1* —— — —— ———— —————————————— +H— —— r *— Rülennaagweife: Tägtich zmal außer Sonntag Bezugspreiſe: Daus monatlich.08 Mt und 62 Pfg. Trägerlohn in anſeren 5 abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. d. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pſg Beſtellgeld. Abholſtellen Wald⸗ Beichafteſtellen Eimelpreis 1U.. Anzeigenpreiſe: 22:mm breite Milltmeterzeile 9 3 Dmm brette Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt. ſſtr 3 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 43. Meerfeldſtr 18. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Keine Gewähr für Anzetgen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen edrichſtrate 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße Poſtſcheck⸗Konto: Kartsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Plätzen u. für fernmündlich ertetlte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim ittag⸗Ausgabe Wittwoch, 24. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 30 „Sturmſitzung der franzöſiſchen Kammer Angriffe auf die Regierung Meldung des DNB. — Paris, 23. Jannar. 10 Die Kammer nahm nachmittags den Haushalt 0 Strafanſtalten in Angriff. Der Abgeordnete n iot unternahm einen neuen Vorſtoß ge⸗ 81 die RKegierung wegen des Staviſki⸗ el 8. Als Henriot die Rednertribüne be⸗ — bemächtigte ſich des Hauſes eine gewaltige Er⸗ Leurin, Es ertönten lauten Rufe und Ziſchen. 8 ot kündigte an, daß er neue belaſtende chriftſtücke bekanntgeben werde. Daranfhin — ihm von den Bänken der Radikalſozialiſten erufen:„Wieviel bezahlt man Ihnenr“ * war das Signal für ein Pfeifkonzert auf 0 Bäuken der Rechten. Gleichzeitig ſtimmten die wurtn. uniſten die Internationale an. Der Lärm ga de ſchließlich ſo groß, daß der ſtellvertretende mmerpräſident die Sitzung aufhob. Sämtliche Zu⸗ wauertribünen wurden geräumt. Ner In ſeinen Ausführungen vor der Kammer, hatte E94 bg. Henriot u. a. den Miniſterpräſidenten utemps perſönlichbloßzuſtellen ver⸗ Re 0 mit der Erklärung, daß Chautemps 1932 der eſ tsbeiſtand des Generals Barbier de Fouton ge⸗ en ſei, der dem Verwaltungsrat eines Staviſky⸗ weiernehmeus angehört habe. Heuriot behauptete gen d ſehe ang d En Dieſe —. man Ihnen?“ In dem Lärm, den dieſer Zwi⸗ auslöſte, rief Boueſſé dem Abg. Henriot wei⸗ on:„Ich erwarte Ihre Kartellträger!“ Vertrauensvotum für Chautemps Meldung des DNB. — Paris, 23. Januar. kerb, riedemanfnahme der durch Lärmſzenen 775 nen Kammerſitzung ſetzte Henriot e Rirt“ Angriffe gegen die Regierung 11 Im Verlaufe ſeiner Ausführungen kam es frühere Miniſterpräſidenten Herriot und dem ſige eren Handelsminiſter Rollin, ſowie zu häu⸗ Als lärmenden Kundgebungen von rechts und links. deſti Miniſterpräſident C hautemps die Tribüne ieg, um auſ die Angriffe Henriots zu antworten, fallere er ſich ebenfalls ſtändig Unterbrechungen ge⸗ 3 laſſen. Von rechts wurde immer wieder en allgemeinen Lärm hineingerufen:„Unter⸗ Jongrasausſchuß. Unterſuchungsaus⸗ —. Miniſterpräſident wies die von zutr riot vorgebrachten Beſchuldigungen als un⸗ Clend zurück und verwahrte ſich dagegen, daß die Riaviſto⸗Skandal ſyſtematiſch zu Angriſſen gegen klärt egierung mißbraucht werde. Chautemps er⸗ Lauf man müſſe der Gerechtigkeit ihren freien Lelne laſſen. Er habe eine Unterſuchung in den ein⸗ undten Miniſterien zugeſagt, die bereits im Gange notweeilweiſe ſchon abgeſchloſſen ſei. Man dürfe die S liendigen Maßnahmen aber nicht überſtürzen. die eblich ſchritt die Kammer zur Abſtimmung über ſpra Urückverweiſung eines Kapitels des zur Aus⸗ 55 ſtehenden Juſtizhaushaltes, wegen des der ſtelt ſterpräfdent die Vertrauensfrage ge⸗ * hatte, um ſofort das Mehrheitsverhältnis in Sti ammer zu klären. Mit 367 gegen 201 Negiermen trat die Kammer für den Antrag der ihr kerung gegen die Rückverweiſung ein und ſprach omit das Vertrauen aus. Mue Straßenkundgebungen in Paris Meldung des DNB. Paris, 23. Januar. Die Ecke Boulevard St. Germain und Boule⸗ aſpail war am Dienstag abend wieder der Auplatz lärmender Kundgebungen, an denen ſich rune Tauſende von Menſchen unter Füh⸗ dilde der„Action Fancaiſe“ beteiligten. Die Gegend ſene den gleichen Anblick wie Montags: Umgewor⸗ ter IStraßenbänke, herausgeriſſene Baumſchutzgit⸗ krarPolizeikolonnen, die überall gegen die Demon⸗ derten vorrücken. Nur inſoſern hat ſich das Bild etzt wert, als diesmal auch berittene Polizei einge⸗ wen wurde, die in die Menſchenmenge hineinritt, 921 n ſie ſich nicht auf die erſte Auſforderung hin ückzog. Von überall her ertönten Rufe, Schüſſe U Domelana. Aus vielen Fenſtern wurden Knall⸗ eE u gegen die anreitenden Poliziſten gewor⸗ ſen. Auch Waſſer wurde aus den verſchiedenartig⸗ Amm Gefäßen aus den Fenſtern gegoſſen. An der rche St. Germain kam es zu einer erheblichen er, daß der Name des Inſtizminiſters Ray⸗ in den Aktenſtücken einer Staviſky⸗Affäre Die Gerichtsverſahren ſtockten, weil Einflüſſe em Parlament oder aus den Regierungskreiſen Gang der Rechtſprechung verfälſchten. 3 8 Bemerkung veranlaßte den radikalſozialiſti⸗ In der Zwiſchenzeit ſtehe England der Notwendigkeit n Abg. Boneſſé zu dem Zwiſchenruf:„Wieviel mabeltigen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem ehe⸗ Matdonald über die Politik Englands Der Miniſterpräſident ſetzt ſich dafür ein den Völkerbund ſeſter als je zu machen“ Meldung des DNB. — London, 24. Januar. Im Verlaufe des Propagandafeldzuges für das nationale Kabinett, hielt Premierminiſter Mac⸗ donald am Dienstag abend in Leeds eine Rede, die von der zahlreichen Zuhörerſchaft nur zum Teil mit Beifall aufgenommen und ſogar mehrmals durch Mißfallenskundgebungen unterbrochen wurde. Macdonald beſchäftigte ſich in ſeinen Ausführungen zunächſt mit wirtſchaftspolitiſchen Fragen und betonte, England müſſe die Reihe ſeiner Handelsverträge mit anderen Ländern fortſetzen. Darüber hinaus beſtehe die dringende Notwendigkeit umfaſſender internatio⸗ naler Abkommen, die die gegenwärtigen Han⸗ delsſchranken zwiſchen den großen Nationen beſeiti⸗ den müßten, ſoweit dieſe nicht wirklich zum Schutze der nationalen Wirtſchaft nötig ſeien. Eine der weſentlichſten Aufgaben, ſo fuhr Maedonald fort, ſei der Abſchluß eines Uebereinkommens zwiſchen den Großmächten, das ſich auf den internationalen Wert der einzelnen Währungen bezieht. Die engliſche Regierung ſei bereit, die zu⸗ rückgeſtellte Anfgabe einer Wirtſchaftskon⸗ ſerenz in London wieder in Angriff zu nehmen, vorausgeſetzt, daß der Abſchluß eines Abkommens im Bereich der Wahr⸗ ſcheinlichkeit liegt. gegenüber, ſeinen inneren Markt zu fördern und zu ſchützen.— Zum Schluß ſeiner Rede ſtreifte Macdo⸗ nald die allgemeine Politik und erklürte mit Nachdruck, daß die hritiſche nationale Regierung für den Frieden zwiſchen den Völkern eintrete. Sie unterſtütze den Völkerbund, und hoffe in Zuſam⸗ menarbeit mit anderen Großmächten, wie Frankreich und Italien und mit den kleineren Staaten Mittel und Wege zu finden, die den Völkerbund fe⸗ ſter als je machen, damit er in der Lage iſt, den ſchwierigen Problemen in der Zukunft gegen⸗ überzutreten. Der Parlamentskorreſpondent der„Times“ ſchreibt zur geſtrigen Sitzung des Abrüſtungsaus⸗ ſchuſſes des britiſchen Kabinetts: Es verlautet, daß die Miniſter der Meinung ſind, daß jetzt, wo der No⸗ tenwechſel deutlich die Hauptſchwierigkeiten zwiſchen dem franzöſiſchen und dem deutſchen Standpunkt ge⸗ zeigt hat, eine Erklärung der britiſchen Po⸗ litik ſobald wie möglich erfolgen ſollte. Es iſt bekannt, daß eine Darlegung der britiſchen Stellung⸗ nahme in Paris ebenſo wie in Berlin begrüßt wer⸗ den würde und die Miniſter hoffen noch immer, daß ein Mittelweg gefunden werden kann, der die Wiederaufnahme der Tätigkeit der Abrüſtungs⸗ konferenz ermöglichen wird. Man glaubt, daß Muſſolini ebenfalls dringend wünſche, eine Erklä⸗ rung über die italieniſche Politik abzugeben, wenn ſich eine geeignete Gelegenheit dafür biete. 2 Man glaube— vielleicht Meldung des DNB. — London, 24. Jau. In der Sitzung des Kabinettsausſchuſſeis für Abrüſtung am Dienstag nachmittag wurde, Reuter zufolge, ſehr eingehend die Frage geprüft, ob die engliſche Regierung einen Vorſchlag machen könne, der zur Ausſöhnung Gleichheitsforderung und dem franzöſiſchen Sicher⸗ heitswunſche führen könnte. Man glaube, daß möglicherweiſe ein Vorſchlag zur Beſſerung der Lage vor die am Mittwoch nachmittag ſtattfindende Kabi⸗ nettsſitzung gebracht werde. Außenminiſter Sir John Simon werde vielleicht in der nächſten Woche im Unterhaus eine entſprechende Erklärung abgeben. PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPGPPPPPCPPPPPPPPCPCPPPP—PPPPPPP Schlägerei zwiſchen der Polizei und den Kund⸗ gebern. Dort waren Baumſchntzgitter auf die Schie⸗ nen der Straßenbahn geworfen worden, ſo daß blaue Stichflammen auſſchlugen. Die Kundgebungen in der Nähe der Kammer haben gegen 21 Uhr abends nachgelaſſen. Die Polizei hat wieder das Feld behauptet. Der Polizeipräfekt leitete perſönlich die Abwehrmaßnahmen. Der Boulevard St. Germain gleicht ſtellenweiſe einem Trümmerfeld. Ueberall liegen herausgeriſſene Bäume, umgeworfene Bänke uſw. Viele Perſonen ſind verletzt worden. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Die Prüfung der deutſchen Antwort beendet Meldung des DNB. — Paris, 23. Jan. Die Prüfung der deutſchen Antwort auf die fran⸗ zöſiſche Denkſchrift iſt von den zuſtändigen Stellen des Quai'Orſay und des Miniſteriums für die nationale Verteidigung beendet worden. Das Er⸗ gebnis dieſer Prüfung faßt das„Journal“ dahin zu⸗ ſammen, daß die deutſche Antwort„nichts anderes darſtelle, als einen Rechtfertigungsverſuch der deutſchen Stellungnahme.„Die Antwort Frank⸗ reichs werde weder zweifelhaft ſein noch lange auf ſich warten laſſen. Wahrſcheinlich werde der nächſte Miniſterrat ſie feſtlegen, ſo daß dem am 13. Februar in London zuſammentretenden Kleinen Büro der Ab⸗ rüſtungskonferenz, falls Englands Vermittlung er⸗ gebnislos ſein werde, nichts anderes übrig bleiben werde, als die Aufforderung an den Generalaus⸗ ſchuß, unverzüglich die Schlußfolgerung aus dem Scheitern der deutſch⸗franzöſiſchen Aus⸗ ſprache zu ziehen. Zuſammenſtoß zwiſchen in Nancy — Paris, 24. Jan. Zwiſchen den Neuſozialiſten und den Altſozialiſten iſt es in Nancy zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen. Die Altſozialiſten drangen in eine Verſammlung der Neuſozialiſten ein und verſuchten ſie zu ſprengen. Es gelang den Neu⸗ ſozialiſten nicht, ſich zu behaupten. Polizei räumte den Saal. Moskau—Paris — Moskau, 23. Jan. Der Volkskommiſſar⸗ rat beſchloß, den am 11. Jannar in Paris unterzeich⸗ ten proviſoriſchen Handelsvertrag mit Frauk⸗ reich bereits vor der Ratiſizierung durch das Zen⸗ tralexekutipkomitee vom Unterzeichnungstage an als in Kraft geſetzt zu erklären. Neu⸗ und Altſozialiſten Aralis Rücktritt genehmigt Tokio, 23. Januar. Der Kaiſer hat am Dienstag das Rücktrittsgeſuch des Kriegsminiſters Araki genehmigt. General Araki wurde zum Mitglied des oberſten Kriegs⸗ Der bisherige Kriegsminiſter Araki rates ernannt. Kriegsminiſter wurde der Chef des Militärſchulweſens, General Hayaſchi, Chef des Militärſchulweſens der ſtellvertretende Stabschef des Generalſtabs, Miſaki. Renee gegen die mexikaniſche egierung vereitelt — Hermoſillo(Mexiko), 23. Jan. Ein Umſturz⸗ anſchlag gegen die mexikaniſche Regierung iſt von den Behörden im Keime erſtickt worden. Zehn Per⸗ ſonen wurden verhaftet. Die Aufwiegler hatten beabſichtigt, den früheren Präſidentſchaftskandidaten Vasconcelos zum Präſidenten zu machen. Das Signal für den Aufſtand hätte die Ermordung des Gouverneurs von Sonora, Rodolfo Calles, ſein ſollen. zwiſchen der deutſchen Afrika und Europa * Mannheim, 24. Jannar. Dieſer Tage erregte ein Aufſatz der franzöſiſchen Zeitſchrift„Hebdomaine“ über die bedrohte Sicher⸗ heit Frankreichs ob ſeiner übertriebenen Ausdrucks⸗ weiſe Aufſehen. In der Schrift wird wieder einmal geklagt über die„unzureichende Bewaffnung, die mangelnden Kriegsmittel, die veraltete Fliegerei, die unzureichenden Seeſtreitkräfte“ Frankreichs und zum Schluß feſtgeſtellt, daß„Deutſchland in furcht⸗ barer Bereitſchaft ſich anſchickt, über den„friedlichen Schafſtall“ herzufallen“. Das der italieniſchen Re⸗ gierung naheſtehende Blatt„Popolo'Italia“ ſchreibt zu dieſen Aeußerungen:„Wie wird dem Frankreich widerſtehen? Mit wehrloſen Schäflein? Mit armen Negern? Mit jenen kleinen Flugzeugchen, die nicht mehr als eine Tonne Bomben tragen können?“ Das italieniſche Blatt weiſt mit der Bemerkung„mit armen Negern“ auf eine Frage hin, die heute oft zu ſehr unter dem Geſichtspunkt der Kriegsrüſtung ge⸗ ſehen wird, nämlich die Frage:„Was bedeutet Afrika für Europa?“ Frankreich gibt fürwahr Anlaß genug, Afrika immer nur unter dieſem Geſichtspunkt zu betrachten, denn ſein ganzes Beſtreben geht unverblümt dahin, aus dem ſonſt über die Achſel angeſehenen„kulturell tiefer ſtehenden“ Land einen brauchbaren Kriegs⸗ helſer zu machen, der neben einigen Rohſtoffen vor allem Menſchen lieſert, die Frankreichs Kriegs⸗ maschinerie bedienen. Afrikas Los bleibt anſcheinend dasſelbe: Menſchenausfuhr— nur heute in moder⸗ ner Form. Früher trieb man die Sklavenkarawa⸗ nen zu Fuß durch die Wüſte, immer dieſelben Wege, die von den gebleichten Gebeinen der durch die über⸗ menſchlichen Marſchanſtrengungen Umgekommenen gut gezeichnet waxen. Etwa 20 Km. am Tage legte ein ſolcher Jammerzug zurück; nur ein kleiner Teil der⸗ jenigen, die den Marſch antraten, erreichte das Ziel. Heute legt man Wert darauf, die„Ware“ möglichſt ſchnell und wohlbehalten an die Stätte ihrer Ver⸗ wendung zu bringen, denn der Empfänger, Moloch Krieg, verbraucht raſch und viel. Mit den Truppen aus Afrika rechnet man heute in Frankreich ſehr. Der franzöſiſche Generalſtab bezeichnet Frankreich im Hinblick auf ſeine Kolonien kurzweg als ein 100⸗ Millionen⸗Volk und verlangt dementſprechend viele Rekruten. Frankreichs Heer mit ſeiner Kriegsſtärke von 6 Millionen kann heute aus Afrika bereits eine Million farbiger ausgebildeter Soldaten beziehen. Das genügt aber Paris bei weitem nicht, es verlangt immer noch mehr. Der wahre Beherrſcher Frankreichs iſt gegen⸗ wärtig nicht der jeweilige Miniſterpräſident, ſondern ein kleiner, aufrecht gehender Offizier mit durch⸗ dringend blickenden Augen, Marſchall Weygand. Er iſt der Mann, der Frankreich innerhalb 24 Stunden in eine gewaltige Kriegsmaſchinerie verwandelt und der alle Pläne zur Verteidigung entworfen hat. Er iſt der Schöpfer des rieſigen Feſtungswerkes an der Oſtfront, gegen das die chineſiſche Mauer wie ein Gartenzaun anmutet; er iſt aber auch derjenige, der weiß, daß es mit der Schaffung von Waffen und Feſtungen noch nicht getan iſt, ſondern daß man auch genügend Soldaten braucht. Der beſte Lieferer hier⸗ von iſt Afrika, denn Frankreich ſelbſt liefert nicht mehr genügend wehrfähige Manner; ſeine Einwoh⸗ nerzahl geht zurück. Rund 37 Millionen Menſchen mit guter Fruchtbarkeit bewohnen Frankreichs afri⸗ kaniſche Beſitzungen. Weygand nutzt dieſe Menſchen⸗ quelle gierig und rückſichtslos aus. Im Oktober letzten Jahres machte er höchſtperſönlich eine große Beſichtigungsreiſe nach Marokko. Die franzöſiſchen Kolonialpolitiker liefen um dieſe Zeit mit hochroten Köpfen herum, denn ſie wiſſen nicht, wie ſie den Truppenanforderungen genügen ſollen. Die Schwar⸗ zen laſſen ſich nicht gerne werben; ſie flüchten lieber in Nachbargebiete, vor allem diejenigen Landesſöhne, die ſchon einmal im franzöſiſchen Heer gedient haben. Dazu kommt, daß die allgemeine Stimmung im Lande franzoſenfeindlich iſt und die Werbung ſchwierig macht. Weygand wollte hier Ordnung ſchaffen und alle Einrichtungen und Pläne an Ort und Stelle kennen⸗ lernen, die für die Truppenbeſchaffung und Beförde⸗ rung ſchon geſchaffen oder noch zu ſchaffen ſind. Zu⸗ nächſt ſtellte er feſt, daß die neue Oſt⸗Weſt⸗Bahnver⸗ bindung von Algier nach Caſablanca in kürzeſter Zeit fertig ſein wird. Dieſe Strecke iſt von größter ſtrategiſcher Bedeutung, da ſie es ermöglicht, die Truppen ſchnell an die atlantiſche Küſte zu werfen. Man hat in Caſablanca ſechs Kilometer lange Ver⸗ laderampen geſchaffen für militäriſche Zwecke, dazu die entſprechenden Docks und Lager. Bordeaux und Breſt ſind auf den Empfang der Kolonialtruppen, die auf dem Seeweg von Caſablanca hierher gebracht werden, eingerichtet. Etwas iſt dem franzbſiſchen Or⸗ ganiſator allerdings nicht möglich geweſen, er hat aut ſeiner Reiſe vergebens verſucht, von den Spaniern die Erlaubnis zu bekommen, ſeine Schwarzen durch Spanien nach Frankreich ſchaffen zu dürſen. Das —1 ——————— eue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger —˖˖——— — —— —— — 9 9 4 1 . 0 6 79 90 5 1 1 6 9 91 2. Seite/ Nummer 30 Nene Mannheimer Zeitung“ Mitiag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Januar ginge natürlich viel raſcher als mit dem Schiff. Die⸗ — Weg wäre außerdem ſicherer, denn ein ſeindliches talien in der Flante könnte die Beförderung ſehr unangenehm ſtören, weshalb man ja auch im allge⸗ meinen mit einer Beförderung der Truppen übers Mittelländiſche Meer nach Marſeille gar nicht rech⸗ Ret, ſondern die Bahnverbindung nach dem Atlantik geſchaffen hat und über dieſen die Schwarzen nach dem Mutterlande bringen will. Im Norden iſt damit die Beförderung der Trup⸗ pen gewährleiſtet. Nun erſtreckt ſich aber die fran⸗ söſiſche Beſitzung weit nach Süden und dorthin fehlt zede Verbindung, die ein raſches und müheloſes Rei⸗ ſen durch die 2000 Kilometer breite und 6000 Kilo⸗ meter lange Wüſte Sahara ermöglicht. Seit 25 Jah⸗ ren ſchon plant man den Bau einer Saharabahn. Man glaubte eine Zeitlang dank der Kraftwagen und Flugzeuge darauf verzichten zu können; für der⸗ artig große Menſchenbeförderungen, wie ſie heute Frankreich mit ſeinen ſchwarzen Truppen plant, ge⸗ nügen dieſe Verkehrsmittel aber nicht. Auch das älteſte Beförderungsmittel, das Kamel, kommt nicht in Frage; es genügte dem früheren Sklavenhandel, für den modernen Kriegs⸗Sklaven iſt es zu langſam. Eine Bahn dagegen könnte ſehr raſch und zwar in Rur wenig mehr als einer Woche die Beförderung von Truppen vom Niger nach Sübfrankreich ermög⸗ lichen. Es wird oft davon geſprochen, die Bahn ſei nicht wirtſchaftlich und werde deshalb nicht gebaut. Sind die rieſigen franzöſiſchen Oſtbefeſtigungen gegen Deutſchland wirtſchaftlich? Frankreich verſündigt ſich an Europa und— Afrika, denn es verkennt die Bedeutung Afrikas für Europa. Es iſt nicht die Aufgabe unſerer Zeit, Afrika gegen einen Teil Europas mobil zu machen, ſondern Afrika für Europa zu gewinnen. Europa und Afrika gehören zuſammen! Es wurde an dieſer Stelle wiederholt auf die Wandlungen in der Welt hingewieſen. Aus Einzelſtaaten werden Staatenblöcke; die Geſchichte beginnt ſich zwiſchen Erdteilen abzuſpielen. Europa wird in dieſem Ringen ausgeſchaltet, erkennt es nicht ſeine zukünftige Rolle; als ein Haufen zuſammenhangloſer einzelner iſt es zur Bedeutungsloſigkeit verurteilt. In Frankreich ſieht man die großen Erſchütterungen, die dieſe Wende bedeuten, anſcheinend nicht oder deutet ſie falſch. Grenzbefeſtigungen und das Gieren nach einem Stück Land, wie nach dem Saargebiet, ent⸗ ſprechen volks⸗pſychologiſchen Irrtümern aus napo⸗ leoniſcher Zeit, aber nicht unſerer Zeit. Sie verlangt für Europa die für die zukünftige politiſche Geſtal⸗ tung geradezu notwendige und von der Natur geradezu angebotene Ergänzung Afrika. Afrika ge⸗ hört zu Europa, von dem es nur durch die Ein⸗ Hruchsbecken des Mittelmeeres getrennt iſt. Dreimal ſo groß wie Europa, ein Fünftel allen Feſtlandes, bildet es den drittgrößten der geſchloſſenen Land⸗ räume der Erde. Afrika darf man nicht mehr in Vorſtellungen des vorigen Jahrhunderts ſehen, als ein Gebiet mit nur Stein⸗ und Sandwüſten oder un⸗ durchdringlichen Urwäldern, ſondern als ein Land früher, reicher Kultur. Unſere Betrachtungsweiſe der Welt iſt anders geworden; der Raumbegriff iſt in den Vordergrund getreten, Afrika zeigt ſich hierbei als ein Teil des Erdganzen, der ſich mit einem Gebiet zu einem lebensfähigen größeren Gebilde ver⸗ ſchmelzen muß. Heute iſt Afrika noch frei. Es für Europa zu gewinnen und aus beiden ein in der Zu⸗ kunft Beſtand habendes Ganze zu machen, iſt die eute Europa geſtellte Aufgabe. Mißachtet Frank⸗ reich ſeine ihm dabei zukommende Mitarbeit und berurſacht es in Europa einen Krieg, ſo würde es nicht nur zu einem„Schafſtall“ werden, ſondern im Chaos verſinken. Dr. F. B. „Ruſſiſcher Oſtchinabahn⸗Proteſt in Tokio abgewieſen — Tokio, 24. Jau. Der Proteſt des hieſigen kuſſiſchen Botſchaſters zu dem angeblichen Vorſtoß japaniſcher Beamter und Militärperſonen gegen die Rechte der Sowjetregierung an der chineſiſchen Oſt⸗ bahn wurde von der japaniſchen Regierung zurück⸗ gewieſen, da er keinerlei ausreichende Begründung erhalte * Meldung des DN B. — Prag, 23. Jan. Die Behörden ſind einer umfangreichen Be⸗ ſtechungsaffäre auf die Spur gekommen. Eine Revi⸗ ſion der Bücher der Prager Baufirma Pittel und Brauſewetter führte zur Feſtſtellung zahlreicher un⸗ begründeter Ausgabepoſten, die unter nichtsſagenden Titeln verbucht waren. Da der Verdacht entſtand, daß es ſich hier um Beſtechungsgelder für ſta atliche Beamte handeln könnte, die mit der Vergebung oder Führung öffentlicher Bauten betraut ſind, wurde eine eingehende Unterſuchung vorgenom⸗ men. Sie führte zur Verhaftung der beiden öffent⸗ lichen Geſellſchafter der Firma, der Ingenieure Fehre und Machaczek, und zur Vernehmung zahl⸗ reicher Beamten. Einer von ihnen gab zu, daß die Firma im Bereich der Staatsbahndirektion Brünn öffentlichen Beamten Gratifikationen habe zukommen laſſen, die in einzelnen Fällen die Höhe von 50 000 Kronen erreichten. Auf Grund der Ausſagen wur⸗ den vier Beamte der Staatsbahnen in Haft genommen. Sie haben bereits eingeſtanden, Schmiergelder angenommen zu haben. Die Unter⸗ ſuchung wird fortgeſetzt. Alexandre Staviſkis Lehrmeiſter? Meldung des DNB. Paris, 23. Januar. Der neue Betrugsſkandal, der zur Verhaftung des Leiters der Beamtenbank, Georges Alexand re, geführt hat, ſcheint dem Staviſki⸗Skandal nicht nach⸗ zuſtehen. Man behauptet, daß zahlreiche bekannte Perſonen den Verwaltungsräten der von Alexandre Beſtechungsſtandal auch in Prag begründeten elf Geſellſchaften angehört haben. Ein inzwiſchen verſtorbener ehemaliger Finanzmini⸗ ſter, mehrere Abgeordnete und frühere Parlamen⸗ tarier ſollen in die Angelegenheit verwickelt ſein. Die Bilanz der Opfer Alexandres iſt erſchreckend. Nicht weniger als ͤrei Abgeordnete, 18 Präfekten, 30 Hauptkaſſierer verſchiedener Geſellſchaften, 12 Ge⸗ richtsvorſitzende, zwei Staatsanwälte, zwei Senato⸗ ren, 50 Richter, 12 Polizeikommiſſare und eine noch nicht überſehbare Menge von Offizieren und mittle⸗ ren und kleinen Beamten haben dem Großbetrüger ihre Erſparniſſe anvertraut. Alexandre ſcheint auch der Lehrmeiſter Stavi'kis geweſen zu ſein, denn Stavifki iſt vor einem Jahre in einem Unter⸗ nehmen Alexandres, der nach außen ſehr beſcheiden auftrat, angeſtellt geweſen. Das Gericht des Seine⸗Departements hat am Dienstag abend die telegraphiſche Anweiſung von dem mit dem Fall Staviſki betrauten Unterſu⸗ chungsrichter in Bayonne erhalten, einen neuen Vor⸗ führungsbefehl gegen den Leiter der Verſicherungs⸗ geſellſchaft„Confiance“, den 53jährigen Paul Gusé⸗ bin, zu erlaſſen. Zwei Polizeibeamte begaben ſich ſofort in die Wohnung des Gnébin und nahmen ihn in Gewahrſam. Er wird am Mittwoch nach Bayonne gebracht werden. In Bayonne ſtehen die Vorarbeiten für die Schätzung der Pfänder des Leihhauſes vor dem Abſchluß. Die mit der Schätzung beauftragten Sachverſtändigen ſind bereits in Bayonne ein⸗ getroffen. 