—— Neue Mannheimet Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4 W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Peſiſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Erei Haus monatlich.08 Me. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 0⁰ Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Pofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Knpeiprei 10 Pr Anzeigenpreiſe: 2mm breite Millimeterzeile 9. 79 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zablungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für ſerumündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Der deutſch⸗ſranzöſiſche Wirtſchaftskonflikt Amlliche Parijer Darſtellung Meldung des DNB. Paris, 16. Januar. Das franzöſiſche Handélsminiſterium veröffentlicht folgende amtliche Verlautbarung: „Die Reichsregierung hat durch eine Verordnung vom 13. Januar die Maßnahmen bekanntgegeben, die die franzöſiſche Einfuhr nach Deutſchland für eine ge⸗ wiſſe Anzahl von Erzeugniſſen herabzuſetzen be⸗ zwecken. Nach den Schätzungen des deutſchen Außen⸗ miniſters wird die franzöſiſche Ausfuhr dadurch um 160 M illionen verringert. Nach einer Ver⸗ Afentlichung des DRB wird dieſer Entſchluß durch as Scheitern der ſeit dem November geführten Ver⸗ gandlungen begründet, ſowie durch das franzöſiſche Verlangen, den Umfang der deutſchen Einfuhr nach Frankreich ohne Gegenleiſtung um 300 Millionen Franken zu verringern. Es muß auf den Geiſt hingewieſen werden, in em die Verhandlungen eröffnet und geführt worden r. Sie gehen auf den im September gefaßten ſchluß des Miniſterrates zurück, nicht mehr als denau 25 v. H. der Kontingente zu verteilen, wobei 5 Reſt Verhandlungen vorbehalten blieb, deren Ziel die Hexabſetzung des Unterſchuſſes der franzö⸗ ſiſchen Handelsbilanz, der ſich auf etwa 12 Milliarden beläuft, ſein ſollte. Vom Begiun der Verhandlungen an fragten die franzöſiſchen Vertreter die dentſchen Ver⸗ handlungsteilnehmer, ob ſie damit einver⸗ ſtanden wären, den Unterſchied der Häͤndels⸗ bilanz durch eine Steigerung der franzö⸗ ſiſchen landwirtſchaſtlichen oder induſtriellen Einfuhr nach Deutſchland zu vermindern. Nachdem dieſer Vorſchlag von der deutſchen Abord⸗ nung glatt abgelehnt worden war, kam man überein dasſelbe Ergebnis durch eine Verminderun 9 der deutſchen Einfuhr nach Frankreich zu erzielen. Der Unterſchuß der franzöſiſchen Handels⸗ bilang mit Deutſchland betrug im Jahre 1932 M illionen Franken. Im vergangenen November 75 die Entwicklung des Warenaustauſches voraus⸗ ehen, daß für das Jahr 1933 dieſer Unterſchied noch 1800 Millionen überſteigen würde, Nun konnte Deutſchlaud den Standpunkt vertreten, daß ihm ein Aktipſaldo unentbehr⸗ lich ſei, um ſeine Verpflichtungen Frankreich gegenüber erfüllen zu können. Dieſer Saldo kann auf etwa 750 Millionen geſchätzt wer⸗ den. einem Monat von Verhandlungen ertlärte ſich die franzöſiſche Abordnung bereit, den Jahresum⸗ 9800 der deutſchen Einfuhr nach Frankreich nur um * Millionen zu verringern, ſo daß Deutſchland ein Saldo verblieb, der entſchieden höher war, als es zr Erfüllung ſeiner finanziellen Verpflichtungen Frankreich gegenüber benötigte. 6 Außerdem erklärte ſich die franzöſiſche Regierung Lereit, Deutſchland mehr als ein Viertel dieſer von 300 Millionen Franes durch die Zutei⸗ die g. non zuſätzlichen Kontingenten zurückzuerſtatten, 55 beſtimmt ſein ſollten, die Erneuerung des Ab⸗ über den Fremdenverkehr ſowie ſchluß einer Genehmigung über die hundert⸗ 5 Bezahlung der franzöſiſchen Inhabern ge⸗ dürgen Serips zu gewährleiſten. Schließlich ſchlug gie Irausöſiſche Abordnung vor, in das abzuſchlie⸗ Abrommen eine Schutzklauſel hineinzunehmen, kommie, Eiederherſtellung des Ausgleiches des Ab⸗ Eine vorſah, im Falle daß es durch neue, von ten, der vertragſchließenden Parteien einſeitig er⸗ Kiffene Maßnahmen geſtört werden ſollte. Aboramdem dieſe Bedingungen von der deutſchen Dere mng nicht angenommen waren, iſt ſie im d1 dember nach Berlin abgereiſt, wo deſſen ungeachtet e Verhandlungen durch Einſchaltung des franzöſiſchen Botſchafters, ausbeſondere über das Abkommen betreffend den Tremdenverkehr und über die Nichtverwendung von 3 80 durch die deutſchen Exporteure für ihre Lie⸗ ——— auf dem franzöſiſchen Markt fortgeſetzt vorz en. Ohne den Ergebniſſen dieſer Verhandlung öngreiſen, teilte die franzöſiſche Regierung der Werter gierung mit, an Stelle der für das erſte 80 derahr 1034-vorgeſehenen 25 v. H. Kontingente der deutſchen Abordnung zuletzt zugeſicherten 5 feſtzuſetzen. In dieſem Augenblick ereignete 5 eine neue Tatſache, der Beſchluß der Reichsregie⸗ uin nom 13. Januar. Die franzöſi ierung, die au der Politik der—— die Kontingente feſthält, hat die Reichsregierung wiſſen falſen, daß ſie die von ihr gegen die frangb⸗ ſiſche Ausfuhr getroffenen Maßnahmen nicht anerkennen könne. Die deutſche Antwort wird vor dem 10. Jannar erwartet, da dann die vorgeſehenen Maßnahmen in Kraft treten.“ Dienstag, 16. Januar 1934 Emigranten-Rücklehr nach Deulſchland? Ein Erlaß Görings als Chej der Geheimen Staatspolizei Meldung des DNB. — Berlin, 16. Januar. Miniſtexpräſident Göring hat als Chef der Ge⸗ heimen Staatspolizei zu der Frage der Rückwande⸗ rung deutſcher Emigranten aus dem Auslande an die Oberpräſidenten, Regierungspräſidenten und ſämt⸗ liche Staatspolizeiſtellen einen Erlaß gerichtet, in dem u. a. geſagt wird, daß ſich infolge der allmäh⸗ lichen Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage der Mehrzahl der Emigrauten ſchon jetzt eine zunächſt noch langſame Rückwanderung nach Deutſch⸗ land bemerkbar macht. Zur Gewährleiſtung einer einheitlichen Behandlung dieſer zurückkehrenden Emigranten erſucht der preußiſche Miniſterpräſident um ſorgfältige Beachtung beſonderer Richtlinien, die er hierfür aufgeſtellt hat. In den Richtlinien werden die Emigrauten in verſchiedene Klaſſen eingeteilt und ent⸗ ſprechend eine unterſchiedliche Behandlung anemp⸗ ſohlen. Danach beſteht, wie der Amtliche Preſſedienſt meldet, an der Rückkehr krimineller Elemente, deren Zahl die der wirklichen politiſchen Flüchtinge bei weitem übertrifft, keinerlei Intereſſe. Auch die Rückkehr der vielen Tauſende von Flüchtlingen nicht⸗ deutſcher Staatsangehörigkeit— ihre Zahl beläuft ſich nach Mitteilungen des Lauſanner Flüchtlings⸗ hilfswerks auf 16 000 von insgeſamt 60 000 Flüchtlingen— iſt im neuen Deutſchland nicht erwünſcht. Sobald dieſe, meiſt aus dem Oſten eingewanderten Perſonen wieder in Deutſchland auf⸗ tauchen ſollten, ſind ſie in politiſche Haft zu nehmen und bis zur endgültigen Ausweiſung in ein Konzentrationslager zu bringen. Die marriſti⸗ ſchen Zerſetzer und Verbrecher, die ſich früher in führenden Stellungen befunden haben, müſſen gewär⸗ tig ſein, daß auf jede ihrer Niederträchtigkeiten hin alle möglichen Repreſſalien perſönlicher und ver⸗ mögensrechtlicher Art ergriffen werden. Dagegen ſoll den grundlas verängſtigſten Volksgenoſ⸗ ſen, die auf Grund gewiſſenloſer Propaganda ins Ausland geflohen ſind, die Heimkehr nicht verwehrt werden, wenn ſie vertrauensvoll zurückkehren und beweiſen können, daß ſie ſchon vor ihrer Rückkehr bemüht geweſen ſind, gegen die Greuel⸗ und Hetzpropaganda im Ausland Front zu machen. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat ſo vollkommen über den Gegner geſiegt, daß er dem kleinen und ge⸗ ängſtigten Volksgenoſſen ohne Gefahr vergeben kann, ſofern dieſer aufrichtig und ernſt gewillt iſt, ſich der neuen Volksgemeinſchaft rückhaltlos einzugliedern. Mllé deutſchen Länder ſind vom preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten gebeten worden, ſich dieſem Verfahren zum Zwecke eines einheitlichen Vorgehens anzuſchließen. Der Inſpekteur der Geh. Staatspolizei, Miniſte⸗ rialrat Diels, teilte einem in Paris lebenden Emi⸗ granten auf Anfrage mit, daß die Behandlung der nach Deutſchland zurückkehrenden Emigranten in erſter Linie danach bemeſſen werde, welche Haltung die Heimkehrer gegenüber ihrem Vaterlande im Aus⸗ lande eingenommen hätten. Wer ſchon jetzt durch ſein Verhalten im Auslande zu erkennen gebe, daß er ſich als Deutſcher für die Wiedergutmachung des ſeinem Vaterlande zugefügten Unrechts einſetze, könne auf vollen perſönlichen Schutz und ungehinderte Berufs⸗ ausübung rechnen. Eine Erläuterung der deuljchen Gegenmaßnahmen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Die Reichsregierung hat jetzt im Reichsgeſetzblatt die Ausgleichsmaßnahmen bekanntgegeben, die ſie auf Grund der neuen franzöſiſchen Kontingentsbe⸗ ſchränkungen zu ergreifen gezwungen war. Sie hat, um nicht von ſich aus das handelspolitiſche Verhält⸗ nis unnötig zu verſchärfen, darauf verzichtet, den uns durch die neuen franzöſiſchen Kontingente zuge⸗ fügten Schaden in voller Höhe auszu⸗ gleichen. Der franzöſiſche Export nach Deniſchland wird nur im Betrage von rund 160 Millio⸗ nen Frauken vermindert, während Frankreich die deutſche Einfuhr um über 300 Millionen Franken heruntergeſetzt hat. In einem halbamtlichen Kommentar werden die deutſchen Maßnahmen eingehend erläutert und aus der Entwicklung der Dinge begründet. Man möchte hoffen, daß dieſe Regelung, die durch die Einſchränkung der franzöſiſchen Kontingente ver⸗ urſacht worden iſt, nicht das letzte Wort darſtellt. Daß Deutſchland jederzeit zu neuen Ver⸗ handlungen mit Frantreich bereit iſt, wenn eine ausſichtsreiche Grundlage ſich bietet, iſt von uns immer wieder hervorgehoben worden. Die franzöſiſche Bilanz im Handelsverkehr mit Deutſch⸗ land iſt ſeit jeher paſſiv geweſen. Dieſe Paſſivität war ein Zuſtand, der ſich gewiſſermaßen aus der natürlichen Lagerung der Verhältniſſe ergab. Frank⸗ reich treibt jetzt jedoch ganz bewußt eine Handels⸗ politik, die ſich von dem einſt ſo eifrig verteidigten Grundſatz der Meiſtbegünſtigung abwendet und das Prinzip der Reziprozität auf den Schild erhebt. Nur derienige ſoll noch das Recht erhalten, ſeine Pro⸗ dukte nach Frankreich einzuführen, der entſprechende Mengen franzöſiſcher Erzeugniſſe aufnimmt. Frankreich will im Rahmen dieſer Aenderung ſeiner handelspolitiſchen Linie den dentſchen Ausfuhrüberſchuß weitgehend beſchränken, wenn nicht gar völlig beſeitigen. Gerade das Vorgehen der franzöſiſchen Regierung ewingt noch einmal darauf hinzuweiſen, daß Deutſchland nur dann in der Lage iſt, den Zins⸗ und Tilgungsverpflichtung en für ſeine ausländiſchen Anleihen nachzukommen, wenn es die dazu notwendigen Deviſen durch Ausfuhr zu erwer⸗ ben imſtande iſt. Es geht nicht an, auf der einen Seite uns die Abnahme unſerer Fabrikate zu verwei⸗ gern und auf der anderen ſich über die Maßnahmen zu entrüſten, die die Reichsbank auf Grund der ver⸗ minderten Diviſeneingänge auf dem Gebiet des Transfers durchführen muß. Dieſer einfache und klare Zuſammenhang iſt von deutſcher Seite immer und immer wieder beleuchtet worden. Der unerbitt⸗ lichen Logik dieſer Tatſachen. können auch unſere Gläubiger ſich nicht entziehen und es iſt ebenſo unge⸗ recht wie ſinnlos, Deutſchland hier irgendwelcher Verfehlungen bezichtigen zu wollen. ———— Gtharje Parijer zeitungs-Angriffe gegen Chautemps Meldung des DNB. 4— Paris, 16. Januar. Im Zuſammenhang mit der ſcharfen Ablehnung, die der weitaus größte Teil der franzöſiſchen Preſſe gegenüber dem Regierungsgeſetzentwurf zum Aus⸗ druck bringt, der die Preſſeverleumdungsvergehen den Schwurgerichten aus der Hand nehmen und den Strafkammern zur Aburteilung überweiſen will, iſt ein beſonders heftiger Angriff von Intereſſe, den heute der„Quotſdien“ gegen den Miniſterpräſi⸗ denten, Chautemps, richtete. Das Blatt greift den Miniſterpräſidenten in der Perſon ſeines Privatſekretärs Dubois an, der einer vom Staat begünſtigten Geſellſchaft zur Förderung der Durchführung öffentlicher Arbeiten angehört habe. Der„Quotidien“ findet es ſeltſam, daß dieſe mit einem Kapital von nur 50000 Franes und einer„Empfehlung des Innenmini⸗ ſteriums“ gegründete Geſellſchaft öffentliche Arbeiten im Werte von 5 bis 6 Milliarden zu finanzie⸗ ren beſtimmt worden iſt. Das Blatt fordert vom Miniſterpräſidenten Auskuuft über dieſes Mißver⸗ hältnis und ſchließt mit der unverhüllten Drohung: Wenn Chautemps nicht antwortet, wird die öffent⸗ liche Meinung Richter ſein. Die Drohung mit einem Geſetz zur Knebelung der Preſſe wird uns nicht hin⸗ dern, zu ſprechen. Deutſch⸗polniſche Luftverkehrsverhandlungen — Berlin, 16. Jan., Am Dienstag begannen in Warſchau deutſch⸗polniſche Luftverkehrsverhandlun⸗ gen, die ſich auf die Feſtlegung künftiger planmäßi⸗ ger Flugverbindungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen erſtrecken. Deutſcherſeits neh⸗ men Miniſterialdirektor Fiſch vom Reichsluftfahrt⸗ miniſterium und der Präſident des Reichsamts für Flugſicherung, Dr. Wegerdt, an den Beſprechungen teil. ———————— 145. Jahrgang— Nr. 26 Berlin zur Einladung nach Genf (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 16. Jan. Den Berliner politiſchen Kreiſen iſt die Genfer Mitteilung über die Verhandlungen des Völker⸗ bundsrates in der Saarfrage und über die Auffor⸗ derung an Deutſchland, in dieſer Frage in Genf mit⸗ zuarbeiten, durchaus nicht überraſchend gekommen. Man kennt ja aus langjähriger Erſahrung die Ge⸗ pflogenheit des Völkerbundsrates, in ſchwierigen Fragen die Verantwortung möglichſt auf⸗ zuteilen, damit vom Genfer Preſtige nicht noch mehr verloren geht. Das möchte der Rat nun offen⸗ bar auch beim Saarproblem, bei dem er vor der gan⸗ zen Welt die Verantwortung nicht auf die eigenen Schultern zu nehmen ſich getraut, in die Wege leiten. Es iſt alſo gerade nicht beſonders ehrlich gemeint, wenn er ſich jetzt mit betont freundlicher Geſte an Deutſchland wendet, doch zur Behandlung der Saar⸗ frage in Genf zu erſcheinen. Das Ausland, zumal ſoweit es in Genf vertreten iſt, wird ſich immer wie⸗ der vor Augen halten müſſen, daß wir in all den vergangenen Jahren ein ganz beſtimmtes Erfah⸗ rungsgut im Völkerbundspalaſt geſammelt haben, aus dem ſich für uns gewiſſe Richtlinien für unſer weiteres Verhalten ergeben. Unter all dieſen Um⸗ ſtänden hat die Genfer Einladung von vornherein ein Vorzeichen, und deshalb wird man wohl anneh⸗ men können, daß die zuſtändigen Stellen der Reichs⸗ regierüng, deren Entſcheidung bis zur Stunde noch nicht vorliegt, keinen beſonders nachhalti⸗ gen Eindruck von dieſer neuartigen Genſer Gaſtlichkeit empfangen haben. Wir möchten annehmen, daß die Reichsregierung die Ge⸗ ſamtlage nach den Notwendigkeiten beurteilen wird, die ſich ſowohl aus der klaren Rechtslage im Saar⸗ gebiet wie aus den bisherigen Genfer Erfahrungen Deutſchlands ergeben, und deshalb kann man ſich nicht recht denken, daß die Reichsregierung der Auf⸗ forderung zur Mitarbeit in Genf Folge leiſten wird. Uebrigens darf man auch die rechtliche Ueberlegung anſtellen, daß wir, wo wir grundͤſätzlich dem Völter⸗ bund den Rücken gekehrt haben, einen Präze⸗ denzfall ſchaffen könnten, wenn wir in dieſer Einzelfrage nach Geuf gehen würden Das Ver⸗ halten der Reichsregierung dürfte morgen oder in den nächſten Tagen feſtgelegt werden. Inzwiſchen wird dͤie deutſche Volksſtimmung ſich ſicher auf der Linie der äußerſten Vorſicht und Zurück⸗ haltung gegenüber dem Vorſchlag des Völker⸗ bundsrats bewegen, die auch wir hier gezeichnet haben. Daß eine deutſche Abſage an den Rat ſich lediglich auf deſſen Taktik in der Saarfrage beziehen würde, nichts aber mit der engen, ja innigen Anteilnahme Deutſchlands am Schickſal des Saarlandes zu tun hat, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Aber gerade weil uns die Zukunft des Saargebiets am Herzen liegt, glauben wir nicht, daß wir uns an den derzeitigen Genfer Beratungen beteiligen können, denn wenn man ſich z. B. erinnert, welchen Schwierigkeiten die deutſchen Anregungen in den ver⸗ ſchiedenſten Minderheitenfragen im Völkerbund frü⸗ her begegnet ſind, wenn mann ſich vor Augen hält, daß man unſere Anweſenheit in Genf nur zum Vorwande benutzte, um„guten Willen“ vorzutäuſchen, dann iſt das alles andere als eine Ermutigung, jetzt zur Erör⸗ terung der Saarfrage in Genf zu erſcheinen. Der Völkerbundsrat mag, ſo meinen wir, dieſe Gelegen⸗ heit, die man ihm vor aller Welt geben müßte, be⸗ nutzen, um ſeine immer wieder behauptete Loyalität und Objektivität unter Beweis zu ſtellen! Wir wer⸗ den ihn daran nicht hindern— aber wir können ihm auch nichts von ſeiner Verantwortung abnehmen. Wie die Verhandlungen in Genf weiterlaufen werden, läßt ſich noch nicht ſagen. Man wird dar⸗ über in aller Welt Rechenſchaft verlangen, denn die Saarfrage iſt ja alles andere als ein lokales Pro⸗ blem. Vielleicht hält ſich der Völkerbundsrat in manchen Einzelheiten an ſeine Beſchlüſſe und Ge⸗ pflogenheiten bei früheren Abſtimmungen, ſo in Oberſchleſien, Weſtpreußen uſw. Damals beſtellte der Genſer Bund ſogenannte Abſtimmungs⸗ kommiſſionen, die u. a. auch polniſche und deutſche Mitglieder hatten. Es war die Aufgabe dieſer Kom⸗ miſſionen, die beteiligten Mächte in allen Fragen der Durchführung der Abſtimmung anzuhören, Be⸗ ſchwerden entgegenzunehmen und zu ſchlichten. Tollte etwa der Völkerbundsrat jetzt in der Saar⸗ ſrage eine ähnliche Abſtimmungskommiſ⸗ zmon einrichten wollen, zu der ein Franzoſe als Vertreter ſeiner Regierung Zutritt hätte, dann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wie in den erſten Abſtim⸗ mungen ach dem Kriege ſo auch diesmal Deutſch⸗ land dasſelbe Recht wie Frankreich eingeräumt werden müßte. Deutſchlands Anſpruch zei bei der Behandlung der Saarfrage an dieſer Stelle ſogleich angemeldet. Er hat nichts zu tun mit der Frage un⸗ ſerer Mitgliedſchaft im Völkerbunde, denn auch in —— —— ——— — RE—————————————— ——— ———— ————— ——————— 9 3 2. Seite /Nummer 26 Dienstag, 16. Januar 1934 den erſten Nachkriegsjahren gelegentlich der damali⸗ gen Abſtimmungen waren wir nicht im Völkerbunde vertreten. Was Frankreich gegebenenfalls zugeſtan⸗ den wird, als der einen Abſtimmungspartei im Sgargebiet, das muß auch uns gewährt werden. Dr. Thormanns Brieſwechſel Gladbach, 15. Januar. Im Anſchluß an die Urteilsverkündung im Glad⸗ bacher Volksvereinsprozeß hatte der Polizeipräſi⸗ dent von Gladͤbach⸗Rheydt der Preſſe mitgeteilt, daß er die Inſchutzhaftnahme von Dr. Thor⸗ mann, des Hauptverteidigers von Profeſſor Deſ⸗ ſauer habe anordnen müſſen, da eine im Verlaufe des Prozeſſes notwendig gewordene Hausſuchung ſtark belaſtendes Material über landesverräte⸗ riſche Umtriebe Thormanns zutage gefördert habe. Man hatte Stenogrammblöcke gefunden, aus denen ſich die engen Beziehungen zu dem bekannten Pazifiſten Friedrich Wilhelm Förſter in Paris epgaben. Die Unterſuchungen ſind jetzt abgeſchloſſen. Zunächſt hatte Dr. Thormann engere Beziehung zu Förſter geleugnet. Als man ihm aber die Ueber⸗ ſetzungen der Briefe vorhielt, mußte er ſie zugeben. Er betonte dabei, deine politiſchen Anſchauungen hätten ſich genau mit der offiziellen Politik der Zentrumspartei geoͤeckt, und die damalige of⸗ fizielle Zentrumspartei ſei auch von Profeſſor För⸗ ſter in ſeiner Zeitſchrift„Die Zeit“ voll und ganz mnterſtützt worden. Einem Kartellbruder in Oeſter⸗ reich ſchrieb Dr. Thormann anfangs 1932 u..: Er arbeite zur Zeit in einem Komitee, in dem auch ausgeprägte kommuniſtiſche Intellektuelle vertreten ſind, mit an der Bekämpfung des dͤrohen⸗ den Faſchismus. Ludwig Renn vor dem Reichsgericht — Leipzig, 16 Januar. Unter der Anklage zum Hochverrat wurde dem Reichsgericht am Dienstag der J5jährige Schriftſteller Ludwig Renn aus Berlin⸗Stralau gur Aburteilung vorgeführt. Der Angeklagte ent⸗ ſtammt ein⸗r alten ſächſiſchen Adelsfamilie. Er war aktiver Offizier und machte den Krieg als Batail⸗ lonskommandeur mit. Unter dem Pſeudo⸗ nym Ludwig Renn gab er die bekannten Bücher „Der Krieg“ und„Nachkrieg“ heraus. Später trat er der KP'ꝰD bei und wurde Mitglied des ſogenann⸗ ten„Aufbruchkreiſes“, der von zehn Offizieren im März 1931 anläßlich des Uebertritts des Ulmer Reichswehrleutnants Scheringer aus der NSDap in die KPD gegründet wurde.