934 „der latko⸗ zube, enes edete unk⸗ 3% i auer lizei ſah, ihre als das 9 uns. zu am⸗ den zum tern Ich irde ten hie⸗ nd. ihm die Sie ke “ SSSANU 23 — *² Neue Mannheimer Jeituhno Mannheimer General-Anzeiger 85 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Xe Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholn.25 Mk., durch dte Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pſg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ boſſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, ———œ ummer 29 Einzel Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 9 3. 79 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 29 Deutſche Antwort an den Völkerbundsrat Höfliche Abſage Meldung des DNB. — Genf, 17. Jannar. 4 Der deutſche Konſul in Genf, Dr. Kranel, hat ſo⸗ en dem Generalſekretär des Völkerbundes die fol⸗ gende Antwort der Reichsregierung übergeben: „Herr Generalſekretär! 3 Jndem ich den Empfang Ihres Schreibens vom Januar mit verbindlichem Dank beſtätige, beehre mich, Ihnen dazu mitzuteilen, daß die deutſche bei aller Würdigung der in der Sitzung Völkerbundsrates vom 15. Januar vorgebrachten Beſichtspunkte zu ihrem Bedauern aus grund⸗ en Erwägungen davon abſehen muß, en Beratungen der Tagung des Völkerbunds⸗ ates über Punkt 26 der Tagesordnung beizuwohnen. Venehmigen Sie uſw. gez. Freiherr von Neuratzh.“ Der Widerhall in Genf Meldung des DNB. Geuf, 17. Januar. In Kreiſen des Völkerbundsſekretariats erklärte an, daß man ſchon nach den bisherigen Meldungen aus Deutſchland eine ablehnende Haltung, wie ſie in kor Antwort der deutſchen Regierung zum Ausdruck ommt, erwartet habe. Man hebt aber gleichzei⸗ 1i0 den höflichen Ton des deutſchen Antwortſchreibens dervor. Außerdem glaubt man darauf hinweiſen zu 5 daß in der deutſchen Antwort zwar jegliche Be⸗ am Völkerbundsrat ſtrikte abgelehnt wird, —915 Jedoch Beſprechungen über die Vorbereitung an er Saarabſtimmung a. einer anderen Baſis. So nimmt man an, daß die deutſche Regierung zum Bei⸗ viel ſich nicht weigern würde, an einer Kom miſ⸗ ſio n teilzunehmen, die im Saargebiet ſelbſt * Modalitäten der Abſtimmung feſt⸗ egen würde, ſofern auch Frankreich in der Kom⸗ 50 vertreten iſt. Deutſchland würde nicht als atsmacht, ſondern als intereſſierte Partei mitwir⸗ — Es Fiſt im übrigen nicht unintereſſant, daß man auch in Völkerbundskreiſen durchblicken läßt, daß es bei der Einladung Deutſchlands vor allem um 948 franzö ſiſ ch es M anöver gehandelt habe, einen praktiſchen Erfolg haben konnte, einziger Zweck aber der war, Deutſchland den 8 8u nehmen, daß ihm keine Gelegenheit ge⸗ — orden ſei, ſich an den Vorbereitungen für die ſtimmung rechtzeitig zu beteiligen. „Ein neuer ſchwerer Schlag für den Völkerbund“ —5 London, 18. Jan.„Daily Mail“ ſchreibt in inem Leitartikel, Deutſchlands Weigerung, nach enf anläßlich der Behandlung der Saarfrage zu geben, ſei ein neuer ſchwerer Schlag für den brülkeröun d. Angeſichts dieſer Lage ſollte die ritiſche Regierung vorſichtig ſein. Es ſei bedauerlich, —* die Wiederernennung Dr. Knoz' zum Vor⸗ enden der Saarregierungskommiſſion zugelaſſen — Keine wichtigen britiſchen Intereſſen ſeien mit 5 Saarproblem verbunden. England würde es —.— ſein, wenn der britiſche Saarkommiſſar zu⸗ ickgezogen werden würde. Die Geheimſitzung des Rats Meldung des DNB. Genf, 17. Jauuar. berbnſormationsabteilung des Völterbundes gibt bu r die heutige Geheimſitzung des Völker⸗ nösrates ſolgendes bekannt: „Der Rat hat feſtgeſtellt, daß die Dauer der Er⸗ 8 der Regierungskommiſſion für das Saar⸗ den Beſtimmungen des Friedensvertrages ent⸗ chen muß, der vorſieht, daß die Vollmachten der 4—— ihr Ende finden, ſobald das neue Re⸗ bat e im Saargebiet in Kraft getreten iſt. Der Rat dat gleichzeitig den Generalſekretär des Völkerbun⸗ 80 beauftragt, dem Präſidenten und der Regie⸗ zuſprerommiffion ſeinen Dank für die Dienſte aus⸗ * bezeichnend, daß der Regierungskommiſſ ion dankt mdie übrigens höchſt zweifelhalten Dienſte ge⸗ daß wird, die ſie dem Völkerbund geleiſtet hat, di aber mit keinem Worte von den Pflichten te er Kommiſſion gegenüber der von ihr unterdrück⸗ 0 n Saarbevölkerung die Rede iſt. In dem Bericht des Informationsabteilung über die Gebeimſitzung es Rates wird dann noch erwähnt, daß der Rat mit Bedauern von dem Rücktritt des Dr. Krueß, des eutſchen Mitgliedes in der Kommiſſion für gei⸗ ſtige Zuſammenarbeit, Kenntnis genommen hat, dem er ſeinen beſonderen Dank ausſpricht für die auf⸗ murde die Ernennung Herriots als Nachfolger mit den opfernde Mitarbeit in dieſer Organiſation. Dann ainlevés in dieſer Kommiſſion vom Rat beſtätigt. rechen, die ſie dem Völkerbund geleiſtet haben.“ Frankreich kündigt Handelsvertrag Meldung des DNB. — Berlin, 17. Januar. Die franzöſiſche Regierung hat Mittwoch durch die franzöſiſche Botſchaft dem Auswärtigen Amt eine Note überreichen laſſen, in der mitgeteilt wird, daß ſie den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag von 1927 kündigt und zwar in den Tagen des Inkrafttretens der deutſchen Verordnung über die Kontingentierung franzöſiſcher Waren, d. h. am 19. Jannar. Gleichzeitig hat die franzöſiſche Regierung in der Note wiſſen laſſen, daß ſie zu Berhandlungen über eine Neuregelung des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Warenaustanſches bereit iſt. Der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft iſt darauf alsbald erklärt worden, daß bei der deutſchen Regierung die gleiche Bereitwilligkeit beſteht. Da in dem Handelsvertrag von 1927 eine Kün⸗ digungsfriſt von drei Monaten ſeſtgeſetzt iſt, ergibt ſich daraus, daß der Handelsvertrag mit dem 20. April 1934 außer Kraft tritt, und daß für die in Ausſicht genommenen Verhaudlungen ein Zeitraum von drei Monaten zur Verfügung ſteht. In der franzöſiſchen Note wird ſerner mitgeteilt, daß die franzöſiſchen Kontingentierungsſtellen, um eine Verſchärfung der Lage zu vermeiden, am 19. Ja⸗ nuar die erforderlichen Anweiſungen erhalten wer⸗ den, um die Kontingentierung deutſcher Waren anf den von Anfang an beabſichtigten Umfang zurückzu⸗ führen, nämlich auf 300 Mill. Franken. Be⸗ kanntlich hatte die ſchematiſche Anwendung der fran⸗ zöſiſchen Kontingentierungsgeſetzgebung am 1. Ja⸗ nuar 1934 das Ergebnis gehabt, daß die Ausfuhr dentſcher Waren nach Frankreich um rund 600 Mill. Franken verringert worden iſt. Die franzöſiſche Regierung hatte damals auf deutſche Anfrage mitge⸗ teilt, daß dieſes ſchematiſche Ergebnis nur vorläufig ſei und dahin berichtigt werden würde, daß der Ab⸗ ſtrich an der deutſchen Warenausfuhr noch Frankreich nur 300 Mill. Franken betragen werde. Die erſorder⸗ lichen Anweiſungen an die franzöſiſchen Kontingen⸗ tierungsſtellen waren dann aber zurückgeſtellt worden und werden nunmehr entſprechend der neuen Mittei⸗ lung der franzöſiſchen Regierung ergehen. eeeeee Die holländijthen Vorjchläge zur Reform des Völkerbundes Meldung des DNB. — Genf, 17. Jauuar. Das Völterbundsſekretariat gab Mittwoch abend die ſchon angekündigten holländiſchen Vorſchläge für eine Reform des Völkerbundes bekannt. Die hollän⸗ diſche Regierung geht zunächſt auf die zahlreichen Kritiken ein, die zu den Reformvorſchlägen geführt hätten. Es wäre nach ihrer Meinung falſch, ſolche Vorſchläge zurückzuweiſen, wenn ſie wirklich eine weſentliche Verbeſſerung herbeiführen könnten. An⸗ dererſeits dürfe eine Reviſion dieſer Organiſation der internationalen Gemeinſchaft auch nicht leicht ge⸗ nommen werden. Die holländiſche Regierung iſt durchaus nicht der Meinung, daß es den Intereſſen der Mitglieder widerſprechen würde, wenn eine beſtimmte Zahl von Mächten, die beſondere Intereſſen haben(wie z. B beim Abrü⸗ ſtungsproblem), zuerſt in Verhandlungen unter ſich eintreten. Die holländiſche Denkſchrift wendet ſich daun u. a. ſehr ſcharf gegen die Abſicht, den Grundſatz der Gleichberechtigung, der die Grundlage des Völkerbundspaktes ſei, zu durchbrechen. Aber auch hier gibt die Regierung zu, daß es Mächte gibt, die eine beſondere Verantwortung für die großen Fra⸗ gen der Welt haben. Im Anſchluß hieran wird die Verringerung der Zahl der Ratsmitglieder zur Er⸗ wägung geſtellt, ſoweit hierbei nicht an dem Grund⸗ ſatz der Gleichberechtigung aller Staaten gerührt werde. Im Hiublick auf die an der Einſtimmigkeitsklauſel des Völkerbundes geübte Kritik iſt die niederländiſche Regierung der Meinung, daß die Praxis gezeigt habe, daß hier nicht die Urſache für Mißerfolge im Rahmen des Völkerbundes zu ſuchen ſei. Die Urſachen ſeien viel⸗ mehr in den Meinungsverſchiedenheiten unter den großen Mächten zu ſuchen. Die Denkſchrift wendet ſich darauf der Verbindung des Völkerbundspaktes mit den Friedensver⸗ trägen zu. Auch hier wendet ſie ſich, wenn auch vorſichtig, gegen eine Abänderung der bisherigen Verträge. Gleichzeitig ſei zu erwägen, daß die ver⸗ ſchiedenſten Artikel der Verträge den Völkerbund beauſtragen, bei der Durchführung der Verträge mit⸗ zuarbeiten. Das ſei zum Beiſpiel der Fall für Dan⸗ zig, das Saargebiet, Minderheitenſchutz und für die Mandate. Es ſei auch ſehr zweifelhaft, ob die Beſei⸗ tigung dieſer Tätigkeit des Völkerbundes einen Vor⸗ teil für die internationale Gemeinſchaft darſtellen würde. Zuſammenfaſſend betont die holländiſche Re⸗ gierung, daß ſie keine Notwendigkeit anerkennen könne, den Pakt abzuändern, der, wie ſie meint, alle Möglichkeiten bietet, um die Ziele des Völkerbundes zu erreichen, vorausgeſetzt, daß ein Geiſt der Ver⸗ ſtändigung die Mitglieder beſeele. Die holländiſche Regierung macht ſich mit dieſer Denkſchrift zum Vorkämpfer des bekannten Stand⸗ punktes der meiſten kleinen Mächte und vertritt trotz kleiner Zugeſtändniſſe zugleich doch eine ſtarre Völkerbundsideologie. Wie man in Völkerbundskreiſen hört, werden noch weitere Denkſchriften kleinerer Mächte, u. a. Oeſterreich, der Schweiz und Irland, in der Frage der Völkerbunds⸗ reform erwartet. Abrüſtungskonferenz nach Oſtern? Meldung des DNB. Genf, 17. Jauuar. Soweit ſich heute erkennen läßt, ſoll das am Frei⸗ tag zuſammentretende engere Präſidium der Ab⸗ rüſtungskonferenz den Termin für den Zuſammen⸗ tritt des erweiterten Präſidiums beſchließen und zwar ſpricht man hier vom 7. Februar. In unter⸗ richteten Kreiſen verlautet, daß der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonſerenz, der in der Praxis der Abrüſtungskonferenz völlig gleichzuſetzen iſt, nicht vor Oſtern einberufen wird. Man rechnet mit ſeinem Zuſammentritt am 5. April. Die Verhand⸗ lungen über die Danziger Frage ſollen am Don⸗ nerstag nachmittag vor dem Völkerbundsrat ſtatt⸗ finden. 0PPPPPPPPPTPTPTPTPGTGTGTbT—'TfTfTPTPTPTPTP——bTPTbTòTPTGTPTbbTöTͤTb————ͤbö———————ÄZÄZͤ1Z1Ä1T1Ä1Ä1Z121Ä1Z1Z1Z1Z1Z1Z1Z1ZZZZZ1ZZZZZ————————— Alberti wehrt ſich Meldung des DNB. — Wien, 17. Jau. Der von ſeiner Stelle als Landesführer des niederöſterreichiſchen Heimatſchutzes zurückgetretene Graf Alberti erläßt als Antwort auf den Aufruf und Befehl des Bundesführers Starhemberg einen Aufruf an die Kameraden im niederöſterreichiſchen Heimatſchutz. Alberti wendet ſich einleitend gegen den ihm gemachten Vorwurf des Verrats. Sein Rücktritt vom Poſten der Landesführerſtelle ſei nicht aus ſeinem Schuldbewußtſein heraus erfolgt, ſöndern wegen ſeiner Verhaftung. Er habe dadurch dem Bundesführer und dem Heimatſchutz entgegenkommen wollen. Alberti ſagt dann: Bevor ich in der Nacht zum 13. zu der ganz überraſchend feſtgelegten Zu⸗ ſammenkunft ging, wurde dies in einem Schreiben dem Bundesführer mitgeteilt, der dieſes allerdings erſt verſpätet erhielt. Irgendeine Abſicht, durch dieſe Beſprechung hinter dem Rücken des Bundesführers etwas zu unternehmen, kann darin umſoweniger und deshalb nicht geſehen werden, weil ich bereits Zeit die Nationalſozialiſten Fühlungnahme mit Wiſ⸗ ſeit einiger ſen und Billigung des Bundesführers aufgenommen habe und dem Bundesführer da⸗ rüber jeweilig berichtete. In dem Aufruf werden dann die in dem Befehl Starhembergs Alberti gemachten Vorwürfe zurück⸗ gewieſen und feſtgeſtellt, daß er, Alberti, von der Lan⸗ desführerſtelle in der Annahme zurückgetreten ſei, daß zwiſchen dem Bundesführer und ihm volle Klarheit und volles Einverſtän dnis herrſche. Da der Bundesführer nun aber behaupte, er, Alberti, habe eine Schuld auf ſich geladen, ſalle für ihn der Grund ſo lange weg, als dieſe Schuld nicht gegeben ſei. Alberti verlangte dann die ſofor⸗ lige Einleitung der ihm zugeſagten Unterſuchung durch eine Kommiſſion niederöſterreichiſcher Heimat⸗ ſchutzführer. Der Aufruf ſchließt mit der Verſiche⸗ rung Albertis, daß er den niederbſterreichiſchen Hei⸗ matſchutz niemals den Nationalſozialiiſten habe aus⸗ liefern wollen. Grubenzerknall in Fuſchung— Acht Tote Mukden, 17. Jan. In den Kohlengruben von Fuſchung ereignete ſich ein Zerknall, der acht Todes⸗ opfer ſorderte. Zum 18. Januar * Mannheim, 18. Jactuar. Zum erſten Male im neuen Reich feiert das deutſche Volk den 18. Januar, den Tag der Bismarck⸗ ſchen Reichsgründung. Es war ein weiter Weg vom erſten Deutſchen Reich, dem Heiligen Römiſchen Reich deutſcher Nation mit ſeiner Kaiſeridee über den Ab⸗ grund des Jahres 1806 zum Zweiten Reich von 1871, das im Weltkrieg und den unmittelbar auf ihn fol⸗ genden Jahren ſeine ſchwerſte Belaſtungsprobe zu beſtehen hatte, zum Dritten Reich Adolf Hitlers, das am Tage von Potsdam ſymboliſchen Ausdruck fand. Noch iſt die Erinnerung an die Vergangenheit, an die kritiſchen Tage des Jahres 1919, da der Druck von außen und die unruhevollen Spannungen im In⸗ nern es fraglich erſcheinen ließen, ob die Reichsein⸗ heit die ungeheure Kriſe überdauern würde, wach, wurden doch nach Kriegsende auch im Reich Stimmen laut, die meinten, daß durch die Beſeitigung der Dynaſtien ein neuer Vertrag unter den Einzel⸗ ſtaaten geſchloſſen werden müßte. Die Gefahr, daß das unter Bismarck geeinte Reich wieder ins parti⸗ kulariſtiſche Chaos zurückgeſtoßen würde, wurde glücklich überwunden. Aber es fehlte die einende Kraft, die im Volke das Gefühl verankerte, daß der in den kritiſchen Tagen des Jahres 1919 durch Kom⸗ promiſſe hergeſtellte einheitliche Rechtsboden nicht nur eine äußerliche Bindung ſein konnte, ſondern daß Reich und Nation eine unlösbare Ein⸗ heit darſtellen. Dieſer Kampf gegen Eigenbrötelei und Zerſplit⸗ terungsſucht im Innern für eine einheitliche Reichsidee iſt nun zum glücklichen Ende geführt worden. Das neue Reich im Zeichen Adolf Hitlers iſt im beſten Sinne des Wortes aus tauſendfachem Tod und Opfer geboren und es wächſt heran in täg⸗ lich und ſtündlich währendem Kampf. Bedeutungsvoll iſt in dieſem Zuſammenhang die Rede des Stabs⸗ chefs Röhm im Berliner Sportpalaſt, in der er Weſen und Sinn des erſten Reichsgründungstages im neuen Reich zeichnete. Mit Recht wies er darauf hin, daß unſere 2000jährige Geſchichte uns, mit unerbittlicher Deutlichkeit als Grund der deut⸗ ſchen Ohumacht den Mangel an einer gemein⸗ ſamen Führung zeige. Aber im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland werde die deutſche Uneinigkeit nur noch ein Gegenſtand von hiſtoriſchem Intereſſe ſein. Alle unſere Kraft gehöre jetzt der Nation. Die feſte Stütze, die uns bleibt, unſerem einzigen Beſitz, die ſtaatliche Einheit als eine feſt⸗ gefügte Plattform zu ſichern, ſei das deutſche Sol⸗ datentum, das in dem unbekannten Gefreiten des Weltkrieges, Adolf Hitler, ſeinen Sprecher und Führer gewann. Das in Adolf Hitler verkörperte Soldatentum, das geſtern im Feuer der Materialſchlachten des großen Krieges und heute im ſtändigen und zähen Kampf um das Reich und die Ueberwindung der ſozialen Not ſteht, weiß um die Kräfte der Vergangenheit, weil es ſie im Blute trägt. Deshalb heißt es mit Recht im„Völkiſchen Beobachter“: „Für uns Heutige iſt der 18. Jannar nicht mehr zu trennen von jenem 30. Januar 1933, an dem unſer neues Reich gegründet wurde, weil der einſt unbekannte Gefreite des Weltkrieges unſer Schickſal in Händen hat. Möge dieſes Reich der Gegenwart das Reich der Deutſchen werden. Das iſt auch am 18. Januar unſer Wille und unſer Weg. Die Pfalz im neuen Reich Meldung des DNB. — Berlin, 17. Januar. Ju Gegenwart des Reichsinnenminiſters Dr. Frick und des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert wird Samstag mittag im Europahaus am Anhalter Bahnhof die große Ausſtellung„Die Pfalz imneuen Reich.— Schau der deut⸗ ſchen Weſtmark“ eröffnet werden. Die ſehr um⸗ ſangreiche Schau ſoll nicht eine Verkaufsmeſſe ſein, ſondern ſoll vielmehr Zeugnis ablegen von der gro⸗ ßen geſchichtlichen Vergangenheit dieſes Kernlandes des erſten Reiches, von dem deutſchen Volkstum der Pfalz, der wirtſchaftlichen und külturellen Bedeutung und der Schönheit dieſer ſonnigen Landſchaft. In — Eiſenbahnwaggons ſind die Ausſtellungsgegen⸗ ſtände nach Berlin geſchickt worden. In der Ehren⸗ halle ſind die Bilder der acht deutſchen Kaiſer an⸗ gebracht, die im Dom zu Speyer begraben liegen. In dieſem Raum werden auch die wertvollen Nach⸗ bildungen der Reichskleinodien gezeigt, die von 1125—1273 auf dem Trifels, dem heiligen Berg des erſten Reiches, aufbewahrt wurden. Die Nachbildung iſt aus Edelmetall und ſtellt einen Wert von einer Viertelmillion Mark dar. An die neuers pfälziſche Geſchichte erinnern die Darſtellungen aus der Beſatzungszeit von 1918—1930 und aus der Zeit der Separatiſtenkämpfe. Man ſieht das brennende Gebäude des Bezirks⸗ amtes Pirmaſens, die Erſchießung des Separatiſten —— ———— ——————— ——— ————————— ————— —— 15 ——— —— ——— — ——— — 77 E* 93 5 . 10 933 18 3 8 0 1* 6 VGeſchützſeuer der neuen großen Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe ———** Donnerstag, 18. Jannar 1934 * 6. 00² is in Speyer, die den Auftakt zur Befrei⸗ de, und das Gedenkkreuz für Hellinger, der en Leben laſſen mußte. Eine andere Tafel eiſt, daß die Pfalz die gefährdeſte deutſche Weſt⸗ Birt iſt. Bis zu ihrer Oſtgrenze kann ſie von dem e franzöſiſchen Be⸗ feſtigungsanlagen beſtrichen werden. Der zur Zeit noch abgetrennte pfälziſche Teil des Saar⸗ gebietes erwartet ſehnſüchtig den Januar näch⸗ ſten Jahres, um endlich zum Reich zurückzukehren. Große Photographien führen die Schönheit der Pfalz vor unſer Auge: Südpfälziſche Tabakbauern⸗ häuſer, herrliche romaniſche Kirchenbauten und ande⸗ res mehr. Von großem Umfang iſt die kultur⸗ volitiſche Abteilung. In drei Kabinen wer⸗ den pfälziſche Handwerkserzeugniſſe gezeigt. Von beſonders großer Ausdehnung ſind die Abteilungen Wein und Induſtrie. 130 Millionen Rebſtöcke er⸗ gaben im letzten Jahre 43 Millionen Liter Wein. Daß in der Pfalz Mandel, Feigen und Edel⸗ kaſtanien reifen, iſt ſicher nicht überall in Deutſchland bekannt, ebenſo daß eine Kleinbahn den Namen„Pfefferminzbahn“ führt, da auf ihr dieſes wohlriechende Gewürz verfrachtet wird, das in gro⸗ ßen Mengen in der Pfalz erzeugt wird. Eine weſentliche Quelle für den Wohlſtand des Landes iſt der Tabakbau, durch den 12 500 Pflanzerfamilien mit 74 000 Arbeitskräften ihr Brot finden. Aus der „Induſtrie ſeien die chemiſche Induſtrie, die Textil⸗ und Papierinduſtrie erwähnt. Schutzhaft gegen Wirtſchaſtsſchädlinge Stuttgart, 17. Januar. Das württembergiſche Innenminiſterium(württ. politiſche Polizei) teilt mit: Im Kampfe gegen das gemeinſchädliche Treiben der wirtſchaftsſchädlichen Elemente ſah ſich das württembergiſche Innenminiſterium(württ. poli⸗ tiſche Polizei) genötigt, in dieſen Tagen eine Reihe von Verhaftungen vorzunehmen. In einem Falle wurde der mehrfach vorbeſtrafte Bauunternehmer Philipp Wolff in Schutzhaft ge⸗ nommen, der, nachdem er bereits vor einem Jahr⸗ zehnt wirtſchaftlich geſcheitert war, es verſtand, in⸗ nerhalb der letzten drei Jahre mehrere Unterneh⸗ mungen zu gründen, die nacheinander zahlungs⸗ unſähig wurden. Es wurde ſo innerhalb von drei Jahren eine Reihe von Handwerkern und Kauf⸗ leuten um rund 110000 Mark geſchädigt. BVerhältnismäßig harmlos nimmt ſich dieſeſr Fall gegenüber Wirtſchaftsvorgängen aus, deren Urheber der Inhaber einer Stuttgarter Automobil⸗ handlung iſt, die ſich einer Bauunternehmung angegliedert hatte. Dieſe Verbindung entſtand auf Grund eines„Geſchäftsplanes“, der von dem In⸗ haber der Autohandlung, Max Schmidt, mit Hilſe ſeines jüdiſchen Angeſtellten Turwald entworfen und ausgearbeitet und bei dem der„Syndikus“ und frühere Portefeniller Berek Najmann, der—tat⸗ ſächlich jüdiſchen Glaubens und ſremder Staats⸗ angehörigkeit— ſeinen Namen unberechtigterweiſe in Bernhard Nenmann umänderte, tatkräftig zur Seite ſtand. Als charakteriſtiſch iſt zu erwähnen, daß Schmidt ſich den bekannten Berliner jüdiſchen An⸗ walt Dr. Alsberg zum Verteidiger nahm. Auf Grund der eingehenden neuen Erhebungen iſt gegen Schmiödt ein gewerbepolizeiliches Unterſuchungsver⸗ fahren und ſtrafrechtliche Unterſuchung eingeleitet worden. Außerdem wurde Schmidt zuſammen mit ſeinen Komplizen in Schutzhaft genommen. Wiener Privatbankiers wegen Untrene verhaftet — Wien, 17. Jan. In Finanz⸗ und Börſenkreiſen hat die Verhaftung zweier bekannter Privatbankiers, der Chefs der Bankfirma Rokotnitz und Wink⸗ ler, ſtarkes Aufſehen erregt. Das Eingreifen der Polizei iſt auf Grund von Mitteilungen erfolgt, nach denen die beiden Bankiers ſich in der Verwaltung des Vermögens von Induſtriegeſellſchaften Verfeh⸗ lungen ſchuldig gemacht haben. Zum erſtenmal iſt von der Polizei gegen bekannte Bankiers der Paragraph über geſchäftliche Untreue angewendet worden. 