53 Kaſſetten, die die wertvollſten Schmuck⸗ ſachen enthalten, wurden aus den Stahlſchränken des Credit Lyonais in ein Büro des Credit Municipal gebracht, wo am Mittwoch Schätzung und Prüfung beginnen ſollen. ————— Weimarer Ehrung für Reichsinnenminiſter Frick Meldung des DNB. — Weimar, 23. Januar. Am 23. Januar jährt ſich zum viertenmale der Tag, an dem zum erſtenmal in Deutſch⸗ land ein Nationalſozialiſt Miniſter wurde. Dr. Frick, der jetzige Reichsinnenminiſter, wurde in Thüringen zum Innen⸗ und Volksbil⸗ dungsminiſter gewählt. Dem Gedenken dieſes Tages galt eine Erinnerungsfeier, die in Anweſenheit von Reichsinnenminiſter Dr. Frick von der Thüringer Regierung im Landtagsſitzungsſaal zu Weimar ver⸗ anſtaltet wurde. Nach einer Begrüßungsrede des Staatsminiſters Wächtler unterſtrich Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick die Bedeutung des 23. Januar 1930 für den nationalſozialiſtiſchen Endſieg in Deutſch⸗ land. Es ſei ein Experiment geweſen, als die Na⸗ tionalſozialiſten damals in die Regierung eines klei⸗ nen Landes gingen. Dank der genialen Führung Adolf Hitlers, der trotz aller ſchweren Bedenken die⸗ ſen Schritt wagte, habe ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung auf legalem Wege bis zum endgültigen Erfolge durchgeſetzt. Heute ſeien Partei und Staat eins. Die Partei ſei der alleinige Träger des Staa⸗ Kommuniſtiſches Waffenlager ausgehoben — Eutin, 23. Januar. Wie die Preſſeſtelle des Oldenburger Landes⸗ teiles mitteilt, iſt es dem tatkräftigen Zugreifen des SA⸗Oberſturmführers in Eutin in Verbindung mit der Ordnungspolizei in Bad Schwartau und den zu⸗ ſtändigen Gendarmerieſtandorten gelungen, in der Nähe von Lübeck einen Schlag gegen den Kommunis⸗ mus zu führen. Zunächſt wurden in Stockelsdorf eine Schreibmaſchine, zwei Abziehapparate, Fahnen der KPD⸗Ortsgruppe Stockelsdorf und der„Anti⸗ faſchiſtiſchen Aktion“, ein Lenin⸗Bild ſowie Literatur und Akten der KPDD⸗Ortsgruppe Stockelsdorf be⸗ tes und die einzige Quelle, aus der die Partei⸗ genoſſen in den Regierungsſtellen ihre Kraft zur Erfüllung der ihnen vom Führer aufgegebenen Pflichten ſchöpfen. Niemals dürfe daher ein Mini⸗ ſter die Verbindung mit der Partei verlieren. Reichsminiſter Dr. Frick richtete zum Schluß ſeiner Rede eine Warnung an alle diejenigen, die den Zeitpunkt für gekommen halten, eine Frage, Keserwie oder Rupu⸗ blick“ aufzurollen. Adolf Hitler und ſeine Mitarbeiter, ſo betonte der Reichsinnenminiſter nachdrücklich, werden den Platz, auf den die Vorſehung ſie geſtellt hat, bis zum letzten Atemzuge verteidigen und niemand ſolle glauben, daß man ſie durch irgendwelche Machenſchaften dazu bewegen könne. ihre Politik aufzugehen. Reichsſtatthalter Sauckel dankte Dr. Frick für ſeine in Thüringen geleiſtete Arbeit. Am Abend fand zu Ehren des Reichsmini⸗ ſters Dr. Frick im Deutſchen Nationaltheater eine Feſtvorſtellung von Richard Wagners„Rheingold“ ſtatt. BBFEPPPPPTTTTTTTTT ſchlagnahmt. Bei der gleichen Gelegenheit konnte feſtgeſtellt werden, daß noch im Dezember vorigen Jahres von der kommuniſtiſchen Ortsgruppe in Stockelsdorf Beiträge eingezogen worden ſind. In der Nacht zum 22. Januar wurde dann in Renſefeld ein umfangreiches Waffenlager entdeckt, das gerade abtransportiert werden ſollte. Es wurden ein leichtes Maſchinengewehr, eine Maſchinenpiſtole, eine Piſtole 08, acht Militärgewehre 98, ein Seitengewehr und 200 Schuß Infanteriemunition ſichergeſtellt. In Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit wurden bis jetzt 15 Kommuniſten verhaftet, die ſofort dem Unterſuchungsrichter vorgeführt wurden und ſich wegen Hochverrates zu verantworten haben werden. ————— Nenzeitliche Kammermuſik Konzert im Kampfbund für deutſche Kultur Es gibt auch auf dem Gebiet der Muſik nichts Furchtbareres, als die freimütige und vorurteilsloſe Auseinanderſetzung mit dem Schaffen der Gegen⸗ wart. Der„Kampfbund für deutſche Kultur“ hat mit Dieſem feſſelnden Konzertabend bewieſen, daß es ihm ernſt iſt mit der Förderung junger aufſtrebender Talente unter den Muſikern, und es iſt beſonders erfreulich, daß gerade eine Organiſation wie dieſe ihren weitreichenden Einfluß geltend macht, Namen und Werke des ringenden muſikaliſchen Nachwuchſes breiter Oeffentlichkeit bekannt zu geben⸗ Das Mannheimer Kammerorcheſter unter Helmut Schlawings Leitung und das Marcelle Bächtold⸗Quartett ſpielten uns Kammermuſik von Wolfgang Fortner, Hans Kummer und Conrad Beck. Fortners vierſätziges Konzert für Streichorcheſter zeigt ſtrenge formale Diſsiplin und eine ſelbſtbewußte klare Thematik. Der Komponiſt wirkt durchaus unſentimental trotz der wehmütigen liedhaften Weiſe des zweiten Satzes und des wirklich bezaubernden„Intermezzo“ mit ſeinen klangſelig und ſeidig dahinhuſchenden 0 Streicherſoli über den gleichmäßig pochenden Pizzi⸗ eati der Tutti. Daß Fortner wirklich ein Könner iſt, weiſt er mit der famos gebauten Schlußfuge (Allegro energico) überzeugend nach. Das Ganze: eine moderne und charaktervolle Muſik im beſten Sinne, wenn auch natürlich in melodiſcher und har⸗ moniſcher Hinſicht nicht gerade bequeme Muſik. Zwiſchen Fortner und Conrad Beck, deſſen dritte Symphonie für Streichorcheſter ebenfalls eine inter⸗ eſſante Begegnung war, beſteht eine gewiſſe geiſtige BVerwandtſchaft. Sie könnten beide gleicher Schule entwachſen ſein. Auch Beck iſt ausgeprägter Formen⸗ ſinn nachzurühmen, doch erſcheint er innerlich komplizierter als Fortner, nicht ſo geſammelt und wohl auch empfindſamer und nervöſer. Die Sin⸗ ſonie iſt bereits etwa fünf Jahre alt. Sie wirkt im erſten Vivo⸗Satz trotz intereſſanter techniſcher Anlage reichlich farblos, enthält aber ein Andante von wohl⸗ ansgewogener Dynamik und mit einer apaxten aus⸗ HDrucksvollen und ungekünſtelten Melodie von wohl⸗ tuender Schlichtheit. Auch Becks Arbeit hat einen fugierten Schlußſatz von eigenperſönlichem Reiz, der ſich nicht nur auf rhythmiſche und kontrapunktiſche Werte ſtützt.(Die beiden Werke von Fortner und Beck ſind im Verlag von Schott Söhne in Mainz erſchienen.) Hans Kummers Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Cello, trägt zwar äußerlich die große Geſte zur Schau, aber in ſeiner gärenden Un⸗ gelöſtheit und ſeiner Eigenwilligkeit, die nicht natür⸗ lich genug wirkt, um ſie ſchätzen zu können, will das Werk nicht recht überzeugen. Kummer hat gute An⸗ ſätze, und in thematiſcher Beziehung iſt er ſogar nicht unoriginell. Auch findet er beiſpielsweiſe in dem ruhigen dritten Satz eine edle, von der Bratſche ein⸗ geführte Melodie und weiß dem Geſamtklangbild dieſes Satzes einen Hauch fernöſtlichen Kolorits zu geben. Dann aber gerät er gern in das Spintiſieren, wird redſelig und verliert ſich in graue Langen. Im⸗ merhin iſt auch Kummer eine Hoffnung, und es dürfte ſich lohnen, ſeine Entwicklung weiter zu ver⸗ folgen. Die Wiedergabe der inſtrumentalen Werke durch das Mannheimer Kammexorcheſter und das Bäch⸗ told⸗Quartet(dem ſich Hermann Paul als zweiter Geiger hinzugeſellte und das Hans Kummers Quin⸗ tett ſpielte) war, von kleinen Unebenheiten und Zu⸗ fälligkeiten abgeſehen, lobens⸗ und dankenswert. Helmut Schlawing und Marcelle Bächtold ernteten reichen Beifall. Eine angenehme Unterbrechung erfuhren die In⸗ ſtrumental⸗Darbietungen durch den Vortrag dreier Lieder von Philipp Wüſt auf Texte von Dehmel, Lenau und Eichendorff. Der Mannheimer General⸗ muſikdirektor zeigte ſich als geſchmackvoller Lieder⸗ komponiſt. Dehmels„Stimme im Dunkeln“ und Eichendorffs„Lied auf den Tod meines Kindes“ zei⸗ gen überdies eine überzengende Empfindungskraft. Erika Müller vom Nationaltheater ſang die kleinen Stücke mit feinem Gefühl für ihren Tiefen⸗ gehalt. Das Publikum quittierte auch die Wüſt⸗ Lieder mit ſehr herzlichem Beifall. C. O. E. S— Hente„Ariadne“ mit einer neuen Zerbinetta. In der heutigen erſten Wiederholung der„Ariad⸗ ne auf Naxos“ von Richard Strauß ſingt Anni Lange vom Stadttheater Chemnitz die Partie der Zerbinetta als Gaſt auf Anſtellung. Die Ausſtellung„Deutſche Volksbräuche“ bis Ende Febrnar verlängert. Die ſchöne und verdienſt⸗ volle Ausſtellung„Deutſche Volksbräuche“ im Mannheimer ſtädtiſchen Schloßmuſeum gibt in überſichtlicher Anordnung eine lehrreiche, weit aus⸗ holende Schau über unſer deutſches Brauchtum. Mu⸗ ſeumsdirektor Prof. Dr. Walter hat bekanntlich das von ihm aus allen deutſchen Gauen zuſammen⸗ getragene reichhaltige Material(Bilder aus alter und neuerer Zeit vereinigt mit einer Auswahl typiſcher Sachobjekte) nach dem Verlauf des feſtlichen Jahres, des menſchlichen Lebens und der Arbeit gegliedert, Die in ihrer Eigenart muſtergültige und außer⸗ ordentlich ſeſſelnde Ausſtellung erfreut ſich eines überaus ſtarken Beſuches. Ihre Daner iſt bis Ende Februar verlängert. Hebwig Heyl geſtorben. In Berlin ſtarb die Präſidentin des Deutſchen Lyzeum⸗Klubs, Fran Dr. h. c. Hedwig Heyl. Die Verſtorbene ſpielte in der Frauenbewegung eine führende Rolle. Als Mit⸗ glied des Vorſtandes des nationalen Frauendienſtes richtete ſie u. a. die erſte deutſche Mittelſtandsküche ein und wurde Vorſitzende der Maſſenſpeiſung der Stadt. Sie ſchrieb viele hauswirtſchaftlich wichtige Werke. Franz Everth Generalintendant des heſſiſchen Landestheaters. Franz Everth, der erſte Oberſpiel⸗ leiter der Städtiſchen Bühnen Köln, langjähriger Oberſpielleiter des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes und Mitarbeiter der Luiſe Dumont, wurde als Nach⸗ folger des mit dem Ende der laufenden Spielzeit ausſcheidenden Generalintendanten Dr. Praſch als Generalintendant nach Darmſtadt berufen. Wäh⸗ rend eines vertraglichen Urlaubs von vier Wochen wird er im Staatstheater München gaſtweiſe als Spielleiter und Hauptdarſteller tätig ſein. Jamilientragödie Meldung des DNB. — Brüſſel, 28. Januar. Ein ſchreckliches Familiendrama hat ſich in dag Nacht zum Dienstag in der Ortſchaft Berzee bei Namur abgeſpielt. Ein ehemaliger kleiner Unten“ nehmer, der ſeit einiger Zeit beſchäftigungslos war erſchlug mit einem Hammer ſeine dre Töchter und verletzte ſeine übrigen beiden Kin⸗ der, darunter einen Säugling im Alter von öwen Monaten, ſo ſchwer, daß an ihrem Aufkommen zweifelt wird. Dann erhängte er ſich an einem Balken des Dachbodens. Der Täter war ein ruhiger, beliebter Mann, der mit ſeiner Familie in beſter Eintracht gelebt hatte. Der Arbeitsdienſt am Geburtstag Friedrich des Großen — Berlin, 24. Januar. Der Arbeitsdienſt knüpft an die Koloniſationsarbeit Friedrich des Großen an· Er hat daher der Stadt des großen Königs. Am heutigen Mitt⸗ woch, dem Geburtstag Friedrich des Großen. mar“ ſchiert die Reichsführerſchule um 9 Uhr vor der niſonkirche auf. Der Reichsarbeitsführer Hierl hä eine Anſprache und legt danach am Grabe des großen preußiſchen Koloniſators einen Kranz nieder. Aufmarſch im Luſtgarten ſchließt ſich an. Schwabe notgelandet — Berlin, 24. Jan. Der auf einem Kayſtadt⸗qlug Iindliche deutſche Sportflieger Karl Schwabe, der am Montag in Livingſtone landete, iſt am Diens“ tag morgen zum Flug nach Johannisburg geſtartet. Nach einer telegraphiſchen Meldung mußte der Flie⸗ ger wegen orkanartiger Regenſtürme am Limpopo niedergehen. Schwabe iſt auf dem Notlandeplak glatt gelandet und wird am Mittwoch früh ſeinen Flug mit dem Ziel Johannisburg fortſetzen. Von der Untergrundbahn überfahren und unverletzt geblieben — Berlin, 23. Jan. Wie die Berliner Blätter melden, hat ſich auf dem Untergrundbahnhof Sene⸗ felder Platz ein aufregender Vorſall ereignet. Eine junge Frau, die hart an der Bahnſteigkante ſtand, erlitt plötzlich einen Ohnmachtsanfal und ſtürzte auf die Gleiſe, gerade in einem Augen“ blick, als ein Zug einfuhr. Der Zugführer konnte nicht mehr rechtzeitig bremſen, ſodaß mehrere Wa⸗ gen über die Frau hinwegrollten. Alle Zeugen d Vorganges glaubten mit Beſtimmtheit, daß die Frau den Tod gefunden habe. Als jedoch die herbeige“ rufene Feuerwehr den Wagen anhob, wurde die Fran zum allgemeinen Erſtaunen völlig unverletzt gebor⸗ gen. Sie war ſo glücklich zwiſchen die Schienen ge⸗ fallen, daß ſämtliche Wagen, ohne ſie zu berührem über ſie hinweggefahren waren. Tſchechoſlowakiſches Militärflugzeug abgeſtürzt — Prag, 23. Jan. Am Dienstag ſtürzte auf dem Prager Flugplatz ein Flugzeug des Fliegerregt⸗ ments Nummer 5 ab. Der Flugzeugführer, ein Oberleutnant, einer Militärflieger, erlitt ſchwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag. Das ſchreckliche Erdbeben in Indien — Lon don, 24. Jan. Reuter meldet aus Bom“ bay, daß nach amtlichen Angaben aus den Trümmern der durch das Erdbeben vernichteten Stadt Mugaf⸗ farpur 800 Leichen geborgen wurden. Dynamitzerknall im Haſen von Rio de Jaueirs — Buenos Aires, 24. Jan. Der Zerknall eines Dynamitlagers auf der Inſel Governador im Haſen von Rio de Janeiro hat zwölf Todes⸗ opfer und 60 Verletzte geſordert. Bisher ſin zwei Leichen geborgen und 30 Perſonen ins Kran⸗ kenhaus eingelieſert worden. Der Zerknall, der ſich während der Nacht ereignete, verurſachte auf der dicht bevölkerten Inſel eine Panik. Mehrere Lager⸗ ſpeicher ſind zerſtört worden. Die Schuppen Marinefliegerſchule wurden beſchädigt. Möven auf der Brücke Von Hermann Linden Am Fluß, ſonderbarerweiſe immer um dieſelbe Brucke, fliegen die Möven. Wenn man ihnen zuſieht wie ſie fliegen, ſo vergißt man die Kälte und das Greifen nach dem Hut, wenn der Wind ſich erhebt⸗ Ob ſie nun ihre ſilbernen Fittiche flattern laſſen, fingernah über das Waſſer ſtreichen, ob ſie rieſige, ſteile Schleifen ziehen, oder ob ſie ſenkrechte u wagerechte Stürze mit unbeweglichen Flügeln machen— immer bezaubert ihre Linie. Sie haben Adel. Sie haben Eleganz. Sie ſind die lebendigen Modelle des Aeroplans. Woher haben ſie das? Wo⸗ her kommen ſie? Kommen ſie nicht aus jenen genden, wo Menſchen, halbwild und mit Fellen be⸗ hängt, ihr Leben friſten? Oder iſt es vielleicht gans anders, vielleicht ſo, daß ſie einem unbekannten nor“ diſchen Eiskönig gehören, der ſie aus böſer Laune von Zeit zu Zeit vom Hofe jagt? Einſam fliegen ſie nun bei uns über Brücke und Wellen, bis die Verkehrsminuten des Tages ein ſetzen, bis die Menſchen aus Fabriken und Kontoren kommen. Sie kommen haſtig, dieſe Menſchen, die nur wenige Minuten frei haben, ſie eilen vorbei an den, nichts feſſelt ihr Auge, nichts hemmt ihren Schritt. Diejenigen aber, die über die Brücke müſ⸗ ſen, halten inne im Lauf, vergeſſen die Flucht vor der Kälte und das Ziel des warmen Mittagstiſches — denn da ſind ja die Möven. Schöne, edle, ritter⸗ liche Vögel. Und man bleibt ſtehen. Die Gruppen erweitern ſich. Ein Schauſpiel bietet ſich: Fütte“ rung der Möven. Und die Hungrigen bleiben ſtehen und ſtarren der Speiſung der Vögel zu. Es iſt ni immer ſchön, Eſſenden zuzuſehen, Tieren ſowohl a Menſchen. Die Fütterung der Möven jedoch iſt ein Anblick von artiſtiſchem Reiz. Da fällt er durch 9e Luft, der Brotkrumen, zehn ſchlanke Schnäbe ſallen über ihn ber und einer entführt ihn mit Triumph. Noch nie iſt ein Brocken ins Waſſer ge fallen. Die Sicherheit der auffangenden Schnäbe, iſt virtuos. Die herrlichen Fluglinien der Möven ſin der Dank, den ſie ſpenden. Dann vermindern ſich die Gruppen, Zweck und Pflicht reißen die Menſchen fort vom Spiel der Anmut, Zuſchauer und Fütterer gehen ihres Weges, aber ſie kommen wieder. Das wiſſen ſie, die weißen Wundervögel. ſeine Reichsführerſchule in Potsdam, der beſten tſchechoſloakiſchen * — — oft n. t⸗ T* 1⸗ ilt n in 10 6³ t. e⸗ 0 5 n S — Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 39 Suhchlag für das Winterhilfswerk ei allen Faſtnachts-Beranſtaltungen Bei den jetzt mit Hochdruck einſetzenden karne⸗ valiſtiſchen Veranſtaltungen dürſen wir nicht unter⸗ aſſen, auch kurz unſerer vielen noch in Not lebenden Volksgenoſſen zu gedenken. Jeder, der eine karne⸗ valiſtiſche Veranſtaltung beſucht, ſoll ſich veryflichtet fühlen, mindeſtens 20 Pfg. zur Linderung der Not em Winterhilfswerk zu ſtiſten und bei Bezahlung es Eintrittsgeldes beſonders zu entrichten. Es werden bei allen Veranſtaltungen Kolonnen mit Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes erſcheinen. Gebt auch bei dieſer Gelegenheit frohen Herzens! Kartoffel⸗Ausgabe Alle beim Winterhilfswerk gemeldeten Bedürf⸗ Kun die im Beſitze von Kartoffel⸗Empfangsberech⸗ ſpäteſtekarten ſind, müſſen die Kartoffeln bis —— 27. Januar bei der Ausgabeſtelle, Gutjahr⸗ 850 elhalle, Werfthallenſtraße 30, in Empfang ge⸗ Ausmen haben. Mit dem 7. Januar iſt endgültig usgabeſchluß. 0 Holzausgabe uf dem Holzplatz der NS⸗Volkswohlſahrt, Binnen⸗ hafen, Kurzes Becken 10. Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt: Am Donnersta g 25. Januar, von—12 Uhr 10 d von—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgut⸗ hetnen Nr. 1201 bis Schluß. Gruppe Strohmarkt: vo Am Freitag, 26. Januar, von—12 Uhr und 908—4 Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen r.—400. 1 Am Samstag, 27. Januar, von—12 Uhr, von * Uhr an die Bedürftigen mit Holzgutſcheinen 401 bis Schluß. ber ie obige Einteilung iſt genau einzuhalten. Holz⸗ gefochtigungsſcheine ſind vorher bei der Gruppen⸗ ſchäſtsſtelle durch die Bedürftigen in Empfang zu nehmen. * Der Jiim im Dienſte des Winterhilfswerkes 8 Am 21. und 22. Januar wurde auf Veranlaſſung wä,Kreisgeſchäftsſtelle Mannheim des Winterhilfs⸗ in zwei großen geſchloſſenen Sondervorſtel⸗ 5 den minderbemittelten Volksgenoſſen koſten⸗ ſpi—8 Film„Deutſchland erwachtl“ im Licht⸗ 05 haus„Schauburg“ vorgeführt. Ausgehend von 10 Erkenntnis, daß es außer dem leiblichen Hunger de den Hunger der Seele zu ſtillen gibt, wurde 90 Film als Kampfmittel gegen Hunger und Kälte geſetzt. Wie richtig dieſe Erkenntnis war, hat die bewieſen, daß beide Vorſtellungen ausver⸗ Sulbfokraren. Mit Spannung wurde Bildfolge auf undruck den der Bildſtreifen hinterließ. Stür⸗ greiber ſpontaner Beifall rauſchte auf, als beinahe nahe der Führer auf der Leinwand erſchien gütig lächelnd aus der Hand eines Kindes einen allemenſtrauß empfing. Die Darbietung iſt ſicher Nieb Beſuchern ein Erlebnis geweſen, da ſie aus den Dank ungen des Lebens emporführte. Es gebührt Vorſt all' denen, die dazu beigetragen haben, die erſte ellung ſo ſchön und würdig zu geſtalten, in Linie dem Beſitzer des Lichtſpieltheaters, der Theat interbilfswerk unentgeltlich das Schauburg⸗ Perf er zur Vorſtellung überlaſſen hat, und dem Felte nal, das ſich ohne Ausnahme zur Verfügung 450 8 ſo im ſchönſten Sinne des Wortes Dienſt olke tat. * 5000 Mark gewonnen 10 Per 5000 Mark⸗Gewinn der Wintertitfs⸗ die„rie, der noch in einem der Käſten ſteckte, den 9 tern mnen Glücksmänner umhängen haben, iſt 20 5 Abend in einem hieſigen Reſtaurant gezogen Es Die Tochter des Inhabers nahm ein Los. ab. ar eine Niete. Der Mißerfolg ſchreckte ſie nicht ſie W4Sum zweitenmal griff ſie in den Kaſten. Als as Los öffnete, glaubte ſie ihren Augen nicht zu trauen. Sie hatte den Hauptgewinn der uch e gezogen. Die Freude war unbeſchreiblich. lich küet den Gäſten, die nunmehr den Kaſten förm⸗ ſtürmten, denn wenn auch keine 5000 Mark mehr reffer unen waren, ſo konnte er doch noch einen verali enthalten. Hundert Mark ſind auch nicht zu Glüchten. Da die Kunde von dem ungewöhnlichen Srau fall ſchnell weitergetragen wurde, machten die en Glücksmänner in den anderen Gaſtſtätten eb enfalls gute Geſchäfte. lge aufgenommen. Spürbar war der ſtarke Die Lage in Oeſterreich Die Oeſterreicher im Kampf— Vor der nationalen Erneuerung Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen des Kampfringes der Deutſch⸗ Oeſterreicher im Reich veranſtaltete geſtern im vollbeſetzten Ballhausſaal eine Kundgebung, bei der der Führer des Steieriſchen Heimatſchutzes Graz, Ingenieur Rauter, über„Die Lage in Oeſter⸗ reich“ ſprach. Der Redner warf einleitend einen geſchichtlichen Rückblich auf die Entwicklung der öſterreich-ungariſchen Monarchie und wandte ſich nachhaltigſt gegen die weitverbreitete Anſicht, daß die öſterreichiſchen Regimenter im Weltkriege nicht ihren Mann geſtellt hätten. Daß bei der Vielheit der öſter⸗ reich⸗ungariſchen Monarchie das Heer nicht jene Ein⸗ heit bilden konnte, wie die deutſche Truppe, ſei ſelbſt⸗ verſtändlich geweſen, denn zehn verſchiedene Sprachen ſprach man innerhalb des öſterreich⸗ungariſchen Heeres und ſchließlich ſteckten auch Tſchechen in öſter⸗ reichiſchen Uniformen. Das Deutſchtum habe ſich in den vier Kriegsjahren voll eingeſetzt und dafür ge⸗ ſorgt, daß kein Zerfall eintrat. Vor allem ſeien es die alpenländiſchen Regimenter deutſchen Stammes geweſen, die am ſtärkſten bluten mußten. Der Redner ging dann auf die Urſachen ein, die den Kampf um die Ernenerung in Oeſter⸗ reich ſo ſchwer machen, ſchwerer, als er im Reich geweſen iſt. Als die Republik Oeſterreich geſchaffen war, war man ſich von den Marxiſten bis zu den Liberaliſten einig, daß das Land als Staat nicht lebensfähig ſein konnte. Und ſo herrſchte auch auf der ganzen Linie Ueber⸗ einſtimmung darüber, daß Oeſterreich als ein Be⸗ ſtandteil der großen deutſchen Republik zu betrachten iſt. Man freute ſich über das All⸗Deutſchland und zweifelte nicht daran, daß der Anſchluß an Deutſch⸗ land vollzogen werden konnte. Frankreich verhin⸗ derte aber den entſcheidenden Schritt. Not und In⸗ flation brachen über das kleine Land Oeſterreich her⸗ ein. Der Marxismus wurde Trumpf und baute Wien als ſeine Hochburg aus, um dann ſich über das ganze Land ſtark auszubreiten. Hinzu kam die Ver⸗ iudung. 