U onnt Umwe b14 Ube 1 dmer chäft⸗ eber, 22 E 1 4 Sresctunasewelle Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: monatlich.08 Mk und 62 Pig Trägerlohn in unſeren 90 90 sſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poß.70 Mk, einſchl. g. Voſtbeſ.⸗Geb Hterzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger — 0 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 rledrichnratze W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchriſt: Nemazeit Rannheim Eimelpreis 10 PI. Auzeigenpreiſe: 22:cm breite Millimeterzeile 9 3. 79 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Die nationalſozialiſtiſche Revolution Eroße uns über das bisher Erreichte hinaus noch die 5 und wichtige Aufgaben, durch deren Erfüllung Vor 8* Erhebung ihre Krönung erfahren müſſe. geiſtkg Gefahr des Stagnierens und des — 0 igen Verſpießerns bewahre die Nation in evolutionäre Schwung der SͤA als der Garan⸗ der Revolution. Wir ſind kein bürgerlicher Klub, ſondern eine ſerinigung entſchloſſener politiſcher Kämp⸗ In der SA wird und muß dieſe revo⸗ utionäre Linie im Geiſte der rückliegenden Zeit eingehalten werden. Ich will keine Lämmer führen, die den Spießern gefallen, ſondern Revolutionäre, die ihr Vaterland 8 vorwärtsreißen. —*3 neue Deutſchland müſſe, ſo fuhr der Stabs⸗ ſort, immer geiſtig und jung bleiben und dürfe e ein bürokratiſcher Staat werden. Wenn Träumer fen Soneiſare politiſche Eunuchen das nicht begrei⸗ — ollten, ſo würden ſie durch die SͤuA darüber ein⸗ 5 belehrt werden. Das Ergebnis eines jahre⸗ eine blutigen, innerpolitiſchen Kampfes werde nur ſziplinierte Kameradſchaft der die 8 ſein. Kamerabſchaft und Manneszucht ſeien ſcaft rundlagen nicht nur der ſoldatiſchen Gemein⸗ 010 ſondern erſt recht der erſolgreichen politiſchen ſalsgeſtaltung. Dieſe Kameradſchaft habe na⸗ entlich auch Geltung nach unten. Die im Kampf rch Blut gekittete Verbundenheit von Führer und —.— ſei die Stärke der SͤA bisher geweſen und —— auch künftig bleiben. Die geſamte SA in — Gliederungen ſei eine Gemeinſchaft Sklove ämpfern und Herren. An Stelle des verga ugeiſtes, des Geiſtes ſchwächlicher Demut, die inpfen ae Zeiten dem deutſchen Menſchen einzu⸗ 35 hätten, erziehe die SͤA bewußt Herren⸗ Auſbar, Tiaabschef betonte weiter, Kräfte e ſtraffe Zuſammenfaſſung aller für die ere, die gewillt ſeien, bedingungslos Ras ation einzutreten unter einer Füh⸗ ünftig Willen, einem Ziel. Es werde konne eine ſelbſtändig nebeneinander ziehenden Ko⸗ n mehr geben ſondern nur die vollkommene Einheit aller politiſchen Soldaten nie der Nation, 0— in ihren Pflichten und darum auch gleich Energie“ Rechten— beſeelt ſeien von eiſerner Schwun⸗ von vorwärtsſtürmendem, revolutionärem einander und von glühender Vaterlandsliebe. Auf⸗ bis zu* eingeſchworen, vom oberſten SA⸗Führer taillone ten SA⸗Mann, ſeien die braunen Ba⸗ ger deg ie revolutionären Willensträ⸗ e nationalſozialiſtiſchen Staates, die das Ver⸗ woller 2 8 Führers mit unbedingter, hingebungs⸗ eiſerne D1 erwiderten. Soldatiſche Verbundenheit, die Grn und unerſchütterliche Kameradſchaft, agen wahrer Volksgemeinſchaft, fänden in 9 ihre beſte Verkörperung. mit ſchloß ſeine eindrucksvolle Rede dieſen Ger ppell an die verſammelten SA⸗Führer, Hährer i ſt der Volksgemeinſchaft, den der der Erziehrredigt Habe, auch künftig die Grundlage werde bungsarbeit der SA ſein zu laſſen. Dann damit 965 Nation das deutſche Schickſal meiſtern und füllen. n tiefſten Sinn des Nationalſozialismus er⸗ 0 einem Heil auf den Führer ſchloß der Stabs⸗ i daß der deutſche heit das ührerkaauna, die in ihrer Geſchloſſen⸗ nd des Vertrauens, das zwiſchen dem ind den SA⸗Führern beſteht, überzeugend uck brachte. Reichsbahn und Aufbauprogramm — Nürnberg, 21. Januar. N80 Fachgruppe Reichsbahn der NSB und Kunz veranſtaltete am Samstag eine große neraldintbung, auf der der ſtellvertretende Ge⸗ Klei rektor der Deutſchen Reichsbahn, Wilhelm zahn, mann, ſprach. Wenn die Deutſche Reichs⸗ Geſell ſo ſagte er, heute noch„Deutſche Reichsbahn⸗ gangenen heiße, ſo deshalb, weil wir die einge⸗ Stabsch dum Aulpr erträge achten. Das Wort„Geſellſchaft“ be ab Welei Rei er heute keine Bedeutung mehr, in der ler Pabahn werde nichts getan, was nicht Adolf Hit⸗ gebilligt habe. Im Kam die Rampfe gegen die Arbeitsloſigkeit ſtehe Keichsbahn mit in vorderſter Front. 1,7 England und die deutſche Antwort Neue engliſche Vorſchläge zur Ueberbrückung der Meinungsverſchiedenheiten Meldung des DNB. — London, 22. Jan. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Obſerver“ meldet, daß nach der Ueberreichung der deutſchen Antwortnoten an London und Paris der Zeitpunkt für eine engliſche Stellungnahme zum deutſch⸗ franzöſiſchen Meinungsaustauſch gekommen ſei. Der Hauptpunkt der engliſchen Vorſchläge werde in einer Anregung zu ſofortigen Verhandlungen über die Feſtſetzung einer oberen Grenze für die Heeres⸗, Marine⸗ und Luftſtreitkräfte und zwar in erſter Linie, Deutſchland, Frankreich, Italien und England beſtehen. Die engliſchen Vorſchläge würden ſich ferner auf die drei hauptſächlichſten deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Streitpunkte erſtrecken, nämlich die Ableh⸗ nung der ſogenannten Probezeit für Deutſchland, die deutſche Forderung einer 100 v. H. anſtatt einer 50 v. H. ſofortigen Herabſetzung der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte und die franzöſiſche Forderung nach einer fortſchreitenden „Sicherheitsmaſchinerie“ einſchließlich der Bildung einer internationalen Luftpolizei als Be⸗ dingung einer gleichlaufenden Rüſtungsherabſetzung. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die eng⸗ liſchen Anregungen in dieſen drei Punkten folgende ſein würden: 1. Die Forderung nach einer„Probezeit“ könne nicht mehr mit Ausſicht auf Erfolg aufrechterhalten werden. Das wichtigſte Ziel ſei die Erreichung einer Rüſtungsbegrenzung auf der Grund⸗ lage der Gleichheit, ſo daß ein Rüſtungswettrennen vermieden werde. 2. Die einzige praktiſche Grundlage für eine Be⸗ grenzung der Luftmacht ſei die eines„Ein⸗ machtſtandards“. Auf dieſer Grundlage ſollte es für Deutſchland ein leichtes ſein, die Ent⸗ ſchließung für das Verbot des Bombenabwurfes an⸗ zunehmen und die Begrenzung würde nur für Mili⸗ tärflugzeuge anwendbar ſein. Wenn dieſe Grundſätze angenommen würden, würde der Streit um eine 50prozentige oder 100prozentige Herabſetzung bedeu⸗ tungslos werden. 3. Die Möglichkeit einer internationalen Luftpolizeimacht ſolle zwar erörtert, die Wich⸗ tigkeit dieſer Frage aber der ſofortigen Feſtlegung der nationalen Streitkräfte auf einen vereinbarten Stand nachgeſtellt werden. Der praktiſche Wert einer ſolchen internationalen Luftmacht ſei, nach eng⸗ liſcher Anſicht, ſchwer feſtzuſtellen, da in einem Not⸗ zuſtand keine Garantie über die Verwendung ſoge⸗ nannter„internationaler“ Flugzeuge für nationale Zwecke durch die Behörden des Landes, in dem ſie ſtationiert ſeien, vorhanden ſei. „Daily Telegraph“ gegen„Probezeit' London, 22. Januar. In einem Leitauſſatz oͤes„Daily Telegraph“ heißt es, die Aeußerungen der franzöſiſchen und der deut⸗ ſchen Preſſe zeigen deutlich, welche Meinungsver⸗ ſchiedenheiten beſtehen. Sie ſeien zahlreich. Einige von ihnen ſeien nicht leicht zu beſeitigen. Indeſſen beſtehe Berechtigung zu der Hoffnung, daß weder die deutſche noch die franzöſiſche Regierung die Tür ins Schloß faſſen laſſen. Man könne ſogar von einer An⸗ näherung an irgendeine Formel ſprechen, deren eigentliche Findung noch in der Ferne zu liegen ſcheine. Unter dieſen Umſtänden ſei der weitere Auf⸗ ſchub der nächſten Sitzung der Abrüſtungskonferenz nur die Anerkennung der beſtehenden Ungewißheit. Es gebe zwei Haupthinderniſſe: Der deutſche Einſpruch gegen eine Bewäh⸗ rungsfriſt ſei ebenſo ſtark wie zu der Zeit, als Herr Hitler die Konferenz verlaſſen habe. Er ſei unüberwindlich. Wenn die Beſprechungen und der Denkſchriftenwech⸗ ſel Fortſchritte bringen ſollen, könne die Forderung nach einer ſolchen Zwiſchenzeit und Unterſuchung zweckmäßigerweiſe nicht aufrechterhalten werden. Fragen wie die der Verminderung der franzöſi⸗ ſchen Luftſtreitkräfte um 50 v. H. hätten mit der Hauptfrage nichts zu tun. Nach britiſcher An⸗ ſicht ſollten alle diplomatiſchen Verhandlungen dar⸗ auf abgeſtellt ſein, ſofort eine Rüſtungsbe⸗ grenzung zu ſichern. Es ſei äußerſt unbefriedi⸗ gend, daß ſich kritiſche Aeußerungen gegenwärtig auf halbamtliche Mitteilungen ſtützen müſſen und daß der Wortlaut hochwichtiger Aktenſtücke nicht vorliegt. Der Mangel an klaren Informationen gebe Anlaß für Auslegungen in der Auslandspreſſe, die der Führung heikler Verhandlungen ſicher nicht förderlich ſeien. Selbſtmord der Basler Räuber Meldung des DNB. Baſel, 22. Januar. Wie die Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur mit⸗ teilt, ſind die beiden Bankräuber im Marga⸗ retenpark in Baſel erſchoſſen aufgeſunden worden, ſie haben Selbſtmord begangen. Am Sonntag abend in der elften Stunde wurde eine Spur der Flüchtlinge gefunden, die nach dem Margaretenpark führte. Um Mitternacht war der Park von einem großen Polizeiaufgebot umſtellt. Als die beiden Räuber feſtſtellten, daß an ein Ent⸗ weichen nicht mehr zu denken ſei, richteten ſie die Waffe gegen ſich. Wie über die Auffindung der beiden Bankräuber bekannt wird, iſt die Polizei durch ein junges Mädchen auf die Spur aufmerkſam ge⸗ macht worden, mit dem die Räuber während ihres Baſeler Aufenthaltes bekannt geworden waren. Das Mädchen erhielt am Sonntag abend einen telephoni⸗ ſchen Anruf, wonach es Nahrungsmittel in den Mar⸗ garetenpark bringen ſollte. Das Mädchen ſchöpfte Verdacht, erſtattete der Polizei Meldung und er⸗ klärte ſich bereit, die Nahrungsmittel in den Park zu bringen, um bei dieſer Gelegenheit feſtzuſtellen, ob es ſich tatſächlich um die Geſuchten handelt. Auf den Bericht des Mädchens hin wurde der Park von ſämtlichen in Baſel verfüg⸗ baren Mannſchaften umſtellt. Etwa um früh kurz vor 8 Uhr drangen die Polizeibeamten vor⸗ ſichtig in den Park ein und fanden die Leichen der beiden Mörder. Bei dem einen der beiden Toten fand man noch 8, bei dem anderen 6 Patronen. Die bei⸗ den jugendlichen Räuber haben insgeſamt ſieben Todesopfer auf dem Gewiſſen. Nachdem, wie kurz gemeldet, die beiden Bauditen auf geſtohlenen Fahrrädern waren, hatte man in Klein⸗Baſel ihre Spur verloren. miert und ſämtliche Grenzübergänge verſtändigt. Zahlreiche private Kraftwagenbeſitzer ſtellten ihre Wagen der Polizei zur Verfügung. Am Samstag nachmittag um 3 Uhr wurden die Flüchtenden beim Beſteigen des„Blauen“ geſichtet, doch gelang es ihnen, in der Dunkelheit wieder zu entkommen. Bei der Verſolgung wurde ein junger Barſche verſehent⸗ lich von Polizeibeamten erſchoſſen. Am Sonntag wurden Flieger, Polizeihunde und Motorräder eingeſetzt, doch war es bis zum Abend nicht möglich, eine Spur der Verbrecher zu finden. * Milliarden habe ſie in die Wirtſchaft hinein⸗ geworfen, um die Schlote wieder zum Rau⸗ chen zu bringen. Sie habe im Winter auch nicht die 62 000 Zeitarbeiter auf die Straße geſetzt. Der Redner wies auf die Tarifmaßnahmen hin, die die Reichsbahn eingeführt habe, um die Wirtſchaft anzukurbeln. Auch die Perſonalordnung der Reichsbahn ſei geändert worden. Von den letzten 320 000 Reichsbahnarbeitern hät⸗ ten im letzten Winter nicht weniger als 100 000 an der Treueprämie teilhaben können. Auch im Kampfe gegen die Not ſtehe die Reichsbahn an vorderſter Front. Für die Winterhilfe und die natio⸗ nale Arbeit würden jährlich etwa 24 Millionen aufgebracht. Die Summe, die die Reichsbahn ſelbſt durch Frachtermäßigung und frachtfreie Beförderung der Liebesgaben aufbringe, betrage etwa 15 bis 20 Millionen Mark. Aus dieſen Angaben erſehe man, daß ſich die Reichsbahn voll und ganz eingeſtellt habe auf die Ziele Adolf Hitlers, der nichts anderes wolle, als ein Deutſchland der Größe, der Freiheit und der Ehre, — Berlin, 22. Jan. Ueber das Befinden des rend ſeiner Erkältung ſeine laufenden Dienſtgeſchäfte befindet. aus Baſel geflohen Reichspräſidenten von Hindenburg wird amtlich mit⸗ geteilt, daß der Herr Reichspräſident, der auch wäh⸗ weitergeführt hat, ſich auf dem Wege der Beſſerung ———— 1 Uhr hörten die Beamten neun Schüſſe fallen. Heute SA und Partei Von Rudolf Heß, Stellvertreter des Führers Dem Jannarheft der„Nationalſozialt⸗ ſtiſchen Monatshefte“, das ſoeben unter dem Geſamttitel„SA. und SS.“ erſchienen iſt, entnehmen wir den nachſtehenden Aufſatz des Stell⸗ vertreters des Führers. Eigentlich war ich verſucht, dieſen Titel des mir geſtellten Themas abzuändern, weil er irreführend iſt. Er kann den Eindruck vermitteln, daß har SA, dort die Partei ſich gegenüberſtehen, zumindeſt aber als ſelbſtändige Gruppen nebeneinander herlaufen und ihr Verhältnis zueinander zur Diskuſſion ſtünde. Ich habe den Titel nicht abgeändert, weil er mir den willkommenen Anlaß bietet, den vielſach verbrei⸗ teten Irrtum zu berichtigen. Er fand wohl neue Nah⸗ rung durch die letzten Miniſter⸗Ernennungen, wobei Röhm in ſeiner Eigenſchaft als Chef des Stabes des Oberſten SA⸗Führers ernannt wurde, während meine Ernennung in erſter Linie auf meiner mehr politiſch gefärbten Tätigkeit als„Stellvertreter des Führers“ beruht. Tatſächlich wurden zwei führende Mitglieder der VSDAP Miniſter, welche zwei Teilgebiete innerhalb der Partei betreuen, die als geſchloſſenes Ganzes der Führung Adolf Hitlers un terſteht. Sowohl der Stabschef wie der ihm un⸗ terſtellte Reichsführer der SS, Himmler, und ich fühlen uns daher allem voran als National⸗ ſozialiſten, als alte Kämpfer der Partei. Die Gemeinſchaft findet äußerlich ihren Ausdruck darin, daß Stabschef und Reichsführer der SS den politiſchen Führerrang eines„Reichsleiters“ mit dem Recht des Tragens eines entſprechenden Dienſt⸗ anzugs innehaben, ohne daß ſie Befehle des„Stell⸗ vertreters des Führers“ empfangen, andrerſeits letz⸗ terer Rang und Dienſtanzug eines Obergruppen⸗ führers trägt, ebenſo wie eine Reihe ſonſtiger poli⸗ tiſcher Führer SA⸗ und SS⸗Ränge bekleiden, ohne befehlsmäßig dem Stabschef der SA zu unterſtehen. Die„Parteigenoſſen“ Röhm, Himmler und Heß denken nicht daran, etwa ſture Intereſſenvertreter der von ihnen verwalteten Teilorganiſationen unter Außerachtlaſſung des Geſamtintereſſes der Partei zu ſein, ſtets ſind ſie bereit, Laſten für die SA und SsS auf der einen Seite, für die übrigen Organiſationen der NS DAP auf der anderen Seite, auf ſich zu nehmen, wenn es das Wohl der Partei erſordert. Denn die Partei iſt heute Deutſchland, und wahre Nationalſozialiſten ſehen in all ihrem Denken und in all ihrem Handeln vor ſich nur: Deutſchland. So iſt jeder SA⸗Mann ebenſo wie jeder politiſche Führer oder HJ⸗Führer nur Kämpfer im Rah⸗ men der Partei für ein nationalſozialiſtiſches Deutſchlan d. Unterführer oder Geführte, die dies vergeſſen und ihre Sonderintereſſen vor die Geſamt⸗ intereſſen zu ſtellen ſuchen, werden zur Orönung gerufen. Auch innerhalb der Partei und hinſichtlich ihrer Teilorganiſationen gilt der Fundamentalſatz der NSDApP: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Es iſt die vordringlichſte Aufgabe des wahren Führers, ſtets zu wachen, daß die ehernen Grundſätze, auf denen die Gemeinſchaft aufgebaut wurde, und die vielfach die Vorausſetzung ſür das Fort⸗ beſtehen der Gemeinſchaft überhaupt ſind, zumindeſt Untergliederung ſie ſich beſinden außf die Dauer nicht verletzt werden. Wohl kann ſich die Notwendigkeit ergeben, gerade um die Erreichung des Endzieles willen, gerade zur Einhaltung der 8 8 8 Hauptrichtung vorübergehend vom grundſätzlich vor⸗ Sämtliche verfügbaren Polizeikräfte wurden alar⸗ geh blich geſchriebenen Wege abzuweichen. Es kann ſein, daß gegen das Prinzip verſtoßen werden muß um der Erhaltung des Prinzips willen. Stets aber darf dies nur geſchehen mit der Blickrichtung auf den Hauptweg, auf das zu erreichende Ziel, auf das Grundprinzip. Ein Führer darf ſich nicht unbewußt vom ge⸗ wollten Weg abdrängen laſſen, ſondern darf lediglich bewußt dieſen Weg verlaſſen, im feſten Willen zur gegebenen Zeit auf ihn zurückzukehren, um ihn um ſo ſicherer und erfolgreicher zu beſchreiten. Unbe⸗ dingte Voraußſetzung iſt, daß dies mit Wiſſen und Wollen des darüberſtehenden Führers geſchieht, ſo⸗ fern es ſich nicht um den oberſten Führer handelt, der mehr noch als andere ſich ſeinemGewiſſen verantwort⸗ lich fühlen wird. Er bietet die Hand um ſo weniger zur Zerſtörung deſſen, was aufgebaut wurde, je mehr ex ſelbſt der Schöpfer des Werkes iſt und ſich ſelöſt Weg und Ziel vorſchrieb. Adolf Hitler bleibt auch hier das leuchtende Vorbild. Für die SA. oder ſonſtigen Teilorganiſationen der Partei beſteht heute und für künftige Zeiten nicht die geringſte Notwendigkeit, e in Eigendaſein zu führen. Es beſteht keine Not⸗ wendigkeit,— mehr noch. es wäre ein Schaden für die Geſamtheit, wenn ſie ihren Eigennutz vor den Gemeinnutz der Partei ſtellten. Und die Billigung des Führers fänden ſie niemals. Ebenſowenig wür⸗ den je die alten Kämpfer— gleichgültig in welcher — Verſtändnis hier⸗ — — 2. Seite(Nummer 36 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 22. Januar 1034 1 für auſbringen. Denn ſie kämpften gemeinſam einen unerhört harten Kampf. Zu Beginn waren SA.