3— Se FPFRR —— — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Drei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Weſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbeſ.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Neue Mannheimer Seitloig Mannheimee General-Anzeiger bofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraze. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimetexzeile 9 3. 79 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Es tritt am 1. Mai in Kraſt Meldung des DNB. Berlin, 16. Jannar. Ueber das Geſetz für Ordnung der Nationalen Arbeit berichtet das DNB.: Die Ablehnung des Klaſſenkampfgedankens hatte zu einer Beſeitigung der Gewerkſchaften und der Arbeitgeberverbände geführt. Bereits durch das Ge⸗ ſetz vom 19. Mai 1933 über Treuhänder der Arbeit war den wirtſchaftlichen Vereinigungen der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer die Regelung der Be⸗ dingungen für den Abſchluß von Arbeitsverträgen entzogen worden. Das Geſetz übertrug bis zur Neuregelung der Sozialverfaſſung die Wahrnehmung dieſer Aufgabe dem Treuhänder der Arbeit. Mit em neuen Geſetz für Ordnung der Nationalen Ar⸗ beit wird nunmehr auch dieſe Zwiſchenregelung be⸗ ſeitigt und die Arbeitsverfaſſung auf eine nene Grundlage geſtellt. Für die eutſcheidende Bedentung der neuen Rege⸗ ung ſei darauf hingewieſen, daß durch ſie 11 ar⸗ 5 beitsrechtliche Geſetze, darunter ſolche von grundlegender Bedeutung wie das Betriebs⸗ rätegeſetz, die Tarifvertragsverord⸗ nung, die Schlichtungsverorduung und ie Stillegungsverordunung erſetzt und aufgehoben werden. Die Grundlage der nenen Sozialverfaſſung iſt der Betrieb. Deſſen Führer iſt der Unterneh⸗ mer. Er eutſcheidet gegenüber der Gefolgſchaft des Betriebes in allen betrieblichen Angelegenheiten. Für ſozial⸗politiſche Beratung des Führers wird ein Vertrauensea gebildet, dem Vertrauens⸗ männer der Geſolgſchaft als Mitglieder und der Unteruehmer als Vorſitzender angehören. Die all⸗ gemeinen betrieblichen Arbeitsbedingungen werden vom Unternehmer nach vorheriger Beratung des Vertrauensrats in einer Betriebsordnung geregelt. Gegen die Eutſcheidung des Führers des Betriebes kann jedoch die Mehrheit des Vertrauens⸗ rates den Treuhänder der Arbeit er, Der Treuhänder der Arbeit iſt der oberſte msialpolitiſche Vertreter der Reichsregierung in ſei⸗ nem Wirtſchaftsgebiet. Seine Aufgaben ſind gegen⸗ über dem bisherigen Recht zum Teil eingeſchränkt, zum Teil weſentlich erweitert worden. Er tritt in Stenttiakeiten aus der Betriebsverfaſſung an die Stelle der Arbeitsgerichte. Er hat bei größeren Ent⸗ laſſungen die bisher den Oberſten Landesbehörden nach der Stillegungsverordnung obliegenden Auf⸗ gaben wahrzunehmen. In ſeiner Hand liegt ins⸗ beſondere die Ueberwachung der Lohn ge⸗ ſtaltung in den Betrieben. Er kann auch Richt⸗ linien für den Inhalt von Betriebsordnungen und Einzelarbeitsverträgen ſeſtſetzen und in Ausnahme⸗ fällen eine Tariſordnung erlaſſen⸗ Im Bezirk des Treuhänders der Arbeit wird unter dem Vorſitz eines richterlichen Beamten ein Ehrengericht Rebirdet das über Verletzungen der ſozialen Ehre durch Augehörige der Betriebsgemeinſchaft zu ent⸗ ſcheiden hat. Gegen Entſcheidungen der Ehrengerichte ſind Berufungen an den Re ichsehrengerichts⸗ hof zuläſſig. Auf dem Gebiete des Kündigungsſchutzes iſt der Grundſatz des bisherigen Rechtes aufgegeben worden, nach dem das Arbeitsgericht nur angerufen 33 kounte, wenn die Betriebsvertretung den Einſpruch des Gekündigten als begründet erklärt tte. Dem Gekündigten ſteht in Zakunft unmittel⸗ 50 das Recht zu, auf Widerruf der Kündigung zu agen, wenn dieſe unbillig hart und nicht durch die Berhältniſſe des Betriebes bedingt iſt. Die ſoziale Verfaſſung wird hiernach auf eine neue Grundlage geſtellt. An Stelle des Kampfes um Arbeitsbedingungen durch Jutereſſenverbände Ueberwachung durch den Staat, der — ietzige Verantwortung für eine gerechte Geſtal⸗ ſen der Arbeitsbedingungen übernimmt. Das Ge⸗ 6 iſt daher ein entſcheidender Schritt zur endgültigen Befriedung des Arbeitslebens. Einheitsbewertung der Betriebsvermögen hinausgeſchoben Berlin, 15. Jan. Wie das Vog⸗Büro meldet, bat der Reichsfinanzminiſter in einer Verordnung beſtimmt. daß die urſprünglich nach dem Stand vom 8 Januar 1934 geplante neue Einheitsbewertung — der Betriebsvermögen hinausgeſchoben wird. Die erordnung beſagt, daß die nächſte Hauptfeſtſtellung er Einheitswerte für das Betriebsvermögen nicht ch dem Stand vom Beginn des 1. Januar 1934, ſtattfindet. 7 2 N* 0 londern nach dem Stand vom Beginn des 1. Jannar Mittwoch, 17. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 27 Die Grundpfeiler des Geſetzes Erläuterungen durch den Reichsarbeits- und den Reichswirtſchaftsminiſter Berlin, 16. Januar. Im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda fand am Dienstag ein außerordentlich gut beſuchter Preſſeempfang ſtatt, bei dem die Mi⸗ niſter Seldte und Schmitt Sinn und Ziel des Geſetzes zur Ordnung der Nationalen Arbeit in eingehenden Ausführungen darlegten. Die beiden Miniſter waren in Begleitung ihres engeren Mit⸗ arbeiterſtabes erſchienen, darunter Staatsſekretär Krohn, Dr. Mansfeld und Dr. Pohl, die zuſammen mit Dr. Ley, dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront, an entſcheidender Stelle an der Ausarbeitung des grundlegenden Geſetzes beteiligt waren. Zuerſt er⸗ griff Reichsarbeitsminiſter Selote das Wort. Der Reichsarbeitsminiſter dankte dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt ſowie Staats⸗ rat Dr. Ley für ihre hingebungsvolle Arbeit bei den Vorarbeiten zum Geſetz und führte dann u. a. aus: Es iſt in der Tat das erſte große ſoziale Geſetz⸗ gebungswerk, das die Grundgedanken der Weltan⸗ ſchauung unſeres neuen Reiches zum Ausdruck bringt. Die Hervorhebung des Führergedankens in der dentſchen Wirtſchaft, die Beſeitigung der unſeligen Klaſſengegenſätze, unter denen die deutſche Wirtſchaft zuſammengebrochen iſt, und die Hervorhebung des Begriſſes der ſozialen Ehre in der Wirtſchaftsſührung ſind die nationalen und ſozialiſtiſchen Grund⸗ pfeiler, anf denen dieſes neue Werk er⸗ richtet iſt. Der Unternehmer erhält als Führer des Betriebes die- verantwortliche Stellung, die ihm nach den Grundſätzen nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung nach dem Führerprinzip zukommt. Daß die Freiheiten, die ihm gegeben ſind, richtig verwertet werden und daß aus den verliehenen Rechten nicht eine Willkürherrſchaft im Betriebe erſteht, dafür ſorgt die ſoziale Ehrengerichtsbarkeit, die wohl zum erſten Male in der ganzen Welt durch dieſes Geſetz begründet worden iſt. Im erſten Abſchnitt des Geſetzes haben wir be⸗ wußt dem wohl endgültig beſeitigten marxiſtiſchen Klaſſenkampf die Gemeinſchaftsarbeit aller Betriebs⸗ angehörigen gegenüber geſtellt. Wir führen im Be⸗ triebe Unternehmer und Gefolgſchaft zueinander. Das Arbeitsverhältnis wird zum Treue⸗ verhältnis. Nicht aus papiernen Vertragsbeſtimmungen ſollen künſtig das Recht der Arbeit, die Rechte und Pflich⸗ ten aller Mitglieder der Betriebsgemeinſchaft herge⸗ leitet werden, ſondern aus dem lebendigen Begriff der Treue, der Treue des Führers zur Gefolgſchaft und dieſer zu ihrem Führer. Der Unternehmer oder ein mit der verantwortlichen Leitung des Betriebes Beauftragter tritt als Führer künftig der Gefolgſchaft gegenüber. Die Ausſchal⸗ tung aller unverantwortlichen Zwi⸗ ſcheninſtanzen bringt die Führer und Geſolg⸗ ſchaften zuſammen und ſorgt ſür die notwendige Ge⸗ meinſchaftsarbeit und das gegenſeitige In großen Betrieben iſt dieſe allerengſte Gemein⸗ ſchaftsarbeit nicht möglich. Für ſie ſieht ͤaher das Geſetz die Einſchaltung von Vertrauensmitt⸗ lern vor, die als Angehörige der Gefolgſchaft dem Führer beratend zur Seite treten und mit ihm und unter ſeiner Leitung den Vertrauensrat bilden. Mit ihm iſt nicht eine dem alten Betriebsrat entſpre⸗ chende Intereſſenvertretung geſchaffen. Intereſſengegenſätze gibt es nicht mehr. Viel⸗ mehr haben alle nur ein gemeinſames Inter⸗ Kein Rechtsmittel gegen Schutzhaft Berlin, 15. Jauuar. Die Verhängung der Schutzhaft, die durch die Vér⸗ oroͤnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat ihre geſetzmäßige Grundlage gefunden hat, ſpielte in den vergangenen Monaten und ſpielt auch jetzt noch eine nicht unbedeutende Rolle. Wie das Vög⸗Büro meldet, ſetzt in der„Deutſchen Juſtiz“ Dr. B. Spohr auseinander, daß Rechts⸗ mittel gegen die Verhängung von Schutzhaft nicht ergriffen werden könnten. Das ordentliche Gericht könne nicht angerufen werden, weil die Verhängung der Schutzhaft eine rein polizeiliche Maß⸗ nahme ſei. Auch auf dem Umweg über eine Scha⸗ denerſatzklage könne die erfolgte Verhängung von Schutzhaft nicht der Prüfung des ordentlichen Richters unterſtellt werden. Als Maßnahme der poli⸗ tiſchen Polizei künne die Verhängung der Schützhaft Vertrauen. mer: ſtehe kein Einſprüchsrecht. zu. eſſe, den Betrieb der ihnen allen Arbeit und Brot gibt. Der Vertrauensrat, zur Mitwirkung bei der Rege⸗ lung der Arbeitsbedingungen berufen, ſoll mitwirken bei der Ausgeſtaltung des Betriebsſchutzes und bei der Beilegung etwa auſſteigender Streitigkeiten. Die Inſtitution der Treuhänder der Ar⸗ beit, die ihre Bewährung in den vergangenen Mo⸗ naten hinreichend bewieſen haben, bleibt erhalten. Die Treuhänder der Arbeit werden nunmehr Reichsbeamte mit allen Rechten und Pflichten. Sie unterſtehen der Dienſtauſſicht des Reichsarbeits⸗ miniſteriums und haben von ihm und dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Weiſungen zu empfangen. Zur Erhaltung des Arbeitsfriedens haben ſie ganz be⸗ ſtimmte, im Geſetz einzeln aufgeführte Aufgaben zu erfüllen. Die ſoziale Ehre wird künftig die Grundlage der gemeinſamen Arbeit in den Betrieben ſein. Die Entwicklung dieſes Begriſſes der ſozialen Ehre und die Schaffung einer beſonderen Ehrengerichts⸗ barkeit bildet eines der Kernſtücke des Geſetzes. Ein beſonders eingehend ausgeſtalteter Kündigungsſchutz iſt gleichfalls dazu angetan, die kameradſchaft⸗ liche Verbundenheit in den Betrieben zu ſtärken. Das große Geſetz wird am 1. Mai dieſes Jahres, dem zweiten Tage der Natiouaglen Arbeit, in Kraft treten. An dieſem Tage wer⸗ den die Vertrauensleute der Betriebe feierlich vor der feſtlich verſammelten Gefolgſchaft zum erſten Male geloben, daß ſie im Geiſte ehrenhafter Kameradſchaft dem Gemeinnutz und dem Wohle aller Angehörigen des Betriebes dienen wer⸗ den. Nach den miniſters hielt Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt eine kurze Anſprache. Er führte u. a. aus: Ein Bolk hat wahrhaft Großes immer nur dann geleiſtet, wenn es ſich geſchloſſen und entſchloſſen für die ihm geſtellten Aufgaben eingeſetzt hat. Das gilt wie für ein Volk ſo für ſeine Wirtſchaft, ja auch für jedes einzelne wirtſchaftliche Unternehmen. Jeder wirklich tüchtige Führer weiß, daß er den Erfolg nur dann auf die Dauer an ſeine Fahne heften kann, wenn Ausſührungen des Reichsarbeits⸗ Geſetz zur Oroͤnung der nationalen Arbeit Wir gehen nicht nach Genf Meldung des DNB. —Berlin, 16. Januar. Der Völkerbund hat bekanntlich die indirekte Auf⸗ forderung an Deutſchland gerichtet, es möge während der Behandlung der Saarfrage ſeinen Platz in Genf wieder einnehmen. Deutſchland iſt aber nicht einfach aus dem Völkerbund ausgetreten, um bei irgendeiner ſich bietenden Gelegenheit wieder dort zu erſcheinen, wenn andere Mächte dies wünſchen. Die Aufgabe, die der Völkerbundsrat in der Saarfrage jetzt zu leiſten hat, iſt außerordentlich einfach. Es iſt durchaus nicht ſchwer, eine geheime Abſtimmung zu organiſie⸗ ren. Ueber die Wahlliſten der Abſtimmungsberecktig⸗ ten ſind bereits Vorarbeiten vorhanden. Es kommt lediglich darauf an, daß der Völkerbundsrat ſeine Aufträge in anſtändiger und loyaler Weiſe durchführt. Ganz abwegig ſind die Anregungen der engliſchen Preſſe, man ſolle eine Miliz von 4000 Mann ins Saargebiet bringen. Im Saargebiet haben niemals Unruhen in erheblichem Maße ſtattgefun⸗ den. Die beiden einzigen Toten, die dort zu bekla⸗ gen ſind, waren Nationalſozialiſten. Wenn weiter ſogar der ungeheuerliche Plan einer Teilung des Saargebietes auftaucht, ſo ſind ſich die betref⸗ Generalſekretär des erläßt fenden Perſönlichkeiten des gefährlichen Ernſtes eines ſolchen Vorſchlages offenbar nicht bewußt. Die Ablehnung des Genſer Vorſchlages bringt nicht Deutſchland, ſondern höchſtens den Völkerbund in eine peinliche Lage. Am Dienstagabend iſt die Antwort hinſichtlich der Beteiligung der Reichsregierung an den Beratungen des Völkerbundsrats über die Saarfrage abgegangen. Sie wird über den deutſchen Konſul in Genf an den Völkerbundes Avenol geleitet. Reuer Aufruf Starhembergs — Wien, 16. Januar. Der öſterreichiſche Heimwehrführer Starhemberg im Zuſammenhang mit der vielerörterten Entlaſſung des Landesführers für Niederöſterreich, die Gefolgſchaft ihm vertrant und mit vollem Herzen dabei iſt. Jeder vernünftige Gefolgsmann weiß, daß er nur dann auf ſeſtem Boden ſteht, wenn er nach alter deutſcher Art ſich wirklich ſelbſt ganz einſetzt, ſeinem Führer ſolgt und ihm die Treue hält. Abſichtlich iſt das Ge⸗ ſetz in vielen Einzelheiten ſo locker gehalten, daß Spielraum für Entwicklungsmöglichkeiten gelaſſen iſt. Möge dieſer immer in dem Sinne benutzt wer⸗ den, den Gedanken des Arbeitsfriedens zu vertiefen und nicht zu verwäſſern. Zum Schluß dankte der Reichswirtſchaftsminiſter noch ganz beſonders dem Reichsarbeitsminiſter Seldte, der Hauytbeteiligter an dem Geſetz ſei. Es ſei ſymboliſch für den neuen nationalſozialiſtiſchen Geiſt, daß dieſes Geſetz in engſter Zuſammenarbeit zwiſchen dem Reichsarbeitsminiſterium, der Arbeits⸗ front, Vertretern der Wirtſchaft und dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium gearbeitet und herausgebracht worden ſei. Dieſes Verhältnis zeige, daß man ge⸗ rade in der oberſten Spitze ſich darüber klar ſei, daß Arbeit und Wirtſchaft ein unzertrennlicher Begriff für das ganze Volk ſind. Dieſer glückliche Anfang werde hoffentlich zum Glück unſerer ganzen Nation führen. ———————— aber auch nicht vom Verwaltungsrichter nachgeprüft werden. Von maßgebender Stelle ſei dargelegt, daß im nationalſozialiſtiſchen Staat Geſetzgebung, Ver⸗ waltung und Juſtiz nicht gegeneinander ſtänden, ſo daß alſo die Juſtiz nicht politiſche Handlungen des Staates vom Grundgedanken einer anderen Betrach⸗ tungsweiſe aus verneinen könne. Als einziger Rechtsbehelf gegen die Verhängung der Schutzhaft ſei die ſormloſe Dienſtaufſichts⸗ beſ ch we rde gegeben. Was das Arbeitsre cht und ſeine Verbindung mit der Schutzhaft anlange, ſo ſei, auch unter Bezug⸗ nahme auf die bereits vorliegende Rechtſprechung feſtzuſtellen, daß Schutzhaft ſowohl ein Grund zur friſtmäßigen wie auch zur friſtloſen Entlaſſung darſtelle. Dem wegen verhängter Schutzhaft friſtlos entlaſſenen Arbeitneh⸗ Graf Alberti, einen Aufruf an den niederöſter⸗ reichiſchen Heimatſchutz. Starhemberg erklärt, die Führung der niederöſterreichiſchen Heimwehr über⸗ nehme er ſelbſt. Innerhalb von 48 Stunden werde er eine ihm geeignet ſcheinende Perſönlichkeit zum Stellvertreter ernennen. Der eigentliche Stellver⸗ treter des Grafen Alberti wird von Starhemberg abgeſetzt mit der Begründung, daß er die Verhand⸗ lungen Albertis mit den Nationalſozialiſten nicht gutheiße. Der Aufruf ergeht ſich ſodann in hem⸗ mungsloſen Angriffen gegen den Nationalſozialis⸗ mus. Mit dem Nationalſozialismus dürfe es kein Verhandeln geben. — Budapeſt, 16. Jan. Die 117 nationalſozia⸗ liſtiſchen öſterreichiſchen Flüchtlinge wurden am Dienstag aus dem Lager von Allerheiligen in drei großen Waggons nach Belſesgyule an der Südoſt⸗ grenze Ungarns gebracht. Nervenzuſammenbruch des öſterreichiſchen Scharfrichters — Wien, 16. Jan. Der öſterreichiſche Scharf⸗ richter Johann Wang, der kürzlich an dem vom Standgericht wegen Brandſtiftung zum Tod verur⸗ teilten Arbeiter Peter Strauß ſeine erſte Hinrich⸗ tung vollzogen hatte, hat einen Nervenzuſammen⸗ bruch erlitten und iſt von ſeinem Amt zurück⸗ getreten. Wie verlautet, will Wang in ſeinen früheren Beruf eines Bankbeamten wieder zurück⸗ kehren. In ſeinem Rücktrittsgeſuch wirft er ſeinen Vorgeſetzten unter anderem vor, daß ſie über ſeine Perſon nicht Schweigen gewahrt hätten. n von Reichsd SS8 — Prag, 17. Jauuar. Der Inhaber des Zahntechniſchen Inſtituts, Zet⸗ tel, in Sternberg, in Nordmähren, iſt unter der Be⸗ ſchuldigung eines Verbrechens gegen das Republik⸗ ſchutzgeſetz verhaftet und in das Kreisgerichtsgefäng⸗ nis in Troppan eingeliefert worden. Der Verhaftete iſ reichsdentſcher Staatsangehöriger und ſeit Jahrzehnten bereits in Sternberg anſäſſig. Er war als Führer im Turnverband und in den ſport⸗ lichen Kreiſen Nordmährens allgemein bekannt. Die Verhaftung erregt daber in Nordmähren größtes Aufſehen. In Böhmiſchdorf bei Freiwaldau verhaftete die Gendarmerie einen Reichsdeutſchen namens Woſche aus Oppeln aus bisher unbekannten Gründen. In Kratzau in Noroͤböhmen fanden in den letzten Tagen bei Mitgliedern der ehemaligen ſudetendent⸗ ſchen nationalſozialiſtiſchen Partei Hausdurchſuchun⸗ gen ſtatt. Der frühere Obmann der NSDaAP, Kaufmann Otto Karl, und der Geometer Edmund Siegmund wurden verhaftet. 2. Seite Nummer 27 Neue Mannheimer Zeitulg“ Mittag⸗Ausgabe Mitkwoch, 17. Januar 1934 Für 3 Millionen Mark Deviſen verſchoben Meldung des DNB. — Berlin, 16. Januar. Ein Deviſenkandal, in deſſen Mittelpunkt der ſchweizeriſche Bankier Ehrensperger ſteht, Aimmt jetzt ſolche Ausmaße an, wie man es bei der Aufdeckung der Schiebung kaum für möglich gehal⸗ ten hat. Nach den letzten Feſtſtellungen iſt die Summe der verſchobenen Deviſen auf 3 Millio⸗ nen angewachſen. Bisher ſind acht Feſtnahmen erfolgt und gegen die Betreſſenden Haftbefehl er⸗ laſſen worden. Montag und Dienstag vormittag konnten vier weitere an den Rieſenſchiebungen Be⸗ teiligte feſtgenommen werden. Der Skandal zieht immer weitere. Kreiſe, und es ſteht jeszt ſchon feſt, daß ſieben Bankiers in hervor⸗ ragendem Maße an den Deviſenſchiebungen beteiligt ſind und die Machenſchaften der ſchweizeriſchen Ban⸗ kiers in jeder Weiſe gefördert haben. Ehrensperger ſowie den ſieben Bankiers, die noch vor wenigen Ta⸗ gen in der Reichshauptſtadt weilten, iſt es gelungen, über die Grenze zu kommen. Unter den Schuldigen befinden ſich, einer Meldung der V. Z. zufolge, auch einige Emigranten und Berliner Bank⸗ leute, die ihre Büros Unter den Linden hatten. Es handelt ſich um den Bankier Charles Louis Specker in Kilſchberg bei Zürich, den Bankier Julius Napp aus Berlin, den Bankier Rudolf Herzfeld aus Berlin, den Bankier Konrad Setykg in Paris, den Bankier Ernſt Leipziger in Paris, den Bankdirektor Oskar Steinberg aus Berlin(jetzt Paris), ſowie den Bankdirektor Dr. Baenzinger in Zürich. Gegen dieſe 7 Perfonen ſorbie gegen die Vorführdame E. Linde⸗ quiſt aus Berlin hat die Zollfahndungsſtelle Berlin Haftbefehl erlaſſen. Flugzeugunfall in Oldenburg — Berlin, 16. Jan. Ein Flugzeug der Luftdienſt G. m. b. H. mußte heute vormittag bald nach dem Start bei Marienſiel(Oldenburg) infolge Ver⸗ ſagens des Motors wieder heruntergehen und ſtieß dabei gegen einen Deich. Das Flugzeug wurde beſchädigt und die Funkinſaſſen, darunter der Führer Oſterkamp, erlitten leichte Verletzungen. Zuſammenſtoß zweier franzöſiſcher Militär⸗ Flugzeuge — Paris, 17. Jan. Zwei Militärflugzeuge des dritten Fliegerregiments n Chatellerault ſtießen auf einem Uebungsfluge in 1500 Meter Höhe zuſammen. Dem einen Piloten gelang die Notlandung. Der Führer der apderen Maſchine kam beim Abſprung mit dem Fallſchirm, der ſich nicht öffnete, ums Leben. Die Urſache des Flugzeugunglücks von Corbigny — Paris, 17. Jan. Die Unterſuchung über die Urſache des ſchweren Flugzeugunglücks bei Corbigny hat ergeben, daß die Kataſtrophe auf den heftigen Sturm zurückzuführen iſt. Das Flugzeng hatte einen Teil ſeiner Stenerung verloren, ge⸗ horchte dem Führer nicht mehr und iſt auf dem Boden zerſchellt. Man vermutet, daß die Inſaſſen ſofort tot waren. Teile des Apparates wurden etwa 4½ Kilometer von der eigentlichen Unglücksſtelle eniſernt aufgefunden. Die Unruhen in Paläſtina — Jeruſalem, 16. Jan. In Zuſammenhang mit den in allen Städten Paläſtinas geplanten großen arabiſchen Demonſtrationen hat die Polizei eine Reihe führender Perſönlichkeiten der arabiſchen Pro⸗ teſtbewegung in Schutzhaft genommen. Ob⸗ wohl die Führer der Araber die Erklärung abge⸗ geben haben, daß ſie die Aufrechterhaltung der Ruhe garantieren, ſind von der Regierung umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, beſonders im Hinblick darauf, daß der Vollzugsausſchuß der axabiſchen Bewegung große Maſſen der Landbevölke⸗ rung in den Städten zuſammenzieht. Paul-Bontour verdüchtigt Deulſchland Rede des franzöſiſchen Außenminiſters im Senat Telegraphiſche Meldung Paris, 16. Januar. Im Senat beſtieg heute Außenminiſter Paul⸗Boncour die Rednertribüne, um im weſentlichen zu drei Fragen zu ſprechen: Zu der Ab⸗ rüſtungskonferenz, zur Kriſe des Völkerbundes und zum Schluß zu den direkten Verhandlungen mit Deutſchland, worunter Paul⸗Boncour nur die auf direktem diplomatiſchen Wege geführten Ver⸗ handlungen verſtehen will; denn ſenſationelle Be⸗ gegnungen, ſo erklärte er, gehörten nicht zu ſeinem Programm. Man habe ihn aufgefordert, klar zu ſprechen. Frankreich habe bisher ſtets eindeutig geſprochen. Man habe vielleicht nicht ſo viel Lärm gemacht wie in anderen Ländern. Man ſolle die gegenwärtigen Schwierigkeiten nicht überſehen, aber die Regierung ſei der Auſicht, daß ſie keine Nervoſität noch Beun⸗ ruhigung oder Mutloſigkeit rechtſertigten, beſonders im Hinblick auf die Unterſtützung die Frank⸗ reich von anderen Ländern zu erwarten habe und auf die Meinungsübereinſtimmung mit vielen Nachbarn. Die deutſche Revolution ſtelle Europa vor ein Fragezeichen und, ſo behauptete Paul⸗Bon⸗ cour, man ſehe noch nicht klar, welche die wirklichen Ziele Deutſchlands ſeien. Es ſei natürlich, wenn verſchiedene Länder ſich beun⸗ ruhigt fühlten. Die nationalſozialiſt ſche Auf⸗ faſſung von der Nation gehe dahin, die Gren⸗ zen zu überfluten, um die Kämpfer der glei⸗ chen Raſſe für ſich zu gewinnen. Der Beweis ſei das Problem des Saargebietes und das Problem Oeſterreichs. Zum Saarproblem ſei zu ſagen, daß Frankreich lein Recht habe, auſ die Volksabſtimmung zu ver⸗ zichten. Trotz vorteilhafter Angebote, die Frank⸗ reich auf wirtſchaftlichem Gebiete gemacht habe, könne Frankreich der Saarbevölkerung das Recht auf freie Abſtimmung nicht nehmen. Ebenſo wie Frankreich dieſe Rechte der Saarbevölkerung zu garantieren wünſche, wünſche es auch, Oeſterreichs Unab⸗ hängigkeit aufrechtzuerhalten. Frankreich habe die Unabhängigkeit Oeſterreichs immer als den Schlüſſel zum europäiſchen Gleich⸗ gewicht angeſehen. Das glücklichſte Ergebnis der franzöſiſchen Politik in der öſterreichiſchen Frage ſei die juriſtiſche