1914 zählte man in Wien 150 000 Juden. Als die Kämpfer 1918 aus dem Feld zurückkamen, waren es bereits 300 000 geworden. Wenn jemand den Antiſemitismus und den Nationalſozialismus verſtehen kann, dann iſt es der Wiener, der unter dem Judentum ſchwer zu leiden hat Daher wird der Arier in Oeſterreich, wenn die Erneuerung kommt, in einem viel ſtärkeren Maße erwachen als der reichsdeutſche Arier. Der Parteienſtaat Oeſterrreich ließ ſich durch Völkerbundsanleihen über die Not hinweg⸗ helſen, wodurch der Anſchluß an das Reich erſt recht unterbunden wurde. Dieſe Anleihen waren an ſich ſchon ein Beweis da⸗ für, daß in der öſterreichiſchen Republik die Wirt⸗ ſchaft nicht lebensfähig ſein konnte. Die zum Schutze gegen äußere Feinde gebildete Heimwehr wurde ſpäter zur Heimatwehr mit anderen Zielen. Es ſchien einmal, daß die Heimatſchutzbewegung die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung in Oeſterreich werden ſollte. Zwei Richtungen waren aber immer ſchon innerhalb der Bewegung vorhanden und rangen um die Macht. Unverſtändlich bleibt es von Fürſt Star⸗ hemberg, der einſt im Freikorp Oberländer kämpfte und 1923 mit Hitler in München marſchierte, daß er plötzlich abrückte und eine andere Taktik wählte. Als vor einem Jahr im Macht übernahm, ging auch durch Oeſterreich eine Welle der Begeiſterung. Die öſterreichiſche Regie⸗ rung hatte die Möglichkeit, der NSDAP ſin Oeſter⸗ reich einem ihr gebührenden Anteil an der Macht zu geben ooͤer ihr oͤen Kampf anzuſagen. Mit allen Mitteln und mit immer größer werdenden Schika⸗ nen kämpfte man gegen die nationale Bewegung. Der Kampf wurde auf illegaler Grundlage geführt. Reich Adolf Hitler die Man verbot alles, was mit dem Nationalſozialis⸗ mus zuſammenhing und ruinierte die Nationalſozia⸗ liſten in wirtſchaftlicher Hinſicht. Die Separatiſten, aber, die zuerſt den rheiniſchen Staat und dann die Mainlinie vergeblich aufzurichten verſuchten, konn⸗ ten in Wien wühlen. Wir wiſſen, daß der Anſchluß an das Reich nicht ſo raſch vollzogen werden kann, auch wenn heute Oeſterreich nationalſozialiſtiſch iſt. Die Hauptſache iſt, daß ſich der National⸗ ſozialismus durchſetzt. Es iſt dann ganz gleich, ob die Grenzen noch auf der Karte eingezeichnet ſind oder nicht. Dollfuß weiß auch ganz genau, daß der Anſchluß auf Jahrzehnte aus⸗ geſchloſſen iſt, wenn es gelingen könnte, den Natio⸗ nalſozialismus in Oeſterreich niederzuringen. Man darf aber nicht vergeſſen, in der Oſtmark immer dynaſtiſch dachte. Man hat ſchon längſt erkannt, daß in Adolf Hitler das Ideal verkörpert iſt, denn in ihm iſt edelſte deutſche Art mit öſterreichiſchem Gedankengut vereinigt. In Oeſterreich ſympathiſiert das Volk immer mehr mit Adolf Hitler. Je größer der Druck wird, um ſo ſtär⸗ ker wird der Gegendruck. Daher ſind Dollfuß uad Starhemberg heute die beſten Werbeleiter des Natio⸗ nalſozialismus geworden. Es kann kein Zweifel dar⸗ über beſtehen, daß bei einer Wahl heute mindeſtens 60 v. H. aller Oeſterreicher nationalſozialiſtiſch wäh⸗ len würden. Dollfuß fehlt die Seele des Deutſchen. Durch den Kampf tritt ein Erhärtungsprozeß ein, der den liebenswürdigen und nachgiebigen Oeſterreicher zu einem harten, preußiſch denkenden Menſchen wer⸗ den läßt. Er kann ſich würdig an die Seite des beſten Deutſchen ſtellen. Mehr als in Deutſchland muß der National⸗ ſozialismus darauf achien, daß die Ernene⸗ rung auf legalem Wege geſchieht. Gilt es doch auch Rückſicht auf die außenpolitiſchen Verhältniſſe zu nehmen. Die Entwicklung iſt heute ſchon ſo weit gediehen, daß man ſagen kann, ſie hat den Höhepunkt erreicht. Ein Anlaß wird gengen, die dünne Decke zu zerreißen, die die Dollfuß⸗Regie⸗ rung noch krampfhaft über ſich hält. Der Kampf tobt heute mit unverminderter Schärfe weiter, auch wenn täglich Tauſende von Führern verhaftet und in Kon⸗ zentrationslager geſteckt werden. Die Oeſterreicher ſelbſt erfahren durch ihre geknebelte Preſſe weder über die Vorgänge in Oeſterreich ſelbſt, noch über die Zuſtände in Deutſchland. Wenn die kommende Revolution in Oeſterreich ſich etwas härter als die nationale Revolution in Deutſchland zeigen ſollte, dann muß man daran denken, wie brutal die Oeſter⸗ reicher niedergerungen werden. Der Kampf in Oeſterreich geht um mehr als nur um den Nationalſozialismus. daß der völkiſch⸗nationgile Gedanke in Oeſterreich heiß erſehnt wird, zumal man Man weiß doch, daß, wer Oeſterreich hat, auch den Donauraum und damit Mitteleuropa hat. nahezu 7 Millionen in Oeſterreich lebenden Deut⸗ ſchen, ſondern es iſt ein Ringen aller Der Kampfring der Deutſch⸗Oeſterreicher im Reich iſt gebildet worden, um den Kampf der Oeſterreicher zu unterſtützen. Es iſt nicht nur ein Ringen der f ‚ Deutſchen. Wir im Reich können ſehr viele Aufgaben erfüllen. Wer geſehen hat, wie das Volk in Oeſterreich denkt, wie es trotz Verboten mit„Heil Hitler!“ grüßt, wie trotz ſtrenger Bewachung immer wieder Hakenkreuze auf Straßen und an Bergesgipfeln angebracht wer⸗ den, der weiß, daß die Erneuerung nicht mehr lange auf ſich warten laſſen kann. Die begeiſtert aufgenommenen und mit „Sieg Heill“ beendeten Ausführungen wurden mit dem Deutſchland⸗ und mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied be⸗ kräftigt. Den muſikaliſchen Rahmen des Abends be⸗ ſtritt mit flotten Märſchen die Kapelle Pomarolli. 0TPPP0PPPPPPPGPPGGPGGGGCGP0PGGPGG0PGPPPPPPPPTPPTPTPTPTPTPTPTPT—TTPTPTT———TT—T Polizeibericht vom 24. Januar Verkehrsprüfung. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden auf der Käfertaler Straße vorgenomme⸗ nen Beleuchtungsprüfung von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern mußten 14 Perſonenkraftwagen, 4 Laſt⸗ kraftwagen, 2 Kraſträder und 3 Fahrräder wegen unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet wer⸗ den. Wer iſt der Toted Am 22. Januar, abends gegen 10 Uhr, wurde zwiſchen den Gleiſen des hieſigen Hauptbahnhofes die Leiche eines unbekann⸗ ten Mannes aufgefunden, der von einem Zug überfahren worden war. Beſchreibung: 26 bis 28 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, dunkelblondes Haar, bartlos, ſchmales längliches Geſicht, hohe Stirn, blaue Augen, ſpitze gerade Naſe, rechter Augen⸗ zahn etwas kürzer als die anderen Zähne, ſpitzes Kinn. Bekleidung: Brauner zweireihiger Ueber⸗ zieher, im Rücken das Wort Selfa eingeſtickt, blauer Kammgarnanzug, ſchwarze Halbſchuhe mit neuen Gummiabſätzen, Größe 40 bis 42, ſchwarze Socken, graue Unterhoſe, weißer Umlegekragen, Selbſtbinder blau und grau geſtreift, braune Lederbrieftaſche mit einem Kamm und Taſchenſpiegel. Sachdienliche Mit⸗ teilungen wolle man ſofort der Kriminalpolizei, L 6, 1, Fernruf 35851, zugehen laſſen. Wem gehört der Mantel? Bei der Kriminalpoli⸗ zei befinden ſich ein noch faſt neuer Lederolmantel für Herren, ſchwarz mit Gürtel, und ein neuer grau⸗ brauner Wintermantel, mit brauner Kunſtſeide ge⸗ füttert. Beide Mäntel ſind mittlere Größen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie im Dezember aus Schu⸗ len entwendet wurden. Die Eigentümer wollen ſich bei der Kriminalpolizei, Zimmer 78, melden. Heſſenbund Mannheim Der im Jahre 1898 gegründete Heſſenbund Mannheim hielt am vergangenen Sonntag unter ſtärkſter Beteiligung ſeine Jahreshau ptver⸗ ſammlung im Vereinslokal„Zum gelben Kreuz“ ab. Führer Sattler erſtattete den Jahresbericht und gab nochmals einen kurzen Rückblick über das im verfloſſenen Jahre gefeierte 35jährige Jubiläum. Rechner Auguſt Wunſch erläuterte den Rechen⸗ ſchaftsbericht, aus dem entnommen wurde, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe als ſehr gut bezeichnet werden können. Die Führerſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſammen: F. Sattler, Führer, W. Jeckel ſtell⸗ vertretender Führer, A. Wunſch, Rechner, Th. Stumpf, Schriftwart und J. Stegmann, Bei⸗ rat. Die Reviſoren Adolf Noc und Julius Karle wurden'erneut beſtätigt. Mit einem dreifachen„Sieg Heill“ auf den Reichskanzler ſchloß der Führer die harmoniſch verlaufene Hauptverſammlung. Der 26. Januar im Zeichen der Kornblume Der 26. Januar iſt der erſte Opfertag des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland im Rahmen des Winterhilfswerks. An dieſem Tage ſteht ganz Deutſchland im Zeichen der blaunen Kornblume die von den jugendlichen Sammlern und Sammlerinnen auf allen Straßen und Plätzen verkauft wird. Es iſt kein Zufall, daß der'/DA gerade die Kornblume gewählt hat. Er hat nicht irgendeine„Anſteckblume“ für dieſen Opfer⸗ tag ausgeſucht. Die Korublume iſt das Symbol des volks⸗ deutſchen Kampfes, ſie iſt den Deutſchen jen⸗ ſeits der Grenzen das Sinnbild ihrer Sehn⸗ ſucht nach dem Reich. einem Wer ſie trägt, bekennt ſich zur Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Hundertmillionenvolkes. Sie war einſt⸗ mals die Lieblingsblume der preußiſchen Königin Luiſe. Von dieſer edlen Frau hat der alte Kaiſer Wilhelm, des Zweiten Reiches erſter Herrſcher, die Liebe zur blauen Kornblume geerbt. Als die Gründung des Reiches bei all den Deut⸗ ſchen, die außerhalb des Reiches bleiben mußten. ſtürmiſche Begeiſterung erweckte, da trugen ſie zum Zeichen der Verbundenheit mit dem neuen Reich die Lieblingsblume des neuen deutſchen Kaiſers. Aus einem Zeichen der Sympathie wurde aber ein Zeichen erbitterten Kampfes, als die Deutſchen Oeſterreichs ihren völkiſchen Beſtand gegen das Slawentum und gegen die Regierung des ſchwarz⸗gelben Habsburger⸗ ſtaates verteidigen mußten. Da wandte ſich das Zei⸗ chen der Kornblume gegen dieſe Feinde des Deutſch⸗ tums und ſie wurde immer mehr das Symbol der volksdeutſchen Idee, die alle Deutſchen zur großen Einheit der Volksgemeinſchaft zuſammenſchließt. Adolf Hitler trug die blaue Kornblume in den jungen Johren ſeines politiſchen Kämp⸗ ſertums, er erwähnt ſie auch in ſeinem Buch. Jetzt kehrt— ein wunderſamer Kreislauf— die blaue Blume ins Reich zurück, aus dem ſie ihren Weg zum Außendeutſchtum nahm, und ſie, die Lieb⸗ lingsblume der Königin Luiſe, des erſten Kaiſers des Zweiten Reiches und nun des Führers des Dritten Reiches— ſie iſt es wert, Lieblingsblume, Bekennt⸗ nisblume des ganzen deutſchen Volkes zu werden. Denn in ihrem Zeichen kämpften und litten die erſten Wegbereiter einer Idee, die uns lehrte, das über allem das Volk ſteht, das, durch göttlichen Willen geſchaffen, alles Anrecht hat auf unſer Denken und Fühlen und Handeln und Opfern. Am 26. Januar mag ſich das deutſche Volk zu ihr bekennen! * Zum Tode Dr. Otto Clemms iſt in Ergänzung unſeres Nachrufs mitzuteilen, daß der Heimgegangene Direktor der Pfälziſchen Bank in Neuſtadt und in gleicher Eigenſchaft bei dieſer Bank in Frankfurt tätig war, ehe er in den Vorſtand der Zellſtoffabrik eintrat. An der Bahre des Verſtorbenen trauern als nächſte Angehörige zwei Söhne und vier Töchter. * Zum Fernſprechverkehr mit der Türkei iſt vom 1. Februar an der Ort Heéräéké bei Izmit zugelaſſen. Die Geſprächsgebühren ſind dieſelben wie im Ver⸗ kehr mit Ankara, Iſtanbul uſw. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oienstag, gen S3. anuar J0s. 19 Ovonenios& nener O dam deceext wοm⁰me Sdegecxt oRegen * Schnee a cuei e nedet K Semnngf. Oinostme. Or Se telenter o mässiger Suczucwest Sturmtzchet orowezz die piene megen mn cem winde die dergen Stauonen stenenoen 4a ten geden cie Tempergtur an die Uinien Lerdindes orie mit gieicheg aut RegresnEꝗ⁰οσ umetrecnneten cunoruen Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 24. Jannar: Deutſchland liegt noch vollkommen im Bereich des feſtländiſchen Hochdruck⸗ gebietes. Während dabei auf den Bergen durchweg heiteres und verhältnismäßig mildes Wetter herrſcht, hat ſich in den Niederungen faſt allgemein Nebel⸗ oder Hochnebelbildung eingeſtellt. Eine weſentliche Witterungsveränderung iſt vorerſt noch nicht zu er⸗ warten. Vorausſage für Donnerstag, 25. Januar Vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt trocken, leichter bis mäßiger Froſt, Winde, Berge durchweg eiter. Hochſttemperatur in Mannheim am 23. Jan. 0,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. Jan.— 1,6 Grad; heute früh 548 Uhr— 1,6 Grad. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Jannar. Seee 2. 21 J2/25-21 WWes 21 22 2 4 — 1* 2,24 2,031,571,89 reiſach.. 1,721.451,171,020,900 Mannbeim. 3001 3,64/3.17/ 2,88 Hebt.....032,8,2.53 2,352,22 Jagſtfeld.— 1,34/1.181,04 Maxau.6034,74,30.20.03 Heilbronn.— 1,521,35/14 — 13 2 85/ Vlochingen—.620,46%40 aub....88ſ2,552.71.58 2,9260J Diedesheim. 2,03,1,55.3512 Köln 3,33 7193.0/321205 4. Seite(Nümmer 39 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe ————— Mittwoch, 24. Januar 1084 Veumiochtæs — Mit Einverſtändnis der zuſtändigen däniſchen ſind 100 däniſche Leibgardiſten aufgefor⸗ dert wörden, ſich für ein wiſſenſchaftliches Experiment zur Verfügung zu ſtellen. Es handelt ſich dabei um Verſuche, die ſich auf die Wirkung des Vitamin A beziehen und außer den Soldaten auch noch drei⸗ hundert Ingenieure und Arbeiter betreffen. Aber in der Hauptſache werden die hundert Soldaten ſcharf beobachtet. Jeden Morgen vor dem Kaffeetrinken treten die hundert Gardiſten an und erhalten je eine Pille, die ſich durch ſtarken Gehalt an Vitamin A auszeichnen ſoll. In achttägigen Abſtänden finden Gewichts⸗ und Blutdruckmeſſungen ſtatt, mit denen die vitaminbedingten körperlichen Veränderungen beſtimmt werden ſollen. Man iſt in Dänemark zu der Auffaſſung gekommen, daß ſowohl die Ernährung des Militärs als auch die des Durchſchnittsarbeiters nicht genug Vitamine enthalte. Die däniſche Regie⸗ rung empfahl die Garde für die Experimente, weil dieſe acht bis neun Monate an Ort und Stelle bleibt, im Gegenſatz zu anderen Formationen. So lange dauern die Verſuche aber auch, die weder durch Klima⸗ noch durch Nahrungs⸗ oder Waſſerwechſel geſtört wer⸗ den dürfen. Die Militärbehörden teilen übrigens mit, daß die Soldaten ſich mit einem unerwarteten Eifer zu den Experimenten drängten und an manchen Tagen morgens ſogar 300 Gardiſten ſtatt der befoh⸗ dlenen 100 zum Pillenempfang erſchienen waren. Man hatte dann auf Seiten der Aerzte große Mühe, die urſprünglichen Verſuchskaninchen wieder heraus⸗ zuſuchen, um die Experimente ſachgerecht durchführen zu können. Den übrigen Gardiſten wurde zum Troſt verſprochen, daß im„Bewährungsfall“ die Verſuche und damit die Pillenausgabe beträchtlich ausgedehnt werden ſollten. Bei den Nachforſchungen über die Urſache der Beliebtheit der Pillen erfuhr man die luſtige Tatſache, daß die Pillenſchlucker dem Medika⸗ ment, über deſſen Sinn und tiefere Bedeutung man die Soldaten anſcheinend wenig aufgeklärt hatte, un⸗ geahnte Eigenſchaften zuſprachen, Eigenſchaften, deren ſelbſtverſtändlich die übrigen Soldaten ebenfalls teilhaftig werden wollten. Die Garde⸗Verſuchs⸗ Kaninchen mit den Vitamin⸗A⸗Pillen ſind jeden⸗ falls— und nicht nur in mediziniſchen Kreiſen— das Tagesgeſpräch von Kopenhagen. Wenn ein Gardiſt über die Straße kommt, wettet man je nach ſeinem Ausſehen, ob er Pilleneſſer iſt ooͤer nicht 4 — Ein bereits zehn Jahre zurückliegender Mord iſt von der Pariſer Kriminalpolizei aufgedeckt wor⸗ den, gerade noch rechtzeitig genug, um zu verhindern, daß das Verbrechen der Verjährung anheimfällt. Am 11. Juli 1923 war am Badeſtrand von Treport an der franzöſiſchen Kanalküſte die Leiche einer unbekannten Frau gefunden worden. Trotz aller Bemühungen gelang es weder die Identität der Toten, die durch vier Revolverſchüſſe ermordet worden war, noch ihren Mörder feſtzuſtellen. Vierzehn Tage aber vor Ein⸗ rritt der Verjährungsfriſt erhielt die Polizei aus Warſchau ein anonymes Schreiben, worin behauptet wurde, die Tote ſei die polniſche Sängerin Helene Zawüſka geweſen. Nach achtmonatiger weiterer Un⸗ terſuchung konnte die Richtigkeit dieſer Denunziation feſtgeſtellt werden. Gleichzeitig ergab ſich aber auch, daß der Mörder der Sängerin ihr eigener Schwager, ein gewiſſer Joſeph Ziffer, geweſen ſei. Helene Zawuſka hatte ſich am 7. Auguſt 1913 in Lemberg mit dem ehemaligen öſterreichiſchen Offizier Waldemar Ziffer im k. u. k. Infanterieregiment 34 verheiratet. Die Familie des Offiziers, der jüdiſcher Abſtammung war, hatte von Anfang an gegen dieſe „Mißheirat“ proteſtiert. Nach Kriegsſchluß hatte der einſtige Offizier in Krakau eine Holzhandlung er⸗ öffnet, die zwar anfangs gut ging, aber dann Ban⸗ kerott machte. Waldemar Ziffer ſah aber die Mög⸗ lichkeit, ſeine finanzielle Lage mit einem Schlage wiederherzuſtellen, und zwar durch eine zweite Hei⸗ rat mit einer reichen Witwe namens Lola Herkowitz. So wurde in Krakau ein Familienrat der Familie Ziffer abgehalten und darin wurde beſchloſſen, daß om Seiclslauexntag in Meiman Eine luſtige Bauerngruppe vor der Weimar⸗Halle, in der die Verſammlungen des Reichsbauerntages abgehalten werden. Laleeten oteigen vom Nexentanaplarʒ Der Zielschuß— ein Zwiſchen den ſagenumwobenen Felſen des Oſt⸗ harzes ſoll in den nächſten Wochen ein Ereignis von größter Tragweite ſtattfinden. Man wird eine ganz neue Art von Raketen abſchießen, die ſchon ſehr bald einem praktiſchen Zweck zugeführt werden ſollen. tanzplatz gewählt. An jener Stelle, wo der Sage nach Hexen und Ungeheuer ihr wildes ſpukhaftes Weſen trieben, will man jene teufliſchen Geſchoſſe, die unter Toſen und Lärmen und Züngeln mit beinahe phan⸗ taſtiſcher Geſchwindigkeit davonjagen und hinter ſich eine gewaltige Rauchwolke verbreiten, abſchießen. Die Verſuche ſind deshalb von grundlegender Be⸗ deutung, einem genau feſtgeſetzten Ziel abgeſchoſſen werden. Jeder Flugſachverſtändige und jeder Bal⸗ liſtiker weiß, welche Schwierigkeiten eine ſolche Auf⸗ gabe bereitet. Die Rakete fliegt normalerweiſe nicht einſach gerade aus, ſondern iſt mannigfachen agero⸗ dynamiſchen Schwankungen unterworfen. Anſcheinend iſt jetzt das Problem des Zielfluges gelöſt, wovon wir uns ja demnächſt überzeugen können. Als Ziel iſt das Roßtrappenplateau auserſehen. Die feurige Rakete wird alſb den Weg nehmen, den einſt einer Als Startplatz hat man den Hexen⸗ weil zum erſtenmal Raketen mit GroBversuch im Harz Sage nach eine Prinzeſſin genommen hat, als ſie mit ihrem Roß in einem Satz vom Hexentanzplatz nach der Roßtrappe hinüberſetzte. Raketen mit Zielorts⸗ beſtimmung ſollen zum Transport ron Poſt und Fracht im Gebirge dienen. Wer es öfters beobachtet hat, welchen ſchweren Beruf ein Gebirgs⸗ briefträger hat, der mit ſteter Pünktlichkeit Tag für Tag, bei Sommersglut und Winterſturm hinauf muß zu den einſamen Gipfeln auf Bergeshöh, der wird die Wohltat der Erfindung einer Poſtrakete ermeſſen können. Es iſt auch möglich, Lebensmittel und andre Dinge mit einer ſolchen Rakete abſchießen zu können, was ſehr wichtig iſt, wenn ein Gebirgsdorf einge⸗ ſchneit und von der Außenwelt abgeſchnitten iſt. Auch die Schinderei der Pferde wird aufhören, die täglich die ſchweren Laſten bergauf ziehen mußten. Die Bergvölker werden damit der Wohltaten der Täler, der Städte teilhaftig, ohne damit ihre gewollte und geliebte Einſamkeit aufgeben zu müſſen. Der Bedeutung der Verſuche entſprechend werden dieſe auf den Rundfunk übertragen. Ebenſo ſoll eine Tonfilmreportage für die deutſchen Kinotheater ge⸗ macht werden. Die näheren Einzelheiten ſtehen noch nicht feſt, da erſt die weiteren Vorverſuche und Vor⸗ bereitungen abgewartet werden müſſen. man im Intereſſe der Familienfinangen die unbe⸗ queme Sängerin aus der Welt ſchaffen müſſe. Der Schwager Joſeph Ziffer, der in Paris ein Pelzge⸗ ſchäft betrieb, wurde mit der Exekution beauftragt, er gab ſich den Anſchein, als ſei er aufs tödlichſte in ſeine Schwägerin verliebt, und brachte es auch tat⸗ ſächlich fertig, daß er ihr Geliebter wurde. Das Pär⸗ chen unternahm dann eine Reiſe über Brüſſel nach Paris und dann nach Treport. Hier machte Joſeph Ziffer mit der Sängerin einen abendlichen Spazier⸗ gang, der durch ein ſchweres Gewitter unterbrochen wurde. Das gab Ziffer die Möglichkeit, die unbe⸗ queme Schwägerin ungeſehen und ungehört durch vier Revolverſchüſſe zu ermorden. Joſeph Ziffer be⸗ gab ſich dann in aller Eile im Flugzeng nach Biarritz, um ſich dort ein Alibi zu verſchaffen. Gleichzeitig teilte er auf einer Poſtkarte in verabredeten Worten mit, daß ſeine Tat geglückt ſei. Im Jahre 1927 wurde Jofeph Ziffer aus Frankreich ausgewieſen, weil auch er Bankerott gemacht hatte und ſich dabei verſchiedene Schwindeleien hatte zuſchulden kommen laſſen. * — Die beiden Diamanten, die angeblich die zweite Hälfte des berühmten Cullinandiamanten ſein ſollen, ſind nun doch verkauft worden. Der bekannte ſüdafrikaniſche Diamantenſachverſtändige und Vor⸗ ſitzende der Diamantenkorporation, Sir Erneſt Oppenheimer, hat die beiden Edelſteine für eine Summe von annähernd zwei Millionen Mark ge⸗ kauft. Sir Oppenheimex hat Preſſevertretern gegen⸗ über erklärt, daß der größere der beiden jetzt auf⸗ gefundenen Steine der hervorragendſte und ſchönſts Edelſtein ſei, den er je in ſeinem Leben geſehen habe Man rechnet damit, daß die beiden Steine Ende nächſten Monats in London eintreffen, wo man dann Sachverſtändigen Gelegenheit geben will, du prüfen, ob es ſich wirklich um die fehlenden Stücke des Cullinandiamanten handelt. Dem plötzlich zum Millionär gewordenen kleinen Farmer, dem Boer Jacobus Jonkher, ſcheint der plötzliche Reichtum nicht zu Kopf geſtiegen zu ſein. Er will auf ſeiner alten Farm weiterarbeiten und nur ein größeres Stück Land dazukaufen. Als äußeres Zeichen ſeines neuen Reichtums hat er ſich einen neuen Zylinder und einen ſchwarzen Gehrock geleiſtet, den er aber nur anziehen will, wenn er Sonntags zur Kirche geht⸗ Der Negerboy, der eigentliche Finder der Diamanten, iſt von Jonkher eingeladen worden, auf ſeiner Farm zu bleiben mit völliger Freiheit, zu tun und ou laſſen, was er will. * — Dem Hohen Kommiſſar von Südafrika iſt vor kurzem von einem unbekannten Abſender in London ein Paket übermittelt worden, in dem ſich ein Ghe⸗ ring, eine Bibel und ein Gebetbuch befanden. Dabei lagen zwei Briefe. Der eine, vom Abſender ſelbſt, enthielt die Mitteilung, daß er, der Unbekannte, dieſe Gegenſtände während des Burenkrieges einem toten Buren abgenommen habe, ſie aber jetzt nicht mehr länger behalten könne, da ihm Gewiſſensbiſſe keine Ruhe ließen.