⸗Führer und Ortsgruppenführer meiſt Perſonen⸗ gleich, einſame Männer mit einer Schar zu jedem Opfer bereiter Getreuer um ſich. Das Wachſen der Bewegung machte eine Ver⸗ teilung der Aufgaben erforderlich— die An⸗ gehörigen der verſchiedenen Organiſationen kämpf⸗ ten für das gleiche Ziel Schulter an Schulter wie einſt, gemeinſam leidend, gemeinſam die Siege fei⸗ ernd, für einander Opfer tragend, geeint in der einen Partei. Sie gab ihnen den Lebensinhalt, ſie gab ihnen die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft. Heute nach dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Partei wirken all ihre Untergliederungen gemein⸗ ſchaftlich und ſich ergänzend wie ehedem— wenn auch mit teilweiſe anderen Mitteln— im Rahmen dieſer Partei für das Werden des durch und durch national⸗ ſozialiſtiſchen Staates. Sie wirken als Teile der Partei für ihren Staat, der ihr durch die Jahre gleichgebliebenes Wollen und Hoffen der⸗ einſt erfüllt. Das Genfer„Kleine Präſidium“ vertagt ſich — Genf, 21. Jan. Das„Kleine Präſidium“ der Abrüſtung⸗konferenz hat ſich Samstag nach nit nach ergebnisloſen Verhandlungen auf den 13. Februar vertagt. Im übrigen hat man ſich über keinen weiteren Termin endgültig einigen kön⸗ nen, insbeſondere nicht für den Wiederzuſammentritt der Konferenz ſelbſt. Die Einberufung des„Kleinen Präſidiums“ am 13. Februar ſoll vorausſichtlich nach London erfolgen. Gleichzeitig hat man die Einberu⸗ fung des Präſidiums ſelbſt für die ſich daran ſchlie⸗ zende Woche ins Auge gefaßt. Scharfe Kritik am Verſailler Diklat Meldung des DNB. — Amſterdam, 21. Januar. Auf dem alljährlichen Bankett des ausländiſchen Preſſevereins in Holland, das diesmal am Samstag abend im Amſterdamer Carlton⸗Hotel ſtattfand, übte der Pihſident der Internationalen Handelskammer, der bekannte holländiſche Induſtrielle Bentener von Bliſſingen(Utrecht) ſcharfe Kritik an dem Verſailler Diktat. Er betonte, daß die große Verwirrung, die zur Zeit in Europa auf wirtſchaftlichem und als Folge davon auch auf politiſchem Gebiet beſtehe, darauf zu⸗ rückzuführen ſei, daß ſeinerzeit ein„Frie den“ ge⸗ ſchloſſen wurde, deſſen Beſtimmungen praktiſch nicht durchführbar waren. Der Redner wandte ſich weiter⸗ hin dagegen, daß in verſchiedenen Ländern Kriegs⸗ hetzer in unverantwortlicher Weiſe ihr Unweſen trieben. Verhanoölungen um die engliſchen Einfuhr-Kontingente Meldung des DNB. — London, 21. Januar. Die franzöſiſche Antwort auf die engliſche For⸗ derung nach einer vollen Wiederherſtel⸗ lung der vor kurzem um 75 v. H. herabgeſetzten Einfuhrkontingente für engliſche Waren iſt in Lon⸗ Einfuhren. miniſterium geprüft. don eingetroffen und wird zur Zeit vom Handels⸗ „Sunday Times“ zufolge umfaßt die Liſte der Waren, für die die Kürzungen franzöſiſcherſeits aufgehoben werden, nur einen Teil der herabgeſetzten engli'chen Die Pariſer engliſche Botſchaft habe, ſo ſagt das Blatt, daher bereits Auftrag erhalten, beim franzöſiſchen Außenminiſterium um Erklärungen über gewiſſe Punkte nachzuſuchen. Für engliſche Kohlen iſt das Kontingent auf 90 v. H. wiederherge⸗ ſtellt worden, die übrigen 10 v H. ſollen der Verhand⸗ Aung überlaſſen werden. Kein Zweikampf um Staviſki — Paris, 21. Jan. Der Zwiſchenſall zwiſchen dem Unterrichtsminiſter de Monzie und dem Abgeord⸗ neten Henriot iſt beigelegt. Die vier Zeugen ſind zu dem Ergebnis gekommen, daß die von Henriot in der Kammer aufgeſtellten Behauptungen zwar den Tatſachen nicht entſprechen, daß ihm aber der gute Glaube nicht abgeſprochen werden könne, da er ſich auf Angaben geſtützt habe, die ihm wahrheitsgetreu erſcheinen konnten. Die Zeugen haben ihre Anſicht dahin zuſammengefaßt, daß ein Zweikampf nicht in Frage käme und die Angelegenheit als erledigt zu betrachten ſei. Rooſevelis Go“opolikik gebilligt — Waſhington, 22. Jan. Das Repräſentantenhaus hat am Samstag ohne Ergänzungen den Abſchnitt des Währungsgeſetzes des Präſidenten Rooſevelt an⸗ genommen, der die Uebertragung der Beſitzrechte an den Goldbeſtänden der Federal⸗Reſerve⸗Bank auf das Schatzamt vorſieht. Das Währungsgeſetz iſt vom Repräſentantenhaus unverändert angenommen worden. Nepals Haupſtadt völlig zerſtört? — Kalkutta, 21. Januar. Das verheerende Erd⸗ beben in Indien hat— wie man jetzt befürchtet— auch die 80 000 Einwohner zählende Hauptſtadt von Nepal, Katmanda, zum großen Teil dem Erd⸗ boden gleichgemacht. Nachdem die Stadt fünf Tage lang vollkommen von der Umwelt abgeſchnit⸗ ten war, läßt die jetzt erſt aus dem Jagdlager des Maharadſchas von Nepal eingelaufene Meldung auf große Verwüſtungen und Menſchenverluſte ſchließen. Der Maharadſcha von Nepal iſt aus ſeinem Jagd⸗ lager in einer entſernten Ecke von Nepal ofort nach der Hauptſtadt zurückgekehrt. Die indiſche Regierung hat ſieberhafte Bemühungen unternommen, die Verbindung mit Katmanda wiederherzuſtellen und der Stadt Hilfe zu ſenden. Da man jetzt glaubt, daß die dichtbevölkerten Täler von Nepal ſogar das Zentrum der Erdſtöße waren, wird nach Wiederher⸗ ſtellung der Verbindungen mit weiteren Nachrichten über große Menſchenverluſte gerechnet. —— Deutſches Schiff auf Grund geraten — Sslo, 22. Jan. Der deutſche Trawler„Julius Pickenpack“ geriet bei Eraakſund im nördlichen Nor⸗ wegen auf Grund. Das Schiff ſprang leck, jedoch konnte die Beſatzung in Sicherheit gebracht werden. Zwei Rettungsdampfer ſind am Strandungsplatz eingetroffen. Der Bauer als Kämyfer für den Volksgedanken Staatsrat Meinberg über die Aufgabe des Bauern im Dritten Reich Meldung des DNB. Weimar, 21. Jan. Auf dem Reichsbauerntag in Weimar ſprach ge⸗ ſtern vor dem Reichsbauernführer Darré, deſſen Ausführungen wir ſchon berichteten, Staatsrat Meinberg über„Stellung und Aufgabe des Bau⸗ ern im Dritten Reich“, wobei er folgende Gedanken⸗ gänge entwickelte: Wir können heute erſt auf eine kurze Wegſtrecke ſeit dem Sieg der nationalſozialiſtiſchen zurückblicken. Aber dieſe kurze Wegſtrecke zeigt uns ganz klar und eindeutig, wohin der Weg für unſer deutſches Volk und ſein Bauerntum gehen wird und gehen muß. Die Geſchichte des deutſchen Bauerntums lehrt uns, daß der bisher beſchrittene Weg die ein⸗ zige Möglichkeit war, um den deutſchen Bauern vom drohenden Untergang zu retten. Bejaht man, daß das nordiſch⸗germaniſche Blut als Kulturträger große aufbauende Werte beſitzt, dann muß man das Bauerntum als Bluternenerungsquelle in den Stand ſetzen, ſeinen Pflichten dem Volke gegenüber nachkommen zu können. Es war das Hauptziel liberaliſtiſcher Geſchichtsauffaſſung, dieſe hervorragenden ſittlichen und kulturellen Fähigkeiten der germaniſchen Raſſe abzuleugnen. lte deutſche Rechtsauffaſſung hatte den Grundſatz geprägt:„Gemeiner Nutz gehet vor ſunderlichen Nutz“. Unter dem Einfluß der fremden Geiſtesver⸗ faſſung entſtand ein undeutſches Weſen, das bereits im Frühmittelalter ſolgendes bittere Sprichwort prä⸗ gen konnte:„Das Ich und Mich, das Mir und Mein Erhebung · regiert in dieſer Welt allein“. Dieſe volkszerſtörende Auffaſſung fraß ſich mit der Zeit immer tiefer und tiefer in die herrſchenden Schichten unſers Volkes ein. Von dieſer Umwälzung wurde vor allem das Bauerntum aufs härteſte betroffen, denn jedes Wort der neuen frühkapitaliſtiſchen Lehre war ein Dolch⸗ ſtoß gegen bäuerliche Geſinnung und Lebensauffaſ⸗ ſung. Wollte ſich der Bauer nicht ſelbſt aufgeben, ſo mußte er ſich mit allen Mitteln zur Wehr ſetzen, un) ſo erleben wir das Zeitalter der Bauern⸗ kriege, das in wechſelndem Auf und Ab 300 Jahr⸗ gedauert hat. Das zähe Ringen endete zwar mit der Niederwerfung des Bauers, doch ſangen die letzten Haufen:„Geſchlagen kehren wir nach Haus, doch unſre Enkel fechten's beſſer aus“. Mit dem Ende des Kampfes war die Freiheit des Bauers verſchwunden. Erſt der Zuſam⸗ menbruch der preußiſchen Monarchie bringt wieder einen Mann ans Staatsruder: Freiherrn vom Stein, der in meiner weſtfäliſchen Heimat die Be⸗ deutung eines freien Bauernſtandes als Grundlage für den Staat erkannt hatte. Das Schickſal wollte es, daß er ſeine Pläne nicht ſelber verwirklichen konnte, die von ſeinen in den Gedankengängen der Franzö⸗ ſiſchen Revolution befangenen Nachfolgern unbewußt verfälſcht wurden. Daß er mit ſeiner Aufſaſſung nicht durchdrang, hat dem deutſchen Volk die unglück⸗ ſelige liberaliſtiſche Entwicklung gebracht, in der das Bauerntum zu einem Gewerbe mit dem Zweck eines möglichſt hohen Geldgewinns geſtempelt wurde. Die Aufſaſſung des Wirtſchaftsliberalismus führte zu einer Auflöſung des Volkes in Papens Antwort an Chautemps Der Bizekanz'er über Deutſchlands Weg zum Dritten Reich Meldung des DNB. — Kottbus, 21. Jauuar. Auf einer von der NSDA und der Bezirks⸗ gruppe Kottbus des Stahlhelm veranſtalteten Reichsgründungsfeier ſprach am Samstag nachmittag Vizekanzler von Papen. Wir feiern heute, ſo führte er aus, den 63. Erinnerungstag an die Aufrichtung des Zweiten Reiches der Deutſchen durch Bismarck am 18. Januar 1871 im Spiegelſaal von Verſailles. Zwei große Reiche mußten ihre Aufgabe erfüllen und verſuchen, um uns reif zu machen für eine neue Volkswerdung, für die göttliche Sendung eines Volkes, ſeine geſchichtliche Miſſion in der abendländiſchen Kulturwelt zu vollenden. Wir wol⸗ len uns daran erinnern, daß aus dem kämpferiſchen Frontſoldatentum, das zum Schutze des Zweiten Reiches auf⸗ ſſtand, das Dritte Reich erwachſen iſtzt. So tritt vor unſer Auge neben den 18. Januar der 30. Januar und neben das Jahr 1871 das glückhafte Jahr 1939. Eine gewaltige Volksgemeinſchaft von unerhörtem Ausmaß und nie erlebter Tieſe um⸗ ſchlang die deutſchen Länder und Gaue, Stadt und Land, alle Stände und Berufe, jung und alt, gebil⸗ det und ungebildet, arm und reich. Wir haben ge⸗ ſehen, bis zu welcher Vernichtung aller kulturellen Werte der Verſuch der Bolſchewiſierung führt, und wir ſchätzen uns glücklich, daß in letzter Stunde dem Volke ſeine Führerperſönlichkeit entſtand, die uns mit harter Hand von dem nahen Abgrund zurückriß. Mit Stolz dürfen wir ſchon heute ſagen, daß die deutſche Nation unter der Hand ihres jungen Führers wieder ein geiſtiges Kraftzentrum geworden iſt, von welchem wunderbare Segensſtröme auf alle Gebiete aus⸗ ſtrahlen. Wir wollen uns über die Schwierigkeit unſerer Lage nicht im Zweifel ſein. Nur ein völlig wahr⸗ heitsgetreues Bild unſerer Lage wird den Einſatz aller Energien ermöglichen. Wir wollen nicht müde werden, es der Welt immer wieder von neuem zu ſagen, daß das deutſche Volk keine imperialiſtiſche Politik verfolgt, daß es keine Politik des Angriffs gegen irgendjemand verfolgt, ſondern daß es ausſchließlich wünſcht, einen ehrenvollen Platz in der Reihe der großen ſouveränen Nationen einzunehmen. Das iſt nicht, wie der franzöſiſche Miniſterpräſident an dieſem 18. Januar in der fran⸗ zöſiſchen Kammer ausführte,„eine Doktrin, die eine Aufpeitſchung der nationalen Leidenſchaften bringe“ — das iſt vielmehr eine Doktrin, die das Leben eines großen Volkes in Ehre und in Würde betrifft. Be⸗ greift man denn nicht, daß man unſer Land endlich von den entwürdigenden Diskriminationen befreien muß, die auf ſeinem Selbſtgefühl, auf ſeiner Ehrliebe und auf ſeinem Stolze unbefleckten Soldatentums wie ein Alp laſten? Wir ſtimmen durchaus dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zu, wenn er ſagt, daß Ekeinerlei Gegenſätze zwiſchen einer Politit der nationalen Verteidigung und der inter⸗ nationalen Zufammenarbeit beſtehen. Der Kanzler hat es oft und wiederholt ausgeſprochen, daß die kulturelle Miſſion des deutſchen Volkes nur eine friedliche ſein kann. Und er hat dem franzöſi⸗ ſchen Volke geſagt, daß noch niemals ein ſo ehr⸗ liches, von der Geſamtheit einer gro⸗ ßen Nation getragenes Angebot an unſer Nachbarland gerichtet wurde, unter die vielhundert⸗ jährigen Kämpfe einen endgültigen Strich zu machen. Dieſe von ihm gekennzeichnete Politik iſt nicht die Politik eines dem parlamentariſchen Wechſel und Zufall anheim gegebenen Kabinetts, ſondern es iſt die Politik eines Volkes, für die es, vor aller Welt ſichtbar, am 12. November ſtimmte. Wir wünſchen, das Dritte Reich der Deutſchen zu einem Garanten des europäiſchen Friedens zu machen, weil wir wiſſen, daß die ungeheuren ſozialen Spannun⸗ gen, die auf allen Ländern laſten, nur in friedlicher Aufbauarbeit überwunden werden können. Ein neuer Krieg wäre der Zuſammenbruch aller abendländiſchen Kultur! Ehrengerichte des Reichsnährſtandes Melbung des DNB. — Berlin, 21. Januar. —Wie das Voͤg⸗Büro meldet, hat der Reichs⸗ ernährungsminiſter eine zweite Verord⸗ nung über den vorläufigen Aufbau des Reichs⸗ nährſtandes erlaſſen. Während die erſte Durchfüh⸗ rungsverordnung die Verhältniſſe der Abteilungen! und Ul des Reichsnährſtandes, alſo des landwirt⸗ ſchaftlichen Sektors, behandelte, werden jetzt die Ver⸗ hältniſſe der Genoſſenſchaften geregelt, und zwar in dem Sinne, daß die Reviſionsverbände land⸗ wirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und der Reichsver⸗ band der deutſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften der Realunion mit den Reichs⸗ nährſtand bilden. Führer der Verbände ſind die vom Reichsbauernführer beſtellten Perſonen, ſo daß die genoſſenſchaftlichen Sektoren des Reichsnähr⸗ ſtandes die Reviſionsverbände und den Reichsver⸗ band leiten. Gleichzeitig wird der Begriff der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaft dahin definiert, daß alles, was einem landwirtſchaftlichen Revi⸗ ſionsverband angehört, landwirtſchaftliche Genoſſenſchaft iſt, ebenſo die ſonſtigen Ge⸗ noſſenſchaften, wenn bei ihnen die landwirt⸗ ſchaftlichen Merkmale überwiegen, dagegen nicht die Genoſſenſchaften, die einem gewerb⸗ lichen Genoſſenſchaftsverband augehören. Dem Reichsnährſtand wird ein gewiſſer Einfluß anf die einzelnen Genoſſenſchaften eingeräumt, indem ihm die Initiative zur Einberufung von General⸗ verſammlungen übertragen wird. Von Bedeutung iſt weiter die Beſtimmung der Verordnung, wonach der Reichsnährſtand Standesgerichte zur Wahrung der Standesehre bilden kaun. Damit wird eine gewiſſe Parallität mit dem Geſetz über die nationale Arbeit geſchaffen. Die Tat⸗ beſtandsmerkmale werden jedoch in der Verordnung zunächſt nur näher ausgeführt für die landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften. Vorſtands⸗ und Auf⸗ ſichtsratsmitgliedern ſowie leitenden Geſchäfts⸗ führern einer lanbwirtſchaftlichen Genoſſenſchaft, die ſich einer groben Verletzung der Pflichten ſchuldig gemacht haben, ſoll durch die Standesgerichte die Fähigteit zur Bekleidung dieſer Aemter aberkannt werden können. Eine Reichsorganiſalion der Milchwiriſchaft — Berlin, 91. Jan. Wie das VfZ⸗Büro meldet, werden die jetzt in Deutſchland gebildeten 15 Milch⸗ wirtſchaftsverbände in allernächſter Zeit zu einer Vereinigung zuſammengeſchloſſen werden, die die Reichsorganiſation der geſamten deutſchen Milchwirtſchaft darſtellt. Mit der Bildung der Ver⸗ bände iſt, wie der ſtellvertretende Reichskommiſſar für die Milchwirtſchaft, Reichart, in der NS⸗Land⸗ poſt ausführt, zwar noch nicht die vollkommene Ord⸗ nung auf dem Milchmarkt eingeführt, aber das ſpekulative Moment auf dem Milch⸗, Butter⸗ und Käſemarkt iſt dadurch hente be⸗ reits ganz ausgeſchaltet. Die Neuorganiſation gibt die Möglichkeit, Erzeugung und Abſatz genau zu überblicken, und es wird deshalb demnächſt eine Beſtandsaufnahme der deutſchen Milch⸗, Butter⸗ und Käſeerzeugung erfolgen. Der Preiswettbewerb wird in Zukunft durch den Lei⸗ ſtungswettbewerb abgelöſt werden, wobei die Her⸗ ſtellung