10000 Todesopfer des Eroͤbebens Die neueſte Schreckensnachricht aus dem indiſchen Eroͤbebengebiet Meldung des DNB. — Kalkutta, 18. Jan. Das Erdbeben, das ganz Nordindien heimgeſucht hat, iſt eine der größten Kataſtrophen in der indiſchen Geſchichte. Obwohl bis zum Augenblick noch Ein⸗ zelheiten und genaue Angaben über die Opfer des Erdbebens noch nicht vorliegen, ſchätzt man bei den Behörden die Zahl der Toten auf etwa 10 000. Nach Augenzengenberichten aus dem Erdbebengebiet iſt dieſe Zahl beſtimmt nicht zu hoch gegriffen. Auf Grund von vorliegenden Berichten aus dem Rand⸗ gebiet des Himalaya, wo das Erdbeben den größten Schaden anrichtete und ſämtliche Ortſchaften in Schutt und Aſche gelegt hat, geben die indiſchen Behörden eine Schätzung an, wonach allein in Bettiah ſich die Zahl der Toten auf über 1000 und in Darbhanga auf mehr als 300 beläuft. Bis zum Augenblick liegen keine Nachrichten vor, daß auch Europäer unter den Opfern zu beklagen ſind. In amtlichen indiſchen Kreiſen iſt man der Meinung, daß es noch Wochen dauern wird, ehe Einzelheiten aus den betroffenen Gebieten, beſonders aus den weiter abgelegenen, vor⸗ liegen. Das Anglück nimmt immer größeren Amfang an Die genaue Zahl der Todesopfer iſt immer noch nicht abzuſehen, da täglich neue Schreckens⸗ berichte einlaufen. Im Monghyr⸗Bezirk von Bengalen ſollen allein mehrere hundert Menſchen getötet ſein. Die Stadt Monghyr ſelbſt, die eine Be⸗ völkerung von 36 000 Einwohnern hat, iſt noch nicht beſtätigten Gerüchten zufolge vollkommen dem Erd⸗ boden gleichgemacht worden. Beſonders ſtark heim⸗ geſucht wurden auch die Gebiete von Nord⸗Bihar. Die 50000 Einwohner zählende Stadt Muzzafarpur iſt zum großen Teil vernichtet worden. Drei Flieger, die das heimgeſuchte Gebiet überflogen haben, be⸗ richteten, daß mehrere Städte in Nord⸗Bihar voll⸗ kommen in Trümmer liegen. Ueberall herrſcht Tod und Verwüſtung. Die Straßen ſind mit Leichen überſät. Beobachter ſchätzen die Zahl der Toten allein in dieſem Gebiet auf mehrere tauſend Menſchen. Gleich⸗ zeitig ſind weite Gegenden in Nord⸗Bihar von ſchweren Ueberſchwemmungen heimgeſucht worden, die Gebäude, Eiſenbahndämme und Brücken mit ſich geriſſen haben. An vielen Stellen zeigen ſich große Riſſe im Erdboden, durch die Waſſer an die Oberfläche ſtrömt. In einigen Städten, wie z. B. Kottayam in Travanecur, haben ſich neue leichte Erdſtöße ereignet. Nach einem Bericht des Dominienminiſteriums ſind bisher keine Europäer ums Leben gekommen. Lawinenunfälle im Allgän— Vier Schiläufer verſchüttet — München, 17. Jan. Wie die Deutſche Berg⸗ wacht miteilt, ſind im Allgäu am Mittwoch am Dau⸗ men zwei Lawinen niedergegangen. Die beiden Lawinen überraſchten zwei Schipartieen. Insgeſamt vier Perſonen, deren Namen noch nicht feſt⸗ geſtellt werden konnten, wurden verſchüttet. Die im vollen Gange befindlichen Rettungsarbeiten ſind bis Mittwoch abend 18 Uhr ohne Erfolg geblie⸗ ben. Die Urſache des Unglücks dürfte darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß am Mittwoch vormittag plötzlah ein Witterungsumſchlag mit Tauwetter eingeſetzt hat. Die finanzielle Boräusbelaſlung durch Arbeitsbeſchaffung Meldung des DNB. Berlin, 17. Januar. Der Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin⸗Kroſigk nimmt im„Deutſchen Volkswirt“ Stellung zu der finanziellen Vorbelaſtung durch die Arbeitsbeſchaf⸗ fung. Er weiſt darauf hin, daß wir aus den Arbeitsbe⸗ ſchaffungsmitteln noch eine Reſerve haben, die bis weit in das Jahr 1934 hineinreichen wird. Vor allem könnten wir mit den weitreichenden mittel⸗ baren Auswirkungen des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms rechnen. Die zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung wird nämlich den Anſtoß für die notwendige Belebung der Wirtſchaft geben. Aus die⸗ ſem Geſichtspunkt laſſe ſich die finanzielle Vorausbe⸗ laſtung künftiger Jahre in jeder Hinſicht vertreten. Die Vorausbelaſtung des Reichsetats betrage rund vier Milliarden, die ſich auf fünf Jahre verte len. Dazu komme der Fehlbetrag der ver⸗ gangenen Jahre mit rund 1,9 Milliarden, zu dem noch ein gewiſſer Fehlbetrag im laufenden Etatsjahr kommen wird. Der letztere ſei zu erwarten aus den im Laufe des Winters auszuzahlenden Zuſchüſſen für Hausreparatur und andere bisher im Etat nicht vor⸗ geſehene Ausgaben. Ob der Geſamtbetrag in den kommenden fünf Jahren aus laufenden Einnah⸗ men abgedeckt werden könne, oder ob ein Teil in eine langfriſtige Anleihe umgewandelt wird, hänge von der Entwicklung der Wirtſchaft und Pflege des Ka⸗ pitalmarkts ab. Die Abdeckung der Vorausbelaſtung ſei durchaus möglich, wenn die Beſſerung fortſchreite. Im neuen Jahre wird die zuſätzliche Arbeitsbeſchaf⸗ fung ſich im weſentlichen auf die Fortführung des großen Werkes der Reichsautobahnen beſchrän⸗ ken können. Hauptaufgabe der Finanzpolitik ſei die weitere Löſung der Wirtſchaft aus der Kriſenerſtar⸗ rung. Reichsbahn und Reichsautobahn Meldung des DNB. — Berlin, 17. Januar. Anläßlich einer vom Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, nach Berlin ein⸗ berufenen Tagung wurden die leitenden Bau⸗ ingenieure und die Direktoren der Reichsautobahn vom Führer in der Reichskanzlei empfangen. Der Reichskanzler, auf deſſen Weitblick und Ini⸗ tiative die Verwirklichung des großen Planes der Reichsautobahnen zurückzuführen iſt, betonte in einer Anſprache die Bedeutung der gewaltigen, verantwor⸗ tungsreichen und ſchönen Aufgabe, die den am Bau der Reichsautobahnen beteiligten Ingenieuren über⸗ tragen ſei. Der Reichskanzler wies dann beſonders darauf hin, daß die Deutſche Reichsbahn, der er den Bau der Reichsautobahnen übertragen habe, auch deren Betrieb übernehmen ſolle. Dadurch werde das große einheitliche Verkehrsunter⸗ nehmen geſchaffen, das die nach wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkten zweckmäßigſte Verwendung der Trans⸗ portmittel Auto und Eiſenbahn übernehmen werde. Erſt wenn in ſechs bis acht Jahren ein groß⸗ maſchiges Netz von Reichsautobahnen über Deutſch⸗ land gezogen ſei, werde die Wichtigkeit eines Syſtems hindernisloſer Kraftfahrbahnen ganz erkannt werden können. Schon heute aber ſei der Bau der Reichs⸗ autobahnen von größter volkswirtſchaftlicher Be⸗ deutung als eines der wirkſamſten Mittel im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit, zumal im Straßenbau auch ungelernten Arbeitern in größerem Maße Arbeit und Brot gegeben werden könne. Generaldirektor Dr. Dorpmüller berichtete dem Reichskanzler über einige in der letzten Zeit getroffene wichtige Maßnahmen zur Vorbereitung der Ausführung des Reichsautobahnnetzes. Bei der Tagung der Fachleute des deutſchen Autobahnbaues wurde über die wichtigſten tech⸗ niſchen Fragen der Anlage und der Ausführung der Reichsautobahnen in ausführlichen Referaten be⸗ richtet. Verbeſſerung der franzöſiſchen Eiſenbahnanlagen Meldung des DNB. — Paris, 18. Jannar. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Papagom, erſtattete am Mitwoch vor dem Kammerausſchuß für öffentliche Arbeiten Bericht über die Maßuahmen, die er nach dem ſchweren Eiſenbahnunglück von Lagny im Intereſſe einer größeren Sicherheit auf den franzöſiſchen Eiſenbahnen zn ergreiſen gedenkt, Das Programm des Miniſters ſieht Ausgaben in Höhe von rund zwei Milliarden Franken vor, die auf ſieben oder acht Jahre verteilt werden ſollen. 256 Millionen ſollen davon bereits für das laufende Jahr zur Verfügung geſtellt werden, um das Signalſyſtem zu verbeſſern, Stahlwagen anzuſchaffen und viergleiſige Strecken zu banen. „Nur innerdienſtliche Anweiſung Meldung des DNB. — Berlin, 18. Januar. Durch die Abendpreſſe vom 17. Januar iſt durch das..B. die Mitteilung verbreitet worden, daß einzelne Landesregierungen Anordnungen über eine beſondere Meldepflicht der in Deutſchland lebenden öſterreichiſchen Staatsangehöb⸗ rigen getroſſen haben. Zur Vermeidung von Miß⸗ verſtändniſſen ſtellt der Reichsminiſter des Innern feſt, daß es ſich lediglich um eine innerdienſt⸗ liche Anweiſung an die Polizeibehörden handelt, durch die auf Grund der vorhandenen Nachweiſungen die Zahl der öſterreichiſchen Staatsangehörigen in Deutſchland ermittelt werden ſoll. Etwa darüber hinausgehende beſondere Anordnungen örtlicher Behörden wurden entſprechend berichtigt. —— Tätlicher Angriff auf einen Ausländer — Berlin, 17. Jan. Der SͤA⸗Mann Friedel, der am Montag, im Verlaufe perſönlicher Streitigkeiten mit einem amerikaniſchen Staatsangehörigen ver⸗ haftet worden war, iſt am Mittwoch von dem Schnellgericht wegen Körperverletzung zu ſieben. Monaten Gefängnis verurteilt worden. Todesſtrafe gegen ſechs Angeklagte beantragt — Hamburg, 17. Januar. In dem Prozeß wegen der Ermordung des Hamburger Hit⸗ lerjungen Otto Bloecker vor dem Hanſeati⸗ ſchen Sondergericht beantragte der Staatsauwalt gegen ſechs Angeklagte die Todes⸗ ſtrafe, gegen die übrigen Angeklagten wurden Strafen von insgeſamt 144 Jahren Zuchthaus und ſechs Jahren Gefängnis beantragt. Der lettiſche Außenminiſter in Helſingfors — Helſingfors, 17. Jan. Der lettiſche Außenmini⸗ ſter Salnais iſt von Stockholm kommend in Helſing⸗ ſors eingetroffen, um den Beſuch des finniſchen Außenminiſters in Riga zu erwidern. Er wird mit der finniſchen Regierung Beſprechungen haben, die vermutlich handelspolitiſcher Natur ſein werden. Typhusepidemie in einer ſüdbulgariſchen Stadt — Sofia, 17. Jan. In der ſüdbulgariſchen Stadt Haskowo iſt eine Typhusepidemie ausgebrochen, die in den letzten Tagen einen beſorgniserregenden Umfang angenommen hat. Bisher ſind 182 Per⸗ ſonen erkrankt. Es handelt ſich um Unterleib⸗ typhus in zunächſt wenig bösartiger Form, ſo daß bisher nur wenige Todesopfer zu beklagen ſind. Auf Anordnung der Regierung iſt die Stadt vollkommen iſoliert worden. Sehnſucht und Intellekt Ein Vortrag von Leo Frobenins. Anläßlich der Eröffnung der Wiener Afrika⸗Aus⸗ ſtellung hielt Profeſſor Leo Fro benius, der den größten Teil der Leihgaben für die Ausſtellung geſtiftet hatte, eine Anſprache, in der er grundlegende Richtlinien über die Antitheſe von Sehn⸗ ſucht und Intellekt innerhalb der Aufgaben der wiſſenſchaftlichen Forſchung aufzeichnete. Noch vor 150 Jahren, führte Geheimrat Frobe⸗ nius aus, ſah man in der Geſchichte der Menſchheit nur jenen kurzen Ablauf von etwa 5000 Jahren, von 3000 v. Chr., von den Aegyptern und Babyloniern angefangen bis auf die Gegenwart. Die Naturvölker erblickte man außerhalb dieſes großen Werdens. In⸗ zwiſchen hat man gelernt, im Kurioſum des Ethno⸗ graphiſchen weſentliche Momente der Entwicklung zu finden und den Zuſammenhang dieſes ethnogra⸗ phiſchen Materials mit der älteſten Kultur der Erde. Man kam zu der Ueberzeugung, daß man dort nach dieſem Zuſammenhang ſuchen müſſe, wo Naturvölker ihn heute noch bewahren, nicht aber in Europa, wo er verloren gegangen iſt. So kam es ſeit 1914 zu den Expeditionen nach Afrika. Die Sahara, Abeſſinien, Nubien, Südafrika⸗ Fezzan und Lybien wurden durchforſcht. Die Ergeh⸗ niſſe waren, wie man vorausgeſehen hatte. Alle Epo⸗ chen der Menſchheitsgeſchichte ließen ſich in Afxika an den Felsbildern verfolgen. Von Zeit zu Zeit än⸗ derte die Menſchheit ihre Einſtellung, ſie war gepackt vom Weſen der Pflanze, des Tieres, der Geſtirre und vom Weſen des Menſchen ſelbſt. Langſam ſteigt das auf als ein Rieſenbau. Die Kultur erſcheint als eine öritte Schöpfung neben der organiſchen und der anorganiſchen Welt. Die heilige Flamme der Sehn⸗ jucht loht auch im Naturvolk, ein Echo der Umwelt iſt ſeine Kultur, begnadet iſt der Naturmenſch, da⸗ Weſen der Dinge zu empfinden; Sehnſucht iſt mehr als Intellekt. Nicht als eine Vermeh⸗ rung unſeres Wiſſens, nicht als künſtleriſcher Genuß iſt dieſe neue Entdeckung für uns ein Ereignis, ſon⸗ dern als Syſtem eines Wandels in uns ſelbſt. Große Ideologien ragen nun über das Hiſtoriſche und über das Tagesmäßige hinaus, und wir empfangen einen Hinweis darauf, wohin wir ſelbſt vom Schickſal ge⸗ ſührt werden. Naive Andacht, Sehnſucht, Pietät, empſangsbereite Hingabe und Ergriſſenheit haben dieſe alten Felsbilder geſchaffen. Im deutſchen We⸗ ſen, das uns alle verbindet, liegt auch die Erkennt⸗ nis, daß Andacht und Hingabe das Größte iſt im Schickſal der Völker. 7 Die Beſetzung der„Ariadne auf Naxos“. In Richard Strauß' Oper„Ariadne auf Naxos“, die am Freitag in neuer Einſtudierung zur Auffüh⸗ rung kommt, wirken in den Hauptpartien mit: Lotte Fiſchbach(Zerbinetta), Erika Müller(Komponiſt), Erich Hallſtroem(Bacchus), Chriſtian Könker GHar⸗ lekin), Heinrich Hölzlin(Haushofmeiſter), Hugo Voiſin(Muſiklehrer), Guſſa Heiken, Irene Ziegler, Hedwig Hillengaß(Najade, Dryade und Echo), Albert von Küßwetter, Karl Mang, Fritz Bartling(Scara⸗ muccio, Trufſaldin und Brighella). Die Titelpartie ſingt Dodie van Rhyn als Gaſt. Muſikaliſche Leitung: Philipp Wüſt, Regie: Dr. Richard Hein⸗ „Friſche Briſe“, die keine iſt: In der Berliner „Tribüne“ wurde ein Stück„FIFriſche Briſe“ von Geſch⸗Koglin uraufgeführt. Eine friſche Briſe von der Oſtſee oder von der Nordſee iſt etwas Schy⸗ nes. Ein Kolberger wie Geſch⸗Koglin ſollte das wiſ⸗ ſen. Statt deſſen bläſt er dem geduldigen Publikum ganz dünne Kuliſſenluft(voll Kleiſtergeruch und Bühnenſtaub) ins Geſicht. Wundert er ſich wohl, daß man dieſe Verfälſchung des reinen Naturatems ab⸗ wehrt? Beim beſten Willen: wir können Geſch⸗Kog⸗ lins Oſtſeefiſcher Hein, der grad dazu kommt, wie ſeine Braut Roſe„das Wunderbare“ erlebt, ebenſo⸗ wenig gelten laſſen wie Heins Kriegskamerad und Kriegslebensretter, den Malersmann, der, obwohl verlobt, Heins Braut Roſe„das Wunderbare“ durch Anbringen eines Kuſſes auf ihre Lippen ſchenkt. Hein wird natürlich ſchrecklich wütend, aber da hat der liebe Dilettantismus doch die Pſychologie zur Verfü⸗ gung, mit deren Hilfe Heins Wut wieder entſchwin⸗ det. Auch der Malersmann entſchwindet. Hein und Roſe können ja nun wohl heiraten, was ſie denn auch tun. Um dieſe welterſchütternde Geſchichte in Szene zu ſetzen, hat der ſonſt in Kabaretts tätige Ko⸗ miker Manfred Ludwig Lommel ſich zum Theaterdirektor der ſeit langem geſchloſſenen Tri⸗ büne gemacht, den Filmliebling(Publikumslockmit⸗ tel) Olga Tſchechowa in ein reeichlich reifes Fiſchermädchen verwandelt, aus Will Kaufmann einen„prächtigen“ Seemann herausgeholt und neben dem Schauſpielamateur Robert Eckart als Ma⸗ lerfreund ein junges, friſches Talent Ethel Reſchke entdeckt, weswegen der Abend nicht ganz verloren war. Olga Tſchechowa wird aber den Plan, mit dieſer„Friſchen Briſe“ auf eine Gaſtſpielfahrt ſegeln zu können, aufgeben müſſen. H. M. E. 4e Rücktritt Willem Mengelbergs? Die allgemeine wirtſchaftliche Kriſe in Holland wird auch für das Amſterdamer Concertgebouw⸗Orcheſter Schwierigkeiten mit ſich bringen. Holländiſchen Blät⸗ termeldungen zufolge ſoll mit einem Rücktritt Willem Mengelbergs als Leiter des Or⸗ cheſters gerechnet werden. Zur Zeit bemüht ſich der Gemeinderat in Amſterdam um einen Nachſolger für Mengelberg. ** Auflöſung des Verbandes der Provinztheater. Bisher war eine große Zahl Theaterunternehmer, die mit kleinem Enſemble reiſten, in einem beſon⸗ deren Verband der Provinztheater organiſiert. Dieſe reiſenden Theaterunternehmen ſollen nunmehr als eine beſondere Gruppe dem Deutſchen Bühnen⸗Ver⸗ ein angegliedert werden. Bei jedem einzelnen reiſen⸗ den Theaterunternehmer iſt eine beſondere Prüfung der Vorausſetzungen für die Mitgliedͤſchaft not⸗ wendig. Der 100. Geburtstag des pfälziſchen Mund⸗ artdichters Karl Auguſt Woll. Am 10. Februar vor 100 Jahren wurde der 1893 verſtorbene pfälziſche Mundartdichter Karl Auguſt Woll in St. Ing⸗ bert geboxen. Profeſſor Dr. Krämern⸗Gauting, der Biograph Wolls und Herausgeber ſeiner Gedichte, iſt vom Bayeriſchen Rundfunk eingeladen worden, in einem Vortrag über den Heimatodichter zu ſprechen. Verſteigerung des Kunſtbeſitzes von Max Als⸗ berg. Bei Paul Graupe in Berlin kommt Ende die⸗ ſes Monats der Kunſtbeſitz Max Alsbergs, des be⸗ kannten früheren Berliner Rechtsanwalts, zur Ver⸗ ſteigerung. Darunter befinden ſich Werke deutſcher, niederländiſcher, engliſcher, italieniſcher und ſpani⸗ ſcher Meiſter. Ferner gelangt eine reichhaltige Sammlung von Möbeln, Holzſchnitzereien, Skulp⸗ turen, Keramik, Bronzen und anderer Kunſtgegen⸗ ſtände zur Auktion. 4, Förderung der freien Künſtler durch den Rundfunk. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Deutſchen Rundfunk den Betrag von einer Mil⸗ lion Reichsmark zur Verfügung geſtellt, der aus⸗ Bettina von Arnim geborene Brentano, eine der intereſſanteſten Frauen⸗ geſtalten der deutſchen Romantik, ſtarb vor 75 Jahren, am 20. Januar 1859 in Berlin. Sie war eine Schweſter des Dichters Clemens Brentano und die Gattin des Dichters von Arnim. Beſonders berühmt wurden von ihren Werken die Erinnerungen an Goethe, die unter, dem Titel„Goethes Briefwechſel mit einem Kinde“, Erlebniſſe mit dichteriſchen Freiheit aus⸗ ſchmückten. 9 ſchließlich zur Verbeſſerung der Rundfunk⸗ programme und zur Hebung der ſozialen Lage der freien Künſtlerſchaft in den nächſten drei Monaten dient. Damit iſt es möglich geworden, die im vergangenen Jahre erſorderlich geweſenen Pro⸗ grammzuſammenſchlüſſe aufzuheben und den einzel⸗ nen Sendern wieder die Selbſtändigkeit der Pro⸗ grammgeſtaltung zu ſichern. D Eine Mörike⸗ueberſetzung in England. Möri⸗ kes Mozart auf der Reiſe nach Prag“ iſt jetzt erſtmalig auch in engliſcher Ueberſetzung erſchie⸗ nen. Die engliſche Kritik rühmt begeiſtert dieſe biographiſche Meiſternovelle Mörikes und erklärt, daß das Werk dazu angetan ſei, die irrigen Vorſtel⸗ lungen über Mozart in England, wo man nur da Leben von Mozarts von Jahn kennt, zu beſeitg 15 —2 en uuar. apagon, huß für ahmen, ück von eit auf ſedenkt. ben in nken werden ür das tq„ um agen . mng nar. oͤurch n, daß r eine chland e hö⸗ Miß⸗ nnern e n ſt⸗ ndelt, ungen en in rüber Hicher — „der eiten ver⸗ dem ben agt ozeß dit⸗ eati⸗ walt rden und 3 r8 tini⸗ ing⸗ chen mi die adt adt en, den 1 ib⸗ luf ten —3 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 29 1 Die Siadtseiie Mannheim, den 17. Januar. Keine Meldeyflicht der öſterreichiſchen Staatsangehör igen Der Vollzug der Anordnung des Miniſters des Innern über die Meldepflicht der öſterreichiſchen Staatsangehörigen wurde bis auf weiteres aus⸗ geſetzt. Der Polizeipräſident. Der Tag der Reichsgründung Wecken der SA Der Tag der Reichsgründung wurde in den Vor⸗ kriegszeiten entſprechend gewürdigt. Nach dem Völ⸗ kerringen hielt man es aber nicht mehr für notwen⸗ dig, des Tages der Einigung des Deutſchen Reiches zu gedenken. Nur die militäriſchen Vereine ließen es ſich nicht nehmen, ihre Pflicht zu tun und alljährlich am 18. Januar eine Reichsgründungsfeier abzuhal⸗ ten. Es mußte erſt das Dritte Reich kommen, das dem 18. Januar wieder ſeine allgemeine Bedeutung zuſprach. Fahnen wehten heute früh von allen Amts⸗ gebäuden und auch auf den Dächern der Straßen⸗ bahnwagen flatterten luſtig die Fähnchen im Wind. Leider zeigten heute morgen nur ſehr wenige Pri⸗ vathäuſer Flaggenſchmuck Die SA ließ es ſich nicht nehmen, den Reichsgrün⸗ dungstag mit einem gro ßen Wecken einzuleiten, das mit dem Einholen der Sturmfahnen am Dienſt⸗ heim der Sͤa begann, wo zwei Stürme mit dem Spielmannszug und mit dem Muſikzug angetreten waren. Unter Vorantritt der Muſik und unter Füh⸗ rung von Oberführer Ziegler und Oberſturm⸗ bannführer Schönwitz marſchierte der Zug durch die nächtlich dunklen Straßen nach dem Luiſenring, wo am Kriegerdenkmal für die Helden des Krieges 1870—71 SA⸗Poſten mit Fackeln Auſſtellung genom⸗ men hatten. Unter den Klängen eines Trauer⸗ marſches zogen die SA⸗Stürme an dem Denkmal vorüber und grüßten die Brüder, die vor 63 Jahren für des Deutſchen Reiches Einigkeit den Heldentod geſtorben ſind. Oberführer Ziegler legte an dem dmung trugen:„Den gefallenen Vorkämpfern für Einigkeit des Reiches— SA⸗Standarte 171.“ 2 Die SͤA ſetzte dann den Marſch nach der Breite Straße über die Planken nach der Heidelberger Straße fort, wo vor der Wohnung des Kreisleiters Dr. Roth haltgemacht und der Choral„Nun danket alle Gott“ geſpielt wurde. Der gleiche Vorgang wiederholte ſich vor den Wohnungen des Ober⸗ bürgermeiſters Renninger und des Polizeiprä⸗ ſidenten Dr. Ramſperger. Als die Fahnen an ihren Standort in M7 zurückgebracht worden waren, löſte ſich der Zug am Strohmarkt auf. die Polizeibericht vom 18. Fanuar Verkehrsunfälle. An der Kreuzung Kleinfeld⸗ und Augartenſtraße fuhr in den geſtrigen Abendſtun⸗ den ein Laſtkraftwagen einen Ra dfahrer an und ſchleifte ihn einige Meter, wobei dieſer Berletzunge an beiden Händen und am Kopfe erlitt. Der Ver⸗ unglückte wurde in das Allg. Krankenhaus gebracht. — Beim Ueberqueren des Luiſenrings geriet in ver⸗ gangener Nacht ein Fußgänger in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens, der ihn anfuhr, ſo daß der Mann bewußtlos liegen blieb. Der Führer des Ferſonenkraftwagens brachte den Verunglückten in das Allg. Krankenhaus, wo ein rechtsſeitiger Unter⸗ ſchenkelbruch feſtgeſtellt wurde. Der Kraftwagen wurde beſchädigt. Verkehrsprüfung. Bei einer Prüfung der Be⸗ An ung an Kraftfahrzeugen in der Seckenheimer Anlage, wurden in den geſtrigen Abendſtunden neun Lerſonenkraftwagen, zwei Laſtkraftwagen und zwei Krafträder wegen unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtaardet. Entwendet wurden von einem Lagerplatz in der rabenſtraße zwei graublau geſtrichene Wagenräder, Durchmeſſer 120 zu 1,30 Meter, Reifenbreite 10 Zen⸗ imeter, mit Fünferbuchſen. Verloren ging am 15. Januar im Stadtteil Lin⸗ denhof ein ſchwarzlederner, abgetragener Geldbeutel mit 70 Mark Inhalt. Drei Tobdesfälle Bildhauer Auguſt Köſtner 7 Eine beſonders im Baugewerbe Wchgeachiete Jorſonlichkeit, Bildhauer Auguſt Köſtner, iſt in —— Nacht zum Mittwoch völlig unerwartet aus dem Leben geſchieden. Der Heimgegangene, der im Alter von 58 Jahren einer akuten Darminfektion erlegen ſtammte aus Oberfranken. In jungen Jahren — er als Bildhauergehilſe nach Mannheim, um ſich — hier ſelbſtändig zu machen. Durch eiſernen 8 eiß, zu dem ſich reiche Fachkenntniſſe und ſtreng Grundſätze geſellten, gelang es Köſtner, ſein zildhauerei⸗, Steinmetz⸗ und Kunſtſteingeſchäft zu einer weit über die Gemarkung unſerer Stadt rei⸗ wenden Bedeutung zu entwickeln. Im Jahre 1929 er den einzigen Sohn, der den Architekten⸗ ergriffen hatte, als Teilhaber auf. Von da an Narnte ſich die Firma, die ſich am Ulmenweg in der 1 8 des Exerzierplatzes anſiedelte, Auguſt Köſtner Sohn, Inhaber Auguſt und Georg Köſtner. Wäh⸗ — ein Bruder des Verſtorbenen im Betrieb als Beltlührer tätig iſt, batten Vater und Sohn die Betriebsführung inne. Obwohl das Unternehmen das Einſetzen der ganzen Perſönlichkeit erſorderte, perſagte ſich Köſtner nicht, wenn es galt, die Be⸗ (tange ſeines Berufes tatkräftig zu vertreten. So ge⸗ (Hörte er u. a. dem Vorſtand des Arbeitgeberver⸗ ſwandes für das Baugewerbe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen an. Ferner war er Geſchäftsführer der Bau⸗ gewerblichen Vereinigung e....H. Die Witwe, die Köſtner mit dem Sohn zurückläßt, liegt an der glei⸗ en Erkrankung ebenfalls ſchwer darnieder. Ein ibßer Freundes⸗ und Bekanntenkreis trauert um würdigen Vertreter des Mannheimer Bau⸗ 3 Nandwerks, der viel zu früh den Seinen und ſeinem erk entriſſen wurde. enkmal einen Kranz nieder, deſſen Schleiſen die Die Ortsgruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Büro⸗ und Behördenangeſtellten⸗ Verbandes in der Deutſchen Arbeits⸗ front hielt geſtern abend im„Hohenſtaufen“ ſeine erſte diesjährige Mitgliederverſammlung ab. Die Räume waren überfüllt. Dadurch blieb lei⸗ der vielen Arbeitskameraden die Teilnahme verſagt. Bedauerlicherweiſe, denn das glühende Bekenntnis des Hauptredners zum Weſen und Geiſte unſerer Weltanſchauung hätte ſich nicht über Hunderte, ſon⸗ dern Tauſende und Abertauſende verbreiten müſſen. Ortsgruppenführer Pg. Hch. Weydmann be⸗ grüßte die Mitglieder und Gäſte, darunter auch Stadtrat Pg. Störz, einen der ver⸗ dienteſten Vorkämpfer unſerer Stadt für den Durch⸗ bruch unſerer Bewegung. Ueber die weſentlichſten ſozialpolitiſchen Neuerungen gab darauf Pg. Hartmann, der Schriftführer der Verbands⸗ ortsgruppe, eine kurze anſchauliche Ueberſicht. So ſprach er von dem neuen preußiſchen Erlaß zum Schutze der Zeitangeſtellten, wonach die⸗ ſen vorläufig vor dem 31. März 1934 nicht gekün⸗ digt werden kann. Ueber das neue Arbeitsge⸗ ſetz und Maßnahmen zur Erweiterung der Kaufkraft des Volkes leitete er zu Organiſa⸗ tionsfragen über und behandelte die grundſätz⸗ liche Neuregelung des Beitrages für alle Verbände der DAc am 1. Februar und den Schulungsplan für das Schulungsjahr 1934. Er gab weiterhin die nun erfolgte Zulaſſung der GEDa⸗ Kaſſe als amtliche Erſatzkaſſe und eine mit dem Ar⸗ beitsamt getroffene Abmachung wegen ko ſt e n⸗ freier Fortbildungskurſe für die er⸗ werbsloſen Berufskollegen bekannt. Na⸗ mens der Bezirksleitung Stuttgart überreichte er als Auszeichnung für DAc⸗Werbetätigkeit den Mitgliedern Weydmann und Wilh. Schulze das goldene Ehrenſchild des Verbandes. Pg. C. W. Scipio, der Ortsgruppenberater der Notariats⸗ und Rechtsanwaltsbüro⸗Angeſtellten, ver⸗ mittelte der Verſammlung einen Einblick in den zähen Kampf um die Erringung und Erhaltung ſo⸗ zialer Befriedung innerhalb ſeines Arbeitsfeldes. Daß dieſer Kampf in jenen Kreiſen noch heute eine derartige Hartnäckigkeit erfordert, iſt beinahe un⸗ glaublich. Aber er wird ſiegreich zu Ende geführt werden und die endliche Verlagerung der Arbeitsverhältniſſe zugunſten der männlichen Arbeitskraft und damit zum Nutzen der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung über Familie und Ernährer nach ſich ziehen müſſen! Nach einer kurzen Pauſe ergriff Stadtrat und Kreispropagandaleiter Pg Fiſcher das Wort zu einem ſtark beſeelten, packenden Vortrag über Die Weltanſchauung unſerer Zeit und der kommenden Jahrhunderte, die für das deutſche Volk Nationalſozialis⸗ mus heißt und nichts anderes! Ausgehend von der Gegenüberſtellung des Ungeiſtes einer ſo materia⸗ liſtiſchen Welt wie die des alten Deutſchlands, ſkiz⸗ zierte er das Volkwerden unſerer Nation. Das Deutſchland der Vorkriegszeit befand ſich trotz günſtiger Wirtſchaftstendenz doch nur in einem Sta⸗ dium der Scheinblüte. Denn der Liberalis⸗ mus, der Wirtſchaft und„ſoziale“ Geſetzgebung unſeres Volkes beherrſchte, erſtickte die völki⸗ ſchen Werte. 