Verurteilung des Anſchluſſes durch das Haager Schiedsgericht. Ueber die notwendige Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs beſtehe zwiſchen Frankreich und Italien vollkommene Meinungsübereinſtimmung. niſſe gezeitigt habe. Der franzöſiſche Außenminiſter ging dann auf die allgemeine europäiſche Politik über und erklärte u.., Frankreich habe immer die friedfertigen Län⸗ der um ſich zu ſcharen verſucht, nicht um Deutſchland einzukreiſen,— dieſes Wort habe vor dem Kriege ſchon ſehr viel Schaden angerichtet,— ſondern um mit allen Völkern zuſammenzuarbeiten. Es käme nur auf Deutſchland an, ſich dieſer Zuſammenarbeit anzuſchließen. Gerüchte von einer Lockerung der franzöſiſchen Beziehungen zu Polen und der Kleinen Entente ſeien eine Legende, denn die Uebereinſtimmung mit dieſen Ländern ſei ſtärker denn je. Frankreich wünſche nicht, dieſe Freundſchaften in Form eines Blockes einem anderen Block gegenüberzuſtellen, fondern verſuche immer wieder, neue Freundſchaf⸗ ten zu gewinnen. Die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen hätten ſich in den letzten Monaten ſehr gebeſſert. Gegenüber Rußland betreibe Frank⸗ reich eine entſchloſſene Annäherungspolitik, die im Abſchluß des Nichtangriffspaktes und des franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchaftsabkommens ihre erſten Ergeb⸗ Die politiſche Bedeutung des Wirtſchaftsabkommens ſei größer als die wirtſchaft⸗ liche und zuſammen mit den übrigen Nichtangriffs⸗ pakten, die Rußland mit anderen Ländern abgeſchloſ⸗ ſen habe, ſei es gelungen, im Oſten ein Sicherheits⸗ netz zu ſpannen. Panl⸗Boncour kündigte daun den bevorſte⸗ henden Abſchluß eines Balkanpaktes an, dem Rumänien, Südſlawien, Griechenland und die Türkei beitreten würden. Es beſtände die Hoffnung, meint er, daß auch Bulgarien ſich dieſem Pakt anſchlöſſe. Die italieniſche Re⸗ gierung, die dieſem Pakt zunächſt ſkeptiſch gegenübergeſtanden habe, ſtimme ihm jetzt zu. Im übrigen betreibe Frankreich eine entſchloſſene Völkerbundspolitik. Im Zuſammenhang mit den Forderungen nach einer Reform des Völkerbundes, ſet Frankreich zu gewiſſen Anpaſſungen(readapta⸗ tions) bereit, könne aber nicht zugeben, daß an den Grundſätzen des Völkerbundes gerührt werde. Der Senator Lemery habe behauptet, ex, Paul⸗Boncbur, hätte erklärt, daß man den Artikel 213 zum alten Eiſen legen könne. Er, Paul⸗Boncour, habe jedoch nur geſagt, daß, wenn dieſer Artikel angewandt wer⸗ den ſollte, Frankreich nicht allein zu ſein wünſche. Wenn die franzöſiſche Regierung zur Abrü⸗ ſtungskonferenz gegangen ſei, ſo habe ſie das nicht getan, um den franzöſiſchen Rüſtungen einen Schlag zu verſetzen, wie man in Rechtskreiſen be⸗ Aeber 100 Tote und 1000 Berletzte in Indien Meldung des DNB. 3 Kalkutta, 16. Jannar Das ſchwere Erdbeben in Mittel⸗ und Oſt⸗ Indien hat bisher mindeſtens 190 Todesopfer und über 1000 Verletzte geſordert. Durch die wiederholten Erdſtöße, die auch am Dienstag erneut an verſchiedenen Stellen verſpürt wurden, iſt die Bevölkerung in eine große Panik geraten. Im Patna⸗Bezirk allein ſind über 60 Perſonen getötet und 407 verletzt worden. In Gaya wurden 15 getötet, in Jamalpur 33. Auch aus vielen anderen Städten und Ortſchaften liegen Meldungen von Toten und Verwundeten vor. Von den 180 Häuſern in Jamalpar ſind 130 ein⸗ geſtürzt. Nahrungs⸗ und Arzneimittel ſind in einem Sonderzuge nach der heimgeſuchten Stadt abgeſandt worden. Darjeeling, die Sommerreſidenz des Gon⸗ verneurs von Bombay, iſt durch neue Er dſtöße am Dienstag zur Hälſte vernichtet worden. Schwere Schäden wurden auch in Allahabad und anderen Städten in Nordoſtindien angerichtet. Die Linien der Bengalen⸗ und Nordoſtbahn ſind ſtark beſchädigt, ſo daß der Zugverkehr unterbrochen wer⸗ * mußte. Bei Gorakhpur ſtürzten mehrere Brücken ein. Das indiſche Volk iſt durch das große Naturereig⸗ nis ſtark beeindruckt. Es mißt ihm teilweiſe eine religiöſe oder politiſche Bedentung bei. So wurde am Dienstag in den Baſaren der Haupt⸗ ſtadt Neu⸗Delhi erzählt, daß das Erdbeben einen großen Wechſel in der politiſchen Stimmung In⸗ diens ongekündigt habe. Das Epizentrum des Bebens war, wie jetzt von der Warte in Puna gemeldet wird, ſehr wahrſcheinlich in Nepal. Insgeſamt wur⸗ den am Montag 13 Erdſtöße aufgezeichnet. träge dazu verpflichtet ſei, und weil die Abrüſtung eine der höchſten Aufgaben des Völkerbundes dan⸗ ſt elle. Wenn die Abrüſtungskonferenz mißlinge, ſo würde es ein Wettrüſten geben. Frankreich werde dann alle Maßnahmen ergreiſen, die die Umſtände erforderten. Vorher aber wolle es alles tun, um die Abrüſtungs⸗ konſerenz zum Erfolg zu führen. Paul⸗Boncour ging dann ganz kurz auf die fran⸗ zöſiſche Denkſchrift vom 1. Januar ein und erklärte, daß die darin gemachten Vorſchläge die franzöſiſche Sicherheit nicht gefährdeten. Rede des franzöſiſchen Außenminiſters wurde von dem Senat mit lebhaftem Beifall aufgenommen. * Außenminiſter Paul⸗Boncour wird heute(Mitt⸗ woch) abend zur Teilnahme an den Arbeiten des Völkerbundsrates nach Genf abreiſen. Eine hetzeriſche Alarmreoe des Generals Bourgeois Im Senat hatte vor der Rede Paul⸗Boncours, über die bereits berichtet wurde, General Bour⸗ geois das Wort ergriffen. Welchen Charakter ſeine Reden zu tragen pflegen, iſt von früher her be⸗ kannt. Auch diesmal hat General Bourgeois alles aufgeboten, um den Friedenswillen Deutſchlands zu verleugnen. Zunächſt gab er eine Schilderung deſſen, was er die Mobilmachungsmöglichkeiten Deutſchlands im Jahre 1934 und 1935 nannte. Er behauptete, Einteilung und Aufban der Reichswehr ſei derart, daß ſie bereits nicht mehr dem im Friedensvertrag vorgeſehenen Armeetyp ent⸗ ſpreche. Es beſtehe bereits ein Heereskommando. Die Reichswehr ſei eine Führerſchule und bilde ein Rahmenheer, das man ſpäter durch ausgebildete SS⸗ und SA⸗Leute ausfüllen werde. Feldgraue Uniformen zur Einkleidung der Mitglieder der poli⸗ tiſchen Verbände ſeien bereits in ausreichender ſiertes Kriegsmaterial und Pferde verfügbar. Dies ermögliche, ſofort 20 bis 30 Diviſionen auf die Beine zu bringen. Faſt ebenſo ſtarke Truppen⸗ verbände könne der Grenzſchutz(2) ſtellen, deſſen Kriegsmaterial wahrſcheinlich eingelagert ſei. Ecs lohnt nicht, noch weitere Einzelheiten auf⸗ zuführen. Genug, daß es die handgreifliche Tendenz des Redners war, ohne jede Rückſicht auf die Geſetze der Wahrſcheinlichkeit, Deutſchland ſeinen Hörern als ein Land hinzuſtellen, das über eine ſprung⸗ bereite, mit modernen Kriegsmitteln ausgerüſtete Armee verfüge, eine Armee, die dazu erzogen ſei, ſich die Vorteile der Offenſive zu ſichern. Der Zweck dieſer Falſchdarſtellung ergibt ſich aus den Schluß⸗ worten des Generals. Er verlangte natürlich, daß Frankreich ſich nicht zu einer Abrüſtung grö⸗ ßeren Umfanges herbeilaſſen dürfe, Streitkräfte im gegenwärtigen Umfang beibehalten müſſe. Beratungen des engliſchen Kabinetts Meldung des DNB. London, 16. Januar. Wie am Dienstagnachmittag nach der Sitzung des engliſchen Kabinetts verlautet, wird der engliſche Außenminiſter Sir John Simon am Mittwoch vor⸗ mittag nach Genf abreiſen, um der Sitzung des Völ⸗ kerbundsrates beizuwohnen. Die Kabinettsſitzung dauerte zwei Stunden. An erſter Stelle wurde, wie verlautet, die Ab⸗ rüſtungsfrage beſprochen. Wie anſchließend an die Kabinettsſitzung in politiſchen Kreiſen erklärt wurde, weiſt ſie keine hemerkenswerte Aenderung ſeit der Sitzung des Abrüſtungsausſchuſſes des engliſchen Kabinetts in der vergangenen Woche auf. Ferner wurde die neue Erklärung des amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten Rooſevelt über ſeine Gold⸗ und Währungs⸗ politik kurz erörtert. Irgendeine Stellungnahme erfolgte nicht. SSS————————————————————————————————————————————————————————————————————————.........................—— Wilhelm Schäfer: Hölberlin, Enn deuiſches Dichterbilöͤnts Hold wie ſein Name war Hölderlin und hell wie Apoll der Jüngling aus Schwaben, der bei dem Kaufmann Gontard in Frankſurt Hauslehrer wurde; ſchön war Suſette, die ſittige Hausfrau, edel an Geiſt und Geſtalt und aller Sehnſucht Vollen⸗ dung: der helle Gott fand die Göttin. 5 Die aber in göttlicher Ferne ihm vorbeſtimmt war, ſtand in der irdiſchen Nähe durch Pflicht und Neigung dem Kreiſe verbunden, darin ſie die Haus⸗ ſrau und Mutter und für den armen Lehrer aus Schwaben die reiche Herrin vorſtellte. Sie ſah das Licht der eigenen Ferne in ſeinen Augen geſpiegelt, ſie hörte den Klang ſeiner Stimme, wie ein Wanderer die Glocken der Heimat vernimmt, ſie ging den Wolkenweg ſeiner Gedanken Hand in Hand; Schweſter und Mutter war ſie dem Hüngling, aber ſie ließ ſeine Leidenſchaft nicht über die Schwelle des Hauſes, darin ſie die Frau war. Ihn hatten, vaterlos, zärtliche Frauen erzogen, er wußte den Schritt nach der Sitte frei zu bemeſſen; ſo trat er nicht fehl, und ehe die Fäden der Schuld ihm die Füße verſtrickten, verließ er die Nähe. Der Hauslehrer ging nach Schwaben zurück, die Hausfrau blieb in der Pflicht ihrer Tage; kein Schatten fiel auf den irdiſchen Weg, die lohende Flamme ſtand auf dem Altar der Liebe im Tempel der hohen Herkunſt behütet. Diiotima hieß er die Schweſter und reine Geliebte im Glück ſeiner ſtolzen Gedichte, ein Stirnband aus Sternen band er der Göttin ins Haar, und keuſch verhüllt war die Herrlichkeit ihrer Glieder. Wohl gab der Schmerz des Abſchieds ſeine Schat⸗ ten her, ihr Bild zu verdunkeln; aber das Licht ewi⸗ ger Fernen erhellte die Schatten, daß auch der Schmerz ihre Schönheit bediente. Die Ewigkeit war im Wandel der Sinne verhüllt, und der Schmerz war ihr tiefes Geheimnis; Herkunft und Hingang der Seele bedeckten die Wolken des Ta⸗ ges, über den Wolken ſtand die Heimat der Götter in ewiger Bläue, Der ſo mit Sternen ſein Götterbild kränzte, der hell wie Apoll ſeinen Schmerz in den Abgrund ver⸗ ſenkte, der ein Sendling der göttlichen Wiederkunft war, indeſſen die hohen Geſtalten in Jena ſrei durch die Wirklichkeit ſchritten, mußte ſein Daſein anders als irdiſch vollenden. Fern ſeiner ſchwäbiſchen Heimat, im hitzigen Sü⸗ den von Frankreich, wo er zum andernmal Haus⸗ lehrer wurde, fiel das Geſchick über Hölderlin her wie ein Geier, geſandt von den Göttern. Sein Geiſt, längſt aller Tätigkeit ſern, wurde mit in die Lüſte geriſſen; ſeine Seele, der Schwingen beraubt, blieb im Gehäus des irdiſchen Leibes. Ein Frühſommertag hing ſeine ſchimmernde Wol⸗ kenlaſt über das ſchwäbiſche Land, als Hölderlin heimkam, braun von der glühenden Sonne, einem Landſtreicher gleich in zerriſſenen Kleidern, im Schoß der Mutter ſein Leid auszuweinen. In Frankreich ſank zur ſelben Zeit Suſette, die ſittige Hausfrau, dem frühen Tod in die Arme: Diotima, die Schweſter und reine Geliebte, kehrte zurück in die Ferne, indeſſen der Dichter, im Wahn⸗ ſinn der Nähe gefeſſelt, noch vierzig Jahre zubrachte. Ein letzter Sendling der Götter hatte der Erde ſein Opfer gebracht; ſeine Geſänge blieben im Da⸗ ſein der Deutſchen, als ob ein Harfenlied fremd im Tageslärm klänge, als ob das Geheimnis der Weh⸗ mut ſelber den göttlichen Urſprung beſänge. 555 Nordwärts ziehen Kraniche Von Joſef Maguns Wehner. Ich lag in den erloſchenen Kratern von Lipari. Unter mir die Jris des unendlichen Meeres, vor mir im Golddunſt der untergehenden Sonne die Kon⸗ turen der ſizilianiſchen Küſte. Der gewaltige Aetna lag in Wolken. Die abendliche Brandung warf ihre Wogen an die ſchwarzen Baſaltwände von Vulcano. Die grün⸗ gelben Schwefelwolken, die dem Krater entſtrömten, ballten ſich und rollten über den Berg. Immer mehr Macht gewannen ſie über die ureinſame Inſel, und als jetzt die Silberbahn der Sonne auf dem Meere glanzloſer wurde und die Nacht hereinzubrechen drohte, lag Vulcano in grünrotem Dampf, und er⸗ ſtickenden Qualm trug der Südweſt zu mir her. Da gedachte ich der deutſchen Heimat und wünſchte mich heim ins liebe Licht einer Lampe, unter geſol⸗ lige Menſchen. Während ich ſo ſann, drangen aus er Luft Vogelſchreie. Gru⸗gru⸗gru klang es von üdweſten, aus der Gegend der afrikaniſchen Küſte. „Kraniche!“ jubelte es in mir. Ich ſprang auf. Da kamen ſie in feierlichem Fluge übers Meer. In der Spitze des Keiles der Führer und hinter ihm die loſe Kette der Nachzügler. Sie flogen durch den grün⸗ gelben Himmel nordwärts in großer Schnelligkeit. Jetzt näherten ſie ſich den Giſtgewölken von Vul⸗ eano. Wurden erregt, witterten Gefahr. Aber uner⸗ müdlich, die kalabriſche Küſte im ahnenden Herzen, flog der Führer voran und ſeine Getreuen folgten ihm in gerader Kette. Jetzt verſchwanden ſie im Höl⸗ lengewölke. Ich ſah nichts mehr, wartete. Und da, gru⸗gru⸗gru taucht der ſchwarze Flügel⸗ ſchlag des Führers aus dem Tod und hinter ihm die Reihen ſeiner Sippe. Hoch ſchwangen ſie ihren Flug in den roſigen Oſthimmel, noch taumelnd, in gelbſter Reihe, und flogen pfeiilſchnell gen Kalabren. Him⸗ melsduft verſchlang ſie. Und ſchon tauchten andere Ketten aus der wachſenden Nacht, flogen durch die Feuergewölke von Vuleano und verſchwanden. Ich blieb am Orte, bis der dunkelblaue Himmel mit Myriaden goldbrauner Südſterne beſät war. Durch die unendliche Stille drang nur das verwor⸗ rene Brauſen des Meeres. Da hörte ich wieder fern und dann immer näher kommend die Rufe in der ſternenhellen Nacht: gru⸗gru⸗gru. Neue Schwärme, unſichtbar, nur der metalliſche Flügelſchlag dringt zu mir. Jetzt hält der Zug über meinem Haupte. Gru⸗ gru⸗gru. Man beratſchlagt, ob man hier in dieſe In⸗ ſel einfallen, oder weiter fliegen ſolle. Kleine müde, helle Kinderſtimmchen miſchen ſich in den Chor, kla⸗ gend, fragend. Die Mutterſtimmen tröſten:„Gru⸗ gru⸗gru. Nur noch ein Stückchen, dann iſt Ruh.“ Die Kinderſtimmchen flehen.„Gru⸗gru⸗gru“, beſchwich⸗ tigen die Mütter:„Dort iſt Norö, dort iſt Ruh.“ Und geheimnisvolle Flügelſchläge ebben wieder durch die Luft. Unſichtbar ziehen die lieben Vögel über mich hin, gewinnen das Meer und ſchweben an! die Leuchtfener der kalabriſchen Küſte zu. Klage und Troſt verhallen im weiten Himmel. Heimat iſt ſtärker als Ruhe. 42 Hauptſchriſtleiter Kattermann⸗Mannheim lieſt in Heidelberg über Zeitungskunde. Wie das„Haken⸗ kreuzbanner“ mitteilt, hat der Hauptſchriftleiter des Blattes Dr. W. Kattermann, für das Sommer⸗ halbjahr 1934 einen Lehrauftrag über Zeitungskunde an der Univerſität Heidelberg erhalten. Dr. Katter⸗ mann wird haußtſächlich über Geſchichte und Or⸗ ganiſation der nationalſozialiſtiſchen Preſſe leſen. Hans Rothe, Manuheim. Wie das Nationaltheater mitteilt, wird Hans Rothe, der Shakeſpeare⸗Ueberſetzer, deſſen Neufaſſung von Shakeſpeares„König Hein⸗ rich VI.“ am Samstag hier zur Erſtaufführung kommt, der Vorſtellung perſönlich beiwohnen. In welchem Monat wächſt der Menſch am ſchnellſten? Zwei norwegiſche Forſcher haben in den letzten Jahren den Einfluß der Jahreszeit auf das Wachstum des menſchlichen Körpers unter⸗ ſucht. Sie befaßten ſich vor allem mit dem gegen⸗ ſeitigen Verhältnis von Längenwachstum und Ge⸗ wichtsvermehrung. An einem großen Zahlenmaterial herbſt die Gewichtszunahme überwiegt, während in den dazwiſchenliegenden Zeiten das Längenwachstum zunimmt. Der Menſch wächſt alſo im Sommer und Winter verhältnismüßig am ſchnellſten. Worauf dieſe eigentümlichen Tatſachen im einzelnen beruhen, läßt ſich noch nicht ſagen, ſicherlich ſpielen neben äußeren Faktoren wie Sonnenſtrahlen, Wetter uſw. auch innere jahreszeitliche Veränderungen, z. B. die periodiſche Tätigkeit verſchiedener Hormondrüſen dabet eine große Rolle. Gedankenleſen— durch Wärmemeſſung. Der Stuttgarter Profeſſor F. Gieſe berichtet über intereſſante Beziehungen zwiſchen den Denkvorgän⸗ gen beim Menſchen und den Wärmeſtrömungen am menſchlichen Körper, die von dem Gelehrten durch beſondere Anordnung ſichtbar gemacht worden ſind. Das Bild der Wärmeſtrömung iſt jeweils ein völlig anderes, wenn mae den beobachteten Menſchen be⸗ ſtimmte geiſtige Aufgaben löſen läßt, etwa Kopfrech⸗ nen, Auswendiglernen oder andere die Gehirntäͤtig⸗ keit beſchäftigende Arbeiten oder aber bei gefühls⸗ mäßigen Erlebniſſen, wo eine völlig andersartige Stärke der Wärmewellen ſeſtzuſtellen iſt. Während bei intellektueller Arbeit das Maximum der Wärmeſtrömung in der Kopfgegend liegt, findet ſich dieres bei gefühlsmäßigem Erleben bei Bruſt und Rumpf, bei gefühlsmäßigen Handlungen iſt der Ge⸗ ſamtkörper wärmeſtrömend. hauptete, ſondern weil Frankreich durch die Ver⸗ Die etwa 1ſtündige Menge vorhanden, ja es ſeien für ihn ſogar motori⸗ ſondern ſeine der Shakeſpeare⸗Ueberſetzer in konnten ſie feſtſtellen, daß im März und im Früh⸗ * 5 E e —— ——— 4— 1 N1 S RRrri 4— nen Familie, aus der nachweisbar bis zur Refor⸗ Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 27 Zuſchlag für das Winterhilfswerk bei alien Faſtnachts⸗Veranſtaitungen Bei den jetzt mit Hochdruck einſetzenden karne⸗ valiſtiſchen Veranſtaltungen dürfen wir nicht unter⸗ laſſen, auch kurz unſerer vielen noch in Not lebenden Volksgenoſſen zu gedenken. Jeder, der eine karne⸗ valiſtiſche Verauſtaltung beſucht, ſoll ſich verpflichtet fühlen, mindeſtens 20 Pfg. zur Linderung der Not dem Winterhilfswerk zu ſtiſten und bei Bezahlung des Eintrittsgeldes beſonders zu entrichten. Es werden bei allen Veranſtaltungen Kolonnen mit Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes erſcheinen. Gebt auch bei dieſer Gelegenheit frohen Herzens! Holzausgabe der Gruppe Humboldt auf dem Holzlagerplatz der..⸗Volkswohlfahrt, Binnenhafen, Landzungenſtraße 10. Donnerstag, 18. Januar, von—12 Uhr: Ausgabe an die Berechtigten mit Holzgutſcheinen Nr. 2701—2900, von—4 Uhr Nr. 2001—3100. Fr eitag, 19. Januar, von—12 Uhr: Ausgabe an die Berechtigten mit Holzgutſcheinen Nr. 2901 bis 3300, von—4 Uhr Nr. 3301 bis Ende. Holzberechtigungsſcheine ſind von den Bedürftigen vorher bei der Gruppengeſchäftsſtelle, Hildaſchule, in Empfang zu nehmen. An die Bevölkerung Mannheims! Die militäriſchen Vereine der Hauptſtadt Mannheim begehen unter Beteiligung der NSDAP. und der vaterländiſchen Verbände am Samstag, 20. Januar, im Nibelungenſaal des Städt. Roſengartens die Reichsgründungsfeier. Die Feſtrede hat autgegenkommender Weiſe der Herr Miniſter im Badiſchen Kabinett, Profeſſor Dr. Paul Schmitt⸗ henner, Major a.., übernommen. Die Mann⸗ heimer Liedertafel wird unter Leitung des Chor⸗ meiſters Ulrich Herzog Lieder„Aus der neuen Front“ zu Gehör bringen. Den muſikaliſchen Teil führt die SA⸗Kapelle der Standarte 171 unter Lei⸗ tung des.3. F. Homan n⸗Weban, ehem. Hof⸗ kapellmeiſter, aus. Außerdem wirkt das Trommler⸗ korps des Militärvereins Mannheim mit. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung Mannheims und der Vororte iſt zur Teilnahme an dieſer vaterländiſchen Feier herz⸗ lichſt eingeladen. Fabrikant Günther Dinkler 7 In der Nacht zum 15. Januar entſchlief nach län⸗ gerer Krankheit Herr Günther Dinkler. Der Verſtorbene war Inhaber der Teerproduktenfabrik Rheinau. Als Mitgründer des Badiſchen Bundes Deutſcher Jäger erwarb ſich Dinkler in ſeiner lang⸗ jährigen Eigenſchaft als 1. Vorſitzender der Bezirks⸗ gruppe Mannheim ſolche Verdienſte um das Weid⸗ werk, daß er zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Infolge Kränklichkeit zog ſich der Verſtor⸗ bene im letzten Jahr mehr und mehr vom aktiven Jagdbetrieb zurück, ſtand aber ſeinen Vorſtandskol⸗ legen noch bis in die letzte Zeit mit ſeinen reichen jagdlichen Erfahrungen beratend zur Seite. Der ungeahnte Aufſchwung, den die Bezirksgruppe Mann⸗ heim des Bad. Bundes Deutſcher Jäger vor einigen Jahren genommen hat, iſt zum großen Teil auf die zührige Tätigkeit Dinklers zurückzuführen. Die Liebe zum Weidwerk fand in der gütigen Menſchlich⸗ keit dieſes Mannes eine prachtvolle Ergänzung. War Dinkler doch ſeinen Weidgenoſſen auch im Privat⸗ und Berufsleben ſtets der Kamerad, auf den unbe⸗ dingter Verlaß war und der half, wo er nur konnte. Mit ihm verlieren die Mannheimer Jäger einen ihrer Beſten, deſſen Andenken nie verlöſchen wird. Dn. Beiſetzung von Willy Kauffmann Der im Alter von 58 Jahren verſtorbene frühere Mitinhaber der Firma Erſte Mannheimer Dampf⸗ Sin von Eduard Kauffmann Söhne G. m. b.., ly Kauffmann, wurde geſtern beſtattet. Die inſegnung in der Friedhofkapelle nahm Stadtpfar⸗ rer Dr. Weber vor, der den Lebensweg des Ver⸗ ſtorbenen umriß und den Hinterbliebenen unter Zu⸗ grundelegung des Bibelwortes„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, dieſe drei: aber die Liebe iſt die größte unter ihnen“, innigen Troſt ſpendete. Muſikdirektor Lenz umrahmte die Abſchiedsſtunde mit Harmoniumſpiel. Die Beiſetzung fand dann in der Familiengrabſtätte ſtatt. illy Kauffmann entſtammte einer hochangeſehe⸗ mationszeit zurück ſtets tüchtige Theologen, Schult⸗ uben und Kaufleute bervorgingen. Als geſundes ind geboren, machte ſich im zweiten Lebensjahr pinale Kinderlähmung bemerkbar, die eine bleibende Lähmu ng zur Folge hatte. Im Alter von 17 Jahren das väterliche Geſchäft, iu — Willy Kauffmann in 0 6 Firma Erſte Mannheimer Dampfmühle von Sduard Kauffmann Söhne, ein, um 25 Jahre lang em Unternehmen ſeine Arbeitskraft zur Verfügung iu fellen. Durch ſein fröhliches Weſen und akeich⸗ äßige Heiterkeit gelang es ihm, ſich über die ſchwe⸗ ſe Tage, die ihm die Juflation brachte, hinwegan⸗ tzen. Mit ſeiner Gattin, mit der er dreißig Jahre Eus verbunden war, und die mit vier Söhnen am arge trauerte, führte er ein äußerſt glückliches Fa⸗ Die Stadtverwaltung hat ſich entſchloſſen, ſich in den Reigen der Faſchingsveranſtaltungen mit zwei Maskenbällen in ſämtlichen Räumen des Roſengartens einzuſchalten. Die Vorbereitungen hierzu ſind, wie Amtsrat Klemann, der neue Be⸗ treuer unſerer Feſthalle, geſtern bei einer Preſſe⸗ beſprechung mitteilte, bereits aufgenommen. Die Zeitverhältniſſe laſſen es ſelbſtverſtändlich nicht zu, den„Großen“, wie der ſtädtiſche Maskenball immer genannt wurde, im Glanze der Vorkriegszeit aufleben. zu laſſen, weil der Eintrittspreis den Zeitver⸗ hältniſſen angepaßt werden muß. Es ſei, weil die Geldfrage ausſchlaggebend iſt, gleich verraten, daß der Entſchluß gefaßt worden iſt, über drei Mark nicht hinauszugehen. Dazu kommen mit dem üblichen Aufſchlag Ingreſſo und Garderobegebühr. Man glaubt damit die richtige Löſung in dem Sinne ge⸗ funden zu haben, daß das Maskenfeſt volkstümlich ſein ſoll, dabei aber eine gewiſſe Linie nicht überſchreiten darf. Stadtbaurat Müller, der in den letzten Jahren ſo manche geſchmackvolle Feſtausſchmückung entwor⸗ fen und durchgeführt hat, iſt bereits dabei, ein karne⸗ valiſtiſches Gewand auszudenken, das nicht viel koſtet und doch ebenſo charakteriſtiſch wie kleidſam iſt. Die erſten Skizzen konnten bereits beſichtigt werden. Auch Heinz Hoffmeiſter, der Leiter der Mann⸗ heimer Konzertdirektion, der über langjährige Er⸗ fahrungen verfügt, wird bei den Vorbereitungen mit⸗ wirken. Und da auch Amtsrat Klemann als regelmäßiger Beſucher der ſtädtiſchen Maskenbälle ſeit 1908 genau weiß, wie man den„Großen“ auf⸗ zieht, ſo iſt die Gewähr gegeben, daß bei allen Ball⸗ beſuchern Zufriedenheit herſcht. Die Abſicht der Stadtverwaltung, die Veranſtal⸗ tung von Maskenbällen wieder ſelbſt in die Hand zu nehmen, iſt bereits durchgeſickert. Vor allem wol⸗ len die Künſtlerkreiſe wiſſen, ob wieder eine Bewer⸗ tung der Masken und die Auszechnung mit Preiſen vorgeſehen iſt. Dieſe Frage bhann dahin beantwortet werden, daß man eine Anzahl Geldpreiſe ausſetzen will, wobei man ſich vorbehält, die Höhe ſo zu be⸗ meſſen, daß möglichſt viele Einzel⸗ und Gruppenmasken ausgezeichnet werden können. Der Geſamteindruck des Maskenfeſtes wäre vollkom⸗ men, wenn es ſich ermöglichen ließe, daß jeder Be⸗ ſucher und jede Beſucherin maskiert erſcheinen würde. Da davon in Mannheim leider keine Rede ſein kann, weil die Herrenwelt nicht dazu zu bringen iſt, ſich vollzählig ins Narrengewand zu ſtecken, ſo iſt die Stadtverwaltung ſchon zufrieden, wenn die Damen⸗ melt in Charakter⸗ oder Phantaſiemaske erſcheint und die Herren dunkle Kleidung anlegen. Es braucht nicht der Frack oder Smoking zu ſein. Selbſt ein dunkler Sakkoanzug wird nicht am Eingang bean⸗ ſtandet. Macht ſo die Stadtverwaltung recht große Zugeſtändniſſe, um den volkstümlichen Charakter des Balles zu wahren, ſo gibt ſie ſich andererſeits heute ſchon der Hoffnung hin, daß die Stimmung der Ballbeſucher dieſer Volkstümlichkeit entſpricht. Die ſog. Roſenlauben, die ſich im Umgang im Parterre und auf der Galerie aneinanderreihten und auch an ſonſtiger verſteckter Stelle zu finden waren, werden nicht mehr erſcheinen. Und das iſt gut ſo, denn es iſt immer mit Recht öffentlich und in privater Unterhaltung darüber Beſchwerde geführt worden, was man im Verlauſe einer leichtlebigen Polizeibericht vom 17. Januar Verkehrsunfall. Auf der Hauptſtraße in Feuden⸗ heim ſtieß geſtern vormittag ein Perſonenkraftwagen mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, wobei der Führer des Perſonenkraftwagens und ein Mit⸗ fahrer Schnittwunden erlitten. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Perſonenkraftwagen ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Abendſtunden auf der Schloßgarten⸗ und Bismarck⸗ ſtraße vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeug⸗ verkehrs wurden vier Führer von Laſtkraftwagen, die ihre Fahrzeuge erheblich überlaſtet hatten, und drei weitere, die die erforderlichen Papiere nicht mit ſich führten, angezeigt. Ferner wurden zehn Kraft⸗ fahrzeuge wegen techniſcher Möngel beanſtandet. * Am Reichsgründungstage werden, wie uns mit⸗ geteilt wird, die ſtädtiſchen Dienſtgebäude be⸗ flaggt. * Gegen einen Anzahlungsbetrüger laufen bei mehreren badiſchen Sicherheitsbehörden gegenwärtig fortgeſetzt Strafanzeigen ein. Es wird vor ſeinen Gaunereien eindringlichſt gewarnt. In Frage kommt der am 26. Auguſt 1914 in Cörbecke, Bezirk Warburg, geborene Kaufmann Karl Wolff, die zur Zeit ſtändig in Baden herumreiſt und Beſtellungen auf katholiſche Bibeln tätigt. Wolff läßt ſich Anzahlun⸗ gen bis zu 10 Mark geben. ohne jedoch an Ausfüh⸗ rung ſeiner Lieferung zu denken. Die eingeheimſten Anzahlungen verbraucht er für ſich. Durch ſein ge⸗ wandtes Auftreten hat er ſchon zahlreiche Gutgläu⸗ bige hereingelegt. Wolff legte ſich wiederholt auch die Falſchnamen Otto Wolf, Inſpektor, und Robert Wolf aus Duttlar zu. Seine Unſchädlichmachung iſt noch nicht gelungen. Der Gauner iſt 1,78 Meter groß, kräftig, hat dunkelbraunes Haar, rundes, volles Geſicht, trägt braun⸗grünen Lodenmantel, dunkle ge⸗ ſtreifte Hoſe, dunkelgrauen Hut und ſchwarze Horn⸗ brille. Gleichſchallung bei der Caſino-Geſellſchaft In einer außerordentlichen Mitglie⸗ derverſammlung wurde bei der Caſin o⸗Ge⸗ ſellſchaft die Gleichſchaltung vorgenommen, nachdem die vorangegangenen Einſetzungen eines Führers nicht die endgültige Beſtätigung gefunden hatten. Der Beauftragte der Kreisleitung, Pg. Schulz, führte einleitend aus, daß die Gleichſchal⸗ Wieder ſtädtiſche Maskenbälle Am Samstag, 3. Februar und Faſchingsdienstag, 13. Jebruar Verkehrsüberprüfung. Bei einer in den geſtrigen Ballnacht beobachten konnte. Echte Faſchingslaune, die genau weiß, welche Grenzen ihr geſteckt ſind, hat gar nicht das Bedürfnis, ſich hinter Vorhängen zu verſtecken. Die Stadtverwaltung hat zwar ein gutes Geſchäft gemacht, denn ein Platz in einer ſol⸗ chen Rofenlaube koſtete ſelbſt nach dem Kriege ſo⸗ viel, wie man heute im allgemeinen während der ganzen Nacht ausgeben kann, aber es iſt ſchon beſ⸗ ſer, daß dieſe Verſtecke endgültig der Vergangen⸗ heit angehören. Die Preiſe der Speiſen und Getränke wer⸗ den ſich ebenfalls in volkstümlichen Grenzen bewegen. Je eine badiſche und Pfälzer Weinmarke wird offen ausgeſchenkt. Auch die Ausgabe halber Flaſchen iſt vorgeſehen. Da die Schaumweinſteuer gefallen iſt, wird ein Glas Sekt auch weniger als eine Mark ko⸗ ſten. Es wird ſogar möglich ſein, daß ſich mancher wieder eine ganze Flaſche leiſten kann, vor allem auf dem erſten Ball, da dieſer Samstag gleich nach dem Erſten kommt. Man will auch mindeſtens ein Büfſet aufſtellen, an dem Brötchen zu haben ſind, zwar nicht ſo billig wie beim Baſar, aber trotzdem doch zeitgemäß, wie denn überhaupt darauf geſehen werden muß, daß die Preiſe der Magenſtärkungen einen großen Umſatz ermöglichen. Im Bierkeller wird wieder warme Wurſt zum ſchäumenden Ger⸗ ſtenſaft zu haben ſein. Vier Kapellen werden auf die Feſträume verteilt. Es iſt beabſichtigt, nur erwerbsloſe Mu⸗ ſiker zu verpflichten, weil dieſes Gewerbe beſonders ſchwer unter der Wirtſchaftskriſe zu leiden hat, wie denn überhaupt die Stadtverwaltung bei dem Ent⸗ ſchluß, den„Großen“ wieder aufleben zu laſſen, ſich auch von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten leiten ließ. Es iſt ſo, wie Amtsrat Klemann betonte, daß die Friſeure ſchon früh anfangen müſſen, wenn ſie den Andrang der weiblichen Ballbeſucher bewältigen wollen. Aber auch das Damenſchneidergewerbe er⸗ hält Beſchäftigung. Manches Ballkleid wird in Auf⸗ trag gegeben, deſſen Anſchaffung ſicher noch hinaus⸗ geſchoben worden wäre. Und wird das Masken⸗ koſtüm ſelbſt angefertigt, dann haben die Stoff⸗ geſchäfte einen Borteil davon. So könnte der Fa⸗ den fortgeſponnen werden. Aber es genügt, ange⸗ deutet zu haben, daß auch die Geſchäftswelt alle Ur⸗ ſache hat, das Wiederaufleben des„Großen“ mit Freuden zu begrüßen. Wir ſind nicht ſo verwegen, anzunehmen, daß die ſtädtiſchen Maskenbälle mit einem Schlage wieder die Bedeutung erlangen, die ſie vor dem Kriege und zum Teil auch noch nachher hatten, aber ſie werden gewiß auch jetzt wieder auf viele Auswärtige eine große Zugkraft ausüben, weil man ſich noch gut daran erinnern wird, daß allein ſchon der äußere Rahmen der geſchmückten Feſthallenräume ſehens⸗ wert war. Und ſo ſchließen wir unſere Ausführun⸗ gen mit dem herzlichen Wunſche, daß die beiden „Großen“ zwar nicht die ſchier erdrückende Fülle auf⸗ weiſen, die dem Baſar beſchieden war, aber doch wenigſtens ſo ſtark beſucht werden, daß für das Winterhilfswerk ein ſtattlicher Betrag übrig bleibt. Das iſt nämlich die Hauptſache! Das Reinerträgnis kommt unſeren notleidenden Volksgenoſſen zugute. „Der Jäger aus Kurpfals“, geſprochen von Johanna Baſſermann vom Landestheater für Pfalz und Saar⸗ gebiet. Lilly Trautmann von der Pfalzoper Kaiſers⸗ lautern leitete mit der Arie der Nacht aus der Zwiſchenmuſik zu Molieres„Amphitryon“ von Joſeph M. Kraus zu der Anſprache von Intendant Walter Beumelberg über, der den Pfälzern den Gruß derer vom Südweſtfunk entbot, die von der alten Kaiſerſtadt Frankfurt über den Rhein gezogen ſind, um die Freundſchaft der Pfälzer zu gewinnen. Der hiſtoriſche Boden verpflichtet und der Südweſt⸗ funk gelobt feierlich, nicht nur den Rundfundſender Kaiſerslautern zu übernehmen, ſondern auch die Be⸗ lange der Pfalz zu wahren, pfälziſches Weſen, pfäl⸗ ziſche Landſchaft, pfälziſche Geſchichte zu wahren und das Ringen um das Deutſchtum an der Saar zu unterſtützen. Die Möglichkeiten ſind gegeben, nach⸗ dem der ſtarre Programmaustauſch aufgehoben iſt und dafür das freie ſchöpferiſche Zuſammenſpiel der Kräfte tritt. Im Geiſte der Kameradſchaft tritt der Südwechfunk ſeine Arbeit an, mitdem tiefernſten Be⸗ ſtreben, alles daranzuſetzen, um zur Wirklichkeit werden zu laſſen: Ein Reich, ein Volk, ein Vater⸗ land. Der zweite Teil der aus dem Stadttheater Neu⸗ ſtadt übertragenen Sendung ſtand unter dem Leit⸗ wort„Die Pfalz im neuen Reich“ und brachte zu⸗ nächſt einen von Walter Cropp vertonten„Gruß an die Weſtmark“ von Kurt Kölſch, geſungen von Rudolf Wünzer von der Pfalzoper Kaiſerslau⸗ tern. Die Anſprache hielt Gauleiter Joſef Bürckel, der die Aufgaben umriß, die die deutſche Revolution an die Weſtmark geſtellt hat. Die deutſche Revolu⸗ tion iſt geboren und gebunden im Deutſchtum allein und kann nicht auf andere Völker übertragen wer⸗ den. Die deutſche Revolution iſt geboren in dem uns eigenen Blute und wird geſetzmäßig alle erfaſſen, die gleichen Blutes ſind. Der letzte Teil der Anſprache galt den Saarländern, denen Gauleiter Bürckel ſagte, daß unſer Sozialismus Wahrheit ſein wird und daß Dachau überwunden werden muß, damit der Weg frei wird. Im Saargebiet gibt es kein Zen⸗ trum, keine Sozialdemokraten. Es gibt nur Deutſche und ſolche Deutſche, die nicht Deutſchland wollen. An den Saarländern würde ſich die Welt die Zähne aus⸗ beißen, denn für die Deutſchen an der Saar würde es nur einen Gedanken geben: Deutſchland. Von Johanna Baſſermann ge'prochen, hörte man das Gedicht Heimat von Lina Staab, während Auguſt Heinrich, der„Bellemer Heiner“ ſein Mundartgedicht„Die Pfalz“ zum Vortrag brachte. Den Beſchluß der Sendung bildete die Aufführung der ſymphoniſchen Fantaſie„Der Retter“ von Pro⸗ ſeſſor Karl Wüſt, der ſein Werk ſelbſt dirigierte. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Dienslag, B. cſnvar 700ʃ, 10 Uör Sch. C ͤ TTT—————X—————— den Reihen des früheren Vorſtandes würde die große Linie nicht beherrſcht. Dies ſei in keiner Weiſe mit dem Geiſt und mit der Idee des Natibnalſozialis⸗ mus zu vereinbaren. Herr Schulz ſetzte dann im Namen der Kreisleitung als Führer Ernſt Steffe ein und als Stellvertreter Herrn Karſt. Die Ausſührungen des Redners waren nicht immer widerſpruchslos hingenommen worden. Die Bekanntgabe des Führers rief ſogar Proteſt hervor. Herr Sieberling von der Kreisleitung ließ hier⸗ auf abſtimmen. Es ergab ſich, daß gegen die Perſon des Herrn Steffe niemand etwas einzuwenden hatte, daß aber mit überwältigender Mehrheit Herr Steffe als Führer abgelehnt wurde. Aus den Zurufen ging hervor, daß man innerhalb der Caſino⸗Geſeli⸗ ſchaft ſich keineswegs gegen den Geiſt des National⸗ ſozialismus wenden wollte, ſondern daß man ledig⸗ lich den bisherigen hochverdienten Vereinsführer Stoll, der vierzehn Jahre lang die Geſchicke der Geſellſchaft lenkte, weiter an der Spitze zu ſehen wünſchte, obgleich er kein Parteimitglied iſt. Herr Sieberling führte noch aus, wie wichtig es iſt, daß die Führung der Vereine in nationalſozaliſtiſche Hände gelegt wird, nachdem die Verbände zur Mit⸗ arbeit, bei der Orgaiſation„Kraft durch Freude“ herangezogen werdoͤen ſollen. Herr Steffe ſei be⸗ ſtimmt worden, weil die Gewähr dafür geboten iſt, daß die Führung im nationalſozialiſtiſchen Geiſte erfolgt. Es müſſe jetzt endlich Schluß gemacht wer⸗ den, nachdem man dreimal verſucht habe, die Gleich⸗ ſchaltung vorzunehmen. Der neue Führer Eugen Steffe bekundete den feſten Willen, im Geiſte ſeinen Mitarbeitern Herrn Schweickardt(chrift⸗ wart⸗, Herrn Fanz(Kaſſenwart) und Herrn Sie⸗ beneck(Beiſitzer). Mit einem dreifachen Sieg Heil wurde daraufhin die außerordentliche Mitglieder⸗ verſammlung geſchloſſen. ——— Pfalzabend des Südweſtfunks Bereits einen Tag nach der Uebernahme des Pſalz⸗Senders Kaiſerslautern durch den Südweſt⸗ funk kam Frankfurt mit einem Pfalz⸗Abend heraus, deſſen erſter Teil unter dem Geleitwort„Am Kur⸗ pfälzer Hof“ vorwiegend Muſik von Meiſtern brachte, die am kurpfälziſchen Hof in Mannheim wirkten. Nach der Ouvertüre zu der Oper„Samotri“ von Toſef Georg Vogler, geſpielt vom Landes⸗ Symphonie⸗Orcheſter für Pfalz und Saargebiet unter Generalmuſikdirektor Dr. Boehe, hörte man einen milienleben. tung jetzt endgültig vorgenommen werden müſſe. In Vorſpruch von dem pfälziſchen Dichter Leopold Reitz Adolf Hitlers arbeiten zu wollen und beſtimmte zu 20 Ovomemozſ O nener o namd dececxt Svomige odesecxt eRegen 7 Schnee& Sröudein e dedet K deond.Sumaswne.⸗O= sebe teichter o& massiger Suasuwest ESurmsebes gorowesd die ptene ſegen aut dem uinde die dei den Stauonen stenenden Sa ten geben cie remperatur an. die Uinien verdindes arie aut qeehem aut Reeresniveau umdetechneten Cuarucx Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 17. Jaunar: Vom Ozean her hat ſich uns mit ungewöhnlicher Geſchwindigkeit ein Tieſ⸗ druckwirbel genähert. Er nimmt mit ſeinen Aus⸗ läufern bereits Einfluß auf unſer Wetter und wird vor allem wieder milde Luft heranſchaffen. Im Laufe des Mittwochs werde die Niederſchläge(zum großen Teil auch im Gebirge) in Regen übergehen. Auch weiterhin kann mit der Zufuhr feuchtmilder Ozean⸗ luft und ſehr unbeſtändigem Wetter gerechnet werden. Vorausſage für Donnerstag, 18. Januar Bei kräftigen ſüdweſtlichen und weſtlichen Winden ſehr unbeſtändiges Wetter mit hänfigen Niederſchlä⸗ gen lauch im Gebirge vielſach Regen), mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Jau. + 6,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. Jan. 1,0 Grad; heute früh ½8 Uhr 423 Grad. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Januar. Ahein⸗Begel 13.14. 15.10.17.J Neckar⸗Veneiſ 14 15 16 17 Rheinfelden 1,35..61.611.82560(————— reiſach.30ſ0,84 0,3.715,70 Mannpem..51.79 1,502.60 Rehl 1,541,81½1.75.002,00ſ[ Jagſtfeld.— 0,63 1,501,60 Maxau 18 199 120 20 3,75 Heilbronn.—.231765 1,55 Pianrbern 552680) 90 120 725 Biochingen— 0,400,82 1,58 0,80 0, S0] 1,20.35J Diedesheim..520.55.74 .380.480,870,881 7 4 7 * 4 6 4 — J. Seite/ Nummer 27 5* ———— Mittwoch, 17. Januar 1934 Im Juli des vergangenen Jahres begann das frohe Arbeiten da draußen. Schon lange Wochen vor⸗ her war durch eifrige Holzfäller eine große Lücke in den Fichtenbeſtand geſchlagen worden. Dann ſind die erſten Siedler angerückt. Bald geſellte ſich ein Arbeitstrupp aus dem benachbarten Lager im Sand⸗ torfer Bruch hinzu. Dann war der Aufbau der erſten Siedlerhäuſer in vollem Gange. Nun wollten wir wieder einmal nach der bisher geleiſteten Arbeit ſehen. Auf dem Weg von der Gö⸗ ring⸗Kaſerne herkommend, leuchteten uns ſchon von weither zwiſchen den aufragenden Kieferſtämmen die roten Flächen zahlreicher Ziegeldächer entgegen. Beim Näherkommen waren ſie leicht zu zählen, Es ſind zwölf Doppelbauten, alſo vierund⸗ zwanzig Einzelſtellen, die nun unter Dach 585 und Fach ſtehen. 685 Teilweiſe flankieren ſie beiderſeitig eine von„Oſt nach Weſt verlaufende neue Straße und zum anderen Teil reihen ſie ſich vor einer ſie nordwärts ſchützen⸗ den Waldecke auf. Außen und innen gleichen die Bauten ganz dem Typ, wie wir ihn aus dem neueren Teil des Käfer⸗ taler Siedlerdorfes oder auch der Neu⸗Eichwaldſied⸗ lung bereits kennen. Nur der rückſeitig angebaute Schuppen iſt größer. Der auf dieſe Weiſe gewonnene überdeckte Raum wird den Siedlern wertvollen ge⸗ ſchützten Platz für viele Arbeiten bieten und zur Aufbewahrung von Gerätſchaften dienen. An vielen Stellen ſind ſchon die ſonſt noch leeren Fenſterhöh⸗ len mit blinkenden Scheiben geſchloſſen. Aus ver⸗ ſchiedenen Kaminen wirbelten luſtig blaugraue Rauchfahnen in die klare Winterluft. Man hat näm⸗ lich Oefen aufgeſtellt, damit man die Arbeiten des Innenausbaues unbehindert durch das Außenwetter fortführen kann. Die Räume ſind, gleich den meiſten anderen Mannheimer Siedlungen, einfach gegliedert und ſicherlich für die Beſtreitung der wichtig⸗ ſten Wohnbedürfniſſe ausreichend. Unten iſt neben einem Vorraum eine geräumige Wohnküche, ein großes und ein kleineres Zimmer. Das Obergeſchoß faßt eine große ausgebaute Dach⸗ kammer. Daß es elektriſches Licht gibt, darauf laſ⸗ ſen die bereits auf verſchiedenen Dachfirſten ange⸗ brachten Leitungsträger ſchließen. Waſſerleitung gibt es keine. Dafür hat jede Stelle einen ergiebigen Bohrbrunnen. Bei unſerer Wanderung von Haus zu Haus blieben auch die Keller nicht unbeachtet. Da gab es Ueberraſchungen! Alle Häuſer ſind im Ausmaß ihrer ganzen Grunoͤfläche unterkellert. In dem einen iſt Material diebesſicher aufbewahrt und in einem anderen wird gewohnt. Es wurde uns ge⸗ ſagt, daß hier die zweite Gruppe, die im Oktober angefangen hat, heimiſch iſt. In einem anderen Kel⸗ ler wird ſogar geſchlafen. Dort iſt die Gruppe J zu Hauſe. Ganz wie in einem Unterſtand ſieht es darin aus. Teilweiſe als Aufenthaltsraum benutzt, bietet der übrige Raum noch einer großen Anzahl von Feldhetten Platz. Hier hauſen die meiſten der von auswärts gekommenen Siedler und einige Einhei⸗ miſche, denen abends der Weg zur Stadt zu weit iſt. NSDAP-Mifeilungen Aus parteiartlichen Bekenntmachungen enſnommen PO Käfertal. Schulungsabend Donnersta g, 138. 20 Uhr, im„Schwarzen Aoler“. Lindenhof. Freitag, 19. Jan., 20 Uhr, im Lokal „Zum alten Lindenhof“ Schulungskurſus. Jan,, Rheinan. Mittwoch, 17. Jan., 20 Uhr, Heimabend im„Badiſchen Hoj“. 8 Waldh Donners ag, 18. Jan., 20 Uhr, Heim⸗ abend in der Walohofſchule. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. Mittwoch, 17. Jan., 20 Uhr, im „Großen Mayerhof“, Qu 2, außerordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung. BdM Neckarſtadt. Donnerstag, 18. Jon., von 19.30 bis 21.90 Uhr, Turnen in der Wohlgelegenſchule. Humboldt. Freitag, 10. Jan., von 19.90 bis 21.30 Uhr, Turnen in der Humboldtſchule. 3 Geb. 2,1/171. Wer ſtellt der H3 im Stadtgebiet einen Raum koſtewlos oder gegen kleines Entgelt zur Ver⸗ fügung? Anſchrift: Fritz Weimer, Mannheim, b 5, d. Deutſches Jungvolk 1/171. Mittwoch, den 17. Jan., Fähnleinführer⸗ ſitzung. Vorläufiges Ergebnis der Werbeaktion iſt zu melden. NS3O Städtiſche Betriebe. Donnerstag, 18. Jan., 20 Uhr, Zuſammenkunft ſämtlicher Betriebs⸗ Arbeiter⸗ und An⸗ geſtelltenräte bei Pg. Kullmann,„Hohenſtaufen“, Qu 3,)3. Neckaran. Mittwoch, 17. d.., 19.30 Uhr, Appell der Straßenbetriebszellenobleute im Gaſthaus„Zum Lamm“. Mitgliederliſten und Beitragsabrechnungen ſind mitzubringen. Sandhofen: Schulungsabend für Mittwoch, den 17. Jan., fällt aus. Nächſter Schulungsabend Freitag, 19. Jan., 20.30 Uhr, Lokal„Wiener Hof“. Für Zelle 111 Pflicht. Mittwoch, 17. Jan., 20 Uhr, Zuſammen⸗ kunft ſämtlicher Betriebsräte und Betriebsobleute in der Geſchäftsſtelle.— Donnerstag, 18. Jan., 20 Uhr, in der Schule Schulungsabend und Verſammlung. Friedrichsfeld. Mittwoch, 17. Jan., 20.90 Uhr, im Gaſthaus„Zum Aoler“, öffentliche Verſammlung. Deutſche Arbeitsfront Do, Fachgruppe Verkehr. Mittwoch, 17. Januar, 20.15 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hauſes“ Monatsver⸗ ſammlung. DoB. Donnerstag, 18. Jan., fallen alle Beran⸗ ſtaltungen aus, wegen des Vortrogs von Herbert Volck. Käfertal. Sämtliche Unterkaſſierer aller Verbände(Ar⸗ beiter und Angeſtellten) melden ſich am 20. Jan., 18.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der NSBO, Lokal„Schwarzer Adler“, 2. Stock. DV. Beſucht die Kundgebung Herbert Volck. Betriebs⸗ warte ſetzen ſich für Kartenvorverkauf ein. Berufsberatung, Lehrſtellenvermittlung und Kreis⸗ ſtellenvermittlung täglich geöffnet von 10—12.30 und 17—19 Uhr.(außer Mittwoch⸗ und Samstagnachmittog). Geſchäſts⸗ ſtelle: L. 13, 14. Kampfbund für deutſche Kultur Donnerstag, 18. Jan., Herbert Volck: um Ehrel, Nibelungenſaal, 20 Uhr. KDAs Donnerstag, 18. Jan., 17 bis 18.30 Uhr, Sprech⸗ ſtunde im Parkhotel, Zimmer 6, für Mitglieder und Nicht⸗ mitglieder. 18.30 Uhr, Fachgruppenleiterſitzung. Die Stütz⸗ punktleiter erſcheinen. „Rebellen Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Bei den Koloniſten der Blumenau Die erſten Häuſer bis März-April bezugsfertig Es iſt kein beneidenswertes Leben, das ſie füh⸗ ren, aber ſie nehmen es in Kauf. Sie wiſſen, daß ſie Koloniſten ſind, die ſich in harter Arbeit Neuland er⸗ ringen müſſen. Ganz am Anſang hatte ihnen ja auch der Oberbürgermeiſter zur Einführung in ihre Ar⸗ beit geſagt: Ihr müßt euch vorſtellen, als ob ihr in die Kolonien auswandert, dorthin, wo halt nur die Tüchtigſten in Gemeinſchaft mit einigen gleich zähen ſich ein neues Daſein erarbeiten können. Und ſo iſt auch der Geiſt, der alle beſeelt. Freudig ſtehen ſie zufammen, bis ihr Werk vollendet iſt. Einige von ihnen erzählten uns, daß bis vor kurzer Zeit die öweite Gruppe(28 Mann) noch feſt bei der erſten geholfen hat, damit hier die Häuſer raſch genug unter Dach kamen. Nachdem dies erreicht iſt, wird wieder getrennt gearbeitet, bis die erſten ihren Dankes⸗ und Arbeitszins ableiſten. Bei der erſten Gruppe ſollen die Häuſer, wenn alles klappt, bis März/ April bezugs⸗ fertig ſein. Dann wird es wohl gerade noch reichen, um mit den wichtigſten Saat⸗ und Pflanzarbeiten zurechtzu⸗ kommen. Im vergangenen Spätherbſt hatten ſie ſchon mit einem Verſuch begonnen. Es ſollten junge Ge⸗ müſepflanzen herangezogen und überwintert wer⸗ den, damit im kommenden Frühjahr rechtzeitig Pflanzmaterial zur Verfügung ſteht. Leider iſt durch mancherlei Umſtände und äußeres Mißgeſchick das meiſte erfroren. Trotzdem laſſen ſich dieſe tapferen Leute nicht unterkriegen. Es ſind ja ſehr viel junge unter ihnen. Das nächſte Mal wird es beſſer ge⸗ macht. Diie meſten von hnen müſſen ja auch erſt ſich da ruflicher Hinſicht ganz neuen Verhältniſſen anpaſſen. Sonſt waren noch manch andere Vorbereitungen zu ſehen, die darauf ſchließen laſſen, daß ſchon im kommenden Sommer in der Siedlung alles grün⸗ lebendig wird. Neben den 1000 Quadratmeter Land beim Haus wird auch im Moor rechtzeitig das erſte Anbaugebiet fertig melioriert, damit die Siedler hier ebenfalls mit ihren Kulturarbeiten beginnen können. Von ganzem Herzen darf man ihnen dazu vollen Er⸗ folg wünſchen.—. * Italieniſche Stoffhändler machen ſich ſeit eini⸗ ger Zeit in zunehmendem Maße beſonders auf dem Lande und in den kleineren Städten bemerkbar. Sie bieten zu angeblich billigen Preiſen Strümpfe und Anzugsſtoffe an. Die Strümpfe zu 30 Pfennig werden ſehr oft als Lockartikel verwandt. Für die Stoffe werden gewöhnlich zuerſt recht hohe Preiſe gefordert. Die Hauſierer laſſen dieſe Preiſe aber ſehr oft auf die Hälfte herunterhandeln. Sehr oft werden auch die Stoffe als ausreichend für einen An⸗ zug mit zwei Hoſen angeboten. In den meiſten Fäl⸗ len muß jedoch feſtgeſtellt werden, daß dazu der Stoff nicht ausreicht, weil er den angegebenen Maßen nicht entſpricht. Die Hauſierer fahren ſehr häufig mit Mitkraftwagen vor, um ſich jeder Ueberwachung und Prüfung durch die Behörden ſo raſch wie möglich entziehen zu können. ten Hauſierern zwiſchen Tür und Angel zu kaufen. BNSDJ reitag, 19. Jan., in der Aula der Univerſität Heidelberg, Vortrag von Pg. Nicolai, Berlin. Karten⸗ beſtellungen bis 17. Jan. bei Geſch.