von Markenware befonders gefördert wer⸗ dͤen ſoll. Die letzte und edelſte, die ſozialpolitiſche Aufgabe der Marktverbände aber wird der Dienſt am Verbraucher ſein. Der Reichskommiſſar wird es als ſeine Aufgabe betrachten, darüber zu wachen, daß die Marktverbände ihre Arbeit im Sinne des Ge⸗ meinwohls führen und daß die bäuerliche Verede⸗ lungswirtſchaft nie wieder in Abhängigkeit von Händ⸗ lertum und Wirtſchaſtsliberalismus gerät. Jutereſſenhauſen zum Kampf aller gegen alle. Erſt dem Nationalſozialismus iſt es vorbe⸗ halten geweſen, dieſer unſeligen Zerſetzung ein Ende zu bereiten⸗ Das Bauerntum iſt wieder zu einer tragenden Schicht des Volkes gemacht worden. Die Aus⸗ einanderſetzung des Bauerntums mit dem Liberalis⸗ mus in den letzten Jahren wäre genau oder ähnlich verlaufen wie der Kampf der Bauern in den Bauernkriegen des Mittelalters, wenn nicht Darre in jahrelanger harter Arbeit eine weltanſchaulich geſchulte und eiſenharte Führerausleſe getrieben hätte. Die Stellung des deutſchen Banerntums im Dritten Reich ergibt ſich aus einer neuen Rechts⸗ ſchöpfung. Der erſte Schritt hierzu, gleichzeitig der entſcheidende Schritt, iſt das„Reichserbhof⸗ geſetz“, das den Bauer und ſein Geſchlecht auf der Scholle feſtigt und durch deſſen Auswirkung in kom“ menden Jahrhunderten ein dauernder Strom guten deutſchen Blutes unſer Volk beſruchten wird. Dem dient das„Reichsnährſtandsgeſetz“, das die Ware, die der Bauer erzeugt, aus der Kalkulation der volksfremden Wirtſchaftsauffaſſung herausnimmt, Die dritte große Aufgabe iſt die Schaffung neuen Bauerntums dort, wo durch den Kampf der Jahrhunderte das Bauerntum vernichtet und zerſtört wurde⸗ Sie alle, die Sie die Führer des deutſchen Bauerntums bis in die Kreiſe hinein darſtellen, Sie alle tragen ein erhebliches Maß an Verantwortung für die Erreichung dieſer Ziele. Die Geſchichte wird uns niemals nach den Rechten meſſen, die man uns als Bauernführer gegeben hat, ſondern nach den Pflichten, die wir auf uns genommen und erfüllt haben. Wir müſſen immer eingedenk ſein: Nicht das Recht zu leben iſt das Primäre, ſondern das Primäre iſt die Pflicht, die wir als Generation nach vielen Jahrhunderten von Generationen auf uns nehmen müſſen. Ein verweichlichtes Geſchlecht würde daran zerbrechen. Darum wollen wir, daß unſere Jugend nicht in Bequemlichkeit, ſondern in Härte aufwachſe, damit ſie die Kämpfe in der Zukunft be⸗ ſtehen kann. Möge auch die kommende Zeit aus uns keine Wohlleber und Schlemmer machen, ſondern uns hart erhalten, damit wir ünter unſerer Hakenkreus⸗ fahne die Ueberwinder einer 15 Jahrhundert langen fremden Entwicklung werden und Arbeiter am Bau einer 2000jährigen deutſchen Geſchichte. —.— Bombenanſchlag auf Schnellzug Wien— Agram Belgrad, 22. Jaunar. Auf den Schuellzug Wien—Agram wurde am Montag in den ſrühen Morgenſtunden, des Er⸗ üfſunngstages der Agramer Kouſereuz der Kleinen Entente, zwiſchen den Stationen Rann und Gurkſeld ein Bombenanſchlag verübt, der ver⸗ heerende Wirkungen anrichtete. Unter dem direkten Wagen BerlinSuſchek explodierte um 5,50 Uhr eine Höllenmaſchine. Der Wagen geriet in Braud und wurde vollſtändig vernichtet. Auch der hinter dem Wagen gekoppelte Schlafwagen wurde ſtark be⸗ ſchädigt. In dem Wagen befanden ſich vier Rei⸗ ſende zweiter Klaſſe, von denen drei in den Flammen den Tod fanden, während der vierte ſchwerverletzt ins Kraukenhaus nach Rann gebracht wurde. Wiener Arzt Dr. Johaun Fritſch. Die drei ver⸗ kohlten Leichen wurden aus den Trümmern des ver⸗ brannten Wagens geborgen. Nachdem der vernich⸗ tete und der Scha'wagen abgekoppelt waren, konnte der Zug mit großer Verſpätung die Fahrt nach Agram fortſetzen. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet, Reichspreſſechef Dr. Dietrich SS⸗Brigadeführer — Berlin, 22. Jan. Der Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Otto Dietrich, iſt vom SS⸗Ober⸗ führer zum SS Brigadeführer befördert wor⸗ den. Straßenbahnunfall in Wiesbaden 3 — Wiesbaden, 22. Jan. An einem von Vorort Dotzheim nach der Stadt fahrenden Straßenbahnzus löſte ſich die Kupplung zwiſchen dem Motor (wagen und den beiden Anhängern. Der Motorwagen fuhr zunächſt allein weiter. Als er aber zum Halten gebracht war, rannten die auf der abſchüſſigen Straze nachrollenden Wagen auf den Motorwagen auf. Von den Perſonen, die durch den Zuſammenſtoß Verletzungen erlitten, mußten ſechs ins Kranken“ haus gebracht werden. Die Opfer des Lawinenunglücks geborgen * Kempten, 22. Jan. Geſtern vormittag gelang es, die Leiche des Oberſchützen Alexander Wutſchke vom dritten Bataillon des Infanterieregiments 14 in Konſtanz, der beim Lawinenunglück im Daumen gebiet verſchüttet wurde, zu bergen. Die Leiche wurde im unteren Teil der Lawine durch Sondierſtangen gefunden. Am Samstag nachmittag um 16 Uhr wurbe auch der zweite verſchüttete Reichswehrangehörigé, der 20 Jahre alte Oberſchütze Johann Ackermaun etwa 100 Meter von ſeinem Kameraden entfernt auſ⸗ gefunden. Die Leichen der beiden Verſchütteten wur“ den zu Tal gebracht. Kraftwagen in Flammen— Schweres Ver⸗ kehrsunglück in Dänemark — Kopenhagen, 21. Jan. Ein ſchweres Verkehts“ unglück ereignete ſich am Samstag auf der Landſtraße zwiſchen Sorde und Hingſted auf der Inſel Seelane, Ein Perſonenwagen ſtieß mit einem aus entgegen geſetzter Richtung kommenden Laſtkraftwagen ſo ef⸗ tig zuſammen, daß der Perſonenwagen faſt völlig zertrümmert wurde. Das aus dem Betriebsſtoffbe“ hälter entſtrömende Benzin entzündete ſich, und i Nu ſtand der Perſonenwagen und der vor“ dere Teil des Laſtwagens in Flammig Der Führer des Perſonenwagens konnte nur als bt zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche geborgen werde Sein Mitfahrer erlitt ſo ernſte Brandwunden, an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die beide 7— des Laſtkraſtwagens wurden ebenfalls ſchwet verletzt. 3 9 Der Schwerverletzte iſt der N. en 18⸗ is⸗ ich en 1e ich im ts⸗ er fe er m⸗ m ie on nt. ie 835 ee 60* —— * ſführt „Montag, 22. Januar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 36 Die Sia diseiie Mannheim, den 22. Januar. Sum Vinzenztag 38 Woche zwiſchen dem 20. und 27, Jannar 8 ie Winzer den Tag des heiligen Vinzenz. 5 zu der Ehre getommen iſt, der Patron ſein* und der Schutzherr aller Weinfreunde zu rd wohl manchem nicht recht verſtändlich ſein. — n ſtammte aus einer echten Weinheimat, aus —5 im J0 Auf Befehl des Kaiſers Diokletian erlitt ahre 304 den Märtyrertod. Man beachte, daß —9 Kalender der Tag gewidmet iſt, der genau Sonne onat nach dem 22. Dezember liegt. Die getatio hat wieder an Kraft zugenommen. Die Ve⸗ —— n beginnt ſich zu regen. In waldreichen Ge⸗ Rutbol kene man früher von dieſen Tagen an kein würde à mehr zu ſchlagen, weil man glaubte, es Wirku wurmſtichig. Am Weinſtock iſt die treibende Ei 88 des Frühlings am erſten zu ertennen. Nach inzenztage ſoll man keine Reben mehr ſchnei⸗ fack: 8 55 ſie nicht„verbluten“. Das Sprichwort 9„Um St. Vinzenz Sonnenſchein läßt uns hof⸗ orn und Wein.“ A. W. Beſtattung von Fean Gräber — Krematorium wurde die irdiſche Hülle eines nem großen Bekanntenkreis hochgeachteten alten Bürgers, des am Mittwoch im Alter Kondlt Jahren nach kurzer Krankheit geſtorbenen altei itormeiſters Jean Gräber, eingeäſchert. Einer ngeſeſſener Mannheimer Familie entſtammend, —9—75 Heimgegangene zuſammen mit ſeinem ihm 3 89 f Jahren im Tod vorausgegangenen Zwil⸗ * Ludwig in Vorkriegszeiten mehrere Khne lang ein gutgehendes Konditorei⸗ und reigeſchäft Ecke O 4 am Gockelsmarkt. Als ech⸗ alten annheimer pflegte Jean Gräber, der Typ des andrperiamen, fleißigen und reellen Mannheimer erksmeiſters, auch Geſang und Humor. Er Maubet ſeinem Bruder langjähriges Mitglied der mer Liedertafel und Gründungsmitglied des 111 7„der ihn vor Jahren ſchon zum Ehren⸗ iubildumeid ernannte. Sein 50jähriges Stammgaſt⸗ eie m im„Habereckl“ konnte er vor einem Jahre —— Bei der Beſtattung legte Brauereibeſitzer ingeldein namens ſeiner Familie und immens des„Feuerio“ je einen Kranz mit ent⸗ nrechender Würdigung der Verdienſte des Verſtorbe⸗ en nieder. Polizeibericht vom 22. Januar * Freitod. Geſtern vormittag hat ſich im Stadtteil nzenberg ein 27 Jahre alter verheirateter Tag⸗ Wnfen in ſeiner Wohnung erhängt. beſördent mit Todesfolge. Am Samstag nachmittag 0* en im Stadtteil Waldhof drei Männer einen auf Zentner ſchweren Haſenſtall. Beim Auſſetzen 750 inen Pfoſten glitt der Stall ab, überſchlug ſich K7 fiel auf ein in der Nähe ſtehendes ſechsjähriges Kind, das einen en Abend im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb. ie Unterſuchung iſt eingeleitet. Verkehrsunfall. An der Kreuzung Eichendorff⸗ Mi Cannabichſtraße ſtießen am Samstag um die kitacseit ein Perſonenkraftwagen und ein Liefer⸗ zuſammen, ſo daß ſich das Dreirad über⸗ Fu ug. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt und der ührer des Kraſtdreirades an den Händen verletzt. 5 kegen Ruheſtörung und groben Unfug wurden en beiden letzten Tagen 17 Perſonen angezeigt. Herrenabend beim Arion Einen zwangloſen kameradſchaftlichen Nachmitta veranſtaltete der Arion Mn 85 i m, 75 felſchar e r Männerchor in ſeinem Lokal„Ge⸗ chaftshaus“, F 3, 133. Ein guter Tropfen Eich⸗ wurde in eigener Regie verzapft. Die jüng⸗ das ed itglieder, geſchmackvoll koſtümiert, kredenzten eine Naß. Eingeleitet wurde die Bierprobe mit des 8 chneidigen Eröffnungsmarſch der Hauskapelle Dieſe ereins unter Leitung des Herrn Geiger. 9* guteingeſpielte Kapelle beſtritt auch den ſon⸗ Teil des Nachmittags in meiſter⸗ ließ 9 eiſe. Seine wohlgepflegte Baritonſtimme iſt Gottmann(Arion) in dem Liede„Was §10 Freudig begrüßt, betrat darauf das 98 uartett mit ſeinem Vereinsführer Saf⸗ grüßun den Saal. Es wechſelten zunächſt Be⸗ und Saßworte zwiſchen dem Führer Fink(Arion) Freundſeerlin g(Flora), die in ein erneutes nprachbaftsgelöbnis ausklangen. Im Verlaufe der 5 0 überreichte Herr Safferling dem Führer 5 80 dem Kulturwart Ott des Arion die Ehren⸗ Reide Flora als Zeichen engſter Verbundenheit auch ni 01 Vereine. Das Flora⸗Quartett ließ dann zum Ben lange auf ſich warten und gab drei Lieder bnbon„Ausfahrt“,„Regen und Sonne“ und den wurd die mit großer Stimmenreinheit vorgetra⸗ folgte 5 en und lebhaften Beifall auslöſten. Es aterl emeinſame Geſang„Deutſchland, dir mein Priſcher. von Heinrichs. Als einſchmeichelnder rio er Tenor ſtellte ſich Herr Fritz Stoffel kame n) in dem Liede„In weiter Welt“ vor. Dann Schmi die Humoriſten zu Wort: Herr Eugen ner Rut“(Arion)„Mich kann kein Menſch aus mei⸗ 5 uhe bringen“, Herr Rudolph(Flora)„Ich erſehen geboren“, und die Herren Eberle ngen und Kunz(Flora) mit urwüchſigen Erzäh⸗ die die Lachmuskeln dauernd in Bewegung en. Zwiſchendurch trat das Flora⸗Quartett noch⸗ als 80 Herr Rhein(Florah zeigte ſein Können Mär rvorragender Tenoriſt in den Liedern„Zwei von Genaugen“ und„Wolgalied“ Pfälzer Gedichte 2 lückſtein trug Herr R Haas(Arion) vor. Das die umitglied Kern hielt gerade eine Lobrede auf kannt eundſchaft und Kameradſchaftlichkent als be⸗ oſt wurde, daß die Damen vor dem Lokal ſchon ken. Igefaßt hatten und einen Generalangriff vlan⸗ ie Prils ihnen die Bahn freigegeben war, nabmen von erivatunterhaltungen derartige Formen an, daß Friedletteren Vorträgen abgeſehen werden mußte. e Hlich vereint verließen Männlein und Weiblein fidelentliche Stätte in dem Bewußtſein, einen recht u deutſchen Sängerabend verlebt zu haben. Is. Schädelbruch davontrug und am Ach, die Sterbende hat ſchon ſeit Stunden kein Wort mehr ſprechen können. Delirierend bewegt ſich ihr Unterkiefer. Da ſtürzt der feiſte Eunuch in ihr Gemach, der, lächelnd und wehklagend zugleich, den Tod des Schattenkaiſers meldet. In dieſem Augen⸗ blick geſchieht das Wunder: Hochauf richtet ſich der alte Buddha vom Lager und befiehlt, man möge un⸗ verzüglich Hung⸗Lü herbeirufen, den mandſchuriſchen Großwürdenträger, der ihr Jugendfreund geweſen iſt und durch Jahrzehnte ihr Vertrauter blieb. Der alte Mandarin, auf ſolchen Ruf vorbereitet, wartet ſchon in einer Vorhalle. Er iſt eine welt⸗ berühmte Figur: Während des Boxeraufſtandes ret⸗ tete er den in den Geſandtſchaften eingeſchloſſenen Fremden dadurch das Leben, baß er ſich trotz kaiſer⸗ lichem Befehl weigerte, die ſchweren Geſchütze auf⸗ fahren zu laſſen, die die Geſandtſchaftspalais hätten in Stücke ſchießen ſollen. Acht Töchter hat der Him⸗ mel ihm geſchenkt und keinen Sohn. Die füngſte ſei⸗ ner acht Mädchen aber hat er mit Tſchun verbeiratet, einem Prinzen aus einer Nebenlinie, der die Aufgabe hatte, nach dem Boxeraufſtand nach Potsdam zu rei⸗ ſen zum Kaiſer Wilhelm, um als Sühneprinz die Entſchuldigungen des Pekinger Hofes für die Ermor⸗ dung des deutſchen Geſandten von Ketteler vorzu⸗ bringen. In die Hände dieſes alten Mandarin legt die ſterbende Witwe nun das Schickſal des Reiches der Mitte. Es ſind erprobte, ſehr bewehrte Hände. Reichsverweſer wird Tſchun, der Sühneprinz, ſein Schwiegervater aber wird die Regierungsgeſchäfte führen, Und zum Kaiſer gekrönt wird der zwei⸗ jährige Pu⸗Ni, des Sühneprinzen Sohn und des alten Marſchall Yung⸗Lü Enkel. Die Zeremonien⸗ meiſter und die Schriftgelehrten werden aus Lager befohlen. Mit ſtockender Stimme und pfeifendem Atem diktiert die Witwe ihnen ihr letztes Edikt, das die Thronfolge regelt. Dann greift ſie nach dem goldenen Griffel, ihre Unterſchrift unter das Doku⸗ ment zu ſetzen, die einzigen Schriftzüge übrigens, die die Herrin des gelben Weltreichs je gelernt hatte. Und dann entſinkt der Griffel ihrer im Sterben ver⸗ krampften Hand. Ihr Geſchäft iſt aus. Der Joſm des immels wird gekrönt Rieſenhafte Plakate, im kaiſerlichen Gelb, verkün⸗ den am nächſten Morgen der Stadt Peking die drei⸗ fache Neuigkeit: der Kaiſer iſt geſtorben, die Regentin iſt tot, das Kind wird gekrönt. Edikt auf allen Plätzen, dazu „Zittert und gehorcht!“ Zuſammentritt des Rates der Sternendeuter. Aus aſtronomiſchen Tabellen ſoll er kundtun, für welchen Tag es den Himmelsmächten wohlgefällig iſt, das Kind Pu⸗Yi auf den Drachenthron erheben zu laſſen. Vier Tage und vier Nächte ſitzen die Künder und Deuter in geheimnisvoller Konklave zuſammen. Dann laſſen ſie den Tag der Tage ausrufen: Am erſten Tag des erſten Monats im neunten chineſiſchen Jahr ſoll die Krönung ſein. Sehr ſchade, daß der alte Hung⸗Lü nur wenig Zu⸗ trauen zur Geheimkunſt der Sterndeuter hat. Ver⸗ dächtigt er die geweihten Biedermänner nicht gerade⸗ zu, ſie ſeien beſtochen worden, einen ſo ſpäten Ter⸗ min als den Willen des Himmels zu künden, damit in der Zwiſchenzeit eine Nebenlinie des Hauſes Mandſchu— irgendeine der zahlloſen Nebenlinien Gelegenheit hätte, einen Gegenkaiſer zu proklamie⸗ ren und mit Hilfe eines Staatsſtreiches auf den Dra⸗ chenthron zu erheben? Wahrhaftig, er verdächtigt ſie! Aber der Drachenthron bleibt dem zweifährigen Knaben Pu⸗Hi vorbehalten, ſeinem Enkel, und bis zu deſſen Mannbarkeit wird an der Seite ihres bedeu⸗ tungsloſen Gemahls, des Sühneprinzen, die eigene dröhnt der Gong: Herolde verleſen das achte Tochter ihn verwalten. Nicht im mindeſten ſcheut Hung⸗Lü davor zurück, ein Gegenkonzil vom Himmel beſſer beratener Sterndeuter einzuberufen und ehe der nächſte Morgen über die Verbotene Stadt graut, hat dieſes als den Willen der ewigen Geſtirne erkannt, den Knaben zum techniſch nächſtmöglichen Termin zu krönen: nach europäiſcher Zeitrechnung am zweiten Dezember 1908. Dieſe Thronbeſteigung iſt das feierlichſte Ereignis unſeres Jahrhunderts. Peking iſt ausgeſtorben. Mi⸗ litär patrouilliert durch die Stadt. Wer ſich auf den Straßen zeigt, wird ohne Anruf erſchoſſen. So haben, indem ſie ſich in ihren verlumpten Behauſungen ver⸗ kriechen, die Bürger den Glanz des Tages zu reſpek⸗ tieren. Das diplomatiſche Korps iſt nicht eingeladen. Kein Ungläubiger darf durch Anweſenheit und Neugierde die Feier ſtören. Erſt Pu⸗Yi blieb es, Jahre nachher, vorbehalten, ſeine Hoffeſtlichkeiten auch Europäern und Amerikanern zugänglich zu machen. Die Feiern beginnen im äußerſten Ritenhof, in den die Mandarine ſich in ihren Sänften tragen laꝛ⸗ ſen. Mitten auf dem Hof iſt ein Altar aufgebaut, der die Ahnentafel des verſtorbenen Kaiſers trägt. Tau⸗ ſend Prieſter flankieren dieſe Tafel. Das kaiſerliche Gelb, das Orange der Mandarine, das Purpurrot der Krieger und der Hofbeamten überfluten den Hof mit einem Rauſch von Farbe. Gongs dröhnen, Herolde trompeten, die Budoͤhaprieſter leiern ihre Gebete. Unter wehenden Seidenfahnen nähert ſich ein Zug von Prinzen dem Altar. An der Spitze des Zuges das zweijährige Knäblein Pu⸗N., das noch kaum trip⸗ peln kann. Es trägt ein drachendurchwirktes Gold⸗ gewand, zwei winzig kleine blauſchwarze Zöpfchen ſtehen beiderſeits der Ohren ab. Das kaiſerliche Baby wackelt an den Altar heran, von der Hand des tief zu Boden gebeugten Reichsverweſers Yung⸗Lü ſorg⸗ ſam geführt. Vor der Ahnentafel verbeugt ſich die kaiſerliche Winzigkeit. Lallt ein paar Laute, den viel⸗ tauſendjährigen Spruch:„Ich hab das Edikt erhal⸗ ten, das mich zum Kaiſer beſtimmt und flehe zu den Ahnen meines Vaters um Gnade und Wohlwollen für die Vermeſſenheit, dem Befehl des Ediktes zu ge⸗ horchen.