150 Jahre, ſeit er mit der großen franzöſiſchen Revolution auf uns übergriff, ver⸗ mochte er ſich faſt ungehindert zu entwickeln, um zum Standesdünkel hinzuſtenern. Dieſem aus dem Li⸗ beralismus hochgezüchteten Standesdünkel iſt denn auch die Hauptſchuld und volle Verantwortung für das Elend des Klaſſenhaſſes und Klaſſenkampfes zu⸗ Hausmeiſter Friedrich Bender Eine nicht minder bekannte und geſchätzte Per⸗ ſönlichkeit war der langjährige Hausmeiſter der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, Friedrich Bender, der nach einer ſchweren Operation am Dienstag geſtorben iſt. Bender, der aus dem aktiven Militärdienſt hervorgegangen war, erfüllte 23 Jahre ſeine Obliegenheiten mit großer Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue, ſo daß ihm weit über den Kreis der Kammer hinaus ein ehrendes Andenken geſichert iſt. Walther Noback 7 22 Jahre war Walther Noback in unſerem Unter⸗ nehmen mit großer Pflichttreue tätig. 1872 in Geh⸗ ren bei Sondershauſen geboren, trat der Verſtor⸗ bene am 1. April 1901 in die damalige Dr. Haasſche Buchdruckerei ein. Er war zuerſt Expedient in der Druckſachenabteilung, um dann als Druckſachen⸗ vertreter ſeine reichen Kenntniſſe und vorzüglichen Beziehungen zur hieſigen und auswärtigen Ge⸗ ſchäftswelt für unſer Unternehmen nutzbringend zu verwerten. Später wurde er in der Anzeigen⸗Ge⸗ ſchäftsſtelle verwendet. Am 31. Mai 1923 ſchied er aus, um ſich als Vertreter ſelbſtändig zu machen. Ein heimtückiſches Leiden raffte ihn im 62. Lebens⸗ jahr dahin. Auch ihm iſt ein ehrendes Andenken geſichert, vor allem bei denen, die als Mitarbeiter ſeine trefflichen Charaktereigenſchaften voll zu wür⸗ digen wußten. Abſchied von Günther Dinkler Eine ſtattliche Trauergemeinde hatte ſich geſtern im Krematorium verſammelt, um dem Fabrikanten Günther Dinkler die letzten Ehren zu erweiſen. Vor allem waren es die Jäger und die Schützen, die ihrem Kameraden, für den es geheißen hat„Jagd vorbei“, den letzten Bruch auf den Sarg legten. In vorderſter Reihe ſah man Polizeipräſident Dr. Ramſperger, Profeſſor Dr. Sommerfeld, Arbeitsgerichtsdirektor Dr. Ullrich, Otto Dernen und andere bekannte Mannheimer Jäger. Nachdem Orgäniſt Renſch die Trauerfeier mit dem„Ave Maria“ eingeleitet hatte, nahm Stadtpfarrer Ma yer die Einſegnung vor und ſpendete den Troſt der Kirche unter Zugrundelegung der Worte aus dem erſten Korintherbrief 4, 2. Unter den Klängen des Liedes„Ich hatt' einen Kameraden“ ſank der Sarg in die Tiefe, während ſich die Fahnen der Jäger und Schützen zum letzten Gruße ſenkten. Profeſſor Dr. Sommerfeld ſprach den Nach⸗ ruf für den Badiſchen Bund Deutſcher Jäger und Unjere Vewegung bleibt revolulionär! Kreispropagandaleiter Fiſcher ſpricht zu den Büro⸗ und Behördenangeſtellten zuſchreiben, durch das wir hindurch mußten. Vom Juden ſchlau erkannt und für ſeinen Marſch auf dem Wege zur Weltherrſchaft ausgenutzt, gab er dieſem die Waffe in die Hand, die er ſich ſchon lang erſehnte. So ward der Marxismus ge⸗ boren. Nicht von der Arbeiterſchaft aus nahm der Klaſſenkampf ſeinen Weg— ſondern vom Typ des materialiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Unternehmers ward er in das Volk getragen! Vom Ausbeuterkapital wurde es hineingeſtoßen in eine volksfremde Ziel⸗ richtung, die ihm das Weltjudentum vorgegaukelt hatte. 22. 8 Von dem Voltfühlen des deutſchen Menſchen in der Hölle vor Verdun, im Schlamm der flandriſchen Schlachtfelder und dem gemeinſamen Blutopfer der Front ſeinen Ausgangspunkt nehmend, wuchs das Volkwerden der deutſchen Nation. Pg. Fiſcher erinnerte an die Worte des gefallenen Kriegsdichters Walter Flex, deſſen Bewußtſein von dem Werte der Volksgemeinſchaft er in dem Satze verewigte: Deutſchland muß leben, und wenn wir fallen müſſen! Die Wende zur endlichen Erkenntnis und Wieder⸗ einſetzung des Idealen in ſeine ewigen Rechte war der Augenblick, da der Führer, als Künder einer blutgebundenen Weltanſchauung, einſam und allein mit ſechs Getreuen an der Böſchung der rettenden Inſel ſtand. Und dieſe Weltanſchauung iſt nichts Konſtruiertes— nein!— ſie iſt im Grunde das wirkliche deutſche Seelengut, zu deſſen Rettung in den ſchmachvollen Jahren der Nachkriegszeit aus dem Chaos der wirtſchafts⸗ und religionspolitiſchen Intereſſen ſich nur eine ſo erhabene Perſönlichkeit wie unſer geliebter Führer Adolf Hitler bereitfinden konnte. Sein Werk jederzeit in treuer Gefolgſchaft bis in den Tod zu unterſtützen, das iſt es, was wir National⸗ ſozialiſten von jedem Volksgenoſſen verlangen müſſen. Gebe ſich keiner der gegneriſchen Kräfte, die glauben, ſchon wieder aus ihren Rattenlöchern kriechen zu dürfen, dem Irrſinn von Phantaſien hin. Er wird uns in erbarmungsloſem Kampfe gegen die Wühlmäuſe allezeit antreffen! Mögen ſie im jüdiſchen, liberaliſtiſchen, mar⸗ xiſtiſchen Lager oder in den zerſchlagenen Reihen der religionspolitiſchen Geſchaftlhuber ſtehen, wir werden ſie beſtimmt zu finden wiſſen! Aber auch da, wo ſie verſuchen ſollten, unſere Front zu unterwühlen, indem ſie nach einem etwaigen Fehler im Vorleben verdienter Kämpfer Jahrzehnte zurückgraben, um ihn danach zum Fall zu bringen! Der Kern unſerer Bewegung war, iſt und bleibt revolutionär bis zur Erreichung unſerer Ziele im Streben nach dem Platze unſeres Volkes, den es im Leben der Völker zweifelsfrei verdient! Jeder muß es heute erfaßt haben, daß es auf ihn unbedingt an⸗ kommt, daß er nur durch die innere Wandlung ſei⸗ nes Weſens zum anerkannten Volksgenoſſen wer⸗ den kann. Hierfür iſt lediglich der Maßſtab ſeines Charakters gültig. Und es iſt kein günſtiger Wert⸗ meſſer hierfür, wenn er aus Mangel an Vertrauen in die Taten des Führers an von ihm unverſtande⸗ nen Dingen glaubt, Kritik üben zu müſſen, Rein ſei unſer Streben, frei von ſchmutzigem Konkurrenzneid und hell und leuchtend die Tat! Dieſer in feierlichem Treuegelöbnis erklingende einſtündige Auſruf unſeres alten Kämpfers Pg. Fiſcher fand in der Menge der Verſammelten ein hallendes Echo. Mit dem in nationalſozialiſtiſchen Verſammlungen üblichen Gruße beendete der Ver⸗ ſammlungsleiter dͤie Kundgebung. hgn. 0000000000000G0PPPGPPPPPPPPGGPGGGGGGGGGGGGGGGGPGGGGGGGGGPGPGPGPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPPTTTTPPPPTPT—————— ſür den Allgemeinen Deutſchen Jagoͤſchutzverein, wo⸗ bei er ausführte, wie der Verſtorbene in ſeinem Denken, Fühlen und in ſeiner Arbeit zu den Mann⸗ heimer Jägern gehörte und wie er als Mitgründer des Badiſchen Bundes Deutſcher Jäger ſeine ganze Kraft in den Dienſt des deutſchen Weidwerks ſtellte. Die Mannheimer Jäger danken dies ihrem Freunde, der noch das Morgenrot des Zieles erleben durfte, für das er immer gekämpft hat: für die Vereini⸗ gungaller deutſchen Jäger. Für die Mann⸗ heimer Schützengeſellſchaft von 1744 ſprach Herr Dingeldein, der die Verdienſte würdigte, die Günther Dinkler um die deutſche Schützenſache ſich erworben hat. Leitete der Verſtorbene doch mehrere Jahre mit großem Geſchick als Vorſtand die Mann⸗ heimer Schützengeſellſchaft, der er über 25 Jahre angehörte. Weitere Kranzniederlegungen mit An⸗ ſprachen erfolgten durch die Schützengeſellſchaft „Diana“, durch den Reichsverband Deutſcher Dach⸗ pappenfabriken, ſowie durch die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Teerprodukte und Lackfabrik Rheinau Günther Dinkler. Die Weiſe des Liedes „Wer hat dich du ſchöner Wald“ beendete die er⸗ greifende Abſchiedsſtunde. * Seinen 91. Geburtstag begeht heute Herr Jakob Mohr, Meerlachſtraße 42, im Kreiſe ſeiner Familie bei guter Geſundheit. * Seinen 60. Geburtstag feiert heute in voller Rüſtigkeit Herr Joſef Beck, T 1, 11a. Herr Beck iſt ſchon über zehn Jahre Vorſitzender des Mannheimer Milchhändlervereins. Möge es ihm beſchieden ſein, noch viele Jahre als Vorſitzender zu wirken. * Das Kinder⸗Koſtümſeſt im„Clon“ übte geſtern nachmittag leider nicht die erhoffte Anziehungskraft aus. Man muß ſich erſt wieder an die närriſchen Wochen gewöhnen, die uns bevorſtehen. So geht es den Kleinen auch. Für Unterhaltung war in jeder Beziehung geſorgt. Ein Ballonumzug und eine Menge kleiner Geſellſchaftsſpiele hielten die Buben und Mädels in Bewegung. Man ſah ſehr nette Masken. Auch die Muſiker hatten ſich etwas bunt ge⸗ macht. Der ohnehin ſtimmungsvolle Raum iſt ganz geſchickt der Karnevalszeit angepaßt worden. Die allzeit fröhlichen Kölner Muſiker(Tanz⸗Orcheſter Willy Hofrichter) machten den Spaß mit und hatten ſelbſt ihr Vergnügen dabei. Zur Abwechſlung ſangen ſie Kölſchen Schnick⸗Schnack oder ſpielten für die älteren Herrſchaften zum Tanz auf. Das Kinder⸗ Koſtümfeſt wird bis Faſtnacht jeden Mittwoch nach⸗ mittag ſtattfinden. Der Opferpfennig des Winterhilfs- werkes als Siegelmarke Der Opferpfennig des Winterhilfswerkes ſpringt nicht nur in die Sammelbüchſen, jetzt hat er auch auf den Brieſen ſeinen Platz gefunden. Als Siegel⸗ marke, als Verſchlußmarke, wirbt er um Gaben. Und die Hand, die ihn auf den Briefumſchlag klebte, gab für ihn, ſpendete im Kampf gegen Hunger und Kälte. Nur einen Pfennig koſtet die Siegelmarke, aber ſchwer wiegt dieſer Pfennig als Opfer für die bedrängten Volksgenoſſen. Darum verſchließt eure Brieſe mit den Siegelmarken des Winterhilfswer⸗ kes. Die Verſchlußmarken ſind bei allen örtlichen Geſchäftsſtellen des Winterhilfswerkes zu erhalten. Das Stück koſtet 1 Pfennig. Holzausgabe der Gruppe Humbolot Holzlagerplatz der..⸗Volkswohlfahrt Binnenhafen, Landzungenſtraße 10. Freitag, 19. Januar, von—12 Uhr: Ausgabe an die Berechtigten mit Holzgutſcheinen Nr. 2901 bis 3300, von—4 Uhr Nr. 3301 bis Ende. Holzberechtigungsſcheine ſind von den Bedürftigen vorher bei der Gruppengeſchäftsſtelle, Hildaſchule, in Empfang zu nehmen. auf dem Wetter⸗ Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hittmoch, qqen I⁊. cqanuar Mit, 10 —* K kent⸗ — Ovolkegtos. O neſter. O namd degecri.%mnig dececct aNegen * Schnee Cuben= gedet K ceunttgr. Ownastine.-Or Se leichter oc Mñssiger Sucsdowezt Sturmechet Nocawes die Pfeile ſuegen qut dem vinde die dergen Stationen stenengen 22 len geden die Temperatut an die Limen verdindens orte mit gieichem aut Neeresniveau umgerecnneten tuttarues Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ ſurt a. M. vom 18. Januar: Mit der vom Ozean ausgehenden und ſich über Nordeuropa fortſetzenden lebhaften Wirbeltätigkeit werden wieder feuchte und milde ozeaniſche Luftmaſſen über uns hinweg⸗ geführt. Sie geben Anlaß zu verbreiteter Nieder⸗ ſchlagstätigkeit, die beſonders im Schwarzwaldgebiet ſehr erhebliche Ausmaße(in der vergangenen Nacht vielfach mehr als 40 Liter je Geviertmeter) ange⸗ nommen hat. Mit der Fortſetzung der Wirbeltätig⸗ keit und der damit zuſammenhängenden ſehr unbe⸗ ſtändigen und zeitweiſe regneriſchen Witterung kann gerechnet werden. Vorausſage für Freitag, 19. Fanuar Bei kräftigen ſüdweſtlichen Winden Fortdauer der ſehr unbeſtändigen Witterung mit Niederſchlägen, mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Jan, +6,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. Jan 6,3 Grad, heute früh ½8 Uhr 8,6 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 758 Uhr bis heute früh ½8 Uhr 0,5 Millimeter; das ind 0,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Jannar. AeleEea.14.15..16. 17. 18. Negar-Genel 15 16 17..16 Bbaeen 98 55.82.2,75,1.70 reiſach.. 0,540,53.710,79/0.71 Mannheim..791,90 2,662,60 Kebi-.61).752.002709 J50 Jagſtfeldd 0,03 1,50.601,14 Marcn 6,073.20 2010240208 Heilbronn 1,23,1,05 1,55,1735 9980 548.70245.58] Plochingen. 0,40 0,82 1,580,47 aub... 0,800.80.20.35 1,70,J Diedesbeim..55,0,741785,1, Käln 10•48)05768.55 17 ——— ——————————— ——— 1 7 5 3 65 4. Seite/ Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Januar 1934 Hochſtapler wird ins Zuchthaus geſchickt Schwindel und kein Ende— Der Handel mit Parteiabzeichen— Der Reiſewagen mit dem Sebrageſpann Ein mit allen Hunden gehetzter, in allen Sätteln gerechter Betrüger und Hochſtapler, dem jedes Mit⸗ tel recht iſt, um ſich ein angenehmes Leben ohne viel Arbeitsaufwand zu bereiten, iſt dieſer Benedikt Bender aus Hochſpeyer, der geſtern vor dem Schöffengericht, das von Amtsgerichtsrat Dr. Arnold geleitet wurde, ſtand. Das Strafregiſter dieſes Mannes iſt derartig um⸗ fangreich und abenteuerlich, daß von vornherein trotz aller Zungengewandtheit und allem theatraliſchem Pathos Bender nicht geglaubt werden konnte. Seine Unſchuldsbeteuerungen waren wohl in ſchöne Worte geſetzt, aber ſie vermochten nicht das Gericht zu überzeugen, das mit ſeinem Urteilsſpruch bewies, daß im heutigen Staat Männer dieſes Schlages ſo empfindlich beſtraft werden müſſen. Sieht man zurück in das Vorleben Benders, ſo fallen ſofort die zahlreichen Strafen auf, die er in verſchiedenen Gefängniſſen Deutſchlands be⸗ reits abgeſeſſen hat. Sein abenteuerliches Leben be⸗ gann als Schiffsjunge. Während des Krieges will er als Matroſe auf dem Kreuzer„Straßburg“ geweſen ſein. Dann erklärte er, daß er im Baltikum auf deutſcher Seite mitgekämpft habe und nach Schluß des Feldzugs an der Oſtſee zur Reichswehr gegan⸗ gen ſei, wo er jedoch nach kurzer Zeit wieder entlaſ⸗ ſen wurde. Da Bender nur ein Bein beſitzt, benutzte er dieſen körperlichen Schaden als Mittel, um aus der Gutgläubigkeit ſeiner Mitmenſchen Geld herauszupreſſen. Wie es ihm gerade in den Kram paßte, gab er ſich als Kämpfer der nationalen Bewegung aus, dem einmal in Berlin im Kampfgegen die Spartakiſten am Alexanderplatz das Bein weg⸗ geſchoſſen wurde. Ein anderes Mal hehauptete er, in der Pfalz von ſeparatiſtiſchen oder franzöſiſchen Kugeln getroffen worden zu ſein. Daß er ſich zuvor als Kriegsinvalide wiederholt ausge⸗ geben hatte, iſt bei der Unverfrorenheit dieſes Man⸗ nes leider nur zu ſelbſtverſtändlich. In Wirklichkeit jedoch hat er ſein Bein verloren, als er auf einem Gut in Schleſien beim Diebſtahl über⸗ raſcht wurde und mehrere Schüſſe erhielt, ſo daß ſpäter das Bein amputiert werden mußte. Seine große Erfahrung mit dem Strafgeſetzbuch, mit Gericht, Gefängniſſen und Zuchthäuſern haben ihn jedoch nicht davor bewahrt, im letzten Jahr in Mannheim eine Serie von Betrügereien zu begehen, die faſt eigentlich den Gipfel ſeiner Frechheiten dar⸗ ſtellen. Bender hat es verſtanden, mit den Methoden eines jeder Situation gewachſenen Hochſtaplers zu Geld zu kommen. Der erſte Fall, der geſtern verhandelt wurde, be⸗ traf die ſchwere Schädigung eines arbeitsloſen Schmiedes in Mannheim um ſeine letzten ſauer er⸗ ſparten 2000 Mark. Bender hatte in einer hieſigen Zeitung eine Anzeige geleſen, worin ein Arbeitsloſer Mit einer Intereſſeneinlage eine Beſchäftigung gleich welcher Art ſuchte. Das war etwas für ihn, der ſofort dem Manne ſchrieb und ihm ein Geſchäft vorſchlug, das ſehr reell erſchien und einen ſchönen Batzen Geld — verſprach. Es handelte ſich nämlich um en Vertrieb des amtlichen Abzeichens N. S. D. A. P. den Bender, wie er dem., ſeinem„Geſchäftsteil⸗ haber“, mitteilte, von der Kreisleitung in Kaiſers⸗ lautern genehmigt erhalten hatte. Daß dieſe Geneh⸗ migung allerdings nur für den Kreis Kaiſerslautern galt, überſah Bender großzügig. Um dem R. auch glaubhaft zu machen, daß er wirklich offizielle Be⸗ ziehungen zur Partei unterhielt und die Konzeſſion für den Abzeichenvertrieb beſaß, legte er ſich eine S A⸗Uniform zu, trug das Parteiabzeichen und das Hoheitsabzeichen. Daß er allerdings nur zur Partei angemeloͤet war, aber auf Grund ſeiner vielen Vorſtrafen nie aufgenommen werden konnte, verſchwieg er ſelbſtverſtändlich ſeinem ah⸗ nungsloſen Partner. Er erklärte, daß er die Ab⸗ zeichen von der Kreisleitung erhalte, mit dieſer ab⸗ rechne und ein ſchönes Stück Geld an dem Verkauf verdiene. 10 v. H. des Umſatzes brauche er nur an die Partei abzuführen, das übrige, ſo behauptet er, ſei glatter Reingewinn. R. gab alſo ſeine 2000 Mk. her. Als Sicherheit bei dieſem Geſchäft hatte Beu⸗ der einen Kraftwagen angegeben, einen Fiat, der im Vertrag dem R. übereignet werden ſollte. Dieſer Wagen hatte jedoch den Fehler, daß ſeine Räder viel zu hoch waren, um eine wirkliche flotte Fahrt zu geſtatten. Deshalb hatte ihn Bender in eine Re⸗ der Paraturwerkſtatt gegeben, um kleinere Räder mon⸗ tieren zu laſſen. Das Geld für die Reparatur lieferten ſelbſt⸗ verſtändlich die 2000 Mk. des geprellten., der auf die Erzählungen des Gauners hereinfiel, der vorgab, ein olter Partei⸗ kämpfer zu ſein, der ſich rühmte, für die na⸗ tionale Bewegung in Gefängniſſen geſeſſen zu haben und der die Frechheit beſaß, zu be⸗ haupten, Schlageter habe ihn, als er verwun⸗ det wurde, während der Kämpfe gegen die Spartakiſten vom Platze getragen. Das Geſchäft wurde alſo perfekt und Bender fuhr wiederholt fort, um die Abzeichen zu verkaufen. In Heidelberg erteilte ihn jedoch zum erſten Mal das Schickſal. Er wurde von SA.⸗Männern entlarvt, ſeine Legitimation aus Kaiſerslautern fortgenom⸗ men und außerdem feſtgeſtellt, daß er überhaupt kei⸗ nen Führerſchein für den Fiatwagen beſaß, in dem er zuſammen mit dem harmloſen R. losgegondelt war. Im zweiten Fall hatte er verſucht, einen Mann⸗ heimer Ingenieur um den Beſitz eines Kraftwagens zu bringen. Auch hier ſpielte er den alten Kämpfer der nationalen Bewegung und behauptete, ausge⸗ zeichnete Beziehungen zum badiſchen Reichsſtatthal⸗ ter zu beſitzen. Er wolle dem Reichsſtatthalter in Stuttgart auf dem Turnfeſt von einer Erfindung des Ingenieurs Mitteilung machen und ihn für die Auswertung dieſer Erfindung intereſſieren. Er zog dann mit dem Wagen ab, zwar mit dem Auftrag, dieſen, wenn möglich, in Stuttgart zu verkaufen, aber durchaus nicht mit der Erlaubnis, das Geld für ſich zu verbrauchen. Wer nicht zurückkam, war Ben⸗ der. Er verlebte zuſammen mit ſeiner Braut ſchöne Tage in Mühlhauſen bei Stuttgart, wo er im Gaſt⸗ haus„Zum Lamm“ vorgefahren war und dort unter der ſehr geheimnisvollen Andeutung hochpolitiſcher Geſchäfte eine ganze Weile lang Kredit bekam. Angeblich mußte er jeden Morgen zur Kreisleitung fahren und angeblich wußte auch die Kreisleitung auf angeſchwollen war, wurde er vom Wirt angezeigt wie in der Verhandlung herauskam, im Laufe des vergangenen Sommers zahlreiche Perſonen herein⸗ gelegt hatte. Den Abzeichenſchwindel hatte er auch in Kaiſerslautern verſucht, wo er Parteiabzeichen in Kommiſſion bekommen hatte und den Erlös aus dem Verkauf widerrechtlich für ſich behielt. Schließlich kam noch ein toller Fall zur Sprache. Der Angeklagte ſchloß mit einer Kontoriſtin, die in Kaiſerslantern wohnte, einen Vertrag über eine „Sportreiſe durch Deutſchland, Europa und Amerika.“ Die Reiſe ſollte ſo vor ſich gehen, daß der Ange⸗ klagte einen Wohnwagen in Form eines Kof⸗ fers herſtellen laſſen wollte, der mit zwei Ze⸗ bras beſpannt werden ſollte. Auf dieſem Wagen bracht werden, deren jedes 12000 Mark einbringen ſollte. Die Reiſe ſollte angeblich ſechs Jahre dauern. In dem ſchriftlichen Vertrag mit der Kontoriſtin— dieſe kam eigens von Kaiſerslautern nach Mann⸗ heim— ſtand zu leſen:„Der Vertrag wird nur dann ungültig, wenn körperliche oder ſeeliſche Leiden die Reiſe unmöglich machen ſollten“. Der Ange⸗ klagte ſelber wollte oͤie ganze Reiſe zu Fuß machen, um damit zu beweiſen, ödaß„auch ein Krüppel noch leiſtungsfähig ſein kann“. Den zebrabeſpannten Wa⸗ gen ſollte die„Frau“ des Angeklagten führen. Für die Vertragspartnerin aus Kaiſerslautern ſtellte der Angeklagte den Erwerb eines Perſonenwagens in Ausſicht, mit Hilfe deſſen oͤie Route jeweils vorberei⸗ tet werden ſollte. Die Kontoriſtin war auf Grund des Vertrages verpflichtet, die Bücher zu führen und die ſchriftlichen Arbeiten zu erledigen. Ihre Ent⸗ ſchädigung ſollte in 12 v. H. des Reinverdienſtes be⸗ ſtehen. Der Angeklagte dachte natürlich gar nicht dar⸗ an, dieſe Sportreiſe zu verwirklichen; es kam ihm nur darauf an, die Kontoriſtin hineinzulegen. Kaum das beſte über ihn,„den verdienten Mann“, Beſcheioͤ. Als die Zeche des Pärchens auf 165 Mark und eines Morgens wurden Braut und Bräu⸗ tigam verhaftet. Damit endeten die Abenteuer und Hochſtapeleien des Herrn Benedikt Bender, der, ſollten etwa zwanzig Reklamefelder ange⸗ Schmitz, eine Jahren ſechs Monaten, außerdem Ehrverluſt für ſechs bis acht Jahre und, da es ſich um einen ge⸗ fährlichen Berufsverbrecher handelt, Ausſpruch der war der Vertrag unterſchrieben, ſo verlangte er von ihr 500 Mark, das heißt den Betrag, der ihm gerade noch zum Kauf des Perſonenwagens leines„roten Rennwagens“) fehlte. Die Vertragspartnerin faßte aber Verdacht und ſo kam der Angeklagte nie in den Beſitz des gewünſchten Geldes und auch aus der Reiſe wurde nichts. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt betonte in ſeinem Plädoyer beſonders, daß der Angeklagte ſeine ganzen Delikte unter Hin⸗ weis auf ſeine Zugehörigkeit zur NSDAP. inſze⸗ nierte.