— Die An⸗ klage wirft Renn vor, in der Zeitſchrift„Der Auf⸗ bruch“ hochverräteriſche Artikel geſchrieben und in kommuniſtiſchen Verſammlungen durch Vorträge ſtaatszerſetzende Propaganda getrieben zu haben. Ludwig Renn, dem zwei Wahlverteidiger zur Seite ſtehen, bekannte ſich zu Beginn der Verhandlung ob⸗ jektiv und rückhaltlos zu den kommuniſtiſchen Zie⸗ len. Verheimlichte Nebenbeſchäftigung eines penſionierten Beamten Berlin, 16. Januar. Das Schöffengericht verurteilte am Montag den penſionierten 56 Jahre alten Gendarmeriewacht⸗ meiſter Balzer wegen Betruges zu 10 Monaten Ge⸗ fängnis. Dem Fall kommt eine gewiſſe grundſätz⸗ liche Bedeutung zu, weil das Gericht ſich mit der Frage zu beſchäftigen hatte, ob und inwieweit die Berheimlichung einer Nebenbeſchäftigung bei einem penſionierten Beamten als Betrug anzuſehen iſt. Der Angeklagte hatte nach ſeiner Penſionierung als Gendarmeriewachtmeiſter eine Stellung als Amtsſekretär in einer Gemeindeverwal⸗ tung angenommen und auf dem ihm vorgelegten Fragebogen die Frage nach einer Nebenbeſchäfti⸗ gung verneint. Auf dieſe Weiſe iſt der Fiskus um rund 6000 Mark geſchädigt worden. Das Ge⸗ richt ſah dieſes Verhalten des Angeklagten als Be⸗ trug an und verurteilte ihn zu der oben erwähnten Strafe. ſagte ſie„und ich gebe dir das halbe von mir, wenn Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Meldung des DNB. London, 16. Januar. Der Reuter⸗Korreſpondent in Genf meldet, daß der Vorſitzende der Regierungskommiſſion des ſen dürfte. Es werde erwartet, daß er dem Völker⸗ bundsrat„neues Material“ über die nationalfoziali⸗ ſtiſche Propaganda im Saargebiet unterbreiten werde. Der Reuter⸗Korreſpondent beeilt ſich, hinzu⸗ zufügen, es herrſche die beſtimmte Ueberzeugung, daß die Möglichkeit der Beſetzung des Saargebiets durch internationale militäriſche Streitkräfte ins Auge gefaßt werden würde. Der Genfer Korreſpondent des„Daily Herald“ ſpricht ganz offen von einem verſchmitzten diplomatiſchen Manöver Ma'ſiglis. Franzöſiſche Kreiſe in Genf jubelten über den Er⸗ folg des Auftretens ihres Delegierten. Der Vertre⸗ ter des Blattes dementiert jedoch die vom Reuter⸗ Vextreter weitergetragenen Gerüchte einer unmit⸗ telbar bevorſtehenden Beſetzung des Saargebiets als völlig unwahr. Auch der Genſer Vertreter der „Morning Poſt“ konſtruiert einen„diplomatiſchen Sieg“ Maſſiglis. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt, in britiſchen Kreiſen würden drei Geſichts⸗ punkte hervorgehoben: 1. Es ſei ſehr wünſchenswert, daß Deutſchland bei der Erörterung der Saarfrage ſowohl im Rat wie in den verſchiedenen Ausſchüſſen vertreten ſei, 2. Weder vom rechtmäßigen noch vom Zweckmäßigkeits⸗ ſtandpunkt aus ſei ein Aufſchub der Volksabſtimmung über die feſtgelegte Friſt vom Januar nächſten Jah⸗ res hinaus gerechtfertigt, 3. Der Vorſitzende des Re⸗ gierungsausſchuſſes, Knox, ſei zwar britiſcher Staats⸗ angehöriger, aber gegenwärtig Beamter des Völker⸗ bundsrates und dieſem gegenüber für ſeine Hand⸗ lungen und Anſichten verantwortlich. Es werde im Hunderte von ſalſchen Gutachten Meldung des DNB. — Berlin, 16. Jan. Vor der IV. Strafkammer des Landgerichts Ber⸗ lin begann am Dienstag der Prozeß gegen den frü⸗ heren erſten Rektorator der Staatlichen Gemälde⸗ galerie, Profeſſor Alois Hauſer, wegen Betruges und ſchwerer Urkundenfälſchung. Gewiſſe Kreiſe dͤes Kunſthandels hatten die wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten Profeſſor Hauſers aus⸗ genutzt und ſich von ihm gegen geringe Bezahlung Gutachten nach ihren Wünſchen ausſtellen laſſen. Nach dem Ergebnis der Vorunterſuchung hat Hauſer in dem letzten Jahr Hunderte von bewußt unrichtigen Gutachten erſtattet, wobei er ſich häufig noch als Rektorator der Staatl. Müſeen be⸗ zeichnete, obwohl er bereits 1928 aus dieſer Stellunig ausgeſchieden war. Die Kunſt⸗ händler, für die Profeſſor Hauſer arbeitete, haben durch deſſen Gutachten phantaſtiſche Summen ver⸗ 9 Neben Hauſer haben ſich heute noch zwei Händ⸗ ler, Willi Borchardt und Alfred Joſeph, wegen ge⸗ meinſchaftlichen Betruges, ſchwerer Urkundenfäi⸗ ſchung, Untreue und Unterſchlagung zu verant⸗ worten. — Der Student im Arbeitsdienſt — Berliu, 16. Jan. 16000 dentſche Stu⸗ denten, die am 1. März in den Arbeitsdienſt ein⸗ rücken ſollen, werden am 24. Jannar in der Zeit von 11 bis 13 Uhr in allen dentſchen Univerſitäten ſich verſammeln, um von den Führern des Kreisarbeits⸗ dienſtes die Aufgaben zu erfahren, die der Student im Arbeitsdienſt zu leiſten hat. Die Bräutigamseiche 3 05 Gr Fricòrich Blunck Dem bei Eugen Diederichs, Jena, erſchienenen Buche:„Sprung über die Schwelle“ Niederdeutſche Geſchichten und Mären von Hans Friedrich Blunck iſt dieſe Erzählung entnommen. Es war einmal eine Zeit, da gab es noch viele Bräutigamseichen in unſerm Land; es iſt wohl an die fünfzig oder an die hundert Jahre her, die Men⸗ ſchen kennen den alten Brauch nicht mehr. Nur in der Lübecker Gegend kenne ich noch ſolchen Baum, in den tun die Mädchen, die heiraten möch⸗ ten, in der Oſternacht ihre Briefe hinein, und der kleine Korte Puk, der unter den Wurzeln wohnt, paßt auf, daß nichts davon geſtohlen wird. Wenn dann die heiratsluſtigen Burſchen kommen, ſetzt er ſeine Brille auf und hilft ihnen, einen Schatz auszu⸗ ſuchen. Nun war da ein armes Mäbdchen in Lübeck, deſſen Liebſter war auf See geblieben. Sie hatte ihn aber ſo gern gehabt, ſie wollte keinen andern nehmen. Als ſie jedoch älter wurde und niemand ſie mehr anſah, wurde ſie ſo einſam: ſchließlich brachte auch ſie in der Oſternacht einen Brief zu der alten hohlen Eiche. Und ſie ſchrieb darein, ſie ſei nicht ſchön, nicht anſehn⸗ lich mehr, aber einen Mann möchte ſie haben. Nur dürſe der ſie nie ſchelten, wenn ſie an ihren erſten Liebſten dächte. Dafür wolle ſie auch nicht ſo genau darauf ſehen, wer ſie nähme. Als ſie den Brief nun hineingelegt hatte, da laſen ihn auch allerhand Unirdiſche, die um die Bräu⸗ tigamseiche ihr Weſen treiben. Und ſie verſtanden, daß dieſes Mädchen nicht ſo genau darauf ſehen wolle, ob vielleicht ihresgleichen käme, und jeder hätte ſie gern genommen. Als das Mädchen wie⸗ derkam, um ſich einen Schatz auszuſuchen, ſtand da der kleine Korte Puk und hatte als erſten Freier den böſen Trekkermann an der Hand, das iſt der, welcher aus Schabernack die alten Gräber unterge⸗ pflügt hat und verwunſchen wurde. Und der Trekker⸗ mann fragte das Mädchen, ob ſie nicht zuſammen wandern und nach dem ſuchen wollten, der ihm Ver⸗ gebung gewähren könne. Aber es war doch kein ſeßhafter Mann, wie das Mädchen ihn ſich wünſchte, ſie ſagte deshalb, ſie müſſe es ſich erſt überlegen, und der Unhold ging ſeufzend weiter. Da ſtand als zweiter auch ſchon ein kleiner Unter⸗ irdiſcher da, der klagte, ex hätte gern eine von den Menſchen zur Frau Liebſten. Und er wolle nicht fragen, wie alt ſie ſei, aber ſie müſſe verſuchen, ſich mit ſeiner böſen Mutter zu vertragen. „Ach nein“, ſagte das Mädchen und ſchüttelte den Kopf,„mit einer Unfreundlichen am Herd, das wäre doch nicht das Rechte.“ Da ſtand als Nächſter einer wie ein Ritter Feder⸗ buſch und meinte ſeiner Sache gewiß zu ſein. Und er fragte zierlich, ob die Jungfer es nicht mit ihm verſuchen möchte; weil ſie doch ein ſo gutes Herz habe und ſo lange ihrem Liebſten treugeblieben ſei, könne ſie einmal probieren, den Böſen gut zu machen. Aber das Mäochen dachte daran, daß ſie ſich einſt vor ihrem Liebſten verantworten müſſe, ſchüt⸗ telte den Kopf, und der Verlocker, der ſchon auf eine arme Seele gehofft hatte, mußte ſeines Wegs ziehen, der halbe Wald lachte hinterdrein. Endlich aber ſtand da ein alter naſſer Wogenmann unter der Eiche, und Korte Puk zeigte nach ihm. „Ach“, meinte der, man möge ihn nicht falſch anſehen, für ſich ſelbſt komme er nicht. Nein, er käme für ſeinen Knecht, der nicht an Land dürfe. Das wäre nämlich ein armer Umgänger, der jung habe ſter⸗ ben müſſen und ſeine Liebſte nicht vergeſſen könne. „Als das Mädchen das hörte, ließ es alle Leute, die noch unter der Eiche warteten, und ſelbſt den kleinen Korte Puk im Stich und ließ ſich von dem Wogen⸗ mann an die wilde See führen, um ſeinen Knecht kennenzulernen. Und ehe es Morgen wurde, ſtand derjenige vor ihr, dem ſie bis zu dieſem Tag die Treue gehalten hatte, und ſie herzte ihn und erzählte wie ſie dazu gekommen ſei, ihr Brieflein in die Bräutigamseiche zu legen. Ja, ſagte der Gonger traurig, er hätte wohl ge⸗ merkt, daß ſie immer an ihn gedacht hätte und es wäre auch kein Unrecht, daß ſie endlich einen andern Saargebiets, Knox, am Mittwoch in Genf eintref⸗ Maſſiglis verſchmitztes Manöver“ Londoner Stimmungsmache zur Genfer Behandlung der Saarfrage übrigen darauf hingewieſen, ödaß nach den Klauſeln des Verſailler Vertrages in der Saarfrage Mehrheitsbeſchlüſſe gefaßt werden könnten. Der Korreſpondent ſchlußfolgert daraus nicht, daß Deutſchland ohnehin durch einen Mehrheitsbeſchluß des Rates vergewaltigt werden könnte, ſondern glaubt gerade aus dieſer bezeichnenden Klauſel des Verſailler Vertrages, die die ſonſt notwendige Ein⸗ ſtimmigkeit der Ratsbeſchlüſſe in der Saarfrage aufhebt, eine Aufforderung an Deutſchlaued her⸗ ausleſen zu können, nur ja nach Genf zu kommen. Schiffbruch der ſaarländiſchen SPD — Saarbrücken, 16. Januar. Ein Beweis für den politiſchen Bankrott der SPꝰ des Saargebietes iſt der rieſige Mitglieder⸗ ſchwund bei der Sozialdemokratiſchen Arbeiterwohl⸗ fahrt. Er hat in den letzten Monaten einen derar⸗ tigen Umfang angenommen, daß die Arbeiterwohl⸗ fahrt nicht mehr in der Lage iſt, ihren Verpflich⸗ tungen nachzukommen. Die hohen Beiträge, die die Mitglieder leiſten mußten, ſind verloren. Es ſind Fälle bekannt geworden, in denen Sterbegelder be⸗ reits ſeit Jahresfriſt fällig, aber noch immer nicht bezahlt ſind. Die Arbeiterwohlfahrt vertröſtet die Hinterbliebenen immer wieder und erklärt jetzt wiederum, ſie werde ſpäter zahlen, an eine Auszah⸗ lung in voller Höhe ſei aber nicht zu denken. Holländiſche Note zur Völkerbundsreform — Genf, 16. Jan. Im Völkerbundsſekretariat iſt am Dienstag vormittag eine holländiſche Note, die vom Außenminiſter de Graeff unterzeichnet iſt, einge⸗ troffen, welche ſich zu den in den letzten Wochen mehr⸗ fach erörterten Plänen über eine Völkerbunds⸗ reform äußert. Die Note ſoll morgen veröffent⸗ licht werden. Sie enthält keinerlei eigene holländiſche Vorſchläge, ſondern dürfte ſich, wie im Völkerbunds⸗ haus verſichert wird, mehr in kritiſchem Sinne zu dem Vorſchlag einer Völkerbundsreform ausſprechen. Herriot wird ausgepfiffen — Paris, 15. Januar. Edouard Herriot, der wegen ſeiner Politik kürz⸗ lich in Marſeille ausgepfifſen worden war, mußte ſich Samstag, wie das„Echo de Paris“ berichtet, in Cambrai vor der wütenden Volksmenge durch mehrere Polizeibeam ſchützen laſſen. Herriot wollte perſönlich die Kandidatur eines Par⸗ teifreundes für einen freigewordenen Kammerſitz Unterſtützen. Als er auf dem Marktplatz von Cam⸗ brai anlangte, ertönten aus der Menge gellende Pfiffe und Rufe„Nieder mit Herriot und Staviſky!“ Die Menge ſoll eine drohende Haltung eingenommen und den Kraftwagen des früheren Miniſterpräſiden⸗ ten ſaſt umgeworfen haben. Herriot konnte nur unter dem Schutz der Gendarmerie durch einen klei⸗ nen Nebeneingang das Gebäude erreichen. Warenhausbrand in Lille — Lille, 16. Jan. In den Abendſtunden des Mon⸗ tags wurde ein hieſiges großes Warenhaus durch Großfeuer völlig zerſtört. Man ſchätzt den Sachſcha⸗ den auf fünf Millionen Franes. Die Urſache des Feuers iſt wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß ein Arbeiter bei Ausbeſſerungsarbeiten am Dach ver⸗ ſehentlich mit der Lötlampe eine unter der Repara⸗ turſtelle befindliche Zeltplane in Brand ſetzte. Eine neue Staatsoper in Charkow — Reval, 15. Jan. Nach einer Meldung aus Moskau hat die Regierung der Sowjetunion die Mittel für den Bau einer neuen Staatsoper in Charkow bewilligt. Das Gebäude ſoll 4000 Perſonen aufnehmen und im Jahre 1935 fertiggeſtellt ſein. habe nehmen wollen. Gewiß könne niemand von ihr verlangen, daß ſie ihm nun unter die kalte See folge, Das Mäochen begann zu weinen. Sie hatte Furcht vor der Tiefe, ging zum Wogenmann und bat ihn ſehr, ob er ihr den Toten nicht zurückgeben könne. Aber der Alte ſchüttelte den Kopf: Was ſein ſei, davon dürfe er nichts aufgeben. Ob ſie ihn nicht ein Jahr behalten dürfe, nur bis ſie ein Kinoͤlein wiegen könne? Aber der Wogenmann ſchwieg. Da bat ihn das Mädchen endlich, ob ſie einen Wunſch ſagen dürfe, der ihn nichts verlieren laſſen würde. Wenn er nichts dabei verlöre, ſagte der Alte, dann ſolle ſie ihm ihren Wunſch nur getroſt ſagen, dann wolle er ihn ihr auch erfüllen. Das Mäbdchen ſeufzte, aber das Glück war größer als alle Furcht.„So will ich mein Leben teilen“, terhilfswerks vorgeworfen wird ſowie letzte zn beklagen. Ein Pfarrer verhaſtet — Halle, 16. Jauuar. Am Samstag wurde der Pſarrer Genſi⸗ ſchen⸗Halle⸗Trotha durch die geheime Staatspoli⸗ zei in Schutzhaft genommen. Der Verhaftung liegen ſchwere Beleidigungen des Gauleiters und preußi⸗ ſchen Staatsrats Jordan ſowie Aufwiegelung gegen führende Männer des Staates und der NSDAp zu⸗ grunde. Am Montag wurde ein richterlicher Haft⸗ befehl gegen Pfarrer Genſiſchen erlaſſen und dieſer inn das Unterſuchungsgefängnis des Amtsgerichts überführt. Von anderer Seite wird dazu noch mit⸗ geteilt, daß Genſiſchen auch Sabotage des W 3 n⸗ Ver⸗ breitung unwahrer Gerüchte über führende Perſön⸗ lichkeiten der NS DAP des Gaues Halle⸗Merſeburg, die zur Erbitterung einer Anzahl Parteigenoſſen ge⸗ führt haben. Zum Flugzeugunglück von Corbigny Paris, 16. Januar. Ueber die eigentliche Urſache der Kataſtrophe von Corbigny hat man bis zur Stunde noch keine genauen Anhaltspunkte. Immerhin iſt eine Meldung des „Matin“ bemerkenswert, nach der das Flugzeug „Smaragd“, als es niedrig flog, gegen eine Hoch⸗ ſpannungsleitung geſtoßen ſein könnte, denn im Augenblick des Unglücks ſei in Corbigny plötzlich das Licht erloſchen. Ein vom Luftfahrtsminiſterium eingeſetzter Unterſuchungsausſchuß iſt bereits nach der Unglücksſtätte unterwegs. Beileidstelegramm des Reichsluftfahrtminiſters — Berlin, 16. Jan. Reichsluftfahrtminiſter Göring chat dem ſranzöſiſchen Luftfahrtminiſter Pierre Cot anläßlich öͤͤes Flugzeugunglücks bei Corbigny fol⸗ gendes Beileidstelegramm übermittelt: „Zu dem ſchweren Unglück, das die franzöſiſche Luftfahrt betroffen hat, ſpreche ich Ihnen und Ihrem Lande meine und der deutſchen Luftfahrt herzliche Anteilnahme aus.“ Schreckensfahrt einer chineſiſchen Dſchunke — London, 16, Januar. Ein ſchreckliches Ende nahm, wie Reuter aus Singapore meldet, der Verſuch von 200 Chineſen, in einer winzigen Dſchunke Singapore zu er⸗ reichen. Die Chineſen, die in ihrer Nußſchale von dem ſüdchineſiſchen Hafen Hainan aufgebrochen waren, gerieten auf der Fahrt nach Singapore in einen fürchterlichen Sturm, ſo daß ſie ſich in den für ihre Zahl viel zu engen Räumen zuſammendrängen mußten. Dabei wurden 28 Fahrgäſte in einem kleinen Raum derart zuſammengedrückt, daß ſie erſtickten. Die Leichen wurden über Bord geworfen. Schließlich lief die Dſchunke den Haſen von Groß⸗Cheribon an, wo 16 Fahrgäſte zurück⸗ blieben. Was mit den übrigen 156 Reiſenden geſchehen iſt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. 33 Tote beim Erobeben in Indien — Kalkutta, 16. Jaunar. Deie Zahl der Todesopſer beim Erdbeben in In⸗ dien iſt auf 33 geſtiegen, außerdem ſind 48 Ver⸗ In Jamalpur, wo das Erd⸗ beben beſonders große Schäden angerichtet hat, ſind zehn Perſonen getötet und 15 verletzt. In Patna ſind wiederum leichte Erdſtöße worden. Das Nordganges⸗Gebiet iſt vom Erdbeben am meiſten in Mitleidenſchaft gezogen worden. Der Kampf um Amoy — Tokio, 16. Januar. In der Gegend von Amoy ſpielen ſich zur Zeit heftige Kämpfe ab. Im Laufe der geſtrigen Gefechte haben chineſiſche Regierungsflugzeuge die 8. Brigade der Aufſtändiſchen angegriſſen und etwa 40 Bom⸗ ben abgeworſen. Zahlreiche Tote und Ver⸗ wundete werden gemeldet. Die Forderung des chineſiſchen Oberkommandos an die Aufſtändiſchen, ſich zu ergeben, iſt von dieſen abgelehnt worden. du mir den Liebſten ein halbes Leben auf Erden läßt“. Der Wogenmann dachte nach, aber er war zu⸗ frieden, er ſtand ſich nicht ſchlechter dabei und half ſeinem Knecht gern, wo es anging.—— „Das will ich dir gewähren“, ſagte er feierlich. Und im gleichen Augenblick, wo er es zugeſagt hatte, ſtand der Verſchollene wieder leibhaftig neben ſeiner Liebſten. Der Wogenmann aber ſchritt einen Weg am Strand aus, der war des Mädchens Leben. und kehrte die Hälfte des Weges einen breiten Strich. Dann nickte er den beiden zu und ging allein in die Tiefe zurück.*3 Die beiden Menſchen aber bauten ſich eine Hütte am Ufer, freuten ſich aneinander und waren jeden Tags doppelt froh— blieb ihnen auch nur der halbe Weg des Schickſals, den ſie noch zu ſchreiten hatten. Araufführung in Breslau Leopold Nagel:„Hammelſprung“ Eine parlamentariſche Komödie in 3 Akten nennt der Breslauer Leopold Nagel ſein Stück, das voll iſt von bitteren Reminiſzenzen an Jüngſtver⸗ gangenes. In einer kleinen Stadt kämpft eine Gym⸗ naſtikſchule um ihre Exiſtenz, kämpft um eine La⸗ terne, die die Stadtväter dem abgelegenen Grund⸗ ſtück bewilligen ſollen und gerät damit unverſehens in den Hexenkeſſel der verſchiedenen Intereſſenten⸗ haufen, die das Parlament bilden, mit ihrer Gier, ihrem Eigennutz und ihren großen Phraſen. Der Streit der Parteien und Intereſſen füllt die erſten Akte— grauenvoll trotz der lachenden Maske— und entlädt ſich ſchließlich in einer parlamentariſchen Sitzung, die Nagel meiſterlich geſtaltet und in der das Publikum, durch im Zuſchauerraum verteilte Darſteller völlig in die Illuſion der aktiven Teilnahme verſetzt, in immer neue Beifallsſtürme ausbricht. Den Streit der Parteien entſcheidet ſchließlich die Abſtimmung durch den Hammelſprung:„Die Häm⸗ mel, die ſpringen, kommen nicht zurück, ſie ſind ver⸗ ſchwunden zu unſerem Glück“., verkündet der Ausrufer. ——————— Nagel ſchrieb ſeine Komödie 1927 als Kampfſtück. 9 wahrgenommen zurück und zog Er will wecken und zur Kritik mahnen. Er durfte deshalb mit gröbſten Effekten, knalligſten Kontraſten eindringlich die Mahnung, aus dem Geſtern, das ge⸗ zeigt wird, Notwendiges für das Heute zu erkennen ⸗ Eindringlich geſchieht das durch die Spielleitung⸗ Walter Bäuerles, der Uebertreibungen nicht ſcheut um des grotesken Schreckbildes willen. G. K. Der Acker Von Dr. Owlglaß Geſtern noch ein fahles Sterbekiſſen Heute ſtehn die erſten Furchen offen, die der morgenblanke Pflug geriſſen. Eine Hand wird kommen und wird ſäen. Junges Grün wird durch die Schollen ſpähen. Und ein Vogel zwitſchert: Warten! Hoffen! Furchen hat auch uns die Zeit gezogen, durch das Herz gezogen, durch die Stirne. Iſt ein Samenkorn hineingeflogen? Wird es wurzeln, wird es wachſen dürfen? 3 Wird es Sonnenſchein und Regen ſchlürfen? Grüßt es einſt als Frucht die ewigen Firne?,? 9* arbeiten. Hinter dem grotesken Geſchehen aber ſteht. 9 9 1 n 0 ch m h 9 t Seeeeeee — * — 7 ähnlich, ſo daß Reue Mannheimer Seitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite( Nummer 28 Die Stadiseite Mannheim, den 18. Januar. Chriſtbäumchens Ende Chriſtbäumchen hält die Nadeln aimmer feſt, Fällt eine nach der andern ab. Ein karger Reſt, Glanzlos, vertrocknet, hält noch treu am Baum, Zu Ende iſt der ſchöne Weihnachtstraum. Vorbei iſt es mit all der Herrlichkeit, Die Pracht, ſie dauerte nur kurze Zeit. Man löſt behutſam ab das Silberhaar, Und ſpart und hebt es auf für's nächſte Jahr. Die Gold⸗ und Silberkugeln werden ſacht Mitſamt den halben Kerzen abgemacht. „Nan muß in dieſen Zeiten ſparſam ſein,“ So ſagt die Mutter, und packt alles ein. Da ſteht das Bäumchen kahl und häßlich, und Schon öffnet ſich des Ofens breiter Feuermund. Knack, krach! Hinein damit in ſeinen Bauch! Und praſſelnd geht's in Flammen auf und Rauch. A. Weber. BVerufswahl— Berufsberatung Nur noch zehn Wochen ſind es bis zur Schulent⸗ laſſung. Aber immer noch ſuchen 3300 Mannheimer Jungen eine Lehrſtelle. Handwerksmeiſter! Habt Ihr Euren Lehrling, den Ihr auf Oſtern ſucht, bei der Berufsberatungsſtelle des Arbeitsamts ſchon auge⸗ ſordert? Firmen der Induſtrie und des Handels! Wo Eure Anmeldung der Lehrſtellen? Vergeßt nicht Eure nationale Pflicht. Vergeßt unſere Jugend — Sie ſchant auf Ench! Ihr dürft ſie nicht ent⸗ n. Luftſchutz Bauberatungsſtelle EBB' Die Geſchäftsräume der Luftſchutzbauberatungsſtelle des Reichsluftſchutzbundes e.., Ortsgruppe Mann⸗ heim, befinden ſich E 5, Nr. 16, 1. Stock, Telephonan⸗ ichluß über Rathaus Klinke 171. Nach Erlaß des Reichsminiſters der Luftfahrt(ES. II ab, Nr. 4076/83, Berlin) vom 12. Dezember 1933, iſt für Be⸗ ratung und Prüfung von Luftſchutzbauten dieſe Bau⸗ küratungsſtelle allein zuſtändig. Es werden daher ünftighin auch ſolche Bauvorhaben der Induſtrie 5 dieſer Stelle bearbeitet. Ein Vertreter der In⸗ mitrie iſt Mitglied der LBB. Anträge ſind daher un⸗ nittelbar an die LBB. zu richten. An das Städtiſche Hochbauamt, Wohnungsfürſorge, werden nach Ver⸗ beſcheidung dieſe Anträge für die Gewährung des Reichszuſchuſſes weitergegeben. Luftſchutzbauten, die aupolizeilich genehmigungspflichtig ſind, müſſen ehenfalls bei der LBB. eingereicht werden, welche für Geiterleitung an die Baupolizei Sorge trägt. Dem Veſuche ſind folgende Unterlagen beizufügen: 4 Der ausgefüllte Fragebogen der L2BB., 405 ein beſonderes Antragformular für die Gewäh⸗ 1 ug des Reichszuſchuſſes, wie es von dem Hochbau⸗ —— herausgegeben wurde. ulare zu und 2 ſin era⸗ Segeſre ſind bei der Banbera 3. Grundrißzeichnung mit Schnitt durch den Schutzraum oder das Dachgeſchoß in dreifacher Aus⸗ ſertigung, wenn es ſich um einen Ausbau in be⸗ helfsmäßiger Art in vorhandenen Räumlichkeiten handelt; vierfach, wenn baupolizeiliche Genehmigung Krforderlich iſt und daher ein Ausban in endgültiger Bauart oder ein Schutr Schutzraumausbau in Neu en beabſichtigt iſt. in Neubauten 4. Genauer Koſt anſ ˖ if Koſtenvoranſchlag in zweifacher Fer⸗ tigung. Aul Die, Richklinien für die Gewährung der Reichs⸗ del haſſe und der Steuer⸗Erleichterungen können bei r LBB. eingeſehen werden. Numerus clausus im höheren Lehrjach 1 Seit mehreren Jahren herrſcht in Baden ein. cherſchuß an Anwärtern für das höhere Lehrfach, weil früher das Unterrichtsminiſterium leider ver⸗ * hat, vor dem Zugang zu warnen und, wie es den Juriſten geſchehen iſt, einen Numerus clau⸗ us einzuführen. So hat ſich die unerfreuliche Er⸗ Wieung eingeſtellt, daß jetzt diefenigen, die nach Sehrame eines guten Examens unter die Zahl der * ramtsaſſeſſoren und Aſſeſſoren für das künſtleri⸗ we Lehramt(Zeichenunterricht) aufgenommen wur⸗ — einige Jahre warten müſſen, bis ſie Ausſicht en, im höheren Schuldienſt anzukommen. Wenn 8 auf Oſtern dieſes Jahres verſchiedene Schul⸗ nationalem Opferſinn in den Ruheſtand 88 ſo reicht natürlich die Zahl der fret⸗ en Stellen noch lange nicht aus, um diejeni⸗ 8 nwärter, die ſeit geraumer Zeit auf Anſtellung cten, unterzubringen. An 8 die Verhältniſſe, ganz auch hier nicht viel Ausſicht beſteht, Inſorndet zu werden und Bezahlung zu erlangen. Raer dieſer Zuſtände ſind jetzt im Auftrag des —— Trichtsminiſteriums die Oberprimaner der höhe⸗ ſchuft ehranſtalten gewarnt worden, die Schulwiſſen⸗ — du an ſtudieren. Sodann iſt ihnen eröffnet wor⸗ 85 daß es gar keinen Wert hat, an die Unterrichts⸗ eine Eingabe zu richten, um in den ——— clauſus aufgenommen zu werden. Auch — für das Jahr 1934, wie das Unterrichtsmini⸗ An— bekanntgibt, in Baden keine Möglichkeit, die — 0 ertſchaft auf Anſtellung im wiſſenſchaftlichen lich e anfkleriſchen Lehramt zu erlangen. So bedauer⸗ auch iſt, daß im höheren Lehrſach die Anſtel⸗ es doch foältniſſe ſo überaus ungünſtig ſind, ſo muß waltur, ſehr begrüßt werden, daß die Unterrichtsver⸗ merkſam die Oberprimaner rechtzeitig darauf auſ⸗ loſen Siugemacht hat, um ſie vor einem ansſichts⸗ tudium fernzuhalten und ihnen dereinſt bit⸗ nttäuſchung zu erſparen. —— 8 In den Kuheſtand verſetzt wurden auf Anſuchen ter Würdigung des nationalen Opferſinns, Rel⸗ Hedwig Stoll in Mannheim und gemäß 8 6 eſetzes zux Wiederherſtellung des Berufsbeam⸗ heim.