— —* 4 rten eten die ic 10 en“ edet * * —22 Srtinnngweile: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn. in unſeren 00 Pia Pof abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. beſ.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ „Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfelbſtr. 18, Geſchäftsſtellen Eimelpreis 1 0 Pf. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 edrichſtraße 4. WW Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 9 3. 7d mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Januar 1934 145. Jahrgang— Nr. 43 Chautemps droht mit Nücktritt des Kabinelts Auswirkungen des Siabiſkükandals Meldung des DNB. — Paris, 25. Januar. W Parlamentariſchen Kreiſen ſind am Donners⸗ über Pt noch völlig unkontrollierbare Gerüchte halbdesnungsverſchiedenheiten inner⸗ ſogar—— Kabinetts aufgetaucht, die vielleicht Lere man behauptet, den Rücktritt meh⸗ würde Mini ſt er zur Folge haben könnten. Das ſamt zwangsläufig zum Rücktritt der Ge⸗ Dief egierung führen. urch 1 angeblichen Unſtimmigkeiten werden da⸗ enten daß die Abſicht des Miniſterpräſi⸗ ſchuß 5 hautemps, der vom Geſchäftsordnungsaus⸗ außerparl. Kammer beſchloſſenen Einſetzung eines 11 rlamentariſchen Unterſuchungs⸗Aus⸗ 3 zur Nachprüfung des Staviſky⸗ ſenige alstäuzuſtimmen. nicht die Billigung der⸗ —— abinettsmitglieder finde, die für ein ſeien 3 Durchgreifen der Regierung ie Na 3 werden in dieſem Zuſammenhang genannt n der Miniſter Daladier, Sarraut, terſt ille, Miſtler und Frot, ſowie der Un⸗ zaatsſekretär Guy la Chambre. Monk Entſcheidung erwartet man von dem am Ma ag zuſammentretenden Miniſterrat. allem un wird gut tun, dieſe Gerüchte vorerſt mit m Vorbehalt aufzunehmen. bärtet zvorſtehende Meldung wird ergänzt und er⸗ ris durch eine ſpäter einlaufende Depeſche aus Mi in der es heißt: G kuntb teorbnungsausſchuß der Kammer erneut be⸗ Einſe aß er gegen den Vorſchlag Pbarnegarays auf ˖ tzung eines vielköpfigen parlamentariſchen Un⸗ nah uchungsausſchuſſes ſei; denn eine An⸗ 5 8 dieſes Vorſchlages würde einer Miß⸗ glei 5 nskundgebung gegen die Regierung ommen und den Rücktritt des Kabi⸗ nach ſich ziehen. Chautemps will höchſtens Ehr orſchlag der Sozialiſten auf Einſetzung eines 9 engerichts gelten laſſen, der als ſtän⸗ Stavinſtt Er ichtung ſich aber nicht nur mit dem äfti ſki⸗Skandal, ſondern mit allen Fällen zu be⸗ könnten. hätte, in denen Abgeordnete verwickelt ſein gaan nimmt an, daß die Verhandlung in der finden r—99 vor Dienstag kommender Woche ſtatt⸗ wird Pariſer Mißtrauen gegen England Meldung des DNB. Zu— Paris, 25. Januar. den Londoner Verlautbarungen, daß das eng⸗ —— in der Abrüſtungsfrage zwiſchen eigene and und Frankreich durch die Vorlage eines n Planes vermitteln werde, verhält ſich Es nai'Orſay abwartend. Mitteilnurd darauf hingewieſen, daß eine offizielle doch mung aus London bisher nicht eingegangen ſei, die 50„man den Eindruck gewonnen haben, daß vandlunaeſiſche Regierung die Fortſetzung der Ver⸗ Planeg gen auf der Grundlage des engliſchen die* unmöglich halte. Man betont, daß Probezen weſentlichen Punkte: Beſeitigung der und deit, 250000 Mann ſtatt 200 000 Mann Heer Frankrei Forderungen bezüglich der Abrüſtung deten 0 chs eine Steigerung der Zugeſtändniſſe bil⸗ „die Frankreich als das zuläſſige Höchſt⸗ anſehe. „Journal des Debats“ ſchreibt, man 75 zu träumen angeſichts eines gerade i gen engliſchen Programms, das em 5 dem Augenblick ausgearbeitet werde, in zunehme“ angermaniſtiſche Vorſtoß überall ftäers der„Intranſigeant“ hält die engliſchen Vor⸗ nung unbefriedigend, weil ſie ſeiner Mei⸗ Abrüft ch Deutſchlands Aufrüſtung und Frankreichs ung dienten.— Nicht minder beſorgt iſt der 0 Er ſchreibt, man hoffe, Frank⸗ rbe zu machen und ihm ſeine letzte zu entreißen. Auch England läßt ſich Zeit Meldung des DNB. — London, 26. Jan, Zu d Regierer bevorſtehenden Erklärung der engliſchen uſcht ung über die Abrüſtungsfrage, meldet der po⸗ Sir 9 Berichterſtatter des„Daily Telegraph“, daß teilen ohn Simon nächſte Woche im Unterbaus mit⸗ rüſtunaverde, zu welchen Schlußfolgerungen der Ah⸗ matiſchesausſchuß des Kabinetts auf Grund des divlo⸗ kommern Gedankenaustauſches der letzten Zeit ge⸗ dent, um iſt. Es wird aber, ſo betont der Korreſpon⸗ ein mächts darüber geſagt werden, daß ſe Der wos Plan ausgearbeitet worden abinettsausſchuß hat bereits vor zwei Wo⸗ iniſterpräſident Ehautemps hat vor dem Was ſpende ich zum 30. Fanuar? Eine Freude für einen notleidenden Volksgenoſſen im Sinne der Volksgemeinſchaft — Berlin, 25. Jannar. Der Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſoll ohne große Feiern und Feſt⸗ lichkeiten begangen werden. Bei der Wahl am 5. März 1933 hat der Führer vier Jahre Zeit geſordert, um ſeine großen Reformen durchzuführen. Es war der nationalſozialiſtiſchen Regierung trotz aller Fortſchritte natürlich nicht möglich, der großen Not in einem einzigen Jahre Herr zu werden. Unzählige Volksgenoſſen müſſen noch unter den Folgen der libera⸗ liſtiſchen Mißwirtſchaft leiden. Darum ſoll die einzige Feier des 30. Jannar darin beſtehen, daß dieſen notleidenden Volksgenoſſen durch eine beſondere Zuwendung von Lebensmitteln und Kohlen der Kameradſchaftsgeiſt der ganzen deutſchen Nation bewieſen wird. Der nationale Spendentag ſoll nicht in Sammelaktionen, ſondern in Hilfsaktionen beſtehen. Wenn auch die Opferbereitſchaft des dentſchen Volkes an dieſem Feiertage nicht durch eine allgemeine Sammlung beanſprucht wird, ſo wird doch jeder von uns ſeinen Danuk an den Führer durch irgendein Geſchenk oder eine Spende ſichtbaren Ausdruck geben wollen. So maucher möchte gern dem Führer ſein Liebſtes weihen zum Dank für ſeine ungeheure Leiſtung. Das iſt natürlich nicht durchführbar, denn die Reichskanzlei könnte die Fülle der Gaben nicht faſſen. Dafür aber kann jeder an dieſem Tage dem Führer dadurch danken, daß er einem not⸗ leidenden Volksgenoſſen am 30. Jauuar eine beſondere Freude be⸗ reitet, indem er ihn zum Mittageſſen einlädt, mit ihm in ein Theater oder ein Konzert geht, oder ihm irgendeine andere Freude bereitet. Wenn ſich die Volksgemeinſchaft durch ſolche ſtillen Feiern noch enger zuſammenſchließt, ſo wird das der ſchönſte Dank an den Führer ſein und gleichzeitig ſein Werk weiter fördern. —— Zurückweiſung phantaſtiſcher Behauptungen In der Oeffentlichkeit ſind in letzter Zeit wieder⸗ holt Behauptungen über den verſtorbenen Oberſt Hentſch und über den Generaloberſten v. Moltke aufgetaucht, die geeignet ſind, nicht nur die Ehre dieſer beiden Männer, ſondern auch das Anſehen der alten Armee auf das ſchwerſte zu ſchädigen. Derartige Behauptungen werden in einem Aufſas im„Deutſchen Textilarbeiter“ Nr. 50 vom 15. 12. 1933 aufgeſtellt; es wird dort u. a. geſagt, dem Anthropoſophen Steiner hätten im Deutſchen Haupt⸗ quartier in Koblenz alle Türen offen geſtanden, er habe Ende Auguſt im Großen Hauptquartier in Koblenz einen Vortrag über Anthropoſophie vor Of⸗ fizieren gehalten.„Der Hauptverräter, Freimaurer Oberſtleutnant Hentſch“, habe als„Meldeoffizier“— gemeint iſt der Chef der Nachrichtenabteilung— ver⸗ ſagt und eigenmächtige Befehle an die im Kampf ſtehenden Armeen geleitet. Ferner wird behauptet, Hentſch ſei in Paris als Sohn eines franzöſiſchen Bankiers geboren und habe erſt 1888 die deutſche Reichsangehörigkeit erworben, als ſein Vater nach Köln zog. Neuerdings iſt an anderer Stelle ſogar die Behauptung aufgeſtellt wor⸗ den, Hentſch ſei Beſitzer der Aktienmehrheit der Banque de France geweſen! Der Auſſatz im„Deut⸗ ſchen Textilarbeiter“ ſchließt mit den fettgedruckten Sätzen:„Volksgenoſſen! Das Ungeheuerliche iſt Tat⸗ ſache: „Ein Franzoſe kommandierte den Rückzug an der Marne!“ Gegenlüber dieſen leichtfertigen und das Anſehen der alten Armee ſchwer ſchädigenden Behanptungen ſtellt das Reichswehrminiſterinm auf 3— authentiſcher Unterlagen und Erhebungen u. a. feſt: 1. Generaloberſt v. Moltke hat Steiner in Koblenz überhaupt nicht geſehen. Daß Steiner im Großen Hauptquartier alle Türen offengeſtanden hätten, iſt unwahr. Niemals hat der behauptete Vortrag im Großen Hauptquartier ſtattgefunden. 2. Daß Hentſch eigenmächtige Befehle an die Ar⸗ mee geleitet hätte, iſt unwahr. Seine Tätigkeit als Beauftragter der Oberſten Heeresleitung iſt bereits 1917 auf Veranlaſſung des Generals Ludendorff unterſucht worden. 3. Die Unſinnigkeit der Behauptungen bezüglich Geburt und Abſtammung Hentſchs widerlegt am beſten ſein Perſonalbericht, aus dem hervorgeht, daß Hentſch am 18. 12. 1869 zu Köln a. Rh als Sohn des Fortifikationeſekretärs Fritz Hentſch geboren wurde und evangeliſcher Religion war. Die Familie iſt rein deutſchen und ariſchen Urſprungs. Die Behaup⸗ tung, der Vater ſei Pariſer Bankier geweſen, iſt voll⸗ kömmen aus der Luft gegriffen. Der Vater war 1836 in Oſtrau geboren, diente als Dreijährigfrei⸗ williger beim Pionier⸗Bataillon 4 und nahm am Feldzug 1864 mit Auszeichnung teil. Er heiratete am 25. 10. 66 in Magdeburg Emma Pipo und war dann in Köln bei der Fortifikation. Er ſtarb als Feſtungsoberbaurat und char. Rechnungsrat in Gautſch bei Leipzig am 19. 12. 09. 8 4. Daß Hentſch der Freimaurerloge angehörte, wird von ſeinen Angehörigen für ganz ausgeſchloſſen gehalten. ã0ſ0PT0ãã00P0PPPPPPPPPPTPPPPPP0T0T0TPPPTT0TTTTPPPPPTT chen dahin entſchieden, wenn Großbritannien im gegenwärtigen Stadium ins einzelne gehende Vorſchläge machen wollte, ſelbſt wenn ſie nur allgemeinen Charakter hätten. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Te⸗ legraph“ ſchreibt, der Macdonald⸗Plan bleibe die Grundlage jeder Abrüſtungserörterung. Von einem neuen britiſchen Plan ſei keine Rede. Zweifel⸗ los würden ſchließlich neue britiſche Vor⸗ ſchläge gemacht werden, um die weſentlichſten deutſch⸗franzöſiſchen Meinungsverſchiedenheiten zu verſöhnen. Dieſe Vorſchläge würden eine weſentliche Umſchmelzung des urſprünglichen Macdonald⸗Plans einſchließen. Es ſei aber unwahrſcheinlich, daß ſie ſchon in der nächſten Zeit feſte Geſtalt erhalten. Viel⸗ mehr würden zunächſt die britiſchen Botſchafter tu Berlin, Rom und Paris in unformellen Beſprechun⸗ gen bei den Regierungen Sondierungen vornehmen. Auf Grund der Ergebniſſe dieſer Beſprechungen werde der Kabinettsausſchuß nächſte Woche Anregungen for⸗ mulieren, die eine Brücke zwiſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Standͤpunkt bilden könnten. 175 Tote auf einem chineſiſchen Dampfer — Schanghai, 26. Jan. Auf dem Jangtſekiang ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Durch einen kleinen Zerknall entſtand auf einem Paſſagier⸗ dampfer ein Brand, der ſich raſch ausbreitete und dem etwa 175 Paſſagiere zum Opfer ſielen. daß es keinen Zweck habe, Die Bindungen Oeſterreichs — Budapeſt, 25. Jan. „Magyarſag“ ſchreibt in einem Leitartikel, Bun⸗ deskanzler Dollfuß ſei beſtrebt geweſen, zum Schutze gegen die„alles verſchlingende“ nationalſo⸗ zialiſtiſche Bewegung den Auſt rofaſchismus ins Leben zu rufen. Das Ergebnis dieſer Beſtrebungen ſei, da Dollfuß in eine Abhängigkeit von Ita⸗ lien, Frankreich und England geraten ſei, und zwar ſei ſie derart, daß er jeder perſönlichen Entſchlußkraft beraubt, ſich ausſchließlich an die ihm von dieſen Großſtaaten diktierten Vorſchriften zu halten habe. Da ſich zudem die Tſchechoſlowakei, an der Oeſter⸗ reich vom Völkerbunde gewährten Anleihe beteilitt habe und der von der Tſchechoflowakei gewährte Kre⸗ dit in Höhe von 30 Millionen Schilling jetzt zur Aus⸗ zahlung gelange, begebe ſich Oeſterreich in eine noch kritiſchere franzöſiſch⸗tſchechoſlowakiſche Abhängigkeit, als ſie bisher beſtanden habe. Finanzminiſter Bureſch ſoll die 30 Millionen Schilling perſönlich in Prag in Empfang nehmen. An den Kredit ſeien folgende Bedingungen geknüpft: Keine offene Diktatur, kein politiſcher Einfluß der Heimwehr, Aufrechterhaltung der öſterreichiſchen Sozialdemokratie und deren Einfluß auf die Regie⸗ rungsgeſchäfte, Vermeidung jeder Aktion, die zu einer Wiedervereinigung Oeſterreichs mit Ungarn führen könnte. Der öſterreichiſche Knoten Von Dr. Paul Rohrbach Daß die öſterreichiſche Lage ein europäiſches Pro⸗ blem iſt, iſt für jeden Einſichtigen klar. Aber wer iſt einſichtig, namentlich im Auslande? Ich erinnere mich, wie der verſtorbene öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Dr. Frank, einmal ein bezeichnendes Erleb⸗ nis von einem Neujahrsempfang beim Reichspräſi⸗ denten erzählte. Durch die Anciennität der Beglau⸗ bigungen in Berlin kamen Dr. Frank und ein ſüd⸗ amerikaniſcher Diplomat nebeneinander zu ſtehen. Hindenburg begrüßte beide freundlich und verweilte etwas im Geſpräch mit dem öſterreichiſchen Volks⸗ genoſſen. Als er weitergegangen war, ſagte der Süd⸗ amerikaner auf franzöſiſch zu Dr. Frank: Aber Sie ſprechen ja wie ein Deutſcher! Auf die Wichtig für jeden ſchaffenden Dentſchen iſt das nene Geſetz zur Ordunng der nationalen Arbeit, das in der vor⸗ liegenden Ausgabe in einem umfaſſenden Auszug veröffentlicht wird. Gegenfrage, welche Sprache er denn ſonſt ſprechen ſoll, antwortete der Südamerikaner etwas unſicher: Ich dachte— öſterreichiſch! Soviel wird ja wohl allmählich auch der gewöhn⸗ liche Mann in Frankreich und England wiſſen, daß in Oeſterreich deutſch geſprochen wird. Aber in der Schweiz wird auch deutſch geſprochen, und die Schwei⸗ zer ſind ja keine„Deutſchen!“ Sie ſagen ſogar oft ge⸗ nug, daß ſie Schweizer ſein wollen, keine Deutſchen! Wer kann da wiſſen, wie es in Wahrheit mit dem An⸗ ſchlußwillen und ähnlichen zweifelhaften Dingen ſtehtꝰ? Dies iſt ungefähr der Standpunkt der breiteren öffentlichen Meinung in den alten Ententeländern. Man ſieht dort die ſtarke und lebendige nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung in Oeſterreich und hat die Vorſtel⸗ lung, daß die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten ohne weiteres den Anſchluß ausrufen möchten. Man weiß nicht, wie Deutſchland ſich dann verhalten würde, unterſchätzt die ſtaatsmänniſche Beſonnenheit und Kraft der verantwortlichen Stellen in Deutſchland und fürchtet auf alle Fälle das Hereinbrechen einer großen europäiſchen Kriſis. Für Frankreich iſt der Anſchluß das Geſpenſt ſchlechthin. Dazu kommen die hyſteriſchen Notſchreie der Tſchechen. Etwas Beſonderes iſt es um die Stellung Italiens. Die italieniſche Politik iſt doppelpolig. Der eine Pol iſt das gute Verhältnis zu Deutſchland aufgrund der hergeſtellten innerpolitiſchen Verwandt⸗ ſchaft und der zum großen Teil gleichlaufenden außen⸗ politiſchen Intereſſen. Der andere Pol iſt die Lage im Donaubecken. Italien iſt eingekeilt zwi⸗ ſchen Frankreich und dem franzöſiſchen Trabanten Südſlawien. Die⸗ franzöſiſchen Bemühungen, Süd⸗ ſlawien, die Tſchechei und die übrigen Staaten im Donau⸗ und Balkauraum unter politi⸗ ſcher und wirtſchaftlicher franzöſiſcher Führung zuſammenzuſchließen, hören nicht auf. Auch Oeſterreich ſoll da mit einbezogen werden. Die Regierung Dollfuß hat von Anfang an einen Rück⸗ halt bei Frankreich geſucht. Man ſah das ſeinerzeit an dem ſkandalöſen Verhalten des öſterreichiſchen Vertreters in Genf, der in der Abrüſtungsfrage mit den Franzoſen gegen Deutſchland ſtimmte. Frankreich iſt auch der große Ermutiger im Kampf gegen die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten. Muſſolini iſt es geglückt, Ungarn auf alle Fälle zum Freund Italiens zu machen. Jetzt handelt es ſich für ihn um Oeſterreich. Es iſt nicht notwendig, anzunehmen, daß er in Oeſterreich eine gegen Deutſch⸗ land gerichtete Politik betreibt. Was er vermutlich will, das iſt: Oeſterreich von Frankreich löſen. Daß er in Wien mit Frankreich zuſammen⸗ gehen ſollte, iſt mehr als unwahrſcheinlich. Ganz ſicher verfolgt Muſſolini auch die Idee, ſowohl Un⸗ garn als auch Oeſterreich wirtſchaftlich in möglichſt nahe Verbindung mit Italien zu bringen. Gewiſſe politiſche Folgen werden ſich dabei von ſelbſt ver⸗ ſtehen. Sie brauchen aber Deutſchland an ſich nicht zu beirren, denn die Löſung des deutſch⸗öſterreichiſchen Problems in unſerm Sinne iſt eine Sache, wenn auch nicht auf beſtimmte, ſo doch vermutlich auf län⸗ gere Sicht. Wenn Muſſolini beide Staaten, Ungarn und Oeſterreich, in eine materielle„Entente“ mit Italien bringen kann, ſo iſt das franzöſiſche Spiel im Donau⸗ und Balkanraum zu Ende. Aus den Staaten der Kleinen Entente allein läßt ſich das nicht konſtruieren, was Frankreich möchte. Inter⸗ eſſant bei den offenbar ſtark fortgeſchrittenen italieniſch⸗öſterreichiſchen Verhandlungen iſt, daß —— ———————— ———— 2. Seite/ Nummer 43 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26.——. Muſſolini dem Regime Dollſuß zutraut, daß es ſich noch eine Weile wird halten können. Daß er von ſeinem Stanöpunkt aus jetzt die„Unabhängigkeit“ Oeſterxeichs betonen muß, iſt begreiflich. Dollfuß hat ſeine Stütze erſtens an den Sozialdemokra⸗ ten, die lieber die Diktatur ſchlucken, als das, was dem Marxismus, nach dem Beiſpiel im Reich, auch in Oeſterreich bevorſtände, wenn eine nationalſozia⸗ liſtiſche Flut käme; zweitens an den Chriſtlich⸗ ſozialen und Schwarzgelben, ſoweit dieſe noch nicht vom Nationalſozialismus ausgehöhlt ſind; drittens an der Beamtenſchaft, die gleichfalls durch einen Sturm im nationalſozialiſtiſchen Sinn fortgeblaſen zu werden ſürchtet. Alles in allem genommen iſt es deutlich genug, daß der öſterreichiſche Knoten nicht in dem Sinne aufgelöſt werden kann, daß allen Beteiligten die Löſung nach Sinn iſt. Man muß ihn ſo lange unauf⸗ gelöſt laſſen, bis er entwender ſich von ſelbſt entwirrt, pder bis ein Alexander da iſt, der ihn auf draſtiſche Art verſchwinden macht. Dazu aber gehört zunächſt eine weitere Reifung der inneröſterreichiſchen Dinge bis zu dem Punkt, wo das wirkliche Kräfte⸗ verhältnis der Parteien klar wird, und wei⸗ terhin eine Fortentwicklung der geſamteuropäiſchen Lage dahin, daß alle Staaten, auf deren Ent⸗ ſchlußfreiheit und natürliche Lebenslinie der Miß⸗ brauch der franzöſiſchen Uebermacht drückt, ſich innerlich und äußerlich zueinander gefun⸗ den haben. Neue Abſyplitterungen bei den Heimwehren Meldung des DNB. — Wien, 25. Januar. Die Ortsgruppe Adͤſpang des Heimatſchutzes iſt von der Landführung für Niederöſterreich auf⸗ gelöſt worden. Außerdem wurde der Kommandant wegen Verbindung mit Graf Alberti ſeines Poſtens enthoben und aus dem Heimatſchutz aus⸗ geſchloſſen. Die Leitung der Heimwehren hat ſich ſerner gezwungen geſehen, eine grundlegende Neu⸗ organiſation dieſes Bezirkes vorzunehmen. Entgegen den fortgeſetzten offiziellen Erklärun⸗ gen, nach denen der geſamte Heimatſchutz geſchloſſen Hinter der Bundesführung ſtehe, liegt ſomit ein neuer Fall vor, der die Abſplitterung innerhalb der Heim⸗ wehren deutlich beleuchtet. In derſelben Linie liegt ſerner, daß der Kitzbühler Bezirksführer der Heim⸗ wehren, Rechtsanwalt Dr. Zimmeter, ſein Amt nie⸗ dergelegt hat. Rückteitt des ſüdſlawiſchen Kabinetts — Sofia, 25. Jan. Eine Erklärung der Arala beſagt, daß Miniſter⸗ präſident Schrſchkitſch Donnerstag, 17 Uhr im Miniſterrat erklärt habe, er habe dem König den Rücktritt der Regierung angeboten und der König habe das Angebot genehmigt. Der Miniſterpräſident ſei beauftragt worden, bis zur Bildung der neuen Regierung, die Geſchäfte weiter zu führen. Der König habe den Auftrag zur Bildung des neuen Kabinetts dem Führer der ſüdſlawiſchen Nationalpartei(Re⸗ gierungspartei), Nikola Uconowitſch, übertra⸗ gen. Dieſer habe die Verhandlungen zur Durchfüh rung ſeines Auftrages bereits begonnen. Balkanvalfkkt noch nicht unterzeichnungsfertig — Athen, 26. Jan. Wie hier in politiſchen Kreiſen verlautet, haben ſich bei der Abfaſſung des Textes für den Balkan⸗ pakt neue Schwierigkeiten ergeben. Zum Teil iſt dies Harauf zurückzuführen, daß man Bulgarien nicht zu verſtimmen wünſcht. Tituleſcu hat bereits für die in dem Pakt enthaltene Grenzgarantie eine an⸗ dere Formel gefunden, um den Gebr zuch des Wortes „territorial“ in dieſem Zuſammenhang vermeiden zu können. Sübſlawien verſucht, wie weiter verlautet, eine Verzögerung zu erreichen. Es möchte, obwohl man von Frankreich her auf Abſchluß drängt, Zeit gewinnen, um doch noch den Anſchluß Bulgariens und Albaniens anzuſtreben. ———— ſchritten hat, Kriegsgefahr in Europa? Reichsminiſter Or. Goebbels beantworiet dieſe Frage eines polniſchen Fournaliſten Meldung des DNB. — Berlin, 26. Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels hatte dem 3. Z. nach Berlin entſandten Sonderbericht⸗ erſtatter des Krakauer Illuſtrierten Kuriers, Kle⸗ mens Ritter von Dunin⸗Keplicz, eine Unterredung gewährt, die folgenden Wortlaut hatte: Frage: Die parlamentariſche Demokratie und der Kapitalismus ſind eng miteinander verbunden. Iſt doch die parlamentariſche Demokratie nur die politiſche Ausdrucksform einer wirtſchaftspolitiſch⸗ ſozialen Verfaſſung. Falls man nun die parlamen⸗ tariſche Demokratie abſchafft, fallen die Grundlagen für eine liberalkapitaliſtiſche Wirtſchaftsordnung fort. Welches ſind die Konſequenzen der na⸗ tionalen Revolution in Deutſchland in wirtſchaftlicher und ſozialer Bezie⸗ hung? Antwort: Der Nationalſozialismus hat eine völlig neue Wirtſchaftsform, geſchaffen, auf die ſich die bisherigen Maßſtäbe— wie„kapita⸗ liſtiſch“ und„liberaliſtiſch“ oöer ihr Gegenteil— mit denen man andere Wirtſchaftsſtrukturen zu meſſen gewohnt iſt, nicht anwenden laſſen. Die nationalſo⸗ zialiſtiſche Wirtſchaftsform wird durch zweierlei ge⸗ kennzeichnet: durch das Führerprinzip, das gewiſſermaßen die organiſatoriſche Seite regelt, und durch den Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, der das ideelle Leitmotiv enthäct, Aber auch das Führerprinzip iſt ideell verankert, in⸗ ſofern nämlich, als eine Verantwortung der ein⸗ zelnen Führer gegenüber ihren vorgeſetzten Stellen und ſchließlich des oberſten Führers gegenüber dem deutſchen Volke und vor der Geſchichte beſteht. Frage: Muſſolini ſagte einmal:„Der Faſchis⸗ mus iſt kein Exportartikel“. Trifft das auch für den Nationalſozialismus(natürlich falls man den deut⸗ ichen Charakter abſtreiten könnte) zu, oder— beſſer geſagt— iſt der Nationalſozialismus eine deutſche Staatsſorm oder eine Weltanſchauung? Antwort: Der Nationalſozialismus iſt eine aus der Eigenact deutſcher geiſtiger und ſee⸗ liſcher Veranlagung geborene Lebensauffaſſung, die trotz denkbar größter äußerer Widerſtände auch für die ödeutſche Staatsform beſtimmend geworden iſt. Das Wort Muſſolinis„Der Faſchismus iſt kein Exportartikel“ läßt ſich ſinngemäß auch auf den Na⸗ tionalſozialismus anwenden, da jeder Export eine Initiative des Exporteurs vorausſetzt— der Natio⸗ nalſozialismus jedoch eine ſolche Initiative aus⸗ drücklich ablehnt. Es liegt aber auf einer andern Ebene, wenn eine Lebensauffaſſung, die in einem Siegeszug ohnegleichen das ganze deutſche Volk er⸗ obert hat, die ſchöpferiſche Kraſt beſitzt, auch außer⸗ halb ihres Geburtslandes originär wirkſam und richtunggebend zu werden. Frage: Betrachten Sie den Komplex„Oeſter⸗ reich“ als eine außen⸗ oder parteipolitiſche Erſchei⸗ nung? Antwort: Der Nationalſozialismus in Oeſter⸗ reich durchlebt ſeine Geburtswehen, das heißt, er be⸗ findet ſich in einer Periode der Anseinanderſetzung mit Widerſtänden, die auch das deutſche Volk hat überwinden müſſen, damit der nationalſozialiſtiſche Gedanke zur Entfaltung kam. Darüber, daß allein dieſer Gedanke auch dem öſterreichiſchen Volksempfinden entſpricht, kann angeſichts der Gemeinſamkeit der Abſtammung und auch der geiſtigen und ſeeliſchen Einſtellung des deutſchen und öſterreichiſchen Volkes kein Zweifel beſtehen. Es iſt deshalb ein Irrtum, zum Teil aber auch böswilliges Mißverſtehen, wenn die begreifliche Teilnahme, mit der das deutſche Volk die Symptome eines Entwick⸗ lungsganges verfolgt, den es ſelbſt bereits durch⸗ als eine bewußte und gewollte Ein⸗ wirkung auf dieſen Entwicklungsgang hingeſtellt wird. Da wir uns über den Ausgang dieſes Pro⸗ zeſſes keine Sorgen zu machen brauchen, wäre eine Arme kleine Peinzeſſin Das ſchmachvolle Schickſal einer deutſchen Fürſtentochter Die Geſchichte der unglücklichen Prinzeſſin Char⸗ lotte Ehriſtine von Braunſchwerg⸗ Wolfenbüttel, jahrhundertelang viel erörtert und umſtritten, beginnt ſich jetzt zu klären. Um das Jahr 1720 machte in Paris eine Dame viel von ſich reden, die unter geheimnisvollen Um⸗ ſtänden auftauchte, ſich zunächſt ſehr zurückhaltend verhielt und den Glauben zu erwecken ſuchte, daß ſich an ihr ſrüheres Leben ein dunkles Geheimnis knüpfe. Es handelte ſich um eine etwa Wjährige Po⸗ lum, deren Name hier nichts zur Sache tut, denn man hat ihn nie erſahren. Ihr Vorname war Sonja. Sie lebte beſcheiden in einem kleinen Hotel, wußte es aber dennoch einzurichten, daß viele Leute ſich mit ihrer Perſon beſchäftigten. Insbeſondere tat das ein franzöſiſcher Offizier'Aubant, der ſich lange Jahre in Polen aufgehalten hatte. Die Sprache führte die beiden zuſammen. Mit dem franzöſiſchen Geplapper der Mademoiſelle Sonfa war es nur kümmerlich beſtellt. Der Offizier half ihr aus der Not, tat für ſie kleine Dienſte, beſorgte Einkäufe und trat dem ſchönen Mädchen dadurch näher. Die ſpielte ſich auch ihm gegenüber ſtets ge⸗ heimnisvoll auf, verriet nichts von ihrer Vergangen⸗ heit, ſo daß'Aubant neugierig wurde und in ſeiner Erinnerung alle Frauen Revue paſſieren ließ, die in Her Standalgeſchichte jener Zeiten eine Rolle ſpiel⸗ ten. Er ſtieß dabei auf die Geſchichte der Prinzeſſin Eharlotte von Bittel, Alexejewitſch, eines Sohnes Peters des Großen. Von Dieſer unglücklichen Prinzeſſin hieß es, ſie ſei nach Braunſchweig⸗Wolfen⸗ der Gattin des ruſſiſchen Thronfolgers einer qualvollen Ehe geſtorben, oder vielmehr ſie ſei nicht geſtorben, ſie hätte ihren Tod nur vorgetäuſcht, um der furchtbaren Behandlung ihres grauſamen Gatten zu entrinnen. In d' Aubant ſetzte ſich aus irgendeinem Grunde die Meinung feſt, daß Sonja dieſe Gattin des ruſſiſchen Thronfolgers ſein müſſe. Er verdoppelte ſeine Anſtrengungen, hinter das Ge⸗ heimnis zu kommen, und in einer ſtillen Stunde gab Sonja zu, daß ſie aus einem deutſchen Fürſtenhaus ſtamme und ſpäter, daß ſie die Vermutete, die Prin⸗ deſſin Charlotte von Braunſchweig⸗Wolfenbüttel ſei. — Nach der Geburt ihres erſten Kindes ſei ſie ſchwer krank geworden und hätte verbreiten laſſen, ſie ſei geſtorben. Um weiteren Nachforſchungen zu entgehen, flüchtete ſie nach Paris. Das genügte, um den romantiſchen'Aubant in heller Liebe für Sonja entflammen zu laſſen. Eine Gräfin oder eine Baronin konnte ſich ſchließlich manch ein Offizier der franzöſiſchen Armee leiſten, aber nicht eine Prinzeſſin. Sonja wurde alſo die Frau des Herrn'Aubant, nach ihrer Angabe gebo⸗ rene Prinzeſſin Charlotte von Braunſchweig. Die Oeffentlichkeit erfuhr nichts davon, d' Aubant hütete ſein koſtbares Geheimnis wie ſeine ſchöne Frau und zog mit ihr nach Amerika. Als'Aubant Jahre darauf ſtarb, hieterließ er ein Teſtament, das auf den Namen ſeiner Frau lautete. Er war bis zum letzten Augenblick feſt davon überzeugt, daß ſeine Frau die Prinzeſſin Charlotte von Braunſchweig ge⸗ weſen ſei— in Wirklichkeit hatte eine Schwindleria das Leben der unglücklichen Fürſtentochter für ihr eigenes ausgegeben. Sonja war eine einfache Schwindlerin geweſen. Die Leichtgläubigkeit'Au⸗ bants hatte ſie für ihre Zwecke auszunutzen ver⸗ ſtanden. Die wirkliche Prinzeſſin Charlotte Chriſtine von Braunſchweig⸗Wolſenbüttel war bexeits im Jahre 1715 geſtorben. 21 Jahre alt, hatte ſich iln trauriges Schickſal vollendet. Alexejewitſch, der Sohn Peters des Großen, ver⸗ heiratete ſich im Herbſt 1711 mit Chaxlotte von Braunſchweig. Die Trauung ſoll in Torgau vollzo⸗ gen ſein. Alexejewitſch war ein roher und unbeherg⸗ ter Menſch, dazu ein Verſchwender, der das Geid, das ihm vom ruſſiſchen Hof zufloß, mit vollen Hän⸗ den für ſeine eigenen Zwecke ausgab. Die kleine Hofhaltung des Thronfolgers in verſchiedenen Städten des Oſtens, unter anderem in Elbing, war aus dieſem Grunde ſtändig in Not. Die Prinzeſſin mußte Geld von ihren Eltern leihen, ja, ſie mußte ſogar Geld von Fremden annehmen, um exiſtieren zu können, denn der Herr Gemahl hatte ihr inzwi⸗ ſchen den Rücken gekehrt. Er war gegen die 4 ſolche Einwirkung nicht nur überflüſſig, ſondern ſie läge auch nicht im Intereſſe des öſterreichiſchen Vol⸗ kes. Es iſt eine beſondere Eigenart des National⸗ ſozialismus, daß er ſeine Kraft an den ihm entgegen⸗ geſetzten Widerſtänden ſteigert, um dieſe ſchließlich endgültig zu überwinden. Frage: Was halten Sie von der Verſtändi⸗ gung zwiſchen Polen und Deutſchland? Antwort: Eine Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen iſt der Wunſch des Reichs⸗ kanzlers Adolf Hitler, dem er nicht nur in ſei⸗ nen Reden, ſondern auch in zwei Ausſprachen mit dem hieſigen polniſchen Geſandten beſondern Aus⸗ druck verliehen hat. Die auf dieſer Grundlage ein⸗ geleiteten diplomatiſchen Beſprechungen haben die Aufgabe, die Urſachen bisheriger Mißverſtändniſſe zu beſeitigen und mit einer Atmoſphäre des Ver⸗ trauens auch die Grundlage für ein gutes nachbarliches Verhältnis zu ſchaffen. Ein gemeinſamer Wille zur Erreichung dieſes Zieles muß trotz der Kompliziertheit der Probleme, die die Intereſſen beider Völker berühren, zu einem guten Ergebnis führen. Frage: In verſchiedenen Staaten herrccht in den breiten Volksſchichten ein Glaube an einen nahen Krieg. Glauben Sie an eine Kriegs⸗ gefahr in Europa? Antwort: Es iſt eine tief bedauerliche Er⸗ ſcheinung, daß die Entſcheidung der Schickſalsfrage eines Volkes, der Frage über Krieg und Frie⸗ den, in den meiſten Ländern in der Macht von be⸗ ſtimmten Schichten oder Perſönlichkeiten vuht, die den Krieg aus eigener Erfahrung überhaupt nicht oder nur teilweiſe kennen. Aus dieſer Tatſache er⸗ gibt ſich, daß die Perſpektive eines Krieges nicht nur mit einiger Leichtigkeit erwogen wird, wie ſie nur die aufbringen können, die ihn praktiſch nicht durch⸗ gemacht haben, ſondern daß dieſer Perſpektive in un⸗ verantwortlicher Weiſe auch in der Weltmeinung ein ſo breiter Spielraum eingeräumt worden iſt. Wenn der Gedanke des Reichskanzlers, daß in allen Län⸗ der vor allem den ehemaligen Kriegs⸗ teilnehmern ein norzugsweiſes Mit⸗ beſtimmungsrecht an der Entſcheidung über Krieg und Frieden einzuräumen iſt, verwirklicht wer⸗ den würde, ſo würde hierfür die ſicherſte Ga⸗ rantie gegen jeden Krieg zu erblicken ſein. Ich ſähe dann keinerlei Gefahr mehr, daß ein Krieg aufs neue Europa erſchütterte. 2* Lipſki und Calonder beim Kanzler — Berlin, 25. Jan. Reichskanzler Adolf Hitler empfing heute vormittag den polniſchen Ge⸗ ſandten Herrn Lipſki. Ferner empfing der Reichskanzler den Präſiden⸗ ten der Gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, Herrn Felix Calonder, den früheren Bundesprä⸗ ſidenten der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft. Fußboden während einer Totenfeier eingeſtürzt — Paris, 25. Jan! Aus Almeria(Spanien) wird berichtet, daß in dem Dorf Jiſiba der Fußboden eines Sttales, in dem eine Totenfeier ſtattfand, plötzlich einbrach. 35 Perſonen ſtürzten in die Tiefe und wur⸗ den zum Teil ſchwer verletzt. 0 Ueberſchwemmungsunglück in China— Tauſende von Todesopfern — Schanghai, 25. Jannar. Die Ueberſchwem⸗ mungen an der Grenze der chineſiſchen Provinzen Honan und Chilhi greiſen weiter um ſich. Zuverläſ⸗ ſige Angaben über die Menſchenverluſte und die Schäden liegen noch nicht vor. Chineſiſchen Berich⸗ ten zufolge, ſind viele Dörſer von den Fluten hin⸗ weggeſchwemmt worden. Tauſende von Men⸗ ſchen, die ſich auf die Hausdächer geflüchtet hatten, wurden von den Fluten hinweggeriſſen (und ertranken. 1 Türken in den Krieg gezogen und hatte ſie in Elbing ohne Geld ſitzen laſſen. Klatſchereien entſtehen. Die ſchutz⸗ und heimatloſe Frau weiß keinen Rat mehr. Erſt 18 Jahre iſt ſie alt. Sie hält es nicht länger aus und fährt nach Braunſchweig zu den Eltern. Dort redet man ihr gut zu, ſich in das Unvermeidliche zu ſchicken, es dürfe kein Skandal aufkommen. Sie fährt zurück, aber Geldnöte ſtellt ſich von neuem ein, ſo daß ſie in Elbing ihr Haus nicht länger aufrechterhalten kann. Sie reiſt nach Petersburg, in der Hoffnung, dort ihren Gatten zu treffen. Aber der iſt auch da nicht zu finden. Er iſt gegen die Schweden in den Krieg gezogen. Ihre Lage verbeſſert ſich nicht im gering⸗ ſten, der Aufenthalt in Petersburg wird zur Qual, denn Peter der Große iſt ein Knauſer und hält das Geld feſt. Die Zuwendungen gehen an ſeinen Sohn, dex ſei verpflichtet, ſeine Frau zu unterhalten. In einem Elendsquartier findet Charlotte Unterkunft, kaum ein Zimmer ſteht zu ihrer Verfügung. Endlich taucht der Gatte wieder einmal auf, betrunken und rüpelhaft, mißhandelt die Unglückliche, ſodaß ſie wie⸗ der gezwungen iſt, die Eltern um Hilfe anzuflehen. In einem ihrer Briefe heißt es:„Könnte ich auf eine gute Art nach Deutſchland zurückkehren, ich wollte dort mein Leben lang mit Freuden von Waſ⸗ ſer und Brot leben“. Nichts geſchiebt zu ihrer Hilſe. Zar und Zarin wollen mit dieſer Unglücklichen nichts zu tun haben, auch die Eltern können ihr nicht helfen. Eine Reiſe von vielen Wochen liegt zwiſchen Braunſchweig und Petersburg. Es wird ihr eine Tochter geboren. Sie hält keine Antwort. Erſt ein Jahr ſpäter kommt er zurück, legt ſich eine Geliebte zu, lebt mit ihr in einem Hauſe in der nächſten Nähe der mißhandelten und entwürdigten Gattin. Sie hat kaum die Mittel zum Leben. Bittet ſie ihren Mann um Geld, dann wird ſie beſchimpft und zurückgeſtoßen. Eine Krank⸗ heit wirft ſie nieder, und auf dieſem Krankenlager kommt ein Sohn zur Welt. Es iſt Peter II., der ſpäter auf den Thron Rußlands kommen ſollte. BVierzehn Tage nach der Geburt ſtirbt die un⸗ glückliche Frau, 21 Jahre alt. Solange ſie lebte, hat ſich niemand um ſie gekümmert, nach ihrem Tode beginnt man ihr Ehrungen darzubringen. Ein groß⸗ artiges Leichenbegängnis wird veranſtaltet, feierlich wird der Sarg über die Newa geführt und in der ſchreibt das ihrem wieder abweſenden Mann und er⸗ Peter⸗ und Pauls⸗Kathedrale beigeſetzt. Das iſt die(Leiche Zur Reichstagseinberufung Meldung des DNB. — Berlin, 25. Jan. Die neue Reichstagsſitzung findet wieder im Krollhauſe ſtatt. Es ſind aber neuerdings wie· derum Beſtrebungen im Gange, die Reichstagsver⸗ handlungen in einen anderen geeigneten Raum 0 verlegen. Vor allem dürften hierfür finanzien Gründe beſtimmend ſein. Für die Benutzung Krollräume muß das Reich eine hohe Monats“ pauſchale zahlen. Man hat daher neuerdings den Gedanken aufgegriffen, die Reichstagsverhandlung in dem Plenarſitzungsſaal des ehemaligen Preußl ſchen Landtages durchzuführen. Gelegentlich der Verpflichtung der Reichstagsabgeordneten auf den Führer, die ja auch in dieſem Raume ſtattfand, ſich ergeben, daß es nicht unmöglich iſt, die erforder lichen Plätze für etwa 670 Perſonen zu ſchafſen Im Plenarſitzungsſaal des ehemaligen Landtage⸗ müßten allerdings einige Umbauarbeiten durchge“ führt werden. Vor allem wäre es notwendig, a Stelle der jetzt vor allen Plätzen befindlichen Ar⸗ beitstiſche ſich mit einfachen Plattſitzen zu begnügen und nur vor der erſten Sitzreihe die Tiſche ſtehen laſſen. Falſche Gerüchte über einen Brand im Preußiſchen Landtag Berlin, 26. Jannar⸗ 2 Geſtern abend gegen.20 Uhr wurde die Heſſeag lichkeit in Berlin durch die Nachricht beunruhigt, da das Gebäude des Preußiſchen Landtages in de 2 Prinz⸗Albrecht⸗Straße brenne. Es ſtellte ſich ſeh ſchnell heraus, daß es ſich um einen blinden Alarm handelte. Ein Kriminal beamter hatte einen Lichtſchein geſehen, der auf die Weſtſeite des Geba des des Preußiſchen Landtages ſiel. E mußte annehmen, daß es ſich um einen Feuerſchag handelte und benachrichtigte die Feuerwehr. N5 wurde dritter Alarm gegeben. Drei Züge rüc⸗ ten ſofort nach der Prinz⸗Albrecht⸗Straße und 3 Leipziger Straße ab. Die Unterſuchung ergab, daß au Anlaß eines Diplomatenempfanges heim Miniſter⸗ präſidenten Göring in den am Eingang an brachten Feuerſchalen Feuer brann, Durch den Wind wrden die Flammen etwas hin? und hergetrieben, ſo daß der Eindruck eines ſtarken Feuerſcheines am Gebäude des Landtages entſtan; Die Feuerwehr rückte ſchon um.30 Uhr wieder Trotzdem hatte der Vorfall zahlreiche Menſchen gelockt und ſo zur Entſtehung der Gerüchte geführt. Gerichtsvollzieher als Wohltäter — Leipzig, 25. Jan Der frühere Obergerichtsvollzieher Wilhelm Kle⸗ nert aus Grünberg i. Schleſien vertrat am Donnen tag eine von ihm eingelegte Reviſion gegen das 14 teil des Landgerichts Glogau, durch das er wege Amtsunterſchlagung und Urkunden, fälſchung mit zwei Jahren Gefängn beſtraft worden war. Dieſe Reviſion wurde verwo 1 ſen. Alsbald nach der Verkündung dieſer Entſchen, dung durch das Reichsgericht beging Kleinert eine Selbſtmordverſuch, indem er mit einem, ſiermeſſer ſich ſchwere Verletzungen am Halſe bei, brachte. Er wurde zunächſt in die Chirurgiſche von dort in oͤne Nervenklinik der Univerſität Leipzis gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. 2 Kleinert hat ſich die Strafen zugezogen, weil e in vielen Fällen, wo er wirkliche Not antraf, 915 die der Zwangsvollſtreckung unterliegenden Schu 5 ner ihm ihre Not klagten, zunächſt aus eigene Mitteln die nur durch die Vollſtreckung zu langenden Beträge vorgeſchoſſen hat; ſpäter ha ſich dazu verleiten laſſen, mitfremden Gelde 0 die er für andere Gläubiger eingezogen hatte, hi auszuhelfen. Kleinert hatte gehofft, daß in Au, betracht der tatſächlich nachzuweiſenden Uneigen, nützigkeit ſeiner Handlungsweiſe das Reichsge richt die gegen ihn erkannte Strafe aufheben wer Das Reichsgericht hat dazu aber keine geſetzliche Möglichkeit gehabt. t er n, wahre Geſchichte der Prinzeſſin Charlotte 4 Braunſchweig, einer der unglücklichſten Fürſtentöchle aus deutſchem Geſchlecht, durch Mißhandlungen oer Entbehrungen in einen frühen Tod getrieben. 5 trotzdem iſt die Mär von ihrem Doppelleben in Literatur eingegangen. O Vor einer Uraufführung im Nationaltheate, Intendant Brandenburg hat das neue Stück vo 5 Bernhard Blume„Schatzgräber und R troſen“(nach dem Roman„Die Schatzinſel“ vo Stevenſon) zur alleinigen Uraufführung 4 Nationaltheater Mannheim erworben. rt⸗ O Germanen als Nachbarn der Perſer? Ein we de voller Beitrag zur altgermaniſchen Geſchichte F0 jetzt durch die archäologiſchen Nun de aus Pe 1 1 polis geliefert. An der Stelle der alten perſiſchen Hauptſtadt fanden Gelehrte vom Orientaliſchen 55 ſtitut der Univerſität Chicago die Eckſteine eines alte, Königspalaſtes, die je eine goldene und ſilberne nr millimeterdicke Platte mit einer Inſchriſt des Groſ, königs Darius enthielten. In Altperſiſch, Elam“, tiſch und Babyloniſch verkündet der Perſerkbnie. „Dies iſt das Reich, über das meine Macht ſich en, ſtreckt vom Gebiet der Sachſen, die in der Gegen, von Sogd wohnen, bis nach Kuſch und vom Snde⸗ bis nach Ibarda, das Reich, das mir durch Aurat, moſda, den Höchſten der Götter, gegeben wurde ich⸗ Die Erwähnung der Sachſen als Grenznach, barn der auf hoher Kulturſtufe ſtehenden indogerme niſchen Perſer wirft Fragen auf, deren Klärung pe., zur Löſung der umſtrittenen Frage von der Ausbrei, tung und den urſprünglichen Wohnſitzen der Germa nen beitragen könnte. — im Hotel einmal den Beſuch eines Kritikers, den nicht beſonders hochſchätzte. Um ſich intereſſant machen. erzählte der Krititer deshalb, er ſei be. Wagners Beerdigung mitgeweſen.„Run ic. den Wagner war halt ſchon tot und ht ſich nicht wehre. können“, meinte Reger ſeelenruhig. Der Krittken ging empört, doch ſchickte er das Zimmermädchen 5, Reger:„Einen ſchönen Gruß von Herrn., 5 wenn der Doktor Reger einmal ſtürbe, ginge Her H. gewiß nicht mit.