„Revolutionen haben ihre zeitweiligen Nutznießer. Dazu gehöre auch der Angeklagte“. Der Staatsanwalt brandmarkte beſonders auch, daß der Angeklagte ſeine Verletzung immer ſo zu erklä⸗ ren ſuchte, wie es ihm gerade am zweckdienlichſten erſchten, wie er grade den größten Nutzen daraus ziehen konnte. Der Staatsanwalt vertrat die Auf⸗ faſſung, daß ſich der Angeklagte darüber im klaren ſein mußte, daß er ſich 3 auf Grund falſcher Angaben die Mitgliedſchaft bei der NS DApP erſchleichen wollte und daß er aufgrund der Säuberungsvorſchrif⸗ ten von der Aufnahmeliſte wieder geſtrichen wurde. Der Vertreter der Anklage hielt den Angeklagten in allen Punkten der Anklage überführt und beantragte Gefamtzuchthausſtrafe von vier Sicherungsverwahrung. Das Urteil lautete auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von 2½ Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und Anoröͤnung der Sicherungsverwahrung; außerdem wurde noch eine Geloͤſtrafe von 300 Mark verhängt. Das Gericht nahm in dͤrei Fällen(der Zebrageſchichte, dem Zech⸗ betrug in Stuttgart und der Schädigung des Mann⸗ heimer„Teilhabers“) Betrug an(in einem Fall nur Verſuch); der Verkauf von Parteiabzei⸗ chen in Kaiſerslautern wurde als Unterſchla⸗ gung gewertet. Auch in den Fällen des unberechtig⸗ ten Tragens von Parteiabzeichen und Uniform, ſo⸗ wie bei der Uebertretung der Kraftfahroroͤnung wurde die Anklage als erwieſen betrachtet. Die Sicherungsverwahrung wurde ange⸗ ordnet, weil es ſich offenbar um einen gefähr⸗ lichen Gewohnheitsverbrecher handelt. eeeeeeeeee. Vertreterverſammlung des Badiſchen Pfalzgau⸗Sängerbundes ſtatt, der außer den Vereinsführern zahlreiche Mitglieder bei⸗ wohnten. Von fall allen 67 Gauvereinen waren Aboröͤnungen anweſend. Der ſeitherige Gauvor⸗ ſitzende, Herr Hermann Bauer, Seckenheim, gab bei der Erſtattung des Tätigkeitsberichtes über das abgelaufene Jahr bekannt, dͤaß dͤer Badi⸗ ſche Pfalzgau⸗Sängerbund nunmehr aufgehört habe zu beſtehen. Die finanziellen Verhältniſſe oͤes Gaues ſind in Oroͤnung, ſodaß Vorſtand und Rechner ent⸗ laſtet werden konnten. Als Zeichen der Anerkennung und Verehrung überreichte man Herrn Bauer ein Blumengebinde. Sodann übernahm Kreisführer Karl Hügel die Leitung der Verſammlung. Er würdigte die erſprießliche Tätigkeit des Badiſchen Pfalzgau⸗ Sängerbundes und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch in Zukunft in dieſer Weiſe gearbeitet werde. Der Kreis Mannheim im Badiſchen Sänger⸗ bund, jetzt die in der Mannheimer Sänger⸗ Vereinigung und im Badiſchen Pfalzgau⸗ Sängerbund zuſammengeſchloſſenen Vereine umfaſſend, wird von nun an aus vier Be⸗ zirken beſtehen: Mannheim J(Innenſtadt mit 42 Vereinen), Mann⸗ heim II(Bororte einſchließlich Ilvesheim, 33 Ver⸗ eine), Bezirk Schwetzingen(22 Vereine) und Bezirl Weinheim(25 Vereine), das ſind zuſammen 122 Vereine mit über 8000 Sängern. Zu Bezirksführern ſind beſtimmt für Mannheim J Herr Brehm (Sängerkranz), für Mannheim II Herr Bauer, Seckenheim und für Schwetzingen Herr Hepp. Der Bezirk Weinheim wird vorläufig von Profeſſor Maenner betreut. Die der Verſammlung von Kreischormeiſter Fritz Gellert bekanntgegebenen Anordͤnungen beſtehen in der Hauptſache darin, daß von jedem Verein fünf Chöre zu melden ſind, die in letzter Zeit geübt wur⸗ den. Es ſollen dann in den einzelnen Bezirken au⸗ ſtelle der früheren Wettſingen Prüfungsſingen abgehalten werden in der Weiſe, daß der Kreischor⸗ meiſter von den genannten fünf Chören einen oder Farbe und Form in der Werbung In einer Verſammlung der Ortsgruppe Mannheim der Reichsfachſchaft Deut⸗ ſcher Werbefachleute ſprach Profeſſor Dr. Lyſinſki über„Farbe und Form in der Werbung, wobei er ſich darauf beſchränkte, den Standpunkt des Werbewiſſenſchaftlers zu vertreten. Farbe und Form ſind Werbeelemente und ſomit Bauſteine der Werbemittel. Daher ſind auch Farbe und Form für alle Werbemittel von größter Bedeu⸗ tung. Das Licht, das die Grundlage der Farbe bildet, übt eine anziehende Wirkung auf den Menſchen aus. Verſuche haben ergeben, daß bei einem mit 100 Lux erleuchteten Schaufenſter 11 v. H. der Vorübergehen⸗ den ſtehen blieben, daß bei Erhöhung der Lichtſtärke auf 400 Lux 15,5 v. H. ihre Schritte anhielten, bei 600 Lux die Zahl auf 17 v. H. und bei 1000 Lux auf 21 v. H. ſtieg. Mit der zunehmenden Beleuchtungsſtärke wächſt ſomit die Anziehungskraft des Schan⸗ fenſters. Eine alte Erfahrung der Werbefachleute iſt„Licht lockt Leute“. Das Licht bringt die Ware ſelbſt erſt zur rechten Geltung. Das gleiche gilt für die Far⸗ ben, mit denen man die mannigfaltigſten Gefühls⸗ Die Neuorönung der Sängerſchaft Mannheimer Sänger⸗Vereinigung und Pfalzgau⸗Sängerbund im Kreis Mannheim vereinigt In Ladenburg fand dieſer Tage die letzte l zwei zu hören verlangt. Dieſe Prüfungsſingen wer⸗ den zweckmäßig mit Vereinsfeſten, Jubiläen und ähnlichen Veranſtaltungen zuſammengelegt, damit eine entſprechende Durchführung geſichert iſt. Der Kreisführer hat weiter angeordͤnet, daß die beiden von Pflichtchöre des DSB,„Lied des Volkes!, Erdlen und„Wanderlied“ von Henſel, zwei neue Werke, von allen Vereinen anzuſchaffen ſind. Nach der Verſammlung wurden aus der Schallplattenſammlung des Kreiſes einige Platten vorgeführt. Dieſe Platten, bis jetzt 12 Stück mit 23 Chören, machen die Runde durch die einzelnen Vereine. Sie geben einen Ueberblick über die Entwicklung oͤes Männergeſangs und ſollen bei den Gemeinſchaftsvorführungen durch die Chormei⸗ ſter erläutert werden. Mit dem Badiſchen Sänger⸗ ſpruch wurde die letzte Tagung des Badiſchen Pfalz⸗ gau⸗Sängerbundes geſchloſſen. Die Mannheimer Sänger⸗Vereinigung iſt bereits im Dezember aufgelöſt worden. Bei ihr geſtaltete ſich die Auflöſung einfacher, weil ſie kein eingetragener Verein war. Der Pfalzgau⸗ Sängerbund, der beim vorjährigen Gauſängerfeſt in Ladenburg auf ſein 30jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken konnte, wurde 1903 in Feudenheim gegrün⸗ det. Nach Jahren des Niedergangs erhielt er ſeine Neufeſtigung in Ladenburg, wo ſich im Jahre 1912 bereits wieder 27 Vereine zuſammenfanden. Die Aufwärtsbewegung erfolgte ſo ſchnell, daß der Bund 1914 ſchon 42 Vereine umfaßte. Trotz vieler Schwie⸗ rigkeiten konnte nach dem Weltkriege i. J. 1921 das 8. Bundesſängerfeſt in Seckenheim abgehalten wer⸗ den. Die Gaufeſte in Schwetzingen und Mannheim, 1925 und 1928, ſind noch in guter Erinnerung, eben⸗ ſo das mit dem 11. Gauſängerfeſt verbundene 30⸗ jährige Jubiläum, das im Juli 1933 in Ladenburg ſtattfand. In Gauleiter Hermann Bauer, Secken⸗ heim, hatte der Badiſche Pfalzgau⸗Sängerbund einen zielbewußten, allſeits geſchätzten Führer, deſſen wertvolle Mitarbeit glücklicherweiſe dem neugebilde⸗ ten Kreis erhalten bleibt. Der Sängerkreis Mann⸗ heim iſt, nachdem die Gaue in ganz Baden aufgelöſt ſind, einer der elf Sängerkreiſe des Badiſchen Sän⸗ gerbundes.—el. wirkungen, beſonders künſtleriſcher Art, erzielen kann. Die Wirkung iſt aber nicht nur von der eigenen Farbe abhängig, ſondern auch von der Umgebung. Die Kontraſterſcheinungen laſſen eine vielſeitige An⸗ wendung in der Werbung zu, wie auch Ueberſtrah⸗ lungen mannigfaltige Möglichkeiten ergeben. Her⸗ vortretende Wirkungen haben rote und alle lichten Farben, während blaue und dunkle Farben eine zurückſpringende Wirkung ausüben. Nicht zu unter⸗ ſchätzen iſt, daß bunte Farben in ſtarkem Maße die Aufmerkſamkeit wecken. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß bei buntem Licht die Aufmerkſamkeit um 72 v. H. erhöht und auch die Betrachtungszeit um 40 v. 525 geſteigert wurde. Die Zaͤhl der farbigen Anzeigen iſt im Wachſen begriffen, da man immer mehr erkennt, daß durch die Farbe die Auf⸗ merkſamkeit beſonders geweckt wird. Bei der An⸗ wendung der Farbe iſt auf die Wohlgefälligkeit der Farbenzuſammenſtellungen zu achten, die Mißfällig⸗ keiten der Farben in das rechte Verhältnis zu brin⸗ gen und zu bedenken, daß jeder Farbe ein gewiſſer Gefühlston zu eigen iſt. Auch die Form hat beſondere Bedeutung in der Werbung. Man arbeitet mit der Täuſchungsſorm des Augen⸗ mit dem ſie begrüßt wurde. maßes, mit Gefühlswirkungen und Geſtaltgefühlen. Zu beachten ſind drei Grundſätze formſchöner Ge, ſtaltung: die Symmetrie, die Betonung des goldenen Schnittes, der in Natur und Kunſt eine ſo große Rolle ſpielt, und ſchließlich die Reihung. Die Wir⸗ kung einer Anzeige hängt von der Aufteilung ab, die unter dieſen Geſichtspunkten vorgenommen worden iſt. Häufig wird die Frage geſtellt, ob die Wirkung einer Werbung von„Aeußerlichkeiten“, wie von Farbe und Form, abhängt. Es darf nie vergeſſen werden, daß Farbe und Form die Elemente ſind, die wohl das Aeußere des Werbemittels betreffen, aber äußerſt wichtig für den Erſolg ſind. 40 Das Neckareis wird gebrochen Während man im allgemeinen kaum noch Spuren der ſtrengen Froſttage des Monats Dezember feſtzu⸗ ſtellen vermag, wollte es bis jetzt auf dem N eckar⸗ kanal mit dem Beſeitigen des Eiſes nicht recht vor⸗ wärts gehen. Die Eisdecke war zu ſtark, um ſich unter dem Einfluß der Wärme raſch aufzulöſen. Da auch noch jegliche Strömung fehlte, mußte man ſchon zuwarten, bis das Eis mürbe geworden war. Ver⸗ ſchiedentlich hatte man ſchon den Eisbrecher einge⸗ ſetzt, der aber immer wieder unverrichteter Dinge umkehren mußte, weil das Eis zu ſtarken Viderſtand entgegenſetzte. Geſtern iſt endlich der erſte Dur ch⸗ ſtonß gelungen. Der Eisbrecher ſchnitt von der Feu⸗ denheimer bis zur Ladenburger Schleuſe das Eis des Neckarkanals auf. Heute werden die Arbeiten wei⸗ tergeführt. Es wird vor allem für den Abgang des Eiſes aus dem Kanal geſorgt. Da die Aufeiſungs⸗ arbeiten auch gleichzeitig von Heidelberg her in An⸗ griff genommen und mit Erfolg durchgeführt worden ſind, iſt mit Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß im Laufe dieſer Woche die Neckarſchiffahrt wieder uneingeſchränkt aufgenommen werden kann. Ein Abend Hanoleſekunſt Daß Frau Berta Beer alz Handleſerin in Mannheim keine Unbekannte iſt, bewies der über⸗ füllte kleine Saal in der Harmonie und der Beifall, Und wenn man ſo bei der überwiegend weiblichen Hörerſchaft ſich umhörte, ſo konnte man auch ſchon von ihren Leiſtungen hören. Zunächſt allerdings bot die Reoͤnerin einen kleinen Ueberblick über die Geſchichte und das Weſen ihrer Wiſſenſchaft. Die Urſache für die Verachtung, die man dem Handleſen großenteils noch entgegenbringt, ſieht ſie mit Recht in dem Mißbrauch, der aus gewinnſüch⸗ tigen Gründen ſo häufig mit ihr getrieben wird, dann aber auch in dem Hochmut der Verſtandesmenſchen, die mit einer rein ſtofflichen Einſtellung alles nur glauben wollen, wenn es ſich berechnen oder unmit⸗ telbar ſinnlich wahrnehmen läßt. Ihnen ſetzt Frau Beer die Anſicht entgegen, daß Körperliches und Gei⸗ ſtiges viel mehr in Beziehung ſtehen, als man ge⸗ wöhnlich zugeben will. Daß gerade die Hand ein Ausdruck des geiſtigen Weſens eines Menſchen ſein ſoll, könnte ſchon die Tatſache nahe legen, daß kein 17 * V anderes menſchliches Organ ſo viele Nervenendigun⸗ gen auſweiſe wie ſie. Man hätte jetzt auch von medi⸗ ziniſcher Seite feſtgeſtellt, daß die Ausbildung der Handlinien mit dem Gehirn in Beziehung ſtünde. Durch die Tatſachen wäre auch der Einwand wider⸗ legt, daß die vielen Linien der Hand ſich nur durth den Gebrauch ausbildeten. Reiche Handlinien fänden ſich immer nur bei einer reichen ſeeliſchen und gei⸗ ſtigen Veranlagung. Deshalb würden ſich auch nur ſolche Ereigniſſe in oͤͤen Händen zeigen, die mit dem inneren Erleben des Menſchen in innigem Zuſam⸗ menhang ſtünden. Und die könnten bis zu zwanzig Jahren vorher angezeigt ſein. Was man alles aus der Hand zu leſen vermag und wie es vor ſich geht, wurde von der Rednerin nun an Lichtbildern klargelegt. Nach Erläuterung der Elemente für die Beurteilung der Handformen, der Finger und der Linien und Berge, die wohl nicht ohne Grund Namen aus der Aſtrologie tragen, ging Frau Beer zu Händen lebender Menſchen über, deren Abbildungen ſie ſich in langjähriger Erfahrung oft unter perſönlichen Opfern geſammelt hat. Da gab es Verbrecher und Dirnen, Arbeiter und Kapitaliſten, Aerzte und Juriſten, Kinder und Greiſe, die Welt der Genießer und die der Schöpferiſchen, der Erfolg⸗ loſen und der Erfolgreichen. Klugerweiſe, um aus den Anregungen keine Aufregungen werden zu laſ⸗ ſen, unterließ ſie alle Angaben über die Zeichen von Krankheit und Unglück. Sie beſchränkte ſich auch bei den folgenden Vorführungen an Anweſenden auf die Angaben von Charaktereigenſchaften und Be⸗ rufsausſichten. Wie raſch und treffend das ging, überzeugte wohl auch manchen Skeptiker von der Richtigkeit der Handleſekunſt. Wollen wir vor allem hoffen, daß Frau Beer mit ihren Vorausſagen für das Schickſal Deutſchlandͤs recht behält, daß für Deutſchland und die Welt ein neues Zeitalter an⸗ bricht, das von Hitler eingeleitet wurde, zu dem ſich die Rednerin ſchon vor vielen Jahren bekannt hät. Mit ihrer lebhaſten und überzeugenden Worten, frei von Künſtlichkeit und Ueberheblichkeit, feſſelke Frau Beer ihre Hörer faſt drei Stunden und erntete aufrichtigen Beifall. 5 *——— * Der evangeliſche Jugendbund Wallſtadt hielt einen Unterhaltungsabend ab. Stadtpfarrer Münzel ſprach ſeine Freude über den ſtarken Be⸗ ſuch aue. Marſchlieder mit Lautenbegleitung leiteten au vorzüglich geſpielten Einaktern über, die ſtarken Beifall fanden. * * Gegen die Zulaſſung von Kennzeichen aus Alu⸗ minium für Kraftfahrzeuge beſtehen nach einer Aeu⸗ ßerung des Reichsverkehrsminiſters zur Behebung von Zweifeln keine Bedenken, ſofern im übrigen die Vorſchriften der Kraftverkehrsordnung beachtet wer⸗ den. Derartige Kennzeichen ſeien im Auslande viel⸗ fach in Gebrauch, ohne daß von dort Klagen darüber bekannt geworden wären. * Als Ehrenpflicht eines jeden Stahlhelm⸗Mu⸗ ſiker⸗Kameraden bezeichnet es, wie das Vöz⸗Büro meldet, der Stahlhelmbundesführer, Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte, in einer Anordnung, daß man ſich bei der Anſchaffung eines neuen Inſtrumentes oder Inſtrumententeiles genaueſtens darüber unterrichtet, daß es ſich um ein deutſches Erzeugnis han⸗ delt. Dabei genüge es nicht, daß der Stempel de Ware, der hänfig erſt nachträglich darauf angebrach ler ſchriftlich beſcheinigen laſſen, daß das Inſtrumgent von deutſchen Inſtrumentenmachern hergeſtelltz iſt. Der Händler muß ſich verpflichten, das Inſtifument zurückzunehmen, wenn ſich ſpäter herausſtellſt, daß ſeine Auskunft nicht richtig war.— 65 wurde. geprüft wird. Der Käufer müſſe ſich vom Händ⸗ 4 1934 — ühlen, r Ge⸗ große Wir⸗ ub, die oròͤen rkung von geſſen d, die aber 5 puren eſtzu⸗ ck a r⸗ t vor⸗ n ſich Da ſchon Ver⸗ einge⸗ Dinge ſtand Ur ch⸗ Feu⸗ des wei⸗ des ings⸗ An⸗ rden ß im ieder n in iber⸗ ifall, bei örte, ngen inen hrer man ſieht ſü h⸗ ann hen, nur mit⸗ rau Bei⸗ ge⸗ ein ſein kein un⸗ edr⸗ der ldenen —— — tde. her⸗ trih den ge!⸗ tur em m⸗ zig tag rin ing en, icht ng en 1 oft 26 * elt g⸗ u1s ſ⸗ on ei uf e⸗ g, er ir ir n⸗ ch fe e er Donnerstag, 18. Januar 1934 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 20 Als vor einigen Monaten die Orden Napo⸗ Lons., die ſeit dem Jahre 1919 von unbekannter Seite in Verwahrung genommen worden waren, dem Berliner Zeughaus zurückgegeben wurden, tauchte 3 der Oeffentlichkeit auch die Frage nach dem Ver⸗ 70 des Degens Napoleons auf. Dies Erinnerungs⸗ ſtück, das ebenſo wie der kaiſerliche Reiſewagen, die Orden und der Hut des Korſen in der Schlacht bei Katerloo erbeutet worden war, war von Blücher dem preußiſchen Offizierskorps als Vermächtnis übergeben worden. Es wurde infolgedeſſen im Feld⸗ der Preußiſchen Hauptkadetten⸗Anſtalt in Sh hade aufbewahrt. In gleicher Weiſe wie die en wurde auch der Degen in den Revolutions⸗ feindlichem Zugriff bewahrt. Kurz vor 0 uflöſung des Kadettenkorps ſollen zwei Kadet⸗ ba as koſtbare Stück an ſich genommen haben. Nun Leh vor einigen Monaten der älteſte noch lebende Lehrer der Lichterfelder Anſtalt, Profeſſor Boeſſer, 15 einer Berliner Zeitung die Frage geſtellt, ob jemand über den Aufenthaltsort der koſt⸗ Haren Reliquie etwas ausſagen könne. Auf dieſe Frage iſt keine Antwort gekommen. Dafür mußte aber neuerdings feſtgeſtellt werden, daß zu der glei⸗ — Zeit, als dieſer Aufruf erſchien, ein angeblicher egen aus dem Beſitz Napoleons bei einer Reihe von Berliner Händlern und Liebhabern zu einem 5 hohen Preis zum Verkauf angeboten worden iſt. Sauptſächlich war es wohl die Höhe der geforderten Humme, die den Abſchluß eines Ankaufes verhin⸗ * Dazu kam aber die befremdliche Tatſache, daß Er unbekannten Verkäufer einen Nachweis über die Echtheit und die bisherigen Beſitzverhältniſſe des es nicht erbringen konnten. Weiter wurde in Erfahrung gebracht, daß der gleiche Degen inzwiſchen nach Paris gewandert iſt, wo er auch tatſächlich einen 5 gefunden hat. Man kann, ſelbſt bei aller ge⸗ annehmen, daß es ſich um die Waffe des Kaiſers handelt, die bis zum Jahre 1919 in einer Vitrine der Lichterfelder Kadetten⸗Anſtalt ruhte. Sollte es ſich tatſächlich ſo verhalten, ſo iſt * Verluſt auf das tiefſte zu bedauern. Es ſei aran erinnert, daß das deutſche Volk die Erbeutung dieſes Stückes mit beſonderer Freude begrüßt — ſah es doch darin die Vergeltung für den Raub des Degens Friedrichs des Großen durch den gleichen deanzoſenkaiſer bei ſeinem denkwürdigen Beſuch in er Potsdamer Garniſonkirche. Es iſt zu hoffen, aß das Geheimnis über den Verbleib dieſer Tro⸗ phäe nicht endgültig begraben iſt. Von einem netten Tier⸗Idyll wird aus der ayeriſchen Seegegend berichtet. Ein Fiſcher hatte be⸗ merkt, daß ſeine ausgelegten Angeln ſtets beraubt 8 Es ſtellte ſich heraus, daß ein Rabe der Räu⸗ 55 war. Der Fiſcher konnte den ſchlauen Hans Huckebein nämlich kurze Zeit darauf beobachten, wie er ſich auf die Stangen niederließ, an der die Angel⸗ ſchnur befeſtigt war, mit dem Schnabel die Schnur vorſichtig in die Höhe zog und dabei mit der Kralle ein Herunterrutſchen des Angelfadens geſchickt ver⸗ hinderte, ſchließlich den Köder herausfiſchte und ihn zufrieden verſpeiſte. * „e Der Kommerzienrat Karl Weſtermayer, der Inhaber einer Wiener 80 Guts⸗ beſitzer in Türnitz, hatte ſeiner Tochter jede Mi tgift verweigert, weil ſie gegen ſeinen einen Berliner Schauſpieler geheiratet hatte. 5 ie Tochter klagte nun auf eine Mitgift, indem ſie 9 daß die Vermögenslage ihres Vaters, der 8 illionär ſei, es ihm erlaube, ihr ein angemeſſenes Heiratsgut zu geben. Das Bezirksgericht Margare⸗ ten in Wien verurteilte Kommerziencat Weſter⸗ mayer Zur Zahlung einer Mitgift in Höhe von 80 000 Schilling. Die Verheiratung mit einem Schau⸗ ſpieler ſei kein Grund zur Verweigerung der Mit⸗ gift, um ſo weniger, als die Tochter ſelbſt Schauſpie⸗ lerin geworden ſei. Die von dem Vater gegen das Urteil eingelegte Berufung wurde verworfen. Aus Edinburgh wird geſchrieben: Noch immer peitſchen die Stürme den Atlantik auf, jagen die wuchtigen Wellen, die wie Gebirge anzuſehen ſind, gegen alles, was auf dem Ozean ſteht und ſchwimmt. Der einſame Leuchtturm von Dhu Hearteach, un⸗ weit der Küſte von Argillſhire, ſchien ſich zu beugen unter den ſchweren Brechern, die gegen ihn anliefen. Doch es ſtörte die beiden Wärter T. Budge und Mun ro nicht, ſie taten nach wie vor ihren Dienſt, ließen das jetzt beſonders notwendige Leuchtfeuer über die Waſſer gleiten, ſetzten die Sturmſignale auf und taten eben alles, was zu den Pflichten eines Leuchtturmwärters gehört. Mitten in ihrer Arbeit hörten ſie plötzlich einen lauten Knall, der ſogar das Toben der See übertönte, ſie liefen daraufhin auf die Galerie, um zu ſehen, was geſchehen ſei. Wie er⸗ ſchreckt waren ſie, als ſie ſahen, daß ihr Boot an einer Seite vom Tau geriſſen war, ſo daß er nur noch Mi⸗ nuten dauern konnte, bis es an den Felſen zerſplit⸗ terte. Sie eilten ſchnell die Treppe hinunter und zogen das ſchwere Boot mit vereinten Kräften an den Felſen heran, auf dem der Leuchtturm ſteht, als ein ſchwerer Brecher mit raſender Geſchwindigkeit auf ſie zukam und ſie wenige Sekunden ſpäter ins Waſſer ſchleuderte. Munro kriegte beim Fall noch das Tau der um den Felſen laufenden Galerie zu ſaſſen, während T. Budge weit hinausgeſchleudert wurde. Eine andere Welle nahm ihn aber wieder mit zurück und warf ihn heftig gegen die Felswand. In ſeiner Todesfurcht griff er irgendwo hin und hatte das Glück, dicht neben dem halb losgeriſſenen Boot zu ſchwimmen, das ihm nun einen Halt bot. Aber immer wieder ſchleuderten es die Wellen gegen den Felſen und mit ihm den wehrloſen Menſchen, der weiter nichts tun konnte als ſich feſthalten. BZie ettung des&euclittumuctexõ Aerztliche Fernbehandlung durch Funkspruch Munro, der andere Leuchtturmwächter, hatte ſich in⸗ Der. Iraum aus Marmor“ durdi Frubeben beschãdigt Das berühmte Mauſoleum des Schahs Dſchehan bei Agrar in Nordindien, der„Tadſch Mahal“, iſt, wie aus Indien gemeldet wird, durch das ſchwere Eroͤbeben beſchädigt worden. Dieſer Palaſt, deſſen Name„Traum aus Mar⸗ mor“ bedeutet, iſt eines der herrlichſten Denk⸗ mäler der iſlamiſchen Baukunſt. * zwiſchen wieder aus dem Waſſer herausgearbeitet und mache ſich an die Arbeit, ſeinen Freund zu ret⸗ ten. Es währte eine gute Viertelſtunde, bis er ihn endlich auf dem Felſen hatte. Sofort trug er ihn in ihren Schlaf⸗ und Wohnraum und ſtellte hier feſt, daß das Bein des Bewußtloſen zerſchmet⸗ tert war. Da alle Leuchttürme von Weſtſchottland jetzt mit Funkapparaten ausgerüſtet ſind, benutzte er ſeinen Apparat, um mit ihm Hilſe von einem vorbei⸗ fahrenden Schiff herbeizurufen. Bald antwortete auch die Funkſtation eines Dampfers, teilte ihm aber mit, daß es unmöglich ſei, bei einer ſolchen See den Schiffsarzt auf dem Leuchtturm zu landen. Munro entgegnete nun hierauf, daß ihm ſein Freund unter den Fingern wegſterben würde, käme nicht ſofort ein Arzt zu Hilfe, worauf der Dampfer zurückfunkte, ſein Arzt werde per Funk Anweiſungen erteilen, nach denen der Verwundete behandelt werden ſollte. Es entwickelte ſich nun ein reger Funkaustauſch zwiſchen Schiff und Leuchtturm, in dem Munro die Verletzungen des Freundes genau beſchrieb, ſo daß ſich der Arzt ein Bild machen konnte, als ſtände er am Lager T. Budges. Er gab nun ſtündlich ſeine Anweiſungen und ließ ſich auch ſtünd⸗ lich über den Zuſtand des Verletzten Bericht geben. Noch in der gleichen Nacht konnte Munro melden, daß das Wundfieber gewichen war, und daß ſich der Freund anſcheinend auf dem Wege der Beſſe⸗ rung befand. Gegen Morgen benachrichtigte der Dampfer eine Küſtenfunkſtation, die nun ihrerſeits einen Arzt beſtellte, der zwar wegen der andauernden ſchweren See ebenfalls nicht nach dem Leuchtturm gebracht werden kann, der aber, genau wie der Schiffsarzt, ſeine Anweiſungen per Funk gibt, aller⸗ dings nun nicht mehr ſtündlich, da Budge faſt außer Gefahr iſt und beſtimmt durchhalten wird, bis ein Arzt zur Operation übergeſetzt werden kann. — Die Reichshautſtabt, die ſtolz iſt auf ihre ſchöne Umgebung, auf Tiergarten, Grunewald, Wannſee und Mark, rüſtet bereits für den Frühling. Im Tiergarten werden zur Zeit neue Blumenpflanzungen angelegt, die Reitgänge beim Roſengarten erfahren eine Umgeſtaltung, durch die die Fußgänger mehr auf ihre Ko⸗ ſten kommen ſollen, neue Bänke werden aufgeſtellt und die Bäume, die an manchen Stellen einander ſehr das Licht nehmen, wovon alle Schaden haben, geſtutzt. Auf dieſe Weiſe wird der Tiergarten— ſo muſtergültig ſind die jetzigen gärtneriſchen Reformen angelegt— zu einem, wie man im Volksmunde ſagt. „Berliner Preſtigepark“ ausgeſtaltet. Ein anderes repräſentatives Gebiet der Reichshauptſtadt, die Pfaueninſel im Wannſee, ein kleines Paradies voll Naturſchönheit und geſchichtlicher Ueberlieferung, wird jetzt unter erweiterten Naturſchutz geſtellt. Auf der Inſel gibt es viele Seltenheiten der Flora und Fauna, die der Pflege bedürfen, und deshalb iſt jetzt über die grundſätzliche Erklärung als Naturſchutz⸗ gebiet hinaus eine Reihe weiterer Beſtimmungen herausgekommen, durch die den Pflanzen und frei⸗ lebenden Tieren der Vogelwelt, den Brutſtätten und der eigenartigen Umſchilfung der Inſel ein zuſätz⸗ licher Schutz zuteil wird. Früher lebte hier der Alchi⸗ miſt Kunkel, der Gold machen wollte, und ſtatt deſſen das Rubinglas erfand. Dann genoß hier, der der Einſamkeit ſo frohe Preußenkönig Friedrich Wil⸗ helm III. den Zauber der Stille, die auch die Köni⸗ gin Luiſe ſehr geliebt hatte, und das in Geſtalt einer Burgruine errichtete Schlößchen wirkt heute noch wie ein muſteriöſes Dokument der Vergangenheit. 