* 103 — ö 4 — wie⸗ 1 el 1 8 b, ae — 6 — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monattich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholn.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Bald⸗ Neue Mannheimec Seitung Mannheimer General-Anzeiger dofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſrate(. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pj. Auzeigenpreiſe::ẽcm breite Millimeterzeile 9 3. 70 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ansgaben, an beſonderen Plätzen u. für ferumündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 28 Deutſchland iſt Frankreichs beſter Kunde „Deutſche Richtigſtellung Unrichtiger Narijer Behaupiungen Meldung des DNB. — Berlin, 17. Jan. Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt der„Völkiſche eobachter“: in— der deutſchen Verordnung vom 13. Jannar, —— r die Maßnahmen bekanntgegeben werden, die * franzöſiſche Einfuhrquoten herabzuſetzen be⸗ wird in der franzöſiſchen Preſſe behauptet, 90*3 dieſe Maßnahmen üit Herſtürzt und richen An k üt ndigung getroffen. Beides iſt un⸗ ſiſch ig. Es ſind 14 Tage verſtrichen, bis die franzö⸗ —0 Einfuhr kontingentiert wurde. Die Maßnah⸗ 3— wurden außerdem, nachdem ſie beſchloſſen rich uz ausdrücklich vor ihrer Veröffent⸗ der Berliner franzöſiſchen Bot⸗ —* ft mit geteilt. Die franzöſiſche Preſſe ſucht ſelle nachträglich die ganze Angelegenheit ſo hinzu⸗ als ſei die deutſche Delegation im Dezember Band ausreichenden Grund von den Wirtſchaftsver⸗ i lungen abgereiſt. Demgegenüber muß daran er⸗ nnert werden, daß die Reichsregierung damals die Dele⸗ gation zurückgerufen hat, nachdem von fran⸗ zöſiſcher Seite in ſchroffer Weiſe erklärt wor⸗ den war. die zuletzt übermittelten franzöſiſchen Forderungen ſeien das letzte Wort, irgend ein Verhandeln darüber käme überhanpt nicht mehr in Frage. EN 23 Forderungen für die deutſche Regierung 8 8 waren, ſind die Verhandlungen — rochen worden. Die franzöſiſche Preſſe f hin, daß Frantreich der beſte Kunde Deutſchlands ſei. Auch das iſt nicht richtig. Mit un⸗ ſeren beiden beſten Kunden, nämlich Holland und der Schweiz, haben wir uns gerade in wichtigen Ver⸗ igen geeinigt. Dabei ſoll nicht beſtritten werden, Frankreichein ſehr wichtiger Kunde chla uds iſt und daß uns der franzöſiſche Mar t ſehr intereſſiert. Aus dieſem Grunde hat ſich —— Reichsregierung bei ihren Ausgleichsmaß⸗ Zurückhaltung auferlegt und iſt nich: der gegangen, wie es bei dem Ausmaß hätte—— Kontingentierungen nahe gelegen — Auf der anderen Seite aber darf auch nicht geſſen werden, daß Dentſchland heute Frankreichs beſter Kunde iſt. Wo eun zahlenmäßig die franzöſiſche und Luxemburg noch etwas den, 3 elgien nach Deut als Kunde in d Ausfuhr nach größer iſt als nach Deutſchland, ſo kann nicht überſehen wer⸗ ſehr viel Tranſitware ſteckt, die ſch land geht. Außerdem iſt Deutſchland de für Frankreich beſonders wichtig, da ſich Austem Kriſenjahre 1933, in dem die franzöſiſche faſt allen Staaten zurückgegangen iſt, 9 695 Markt als ſo ſtabil und aufnahmefähig 0 hat, daß die franzöſiſche Ausfuhr nach 355 4 nicht geſunken iſt, während 3 e yrt die deutſche Ausfuhr nach Frankreich durch Kontingentierungspolitik um etwa 16 ſtoic rückläufig war. Wenn alſo Frankreich die Paſ⸗ ſeiner Handelsbilanz verringern will, ſo hat 5 Anlaß, Deutſchland gegenüber vorſichtig zu — 2 a gerade der deutſche Markt für Frankreich 9 und mehr an Intereſſe gewinnt. De 55 S1 ſche Preſſe behauptet, Frankreich habe genkocland nicht das gleiche Entge⸗ 255 5 95 men wie anderen Ländern(Amerika, erweiſen können, da Deutſchland gegen die ˖ Ausfuhr ſchon in den letzten Jahren ein⸗ — ende Maßnahmen ergriffen habe. Dieſe Be⸗ 3en zielen offenbar auf die deutſchen pflan⸗ die wenen Lolizeilichen Maßnahmen ab, in wegen des Zunehmens des Kartoffelkäfers Frankreich zum Schutz der deutſchen Land⸗ wär notwendig waren. Dieſe Maßnahmen — rein pflanzenſchuspolizeilicher Natur und Handelspolitik nichts zu tun. Aus ihnen Frankreich jedenfalls kein Recht ableiten, D ten ſchland ſchlechter zu behandeln als andere Staa⸗ Eine engliſche Stimme über Oeſterreich Meldung des DNB. London, 16. Januar. an einem„Eingeſandt“ eines engliſchen Leſers die„Times“ heißt es: Dr Beitungsmeldungen hatten mich veranlaßt, in der Follfuß einen nationalen Helden zu erblicken, ſche ſich bemüht, Ordnung in das Chaos der politi⸗ Parteien zu bringen und deine Landsleute en die Angriffsſucht eines Deutſchland zu daß in den franzöſiſchen Ausſuhrziffern nach Generalplan für den Neuaufbau Ein Aufruf des Führers der Deutſchen Arbeitsfront D NB. Meldung des Aachen, 17. Januar. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staats⸗ rat Dr. Ley, erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Das Leben eines Volkes wird von zwei Grund⸗ elementen beſtimmt, von der Raſſe und von dem Boden. Wahre Staatsmänner werden deshalb ihr Handeln allein von dieſen Grundſätzen beeinfluſſen laſſen. Der Klaſſenkampf war der äußere ſichtbare Ausdruck eines allmählichen raſſiſchen Verfalls. Na⸗ tionalſozialismus iſt der Ausdruck der raſſiſchen Er⸗ neuerung unſeres Volkes. Der Marxismus ſah ſeine Staatskunſt in zuſammenhangloſen Einzelhandlun⸗ gen. Der Nationalſozialismus ſieht in allem nur eine Ganzheit. Die Neugeſtaltung eines Volkes iſt ſeine Wiedergeburt, die vor allem auch in Verbin⸗ dung der Raſſe mit dem Boden zu ſuchen iſt. Die Verbindungen ſind die ländlichen Siedlungen des Volkes, ſein Heim, ſeine Wohnung. Jedoch dieſe Wohnung darf wiederum nicht als Einzelnes ge⸗ ſehen werden, ſondern nur in Zuſammenhang mit der Umgebung, mit dem Dorf, mit der Stadt, mit der Landſchaft. Mit einem Wort, die Wiedergeburt liegt in dem Erxwachen des Volkes für das Schöne, Edle und Er⸗ habene; für das Zweckmäßige, das allein iſt ſein Glück und ſein Wohlſtand. Das Pro⸗ blem der Siedlung werden wir nur löſen können in Verbindung mit ail den großen nationalſozialiſtiſchen Aufgaben. Unſer Siedlungsweſen wird natürlich an beſtimmte Grenzen gebunden ſein, an den vorhandenen Raum, an die Arbeit der Menſchen, die in dieſem Gebiet leben, an dem Charakter der Landſchaft und an die Stammeseigenart der Menſchen, die geſiedelt werden ſollen. Andere Grenzen erkennen wir nicht an. Wir wollen einmal ganz Deutſchland er⸗ neuern, wiſſen aber auch, daß wir uns nicht verzetteln können. Deshalb ſangen wir an einem Punkt an und zwar auf Wunſch und Befehl des Führers in dem Wurm⸗Kohlen⸗ gebiet des Aachener Landes, weil dort im Laufe der Jahrzehnte ſehr viel geſün⸗ digt worden iſt, aber auch deshalb, weil wir Natio⸗ nalſozialiſten das Herz der Nation an der Grenze ſehen. Wir werden für dieſes Gebiet einen Gene⸗ ralplan aufſtellen, der von dem Gedanken ausgeht, wie man dieſe häßlichen Siedlungsgebiete wohnlich, ſchön und zweckmäßig geſtalten kann. Der Generalplan wird alle Gebiete umfaſſen, die Siedlungen, Verkehrsverhältniſſe, Sport⸗ anlagen, Erholungsſtätten, ſelbſt die Fabri⸗ ken und Zechen, damit die Menſchen, wenn ſie aus dem dunklen Schacht emporſteigen, Schönheit, Würde und Frende erleben. Außer dieſem Generalplan werden örtliche Pläne aufgeſtellt werden müſſen. Arbeiter und Bauern, Beamte, Handwerker und Mittelſtand werden in dieſen Siedlungen vereinigt ſein. Dieſer Gedanke iſt auch wirtſchaftlich geſund. Haus, Garten, Klein⸗ tierzucht, alles wird eine Ganzheit ſein und wird immer die Exiſtenzmöglichkeit des anzuſiedelnden Menſchen bedeuten. Die Siedlung wird von zwei finanziellen Gedanken getragen ſein. Einmal von dem Gedanken, wer ſchon Erſpartes anſetzen kann, ein Eigentum zu erhalten, zum anderen, um auch jenen Menſchen, die wurzellos geworden ſind, wie⸗ derum die Bodenſtändigkeit zu geben und ſie mit Hilfe menſchenwürdiger Siedlungen im Volke zu verankern und damit an die Nation zu binden. In dem Wiſſen und Glauben, daß dieſes allein die Vorausſetzung für die raſſiſche Erneuerung unſeres Volkes bedeutet, werden auch jene Menſchen, die dieſe Siedlungen ſchaffen ſollen, nicht ausgeſucht werden als Einzelarchitekt, Einzelgärtner, Einzelvolkswirt, ſondern es werden Arbeitsgemeinſchaften aus all dieſen Männern gebildet werden müſſen, die uns Pläne für dieſes Werk herrichten. Zu dieſem Zweck wird die Arbeitsfront Preisausſchreiben ver⸗ anſtalten. Träger dieſes Geſamtplanes iſt die Deutſche Arbeitsfront und das Werk„Kraft durch Freude“. Innerhalb dieſer Organiſationen iſt ein Heimſtättenamt gebildet. Der andere Träger innerhalb der Arbeitsfront iſt das Amt für Würde und Schönheit der Arbeit. Der Stellvertreter des Führers, Heß, hat dem Heimſtättenamt das alleinige Recht gegeben, über die Geſtaltung des Siedlungsweſens in Deutſchland zu wachen. Die Vorarbeiten für das erſte große Projekt im Wurmgebiet ſind heute beendet. Dieſes kühne Werk kann nur vollendet werden, wenn es getragen iſt von dem Willen, der Energie und Kameradſchaft der geſamten Nation. Deshalb rufe ich alle ſchaffen⸗ den Deutſchen auf: Helft mit, daß wir hier an der weſtlichen Grenze ein Stück Sozialismus vollenden, damit wir alsdann in Oberſchleſien und an der Ruhr das Werk fortſetzen können. Wir werden ſo⸗ fort beginnen. Der erſte Spatenſtich, der bereits in einigen Wochen getan werden wird, ſoll für dich, deutſcher Arbeiter, das Sinnbild der Verwirklichung deines Schaffens und Sehnens ſein. Er ſoll den Be⸗ ginn eines neuen Zeitalters bedeuten. Adolf Hitler zeigt uns den Weg. Er führt und lenkt uns. An dir liegt es nun, deutſcher Arbeiter, mit zu marſchieren, damit auch dir und deinen Kindern das Glück und die Freiheit gegeben werden. Vorwärts mit Hitler. Schaffen wir ein neues Deutſchland. Langfriſtige Planungen im Arbeitsdienſt Arbeitsvorrat für zwei Jahrzehnte Telegraphiſche Meldung — Berlin, 17. Januar. Der Leiter des Amtes für Arbeitsplanung in der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes, Gauarbeitsfüh⸗ rer Tholen, gab heute morgen der Preſſe einen Ueberblick über die umfaſſenden Maßnahmen, die im Hinblick auf eine langfriſtige Arbeitsplanung für den Dienſt getroffen worden ſind. Hierbei handelt es ſich in erſter Linie um Landeskultur⸗ arbeiten, dann aber auch um Vorhaben auf dem Gebiet der Siedlung und der Forſtwirtſchaft. In mühſeliger Kleinarbeit iſt es mit Unterſtützung aller beteiligten Stellen gelungen, ſich einen erſchöpfenden Ueberblick über den geſamten Arbeitsvorrat in ganz Deutſchland zu verſchaffen. ein Arbeitsvorrat, der hinreichend iſt, um ſür zwei Jahrzehnte den Arbeitsdienſt mit einem Durchſchnittsjahrgang zu beſchäftigen. Gauarbeitsführer Tholen wies darauf hin, daß die Bewältigung dieſes Arbeitsvorrates für unſere Selbſtverſorgung mehr bedeutet als ein Landgewinn im Umfang von ein em Sechſtel Deutſchlands. Um den Ueberblick möglichſt anſchaulich zu machen, wurden die erfaßten Arbeitsvorhaben auf einer gro⸗ ßen Karte Deutſchlands im Maßſtab 1: 200 000 in die Reichsleitung eingetragen. Uebrigens hat jeder der 30 Gaue in Deutſchland noch eine ähnliche Karte der Arbeitsvorhaben zur Verfügung, und jede der 180 Gruppen des Arbeitsdienſtes hat für ihr Gebiet einen ähnlichen Ueberblick aufgeſtellt. Darüber hinaus ſind andere weittragende Pläne aufgetaucht. Ein Hinweis von Gauarbeitsführer Tholen gab die Richtung an: Großzügige ſtädtebauliche Planung, ſo daß ſich die Mög⸗ lichkeiten für Arbeitsdienſt und für die Arbeits⸗ beſchaffung noch unüberſehbar ſteigern würden. 00000P0P0P0PPP0P0P0PGPPTPPPP0PPPPPPPGPPPPPPPPPPP0T0T0T0TPPPPPPPPhTPThTTTPTfTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTPPPPP ſchützen, das gedroht hat, ſie gegen ihren Willen zu verſchlingen. Eingehende perſönliche Unterſuchungen in Oeſterreich aber haben mich überzeugt, daß Dr. Dollfuß nicht mehr als ein Viertel der Nation hinter ſich hat und daß dieſes Viertel das wahre Oeſterreich am wenigſten ver⸗ körpert. Die Oppoſition iſt keineswegs unförmig. Die nationalſozialiſtiſche Partei iſt ſtark, energiſch und zuverſichtlich und ſcheint in geiſtiger und körper⸗ licher Hinſicht die beſten Elemente der Raſſe einzu⸗ ſchließen. Die beinahe täglichen Bekundungen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gefühls, die eindrucksvoll und oft klug ausgedacht ſind, verdienen kaum den Namen non Ausſchreitungen, obwohl ſie bei Unterdrückung dazu werden könnten. — London, 15. Jan. Der Konſerenzausſchuß der engliſchen Kohlenbergwerksbeſitzer hat ſich in einer öffentlichen Erklärung ſcharf gegen den Kauf von 1600 Tonnen polniſcher Kohle durch die engliſche Firma Paper Mills gewandt. Die von der Firma vorgebrachte Entſchuldigung, daß die von Polen be⸗ zogene Kohlenart in England nicht erhältlich ſei, wird als lächerlich bezeichnet. Die neue Arbeitsgemeinjchaft * Manuheim, 17. Januar. Der Inhalt des Geſetzes zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit, das das Reichskabinett am letzten Freitag verabſchiedet hatte, iſt nunmehr der Oeffent⸗ lichkeit mitgeteilt worden. Der genaue Wortlaut des Geſetzes wird Ende dieſer Woche bekanntgegeben. Man wird die Bedeutung der nationalen Ar⸗ beitsorönung kaum überſchätzen, wenn man feſtſtellt, daß durch ſie eine neue ſoziale Aera in Deutſchland eingeleitet wird. Die Grundlage der neuen Sozialverfaſſung iſt der Betrieb. Nach dem Führer⸗Prin ziy iſt der Unternehmer oder ſein Beauftragter der verant⸗ wortliche Führer des Betriebs. Er ſteht aber nicht, wie es der marxiſtiſchen Denkart und der marxiſti⸗ ſchen Praxis entſprach, in einem unüberbrückbaren Gegenſatz zu der Belegſchaft, ſondern iſt mit ihr zu einer Gefolgſchaft verbunden. Dieſe Berbunden⸗ heit zeigt ſich durch die Auſſtellung des Vertrauens⸗ rates dͤurch die Belegſchaft, deſſen Aufgabe die ſo⸗ zialpolitiſche Beratung des Führers iſt. Alle Zwiſcheninſtanzen ſind ausgeſchaltet. Unternehmer und Arbeiter ſind zueinander geführt worden und nicht mehr durch die Sekretäre ihrer Standes⸗ und Gewerkſchafts⸗Organiſationen von⸗ einander getrennt. Das Verhältnis zwiſchen Be⸗ iriebsführer und Gefolgſchaft wird durch die Be⸗ triebsordnung geregelt, die der Führer erläßt und die die Arbeitsbedingungen im einzelnen ſeſtlegt. Der ſtändige bewußte Kampf der Intereſſengegen⸗ fätze, der Klaſſenkampf, iſt ſomit abgelöſt worden durch die Zuſammenarbeit im Geiſte der Gefolg⸗ ſchaft. Nicht Paragraphen, ſondern die Geſin⸗ nung der ſozialen Ehre— dieſen Begriff hat das Geſetz zum erſtenmal aufgenommen— beſtim⸗ men das Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer. Beide ſind nicht mehr Feinde, ſondern Verbündete in der Sorge für das gemein⸗ ſame Werk, für den Betrieb, an deſſen Gedeihen ſie alle gleichermaßen beteiligt ſind. Eine neue Welt tut ſich auſ, eine Umwertung aller Werte iſt vor ſich gegangen. Die Vorausſetzung für den Erfolg der nationalen Arbeitsordnung iſt natürlich, daß auch diejenigen, die ſie nun anwenden ſollen, von dem gleichen Geiſt beſeelt ſind, der dieſes Geſetz nach der Initiative und der beſonderen Anweiſung Adolf Hitlers ſchuf. Doch wird man an dem Erfolg, wenn natürlich auch in der Uebergangszeit, zum Teil vielleicht aus rein techniſchen Gründen, gewiſſe Schwierig⸗ keiten ſich einſtellen werden, nicht zu zweiſeln brau⸗ chen. Das deutſche Volk hat durch ſein Bekenntnis vom 12. November in ſeiner überwältigenden Mehr⸗ heit zur nationalfozialiſtiſchen Führung und zum nationalſozialiſtiſchen Geiſte ſich bekannt und damit zu der Weltanſchauung und der Geſinnung, aus der die neue Sozialverfaſſung hervorgegangen iſt. Zu⸗ dem hat man mit voller Abſicht vermieden, jeden nur denkbaren Fall von vornherein in Geſetzespara⸗ graphen zu gießen. Vielmehr iſt den frei wirkenden Kräften des praktiſchen Labens ein gewiſſer Spiel⸗ raum gelaſſen worden, ein Rahmen, der allmählich noch ausgefüllt und vollendet werden kann. Neben den Grundſätzen der perſönlichen und ver⸗ antwortlichen Führung, der Gefolgſchaftstreue und der ſozialen Ehre iſt auch das Prinzip der ſtaatlichen Autorität auf dem Gebiet des Arbeitsrechtes ver⸗ wirklicht worden. Dort, wo ſich Gegenſätze heraus⸗ ſtellen und das Zuſammenwirken zwiſchen Führer und Gefolgſchaft geſtört wird, greiſt die ſtaatliche Gewalt ein, die hier durch den Treuhänder der Arbeit verkörpert wird. Die Stellung des Treu⸗ händers iſt zur Erfüllung dieſer Aufgabe erheblich geſtärkt worden. Er wird Reichsbeamter mit allen Rechten und Pflichten. Sein Aufgabenkreis wird genau abgegrenzt, ſeine Vollmachten werden zum Teil erheblich erweitert. Nach wie vor bleibt in ſei⸗ ner Hand die wichtige Funktion, die Geſtaltung der Lohnverhältniſſe in den Betrieben zu überwachen. An die Stelle des Kampfes der Intereſſengruppen um die Arbeitsbedingungen, eines Kampfes, der viel Schuld daran trägt, daß die Kriſe einen ſo ver⸗ heerenden Umfang annehmen konnte, tritt der Staat, der die Verantwortung ſür eine gerechte Geſtaltung der Arbeitsbedingungen übernimmt. Und ſo wird das Geſetz zu einem entſcheidenden und abſchließen⸗ den Schritt zur endgültigen Befriedung des Arbeitsleben S. Ehrengerichte in den Bezirken der Treuhänder und ein Reichsehrengerichtshof als Berufungsinſtanz werden den Angehöcigen der Be⸗ triebsgemeinſchaft die Möglichkeit geben, gerechte Sühne für Verletzungen der ſozialen Ehre zu er⸗ langen. Im einzelnen ſei in dieſem Zuſammenhang noch darauf hingewieſen, daß die beſtehenden Tarifver⸗ träge, ſoweit ſie nicht ſchon bis dahin durch Tarif⸗ ordnungen erſetzt worden ſind, nicht etwa mit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Arbeitsordnung erlöſchen. Ein tarifrechtlicher Schwebezuſtand foll 9 2. Seite Nummer 28 Mittwoch, 17. Januar 1934 nicht eintreten. Die Arbeitsordnung gilt natürlich auch für die Berufe, die bereits in den ſtändiſchen Aufbau eingefügt ſind. Beſondere Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen für eine gewiſſe Ueber⸗ gangszeit ſollen die grundlegende Wandlung er⸗ leichtern und Störungen nach Möglichkeit aus⸗ ſchalten. Um die Bedeutung des Geſetzes auch in einer äußeren feierlichen Form hervorzuheben, iſt als Tag für die Inkraftſetzung das Feſt der nationalen Ar⸗ beit, der erſte Mai, gewählt worden. An dieſem Tage, der zum zweitenmal im neuen Deutſchland ge⸗ meinſchaftlich von Unternehmern und Arbeitern be⸗ gangen wird, werden die Vertrauensleute der Be⸗ triebe vor der verſammelten Betriebsgemeinſchaft geloben, dem Wohl aller, dem Wohl der Gemeinſchaft zu dienen. Auf der Grundlage dieſer Geſinnung wird das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, das zu den bedeutungsvollſten der Regierung des Reichskanzlers Adolf Hitler gehört und das in ganz beſonderem Maße ein ausgeſprochen nationalſozia⸗ liſtiſches Geſetz iſt, eine neue Epoche einlei⸗ ten. Die Schranken, die die einzelnen Gruppen und Schichten des Volkes einſt am ſchärfſten von⸗ einander ſchieden, ſind nunmehr endgültig niederge⸗ legt worden. Die Volksgemeinſchaft iſt aus einem auch auf dieſem Gebiet eine Tatſache ge⸗ worden. ieeeeeeeeeeeee Doppelhinrichtung in Deſſan — Deſſau(Anhalt), 17. Jan. Am Mittwoch morgen halb 8 Uhr wurden im Hof des Deſſauer Gerichts⸗ gefängniſſes der Böttcher Karl Hans und der Kärb⸗ macher Wilhelm Bieſer, die durch Urteil des Deſ⸗ ſauer Schwurgerichts vom 13. Juli 1933 wegen Er⸗ mordung des SA⸗Mannes Cieslick in Hecklingen (Anhalt) zum Tode verurteilt worden waren, mit Hanoͤbeil durch den Scharfrichter Engelhardt hin⸗ gerichtet. Dieſe Hinrichtung iſt die erſte in Anhalt ſeit 1886. Ein Franziskanerheim in Flammen — Neuwied, 17. Jan. Seit Mittwoch früh ſteht das St. Joſef⸗Haus bei Waldbreitbach im Wiedtal, das Mutterhaus der Genoſſenſchaft der Franziskaner, in hellen Flammen. Das Feuer war im Dachſtuhl des Verwaltungsgebäudes auf dem linken Flügel des großen Gebändekomplexes in einer Kleiderkammer ausgebrochen. Etwa 15 Räume ſind bereits vom Feuer vernichtet. Die größte Gefahr beſtand zunächſt für die neben dem brennenden Ge⸗ bäudeflügel liegende Kirche und die Kranken⸗ anſtalt. Die Kranken mußten in aller Eile nach dem Hauptflügel gebracht werden. Trotz mehrſtün⸗ diger Löſcharbeiten wütet der Brand weiter. Man hofft aber, Krankenhaus und Kirche zu retten. Men⸗ ſchenleben ſind nicht in Gefahr. In St. Joſef und im Marienhaus, dem Mutterhaus der Franzis⸗ kanerinnen, ſind mehr als 1200 geiſtesſchwache Män⸗ ner und Frauen untergebracht. Amerika baut den größten Stratoſphärenballon — Waſhington, 17. Jan. Die Heeresluftfahrt und die Geographiſche Geſellſchaft der Bereinigten Staaten veröſſentlichen heute den Plan zum Bau eines neuen Stratoſphärenballons, der größer als alle bisherigen ſein ſoll und der alle Rekorde brechen ſoll. Der Rieſenballon ſoll in eine Höhe von 24000 Metern ſteigen und von dort zu Verſuchszwecken Luftproben mit nach unten bringen. Führer des Bal⸗ lons ſoll Major William Kepner, ein bekannter Ballonſachverſtändiger der amerikaniſchen Luftfahrt ſein, während Kapitän Stevens die Aufgabe des Be⸗ obachters übernehmen wird. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Verſuchte Vergewaltigung der Saar Die deutſchfeindlichen Machenſchaften im Genfer Völkerbundsrat Meldung des DNB. — Genf, 17. Januar. In Genf häufen ſich die Verſuche, den Völker⸗ bundsrat zu veranlaſſen,„beſondere Schutzmaßnah⸗ men“ im Saargebiet zu treffen, um die durch„natio⸗ nalſozialiſtiſchen Terror“ angeblich bedrohte Freiheit der Abſtimmung zu ſichern. Dabei hat man ganz offenſichtlich den Plan im Auge, die Fremöherrſchaft im Saargebiet in der Ab⸗ ſtimmungszeit durch Entſendung fremder Trup⸗ pen oder Polizeikräfte noch zu verſchärſen. Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß auch der Montag hier eingetroffene Präſident der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebietes, der Engländer Knox, in Genf darauf drängt, daß ihm derartige Machtmittel zur Verfügung geſtellt werden. Um für entſprechende Ratsbeſchlüſſe die notwen⸗ dige Stimmung zu erzeugen, wird der angebliche Terror der Nationalſozialiſten durch eine Fülle von Lügen, Entſtellungen und Uebertreibungen glaub⸗ haft zu machen verſucht. Dabei zeigt ſich ein enges Zuſammenſpiel zwiſchen den berüchtigten kleinen landesverräteriſchen Cliquen im Saargebiet und der Regierungskommiſſion ſelbſt. Nicht umſonſt iſt eine angebliche Saarabordnung unter Füh⸗ rung der Landesverräter Matz Braun und Petri in Genf eingetroffen, die ſich bemüht, Völkerbundskreiſe und die hier verſammelten inter⸗ nationalen Preſſeleute in dieſem Sinne zu beein⸗ fluſſen. Dabei ſchwankt man noch zwiſchen der Forderung nach Verſchiebung der Abſtimmung um meh⸗ rere Jahre„bis zur Wiederherſtellung einer freien Abſtimmung“ und einer Abſtimmung, die unter fremden Bajonetten ſtattfinden foll. Auch außerhalb des Saargebietes wohnende dentſche Emigranten beteiligen ſich an dieſem üblen Spiel. Zur Unterſtützung aller dieſer Machenſchaften iſt heute vom Völkerbundsſekretariat ein Schreiben des Präſidenten der Regierungskommiſſion, Knox, an den Völkerbundsrat bekanntgegeben worden, gleich⸗ zeitig mit einer Denkſchrift der„Arbeitsgemeinſchaft zur Wahrung der ſaarländiſchen Intereſſen“ und der „Saarländiſchen Wirtſchaftsvereinigung“, alſo ausge⸗ ſprochen ſeparatiſtiſcher. Organiſationen, die hier in Genf den Anſchein erwecken wollen, als ob beträchtliche Kreiſe der Bevölkerung hinter ihnen ſtünden. Es handelt ſich um ein winziges Häuf⸗ chen von Landesverrätern, die in engſter Fühlung mit der franzöſiſchen Propaganda ſtehen. Dieſe Landesverräter warten nicht nur mit den be⸗ kannten Lügen auf, ſondern„bitten den Rat, der Regierungskommiſſion des Saargebiets im Hinblick auf die bevorſtehende Abſtimmung ſofort außeror⸗ dentliche Vollmachten zu erteilen“, damit dieſer u. a. in der Lage ſei, die Unabſetzbarkeit der Richter aufzuheben. Senatspräſiöent Rauſchning bei Abenol Meldung des DNB. Geuf, 17. Januar. Der Danziger Senatspräſident Dr. Rauſch⸗ ning ſtattete am Dienstag in Geuf dem General⸗ ſekretär des Völkerbundes, Apenol, dem engliſchen Untergeneralſekretär Walters, ſowie dem Bericht⸗ erſtatter für Danziger Fragen, Eden, Beſuche ab. Hierbei wurde über die auf der gegenwärtigen Rats⸗ tagung zu behandelnden Fragen der Danziger Berfaſſung geſprochen und vom Präſidenten gelegt. Der Zeitpunkt für die Behandlung der Dan⸗ ziger Fragen vor dem Rat ſteht noch nicht feſt. Der neue Völkerbundskommiſſar für Danzig, Leſter, der am 15. dieſes Monats ſein Amt ange⸗ treten hatte, ſtattete am gleichen Tage dem Präſiden⸗ ten des Senats einen Beſuch ab. Die bisherige Saarregierung vom Völkerbundsrat wiedergewäh't — Genf, 17. Januar. Der Völkerbundsrat trat hente vormittag um 10.30 Uhr wieder zu einer geheimen Sitzung zuſammen. Als wichtigſter Punkt ſtand die Wahl der Saarregierung auf der Tagesordnung, die termin⸗ mäßig fällig iſt. Wie allgemein erwartet, wurde die bisherige Regierung einſtimmeig wiedergewählt. Die Saarregierung beſteht alſo weiter aus folgenden Mitgliedern: Knox⸗England, Ehrenroth⸗Finn⸗ land, Koßmann⸗Saarland, Morice⸗Frankreich, Zeritſchitſch⸗Sübflawien. Mazeboniſche Kritik am Völkerbund Soſia, 17. Januar. Die bulgariſchen Blätter veröffentlichen eine Er⸗ geſagt wird, daß in der Weltpreſſe im Zuſammen⸗ hang mit den jüngſten Balkanpaktplänen vielfach Darſtellungen über die mazedoniſche Frags gebracht worden ſeien, die einige Feſtſtellungen not⸗ wendig machten. Die ITMR0O begrüße mit Sympathie jede Initiative zur Herbeifüührung einer Verſtändi⸗ gung zwiſchen den Balkanvölkern, ſofern durch dieſe Verſtändigung Freiheit, Recht und Gleichberechti⸗ tung auf dem Balkan wiederhergeſtellt würden. Nie⸗ mals aber werde die Organiſation eine Annähe⸗ rung zwiſchen zwei Balkanſtaaten, wer ſie auch ſein mögen, auf Koſten Her berechtigten Anſprüche des mazedoniſchen Volkes zulaſſen. Leider würden die ſüdflawiſche und griechiſche Regierung in ihrer auch heute noch verfolg⸗ ten Politik der Unterdrückung und Ent⸗ nationaliſierung Mazedoniens durch die völ⸗ lige Untätigkeit des Völkerbundes beſtärkt. Auf Grund des Friedensvertrages ſtehe Maze⸗ donien unter dem Schutz des Völkerbundes, der es mit großen Verſprechungen übernommen habe, die nationalen und kulturellen Rechte der Minderheiten zu garantieren, aber gänzlich verſagt habe. Alle mazedoniſchen Denkſchriften und Proteſte ſeien in Geuf auf taube Ohren geſtoßen. Zum Schluß läßt die Erklärung durchblicken, daß ſie vorläufig Gewehr bei Fuß die bulgariſch⸗ſüdſla⸗ wiſchen Annäherungsbeſtrebungen verfolgen, aber ſich gezwungen ſehen würde, den Kampf für die Befreiung Mazedoniens aufs Neue mit revolutionären Mitteln aufzunehmen, wenn den Bel⸗ klärung des Zentralkomitees der Inneren Mazedo⸗ grader Verſprechungen nicht auch Taten folgen niſchen Revolutionären Organiſation(JMRo) in der lwürden. eeee ee ba Wie ſiellt ſich England zu Rooſevells Wührungspolltik Drahtberichi unſ. Londoner Vertreters § London, 17. Januar. Rooſevelts Erklärungen über ſeine Währungs⸗ politik erfahren in der engliſchen Preſſe eine ganz außerordentliche Beachtung; wenngleich die Beurtei⸗ lung von Rooſevelts Politik durchaus nicht einheit⸗ lich iſt, und insbeſondere die praktiſchen Auswirkun⸗ gen auch noch nicht zu überſehen ſind, ſo geht doch eine Anſicht durch alle Blätter: England muß ſeinen heimiſchen Markt ſchützen gegen das Warendumping von Amerika. So heißt eß zum Beiſpiel im„Daily Telegraph“, daß die engliſche Regierung, wenn es nötig ſein ſollte, alle Schritte unternehmen werde, die für einen Schutz der einheimiſchen Induſtrie erforderlich ſeien. So ſei beſtimmt damit zu rechnen, daß, wenn ein großer Zuſtrom von billigen Gütern von der ande⸗ ren Seite des Atlantik nach England kommen ſollte, man wieder auf das Einfuhrzollgeſetz zurück“ greifen werde. Die konſervativen Blätter weiſen darauf hin, daß England nicht mehr ſo ſchutzlos daſtehe, wie es vor der, Errichtung der nationalen Regierung der Fall geweſen ſei. Auch dieſe Aeußerung zeigt wieder, wie England mit protektioniſtiſchen Maßnahmen ſich aller amerikaniſchen Gefahren erwehren will. In den Finanzblättern wird darauf hingewieſen, daß der Zweck des neuen Währungs⸗Kontrollfonds der ſei, den Dollar niedrig zu halten. Mit beſon⸗ derer Eindringlichkeit wird in den engliſchen Blät⸗ tern auf die grundlegenden Unterſchiede zwiſchen dem amerikaniſchen und dem engliſchen Währungs⸗ ausgleichsfonds hingewieſen. Während dem ameri⸗ kaniſchen Fonds die klare Aufgabe zukomme, den internationalen Goldwert des Dollars hinunter⸗ zudrücken, hat der engliſche Fonds nur den Zweck, Rauſchning der Danziger Standpunkt dazu dar⸗ Schwankungen des Pfunds auszugleichen. EEFPFPFFPPPPPTTTPPPPP————————————bTPTPP———————PPPPPNPPPPPPPj7j1ꝗ1j—ͤůjIfTfCCP7PPPPP PPPPPPPP———PPP———PP——— P— PPPPPP P P P P PPP—PPP—PPPP—PPP PPPPPP—PP—P P P——ů————— Elternbaus und Sthule als Erziehungsgemeinithaft Von Ernſt Weis⸗Maunheim mitbilden zu helſen. Elternhaus und Schule ſind für das Kind die grundlegenden Erlebnis⸗ und Erkenntniswelten, aus denen ſein Verhältnis zu Gott, den Menſchen und ſeinem Vaterland ſeine erſte Form erhält. Beide ſind für ſeine charakterlich⸗geſinnungsmäßige und für ſeine geiſtig⸗menſchliche Entwicklung und Bewäh⸗ rung verantwortlich. Wir wiſſen: Es fehlte der einheitliche Füh⸗ rungswille, der die Unſicherheit des erzieheri⸗ ſchen Handelns, Erziehens und Bildens beſeitigte. Im Kampf und Ablehnung wandte ſich die Nach⸗ kriegsjugend, des ewigen Experimentes müde, vom Weimar⸗Schulſtaat ab, um mit dem Pfingſtgeiſt der Nation die neue Volkwerdung in vorderſter Front Eine einheitliche politiſche Ge⸗ ſinnung entſtand. Dieſe Geſinnungsgleichheit, die Familie und Volt rettete, ſcheint uns die erſte Vor⸗ ausſetzung für eine wirkliche ſtaatsvolkliche Erzie⸗ hung zu ſein, weil ſie die gefährlichen Spannungen im Elternhaus wie auch in der Schule beſeitigt hat. Der Staat des neuen Reiches iſt ſo zum Erzieher in einem umfaſſenden Sinne geworden, indem er in Zu⸗ kunft in einer natürlichen Ausleſe der Bewährung und Kameradſchaft die Führer in allen ihm erreich⸗ baren Erziehungs⸗Einrichtungen herausſtellt. So hüt ſich ſchon mancher Schüler, der im Unterricht ver⸗ jagte, in den Jugend⸗ und Wehrverbänden gleichſam neu aktiviert und wieder zu Ehren gebracht. Ein Be⸗ weis, daß dieſe Schulung eine Lücke in der Erziehung ausfüllte. Wenn auch zugegeben werden muß, daß mancher Zwölf⸗ bis Achtzehnjährige nur ein rer⸗ kappter Pöſtchenjäger iſt, der ſein fleiß⸗ nud lei⸗ ſtungsmäßioes Nerſſen in der Schule auf dieſe Weiſe gutmachen möchte, ſo beſagen ſolche Auonah⸗ men doch wenig gegenüber der ideellen Haltung der geſamten Wehrjugend. Der Sinn dieſer umwälzenden Zeit iſt vielmehr in einem hohen Maße von ihr begriffen worden: Zucht zu üben gegenüber der eigenen Perſon und Dienſt an den andern, für ein neues Deutſchland, und ſeine führenden Männer, Paul de Lagarde ſagte einſt vor fünfzig Jahren:„Ich klage an die Männer, vor allem die Staatsmänner klage ich an, welche der Jugend die Ideale nicht bieten, an denen allein der überall vorhandene Idealismus der Jugend zur Idealität(alſo zur höchſten Vollkommenheit) zu wer⸗ den vermag.“ Sein Wort hat keine Geltung mehr. In Hitler iſt dieſes Ideal lebendig geworden, weil es ſichtbar wirkſam iſt. In der meſſianiſchen Magie ſeiner Perſönlichkeit ſpürt die vaterländiiſche Jugend von heute den großen Erzieher des Deutſchen Volkes Sein Staat iſt für ſie kein blutleeres Gebilde oder, um mit Nietzſche zu ſprechen, nicht„das kälteſte aller Ungeheuer“, ſondern der Bürge für eine neue Volk⸗ werdung, die aus der deutſchen Seele heraus geboren wird. Dieſes weiche und ſchweifende Weſen des deutſchen Menſchen müſſen wir ſchon im Schoß der Familie zur Härte und zur Leiſtung gegenüber der Geſamtheit erziehen und verpflichten. Auch für die Schule gilt es, in dieſem Sinne zu handeln. Bildung erhält nunmehr in der Schule ihren Sinn vom Mittelpunkt des an die Heimat, das Blut und die Raſſe gebundenen Lebens, nicht von einer logozentriſchen Ausrichtung her, die zu einem bezweifelnden Vernunftlertum geführt hatte. Der Dogmatismus auf allen den Schülern zu über⸗ mittelnden Kulturgebieten muß überwunden werden. Das iſt, roh geſagt, der Sinn einer zu⸗ künftigen Schulreform, vor allem, was die höheren Schulen anlangt. 5 Die neue Schule aber braucht Erzieher, welche über die Schulmauern hinaus wirken. Damit iſt ſchon ihre neue Aufgabe angedeutet: den pädagogi⸗ ſchen Schulraum zum pädagogiſchen Lebensraum zu machen. Es wird die Zeit kommen, wo der Lehrer wirklich Erzieheraufgaben außerhalb der Schule zu erfüllen haben wird. Dazu aber bedarf er der Mit⸗ arbeit des Elternhauſes. Doch ſelbſt heute, wo ein neuer Jugendtyp entſteht, iſt eine Fremoͤheit zwiſchen dem Elternhaus und gewiſſen Schulgattungen zu be⸗ obachten, die einfach unverſtändlich iſt. Es hilft uns nichts, wir müſſen uns gegenſeitig beſſer kennen lernen, und dieſe Annäherung kann ſich nur in einer gründlichen, umfaſſenden und um das Wohl der Kinder beſorgten Ausſprache vollziehen. Unzählige Irrwege in Bildungsgäng und Bernf und damit Verſagen und bittere Enttäuſchung wären vermieden worden, wenn dieſe Ausſprache vor allem auf den höheren Schulen eine der Sache entſprechende Form gehabt hätte. Es handelt ſich wirklich um keine Gängelung der Jugend, ſondern um etwas Notwen⸗ diges, um etwas, das bei uns verſäumt worden iſt. Zum mindeſten der Klaſſenführer muß die El⸗ iern aller Schüler kennen lernen. laſſen. Weſentlich ſcheint mir eine gemeinſame, gleichzeitige Beſprechung aller in der Klaſſe tätigen Lehrer mit den Erziehungsbe⸗ rechtigten zu ſein. Hierzu kämen die ſogenannten kleinen Elternabende, bei denen eine be⸗ wegtere und perſönlichere Fühlungnahme eher mög⸗ lich iſt als bei den Elternabenden alten Stils. Zu ſolchen Abenden, welche etwa die Lehrer und Eltern nur einer Klaſſe vereinigen, ſind unbedingt auch die betreffenden Jugendführer beizuziehen. Die oben erwähnte Ausſprache wird ſich neben einer kritiſchen Betrachtung von Betragen, Fleiß und Leiſtung vor allem auch der Frage der Hausauf⸗ gaben zuwenden; denn auf dieſem unbeſtrittenen Gebiet wird von allen Teilen am meiſten geſündigt. Viele Mißerfolge, ſo lehrt die Erfahrung, ſind auf mangelnden Hausfleiß und ungenügende Beauſſich⸗ tigung durch die Eltern zurückzuführen, in ſelteneren Fällen eine Folge der Stoffüberlaſtung. Die richtige Erledigung der Hausaufgaben regt den Schüler nicht nur zur Eigentätigkeit des Denkens an, ſondern ſie ſtellt ihn auch täglich in Front zum Pflichtbegriff. Sie iſt ſozuſagen die lebendige Arbeitsbrücke zwiſchen Schule und Heim, der Erziehungsregulator zwiſchen Neigung und Pflicht; ſie kann ſogar zu einer Vor⸗ ſtufe für das ſpätere Berufsethos werden. Unſere Ausſprache aber wird ſich auch mit dem inneren Menſchen des Zöglings beſchäftigen. Wie oft liegen Fälle vor, wo unerklärlicherweiſe ein be⸗ gabter Schüler in der Tertia„nachläßt“,„anders“ wird, wo man nicht weiß, was„mit ihm los iſt“. Er kann in eine auswegloſe Enge geraten ſein, in der er ſich gegen alle verſchließt. Da erhebt ſich dann die alte Frage beſonders vernehmlich: Was wiſſen wir eigentlich vom Seelenleben eines Sechzehnjähri⸗ gen aus eigener Erfahrung als praktiſche Erzieher, Soll dieſer Zuſtand immer ſo bleiben trotz der Be⸗ lehrungen der modernen Erziehungslehre? Soll ſich der junge Menſch, der ſich durch ſeine körperliche Ent⸗ wicklung in ungeheurem Maße verwandelt fühlt und zu allem, alſo auch zu ſeiner erziehenden Umwelt, erſt wieder ein neues Verhältnis gewinnen muß, allein durchfinden oder ſollen wir ihm in dieſer Re⸗ volution helfen? Aber tun wir dies eigentlich ernſthaft? Auf die Heimlichkeit dieſes untergründigen Jugendlebens, zas auf die unmöglichſte Weiſe Lebensdinge zu er⸗ ahren ſucht, müſſen wir endlich durch eine natürliche ind taktvolle Weiſe geſunden Einfluß gewinnen und eine ſexual⸗erotiſche Entwicklungsrichtung keines⸗ alls dem blinden Zufall der Erſatzaufklärung über⸗ Die„Times“ wollen in der Erklärung Rooſe⸗ velts die Abſicht des amerikaniſchen Präſidenten ent⸗ decken, bald mit England und Frankreich Beſprechun⸗ gen über die Währungsfrage einzuleiten. So glaube man in Waſhington, daß die Stabiliſierung des Dol⸗ lars nicht über 60 v. H. und nicht unter 50 v. H. England höchſtwahrſcheinlich willens machen werde, auf Grund eines Abkommens auch das Verhältnis von Dollar und Pfund neu feſtzuſetzen. Die„Times“ unterſtreichen beſonders, daß durch Rooſevelts Botſchaft es klar geworden ſei, daß der Dollar auf ſtändige und hinreichende Metallreſerven baſiert werde. Eine Metallbaſis entweder auf Gold oder Silber ſei als notwendig empfunden worden, um dem Metallſyſtem Stabilität zu ſichern. Aber während Rooſevelt die Verteidiger einer Papier⸗ inflation mit ſeinen neuen Maßnahmen vor den Kopf ſtoße, habe er dennoch nicht die Abſicht, zum Gold⸗ ſtandard zurückzukehren, indem er für den Dollar einen permanenten Goldwert feſtſetze. Während die meiſten Blätter in der Beurteilung der Rooſevelt⸗ ſchen Erklärung noch ſehr zurückhaltend ſind und immer darauf hinweiſen, daß wenn man die ameri⸗ kaniſche Entwicklung in der letzten Zeit verfolgt habe, nichts überraſchendes in dem neuen Vorſchlage zu entdecken ſei, iſt die heutige Morgenpreſſe beſonders ſkeptiſch. Sie gibt zwar zu, daß es noch zu früh ſei, die Auswirkung der amerikaniſchen Schritte auf den Welthandel zu beurteilen. Auf den erſten Blick ſcheine es aber doch, daß ein Währungskrieg durchaus im Bereich des Möglichen liegen könnte. Wie ſehr aber gerade in offiziellen engliſchen Kreiſen die Erklärung Rooſevelts beachtet wird, zeigt die Tatſache, daß ſofort nach Bekanntwerden der von Amerika unternommenen Schritte eine Unterredung des Handelsamtes, Walther Runeiman, mit Sir John Simon im Auswärtigen Amt ſtattfand. Fällen dieſe Fragen in der Ausſprache mit den Eltern, ſo begegnet man nach meiner Erfahrung ent⸗ weder einer ängſtlichen Sprödigkeit oder, was häu⸗ figer der Fall iſt, einer Hilfloſigkeit, welche in die erſchreckte Frage einmündet:„Ja, wie ſoll ich denn das anpacken?“ Hat der elterliche Erzieher damit eigentlich nicht ſchon eingeſtanden, daß er einen weſentlichen Teil ſeines erzieheriſchen Einfluſſes auf⸗ gibt, gerade in jenem Lebensabſchnitt, in dem der junge Menſch befonders ernſt genommen werden will? Denn jeder Vierzehn⸗ oder Fünſzehnjährige will auf ſeine Art gelten und ernſt genommen werden, da er ja jetzt langſam in die„Geſellſchaft“ einwachſen muß. Oft hat der Vater eben überſehen, daß inner⸗ halb einer verhältnismäßig kurzen Zeit ſich eine ge⸗ waltige, geiſtig⸗ſeeliſche Entwicklung in ſeinem Sohne vollzogen hat, der er mit den Mitteln einer äußerlich aufrecht erhaltenen Autorität nicht mehr gerecht werden kann. Eine verhängnisvolle Spannung zwiſchen beiden kommt auf— bei Mutter und Toch⸗ ter verlaufen die Dinge meiſt ſanfter und ſolidari⸗ ſcher— und ſie offenbart ſich in der Schule um ſo gefährlicher, je weniger Vertrauen und Liebe dieſer Schüler ſeinen Lehrern entgegenbringen kann. Er fühlt ſich dann als Märtyrer der Klaſſe, der er in Wirklichkeit gar nicht iſt. Wenn ein ſolcher Schüler auf dieſe Weiſe ſeine „Lebensrechte“ anmeldet, muß und kann eine liebe⸗ voll geführte Ausſprache Segen ſtiften. Bei der Zuſammenarbeit von Eltern und Schule ſpielt endlich die Frage der Berufseignung und Be⸗ ratung eine große Rolle. Durch die Verfügung des Reichsinnenminiſteriums, durch welche die Anzahl der zur Hochſchule zugelaſſenen Abiturienten ſchlüſ⸗ ſelmäßig und prozentual feſtgeſetzt wird, werden die höheren Schulen vor eine ſchwere Entſcheidung ge⸗ ſtellt. In wie vielen Familien muß nun die Frage des zukünftigen Berufs des Sohnes oder der Toch⸗ ter von neuem aufgerollt werden! Viele Eltern werden das Bedürfnis haben, ſich mit den Lehrern ihrer Kinder auszuſprechen, die jahrelang von ihnen betreut wurden. Sie werden jammern, aber ſie ſoll⸗ ten ſich klar darüber ſein, daß der neue Staat mit ſolchen Maßnahmen nur die energiſche Abkehr von einer falſchen„Gebildetheit“ eingeleitet hat, welche das Berechtigungsweſen in ſein Gegenteil verdreht hatte. Da er aufgebaut iſt auf den Fundamenten des Führertums und der Gemeinſchaft, bringt er die Beſten an die Front und ſtellt ſeinen Sach⸗ waltern die Aufgabe, auch die Höhere Schule zu einer * 3 RFXFXXEXXCPPPo Mitträgerin der nationalſozialiſtiſchen Erziehungs⸗ Berührt man in notwendig gewordenen] bewegung zu machen. nen⸗ nen rags not⸗ ithie ndi⸗ ieſe chti⸗ Nie⸗ ähe⸗ ſein des löe⸗ die ten be. ien aß la⸗ her nit el⸗ en e t⸗ H⸗ be L 5. eNxN * 3 * dercaugetüren waren in 158 Fällen oſſen. 