⸗Führer Dürr, Zimmer Nr. 150, Staatsanwaltſchaft Mannheim. SA Sturm 2//53. Ein bis zwei leere Zimmer für Büro, möglichſt zentral gelegen, unentgeltlich geſucht. Angebote an den Sturm, R 3, 15a. Parteiamtliche Bekanntgaben Der Stellvertreter des Führers: Der Stellvertreter des Führers erläßt ſolgende Anoro⸗ nung: Es iſt in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß Verbände, Innungen, Wirtſchaftskommern und ähnliche Organiſationen ausgebildet oder neuerrichtet wurden, ohne vorhergehende Benachrichtigung der zuſtändi gen Par⸗ teidienſtſtellen. „Um die gerade auf dieſem Wirtſchaftsgebiete unbedingt nötige Zuſammenarbeit von Partei und. Staat und vorbezeichneten Stellen zu gewährleiſten, dür⸗ fen in Zukunft organiſatoriſche Veränderungen der ge⸗ naunten Art von allen Parteidienſtſtellen und Staatsbehör⸗ den nur mit meinem Einverſtändnis vor⸗ genommen werden. Freie Wirtſchaftsgebilde werden öͤavon nicht berührt. München, den 15. Jannar 1934. gez. Rudolf Heß. Mittwoch, 17. Januar Nationaltheater:„Die Fledermaus“, Operette von Johann Strauß, Miete M, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruprojektors; 20. Uhr 3. Lichtbildervortrag über unſere Reichswehr „Nachrichtentruppen und Kavallerie“. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.30 bis 19.30 Uhr Hermann Maxia Wette„Vollendung der polyphonen Stilgeſetze im Geſtalten J. S. Bachs“. Deutſche Schule für Volksbildung, Harmonie D 2, 6: Das Stodtbild Mannheims. Dr. J. A. Beringer. Germaniaſäle§ 6, 46: 20 Uhr Sonntag⸗Bonn:„Mit Graf Zeppelin nach Südamerika“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfranen⸗Nachmitlag; 20.15 Uhr Das große Kabarett⸗Programm. Pfalzban: 20 Uhr Charles Kullmann. Palaſt⸗Hotel Maunheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Viktor und Viktoria“.— Alhambra:„Keine Angſt vor Liebe“.— Roxy: „Keinen Tag ohne dich“.— Palaſt und Gloria: „Der Sieg des Glaubens“.— Copitol:„Madame Butterfly“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderousſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet 16 Uhr.* Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: und von 14 bis 16 Uhr. von 11 bis 13 und vyn 14 bie Geöffnet von 11 bis 16 und von Geöffnet von 10 bis 13. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ üffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehaſte im Herſchelbad: Buch⸗ gusgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 16 Uhr. Leſe⸗ halle geöfinet von 10.30 bis 13 und von 16.30 b16 21 Uthr, Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Ingendbücherei R 7, 16: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. ——— 83 ehen zu k Das Publikum wird wieder⸗ holt im eigenſten Intereſſe gewarnt, von unbekann⸗ Aur vergangenen Sonntag kämpften die Mannheimer Vereine mit Ausnahme von S Waldhof recht unglücklich. Der Vi Neckarau, der den Karlsruher IB über⸗ raſchend hoch 6·1 ſchlagen konnte, verlor das erſte Spiel auf eigenem Platz gegen den FC Freiburg 13. Dieſe Niederlage wäre nicht nötig geweſen, Neckaran, iſt durch die 12 Verluſtpunkte zurückgeſallen und muß jetzt weitere Nie⸗ derlagen vermeiden. Freiburg hat ſich ſchön nach oben gearbeitet. VfiR Mannheim verlor auch gegen Germania Brötzingen:3. Das grundloſe Spielfeld machte der ausgefeilten Technik des VſR mehr zu ſchaſfen als Brötzin⸗ gen. Vicht hat wohl noch den zweiten Tabellenplatz, nach Verluſtpunkten liegen aber Phönix Karlsruhe, Mühlburg und FC Freiburg günſtiger im Rennen. Brötzingen iſt mit Neckarau und dem Karlsruher FB punkigleich. Der S VWaldhof konnte gegen den Karlsruher FV die unverdiente 011 Vorſpiel⸗Niederloge durch einen knappen und glücklichen:1⸗Sieg wettmachen. Waldhof führt die Tabelle nach wie vor an; nach Verluſtpunkten ſteht Phönix Karlsruhe gleich hat allerdngs zwei Spiele weniger ausgetragen. Die Tabellenletzten, SC Freiburg und FC Pforz⸗ heim trennten ſich unentſchieden:2. Eine Entſcheidung in der Abſtiegsfrage iſt noch nicht gefallen. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten. Am 21. Januar ſpielen: Vin Mannheim— Karlsruher FV SC Freiburg— Pfe Neckarau Phönir Karlsruhe— Fié Freiburg Fü Pſorzheim— VfB Mühlburg Der Karlsruher FV muß am Sonntag gegen den 3. Mannheimer Verein antreten. 2 Spiele gingen verloren, Hus gegen Neckarau ſogar unerwartet hoch. Neckarau und Waldhof verloren ihre Vorſpiele, nur Vf R Mannhoim, 0 der jetzt den K§ zum Rückſpiel empfängt, ſpielte unent⸗ draußen den veränderten und für viele auch in be⸗ ſchieden:2. Beide Vereine haben am Sonntag weitere Verluſtpunkte erhalten und ſind in der Tabelle zurück⸗ ſallen. Vin muß verſuchen, den Anſchluß an die Spitze zu behalten und der§B oarf nicht mehr weiter zurück⸗ fallen, ſonſt droht die Abſtiegsgefahr. KV hat in dieſem Rückſpiel Pech, da er auf einen Gegner trifſt, der gewinnen will und gewinnen muß. Wenn die Mannſchaft des BſR am Sonntag einigermaßen in Form iſt, hat der K keine Siegesausſichten. VfL Neckarau ſährt zum SC Freiburg. Das Vorſpiel in Neckarau endete unentſchieden:1. Nach dieſem Unentſchieden ging es mit Neckarau dauernd auf⸗ wärts, Freiburg dagegen fiel immer mehr ab. Mit 18 Verluſtpunkten iſt ͤͤieſer Verein bis jetzt am meiſten vom Abſtieg bedroht. VfeL Neckarau trifft daher auf einen Geg⸗ ner, der jeden Punkt dringend braucht. Wie ſchwer in Freiburg zu gewinnen iſt, zeigten die verſchiedenen über⸗ raſchenden Siege des Scé Freiburg. Der Ausgang des Der Reichsſportführer an das„L Auto“ Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat der führenden und größten franzöſiſchen Sportzeitung „'Auto“, die in der letzten Zeit ſich in längeren Berichten ausführlich über das Sportweſen im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ausgelaſſen hatte, ein Schreiben zur Ver⸗ fügung geſtellt, ͤas folgenden Wortlaut hat: „Deutſchland betreibt gegenwärtig die völlige Reorgani⸗ ſation des Sports und der körperlichen Ertüchtigung. Man hatte eine Ueberorganiſation vorgeſunden, die dem Auf⸗ ſchwung der Sportbewegung bedeutenden Schaden zufügte. Ich hatte den Auftrag, die mannigfachen Sportverbände unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Deutſch⸗ land treibt praktiſchen Sport ohne mili⸗ täriſche. Vorbereitung. Unter den Mitgliedern der Sportverbände gibt es nicht einen einzigen, Her ſich ſür Heeresfragen intereſſiert. Meine Auſaſſung läßt ſich dahin zuſammenfaſſen, daß, wenn auch körperliche Uebun⸗ gen für Soldaten unerläßlich ſind, die militäriſche Erzie⸗ hung eines Sportbefliſſenen dem Sport zuwiderläuft. Außerdem läßt ſich die ſtrenge Diſziplin des Soldaten in keiner Weiſe mit der ſportlichen Erziehung in Einklang bringen. Die Zentraliſierung des Sports unter der Lei⸗ tung eines einzigen Reichsführers iſt nur vorgenommen worden, um die Rivalität der verſchiedenen Sportverbände zu verhindern. Die hervorragende Auſgabe des Sports beſteht überdies darin, ein gutes Einvernehmen zwiſchen Nationen zu ſchafſen. Internationale Sportkämpfe fördern die freundſchaftlichen Geſühle und die gegenſeitige Achtung. Wenn der Sport derartige Grund⸗ ſätze hochhält, kommen ihm bemerkenswerte ſoziale Auf⸗ gaben zu. Der Sport des neuen Deutſchland wird alles für die Erneuerung der Bezie⸗ hungen der Nationen tun. Jeder ausländiſche Sportmann wird ſtets in Deutſchland willkommen ſein.“ Sie will zur Olympiade! Eine kleine Auslandsdeutſche bewirbt ſich Dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ging ein reizender Brief einer kleinen Auslandsdeutſchen zu, deſſen Inhalt für ſich ſelbſt ſpricht. Die Kleine ſchreibt aus dem fernen Kolumbien: „Sehr geehrter Herr von Tſchammer⸗Oſten! Ich habe hier in den Zeitungen viel von der Olympiade 1036 geleſen, und hätte große Luſt mitzumachen, und zwar im Laufen. Wir haben hier in Kolumbien in der Sierra Navada eine Beſitzung, und haben auch Schweine, Kühe, Kälber und Pferde, Eſel und Mauleſel. Da muß ich die Schweine immer einſperren und hinterherrennen; da trai⸗ niere ich gleich bei. Kann ich die Olympiade mitmachen? Ich kann ſonſt noch reiten mit und ohne Sattel durch Flüſſe über Berg und Tal und über Stock und Stein. Ich kann ſchwimmen wie ein Froſch. Was muß ich ſonſt noch kön⸗ nen? Und helfe mein Bruder ein Partner im Bäume fälle. Mit deutſchem Gruß! Waltraute Daß'ler, 12 Jahre alt, geboren den 27. 7. 1921 in Fundacion Detpo. Magdalene Finca, San Joſé Kolumbien S..“ Mertedes⸗Rennwagen läuft Neben dem neuen Porſche⸗Rennwagen der Auto⸗Union ſteht auch die Nenkonſtruktion der Daimler⸗Benz A6., Untertürkheim ſeit geraumer Zeit unter harter Prüſung. In den ſich ſtändig wiederholenden Proben auf Brems⸗ ſtand uſw. haben die neuen Mercedes⸗Rennwagen bisher außerordentlich beſriedigt und auch auf der Straße zeigten die Fahrzeuge recht zufriedenſtellende Leiſtungen. Die letzten Handgriſfe ſind jedoch noch nicht geian, und es iſt erklärlich, daß die Oeffentlichteit nichtzeher ins Bild geſetzt wird, ehe der Erfolg die Ingenieure nicht hundertprozentig befriedigt hat. Soviel ſteht aber ſeſt, daß es nicht allzulange mehr dauern wird, bis man mehr und hoffentlich nur Gutes davon hört. 3 Wir ſtehen vor einer umfangreichen Reunzeit. Um ſo erfreulicher iſt es daher, daß die deutſche Induſtrie in der Lage ſein wird, für die kommenden vielen internationalen Prüfungen hochwertige eigene Erzeugniſſe modernſter Konſtruktionsprinzipien aufbieten zu können. Von Bedeutung iſt dabei naturgemäß die Fahrer⸗ frage. Dieſe iſt, entgegen den vielen im In⸗ und Aus⸗ lande herumlaufenden Gerüchten und angeblich poſitiven Meldungen erſt zu einem Teil geklärt. Feſt verpflich⸗ tet wurden von Daimler⸗Benz, wie uns von zuyerläſſiger Seite mitgeteilt wird, bisher lediglich Manfr ed von Brauchitſch und der als Motorrad⸗Weltrekorbfahrer „Deutſchland treibt Die badiſche Gauliga im Kampf Spieles iſt offen, ein Unentchieden würde nicht überraſchen. Phönix Karlsruhe, der lange Rube hatte, kämpft am Sonntag gegen den F C Freiburg. Phönix Karlsruhe ſteht nach Verluſtpunkten ſo günſtig wie Wald⸗ hof, Freiburg konnte durch den Sieg über Neckarau auf den vierten Platz vorrücken. Für beide Vereine geht es um den Anſchluß an die Spitze. Wenn Phönix, der das Vorſpiel in Freiburg:8 verlor, die lange Ruhe nichts geſchadet hat, dürfte diesmal Freiburg in Karlsruhe kaum eu Punktgewinn kommen. Der VfB Mühlburg ſpielt in Pforzheim. Mühlburg liegt wieder ganz gut im Rennen und kann durch einen weiteren Sieg aufrücken; Pſorzheim würde ein Sieg etwas aus der Gefahrenzone bringen. Auf eigenem Platz gewann Mühlburg knapp.1. Mühlburg iſt z. Z. etwas beſſer als Pforzheim, ob es aber in Pforzheim dut beiden Punkten reicht, iſt fraglich. Vielleicht teilt man ſich in die Punkte. Fußball im Bezirk Südheſſen Polizei Darmſtadt— Dieburg:1 Heppenheim— Pfungſtadt:4 Lampertheim— Bensheim 11:0 Bürſtadt— Lorſch ausgefallen. Die Poliziſten aus Darmſtadt ſind auf dem beſten Wege zur Meiſterſchaft; dies beweiſt klar und deutlich das Spiel gegen Dieburg. In ganz überzeugender Weiſe wurde Dieburg vom weiteren engeren Wettbewerb aus⸗ geſchloſſen. ie Heppenheimer Pechſträhne reißt dießes Jahr nicht ab und die Elf kommt vom Tabellenende nicht mehr weg. Der Abſtieg iſt unvermeidbar. Gegen Pfung⸗ ſtadt wurde anfangs ganz tadellos geſpielt und durch einen überraſchenden Kopfſtoß die Führung erzielt. Wenige Augenblicke darnoch gleicht Pſungſtadt aus und ging nach der Pauſe mit.1 in Führung. In der Enohälfte griff Heppenheim mächtig an und war für etliche Minuten ton⸗ angebend. Aber in dieſer Drangperiode verteidigte die Gäſteelf ſehr zahlreich und mit Erfolg. Heppenheim ver⸗ lor wieder an Boden und mußte ſich noch zwei weitere Tore gefallen laſſen. In der vorjährigen Runde verlor Lampertheim gegen Bensheim:1 und dieſe Niederlage koſtete die Meiſterſchaft. Auch in der diesjährigen Runde büßten die Lompertheimer im Vorſpiel einen Punkt ein. Lampert⸗ heim ſetzte daher alles auf eine Karte, um die Scharten wieder auszuwetzen. Das Vorhaben iſt geglückt. Die Platzherren ſpielten in großer Form und ließen die Gäſte nicht zu Atem kommen. Der Sieg fiel mit 11:0 fehr deutlich aus. Die Kreisklaſſe Starken burg zeigte nur ein Spiel, und zwar gewann Hofheim über DK Bür⸗ ſt a dͤt:1. yraktiſchen Syort die Landesgrenzen bekannte Ernſt Henne, Angeblich ſoll auch der Italiener Fagioli einen Vertrag in der Taſche haben. Dieſe Nachricht eilt den Tatſachen ebenſo voraus wie die Meldung, daß Fagioli und Rudolf Caraeciola mit den neuen Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen am Großen Preis von Monaco teilnehmen werden. Möglich, daß es bis dahin ſchon ſoweit iſt. Zur Zeit jedenfalls ſind auch die Verhandlungen mit„Carratſch“ noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Oeſterreich verbietet Sportkämpfe Als Folge der fpontanen nationalſozialiſtiſchen Kund⸗ gebungen gelegentlich der Tiroler Schimeiſterſchaften am letzten Sonntag in Hall haben die öſterreichiſchen Behörden für das Wochenende eine bedeutende ſportliche Veranſtol⸗ tung verboten. Es handelt ſich um die Schimeiſterſchaften des Deutſchen Turnerbundes, zu denen über 300 Meldungen —2— weit über eingegangen waren. Der Reichsſportführer⸗Ring wurde für den 23. Januar vom Reichsſportführer nach Berlin zuſammengerufen. Der Tagung wohnen auch die Gaubeauftragten des Reichsſport⸗ führers bei, die bereits am Vortage eine beſondere Sitzung abhalten. Am 23. Januar findet außerdem die urſprünglich ſür den 10. Jannar vorgeſehene Olympiakundgebung des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes ſtatt. Der Große Preis von St. Moritz ſieht 17 Pferde am Ablauf. Insgeſamt wurden für die St. Moritzer Renn⸗ woche vom 28. Januar bis 4. Februgr von 31 Ställen für 56 Pferde 215 Meldungen abgegeben. 12 Nationen, darunter auch Deutſchland, haben zu den Eishockey⸗Weltmeiſterſchaften vom 3. bis 11. Fehruar in Mailand gemeldet. Die deutſchen Spielex werden vorher noch an den Deutſchen Winterkampfſpielen und Deutſchen Meiſterſchaften im Harz teilnehmen. Kanadas Vertreter bei der Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft, die Saskaton Quakers, geben ihr deutſches Debut am Wochenende in Berlin gegen den Berliner Schlittſchuhelub. Am 28. Januar und 1. Februar ſind die Kanadier in Mün⸗ chen und auf dem Rieſſerſee Gäſte des Sportelubs Rieſſer⸗ ſee. Die„Deutſchland⸗Riege“ der D wird am 4. Februar in ausgezeichneter Beſetzung in Landan in der Pfalz antreten. Brottardo-Guimbretiere führen weiter Dortmunder Sechstagerennen. Der Stand nach drei Tagen Im Dortmunder Sechstagerennen gab es bisher im Ge⸗ ſamtſtande keine weſentlichen Veränderungen. Nach dem dritten Tagesabſchnitt— Montag nacht 24 Uhr— lagen die Franzoſen Broccardo⸗Guimbretiere weiter in Führung. Da die Tagesabſchnitte jetzt anſtatt um 23 Uhr erſt um 24 Uhr ſchließen, gab es in der Stunde vor Mitternacht am Montag nochmals recht ſpannende Kämpfe, in denen es Schön⸗Ippen gelang, an die Spitze zu kommen und den dritter Tag als Sieger zu beenden. Am Dienstag nach mittag war die Weſtfalenhalle nur ſchwach beſetzt. Nach der erſten Wertung gab es eine Reihe von Jagden, bei denen der Stand des Reunens vollkommen umgekrempelt wurde. Die Jagden dauerten auch nach der 15 Uhr⸗Wer⸗ tung weiter an und es gab weitere Aenderungen im Klaſſement. Um 17 Uhr lagen ſchließlich Lohmann⸗Dinale und Vopel⸗Korsmeier gemeinſam mit Rundenvorſprung an der erſten Stelle. Gefahren waren bis dahin 265,300 Kilo⸗ meter. Der Schlußſtand des dritten Tages: 1. Schön⸗Jppen 75.; 2. Broecardo⸗Guimbretiere 34.; eine Runde zu⸗ rück: 3. Kilian⸗Pützfeld 64., 4. Zims⸗Küſter 20.; 5. Loh⸗ mann⸗Dinale 19.; drei Runden zurück: 6. Ehmer⸗Funda 75.; 7. Vopel⸗Korsmeier 68.; 8. Rieger⸗Schenk 32.; 9. Kroll⸗Nickel 16.; 10. v. Buggenhout⸗Martin 12.; ſieben Runden zurück: 11. Klausmeier⸗Sagurna 31.; 12. Jonat⸗Bogaert 3 P. Geſamtſtand nach drei Tagesabſchuftten. 1. Broc⸗ cardo⸗Guimbretiere 1798,6 Kilometer, 125.; 2. Lohmann⸗Dinale 1797,6 Km., 72.; 3. Schön⸗Ippen 1797 Km., 194.; 4. Kilian⸗Pützfeld 1796,8 Km., 140.; 5. Vo⸗ pel⸗Korsmeier 1796, Km., 170.; 6. Zims⸗Küſter 1796,2 Km., 138.; 7. Ehmer⸗Funda 1796,2 Km., 126.; 8. Kroll⸗ Nickel 1795,8 Km., 20.; 9. v. Buggenhout⸗Maxtin 1795,0 Km., 58.; 10. Rieger⸗Schenk 1795,2 Km., 83.; 11. Ignat⸗ 1794,2 Km., 46.; 12. Klausmeier⸗Sagurna 1791,½2 ., 44 P. Am Dienstag nachmittag 17 Uhr: 1. Lohmann Di⸗ nale 41 Punkte; 2. Vopel⸗Korsmeier 25.; eine Runde zurück: 3. Schön⸗Ippen 38.; 4. Bogaert⸗Agnat 20.; 5. Broccardo⸗Guimbretiere 27.; 6. Kilian⸗Vopel 6 Punkte. Die übrigen ſechs Mannſchaften lagen um dieſe Zeit zwet bis fünf Runden im Rüſtand. —— — — * 6 Mittwoch, 17. Januar 1934 Helene Voigt Diederichs ſ, Neun mal neun ſind einundachtzig Welche unendlich tiefen reichen Kräfte von Haus und Hof ins Volk ſtrömen, wenn die Frau als Mutter und Führerin ihren hohen Beruf recht erfaßt, zeigt das lebensvolle Buch„Auf Ma⸗ rienhoff“ von Helene Voigt⸗Diede⸗ richs. Wir entnehmen dem Werk, das ſoeben in preiswerter Geſchenkausgabe im Eugen Diede⸗ richs⸗Verlag erſchien, den folgenden Abſchnitt. Die Mutter ſagte gern zur Frau des Dorſgeiſt⸗ lichen, ihrer vertrauten Freundin:„Im Himmel ein, das kann ich mir nicht anders denken, als mit emem kleinen Kind an der Bruſt!“ und die Freundin, er mit gleicher Stetigkeit ein Menſchenknösplein entweder unterm Herzen oder am Buſen zu wachſen pflegte, mochte ihr heimlich recht geben, wenn dieſe Auffaſſung vom Jenſeits auch nicht in der des ſeelſorgeriſchen Gemahls ent⸗ rach. Die wahrhaftigſte Freude am Neugeborenen empfand die Mutter in dem Augenblick, wo die neu⸗ eierige Schar der Geſchwiſter auf Zehenſpitzen her⸗ ingetrippelt kam und ſich mit weihnachtsfrommen Sugen um das kleine Bett beugte. Nach dem erſten Skaunen wagte wohl ein Beherztes, die geballten Händlein aufzulöſen, Fingerlein wurden gezählt und Füßlein zärtlich gekniſſen: ob es ſchon alt ge⸗ nug ſei, dies zu merken? Man konnte ſich nicht ſatt freuen am Augenverdrehen, Schnüffeln und Mund⸗ ztehen des winzigen Milchigels. Die kleine Anna war es, die angeſichts des Füngſtgeborenen den Sinn beb Mutter mit einem tiefſinnigen Rechenſtück und eutender Zukunftshoffnung füllte.„Neun Kin⸗ 85 ſind wir, jedes von uns kriegt wieder neun— ſo neun mal neun ſind einundachtzig...“ i Die Mutter freute ſich von Herzen jedesmal auf kleine Kind, bevor ſtand ihr nur, daß ſie ſein 2 Zeit in Haus und Wirtſchaft„zwiſchenaus“ ihr mußte. Schmerzen ſchreckten ſie nicht, wenn ſie — hatten und darum gut und richtig Der Vater atmete dankbar auf, wenn der un⸗ uhige Tag und die Not ſeiner Frau vorüber waren. Jusgeheim aber mochte die neue Verant⸗ wortung ihm zu ſchwer auf die Seele fallen, als daß ch reine Freude an dem, was ebenſoſehr Forde⸗ rung wie Geſchenk war, ans Licht getraut hätte. Viel unbekümmerter fügte die Mutter den Zu⸗ wachs an Pflichten dem geſegneten Bau ihres Le⸗ us ein. Ihre Kraft zu lieben und zu arbeiten, mehrte ſich mit jedem Anſpruch. Wenn ſie einen unſch zur beſcheidenen Entlaſtung äußerte, war es der, daß ſie ſoviel Arme wie Kinder beſitzer möchte, ja, lieber noch öwei mehr, damit ſie jeglichem eine Hand geben könnte, und doch noch zwei frei behielte * Stricken. Denn ſie liebte es, mit fleißigen Na⸗ 5 n, das Knäuel in der Schürzentaſche, abends einen leinen Weg durch den Garten zu machen. Alle woll⸗ — ſie anfaſſen oder ſonſtwie an ihr hängen, und da⸗ ſollte doch bis morgen dies neue Paar Strümpfe urchaus fertig ſein.„Ich habe es mir nun mal vor 30 orgenommen!“ Lieber einem anderen als ſich ſelber 5 5 die Mutter ein fälliges Stück ihres Tages⸗ Ausgiebig mit den Kindern zu ſpielen, dazu kuneb der Mutter inmitten des häuslichen Geiriebes W Zeit. An manchen Tagen war es ſchon viel, —— ſie eines der Kleinen auf dem Schoße hoppſen ſſen konnte.„Bimmel, bammel, beier, de Köſter — keen Eier, wat mag he dann, Speck in die Pann, n olen Leckermann.“ Bedeutend aufregender war er Ritt zur Mühle:„Zuck, zuck, zuck zu Möhle⸗ „in dem alle Geſchwiſter genannt und einbe ⸗ —. 70 wurden. Nicht zu wild freilich; fiel zum chluß das Reiterlein in Keſſel oder Graben, ſo fiel es nicht tief und ſo behutſam, daß allenfalls ein Die beſten Schiläuſer Sport als Selbſtzweck äußerſter Scheitelwirbel linde den Boden ſtreifte. Auf beſonderes Bitten fand die Mutter ſich bereit, „Pfannkuchen zu backen“. Das Kind beugte, ſich hart vor ſie ſtellend, ſeinen Kopf zwiſchen ſeine eigenen Knie und ſpähte hinterwärts, um ſich an den Händen umkehren und hochziehen zu laſſen— ſo, nun war es ſchön knusperbraun auch auf der anderen Seite! Von ſolchen Scherzen abgeſehen, vertrat die Mut⸗ ter die Anſicht, Kinder müßten ſich allein vergnügen, daß heißt ohne Beihilſe von Erwachſenen, keineswegs nur wegen der Erfahrung, daß ſie dann am aller⸗ artigſten ſeien. Sie miſchte ſich nicht unnötig ein, aber niemand hatte inngere Freude und reinere Ernſt als ſie an jedem Spiel, das ſich um ſie herum gründete und begab. Zwar ſchien ſie, an ihre Nadel⸗ arbeit hingegeben, nicht allzupiel davon zu merken, liebte es auch nicht, wenn andere Hausbewohner Lob oder Staunen kundgaben, und erwachte aus ihrem Nichtvorhandenſein nur, wenn ein Bittſteller kam und„Mutter und Kind“, oder, noch ſchöner, „Mutter, Mutter, was nähſt du da?“ ſpielen wollte. Vielerlei Spielecken beherbergte das große Kin⸗ derzimmer; jedem Bewohner war Raum gegönnt, ſo viel er immer brauchte. Da gab es Tier⸗ und Puppenwirtſchaften, wo die Kinder ſich ebenfalls ab⸗ gezogen waſchen mußten und ſo gut wie die wirk⸗ lichen eine Heuldecke beſaßen. Ställe und Türme, Gärten, Koppeln und Schiffe wurden gebaut aus den ſchweren dunklen Eichenklötzen, mit denen ſchon frühere Geſchlechter geſchaltet hatten. Auf die ſuß⸗ hohe Bank vor dem kleinen grünen Tiſch wurde man geladen zu erleſenen Schmauſereien, ſandge⸗ formte Puddings und Semmel aus Lehm waren jedem Hungrigen verſchwenderiſch zugedacht. Sonn⸗ tags ſchwoll den Gaſtgebern der Kamm und ſie bet⸗ telten um die Mutter herum:„Gib uns doch was zu kochen!“ Und die Mutter ließ ſich erweichen, bewahre, nicht alle Tage, aber, na ja, weil Sonntag war! Dann wurde ausgeteilt, maßvoll bei allem Glanz. Zwieback aus der Blechdoſe, die gewaltig war wie ein Hundehaus; leichter Roſt dunkelte ihre Blänke, aber„wenn wir ſie geſcheuert hätten, wäre ſie ſchon lange dͤurch!“ liebte die Mutter zu ſagen. Ein ſeltenes Mal kam die Mutter am hellichten Tage auf den Hof hinaus und gängelte das Kleinſte, das gerade laufen lernte, an einer Handtuchſchlinge. Das Kleinſte, das ihr immer wieder das Liebſte wurde, nicht nur, weil ſie es ganz mit ihrem Blute und Herzen nähren durfte. Es war noch ſo durchſich⸗ tig in allen Lebensäußerungen, man konnte hoffen. daß nun dieſes das artigſte und ordentlichſte würde! Die Größeren hielt ſie zum Guten an und dämpfte das Schlechte. Aber ſie mußte doch gewahr werden, daß jedes ihrer Kinder ſeine eigene Natur hatte, daß zum Beiſpiel dieſes dem Möglichen holder war als der Wirklichkeit, und daß jenes, wenn auch mit ſprechenden Augen, ſo doch mit ſtummem, allzu ſtummem Munde durch die Welt ſeiner eigenſten Ge⸗ heimniſſe wanderte. Im Grunde hätte wohl die Mutter ſich wundern müſſen, wie gerade ſie zu ſolchen Kindern kam, aber was hätte das genützt? Das einzige, was ſie ſagte, war vielleicht:„Erzwingen läßt ſich nichts!