2* — Ein Beiſpiel des Heldenmuts im Beruf gab kürzlich ein engliſcher Arzt. In einem Bergwerk in Wales hatte ſich ein Einſturzunglück ereignet, das glücklicherweiſe kaum Opfer forderte. Die Arbeiter konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen bis auf einen, dem ein Felsbrocken die Hand einklemmte. Verſuche, den Unglücklichen aus ſeiner Lage zu be⸗ freien, ſcheiterten, zumal die Gefahr beſtand, daß neue Felsmaſſen nachſtürzten. Da kam jemand auf den Gedanken, den Arzt zu holen, der auch nach wenigen Minuten zur Stelle war. Er erkannte mit einem Blick die verzweifelte Lage des ohnmächtig gewor⸗ denen Arbeiters, ſchickte die anderen Helfer fort und machte ſich daran, die zerquetſchte und eingeklemmte Hand abzunehmen. Auf der Seite liegend, im Dunkeln, führte der tapfere Arzt in einer halben Stunde die Operation aus, während ſtändig größere und kleinere Steinbrocken herabrieſelten. So be⸗ drohlich ſeine eigene Lage war, der Helfer wich nicht, bis das Werk vollendet war und er den Bergmann in Sicherheit bringen konnte. Die Operation hätte keine fünf Minuten länger dauern dürfen, denn bald darauf ſtürzten neue Geſteinsmaſſen herab und ver⸗ ſchütteten die Stelle, an der die ſeltſame ärztliche Be⸗ handlung ſtattfinden mußte. ie Carnegie⸗Stiftung hat dem tapferen Arzt jetzt ein Ehrengeſchenk für ſeine unerſchrockene Tat gemacht. * — Der um die Jahrhundertwende über Deutſch⸗ land hinaus bekannt gewordene Sänger und ſchle⸗ ſiſche Baudenwirt Karl Ottemar iſt hochbetagt in Kieſewald im Rieſengebirge geſtorben. Er iſt n. a. der Komponiſt des früher viel geſungenen Liedes „Das Elterngrab“. Ottemar war mit den„Leipziger Sängern“ durch aller Herren Länder gekommen, und Kaiſer Nikolaus von Rußland hatte ihn ſogar zum kaiſerlich ruſſiſchen Hofſänger ernannt. Infolge eines Gehörleidens mußte er ſein Verhältnis mit den Leip⸗ ziger Sängern löſen. Er unterhielt dann in Görlitz als Wirt des Gaſthauſes„Zum Kuffhäuſer“ ſeine Gäſte gern mit ſeinen Liedern, und er war als„Sän⸗ gerwirt“ weit und breit bekannt. Später wurde er Baudenwirt im Rieſengebirge bei Kieſewald, wo er nun geſtorben iſt. *. — Der Fernſprechdienſt der Schweiz und die Jungfrau⸗Bahngeſellſchaft haben nach einem ge⸗ meinſamen Plan von Lauterbrunnen im Berner Oberlande aus ein Fernſprechkabel nach dem Jung⸗ fraujoch gelegt, bis zu dem bekanntlich die Jungfrau⸗ Bahn führt. Die Fernſprechſtelle auf dem Jungfrau⸗ joch, die höchſte der Welt, iſt in die Felswand einge⸗ baut und arbeitet automatiſch. Das Mädchen auf der Geiſterſtraße ROMAN VoN HAMs HEINRICHWEILER 2² „Erfreut Euch, liebe Seelen! Ein Wunder iſt geſchehn! Von Engeln zu erzählen, 5 Im Geiſte nur zu ſeh'!“ Hell herüber klingt der Geſang der Prozeſſion, die mit bunten Fahnen und Bannern langſam den eg hinunterkommt. Paarweiſe ſchreiten die Frauen und Mädchen von Soonsbek hinter den Kirchenfah⸗ nen, alte und junge. Mädchen mit Zöpfen und in geſtreiften weißen Kleidchen tragen Papierlilien und vergoldete Embleme auf roten Samtkiſſen: ein goldenes Herz, ein goldenes Lämmchen. Dahinter in langem Zug entblößten Hauptes die Männer, ernſt und würdevoll. Auf die helle Stimme des Vorbeters antwortet im Chorus das Gebet der Frauen, das dumpfe Gemurmel der Männer. Dazwiſchen aber bleibt immer noch Zeit zu einem haſtig geflüſterten Gedankenaustauſch. Mutter Scheulen, die trotz ihrer Gicht gewiſſenhaft mit in Reih und Glied hum⸗ pelt, wirft unruhige Blicke voraus nach dem Gehöft Terbooven. Wo nur Maria Terbooven bleibt? Mutter Scheulen iſt nicht die einzige, die ſo denkt. Schon auf dem Kirchplatz hat es flüſterndes Auf⸗ ehen erregt, daß Maria Terbooven nicht da war, ſie, die ſonſt keiner kirchlichen Veranſtaltung fernbleibt ſollte. Sogar Paſtor Decker hat ſich nach ihr umge⸗ ſchaut, bevor er in die Sakriſtei ging, um das Meß⸗ wand überzuwerſen. Er hätte grade heute vor der rozeſſion gern ein paar vernünftige Worte mit Maria Terbooven geſprochen und die Falfache daß ſie anſcheinend durch irgend etwas verhindert iſt, an der Prozeſſion teilzunehmen, iſt ihm eigentlich eine gewiſſe Beruhigung. Die Nachbarin nickte. Mutter Scheulen ſpricht nur aus, was bei allen Frauen des Dorfes feſtſteht: Maria Terbooven hätte der Mittelpunkt der Pro⸗ geſſion ſein müſſen, dann wär' der Erfolg verbürgt. „Vielleicht ſtößt ſie noch zu uns. Wir kommen ja gleich am Gehöft Terbooven vorbei“, tröſtet die Nachbarin und fällt wieder ein in die murmelnden Gebete der Bittgänger: „..„ bitte für uns Sünder, jetzt und in Ewig⸗ keit, Amen.“ Hetzt hatte die Prozeſſion das Gehöft erreicht. Neugierige Blicke fliegen herüber zu den beiden Menſchen, die bei dem fahrfertig gemachten Wagen im Hof ſtehen, nicht grade wohlwollende, denn die⸗ Berlinerin iſt zu ſelbſtverſtändlich gut gekleidet, um nicht Neid und Unwillen der Dorfleute herauszu⸗ ſordern. Kein Menſch in der Prozeſſion würde ſich die Blöße geben, ein Wort an ſie zu richten. Nur Frau Terbooven, die ebenfalls inmitten ihrer Nach⸗ barinnen betend und ſingend an dem Bittgang teil⸗ nimmt, hat ein freundliches Kopfnicken für Frau Lona, die neugierig den bunten Zug wie ein ſeltenes Schauſpiel betrachtet. Von Maria Terbooven iſt nichts zu ſehen. Das iſt zu viel für die alte Mutter Scheulen. Mit der Berlinerin kann man nicht ſprechen, aber der Franz, der Knecht, iſt ein anſtändiger Menſch. Mutter Scheulen verhält einen Augenblick den Schritt und tritt aus der langſam weiterſchreitenden Reihe. „Wo is denn unſ' Mariechen, Franz? Jeh mal rein und ſag ihr, die Prozeſſion wär als da!“ Franz ſchüttelt den Kopf.„Sie iſt nicht zu Hauſe, Mutter Scheulen.“ „Nit zu Haus? Wo is ſe denn?“ Ja, das weiß Franz auch nicht und zu langen Er⸗ klärungen iſt keine Zeit. Mutter Scheulen muß ſich beeilen, daß ſie den Anſchluß wiedergewinnt. Halb⸗ laute, neugierige Fragen der Nachbarinnen empfan⸗ gen ſie, als ſie wieder in ihre Lücke tritt. Mutter Scheulen wackelt ärgerlich mit dem Kopf, „Se is fortgegangen. Wohin, weiß der Franz nit.“ Mutter Scheulen iſt überzeugt, daß der Bittgang ohne Maria Terbooven erfolglos ſein wird. Aber man muß ſein Beſtes tun. Und ſo greift ſie wieder nach ihrem Roſenkranz und läßt inbrünſtig die kleinen Perlen durch die Finger gleiten: „So is et falſch“, erklärt Mutter Scheulen halb⸗ laut ihrer Nachbarin.„Mariechen müßt vorangehen und die Fahn tragen.“ „Heilige Maria, Mutter Gottes“ Franz weiß wirklich nicht, wohin Maria Ter⸗ booven gegangen iſt. Vor einer Stunde etwa iſt ſie in den Hof gekommen, grade als er mit der Arbeit ſo weit war, daß er Frau Lona erklären konnte:„Es klappt. Wir werden den Wagen in Ordnung kriegen.“ „Fein“, hatte Frau Lona entzückt gerufen.„Dann machen wir gleich'ne kleine Probefahrt die Straße hinunter!“ Maria hatte dazu lächelnd, genickt und war aus dem Hof gegangen, den Feldweg entlang. Und ſeit⸗ her war ſie noch nicht zurückgekommen. „So! Nun kann's losgehen!“ Frau Lona hat nacheinander ſämtliche Hebel und Bremſen unterſucht und ſetzt ſich befriedigt am Steuer zurecht. Franz iſt eingeſtiegen und zwängt ſich auf den ſchmalen Neben⸗ ſitz an ihrer Seite. Nach kaum hundert Meter hat man die Prozeſſion eingeholt. Frau Lona muße ſcharf rechts heranfah⸗ ren, da die Prozeſſion faſt den ganzen breit ausze⸗ tretenen Feldweg einnimmt. Sie tut es mit läſſiger Sicherheit, ohne die Fahrtgeſchwindigkeit zu ver⸗ mindern. Aus den Reihen der Bittgänger, an denen der Wagen vorbeiſauſt, fliegen unwillige, böſe Blicke. Das gehört ſich nicht, daß man ſo an einer Prozeſſion, die das Allerheiligſte mit ſich trägt, vorbeiraſt und mißtönende Hupenſignale in den frommen Geſang miſcht. Eine Taktloſigkeit iſt das, die nur ſo eine Berlinerin ſich leiſten kann. Und daß der Franz ſo etwas mitmacht, ſich einfach zu der Berlinerin auf den Wagen ſetzt, das gehört ſich erſt recht nicht. Beten und Schimpfen läßt ſich nicht vereinbaren. Es fliegen keine Scheltworte, keine Zurufe aus den Reihen. Das Gebet geht weiter. Aber der Unwille ſteht deutlich in den Augen, die dem Auto nachſchauen. Franz hat ſich in dieſem Augenblick manche Gunſt in Soonsbek verſcherzt. Sogar der Landjäger, der als Hüter der Ord⸗ nung neben den rotberockten, fahnentragenden klei⸗ nen Meſſedienern an der Spitze der Prozeſſion geht, wirft dem vorüberfahrenden Wagen einn ſtrengen Blick zu. Hätten auch warten können, bis die Pro⸗ zeſſion vorüber iſt! Franz und Frau Lona, denen die Einſtellung der Leute von Soonsbek fremd iſt, ahnen nichts von dem Unwillen, den ſie erregt haben. Frau Lona ſteuert den Wagen wieder in die Mitte des jetzt freien We⸗ ges, ſauſt an dem kleinen Wäldchen vobei und biegt auf die Straße ein. ſechzig. Bäume fliegen vorbei. Plötzlich beugt Franz ſich erſtaunt vor. Da vorne, am Kilometer⸗ ſtein ſteht jemand! Wahrhaftig!— Marial Einen Augenblick nur ſehen Franz und Frau Lona im Vorüberſauſen ein freundlich lächelndes Ge⸗ ſicht, einen winkenden Arm. Ein fröhlicher Zuruf zerflattert im Donnern des Motors. Franz dreht ſich um und winkt lebhaft zurück. Ganz klein iſt die Mädchengeſtalt ſchon. Ein weißes Tuch ſchwenkt in der Luft. Es iſt kein Zufall, daß Maria Terbooven da am Kilometerſtein ſteht. Sie wollte Franz vorbeifahren ſehen und ihm zuwinken. Sie iſt nur deswegen die Landſtraße hinuntergegangen, als ſie hörte, daß Frau Lona mit Franz eine Probefahrt machen wollte. Warum grade am Kilometerſtein? Vielleicht aus einer uneingeſtandenen, halb unbewußten Angſt heraus? Wenn etwas geſchieht? Es ſoll dem Franz nichts zuſtoßen, ohne daß Hilfe gleich bei der Hand iſt. Nun ſind ſie vorbei. Nicht das Geringſte iſt vor⸗ gekommen. Mit glücklichem Lächeln ſchwenkt Maria ihr Taſchentuch, ſolange ſie noch den Wagen ſehen kann. So ſtark ſind ihre Gedanken bei ihrem eigenen Erleben, daß ihre Sinne gar nicht den Geſang der Prozeſſion aufnehmen, die ſich, noch durch das Wäld⸗ chen dem Blick entzogen, der Landſtraße nähert. Erſt als die Spitze mit den bunten Fahnen, dem hohen Kreuz und den Laternenträgern auf die Straße ein⸗ ſchwenkt, wird Maria Terbooven ſie gewahr. Sie wendet ſich um und zögert einen Augenblick, ungewiß, ob ſie der Prozeſſion entgegen oder weiter die Straße entlanggehen ſoll. Aber das Mädchen am Kilometerſtein iſt ſchon bemerkt worden. Durch die ganze Prozeſſion gebt das Rauſchen und Raunen eines großen Erlebniſſes. Sſiie recken ſich, die Gebete ſtocken. Wie ein Lauffener geht die Kunde weiter rückwärts zu den letzten Gruppen, die noch am Sehen behindert ſind: „Maria Terbooven iſt allein zum Kilometerſtein gegangen, um zu beten! Die, die wir ſuchen, iſt be⸗ reits da!“ Und aus dem Raunen und Flüſtern hebt ſich plötz⸗ lich ein Maſſengeſang, ſchwillt brauſend an— belchor: „Maria zu lieben, iſt allzeit mein Sinn! „Nicht zu ſchnell“, warnt Franz.„Man kann nicht wiſſen, ob die Bremſe nicht doch verſagt.“ Die Nadel des Geſchwindigkeitsmeſſers zeigt auf ——————— In Freuden und Leiden ihr Diener ich bin!“ (Fortſetzung folgt.) ——————— ———— Der junge Mann war früher 6. Seite/ Nummer 29 Aus Baden Neuer Bürgermeiſter in Offenburg * Offenburg, 18. Jan. Der badiſche Miniſter des Innern, hat am Mittwoch abend den Kreisleiter und Rechtsanwalt Pg. Dr. Wolfram Rombach zum kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter von Offenburg ernannt. Dr. Rombach erklärte in einer am Mittwoch nachmittag einberufenen Bürgerausſchußſitzung, daß er die alte Tradition der Stadt Offen⸗ burg fortführen werde im Sinne der Politik von Adolf Hitler. Der neue. Oberbürgermeiſter der Stadͤt Offenburg der bisherige Rechtsanwalt, iſt ein alter Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, deren Reihen er ſchon ſeit Jahren angehört. Dr. Rombach, der in dieſen Tagen ſeinen 37. Geburtstag feiern konnte, entſtammt einer altangeſehenen und im ganzen badi⸗ ſchen Land bekannten Rechtsanwaltsfamilie. Der von Offenburg ſcheidende Oberbürgermeiſter Holler iſt 1881 in Königshofen bei Tauberbiſchofsheim ge⸗ boren. Ein Hauptverdienſt Hollers iſt die Wieder⸗ belebung des Verkehrs in der Stadt Offenburg. Die Ortenauer Herbſtmeſſe, die jedes Jahr und 1924 erſt⸗ malig ſtattfand, iſt die Schöpfung Hollers. 1930 wurde er zum zweiten Mal zum Oberbürgermeiſter der Stadt Offenburg gewählt, mit allen gegen drei Stimmen der KPDD. Vereinbarungsgemäß mit der vorgeſetzten Dienſtbehörde iſt Oberbürgermeiſter Holler am 10. Januar ds. J. als Oberbürgermeiſter der Stadt Offenburg zurückgetreten. Er wurde vom Staat wieder übernommen und wird ab 1. April in Freiburg die Stelle eines Juſtizrats bekleiden. Strafverfahren gegen Anſtaltspfarrer * Karlsruhe, 18. Jan. Der katholiſche Ober⸗ pfarrer Ebner bei den Bruchſaler Straf⸗ anſtalten, mußte, wie der„Führer“ mitteilt, we⸗ gen ſchwer beleidigenden Aeußerungen gegen die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung und hervorragende Re⸗ gierungsmitglieder, insbeſondere gegen den Führer. beurlaubt werden. Wegen den Aeußerungen wird von der Staatsanwaltſchaft beim Sondergericht Mannheim ein Strafverfahren eingeleitet. * Schwetzingen, 17. Jan. Ein kürzlich von Speyer hierher gezogenes Ehepaar wurde wegen Be⸗ trügereien feſtgenommen und ins Gefäng⸗ nis nach Mannheim gebracht. * Reilingen, 17. Jan. Offenbar in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung brachte ſich der 21jährige Schmied Otto Fl. hier im Strohſchuppen des elter⸗ lichen Anweſens einen tödlichen Herzſchuß bei. ſchon als Nerven⸗ leidender in einer Nervenheilanſtalt untergebracht. L Neulußheim, 17. Jan. In der Generalver⸗ ſammlung des Turnerbundes„Germania“ be⸗ richtete der Vereinsführer Feßler eingehend über die neue politiſche Lage und die Aufgaben der deut⸗ ſchen Turnerſchaft im Dritten Reich. Er ſetzte ſich auch für die Gründung einer Männer⸗ und Frauen⸗ riege ein. Eine Jugendturnerriege wurde ſofort ge⸗ bildet und Jean Feßler zum Jugendturnwart er⸗ nannt.— Die Sturmbannkapelle 111/171 Schwetzingen veranſtaltete hier ein gutbeſuchtes Konzert, das die Kapelle auf der Höhe ihres Könnens zeigte.— Bei der Winterfeier des Sportklubs„Olympia“ fanden vor allen Dingen die Darbietungen des Theatervereins Altlußheim großen Beifall, * Marxzell bei Ettlingen, 17. Jan. Dieſer Tage fand hier die erſte badiſche Waldarbeiter⸗ Kundgebung ſtatt, zu der etwa 200 Waldarbeiter und von der Forſtabteilung des badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums Landesforſtmeiſter Hug und mehrere Oberforſträte erſchienen waren. Die Veranſtaltung verfolgte den Zweck, die Verbunden⸗ heit von Verwaltung und Mitarbeiterſchaft auch nach außen hin zum Ausdruck zu bringen. Während die beiden Verbandsvertreter über allge⸗ meine politiſche Fragen, über die Arbeiter⸗Organiſa⸗ tion im alten und neuen Staat und über Zweck und Ziel des Landarbeiterverbands im Dritten Reich ſpra⸗ chen, bewegten ſich die Ausführungen der Vertreter der Forſtabteilung auf forſtwirtſchaftlichen und ſozial⸗ politiſchen Gebieten. Als Leitgedanke durchzog die Ausführungen aller Redner, daß Unternehmer und Mitarbeiter auf Gedeih und Verderb eine Einheit bilden, und daß infolgedeſſen jeder zum anderen Vertrauen haben muß. LEir Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veteranen des Schwarzwaldes Aralte ſchöne Häuſer, die lebendige Tradition des Gebirges Der Hofbrand in dem abſeitigen Ortsteil Kreis⸗ bach des Schwarzwaloͤdorfes Nußbach an der Schwarzwaldbahn, bei dem ein 300 Jahre altes Bau⸗ ernhaus vernichtet wurde, lenkt die Aufmerkſamkeit wieder einmal auf dieſe Veteranen alt⸗ ſchwarzwälder Bauart. Würdige, in die Landſchaft geſchmiegte, vor Wind und Wetter an die Hänge geduckte Bauten ſtehen vor der Erinnerung auf. Bauten, die ſich in verſchiedenen Gebieten des Schwarzwaldkernes finden, die in ihrem ſteinen, die die Heimat ebenfalls lieferte, zuſammen⸗ gefügten Sockel ruhend. der Breg, von Hammereiſenbach aufwärts in Rich⸗ tung Neuſtadt, trifft man noch auf derlei bejahrte Häuſer und Höfe, die teilweiſe noch Rieſenausmaße beſitzen. Von dem Betrieb jener Zeiten, wo der hier ſtattfindende Pferdewechſel für die Poſtwagen Leben und Verkehr brachte, iſt nichts mehr übrig geblieben, als ſchöne, aber melancholiſch vereinſamte Embleme alter glänzender Tage. Typus eine Abart der alpinen Bauweiſe darſtellen, wo ſich alle Räume, Wohnfläche und Wirtſchaftsteile des Anweſens unter dem tiefgehenden Dach im Schutz gegen Wetter und Schnee zu einem geſchloſſe⸗ nen Ganzen vereinigen. Der Brand von Nußbach hat ihre immer kleiner werdende Zahl erneut ver⸗ ringert. Dieſe alten Schwarzwaldhäuſer, in der Welt in ihrr Eigenart und Heimeligkeit bekannt und immer ein Blickfang für den Fremden, gehen in dieſer typiſchen Form nicht weſentlich nordwärts über den großen Kinziggraben hinaus. Man findet ſie dort zuletzt in den Seitentälern, die ſüdlich den Knie⸗ bisſtock anſtrahlen, im Tal der oberen Kinzig, auch der Kleinen Kinzig, im Wolftal, wo zu den Bauten die Schapbacher Trachten treten, aber in der Haupt⸗ ſache ſieht man ſie dann ſüdwärts. Gutachtal bilden ſie ſchöne Kolonien, klettern in den Seitentälern und ihren Aeſten bis hoch an den Ge⸗ birgskamm. Einſam ſtehen die alten, prachtvollen Häuſer dort und ſind gewiſſermaßen Wegleiter für die Schwarzwaldbahn, tauchen jenſeits der großen Waſſerſcheide zwiſchen Rhein und Donau wieder im Bregtal auf und ihr Vorkommen erſtreckt ſich dann weſtwärts ins langgedehnte Wiloͤgutach⸗ und Si⸗ monswäldertal in den Breisgau. Dann ſtehen ſie mehr zerſtreut im Süden, kommen aber vielfach heute nicht mehr ſo zur Geltung, zumal ihrer immer weniger werden und die Neubauten, wenngleich im alten Stil gehalten, doch in mancher Hinſicht, ſo in der Dachbedeckung, modernen Vorſchriften genügen müſſen. Anſtelle des alten gemütlichen Strohdaches nimmt das Auge dann das nüchterne Ziegeldach wahr. Mit den Höfen'ſind familiäre, kulturelle und po⸗ litiſche Geſchehniſſe durch Jahrhunderte verknüpft. Die Häuſer haben alles überdauert. Es wird manchmal ſo leicht vergeſſen, mit welch buchſtäblich bemooſten Häuptern man es zu tun hat. Ihr Leben läßt ſich lange zurück verfolgen. Bei den 300 Jahren fängt es an, intereſſant zu werden, man ſteigt aber tiefer in die Vergangenheit hinein, und die älteſten Bauten dieſer Art, bald prähiſto⸗ riſch zu nennen, Häuſer mit 700 Jahren auf dem Buckel, werden wohl im Bregtal zwiſchen Furt⸗ wangen und Vöhrenbach ſichtbar. Da ſtehen die wet⸗ terharten hochgeſattelten Burſchen, das ganze Wohn⸗ und Wirtſchaftsmaſſiy aus ſchwerem kantigen Schwarzwaldͤholz erbaut, nur auf einem, aus Bruch⸗ —————————— In Baden entfallen auf den bäuerlichen Waldͤ⸗ beſitz rund 145 000 Hektar, das iſt faſt das Andert⸗ halbfache des Staatswaldes und rund ein Viertel der Geſamtwaldfläche. Schon aus dieſen Zahlen wird die Bedeutung des Bauernwaldes für die Volkswirt⸗ ſchaft in Baden hinreichend klar. Die Waldbauern wiſſen wohl, daß ſie mit ihrem Beſitz der Allgemein⸗ ſchaft verpflichtet ſind und daß ſie auch an der Ar⸗ beitsbeſchaffung ihren Teil mitzuleiſten haben. Nun iſt es aber kein Geheimnis, daß allenhalben in den Bauernwaldungen die Wegverhältniſſe im argen lie⸗ gen. Dies iſt ein Gebiet, wo ſich der Arbeitsdienſt und Notſtandsarbeiter einſetzen ließen. Vorausſet⸗ zung iſt jedoch, daß die Finanzierungsfrage zufrie⸗ denſtellend gelöſt wird. Hier müßten alle Kräfte zu⸗ ſammengefaßt werden, Reich, Land, Kreiſe und Ge⸗ meinden. Nicht zuletzt ſollten für dieſen Zweck die Mittel, die der Waldbeſitz ſelbſt aufbringt, die ihm aber zum größten Teil noch nicht wieder zufließen, zur Verfügung geſtellt werden. In Erkenntnis der doppelten Bedeutung gerade der Wegbauten in bäuerlichen Privatwaldgebieten (Arbeitsbeſchafſung und Förderung der Landeskul⸗ — Wegebau im Bauernwald iſt nötig! tur) hat der Badiſche Waldbeſitzerver⸗ band ſich an die zuſtändigen Stellen mit Anre⸗ gungen und Anträgen nach dieſer Richtung hin ge⸗ wandt und es iſt zu hoffen, daß dieſer Anxegung bet der Aufſtellung neuer Arbeitsbe⸗ ſchaffungs⸗Programme Folge gegeben wird. Ein brauchbares, gut angelegtes Wegenetz iſt die Vor⸗ ausſetzung für eine ſachgemäße Wirtſchaftsführung, darüber ſind ſich alle Beteiligten einig. In jahr⸗ zehnte langer Arbeit wurde in den Staats⸗, Ge⸗ meinde⸗ und Körperſchaftswaldungen und beim Großprivatwaldbeſitz an dem Ausbau der Wegenetze gearbeitet. Im Bauernwald iſt ſo gut wie nichts ge⸗ ſchehen. Dieſe Arbeiten müſſen endlich beſonders in zuſammenhängenden Bauernwaldgebieten ernſtlich in Angriff genommen werden. Nur ſo iſt es möglich, dem Bauernwald die Vorausſetzungen für eine künf⸗ tige Blüte zu ſchaffen zum Wohl der Bauern, aber auch zum Nutzen der Volkswohlfahrt. Wegeban⸗ ten ſind heute die vordringlichſte Aufgabe am Bauernwald. Forſtrat Eiſenkolb, Villingen. **3 Im maleriſchen Dieſe trutzigen Hofgeſtalten ſind Alleingänger, wie es vielfach auch die Beſitzer, die Familien waren. Die kernige, zurückhaltende Bergbevölkerung wohnte in ihnen, ſie hatte ihren Stolz, ihr Gefühl der Unab⸗ hängigkeit. Man wollte dem Nachbarn nicht zu nahe ſein und baute entſprechend weitab. Es wurde der Einzelhof, das geſchloſſene Dorf, die Reihenſiedelung blieb gewiſſen Brennpunkten vorbehalten. Der Schwarzwaldhof ward in ſeiner oft kilometerweiten Entfernung vom zugehörigen Ortsmittelpunkt der „Zinken“, der jenſeits von Bergen und Kämmen ein Leben für ſich führte. Auch in den Seitentälern. — 4.