“ 2 Aber Reger blieb ganz ungerührt und ſagte, L chelnd:„Sagen S' dem Herrn H. einen ſchönen Gruß —8 80 Beiſpiel ginge ſehr gern mit mi 2 ge“ nte. er⸗ Kompon'ſt und Kritiker. Mar Reger erhielk ſeinen 1. lle er 3„ + en i⸗ 1 1t 2 55 * — ——————* 90* Freitag, 26. Januar 1934 Neue Mannheimer Zeitung 9 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 43 Geſetz zur Oroͤnung der nationalen Arbeit Das neue Arbeitsgeſetz über den Vertrauensrat, die Betriebs- und Tarifordnung, die ſoziale Ehrengerichtsbarkeit und den öffentlichen Dienſt Das grundlegende ſozialpolitiſche Geſetz der Reichsregierung vom 20. Jauuar zur Ordnung der nationalen Arbeit wurde ietzt im Wortlaut verkündet. Wir haben wichtige Teile daraus bereits inhaltlich mitgeteilt. Wir geben hier die weſentlichen Beſtandteile ieſes Geſetzes im Wortlaut wieder. Die Schriftleitung. Jührer des Betriebes und Vertrauensrat 413 1: Im Betriebe arbeiten der Unternehmer * Führer des Betriebes, die Angeſtellten Arbeiter als Gefolgſchaft gemeinſam Förderung der Betriebszwecke und zum gemeinen utzen von Volk und Staat. Der Führer 165 2:() Der Führer des Betriebes ent⸗ Kaldet der Gefolgſchaft gegenüber in allen be⸗ lichen Angelegenheiten, ſoweit ſie durch dieſes Geſes geregelt werden.(2) Er hat für das Wohl der triehlaſchaft zu ſorgen. Dieſe hat ihm die in der Be⸗ bsgemeinſchaft begründete Treue zu halten. e0 3.(1) Bei juriſtiſchen Perſonen und Perſonen⸗ Fübntdeiten ſind die geſetzlichen Vertreter K rer des Betriebes.(2) Der Unternehmer oder die iuriſtiſchen Perſonen und Perſonengeſamtheiten leit geſetzlichen Vetreter können eine an der Betriebs⸗ Stells verantwortlich beteiligte Perſon mit ihrer ſe vertretung betrauen; dies muß geſchehen, wenn vo en Betrieb nicht ſelbſt leiten. In Angelegenheiten 81 geringerer Bedeutung können ſie auch eine — Perſon beauftragen. 63) Wird dem Führer 66 detriebes die Befähigung zum Führer gemäß 2 durch das Ehrengericht rechtskräſtig aberkannt, iſt ein anderer Führer des Betriebes zu beſtellen. gelt 4:() Als Betriebe im Sinne dieſes Geſetzes Beten auch Verwaltungen.(2) Nebenbetriebe und urcebsbeſtandteile, die mit dem Hauptbetrieb — gemeinſame Leitung verbunden ſind, gelten nur u als ſelbſtändige Betriebe, wenn ſie räumlich von dem Hauptbetrieb getrennt ſind. Der Vertrauensrat R S:(0 Dem Führer des Betriebes mit in der Geſel mindeſtens zwanzig Beſchäftigten treten aus der ſolgſchaft Vertrauensmänner beratend Leit, Seite. Sie bilden mit ihm und unter ſeiner 8 den Vertrauensrat des Betriebes.(2) Zur etlalchaft im Sinne der Beſtimmungen über den — rauensrat gehören auch die Hausgewerbetrei⸗ triehen; die in der Hauptſache für den gleichen Be⸗ * oder mit ihren Familienangehörigen ar⸗ geaerbe(0, Der Vertranensrat hak die Pflicht, das t1 nſeitige Vertrauen innerhalb der Be⸗ Bert sgemeinſchaft zu vertiefen.(2) Der trauensrat hat die Aufgabe, alle Maßnahmen zu n. die der Verbeſſerung der Arbeitsleiſtung, der und Durchführung der allgemeinen Ar⸗ Pedingungen, insbeſondere der Betriebsordnung, 5 urchführung und Verbeſſerung des Betriebs⸗ 3 der Stärkung der Verbundenheit aller Be⸗ triebe ngebörigen untereinander und mit dem Be⸗ dienen und dem Wohle aller Glieder der Gemeinſchaft Streitt Er hat ferner auf eine Beilegung aller Dinzu igkeiten innerhalb der Betriebsgemeinſchaft 0 Gvirken, Er iſt vor der Feſtſetzung von Bußen ert rund der Betriebsordnung zu hören. 6) Der fti rauensrat kann einzelne ſeiner Aufgaben be⸗ miten Vertrauensmännern zur Wahrnehmung Fragen. 87:(1) Die ahl der männer berägt 95 in Betrieben mit 20 bis 49 Beſchäftigten in Betrieben mit 50 bis 99 Beſchäftigten in Betrieben mit 100 bis 199 Beſchäftigten in Betrieben mit 200 bis 399 Beſchäftigten Vertrauens⸗ * 89 0 S1 wete Jore Zabl erhöht ſich für je dreihundert Mann re Beſchäftigte um einen Vertrauens⸗ Jahl und beträgt höchſtens zehn.(3) In gleicher er* Stellvertreter vorzuſehen.(4) Bei Arbeite⸗ wahl der Vertrauensmänner ſind Angeſtellte, rüi er und Hausgewerbetreibende angemeſſen zu kkſichtigen. 25 Vertrauensmann ſoll nur ſein, wer das Hahr ensjahr vollendet hat, mindeſtens ein und dem Betriebe oder dem Unternehmen angehört wandtandeſtens zwei Jahre im gleichen oder ver⸗ iſt. Berufs⸗ oder Gewerbezweige tätig geweſen Deut ſmuß die bürgerlichen Ehrenrechte beſitzen, der rch ſchen Arbeitsfront angehören, zeichnet Frbildliche menſchliche Eigenſchaften ausge⸗ rüdhal ſein und die Gewähr bieten, daß er jederzeit für den nationalen Staat etrieh Von der Vorausſetzung einer einjährigen nung Sangehörigkeit kann bei der erſten Ernen⸗ treten on Vertrauensmännern, die nach dem Inkraft⸗ in dieſes Geſetzes erfolgt, abgeſehen werden. verner'(1) Der Führer des Betriebes ſtellt im Ein⸗ ſchen men mit dem Obmann der Rationalſozialiſti⸗ Jah Betriebszellen⸗Organiſation im Märzjeden nerres eine Liſte der Vertrauensmän⸗ Gefolaten d deren Stellvertreter auf. Die Aöſttraſchaft hat zu der Liſte alsbald durch gebeime ſchen mung Stellung zu nehmen.(e) Kommt zwi⸗ ber zbem Fübrer des Vetriebes und dem Obmann tion„ationalſozialiſtiſchen Betriebszellen⸗Organiſa⸗ trau eine Einigung über die vorzuſchlagenden Ver⸗ ein kusmänner und deren Stellvertreter oder kommt Zuſta ertrauensrat aus einem anderen Grunde nicht Liſte nde, billigt insbeſondere die Gefolgſchaft die beit uüct, ſo kann der Treuhänder der Ar⸗ tretPertrauensmänner und Stellver⸗ 6 itt in der erforderlichen Anzahl berufen. legen 6) Die Mitglieder des Vertrauensrats e vor der Gefolgſchaft am Tage der nationalen Wäbrer Amtsführung nur dem Wohle des Betriebs rüdfeunGemeinſchaft aller Volksgenoſſen unter Zu⸗ ng eigennütziger Intereſſen zu dienen und t 4. Mai) das feierliche Gelöbnis ab, in ihrer Lebensführung und Dienſterfüllung den Betriebsangehörigen Vorbild zu ſein.(2) Treten in einem Betriebe die Vorausſetzungen für die Errich⸗ tung eines Vertrauensrates erſt nach dem im 8 9 Abſ. 1 vorgeſehenen Zeitpunkt ein, ſo iſt die Be⸗ rufung der Vertrauensmänner(Sg) und die Ver⸗ pflichtung des Vertrauensrates alsbald durchzu⸗ führen. § 11: Das Amt des Vertrauensrats beginnt nach der Verpflichtung— regelmäßig am 1. Mai — Und endet jeweils am 30. April. § 12: Der Vertrauensrat iſt nach Bedarf von dem Führer des Betriebes einzuberufen. Die Ein⸗ berufung muß erfolgen, wenn die Hälfte der Ver⸗ trauensmänner es beantragt. § 13:(1) Das Amt der Vertrauensmänner iſt ein Ehrenamt, für deſſen Wahrnehmung ein Entgelt nicht gewährt werden darf. Für den durch die Er⸗ füllung der Aufgaben notwendigen Ausfall von Ar⸗ beitszeit iſt der übliche Lohn zu zahlen. Notwendige Aufwendungen ſind von der Betriebsleitung zu er⸗ ſtatten.(2) Die notwendigen Einrichtungen und Ge⸗ ſchäftsbedürfniſſe für eine ordnungsmäßige Erfüllung der dem Vertrauensrat obliegenden Aufgaben ſind von der Betriebsleitung zur Verfügung zu ſtellen. Der Führer des Betriebes iſt verpflichtet, den Ver⸗ trauensmännern die zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendigen Auskünfte zu erteilen. § 14:(1) Das Amt eines Vertrauensmannes er⸗ liſcht, abgeſehen von der freiwilligen Amtsnieder⸗ legung, mit dem Ausſcheiden aus dem Betriebe. Die Kündigung des Dienſtverhältniſſes eines Vertrauens⸗ mannes iſt unzuläſſig, es ſei denn, daß ſie infolge Stillegung des Betriebes oder einer Betriebsabtei⸗ lung erforderlich wird oder aus einem Grunde er⸗ folgt, der zur Kündigung des Dienſtverhältniſſes Treuhänder 8 18:(1) Für größere Wirtſchaftsgebiete, deren Abgrenzung der Reichsarbeitsminiſter im Einver⸗ nehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichsminiſter des Innern beſtimmt, werden Treu⸗ händer der Arbeit ernannt. Sie ſind Reichs⸗ beamte und unterſtehen der Dienſtauf⸗ ſicht des Reichsarbeitsminiſters. Ihren Sitz beſtimmt der Reichsarbeitsminiſter im Einver⸗ nehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter.(2) Die Treuhänder der Arbeit ſind an Richtlinien und Wei⸗ ſungen der Reſchsregierung gebunden. § 19. Die Treuhänder der Arbeit haben für die Erhaltung des Arbeitsfriedens zu ſor⸗ gen. Zur Erfüllung dieſer Aufgabe haben ſie: 1. über die Bildung und Geſchäftsführung der Ver⸗ trauensräte zu wachen und in Streitfällen zu ent⸗ ſcheiden; 2. gemäߧ8 2, 14, Abſ. 2 und 15 Vertrauensmänner der Betriebe zu berufen und abzuberufen; 3. auf Anrufung des Vertrauensrates gemäߧ 16 zu entſcheiden; ſie können unter Aufhebung der Ent⸗ ſcheidung des Führers des Betriebes die erforder⸗ liche Regelung ſelbſt treffen; 4. bei beabſichtigten Entlaſſungen gemäߧ 20 zu ent⸗ ſcheiden; 5. die Durchführung der Beſtimmungen über die Betriebsordnung(Es 26ff.) zu überwachen; 6. unter den Vorausſetzungen des§ 32 Richtlinien und Tarifordnungen feſtzuſetzen und ihre Durch⸗ führung zu überwachen; 7. bei der Durchführung der ſozialen Ehrengerichts⸗ barkeit gemäߧ8 35ff. mitzuwirken; 8. die Reichsregierung nach näherer Anweiſung des Reichswirtſchaftsminiſters ſtändig über die ſozial⸗ politiſche Entwicklung zu unterrichten. (2) Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter können im Rahmen der Geſetze den Treuhändern der Arbeit weitere Aufgaben übertra⸗ gen.(3) Die Treuhänder der Arbeit können die Ver⸗ handlung in Angelegenheiten des Abſ. 1 Ziffer 3 einem Sachverſtändigenausſchuß(§ 28 Abſ. 3) über⸗ tragen. Die Entſcheidung bleibt dem Treuhänder der Arbeit überlaſſen. Entlaſſungen § 20:(1) Der Unternehmer eines Betriebs iſt ver⸗ pflichtet, dem Treuhänder der Arbeit ſchriftlich An⸗ zeige zu erſtatten, bevor er a) in Betrieben mit in der Regel weniger als ein⸗ hundert Beſchäftigten mehr als neun Beſchäftigte, b) in Betrieben mit in der Regel mindeſtens einhun⸗ dert Beſchäftigten zehn vom Hundert der im Be⸗ trieb regelmäßig Beſchäftigten oder aber mehr als fünfzig Beſchäftigte innerhalb von vier Wochen entläßt. (2) Entlaſſungen, deren Bevorſtehen nach Abſatz 1 anzuzeigen iſt, werden vor Ablauf von vier Wochen nach Eingang der Anzeige beim Treuhänder der Arbeit nur mit deſſen Genehmigung wirkſam; der Treuhänder der Arbeit kann die Genehmigung auch mit rückwirkender Kraft erteilen. Er kann auch anordnen, daß die Entlaſſungen nicht vor Ablauf von längſtens zwei Monaten nach Erſtattung der An⸗ zeige wirkſam werden. Soweit die Entlaſſungen nicht innerhalb von vier Wochen nach dem Zeitpunkt durchgeführt werden, von dem an ſie nach Satz 1 oder 2 wirkſam ſind, gilt die Anzeige als nicht erſtattet. Das Recht zur friſtloſen Entlaſſung bleibt unberührt. 68) Iſt der Unternehmer nicht in der Lage, die Be⸗ ſchäftigten bis zu dem in Abſatz 2 bezeichneten Zeit⸗ Betriebs⸗ und § 26: In jedem Betriebe, in dem in der Regel mindeſtens zwanzig Angeſtellte und Arbeiter beſchäf⸗ tigt ſind, iſt vom Führer des Betriebes eine Be⸗ triebsordnung für die Gefolgſchaft des Betrie⸗ bes(§ 1) ſchriftlich zu erlaſſen. § 27:(1) In die Betriebsordnung ſind folgende Arbeitsbedingungen aufzunehmen: 1. Aufang und Ende der regelmäßtgen täglichen Arbeitszeit und der Pauſen; ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt berechtigt. (2) Der Treuhänder der Arbeit kann einen Ver⸗ trauensmann wegen ſachlicher oder perſönlicher Un⸗ geeignetheit abberufen. Das Amt eines abberufenen Vertrauensmannes erliſcht mit der ſchriftlichen Mit⸗ teilung der Entſcheidung des Treuhänders an den Vertrauensrat.(3) Das Amt eines Vertrauensman⸗ nes erliſcht ferner mit der Rechtskraft einer auf die Strafen des§ 38 Nr. 2 bis 5 erkennenden Entſchei⸗ dung des Ehrengerichts. § 15: An die Stelle von ausſcheidenden oder zeit⸗ weilig verhinderten Vertrauensmännern treten die Stellvertreter als Erſatzmänner in der ſich aus der Vorſchlagsliſte ergebenden Reihenfolge. Sind Erſatz⸗ männer nicht mehr vorhanden, ſo werden für den Reſt der Amtszeit des Vertrauensrates neue Ver⸗ trauensmänner vom Treuhänder der Arbeit berufen. § 16: Gegen Entſcheidungen des Füh⸗ kers des Betriebes über die Geſtaltung der allge⸗ meinen Arbeitsbedingungen, insbeſondere der Be⸗ triebsoröͤnung(§ 6 Abſ.), kann die Mehrheit des Vertrauensrates des Betriebes den Treuhänder der Arbeit unverzüglich ſchriftlich an⸗ rufen, wenn die Entſcheidungen mit den wirtſchaft⸗ lichen oder ſozialen Verhältniſſen des Betriebes nicht vereinbar erſcheinen. Die Wirkſamkeit der von dem Führer des Betriebes getroffenen Entſcheidung wird durch die Anrufung nicht gehemmt. § 17: Befinden ſich mehrere wirtſchaftliche oder techniſch gleichartige oder nach dem Betriebszweck zu⸗ ſammengehörige Betriebe in der Hand eines Unter⸗ nehmers, ſo muß dieſer oder, wenn er nicht ſelbſt das Unternehmen leitet, der von ihm beſtellte Füh⸗ rer des Unternehmens zu ſeiner Beratung in ſozia⸗ len Angelegenheiten aus den Vertrauensräten der einzelnen Betriebe einen Beirat berufen. der Arbeit punkt voll in Arbeit zu behalten, ſo kann der Treu⸗ händer zulaſſen, daß der Unternehmer für die Zwi⸗ ſchenzeit in ſeinem Betriebe eine Verkürzung der Arbeitszeit(Streckung der Arbeit) einführt. Hierbei darf jedoch die Wochenarbeitszeit eines Be⸗ ſchäftigten nicht unter 24 Stunden herabgeſetzt wer⸗ den. Der Unternehmer iſt im Falle der Arbeits⸗ ſtreckung berechtigt, Lohn oder Gehalt der mit ver⸗ kürzter Arbeitszeit Beſchäftigten entſprechend zu kürzen; die Kürzung wird jedoch erſt von dem Zeit⸗ punkt an wirkſam, in dem das Arbeitsverhältnis nach den allgemeinen geſetzlichen oder den vertrag⸗ lichen Beſtimmungen enden würde. (4) In Betrieben, die regelmäßig in einer be⸗ ſtimmten Jahreszeit verſtärkt arbeiten(Sat⸗ ſonbetriebe) oder regelmäßig nicht mehr als drei Monate im Jahre arbeiten(Kampagnebetriebe), fin⸗ den die Vorſchriften der Abſätze 1 bis 3 auf Entlaſ⸗ ſungen, die durch dieſe Eigenart des Betriebes be⸗ dingt ſind, keine Anwendung. § 21: Der Reichsarbeitsminiſter kann dem Treu⸗ händer der Arbeit, ſofern es die Größe und die be⸗ ſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeines Wirt⸗ ſchaftsgebietes erfordern, Beauftragte unter⸗ ſtellen, denen vom Reichsarbeitsminiſter oder vom Treuhänder der Arbeit die dieſem obliegenden Aufgaben für einen beſtimmten Bezirk oder hinſichtlich beſtimmter Gewerbezweige oder be⸗ ſtimmte Aufgaben ganz oder teilweiſe übertragen werden können. Die Beauftragten ſind an Weiſun⸗ gen des Reichsarbeitsminiſters und des Treuhän⸗ ders gebunden. § 22:(1) Wer ſchriftlichen allgemeinen Anord⸗ nungen des Treuhänders der Arbeit, die dieſer in Erfüllung der ihm obliegenden Aufgaben erläßt, wie⸗ derholt vorſätzlich zuwiderhandelt, wird mit Geld⸗ ſtrafe beſtraft: in beſonders ſchweren Fällen kann an die Stelle der Geldſtrafe oder neben ſie Gefäng⸗ nisſtrafe treten. Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag des Treuhänders der Arbeit ein.(2) Die Verfolgung der mit öffentlicher Strafe bedrohten Handlung als Verletzung der ſozialen Ehre wird durch die Verurteilung zu öffentlicher Strafe nicht ausgeſchloſſen. § 23‚:(1) Die Treuhänder der Arbeit berufen zu ihrer Beratung in allgemeinen oder grundſätzlichen Fragen ihres Aufgabengebietes einen Sachver⸗ ſtändigenbeirat aus den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen ihres Gebietes. Die Sachverſtändigen ſollen zu drei Vierteln aus Vorſchlagsliſten der Deutſchen Arbeitsfront entnom⸗ men werden, die in erſter Linie geeignete Angehörige der Vertrauensräte der Betriebe des Treuhänder⸗ bezirks unter Berückſichtigung der verſchiedenen Be⸗ rufsgruppen und Wirtſchaftszweige in größerer Zahl in Vorſchlag zu bringen hat. Führer der Be⸗ triebe und Vertrauensmänner ſind in etwa gleicher Zahl in die Liſte aufzunehmen. Ein Viertel der er⸗ forderlichen Sachverſtändigen können die Treuhän⸗ der aus ſonſt geeigneten Perſönlichkeiten ihres Be⸗ zirks berufen. (2) Soweit durch Geſetze der Reichsregierung eine ſtändiſche Gliederung der Wirtſchaft durchgeführt iſt, hat die Deutſche Arbeitsfront die von ihr zu benennenden Sachverſtändigen im Einverneh⸗ men mit den Ständen vorzuſchlagen. (3) Die Treuhänder der Arbeit können ferner zu ihrer Beratung im Einzelfalle einen Sachverſtän⸗ digenausſchuß berufen. Die§§ 24 und 25 betreffen weiter die Treuhänder. Tariforonung 2, Zeit und Art der Gewährung des Arbeitsentgelts; 3. die Grundſätze für die Berechnung der Akkord⸗ oder Gedingearbeit, ſoweit im Betriebe in Ak⸗ kord oder Gedinge gearbeitet wird; 4. Beſtimmungen über die Art, Höhe und Einzie⸗ — von Bußen, wenn ſolche vorgeſehen wer⸗ n 5. die Gründe, aus oenen die Kündigung des Ar⸗ beitsverhältniſſes ohne Einhaltung einer Kündi⸗ gungsfriſt erfolgen darf, ſoweit es nicht bei den geſetzlichen Gründen bewenden ſoll; 6. die Verwendung der durch rechtswidrige Auf⸗ löſung des Arbeitsverhältniſſes verwirkten Enta geltbeträge, ſoweit die Verwirkung im Rahmen der geſetzlichen Beſtimmungen in der Betriebs⸗ ordnung oder im Arbeitsvertrag vorgeſehen iſt⸗ In die Betriebsordnung können neben den geſes⸗ lich vorgeſchriebenen Beſtimmungen auch Beſtimmun⸗ gen über die Höhe des Arbeitsentgelts und über ſonſtige Arbeitsbedingungen aufgenommen wer⸗ den, ferner weitere Beſtimmungen über die Ordnung des Betriebes, das Verhalten der Beſchäftigten im Betriebe und über die Verhütung von Unfällen. § 28:(1) Die Verhängung von Bußen ge⸗ gen die Beſchäftigten iſt nur wegen Verſtoßes gegen die Ordnung oder die Sicherheit des Betriebes zu⸗ läſſig. Bußen in Geld dürfen die Hälfte des durch⸗ ſchnittlichen Tagesarbeitsverdienſtes nicht überſtei⸗ gen: für erhebliche, beſtimmt zu bezeichnende Ver⸗ ſtöße können jedoch Bußen bis zum vollen Betrage des durchſchnittlichen Tagesarbeitsverdienſtes vor⸗ geſehen werden. Die Verwendung der Bußen be⸗ ſtimmt der Reichsarbeitsminiſter.(2) Die Verhän⸗ gung von Bußen erfolgt durch den Führer des Betriebes oder eine von ihm beauftragte Per⸗ ſon nach Beratung im Vertrauensrat(§), wenn ein ſolcher vorhanden iſt.(3) Die Vorſchriften der Ab⸗ ſätze 1 und 2 gelten auch für die Verhängung von im Arbeitsvertrag vereinbarten Bußen in Betrieben, für die eine Betriebsordnung nicht vorgeſchrieben iſt⸗ (0) In Betrieben, für die eine Betriebsordnung vor⸗ geſchrieben iſt, können die geſetzlich vorgeſehenen Gründe, aus denen die Kündigung des Arbeitsver⸗ hältniſſes ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt zuläſſig iſt, nicht durch Arbeitsvertrac ausgedehnt oder vermehrt werden. Arbei'sentgelt § 29: Soweit in der Betriebsordnung der Ar⸗ beitsentgelt für Arbeiter oder Angeſtellte feſtgeſetzt wird, ſind Mindeſtſätze mit der Maßgabe aufzu⸗ nehmen, daß für die ſeinen Leiſtungen entſprechende Vergütung des einzelnen Betriebsangehörigen Raum bleibt. Auch im übrigen iſt auf die Möglich⸗ keit einer angemeſſenen Belohn ung be⸗ ſonderer Leiſtungen Bedacht zu nehmen. § 30: Die Beſtimmungen der Betriebsordnung ſind für die Betriebsangehörigen als Mindeſtbedin⸗ gungen rechtsverbindlich. § 31:(1) Ein Abdruck der Betriebsordnung und einer für den Betrieb etwa geltenden Tarifordnung iſt in jeder Betriebsabteilung an geeigneter, den An⸗ gehörigen des Betriebes zugänglicher Stelle aus⸗ zuhängen. 8 92:(1) Der Treuhänder der Arbeit kann nach Beratung in einem Sachverſtändigenausſchuß(§ 23 Abſ. 3) Richtlinien für den Inhalt von Betriebsordnungen und Einzelarbeitsverträ⸗ gen feſtſetzen.) Iſt zum Schutze der Beſchäftigten eiter Gruppe von Betricben innerhalb des dem Treuhänder der Arbeit zugewieſenen Bezirks die Feſtſetzung von Minbeſtbedingungen zur Regelung der Arbeitsverhältniſſe zwingend geboten, ſo kann, der Treuhänder nach Beratung in einem Sachver⸗ ſtändigenausſchuß(§ 23 Abſ. 3) einer Tarifordnung ſchriftlich erlaſſen, der§ 29 gilt entſprechend. Die Beſtimmungen der Tarifordnung ſind für die von ihr erfaßten Arbeitsverhältniſſe als Mindeſtbedin⸗ gungen rechtsverbindlich. Entgegenſtehende Beſtim⸗ mungen in Betriebsordnungen ſind nichtig. Der Treuhänder der Arbeit kann in der Tarifordnung die Arbeitsgerichtsbarkeit für bürgerliche Rechtsſtrei⸗ tigkeiten aus einem Arbeits⸗ oder Lehrverhältnis, das ſich nach der Tarifordnung beſtimmt, in dem gleichen Umfange ausſchließen, wie dies nach dem Ar⸗ beitsgerichtsgeſetz den Tarifvertragsparteien möglich war.(3) Die Richtlinien und die Tarifordnungen ſind vom Treuhänder der Arbeit bekanntzumachen. § 33:(1) Iſt der Erlaß von Richtlinien nach§ 32 Abſ. 1 oder einer Tarifordnung für einen Geltungs⸗ bereich, der nicht nur unweſentlich über den Bezirk eines Treuhänders hinausgeht, geboten, ſo beſtimmt der Reichsarbeitsminiſter für die Regelung einen Son⸗ dertreuhänder der Arbeit. Ferner kann der Reichs⸗ arbeitsminiſter Sondertreuhänder zur Erledigung be⸗ ſtimmter Aufgaben beſtellen.(2) Auf den Sonder⸗ treuhänder der Arbeit finden die§8 18 Abſ. 2, 22, 28 Abſ. 3, 24, 25 und 32 entſprechende Anwendung.