“ und im übrigen ließ ſich nicht doch vielleicht immer noch das Beſte hoffen? Es war nun einmal der Mutter Gabe, die kleinſte Verheißung für einen Elefanten zu neh⸗ men, ein drohendes Unheil aber, voll erkannt, ſchrumpfte zur Mücke unter ihrem ſtarken zuver⸗ ſichtlichen Blick. Was auch im Wandel der Jahre ihr neben man⸗ chem Leid an Freuden reichlich geſchenkt ward, un⸗ vergeſſen blieb die holdeſte Zeit, da„alle noch klein waren“, und ſie ſelber ſich das Im⸗Himmel⸗Sein nicht anders vorſtellen konnte als mit einem Kind an der Bruſt. innen pereinigten ſich auf dem Kreuzeck bei Garmiſch⸗Partenkirchen, um an dem erſten Olympia⸗Kurſus des Deutſchen Schiverbandes teilzunehmen, der unter der Leitung der hekannten Tiroler Abfahrtsläufer Anton Seelos und Friedel Pfeiſſer abgehalten wird. Unſer Bild zeigt Trainer und Teilnehmerinnen beim Wachſen der Bretter. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 27 8 Sport als Veruf In Deutſchland lebt die einzige Frou, die das Patent für die Führung von Luftſchiffen beſitzt. Es handelt ſich um die Frau eines ehemaligen deutſchen Kampffliegers, Sophie Thomas, die ihren Beruf einer Luftſchiffkapitänin bei der Führung eines kleinen e⸗Luft zeigt links Frau Sophie Thomas mit dem Stern motor ihres Luftſchiffs, eklame⸗Luftſchiffs ausübt. Unſer Bild rechts am Führerſtand. Wieder einmal die Bubikopf-Frage Seit Monaten wird unter Frauen und Mädchen die Bubikopf⸗Frage aufgeworfen, die da heißt:„Bleibt der Bubikopf oder kommt das Langhaar?“ Auf dieſe Frage die richtige Antwort. Wir beſinnen uns in allen Lebensäußerungen auf unſere deutſche Kultur. Man ſtellt aber feſt, daß Leute am Werke ſind, die eine beſtimmte Zeit der Vergangenheit als urdeutſch erklären und den Menſchen der Gegenwart danach zurechtſchneiden wollen. Dieſe Eiferer erklä⸗ ren nun irrtümlich, der Gretchenkopf ſei eine twypiſch deutſche Haartracht. Dieſe Anſchauung iſt grund⸗ falſch. Der Gretchenkopf iſt nur in einem einzelnen Abſchnitt in der Geſchichte der Haartracht führend ge⸗ weſen. Die Friſuren der Vergangenheit wechſelten wie jede andre Mode. * Bei der Geburt des Bubikopfes prophezeite man ihm eine Lebensdauer von längſtens drei Monaten. Nun iſt dieſe Haartracht ſchon über zehn Jahre alt geworden. Längſt iſt der Bubikopf kein Streitgegen⸗ ſtand und keine Modelaune mehr. Längſt gilt er nicht mehr als kühn, aufreizend oder entſittigend. Er iſt heute eine Selbſtverſtändlichkeit. Es wird ſich alſo wohl auch in Zukunft nichts an dieſer Haar⸗ tracht ändern. Der Bubikopf iſt hygieniſch, praktiſch, kleidſam, und aus dieſen Gründen konnte er ſich durchſetzen. Das Wort von der tyranniſchen Mode aber iſt eine leere Redensart. Nur das wirklich Ge⸗ ſchmackvolle hat Beſtand. Es wird daher auch in Zukunft Bubiköpfe geben, ebenſo wie das Langhaar niemals ausſterben wird. Der Satz: „Eine deutſche Frau trägt langes Haar!“ iſt eine Wendung, die nicht zu Recht gebraucht wird. Die deutſche Frau iſt frei in ihrer Wahl und kann ſchon aus dieſem Grunde tragen was ſie will. Ob Lang⸗ oder Kurzhaar, nur gepflegt ausſehen ſoll der Kopf. Ein mit 20 bis 25 Haarnadeln geſpickter ſogenannter „Nackenknoten“ oder ein ungepflegter, zerfreſſener Bubikopf können weder ſo noch ſo die Trägerin ver⸗ ſchönern. Es ſei aber auch ausdrücklich erwähnt, daß die Damen ſelbſt bis auf wenige Ausnahmen den Bubikopf zu ſchätzen wiſſen und dieſe Kurzhaarmode künftig behalten wollen. Aus der großen Zahl der deutſchen Frauen, die ſich für den Bubikopf einſetzen, ſei nur unſere kerndeutſche Glly Beinhorn her⸗ ausgegriffen, die ſich wie folgt äußerte: „Den ganzen Tag über blieben wir in der Luft, abends ging es ſpät in's Bett, und morgens mußten wir um 5 Uhr wieder heraus. Ach, da hätte ich mich wirklich nicht mit Haarnadeln und Knoten im Nacken abplagen wollen! Mein Motor würde mich auch ſchön ausgelacht haben.“ Der Zeitgeiſt verlangt nun einmal, daß man ihm Rechnung trägt. Wir leben nicht in der Zeit der Gretchenzöpfe oder ſonſt einer Zeit, wo man Kunſt⸗ bauwerke auf dem Kopfe errichtete. Sport und Be⸗ ruf ſind anders geworden, und damit auch die Klei⸗ dung und die Haartracht. Wollten die deutſchen Männer das Rad der Zeit zurückdrehen, ſo müßten ſie ſich, ab morgen ſchon, alle wieder Vollbärte ſtehen laſſen! Schönheitspflege im Altertum Die Kosmetik iſt ſo alt wie das Menſchenge⸗ ſchlecht. Der Wunſch, das Aeußere zu verſchönern, Natürliches unnatürlich zu machen, und Unſchönes zu verdecken, ſcheint ſich bereits im Urmenſchen geregt zu haben. In den Gräbern vorgeſchichtlicher Zeiten finden ſich zahlreich kosmetiſche Gegenſtände, vor⸗ zehmlich Oelbehälter, Puder⸗ und Schminkdoſen ſo⸗ wie Spachtel, mit denen die kosmetiſchen Mittel auf die Haut geſtrichen wurden. Wir wiſſen, daß die alten Aegypter etwa 3000 Jahre v. Chriſti eine ungemein geſchätzte ſchwarze Augenſalbe benützten, deren Zubereitung ſie von ſernöſtlichen Völkern gelernt hatten. Auch„Ana“, eine ſagenhafte Wunderſalbe, ſcheint geradezu mit Gold aufgewogen worden zu ſein. Von dieſem po⸗ madenartigen Mittel ſingt ſogar Ovid, daß es„die Haut dem Gold und Elfenbein gleich zu machen ver⸗ mag“. Von den altägyptiſchen Aerzten wurden drei⸗ erlei auf die Verſchönerung des Aeußeren Bezug zu nehmende Fertigkeiten verlangt: die Kunſt, Wim⸗ pern zu verlängern, um die in dieſem Lande der Augenkrankheiten häufig vorkommenden Ger⸗ ſtenkröner zu verdecken, war ſehr wichtig. Auch das ſchmerzloſe Ausreißen der Wimpern, das wahrſcheinlich nötig war, um den Hetlungsprozeß ge⸗ ſchwollener und entzündeter Augenlider zu fördern. gehörte hierzu. Außerdem mußte der Arzt Zähne färben und Brandmale aus der Haut entfernen. Dieſe bildeten nämlich das Zeichen der Sklaveret, und jeder in Freiheit Geſetzte ließ dieſes Abzeichen ehemaliger Niedrigkeit ſogleich ausmerzen. Da die ägyptiſchen Aerzte überdies Leichen einbalſamierten, war ihre Tätigkeit ziemlich ausgedehnt und die Möglichkeit viel Geld zu verdienen, durchaus ge⸗ geben. Honig, Maſtix und Wacholderbeeren bildeten in alter Zeit die einfachſten, jedermann zugänglichen Verſchönerungsmittel. Puder wurde aus Bohnen⸗ mehl bereitet, und die Haut mit Oel geſchmeidig ge⸗ macht. Zur Zeit der Römer trat zu der übrigen Kör⸗ perpflege auch die des Haares. Im Jahre 300 v. Chr. war der erſte Friſeur aus Sizilien nach Rom ge⸗ kommen. Seitdem ſich dieſes Gewerbe in der da⸗ maligen Hauptſtadt der Welt auszubreiten begann, wurden Schönheitsmittel aller Art den breiten Maſ⸗ ſen zugänglich. Die Friſeure verkauften nicht nur Salben, Pomaden, Goldnetze für das Haar der Frauen, Perücken und Breikiſſen, ſondern ſorgten, für einen häufigen Modewechſel der Bart⸗ und Haar⸗ tracht. Ungeheure Haaraufbauten, die ſtändig wechſel⸗ ten, bildeten ſich heraus. Dies ging ſo weit, daß die Marmorbüſten der Kaiſerinnen, die der jeweiligen Haarmode naturgetreu nachgebildet, ſchon nach went⸗ gen Jahren komiſch gewirkt hätten, auswechſel⸗ baren Perücken erhielten. Die Haarkünſtler ver⸗ kauften damals auch Geſichtsmasken ausTeig, wie ſie von reichen Frauen während der Nacht getragen wur⸗ den. Breikiſſen und Bäderzuſätze aller Art waren ebenfalls bei ihnen erhältlich. Wer denkt da nicht an die Kaiſerin Poppäa, die Gemahlin Neros, die jede Nacht eine Teigmaske über das Geſicht legte, um frühmorgens die davon zurückbleibenden Spuren durch ein aus Eſelinnenmilch beſtehendes Bad wegzuwaſchen. Im Rom der Kaiſerzeit wurde überhaupt viel und regelmäßig gebadet. Im Jahre 100 nach Chriſti be⸗ trug der Waſſerverbrauch der Zweimillionenſtadt 1,5 Millionen Kubikmeter pro Tag. Ein Achtel dieſer Waſſermenge, die etwa 280 Liter für jeden Ein⸗ wohner ergibt, entfiel auf den kaiſerlichen Palaſt. Der Beſuch der Badeanſtalt gehörte zur Alltagsbe⸗ ſchäftigung der Wohlhabenderen. Von Kaiſer Titus wird berichtet, daß es ſein größtes Vergnügen war, das Volksbad zu beſuchen. Der Ehemann:„Frau, mach doch den Mund zu, wenn die Wellen kommen!“ Die Gattin kertrinkend): „Natürlich, damtt ich nicht reden kann. das könnte Dir ſo paſſen!..“ — von eingeſetzten Gummiteilen fördern. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Anſere Modelle: Sarte Farben und viel Blumen⸗ muſter an der Leibwäſche Nr. 2848. Gr. 44. Nachthemd mit langen Aermeln. Nr. 2849. Gr. 42. Aermelloſes Nachthemd. Nr. 2850. Gr. 44. Taghemd mit leichter Stickerei garniert. Nr. 2851. Gr. 44. Dazu paſſendes Beinkleid. Nr. 2852. Gr. 42. Prinzeßunterrock mit breiter Spitze. Nr. 2853. Gr. 42. Hemd mit angeſchnittenen Trägern. Nr. 2854. Gr. 42. Dazu paſſendes kurzes Bein⸗ kleid. Nr. 2855. Gr. 44. Morgenrock aus gepunktem Flauſchſtoff. Der Beſatz iſt im Ton der Punkte zu wählen. Nr. 2856. Arbeitsſchürze. Nr. 2857. Servier⸗ und Zierſchürze mit kleinen aufgenähten Taſchen. Nr. 2858.—6 J. Schlafanzug aus kariertem Waſchſtoff. Nr. 2859.—6 J. Unterkleid für kleine Mädchen. Nr. 2860.—8 J. Morgenrock mit Kimonvärmeln. Nr. 2861.—8 J. Bademantel aus geſtreiftem Kräuſelſtoff. Nr. 2862.—6 J. Taghemd für Knaben mit Umlegekragen. mlegekrag (Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) 2850 2851 Seitdem ein fürs ganze Leben berechneter Wäſche⸗ vorrat, die vollſtändige Ausſteuer, nur Wenigen zuteil wird, nimmt die ſtete Ergänzung und Auffül⸗ lung der Leibwäſche breiten Raum ein. Je weniger Vorrat man beſitzt, deſto durchdachter und praktiſcher geht jede Anſchaffung vor ſich. Schon bildet ſich die Gepflogenheit heraus, ein Wäccheſtück mehreren Zwecken dienſtbar zu machen. Dies kommt bei Nacht⸗ hemden, die in Unterrock und Untertaille zerlegbar ſind, bei Pyjamahoſen, die wie Röcke wirken und ans Nachthemd anknöpfbaren Boleros und Friſierjacken deutlich zum Ausdruck. Das berechtigte Verlangen, möglichſt wenige Wäſcheſtücke auf ſich zu haben, konnte die Verwendung Man ſieht heute Schlüpfer, die eng anliegen und überdies Gum⸗ mieinſätze aufweiſen, um die Geſtalt der Trägerin zu verbeſſern. Das gleiche gilt von den mannigfachen Korſeletts, bei denen Gummi und brochierter Atlas, Glanzleinen oder Kunſtſeidenrips miteinander ver⸗ arbeitet ſind. Regelrechte Gummiſchlüpfer und mit dem Hemd verbundene Büſtenhalter ſind ſchon ſeit Jahren gebräuchlich. Zu den beliebteſten Geweben für moderne Leib⸗ wäſche gehört maſchenfeſte Trikotſeide, die heute in vollendeter Beſchaffenheit zu haben iſt. Auch die dünnere Milaneſeſeide beſitzt mit Recht treue An⸗ hängerinnen. Ideales Material für Alltagshemden ſind poröſer Kunſtſeidenkrepp, Battiſt und Linon. Die Vorliebe für Blumenmuſter brachte eine neu⸗ artige Wäſcheſtoffart hervor, die ganz dünner heller Krawattenſeide gleicht. Die kleinen Blumen⸗ ranken ſind hier als glänzende Stellen auf mattem Seidengrund gewebt. Daß Voile für moderne Nacht⸗ hemden ein idealer Stoff iſt, dürfte bekannt ſein. Falbeln, Volants und Schulterkragen, die man ge⸗ rade an dieſen Wäſcheſtücken ſo ſehr liebt, laſſen ſich gut daraus herſtellen. Auch Mull, der aber nicht ein⸗ farbig, ſondern mehrfach getupft ſein kann, iſt augen⸗ blicklich ſehr modern. Seitdem die Frauenwelt wieder eifrig handarbeitet, entſtehen auch viele reizende Bett⸗ jäckchen, die mit Flügelärmeln oder Banddurchzug verſehen, entzückend ausſehen können. Einen ſehr wichtigen Beſtandteil des Wäſchevor⸗ rats bildet der Schlafanzug. Während der kalten Jahreszeit wird er dem Nachthemd mit Recht vorge⸗ zogen. Es iſt angenehm, frühmorgens darin hantie⸗ ren und ſogar frühſtücken zu können. Flanellſtoff in Karo⸗ oder Streiſenmuſterung ſetzte ſich für alt und jung durch. Die Frauen lieben dieſe Schlafanzüge, die viele Verwandlungen und Umgeſtaltungen er⸗ möglichen. So können z. B. ältere Bluſen und Kaſaks zur Flanellhoſe aufgetragen werden, ohne daß ge⸗ wagte Farbenzuſammenſtellungen als ſtörendes Hin⸗ Wickelformen ſchaffen hier vorteilhafte Möglichkeiten. woch wird in allen deutſchen Gauen Schmalzge⸗ ſchen Grenze Faſchingskrapfen heißt, geniest 1 dot vom Taco 2852 2823 295⁴ dernis auftreten. Für Hauskleider, die nicht nur für das Schlafzimmer gedacht ſind, wird gerne ge⸗ ſtreifter Wollbarchent verwendet. Dieſer iſt bei Her⸗ ren und Damen gleichmäßig beliebt. Man legt heute Wert darauf, das Hauskleid nicht als ausgeſproche⸗ nen Morgenrock zu verarbeiten. Prinzeß⸗ und Bei Kindern beſteht ein Unterſchied zwiſchen Haus⸗ 285⁵ In der Zeit vom 1. Januar bis Aſchermitt⸗ b ackenes hergeſtellt. Der rühmlichſt bekannte Ber⸗ liner Pfannkuchen, der jenſeits der öſterreichi⸗ allgemeine Beliebtheit. Ihm ſchließen ſich würdig an die rheiniſchen M uzemandeln, das baye⸗ riſche und holländiſche Schmalzgebäck, die knuſperigen Polſterzipfel und das leckere Spritzgebackene. Es handelt ſich bei Schmalzgebäck um kleine Bäckereien aus verſchiedenen Teigarten, wie Hefe⸗ teig, gerührter Teig oder Brandteig, deren Abbacken anſtatt in der Heißluft des Backofens, in heißem Fett, dem ſogenannten Fettbad erfolgt. Für das Gelingen dieſer Gebäckart derlich: 1. ein richtig zuſammengſetztes Fettbad, am zweck⸗ mäßigſten eine Miſchung aus/ Schweineſchmalz und ½ gutem Speiſeöl in genügender Menge(min⸗ deſtens 2 Pfd.), 2. ein entſprechend tiefes Gefäß zum Ausbacken: Pommesfrites⸗ oder Rekordpfanne, die zur Hälfte ntit Fett gefüllt ſein muß, 3. die richtige Temperatur des Backfettes. Dieſe iſt erreicht, wenn das Fett beim Einwerſen eines Teigſtückchens ziſcht und das Teigſtückchen leicht ge⸗ kräunt an die Oberfläche ſteigt. Wenn das Fett nicht die genügende Temperatur bei Einlegen des Backgutes hat, kann der Teig an der Oberfläche nicht entſprechend vaſch gerinnen und die Schutzſchicht eine leichte Kruſte bilden, ſo daß das Fett ins Innnere eindringt, das Gebäck am Aufgehen hindert und es durch den ſtarken Fettge⸗ halt für den Genuß unbrauchbar macht. Rheiniſche Muzemandeln: 150 Gramm Zucker mit 2 ganzen Eiern und 1 Eidottern ſchaumig rühren, 45 Gramm abgezogene, geriebene Mandeln, 60 Gramm geſchmolzene But⸗ ter, 500 Gramm Mehl und 1 Meſſerſpitze Backpul⸗ ver darunter rühren, zu einem geſchmeidigen Teig kneten, fingerdick ausrollen, mit einem mandelför⸗ iſt erfor⸗ — Berer-Schniite— Wiener Nfeister-Schnitte Hoden-Journaie alier verlage— Abpiätmuster— neichnaluge vorlage Mappen 8 Saun Schãſen-, Stereeer PI 7, 24. Anruf Nr. 50005% Ham enhonfeletion von der einfacislen bis aur feinsten Hus- fuͤluung findenõĩe bei 5 0 7,(gegenüb. Universum) 6 Haus der guten Inneneintiehtungen Höbel- Stoffe- Teppiche fühtt in bester Quelität und billigsten preisen Telkamphaus, 03,! Kunststtobe 2856 2857 und Morgenkleidung nicht. Für ſie wählt man klein⸗ gemuſterte Baumwollſtoffe und arbeitet kittelartige gegürtete Hemden mit langen Aexrmeln, die warm halten. Der Ausſchnitt bleibt weit genug, um ohne Verſchluß einſchlüpſen zu können. Das Flanellſchul⸗ hemd für Knaben iſt im Winter hoch geſchloſſen. Der Bubikragen wird an ſeinen ſpitzen Ecken durchge⸗ knöpft, was beſonders flott und angezogen wirkt. Faſching in der Küche/ Somanoebackenes migen Ausſtecher ausſtechen und in heißem Schmalz goldgelb backen, auf einem Sieb abtropfen laſſen und mit Zucker und Zimt beſtreuen. Bayeriſches Schmalzgebäck: 3 ganze Eier, eine Priſe Salz, Liter Milch und das nötige Mehl zu einem geſchmeidigen Nudelteig verarbeiten, meſſerrückendick ausrollen. 125 Gramm Butter in Stücke ſchneiden, auf das Teigblatt ver: teilen, den Teig wie für Blätterteig zuſammenſchla⸗ gen und wieder ausrollen. Dieſe Prozedur des Zu⸗ ſammenſchlagens und Ausrollens—4 mal wie⸗ derholen. Nunmehr den Teig meſſerrückendick aus⸗ rollen, mit einem Teigrädchen—5 Zentimeter breite Streifen ſchneiden und dieſe wieder quer teilen, in heißem Fett ſchwimmend ausbacken, abtropfen laſſen, mit Zucker und Zimt beſtreuen. Holländiſches Schmalzgebäck 15 Gramm Hefe mit 100 Gramm Micch glattrüh⸗ ren, 200 Gramm Mehl in eine Schüſſel bringen, eine Vertiefung darin machen, aus der Hefe darin einen Vorteig bereiten, gehen laſſen. 2 Eier, eine Priſe Sals, 100 Gramm gewaſchene, gut abgetropfte Korin⸗ then, etwas feingeſchnittenes Zitronat und Orangeat, abgeriebene Zitronenſchale, einen ſäuerlichen, in Scheiben geſchnittenen Apfel und 50 Gramm Zucker dazugeben, den Teig nochmals an warmer Stelle gehen laſſen, den gegangenen Teig auf ein bemehltes Brett bringen, zweifingerdick ausrollen, Vierecke dar⸗ aus ſchneiden und in heißem Schmalz goldgelb aus⸗ backen, abtropfen laſſen, mit Zucker beſtreuen. Polſterzipfel: 300 Gramm Mehl, eine Priſe Salz und ½ Liter ſauren Rahm auf dem Brett zuleinem glatten Teig verarbeiten, meſſerrückendick ausrollen, die Hälfte in 3 Zentimeter breitem Abſtand mit Häuſchen einer ſeſten und pikanten Marmelade belegen, die zweite Hälfte des Teiges mit verquirltem Ei beſtreichen, über die belegte Hälfte decken mit einem Teigräd⸗ chen rings um die Fülle regelmäßige Vierecke aus⸗ ſchneiden, in heißem Ausbackfett ſchimmend ausbak⸗ 28⁵⁸ 2861 28² Das Dienſtzeugnis der Hausangeſtellten Jeder Arbeitnehmer hat geſetzlich das Recht, bei Beendigung des Dienſtverhältniſſes von ſeinem Ar⸗ beitgeber ein Zeugnis zu verlangen, das neben Art und Dauer der Beſchäftigung, auf Wunſch des Arbeitnehmers auch Auskunft über Leiſtung und Führung geben muß. Im häuslichen Arbeitsverhält⸗ nis iſt die Ausſtellung dieſes„erweiterten“ Zeug⸗ niſſes allgemein üblich. Hat man nur lobendes zu ſagen, ſo macht es wenig Kopfzerbrechen; war aber die Hausfrau mit den Leiſtungen oder gar mit der Führung des Mäd⸗ chens unzufrieden, ſo kommt ſie in eine ſchwierige Lage. Sie will nicht das Fortkommen der Haus⸗ gehilfin gefährden und iſt doch zu wahrheitsgemäßen Angaben verpflichtet. Kommt es zu Enttäuſchungen oder gar zu Schädigungen der neuen Arbeitgeberin, dann macht ſie mit Recht ihre„Vorgängerin“ ver⸗ antwortlich. Wenn das ausgefertigte Zeugnis eine Täuſchung darſtellt, dann iſt ſie der Getäuſchten ſogar ſchadenerſatzpflichtig. Meiſt hilft ſich nun die kluge Hausfrau nach dem Rezept„Du ſollſt nur ſagen, was wahr iſt, aber du brauchſt nicht * 1* SC * alles zu ſagen was wahr iſt“. Aber es kann vor⸗ kommen, daß betrübliche Entdeckungen nach der Aus⸗ ſtellung des Zeugniſſes das Gewiſſen der Hausfran beunruhigen. Der Arbeitsrichter Dr. Anthes vertritt im„Deut⸗ ſchen Arbeitsrecht“, Dezember 1933, die Auffaſſung, daß in ſolchen Fällen ein Recht beſteht, von dem Ar⸗ beitnehmer das Zeugnis zurückzuverlangen. Manch⸗ mal ſchon deshalb, weil das Zeugnis ſozuſagen durch argliſtige Täuſchung erſchwindelt worden iſt. Hat die Hausfrau bewußt im Zeugnis Angaben gemacht, die ſie nicht vertreten kann, und kommt ſie nachträg⸗ lich die Reue an, ſo hat ſie freilich keine Hand⸗ habe gegenüber der früheren Angeſtellten, ſondern wird dem Schickſal ſeinen Lauf laſſen müſſen. Die erſten Frühjahrsſtoffe Ein erſter Ueberblick über die Stoffmuſterungen in den internationalen Modezentren ergibt, daß die Modefarbe für Kleiderſtoffe für die Frau grün in allen Schattierungen und vor allem moosgrün ſein wird. Von Paris und Amerika wird für das Frühjahr„alles in weiß“ propagiert, während London auf dem Schwarz⸗Weiß⸗Muſter beſtehen bleibt.— Für Herrenſtoffe bleibt eine vielfarbige Muſterung in Mode. Die ſchottiſchen Stoff⸗ fabrikanten bringen wiederum einen Wollſtoff auf den Markt, der Daunen verwendet und dadurch eine beſondere Vielfarbigkeit und vor allem Griffig⸗ keit erhält. ken, abtropfen laſſen, mit Zucker und Zimt beſtreuen. Pie faaa Aanaaa 7 Herde und Oeſen D 2 Spezielgeschöft für erstklessige Damenkleidung 0 Nł. 0 Hilde Wole Harmonie von der Herdfabrik 68 ANTON WEBER, Ettlingen, kauf. Sie billigst im Fabriklager K. Rudolf, Mannheim, C 4,8 führf Nasken von der eintachsten bis zur elegantesten Ausfühtung. 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Auch hier wird das ſtarke unterirdiſche Rol⸗ en, von dem der Erdſtoß begleitet war, hervorge⸗ Suten. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es ſich 90 ein lokal ziemlich begrenztes Erd⸗ eben handelte. Badiſche Gemeindefrage * Weinheim, 17. Januar. Die Bürgermei⸗ —35 des Amtsbezirks Weinheim verſam⸗ Balten ſich hier zu einer Bezirkstagung des 8 adiſchen Gemeindetages. Als Vertreter K Staatsauſſichtsbehörde war Regierungsrat Dr. Nempter erſchienen. Im Mittelpunkt der Ver⸗ ſammlung ſtand ein Vortrag über das Reichserbhof⸗ deles· Landesökonomierat Dr. Krumms⸗Laden⸗ urg behandelte in ſeinem Vortrag die Beſtimmun⸗ gen des Reichserbhofgeſetzes ſowie die bis jetzt dazu ergangenen Ausführungs⸗ und Uebergangsbeſtim⸗ mungen. An den Vortrag ſchloß ſich die eigentliche ezirksverſammlung an, in der kommiſſariſcher ürgermeiſter Linſin⸗Heddesheim mitteilte, daß er vom Borſitzenden des Badiſchen Gemeindetages zum Bezirksführer ernannt worden ſei. Zum ſtell⸗ vertretenden Bezirksführer wurde Bürgermeiſter 0 hret⸗Hemsbach ernannt. Der Bezirksführer be⸗ te in längeren Ausführungen die Aufgaben des Bürgermeiſters im nationalſozialiſtiſchen Staat. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden u. a. die Fragen der Bewilligung von Reichszuſchüſſen für gefltandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten und der Neu⸗ eſtaltung des Allmendrechtes behandelt. Brief aus Schwetzingen G Schwetzingen, 17. Jan. Aus der letzten Ge⸗ weinderatsſitzung iſt zu berichten: Zur Schätzung des in die Bauplatzumlegung im Gebiet ͤſtlich der Bahn eingeworfenen Geländes und der bſtbäume wurde eine Kommiſſion beſtimmt.— Die auf dem Gelände der früheren Kunſtſeidefabrik und des früheren Holzhofes neu geſchaffenen 48 Klein⸗ gärten wurden vergeben.— Die„Allgemeinen Grundſätze“ vom 20. Juli 1909 über den Beizüg der Angrenzer zu den in Paragraph 22 HOrtsſtraßenge⸗ ſetz genannten Koſten der Herſtellung neuer Orts⸗ ſtraßen in der Stadtgemeinde Schwetzingen wurden hinſichtlich des Beizugs der Eckgrundſtücke zu den Straßenkoſten mit Wirkung vom Zeitpunkt der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes geändert.