“ Dreimal ſinkt das Knäblein nieder, neun⸗ mal berührt ſein Köpfchen den Boden. Das iſt der Kotau, den von Stund an jeder Sterbliche ihm ſeloſt nun erweiſen muß. Wieder Heroldsruf, Gongſchlag, Surren der Ge⸗ betmühlen: Der Zug der Prinzen zieht ſich zurück. In feierlichem Aufmarſch ziehen ſie nun zum Palaſt der Mutter, der Zweijährige immer an der Spitze, er wird durch dieſen erſten Staatsbeſuch ihr ſeine Kindesliebe und Sohnesehrfurcht erweiſen. Die Mutter ſitzt auf vergoldetem Thron— nicht auf einem echt goldenen, der allein dem rechtmäßigen Kaiſer gebührt. Sie hebt ihr Kind hoch empor, küßt reſpektvoll ſeine Zehen und ſetzt es auf einen golde⸗ nen Tragſeſſel, den die höchſtgeſtellten Mandarine des Reiches zu ſchleppen die Ehre haben. Nun ziehen ſie, in unendlicher Prozeſſion, zum Thronſeſſel im In⸗ neren des Palaſtes. Dort ſteht der Drachenthron. Ehe das Kind Pu⸗Pi darauf geſetzt wird, ſtülpt der Reichsverweſer ihm einen breitkrämpigen gelbſeide⸗ nen Hut auf das zarte Köpſchen. Denn von nun an darf kein irdiſcher Menſch mehr das Antlitz des Him⸗ melsſohnes ſchauen. Der Meiſter des Zeremonienhofes pſalmodiert: „Bitte den Thron zu beſteigen!“ Sie ſetzen das Kind auf den Drachenthron. Und in dieſem Augenblick verkünden die Chöre:„Der glücklich auserſehene Augenblick iſt uns beſchieden.“ Sie pfalmodieren es in derſelben Sekunde im Saal und in den Höfen, in den Gängen und Paläſten der Verbotenen Stadt, in den Tempeln von Peking, in den Straßen aller Städte, in den Steppen Tibets und den Tundren der Mongolei. Und ſelbſt in der Ehinatown des fernen San Francisko, wo hunderttauſende Elendskulis bleichhäutiger Buſi⸗ neßmen hauſen, verkündet Gongſchlag und Fanfaren⸗ unter Millionen ungläubiger, ſchall in der gleichen Sekunde den gleichen Text: „Der glücklich auserſehene Augenblick iſt uns beſchie⸗ den.“ Die Weltgeſchichte freilich war über das Glück dieſes Augenblicks, in dem das Knäblein Pu⸗Oi zum Kaiſer Hſüſiang⸗Tung erhoben wurde, völlig anderer Meinung. Marie-Antoineite aunf dem Dracſieniſiron Vielleicht hätte die Weltgeſchichte einen anderen Lauf genommen, wenn das Irrlicht der„Wehenden Wolke“ den Aufſtand nicht vorangeleuchtet hätte. Wie ſich an der ſchuldloſen Sünderin Marie⸗Antoinette die Flamme der franzöſiſchen Revolution entzündete, genau ſo loderte der Widerſtand des ahnentreuen, kaiſerfrommen und gottesfürchtigen Kulivolkes gegen die letzte Herrin auf dem Drachenthron auf, die in wenigen Jahren das hohe Erbe uralter Tradition ſpieleriſch vergeudete. Die Wehende Wolke“ heißt ſie, die Kaiſerin⸗Mutter, Gattin des einflußloſen Re⸗ genten und achte Tochter des allmächtigen Reichsver⸗ weſers. Das Volk nannte ſie die achte Schweſter, welche, nach der uralten Legende, die Buhlſchaft iſt. Der Volksmund hat eine mörderiſche Neigung zur Bereinfachung. Von Buhlſchaft keine Rede. Uebri⸗ gens hätte ſich die gelbe Menſchheit auch wenig um Kabale und Liebe in der Verbotenen Stadt geküm⸗ mert. Wie ſern doch ihre Paläſte und Pagoden ihr Jammer und ihr Jubel, ihre Kutten, Kittel, Röcke und Romanzen dem Volk von Reisbauern und Kulis lagen....! Ein Regiment Günſtlinge hätte man der lebensluſtigen Kaiſerin⸗Mutter achtlos nachge⸗ ſehen. Aber das wollte ſie gar nicht. Sie wollte etwas ganz anderes, etwas Unausdenkbar⸗Grauen⸗ haftes. Und ſie hat es auch getan: Im„Peting⸗ Hotel“, am Galaabend, der jeden Donnerstag von den weißen Teufeln, Botſchaftsattaches und Firmenver⸗ tretern, gefeiert wurde, hat ſie, ſelbſt tief dekolletiert, mit befrackten Kavalieren Walzer getanzt! Das aber war eine Herausforderung der Ahnen, der vieltau⸗ ſendjährigen Tradition, der Gottheit. Eine Heraus⸗ forderung, die notwendig und unmittelbar zum Auf⸗ ruhr führen mußte. Oh, wie flatterte die„Wehende Wolke“ durch die Stadt! Immer häufiger verließ ſie die gottgewollte Abgeſchiedenheit der Paläſte. Immer kleiner wurde das Gefolge, das ſie auf ihren Streifzügen mitnahm. Schreibt nicht das Zeremoniell des Nu⸗Süo⸗Tung vor, es hätten eine Kaiſerin⸗Mutter, wann immer ſie ihre begnadetes Antlitz der profanen Welt für rich⸗ tig zu zeigen befinde, zu geleiten: vierzehn Pringeſ⸗ ſinen, dreiunddreißig Hofwürdenträger mit rotem Knopf und dreiunddreißig— im Range etwas niedri⸗ gere— in blauer Seide, dazu eine Prozeſſion von Budoͤhaprieſtern, ein Heer von Kriegern, Trägern und Läufern? So zeichnete es der weiſe Yu⸗Süo⸗ Tung im Buche der höfiſchen Weisheit auf, ſorgfältig in glänzenden Tuſchlettern— ſie aber, die„Wehende Wolke“, unbekümmert um alle Weisheitsbücher, er⸗ klärte ſie:„Europäiſche Kaiſerinnen brauchen auch kein Gefolge und keine Kontrolle“ Und ſie tanzte Donnerstag im„Peking⸗Hotel“ in barbariſchem Dreivierteltakt, der keinen Gongſchlag kennt. Und ſie war Stammgaſt bei den Pferderennen. Und ihr lär⸗ mendes Geplapper erklang durch die Straßen. Und ſie erſchien in höchſteigener Perſon in den franzöſi⸗ ſchen Modeſalons der gelben Reſidenz, wo ſie Pariſer Kreationen, die neueſte Mode der vorvergangenen Saiſon Europas, für hunderttauſende Taels erſtand. Und ſie führte das Pokerſpiel bei Hof ein. Und ſie bezahlte ihre Pokerſchulden nicht und den franzöſt⸗ ſchen Modeſalons blieb ſie die hunderttauſende Taels auch ſchuldig.(Fortſetzung folgt.) Reineke Fuchs beſucht die NM3 Es iſt ein veritabler Fuchs, der auf den neckiſchen Namen„Bubi“ hört, der uns heute morgen im Zeitungshaus beſuchte. Er iſt ein viel⸗ gereiſter, ſehr artiger drolliger Kerl, dieſer Bubi mit dem intelligenten ſpitzen Kopf, mit den Augen, aus denen ein biſſel Lebensphiloſophie ſpricht. Bubi ſtammt aus Ungarn, wurde eines ſchönen Herbſtmorgens aus ſeinem Bau, der ganz in der Nähe von Budapeſt an der ſchönen blauen Donau lag, von einigen recht bösartigen Menſchen mit Gewehr, Stricken und ähnlichen wenig ſchönen Gegenſtänden herausgetrieben und mitgenommen. Daß er als Juchs ſo ſchnell Karriere machte, hätten weder er noch ſeine wilden Genoſſen vom Bau am Donauſtraked ſich je träumen laſſen. Bubi war über Nacht Filmſtar geworden, hatte ſich einen Manager zugelegt, wohnte nur in ſeinen Hotels, aß nur noch Rindfleiſch, zarte Täubchen und füllige Hühner und fühlte ſich in dieſem Schlaraffenleben, das lediglich durch ein paar Stunden unter dem bläulichen Schein tauſendkerziger Jupiterlampen in einem Filmatelier unterbrochen wurde. Dann hat er ſich völlig dem Reiſen kreuz und quer durch die bunte ſchöne Welt ge⸗ widmet. Er hat eine Weile ſeine Tätigkeit im Filmſtudio aufgegeben und läßt ſich zu⸗ fammen mit ſeinem Herrn den Wind vieler Länder um die Schnauze, pardon Naſe, wehen. Seine angeborene Wildheit hat er völlig verloren. Er beißt, kratzt und ſtiehlt nicht mehr. Er iſt ein Luxusfuchs geworden, der es leutſelig zuläßt, daß man ſeinen prächtigen, prachtvollen Pelz ſtreichelt. Er hat ſich mit aller Welt verſöhnt, vorausgeſetzt, daß er regelmäßig am Tag ein Huhn futtern kann, ein Huhn, das mit Federn, Knochen und Gebein ſeinen Weg in den Fuchsmagen nimmt Bubi kennt mehr vom Erdball als viele Mannheimer. Er war bereits in der nördlichſten Stadt Europas, in Hammerfeſt, er hat Spanien in allen maleriſchen Winkeln durch⸗ ſtöbert, er kennt Paris wie ſeine Taſche, kurzum, er iſt ein Globetrotter von beachtlichem Format. Nun iſt er mit ſeinem Herrn unterwegs durch Süddeutſch⸗ land nach München, das er erſt noch kennenlernen will, wo er wieder in einem Film, der in Geiſel⸗ gaſteig demnächſt gedreht wird, ein Engagement fin⸗ den ſoll. Vor einiger Zeit konnte man das kluge Tier bereits in dem Film„Der Jäger aus Kur⸗ pfalz“ bewundern. Carl Froelich hatte ihn da⸗ mals in Votsdam entdeckt und gleich verpflichtet. Mit großem Intereſſe beſchaute ſich Bubi das Zei⸗ tungshaus der„NMZ.“, beſchnüffelte das Redak⸗ tionszimmer und verabſchiedete ſich dann freundlich, gelaſſen, wie es eben ein Fuchs tut, der ſo verhät⸗ ſchelt und verwöhnt wird wie kein zweiter, der in Freiheit dreſſiert herumläuft. cvł. * Die diesjährgen Frühjahrsgeſellenprüfungen im Bezirk der Handwerkskammer Mannheem finden in der Zeit vom 19. März bis 5. Mai ſtatt. Die An⸗ meldungen müſſen bis zum 1. März erfolgt ſein. Eine Ausſtellung der Geſellenſtücke wird in dieſem Jahr nicht zu erwarten ſein, zumal die Mannheimer Gewerbeſchule im nächſten Jahre die Feier ihres hundertjährigen Beſtehens begeht und bei dieſer Ge⸗ legenheit eine größere Ausſtellung gewerblicher Art geplant iſt. * Komm ſſariſcher Leiter des Mannhe'mer Arb t8⸗ amtes iſt, wie wir unter Bezugnahme auf unſern Be⸗ richt in Nr. 33 über die Beſprechung, die die Betreu⸗ ung der jugendlichen Erwerbsloſen zum Gegenſt ind hatte, feſtſtellen, als Nachfolger von D Sutter Direk⸗ tor Nickles, dem ein guter Ruf als Fachmann vor⸗ ausgeht. Herr Nickles war Beauftragter beim Lan⸗ desarbeitsamt Südweſtdeutſchland und Sozialreſerent der SA⸗Gruppe Südweſt. —————— Das Lebensalter der Dicken liegt unter dem Durchſchnitt. Ebus⸗Tee beſeitigt ſöſtige Körperfüle, macht elaſtiſch und erhöht das Wohlbefinden. verlang Sie i Apoth. u. Droa. aur Ebus⸗CTee. K1.50. Einzigartig! d4 e ydil Reux KNus ——— eeee —————— * — — 4. Seite /Nummer 36 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3⁴ Montag, 22. Januar 19 Holzausgabe auf dem Holzplatz der NS⸗Volkswohlfahrt, Binnen⸗ hafen, Kurzes Becken 10. Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt: Am Dienstag, 23. Januar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 401—800. Am Mittwoch, 24. Jannar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 801—1200. Am Donnerstag B5. Januar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgut⸗ ſcheinen Nr. 1201 bis Schluß. Gruppe Strohmarkt: Am Freitag, 26. Januar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr.—400. Am Samstag, 27. Jannar, von—12 Uhr, von —4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen Nr. 401 bis Schluß. Die obige Einteilung iſt genau einzuhalten. Holz⸗ berechtigungsſcheine ſind vorher bei der Gruppen⸗ geſchäſtsſtelle durch die Bedürftigen in Empfang zu nehmen. Zwei 500 Mark-Gewinne gezogen Man hat ſich daran gewöhnt, daß jeden Tag größere Mengen von Lotteriegewinnen im Winter⸗ hilfswerk ausgezahlt werden. Geſtern aber meinte es Fortuna ganz beſonders gut. Die erſten Ge⸗ winne zu 500 Mk. wurden gezogen. Im Palaſtkaffee ſitzt ein Herr der den wohlmeinen⸗ den Ratſchlägen des Losverkäufers nachkommt und ſich ein Los der Winterhilfslotterie kauft. Bei Oeffnung traut er kaum ſeinen Augen, denn ſtatt der erwarteten Niete ſpringen 500 Mk. aus dem braunen Umſchlag. Große Freude herrſchte bei der Geſchäftsſtelle. Doch freudiger war das Geſicht des Mannes, als er ſeine 500 Mk. in Empfang nahm. Doch nicht genug damit. Geſtern nacht wurde im Kaffee Latz der zweite Gewinn zu 500 Mk. ge⸗ zogen. Hier war der Gewinner ebenſo freudig über⸗ raſcht. Noch zu ſpäter Nachtſtunde konnte ihnen der Gewinn voll ausbezaßlt werden. Weitere grode Geldpreiſe winken den Gewinnern. Wer ſind die nächſten? Die grauen Glücksmänner erwarten Euch! Man lacht bei Willy Reichert Wer kennt ihn nicht, den Willy Reichert? Viele haben ihn nur im Rundfunk gehört, viele ſind ſchon früher bei ſeinem Auftreten in Mannheim bei ihm geweſen. Und all die vielen kamen diesmal und füllten den Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz. Willi Reichert war nicht allein, er brachte eine ganze Reihe von Künſtlern mit ſich, um ſeinen lieben Mannheimern einen recht bunten Abend zu bieten. Das ſprudelte nur' ſo heraus aus einer unverſieg⸗ lichen Quelle und ergoß ſich über alles, was das Hers und den Kopf eines Menſchen bewegt. Es war keine beißende Lauge, die verletzt und Narben hin⸗ terläßt. Dazu iſt Willy Reichert viel zu ſchwäbiſch gutmütig und heiter. Er will nur das Herz aufwär⸗ men und neu beleben, den Menſchen das Leben„per⸗ ſalzen“ weil der Humor das Salz des Lebens iſt. Das verſteht er wie kein zweiter. Ihm haben ſich die Herzen der Menſchen mit ihren kleinen Schwä⸗ chen erſchloſſen, er kennt beſonders die„knitze“ Art des echten Schwaben. Am trefflichſten kam das bei den Kinderwitzen zum Vorſchein, aber auch ſonſt überall, wo er hineingriff in das volle Menſchen⸗ leben. Immer hatte er die volle Aufmerkſamkeit des Publikums für ſich, mit kleinen Handbewegungen und mit wenig Mienenſpiel beherrſchte er den großen Saal. Tränen wurden gelacht über das, was er zu ſagen wußte von der Marktfrau und dem Haushalt, von Männern und Frauen, von Geſchäſt und Poli⸗ tik, von dem Junggeſellen und der Ehe, an der die meiſten ihr ganzes Leben herumbuchſtabieren. Da konnte keiner ein veroͤrießliches Geſicht behalten, we⸗ der der Intellektuelle noch der Normale. Und wenn man einen witzigen Schlager auch ſchon einmal ge⸗ hört hatte, daß Reichert ihn bot und wie er ihn bot, das ließ das Alte wirklich neu aufgebügelt erſcheinen. Daß daneben die anderen Künſtler nicht leicht aufkommen konnten, iſt verſtändlich. Hubert Gie⸗ ſen, auch in Mannheim als Pianiſt bekannt, bot die Rigoletto⸗Paraphraſe von Franz Liſzt und einen Konzertwalzer von Johann Strauß. Er ſtellte den Ruf, der ihm als hervorragenden Künſtler voraus⸗ geht, mit ſeinem reichen farbigen Spiel und der per⸗ lenden Technik erneut unter Beweis. Zwei echte Münchner Straßenſänger, nämlich Heinrich Schüttz und Oskar Albrecht, boten aus ihrer Hofkunſt mit beinahe ſchon zuviel Kunſt mehrere Proben, die mit ihrer volkstümlichen Geſühlsſeligkeit immer den Beifall ihrer Zeit finden werden. Lydia Wieſer von der„Scala“ Berlin tanzte zunächſt einen ſiame⸗ ſiſchen Tempeltanz und zeigte darin nicht nur äußer⸗ ſte Beherrſchung des Körpers bis in die letzte Fin⸗ gerſpitze. Sie war von dem kultiſchen Tanz mit ihrer ins Innerſte ergriſſen und konnte daher mit ihrer Schöpfung ſtarken Eindruck hinterlaſſen, was man von dem nachfolgenden deutſchen Tanz weniger ſagen kann. Die Kardoſch⸗Sänger bilden unter der Leitung von Prof. Stephan Kardoſch ein Geſangs⸗ guartett, das mit zu ſehr verhaltener Stimme ernſte und heitere Geſänge darbot, und ſchließlich ſind noch zu nennen Oskar Heiler und Tilly Kratz, die beide in zwei luſtigen Szenen mit Willy Reichert zuſammen auftraten. Heiler war als Darſteller des „Häberle“ in Maske und Spiel unübertrefflich und ſeinem Partner„Pfleiderer“ gewachſen. Alle die vie⸗ len Künſtler, die zur Buntheit des Abends die far⸗ bigen Beiträge lieferten, ſanden oft ſtürmiſchen Bei⸗ Ffall und waren zu Dreingaben gezwungen.— eee allen. pur, 71 59 7 Die„Fröhlich Pfalz“ auf dem Narrenſchißf Die„Fröhlich Pfalt“ hielt ihre zweite Sit⸗ der„Liedertafel“, die traditionsgemäß den Nibelun⸗ zung auf dem Narrenſchiff„Mannheimia“ in„Gro⸗ ßen Mayerhof“ ab. Der ſehr flinke Till Eulenſpiegel verſtand es trefflich, den Präſidenten in ſeinen Be⸗ mühungen zu unterſtützen, und da auch noch die Ka⸗ pelle Wagner unermüdlich auſſpielte und die an⸗ weſenden Narren den guten Willen hatten, die All⸗ tagsſorgen über Bord zu werfen, herrſchte bald eine ausgezeichnete Stimmung. Mit Anſprache, gemeinſamem Lied und dem Ruf„Narrenſchiff Ahoi!