(3) Die Treuhänder der Arbeit haben die Durchführung der von einem Sondertreuhänder erlaſſenen Richt⸗ linien und Tarifordnungen innerhalb ihres Bezirks zu überwachen, ſofern nicht in beſonderen Fällen der Reichsarbeitsminiſter den Sondertreuhänder auch mit dieſer Aufgabe betraut. § 34: Für Hausgewerbetreibende, die in der Regel allein oder mit ihren Familienangehörigen und nicht mehr als zwei fremden Hilfskräften arbeiten, gelten im Verhältnis zu ihren Auftraggebern die Beſtim⸗ mungen des 832 Abſ. 2 und g und des 833 entſprechend. Dieſen Hausgewerbetreibenden kann der Reichs⸗ arbeitsminiſter oder der Treuhänder der Arbeit ſon⸗ ſtige Hausgewerbetreibende, Zwiſchenmeiſter und andere arbeitnehmerähnliche Perſonen ihrer wirt⸗ ſchaftlichen Unſelbſtändigkeit wegen gleichſtellen. Die 88 33 und 34 enthalten Beſtimmungen über Tarifregelung durch einen Sondertreuhänder, und Hausgewerbetreibende, die nur mit Fami⸗ lienangebörigen oder höchſtens zwei fremden Hilfs⸗ kräften arbeiten. Soziale Ehrengerichtsbarkeit § 35: Jeder Augehörige einer Betrie in⸗ ſchaft trägt die Verantwortung für die hafte Erfüllung der ihm nach ſeiner Stellung innerhalb der Betriebsgemeinſchaſt obliegenden Pflichten. Er hat ſich durch ſein Verhalten der Ach⸗ tung würdig zu erweiſen, die ſich aus ſeiner Stel⸗ lung in der Betriebsgemeinſchaft ergibt. Insbe⸗ ſondere hat er im ſteten Bewußtſein ſeiner Verant⸗ 4. Seite/ Nummer 43 Keue Manuheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Januar 100 wortung ſeine volle Kraft dem Dienſt des Betriebes zu widmen und ſich dem gemeinen Wohle unterzu⸗ ordnen. 2 Verſtöße 8 36: Gröbliche Verletzungen der durch die Be⸗ triebsgemeinſchaft begründeten ſozialen Pflichten werden als Verſtöße gegen die ſoziale Ehre von den Ehrengerichten geſühnt. Derartige Verſtöße liegen vor, wenn 5 1. Unternehmer, Führer des Betriebes oder ſonſtige Auſſichtsperſonen unter Mißbrauch ihrer Macht⸗ ſtellung im Betriebe böswillig die Arbeitskraft der Angehörigen der Gefolgſchaft ausnutzen oder Jithre Ehre kränken; 2. Angehörige der Gefolgſchaft den Arbeitsfrieden im Betriebe durch böswillige Verhetzung der Ge⸗ folgſchaft gefährden, ſich insbeſondere als Ver⸗ 35 trauensmänner bewußt unzuläſſige Eingriſſe in die Betriebsſührung anmaßen oder den Gemein⸗ 3 ſchaftsgeiſt innerhalb der Betriebsgemeinſchaft fortgeſetzt böswillig ſtören; 3. Angehörige der Betriebsgemeinſchaft wiederholt lleichtfertig unbegründete Beſchwerden oder An⸗ träge an den Treuhänder der Arbeit richten oder ſeinen ſchriſtlichen Anordnungen hartnäckig zu⸗ widerhandeln; „4. Mitglieder des Vertrauensrates vertrauliche An⸗ gaben, Betriebs⸗ oder Geſchäftsgeheimniſſe, die 9 ibhnen bei Erfüllung ihrer Aufgaben bekanntge⸗ worden ſind, unbefugt offenbaren. § 37: Die ehrengerichtliche Verfolgung der im 336 bezeichneten Verletzungen der ſozialen Ehre verjährt in einem Jahre. Die Verjährung beginnt mit dem Tage, an welchem die Ehrverletzung begangen iſt. Die Strafen 0§ 38: Die ehrengerichtlichen Straſen WaE ſind: 1. Warnung, 2. Verweis, 3. Ordnungsſtrafe in Geld bis zu zehntauſend Reichsmark, 4. Aberkennung der Befähigung, Führer des Betriebes zu ſein(88 1 bis 3) oder das Amt eines Vertrauensmannes aus⸗ zuüben(88 5 ff.), 5. Entfernung vom bisherigen Ar⸗ beitsplotz; das Ehrengericht kann dabei eine von der geſetzlichen oder vereinbarten Kündigungsfriſt ab⸗ 61 weichende Friſt vorſchreiben. 8 39:(1) Iſt gegen einen Angehbrigen eines Be⸗ triebes wegen einer ſtrafbaren Handlung die öf⸗ fentliche Klage erhoben, ſo iſt das ehrengericht⸗ „liche Verfahren wegen der gleichen Tatſachen auszu⸗ ſetzen.(2) Iſt im Strafverfahren auf Freiſprechung erkannt, ſo findet wegen der Tatſachen, die in dieſem Verfahren zur Erörterung gekommen ſind, ein ehren⸗ gerichtliches Verfahren nur inſofern ſtatt, als dieſe Tatſachen an ſich und unabhängig von dem Tatbe⸗ ſtand einer im Strafgeſetz vorgeſehenen Handlung die ehrengerichtliche Beſtrafung begründen.(3) Iſt im Strafverfahren eine Verurteilung erfolgt, ſo hat der Vorſitzende des Ehrengerichts zu entſcheiden, ob das ehrengerichliche Verfahren durchzuführen iſt. S 40: Inſoweit ſich nicht aus den nachfolgenden Beſtimmungen Abweichungen ergeben, finden auf das ehrengerichtliche Verfahren die Vorſchriften der Strafprozeßordnung über das Verfahven in den zur Zuſtändigkeit der Landgerichte gehörigen Straffachen und die Vorſchriften der§§ 155, Nr. II, 176, 184 bis 198 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes entſprechende An⸗ ng. Eine Mitwirkung der Staatsanwaltſchaft findet nicht ſtatt. Das Ehrengericht 8 44ꝗ.(0 Ueber Verletzungen der ſozialen Ehre B entſcheidet auf Antrag des Treuhän⸗ 5 ders der Arbeit ein Ehrengericht, das für jeden Bezirk eines Treuhänders der Arbeit zu errichten iſt.(2) Das Ehrengericht beſteht aus einem vom Reichsminiſter der Juſtiz im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter zu ernennenden richterlichen Beamten als Vorſitzenden und einem Führer eines Betriebes und einem Vertrauensmann als Bei⸗ ſitzern. Führer des Betriebes und Vertrauensmän⸗ ner ſind durch den Vorſitzenden des Ehrengerichts aus Vorſchlagsliſten zu entnehmen, die die Deutſche Arbeitsfront nach Maßgabe des 8 23 aufſtellt; ſie ſind 10 nach der Reihenfolge der Liſte zu entnehmen, doch ſollen tunlichſt Perſonen ausgewählt werden, die dem gleichen Gewerbezweig wie der Angeſchuldigte an⸗ gehören. 35 8 22 enthält die eidliche Verpflichtung der Beiſitzer. 8 43: Anzeigen wegen Verletzung der ſozia⸗ len Ehre durch Angehörige eines Betriebes ſind ſchriftlich unter Angabe der Beweis⸗ mittel bei dem Treuhänder der Arbeit anzubrin⸗ gen, in deſſen Bezirk der Betrieb ſeinen Sitz hat. Sobald der Treuhänder der Arbeit durch eine An⸗ — oder auf anderem Wege von einer gröblichen Berletzung der ſozialen Ehre Keuntnis erhält, hat er den Sachverhalt zu erforſchen, dabei insbeſondere 9 auch den Beſchuldigten zu hören und ſich über die Anrufung des Ehrengerichts zu entſchließen. Dem Antrag auf Einleitung des ehrengerichtlichen Ver⸗ ſahrens hat der Treuhänder das Ergebnis der von ihm angeſtellten Ermittlungen beizufügen. Die§8 44 und 45 enthalten nähere Beſtimmungen über den Vorſitzenden. 8 46: Hält der Vorſitzende des Ehrengerichts den Antrag des Treuhänders für begründet, ſo kann er auf Warnung, Verweis oder Ordnungsſtrafe in Geld bis zu einhundert Reichsmark erkennen. Gegen dieſe Entſcheidung können der Beſchuldigte und der Treuhänder der Arbeit binnen einer Woche nach der Zuſtellung der Entſcheidung beim Ehrengericht ſchriftlich oder zu Protokoll der Geſchäftsſtelle Ein⸗ ſpruch erheben.(2) Bei rechtzeitigem Einſpruch wird zur Hauptverhandlung vor dem Ehrengericht geſchritten, ſofern nicht bis zu ihrem Beginn der Einſpruch zurückgenommen wird. 8 47:(1) Entſcheidet der Vorſitzende des Ehren⸗ gerichts nicht ſelbſt(5 46 Abſ. 1 Satz), ſo hat er 7 Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem Ehrengericht anzuberaumen.(2) Das Ehrengericht entſcheidet auf Grund des Ergebniſſes einer münd⸗ lichen öffentlichen Verhandlung nach freiem Ermeſſen. Es kann auf Antrag: und von „Amts wegen Zeugen und Sachverſtändige eidlich ver⸗ nehmen ſowie die Herbeiſchaffung anderer Beweis⸗ 9 mittel anordnen. Die Oeffentlichkeit der Verhand⸗ lung kann von dem Vorſitzenden des Ehrengerichts ausgeſchloſſen werden. 8 48:(1) der Treuhänder der Arbeit hat das Recht, der Hauptverhandlung beizuwohnen und Anträge zu ſtellen.(2) Der Angeklagte kann ſich in der Haupt⸗ verhandlung durch einen mit ſchriſtlicher Vollmacht 55 verſehenen Verteidiger vertreten laſſen. Berufung gegen Arteile § 40:(1) Gegen Urteile des Ehrengerichts iſt die Einlegung der Berufung durch den Treu⸗ händer der Arbeit in jedem Falle, durch den Angeklagten nur dann zuläſſig, wenn auf Ord⸗ nungsſtrafe in Geld über einhundert Reichsmark oder auf eine der Strafen des§ 38 Nu 4 und ö er⸗ kannt iſt. Ueber die Berufung entſcheidet der Reichs⸗ ehrengerichtshof.(2) Die Berufung iſt binnen zwei Wochen nach Zuſtellung des Urteils beim Ehren⸗ gericht ſchriftlich oder zu Protokoll der Geſchäftsſtelle einzulegen. Sie hat aufſchiebende Wirkung. Der Reichsehrengerichtshof § 50: Der Reichsehrengerichtshof hat ſeinen Sitz in Berlin. Er entſcheidet in der Beſetzung von zwei von dem Reichsminiſter der Juſtiz im Einverneh⸗ men mit dem Reichsarbeitsminiſter zu ernennenden höheren, richterlichen Beamten, von denen einer als Vorſitzender, der andere als Beiſitzer zu beſtellen iſt, ferner von je einem Führer des Betriebs und einem Vertrauensmann und einer von der Reichsregierung zu beſtimmenden Perſon als Beiſitzern. Der 8 41 Abſ. 2 Satz 2 findet entſprechende Anwendung. § 51:(1) Der Reichsehrengerichtshof hat die Ent⸗ ſcheidung des Ehrengerichts in vollem Umfange nach⸗ zuprüfen; er iſt an deſſen Feſtſtellungen nicht ge⸗ bunden und kann die angefochtene Entſcheidung worden, ſo hat der nach freiem Ermeſſen abändern.(2) Für das Ver⸗ fahren vor dem Reichsehrengerichtshof gelten die 88 42, 44, 47, Abſ. 2 und 48 entſprechend. § 52: Der Treuhänder der Arbeit kann ſeinen Antrag an das Ehrengericht bis zur Entſcheidung durch den Vorſitzenden des Ehrengerichts oder bis zur Verkündung des Urteils erſter Inſtanz zurückneh⸗ men. § 53:(1) Die aus Ordnungsſtrafen in Geld ein⸗ gehenden Beträge ſind an die Reichskaſſe ab⸗ zuführen, ſoweit der Reichsarbeitsminiſter nicht etwas anderes beſtimmt.(2) Die Vollſtreckung der eine Ordͤnungsſtrafe in Geld ausſprechenden Entſcheidung erfolgt durch den Treuhänder der Ar⸗ beit auf Grund einer von dem Urkundsbeamten des erkennenden Gerichts erteilten, mit der Beſcheinigung der Vollſtreckbarkeit verſehenen beglaubigten Abſchrift der Entſcheidungsformel nach den Vorſchriften über die Vollſtreckung der Urteile in bürgerlichen Rechts⸗ ſtreitigkeiten. § 54: Iſt auf Aberkennung der Fähigkeit, Führer des Betriebes oder Vertrauensmann zu ſein, oder auf Entfernung vom bisherigen Arbeitsplatz erkannt Treuhänder der Arbeit die Durchführung des Urteils zu überwachen. § 55:(1) Die ſachlichen und perſönlichen Koſten der Ehrengerichte ſowie des Reichsehrengerichtshofes trägt das Reich.(2) Die Koſten des Verfahrens kön⸗ oder zum Teil oͤem Verurteilten auferlegt werden. Künbigungsſchutz 8 56:(1) Wird einem Angeſtellten oder Arbeiter nach einjähriger Beſchäftigung in dem gleichen Be⸗ tricb oder dem, gleichen Unternehmen gekündigt, ſo kann er, wenn es ſich um einen Betrieb mit in der Regel mindeſtens zehn Beſchäftigten handelt, bin⸗ nen zwei Wochen nach Zugang der Kündigung beim Arbeitsgericht mit dem Antrag auf Wi⸗ derruf der Kündigung klagen, wenn dieſe unbillig hart und nicht durch die Verhältniſſe des Betriebes bedingt iſt. (2) Der Klage iſt, wenn in dem Betrieb ein Ver⸗ trauensrat errichtet iſt, eine Beſcheinigung des Vertrauensrats beizufügen, aus der ſich ergibt, daß die Frage der Weiterbeſchäftigung im Ver⸗ trauensrat erfolglos beraten worden iſt. Von der Beibringung der Beſcheinigung kann abgeſehen wer⸗ den, wenn der Gekündigte nachweiſt, daß er binnen fünf Tagen nach Zugang der Kündigung den Ver⸗ trauensrat angerufen, dieſer aber die Beſcheinigung innerhalb von fünf Tagen nach dem Anruf nicht er⸗ teilt hat. § 57:(1) Erkennt das Gericht auf Widerruf der Kündigung, ſo iſt im Urteil von Amts wegen, eine Entſchädigung für den Fall feſtzuſetzen, daß der Unternehmer den Widerruf ablehnt.(2) Der Unter⸗ nehmer hat, ſofern nicht die vorläufige Vollſtreckbar⸗ keit des Urteils nach§ 62 Abſ. 1 Satz 2 des Arbeits⸗ gerichtsgeſetzes ausgeſchloſſen iſt, binnen drei Tagen nach Zuſtellung des Urteils dem Gekündig⸗ ten zu erklären, ob er den Widerruf der Kün⸗ digung oêder die Entſchädigung wählt. Er⸗ klärt er ſich nicht innerhalb der Friſt, ſo gilt die Ent⸗ ſchädigung als gewählt. Die Friſt wird durch eine vor ihrem Ablauf zur Poſt gegebenen Brief gewahrt. Der Unternehmer wird dadurch, daß er den Wider⸗ ruf der Kündigung wählt, nicht gehindert, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Wird auf die Berufung die Klage abgewieſen, ſo verliert mit dieſem Zeit⸗ punkt der Widerruf der Kündigung ſeine Wirkung. (8) Wird in dem in der Berufungsinſtanz ergehenden Urteil die Entſchädigung anderweit feſtgeſetzt, ſo läuft die im Abſ. 2 beſtimmte Friſt von der Zuſtellung des Berufungsurteils von neuem. § 58: Bei der Feſtſetzung der Entſchädigung iſt ſowohl auf die wirtſchaftliche Lage des Ge⸗ kündigten als auch auf die wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit des Betriebes angemeſſen Rückſicht zu nehmen. Die Entſchädigung bemißt ſich nach der Dauer des Arbeitsverhältniſſes; ſie darf vier Zwölftel des letzten Jahresarbeitsverdienſtes nicht überſteigen. § 59: Bei Widerruf der Kündigung iſt der Unter⸗ nehmer verpflichtet, dem Gekündigten für die Zeit zwiſchen der Entlaſſung und der Weiterbeſchäftigung Lohn oder Gehalt zu gewähren.§ 615 Satz 2 des Bürgerlichen Geſetzbuches findet entſprechende An⸗ nach der Kündigung erhoben war. wendung. Der Unternehmer kann ferner öffentlich⸗ rechtliche Leiſtungen, die der Gekündigte aus Mitteln der Arbeitsloſenhilfe oder der öffentlichen Fürſorge in der Zwiſchenzeit erhalten hat, zur Anrechnung bringen und muß dieſe Beträge der leiſtenden Stelle zurückerſtatten. § 60: Der Gekündigte iſt berechtigt, falls er inzwiſchen einen neuen Dienſtvertrag abgeſchloſſen hat, die Weiterbeſchäftigung bei dem früheren Unternehmer zu verweigern. Er hat hierüber unverzüglich nach Empfang der im § 57 Abſ. 2 und 3 vorgeſehenen Erklärung des Unter⸗ nehmers, ſpäteſtens aber drei Tage danach, dem Unternehmer mündlich oder durch Aufgabe zur Poſt eine Erklärung abzugeben. Erklärt er ſich nicht, ſo erliſcht das Recht der Verweigerung. Macht er von ſeinem Verweigerungsrecht Gebrauch, ſo iſt ihm Lohn oder Gehalt nur für die Zeit zwiſchen der Entlaſſung und dem Tage des Eintritts in das neue Dienſt⸗ verhältnis zu gewähren.§ 59 Satz 2 und z findet entſprechende Anwendung. § 61:(1) Ein Arbeiter oder Angeſtellter, dem ochne Einhaltung der Kündigungsfriſt gekündigt iſt, kann in dem Verfahren, in dem er die Unwirkſamkeit dieſer Kündigung geltend macht, gleichzeitig für den Fall, daß die Kündigung als für den nächſten zuläſſigen Kündigungszeitpunkt wirk⸗ ſam angeſehen wird, den Widerruf dieſer Kündigung gemäߧ 56 beantragen. Der Antrag iſt nur bis zum Schluß der mündlichen Verhandlung erſter Inſtanz zuläſſig. Die im§8 56 Abſatz 1 beſtimmte Friſt gilt als gewahrt, wenn die Klage binnen zweier Wochen Die Vorſchrift des§ 56 Abſatz 2 findet in dieſem Falle keine Anwen⸗ dung.(2) Wird im Falle des Abſatzes 1 dem Antrage auf Widerruf der Kündigung ſtattgegeben, ſo wird durch die gemäߧ 57 feſtgeſetzte Entſchädigung der Lohnanſpruch für die Zeit bis zum Wirkſamwerden der Kündigung nicht berührt. § 62: Die§s 56 bis 61 finden keine Anwen⸗ dung bei Kündigungen auf Grund einer Verpflich⸗ tung, die auf Geſetz oder Tarifordnung beruht. Arbeit im öffentlichen Dienſt 8 63: Auf Angeſtellte und Arbeiter in den Ver⸗ waltungen und Betrieben des Reichs, der Länder, der Reichsbank, der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, des Unternehmens„Reichs⸗ autobahnen“, der Gemeinden(Gemeindeverbände) und anderer Körperſchaften, Stiftungen und Anſtal⸗ ten des öffentlichen Rechts finden die Vorſchriften des erſten bis fünften Abſchnittes dieſes Geſetzes— das heißt alle obigen Ausführungen— keine Anwen⸗ dung. Inſoweit erſolgt eine Regelung durch beſon⸗ deres Geſetz. Schluß⸗ und Aebergangsvorſchriſten § 64:(1) Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit tritt, ſoweit es ſich um Maßnahmen zu ſeiner Durchführung und die Schluß⸗ und Uebergangsvor⸗ ſchriften oͤer§8 64, 70 und 72 handelt, mit dem Tage der Verkündigung, ſoweit es ſich um die Vorſchrift des§ 73 handelt, mit dem 1. April 1934 in Kraft. Im übrigen tritt es ſamt den in den 88 65 bis 69 vor⸗ geſehenen Aenderungen von Geſetzen und Verord⸗ nungen mit dem 1. Mai 1934 in Kraft, ſoweit der Reichsarbeitsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter keinen anderen Zeitpunkt beſtimmt.(2) Der Reichsarbeitsminiſter iſt ermäch⸗ tigt, im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter, ſoweit der ſechſte Abſchnitt, das heißt die Schluß⸗ und Uebergangsbeſtimmungen, in Frage kommt, auch im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ miniſter der Finanzen und dem Reichsminiſter des Innern zur Durchführung und Ergän⸗ zung dieſes Geſetzes Rechtsverordnun⸗ gen und allgemeine Verwaltungsvor⸗ ſchriften zu erlaſſen und hierbei von beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften abzuweichen. Außer Kraft 8 65: Folgende Geſetze und Verordnungen treten außer Kraft: 1. das Betriebsrätegeſetz ſamt den auf Grund dieſes Geſetzes erlaſſenen Verordnungen und Beſtimmungen, 2. das Geſetz über die Betriebsbilanz und die Betriebsgewinn⸗ und ⸗verluſtabrechnung vom 5. Februar 1921(Reichsgeſetzbl. S. 159), 3. das Geſetz über die Entſendung von Betriebs⸗ ratsmitgliedern in den Aufſichtsrat vom 15. Februar 1922(Reichsgeſetzbl. S. 200) nebſt Wahlordnung, 4. das Geſetz über Betriebsvertretungen und über wirtſchaftliche Vereinigungen vom 4. April 1933(Reichsgeſetzbl. I S. 161), mit Aus⸗ nahme der Artikel III und V, ſamt den zu den aufgehobenen erlaſſenen Verord⸗ nungen, 5. das Geſetz zur Aenderung bes Geſetzes über Betriebsvertretungen und über wirt⸗ ſchaftliche Vereinigungen vom 26. September 1933 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 667), 6. die Tarifvertragsverordnung ſamt den auf Grund dieſer Verordͤnung erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen, 7. die Veroroͤnung über das Schlichtungswe⸗ ſen vom 30. Oktober 1923(Reichsgeſetzbl. I S. 1043) und die Zweite Verordnung zur Ausfüh⸗ rung der Verordnung über das Schlichtungswe⸗ ſen 1385 29. Dezember 1923 Reichsgeſetzbl. 1924 1 S.), 8. das Geſetz über Treuhänder der Arbeit vom 19. Mai 1933(Reichsgeſetzbl. 1 S. 285) mit Durchführungsverordnung vom 13“, Juni 1933 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 368) und das Geſetz über die Uebertragung der Reſtaufgaben der Schlichter auf die Treuhänder der Arbeit vom 20. Juli 1933 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 520), 9. das Geſetz über die Beiſitzer der Arbeitsgerichts⸗ und Schlichtungsbehörden und der Fachausſchüſſe für Hausarbeit vom 18. Mai 1933(Reichsge⸗ 2* J S. 276) mit Ausnahme des Artikels 1 Vorſchriften N 10. die Verordnung, betreffend Maßnahmen gegen⸗ über Betriebsabbrüchen und„ſtill⸗ legungen vom 8. November 1920 Reichsgeſetz⸗ bl. S. 1901) in der Faſſung der Verordnung über Betriebsſtillegungen und Arbeitsſtreckung vom 15. Oktober 1923(Reichsgeſetzbl. 1 S. 983) ſamt den auf Grund der Verordnung erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen, 11. die Verordͤnung, betreffend die Stillegung von Betrieben, welche die Bevölkerung mit Gas, Waſſer, Elektrizität verſorgen, vom 10. Novem⸗ ber 1920(Reichsgeſetzbl. 1 S. 1865). 8 66:() Die Zuſtändigkeit der Arbeits⸗ gerichte für die in§ 2 Abſ. 1 Nr. 1, 4 und 5 des Arbeitsgerichtsgeſetzes aufgeführten burgerucſg Rechtsſtreitigkeiten und Fälle entfällt, ſoweit es 4 nicht um anhängige Verfahren handelt. Mit dieſ Maßgabe treten die Vorſchriften des§ 10 des beitsgerichtsgeſetzes über die Parteifähigkeit §8 63 und 71 des Arbeitsgerichtsgeſetzes über 5 Verfahren in beſonderen Fällen und der 88 80 un 90 des Arbeitsgerichtsgeſetzes über das Beſchlußvel fahren außer Kraft. ( In den Vorſchriſten des Arbeitsgerichtsgeſeeg, über die Berufung der Beiſitzer treten an die Ste der wirtſchaftlichen Vereinigungen von Arbeitgebern oder von Arbeitnehmern oder der Verbände ſolche Vereinigungen(Spitzenverbände) die Deutſche beitsfront; die Vorſchriften des 8 28 Abſ. 1 Sat und des Abſ. 2 dieſes Geſetzes gelten entſpreche 6) Der§ 11 des Arbeitsgerichtsgeſete! erhält folgende Faſſung: „Vor den Arbeitsgerichten ſind als Prozeßbe vollmächtigte oder Beiſtände zugelaſſene Leiter un Angeſtellte der von der Deutſchen Arbeitsfron getrennt nach Unternehmern einerſeits, Arbei ern und Angeſtellten andererſeits einzurichtenden Rechtsberatungsſtellen, ſoweit dieſe Perſonen nic neben derartigen Vertretungen die Beſorgund 6 fremder Rechtsangelegenheiten vor Gericht geſchäfts⸗ mäßig betreiben, ſowie Rechtsanwälte, die im Ein, zelfalle von ſeiten der Deutſchen Arbeitsfront zur Vertretung einer Partei ermächtigt ſind. Im ühr“ gen ſind Perſonen, die die Beſorgung fremden Rechtsangelegenheiten vor Gericht geſchäftsmäßtg betreiben, als Prozeßbevollmächtigte oder Beiſtände ausgeſchloſſen. Vor den Landesarbeitsgerichten und dem Reichsarbeitsgericht müſſen ſich die Parteien durch Rechtsanwälte als Prozeßbevollmächtigte vertreten laſſen; zur Vertretung berechtigt iſt jeder einem deutſchen Gericht zugelaſſene Anwalt. Der Reichsarbeitsminiſter kann im Einver“ nehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichsminiſter der Juſtiz durch Veroroͤnung andere Stellen GVereinigungen, Körperſchaften den im Abſ. 1 bezeichneten Rechtsberatungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront für die Prozeßvertre“ tung ihrer Mitglieder gleichſtellen“. c0 Für die beim Inkrafttreten der Vorſchrift de⸗ Abſ. 3 vor den Landesarbeitsgerichten anhängigen Verfahren bleiben die nach den bisherigen Vorſchriſ⸗ ten als Prozeßbevollmächtigte zugelaſſenen Vertreter auch weiterhin zugelaſſen. 