3. Seite(Nummer 28 Die Stadtseiie Mannheim, den 17. Januar. Alie öſterreichiſchen Staatsangehörigen haben ſich zu melden! Auf Anordnung des Herrn Miniſters des Innern in Karlsruhe haben ſich ſämtliche, im Amtsbezirk Mannheim wohnhaften öſterreichiſchen Staatsangehörigen bis ſpäteſtens Samstag, 20. Jannar 1934, mittags 12 Uhr, beim Polizeipräſi⸗ dinm Mannheim I 6, 1, 1. Stock, Zimmer Nr. 6, in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmit⸗ tags unter Vorlage ihres Paſſes zu melden. Anzu⸗ geben ſind: Name und Vorname, Wohnung, Ge⸗ burtsdatum und Geburtsort, Konfeſſion und Ab⸗ ſtammung, Beruf und Beſitz, Ort und Art der Be⸗ ſchäftigung, ſeit wann in Deutſchland, Mitglied wel⸗ cher öſterreichiſchen Partei. Nichtmeldung oder un⸗ wahre Angaben haben für öſterreichiſche Staatsan⸗ gehörige Answeiſung innerhalb 24 Stunden zur Folge. Der Polizeipräſident. Verlegung der Maiveranſtaltungen Wer hätte früher daran gedacht, daß einmal die berühmten Mannheimer Maiveranſtaltungen ver⸗ legt werden würden. Die neue Zeit hat auch hier eine Umwälzung geſchaffen. In dieſem Jahre wer⸗ den erſtmalig fämtliche Veranſtaltungen um eine Woche verſchoben, ſo daß die erſten Maiſeſtlichkeiten auf Sonntag, 6. Mai fallen. Selbſt⸗ verſtändlich werden auch die Rennen entſprechend verlegt. „Dieſe Umſtellung war notwendig, weil der 1. Mai im neuen Reich eine beſondere Bedeutung erlangt hat. Außerdem wäre in dieſem Jahre der Maimarkt⸗ Dienstag auf den 1. Mai gefallen. Im Vorfahre hat⸗ ten durch die Maſſenkundgebungen am 1. Mai ſämt⸗ liche Veranſtaltungen ſehr zu leiden. Es trat bei verſchiedenen Berufsgruppen eine wirtſchaftliche Schädigung ein, die ganz und gar nicht im Sinne der führenden Stellen lag. Um nun ähnlichen Wieder⸗ bolungen die Spitze abzubiegen, hat man auf die Beibehaltung der Ueberlieferung verzichtet und die Berlegung feſtgelegt, die zweifellos allenthalben Zu⸗ ſtimmung ſinden wird. Vor allem iſt damit zu rech⸗ nen, daß dadurch die Mannheimer Maiveranſtaltun⸗ gen wieder die Bedeutung erlangen, die ihnen auf rund der alten Ueberlieferungen zukommt. Der erſte Steinkohlenbrand in Mannheim Soweit ſich das mit einiger Sicherheit feſtſtellen läßt, hat Kurfürſt Karl Theodor ſich als erſter um die Einführung der Steinkohlenſeuerung in Maunheim verdient gemacht, indem er für den nöti⸗ gen Brand ſorgte. Er ſchickte im Jahre 1765 eine Ab⸗ ordnung gelehrter Leute nach Saarbrücken, wo Fürſt Wilhelm Heinrich zu Naſſau⸗Saarbrücken meh⸗ rere Steinkohlengruben beſaß. Es kam nach lang⸗ wierigen Verhandlungen ein Vertrag auf Lieſerung don Steinkohlen zuſtande. Es ſollten während dreier Ge re jährlich 50 000 Zentner Steinkohlen aus dem unerſchweiler Bergwerk, dem Burbacher, Rußhütter — Sulzbacher geliefert werden, dazu noch 25000 utner zuſätzlich. Der Vertrag wurde nicht ganz 8 üllt. Es gab Streitigkeiten wegen Bezahlung und Nieferung. Zuviel Grieß war in Mannheim ange⸗ zommen, aber das ſchoben die Saarbrücker auf die eförderung und das Ausladen in Mannheim. Im danzen wurden gegen 51000 Zentner aus dem Saar⸗ ebiet nach Mannheim geliefert. N Ver zweite Anſtoß zur regelmäßigen Belieſerung von nheims mit Steinkohlen auf dem Landwege kam Reu,dem Unternehmer Renner, dem Beſitzer des dtennershofes. Dieſer machte 1789 eine Eingabe an 35 Kurfürſten Karl Theodor, worin er darlegte, daß 8 hlenmagazine in Mannheim und Frankenthal i egen und regelmäßig Transporte guten und bil⸗ Sten, ſchwarzen Brandes von der Saar auf der — 5 Kaiſerslautern—Dürkheim durchführen 5 e. Bürokratiſche Hemmniſſe und Kriegswirren Sereitelten die Durchführung des Planes. Im 19. Richt undert ſorgten die Mannheimer Hafenanlagen 0 nur für den Bedarf an ſchwarzem Brand für Stadt, ſondern auch für ganz Süddeutſchland. er Waſſerweg hatte über den Landweg geſiegt. O Der Nutzen des Wach- und Schließmannes Mdie Wach: und Schließgeſellſchaft —5 nnheim gibt über Wahrnehmungen während 1 nächtlichen Bewachungstätigkeit des Jahres 1933 gende Statiſtik heraus: türen wurde feſtgeſtellt, daß in 1930 Fällen die Haus⸗ ferner 463 Keller⸗ und ſonſtige Türen offen Gar en. In Fabriken, Läden, Büros, Wirtſchaften, Feneaen, Lager uſw. waren 144 Türen ſowie 91 3 nicht verſchloſſen. Rolladen und Schutzgitter ie Auslagekäſten ſind 284 mal nicht in Ordnung urgefunden worden. Unnötiges Lichtbrennen wurde —3—— Fällen feſtgeſtellt und das Entſprechende ver⸗ 758 Perſonen, die keinen Schlüſſel hatten, den nach entſprechendem Ausweis eingelaſſen wor⸗ 01 reimal iſt Feuer ge meldet und zweimat Waſſ dem Wächter ſelbſt gelöſcht worden. nung eitungen waren dreizehnmal nicht in Ord⸗ bei de Ferner wurden 8 Ro hrbrüche gemeldet, Ein enen ebenfalls ſofortige Abhilfe geſchaffen wurde. Hüh tuſterkarton Fahrradnetze, 1 Handtaſche, 2 mit ner und zwei Schlüſſelbunde, darunter ein Bund gebr040 Schlüſſeln, die jedenſalls zum Einbrechen Einprrucht werden ſollten, wurden geſunden. Lin geben naling wurde ertappt und der Polizei über⸗ und ein enommen. einter, Strom and wurde abgeſtellt. Auch wurde iNann, der ſich aufgehängt hatte, noch recht⸗ Leben zurückgegeben. Einfahrtstore und Beſon⸗ geſteut regelmäßigkeiten wurden in 45 Fällen feſt⸗ Eine Maſchine, die Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Diamantenſchmuggel Ein abenteuerlicher Erlebnisbericht von Hermann Freuberg in Ango 1 0 (Schluß.) „Du bleibſt hier und warteſt, bis ich dich rufe“, ſagte ich zu Facamba, dann ſchritt ich auf den Wei⸗ ßen zu. Er war ſo ganz und gar in ſeine Beſchäfti⸗ gung verſunken, daß er mein Kommen erſt bemerkte, als ich drei Schritte vor ihm ſtand. Ich hatte ihn lange genug beobachtet, um feſtſtellen zu können, daß er ein Netz quer durch den Fluß geſpannt hatte, und ſchon eine ganz anſehnliche Beute Korken, die er auf dieſe Weiſe fing, neben ihm lag. „Guten Tag, mein Herr“, redete ich ihn an,„Sie fangen wohl Schildͤkröten hier?“ Er war ſo verdutzt, dͤͤaß ihm Mund offen ſtehen blieb.„Dann entfuhr „Teufel, der Alemao!“ „Da Sie mich offenbar ſchon kennen, bedarf es keiner Vorſtellung“, lächelte ich ihn ſreundlich an, „aber laſſen Sie ſich nicht ſtören, ich ſehe gern zu.“ „Ich wollte, ich...“ Er wand ſich vor Verlegen⸗ heit. Laſſen Sie nur, wenn Sie fertig ſind, werden wir unſer Geſchäft beſprechen.„Ich blieb bezaubernd lie⸗ ſbenswürdig.“ Nur den Kaufpreis für die hübſchen Dinger da in den Korken zu beſtimmen, müſſen Sie mir überlaſſen. Denn ich nehme an, daß Ihnen eine kleine Entſchädigung lieber iſt, als zehn Jahre hin⸗ ter Schloß und Riegel. Ich hatte ihn während der Zeit ſcharf im Auge. So war es mir nicht entgangen, dͤaß er in die Taſche gefaßt hatte. Das rettete mir das Leben. Denn plötz⸗ lich hatte er die rechte Hand heraus, ein Blitz, ein Knall— ich warf mich zur Erde. Sekundenſchnell war ich wieder hoch und war mit einem Satz bei ihm. Meine Fauſt fuhr ihm mit ſolcher Gewalt un⸗ ter das Kinn, daß er zuſammenzuckte und ſich aus⸗ zählen ließ. Hinter mir erſcholl ein fürchterliches Geſchrei: „Ich bin getroffen! Ich bin tot!“ Ganz tot war Fa⸗ camba gottlob alſo doch wohl noch nicht. Er kam aus dem Gebüſch herausgewankt, mit ſchmerzverzerr⸗ tem Geſicht und blutend. Zum Glück war es nur eine harmloſe Fleiſchwunde, die ich notdürftig ver⸗ band. „Der Revolver iſt aus Verſehen losgegangen“, redete ich ihm zu,„aber wir wollen verhindern, daß es noch einmal geſchieht. Faß an.“ Und ehe der niedergeboxte Mann wieder zu ſich kam, war er ge⸗ bunden und geknebelt. Den Revolver nahm ich an mich. Kurz danach öffnete er die Augen und be⸗ deutete mir, ihm den Knebel abzunehmen. Er wollte ſprechen. Ich machte ihm Zeichen, ſich ruhig zu ver⸗ halten, denn bei dieſer Unterredung wollte ich keinen Zeugen haben. Inzwiſchen war auf den Schuß hin der Boy des Weißen aus der unweit des Platzes buchſtäblich der es ihm: men. ſtehenden Hütte herausgekommen. Ich richtete den Revolver auf ihn und ſagte ihm: „Du führſt mich zu der Hütte.“ Während ich Fa⸗ camba flußaufwärts ſchickte, um auf etwa noch an⸗ ſchwimmende Korken zu achten, wanderte ich mit dem Boy in die Hütte des Weißen und durchſuchte alles gründlich nach den verſteckten Diamantenvorräten, die ich in ein Säckchen ſchüttete. Als ich nichts mehr fand, ging ich zu dem Weißen zurück. In ſtrengſtem Tone ſagte ich zu ihm:„Sie haben einen Mordan⸗ ſchlag auf mich gemacht. Sie werden mir zum Po⸗ lizeichef folgen. Bei dieſer Gelegenheit werden Sie die geſtohlenen Steine abliefern müſſen.“ Geſchaft iſt Geſchaft! Er ſah mich mehr erſtaunt als erſchreckt an:„Was haben Sie für ein Intereſſe daran, daß die Steine koſtenlos abgeliefert werden? Wegen des kleinen Zwiſchenfalles wollen wir uns nicht ſtreiten. Ich war etwas nervös, und Sie haben mir reichlich übel mitgeſpielt. Wollen wir die Sache nicht lieber auf geſchäftlichem Wege erledigen? Soviel mir bekannt iſt, ſind Sie doch....2“ „Schon gut, ſchon gut“, unterbrach ich ihn, viel⸗ leicht läßt es ſich auch anders arrangieren, wenn Sie vernünftig ſind.“ „Alſo gut, ich bin damit einverſtanden, daß Sie den Preis der Steine beſtimmen. Sie ſind mir als ein Mann geſchildert, der niemand übervorteilt.“ „Je nach den Umſtänden. Auf meine Großmut können Sie nicht rechnen. Sie haben mir nach dem Leben getrachtet, dafür werden Sie beſtraft.“ Ich nannte ihm nun eine verhältnismäßig niedrige Summe.„Und dann noch eins. Facamba darf na⸗ türlich nicht wiſſen, daß ich Sie freilaſſe. Ich werde Sie jetzt ſo feſſeln, daß Sie ſich ohne Mühe frei⸗ machen können. Dann werde ich Sie dem Häuptling übergeben und vorangehen. Sie brauchen ſich nicht zu beeilen, Sie werden ſchon eine Gelegenheit fin⸗ den, zu entwiſchen. Und ich hoffe, Sie werden ſich hier nicht wieder ſehen laſſen, denn Meldung muß der Häuptling jetzt ja machen.“ Mit verbiſſenem Zorn ging er auf meine Vorſchläge ein. Ich konnte ihm ſeine Wut nicht einmal übel nehmen. Alle großen, wertvollen Steine verwahrte ich in meiner Taſche, füllte das Säckchen mit dem wertloſen Reſt und ſchnürte es zu. Der Häuptling kam bald zurück, um zu melden, daß nichts mehr von Korken zu ſehen ſei. Ich zeigte ihm das Säckchen und ſagte ihm: „Ich werde mich beeilen, zum Lager zurückzukom⸗ Dir übergebe ich den Gefangenen, mit dem du mir folgſt und dafür ſorgſt, daß er nicht entkommt. Du hafteſt mir dafür.“ Vor den Augen Facambas ſteckte ich dem Gefangenen das Säckchen in die Taſche und machte mich eiligſt davon. Bald hatte ich ſie aus den Augen verloren. Schon in Sicht des Lagers an⸗ gelangt höre ich hinter mir etwas ſtöhnen und äch⸗ zen. Facamba gebärdete ſich zum Steinerweichen Ich war auf ſeine Erklärung begierig. „Patron, er iſt geflohen, die böſen Geiſter haben ihn frei gemacht“, ſchrie er mit ſeiner meckernden Stimme. „Und wo ſind die Steine?“ fragte ich ſtreng. „Auch ſort“, jammerte er kläglich.„Die böſen Geiſter, Patron!“ „Und warum haſt du nicht geſchoſſen? Ich hatte dir doch meine Piſtole gegeben?“ „Da haſt du ſie wieder, ſie ging nicht los, die böſen Geiſter haben ſie verzaubert.“ Er hatte ſie nicht entſichern können!„Und er lief ſo ſchnell, daß ich ihn nicht einholen konnte.“ „Das iſt ſehr ſchlimm für dich, dann wirſt du wohl für ihn in das Gefängnis wandern müſſen!“ Er zitterte.„Patron, das wirſt du doch nicht wollen. Ich gebe dir...“ „Nur keine Frau“, ſagte ich.„Davon habe ich ge⸗ nug!“ Ich hatte aber ſchon oftmals den Thronſtuhl des Häuptlings bewundert. Es war eine Arbeit aus dem achtzehnten Jahrhundert, und ich wußte, daß er ſich gutwillig nicht davon trennen würde, weil es ein Fetiſch war. Er hütete ihn wie ſeinen Augapfel. So überlegte ich einen Moment, und dann ſagte ich: „Facamba, ich will über die ganze Sache ſchwei⸗ gen, wenn du mir deinen Stuhl verkaufſt.“ „Ich will ihn dir ſchenken, Patron, wenn ich die Freiheit behalte!“ „Nein, ich will ihn kaufen. Wenn du kein Geld haben willſt, ſo werde ich dir ein Flußpferd ſchießen und eine Kiſte Agua bum⸗bum ſollſt du auch haben.“ Das war weit mehr, als er erwartet hatte. Als Baſto am nächſten Tag in mein Zelt trat, reichte ich ihm ſtumm das Säckchen. Kaum hatte er einen Blick auf den Inhalt geworſen, als ſeine Augen erſtrahlten, heller als Diamanten die leuchte⸗ ten.„Wie haben Sie das gemacht, wo haben Sie ſie entdeckt?“ „Das bleibt mein Geheimnis. Nehmen Sie die Steine an ſich und unterſchreiben Sie die Quittung, und dann kümmern Sie ſich nicht weiter darum. Sie dürfen ſicher ſein, daß dieſer Spuk ein Ende B Auch Almeida wurde hereingerufen, um ass Zeuge die Ablieferung zu beſcheinigen. Trotz ſeiner Ueberraſchung ſagte er kein Wort, ſonöern brummte wie gewöhnlich. Aber ich war doch merklich in ſeiner Achtung geſtiegen. So kam ich zu einem koſtbaren Stück alter Ne⸗ gerarbeit und Baſto zu ſeinen Diamanten. Facamba aber zu ſeinem Flußpferd und einer Kiſte Sekt. Ich glaube, er war von allen der Glücklichſte! PPPPPP0P00G0PPPPP0PGPGG0P0G0GPGGGGPPPGPPPPPPPPcPGcccCCCPPPPPP——PPPPPPP—P—— p ᷓ Y YPPPPPPPP—ßPPcpPᷓFPPPP—p̃ꝰᷓ ꝰ Bꝰꝰ B ꝰ ꝰ P YPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP Bine eindrucksvolle Büste des Reichskanzlers, die in neuester Zeit von Bildhauer Werner P. M. Kamp⸗ rath, Mannheim, geschaffen wurde. 25 Fahre Tanzſchule Karl Helm Gerade in Zeiten wirtſchaftlicher Schwierigkeiten ein Tanzinſtitut nicht nur aufrecht zu erhalten, ſon⸗ dern auch noch auszubauen, zeugt gewiß von beſon⸗ derer Beliebtheit in weiten Kreiſen der Bevölkerung, zeugt aber auch von fachlichem Können und regem Arbeitseifer. So kann die Tanzſchule Karl Helm in dieſen Tagen auf ein 25jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Von der Gründung im Jahre 1909 hat ſie bis heute ein Stück Mannheimer Lokal⸗ geſchichte miterlebt. Die erſten Jahre zählten zu den Gründerjahren. Dann erfüllte Herr Karl Helm von 1912—1914 ſeine Militärpflicht bei den 111ern. Wäh⸗ rend dieſer Zeit leitete ein an den Kriegsfolgen ver⸗ ſtorbener Bruder das Inſtitut. Den Wunſch, wie⸗ der beruflich tätig ſein zu können, konnte Herr Helm nicht verwirklichen. Der Pflicht folgend, ſtand er von 1914—1918 an der Front. In der Nachkriegszeit wurde der Unterricht wieder aufgenommen und im „Kinzinger Hof“, in der Bäcker⸗Innung und in Pri⸗ vatſälen Waldhofſtraße und S 5, 3 durchgeführt. 1927 erfolgte die Ueberſiedlung in das jetzige Heim D 6, 5. Herr Karl Helm entſtammt als gebörener Mann⸗ heimer einer Muſiker⸗ und Tanzlehrerfamilie. Den Mannheimern iſt er kein Unbekannter. Betätigte er ſich doch unzählige Male als Tanzleiter bei geſelli⸗ Mannheim⸗Waldhof gen Veranſtaltungen mit viel Geſchick und Humor. Als jahrelange Mitaxbeiterin wirkte die Schweſter des Leiters, Bertl Helm, mit. In jüngerer Zeit iſt auch der Sohn im gleichen Beruf tätig. Für die Berufs⸗ und Fachbelange zeigte Herr Helm ſtets be⸗ ſonderes Intereſſe. Tätig war er im Allgemeinen Deutſchen Tanzlehrer⸗Verband und im jetzt gebilde⸗ ten Einheitsverband Deutſcher Tanzlehrer, wie er auch Hoch⸗ und Fachſchulen ſeines Berufes beſuchte. Den Jubilar begleiten die beſten Wünſche der großen Schar ſeiner Schüler, Schülerinnen und Freunde bei ſeiner ſerneren Tätigkeit. „ Reuerwerbungen der Stäotiſchen Bücher⸗ und Leſehalle Erzählende Schriften: Beumelburg. Flandern und Douaumont.— Ettighoffer. Zelt 27 wird niedergeriſſen.— Franck. Eigene Erde und Die richtige Mutter.— Hohlbaum. Die deutſche Paſſion, und Der Weg nach Emmaus und Die Pfingſten von Weimar.— Huggenberger. Die Brunnen der Hei⸗ mat.— Jungnickel. Der kalte Wolf.— Kaergel. Ein Mann ſtellt ſich dem Schickſal.— Kurpiun. Der Mutter Blut.— Lilienfein. Das trunkene Jahr, Die große Stille.— Stehr Die Nachkommen.— Stickel⸗ berger. Reſormation.— Strobl. Die alten Türme, Wir hatten gebaut und Erasmus mit der Wünſchel⸗ rute. 6 Aus verſchiedenen Gebieten: Almanach der nationalſozialiſtiſchen Revolution. 1934. Hirſchner. Rudolf Heß, der Stellvertreter des Füh⸗ rers. 1933.— Hyeper. Adolf Hitler, der Erzieher der Deutſchen. 1934.— Möller van den Bruck. Sozialis⸗ mus und Außenpolitik.— Reventlow. Nationaler Sozialismus im neuen Deutſchland. 1933.— Das Buch der deutſchen Kolonien. 1933.h— Buſch und Forſtner. Unſere Marine im Weltkrieg. 1934.— Rasmuſſen. Heldenbuch der Arktis. 1933.— Tolten. Die Herden Gottes. 1934.— Koenig⸗Warthauſen. Weiter mit 20 PS. 1933.— Schäfer E. Berge, Bud⸗ dhas und Bären. 1933.— Jeans. Sterne, Wolken und Atome. 1931.— Eddington. Dehnt ſich das Wert⸗ all aus? 1933. Raſſehochzucht auf dem Walohof Am 13. und 14. Januar hielten die Vereinig⸗ ten Kaninchen⸗ und Geflügelzüchter ihre Lokalſchau in den Lokalitäten des„Deutſchen Michel“ ab. Die gut⸗ beſuchte Schau zeigte erſttlaſſige Raſſekaninchen und hervorragendes Geflügel, ſo daß es den Preisrichtern A. Brauer für Kaninchen und Werle nicht leicht war, die Ehrenpreisträger herauszufinden. Es er⸗ hielten: den erſten Ehrenpreis für beſtes Tier Fr. Schaffrath für Rhodeländer Henne. Weitere Ehrenpreiſe wurden zuerkannt: Sundhen⸗ ner, für Rhodeländer Rothermel, für Silber⸗ Wyandotten und Langſchau Berberich, Weiße Lachs Barnefelder Richter, Goldfaſan Hörter. Bei den Kaninchen gab es vier Ehrenpreiſe, wovon Gröner mit ſeiner langjährigen franzöſiſchen Spezialzucht drei erhielt, den vierten Führer Ph. Bauſch für Belgiſche Rieſen. Zu bemerken iſt noch, daß alle Ausſteller ſehr zufrieden waren, da eine Rekord⸗ leiſtung in der Auszahlung der Preisgelder mit 52 Pfg. für einen Punkt erreicht wurde. H. R. * Der Kranken⸗ und Sterbe⸗Unterſtützungsverein Mannheim⸗Lindenhof(gegr. 1899) hielt in ſeinem Stammlokal Seip, Rheindammſtraße 24, ſeine ſehr gut beſuchte 34. ordentliche Generalver⸗ ſammlung ab, der die angekündigte Gleichſchal⸗ tung ihr beſonderes Gepräge gab. Im Auftrag der Kreisleitung der NSDAP war der Leiter der Orts⸗ gruppe Lindenhof, Pg. Rich. Heintz, erſchienen. Nach kurzer Vorbeſprechung wurde von ihm als Führer des Vereins Pg. Pfreundſchuh be⸗ ſtimmt. Die Beſetzung der übrigen Vorſtandspoſten erfuhr außer einigen geringfügigen Verſchiebungen, keine Aenderung, was dem Wunſche der Mitglieder vollauf entſprach. Die ſich anſchließenden wertvollen Mitteilungen des Pg. Heintz wurden mit Beifall aufgenommen und mit einem begeiſterten dreifachen „Sieg Heil!“ auf Vaterland und Führer beendet. * Der RRé. Endſpurt 1924 Mannheim brachte in ſeinem Jubiläumsjahr ſeine erſte Veranſtaltung in kleinerem Kreiſe in ſeinem Vereinsheim zur Durch⸗ ſührung. Als der ſtellv. Führer Rueß die Vereins⸗ mitglieder, deren Angehörige und Freunde in einer kurzen Anſprache begrüßte, war die„Scheffel⸗ ſtube“ dicht beſetzt. Die Kapelle Weiſang ſorgte unermüdlich für Unterhaltung. Eine willkommene Bereicherung der Unterhaltungsfolge brachte der Ludwigshafener Humoriſt Bitzer, der mit ſeinen verſchiedenen Darbietungen die Lacher auf ſeiner Seite hatte. Seine„Mannemer Beſchfra“, ſein „Rekrut“ und nicht zuletzt ſeine neuzeitliche„Rad⸗ ſernſahrt durch die Pfalz“ brachten Pointen, die nicht an überbieten ſind. Eine Verloſung in Form eines „Krabbelſackes“ erhöhte die Stimmung. 8 Nach mehreren Betrügern fahndet die hieſige Ge⸗ richtsbehörde, die ſich durch Flucht der Strafe zu ent⸗ ziehen ſuchen. In Frage kommen der 25jährige Ar⸗ beiter Ludwig Hurſt aus Schriesheim und der 29⸗ jährige Eiſendreher Hans Schauffert aus Mun⸗ denheim wegen Unterſchlagung, der 33 Jahre alte Kraftwagenführer Bertram Mühlmann aus Groſſen, zuletzt in Mannheim, wegen fahrläſſiger Eiſenbahntransportgefährdung, der 49jährige Land⸗ wirt Martin Rott aus Oberſeebach(Elſaß) wegen Deviſenſchiebung und der 30 Jahre alte Vertreter Paul Sander aus Köln, zuletzt in Neckarau, wegen Betrug. 55FFF teilungsſchlüſſels 4. Seite Nummer 28 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ——— Mittwoch, 17. Januar 1934 Aenderung der Reichswohlfahrtshilfe „Wie das Vg⸗Büro meldet, hat die Reichsregie⸗ rung grundſätzlich eine Aenderung des Ver⸗ der Reichswohl⸗ fahrtshilfe in Ausſicht genommen, bei der in Zukunft die Gemeinden in der bisherigen Höhe bei der Reichswohlfahrtshilfe beteiligt werden, auch wenn ſich die Zahl der gemeindlichen Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen in den nächſten Monaten weiter verringern wird. Wie der Finanzreferent des Deutſchen Ge⸗ meindetages, Dr. Hettlage, kürzlich in einem Vor⸗ trag ausführte, würde damit ein beſonderer finan⸗ zieller Anreiz zur Förderung der Arbeitsbeſchaffung für die Gemeinden geſchaffen werden, da ſie auch für ſolche bisherigen gemeindlichen Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen bereits Zuſchüſſe weiter erhalten, die inzwiſchen durch eine Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme der Ge⸗ meinden wieder in den Wirtſchaftsprozeß hineinge⸗ bracht werden. Bei dem jetzigen Verteilungsſchlüſſel der Reichswohlfahrtshilfe würden die Gemeinden leider geradezu dafür beſtraft, wenn ſie gemeindliche Wohlfahrtserwerbsloſe wieder in den Wirtſchafts⸗ prozeß hineinbringen. Wenn die erwartete Aende⸗ rung des Verteilungsſchlüſſels demnächſt erfolge, würden die Gemeinden vor allem Notſtandsarbeiten verſtärkt in Angriff nehmen können, da hier als be⸗ ſonderer Anreiz hinzukomme, daß die Reichsanſtalt die Grundförderung der mit Notſtandsarbeiten be⸗ ſchäftigten Wohlfahrtserwerbsloſen übernimmt. Bewegliche Lager im Arbeitsdienſt Wie das VDZ⸗Büro meldet, hat die Reichslei⸗ tung des Arbeitsdienſtes Stellung genommen zu zahlreichen Klagen, die von Gemeinden eingegangen waren wegen der Forderungen, die durch die Arbeits⸗ gaue uſw. an die Träger der Arbeit und Gemeinden bei Errichtung von Arbeitslagern geſtellt werden können. Die Reichsleitung ordnet an, daß bei der Erwägung, ob feſte oder bewegliche Unterkünfte (Baracken) für Arbeitslager zu bevorzugen ſeien, bewegliche Unterkünfte als vorteilhaf⸗ ter zu betrachten ſind. Die beweglichen Unterkünfte könnten bei Verlegung der Lager mitgenommen wer⸗ den, amortiſierten ſich daher leichter und ermöglich⸗ ten, daß die für ſie aufgewendeten Reichsmittel dem Reich auf alle Fälle erhalten blieben. Ein Ausbau von feſten Unterkünften komme überhaupt nur dann in Frage, wenn ein nicht über ſechs Kilometer ent⸗ ſerntes Arbeitsvorhaben für die Dauer von mehre⸗ ren Jahren beſteht. Auch ſoll ein Umban ſolcher feſten Unterkünfte in der Regel nur vorgenommen werden, wenn die Gemeinde, die die Mittel auf⸗ bringt, nach einer etwaigen Verlegung des Arbeits⸗ dienſtlagers die Möglichkeit hat, die umgebauten Gebäude anderweitig zweckmäßig zu verwenden. Aus Mitteln des Arbeitsdienſtes ſei an den Träger der Arbeit oder an die Quartiergemeinde für die benutzten Unterkünfte am 1. Januar 1934 keine Miete mehr zu zahlen. In den Fällen, in denen die Gemeinde die Unterkünfte ſtellt, ohne zugleich Trä⸗ ger der Arbeit zu ſein, ſei es Sache der Gemeinde, mit dem Träger der Arbeit ſich auseinanderzuſetzen. Staatsſekretär Hierl erſucht, in allen Zweifelsfällen ſeine Entſcheidung einzuholen, im übrigen aber ſo zu verfahren, daß„dem Wunſche und Willen des Füh⸗ rers entſprechend durch den Arbeitsdienſt neben ſei⸗ nen großen erzieheriſchen und volkswirtſchaftlichen Sonderaufgaben auch dem Aufban der Geſamtwirt⸗ ſchaft, der Stärkung der niedergebrochenen Gemein⸗ den und damit der Behebung der Arbeitsloſigkeit gedient wird.