„Hauptlehrer Friedrich Schmidt in Mann⸗ „unter Zurücknahme ſeiner Entlaſſung meiſt einen 70. Gehurtstag begeht morgen Bächer⸗ Rüſtiar Philipp Haffelder, J7, 1, in voller Bezichkeit. Herr Haffelder iſt ſeit über 25 Jahren cher der„NP3“ Diamantenſchmuggel Ein abenteuerlicher Erlebnisbericht von Hermann Freuberg im Ango 1 4¹ 5 Für zehn Sektkorken eine Frau Jetzt hieß es, beſonders vorſichtig zu operien. Im Wagen ging es zunächſt zum Rio Lacaco, um einen geeigneten Lagerplatz für mein Jagdlager ausfindig zu machen. Bald fand ich einen ſolchen ganz nahe bei einem Negerdorfe, in dem Leute vom Stamme der Quiocos hauſten. Drüben, am jenſeitigen Ufer, erſtreckte ſich das ausgedehnte Terrain der nach dem Fluſſe benannten Mine. Ich hütete mich wohl, Herrn Baſto aufzuſuchen, ſondern wollte es dem Zu⸗ fall überlaſſen, ihn irgendwie zu treffen. Meine ſchwarzen Nachbarn waren gegen Fremde ſehr miß⸗ trauiſch und es dauerte Wochen, bis ſie ſich, erſt ein⸗ zeln, dann in größeren Gruppen bei mir ſehen lie⸗ ßen. Durch kleine Geſchenke, wie auch durch Ueber⸗ laſſen meiner erſten Jagdbeute in Geſtalt eines ge⸗ waltigen Flußpferdes, gewann ich nach und nach ihr Zutrauen. Auf einem meiner Jagdausflüge— hier war jagoͤbares Wild in Hülle und Fülle— traf ich auf Herrn Baſto, der wohl auch den Wunſch gehabt hatte, mich unauffällig zu ſprechen. Ich lud ihn in mein Zelt ein. Die Unterhaltung wurde im Flüſter⸗ tone geführt. „Herr Freyberg“, begann er,„Sie ſind mir gemel⸗ bet, es bedarf keiner weiteren Einführung. Ich bin in einer verzweifelten Lage. Bis vor kurzem flo⸗ rierte die Mine ausgezeichnet. In der letzten Zeit verſchwinden auf bisher unerklärliche Weiſe die ſchönſten Steine, und nur minderwertiges Zeug wird abgeliefert. Sie können ſich denken, daß wir nicht untätig waren. Aber ſie ſpotten unſeren raffinierte⸗ ſten Methoden. Zuerſt haben die Leute Steine ver⸗ ſchluckt, wir fanden es bald heraus. Dann erließen wir eine Beſtimmung, nach der die ſchwarzen Ar⸗ beiter nur alle vier Wochen einen Tag Urlaub er⸗ halten und ſonſt die Umzäunung, die wir mit Hoch⸗ ſpannung geladen haben, nicht verlaſſen dürfen. Wir haben Fälle entdeckt, in denen die Leute ſich die Haut aufſchnitten, die Steine hineinzwängten und die Wunde mit Pflaſter überklebten. Wir haben die ſtrengſten Strafen verhängt, aber weder Hunger noch Baſtonaden haben den Schmuggel verhindern können. Auch haben wir keinen Anhalt, wie ſie es treiben, trotz unſerer Vorſichtsmaßnahmen die Beute fortzu⸗ ſchaffen. Die Neger machen ſich nichts aus den Dia⸗ manten, dahinter ſtecken Weiße. Aber wie ich auch die Gegend habe beobachten laſſen, Sie ſind der erſte Weiße, der mir zu Geſicht kommt, ſoweit es ſich nicht um unſere Beamten handelt.“ Das waren ja nette Ausſichten. Auch mir war es klar, daß hier Weiße ihre Hand im Spiel hatten, aber wie ſie finden und überführen? Der Detektiv in mir erwachte. Der Häuptling Facamba von Monana— ſo hieß das Dorf— war immer ſchläfrig und ein Fettwanſt. Als er mir ſeinen erſten Beſuch abſtattete, ließ er ſich von Sklaven tragen und ſank mit einem hörbaren Ruck auf ſeinen Hocker. Die Begrüßung verlief höchſt zeremoniell. Er warf drei Hände voll Sand hinter ſich und mir blieb nichts übrig, als das gleiche zu tun. Dann ſtammelte er mit der Stimme eines notoriſchen Säufers einige Worte, die ich mir von meinem ſchwarzen Koch überſetzen ließ. Der Mann war eine Ruine, von ihm würde ich kaum etwas er⸗ fahren. Und doch, der Verſuch ſollte gemacht werden. Zur Bewirtung ließ ich aus weinem Vorrat eine Flaſche„agua bum⸗bum“, zu deutſch Sekt herbringen, die der Häupling mit lüſternen Augen betrachtete. Als der Korken dann mit einem Knall herausſchoß, wurde er lebendig. Er ſtürzte ſich— nicht etwa, wie ich erwartete, auf den Wein, ſondern auf den Kor⸗ ken und krächzte:„Patron, ſchenke mir das da. Und wenn du mehr davon haſt, gebe ich dir für ſo viele— er zeigte die Finger ſeiner Hände— eine Frau. Ich war ſchon im Begriff, dieſes großzügige An⸗ gebot ebenſo großzügig abzulehnen, als mein Koch mir zuflüſterte:„Gib mir die Frau, ich habe noch viele ſolche Korken.“ Er rannte davon und kam tat⸗ ſächlich mit dreißig Korken angeſchleppt. Breit grin⸗ ſend ſtand er da„Dreißig Korken— machte drei. Frauen. Nachdem ich mich von meinem Erſtaunen erholt hatte, fragte ich den Häuptling, der ſich in⸗ zwiſchen über den Inhalt der Flaſche hergemacht hatte, den er auch nicht verachtete: „Was machſt du denn mit den vielen Korken?“ Er ſah mich blinzelnd an.„Die Korken, die helfen uns gegen die böſen Geiſter und Krankheiten.“ Das leuchtete mir ein. Der Aberglaube treibt die ſonderbarſten Blüten. Alles Fremde iſt geheimnis⸗ voll, und das Seltene iſt wundertätig. Warum ſollten Korken ſchließlich nicht auch gegen Krankheiten helfen. Ich verſprach ihm deshalb alle, die ich haben würde und überließ es meinem ſchwarzen Koch, ſich mit dem Segen der holden Weiblichkeit abzufinden. Er quit⸗ tierte mit dankbarem Augenleuchten. Schwimmende Diamanten Ich durchſtreifte ſo viel ich konnte, die herrliche Gegend und ſand dabei eine prächtige Badeſtelle am Fluſſe. Eines morgens, ich ließ es mir wohl ſein in dem wunderbar klaren, warmen Waſſer, ſah ich plötzlich einige Korken herabſchwimmen. Unwillkür⸗ lich mußte ich an meine erſte Begegnung mit Fa⸗ camba denken. Ob es wohl meine Korken waren, die ihren Dienſt getan hatten und dann in den Fluß geworfen waren? Ich nahm einen, den ich heraus⸗ gefiſcht hatte, in die Hand. Tatſächlich, es war einer der meinigen. In dieſem Augenblick kamen am Ufer einige Quiccofrauen vorüber, die mich betrach⸗ teten. Kaum ſahen ſie, daß ich einen Korken in der Hand hielt, da ſchrien ſie auf, geſtikulierten heſtig und machten mir Zeichen, ihn fortzuwerfen, weil der Teufel darin ſtecke. Ich war neugierig geworden und befühlte den Korken genauer. Er fühlte ſich merk⸗ würdig hart an. Ich brach ihn auseinander und— bekam den Teufel, der darin ſteckte, leibhaftig zu ſehen. Ein netter, weißglitzernder Satan war es, bei deſſen Anblick mir das Herz lachte.„Teufel noch eins“, rief ich unwillkürlich. Das alſo war des Korken Kern! Dieſe Made war beſtimmt nicht aus einem ſchwarzen Hirn gekrochen. Mein erſtes war, daß ich den Häuptling holen ließ. Er kam, böſes ahnend. Ich machte nicht lange Vor⸗ reden, ſondern begann gleich aufs ganze zu gehen. „Facamba, du möchteſt wohl gern ſoviel Jahre ius Gefängnis Dieſes Mal zeigte ich ihm die zehn Finger. Du wirſt mich jetzt zum Kommiſſar be⸗ gleiten und ihm erzählen, was du mit den Korken gemacht haſt. Deine Frauen tun mir leid, ſie wer⸗ den einige Jahre ohne dich leben müſſen!“ Ich machte eine Pauſe, um die Drohung wirken zu laſſen. Der Häuptling zitterte am ganzen Leibe. Dann fuhr ich fort:„Wo iſt der Mann, dem du die Steine ver⸗ kaufteſt?“ Er wies mit der Hand flußabwärts.„Was gibt er dir dafür?“ examinierte ich weiter.„Er gibt mir aguadente und Decken.“ Der Mann verſtand ſein Geſchäft! Für ein paar billige Decken und ein paar Flaſchen Schnaps bekam er dieſe Reichtümer. Ich könnte alſo hillig kaufen. Zu Facamba ſagte ich im ſtrengen Ton, obgleich ich mir das Lachen verbeißen mußte: „Du gehſt ſoſort mit mir. Wir werden den Wei⸗ ßen beſuchen.“ Ich ſteckte mir meine Mauſerpiſtole ein, hing mein Zeißglas und für alle Fälle einen Photvapparat um, und wir machten uns auf den Weg. Meinem Fahrer ſagte ich nichts von der Un⸗ terredung. Es ſollte für ihn eine Ueberraſchung werden. Wir mochten etwa drei Stunden durch die am Fluſſe ſich hinziehende Parklandſchaft gegangen ſein — es ging etwas langſam, denn Facamba war ziem⸗ lich unſicher auf den Beinen und ächzte bei jedem Schritt—, als mir der Häuptling ein Zeichen zum Halten gab. Vor uns war ein kleines Gebüſch jun⸗ ger Fächerpalmen, das uns als Verſteck dienen konnte. Ich lugte hindurch und ſah am Fluſſe, in einiger Entfernung, einen Weißen, emſig beſchäftigt. (Schluß folgt.) 5 ————————————————— Aus dem Mannheimer Vereinsleben Konzertabend der Eiſenbahner Um in der Hauptſache den zur Teilnahme an der kürzlich im Friedrichspark geſtiegenen Winterſeier dienſtlich verhinderten Arbeitskameraden und dexen Familien dieſe alljährliche Veranſtaltung nicht ent⸗ gehen laſſen zu müſſen, fanden ſich die Mitglieder bes Eiſenbahnerpereines am Sonntagabend im Kolpinghaus zu einem Konzert⸗ und Theater⸗ abend zuſammen. Eine vom Chor der Sängerab⸗ teilung, unter ſeinem Leiter Albert Engelmann ſtilvoll und mit ausgeſeilter Technik zu Gehör ge⸗ brachte Chor⸗Tonſchöpfung„Zieh' mit!“ von Angerer bildete den Auftakt zum konzertmäßigen Teil der Vortragsfolge, deſſen einzelne Darbietungen durch Herrn Schadt, jeweils mit bemerkenswertem Ge⸗ ſchick humorgewürzt, zur Anſage gelangten. In Bé⸗ riots„Scene de Ballet“ zeigte ſich Herr Franz Royeſtel als Geiger mit geſchulter Bogentechnik, ſo daß ihm die. Zuhörerſchaft mit dem„Roſenkranz“ von Niven noch eine Zugabe zu entlocken wußte. Beide Soli wurden von Herrn Albert Roth am Flügel ſehr anſprechend begleitet. Mit Liedern von Silcher(Un⸗ treue), Gondlach(Badiſches Tanzlied) und Heinrich Schrahe(Es haben die Blümlein geblühet) legte das Doppelquartett der Sängerabteilung des Ver⸗ eins unter ſeinem Leiter Grambow Zeugnis einer gereiften Technik, gepaart mit wirklich ausdrucks⸗ fähiger Geſchmeidigkeit und Diſziplin, ab, um ſpäter bei Klavierbegleitung durch Herrn Roth mit den „Kleinen Rekruten“ von Küken,„Frei weg“ von Lathann und Sonnets„Lenzfahrt in die Pfalz“ ſeinen guten Ruf zu feſtigen. Ihren beachtenswerten Sopran von warmer Klangfärbung ließ Frl. Luiſe Ziegler in Liſst⸗ und Brahmsſchen Liedern(„Es muß was Wunderbares ſein“—„Immer leiſer wird mein Schlummer“) er⸗ klingen. Der Beifall der Anweſenden erzwang ſich darauf den„Unendlichen“ von Schubert, worauf ſich Frl. Ziegler mit der ſie am Flügel recht einfühlend begleitenden Pianiſtin Frl. Thilde Schroeck in die Beifallsehren teilte. Mit dem Melodram von Mar⸗ cellus„Die Fahne hoch!“ gab Adele Müller eine Koſtprobe ausgezeichneter Sprechleiſtung, die dankbar aufgenommen wurde. In Herrn Paul Keßler endlich trat ein Mitglied des Sängerchors mit ſchön gerundeten Sololeiſtungen auf die Bühne, deſſen um⸗ fangreicher Bariton in Stellen aus Lehärs„Land des Lächelns“ und Kälmäns„Zirkusprinzeſſin“ ſich auch mimiſch ausdrucksfähig erweiſt. Einen ausdrücklichen Wunſch erfüllt Herr Keßler mit der Zugabe des Le⸗ härſchen Wolgalieds aus dem„Zarewitſch“. Mit dem „Rheingruß“ von Ullrich beſchloß der Chor den erſten Teil, worauf nach kurzer Pauſe der zweite Teil den von der Spielſchar des Vereins recht nett zur Auf⸗ führung gebrachten dreiaktigen Schwauk von C. Mathern und Schwartz„Der Meiſterboxer“ über die Bretter ziehen ließ. hgn. Schützenverein Reckarau Am vergangenen Samstag hielt der Schüttzen⸗ verein e. V. Neckarau, gegr. 1900, im Lokal „zum Löwen“ ſeine Hauptverſammlung ab. Die überaus zahlreiche Beteiligung der Mitglieder ließ erkennen, welche Bedeutung dieſer Verſamm⸗ lung beigemeſſen wurde, galt es doch, die Umſtellung des Vereins im Sinne des Führerprinzips vorzu⸗ nehmen. Der 1. Vorſitzende gableinen kurzen Ueber⸗ blick über das verlaufene Geſchäftsjahr, woran än⸗ ſchließend der Protokoll⸗ und Kaſſenbericht und die Tätigkeit der Aktivität durch die einzelnen Vorſtands⸗ mitglieder bekanntgegeben wurden. Alle Berichte wurden von der Verſammlung ohne Debatte ange⸗ nommen, weshalb auch dem Geſamtvorſtand anſtands⸗ los Entlaſtung erteilt worde. Nun ging man zur Neuwahl über. Es wurde dem Alterspräſidenten leicht gemacht, den Führer zu be⸗ ſtimmen, denn die Wahl viel einſtimmig auf Schützen⸗ bruder Heinrich Weidner, welcher das Amt an⸗ nahm. Der Führer gab dann zunächſt ſein Programm bekannt, ernannte ſeine Mitarbeiter und beſtimmte deren Obliegenheiten. Mit markanten Worten rich⸗ tete er an die Aktivität und Paſſivität die Bitte, mit⸗ zuhelfen und aufzubauen, wie es das Dritte Reich nicht anders kennt, um wieder gutzumachen, was die Nachkriegszeit verloren hat, auf daß wir alle Träger des Staates werden und unſerem Wahlſpruch dienen: „Ueb' Aug, und Hand, für's Vaterland!“ Um aber vor der Zukunft nicht bange zu ſein, erblickt der Füh⸗ rer ſeine größte Aufgabe darin, die Jugend für den Schießſport, welcher vom vaterländiſchen Standpunkt aus betrachtet Volksſport ſein müßte, zu gewinnen. Es heißt nun für den hierzu beſonders beſtimmten Jugendwart, das Heft feſt in die Hand zu nehmen.“ Das„Sieg Heil“ auf das deutſche Vaterland, den Reichspräſidenten und den Volkskanzler, mit dem der Redner ſeine Ausführungen ſchloß, fand begeiſterten Widerhall. Der gemeinſame Geſang des erſten Ver⸗ ſes des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes be⸗ endete die harmoniſch verlaufene Verſammlung: An⸗ ſchließend verſchönerte die Geſangsabteilung durch gut vorgetragene Lieder den Abend. Vergnügungs-Geſellſchaft 19144“ Die im Frühjahr 1914 gegründete Bergnü⸗ gungs⸗Geſellſchaft„1914“ hielt in ihrem Ver⸗ einslokal„Zum kleinen Pfälzer Hof“ ihre Haupt⸗ verſammlung ab, die ſehr zahlreich beſucht war. Führer F. Sattler begrüßte die Mitglieder, und würdigte in ſeiner Anſprache das neue Deutſchland. Vereinsrechner Weiß erſtattete den Kaſſenbericht, der in allen Teilen für gut befunden wurde. Die Ver⸗ einsfatzung wurde entſprechend geändert. Die Füh⸗ rerſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Führer Pg. Sattlex, ſtellv. Führer Oberſcharführer W. Stumpf, Rechner Karl Weis(NSB0O), Schriſt⸗ wart R. Schmitt(NSBoO), Beiſitzer Alfred Ar⸗ nold(Hago) Beirat Otto Häffner. Der Führer ſchloß die harmoniſch verlaufene Verſammlung mit einem Sieg Heil! auf den Führer und Volkskanzler. Scchwätzer und Verleumder Urteile des Badiſchen Sondergerichts Vor dem Badiſchen Sondergericht ſtand jetzt der erſt 171ährige Joſef Müller aus Mann⸗ heim, der bei einem Einbruch in eine Bau⸗ hütte das Braunhemd trug und von einem Po⸗ lizeibeamten nach der Tat geſtellt wurde. Das Ge⸗ richt ſprach gegen den wegen Diebſtahls bereits vor⸗ beſtraften Burſchen eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten aus; außerdem ſollen durch das Vor⸗ mundſchaftsgericht Erziehungsmaßnahmen ergriffen werden. Der 53jährige Karl Leptig aus Muggenſturm, der z. Z. eine Strafe des Sondergerichts wegen un⸗ wahren Behauptungen gegenüber der SA verbüßt, hatte ſich erneut zu verantworten. Während der Strafhaft führte er die bekannten unſinni⸗ gen Redensarten über den Reichstags⸗ bran d. Früher Mitglied der KPꝰD und der Roten Hilſe weiſen ſeine Akten eine lange Strafliſte auf. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Der Sjährige Karl Kammer aus Reilingen machte im November v. J. in einer Wirtſchaft in Reilingen abfällige Bemerkungen über die NS⸗ DA P. Der Angeklagte war führendes Mitglied der KPD und ſchützte Trunkenheit vor. Das Gericht erkannte auf 4 Monate Gefängnis. * Eine unbekannte männliche Leiche wurde, wie die Vermißtenzentrale in Karlsruhe meldet, am 29. Juli 1933 bei Ketſch aus dem Rhein geborgen, die 8 bis 10 Tage im Waſſer gelegen hat und trotz eifrig⸗ ſter Nachforſchungen immer noch nicht identiftziert werden konnte. Der Unbekannte war etwa 45 bis 50 Jahre alt,.75 Meter groß, hatte dunkles braunes kurzes Haar, ebenſolchen Schnurbart, eingebogene Stumpfnaſe, oben keine, unten lückenhafte Zähne, breites Kinn, breite Hände, große Füße, am linken Oberſchenkel zwei ſenkrecht verlaufende Narben. Be⸗ kleidet war er mit ſchwarzem Rock, ſchwarzer Weſte, bräunlich⸗ſchwarzer Hoſe, gelblichen Sommerſocken, ſchwarzen Schnürſchuhen, weißes Hemd mit braunen Streiſen, weißer leinerner Unterhoſe. In der Klei⸗ dung fand ſich lediglich ein Ohrlöffel aus ſchwarzem Hartgummi vor. 4 ————————————— 8* beſonders ſtark war. Sachſen ſcheinen durch die Deutſche Woche, die la 4. Seite(Nummer 26 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ansgabe Dienstag, 16. Jannar 1984 Militärdoppelkonzert in Ludwigshafen Die Volkstümlichkeit der deutſchen Militärmuſik bewährte ſich auch bei der Wiederholung der Veran⸗ ſtaltung, die zugunſten des Winterhilfswerks am vorhergehenden Sonntag ſtattgefunden hatte. Die abermals zahlreich im J..⸗Farbenſaal erſchiene⸗ nen Zuhörer überſchütteten die vereinigten Kapellen der bayeriſchen Landespoli⸗ dei und der 10. SS.⸗Standarte mit ſo ſtar⸗ kem Beifall, daß die Vortragsfolge ſich durch Drein⸗ gaben verdoppelte. Stürmiſch verdankt wurden die ichmiſſigen Vertonungen des Muſikmeiſters Hans Schuſter: der füngſt zur Uraufführung gekommene Marſch„Deutſch bleibt die Saar“, ſeine Umbeſetzung des„Jägers aus Kurpfalz“ für Fanfarentrompeten und der ſchon länger eingebürgerte Marſch„Deutſch bleibt die Pfalz“. Auch das Mitglied der SS.⸗Standarten⸗Kapelle Hu m m ſtellte ſich an dieſem Abend erſtmals als Tonſchöpfer vor. Seine Militär⸗Feitouvertüre für Harmoniemuſik verbindet geſchickt, allerdings mehr in der ſogenannten„Potpourri“⸗ als Ouvertüren⸗ form, militäriſche Signale vom Wecken bis zum Zapfenſtreich, eigene Tanz⸗ und Marſchthemen, in Anlehnung an gute Vorbilder(Suppé) aber voll⸗ und warmklingend inſtrumentiert. Den Dank der Hörer erwiderte der ſein Werk leitende Tonſchöpfer mit Gegendank, indem er einen ſelbſtgeſchaffenen an⸗ ſprechenden Marſch zugab. Im übrigen teilten ſich Muſikmeiſter Schuſter und der Muſikzugführer der SS.⸗Kapelle Meißner in die Stabführung. Der bayeriſche Zapfenſtreich, vorgetragen von 80 Muſikern und 100 Spielleuten, ſchloß den Abend mit „Donnerhall und Wogenſchwall“. Günſtiger Stand der Neckarkanalarbeiten. * Stuttgart, 14. Jan. Am 26. Januar findet unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin im großen Sitzungsſaal des Rathauſes eine Tagung oͤes Südweſtdeutſchen Ka⸗ nalvereins für Rhein⸗Donau⸗Neckar ſbatt. Bei der geſchloſſenen ordentlichen Mitglieder⸗ verſammlung werden der neugebildete Vorſtand be⸗ kanntgegeben und die Sonderausſchüſſe zuſammen⸗ geſetzt, ſerner der Tätigkeitsbericht und der Haus⸗ haltsplan erſtattet. Weiter iſt die Bekanntgabe oer neuen Arbeitspläne vorgeſehen. 94%¼ dieſer Tagesordͤnung beigegebenen Schrei⸗ ben wird von dem Vorſitzenden u. a. ausgeſührt: „Von der Fertigſtellung der erſten großen Teilſtrecke des Neckarkanals von Mannheim bis Heilbronn trennt uns nur noch ein Jahr. Dieſer Erfolg, der auch der Arbeit des Südweſtdeutſchen Kanal⸗ vereins ſeit ſeiner Gründung mitzuverdanken iſt, verpflichtet ihn, mitzuwirken bei der Klärung der Frage über die Fortſetzung der Kanaliſierung des Nechars über Heilbronn hinaus bis in das Wirt⸗ ſchaftsgebiet Stuttgarts. Gerade darüber hofft man, den Mitgliedern in Bälde nähere Mitteilung machen zu können.