* Donnerstag, 18. Januar 1934 Dieſe Art der Siedelung hat ſich oft gerächt: in Notfällen war Hilfe oft ſchwer und faſt immer zu ſpät nur möglich. Das gilt vor allem für Brand⸗ fälle, die auf dem Schwarzwald häufig ſind, ſei es nun durch Blitzſchlag oder durch andere Zufällig⸗ keiten wie Eigenentzündung aufgeſpeicherter koſt⸗ barer Heuvorräte, in neuerer Zeit auch durch Kurz⸗ ſchluß, und wenn böſe Hände im Spiel ſind, durch den„Hotzenblitz“, was das Strafgeſetzbuch gemeinhin und deutlich Brandſtiftung nennt. Wie auch die Urſache ſei: es iſt ſchade um jeden Zeu⸗ gen einer alten bodenſtändigen Kultur, die da eine Einbuße erleidet. Die Höfe des Schwarzwaldes ſind ſtolze Vertreter einer Eigenart, die dem ſüdweſtdeut⸗ ſchen Gebirge im Rheinknie zu einem Weltruf ver⸗ holfen haben. Nachbargebiete Großfeuer in einer Fſolierfabrik * Ludwigshafen, 18. Jan. Kurz vor 20 Uhr kam geſtern abend in der zwiſchen. Mundenheim und Rheingönheim am Keßlerweg gelegenen Iſolier⸗ fabrik Klein ein Großfeuer zum Ausbruch. Ein mit Iſoliermitteln voll angefüllter Lagerſchup⸗ pen brannte lichterloh und gefährdete ſtark die ſich unmittelbar anſ ließenden großen Holzbeſtände der Holzhandlung Buchert& Co,, die in einer ehemali⸗ gen Flugzeughalle untergebracht ſind. Die geſamte Ludwigshafener Berufsfeuerwehr war am Brand⸗ herd erſchienen. Die Bekämpfung des Feuers ge⸗ ſtaltete ſich inſofern ſchwierig, als nur zwei Schlauch⸗ leitungen von je 1000 Meter Länge vom Bahnhof Mundenheim gelegt werden konnten, da der Schup⸗ pen auf freiem Felde ſteht. Die Feuerwehr mußte ſich lediglich auf den Schutz der Holzhandlung Bu⸗ chert beſchränken, und erſt gegen 22 Uhr gelang es ihr, ein Uebergreifen auf die gefährdeten Holz⸗ beſtände zu verhindern. Der Lagerſchuppen brannte vollſtändig nieder. Ueber die Urſache des Brandes konnte bisher nichts feſtgeſtellt werden. — * Darmſtadt, 18. Jan. In einem hieſigen Hotel wurden der 51jährige Rechtsanwalt Dr. Fink aus Berlin und ſeine Ehefran mit Veronal vergif⸗ tet bewußtlos aufgefunden. Nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb Dr. Fink, während die Frau bedenklich darniederliegt. Die Gründe zu der Tat ſind nicht bekannt. eeeeeeeeeee. Das„Loſchter Hanoͤkeesfeſcht“ Ein pfälziſches Volksfeſt lebt wieder auf * Niederluſtadt, Bezirk Germersheim, 17. Jan. Dem Wunſche des Vorſitzenden des Pfalzwerbeam⸗ tes entſprechend, ſoll in dieſem Jahre das„Loſch⸗ ter Handkeesfeſcht“ wieder aufleben. Dieſer Wunſch hat in der Gemeinde und auf dem Bürger⸗ meiſteramt ſtarken Widerhall gefunden. Alt und jung ſind von dem Plan begeiſtert, wird durch ihn doch eine Erinnerung an die Treue der Pfalz in ſchwerer Zeit wachgerufen! Der Entſchluß zur Begehung des „Handkeesfeſchtes“ geht auf das Jahr 1924 zurück, als alle öffentlichen Zuſammenkünfte in der Pfalz durch Franzoſen und Separatiſten unterbunden waren. Die Ortsgruppe Niederluſtadt des Pfälzerwaldver⸗ eins war damals auf dem Karlsruher Heimattag mit einer Wagengruppe, pfälziſche Trachten und die Loſchter Handkäsdrückerei darſtellend, vertreten. Die heimattreuen Pfälzer mußten außerhalb der Heimat zuſammenkommen, wenn ſie dem Vaterlande huldi⸗ gen wollten. Bei dieſer Veranſtaltung kam man auf den Gedanken, auch in der Pfalz die heimattreuen Kräfte in Zuſammenkünften irgendeiner Art zu ver⸗ einen. Unter dem Vorwand, daß die„Handkees⸗ induſtrie“ in den Orten Ober⸗ und Niederluſtadt ein bedeutender Erwerbszweig der Bevölkerung ſei, wandte ſich ein Luſtadter Bürger an den franzö⸗ ſiſchen Bezirksdelegierten Rueff in Germersheim, ſchilderte ihm die Notlage der„Handkeesdricker“ und ſchlug vor, zux wirtſchaftlichen Belebung dieſes Er⸗ werbszweiges eine „Handkees⸗Werbeveranſtaltung“ zu genehmigen. Der franzöſiſche Bezirksdelegierte gab nach langen Verhandlungen ſeine Zuſtimmung unter der Bedingung, daß weder patriotiſche Reden gehalten noch patriotiſche Lieder geſungen werden dürften. Im Mai 1925 ſtieg die erſte Veranſtaltung. Aus der ganzen Pfalz und aus Baden waren zahlreiche Ortsgruppen des Pfälzerwaldvereins herbeigeeilt, um zur„wirtſchaftlichen Belebung der Handkees⸗ induſtrie“ zu helfen. Rund 3000 Teilnehmer waren im Wald bei der alten Römerſchanze beiſammen und feierten den deutſchen Maien. Trotz des Verbots wurden patriotiſche Reden gehalten; trotz des Verbots erklangen das Deutſchlandlied und die Wacht am Rhein. Da die Fahne Schwarz⸗Weiß⸗Rot verboten war, klei⸗ dete man eine tanzende Mädchengruppe in die Far⸗ ben des beſatzungsfreien Deutſchlands: ſchwarze Jacken, weiße Weſten und rote Strümpfe. Bereits 1926 traf man ſich wieder. Es hatte ſich herumgeſprochen, wie heimattren das Handkeesfeſcht war. Man arrangierte einen Feſtzug mit Rudolf von Habsburg an der Spitze und belebte aufs neue die„Handkeesinduſtrie“. Im Jahre 1927 wurde das Feſt durch die Aufführung des hiſtoriſchen Volks⸗ ſtückes„Die Handkeesdricker“ vou Paul Ginthum, das einen Marktſtreit zwiſchen Germersheim und Luſtadt zum Vorwurf hatte, auseſchmückt, und fand bis 1930 ſeine jährliche Wiederholung. Dann ſchlief dieſes Volksfeſt ein, denn die Zeit hatte den Sinn für Heimatliebe und Pflege des Volkstums verloren. Im Dritten Reich wird nun auch dieſes Hei⸗ mat⸗Volksfeſt, das bereits eine Tradition er⸗ worben hat, in neuem Glanze, zum Dienſt an der Heimat wieder erſtehen. Gaukulturwart Kölſch, Kreistagspräſident Imbt und andere maßgebende Stellen haben ihre volle Unterſtützung zugeſagt. Die Vorbereitungen öur Durchführung dieſes Feſtes, verbunden mit einer Aufführung des Volksſtückes„Die Loſchter Hand⸗ keesdricker“, das in der zweiten Hälfte des Wonne⸗ monats im Maiblumenwald bei Luſtadt ſtattfindet, werden demnächſt aufgenommen. Donnerstag, 18. Jannar Rationaltheater:„Am Himmel Europas“, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.00 bis 18.50 Uhr Univ.⸗Prof. Dr. Heinrich Beſſeler: Muſik⸗ geſchichte von Bach bis Mozart, mit muſikaliſchen Demon⸗ ädtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Dr. Th. Demmler, Berlin:„Deutſche Bildhauer 923 Barock“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Das große Kabarett⸗ Programm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Viktor und Viktoria“.— A lham ber a:„Keine Angſt vor Liebe“.— Roxy: „Keinen Tag ohne dich“.— Palaſt und Gloria: Abenteuer in 2 Erdteilen“.— Schauburg:„Das Tankmädell, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderousſtellung„Deutſche Geöffnet von 11 bis 13 und vyn 14 bis hr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. RMoffnung für Zzuckerkranke!“ Deſähr. Dame seit vlelen lahren Diabetes Mellitus; trotz langer Insulin-Behandlung nie ganz zuckerfrei; nach 3 Monaten Uberkinger Adeiheidquelle Sohne insulin— vollkommen zuckerfrei. 80 sohrelbt Professor Or. med. J. Dück. Verlangen Sie sofort kostenſos den interessanten Prospekt von der Mineralbrunnen.-., Sad Uberkingen Peter Rixius Gmbfl., Großhandlung. Ma Verbindungskanal linkes Uter 6. Tel. 2686 und 20707 auch JFCCFCCFFFTTCFFFTTXXTFTCTTTTCTPTPP zbuch ennt. Zeu⸗ eine 9 ſind deut⸗ ver⸗ * 4 Fecbt, falls die 4 . 7. Seite/ Nummer 290 Bedeutungsvolle Spiele Zu den Gauliga-Meiſterſchaftsſpielen der Gaue XIII- XVI am 21. Januar Nachdem am vergangenen Sonntag die deutſche Fußball⸗ gemeinde in erſter Linie mit großer Spannung die Er⸗ 3 des Fußball⸗Länderkampfes gegen Ungarn ver⸗ olgte und voller Freude den grandioſen Sieg unſerer N Aanuſchaft aufnahm, kommt am nächſten Sonntag wieder der„Fußball⸗Alltag“, die Meiſterſchaftsſpiete, zu ſeinem Recht. Die Kämpfe um die Punkte ſind wieder die Haupt⸗ ſache und ſie verdienen es auch. Gerade in dieſer Spiel⸗ deit mehr denn je. Denn wohl noch nie hat es in allen ſo reiche Anzahl von Ueberraſchungen und Sinnatpnen, eine ſo vielſältige Spannung und ſo unklare ationen gegeben. Uns iſt es nicht eigentümlich, daß Lage, je mehr es dem Ende zugeht, immer verworrener wird. Man ſieht eigentlich faſt nirgends klar. * die Entſcheidung muß bald fallen. Schon der kom⸗ Spiel Sonntag kann bei der Bedeutung der angeſetzten e Wenn das Wetter oder die Bodenverhältniſſe nicht * einen Strich durch die Rechnung machen und Anlaß ab pielausfällen geben, dann werden wir am Sonntag⸗ end einen großen Schritt weitergekommen ſein. Im Gan XIII(Südweſt) ——— ſich den beiden Frankfurter Vereinen noch einmal in egenheit, den Anſchluß an die Tabellenſpitze etwas niger zu geſtalten. Der FSV Frankfurt empfängt 39 nix Lud wig Shafen und ſollte, wenn er einiger⸗ ——— in Form iſt, die beiden Punkte für ſich behalten, 1 35 bei den Phönixleuten die Abſtiegsgefahr ſehr akut Wi ie Eintracht Frankfurt wird es beim SV i0 esbaden gewiß nicht leicht haben, den:1⸗Vorſpiel⸗ —92 wiederholen. Die Frankfurter haben aber in ihrem 8 Verbandsſpiel(gegen Boruſſia Neunkirchen 511) — ſo ſtarke Formverbeſſerung gezeigt, daß man ihnen 5 Erfolg auf dem gefürchteten Wiesbadener Ge⸗ ſich zutrauen kann. Die Offenbacher Kickers, die —— überraſchend lange an der Spitze des„Rätſelgaues“ müſſen ihre Vormachtſtellung bei Wormatia ingie mS verteidigen. Die wackeren Offenbacher ſind der ge Verein in Süd⸗ und Südweſtdeutſchznd, der bis⸗ nicht mehr als eine Niederlage erlitten hat. Am Sonn⸗ 9 eine zweite zwar möglich, aber doch nicht ſehr 5 ſcheinlich. Wir glauben, daß die Offenbacher in ihrer ſtarken Verfaſſung auch die Wormſer Klippe ſicher o Hiſſen werden. Der Faͤ Pirmaſens wird ſich an Nieden Neunkirchen auf eigenem Platz für die 8 vom Vorſonntag durch die Saarbrücker Sport⸗ in 8 e ſchadlos halten, ebenſo wird der§FSV Main 3 05 —30 aarbrücken kaum eine Chanee haben, einer Nie⸗ —.— zu entgehen. Das:7 der Mainzer gegen Kaiſers⸗ utern hat ihnen viel Vertrauen entzogen. Im 90 Gan XIV(Baden) —4 2 der VfR Mannheim nach ſeiner überraſchen⸗ Scher chlappe durch Germania Brötzingen keine neuen erlauben, wenn er noch ernſthaft auf die Meiſter⸗ Fuf rechnen will. Die ſtark abgefallenen Karlsruher — Bball vereinler werden ſich in Mannheim daher 2 verbeſſern können. Dagegen ſtehen dem zweiten Larlsruher Verein, Phönix, durch einen Sieg über den Aurteiburger FC noch alle Möglichkeiten offen. Die arlsruher haben bisher die wenigſten Spiele ausgetragen nach Verluſtpunkten gerechnet mit an erſter Pfe Neckar teckarauer w durch den Fr gelingt auch au ſchlagen wird, iſt ſchwer zu ſagen. Die urden am letzten Sonntag auf eigenem Platz dem etwas weniger kampfſtarke Sportelub auf Grund des Platzvorteils ein ku 6 apper Erfolg. 0 Pforzhei m darſ froh ſein, 10 wenn ihm der 2 ü h l⸗ burg nicht mehr als einen Punkt 8 Gan XV(Württemberg in dem mit Spannung erwarteten uttgart gegen Stuttgarter Ki großer Kampf, der ſchon eine Art dung ſein wirdͤ, Beide didaten für den Titel. i 13 322 3 Diesmal wird das Ende weſentlich knapper S* zu weſſen Gunſten iſt vollkommen offen. Der 88 9 u e r bach hat ebenfalls noch gewiſſe Ausſichten 9 die erſte Stelle, er wird aber in dem wieder erwachten (Ulmer 8 85 FVgaͤ einen ſtarken Widerſacher vorfinden, mit dem er auch zuhauſe yollte Lokalſpiel BfB ckers ein ganz Meiſterſchaftsvorentſchei⸗ Vereine ſind nämlich ernſteſte Kan⸗ ———* nicht ſo leicht ſertig werden ſollte. 85 uf ein Unentſchiede Ei Si ſchieden Einen neuen Sieg 5 in ſeinem Heimſpiel en den rkenfeld feiern, dagegen BüR 5 eil⸗ das Gaſtſpiel Union Böcki ngens kaum un⸗ überſtehen. Der Gau XVI(Bayern) 50 8 Plätze einigermaßen in Ordͤnung ſind, wie⸗ Tabellenfrn cen zwölf Mannſchaften im Kampf. Der Ane Schweinfurt 95 wird ſich durch den SSen dem Konzept geratenen Fc München ſeine M nicht ſtreitig machen laſſen. Auch 1860 ſollte ſich kaum mehr dazu verſtehen, den Punkt 185 chwabe n wie im Vorſpiel(121) einen 8 aſſen. Die Stürmer des 1. FC Nürn⸗ Hakob erden zwar in dem„abgeſetzten“ Nationaltorwart 3 W Jahn Reg ensburg ein ſchweres Hinder⸗ 2 05* ein Sieg wird für den Tabellendritten aber 95 n Fall herausſpringen. Die Mün chener elinden ſich augenblicklich wieder in einer ganz 5 Form. Davon wird auch der ASV Nürn⸗ 5 9 etwas zu ſpüren bekommen. Offen ſind die heiden en Spiele Fc Bayreuth— Wacker München FC Bi bronn geſchoren und S7 in W Spielvereinigung Fürth geg ü 9 egen burg 04. Beſonders das* Fürther„Kleeblatt“ weiſt eine als daß man es als unbedi n bezeichnen könnte. 3 5 dingte Schiwettläufe des Vezirkes Mitte 5 ie die and drei Aus 1 ſtabtr anderen drei Austragungsorte Hundseck, Neu⸗ 3— Todtnan hotte auch Schonach, wo über den Wo⸗ —— Sc0 die Wettläufe des Bezirkes Ritte 593 Schwarzwald ſtattfanden, mit den Tücken bin t00 wankenden Wetters zu kämpfen. Immer⸗ ——— unten alle vorgeſehenen Läufe gut unter Dach ge⸗ Regen nerden, wenn auch om Sonntag beim Springen Ler wenig ermunternd wirkte. Die Ergebniſſe: Otkalahrtslauf: 1. Artur Scherer⸗Schonach 2,28; 2. wald graun⸗Furtwangen 2,457 3. Bernhaxd Burger⸗Schön⸗ Furtwo⸗ 5 Min. Abfahrtslauf, Damen: Lotte Vollmor⸗ zeit g 30 Aan. und Hilde Furtwäugler⸗Furtwangen in Gleich⸗ Cach'e Minuten. Langlauf, Klaſſe 1: 1. Emil Burg⸗ Furtwan⸗ St. Georgen i. Schw.:04,17; 2. Joſef Straub⸗ Georgangen.11,54 Std. Klaſſe 2: 1. Korl Wößner⸗St. 9. Eben:07,07; 2. Alfred Weißer⸗St. Georgen:07,21; 1. Berpin Rogg⸗Schönwald:07,41 Stöd. Altersklaſſe 1: Schön nhard Bur ger⸗Schönwald 112,93, 2. Otto Dold⸗ Furtwoald:13,42 Stö. Altersklaſſe 2: 1. Adolf Eſchle⸗ Georgengen.23,45 Std. Kltersklaſſe 31. Karl Jäckle⸗St SinlonlAlter 56 Fahre) f19,5, Std.(0. 2. Fuglomlauf, Herren: 1. Artur Scherer⸗Schonoch„0: Schongen Scherer⸗Schonach.50,4; 3. Franz Grieshaber ach 90.51,6 Minuten. Slalomlanf, Damen; 1. Hilde 4 ängler⸗ Furtwangen.17,8; 2. Hilde Reuter⸗ ech menten, iſe 1 Wilhelm Walter⸗Donou⸗ Hörden, 425, und 3 Meter) Note 527,5;, 2. Otto Piaif⸗ nald(32,5, 31 Meter) Note 212,6; 3. Artur Scherer⸗ wi N0(31, und 30 Meterſ Note 206,4. Klaſſe 2: 1. Lud⸗ hp⸗St. Georgen(33, 29,5 Meter) 214,5; 2. Emil Georgen(31,5, 90,5 Meter) 208,9. Klaſſe Jung⸗ unt eſtändi e or⸗ 5„ 1 1 Fav ite 9 n auf, in verſchiedenen Gauen wichtige Vorentſcheidungen Wie ſich der SE Freiburg zuhauſe gegen den „land in den letzten Jahren eine Reihe hervorragender Läu⸗ eiburger FC überraſchend beſiegt, vielleicht Im Vorſpiel ſiegten die Kickers mannen: 1. Eug. Scherer⸗Schonach(26,5) 191,2; 2. Fritz Reuter⸗St. Georgen(30 und 25 Meter) 190,2. Altersklaſſe 1: 1. Artur Schyle⸗Schonach(30 und 25 Meter) 178,2; 2. Rudolf Fehrenbach⸗Schönwald(24,5 und 24 Meter) 170,2. Altersklaſſe 2: 1. Adolf Steinebrunner⸗St. Georgen (24,5 und 24 Meter) 179,7. SA⸗Wettläufe: 1. St. Georgen 2/185:23,05; 2. Schönwold 6/185:29,04; g. Schonach 6/185 :34,99; 4. St. Georgen 2/185:37,23 Stunden. Vom Luftſportverbands⸗Wettbewerb Cuftſport Lun Der Deutſche Luftſportverband hat ein Plakat⸗Preis⸗ Ausſchreiben veranſtaltet, bei dem zahlreiche, ganz hervorragende Entwürfe eingeſandt wurden. 12 deutſche Maſchinen beim Europaflug Für den diesjährigen Europa⸗Runoſlug, den der Pol⸗ niſche Aero⸗Club vom 8. bis 15. September durchführt, ſind 44 Meldungen aus fünf Notionen eingegangen. Deutſchland iſt dabei mit zwölf Maſchinen am ſtärkſten vertreten. Polen und die Tſchechoſlowakei ſind mit je acht Maſchinen, Italien mit zehn Maſchinen und Frankreich mit ſechs Flugzeugen vertreten. Da der Meldeſchluß noch nicht abgelauſen iſt, rechnet man mit einer Erhöhung der Teil⸗ nehmerziffer. Frauenturnen in Vergangenheit und Gegenwart Wiederholung der Vorführungen Der Hurchſchlagende Erfolg, den der Turnverein Mannheim von 1846 am vergangenen Sonntag mit ſeiner Jubiläumsveranſtaltung zu verzeichnen hatte und der von vielen Seiten geäußerte Wunſch nach einer nochmaligen Vorſührung, veranlaßt den Verein zu einer Wiederholungam Sonntag, 28. Januar, abermals als Morgenfeier im Univerſum mit der voll⸗ ſtändigen Uebungsfolge. „ Und wir Neues vom Vom nordiſchen Schiſport Im Kampf um die Vorherrſchaft im Schiſport hat Finn⸗ ſer hervorgebracht. In allen, von dem Internationglen Schi⸗Verband durchgeführten Veranſtaltungen einſchließlich der Olympiſchen Prüfungen ſind die Norweger ſeit dem Jahre 1926 in der ſchwierigſten Prüſung, dem 50⸗Kilometer⸗ Dauerlauf, beſiegt worden. Zumeiſt waren es Angehörige des kleinen Finnland, die hier den Ton angaben, im Jahre 1926 in Lathi konnte Raivio den norwegiſchen Favoriten Kjelbotn auf den zweiten Platz verweiſen, 1929 in Zakopane belegte Knuutila den erſten Platz, 1932 in Lake Placid war Veli Saarinon überlegen. Im Springen hat Finnland bisher jedoch nur Durchſchnittskönner hervorgebracht. Das ſoll aber jetzt anders werden. Der Finniſche Schi⸗Verband hat einen Fünfjahresplan zwecks Ausbildung der heimiſchen Springer ausgearbeitet, um das Verſäumte nachzuholen. So wirdk jetzt in der Nähe von Helſingſors eine Sprung⸗ ſchanze größeren Ausmaßes errichtet, die für 60 Meter⸗ Sprünge geignet iſt. Weiter werden überall im Lande regel⸗ mäßig Uebungskurſe unter ſachkundiger Leitung abgehalten. Man hofft, auf dieſe Weiſe nach einem Zeitraum von ſpäteſtens fünf Jahren norwegiſcher Springkunſt etwas Gleichwertiges entgegenſetzen zu können. Kombinationslauf in Finnland Die für die Beſtreitung des zuſammengeſetzten Laufes der FꝗS⸗Rennen in Solleftea beſtimmten Lauri Valo⸗ nen und Paavo Nuotiso trafen in einer gleichartigen Prüfung zuſammen, die in Nokia, 20 Kilometer von Tam⸗ mersfors entſernt, abgehalten wurde. Valonen gewann den 15⸗Kilometer⸗Lauf in 52:33,4 überlegen gegen P. Mat⸗ tila und Nuotio. Beim Springen ſtellte letzterer mit %5 Meter einen neuen Schanzenrekord äuf, In der Ge⸗ ſamtwertung kam er jedoch nur auf den zweiten Platz hin⸗ ter Valonen, Mitteldeutſche Schimeiſterſchaften Der Gau 12/13 im Deutſchen Schi⸗Veband bringt vom 19. bis 21. Januar erſtmalig auf dem Meißner die Mittel⸗ deutſchen Schimeiſterſchaften zur Austragung, die mit 120 Teilnehmern u. 220 Nennungen ein ausgezeichnetes Melde⸗ ergebnis gefunden haben. Die teilnehmenden Vereine ſind: Taunusklub Frankfurt, Rhönklub Frankfurt, ASc Darm⸗ ſtadt, Akademiſche Schigilde Marburg, Schiklub Feloͤberg Frankfurt, Schneelauf⸗Klub Frankfurt, Schiklub Eſchwege und die Kaſſeler Vereine: Winterſportverein, Schneelauf⸗ klub und Kaſſeler Turngemeinde. Alle Schiſport⸗Veranſtaltungen in Tirol abgeſagt Der Hauptvorſtand des Tiroler Schi⸗Verbandes hat be⸗ ſchloſſen, ſämtliche in dieſem Winter noch vorgeſehenen Schiwettbewerbe aller Art, einſchließlich des Tiroler Ju⸗ gend⸗Schitages, abzuſagen. Dieſer Beſchluß erfolgte mit Rückſicht auf die letzten großen Demonſtrationen bei der Austragung der Tiroler Schimeiſterſchaften in Hall. Zu den Kundgebungen in Hall ſtellt. der Tiroler Schi⸗Verband feſt, daß die bisherigen Veranſtaltungen in dieſem Winter vollkommen reibungs⸗ los durchgeführt wurden. Auch der Sprunglauf in Hall wäre einwandfrei verlaufen, wenn nicht ſchwerbewaffnete; Gendarmerieorgane an der Sprungſchanze anweſend ge⸗ weſen wären. Nur inſolge dieſer Aufſicht haben ſich die Springer geweigert, an den Start zu gehen, wodurch es dann zu den bekannten politiſchen Kundgebungen kam. Europameiſterſchaften im Kunſtlaufen Für die Europameiſterſchaften im Kunſtlaufen für Her⸗ ren, die am kommenden Wochenende in Innsbruck zur Durchführung gelangen, ſind zehn Meldungen ab⸗ gegeben worden. Oeſterreich ſtellt mit dem Titelverteidiger Karl Schäfer, Erich Erdös, L. Linhart, Rudolf Zettelmann und F. Kaſpa allein die Hälfte der Teilnehmer. England iſt durch Graham Sharpe und Jackie Dunn vertreten. Frankreich entſendet Jean Hen⸗ riſon, die Schweiz beteiligt ſich mit Edwin Keller und die Tſchechen ſchicken ihren Meiſter Wladimir Kondelka. Anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens hat der Inns⸗ brucker Eislaufverein noch weitere Jubiläums⸗ Neue Maunheimer Zeitung!“ Mittag⸗Ausgabe Die Bezirksliga im Ringen ViK Schifferſtadt I1— Deutſche Eiche Frieſenheim:11 · Der Tabellenſührer in der Bezirksliga, Deutſche Eiche Frieſenheim, konnte ſich auch in dieſem Treſſen gegen die 2. Mannſchoft des Bfä in Schifierſtadt Sieg und Punkte holen und damit der Meiſterſchaft näherrücken. Man darf in Frieſenheim, das bis jetzt keinen Kampf verloren hat, wohl heute ſchon den kommenden Meiſter in der Bezirks⸗ liga erblicken, da bei den noch fälligen Kämpfen mit weite⸗ rem Punktgewinn der Frieſenheimer zu rechnen iſt. Schifferſtadt trat der Gäſtemannſchaft ohne Beſetzung im Halbſchwergewicht gegenüber, wo ohnedies ein Erfolg ausſichtslos war. Frieſenheim hatte Pütz ͤͤurch Hoefle erſetzt. Trotz aller Härte, mit der beiderſeits gerungen wurde, waren die Ringer ſtets fair und zeigten unter der Leitung des Kampfrichters Dreſſel⸗ViK 86 Mannheim ſportlich ſehr gute Kämpfe. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Bernatz⸗Schifferſtadt geht mit Ueber⸗ wurf in Führung und wird damit über Horrer⸗Frieſenheim Punktſieger Federgewicht: Gehring⸗Frieſenheim hat in Maurer⸗Schiſſerſtadt einen gleichwertigen Gegner, bei dem er nur durch einen Armzug Punktſieger werden konnte. Leichtgewicht: Freund⸗Frieſenheim beſiegt Krauſe⸗Schiffer⸗ ſtadt mit Hüftzug in 5 Minuten. Weltergewicht: Gelder⸗ Schifſerſtadt beſiegt Hoefle⸗Frieſenheim ͤͤurch Abfangen eines Schleuderers in 5,30 Minuten. Mittelgewicht: Heck⸗ Frieſenheim kann Loes⸗Schifferſtadt nur äußerſt knapp nach Punkten beſiegen. Halbſchwergewicht: Magin⸗Frieſenheim wird ohne Gegner kampflas Sieger. Schwergewicht: Jo⸗ hannes⸗Schifferſtadt und Schedler⸗Frieſenheim trennen ſich mit einem Unentſchieden. Fortuna Edingen— VfK 86 Mannheim 2 13:7 Erſatzgeſchwächt mußte die 2. Mannſchaft des Bfͤ 86 Mannheim in Edingen den fälligen Kampf in der A⸗Klaſſe gegen die dortige 1. Mannſchaft der Spg Fortuna aus⸗ tragen und eine nicht unverdiente Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Das ſehr gut beſuchte Treſſen hatte in Siebig⸗AsV Ladenburg einen einwandſreien Kampfrichter. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Gött⸗Edingen wird von Chr. Johann⸗96 mit Armzug in 12 Minuten beſiegt. Federgewicht: Schönen⸗ Edingen beſiegt Krauter⸗§6 mit Hüftſchwung in 4,35 Minu⸗ ten. Leichtgewicht: W. Rudrulph⸗86 beſiegt Wolfahrt⸗Edin⸗ gen mit Armzug in 14 Minuten. Weltergewicht: Jäger⸗ Eöoͤingen beſiegt den Leichtgewichtler Maurer⸗§6 durch Unter⸗ griſſ in 2 Minuten. Mittelgewicht: Hch. Hartmann⸗Edingen und Ehrmann⸗86 trennen ſich unentſchieden. Halbſchwer⸗ gewicht: Helmut Hartmann⸗Edingen beſiegt Baſting⸗d6 mit Ueberſtürzer in 5,25 Minuten. Schwergewicht: Röhrl⸗ Schlem. H. U. Edingen beſiegt Braun⸗896 durch Abfangen eines derers in 4,20 Minuten. Lamvertheimer Ringerſieg Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim ſchlägt ſportverein Bensheim 14:5 Am letzten Samstagabend ſtanden ſich in Lampertheim die Ringermannſchaften beider Vereine zum Rückkampf gegen⸗ über. Trotz dec Punktniederlage von Hahl im Leichtgewicht kamen die Einheimiſchen zu einem eindrucksvollen 14:5⸗ Siege. Lampertheim hat jetzt 8 Punkte und dürſte ſich den Verbleib in der Gauliga geſichert haben. Die Kämpfe hatten in jeder Hinſicht einen einwanofreien Verlauf und hatten guten Beſuch. Herr Kaltwaſſer aus Darmſtadt als Kampf⸗ leiter wurde beiden Mannſchaften gerecht. Kampſverlauf der einzelnen Klaſſen Bautamgewicht: Werner⸗B— Müller⸗L. Schon nach Kraft⸗ 35 Sekunden ſiegt Müller durch Hüftſchwung. Feder⸗ Winterſport — Finniſcher Fünfjahresplan 28. Januar werden in Prag die Eikropameiſterſchaſten für Damen und Paare zum Austrag kommen. Deutſche Schnelläuſer in Engelberg Vor ihrer Teilnahme an den Europa⸗ und Weltmeiſter⸗ ſchaften in Hamar bzw. Helſingfors werden die deutſchen Eisſchnelläufer am Wochenende noch einmal in dem ſchwei⸗ zeriſchen Winterſportplatz Engelberg an den Start gehen. Zunächſt wird ein 3000 Meter⸗Laufen um den Twenthe⸗ Pokal ausgetragen. An den ſolgenden Tagen kommen vier Läuſe über 500, 1000, 1500 und 5000 Meter zum Austrag. Die geſamte Schnellauf⸗Elite, die ſich bereits in Davos ein Stelldichein gab, wird auch hier wieder zuſammentreffen. Von Deutſchland wurden der Deutſche Meiſter Sandt⸗ ner⸗ München und der Berliner Heinz Sames gemeldet. 8 NSDAP-Riiffeilungen Aus perteiamtlicken Bekanntmechungen eninommen Anordnungen der NSDAP Oſtſtadt. Freitag, 19. Jon., Sitzung der politiſchen Leiter und Blockwartanwärter, 20.30 Uhr, im Park⸗Hotel. „Deutſches Eck. Freitag, 19. Jan., 20.15 Uhr, im „Gr. Mayerhoſ“, 2, 16, Zellenſprechabend für die Zellen 24—30, umfaſſend die Quadrate R 7, S—6, T—6, U—6. Humboldt. Freitag, 19, Jan., 20 Uhr, im„Kaiſer⸗ garten“, Zehntſtraße, Schulungsabend. Neckarau. Der Vortrag von Herbert Volck heute abend im Roſengarten für politiſche Führer Pflicht. Abmarſch vom Gaſthaus„Zum Lamm“ um 19 Uhr. Freitag, 19. Jan., 20.30 Uhr, im Evang. Gemeinde⸗ hous, Hauptſchulungsabend. Käfertal. Heute, Donnerstag, 20 Uhr, abend im„Schwarzen Adler“. Mädelſchaft Wilma Knöll am 19. 1. 34 von—8 Uhr. NSBO Jungbuſch. Betriebszellenobleute-Sitzung Samst 20. Jan., 20 Uhr, im„Geſellſchaftshaus“, F 3. Sp ſtunden im neuen Heim, I 5, 9, Dienstag und Donners⸗ tag, jeweils von 18.30 bis 20 Uhr. Feudenheim. Freitag, 20.30 Uhe, im„Schützenhaus“, Verſammlung. Deutſche Arbeitsfront Deutſcher Arbeiterverband des graph. Gewerbes. Litho⸗ grophen, Steindrucker, Chemiegraphen und Tieidrucker. Samstag, 20. Jan., 20 Uhr, im„Haus der deutſchen Ar⸗ beit“, Pflichtverſammlung. DoHV⸗Fachgruppe Verſicherungen. Freitag, den 10. Jan., 20.30 Uhr, Zimmer 24 des Ortsgruppenheimes, C1, 10/11, Arbeitsgemeinſchaft Feuerverſicherung. DoH⸗Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel. Frei⸗ tog, 19. Jan., 20.15 Uhr, im kleinen Saole des Ballhauſes, Monats⸗Verſommlung. DHV⸗Fachgruppen Textil und Druckereien. Die für Freitag 19. Jan,, angeſetzten Ausſprache-Abende fallen aus. Schulungs⸗ Kampfbund für deutſche Kultur Korten zu dem Konzert„Aus dem Schaſſen der Leben⸗ den“ am Dienstag, 23. Jan., 20 Uhr, in der„Harmo⸗ nie“, ſind guf der Geſchäftsſtelle des Kampfbundes für deutſche Kultur, D 1, 7/8, abzuholen. Ferner-ſind Korten 0 Bölk. Buchhondlung und der Deutſchen Bühne zu haben. Bilder von dem Weihnochtsſpiel der NSDAc auf der Geſchäftsſtelle des Kampfbundes für deutſche Kultur. NeS⸗Lehrerbund Die Geſchiftsſtelle im Stadtſchulamt B 2, 1. Stock. Zimmer 1. In denſelben Räumen auch die Ge⸗ ſchäftsſtellen der einzelnen Fachſchaften. Sprechſtunden wie 9, jetzt im bisher: Montag und Donnerstag von 17 bis 18 Uhr. Kreisbauernſchaft Weinheim Freitag, 19. Jan, 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Lamm“ in Großſochſen Kundgebung für den Rundſunk auf dem Londe. 