6) Bei der erſten Berufung der Beiſitzer der Landesarbeitsgerichte auf Grund dieſes Geſetzes ent⸗ fällt das Erfordernis einer dreijährigen Tätigkel als Beiſitzer einer Arbeitsgerichtsbehörde. (6) Für die im 8 48 Abſ. 2 des Arbeitsgerichtsge⸗ ſetzes genannten Streitigkeiten kann der Treuhänder der Arbeit in einer Tarifordnung die Zuſtändig⸗ keit eines an ſich örtlich unzuſtändigen Arbeitsge“ richts beſtimmen. (7) In den Fällen der 88 56 ff. dieſes Geſetzes wird die vollſtreckbare Ausfertigung eines der Klage ſtattgebenden Urteils dem Getündigten nur erteilt, wenn er nachweiſt, daß der Unternehmer den Wider⸗ ruf der Kündigung abgelehnt oder ſich binnen der im 8 57 Abſ. 2 und 3 dieſes Geſetzes feſtgeſetzten Friſten nicht erklärt hat. Der Nachweis kann auch durch Verſicherung an Eides Statt geführt werden. 6) In den Fällen der 88 56 ff. dieſes Geſete — eine Reviſion an das Reichsarbeitsgericht nicht tatt. 60) Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichs⸗ miniſter der Juſtiz werden ermächtigt, das Ar beitsgerichtsgeſetz unter Vornahme der Aenderungen, die ſich aus dieſem Geſe und früheren Geſetzen und Verordnungen ergeben, in neuer Faſſung im Reichsgeſetzblatt bekanntzu⸗ machen und dabei etwaige Unſtimmigkeiten des Ge⸗ ſetzestextes zu beſeitigen; ſie können hierbei auch die 0 Vorſchriften über die Beiſitzerausſchüſſe(88 20, 38 und unter Anpaſſung an die Vorſchriften des§ 92 Abſ. 2 dieſes Geſetzes den Ausſchluß der Arbeité gerichtsbarkeit(IV. Teil des Arbeitsgerichtsgeſebes neu regeln. 8 67 beſtimmt, daß das Hausarbeitsgeſel vom 27. Juni 1923 in der Faſſung des Geſetzes über Lohnſchutz in der Heimarbeit vom 8. Juni 1933 über die Errichtung und Aufgaben von Fachausſchüſſen und die Verordnung über Fachausſchüſſe für Haus⸗ arbeit vom 28. November 1924 außer Kraft tritt. 8 68 enthält Aenderungen der Verordnung über die Arbeitszeit bei Gewerbezweigen oder Gruppen, von Arbeitnehmern, bei denen regelmäßig und in . Umfang Arbeitsbereitſchaft vor⸗ egt.— § 69 bringt Aenderungen der Verordnung übe, die Arbeitszeit in den Bäckereien un!) Konditoreien. 8 70: Das Anſtellungsverhältnis der bisherigen Treuhänder der Arbeit endet vorbehaltlich der Wiederernennung nach§ 18 dieſes Geſetzes mit 31. März 1934. § 71: Soweit in Betrieben, in denen nach dieſem Geſetz eine Betriebsordnung zu erlaſſen iſt, eine Ar⸗ beitsordnung nicht vorhanden iſt oder die vorhan, dene Arbeitsoroͤnung nicht den Vorſchriften dieſes Geſetzes entſpricht, iſt eine Betriebsord nung ſpäteſtens bis zum 1. Juli 1934 vom Führer des Betriebes zu erlaſſen. Bis zum In, krafttreten einer Betriebsordnung gilt die bis“ herige Arbeitsordnung als Betriebsordnung weiter, Tarifverträge bis 30. April 9 72:(1) Die am 1. Dezember 1938 geltenden oder nach dieſem Tag in Kraft getretenen Tariſpertra bleiben bis zum 30. April 1934 in Kraft, ſoweit nicht der Treuhänder der Arbeit Aenderungen vornimm oder ihren früheren Ablauf anordnet.(9 Die 2 30. April 1934 noch laufenden Tarifverträge un Mindeſtentgeltfeſtſetzungen der Fachausſchüſſe 6 Hausarbeit treten mit dem Ablauf dieſes Tage) außer Kraft, ſoweit nicht der Treuhänder der Arbeit oder der Reichsarbeitsminiſter ihre Weiterdauer als Tariſordnung anordnet; die Vorſchrift des 88 39 Ab⸗ ſatz 3 gilt entſprechend. 8 9 73 ſchaltet im 8 25 des Reichsbeamtengeſebzes die Treuhänder der Arbeit ein. K 13 Dieſes umfangreiche ſozialpolitiſche Geſetzeswerl iſt unterzeichnet von Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, Reichewien, ſchaftsminiſter Dr. Schmitt, Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner, Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk und Reichsmini⸗ ſer des Innern Frick. 2 E * * ——* RS— 1* Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite(Nummer 43 Die Siadiseife Mannheim, 26. Januar. Anſchluß ſingender Studenten an den DSB Der große farbentragende ſtudentiſche Verband fel eutſche Sängerſchaft“ hat von jeher auf ſeine Bünde im Sinne der Volksgemeinſchaft Einfluß Buommen. Dieſe ſeeliſche Haltung entnahm er dem olkslied, deſſen bewußte Pflege ihm zugleich beſtes ittel gegen kulturellen Bolſchewismus dünkte. annheims Bürgerſchaft kann ſich wohl noch an die Rerſchiedenen Konzerte der Sängerſchaft„Saxo ——— an der Handelshochſchule Mannheim erin⸗ ern. Die Gemeinſamkeit der Beſtrebungen des 4 B. und der DS. war unſchwer feſtzuſtellen. Nicht wiſſe Wderlich war deshalb in Mannheim eine ge⸗ 9 e Wechſelbeziehung zwiſchen Mannheimer Sän⸗ ern und ſingenden Studenten. ie neuen politiſchen Ereigniſſe haben den Füh⸗ r der„Deutſchen Sängerſchaft“, Pfarrer Loheyde, reslau, veranlaßt, die Einzelſängerſchaften zum An⸗ 0 5 an den DSB. zu verpflichten. Ausnahmen von leſer Beſtimmung, wie ſie vor 1933 an dieſem oder Hebe Hochſchulort möglich waren, gibt es nicht mehr. fü ſtudentiſche Sängerſchaft der DS. muß ſich der r ihren Wohnſitz zuſtändigen Gau⸗ oder Kreislei⸗ 50 des DSB. zur Durchführung ihres Kulturpro⸗ ———+5 uneigennützig zur Verfügung ſtellen. Mit⸗ 5 it in entſprechender Form iſt die dringende For⸗ Kunds des gemeinſamen Weges. Beteiligung an ſin ndgebungen und Aufmärſchen des DSB. ſoll den i genden Studenten nach außen Gelegenheit bieten, rer Volksverbundenheit Ausdruck zu verleihen. it dieſer Beſtimmung fügen ſich die in der DS. eſammengeſchloſſenen Kräfte eindeutig in den DSB. Heid Wie man hört, ſind die Beziehungen der nach Fei elberg übergeſiedelten Sängerſchaft„Saxo⸗ 7 auch unter dem neuen Namen„Thurin⸗ —0 nicht abgebrochen. Nach der Verſchmelzung mit ner Heidelberger Sängerſchaft letzteren Namens en die jungen ſtudentiſchen Sänger die Grundlage 35 erfolgreichen Arbeit im Sinne des DSB. gefun⸗ Mögen die Mannheimer Sängerkreiſe die Mög⸗ haben, gelegentlich den Einſatzwillen ihrer kudentiſchen Sangesbrüder in Mannheims Mauern Hetätigt zu ſehen! G. F. Ausſterbende Tierquälerel Das Reichstierſchutzgeſetz enthält empfindliche en für 505 Quälen oder rohe Miß⸗ udeln eines Tieres. Dieſe Mißhandlungen werden ch dem neuen Geſetz als Vergehen angeſehen und —— Gefängnisſtrafe bis zu zwei Jahren oder Geld⸗ rafe geſtellt. Wie ſteht's in Mannheim mit der Tier⸗ Gtalereis Wir befragten uns bei der zuſtändigen — die ſolche Strafſachen wegen offenſichtlicher erquälerei behandelt und bekamen die tröſtliche zexſicherung, daß, von einigen Ausnahmen abgeſehen, * Mannheimer Pferdehalter ſich eines einwand⸗ keten, zum größten Teil liebevollen Umgangs mit ren Tieren befleißigen. 4 s gab bis vor kurzem eine bedauerliche Aus⸗ ahme, und öwar die eines Althändlers, der dem uffen ausgeſprochenen Grundſatz huldigte: wenn der aul hin iſt, iſt er hin. Gegen die Logik dieſes Sat⸗ 5 iſt an ſich nichts einzuwenden, aber gegen die dar⸗ 8 folgende Mißhandlung des Zugpferdes. Dieſer natbndler war bekannt dafür, daß er alle ſechs Mo⸗ Er einen anderen Gaul vor ſeinem Wagen hatte. kauſte auch ſeine Pferde als„Altmaterial“ bei 935 Pferdehändler und brachte ſie nach einiger eit unter die Erde. Den Aufenthaltsraum des konnte man beim beſten Willen und unter nenndigung mildernder Umſtände kaum einen Stall 5 en. Es war eine elende Bretterbude, ohne williß gegen die Unbilden der Witterung. Nur wider⸗ a gehorchte der Mann den wiederholten Aufla⸗ er Polizei, ſein Pferd anſtändig unterzubringen. t hat er das Pferdehalten überhaupt aufgegeben polize mit können die Akten über dieſe ſtadt⸗ und olkzeibekannte Tierquälerei abgeſchloſſen werden. auäl ie Polizei übergibt die Anzeigen wegen Tier⸗ erei, die ihr von Privatperſonen und Polizeibe⸗ en zugehen, ohne weiteres der Staatsanwalt⸗ könn damit dieſe Vergehen dort behandelt werden —— Es iſt zu hoffen, daß die ſcharfen Beſtim⸗ m Küic des Reichstierſchutzgeſetzes in Mannheim 55 chſt wenig oder gar keine Anwendung finden, des Cha Umgang mit Tieren iſt immer ein Prüfſtein Lparakters des Menſchen. 2 Feuerio-Sitzung im Haberetkl en auenslübrer Buſch konnte geſtern abend wieder Repalſtiwerkauftes Haus begrüen, in dem die Kar⸗ Die Starmung ſchon vor.11 Uhr eingekehrt war. aut ammgäſte des„Feuerio“ vertrugen ſich ganz Ehre teſden Fremdlingen, die zum erſten Male der einer ilhaftig wurden, die Parade der„Kanonen“ Fritz ſolchen Sitzung abzunehmen. Vizepräſident krankte einreich übernahm an Stelle des er⸗ Anſag u Präſidenten Brenner die Leitung und die m e. Er ſchickte die Aufforderung voraus, ſich an deren ußen Maskenzug zu beteiligen und die an⸗ Veranſtaltungen des„Feuerio“ zu beſuchen. ſämtli ug ſei bereits geſichert, da das Gaswerk ſeine Kaſſe cen Betreibungsakten zur Auffüllung der zur Verfügung geſtellt habe. Mit dem Lied vo 50 die eiſteiſter Adebar machte die fröhliche Gemeinde balle⸗ ſten Schunkelverſuche. Ein von der„Lieder⸗ einige Kusgeliehener Bariton, Herr Heil, trug Kelce Lieder vor, bei denen ſich die Zuhörer als Friß imſänger betätigen konnten. Dann erſchien einreich in Zivil und ſang unter dem wort„Hausgemachtes“ neue Verſe zu alten mäßen, ſowie ein Volkslieder⸗Potpourri mit zeit⸗ zen Gloſſen. Mit Jubel begrüßt wurde das Feuerftartett(d. h. die vier Getreuen von Flora und als Fio); einem Volkslied und einem Ländler folgte kommngabe Herrn Weinreichs Lieblingslied Einmal Lubmwi die Liebe“. Ein ſtets willkommener Gaſt aus als Pasbaſen iſt Fräulein Scherpf, die diesmal de ſi utzfrau ihre Erlebniſſe erzählte. Später fand Pfeff. mit Herrn Scherpf als„Sterneguckern und mferminzt zuſammen. Dieſe zwei in weitem ˖ er i8 bekanntgewordenen Vertreter„alten Hems⸗ * Adels“ ſagten ſich in einem heiteren Zwie⸗ Kein Mannheimer ohne Kornblume! Spendet heute reichlich für die Auslandsdeutſchen Die Zielſicherheit, mit der der neue Staat alle ſeine Kräfte und die der ganzen Nation zuſammen⸗ gefaßt hat, um um jeden Preis die Not deutſcher Volksgenoſſen zu beſeitigen oder wenigſtens zu lin⸗ dern, läßt ein gedankliches Ausweichen gar nicht zu. Wir haben es verlernt, nach rückwärts zu ſehen. Wir haben vergeſſen, uns das Bild dieſes Winters 1933 bis 34 auszumalen, wie er für Millionen Volksgenoſ⸗ ſen geworden wäre, wenn nicht dieſer neue Staat und dies nicht minder erneuerte Volk ihm und ſeiner Not den Krieg erklärt hätten. Wir brauchen das Bild nicht, um Vergleiche zu ziehen. Die grauſame Wirklichkeit ſteht noch vor uns. Große Teile des deutſchen Volkes leben nicht mehr in Staaten eigener Prägung, nicht in Staaten, die Organe ihres eigenen Weſens und Wollens ſind und alſo nicht in Staaten, die all ihre Macht darauf ver⸗ einen, deutſcher Not zu ſteuern. Und ſie ſind in tieſer Armut außerſtande, ſich ſelber zu helfen. Was die mehr oder weniger offene Feindſeligkeit des artfremden Staates noch nicht vermag, vollendet oft die Volksfeindlichkeit liberaliſtiſcher und marxiſtiſcher Parteiengebilde, die an die Seite des Staates treten, wenn es gilt, das Werden der Volksgemeinſchaft zu verhindern. Große Teile der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft leiden Not, deren Ausmaße den Deutſchen des neuen Reiches kaum noch vorſtellbar ſind. Eine polniſche Zeitung, der Deutſchfreundlichkeit nicht nachzuſagen iſt, hat kürzlich die Lage der Polen in Polniſch⸗Oberſchleſien mit der Lage der Polen in Deutſch⸗Oberſchleſien verglichen und dabei geſagt, die Polen im deutſchen Teil brauchten nicht Hunger zu leiden und in Erdlöchern zu hauſen, es ginge ihnen unvergleichlich beſſer als den Polen im polniſchen Teil. Das ſagte eine Zeitung, die um das Los der Polen beſorgt war. Wenn ſie aber ſchon das Los der Polen im eigenen Lande ſo weit unter das Los der Polen in Deutſchland ſtellt, um wieviel ſchlechter muß es den Deutſchen in Polniſch⸗Oberſchleſien gehen, die ihres Deutſchtums wegen beſonderem wirtſchaft⸗ lichen Druck ausgeſetzt ſind! Ein Bild kennzeichnet ihre Lage: eine große Anzahl deutſcher Schulklaſſen hat man ſchließen müſſen, weil die Schulkinder den Unterricht nicht be⸗ ſuchen können; ſie haben weder Kleider noch Schuhe, und ihr Ernährungszuſtand iſt ſo ſchlecht, daß ſie den Anſtrengungen des Unterrichts nicht gewachſen ſind! Wir dürfen in unſerem eigenen, ſelbſterkämpften, beſcheidenen Glück des Nicht⸗Hungern⸗ und Frieren⸗ Müſſens nicht vergeſſen, daß dieſes bißchen Glück an den deutſchen Grenzen aufhört, daß an den deutſchen Grenzen aber nicht aufhört die deutſche Volksgemein⸗ ſchaft und deutſche Not jenſeits der Grenzen unſere eigene deutſche Not iſt. Auf der böhmiſchen Seite des Erzgebirges, im Böhmerwald, im Adlergebirge, im geſchloſſenen deutſchen Sprachgebiet, hat die Not unter den erwerbsloſen Heimarbeitern einen Umfang angenommen, für den wir im Reich gar keine Vergleichsmaße haben. Auch dort werden die Schulen geſperrt, weil die Kinder zu ſchwach ſind, den Schulweg zu gehen. Dort ſind Kartoffeln und Wurzeln die einzige und letzte Nahrung deutſcher Menſchen. Dort ſchlachtet man Hunde und Katzen zum Sonntagsbraten. Dort leben kinderreiche Fa⸗ milien von ſage und ſchreibe einer Mark und fünfzig Pfennigen, die der Staat als wöchentliche Unterſtüt⸗ zung zahlt! In dieſen Gebieten haben von jeher die Aermſten der Armen gewohnt. Der kleine Bodenbeſitz der Häuſler hat niemals das zum Leben Notwendigſte geliefert; das Erträgnis ſchwerſter Heimarbeit von Eltern und Kindern an Spielzeug, Spitzen, Hand⸗ webe, Schachteln und dergleichen hat immer nur ge⸗ rade fürs nackte Leben gereicht. Jetzt iſt das letzte Stück Kleinvieh längſt geſchlachtet, die auf Ausfuhr angewieſene Heiminduſtrie findet keinen Abſatz. Das önd Hinweiſe, die nicht ins einzelne gehen in ihrer Schilderung. Aber die Berichte, die aus dieſen Not⸗ gebieten nach Deutſchland gelangen, enthalten Einzer⸗ heiten, die, über alle unſere Vorſtellungen von Not hinausgehend, wie grauſame Phantaſie anmuten. Sie ſind oft ebenbürtig jenen, die aus den deutſchruſſiſchen Hungergebieten kommen. * Am heutigen 26. Januar ſammelt der„Volks⸗ bund für das Deutſchtum im Ausland“ im ganzen Reich für die Winterhilfe des deutſchen Vol⸗ kes. Seine jugendlichen Helfer verkaufen an dieſem Tage das alte volksdeutſche Zeichen, die blaue Kornblume. Jeder Deutſche ſoll ſie an dieſem Tage tragen und ſich durch ſie bekennen zur Schick⸗ ſalsgemeinſchaft des Hundertmillionenvolkes. ————— Rußlanb-Zyklus im Hausfrauenbund 1. Erlebniſſe der Revolution In dem Beſtreben, das kommuniſtiſche Rußland als abſchreckendes Beiſpiel vor Augen zu führen, veranſtaltet der Mannheimer Hausfrauen⸗ bund jeweils Donnerstags eine dreiſtufige Vor⸗ tragsreihe. Ein Augenzeuge und Kenner Rußlands, Herr Aram Barchudarian, begann geſtern im Alten Rathausſaal mit dem erſten Teil. Frau Baumſtark, die Vorſitzende, begrüßte den Redner mit herzlichen Worten. Der Vortragende gab einen kurzen Abriß über den Werdegang Rußlands, der an die Namen der beiden erſten Reformatoren, Peters des Großen und Alexander des II., geknüpft iſt. Unter Alexander II. entwickelten ſich die geheimen Organiſationen, die marxiſtiſche und kommuniſtiſche Ideen verbreiteten, die zur erſten Revolution 1905 führten. Nach dem Mißlingen dieſer Verhetzung irregeführter Menſchen ſolgte eine kulturelle Blütezeit, die von Deutſchland beeinflußt war.„Wir hatten“, ſagte der Redner, „große Kirchen uſw.“ Herr Barchudarin ſtreifte den Krieg und knüpfte an dͤie Revolution 1917 an. Der berühmte Befehl Kerenſkis erſchütterte die Diſziplin. Linksſtehende Elemente ſtürzten die Regierung. Der“ langerſehnte Frieden war eine Jronie. Er koſtete mehr Menſchenleben als der Krieg. Es kamen die Räte, mit ihr eine Schreckenszeit für das Gebiet, in dem der Reöner wohnte, das Don⸗ gebiet. Es wurde nicht Kampf gegen einzelne Per⸗ ſonen geführt, ſondern gegen eine ganze Klaſſe, das Bürgertum. Das Wüten der Tſcheka, die zu mittelalterlichen Fol⸗ termethoden griff, das Wirken der Juſtiz, wird durch grauſige Zahlen beleuchtet. 355 000 Angehörige der Intelligenz, 81500 Bauern wurden bis Anfang 1923 hingerichtet. Die Heimatſtadt Roſtow wurde neunmal erobert. Die Reichsbank brannte. Alle Vermögen gingen verloren. Ein Lichtblick war der Einzug der Deutſchen und Oeſterreicher in die Ukraine, aber es war nur eine Pauſe in den düſteren Leidenswochen. Mit dichteriſcher Ausſchmückung und dem Nach⸗ wirken der Erlebniſſe ſchilderte der Redner dann ſeine perſönlichen Eindrücke, den Sturm der Roten auf ſein Haus, die Plünderungen, die Zwangsarbeit, den Paſſionsweg nach Einführung der„Neuen Oeko⸗ nomiſchen Politik“, die den Handel wieder geſtattete And auch die der Intelligenz zugehörigen Berufe zwang, auf dem Markt zu handeln und zu verkaufen. Die Gründung der Hausräte verhalf auch dem Red⸗ ner zu dieſem Amt, wodurch er die furchtbaren Aus⸗ wirkungen der Hungersnot und des Flüchtlingselends kennen lernte. Steuern drückten, das Volksgericht war in Tätigkeit. Um hundert Jahre wurde Rußland nach der Ueberzeugung des Redners zurückgeworfen. Alles, was ſich über der unterſten Stufe erhebt, ſollte ausgetilgt, das Ideal der Gleichheit errichtet werden. Es entſtand eine Tyrannei, die Diktatur einiger Weniger über das Proletariat. Dieſe Ent⸗ wicklung zum„Paradies“ wird aber noch übertrof⸗ ſen durch die Verfolgung der Kirche, bei der die Jugend Hilfsdienſte leiſten muß. Es wird ge⸗ lehrt: es gibt keinen Gott. Aber die Verſuche, das Volk vom Gottesglauben abtrünnig zu machen, ge⸗ lingen nicht. Chriſtliches Leben lebt wieder auf in den Kirchen. Ein Blick auf das Deutſchland der letzten 14 Jahre zeigt die Gefahren, wie ſie in Ruß⸗ land Wirklichkeit wurden. Glaube an Gott und Liebe zum Vaterland gehören zuſammen. Der Bol⸗ ſchewismus iſt eine Gewalt, die nur zerſtört, nichts Neues ſchafft. Noch wehen rote Fahnen über Ruß⸗ land, aber der religiöſe Gedanke wird auch dem ruſ⸗ ſiſchen Volke einſt zur Freiheit verhelfen. Mit einem überzeugten und überzeugenden Dank an den Führer in Deutſchland beendete der Redner ſeinen Vortrag, der eine ſtarke Wirkung auf die Zu⸗ hörer ausgeübt hatte. Frau Baumſtark gab den Gedanken, die in allen Zuhörern lebendig waren, Ausdruck, indem ſie an die große Gefahr erinnerte, in der Deutſchland ſich vor einem Jahre noch be⸗ fand und durch den Führer befreit wurde. Mit „Heil Hitler!“ ging man auseinander, das in dieſem Augenblick einen beſonderen Unterton hatte. O 000PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPPPPVPPVPPöPPPPö geſpräch alles, was die Leute gern hören wollen. Toni Kunz erteilte als Frau weiſe Ratcchläge für den Eheſtand, wohingegen ſein Namensvetter Michel Kunz als ſchwerer Junge,„von Beruf Angeklagter“, ſeine Erfahrungen vor den Schranken oͤes Gerichts ausplauderte. Als Nächſter in der bunten Reihe ſtieg Adolf Wagner in die Bütte, um das Klagelied eines Ehemanns zu ſingen. Eine Glanzleiſtung waren wieder die Vorträge Karl Bucks. Sein Schuſterbub, der Peter, rief ebenſo ſtürmiſchen Beifall hervor wie das Geoicht des Schuljungen mit dem Sprachfehler. Und als gar noch einige Witze vom Blumenpeter dreingegeben wurden, wollte das Lachen kein Ende nehmen. Fritz Fegbeutel fand mit ſeinen Vorträgen, die 0 dauerhaft ſind, daß ſie ſich nicht abnützen, ebenfalls eine freundliche Aufnahme. Schließlich erinnerte Baſtian daran, daß Mannheim zu Wallſtadt ge⸗ hört, indem er in deſſen merkwürdiger Mundart allerlei Schnurren zum beſten gab. Noch einmal ließ ließ ſich das Flora⸗Quartett mit Trink⸗ und Rheinliedern hören. Dann ſpielte die Kapelle See⸗ zer den Schlußmarſch. Im Verlauf des Abends wurden auch die Offiziere der Prinzengarde vorge⸗ ſtellt. Der Vizepräſident gab bekannt, daß Ehrenrat Theo Schuler die Damenſitzung am 4. Februar leiten wird, zu deren Beſuch wiederholt auſgefordert wurde. Kurz vor Mitternacht war die Reihe der Vorträge beendet. Aber man ließ es ſich nicht neh⸗ men, bei einer Nacheſitzung noch gemütlich beiſam⸗ menzubleiben.