“ begann die Reiſe. Als deutſche Hausfrau eröffnete Frau Helfſen⸗ ſtein den Reigen der Büttenreden. Karl Spind⸗ ler fand ſchon mehr Verſtändnis mit ſeinen Sor⸗ gen als Ehekrüppel. Er rief die Diktatur der Ehe⸗ männer aus. Er habe neulich den Putzlumpen wie ein Laſſo geſchwungen und unter dem Ruf„Kaſſ' her, Schnaps her“ den Belagerungszuſtand verhängt. Sein Unglück ſei nur geweſen, daß er ſich hierbet auf den Tiſch geſtellt habe, wobei dieſer umkippte, ſo daß er von dem Inhalt des Küchenſchrankes verſchüttet wurde. Charles Röder, der im zweiten Teil der Sitzung nochmals auſtrat, ſtellte im Gegenſatz zu ſeinem Vorredner in einem Vortrag feſt:„Ach, was ſind die Weiber nett“. Damit ſicherte er ſich die Zu⸗ neigung der anweſenden Närrinnen. Karl Lukus und Luiſe Schuhmacher ſangen als Paul und Frieda das Duett von der Puppe und dem Hampel⸗ mann und gefielen allein ſchon durch die groteske Aufmachung. Einen Bombenerfolg hatte Gerhard Helffenſtein, der als Schulmeiſter ſeine halbe Klaſſe mitgebracht hatte. Dieſe zehn Jungens, die ſich ihrem Lehrer überlegen zeigten, meinten, daß man jeden Tag einen Schulausflug machen müſſe, um die Wirtſchaſt anzukurbeln, denn das Frühſtücks⸗ brot zur Schule würde aus„Trockenheimer“ be⸗ ſtehen, während man auf die Brote, die man zum Ausflug mitbekomme, Wurſt bekäme. Für das nette Wechſelgeſpräch bekam der Schulmeiſter den Ehren⸗ trunk, während man den Jungens Schokolade in die Hand drückte, die ſür dieſen Zweck die Schokoladen⸗ fabrik Ehrbar geipendet hatte. Ein ausgezeichneter Profeſſor der Zoologie war Paul Schmitt, der die Behauptung aufſtellte, daß es nichts Natürlicheres auf der Welt gibt als die Natur, daß das Nilpferd weöer als Droſchkenpferd noch zu Frankkͤurter Würſtchen verwendet werden kann, der Affe nicht zu den Haustieren gezählt werden darf, obgleich er von den Männern maſſenhaft nach Hauſe gebracht wird. Rudi Baſtian konnte für ſeine Vorträge viel Bei⸗ fall entgegennehmen. Nach der Pauſe meldeten ſich Herr und Frau Helffenſtein zu Wort, um als Lorenz und Stadt⸗ bas verſchiedene Geheimniſſe auszuplaudern. Zweifellos die beſte Leiſtung des Abends brachte Hans Spindler junior, der zegte, daß ein guter Büttenrebrernachwuchs vorhanden iſt. Seine Erzählungen aus dem Soldatenleben und die dabei gebrauchten Fachausdrücke waren ausgezeich⸗ net die Stimmung zu erhöhen. Gar zu gerne, ließen ſich Hella Gregan, Lisbeth Gregan und Berta Eggers unter die Haube bringen, denn ſie ſtimmten als Mauerblümchen ein ſehr bewegtes Klagelied an. Hans Berger von der Karnevals⸗Geſellſchaft Viern⸗ heim gab mit zwei Vorträgen eine Koſtprobe von dem Humor, wie er jenſeits der Grenze gepflegt wird. Der zum Schluß eingeſetzte Hans Kraft erwies ſich als ein Stimmungsmacher erſten Ranges. Da der Boden gut vorbearbeitet worden war, erreichte die Stimmung Siedegrade. Es bedarf keiner be on⸗ deren Erwähnung, daß zwiſchen den Vorträgen flei⸗ ßig geſungen wurde und daß man zwiſchendurch auch kräftig ſchunkelte. Die Uhr zeigte bereits die erſte Morgenſtunde, als der Elſerrat abzog, nicht olne vorher das Verſprechen gegeben zu haben bei der nächſten Sitzung wiederum alle närriſchen Regiſter ziehen zu wollen. Karneval der Mannheimer Sänger Wie ſchon kurz berichtei, haben ſich die Mann⸗ heimer Geſangvereine entſchloſſen, gemein⸗ ſam einen Maskenball abzuhalten. Ermöglicht wurde dieſer Entſchluß durch das Entgegenkommen genſaal für den Faſtnachts⸗Samstag gemietet hatte, um ihren eigenen Maskenball abzuhalten. Durch das Zuſammengehen der Geſangver⸗ eine kann jetzt die Verauſtaltung auf eine breitere Grundlage geſtellt werden. Um die bisherige loſe Fühlungnahme zwiſchen den einzelnen Vereinen enger zu geſtalten, hatte der Gau Mannheim des Badiſchen Sängerbundes zu einer Beſprechung in das Siechenbräu eingeladen, bei der Bezirksführer Albert Brehm der„Liedertafel“ für die Ueberlaſſung des Saales dankte und dann daran erinnerte, daß im Vorjahre bereits neun Ge⸗ ſangvereine einen gemeinſamen Maskenball abhiel⸗ ten. In dieſem Jahre könne mit einem vollen Er⸗ folg gerechnet werden, da über zwanzig Vereine die Gefolgſchaft für das närriſche Treiben ſtellen wer⸗ den. Den kleinen Vereinen, die doch nichts unter⸗ nehmen könnten, ſei auf dieſe Weiſe Gelegenheit ge⸗ geben, ihren Mitgliedern etwas zu bieten. Herr Brehm wies noch auf die durch ſolche Veranſtaltun⸗ gen ausgelöſte Wirtſchaftsbelebung hin und gab dann in großen Umriſſen von der Durchführung des Mas⸗ kenballes Kenntnis. Das Motto„Ein luſtiges rheiniſches Sänger⸗ treffen am Monte Goggolo“ betet Gelegenheit zu jeder nur denkbaren Koſtümierung. Bei dieſem Sängerfeſt können die Sänger nach Her⸗ zensluſt ſchmettern, allerlei humoriſtiſche Quartette werden Abwechſlung bringen und ſchließlich wird ſich von Zeit zu Zeit ein Sängerfeſtzug durch den Roſen⸗ garten nach dem Bierkeller bewegen. Die Kapelle Seezer und die Kapelle Lange ſpielen in der Wandelhalle und im Nibelungenſaal. Wurfbuden, Schießſtand, Karuſſell und was ſonſt dazu gehört, wer⸗ den nicht fehlen. Der ſehr niedrig gehaltene Ein⸗ trittspreis erhöht ſich für Nichtmitglieder und beim Kauf der Karten an der Abendkaſſe. Bei der anſchließenden Ausſprache wurde noch⸗ mals betont, daß man das von der Liedertafel gezeigte Entgegenkommen nicht hoch genug einſchätzen kann. Eine genaue Feſtſtellung ergab, daß etwa zwanzig Vereine mit rund 4000 Mitglie⸗ dern bere ts ihre ſeſte Zuſage gegeben haben. Einige Vereine mußten zu ihrem Bedauern abſagen, da ſie den Tag bereits früher für eine eigene Veranſtaltung belegt hatten. Zur Durchführung des Feſtes wurden Kommiſſionen gebildet die ſofort die Arbeit aufnehmen werden. Herr Brehm verlieh zum Schluß der Beſprechung ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſich die Sängerſchaft, die ſchon mehr⸗ fach bei ernſter Arbeit zuſammenwirkte, nun auch ein⸗ mal zu einer luſtigen Angelegenheit zuſammengefun⸗ den hat. Faſching am Wochenende enn auch das Karnevalstreiben eingeſetzt hat, ſo iſt bis jetzt doch noch eine gewiſſe Zurückhaltung zu erkennen, da man offenbar alles auf die letzten drei Wochen zuſammendrängen möchte. Wie vor acht Tagen fanden auch am vergangenen Sams⸗ tag in der Innenſtadt noch keine Masken⸗ bälle ſtatt, ſo daß ſich Maskenballfreunde ſchon nach Rheinau, Neckarau, Sandhofen oder Wald⸗ hof bemühen mußten, wenn ſie an dem Treiben teilnehmen wollten. Allerdings hatte man in der Innenſtadt reichlich Gelegenheit, ſich an Kappenaben⸗ den zu beteiligen. Am Sonntag war es etwas ruhiger. Außer bei vereinzelten Kappenabenden gab es keine Möglich⸗ keit, ſich karnevaliſtiſch zu betätigen. Für den nächſten Sonntag iſt mit einem ſtarken Anſchwellen der Faſchingsveran⸗ ſtaltungen zu rechnen. Jetzt ſchon ſind etliche Kappenabende zur Anmeldung gebracht und auch vier Maskenbälle, die ſämtlich in der Innenſtadt ſtattfinden, ſind bereits angezeigt. Da damit zu rechnen iſt, daß im Laufe der Woche noch eine ganze Reihe von Maskenbällen und Kappenabende gemeldet wer⸗ den, werden ſich am nächſten Samstag die Mann⸗ beimer nicht den Kopf zu zerbrechen haben, wohin ſie die Schritte lenken ſollen, um am Faſchingstreiben teilnehmen zu können. 25 Fahre Tanzſchule Karl Helm Im Kreiſe vieler früherer Schülerinnen und Schü⸗ ler konnte Tanzlehrer Karl Helm am Samstag in den vollbeſetzten Friedrichspark⸗Sälen ſein 25j1ä9⸗ riges Berufsjubiläum mit einem wohlge⸗ lungenen Jubiläumsball feiern. Eine bunte Unterhaltung ſorgte dafür, daß der Abend einen äußerſt anregenden Verlauf nahm und daß die Tanz⸗ pauſen geſchickt ausgefüllt wurden. Die Leitung der geſchmackvoll zuſammengeſtellten Vortragsfolge hatte Fritz Fegbeutel, der aber nicht nur ſich als An⸗ ſager betätigte, ſondern der auch mit eigenen Sachen einen durchſchlagenden Erfolg erzielte, zumal er viele neue Sachen brachte. Eine von Anja Dittler ein⸗ ſtudierte Tanz⸗Pantomime„Die luſtige Schäſerin“ mit Mozartſcher Muſik gefiel ſehr; gut und wurde mit ſtürmiſchem Beifall bedacht, der den Mitwirken⸗ den Anja Dittler, Inge Ziegler und Bianca Rogge galt. Den Tanz von einer anderen Seite zeigte der flott von Martl Helm, Leo Helm und Walter Jourdan getanzte Marſch⸗Stepp, der von Leo Helm einſtudiert war. Der ſtarke Beifall war ehrlich verdient. Mit der Parodie„Die Vorſtaht⸗ „Tänzerin“ zeigte Anja Dittler vom National⸗ theater ihr großes Können. Daß man die unter Lei⸗ tung von Tanzmeiſter Helm durch Bertel Helm und Leo Helm und ſpäter durch Bertel Helm und Karl Helm ſowie einem weiteren Paar vorge⸗ führten modernen Tänze, langſamer Walzer, Fox und Tango, im Tournierſtil mit reger Aufmerlſamkeit verſolgte, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. In einer gelungenen Gummi⸗Groteske gefiel ſehr gut Walter Jourdan. Große Heiterkeit löſte die Studie„Eine Tanzſtunbe vor 25 Jahren“ aus. Die Vorführung in den allen Koſtümen zeigte, wie es vor 25 Jahren in der Tanzſchule zuging und wie ernſt man all das nahm, über das man heute lacht.„Ein Walzer von Strauß“ einſtudiert von Anja Dittler und getanzt von Eliſabeth Schmieke, Anja Dittler, Bianca Rogge und Inge Ziegler, beendete die Darbie⸗ tungen. „Die Schüler der einzelnen Kurſe ließen es ſich nicht nehmen, Tanzmeiſter Helm die Glückwünſche darzubringen. Herr Helm dankte für die Ehrungen und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß unter den Gäſten des Abends Schüler aus den Tanzſchui⸗ Jahrgängen 1909, 1910 und 1911 weilten. Drei Schü⸗ ler, Fräulein Freyermuth, Herr Gispert und Herr Herrmann die ſeit zehn Jahren der Tanz⸗ ſchule angehören, immer wieder ihr Tanzkenntuiſſe nach dem neueſten Stand zu erweitern, bekamen mit den älteſten Tanzſchulpaaren eine Ehrenrunde. In ſpäter Stunde erſchien noch Herr Großkopf, Karlsruhe von der Reichsfachſchaft deutſcher Tanz⸗ lehrer im Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund und ſprach in humorvoller Weiſe die Glückwünſche der Reichsfachſchaft ahs, während der Verbandsleiter des Einheitsverbandes deutſcher Tanzlehrer telegrapheſch ſeine Glückwünſche übermitteln ließ. Die Kapelle Bonacker ſpielte unermüdlich zum Tanze auf. Filmrundſchau Univerſum:„Drei Kaiſcrjäger“ Fred A. Angermayers ganz auf breite Pukli⸗ kumswirkung berechnetes, ungemein geſchickt ge⸗ bautes Volksſtück mußte im Zuge ſeines Erfolges na⸗ Regiſſeure Robert Land und Franz Hofer haben/ ſich der wirkungsſicheren Handlung angenommen 11 3 mit geſchultem Können einen Film gedreht, der 3 Erfolg des Bühnenſtücks noch mehr verbreitern w Die Regie wird durch eine Reihe erprobter ſteller in ihren Abſichten tatkräftig unterſtützt. Richter gibt den etwas leichtſinnigen, aber gru guten und ehrlichen Leutnant Hans von Roth, infolge einer Spielſchuld den Dienſt quittieren nd⸗ det und nach Amerika abwandern muß, aber vor Kriegsbegmt noch rechtzeitig zurückeilt, um ſeine Pflicht gegen Hei mat und Vaterland bei den Kaiſerjägern zu erfü — Am meiſten befriedigt die Leiſtung des ſtets 905 währten Fritz Kampers als Zugführer Sonnlei ner, der rauh und treu ſich damit abfindet, daß Erwählte ſeines Herzens bereits ſeinem Freun Rixner verſprochen iſt. Dieſer wird von Hein Heilinger in angenehm verhaltener Spielwelſ dargeſtellt. 0 Unter den weiblichen Kräften begegnen wir na langer Zeit wieder einmal der großen Könnerin Erna Morena. Sie gibt der Mutter des Hans von Ro eindringliche Geſtalt und Wirkung. Elſe Elſte und vor allem Grit Haid bemühen ſich ſehr eruf⸗ haft um ihre Rollen. Der Film iſt von ausgezet 6 neter Bildwirkung und photographiſch eine ſehr ſchön Leiſtung.— Ein ſchätzenswerter Beifilm führt in d Lüneburger Heide. K. Roxy:„Die Sonne geht auſ“ Kammerſänger Charles Kullmann von der Berliner Staatsoper, der dieſer Tage in Mannheim weilte und ſein Inkognito lüftete, als er im Paloſt Hotel plötzlich zu dem Spiel der Kapelle ſang un dann mit großem Erfolg für die Winterhilfe unter den Zuhörern ſammelte, ſtellt ſich in dem Film„Die Sonne geht auf“ als liebenswürdiger Schauſpieler und als hervorragender Sänger vor. Die Schlager des Films ſind ſchon ſeit Wochen bekannt und wer den von jeder Kapelle ſtändig geſpielt:„Die Sonne geht auf“ und„Schön iſt jeder Tag, den du mir ſchenkſt, Marie⸗Luiſe“. Um dieſe beiden Schlager 1 eine gefällige Handlung geſchrieben, die vor allem Charles Kullmann in die Lage verſetzt, ſeinen herr, lichen Tenor mehrfach einzuſetzen. Sehr geſchickt ſind auch einige bekannte Opernarien eingeflochten, in denen man den Zauber der Stimme Kullmanns be“ wundern kann. Die Marie⸗Luiſe wird von Reva Holſey geſpielt, die oͤurch ihr Weſen und ihren ver⸗ innerlichten Ausöruck begeiſtert. Fritz Kampers, Jakob Tiedtke und andere bewährte Darſteller tragen mi zu dem Erfolg dieſes harmloſen, unterhaltenden Filmſpiels bei. Aussickk Wettertarte der Frankſurter Univerſ.⸗Wetterwarte Somnt. dben 21. eie Uh 0 0 —1 Ovnentes O nener O h decerrr οmee O beceent oRegen * Schnee a cnubein enebet R Seitgf. Gumazime. O= ze teienter O maszicer Suosudez— gocoer eie Pieue megen mit dem vinde bie oer cen SKauonen stenenden 4ab ten geden die remperetur an. Die Lidien verdingen oete an E aut Reeresae umdetechneten Kufiaruch Vorausſage für Dienstag, 23. Fanuar Vielſach neblig oder dunſtig, ſonſt meiſt heiter uud trocken, nachts Froſt, öſtliche Winde. Bericht der Oeſſentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankſurt a. M. vom 22. Jannar: Eingedrungen“ polar⸗maritime Luft hat, unterſtützt durch eine glei zeitig eintreffende ſtratoſphäriſche Hochdruckwelle, übe dem Kontinent zum Aufbau eines mächtigen Hoch⸗ druckgebietes geführt. Die ozeaniſchen Tiefdruckwit, bel ziehen daher zunächſt weit nördlich an un vorüber, ſo daß ihre Ausläufer auf unſer Wetten keinen Einfluß nehmen. Doch wird das Hochdruck⸗ gebiet unter Abflachung weiter oſtwärts gedrängt. Höchſtte mperatur in Mannheim am 21. Jan, 03 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. Jan.—2,3 Grad; heut früh 8 Uhr— 22 Gra Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Januar. 85— Weeee, i6.10.20. 21. 22 Vecar-We eiſ 19. 20 225 Rheinfelden.75.47..362,202,03l————.6¹ Breiſach. 0,711,4 1,72.4/1.7J Mannbeim..733.303.91 13⁴ Kebl... 1,062,39.637•85 2,5 Jagſtfeld.532,50— 152 Maxau 3,69.30J Heilbronn..74,100— 0˙⁰² Mannheim.582 55 3,25 3,701.56 Hlochingen 1,301,27715 Kaub..70 110.710J Diedesheim..03— 2,03/1“ .98,2.623,333,19,3.47J d. — E— — —— — ̃er im 15 ter ie ba „Vontag, 22. Januar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 36 Ftierlicher Spalenſtich am Hardtbach bel und die Mitglieder des Gemeinderats nacheiſer⸗ mnp. Schwetzingen, 22. Januar. licdeute vormittag wurde die Hardtbachregu⸗ 10 rung offiziellbegonnen. Kurz vor Mit⸗ traten die 80 Arbeiter, die vorläufig die Ar⸗ des ut Angriff nehmen, an und unter den Klängen gebif räſentiermarſches wurde die Hakenkreuzflagge hißt. Dann ergriff Bürgermeiſter Strobel das ort zu einer kurzen Anſprache, in der er beſonders b 5— getonte, daß man nicht, wie unter dem früheren Sy⸗ em, die billigſten Arbeitskräfte, alſo junge, ledige rbeiter herausgeſucht habe, ſondern es ſeien die 9 milienväter bevorzugt worden. Im Laufe des ahres werde noch ein großer Teil der Schwetzinger rwerbsloſen zu Arbeit und Brot kommen. Bekrreisleiter Dr. Roth richtete ebenfalls einige orte an die Arbeiter. Wenn man den Sozialismus ſür Tat verwirklichen wolle, dann müſſe man zuerſt r Arbeit ſorgen. Von heute auf morgen ſei dieſe bn Gabe nicht zu löſen, aber jeder werde erkennen, daß ein Anfang gemacht wurde. Den Gegner könne — am beſten gewinnen, wenn man ihm die rettende 0 reiche, damit er ſeine Fauſt öffnen kann. Mit inem„Sieg Heil!“ auf das deutſche Volk, den deut⸗ chen Arbeiter und ſeinen Bührer ſchloß die An⸗ prache. 