“ Einziehung von Zehnmarkſcheinen In der Bevölkerung beſteht vielſach Unklarheit über die Gültigkeit der Zehnmarkſcheine, nachdem im Oktober vorigen Jahres ein Aufruf von Zehn⸗ markſcheinen erfolgt iſt. Es iſt deshalb darauf hinzu⸗ weiſen, daß es ſich bei dieſem Aufruf um die Zehn⸗ mark⸗Reichsbanknoten handelt, die das Ausgabe⸗ Hatum des 11. Oktober 1924 tragen. Dieſe Noten ver⸗ lieren allerdings bereits am 31. Jannar, alſo in zwei Wochen, ihre Gültigkeit, im allgemeinen Ver⸗ kehr, ſo daß es höchſte Zeit iſt, noch im Beſitz der Bevölkerung befindliche Noten dieſer Serie abzulie⸗ ſern. Auch die Reichsbankanſtalten nehmen ſie nur noch bis Ende Februar zur Einlöſung an. Der größte Teil dieſer Zehnmarkſcheine, von denen früher einmal eine Milliarde Mark in Umlauf waren, iſt im Laufe der Jahre bereits eingezogen worden. Es befinden ſich aber immerhin noch 33 Mil⸗ lionen Mark davon im Verkehr. Die Ablieferungs⸗ pflicht erſtreckt ſich aber nur auf die Scheine aus dem Jahre 1924. Alle übrigen Zehnmarknoten, die das Datum des 22. Januar 1929 tragen, behalten auch ſernerhin ihre Gültigkeit, ebenſo die Rentenmark⸗ ſcheine, die das Ausgabedatum vom 3. Juli 1925 tragen. Es iſt auch in der Oeffentlichkeit vielfach nicht bekannt, daß die Fünf⸗Rentenmark⸗ Scheine bisher nicht aufgerufen ſind und infolge⸗ deſſen, wenn ſie auftauchen, noch immer als voll gül⸗ tiges Zahlungsmittel anzuſehen ſind. Nach Einziehung der Zehnmarkſcheine der Aus⸗ gabe 1924 iſt allerdings die Zahl der verbleibenden weiterhin gültigen Zehnmarkſcheine nicht erheblich. Der Umlauf an Zehnmarkſcheinen aus dem Jahre 1929 und an Rentenmarkſcheinen iſt auf etwa 20 Millionen Mark zu ſchätzen. Es werden auch grund⸗ ſätzlich neue Zehnmarkſcheine nicht mehr ausgegeben, da dieſe Noten nach den Abſichten des Reichsfinanz⸗ miniſteriums durch Silbergeld erſetzt werden ſollen. Wie das VizZ⸗Büro von zuſtändiger Stelle erfährt, wird beſonders die Einziehung der Dreimark⸗ ſtücke, die bekanntlich reſtlos aus dem Verkehr ge⸗ zogen werden ſollen, in den nächſten Wochen mit Nachdruck betrieben werden, um das für die Aus⸗ Prägung der neuen kleinen Fünfmarkſtücke erforder⸗ liche Silber zu gewinnen. Von den neuen Fünf⸗ markſtücken ſind bisher nur die Luthergedenk⸗ münzen im Geſamtwert von einer Million Mark in den Verkehr gebracht worden. Die Ausprägung der eigentlichen neuen Fünfmarkſtücke hat noch gar nicht begonnen. Die Ausprägung und Ausgabe in großem Umfange iſt erſt für März und April zu er⸗ warten. Dann wird die Ausprägung allerdings be⸗ ſchleunigt werden, um den Zeitraum, in dem die alten neben den neuen Münzen im Verkehr ſind, im Intereſſe der Vermeidung von Verwechſlungen nach Möglichkeit abzukürzen. Die Münzſtätten werden dann in jeder Woche 12 bis 15 Millionen Mark neu ausprägen. Ueber die Ausſtattung des Münzbildes der neuen Fünfmarkſtücke iſt die endgültige Entſchei⸗ dung noch nicht geſallen. * „ Der Rundſunk wirbt Gemeinſchaſtsſendungen der Freude— Sonderfunkſchau in Berlin Die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Die Reichsrundfunkkammer führt in den kommen⸗ Wochen eine Reihe von Werbeaktionen durch, die den Gedanken des Rundfunks immer weiter ins Volk hineintragen ſollen. Die Reichsrundfunkkammer wird ſich in einer großzügigen Propaganda beſonders an die Bauern und Arbeiter als die große Front der Schaffenden wenden. Zunächſt wird in der Woche vom 27. Januar bis 4. Februar die Reichsrundfunkkammer in einer Sonder⸗Funkſchau auf der erſten na⸗ tionalſozialiſtiſchen Landwirtſchafts⸗Ausſtellung, der „Grünen Woche“ auf dem Berliner Meſſegelände vertreten ſein. Auf dieſer Funkſchau ſoll unter Be⸗ rückſichtigung der Bedeutung des Rundfunks für das Bauerntum ein Ueberblick über das geſamte Funk⸗ weſen gegeben werden. Die ländlichen Beſucher der Ausſtellung ſollen erkennen, daß auch das Bauern⸗ tum in unſerer völkiſchen Lebensgemeinſchaft mit dem Rundfunk als dem Verkündungsmittel der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung eng verknüpft iſt. Wie auf der Großen Berliner Funkausſtellung wird auch diesmal wieder der Volksempfän⸗ ger im Mittelpunkt der Werbung ſtehen, während in einer Kollektipſchau ſämtliche Emp⸗ fängertypen der deutſchen Funkindu, ſt erie zu ſehen ſein werden. In Verbindung mit der Funkſchau der Reichs⸗ rundfunkkammer auf der„Grünen Woche“ werden die nationalſozialiſtiſche Rundfunkführung und das Präſidium der Reichsrundfunkkammer, ſowie eine große Zahl von Gaufunkwarten in den ländlichen Bezirken zur bäuerlichen Bevölkerung für den Ge⸗ danken des Rundfunks werben und von ſeiner Be⸗ deutung für die Geſtaltgebung der Nation ſprechen. Der Rundfunk ſelbſt wird in dieſer„Woche des Bau⸗ ern“ durch Sendungen bäuerlichen Charakters von der Verbundenheit des Rundfunks mit dem Bauern⸗ tum Zeugnis ablegen. Im Anſchluß an die„Woche des Bauern“ wird der andere ſchaffende Teil des deutſchen Volkes, das Ar⸗ beitertum, in die Rundfunkpropaganda einbe⸗ zogen werden. Im Zeichen des nationalſozialiſtiſchen Feierabend⸗Werkes der deutſchen Ar⸗ beitsfront wird in der Woche vom.—10. Fe⸗ bruar unter dem Leitſatz„Nach der Arbeit“ der Rundfunk als Freudebringer für die Feierſtun⸗ den unſeres deutſchen Arbeiters geſtaltet werden. Hierbei wird der Rundfunk in ſeinen Abendprogram⸗ men ſeine innige Verbundenheit mit dem deutſchen Arbeiter und der Gemeinſchaft aller Schaffenden be⸗ kunden. Abſchluß und Höhepunkt der beiden Rundfunk⸗ werbewochen im Bauern⸗ und Arbeitertum bildet am 11. Februar, dem Sonntag vor Roſenmontag, der„Tag des Rundfunks“. Vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht werden in den Häu⸗ ſern des Rundfunks die Geiſter und Kobolde der Fa⸗ ſchingslaune ihr keckes Spiel treiben. Der Rund⸗ funk ſelbſt wird in„Gemeinſchaftsſendungen der Freude“ ſich zum Träger und Geſtalter des Faſchings machen. Wenn der Rundfunk im vergangenen Jahr beſon⸗ ders der politiſchen Geſtaltung des deutſchen Volks⸗ tums diente, ſo will er dieſes Jahr ſeine eigentlichen geſtaltenden Aufgaben mit einem„„Feſt der Lebens⸗ freude“ einleiten. Auch der dem Rundfunk fern⸗ ſtehende Volksgenoſſe ſoll die wirklich volkstümliche Haltung des neuen deutſchen Rundfunks zu ſpüren bekommen. In Verbindung mit der Propaganda⸗ leitung des Feierabend⸗Werkes„Kraft durch Freude“ in der Deutſchen Arbeitsfront ſollen unter Führung der Reichsrundfunkkammer in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm in Berlin feſt⸗ liche Veranſtaltungen der Lebensfreude ſtattfinden, in denen beſonders auch die Arbeiter und Angeſtell⸗ ten der Funkinduſtrie mit den übrigen Funkſchaffen⸗ den zuſammengebracht werden ſollen. So werden beſonders die Abendſendungen des Rundfunks den deutſchen Faſching zum feſtlichen Ausdruck der wie⸗ dergewonnenen Lebensfreude der deutſchen Volksge⸗ meinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Staat erheben. In Baden wird die Werbeaktion durch die Lan⸗ desſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda in Verbindung mit der Gau⸗ rundfunkſtelle der NSDAc durchgeführt. Die Reichs⸗ rundfunkkammer wird Pg. Werber als Redner zu den verſchiedenen badiſchen Veranſtaltungen ent⸗ ſenden. — Innungs-Sonderabend der Friſeure Die Jünger Figaros waren geſtern Abend ſo zahlreich erſchienen, daß allein die Unterbringung der immer neu zu den Türen des oberen Saales im Wartburg⸗Hoſpiz hereinquellenden Scharen eine halbſtündige Verſpätung bedingte. Die Prinzipale mit ihren Damen, die Fachſchaft der Gehilfen, die Lehrlinge und„Lehrlinginnen“ aus Mannheim und den Vororten, endlich eine große Anzahl von Be⸗ rufskollegen der näheren und weiteren Umgebung, ſie alle wollten ſich im Rahmen einer größeren Folge von fachmänniſchen Vorführungen über den neueſten Stand der techniſchen und künſtleriſchen Vorausſetzungen ihres Handwerks unterrichten laſ⸗ ſen. Denn das iſt es ja, was ſeit jeher die Beſon⸗ derheit des Frieſeurberufes ausmacht: daß es hier nicht nur auf die Aneignung gewiſſer handwerkli⸗ cher Fertigkeiten ankommt, ſondern daß Geſchmack, ausgeprägtes Fingerſpitzengefühl, Formſinn, kurz und gut, eine gewiſſe künſtleriſche Ader vorhanden ſein muß, um den ſachlichen Verrichtungen der Haarpflege eine perſönliche Note zu verleihen. Hinzu kommt, daß Haarpflege und Haarpflege durchaus zweierlei ſein kann. In welchem Maße das der Fall iſt, und wie drin⸗ gend gerade deshalb eine auf wiſſenſchaftli⸗ cher Grundlage erfolgende Unterweiſung im Umgang mit dem koſtbaren Material des Menſchen⸗ haares notwendig erſcheint, das bewies der nach herzlichen Begrüßungsworten des Obermeiſters Rinderspacher gezeigte Lehrfilm der Ufa „Schönheit des Haares durch Handwerkskunſt und Wiſſenſchaft“. Dieſer etwa dreiviertelſtündige Bildͤſtreifen iſt um eine Neuerſcheinung auf dem Haarwaſchmittelmarkt herum gebaut. Doch obwohl er deshalb vielleicht in erſter Linie als ein Werbefilm anzuſprechen wäre, vermittelt er doch ſo viele und ſo lehrreiche Einzel⸗ heiten über richtige und falſche Haarbehandlung, daß Zweck völlig in den Hindergrund tritt. Nach dem Film gab es eine kleine Faſchings⸗ einlage: eine Reihe fabelhaft geſchminkter und koſtümierter Masken, unter denen ein äußerſt na⸗ turgetreu hergerichteter Affe, ein mephiſtopheliſcher Teufel und der unheimlich echte Gevatter Tod be⸗ ſonderen Beifall fanden. Bei den vorbildlichen Her⸗ renfriſuren ſchoß die letzte Nummer den Vogel ab: es war ein Vertreter des älteren Geſchlechts, deſſen „abendfüllender Vollbart“ an Ueppigkeit des Wuch⸗ ſes erſetzte, was oben nur mehr in Geſtalt der ſoge⸗ nannten„Sardellen“ ſpinnwebdünn über die Glatze verteilt war. Den Ausklang des höchſt gelungenen Abends bildete eine Ausleſe junger Damen mit Karnevaliſtiſchen⸗ und Geſellſchaftsfriſuren, von de⸗ nen eine immer hübſcher war als die andere, was man zum Ruhm der Mannheimer Friſeurinnung auf ihren reizenden weiblichen Nachwuchs wie auf die Proben ihrer Haarformerkünſte beziehen möge. M B. Weitgehende Fahrt⸗Vergünſtigungen Die Reichsbahn hat in dankenswerter Weiſe, einer Anregung des Schiklubs Schwarzwald(Gau 14 im Deutſchen Schi⸗Verband) durch ſeinen Verkehrswart ſolgend, für die Durchführung der Schwarzwald⸗ Schi⸗Meiſterſchaft am 20.—21. Jan. auf dem Feldberg eine Reihe von Fahrtvergünſtigungen vorgeſehen, die als ſehr entgegenkommend bezeichnet werden müſſen und in der Oeffentlichkeit alle Beach⸗ tung verdienen. Neben den normal vorgeſehenen fahrplanmäßigen und tariflichen Möglichkeiten über Wochenende kommen folgende Einrichtungen zur Durchführung: 1. Es werden nach den Winterſportbahnhöfen Freiburg i. Br., Bärental(Feldberg), Hinterzarten, Titiſee, Todtnau und Zell i. Wieeſntal Sonntags⸗ rückfahrkarten mit Geltungsdauer von Frei⸗ tag, 19. Jan. 0 Uhr bis Montag, 22. Jan., 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückreiſe), ausgegeben und zwar: a) von den Bahnhöfen der Reichsbahndirektion Karlsruhe; b) von den Bahnhöfen der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen, wenn ſich am Orte eine Ortsgruppe des Deutſchen Schi⸗Verbandes befindet (alſo z. B. Ludwigshafen, Neuſtadt a. d.., Landau, Kaiſerslautern, Pirmaſens uſw.), c) von den Bahn⸗ höfen der Reichsbahndirektion Mainz, die auf der Strecke Worms⸗Darmſtadt, ſowie ſüdlich und öſtlich davon liegen, wenn ſich am Orte eine Ortsgruppe des Deutſchen Schi⸗Verbandes befindet(alſo z. B. Worms, Darmſtadt, Bensheim), d) von den ſüblich und weſtlich Stuttgart gelegenen Bahnhöfen der Reichsbahndirektion Stuttgart, wenn ſich am Orte eine Ortsgruppe des Deutſchen Schi⸗Verbandes be⸗ findet, e) von den Bahnhöfen des Saargebietes, je⸗ doch mit Beſchränkung auf die tarifmäßige Geltungs⸗ dauer und nur nach den Bahnhöfen Freiburg, Bären⸗ tal und Zell im Wieſental. 2. Für die Schaffung einer günſtigen Rückfahrt nach den Hauptläuſen in Richtung Feldberg—Frei⸗ burg—Karlsruhe—Mannheim uſw., wird am Sonn⸗ tag, 21. Januar in Freiburg der außerordentlich gur liegende und fahrende Eilzug 305 um 15 Minuten zurückgeſtellt, damit der Anſchluß vom Höllentalzug 1580, der 20.53 Uhr in Freiburg eintrifft, wahrgenom⸗ men wird. Es ergeben ſich daraus ſolgende ſehr ſchnelle Verbindungen: Bärental ab 19.39 Uhr, Frei⸗ burg an 20.53 Uhr, dort Uebergang auf E 305, Offen⸗ burg an 21.43 Uhr(Anſchluß auf die Schwarzwald⸗ bahn), Karlsruhe an 23.07 Uhr(Pforzheim an 0,85 Uhr, Stuttgart an.12 Uhr), Mannheim an.11 Uhr, Heidelberg an.48 Uhr, Darmſtadt an.01 Uhr, Worms an.08 Uhr. Da dͤie Sonntagskarte in dieſem Fall mit letztem Antritt der Rückfahrt Montag nacht 24 Uhr gilt, ſo ergibt ſich daraus die Möglichkeit für viele, die den Hochſchwarzwald aus dieſem Anlaß beſuchen wollen, einen vollen Tag nach dem Rennen noch für den Win⸗ terſport am Feldberg zu verwenden. Da nach dem Rennen auch am Feldberg der olympiſche Trainings⸗ kurs unter Leitung des Norwegers Eiſtein Raabe beginnt, iſt auch in dieſer Hinſicht lebhaftes ſport⸗ liches Treiben zu erwarten. Die Gültigkeit der Sonntagskarten von Freitag Uhr ab bereits er⸗ möglicht vor allem den aktiven Teilnehmern am Langlauf, die Zufahrt zum Feldberg in aller Ruhe verbilligt zurückzulegen und am Lauftag friſch zu ſein. Schwarzarbeit iſt Verbrechen am Volk Das ſelbſtändige Handwerk ringt ſchwer um ſein Daſein. Deshalb iſt es erklärlich, daß dem Pfuſcher⸗ tum ſchärfſter Kampf angeſagt worden iſt. Es müßte vor allen Dingen den Auftraggebern endlich zur Er⸗ kenntnis gekommen ſein, daß nur derjenige mit handwerklichen Arbeiten, ſeien ſie auch noch ſo ge⸗ ring, betraut wird, der ſeinen ſteuerlichen und ſon⸗ ſtigen Pflichten dem Staate gegenüber getreulith nachkommt. Die genaue Ausführung dieſer Pflichten nimmt das ſelbſtändige Handwerk für ſich in An⸗ ſpruch. Es iſt geradezu ein Verbrechen am Volk und ein Entgegenarbeiten gegen die heutigen ungeheuren Anſtrengungen der nationalſozialiſtiſchen Regierung jedem Staatsbürger wieder Arbeit und Brot zu ver⸗ ſchaffen. Man kann es nicht verſtehen, daß es noch Volksgenoſſen gibt, die den Zug der Zeit immer noch nicht erkannt haben und immer wieder in eigen⸗ nütziger Weiſe verſuchen, die Ausführung irgend⸗ welcher Reparaturen äußerſt billig zu erhalten ohne die ecies STA rꝰ” Rückſicht darauf, ob die Arbeit fachkundig ausgeführt wird, und daß der ſelbſtändige Handwerker für die Ausführung da iſt. Mit in erſter Linie ſind noch viele Handwerksgeſellen als Schwarzarbeiter tätig, die in Arbeit und Brot ſtehen und ſich nach ihrer täglichen Arbeitszeit beim Meiſter durch irgend⸗ welche Reparaturen oder Neuarbeiten, ſei es auch für Bekannte und Verwandte, ein Nebenverdienſt zu verſchaffen trachten. Auch dieſen muß der ſchärfſte Kampf angeſagt werden. „Aber nicht nur der Ausführende der Schwarzar⸗ beit, ſondern vor allen Dingen der Auftragge⸗ be muß in erſte Linie belangt werden, weil dieſer gegen den Staatsgrundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ verſtößt. Es iſt nicht zu begreiſen, daß gerade ſolche Menſchen, wenn ſie ſich als Volksgenoſ⸗ ſen betrachten wollen, immer noch nicht den Notruf des ſelbſtändigen Handwerks gehört haben, trotzdem täglich in der Tagespreſſe über den Kampf gegen die Schwarzarbeit geſchrieben wird. Mehrfach iſt die Beobachtung gemacht worden, daß Schwarzarbeiter, ſowie ihnen eine Arbeit übertragen wird, ihr Ge⸗ werbe anmelden, um einer Beſtrafung zu entgehen und nach Ausführung der Arbeit das Gewerbe wie⸗ der abmelden. Derartige Gewerbeanmeldungen dür⸗ fen die in Frage kommenden Stellen in Zukunft überhaupt nicht mehr entgegennnehmen, ſondern müſſen erſt einmal feſtſtellen, ob der Betreffende, der ein Gewerbe anmeldet, dieſes auch dauernd aus⸗ üben wird. Durch die Duldung derartiger Manöver wird den Schwarzarbeitern geradezu Vorſchub gelei⸗ ſtet. Es muß daher jeder Volksgenoſſe aufgerufen werden, mit allen Mitteln das ſelbſtändige Hand⸗ werk in dem Kampf gegen die Schwarzarbeit unbe⸗ dingt zu unterſtützen und jeden einzelnen Fall rück⸗ ſichtslos zur Anzeige zu bringen. Sparen— aber mit Verſtand! Häufig denkt man beim Worte Sparen nur an die Sparbüchſe oder an das Sparkaſſenbuch. In Wirk⸗ lichkeit gehört aber weit darüber hinaus hierher all das, was durch Schonung und richtige Behandlung eine längere Lebensdauer erhält und damit Werte verbürgt, die dem Volksvermögen gehören. Iſt auch jeder von uns verfügungsberechtigt über viele Dinge. So ſind wir doch mit und in dieſen Dingen der Gemeinſchaft verpflichtet, die Anteil an der Er⸗ zeugung, Verbreitung und Benutzung dieſer Gegen⸗ ſtände hat. Sparſam iſt nicht nur der, der Groſchen zu Gro⸗ ſchen fügt, ſondern die Mutter, die das Kind dazu er⸗ zieht, die Schuhſohlen zu ſchonen, die Kleider richtig aufzuhängen, wenn ſie gebraucht ſind, ſie zu reinigen und dadurch ihren Gebrauchswert zu erhalten. Eine Art Liebe zu den Dingen kommt in der Endwirkung auf Sparſamkeit hinaus, die man ihnen entgegen⸗ trägt, denn leichtſinnig oder unſachgemäß iſt man nur mit ſolchen Sachen, die einem gleichgültg ſind. Wer ſchont, ſpart, er iſt ein Treuhänder der Volksgemeinſchaft im rechten Pflichtbewußtſein und der ſichere Garant dafür daß, wenn Neues braucht, er ſich das Geld dafür zuſammen⸗ 5 denn ſein ganzes Weſen drückt Sparſam⸗ eit aus. B. O. — * Neue Dienſtmarken zu 12 Werten zwiſchen 3 und 50 Reichspfennigen hat die Deutſche Reichspoſt herſtellen laſſen. Die neue Briefmarke enthält als einziges Symbol das Hakenkreuz. Ueber dem Hakenkreuz befindet ſich die Wertangabe und dar⸗ unter die Aufſchrift„Dienſtmarke Deutſches Reich“ — Jilmrundſchau Palaſt und Gloria:„Der Sieg des Glaubens“ Der große vaterländiſche Film vom Nürnberger Parteitag, früher ſchon an anderen Stellen gezeigt⸗ übt gegenwärtig in den Palaſt⸗ und Gloria⸗Lichtſpie⸗ len ſeine unverminderte Anziehungskraft aus. unvergeßlichen Bilder deutſchen Einsſeins und deut⸗ ſchen Zuſammenſchluſſes unter der Führung Hitlers, feſſeln und begeiſtern die Beſucher immer wieder aufs neue. Der Film ſteht bis einſchließlich Mittwoch auf dem Programm. —* * er etwas Haltet eure Sachen gut und bezahlt die neuen, die ihr braucht, ſchnell! Es iſt im Sinne der Wirtſchaft und des Aufbaues aus inneren Kräften! Die hrt die och tig, rer 1d⸗ uch zu ſte xr⸗ 9 ſer aß oſ⸗ uf m ie ie 1, C en r ft en e, 8⸗ 2 i⸗ 9⸗ * k⸗ 0 A SR Srn R* 4— Januar 1934 Aus Baden Schneeſegen im Schwarzwald * Triberg, 17. Jan. Mit einem gewaltigen Schüt⸗ teln hat Frau Holle endlich ihre Vorräte gelüftet und auf den Schwarzwald ein Meer von Flocken herun⸗ terrieſeln laſſen, daß ſämtliche Schiläufer eine helle Freude daran haben. Die Sturmwoge über das ochenende endete in der Nacht zum Dienstag. Die⸗ ſer brachte dann bei weiterer Beruhigung im Luft⸗ ozean ausgiebige weitere Schneefälle, die ſich mehr⸗ ſach im Laufe des Tages fortſetzten. Es war ein irbeln, wie es in dieſer Stärke der Winter bisher nocht nicht gebracht hatte. Die Schneehöhen ſind nun auch in den mittleren Lagen, wenn auch da zunächſt noch feucht bei Temperaturen um Null, aufgefriſcht und doch wieder auf 20—30 Zentimeter erhöht wor⸗ den, wenn auch vorerſt von dem Neuſchnee viel im Iflutſch„erſoffen“ iſt. Ganz ausgezeichnet ſind die Verhältniſſe aber in den Lagen von 800 Meter auf⸗ wärts. Da liegen auf dem Altſchnee wiederum 20 bis 25 Zentimeter Neuſchnee, ſo daß die Schneehöhe von 4⁰ Zentimeter auſwärts eine ſchöne Bahn geben. Die Schneehöhen ſtufen ſich wie folgt rund gerech⸗ net ab: Feloͤberggebiet maximal 90 Zentimeter, Mit⸗ telſchwarzwald/ Schönwälder Becken 60 Zentimeter, Nordſchwarzwald Hornisgrindegebiet 60 Zentimeter. Albquellgebiet Herrenalb/ Dobel 25—30 Zentimeter. Die Neuſchneemengen am Dienstag betragen durchweg 15—25 Zentimeter. Die Temperaturen er⸗ keichen am Feldberg vier bis fünf, im Mittelſchwarz⸗ wald drei bis vier, im Nordſchwarzwald zwei bͤs drei Grad Kälte. Die Sportverhältniſſe ſind demgemäß ausgezeichnet. E Heidelberg, 17. Jan. Der Königſtuhl mel⸗ dete heute morgen 9 bs 10 Zentimeter Neuſchnee, Grad minus, Rauhreif. Vom Weißen Stein wer⸗ 05 Zentimeter Neuſchnee bei 3 Grad Froſt ge⸗ Neckar-Eis wird aufgebrochen * Heidelberg, 17. Jau. Die Neckarverkehrsver⸗ waltung läßt heute vormittag durch zwei Schlepper und einem Motorboot die beiden Seitenkanäle des Neckars zwiſchen Mannheim und Heidelberg aufbre⸗ chen. Da das Eis aber noch ſehr dick iſt, dürfte die Arbeit auch noch den morgigen Tag in Anſpruch nehmen. Immerhin kann wohl damit gerechnet wer⸗ den, daß die Neckarſchiffahrt ſpäteſtens am Freitag nach mehrwöchiger Unterbrechung wieder aufgenom⸗ men werden kann. Wieder Mathaiſemarkt in Schriesheim Schriesheim, 17. Jan, „Das ſchöne und gern beſuchte Volksfeſt, der Ma⸗ thaiſemarkt in Schriesheim, findet dieſes Jahr vom 25.