„Mit aufrichtigem Bedauern, ein britiſcher Soldat“— ſtand als Unterſchrift. Der zweite Bieſ war an die Frau des toten Buren ge⸗ richtet und war von dieſem im Felde kurz vor ſeinem Tode geſchrieben worden. Die alte Frau konnte tat⸗ ſächlich ermittelt werden. Da aber der reurige Ab⸗ ſender unbekannt blieb, drückte ſie ihm durch große Aufrufe in den„üdafrikaniſchen Zeitungen ihren Dank für dieſe„ritterliche und herzliche Geſte“ aus. * — Die franzöſiſche Poſtverwaltung gibt eine neue Serie von Briefmarken heraus, die Anſichten berühm⸗ ter Sehenswürdigkeiten wiedergeben: den Invaliden⸗ dom, den Eiffelturm, die Seine⸗Inſel, die Pariſer City, ein Landſchaftsbild aus der Bretagne und mehrere klaſſiſche und mittelalterliche Erinnerungen aus der Provence. Im Leuchtturm gefangen Fluggeng⸗Aufnahme des Leuchtturms„The Hearteach“ und des zur Hilfe herbeigeeilten Dampfers„Heſperus“. In dem Leuchtturm waren drei Bächter infolge des anhaltenden ſchweren Sturms hilflos eingeſchloſſen. Erſt nach ſchwerem Kampf mit dem entfeſſelten Element konnte ein Dampfer ſie aus ihrem Gefängnis befreien. Das Mädchen auf der Geiſterſtraße ROMAN VoN HANS HREINRICH W Kranz nimmt haſtig einen Zug aus ſeinem Bier⸗ krug und verſchluckt ſich. Dann ſinkt er in ſein Brü⸗ ten zurück. Auch die übrigen Gäſte nehmen nicht weiter Notiz von ihm. Scheint ja beſoffen zu ſein, der Kranz, daß er plötzlich ſo höhniſch zu ſeixen be⸗ ginnt. Man nimmt die Erörterung des Unglücks wieder auf und kümmert ſich nicht um ihn. Rainer Kranz aber brütet über ſeinem Bier einen neuen großartigen Gedanken aus. „Wenn man bloß wüßt', wie ſich dat alles zuträgt auf der Straße!“ ſagt der Gemeindevorſteher ſorgen⸗ voll.„Et ſcheint wirklich, dat da der Deubel die Hand im Spiel hat.“ Kranz ſchrickt bei den unmittelbar an ihn gerich⸗ teten Worten auf und verzieht den Münd. „Der Deubel nicht, aber ſchlechte Menſchen,“ kurrt er. „Wie dat?“ „Verbrecher.“ Kranz macht ein geheimnisvolles Geſicht und ſeine Augen weiten ſich erſchreckend. „Dat is doch dummes Zeug, Kranz.“ „So? Dummes Zeug?“ Kranz lehnt ſich beleidigt zurück und trinkt ſein Glas aus.„Meinetwegen. Ich behalt' für mich, was ich weiß.“ Und Rainer Kranz ſchweigt. Aber in ſeinem Kopf gärt und brodelt es. Halb Ohnmacht und halb Sie⸗ gesſtolz. Nun ſehen ſie's, die blöden Soonsbeker: Auch Maria Terbooven, ihre Heilige, hat nichts aus⸗ richten können. Gar nichts. Das iſt gut. Aber er, Rainer Kranz, hat mit ſeiner Rute auch verſagt, und das iſt bitter. Er kann dieſen Zuſtand nicht ertragen, dieſes Von⸗oben⸗herab⸗Behandeln, das ſich die Leute im Verkehr mit ihm neuerdings angewöhnt haben. Und im Beſtreben, ſeine frühere Geltung wiederzu⸗ gewinnen, gebiert ſein phantaſtiſches Hirn einen neuen Gedanken und berauſcht ſich ſo lange an ihm, bis er ihn ſelber für wahr hält. 5 „Wenn du wat weißt, Kranz,“ mahnt der Ge⸗ meindevorſteher ernſt,„dann mußt du et auch ſagen. Darauf hat die Gemeinde en Anrecht.“ „Ihr glaubt mir ja doch nicht.“ „Dat is Unſinn, Kranz. Du haſt danebenjehauen mit der Wünſchelrute. Dat kann vorkommen. Jeder Menſch irrt mal. Aber ich achte dich darum doch als en Mann von Bildung.“ Wie wohl ⸗die Worte dem gedemütigten Herzen tun! Kranz gibt ſeine Igelſtellung auf und neigt ſich vertraulich zu ſeinem Tiſchnachbar: „Ich könnt ſchon ſagen, wie ſich das mit dem Kilo⸗ meterſtein verhält.“ „Dann ſag' et. Los!“ Am Nebentiſch iſt man aufmerkſam geworden. Ein paar Leute kommen heran und fragen den Gemeinde⸗ vorſteher, wovon die Rede iſt. Der alter Bauer iſt ſelbſt in ſchwerer Erregung. Er hat das Gefühl, daß gerade er als Gemeindevorſteher etwas tun muß, um eine Aufklärung herbeizuführen und greift nach dem Strohhalm, den Kranz ihm bietet. Er ſchiebt die beiden Nachbarn mit der Hand beiſeite und ruft auf⸗ ſtehend in den Lärm und Tabaksqualm: „Hört mal zu, Soonsbeker! Der Kranz hier meint, er könnt' erklären, wie die Unglücksfälle zu⸗ ſammenhängen!“ Lachen und Proteſtrufe kommen aus den Ecken. „Der Kranz weiß ſelber nix!“ „Rutengänger!“ „Hat'r widder en neu Zauberſtückche ausjeheckt?“ „Ruhe!“ Rainer Kranz iſt ebenfalls gufgeſtanden. Sein Geſicht iſt blaß geworden vor Wut und Erre⸗ gung. Jetzt oder nie iſt der Augenblick gekommen, wo er entweder das verlorene Anſehen wiedergewinnen kann oder endgültig und für immer ausgelacht wird. „Jeder Menſch kann ſich irren,“ knüpft Kranz ge⸗ ſchickt an die Worte an, die ihm vorher der Ge⸗ meindevorſteher geſagt hat.„Meine Anſicht über die Waſſeradern war falſch.“ Er macht eine Pauſe und nimmt zur Stärkung ſchnell noch einen Schluck Bier. Im Lokal wird es ſtill. Das klare, faſt demütige Eingeſtändnis des ſonſt ſo großſpurigen Pächters macht einen günſtigen Eindruck. Man horcht auf, man drängt nach vorn in die Nähe des Stammtiſches. „Aber warum war ſie falſch?“ fährt Kranz fort, „weil ich die Löſung des Rätſels auf wiſſenſchaft⸗ lichem Weg geſucht hab', Jetzt weiß ich, dat die ganze Geſchichte nix mit Wiſſenſchaft zu tun hat und auch nix 5 Deubel, ſondern daß da Verbrecher am Werk in „Wieſo?? „Wat ſagt er? Verbrecher?“ Der ganze Saal iſt ein aufgeregtes Chaos von Stimmen. Es dauert faſt zwei Minuten, ehe Kranz weiterreden kann. „Jawohl! Verbrecherl Menſchen von Fleiſch und Blut! Wie ſie dat machen, ich meine, wie ſie die Kraftwagen verunglücken laſſen, dat weiß ich noch nicht. Dat muß irgendeine ganz geſchickte, neumo⸗ diſche Erfindung ſein. Aber ich weiß, wer ein In⸗ tereſſe daran hat, daß die Straße verrufen iſt und nicht befahren wird. Dat ſind die Schmuggler!“ „Dumme Feckl“ ruft eine tieſe Baßſtimme dazwi⸗ ſchen.„Meinſte, die Bengels wären geſchickte Maſſen⸗ mörder?“ Der Ruf findet Zuſtimmung. Wenn man auch das Treiben der jungen Burſchen, die auf Schmuggel⸗ fahrt gehen, verurteilt, nein, Mörder ſind der Schäng und der Hans und der Köbes nicht. Und vor allem nicht ſo gerieben, um etwas auszuhecken, vor dem die Polizei und das ganze Land wie vor einem Rätſel ſtehen. Aber Kranz läßt ſich nicht beirren. „Die Soonsbeker Burſchen mein ich nicht,“ fährt er fort, als ſich die Zwiſchenrufe gelegt haben.„Ich meine die großen Schmuggler, die in Rotterdam oder in Berlin ſitzen und mit ganz anderen Mitteln arbei⸗ ten. Die ihre Waren maſſenweiſe in Panzerwagen über die Grenze bringen. Die haben ein Intereſſe dran, daß die Straße einſam bleibt. Dann können ſie beſſer öurchbrechen.“ „Dat wär' möglich!“ „So'ne Schweinebande!“ „Weiter, Kranz! Wer denn?“ Kranz leckt ſich über die trockenen Lippen.„Ja, wer? Dat iſt die große Frage. Ich hab' mir das ſo überlegt: Wenn et wirklich ſo iſt, nit wahr, dann wer⸗ den doch die Verbrecher ſelbſt ohne Unfall über die Geiſterſtraße fahren können!“ „Neulich iſt doch der Schmugglerwagen ſelbſt ver⸗ unglückt,“ wirft der Gemeindevorſteher, der aufmerk⸗ ſam zugehört hat, ein. Kranz greift den Faden auf.„Stimmt ſchon. Aber dat kann ein Zufall geweſen ſein, ein wirklicher Un⸗ glücksfall. Der Schmuggelfahrer iſt vorher mindeſtens ein dutzendmal ohne Unfall durchgebrochen und über die Geiſterſtraße geſauſt. Dat wiſſen wir alle!“ „Der Fahrer is ja tot,“ drängt einer unged „Weiter, Kranz!“ „Der iſt tot,“ nickt Kranz gewichtig.„Aber ich weiß noch einen, der ohne zu verunglücken am Kilo“ meterſtein vorbeiſauſt. Und der lebt noch!“ „Wer? Wer denn, Kranz?“ Kranz ſieht ſich ſtolz um.„Ihr kennt ihn all⸗ Denkt mal nach!“ Aber die Soonsbeker ſind nicht zum Rätſelraten aufgelegt. „Werd“ brüllt die Baßſtimme von vorhin.„Raus mit dem Namen oder ich ſchlag dir den Schädel ein! „Franz Merkenthin!“ ſagt Kranz mit Nachdru „Der Knecht von Terboovens. Habt ihr vergeſſen, dat der heut nachmittag ganz vergnügt und ſicher am Kilometerſtein vorbeigefahren iſt?“ Einen Augenblick liegt ein verblüfftes Schweigen über den Leuten. Dann ſagt eine ſanfte Stimme ſcheu und ehrfürchtig: „Ja, da ſtand der Pfarrer mit dem Allerheiligſten am Kilometerſtein.“. „Als er zurückkam“, trumpft Kranz auf.„Aber nit, als er zum erſtenmal vorbeifuhr. Da war die Prozeſſion noch gar nit da. Er fuhr ja ſchon vorhe an uns vorbeil“ Rainer Kranz verliert die Beſinnung. In ſeinez Augen funkelt abgrundtiefer Haß, als er aufhetzen fortfährt: „Wer kennt den Mann? Keinerl Er is auf ein“ mal hier im Dorf, ein Ortsfremder, dazu ein Kerl, dem man et anſieht, dat er noch niemals Bauernkne geweſen iſt. Er ſteckt oft genug mit den Burſchen zu⸗ ſammen. Er erzählt hier im Krug nie wat. Keiner weiß, wie und warum er nach Soonsbek gekommen iſt. Wenn dat nicht verdächtig is....2 Ich, Rainer Kranz, ſag euch: Der Kerl is en Verbrecher! Und er gehört zu denen, die an den Verbrechen auf der Geiſterſtraße ſchuld ſind!“ Zu einer anderen Zeit würde man vielleicht den Anſchuldigungen des Pächters wie ſeiner ganzen Verbrecherlehre mit Zweifel begegnet ſein. In die⸗ ſem Augenblick aber iſt die Stimmung ſo erregt, da jedes Wort zündet. Die Leute beginnen zu toben, Fäuſte werden auf die Tiſche geſchlagen. Heiſere Stimmen ſchreien durcheinander. „Da is wat dran!“(Fortſetzung folgt) — ESS—— 7 0 0 9 42—2 — 22 8R BF Srnr KK KSerss — —— — — Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 39 0 23 Mittwoch, 24. Januar 1934 Reue Kochkunſt in neuen Deutſchland Von Margarethe Tevera Mbtenn, auch der Kochkunſt, einſchließlich der Er⸗ her 85 wiſſenſchaft, in einſichtigen Kreiſen von je⸗ e Bedeutung beigemeſſen wurde, die ihr für ufban und Erhaltung des menſchlichen Or⸗ zko ganismus knntnie, ſo blieb doch der Allgemeinheit dieſe Er⸗ franen zumeiſt verſchloſſen. Das Gros der Haus⸗ lichen* nach wie vor das Bereiten der täg⸗ Rochen ahlzeiten nicht als„Kunſt“, zu der das Eine Wern Brillat Savarin erhoben wurde. der bertrtſchätzung, die auch Antonin Careme, Koch ühmte Küchenmeiſter teilte, der durch ſeine ſöweren den engliſchen König Georg IV. von ſeiner Jutaten Gicht heilte, es alſo verſtand, die jeweiligen der einzelnen Speiſen dem Zuſtand des alleg auzupaſſen und ihm unter Ausſchaltung nährunuräalichen, das zuzuführen, was ihm zur prung dienlich war. einmal ohl nun die Kriegsjahre die Hausfrauen ſchon Ernäh zur Umſtellung auf dem Gebiete der Swan rungslehre und Kochkunſt im beſonderen gen, indem ſie Verzicht auf die durch die Lebengio unſerer damaligen Feinde uns entzogenen Mensmittel leiſten und ſich teilweiſe nur mit Erſatz⸗ 1 — und mehr⸗ oder minderwertigen Surrogaten 8 mußten, ſo verfielen ſie doch nach dieſen Not⸗ gältigk mit wenig Ausnahmen in die frühere Gleich⸗ hieit gegenüber der„Magenfrage“. Allerdings gerüttel Jetztzeit die Frauen wieder einmal wach⸗ 5 als die Weltwirtſchaftskriſe mit der Ar⸗ Ri 10 ſigkeit im Gefolge, den Lebensſtandard vieler die goner deutſcher Volksgenoſſen und damit auch ſhraubte rungskoſten auf ein Mindeſtmaß herab⸗ geſtih 9 Der von der nationalen Regierung ein⸗ Punſa e monatliche„Cintopf⸗Sonntag“ war 8 sfran das Signal, das auch die gleichgültigſte aler ran warnte und zum Nachahmen der Loſung Köche der Welt anſpornte: mit wenig Mitteln das größtmöglichſte aus jedem Gericht herauszuholen. in nertr erlebten und erleben wieder eine„Hauſſe“ Beneuzeitlichen Kochbüchern und Rezepten, die unter ſcheröngung der heimiſchen, alſo nur auf deut⸗ 5 r Scholle erzeugten Lebensmittel, die Er⸗ 90 ng des deutſchen Volkes ſicherſtellen helfen. an erinnert ſich wieder jener Heimatprodukte, die nührmſeren Borfahren die Grundſtoffe der Er⸗ zerung bildeten, wie Grünkern, Buchwei⸗ Lart Hirſe, Hafer, Roggen, Weizen, irü offel, ſerner der verſchiedenen Hülſen⸗ Nochte und Gemüſe, nicht zu vergeſſen der kereierzeugniſſe. Ja, man bezieht ſo⸗ verſchiedenen Gewürz⸗ und Küchen⸗ ſtoff uter, die bei unſeren Großmüttern als Würz⸗ keine eine bedeutſame Rolle ſpielten und daher in ſchä em Garten fehlen durſten, in die neue Wert⸗ Vorkana ein. Was nun bisher die verſchiedenen Ernäfer und Bahnbrecher auf dem Gebiete der — ährungslehre— gleichviel nach welcher Richtung, W für fortſchrittliche Hausfrauen ſchufen, das will Eun er Reichsausſchuß für Volksernäh⸗ 3 5 reſp. der Referent der Volksernährung in zum S- Volkswohlfahrt, Robert Banfield, dem Rutzen der Hausfrauen aller Schichten rklicht ſehen, der in weiſer Erkenntnis die Haug⸗ und Küchenarbeit als„Grundpfeiler für das Familien⸗ und Volksleben“ ben Wtet. Und zwar ſoll eine gründliche Schulung Boden dafür vorbereiten helſen. Wenn auch ————ꝛ— ĩ———————————— Wie du mir, ſo ich— ihr! Von Lotte Baumann⸗Schönheim 8 macht Mutter Vorhaltungen, da macht runter Auguſte Krach, da haut Auguſte Hans eine des 65 da pufft Hans die Lieſel. Das iſt der Gang eſchehens, was das Abreagieren anbelangt. mgeftür iſt auch die urſprüngliche Form des oben gerade orten Wortes:„Wie du mir, ſo ich dir“, nicht dieſe 8 zu nennen. Aber immerhin kann man noch aktik in Anbetracht gegenſeitiger Aufreizung „Bie utſchuldigen. Hingegen iſt die Abwandlung ins bibte du mir, ſo ich ihr“ wahrlich unwürdig! Was auszulan denn das Recht, an einer dritten Perſon Eineſſen, was die zweite uns zugefügt hat!! ſollten er ſolchen Ungerechtigkeit und Unbeherrſchtheit wir uns wirklich ſchämen. Und doch: Müſſen ung klicherweiſe nicht alle zugeben, daß wir ſelbſt jede don oftmals in dieſem Sinne benahmen? Faſt liche Achlechte Laune“ wirkt ſich ſo aus. Wieviel ehe⸗ getraswiſtigkeiten werden am unſchuldigen Kind aus⸗ 1 8 Wieviel Zornesworte ſeitens der Hausfrau ſen, mi manche Hausangeſtellte über ſich ergehen laſ⸗ „mit denen eigentlich der liebe Gatte gemeint iſt. liehen lche Kette falſch angebrachter Anſchnauzer voll⸗ großen im Schachtelſyſtem von Vorgeſetzten eines an, Hetriebes! Der Chef brüllt den Prokuriſten Huchhalz Prokuriſt daraufhin den Buchhalter, der Lehrlin ter die Stenotypiſtin, die Stenotypiſtin den ſchließlis——— und der Lehrling verſetzt dann Aehnh, noch dem Hund einen Fußtritt! den braliches ſahen und hörten wir des öfteren in Manven Hlen— enſ erhalten ſi einer 0 wie Amokläufer: Sunbeten hegnenlen ihre Wut an allen aus, die ihnen be⸗ Maßregelung beinahe Meiſt 8 gen auſtens iſt dieſes Weitergeben von Abkanzelun⸗ Ler 9. unbeteinigte Dritte nichts als Feigheit. dem, dotreffende, der die Ohrſeige erhielt, wagt nicht, nung—7* gab, entgegenzutreten und ihm die Mei⸗ Fbalte zu ſagen. Statt deſſen reicht er die ſoeben er⸗ kr. De hrfeige lieber an einen Schwächeren wei⸗ Unrecht n geteilter Schmerz iſt halber Schmerz. Und tun ſcheint Unrecht leiden aufzuheben Die Hochzeitsreiſe Zum 130. Geburtstag des Malers Moritz von Schwind augenblicklich nur Frauen und Männer als Werber und Köche für Wohlfahrtsküchen und den Ar⸗ beitsdienſt— alſo vorerſt für Großbetriebe— ins Auge gefaßt ſind, und in beſonderen Kurſen mit der notwendigen Umſtellung auf die neue Kochkunſt vertraut gemacht werden, ſo will man dieſen Plan ſpäter noch weiter ausbauen, und in Kochſchulen auch Bauern⸗ und Arbeiterfrauen in der Ernährungs⸗ und Küchenfrage„ſattelfeſt“ machen. Zumal die letzteren, die durch die bereits nach Schulſchluß ein⸗ ſetzende Erwerbstätigkeit, bisher von ihrem ur⸗ eigenſten Wiſſensgebiet: der Küche, entfernt wurden. Aber nicht nur die Frauen,— auch die Männer will man mit den hauptſächlichſten Grundfragen der Ernährung und Kochkunſt vertraut machen. Sie ſollen z. B. im Studenten⸗Werkjahr und Arbeitsdienſt entſprechend geſchult werden, da⸗ mit ſie, ausgerüſtet mit den notwendigſten Kennt⸗ niſſen in jeder Lebenslage, in des Wortes wahrſter Bedeutung„ihren Mann ſtellen“. Ganz abgeſehen von dem praktiſchen Nutzen, hat eine ſolche Ausbil⸗ dung der Männer auch einen hohen ſittlichen Wert, der darin liegt, daß in Zukunft der Mann die Frau nicht mehr, wie leider allzuoft, als Geſchöpf„zwei⸗ ten Grades“ wertet, indem er alle hausfraulichen Tugenden mit dem verächtlichen Prädikat„haus⸗ backen“ ſtempelt, ſondern daß er aus eigener Kennt⸗ nis die tüchtige Hausfrau als Erhalterin der Nation und des deutſchen Volksvermö⸗ gens wertet. Die Frage neuzeitlicher Wohnungskultur Münchner Raumkunſt Haus und Walburga Braband Mit der Zimmereinrichtung iſt es ähnlich wie mit den Kleidern: wir ſehen— bedingt durch den allge⸗ meinen Zug der Zeit zu durchgeformter, gründlicher und dem Werkſtoff gemäßer Arbeit,— mit immer größerer Deutlichkeit die Kluft zwiſchen„Konfektion“ und„Maßarbeit“. Wohl gibt es auch unter der ſerienweiſe hergeſtellten Fabrikware geſchmacklich einwandfreie Stücke, die immer ihr Publikum finden und die bekannte Anpreiſung„So gut wie nach Maß“ auch tatſächlich erfüllen; aber im Großen und Ganzen wirkt ſich die geiſtige Haltung des neuen Deutſchland doch deutlich in einer Abkehr von der billigen, nur„aufgemachten“, im Grunde ſeelenloſen Maſſenproduktion aus. Ob es nun„Deutſches Mode⸗ amt“ heißt oder„Kampf gegen nationalen Kitſch“,— genau beſehen läßt ſich das alles unter den Generat⸗ nenner einer uns dringend nötigen Geſchmacks⸗ erziehung, einer ſinnvollen Perſönlichkeitsgeſtal⸗ tung bringen. Und wieder iſt da von den Kleidern zum Raum nur ein Schritt: wie das Kleid dem Weſen ſeines Trägers in Schnitt und Farbe angepaßt ſein,— wie es mit allem Drum und Dran zum einheitlichen Weſensausdruck werden ſoll, ſo verlangt an ſich auch jedes Zimmer, daß es über ſeinen praktiſchen Wohn⸗ zweck hinaus irgendwie auf die Perſönlichkeit des oder der Benützer abgeſtimmt iſt. Dieſer Forderung zu entſprechen iſt aber heute keineswegs mehr nur ein Vorrecht weniger ſehr Begüteter; der„Innen⸗ architekt“ von heute will durchaus nicht mehr die fragwürdige Rolle des künſtleriſchen Gewiſſens bei Frau Neureich ſpielen oder nur dem wohlhabenden Manne beratend zur Seite ſtehen. Vielleicht iſt ge⸗ rade dies eine der größten Einſichten unſerer Zeit und einer der wenigen Gewinne aus der Wirt⸗ ſchaftskriſe: daß gute Kunſt und wirkliches Kön⸗ nen heute für jeden bereit ſtehen, der guten Wil⸗ leus iſt, ſich davon ergreifen zu laſſen. Das aber heißt: vor allem einmal richtig ſehen lernen; rich⸗ tig ſehen und das Richtige ſehen,— darauf kommt es an. Deshalb iſt es nicht einerlei, daß die Dinge des guten Geſchmacks, der guten Form, der paſſenden Farbe von Fall zu Fall herbeigeſchafft werden kön⸗ nen; ſie müſſen,— will man umfaſſendere Wirkun⸗ gen erzielen,— auch außerhalb des unmittelbaren Bedarfsfalles zugänglich ſein. Wenn alſo etwa die als ausgezeichnete Künſtlerin ihres Faches geſchätzte Frau Walburga Bra⸗ band nach bereits mehrjähriger erfolgreicher Tätig⸗ keit in Mannheim dazu übergegangen iſt, aus ihrem vorzugsweiſe auf perſönliche Empfehlung ge⸗ ſtützten Wirkungsbereich hervorzutreten und Proben ihres Könnens in einem offenen Geſchäftslokal zur Schau zu ſtellen, ſo iſt das durchaus nicht bloß als „Eröffnung eines Ladens“ zu werten, ſondern es entſpringt dem zutiefſt ja in jedem echten Künſtler vorhandenen Bedürfnis eines Wirkens in die Breite, dem unſere Gegenwart endlich wieder ein⸗ mal mit einiger Bereitwilligkeit entgegenkommt. Die große Kunſt hat Ausſtellungen und Muſeen, um über ſich auszuſagen; die mehr dem Handwerklichen angenäherten, für den Tagesbedarf ſchaffenden Kunſtzweige haben den Vorführungsraum, in dem ſie beiſpielgebend und Anregungen vermittelnd auf den Verbraucher einwirken können. Mit künſtleriſcher Unterſtützung von Architekt Walter Braband geführt,— deſſen leitende Tätig⸗ keit bei einer Reihe großer Bauten im In⸗ und Aus⸗ land übrigens durch eine imponierende Gutachten⸗ mappe belegt iſt,— bieten die ſtimmungsvoll ausge⸗ ſtatteten Räumlichkeiten ſchon als ſolche ein treff⸗ liches Beiſpiel für die Ziele einer gepflegten und ſachkundigen Arbeit am Bild der Wohnung. Gerade im Hinblick auf die auch bei Schönheitsreparaturen gewährten Reichszuſchüſſe für Raumerneuerung ge⸗ winnt das reiche Tapetenlager in ſeiner ſchönen Uebereinſtimmung mit der großen Auswahl an De⸗ korationsſtoffen und Teppichen beſondere Bedeutung. Was es im einzelnen zu ſehen gibt? Dem Beſu⸗ cher fällt natürlich zuerſt das„Drum und Dran“ in die Augen, ehe er zur Abſchätzung des Ganzen kommt: alſo bewundert man die wenigen, erleſenen Möbelſtücke, Karlsruher Majolika, neuartige Wie ſteht es um den Kaffee? „Willſt du heute nach Tiſche den ſchädlichen Tranck bey mir einnehmen, ſo bringe mit wen du willſt“, ſchreibt der kaffeefeindliche Goethe 1788 an die Kaffeefreundin Charlotte v. Stein. Sechs Jahre ſpäter muß er freilich klagen, ſie habe ſchon lange ſeinen„Rath in Abſicht des Kaffees“ verachtet, eine Zeitlang habe ſie die Schädlichkeit des Mittels wohl eingeſehen und, aus Liebe zu ihm, auch eine Weile vermieden. Ob Goethe daran dachte, daß er, aus Liebe zu ihr, der Freundin von Venedig einſt 25 Pfund des ausgeſuchteſten Kaffees aus Alexandrien über die Alpen geſandt und beinahe vier Dukaten dafür bezahlt hatte?„Davon gieb 5 der regirenden Herzoginn mit den ſchönſten Empfehlungen und 5 an Herders, das übrige behalte für dich. Schmeckt er ſo kann ich mehr verſchaffen.