9 Nachdem das Horſt⸗Weſſel⸗Lied im Walde verklun⸗ en war, ergriff Kreisleiter Dr. Roth als erſter Werkzeug nicht nur zu einem formellen erſten atenſtich, ſondern er hob gleich eine Reihe von 10 ſchollen aus, ein ſymboliſches Beiſpiel, in dem m Bürgermeiſter Strobel, Standartenführer Gim⸗ ten. Damit war für dieſen Tag die Arbeit beendet. Es gab in der Bauhütte für jeden Arbeiter einen kräftigen Imbiß, dann erfolgte unter Vorantritt der Schwetzinger Sturmbannkapelle der Rückmarſch in die Stadt. Morgen werden nun die 80 Männer die Ar⸗ beit fortſetzen, eine Arbeit, die vor allem für die Ge⸗ meinde Oftersheim von großer Bedeutung iſt, denn in Zukunft werden die zerſtörenden Ueberſchwem⸗ mungen des Hardtbaches auf dieſer ſonſt ſo oft heim⸗ geſuchten Gemarkung keinen Schaden mehr anrichten. Im Laufe des Frühjahrs wird man die Arbeiterzahl noch erhöhen können und man hofft, nach und nach einen großen Teil der Arbeiter anderwärts unter⸗ zubringen, ſo daß die Erwerbsloſigkeit in Schwetzin⸗ gen auf ein Mindeſtmaß zurückgehen dürfte. * * Donaueſchingen, 22. Jan. Das Hochwaſſer der letzten Tage bildete den Prüfſtein für die neue Bregkorrektion. Viele Intereſſenten begaben ſich an den neuen Lauf der Breg, um die Auswir⸗ kung der Neuanlage bei Hochwaſſer zu ſehen. Und man konnte ſich überzeugen, daß das Werk gelungen iſt. In mächtiger Breite und Tiefe fluten die ge⸗ waltigen Waſſermaſſen in gutem Abzug daher. Die Ueberſchwemmungen treten erſt beim unkorrigierten Fluß am Ried auf. Der Waſſerſtand iſt am Sams⸗ tag etwas geſunken und auch die Eisſchollen ſind ab⸗ getrieben, ſo daß wohl keine Kataſtrophe mehr zu befürchten iſt. — Neue Bauernhöfe in Baden Karlsruhe, 21. Jau. Die Preſſeſtelle der Landes⸗ uernſchaft Baden teilt uns mit: ie Badiſche Bauernkammer— Landesſiedlung I nimmt in der nächſten Zeit mehrere Sied⸗ ngen vor: * Neckargerach, Amt Heidelberg, mit ca. 14 * en von je 12 bis 15 Hektar, erforderliche Anzah⸗ hend 3000 bis 3500 Mk. 2. Selgental, Amt Adels⸗ 1 im, mit ca. fünf Stellen von je 20 Hektar, erforder⸗ Abe Anzahlung 4000 bis 5000 Mk. 3. Kloſterhof, lünt Engen, ca. zwei Stellen, je 25 Hettar, erforder⸗ che Anzahlung 5000 Mk. 4. Talhof, Amt Engen, . vier Stellen, je 20 Hektar, erforderliche Anzah⸗ ung 4000 Mk. 9 Neben der erforderlichen Anzahlung iſt noch der eachweis des erforderlichen Inventars zu erbrin⸗ n. Wir bitten Bewerber aus den entſprechen⸗ n Gemeinden ſelbſt und der näheren Umge⸗ Pius⸗ ſich umgehend bei der Landesſtelle Baden⸗ ſalz der Reichsſtelle für die Auswahl deutſcher auernſiedler, Karlsruhe am Rhein, Baumeiſter⸗ Baaße. 2(Walther⸗Darré⸗Haus) unter Angabe ihrer erhältniſſe und Beſtätigung derſelben durch ihren rts⸗ bezw. Kreisbauernführer zu melden, der die utsprechende Prüfung der Bewerber einleiten wird. — machen darauf aufmerkſam, daß Bewerbungen ſind anderen Gemeinden des Landes Baden zwecklos Bebi da genügend Bewerber aus der direkten Um⸗ ung vorhanden ſind. Si ir weiſen die übrigen Intereſſenten auf die edlungsmöglichkeiten in Schleſien, Brandenburg, ommern und Mecklenburg hin. — Karlsruhe, 22. Jan. Wie die Preſſeſtelle der ndesbauernſchaft Baden mitteilt. befindet ſſch 5 er den Opfern, die das Lawinenunglück im Babelborngebiet gefordert hat, der Leiter der radiſchen Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft Karlsruhe, Dipl. Landwirt Felix Conrad. Er e im März vorigen Jahres zum Geſchäftsfüh⸗ wählleeut und im Mai als Vorſtandsmitglied ge⸗ Werke von Dietrich Buxlehude 259. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Cospiederholt waren in den Orgelkonzerten in der riſtustirche Kompoſitionen des bedeutenden Ton⸗ *9 Dietrich Buxtehude(1637—1707) zu Gehör dan mmen. Nun widmete Arno Landmann einen kersen Abend dem Schaffen dieſes bedeutenden Muſi⸗ ſchöy wobei vor allem zwei Hauptrichtungen ſeiner pferiſchen Tätigkeit berückſichtigt wurden: Die — kompoſitionen und die Kantaten. Für die Wert⸗ e freung, deren ſich Buxtehude bei ſeinen Zeitgenoſſen Dachrte, iſt bezeichnend die weite Reiſe, die der junge zu 0 zu Fuß zurücklegte um den berühmten Meiſter lau ören, ſowie das Wagnis, den zugebilligten Ur⸗ müc faſt um das Vierfache zu überſchreiten, nur um a elichſt viel lernen zu können. Noch heute laſſen ſich teh manchen Werken von Bach die Anregungen Bux⸗ udes verfolgen. der eine Orgelkompoſitionen überraſchen durch Tiefe Die mpfindung und Kühnheit der Harmoniefolgen. in.00 Beginn des Konzertes vorgetragene Fuge vorgentoll weiſt die von Haus Joachim Moſer her⸗ Bu obene Gliederung in drei Teile auf, ohne daß genstebude an eine Verbindung in einer Tripelfuge dacht hätte. Charakteriſtiſch für Buxtehnde iſt der Muncwobnliche Ernſt und der Reichtum ſeiner Geſtal⸗ ſpriaskraft, die ſich in allen ſeinen Orgelwerken aus⸗ Chacl. ob er ſich nun ſtrenger Formen, wie der Janfonne und Fuge oder freieren Formen wie der gez taſie bedient. Arno Landmann verſtand es aus⸗ dertichnet, durch ſorgfältige Regiſtrierung die Glie⸗ Sbnn klar zu legen und die mitunter beträchtlichen Lenb terigkeiten dank ſeiner virtuoſen Technik ſpie⸗ au überwinden. 1 in einer ganz anderen Seite zeigt ſich Burtehude ſcheeinen Kantaten, die unſchwer den Einfluß römi⸗ laſe Komponiſten, vor allem von Cariſſimi erkennen von T Homophone Geſtaltung, die Bevorzugung brelt, r⸗Tonarten und überſichtliche Gliederung ver⸗ eine eigenartige Sphäre von Licht und Hei⸗ Ueberall ſtrebt er nach höchſter Durchſichtig⸗ en kerkeit Von ſchwerer Anklage freigeſprochen * Heidelberg, 21. Jan. Die Strafkammer beſchäf⸗ tigte ſich mit dem ſchweren Verkehrsunfall, der ſich am 6. Auguſt 1933 Ecke Wieblinger Land⸗ ſtraße und Vangerowſtraße ereignete, wobei der Schreiner Emil Schmitt aus Seckenheim tödlich verletzt wurde. Nach längerer Verhandlung wurde der wegen fahrläſſiger Tötung angeklagte Z4jährige Ingenieur Johann Friedrich Mäller aus Mann⸗ heim freigeſprochen. L Brühl, 20. Jan. In der Generalverſammlung des Turnvereins Brühl⸗Rohrhof wurde für den zu⸗ rückgetretenen Führer Richard Wieland gemäß Vor⸗ ſchlag Robert Flöter einſtimmig gewählt. Ihm ſtehen zur Seite Martin Hufnagel als Stellvertreter, Alfred Stauffer als Schriftwart, Leonhard Werner als Kaſſenwart, Karl Lill als Turnwart. Die guten Berichte für das letzte Jahr berechtigen zu der Hoff⸗ nung, daß es auch im neuen Jahre aufwärts geht.— In einer NS⸗Hagokundgebung ſprach Pf. Schleier⸗ Mannheim über die Gebote der Stunde und forderte f0 geſchloſſenes Eintreten in die Deutſche Arbeits⸗ ront. * Ofſenbach a. d. Queich, 20. Jan. In dem Wag⸗ nerſchen Mühlenbetrieb ſind durch den Reiſevertre⸗ ter Joſef Aeckerle Unterſchlagungen in Höhe von rund 5000 Mark vorgekommen, die bei einer Buchkontrolle entdeckt wurden. Aeckerle wurde in Unterſuchungshaft genommen. Die Unterſchla⸗ gungen ſuchte er durch Buchfälſchungen zu verdecken. * Freiburg i. Br., 22. Jan. Das in den letzten Tagen eingetretene Tauwetter, verbunden mit Schneeſchmelze im Gebirge, hat ein ſtarkes An⸗ ſchwellen des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe zur Folge. Innerhalb 24 Stunden iſt der Rhein bei Kehl um 64 Zentimeter, bei Maxau um 78 Zentime⸗ ter geſtiegen. In den letzten Tagen iſt der Rhein bei Kehl, Maxau und Mannheim im Durchſchnitt um 1½ Meter geſtiegen. Die günſtigen Waſſerverhält⸗ niſſe erlauben nunmehr eine Wiederaufnahme der Schiffahrt. keit, Klarheit und Oekonomie in den Mitteln, ſo wenn er die Singſtimme mit Orgel begleitet und die Streicher nur zu Vor⸗ und Zwiſchenſpielen her⸗ anzieht. Mitunter ſtellt der Meiſter an die Kehl⸗ fertigkeit der Sänger ganz erhebliche Anforderungen. Die Wiedergabe der Kantaten durch den Bach⸗ Chor und Mitglieder des Orcheſters der Chriſtuskirche unter der umſichtigen Leitung von Arno Landmann, verdient volles Lob. Die So⸗ Lebhaftes Intereſſe der Berliner * Berlin, 22. Jan. In der Ausſtellung„Die Pfalz im Neuen Reich“, die am Samstag in Berlin eröffnet wurde, war es am Sonntag den ganzen Tag ſchwarz von Menſchen. Ueber 3000 Beſucher waren allein bis 6 Uhr abends gezählt worden. Und immer neue Menſchenmäſſen drängten ſich zur Schau dieſes allertreuſten der deutſchen Gaue. Die Beliebt⸗ Reichsinnenminiſter Frick, der Pfälzer, eröffnet die Ausſtellung„Die die eine treffliche Ueberſicht über die kulturelle und wirtſchaftliche Bedeutung dieſes fruchtbaren Gebietes im Weſten des Reiches gibt. Ble SGenu den Paala- oluoctellung Pfalz im Reich'“, Aer heit nicht nur der Pfälzer, ſondern auch der Produkie dieſes geſegneten Stückchens Erde intereſſieren den Berliner und den Zugereiſten aufs lebhafteſte. Geſchickte, rührige Propagganda tut das Ihrige, um den Beſuch der Ausſtellung anzuregen. So wurden geſtern beim Fußballänderkampf Tſchechoflowakei Deutſchland Raketen abgeſchoſſen, aus denen Tauſende von Papierflugzeugen langſam zur Ende ſchwebten und für die Ausſtellung warben. Eine fröhliche Karnevalsſitzung Die Karnevalgeſellſchaft C. D. G. in Viernheim hielt am Sonntag abend im„Engel“ eine große Sitzung ab, die ſich eines ſo guten Beſuchs erfreute, daß der große Saal bis auf den letzten Platz am heißen Ofen beſetzt war. Die Viern⸗ heimer Narren verſtehen ſich ganz gut ſchon auf das, was ſie uns in Mannem abgeguckt haben. Punkt.11 Uhr marſchierte der Elferrat, in prunkvolle Gewän⸗ der gekleidet, vor der präſentierenden Prinzengarde ein, und ſogleich ſtieg ein Schunkellied, deſſen Ver⸗ faſſer Gerhard Helffenſtein von der„Fröhlich Pfalz“ iſt; dieſer unermüdliche Karnevalskämpe hatte gleich ſeine Frau mitgebracht, die äls Bütten⸗ rednerin ihrem beſſeren Hälfterich nacheifert. Beide errangen denn auch den ſtürmiſchen Beifall der be⸗ geiſterten Viernheimer, denen die Eingemeindung jetzt bedeutend leichter fallen dürfte. Auch der Bur⸗ tenredner Morgenſtern aus Mannheim durfte den Hausorden des C. D. G. entgegennehmen; ſeine Filzbach⸗Geſchichten fanden großen Anklang, denn die Viernheimer kennen ſich in Mannheim ganz gut aus. Was die Viernheimer Redner, Sänger und Muſiker ſelbſt ſind, ſo unterhielten ſie ihre Zuhörer ganz aus⸗ gezeichnet. Sogar ein kleines Ballett marſchierte auf, die grünen Boys der C. D.., natürlich die ſchönſten Mädchen Viernheims. Mannheim und Ludwigshafen waren bei dieſer Veranſtaltung würdig vertreten. Faſt vollzählig waren die Miniſterien der„Fröhlich Pfalz“ und der Großen Karnevalgeſell⸗ ſchaft Lindenhof erſchienen, von der„Rhein⸗ ſchanze“, Ludwigshafen hatte ſich ebenfalls eine Abordnung eingeſtellt. Preiſend, mit viel ſchönen Reden wurden die Gaſtgeſchenke ausgetauſcht, wie das ſo üblich iſt. Die Vernemer erhielten einen gro⸗ ßen Schwartenmagen, weil ſie bei ihrem letzten Be⸗ ſuch in Mannheim eine als Geſchenk mitgebrachte Griebenwurſt ſelbſt aufgegeſſen haben. Dafür zeig⸗ ten ſie ſich diesmal nobel, und überreichten dem Präſidenten Reiſcher von der„Fröhlich Pfalz“ einen echten lebenden Viernheimer Sandhaſen, ein präch⸗ tiges Tier, das ſich zwar als weißes Karnickel ent⸗ puppte, aber doch mit Freuden entgegengenommen wurde. Die Lindenhöfler erhielten allerdings nur einen Käſe. Mit Orden und mit dem Ehrentrunk wurde nicht geſpart. So vergingen die Stunden im Fluge, und als die Mannheimer Gäſte im Sauſe⸗ ———. Viernheims Narren verſtehen ihre Sache Uſchritt zum Bahnhof eilten, um den letzten Zug nach Mannheim noch zu erwiſchen, war man gerade in der Halbzeit. Nicht vergeſſen ſei die Tatſache, daß auch Bürger⸗ meiſter Bechtel an der Sitzung teilnahm. Er hielt eine kurze Anſprache an ſeine Viernheimer, in der er das Recht auf Freude und Vergnügen betonte und hervorhob, daß das Faſtnachtstreiben auch einen ern⸗ ſten wirtſchaftlichen Hintergrund habe, daß Tauſende von Volksgenoſſen in dieſer Zeit Arbeit und Brot haben. Straßenbahnunfall in Wiesbaden * Wiesbaben, 22. Jan. Sonntag abend löſte ſich an einem von Dotzheim nach der Stadt fahrenden Straßenbahnzug die Kupplung zwiſchen dem Motor⸗ wagen und den beiden Anhängern. Der Motor⸗ wagen fuhr, erſt allein weiter. Als er zum Halten gebracht war, rannten die auf der abſchüſſigen Straße nachrollenden Wagen auf den Motorwagen auf. Von den Perſonen, die durch den Zuſammenſtoß Verletzungen erlitten hatten, wurden ſechs nach dem Krankenhaus ge⸗ Oracht. Wie Kokainſchieber arbeiteten * Trier, 22. Jan. Wie berichtet, hat dieſer Tage die Polizei eine fünfköpfige Kokain⸗Schieber⸗ bande feſtgenommen. Da von vornherein feſt⸗ ſtand, daß die Bande von Luxemburg aus ar⸗ beitete, hat die Trierer Kriminalpolizei zur Auf⸗ deckung der Schiebungen mit der Luxemburger Kriminalbehörde zuſammengearbeitet. Hierdurch ge⸗⸗ lang es jetzt auch, den Hintermann der bereits feſt⸗ genommenen Perſonen, der hauptſächlich auch als Geldgeber auftrat, in der Perſon eines luxem⸗ burgiſchen Gaſtwirts feſtzuſtellen und in Haft zu nehmen. Man fand bei dem Luxemburger noch etwa 24 Gramm reines Kokain, während das bei den zuerſt Verhafteten vorgefundene Rauſch⸗ gift zu 15 v. H. aus Kokain und zu 85 v. H. aus Zu⸗ ſatzſtoffen beſtand. Die eingehenden Ermittlungen haben weiter ergeben, daß das Rauſchgift zuerſt aus Deutſchland nach dem Ausland geſchoben und dann wieder nach Deutſchland zurückgebracht worden iſt. pranpartie hatte Vera Wagner(Darmſtadt) über⸗ nommen, deren klangvolle Stimme bei deutlicher Ausſprache einen guten Eindruck hinterließ. Für die Baßpartie hatte ſich Wilhelm Enters eingeſetzt, den wir bereits als geſchulten Konzertſänger mit ſchönem Material und ausgeprägtem Stilgeſühl ken⸗ nen gelernt haben. Die Begleitung der Kantaten an der Orgel führte Helmut Lind mit gutem Ge⸗ ſchick durch.—+4. 555 Schillers„Räuber“ in Berlin Die Eröffnung des Großen Schauſpielhauſes Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und die Deutſche Arbeitsfront hatten zur Wiedereröffnung des Großen Schauſpielhauſes eingeladen. Der Rieſenraum iſt bis auf den letzten Platz geſüllt. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, umrahmt von Reichsminiſter Dr. Goebbels und Staatsrat Dr. Ley, hal in der Ehrenloge mit vielen andern Staats⸗ und Parteivertretern Platz genommen. Der Geiſt, der jetzt dieſes Haus erfüllt, iſt der Geiſt, der Kraft durch Freude wecken will. Und zwar in allen Volks⸗ genoſſen, in der ganzen Volksgemeinſchaft! Schillers„Räuber“ ſind nicht nur ein Schauſpiel, in dem der ganze Aufruhr vor Ausbruch der großen Revolution zu Ende des 18. Jahrhunderts aufbricht. Sie ſind vor allem ein urdeutſches Werk. Das Edle dort ſehen, wo immer es blüht und leidet,— und ſei es auch im Räuber⸗ und Verbrechergewande—, dem Gemeinen aber die volle Vergeltung wünſchen und bringen, auch unabhängig von Namen, Würden, Be⸗ ſitz—, das iſt urdeutſch. Dr. Hanns Niedecken⸗Gebhard hatte ſeine reine Regiekunſt auf dieſen ſittlichen Weſens⸗ kern des Schauſpiels geſammelt. Hier war der Böſe⸗ wicht Franz Moor wirklich der Böſewicht, hier war Karl Moor wirklich der Edle, der auch in der Ver⸗ irrung edel bleibt. Heinrich George bot einen Franz von überzeugender Leidenſchaft und Lebens⸗ wahrheit, eine außerordentliche Darſtellungsleiſtung, die den Abend beherrſchte, Karl Wagner war ſprachſchön und erſcheinungsſchön der unglückliche, verirrte Edͤle, der ſich ſelbſt aus ſeiner Verſtrickung nicht mehr löſen kann. Fritz Alberti war der ſchwache, liebende Vater und Hilde Körber die treue, zarte, tapfere Amalia. Alexander Gol⸗ ling als Spiegelberg, Hans Adalbert von Schlettow als Schweizer, Robert Müller als Paſtor Moſer, hoben ſich aus dem Geſamtſpiel iu gutem Zuſammenhang mit der großen Spielerſchar charaktervoll heraus. Der Geſamteindruck führte über das reine Spiel hinaus: ins Leben! Dies war wohl der überwältigende Eindruck des Abends: eine deutſche Menſchenwelt beute ſich hier auf, in Leid und Freude, Kampf und Schuld, Sünde und Sühne, allein ringend um das Gute. Eine Men⸗ ſchenwelt in deutſcher Landͤſchaft, der Benno von Arents herrliche Bühnenbilder verlieh, beſonders geſchaut am Donauſtrom und in den böhmiſchen Wäl⸗ dern. Eine deutſche Menſchenwelt in der Tiefe der Gärung deutſchen Seelentums, das Herbert Windts Zwiſchenaktmuſik noch breiter ausmalte. Eine deutſche Menſchenwelt vor allem aber in des Dichters Wort dem hier wieder volle Geltung gege⸗ ben wurde. H. M. E. ONationoltheater Mannheim. Als nächſte In⸗ ſzenierung bringt die Oper ein in Mannheim noch nicht geſpieltes Werk, G. Puceinis„Mädchen aus dem goldenen Weſten“ zur Aufführung, das ſich namentlich in den letzten Jahren erfolgreich durchgeſetzt hat. Ruf an die Univerſität Heidelberg. Der Rektor der Frankfurter Univerſität, der bekannte national⸗ ſozialiſtiſche Vorkämpfer, Prof. Dr. Krieck, hat einen Ruf nach Heidelberg auf den Lehrſtuhl für Philoſo⸗ phie und Pädagogik zum 1. April 1934 erhalten, der durch die Entpflichtung des Geh. Hofrats Prof. Dr. Rickert frei geworden iſt. Die Beſetzung der Kirchenmuſiklehrerſtellen. Der evang. Oberkirchenrat hat beſchloſſen: Soweit die Leitung der Kirchenchöre und die Verſehung des Or⸗ ganiſtendienſtes nicht durch Lehrer wahrgenommen wird, ſind bei Beſetzung der Organiſten⸗ und Kirchen⸗ chorleiterſtellen in erſter Linie Kirchen muſi⸗ ker zu berückſichtigen, die im evangeliſchen kirchen⸗ muſikaliſchen Inſtitut ihre Ausbildung erlangt ha⸗ ben. Eine Abweichung von dieſer Beſtimmung iſt nur nach vorheriger Zuſtimmung des Evang. Oberkirchen⸗ rats, ohne die eine Anſtellung Rechtsgültigkeit nicht erhält, zuläſſig. Neue Bücher Die Sͤ erobert Berlin. Ein Tatſachenbericht von den Kämpfen der NSDAc um die Reichshauptſtodt. Von Wilfrid Bade. Mit Bildern. Verlag Knorr u. Hirth, München. Geb 2,90 Mk. Die Eroberung der roten Viermillionenſtadt Berlin, wird durch das neue Buch von Wilfrid Bade begreillich; begreiflich am wahren Schickſal des einfachen SA⸗Mannes Schulz. So ſchlicht, einſach und doch mitreißend, iſt noch kein Schickſal aus dem Kampf um Deutſchland geſchildert worden! In ſeiner Menſchlichkeit, in ſeiner Darſtellung des Kleinen wie des Großen, packt es jeden, ob jung, ob alt! Viele intereſſante Fotos aus der früheren Kampf⸗ zeit der Bewegung ſind als bleibende Dokumente bei⸗ gegeben. Große deutſche Soldaten(Von Frundsberg bis Hinden⸗ burg). Mit 19 Bildtefeln Von Alfons v. Czi bulka. DreilMaslen⸗Verlag, Berlin N 21. Preis geb. 5,40 Mk. Geſetzliche Unfruchtbarmachung. Von Dr. W. Kopp. Ver⸗ lag Lipſius u. Tiſcher, Leipzig. Preis 3,80 Mk. Die deutſch Wende in Europa. Von Max Clouß. Ver⸗ 190* P. W. Callwey, München. Preis— 5,50 Mark. 6. Seite /Nummer 36 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Schwarzwald-Schimeiſterſchaft Slalom-Lauf und Sprunglauf— Meiſtertite! an Otto Würth-Baiersbronn Das Wetter, das früh morgens bei wechſelnden Nebeltrei⸗ ben hell zu werden ſchien und mitunter leichte Sonne durch⸗ ließ, entwickelte ſich zu einem Grau des Nebels, der mit dem Auftreten kalter Luft im Gebirge vielſach ziemlich dicht Unſerem Bericht von heute früth tragen wir eine Schil⸗ derung unſeres W..