— Der neu aufgeſtellten ortspolizeilichen Vorſchrift„Wochen⸗ und Obſtmarktordnung der Stadtgemeinde Schwet⸗ zingen“ wurde Zuſtimmung erteilt. Wegen Neu⸗ feſtſetzung der Platzgelder für den Wochen⸗ und Obſt⸗ markt wird die erforderliche Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes eingeholt. leude Weinheim, 16. Jan. In der vollbeſetzten„Mül⸗ er Feſthalle“ ſand unter der zielbewußten Lei⸗ * von Muſikdirektor Victor Dinand⸗Mannheim, 928 im letzten Herbſt bereits vorgeſehene Konzert Lä dinavereins ſtatt, deſſen Programm den vater⸗ n iſchen Gedanken trug. Zur Durchführung dieſes —— hatte man ſich der Mitwirkung der Weuferwehrkapelle unter der Stabführung ihres kuſikmeiſters Peter Heſſe verſichert, welche die Dar⸗ ke n mit dem Lieblingsmarſch des Reichskanz⸗ F Adolf Hitler, dem„Badonwiller Marſch, von mit großem Erfolg einleitete. Im Laufe des ends hielt Prof. Emil Maenner die im Mittel⸗ nkt ſtehende, formvollendete Anſprache„Gedenken n toten Kameraden“. Redner ſchloß in dieſes 905 enken außer den grauen Kolonnen des Weltkrie⸗ auch die braunen Kämpfer der nationalen Er⸗ ebung ein. In L. Odenheim, 16. Jan. In der Generalverſamm⸗ 10——*3 und Militärvereins wurden die eder Altbürgermeiſter Theodor Scheuring, 1 9 Joſef Weidemann, Tünchermeiſter Xaver i nther, Landwirt Wendelin Kober, der einzige ——— noch lebende Altveteran von 1870/71, Wagner⸗ —— Franz Wüſt, und Landwirt Emil Ferſching er mehr als 50jährige Vereinszugehörigkeit, zu ibrenmitgliedern ernannt. Auch Dr. Hepp wurde führ Auszeichnung zuteil.— In der vom Vereins⸗ 4— 5 Faulhaber geleiteten Verſammlung wurde be⸗ —— eine neue Vereinsfahne zu beſchaffen. Der —0 Karl Fröhlich erſtattete Kaſſenbericht, und der 0 Jakob Greth gegebene Tätigkeitsbericht ergaben u befriedigendes Bild. 6 50heinöd, 15. Jan. Innerhalb weniger Wochen 5 e bei dem Schmiedemeiſter Ludwig Heintz at dritten Mal eingebrochen. Diesmal ſuchten die ſte 05 ihre Beute an den Kohlenvorräten, nachdem von 10 Türen aufgebrochen hatten. Bis jetzt ſehlt nen noch jede Spur. —— Gei 406 Fchuute und zur. Nlleg PEEIUIRINC2. 5—— üdwe 23 — 20 . * 92 deut Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — — ————ů Ere Wetterſtürze auf dem Schwarzwald Ro. Triberg, 17. Jan. Der bisherige ziemlich gleichmäßige und ruhige Verlauf des Winters hatte ſchon bald Zweiſel auf⸗ kommen laſſen, ob ohne deren Exiſtenz ja Richard Wagner nicht deren Weichen vor dem Wonnemond hätte be⸗ und ver⸗ tonen können, im alten Zuſchnitt auf dem Schwarz⸗ wald möglich wären. Es ging alles ſo geruhſam, ſo ohne Wellenbildung im Wetter oͤahin, Die Januar⸗ mitte hat gelehrt, daß das Toben der Gewal⸗ ten noch ungebrochen ſein kann, wenn ſie wollen. Binnen kürzeſter Friſt hat ein mehrmaliges Um⸗ ſchlagen des Wetters ein derart lebhaftes Auf und Ab in der Witterung gebracht, daß man ein wenig aus der Ruhe der Beſchaulichkeit geriſſen wurde. Freitag morgen ging es los. Warme Luftmaſſen drangen aus größerer Höhe durch und zerſtreuten das noch am Mittwoch— Donnerstag herrliche win⸗ terliche Waldbild. Das Schlimmſte war der Freitag⸗ mittag, wo ſelbſt in den Hochlagen der Nullpunkt er⸗ reicht und in Mittelhöhen ſechs bis ſieben Grad Wärme verzeichnet wurden. Böſes Zeichen für den Winterſport, der an vier Stellen die Schibezirks⸗ wettläufe zu bringen hatte. Lange Geſichter, trübe Mienen, daß ausgerechnet zum Wochenende Na ja, das iſt ja eben ſo. Man ging alſo guten Mutes an die Sache, und ſiehe da, die erſte Gewalt des Wetters war gebrochen, als es Samstagmorgen wurde. gehört, und in den Lagen über 900 Meter hatte ſogar Neuſchnee die regennaſſe Schneelandſchaft wieder aufgefriſcht und den Winterwald wieder neu einge⸗ kleidet. Frau Holle hatte ihren Kammerunter⸗ offizier angewieſen Noch beſſer wurde es Samstagabend, als die Wolkenbänke zerriſſen und über den Fackelzügen zu überhaupt noch Winterſtürme, Die Nachttemperaturen waren wieder um drei bis vier Grad zurück, der Regen hatte auf⸗ den Denkmälern an den Wettlauſplätzen der Ster⸗ nenhimmel ſeine Lichter entzündete. Es wurde klar und darum wieder kalt. Es fror der Neuſchnee trocken, allerdings der feuchte Altſchnee nicht ganz tragfähig durch, aber es ward doch recht. Der Sonntagvormittag lachte mit Sonne ſogar in das Land und hatte ſelbſt in Mittellagen drei bis vier Grad Kälte. Die Läufe waren gerettet und erfreu⸗ ten ſich ordentlicher Bedingungen. Und dann kam wieder das Aber, der nächſte Umſchlag. Der Nach⸗ mittag des Sonntag war wieder die Herrſchaft eines neuen Wetterſturzes, der Regenböen über das Ge⸗ birge jagte und die Schiſpringer auf Hundseck, in Schonach, Neuſtadt und Todtnau beengte. Aber man machte ſich nichts daraus, auch“ die Zuſchauer nicht, die ſich z. B. am Hochfirſt trotz der Näſſe von. oben aus Begeiſterung für die ſtilſchönen Sprünge von 47 Metern die Kehle mit Schi⸗Heil trocken ſchrien. So ging der Sonntag regneriſch ſchlafen. Und der Montag war abermals ein Rückſchlag zur Abküh⸗ lung, ſo daß gleichzeitig von Südweſten gepeitſcht, ſchwere Schneeſtürme über die Gebirge fegten, die in den Hochlagen, wo ohnehin ein ſtarker Zuwachs an Schnee ſich eingeſtellt hatte, die Schneehöhen weiter wuchſen. Das pfiff, heulte und tobte nur ſo, es war echter Winterſturm. Dieſe auffällig raſche Wechſel, Hinauf und Hinab, Regen, Neuſchnee, Regen, Neuſchnee, alles innerhalb dreier Tage ein Wechſel von wohl einem halben Dutzendmal, machte dieſe Janua rmitte meteoro⸗ logiſch zum Träger einer förmlichen Serie von Wetterſtürzen, die kennzeichnend für den Wet⸗ terablauf ſein wird. Der Neuſchnee der Hochlagen iſt ſehr erwünſcht, denn man ſteht direkt vor der Schwarswald⸗ meiſterſchaft, die am 20. und 21. Januar am Feldberg ausgetragen wird. —————— PP̃ ¶¶Q¶¶¶¶ Nachbargebiete Auf einer Eisſcholle abgetrieben * Hirſchhorn a.., 17. Jan. Ein aufregender Vorfall ereignete ſich hier am Neckar, als ſich einige Knaben auf dem Eiſe zu ſchaffen machten. Plötzlich löſte ſich eine große Eis⸗ ſcholle und trieb mit dem Sjährigen Sohn des Maurers Walter neckarabwärts. Da kein Nachen zur Stelle war, konnte dem Jungen zunächſt keine Hilfe gebracht werden. Erſt Arbeiter des nahen Steinbruchs konnten den Jungen retten, indem ſie ihm ein Seil zuwarfen und dann ans Ufer zogen. Reichshilfe für Wohlfahrtslaſten * Ludwigshaſen a. Rh., 17. Jan. Aus dem für Bayern bereitgeſtellten Anteil der Reichshilfe für Wohlfahrtslaſten treffen auf die Pfalz rund 719000 Mk. gegenüber 715000 Mk. im Dezember v. J. Ludwigshafen erhält für die zu betreuenden Wohlfahrtserwerbsloſen 175.700 Mk., Kaiſerslautern 153 600 Mk., Frankenthal 91 500 Mk., Kuſel 56 100 Mk., Landſtuhl 49 100 Mk., Speyer 57 500., Pirma⸗ ſens 48 600 Mk., Landau 5700 Mk., Neuſtadt 20 500 Mk., Zweibrücken 29 800 Mk., Waldmohr 11 300 Mk., Rockenhauſen 11900 Mk., Germersheim 7800 Mk. Kirchheimbolanden 3900 Mk., Bergzabern 3200 Mk. Branodſtiſter in Grünſtadt am Werk * Grünſtadt, 17. Jan. In der Nacht zum Diens⸗ tag brach in den Feldſcheunen der Witwe Wilhelm Michel Feuer aus, das ſich ungeheuer raſch aus⸗ dehnte. Innerhalb einer Stunde waren die Scheu⸗ nen vollſtändig ausgebrannt. Die in den Scheunen untergebrachten Strohvorräte ſowie die landwirtſchaftlichen Maſchinen fielen den Flammen zum Opfer. Kurz vor Ausbruch des Brandes wurde auf dem Anweſen des Dachdecker⸗ meiſter Bahrdt ein Brand entdeckt, doch konnte dieſes Feuer noch im Entſtehen erſtickt werden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß Branöſtiftung vorliegt. Polizei und Gendarmerie haben die Unter⸗ ſuchung aufgenommen. * Grünſtadt, 16. Jan. Der hieſige Rechtsanwalt Juſtizrat Sinsheimer wurde von der Mannhei⸗ mer Polizei in Schutzhaft genommen.— Durch die hieſige Gendarmerie wurde der 17jährige Robert Zengerle aus Quirnheim feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Der junge Mann ſoll ſich an Kindern vergangen haben. * Schweigen, Bez. Bergzabern, 17. Jan. Wie be⸗ kannt wird, ſollen nach der Fertigſtellung der Fort⸗ arbeiten im Elſaß die noch drüben beſchäftigten deutſchen Arbeiter ſämtlich entlaſſen werden, auch die langjährigen Facharbeiter, die ſchon 10, 20 und 30 Jahre drüben arbeiten. Zu erklären wäre dieſe Maßnahme nur durch die zunehmende Arbeitsloſigkeit in Frankreich. * Mainz, 17. Jan. Der 27ꝙ Jahre alte Gärtner Joſeph Bräuer aus Köln und der 30 Jahre alte Schloſſer Heinrich Schönfeld aus Düſſeldorf, beide ſchon häufig vorbeſtraft, hatten im Frühjahr des vorigen Jahres in Worms, Grünſtadt und Franken⸗ thal teils durch Einbrüche, teils auf der Straße, un⸗ gefähr 60 Fahrräder geſtohlen. Sie hatten ſich geſtern vor der 1. Großen Strafkammer zu verantworten. Der rückfällige Bräuer wurde zu vier Jahren Zucht⸗ haus, Schönfeld zu vier Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. mſchauß 7. Seite/ Nummer 27 Eine großherzige Tat * Neuſtadt a. d. Hdt., 17. Jan. Die„NSg3⸗Rhein⸗ front“ meldet: Im Sitzungsſaal des Gauhauſes in Neuſtadt fand eine Tagung der ſämtlichen höheren Führer der PO, SͤA und SS ſtatt, bei der der ſtell⸗ vertretende Gauleiter Leyſer bekanntgab: Gauleiter Bürckel hat für den geſamten Rein⸗ ertrag,„der ſich aus ſeinem Anteil aus dem NS3⸗ Verlag ergibt, wie folgt verfügt: Der geſamte auf meinen Anteil treffende Rein⸗ erlös aus der NSz und den damit zuſammenhängen⸗ den Verlagen wird ab heute von einem Kuratorium, an deſſen Spitze Pg. Leyſer ſteht, voll und ganz im Sinne des deutſchen Sozialismus verwaltet. Im be⸗ ſonderen iſt entſprechend der gegenwärtigen politi⸗ ſchen Lage des Betriebes feſtgelegt: 1. Täglich werden der VSSH 50 Mk. überwieſen. 2. Die Gliederungen der Partei(PO, Ss und SA uſw.) erhalten monatlich insgeſamt 3000 Mk.(An dieſer Ausgabe iſt der Geſamtbetrieb beteiligt.) 3. Der Gauleiter verfügt monatlich über 1500 Mk., die für Fälle dringender ſozialer Not innerhalb des Gaugebietes verwandt werden. Die hierfür not⸗ wendige Abrechnung tätigt der Direktor der Bezirks⸗ ſparkaſſe Neuſtadt a. d. H. Verantwortlich iſt Pg. Leyſer. 4. Der nach Abzug dieſer Beträge ldies ſind ins⸗ geſamt 68 000 Mk.) verbleibende Reſt wird nach einem feſtgelegten Schlüſſel: a) als Gewinnbeteiligung in einer prozentualen Höhe, die ſich nach der Höhe des Reſtgewinnes rich⸗ tet, zu Weihnachten an die Belegſchaft verteilt, wäh⸗ rend b) der andere verbleibende Teil an Notleidende des Gaues um die gleiche Zeit verteilt wird. Dieſer bedeutſame Entſchluß des Gauleiters wurde von den anweſenden Führern des Gaues mit großem Beifall aufgenommen. Es liegt auf der Linie des deutſchen Sozialismus, die er ſeit den erſten Tagen ſeines Wirkens in der Pfalz einge⸗ nommen hat und der er auch treu bleiben wird. Dies iſt nicht der erſte Beweis, daß er ſeinen Worten nun Taten folgen läßt. Und gerade er, der für den Auf⸗ bau der Zeitung gekämpft und Not erlitten hat, hätte gewiß ſogar ein Recht, anders zu denken und zu han⸗ deln. Aber er iſt der Sozialiſt, der am tapferſten den nationalſozialiſtiſchen Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ herausſtellt und von dem hohen Standpunkt ausgeht, daß er Beiſpiel ſein und Bei⸗ ſpiele ſchaffen müſſe. Auch durch dieſe Tat hat ex es bewieſen und er iſt uns Vorbild und wird uns immer 1 Vorbild ſein! * Karlsruhe, 17. Jan. In der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe hat die ordentliche Mitglie⸗ derverſammlung und wiſſenſchaftliche Tagung der Geſellſchaft für Zeitmeßkunde und Uhrentechnik e.., Sitz Berlin ſtattgefunden. Aus allen deutſchen Ländern waren hierzu Abord⸗ nungen erſchienen. Die Tagesordnung wies in ihren Hauptpunkten überwiegend wiſſenſchaftlichen Eharakter auf. In ſeinen Begrüßungsworten ging der Vorſitzende der Geſellſchaft, Direktor Kames⸗ Berlin, auf die ſeit der letzten Tagung erfolgte Um⸗ wälzung ein, wobei er hervorhob, daß jetzt eine neue Grundlage für die Arbeitsmöglichkeit geſchaffen worden ſei. Deutſchland ſei bisher der Lieferant der Welt für Großuhren, geweſen, wie es die Schweiz für Taſchenuhren war. Um dieſe Stel⸗ dienſtbar gemacht werden. Mit dem Grundſatz„Bil⸗ nicht aber dem Volksgenoſſen Arbeit verſchafft wer⸗ den. Wir könnten nur Arbeit ſchaffen, wenn wir da⸗ auf der Welt wieder Geltung erhielten.— Prof. Schlötzer von der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe überbrachte die Grüße des Rektor Kluge und ſeines Kanzlers. Anſchließend gab Direktor Kames das Ergeb⸗ nis des 3. Wiſſenſchaftlichen Preisaus⸗ ſchreibens der Geſellſchaft bekannt. Erſter Preisträger wurde Prof. Gittinger⸗Schwenningen mit einer Arbeit über„Vorſchläge zur Einführung der Evolventenverzahnung in der Uhrmacherei“. Hierauf nahmen die Obmänner der einzelnen Fachausſchüſſe das Wort, um zu den Ergebniſſen ihrer Arbeiten zu ſprechen. Direktor Kames eröffnete dann die lange Reihe der wiſſenſchaftlichen Referate mit einem hiſtoriſchen Rückblick auf die Entſtehung und erſtmalige Verwen⸗ dung der Zugfeder als Hilfsmittel der Zeitmeſſung. Dem Schloſſermeiſter Hänlein in Nürnberg bleibe der Ruhm, die erſte verwendͤbare Taſchenuhr erfun⸗ den zu haben(1570). Die erſte Zugfeder jedoch ſondern ſei zum erſten ſtamme nicht von Hänlein, Mal in der gotiſchen Uhr Philipps lung zu halten, müſſe die Wiſſenſchaft der Technik liger als der andere“ könne wohl der Maſchine, für ſorgen, daß die deutſchen Qualitätserzeugniſſe, Ehmer · ——— Wiſſenſchaftler der Zeitmeſſung Die Geſellſchaft für Seitmeßlunde und Ahrentechnik tagte in Karlsruhe Burgund im Jahre 1400 zur Verwendung gekom⸗ men. Die Haupterforderniſſe für eine gute Zugfeder, das Schmerzenskind der Uhrmacherei, ſeien: Abgabe eines abſolut gleichmäßigen Antriebs; Maximum an Kraftleiſtung neben beſter äußerer Ausführung und Ausſchluß jeder Bruchgefahr. Anſchließend erläuterte Herr Hachenberger an Hand eines anſchaulichen Films die Fabrika⸗ tion des Federbandſtahls. Den Nichtfach⸗ mann überraſchte es zu hören, daß der Federband⸗ ſtahl infolge ſeiner ſchwierigen Verarbeitung 0 teuer iſt, daß ein Kilogramm Feingold billiger iſt, wie ein Kilogramm Federſtahl. Ueber die Fabrika⸗ tion der Zugfeder hielt Herr Vornfett von der Junghans.⸗G. einen auſſchlußreichen Vortrag, während Herr Bley über die Erfahrungen mit Zugfedern ſprach. Zum Schluß berichtete Profeſſor Dr. Schlötzer über die Ergebniſſe, die die Prüfung ſerienmäßig hergeſtellter Uhren in der hieſigen Prü⸗ fungsanſtalt gezeigt hatte. Eine neue Erfindung, die Zeitwaage, erörterte Ingenieur Straumann. Mit dieſer Vorrichtung iſt es möglich, die Beobachtung des Ganges der Uh⸗ ren, die bisher tagelange Beobachtung erfordect hatte, in wenigen Minuten durchzuführen. Eine Reihe kürzerer Berichte ſchloß die Tagung; ſo ſprach Profeſſor Dr. Schuler über die neuen Maßergebniſſe, die er mit dem Ausgleichspen⸗ del, den er mit Unterſtützung der Geſellſchaft für Zeitmeßkunde gebaut hat, erhalten hatte. An Stelle des verhinderten Prof. Dr. Rock verlas Dr. Bal⸗ tzer deſſen Referat über Kurzpendel⸗Chro⸗ nometergang, der ſich dann auch über Gana⸗ ergebniſſe von Ato⸗ und Synchron⸗Uh' ren verbreitete. Hauptſchriftleiter Fans Alfred Merßnen Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Volitik: Hans Alfred Meißner⸗ Handelsten: Kurt Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Lokaler Teil: Richard Schönfelder⸗Srort: Willb Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gexicht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel.- Anzeigen und oeſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Fande, zämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere. Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 des Guten von Für unverlangte Beitäge teine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporſe 2 S zwölfſtelligen Zahlen macht er auf Zuruf und, wie zeugs bedienen. Die Kirche kennt viele Tauſende von ſchon richtig: das Hochwaſſer ging zurück grade in 8. Seite /Nummer 27 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ———— „eittwoch, 17. Januar 1934 Veumischtes — Bei der ſtädtiſchen Steuerkaſſe in Fraukfurt am Main iſt ein Mann beſchäftigt, der wie kaum ein anderer in ganz Deutſchland Herr über die Welt der Zahlen iſt. Wenn gewöhnliche Sterbliche Zahlen von mehr als zwei Stellen miteinander addieren oder gar multiplizieren wollen, dann greifen wir der Einfachheit halber zu Schreibwerkzeugen und üben den Vorgang aus, wie wir es in der Schule gelernt haben. Das hat Herr Willy Keßler, der Mann an der Frankfurter Steuerkaſſe, nicht nötig. Mit Zahlen geht er um wie ein geſchickter Jongleur mit den Objekten ſeiner Geſchicklichkeit. Man hat ihn auf die Probe geſtellt; nie hat er verſagt, nie hat er ſich geirrt. Man ſtellte ihm die Aufgabe, die beiden Zif⸗ fern 7 364576 und 8 476 392 miteinander zu multi⸗ plizieren. Nach genau ſechs Minuten verkündete er das Reſultat: 62 594 560 929 792. Bitte, kontrollieren Sie das Reſultat. Achten Sie darauf, ob Sie mit den üblichen Hilfsmitteln weniger als ſechs Minuten brauchen. Wenn Sie ein anderes Reſultat erzielen, dann müſſen Sie ſchon noch einmal nachrechnen. Der Irrtum liegt dann ſicher allein auf Ihrer Seite. Für die Multiplikation einer ſiebenſtelligen Ziffer braucht Keßler rund ſechs bis acht Minuten, für kleinere Ziffern entſprechend weniger. Während für die Mul⸗ tiplikation zweier fremder Ziffern die ſieben Stellen die oberſte Grenze ſind, errechnet er ébenfalls in ſechs bis acht Minuten das Quadrat von acht⸗ und neunſtelligen Zahlen. Aoditionen von zehn⸗ bis geſagt, immer ohne ſich einmal zu irren. Keßler kennt ſämtliche Geſchichtszahlen auswendig aus dem Alter⸗ tum bis zum Jahre 1800. Man braucht ihm nur ein geſchichtliches Ereignis zu nennen, die Regierungs⸗ zeit eines Fürſten, Dauer eines Krieges, immer dient er, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, mit der entſprechenden Zahl. Rund 6000 Zahlen ſind es, die er ſtets bereit hat. Eine weitere Fähigkeit iſt die Berechnung eines jeden Wochentags vom Jahre 1 bis 2000, ein Zeit⸗ raum, der 730 487 Tage umfaßt. Dieſe Berechnung vollzieht ſich in Sekundengeſchwindigkeit. Aber das iſt noch nicht alles. Er kennt die rund 8000 Fußball⸗ ergebniſſe der Verbandsſpiele der ſüddeutſchen Be⸗ zirksliga und der Kreisliga auswendig, genau nach Tag, Ergebnis und Platz, auf dem das Spiel aus⸗ getragen wurde. Er iſt jetzt dabei, eine genaue Ta⸗ belle dieſer Spiele zuſammenzuſtellen. Ebenſo kennt er ſämtliche Ringkampfkonkurrenzen in Frankfurt ſeit dem Jahre 1924 mit genauer Angabe von Zeit des Kampfes, Griff und Ergebnis der Paarungen. Schließlich kann er ſämtliche Straßen und Plätze von Frankfurt namentlich angeben, desgleichen, wie ſich der Straßenbahnwagen⸗Park mit ſeinen 980 Wa⸗ gen mit den einzelnen Wagen auf die einzelnen Be⸗ triebsbahnhöfe verteilt. Wenn einmal ein Frank⸗ furter die Kontonummer ſeines Steuerkontos ver⸗ geſſen hat, braucht er nur den kleinen Beamten der Steuerkaſſe zu fragen, er kennt jede Nummer, die zu jedem Namen gehört. Kein Zweifel, es iſt ge⸗ radezu ſtaunenswert, was der Mann auf dem Ge⸗ biet der Zahlen— nebenbei bemerkt: er kennt auch die ganze lateiniſche und griechiſche Grammatik aus⸗ wendig— alles leiſtek. Dabei wird aber der hoch⸗ aufgeſchoſſene, überſenſible junge Mann in ſeinem Leben kaum etwas anderes werden als das, was er heute und ſchon ſeit Jahren iſt, ein kleiner Unter⸗ beamter. Er hat nämlich nicht den Mut, eine Prü⸗ fung zu machen, die ihn zum Aufrücken befähigt. Die Zahlen halten ſein ganzes Denken ſo gefangen, daß er etwas anderes gar nicht beginnen kann. So iſt die ganz außerordentliche Gabe ein Geſchenk, das dem Mann weniger zum Segen als zum Verhäng⸗ nis zu werden ſcheint. Das Mädchen auf der Geiſlerſtraße ROMAN VoN HANS HEINRICH 2 Paſtor Decker lächelt leiſe. „Gott kann Wunder tun. Und er kann ſich, um ſie zu tun, auch eines ſchwachen menſchlichen Werk⸗ Ereigniſſen, die allen Naturgeſetzen Hohn ſprechen und daher von uns gläubig als Offenbarungen der Macht Gottes aufgenommen werden. Aber glauben Sie mir, niemand iſt zweifelnder in bezug auf Wun⸗ der als grade wir. Die Unterſuchungen, die in ſol⸗ chen Fällen angeſtellt werden, ſind ſtreng und lang⸗ wierig. Und in den meiſten Fällen. wo das Volk von einem Wunder ſpricht, wo ſelbſt namhafte und andersgläubige Gelehrte und Forſcher vor einem Rätſel ſtehen, erkennt die Kirche das betreffende merkwürdige Ereignis nicht als ein Wunder an.“ „Und.. in dieſem Falle?“ Das leiſe Lächeln um Paſtor Deckers Mund ver⸗ tieft ſich.„Nein, mein junger Freund, in dieſem Falle iſt von einem Wunder nicht zu reden. Es iſt dem Augenblick, als damals Maria Terbooven oben auf dem Damm ihr Lied an die Mutter Gottes ſang. Es iſt auch verſtändlich, daß dieſes Zuſammentreffen bei unſeren Leuten einen großen Eindruck hinterließ. Aber von einem„Wunder“ kann hier keine Rede ſein. Sehen Sie, das iſt einer der vielen Fälle, wo das Volk von einem Wunder ſpricht und die doch nicht einmal von der Kirche einer Unterſuchung wert er⸗ achtet werden.“ „Aber die Leute glauben trotzdem, daß Maria Ter⸗ booven Wunder wirken kann“, ſagt Franz hart⸗ näckig. as Lächeln weicht aus Paſtor Deckers Zügen. „Maria Terbooven ſelber glaubt nicht daran“, ſagt er ernſt.