine Vollverſammlung ab. * Pforzheim, 12. Jan. Hier verübte ein 33 Jahre alter verheirateter Arbeiter, der ſchon wiederholt we⸗ gen groben Unfugs, Widerſtand, Diebſtahl und Heh⸗ lerei vorbeſtraft iſt, in der Gymnaſiumſtraße ruhe⸗ ſtörenden Lärm. Den Polizeibeamten verweigerte er die Angabe ſeines Namens ſo daß ſeine Feſtnahme erfolgen mußte. Der Feſtgenommene wehrte ſich heftig und verſuchte zu flüchten. Er wurde dann ins Bezirksgefängnis eingeliefert und dem Schnellrichter zur Aburteilung vorgeführt. Als Beruf gab er an:„Nichtstuer!“ Der Verhaf⸗ tete iſt eine polizeibekannte Perſönlichkeit. Er wird nach Verbüßung ſeiner Schutzhaft einem Schutz⸗ haftlager zugeführt werden, da für derartige Elemente im heutigen Staat kein Platz mehr iſt. * Grasellenbach bei Wahlen, 12. Jan. Die Januar⸗ ſonne ſteht lachend über dem Odenwald. Die ſchnee⸗ bedeckten Hänge bieten bei dem klaren Winterwetter ein ideales Schigelände, das viele Mannheimer Bretterbefliſſene zum Wochendendziel auserkoren haben. Schwere Bluttat eines Landjägers * Saarbrücken, 12. Jan. Ein aus Illingen ſtammender, hier ſtationierter, verheirateter Land⸗ jäger erſchoß geſtern abend gegen 8 Uhr die Frau ., Saarbrücken 3, Dudweilerſtraße 108 wohnhaft, und brachte ſich ſelbſt einen Kopfſchuß bei. Die Frau war ſofort tot und der Landjäger wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtand ins Evangeliſche Krankenhaus gebracht. Milde Strafe für kommuniſtiſche Bluttat Saarbrücken, 12. Jan. Der kommuniſtiſche Berg⸗ mann Jakob Hermann aus Huettersdorf, der am 15. Auguſt v. J. den kommuniſtiſchen Bergmann Heinrich Scherer aus dem Hinterhalt er⸗ ſchoſſen hatte, wurde vom Saarbrücker Schwurge⸗ richt zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Hermann hatte hinter einem Baum mit mehreren Kommuniſten einem Zuge Hitlerjugend aufgelauert, deren Führer ebenfalls Scherer hieß. Die Na⸗ mensgleichheit führte dazu, daß der Kommuni⸗ Scherer anſtelle des Nationalſozialiſten Scherer er⸗ ſchoſſen wurde. * Darmſtadt, 12. Jan. Ein 2jähriger auswärti⸗ ger Student ließ ſich am Mittwoch in der Nähe der Blockſtelle Kaſtanienallee von der Odenwald⸗ bahn überfahren. Der junge Mann wurde auf der Stelle getötet und ſeine Leiche ſpäter von einem Streckenwärter aufgefunden. Der Grund für die Tat iſt noch nicht bekannt. * Eppingen(Württemberg), 10. Jan. Auf ſeinem Stammſchloß Gemmingen ſtarb im Alter von 70 Jahren Freiherr Friedrich von und zu Gemmingen⸗Guttenberg⸗ Gemmingen. Der Verſtorbene bekleidete den Rang eines Oberſt⸗ leutnants a. D. und erfreute ſich in der Bevölkerung größter Beliebtheit. Die Beiſetzung findet auf dem Familienfriedhof ſtatt. —— Trauerzug hindurchzulaſſen. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Hie Kurioſa der Reichenbacher Ehronik Was ein Odenwälder Pfarrer vor 300 Fahren über die Zeitläufe vermerkt hat Im evangeliſchen Pfarrarchiv in Reichenbach im Odenwald, jenem Dorfe, das den Beſuchern des Felfenmeeres als beliebtes Ausflugsziel be⸗ kannt iſt, wird ein intereſſantes Buch aufbewahrt: die Chronik des Pfarrers M. Martin Wather, der dort vom Jahre 1599 bis zu ſeinem Tode 1635 Pfarrer war. Aus der Einleitung, die der Herausgeber der Chronik, Prälat Diehl in Darm⸗ ſtadt vorausſchickt, erfahren wir, daß Walther in Bullau im Odenwald geboren wurde und 8 Jahre hindurch dem Studium der Philoſophie und Theolo⸗ gie in Straßburg oblag. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Hilfsgeiſtlicher in Erbach wurde er im Novem⸗ ber 1599 nach Reichenbach verſetzt. Während ſeiner langjährigen Amtstätigkeit hat er mit großer Gewiſſenhaftigkeit über alle Vor⸗ kommniſſde des öffentlichen und privaten Lebens in ſeiner Gemeinde und ſeiner näheren und weite⸗ ren Umgebung Buch geführt. Leider iſt die Ur⸗ ſchrift nicht mehr vorhanden. Das Original wurde von einem Herrn Hofrat Cruſius 1734 von dem da⸗ maligen Pfarrer Joſt„entlehnet und nacher Michel⸗ ſtatt mitgenommen“ und iſt ſeitdem nicht wieder zum Vorſchein gekommen. Pfarrer Joſt hatte aber vor⸗ her eine genaue Abſchrift vorgenommen. Der Ueberfall auf den Pfalzgrafen Die Aufzeichnungen Walthers beziehen ſich zu⸗ nächſt auf den engen Rahmen ſeiner Pfarrgemeinde. Er erzählt vom neuen Rathausbau, von Kirche und Schule, über die Ausrottung einiger mißbräuch⸗ lich gewordenen Volksſitten u. a. m. Neben der Kir⸗ chengeſchichte erfährt auch die Ortsgeſchichte aus⸗ führliche Behandlung. In den Bereich ſeiner Be⸗ trachtungen fallen auch die Merkwürdigkeiten auf dem Gebiete des politiſchen Lebens. Im Jahre 1603 hat ein Bauer Hans Eiſengrein von Rohrbach den Pfalzgrafen Friedrich IV. unweit von Neckargemünd angefallen. Er wurde jedoch bei dieſem Anſchlag gefangen und„torquiert“. Wegen des Vorfalls wurde der Adlige, aus deſſen Gebiet der Attentäter ſtammte, der Graf von Erbach, Georg der Aeltere, über deſſen Ableben Walther 1605 ausführlich berichtet, auf den 15. Sept. nach [Heidelberg beondert, um dort Rede über die Miſſetat ſeines Untertans zu ſtehen. Der Rohrbacher Bauern wurde lebenslänglich in ein Verließ auf dem⸗ Lindenfels gebracht. Im Jahre 1603 lief auch das Gerücht um, der Biſchof von Mainz, Johann Adam von Bicken, habe die Abſicht, die Bergſtraße, die 1463 durch Ver⸗ pfändung an die Pfalz gekommen war, wieder mit dem Schwerte zu gewinnen... Der Chroniſt iſt gut pfälziſch geſinnt und er macht ſeiner Genugtuung Luft:„Gott hat gewehret, dißer Biſchof iſt geſtorben im anfang folgendten 1604ten Jahres“. Ueber Mannheim findet ſich folgender Eintrag: Im Jahre Chriſti 1606 hat man die Stadt Mann⸗ heim, allwo der Neckar in den Rhein fleuſt, ange⸗ fangen größer zu bauen. Dießer Bau iſt von denen Staten aus Niederteutſchland geführet und im Früh⸗ Aus der Pfalz Der Zwiſchenfall an der Grenze * Bergzabern, 12. Jan. Wie zu dem berichteten Grenzzwiſchenfall bei Schweighofen nunmehr bekannt wird, haben die Ermittlungen zur Feſtſtel⸗ lung der beiden Wilderer, die den deut⸗ ſchen Hilfspolizeibeamten niederſchlugen, geführt. Es handelt ſich dabei um die Brüder Burg aus Weißenburg im Elſaß, die als Wilderer bekannt ſind. Einer von ihnen hatte auf der Flucht eine Schußverletzung davongetragen, was zur Aufklärung des Falles führte. Deviſenſchmuggler gefaßt * Waldmohr, Bez. Landſtuhl, 12. Jan. An der hie⸗ ſigen Zollſtation wurde ein Deviſenſchmugg⸗ ler aus Dennweiler feſtgenommen Er hatte Deviſen im Geſamtbetrag von 6000 Franes bei ſich. Bei der Verhaftung ſetzte ſich der Schmuggler zur Wehr, ſo daß ein Tumult entſtand, bei dem die Fenſter des Zollhauſes in Trümmer gingen. * Bad Dürkheim, 10. Jan. Auf dem von der Stadtverwaltung im Erbbaurecht zur Verfügung ge⸗ ſtellten Gelände in der Trift, wird demnächſt der Bau einer vorſtädtiſchen Kleinſiedlung in Angriff genommen. Zunächſt werden 16 Häuſer errichtet. Jeder Siedlerſtelle ſind 700 Quadratmeter Land zur Bepflanzung zugedacht. Die Baukoſten belaufen ſich je Haus auf 2500 Mark, die Jahres⸗ pacht iſt auf 240 Mark angeſetzt. * Neuſtadt a. d.., 12. Jan. Der Reichsſtatthal⸗ ter in Bayern hat, wie aus München gemeldet wird, auf Vorſchlag der bayeriſchen Staatsregierung den leitenden Sachverſtändigen für die pfäl⸗ ziſchen Wein baubezirke Alfred Bauer⸗ Neuſtadt auf ſein Anſuchen gemäß Artikel 10 des Beamtengeſetzes mit Wirkung vom 1. Januar 1931 aus dem Staatsdienſt entlaſſen. * Kaiſerslautern, 12. Jan. Der in der Nähma⸗ ſchinenfabrik Pfaff tödlich verunglückte Arbeiter Welker wurde jetzt zur letzten Ruhe getragen. Dabei defilierte die über 2000 Mann ſtarke Beleg⸗ ſchaft an dem vor der Leichenhalle aufgeſtellten Sarg vorbei, um dann den ganzen Weg ſpalierbildend den ling jetzt gemeldten Jahrs erſtlich fürgenommen wor⸗ den bey Regierung Pfaltzgraff Friedrichs IV., Chur⸗ fürſt zu Heidelberg. Hier liegt ein Irrtum des Ehroniſten vor. Die Befeſtigung der 1606 ge⸗ gründeten Feſtung Mannheim geſchah nicht durch die Regierung der Vereinigten Niederlande, ſondern wurde ſelbſtverſtändlich von der kurpfälziſchen Re⸗ gierung unternommen, allerdings unter Heran⸗ ziehung von niederländiſchen Feſtungsbau⸗Sachver⸗ ſtändigen durchgeführt. Auch die Ereigniſſe der großen Politik wer⸗ den von Walther erwähnt. Die Ereigniſſe, die zum unheilvollen 30jährigen Kriege führten, hat⸗ ten ihre Schatten vorausgeworfen. Das Jahr 1608 iſt das Gründungsjahr der reformierten Union, deren Haupt Kurfürſt Friedrich IV. war. Die Rei⸗ chenbacher Chronik berichtet darüber, daß der in die⸗ ſem Jahre in Regensburg abgehaltene Reichstag einen Waffenvergleich, einen„Anſtandt“, mit dem Erbfeind des Reiches, den Türken, brachte, wodurch das Kriegsheer der Römiſch Kayſerlichen Majeſtät „abgedankt“ wurde. Man fürchtete, daß dieſes Heer gegen die Proteſtanten eingeſetzt werden könnte. „Alß haben ſich im Ende des Aprilis, item im Majo und Junii dießes Jahres alle Chriſtlichen Potenta⸗ ten, Chur⸗ und Fürſten, Reichsſtändt und Stätte, im ganzen Teutſchland allenthalben aufs ſtattlichſt zum Heerzug gerüſtet, und ihre Soldaten, Landvolk, Un⸗ terthanen, Bürger und Bauern aufs beſte gemuſtert.“ Die Beusheimer Münzordnung Auch der neuen Münzordnung, die 1608 von Heidelberg ausging und als ein beſonderes Man⸗ dat auch in Bensheim angeſchlagen wurde, tut Walther Erwähnung. Im Zuſammenhang damit ſteht auch die Mitteilung, daß der Kurfürſt in Mann⸗ heim eine neue Münze aufrichten ließ und darin neue Pfennig, neue Vierer, neue ganze Weißpfennig, neue Ortsgulden und Sorten ſchlagen ließ. Er fand aber mit ſeinen Abſichten, die alten Pfennig und Sorten geringer bewerten zu laſſen, in der ganzen Pfalz trotz eifrigſter Propaganda keine Gegenliebe. Die neue Münze wurde bald wieder eingeſtellt. Eine„Luſtbelagerung“ im Viernheimer Wald Ein Eintrag aus dem Sommer 1608 berichtet von einem militäriſchen Manöver, einer ſogenannten Luftbelagerung. Da lag mitten im Lampert⸗ »heim⸗Viernheimer Wald ein kurfürſtliches Jagdſchloß, das„neue Schloß auff der Lamberter Heyd“, deſſen Ruinen heute noch in einer chemiſchen Fabrik vorhanden ſind. Hier war der Kurfürſt mit 14 oder mehr Fahnen ſeines Volkes zuſammengekom⸗ mengekommen und„ins Feld gezogen“. Es war am 14. Juni des Jahres 1608. 4 Fahnen Reiter und 8 Fah⸗ nen Fußvolk, darunter 2 Fahnen Heidelberger und je eine Fahne Weinheimer, Heppenheimer, Benshei⸗ mer, Ladenburger, Lindenfelſer und Frankenthaler, ſtanden dem(markierten) Feinde, den„Welſchen“ gegenüber. Drei Tage dauerte die„Schlacht“. Gra⸗ fen, Fürſten und Herren waren als Zuſchauer herbei⸗ Bundſchuh⸗Verſammlung in Syeyer *k Speyer, 12. Jan. In Anweſenheit einer Reihe namhafter Bauern⸗ führer fand hier eine große Bezirksbauern⸗ verſammlung ſtatt. Genoſſenſchaftsreviſor Schaaf⸗Ludwigshafen behandelte in ſeinem Referat das Ent⸗ und Umſchuldungsgeſetz. Der Geſchäfts⸗ führer Schmitt der Kreisbauernſchaft Kirchheim⸗ bolanden, der Speyer zugeteilt iſt, ſprach über das Reichsnährſtandgeſetz, wobei er u. a. mitteilte, daß im Laufe des Februars überall Bauernſchulungskurſe zur Durchführung kommen. Der Raiffeiſengeſchäfts⸗ führer Dr. Rohr⸗Ludwigshafen wies in ſeinem Referat darauf hin, daß den 40 000 ländlichen Ge⸗ noſſenſchaften mit ihren 3,5 Millionen Einzelmitglie⸗ dern durch den Umbruch wieder die Verfolgung der alten Ziele aufgegeben ſeien. Ohne Eigengewinn diene ihre Arbeit dem Bauernſtand, der einer materiellen und noch mehr einer vollkommenen moraliſch⸗ethiſchen Geſundung zugeführt werden müſſe. Wie weit man durch Ein⸗ ordnung komme, zeige die Entwicklung der pfälzt⸗ ſchen Milchverſorgungs⸗Organiſation, die heute ſchon für 20 Millionen Mk. erzeugt. In ähnlicher Weiſe müſſe auch die Zuſammenfaſſung des Obſt⸗ und Gemüſebaues erfolgen. Der letzte Redner, Kreisbauernführer Heß⸗Dan⸗ nenfels ſprach über Organiſationsfragen. Der Füh⸗ rer habe durch ſein Einigungswerk ein Fundament geſchaffen, auf dem nun weitergebaut werden müſſe. Wie die Standesunterſchiede, ſo müſſen auch die re⸗ ligiöſen Gegenſätze ausgeglichen werden. An die von Bezirksbauernführer Spann⸗Ludwigshof geleitete Verſammlung ſchloß ſich eine Bezirksobmänner⸗Sit⸗ * zung. * Landau, 11. Jan. In dem vor Jahresfriſt in Offenburg durchgeführten Spritprozeß gegen eine Reihe badiſcher Brenner war bekanntlich auch der hieſige Kaufmann Hugo Weil verwickelt. Weil war geflüchtet und das Verfahren gegen ihn war ſeinerzeit abgetrennt worden. Nunmehr iſt, wie bekannt wird, vor dem Offenburger Schöffengericht Termin zur Verhandlung gegen Weil angeſetzt wor⸗ den, der, wie man hört, zur Verhandlung erſcheinen ſoll. * Nußdorf b. Landau, 12. Jan. Der 44⸗jährige Landwirt Emil Jakob Wambsganß wyrde unter dem Verdachk, ein Sittlichkettsverbrechen begangen zu haben, verhaftet und ins Landauer Unterſu⸗ chungsgefängnis eingeliefert. 