“ * Nieder⸗Wieſen, Rhn., 15. Jan. Hier wurde der frühere Gemeindeeinnehmer Karl Balter, gegen den ſchon ein Verfahren wegen Unterſchlagung von 20000 Mk. ſchwebt, morgens in ſeinem Kolonial⸗ warenladen dabei ertappt, als er ſich an einem Schulmädchen verging. Der etwa 60jährige Mann flüchtete aus der Ortſchaft, kam aber auf der glatten Straße zu Fall und wurde von dem Polizeidiener nach Alzey abgeführt. Eine, Gaę· pee- Glicke ęch den Nlein Unter großer Anteilnahme wurde der erſte Spatenſtich für den Bau der neuen Rheinbrücke Duisburg— Rheinhauſen getan. Die Brücke, die der ſchönen weſtdeutſchen Großſtadt neue Entwicklungsmöglich⸗ keiten gibt, wird den Namen des Grafen Spee, des unvergeßlichen Seehelden, tragen. Rettet die deutſche Familie! Ein geſundes Familienleben iſt die feſte Grund⸗ lage eines geſunden, chriſtlichen Volkes. Was wäre das deutſche Volk ohne die deutſche Familie? Die Kommuniſten hatten erkannt, daß es ihre wich⸗ tigſte Aufgabe ſei, das Familienleben und die Achtung vor der Familie zu zerſtören, wenn ſie den deutſchen Staat zerſchlagen wollten. In der Fa⸗ milie wird das Kind zur Achtung vor der Autorität des Vaters erzogen. Es lernt ſeine Eltern und Ge⸗ ſchwiſter lieben, es lernt gehorchen und es lernt, ſich für ſeine Familie einzuſetzen und aufzuopfern, wie es das Vorbild der Eltern zeigt. Der Kommunismus betrachtete es daher als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben, jede Autorität zu zer⸗ ſtören. Ein lehrreiches Beiſpiel für ſeine Arbeits⸗ weiſe bildete die Karl⸗Marx⸗Schule in Berlin⸗ Neukölln. Die Schüler führten hier das große Wort, während die Lehrer ſich ihnen anzupaſſen und unter⸗ zuordnen hatten. So gab es in dieſer Schule auch die bolſchewiſtiſche Einrichtung der Schülergeräte. Im Unterricht ſpielte die Politik eine große Rolle, natürlich im Sinne des Kommunis⸗ mus. Es gab keine Grenzen der Stoffbehandlung vom moraliſchen Standpunkt aus. Im Gegenteil wurde die Erörterung erotiſcher und ſexueller Fragen aus⸗ drücklich bevorzugt. So fertigten die Schüler anläß⸗ lich eines Abtreibungsprozeſſes umfangreiche Stu⸗ dienarbeiten über die Abſchaffung des§ 218 des 55———— Von Butter und Bienen Landwirtſchaftliche Streiflichter Die deutſche Buttereinfuhr 1934 Die Preſſeſtelle der Landesbanernſchaft Baden ieilt uns mit: Durch die Preſſe gingen in den letzten Jahren Meldungen, wonach die Buttereinfuhr für das Jahr 1934 auf 55000 Tonnen bemeſſen wer⸗ den ſolle. Dieſe Meldungen ſind in dieſer Form nicht richtig. Nachdem bekanntlich im vergangenen Jahr eine Marktordnung geſchaffen worden iſt, die die Einfuhr von Butter nach Deutſchland nicht nach dem bisherigen Kontingentſyſtem feſtlegt, ſondern nach den Bedürfniſſen des deutſchen Marktes geſtal⸗ tet, können im Augenblick gar keine Ziffern darüber gegeben werden, wie hoch die Buttereinfuhr im Jahre 1934 ſich geſtalten wird. Für die Butterein⸗ fuhr iſt die neuerrichtete Reichsſtelle für Milchec⸗ zeugniſſe, Oele und Fette zuſtändig. Sie bearbeitet den ganzen Buttermarkt. Sollte ſich ergeben, daß durch die Auswirkungen der Arbeitsſchlacht im näch⸗ ſten Jahr, alſo dadurch, daß ein erheblicher Teil der heute Arbeitsloſen wieder in die Arbeit zurückge⸗ führt wird, eine erhebliche Steigerung des Butter⸗ konſums eintritt, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß zur Deckung des deutſchen Butterbedarfs auch Butter eingeführt werden muß, dies beſonders dann, wenn die deutſche Buttererzeugung mit dieſer Arbeitsſte.⸗ gerung nicht Schritt halten ſollte. Andererſeits würde ſelbſtverſtändlich, wenn die Buttererzeugung in Deutſchland ſelbſt ſteigen ſollte, eine Verringe⸗ rung der Buttereinſuhr eintreten. Deutſche Ware beim Imker gefragt Wenn früher ſich bei ſogenanntem Grippewet⸗ ter die Apotheker auf ein gutes Geſchäft freuten, ſo ſcheint ſich durch eine vernünftige Aufklärung für ge⸗ ſundheitsgemäße Lebensweiſe in der Bekämpfung der Erkältungskrankheiten manches geändert zu ha⸗ ben. Man ſchluckt nicht mehr Tabletten, man beſinnt ſich— was unſeren Altvordern ſehr geläufig war— auf die Heilkraft des Honigs. Die Berichte aus allen Teilen des Reiches meldeten im November, der mit ſener Näſſe ſtets viele Erkältungskrankheiten bringt, eine ſehr ſtarke Frage nach Honig, mit dem Zuſatz, daß er als Medizin geſchätzt wird. Erfreulicherweiſe betonen dieſe Meldungen faſt übereinſtimmend, daß die Verbraucher den deut⸗ ſchen Honig bevorzugen. Man kann beobach⸗ ten, daß in den Gegenden, die eine geſchickte Wer⸗ bung betrieben, der Verbrauch von deutſchem Honig Die Imker in der Provinz von Halle ausging, für Werbemaßnahmen beſonders geſchult zu ſein, ſie betonen jedenfalls, daß infolge ihrer Werbung der Verbrauch ſtark geſtiegen iſt. deutſche Regierung hatte der Dem ſtehen freilich auch unerfreuliche Erſcheinun⸗ gen gegenüber. Uebereinſtimmend wird betont, duß die Auslandsware nicht kenntlich gemacht wird, wo⸗ durch der Verbraucher alſo in die Irre geführt wird. Die deutſche Imkerei tut deshalb gut daran, ſich des deutſchen„Einheitsglaſes“ mit dem Kennzeichen des Imkerverbandes zu bedienen. Es hat ſich in vie⸗ len Gegenden ſchon gut eingeführt, der Kunde kann ſo daran gewöhnt werden, allen nicht gekennzeichne⸗ ten Honig abzulehnen. Keine Buttereinfuhr aus Finnland Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Die Neuregelung des Verkehrs mit milchwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen bewährt ſich nicht nur im poſitiven Sinn, wie neulich beim Abſchluß des deutſch⸗holländiſchen Handelsvertrages feſtgeſtellt werden konnte. Sie zeigt ſich auch als eine äußerſt wirkſame Abwehrmaßnahme gegen die ſchlechtere Behandlung deutſcher Erzeugniſſe im Ausland. Be⸗ kanntlich waren die deutſch⸗finniſchen Verhandlun⸗ gen geſcheitert, ſodaß ab 1. Januar ein Handelsver⸗ tragsverhältnis mit Finnland nicht beſteht. Die finniſchen Regierung vorgeſchlagen, beiderſeits eine gewiſſe Uebergangs⸗ friſt einzuſchalten, um für die bereits abgeſandten und ſchwimmenden Waren unnötige Härten zu ver⸗ meiden. Die finniſche Regierung hat dies jedoch aus techniſchen Gründen abgelehnt. Daher mußte auch von deutſcher Seite die Anordnung über die Ein⸗ ſtellung der Einfuhr von Butter, Käſe und Eiern mit kurzer Friſt in Wirkſamkeit geſetzt werden. Die zuſtändigen deutſchen Stellen haben deshalb Anweiſung, die Einfuhr von Butter, Käſe und von Eiern aus Finn⸗ land mit Wirkung vom 6. Januar ab einzuſtellen. Badiſche Erzeugniſſe ſind erfolgreich In den verſchiedenſten Tageszeitungen, Wochen⸗ und Monatszeitſchriften Norodeutſchlands erſcheinen laufend Artikel über den ſogenannten„badiſchen Reis“, den Grünkern. Es iſt zu begrüßen, daß ſich endlich die Erkenntnis von der Wichtigkeit der Ver⸗ wendung einheimiſcher Produkte durchſetzt. Es iſt zu erwarten, daß durch die Werbung für den Grün⸗ kern der Verbrauch geſteigert wird. Wenn die Haus⸗ frauen von ganz Deutſchland es erſt einmal erfah⸗ ren haben und wenn es allgemein bekannt gewor⸗ den iſt, daß Grünkern viel mehr Mineralſtoffe und Eiweiß als der aſiatiſche Reis enthält, mithin er⸗ giebiger, billiger und dazu ſchmackhaft iſt, dann dürf ten die Odenwald⸗ und Baulandbauern ihre Ernten reſtlos unterbringen können, und der nationalen Ernährungs⸗ und Gelowirtſchaft wäre gedient. Strafgeſetzbuches an. In der Sitzung der Schulge⸗ meinde wurde ſogar mit dem Gedanken geſpielt, einen Schülerkampfbund gegen den§ 218 zu gründen. Dieſe völlig moralloſe Pädagogik der Karl⸗Marx⸗Schule ging ſogar ſo weit, daß die Primaner dieſer Anſtalt eine Studienfahrt nach Hamburg machten, von ihrem Lehrer„zu Studienzwecken“ in das Quartier der öffentlichen Häuſer geführt wurden und dann ihre Erlebniſſe in ſchriftlichen Arbeiten niederlegten. Der Inhalt war ſo gemein und ſchmutzig, daß ſelbſt ein kommuniſtiſcher Vater dagegen Proteſt erhob. Der Nationalſozialismus kann ſich nicht damit begnügen, derartige Unterrichtsmethoden zu beſeiti⸗ gen. Er muß auch der Wurzel des Uebels zu Leibe gehen. Unter der Herrſchaft des Liberalismus und des Marxismus war die Zerſetzung der Familie be⸗ reits ſo weit gediehen, daß die kommuniſtiſche Pro⸗ paganda leichtes Spiel hatte. Die Eltern und na⸗ mentlich die Mütter waren durch die Fabrikarbeit ihren Kindern entfremoͤet wopden. Das enge Zu⸗ ſammenwohnen in den düſteren Mietskaſernen zer⸗ ſtörte alle moraliſchen Hemmungen. Wenn die Kom⸗ muniſten lehrten, daß die Familie nur eine wirt⸗ ſchaftliche Einrichtung ſei und daß ſie durch Maſſen⸗ küchen, Kindergärten und Fabrikarbeit überflüſſig gemacht werde, ſo predigten ſie damit einen Zuſtand, der vielfach ſchon teilweiſe verwirklicht war. Dem⸗ gegenüber iſt es Aufgabe des Nationalſozialismus, die Familie und ihre ſittlichen Werte wieder zu ſe⸗ ſtigen. Von den ſechs Millionen bedürftiger Volksgenoſſen, die durch das Winterhilfs⸗ werk betreut werden, ſind mindeſtens zwei Drittel Familienhäupter. Wenn man für jede Familie auch nur zwei Kinder annimmt, ſo hat das Winterhilfswerk für minde⸗ ſtens acht Millionen Kinder zu ſorgen. Für dieſe acht Millionen Kinder muß der Beſtand der Familie ge⸗ ſichert werden. Jedes Kind, das ohne den Rahmen der Familie aufwächſt, iſt gefährdet. Es genügt aber nicht, daß die Kinder gegen Hunger und Kälte ge⸗ ſchützt werden, es muß auch dafür geſorgt werden, daß ihre Moral nicht gefährdet wird. Wenn, wie es häufig vorkommt, mehrere heranwachſende Kinder von verſchiedenem Geſchlecht in einem Bett zuſam⸗ menſchlafen müſſen, ſo ſind die Folgen leicht auszu⸗ denken. Die Beſchaffung von Betten für kinderreiche Familien iſt daher eine der wichtgſten Aufgaben des Winterhilfswerks. Wenn die Achtung vor der Moral zerſtört wird, dann verſchwindet auch die Achtung vor der Mutter und vor der Frau. Gleichzeitig wird die Achtung vor der Autorität der Eltern und des Staates untergraben. Wir müſſen alle mithelfen, um durch immer weitere Opfer die deutſche Familie vor dem Zerfall zu bewahren und das Familienle⸗ ben wieder zu feſtigen. Weitere Barſpenden Rheiniſche Transport G. m. b. H. 10 /, Etehama 15 /, Lotterie Burger 3 /, Oelimportgeſellſchaft Mainzer u. Co. 25 /, Süddeutſche Kabelwerke 100 /, Jakob Kiſſel u. Sohn 20 /, Kahn u. Wolf 50 /, Ludw. Leiner 10 /, Kiſſel u. Wolf 50 /, Ländl. Kreditverein Seckenheim 5 /, Weil u. Mannheimer 50 /, Südd. Metallwaren⸗Apparatebau.⸗G. 13.50 , Angeſtellte der Fa. Gries 15, Boſch u. Gebhard G. m. b. H. 18 /, Elſa Schmitt 3, Direktor Ernſt Frank 60 /, A. Leinweber 20, M. Weick 4 /, Prof. Dr. K. Ries 4 /, Dr. Schweitzer 5 /¼, Joſeph Pich⸗ ler 20 /, Glattes 5 /, Direktor Rudolf Waurich 120 /, Friedrich Herzog 10 /, Mannheimer Lieder⸗ tafel 50 /, Georg Kohler 5 /, Dr. Ritter 5 4/, Chriſt. Leonhard 5 /, Dr. Schmelcher 3 /, Prof. S. König 6 /, Elſe Bracker 3 /, Georg Bäuerlein 5 /, Hein⸗ rich Schmelcher./, Prof. Dr. Daunenberger./, Dr. Harry Dehoff 15 /, Oskar Klinghart 10 /, Karl Kürten 5 /, Prof. Joſeph Werber 4, Direktor Wendel 5, Deutſche Burſchenſchaft Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen 200 /, Ungenannt 5 /, Mattheis 3 ¼, Thomer⸗Haringer 4 /, Prof. Stembel 6 /, F. Schweitzer 3, E. L. Schmelcher 5 /, R. Altſchüler G. m. b. H. 24 l. Eugen Müller 3 /, Heinrich Abeſch 10 /, Hans Heer 10 /, Emil Schulz 60 /, Aſoma⸗Druck G. m. b.., Seckenheim, 10 /, Luiſe Kempf 10 /, L. Kalm⸗ bacher 5 4, Julius Zorn 4 /, Bleiſchröder u. Co. 18 4, Hermann Wolff 50 /, Heinrich Mette 20 ,. Fritz Hammer 3 /, Eliſabeth Kern 3 /, Anna Hof⸗ mann 6 /, Eliſabeth Ratzel 3 /, Philipp Simon 3, Hans Rupp.50, Paula Biedermann 3 4, Jakob Jöſt.50, Ferdinand Feilner 3, Ange⸗ ſtellte des Süddeutſchen Kohlenwirtſchafts⸗Verban⸗ des 11 4, Egenolf Fahrlaender 3. Dr. Wolf 16 ,, Friedrich Noe 4 /, K. Striegel, Feudenheim, 15, 9 Man muß mit dem Pfennig rechnen — deshalb iſt es nützlich, den Markt des täglichen Lebens, den der Anzeigenteil der „Neuen Mannheimer Zeitung“ darſtellt, ſtän⸗ dig zu betrachten. Man iſt dann ſtets darüber unterrichtet, was angeboten und geſucht wird. Gemeſſen an dieſen und zahlreichen anderen Vorzügen, iſt der Bezugspreis für die„Neue Mannheimer Zeitung“ niedrig. Er beträgt für die wöchentlich 12 mal erſcheinende Aus⸗ gabe A nur 2,08 Mark zuzüglich 62 Pfg. Trag⸗ lohn, für die wöchentlich 7 mal erſcheinende⸗ erweiterte Ausgabe B 1,20 Mark und 30 Pfa. Traglohn. Karl Geißler 15 /, Sophie Weißenborn 15 /, Wal⸗ demar Tſchoeke 15 /, Karl Hofmann 5%, Adam Rekenwald 10 /, Hermann Bartſch 3 /, Siegfried Hardung 12 /, Otto Kneu 3„, Otto Klenk 3, Martin Schettler 9 /, Profeſſor Dr. Enderle.50 /, J. Ziegler Wwe. 4 /, Eliſe Sauer 3 /, Dr. Max Kauſch 15 4, Georg Endres 3 /, Max Rümmele 15 4, Friedrich Gottfried 6 /¼, Wilhelm Sohl 6 /¼, Berta Faulout 3 /, Valentin Heil 12 /, Sahl 4, Dr. W. Holdermann 6 /, Franz Münch 6 l. Wir danken allen Spendern für die tatkräftige Unterſtützung unſerer großen und ſchweren Aufgabe, Heil Hitler! NS⸗Volkswohlfahrt, Kreisgeſchäftsſtelle Mannheim. Einzahlungen können geleiſtet werden auf Poſt⸗ ſcheck⸗Konto Karlsruhe Nr. 16 122 und Städt. Spar⸗ kaſſe Mannheim, Konto Nr. 3386. 2* Eine arme Witwe opfert für das Winterhilfswerk Wenn das Winterhilfswerk immer wieder zu neuen Opfern mahnt, dann ſagt wohl mancher, er habe ſchon genug getan. Und dennoch ſtehen uns noch viele lange Winterwochen bevor, in denen viele Mil⸗ lionen von Bedürftigen verſorgt werden müſſen. Diejenigen, die glauben, ſchon genug getan zu haben, mögen ſich ein Beiſpiel nehmen an einer armen Witwe, über die ein Blockwart des Winterhilfswerks berichtet. Aus Unkenntnis hatte er verſehentlich bei den erſten Sammlungen auch bei ihr geläutet. Sie klagte ihm ihr Leid, da ſie ſelber ſchon von anderen Leuten unterſtützt würde und nur eine geringe Rente beziehe. Dennoch ließ ſie den Helfer nicht wei⸗ tergehen, ohne ihm als Opfer ein Geldgeſchenk und einige Kleidungsſtücke zu geben. Außerdem hat ſie ſiey daraufhin bei Krankenhäuſern als Blutſpenderin ge⸗ meldet, um auf dieſe Weiſe Geld zu verdienen. Dieſe Einnahme gibt ſie dem Winterhilfswerk, da ſie ſonſt kein Bargeld beſitzt. Das iſt wahrer Opfergeiſt! Eine närriſche Ausſtellung in Karlsruhe * Karlsruhe, 16. Jan. Das Badiſche Lan⸗ desgewerbeamt zeigt vom 24. Januar bis 14. Februar eine der originellſten Ausſtellun⸗ gen, die die Landeshauptſtadt je geſehen hat, näm⸗ lich eine Schau hiſtoriſcher Faſtnachts⸗ koſt üme aus dem ganzen Land, wie ſie teils aus dem Mittelalter überliefert und heute noch alljähr⸗ lich vorgeführt werden, teils auch ſolche, die leider in Vergeſſenheit geraten ſind. Die Ausſtellung wird die umfaſſendſte Schau des Narrenweſens in Baden darſtellen. Die Eigenart und Urwüchſigkeit der Masken und Koſtüme wie der Faſtnachtsbräuche in manchen Lan⸗ desteilen hat weit über die Grenzen unſeres Landes hinaus Berühmtheit erlangt. Sie zählen zu den wertvollſten Zeugen unſeres Volkstums. Die ganze Mannigfaltigkeit der während der Faſtnachtszeit in badiſchen Städten und Dörfern auftretenden Narro⸗ typen wird hier ihre Auferſtehung feiern. Einige dieſer Typen ſind die Geltentrommler in Waldshut, der Waldmann in Haslach und der Gauklerkönig in Breiſach, die zur Faſtnachtszeit ihr närriſches Spiel treiben. In Buchen traten früher die Hudelbätzen auf. Zu den Bräuchen der Narrenzunft gehören Schuttig und Taganrufen; vielerorts iſt das Sträh⸗ len ein beliebter Faſtnachtsbrauch. Der Narren⸗ ſprung, der die 60 Pfund ſchweren Ketten zum Raſ⸗ ſeln bringt, zählt zu den beſonderen Künſten der Narrenzunft⸗ Mitglieder der Vereinigung Alemanniſch⸗Schwä⸗ biſcher Narrenzünfte werden in einer Morgenveran⸗ ſtaltung des Badiſchen Staatstheaters am 4. Febr., vormittags 11 Uhr, unter Leitung Kienſcherfs ein altes Faſtnachtsſtück aufführen, in dem die alt⸗ Narrotypen ihre ſonderbaren Brüuche zeigen. weeeeeeeee eee — —— der zer rd. en ue igt tS⸗ ig⸗ de· fg. A⸗ m ed 4, aN Le . , g0 e. v Stz 7. 8* * Sr S 2 85 0 EEELEEEE Dienstag, 16. Januar 1934 Aus Baden Der Student im neuen Reich * Karlsruhe, 16. Januar. Auf einer Studen⸗ tenkundgebung in der Feſthalle in Karlsruhe führte der Reichsführer der deutſchen Studen⸗ tenſchaft, Dr. ing. Oskar Stäbel, am Montag u. a. aus, die Revolution des Jahres 1933 habe auch bei den Hochſchulen die größte Umwälzung gebracht. Im nativnalſozialiſtiſchen Staat müßte die Züchtung eines gelehrten Proletariats ausgeſchaltet werden. Dies ſolle erreicht werden durch die Einſchränkung des akademiſchen Studiums. Aber auch das ganze Syſtem der Hochſchulen müſſe umgewandelt werden. Abgelehnt müſſe es werden, die Techniſchen Hoch⸗ ſchulen den Univerſitäten anzugliedern. Dagegen ſei es notwendig, die Eingliederung der Stu⸗ dentenſchaft in die SA durchzuführen. Es dürfe keine Studenten mehr geben, die auf Staats⸗ koſten ſtudieren, ohne der SA anzugehören. Die politiſche Schulung müſſe durch den Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Studentenbund durchgeführt werden. Die orporationen müßten ſich in der Erzie⸗ hung zu Ehre und Volksgemeinſchaft betätigen. Wenn ſie ſich aber nicht bewähren ſollten, dann werde es notwendig ſein, dieſe Korporationen zu zerſchlagen. Die ſogenannten Freiſtuden⸗ ten hätten zu verſchwinden. Der ſtuden⸗ tiſche Ehrbegriff dürfe nicht mehr kaſtenmäßig ſein, ſondern müſſe ſich einreihen in die Ehrbegriffe des geſamten deutſchen Volkes. Zum Schluß ſeiner Rede gab der Studentenführer noch bekannt, daß der erſte deutſche Studententag im Juli d. J. in Karlsruhe abgehalten werde. Er ſchloß mit dem Gelöbnis, daß die Studenten ihre Pflicht gegen Schule, Elternhaus, A und Korporationen erfüllen werden, um das hohe Ziel der Volksgemeinſchaft zu erreichen. Horſt⸗ eſſel⸗ und Deutſchlandlied beendeten die Kund⸗ gebung. * Karlsruhe, 16. Jan. Der am 1. April 1933 aus dem Zuchthaus Bruchſal entwichene Strafge⸗ fangene Hans Buhmann, der wegen Falſch⸗ münzerei noch eine längere Zuchthausſtrafe zu ver⸗ büßen hat, konnte hier, nachdem er ſich die ganze Zeit unter falſchem Namen und unangemeldet im Reich umhergetrieben hat, ermittelt und feſtgenommen werden. * Plankſtadt, 16. Jan. Landwirt Georg Trei⸗ ber, Luiſenſtraße, konnte dieſer Tage ſeinen 50. Geburtstag feiern. * Heidelberg, 16. Jan. Die Stadt Heidelberg hat die Patenſchaft für 20 Kinder aus dem Warndtgebiet(Saar) übernommen. Die notleidenden Saarkinder trafen am Sams⸗ tag nachmittag auf dem Mannheimer Hauptbahnhof ein und wurden uch herzlicher Begrüßung im Om⸗ nibus nach Heidelberg gebracht, wo ſie Bürgermei⸗ ſter We tzel am Rathaus begrüßte. Die Kinder wurden im St. Antoniushaus und im Dr. Cron⸗ ſchen Jugendheim Schlierbach untergebracht. * Wiesloch, 16. Jan. Nachts brach im Anweſen — Landwirts Peter Frey im Stadtteil Altwies⸗ och Feuer aus, dem die Scheune mit den reichen rntevorräten zum Opfer fiel. Das Vieh konnte in Fübwe 8 * 9 42— — —. — S— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das große diesjährige Winterhilfswerk Deutſch⸗ lands ſteht unter dem Motto„Keiner darf hungern und frieren!“ Die tatſächliche Verwirklichung dieſer ſozialen Handlung ſteht im Gegenſatz zu den Win⸗ tersnöten früherer Zeiten, die oft über Tau⸗ ſende von Menſchen Hunger, Krankheit und Tod brachten. Anhand der Auſzeichnungen pfälziſcher Chroniken ſei hier ein Bild ſolcher früherer Not⸗ Winter gegeben. 300(n. Chr.): Die Weinſtöcke werden durch Strohdecken vor Froſt geſchützt. 1069: Da die Wein⸗ ſtöcke ſeit mehreren Jahren völlig erfroren, iſt der Wein ſo ſelten geworden, daß man zu den Meſſen in der Kirche keinen mehr auftreiben konnte. 1126: Ueberaus kalter Winter; Vögel fallen tut aus der Luft; Hunger und Sterben, viele Menſchen erfrie⸗ ven; man ſagt, ein Drittel der Menſchen ſei umge⸗ kommen. 1124: Zu Ende des Jahres ſehr tiefer Schi e und ſo große Kälte, daß viele Menſchen, be⸗ ſonders Kinder, erfrieren. 1248: Froſt Ende Mat, Reben erforen. Große Teurung und Hungersnot, daß ſelbſt wohlhabende Leute das Land verlaſſen und Brot ſuchen müſſen. 1280: Am 17. Juni Schnee, Hunger und Teurung. 1316: Hungersnot! Ganze Dörfer ſterben aus und die Aecker liegen brach. Man holt Getreide aus Sizilien. 1363: Der Rhein war ͤͤrei Monate lang zuge⸗ froren. Die Wintersnot der Jahre 1586 und 87 veranlaßt 1588 den Pfalzgrafen Johann Caſimir,„Nothſpei⸗ cher für die Armen“ anzulegen, eine vorſor⸗ gende Maßnahme, die im 19. Jahrhundert die bayri⸗ ichen Könige großzügig ausbauten. Ein ſolcher „Nothſpeicher“ war auch die Fruchthalle in Kaiſers⸗ lautern. Fehlten ſolche Vorratsſpeicher, ſo mußte bei Erntemißwachs die Hungersnot unvermeidlich ſein, da infolge der primitiven Transportmöglichkeiten die Herbeiſchaffung von Nahrungsmitteln aus ande⸗ ren beſſer geſtellten Gebieten nur langſam und un⸗ genügend erfolgen konnte. Erſt mit der Schaffung der Eiſenbahnen, die den ſchnellen Transport großer Mengen ermöglichte, konnte auf die Anlage von Notſpeichern verzichtet werden. Heute iſt es das Laſt⸗ auto, mit dem die Hilfsgaben in die Notgebiete des Bayeriſchen Waldes und der Rhön geſahren werden. Pfälzer Notwinter in alter Zeit Was die vergilbten Chroniken berichten Im 18. Jahrhundert ſehlten in der Pfalz vielfach die nötigen ſozialen Maßnahmen zur Ab⸗ wendung von durch Mißernten entſtandener Hun⸗ gersnöte. So berichtet die Chronik des Winzerdor⸗ fes Haardt aus dem Jahr 1830:„Es ſeynd in unſe⸗ rer comun 118 Männer, davon 47 nicht einen Tropfen alten noch neuen Wein haben, und wo einer noch Wein hat, ſo iſt dies noch ſein einziger Cretit, um Geld und Brod kümmerlich zu ſeiner Nothöurft zu erlangen.