„Ich kenne ſie, ſeitdem ſie noch als kleines Mädchen zu mir kam zum Kommunionsunterricht. Sie iſt ein liebes, gutes urd frommes Mädchen, auch Comocliæ um Flaggoclięę, Medscn 1000 Matrosen hopsen auf dem Achterdeck So etwas hatte die britiſche Marine noch niemals erlebt, trotzdem ſie anerkanntermaßen ſeit Drakes Zeiten viel erlebt hat. Aber daß 1000 Matroſen eines britiſchen Flaggſchiffes aufs Achterdeck kom⸗ mandiert werden, um unter Führung eines Offiziers zuſammen Sprünge auszuführen, die Tanzakrobaten alle Ehre gemacht hätten, das war wirklich noch nie⸗ mals vorgekommen. Anm letzten Freitag fuhr die britiſche Atlanti⸗ ſche Heimatflotte aus, um ihre Frühjahrs⸗ übungen zu abſolvieren. Sie ſtand unter Kommando des Admirals Sir William Boyle, deſſen Flaggſchiff das 35 900 Tonnen große Schlachtſchiff „Nelſon“ war. Als die„Nelſon“ verſuchte, aus dem Hafen von Portsmouth zu kommen, lief ſie am Ausgang des Hafens auf die Hamilton Sandbank. Trotzdem ſofort Kommando gegeben wurde„Volle Kraft rückwärts“ rührte ſich der Schlachtſchiffrieſe nicht. Schlepper kamen ſofort zur Hilfe, aber trotz der vereinigten Bemühung von fünf ihrer Stärkſten und der Maſchinen des Schlachtſchiffes ſaß die„Nel⸗ ſon“ feſt wie in Stein gebettet. Jetzt war guter Rat teuer. Geniale Köpfe wurden an Bord der Nelſon geſucht, deren neuartige Ideen den Rieſen wieder in ſein heimatliches Element zu⸗ rüführen ſollten. Gerade kam eine FFlottille von Zerſtörern aus dem Hafen. Sie wurde angehalten und erhielt das Kommando mit äußerſter Kraft hin⸗ tereinander an ihrem Flaggſchiff vorbeizufahren. Denn, ſo ſagte der Mann, der dieſe Idee zur Flott⸗ machung hatte, der hohe Wellengang, der ver⸗ urſacht wird, wenn die Flottille mit äußerſter Ma⸗ ſchinenkraft vorbeiſchießt, könnte die Nelſon flott machen. Leider war das einzige Ergebnis dieſes Manövers, daß die Floßbrücke von Gosport in die Brüche ging und die kleineren im Haſen lie⸗ genden Schiffe in Gefahr gerieten, an die Hafen⸗ anlagen geſchleudert zu werden. Die Nelſon ſelbſt wurde zwar ſo herumgeworfen, daß der auf Grund geratene Bug auf der Sanoͤbank herumſchwenkte, bis er direkt auf die Hafenmündung gerichtet war, aber flott kam ſie nicht. Jetzt wurden alle verfügbaren Mannſchaften, etwa 1000, auf das Achterdeck kommandiert. Hier mußten ſie ſich reihenweiſe aufſtellen, und der Offizier, in deſſen Kopf die neue Flottmachungsidee geboren worden war, kommandierte„Springenl. Man hoffte, daß dieſe Sprünge das Schiff ſo erſchüt⸗ tern würden, daß es den mit voller Kraft arbeitenden Maſchinen und den Schleppern gelingen würde, es nunmehr flott zu bekommen. Leider führte auch dieſe Idee zu keinem Erfolg. Man entſchloß ſich nun, das Schiff teilweiſe zu entladen. Leichter kamen längsſeits ſowie ein Tankſchiff, das den Oelbrennſtoff übernahm. Man begann ne große 16⸗Zoll⸗Munition auszuladen. Dann ſtellte es ſich heraus, daß trotz der ſtarken Er⸗ leichterung das Schiff ſich nicht bewegen wollte. Man ſetzte die letzte Hoffnung auf die Flut. Sieben Stunden arbeitete die Mannſchaft des Schlachtſchiffes und die der Leichter fieberhaft, um möglichſt viel von der Ladung von Bord zu be⸗ kommen. Derweil waren Bagger damit beſchäftigt, den Sand unter dem Bug des Schiffes fortzukratzen. Um halb ſechs war alles ſo weit, um einen letzten Verſuch zu machen. Von ihm hing es ab, ob eine der größten ſchwimmenden Feſtungen Englands im Wert von 30 Millionen Mark gerettet werden konnte. Der Hafen war ſchwarz voll Menſchen, die mit atemloſer Spannung das Schiff beobachteten, als das Signal zum letzten Verſuch gegeben wurde. Volle Kraft rückwärts arbeiteten die Maſchinen des Rieſenſchiffes, und alle Schlepper zogen mit jedem Bruchteil Kraft, das ihre Maſchinen überhaupt her⸗ geben konnten. Und dann erſcholl vom Land her ein Ruf„Sie bewegt ſich“. Die Menge nahm den Ruf auf, die Mannſchaften und Offiziere des Schiffes riefen Hurra. Es fand ein allgemeines Beglückwünſchen Cuumuenuiotungen i Kalrfααen Die Küſte von Südkalifornien wurde von einem Orkeu heimgeſucht, der furchtbore Verwüſtungen anrichtete. Durch die einſtürzenden Häuſer kamen nicht weniger als 32 erſonen ums Leben. Unſer Bild zeigt die Zerſtörungen in Monroſe, einer Vorſtadt von Los Angeles. ſtatt, als die Nelſon wieder ſicher an ihrem Pier feſt⸗ gemacht worden war. Die Hälfte der ſpringenden Mannſchaft erhielt Landurlaub und in Portsmouth herrſchte Karnevalſtimmung. Die ganze Bevölkeruns feierte in dieſer Nacht zuſammen mit den Mann⸗ ſchaften die Rettung des Flaggſchiffes. — Im Hauſe Habsburg ſcheint ſich wieder eine jener Liebesgeſchichten zu entſpinnen, an denen die⸗ ſes Herrſcherhaus nie arm geweſen iſt. Diesmal iſt das„Opfer“ einer Herzensverwicklung Erzherzog Karl aus der Toskaniſchen Linie, ein Sohn des Erz⸗ herzogs Leopold⸗Salvator. Beſſer bekannt als eriſt ſein Bruder Anton, der 1931 Jlena von Rumänien heiratete. War die Ehe des Erzherzogs Anton noch ſtandesgemäß, ſo will anſcheinend Karl ganz und gar aus der Reihe tanzen. Denn ſeine Braut iſt die Toch⸗ ter eines Gutsbeſitzers. Den Namen verſchweigt man vorerſt noch, wohl in der Hoffnung, daß es leichter ſei, die Sache zum Vergeſſen zu bringen, wenn man nicht zuviel davon ſpricht. Wie immer, wenn eine Bürgerliche in die Reihe der Habsburger eintreten ſoll, herrſcht eine erhebliche Aufregung in den ver⸗ ſchiedenen Haupt⸗ und Seitenlinien. Hätte man Karl immer ſchön in Wien in ſeiner kleinen Wohnung an der Argentinierſtraße gelaſſen, wäre man nie in dieſe Sorgen gekommen. Aber der Bruder Anton lud Karl mehrfach nach Moedling ein, und war ſomit ſelbſt ſchuld daran, daß Karl des Nachbars Töchter⸗ lein kennen und lieben lernte. So überraſchte der Erzherzog Karl mit der ganzen Würde ſeiner 23 Jahre vor einigen Tagen ſeinen Bruder mit der Nachricht, er gedenke eine Gutsbeſitzerstochter zu hei⸗ raten. Man verſuchte ſofort unter Einſatz der ganzen Verwandtſchaft dem Erzherzog die Braut und die Hei⸗ rat auszureden. Ueber einflußreiche Bekannte ver⸗ ſtand man es ſogar, den Vater des Mädchens zu be⸗ wegen, die Tochter nach England zu ſchicken, damit ſie dort engliſch ſprechen und ihren Erzherzog vergeſſen lerne. Der angeſtrebte Zweck ſchlug jedoch fehl, da Karl ſeiner Braut nachfuhr und ſomit ſeinen Ver⸗ wandten bewies, daß es für einen verliebten Habs⸗ burger keine unüberwindlichen Hinderniſſe gebe. Man befürchtet nun, daß die jungen Brautleute die Anweſenheit in England benutzen werden, um ſich dort trauen zu laſſen. Die einzige Frau, die anſcheinend Verſtändnis für die Liebe des jungen Erzherzogs hat, dürfte die Königin⸗Mutter von Rumänien, Maria, ſein, die man wegen ihrer geſchickten Vermittlungstätigkeit in kans“ nannte. Sie weilt zur Zeit bei iihrer Tochter Ilena und ihrem Schwiegerſohn Anton zu Beſuch und ſoll ſich, wie man hört, ſtark dafür einſetzen, dem jungen Erzherzog Karl die Heirat zu geſtatten. Sie hat in dieſer Beziehung ein weites Herz bekommen nach dem Kummer, den ſie in ihrer Familie erlebte. So dürfte denn das Haus Habsburg in abſehbarer Zeit um eine morganatiſche Ehe reicher weren, wenn es Köngin⸗Mutter Maria gelingt, die Verſöh⸗ nung und Zuſtimmung zu erwirken. * — Bei der Umſtellung der Wellen nach dem Lu⸗ zerner Plan hat ſich gezeigt, daß ſich die zwiſchen den europäiſchen Sendern hierfür getroffenen Verein⸗ barungen gut bewährt haben. Die den einzelnen Ländern zur Berfügung ſtehende Zeit von Mitter⸗ nacht bis.30 Uhr hat im allgemeinen ausgereicht, um die Umſtellung ihrer Sender für die nachfolgen⸗ den Meſſungen durch die Brüſſeler Meßſtelle vorzu⸗ bereiten. Die Mehrzahl der Sender hat bei dieſen Meſſungen eine weitgehende Genauigkeit in der Ab⸗ Herzensſachen einſt die„Schwiegermutter des Bal⸗ * ſtimmung ihrer Welle erreicht. Die deutſchen Sender waxen bei den vorbereitenden Umſtellungen früh⸗ zeitig auf dem Plan und haben bei der Meſſung ſehr gut abgeſchnitten. Die Meßſtelle des Reichspoſt⸗ zentralamts hat für ſämtliche Sender die gleichen Meſſungen wie die Brüſſeler Meßſtelle ausgeführt. Es iſt bemerkenswert, daß ſich die Meſſungen beider Stellen ſogleich außerordentlich gut deckten, woraus zu ſchließen iſt, daß die Umſtellungen der deutſchen Sender mit großer Genauigkeit vor ſich gegangen iſt. heute, wo ſie längſt kein Kind mehr iſt. Das Gebet einer reinen und ehrlichen Seele iſt Gott wohlge⸗ fällig. Es ſteht uns frei, zu glauben, daß die Bitte dieſes unſchuldigen Kindes damals Gehör gefunden hat bei Gott. Aber gegen den Volksglauben, der aus einem unſchuldigen Kinde eine Heilige machen möchte, habe ich von vornherein energiſch Stellung genom⸗ men.“ „Alſo das iſt nur ſo'n Aberglauben?“ Paſtor Decker ſetzt ſich wieder in ſeinen Lehnſeſſel und ſieht ſinnend über Franz hinweg.„Was nennen Sie Aberglauben, junger Freund? Es war ein Er⸗ lebnis, aus dem dieſer Aberglaube entſprang, ein ſchönes Erlebnis, denn das junge Mädchen, das da ganz allein auf der Dammkrone ſtand, die brauſenden Rheinwaſſer zu ſeinen Füßen, und weltvergeſſen ſein Lied ſang, das war— ſchön und ergreifend. Und das hat in den Leuten fortgelebt. Wir ſind alle mehr oder minder wie der ungläubige Thomas. Wir wol⸗ len Wunder ſehen. Und wenn es uns nicht beſchieden iſt, ein wirkliches Wunder zu erleben, dann machen wir uns ſelbſt ein Wunder und feſtigen unſeren Gottesglauben damit. Wenn Sie damals dabei ge⸗ weſen wären, ſo würde Ihnen gewiß dieſer— Aber⸗ glaube verſtändlich ſein. Ich für mein Teil begrele — ſo ſehr ich auch als amtierender Pfarrer dagegen wettere—, daß den Soonsbekern jenes Ereignis als Wunder erſcheinen mußte. Wenn Sie mich aber als Pfarrer fragen, ſo muß ich Ihnen antworten: Nein! Als Diener der katholiſchen Kirche liegt für mich nicht der geringſte Beweis vor, daß Maria Terbooven ein Wunder getan hat.“ „Aber“, Franz rückt unruhig auf ſeinem Stuhl, „ſo wie die anderen iſt Maria Terbooven doch nicht. Sie iſt— anders. Neulich, als der Wagen verun⸗ glückte, hat ſie doch richtig das Unglück vorausge⸗ wußt. Ich war ſelbſt dabei.“ „Vorahnungen.“ Das gütige Lächeln in Paſtor Deckers Zügen kehrt zurück.„Sie ſagten eben ſelbſt, daß es ſo etwas gibt. Sagen wir mal: Menſchen mit beſonders empfänglichen Nerven und Sinnen. Viel⸗ leicht gehört Maria Terbooven dazu. Denn darin haben Sie ſchon recht: Maria Terbooven iſt anders als die übrigen Soonsbeker. Sie iſt wie eine zarte fremde Pflanze und darum ein ſehr einſamer Menſch. Ich glaube, wenn ſie nicht hier in Soonsbek lebte, ſondern in einem großen Kreiſe, ſagen wir etwa in Berlin, ſo würde ſie kaum als„anders“ auffallen.“ „Neel, ſagt Franz entſchieden,„da haben Sie nun unrecht, Herr Paſtor! Gerade in Berlin, da gibt's ſo was heutzutage nicht.“ Eine kleine Weile iſt es ſtill in ͤer Stube. Dann ſagt Paſtor Decker mit einem kleinen, wiſſenden Lächeln:„Ich glaube, Sie wollten mir noch etwas ſagen, Herr Merkenthin.“ Und als Franz verwun⸗ dert und etwas unſicher aufſchaut, fügt er begütigend hinzu:„Ich hab's geraten, nicht wahr? Iſt kein gro⸗ ßes Kunſtſtück dabei. Wenn man fünfundvierzig Jahre Beichtvater geweſen iſt, bekommt man ja wohl langſam einen Blick für die Menſchen.“ Franz nickt.„Ja, etwas... etwas wollt' ich Ihnen wirklich noch ſagen: Ich hab'— auch ſo ein— Erlebnis mit Maria Terbooven gehabt. Ich hab ſie geſehen, noch eh' ich hierher nach Soonsbek kam.“ „So? Das wär merkwürdig. Maria Terbooven iſt kaum jemals aus Soonsbek herausgekommen.“ „Ich mein auch nicht anderswo“, ſchüttelt Franz den Kopf.„Ich hab' ſie geſehen, auf der Landſtraße, nachts— ehe ich nach Soonsbek kam und ſie ſelber kennenlernte.“ „Sie meinen, daß Sie ein Geſicht gehabt haben?“ Paſtor Decker ſieht ſeinen Beſucher aufmerkſam an. „Nun, vielleicht läßt ſich auch das erklären. Wollen Sie mir's nicht erzählen?“ „Nein.“ Franz ſteht auf und langt nach ſeiner Mütze.„Es hat keinen Zweck, denn es läßt ſich nicht erklären. Auch von Ihnen nicht, Herr Paſtor. Aber ich weiß, daß ich das Geſicht geſehen hab'.“ Franz macht eine kleine Verbeugung und wendet ſich zur Tür.„Entſchuldigen Sie die Störung, Herr Paſtor, aber ich wollt nur wiſſen, ob Maria Terbvoven eine Heilige iſt.“ „In dieſem Punkt kann ich Sie beruhigen“, lächelt der Pfarrer, indem er ſeinen Beſucher freundlich zur Tür begleitet,„Maria Terbooven iſt ein geſundes, gutes und rechtſchaffenes Mädchen. Ich glaub, ſie leidet ſelber darunter, daß die Leute einen Engel aus ihr machen wollen. Werd' in den nächſten Tagen mal wieder bei Terboovens vorſprechen.“ Franz bleibt erſchrocken ſtehen.„Sie werden Ter⸗ boovens erzählen, daß..2“ „Keine Spur“, beruhigt ihn der Pfarxer.„Ich werd' kein Wort davon ſagen, daß Sie hier waren. Und wenn Sie wieder irgend etwas drückt, junger Freund: der Pfarrhof iſt offen für jeden aus dem Dorf.“ 4 Als Franz gegangen iſt, greift der Paſtor Decker wieder nach ſeinem Brevier. Aber es fällt ihm ſchwer, ſeine Gedanken zu ſammeln. Zwiſchen den Zeilen geiſtern immer wieder die Worte des jungen Mannes, daß er Maria Terbooven nachts auf der Landſtraße geſehen habe. Paſtor Decker weiß nichts davon, wie Franz nach Soonsbek gekommen iſt. Dr. Klein hat in dieſer Beziehung reinen Mund gehal⸗ ten. Darum kann er auch nicht verſtehen, warum er heute ſo oft an jenen Saulus denken muß, dem auf der Straße nach Damaskus das große Licht erſchien. XII. „Großartig, wie Sie das machen!“ Frau Lona Haſſelt ſteht mit verſchränkten Armen an die Hoftür gelehnt und ſieht Franz zu, der mit feſten Griffen die verbogenen Schutzbleche des Wa⸗ gens zurechtbiegt. Den ganzen Vormittag ſchon hat Franz unter dem Wagen gelegen, gehämmert und geklopft, auseinandergenommen und zuſammenge⸗ ſetzt, und manch derber Fluch iſt ihm dabei ent⸗ ſahren, denn ſo einfach iſt das nicht, die verunglückte Karre wieder einigermaßen in Schuß zu bringen. Das Geſicht verſchmiert, die Hände mit Oel und Schmutz bedeckt, geht Franz jetzt langſam um den Wagen herum und betrachtet befriedigt ſein Werk. „Schönheitsfehler wird er ja behalten, aber ich denke, die Karre läuft jetzt wenigſtens wieder. Der Motor iſt in Ordnung.“ Franz wirft den Anlaſſer an und droſſelt gleich wieder ab, als der Motor zu ſingen beginnt.„Na alſo!“ „Sie ſind verrückt, daß Sie hier den Bauernknecht ſpielen“, ſagt Frau Lona plötzlich.„Mit Ihren Fach⸗ kenntniſſen können Sie doch in Berlin—“ „„Stempeln gehen“, ergänzt Franz trocken.„Soll ich jetzt mal'ne kleine Probefahrt machen, gnädige Frau?“ „Erſt waſchen Sie ſich mal gefälligſt.“ Als Franz von der Pumpe zurückkommt, ſitzt Frau Lona bereits am Steuer und winkt ihm zu. „„Kommen Sie mit. Wenn Sie auch ein unerhört tüchtiger Schloſſer ſind und'ne Menge von Wigen verſtehen, aber fahren werd ich doch lieber ſelber.“ Frau Lona ſieht nicht das Grinſen, das Franz in dieſem Augenblick beim beſten Willen nicht unter⸗ drücken kann, denn eben wird ihre Aufmerkſamkeit abgelenkt von einem Zug, der von der Dorfſtraße her in den Feldweg einbiegt. (Fortſetzung folgt.) 934 r feſt⸗ enden nouth runs tann⸗ eine die⸗ al iſt erzog Erz⸗ eriſt inien noch gar Toch⸗ man chten man eine eten ver⸗ Rarl an teſe 14 Iud mit ter⸗ der 23 der hei⸗ zen zei⸗ er⸗ be⸗ ſie ſen er⸗ bs⸗ He. die ſich die die in al- er ich m en te. er n, h⸗ S *2 2** SrSN8 * „* * ** * — * Der Hunſatſeigerung in der Mittwoch, 17. Januar 1934 Indusiriewerke Via nheim AG. Konkursveriahren eröfinei Indder, Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Die eee Monheim AG., Monheim(Bez. Düſſeldorf) P91 en im Rahmen einer großen Aktion gegen die Sprit⸗ 85 ie b er Schwartz und Gen. am A. 11. v. J. wegen 91 werer Deviſenverbrechen auf Anordnung des Unter⸗ bechungsrichters in Altona polizeilich beſetzt. Die Belange — Staates wurden durch umfangreiche Beſchlagnahmen 3w. Pfändungen ſichergeſtellt. Die Verhältniſſe haben ſich 5* Induſtriewerken ingwiſchen derartig zugeſpitzt, daß 8 onkurs nicht mehr zu vermeiden war, Die doentſortſche Fortführung des Betriebes unter Auſſicht 5 icher Organe ließ ſich nicht mehr auſrecht erhalten, da ne Befriedigung ſämtlicher Hläubiger im Rahmen eines ropiſoniums nicht möglich war. 94 44 Antrag der Induſtriewerke und einer Gläubigerin 5 her das Amtsgericht Opladen durch Beſchluß vom Ger 4 das Konkursverfahren über das Vermögen der Deſellſchaft exöffmet. Erſte Gläubigerverſammlung 12. 2. 34. Bet Stillegung des Werkes wird nur formal ſein, da der —0 der Kraftzentrale auf Grund vorläufiger Ab⸗ 6 hungen durch die benachbarte Rheiniſche Pappenſabrik — in Monheim und der Betrieb der Spritreinigungs⸗ alt durch die Reichsmonopolverwaltung in Berlin ſo ge fortgeführt wird, kis mit dem Konkursverwalter eine — 9 38 Regelung der Fortführung der Betriebe ver⸗ Ueb⸗ Ilſe Bergbau Ach.— Wieder 7 v. H. Dividende. — er das abgelaufene Geſchäſtsſahr 1933 erfährt der Fwo, eine zufriedenſtellende Abſatzentwicklung vorliegt, Be⸗ 90 ers haben die letzten Wintermonate durch die erzielte gebrchteigexung einen Ausgleich für die ruhigeren Monate — racht. In der Bilanſitzung, die bisher durch⸗ 02 9 im März ſtattfand, iſt mit dem Vorſchlage zur Auf⸗ ch erhaltung der 7proß. Dividende zu rechnen. Die Be⸗ Soeft wird in der nächſten Zeit eine beachtliche 8 e iger u ng. erfahren. Ueber den Vergleich der Ilſe menaban AG. mit der Viag erfährt der Fwd, daß die Eini⸗ Auatobme gegenſeitige Bindung erfolgt iſt, und daß nach 5 sräumun der beſtehenden Differenzen eine Art Freund⸗ aftsvertrag beſteht. Wenn auch bisher keinerlet Ab⸗ 5 2 über die früheren Forderungen der Viag, ſo — 5 über die Einräumung eines AR⸗Mandates, getroffen ſte rden, ſo kann man annehmen, daß im Lauſe der nüch⸗ ſi 0—— auch hier eine freundſchaftliche Regelung *5 Bergwerks⸗ und Elektrizitäts⸗Acc La Honve, Straß⸗ dema i. Elſaß. Dieſe lothringiſche Geſellſchaft wird nach 5(rorläuftgen Abſchluß 1933 aus 5,598 Mill. Fres. Rein⸗ 8 eine Dividende von beutto 12(i. V. 15) v. H. auf 36 110„Fres. Kapital ausſchütten. Die Kohlenſörderung be⸗ 9000 470.(u 091) To., die Elektrizitätserzeugung 106 159 Kohl 90) Mill. kh. Bekanntlich wurden die lothringiſchen 102 enflöze bei Kreuzwald ab 1. Mai 1931 an die Soe. —— Miniere et métallurgique gegen Gewinnbeteili⸗ Alfe, Hie Kreuzwalder Elektrizitätszentrole an die Soe. —— et Lorraine'Electricité verpachtet. Letztere 1e8 d enſchalt verſorgt auch einen Teil des Saargebie⸗ Prhm es Elſaſſes und gauz Lothringen mit Hochſpannungs⸗ * Rexroth⸗Lynen AG. Michelſtadt i. Odenwald.— Be⸗ Rewechf l. Die beiden deutſchen Zündholzſabriken Alle⸗ un, Zündwarenfabrik A 6. Grafenwie⸗ K4 6(Bayern) und Rexroth⸗Lynen AſG. Michek⸗ 3— 8 88 aus der Kreuger⸗Konkursmaſſe in den Beſitz 35 ein r. Czerwiny⸗Arrlandt in Wien zu D Geſamtvreis von 750 000 ſchw. Kronen übergegangen. reitgKreugerbeteiligung an dieſen beiden Fabriken war be⸗ Iute vor dem Zuſammenbruch an den öſterreichiſchen bisher enten, verpfändet worden, doch war das Beſitzrecht ſtreitig, Die Rexroth⸗Lynen AG. hat ein 2* on 375 000“, die Allemann AG. von 1,50 Mill.. Gebler Werke Acß., Radebenl bei Dresden.— GB. 9 G⸗Dmgt Kapitalherabſetzung. Die GBV. der Gebler Werke — 115600en, genehmigte einſtimmig die Einziehung . 000% im Beſitz der Geſellſchaft befinölichen Wen mmaktien die in den letzten 6 Monaten erworben Höhe waren. Dex Buchgewinn von 58 500 wird in ——5 40 080„ dem Reſervefonds überwieſen und mit Abſchreibungen verwendet. Den Erwerb dieſer wie en oeründete der tzende damit, daß man ſo ſchnell — möglich den Reſervefonds, aus dem ian Vorjahre der — rluſt gedeckt worden war, wioder auf volle 10 v. H. des Abe, auffüllen wolle. Erſt nach Auffüllung dezz Reſerve⸗ ſonds Hürſe eine Dividende gezahlt wekden. Das a⸗ 00 ſchele beträgt nunmehr 1 105 800(bisher Buneſch des Ankaufs der eigenen Aktien ſei die Der—5 derzeit geringer als am 30. September 1933. Ubſchluuß wurde einſtimmig genehmigt. 18 249 4 wer⸗ 8* Im neuen Jahre konnten weitere Ar⸗ 6 3 eüngeſtelht, die Produktion geſteigert Gewinn gearbeitet werden. Der derzeitige Auf⸗ — ſei erheblich höher als zur gleichen Vorfahrs⸗ „ſo daß eine gute Beſchäftigung für die nächſte Zeit 9 ſei —— ſei. Auch der finanzielle Status ſei weiterhin Ser, Hochtief Ach für Hoch⸗ und Tieſbauten ir Hoch⸗ vorm. Gebr. ſhaltornr Eſſen. Die Geſellſchaft hat im vergangenen Ge⸗ Sui1 be riedigend gearbeitet. Auch iſt die Li⸗ — weiterhin zufriedenſtellend. Die neß 8 Mor,— en Aufträge ſichern Beſchäftigung für er Liguidations⸗Vergleichsvorſchlag bei Rud Jafbol⸗ Gläubigerverſammlung am 20. Jan. 8 kiftursgeſellſchaft Rudolf Moſſe und der Rudolf⸗Moſſe⸗ —— Gmb., deren Gläubiger zu gleichen Teilen aus erwertung befriedigt werden ſollen, wird ſolgender —5 chͤvorſchlag zur Abſtimmung ſtehen: Zu⸗ Glaubt fälligen Verbindlichkeiten zu befriedigen, dann die 5 9 bis zu 100 /, ferner die Kautionsforderungen hemaligen Augeſtellten und im übrigen alle anderen Moſte Ger, Die Eheleute Hans und Felicia Lachmann⸗ ſe, deren Privatvermögen den Gläubigern zugute⸗ kommt. erhalten bis iedi äubi zur vollen Befriedigun aller Gläubiger Moſſe„Die Verwertung des Vermögens ſoll der Rudolf Treuhand⸗Verwaltung Gmbh. übertragen werden; erdem ſoll ein Treuhandausſchuß gebildet werden. ANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZHrUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 27 Aussichi au deuisch-polnische Versiãndigung Die Deutſch⸗ Polniſche Handelskammer Breslau⸗Berlin nimmt nunmehr Stellung zu den deutſch ⸗ polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Die Aus⸗ führungen ſind von einem gewiſſen Optimismus ge⸗ tragen und glauben prophezeien zu können, daß diesmal vielleicht die Schwarzſeher nicht auf ihre Rechnung kommen werden. Begründet wird dieſe Auffaſſung folgendermaßen: Die fühlbare Entſpannung, die das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen dank der Verſtändigungsbereitſchaft der Reichsregierung in letzter Zeit erfahren hat, berechtigt zu der Erwartung, daß es auch auf wirtſchaftlichem Gebiet zwiſchen beiden Ländern zu einer Einigung kommen wird. er ſeit 8/ Jahren geführte Zollkrieg hat keinem Lande Vorteile, ſondern nur Nachteile gebracht. Es iſt bekannt, wie ſtark die beiderſeitigen Handelsumſätze in den letzten 9 Jahren geſchrumpft ſind, und zwar prozentual wie abſolut. Während 1923 die Importe Polens aus Deutſchland 44 v. H. der polniſchen Geſamteinfuhr er⸗ reichten, waren es im erſten Semeſter 1933 nur noch 19 v..; 1923 umfaßte der polniſche Export nach Deutſchland 51 v. H. der geſamten polniſchen Ausfuhr, im erſten Halbjahr v. J. nur noch 16 v. H. Neue Störungen der deutſch⸗ polniſchen Wirtſchafts⸗ beziehungen drohten durch die am 11. Oktober v. J. er⸗ folgte Inkraftſetzung des neuen polniſchen Zoll⸗ taxifs. Er weiſt zwei Spalten auf, von denen die erſte enthält, die durchſchnittlich 25 v. H. über den ätzen der zweiten Spalte liegen. Dieſe Spalte II kommt für Handelsvertragsſtaaten in Betracht oder Länder, die mit Polen in Verhandlung ſtehen. Bei Anwendung der Sätze der Spalte J wäre eine weitere Verſchärfung des Zollkrieges und praktiſch eine Schließung der Grenzen zwiſchen Deutſchland und Polen nicht vermeidbar geweſen. Dieſe Gefahr iſt durch die auf die Initiative der Reichs⸗ regierung am 9. Oktober v. J. in die Wege geleiteten deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen beſeitigt wor⸗ den. Sie haben bereits am 14. Oktober zu einem Abkommen geführt, demzufolge Polen während der Dauer der Ver⸗ handlungen auf die Anwendung der Spalte J ſeines neuen Zolltarifs auf deutſche Erzeugniſſe verzichtet, wogegen Deutſchland ſich verpflichtet, keine ſpeziell gegen die pol⸗ niſche N nach Deutſchland gerichteten Maßnahmen zu treffen. Das eigentliche Ziel der Verhandlungen iſt, den Zoll⸗ krieg ganz zu beſeitigen und neue Wege zum wirtſchaftlichen Frieden zu finden. Von deutſcher Seite wird mit allem Nachdruck hervorgehoben, daß die Reichs⸗ regierung bereit iſt, alles zu tun, mit Polen zu einer handelspolitiſchen Einigung zu kommen. Die Tat⸗ ſache, daß ſich die polniſche Regierung auf den deutſchen Vorſchlag, in direkte Berhandlungen einzutreten, ohne wei⸗ teres bereitgefunden hat, läßt die Annahme zu, daß man auch in Warſchau an das Problem der deutſch⸗ polniſchen Handelsbeziehungen heute unbefangener herangeht als zu⸗ vor.— Daß bei den jetzigen Verhandlungen der Handels⸗ vertrag von 1930 nicht mehr die Ausgangsbaſis bilden kann, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Es geht vielmehr zunüchſt um den Abbau der beiderſeitigen Kampfmaßnahmen. Auf deutſcher Seite würde es ſich hierbei um die Aufhebung des Obertarifs gegenüber Polen handeln, auf polniſcher Seite um die Aufhebung der ſpeziell gegen Deutſchland gerichteten Maßnahmen und Gewährung von Kontingenten für Waren, die von den generellen, in der Hauptſache ebenfalls gegen Deutſch⸗ land gerichteten Einfuhrverboten betroffen ſind, und zwar zu ermäßigten Zollſätzen(etwa nach dem Muſter des pol⸗ niſch⸗ruſſiſchen Kontingent⸗Abkommens), da auch die Sätze der Spalte II des neuen polniſchen Zolltarifs vielfach prohibitiv ſind. Bei dem Charakter der beiderſeitigen Einſuhren iſt es natürlich, daß ſich die polniſchen Zugeſtändniſſe vornehmlich auf die infuhr deutſcher In duſtrie⸗ waren, die deutſchen Zugeſtändniſſe dagegen vor⸗ nehmlich auf die landwirtſchaftliche Einfuhr beziehen dürften. Daß hierbei die lebenswichtigen Be⸗ lange der deutſchen Landwirtſchaft gewahrt bleiben, iſt ſelbſtverſtändlich.