5 ſich kein beſonderer Eintrag. durch die Bergſtraße werden gewiſſenhaft regiſtriert. Unter dem 25. April 1619 wird berichtet, daß Graf Georg Albrecht von Erbach in den Krieg gezogen ſei, nachdem er hatte. in der Landgrafſchaft angeordnet, daß man alle Tage mittags 12 Uhr und zur Veſperzeit in der Kirche zum Gebet zuſammenkommen ſoll. Endlich findet ſich unter dem 18. Januar 1620 der Eintrag, daß drei Reichen⸗ bacher Buben in den Krieg gezogen. Hanß Hauß, der Schneider, kommen. Zweigſtelle der Bezirksſparkaſſe Städtiſche Schwimmbad entſpricht gicht Anforderungen und ſoll deshalb eine erfahren. tigten Gelder werden von der Stadtgemeinde Wege von langfriſtigen Darlehen uſw. beſchafft. im Kloſter Pullach bei Prieſterjubiläum. Der als Wiſſenſchaftler ſehr geſchätzte Jeſuitenpater iſt geborener Speyerer und hat ſich vor allem durch ſeine Monographien über be rühmte Männer einen Namen gemacht. Freitag, 12. Januar 1934 Das eindrucksvolle Plakat, das zur Grünen Woche einladet, jener großen landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die jedesmal in den erſten Wochen des Jahres in Berlin ſtattfindet. gekommen. Der Kellermeiſter von Schriesheim, der mit ſeinem Pferd gefallen war, iſt als der einzige Tote auf der Walſtatt geblieben. Von beſonderem Intereſſe ſind die Einträge, die den Sohn Friedrichs IV., den nachmaligen„Win⸗ terkönig“ betreffen. Im September 1612 zog dieſer Fürſt zu Schiff nach England, um ſeine Gemahlin abzuholen. Am 7. Juni des folgenden Jahres iſt die engliſche Königstochter in Heidelberg angekommen. Das Salutſchießen wurde vom Chroniſten vernom⸗ men. Feſtfeierlichkeiten bedürfen der Nachprüfung. Tag hat man an 600 Tiſch geſpeißet, täglich 200 Mal⸗ ter Hafer und 14 Fuder Wein verbraucht.“ zeuge für unſern Chroniſten iſt der Doktor der Me⸗ dizin Gensberg aus Bensheim. Die Angaben über die Aufwendungen bei den „Alle Kron⸗ Der 30jährige Krieg Ueber den Ausbruch des 30jährigen Krieges findet Die Truppendurchzüge zuvor in Schönberg„communicieret“ Wegen der kriegeriſchen Atmoſphäre wird iſt aber nach drei Tagen wieder heim⸗ Mit den Einträgen von 1620 ſchließt die Chronik⸗ abſchrift, während das Original nach einer Notiz noch die Zeit über 1620 hinaus behandelt. Wilhelm Bartmann, Heidelberg. Deidesheimer Notizen * Deidesheim, 11. Jan. Die Stadtſparkaſſe Dei⸗ desheim ſoll mit Wirkung ab 1. Februar 1934 mit der Bezirksſparkaſſe in Bad Dürkheim zuſammengelegt werden. In Deidesheim wird eine ſelbſtändige errichtet.— Das mehr den Erweiterung Die zur Ausführung der Arbeiten benö⸗ im * Speyer, 11. Jan. P. Otto Pfülf S.., der Bruder des vorletzten pfälziſchen Regierungspräſi⸗ denten Dr. Theodor Pfülf, begeht in dieſem Jahre München das Goldene * Zweibrücken, 12. Jan. Der Vorſtand des Betriebsamtes Zweibrücken, Reichsbahnamtmann Eugen Schloſſer, war nicht zum Dienſt erſchie⸗ nen. Als man ſeine Wohnung gemaltſam öffnete, fand man den 56⸗jährigen Beamten tot im Lehn⸗ ſtuhl vor. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein jähes Ziel geſetzt. hervortagend bewährt bel 3 Rheume- Sicht KopPfschmerzen Ischias, Hexenschuß u Erlältungs- kranlcheiten. Stark harnsäurelösend, bakterientötendl Absolut unschäd- lichl Ein Versuch überzeuętl Fragen Sie Ihren Arat. = ſtertitel darſtellt. Breitag, 12. Januar 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 20 Auf und Ab der Deutſchen Schimeiſterſchaft Quer durch Deutſchland und den Kontinent kommt das Rätſel⸗ 538 Keine glatte Kurve läßt ſich erkennen in der Geſtaltung der Siegerreihe aus Bei jeder größeren Meiſterſchaft raten: wer wird der Erwählte ſein? den drei Jahrzehnten. Kreuz und quer geht die Linie durch deutſche Lande und durch den Kontinent. Der deutſche Weſten und Oſten, der Süden, das Deutſchböhmentum und Nordland teilen ſich in die Träger des Titels„Deutſcher Schimeiſter“. Wahrhaft launiſch ſcheint hier die Sieges⸗ göttin gewaltet zu haben. Ein Drittel Jahrhundert iſt in die Lande gegangen, ſeit man deutſche Schimeiſter kennt. Zwar kann man, ſtreng genommen, erſt vom Gründungsjahr des Deutſchen tverbandes, alſo im Jahre 1905, an von förmlichen deutſchen Schimeiſtern ſprechen, indeſſen wurden die Jahre vorher ſchon ſeit 1900 durch die Wettläufe auf dem Feld⸗ berg die Meiſtertitel vergeben. Bemerkenswert, aber kein Wunder, daß anfänglich die in Deutſchland lebenden Norweger in der Ueber⸗ zahl ſind. Die Deutſchen hatten ja zunächſt eben noch alles zu lernen. Zur Jahrhundertwende machte Bjarne Nilſen⸗Norwegen, den Anfang. Hinter ihm erſcheint 1901 der Schipionier Heury Hoek⸗Freiburg. 1902 und 1903 waren mit T. Bache und Th. Heyerdahl wieder die Norweger in der Front. 1904 zeigte das Pendel wieder in den Schwarzwald auf Dr. Karl Gruber⸗Freiburg. Von 1905 ab kommt dann die Berechnung aus der Kom⸗ bination aus Langlauf und Sprunglauf, in die in dieſem Winter, wechſelnd in Form und Ausmaß, Breſchen gelegt — in Deutſchland und der Schweiz. Der Feldberg hatte 905 dieſe erſte Meiſterſchaft in neuer Art, ſie fiel an A. Walter⸗Freiburg⸗München, 1906 fiel die Meiſterſchaft aus, 1907 wurde in Schreiberhan J. Hollmann⸗ Deutſchböhmen, Sieger. 1908 wurde in Bad Kohlgrub Bruno Biehler⸗München⸗Freiburg deutſcher Meiſter. — Braunlage(Harz) errang 1909 Dr. Rudolf Biehler, der Bruder Brunos, den Titel. Rudolf Biehler fiel im Kriege. 1910 war man auf dem Feloͤberg, wo Norwegen mit Spen Trönnes wieder in Front lag. Im Jahr Bezirksmeiſterſchaften 3 Während unſer nachbarlicher Bezirk aus dem 13. Gau, bieg einpfald, ſchon am Samstag, den 13. d. Mts., ihre esjährigen Meiſterſchaften in Speyer am Rhein durch⸗ der dortige Box⸗ und Gymnaſtikklub dem Kampfabend ein vorzügliches Rahmenprogramm mit Fachonberger⸗Wiesbaden, Theilmann⸗Mannheim uſw. bei⸗ —— veranſtalten drei badiſche Bezirke ihre Titelkämpſe käm 2⁰. J anuar. Die oberbadiſchen Fauſtkämpſer dier pfen in Lörrach, die mittelbadiſchen in Karlsruhe und he unterbadiſchen in Mannheim. Der Boyring Mann⸗ 9 im wurde vom Gauführer Schwind mit der Aus⸗ der Treſfen betraut. Es iſt zu erwarten, daß dieſer rührige Verein den Meiſterſchaften ihrer Bedeutung entſprechend einen würdigen Verlauf ſichern wird. Die an den Kämpſen teilnehmenden Bereine haben ihren Leuten * letzten Wochen eine umfaſſende Schulung angedeihen ſo daß die Mehrzahl der in den Ring ſteigenden Kämpfer tatſächlich ausſichtsreiche Anwärter aüf den Mei⸗ Borrt Von den Mannheimern ſtellt ſich die 8 kring⸗Vertretung in der Zahl der Teilnehmer an die pitze. Mit nicht weniger als zwölf Wettkämpfern wird der Boxring auf den Plan treten. Wir finden in der Melde⸗ 1000 Kilometer in 2¾ Stunden Der franzbſiſche Flieger Mafſotte legte die Strecke von 1000 Km. in 2 Stunden, 47 Minuten und Z1 Sekunden zurück und ſtellte damit einen neuen Weltrekord auf. Er flog dabei einen Stunden⸗ Durchſchnitt von 358,158 Km. liſte die Namen der früheren Bézirks⸗ und Gau⸗ m ei ſt er Theilmann und Tiſchner, dazu geſellt ſich der tm letzten Jahr in bedeutenden Treffen bewährte Nachwuchs. Es ſeien genannt die Turnierſieger vom Ofſenbacher und Mannheimer Wettſtreit Wurth, Lerch, Mühlum 1, Falk, Keller, deren Aufgebot durch Zlotecki, Bolz, Weingärtner, Nicklas eine vielverſprechende Ergänzung findet. „Der VfK 86 hat ſein beſtes Material zur Verfügung ſein Fliegengewichtler Gräske beſitzt die größte Ausſicht über den eifrigen Baiker vom Boxring zu ſiegen. Dem ehemaligen Deutſchen Leichtgewichtsmeiſter L u tz dürfte es nicht ſchwerfallen, das Rennen in ſeiner Klaſſe zu machen, wie auch ein Endſieg des Federgewichtlers Huber geſichert ſein dürfte. Von der bewährten alten Vfä⸗Garde erſcheinen Bahr und Jakob, daneben der entwicklungsfähige Halbſchwergewichtler Ganter. Der BfR entſendet als Krönung der Meiſterſchaften — vorzüglichen Halbſchwergewichtler Mater, außer⸗ dem kämpft der flinke Weltergewichtler Köhler, der ſich in beſter Verfaſſung beſindet, und ein guter Nachwuchs mit Reuther, Layer, Günter, Gabler und Döhring. Eine nicht minder erſtklaſſige Beſetzung erfahren die Karlsruher Meiſterichaften, wehrend dte oberbadtechen Titel, kämpſe grßeren Zuſpruch verdient hätten. In Karlsruhe iſt der Boxverein 1922 Beranſtalter und im Freiburger Be⸗ zirk ſind die Kämpfe dem Verein für Körperpflege in Lör⸗ Rach übertragen worden.* Auch Deutſche eingeladen Leichtathletik⸗Wettkämpfe in Antwerpen Schon fetzt beginnt der Beerſchot⸗Athletie⸗Club in Ant⸗ werpen für ſein großes inter⸗ nationales Sportſeſt, das im Auguſt 1034 die beſten Leicht⸗ athleten Eu iſe Hafenſtadt auf den Pl' Suropas in der belgiſchen Hafenſtadt auf den Plan ringen ſoll Belgier haben ihre Einladungen, die Ath Namen der aus dem beteffenden Lande gewünſchten 11 leten enthalten, an die zuſtändigen Landesverbände ge⸗ chtet. Von deutſchen Athleten ſind zur Teilnahme auf⸗ gefordert worden: — Borchmeyer, Hendrix, Metznex, Dr. Trainingskurſen eine gemeſſen. Finnen ſelbſt wünſchen danach traf man ſich in Oberwieſental im Erzgebirge. Dort wurde Ernſt Böhm⸗Hennes(Ernſttal) Meiſter. Die drei ſolgenden Jahre 1912—1914 gehörten wieder Norwegern: in Immenſtadt Peter Oeſtbye, in Oberhof Lauritz Ber⸗ gendahl und in Garmiſch Hannes Gunneſtad. Danach kam die große Lücke der Kriegsjahre. Noch zwei Jahre dauerte es, bis man an den Wiederaufbau im deut⸗ ſchen Schiſport gehen konnte, der ſeine Beſten hatte laſſen müſſen. Der Feldberg machte 1920 den Anſang und Edler v. d. Planitz⸗Chemnitz, kehrte als Meiſter in die Hei⸗ mat zurück. Es ſchloß ſich, ähnlich wie vor dem Krieg, eine Serie von drei Jahren an, wo, wie dort die Norweger, hier die Deutſchböhmen ſiegten: in Oberſtaufen A. Ber⸗ ger, in Krummhübel Vinzenz Buchberger, in Braun⸗ lage(Harz) Joſef Adolf. 1924 ging in Iſuy die Mei⸗ ſchaft nach Thüringen an Kröckel. Das Jahr 1925 brachte eine großdeutſche Mei⸗ ſterſchaft auf öſterreichiſchem Boden, wo in Kitzbühel Endler⸗Schreiberhau(Schleſien) ſiegte. 1926 gab es eine Notmeiſterſchaft, wegen Schneearmut nach St. Anton verlegt und ſpät ausgetragen. Dort wurde Martin Neu⸗ ner Sieger. Der Name Guſtl Müller⸗Bayriſch Zell, wird am eigenen Wohnſitz 1927 mit der Meiſterehrung verbunden. 1928 war wieder der Feloͤberg daran; dort kam in Hans Vinjarengen Norwegen zu Wort bei einer Meiſterſchaft, die im Anſchluß an die Weltolympiade in St. Moritz glänzend verlief. 1929 war es wieder Guſtl Müller, der in Klingental ſiegte, während 1930 in Oberſtdorf der Thüringer Erich Recknagel den Vogel abſchoß, da Müller ein Opfer der Anſtrengung des 50 Km.