—el. Polizeibericht vom 26. Januar Lebensrettung. Dem Kraftwagenführer Karl Hartmann in Ilvesheim, der am 26. Juli 1933 die Eliſabeth Reinhard aus Ilvesheim durch mutiges, entſchloſſenes Handeln vom Tode des Er⸗ trinkens aus dem Neckar bei Ilvesheim gerettet hat, wurde durch Erlaß des Herrn Landeskommiſſärs in Mannheim eine öffentliche Belobung aus⸗ geſprochen. Unfall. Beim Anwerfen des Motors eines Flug⸗ zeuges wurde geſtern vormittag auf dem Flugplatz ein Monteur von dem Propeller am linken Arm ge⸗ troffen, wobei er einen Bruch des linken Unter⸗ und Oberarmes erlitt. Der Verunglückte wurde in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Verkehrsprüfung. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden auf dem Parkring vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 11 Füh⸗ rer von Laſtkraftwagen angezeigt, weil ſie ihre Fahr⸗ zeuge erheblich überlaſtet hatten. Ferner wurden 2 Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Schutzhaft. Im Laufe der geſtrigen Tages wurden zwei Perſonen wegen Vorbereitung u m Hochverrat in Schutzhaft genommen. Entwendet wurde aus einem Perſonenkraftwagen vor 0 6 eine braune Ledertaſche mit Nickelſchiebeſchloß und Riemen, enthaltend 100 Paar dunkelfarbige Da⸗ menſtrümpfe mit den Firmenzeichen„Arwa“. Zum Landrat ernaunt wurde Regierungsrat Karl Neumayer, Vorſtand der Abteilung V(Land) des Mannheimer Bezirksamtes. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Studienrat 1 e. R. Karl Leykus, zuletzt an der Handelsſchule U1 in Mannheim. * Ein Winterſportzug geht am Sonntag um 5 Uhr 30 von Mannheim ab. Ankunft in Offen⸗ burg 8 Uhr 11, Rückfahrt ab Offenburg 18 Uhr 17, Ankunft in Mannheim 21 Uhr 10. Das Verkehren der Winterſportzüge wird künftig durch Aus⸗ hängen einer gelben Fahne am Hauptbahn⸗ hof und beim Verkehrs⸗Verein angezeigt. * Zu der Auffindung einer unbekannten männ⸗ lichen Leiche auf der Bahnſtrecke Mannheim—Heidel⸗ berg, unmittelbar bei der Friedrichsfelder Straße, wird uns mitgeteilt, daß es ſich der Perſonenbeſchrei⸗ bung und der Bekleidung nach mit aller Wahrſchein⸗ lichkeit um den ledigen Matroſen Wilh. Schmidtke handelt. Schm. iſt am 23. März 1910 in Klenke (Oſtpr.) geboren. Er war zuletzt auf dem Schlepp⸗ kahn„Baden 65“ bedienſtet. Dieſer Kahn lag am Montag noch im Ludwigshafener Winterhafen, von wo aus ſich Schmidtke entfernte. Man nahm zunächſt an, daß er ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein geſtürzt habe. Schmidtke zeigte, mit mitgeteilt, in letzter Zeit deutliche Spuren von Lebensmüdigkeit und ſeeliſchen Störungen. In einem Anfalle von geiſtiger Umnachtung hat er ſich am Montag allem Anſcheine nach bei Mannheim, währenddem er tags⸗ über ziellos umherirrte, von einem Zug überfahren laſſen. * Feſtgenommen wurde hier der Einbrecher, der in Heidelberg dieſer Tage das Schaufenſter eines Antiquitätengeſchäftes eingeſchlagen und Wertſachen entwendet hat. Es handelt ſich, wie wir erfahren, um einen trotz ſeiner Jugend ſchon 16mal Vorbeſtraften namens Rudolf Geißler aus Mannheim. Schon mit 15 Jahren beging, der 22 Jahre alte Gutedel, den erſten Einbruch. Von der Ausplünderung von Gebirgshütten ging er zum Ladeneinbruch über. Er wurde in der Mannheimer Herberge feſtgenommen, wo er mit ſeiner goldenen Uhr mit Schlagwerk auf⸗ fiel. Auch die anderen geſtohlenen Gegenſtände wur⸗ den beigebracht. Der junge Mann dürfte für die Sicherheitsverwahrung reif ſein. * Die Kenntnis der Kurzſchrift wird, wie der Be⸗ amten⸗Nachrichtendienſt mitteilt, nach den neuen Richtlinien des Reichsminiſters des Innern, von allen neu eintretenden Beamten und Beamtenan⸗ wärtern von Beſoldungsgruppe 10 an aufwärts ver⸗ langt. Bereits angeſtellte Beamte von der gleichen Beſoldungsgruppe aufwärts haben ſich, ſoweit ſie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr noch nicht vollen⸗ det haben, bis zu dieſem Zeitpunkt die Kenntnis der deutſchen Kurzſchrift anzueignen. Den übrigen wird empfohlen, die deutſche Kurzſchrift leſen, wenn mög⸗ lich ſchreiben zu lernen. Der Reichsminiſter des In⸗ nern bat die Behörden, die erforderlichen Maßnah⸗ men ſo zu treffen, daß der 1. Oktober 1934 als Zeit⸗ punkt für die erweiterte Anwendung der deutſchen Kuröſchrift unbedingt innegehalten werden kann. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Don nersſag 25. eſanua- 703, 70 Uh, Seydisthoro Ovotemos. O nener O naid dececxt Oα⁰,ᷓ Sdececkt oegen * Schnee& cubein e nebet K cewitigr Ginostme. Os seh telchter oSc masziger Suosocwest sturmtzehet Norowesg die piene ſuegen mu gem winde oie dergen Stauonen stenengen can ten geden cie Lemperatur an. Oie Linien vet bindea orte mu gleichech auf Neeresnivead umgerechneten Cuftoruca Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 26. Jannar: Das Hochdruck⸗ gebiet über dem Kontinent hat ſich gehalten. Doch machen ſich im Weſten bereits flache Tiefdruckaus⸗ läufer durch hohe Bewölkung geltend. Sie werden ihren Einfluß auf unſer Wetter noch verſtärken aber vorausſichtlich keinen durchgreifenden Wetterumſchlag herbeiführen. Vorausſage für Samstag, 27. Januar Ueberwiegend bewölkt, aber noch trocken. Bei ſüd⸗ lichen Winden Froſtmilderung. Höchſttemperatur in Mannheim am 25. Jan. 4,0 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 26. Jan. 2,5 Grad; heute früh%8 Uhr— 1,8 Grad. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat Jannar. Abeei-Peag. 22..24. 25. 20 Negor-Berel28 2 2 Ryeinfelden 2,031,67 750.83 85 Breiſach 1 2 555 0,90 0, 830,80ſ[ Mannheim. 316 2,88 2. Kehi. 253 2,352,52.12.700J Jagſtfeld.1,18 1704.55* Piarenen 4504.4— 259 3,0J.Heilbronn.35,1.412119 Mannheim 3,50.1302 85 2 00.49[ Plochingen 6949)0440.58.27 Kaub.7½258 2,20.00 3,77J Diedesheim..35.21109084 Küln 3,473,31/3.022,552, 10l 3 8 Pehsten- Creme in Kpoch. u. Brog. 30,00,.20 —————————— * — — — —— —— 6. Seite/ Nummer 43 Freitag, 26. Januar 1064 Mehr als eine Viertelmillion Einwohner zählt heute Mannheim. Dicht zuſammengedrängt liegt die Mannheimer Innenſtadt, vom Ring umſchloſ⸗ ſen mit der verhältnismäßig größten Einwohner⸗ dichte, wenn man die Fläche in Betracht zieht. Oſt⸗ ſtadt und Neckarſtadt ſind ſchon aufgelockertere Stadt⸗ teile, desgleichen auch der Lindenhof. Dann aber lie⸗ gen Aecker und Wieſen, Feld und Feld zwiſchen den letzten Häuſerreihen der eigentlichen Stadt und den Vorſtädten. Vororte müſſen wir eigentlich ſagen, denn vor mehr oder weniger vielen Jahren oder Jahrzehnten waren dieſe heutigen Vororte ſelb⸗ ſtändige Dörfer, zumeiſt Bauerndörfer. Und wenn wir weit genug in die Geſchichte Mannheims zurück⸗ gehen, dann kommen wir in eine Zeit, da war auch das Mannheim nicht größer als die damaligen Nach⸗ barortſchaften. Die Geſchichte im Laufe der Jahrhun⸗ derte hat gewaltige Wandlungen gebracht. An der Zahl der Bevölkerung, an den Einwohnerzahlen der Vororte und der Stadt ſelbſt wollen wir eine Be⸗ trachtung anſtellen, wie die Geſchichte ihre Spuren ſichtbar gemacht hat. Geſchichte wollen wir ein wenig treiben an Hand von Einwohnerzahlen. Die Stadt Mannheims eigentliche Geſchichte beginnt erſt mit dem Jahre 1606, mit ſeiner Erhebung zur Stadt. Das arme, unbedeutende Dorf, das an der Stelle des heutigen Schloſſes, alſo auf höchſter Stelle lag, hatte 570 Einwohner bei der erſten Erwähnung der Bevölkerungszahl. Das war um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Damit ſtand es hinter manchem ſei⸗ ner Nachbardörfer zurück, nicht bloß an Seelenzahl, auch an Grundbeſitz. Aber das folgende Jahrhundert brachte doch ein raſcheres Anwachſen, denn 1572 hatte Mannheim ſchon etwa 800 Einwohner. Spaniſche und fpanzöſiſche Unduldſamkeit waren die Urſache ge⸗ weſen, daß viele Anhänger der Reformation Haus und Hof verließen, um ſich in fremden Ländern neue Wohnſitze zu ſuchen. So kamen auch viele Nieder⸗ länder an den Rhein und erſuchten den Kurfürſten um Ueberlaſſung eines Platzes, um ſich eine neue Heimat zu ſchaffen. Kurfürſt Friedrich IV. erhob in weitblickender Erwägung vieler durch die fleißigen Holländer zu gewinnenden Vorteile das Dorf zu einer Stadt und ſtattete ſie mit reichen Vorrechten aus. Die Folge war der Zuſtrom vieler Auslän⸗ der aus allen Ländern. Swar unterbrach der 30jährige Krieg den kaum be⸗ gonenen Auſſtieg der jungen Stadt, ſo daß Mann⸗ heim im Jahre 1650 nur 1200 Einwohner zählte, aber ſtets kamen neue Einwanderer hinzu, in einem einzigen Monat einmal allein 63 Familien. In wenigen Jahren hatte ſich die Einwohnerzahl wieder verdoppelt. Trotzdem im Jahre 1666 die verheerende Peſt auch in Mannheim innerhalb weniger Mo⸗ nate mehrere tauſend Opfer gefordert hatte, zählte man im Jahre 1688 doch immerhin ſchon wieder 12 000 Einwohner. Auch zu Ende des 17. Jahrhun⸗ derts ſollte Mannheim eine friedliche Entwicklung nicht beſchieden ſein. General Mäélac zerſtörte die Stadt 1689 im pfälziſchen Erbfolgkrieg vollſtän⸗ dig. 300 Mannheimer waren in Heidelberg verblie⸗ ben, um alsbald wieder den Aufbau zu beginnen. Das Werk gedieh, ſo daß das neue Mannheim 1716 ſchon wieder 5000 Einwohner hatte. Man kann es ſich gut vorſtellen, daß die Verle⸗ gung des kurfürſtlichen Hofes nach Mannheim eine weſentliche Steigerung der Einwohnerzahl zur Folge hatte. Als Reſidenzſtadt erlebte Mannheim eine ge⸗ waltige Blütezeit, deren Bauten heute noch beredͤte Zeugen ſind. Das Schloß, das Kaufhaus, die Je⸗ ſuitenkirche, das Zeughaus und viele andere prächtige öffentliche Gebäude wurden in der damaligen Zeit gebaut. Die Erwerbsquellen mehrten ſich, ſo daß Mannheims Bevölkes ungsziffer im Jahre 1776 auf 24 000 ſtieg. Dagegen bedeutete der Wegzug Karl Theodors nach München im Jahre 1778 einen ſchweren Schlag für Mannheim. Die Einwohnerzahl der Stadt verrin⸗ gerte ſich auch im Verlauf von wenigen Jahren um mehrere Tauſend. Erſt in den oͤreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts konnte Mannheim wieder die Zahl * Einwohner erreichen wie zur Zeit Karl Theo⸗ dors. Das letzte Jahrhundert aber brachte dafür im Zug der Zeit die gewaltige induſtrielle Entfaltung Mannheims, da jetzt erſt ſeine bedeutſame Lage zwi⸗ ſchen zwei Flüſſen zur vollen Geltung kam. Eine ſtete Steigerung der Einwohnerziffer iſt der beglei⸗ tende Zug dieſes Aufſchwungs. Im Jahre 1896 hatte Mannheim das erſte Hunderttauſend überſchritten. Die letzen Jahrzehnten ergeben folgende Zahlen: 1895: 91 000, 1897: 106 000, 1899: 129 000, 1900: 141 000, 1910: 194 000, 1913: 221 000, 1920: 239 00, 1929: 253 000. Die Vororte Nicht minder lehrreich iſt es, die Vororte Mann⸗ heims durch die Jahrhunderte hindurch in ihren Ein⸗ wohnerzahlen zu erfaſſen und ſie miteinander zu vergleichen. Vor 500 Jahren waren die Mannheimer Vororte Seckenheim, Neckarau, Rheinau, Friedrichs⸗ feld, Feudenheim, Wallſtadt, Sandͤhofen und Käfer⸗ tal nicht gleich groß, ſondern die beiden erſten waren bei weitem die größten und bedeutendſten; ſie hatten im Jahre 1439 576 und 546 Einwohner. Dagegen ſtand Sandͤhofen mit 348 Seelen zurück, erſt recht Feudenheim mit 174, Käfertal mit 114 und Wallſtadt gar mit 48 Einwohnern. Wie wenige Familien, wie wenige Häuſer mögen das wohl geweſen ſein, wenn wir demgegenüber die heutigen breiten Straßenzüge der Vororte vergleichen. Rheinau und Friedrichsfeld waren überhaupt noch nicht vorhanden! Oede Sand⸗ felder lagen da, wo im 18. Jahrhundert der Stengel⸗ hof angelegt wurde, aus dem dann Rheinau ſich ent⸗ wickelte; unbebautes Land, mit einigen genügſamen Kiefern bedeckt, war die Stelle des heutigen Frie⸗ drichsſeld, das erſt im Jahre 1682 zur Erinnerung an den in der Schlacht bei Seckenheim 1462 ſiegreich geweſenen Kurfürſten Friedrich gegründet worden war. Wenn wir die angegebenen Einwohnerzah⸗ len mit den uns nun begegnenden aus dem Jahre 1572 vergleichen, ſo finden wir, daß die verſtrichenen 130 Jahre nur wenig an den Ortſchaften verändert haben. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wie Mannheim im Laufe der Fahrhunderte wuchs Starker ausländiſcher Einfluß durch Zuwanderung Nur Feudenheim, das nun 325 Einwohner zählte und Käfertal mit 227 haben ſich ziemlich verändert. Seckenheim hatte auf 620 und Sandhofen auf 356 Einwohner zugenommen. Aus der Zeit kurz vor dem 30jährigen Kriege fehlen uns leider die Ein⸗ wohnerzahlen unſerer zu betrachtenden Orte. Erſt nachdem auch die Mélac'ſchen Zerſtörungen über die arme Pfalz dahingegangen waren, finden wir ſie wieder aufgezeichnet. Käfertal hatte im Jahre 1687 nur 158 Einwohner, alſo 70 weniger als 115 Jahre früher. Und Feudenheim hatte in dieſer Zeitſpanne wenigſtens 17 Köpfe zugenommen, Wallſtadt ſogar 55. Seckenheim hatte ſich im 18. Jahrhundert zum führenden Bauerndorf ſeiner ganzen Umgebung ent⸗ wickelt. Es zählte im Jahre 1784 ſchon nicht weniger als 1114 Einwohner. Feudenheim ſtand mit ſeinen 893 Seelen dagegen zurück, hatte aber doch das mit 790 Einwohnern zurückbleibende Neckarau überflü⸗ gelt. Erſt 100 Jahre ſpäter kann Neckarau durch ſeine Induſtrialiſierung dieſe Schlappe wieder gutmachen. Käfertal iſt im 18. Jahrhundert nur um einige we⸗ nige Einwohner größer als Sandhofen; es hatte 1784: 484, Sandhofen 574 Einwohner. Zur gleichen Zeit hatte Wallſtadt eine Bevölkerungsziffer von 289 und blieb damit für immer in großem Abſtand hin⸗ ter den Nabardörfern zurück. Friedrichsfeld trittt nun auch ſchon in Erſcheinung, es hatte 1784 144 Einwohner. Recht langſam entwickelte ſich dieſe hugenottiſchen Siedlung und erreichte erſt um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts das erſte Tauſend. Das 19. Jahrhundert brachte eine ſtete Ent⸗ wicklung und Vergrößerung aller Mann⸗ heimer Vororte. Wo aber Induſtrie ſich anſiedeln konnte, wurde in manchen Orten die Vermehrung der Einwohnerzahl äußerſt raſch vollzogen. 1833 zählte Seckenheim noch 1459 Einwohner, Käfertal 1243, Sandhofen 1427, Feudenheim 1842, Wallſtadt 481 und Friedrichsfeld 344. Fünfzig Jahre ſpäter war die Einwohnerzahl Neckaraus auf 4398, die Käfertals auf 4570 geſtiegen. Seckenheim, das Bauerndorf, war mit 3565 zürück⸗ geblieben. Ganz ungemein iſt die Entwicklung Rhei⸗ naus, das 1871 noch 73(1) Einwohner zählte, 1895 dagegen 494 und 2091 im Jahre 1900. Auch Fried⸗ richsfeld dankte ſeinen beachtenswerten Aufſchwung der Anſiedlung von Induſtrie: es zählte 1919 3741 Einwohner. In dieſem JFahr, da Käfertal(1897), Neckarau(1899), Feudenheim(1910) und Rheinau (1913) ſchon nach Mannheim eingemeindet ſind, zeigt ſich deutlich, wie ſehr die landwirtſchaftlichen Dörfer Seckenheim und Wallſtadt hinter den nun mit der Großſtadt verbundenen Vororten zurückblieb. Sek⸗ kenheim hatte 5500, Wallſtadt 2020 Einwohner. Nek⸗ karau aber hatte ſchon 17628, Sandhofen 8320, Feu⸗ denheim 7501, Käfertal 6418 und Rheinau 4687. Nun ſind auch Seckenheim, Friedrichfeld und Wallſtadt eingemeindet und damit noch enger mit der Groß⸗ ſtadt verbunden. Das wird ſich auch weiterhin auf dem Gebiet der Bevölkerungsſtatiſtik auswirken. Karl Kollnig. ie ee Baden iſt ehefreudiger geworden (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt) Die nationale Regierung hat auch die bevöl⸗ kerungspolitiſchen Aufgaben und Maß⸗ nahmen wieder in den Mittelpunkt unſeres Staats⸗ und Volkslebens geſtellt. Eines der bedeut⸗ ſamſten Probleme auf dieſem Gebiet iſt neben dem Geburtenrückgang, mit dem ſich das Badiſche Stati⸗ ſtiſche Landesamt vor kurzem in einem längeren Aufſatz befaßt hat, die Heiratshäufigkeit, die Zu⸗ oder Abnahme der Eheſchließungen. Auch bei ihr handelt es ſich um eine Lebensfrage unſeres Volkes; die Eheſchließung begründet die Familie, die eines der erſten Fundamente des Staates iſt. Das Problem der Heiratshäufigkeit greift aber auch mittelbar und unmittelbar hinüber in das Ge⸗ biet des Wirtſchaftslebens. Aus der Zahl der Eheſchließungen können Rückſchlüſſe gezogen werden auf die wirtſchaftliche Lage eines Volkes. Gerade die Nachkriegszeit hat von Jahr zu Jahr deutlicher ge⸗ zeigt, daß Heiratsmöglichkeit und Heiratshäufigkeit in ſehr erheblichem Maße von der jeweiligen wirt⸗ ſchaftlichen Konjunktur abhängen. In einer Zeit des wirtſchaftlichen Niederganges und der wachſenden Arbeitsloſigkeit gehen, wie die Statiſtik zeigt, die Eheſchließungen zurück, während umgekehrt eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ein An⸗ ſteigen der Eheſchließungskurve zur Folge hat. Die Heiratshäufigkeit kann aber nicht nur mittelbar als Gradmeſſer für die Wirtſchaft dienen, ſie hat auch unmittelbaren Einfluß auf das wirtſchaftliche Leben. Während die Kurve der Eheſchließungen in Baden in der Vorkriegszeit im ganzen ſtetig verlief, weiſt ſie in der Nachkriegszeit recht erheb⸗ liche Schwankungen auf. Infolge der nach Kriegs⸗ ende zahlreich geſchloſſenen Ehen erreichte ſie im Jahre 1920 mit 14,2 auf 1000 Lebende die höchſte Ziffer. Es folgte dann ein Abſtieg bis auf 6,6 im Jahre 1924. Die Scheinwirtſchaftsblüte der Jahre 1927 bis 1929 brachte wieder ein Anſteigen auf 8,4. Von dieſen Jahren an iſt ein ſtändiger Rückgang zu verzeichnen: (i. J. 1932). Es erhebt ſich nun die Frage, ob die großen Geſchehniſſe des Jahres 1933, die geiſtige und politiſche Erneuerung des Volkes, die Feſtigung der politiſchen Verhältniſſe, der Rückgang der Arbeitsloſigkeit und nicht zuletzt die Maßnah⸗ men der Regierung zur Förderung der Eheſchlie⸗ ßungen die rückläufige Bewegung zum Stillſtand ge⸗ bracht und zu einem erneuten Anſteigen der Hei⸗ ratsziffer geführt haben. Dieſe Frage kann zurzeit noch nicht reſtlos beantwortet werden, da bis jetzt erſt die abſchließenden Ermittelungen der erſten drei Vierteljahre vorliegen. Aber die Heiratsziffern dieſer neun Monate zeigen doch ſchon, beſonders im dritten Vierteljahr, deutlich genug, daß die Periode der Abnahme der Eheſchließungen überwunden iſt, und daß die Heiraten in Baden wieder zunehmen. In den erſten drei Vierteljahren des vorher⸗ 7,9(i. J. 1930), 7,3(i. J. 1931), 6,8 gehenden Jahres 1932 wurden in Baden 11 569 Ehen geſchloſſen; im gleichen Zeitraum des Jahres 1933 ſind es 13019 Ehen. Das bedeutet eine Zunahme von 1450 oder von 12,5 v. H. Vergleicht man die ein⸗ zelnen Vierteljahre von 1932 und 1933 miteinander, ſo zeigt das erſte Vierteljahr von 1933 gegenüber dem entſprechenden Jahresabſchnitt des Vorjahres eine Zunahme von 3,2 v.., das zweite eine ſolche von 3,7 v.., das dritte aber ein Anſteigen der Heiratsziffer von nicht weniger als 31,8 v..! Die abſolute Zahl der Heiraten iſt in dieſem bemer⸗ kenswerten Vierteljahr auf 4880 angewachſen, gegen⸗ über 3903 im Jahre 1932. Aus dieſen Zahlen iſt die beginnende Auswirkung der bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Regierung deutlich zu erkennen. Die Beobachtung der Eheſchließungskurve zeigt ferner, daß die Heiratsfreudigkeit und Heiratshäufig⸗ keit nicht in allen Vierteln des Jahres die gleichen ſind. Am ſchwächſten ſind ſie im erſten Vierteljahr, es folgen das dritte und dann das vierte. Das be⸗ des bekannten Kunſtmalers Henſelmann liebteſte Heiratsviertelfahr iſt das 26 e das die Monate April, Mai, Juni umfaßt. D Heiratsziffer der einzelnen Viertel des Jahres ei geben daher unter ſich keine vergleichbare fallende oder ſteigende Linie; ſie müſſen vielmehr mit entſprechenden Ziffern vorhergehender Jahre ver⸗ glichen werden. Zieht man hierzu neben den ratsziffern von 1931 und 1932 noch jene des letzten Vorkriegsjahres 1913, das übrigens von allen Vor⸗ kriegsjahren ſeit 1888 die niedrigſte Jahresziſſer (6,9) hatte, heran, ſo ergibt ſich die folgende Ueber⸗ ſicht über die jeweils auf 1000 der mittleren Bevb kerung berechneten Heiratsziffern: 1913 1981 1932 1038 1. Vierteljahr 5,4 5,8 5,0 5,1 2. 