—27. Februar ſtatt. Zu dem größten Nationalen Bolksfeſt Nordbadens muß der Mathaiſemarkt in Schriesheim werden. Außer den alljährlich gebotenen berrlichen Ausſtellungen der Landwirtſchaft, des Ge⸗ werbes und der Induſtrie und einem Beſuch im hi⸗ ſtoriſchen Zehntkeller, finden dieſes Jahr gleichzeitig etnige große Kundgebungen, unter Führung unſerer badiſchen Regierung, ſtatt. Auch die beliebten Rei⸗ tervereine in ihrer ſchmucken Tracht werden zur Unterhalkung der Gäſte das Möglichſte tun. Außer⸗ em werden einige große Ueberraſchungen geboten. Beſucht alle das große Volksfeſt in Schriesheim. L Oftersheim, 17. Jan. Der Militärverein hatte ſeine Generalverſammlung mit einer Reichs⸗ gründungsfeier verbunden und gab ſo dem Vereins⸗ führer, Hauptlehrer Volk, Anlaß, beſonders der Ver⸗ dienſte des Freiherrn von Stein, Otto von Bismarck und Adolf Hitler, den drei Reichsgründern, zu ge⸗ denken. Joſef Pfiſter gab den Jahresbericht, die beiden Kaſſiere Hch. Nickler und Rudolf Weber den Kaſſenbericht bekannt. Als Fähnrich für die Kyff⸗ bäuſerflagge wurde Hch. Auer 5 und als Schriſt⸗ ſührer der Schützenabteilung Oskar Kuhn ernannt. — In der Generalverſammlung der Turngeſell⸗ ſchaft 85 wurde für den wegen Arbeitsüberlaſtung zurücktretenden Führer Klug, Albert Volkamer ein⸗ ſtimmig gewählt. Es ſollen eine Männer⸗ wie auch eine Damenriege gebildet werden. Der turneriſche Ausbau wird mit allen Kräften ſortgeſetzt. Orſchweier bei Lahr, 17. Jan. Abends brach in der Scheune des Bahnarbeiters Emil Schaub Feuer aus, das ſich auch auf die benachbarte Scheune des Landwirts Joſef Bayer ausbreitete und beide Gebäude ſowie das Wohnhaus des Schaub zer⸗ ſtörte. Die Feuerwehren von Ettenheim, Mahlberg, die Motorſpritze von Lahr und der Freiwillige Ar⸗ beitsdienſt Ettenheim beteiligten ſich zuſammen mit der Orſchweier Einwohnerſchaft erfolgreich an den Köſcharbeiten. Der Brand, der großen Schaden an⸗ richtete— auch eine Anzahl Kleinvieh fiel den Flam⸗ — 2 zum Opfer— ſoll durch Kurzſchluß entſtanden * Walldürn, 17. Jan. Die Nachricht, daß hier ein Kind an einer von ſeiten des Vaters er⸗ littenen Züchtigung geſtorben ſei, hat ſich jetzt als unzutreffend herausgeſtellt. Die Leichenöffnung er⸗ gab keinerlei Anhaltspunkte dafür. Der Tod des Rndes ſoll auf Heröſchlag zurückzuführen n. 32 59 0 —*— 922 2 8 8 0—9— C LII Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Immer und überall Deutſchland! Gauleiter Bürckel ſprach auf einem Pfalzabend in Reuftadt — Neuſtadt⸗Haardt, 17. Jan. Auf dem erſten vom Sübweſtfunk veranſtalteten Pfalzabend im überfüllten Neuſtadter Stadt⸗ theater, hielt Gauleiter Bürckel eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Die deutſche Revolution hat der Weſtmark eine jener beſonderen Aufgaben geſtellt, die den Grenz⸗ gebieten immer dort zufallen, wo ſich Völker in ihrer Verſchiedenheit auf allen Gebieten des völkiſchen, ſportlichen und geſellſchaftlichen Lebens treffen. Dem weſtleriſchen, kapitaliſtiſchen, demokratiſchen Prinzip, das in Frankreich ſeine mannigfaltigen Regungen zeigte, iſt plötzlich die mächtige Welle eines neuen Glaubens entgegengeſchlagen, die als deutſche Welt⸗ anſchauung nach einem tauſendjährigen Ringen das erſehnte und nun in der Verwirklichung begriffene nationale Selbſtbewußtſein der Welt anmeldet. Das tun wir nicht um der Welt willen, ſondern um unſe⸗ rer ſelbſt willen. Wir haben auch nicht den Glauben, daß unſere Revolution zur Weltrevolution wird. Würde die ganze Welt die gleiche Revolution machen, ſo müßte es nur Deutſche geben, denn dieſe Revolution iſt geboren im Deut⸗ ſchen und gebunden im Deutſchen allein und in dieſer Eigenſchaft keine Völkerware. Dieſe Selbſtverſtändlichkeit macht es deshalb nicht notwendig, daß die Welt ſich ſo verzweifelt hergibt und es zum Teil noch tut gegen den Einbruch des Nationalſozialismus. Der Nationalſozialismus be⸗ deutet durch ſeine Machtergreifung nur eine Feind⸗ ſchaft gegen alles, was innerdeutſch undeutſch iſt. Was außerhalb unſerer Grenzen liegt, iſt nicht eine Angelegenheit, mit der wir uns zu befaſſen haben. So iſt denn die deutſche Revolution geboren in dem uns eigenen Blute und wird geſetzesgemäß alle erfaſſen, die des gleichen Blutes ſind. Die Beweis⸗ führung für dieſe Aufſtellung vollzieht ſich in dem künſtlichen Keil, der zwiſchen uns und die Franzoſen getrieben wurde, in dem Saargebiet, jenem Gebiet, von dem man ſchon ſagen kann, daß von hier aus Gift und Galle in ſchändli⸗ cher Weiſe gegen alles, was deutſch iſt, verſpritzt wurde und noch dazu von ſogenannten Deutſchen. Man müßte glauben, daß ſich die deutſche Revolu⸗ tionswelle hier bricht, ja daß unter dem Trommel⸗ feuer aller demokratiſch⸗nationalen Kanoniere eher das weſtleriſche Prinzip erſt recht anbricht, zumal die bis zur Revolution hier vorhanden waren und eine namhafte Verſtärkung durch Zuzug aus dem Reich erhielten. Hier erleben wir die Beſtätigung des deut⸗ ſchen Wunders. Das deutſche Blut erhebt ſeine Stimme, die deshalb ſtärker iſt, als ſie es je war, weil das Volk am Rhein endlich ſeine eigene geſchichtliche Sprache kennen lernt, wie es ſprechen muß, wenn einer den anderen unter uns verſtehen ſoll. Und dieſe Sprache iſt nicht an alte Anſchauungen über Klaſſen, Stände und Stämme gebunden. Glaube niemand, daß Reichtum oder Titel und Würde ſie beſſer verſtehen würde als Armut und Elend, die im marxiſtiſchen Proletariat zu Hauſe ſind. Ich bin vielmehr der Meinung, daß es Hunderttauſenden deutſcher Arbeiter an der Saar leichter fällt, ſich loszuſagen vom marxiſtiſchen Glau⸗ ben, als ſo manche hohen Titel⸗ und Würdenträger ſich losſagen möchten von ihren eigenen Belan⸗ gen, welche ſie vom deutſchen Sozialismus haben. Wer ſagt, er ſei berufen, den Arbeiter der Saar be⸗ freien zu müſſen, läſtert dieſen braven Menſchen und würdigt ihn herab zu einer Ware, die der ſoge⸗ nannte Retter auf dem Markte ſeines Ehrgeizes als unzuverläſſig feilbietet. Der Arbeiter an der Saar iſt ſo deutſch und oft noch deutſcher als dieſer oder jener, die glau⸗ ben, ihn dem Deutſchtum retten oder befreien zu müſſen. Retter und Befreier des Saargebietes iſt niemand anders als der Mann, der uns alle als Deutſche zuſammengeführt hat und er konnte es tun, weil der Herrgott uns die Schickſalsgemeinſchaft als Geſetz gab. Ihr Saarländer, an die ich mich wende: Die deutſche Revolution ſchafft Euch die Heimat, auf die Ihr ſtolz ſein müßt. Sie iſt unſere Revolu⸗ tion und die Eure erſt recht. Ihre ſtärkſte Kraft⸗ quelle iſt der deutſche Sozialismus. Er will unter uns die Bruderſchaft und mit der Welt den Frieden. In ſeinem Zeichen möcht Ihr alles zerſchlagen, was Euch untereinander trennt. Wer bei Euch heute noch ſagt, er gehöre dieſer oder jener Partei an, iſt ein Nichtswürdiger.— Bei Euch gibt es keine Vielheit der Parteien, keine Frage der Konfeſſionen, der Be⸗ rufe, der Stände, ſondern nur einen einzigen Ge⸗ danken, der heißt: Immer und überall und immer Repräſentanten dieſes Syſtems in großer Ueberzahl wieder unſer Deutſchland. Eine Tagung im Zeichen des Holzes * Karlsruhe, 17. Jan. Hier ſand die General⸗ verſammlung des Vereins der ſüdweſt⸗ deutſchen Holzintereſſenten ſtatt. Die berufsſtändiſche Vereinigung der Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands iſt eingegliedert in die Reichs⸗ ſpitzenorganiſation, den Reichsverband der deutſchen Induſtrie. In ihr iſt eine beſondere Gruppe, die Reichsfachorganiſation, der Reichsverband der Deut⸗ ſchen Holzintereſſenten. An Stelle des bisherigen Vorſitzenden Commerell, auf den 62 Stimmen entfielen, wurde zum Führer des Vereins Fritz Fleiſcher⸗Steinbach gewählt. Herr Fleiſcher hatte vorher ſeine Programmpunkte entwickelt mit dem Hinweis darauf, daß er ſeine Vorſchläge ſchon dem badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler vorgelegt habe. Als weſenttichſte Punkte ſtellte er auf: 1, Dem Walobeſitz ſoll für ſeinen Grund und Boden eine Rente garantiert werden. 2. Die Sägemüller ſollen für ihre Arbeit einen gerechten Lohn bekommen. 3. Ein angemeſſener Verdienſt für den Säger ſoll gewährleiſtet ſein. 4. Die Schnitt⸗ warenpreiſe ſollen für den Verbraucher garantiert ſein. 5. Die Holzausfuhr ſoll insbeſondere geregelt werden. Ein Teil der anweſenden württembergiſchen Mit⸗ glieder proteſtierte gegen die Wahl, da ein großer Teil der württembergiſchen Mitglieder nicht an⸗ weſend ſei. Der frühere Vorſitzende Commerell be⸗ tonte jedoch, daß die Wahl ordnungsgemäß vonſtatten gegangen ſei und ſomit Rechtsgültigkeit habe. Der neue Vorſitzende beſprach noch die ſchwierige Lage in Baden und erklärte, für Baden müßten ganz beſondere Löſungen getroffen werden. * Schwetzingen, 16. Jan. Hier ſtarb im Städtiſchen Krankenhaus im 76. Lebensjahr Rechtsanwalt Georg Doerzbacher nach kurzem Kranken⸗ lager an den Folgen eines Schlaganfalls. Der Ver⸗ ſtorbene hatte ſeine Praxis früher in Mannheim, wo er noch bis zuletzt am Landgericht auftrat, und war vor einigen Jahren nach Schwetzingen übergeſiedelt, mußte ſich jedoch im letzten Jahre aus Geſundheits⸗ rückſichten mehr und mehr von ſeiner Tätigkeit zu⸗ rückziehen. I. Wiesloch, 16. Jan. In der Winterfeier des Ge⸗ ſangvereins„Liedertafel“ konnte der Vereinsführer Heinrich Gg. Ebinger anläßlich ſeiner 25jährigen Zu⸗ gehörigkeit zum Vorſtand und ſeiner 44jährigen Ver⸗ einszugehörigkeit zum Ehrenvorſitzenden ernennen. Außerdem wurde Gg. Klare für 25jährige Zugehörig⸗ keit mit der ſilbernen Sängernadel ausgezeichnet.— In geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit konnte hier die Witwe Frau Ph. Schumacher ihren 80, Ge⸗ burtstag begehen. * Oberlauchringen, Bez. Waldshut, 17. Jan. Der ſtarke Föhn, der in der Nacht zum Montag über Oberbaden dahinbrauſte, hat den Neubau der Ju⸗ gendherberge und das Unterkunftshaus auf der Küſſaburg ſchwer beſchädigt. Der ganze Dachſtuhl mit Ziegeln wurde abgehoben, ebenſo der noch nicht verſchalte Aufbau des oberen Stockes, der zum größten Teil aus Holz beſtand. Der Sachſchaden iſt durch Verſicherung gedeckt. 5. Seite(Nummer 28 Nachbargebiete Die Sache mit den Steuermarken * Straßburg, 17. Jan. Wie bekannt, wurden hier vor einigen Monaten bei einem Einbruch in das Di⸗ rektionsgebäude der indirekten Steuern für eine Million Franken Steuermarken entwendet. Bisher hatte man von den Tätern nicht die geringſte Spur. Nunmehr iſt man in Paris einem Konſortium auf die Spur gekommen, das Steuermarken im großen vertrieb. Zwei der Täter ſind ruſſiſche Juden, bei denen größere Mengen dieſer Marken gefunden wurden, desgleichen bei der Frau des einen Ruſſen, die gerade einen Poſten Marken zu einem Kunden bringen wollte. Stuttgarter Notizen * Stuttgart, 16. Jan. Die Stadt will für ſied⸗ lungswillige und ſiedlungsfähige Kurzarbeiter nicht weniger als 3000 Siedlerſtellen ſchaf⸗ fen, und zwar am Rande der Großſtadt auf ver⸗ kehrsgünſtig gelegenem Gelände. Einſchließlich der eigenen Arbeitsleiſtung des Siedlers rechnet man den Neubau auf 2400 Mk., dazu kämen dann noch die Grunderwerb⸗ und Nebenkoſten mit 1200 bis 1300 Mk. für eine 5 Ar große Siedlung. Man rech⸗ net mit einer Jahresbelaſtung für den Siedler mit 300 Mk. bei freiem Eigentum und Schuldentilgungs⸗ möglichkeit in angemeſſener Friſt. Die Siedlungs⸗ ſtellen ſollen ſpäteſtens im Herbſt bezogen werden können. Im Jahre 1934 können in Württemberg nur noch. 611 Abiturienten ſtudieren. Rechnet man mit den gleichen Zahlen wie für 1933, ſo kommt man wieder auf 1300 Abiturienten, von denen alſo nicht einmal die Hälfte mehr die Berechtigung zum Beſuch einer Hochſchule erhalten wird. Von etwa 300 weiblichen Reifeprüflingen werden nur noch etwa 60 die Hochſchule beziehen können. Noch vor einigen Jahren wollte man an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Stuttgart große Neubauten erſtellen mit einem Aufwand von vielen Millionen Mark. Die Oeffentlichkeit warnte davor, damals ſehr zum Leib⸗ weſen der Hochſchule. Heute iſt die württembergiſche Verwaltung ſicher froh, daß ſie die Neubauten nicht erſtellt hat, denn ſie würden ihr nun in den nächſten Jahren wahrſcheinlich leer ſtehen! — * Grünſtadt, 17. Jan. Wie zu dem Großbrand in der Nacht zum Dienstag noch bekannt wird beträgt der Schaden 12000 Mk. Nach Lage der Dinge kommt nur Brandſtiftung in Frage. Die Polizei verfolgt auch beſtimmte Spuren, die allerdings noch nicht zur Ermittlung des Täters führten. * Oggersheim 16. Jan. Der 16jährige Hans Uſner von hier wird ſeit 10. Januar vermißt. Der Junge hatte einen kleinen Diebſtahl begangen und ſollte deshalb geſtraft werden. Eytl. Wahrneh⸗ mungen wollen der Polizei mitgeteilt werden. * Haßloch, 17. Jan. Nach der letzten Zählung be⸗ trägt die Einwohnerzahl 10 458. Mit dieſer Zahl ſteht Haßloch an der Spitze der pfälzi⸗ ſchen Dorfgemeinden und übertrifft ſogar zahlenmäßig viele pfälziſche Kleinſtädte. Märkte und Meſſen Blick auf das diesjährige Programm für Baden Zu dem vom Bad. Statiſtiſchen Landesamt zu Anfang des Jahres 1933 herausgegebenen Verzeich⸗ nis der Märkte und Meſſen in Baden für 1934 wer⸗ den folgende, inzwiſchen bekanntgewordene Verände⸗ rungen mitgeteilt: Bretten: Der in Verbindung mit dem Viehmarkt ſtattfindende Pferdemarkt wird bis auf weiteres nicht mehr abgehalten. Donaneſchingen: Zuchtviehverſteigerungen des Ver⸗ bandes der Oberbadiſchen Zuchtviehgenoſſenſchaf⸗ ten im Juli. Ettlingen: Rindvieh⸗ und Pferdemarkt am 8. anſtatt 9. Auguſt und 12. anſtatt 13. September. Freiburg: Der Schlachtviehmarkt für Groß⸗ Kleinvieh am Donnerstag jeder Woche nicht mehr ſtatt. Gernsbach: Der Krämer⸗ und Schweinemarkt wird nicht am 20. Auguſt, ſondern am 2. und 3. Sep⸗ tember abgehalten. Hagnau: Obſtmarkt täglich während der Zeit der Obſternte. Haltingen: Kirſchen⸗ und Zwetſchgenmarkt während der Zeit der Kirſchen⸗ und Zwetſchgenernte täg⸗ lich. Hanſach: Der monatliche Schweinemarkt wird bis aauf weiteres nicht mehr abgehalten Knielingen: Spargel⸗, Beeren⸗ und Obſtmarkt täg⸗ lich in der Zeit vom 15. April bis 30. September. Löffingen: Der Schweinemarkt wird vom 1. Mai auf den 7. Mai verlegt. Mosbach: Der Rindvieh⸗(Schlacht⸗Viehmarkt und Schweinemarkt am 2. Donnerstag jeden Monats wird auf den 2. Dienstag und der Schweinemarkt am 4. Donnerstag jeden Monats wird auf den 4. Dienstag verlegt. 8 Neuſtadt i. Schw.: In Verbindung mit den Krämer⸗ märkten finden nur noch Ferkelmärkte ſtatt. Offenburg: Der Obſtmarkt findet nur Dienstags (wenn Feiertag tags nachher), Donnerstags und findet (wenn Feiertag Ausfall) und Samstags(wenn Feiertag tags zuvor) ſtatt. Radolfzell: Zuchtviehverſteigerung des Verbandes der Oberbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften am 18. Januar, 15. März und 15. November. Raſtatt: In Verbindung mit den Rindvieh⸗ und Zie⸗ genmärkten am 8. Februar, 9. Mai, 9. Auguſt und 26. November findet auch Pferdemarkt ſtatt. Säckingen: Schweinemarkt jeden erſten Dienstag im Monat. Schelingen b. Freiburg: Kirſchenmarkt täglich wäh⸗ rend der Zeit der Kirſchenernte. Schönan i. Schw.: Außer den in Verbindung mit den Krämermärkten ſtattfindenden Schweine⸗ märkten werden nur noch folgende Viehmärkte ab⸗ gehalten: Rindviehmarkt am 3. Mai, Schweine⸗ markt am 5. April, 6. September und 4. Oktober. Steinenſtadt b. Müllheim: Spargelmarkt während der Zeit der Spargelernte täglich. Stockach: Am 16. Januar, 20. Februar, 20. März, 17. April, 15. Mai, 19. Juni, 17. Juli, 21. Auguſt, 18. September, 16. Oktober, 20. November, 18. De⸗ zember findet nur noch der Schweinemarkt ſtatt. Tauberbiſchofsheim: Der Krämer⸗ und Schweine⸗ markt findet nicht am 24. ſondern am 17. Dezem⸗ ber ſtatt. Teutſchneuthren: Spargel⸗, Gemüſe⸗, Erdͤbeeren⸗ Stein⸗, Kern⸗ und Beerenobſtmarkt täglich wäh⸗ rend der Erntezeit der genannten Erzeugniſſe. Waldkirch: Der Krämermarkt am 1. Mai findet nicht mehr ſtatt. ————————— Hauptſchriftleiter Hans Alfred Meißnen Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich fur zür Politike Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt S Feu'lleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokaler Teil: Richard Schönfelder⸗ Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht —99 den ührigen Teil: Curt Wilhelm Fennel⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ — Mitteilungen: Jacob Faude ſämtlich in Mannheim.⸗ Herausgeber, rucker und Verleger: Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Exd 0 E 4 Grio 6595 Se Vorbengenn rrcwuin⸗ BASTELLEN . S. — 2 — — — 8 E 82 — — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Januar 1934 Der Beginn der Schlußrunde ſtand unter einem un⸗ glücklichen Stern. Die Bodenverhältniſſe auf den Fuß⸗ ballfeldern ſtellten an die Spieler außerordentlich große Anſorderungen. In zwei Spielen blieben getretene Elf⸗ meter im Schlamm ſtecken. In beiden Fällen wurden die Ergebniſſe auch durch dieſe höhere Gewalt beeinflußt. Es wäre jedenfalls beſſer geweſen, wenn ſich auf einzelnen Spielfeldern die Schiedsrichter dazu hätten entſchließen können, die Spiele ausfallen zu laſſen. Wenn man die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag betrachtet, dann fällt vor allen Dingen die hohe Nie⸗ derlage der Phönixmannſchaft in Sand⸗ hofen auf. Die Hintermannſchaft der Phönixler, die nach Friedrichsfeld die prächtigſte war, läßt 5 Tore durch. Das hat jeder Kenner der unterbadiſchen Mannſchaften einfach für unmöglich gehalten. Die Sandhöfer Stürmer und Läufer zeichnen beſtimmt nicht allein für dieſen Erfolg verantwortlich. Die Sandhöfer haben eben in dieſem Spiel ſo gut geſpielt, wie es der Gegner zugelaſſen hat. Der Gegner hat aber auch alles zugelaſſen. Schlechter Phönix⸗ ſtart, endgültig verlorene Meiſterſchaft, das war der Auftakt für Phönix Mannheim. Von Sandhofen werden wir in der Schlußrunde hören. Laſſen wir jetzt einmal die Platz⸗ ſpiele der Sandhöfer kommen. Die Friedrichsfelder haben knapp genug in Käfertal gewonnen. Mit:0 und das noch glücklich, wenn man bedenkt, daß Käfertals Elfer im Schlamm ſtecken blieb. Das Anziehen der Käfertaler Mannſchaft wurde nicht umſonſt betont. Wenn Brümmer nicht bald wieder bei den Friedrichsfeldern mitwirkt, dann wird man um die Leiſtungen der Friedrichsfelder Hintermannſchaft ſchon einige Beſorgnis haben müſſen. Die Viernheimer haben ſich in einem torreichen Spiel mit:4 in Nenoſtheim bei den Ofern ebenfalls mit Glück die Punkte geholt. Merkwürdig iſt, daß man einen Schiedsrichter zu einem Verein ſchickt, mit dem er ſchon einmal einen Spielabbruch hatte und bei dem ſich deſſen Unfähigkeit bereits herausgeſtellt hatte. In Feudenheim haben ſich die Altriper über Erwarten gut gehalten. Mit einem:2 trennte man ſich dort. Dem Sturm der Altriper muß man doch ein gehöri⸗ ges Bollwerk gegenüberſtellen, wenn man verhindern will, daß er Tore macht. Von den Feudenheimern hätie man aber beſtimmt mehr erwartet. Der Feudenheimer Mittel⸗ ſtürmer erfreut ſich einer ausgezeichneten Bewachung bei ſeinen Spielen. Aber auch in dieſem Spiel konnte der Gegner es nicht verhindern, daß Maier ſich durchſetzte. Auch aus dieſem Spiel liegt ein unverſtändlicher Schieds⸗ richterfall vor. Kaſtner⸗Pforzheim, der Leiter des Kampfes, hatte acht Tage zuvor das Spiel Mühlburg gegen BVfR Mannheim. Nach allem, was uns hier bekannt ge⸗ worden iſt, ſoll ſich der Schiedsrichter dort Dinge zu Schul⸗ den haben kommen laſſen, die es nicht geraten erſcheinen ließen, ihn zu dieſem wichtigen Spiel wieder aufzuſtellen, zumal die Mannheimer Mannſchaft die Leidtragenden und Punktlieferanten werden mußten. Wie man hört, ſoll er Neues vom Beſſere Sportmöglichkeiten Ju allen deutſchen Gebirgen ſind im Laufe des Men⸗ igs und in der Nacht zum Dienstag weitere neue Sehnee⸗ fälle eingetreten. Im Schwarzwald fielen z. B. 30 Zenti⸗ meter Neuſchnee. Die Winterſportverhältniſſe haben ſich dadurch bedeutend verbeſſert, dagegen hält das Tauwetter in den tieferen Lagen weiter an. 12 Nationen in Mailand Weltmeiſterſchaft im Eishocken Beim Hockeyelub Mailand, der mit der Durchführung der Europa⸗ und Weltmeiſterſchaftsſpiele im Eishocken betraut worden iſt, liegen jetzt die Anmeldungen von 12 Nationalverbänden vor. Mit dieſer Zahl iſt der ſportliche Erfolg der Veranſtaltung geſichert. Möglich, daß noch Polen hinzukommt, dagegen iſt es unwahrſcheinlich, daß die ſtark in Frage geſtellte ſchwediſche Beteiligung noch zuſtande kommt. So werden die Rationalmannſchaften von Deutſchland, Italien, Belgien, Oeſterreich, England, Holland, Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Frankreich und die Schweiz um die Eurspameiſterſchaft und einſchließlich der US A⸗Rangers und der Saskatoon⸗Quakers aus Kanada in der Zeit vom.—11. Februar im Mai⸗ länder Eispalaſt um die Weltmeiſterſchaft kämpfen. Die deutſchen Spieler haben kurz vor der Ausreiſe nach Italien in Schierke noch die Spiele um die Kampf⸗ ſpiel⸗ und Deutſche Meiſterſchaft zu erledigen. Die bei dieſen Wettkämpfen gezeigten Leiſtungen werden maßgebend ſein für die endgültige Zuſammenſetzung der deutſchen Nationalmannſchaft. Saskatoon Quakers auch in Bayern Kanadas Eishockeyvertreter für die Weltmeiſterſchaft in Mailand, die Saskotvbon Quakers, treten am Somstag im Berliner Sportpolaſt gegen den Berliner Schlittſchuh⸗ klub zu ihrem erſten Spiel in Deutſchland an. Die Gäſte aus Ueberſee werden außerdem noch am 28. Januar in München und am 1. Februar auf dem Rieſſerſee ſpie⸗ len. In beiden Kämpfen iſt jeweils der Sc Rieſſerſee der Gegner der Kanadier. Bayeriſcher Eishockeyſieg in Berlin In Eisſtadion Friedrichshain in Berlin traf die Re⸗ ſervemannſchaſt des SC Rieſſerſee im erſten Spiel ihrer Norddeutſchlandreiſe auf den Berliner Hockey⸗Club. In einem ſchönen Spiel konnten die Bayern ihren Gegner verdient mit:3(:0,:2,:), durch Treffer von Bender 68) und Schenk, ſchlagen. Berlin kam durch Paulir(2) und Wachsmann zu den Gegentreffern. Auch Norweger und Ungarn in St. Moritz Die Teilnehmerliſte für die Fis⸗Rennen in Abfahrt und Slalom vom 15. 20. Februar in St. Moritz hat ſich auf 14 Nationen erweitert. Neben dem ungariſchen Schiverband wird nun guch Norwegen vertreten ſein, und zwar durch den bekannten Springer Sigmund Rund, der ſeine Kenntniſſe und Erfahrungen in den alpinen Diſzi⸗ plinen durch jahrelangen Aufenthalt in mittelenropäiſchen Winterſportplätzen ſammelte. 32 Bobs gemeldet Für die Kampfſpielwettbewerbe In dieſen Tagen läuft der Meldeſchluß für die Deut⸗ ſchen Winterkampfſpiele in Braunlage⸗Schierke ab. Die Nennungen für die am 3. und 4. Februar in Schierke ſtatt⸗ findenden Zweier⸗ und Viererbobrennen liegen bereits vor. Die Erwartungen wurden noch übertroffen, denn es ſind nicht weniger als 32 Schlitten eingeſchrieben worden. Der Harz ſtellt mit 12 Mannſchaften das ſtärkſte Aufgebot. Ferner ſind ſechs norddeutſche, je fünf ſchleſiſche und thü⸗ ringiſche, je zwei rheiniſche und ſüddeutſche Mannſchaften gemeldet worden. Um weiteſten Kreiſen den Beſuch der Winterkampfſpiele zu ermöglichen, hat der Reichs⸗Einheitsverband für das Gaſtſtättengewerbe mit den Gaſtſtätten und Penſions⸗ häuſern in Braunlage und Schierke Preisfeſtſtellungen ge⸗ troffen. In einfachen Penſionen iſt für, die Uebernachtung einſchl. Frühſtück ein Betrag von.50, für volle Penſion ein ſolcher von.