⸗ Dauerlaufes wurde. Müller kam aber 1931 in Oberhof wieder an die Spitze und hatte damit als einziger den Meiſtertitel ͤreimal inne. In Schreiberhau ging 1932 der Titel an Rudi Matt⸗St. Anton/ Arlberg und 1033 tauchte ein ganz neuer Name in Freudenſtadt/ Baiersbronn auf in Max Fiſcher aus Wangen im Allgäu. Er hat die Auf⸗ gabe der Titelverteidigung Anfang Februar in Berchtes⸗ gaden. Wird ſie glücken? Wer will das ſagen? W. R. der badiſchen Boxer Peltzer, Wegener, Nottbrock, Wegner, Stöck, Wetmann und Sievert. Weiterhin ſtehen auf der Einladungsliſte noch ſo bekannte Leute wie die Italiener Toetti, Beccalt und Facelli, die Finnen Strandwall, Iſo⸗Hollo, Lethinen, Toivonen, Peräſalo, Ketkas und M. Järvinen, die Eng⸗ länder Saunders, Raid, Lovelock und Sorimſhaw, die Un⸗ garn Kovacs, Szabo, Bodoſſi und Remecz, die Schweden Ny, Anderſon und Areskoug, ſowie die Franzoſen Keller, Rochard, Winter auund Noel. 50 v. H. Fahrpreisermäßigung der Reichsbahn Für die Teilnehmer an Trainingskurſen oder Nachwuchs⸗Lehrgängen Nun hat ſich auch die Deutſche Reichsbahn in den Dienſt der Olympia⸗Vorbereitungen geſtellt und damit einen Wünſch der großen deutſchen Sport⸗ und Turngemeinde er⸗ füllt. Die Deutſche Reichsbahn hat beſchloſſen, ab 15. Jan. allen Teilnehmern an Nachwuchs⸗Lehrgängen. oder 50proz. Fahrpreisermäßigung von ihrem Heimatort zum Lehrgangsort und zurück zu geben. Damit dürfte wochl allen Sport⸗ und Turnverbänden die Durchführung ihrer Olympia⸗Vorbereitungsarbeiten er⸗ leichtert worden ſein. Kleine Kachrichten Der ſüddeutſche Rugbymeiſter, der bis 15. April ermit⸗ telt ſein muß, ſpielt am 29. April in der Zwiſchenrunde zur deutſchen Meiſterſchaft gegen den zweiten Vertreter Norddentſchlands. Im zweiten Zwiſchenrundenſpiel tref⸗ fen ſich Norddeutſchlands Meiſter und der Vorrunden⸗ ſieger, Betlin oder Mitteldeutſchland. Das Meiſterſchafts⸗ endſpiel findet am 13. Mai ſtatt. Der Deutſche Turnerbund gliedert ſich jetzt unter Wah⸗ rung ſeiner politiſchen und turneriſchen Eigenarten in die Deutſche Turnerſchaft ein. Der Führer der De, Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer⸗Oſten, hat Pg. Münch vom DiB in den Führerſtab der DT berufen. 50 Prozent Fahrpreisermäßigung gewährt die Deutſche Reichsbahn von jetzt ab allen Teilnehmern on Nachwuchs⸗ Lehrgängen oder Trainingskurſen, die der Olympiavor⸗ bereitung dienen. Den deutſchen Turn⸗ und Sportver⸗ bänden werden damit ihre Olympiavorbereitungen er⸗ leichtert. Eine Verpflichtung zur Erringung des Deutſchen Turn⸗ und Sportabzeichens hat der Gau Mitte des Deutſchen Fußball⸗Bundes und des Deutſchen Leichtathletik⸗Verban⸗ des allen Spielern der erſten Fußball⸗ und Hauoball⸗ mannſchaften des Gaues auferlegt. Sein erſtes Spiel als Berufsſpieler lieſerte der frühere amerikaniſche Tennismeiſter und einſtige Wimbledonſieger, Ellsvorth Bines in Neuyork. Er unterlag dem um faſt 20 Jahre älteren ehemaligen Weltmeiſter Big Bill Tilden nach einem raſſigen Kampfe mit:8,:6, 216. 5 abend die Deutſche Kunſtturner beim Olympia Vertieſung der ſportlichen Beziehungen Als nach vielen Jahrhunderten zum erſten Male wieder ein Olympia ausgeſchrieben wurde, und zwar in der Hauptſtadt Griechenlands Athen, lehnte die Deutſche Turnerſchaft die Teilnahme ab, da ſie bei dͤer Einladung übergangen war. Trotzdem fuhren deutſche Kunſtturner zum Olympia. Es waren in der Hauptſache Berliner, ſo Karl Schumann, Alfred Flatow und Weingärt⸗ ner. Sie ollein errungen goldene und zweimal auch ſilberne Plaketten beim Pferd⸗, Reck⸗ und Barrenturnen, waren alſo den anderen Nationen an dieſen Geräten weit überlegen. Außerdem beſiegte Schumann den rieſenhaften Griechen Mitropulos beim Ringkampf. Erſt 1908 dann nahm die Turnerſchaft als Verband am Olympia in London teil. Die deutſchen Kunſtturner waren auch diesmal an Schwierigkeit und Ausſührung ihrer Uebungen den anderen überlegen. Doch bei der Be⸗ wertung kamen ſie erſt hinter die Italiener, Franzoſen und Engländer. Das Kampfgericht beſtand— ganz gegen die Olympiaregeln— nur aus Engländern. Politiſche Dinge ſpielten herein. Beim Muſterriegenturnen wurde den Deutſchen der erſte Preis, die Coupe Olympique, ein goldener Pokal zugeſprochen. Hier war Deutſchland zu überragend. Es darf ſich ſo niemand wundern, daß die Deutſche Turnerſchaft dem ſolgenden Olympia 1912 in Stockholm wieder fernblieb. Als nach dem Kidriege die Welt wieder zum Olympia aufrief, war zu Anfang, beſonders in Paris 1994 natürlich der Deutſche nicht dabei. Bald machte ſich bemerkbar, wie wenig Reiz ein Olympia ohne ihn hat. Man prägte den „Das Olympio in Paris war ein Olympia ohne opf“. Aus der badiſchen Turnerſchaft Aus den Ereigniſſen des Gaues 14 der D ragt am nächſten Sonntag der Auftakt des T V 1834 Pforzheim — ſeinem 100jährigen Jubiläum hervor. Aus dieſem nlaß turnt im dortigen Saalbau die Deutſchland⸗ riege der Din ſtarker Beſetzung. Zweiſelsohne wird dieſe Veranſtaltung in der alten Turnerſtadt eine ſtarke Beachtung erfahren. In den Kreiſen und Bezirken iſt das Arbeits⸗ programm ziemlich beſchränkt. Turnwarte⸗Ver⸗ ſammlungen und Vorturnerſtunden ſind an⸗ geſetzt im Kreiſe Bad.⸗Neckar und Karlsruhe. Ebenſo im Kreis Breisgau,—992 noch eine Uebungsſtunde der Kunſtturner⸗Vereinigung des Murgtalkreiſes in Hilpertsau kommt. Der Hegau⸗Bodenſee⸗Kreis führt einen Schneelauflehrgong in Engen durch, und die Schiedsrichtervereinigung des Bad.⸗Neckar⸗ Kreiſes hat eine Verſammlung in Heidelberg. An weiteren Vereinsveranſtaltungen ſind zu nennen am Samstag⸗ Winterfeier des TV Neckargemünd und ein weiterer Lichtbildervortrag des TV46 Mannheim. Endlich iſt am Sonntag noch im Murg⸗ tolkreis ein Handballſpiel für die Winter⸗ hilfe vorgeſehen, das in Rotenſels ausgetragen wird. Die Frau und die Leibesübungen Der Turnverein Mannheim von 1846 zeigt in ſeiner Morgenveranſtaltung am nächſten Sonntag im Univerſum die Entwicklung der Leibesübungen des weib⸗ lichen Geſchlechts. Schon der Rahmen dieſer beſonderen Veranſtaltung hat einen neuartigen Charakter. Einmal ſind es aus Aplaß des 5jährigen Beſtehens der Schülerinnenabteilungen nur die weib⸗ lichen Gruppen des Vereins— die Schülerinnen⸗, Turnerinnen⸗ und Frauenabteilungen—, die durch ihre turneriſche Arbeit den Gedanken der Leibesübungen in noch ſernſtehende Kreiſe unſeres Volkes tragen wollen. Zum andern ermöglicht die aus dem gewohnten Rahmen heraustretende Geſtaltung der Uebungsfolge einen äußerſt vielſeitigen Einblick in die Entwicklung der Leibesübungen für das weibliche Geſchlecht in mehr als drei Jahrzehnten.—— Lieſel Storz, die jetzige tüch⸗ tige Leiterin der weiblichen Abteilungen des Vereins, hat hierbei eine Vierteilung des Programms in geſchickter Weiſe zur Grundlage gemacht. Nach dem Auf⸗ takt ſteht zunächſt die alte Zeit im Mittelpunkt, die überleitet zu den neuen Wegen, während im letzten Teil die Tanzformen zu ihrem Rechte kommen. Im Gegenfatz zu den alljährlichen Roſengarten⸗ Schauturnen— das 23. geht am 4. März vor ſich—, die alle Abteilungen in ihrer vollen Stärke und Größe auf dem Plan ſehen, ſtellt dieſe Sonderveranſtaltung in der Tat eine Neuerung dar, die zweifelsohne ſtarke Beachtung finden wird, weil für alle weiblichen Alters⸗ gruppen ein Vergleich und Zuſammenhang ebenſo gegeben iſt, wie für die Auffaſſung der Betriebs⸗ und Arbeits⸗ weiſen in einer Zeit, die Neulond darſtellte, und der Betriebsweiſe unſerer Tage. Angarns endoͤgültige Elf für den Frankfurter Länderkampf Ing. Fobian, der offizielle Reiſebegleiter der unga⸗ riſchen Fußball⸗Nationalmannſchaft, iſt bereits in Frank⸗ furt a. M. eingetroffen. Von ihm erfahren wir, daß die Ungarn am Sonntag das Länderſpiel gegen Deatſchland im Frankfurter Städion nunmehr endgültig mit der folgenden Mannſchaft beſtreiten werden: Hada (Ferenezvaros) Steruberg Biro (ẽUñipeſt)(3. Bezirk) Seres Szücs Szalay (alle Uipeſt) K. i Sztrigan Polgar Toldi Titkos 3. Bez.(Bocskai)(beide Ferenezvaros)(Hungaria) Der einzige noch nicht endgültig beſetzte Poſten iſt der des Torhüters. Für Hada kommt hier auch noch Denes Deutſchland und Finnland Unſere ſportlichen Beziehungen zu dem kleinen Finn⸗ land, das ſo viele große Sportler hervorgebracht hat, rei⸗ chen bereits viele Jahre zurück. Als im Jahre 1921 in Helſingfors die erſten Fußball⸗Länderkämpfe gegen die Vertreter nicht ſkandinaviſcher Länder ausgetragen wur⸗ den, weilte auch die deutſche Nationalmannſchaft oben im hohen Norden zu Gaſt. Die Aufnahme dieſer Beziehungen war der natürliche Niederſchlag längſt beſtandener Freund⸗ ſchaft zwiſchen beiden Ländern. Seitdem haben ſich deutſche und finniſche Sportler wiederholt in friedlichem Kampfe In keinem Lande fanden die hervorragenden Leiſtungen der Kolehmainen, Nurmi oder Järvinen grö⸗ ßere Anerkennung als gerade in Deutſchland, deſſen Aktive— wir brauchen es nicht zu verhehlen— durch die finniſchen Athleten mächtig angeſpornt wurden. Unzweifel⸗ haft feſt ſteht die überragende Stellung, die Deutſchland und Finnland in der europäiſchen Leichtathletik einnehmen. Mit Recht wurde daher bedauert, daß es bis jetzt zu keinem Abſchluß eines leichtathletiſchen Länderkampſes zwiſchen Deutſchland und Finnland gekommen iſt. Es mehren ſich jedoch die Anzeichen, daß nicht nur ein ſolcher Länderkampf in nahe Ausſicht gerückt iſt, ſondern daß man auf verſchiedenen ſportlichen Gebieten eine Ver⸗ tiefung der Beziehungen erwarten darf, und daß ſchließ⸗ lich auch die deutſchen und finniſchen Turner ſich in abſeh⸗ barer Zeit in einem Länderkampf meſſen werden. Die eine ſtarke Annäherung an den deutſchen Sport. Die Möglichteit iſt durchaus gegeben, daß es noch in dieſem Jahre in Berlin zu einem Länderkampf zwiſchen Deutſchlands und Finnlands Leichtathleten kommen wird. Vorausſetzung iſt lediglich die zu findende Ueber⸗ einſtimmung in den techniſchen Einzelheiten bei der Feſt⸗ legung des Programms. Der Rückkampf müßte dann im Jahre 1935 in Helſingfors ſtattſinden. Auch zwei Län⸗ derkämpfe der Kunſtturner bahnen ſich an. Schon Ende März oder Anfang April wollen die finniſchen Tur⸗ ner, von denen bekanntlich Savolainen und Terasvirta bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles eine gaug groß⸗ 60 4 wird. tetl eereichen! artige Rolle ſpielten, nach Deutſchland kommen. Am 3. oder 4. Juni ſollen die deutſchen Turner dann in Helſing⸗ fors zum Länderkampf antreten. Im Winterſvort hoffen die Finnen ebenfalls auf eine Vertiefung der be⸗ ſtehenden Beziehungen. Ein Großereignis wäre fraglos ein Länderkampf Deutſchland— Finnland mit einem Pro⸗ gramm, das die volkstümlichen Winterſportarten enthält, alſo Schilauf, Eisſchnellauf und Eiskunſtlauf. Dieſer Län⸗ derkampf könnte jedoch nicht vor 1935 zum erſten Male durchgeführt werden. Schneller könnte es jedoch zu einer Begegnung mit den finniſchen Ringern kommen, die noch immer eine füh⸗ rende Stellung in Europa behaupten. Die Finnen wären bereit, im Anſchluß an die in Rom ſtattfindenden Europa⸗ meiſterſchaften zum Länderkampf in Deutſchland anzutre⸗ ten. Natürlich werden auch die Fußballer ihre ſtändigen Länderſpiele weiterführen. Zum letzten Male trafen die beiderſeitigen Ländermannſchaften im Juli 1932 in Helſing⸗ fors zuſammen. Da bisher alle zwei oder drei Jahre ein Länderkampf ſtattfand, wird man in abſehbarer Zeit vom Abſchluß des nächſten Spieles hören können. Selbſtverſtändlich können ſich die ſportlichen Beziehun⸗ gen nicht allein auf Länderkämpfe beſchränken. Auch Sport⸗ reiſen einzelner Sportler oder kleinerer Mannſchaften werden beide Länder einander näher bringen. In Helſing⸗ fors ſpricht man bereits davon, daß unſer Hans Heinrich Sievert am 30. Juni und 1. Juli in Tammersfors mit Achilles Järvinen im Zehnkampf zuſammentreffen Dieſer Kampf würde durch die in Ausſicht genom⸗ mene Beteiligung des bekannten Letten Dimſa noch an Intereſſe gewinnen. Schließlich darf man noch erwähnen, daß der ausgezeichnete finniſche Bruſtſchwimmer und frü⸗ here mehrfache Europa⸗Rekordmann Reingoldt ſich mit der Abſicht trägt, in dieſem Jahre bei verſchiedenen Ver⸗ anſtaltungen in Deutſchland an den Start zu gehen. Die Verwirklichung all ͤieſer Pläne wäre ſehr zu be⸗ grüßen; ſie würden auch die deutſchen Olympia⸗Vorberei⸗ tungen nicht ſtören, ihnen im Gegentetl fraglos zum Vor⸗ Nach Paris ſprachen ſich wieder viele Leute in Deutſch⸗ land für die Teilnahme an dem Kampf der Völker aus. 2 Aber die Deutſche Turnerſchaft ſogte auch diesmal ab. Sie begründete ihre Abſage mit dem Beſchluß:„Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft ſteht auf dem Stondpunkt, daß an den Veranſtaltungen, an denen die bisherigen Feind⸗ ſtaaten teilnehmen, die D ſich nicht beteiligt, ſolange noch ein Feind auf deutſchem Boden ſteht!