“ Damals beſtand das leidenſchaftlich geliebte Ge⸗ tränk ſeine erſte ſchwere Probe. Seit mehr denn hundert Jahren gab es Kaffeehäuſer in England, in Holland, in Frankreich, im deutſchen Süden, be⸗ ſonders in Wien, dort angeblich ſeit der Türkenbefrei⸗ ung von 1683. Aber auch in Mittel⸗ und Norddeutſch⸗ land hatte er Liebhaber gefunden, vor allem unter den Frauen. Ehemänner klagten, daß ſie arm da⸗ von würden. Heſſiſche, hannöverſche, preußiſche Ver⸗ ordnungen ſtellten den Kafſee unter hohe Strafen oder legten erhebliche Steuern darauf. Aber der Verbrauch ſtieg und breitete ſich immer mehr aus: heute gibt es nur noch wenige Lanoͤſchaften in Deutſchland, wo die alte Morgenſuppe nicht von einem mehr oder weniger guten Kaffee erſetzt iſt. Freilich hat er die Bohnen, nach denen er heißt, manchmal gar nicht und oft nur ſehr flüchtig ge⸗ ſehen. So ſteht Deutſchland durchaus nicht an der Spitze der kaffeeverbrauchenden Länder: die nordiſchen Staaten, Belgien, die Niederlande, Frank⸗ reich und die Schweiz ſind uns darin weit überlegen, nur Italien, Spanien und das teetrinkende England ſtehen uns nach. Immerhin hat das Deutſche Reich 1932 145 Mil⸗ lionen Mk. für Kaffeebohnen ausgegeben, das Jahr vorher ſogar 222 Millionen. Seitdem iſt dieſe Summe erſtaunlich weitergeſunken; aber nicht ſo ſehr unſer Verbrauch,— der Kaffee iſt nur in den letzten zwei Jahren viel billiger geworden! In der Menge haben wir 1933 eher mehr als weniger ein⸗ geführt, bezeichnenderweiſe mit einem deutlichen Rückgang der ganz billigen Marken. Es werden aber wohl wieder 145 Güterzüge voll ſein.... Faſt die Hälfte davon kommt aus Braſilien, mehr als die Hälfte aus den mittelamerikaniſchen Staaten Guate⸗ mala, Salvador, Columbien, Mexiko, Coſtarica, Venezuela und Nicaragua, nur ein kleiner Bruch⸗ teil aus Java, Oſtafrika und Arabien(Mokka). Den Welthandel in Kaffee beherrſcht Braſi⸗ lien, richtiger müßte man heute ſagen, es leidet daran. Denn es gibt wenig Beiſpiele, an denen ſich die planloſe Wirtſchaft des liberaliſtiſchen Syſtems ſo deutlich auch für den blutigſten Laien zeigen ließe. Ohne Rückſicht auf die Möglichkeit, ihn auch zu ver⸗ kaufen, iſt Kaffee angepflanzt worden: heute tragen die Plantagen dreifache Frucht, die nur dazu da iſt, verbrannt oder ins Meer geſchüttet zu wer⸗ den, weil ſie auch unter dem Herſtellungspreis nicht mehr abzuſetzen iſt. Ueber 25 Millionen Sack Kaffee ſind bis Ende November in Braſilien vernich⸗ tet worden,— die Kaffeekriſe iſt geblieben. Nun plant man, wie die Kolonialwaren⸗Zeitung berich⸗ tet, die Ausrottung der Hälfte aller Kaffeeſträucher. Einen Betrag von 140 Millionen Mk. wird man nur für dieſe Zerſtörungsarbeit ausgeben, die Entſchä⸗ digung an die Beſitzer nicht eingerechnet... Dieſe Planwirtſchaft kommt zu ſpät. Wir. Bezüge aus buntem Leinen und einem wie Wild⸗ leder wirkenden Wollſamtgewebe auf Seſſeln und Diwan, ein paar ausnehmend ſchöne Kiſſen, die gleich dem prächtigen Zimmerteppich in ſchwäbiſcher Handweberei und einigen intereſſanten Beleuch⸗ tungskörpern nach Entwürfen von Frau Braband gefertigt ſind. Eine Anzahl gut ausgewählter Bilder,— darun⸗ ter wirklch gekonnte Arbeiten von Walter Braband, — leiten ganz von ſelbſt den Blick auf die für jede künſtleriſche Raumgeſtaltung ſo überaus wichtige Tapete: ein zurückhaltend getöntes, hellfarbiges Rauhfaſerpapier von ganz beſonderem Reiz, das ge⸗ rade für die hier gezeigte Vielheit der Gegenſtände einen vornehm⸗unaufdringlichen Rahmen bildet. Geyt es dann aber ans Zeigen von Muſtern von Lichtbil⸗ dern früherer Arbeiten, von Vorſchlägen und Plänen künftiger Aufträge, dann hört man aus dem an⸗ heimelnden Tonfall des liebenswürdigen Künſt⸗ lerpaares auch, weshalb dieſer für Mannheims kul⸗ turelle Bedürfniſſe ſo erfreuliche Ort Münchner Raumkunſt“ heißen muß. M. S. Simmerſpruch Von Ludwig Uhland Das neue Haus iſt aufgericht't, Gedeckt, gemauert iſt es nicht, Noch können Regen und Sonnenſchein Von oben und überall herein. Drum rufen wir zum Meiſter der Welt, Er wolle von dem Himmelszelt Nur Heil und Segen gießen aus Hier über dieſes off'ne Haus. Zuoberſt woll' er gut Gedeihn In die Kornböden uns verleihn. In die Stube Fleiß und Frömmigkeit, In die Küche Maß und Reinlichkeit In den Stall Geſundheit allermeiſt, In den Keller dem Wein einen guten Geiſt: Die Fenſter und Pforten woll' er weihn, Daß nichts Unſeliges komm' herein, Und daß aus dieſer neuen Tür Bald fromme Kindlein ſpringen für. Nun, Maurer, decket und mauret aus! Der Segen Gottes iſt im Haus. —————— ———————— 55——— 5 —— —— —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe doe vom Anſere Modelle: Nr. 2842. Größe 44. Abendkleid aus Velour⸗ Chiffon mit langen, bauſchigen Aermeln. Der loſe fallende Ausſchnitt wird innen mit Lamöſtoff be⸗ kleidet. Aus Goldlams iſt auch der Gürtel mit langen Schlupfen. * Nr. 2843. Größe 42. Langer Kaſak aus ſchwar⸗ em Velour⸗Georgette; dazu kann man einen chwarzen Seiden⸗ oder Tuchrock tragen. *. Nr. 2844. Größe 42. Kleid aus in ſich geſteiftem Belvet mit kurzer Schoßbluſe und Pelzbeſatz. Heller Seidenkragen. * Nr. 2845. Größe 44. Kleid aus braunrotem Velvet mit Clip. Sehr apart iſt der Aermelſchnitt, dem die Paſſe im Rücken gleich angeſchnitten wird. * Nr. 2846. 14—16 J. Backfiſchkleid aus dunklem Samt mit Kimono⸗Aermel. Als Ausſchnitt eine ſchmale Lamérolle. * Nr. 2847. Größe 44. Mantel aus quergeripptem Velvet mit bluſenartigem Aermel und Kragen, deſſen angeſchnittene Enden in Schlupfen georoͤnet werden. ** (Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) Die Samtmooe auf dem Höheyunkt In früheren Zeiten gehörte der Samt zu den vor⸗ nehmſten und teuerſten Geweben. Er war ſo uner⸗ ſchwinglich, daß ihn nur wirklich reiche Leute baufen konnten. Wohl nahmen auch Seide und Spitzen einſt⸗ mals eine führende Stellung unter den Luxusſtof⸗ fen ein, aber ſie waren nicht ſo haltbar wie Samt, der überdies in den beliebten Purpurtönungen her⸗ geſtellt werden konnte. So kommt es, daß in alten Sagen und Geſchichten der Inbegriff von Macht, An⸗ ſehen und Reichtum ſtets durch ſamtene Purpurge⸗ wänder verkörpert wird. All das hat ſich ſeit langem grundͤlegend geändert! Heute bildet der Samt ein volkstümliches, jedermann zugängliches Wintergewebe, deſſen man ſich im Augenblick beſonders gerne bedient. Denn Samt iſt in dieſem Winter hochmodern, iſt bil⸗ lig und wärmt gut. Dazu kommt, daß er nur ſehr ſchlichter Verarbeitung bedarf, jedermann gut kleidet, — der Volksmund ſagt mit Recht, daß„Samt ſchmei⸗ chelt“,— und in jeder Preislage erhältlich iſt. Der baumwollene Waſchſamt iſt nicht nur ſehr hübſch, ſondern auch ungemein praktiſch und kleid⸗ ſam. Kein Wunder, daß man ihn zu einfachen All⸗ tagskleidern, für Hausgewänder und in der Kindergarderobe gern verwendet. Da man ihn jederzeit ohne großen Koſten ſelbſt reinigen kann, hält man ſich bei Waſchſamt gerne an hellere, ſchmük⸗ kende Farbtöne wie porzellanblau, roſtrot oder kaſ⸗ ſeebraun. Ein ſchlichtes, den Körperlinien folgendes Kleid aus dieſem Material iſt immer ſehr hübſch. Meiſt wird nur eine abknöpfbare weiße Kragen⸗ und Manſchettengarnitur oder ein Pikeeweſtchen aufge⸗ ſetzt. Ein ſchmaler Lackgürtel und runde flache Perl⸗ muttknöpfe vervollſtändigen den flotten Anzug. Aber nicht nur gerippter ſondern auch einfarbiger, karierter, gepreßter und ſogenannter Reliefſamt wer⸗ den jetzt viel verarbeitet. Die kleinkarierte Samtbluſe und der lange Kaſak aus Reliefſamt bereichern die diesjährigen Modenſchöpfungen. Der Kaſak wird ſehr 28⁴³ lang und eng gearbeitet. Die beiden Seitennähte ſtehen am unteren Ende offen und ſind von Zier⸗ knöpfen umſäumt. Dieſe Machart erhöht die ſchlanke Wirkung beträchtlich und hann vollſchlanken Damen empfohlen werden. Auch bei den einfarvi⸗ gen Samtkleidern, beſonders in Schwarz und Dun⸗ kelblau, iſt dies der Fall. Sie machen ſo ſchlank, daß hagere Frauen ſolche Kleider nicht tragen ſollten. Die Vorliebe für Samt rückte Samtgarni⸗ turen, die aus Kappe, Krawatte und Muff beſtehen, in den Vordergrund des modiſchen Inte⸗ reſſes. Man nimmt hierzu gerne gepreßten Samt. Eine ſolche Garnitur kann überall getragen werden, weil Samtgewebe den Vorzug beſitzt, ſich jedem Ma⸗ terial ohne Aufdringlichkeit anzupaſſen. Daher läßt ſich Samt auch mit Spitze, mit gelackter Seide oder mit Pelz verarbeiten. Die reizvollen Abendklei⸗ der erhalten in der Regel nur eine große Schleife aus anderm Material, wie Metallſtoff oder Seiden⸗ band. An den modernen Aben dmänteln aus Samt werden die nach unten weit ausfallenden Aermel gerne mit abſtechender Seide geſüttert. Samtkleider in einfacher Ausführung erfordern den modernen Knopfſchmuck. Gebilde aus gedreh⸗ ten Metallfäden, aus leuchtendem Makraſit oder aus glänzenden Kieſelſteinen kommen da⸗ bei zu ihrem Recht. Goulaſch⸗Gerichte Unter„Goulaſch“ verſteht man in den verſchie⸗ denen Gegenden ganz verſchiedene Gerichte, die bloß in dem einen Punkt übereinſtimmen: daß ſie aus einer mehr oder weniger braunen, bündigen Tunke, in der Fleiſchbrocken ſchwimmen, beſtehen. Urſprünglich ſtammt das Goulyaſch aus der un⸗ gariſchen Pußta und iſt die tägliche Mahlzeit der Goulyaſchs, das ſind die ungariſchen Rinderhir⸗ ten. Da es ſich um ein ſehr würziges, ſchmackhaftes und ſättigendes Gericht handelt, hat es ſich auch raſch außerhalb der ungariſchen Donauebene verbreitet und 284⁴ dabei verſchiedene Abänderungen erfahren. Die Hauptbeſtandteile: reichlich Zwiebeln, gute mürbe Fleiſchſtücke, Paprikawürze, etwas Toma⸗ ten und Kartoffeln, ſind in all dieſen Abände⸗ rungen erhalten geblieben. Falſch und unſtatthaft iſt es, die Bindung der würzigen Goulaſchtunke durch Mehl zu erzielen. Dies muß vielmehr durch, die reichliche Zwiebelbeigabe geſchehen. Darum müſſen ſie braun dämpfen und weichkochen, um eine vollkom⸗ men glatte und ſchmackhafte Sauce zu ergeben.— Trockene, grobfaſerige Fleiſchſtücke ſind zur Goulaſch⸗ zubereitung ungeeignet. Am zweckmäßigſten dafür iſt ein Fleiſchſtück von der Heſſe, das leicht weich⸗ kocht und ſaftig bleibt. Zum Grundrezept eines guten Goulaſchs gehört: 500 Gramm in kleine Stücke geſchnittenes Fleiſch zuſammen mit 375 Gramm feingewiegten Zwiebeln, Salz nach Geſchmack und, falls das Fleiſch nicht fett war, mit der entſprechenden Menge Fett in zugedeck⸗ ter Kaſſerolle langſam auf kleiner Flamme ſchmoren laſſen. Sobald das Fleiſch, die Zwiebeln und das Fett genügend Flüſſigkeit gezogen haben, den Topf aufdecken, Flüſſigkeit verdampfen laſſen. Wenn die Flüſſigkeit eingekocht iſt, die Speiſe von allen Seiten anbräunen, etwas Paprika anſtäuben, einen Augen⸗ blick anröſten. Ein Eßlöffel Tomatenmark oder friſche, von der Haut befreite und in Scheiben ge⸗ ſchnittene Tomaten dazugeben, mit Waſſer oder Fleiſchbrühe auffüllen und die Speiſe in zugedeckter Kaſſerolle ungefähr eine Stunde garen laſſen, dann eine Meſſerſpitze Mehl zum Bündigmachen der Sauce darüberſtäuben, wenn möglich einige Eßlöffel Rahm der Sauce beigeben und anrichten. Einige Abarten der Goulaſchzubereitung ſind: Szegediner Goulaſch: Den Goulaſch nach Grundrezept zubereiten. Wenn das Fleiſch halbgar iſt, einige Eßlöffel Sauerkraut hinzufügen und fer⸗ tiggaren. Goulaſch mit Würſtchen: Einem wie oben zubereiteten Goulaſch, bevor er gar iſt,—2 Paar 6* * 1 * 284⁷ Wiener oder Frankfurter Würſtchen in Scheiben ge⸗ ſchnitten hinzufügen und fertiggaren. Gemüſe⸗Goulaſch: Ein Goulaſch wie zubereiten. Iſt die Speiſe halbgar,—2 in W geſchnittene Tomaten, eine in Würfel geſchni Sellerieknolle und zur paſſenden Jahreszeit Handvoll grüne Erbſen und grüne Bohnen fügen und wie oben angegeben fertigmachen. 35 ſehr wohlſchmeckende und nahrhafte S iſt die Goulaſch⸗Suppe: Für ungefähr—6 ſonen 250 Gramm durchwachſenes Ochſenfleiſch 1 kleine Würfel ſchneiden und wie für Goulaſch a geben, zuſammen mit einigen feingewiegten beln, Salz und dem nötigen Fett anſchmoren, allen Seiten anbräunen, mit Paprika anſtäub etwas Tomatenmark oder einige friſche Tomaten zufügen, mit heißem Waſſer oder Fleiſchbrühe füllen und zugedeckt langſam weichkochen laſſen. dem Anrichten in kleine Würfel geſchnittene Karto, feln darin einkochen und die Suppe mit einem St 3 chen Mehl, das evtl. mit einigen Eßlöffeln Rahm quirlt wurde, etwas eindicken. Eine beſonders würzige und wegen des Geſ heitswertes der Tomate auch ſehr empfehlensw Speiſe iſt das Tomaten⸗Goulaſch: Zu ſeiner e 96 die Hälfte des oben angegebenen Quantums an beln(alſo 185 Gramm) verwenden, dagegen eine Fleiſchauantum gleich große Menge von Haut Kernen befreite Tomaten(alſo 500 Gramm maten). Beſonders gut ſchmeckt das Goulaſch aus fleiſch; jedoch iſt dabei zu beachten, daß für Fett mit Waſſer angedämpft werden müſſen und wenn Bräunung erzielt werden ſoll, das Fleiſ gegeben wird. (E12ʃ E Korserhaus Hüchelbach ürſel Attene hinöh⸗ Kall, alle Fleiſcharten, die eine kürzere Zubereitungsdauer Ochſenfleiſch erfordern, die Zwiebeln vorher in etenh, 0 beh Fiui Pfanne⸗ 7 oben eine uphe Pet⸗ nge““ von en bin, auſ⸗ Vot äub⸗ ver⸗ 3 und⸗ erte det un To⸗ 1 0 Gudwig shafen, Bismarcksiraße 420 5 Berer-schniite— Wiener Neister-Schnitteſnen CGeschw.Adamczewski PPe moden- Journale aller Veriace— nhpiätmuster— Beicmnalde Vorioge rnapnen ffiläl-Jekung]I v 2. 26— inn.: Paul Siahl— p 2, 13 ckdſeꝛ-————— bas Spezlalhe 8 Uge dile S S Fchnitimaster P 5 24. Anruf Nr. 306 0⁵0—————*⏑ Serer ee WoI% c MANNH E 7 6 7— .... Schon probiert? Carl Baur Wuschehaus 7 —— Kunststr. N.9 Carl Riorje vs hren Kaffee undTee RIn derspacher uüle Modeneuheiten ULeinen-Betten i — 8 u en 2 C2. 7(uu0 0 5, 6 fiien üm 5 alse 19 2 ge Sueer beI(Ausstattungen 5—— *—**— 0 ſbei Welzl& CO. 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Während auf den Bergkämmen und in Gipfel⸗ agen nur geringe Kältegrade bei heiterem⸗ und alpenſichtigem Wetter zu verzeichnen ſind, brauen in en Talregionen von 700 bis 800 Meter Nebel, in deren Bereich Fröſte bis zu— 12 Grad auftreten. Auch imRheintal und in der Haardt haben ſich die Tempera⸗ turen bis auf— 4 Grad geſenkt. Der Waſſerſtand des eines iſt ſeit zwei Tagen um beinahe wieder einen halben Meter abgeſunken, nachdem die Witterung er⸗ — das bisherige trockene Gepräge angenommen dwei Todesopfer eines Verkehrsunfalls * Wyhlen bei Lörrach, 24. Jan. Ein ſchweres Kraftradu nglück ereignete ſich am Bahnüber⸗ gang kurz vor Wyhlen. Dort kam der 27jährige Ed⸗ mund Niethammer, Teilhaber des Baugeſchäftes Albert Schröter Gmbs., Rheinfelden, mit ſeinem ad anſcheinend durch die Bahnſchiene ſo ſchwer zu all, daß er ſofort tot war. Der mitfahrende 34jäh⸗ rige Zollaſſiſtent Friedrich Egner erlitt ſo ſchwere erletzungen, daß er noch im Laufe der Nacht ſei⸗ nen Verletzungen erlag. Heddesheim, 24. Jan. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Verſchie⸗ dene Anſtellungs⸗ und Beſoldungsangelegenheiten werden erledigt.— Die Almendverteilung nach Ab⸗ ben der Nikolaus Jöſt, Landwirtswitwe, wird ge⸗ nehmigt.— Die Kaſſenſtandsdarſtellung auf 1. Ja⸗ nuar 1934 wird bekanntgegeben.— Die Stelle der Putzfrau des Rathauſes ſoll neu beſetzt werden.— dem Vorarbeiter Jöſt werden noch die Eigenſchaften eines Feldhüters verliehen. Freiburg i. Br., 24. Jan. Im 86. Jahrgang ßte die„Breisgauer Zeitung“ aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen ihr Erſcheinen einſtel⸗ en. Die letzte Nummer erſchien am 20. Ja⸗ nuar. In dieſer letzten Ausgabe gibt der Chefredak⸗ teur der Zeitung, Dr. B. Walther, in einem längeren Artikel einen Ueberblick über die Geſchichte des Blat⸗ tes, deſſen Gründung in die bewegte Zeit der Nach⸗ wirkung der 48er Jahre fällt. X Schopfheim, 28. Januar. Bei einer in Mann⸗ beim ſtattgefundenen Tagung der badiſchen Orts⸗ gruppenführer des Deutſchen Luftſportverbandes wurde das Segelfliegerlager Gersbach als badi⸗ ches Schulungslager ausgerufen. Sobald die Lehrkurſe auf der Waſſerkuppe beendet ſind, ſoll er Schulungsbetrieb in Gersbach, wo ſeit mehreren ahren ſchon mit großem Erfolg geübt wird, begin⸗ Der Rohbau für die neue Segelflugzeughalle ſt unter Dach gekommen. Der bekannte Flieger Wolf Hirth will nach ſeiner Südamerikareiſe dem Lager in Gersbach einen Beſuch abſtatten und ſich an einer Werbeveranſtaltung beteiligen. IIl 9 4 1—932 19 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . — e Umf Weinheimer Fabrik öffnet die Tore Neuer önduſtriezweig in Deutſchland ⸗ Miniſterpräſident Köhler beider Einweihung W. N. Weinheim a. d.., 23. Jan. Ein Ereignis, deſſen Bedeutung weit über die Grenzen Weinheims und Badens hinausreicht, war die Eröffnung der Naturin G. m. b.., eines Induſtriebetriebes, mit dem ein ganz neuer Wirtſchaftszweig in Deutſchland erſteht. Die Firma betreibt die maſchinelle Herſtellung von Naturdärmen, und damit iſt ein weiterer Schritt zur deutſchen Eigenverſorgung getan, wurden doch bis⸗ her für viele Millionen Mark Naturdärme aus Amerika eingeführt. Am Dienstag nachmittag konnte der Betrieb einer großen Anzahl geladener Gäſte gezeigt werden; es waren u. a. Miniſterpräſi⸗ dent Köhler, der Bezirksleiter der Arbeitsfront, Fritz Plattner, der Wirtſchaftsberater des Reichskanzlers, Keppler, Miniſterialrat Hage⸗ mann vom Reichswirtſchaftsminiſterium und der Präſident der Handelskammer Mannheim, Dr. Reuther, anweſend. Der Erſinder Kein Profeſſor oder Doktor der Chemie tritt uns entgegen, ſondern ein einfacher Menſch mit dem ein⸗ fachen Namen Becker, ein Menſch aber, den zähe Willenskraft in langjähriger Arbeit zum Erfolg ge⸗ führt hat. Er erläutert ſeine Erſindung und ihre wirtſchaftliche Entwicklung, ohne ſich in den Vorder⸗ grund zu ſtellen. Es handelt ſich, kurz geſagt, um eine hygieniſche tieriſche Wurſthülle, die keine Deviſen koſtet. Das Rohmaterial fällt als Nebenprodukz in den Lederfabriken in großen Mengen an und wird ſonſt izu Leim und Gelatine verarbeitet. Die Naturin..b. H. bezieht ͤͤas Aus⸗ gangsmaterial von der Lederfabrik Freudenberg in Weinheim, wo es bereits einen chemiſchen Prozeß durchmacht. In dem neuen Betrieb wird es unter hohem Druck— 700 bis 800 Atmoſphären— zu einer paſteuſen Maſſe gepreßt, aus der enoloſe, dünnwandige Röhren entſtehen. Der Kunſtdarm, der die Eigenſchaften des Naturdarms beſitzt, wird auf Rollen von 2000 Metern geſpult, geſchnitten, ge⸗ wäſſert und getrocknet. Druck⸗ und Abbindeproben vervollſtändigen den Arbeitsgang. Neues Leben Wir befinden uns auf dem ehemaligen Fabrik⸗ gelände der Badenia G. m. b.., einer ehemals ſehr bedeutenden Maſchinenfabrik, die im Jahre 1834 von Wilhelm Platz aus Fürth i. O. als mechaniſche Werk⸗ ſtätte gegründet worden war. Im Jahre 1929 kam das Unternehmen zum Erliegen und 800 Arbeiter, davon 430 aus Weinheim, wurden brotlos. Zu den Leidtragenden gehörte aber auch die Stadt Weinheim, die 1926 mit einer Bürgſchaft in Höhe von einer Million Mark eingeſprungen war. Nach dem Zu⸗ ſammenbruch der Firma erhielt die Stadt das ſehr umfangreiche Fabrikgelände, das inzwiſchen teilweiſe anderen Firmen, darunter der Naturin G. m. b.., überlaſſen worden iſt. Troſtloſe Leere herrſchte jahrelang in Verwaltungsgebäuden und Maſchinen⸗ hallen, nun aber blüht neues Leben aus den Ruinen! Die Weinheimer Lederinduſtrie findet eine wertvolle Ergänzung. Die wirtſchaftliche Bedeutung. Für Weinheim ſelbſt macht ſich der neue Betrieb einſtweilen dadurch bemerkbar, daß über hundert Ar⸗ ————— Der Pfälzer Arbeitsmarkt iſt geſund 6,Speyer, 24. Jan. Nach dem amtlichen Bericht Garug in der Zeit vom 26. Dezember 1933 bis 10. öümuar 1934 die Zahl der Arbeitsloſen in der Pfalz —4 gegen 62 9290 im Vormonat, ſomit eine Zu⸗ bihme von 883. Dieſe Zunahme iſt lediglich be⸗ Waat durch die außerordentlich winterliche 8 etterlage, die in der Berichtszeit auftrat. Die ſacgänge an Arbeitsloſen erfolgten in der Haupt⸗ aus der Induſtrie der Steine und Erden, dem ſtaugewerbe, dem Baunebengewerbe und aus Not⸗ andsarbeiten, alſo aus Berufsgruppen, bei denen vorfäuter Witterung hinreichend Arbeitsgelegenheit 5 rhanden geweſen wäre. Bei einer Anzahl von u duſtriezweigen iſt zur Zeit eine weitere mufeclerung zu verzeichnen, die bei manchen Be⸗ ſüh gruppen zu nennenswerten Neueinſtellungen 0 rte. Dieſe erhebliche Stütze ſand der Arbeitsmarkt mentlich in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie im kinnſtoffgewerbe und im Nahrungsmittelgewerbe, Be Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe und in der waralsgruppe für häusliche Dienſte. Im Borfahre 0 84 278 Arbeitsloſe gemeldet. Der diesjährige 5 eitsmarkt befindet ſich alſo in einer durchaus ge⸗ beitzde n Entwicklung. Die Anzahl der Ar⸗ ſererloſen betrug: im Bezirk des Amtsgerichts Kai⸗ Laslautern 16 214 männliche und 1880 weibliche; 670 6443 bzw. 503; Süb bzw. bus“ Pirmaſ„1150; Zweibrücken 4188 bzw. 424 maſens 2319 bzw * %9Haßl Der Gemeinde⸗ och, Bez. Neuſtadt, 28. Jan. Der Gemeinde⸗ — denehmſte—— + Vorſchlägen des Kulturbau⸗ ts Neuſtadt a. Hdt. die Entwäſſerung im Gebiet 5 8 591 6— SK Sme des Schachtel⸗, Zwerg⸗, Multer⸗ und Klingelgrabens. Das rund 11220 Tagſchichten umfaſſende Projekt er⸗ fordert einen Koſtenaufwand von 55000 Mk., wozu die Gemeinde lediglich 5500 Mk. aufzubringen hat. 75 Arbeitsloſe, hauptſächlich Wohlfahrtsempfänger, finden für 27 Wochen Beſchäftigung. Das Erbhofgeſetz * Oppau, 24. Jan. Nach den vorläufigen Feſtſtel⸗ lungen ſind im Stadtbezirk Oppau insgeſamt 13 Eréveſe vorhanden unter der Vorausſetzung, daß e landwirtſchaftliche Beſitzungen von 6 Hektar und mehr Umfang zu Erbhöfen erklärt werden. Nach dem im Reichserbhofgeſetz vorgeſehenen Normalfall mit der Mindeſtgröße von 7/ Hektar würden nur 8 Erbhöfe vorhanden ſein, die ſich je zur Hälfte auf die Stadͤtteile Oppau und Edigheim verteilen würden. Sollte die Mindeſtgröße für Oppau auf etwa 6 Hektar feſtgeſetzt werden, ſo würden von den 13 Erbhöfen 7 auf den Stadtteil Oppau und 6 auf den Stadtteil Edigheim entfallen. * Ramſen, 24. Jan. Nach den Richtlinien des Reichserbhoſgeſetzes kommen in der Gemeinde Ram⸗ ſen nach vorläufiger Feſtſtellung 9 Erbhöfe in Be⸗ tracht. * Altrip, 24. Jan. Für die Errichtung von 14 Siedlerſtellen wurden der Gemeinde vom Staatsmi⸗ niſterium für Wirtſchaft 32 250 Mk. als Darlehen zur Verfügung geſtellt. Das Siedlungsgelände ſüd⸗ lich der Speyerer Straße wird im Erbbaurecht über⸗ laſſen, wobei auf jede Siedlerſtelle 800 Quadatmeter entfallen. beitskräfte eingeſtellt werden konnten, denen weitere folgen werden. Für eine kleinere Stadt drückt ſich das in einer beachtlichen Abnahme der Erwerbsloſen⸗ ziffer aus. Der Bedeutung für die Geſamtwirtſchaft liegen andere Zahlen zugrunde. Seit vielen Jahren beſchäftigen ſich die Erfinder mit der Herſtellung einer künſtlichen Wurſthülle. Die deutſche Wurſtinduſtrie ſteht an der Spitze unter allen Natio⸗ nen. Bis 1870 hat der Anfall an Darm genügt, um den inländiſchen Bedarf zu decken, aber nach dem gro⸗ ßen Aufſchwung mußte man zur Einfuhr ſchreiten, zunächſt aus den angrenzenden Ländern, ſpäter, als die Gefriertechnik Fortſchritte machte, aus den großen Weidegebieten Südamerikas und Auſtraliens. Ge⸗ waltige Importziffern, die der Laie nicht vermutet, reden eine deutliche Sprache: 1930: 90 Millionen, 1931: 55 Millionen, 1932: 38 Millionen. Nun iſt es möglich, dieſe Einſuhr, wenn nicht auszuſchalten, ſo doch allmählich abzubauen. 