— zu zahlen. In beſſeren Häuſern, belaufen ſich die entſprechenden Preiſe auf.50 bzw..50 J. Abſchluß in Oberhof Am dritten Tage der Oberhofer Meiſterſchaftsveran⸗ ſtaltung gelangte dle Thüringer Meiſterſchaft im Zweierbob zur Entſcheidung. Neuſchnee hatte die Wadeberg⸗Bahn etwas langſamer gemacht, ſo daß am Mon⸗ tag nicht ſo gute Zeiten wie an den beiden Vortagen berauskamen. Der von Schäfe r⸗Erfurt geſteuerte 7 „Betzel“ mit Wetzig⸗Leipzig an der Bremſe, der mit-02,5 die ſchnellſte Zeit für eine Fahrt herausgeholt hatte, ſiegte mit einer Geſamtzeit von:00,2 vor„Gothataube“(Triebel⸗ Anterbadens Bezirksklaſſe ſtartet zur Schlußrunde von der Schiedsrichterliſte geſtrichen werden. Warum noch einmal dieſen Verſuch? Die Schiedsrichterfrage für den Bezirk Unterbaden iſt, überhaupt jetzt zu Beginn der Schlußrunde, ein Kapitel, was man nicht ernſt genug behandeln kann. Es geht ein⸗ fach nicht, daß man den Mannheimer Bezirksklaſſenver⸗ einen die Schiedsrichterelite aus dem Kreis Neckar ſchickt. Man hat im Kreis Neckar eben nicht das Schiedsrichter⸗ material, was zur Durchführung der Spiele der unter⸗ badiſchen Bezirksklaſſe notwendig wäre In Mannheim ſitzen die guten Schiedsrichter tatenlos herum. Warum verwendet man ſie nicht zu den Spielen der Bezirksklaſſe Unterbadens? In früheren Jahren iſt das gegangen und hat ſich ſehr gut bewährt. Im neuen Deutſchland geht das erſt recht. Von den Mannheimer Schiedsrichtern iſt nahezu jeder einzelne befähigt, ſogar ſeine eigene Mannſchaft ſchiedsrichtern zu können. Am kommenden Sonntag gehen die Spiele mit folgendem Programm weiter: Viernheim— Feudenheim Sandhofen— Käfertal 08— Phöniz Altrip— Wallſtadt Friedrichsfeld— 07 Faſt durchweg treffen Vereine der oberen Tabellenhälfte auf ſolche der unteren Tabellenhälfte. Das wichtigſte Spiel iſt wohl in Viernheim. Feudenheim könnte durch einen Sieg über Viernheim mit dieſem punktgleich wer⸗ den. Dabei könnte allerdings die Gefahr aufkommen, daß Friedrichsfeld dem Feld davoneilt und nicht zuholen iſt. Die Spiele zwiſchen Viernheim und Feuden⸗ heim haben aus der früheren Kreisliga her eine ganz be⸗ fondere Bedeutung. Der Platzvorteil bedeutet in dieſen Syielen nicht ſehr viel. In dieſem Spiel kann man bek⸗ den Vereinen gleiche Siegesausſichten geben. Sandhofen bekommt erſtmals den Beſuch von Käfertal auf ſeinen Platz. Nach dem Spiel der Sand⸗ höfer vom Vorſonntag haben die Käfertaler ſo gut wie keine Ausſichten auf Punktgewinn. Auch die 08⸗Mannſchaft hat den Vorteil des eigenen Platzes und wird dem§c Phönix im Lokal⸗ ſpiel zeigen, daß ſie gewillt iſt, bei Verteilung der Sieges⸗ palme entſcheidend eingreifen zu wollen. Das kommt einem Sieg der O8er gleich. Der Wallſtädter Beſuch in Altrip darf von den Platzherren nicht leicht genommen werden. Sie können ſich wohl ſehr gut erinnern, daß gerade die Wallſtädter es ſchon einmal waren, die ſchöne Träume beinahe vernichtet hätten. Der ſchlechte Tabellenplatz der Wallſtädter iſt wirk⸗ lich kein Anlaß für die Altriper unbeſorgt in dieſen Kampf zu gehen. Der Sieger wird wohl Altrip heißen. Im letzten Spiel des Tages geht es um die Punkte zwi⸗ ſchen Tabellenführer und Tabellenvorletzten. Der Platz⸗ vorteil genügt bei Friedrichsfeld vollkommen. Es iſt vollſtändig ausgeſchloſſen, daß 07 auch nur einen Punkt von Friedrichsfeld mitbringt. 8 Winterſport Vogel) mit:19,90 und„Oberbof J“(Dr. Dieſel⸗Kummer) mit.21. Merkwürdige Unkenntnis Zu der am 27. und B. Januar auf der Olympia⸗Bob⸗ bahn am Rieſſerſee ſtattfindenden Weltmeiſter ſchaft im Viererbob iſt auch die Tſchechoſlowakei eingeladen worden, doch wurde die Einladung mit der Begründung abgelehnt, daß mit Rückſicht auf das Fehlen von Bobbahnen kein geeignetes Fahrermaterial vorhanden ſei, ſo daß eine Beteiligung nicht in Frage käme. Die Begründung be⸗ rührt immerhin etwas eigenartig, wenn man ſich daran er⸗ innert, daß bei der im Vorjahre in Schreiberhau ausge⸗ tragenen Zweier⸗Weltmeiſterſchaft die für die Tſchecho⸗ flowakei geſtarteten Sudetendeutſchen Dr. Brüne und Heinzel hinter dem Sieger Rumänien einen ſehr ehren⸗ vollen zweiten Platz beſetzten, während die Deutſchböhmen Leubner⸗Steidel als Vierte einkamen. Dieſe Tat⸗ ſachen ſind bei den maßgebenden Stellen anſcheinend ganz in Vergeſſenheit geraten. Inzwiſchen hat der Oeſterreichiſche Bobverband ſeine namentlichen Meldungen für Garmiſch⸗Partenkirchen abgegeben. Es wurde die höchſt⸗zuläſſige Zahl von drei Schlitten gemeldet, von denen einer als Reſerve zu be⸗ trachten iſt. Als Steuerleute ſtehen die bekannten Fahrer Dr. Moro, Kaltenberger und Lorenz zur Ver⸗ fügung. Für die Titiſee⸗Eisrennen am 4. Februar wurde jetzt auch die Klaſſe der Rennwagen untergeteilt. Es werden Gruppen bis 800, bis 1500 und über 1500 cem ausgeſchrie⸗ ben. mehr ein⸗ Die Gauliga im Ringen AS Ladenburg-Eiche Sandhofen:8 Der ASV Ladenburg, der auf eigener Matte ſchon mit mancher Ueberraſchung aufgewartet hat, es ſei hier nur an das Unentſchieden gegen Vſck Schiſſerſtadt evinnert, berei⸗ tete am Sonntagabend dem ſüdweſtdeutſchen Meiſter Eiche Sanohofen in Ladenburg eine unerwartete Niederlage. Man hat allgemein mit einem Sieg von Sandhofen gerechnet, obwohl Hahl und Litters wegen Verletzung bzw. Er⸗ krankung nicht mit von der Partie ſein konnten und erſetzt werden mußten. Die Ladenburger waren von einem un⸗ beugſamen Siegeswillen beſeelt und ſo konnte der knappe, aber verdiente Erfolg gegen die erſatzgeſchwächte Gäſte⸗ mannſchaft nicht ausbleiben. Die etwa 400 Zuſchauer be⸗ kamen unter der ausgezeichneten Leitung des Unpar⸗ teiiſchen Biun do⸗Sp 06 Mannheim intereſſante Kämpfe zu ſehen. Auch über das Verhalten der Zuſchauer kann mann ſich nur lobend ausſprechen. Der Ausgang dieſes Kampfes hat auf den Tabellenſtand keinen Einfluß. Die Meiſterſchaft wird in dem noch rückſtändigen Rückkampf zwiſchen Eiche Sandͤhoſen und Siegfried Ludwigshafen ent⸗ ſchieden. Gewinnt Sandhofen dieſen Kampf, iſt Vſc Schif⸗ ferſtadt Meiſter, verliert Sandhoſen, dann iſt Siegfried Meiſter. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— Allraum⸗Sand⸗ hofen. Der heftig geführte Standkampf bringt beiden Ringern nichts ein, da ſämtliche Griffe außer Matte enden. In der 4. Minute geht der Gaſt durch Hüftſchwung in Führung, die er bis Halbzeit hält. Beim folgenden Stand⸗ kampf verbeſſert Allraum ſeinen Vorſprung und wird nach Ablauf der Ringzeit Sieger nach Punkten. Federgewicht: Brunner⸗Ladenburg— Steuernagel⸗Sandhofen. Dieſer Kampf, der über die volle Diſtanz geht, endet gerechterweiſe mit einem Unentſchieden, denn trotz größter Anſtrengung beider Ringer gelingt es keinem in Vorteil zu kommen. Leichtgewicht: W. Engel⸗Ladenburg— Sommer⸗Sandhofen. Bis Halbzeit iſt der Kampf ohne Reſultat ausgeglichen. In der ausgeloſten Bodenrunde rollt Sommer bei einem Aufreißer in 8,40 Minuten über die Schultern und muß damit dem Ladenburger den Sieg überlaſſen. Welter⸗ gewicht: Benzinger⸗Ladenburg— Job⸗Sandhofen. Beide greifen heftig an, können aber auch in der ausgeloſten Bodenrunde, wie im reſtlichen Standkampf nichts erzielen, ſo daß das gegebene Unentſchieden dem Verlauf des Kampfes gerecht wurde. Mittelgewicht: Sauer⸗Ladenburg— Weickel⸗Sandhofen. Zwei Hüftſchwünge von Sauer landen zum Glück für ſeinen Gegner außerhalb der Matte. Bei Halbzeit iſt der Kampf ergebnislos. Durch Losentſcheid mußte Weickel zuerſt in die Hocke, wo er von Sauer mit Ueberſtürzer in 8,11 Min. auf die Schultern geworſen wird. Halbſchwergewicht: Stahl⸗Ladenburg— R. Rupp⸗Sandhofen. Schon in der 1. Minute wird Stahl zu Boden gezogen wo er ſämtliche Griffe ſeines routinierten Gegners pariert, ſo daß auch hier nach Ablauf der erſten Halbzeit die Bodenrunde aus⸗ geloſt werden muß. Stahl zuerſt in der Unterlage, wird gewicht: mit Hammerlock in die Brücke gedreht und durch Eindrücken derſelben in 6,08 Minuten beſiegt. Schwergewicht: Gg. Engel⸗Ladenburg— H. Rupp⸗Sandhofen. Bis Halbzeit ſind ſich beide ohne poſitive Erſolge gleich. In der aus⸗ geloſten Bodenrunde bleibt es bei Ausheberverſuchen des Ladenburgers und noch dem Wechſel kann auch der leichtere Rupp nichts ausrichten. Nachdem auch der reſtliche Stand⸗ kampf nichts ergibt, müſſen ſich die Gegner die Punkte teilen. Siegfried Ludwigshafen beſiegt BVfK Schifferſtadt 19:0 Unter den ungünſtigſten Vorausſetzungen mußte Schiſ⸗ ferſtadt den Rückkampf gegen SpV Siegfried⸗Ludwigshafen am Sonntag im gutbeſuchken Geſellſchaftshaus in Sudwigs⸗ hafen austragen, denn nicht weniger wie 4 ſeine beſten Ringer konnten nicht geſtellt werden. R. Kolb und Schäfer mußten in Köln am„Tag der Meiſter“ vingen, Heißler iſt immer noch verletzt und Kamb war durch ſeine Teil⸗ nahme an einem SA⸗Kurs in Ulm verhindert. Außerdem fehlte zu allem Ueberfluß noch W. Kol b, ſo daß man von der regulären Gauligamannſchaft von Schifferſtadt nur die bei⸗ den Ringer O. Kolb und Lochner ſah, die entgegen ihrer bisherigen Aufſtellung in den nächſthöheren Gewichts⸗ klaſſen ſtarteten. Es konnte daher nicht wundernehmen, wenn die Siegfriedmannſchaft in ſtärkſter Beſetzung ein derartiges Ergebnis erzielte, nachdem Schifferſtadt zum Teil aus ſeiner 3. Mannſchaft Ringer als Erſatz heran⸗ ziehen mußte, um den Kampf überhaupt zu ermöglichen. Für die Ringbampfanhänger war dieſes Zuſammentreffen eine Enttäuſchung. Sehr bedanerlich iſt, daß eine Ver⸗ legung des Kampſes nicht zuſtande kam. Die Leitung der Kämpfe lag bei Mannheim in guten Händen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Impertro⸗Siegfried beſiegt Wal⸗ ter⸗Schifferſtadt in 3,10 Minuten durch Soubleſſe. Feder⸗ Vondung⸗Siegfried gewinnt gegen O. Kolb⸗ Schifferſtadt in 40 Sekunden durch Armzug. Leichtgewich“ K. Stahl⸗Siegfried beſiegt Lochner⸗Schifferſtadt nach Punkten. Weltergewicht: Stur m⸗Siegfried legt Gelder⸗ Schifferſtadt in 3,35 Minuten auf beide Schultern. Mittel⸗ gewicht: Kreimes⸗Siegfried ſiegt über Loe s⸗Schiffer ſtadt nach Punkten. Halbſchwergewicht: Ehret⸗Siegfried beſiegt Wißmann⸗Schifferſtadt in der 11. Minute durch Ueberſtürzer entſcheidend. Schwergewicht: Gehring⸗ Siegfried wird ohne Gegner kampflos Sieger. Die Tabelle: Kämpfe gw unent. verl Kampfe Mannſch.“ Drees⸗ Sp 06 punkte punkte ViK Schiſſerſtadt S ii i Siegfried'hafen 9 8— 1 16: 2 113: 45 Eiche Sandhofen 9 5— 4 10: 8 86: 66 VfK 86 Mannheim 10 4— 6:12 72: 97 ASV Ladenburg 2:15 62:112 StuRͤ Ludwigshafen 10 11— 9:18 58:124 Zuſammenfaſſung der freien Schiläufer Die„Freie Vereinigung der Schiläufer im Deutſchen Schiverbans“ Gau 14 Die im Rahmen des Deutſchen Schi⸗Verbandes(DSV) zuſammengeſchloſſenen und mit allerlei Vorteilen(Fahrt⸗ vergünſtigungen, Verſicherung uſw.) bedachten Schiläuſer, haben längſt die Zahl 100000 überſchritten. In⸗ deſſen viel, viel mehr ſtehen noch abſeits und gehen als Einzelgänger der erwähnten, noch im Ausbau begriffenen Vorteile des Verbandes und ſeiner Gaue verluſtig. Es iſt nicht allein weſentlich, daß einer Schi läuft, ſondern es iſt auch von Belang, wie einer läuft. Die Fahrer auf eigene Fauſt unterliegen immer allen möglichen Unvollkemmen⸗ heiten techniſcher Natur, der mangelnden Fühlung mit der Entwicklung des Sportes und anderes mehr. In vielen Fällen ſind dieſe Einzelgänger nicht nur organiſa⸗ toriſch„Wilde“, ſondern ſie laufen auch vielſach„wild“ in anderem Sinne. Die Urſachen für dieſe nicht Erfaßten ſind verſchiedener Art. Einmal eine Unluſt, einem Verein — noch einmal zu den vielen— anzugehören. Weiter aber auch der Mangel einer Exiſtenz eines Clubs, wie es in abgelegenen Gebieten der Fall iſt. Und ſchließlich kann auch da und dort die Beitragshöhe maßgeblich ſein. All dieſen Kreiſen bietet nun der Deutſche Schiverband einen Ausgleich, eine Möglichkeit: ſie können, ohne einem örtlichen Verein anzugehören, unmittelbar Einzel⸗ mitglied des DSn in der„Freien Vereinigung der Schiläufer“, die direkt dem zuſtändigen Gau angegliedert iſt, werden. Sie werden damitreguläres Vollmit⸗ glied bei einem Jahresbeitrag von Mk..—, in welchem alles einbegriffen iſt, alſo auch die Unfallverſicherung, haben alle Rechte von Mitgliedern in den Ortsgruppen, können ſich an allen Einrichtungen und Veranſteltungen beteiligen und der Vorteile teilhaftig werden. Kurzum, ſie ſind genau wie alle anderen gleichberechtigt in jeder Be⸗ ziehung, haben aber ihrerſeits die eigene Bewegungsfrei⸗ heit gewahrt, da ſie direkt dem Gau angeſchloſſen ſind. Für den Beitritt ſind keinerlei Formalitäten notwendig, die einfache Anmeldung genügt. Will man einen Schritt wei⸗ ter denken, weil an abſeitigen Orten oder Gegenden förm⸗ liche Ortsgruppen fehlen, aber Neigung zur Schaffung be⸗ ſteht, ſo bildet der Gau dann das Bindemittel, um die Einzelgänger eines Ortes zuſammenzuführen und ſchließ⸗ lich zu einer Ortsgruppe mit Eigenleben zu fördern. Für den Gau 14, alſo den alten Schi⸗Cla b Schwarz⸗ wald, der außer Baden noch das ſüdliche Heſſen Winterfahrt auf neuen Wegen Oeutſchlandfahrt auch für Motorräder offen— Runoſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung Die Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen gehört mit zu den Veranſtaltungen von Ruf und Rang im deutſchen Kraftfahrſport. In dieſem Jahre findet ſie ihre 11. Wie⸗ derholung. Aus der Ausſchreibung, die jetzt erſchienen iſt, entneh⸗ men wir, daß als Veranſtalter das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahr⸗Korys und der Deutſche Automobil⸗Club zeich⸗ nen. Mit der ſportlichen Durchführung iſt der Gau 10⸗ Hochland des DDAc beauftragt. Die Abſperrung und den Sanitätsdienſt wird das NSKK, Gruppenſtafſelfüh⸗ rung Hochland, durchführen. Die Veranſtaltung zählt zu den nationalen und wird organiſiert nach den Sportgeſetzen der ONS. Unterteilt iſt die Veranſtaltung in die Deutſch⸗ landfahrt, eine Rundſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung und das Eisrundſtrecken⸗Rennen auf dem Eibſee. Die Deutſchlandfahrt der Kraftfahrzeuge iſt zum erſten Male auch für Motorräder offen. Perſonenkraftwagen führen eine 36⸗Stunden⸗Fahrt durch, bei der es gilt, auf dem Wege nach Garmiſch möglichſt viele der abgelegenen Kontrollorte anzufahren, ohne daß dadurch die Entfernung von 900 Luftkilometern(plus 50 Km. Karenz) überſchritten wird. Für die Motorräder gilt Entſprechendes, nur daß hier die Fahrt auf 24 Stunden und die Höchſtleiſtung auf 600 Luftkilometer(plus 50 Km. Karenz) beſchränkt iſt. Als Kontrollſtellen ſind abſeits der großen Verkehrs⸗ ſtraßen liegende Orte gewählt, wie z. B. Altenburg(Thü⸗ ringen), Arnswalde(Pommern), Aue(Erzgebirgey, Cham (Bayeriſcher Wald), Dingolſing(Niederbayern), Sprottau (Schleſien), Wilhelmshaven, Weſel uſw., für die es je nach der Entfernung 1 bis 6 Gutpunkte gibt. Je 100 Luft⸗ kilometer geben weiter je einen Punkt. Die Summe aller Punkte wird ſchließlich mit der Zahl der angefahrenen Kontrollen multipliziert. Der Kraftwagen⸗ und der Mo⸗ torradfahrer mit der höchſten Punktzahl erhalten den Deutſchland⸗Pokal. Die Deutſchlandfahrt beginnt am 15. Februar und endet am 16. in Garmiſch zwiſchen 13 und 14 Uhr. Der 17. Februar iſt der Rundſtrecken⸗Hochleiſtungs⸗ prüfung vorbehalten, an der alle Deutſchland⸗Fahrer teilnehmen müſſen. Hier gilt es, mit feſtgeſetzten Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeiten, die für Krafträder zwiſchen 43 und 55 Km., für Wagen zwiſchen 45 und 65 Km. ſchwanken, eine Rundſtrecke von 8496 Mtr. Länge 10mal zu durchfahren. Die Strecke führt durch die Straßen von Garmiſch und Partenkirchen. Die Teilnehmer an dieſer Prüfung, die die genannten Bedingungen erfüllen, erhalten einen An⸗ erkennungspreis, die Deutſchland⸗Fahrer außerdem Gut⸗ punkte zum Endergebnis der Wertung aus der Deutſch⸗ landfahrt. Am 18. Februar findet ſchließlich auf dem Eibſee ein Eisrennen auf einer 1,5 Km. langen Strecke ſtatt, offen für Ausweis⸗ und Lizenzſahrer. 5 Rennen ſind aus⸗ geſchrieben: je eines für Kraftrad⸗Ausweis⸗ und Lizenz⸗ fahrer, je eines für Sportwagen⸗Ausweis⸗ und Lizenz⸗ fahrer und das 5. für Rennwagen⸗Lizenzfahrer. Die Wer⸗ tung erfolgt in 12 Gruppen: Krafträder bis 250 cem., über 250 bis 500 und über 500 cem.; Krafträder mit Seiten⸗ wagen bis 600 und über 600 cem!.; Sportwagen bis 800, von 800 bis 1500, von 1500 bis 2000 und über 2000 cem.; Rennwagen bis 800 cem., bis 1500 cem. und über 1500 cem. Nennungsſchluß iſt der 12. Febrnar 1934. Nennungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des DDaAc, Gau 10⸗ Hochland, München 2 M, Reſidenzſtraße 27. Fußball TV Rohrhof— Poſt⸗SV Mannheim:3(:3) Der Poſtſportverein, der im Vorſpiel mit nicht weniger als:0 Toren gewinnen konnte, kam in Rohrhof nur zu einem knappen, aber verdienten Siege. In der erſten Hälfte ſpielte er ſich in überlegener Weiſe einen klaren :0⸗Vorſprung heraus. Rohrhof konnte dann durch Kopf⸗ balltar das Ergebnis ctwas verbeſſern. Nach der Pauſe waren die Poſtler ebenfalls drückend überlegen, doch der ſich jetzt glänzend ſchlogende Rohrhoſer Tormann mit der ſehr auſoyfernd arbeitenden Verteidi⸗ gung ließ keinen Erfolg der Gäſte mehr zu. Im Gegenteil, Rohrhof konnte das Ergebnis kurz vor Schluß auf:3 verbeſſern. Der Schiedsrichter leitete das anſtändige Spiel jederzeit ſehr gut. Rohrhof 2— Poſtſportverein Mannheim 2 05 Unterzeichnet wurde am Montag in Philadelphia der Vertrag für Schmelings nächſten Kampf mit Steve Hamas, der jetzt endgültig am 13. Februar in Philadelphia ſtat:⸗ findet uné über 12 Runden geht. 5 Die Amateureigenſchaft iſt dem Kölner Schwergewichts⸗ boxer Vooſen aberkannt worden, weil er bei einem Start im Lübeck finanzielle Ueberforderungen geſtellt hatte. Da der Uebergang zum Berufsſport bis September geſperrt iſt, kann ſich Vooſen bis dahin nicht mehr oktiv betätigen. Der Berliner Polizeiboxer Hornemann fonnte bei den deutſch⸗däniſchen mpfen am Montag in Berlin den be⸗ kannten Knud Jenſen, der küre:“ den deutſchen Meiſter Bernlöhr beſiegt hatte, auspunkten. ſüdlich der Linie Darmſtadt—Worms, die Pfalz und das Saargebiet umfaßt, iſt die zuſtändige Adreſſe die Gau⸗ 9 in Mannheim, Stefanienufer 17, Gauführer Ries. Rennerfolge des Schillubs Mannheim An den am vergangenen Wochenende aus der Hundseck abgehaltenen Schimeiſterſchaften des Bezirks Nord im Gau Baden war auch der Schi⸗Club Mannheim mit einer ſtarken Mannſchaft beteiligt. Die Mannheimer waren ſowohl in den Einzelwettbewerben als auch in den Mann⸗ ſchaftsläufen vertreten. Bei ſtarker Gegnerſchaft— die Gegner ſetzten ſich zumeiſt aus Schwarzwälder Läufern zuſammen— gelang es, einige recht beachtliche Erfolge zu erringen. Im Abfahrtslauf belegte Erich Braun den achten Platz, während im Mannſchaftswettbewerb des Ab⸗ fahrtlaufes die Mannſchaft des Schi⸗Clubs Mannheim mit Braun, Nik. Urban, Lutz und Dorn auf den ſechſten Platz kam. Sehr gut ſchnitt Erich Braun im Slalom ab, wo er in der Zeit von.20 Min. Zweiter hinter dem Norweger Fougner wurde. Erfreulich iſt auch der zehnte Platz von Nik. Ur ban im Langlauf, der.42,30 Std. für die Strecke benötigte und gegen die Nordſchwarzwälder Läuferelite einen ſehr ſchweren Stand hatte. In der Kom⸗ bination(Abfahrt⸗Slalom) ſchaffte Erich Braun durch ſein gutes Abſchneiden im Slalom noch den vierten Platz. Bei den Senioren gab es für den Mannheimer Schi⸗ Club einen mit viel Begeiſterung aufgenommen Erfolg, als der 56jährige Ratke im Langlauf über 18 Kilometer der Altersklaſſe III in.38,10 Std. den Sieg davontrug und dann auch noch im Langlauf über 30 Kilometer in .04,30 Std. auf den dritten Platz kam. Berückſichtigt man, daß durch die Neueinteilung renn⸗ ſportlich Läufer der entfernt vom Schigebiet liegenden Vereine ſtark benachteiligt ſind, ſo verdienen die Erfolge des Schi⸗Clubs Mannheim bei den nordbadiſchen Schi⸗ meiſterſchaften erhöhte Bedeutung. Sie zeigen aber auch, daß die ſportliche Leitung des Clubs gute vorbereitende Arbeit geleiſtet hat. Was hören wir? Donnerstag, 18. Januar Südfunk .05: Morgenkonzert(Schallpl.).—.15: Frühkonzert (Schallpl.).— 10.10: Symphonie Nr. 5 EaMoll„Aus der neuen Welt“ von Dvorak(Schallpl.).— 10.50: Etuden und Walzer v. Chopin.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.35: Mit⸗ tagskonzert.— 14.30: Heidelberg, du Jugendbronnen(Ju⸗ gendſtunde).— 16.00: Nachmittagskonzerl.— 17.15: Junge Kunſt.— 17.45. Jugendträume der Menſchheit⸗— 18.00 Bismarcks Werk— unſere Aufgabe.— 18.25: Raſſe iſt entſcheidend.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 20.00⸗ Griff ins Heute.— 20.10: Fürſten und Bürger, Künſtler und Schranzen. Chronik aus Kaſſeler Schlöſſern und Bür⸗ gerhäuſern.— 21.00: Reichsſendung aus München: Ludwig van Beethoven: 4. Symphonie in B⸗Dur, op. 60.— 21.35: Luſtiges Hörſpiel.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.— 23.00: Ludwig van Beethoven. Streichqucrtett Nr. 8 und Sonate.— 23.45: Aus Dort⸗ mund: Schlußbericht vom Sechstagerennen.—.10: Nacht⸗ muſik. Südweſtfunk 10.45: Praktiſche Ratſchläge.— 14.40: Bunte Kinder⸗ ſtunde.— 17.45: Die Entſtehung der bürgerlichen Welt⸗ und Lebensanſchauung in Frankreich. Weſtdeutſcher Rundfunk 10.10: Schulſunk.— 10.30: Wir und die Welt.— 15.00: Muſik auf Schallplatten.— 15.10: Der deutſche Lebensraum⸗ — 15.50: Die zweite Schlacht im Teutoburger Wald.— 17.15: Weſtdeutſche Männerchöre ſingen.— 17.45: Beim Dortmunder Sechstagerennen.— 22.20: Stippyiſite. Bayriſcher Rundfunk .45: Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Für die Hausfrau.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Opern⸗ muſik(Schallpl.).— 14.30: Kleine Opernmuſik.