“ Dieſer Standpunkt liegt dem Verſtändnis unſeres Vol⸗ kes heute näher denn je. Doch das Gift der Folgen des Weltkrieges verlor mit den Jahren einen großen Teil ſe⸗ ner Kraft. Schon 1928 erlaubte die Deutſche Turnerſchaft ihren Volksturnern(Leichtathleten) die Teilnahme am Olympio in Amſterdam. Damals wurde Lam⸗ mers Dritter beim 100⸗Meter⸗Lauf. Auch am Olympia 8 1932 in Los Angeles beteiligten ſich Mitglieder der 5 Deutſchen Turnerſchaft, aber keine Geräteturner. Viel⸗ 3 leicht war es gut ſo, denn noch 1928 wurden die Schweizer 5 — und ſie waren die beſten Turner beim Ihympia in— Amſterdam— ſchlechter bewertet, als die Vertreter an⸗ derer Völker. In Los Angeles brach Miez, der einzige Vertreter der Eidͤgenoſſen, gleich nach der erſten Uebung den Kampf ab, weil er ſich ſchon hier benachteiligt ſoh, ob zu Recht oder Unrecht, haben wir nicht zu entſcheiden. Nun kommt das Olympia in Berlin. Die 8 Deutſche Turnerſchaft hat die Teilnahme all threr befähigten Mitglieder, auch der Geräteturner, feſt zugeſagt. Schon wird zielbewußt georbeitet. Die Weltmeiſterſchaften in Budapeſt bilden für den deutſchen Geräteturner einen Prüſſtein auf dem Wege zum Olympia; denn noch ſehlt ihm viel Erfahrung beim Gerätewettkampf mit anderen Völkern. (8. Bezirk) in Frage. Die Ujpeſt⸗Spieler ſind aus Nord⸗ afrika gleich nach Frankfurt gefahren, die übrigen Spieler treffen gemeinſam am Samstagnachmittag von Budapeſt kommend in der Mainſtadt ein. Amoronung des Kanu-Verbandes vollendet Die Gliederung des alten Deutſchen Kanu⸗Verbandes in Kreiſe entſprach bereits im großen und ganzen der Gau⸗ einteilung des Reichsſportführers. Es war lediglich not⸗ wendig, die größeren Kreiſe des DKV zu unterteilen. Die Neugliederung der entſprechenden Kreiſe Niederrhein und Oberelbe⸗Kreis und die Gaue Niederrhein, Mittelrhein und Weſtfalen ſowie Sachſen und Mitte iſt Ende 1083 er⸗ ſolgt. Auch der bisherige Oberrhein⸗Moinkreis, wurde unterteilt in die Gaue Südweſt, Baden, Württemberg, o daß ſeit 1. Janur 1934 der Deutſche Kanu⸗Verband reſtlos in ſeiner Gliederung der Gaueinteilung des Reichsſport⸗ führers entſpricht. Die Führer des Deutſchen Kanu⸗Ber⸗ bandes und der Deutſchen Jugendkraft haben ein Ab⸗ kommen zur Eingliederung der Kanu⸗Abteilungen dieſes Verbandes in die Fachſchaft„Deutſcher Kanu⸗Verband“ ab⸗ geſchloſſen. Damit iſt ein weiterer großer Schritt im deut⸗ ſchen Waſſerſport getan. Bruno Loerzer in Alexanoria — Anläßlich ſeines Aufenthaltes in Kairo beſuchte der Führer des deutſchen Luftſportes, Loerzer. die Eltern des Stellvertreters des Führerssr Rudolf Heß in Alexandria. Das Bild zeigt vor der Maſchine ſtehend Präſident Loerzer, in der Maſchine vorn Schwabe, dahinter der Vater des Stellvertreters des Führers, Heß. 5 Was hören wir? Samstag, 13. Januar Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Morgenkonzert(Schallol.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.). 10.10: Fröhl. Wochenend(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Neueſte Schallplatten.— 14.30: Kinderſtunde.— 15.15: Lernt morſen.— 15.30: Ca⸗ ruſo ſingt.— 16.00: Konzert.— 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Wochenſchau.— 18.35: Allexhand neues und nütz⸗ liches Kraftſahrzeugzubehör.— 19.00: Stunde der Nation aus Köln: Wir ſuchen Vollslieder. 20.00: Griff ins Heute.— 20.10: Oaſe Kufra. Auf den Spuren einer ver⸗ ſchollenen Kultur. Zwiegeſpräch mit Ley Frobenius.— 20.40: Aus Winkeln und Gaſſen. Heitere muſitaliſche Folge. — 22.20: Du mußt wiſſen. 22.45: Schallplatten.— 29.00: Aus Dortmund: Bericht vom Sechstagerennen.— —17— Buntes Allerlei in Wort und Ton.— 24.00: Nacht⸗ muſik. 8 München .45: Schallplatten..25: Frühkonzert.—.00: Stunde der Hausfrau. 11.00: Vom L 12.00: Nittagskonzert.— 13.35: Zur Zerſtreuung(Schall⸗ platten).— 14.45: Miniaturen.— 15.20: Leſeſtunde.— 8 16.00: Konzert.— 17.20: Deutſche Geſpräche.— 17,0: Klaviermuſit von Frauz Schubert.— 18.35: Für die Iu⸗ gend.— 20.10: Unterhaltungstonzert.— 22.35: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 35: Frühkonzert.— 10.10: Schulſunk.— 11.45: 3— 12.05: Schulfunk⸗Feierſtunde.— 14.00 80 2 8(Schallpl.). 15.00: Baſtelſtunde.— —59 irtſchaftliche Wochenſchau.— 17.00: Sportwochen⸗ —— 1520. Moderne Tanzmuſik. 18.05: Junge —— 18.25: ur Unterhaltung.— 20.10: Zur Unter⸗ holtung.— 22.25: Einkehr in die Schihütte. Wien.58 99 16.50. Unterhaltungskonzert.— 20.05: Der Traum ein Leben. Dramatiſches Märche Gri 9 Tanzmuſik(Schallyl). e Hauptſchrinietter. H. U. Merßnei 7 Verantwortlich fur Politit: H. A. Meißner⸗ Handelsterl: eu'lleton:. O. Eiſenbart ⸗ okaler Teil: 05 5 75 W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und den übrigen eil: 6. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Faude ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Trucker und Verleger ruckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1, 426 Durchſchnütts⸗Auflage im Dezember; 21000 * Rr Frr unverlangte Beiträge keine Gewähr Vücgiendung nur bei Rücporte Freitag, 12. Januar 1934 Im Geſchäftsbericht des Rheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſchen Kohlen⸗Syndikats Eſſen, der der GB. vom 25. Januar vorgelegt werden ſoll, heißt es, daß auch in den europäiſchen Ländern und beſonders in Deutſch⸗ land nach dem überaus ſchlechten Jahr 1932/33 eine ge⸗ wiſſe Belebung der Produktion feſtzuſtellen iſt. Die Welt⸗ kohlenproduktion war in den letzten Jahren immer geringer geworden, um im Berichtsjahr einen Tiefſtand zu erreichen, von dem ſich im laufenden Jahr eine Beſſerung anbahnte. Die Entwicklung, die die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe im laufenden Jahr genommen haben, läßt es berechtigt erſcheinen, daß hoffnungsfreudiger in die Zukunft geblickt werden kann. Die von der Deutſchen Reichsbahn im Zuſammenhang mit der Neuordnung der Kohlentariſe um die Jahreswende 193132 vorgenommene[ lapitals von 40 auf 18.5 Mill. Schw. Fr. erfolgt. Im Ab⸗ durchgeführt werden, 0 K1 21 ffektenbö Auf Beſchluß des Vor⸗ vw 30 00 n. hle nach Frankreich zugebilligt wer⸗* Mannheimer Effektenbörſe. Auf Beſchluß des Vor erhebliche Senkung der Kohlenfrachten hat aller⸗ 9 5 FJ T 2— 500 Menne fran⸗ſtandes der Monnheimer Wertpapierpörſe werden für die dings weder den Verkehrsrückgang aufhalten können, der f daß ſie die reſtlichen 50 v. H. der Aktien Serie B, die beie zöſiſcher Grubenhölzer aufnehmen würde.— Die fran⸗Folge ſeweils Dienstags und Freitags während durch die in unverminderter Schärfe andauernde Wirt⸗ ſchaftskriſe bedingt wurde, noch den gegenüber den Vor⸗ jahren ſogar geſteigerten Einbruch fremder Kohle. Auch ſonſt hat die Neuordnung der Kohlentarife in der Wirt⸗ Der nur für Inlandskohle geltende oberrheiniſche Um⸗ ſchlagstarif, der namentlich für den von In⸗ und Aus⸗ landskohle ſtark umſtrittenen Abſatzmarkt in Süddeutſchland von großer Bedeutung iſt, iſt ge⸗ legentlich der neuen Regelung am 1. April 1932 nur außer⸗ ordentlich gering ermäßigt worden, ſo daß das Frachtber⸗ hältnis des gebrochenen Weges nach Süddeutſchland zu dem des unmittelbaren Bahnweges ſtark zu ungunſten des Bahn⸗Waſſerweges verſchlechtert iſt. Die Waſſerfrach⸗ ten auf dem Rhein und den weſtdeutſchen Kanälen haben im Berichtsjahr ihren der Wirtſchaftskriſe und dem daraus folgenden geringen Angebot von Frachtgütern entſprechen⸗ den Tiefſtand im allgemeinen beibehalten. Im Verlaufe der Kriſe, die im Jahre 1930 ein⸗ ſetzte, wies die Steinkohlengewinnung in Deutſchland im verfloſſenen Jahr den tiefſten Stand auf; ſie war mit 104 740 000 To. aber auch die niedrigſte ſeit Anfang des Jahrhunderts. Gegenüber dem Vorjahr mit 118 640 000 To. betrug der Rückgang 13 900 000 To. oder 11,72 v. H. Der Steinkohlenverbrauch Deutſchlands, berechnet aus der Förderung zuzüglich der Einfuhr und abzüglich der Ausfuhr, ſchrumpfte im ver⸗ gangenen Jahr weiter um 9016 000 To. oder 9,7 v. H. auf 83 923 000 To. gegenüber dem Vorjahre ein. Die Ge⸗ ſamtausfuhr ging auf 2 097 732 To. zurück, das ſind 2 496 029 To. oder 10,58 v. H. weniger als im Vorjahre. Umbaumaßnahmen im Erdölkonzern SBerlin, 12. Jan.(Eig. Dr.) Die ao. GV der Deut⸗ ſchen Petroleum A G genehmigte gegen 410 Stimmen (Prag) verkauft. HANDELS- vο WIRTSCHA der Neuen Mannheimer Zeitung Rheinisch-Wesifälisches Kohlensyndikal Sieinkohlengewinnung auf ſieisiem Siand ſtellt ſich auf 1 464955 Lſtr. gegenüber 1 495 172 Lſtr. im Vorjahr. SO Aus dem Konzern der„National“ Allgemeine Ver⸗ ſicherungs⸗AG, Stettin. 12. Jan.(Eig. Dr.) Die GB hat am 21. Dezember 1933 die Erhöhung des AK um 1500 StA zu je 300/ beſchloſſen, die mit 27,5 v. H. einzu⸗ zahlen und mit einem Aufgeld von 22,50/ auszugeben ſind. Dieſe Kapitalerhöhung iſt von der„National“ All⸗ gemeine Verſicherungs⸗Ac betrug vor der Erhöhung 602 000 J. * Continentale Geſellſchaft für Bank und Induſtrie⸗ werte, Baſel. Die Geſellſchaft teilt mit, daß ſie einen be⸗ trächtlichen Betrag ihrer 5proz. Obligationen von 1930 zurückkaufen will. Bekanntlich iſt während der beiden letz⸗ ten Jahre bereits eine Verminderung des Obligationen⸗ der Gründung von der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt über⸗ nommen worden waren, einberufen werde. Zu einem nicht geringen Teil Hürften die jetzt zur Obligationsrückzahlung aufzuwendenden Beträge aus dieſer Transaktion her⸗ * Verſtärkte Belebung bei Bremer Gas. Die o. GV genehmigte den bekannten Abſchluß für 1932/33, auf 8,0 Mill. AK werden 6(7) v. H. Dividende ver⸗ teilt. Aus dem AR ſind ausgeſchieden D. Schnur⸗ buſch⸗Bremen, Dr. M. Vogelſtein⸗Berlin. Neu⸗ gewählt wurden zwei Direktoren der Elektrizitäts⸗AG vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a..: Friedrich Egger und Kröhnke. Wie nach Schluß der GV mit⸗ geteilt wurde, hat die gegen Ende des Geſchäftsjahres ein⸗ ſetzende Belebung in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres eine Berſtärkung erſahren. In der GV war ein AK von 6 800 880/ vertreten, davon 3,347 Mill./ durch das RWe und 2/0 Mill./ durch Lay⸗ meyer. ! Beſitzwechſel in Außiger Chemiſche Aktien. Aus Wie wird gemeldet: In den Attien des Vereins für chemiſche und metallurgiſche Produktion in Außig an der Elbe (Außiger Chemiſche) iſt ein Beſitzwechſel erfolgt. Der Generaldirektor der ausländiſchen Holding⸗Geſellſchaft der Oeſterr. Credit⸗Anſtalt, Tereſtſchenko, hat den noch von der Bodenkreditanſtalt ererbten Beſitz der Credit⸗Anſtalt an Altßiger Chemiſche⸗Aktien an die Zivnoſtenſka Banka Dem Vernehmen nach umfaßt das Ge⸗ ſchäft rund 22000 Stück Aktien, ſomit faſt 9 v. H. des geſamten AK. Die Zivnoſtenſka Banka, die ihre ohnehin überragende Machtſtellung innerhalb des Mehrheitsſyndi⸗ kats des Außiger Chemiſchen Vereins durch dieſe Maß⸗ nahme erheblich erweitert, bezahlt für das Paket rund 17 Mill. Ke., d. h. 775 Ke. je Aktie, während die letzten Kurſe in Prag zwiſchen 728 und 750 Ke. ſchwankten. (O0 30 v. H. Umſatzſteigerung bei der Schuhfabrik Lingel. Erfurt, 12. Jan.(Eig. Dr.) Die Schuhfabrik Lingel AG., die bereits am Ende des Geſchäftsjahre 1932⸗33 auf einen erhöhten Auftragseingang hinweiſen konnte, berichtet nehmungen haben zur Regelung des Marktes für Kalt⸗ aſphalt mit dreijähriger Gültigkeit einer Kaltaſphalt⸗Ver⸗ eingiung gegründet. An die Stelle zahlreicher Konven⸗ tionen iſt hierdurch eine einheitliche Regelung für das ganze Reichsgebiet getreten. Hinſichtlich der Preiſe wurde beſchloſſen, die im Jahre 1933 gültigen Kaltaſphalt⸗Preiſe unverändert beizubehalten. Einigung in der Textil⸗Submiſſionsfrage. Berlin, 12. Fanuar.(Eig. Dr.) Zwiſchen der Fachgruppe Tex⸗ tilinduſtrie einerſeits, dem Reichsverband der Groß⸗ und Mittelbetriebe des deudſchen Einzel⸗ handels und dem Reichsverband Großeinkaufsverbände andererſeits iſt eine Einigung in der Submiſſiomsfrage zuſtandegekommen. Austauſch engliſcher Kohle gegen franzö zruben⸗ 60 12.(Eig Dr.) In unterrichteten Kreiſen wird beſtätigt, daß die franzöſiſche Regievung dem Austauſch engliſcher Kohle gegen fran⸗ zöſiſche Grubenhölzer grundſätzlich zugeſtimmt hat, doch muß die Organiſation dieſes Austauſches noch England ſoll die zuſätzliche Einfuhr zöſiſch⸗engliſchen Kontingentsver handlungen ſcheinen ſich nach franzöſiſchen Informationen günſtig zu entwickeln. Es iſt damit zu rechnen, daß England ebenſo wie die Vereinigten Staaten die Zuteilung der alten Kon⸗ Frs-ZELTTUNG Abend-Ausgabe Nr. 20 Beſriedigende Geschäfislage der Meiallwarenindusirie O Berlin, 12. Jan.