“—„Die Armen ſind ſo ent⸗ kräftet und vom Leib abgefallen, daß ſie kaum die Wegſteuer mehr haben und nicht arbeiten können.“ — Wie wenig das ſoziale Verſtändnis damals ent⸗ wickelt war, bezeichnet der Umſtand, daß trotz der Hungersnot von den Haardter Bürgern weiterhin die Weinſteuer und die Mannheimer Schloß⸗ bauabgabe erhoben wurde. Im 19. Jahrhundert verurſachten die kalten und langen Winter der Jahre 1814, 15, 16 und 17 eine ſchwere Notzeit, die in der Pſalz zu gro⸗ ßen Auswanderungen nach Nordamerika führte. „Die Chronik von Neuſtadt/ Haardt berichtet dar⸗ über aus dem Jahr 1816:„Sehr langer Winter von Martini 1815 bis April 1816. Im Frühjahr 1816 am Rhein große Ueberſchwemmungen. Froſt am 23. September und tieſer Schnee am 12. Oktober. In⸗ folgedeſſen: Früchte, Wein, Kartoffeln, Hülſenfrüchte und Alles mißraten.“ Daß die ſoziale Hilfsbereit⸗ ſchaft gegenüber dem 18. Jahrhundert ſich nun ſchon weſentlich gefeſtigt, zeigt die weitere Notiz:„In die⸗ ſem und dem verſloſſenen Jahre wird hier jeden Tag für die Armen ein großer Keſſel voll Fleiſch und Gemüſe gekocht.“ So iſt alſo das ſoziale Streben, den Notleiden⸗ den über die Wintermonate durch organiſierte Hilfs⸗ maßnahmen hinwegzuhelfen, erſt langſam zu einem feſten allgemeinen Willen gereift, wie er ſich jetzt im deutſchen Not⸗ und Hilfewinter 1933/34 zeigt, und damit wenigſtens jedem Volksgenoſſen die äußerſte Not, Erleiden von Hunger und Kälte, erſpart. B. Mülhaupt. Ein Wirtſchaſtsgebäude eingeäſchert * Baden⸗Baden, 16. Jan. Sonntag abend brach im nahen Sandweier ein gefährlicher Brand aus. Der herrſchende ſtarke Wind ließ einen wahren Funkenregen über die Dächer der ganzen Ortſchaft niedergehen, ſodaß beſonders die Bewoh⸗ ner der dem Branoͤplatz nahegelegenen Häuſer ſich auf den Dächern mit Waſſereimern löſchbereit hai⸗ ten mußten. Das Wirtſchaftsgebäude des Arbeits⸗ loſen Karl Kraft brannte mit den Vorräten völlig nieder. Das Wohnhaus wurde dank der tatkräftigen Hilfe der Feuerwehr von Sandweier und Baden⸗ Baden gerettet, erlitt aber großen Waſſerſchaden. Das Kleinvieh iſt in den Flammen umge⸗ Sicherheit gebracht werden. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. e kommen. Die Urſache des Brandes, der im Schopf ausgebrochen war, iſt noch nicht geklärt. Die Münſterſtadt * Freiburg, 16. Jan. Die Reichsrundfunkkammer führt in den mmenden Wochen eine Reihe von Werbe⸗ aktionen durch, die den Gedanken des Rundfunks ee weiter ins Volk hineintragen ſollen. Die teichsrundfunkkammer wird ſich in einer groß⸗ dügigen Propaganda beſonders an die Bauern und 8 als die große Front der Schaffenden wen⸗ en. In den Beginn dieſer umfaſſenden Werbung jür den deutſchen Rundfunk fällt die Einwei⸗ bung des neuen Freiburger Senders. Damit verbunden iſt die erſte große Frei⸗ unrger Funkausſtellung, die jetzt feier⸗ ich eröffnet wurde. In ſeiner Begrüßungsanſprache konnte Kreisfunkwart Arſen Schweizer eine große Anzahl Ehrengäſte begrüßen. Bürgermeiſter Dr. Hofner überbrachte die Grüße der Stadt Freiburg und dankte allen Firmen, die die Veran⸗ taltung einer ſolchen Schau möglich gemacht haben. Die Grüße der Intendanz des Südweſtfunks Frank⸗ furt überbrachte Herr Knoeckel, der beſonders darauf hinwies, daß das Wort Heimat im Rundfunk eine gute Pflegeſtätte habe. Hierauf ergriff der Vertreter der Reichs⸗ rundfunkkammer, Kapitän a. D. Werber, s Wort. Wie bereits am Freitag vor Preſſever⸗ retern, ſo gab auch bei der Eröffnungsfeier Kapitän d0 Werber einen Ueberblick über das Schaffen Ergebnis dieſes erſten ſchaffenden Jahres des ndfunks ſei daß die Reſonanz beim Volk ge⸗ ſchaffen worden iſt. Die zweite Phaſe iſt die aroße Geſtaltung des Rundfunka, die nunmehr in kultureller Beziehung gefördert werden Am Schluß des nächſten Jahres wird ein gans anders geſtalteter Rundfunk vorhanden ſein, ein Rundfunk, der Freude in das Volk bringt. In der eichsrundfunkkammer ſind zum erſten Male alle dieienigen zuſammengefaßt, die im Rundfunk ſchaf⸗ en, Arbeiter, Induſtrielle, Händler, Hörer und reſſe. Dieſe Einheit, die in Berlin geſchaffen iſt, —— im Zeichen des Runofunks ſtellung wird gerade zum richtigen Zeitpunkt veran⸗ ſtaltet. Die Beſtrebungen gehen dahin, aus dem Saiſongeſchäft ein Jahresgeſchäft zu Das Münſter im Spiel der Häuſer machen. Alle Energie ſoll eingeſetzt werden, daß gerade in den toten Monaten geworben wird, damit die Radivinduſtrie auch nach dem Saiſonhöhepunkt, der kurz vor Weihnachten liegt, Arbeit hat. In ganz Deutſchland ſoll in dieſen Wochen für den Ru dfunk wird ſich durchſe en bis in die letzte Stadt unſeres 1 terlandes. Die Freiburger Ausſtellung ein Symbyl der Einheit. Dieſe Aus⸗ geworben werden; der Höhepunkt dieſes Werbefeld⸗ zuges wird der 11. Februar ſein, an dem einmal dem Volk veine deutſche Freude gebracht werden ſoll. eeeeeeeee Horſt-Weſſel-Lied im Glockenſpiel * Freiburg i. Br., 16. Jan. Die Städtiſche Preſſe⸗ ſtelle teilt mit: Seit ein paar Tagen iſt der Einbau des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes in das Freiburger Glok⸗ kenſpiel im Gange. Wen gelegentlich ſeine Schritte über den Franziskanerplatz führten, der konnte bereits einige Töne aufnehmen. Leute mit muſilaliſchem Ohr ſtutzten und blieben ſtehen. Wahr⸗ haftig das Horſt Weſſel⸗Liedl Wer im Laufe des geſtrigen Nachmittags am Rathaus vorüberkam, den überraſchte ſchon das fertige Lied. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kerber hatte ſchon vor Monaten den Gedanken und den Wunſch geäußert, als erſte Stadt, die ein Glockenſpiel beſitzt, das Nationallied der Na⸗ tionalſozialiſten, das Lied aller deutſchfühlenden Menſchen, vom Rathausturm ertönen zu laſſen. Be⸗ kanntlich hat ſich die Firma Welte⸗Bockiſch bereit⸗ erklärt, auf ihre Koſten den Wunſch in die Tat um⸗ zuſetzen. L. Sinsheim, 15. Jan. Oberſteuerinſpektor Gei⸗ ger vom hieſigen Finanzamt wurde an das Fi⸗ wanzamt Heidelberg verſetzt. Im Laufe der zwei Jahrzehnte, in denen er hier tätig war, hat er ſich als zuvorkommender und dienſtlich außerordentlich befähigter Beamter gezeigt, deſſen Verdienſte durch einen großen Freundes⸗ und Bekanntenkreis ge⸗ ſchätzt wurden.— In geiſtiger und körperlicher Friſche konnte Verwaltungsinſpektor i.., Ludwig Stöwe, ſeinen 80. Geburtstag begehen. Er war über 25 Jahre beim hieſigen Bezirksamt tätig und er erfreute ſich ob ſeiner menſchlichen und geſelligen Fähigkeiten allgemeiner Wertſchätzung. Noch heute nimmt der leidenſchaftliche Muſikfreund am muſikali⸗ ſchen Leben des Städtchens regen Anteil. * Lauterecken, 15. Jan. Am 22. Januar jährt ſich zum zehnten Mal der Tag, an dem der Arbeiter Ferſch von dem Separatiſten Wagner aus Kai⸗ ſerslautern erſchoſſen wurde. Aus dieſem An⸗ laß wird an der Mordſtelle eine Gedenktafel ange⸗ bracht werden. Was der Draht erzählt Nachts bemerkte in dem Ort Brombach bei Lörrach ein Mann, der ſich zur Arbeitsſtätte begab, wie aus dem Oekonomiegebäude des Landwirts Greiner Rauch und Feuer hervorkam. Er weckte ſofort den Beſitzer. Durch den ſtarken Sturm ſtand im Nu das große Stallgebäude in hellen Flammen, die in den reichen Heu⸗ und Strohvorräten gute Nahrung ſan⸗ den. Das Oekonomiegebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Beſitzer war noch gegen 1 Uhr im Stalle geweſen, wo ſich alles in Ordnung befand. Man vermutet Brandſtiftung.— Am Sonn⸗ tag brannte in Heitersheim bei Müllheim das ganze Anweſen des Landwirts Alois Widmann bis auf den Grund nieder. Mit knapper Not konnte der Viehbeſtand gerettet werden.— Der 10jährige Sohn des Steinarbeiters Rochus Mildenberg, der in Wei⸗ ler(Amt Sinsheim) mit ſeinem Schlitten den ſoge⸗ nannten Kelterbuckel hinabrollte, fuhr in ein Pferde⸗ geſpann und wurde von dem Fuhrwerk überfahren. Trotzdem er ſofort im Krankenauto in das Kranken⸗ haus nach Heidelberg verbracht wurde, ſtarb er an den erlittenen Verletzungen. deuiſche Umfchaug 5. Seite/ Nummer 26 Nachbargebiete Milde Strafen für Landjäger⸗Mörder * Saarbrücken, 16. Jan. Das Schwurge⸗ richt Saarbrücken verurteilte am Montag den arbeitsloſen Wilhelm Welde wegen vorſätz⸗ licher Tötung mit Todesfolge zu zwei Jah⸗ ren neun Monaten und den Bäckergeſellen An⸗ ton Baldes wegen vorſätzlicher Körper⸗ verletzung zu fünf Monaten Gefängnis. Beide hatten am 24. Oktober v. J. dem Landjäger Reutler in Lautenbach mit einem Raſier⸗ meſſer die Kehle durchgeſchnitten, als Reutler ſie ſtellen wollte, weil ſie in ſeiner Abweſen⸗ heit ſeine Fran beläſtigt hatten. Meſſerſtecherei im Armenhaus * Rodalben Bezirk Pirmaſens, 16. Jan. Im hie⸗ ſigen Gemeindehaus kam es zwiſchen zwei Bewohnern zu Streitigkeiten, in deren Ver⸗ lauf der Fabrikarbeiter Franz Gabriel zum Meſſer griff und dem Fabrikarbeiter Karl Weber ſechs St iche verſetzte, ſo daß dieſer ſchwerverletzt zuſammenbrach. Ein zufällig in dem Anweſen wei⸗ lender Arzt konnte die erſte Hilfe leiſten und ließ den Verletzten ſofort in das Rodalbener Kranken⸗ haus überführen. Der Meſſerheld iſt bereits wegen ähnlicher Delikte vorbeſtraſt. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis Pirmaſens eingeliefert. Brief aus Lampertheim ar Lampertheim, 15. Jan. Die hieſige Orts⸗ gruppe des Kampfbundes für deutſche Kul⸗ tur, die unter der Führung von Herrn Kurt Grünewald ſteht, hat in vorbildlicher Weiſe die Bildung von 7 Fachſchaften durchgeführt und hierzu bereits namhafte Fachſchaftsleiter gewonnen. Es ſind dies die Herren: Pfarrer Weber für Fachſchaftl. Weltanſchauung; 2. Rektor Schreiber für Deutſch⸗ kunde; 3. Rektor Hußler für Schrifttum; 4. Bau⸗ meiſter Rockenfeld für Theater; 5. Karl Göbel für Muſik; 6. Lehrer Moos für Geſang. Die Fachſchaft 7: Kalenderreform bleibt vorläufig ohne eigene Leitung. Die benannten Leiter dürften die beſten Garanten ſein für die Verwirklichung der Ziele: alle kulturell intereſſierten Vereinigungen und Privatperſonen zu einer Willens⸗ und Tatgemeinſchaft zuſammenzu⸗ faſſen. Die Gründung einer Elektro⸗Inſtal⸗ lateur⸗Pflichtinnung für den Kreis Bens⸗ heim, Sitz Lampertheim, wurde in der vergangenen Woche im Rheingoldſaale vollzogen. Hierzu waren Intereſſenten aus dem ganzen Kreis Bensheim, ſo⸗ wie dem Ried und Odenwald erſchienen. Elektro⸗ meiſter J. Schmidt⸗Lampertheim wurde als In⸗ nungsführer von der Handwerkskammer eingeſetzt. — On der gleichen Verſammlung waren die Speng⸗ ler und Inſtallateure der Riedgemeinden geladen, ſo daß anſchließend auch eine Riedinnung für dieſe Berufsart ſtattfinden konnte, ihr Sitz iſt ebenfalls Lampertheim. nd. Ludwigshaſen, 16. Jan. Die hieſige Zollfahn⸗ dungsſtelle hat dieſe Woche ſechs Schmuggler aus Ludwigshafen und Mundenheim feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis in Unterſuchungs⸗ haft eingeliefert. Geſchnappt wurden wiederum drei amtsbekannte und ſchon wiederholt verurteilte ſoge⸗ nannte notoriſche Berufsſchmuggler aus Ludwigs⸗ hafen, die ſich für ihre Schmugglerfahrten ins Saar⸗ gebiet eines Motorrades bedienten. Das Motorras und 3000 Büchelchen(24000 Blatt) Zigarettenpapier wurden beſchlagnahmt. Drei weitere Schmuggler, davon zwei aus Mundenheim, wurden gleichfalls ge⸗ faßt. ud. Speyer, 16. Jan. Der ſtellvertretende Vorſtand des hieſigen Bezirksamtes, Regierungsrat Dr. Ludwig Rückert, hat am Frei⸗ tag von ſeinem bisherigen Wirkungsort offi⸗ ziell Abſchied genommen. Regierungsrat Dr. Rückert ſiedelt nun nach Würzburg über, wo er in gleicher Dienſteigenſchaft am Bezirksamt tätig ſein wird. Aus Anlaß ſeines Scheidens fand im Wit⸗ telsbacher Hof eine kleine Abſchiedsfeier ſtatt, zu der alle Beamten des Bezirks⸗ und Staatspolizei⸗ amtes erſchienen waren. Der neue Vorſtand des Bezirksamtes, Oberamtmann Dohn, widmete ſei⸗ nem ſcheidenden Kollegen ſehr anerkennende Worte. * Neuſtadt⸗Haardt, 16. Jan. Wie wir erfahren, hat geſtern nachmittag der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ oͤent Siebert dem Gauleiter der NSDAP. Pfalz, Bürckel, mitgeteilt, daß er an der Eröffnungs⸗ feier der Pfalzausſtellung in Berlin teilnehmen und eine Anſprache halten wird. Durch die Teil⸗ nahme des Reichsinnenminiſters Dr. Frick und des bayeriſchen Miniſterpräſidenten erhält ſomit die Eröffnungsfeier eine beſondere Bedeutung. Auch Gauleiter Bürckel wird, wie bekannt, ebenfalls bei der Eröffnungsfeier der Pfalzausſtellung ſprechen. * Nothweiler, Bez. Pirmaſens, 16. Jan, Die hie⸗ ſigen Zollbea mten ſtellten an der Grenze Noth⸗ weiler⸗Wingen eine Frau und einen Mann, die ge⸗ rade im Begriff waren, die Grenze zu überſchrei⸗ ten. Bei ihrer Durchſuchung wurden größere Geldbeträge gefunden. Die Beamten nahmen die beiden feſt. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um ein jüdiſches Ghepaax aus Berlin handelt, das ſich nach Wörth i. E. einſchmuggeln wollte. Beide wurden zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien und weꝛ⸗ teren Bernehmung nach Pirmaſens gebracht. * München, 16. Jan. Am Montag abend gegen 22 Uhr ſtießen beim Rangieren in der Nähe der Friedenheimer Brücke in München zwei auf dem Gü⸗ tergleis Laim—Süd⸗Bahnhof ſtehende Lokomoti⸗ ven zuſammen. Dabei wurden vier Reichs⸗ bahnbedienſtete teils ſchwer, teils leich⸗ ter verletzt. Die Verunglückten wurden in die Chirurgiſche Klinik gebracht. ——————————— — ———— . 5 5 5 0* 9 ——————— Ns 394 1 1 W 5 11 1* 5 e 7 E Neue Manuheimer Zeiiung 7 Abend⸗Ausgab⸗ Dienstag, 16. Januar 1934 Nach dem Tag von Frankfurt Der Auſſtieg beſtälig! Seit faſt 30 Jahren trägt der Deutſche Fußball⸗Bund Länderſpiele aus. Nie aber erlebte er eine Spielzeit von ſo großem Erſolg wie derzeit. Es war doch ſrüher ſo, daß wir vor jedem Länderſpiel eine Enttäuſchung befürchteten. Die Zahl der Niederlagen und ſchlechten Spiele ſtand in einem geradezu grotesken Verhältnis zu der Größe des Deutſchen Fußball⸗Bundes und der gewaltigen Fülle an Spielermaterial. Selbſt in Zeiten, in denen wir über⸗ ragende Klubmannſchaften beſaßen, die auch auf den Fuß⸗ ballfeldern fremder Länder, in Prag und Wien, in Mailand und Barcelona zu anſehnlichen Erfolgen kamen, ſelbſt in jenen Zeiten lieferten uns unſere Nationalmannſchaften eine Enttäuſchung nach der anderen. Im letzten Jahre war es ſo, daß man bei uns über einen allgemeinen Rückgang der Spielſtärke klagte. Es hatte den Anſchein, als beſäßen wir keine überragenden Spitzenmannſchaften mehr, außerdem ſchien ſich der Schwer⸗ punkt des deutſchen Fußballkönnens vom Süden, wo bis dahin die beſten Mannſchaften und die ſtärkſten Einzel⸗ kräfte für die Länderelf ſtanden, nach Weſtdeutſchland ver⸗ lagert zu haben. Eine Nationalelf mit ſogenannten„Stan⸗ dardſpielern“ war auch nicht mehr vorhanden. Die alten Leute, die man in den letzten Jahren immer wieder als Rückgrat der Nationalelf ſah, traten nacheinander ab, ein völliger Neuaufbau wurde notwendig. Es ſah zu Beginn des letzten Jahres im deutſchen Fußball wirklich nicht ſehr gut aus. Noch am 1. Jannar 1933 wurde nuͤſere deutſche Vextretung in Bologna von Italien 311 geſchlagen, wobei das Ergebnis keine Rolle ſpielte, denn die Ueberlegenheit der Italiener war dermaßen groß, daß es auch zu einem 5 oder:11 hätte kommen können. Wenig ſpäter konnte unſere Mannſchaft in Berlin gegen Frankreich auch nur ein mageres und bitter enttäuſchendes:3 erzielen. Mit der neuen Spielzeit aber ſetzte eine Erfolgsſerie ein, vor der wir auch heute noch mit freudigem Erſtaunen ſtehen. Der DeB hat ſeit dieſer Zeit kein Länderſpiel mehr verloren: Belgien wurde:1 geſchlagen, gegen Nor⸗ wegen ſpielten wir:2, dann wurden die Schweiz mit 210 und Polen mit:0 geſchlagen. Es gab in dieſer Zeit Leute, die anſcheinend die alte Erfolgloſigkeit deutſcher National⸗ maunſchaften dermaßen vermißten, daß ſie in eine über⸗ große Beſcheidenheit verfielen. Sie ſagten, man dürfe dieſe Erfolge nicht zu hoch einſchätzen, denn ſie ſeien gegen Fuß⸗ ballnationen der zweiten enropäiſchen Klaſſe erzielt wor⸗ den. Erſt ein Kampf mit einem Vertreter der erſten Klaſſe würde uns über die wirkliche Spielſtärke unſerer National⸗ elf aufklären. Nun, am Sonntag traf Deutſchland in Frankfurt a. M. auf einen ſolchen Vertreter der erſten Klaſſe. Niemand wird beſtreiten, daß Ungarn auch heute noch zur erſten euro⸗ päiſchen Klaſſe zählt, zuſammen mit Italien, der Tſchecho⸗ flowakei und Oeſterreich. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß die Ungarn nun in Frankfurt ſo glatt geſchla⸗ gen worden ſind. Zwar werden auch jetzt wieder die ewi⸗ gen Miesmacher aufſtehen und behaupten, Frankfurt habe eben bewieſen, daß die Ungarn nicht mehr erſtklaſſig ſeien. Die Herren irren ſich, ſie ſehen und den⸗ ken nicht gut. Ungarn ſpielte noch vor kurzer Zeit gegen Oeſterreichs„Wunderelſ“:2 und man kann nach dem gro⸗ ßen Tag von Frankfurt viel eher ſchon einer anderen Mei⸗ nung glauben: Die offiziellen Begleiter der ungariſchen Mannſchaften, Führer des Verbandes, alte Fachleute, ver⸗ ſicherten nämlich nach dem Spiel, daß ſie erſtaunt geweſen ſeien, eine ſo ſpielſtarke deutſche Mannſchaft anzutreffen. Die deutſche Nationalelf ſei wieder vollkommen an die großen mitteleuropäiſchen Mannſchaften herangekommen und habe heute keinen Gegner mehr zu fürchten. So iſt es: der 14. Januar hat uns keinen Zufallsſieg beſchert, er beſtätigte uns vielmehr in einer prachtvollen Beiſe, daß die deutſche Nationalmannſchaft tatſächlich einen großen Aufſtieg hinter ſich hat. Sucht man nach den Urſachen dieſes Aufſtiegs und der ſchönen Erfolge, dann kommt uns zunächſt eine Feſtſtellung entgegen: Der Geiſt iſt es, der das Wunder ſchafft. Wir haben früher gegen fremde Mannſchaften Spiele verloren, die unſeren Leuten im Können glatt unterlegen waren. Neidvoll mußten wir dann feſtſtellen, daß dieſe fremden Mannſchaften einen ganz anderen Geiſt—„Elan“ nannten wir es— als die unſrige gezeigt hätten und daß dieſer Geiſt die Grundlage des Erfolges geweſen ſei. Am 14. Januar war unſere Maunſchaft den Ungarn im Können keineswegs unterlegen, aber zu dempracht⸗ vollen Sieg wurde unſere Mannſchaft in erſter Linie durch den wundervollen Geiſt getragen, der dieſe elf Leute heherrſchte. In Frankfurt ſtanden elf Kämpfer auf der deutſchen Seite, elf, Spieler, die ſich mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Kraſt für die Sache einſetzten, elf Kämpfer, die genau wußten, daß ihr Kampf und ihr Sieg eine Sache der Nation, des neuen Deutſchlands waren. Dieſer Geiſt riß ſie zu einer Begeiſterung hin, die auch auf die Maſſen überſprang, dieſer Geiſt ſteigerte ſie in ein Tempo hinein und beſruchtete das Leiſtungsvermögen in einer Art, daß die Ungarn nicht mehr mithalten konnten. der Tag von. — Man ſoll nicht ſagen, die Ungarn hätten ſchlecht geſpielt. Es iſt eine alte Fußballweisheit, daß eine Mannſchaft nur ſo gut ſpielen kann, wie es der Gegner zuläßt. Am Sonn⸗ tag ließ in Frankfurt die deutſche Mannſchaft den Gegner gar nicht zur Entwicklung kommen, ſie üerrannte ihn ein⸗ ſach. Immer dann, wenn die Ungarn glaubten, daß ſie nun ein wenig Luft holen und ſich ſelbſt entfalten könnten, dann fluteten neue, kraftvolle heran und warſen den Gegner in die einzige Stellung zu⸗ rück, die ihm von dieſem Gegner überlaſſen wurde: in die Verteidigung. Geiſt und Können Es ſtimmt uns nach dieſem ſchönen Sieg beſonders ſreudig, daß unſere Mannſchaſt nicht allein den Geiſt, der eine Säule des Erfolges iſt, aufbrachte, ſondern daß ſie Deutſchlands Fußballſieg über deutſche Angriffswellen Tagung des Luſtſport-Verbandes Ortsgruppenführer-Beſyrechung der Landesgruppe VIll in Mannheim Am 14. Januar ſand im Palaſthotel Mannheimer Hof in Maunheim die erſte Beſprechung der Ortsgruppen⸗ füthrer der Landesgruppe 8 des Deutſchen Luftſport⸗Verban⸗ des ſtatt. Landesgruppenführer Schlerf eröffnete die Sitzung und ertente dem durch die Rhönwettbewerbe be⸗ kannten Segelflieger Stamer das Wort zu einem Vor⸗ trag über die Aufgaben der Segelfliegergruppen. Stamer betonte die erzieheriſche Wirkung der Segelfliegerei auf die jungen Menſchen. Gerade die aus der Not der Anfangs⸗ zeit des deutſchen Segelfluges entſtandene Einfachheit und Strenge des Segelfliegerlebens der Zwang zu Geduld und BVerzicht auf eigenen Vorteil und äußeren Glanz zugleich der Anreiz eines muterfordernden Sportes ſeten die Mittel zu einer wahrhaften Ertüchtigung der Jugend. Der Erfolg der Segelfliegerſchulung ſei weniger in möglichſt vielen Höchſtleiſtungen⸗ ſelbſt nicht in beſtan⸗ denen Prüfungen, ſondern ganz in der Perſön lich⸗ keitsbildung und Erziehung zu ſuchen. Um dieſe Auſgabe zu erfüllen, ſei ſelbſtloſe, durchaus gleich⸗ artige Arbeit der Segelfluglehrer, ohne Eigenbrödelei, er⸗ ſorderlich. Unbedingt zu ſordern ſei, daß jede in der prak⸗ tiſchen Schulung gemachte Erfahrung der allgemeinen Ent⸗ wicklung zugute komme und daß dieſe Erfahrungen dem Angarn Lachner legt ſich den Ball zum Torſchuß zurecht. Dieſes war der erſte Treffer, den die Deutſchen erzielten. auch ein ſehr gutes Können zeigte. Unſere Mannſchaft kämpfte, aber ſie kämpfte nicht mit jener häßlichen„Kör⸗ perlichkeit“, die ſrüher Fußballſpielen oft den Charakter von Stierkämpſen gab. Man ſah von unſeren Spielern nicht ein einziges„Foul“. Der Kampfcharakter beſtand barin, daß unſere Spieler ihre letzten Kräfte in die Laufſchnelligkeit, in das Durchhalten und in den unermüdlichen Kampf um den Balllegten. Der Kampſwille paarte ſich aber auch mit einem Können, das ſelbſt den Gegner zur hellen Bewunderung hinriß. Die techniſchen Fertigkeiten waren bei allen Leuten vollendet, es blitzten aber auch unaufhörlich gute Ideen auf, nie ſah man jenes üble Schema, das ehedem das Kennzeichen der allzu trocken und einſtudiert ſpielenden deutſchen Mann⸗ ſchaften war. 0 Ausblick und Hoffnung Der neue Geiſt, der in die deutſchen Fußballmannſchaſ⸗ ten eingezogen iſt, wird dauern, ſo lange dieſes neue Deutſchland beſteht. Er kommt aus einer Wechſelwirkung heraus. Es iſt der Geiſt Adolſ Hitlers und ſeiner Lehre. Darum haben wir auch das Vertrauen, daß die Erſolge des deutſchen Fußballs keine Eintagserſcheinungen ſein werden und daß nach dem Aufſtieg auch wieder ein Abſturz erfolgen wird. Früher ſtanden die Leiſtungen unſerer Mannſchaften in keinem Verhältnis zur Größe und Kraft des deutſchen Fußballs. Auf dieſe Größe und Kraft aber haben wir uns beſonnen. Es kommt in der Zukunſt gar nicht ſo ſehr darauf an, ob nun der eine oder andere Spieler beſſer auf einen be⸗ ſtimmten Poſten der Nationalmannſchaft paſſen wird oder nicht. Wir haben eine ſo große Auswahl von jungen tüch⸗ tigen Menſchen, daß heute ſchon nicht eine, ſondern viel⸗ leicht ein halbes Dutzend ſchlagkräftiger Nationalmann⸗ ſchaften zu ſtellen iſt. Und alle werden ſich gut und ehren⸗ noll ſchlagen, weil ſie als Kämpfer für den deutſchen Sport und das deutſche Anſehen auf die Spielfelder treten. Darum ſitzt auch in uns die Hoffnung ſeſt, daß wir noch manchen ſchönen deutſchen Fußballſieg ſeiern können und daß die alten Zeiten der Erfolgloſigleit, der Miesmacherei und der niederdrückenden Enktäuſchungen vorbei iſt. B. G. Beendigung der Vorrunde in der Kreisklaſſe 1 Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Neckarſtadt— Heddesheim:2 Edingen— Ilvesheim:3 Das Wiederholungsſpiel zwiſchen Neckarſtadt und Heddesheim wurde auf dem Platze der Amicitia Viernheim ausgetragen. Es endete mit einem knappen Sieg der Heddesheimer Mannſchaft, die das Spiel durch ihre größere Reife verdient gewonnen hat. Daß es in dem Spiel außerordentlich hart zugegangen iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß die beiden Tore der Heddesheimer Fonlelfmeter waren. In Schiedsrichter Wunder⸗Viern⸗ heim war ein Mann zur Stelle, der ſich reſtlos durchzuſetzen verſtand. Die Ilvesheimer haben ſich in Edingen allen Unkenrufen zum Trotz doch durchgeſetzt. Das klare Ergebnis läßt daxauf ſchließen, daß die Ilvesheimer ihre Kriſe über⸗ wunden haben. Punkte Vereine Sniele gew, unentſch. verl. Tor⸗ Seckenheim 11 8 3 0 23.8 19.3 Ilvesheim 11 8 222 33 Heddesheincn 12 7 2 8. 