— 15.05: Leſeſtunde.— 15.30: Handarbeitsſtunde für die Mädel.— 16.00: Kanzert.— 17.30: Der 18. Januar.— 17.50: Frühe Schumann⸗Lieder.— 18.25: Künſtlerporträt: Wilhelm Bock⸗ haus.— 19.00: Wallenſteins Lager. Drama von Schiller. — 20.10: Oeſterreich.— 20.30: Funkbrettl.— 21.35: Der oberöſterreichiſche Bauernkrieg. Muſik⸗Hörfolge.— 22.55: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Frühlondert.—.00, 10.10 und 10.50: Schulfunk. — 11.30: Zwiſchen Neuyork und Amſterdam.— 11.45: Zeitfunk.— 12.00: Schallplatten.— 14.00: Schollplatten.— 14.45: Kinderſtunde.— 15.10: Jugendſtunde.— 15.45: Aus alten Zeitſchriften.— 17.00: Die berufstätige Frau im neuen Staat.— 17.20; Heitere Tonkunſt.— 18.05: Die Brücke. Eine ganz verdrehte Sache.— 18.30: Stunde der Scholle.— 19.00: Das Flugzeug und ſein Monteur. Hör⸗ bericht.— 19.15; Illuſtrierte Platte.— 20.05: Bisma⸗ kämpft um die Einheit.— 21.35: Beethoven. Wien 19.00: Steieriſche Vollsmuſik.— 20.30: Konzert der Wiener Philharmoniker.— 22.30: Abendlonzert. 3 D SSS 8882282 Seee S238922. .— ——— ——— ———— S 934 — hücken Gg. Il-zeit aus⸗ n des chtere tand⸗ unkte as ru⸗ rer „ E der floſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalonlage der die Beſtände an N Lionſtigen Wertpapieren“ um 4,1 auf 320,5 Weill. ſtänd 9 8 8 15 9 eſtände an Reichsſchatzwechſeln um 8,7 der jetzt dem zuſtändigen Ausſchuß des Reichstages zuge⸗ Tüf eſchlus der die Fi 4 De kisherigen Geſchäftsführer Auguſt Damm und Franz bit ufried Slanz ſich ergebende Reingewinn von 11900“ wird zur ſich Geſellſchaft in voller Höhe erhalten und in mündel⸗ Mittwoch, 17. Januar 1934 Reichsbankausweis vom 15. Januar Berlin, 17. Jan.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis Reichsbauk vom 15. Januar 1934 hat ſich in der ver⸗ ank in Wechſeln und Schecks, Lobards und Wertpapieren S L d um 186,4 auf 3439,3 5 Mill. verringert. Im einzelnen ' tã Handelswechſeln und checks um 2017 auf 2765,0 Mill./ und die Beſtände 1—*3 abgenommen, dagegen die Lombard beſtände um 948 64,1 Mill. /, die Beſtände an dechcungsfähi⸗ en Wertpapieren um 6,3 auf 275,7 Mill./ und die auf 14,0 1* zugenommen. Suſam Reichs ba nknoten und Rentenbankſcheinen Balr men ſind 115,0 Mill., in die Kaſſen der Reichs⸗ * 8 1 1 ü1 ckgefloſſen, und zwar hat ſich der Um⸗ Reichsbanknoten um 112,0 auf 3354,1 Mill., ——— an Rentenbankſcheinen um 3,0 auf 368,6 Mill. 4 um 1. Der Umlauf an Scheidemünzen nohm n 7 auf 1394,4 Mill.„Gab. Die Beſtände der Reichs⸗ 770 on Rentenbankſcheinen haben ſich auf 40,3 Mill. 4, 40 nigen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von gezo ill. 4 neuausgeprägter und 1,1 Mill./ wieder ein⸗ 8 gener auf 289,0 Mill.„ erhöht. Diefremden Gel⸗ Mil. mit 457,0 Mill./ eine Abnahme um 35,7 geie Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ Mark d eviſen hoben ſich um§,1 Mill. auf 391,5 Mill. — ningerk. Im einzelnen haben die Gold beſtände fähigen 0 883,5 Mill. 4 und die Beſtände an deckungs⸗ 2 0 1 2 7 9 1 0 Die S 89 n Mill. 10 abgenommen. q der Noten betrug am. 15. Januar „. H. gegen 11,5 v. H. om 6. Januar dieſes Jahres. Re OVerringerter Reingewinn bei der Schwediſchen 5 ichsbank. 17. Jan.(Eig. Tel.) In dem Geſchäftsbericht * Schwediſchen Reichsbank für das abgeſchloſſene Jahr, 5 worden iſt, wird der Reingewinn des Inſtituts 10 591.866 Kronen ausgewieſen, d. ſ. annähernd Millionen Kronen weniger als im Vorjahr. Gr2 Süeftälung. der Kreditbank deutſcher Haus⸗ und Dr beſitzer AG. München beſtätigt. 17. Januar.(Eig. ) Die am 17. Jan. abgehaltene o. GB. beſtätigte ao. GB vom 15. Dezember auf Auf⸗ ung der Geſellſchaft zum 1. Januar 1934 und beſtellte zu Liquidatoren. Der nach der letzten Jahres⸗ Miicchführung der Liquidation verwendet. Wie ſeinerzeit 0 geteilt, wurde auch in dieſer GV nochmals betont, daß onderndation nicht wegen finanzieller Verluſte erſolgt, —— ausſchließlich aus mirtſchaftlichen Erwägungen, ei beſonders darauf hingewieſen wurde, daß das AK. luteren Papieren angelegt iſt. Die Beſchlüſſe der Verſamm⸗ ng erfolgten ſämtlich einſtimmig. „Philipp Holzmann AG. Frankfuri 8 Zuſammenhang mit der Belebung der Bauwirt⸗ bereits die Abſchlußausſichten für 1933 er⸗ Divrt So wurde ſoeben von vorausſichtlich wieder 6 v. H. Kevidende bei der Hoch⸗Tief Ac. Eſſen berichtet. Von der 5 2 0 Holzmann A. werden Dividendenſchätzu n⸗ 5 v. H. verbreitet. Demgegenüber iſt nach un⸗ bei 5 Inſormationen feſtzuſtellen, daß die Großbaufirmen er Ausführung von Arbeitsbeſchaffungsprogrammen * etzten Jahre eine beſondere Stellung einnahmen. Die e in der Bauausführung ſind nach wie vor ge⸗ 1 ückt und laſſen kaum eine entſprechende Gewinnmög⸗ nichkeit zu. Außerdem hat der bisherige Beſchäftigungs⸗ —5 die Ausnutzung des großen Apparates und „Kaſchinenparks noch nicht ermöglicht. Gleichzeitig übernahmen die Baufirmen erſreulicherweiſe mehr ſozial⸗ r K—— 0 5 Verpflichtungen als in früheren Jahren. Das aungafichft war auch 1933 einer weiteren Schrump⸗ N Riſiken ausgeſetzt. Wenn auch — endenfrage gegenwärtig bei Beginn der Bilanz⸗ eiten von Verwaltungsſeite noch keine Stellungnahme zu erwarten iſt, ſo muß als wahrſcheinlich angenommen Holzmann AG. für das ab⸗ äftsjahr no icht mi i der Dividendenzahlung K* 9 der Ausglieberungsaktion bei den Ver⸗ —0— werken. Eſſe n, 17. Januar.(Eig. Meld.) 5 es an die bisherigen Neugründungen im Kon⸗ ——* Vereinigten Stahlwerke ſind nunmehr noch fol⸗ * erarbeitende Betriebe juriſtiſch verſelbſtän⸗ Für den Betrieb der bisher zum Bochumer Kleln gehörenden Schraubenfabrik Steele wurde die Aen; und Schraubenfabrik Steele dem Sitz in Eſſen⸗Steele gegründet. Das e 550 beträgt 150 0⁰⁰ 4. Hiervon leiſten die Ver⸗ 2 57 0 ahlwerke durch Einbringung von Vorräten eine Pablſch— 140000 A5 der Bochumer Verein für Guß⸗ ation AG. eine Bareinlage von 10 000 4.— abrit zum Betrieb der bisherigen Beſchlagteile⸗ — er Dortmunder Union eine G. m. b. H. gegründet G. m 7 Namen Beſchlagteilefabrik Role Erde — H. Dortmund. Das Stammkapital beläuft ſich 000 4, das in Höhe von 90 000/ von den Ver⸗ einigten Stahlwerken durch Einbringung von Vorräten und in Höhe von 10 000% von der Dortmund⸗Hoerder Hüttenverein AG. übernommen wird. * Aktienbrauerei Ludwigshaſen. Unſerer Abſchlußmel⸗ dung im Mittagsblatt ſind die Bilanzziffern nachzutragen. In der Bilanz erſcheinen in„: Aktiva: Grundſtücke 487570(483 130), Brauerei⸗ und Mälzereigebäude 304 780 (812 340), Geſchäfts⸗, Wirtſchafts⸗ und Wohngebäude bei 17 774(16 200)/ Zugang 344 050(337 130), Maſchinen uſw. 38 570(55 500), Brauereieinrichtung, Inventar 58 030(69 900), Vorräte 130 871(204 052), davon 76 790(66 594)/ Fertig⸗ erzeugniſſe, Hypotheken u. Grundſchulden 620 369(642 272), Darlehnsſchuldner 233 914(274 467), Bierſchuldner 106 487 (94 845), ſonſtige Schuldner 20 072(26 885), flüſſige Mittel 16 784(5131); andererſeits Paſſiva: Grundkapital 1 400 000, Reſerve 200 000(unv.), Penſions⸗ und Unter⸗ ſtützungsfonds 85 600(unv.), Wertberichtigungskonto 250 000 (i. V. Spezialreſervefonds nach 114610/ Abſchreibung auf Außenſtände 93 458), Hypotheken a. Wirtſchaftsanweſen 33 544(28 210), Warenverbindlichkeiten 30 151(15099), Ein⸗ lagen, Kautionen uſw. 113 382(103 491), noch nicht fällige Steuern und Abgaben 77 432(77 879), Bankſchulden 41 190 (289 284) ſtark vermindert. O Radeberger Exportbier⸗Branerei AG.— 12(13) v. H. Dividende. 17. Januar.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß, die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf die VA. und 12(13) v. H. auf die St A. vor⸗ zuſchlagen. Eine„Elbe-Reederei-Vereinigung 1954“ (O Berlin, 17. Januar.(Eig. Dr.) Mit der 8. Durch⸗ führungsverordnung zum Notgeſetz für die Bin⸗ nenſchiffahrt hat der Reichsnerkehrsmini⸗ ſter die Bildung der Elbe⸗Reederei⸗Ver⸗ e inigung von 1934 angeordnet. Der Kreis der Mitglieder wurde durch Einbeziehung der Befrachter ohne eigenen Schiffsraum erweitert und der Verkehrsbereich auf der Neuen Mannheimer Zeitung die Saale, und, ſoweit ſich der Berkehr nicht auf ſie be⸗ ſchränkt, auf die Unterelbe ausgedehnt. Die Satzung bringt im Vergleich zu den bisherigen Elbe⸗Reedereien⸗Bereini⸗ gungen eine völlige Umgeſtaltung desinneren Aufbaues im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Gemein⸗ ſchaftsgeiſtes, beſonders hinſichtlich des Führerprinzips. Die Verordnung tritt am 1. Februar d. J. in Kraft. Die bis⸗ herigen Vereinigungen werden liquidiert. Kapiialherabseßung 200:1 Bei der Eisenbahnbau- und Beiriebs-Ges. Berlin Der auf 6. Februar angeſetzten GV wird die Geſell⸗ ſchaft die Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1631, 1932 und 1933 vorlegen. Neben Satzungsänderungen(Anpaſſung an die geltenden geſetzlyhen Beſtimmungen) und AR⸗Wahlen ſoll ſodann Beſchluß gefaßt werden über die Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals um 995000 4 auf 5000„ durch Ermäßigung des Nennbetrags einer jeden Aktie von 100/ auf 20/ und Zuſammenlegung der Ak⸗ tien mit vermindertem Nennbetrag im Verhältnis 40:1 zum Zwecke der Beſeitigung der Unterbilanz. Anſchließend iſt die Wiedererhöhung des Grundkapitals um 45 000 Mark auf 50 000„/ unter Ausſchluß des geſetzlichen Be⸗ zugsrechts der Aktionäre vorgeſehen. Wechselproiesie im November O Berlin, 17. Jau.(Eig. Dr.) Nach den Berechnungen in Wirtſchaft und Statiſtik ſind im November 1933 die Anzahl und der Geſamtbetrag der Proteſtwechſel gegenüber dem Vormonat erheblich zurückgegangen. und zwar die Anzahl rund 50 600, um 8,5 v. H. und der Geſamtbetrag rund 7 Mill.„, um 9,6 v. H. Anzahl und Geſamtbetrag der erfaßten Proteſtwechſel ſowie die Proteſt⸗ quoten haben den niedrigſten bisher beobach⸗ teten Stand erreicht. ie geringe Anzahl und der niedrige Geſamtbetrag der Proteſtwechſel ſind Ausdruck einer allgemeinen Beſſeruna der Kreditſicherheit. Außer⸗ dem dürfte aber auch der Wechſelkredit bei beſonders riſiko⸗ reichen Geſchäften immer weniger in Anſpruch genommen und gewährt worden ſein. Dublikum verharri in Zurückhaliung Kursbildung nichi einheiilich/ Scdiluñ siill, aber gui behaupiei Maunheim ſtill Bei gediegenem Auſtragseingang war die Börſe heute wieder uneinheitlich geſtimmt. Farben blieben mit 125,25 behauptet, ebenſo Waldhof mit 47,75, ſchwächer dagegen Daimler und Rheinelectra. Auch Bankaktien hatten z. T. kleine Kursabſchwächungen zu verzeichnen. Verſicherungs⸗ aktien geſchäftslos. Am Rentenmarkt ging Neubeſitz auf 18,25, Altbeſitz auf 197,50 zurück. Goldpfandbriefe waren knapp behauptet. Frankfurt ſehr ruhig An der Börſe hielt die Geſchäftsſchrumpfung an. Beſonders der Aktienmarkt lag außerordentlich ruhig und infolgedeſſen durchweg ſchwächer. Die ver⸗ ſchiedenſten günſtigen Mitteilungen aus der Wirtſchaft blieben ohne Wirkung. Das Geſetz der nationalen Arbeit fand an der Börſe günſtige Aufnahme. Einige Sonder⸗ bewegungen lagen vor. Sowaren Siemens um 274 v. H. ſchwächer, wobei die Erwartungen für die bevorſtehende Bilanzſitzung jetzt offenbar nur auf unveränderte Divi⸗ dende gehen, nachdem bisher teilweiſe von einer leichten Erhöhung geſprochen worden war. Schuckert gaben, Lechwerte 1 v. H. nach. Gut gehalten waren Farben. Scheideanſtalt weiterhin um ½ v. H. erholt. Am Montan⸗ markt waren verſchiedene Werte—1 v. H. ſchwächer. Gut gebalten eröffneten Schiffahrtswerte. Reichsbankanteile 4 v. H. ſeſter. Ph. Holzmann bis 3 v. H. ſchwächer ge⸗ nannt.— Am Rentenmarkt war größeres Geſchäft in Reichsmark⸗Obligationen, die—1½ v. H. anzogen. Auch ſpäte Schuldͤbuchforderungen lebhaft und v. H. höher. Neubeſitz zunächſt 74, Altbeſitz 6 v. H. ſchwächer, im Ver⸗ laufe aber wieder gut erholt. Stahlverein⸗Obligationen etwa 1 v. H. niedriger. Im Verlaufe konnten die Umſätze vorübergehend etwas anziehen und brachten geringe Kursſteigerungen mit ſich. Gegen Schluß ſenkten ſich die Kurſe aber wieder auf das Anfangsniveau. Farben gaben daxüber hinaus v. H. nach. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz 10, Altbeſitz und ſpäte Schuldbuchforde⸗ rungen je 6 v. H. gebeſſert. Gold⸗ und Liquidationsprond⸗ briefe ſowie auch Kommunal⸗Obligationen lagen durch⸗ ſchnittlich behauptet, teils bis 70 v. H. freundlicher. Staats⸗ und Länderanleihen ruhig und ohne Veränderungen, auch Stadtanleihen bei kleinen Umſätzen gut behauptet.— Tagesgeld 37/½ v. H. Berlin ohne größeres Geſchäft Nach nicht unfreundlicher Vorbörſe ühenmagſein bei Beginn die Abſchwächungen, da anſcheinend auch das Publikum nach der Geſchäftsſtille der heten Tage ver⸗ einzelt Realiſationen vornimmt. Die Abſchwä⸗ chungen gingen aber auch wieder über 1 v. H. hinaus. Kennzeichnend für die Widerſtandsfähigkeit des Marktes war weiteres Anlageintereſſe in Renten ind auch Teilbefeſtigungen am Aktienwarkt. Das Haupt⸗ geſprächsthema bildete das neue Arbeitsgeſetz, das von der Börſe günſtig kommentiert wurde. Die Kuliſſe wagte ſich aber angeſichts der Zurückhaltung des Publikums nicht mit Neuanſchaffungen vor, ſo daß kursmäßia kein Einfluß ſeſtzuſtellen war. Auch die ſehr ſeſte Tendenz des Dollars vermochte die Stimmung nicht zu beeiufluſſen, nachdem geſtern allerdings auch der Rückgaug des Dollars keine nennenswerten Reſonanzen ausgelöſt hatte. Am Kaſſamarkt überwogen die Abſchwächungen, ſpeziell angeboten waren Grün n. Bilſinger, die auf den Rückgang der Holzmannaktie vier Punkte verloren. Auch Zuckerwerte waren matt. Großbanken waren bis 1 v. H. niedriger. Von Hypothekenbanken ermäßigten ſich Mei⸗ ninger um 3 Punkte. Feſter lagen Baſt, die 4 v. H. ge⸗ wannen. Reichsſchuldbuchſorderungen notierten wie folgt: Ausgabe J 1934er 100,50; I 1940er 96,12, 97,25; I 1948er bis 1948er 94,25 bis 95,37; II 1938er 94,50, 95,25. Der Schluß wor unverändert ſtill, aber gut be⸗ hauptet. Reichsmarkobligationen bröckelten dagegen etwas ab. Auch Neubeſitz ſchloſſen mit 18,10 faſt zu niedrig⸗ ſtem Tageskurs. Intereſſe beſtand für Berliner Maſchinen, Schwarzkopf und Bekula. Nachbörslich ware die Hal⸗ ung etwas freundlicher. Farben waren mit 125½ und Neubeſitz mit 18,15 geſucht. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 17. Jau.(Eig. Dr.) Frankfurt und Berlin, Fälligkeit 1934 102,25, 1935 100,12; 1936 97; 1937 93,62; 1938 92; Verrechnungskurs 9. Berliner Devisen Diskontsatz: fleichsbank 4, Lombard 5, Privat 3/ v. H. Rm. Dis⸗ 16. Januar 17.Januar kont 5 Geld Brief Gelde] Brief Suenos⸗Aires 18eſo 7.782 0,693 0,657] 0,760.768 Ranade ikan. Dollar.198].532 2,568 2,597 2,608 apan.. 19en 3,65.092.789.791].789 0,791 airo. 1ägypt. Pfd.— 20,953 13,585 13,615] 13,61513,845 Türkei.. Iürk. Pfd.— 18,455.982.98.933.887 London.. 18Sterl. 2 20,429 13,205 13,235 13,285 13,265 Rew Nork. 1Dollar 2½.198.577 2,578.60 26613 Rio deJaneirolMillr.— 0,502] 0224.226 0,224 0,226 Uruguay. 1Goldveſo—.33.399 1,401/..399.40¹ Holland. 100 Gulden 3¼ 168,73916,38 168,67 168.72 169,07 Uthen. 100 Drochmen 7½ 5,45.396 2,40.396.4 Brüſſel 100B-500P& 3½ 59.3758,24 55.96 34 88. Bukareſt... 100Lei 6 2,511] 2, 2,492 2,488 2,492 Ungarn 100Pengo 4½ 78,421—————.— Danzig. 100 Gulden 5—46————* elſingfors. 1008M 3 0„85ʃ Sralien.. 100Lire 4 22,094 21,99 21.97 22,00 22,04 Jugoſlaviento0 Dinar 7½ 681,00 5,664 5,678 5,664 5,876 e ,, Kopenhagen 100 Kr. 8„ Shſabon 100 Eskabe 4535/ 120% 10 120% 1206 Sslo 100 Kr. 3½ 112,506646 66.67 53 67 Paris:.. 100 Fr. 2½ 16,44 16.4 16,47 16.44 6,46 Prag.. 100 Kr. 3½' 12,438 12.455] 12,475 12,455 12.475 Schweig... 100 Fr. 2.0050.9251,16 50,12.28 Sofia... 100 Lezva 8 3,038] 3,047.058].047 3,053 Spanien. 100Veſeren 8 81,00 34,62 34,83 34,72 84.78 Stockholm.. 100 Kr. 3 112,2466,13 63,27 68,28 68,42 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,5072,98 73,07 72,83 73,07 Wien„100Schilling 5 59,07 47,20 47.30 47,2047,30 Dollar erholt Auf die geſtern im Zuſammenhang mit der Rooſevelts⸗ Botſchaft erſolgte ſtarke Abſchwächung des Dollars und des Pfundes iſt heute ein Rückſchlag eingetreten. Unter dem Einfluß einer ruhigeren Auffaſſung der gegebenen Lage konnte ſich der Dollar in Amſterdam auf 1,555 etwoa in Zürich auf 3,22 und in Paris auf 15,54 er⸗ holen. In London nannte man ihn nach anſongs 5,0755, ſpäter mit 5,05/4. Das Pfund wurde in Amſterdam mit 7˙89, in Zürich mit 16,37 und in Paris mit 80,85 notiert. Der franzöſiſche Franken war leicht gedrückt, der Gul⸗ den dagegen etwas feſter. Die Erholu des Dollars machte im Verlaufe des Mittags weitere Fortſchritte, da⸗ gegen gab das engliſche Pfund wieder leicht nach. mer 29 HaNvDELS- G WIRTSCHAFTS-ZHrUNe Abend-Ausgabe Nr. 28 Geringe Kauſlusi am Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 17. Jan.(Eig. Dr.) Die Angebotsverhältniſſe in Brotgetreide hatten ſich gegen⸗ über den Vortagen nicht geändert. Die Forderungen wa⸗ ren zwar wenig nachgiebig, andererſeits ließen ſich auch geringe Spannen gegenüber den Geboten nur ſchwer über⸗ brücken, da eine Belebung des Konſums noch immer nicht zu verzeichnen iſt. Die Marktlage für Weizen und Roggen blieb daher ruhig. Von Exportſcheinen. lagen Roggenexportſcheine etwas ſtetiger. Weizenexport⸗ ſcheine notierten Jan. 148, Febr. 148,50, März 140,50; Rog⸗ genexportſcheine Jan. 126, Febr. 126,50, März 127,50, alles Brief. Das Mehlgeſchäft ging nach wie vor nicht über die Deckung des Tagesbedarfs hinaus. Hafer und Gerſte wurden verſchiedentlich reichlicher angeboteg, für ſeine Qualitäten waren die Preiſe aber ziemlich behauptet. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 193—195 ruhig; oͤto. Roggen 158—160 ruhig; Gerſte: Brau, feinſte neue frei Berlin 185—191(ab märk. Station 176—182); dto. gute 180 bis 187(171—178); Sommer, mittl. Art und Güte 165—178 (156—164) ruhig; Märk. Hafer 150—158(141—149) ruhig; Weizenmehl: Auszugs 31,70—32,70; Vorzugs 30,70—31,70 Bäcker 25,70—26,70; Voll 29,70—30,70 ruhig; Roggenmehl 21,90—22,90 ruhig; Kleie: Weizen 12,20—12,50; Roggen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen: Viktoria 40—45; kl. Speiſe 32 bis 36; Futter 19—22; Peluſchken 16,50—17,50; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 15—16,50; Lupinen, blaue 11,50—12,50; oͤto. gelbe 14,50—15,50; Seradella neue 19—22; Leinkuchen 12,60; Erdnußkuchen 10,50; Erdnußkuchenmehl 11; Trocken⸗ ſchnitzel 10,30—10,40; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,50; dto, ab Stettin—9,10; Kartoffelflocken 14,40; dto. freie Ware 14,80; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen'2 geſ. Erzeugerpreis 181: '8 184; W 4 186; Roggen R 2 148; R 3 151(Handelspreis 153): R 4153(155); Hafer nicht notiert. ( Frankfurter Produktenbörſe dom 17. Jannar.(Eig. Dr.) Weizen 196—197; Roggen 172,50—173,50; Sommer⸗ gerſte für Brauzwecke 175—177,50; Haſer linländ.) 146—149, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austanſch 20,10—29,65 dto. niederrhein. ohne Austauſch 27,60—28,15; Roggenmehl 0 60proz. Ausmahl. 23,50—24; ſüdd. Spez. 0 24; Weizen⸗ kleie 10,75; Weizenfuttermehl 10,65; Roggenkleie 11,20—12; Trockenſchnitzel 10,25—10,40; Sojaſchrot 15,25; Palmkuchen 15,65; Erönußkuchen 16,55—17,15; Heu ſüdd. 7; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 2,20—2,30; dto. gebündelt 22,10; Treber getrocknet 17,60; alles für die 100 Kg; Tendenz ruhig. Rotierdamer Getreidekurſe vom 17. Jau.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 3,123 März 3,17/: Mai 3,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 61,25; März 58,75; Mai 57. * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; März 4,57 (4,6%60; Mai 4,7(4,726); Juli 4,8—4,86(4,84).— Mitte: Tendenz kaum ſtetig; März 4,54(4,6½6); Mat 4,7(4,796); Juli 4,8(4,874). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 4,10 B 3,80 G; Febr. 4,20 B 3,90 G; März 4,80 B 4,00 G; April 4,30 B 4,10 G; Mai 4,40 B 4,20 G; Auguſt 4,70 B 4,60 G; Okt. 4,80 B 4,60 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Jan. 31,55 u. 31,65; Tendenz ruhig; Wetter trübe, Regen. * Bremer Baumwolle vom 17. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loco 12,96. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: März 568; Mai 571; Juli 581—582; Okt. 579; Dez. 577—578; Jan. (35) 573; Tagesimport 10 200; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan. 577; März 561; Mai 563, Juli 574; Okt. 571; Dez. 569; Jan.(35) 566; März 569; Mai 572, Juli 575; Okt. 577; Jan.(86) 580; Loco 603; Tendenz kaum ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 17. Januar Kupf. Kupf. Kupf.[Blei Blei Blei Zink Zink 3 bez. Brief Geld bez. Brief Geldſbez. Brief Geld Januar—.— 40 2539 75—.—15.251475—.— 19.251875 Februarf— 40.50 40—— 15,25 14.75—,— 19.2518,75 Mürz.—. 4650—,— 19 50 619— April—— 41.——.— 119 75 19.25 Mai—— 41.—— 28,— 19,50 Juni. 41.25 41,25—.— 2650 30.— Juli. 41.25 41,50—.— 20.75 20.25 Auguſt.— 41.75 21.—20,50 Septr.—— 42.— K 25 20,50 Oktober—,— 42.25— 21.50 29,75 Novembſ—.— 22.50— 21.7521.— Dez.. 42,75 42.75—.— 22.—21.25 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 17. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 47,50„ für 100 Kilo; Raffinadekupfer loco 43,75—44,75; Standard⸗ kupfer loco 40—40,50; Standard⸗Blei per Jan. 14,75—15,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19—19,50; Ori⸗ ginalhüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 306, Reinnickel 98—99proz. 305; Antimon⸗Regulus in Borren etwa 1000 fein per Kilo 88,5 i„25. Londoner heiallbörse vom 17. Januar Metalle Eper To. Platin(E ver 20 Ounces) Silber(Pence per Ounec) Kupfer, Standard 82,25 Zinn, Standaro 227 51 Aluminium 3 Monate.32 85 9 Monate. 227.6 Antimon4 Settl. Preis 82.25 Settl. Preis 227.5 Queckſilber Elektrolyt. 