(Eig. Tel.) Der Reichsbund der deutſchen Metallwareninduſtrie ſtellt auf Grund ſeiner regelmäßigen Umfrage bei den ihm ange⸗ ſchloſſenen Firmen feſt, daß im Dezember 1933 der Geſchäftsgang der Blech und Metall verarbeitenden In⸗ duſtrie, von einzelnen Ausnahmen abgeſehen, als befrie⸗ digend zu bezeichnen iſt. Die günſtig lautenden Berichte iüberwiegen bei weitem. Einzelne Firmen melden Stei⸗ gerungen des Auftragseingangs um 10 bis 40 v. H. über Vorjahrshöhe. Im weſentlichen iſt das Anſtei⸗ gen des Beſchäftigungsſtandes auf ſaiſonmäßige Gründe zurückzuführen. Es wird nun beſonderer Anſtrengungen be⸗ dürfen, um das Sinken des Auftragseingangs in mäßigen Grenzen zu halten. Wenn aber die Induſtrie gemeinſam an die Meiſterung des Problems der Ueberwindung der Arbeitsloſickeit herangeht, wird es ſicher gelingen, aller etwa eintretenden Schwierigkeiten Herr zu werden. der üblichen Börſenzeit im Saale der Effektenbörſe Zu⸗ ſammenkünfte von Vertretern der Banken und Bankiers von Mannheim und Ludwigshafen ſtattfinden. Sprech⸗ tage“, die dem Abſchluß von Börſengeſchäften und dem unmittelbaren Gedankenaustauſch über alle Fragen des 5 8 ansa vie öi In 1 9—90 ſchaftnicht den Anklang gefunden, den die Deutſche[rühren. Die Angebotsfriſt für die Obligationsinhaber tingente, alſo die Aufhebung der zum 1. Januar verfüg 0 Reichbahn erwartet hat⸗ 5 läuft bis 31. Januar 1934. Kürzung auf 25 v. H. erreichen wird. Geld⸗ und Kapitalmarktes dienen ſollen. Geschäfissfille an den Börsen Renien anlangs gui gehalien/ Akſien nichi einheinheiilich/ Kurse abbrõckelnd Mannheim uneinheitlich Der Aktienmarkt war heute vernachläſſigt und unein⸗ hettlich, während ſich für Renten weiter Intereſſe zeigte. Farben gaben auf 125 nach, Waldhof auf 47%, gut behauptet blieben Daimler und etwas feſter lagen Weſteregeln Kali. Für einige Brauereiwerte, wie Eichbaum und Kleinlein, beſtand Nachfrage auf erhöhter Baſis, dagegen Ludwigs⸗ hafener Aktienbrauerei angeboten. Bank⸗ und Verſiche⸗ rungswerte waren ohne Geſchäft. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz und Neubeſitz des Reiches gut behauptet. Gold⸗ pfandbrieſe wenig verändert. Mannheimer Altbeſitz blieb geſucht. 55 Fraukfurt uneinheitlich An der Börſe iſt es ſtiller geworden. Die Publi⸗ kumskäufe haben etwas nachgelaſſen. Auf der anderen Seite hält die Bankenkundſchaft jedoch an ihrem Beſitz feſt, was allein ſchon zu einer an ſich widerſtandsfähigen Tendenz führt. Aktien waren infolge der Geſchäftsſtille uneinheitlich. Renten gut gehalten, teilweiſe etwas feſter. Die Ausführungen des Staatsſekretärs Reinhardt über die Frühjahrsarbeitsſchlacht, daneben die Meldungen über Steigerung der Roheiſengewinnung und des erhöhten Stichſtoffverbrauches u. a. m. gaben der Börſe eine Stütze. Altbeſitz war um insgeſamt +K v. H. befeſtigt, Neubeſitz eine Kleinigkeit freundlicher. Späte Schuldbuchforderungen waren gut behauptet. Das Geſchäft in Dollarbonds und umgetauſchten Reichsmark⸗Anleihen hat weſentlich nach⸗ gelaſſen, die Kurſe woren unverändert. Am Altienmarkt wurden ſpäter Kali Weſteregeln Im Verlaufe war das Geſchäft weiter ſehr klein, die Tendenz aber etwas freundlicher, da vereinzelt kleine Publikumskäufe erfolgten. Am Rentenmarkt gin⸗ gen Altbeſitz auf 98,80, waren aber in der zweiten Börſen⸗ ſtunde mit 98 zu hören. Neubeſitz verloren 427/ Pfg., Staatsanleihen waren bis 7 höher. Z4er Poſtſchätze 80 Pfg. ſchwächer. Provinzialanleihen befeſtigten ſich um %. Sehr feſt lagen USA⸗Dollaranleihen. Die großen 3 v. H. bei 50proz. Repartierung, die kleinen 5 v. H. bei 25proz. Repartierung. Krupp⸗Dollar⸗Anleihe nach mehr⸗ tägiger Ausſetzung plus 10, Stadtanleihen waren gehal⸗ ten, Pfandbrieſe überwiegend freundlicher. Am Kaſſamarkt überwogen die Abſchwächungen. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: 1034er Emiſſion I und II—, 1940er Emiſſion IJ 9674, 97,12, Emiſ⸗ ſion II—, 1943er bis 48er 94, 956, Emiſſion II 1945er bis 48er 9462, 95,62, Wiederaufbauanleihe 1945er, 46er und 48er 60,37ͤ. Gegen Schluß bröckelten die Kurſe infolge des ſtillen Geſchäftes eher wieder ab. Farben ſchloſſen 7 niedriger als geſtern, Rheinſtahl verloren ihren Anfangsgewinn, auch Feldmühle waren angeboten, da⸗ gegen Engelhardt um 177 v. H. erholt. Neubeſitz gaben weiter auf 19,10 nach. Berliner Devisen Uiskontsatz: Reichshank 4, Lombard 5, privat 3/ v. K. 1 gertra nach die Roſitzer Mi⸗ über eine weitere Vergrößerung des Abſatzes um nahezu 85 ſpät 1 5————* 0 8 beel 30 v. H. über Vorjahreshöhe. Die Arbeiterzahl iſt um 130[mit%1 v. H. Kursſteigerung feſtgeſetzt, unverändert blie⸗ Rm.— 75—.— ſchaft auf die Deutſche Petroleum A G über⸗ erhöht worden. ben Reichsbankanteile, Gesfürel und Tietz. Daimler 7 8 Susbes⸗nes 18.72/ 0,4 05) 06885 0662 geht, ſowie den damit im Zuſammenhang ſtehenden* Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigstzafen a. Rh. toren waren 26 v. H. freundlicher. Siemens etwa 1 v. H. Kanade kan. Dollar.195.677).633/.682•[.858 Dividendengaranttevertrag für die außenſtehenden Aktio⸗ Die Herren Dr. Richard Kahn⸗Starré⸗Nonnheim und ſchwächer. Im weiteren Verlaufe herrſchte weitgehendſte Japan. 1en 365 2092 08 8 näre der Deutſchen Petroleum AG. Der Vertrag ſieht Juſtizrat Dr. M. Mayer⸗Ludwigshaſen a. Rh.⸗Heidelberg Geſchäftsſtille, doch, lagen die Kurſe am Aktien⸗ Rairo. lägnpt. Pid.— 05 14.075 vor, daß die Deuteche Erdöl Ach ſich gegenüber der Deut⸗ ſind aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden. markt ziemlich unverändert. Rhfinan kaunten ſich um 7⁴— 3— S—— ſchen Petroleum A, für die Zeit vom 1. Januor 1034 bis O Friedrich Rückforth AG, Stettin. 12. Jan.(Eig.[v. H. erhöhen. Chade plus.* New Hork: 1 Dodar 2½ 4,108 26/7 2,58 2687 26688 31. Dezember 1040 verpflichtek, den Inhabern der außen⸗ Dr.] Die GB der zum Rückforth⸗Konzern gehörenden[anleihen lagen ſpäter aleichfalle, 50 8 99 Rio de Jancltol Millr.—.502] 0226.228 0,226 0,228 ſtehenden Aktionäre der Depag eine Dividende von jährlich[ Friedrich Rückforth Al§, Stettin, erledigte die Regularien] E, Mubeſic und ſpnte Sthurbuched ie mlich bebaupteten enmne Godnes 7,16873 1659 16092 1665 16551 mindeſtens 4 v. H. zu gewähren, falls die Deutſche Petro⸗ zum 30. Sept. 1633. Der Verluſt von 10 21(4545)„ Der Pfondrieſn arket hette bei ziemlich, Pn eee 84 0 22 0 leum Ac einen geringeren Satz zur Ausſchüttung bringt.][wird wieder vorgetragen. Im neuen Geſchäftsjahr habe 5 8 en a———— 2 85.37 93—.— 1— 52 40 Wirtſchaftlich geſehen bedeutet der Uebergang der Roſitzer ſich eine erfreuliche Umſatzbelebung bemerkbar gemacht. 1160 3 2 0 unperändert Bukareſt.. 100 Sei 6 2511 2488.492.488 2,492 Mineralölraffinerie auf die Deutſche Petroleum Ach die][Wenn dieſe weitere Fortſchritte macht, ſei zu hoffen, 0 ulſcheit vom 12. Jau.(Eig. Dr.) Angarn. 100Penad 4 15421—.——.———— Möglichkeit einer zweckmäßigen Verarbeitung daß die Geſellſchaft wieber mit Gewinn arbeite und imFiankfurt und Berlin, Fälli Keit 1981 102,25, 1005 ic15, Daig, 100 Gden 3, 662, ers, ercere er8 des Rohöls auf dem Gebiet der Gewinnung von Oel[Laufe der Zeit den Verluſtvortrag tilgen könne. 92. 934 102,5, 1984„12: 4˙• 75 0 8* 2204—3— aus Braunkotlenteer, ein neuer Wirkungskreis für die* Baſt AG, Nürnberg. Die heutige EB der Baſt Ac,, Berlin ſtill ugoflavien1o0 Dinar 7½ 81,00 5884 5,67/ 56864 89676 Geſellſchaft. Auf dieſe Weiſe wurden die Beſtrebungen[Nürnberg, erledigte die Regulorien und beſchloß Rowno. 100 Litas 7 41.9 41.51 41,50 4151 41.0 auf Erhöhung der heimiſchen Oelproduktion ſtart eelrdert.] die Verteilung einer Dividende von wiederum 6 v. H. Die Börſe bot das gleiche Bild wie in den letzten Tae. Fopenhagen 100 Kr. 3 1120 60.4 610 609 6111 Der vereinbarte Koufpreis beträgt 8 Mill.. Die auf die VA und wieder 12 v. H. auf die StA. Die gen. Infolge der großen Geſchäftsſtille hatte auch Liſſabon 100 Seendo 45,½% fe% l, e 47 Uebernohme der Rafſinerie erfolgt mit Wirkung vom verbleibenden 53 236 werden auf neue Rechnung vor⸗ das Publikum ſeine Dispoſitivnen eingeſchränkt, ſo daß Parts 400* 1. Tag an gehen Nutzung und Laſten getragen. heute keine nennenswerten Aufträge vorlagen. 8999 Ar. 3 11655 124⁰ 12/ 1245 12447 1 3 3 kt beſtand weiterer Anlagebedarf, 6: 100 Fr. 2 61.00, 61.09 61.25 6117 61.33 Die Berwaltuna teilte noch mit, daß die Geſellſchaft im Die deuische Roheisengewinnung S ee 3 Hen P arnhes Stei⸗ Senies: 1 9 6305 3452 450 346 24055 VVFPPPPPPPPPPPPPPCCPPP Die Robeiſenerzeugung im deutſchen Zollgebiet betrug gerungen gewiſſe Ermüdungserſcheinungen nicht zu ver⸗ Socneim„160 Kr. 224 7043 708, 75 J067 el 0 Wo bas Wleh 1 chteim Dezember 1958(31 Arbeitstage) 535 903 To. gegen 500 894[ kennen waren. Bei großen Umſätzen konnten Altbeſitz auf Eſtand. 100 Em. ½ 100 42 1%% 75 5 zur Ausſchüttung gelongen, vielmehr ſoll da ehrerträge[Tonnen im Vormonat(0 Arbeitstage). Arbeitstäglich wur⸗ 989, bis 9871 nach 97,60 und Neubeſitz um 15 Pfg anziehen.] Bien. 100 Schilling 5 59,07 l 4¼20[ 47.30 47¼20 47,30 nis vorgetragen werden. * Vereinsbank Weinheim. Das bisherige Vorſtandsmit⸗ glied Hans Wagner iſt nach 32jähriger Tätigkeit Ende 1933 aus geſchieden. Die Geſchäftsführung hat das Vor⸗ den im Dezember durchſchnittlich 17223 To. erblaſen, d. h. 1,3 v. H. mehr als im November 1933. Auf Süodeutſchland entfallen hierbei 20881 To. gegenüber 2 157 To. im Monat November 1933. Im Jahre 1933 6365 Arbeitstage) wurden insgeſamt An den übrigen Rentenmärkten waren keine nennens⸗ werten Veränderungen zu konſtatieren. Stahlobligationen e ſchwächer; etwas Intereſſe beſtand für Reichsſchuldbuch⸗ forderungen. Pund und Dollar leicht abgeſchwächt Im internationalen Deviſenverkehr machte die Erholung des Dollars geringe Fortſchritte. itali 8 1„5266 769 To. Roheiſ aſ 3 932 511 To. im Vor⸗ Eti 0 i ursbildung ſehr un⸗ So wurde er aus Amſterdam mit 1,59½ etwa gegen 1,59 ſtandsmitglied Auguſt Ebert übernommen. Dem Vor 9 769 To oheiſen erblaſen gegen 3932 511 To. im Vor Am Aktienmarkt war die Kur 9 N geg ft 3 i i ächti jahre(366 Arbeitstage). Die durchſchnittliche arbeitstäg⸗[einheitlich. Trotzdem war die Grundſtimmung unter[am Vortage, aus Zürich mit 3,31(3,30) und aus London ſtand zugewählt wurde der bisherige Bevollmächtigte liche Gewinmung b 14.490 To. gegem 10 745 To. it n h i Trotz 9 8 Lon Heinrich Trautmann. * Wieder unveränderte Dividende der Weſtminſter Bank. Die Weſtminſter Bonk ſchüttet für das Geſchäfts⸗ jahr 1933 wieder eine Dividende von 18 v. H. auf die A⸗Pfund⸗Aktien aus. Hiervon ſind 9 v. H. bereits als Interimsdividende nach Ablauf des 1. Halbjahres 1933 Jahre 1932, das iſt ein arbeitstäglicher Zuwachs um 3685 Tonnen eger um 34,3 v. H. Auf Süsodeutſchland entfällt eine Jahresproduktion von 207 938 To. gegenüber 136 709 Tonnen im Jahre 1932. O Gründung einer Kaltaſphalt⸗Vireinigung. Berlin⸗ dem Eindruck der Mitteilungen von Staatsſekretär Rein⸗ hardt über die bevorſtehenden neuen Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit nicht unfreundlich. Durch feſte Haltung ſielen Auslandswerte auf, in denen man Tauſch⸗ operationen gegen Valuta beobachtete, d.., die hier erworbenen Aktien werden im Ausland gegen Baluta ver⸗ mit 5,05 etwa gemeldet. Das Pfund zeigte demgegenüber mit 16,85 in Zürich und 8,11% in Amſterdam kaum eine Veränderung. Das gleiche gilt von den Golddeviſen ſowie von den nordiſchen Valuten. Die Reichsmark wurde aus London mit 13,72½ gemeldet. Im weiteren Verlaufe waren ſowohl das engliſche Pfund als auch der gezahlt worden. Der Reingewinn des verfloſſenen Jahres 12. Jan.(Eig. Tel.) Die deutſchen Kaltaſphalt⸗Unter⸗ J kauft. Chade ſtiegen um 4(, Aku gewannen 174. Dollar leicht abgeſchwächt. 1 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 11. 12 11. 12. 11. 12. Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung bel Stücke-otierungen in Mark le Stück pynamit Truſt. 63.25 68.75 Larl Lindſtröm—.——.— Vogel Telegraph. 72,50 72 25 Mannheimer EfHtektenbörse 8 9 u de Te ae.d.——— He e.— Peieerkenre Kewe i i 5 1 Salzw. Hei 5 Dortm. Aetienbr.——„G.—.—.Vo deffner.——. ersb. J. Vu“..— 0 S Klein, Sch. Bec. 42.25 42,25 Pbont 45.30 42.3) Teuüs, 3 25000 Portm. Unienbr..——.— Nannesmann“.— 91.— Wanderes Lerke 60.— 00.—, Ruſſenbank⸗. 460—.— 0 90% Bad. St.⸗A. 27 95.50 95,50fFonſerven Braun.—. Aſchaff. Aktienbr.