⸗Sonderberichterſtatters über den Verlauf der Meiſterſchaft nach. Der Nachmittag des erſten Tages brachte den Ab⸗ fahrtslauf, ſür den die Strecke im Nordabſturz des Seebucks zum Feldſee hinunter ausgewählt worden war. Das Wetter hatte ſich weiter winterlich geſtaltet und in teilweiſe weiteren Neuſchneefällen eine hervoragende Bahn geſchaffen. Rund 70 Läufer und Läuferinnen gingen über die Bahn, davon 45 in der Herrenklaſſe und 13 in der Jungmannenklaſſe, ferner eine Anzahl Damen. Die Zeiten ergaben ſehr gute Leiſtungen. In der Herrenklaſſe wurde Bruno Koch⸗Freiburg erſter in.12,8 Minuten, die in ihrer geringen Höhe deutlich für die Fahrtart Kochs ſpricht. Hinter ihm kam Leni Wagner⸗ Freiburg in:15 Minuten durch, Wittner⸗Zell/ Wieſental brauchte als Dritter:19,1 Minuten. Die längſte Zeit ſteigerte ſich bis auf 6½ Minuten. In der Klaſſe II ſchaffte es Hoffmann⸗Freiburg in.25,8 Minuten, danach Flaig⸗ Freiburg in:34,8 Minuten. Bei den Domen fuhr Chriſtel Cranz die ganz hervorragende Zeit von nur :20 Minuten heraus, iſt damit im Geſamttlaſſement viertbeſte und läßt dadurch die Mehrzahl der Herren weit hinter ſich. Die Ergebniſſe: Herrenklaſſe: 1. Brund Koch⸗Freiburg 212,8; 2. Leon⸗ hard Wagner⸗Freiburg 215; 3, Richard Wittner⸗Freiburg :19,1; 4. Ringwald⸗Freiburg:39; 5. Stober⸗Freiburg :51; 6. Willy Beckert⸗Neuſtadt/ Schwarzwald:57,1. Die Zeiten der weiteren für Slalom in Frage kommenden elf gehen dann weiter bis auf:26,1 Minuten.— In der Fungmannenklaſſe: 1. Rudo Hoffmann⸗ Freiburg:26,8; 2. Herbert Flaig⸗Freiburg:34,8; 3. Rudi Cranz⸗Freiburg:41,1; 4. Romminger⸗Freiburg:46,4. Die weiteren Zeiten ſteigern ſich bis auf:57,1.— Disquali⸗ fiztert wurden vier Herren.— Die Altersklaſſe ſah Fritz Dold⸗Offenburg mit:19,1.— In der Damen⸗ klaſſe I: 1. Chriſtel Cranz⸗Freiburg:20 Minuten; 2 Anna Wagner⸗Denz⸗Freiburg:01,1. Klaſſe II: 1. Nie⸗ derhäuſer⸗Freiburg:43; 2. Marie Schmieder⸗Karlsruhe Rheinbrüder:49,1; 3. Iſolde Madelung⸗Freiburg:52.1. Damenaltersklaſſe(Alleingang): Frau Brigitte Benſel, Schizunft Feldͤberg. Der Abend des erſten Tages brachte den Abſchluß durch den weihevollen Fackelzug zum Gefallenenmal des Schiclub Schwarzwald auf dem Köpfle, ein Vorgang, in alter Form aus den Zeiten des Ses vom Gau übernommen, der ſehr eindrucksvoll im friſch verſchneiten Winterwald verlief. Profeſſor Paulcke⸗Karlsruhe hielt die Anſprache. In einem kleinen Begrüßungsabend, der ſehr ſtark beſetzt war, begrüßte der Gauführer Ries Mini⸗ ſterialrat Kraft⸗Karlsruhe als Vertreter des Kultus⸗ und Unterrichtsminiſteriums und als Landesſportbeauf⸗ tragter, ferner Profeſſor Paulcke⸗Karlsruhe als alten Schivionier und gab ſchriftliche Grüße von Profeſſor Kohlhepp bekannt. Miniſterialrat Kraft erwiderte und verwies auf die Bemühungen der Regierung von heute, dem Schilauf in den Schulen den Boden zu ebnen. Es wird auch für Aus⸗ bildung geeigneter Lehrer und für ihre Verwendung am richtigen Ort geſorgt werden. Die Regierung unterſtützt jedenfalls jeden guten ſportlichen Gedanken, iſt auch nicht gegen Höchſtleiſtungen im Sport, ſie wendet ſich aber gegen die Auswüchſe, wie ſie im Anſchluß an die Sportſtars ſich breit machen wollten.— Gemütliche Geſelligkeit im Bier⸗ ſtüble des Feloͤbergerhofes bildete den Ausklang des erſten Wettlauftages. Die Kälte hatte am Sonntag, den zweiten Tag der Schwarzwaldſchimeiſterſchaft auf dem Feldberg, erheblich zugenommen und ſank bis gegen zehn Grad, die boppelt fühlbar wurde, weil gleichzeitig der Tag über nachts auf⸗ gekommener ſteifer Nordoſtwind über die Höhen fegte. war und wenig Sicht geſtattete. Die Verhältniſſe waren immerhin am Vormittag beim Slalomlauf noch beſſer als am Nachmittag beim Springen. Für den Slalomlauf war im Steilſtück des Fahler Loches eine gute Strecke von etwa 150 Meter Höhen⸗ unterſchied abgeſteckt. 34 Teilnehmer gingen über die an⸗ ſpruchsvolle Bahn, der mancher noch nicht gewachſen war, auf der aber umgekehrt viele ſchöne und raſſige Leiſtungen zu ſehen haren. Erfreulich groß war Anteilnahme und Ausdauer der Zuſchauer. In der Damenklaſſe tſt Chriſtel Cranz⸗Freiburg überragend mit 49,75 Sekunden Durchſchnittsleiſtung ſtrafpunktfrei. Sie hat damit die Mehrzahl der Herren hinter ſich gelaſſen. Bei den Jun g⸗ mannen blieb Rominger⸗Freiburg mit 54,8 Sekun⸗ den Durchſchnitt Erſter, liegt alſo damit erheblich hinter der Dame. Koch⸗Freiburg, der nur 44,2 Sekunden Durchſchnitt be⸗ nötigte und ſicher gegen Leonh. Wagner mit 47,2 Sek. ſiegte. In der Sonderklaſſe fuhr in einem Lauf Meſſer⸗ nach ihm Leonh. Wagner⸗Freiburg mit 96,43. Für die Kombination zwiſchen Abfahrt und Slalom errangen bei den Jungmannen Hofman n⸗Freiburg die beſte Note 97,89, gefolgt von Flaig⸗Freiburg mit 96,18. Bei den Damen liel an Chriſtel Cranz die Note 100— gegen Anna Wagner⸗Denz mit 80,97.— In der Herren⸗ klaſſe war Bruno Koch mit Note 100 an der Spitze, nach ihm Leohn. Wagner⸗FFreiburg mit 96,43. Beim Sprunglauf, der um 13 Uhr begann und dem auch der Prinz von Ffürſtenberg, ſowie Proſeſſor Paulcke beiwohnte, erwies ſich der ſtarke Nebel, der ſich nur ſelten etwas lichtete, als ein erhebliches Hindernis für die Springer. Außerdem kamen ſie nicht richtig in ſchnelle Fahrt, da der Schnee durch Einwirkung von Nebel und Kälte an Glätte verloren hatte. Die Folge war, daß trotz aller Semühun⸗ gen die erzielten Weiten erheblich hinter den Erwartun⸗ gen zurückbleiben mußten, ſo daß eben nur die Dreißig⸗ Metermarke überſprungen wurde, und das nur, nachdem die Springer nach dem Taſten des erſten Sprunges etwas mehr aus ſich heraus gingen und die geringe Glätte des Schnees durch Wucht und Schneid auszugleichen ſuchten. 32,5 Meter waren die meiſten geſtandenen Sprünge, die eine Anzahl von Springern mit ihrem Namen verbinden konnten, ſo Burgbacher, Herrmann, Beckert, Hättich, Ober⸗ gefell, Menzer, Braun, der ſchwäbiſche Altmeiſter Walter⸗ Donaueſchingen, und andere, die etwas kürzer, aber nicht minder erfreuliches zeigten. Mit den erwähnten Namen verbinden ſich vielſache in Stil ſchöne Leiſtungen, und dann darf eines geſagt werden, daß erfreulich wenig Stürze zu verzeichnen waren. Das mußte wieder mit den kleineren Weiten etwas ausſöhnen und zeigte auch, daß gutes Sprin⸗ germaterial am Start war. Ins Gebiet des Sportlich⸗ organiſatoriſchen übertragen heißt das, daß der Sinn der Ausleſe durch die Bezirkswettläufe erreicht worden iſt, in⸗ dem Elemente, die techniſch noch nicht reif ſind, vom Mei⸗ ſterſchaftskampf fernbleiben. Die geringe Sturzzahl zeigt aber auch, daß es nicht an den Springern lag. wenn keine grüßeren Weiten erreicht wurden, ſondern daß die erwäh⸗ ten Umſtände des Wetters dafür als Erklärung herange⸗ zogen werden müſſen. 055 Die Ergebniſſe haben den Meiſtertitel nach Schwaben gebracht, wo er an Otto Würth in Beiersbronn fiel, der damit vier Schwarzwäldern und ſeinem Landsmann Braun den Rang abgelaufen hat. Den ſchönſten Sprung zeigte Menzer⸗St. Blaſien mit Note 314,2, nach ihm Walter⸗ Donaueſchingen, ein Reichswehrmann, der aus der Thürin⸗ ger Sprungſchule ſtammt. Die Preisverteilung wurde von Gauführer Ries⸗ Mannheim vorgenommen. OE. Weitere Schimeiſterſchaften Schwäbiſche Schimeiſterſchaft Max Fiſcher⸗Wangen gewinnt den Silbernen Schi In Wangen(Allgäu) wurde am Samstag mit dem Sprunglauf über die Schwäbiſche Schiweiſterſchaft entſchie⸗ Sen. Der Titel fiel an den Deutſchen Meiſter, Max Fiſcher⸗ Wangen, der im zuſammengeſetzten Lau' die Note 456,6 erzielte. Er belegte im Langlauf hinter dem deutſchen Meiſter Lenze(Oberkochen) und dem vorjährigen Schwaben⸗ meiſter Gaiſer den öritten Platz und erzielte im Sprung⸗ lauf mit den weiteſt geſtandenen Sprüngen von 41 und 40 Meter die weitaus beſte Note mit 224,0 vor Recknagel⸗ Feuerbach. Bei den Damen wurde im Abfahrtslauf die vorjährige Meiſterin Kiefner⸗Ebingen Siegerin. Pracht⸗ volle Leiſtungen zeigten die Jungmannen im Sprunglauf. Hier überragie Max Strinz⸗Meßſtetten mit Sprüngen von 30 und 35,5 Meter. Die Ergebniſſe: Damen[Abfahrtslauf): 1. Gundel Kiefner⸗Gbingen 20,24 Min.; 2 Hello Münchmeier⸗Stuttgort 28,30 Min. Klaſſe 2: 1. Werro Stephan⸗Wildbod 21,45 Min. Altersklaſſe 1: 1. Kloeblen⸗Friedrichshafen 22,22 Min. Herren, Sprung⸗ Lauf, Klaſſe 1: 1. Max Fiſcher⸗Wangen Note 224,0(44, 40 Meter); 2. Erich Rechnagel⸗Feuerbach Note 210(36,5, 35,5 Meter); 2. Erich Recknagel⸗Feuerbach Note 210(36,5, 95,5 4. Gg. Huber⸗Jeny Note 117,6(30, 32,5). Klaſſe 2: 1. Ruoß⸗ Wangen Note 150,8(34, 35,5 Meter geſtürzt). Jungmannen: 1. Max Sprinz⸗Meßſtetten Note 185,5(30, 35,5 Meter). Altersklaſſe: 1. Wilhelm Schlegel Note 197,7(683, 35,5 Me⸗ ter). Zuſammengeſetzter Lauf: Meiſter im Schneeſchuh⸗ lout von Schwaben, Gewinner des Silbernen Schis: 1. Max Fiſcher⸗Wangen Note 456,5; 2. Franz Gaiſer⸗ Baiersbronn Note 370,6: 3. Gerhard Mayer⸗Stuttgzct Note 366,2. Guſtl Müller wieder bayeriſcher Meiſter Vor 3000 Zuſchauern wurde in Traunſtein am Sonntag die Bayeriſche Schi⸗Meiſterſchaft mit dem Sprunglauf zum Abſchluß gebracht. Sieger und Bayeriſcher Meiſter wurde wieder Guſtl Müller⸗Bayeriſchzell mit der Note 427,1 in der Kombination(Lang⸗ und Sprunglauf! vor Matthias Wörndle⸗Partenkirchen mit Note 427,0. Beſter im Sprung⸗ kauf der Klaſſe 1 war Dietl⸗München mit Sprüngen von 688, 47 Meter); 2. Oſtler⸗Partenfirchen 207,6 G9, 44 Meter); Dieie Ergebniſſe: Sprunglauf Klaſſe 1: 1. Dietl⸗Ss München Note 212,5 (88, 47 Meter); 2. Oſtler⸗Partenkirchen 207,6 39, 44 Meterf; 3. Guſtl Müller⸗Bayeriſchzell 203,6(42. 42 Meter); 4. Hepf⸗ München 197,5(38, 43 Meter). Klaſſe 2: 1. Eisgruber⸗ Partenkirchen 210,6(42, 42). Jungmannen: 1. Hecken⸗ berger⸗Baneriſchzell 215,7(Beſtnote im Sprunglauf 41, 45 Meter). Kombination: Bayeriſcher Meiſter 1934 Guſtl Müller⸗Baneriſchzell 427,1: 2. Matthios Wörndle⸗Parten⸗ kirchen 427,0; 3. Rupp⸗Bayeriſchzell 422,2; 4. Eisgruber⸗ Paxtenkirchen 420,6; 5. Willi Begner⸗Traunſtein(Titelver⸗ teidiger 411,5. Mitteldeutſche Schimeiſterſchaſten Der Norweger Holmboe erringt den Titel Die Mitteldeutſchen Schimeiſterſchaften wurden am Sonntag mit dem Sprunalauf beendet. Durch Heran⸗ ſchaffen von erheblichen Schneemengen war die Albert Brückner⸗Schanze in verhältnismäßig auten Zuſtand ver⸗ ketzt worden. Der ſchnelle Schnee ließ auch die für die Schanzen größten Weiten zu. Der für den Akademiſchen Schi⸗Club Darmſtadt ſtartende Norweger Lyng erzielte mit 20 Metern einen neuen Schanzenrekord. Mit 3 ge⸗ ſtandenen Sprüngen von 20,5, 29 und)0 Meter und Note 324,5 ſiegte er in der Herrenklaſſe 2. Sein Vereinskamerad der Norweger Holmboe, der im Langlauf den zweiten Platz belegt hatte, ſicherte ſich durch drei gute Sprünge mit 19,5, 26 und 27 Meter in der Kombination den erſten Platz und damit den Titel eines Mitteldeutſchen Schimeiſters. Als beſter Deutſcher qualifizierte ſich Erich Krepf vom Schneelauf⸗Cl Kaſſel, der in der Kombination mit Note 278,83 den vierten Platz belegen konnte. Die Ergebniſſe: Sprunglauf Klaſſe 1: 1. Magnus⸗Akad. Schi⸗Cl Darm⸗ ſtadt 262,9(21, 28, 28 Meter geſtürzt). Klaſſe 2: 1. Lyng⸗ (ASD) 324,5(20,5 20, 20 Meter); 2. Holmboe(ASD) 302,2 (19,5, 26, 27 Meter); 3. Kropf⸗Kaſſel 261,9. Jungmannen: 1. Edelmann⸗Kaſſel Note 24,1(14,5, 21, 21,5 Meter). Kom⸗ bination: 1. und Mitteldeutſcher Meiſter Holmboe(ASD) Note 319,95, 2. Saaſtad⸗Winter⸗SB Kaſſel) Note 802,35; 3. Magnus(ADe) Note 282,2; 4. Kropf⸗Kaſſel 278,83. Ludwig Vöck Allgäuer Schimeiſter Am öͤrittem Tage der Allgäuer Schimeiſterſchaft in Neſſel⸗ wang wurden bei guten Schneeverhältniſſen die Konkurren⸗ zen im Sprunglauf ausgetragen. Die Schanze befand ſich in guter Verſaſung, ſo daß es verhältnismäßig wenig Stürze gab und auch gute Weiten erzielt wurden. Sprung⸗ laufſieger wurde Guſtav Riß⸗Kempten mit Note 390 und Sprüngen von 35. 35, und 37 Meter Weite. Die größten Weiten ſetzten aber Ludwig Böck und Reinhardt⸗Leipzig mit ej 8 Meter auf die Schanze. Im Geſamtergebnis wurde Ludwig Böck⸗Neſſelwang mit Note 632,5 Allgäuer Schimeiſter 1934 und damit auch Gewinner des Silbernen Schis. Hervorragend ſchön und ſicher fuhr Bruno Iußball im Reich Gau 1(Oſtpreußen): Pruſſia Samland— RS Preußen Königsberg:1, Preußen Danzig— Gedania Danzig:3, Viktoria Allenſtein— Hindenburg Allenſtein:5, Raſten⸗ burger SB— Maſovia Lyck ausgef. Gan 2([Pommern): Stettiner Sé— BfB Stettin 321; Viktoxia Stralſund— Polizei Stettin:5, VL Stettin— Preußen Stettin:3; Phönix Köslin— Viktoria Kolberg :2, Germania Stolp— Hubertus⸗Kolberg 213. 83 3 Brandenburg): Städteſpiel Berlin— Prag 015 03). Gau 4(Schleſien): FV 06 Breslau— Spg 02 Breslau :5, Beuthen 69— Vorwärts Breslau 513; Hertha Bres⸗ lau— Preußen Hindenburg 21; Spg Hoyerswerda— Vorwärts RSV Gleiwitz:6; Ratibor 3— Sté Gör⸗ litz.2. Gan 5(Sachſen): SpuBcé Plauen— Dresdener Sc 223; Guts Muts Dresden— BfB Leipzig 1⸗4; VſB Glauchau — Chemnitzer Be:2, Wacker Leipzig— Polizei Chemnitz :2; Sé Planitz— SpVg Faltenſtein:2. Gau 6(Mitte): 1. S Jena— Wakker Halle 121; Preu⸗ ßen Magdeburg— Sc Erfurt 914, SypVg Erfurt— SV 99 Merſeburg 12:2; Fortuna Magdeburg— Viktoria 99 Magdeburg 1˙1. Gau??(Nordmark): Altona 93— Hamburger SV 115 Eimsbüttel SV Hamburg— Polizei Lübeck 311; Polizei Meiſterſchaften der Amateurboxer In Mittelbaden. Vor überfülltem Hauſe wurden am Samstag abend in Korlsruhe die mittelbadiſchen Bezirksmeiſterſchaſten der Amateurboxer ausgetragen. Durch eine ſtarke Beteiligung von etwa 30 Boxern aus Karlsruhe, Pforzheim und Bröt⸗ zingen waren Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe notwendig. Be⸗ merkenswert iſt, daß die Vorrunden beſſeren Sport brach⸗ ten als die Endkämpie. Den einzigen k..⸗Sieg gab es im Bantamgewicht. Die techniſch ſchönſte Begegnung war die im Federgewicht zwiſchen E. Flitſch(Pforzheim) und Deimling(Karlsruhe). Die neuen Meiſter vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht): Weber(Karlsruher BV) kampflos; Flitſch(Pforzheim) durch k..⸗Sieg in der 2. Runde gegen Scherb(Brötzingen);: E. Flitſch(Pforzheim) durch Punttſieg gegen Deimling (Karlsruher BB), Feuerbacher(Brötzingen) durch Dis⸗ qualiſikation von Nagel 2(Karlsruher BV); Kohlborn (Karlsruher ByY) durch Disqualiſtlotion von Wieland 3 (Karlsruher BB); Kahrmann(Germania Karlsruhe) durch Aufgabe von Schleifer(Germ. Karlsruhe) in der erſten Runde: Watzel(Germenia Karlsruhe) durch Aufgabe von Stepper nach/ Minute; Wielandd 1(Karlsrußer B durch Punktſieg gegen Wieland(Pforzheim). .. und Oberbaden In der gutbeſetzten ſtädtiſchen Feſthalle zu Lörrach jan⸗ den am Samstag abend die Amateurbox⸗Meiſterſchaften für Oberbaden ſtatt. Durch Abſagen bzw. Fehlmeldungen von Ofienburg, Lahr und Emmendingen war die Beteiligung ucht ſo groß ſo daß die Meiſterſchaften in 14 Kämpfen er⸗ ledigt werden kennten. Da im Bantam⸗ und Schwer⸗ geuwicht keine Nennungen erfolgt waren, wurden öie Mei⸗ ſterſchaften nur in fünf Klaſſen ausgetragen, trotzdem ſah mwan z. T. ganz hervorragende Leiſtungen. Die neuen Meiſter(vom Feder⸗ bis Halbſchwergewicht): Dietrich(Singen) durch Aufgabe in der 3. Runde von Benzinger(Singen); Mühlhaupt(Lörrach) durch Punkt⸗ ſieg gegen Gnirs(Singen); E. Schmidt(Singen) durch Punktſieg gegen Schächtele(Freiburg); Schlatter(Frei⸗ burg) durch Punktſieg gegen Greiner(Schopfheim); Maier (Singen) durch Aufgabe in der 1. Runde von Thoma (Lörrach). Schweden ſiegt im Tenniskampf In der Wilmersdorfer Tennishalle begann am Freitag aberrd vor 1000 Zuſchauern der 5. Hallen⸗Tenniskampf Deutſchland—Schweden mit den beiden erſten Einzel⸗ ſpielen. Zunächſt ſchlug der Schwede Oeſtberg den Berliner W. Menzel dank ſeiner größeren Ruhe und ſei⸗ nes beſſeren Grundlinienſpiels mit 775,:3,:6. An⸗ ſchließtend traf dann der Deutſche Meiſter Gottfried v. Cramm auf ſeinen Stockholmer Bezwinger Schrö⸗ derr. In dem faſt dreiſtündigen Gefecht truc der Deutſche ſchließlich dank ſeiner größeren Ausdauer in fünf Sätzen mit:9,:5,:6,:2, 10:8 den Sieg davon, aber v. Cramm zeigte doch bei weitem nicht die Leiſtungen die man im Freien von ihm gewöhnt iſt.