20 000 Meter täglich als Anfang! Ein langer und dornenvoller Weg kennzeichnet dieſe Erfindung. Im Jahre 1924 kam Herr Becker mit dem erſten hanogefertigten Naturdarm nach Hamburg. Drei Jahre ſpäter konnte man die Maſſe auf Leimhüllen aufſpritzen, doch hatte das Produkt die unangenehme Eigenſchaft, zu platzen. Zum erſten Mal gelang es 1931, eine Ware herzuſtellen, die jeder Kritik ſtandhielt. Damals betrug die Produktion 3000 Meter im Monat. Im Laufe der Zeit erwies es ſich als notwendig, die Erzeugung aus dem ſehr beſchränkten Verſuchsbetrieb in Altona fortzunehmen, und man wandte ſich nach Weinheim, um gleich an der Quelle des Rohmaterials zu ſein. An Abſatz fehlt es nicht; es können täglich 20000 Meter Darm die Fabrik verlaſſen, dabei iſt der Betrieb noch ſehr aus⸗ baufähig. Die Aufnahme, die das Fabrikat auch im Ausland gefunden hat, berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Führer und Gefolgſchaft Ein Gang durch den Betrieb zeigte die Herſtellung des Naturin⸗Darmes von der maſchi⸗ nellen Verarbeitung der Rohmaſſe bis zur Hand⸗ arbeit, die weitgehend in Anſpruch genommen wird. Auf langgeſtreckten Gerüſten laufen die endloſen Därme, durch die Warmluft geblaſen ſind; an langen Behältern werden ſie gewäſſert, durch zwei Stockwerke zum Trocknen aufgehängt und dann durch Druckluft auf ihre Feſtigkeit geprüft. Als die Gäſte alles ge⸗ ſehen und beſtaunt hatten, ruhte der Betrieb. Führer und Gefolgſchaft(denn die neue Arbeitsordnung kennt nicht mehr Fabrikherren und Belegſchaft) be⸗ gaben ſich gemeinſam in einen großen Saal des Ver⸗ waltungsgebäudes, um bei einem einfachen Imbiß den Tag zu feiern. Der kaufmänniſche Leiter, Herr Ahrens, begrüßte die Ehrengäſte und würdigte die wirtſchaftliche Bedeutung der Naturdarm⸗Herſtellung, die bereits zu einem Drittel für den Export beſtimmt iſt. Ein Vertreter der Arbeiterſchaft fand Worte des Dankes für den Erfinder, durch deſſen Werk bis jetzt ſchon über hundert Volksgenoſſen Arbeit und Brot gefunden haben. Der Wirtſchaftsbeauftragte in der Reichs⸗ kanzlei, Herr Keppler, hob die Tatſache her⸗ vor, daß durch die Deckung des Bedarfs im Inland allein an dieſem Produkt jährlich 50 Millionen Mark in Deutſchland bleiben. Daneben iſt es auch wichtig, dem Erzeugnis im Aus⸗ land Geltung zu verſchaffen, umſomehr, als von der Geſamterzeugung 34 v. H. ausgeführt werden konn⸗ ten. Der Redner dankte dem Erfinder, der in zehn⸗ jähriger mühevoller Arbeit den Mut nicht verloren hat, Herrn Ahrens, der dem Erfinder in dieſer Zeit treu zur Seite ſtand, und Herrn Freudenberg, der ſeine große fachlichen Erfahrungen in den Dienſt dieſer vorbildlichen Sache ſtellte. Miniſterpräſibent Köhler, der bekanntlich ſelbſt aus Weinheim ſtammt, ging auf die Geſchichte und das traurige Ende der Maſchinen⸗ fabrik Badenia ein, und gab in ſeiner Eigenſchaft als badiſcher Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß das neue Unter⸗ nehmen gerade in das ſchwer notleidende Grenz⸗ land Baden gekommen iſt. Bezirksleiter Fritz Plattner wandte ſich beſonders an die Arbeiter, indem er ihnen zu bedenken gab, daß ohne den Ar⸗ beiter der Stirn der Betrieb nicht in Gang ge⸗ kommen wäre; nicht die Fauſt allein kann Werte ſchaffen, deshalb müſſen Klaſſenkampf und Gegen⸗ ſätze zwiſchen Geiſtes⸗ und Handarbeitern verſchwin⸗ den. Zu den Gratulanten geſellte ſich auch Ober⸗ bürgermeiſter Huegel⸗Weinheim, worauf Direk⸗ tor Freudenberg im Namen der Naturin G. m. b. H. allen Mitarbeitern und Ehrengäſten dankte. Ein Sieg Heil auf den Führer und das Vaterland beſchloß den Reigen der Reden. Im fahnengeſchmück⸗ ten Fabrikhof hörten die Zaungäſte das Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Lied und das Deutſchlandlied; viele von ihnen mögen es zum erſten Male erlebt haben, daß ein Induſtriebetrieb ſeine Pforten öffnet, um Arbeit und Brot zu geben. 7. Seite/ Nummer 39 Aus der Pfalz Faſtnachtsbeginn in Ludwigshafen r. Ludwigshafen, 24. Jan. Die Ludwigshafener Faſtnacht ſoll heuer wie allenthalben in der Pfals als Volkskarneval aufgezogen werden. Der Karnevalverein„Rheinſchanze, altver⸗ dient um die Pflege heimiſcher Art, ſo auch durch die Sommertagszüge unſerer Jugend, empfing die Be⸗ ſtallung zum Kulturwart. Er hat darüber zu wachen, daß ſich die in harter Kampfzeit ſo nötige Lebens⸗ luſt nach altem Brauch und in guter Sitte auslebt. Der hohe Elferrat muß als„Aufſichtsrat“ die närri⸗ ſchen Veranſtaltungen ein wenig„pritſchen“, wenn ſie zu Veranſtaltungen des kecken pfälzer Humors ausarten ſollten. Dieſe Kräfteſammlung hat bereits zu einer gewiſſen Einſchränkung der Ueberzahl von Kappenabenden und Bällen geführt. Im Pfalzbau begrüßte die„Rheinſchanze“ ſchon vor einer Woche den Prinzen Karneval in einer Prunkſitzung, bei der das hohe Miniſterium ſeinen Regierungsſitz in einem vor der einſtigen Rheinſchanze ankernden Feſtſchiff, entworfen von Maler Fritz Kölſch, hatte. Am Samstag abend ſtieg nun der erſte NMaskenball dieſes Jahres. Der Präſident der„Rheinſchanze“, Zickgraf, führte den Umzug des Hohen Rats mit vergnügten Sinnen an. Im Feſtſaal des Pfalzbaus, den die Mann⸗ heimer„Dekofa⸗Werkſtätten“ ausgeſchmückt hatten, löſten ſich eine Harmoniemuſik bei der Tanzbeglei⸗ tung ab; im Konzertkaſſee half die unverwüſtliche Kapelle Gottſchall Hofer der Männer⸗ und Frauen⸗ bewegung auf die Beine. Der Elferrat und die Direktion Ottmann hielten einige magenſtärkende Ueberraſchungen für die zu belohnenden Tänzer und Masken bereit. Sektlauben und Wurfbuden gaben weiteren Anreiz zu harmloſer Fröhlichkeit. —— * Ludwigshafen, 24. Jan. Der Landesführer des Bayeriſchen Kriegerbundes im Reichsbund„Kyffhäu⸗ ſer“, General von Beckh, hat dem früheren Präſiden⸗ ten des Pfälziſchen Kriegerbundes, Enoch Freiherrn von Guttenberg, für ſeine in ſchwerer Be⸗ ſatzungszeit geleiſteten Dienſte die Bundesehren⸗ mitgliedſchaft verliehen. * Landau, 24. Jan. Die Bürgermeiſter Blau⸗ rock und Schaaf haben ſich nach Berlin begeben, um dem Reichspräſidenten und dem Reichskanzler durch Vermittlung von Gauleiter Bürckel perſönlich die Ehren bürger⸗Urkunde zu überreichen. * Pirmaſens, 23. Jan. Die Ingenieurſchule Wei⸗ mar berief den Diplom⸗Ingenieur Hermann Prie⸗ ſter, einen gebürtigen Pirmaſenſer, als Vorſtand der Abteilung Elektrotechnik nach Weimar. Die Wei⸗ marer Ingenieurſchule gilt heute bereits als eines der führenden techniſchen Ausbildungsinſtitute Deutſchlands. * Zweibrücken, 23. Jan. Der frühere Studten⸗ rat Dr. Muhlert von hier wurde abends in Schutzhaft genommen, da er eine feindſelige Hal⸗ tung gegen die Regierung zeigte und im Beſitz ver⸗ botener Zeitungen befunden wurde. Muhlert, der ſchon ſeit Jahren aus dem Staatsdienſt entlaſſen iſt, be⸗ tätigt ſich eifrig in der Freidenkerbewegung. Tageobaleucles Mittwoch, 24. Jaunar Nationaltheater„Luther“(Die Nachtigall von Wittenberg), von Auguſt Strindberg, 15 Uhr.—„Ariadne auf Naxos“, Oper von Richard Strauß, Miete M. 20 Uhr. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.90 bis 19.30 Uhr Hermann Maria Wette„Vollendung der polyphonen Stilgeſetze im Geſtalten J. S. Bachs“. Deutſche Schule ſür Volksbildung, Harmonie D 2, 6:„Die Religion als kulturſchöpferiſche Macht“, Pfarrer Wilhelm Senn, Sickingen, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Das große Kabarett⸗Programm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee; Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. 8** Univerſum:„Drei Alhambra:„Hans Weſtmar“.— Roxy:„Die Sonne geht au'“.— Palaſt und Gloria:„Abenteuer in 2 Erdteilen“. Kaiſerjäger“.— Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr⸗ Städtiſche Schloßbücherei: Geöffnet von 9 bis 16 und von 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Albert Haueiſen. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Bölkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. ———— —————— Hauptſchriftleiter Hans Alfred Meinern Stellvertreter Kurt Ehmer Verantwortlich fur Politit: Hans Alfred Meißner- Handelstei K Ehmer Feullleton: Carl Onno Eiſenbart⸗ botcker Teil: Richard SchönfelderSport: Wiun Müller-Südweſtdeutſche Umfchau, Giericht 75 den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel.- Anzeigen und geſchüft⸗ che Mitteilungen Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger! Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Mannheim, R 1,—6 4 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträce ſein, Gewähr hckſendune nur bei Rückporie Sonderausſtellung: Prof. PPEILRINC LANOlIN-CREME erhãlt die Haut weich und geschmeidig la Dosen und Troben von RM..15 bis.— ———* —— 17 . überzeugend gewonnen. Spiele wurden alle klar gewonnen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Kusgabe Mittwoch, 24. Januar Die Rückrunde in der Kreisliga beginnt Seckenheim hoch geſchlagen Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Ilvesheim— Seckenheim 41 Rheinan— Neckarhauſen:4 Edingen— Ladenburg:1 Brühl— Neckarſtadt 12 Heddesheim— Kurpfalz Neckarau:1 Ilvesheim hat das Rückſpiel gegen Seckenheim Wieder waren 2000 Zuſchauer Zeugen des entſcheidenden Kampfes, der in den Schluß⸗ phaſen auszuarten drohte. Wenn nicht ein ſo ſattelfeſter Schiedsrichter wie Freiländer den Kampf feſt in den Händen gehabt hätte, dann hätte es leicht zu einer Kata⸗ ſtrophe kommen können. Seckenheim hat das Spiel ver⸗ dient, ja ſogar in dieſer Höhe verdient verloren. Nachdem die beiden Anwärter ietzt punktgleich ſind, wird es noch ein höchſt intereſſantes Rennen um den Meiſter geben. Ilves⸗ heim hat es bei der Abwägung der Ausſichten bezüglich der Schwere der Platz⸗ und Auswärtsſpiele etwas leichter als Seckenheim, die ohnehin auf fremden Plätzen nicht immer ſo ſattelfeſt waren. Vermutlich werden ſich nach den un⸗ erwarteten Punktverluſten der beiden Spitzenvereine in den nächſten Wochen noch andere Bewerber um den Titel melden. Da iſt Hedͤdesheim, Edingen und Neckarhauſen, die in den letzten Spielen mächtig gefallen haben. Sie werden den beiden einzigen Bewerbern wahrſcheinlich das Die Neckarhauſener haben die Tatſache ſchon wieder unter Beweis geſtellt. Auf dem Rheinauer Gelände mit 411 zu ſiegen, das heißt etwas können. Auch die Edinger haben den Ladenburgern mit einem hohen Ergebnis bös mitgeſpielt. Sie wollen bei der Verteilung der Meiſterſchaft mit dabei ſein. Die Sadenburger ſegeln mit bedenklichen Schritten dem Ab⸗ „Leben noch recht ſauer machen. aſtieg zu. Tapfer hat ſich der Sportelub Neckarſtadt ge⸗ halten. Nach der vorſonntäglichen Niederlage gegen die Hebödesheimer hat man jetzt gegen Brüͤ hl auf fremdem Platze knapp geſiegt. Auch die Brüher ſind in der bedenk⸗ lichen Zone des Abſtieges. Heddesheim hat ſeinen Siegeszug mit einem Bom⸗ benergebnis fortgeſetzt und damit auch gleichzeitig ſeine Anwartſchaft auf die Meiſterſchaft angemelbet. Die Tabelle der Kreisklaſſe I Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ilvesheinm 12 9 2 48.12 19:5 Seckenheim 12 8 3 1 24.12 19:5 Heddesheim 13 8 2 3 28.18 18.8 Edingen 12 70 1 4 35.26 15:9 Neckarhauſen 12 6 3 3 27.21 15·9 Rheinau 12 5 3 4 38.21 13.11 Neckarſtadt. 13 4 2 7 26.26 10.16 Leutershauſen.. 11 3 2 6 21:86:14 Kurpfalz Neckarau. 12 3 2 7 26ꝛ35:16 BrüihB.12 2 3 7 13:30:¹ SS 3 1 8 20:48 517 SSF 11 4 3 7 19:40.17 Am kommenden Sonntag ſpielen: Seckenheim— Edingen Ilvesheim— Rheinau Ladenburg— Hedͤdesheim Neckarhauſen— Brühl Neckarſtadt— TV 1846 Kurpfalz Neckarau— Leutershauſen * Am ſchwerſten hat es Seckenheim. Die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes gegen Edingen wird aller⸗ hand Mühe koſten. Der eigene Platz iſt gegen die ſtark auf⸗ gekommene Edinger Mannſchaft noch lange nicht Garant für einen Seckenheimer Sieg. Man muß in dieſem Spiel mit allen Möglichkeiten rechnen. Die Ilvesheimer haben es ſchon wieder leichter. Es wird ihnen wohl gelingen, die Punkte gegen Rheinau zu behalten. Die Ladenburger haben noch Platzſperre und müſſen daher nach Heddesheim. In Heddesheim haben die Ladenburger aber nichts zu erwarten. Neckarhauſen hat Brühl zu Beſuch und wird weiter ſiegen und damit den Anſchluß an die Spitzengruppe behalten. Neckarſtadt wird auf ſeinem Platz auch klar gegen die Mannheimer Turner ſiegen. Der Kampf zwiſchen den Neckarauern und Len⸗ tershauſen iſt vollkommen offen. Leutershauſen iſt in der letzten Zeit merklich ſtärker und Kurpfalz iſt ſchwä⸗ cher geworden. Es beſteht daher durchaus die Möglichkeit eines Sieges der Bergſträßer. Die badiſche Gauliga im Kampf Der vergangene Sonntag war für die Mannheimer Vereine recht erſolgreich. Vf R ſchlug den Karlsruher B ſicher:0. Er konnte durch dieſen Sieg vorerſt den zweiten Platz behaupten. Das Spiel war reich an Zwi⸗ ſchenfällen. Nachdem Berk verletzt ausgeſchieden war, ppallten Huber und Schmoll zuſammen und ſchieden aus, ſo daß der BfR noch 9 und der KV 10 Mann auf dem Spielfeld hatte. Später wirkten alle Spieler wieder mit. Der KöV hat gegen früher viel eingebüßt. Der VfR dagegen zeigte am Anfang und dann auch mit geſchwächter Mannſchaft eine ausgezeichnete Leiſtung, mit der auch in Zukunft Erfolge zu erzielen ſein müßten. Die Mann⸗ heimer haben noch d wichtige Spiele auf eigenem Platz aus⸗ zuturgen und Hadurch Punktgewinn zu erwarten; ein guter Plotz iſt PſR auf alle Fälle ſicher. Det§FVe beoenk⸗ lich aurückgefallen und kämpft bereits um den Abſtieg, er wird alles brauchen, um ſich zu retten. Der BfL Neckar au der ſich am vorletzten Sonntag vom FC Freiburg auf eigenem Platz zwei wertvolle Punkte abnehmen ließ, beſiegte diesmal in Freiburg den Sportklub:0. Dieſer Sieg hat Neckarau etwas aus der Gefahrenzone gebracht. Die 3 Heimſpiele, die Neckarau gegen BfR., Pforzheim und Brötzingen auszutragen hat, werden noch Punkte bringen. Der SC Freiburg iſt dem Abſtieg verfallen. Der F E Pforzheim konnte durch einen glücklichen .1Sieg über VfB Mühlburg ſeine Lage verbeſſern. Er hat ſich jetzt mit 2 Verluſtpunkten weniger über den KöV geſetzt. Mühlburg liegt trotz der Niederlage noch einen Punkt günſtiger als Pforzheim. Phönix Karls⸗ ruhe, der nach Waldhof am ausſichtsreichſte Verein, hat gegen E Freiburg überraſchend 011 auf eigenem Platz verloren und hat ſo Waldhof kampflos den Weg zur Mei⸗ ſterſchaft gelracht. Freiburg hat ſich in letzter Zeit wieder ſchön nach vorn gearbeitet. Am 28. Januar ſpielen: SB Waldhof— Bfe Neckarau Germania Brötzingen— Phönix Karlsruhe Karlsruher FV— FC Pforzheim Eeine Art Vorentſcheidung um die Meiſterſchaft ſällt am Sonntag in dem Spiel S V Waldhof— VfeL Neckarau. Gewinnt Walohof dieſes Spiel, dann iſt ühm die Meiſterſchaft kaum mehr zu nehmen. Das Vor⸗ ſpiel in Neckarau endete trotz beſſerer Leiſtung von Wald⸗ hof unentſchieden. Das Spiel damals war ſehr hart aber nicht unfair. Auf eigenem Platz wird Walohof kaum einen Punkt an Neckarau abgeben, obwohl Neckarau gerade gegen Waldhof immer zu guter Form auflief. Walöhof wird weiterhin in Front bleiben. Germania Brötzingen empfängt Phönix Karlsruhe. Das Vorſpiel gewann Phönix:0. Seit⸗ her hat ſich Brötzingen etwas verbeſſert. Auf eigenem Platz verlor Brötzingen nur gegen Waldhof, die vier anderen Phönix Karlsruhe müßte ſchon Glück haben, wenn es zu Punkten kommen ſollte. Wir rechnen mit einem Sieg von Brötzingen, Der Karlsruher F Vekann in dem Spiel gegen den FC Pforzheim vielleicht wieder einmal zu Punkten kommen. In Pforzheim ſelbſt gewann der Kỹ knapp:0. Seit damals hat ſich die Lage aber etwas geändert, Pforz⸗ heim das zuerſt gar nicht in Schwung kommen konnte, iſt beſſer geworden, der KỹV dagegen zeigte ſchwankende Lei⸗ ſtungen. Wenn der K aus der Gefahrzone kommen will, muß er das Spiel gewinnen. Der Phatzvorteil könnte vielleicht zu einem knappen Sieg veſchen. Jußball im Bezirk Süoheſſen Poligei Darmſtadt— Olympia Lorſch:0 Bürſtadt— Bensheim:1 Urberach— Lampertheim:1 Heppenheim— Spx 98 Darmſtadt:2 Arheilgen— Pfungſtadt:1 Das Spiel in Darmſtaot brachte keine beſonderen Lei⸗ ſtungen. Lorſch hatte das Glück in der Hand, aber der zu⸗ geſprochene Elfmeter konnte nicht verwandelt werden. Die Bensheimer befinden ſich tüchtig im Strudel des Ab⸗ ſtiegs. Die Kämpfe in der Bezirksklaſſe waren doch zu ſchwer für die Elf, und die Kräfte ſind verbraucht. Das Spiel in Bürſtadt bewies dies klar und deutlich. Zwar wurde es den Platzherren nicht leicht gemacht zu ſiegen, aber es herrſchte doch ein großer Unterſchied in punkto Spiel⸗ ſtärke. Bensheim kämpfte ſehr eifrig, aber dieſe Eigen⸗ ſchaft allein genügt nicht. Der Tabellenſtand von Urberach entſpricht beineswegs den Leiſtungen dieſer Mannſchaft. Die Elf kann bedeutend mehr als was bisher gezeigt wurde. Lampertheim gab man daher keine großen Ausſichten mit auf den Weg, zumal mit Erſatz geſpielt werden mußte. Die Niederlage traf auch prompt ein. Heppenheim ſieht auch die letzten Bretter unter den Füßen wegſchwimmen. In der Ferne winkt die Kreisklaſſe wieder. Schade für die Mannſchaft, die in dieſer Runde vom Pech ſo ſehr verfolgt war. Aber ſo leicht wurde es den Darmſtädtern nicht gemacht. Man mußte ſchon müt ſchweren Geſchützen auffahren. Lange Zeit konnte Heppenheim gleichwertig ſein. Dann erlahmte der Kampf⸗ geiſt und Darmſtadt entführte die Punkte. Im letzten Spiel teilte man ſich brüderlich in die Punkte. Durch einen Elfmeter geht Arheilgen in Führung, muß ſich aber in der Enoͤhälfte den Ausgleich gefallen laffen. In der Kreisklaſſe iſt die Meiſterſchaft noch lange nicht entſchieden. Noch fünf Vereine ſtreiten ſich um den Titel und eine Vorausſage iſt unmöglich. Gernsheim verlor in Biebesheim 2·3 und mußte die Tabellenführung an den TVLam⸗ pertheim abtreten, der gegen Bobſtadt 721 ſiegte. Biblis weilte in Lorſch und gewann di0, während einen zweiſtelligen Sieg von 11:0 Großrohrheim über Bürſtadt meldete. Die Spiele am kommenden Sonntag: Bezirksklaſſe: Pfungſtadt— Polizei Darmſtaöt; Lorſch gegen Heppenheim, Bürſtadt— 98 Darmſtadt; Bensheim— Urberach; Arheilgen— Dieburg. Kreisklaſſe: Biebesheim— Lorſch; Lampertheim Bürſtadt; Bobſtadt— Hofheim; Großrohrheim— Biblis. —4— Sübdeutſche Gau⸗Viererbob⸗Meiſterſchaſten Kilian fährt neue Bahnzeit Auf der Olympia⸗Bobbahn in Garmiſch⸗Partenkirchen 4 wurde am Dienstag die am Sonntag abagebrochene füd⸗ deutſche Gau⸗Viererbob⸗Meiſterſchaft beendet. Sieger wurde der von Weltmeiſter Kilian geſteuerte Bob„Olympia“, wobei Kilian auch eine neue Bahnzeit auſſtellte. Es gab hei den einzelnen Rennen eine Reihe von Unfällen. So wurde der Bob des FC Garmiſch, mit Knörr am Steuer, aus der Bahn getragen und flog in das Gelände. Von der Beſatzung wurden drei Mann durch Arm⸗ und Fußverletzungen und Gehirnerſchütterungen verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Zu Fall kam auch Rittmei⸗ ſter Schmidt⸗Partenkirchen und der Bob„Steiner“⸗ München verlor in der großen Bayernkurve zwei Leute, kam aber trotzdem durchs Ziel. Die fünfte Kurve muß noch einer Berbeſſerung unterzogen werden, um für die Weltmeiſterſchaften intakt zu ſein. Um die Meiſterſchaft ge es einen harten Zweikampf zwiſchen Kilian und dem ekannten Motorraörennfahrer Wieſe⸗Hannover. Kilian fuhr im zweiten Lauf mit.20,8 Minuten die ſchnellſte Zeit des Tages und ſtellte eine neue Bahnzeit auf. Er wurde auch Sieger des Preiſes, den das Organiſations⸗ Komitee für die Olympiſchen Winterſpiele ausgeſetzt hat. Die Ergebniſſe: 1. Kilian⸗Partenkirchen auf Bob „Olympia“:22,3 und:20,8:43,1 Min.; 2. Wieſe⸗ Hannover auf Bob„Wiſpo“:2,5 und.2,2 2246,7 Min.; 3. von Mumm⸗Frankfurt auf Bob„Dondeli“:52,7 Min.; 4. Doalan⸗Frankreich auf Bob„Frankreich“.53,8; 5, Weltmeiſter Bapana auf Bob„Rumänien 1“:43,5 Min. Deutſche Hallentennismeiſterſchaſten Bei gutem Beſuche wurden am Dienstag die internatio⸗ nolen Hallen⸗Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland fort⸗ eſezt. Im Herreneinzel ſiegte der deutſche Meiſter Votifric von Cramm über den Bremer Kulenkampff mit:1,:4. Der lange Schwede Oeſtberg hatte in dem Bremer Lürmann nicht viel zu ſchlagen und gewann eben⸗ falls ſicher mit:1,:3. W. Menzels⸗Berlin ſchaltete den Bremer Düring mit:2,:2 aus. Ohne Spiel kamen der Däne Gleerup und der Franzoſe Landry eine Runde weiter. Bei den Damen ſiegte Frl. Heitmann⸗ Ham⸗ burg über Frl. Gluut⸗Bremen:6, 678,:2, Frau S ch o m⸗ burgt wor über Frl. Hagemann:1,:0 erfolgreſch. Ohne Spiel kamen hier Frl. v. Ende und Frl. Horn weiter. Im Herrendoppel ſetzten ſich die Wiener Matejka⸗Meta* a über die Bremer Düring⸗Kulenkampff leicht:2,:1 hin⸗ weg. Im Gemiſchten Doppel kamen Frau Sperling⸗ v. Cramm mit 624, 614 über Frl. Hagemann⸗Niels Kör⸗ ner eine Runde weiter. Frl. Buß⸗Oeſtberg ſiegten über Frl. Heitmann⸗Smith mit 13:11,:6,:2. Ein vor⸗ zeitiges Ende nahm der Kampf zwiſchen Frl. v. Ende⸗W. Menzel und Frau Gluut⸗Sperling, da Sperling von einem Ball ſo unglücklich ins Auge getroffen wurde, daß er den Kampf aufgeben mußte. Im Damendoppel kamen Frau Sperling⸗Horn über Hagemann⸗Glunt zu einem Sieg mit :1,:3. Ein Kampf Neuſel gegen Vaer? Nach einer Pariſer Meldung ſoll ein Kampf zwiſchen Max Baer und Walter Neuſel zugunſten des Milchfonds abgeſchloſſen ſein, wobei man von einer wahrſcheinlichen Einnahme von 500.000 Mark ſpricht. Nach dem letzten Mel⸗ dungen über amerikaniſche Kämpfe und den ſtets folgenden Dementis wird man auch dieſe Meldung mit Vorſicht auf⸗ nehmen dürſen. Oberführer Richard Herman, Her ſtellvertretende Führer des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes, wurde zum Bri⸗ gadeführer der SA befördert. Gleichzeitig erhielt er den Ehrendolch des Stabsches. Die Sechstagemannſchaft Ehmer⸗Funda hat ſich wieder getrennt. Funda fährt zukünftig mit Pützfeld zuſammen, während Ehmer ſein Standquartier nah Kopenhagen ver⸗ legt hat, um dort Fliegerrennen zu beſtreiten. Der Reichsbund für Leibesübungen prollamietil Bei der Tagung des Reichsſportführer⸗Ringes Der Reichsſportführer hatte ſich für Montag die Gau⸗ beauftragten zu einer beſonderen Ausſprache nach Berlin geladen. Dadurch war es dieſen möglich, auch an der⸗ am Dienstag vor ſich gehenden Tagung des Reichsſportführer⸗ Ringes und der Fachverbände teilzunehmen. In dieſer Tagung gab der Reichsſportführer einen ausführlichen Rückblick über die im Jahre 1933 geleiſtete Arbeit und an⸗ ſchließend einen Ausblick über die bevorſtehenden Aufgaben des Jahres 1934. Hier ſteht die Proklamation des Reichsbundes für Leibesübungen an erſter und wichtigſter Stelle. Durch den Zu⸗ ſammenſchluß aller im Reichsſportführer⸗Ring arbeitenden Verbände im Reichsbund für Leibesübungen wird die Einheitsfront des deutſchen Sports geſchaffen. Schon in den nächſten Tagen werden die Ausführungsbeſtimmungen dieſes Bundes, der am 30. Januar 1934 ins Le⸗ ben tritt, bekanntgegeben. Damit iſt für alle Leibes⸗ übungen der Ausgangspunkt zur Angleichung unter ein⸗ heitlichen Geſichtspunkten geſchaffen. Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichsſportfüh⸗ rers erläuterte Regierungsbaumeiſter March den Plan des neuen Olympia⸗Stadions im Grunewald. Der Geſchäftsführer des Hlfsfonds für den Deutſchen Sport gab einen Ueberblick über die von ihm zu leiſtende Arbeit, die bereits im vollen Umfange im Reichsbund in Tätigkeit tritt. Der Führer der Deutſchen Sportpreſſe, Dr. Boll⸗ mann, gab dann die Erklärung ab, daß auf Grund des Schriftleitergeſetzes die Deutſche Sportpreſſe in den Reichs⸗ verband der Deutſchen Preſſe eingegliedert worden iſt und nunmehr die Sportſchriftleiter ausſchließlich öurch Fach⸗ ausſchüſſe im Reichsverband vertreten werden. Die Sportpreſſe iſt demnach nicht mehr eine geſonderte Fachſäule im Reichsführer⸗ Ring. Durch die ſtraffe Zuſammenfaſſung der Sportpreſſe und durch das Schriftleitergeſetz iſt die Gewähr gegeben, Olympia⸗Kunoͤgebung der Leichtathleten Zum Abſchluß der Arbeitstagung des Reichsſport⸗Füh⸗ rerringes waren alle Teilnehmer am Dienstag beim erſten Olympia⸗Werbeabend des Deutſchen Leichtathletik⸗Verban⸗ des im dichtgefüllten großen Plenarſaal des ehemaligen Herrenhauſes in Berlin verſammelt. Reichs⸗ und Staats⸗ regierungen waren ſtark vertreten. Nach Referaten von Dr. Ritter v. Halt, dem Reichstrainer Joſef Waitzer und dem Leiter der Reichsführerſchule, Georg Brechen⸗ macher gab zum Schluß der Kundgebung Reichsſportfüh⸗ rer v. Tſchammer und Oſten einen neuen intereſ⸗ ſanten Plan bekannt, der darauf hinausläuft, die Ta⸗ lent⸗Suche ſtärker als bisher zu unter⸗ ſt ütze n. Es ſoll eine„Prüfung des unbekannten Sport⸗ mannes“ geſchaffen werden. An beſtimmten Sonntagen kommen im ganzen Reich ſolche Olympiaprüfungen zur Durchführung. An ihnen können alle Deutſchen ohne Rück⸗ ſicht auf ihre Verbands⸗ oder Vereinszugehörigkeit teil⸗ nehmen. Verantwortlich für die Durchführung ſind die Gaubeauftragten. Die erſte Prüfung findet bereits am 15. April für die Langſtreckenläufer und Radfahrer ſtatt. Am 29. April folgt der Tag des Kraftſports, am 20. Mai der Tag der Mittelſtreckenläufer und Wurfathleten, am 2. Mai der Tag des Radſports, am 10. Juni der Tag der Kurzſtveckenläufer und Ringer, ſowie am 10. und 24. Junt die Tage der Schwimmer. Die Sieger dieſer Veranſtaltun⸗ ge werden vom Reichsſportführer eine beſondere Auszeich⸗ nung erhalten. Der Reichsſportführer gab dann noch bekannt, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels die Leitung der Propa⸗ ganda für die Olympiſchen Spiele übernommen habe und daß die Oberſte SA⸗Führung erklärt habe, die Olympia⸗ Vorbereitungen weitgehenbſt zu unterſtützen. Die Vertre⸗ ter der deutſchen Preſſe forderte der Reichsſportführer dann auf, bei den Kämpfern Selbſtvertrauen und freudige Unterſtellung unter das große Ziel zu wecken und ihnen die nötige moraliſche Unterſtützung im Kampf zuteil wer⸗ den zu laſſen. Die Kundgebung ſchloß mit dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Svyortliche Zuſammenarbeit mit Polen Ein weiterer Schritt zur ſportlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Polen iſt jetzt getan worden. Beſonders in den letzten Jahren ſind gerade mit unſeren öſtlichen Nachbarn immer engere Beziehungen angeknüpft worden, die bald zum beſten Einvernehmen auf ſportlichem Gebiete führten. Danzig machte auf Grund ſeiner geogra⸗ phiſchen Lage den Anfang und daraus entwickelte ſich ſpä⸗ PP————PPPPPPPPGPP———TbTbT''ThT'''''''''''—'''Tb——bT''—'—————————————ÄÄ—1Ä1Ä1Ä1Ä12121 NSDAP-Niifieilungen Aus partelemtlichen Bekenntmachungqen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Stadt⸗ und Landortsgruppenleiter ſowie Abteilungsleiter! Am Donnerstag, W. Jannar 1934, 18 Uhr, findet im Kommiſſionzimmer der Handelskammer, L I, 2, eine wichtige Beſprechung ſtatt, wozu ſämtliche Stadt⸗ und Land⸗ ortsgruppenleiter und Abteilungsleiter zu erſcheinen haben. Heil Hitler! Der Kreisleiter: Dr. R. Roth. P0 Jungbuſch. Donnerstag, 25. Januar, 20,15 Uhr, in der„Liedertafel“, K 2, 32, Schulungsabend. Einladung am Saaleingang abzugeben. Gilt auch für NS⸗Frauen⸗ ſchaft, NSBO, NS⸗Hago und NSKK. Stützpunkt Wallſtabt. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Gaſthaus„Zum Pflug“ Schulungskurs. Neckarau. Mittwoch, 24. Jan., 20,30 Uhr, im„Lamm“ Sprechabend. Der räumlichen Verhältniſſe wegen iſt die⸗ ſer Abend nur für die Zellen 1 und 2. Neuer Termin für die Zellen 3 und 4 folgt. Käfertal. Geſchäftsſtunden täglich 10—12 und 16—18 Uhr. Mittwochs und Samstags bleibt die Geſchäftsſtelle offiziell geſchloſſen. Friedrichsfelb. Donnerstag, 25. Januar, 20 Uhr, im„Adler“⸗Saal Schulungsabend. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. Heimabend Mittwoch, 24. Januar, 20 Uhr, im„Wittelbacher Hof“ in U 4, 13. Dounerstag, 25. Januar, 18—19 Uhr, Beſprechung der Führerinnen der Arbeitsgruppen der einzelnen Orts⸗ gruppen in der Geſchäftsſtelle D 1, 5/6, Zimmer 2. Sandhofen. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im Gaſthaus„Zum Adler“. Neuoſtheim. Freitag, 26. Jan., 20 Uhr, Heimabend bei Brück. Die Vorführung des Films„Hans Weſtmar“ findet im „Alhambra“ für folgende Ortsgruppen ſtatt: Donnerstag, 25. Januar, 20 Uhr, für die Ortsgruppen Oſtſtadt und Schwetzingerſtadt. Freitag, 26. Januar, 20 Uhr, für die Ortsgruppen Deutſches Eck und Lindenhof. Samstag, 27. Januar, 20 Uhr, für die Ortsgruppen Friedrichspark und Strohmarkt. Die Karten für 40 Pfg. ſind an der Abendkaſſe zu löſen. Der Termin für die übrigen Ortsgruppen wird noch be⸗ kanntgegeben. 8 53 6,, Als Abſchluß der Vormittags⸗Sitzung wurden noch G, ſammen. Kickers, der vor einiger Zeit nach Berlin überſiedelte, dort dem Meiſterklub Hertha⸗BScC beigetreten. Olympiſchen Spielen 1936 angenommen. USA Rangers, wurde im Pariſer Sportpalaſt von der kong“ „Hans Weſtmar“ zu gehen. 40 Pf dieſem Tage aus). 75 Schwetzingen). N 2, 4 Führerbeſprechung. Mädelſchaften Speck, Briem und Hofheinz im Schulho Uhr. zutreten. Schar Huether daſelbſt am Samstag um 5 Geſellſchaftshaus, F 3. Betriebsobleute⸗Sitzung⸗ pothekenbank, A 2, 1 im kleinen Saal des Ballhauſes a Donnerstag, 25. Jan., 20.15 Uhr. für Donnerstag, 25. Januar, angeſetzte Ausſprachen fällt aus. National. ſtunde im Parkhotel, Zimmer ö, für Mitglieder und Riche mitglieder.— 18.30 Uhr: Fachgruppenleiterſitzung, zu 90 die Stützpunktleiter gebeten werden. ſammlungsſaal des Roſengartens Vortrag von Dr. Dieſel über„Technik, Nation und Welt“. daß zwiſchen Sport und Preſſe e in engel Vertrauensverhältnis beſtehen bleibt u damit auch weiter eine gedeihliche Zuſammenarbeit ſichert iſt. klärungen über die geplante Zuſammen! arbeit mit der S A und HJ gegeben. Am Nachmittag wurde die Tagung mit einem Relert des Fußball⸗Führers, Kriminalbirektor Linn, mann, über die Zuſammenarbeit zwiſchen den Bezirke beauftragten und Fachſchaftsführern fortgeſetzt. Es ſolg⸗ ten dann kurze Referate über die Auslandsarbeit und die internationalen Beziehungen des deutſchen Sports, ſow über die Aufgaben des Sportarztes in der körperli en Erziebung. Den Berichten ſchloß ſich eine Ausſprache an, nach deren Beendigung ſich die Teilnehmer zur Olumpng Kundgebung des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes in Herrenhaus begaben. Es wurden noch zwei Telegramme abgeſchick und zwar an Reichsinnenminiſter Dr. Frick! „Die aus allen Teilen des Reiches zur Tagung des Reichs ſportführer⸗Ringes in Berlin verſammelten Sportbeauf⸗ tragten und Führer der deutſchen Turn⸗ und Sportvereine grüßen den verehrten Herrn Reichsinnenminiſter und dan⸗ ken ihm für das bisher der deutſchen Turn⸗ und Sport, bewegung gegenüber zum Ausdruck gebrachte Intereſſe⸗ Ein zweites Telegramm ging an den Stabsche Röhm:„Die heute aus allen Teilen des Reichs zur Tagung des Reichsſportführer⸗Ringes in Berlin verſam⸗ melten Sportbeauſtragten und Führer der deutſchen Turn⸗ und Sportvereine grüßen den Stabschef und geloben, ihre ihnen unterſtellten Mitglieder, beſonders die Sport u Turnen treibende deutſche Jugend, in dem herrlichen revolutionären Geiſt der SA zu erziehen. Gruppenführer von Tſchammer und Oſten⸗“ ter auch ein ganzes Wettkampf⸗Programm Deutſchland⸗ Polen. Vorkämpfer waren die Amateurboxer, die durch ihre zahlreichen Städtekämpfe in Poſen, Lodz und Warſchau den Weg ebneten. Später wurden auch Beziehungen im Hocke und Fußball angeknüpft, immer häuſiger wurden die Be⸗ ſuche polniſcher Mannſchaften in Deutſchland und Danzig und im Herbſt vorigen Jahres trugen Deutſchland und Polen ihren erſten Fußballänderkampf aus, nachdem ſ on lange vorher Länderkämpfe im Boxen vorangegangen waren. Die polniſchen Tennisſpieler wurden bald gern“ geſehene Gäſte auf deutſchen Turnieren und auch im Flug⸗ ſport wurde durch den Start von Hauptmann Zwirko im Europa⸗Rundflug, den vor zwei Jahren Deutſchland orga⸗ niſierte, ſchnell ein ausgezeichnetes Verhältnis hergeſtellt⸗ Noch in dieſem Jahre werden die deutſchen Flieger den Beſuch in Polen erwidern. t Jetzt ſind in Danzig Vereinbarungen im Ruderſpor zuſtande gekommen und in der kommenden Saiſon werde polniſche Ruderer auf deutſchen Regatten ſowie umgekehr deutſche Waſſerſportler in Polen ſtarten. Beſonders zu be. grüßen iſt dieſe Zuſammenarbeit auch im Hinblick auf den Olympia⸗Verbandsachter in Königsberg, der ſomit gegen internationale Gegnerſchaft erprobt werden kann. Polen und Danzig ſind auf dem beſten Wege ihre Sportbeziehungen richtig auszubauen und damit auch den Leiſtungsſtandard in ihrem Sportbetriebe zu heben. Die Erfolge haben ſich in dieſer Hinſicht bereits eingeſtellt, Po⸗ lens Sportler hatten mit ihrer wachſenden Kampferfah⸗ rung ſchon manchen ſchönen Erfolg gegen die Vertreter des Auslandes zu verzeichnen. Die beutſche Schi⸗Mannſchaft, die vom 1. bis 4 Fekrung an den Ungariſchen Meiſterſchaften teilnimmt, ſetzt ſich aus Guſtl. Müller⸗Bavriſchſell, Alfred Stoll⸗ Berchtesgaden, Franz Reiſer und Anton Eisgruber⸗Partenkirchen 5 Eruſt Baier, der bekannte Verteidiger der Stuttgarte; Cartonnet, der franzöſiſche Weltrekordſchwimmer, ſtartet am 3. und 4. Februar bei einem internationalen Schwim feſt in Berlin. Ungarn hat offiziell die Einladung Deutſchlands zu den Paul Flierl⸗Fürth, der Führer des§B⸗Gaues, Bayern, vollendet am 26. Januar ſein 50. Lebensfahr. Der Verteidiger des Weltmeiſtertitels im Eishocken, die diſchen Mannſchaft Ottawa Shamrocks mit:0(:0, 210, :0) geſchlagen. BDM Schar Rheintor. Sämiliche Mädels kreſſen ſich um 1a0 Uhr am Marktplatz, um geſchloſſen zu der Filmvorſtellu 0 g. ſind mitzubringen (Turnen findet noch nicht ſtatt. Heimabende fallen Mittwoch, 24. Jan., um 20 Uhr, Film„Heimat 13 Wandern“ im Kolpinghaus(Pfälz. Jugendtreſſen he Eintritt für BoM 10 Pfg. Sämtli Mädels treffen ſich am U⸗Schulphatz um 19.30 Uhr. BdMJ Ring Mannheim⸗Nord(Sandhofen, Walohof, Wallſtadt, Ilvesheim). Am Mittwoch, 20 Nur Gruppenführerinnen. haben Käfertal, uͤbr, Feubenheim. Heute, Mittwoch, 5 Ühr, 1255 NSBOS Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im u⸗ 1* Jungbuſch. Betriebsverſammlung der Betriebszelle Rheiniſche 9 Deutſche Arbeitsfront DoB, Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel. De bend BNSD 5 Donnerstag, B. Jan., 20.15 Uhr, pünktlich, Caſino, R 1, 1, kleiner Saal, Pflicht⸗Mitglicderverſa 116 lung der Bezirksgruppe Mannheim BNSDJ. Kreisletaf, Dr. Roth ſpricht über:„Die Grundlagen der nation ſozialiſtiſchen Weltanſchauung“. Der Bezirksobmann⸗ Kampfbund für Deutſche Kultur. Donnerstag, 25. Jan., 20 Uhr, im Caſine-Sr offene Singſtunde. Motto:„Ein Tag in Liedern“. Für Singblatt Nr. 8 wird am Eingang ein Unkoſtenbeitrag v 15 Pfg. erhoben. KDal Donnerstag, 5. Jan., 20.90 Uhr, Pflichtmitgliebeel verſammlung der Fachgruppe Bauingehieure im cher Thema des Abenoͤs:„Technik und ſtändiſ Donnerstog, 25. Jan., 17 bis 18.30 Uhr, Sprech⸗ Auſbau“. 25. 8 im Ver⸗ D. Donnexstag, 35. Jan., 20 Uhr, im ugen NS⸗Volkstanzkreis Dienstog, 10.30 Uhr, in der Schillerſchule Uebungs“ abend. 65 — * EE e. ee 8— HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZzETTrUNG — —— Mittwoch, 24. Januar 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Deuischlands Wirischafiliche Aufsſiegszonen im Jahre 1933 Eine Uniersuchung des Siaſisſischen Reichsamis Anfa 1 4 2 2 2 2 242 2 * ug 1933 bewegte ſich die Wirtſchaftstätigkeit in ſeſitea auf Her Talſohle des nach der Kriſis erreichten — es: 6 Mill. Arbeitsloſe werden von den Arbeits⸗ krie ſi kegiſtriert; Produktion und Beſchäſtigung der Indu⸗ Falbiert gegenüber der Hochtonjunktur von 1928/20 nahezu dem Ei Seit Anfang 1983 befindet ſich, vor allem unter regtes ufluß der Arbeitsbeſchaffungspolitik der Reichs⸗ rochenen die Wirtſchaftstätigteit in einem faſt ununter⸗ rbeligar Anſtieg. Bis Ende Nov. iſt die Zohl der bei den auf 37 regiſtrierten Arbeitsloſen um 2,3 ſcaft 8 ill. geſunken; die Zahl der in der Voltswirt⸗ Krant eſchäftigten hat ſich, nach der Statiſtik der 51 enkaſſen um 2,5 auf 14 Mill. erhöht. Im Dezember —9* Arbeitsloſen infolge des Kälteeinbruchs geſtiegen. 1emchgen wir die Wirkungen der jahreszeit⸗ 1 3 1 Kräfte, ſo hat gegenüber Nov. 1932 bis Nov. Beide e Zahl der Beſchäftigten um 1,3 Mill. zugenommen. Ker Wirtcliſtiten geben die Umbiegung und den Anſtieg lung dertſchaſtstätigteit eindeutig wieder. Um die Entwick⸗ An 0 er Arbeitsloſigteit in den deutſchen Wirtſchaftsgebie⸗ 177 uſtellen, wurde das Reichsgebiet in ſolgende fünf 4 choftszonen gegliedert: eine Agrargebiete: Oſtpreußen, Pommern, Mecklen⸗ burg, Schleswig⸗Holſtein, Nord⸗ Hannover⸗Oldenburg, Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen, Südbayern. 2. Ger Ranilcte überwie⸗ Schleſien, Brandenburg, Nord⸗ Get agrariſche Ge⸗ ſachſen⸗Anhalt, Heſſen⸗Naſſau und e: Oberheſſen, Süsdweſtdeutſchland, Nordbayern. Gemiſchte, überwie⸗ Südhannover⸗Braunſchweig⸗Lippe, induſtrielle Ge⸗ Südſachſen⸗Thüringen, Rheinheſ⸗ ſen⸗Starkenburg, Rheinland⸗Weſt⸗ falen ohne Induſtriegebiet. Freiſtaat Sachſen, Berlin, rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſches Induſtriegebiet, ſonſt nicht genannte Großſtädte. Hanſeſtädte, Königsberg, Stettin, Di Kiel. e ſich für die Wirtſchaftszonen ergebende Abſtuſung 4 Reine 4 SWbufrie⸗ Haf engebiete: u. Scen eiwegung der Arbeitsloſenziffern gewährt einen ein⸗ Arbei und klaren Einblick in die regionale Struktur des tsmarktes. Es entfallen: auf Einwohner Arbeitsloſe Rein 192⁵ Jan 38 Noy. 39 Gemti Agrargebiete 10/8 616 00% 29J 000 Gebichte überwiegend agrariſch 18,3 1437 000 778 000 Keinete— induſtriel 14, 1211 000 691(000 Hoſen, Induſtriegebiete 17,2 2888 600 1 746 000 ngebiete 2,7 968 000 273 000 Am wiöerſtandsfäbtgſten ſind, wie bei allen 61 ichen Mengenbewegungen, die Agrar⸗ ete; hier unterliegt die Beſchäftigung wohl den 33 ſtaxkon Saiſonſchwankungen der agrariſchen Pro⸗ im Gang der wirtſchaftlichen Wechſellagen ſind die Aus us Gläge der konjunkturellen Ar⸗eitsloſigkeit hier jedoch Krh kerinaſen. Mit dem Grade Her In duſtria⸗ ken erung der Wirtſchaftszonen verſtär⸗ gen 910 die konfunkturellen Schwankun⸗ ſu de er Arbeitsloſigkeit. Am ſtärtſten ſind ſie ballven. reinen Induſtriegebieten, in denen die Zuſammen⸗ mitteln an menſchlichen Arbeitskräften und Produktions⸗ ſind n und die Verſtädterung am ſtärkſten ausgeprägt auch 5iuß ertreme Form der Verſtädterung ſtellen, wie 3 Einkommensgeſtaltung und die Bevölkerun⸗svor⸗ bot. erkennen laſſen, die Hafengebiete dar. Ihnen noch ei den Jahren 1929 bis 1931 der damals hohe Export ſuhr iiue wirtſame Stütze. Mit dem Niedergang der Aus⸗ W 1931 hat auch hier die Arbeitsloſigkeit den hohen der reinen Induſtriegebiete erreicht. ga Auftrieb der Wirtſchaſtstätigkeit hat das zone ze Reichsgebieterfaßt. In allen Wirtſchafts⸗ 8 i iſt die Arbeitsloſigkeit beträchtlich zurückgegangen. Saiſo auch bis Ende Noy gelungen, die ſonſt wirkſamen gend nkräfte zu bannen. In den reinen und ſderwie⸗ bis Eibrariſchen Wirtſchaftsgebieten iſt die Arbeitsloſigkeit rein nde Nov. ſo gut wie gar nicht geſtiegen. In den iſt ſter und überwiegend induſtriellen Wirtſchoftsgehieten 1 be ſogar noch, wenn auch verlangſamt, zurückgegangen. W5 en Haſengebieten hat ſich die Arbeitsloſigkeit bis Ende nicht wieder gehoben. eſonders deutlich wird der Auftrieb der Wirtſchuts⸗ d nigteit, wenn wir aus der Geſamtzahl der in der Ables wireſchaft Beſchäftigten die in der Induſtrie beſchäf⸗ t ſhenn Rräſte ausgliedern. wie dies durch die vom Statiti⸗ Anöaft eichsamt durchgeführte Induſtrieberichterſtattung Bild“ icht wird. Es ergibt ſich alsdonn ein eindeutiges in—— dem Umſchwung der Wirtſchaftstätigteit, der ſich Deutli Beſchäftigung der deutſchen Induſtrie vollzogen hat. em Plöſen ſich Arbeitsloſigkeit und Beſchäftigung in Vorja Monat in wachſendem Grade von dem Stand des der— ah. Dabei ſind nicht etwa nur auf dem Wege zeß nebeitsſtreckung Apheitskräfte in oͤͤen Produktionspro⸗ Artzneu eingeſtellt worden, vielmehr hat ſich auch die — zeit im Jahre 1933 beträchtlich gehoben. Dem⸗ feleiſtechend iſt auch die Summe der in der Induſtrie der keten Arbeitsſtunden ebenſo wie die Produktionsmenge ktigkeit uſtrie geſtiegen. Der Aufſtieg der Wirtſchafts⸗ porte kommt weiter in der Zunahme der Warentrans⸗ genpffe n den wachſenden Umſätzen der Wareneinkaufs⸗ bnſchaften und des Handwerks zum Ausdruck. ſchaftlich, waren auch in den vergangenen Jahren des wirt⸗ und Böen Zuſammenbruchs Belebungen von Produktion im Früchäftigung der Indyſtrie zu beobachten Das war aärtsbüblahr 1931 und im Herbſt 1032. Aber dieſe Auſ⸗ gegenwewegungen unterſcheiden ſich grundſätzlich von dem die Emärtigen Auftrieb. Dies zeigt ſich deutlich, wenn wir verſolg icklung der Beſchäftigung in den Induſtriegruppen hatten en. Im Frühjahr 1931 und im Herbſt 1032 ledesm in Deutſchland wie in anderen Induſtrieländern Führel die Berbrauchsgüterinduſtrien die mals darn a der Aufwärtsbewegung. Es handelte ſich da⸗ der Prarum, die während des Niedergangs in der Sphäre erſgöpftenktion, der Verteilung und auch des Verbrauchs zufülleten Vorräte an verarbeiteten Waren wieder auf⸗ kräfte Aus dieſem Grunde waren auch die Auftriebs⸗ 1 edesmal mit der Erfüllung dieſer Aufgabe erſchöpft, beobacht, Wirtſchaftstätigkeit verſiel wieder in die vorher ete konjunkturelle Tendenz. Von einer grundſätz⸗ lichen Wandlung in der Bewegungsrichtung konnte jeden⸗ falls keine Rede ſein. 5 Im Gegenſotz hierzu hat degegenwärtige Au⸗ trieb verhältnismäßig am ſtärlſten gerade Hiejenigen Gruppen erfaßt, die vorher ebenfalls am ſtärkſten von dem Niedergang betrofſen waren; es hardelt ſich hierbei um die auf die wirtſchaftlichen Wechſellagen jeweils am emp⸗ ſindlichſten reagierenden Gruppen der Produkttons⸗ 9 üteri n d u ſtrien und diejenigen Gruppen der Ver⸗ rauchsgüterinduſtrie, die Güter für die Befriedigung eines in hohem Grade elaſtiſchen Bedarfs herſtellen(Indu⸗ ſtrien für Kulturbedarf. für Hausrot und Wohnbedarf). Die ſtärkere Belebung in den Produktionsgüterindu⸗ ſtrien iſt darauf zurückzuführen, daß ſich der größte Teil der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zunächſt hier auswirkt; in den Verbrauchsgüterinduſtrien werden dagegen nur wenige Branchen unmittelbar davon betroſſen. Hinzu kommt, daß der Geſchäftsgang der letzteren in großem Um⸗ fang durch die Logerdispoſitionen des Handels beeinflußt wird. Starke Anregungen konnten hiervon jedoch noch nicht ausgehen, do die Lager im Herbſt 1932 aufgefüllt wor⸗ den ſind und der Abſatz des Einzelhandels ſich nech nicht beträchtlich erhöht hat; Vorausſetzung dafür iſt eine wel⸗ tere ſtärkere Zunahme des Maſſeneinkommens. Die größte Belebung weiſt die Gruppe der In⸗ veſtitionsgüterinduſtrien auf. Im Bau⸗ §5 werbe hat die Zahl der Beſchäftigten den Sirnd vom Jahre 1931 beträchtlich überſchritten. Im 4 raftfahr⸗ zeugban hat die Beſchäftigung ſogar das Niveau von Das japanische Gespenst Allmählich hat ſich die europäiſche Wirtſchaftswelt in eine wahre Japanpſychoſe hineingelebt; jede Meldung über Japans Wirtſchaftsexpanſion wird nicht nur gewiſſenhaſt kolportiert und gläubig zur Kennt⸗ nis genommen, ſondern noch möglichſt dramatiſch über⸗ trieben. Die Folge iſt nur zu oft eine völlige Ausſchal⸗ tung des vernünftigen Ueberlegens, eine ge⸗ fährliche Dispoſition zur Geſpenſterſeherei. Dahin gehört ein ganzer Teil der Berichte über japaniſche Preisgeſtal⸗ tung an den Exportmärkten; man glaubt ohne weiteres alles, was hierüber verbreitet wird, und vergißt, daß auch 2* Japan nur mit Waſſer gekocht werden ann. Das bezeichnenoͤſte Beiſpiel dieſer Art war vielleicht die Geſchichte mit dem japaniſchen Photoapparat, der in Südafrika für einen Schilting angeboten wurde. Dieſe Tatſache— denn um eine Tatſache handelre es ſich dabei—, ließ die engliſchen Exporteure der Photo⸗ branche beinahe ſchon reſignieren, denn angeſichts ſolcher Preiſe iſt natürlich ſchon jeder Konkurrenzverſuch lächer⸗ lich. Bis ſich jemand den japaniſchen Apparat für einen Schilling näher anſah und feſtſtellte, daß es lediglio ein kleiner Kaſten mit einem feinen Loch ſtatt der Optik iſt.