0 Parteiamtliche Bekanntgaben Der Stellvertreter des Führers: Kunſtläufe für Damen, Herren und Paare angeſetzt, die ſämtlich eine gute Beſetzung aufweiſen. Am 27. und Der Stellvertreter des Führers erläßt ſolgende Be⸗ kanntgabe: gewicht: Schlink⸗B.— Kettler⸗L. Durch einen wuchtigen Schulterſchwung von Kettler landet der Bensheimer nach 55 Sekunden auf den Schultern. Leichtgewicht: Freitag⸗B. gegen Hahl⸗L. Hahl iſt im ganzen Kampf Her aktivere, er mußte jedoch dem ſich taktiſch richtig einſtellenden Bens⸗ heimer den Punktſieg überlaſſen. Weltergewicht: Deckert⸗ B. gegen Griesheimer⸗L. Gleich nach Beginn zieht der Lam⸗ pertheimer einen prächtigen Schleuderer und zwingt Deckert in die Brücke, die nach 40 Sekunden eingedrückt iſt. Mittelgewicht: Mohr⸗B.— Klingler⸗L. Klingler iſt ſeinem Gegner klar überlegen, er ſiegt durch Hüſtſchwung 3 in 3,5 Minuten. Halbſchwergewicht: Wolf⸗B.— Reiter⸗L.* Beide können bis zur Pauſe nichts erreichen, ſo daß zum 9 Bodenkampf geloſt werden muß. Reiter iſt zuerſt oben und geht durch verſchränkten Ausheber in Führung, nach dem Wechſel und im folgenden Standkampf geht der Gaſt leer aus, Nach 15 Minuten iſt Reiter Punktſieger. Schwer⸗ 23 gewicht: Keller⸗B.— Steffan⸗L. Keller wird Sieger Hurch Auigabe von Steffan, der ͤdurch unglückliches Fallen außer⸗ halb der Matte ſich eine Verletzung zuzieht und nicht mehr weiterringen kann. Zeit 1,50 Minuten. Geſamt⸗ ergebnis:5 für Lampertheim. Olympia-Kundgebung in Berlin Tagung des Reichsſportführer⸗Ringes Anfang der nächſten Woche, am Montag, 22. und Diens⸗ tag, 23. Januar, finden für die deutſche Sportbewegung bedeutungsvolle Tagungen ſtatt. Einleitend wird der Reichsſportſührer von Tſchammer und Oſten mit ſeinen Gaubeauftragten zuſammentreten, um verſchiedene aktuelle Fragen zu beſprechen. Am Dienstag findet dann unter Hinzuziehung der Führer ſämtlicher Fachverbände eine Sitzung ſtatt, in der der Reichsſportführer einen Ueberblick und Ausblick über den deutſchen Sport geben* wird. dem ſich eine Ausſprache anſchließt. Am Nachmittag findet dann im ehemaligen Preußiſchen Herrenhaus die urſprünglich fär den 19. Januar vor⸗ geſehene„Olympiakundgebung des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes“ ſtatt, bei welcher Gelegenheit Grundſätzliches über die deutſchen Olympiavorbereitungen geſagt werden wird. Auf der Resnerliſte ſtehen nicht nur der Reichsſporſührer, ſondern auch Dr. v. Halt, der Führer des Deutſchen Leichtathletikverbandes, ſowie Reichs⸗ trainer Waitzer und Brechenmacher. Dortmunder Sechstagerennen Schön⸗Ippen gewinnen den„vierten Tag“ Durch die Ereigniſſe am Dienstagnachmittag etwas er⸗ ſchöpft, legten ſich die noch im Rennen befindlichen Fahrer des 9. Dortmunder Sechstagerennens am Abend etwas auf 8 das„Ruhekiſſen“. Bei Beginn der Wertung gaben aber dann Zims⸗Küſter den Anſtoß zu einer Jagd, in deren Ver⸗ lauf die Kölner auch mühelos eine Runde gewannen. Auch nach der Wertung wurden die Kämpfe fortgeſetzt, das deutſch⸗italieniſche Paar Lohmann⸗Dinale, das ſich zeit⸗ weilig in Front geſchoben hatte, mußte ſchließlich dem An⸗ ſturm von Schön⸗Ippen und Zims⸗Küſter weichen. Die Spitzenreiter des Rennens Broccardo⸗Guimbretiere haben im Geſamtergebnis nach dem vierten Tage noch immer die Führung, ſie liegen fünf Runden vor Lohmann⸗Dinole und ſieben Runden vor Schön⸗Ippen. Der fünfte Tagesabſchnitt brachte bis um 6 Uhr morgens eigentlich keine überwäl⸗ tigenden Ereigniſſe. Auch am Mittwochnachmittag waren lediglich die Spurts hart umkämpft, ohne daß ſich aber am Geſamtbilde des Standes etwas geändert hätte. Um 17 9 Uhr führten Vopel⸗Korsmeyer vor Zims⸗Küſter. Ergebnis des vierten Tages⸗Abſchnittes: 1. Schön⸗ Ippen 48 P. 510,2 Km.; 2. Zims⸗Küſter 32 P. 1 Runde zurück: 3. Lohmann⸗Dinale 51.; 4. Ignat⸗Bogaert 43., 5. Broccardo⸗Guimbretiere 27., 6. Ehmer⸗Funda 25 P. 2 Runden zurück: 7. Vopel⸗Korsmeyer B P. 3 Runden zurück: 8. Rieger⸗Schenk 16 P. 4 Runden zurück: 10. van Buggenhout⸗Martin 18.; 11. Kroll⸗Nickel 4.,7 Clausmeyer⸗Dagurna aufgegeben. Geſamtergebnis nach vier Tagen: 1. Broccardo⸗ Guimbretiere 152 R. 3309,2 Km. 5 Runden zu⸗ rück: 2. Lohmann⸗Dinale 123 P. 7 Runden zurück: 3. Schön⸗Ippen 182 P. 10 Runden zurück: 4. Ki⸗ lian⸗Pützfeld 148 P. 11. Runde zurück: 5. Zims⸗ Küſter 170 P. 12 Runden zurück: 6. Vopel⸗Kors⸗ 205 05.. 7. Ehmer⸗Funda 151 P. 17 Runden zu⸗ 8. Kroll⸗O. Nickel 33 P. 18 Runden zurück: 9. van Buggenhout⸗Martin 76 P. 19. Runden z üü 10. Rieger⸗Schenk 99 P. 22 Runden zurück: Ignot⸗Bogaert 89 Vunkte. 8 Der Stand um 17 Uhr, Mittwochnachmittag: 1. Vope Korsmeyer 40.; 2. Zims⸗Küſter 33.; 3. Lohmann⸗ Dinale 31.; 4. Schön⸗Ippen 26.; 5. Ehmer⸗Funda 24.; 6. Ignat⸗Bogaert 20.; 7. Broccardo⸗Guimbretiere; 8. Rieger⸗Schenk; g. Kilian⸗Pützfeld; 10. van Buggenhout⸗ Martin; 11. Nickel⸗Kroll. —* 8 „Mit dem heutigen Toge tritt Pg. Reichsleiter PB Bonhler in meinen Stab. Ihm obliegt die Bearbeitung kulturpolitiſcher Fragen, die in immer größe⸗ rem Ausmaße an mich herangetrogen werden. Die Stel⸗ lung des Pg. Bouhler als Reichsgeſchäftsführer wird da⸗ durch nicht berührt. 3 München, den 15. Januar 1934. 5 gez. Rudolf Heß. Der Reichsgeſchäftsführer Der Reichsgeſchäſtsführer erläßt folgende Bekanntgabe: In letzter Zeit hat der Unſug mehr und mehr Platz ge⸗ griffen, dienſtliche Schreiben un die Reichsleitung der NiSDeP ſtets perſönlich an die Reichsleiter und Amts⸗ leiter zu richten. Ich weiſe wiederholt darauf hin, doß dieſes Verfahren eine beträchtliche Erſchwerung des Ge⸗ ſchäftsganges mit ſich bringt und erſuche dringend, alle Dienſtſchreiben an die** Reichsleitung der NSDAp(Name der Abteilung), München 43, Poſtſach 80, zu ſenden 9 Ich gebe hiermit kurz die einzelnen Abteilungen 8de Reichsleitung betannt, für die die Poſt an obige Anſchri geſandt werden muß: Reichskaſſenverwaltung, Reichsgeſchäftsführung, Reichs⸗liſchla, Rechtsabteilung.., Reichspreſſeſtelle, Auslandspreſſeſtelle, Reichspropagandaleitung, Oberſte Leitung der PO, NS⸗Frauenſchoft, NoS⸗Betriebszellenabteilung, NeS⸗Kriegsopferverſorgung, Kommunalpolitiſche Abteilung, NoS⸗Heilpraktiker, Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik.*2 Reichsjugendführung, Aerztebund, Hilfskaſſe, Oberſte SA⸗Führung. 9 Brieſe an die Reichszeugmeiſterei ſi ie Reichs d 8 nd an die Rei leitung der NSDAP, Abteilung Reichszeugmeiſterei, Mün chen, Schwanthalerſtraße 53, zu richten. Brieſe an die Reichsführung SS ſi 8 ſta „Brieſe an die 9 5 ug Scs ſind an das Poſtamt München 43. Poſtiach 61, zu richten. Wer weiterhin Dienſt⸗ ſchreiben perſönlich an Reichsleiter und Reſerenten richtet, muß unliebſome Verzögerungen in der Behandlung ſeiner Seudungen gewärtigen. 7 Sußere d die für das Büro des Stellvertxeters de 50 S61 eſ N Sendungen wie bisher zu richten: Stellvertreter des Führers, Herrn Rudolf Heß, Mün⸗ chen 43, Poſtfach 80. 9 5 München, 13. Januar 1034. gez: Bouhler ————— 2 Hauptſchriftleiter Hans ulfred Meißne, 6Stellvertreter Kurt Ehme— Verantwornich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ 8 8 K A 9— Handele 24 Ehmer„ Feullleton: Carl Onno Eiſenbart⸗ Lotaler Teilz N 30 Schönfelder—Sport: Wily Müller-Südweſtdentſche Umſchar, und den üyrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel. Anzeigen und beſchäft⸗ Sree a Jacob* ude ämtlich in Mannheim. Herausgeber, ucker und Verleger: Druckere Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitu Mannheim., R 1. 2— Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſenduna nur bei Rückport — —————— 43 Donnerstag, 18. Jauuar 1934 HANxnmss- ο WIRTSCHAFTS-ZB der Neuen Mannheimer Zeitung Der Kampi um die schlechiesie Währung im Erlöschen? Siarke Ausstrahlungen der Dollarsiabilisierung aui dem Weltverkehr Der 15. Januar 1934 wird ein Markſtein in der Wirtſchaftsgeſchichte der Völker bilden. An dieſem Tage warf der amerikaniſche Präſident das Steuer herum, um den Kurs auf die Währungsſtabiliſierung zu nehmen. Nun⸗ mehr iſt auch der Weg für das engliſche Pfund und die Länder des Sterling⸗Clubs frei; die Frage iſt nur, ob man den Rooſeveltſchen Appell verſteht, oder ob ſich die Welt wieder taub ſtellt und weiter in der Atmoſphäre des Mißtrauens dahinlebt. Die Botſchaft, die Rooſevelt dem Kongreß zuleitete, enthält mehr als den Vorſchlag zur Ordnung der amerikaniſchen Währungs⸗ verhältniſſe. Sie wendet ſich an alle Völker der Erde und ſtellt gewiſſe Richtlinien auf, nach denen man international das Problem der Probleme, eben die ver⸗ worrene Lage der Valuten, regeln könnte. Wenn man in London die neueſten Maßnahmen der USA. mit dem Hin⸗ weis abtut, ſie ſeien nur für Amerika wichtig, ſo geht eine derartige Auffaſſung völlig fehl. In nicht mißzuverſtehender Weiſe ſchlägt der amerika⸗ niſche. Präſident eine internationale Gold⸗ regelung vor; er ſpricht ausdrücklich davon:„Wenn wir klarſtellen, daß wir eine dauernde Edelmetall⸗Reſerve ſchaffen, die ſich in der Obhut und im Eigentum der Bun⸗ desregierung befindet, ſo können wir ein Währungsſyſtem organiſieren, das ſowohl geſund wie auch ſeiner Aufgabe gewachſen iſt. Wir hegen die Hoffnung, daß trotz des z. Z. in der Welt herrſchenden Währungswirrwarrs die weitere Entwicklung der Dinge künftig einmal zu irgendeiner Art allgemeinen internationalen Abkommens über die Währungsfragen führen wird. Einen Schritt auf dieſem Wege bedeutet das Londoner Silberabkommen, das vor kurzem abgeſchloſſen wurde. Allerdings bedeutet es auch nicht mehr als einen Schritt in der erwähnten Rich⸗ tung. Der freie Umlauf gemünzten Goldes iſt unnötig und in jeder Beziehung unerwünſcht.“ Die Botſchaft ſpricht weiter davon, daß der gawze Goldvorrat der USuA in Zukunft als eine danernde und feſte Edelmetall⸗Reſerve dienen wird, deren Betrag ſich nur inſoweit ändert als Summen zur Ausgleichung internationaler Handelsſpitzen gebraucht oder durch ein in Zukunft etwa zu vereinbarendes Abkommen eine Neuverteilung des geſamten Weltvorrates an Münz⸗ gold notwendig werden würden.— Rooſevelt wendet ſich alſo an alle Länder mit der Mahn una zur Zuſam⸗ menarbeit, und er ſetzt dabei bereits die Abgabe von Gold zwecks geſünderer Verteilung dieſes Edelmetalls auf der Erde in Rechnung. Mehr war im Augenblick nicht zu erwarten. Aufgabe der anderen Staaten iſt es, konkrete Borſchläge zu machen, damit der Weltverkehr endlich von jenen Mißtrauenswellen frei wird, die bisher einer ge⸗ ſunden Entwicklung der nationalen und der internatio⸗ nalen Wirtſchaften im Wege ſtanden. Die Beſchlagnahme der geſamten monetären Gold⸗ beſtände in den USA und die Einſchmelzung von Gold⸗ münzen in Barren hat ſymboliſche Bedeutung. Bildlich geſprochen, will Roſoevelt das letzte Goldſtück ſeinen Bürgern abnehmen, um es in den Dienſt der All⸗ gemeinheit zu ſtellen. Darüber hinaus unterwirft er den geſamten Verkehr mit dieſem Edelmetall einer Kontrolle, um den Hamſterern ein für allemal das Handͤwerk zu legen. Der Weg, der hier eingeſchlagen wird, iſt erfolg⸗ verheißend; denn verſchwindet das Gold als Zahlungsmittel und werden Pr uktion international einer ſtrengen hört das Auf⸗ zu un⸗ Wieviel in dieſer Beziehung geſündigt wurde, dafür liefert eine Ziffer des Statiſtiſchen Reichsamts in Berlin den Beweis. K16 beſagt. daß ſchätzungsweiſe 2,5 Mrd./ an dieſem delmetall in den letzten 2 Jahren unſichtbar verſchwunden ſind. Was könnten die Völker mit einer ſolchen Summe beginnen, wenn das Gold dort läge, wo es hingehört, nämlich in den Kaſſen der Zentralbanken. Der amerikaniſche Präſident vermied zwar eine en d⸗ gültige Fixieruma des Dollarkurſes mit der Motivierung, man könne wegen der in der Welt herr⸗ ſchenden allgemeinen Unſicherheit jetzt noch keinen genauen Wert ſeſtlegen. Der Spielraum, den er gelaſſen hat, iſt aber ſo klein, daß jeder Kaufmann im In⸗ und Ausland eine gewiſſe Grundlage für ſeine Kalkulation bei inter⸗ nationalen Geſchäften vorfindet. Bei gutem Willen, d. h. nach einer Stabiliſierung des Pfundes und der anderen wichtigen Währungen müßte der Welt⸗ handel geradezu aufblühen und man könnte die Rooſevelt'ſche Aktion als Wendepunkt im wahrſten Sinne des Wortes anſehen. Die Union ſelbſt hat für eine Kreditausweitung nunmehr genügenden Raum, und ſie kann ohne Verzug an die Vergebung großer Notſtandsarbeiten gehen, aber ſie kann auch die direkte Kreditierung an die Wirt⸗ ſchaft weſentlich ausdehnen; denn die Milliorden, die der Adminiſtration jetzt zufließen und von ihr weitergeleitet werden, machen die Banken liquider und gelangen ſomit direkt in den Wirtſchaftsprozeß. Bei den Geldbedürfniſſen des Staates handelt es ſich lediglich um eine Umlagerung, die das Kapital von einer Kaſſe in die andere legt. Auf olle Fälle iſt der Weg frei für einen wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufſtieg, aus dem auch der Staat ſeine Vorteile zieht. Gleichzeitig erſcheint das Schuldner⸗Gläubiger⸗ Problembereinigt; denn eines größeren Abſtriches von den Verpflichtungen als 40—50 v. 9. bedorf ſelbſt der verſchuldetſte Farmer nicht, um wieder auf die Beine zu kommen. Genügt ein ſolcher Nachlaß nicht, ſo iſt ſeine Lage hoffnungslos Kreditausweitung bedeutet höhere Preiſe. Es Hürfte gar nicht ſehr lange dauern, bis Rooſevelt an ſeinem Ziele, nämlich dem Preisnivean von 1926, anlangt. Ob Fieſes für die UsA, wie für den Welthandel tragbar iſt, muß heute ſchon bezweifelt werden. Aber es wird ſich von ſelbſtregulieren, wenn es überhöht erſcheint. Die Hauptſache bleibt, daß man den Inflationiſten den Wind aus den Segeln nahm, das Tor zur Wiederherſtel⸗ lung geordneter Verhältniſſe öffnete und die Baſis ſchuf, auf der allein die Wirtſchaft gedeihen kann: das iſt das Vertrauen. Sobald die Welt ſich auf den neuen Dollar erſt einmal eingeſpielt hat, dürfte die Anbahnung neuer in⸗ ternationaler Beziehungen nicht auf ſich war⸗ ten laſſen. Auch Deutſchlond begrüßt den neuen Schritt des Präſidenten Rooſevelt als eine Maßnahme, die ent⸗ ſcheidend zur Geſundung des Welthandels beitragen muß. Mit der Wiederherſtellung einigermaßen geordneter Wäh⸗ rungsverhältniſſe tauen automatiſch eingefro⸗ rene Forderungen auf, Gläubiger und Schuldner reichen ſich die Hand und ſuchen nach einer Löſung, die beiden Teilen gerecht wird. Deutſchland verlangt weder Kredit, noch würde es einen ſolchen nehmen, aber es iſt für den Kaufmann doch gut, zu wiſſen, daß er nötigenfalls Rohſtoffe gegen ſein Akzept kauſen und dieſes mit dem Er⸗ trag für ſeine Waren, namentlich aus dem Export, ein⸗ löſen kann. Nicht zu vergeſſen iſt auch die Tatſache, daß ein wirt⸗ ſchaftlich aufblühendes Amerika einen großen Verbraucher für Fertigerzeugniſſe darſtellt, vor allem dann, wenn Rooſe⸗ velt ſeine im Jahre 1933 propagierte Idee in die Praxis umſetzt, die Zollmauern für denjenigen Staat nie⸗ derzulegen, der bereit iſt, ein gleiches zu tun. Wägt man die Wirkungen der de facto⸗Stabiliſierung des Dollars genau ab, ſo läßt ſich ihre Tragweite gar nicht überſchätzen. Der Kampf um die ſchlechteſte Währung hat ſeinen Sinn verloren. Sein völliges Erlöſchen hängt nicht mehr von dem guten Willen der USA, ſondern von dem des engliſchen Imperiums ab. Hoffentlich er⸗ kennt man in London, und zwar rechtzeitig, die Zeichen der Zeit. Siand der Sanierung der Rheinschiſſiahri Vor einem geſchloſſenen Kreis von Bexuſsintereſſenten ſprach Direktor Dr. R. Weber(Rheinſchifſahrt Fendel), in einem längeren Vortrag in ausführlicher und ſeſſeln⸗ der Weiſe über den derzeitigen Stand der Sanie⸗ rung der Rheinſchiffahrt. Dr. Weber legte eingangs ſeiner Ausſührungen zunächſt die mannigfachen Urſachen zu der Not dar, in der ſich die Rheinſchiffahrt ſeit Jahren befindet und auf deren Be⸗ hebung nach den Darlegungen des Referenten in abſeh⸗ barer Zeit und in zufriedenſtellendem Ausmaße kaum zu hoffen iſt. Um eine der weſentlichſten Vorausſetzungen für eine Beſſerung der Lage herbeizuführen, wäre vor allem die Beſeitigung des beſtehenden kraſſen Mißver⸗ hältniſſes zwiſchen der Entwicklung der Geſamt⸗ verkehrsziffern und der Entwicklung der Rhein⸗ lLotte(verfügbarer Tonnageraum) notwendig. Die Be⸗ ſeitigung der viel zu großen Tonnage wäre vor allem des⸗ halb erforderlich, weil die Schiffahrt als Glied des Ver⸗ kehrsgewerbes aus ſich ſelbſt nicht die Möglichkeit einer Vermehrung des Güterverkehrs hat, alſo von der Wirt⸗ ſchaftskonjunktur abhängig iſt. „Nach den amtlichen Nachweiſungen der Zentralkom⸗ miſfion für die Rheinſchiffahrt zeigten die Verkehrs⸗ ziffern für 1932 ein Abſinken um faſt ein Fünf⸗ tel gegenüber 1913, während die Kapazität der Rheinflotte 1932 faſt das Doppelte derjenigen von 1913 erreichte. Die in der untenſtehenden Aufſtellung ent⸗ haltenen Zahlen ſprechen eine beredte Sprache über die in dieſer Hinſicht ungeſunden Entwicklung der Rheinſchiffahrt. In deutlicher Weiſe ſprach ſich der Vortragende auch über den Konkurrenzkampf zwiſchen der Reichs⸗ bahn und der Rheinſchiffahrt aus, Habei auch auf die der Rheinſchiffahrt öͤrohende neue Geſahr in dem zunehmenden Qaſtkraßtwwogemverkeir und den kommenden Autoſtraßen hinweiſend. Der Behebung der allzuvielen Mißſtände ſtellen ſich nun gerade bei der Rheinſchiffahrt ſozuſagen zwangs⸗ läufige Schwierigkeiten in den Weg, weil es ſich bei dieſer im Gegenſatz zur Schiffahrt beiſpielsweiſe auf der Elbe, Oder und anderen deutſchen Waſſerſtroßen um internationalen Betrieb handelt, da ſämt⸗ lichen Uferſtaaten des Rheines auf Grund der Rhein⸗ ſchiffahrtsakte die ungehinderte Benutzung dieſes Waſſer⸗ weges gewährleiſtet iſt Dadurch würden ſich alſo auch alle etwa Hilfsmaßnahmen eines Staates (Deutſchland) zu Gunſten der anderen auswirken. Man hat deshalb wiederholt Guletzt im Dezember v..) in internationalen Verhandlungen verſucht, auf Grund ſorgfältig aufgeſtellter Pläne mit den intereſſierten Staaten zu einer allgemeinen Regelung zu kommen. Von den bekannteſten Plänen dieſer Art(Abeichungsplan Dr. Welker, bekannter unter dem Stichwort„Künſtliches Klein⸗ waſſer“, zwei Vorſchlägen des Belgiers Plouvier⸗Ant⸗ werpen und dem holländiſchen Plan Ph. van't Hoffs und endlich der meiſterörterte Plan des Generaldirektors Dr. Jäger von der Rheinſchiffahrt Fendel) bot für eine An⸗ nahme durch alle beteiligten Staaten und durch die Rhein⸗ ſchiffer ſelbſt(Werksreedereien, freie Recdereien und die Einzelſchiſſer(Partikuliers) der„Jäger⸗Plan“ die meiſte Ausſicht. Die deutſchen Intereſſenten ſetzen nach der po⸗ litiſchen Umwälzung alle Hoffnungen darauf, daß die Re⸗ gierung des neuen Deutſchland insbeſondere ͤurch den von ihr geſchaffenen Verkehrsrat Mittel und Wege findet, der in ihrem Doſeinskampf ſo ernſtlich beödrohten Rheinſchfſahrt zu helfen. Ohne Opfer auf allen beteiligten Seiten wird es dabei nicht abgehen. 8 0 Zahlen aus der amtlichen Nachweiſung der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt I. Geſamtverkehrs⸗Ziffern der Rheinſchiffahrt · 1880 4 638 000 Tonnen 180⁰ 9 767 00⁰ 85 1900 20663 000 1 1910 40 018 000 1913 57 822 000 75 Inder 100 v. H. 192⁵ 58 441 000 95 1927 76 158 572* 19²⁸ 7² 200 0⁰⁰ 5(Streikl) 1929 74 100 000*(4 Wochen Eisſperre) 1990 7¹ 800 000 9 1931 59 952 102 95 1992 47 800 090 5 Index 83 v. H. II. Eutwicklung der Rheinflotte: a) Kähne Einheiten mit einer Geſ.⸗Tonnage von 1880 2 8²⁰ 532 128 Tonnen 1890 5 841. 1298 247 0 1900 8 041 4 590 888 5 1914 9944 5 125 849 1926 10 7⁵8 6 480 798 7 1932 13 087 8 267 495 Motorſchifſe: b) Dampfer bzw. 1880 204 Einheiten mit 54 790/ PS 18900 6¹1„ 81552„ 1900 106⁵„ 2103 90„ Vom Tabakmarki Beendigung der ersien Fermeniaſion/ Wiederauinahme der Einschreibungen Die ſ. Zt. wegen der Witterungsverhältniſſe im Dezem⸗ ber zurückgeſtellten Einſchreibungen haben inzwiſchen wie⸗ der begonnen, nachdem die Ware ordnungsgemäß abgehängt und gebüſchelt werden konnte. In den Vergärungs⸗ lagern befindet ſich nunmehr auch das Sandblatt oberbadiſcher Herkunft größtenteils auf den Kühlbänken, wie auch die erſte Fermentation des Schneidegut⸗ Hauptgutes aus Baden und der Pfalz als beendigt angeſehen werden kann. Freihändige Umſätze von Bebeutung ſind kaum erfolgt, weil man ſich auf die Beſich⸗ tigung des zur Einſhreibung kommenden Matertals be⸗ ſchränkte Von alten Tabaken war etwas an 1932er Pfäl⸗ zer Oric»l⸗Einlage mit Umblatt zu 114—116/ und beim Pflanz- zunehmendes Hauptgut der 1933er Ernte vom Freibe 32 4 je Zentner offeriert. Geſucht waren ins⸗ beſond Zanögrumpen und Sanoͤblatt, ſowie Rippen. Die eſte ſüddeutſche diesjährige Ein⸗ ſchreibung erſolgte in Schwabach, wobei 13 960 Zentner Hauptgut und 650 Zentner Obergut— alles Veil⸗ chen⸗Tabake— des Kreisverbandes mittelfränkiſcher Ta⸗ bakpflonzer verkauft wurden, das Hauptgut zu 46,930 bis 57,28 4, das Obergut zu 25,50—30,65/ je Zentner.— Es ſolgte eine Einſchreibung auf rund 92 000 Zentner mär⸗ kiſche Qualitäts⸗Tabake(Hauptgut) in Schwedt a. d. O. des Brandenburgiſchen Tabakbauverbandes, woran ſich rahezu hundert Ortsvereine beteiligten. Die Preiſe be⸗ wegten ſich zwiſchen 45—57 /, rechnete ſich mit 53„/; als Höchſtpreis wurde eine Partie mit 62,50/ je Zentner bezahlt. Dieſe Einſchreibung brachte den Pflanzern einen Erlös von rund 1,7 Mil. l. In Saden hat der Landesverband badiſcher Tabak⸗ banvereine die Verkäufe am 12. und 13. Januar mit zwei der Durchſchnittspreis er⸗ Verkaufsſitzungen in Bruchſal für das Hauptgut aus dem Neckargebiet und dem Bruhrain wieder aufgenommen. Dabei wurden auch die in Schwetzingen nicht abgeſetzten Schneidegut⸗Tabake angeboten, ſo daß insgeſamt rund 60 000 Zentner zum Verkauf ſtanden. Wie der genannte Verband berichtete, wurde das Material aus den beiden Zigarrengutgebieten am erſten Verkaufstag bei außer⸗ ordentlich großer Nachfrage flott und reſtlos abgeſetzt. Als ſehr ſtark intereſſiert zeigte ſich die noroͤbadiſche Zigarren⸗ induſtrie und der Tabakhandel. Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 52 und 69,60 /; letztgenannten Spitzenpreis er⸗ zielte der Tabakbauverein Mauer(bei Heidelberg). Nicht ſo günſtig geſtaltete ſich der Abſatz der Schneidegut⸗Tabake, wofür ſich die Preiſe zwiſchen 48,30 und 56,20/ bewegten. Etwa 2000 Zentner Schneidegut wurden nicht verkauft, weil oͤie Preiſe den Pflanzern zu gering erſchienen und dieſes Material von dem Landesverband zum Verkauf frei⸗ gegeben. Die nächſten badiſchen Einſchreibungen finden am 22. und 26. d. M. in Süobaden ſtatt. Die für geſtern und heute angeſetzte Einſchrei⸗ bung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbauvereine auf Zigarrengut⸗Hauptgut in Speyer nahm am erſten Tag einen recht befriedigenden Verlauf. Was an den Markt kam, wurde zu Preiſen, die mehr über 60“ lagen, aufgenommen. Für geringere Tabake wurden 52 /, für eine Anzahl von Partien Preiſe um 55/ und auſwärts bezahlt. Den Höchſtpreis erzielte heute Erlenbach mit 69,30 und 69,35/ für den Zentner. Der Handel bekundete ver⸗ hältnismäßig vorſichtige Zurückhaltung, dagegen hatte die Fabrikation eine ſtarke Beteiligung aufzuweiſen. Für die beiden Tage ſind etwa 30 000 Zentner Tabak angemeldet. dende von wieder 10 v. H. und eines Bonus von 2 v. vieh langſam; Kälber und Schweine mäßig belebt. 1910 1514 1.„ 348 650. 