—38 71.— Knorr Heilbronn—.——— Rhein Brauntohl. 198.0 108.3 PK u. Saurahütte 19.77 19.50 Clertr. Lieſerung. 91.— 90.50—5 Akt. 28.12 28.25 WeſteregenAlkal 115,0 115.50 Deutſche Petrol. 87.— 87— e ee e e 5 90 9— 91.— Ludwigs Walzm..—85 St. K. 0 5 Kraus& Co. Lock. 70,.— 70.— 3 Eugelharbt.. 8250 82. au.——— tadl. 82.— 83.— Diamond..—.— 4. 9 86% ghafen Et..— 86— Pfat Pindeſe 10 150 Peer duneer.—.— 60 Kahmever.. Serliner Börse Keke⸗ 53 5 9l 19* 8 Reaarle K Eeke. 6. 42 50 4680/Sher Grng. 180 40 Ahwg Woiz.. Feswerzicsliche WertefStflenlein Uro 31ugSiäse ern e eenee. 2— f24 Seaſe, Huefetes 284 2e 50 Sier aleee—— 608/ Rh. Hycbfdb 94 25 94.50 Hildebr.⸗Rheinm.—.——. Ku 5—.— 75.— Mainkraftwerke. 70,50 70.50 6% Reichsant. 27 86.87 88.25 Doſch lebercer 20.50 2725 Fahib., Jiſt& Eo. 185 5 Miag Wabie 1: 50.42 50.50 Keu⸗ Buinen.. 1063 105,10 Südſee Phosphat———.— e, g eg. e Seier.. fe r A 4356 e 1 e S örn S. 6— e e ien en e e 45 7805 Brem.⸗ Beſigb.Oel 84.— 87.— Schſvark Storch..— 70.— 7 43,50 Mes Söhne.. 45 50 459%„„„ohne, 0] Meiningerbypbk. 86.— 88.— 0 4— 3150 1150 11˙70 Seilind. Wolff. 20.— 20.— Aku... 41.50 63,50] Miag, Mührb..—.— 50,12 D. Schußgebieie..70.62 ereenbr....— Leiten& Huik.- 24. F Sene ees 0 See Rore Krir% Gad. Koblen Relchesan 1600 100.6 Bord Motoren: 4475 4325 Piifhtheine Berz. 86.— Fortiaufende Notierungen(Schiut) ainer⸗Heng 45 515 Reein Stſche. 1755 110c Bialach Du.—.—.— Ren Ceem Sch. 80.— 88.— 5% Irtr Mi&.— Allianz Aug.. 2300 2400 u.. 44. Ni 55. Seuſſce Luek. 47— Seſeree ie; 180 26 970 loeel..— 18800 Ratr tergeh. 60— 80.—.% egeence Akianz Lelen“: 22000 2245 Gehe E Cort., 72 250 ordd. Elewerke 50.89 85 25 Aic.: 775 25 Sanrahlir—.— 13— 4 68 Durlacher Hof. 50.——50 9 0 2 0— e. 12⁰0.4—.— Sie 05 95.—5% Roggenrentb. 50 1 6 ſe-Aktl Gelſenk. Bergwk. 1 Oberſchl. E. Bed—.—„Elektr. Geſ. 26,75—,— Leopoldgrube.— .—Badiſche Bank. 122 120.4[„„„„ ⸗A. 92.——.— 6¼ 81.4 S me —— 757 1 5.— FFF 64% bo, Eom.! 2139 1680 Kerre 9270 400 Kars.2 25 9 —** Bk. 116.0 1160 BSrown Boveri 1137 11.37J Rüttgerswerke. 82.50 89 25 60%.Ld. Afdb. 19 41.5 43.80 Gerresbeim.Glas 43.(Bbsniz Bergbau 4550—— P Bemberg.—.——.— Maſchlurnbon⸗. rkr.M. BA. 119,0 120,0 Rh. Hypoth. 9 Cement Heidelbg. 88.— 98.25 6 Allg. Elektr.⸗G. 27.25 26,65 Geſ. f. elektr. Unt. 90,12 90.— 17,12—.— Jui. Berger Tieſb.—.— 150,00 Maximilians 3 Kleinlein Hölbg. 57.— 58.— Bad. Aſſecuranz. 38.50 89.50 989—— Sachtl ben. 143.0 148.06%„„ 20.69.50 68.— Boephardt Gebr.—— 71.50 Bolyphon..——. 8 60.50 0 Marimiltan..—— E. S. Arork.. 180.0 160.01 Mannh. Verſich.. 20,— 20.— Sacane—.— 8 Mexikaner Aupakr Roſlen. 845 99)80 Goldſchmidr. Th. 47.70 46.75—— Herliner Mafc,——.— e— Kkurter 356 Cbade 140,0 1400 Schrarerrüenbg. 10 2 26)48 4½0½ Oeſt. Schag. Aſchaſſog Zeuzt. 35.— 36.86 Oriener Maſch. 27.—fheint“ Hraunf 160.5—.— Sraunk. u. Beik.———.— Fran 180 Conkt Gummt. 190 192 Selliudut. Wolf 20.— 104 Gotdrent:—. Augsb.R. Maſch.—.— 84.— Setr. Grefrenn—.— Rhein. Elektrigtt..48 99.— Bremer Woll⸗gä.—..—.— Oberſch. Kekew.—.——.— Pestverzinsliche Werte“ 5½9% Sshr, Sid. 94.40 64.— Dalnler. 0 140 Stemens.Halsf. 1200 7595 4%„ Kronen.. 030] Lalte Maſchtnen 287 24.— Gruſcrein rne 69½ 800 en eiſenw. 450—— Smein eer 5 estver Sfbb-Gie. 93.40 94.— Dt. Atlani⸗X. 1040 163.5 Südd Fucke.. 1888 99 4 Saner Motoremro 30— Grrateee einnei. 9 Sra2] Charlott. Waſſer 64.15 09.5 Pouf Senden——— 365.. 84.50 94.50 1040 172.5 Thür. Sief, 5— 18 70— 80.— I5„% bein.⸗W. Kalr. 64.— 64,—8—.Bolyphonwerkte.— 8450 9450 Sante—.— 45.—.Gelbune üeh. 1760 172.5— 78. 4½%„, Pap-⸗R..—.20—= Hacewhal.. 4462.75———3 7⁴,75 60 1515 151,5] Rh. Braunk. u. Br.—.——— 60% 6—.— Dt. Linoleum. 47.— 44.2⁵ Tricot. Beſigheim Etee 157⁵ 40% Türk. Ad. Anl..— P. Bemberg 90.— 45.75 Halleſche Maſch.—— 56.— Rückforth. Ferd. 60,75 60,25—.——,[Rhein Etektr... r S Schaganw. 947, Banſſche Bank 97.— 08.— Dt. Verlag.... 66.—.—— 4%, Bagd.⸗E.üi.25—,— Bergmann Elekt. 13.25 18,95 Hammerſ. Spinn.———.— Rütgerswerke. 32.50 82.„, 2 Bh. Stablwerte! 8620 86.25 90%% Poungani.75 94.7,] Bank f. Brau..———.— Dresd Schneühr—.——.—[Ver. Chem. Ind..——*———— Berlin⸗Gubener 113.5——Hann. M. Egeſt r 57 Sachſenwerk„ 51.75] Daimler Benz.—.—— Rh., WeſtfElektr 99,25 9985 9 SWihſungſch. U. 106) 10.12 Baye Puveu. B85. 81.—, Dürrwerke.. 240 22, Ver Slaneſof. 65.— 65.— 44%„Sollobi. 1011.20.25 Berl. Karis. Ind. 68.— 88.— Parburg G u h5 2650 24.80 Saleherfuenh:: 1520 40] Deneſch. Gg.. 140—.— Kütgerswerte.—.—— eer c u6s fles dors urn ere, A Searrterntee iels Pin Freer. ß 8 e, 8..— El. Licht u..5 80, i 0 853 Str. 8 raunk. u. eee 8* ⸗Bergb. u.. Sobelrien:: 30 9. Peutſche Dischng 80.80§J,35 Elertr. Lieferung 9125 Pl Peick. Seil l. K. 205—.—%%. 14 S10 900] Praunichw. A. G. 1102.70 Peirvigeniute,: E6.45—,— Hugd Echneider 59 68. Deuſſche Anelo.—.——.— Schle El Gas 5 60% Heidelbg. 28———.⸗Aſiatiſche Bk. 1100 113.“ Euzinger⸗Union 76,— 75 50 2——% ung Gölbr..35.30] Br.⸗ Beſigh. Oelf. 66.50 80,30 Pilpert Maſch.—.— 52.— Schöſſerhaf Brau. 23 14500 Deuſſcher Giſenh..——.— SchubertaSalzer •/ Kabwi 80.20.—— T. Effetten⸗Bant 74.— 74.— Eßlinger Maſch. 26.— 28.—. Wolff—— 35.25%%, Kronenr. 025 d25 Bremer Hilkan 65.——.— Hindrichs 4 Auff.. 8. Schuberie Salzer 756 190.00 Doren Union.B—.——.—Schuckert 4 Co. 9% Mhm. Gd. 26 88.——5 D. Hup. u. Wbk. 87.50 87.80] Faber& Schleich..50 8 7 Zellſtoff Micifeg · 5 unare.II———, Bremer Wolle—.——, i8J00————Schuckert& Eb. 02.2 102.2 P Schulth.⸗Patzen. 0 1 88.——. D. Ueberſee⸗Bank 28 62 28,7.G Chem Baſ v. 152.2 15 3 W500 8 40%„„i———Brown, Bov.& C. 11.75—,— Hirſchberg Schultheis. Ge basst Elererigttals⸗B. 90.25 90.— Siemens Kbalske 71 1 Baden 28* 1350 14.26 Dresdner Bank..,50 61.—.6 2 leere——95 Ufa TFreiverk) 385— 5% Teh⸗Nat. Rail.————[Buderus Eiſenw. 74.75 73,75——— Eiſen. 66,25 66.22 Siemens“ Haiske 14½5 141.5 El. Licht u. Kraft 100.0—.————— e 612 44— 13 50 Feantt ap. Sr 2 9„Achamds 26 1120 116,0 Ratakter Waaa..— 9. Transport- Akilen b 1350 1800 Sothnann. 20l 66,——— Siache Kannh 155 1062 Sü ee 1 5 50% Pfelz. 5p. 21———, Frankf. Hyp. 86.50 Feinmech. Jetter 28.25 20 50 Ach. f. Verkehrw. 65.75 64.75 m. Hehden 64,60 64,„„—Stoehr Rarumg..8 106§. G. Farben.. 125,6 124.)] Thür, Gas 955 S 195 09 20— Hfälz. Syp.⸗Bk. 35 Felt. Guilleaume 5342 847/64 58 K 94.25 93.—— 5—6 Jiſe Berobau.. de. S.— Steikerger Fiath. 25.— 25r Febmüle Bar.—.— 18.50JLeonbord Pieß; 8 8% Südd Feſtwo 241.41 251. 1100—Geſſure. 6850 90.— ontan-Aktien Südd. Eiſendahn—.—.— Chem. Albert——. Bebr. Junghans. 80& Guill.—.— 84,5 Ver. Stahlwerke 8% Fit⸗HbPf 94.— 94.— 75.50 76.— Soldſchmſdi Th. 46.50 46.— Zuderus Eiſen 74.50 7350Saltimore Oio. 85.—Co. Hiſp.(Chade) 152,7 1465 orgelau 1130 1120 Junteril. 1650 160.2 Gelſenk, Bergwk. 59.58 87.5] Koger Teleq e e f —— 3 f 0 i1 i„ 335—415 + 275—— 5 + 7. Bellſtoff Waldho l P6 702, Pe, Aötene,—.— 400 Heſeagngie 288es Seee Heihene Sergm 9880 2059.Sbazeri 22 4440 Pommier Morcren 240 550Sigereenert,. S5 S6 Pien Lenderd 1052 k04, Hang. Ki. 1086 307]— 4————1— 290— 25& Men 15. 1 108 755 Hanſa Diſchiff rr 72 Daimler Rororen 112².0 1675 C. H. Knorr—.— Transradio„2 110,0 9— Bergbau 88.50 86,50 om. 550 90.2 9— 20.— 73 29. ⸗ 8 EEE 8 3 0 Bank für Brau. 0 80 zaee Panfwerk, Juſſen 2675 250 806. S. Noröd. Llond 28.75 2925 Deſſorer Gas 75— 5 Konmarsgourd.———.[Barziner Papier—.— 90100—*— 65.65 55 ——*—— 7 34.75 94.75 20 1136 1 0Kölſch Fölzer⸗We—— B. Chem.. olzmann Ph.—2..G. für Verrehr E e S5 5 LeePShee te,, S8. Siſten Aenscgar 5805 Sic Sal Aichreede, M5 2460 Sante- Alenen Seuiſce Kabei, 28 682e Aiger Aſed..— S8.. F. Bſſch Pcein, ö4 80 65.— otelbeiriebggel.——.— Aügent. Soalb.), 6% Pfälz. Lig 94 12 94.32 Allg. Sokalu. Kraft 94.— 92,50 Hindrichs⸗Auffer 94.0 1,75] Kali Salzdeifurth 70 130 Kank. f. l. Werte 68,50 89.50] Deutſche Linol 4787 46,75 Krauß KCie. Lork—. 5c B Glanzſt. Eibf.—— Ilſe Bergban—.——.— D. Reichsbahn B. 90 6 8˙/ Br..B. Lig 93,— 92.25 Dt Reichsb⸗ Borg, 110,8 110 00Hirſch Kupf. u. M.„ 8. Kali Weſteregeln 114.0 1160 Bant f. Hrauerei. 97.— 87 50] Diſche Steinzeug.— 7½ Kronprinz Met. 74.75 78,75 B. Harz Portl.Z.—,— 718. 90 Genurſh— Papag 45 45 4 60% Rh. Hyp.-6 94.50 94.50 Hapag.— 2/. Hochtief.⸗G. l05 99,50 Klöckner„53.75 97.70 Barmer Bankver.—.——.— Deutſch. Eiſenhdi. 45.— 44.35 Kyffhäuſer Hütte.—.B. Schuhf. B.& W.—.Gebr Junghans—.—— Hamburg Süd. D. 910 11 9450 94.50 Pords Sioyd. 29.50 26.87 Holzmann, Phil. 66 75 68.— Mannesm. Röhr 5. 61, Berl. Handelsgeſ. 46.— 80.— Drend Schnelpe.——.50 Kahmener 4 Eo. 1420 112 10Oer Stahlwerke 36.45—.— Kali Chemie.—— Hanſa Dampfſch 9% 12.14 94 50 94,50 Schantungéiſenb 27 50 37 50 Inag Erlaugen 27.—.— Nansfelder.. 28,25 Fom, u. Poie..——.— Durzner Mean.—.— 65.50 ahrahütte.——.— Bee Kk.——— Lall Ascherleben—.— 1150] Korddd. Lior 8 ½% Meining.8. 86 70 96— Südd Eiſenbabn 47,59 47,.—[Junghans St. A.—— Oberbebar.. 9 9—[Darmſt. u..B.— Dürfoppwerke.——.—— LindeisEismaſch, 78.——„ Ber. Ultramarin. 108/0„—Klöckner Werke— 56,15] Otavi Minen en errnern S Knn oe Freitag, 12. Januar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abenb⸗Ausgabe 9. Seite(Nummer 20 Deuischer Inlandiabakbau Eine Uebersichi über die Ergebnisse der leßien Jahre Die Bedeutſamkeit des deutſchen inländiſchen Tabak⸗ baues iſt in Wort und Schrift ſchon oft hervorgehoben wor⸗ den. Nun veröffentlicht die ST3 eine intereſſante Ueber⸗ ſicht über die Inlandsernten von 1924 bis 1932, in der ſie ſolgende Feſtſtellungen trifft. Dachreife Durchſchniyts⸗ Geſamt⸗ Mittlerer Jadr Beſchrei⸗ Geſami⸗ er rag je ha wert in Preis bung menge in Doppel en ner 1000 Rm ie Dz. 1024 leicht 2¹⁵ 242 2³ 16 834 78 1925 kräftig 100 067 2⁴ 10 980 58 1926 mittel 144 10⁵ 2 18 688 130 1927 mittel 199 641 2² 2 531 113 1928 kräftig 2³⁵ 647 2⁴ 20 178 86 1929 mittel 230 990 24. 18 631 8¹ 1930 mittel 2¹0 506 23 2⁴ 906 118 1981 leicht 231 808 2² 2² 208 9 1932 ſchlecht 22 241 2 8² 679 116 Abgeſehen von der Tatſache, daß der inländiſche Tabak⸗ markt im weſentlichen beſtimmt wird von dem Ernteaus⸗ fall, alſo von der Qualität der Tabake, ſpielen bei der richtigen Beurteilung dieſer Zahlenzuſammenſtellung natürlich auch noch die geſetzlichen Momente eine bedeut⸗ ſache Rolle. Beſonders deshalb, da in den letzten Jahren in der deutſchen Tabakeigenbauwirtſchaft einige grund⸗ legende Aenderungen verfügt worden ſind. Die in Frage kommenden Geſetze ſind zunächſt das Ge⸗ ſetz zur Aenderung des Tabakſteuergeſetzes vom 22. De⸗ zember 1929, das in ſeinem Artikel IV einen jährlichen Betrag zur Sicherung und Förderung des deutſchen Tabakbaues zur Verfügung ſtellt. Das Geſetz trat am 6. Januar 1930 in Kraft. Das Geſetz war ſedoch deshalb von beſonderer Bedeutung, weil die Ernte 1929 relativ ſchlecht war und nur auf Grund des Reichs⸗ zuſchuſſes von 80/ je Doppelzentner, die dem Verarbei⸗ ter gegen Nachweis der Verarbeitung inländiſcher Tabake gewährt wurden, die Ernte reſtlos untergebracht werden konnte. Des weiteren iſt von Bedeutung die Veroröͤnung des Herrn Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930, welche die Kontingentierung des Tabakbaues in Deutſchland enthält. Grundlagen zur Feſtſtellung der Kontingentfläche waren die Anbauziffern aus den Jahren 1927/%29. Die Ausſührungsverordnungen über die Kontingentierung wurden am 28. Februar 1931 erlaſſen mit Wirkung ab 16. März 1931. In der Zwiſchenzeit wurde für das Ernte⸗ jahr 1933 die Anbaufläche um 10 v. H. im Reichsgebiet er⸗ höht, ſo daß ſie heute rund 12 000 Hektar beträgt. Hand in Hand mit der Kontingentierung des inlän⸗ diſchen Anbaus geht in derſelben Verordnung des Herrn Reichspräſidenten die in Kapitel III Artikel I, Zifſer 7 ausgeſprochene Erhöhung des Zolls auf die Einfuhr ausländiſcher Rohtabake in Höhe von 80 4 auf 180. Beide geſetzlichen Maßnahmen haben zum Ziel, den Eigentabakanbau im Deutſchen Reich zu ſchützen, die jährlichen Ernteerträge ſicherzuſtellen. Die end⸗ gültige Wertung der geſetzlichen Maßnahmen wird erſt mit der Zeit erſolgen können. Soweit die Jahrgänge guali⸗ tativ gut ſind, iſt es leicht, bei auskömmlichen Preiſen die Inlandernte abzuſetzen. Schwieriger iſt es ſchon in Zeiten, wo Witterungsunbill die Qualität beeinfluſſen. Doch wird hier, und das iſt das Beſtreben des deutſchen Tabakbauverbandes und ſeiner ihm angeſchloſſenen Länder⸗ und Gemeinde⸗ organiſationen, ein Ausgleich dadurch geſchaffen werden, daß die einzelnen Tabakpflanzer nur dann weiterhin Tabak pflanzen können und dürfen, wenn ſie ſich reſtlos den eigens dazu aufgeſtellten Anbauvorſchriften unterwerfen. Die im Zuge der Zeit liegende vereinheitlichte Zu⸗ ſammenfaſſung ſämtlicher Tabakpflanzer in der Or⸗ ganiſation des deutſchen Tabakbauverbandes und ſeiner Unterorganiſationen, bietet die Gewähr dafür, daß dieſe An bauvorſchriften eingehalten werden. Die eingehaltenen Vorſchriften jedoch ſind mit Garanten für das jährliche Ernteergebnis. Und ſo darf man glauben, daß alle Möglichkeiten ausgenützt ſind, um den jeweiligen Ernteabſatz des deutſchen Tabakanbaues ſicherzuſtellen. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat den Bauern große Rechte eingeräumt, hilft dem Bauer vorzugsweiſe, weil er in ihm den Lebensquell und den Lebenserneuerer des ge⸗ ſamten Volkes ſieht. Hier hat aber demgegenüber der Bauer, und in dieſem Falle der tabakpflanzende Bauer, der Allgemeinheit gegenüber die Aufgabe, bis zum letzten Augenblick mit Einſetzung aller ſeiner Kräfte ſeine Pflicht zu erfüllen.„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“. Dieſer Kernſatz muß die Handlung jedes Bauern beſtimmen. PPPPPPPPPPPPPPTPTPPPTPPPPTPTPPTPTPPTPTPPPTPTPTPTPTPTTTT0TPTPTPTPTPTPTPTPT'TPT0TPT'TPT'''''TT'.'''''''''''''''''..''bb Ruhiges Geschãfi am Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 12. Jannar.(Eig. Dr.) Bährend die Preiſe für Futtermittel ſich nach den Rückgängen der letzten Tage im heutigen Getreide⸗ verkehr als widerſtandsfähig erwieſen, hielten die Abſatzſchwierigkeiten für Brotgefreide an, was mit den ſchlechten Lager⸗ und Frachtverhältniſſen ſo⸗ düte, Hen nur geringen Mehlverkäuſen zuſammenhängen Lürſte. In Hafer hatte ſich das Angebot verrinert, inter⸗Gebote fanden keine Beachtung, gefragt war gelber Saathafer, insbeſondere an der Küſte. Am Gerſten⸗ markte fanden vereinzelt Deckungskäufe in ſeinen Brau⸗ gerſten ſtatt. Induſtriegerſte blieb das Angebot zu gegen⸗ wärtigen Preiſen gering, Roggenſcheine etwas ſreundlicher, ſie wurden prompt mit 124,75 und per Febr. Amtlich notiert wurden: Märk. Hafer geſchäſtslos; öto. mit 125,50 gehandelt. biebgen ruhig; Gerſte: Brau, feinſte neue frei Berlin 185 is 191(ab märk. Station 176—182); dto. gute 178—185 (160—176); Sommer, mittl. Art und Güte 165—178(150 bis 104) ruhig; Märk. Hafer 140—185(140—146 ruhig; Weigen⸗ mehl: Auszugs 31,70—32,70; Vorzugs 30,70—91,70; Bäcker⸗ mehl 25,70—26,70; Vollmehl—Gprog. 29,70-30,70 ruhig; Roggenmehl 21,90—22,60 ruhig; Kleie: Weizen 1220—12,50, Roggen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen: Viktoria 40—45; kl. Speiſe 32—96; Futter 19—22, Peluſchken 17—18; Acker⸗ bohnen 1750—18, Wicken 15—16,50; Lupinen, blaue 11,50 bis 12,50; öto, gelbe 14—15; Seradella neue 190—22; Lein⸗ kuchen 12,60; Erdnußkuchen 10,50; Erdnußkuchenmehl 11; Trockenſchnitzel 10,30—10,40) Extr. Sejabohnenſchrot al⸗ Hamburg 8,50, Oto. ab Stettin—9,10; Kartoffelflocken 18½40, Sto. freie Ware 1480; allg. Tendenz ruhig.— Han⸗ delsrechtliches Lieferungsgeſchäſt? Weizen geſ. Erzeuger⸗ preis W 2 181; W 3 184; Wö 4 187; Roggen R 2 148; R 8 151(Handelspreis 153); R 4 153(155); Haſer März 151. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Jan. 3,10“ März Buie Mai 3,17½.— Mai(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan, Ki.50. Märs 60,75: Mai 57,50. 4 FSwervogler Getreidekurſe vom 12. Jan.(Eig. Dr.) 44,45. Weizen(100 16.) Tendenz ſtetig: März 4% en 4576 Waär, Juli 40%(4½ MNitte: 3 25 rz 4,45 56): i 6 3907 Jult.679(0656) 5 4,4½(4,46): Mai 4,½(4,); * Magbeburger Zucker⸗Notierungen vom 12. Jan.(Eig. .) Jan. 4,10 B 3,80 G; Febr. 4,10 B 3,0 G; März 4,20 . * B 4,00 G; April 4,30 B 4,10 G; Mai 4,40 B 4,20 G; Auguſt 4,70 B 4,50 G, Okt. 40 B 4,60 G; Tendenz ruhig.— 0 Mehlis per Jan. 31,65; Tendenz ruhig; Wetter eiter. * Bremer Baumwolle vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loco 12,37. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miòdl. Apfang: Jan. 563; März 555—5565 Mai 558; Juli 559—559;, Okt. 569; Dez. 567; Jon.(85) 559; März 561; Mai 565—566; Juli 568; Okt. 570; Tagesimport 12 500; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 560; März 554; Mai 6556; Juli 557; Okt. 568; Dez. 565; Jan.(85) 557; März 560; Mai 563; Juli 565; Okt. 508; Jan.(86) 570; Loco 587; Tendenz ruhig, ſtetig. Berliuer Meiallbörse vom 12. Januar Tupſ. Iuudſ Dier Der BiiInr Iin? IiN bez. Brief Geld bez. Briei Geidbez. Brief Geld —9——.— 41754150—.— 15.501475—.— 19.5010— Februar 41.50 40 25—— 15,50147[—— 19.7519.25 — 441.— 41.75 41.50[—.— 15 5014.751—,— 20.— 19,50 Apri— 442—41.76[—,— 15.50 15.—-[—.— 20 25 19.75 Mai.—.— 42.50 42.—[—,— 155915.—-„. 20.50 20,— Juni—.— 42.7542.25—„ 15751575—.— 21— 20.25 Juli.—,— 42,7542 50[—.—157533.75—. 21.25 20.50 Auguſt(—.— 43.— 42.75——187515.75—.—.50 20.75 Septr..——-363,25 43.—[—.— 16.—16—[.— 2150 21.— Oktober—,— 45,5045.25—.—16.—16.—[—— 2275 21.25 Novembl—.— 44.—43 50—.— 16.—-16—.— 22.— 21.50 Degz.— 44,28 43,75—— 16,25 16251—,— 22.— 21 50 4 Berliner Metall⸗Notierungen vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50 für 100 Kilo; Raffinadekupfer loco 44—45; Standardkupfer loco 40,50—41, Standard⸗Blei per Jan. 14/7515,50; Ori⸗ ginalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,50—20; Ori⸗ ginalhüttenaluminium 98—90proz. in Blöcken 160, desgl. inW alz⸗ oder Drahbarren 164, Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 314; Reinnickel 98—99proz. 305; Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 39—. Londoner Meiallbörse vom 12. Januar Metalle E per To. klatin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounec) Kupfer, Standard 81.75 Zinn, Standaro 227 2 uluminium 3. Monate„ 185 3 Monate. 227.2 Antimon.4 Settl. Preis 81.75 Settl. Preis 227.0] Queckſilber.. Elektrolyt. 65.50 Banka. 232 2/ Platin4 heſt ſelecied 34,25 Straits.. 232 0 Wolframerg.— ſtrong ſheets. Siet, ausländ.. 11.25 Nickel El'wirebars 13550 Zink aewötzulich 14,50] Weißblech.. 1, ſchwinden erinnerungsfrohe Stunden herzerfriſchen⸗ Winter im Lilienweiß hat ſich aufs Gebirge gelegt, Soweit das erſtaunte Auge reicht, breitet ſich das Linnen über die ſamtenen Höhen und die geſchwungenen Täler, wie ſie dem heimiſchen Gebirge eigen. Wieder hat der Winter das Gebirge in ſeinen Bann ge⸗ ſchlagen. Die ſchlanke Tanne flüſtert das ſüße Geheimnis der ſtarken Kiefer zu, die auch aus der Verwunde⸗ rung nicht herauskommen kann. Sie gefallen ſich in ihrem neuen Kleid, und wenn ein ſchwacher Wind über die Kämme fegt und ſich in einem Talkeſſel feſt⸗ beißt, zittern ſie vor banger Sorge, ihrer angebore⸗ nen Eitelkeit nicht mehr frönen zu können. Wie auf Kommando wenden ſie die Köpfe. Heißa, iſt das ein Leben! Mehr als in glutenden Sommertagen meldet ſich Beſuch an. Aus den großen Städten der vier Winde ſetzt des Zuges Schnelligkeit ſie an das Geſtade des großen Sportrechtecks. Und die kleinen Bähnlein kriechen in den Leib der Berge hinein, wenn der Winter ihnen keinen Poſſen ſpielt und die Schienen⸗ ſtränge mit ſchneeiger Laſt überdeckt. Viele Sport⸗ freunde ſchnallen an der„Küſte“ ihre Hölzer an, und in luſtiger Fahrt geht's ins Eiland der Genüſſe. Der Schi bürgert ſich hier immermehr ein, neue Freunde ſtrömen herzu. Viele Anfänger müſſen Hohn und Spott— doch er läßt ſich leicht ertragen!— ihrer Kameraden koſten. So ein Holz ſieht gang ungefährlich aus, wenn es fein⸗ſäuberlich im Laden der großen Stadt ausgeſtellt iſt. Doch wehe! Tauſend Teufelchen ver⸗ ſtecken ſich darin, und wenn es ſeinen Dienſt tun ſoll, macht's mit ſeinem eigenſinnigen Kopf allerlei zu ſchaffen. Ein wüſtes Gewirr zwiſchen Beinen und Hölzern, aus dem man ſich kaum herauszufinden vermag. Mancher nicht wörtlich aufzufaſſender Fluch durchſchneidet die Luft. Die Geduld des Unterrichten⸗ den lenkt ein und hilft durch Wort und Wink weiter. Jaja, Lehrgeld muß überall gezahlt werden! Später, wenn man dieſe Kunſt beherrſcht, ſind alle Mühen vergeſſen. Mit Vogelſchnelle über die Felder zu flie⸗ gen, iſt ein erhabenes, ſtolzes Geſühl. In kurzer Zeit werden weite Strecken durchmeſſen. Vortreffliche Rodelbahnen bieten die Abhänge der vielen Kuppen, die in aller Seelenruhe die Weiblein und Männlein in anmutiger Tracht auf ihrem Rücken herunterſauſen laſſen, wofür ſie dann als Entgelt in aller Gemächlichkeit die Höhe wieder erklimmen dürfen. Die Herbergen und Hütten gewähren gern Unterkunft. Manche durchqueren das Gebirge, das ja nicht allzu großen Umfang hat. Andere bleiben mit ihrem Rodel an einem unterhaltenden Fleck kle⸗ ben. Frohlaune ſpinnt durch die Räume. Unter den Klängen einer Zupfgeige rauſcht ein Lied, und alles beweiſt, daß ihm das rechte Sportherz beſchert wor⸗ den iſt. Schnurren hüpfen. Schalk wird laut. So ent⸗ den Zuſammenſeins. Wie blinkende Edelſteine üben die Sportſtätten auf der Haut des Gebirges. Jede bemüht ſich, etwas Beſonderes zu bieten. Abſichtlich wollen wir keine nennen, denn ihre Zahl iſt groß. Schaut hinein in die Zeitung, und eure Wahl wird auch ſchwer fallen. Man komme und ſtürze ſich hinein in den Strudel lebenswarmer Sportbetätigung. Auch eine Fußtour vermitelt die mannigfachen Reize, die die heſſiſchen Alpen aufzeigen. Pꝛeiswerte **9 Tirtey-Hosen OOO Schwarze Anzug Hlosen — 9— und Billiges Wochenend zu k..50, im — ePoren[„Hotel Siegtriedbrunnen“ Buxkin-Hosen Pilot-Hosen Manchester-Hosen Cheviot-Hosen Kammgarn-Hosen Blaue Anzug-Hosen Uniform-Hosen Khaben-Hosen Breches-Hosen Golf-Hosen Sämtliche Herren-Wäsche Engelhom. Sturn⸗ Sedarfsdeckungsscheine und Bezugsscheine vom Stückt. Fürsorgeamt werden in Zahlung genommen. modern Klein- 0 5, 4/7 Säblanimmer Hobmimner in all. Größen und Preisen Tochtenünmer in Schleiflack elfenbein Einzelmöbel kaufen Sie immer gut bei f. Hana Hurf.9 Bedarisdeckungs- Schelne werten angenommen. SahleibmasMünen ſabrihneu von M. 138., an k. Humain, 1 3. 10 Fernsprecher 203494 Odenwald Schneewölkchen ſchwimmen am klaren Himmel. Der Zuckerhut des Kirchturms ſchirmt ſeine ſchmucken Häuslein wie die beſorgte Henne ihre winzigen Kücken. Dort die gerade Rauchfahne einer geſchäftigen Eiſenbahn. Kälte, bleibe beſtehen. Sonne, halte dich fern, um das reizende Idyll nicht zu ſtören. Dr. Karl Witzel⸗Darmſtadt. Schneeberichte vom Freitag, den 12. Jannar Schwarzwald: Altglashütten: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schnee⸗ höhe 40 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Baiersbronn: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 16—20 Zentimeter, Altſchnee, verharſcht, Schi gut. Belchen⸗Wiedener Eck: bewölkt,— 2 Grad, Schneehohe 95 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Blauen: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 85 Zentimeter, Sportmöglichkeit ſehr gut. Breitnan⸗Steig⸗Turner: trockener Nebel,— 2 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Schi gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: trockener Rebel,— 4 Grad. Schnee⸗ höhe 19 Zentimeter, verharſcht, Sportmöglichkeit gut. Feldberg(Schwarzwald): leichter Schneefall,— 1 Grab, Schneehöhe 40 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr aut. Freudenſtadt: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe B Zenti⸗ meter, Altſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Görwihl: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter, Pulverſchwee, Sportmöglichkeit ſehr gut. Hattingen(Baden): heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter, Rauhreif, Schi, Rodel und Eislauf gut. Herrenalb⸗Dobel: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 1⁵ bis 20 Zentimeter, Pappſchnee, Schi gut Hinterzarten: bewölkt,— 3 Grad. Schneehöhe W Zentt⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Eislauf ſehr gut. Hornisgrinde⸗Mummelſee: bewölkt, 0 Grad, Schwee⸗ höhe 40—50 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hundseck⸗Sand⸗Unterſtmatt: bewölkt, 0 Grad, Schner⸗ höhe 35 Zentimeter, Sportmöglichkeit ziemlich