9,1 8,9 8,1 8,4 8 5,8 6,6. 6,2..— 1. bis 3 Vierteljahr 677 77¹ 0,5 772 Wenn auch die Schlußziffer der drei Jahres⸗ viertel von 1933(7,2) gegenüber den entſprechenden Ziffern der Vergleichsjahre nicht weſentlich geſtiegen iſt, ſo zeigt doch das aus dem angeführten Gru wichtigſte dritte Vierteljahr 1933 auch in dieſer rechnung deutlich eine ſtark aufſteigende Tendend Dieſe iſt nicht nur gegenüber 1932 feſtſtellbar, ſon⸗ dern auch gegenüber 1931 und 1913. Da wohl zu erwarten iſt, daß das Anſteigen der Eheſchließungskurve auch im letzten Viertel des Jab⸗ res 1933 anhält und daß die Kurve über die Ziffern der Vergleichsjahre(7,5— 7,9— 7,0) hinaus ſteigen wird, ſo kann auch mit großer Wahrſcheinlichk mit einem nicht unbeträchtlichen Anwachſen der Ge⸗ ſamtheiratsziffer für das Jahr 1938 gerechnet werden. Dieſe wird, ſobald die Ermittelungen aus dem gan⸗ zen Lande vorliegen, durch das Statiſtiſche Landes, amt bekannt gegeben. Es wird dann auch mögli ſein, Vergleiche mit den Ziffern des Reiches zu ziehen, von dem zurzeit nur das erſte Halbjahres⸗ ergebnis vorliegt. 4 Erbſchaftsſteuerfrei ſind Zuwendungen an die SA. Es iſt bekannt geworden, daß in Kreiſen der Wirtſchaft vielfach Neigung beſteht, die SͤA durch Zu⸗ wendungen zu unterſtützen. Die Ausführung der⸗ artiger Abſichten wird jedoch durch die weitverbrei⸗ tete Auffaſſung gehemmt, daß derartige Zuwendun⸗ gen der Erbſchafts⸗ oder Schenkungsſteuer unterlie⸗ gen. Wie das Vdz⸗Büro meldet, weiſt deshalb der Reichsfinanzminiſter in einem Runderlaß darauf hin, daß dieſe Annahme nicht zutrifft. Zuwendungen ie Art an die SͤA gelten als Zuwendungen, die au ſchließlich Zwecken des Reiches dienen. Sie ſind da⸗ her von der Erbſchafts⸗ und Schenkungsſteuer befreit. Vorausſetzung iſt dabei, daß die einzelne Zuwendung keine beſondere Zweckbeſtimmung hat oder nur ſolche Zweckbeſtimmungen beigefügt ſind, die die ausſchließ⸗ liche Verwendung des zugewendeten Vermögens zn Zwecken der SA ſicherſtellen. —— Hinweis * Mannheims großer ſtäbtiſcher Maskeuball wird in der kommenden Woche die Gemüter bewe⸗ gen. Das buntfarbige Plakat— nach einem ſoeben die Druckpreſſe verlaſſen. Es gibt in dieſem Jahre für die Damen kein Kopfzerbrechen darüber? Was ſollen wir anziehen? Das Motto „Karneval im Roſengarten“ läßt der Phantaſie freieſten Raum. In bunten Farben werden die Säle erſtra len, heiter und bunt ſollen die Masken und Koſtüme ſein, hoffentlich ebenſo bunt und heiter ſind die Menſchen, die ſich zu einem ſorgenloſen, fröhlichen Volksfeſt vereinigen. Der Eintrittspreis iſt in Wür⸗ digung der vielen Koſten, die mit der Vorbereitung und Durchführung einer ſolchen Veranſtaltung ver⸗ bunden ſind und unter Hinzurechnung des Scherf⸗ leins, das jeder Bürger gewiß gern der Vergnü gungsſteuer überläßt, ſo niedrig wie nur möglich ge⸗ halten. Ebenſo hat man der Feſtſetzung der Wirt⸗ ſchaftspreiſe größte Aufmerkſamkeit gewidmet. Alles in allem: Es iſt Vorſorge getroffen worden, die Teilnahme an dieſem Feſt, das Erlebnis einiger fröhlicher, glücklicher Stunden, jedem Volksgenoſſen ſo leicht als möglich zu machen. Darum auf „Großen Städtiſchen“ am Samstag in acht Tagen im Roſengarten. C00PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPTTTTTTPPPTTTTTTTTT—TT—TTTT—TT——TT—————————PPPPPP———PPP——————TT————— NSDAp-xfiſieilungen Aus partelamtlichen Bekenntmachungen entnommen PO Oſtſtabt. Heute, Freitag, 20.30 Uhr, Parkhotel Schu⸗ lungsabend. Schriftliche Einladungen am Saaleingang abgeben. Waldhof. Heute, Freitag, 20.15 Uhr, im„Schwarzen Adͤler“, Luzenberg, Schulungsabend mit allen Unterorgani⸗ ſationen. Neuoſtheim. Schulungsabend für Montag, 29. Jan., fällt wegen Feſtvorſtellung„Der ſteile Weg“ aus.“ Seckenheim. Samstag, 27. Jan., 20.15 Uhr, im„Bad. Hof“ Schulungsabend für Pag. und Mitglieder. NS⸗Frauenſchaft Neuoſtheim. Freitag, 26. Jan., 20 Uhr, bei Brück. H9 Stab des Bannes 171. Die Mitglieder oͤes Bannſtabes ſtehen heute, Freitag, 19,45 Uhr, am Hauptbahnhof zur Einholung der Bannfahne. Sozialamt. Die arbeitsloſen Hitlerjungens aus Mann⸗ heim und Vororten, welche ſich im Arbeitsamt Zimmer 130 gemeldet haben, müſſen am Freitag, 26. Jan., um 15 Uhr, im Zimmer 92 des Arbeitsamts erſcheinen. Deutſches Jungvolk Jungbann 1/171. Fähnleinführer mit Fahnen⸗ abordnung(örei Mann) heute, Freitag, 19 Uhr, auf dem Gockelsmarkt. Einholung der geweihten Bannfahne. Fungmädelsgruppe Deutſches Eck und Strohmarkt Antreten ſämtlicher Mädels(Uniform) heute, Frei⸗ tag abend, punkt 19 Uhr in 8 1, 9, bei M. Egner, zwecks Abholung der in Potsdam geweihten HJ⸗Fahnen. Heim⸗ abende fallen aus.— Samstag, 19.90 Uhr, Antreten auf dem Platz vor der U2⸗Schule zwecks gemeinſamen Beſuchs des Films:„Hans Weſtmar“. 40 Pfg. mitbringen. — Samstag, 7. Jan., 20 Uhr, für Gruppe Lindenhof und Deutſches Eck. Beide Tage im„Alhambra“. Neckaran. Sonntag, 28. Jan., Hemeinſamer Kirch⸗ gang. Treffpunkt Marktplatz, vorm..15 Uhr, reichsein⸗ heitliche Kleidung. Nachmittags,.45 Uhr, Trefſpunkt Marktplatz Neckarau, reichseinheitliche Kleidung. Sozialamt des Bd Tageskurſe zür erwerbsloſe BdM⸗Mädels beginnen am 1. Februar. Vorbeſprechung Dienstag, 30. Jan., in E 5, 15(Studentenheim). Alle Kursteilnehmerinnen erſcheinen. Heimabend NSBO Für den Film„Hans Weſtmar“. Sonntag, den 28. Jan., vorm..30 Uhr, geſchloſſene Vorſtellung im Alham⸗ bra. Karten zum Preiſe von 40 Pig. auf der Kreisbetriebs⸗ zellenabteilung, L 12, 2, ſowie bei den Ortsgruppen⸗ betriebsobleuten. Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellenobleute! Die Karten und Programme für die Vorſtellung„Der ſteile Weg“, am Montag, 29. d.., müſſen bis ſpäteſtens Samstag, 27. d.., vorm. 10 Uhr, auf der Kreisbetriebs⸗ zellenabteilung, L 12, 2, abgerechnet werden. Schwetzingerſtadt. Samstag, 27. Jan., Mitglieder⸗ verſammlung, 20.30 Uhr, in den Gloria⸗Sälen. Seckenheim. Samstag, 27. Jan., 20.15 Uhr, im „Badiſchen Hof“ Schulungsabend. anſchließend Amtswalter⸗Sitzung. Ladeuburg. Sprechſtunden Pg. König: Montags und Donnerstags von—8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Deutſche Arbeitsfront Do, Fachgruppe Chemie. Heute, Freitag, 26. Jan., 20,15 Uhr, im kleinen Saal des Ballhauſes(nicht im „Deutſchen Haus“) Verſammlung. Humboldt. Sämtliche Betriebszellenobleute, Straßen⸗ zellenwarte und Blockwarte, Stabswalter und Spielmanns⸗ zug Sonntag, 28. Jan., vorm. 7,30 Uhr, auf dem Markt⸗ platz der Neckarſtadt zum Ausmarſch antreten. Dienſt⸗ anzug(Amtswalter in Zivil mit Armbinde). NS⸗Hago, GG Freitag, 26. d.., in der Handelskammer Mann⸗ heim Beſprechung über die„Braune Meſſe“. Die Orts⸗ amtsleiter der NS⸗Hago erſcheinen um 5 Uhr, die Vor⸗ ſitzenden der Innungen und fachlichen Organiſationen um 6 Uhr. Ladenburg. Sprechſtunden Pg. Joachim: Dienstags —8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. NSKOV Zum Schulungsleiter für den Bezirk Heidelberg(Nord⸗ baden) habe ich den Pg. Franz v Bloedau in Mannheim ernannt. Die Schulungstage in den einzelnen Kreiſen werden jeweils an dieſer Stelle bekannt gegeben. An die Ortsgruppenobmänner ergeht außerdem ſchriftliche Ein⸗ ladung. Daran Der Bezirksobmann: Julius Weber. Rheinau. Wer überläßt den Kriegsbeſchädigten für ihre Geſchäftsſtelle eine Schreibmaſchine? Telephonruf 481 05.— Verſammlung Samstag, 10. Februar, 19,30 Uhr, im Lo⸗ kal Geißler, Pfingſtberg; anſchließend kameradſchaftliches Beiſammenſein mit Frauen. Ladenburg. Sprechſtunden Pg. Gropp: von 48—½9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Mittwochs NS⸗Volkswohlfahrt Schwetzingerſtadt⸗Weſt. Peſtalozziſchule. Lerensmittet, ausgabe: Gruppe A, B, C, D am Montag, 20. Januntz Gruppe E, F am Dienstag, 30. Januar, von—12 und bis 5 Uhr. on Sandhofen. Dienstag, 30. Januar, Ausgabe v 9 Lebensmitteln und Gutſcheinen. Gruppe A und B von bis 10 Uhr, Gruppe 0 von 10—11.30 Uhr, Gruppe D— 13.90—15 Uhr, Gruppe E von 15—16 Uhr, F.* 16—17 Uhr. Zeiten ſind genau einzuhalten, Eine N. ausgabe findet nicht ſtatt. NS⸗Banernſchaft Ladenburg. Sprechſtunden Pg. Nilſon: Freitags von.30—10 Uhr in der Geſchäftsſtelle. DeV 8 Fliegerſturm 1. Sonntag, 28. Januar, morgens Uhr, antreten im Schloßbof. Abmarſch zum Roxptheaten .30—.30 Uhr Vorführung eines techniſchen Lehrfilms 1 H. St. IJ und II. SA 8 „Sprechſtunde der Standarte 171. Oberführer 81e 3 Dienstags, Donnerstags, Samstags jeweils von 17— Ubr. Abiatant Oberſturinführer Schmict: täglich ve 10—11 Uhr. Außer dieſer Zeit werden ohne Ausnahm— nur Dienſtſtellen der NSDApP und Behörden vorgelaſſ Der Führer der Standarte 171 m. d. F..: W. Ziegler, Oberführer. Re Fachſchaft werbetätiger Frauen in der Deutſchen Arbeitsfront Die Arbeitsfront meldet: Die nationale Arbeitsgemeinſchaf„Frau und Werbung“ die ſeit Oktober 1933 korporatives Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront iſt, iſt jetzt auf Anordnung von Pg. Selzuen unter dem Namen:„Fachſchaft der werbetätigen Frauen* der Deutſchen Arbeitsfront“ endgültig eingegliedert worden · Die Fachſchaft, deren Leiterin nach wie vor Pgu. Di, Marga Garnich iſt, iſt die Sammelſtelle für alle Frauen res Werbeberufes und umfaßt: Werbeberaterinnen, Werbeleiterinnen, Werbeſchriſt⸗ ſtellerinnen, Werberednerinnen, Propagandiſtinnen, Werbe“ kursleiterinnen, Gebrauchsgraphikerinnen, Photographin“ nen, Typographinnen, Dekorateurinnen, Werbewiſſenſchaſ⸗ terinnen, Werbeorganiſatorinnen, Werbeinſtruktorinnen. Alle werbetätigen Frauen ariſcher Abſtammung werde hierdurch aufgefordert, ſich der Fachſchaft anzuſchließen, dieſe allein imſtande iſt, ihre Fach⸗ und Berufsintereſſen) vertreten, Fachausweiſe auszuſtellen und die für eine be/ rufliche Fortbildung notwendigen Schulungsmöglichkeiten zu bieten. Die Dienſtſtelle der Fachſchaft der werbetätigen Frauen in der Deutſchen Arbeitsfront befindet ſich Berlin⸗ Grunewald, Wangenheimſtraße 11. — —— r⸗ er 1 KSALe 1 ee— * e * 2 S* R 3 Freitag, 26. Januar 1934 Aus Baden Der Reichsſtatthalter in Engen —* Engen, 25. Januar. Reichsſtatthalter Robert —5— er ſtattete auf ſeiner Fahrt nach Konſtanz Stadt mtsſtadt Engen einen Beſuch ab. Die 4 hatte ſich zu einem feierlichen Emp⸗ ug vorbereitet und trug reichen Flaggenſchmuck. in die n ganzen Amtsbezirk waren die Einwohner ie Amtsſtadt geeilt, voran die Bürgermeiſter Keichsftateindebeamten. Gegen ½½4 Uhr erſchien der erriattbalter in Begleitung von Bürgermeiſter —— Ortsgruppenleiter v. Heudeck auf dem —— 900 Er wurde von dem ſtellvertretenden eine eiter, und Kreispropagandaleiter Frey in 8 kurzen Anſprache begrüßt. nahm Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ über as Wort. Er erinnerte zunächſt an die Macht⸗ 99 der Nationalſozialiſten vor einem Jahre. 1 es Jahr habe viele Veränderungen gebracht. e führenden Männer können ſtolz auf das ſein, * 8 dieſem Jahr geleiſtet worden iſt. Angeſichts erhältniſſe, die ſie angetroffen haben, mußte eicerſt eine Geſundung des Volkes ber⸗ geführt werden. Erſt dann konnte von der wirt⸗ Seite her eine Geſundung angebahnt eine Nation geworden, die mit Ver⸗ Mug en in die Zukunft ſehen kann. Nun groß leder einzelne auf ſeinem Poſten mithelfen, das ni 5 Werk zu vollenden, der Führer allein kann es cht ſchaffen. Wenn wir unter uns einig ſind, dann rden wir auch vor dem Auslande wieder die Ach⸗ ug erobern, die wir brauchen, um eine wahre Gleich⸗ ſt Wir haben nun wieder ein einiges Volk, und wir t Rerechtigung unter den Völkern zu erlangen. Der eicheſtatthalter richtete an alle Anweſenden den Ap⸗ 16l ernſt und treu mitzuarbeiten an dem großen aus der Einigung des Volkes. Seine Rede klang Rei mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Volt, vräſidenten, den Reichskanzler und das deutſche Kr Brühl, 25. Jan. Ein 30 Jahre alter Kraftrad⸗ d von hier fuhr in der Pfalz durch die Fran⸗ 1 1 aler Straße in Richtung Ludwigshafen. Einem woll entgegenkommenden Straßen bahnwagen fuh te er in verkehrswidriger Weiſe ausweichen und r dabei auf einen hinter dem Straßenbahn⸗ uſen nachfolgenden Perſonenwagen auſ. Bei dem lich ammenſtoß kam der Motorradfahrer ſo unglück⸗ zuc zu. Fall, daß er ſich einen Schädelbruch zu⸗ g. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. W* Weinheim, 25. Jan. Dem La nöbezirk einheim wurden für Inſtandſetzungs⸗, Ergän⸗ küngs⸗ und Umbauarbeiten insgeſamt 119 900 Mk. Lzuſchüſſe zur Verfügung geſtellt, die voll r Verteilung kamen. Die durch nicht rechtzeitige erskührung der Arbeiten freiwerdenden Mittel wer⸗ ent zur teilweiſen Befriedigung der noch unerledig⸗ n vorliegenden Geſuche verwendet. jüdwe 2 81 88 922—— E — m1 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Hochwaſſer beoroht die Baar! Gefährliche Lage beim letzten Wetterſturz-Die Notwendigkeit der Donaulorrektion rr. Donaueſchingen, 26. Januar. Der ſchwere Wetterſturz der letzten Woche, wodurch im mittleren und unteren Schwarzwald die großen Schneemengen durch Föhnſtürme und ſcharfe Regen weggeputzt und als Waſſer den tiefer liegenden Flußgebieten zugeführt wurden, hat die ſeit Jahren latente Hochwaſſerbedrohung für die Baar erneut in deutlicher Form gezeigt. Es iſt ein Glückszufall, daß der Wetterſturz nach zwei⸗ mal 24 Stunden in ſeiner größten Wirkung durch neu eintretenden Froſt in den Hochlagen gemildert wurde, ſo daß die volle Ausdehnung nicht mehr ein⸗ treten konnte. Indeſſen ſind in den Mittellagen noch zu Zeiten, als im Hochſchwarzwald ſchon wieder Froſt herrſchte, immer noch anhaltende Regenfälle nieder⸗ gegangen, die neuen Waſſerzuwachs brachten. Nur die Schmelzwaſſerzufuhr aus den Hochlagen war unterbunden. Die Orte der Baar ſowie die Dörfer an der un⸗ terhalb Donaueſchingens vorüberziehenden Donau ſtehen bei jedem Hochwaſſer vor der trüben Tatſache, daß ſie dann unter Umſtänden wochenlang mit ihren Gemarkungs⸗ und Ortsteilen unter dem Waſſer zu leiden haben. Das zeigte ſich auch dieſes Mal in aller Form. Das Waſſer ſtieg ſo ſchnell, daß z. B. in Grünin⸗ gen im Gebiet der Brigach der Zugang zur Brücke überflutet war und der Verkehr für Fußgänger mit Fuhrwerken vermittelt wurde. Bei Augen trat das Waſſer bis an die Häu⸗ ſer, zwiſchen Marbach und Rietheim war der Verkehr einige Zeit unterbrochen. Bei der Stadt⸗ mühle in Donaueſchingen trat das Waſſer über die Ufer, kann aber in der Stadt ſelber keinen Schaden anrichten, weil dort tiefes und breites Flußbett vor⸗ handen iſt. Im Bregtal ſah die Sache gefährlicher aus. In Wolterdingen mußte die Feuerwehr wegen des Staus bei der Straubchen Mühle eingreifen, wo⸗ durch größerer Schaden verhütet werden konnte. In Bräunlingen ging das Waſſer in die Stra⸗ ßenteile und drang auch in die unteren Teile der Mühle ein, ſo daß der Zugang zur Mühle von Bahn und Straße nur mit Hilfe eines Bootes möglich war. In Hüfingen hatte ſich das Eis feſtgeſetzt, welches unter ſtändigem nächtlichem Krachen die Gefahr weit⸗ hin kündete. Teile der Anlagen am Friedͤhof ſtanden im Hochwaſſer. Zum Schützenhaus zu gelangen, wo die Nähſchule untergebracht iſt, war nicht möglich. Die Gefahrenſtellen wurden von den Behörden beſichtigt und Eisſprengungen vorgenommen, um die Gefahr zu beſeitigen. Der neue Kanal der Breg hat ſich durchaus ſbewährt. Unterhalb Donaueſchingen ſind es dann die Orte 555 Gegen Schmuggler wird ſchärfer vorgegangen § Zweibrücken, 26. Jan. —— dem Zweibrücker Schöffengericht en wieder einige Schmuggler wegen ver⸗ b —— Einfuhr aus dem Saargebiet. Der Reiſende undeh Sewener aus Köln, zuletzt in Wabgaſſen, — der Kraftwagenführer Fulius Wolf aus Wad⸗ — batten ſich zuſammengetan, um mit Hilfe eines 5 ghefran Maria Spendl aus Ludweiler gehöri⸗ 1* raftwagens erhebliche Mengen Tabak⸗ und mehrere Tauſend Päckchen fächerettenpapier, teilweiſe in Geheim⸗ aren en des Kraftwagens, über die Saarland⸗ urde,einzuſchmuggeln. Bei einer neuerlichen Fahrt en ſie abgefaßt. efä rteil lautete: Hewener 15 Monate Wertemanis, 8000 Mk. Gelöſtrafe und 1600 Mk. rterſatz, Wolf 4 Monate Gefängnis, 4000 Mark Geldſtrafe und ebenfalls 1600 Mk. Werterſatz. Kraftwagen und Schmuggelgut wurden eingezogen, nach der Kraftwagenbeſitzerin wird noch gefahndet. Ebenfalls des Tabalſchmuggels überführt wurde die 27jährige Ehefrau Apollonia Decker aus Pirma⸗ ſens, die 6Monate Gefängnis, 1600 Mk. Geld⸗ ſtrafe und 300 Mk. Werterſatz erhielt. Das Schmugg⸗ lerriſiko wird alſo immer größer! Der verhaftet vorgeführte Schneider Adolf Schmidt aus Zweibrücken hatte Schmuggel und Betrug zu gleicher Zeit verübt. Er ließ ſich Geld⸗ beträge geben, um dafür Schmuggelwaren zu beſor⸗ gen; das Geld verjubelte er, die Waren kamen nie. Auch an Schmuggelzügen ins Saarländiſche war er führend beteiligt, wobei er die eigenen Genoſſen den Franzoſen verriet. Das Urteil gegen ihn lautete auf ein Jahr Gefängnis. Pfohren, Neudingen und Gutmadingen, die teils in bebauten, teils in Kulturteilen die Hoch⸗ waſſerſchübe am ſtärkſten ſpüren. Die vereinigten Waſſer von Brigach und Breg ſchieben ſich hier in dem weitausholenden Flußband, das vielfach ver⸗ ſchilft iſt und alljährlich mehr verſchlickt und ver⸗ wächſt, nur ſehr langſam voran, ſo daß das Abflie⸗ ßen im Gegenſatz zu den oberhalb liegenden Orten ſehr langſam erfolgt. Die Frage der Donaukorrektion ſteht zwar ſchon lange in Beſprechungen und ſonſtigen Anläſſen auf der Tagesordnung, hat aber zu einer praktiſchen Beſeitigung der Geſahrenpunkte bisher nicht ge⸗ führt. Vielleicht bringt der jüngſte Wetterſturz, der bei weiterem Anhalten ſehr übel hätte ausfallen können, die Frage wieder in ſchnellere Behandlung. —— * Plankſtadt, 26. Jan. Dieſer Tage konnten die Eheleute Karl Kopenhöfer und Anna geborene Baſt, in der Siedlung wohnend, das Feſt der Sil⸗ bernen Hochzeit begehen. * Heidelberg, 24. Jan. Die finanziellen Mittel für die äußere und innere Erhaltung des Hand⸗ ſchuhsheimer Schlößchens ſind nunmehr ſichergeſtellt. Das Lehrlingsheim ſoll aufgelöſt und an ſeine Stelle eine noröbadiſche Führerſchule des BdM und über den Winter eine Gartenbau⸗Winter⸗ ſchule für Bauernſöhne errichtet werden.— Durch Einſchlagen eines Schaufenſters wurden in einem hie⸗ ſigen Geſchäft eine antike goldene Herrenuhr und ſon⸗ ſtige Gegenſtände im Geſamtwert von 1000 Mark ge⸗ ſtohlen. Der Täter wurde in der Perſon eines Kell⸗ ners in Mannheim ermittelt und feſtgenommen. 