23.17 16⸗8 Rheinanunu 11 5 3 3 3717 1359 Edingsn 11 6 1 492925 1859 Neckarhauſen 11 5 2 23.20 13.9 Kurpfalz Neckarau, 11 3 2 6 28•30.14 Leutershauſen 11 2 6 2136.14 Neckarſtadt. 12 3 5 7 2425⁵.16 —* 2 3 6 12˙28 721⁵ Ladenburrg 11 8 1 7 19·47 7¹⁵ 66 11 1 3 7 19:40 5˙17 Am Schluſſe der Vorrunde ſehen wir Seckenheim mit zwei Punkten Vorſprung als Tapellenführer, gefolgt non Ilvesheim. Man iſt geneigt einem dieſer beiden Vereine die erſte Ausſicht auf den Meiſtertitel zu geben, da der Ta⸗ bellendritte Heddesheim bereits wieder oͤrei Punkte hinter dem Tabellenzweiten, Ilvesheim ſteht. Merkwürdig iſt, daß vom 7. bis 12. Tabellenplatz jeder Verein in die Mög⸗ lichkeit des Abſtieges verwickelt werden kann, ebenſo kann 3 1 weitere aber vom 1. bis 6. Tabellenplatz jeder noch Meiſter werden. Ein ganz ausgezeichnetes Torverhältnis hat Ilvesheim. Bei Betrachtung der Torverhältniſſe fällt die geringe An⸗ zahl von Plustoren der Seckenheimer ins Ange. Ja, ſelbſt Vereine, die in Abſtiegsgefahr ſtehen, haben mehr Tore er⸗ zielt als die Seckenheimer. 5 Ohne Unterbrechung geht es am Sonntag in die Schluß⸗ runde. Es ſpielen: Ilvesheim— Seckenheim Rheinan— Neckarhauſen Edingen— Ladenburg Brühl— Neckarſtadt Heddesheim— Kurpfalz Neckarau Sofort am erſten Spieltag der Schlußrunde ſetzt eine Vorentſcheidung ein. Die Ilvesheimer empfangen diesmal Seckenbeim auf eigenem Platz. Es iſt alſo Gelegenheit zur Reyanche gegeben. Die Ausſichten ſind diesmal genau ſo verteilt wie am zweiten Weihnachts⸗ feiertag. Juzwiſchen hat jeden der beiden Vereine uner⸗ wartet das Schickſal ereilt. Es iſt diesmal wieder zu er⸗ warten, daß es zu einem gang großen Kampf kommen wird. 9 Necharhauſen muß nach Rheinau. Auch in dieſem Kampſe geht es um die Vorherrſchaft an der Ta⸗ Lellenſpitze. Die Neckarhauſener haben in der letzten Zeit mächtig angezogen, ob ſie aber das Spiel in Rheinau gut beſtehen werden, das iſt bei der Verſaſſung der Rheinauer Mannſchaft immerhin mehr als zweiſelhaft. Edingein hat Ladenburg zu Beſuch. Die Edinger werden ihren Vorſpielſieg wiederholen können, dürfen da⸗ bei aber die Ladenburger nicht zu leicht nehmen Neckarſtadt muß nach Brühl. Das Vorſpiel iſt in unangenehmer Erinnerung. Ihren Vorſpielſieg von.1 werden die Neckarſtädter nicht wiederholen können, dafür ſorgt ſchon der Platzvorteil der Brühler. 35 Kurpfalz Neckarau muß die Heͤdesheimer beſuchen. Der Platzvorteil reicht, der in guter Verfaſſung befindlichen Heddesheimer Mannſchaft beſtimmt zu einem flaren Sieg. 55 Deutſchen Forſchungsinſtitut für Segelflug bekannt ge⸗ macht würden. Der Aufbau der Landesgruppe, ſo führte hier⸗ auſ Landesgruppenführer Schlerf aus, ſolle im Jahre 1934 ſo durchgeführt werden, daß möglichſt geringe Mittel für die Tätigkert der Landesgruppenverwaltung verbraucht würden, dieſe vielmehr in äußerſter Sparſamkeit dort ver⸗ wendet werden ſollten, wo ſie am nötigſten ſeien, alſo in den Fl.⸗Ortsgruppen. Dieſer vernünftige Gebrauch der Geldmittel ſei nur möglich, wenn die Ortsgruppenführer ihre ehrenamtliche Tätigkeit gewiſſenhaft und unter An⸗ eignung aller nötigen Sachkenntnis verſehen, um vermeid · bare Materialverluſte uſw. wöglichſt einzuſchränken. Die Unterſtützung durch die Landesgruppe bliebe nicht aus, wenn dieſe in ſachlicher Form durch regelmäßige Berichte über die Tätigkeit der Ortsgruppen auf dem Laufenden gehalten werde. Miniſterialrat Federle ſprach hierauf über das Zu⸗ ſammenwirken von Erwerbsloſenkurſen, Hitlerjugend und Segelfliegerei. Nach einer eindringlichen Mahnung zur Genanigkeit und Sorgfalt biß ins Kleinſte in Schulung, Segelflugzeugbau und Ortsgruppenverwaltung verkündete Landesgruppenführer Schlerf die Mittagspauſe. Nach einer einſtündigen Mittagspauſe ſprach Flughafen⸗ leiter Major Graetz über die Mitgliederwerbung beſonders in der Mannheimer Fl.⸗Ortsgruppe, die in den letzten Monaten faſt zur Verdoppelung der Mitgliederzahl führte, und über das Goldene Buch der Luftfahrt in das ſich alle Förderer der Deutſchen Luftfahrt eintragen wer⸗ den, die dieſe durch eine Geloͤſpende unterſtützen werden. Flugübungsſtellenleiter Bihlmaier wies auf die Notwendigkeit einer methodiſchen Motorflugſchulung hin, unbedingt auf Sicherheit und Beherrſchung der Maſchine erngeſtellt ſein müſſe. Dr. Schliephake zeigte an eint⸗ gen überzeugenden Beiſpielen die Vorteile graphiſcher Darſtellungen in der Arbeitsſtatiſtik der Fl.⸗Ortsgruppen. Herr Hartung erläuterte die neuen Beſtimmungen im Verſicherungsweſen, das im Flugſport eine beſonders wichtige Rolle ſpielt. Dr. Zimmermann wies auf die Ziele der Landesgruppen⸗Zeitſchrift„Im Luftraum“ hin und bat um Unterſtützung öͤurch Einſendung von Berichten aus dem Leben der Ortsgruppen, die geeignet ſind, den Zuſammenhalt innerhalb dieſer Fl.⸗Ortsgruppen und innerhalb der Landesgruppen enger zu geſtalten und der Werbung zu dienen. Landesgruppenführer Schlerf ſchloß die Tagung mit einem öͤͤreifachen Sieg Heil! auf den Führer Adolf Hit⸗ ler und den Luftfahrtminiſter Göring die Sitzung. 2. Hilde Krahwinkel, Deutſchlands frühere Spitzenſpiele⸗ rin, gab ſetzt in Kopenhagen einem Vertreter einer däni⸗ ſchen Zeitung gegenüber die Erklärung ab, daß ſie in Zu⸗ kunft für Dänemark ſpielen werde. Eſtlands Olympia⸗Komitee hat auf ſeiner letzten Sitzung in Reval den Beſchluß gefaßt, ſich an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin mit einer 20 Mann ſtarken Ex⸗ peditton zu beteiligen. Abgeſagt wurde jetzt vom Deutſchen Amateur⸗Boxver⸗ bond öer für den 4. Februar anberaumte Boxländerkamrf gegen Polen, da es dem DABV infolge zahlreicher Abſagen nicht möglich iſt, eine kampfſtarke Mannſchaft zu ſtellen. Schwere Unfälle ereigneten ſich beim Schitag in Ein⸗ ſiedeln in der Schweiz. Der Schweizer Meiſter Walter Prager zog ſich einen Schienbeinbruch zu. Der St. Mo⸗ ritzer Arno Giovanoli zog ſich bei einem Uebungs⸗ ſprung in St. Moritz eine Hüftgelenkverrenkung zu. Schwediſcher Boxſieg über Polen. Im ausverkaaften Steckholmer Zirkus traſen am Sonntag die Amateurbax⸗ mannſchaften von Schweden und Polen aufeinander. Die Schweden zeigten ſich von der beſten Seite und ſchlugen die Polen überraſchend mit 10:6 Punkten. Saskatoon Quakers ſiegen in Stockholm. Kanadas Vertreter bei den Eishockeymeiſterſchaften ſpielten am Sonntag in Stockholm gegen eine ſchwediſche Nationol⸗ mannſchaft. Die Kanadier kamen nur zu einem knappen :0Siege. Olympia⸗Prüfungsſchwimmen in Marburg Keine beſonderen Leiſtungen Bei ſehr gutem Beſuch fand in Marburg das erſte Olympia⸗Prüfungsſchwimmen des Gaues 12(Roroͤheſſen) ſtatt. Man konnte jedoch keine großen Entdeckungen machen, denn neben einigen guten Einzelleiſtungen ſah man nur ſchwachen Durchſchnitt. Im 100⸗Meter⸗Kraul⸗Schwimmen erzielte Klemke⸗Kaſſel mit:05,8 Min. eine recht gute Zeit. Opfer⸗Marburg ſiegte im 100⸗Meter⸗Rückenſchwim⸗ men in:21,8 Min. Im Kunſtſpringen zeigte Schüler⸗ Gießen recht beachtliche Leiſtungen. Er kam auf eine Punkt⸗ zohl von 136,63. Ein Waſſerballſpiel zwiſchen Kurheſſen Kaffel und dem Schwimmyerein Gießen endete 5·2(4·1) zu⸗ gunſten der Kurheſſen. Männer, 400 Meter Kraul: Eichinger⸗Kaſſel 540, Min. 200 Meter Bruſt: Engelhardt⸗Kaſſel:06 Min. 200 Meter Kraul: Klemke⸗Kaſſel:34,9 Min. Damen, 100 Meter Kraul: Dülfer⸗Kaſſel.2,4 Min. 400 Meter Kraul: Dülfer⸗Kaſſel:44 Min. 200 Meter Bruſt: non Düring⸗Gießen:40 Min. 100 Meter Rücken: Fiedler⸗Marburg 1735,2 Min. Tenniskampf Deutſchland— Schweden Vom 19.—21. Januar in Berlin Der 5. Hallentennis⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Schweden iſt jetzt endgültig auf die Tage vom 19.—21. Januar angeſetzt worden. Schauplatz iſt die Wilmersdorfer Tennishalle in der Brandenburgiſchen Straße. Das Amt des Oberſchiedsrichters liegt in den Händen des Tennisgauführers E. Schönborn. Am erſten und dritten Tage werden je zwei Einzelſpiele, am zweiten das Doppelſpiel ausgetragen. Der Beginn wurde für den 19. auf 19.30 Uhr, ſür die beiden nächſten Tage auf 16 Uhr ſeſtgeſetzt. Deutſcherſeits ſind bekanntlich v. Cramm und W. Menzel für die Einzelſpiele, von Cramm)/ Nournen für das Doppelſpiel aufgeſtellt worden, während ſich Schwe⸗ den auf K. Oeſtberg, E. Schroeder und den Erſatzmann S. Karlbirg ſtützen wird. Mannſchaftsführer ſind Dr. H. Kleinſchroth bzw. R. Weylandt. Thüringens Vierer-Vobmeiſterſchaft Bei guten Schneeverhältniſſen wurden am Sonntag in Oberhof die Thüringer Bobmeiſterſchaften durchgeführt. Unter den 10 Teilnehmern beſand ſich auch der deutſche Meiſter Wieſe⸗Hannover, der ſich aber nicht zur Geltung bringen konute. Graf Schweidnitz⸗Berliner SC ſtellto auf„Bob 13“ mit:4, eine neue Bahnzeit auf, kam aber im zweiten Lauf Hurch einen Sturz unx ſeine, Ausſichten. Sieger und Viererbohmeiſter Thüringens wurden ſo Trott⸗Lippach auf Bob Erſurt mit:291, vor Bob „Petz“(Schäfer⸗Wetzig) mit:31,4. 4 Berlins Fußballer haben viel vor Weitere Städteſpiele gegen Dresden und Belgrad Das Fußballſpiel Berlin gegen Prag am kommenden Sonntag wird der polniſche Schiedsrichter Rutkowſki leiten. Die Bexliner Städtemannſchaft wird am 18. März eben⸗ fall in Berlin genen Dresden antreten. Weiter ſchweben Verhandlungen mit Belgred. Die Südſlawen wollen im Frühjahr eine Gaſtſpielreiſe nach Deutſchland unternehmen und dabei u. a. auch Städteſpicle gegen Berlin und Dres⸗ den austragen. 2 22 10 Ein Fall Reſi Franz“ Auf eine ganz eigenartige Weiſe hat ſich im württem⸗ bergiſchen Gau ein„Fall Reſi Franz“ entwickelt. Bekannt⸗ lich ging der alte, ruhmeiche Fürther Internationale vor einiger Zeit zum BiR Heilhronn, wo er zuletzt ſogar ipie⸗ leriſch wieder tätig war. Nun hat ſich frgendes ereignet: Der Spieler Walter von Union Böckingen nannte den Spieler Franz einen Berufsſpieler und für dieſe Belei⸗ digung wurde Walter auf vier Wochen geſperrt. Um Böckingen aber Gelegenheit zu geben, den Wahrheitsbeweis zu erbringen, wurde die Straſe acht Tage ausgeſetzt, aber ſchon jetzt haben die amtlichen Stellen gegen Franz und den Vf Heilbronn ein Verfahren wegen Verſtoßes gegen die Amateurgeſetze eingeleitet und den Spieler Franz vor⸗ läufig geſperrt. Schmeling-Hamas unterzeichnet In Philadelphia wurde am Montag der Kampf zwiſchen Max Schmeling und Steve Hamas für den 13. Februar endgültig abgeſchloſſen Die beiden Manager Joe Jacobs und Charles Harven haben die Kontrakte unterzeichnet und ſich auf eine Diſtanz von 12 Runden geeinigt. Damit iſt das Rätſelraten um Schmelings nüchſten Gegner beendet. Was hören wir? Mittwoch. 17. Januar Sübfunk .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpt.).— 10.10: Frauenſtunde.— 10.1ö:—— — 11.10: Volkslieder(Schallpl.).— 12.00: Mittagskonzert. — 13.35: Mittagskonzert.— 14.30: Lernt Kurzſchrift.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Angriffswaffen der Flugzeuge.— 17.45: Der Horoſkop der Zukunft.— 18.00: Stunde der Jugend.— 18.25: Deutſche für Deutſche. 19.00:. Soldatenmuſik geſungen und geblaſen.— 19.45: Die Löwiy und der General. Hörſpiel.— 21.00: Reichsſen⸗ dung aus Berlin: Ludwig van Beethoven. 3. Symphonie Es⸗Ditr, op. 55, Erbico.— 21.55: Weltpolitiſcher Monats⸗ bericht.— 23.00: Ludwig van Beethoven: Klavierſonate und Streichtrio.— 23.45: Nachtmuſik. Südweſtfunk 10.10: Schuljunk: Die Brüder Grimm.— 10.45: Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 17.45: Aus Zeit und Leben. Weſtdeutſcher Rundſunk 10.10: Wir und die Welt.— 11.00: Schulfunk: Deutſche Balladen.— 15.00: Achtung! Sie hören Hausmuſik.— 15.50: Stimme der Bewegung.— 17.45: Bücherſtunde. Bayriſcher Rundſunk .45: Schällplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Gym⸗ naſtik.— 12.00: Mittags konzerk.— 13.253 Luſtige Weiſen (Schallpl.).— 14.50: Kinderſtunde.— 15.10: Für die Ju⸗ gend.— 15.30: Naturbeobachtungen im Januor.— 16.00: Lonzert.— 17.30: Die Burgunden.— 17.50: An die ferne Geliebte. Ein Liederkreis von Ludwig van Beethoven.— 18.16: Faſchingsveranügen mit Hinderniſſen.— 18.30: Vom ſrohen Sinn(Schallpl.).— 19.00: Abendkonzert.— 20.30: Mandolinenkonzert.— 23.05: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10: Turxn⸗ muſiken.— 11.00: Zeitfunk.— 11.30: Stunde der Hausfran⸗ — 11.50: Zeitfunk.— 12.00: Zur Unterhaltung(Schollpl.). — 14.00: Mittagskonzert(Schallyl.)— 14.45: Kinderlieder⸗ ſingen.— 15.15: Tierſchutzfunk für Kinder.— 15.45: Aus alten Zeitſchriften.— 17.15: Techniſche Bauſtunde der Ju⸗ gend.— 17.35: Querſchnitt Hurch den Laurt⸗Volpi⸗Film „Das Lied der Sonne“.— 18.00: Was uns bewegt.— 18.90. Deutſch für Deutſche.— 19.50: Funktechnik.— 20.30⸗ Drei erdochte Geſpräche von Paul Ernſt. Wien 18.55: Blasmuſik.—.30: Deutſche Dichtung in Oeſter⸗ 22.15: Abendkonzert. 3 Hauptſchriftleter Hans Ulfred Mertz 1 27 Stellvertreter Kurt Ehm er) Verantworttich jur Volitik: Hans Alfred Meißner⸗ Handelsteit. Kmt Ehmer, Feuilleton · 8 Corl Onno Eiſenbart ⸗ Lokaler Teil: Richard Schönfelder⸗Srort: Wihy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Goricht und den ührigen Teil: Gurt Wilhelm Fennel. Anzeigen und oeichäft⸗ liche Mitteilungen Jacob Fande, ämtlich in Mannheim ⸗ Herausoeber, Drucker und Nexleger: Frusere Dr. Haas, Neue Mannheimer geitung⸗ 3 Maunbeim R 1,—6 8 1 Turchſchnitt:⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlungte Beittäge leine Gewähr Rückſendung nur bei Nyüdvorte —3 9 9 PPP—PAPPPPPPPPPFPGPPGGPPPGGGPPPGPGGPGGG — 3* ix er er n⸗ . ie te n 1— 11 g, te —— * * Re Dienstag, 16. Januar 1934 Cünstige RWE-Siromabsat- Eniwiduung DEſſen. 16. Jan.(Eig. Dr.) In der GB. der Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerke A 6G wurde der Abſchluß für das Geſchäſtsjahr 1932⸗33 mit wie⸗ 5 v. H. Dividende genehmigt. Ueber die Geſchäfts⸗ entivichlung im laufenden Jahr wurde vom Vorſtand Pis aeteilt, daß der Abſatz in der Zeit vom 30. Juli 1933 5 zum 11. Jan. 1934 insgeſamt 1,64 Milliarden Kilcwatt, tragen habe, während in der gleichen Zeit des vorher⸗ gehenden Geſchäftsjahres 1,41 Milliarden Kilowatt ab⸗ gegeben wurden. Der Stromabſatz iſt alſo in der Ver⸗ gleichszeit um 15,4 v. H. geſtiegen. Gegen den Höchſt⸗ ſatz, der beim RWeéim Geſchäftsjahr 1929⸗30 erreicht wurde, bleibe der Abſatz nur noch um 5,1 v. H. zurück. Der auptanteil der im laufenden Geſchäftsjahr ein⸗ getretenen Stromabſatzſteigerung entfalle auf die Kraft⸗ ſtromabgabe an die Induſtrie. Der Lichtſtrom⸗ abſas hält ſich jetzt ziemlich konſtant auf einem Be⸗ Di uasduſtond. der allerdings einen Tiefſtand darſtellt. e Entwicklung der Abgabe von Haushaltungsſtrom Pliche erfreulicherweiſe ſtarke Fortſchritte. Augen⸗ Klicklich ſei der Abſatz wieder etwas rückläufig, weil das Rroſtwetter aufgehört habe und die füddeutſchen Waſſer⸗ raftwerke inzwiſchen wieder in Betrieb genommen ſeien. * Hroßen und ganzen ſeien die Ausſichten für das ——7955 Geſchäſtsjahr als durchaus günſtig zu be⸗ O Lederwerke Wiemann, Hamburg.— Wieder 10 v. H. Aür beude und 2 v. H. Bonus. 16. Jan.(Eig. Meld.) Der —5 beſchloß, der GV. am 10. Februar für 1933 die Ver⸗ eilung einer Dividende von wieder 10 v. H. und einen diesjährigen Bonus von 2 v. H. vorzuſchlagen. Spinnereien und Webereien in Wieſental Alß, Baden. N Her heute in Freiburg abgehaltenen or. GB. wurde — Bilanz in Gewinn⸗ und Verluſtrechnung vom 30. Juni 8 ehmigt. Das Geſchäftsjahr 1932⸗33 ſchloß mit einem 99 rEn ſt von 294 356/ ab. Der Verluſt wurde abzüglich Gewinnvortrages aus dem Jahre 1031⸗32 von 1040“ imf neue Rechnung vorgetragen. Es wurde berichtet, daß abgekangenmenhang mit der Sanierung der Geſellſchaſt das ſtelt aufene Geſchäftsjahr zunächſt noch ſtark durch die Um⸗ 9——— Felaſtet war. Der Umſatz konnte alsdann in ſtei⸗ 8 em Maße gehoben werden. Die Preismarge läßt indes Häch zu wünſchen übrig. Die Entwicklung der Geſellſchaft a5 ge von der allgemeinen Entwicklung der Geſchäftslage n 8 3 Ausnahme des f in Lörrach, der ſein Mandat zur Vesrügun ſtellte, wieder gewählt. 400 Inkrafttreten des Abkommens der Rudolf Karſtadt (61 mit ihren Dollarbonds⸗Gläubigern. Berlin, 16. Jan. —3— Der Reorganiſationsplan, der am 18. April 1033 äpr em Neuyorker Schutzkomitee der Bondsgläubiger der —. Dollaranleibe der Rudolf Karſtadt Ach vereinbart Erkle iſt mit dem heutigen Tage durch eine gemeinſame der Parteien i n Kraftgeſetzt worden. Eine iutlchüttung edr vorgeſehenen 7½ v. H. Rückzahlung auf erlegte Bonds erfolgt am 5. Februar 1934. W8 Brauerei Henninger⸗Kempf⸗Stern AG., Frankfurt am 16. Jan.(Eig. Meld.) Die GV. genehmigte 8 Abſchluß ſür 1932/33 mit 6(9) v. H. Dividende. Die * Forlabr vorhandene Oppoſition trat nicht mehr auf. Die Pan en vier Monate des laufenden Geſchäftsjahres en einen weiteren Mehrabſatz von rund 12 v. H. gegenüber der gleichen Vorjahreszeit gebracht. In der * Hälfte des Januar habe ſich der Vorjahresabſatz ge⸗ halten. Man verſpreche ſich eine weitere Abſatz⸗ ſbeigerung. vor allem durch die zu erwartende ſort⸗ ne Wirtſchaftsbelebung im Frühjahr. Eine Sen⸗ pertzder Bierſteuer, die erhofft wird, könne die Abſatz⸗ wie ſe in der Bierinduſtrie grundlegend beſſern. Nach e vor bleibe im Rhein⸗Main⸗Gebiet ewerb durch Aepfel⸗ und Traubenweinkonſum beſtehen. Man erhofft aber au, 8 ein befriebigendes Ergebnis. 3 22 eeene der Zementindusirie erlin, 16. Jan.(Eig. Tel.) Laut Dod werde 8 17. Januar, in Berlin Ver h a 50 Lung 5 Neuordnung in der Zementinduſtrie 7 die Bemühungen, bis zum Jahresende Aus 5 Löſung herbeizuſühren, geſcheitert ſind. Zur Reſorn. 5 ſtegen die Außenſeiterfrage, die Frage einer Vertragsverhältniſſe zwiſchen den Portland⸗ ſcließlie 87 und den Hüttenzementverbänden und *4.—5 ie Neugeſtaltung der Verträge zwiſchen den Ge⸗ 8—5 10100. Das wichtigſte Beratungsthema bildet 7— ag, an Stelle der zentralen Berkaufsorgani⸗ * Kontingentierung den freien Verkaufder rke zu Mindeſtpreiſen einzuführen. O Entſcheidung über Bereitſtellungskredi Zerlin, 16 — gskredite. Berlin, 16. W Dr.) Der Schiedsausſchuß hat am 19. und N in einer Sitzung beſtätigt, daß Bereit⸗ falle ungskredite, die unter die Stillhaltung ſüt 3 und ſür die Bereitſtellungspropiſion bezahlt iſt, nur —*— en urſprünglich beabſichtigten Zweck in Anſpruch ge⸗ 8 men werden dürſen und daß andernfalls eine Ab⸗ ung in Deviſen ſtattfinden muß. 5— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung annheimer sttektenbörse 15. 