— Die Verhandlungen haben ſich bisher in einer Atmoſphäre beiderſetigen Verſtändniswillens ab⸗ geſpielt, ſo daß diesmal vielleicht die Schwarzſeher in den deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsfragen nicht auf ihre Rechnung kommen werden. Ueberſpannte Hoffnungen dürfen allerdings an den Abſchluß des Abkommens nicht geknüpft werden, da einerſeits die Kaufkraft Polens noch ering iſt und andererſeits während des Zollkrieges viele Handelsbeziehungen zerriſſen ſind, die es erſt wieder auf⸗ onbauen gilt. Devisenzuieilung bei Zellsioff-Einiuhr Durch die Verordnung über die Einfuhr von Waren vom 9. Januar 1934, die am 15. Januar in Kraft getreten iſt, wurde die Einfuhr von Zellſtoff verboten und iſt nur noch mit einer beſonderen Bewilligung des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung zu⸗ läſſig. Nach dem Runderlaß Nr. 70/1932 des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters durfte die allgemeine Genehmigung nach 3/8 der Richtlinien für die Bezahlung von ausländiſchen Zellſtoffen nicht verwendet werden. Dieſer Runderlaß Nr. 70/32 wird mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. An ſeiner Stelle gilt folgendes: Zur Leiſtung von Auslandszahlungen für dieſe nun⸗ mehr einfuhrverbotenen Waren muß ab 15. Januar 1934 bei der örtlich zuſtändigen Deviſenſtelle jeweils unter Vorlage der Einfuhrbewilligung und der Unterlagen, aus denen ſich die Höhe der Zahlung ergibt, ein Antrag auf Erteilung einer Einzelgenehmigundg geſtellt wer⸗ den. Dieſe iſt bei Erfüllung der Vorausſetzungen in jedem Falle zu erteilen. Bei Zahlungen nach Ländern, mit denen ein Zahlungsabkommen irgendwelcher Art beſteht, müſſen die Beträge auf die bei der Reichshauptbank geführten Sonderkonten der ausländiſchen Zentralnotenbanken über⸗ wieſen werden. Da nach dem Runderlaß Nr. 70/2 die Anträge auf Erteilung von Zahlungsgenehmigungen vor der Einfuhr von Zellſtoffen zu ſtellen waren, können für diejenigen einzuführenden Zellſtoffmengen, für die Zah⸗ lungsgenehmigungen bereits vorliegen, Auslandszablun⸗ gen geleiſtet werden. Das gilt jedoch nur für diejenigen Waren, die bis zum 15. Januar 1934 zollamtlich abgefertigt wurden. Im übrigen verlieren ſämtliche anderen bisher erteilten Genehmigungsbeſcheide für Zellſtoff mit Wirkung vom 15. Januar 1934 ab ihre Gültigkeit und ſind von den Deviſenſtellen einzuziehen. Anträge für Leiſtung von Zahlungen für bereits eingeführten Zellſtoff iſt grundſätz⸗ lich nicht zu entſprechen, Laufende oder noch nicht entſchre⸗ dene oder neue Anträge ſind in allen Fällen zurückzugeben mit dem Erſuchen, zunüchſt die Einfuhrbewilligung bei⸗ zubringen. Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh.— Wiederum Dividendenausfall. Auch bei dieſer Ludwigshafener Brauereigeſellſchaft konnte 1999 die Abſatzſteige⸗ rung von 14 v. H. gegenüber dem Vorjahre erreicht wer⸗ den, nachdem im Dezember 1992 der Rückgang zum Stehen gekommen war. Die Beſſerung iſt z. T. auf die Verteue⸗ rung der Weinpreiſe, z. T. aber auch auf die dank der energiſchen Maßnahmen der nationalen Regierung ein⸗ getretene Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage mit Hebung der Kaufkraft weiter Bevölkerungskreiſe zurückzu⸗ führen. Zu einer ſtärkeren Belebung des Bier⸗ abſatzes ſei aber nicht nur eine weitere Beſſerung der Kaufkraft der Bevölkerung nötig, ſondern auch eine gründ⸗ liche Beſeitigung der übermäßigen Beſteuerung des Bieres und des Gaſtwirtegewerbes, damit eine ausgiebige Sen⸗ kung der Ausſchantpreiſe erfolgen kann. Nach (57 222 Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 30 573(4968) /, der ſich um den Vortrag auf 86 726 (56 159)/ erhöht. Der Generalperſammlung am 7. Ja⸗ nuar wird vorgeſchlagen, 30 000 /„ dem Wertberichtigungs⸗ konto, 5000/ dem Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds zuzuweiſen und 51725 auf neue Rechnung zu überneh⸗ men. Das Kapital von 1,4 Mill. bleibt ſomit wiederum Südwesideuische Holzinieressenien lagen K arlsenhe fand die Generalverſammlung des Ses ſüdweſtdeutſcher Holzintereſſenten ſtatt. Es iſt ſo führte der Vorſitzende Carl Com⸗ ⸗Höfen(Enz) aus, die nach den alten Satzungen wurde und die erſte, die im Zeichen des neuen 8 tagte. Die berufsſtändiſche Vereinigung der Holz⸗ — Südweſtdeutſchlands iſt eingegliedert in die Ind eſpitzenorganiſatton, den Reichsverband der Deutſchen 00 uſtrie. In ihr iſt eine beſondere Gruppe, die Reichs⸗ organiſation, der Reichsverband der. Deutſchen Holz⸗ Zatt llenten? Nachdem dieſe Maßnahmen, die die neue E50 erfordert, durchgeführt war, die neuen Satzungen in e gebracht wurden und den einzelnen Mitgliedern Irndvuntnis zugeſtellt waren, ſoll die Tagung eine ein⸗ 1 volle Kundgebung des ernſten und einheitlichen belr der Mitglieder zur zielbewußten Gemeinſchafts⸗ wirtſ und ſo zur Mitwirkung der ſüdweſtdeutſchen Volks⸗ ſchaft am Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaſt ſein. fei Sun ſtellte der bisherige Vorſitzende Commerelt — int zur Verfügung. In der darauf ſolgenden Wahl els V Pg. Fritz Fleiſcher in Firma A. Roth⸗Steinbach daß„orſitzender gewählt. Der neue Vorſitzende erklärte, —.— nach beſten Kräften bemüht ſein werde, das in ihn terſchich ertrauen zu rechtſertigen. Er werde keinen Un⸗ ie machen zwiſchen Württembergern und Badenern zwiſchen alten und jungen Nationalſozialiſten. in den nächſten Tagen werden die neuen Richtlinten Satzungen ausgearbeitet und den einzelnen Mitglie⸗ neralöugeſandt, ſo daß in abſehbarer Jeit eine neue Ge⸗ verſammlung einberuſen werden kann. —— Herrenbekleidungsinduſtrie. und Rei November 1933 brachte, lt. Wirtſchaftsbericht des 9 leich verbandes und Knabenkleidung, im Ver⸗ zum Nopember des Vorfahres eine Umſatzſteigerung von 17,47 v. H.(Reichsdurchſchnitt). Beſonders günſtig entwickelte ſich der Umſatz in Schleſien, Mecklenburg, Pom⸗ mern, Hannover, Rheinland und Nordweſtdeutſchland während er in Oſtdeutſchland und Brandenburg den Vor⸗ jahresumſatz nicht ganz erreichte. * Gutes Weihnachtsgeſchäft in Roſenthalporzellan. Das Weihnachtsgeſchäſt der Roſenthal⸗Porzellonfabriken war nach Berichten aus Marktredwitz durchweg gut. Es konnte teilweiſe eine Umſatzerhöhung bis zu 15 v. H. feſt⸗ geſtellt werden. Die Zahl der Beſchäftigten war ebenfalls im Dezember 1933 weſentlich höher als in der gleichen N41 des Jahres 1932. Ganz beſonders gefragt waren die [fenbeinporzellane, und es hat den Anſchein, 105 ſich dieſe Art des Porzellans, die von der Porzellan⸗ jabrik Rh. Roſenthal u. Co. AG zuerſt herausgebracht und ſeit langen Jahren gepflegt wurde, in ſeder Weiſe durch⸗ geſetzt hat. Da gleichzeitig eine Stabiliſierung der Preiſe feſtgeſtellt werden kann, iſt auch in den kommenden Mona⸗ ten mit einer weiteren guten Beſchäftigung der Betriebe zu rechnen. * Starkes Anwachſen der Molkereigenoſſenſchaflen. Die Zahl der Molkereigenoſſenſchaften hat im Jahre 1933 in⸗ ſolge der milchwirtſchaftlichen Maßnahmen einen neuen rapiden Aufſchwung erfahren. Bei einer Zunahme von 500(i. V. 245) Genoſſenſchaften waren Ende 1933 bzw. An⸗ fang 1934 in Deutſchland 5 901(5 201) Molkereigenoſſen⸗ ſchaften vorhanden. Dieſe Gruppe iſt nunmehr von der oritten Stelle aller landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften an die zweite gerückt. Der ſchweizeriſche Außenhandel 1993. Beim Vergleich des ſchweizeriſchen Außenhandelsumſatzes im Jahre 1939 anit demjenigen von 1932 ergibt ſich Import eine Wertſen⸗ bung um 168,2 Mill. ſfr. auf 1594,5 Mill. ffr. und beim Export eine Wertſteigerung um 51,8 auf 852,8 Mill. ffr. Der Fehlbetrag der ſchweizeriſchen Außenhandelsbilanz be⸗ läuft ſich mithin auf 744,7 Mill, ſſr. im Jahre 1093 gegen⸗ über 981,7 Mill. ſſr. im Jahre 1992, 55 514 dividendenlos. Der verhältnismäßig kleine Gewinn einer⸗ ſeits, ͤie Notwendigkeit der Ausführung weiterer Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten in der Brauerei und die Bereitſtellung er⸗ heblicher Mittel für die Beſchaffung von Rohſtoffen und die Durchführung größerer, den Abſatz in der Zukunft günſtig beeinfluſſender Bauvorhaben andererſeits gaben der Ver⸗ waltung Veranlaſſung, keine Dividende auszuſchütten, ſon⸗ dern den Jahresgewinn zur Stärkung der offenen Reſerven zu verwenden. Wenn die von der Verwaltung geplanten Maßnohmen erfolgreich durcheeführt ſind und in den kom⸗ menden Monaten nicht nur kein Rückſchlag in den all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, ſondern eine wei⸗ tere Beſſerung und damit auch eine neue Steigerung des Abſotzes eintritt, glaubt die Verwaltung für 1933/34 um ſo eher mit einer Ausſchüttung einer angemeſ⸗ ſenen Dividende rechnen zu können. Vorſtand und AR bezogen 34900(28 900). In den erſten Monaten des laufenden Geſchäftsjahres konnte eine weitere Abſatzſteige⸗ rung um 12 v. H. gegenüber der gleichen Vorjahreszeit feſtgeſtellt werden. * Vor der Dividendenentſcheidung bei der Engelhardt⸗ Brauerei AG., Berlin Die Auſſichtsrat⸗Sitzung, die ſich mit dem Abſchluß für das am 30. Sept. 1933 abgelau⸗ ſene G. zu befaſſen hat. wird nach Inſormationen des Dd noch im Laufe des Monats Januar ſtattfinden, während die GV. für ungefähr Mitte Febrnar in Ausſicht genommen iſt. Ueber die Höhe der Dividende(i. B. 5 p..) kann im gegenwärtigen Zeitpunkt noch nichts End⸗ gültiges mitgeteilt werden. Der Bierabſatz bei dem Unternehmen'iſt, wie in der geſamten deutſchen Brauindu⸗ ſtrie etwas rückläuſig geweſen; bei den Techtergeſell⸗ ſchaften in der Provinz iſt dieſer Abſatzrückgang beſonders eringfügig geweſen und hat zum Teil wieder einer retaen Autfwärtsbewegumg Platz gemacht. Die finanzielle Lage der Geſellſchaft wird nach wie por als gut begeichnet. * Mannheimer Milchzeutrale Aé, Mannheim. Dr. Wil⸗ belm Fries und Dr. Otty Mayer ſind aus dem Vor⸗ ſtand ausgeſchieden. Als Vorſtandsmitglieder neubeſtellt wurden: Verbandsdirektor Johann Rupp⸗Karlsruhe und Saatzuchtinſpektor E. Hohenſtatt⸗Mannheim, Straßen⸗ heimer Hof. Leichierkosſen bei Ueberwinierung In dieſer für die Rheinſchiffahrt beſonders wich⸗ tigen Frage hat der Vorſtand der Schifferbörſe im Duisburg⸗Ruhrort in einer Gutachterſitzung am 15. d. M. wie folgt Stellung genommen: „Es ſind bei der diesjährigen Ueberwinterung Fälle vorgekommen, in deuen Reederei⸗ oder Partikulierkähne aufgeleichtert werden mußten, um aus dem zwecks Errettung von Schiff und Ladung aus gegenwärtiger ge⸗ meinſamer Gefahr aufgeſuchten Nothaſen wieder auf den Strom herausgelangen zu können, weil infolge des inzwiſchen weggefallenen Waſſers der Kahn mit ſeiner Abladung, wie er ſie bei Einlaufen in den Not⸗ hafen hatte, nicht. mehr auf den Strom herausgelangen konnte. Es entſteht hierbet die Froge, zu weſſen Laſten ſolche Leichterkoſten gehen. 8 Nach Anſicht des Vorſtandes der Schifferbörſe gehen in dieſen Fällen die Leichterkoſten, die notwendig ſind, um ded Kahn wieder auf den Strom herauszuſchaffen, i n H a va⸗ riegroſſe, denn nach dem Gedankengang des Geſetz⸗ gebers ſollen alle Koſten, die im Verlaufe der Aufſuchung des Nothafens und anſchließend entſtanden ſind, bis das Schiff wieder auf Strom zurückgekehrt iſt, gemäߧ 82 Nr. 5 BSchoverrechnet werden, ſo insbeſondere die Koſten der Bewachung im Nothafen und auch die Schleppkoſten aus dem Nothafen heraus. Auch dte Leichter⸗ koſten ſind hierbei beſonders im Geſetz erwähnt. Die etwa auftauchende Anſicht, Haß die Leichterkoſten nur dann in Havariegroſſe gehen, wenn das Schiff im Nothafen ſelbſt durch abfallendes Waſſer geſährdet iſt, müßte der Vorſtand der Schifferbörſe als unrichtig bezeichnen, denn dieſer Fall iſt doch bereits in Nr. 2 des§ 82 BSchch ge⸗ regelt. Die Gefahrgemeinſchaft von Schiff und Ladung iſt erſt dann beendet, wenn das betrefſende Schiff wieder aus dem Not⸗ haſen herausgeſchleppt iſt und fahrbereſt auf Stromliegt. Wenn zur Wiederherſtellung dieſes Zuſtandes, wie er vor Beginn des Auſſuchens des Not⸗ hafens beſtanden hat, Leichterkoſten gufgewandt werden müſſen, ſo gehen dieſe in Havariegroſſe. Anders liegt der Fall natürlich, wenn das Schiff an und für ſich aus dem Nothafen aus lauſen kann, aber geleichtert werden muß, um die Reiſe nach der Endbeſtimmung fortſetzen zu kön⸗ nen. Dann iſt die Verrechnung der Leichterkoſten in Ha⸗ variegroſſe nicht möglich.“ c Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental AG. Bam⸗ mental(Baden). Der auf den 7. Febr. nach Mannheim einberufenen GV. wird neben der Vorlage der Bilang 1932⸗39 auch die Aufhebung und Neufeſtſetzung der 88 1 bis 89 des Geſellſchaftsvertrages(Firma, Sitz, Dauer. Ge⸗ genſtand, Grundkapital, Aktien und Aktionäre, Gerichts⸗ ſtand, Vorſtand, Auſſichtsrat, Generalverſammlung, Bi⸗ lanz, Gewinnverteilung, Reſerveſonds, Auflöſung der Ge⸗ ſellſchaft) vorgeſchlagen. * Teppichſabrik⸗Zentrale AG.(Tefzet), Leipzig.— Ka⸗ pitalerhöhung. In der o. GV. am 8. Febr. ſoll Beſchluß über die Erhöhung des Grundkapitals von 2 auf 2,5 Mill./ durch Ausgabe von StA. unter Ausſchluß des Be⸗ zugsrechts der Aktinnäre durch Umwandlung von Krediten in Stammaktien geſaßt werden. Vergleichsverlahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Nannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Kotholiſcher Für⸗ ſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder e. V. in Mannheim.(Vertrauensperſon: Ra Neuburger in Mannheim.)— Firma Hans Schneider, Werkzeug⸗ maſchinen in Heidelberg, Doſſenheimer Landſtraße 98. (Vertrauensperſon: Beeidigter Bücherreviſor A. Spinner in Heidelberg.) Eröffnete Konkursverfahren: Firma Baltia Appa⸗ rate- und Fahrradfabrik GmbH ein Heidelberg⸗ Wieblingen.(Konkursverwalter: RA Dr. Schad in Heidel⸗ berg.)— Firma Kunz u. Scholfo. H& in Mannheim; Geſellſchafter: Hermann Kunz in Mannheim, Goetheſtr. 10 und Friedrich Scholl in Mannheim, Verſchaffeltſtr. 13.(KV: RA Friedrich Meyer in Mannheim.)— Eingeſtell⸗ ies K(mangels Maſſe): Firma B. Oppenheimer, Inh. Alice Breidenbach in Mannheim, G 3, 7.— Auf⸗ gehobene KV(nach eſtätigung des Zwangsvergleichs)⸗ Fiema- Haus Lichdi, Alleininhaber Kaufmann Haus Lichdi in Eberbach a. N. Firma Fritz Seisler in Heidelberg. Aufgehobene(nach Schlußtermin und Schlußverteilung): Firma Beaury u. Bornemeyer, Alleininhaber Heinrich Jacob Begury in Mannheim.— Architekt Michgel Geiſel in Mannheim, 0 7, 88.— Kaufmann Joſef Conſtantin Roth in Wiesloch, Inhaber der Firmo J. C. Roth in Wiesloch.— Nachla des Buchbindermeiſters Rudolf Schmerſe in Heidel⸗ berg, Steubenſtraße 36.— Firma Textilwaren⸗ Geſellſchoft mbyH Landa in Lauda o. d. T.— Maurermeiſter Adam Wieſt in Plankſtadbt.— Woh⸗ nungsbaugeſellſchaft mbc Heidelberg. Waren und Märkie Siegerländer Erzabsaß 1953 um 57 vll. gesſiegen Im Siegerländer Erzbergbau ſind Förderung und Ab⸗ ſatz im Monat Dezember infolge des Ausfalles von Ar⸗ heitstagen noch etwos mehr zurückgegangen als im Novem⸗ ber, in dem bereits zwei Arbeitstoge ausgefallen waren. 5 Verhältnis zu den verfahrenen Schichten iſt aber ein ückgang nicht zu verzeichnen. Die Jahresgeſamtförde⸗ rung iſt gegenüber dem Jahre 1932 um§4 v. H. geſtiegen, während ſich der Abſatz ſogar um 57 v. H. erhöht hat. Die Vorräte konnten um 3028 To. auf 48 251 To. gegen 145 249 To. Ende des Vorjahres vermindert werden, während ſie im Jannar 1932 noch 187 000 To. betrugen. Sie ſind alſo in den letzten zwei Johren um mehr als das Anderthalbfache eines normolen Monatsabſatzes zurück⸗ gegangen. Die Geſamtzahl der Bolegſchaften er⸗ höhte ſich im Berichtsmonat von 4177 auf 4224 Mann, während im Dezember 1992 nur 2184 Bergleute in Arbeit ſtanden, was gegen das Vorjohr eine Steigerung um 90 v. H. bedeutet. Es iſt zu erwarten, daß im Monat Ja⸗ nuar Förderung und Abſatz eine Steigerung erfohren, auch kann mit einer weiteren Erhöhung der Belegſchaftszahl Sa werden, da dem Vernehmen nach die Gewerkſchaft iſenzecher Zug in Biſerſeld die Arbeit, wenn auch in beſchränkter Weiſe, wieder aufnimmt und die Aufſchluß⸗ arbeiten wohl kaum in Fluß lommen werden. Ziffern⸗ mäßig ſtellte ſich die Geſamtförderu— 5 Jahre 1986 auf 780 757 To. gegen 512419 To. in 1992 und der Geſamtabſatz auf 870 708 gegen 584 620 l. * * Die deutſche Zinkerzengung im Dezember 1933. Die deutſche Rohzinkproduktion ſtellte ſich auf Grund der Be⸗ rechnungen des Stat. Büros der Metallgeſellſchaft Ach im Dezember 1033 auf 4518 To. gegen 4580 To. im November. Die Produktion während des ganzen Jahres 1933 betrug rd. 60 600 To. gegen rd. 43800 To. im Jahre 1992. Siuiigarier Häuie-Versieigerung An der heutigen Zentralhänteauktion geſtaltete ſich die Tendenz für Großviehhänte im Verkauf allgemein flott, erzielt wurden zum Teil letzte Preiſe, zum Teil etwas ſchwächere, mit Ausnahme ſchwerer Kühe, die etwo 3 Pig. verloren. In Kalbfellen wurden bei normalem Verlauf ſämtliche Felle etwa 3 Pfennig niedriger verkauft. Aus⸗ geboten wurden 16 617 Stück Großviehhäute. 25 561 Kalb⸗ felle, 58 Freſſerſelle und 604 Schaffelle. „Im einzelnen erzielten pro Pfund in Pfennkgen: Kuh⸗ häute: x. o. K. bis 20 Pfd.—; 30—40 Pfö. 39—44; 50—50 95 38—46; 60—79 Pfd. 98—47, 80 Pfd. und mehr 4,½5 te 47,. Ochſenhäute: 0. o. K. bis 49 Pfd. 30, 50 Pfd. und mehr A1; r. o. K. 80—99 Pfö. 43—45,5; 100 und mehr .—46,5. Rinderhänt“: b. o. K. 41; r. o.., ewichte wie oben—, 5065,5, 49—59, 18—51, 48—49. Bullenhäute: b. o. K. 32, r. o.., Gewichte wie oben 32, 42—458, 38,75—41,25, 33,5—88, 29,5—33, 27—31,75, Schuß 25—28. Kalbfelle: bis 9 Pfund 65,25—70; 9,1—15 Pſd. 60—69,5, 15,1—20 Pſo. 57; 20,1 und mehr Pfund 577 Schuß 42. Freſſerſelle: 20. Schaffelle: vollwollig, grobwollig 35—88, halbwollig 96, Schuß h. de »Mainzer Schlachtviehmarkt vom 16. Jauuar. Auf⸗ trieb: Rinder 720, darunter 48 Ochſen, 8 Bullen, 664 Kühe oder Färſen, ferner Kälber 303, Schweine 756. No⸗ tiert wurde für 1 Zentner Lebendgewicht in: Ochſen a) 25—30, b) 20—24. Bullen c) 22—25. Kühe a) 21—20, 5) 16—20, e) 12—15. Färſen a) 22—31. Kälber Doppellender nicht notiert, andere a) 92—7, b) 24—32, c) 12—24. Läm⸗ mer, Hammel und Schaſe nicht notiert. Schweinemarkt fand geſtern ſtatt. Marktverlauf: Rinder ſchleppend, Ueber⸗ ſtand. Kälber vuhig, langſam geräumt. * Haufbericht für die Zeit vom 8. bis 14. Jannar. Nach Mitteilung des Verbandes der deutſchen Hanſinduſtrie E.., Berlin, verlief der oberitalieniſche Haufmarkt in der Woche vom§. bis 14. Januar 1994 wieder ſehr lebhaft und feſt. Beſonders für Werge lauteten die Forderungen höher. Auch in Unteritalien iſt vor allem erneute Noch⸗ frage franzöſiſcher Spinner ſeſtzuſtellen. Angeſichts der Knappheit. dͤer Vorräte in Südſlawien ſind die aufkommen⸗ den Partien meiſt bereits im voraus verkauft. Die Preiſe zeigen daher ſeſte Tendenz. Frankiurier Abendbörse sehr ruhig Die Abendbörſe lag infolge der durch die amerikaniſche Währungsnnſicherheit verurſachten Zurückhaltung nahezu geſchäftslos. Die Stimmung war jedoch nicht unfreundlich, indeſſen bröckelten die Kurſe aber auf Grund der Geſchäfts⸗ ſtille gegenüber dem Berliner Schluß um etwa 74—9 v. H. ab. Der plötzliche Rückgang der Energieverſorgungswerte an der heutigen Berliner Schlußbörſe hat die Zurückhal⸗ tung eher noch verſtärkt; Bekula waren hier aber um v. H. erholt, gegen den Frankfurter Schluß büßten ſie aller⸗ dings noch 17 v. H. ein. Von den zunächſt zur Notiz ge⸗ kommenen Werten gaben J. G. Farben 7 v.., Phönix 96 v. H. und Schuckert ebenfalls 76 v. H. nach, andererſeits konnten ſich Scheideanſtalt erſtmals ſeit einigen Tagen wieder leicht(plus v..) und von Auslandswerten Chade um“ befeſtigen. Der Rentenmarkt lag ebenfalls ſehr ſtill und brachte im Anſchluß an die Mittagsbörſe weiter abbröckelnde Kurſe. So verloren Altbeſitzanleihe 76 v.., Neubeſitz⸗ anleihe 10 Pfg. und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen v. H. Reichsmark⸗Obligationen und Dollar⸗Bonds Hat⸗ ten kein Geſchäft, aber auch kaum Kursveränderungen auſ⸗ zuweiſen. Von Stadtanleihen zogen 6proz. Darmſtadt um ½ v. H. an. Golopfandbrieſe lagen, ſoweit ſie notiert wurden, unverändert. Am Auslandsrentenmarkt gaben Schweiz. Bundesbahn⸗Anleihen bis zu 1 v. H. nach. U. 3. notierten: Neubeſitzanleihe 18,55, Altbeſitzanleihe 979“. Schuczgebietsanleihe 9,45, 6proz. Stadt Darmſtadt von 26 8575, bproz. wertbeſt. Stabt Frankfurt von 26 88, 6proz. Frankf. Hyp.⸗Bank Gold R—4 936, 5 proz. Frankfurter Pfanöbr.⸗Bank Liquid. 9975, aproz. Schöeiz. Bundesbahn von 1912 157½, Sheproz. do. 131, aproz. Einheitsrumänen 3,40, Reichsbank 16056, Gelſenkirchen 58, Harpener g7½, Kali Aſchersleben 112, Mannesmann 5994, Phönix 449¼ Rheinſtahl 86/4, Stahlverein 38, Aku 42)4, Bekula 120 Chade 152/4, Conti⸗Gummi 150, Scheideanſtalt 16446, J. G. Farben 12574, Geffürel 88, Holzmann 68, Rütgerswerke 52 Schuckert 10135, Reichsbahn⸗VA. 1109“, AG. für Verkehr 64, Llond 29,. Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Zwangs- 15 0 X. 8 Lustig, Renete Mũller Hermonn Thimig 4 Donnerstag, den 18. Jan. 34, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im hie⸗ 1 Kredenz. 1 Wa⸗ renſchrank und ſonſtiges. 493 S — 85 Operett 3 Keine Ungel vor liebe S E Qu 6. 2, gegen 5 Ein reizender neuer Faschings- Schlager mit 0 1. E hA R R* Volftredungs- 80 5 Jessle Vihrog. Hilde Hildebrand, A. Wohlbrück 5 Uskar Rartweis 5 öffentlich — ii 1 Berſteigern: 8 0 Schlager-„Hab' keine Angst vor Liebe“ Paul Hürbi er e, — Melodien:„So ein Kuß kommt von allein— 1 Aktenrollſchrk., 8 Kommen Sie— lachen Sie mit in der LHAUMBRABRE Bär, Gerichtsvollzieh. 0 Makional- Thealer Groge Mannheim Rh Mittwoch, den 17. Januar 1931 Vorstellung Nr. 173 U aleigerung Heute bis elnschl. Samstag 0 Miete MNr. 14 Sondermiete xi Fr. 7/ Am Donnersteg, 18. Ian., Nur 4 Tage Spinat.. 45 Di 6 d vorm. 9 Uhr und tolgende 8 Collcabi 50 1e Fledermaus Tage versteigern wir im Jg. Efbsen 70 Gogieit in 3 Gken Auftrag im Laden kischgemüse 4 nach Meilhac und Halevy 5 803 ä eee Bereedg ce finui, — 3 11 Hexren⸗, Damen⸗ II. Lande der Kirschblüte bohnen 1 — Mitvirkende: Minderschuhe Pi X* Reichart— Hedwig Hillengag Heinrich Hölzlin— Nora Landerich Laus- l. 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Wer im laufenden Erntejahr Tabak anbauen will, hat binnen Odawara Tes- Auf zum ersten llaligen Abend 4˙ 9 rsie bede utete er die gange Welt! zweier Wochen unter Angabe der G5 8 Größe der Fläche, die er Tabat Dieser herrl, Pum benstt Lilli Baum, 02,9 Jugend hat Zutritt! Anfang 4 30..30,.30 die gleichen Motive u. Vor· gänge wie die bek Oper! — Verlängerung ausgeschlorsen— Spitzen akaubtrei Eütflogen jüng. Papagei, a. Pfl. 93 35 grün und gelb. Wr We *— Nachi Mit Humor und Sfimmun 2 0 Gleulich, M A, 13 S 0e Kleine Anzeisen bebauen will, einen entſprechenden Antrag beim Oberbürgermeiſter au ſtellen. Dieſe Anträge werden auch bei den Gemeindeſekretariaten 5 Vororte entgegengenommen. Mannheim, den 11. Januar 1004. Der Oberbürgermeiſter. in bestet Qualität Kabeliau uα 25 Seelachs-Filets e⁰ 403 Einspaltiqe Kleinenzeigen bis au oiner Höhe von 100 mii je mm SbPig. Stellengesuche je mm4Pig. Annahmeschiub für die Mittag. 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