(Tatſächlich ein bekannter optiſcher Vorgang, daß beim Einfall durch ein ganz feines Loch Lichtſtrahlen ſich ganz ähnlich verhalten, wie wenn ſie durch eine Linſe geführt werden.) Wenn es bei der gan⸗ zen Geſchichte überhaupt ein Problem gibt, ſo iſt es das, der japaniſchen Geſchäftstüchtigkeit, die jede Chance raſch und zweckbewußt wahrnimmt und dabei viel⸗ fach jene„Erfolge“ erzielt, von denen das ſchwerfälligere, aber auch gewiſſenhaftere Europa ſich neuerdings— ſo gern möchte man beinahe ſagen ins Bockshorn jagen läßt. Mix& Genesi Sanierung voriäufg zuruckgesielli EMix u. Geneſt⸗Aktien waxen an der Berliner Börſe mit Minus⸗Minus⸗Zeichen an der Maklertafel an⸗ geſchrieben. Hier drückt die Unklarheit über eine ſchließlich noch zu erwartende Sanierung auf den Kurs. Die Geſell⸗ ſchaft hat zwar im Geſchäftsjahr 1932 verhältnismäßig be⸗ friedigend gearbeitet, ſo daß gegenüber dem Vorjahre eine Beſſerung zu verzeichnen war. Aber auch dieſes Unterneh⸗ men hat, da bisher noch keine Sanierung vorgenom⸗ men wurde, einen Verluſt von 9,9 Mill.„ auf neue Rech⸗ nung aus dem Jahre 1932 übernommen. Allerdings ſind noch die ofſenen Reſerven in Höhe von 1,8 Mill. vorhan⸗ den. Für den Abſchluß 1933 und damit für die endgültige Entſcheidung in der Sanierungsfrage ſpielt die Bewertung der Mietsverträge(Telephonanlagen) und die darauf ruhende Abſchreibungsnotwendigkeit eine große Rolle. Nun kann hier allerdings bei einer allgemeinen Aufwärts⸗ entwicklung der Wirtſchaft durch die Zeitverhältniſſe ſich vieles ändern. Aus dieſem Grunde hat man eine Sanie⸗ rung, die an ſich für notwendig gehalten wird, noch zurück⸗ geſtellt und es iſt auch denkbar, daß man ſie noch weiter binausſchiebt. e Kapitalherabſetzung bei der Lübeck Linie Ac. Auf der Tagesordnung der o. GV der Lübeck Linie AG, die am 14. Febr. ſtattfindet, ſteht Beſchlußfaſſung über Herabſetzung des Grundkapitals von 247 500„ auf 16 500„ und Wie⸗ dererhöhung auf 250 000 4. Zuſammenſchluß in der Weſterwälder Tonwarenindn⸗ ſtrie. Dio von der Wirtſchaftskriſe der letzten Jahre ſtark mitgenommene Tonwareninduſtrie hat ſich nach langen ver⸗ geblichen Bemühungen zu einer wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung zuſammengeſchloſſen, wodurch dem allgemeinen Rück⸗ gang Fieſes Induſtriezweiges Einhalt geboten werden ſoll. * Erdmannsdorſer àc für Flachsgarn⸗Maſchinen⸗ Spinnerei und Weberei, Zillertal im Rieſengebirge. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt das Unternehmen nach wie vor gut beſchäftigt. Bemerkenswert iſt dabei, daß wiederum größere Behördenguſträge zugeteilt wurden. Das Geſchäſtsjahr 1988 war zufriedenſtellend. Die Bilanzarbei⸗ ten ſind im Gange und man hofft, in nicht allgu ferner Geset gegen Waldverwüsiung peſin Reichsgeſetzblatt Nr. 6 vom 22. Januar wird das ü gegen Walöverwüſtung vom 18. Januar 1034 ver⸗ kaphen„Die Vorſchriſten des Geſetzeö, das ſieben Para⸗ Zur Erhalthält, gelten für alle nicht ſtaatlichen Waldungen. gung Fpaltung des Waldes und zur Sicherung der Erzen⸗ wendiges für die deutſche Voltswirtſchaft alliabrlich not⸗ bochwalh Holzes wird die Abholzung hiebunreifer Nadel⸗ über 10 beſtände verboten; ferner wird in Waldungen von lolchen bis 50 Hektar die Abholzung von mehr als ½0, und mehr alson über 50 bis 100 Hekkar die Abholzung von Dolzurals und in ſolchen von über 100 Heltar die Ab⸗ geböreno pon mehr als ½ der zu einer Betriebseinheit J, und 4en Hochwalofläͤche verboten. In den Paragraphen er Verhird die Strafbeſtimmungen wegen Uebertretung e niederlegt. dene Wanter, Gawiberhandlung gegen das Geſetz abgetrie⸗ jur Verſüd iſt auf Keſten des Eigentümers oder des ſonſt achen Glügung Berechtigten binnen zwei Jahren nach ſorſt⸗ Iide frunbſäbzen wieder aufzuforſten. Die zuſtändige Be⸗ Bieberkann die Friſt bis zu 4 Jahren verlängern. Die Iwan aufforſtung iſt gegebennfalls durch polizeilichen duſtändnach Maßgabe der Landesgeſetze zu erzwingen Die muſſorſige Behörde kann verlangen, der zur Wieder⸗ weikig ſiche erforderliche Geldbetrag hinterlegt oder ander⸗ du demſchergeſtellt wird. Die Duurchtüangerdechanen Geſetz werden von den oberſten Landesbehörden er⸗ Lag Rarc datetergebende Vorſchriſten des Landesrechts werden Geſetz nicht berührt. Nui, Forderun inhandels nach den Ber⸗ R0 den Staclen Zon. Unter dem Vor⸗ Jaud— eingutsbeſitzers Huesgen(Traben⸗Trarbach) den Fr Koblenz eine Konferenz ſtakt, die ſich eingehend mit en beſagen der Weinausſuhr nach den Vereinigten Staa⸗ aßte. Die Fordexung der vom Weinhandel vor⸗ geſchlagenen Ausfuhrſtelle für deutſchen Wein fand in der bis jetzt vorgeſehenen Form wenig An⸗ klang. Um eine nachhaltige Propaganda für den deut⸗ ſchen Wein im Ausland herbeizuführen, ſoll mit dem Werberat der deutſchen Wirtſchaft in Verbindung ge⸗ treten werden. Allgemein wurde es für erforderlich ge⸗ halten, eine enge Zuſammenarbeit mit der Außenhandels⸗ ſtelle für den Weinhandel herbeizuführen * Inſolvenzen in der Pfalz im 4. Vierteljahr 1934. Die Zahlungseinſtellungen pfälziſcher Betriebe erſtrecken ich im 4. Vierteljahr 1933 auf 5 eröffnete Konkurſe und 4 ergleichsverſahren gegenüber 17 bzw. 17 im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Auch im Geſamtverlauf des Jahres 1933 zeigen die Zahlungseinſtellungen einen ſehr erheb⸗ lichen Rückgaug. Insgeſamt wurden im Jahre 1933 4 eröffnete Kenkurſe und 21 Vergleichsverfahren gezählt gegenüber 86 bzw. 88 im Jahre 1932. * Der Obſt⸗ und Gemüſeabſatz der Bergſtraße in 193g. Die Umſotzziffern der Obſt⸗ und Gemüſegenoſſenſchaft „Bergſtraße“ ſtellen ſich gegenüber dem Vorjahre, da das Jahr 1036 der Bergſtraße eine 125 geringe Obſternte be⸗ ſcherte, entſprechend niedriger dar. Im Berſchtsjahre kamen nur 24034 Ztr. Obſt zur Verſteigerung gegen 61642 i. V. Der Erlös für die Ware betrug 202 070, ſtellt ſich ſomit alſo auf 9000/ niedriger wie im Vorfahre. * Wachſender Poſtſcheckverkehr im Dezember 1933. Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Dezember um 157 Konten auf 1029 274 geſtiegen(Novemberſteigerung 1580 Konten). Auf dieſen Konten wurden bei 64,3(November 61) Mill. Buchungen 9384(6 750) Mill. umgeſetzt. Davon ſind 7597 Mill. oder 80,3 v. H. bargeldlos beglichen worden. Das Guthaben auf Poſtſcheckkonten betrug am Monatsende 557,7(466) Mill. 4, im Monatsdurchſchnitt 517,5(485) Mill. K. ziehung von nom. 112000/ im Eigenbeſitz beſindlichen 1929 erreicht. In den Inveſtitionsgüterinduſtrien haben ſich vor allem die Grundſtoffinduſtrien, wie Großeiſen, Eiſengießereien, Nicht⸗Eiſenmetallhütten und Walzwerke belebt. Im Maſchinenbau und in Teilen der Elektroinduſtrie war die Zunahme geringer. Bisher bleibt der Auftrieb im weſentlichen auf die Rengen bewe⸗ gungen veſchränkt; die Preiſe haben wohl die Tendenz, ſich aus ihrer Zerrüttung zu konſolidieren; ſolange aber große Teil der Kapazitäten an menſchlichen Arbeitskräften und Produktionsmitteln unausgenutzt ſind, i ſtenoch kein Raum für eine durchgreifende Erhöhung von Preiſen und Löhnen gegeben. Jedenfalls reicht die Einkommensentwicklung noch keineswegs aus, um über die Deckung des ſtarren Bedarfs hinaus bereits größere Umſätze in Gütern eines mehr elaſtiſchen Bedarfs zu ermöglichen Für die Bedarfsgeſtaltung iſt es bezeich⸗ neud, daß, wie die ſteigenden Einzahlungen bei den Spar⸗ kaſſen andeuten, die Bevölkerung ofſenbar beſtrebt iſt, zu⸗ nächſt die aufgezehrten Sparreſerven wieder auf⸗ zufüllen. Nahezu unberührt von dem Auftrieb der Birtſchaftstätigkeit iſt der Auslandsgbſatz geblieben. So ergibt ſich für die erſte Umbiegung der Wirtſchafts⸗ tätigkeit das klare Bild eines auf die Binnenwirt⸗ ſchaft beſchränkten mengenmäßigen Auf⸗ triebs. Die beutſche Wirtſchaft reiht ſich damit in den Rahmen der weltwirtſchaftlichen Bewegung; auch in den übrigen bedeutenden Induſtrieländern hat die Erholung überwiegend den Charakter eines binnenwirtſchaftlichen Mengenauftriebs. Zeit über das endgültige Ergebnis des verfloſſenen Jahres Bericht geben zu können(i. V. 28 448 Reingewinn). 2 Stärke⸗Zuckerfabrik Ac vormals C. A. Koehlmann u. Co., Frankfurt a. O.— Vorjahresdividende. Die Ge⸗ ſellſchaft, deren für den 7. 2, d. M. einberuſenen GV wie⸗ der 6½ v. H. StA⸗Dividende vorgeſchlagen werden, weiſt für das am 31. 8. 1933 beendete Geſchäftsjahr den Rein⸗ gewinn einſchließlich 30 324(30 100)„ Gewinnvortrag mit 330 902(257 669)&4 aus. Dem Reſerveſonds 2 ſollen 64112& zugewieſen und 31007“ vorgetragen werden. Abſchreibungen ſind in Höhe von 0,40(0,44) Mill. vor⸗ genommen. Brauerei-Abschlüsse e Nordhänſer Aktienbrauerei verteilt 3 v. H. Dividende. (Eig. Dr.) Der AR beſchloß, für das GJ 1932⸗93 der G om 16. 2. die Wiederaufnahme der Dividendenzah⸗ lung von 9 v.., nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen, vorzuſchlagen. Dieſer Verwaltungsantrag nach zwei dividendenloſen Jahren iſt um ſo mehr bemer⸗ kenswert, als noch im Vorjahr rdö. 220 000„ dem Spezial⸗ reſervefonds und dem Gewinnvortrag entnommen werden mußten um entſprechende Abſchreibungen auf Außenſtände vorzunehmen. * Abſchluß der Aktienbranerei Eiſenach. Aus dem Rein⸗ gewinn von 444 053 4, der ſich einſchl. 34 603 Vortrag für das Geſchäftsjahr 1932/33 ergibt, wird die Aktien⸗ brauerei Eiſenach, Eiſenach, 5(4) v. H. Dividende verteilen. Zum Vortrag verbleiben ſodann noch 33 948 K. Außerordentliche Erträge ſtehen mit 0,09(—) und Abſchrei⸗ bungen mit 0,39(0,31) Mill. zu Buch. Das Jahres⸗ ergebnis iſt ungefähr das gleiche wie im Vorjahr. » Löwenbrauerei—Böhmiſches Brauhaus AG, Berlin.— Wieder 3 v. H. Der AR beſchloß, ür das G43 1992/33 auf 6,25 Mill.„ AK wieder unverändert 3 v. H. Divi⸗ dende vorzuſchlagen. & Vereinsbrauerei Herrenhauſen⸗Hannover AG., Hau⸗ noper.— Einziehung eigener Aktien. Einer GV. am 9. Februat wird die Herabſetzung des 1,68 Mill. beträgenden Grundkapitals Her Geſellſchaft durch Ein⸗ Aktien vorgeſchlagen. Auf der Tagesordnung der Ber⸗ ſammlung ſtehen weiter Auſſichtsratwahlen. Mittag-Ausgabe Nr. 39 Die Einzelhandelsumsäatze Gunsüges wemnachisgeschäf Das Weihnachtsgeſchäft im Einzelhandel war 1933— nach den bisher vorliegenden Teilmeldungen— recht günſtig. Zuſammenfaſſende Zahlenangaben lie⸗ gen jedoch noch nicht vor. Ein genaues Bild iſt z.., wie es im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung heißt, erſt über die Umſätze im November zu ge⸗ winnen. Sie haben unter beſonderen Bedingungen ge⸗ ſtanden. Die Werbung für das Weihnachtsgeſchäft, mit der früher im allgemeinen bereits im November begonnen wurde, durfte in dieſem Jahr erſt mit dem 1. Dezember einſetzen. Der November⸗Umſatz iſt jedoch durch das ſpä⸗ tere Einſetzen der Weihnachtswerbung vielleicht nur wenig beeinträchtigt worden. Hinzu kommt, daß auf das bis in den November anhaltende verhältnismäßig warme Wetter eine ſtarke Kältewelle folgte, die den Enizelhandels⸗ umſatz außerordentlich belebte. Die Dringlichkeit des Bekleibungsbedarfs wurde in weiten Kreiſen ſo ſtark ſpürbar, daß zu Neu⸗ anſchaffungen geſchritten werden mußte. Daher lagen im November lebenſo wie in den vorangegangenen Monaten) die Umſätze in dieſen Waren beſonders günſtig. Sie über⸗ ſchritten den Vorjahrsſtand um 8,3 v. H. Die Förderung der Haushaltsgründungen durch die Regierungsmaßnah⸗ men führte zu ſteigenden Umſätzen in Hausrat und Wohnbedarſ. Der Umſatz nimmt um ſo mehr zu, als die Voreindeckungen früherer Jahre(vor allem bei der Bankenkriſis 1931) ſtändig an Bedeutung verlieren. Daher überſchritten die Umſätze in Hausrat und Wohnbedarf im November die Vorjahrshöhe um rd. 28 v. H. Demgegen⸗ über lagen die Umſätze in anderen Gruppen des Einzel⸗ handels weniger günſtig. In Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmitteln blieb der Umſatz im November noch um 2,4 v. H. hinter dem des Vorjahrs zurück; der Umſatz in den Drogerien war beiſpielsweiſe noch um 3 v. H. niedriger als vor einem Jahr. So erklärt es ſich, daß der Umſatz des Einzelhandels im ganzen im November 1933 noch um etwa 1,5 v. H. unter dem des Vorjahrs lag. Die bisher eingetretene Abſatzbelebung hat ſich vor allem bei den Fachgeſchäften ausgewirkt. Ihnen iſt die bis in die letzte Zeit anhaltende Abwanderung aus den Großbetrieben, vor allem den Warenhäuſern, aber auch den Kaufhäuſern, zugute gekommen. * Porzellanfabrik Langenthal AG.— 5 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ſchließt ihre Jahresrechnung 1933 einſchl. Saldo mit einem Reingewinn von 112 114 Fr. ab, gegen⸗ üher 110 663 i. V. Der Verwaltungsrat beantragt die Ausſchüttung einer Dividende von 5 v. H. Frankiurier Abendbörse geschäfislos Auch die Abenöbörſe lag inſolge des Mangels an Kund⸗ ſchaftsaufträgen nahzu geſchäftslos, nachdem ſchon im Mit⸗ tagsverkehr nur geringe Umſatztätigkeit feſtgeſtellt werden mußte. Die Stimmung war jedoch widerſtandsfähig, und lediglich auf Grund der Geſchäftsſtille bröckelten vereinzelt die Kurſe am Altien⸗ wie am Rentenmarkt geringfügig ab. So u. a. G9 Farben um 1 v.., 6proz. Stahlverein⸗ Bonds um v. H. Im großen und ganzen lagen aber die Berliner Schlußkurſe behauptet. Reichsanleihen und Reichsmark⸗Obligationen ſowie Dollar⸗Bonds lagen ruhig und kaum verünbert. Im Verlaufe konnten ſich J0 Farben wieder be⸗ feſtigen und bis zum Schluß der Börſe glichen ſie ihren Anfangsverluſt wieder aus.]“ Im übrigen traten keine Veränderungen mehrein, nur Neubeſitz bröckelten geringfügig ab. U. a. notierten: Neubeſitz 19,07—19,05; Altbeſitz 96976; 6proz. Stahlverein⸗Bonds 72,5; aproz. Schweiz. Bundesbahn v. 1912 132; dto. 3/cproz. 127; dto. Zproz. 102; Reichsbankanteile 264; Gelſenkirchen 55,75 Harpener 86,50; Mannesmann 59,50; Rheinſtahl 85,50; Pho⸗ nix 44,25; Stahlverein 37,75, Chade 145; Aceu 178; Daimler 37,75; Scheideanſtalt 170; Deutſche Linoleum 47 Licht u. Kraft 88,75; J0 Farben 12399— 124— 1246; Geffürel 88,50; Holzmann 57,75; Metallgeſellſchaft 65,25; Schuckert 99,75; Reichsbahn⸗VA 111,25; Hapag 2776 Nordö. Lloyd 29,25; Schutzgebietsanleihe 9,05. Waren und Märkie Der deuische Viehbesſand 1933 Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts ſind bei der Viehzählung am 5. Dezember 1933 folgende Geſamtviehbeſtände im Deutſchen Reich(gegenüber der Zäh⸗ lung am 1. Dezember 1932) ermittelt worden: 3,40 Pferde„, 63,39) Mill, Stück Rindvieh 19,71(19,14) Mill. Stück davon Milchkühe 10,08(9,80) Mill. Stück Schweine 23,89(22,86) Mill. Stück Havon noch nicht „ Jahr alt 15,48(14,72) Mill. Stück Schafe 3,38(6,40) Mill. Stück Sacfe 2,58(2,50) Mill. Stück niſe 6,18(5,79) Mill. Stück Enten 3,47(3,52) Mill. Stück Hühner 87,05(84,23) Mill. Stück Havon Hennen 63,93(68,73) Mill. Stück Bienenvölker 2,10(1,92) Mill. Stück Gegenüber der Dezemberzählung 1992 iſt bei den Pfer⸗ den nach einer ſtetigen Beſtandsabnahme ſeit dem Jahre 1025 erſtmals wieder eine Zunahme eingetreten. Bemerkenswert iſt, daß neben einer Wiedervergrößerung des ein⸗ und zweijährigen Fohlenbeſtandes um 16 000 Stück auch die Zahl der 3 bis 5 Jahre alten Pferde um rd. 20 000 Tiere gleich 6,8 v. H. geſtiegen iſt. An Rindern ſind ins⸗ geſamt 574000 Tiere gleich 3 v. H. mehr gezählt worden als im Dezember 1932. An dieſer Zunahme ſind die Jung⸗ tiere mit einem Mehrbeſtand von 267 000 Stück und die Milchkühe mit einer Beſtandsvermehrung um 277 000 Stück zu etwa gleichen Teilen beteiligt. Auf die Wiederver⸗ Krößerung des Schweineleſtandeg um rö. 1 Mill. Tiere iſt bereits bei Bekanntgabe der Sonderauszählung hingewieſen worden. An Schafen wurden rd. 24 000 Tiere weniger ge⸗ zählt, während die Zahl der Ziegen um 82 000 Stück zu⸗ genommen hat. Beim Federvieh hat ſich die Zahl der Gänſe um 945 000 Stück und der Hühner um insgeſamt 28 Mill. Tiere gleich 3,4 v. H. erhöht. Der Beſtand an Lege⸗ hennen iſt aber nicht unerheblich(um 4,8 Mill. Stück gleich 7 p..) zurückgegangen. An Enten wurden um 53 000 Stück 8 8 1,5 v. H. weniger gezählt als im Dezember 1932. der Bienenhaltung ergibt ſich eine Beſbandsver⸗ —— aum 1d. ein Zehntel gegenüber der vorausgegan⸗ genen Viehzählung. LKarlsruter Schlachtviehmarkt vom 28. Jau. Zufuhr: 19 Ochſen, n Bullen, 46 Kühe, 146 Färſen, 244 Kälber, 760 Schweine, Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: 27—31. 25—27, 24—26, 22—24, 1 Bullen: 28—20, 23—206, 22—., 10—22. Kühe: 22—23, 16—20, 11—16. Färſen: 27 bis 83, 24—27, 22—24, 10—22. Kälber: 36—38, 33—36, 20 Lis 88. Schweine: 50—53, 50—52, 47—50, 45—47, 37—12. Marktverlauf: Großvieb langſam, Ueberſtand. Kälber langſam geräumt. Schweine mittelmäßig geräumt. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt. Angebot: 137 Rinder⸗ viertel, 5 Schweine, 5 Kälber, 13 Hammel. Preiſe je Pfund in Pſennig: Ochſenfleiſch 52—56, Kuhfleiſch 30—36, 52—56, Bullenfleiſch 48—52, Schweinefleiſch 68 is 70, Kalofleiſch 50—56, Hammelfleiſch 55—60. Markt⸗ verlauf: lebhaft. eFreiburger Schlachtviehmarkt vom 23. Jau. Zufuhr: 22 Ochſen, 28 Rindel, 0 83 27 Kühe, 224 Kälber, 385 Schweine und 27 Schafe. Preiſe ſe 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 26—28, 24.—25, 22—29. Rinder 90—32, 25—28, Farxen 25—28 Kühe 18—20, 15—17, 10—14. Kälber 35 bis 88, Schweine 52—54, 40—51, 48. Schaſe 30 bis 2, 28. Marktverlauf: Schleppendes Geſchäft, Kälber ſchlecht, Landſchweine unter Höchſtnotierung, Ueberſtände in allen Gattungen. Mainzer Schlachtviehmarkt vom 23. Jan. Auftrieb: 489 Rinder, darunter 24 Ochſen, 8 Bullen, 457 Kühe oder Färſen, 266 Kälber, 714 Schweine. Marktverlauf: Rinder mäßig belebt, langſam geräumt. Kälber ruhig, aus⸗ verkauft. Schweine mäßig belebt, Ueberſtand.— No⸗ tiert wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht in „ 20—24. kohlen gewonnen. bendgewicht in: Ochſen at) 25—29, 61) 20—24; Bullen c) 21—25; Kühe a) 24—27, b) 20—28, c) 10—16, Färſen o) 24 bis 32; Kälber a) 93—38, 6) 25—83, c) 18—24; Schweine 5) 50—52, c)—52, d) 46—51. * Meckesheimer Schweinemarkt vom 29. Jau. Auftrieb: 21 Läufer und vier Milchſchweine. Preis pro Poar Läuſer 40—42, Milchſchweine 30—82. Marktverlauf ruhig. Näch⸗ ſter Markt 29. Jannar. Tabakverkauissitung Kehl In Kehl fand eine Tabakverkaufsſitzung der Dabake des dortigen Gebietes ſowie der Bühler Gegend veranſtaltet vom Landesverband badiſcher Tabakbauver⸗ etne, ſtatt. Ausgeboten wurden etwas über 26 000 Zentner. Die Qualität der Tabake iſt dem Jahrgang entſprechend ſchön, die Tabake ſind gut ausgewachſen. So kam es, daß die Preiſe anſtändig waren, was beſonders von ſeiten der Pflanzer anerlannt wurde. Im allgeme nen haben insbe⸗ ſondere die Fabrikanten groß gekauft, während der Han⸗ del etwas zurückhaltend war. Verwunderlich iſt, daß wenig oberbadiſche Fabrikanten eingeſtiegen ſind. Die Preiſe be⸗ wegen ſich zwiſchen 64 und 73.95 /, im Durchſchnitt um 68/ herum. Leichte Hagelpartien wurden bewertet mit 55—66 4, Nachtabak erzielte rund 30 4. Den niederſten Preis hat der Tabakbauverein Auenheim mit rund 64„ zu verzeichnen, den höchſten Preis erzielte Zell bei Bühl mit 73,95„,,; der Geſamtumſatz des Tages belief ſich auf ungefähr 1 700 000. Die Aufnahme war willig, der Verkauf ging raſch von⸗ ſtatten. Abgeſetzt wurde, wie man hört, alles. Großkänter des Tages waren M. F. Hornung, Jakob Mayer und P. J. Landfried, Liebhold, Heidelberg, Böninger, Heidel⸗ berg, Weißmann, Viernheim, Borell u. Co., Friedrichstal, Katz und Marx, Bruchſal. * Hamburger Kafſee⸗Wochenbericht vom 20. Zan.„Heß⸗ Kaffee“, Hamburg 35. Die Hauſſebewegung am Kaffee⸗ markt ſetzte ſich in der abgelaufenen Berichtswoche zunächſt fort. In der zweiten Wochenhälfte trat ein kleiner Rück⸗ ſchlag ein, ſo daß die höchſten Preiſe nicht ganz aufrecht⸗ erhalten werden konnten. Da das Angebot aus zweiter Hand den Forderungen der Erzeugerländer noch nicht ganz gefolgt war, machte ſich dieſe Abſchwächung allerdings in dem vorliegenden Effektivangebot kaum geltend. Das In⸗ landsgeſchäft weiſt eine ſichtbare Belebung auf, da man ſich der erſtarkten Stellung Braſiliens wohl bewußt iſt und in nächſter Zeit mit einem Wierderaufleben der Aufwärtsbe⸗ wegung rechnet. Gewaſchene Mittelamerikaner blieben trotz der ſtark erhöhten Forderungen weiter ſehr gefragt. Deuischlands Kohlenprodukſion 1935 Die geſamte Kohlenproduktion des Deutf i ſchen Reiches ſich im Jahre 1933 auf 100 921 Mill. To. Sre gegen 104 741 Mill. To. im Voxjahre, 186 790 555 647) Mill. To. Braunkohlen, 20714(15 546) Mil⸗ ionen To. Koks, 4528(4747) Mill. To. Preßkohlen aus Steinkohlen und 30 146(20 815) Mill. To. Preßkohlen aus Braunkohlen. Die Ergebniſſe zeigen alſo gegenüber — die an Preß⸗ von Steinkohlen— eine z. T. erhebliche Stei der Kohlenproduktion. 5 Die badiſch⸗pfälziſche Kohlenproduktion 1933. Dezzember 1993 würden im Berginſpektionsbezirk brücken(Rheinpfalz ohne Saarpfalz) insgeſamt 579 To Steinkohlen gefördert. Die Jahresproduktion ſtellt ſich da⸗ mit für 1933 auf 6198 To. In Boden wurden im De⸗ zember ſchätzungsweiſe B000 To. Preßkohlen aus Stein⸗ 8 Für das Jahr 1939 ergibt ſich Hamit eine Geſamtproduktion von 329 441 To. —— ⏑ Mittwoch, 24. Januar— Diana-Bad wieder geöffnet Mediz.- elektr. ———————— 5 Licht- u. Wannenbäder. Körper- massage. Bei denKrankenkassen zugelassen. Aerztlich geprüft. Friedr. Hennhöfer 10. Seite/ Nummer 39 Eiräglien! Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Matienal-Thealen SrF acunanuanoaumanp Mannheim Mittwoch, den 24. Januar 1934 Heuiehiiiwochsowie Donnersiagu. Freiiag Vorstellung Nr. 181 Groger ROXV Fſcur bis Donnerstag! Begeistert lauscht alles der Heispiell 958 8. Vorstellung tür Schüler höherer Lehranstalten Nachmittagsvorstellung leizie Tagel Donnerstag ch. Kullmanns unwiederruflich le:zter Tag! T 3, 3 930 Telelon 261 08 SPeg egben-Gambn ie— 0 abpen- oſl 1— —* Ubadour-„ a beutsche Eistorne in zchn Bildern El euer Mannheimer Hausfrauenbund.V. mo mii humorisfischen Donnerslag. den spannende Handlung — in 4 82⁴2² 25. Jan., ubds..00 herrliche Aufnahmen Resie: Richard Dornseit im alt fatha-s, in: 5* Anfang 15 Uhr Ende 17,30 Chr Nerrasg, feren 3 Mit wir! ream Berchu⸗ aclkiarinn Pfüe Weelcr. 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