16. 15. 16 WhoBad. St.⸗A. 27 96.— 96.— 90% Kem ü. 8 90.75 8.75 90 75/Ludwigs““ 5 668½%% C hafen Sr. 96.— 89.[Pfälz. Mühlenw. 968)% m. Gold 68.— 67.25 Pfälz. Preßhefe. 8005% Pf. Hy Pfdb Rh. Elektr..⸗G. 60% Kh. PyPfds 89.50 93.— Hildebr. Rheinm. Jo Farbenbds. 28 114.0 113.0 Salzw. Heilbronn 106.0 Brem. Peſiab.Oel 90.— 90.— Schſwarz Storch. 93.— Eroon, Boveri. 11.— 11.—Seilind. Wolff Aku mentw Heidelb 83.50 83.50 Südd. Zucker.. 188.0 188.0 A. E. G. —. 57.35 37.15 Verein Dtſch. Oelf. 65.— ——9 Linol. 48.— 48.— Weſtereg. Alkali, 113.0 113.0 — acher Hof.. 50.— 50.— Zellſtoff Waldhof 47.— zichbaum Werger 72.— 72.— Badiſche Bank. 122.0 7 SSbene Union 75,— 75.— Dtſch. Bk. u. Dise. Grindnitetz 124.0 125.0 Pfälz. Hypoth. B. 68.— 100 letn. Bl. 120,0 120,0 Ry. Hypoth. Bk. 116 0 116.0 0. n Hdlbg. 58.— 58.— Bad. Aſſecuranz. 38.50 38.— vV Knorr.. 134.0 164.0“ Mannh. Verſich 20,— Frankturter Börse F 9˙0— 7 Seneerepolepewar,fe Aerde ts Wertb, 8².75 7% Reicgant.8. 98.70 Bank-Aletien Allg. D. Credit %%„ 29 1000 100.2 Altg. 455 8/d. Schaganw 68.50 88.70 Padiſche Bank.50 97 Ach Bounganl 95,75.25 Bank f. Brau.— öſungſch. l 96.25 98.— Barmer Bankver.—.— 40 Schugg* 5 8 90.— 0 9.„ erl. Ha„ 60. Bolltürlen— Com. u. Privatb. 51.50 50.50 Deutſche disconto 57. 56.25 .⸗Aſiatiſche Bk. 40.— 7⁵.— 75.— Konſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. —,— Schwa Tucher Werger ade —. 96.— Dt. Erdöl 9% Hedelsg, 27 6780 8580 en U 68 8 1 67.—J D. Hup. u. Wök. Sſden 0 2. Keherſer⸗ Bani 28,75 6% Hic. mi. 29 14.— 14.— Dresdner Bank 61.50 8⁰⁰ Mhm-Koht.8 13.50 13,50 Frankf. Bank „Pfälz. Hyr. 20———. Frankf. Hop. ⸗Bk. 8% Shein. Hyp 2—.— Pfält, Hop.⸗Br. Südd Feſtwbö.41•41 Reichsbank Sft.Sob.Pf 93.50 93.— Rbein§ob.⸗Bk. 9 Süldd. Boden.⸗C.—. Vereinsbk. Hambg 90.50 Württ. Notenb—0 2/ Maanz. Berf⸗G. 20.— Transport-Aktien AG. f. Verkehrsw. 64.40 64,— 5 Pi Peccnd. Berh. 106 J106 Dt. Reichsb. Vorz. 10 2638 Korbb eiond. 20.25 29.0 SchantungéEiſend 40— 41— Sübd Eiſenbahn 47,50 40,— Junghans 8³, 64.75 8½ „10 11 93.50 5/J% 12.-18 93 edehing 94 50 04 25 der ſcharfe Wetk⸗ ch für das neue Geſchäftsjahr wieder —— ladustrie- Aktien Aſchaff. Aktienbr. Dortm. Ritterbr. 75.——— St. K. 1 öwen München 2 1040Nainzer Brauer. 59 Schöfferh. Bindg. Storchen rauerei. Aſchaff. Buntpap. 37.—. Bd. Maſch. Durl. Baſt Nürnberg 1 Peknla Bemberg ———25 own Boveri. Cement Heidelbg. 83.67 69.50 Karſtadt R Albert Conti Gummi“ Daimler Dt. Atlant.⸗T... D. Gold. u. S. Anſti. Dt. Linoleum 0 —.———22*„2 resb. Schnellpr. Dlerwerte 5 50 Duckerh. K Widm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung EPfiager- 3„Bank 74.— 74.— inger Maſch. 9. S00 Wo..— 68475 80 80 Schleld. .G. Chem Baſ v. leere ., G. Farben. Laue einmech, er Felt. Guilleaume— 54, Geſfürel.„ 88.— Gelhſchmdi Th- 49.— 48.— Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger 40.0—„Hafenmühle⸗ 8 — Haid& Neu Hanfwerk. Füſſen 29,— 29.50 eſſ.⸗Naſſau Gas ilpert Armatur indrichs⸗Auffer irſch Kupf. u. M ochtief.⸗G. olzmann, Phil. nag Erlangen 70 A. 32,— 32, „Nenbeſitzanleihe um 30 Pfg. nach, während Altbeſitz mit Schwankender der Neuen Mannheimer Zeitung — Börsenverlaui Am Renienmarici drückie eher leichies Angeboi aui Kursbildung Akiien uneinheiilich Mannheim uneinheitlich Die heutige Börſe verlief ruhig bei nitt ganz einheit⸗ licher Kursgeſtaltung. Während Aktien wenig verändert und im ganzen behauptet waren, beſtané am Rentenmarkt Angebot, das die Hurſe leicht drückte. Farben notierten 125, Waldhof 47, Daimler 37½ v. H. Bank⸗ und Ver⸗ ſicherungswerte wenig verändert, von letzteren waren Aſſe⸗ kuranz mit 33 offeriert. Am Rentenmarkt gab Neubeſitz auf 18,75, Altbeſitz auf 98,25 nach. Goldpfandbriefe Hurchſchnitt⸗ lich ½ v. H. unter geſtern. Frankfurt behauptet An der heutigen Börſe war das Geſchäft wieder klein. Im Hinblick auf die außenpolitiſchen Ereigniſſe hält das Publikum ſowohl als auch die Kuliſſe ſtärker zu⸗ rück, Neuengagements gehen nur in beſcheidenem Maße ein. Die angekündigten Maßnahmen Rooſevelts brachten einen Rückgang des Dollarkurſes, und auch das engliſche Pfund lag im Zuſammenhang damit ſchwächer, zumal unter Umſtänden mit gleichen Maßnahmen der eng⸗ liſchen Regierung gerechnet werden kann. Dieſer Schritt würde zur Folge haben, daß die Beziehungen zu den Ex⸗ portländern neuen Schwierigkeiten unter⸗ worfen würden. Am Markt der Dollarbonds lagen diejenigen Werte, die von Amerika noch arbitriert werden können, ſchwach und gaben bis 1½ v. H. nach. Stahlvereinbonds verloren v. H. Von deutſchen Reichsanleihen konnte ſich Altbeſitz um v. H. befeſtigen. Späte Reichsſchuld⸗ buchforderungen lagen gut behauptet. Am Aktienmarkt wurde die Mitteilung von er⸗ höhtem Kaliinlandabſatz mit Beſriedigung vermerkt. Die Tendenz lag gut behauptet. Farbeninduſtrie bei klei⸗ nen Umſätzen plus 76 v. H. Auch Metallgeſellſchaft 4 v. H. höher. Scheideanſtalt erneut unter Druck und 2 v. H. ſchwächer. Montanwerte lagen meiſt etwas niedriger. Im Verlaufe ging das Geſchäft am Rentenmarkt noch eine Kleinigkeit zurück. Altbeſitz und ſpäte Schuld⸗ bücher verloren je& v.., Neubeſitz dagegen konnten 5 Pfg. anziehen. Staats⸗, Länder⸗ und Stadtanleihen lagen ruhig. Dollar⸗Bonds und Reichsmark⸗Obligationen lagen erneut bis 1 v. H. ſchwächer. Gold⸗ und Liquidations⸗ pfandbriefe bröckelten verſchiedentlich um 774 v. H. ab. Am Aktienmarkt blieb das Geſchäft mit Ausnahme von Farbeninduſtrie ruhig. Bei ſtarker Nachfrage notierten J. G. Farben bei 125/6 nach 124½ v. H. Im übrigen tra⸗ ten kaum Veränderungen ein. Tagesgeld unverändert 3 v. H. Berlin nicht einheitlich Die Geſchäftsſtille der letzten Tage machte heute weitere Fortſchritte, da die außenpolitiſchen Ereigniſſe, insbeſon⸗ dere der Verſuch Frankreichs, mit der Saarfrage ein neues Spannungsmoment in die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen zu bringen, die Zurückhaltung verſtärkte. Daneben ſtand natürlich Rooſevelts Währungsbotſchaft im Vordergrund des Intereſſes, ohne daß jedoch ein beſon⸗ derer Einfluß auf den Effektenmarkt feſtzuſtellen wäre. Unter dem Eindruck der Geſchäftsſtille gaben die Kurſe naturgemäß leicht nach, doch hielten ſich die Ein⸗ bußen in verhältnismäßig engen Grenzen. Etwas ſtärker gaben Braunkohlenpapiere nach, die bis zu 2 v. H. ein⸗ büßten. Am Elektromarkt verloren Akkumulatoren 3 v.., die übrigen Werte bis 17 v. H. Andrerſeits waren Far⸗ ben am Anfang 74 v. H. ſeſter, vorübergehend ging der Kurs bis auf 12474. Um je 1/ v. H. feſter kamen auch Aſchaffenburger Zell ſowie Woldhof an. Der Rentenmarkt verkehrte ebenfalls in ſehr rühiger Haltung, es war vereinzelt wieder leichtes An⸗ gebot zu verzeichnen, ſo daß die Kurſe z. T. nachgaben. Von den variabel gehandelten deutſchen Renten gaben 98,60 unverändert klieben. Stärker gedrückt waren von Induſtrieobligationen Stahlvereins⸗Bonds, die 1½ v. H. verloren. Im Verlaufcä trat an den meiſten Aktien⸗ märkten eine kleine Erholung ein, jedoch konnte ſich eine nennenswerte Belebung nicht durchſetzen. Am Geldmarkt trat nach Ueberwindung des Medio eine leichte Entſponnung ein. Im weiteren Ver⸗ lauf trat, ausgehend von der Farbenaktie, die auf 125½ anzog, eine leichte Befeſtigung verſchiedener Werte ein, die ſich jedoch kaum als dauerhaft erwies. Lediglich Montane blieben gegenüber dem Anfang gebeſſert. Reichs⸗ bankanteile kamen im Verlaufe mit 166½, d. h. 14 v. H. unter Vortagsſchluß, zur Notiz. Am Rentenmarkt gab des Kursnivean überwiegend nach. Stadtanleihen waren eher etwas feſter. Provinzialanleihen gut gehalten. Die Schatz⸗ anweiſungen des Reiches von 1926(Dollarwertonleihe) verloren 1/ v.„ bei den großen Stücken. Von Induſtrie⸗ Obligationen büßten Conti Gummi 174 y. H. über den Durchſchnitt hinaus ein. Gegen Schluß der Börſe entwickelte ſich in einigen Werten noch geringes Geſchäft, ſo daß der Schluß einen uneinheitlichen Verlauf nahm. Stärker gefragt waren Berlin⸗Karlsruher Maſchinen, die 2, und Schwarzkopf, die 1 v. H. gewannen. Eine Schlußnotiz kam allerdings nicht zuſtande. Bekula waren gegen den Anfang um 14 v. H. gedrückt, Farben und Klöckner ſchloſſen je N, Chade 17 höher. Dollarſturz— Pſund wird mitgezogen Der internationale Deviſenmarkt ſtand heute weiter unter dem Eindruck der neuen amerikaniſchen Währungsmaßuahmen. Der Sturz des Dollars ſetzte ſich an allen Finanzplätzen fort und riß auch das Pfund mit ſich, in dem anſcheinend weitere Publi⸗ kumsabgaben erſolgten. Der franz. Franken war gegen⸗ über allen Valuten beſeſtigt. Das Pfund ſtieg gegen den Dollar zwar auf 5,14/, ſchwächte ſich aber in Amſterdam auf 7,83, auf 6,36 in Zürich und 13,32 in Berlin ab. Der Dollar ging in Zürich auf 3,15 zurück, während der frauz. Franken in Zürich auſ 20,30 anzog. In den Mittags⸗ ſtunden unterlag das Pfund ſtärkeren Schwankungen. Man hörte London—Paris mit 80,5 bis 80,34, London— Kabel 5,1134 bis 5,12/. In Paris ging der Dollar auf 15,70 und das Pfund auf 80,42 zurück. Der Schweizer Franken ſchwächte ſich auf 492½ ab. Zürich meldete eine weitere Befeſtigung des franz. Franken auf 20,32, während das Pfund weiter auf 16,33 nachgab. Berliner Devisen hüspantsatz: Reichsbank 4, Lomhard 5, Privat 3% v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Paxitit 15. Janu r 10. Januar . . 0 782 67² 0,6 3 6 Lanabe itan. Belfar. 348f 884 2 8 253 Japan.. 1en.65.092].306„80.789.791 airo. 1ägyp. Pid.— 20.953 18,915[ 13.945/ 13,58513,615 Türkei.. Itürf. Pfd. 18.456.938 89.932.987 London... 1Sterl, 2 20,429 13,535[13, 13,20513,285 New Hork, 1Dollar 2½.198.647 26532.512 2,578 Rio deJaneirol Millr...502] 0,226.228].2240,226 Uruguay. 1Goldveſoſ 4,49.399.4.8.401 olland. 100 Gulden 3¼ 168.739 168.58 168,92 16,33 168,67 then, 100 Drachmen 7/.4.396 25 2..400 Brüſſel 100B-500 9½ 55,37 558,34 53,48565,24 58,88 Bukareſt.. 100Sel 6.511 2,488 2,492] 2,48 2,492 Ungarn. 100 engs 4½½] 78,421]—.— Danzig„ 100 Gulden 3 81,72 61.52 81.68 81,42 61,58 elſingfors 100 ßN 5¼ 10.587] 5,994 6,06].844 5,856 Kialien... 100Lire 4 22.094 22,02 22.06 21,93 21.97 Jugoſlavieni0) Dinar 7½ 61,00 5,664 5,676 5,664.676 Kowno. 100 Litas] 7 41,98 41.56 41,64 41.58 41.84 Kopenhagen 100 Kr. 3 112,50 60.4 60,87 58.99 56,11 Liſſabon„100 Eskudo 458,57 12,84 12,9 12,04 1205 Osio„„ 100 Kr. 3½ 112,50 68,.03 68.1766,48 66.67 .4100 Fr. 2½% 1644 14, 16¼ 16. 1847 3% 12.436 12455 12.478 12.4512.475 10 2 81.00 681,22 81,38 60,92 81,18 .„ 100 Leiwa 8 7—2 7 5*3 Spanien. 100Peſeren 6 8¹1,00 4. 8 62 Stockbolm 100 Kr.3 112,2469.88 69,97 66,18 68,27 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 7492 7³,08 72,98 73,07 Wien„100Schilling 5 59,07 J 47,20 47,30 4/½20 47,30 Nannheimer Großviehmarki/ 16. Januar Amtlicher Preis für je 50 ig Lebendgewicht— Zufuhr 4029 Stück 182 Ochsen 428 Kühe 848 Külber 1905 Schweine junge vollfl.30/31 junge vollfl. 25/7 Doppelender-—üb 300Pfd.—— ältete„ 22/24 ſonſtige.. 20/24 beſte Maſt 38/1 240—3 0„ 50/52 ſonſtige.. 25/28 fleiſchige.15/19 mittlere.. 34/38 200—240 50,½54 138 Bullen 302 Fürsen geriuge.28,34160 200„ 40%2 junge vollfl.25/0 ausgemäſtet 30732 geringſte 20/25 120—160„ 48/51 ſonſtige.. 24/0 vollfleiſchig 2/29—5 Schafe unter 120„—/— fleiſchig.. 21/23 fleiſchig.. 2/5 mittlere.. 22/27 Sauen.. 42/40 Der heutige Monnheimer Großviehmarkt, dem 138 Farren, 182 Ochſen, 302 Rinder, 498 Kühe, zuſammen 1060 Tiere zugeführt waren, verkehrte in ruhiger Haltung. Inſolge des größeren Auftriebs erfuhren die Preiſe in allen Gattungen einen Abſchlag bis zu 1 Pfg. Höchſtnotiz für Ochſen 30—31, für Rinder 30—32 Pfg. Es verblieb ein erheblicher Ueberſtand. Auch am Kälbermarkt war das Angebot mit 848 Tieren ſehr reichlich, ſo daß bei ruhigem Geſchäft die Preiſe um 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche zu⸗ rückfielen. Höchſtnotiz 38—41 Pfg. bei Ueberſtand. Am Schweinemärkt waren 1905 Tiere zugelaſſen. Das Geſchäft wer auch hier ruhig, und auf Grund der Schlußſcheine wurde bei abſchlägiger Tendenz in allen drei Klaſſen eine Höchſtnotiz von 50—52 Pſg. feſtgeſetzt Der Abſchlag beträgt im Durchſchnitt 1 Pſg. Es verblieb ein kleiner Ueber⸗ ſtand. * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Zufuhr: 24 Ochſen, Bullen, 43 Kühe, 106 Färſen, 271 Kälber, 713 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 27—31, 25—27, 24—26,—24, 10—22. Bullen 28—20, 23—23, 22— Kühe—, 22—23, 16—20, 11—16. Fär⸗ ſen 27—33 24, 19 Kälber 36—38, 38—36, 29—33. Schweine—, 51—53, 50—52, 47—50, 45—47,—, Marktverlouf: Großvieh langſam, geringer Ueber⸗ ſtand; Kälber langſam, geräumt; Schweine langſam ge⸗ räumt. » Freiburger Schlachtviehmarkt vom 16. Dr.) Zufuhr 28 Ochſen, 26 Rinder, 6 Farren, 31 Kühe, 166 Kälber, 328 Schweine, 20 Schafe. Preiſe für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht: Ochſen: 26—28, 24—55, 20—22; Rinder: 30 bis 32, 27—29, 22—25; Farren: 25—27; Kühe: 18—20, 14 bis 16, 12—13; Kälber: 36—, 33—95, 390—32; Schweine: 52—54, 49—51; Schafe: 30—32, 28—30. * Buchener Schweinemarkt. Dem heutigen Schweine⸗ markt waren zugeſührt: 315 Ferkel und 18 Läufer. Ver⸗ kauft wurden 279 Ferkel unter 6 Wochen zu 15—22& pro Paar, über 6 Wochen zu 23—32 J¼ pro Paar und 8 Läufer zu 40—60„ pro Paar. Nächſter Schweinemorkt 12. Febr. Jan.(Eig. 15. 16 15. 16. 15. 16 Otavi⸗Minen„ 11.25 11.25 Phönix Bergbau 45.50 45.— „—[Rhein.Braunkohl. 199.5 199.5 Rheinſtahl.. 66,75 66.25 Karſtadt Rud.. 77 Klein, Sch. K Beck. 42.12 Knorr Heilbronn—. Konferven Braun 40.75 40.— Kraus& Co. Lock. 85 7¹.50 50 Lahmener.0— Lechwerke... 86,75 86.50 Ludwigsh. Walz. 75,— Mainkraftwerke.—.— Frankf. 67.— 67.— Mes Söhne.. 45.59 45.50 Miag, Mühw...— 4242 58.——.— 1760 173.7 88,.— 83.— 74.— 78.— 71 50 71.50 42.— 41,12 26.12 26.37 Festverzinsliche werte 9% Reichsanl. 27 66.45 96. Diſch. Ablöſgſch.1 96.50 98.25 15„ ohne 18.95 18.70 1— D. Schutzgebiete.—.— 9,40 denus St. A. 55.— 80% 8 — 3 99.— 9% Gale W0 K. 1425 1450 80—.— Kein. Gebh.K Sch. 50.——.— 5% Roggenwert. 4 10.0—5. 95.——.— Seſeocenrentö..58.65 „43,50 43.25 Rheinmétall. Wi 6/% P Etr. Bd.! 7 f1.— ecder, Gee S.. e. r 11. 11 Kütgerswerke 52.25 51˙25 6 Sachtl ben... 143.0 143,0 60%—* Schnellpr. 0 l..75.— 50/ Mexikäner 750— Schramm Lackf. 20.70 26.504½ SchuckertRürnbg. 102.5 103.2/ Oeſt Schas. 20.— Seilinduſt. Wolf 29.— 1000„ Goldrente Siemens u. Halste 145.1 4%„ Kronen Südd. gucker.. 186.5 121.5 120.7] Rhein 151.0 149.5 96.75 86,20 110.0 110,0 4%„ conv. Rente 103,0 102,0 Thür. glef. Gotha—— 76.— 4½%„ Silb.⸗R. 2 2030 15% Tietz, Leonhard. 16 574½%„ Pap.-R.—.—. 67⁷ 66.— 64450 Triect. Befahein—.— 40 Türk. Ad, Anl.—.—.20 — 65.—. P0 —.———%, Bagb.⸗G. IMu—. —.— Ber. Chem. Ind. 8 4%„Lunif. Unl. 28.— 23.— Ber“ deutſch. Belf. 85,— 16.50 16,75 Ver Glanzſtoff 55,— 4%„Hollebl.1011.— füſt. Perln—„400⸗Fr ⸗Los—. 100.0 99.87 Ber. Ze ſt. Ben n 4˙% 909 Ung. Str. 13 577 f Bolkk. Sef. M.—— 46 e 2—5—.——% ung Golbr. 34·—4/% Kronenr.—.— —%½ Anat.S.11—.— %%„„111 5% Teh. Nat. Rail. Transport- Aktien AG. f. Verkehrw. 96.75 Allg. Lok u Kraft 98.——.— 3— 24— 7202 Saltmerthe—.—.— i— 72,75] Baltimore Ohis—.— Eſchwell 3 S00 393 Canada Abliefer „Hapag. 85., Hathener Berüw 5 6,85 85 Sülbärerlt 28.—.80 1 Henuß, 10 105 Porg Lu.50 ellſtoff Aſchffög. 34.12 0 12 Waldho, 47.—-—. Ufa TFreiverk.) Raſtatter Waga..— — 2 82 9e — 8 — Montan-Aktien lſe Bgb. St. N orbd. Rond 49.50 29.62 ali Chemie Kali Aſcherslehen Kali Salzderfurth Kali Weſteregeln 1140 114.0 Klöckner 26,50 57. 60,— 60— Banł · Aktien Bank. f. el. Werte Bank f. Brauerei Barmex Bankver, Berl. Handelsgeſ. Com. u. Prlvtbk. 3475 34.50 92650 52,50 99.78 99.75 Mansfelder Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 15 1286. bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Serliner Sörse Dynamit Truſt. 62.75 62.50 Dyckerhoff& Wid 17.— 16⸗50 Dortm. Actienbr.—— Dortm. Unionbr. Elektr. E Elktr. Licht u. K. 100,6, Engelhardt.. 83,— 82.— Enzinger Union—— Eſchw. Bergwerk—.——.— 15. 16 Salzw. Heilbr.. 185.0 185,0 Tellus Bergbau—.— BKu. Laurahütte—.— 19.— Ver. Stahlwerke 37,87 88,12 92.25 92.25 10⁰,8— Dt. Aſtatiſche Bk.— Deutſche Discouo 57.— i Dtſch eberfee Bl. 2728 0.8. Dresdner Bank. 61.50 61,50 P 124 3 125.5 76,37 76.5 54.12 52.62 44.65 43.— Meiningerpypök. 87,.— 87. Oeſterr. Creditbk..—— 49 Reichsbank. 169,7 Gebhard Textil. 0 Gehe& C Allianz Allg... 241.0 Allianz Leben. 230,0„ Gelſenk. Bergwr. 50, Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z.—.— 51.50 Gerresheim. Glas—, 5⁰ Geſ. f. elektr. Unt. 99.— 88,/75 Voedhardt Gebr. 79.— 5 Goldſchmidt. Th. Gritzner Maſch Oberſch industrie-Aktion, 2 nulatoren 1404 1 ſ 4429 475 Allg. Elektr.⸗G.. 26.25 Ammendorf Pap. 64,75 Anhalt.Kohlenw. 30.— 80.— Augeh.N. 25———.— Gebr. Großmann ilfi 206.0 207,0 Balke Maſchinen— 552 Baver.Motorenw 138,0 189,0 1 6². 85 Bayr.Spiegelglas 30,— 07 Bekula, Hackethal 8 P. Bemberg 43.— Halleſche Maſch.—.——.— ergmann Elekt. 19,50 ammerſ. Spinn.— Berlin⸗Gubener Hann. M. Egeſt Berl. Karls. Ind. 87.25 87.25 Harburg c u Mho Berliner Maſchb. 68.— 66.— Harkort St⸗ Pr. 25˙55 Braunk. u. Brikett 162.5 109,5 109. .⸗ Beſigh. Oelf, 91,— S 2—5 64.— uff, Bremer Wolle 163.2 pirſch upſer Brown, Bov.& C. 11.— 11.— irſchberg Leder Buderus Eiſenw. 74.87 74.75 Hoeſch Eiſen Charlott. Waſſer 84.75 64.7: Hohenlohe⸗Werke 905 GChemie Baſel 156.0 Bolzmann, Phll. 67,38 68.25 hem. Heyden. 61,15 61,45.—— Chem. Geiſene———.— Ilſe Bergbau„ 92.— 31.12 5. Hiſp.(Chade„O 148, 56 Conti⸗Gummi 180.2 150, Kalirot. Aſchersl. 48, 115.0 Conti Linoleum 54,— Karadt. Daimler Motoren 87, Rhein. Rütgerswerke Se„ Hilper aſch.. 52.6⁰ 88.— 1260—.— 66.25 65,37 .75— Schulthelß — Sinner A⸗G. Steitiner Südd. ucker 97.Klücknerwerke—.——.— Ptſch.⸗Atlant.⸗T. 105, 109.5 C. 5. Knorr. Deffauer Gas.. 115.5 115 5 Konmarsgourd.———— 9 Deutſche Erdöl. 102.0 102 0 Kölſch Fölzer⸗We—. ½. Deutſche Kabelw 69.— 69, Kötitzer Kunſtled. Deutſche Linol 47,25 47 65 Krauß& Cie. Lok. Otſche. iſee—+ Kronprinz Riet,.25 78,75 Deutſch. Eiſenhdl. 44.50 40.54] Kyffhäuſer Hütte Dresd. Shnellpr— Lahmener 4 Co 1102 1100 Dürener Meiall 87.— 87.—Laurahütte 20 75 19.50 Mannesm. Röhr 935 9˙75 Oberbedar.„ Darmit. u..⸗B.—,— Dürkoypwerle.—.—— Linde'sEismaſch⸗—.— 70.50 Larl Lindſtröm Angel Schuhfabr. Magirus.⸗G. Rannesmann Mansfelder Akt. Raſchin.⸗Untern. Narkt⸗ u. Kühlh. Naſch Buckau⸗W. Naximil.⸗Hütte Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mimoſa Nix& Geneſt Mühlheim Berg. Riederlauſ. Kohle—, Nordd. Eiswerke l. 2 Bed. Oberſchl. Koksw. Orenſt.& Koppel 60.— .— Bergbau olyphon Rathgeber Wagg. ſtheinfeldenKraft Braunk.—, Rhein. Elektrizit. Rheinſtahl. ReinW. Kalk. 67, Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. ISachſenwerk Salheſurth Sarotti Harpener Bergb. 86.25 67,25 Schl. El. u Gas —.— 6455 Hugo Schneider E e⸗ Schöfferhof Brau. Schubertck Salzer Schuckert& Co. Siemensc“ Halske 7 Stoehr Kammg. Stolberger Zinkh. ham. mmobil. — Thörl's ver. Oele Tietz. Leonhard Transradio arziner Papier Gen,Chanos B. Dtſch Nickelw V Glanzſt. Elbf. B. Harz Portl.⸗S. V. Schuhf. B.& W Ver. Stahlwerke B. Stohl. v. d. Zyn. Ver. Ultramarin. HANDEIS- WIRTSCHAFTS-ZEITUNG Abend-Ausgabe Nr. 26 weichende Umsätze am Geireidemarki « Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. Jannar.(Eig. Meld.) Im Getreideverkehr ging die Unterneh⸗ mungsluſt weiter zurück. Auch der Beſuch Marktes blieb mäßig. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage hatte keine Beſſerung erfahren, inſolgedeſſen das Preisniveau kaum behauptet. Für ſpätere Lie⸗ ferung zeigte ſich vereinzelte Nachfrage, jedoch waren For⸗ derungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen. Auch die Verwertungsmöglichkeiten für Exportſcheine ſind im Augenblick unbefriedigend. Weizenexportſcheine notierten Jan. 148, Febr. 148½, März 14935; Roggenerportſcheine Jan. 120, Febr. 126/, März 1276, alles Brief. Me! wurde vom Konſum nur in Locoware für den täglichen Bedarf auſgenommen. Das Angebot in Hafer und Gerſte war keineswegs groß, Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 193—195 ruhig; dio. Roggen 158—160 ruhig; Gerſte: Brau, ſeinſte neue ſrei Berlin 185—191(ab märk. Station 176—182); dio. gute 180—187 171—178); Sommer, mittl. Art und Güte 165 bis 173(156—164) ruhig; Märk. Hafer 148—155( 180—146) ruhig; Weizenmehl: Auszugs 31,70—82,70% Vorzugs 80,70 bis 31,70; Bäckermehl 25,70—26,70; Voll 29,70—30,70 ruhig; Roggenmehl 21,00—22,90 ruhig; Kleie: Weizen 12.20—12,50 ruhig; Roggen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen Viktoria 40⁰ bis 45; kl. Speiſe 32—35; Futter 190—22, Peluſchken 16,50 bis 17,50; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 15—16,50; Supinen, Flaue 11,50—12,50; öto. gelbe 14,50—15,50; Seradella, neue 19—22; Leinkuchen 12,60; Erdnußkuchen 10,50 Erdnuß⸗ kuchenmehl 11; Treckenſchnitzel 10,30—10,40 Extr. Soja⸗ bohnenſchrot ab Hamburg 8,50; dto. ab Stettin—9,10; Kartoffelflocken 14,40; dto. freie Ware 14,80; Speiſekartoſ⸗ feln weiße 1,40—1,50; rote 1,55—1,65; gelbe 1,85—2, Rauh⸗ ſuttermittel ſchwächer, drahtgeyr. Roggenſtroh.80—9,85; dto. Weizenſtroh 0,65—0,70; dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 0,80—0,85; gebund. Roggenlangſtroh.05—1,10; bindfaden⸗ geypr. Roggenſtroh 0,80—0,85; dto. Weizenſtroh 0,60—0,75; Häckfel 1,55—1,65, hondelsübl. Heu geſ. trock. 