— Der erſte Tag ſchloß alſo mit einem:1⸗Eroebnis ab. Das Programm des Tennisländerkampfes Deutſchland Schweden brachte am zweiten Tage das Doppelſpiel, in dem unſere Vertreter v. Cramm⸗Oeſtberg durch die hervorragenden Schweden Oeſtberg⸗Schröder eine:6,:6, :7⸗Niederlage einſtecken mußten. Die Berliner Tennis⸗ halle wies wiederum einen nur mäßigen Beſuch auf. Die Deutſchen fanden ſich mit den Bodenverhältniſſen in der Halle nur ſchlecht ab, während die Schweden— und be⸗ ſonders der junge Schröder— tatſächſich erſte Klaſſe dar⸗ ſtellten und ausgezeichnet zuſammenarbeiteten. v. Cramm hatte mit ſeinen Paſſierſchüſſen ebenſo viel Pech wie Nour⸗ ney mit ſeinen Aktionen am Netz. Schroeder beſiegt Werner Menzel Die Entſcheidang des Tennisländerkempfes Deutſchland — Schweden in der Berliner Tennishalle iſt am Sonntag⸗ abend mit dem erſten Einzelſpiel bereits gefallen. Der junge Schwede Schroeder kam über den Berliner Werner Menzel in drei Sätzen zu einem:6,:7,.1 Erfolg und holte damit für ſeine Farben den ͤͤritten und ſiegbringen⸗ den Punkt heraus. Der Deutſche Automobiltlub Gründung der Maunheimer Ortsgruppe Wie bekannt wurden Ende des Jahres 1933 fämtliche Motorſportverbände wie der ADAC, AvD, DMB, Deutſcher Touring⸗Club uſw. aufgelöſt. Die Mitglieder ſind zum größten Teil in den neugegründeten Der Deutſche Automobilelub übergetreten, ſo daß dieſer Club nun neben dem NScck den wichtigſten deutſchen Moter⸗ ſportverband darſtellt. Die Umſtellung iſt jetzt beendet und nach Mannheim iſt eine Ortsgruppe gekommen, die ſich zunächſt aus der Mehrzahl der Mitglieder des ehemoli⸗ gen Rheiniſchen Automobilelubs(Avd), des Mann⸗ heimer Automobilelubs(ADAc), Mannheimer Mo⸗ Altrip ſiegt klar T. u. Spv. Altriy— Viktoria Wallſtadt 62 In Altrip traten ſich zwei alte Bekannte aus früheren Jahren zum fälligen Rückkampf gegenüber. In einem ritterlichen Spiel das die Pfälzer, dank ihrer beſſeren Ge⸗ ſamtleiſtung, zu ihren Gunſten entſchieden, hrachten ſie die Wallſtädter mit obigem Ergebnis zur Strecke. Sekr gut gefiel bei Altrip der Halblinke Schneider, ſowie der linke Läufer Hauk. Bei Wallſtadt iſt Krämer immer noch die treibende Kraft; er iſt auch für die zwei Gegentore verant⸗ wortlich. Nach ihm ſind noch beſonders die Außenſtürmer zu erwähnen. Altrip hat Anſtoß und geſtaltet mit unheimlichem Tempo und vorbildlichem Zuſammenſpiel das Geſchehen vorläuſig zu ſeinen Gunſten. Der Erfolg dieſer Arbeit iſt aber nur ein Tor, von R. Spindler, der mit ſchönem Schuß ſeinen Verein in den erſten Minuten in Führung bringt. Aber nicht lange dauert die Freude und Wallſtadt gleicht durch Krämer aus. Kurze Zeit ſpäter meiſtert der Torwart der Gäſte einen gewaltigen Schuß aus 3 Meter Entfernung hervorragend. Juf der Gegenſeite iſt es Weber im Tor der Pfälzer, der einen faſt unüberwindlichen Scharfſchuß ge⸗ rade noch über die Latte lenkt. Die ſolgende Ecke bleibt er⸗ gebnislos. Der Vorſtoß der Altriper bringt eine Ecke ein, die aber vom Torwart unſchädlich gemacht wird. Einen erneuten Angriff der linken Seite des Gaſtgebers mit an⸗ ſchließender Flanke ſieht R. Spindler und den Torhüter der Wallſtädter in prächtigem Luftkampi. Spindler ſpringt aber höher und lenkt mit prächtig abgedrehtem Kopfall zn Verein vor einer höheren :1 für Altrip in die Maſchen. Das Anſpiel der Wallſtädter wird abgefangen und eine Ecke für Altrip folgt. Dieſelbe wird abgewehrt und in flottem Gegenzug gleicht Krämer aus. Ein Tor, das allerdings bei mehr Aufmerkſamkeit der Verteidigex hätte vermieden werden können. Kurz vor Halbzeit nimmt der Halblinke Schneider von Altrip eine weite Vorlage, gut auf und bringt mit einem ſchönen Schuß ſeine Mannſchaft erneut in Führung. Die zweite Halbzeit läßt das Spiel die erſten 25 Minu⸗ ten merklich abflauen. Aber dann beſinnt ſich Altrip eines beſſeren. ſpielt und Erfolge konnten nicht ausbleiben. Die allge⸗ meine Verwirrung, die jetzt bei den Gäſten entſtand, nützte Altrip geſchickt aus. Eine Flanke von links wird mit ver⸗ einten Kräften zu:2 eingedrückt. Angriff auf Angriff rollt vor das Gäſtetor. Spindler erwiſcht eine Flanke mit dem Kopf und zum 5. Male mußte ſich der Hüter des Wall⸗ ſtädter Tores geſchlagen bekennen. Für die Folge macht ſich Wallſtadt mehr bemerkbar und erzielt einen Strafſtoß. Krämer jagt das Leder aus 30 Meter Entfernung mit wuchtigem Schuß an die Latte. Der Ball ſpringt ins Feld zurück und ſofort ſtartet Altrip mit geſchloſſener Fünfer⸗ reihe zum Gegenangriſf. Weller erhält das Leder und ſetzt es mit wuchtigem Schuß nach einem Alleingang zu:2 für Altrip. Wallſtadt kämpft, trotz der Ausſichtsloſgkeit zu Erfolgen zu kommen, unentwegt bis zum Schluß weiter, ohne das Ergebnis verbeſſern zu können. Zum Schluß ſei noch beſonders der Korwart der Göſte erwähnt, der ſeinen Niederlage bewahrte. Die Bälle wurden jetzt raſch und exakt abge⸗ Hamburg— Holſtein Kiel 111; Boruſſia Kiel— Unin Altong:2. Gau 8(Niederſachſen): Arminia Hannover— Breug SB 4‚:2, S Werder Bremen— Eintracht Braunſchun .2; Re 0ß6 Hildesheim— Algermiſſen 1911:0 S Göttingen— Hannover 96 223. Gau 9(Weſtfalen): Germania Herne—§cC Schalke 0 (Geſellſchaftsſpiel).3. mn Gau 10(Niederrhein): TSV 99 Duisburg— For 925 Düſſeldorf:1; SC Boruſſia Gladbach— Hamborn 07 el Vſè Benrath— Alemannia Aachen:1; BV Pen Eſſen— Schwarz⸗Weiß Barmen:2; Be Preußen Kref — Schwarz⸗Weiß Eſſen:2. 3 Gau 11(Mittelrhein): Spg Köln⸗Sülz 07— 8 Neuendorf:2; Weſtmart Trier— Bonner FV3:2. 9 Gan 12(Nordheſſen): Boruſſio Fulda— Sc 03 20 0 40; FC Hanau 93— BiB Kurheſſen Marburg:1, B9 Sport Keſſel— Kurheſſen Kaſſel:4; Chattio 05 Kaſſel VfB Friedberg 113. Gruppe Pfalz: Ludwigshafen 04— SpVg Mundeuhe .6, VſR Kaiſerslautern— Ludwigshafen 68:0;§0 1 8 Oppau— F Speyer 311; Vſe Neuſtadt— BfB 01 Zwe brücken 512. torſahrer⸗Club(DMV) und Mannheimer Motorrad⸗Glül (ADAc) zuſammenſetzt. Zum Ortsgruppenführer wurde Direktor H. 70 Daege, zu ſeinem Stellvertreter wurde Direttor Klein und zum Ortsgruppenleiter Martin Ka ſt a ernannt. Die Geſchäftsſtelle, die ſich vorläuſig bis 1, Khe noch in den Räumen des Rheiniſchen AC JI. 15, 12 beſin) wurde amtlich beſetzt. Mit der Leitung wurde Joh. 46 derich, der bisherige des Rheiniſchen Letraut. Die Hauptaufgaben des DDAc beſtehen in der 5 derung des Sports, der Touriſtik, des Kraftfahrsenguſi⸗ kehrs überhaupt, ferner des Rechts, ſoweit es irgendmn mit dem Kroftfahrweſen zu tun hat. Zu ſeinen pernehge ſten Aufgaben werden auch gehören wirtſchaftliche insbeſondere die ſich auf die Verbilligung der Kraftſah, zeughaltung erſtrecken, mit aller Energie zu verfoigen. Verwaltung erfolgt ehrenamtlich. Die DDac Ortsgruppe Mannheim wird insbeſonden die Kameradſchaft ihrer Mitglieder pflegen und ihre 10 ſchäſtsſtelle allen Kraftfahrern für Auskünſte zur 4 fügung ſtellen. Grenzpaſſierſcheine(Triptiks und Carnete“ dürfen von jetzt an nur noch an Mitglieder des D 175 und NScc ausgeſtellt werden. An Nichtmitglieder we den keine Grenzpaſſierſcheine abgegeben. Nichtarier könne gegen Bezahlung und Bürgſchaftsleiſtung Grenzpaſſie ſcheine erhalten. Jeder deutſche Kraftfahrer gehört von jetzt an in— DDAC, er fördert dadurch das geſamte deutſche Kraftfah weſen im Sinne unſeres großen Führers. Sekretär Hans Schönrath ſchlägt Limouſin k. 6. Berliner Berufsboxkämpfe— Witt ſiegt über del Fontaine „Die recht gut beſuchten Beruſsboxkämpfe im Berlinel Sportpalaſt om Freitagabend brachten im Hauptkampf ein große Ueberraſchung. Der Krefelder Exmeiſter Hün Schünrat kannte den belgiichen Meiſter Limon der noch vor einiger Zeit unſere Meiſterboxer Hein Mir, ler, Hower und auch Schönrath überzeugend ſchlug, in de erſten Runde entſcheidend beſiegen. Nach dem Gongſchlal ſtürzte ſich Schönrath ſoſort mit einem Hagel von Schlägen auf ſeinen Gegner und auf einen ſchweren Rechten gege die Kinnſpitze hin mußte ſich der Belgier auszählen laſſen. Im zweiten Hauptkampf des Abends trug der Deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt⸗Kiel uber den ſchon etwas ältlichen, aber ſehr zähen Kanadier Fontaine nach zehn Runden einen klaren Punktſieß davon. In den Rahmenkämpfen gab es ebenſalls eus zeichneten Sport. Der Dresdener Leichtgewichtler Kretzſchmar kam dank ſeiner größeren Angriffsfre digkeit zu einem Punktſieg über den Berliner R. Le pold. Luxemburgs Meiſter Ted Veneziano konn gleichfalls im Leichtgewicht— gegen Raötke⸗ Danzig mit einer guten Leiſtung ein verdientes Unentſchiedeg herausholen. Der deutſche Federgewichtsmeiſter Hon Schiller mußte gegen den italieniſchen Exmeiſter Ab beucicti erneut eine knappe Punktniederlage einſtecken da er manche gute Gelegenheit durch zu langes Warten an eine entſcheidende Schlaggelegenheit verdarb. Was hören wir? Dienstag, 23. Januar Südfunk 6oß Morgenkonzert(Shaupg).—.u, Frügronet (Schallpl.).— 10.10: Schulfunk: Wir tragen Deine Fabnen — 19.40: Klaviermuſit.— 12.00: Mittagskonzert(Schallyl) S 13.35: Mittagskonzert.— 15.00: Kammermuſik.— 1 Blumenſtunde.— löho: Die Urabnen des Horſt⸗Weſel, Liedes.— 16.30: Kammermuſik.— 17.00: Symphonielo zert.— 17.45: Landwirtſchaftsfunk.— 18.00: Stunde der Ingend.— 18.25: Italieniſch.— 19.00: Operettenkonzeg, — 20.00: Verteidigungswehr für Deutſchland.— 20.10, Bunt iſt die Welt. Spielerei mit Schallplatten.— 21.00; Reichsſendung aus Leipzig: Luswig van Beethonen 7. Symphonie.— 21.40: Worte Beethovens.— 22.20: 9 mußt wiſſen.—.45. Schallplatten.— 28.00: Ludwia u Beethoven: Streichquartett Cis⸗Moll, op. 131 und Kl— ſonate op. B.— 2460: Von deutſcher Seele: Gedächtni ſtunde zum 130. Geburtstag des Molers Moritz v. Schwind, von Dr. Wilhelm Fraenger.— Nachtmuſik. Südweſtfunk 14.30: Frauenſtunde.— 17.45: Die neuen deutſchen Han⸗ delsverträge. Weſtdeutſcher Rundſunk 4 1040, Scnlfunk.—10 58. Wir und die Bett. Achtuna! Sie hören. Hausmuſik.— 15.15: Arbeitsbeſcha, ſungsfront.— 15.40: Bauernfunk.— 17.45: Deutſche 4 zähler. Bayriſcher Rundfunk .45 Schallplatten.—.25: Frühkonzert.—.00: Haus⸗ frauenſtunde.— 12.00 Konzert.— 13.25: Schallplantzh — 14.20: Klavierquartett G⸗Moll von Mozart.— 140, Hausſrauenſtunde.— 15.30: Allgemeine Wehrpflicht, 00 rufsheer und Miliz.— Moſor v. Pechmann.— 16. Konzert.— 17.30: Politiſche Plaudereien.— 17.50: Kleat⸗ Cellomuſik.— 18.10: Vortkag.— 18.J0: Künſtlervorknez Frand Völker. 10.00: Douerwelle Rotoro, Heitere muſikaliſches Funkſpiel.— 20.20: Die Leich. Kl. Münchene Komödie.— 21.40: Sozialismus im Dritten Reich⸗ 20 22.35: Kammermuſik von Ludwig v. Beethoven.— 28.20 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Deutſchlandſender 98 .35, Frühkonzert— 10.10, Schulunk.— 10.50: Fröt, licher Kendergarten.— 11.90: Wer iſt Schlauer, oder Baner?— 11.45: Zeitfunf.— 12.00: Muſik aus 7005 filmen(Schallpl.).— 15.45: Gemütliche Verſe.— 6055 Jugendſtunde— 17.25: Lieder der Romantik.— Fronleichnam 1916.. Hörſpiel.— 20.10: Moſt aus Suf⸗ ken.— 22.23: Rivalen der Luſt. Hörbericht von den A nahmen, Wien 19.00: Wiener Stimmunasbilder. Konzert.— Kammermuſik.— 22.55: Abendkonzert. 2———— 5 Hanptſchriftleuer Hans ulfred Mernne Stellvertreter Kurt am Verantwortuch fur Politi“: Hans Alfred Meißner⸗ Fancietepiche bmer: Feuilleton Carl Onno Eiſenbart ⸗ Vofaler Teil: 5 18 chänfelder Sport: Will Molier-Südweſtdeulſche Umſchau, G, und den übriger Teil? Gurt Wilhelm Fennel. Aneigen und ceſchen, liche Mitteilungen Jacob Fande ämtlich in Mannheim- Herausg 4 21.35: — —— Drucker und Verleger Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer geitunge Mannheim K 1. 1— Durchſchnütte⸗Auflage im Dezember: 21000 63 4Für unverlaͤngte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückp an 19³⁴ — —— HA NobE LS IRrScHaFrs ZEIUN0 Abend -Aus gabe N Nr. 36 unie M on Breme lontag. 22. J e SB——— 5 4e er 34 al Sie * une edligenos 4 re e S*——* e 50 5 des neu allung ndie Dir— r Neue 53.—— 9965 nAset daß en Fihr Grundt 83 3 füiene e, e 1 ubtebrbln Sert annhei Kaſe Bew e Geſchefte der 14 05 8 81 Kechn au P 5 v. 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Die Geſellſchaft iſt be⸗ rechtigt, alle Rechtsgeſchäfte vorzu⸗ nehmen, die zur Erreichung ihres Zweckes dienlich ſind, insbeſon⸗ dere auch Grundſtücke zu erwer⸗ ben, zu mieten oder zu pachten, ſich an gleichartigen Unternehmun⸗ gen in irgendeiner Form zu be⸗ teiligen oder ſich mit ſolchen zu⸗ ſammenzuſchließen, ſolche Unter⸗ nehmungen zu erwerben, Inter⸗ eſſengemeinſchaften einzugehen, Zweigniederlaſſungen, Agenturen und Vertaufsſtellen im In⸗ und Ausland zu errichten. Das Stammkapital beträgt 40 000.. — Karl Schmoll, Ingenieur, Mannheim und Heinrich Kalau vom Hofe, Kaufmann, Mannheim, ſind Geſchäſtsführer. Sind meh⸗ rere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft vertreten durch zwei Geſchäftsführer ge⸗ meinſchaltlich oder durch einen Geſchäſtsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Solange jedoch die Geſellſchafter Schmoll und Kalau vom Hoſe zu Geſchifts⸗ führern beſtellt ſind, kann jeder von ihnen die Geſellſchaft allein vertreten, auch wenn mehrere Ge⸗ nicht eingetragen wird veröſſent licht: Die Stammeinlage des 10 ſellſchafters Karl Schmoll in der Weiſe geleiſtet, daß er das bisher von ihm unter der Lbe⸗ Karl Schmoll allein betr ebene Geſchäſt ſamt Orgauiſation, Ku, denbeſtand uſw. in die Heſellſchnh einbringt. Ausgenommen lediglich die in der Bilanz 2, Firma Karl Schmoll auf 31.— zember 1933 auszuweiſenden Ban und Poſtſcheckguthaben, der Kaſte beſtand und die Außenſtände. Del⸗ Sacheinlage wird von der Ge 1 ſchaft zu dem feſtgeſetzten Wert va 20000 RM. übernommen und a die Stammeinlage dieſes Geſe ſchafters angerechnet. Die Bekaneg machungen der Geſellſchaft erfolge im Deutſchen Reichsanzeiger. ſchäftslokal: T 6. 31/32. Gordt& Hennhöfer, Mannhege Die Geſellſchaft iſt aufgelbſt, 9 Firma erloſchen. 10 Anton Langlotz, Mannheim. D 17, Mann⸗ Firma iſt erloſchen. Gebr. Levy, H 2. heim. Die Firma iſt erloſchen e Eugen Mayer, Mannheim. Firma iſt erloſchen. B. Oppenheimer, Mannheim. Firma iſt erloſchen. b) vom 20. Januar 1934. Bürohaus Schulhof Geſeliſchal mit beſchränkter Haftung, Narſ heim. Auguſt Lorentz iſt nicht men, Geſchäftsführer. Fritz Oliaſchlägen Kaufmann in Mannheim, iſt öu Geſchäftsführer beſtellt. Otio Schmidt& Co. Mannhenn Die offene Handelsgeſellſchaft 9 am 18. Dezember 1033 begonn 1 Perſönlich haftende Geſellſchafte ſind Otto Schmidt, Ingeneen⸗ Ilvesheim, und Johannes Pfe ning, Werkmeiſter, Viernheim.. Vertretung der Geſellſchaft iſt whe⸗ der Geſellſchafter Otto Schmidt 5 rechtigt. Geſchäftszweig iſt: Grgen handel mit chemiſch⸗ techniſchig Produkten, Geſchäftslokal: O 7an⸗ Arthur Berg, Mannheim. J haber iſt Arthur Berg, Kaufmane, Mannheim. Geſchäftszweig: handel in Rohtabaken. Geſchae lokal: Rheinhäuſerſtraße 59. an⸗ Niederlaſſung war früher in 8 dau(Pfalz). Blumenhaus Hugo Freund 1 Sohn, Maunheim. Die Geſellſchan iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſaen der Firma ging auf den ſeitherige, Geſellſchafter Hans Freund, Ku gärtner in Mannheim, über. Lebensmittelzentrale Ameln er Co., Mannheim. Die Prokura ie Berta Leyy iſt erloſchen. 75⁰ Firma iſt erloſchen. 5² Bad. Amtsgericht F. G. 4 Die ſchäftsführer beſtellt ſind. Als Mannheim. Pelze Mäntel. Jacken P 5. 23— Füchseu. Felle Sehr preiswer: Reparaturen .10 13 großer Kappenabend zen stets vor- Tabe fl See ne eeeneneee Bintritt jrei Anjang 8 Uhr Eintritt fre 2 Voranzeige! 21672 Schüitz DPonnersa0, 25. anuar: Großer Sonder-Abend 2 4 YDie schwerze Meshe. 2) Der kurierte Ochsen Samstag, 27. dan zar Frendensttzung der Fröhlich pfabe äunbaus Dafacher Strohmarkt— Dienstag, den 23. Jonuar 1934 5, 2 ———