35.25 Bankaa Blatin beſt ſelecied 34.50 Straits... 292 5 Wolframerz ſtrong ſheets——Blei, ausläud.. 11.65 Nickel El'wirebars 35 65 Zinf gewöhulich 14,75 Weißblech Herabſetzung der ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe. Der ſüddeutſche Zinkblechverband teilt mit, daß die Preiſe mit ſofortiger Wirkung um etwa 2 v. H. ermäßigt werden, nach⸗ dem ſie zuletzt am 11. Jannar 34 eine Erhöhung von 1,50 v. H. erſahren hatten. 28 und Auslandsanieihen in Prozenten 16. 17. 16. 17. 1 17 ei Stücke-Notlerungen in Mark le Stück 9 Sarl Sindſtrö ynamit Truſt. 62.50 68.25 W— Vogel Tel 70,50 72 25 f 16 17. 16 17. Dockerhoff 2 Wib 16.50 16.25 Aingel Schubfabr.—.— Logäländ Raſc.————— Seenterensen M 2Pelka-Glker 1240 185e Srin ieabe 2—.— Renrennant., S Sfe See Abein Erauntohl. 190.5 10.5 Bar u. Saurahliete 18.— 18.2 Cierr. Kleſerung. 02.25 92.25 Ransfelder Akt. 2787 Ser n J61.5 Serbieg Ka 208 77 Bbeinſtabl.. 66.25 65.25(Per. Stahlwerke 38,12 37550[Elitr Sicht u. K.—.— 89.— Rafth.. Rugth. 74.75 78.75 Feusef Verein.—.——.— Hochfrgeuenz.. ellſtoff Waldhof 49,12 48.————— Deutſch⸗Oſtafrika 36.25 35,25 Stütan Salveter Neu⸗Guinea.. 103,5 103, Südſee Bhosphat Otavi Minen.. 11,12 10,62 Ufa⸗Film. Fortlaufende Notierungen(Schlus) Labmener& Co—.—. Laurahütte... 25.62 18.85 Leopoldgrube..—.— 2625 Mannesmanurb. 60.— 59.50 Mansfeld.⸗G. 28.— 27.75 Maſchinenbau⸗U. 97.50 87.75 Maximiliansh. Metallgeſellſchaft— „Montecatini“.—. Oberſchl. Koksw.——— Orenſtein& Kopp 60.—— KK szettel der Neuen Mannheimer Zeitung annheimer Effektenbörse 16 17. 5 16 ladustrie-Aktien 5 „Bad. St-⸗A. 27 96.— 85 860 5 + 85.— Konſerven Brau Aſchaff. Aktienbr. (0% em. 6d. 9975 9075 Cudwigsh,.⸗Br. 8967%089 5 90.75 8 75.— 75.— Henninger St. K. S hn 15 6725)75 Pfätz, Rüblenw. 75.— 78.— Iöwen München 808/.5 10 95• 67.25 Pfälz. Preßheſe. 104.0 104.0 Mainzer Brauer. 59.50 80095%%0 H Pfdb—3 98.% Rh. Glektr..⸗G. 92.50 51.— Schöfferh. Bindg Wscben83.26 1180 155Südebr.Rbeinm.—.——.—SchwärsStorchen 68.— 130Satzw. Heilbronn 185.0 185.0—* ——— 9385 Selend Storch. 68.— 83.— Werger.... 71.50 77 50 11.— eilind. Wolff ———— eidelb 88.50 83.50 Südd. 8 Deutſ er⸗Benz.. 37.15 35,25 Berein Stſch. Oelf. Durt che Linol.. 48.— Weſtereg. Alkali. Hof.. 50.— Zellſtoff Waldhof Enzinger Werger 72.— 71.— Sadiſche Bane. en en 75,.— 74.— Dtſch. Bk. u. Disc. Grtn— 125.0 125.2 Pfätz. Hypoth. B. Tenten Sdibg. 38. 36. 05 eetan 83.50.50 * 56.— 56.— Bad. Aſſecuranz. 38.—. 38,50 Cement Heidelbg. 88. 8 H. Knorr Mannh. Verſich., 20.——. Karſin t 81.— Fra— Chenmiſche Ulbert 46.— 45 nkfurter Börse Shabe e. 7497 497 Pestwerzinslich eWerte849% Khein. Kig. 98.78 88.75 Conti Gummi,„ 149.5 149,5 5½/% Südba. Lid. 98.62 96.50 Daimler... 36,25 30,5 Bank-Aktien Dt. Atlant.⸗K... 110,0 Allg. D. Credit Dt. Erdöl 1 46,7 45.50 S. Gold. u. S. Anſt, 164.0 Badiſche Bank, Bank f. Brau. 12.0 121.0 Dt. Sinoleum 9 47./5 46,— Barmer Bankver.* 97.— 966,.— D Bayr. Hyp. u. Wb. 83 Karſtadt Rud. Klein, Sch. E Beck. Knorr Heilbronn Konſerven Braun Kraus& Co. Lock. 71.50—.— Sahmeyer Lechwerke Ludwigsh. Walz.—.——.— Mainkraftwerke. 9 Frankf. 67 — 9945 ag, Mühlb. A. E. G Moenus E. A. 40— 40.— 4242 42.12 75.— 75.— Ludwigs Walzm. Eugelhardt.. 82.— 62.— Berliner Börse Enzinger Union—,— 70.75 Festverzinsliche Werte 5—— Bk. Eſchw. Bergwerk—.——.— %% Reichsanl. 27 96.— 96.— Peuſchedisconno 5½/ 58¼T Fahlb.,Liſt& Co.—— 1 7 7 7 mühle Papier 76. D. Schuzgebieke. 9,40 0,35 Pleiningerdurpf. 87.— 6425 etten 4 Gukl. 6282 58,— d0 5— % Bad. Kohlen 1450 1450 Oeſterr. Creditbk.——— M 49.——.— 85.— 85.— Aſchaff. Buntpay.—Nontecatini 0 e e e 40 Se lenserg e eneen,. Kliesg Balt,: b g. essu, 8. 70 1770 Selun berd. 47 1207 Mbeinelektrac.—.——.— iſeucmentd..85 60 5„ St. A. 6/0 99.— 92.50 Bechen Gehr, d. 5f. dee Se.]! 48 0 Rütgerswerke 51˙25 50˙75 Schueure 9 1 aut. 50 56.7% Mexikäner Sahrceelnneal%0r. Sceg —* 1——— ronen. 2 73 00„conv. Rente 0,25.25 4½0%„ Silb.⸗R..90 Markt⸗ u. Kühlh. mil.⸗Hü—— Rerkur Wollw.—.——.— Mez Söhne.—. Miag⸗Mühlen. 49,50 69.— Nimoſa.„„„ 135.0 Nix 4 Geneſt.— 5 Mihchein Berg.—.— 90.— Niederlauſ. Kohle Nordd. Eiswerke oberſchl. E. Bed.— 9,25 Oberſchl. Kotsw.—— Orenſt.& Koppel 59.. Bhönix Bergbau 545 88.——*»O——— 11.— 5 — 8 — — — — 17 SS.. Allg. Elektr. Geſ. 29.12 25.25 Aſchaffenb. Zell, 34.——.— Bayer. Mot.⸗W. 182,7 192.5 P Bemberg. 42.— 41.50 44.25—— 1490 148.0 Berlin⸗Karlsr. J. 8 5 Berliner Maſch. 62.37 68,25 Braunk. u. Brik. 162.5 —*.— erus Eiſenw. 78.— 71, 292 45, Cbarlor,, Waſer 2afpe E4.250 Pokenonte— Comp. Hiſpano. 151,5 1540 Cont. Gummi⸗W. 150,5 150,2] Rh. Braunk.u. Br. Continentaledin.—.——.—— 81—— Daimler Benz. 36.28 35 25 5 Se 1 1120 eſſauer Gas.. 1111 1110 75 Seuſche Erdbi. 168. 104.2 Schſee Bernb. 4. 22——.— ———.— 45415 Sce El. u Gas 1120 4, Dortm. Union.⸗—.——.— — lth.⸗ Eintrachtraunk. 1630———— e 143.8 Fiekirizitäts⸗L.. 81. 80.80 Stöhr, Rarmmg. 1680 El. Licht u. Kraft 99.——.— Stolberger Zinß 4 Engelh. Brauerei 81.50 81.50] Südd. Zuctex J. G. Farben. 125,5 125.2] Thür. Gass.—. Feidmühle Pap 26,50 75.89 Sanbend Tietz Felten& Guill. 53.— 52,901 Ver. Stahlwerke 38.25 Gelſenk. Bergwk. 59.— 57.— Bogel Telegr. 5 Geſfürel. 86.12 67 75 Weſteregelnetrah 112,5 Goldſchmidi Th. 48.65 47.7 Zellſtoff Waldhof 48,5 Hambg. Elek.——— 1077 Bank elettr.Werte 60.20 Soeſc 1 a an 65.50 64.300 Bant für Prau. 8820 x 8* 3 ö. 68.— 66.— Reichsbane 50.— Allianz Leben„ 230.0—,— Gehe 4 36.50—.— Co. 5 Gelſenk. Bergwe. 5787 56,12 indusfris-Akctigg, 8 05 5 2 176. erm. Portld.⸗B. br Aku en 44.48 41.15 Gerresheim. Glas.0.25 Allg. Elektr.⸗G.. 26.25 26.— 9590——— 88,75 88.— 9* 64.75— Boedhardt Gebr.— 50 Anhaktgohlen. 80.— 77702 Poidſchm dr, Tö. 46.75 4750 Roenedengrat 9. Aſchaffog Zellſt. 38.25—.. Gritzner Naſch.—— Augsb. N. Malch⸗——-Gebr. Großmann ½ 752 ein. Elektrizit. Balke Maſchinen 77 28.30 Grün& Bilfinger 207.0 203.0 Bauer Molorenm 139,0 13,, Gruſchwig Festil.50 on heinſtagnt Bayr.Spiegelglas 90— 20,75 Rhein.⸗W. Kalk.—.— Guano⸗Werke. 62.— 4½9/%„ Pap.-R. Bekula— ackethal... 47.— 47.75 Roſitzer Zucker. P. Bemberg 43.— 40.2 Rückforth. Ferd. — 9 0 Ad. S„ alleſche Maſch.—.—7. W Elekt. 13,— 3 Rütgerswerke 10%, Bagd.⸗C. El Serl Hamme 0 —%„ unif. Anl. erlin-Gubener—. 118,0] Hann. M. Egeſt„r Sachſt—3 g„gelel 011—.— 866 Hent, Karts, Ind. 57.25 P Parkurg uö 24,— 24.— Sagheſurh Verliner Maſchb. öB.— 60.80 Sarotti Zellſt. 400 Ir ⸗Los 5,( 5,25 Harkort Ste Pr. Boigs 25 3——.———(oung.-Str. 43 Braunk. u. Brikett 162,5 162.7 Harpener Bergb. 87.25 65,12 Schl. El. u Gas—. Bolib. Seil. u. K.—, 99* 989331 Braunſchw. A. G. 109.5 109,2] Hedwigshüttie 8.—7 Dugo Schnelder W. Wol——.%% ung Goldr. Br.⸗Beſigh. Belf. 61.— 89.—Hilpert Maſch. 31.50.— Schöfferhof Brau. S4l 9 9 10 3%,„ Kronenr. Bremer Bulkan 84.——.— Hindrichs K Auff 53.— 53,— Schubertek Sal as- 3 4/% Anat.S 111 Bremer Wolle 268,2 171.0 Birſch upſer.—.——, Schuckert& Co. 101.5 0 Walbbo,—.— 47.50 585„. 11—.——.—Brown, Bop. KC. 11.— 11,—Hirſchberg Leder—,—— reiverk.)—.— 34. 6 Teh. Nat. Rail.—.——,— Buderus Eiſenw. 74.75 72,—Hoeſch Eiſen.. 65,87 64.67 Siemensc Halske 142.0 55 Transport- Aktien Charlott. Waſſer 34./ 83,9) Hohenlohe⸗Werke.— 18.— Sinner A ⸗G. Ach. f. Verkehrw..—, 0 2125 Holsmann, Phll. 63,25 Stoehr Karumg. 3 Geſfürel.3 Montan-Aktien S5 E a.— 425 Chem. Geiſent: Nae, Bescbem 2 rg— Golbſchr T5. 4. 47.— Superus Eiſen 725 A1.25 Balltmore Ohis“.——.— Ee. ip.(Ebade) 140.0 1555 Laple Werelan 1 Süod. Immobil. Grisner N. Durl. 2062—.—Eſchweil. Bergw. 210.0 210.0Canada Ablieſer. Conkl⸗Gummi 150.2 150.2 Kaliwk. Uſchersl. 115 ucker Grün K Bilfinger 208.5—Gelſenk. Bergw 98,—- Hapag. Conti Linoleum 54,— 55,.— Karttadt.—3 Thört's ver. Oele Haſtnnie· 755 38.20 00— 5 87.55 65,59 H. Sübamerika Tietz, Leonhard e Genuß 1220 122.0 Bekula 120.7 120.7 57.50 56 25 Bemberg... 43.25 49,25 87.75 87.75 Brem.⸗Beſig. Oel 88.— 89.— 116.0 1150 Brown Boveri 11— — Schuckertnxürnbg. 102.2 101.0 Sellinduſt. Wolhf 20.— 29.— Siemens.Halske 143.7 141.2 169.0 168.5 78.— 78.— 16.87 18.— 1 Hertb.(Gold,—.——, 0% Reichsank... 96.— 90.5 40 20 1002 1002 .0, Pochenr, 930 9570 anl.25 95,25 Ablöſungſch. I 98— 96.— 4% Sa ohne 16.82 16.82 Sehsürtabs. 14, 850.80 S 803580 89 Wöom G8.28 88.— 88.— 21 86.— 67.— Grkr. Mö. 20 14.— 14.— Südd. Zuccker Thür. Lief. Gotha Tietz, Leonharh. Tricot. Beſigheim Ver. Chem. Ind. Ver. deutſch. Oelf. Ver 5 Dt. Verlag... 65,— Dresd. Schnellpr,.— —„TDürrwerke.. 23.— Berl. Handelsgef. 9718 Dockerh.& Widin. 16.7 16,75 Com. u. Privafb. 40.50 59.50 El. Licht u. Kraft 99.87 Deutſchedisconto 56,29 56,25 Elektr. Lieferung 91,75 91.50 .⸗Aſiatiſche Bk. 112 0 112.0 Enzinger⸗Union 74.— 75.— D. Eſfekten⸗Bank 74. 74. Eßlinger 3 26.— D. Hup. u. Wbk. 85.75 99,75 J. Ge di„37.50 27.50 D. Ueberſce⸗Bank 29.— 29.—.G Chem Baf v. 126.5 188,0 Dresdner Bank. 61.50 61.50.0. fard 1 1230 11 — 83.—JG. Sarben 128. 145 150 Peaaff SapSr 8258 K75 0 re * Ufa Raſtatter Waaa. e—.—Frankf. Hyp, ⸗Bk. 2. JRei ank 93.— 64— Rbein.* Südd. Boden.⸗C. 85.50 65.5 Vereinsbk.Hamb 7173 7175 Pi br. 71.75 71½75 75 Noten —.———9 Verſ.⸗G. — rransport-Aktien älz. Zia. 95— 05.— rkehrsw. 64.— 64.— . dit 9 f 94.— Me otac.ran 950 95 02.75.75 Pt. Reichsb⸗Borz. 1108 1108 93.— 83.— Hapag 28.25 28.25 95.— 93.— Horbd. Lloypd. 20.50 29.50 SchantungEiſenb 41— 41— 98.— 88.— 94.25 94251 Südb. Ciſenbahn 48,.— 46,— — 88— nmech. Jetter 28,50 28. 1605 2860 elt. Guilleaume 54.— 52— 115.0 110.0 90.50 90.50 100,0 100.0 8 C. H. Knorr. 5 8 N.han4 88 lzer⸗We%r 7B. Chem. Charloti G. fü S e 67.25 67.—— Michelw Hotelbetriebsgel.—— au ie., e anzſt. Elbf.—„ Jliſ b. Kronprinz Met. 76,5 80, D. Harz Por—. 7150 l0 Gerugſch Kyffhäuſer Hütte.— V. Schuhf. B.& + IGebr Junghans—, Lahmener 4 Co. 110,0—. Ver. Stahlwerke 36.12 Kali Chemie—— Laurahütte. 19.50 10 97 B. Stohl..d. Zyp Zali Aſchersleben— Linde sGismäſch. 70.50 77.75] Ver. Ultramarin Klöckner Werke f 93 37.— 35, Klöcknerwerte. 57,25 57,— — 2- Ne 50 107.5 107.7 Hanſa' Pſchi Stcceren Transradi 20.— 20.— Hanfwerk. Füſſen 29.50 30,— Ilſe Bgb. St. A.. 12 0 Norld. Küond eſſ.⸗Naſſau Gas——— 386.50 ilpert Armatur. 34.50 411.9/ Bank- Aktien indrichs⸗Auffer 52,50 52,50—„ bank. f. el. Werte irſch Kupf..M. Kali Weſteregeln 114.0 1130Bank f. Brauerei. ochtief.⸗G.. 99, 75 Klöckner 57.— 86,25 Barmer Bankver.— 0 olgmann, Phil..—.—[Mannesm. Röhr 60——. Verl. Handelsgeſ. 68,— 67.25 Com. u. Privibk. 50,50 49 25 nag Erlangen 27.— Mansfelder.„— 2725 unghans St. A, 32,— Oberb.„ 975 9,87 Darmit. u..⸗B.—-— Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 109.5 110.2 Deſſauer Gas., 1155 110,2 Deutſche Erdöl, 102 0 101,0 Deutſche Kabelw 63.— 62,50 Deutſche Linol 4765—.— Diſche. Steinzeug—,— 65.— Deutſch. Eiſenhdl. 40.50 45,— Dredd Shnellpr-—— Dürener Meiall 87.— 67.— Dürkoppwerke ali Chemie Kali Aſchersleben—. Kalt Salzdetfurth 151.0 Allaem. Lokalb. D. Reichsbahn B. — 10%½2/ Kabg Hamburg Süd. D.—.— Hanſa Dampfſch.— 5 Norddd. Lloyd —,— 56,501 Otavi Minen 11.25 89,75 69,50 97.— 9550 ———— * Nummer 28 ÄFF.———— Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Januar 1984 Wir befanden uns auf 2 Fahrt von Amſterdam Wir lagen Stühlen auf dem Promenaden⸗ Leiſe ſtampfend ihre Bahn durch das nach Vigo. Klar und mild war zu fünfen in unſeren ck und dachten endloſe Gedanken. og die„Sierra Cordoba“ die Nacht. Flatte, ſternenüberglänzte Meer. „Eine romantiſche Nacht!“ der Rotterdamer Kaufmann, das Schweigen. Nie⸗ weſen waren. meinen Bilanzen!“ ſagte er. Drei Tage ſpäter ſand feſtmachten, erſchienen zwei— 99 mand antwortete ihm. Nur Leggewie, der junge„Na alſo!“ gab er ſich endlich zufrieden. man ihn auf der Terraſſe ſeiner Sommervilla, in an Bord und kracten nach—5—— ihre 8 Schriftſteller, ließ ſein ſchallendes Lachen hören,— Dann tat er, was er immer tat, wenn er recht einem Seſſel liegend.. tot. Auf der Weſte ein—— er ſich meldete, ah, wie— 0 185 als G worauf jener, beleidigt und ein wenig erregt, ſich bekommen hatte: er begann zu dozieren. kleiner, dunkelroter Fleck. Ein Dolchſtoß mitten ins Ausweiſe eigen, Urzer Wo e 185 Mitte das 60 an dieſen wandte:„Meine Herren!... Sie haben geſehen, daß es Herz hatte unter ſein zahlenreiches, wenig romanti⸗ Erſte verließen die Drei, Spaun in e, 90 „Darf ich Sie fragen, mein Herr, was Sie ver⸗ in unſerer ſpäten, ſchnellebigen Zeit einen Hang nach ſches Leben einen nicht gerade alltäglichen Bilanz⸗ Schiff. N anlaßt...2“ „Aber nicht doch,“ fiel ihm, beſänftigend unterbrach Lützeler, „Leggewie an die gegenwärtig ungünſtige Kupferpreiſe gedacht zu haben.“ „ Gut geraten!“ beſtätigte der Börſenmann. „Und du?“ wandte ſich Leggewie, mein Freund, nun auch an mich. Und immer noch lachend, bekannte auch ich, daß die Dinge, die ich gedacht hatte, nüchterner Natur und wirklich nicht romantiſch ge⸗ Entwicklung der Romantik nicht mehr gibt. Die Romantik iſt ge⸗ ſtorben. Der Realismus, die Uebermacht alles Re⸗ durchaus ſind, um den ſtarken Zug nach allem Romantiſchen in unſerem alltäglichen Daſein zu erfaſſen. Zu blind— oder zu borniert. Das letzte Mal hörte ich das Wort aus dem Munde eines reichen Hamburger Bankmenſchen. Sein Leben war gerade und dürr verlauſen wie ein Zollſtock. Liebe war ein Begriff, den er nicht kannte. Oder dem er aus Angſt vor— Romantik ausgewichen war. Mein Leben ſteckt in ſtrich geſetzt—“ Hier ſchwieg der Erzählende. Erſt nach längerer niſch,„daß wir ſie noch erfahren. Aber ich glaube, für heute folgen wir erſt mal dem Beiſpiel jenes kurioſen Knaben und gehen zu Bett!“ Wir brachen auf. An der Treppe verabſchiedete ſich Kammann von uns.„Ich muß noch zur Funk⸗ kabine hinauf; ein Telegramm.. ich vergaß es“— Zwei Tage ſpäter lief die„Sierra Cordoba“ in den Hafen von Vigo ein. Als wir an der Kaimauer Leggewie und ich ſtarrten uns wortlos an. Da ſchlenderte Kammann vorbei. ———+7 — dige Leben, in ſeiner Vielgeſtaltigkeit verkennen,„Eine Geſchichte“, meinte Leggewie, ſchließlich,„der Die ti N U Gentleman! Realismus iſt ein törichtes Wort, mit] die moraliſche Nutanwendung fehlt“. 23 roman 2 a Von H. Schmidt⸗Ellrich dem diejenigen hauſieren gehen, die geiſtig zu blind„Immerhin möglich“, verſetzte Kammann la — 3 95 H iſſ Sie, was das zu be⸗ ins Wort.„Nicht, daß ich Sie hätte beleidigen wol⸗ alen in unſerem haſtenden Daſein Pauſe ſprach er weiter: 8 2 2—— 2 22 Die irre Mir 29 ie!!“ 7 7 1 17 len! Verzeihen Sie, wenn es den Anſchein hatte!„Sie irren, Miſter Leggewie!„Der Mörder wurde nie entdeckt. 8 Ich lachte nur, weil mir einfiel, daß die Gedanken. Lichte wenig mit Ihrer gefühlvollen Feſtſtellung überein⸗ Sie werden das ſelbſt eines jeden unter uns, bei ſtimmen. Herr Lützeler. Jedenfalls, Berlin zu liefern habe.“ Da lachte, über die gelungene Art, auch der Hol⸗ Leggewie, der friſche Junge, ſchallerte hin⸗ terdrein, und wir andern ſchloſſen uns gleichfalls an. länder. beſehen, zugeben wohl müſſen, was mich betrifft: überlegte ſoeben— rein ſachlich!— die Pointe einer Kurzgeſchichte, die ich anfangs kommender ich Woche nach Seltſam! Denke ich an jenen Augenblick unſerer Unterhaltung zurück, ſo iſt mix, als wären wir alle erſchrocken zuſammengefahren, als Spaun, der fünfte und Fremdeſte in unſerer Reiſegeſellſchaft, ſo jäh Leggewies Redefaden zerriß. Wie auf Kommando blickten wir alle zu ihm hinüber. Unbeweglich lag er da, die Decke bis unters Kinn gezogen, und mit ge⸗ ſchloſſenen Augen. Als hätte er die Worte nie ge⸗ ſprochen. „Wieſo irre ich, Herr Spaun?“ fragte der junge Leggewie nach einer Weile. Er hatte wohl die Spuren ſeines Verbrechens ſorgfältig zu beſeiti⸗ gen verſtanden. Nur in der Bibliothek des Hauſes, in einer alten Familienbibel verſteckt, fand man den kleinen, flachen Dolch, mit dem der Mord ausgeführt worden war. Und— ich hätte es beinahe vergeſſe: — im Privatſafe des Ermordeten ſehlten die ſieben⸗ malhunderttauſend Mark, die der reiche Mann ſich am Tage zuvor von ſeiner Bank hatte holen laſſen, um einen Grundſtückskauf zu tätigen——“ Wieder ſchwieg Spaun. Und wieder nach einer Weile erhob er ſich plötzlich, verneigte ſich kurz und „Romantik!“ lachte der und trat näher zu uns. „Ich gehörte nämlich, müſſen Sie wiſſen, damals zu der Kommiſſion, die das Verbrechen an dem Ham⸗ burger Bankherrn aufklären ſollte. Wir fanden keine Spur. Nicht einmal das Inſtrument, das zum Morde benutzt worden war—— bis vorgeſtern nacht der Mörder ſelbſt das Verſteck verriet. Ich funkte nach Hamburg, und ſiehe da: der Dolch wurde nach Jahren an der von Spaun genau bezeichneten Stelle gefunden. „Nun?!“ frohlockte L rendes Lächeln umzog Leggewie, und ein triumphie⸗ ſeinen knabenhaften Mund. „Na, gut denn,“ ſagte der Mynheer,„ſo will auch„Wieſo??“— Kalt und gedehnt gab es Spaun ſagte: Er ſah nur den erledigten Gegner. ich Ihnen geſtehen, zuerſt...“ zurück, öffnete ͤͤie Lider zu einem ſchmalen Spalt„Ich denke, es iſt au der Zeit, ſchlafen zu gehen!“„Was wollen Sie, junger Freund!“ klopfte ihm „.. zuerſt und vor allem“, vollendete Kammann, den wir als Globetrotter kennengelernt hatten, frei in ſeinem Sinne den Satz,„— zuerſt und vor allem und muſterte mit ſpöttiſch verzogenen Mundwinkeln den Schriftſteller. Leiſer und wie in innerer Haſt fuhr er dann fort: Weil Sie das Leben, das leben⸗ Verdutzt ſahen wir ihm nach, wie er, hager und! ein wenig gebeugt, in der Dunkelheit verſchwand. Dann war es lange ſtill. Kammann, der„Globetrotter“, vertraulich auf die Schulter,„doch mit dieſer Pointe hat Spaun Sie auf der ganzen Linie geſchlagen.“ Amtl.Bekanntmachungen „. um Jahre flünger geworden!“ Trauerkleidung Frauerhuta— Trauerschleler erhakten Sie bel Anrut Nr. 27857 sofort für jede Figur in allen Prelslegen zur Ausweh! Freunden u. Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, dabß mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Bruder August Köstner nach kurzer schwerer Krankheit heute nacht sanft entschlafen ist. Mannheim, Schwäb.-Gmünd, Schramberg, 17. Januar 1934. Betr. Mitſührung und Ver⸗ wendung von Lichthildgerät in Luftfahrzeugen. Am 1. Oktober 1933 ſind die vom Herrn Reichsminiſter der Luftfahrt neu feſtgeſetzten Beſtimmungen üher die Mitführung und Verwen⸗ dung von Lichtbildgerät in Luſt⸗ fahrzeugen in Kraft getreten. Hier nach ſind ſämtliche Aufnahmen vor weiterer Verwendung(Weitergabe an Dritte, Veröffentlichung und 5 dergleich.) dem Reichsminiſter der Im Namen der Trauernden: Luftfahrt(Prüfſtelle für Luft⸗ bilder), Berlin W8, Behrenſtraße Nr. 68/76. zur Prüfung vorzulegen. Der Herſteller von Luftaufnahmen iſt zu dieſem Zweck vperpflichtet, je einen Abzug der von ihm gefertig⸗ ten Luftaufnahmen der Prüfſtelle zuzuſenden. Der Auftraggeber iſt hierbei anzugeben, gegebenenfalls iſt zu bemerken, daß die Aufnah⸗ men auf eigene Rechnung gemacht worden ſind. Elise Kösiner und Minder Die Beerdigung findet am Freitag. den 19. Januar 1934. nachm. 3 Uhr. in aller Stille von der Leichenhalle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir bestimmt Abstand zu nehmen in allen Größen vorrätig Everg& EO, eaaaaauaaäneaaaa Die Aufnahmen werden nach Prüſung entweder zu unbeſchränk⸗ 8 Verwertung Ertdegsee oder ben, oder be⸗ 5,— Strohmarkt— P 3, 2/3[beſchränkt freigegeben, 8 —— 4 ſchlagnahmt. Nur freigegebene Auf⸗ Lider-Mucsaden in Brief⸗ und Karten- korm fertigen wir in nahmen, die von der Prüfſtelle mit einem Freigabevermerk verſehen ſind, dürfen unbeſchränkt verviel⸗ fältigt weitergegeben und zeichne⸗ 555 dlen s. Januar Grogex Sonder-Abend D med. Willy Mayer ist nach kurser schwerer Hrankheit sanſt enischleſen. 8 ii„triſch ausgewertet werden. Be⸗ 2— Mannheim(Heiserring 50). Kr N. Herisruhe, wenigen Stunden au eeee ſchrakt ſreigegebene Anfnähmen„ Ich habe großen Erfolg... Seit ich die kranhfurt a.., Offenbe 5, Jänuar 1634 8 Neues Programm u..:— bürien nur für den Zweck Ver⸗ roſafarbige Tokalon⸗Hautnahrung benütze, iſt im kamen der frduernden Hiniervitebenen: Druckerei Folle Burleske: Der Kampf um 20 000.- Rm. wendung finden, für den ſie frei⸗ tatſächlich mein Geſicht um Jahre jünger ge R 0. Sketsch: 8 5 t a dt- Bummel gegeben ſind. wordeenn V. 42 1 F. EE Großes Schlachtiest! Binige Preise:[ Der Prüfſtelle ſind auch die vor(Chriſtiane v. T Truembach Die scnsang land den Stune des Verszordenen in der Voranzeige: 77. Januar grobe SItzunz dem 1. Oktober 1933 aufgenomme⸗ So lautet eine der vielen begeiſterten Zu⸗ Stllie statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. R*-6 5 Ee: 5 9 Pralz Ünen Luftbilder zur Prüfung vor⸗ ſchriften, die über die roſafarbige Tokalon 332 5 ſfrf 1 ſoweie, ſie 410% 4— Hautnahrung ſtändig einlaufen. 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Zim. 7 Fiiaun. 3 von] Die nach dem 1. Oktober 1933 in die roſafarbige Tokalon⸗Hautnahrung no Weinnädchen ermietungen 2861. Beamtenw. in der Oeffentlichkeit erſcheinende heute Sie erhalten ſchon Packungen das perf. kochen zu v. K 2, 8, pt.[ mit Küchenben., nur gut. Hauſe Luftbildaufnahme iſt außerdemſzu nur 5.1 —— kann, ver ſofort ce 2—2²³ ſofort geſucht.—[geſ. Angeb. mitſneben dem Herſteller und ſeiner für llie Wirtschaft Zulſn Pflug oder 1. Februar 6- his-ZTim-Wohng Angeb. m. Prs. Preisang. unter Bilöͤnummer mit dem Vermerk: Nr. 2, Keſucht. 800 Keüe 2 iin U T. anſs F 60 an dieFreigegeben durch RLM.“ zu ver.F————— in Feudenheim, Hauptſtraße Nr. 2, Frau Dr. Horber 7Seiberberger Straße, 2 Treppen, die Geſch. 12431 Geſchſt.—4109 ſehen. 0 888 werden tüchtige, kantionsf. 1241 Maunheim[mit Zentralheizung, für Arzt oder 5 86 Wi 1 8 e u f 8 Udhiet bei——5 101 0 3— 35 18 Imn Kinderl, ruh. Ehep. ſucht per ſof. 5 900* —— Ns 1. 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