gut. Kaltenbrunn⸗Hohloh: trockener Nebel,— 2 Grab, Schneehöhe 5 Zentimeter, Schi ſehr gut. Kniebis: bewölkt, 1 Grad, Schneehöhe 30—40 Zenti⸗ meter, Altſchnee, Schi gut. Muggenbrunn⸗Notſchrei: bewölkt, o Grad Schneehöhe 30 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Neuſtadt(Schwarzwald): bewölkt,— 7 Grad, Schuee⸗ höhe 15 Zentimeter, Schi, Rodel und Eislauf gut. Ruheſtein: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 40—6 Zen⸗ timeter, Altſchnee, Firn⸗ und Pulverſchnee, Schi gut. Saig⸗Lenzkirch: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 90 Zentimeter, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut. St. Blaſien: bewölkt,— 8 Grad, Schneehöhe 30 Zemti⸗ meter in der Höhe, im Tal 16 Zentimeter, Sportmöglich⸗ keit gut. St. Georgen(Schwarzwald): bewölkt,— 4 Grad, Schner⸗ höhe 18 Zentimeter, Pulverſchnee, keinen Neuſchnee, Schi gut. Märgen: Schneehöhe 30 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Schauinsland: bewölkt, 2 Grad, Schneehöhe 20 Zen⸗ timeter, Firnſchnee, keinen Neuſchnee, Schi gut. Schluchſee⸗Rothaus: bewölkt,— 2 Grad, Schneehbhe 25 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Schönwald⸗Schonach: bewölkt, 2 Grad, Schneehöhe 95 Zentimeter, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut. Titiſee: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi, Rodel und Eislauf ſehr gut. Todtmoos: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Todtnau⸗Schönau: bewölkt, 0 Grad, Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Todtnauberg: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi gut. Triberg: bewölkt, 1 Grad, Schneehöhe 35 Zentimeter, Sportmöglichkeit ſehr gut. Odenwald: Katzenbuckel: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 20— meter, Schi und Rodel ſehr gut. Gras⸗Ellenbach: Schneehöhe 20 Zentimeter, Schi ſehr gut. Ilasleaham Lün.in Wset Präehtiger Sounenschein. Ausgeseichnete Schneeverhältutsse. Ideales Schigelände? Schneehöhe 16 15 NMinuten von Station Vahlen 6901 u. das Berchtesgadener Land mit Ramſauu. Schellenberg, der Schauplatz d. Oeutſchen u. Heeres · ſowle d. SA⸗ u. SS⸗ Gkimeiſterſchaften d..—12. 2. 24. Auskunftd. Verkehrsamt. Grandholel Saifeſe Fe e, u. R ſhn 5 ſe.——— Teitung. —————————————— Netet und Kurhaus Coldene Krone.wrnen 900— 1000 Feter hietet Ihnen zur Nachsaison bei schönstem Sonnenschein u. 30 em Schneehöhe zu Mk..50 volle Pension mit fl. Wasser u. Zentral-Heizg. Tel. 2, Bes. Gerats 9 Falkau Hochschwarzw.(eluberggedb.) 1000 m f. M. Piano Pension willa nasy Markenſabrikat, ſehr billia ab⸗ umeben. 849 Rrre. 1. 14. neuzeitl. eingerichtet, sonnige Lage, Zentralhei Eließ. Wasser z. T, Eis- und Rodelbahr.— Fernsprecher Altgiashütten Ni. 31. Wintersportolatz Do bel Hotel-Pension„oeRns“ Das führendeHaus. Zentralheizung, Fließendes Waſſer, geh. Garagen.— Konditorei-Caté. Pension ab., Wochenend ab&4.50. WunderberesSkigelände u. guſe Rodelbehn v. aussicht. Skilehrer vornanden. Prosꝝ dck.d Beslts. NeunS 1030 m üb. d. M.— Stunde v. Station Titisee Gasthaus u. Pension Hochfirst Vorscgl. Unteruuntt und Verpſlegung. Näßige Preise- 10, Seite/ Nummer 20 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abenb⸗Ausgabe 50jährige Frauen können leicht wie Dreißigjährige ausſehen, indem ſie an dieſen drei Stellen die verräteriſchen Falten beſeitigen und die Haut ſtraff machen. Dr. Stejskal von der Wiener verſität hat im„Biocel“ ein Mittel zur Verjüngung der Haut gefunden. „Biocel“ iſt ein aus der Haut Tiere gewonnener, hochkonzentrierter Extrakt, der der roſafarbigen jetzt Tokalon zugeſetzt Verfüngung welke weſentlich geförder Prof. Uni⸗ junger garantiert oder das Creme ſtattet. iſt. Durch ihren Gebrauch wird die Ernährung und r, faltiger Haut t. Schlaffe Ge⸗ ſichtsmuskeln werden geſtärkt und gefeſtigt und der Teint gewinnt raſch ein wunderbar friſches, jugendliches Ausſehen. Creme Tokalon verſagt in keinem Falle. Günſtige Wirkung wird Geld zurück er⸗ V. 42⁴ bebrüder Reis, Mäboabrk Mannheim gegr. 1868 zeigen in 5 Etagen Lelor. eise l. Aalaunme Preislagen von RM. 500.— Lusste luung und verkauk nur M 7, 4 Aeltestes Möbelhaus am Platze 393 familien- Druchsacken in wenigen Stunden Druckerel Dr. Haas, R1,-6 Trauerkleidung Trauerbüte — Trauerschleier erhelten Sie bel Antuf Nt. 27851 soton für jede Flgur in aller Preislegen zut Auswohl Mannheim R 7, 28), den 11. Januar 1934 In tiefer Siati jeder besonderen Anzeige Am 8. Januar starb nach kurzem aber schweren Leiden mein lieber herzensguter Sohn und Bruder Hans Schwenzle im Alter von 31 Lebensjahren. Trauer: Melly Sdhwenzle Hedvig Ensinger, geb. Schwenzke Die Einäscherung iand in aller Stille statt. Von Kondolenzbesuchen bitten wir ahsehen zu wollen. Mutter, Frau Nach kurzem schweren Leiden entschlief sanft unsere unvergleichliche. Mannheim-Feudenheim, Berlin-Wilmersdorf, im Januar 1934 Herberi Sohn Iheodora Hornung-Sohn Morbert Hornung Die Einäscherung hat auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille statt- gefunden. Von Beileidsbesuchen hitten wir Abstand zu nehmen. Offene Stellen Tücht. Werber ſ. neue nationglſoz. Zeitſchrift bei höchſten Proviſionsſätzen ſofort geſucht. Einarbeiten er⸗ folgt Vorzuſtellen Samstag v. 15-17 u. Sonntag v. 10-12 Uhr: Gontardſtraße 33, 3. Et. 450 Braves, fleißiges Mädchen mit aut. Zeugn., welches in allen Hausarbeit. erf., weg. Heirat des fücklige junge Dame gesucht. Kenntn. i. Steno⸗ graphie, Schreib⸗ maſchine u. Buch⸗ haltuma erford. Wageb. unt. 8 0 Nr. 181 an die Geſchſt. 84 jetzig. Mädchens baldigſt v. kin⸗ derloſ. Ehep. ge⸗ ſucht. Sophien⸗ ſtraße 12, 1 Tr. l. *854 Sonnige-Zimmer- Wohnung mit Zubehör zum 1. 4. 34 zu verm. Becherer, Charlottenſtraße 8. 878 Richard Waanerstraße! (Ecke Friedr.⸗Karl⸗Straße), 4. St., 6 Zimmer⸗Wohnung mit all. Zu⸗ behör, auf 1. April, eytl. früher zu vermiet. Blick auf Friedrichsplah, ſämtl. Zimmer Sonnenſeite. Be⸗ ſichtigung 11—12 vorm. und—6 nachm. Näh. bei V. Dick. 857 arisches Geschüft gesicherte Schöne-Zimmer- Wohnung mit Küche, Bad und Speiſekammer zum 1. 4. zu vermieten(2. Stock). Meerſeldſtraße Nr. 68. Näheres: K. Jung, Windeckſtraße 22. 866 9 Schön möbl. 1., K. 20.-, 23.—, Iimmer 27.—-, 2., K. 22.—, preisw zu verm. 32.— 40., B85 Nachw. Schäfer, Brum. 1 13,1 Tel. 21394 55 T da, 11. Mietgesuche Moderne 46³ UU in guter Lage, mit Zubehör, per ſofort geſucht. Zuſchriften unter 88135 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Manufakturwaren In größerem Orte der Vorderpfalz findet leistungsfähiges Existenz Angebote unter 0 Q 183 au die Geschäftsstelte. fabunae Laal Sad ſ. ſportl. Zwecke u miet. ge⸗ ſuch t.— Angeb. umter 0 S 62 an d. Geſchäftsſtelle oͤſs. Blatbes beten. 9 Berufst Dame ſuchet*872 modern möbliert. ZIMMER mögl. m. Zentr.⸗ Heizung. Aus⸗ führliche Angeb. mit Preis unter -Zimme-Wohnung zum 1. 4. 34, in guter Sahhe mit Heizung— Lindenhof, Lukſenpark bevorzugt— geſucht. Preisangeb. unter 0 M 56 an die Geſchäfts ſtelle dieſes Blattes. 45 J. oler A- Zimmer- Molnung EPEE Infolge Wegzugs N2, 9 empfehle 889 am Kaufhaus, große ſonnige Lllübia. .-Wäinu Limmer ber 1. 4. billigſBad, bei netten zu verm. NähWirtsleuten. Laden daſelbſt 4 2, 3, 1ſr. r. mit Manſarde, auch Dachſt., Nähe Schloß, Bahnh. od. Weſtſtadt, zum 1. April geſucht. Zuſchr. mit Preis unter 8 R 184 an die Geſchäftsſt. oder Fernſprecher 323 80. 466 uoines Kallee Kaufmann ſucht Höll. Zimmer zu miet. geſucht. in der Oberſtadt. Nr. 68 an die O0 U 64 an die Geſchäftsſtelle d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. 890Blattes. 891 Angeb. u. 0] Zuſchrift. unter 0 L 55 an die Geſchſt. d. Blatt. Eſnrichtung beſt. aus Theke, Regal mit Schub⸗ laden, Regal m ——— —33 Mietgesuche Herr ſucht ſofort oder Berufstät. zum 1. 2. 863 1 ant möbl. ruh. Zinner in nur gt. Hauſe und beſt. Wohn⸗ lage(N. Waſ⸗ ſerturm⸗Bahnhof od. Oſtſtadt) m. Zentralhz., fließ. Waſſer, Frühſtück u. Bedienung.— Angeb. m. Prs. unt. S N 130 an d. Geſchäftsſtelle ds. Blatt. erbet. Behagl. möbliert. Zimmer m. 2 Bett., von ruh. Ehep., Nähe Waſſert., geſucht. Angeb. u. O W Nr. 66 an die Geſchſt.*893 it Fächern, für Lebensmittelgeſchäft geeign., günſt. zu verk. G 7. 20, im Hof. 46⁰ Jos. ArZE N deder kennt es deder braucht es deder kauft es. Das Nleine Nurspnci Flir Baden, Fals uumnd NMessen Ueberall zu haben. 50 Pig. Automarłet Faſt neuer 438 DKW-Wagen 2ſitzig, ſteuerfrei, umſtändehalber zu verkaufen Näh. Tel 42435. Neuw. 1,1 Ltr. Opel⸗Lim. v. 12 p. km, neuw. 13/40 Ford⸗Lim. und and. Wagen bill. Für Dauerfahr. Rabatt. Wagen werd. zugef. u. ab⸗ Fernſprecher 489 31. geholt. 860 Die neue.2 Biter Cahrio- Bimou- sine RiA. 1990-, schon eingetroffen Außerdem sofort lieferber: .2 Utr. Dimousine Rül. 1680.—,.2 Biter Speaial-imousine R. 2200. Wenden Sie sich bitte wegen un⸗ verbindlicher Besichtigung und Probejahet an: 146 Opel-Verkaufsstelle BHudwigsheſen, Rhein Hatser-Wilhelmstraße 7. Ruf 628 51 Opel-Großhändler jür aunbeim und Pudwigshalen. Lelhwagen für Kerronfanrer Lampem Jäger D..4. Hedſluseht, breisrert fühnätor Arääcaan 0 Wer kauft gut fabriknen, i. al⸗erhaltene Kreide⸗ len Ausführun⸗ äcke? gen, ſowie 8997 Angeb! unt. 8 K ini Nr. 177 an die kinige gebraucte CiC. 350 billig abzugeben. Donuler- K. T 875 5 71 KMähmaschine Küchen Pfaff, n. Spiegel Schlafzimm. für Modiſt. oder Eipzelmöbel Schneiderin ge⸗ Polsterwaren eignet, zu verkf. eig. Anferti-Mayer. N 3 Nr. gung.gut und 13b. II.*869 Preiswert auch auf 565 Ehestands-——— dar! h us- u. Bedanfdeck- 8 ungsscheine bei 345 e Christ. Berg i chwofzingerstr. 167 U Gu5 5— 3 Wonnungen Herschiedene e Oststadt Ringnähe bei maß. Anzahl. gebraucht, wie Zu Vokaufen. —3 Immob.-Büro etten, Nacht⸗ f tiſche, Waſch om⸗ Levi& Sohn mode. Stühle P 7, 15 etc., zu verkauf. Tel. 205 95/6 Zu erfragen bei Geor. 1880 Mayer. N 3. 13b————— 2. Stock.*894 2¹ 4 in allen Ableilungen immer wieder billige Preiſe Aluminium— Zinkwaren 12 m · 50, 10 m —28 Milchtöpfe Michträger Aluminium. 2 Liter .55 Salatseiher Aluminium, 24 em 95 Einsatz von 14—2 m Kartoffelkocher- Dass. für alle Töpfe Schmottöpte mit Deckel, 16—24 em ötlg., Satz .50 Schnoctöpte mit Deckel. 16—22 em Atlg., Satz .75 1133 verzinkt, Stück —55 Lehts chaufe! Spülwanne verzinkt. 36 em —88 Eimer verzinkt, 28 em S5 .25 Waschkessel verzinkt. II. Wahl 40 5 Volksbadewanne verzinkt 11.90 Wanne verzinkt, oval 75 em.75, 05 em 2. 90 Blaublechboden Stück —50 Springform Brotkasten lackiert mit farbigen Mustern .85 Vogelkäfig mit 4 Scheiben .25 des Siãdi. Fuürsorgeamies sowie Bezugssckeine Bedarisdeckungsscheine werden angenommen. Sonntag, den 14 Januar, vorm. .30 Uhr ab Paradeplatz in ge- heiztem Autobus nach ännoag-wnn Fahrpreis Hin u. zurück.60 Kartenverkauf b. Samstag abend. 478 AMannh. Omnibus ◻ 1 ll. B. H. D 4. 5. Tel. 31420. Heitaten Peab. erſtſtell g. Hypo⸗ thekengeld zu ſehr günſtigen Be⸗ dingungen z. ver⸗ gebon.*871 Anfragen unter O K 54 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.*871 Fräulein, 90 J. alt. wünſcht, da es ihr an Ge⸗ hegenheit fehlt, einen geb. Herrn kennen zu lern. zwecks ſpäterer Heirat Witwer m. Kind nicht ausgeſchloff. — Zuſchr. unter O B 46 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.*836 P5chokrüreufawersdert am Universum Samstag, den 13. Jan. 1934 ———— erlängerung Masken 2 fil, vu dertahCafE Odeon U. zu verkf. 8 b. 21. Riuge am Tattersall% Tel, 440 894 860 Heute und Samstag: Verlängerung Eigene Konditorei- Tägl. Künstlerkonsert Fabrikneue 8 7 9 22 15 Stäct. Planetarium Hebrab 33. flehrad-Ball. Fflt. u. Monta 4, den 15. Januar. 200. Uhr D lahte Gärant.37.50 6, Vortrag der Keihe Die Phusik in der modernen Lhie 31.9ꝗ Technik“ mit Experimenten und Flimvoriührung. Hehrad-Throm.- proſessor Sigmund Fröhner sprickt über: balan: 39.75„Die Technik der Erdölgewinnung“ J1. 7, Beilestrabe Sinzeſnarten ft1. 50, Scküſer Rüi. 25. Erwerbs⸗ H. MoHAEN lose Rtä.. 10. — ⏑ ⏑⏑ Unsere Speztalzizt: Werbekröftige Druckschtiften in Nassen- duflagen, iliustrieite Prospełte, Kateloge und sonstige von Hendel, industtie und Gewetbe benötigten gtaph. Etzeugnisse in Wiiklich neuzeitlicher Aufmachungę Draacheres D Haus Neue Nennheimer Zeitung Nannheim 2 1,4.6