2,10—3; gutes Heu(1. Schnitt)—3,10; Luzerne loſe 3,00—4; Thymotee, loſe—4,10; Kleeheu, loſe 3,80—3,90;„Mielitzheu (Warthe) 2,80—2,90;§rahtgepr. Heu in Pig. über Notiz 4 allg. Tendenz ruhig.— Handelsrechtliches Lieſerungs⸗ geſchäft: Weizen W2 geſ. Erzeugepreis 181; W 3 184:; W 4 186; Roggen R 2 148; R 3 151(Handelspreis 153); R 4 159(155J; Hafer nicht notiert. Rotterdamer Geireidekurſe vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kils) Jan. 3,0, März 3,2794; Mai 3,22/.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kile) Jan. 62,75; März 60,25; Mai 58,25. Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lö.) Tendenz gut behauptet. Rärz 4,676—4,7(4,6); Mai 4,76—4,776(4,676); Juli 4894 bis 4,8%(4,74].— Mitte: Tendenz ſtetig; März 4,776 (40; Mai 4,7/(4,676); Juli 4,8/(4,794). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Jon. 4,10 B 3,80 G; Febr. 4,20 B 3,0 G; März 4,30 B 4,10 G; April 4,40 B 4,20 G; Mai 4,50 B 4,30 G; Auguſt 4,75 B 4,60 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,40; Jan. 21,65 Febr. 31,80; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Nürnberger Hopfenmarkt vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Dem heutigen Hopfenmarkt wurde nichts zugefahren. 50 Ballen Umſatz. Hallertauer 200—235, Württemberger 200, unperändert. * Bremer Baumwolle vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loco 13,07. * Lirerpooler Baumwollkurſe vom 16. Jan.(Eig. Da.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfong: März 578; Mai 578; Juli 578; Okt. 578.— Mitte: Jan. 577; März 576; Mai 576, Juli 576, Okt. 577; Dez. 80, Jan.(85) 580, März 583; Mai 586; Juli 589; Okt. 591; Jan.(36) 504; Loco 602; Tagesimport 22 100; Tendenz ruhig, ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytlupfer(wirebars) prompt per 47,75„C. für 100 Kilo; Raffinadekupfer loco 44—45: Standord⸗ kupfer loco 4040,50, Standard⸗Blei per Jan. 14,50—15,2 Originalhüttenxohzink ab nordd. Stationen 19,25—19,5 Originalhüttenaluminium—99proz. in Blöcken 160; des⸗ gleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 908; Reinnickel 98—99proz. 305; Antimon⸗ Regulus 99—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 30,50—42,50. Berliner Meiallbörse vom 16. Januar Kupf.Kun. Kupf.[Blerſ Blei[ Blei Imk Zink Jink bez. Brief] Geld bez. Brief Geidſbez. Briei Geld Januar.]—,— 40 2588 50—.—15.25 1475—.— 19.—1625 Februar 40,— 40.25 39 75—,— 15.25 147[—,— 19.—16.25 Mürz.——1123 25 14.75—.— 19 251880 April——416.5014751—— 19 50 16.75 ai—,— 1550 14.751„ 19.7519,— Juni—, 155015.—][—— 292 1925 Juli.—.—1155015.——— 29.28 19.75 Auguſt——1375 15.——— 20.50 19.75 Septr. 5—.— 35.751525—.— 20.7520.— Oktober—,— 42.5042,.—[—— 15.7515.25—,— 21,— 25.25 Novemb—— 42.75 4225—.—16.—15.50—.— 21.2520.50 Dez.. 42,75 43,— 42.50—— 16,— 15.50—.— 21.50 20.75 Londoner Meiallbörse vom 16. Januar Metalle 6 per To. Blatin(Eper 20 Ounces) Silber(Pence per Ounec) Kupfer, Standard 82,15 Zinn, Standaro 227 7 Aluminium 100,0 8 Monate. 22 65 3 Mongte. 228,1 Antimon 489, Settl. Preis 32.25 Settl. Preis 227.2] Queckſuber Elektrolgt. 35.25 Banka 233.0 Blatin beſt ſelecied 34.50 Straits.. 282 7] Wolframerg 26.50 ſtrong ſheets—.— Blei, auständ.. 11.95 Nickel Zinf gewöhulich 14.65 El'wirebars 35 65 Weißblech. 15. 16, 15. 16. 15 16. egterd Noic.. Freiverkehrs· Kurse Boigt& ner—.——.—Fetersb.—.— Sanlberes Werie— 89,½75 Ruſſenbank WeſteregeinAlkal 115,2 112.5 Deutſche Petrol. 88— Weſtf. Eiſen. 81.— 90,25 Burdach Kali. 18.25 Wiſſener Metall. 83,.— 62.— Diamond 4,25 79.——— Verein.—.——.— Hochfrgeuenz...—— ellſtoff Waldhof 46,50 49,12 Neckarſulm. Fahrz—,— 11.— Deutſch⸗Oſtafrila 36.50 36.25 Sloman Salpeter—,— Neu⸗Guineg... 106,0 103,5 0 Otavi Minen..—— 11.12 60.25 59,62 2715 29.25 39.— 7³.50 74.75 76.— 26755 .— Südſee Phosphat———.— Ufa⸗Film —— 5 .˙———Fortlaufende Netierungen(Schlus) An. Allg. Eleitr. Geſ. 26,25 26.12 ——.— Aſchaffenb. Zell. 59.— Bayer. Mot.⸗ W. 13².7 „P. Bemberg. 42.50 4 —.— 55 e 140 20.——.— Berliner e. 5 N— Berliner aſch. 88, —.50 23 Braunk. u. Brik.—.— Bremer Woll⸗Kä. Buderus Eiſenw. 78.— 73.— Charlott. Waſſer 84.75 Comp. Hiſpan. Uccen 9 19,75 25,02 Lahmever& Co Laurahütte 8 Leopoldgrube... 2625—.— Mannesmannrß. 60,15 60.— Mansfeld.⸗G. 27.79 26.— Maſchinenbau⸗U. 37,65 87.50 Maximiliaush..—.— 1400 Meiallgeſellſchaft—— „Montecatini“.—.—. Oberſchl. Koksw.—— Orenſtein& Kopp—.— 66.— Phönix Bergbau Polyphonwerkee Cont Gummi⸗W. 1 Rh. Braunk.u. Br.— Continentalegin. 54.50—.——86.— 25 Dainter Beng. 46 1028/ Kh.⸗Weſtf.Glekte 390[Deutſch. Atlant.. 5 Gas 113.8 Rütgerswerke.. 4, Deutſche Erdöl„ 102,3 Salzdetfurth Kali 5 Deutſche Kabelw.———Schleſ. Bergb..g. 2 Deutſche Linol.. 48.— Schleſ. El. u Gas Deutſcher Eiſenh.—.— Schubert& Salzer Dortm.Union.⸗B.— Schuckert& Co. Eintrachtgraunk.—,— 168.0——— Elektrizitäts⸗L..—.— Stöhr, Kammg. El. Licht u. Kraft—.— Stolberger Zink—.—— Engelh. Brauerei 81,75 Südd. Zucker..—, J. G. Farben. 124.0 Thür. Gas. Feldmühle Pap 76,50 276.50 Seonhard Tieg.— Felten& Guill. 54,75 53.— Ver. Stahlwerke Gelſenk. Bergwk. 59.25 50.— Bogel Telegr. Geſfürel 8 25 2] Weſteregeln Alxal Goidſchmidi Th. 45,.50 45.55 Zellſtoff Waldhof Hantdg. Kler.. 394 39652 Dan elekt Werte Harpen. Bergbau 87,75 87.50 Bank für Bran. 83 65.— Reichsbank 50 n A. G. für Verk Hotelbetriebsgeſ.— Auasl. Sotab. 8 58.—— 90 Bergbanu—. D. Reichsbahn V. lſe Genußſch. 107.1—.—Hapagg ſebr Junghans 31.35—. Kali Chemie 8— Kali Aſchersleben 113.0—.— Klöckner Werke 57,25—.— Hamburg Süd. d.—, Hanſa Dampfſch Norddd. Lloyd Otavi Minen 30.— 14.50 11.25 ———— SS 8. Seite Nummer 26 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 16. Jannar 1934 Das Ende der Othello-Legende Der italieniſche Geſchichtsforſcher Graf Da Moſta hat in fahrelangen Forſchungen in Staatsarchiven der alten venezianiſchen Bibliothek jetzt die Hintergründe der Othello⸗Legende reſtlos aufgeklärt. Schon vor ihm nahm die wiſſenſchaftliche Forſchung an, daß es ſich bei dem Othello⸗Stoff, den der Novelliſt Giraldi Cinthio in ſeinen Novellen verarbeitet hatte, die dann ihrer⸗ ſeits wieder die Grundlage für die ſpätere dramati⸗ ſche Bearbeitung durch Shakeſpeare gebildet haben, auf tatſächlich geſchichtliche Vorgänge zurückgegriffen hat. Dieſe Vorgänge jetzt dokumentariſch zu bele⸗ gen, war die Arbeit da Moſtos, die reſtlos geglückt iſt. Danach war Othello der Führer der veneziani⸗ ſchen Streitkräfte im Kriege gegen die Türken und der Kommandant der Beſatzungstruppen von Cy⸗ pern ein venezianiſcher Edelmann namens Fran⸗ ceseo da Seſſa. In der venezianiſchen Armee führte er ſeiner dunklen Geſichtsfarbe wegen den Spitznamen„Il Moro“ oder der ſchwarze Hauptmann und von ſeinen Freunden wurde er Othello genannt. Der Eiferſuchtsmord an ſeiner Frau Desdemona iſt geſchichtlich beglaubigt. Ebenſo wie aus den Gerichtsakten und den Zeugenausſagen in dem ſpäteren Prozeß die beſondere Rolle hervor⸗ geht, die ſeine Unterbefehlshaber Jago und Caſſio in dieſem Eiferſuchtsdrama geſpielt haben. Der No⸗ velliſt Einthie ſchließt die Novelle mit dem Morde Othellos, während Shakeſpeare zur moraliſchen Ab⸗ rundung den Selbſtmord Othellos hinzufügt. In Wirklichkeit beginnen die eigentlichen dramatiſchen Verwicklungen erſt nach dem Mord. Da Seſſa wurde vor der venezianiſchen Junta des Mordes angeklagt und von Cypern nach Venedig als Gefangener trans⸗ portiert. Die beginnende Unterſuchung iſt reich an öramatiſcher Verwicklung, bei der Jago und Caſ⸗ ſio eine bedeutende Rolle gegen und für den Be⸗ ſchuldigten ſpielen. Da Seſſa hatte trotz oͤreimaliger Folter darauf beſtanden, in Verteidigung ſeiner Ehre gehandelt zu haben, während Jago ſeinem Hauptmann eigennützige Motive unterſchob. Die Familie der Desdemona war ſehr reich und dem Kapitän Da Seſſa fiel nach dem Tode ſeiner Frau eine große Erbſchaft zu. In einem Prozeß, der die politiſchen Leidenſchaften in Venedig auf⸗ wühlte, wurde ſchließlich Da Seſſa freigeſprochen und aus Venedig verbannt. Bevor er aber noch das Gebiet der Republik verlaſſen konnte, wurde er von den -mütiges Urteil zu einem Art Kompromiß gelangte, der Familie Desdemonas erneut ergriffen und feſt⸗ geſetzt, und erſt der geſamte Einfluß der Staats⸗ antorität war notwendig, den Aufenthaltsort des Gefangenen zu erkunden. In der Junta war eine ſtarke Partei, die ſich gegen die Familie Desdemo⸗ nas für Da Seſſa einſetzte. Immerhin wurde ein neuer Prozeß veranſtaltet, der nach vielen ergebnis⸗ los verlaufenen Abſtimmungen ſchließlich durch ein⸗ wonach Da Seſſa zu zehn Jahren Gefängnis mit nachträglicher Verweiſung aus dem Lande verurteilt wurde. Am Tage nach dem Urteilsſpruch fand man Francesco Da Seſſa vergiftet in ſeiner Zelle auf. Es war an dem Tage, als ein großes Verſöhnungs⸗ bankett der beiden ſtreitenden politiſchen Parteien in Venedig das zeitlich mit der Urteilsfällung zu⸗ ſammenfiel, ſtattgefunden hatte. Hier endet die dokumentariſch belegte Chronik. So ſehr die Hintergründe der Othello⸗Legende jetzt geklärt ſind, ſo bleibt doch die eine Frage offen: wurde Othello ermordet oder hat er, was Sha⸗ keſpeare dichteriſch geſehen hat, durch ſeinen Selbſt⸗ mord nur den Schlußſtrich unter ſein Verbrechen ge⸗ zogen. —— 2e Deutſcher Film in England an dritter Stelle. Nach einer jetzt veröffentlichten Statiſtik der engli⸗ ſchen Filmzeitſchrift„Cinoma“ ſtand im Jahre 1933 der deutſche Film in England an dritter Stelle. Im Ganzen wurden 685 Filme geſpielt, von denen allerdings 95 v. H. auf die amerikaniſche und engliſche Produktion entfallen. Die Vereinigten Staaten waren mit 456 Filmen vertreten und Eng⸗ land mit 196, was eine außerordentliche Steigerung der engliſchen Produktion bedeutet. Die Zahl der in England hergeſtellten Filme hat ſich gegenüber 1932 um 33 geſteigert. Von den 5 v.., die anf die andere Filmproduktion der Welt entfallen, trägt Deutſchland mit 14 Filmen den erſten Anteil fort. Es folgen Auſtralien mit 8, Frankreich mit 4 und Indien, Kanada und Schweden mit je einem Film. * Das Schickſal eines Murillo. Eines der be⸗ rühmteſten Gemälde von Murillo, das vor unge⸗ fähr 123 Jahren bei der Ausplünderung des Kloſters vom Heiligen Franz von Sevilla von den Truppen Napoleons anſcheinend nicht entdeckt worden war, iſt jetzt in den Beſitz der Nationalgalerie von Kanada in Ottawa übergegangen. Es ſtellt zwei franziska⸗ niſche Mönche unter einem Baum dar, von denen der eine ſteht und ſeine Hände ſegnend auf den Kopf ſei⸗ nes leidenden Gefährten legt. In jedem Werk über Murillo wird dieſes Bild ausführlich beſchrieben. Bei der Wegführung aller Kunſtgegenſtände aus dem Franziskaner⸗Kloſter im Jahre 1810 kam allein dieſes Gemälde nicht in den Louvre, ſondern blieb in Se⸗ villa, wurde jedoch ſpäter von einem engliſchen Sammler erworben, von dem es jetzt nach Kanada gelangt iſt. Amerika gegen die Unterweltfilme. Auf Ini⸗ tiative des Präſidenten Rooſevelt wendet ſich jetzt die amerikaniſche Filmproduktion gegen ihre eigene Herſtellung von Filmen, die in irgendeiner Weiſe die Unterwelt verherrlichen oder ſie wenigſtens irgend⸗ wie ſympathiſch darſtellen. Rooſevelt ſelbſt hat er⸗ klärt, daß die Banditenfilme einen großen Teil der Schuld an der Ansbreitung der Krimi⸗ nalität in den Vereinigten Staaten tragen, indem junge Menſchen durch die Verbrecherromantik ver⸗ führt worden ſind. Von jetzt ab darf im Film keine Verherrlichung des Verbrechertums vorgenommen werden, worauf Regie, Darſteller und Manuskript⸗ verfaſſer Rückſicht zu nehmen haben. Der Verbrecher darf nicht mehr als ein Menſch von gewinnendem Aeußerem geſchildert werden. Ferner muß er am Schluß die verdiente Strafe erleiden. 2Das engliſche„“. Ein Leſer ſchreibt uns: Der Artikel„Vom Kaufmannsdeutſch“ in Nr. 20 der „NM3“ gibt Anlaß, einer weit verbreiteten fal⸗ ſchen Anſicht über den Urſprung des engliſchen„1“ entgegenzutreten. Es wurde dort gefordert, der Kaufmann ſolle, wenn nötig, einen Briefumſchlag mit„Ich“ nicht krampfhaft umgehen und fortgefah⸗ ren:„Man braucht ja nicht ſo weit zu gehen wie die Engländer, die gerade das perſönliche Fürwort„1“ ſtets groß ſchreiben“. Der für Deutſche beſonders auffallende Unterſchied der Schreibung„1“ lich) ne⸗ ben„vou“(Sie) findet ſeine Erklärung nicht in einer Selbſtüberſchätzung des engliſchen Volkes, denn ſie könnte ſich dem Volksgenoſſen gegenüber natur⸗ gemäß gar nicht auswirken. Und doch muß der Anlaß zur großen Schreibweiſe des„1“ bedeutſam geweſen ſein, ſonſt könnte ſich der Brauch nicht ſo ausſchließ⸗ lich durchgeſetzt haben. Die Erſcheinung iſt aus der Sprachgeſchichte éu erklären. Das Altengliſche und Frühmittelengliſche ſchrieb„ic“ oder„ich“ itſch geſprochen); im 14. Jahrhundert entſtand in den Nordmundarten, zunächſt auf Grund des Nebentons in der Satzſtellung, die Kurzform„“, die ſich im ganzen Sprachgebiet durchſetzte. Die gotiſche Schreib⸗ ſchrift— und die erſte, geſchnittene Druckſchriſt un⸗ terſcheidet ſich von ihr ſo wenig, daß es oft chwer iſt, einen der erſten Drucke von einer Handſchrift zu un⸗ terſcheiden machte eine Heraushebung dieſes einen, kurzen Striches notwendig, da er ſonſt viel⸗ fach überleſen worden wäre. Und da die engliſche Sprache, wir ſehen dies an dem Zwieſpalt der heuti⸗ gen Ausſprache und der alten, erhaltenen Schrei⸗ bung, in ihrer Grundhaltung konſervativ iſt, hat ſich das„I“ auch bei der Rückkehr zu runden Schrift⸗ formen erhalten. Bei den anderen Fürwörtern war eine graphiſche Unterſcheidung nicht nötig, und daher noch heute„1“ und„voul.. Windlicht der Vergänglichkeit Von Max Jungnickel Ueber der Häustür eines alten, zeitengefügten Bauernhauſes ſteht der Satz, tief ins Holz geſchnit⸗ ten:„Ich muß es verlaſſen!“ Ein nachdenklicher, geiſterhafter Satz, der Anxruf der Vergänglichkeit! Lieſt man ihn zum erſten Male, dann fällt er wie ein fahles, wehendes Licht in die Seele. Wahrhaftig: die Inſchrift über der ſchweren, eichenen Bauerntür iſt ein Windlicht der Vergäng⸗ lichkeit. Und doch lebt das Haus mit dieſem Satz ſchon über hundert Jahre lang. Tag für Tag gibt das Bauernhaus ſeinen Herzſchlag in dieſen Satz hinein, und der Satz gibt ihn zurück, immer hinweiſend, leiſe mahnend: einmal iſt doch das Ende da. Und doch: das Bauernhaus fühlt ſich an den Satz gebunden, iſt ein Teil von ſeinem Leben. Es wird ein Tag kommen, auch ür den Satz, ein Tag, wo das Bauernhaus in dem Satz für immer zur Ruhe geht, und der Satz in dem Bauernhaus Aber die Weisheit der Inſchriſt wird weiterleben. Sie liegt ja geiſterhaft, götterhaft unſichtbar über al⸗ len Dingen, die uns lieb und teuer ſind:„Ich muß es verlaſſen.“— Dieſes Winoͤlicht der Vergänglich⸗ keit ſieht das Kind auf der Stirn ſeiner Mutter glänzen, und das Kind ſieht es in den Augen der Mutter ſchimmern. Auf Gold und Edelſteinen, au Bildern und Büchern liegt der fahle, hagere, bedroh⸗ liche Schein:„Ich muß es verlaſſen.“ Wie klein die⸗ ſes Windlicht der Vergänglichkeit doch ſcheint. Und doch kann es ganz groß, ganz rieſenhaft ſich weiten und dehnen, viel heller, viel gewaltiger als alle Lich⸗ ter der Erde zuſammen. Es leuchtet in unſichtbaren Gigantenbuchſtaben über die ganze Welt:„Ich muß es verlaſſen.“ Annahmeschluß für die Mittag- Hermann Wronker Aktiengeſell⸗ ſchaft, Zweigniederlaſſung Mann⸗ Amtl. Bekanntmachungen Einspaltige Kleinanzeigen bis zu oiner Höhe von 100 mm je mm 6Pig. Stellengesucheje mm4Pig. Offene Stellen Kleine Anzei Gut erh. Couch preisw. zu verk. Unfried. Goethe⸗ ſtraße 16a. 4445 DEE Vüromaéchinen Jos Arzt N3 Vohekäfige zum Hecken, bill. zu verkaufen. Pumpwerkſtr. 20, Suche für den dort. Bezirk einen Vertreier Feurich, Grotrian, FLVUGEL. PIANOS beſonders Bechſtein, Blüthner, Schiedmayer uſw., wenig geſp., 2 Herrenräder Wegert. 4005 4 Schrank. und Si geſt,(1 Sesbebesſer, l. Dal-Fahcc. Auzun und 31165 gut erhalt. gün⸗ J Plüſchſeſſel, für Private. Reichhalt. 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März zu mieten geſucht. i Preisangabe unt. T X 117 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Angebote mit V5⁴ Handelsregiſtereinträge vom 13. Jauuar 1934: Otto Laakmann Aktiengeſellſchaft Zweigniederlaſſung Mannheim, Mannheim, als Zweigniederlaſſung der Firma Otto Laakmann, Frank⸗ furt a. M. Nach dem Beſchluß der Generalverſammlung vom 1. Sep⸗ tember 1933 ſoll gemäß III. Ver⸗ ordnung des Herrn Reichspräſi⸗ denten zur Sicherung von Wirt⸗ ſchaft uſw. vom 6. Oktober 1931 in erleichterter Form das Grund⸗ kapital von 300 000 Reichsmark auf (Grundkapital u. Aktieneinteilung) geändert und neugefaßt. Mannheimer Milchzentrale Ak⸗ tiengeſellſchaft, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 22. Dezember 1993 geändert worden in den§§ 2(Gegenſtand des Unternehmens), 8(Vorſtand), 14 Abſatz 3 Satz 1, Streichung des Satzes 2(Aufſichtsrat) und Strei⸗ chung des§ 30. Auf die einge⸗ reichte Urkunde wird Bezug ge⸗ Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt die Uebernahme und der Betrieb der Mannheimer Milchzentrale ſowie die Betätigung aller Geſchäfte, trieb einer ſolchen ſammenhang ſtehen. Fries und Dr. Otto Mayer ſi! aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Johann Rupp, Verbandsdirektor in Karlsruhe, und Eugen Hohen⸗ ſtatt, Saatzuchtinſpektor in Mann⸗ Zentrale in Zu⸗ Dr. Wilhelm Part.⸗Zimm., ſof. beziehbar. 2⁵¹ Näher. parterre rechts.—4 Uhr. 3 Zimmer, Küche 5. Stck., 3 Hauſe Dalbergſtr. 40, hoch, a. liebſt. zu vermieten.—Zentralhz., in Näheres 1152 595 Oſtſtadt⸗ Deichmann, 5. St. lage, von ält. --Zimmer- Wohnung mit Badez. u. Manſarde, wo⸗ möglich 1 Tr. zu vermieten. a. d. Geſchäfts⸗ flen Häll L. mögl. mit fließ Waſſer u. eytl Dampfheiz., von berufstät. Herrn geſucht. Zuſchr u. T G 82 an die Geſchäftsſt. 1159 but möhl. Zin. kinderloſ. Be⸗ An.Geſellſchaftsvertrag geändert in§4 amtenehepaar[ungen.“ zn miet.]Abſatz 1(Grundkapital.“ Aktien⸗ but äht Zim. zuan 1. 4. ge⸗ geſucht. An lieb⸗ einteflung) und in 8 16 Satz 1 ſicht ug er ſten bei alleinſt.(Einberufung der Generalver⸗ an beſſer. Herrnunter B 81[ Dame od. klein. ſammlung). Als nicht eingetragen Famiſie, evptl. m. heim⸗Straßenheimerhof, ſind als Vorſtandsmitglieder beſtellt wor⸗ en. Süddeutſche Drahtinduſtrie Ak⸗ tiengeſellſchaft, Mannheim. Das JGrundkapital iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 20. Dezember 1933 in erleichterter Form um 300 000 Reichsmark auf 600 000 Reichsmark herabgeſetzt. Die Herabſetzung iſt erfolgt. Durch den gleichen Beſchluß wurde der wird veröffentlicht: Das Grund⸗ die mit dem Be⸗ b heim, Mannheim, als Zweignieder⸗ laſſung der Firma Hermann Wronker Aktiengeſellſchaft, Frank⸗ furt a. M. Die am 31. Oktober 1931 von der Generalverſammlung beſchloſſene Herabſetzung des Grund⸗ kapitals von 6 Millionen.% auf 3 Millionen.% iſt durchgeführt. Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 4. November 1933 iſt das Grundkapital in erleichter⸗ ter Form von 3 Millionen R. auf 978 600./ herabgeſetzt worden. Die Herabſetzung iſt durchgeführt. Durch den gleichen Beſchluß ſind die durch Artikel VIII der Ver⸗ ordnung vom 19. September 1931 außer Beſtim⸗ mungen über die Zuſammenſetzun und Beſtellung des Auffichtbrakes, nämlich Artikel 12, 14, 17, wieder eingeführt und abgeändert worden. Ferner ſind die Artikel 4(Grund⸗ kapital, Einteilung desſelben), 7 Abſ. 1, 8 Abſ. 1(Vorſtand) ge⸗ ündert worden. Der Vorſtand be⸗ ſteht aus einem oder mehreren Mitgliedern, die vom Auſſichtsrat beſtellt werden. Sind zwei oder mehrere Vorſtandsmitglieder vor⸗ handen, ſo wird die Geſellſchaft entweder durch zwei Vorſtands⸗ mitglieder oder durch ein Bor⸗ ſtandsmitglied und einen Prokn⸗ riſten gemeinſam vertreten. Lagerplatzgeſellſchaft Rheinau mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Franz Schwarz iſt nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführer. Franz Herbert in iſt zum Geſchäftsführer eſtellt. Robert Grastorf Geſellſchaft mit d beſchränkter Haftung, Zweignieder⸗ laſſung Mannheim, Mannheim, Sitz: Hannover. Die Zweignieder⸗ laſſung Mannheim iſt aufgehoben. Wilh. Wolff Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Die Prokura von Ludwig Herr⸗ mann iſt erloſchen. Löb Metzger, Mannheim. Die Firma iſt geändert in: Berg u. Zimmern. Max Lehmann& Co., Mann⸗ heim. Die Firma iſt exloſchen. Die Prokura der Luiſe Lehmann iſt erloſchen. 5² Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Lummi- Värmfaschen repariert, Q 2, 19 Wunſch werden an die Geſchſt. Kleider u. Wäſche (Chaiſelongue, Beamter ſucht Schreibtiſch) mit Anerkennungen. Niulcuto- Werk, Solingen. G 2, 19/0, rechts, 25056 Ubalber Penſion. kapital iſt ietzt eingeteilt in 3000 9. Stock. 440 Ulelle. 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