1914 17⁴⁵ 1„ 424 360„ 19²⁶ 1698„ 549 441„ 193² 3056 5„ 653 560„ *) Bei einer Auszählung im Jüni 1992 befanden ſich unter insgeſamt 12 446 Kahn⸗Einheiten mit 7 930 893 To. Ladefähigkeit 4100 Einheiten mit weniger als 400 To. Lade⸗ vermögen. Das Geſamtladevermögen dieſer kleinen Schiff⸗ chen betrug 1 240 577 To. Wenn man dieſe kleinen Kähne unter 400 Tonnen nicht zu den typiſchen Rheinkähnen zählt, ſo ergilt ſich folgende Entwicklung des Rheinkahn⸗ raumes(über 400 Tonnen): 1913 3 675 600 Tonnen Index 100 97 192⁸ 5 964 000 5„ 162 77 Juni 1932 6 770 000 5„ 183 7%(0) Rheinische Treuhand-Gesellschafi AG. Für dos am 30. Sept. 1933 beendete Geſchäftsjahr wird berichtet, daß der Kreis der Arbeiten erweitert und ein dem Vorjahre gleicher Umſatz erzielt werden konnte, aller⸗ öings bei verminderten Honoraren. Im Intereſſe eines erſtklaſſigen Treuhandweſens ſei das zu bedauern. Die GV. beſchloß, aus 15 937(16 155) Reingewinn auf das eingezahlte Aktienkapital(Nominalkapital 400 000 Mark, davon 243 750/ noch nicht eingezahlt) unverändert 5 v. H. Dividende auszuſchütten und 2800/ auf neue Rechnung zu übertragen. In den AR. wurden neugewählt Handelskammerpräſidentz Fritz Reuther⸗Mannheim und Bankier A. Krebs⸗Freiburg i. Brsg. Aus der Bilanz: Effekten 113 403(94381), Honorar⸗ forderungen 44637(58 226). Bankguthaben 57 395(i. V. 62875 ohne Reichsbank), andererſeits Delkredere unv. 10 000, Interimskonto 26 645(28 536) /.— An Gebühren wurden 238 104(264 617), an Zinſen 10 478(13326) ver⸗ einnahmt, für Gehälter uſw. 140 998(153 745), Reiſekoſten uſw. 84 952(95 667) vevausgabt. * Bereinsbank in Hamburg.— Wieder 5 v. H. Divi⸗ dende. Der AR beſchloß, der GV am 15. Febr. die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 5 v. H. vor⸗ zuſchlagen. Der Abſchluß zeigt, wie die Verwaltung mit⸗ teilt, ein befriedigendes Ergebnis. Bei erhöhten Umſätzen kann eine Zunahme des Geſchäftsumfanges feſtgeſtellt werden. * Transradio Acß. für drahtloſen Ueberſeeverkehr i.., Berlin. Die Geſellſchaft bringt jetzt die dritte Liqui⸗ dationsrate von 120/ auf jede Stammaktie über 600„ vom Juni 1929 zur Ausſchüttung. * Kolb u. Schüle AG. Kirchheim⸗Teck. Die GV. geneh⸗ migte 6 v. H. Dividende auf VA. und 5 p. H. auf Stu. aus 218 697% Reingewinn. Die Genußſcheine werden ebenfalls mit 5 v. H. verzinſt. Direktor Davidſen⸗Dresdner Bank. * Lederwerke Wiemann A0, Hamburg, verteilt 12(10) v. H. Dividende. In der AR⸗Sitzung wurde heſchloſſen, der auf den 10. Februar 1934 einberufenen GV für dos Geſchäftsjahr 1933 die Verteilung einer H. (i. V.—) vorzuſchlagen. * Elektrizitätswerk Mittelbaden AG, Lahr. Aus dem AR ſind ausgeſchieden Oberbürgermeiſter Wolters⸗ Lahr, Oberbürgermeiſter Holler⸗Offenburg, Rechtsan⸗ walt Dr. Eichin⸗Offenburg, Alfred Pfaff⸗Lahr, Bür⸗ germeiſter Roth⸗Altenheim, Stadtrat Wernet⸗Lahr. Neu eingetreten ſind Oberbürgermeiſter Sr. Winter⸗ Lahr, Dr. Wolfram Rombach⸗Offenburg. Waren und Märkie Starke Absaßsieigerung in der Schaumweinindusirie Die am 1. Dezember v. J. in Kraft getretene Auf⸗ hebung der Schaumweinſteuer hat ihre Wirkung nicht ver⸗ fehlt. Sie kam gerade noch zeitig genug, um eine kräftige Belebung des Weihnachtsgeſchäftes hervor⸗ zurufen. Bereits in der Nacht zum 1. Dezember ſetzte eine ſprunghafte Verſandſteigerung auf allen in Betracht kom⸗ menden Bahnhöfen ein, um die Ware möglichſt bald für das Weihnachtsgeſchäft im ganzen Deutſchen Reiche zur Verfügung zu haben. Allein in Mainz ſind in dieſer Nacht über 300 000 Flaſchen Schaumwein verladen worden, und auch die folgenden Wochen hatten erheblich höhere Verſandziffern als die vorjährige Vergleichszeit, die immerhin ſchon gegenüber dem Jahre 1931 Beſſerungs⸗ zeichen aufwies. Der Verſand ſtieß allerdings wegen des Froſtes auf recht große Schwierigkeiten, da eine Verladung in ungeheizten Wagen auf große Entfernungen umnöglich war. Man behalf ſich jedoch, indem man die geſchloſſenen Wagen mit Heizöfen verſah. Dieſe Abſatzbelebung hat nicht nur die bereits angekündigten Arbeiterentlaſ⸗ ſungen in der Schaumweininduſtrie verhindert, ſondern ſie ermöglichte darüber hinaus eine beträchtliche Erhöhung der Belegſchaft, da die Schaumwein⸗ erzeugung mit erheblichen Handarbeiten verbunden iſt. Man betrachtet auch die zukünftigen Abſatz⸗ möglichkeiten nunmehr günſtiger. Die Schätzungen liegen ſehr weit auseinander. Die Schaumweininduſtrie begnügt ſich aber nicht mit der einfachen Hinnahme der Steuerbefreiung, ſondern ſie will auch ihrerſeits die nun⸗ mehr gebotenen Möglichkeiten durch eine entſprechende Preispolitik erweitern, beſonders indem ſie die während der letzten Jahre eingeführten billigeren Sorten weiter pflegt. Nachdem neuerdings bereits gute Schaum⸗ weine zu 2,25/ die Flaſche an Private abgegeben werden, liegt der Preis kaum höher als bei Qualitätswein, von den Spitzenweinen garnicht zu ſprechen, deren Preis viel⸗ ſach die Spitzenpreiſe an Schaumwein übertrifft. Hier⸗ durch hofſt man, daß die gefühlsmäßigen Wider⸗ ſtändſe weiter Bevölkerungsſchichten dem Schaumwein⸗ perbrauch gegenüber bald überwunden ſind. Eine in Ausſicht genommene Gemeinſchaftswerbung ſoll in der nächſten Zeit dieſem Ziele dienen, nachdem dieſe Wer⸗ bungsart ſich bereits während der letzten Jahre als ſehr wirkungsvoll erwieſen hat. Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 17. Januar. Es koſteten: Birnen 10—12; Rotkohl—6, Dänenkohl 45—5; Wirſing—6; Karotten 2,5—4; Rotrüben 4; Schwarzwur⸗ Meerrettich 21: Krauskohl 6; Sellerie 8 bis Pfg⸗ * Schwetzinger Schweinemarkt vom 17. Januar. Zufuhr 139 Milchſchweine, 90 Läufer. Preiſe Milchſchweine 15 bis 28, Läufer 35—44/ je Paar. Marktverlauf ſchleppend, die Hälfte Ueberſtand. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 17. Jan. Zufuhr: 6 Ochſen, 16 Bullen, 3 Kühe, 46 Färſen, 109 Kälber und Schaſe und 278 Schweine. Ber Markt verlief bei 3 ie Preiſe für ein Pſund Lebendgewicht waren: Ochſen a) 28, Dem AR. zugewählt wurde IrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 29 Weiier sieigendes Inlandsgeschäfi des Maschinenbaues Aber ersi aui 39 vi der Normalbeschäfſigung Der Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten teilt miit Das Inlandsgeſchäft verlief im Dezember 1935 nach Anfragen und Aufträgen weiter in aufſteigender Linie, Im Auslandsgeſchäft war zwar eine kleine Zu⸗ nahme der Anfragen zu verzeichnen, die Aufträge blieben dagegen noch hinter dem tiefen Novemberſtand zurück. Die Notlage des Maſchinenbaues in den letzten Jahren watr aber ſo groß, daß der Beſchäftigungsgrad im Dezember trotz der anhaltenden leichten Beſſerung des Inlands⸗ geſchäftes erſt auf 39 v. H. der Normalbeſchäf⸗ tigung gebracht werden konnte, obwohl ſich im Dezem⸗ ber noch eine für den letzten Jahresmonat ſonſt ganz un⸗ gewöhnliche Zunahme der Beſchäftigtenzahl um mehr als 4000 Köpfe bemerkbar gemacht hat. Da trotz der ſeit der nationalen Revolution erzielten weſentlichen Beſſerung der Lage noch immer mehrere hunderttauſend hochwertige Ingenienre, Angeſtellte un Facharbeiter in der Maſchineninduſtrie arbeitslos ſind, es dringend erwünſcht, weitere Maßnahmen zur Beſſerung der Lage der Maſchinenindu, ſtrie zu ergreifen. Hierzu gehören vermehrte För⸗ derung der Inveſtitionstätigkeit, ſoweit ſie mit dem Ge⸗ meinwohl vereinbar iſt, Einſchränkung des Ab⸗ ſatzes des Altmaſchinengeſchäftes und ſchließ⸗ lich Wiederaufbau des zur Zeit völlig darniederliegenden Exportes. Zur Lage der einzelnen Zweige der Maſchineninduſtrie im Dezember ſei bemerkt, daß ein erheblicher Teil der Neu⸗ einſtellungen auf die Werkzeugmaſchinenindu⸗ ſtri e entfiel, deren durch das überaus ſchlechte Auslands⸗ geſchäft unter den Durchſchnitt der übrigen Maſchinenindu⸗ ſtrie herabgedrückter Beſchäftigungsgrad ſich infolge der ſtetig zunehmenden Inlandsauſträge etwas hob. Weiter gebeſſertes Inlandsgeſchäft wurde ferner von Firmen der Textilmaſchineninduſtrie, des Fördermit⸗ tel⸗ und Waagenllaues, der Druck⸗ und Pa⸗ pierverarbeitungsmaſchineninduſträe, der Zerkleinerungs⸗ und Aufbereitungs maſchi⸗ neninduſtrie, der Armature ninduſtrie, des Appa⸗ ratebaues und der Pumpen⸗ und Konpreſ⸗ ſoren induſtrie gemeldet. * Die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Vogel Draht. Der im Geſchäftsjahr 1932/33(30..) zu⸗ nächſt rückläufige Geſchäftsgang der C. J. Vogel Draht⸗ und Kabelwerke AG., Berlin, konnte durch die etwa Mitte 1933 einſetzende ſtärkere Belebung nur teilweiſe aus⸗ geglichen werden. Die Aufnahme der Dividenden⸗ zahlung wurde nach dreijähriger Pauſe nur dadurch ermöglicht, daß man die Unkoſten in weſentlich höherem Umfange ermäßigen konnte, als der Umſatz gegenüber dem Vorjahre nachließ. Der GV. am 26. 1. wird vorgeſchlagen, den nach Vornahme von 0,27(0,24) Mill.„ Abſchreibungen und nach Abzug bder Rücklagen verbleibenden Reingewinn einſchl. Vortrag von 214 907% zur Verteilung von 4 v. H. Dividende auf 3,60 Mill. /% StA. zu verwenden. 68 507/ ſollen vorgetragen werden.(Der Reingewinn auf 30. 9. 32 von 64 664 // wurde auf neue Rechnung vor⸗ getragen.) Ein weiterer Teil der Turiner Beteiligung konnte verwertet und die engliſche Beteiligung im vollen Umfange veräußert werden. Im neuen Geſchäftsjahr habe ſich der Auftragseingang, insbeſondere ſeitens der Behör⸗ den ſowie der Funkinduſtrie, erhöht. Die Geſellſchaft konnte eine größere Zahl von Arbeitern einſtellen. * Heſſiſche und Herkules⸗Bierbrauerei Ach, Kaſſel.— 3 (o) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV am 14. Febr. vorzuſchlagen, nach Abſchreibungen auf Anlagen u Sonderabſchreibungen von 180 000/ 3 v. H. Dividende zu verteilen. Im Vorfahr wurde keine Dividende aus⸗ geſchüttet, ſondern nach Rückſtellungen von 200 000% anf Außenſtände der Reingewinn von 52695/ vorgetragen. O Wirtſchaftslage des Schuheinzelhandels im Dezem⸗ ber. Berlin, 17. Januar.(Eig. Meld.) Der Monat Dezember hat den Jahresumſatz 1933 ſo günſtig beeinflußt, daß die Umſatzausfälle zu Beginn des Jahres ausgeglichen werden konnten. Der durchſchnittliche Umſatz war im Dezember um 65 v. H. höher als im Vok“ monat und um 56 v. H. höher als im Dezember 1932. Da Geſchäft wurde außerordentlich durch die Benutzung von Bedarfsdeckungsſcheinen beeinflußt. Im allgemeinen zeigte ſich in allen Käuferkreiſen die regſte Kaufluſt. 83 b) 26; Bullen a) 29—30, b) 26—28; Kühe a) 20, b) 15, c) 14 Färſen a) 90—32, b) 27—90; Kälber b) 36—39, c) 35—5 Schweine() 52—53, c) 50—52; Sauen 46—47. * Sinsheimer Schweinemarkt. Zufuhr 34 Läufer, Preiſe 30—44/ je Paar. * Schweinemarkt Meckesheim. Zuſuhr 25 Läuſer, 7 Milchſchweine. Preiſe Läuſer 38—42, Milchſchweine— je Paar. Marktverlauf lebhaft. Nächſter Markt 22. Jan, * Buchener Schweinemarkt. Zufuhr 315 Ferkel, 19 Lä fer. Verkauft 279 bzw. 8. Preiſe Milchſchweine unter 9 Wochen 15—22, über 6 Wochen 23—32, Läufer 40—60/ Paar. Nächſter Schweinemarkt 12. Februar. Badisch-Pfälzische Häãuieversieigerung Auf der erſten diesjährigen badiſch⸗ pfälziſchen Häute⸗ Auktion, die in Mannheim ſtattfand, während die nächſte am 16. Februar wieder in Karlsruhe ſtattfindet, wurden i einzelnen pro Pfund in Pfennigen erzielt: 1 30—49 1 50 59 60—79 1 80 a. 61. Kuhhäute 44—46 40—45 36—44 43—46 Ochſenhäute 77— 40 40—44 44—48 45—47 Rinderhäute 54—63 45—58 47—51 45—50 Farrenhäute 42—48 37—41 35—37 31—35 Schußhäute 24—27. Kalbfelle: r. o. K. bis 9 Pfd⸗ 639—68; 9,1 bis 15 Pfö. 55—5974, Schußkalbfelle r. o. K. 42½—42%4, Freſſerfelle, r. o.., bis 20 Pfö. 24 bis 262. Die Auktion verzeichnete guten Beſuch, aber nur teil⸗ weiſe flotten Verkauf. Bei einzelnen Gattungen, haupt⸗ ſächlich Kühen(die bis zu 12 v. H. verloren), war dieſer ſchleppend, die anderen Gattungen konnten ſich behaupten und teilweiſe einen Pfennig je Pfund mehr erzielen. Ka b⸗ felle verloren—4 Pfennige pro Pfund, andere Felle ver⸗ mochten ſich um einige Pfennige zu erholen. Das Angebo betrug 16777 Stück Großviehhäute, 25 201 Stück Kalbfelle und 1138 Stück Schaffelle. U◻ Frankfurter Abendbörſe gehalten Nachdem ſchon die Mittagsbörſe infolge der Geſchäfts“ ſtille ſchwächere Tendenz gezeigt hatte, lag auch der Abend⸗ börſenverkehr, beſonders am Aktienmarkte, nahezu ſtag“ nierend. Publikumsaufträge fehlten faſt vollkommen, während die Kuliſſe Zurückhaltung übte. Kleine Umſätz verzeichnete der Rentenmarkt, wo Altbeſitzanleihe* v. H höher, ſpäte Reichsſchuldbuchſorderungen mit 959“ gut be, hauptet lagen, andererſeits aber Neubeſitz weiter leicht abbröckelten. Am Markte der Reichsmark⸗Obligationen waren Rhein⸗Elbe⸗Union zu 81 v. H. behauptet und etwa?ß lebhafter. Von Aktien kamen J. G. Farben v. H. und Holzmann 1 v. H. unter dem Berliner Schluß zur Notiz“ Im übrigen blieben die Kurſe etwa gehalten. Die Börſe blieb bis zum Schluß ſehr ruhig. J. G. Farben waren wieder 4 v. H. höher, auch Neubeſitz konnten ſich mäßig befeſtigen, während Altbeſitz ihren Anfangsgewinn ein? büßten. Sonſt ergaben ſich keine Veränderungen. U. a. notierten: Neubeſitzanleihe 18,07—18,20, Altbeſitzanleihe 9756—974, 6proz. Stahlverein⸗Bonds 69/, Schutzgebiets“ anleihe 9,42/, Reichsbank 167, Gelſenkirchen 50, Har. pener 85, Mannesmann 59/, Rheinſtahl 8494, Aku 4¹74 Bekula 12074, Scheideanſtalt 165, Daimler 35, Licht u. Kraf 98, J. G. Farben 1244, Holzmänn 65, Schuckert 100555 Siemens 141, Reichsbahn⸗VN. 111. —. * * ung ilt mitt er 1933 r Linie, ne Zu⸗ blieben ick. Die n war zember nlands⸗ ſchäf⸗ Dezem inz un⸗ ehr als zielten nehrere und) ind, iſt zur nd e Förg m Ge⸗ A b⸗ ſchließ⸗ genden duſtrie r Neu⸗ n d w lands⸗ nindu⸗ e der Weiter n der mit⸗ Pa⸗ „ der naſchi⸗ v2 re ſ⸗ — ** Donnerstag, 18. Jannar 1934 ——— Nene Mannheimer Zeit ung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 29 Hans Franck: Hoffmann von Fallersleben Eine Geſchichte zu ſeinem Als der Dichter des Deutſchlandliedes, Hoffmann don Fallersleben, um ſeiner„Unpolitiſchen Lieder“ willen der Breslauer Profeſſur entſetzt war und von rt zu Ort gehetzt wurde, von Oranienburg nach eipzig, von Frankfurt nach Mannheim, von Heidel⸗ berg nach Soden, von Bingen nach Wiesbaden, von Lahr nach Schaffhauſen, von Offenbach nach Oranien⸗ burg und nirgends vor der Poligei Ruhe fand, nicht einmal zu Fallersleben in ſeiner Heimat Hannover, wo ihn Landdragoner überwachten und mit Verhaf⸗ tung bedrohten, wenn er das Haus ſeiner Schweſter ohne ſoldatiſche Begleitung verließ, da kam der ſebnachſuchende ſchließlich nach Mecklenburg. Ein kxeiheitlich geſinnter Mann, namens Dr. Samuel Schnelle, Herr zu Buchholz, gab ihm Unterkunft und verſicherte ihm, daß er auf dem Stück Erde, welches ibm gehöre, ſo lange verbleiben könne, wie es ihm beliebe. Denn ein mecklenburgiſcher Rittergutsbe⸗ — unterſtünde nicht der Polizei, ſondern ſei nur dem oberſten Landesherrn, dem Großherzog, und leinen Schweriner Regierungsorganen für Tun und Vaſſen verantwortlich. „ Zwei Wochen hernach kam aus der Landeshaupt⸗ ſtadt eine Großherzogliche Anfrage nach Buchholz: Wie Dr. Schnelle dazu käme, einen Ausländer, den pp. Hoffmann„aus“ Fallersleben im Hannoverſchen nicht„von“ Fallersleben, wie der abgeſetzte preu⸗ biſche Profeſſor ſich in Erſchleichung des ihm nicht ge⸗ ührenden Adelsprädikates unrechtmäßiger Weiſe nenne!) zu hauſen und zu beherbergen? Dr. Schnelle ſchrieb zurück: Daß einem mecklen⸗ Hürgiſchen Rittergutsbeſitzer, wofern er landtagsfähig märe, nach den derzeit geltenden Geſetzen zuſtände, tünsländer als Mecklenburger auf ſeinem erbeigen⸗ Umlichen Hofe zu recipieren. BVon der Regierung in Schwerin traf die Antwort 35 Die Recipierung eines Ausländers ſtände den ſit dtagsberechtigten mecklenburgiſchen Rittergutsbe⸗ gern allerdings ohne landesherrlichen Conſens zu. kuer, dieſes Recht wäre an zwei Bedingungen ge⸗ * Entweder müſſe der zu Recipierende einen Remögensrechtlichen Anteil an dem Gute des ihn abeedierenden rechtsgiltig nachweiſen können oder 0 5 ſich einer ortsüblichen täglichen Arbeitsfunktion nterziehen. Da von der erſten Bedingung im vor⸗ iegenden Falle ſicherlich keine Rede ſein könne, ſo Slaspaitige Klelnanzeigen bis zu Saor tiéhe von 100 m je mm SpPig. Stellengesucheſe mm4Pig. 9 Offene Stellen 60. Todestag am 19. Januar Leihbüchereĩ gut eingeführt, günſtig zu verkauf. Anfragen unt. U M 26 an die Ge⸗ habe er binnen einer Woche zu berichten: Welchem ortsüblichen täglichen Gutsdienſt der pp. Hoffmann „aus“ Fallersleben zu Buchholz ſich gegen Entgelt unterziehe? Dr. Schnelle konnte es ſich nicht verſagen, ſeinem Unmut Luft zu machen und zurückzuſchreiben:„Bei uns zu Lande wirzd es teilweiſe leichter, ſich in andere Weltteile, als von einem ritterſchaftlichen Gute in das benachbarte oder von einer Stadt in die andere zu überſiedeln. Das klingt abenteuerlich, iſt aber doch, wie jeder Mecklenburger weiß, buchſtäblich wahr. Und dazu iſt Mecklenburg das volkärmſte Land von Deutſchland!“ Was aber Hoffmann„von“ Fallers⸗ leben und ſeine ortsübliche tägliche Arbeitsfunktion betreffe, ſo ſei er auf ſeinem Gute als Kuhhirte an⸗ geſtellt. Habe allerdings während des Sommers einen Vertreter. Die Regierung zu Schwerin: Politiſche Belehrun⸗ gen ſeiner landesherrlichen, ihm vorgeſetzten Behörde könne Dr. Schnelle ſich in künftigen Fällen ein für allemal ſparen. Falls er ſeiner fragwürdigen volks⸗ beglückenden Weisheiten aber um jeden Preis ledig werden müſſe, ſo ſei dazu während der Landtage in Sternberg und Malchin hinreichend Gelegenheit. Auf die regierungsſeitige Anfrage wegen der Beſchäfti⸗ gung eines Ausländers wäre binnen drei Tagen eine bündige, jederzeit nachprüfbare Antwort zu geben. Denn die des vorigen Briefes ſei offenſichtlich Scherz geweſen und ein ſchlechter obendrein. Oder ob zu Buchholz die Kühe etwa auch des Winters im Schnee gehütet würden? Falls auch die nächſte Antwort nicht befriedigend ausfalle, habe der zugewanderte ꝓp. Hoffmann„aus“ Fallersleben(„aus“! wie ſchon ein⸗ mal richtiggeſtellt worden ſei; nicht„von“1) Gut und Land binnen vierundzwanzig Stunden zu verlaſſen. Dr. Schnelle: Anbei ad 1 die Urkunde, durch welche der mittelloſe Dichter Hoffmann„von“ Fal⸗ lersleben(„von“! nicht:„aus“!; denn Dichter hätten die unbeſtrittene Freiheit zu einem nom de guerre und könnten alſo ſolcherwegen nicht der Uſurpierung von Adelsrechten angeklagt werden) zum Hinterlaſ⸗ ſen ſeines Gutes aufgenommen und ihm Einwohner⸗ und Heimatrecht zugeſprochen ſei; wozu laut Aner⸗ kennung der Regierung, im Falle ortsüblicher Be⸗ ſchäftigung, dem Briefſchreiber als Guts⸗ und Ge⸗ richtsherrn auf Buchholz das Recht zuſtehe. Anbei Kleine Anzeigen Zei ferser- teppiche 3 mal 4 Meter, Lelenaarneer lner brrsener Lgärettentabrk ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1235 Zwei Brücken Sirummk- und Wäollwaren-Geschäft ales Vorkriens⸗ Laden in zentraler Geſ 1500 qm, mit reichl. Nebenräumen, Dampfheizung uſw., ganz oder in mehreren Teilen zu vermieten.— Anfragen ünter U K 127 an die des weiteren ad 2'die Entlaſſungsbeſcheinigung Hoff⸗ mann von Fallersleben aus dem preußiſchen Staats⸗ verbande. Da dieſe nur durch Einſendung einer notariell beglaubigten Abſchrift der Hinterſaſſenauf⸗ nahme nach Breslau zu beſchaffen war, habe ſich die verlangte Auskunft nicht, wie vorgeſchrieben, binnen odͤrei Tagen, ſondern nur binnen drei Wochen bewerk⸗ ſtelligen laſſen. Was endlich die ortsübliche Beſchäf⸗ tigung des nunmehrigen Hinterſaſſen Hoffmann be⸗ treffe, ſo ſei er nach wie vor Kuhhirte und übe ſeine Obliegenheit gewiſſenhaft Tag für Tag in Beglei⸗ tung eines Hütejungen aus. Denn da er über⸗ raſchend gute Fortſchritte gemacht habe, ſei es mög⸗ lich geweſen, die urſprünglich beabſichtigte Vertretung durch einen Knecht viel früher in eine Adjuſtierung durch einen Hütejungen zu verwandeln, als bei Ab⸗ faſſung des letzten Briefes, der bitterernſt gemeint geweſen, hätte angenommen werden können. Was alles jederzeit von einem Vertreter der Regierung durch Augenſchein nachgeprüft werden könne. So trieb alſo der Dichter Hoffmann von Fallers⸗ leben während eines Frühlings um die Mitte des vorigen Jahrhunderts allmorgenlich mit einem Hüte⸗ jungen zu Buchholz in Mecklenburg die Kühe des Gutsherrn Dr. Samuel Schnelle auf die ſaftgrüne Weide. Dort kümmerte er ſich freilich um die ſchwarz⸗ bunten und rotbunten Euterträgerinnen, um Bullen und Starken und Kälber nicht mehr, ſondern über⸗ ließ ſie der Obhut ſeines barfüßigen Begleiters. Er warf ſich hinter einem Knick mit ausgebreiteten Ar⸗ men auf die Erde, horchte um ſich, horchte in ſich, gab ſich der Natur wie einer Geliebten hin und dichtete. Es verſanken die Händel dieſer Welt dem vom Morgen bis zum Abend im grünen Gras Ruhenden. Nußhäher und Eichhörnchen, Rotkehlchen und Uhu, Blume und Halm, Ameiſe und Goldkäfer, Wind und Wolke wurden ihm wichtiger als Profeſſur und Po⸗ lizei. Und der Hütejunge erſetzte ihm das geiſtvollſte Auditorium. Der Natur und dem Kinde galt die unerſchöpfliche Sehnſucht des zur Ruhe Gezwunge⸗ nen. Lied auf Lied ſprang ihm über die Lippen: „Wer hat die ſchönſten Schäſchen?“ und„Der Kuk⸗ kuck und der Eſel“,„Winter ade“ und„Was haben die Gänſe für Kleidung an?“,„Alle Vögel ſind ſchon da“ und„Nachtigall, Nachtigall, wie ſangſt Du ſo ſchön!“„Kuckuck, Kuckuck! rufts aus dem Wald“ und „Maiglöckchen läutet in dem Tal“,„Rühret die Trom⸗ mel“ und„Der Sonntag iſt gekommen“,„Ward ein Blümlein mir geſchenket“ und„Im Walde möcht ich leben“,„So ſcheiden wir mit Sang und Klang“ Lund „Ein Männlein ſteht im Walde“ und viele andere noch jener Lieder, an denen wir alle uns groß ge⸗ ſungen haben. Viele, viele! So, daß man, wenn man es überdenkt, faſt des Glaubens werden könnte, es habe außer Hoffmann von FFallersleben niemand noch Kinderlieder gedichtet. Immer wieder mußte der Hütejunge zum Knick kommen und die aller⸗ neueſten dieſer Verſe anhören. Machte er dabei eis gar zu döſiges Geſicht, ſo änderte und feilte Hoff⸗ mann von Fallersleben, bis jener flachsköpfige, hemdärmelige Kritiker, der ihm in dieſen Monaten wichtiger war als alle Schriftgelehrten der Welt, befriedigt nickte und— ein Wort, einen Reim auf den Lippen— eilenden Fußes zu den unbeaufſichtig⸗ ten Kühen zurückkehrte. Der Großherzog aber,— aufgeſtachelt von ade⸗ ligen Rittergutsbeſitzern, konnte ſeine Empörung darüber, daß er einem Dr. Schnelle unterlegen war, nicht bemeiſtern. Unter dem 11. Juli wurde mit Zuſtimmung der faſt ausſchließlich adeligen Landes⸗ ſtände ein Geſetz erlaſſen und ſeine Geltung auf den Beginn des Jahres zurückdatiert, welches nur noch landesherrliche Naturaliſation in Mecklenburg ge⸗ ſtattete. Ausgenommen den einen Fall, daß ſich je⸗ mand ein Rittergut kaufte, womit er ohne Weiteres heimatberechtigter Mecklenburger wurde. Da weder der Dichter noch ſein Beſchützer in der Lage waren, dieſe Ausnahmebedingung zu erfüllen, mußte der verſeſchreibende Kuhhirte zu Buchholz nun doch auch Mecklenburg verlaſſen. Hoffmann von Fallersleben ſchnitt ſich einen Ha⸗ ſelſtecken aus der Knickhecke, die ihn ſorgſamer be⸗ ſchützt und reicher beſchenkt hatte als— ſein Eltern⸗ haus nicht gezählt— irgendeine menſchliche Behau⸗ ſung auf Erden, und wanderte, ungewiſſen Zielen zu, davon. Neue Bücher Das Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch. Das nach amtlichen Quellen bearbeitete Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch iſt in elfter Auflage erſchienen.(Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch⸗ Verlag, Berlin W. 9, Schellingſtr.). Es bietet als einziges Nachſchlagewerk in Deutſchland die Möglichkeit, jede Telegrammadreſſe ſofort zu entzifſern und Sie rich⸗ tige Telegrammadreſſe einer Firma ſchnell und zuver⸗ läſſig feſtzuſtellen. Außerdem iſt dem Werke ein wert⸗ volles Branchenregiſter mit umfangreichem Bezugs⸗ quellenverzeichnis angegliedert. 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