7. Seite/ Nummer 43 Nachbargebiete Ilugzeugabſturz bei Saarburg * Baſel, 26. Jan. Donnergtag mittag iſt in der Nähe von Niederweiler bei Saarburg ein Flug⸗ zeug abgeſtürzt, das verbrannte. Die beiden Inſaſſen wurden getötet. Bei den Opfern handelt es ſich um den Garagenbeſitzer Hans Schnell aus Baſel und den Ingenieur Dedie aus Lauſanne. Werkſiedlung in Oggersheim * Oggersheim, 26. Jan. Nachdem die notwendigen Vorarbeiten erledigt ſind, werden mit dem Eintritt günſtigerer Witterung die Arbeiten zur Errichtung der über 200 Stellen umfaſſenden Werkſiedlung am Willerſinnweiher in Angriff genommen werden. Die vom Stadtbauamt Oggersheim im Be⸗ nehmen mit dem Pfälziſchen Siedlungsamt ausgear⸗ arbeitete Planung weicht von den in den vergange⸗ nen Jahren üblichen Methoden bewußt ab und läßt ein völlig geſchloſſenes Gemeindeweſen erſtehen. Die Siedlungshäuſer werden teils als Doppelſtellen, teils als Einzelſtellen errichtet und wird durch drei große Verkehrs⸗ und drei Verbindungsſtraßen aufgeteilt. Den Mittelpunkt der Siedlung wird ein großer Platz bilden, der den Namen Pfalz⸗Platz erhält. Vor⸗ geſehen ſind ferner eine eigene Kirche, einige Ge⸗ ſchäftshäuſer, zwei Gaſtwirtſchaften und eine Kin⸗ derſchule. Eine breite Straße nach Oggersheim ſchafft den Anſchluß an die große Verkehrsſtraße Ludwigshafen— Saarbrücken. Den Siedlern ſteht entſprechendes Gartenland zur Verfügung, wobei er⸗ forderlichenfalls auch auf das Gelände außerhalb der Siedlung zurückgegriffen werden kann. Dadurch, daß die Siedlungsluſtigen aus den Betrieben heraus⸗ gehen und ſelbſt an dem großen Werk mitarbeiten, erhalten langjährig erwerbsloſe Volksgenoſſen an den Plätzen der Siedler für lange Zeit wieder Ar⸗ beit und Verdienſt. Der große Erfolg der Berliner Pfalz⸗Ausſtellung * Neuſtadt a. d.., 26. Januar. Mit einem Schlage hat die Pfalz, der Kern der deutſchen Weſtmark, ſich die Stellung unter den deutſchen Landſchaften wieder erobert, die ſie durch ihre Leiſtung, durch ihre Leiden als Grenzland und durch ihre überragende Stellung in der Geſchichte des Erſten Deutſchen Reiches verdient. Ein Opfer ſinn⸗ loſer Grenzziehungen und deutſcher Zerriſſenheit, war ſie in vielen Gegenden des Reiches faſt ver⸗ geſſen worden. Das neue Deutſchland ſchuf den Boden, auf dem ſie ſelbſt mit einem kühnen, ent⸗ ſchloſſenen Vorſtoß ſich ihren Platz wieder erobern konnte. Das Land der Sonne, des Weins, des Waldes und der Burgen ging mit einer völlig neu⸗ artigen Ausſtellung in die Reichshauptſtadt. Die Pfalz kam und ſiegte. Zu der Eröffnung erſchienen Vizekanzler von Papen und die Pfälzer, Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt und Mi⸗ niſterpräſident Siebert. Dr. Frick, der die Ausſtel⸗ lung eröffnete, betonte beſonders die Notwendig⸗ keit, das einſt an der Pfalz begangene Unrecht wieder gut zu machen. Auch die kühnſten Erwartungen wurden übertroffen durch den Wider⸗ hall den dieſe Schau der deutſchen Weſtmark beim Berliner Publikum und der deutſchen Preſſe ſand. Die Geſchloſſenheit, die alle Sonderintereſſen einem Geſichtspunkt unterordnende Einheitlichkeit der Ausſtellung verfehlten ihre Wirkung nicht. Hier wurde der Typ der nationalſozialiſtiſchen Ausſtellung geſchaffen, ſo drückte ſich eine große Zeitung aus. Eine andere ſchreibt, es handle ſich um eine Schau, wie ſie Berlin noch nicht geſehen habe. Es war wirklich keine Uebertreibung, wenn die Korreſpondenten aus⸗ wärtiger Zeitungen erklärten, das Leben der Reichshauptſtadt habe in den Tagen der Er⸗ öffnung völlig unter dem Zeichen der Pfalzausſtellung geſtanden. Tauſende von Beſuchern ſtrömten vom erſten Tage an in das Euro⸗ pahaus, und heute werden es bereits Zehntauſende ſein. Die wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen Auswirkungen dieſes ſiegreichen Vorſtoßes ins Reich ſind bereits deutlich ſpürbar. Er wird, das läßt ſich heute mit Sicherheit ſagen, ſtändig weiterwachſen. Die Pfalz iſt für die anſpruchsvolle Reichshauptſtadt geradezu eine Senſation geworden. Die ungewöhnliche Bedeutung dieſer Ausſtellung wird durch den Beſchluß des bayeriſchen Miniſter⸗ rates unterſtrichen, dieſe Pfalzſchau auch in München zu zeigen. Bereits liegen Angebote von anderen großen deutſchen Städten vor, die ebenfalls die Pfalzausſtellung in ihre Mauern ziehen möchten. Dageslaleucleꝛ Freitag, 26. Jannar Nationaltheater:„Aida“, Oper von Verdi, Deutſche Bühne, 19.90 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors. Städt. Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Niels von Holſt, Frankfurt, über„Deutſche Kunſt um Friedrich den Großen“. Freier Bünd.—2, 20.15 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.15 bis 19 Uhr Hermann Maria Wette:„Muſikäſthetik als muſikaliſche Anſchauungs⸗ und Erkenntnislehre“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Das große Kabarett⸗ Programm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Aniverſum:„Glückliche Reiſe“.— Al⸗ hambra:„Hans Weſtmar“.— Roxy:„Gretel zieht das große Los“.— Schauburg:„King Kong“.— Palaſt:„Abenteuer in zwei Erdteilen“.— Gloria: „Flüchtlinge“.— Müller:„Die weiße Schweſter“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtellung: Prof. Albert Haueiſen. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. — eNinn: anatag Janular KUNSTSTNASSE berg MANNMEU 4 9350 02.80 Die amtlich vorgeschriebenen Bauformulare nämlich- Form. 1: Baugesuch 2: Baubeginn 3: Baufluchtangabe 4: Baufluchtrevision Form. 5: Revision aut Sockelhöhe 6: Rohbau Revislon 7: Kamin-Untersuchung 8: Bezugserlaubnis ferner Bau-Unfallanzeigen PPPPPPPPPTT—TTT sind jetzt von unserem Verlage zu bedeutend er- mähigten Preisen zu beziehen. ruckereiOr flaas-ReuekannheimerZeitung ee 1 0 8. Seite/ Nummer 43 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Januar 1034 Veumiochtæs — Daß Berlin die Stadt der Blumen iſt, weiß ieder Berliner. Daß es aber 865 Gärtuereibetriebe aufzuweiſen hat, in denen Pflanzenkulturen unter Glas betrieben werden, und daß Berlin mit dieſer ſtattlichen Zahl an der Spitze aller preußiſchen und wahrſcheinlich auch aller deutſchen Städte marſchiert, dürfte weniger bekannt ſein. Eine in den„Berliner Wirtſchaftsberichten“ veröffentlichte Statiſtik des Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamts enthält dar⸗ über einige recht aufſchlußreiche Zahlen. Danach ſteht Berlin mit 865 Blumen⸗ und Gemüſekulturen unter Glas mit einem Geſamtumfang von rund 740 000 Quadratmeter innerhalb Preußens an drit⸗ ter Stelle hinter den Regierungsbezirken Düſſeldorf und Potsdam. Seine Blumenkulturen ſtehen mit 473 772 Quadratmeter ſogar an zweiter Stelle und werden nur durch das geſamte Rheinland übertrof⸗ ſen, das rund 100 000 Quadratmeter mehr hat. Im einzelnen verteilt ſich die Geſamtzahl der Berliner Pflanzenkulturen unter Glas nächſt den rund 474 000 Quadratmeter Blumenkulturen mit 155 000 Quadratmeter auf reine Gemüſekulturen und mit 110 000 Quadratmeter auf gemiſchte Betriebe. Die Gewächshäuſer der Berliner Gärtnereien bedecken eine Fläche von 410 000 Quadratmeter, die Früh⸗ beete unter Glas eine ſolche von rund 330 000 Qua⸗ dratmeter. Im Durchſchnitt berechnet ſteht Berlin ſogar an erſter Stelle vor allen anderen. Hier kom⸗ men auf einen Betrieb durchſchnittlich 854 Quadrat⸗ meter Kulturen unter Glas, während ſich die ent⸗ ſprechenden Zahlen für die Provinz Brandenburg auf nur 396, für die Rheinprovinz auf 312 und für Preußen insgeſamt auf 328 Quadratmeter ſtellen. — Eine Romeo⸗ und Julia⸗Geſchichte hat ſich unter ruſſiſchen Emigranten in Belgrad zugetragen. Für die ruſſiſchen Emigranten gab es von Anfang an ein Land und eine Stadt, wo ſie mit offenem Herzen auſgenommen wurden. und wo ſie blieben: Süd⸗ ſlawien und Belgrad. Hier brauchten die Großfür⸗ ſten und adeligen Offiziere nicht Kraftfahrer oder Kellner zu werden, hier gelang es ihnen, in die Schlüſſelſtellen öͤer Belgrader Geſellſchaft ſehr vaſch einzudringen und ſich zu behaupten. Zu den bemer⸗ kenswerteſten Geſtalten zählte ein ruſſiſcher Mönch, Pater Theodoſius, der ein Kloſter in der Nähe Bel⸗ grads zu einem Wallfahrtsort machte, denn er war ein hinreißender Redͤner, der in geradezu himmli⸗ ſcher Verzückung den baldigen Aufbruch, die Heim⸗ kehr in ein von den Roten befreites Rußland prophe⸗ zeite. Der Mönch hatte beſonders zahlreiche weib⸗ liche Zuhörer, denn er war eine ſtattliche Erſchei⸗ nung und, wie man munkelte, von hoher Abkunſt. Aber er war ſtrenger als Savonarola. Er ließ ſich von Frauen nicht einmal ſprechen.— In dieſen Ta⸗ gen nun hat ſich dͤie Tochter eines ehemaligen ruſſi⸗ ſchen Generals, Vera., erſchoſſen. Liebeskummer, mehr wußte man nicht. Sie wurde unter großer Anteilnahme der Belgrader Geſellſchaft beigeſetzt. Als alles vorüber war, erſchien mit allen Zeichen furchtbarſter Erregung ein Mann am friſchen Grabe. Er ſchien zur Bierdigung zu ſpät gekommen zu ſein. Plötzlich fiel ein Schuß und der ſpäte Be⸗ ſucher brach zuſammen. Es war Pater Theodoſius, der Mönch. Und nun enthüllte ſich dͤas Geheimnis einer Leidenſchaft, von der nur Veras Eltern ge⸗ wußt hatten. Es war dem jungen Mäochen gelun⸗ gen, den Unnahbaren zu ſprechen. Und von dieſem Tage an war Theodoſius nicht mehr der Unnah⸗ bare. Er traf ſich täglich mit dem Mädchen und ent⸗ ſchloß ſich, als das neue Erlebnis ihn ſo ſehr er⸗ ſchütterte, daß er auch in ſeinen Predigten nicht mehr der alte war, ſein Mönchsgewand auszu⸗ ziehen und die Frau, die dies vermocht hatte, zu heiraten. General P. erklärte, einem Mönch gebe er zeine Tochter nicht. Und dabei blieb er. Seine Toch⸗ ter war nicht weniger ſeſt als er. Sie drohte mit dem Aeußerſten und hat es wahr gemacht.— Pater Theodoſius iſt ſeinen Verletzungen erlegen. In ſei⸗ nem letzten Willen hat er, wie Shakeſpeares Romeo, Das Mädchen auf der Geiſterſtraße ROMAN VoN HANS HEINRICH 9 Drohend drängt die Menge näher. Fäuſte greifen nach Franz, zerren an ſeinem Rock, klammern ſich um ſeine Rechte. Ein Knüppel ſuchtelt dicht vor ſei⸗ nem Geſicht. „Halt! Im Namen des Geſetzes!“ Ein Tſchako taucht in der Tür zwiſchen den Män⸗ nern auf. Der Landjäger Vandamme, vom Krugwirt benachrichtigt, macht ſich raſch Bahn und fordert, die Hand an der Piſtolentaſche, Ruhe. „Seid ihr toll geworden, Leute! bruch? Aufruhr?“ „Nee. Wir wollen bloß den Verbrecher feſtneh⸗ men, Herr Landjäger!“ „Da ſteht er,“ kreiſcht Rainer Kranz, mit ausge⸗ ſtreckter Hand auf Franz deutend.„Der iſt's, Herr Vandamme! Der gehört zu den Verbrechern, die ſchuld ſind an den Unglücken auf der Straße!“ „Er hat den Peter Scheulen gemordet!“ „Und die andern,“ heult es ringsum. An der Tür erſcheint zwiſchen den erregten Dörflern das er⸗ ſchrockene Geſicht der alten Frau Terbooven, die durch den Lärm aus dem Schlaf geweckt iſt. Man läßt die jammernde Frau hinein. Maria Terbooven ſchlingt die Arme um die Mutter und zieht ſie beruhigend zu Hausfriedens⸗ ſich aufs Sofa. „Ruhe!“ ſchreit der Landiäger und ſieht ziemlich ratlos von Franz zu den Leuten und öuletzt auf den Gemeindevorſteher. „Ja, dat is ſo,“ nickt der Alte.„Der Pächter Kranz hat uns dat erklärt: Die Unfälle ſind von Ver⸗ brechern hervorgerufen. Und einer davon is der da. Weil er doch ſelber ohne Schaden über die Straße gefahren is. Und er hat auch unſerem Mariechen wat getan!“ „Das iſt nicht wahr!“ Maria Terbooven hat die Mutter losgelaſſen und tritt empört neben Franz. „Nachbarn, ſeid ihr denn ſo dumm, daß ihr das nau ſo ſchlimm, als wenn einer ſie aus Soonsbek Cin alltgexmanlackes Fi ocllexclc Dies intereſſante Schaubils eines altgermaniſchen Fiſcherdorſes befindet ſich in der großen Ausſtellung der„Grünen Wochel, die jetzt am Berliner Kaiſerdamm faſt ganz aufgebaut iſt. Die tradi⸗ tionelle Ausſtellung wird nach den Grundſätzen der neuen Zeit diesmal vor allem auch das tauſend⸗ jährige Werden des Nährſtandes zeigen. Bas neue Cuftschig?&. E. 129 Ein Schwesternschiff des„Graf Zeppelin“ für Ueberseeverkehr Das neue Luftſchiff L3 129, das in Fried⸗ richshafen zur Zeit im Bau iſt, wird wiederum ein Verkehrsluftſchiff für die Beförderung von Fahrgäſten, von Poſt und Fracht über lange, beſon⸗ ders transatlantiſche Strecken ſein. Die Höchſtge⸗ ſchwindigkeit des Schiffes wird etwa 135 Stkm be⸗ tragen. Seine Größe beträgt 190 000 Kbm Nenngas⸗ volumen. Der Schiſfskörper, deſſen größte Länge 248. Meter und deſſen größter Durchmeſſer 41,2 Meter beträgt, hat Stromlinienform. Er wird in der bewährten Bauart aus verſpannten Haupt⸗ ringen, unverſpannten, zwiſchen den Hauptringen angeordneten Hilfsringen und Längsträgern be⸗ ſtehen. Als Bauſtoff für das Gerippe dient eine be⸗ ſonders feſte Spezial⸗Duralumin⸗Legierung. Die Außenhaut beſteht aus Stoff. Die Maſchinenanlage, Dieſelmotoren, wird eine Höchſtleiſtung von 4400 PS aufweiſen. Der Betriebsſtoſfvorrat von etwa 60 000 Kilogramm Schweröl iſt im Kielgerüſt unterge⸗ bracht und leicht zugänglich. Im Bugteil iſt die Füh⸗ rergondel angebaut, die ähnlich wie beim„Graf Zeppelin“ Steuer⸗, Führer⸗ und Navigationsraum enthält. Oberhalb der Führergondel befindet ſich die Funkkabine. Unter den verſchiedenen Neuerungen des L3 iſt die neuartige Anlage der Fahrgaſträume zu er⸗ wähnen. L3 129 wird zwei große Gruppen von Aufenthaltsräumen mit Wandelgängen und ferner 25 Schlafkabinen mit insgeſamt 50 Bettplätzen erhalten, was eine Verdoppelung gegenüber den bis⸗ herigen bedeutet. In einem beſonders geſicherten Raum kann auch geraucht werden. Insge⸗ 129 ſamt nehmen die Fahrgaſträume eine Grundfläche von 400 Kubikmeter ein. Sie ſind auf zwei über⸗ einander liegenden Decks angeordnet. Ein oberes Hauptdeck enthält auf der einen Seite den großen Speiſeſaal, auf der anderen eine Halle und ein Schreib⸗ und Leſezimmer ſowie die Wandelgänge mit den langen Fenſterfluchten. Zwi⸗ ſchen dieſen Tagesräumen ſind auf dem oberen Deck die Schlafkabinen untergebracht. Das kleinere Unter⸗ deck enthält die Nebenräume, das Schiffsbüro und die Rauchkabine. Die Ausſtattung der Räume wird in allem ſehr zweckmäßig gehalten, doch wird ſtreng jeg⸗ licher unnötige Luxus vermieden, wie dies auch durchaus dem rein techniſchen Charakter eines ſolchen Fahrzeuges entſpricht. Sämtliche Räume er⸗ halten künſtliche Belüftung und eine Luftheizung. Die Beleuchtung iſt elektriſch, ebenſo die Heizungs⸗ anlage für die Küche. Die elektriſche Zentrale be⸗ findet ſich in einem gegen das Schiff ſicher abgeſchloſ⸗ ſenen Raum im Mittſchiffsteil. Die Räume für die Beſatzung ſind innerhalb des Schiffskörpers ange⸗ ordnet. Das Schiffsgerippe iſt nach dem Bug zu ſchon weitgehend fertiggeſtellt. In den nächſten Monaten wird das Heck mit dem Leitwerk gebaut. Auch die Gerippearbeiten für den Fahrgaſtraumaufbau ſind ſchon weit vorgeſchritten. Die Bauarbeiten gehen gut vorän, ſo daß das Schiff im Jahre 1934 fertiggeſtellt ſein wird. gebeten, in derſelben Gruft ruhen zu Hürſen wie die Geliebte. Dazu hat der zuſammengebrochene Bater ſein Jawort gegeben. — Eine„Schreckeusſzene“ beſonderer Art ſpielte ſich in dem Ziegenſtall eines 84 Jahre alten Bauern ſich. Am Sonntag war er nun in ————————————[—[—ſ———— glaubt? Weil euch der Kranz das vorredet?“ Ihre Stimme ſteht ſtark und klar im Raum.„Der Mann, der euch gegen den Franz aufgehetzt hat, dem hab ich vor ein paar Stunden nen Korb gegeben. Dar⸗ um iſt er tückiſch!“ Landjäger Vandamme, dem die Unhaltbarkeit des gegen Franz vorgebrachten Vorwurfs ohne weiteres einleuchtet, ſchüttelt bedauernd den Kopf.„Aber, Leute! Das iſt doch kein Beweis!“ „Er will die Maria Terbooven verſchleppen!“ brüllt einer aus der Menge.„Er will ſie mit nach Berlin nehmen!“ In Maria Terboovens Augen ſteht ein heller Schein. Ihre ſchmale Hand ſchiebt ſich ganz leiſe unter den Arm des Mannes, der neben ihr ſteht. „Auch das iſt nicht wahr. Der Franz hat mir nichts getan und will mich auch nicht fortnehmen.“ Die Augen des Mädchens heften ſich an Frans und ein ganz leiſes, glückliches Lächeln liegt um ihren ſchmalen Mund, als ſie mit ganz beſonderer Beto⸗ nung die gleichen Worte hinzufügt, die Franz vor wenigen Minuten geſprochen hat:„Ich bleibe in Soonsbek.“ „Sie iſt behext!“ heult Rainer Kranz, alle Faſſung verlierend,„Er hat ſie hypnotiſiert! Sie muß tun, was er will!“ Die Soonsbeker ſchwanken. Das Eingreifen des Landjägers und die Worte Marias haben Eindruck ge⸗ macht. Aber ſo ſchnell läßt ſich die ungeheure Erregung nicht niederdämmen. Man will es nicht ſo ohne wei⸗ teres wahr haben, daß man ſich hat aufhetzen laſſen, daß man Unrecht tut. Es werden Stimmen laut, die Kranz recht geben und wenigſtens die ſofortige Verhaftung fordern. Kranz ſelber iſt außer ſich und gebärdet ſich wie ein Toller.„Sie lügt!“ ſchreit er, ſich vordrängend und wild ſuchtelnd, auf.„Laßt euch nicht kleinkriegen! Sie lügt!“ „Maria Terbooven hat noch nie gelogen“, ſagt plötzlich eine tiefe, ruhige Stimme mitten aus der Menge. Einen Augenblick iſt es ſo ſtill in der Stube, daß man die Atemzüge der Menſchen hört. Dann geht ein Gemurmel durch die Menge. Nein, das iſt wahr. Maria Terbooven lügt nicht. Wer das ſagt, daß Maria Terbooven lügt.— wahrhaftig, das iſt faſt ge⸗ 23 9 2 Keine Sorge, Leute. in Groß⸗Mutz in der Mark ab. Der alte Mann, der aus Arbeiterkreiſen ſtammt und ſich mit den Jahren hochgearbeitet und einen kleinen Hof ange⸗ ſchafft hat, trug aus Angſt vor Dieben ſeine Erſpar⸗ niſſe in Höhe von 2100 Mark in einer Brieftaſche bei den Ziegenſtall ge⸗ fortſchleppen will. Die Stimmung ſchwenkt um zu⸗ ungunſten des Verleumders. Landjäger Vandamme nimmt den Vorteil wahr ſund drängt gelaſſen die Leute nach der Tür zurück. „Die Sache wird natürlich unterſucht werden. Die Polizei wird ſchon feſt⸗ ſtellen, ob etwas dran iſt. Aber das hier iſt ja Un⸗ ſinn. Geht nach Hauſe! Oder ich muß euch alle wegen Landfriedensbruchs anzeigen.“ Zögernd, unbefriedigt verlaſſen die Soonsbeker das Haus. Der Gemeindevorſteher zieht den wider⸗ ſtrebenden Kranz mit ſich fort. Maria Terbooven ſteht mitten im Zimmer, ganz ſtill und ſteil, eine ranke Lilie mit einem aus herber plötzlich entfalteten, ſtill⸗glücklichen Blumen⸗ geſicht. Erſchüttert hängen Franz' Augen an der Geſtalt. Herrgott nochmal! Wenn's nicht ſo blödſinnig ge⸗ fühlsduſelig wäre, man möchte jetzt niederknien vor dieſer Geſtalt da und irgend etwas anbeten: Gott, die Schönheit, das Leben oder ſonſt was. Frau Lonas verſtörtes Geſicht iſt aus der Ecke hervorgekommen, zuckt aber gleich wieder erſchrocken zurück. Draußen auf der Straße gellt ein Hilferuf auf, ſcheltende Stimmen, dann die kräftige, befehlende Stimme Vandammes. „Uff! Dat is'ne Nacht!“ Landjäger Vandamme ſteht in der Tür, hat den Tſchako abgenommen und trocknet ſich den Schweiß von der Stirn.„Erſt die Schmugglerjagd und das Unglück mit dem kleinen Peter. Und dann hier der Krawall!“ „Wat war det da draußen denn wieder für ein Je⸗ döns?: fragt die alte Frau Terbooven ängſtlich. Der Landjäger zuckt die Achſeln.„Die Leute haben in ihrer Wut den Kranz verhauen. Geſchieht ihm recht. Aber als Beamter mußt ich ja einſchreiten.“ Frau Lona hat ſich gefaßt. Die Nähe des unifor⸗ mierten Beamten gibt ihr Mut.„Das ſo was in einem geordneten Staat noch vorkommen kann! Alſo ich bin ſprachlos! Oder glauben Sie am Ende ſelber den Unſinn, Herr Landjäger, daß der Franz die Ver⸗ unglückten am Kilometerſtein gemordet hat?“ Der Landjäger winkt beruhigend mit der Hand. „J wo, gnädige Frau. Die Leute reden bloß, wie ſie's verſtehen. Und der Kranz hat ſie aufgehetzt. Die Polizei kann ſich ernſthaft nicht mit ſo'ner halt⸗ loſen Verdächtigung beſchäftigen.“ rung, wendet ſich an Franz.„Ich denke, jetzt haben grüßend zu.„Gehn Se man wieder ſchlafen, Frau gangen, um den Tieren das Stroh aufzufriſchen. Bald C danach bemerkte er, daß ſeine Brieftaſche fehlte. glaubte ſeinen Augen nicht zu trauen, als er in Ziegenſtall kam und dort ſah, wie die Tiere gen die Reſte ſeiner Geldſcheine auffraßen. Der a 10 Bauer hatte die Taſche im Stroh verloren. Er 9 ſie zwar wieder, aber die Geldſcheine waren bis 20 Mark von ſeinen Ziegen„verzehrt“ worden. * — Vor den Londoner Gerichten iſt ein Erbſchate prozeß zur Entſcheidung gekommen, der über das Schickſal eines Millionenvermögens beſtimmen ſollke. Es handelt ſich um die Erbſchaft der Krankenſchweſter Betty Kellie, die den geſamten Nachlaß der reichen Witwe Ruth Doyne übernehmen durfte, während de⸗ vermeintlichen Erben leer ausgingen. Frau Rut⸗ Doyne ſtarb vor einem Jahr im Alter von 72 Jah⸗ pen auf ihrem Gut in Weſt Hallam. Die letzten Jahne ihres Lebens verbrachte Frau Doyne in Geſellſcha der Pflegerin. Sie hatte wenig Verwandte, nur 5 Nichte und deren Gatte, Major Carburn, kamen al zukünftige Erben in Frage. Sie galten auch als die ſpäteren Beſitzer des Vermögens der reichen Witwe, Die Eröffnung des Teſtaments brachte jedoch eine große Ueberraſchung, da nicht Major Carburn, ſon dern die Pflegerin Betty Kellie zum Univerſalerben eingeſetzt wurde. Im Teſtament wurde angegeben, daß dies aus Dankbarkeit für die aufopfernde Pfleſe geſchehe, die ſie der kranken Greiſin zuteil werde ließ. Der Fall erregte in der engliſchen Geſellſchuft großes Aufſehen. Major Carburn ſtrengte einen Prozeß auf Ungültigerklärung des Teſtaments und behauptete, daß die Verſtorbene in den letzten Wochen vor der Teſtamentsabfaſſung pollkommen unter dem hypnotiſchen Einfluß ihrer Pflegerin ge⸗ ſtanden habe. Eine Reihe von Zeugen aus Weſt Hal⸗ lam ſollte beſtätigen, daß Betty Kellie im ganzen Ort als unheimliche Frau verſchrien war. Fran Kellie beſtritt entrüſtet dieſe Erklärungen; Fran Doyne habe aus freiem Willen und bei vollem Be⸗ wußtſein ihr Teſtament gemacht. Carburn ſei der Verſtorbenen ſeit jeher unſympathiſch geweſen. De Major wurde mit ſeiner Klage in allen Inſtanzen abgewieſen und das Teſtament für rechtsgültig er“ kannt. Betty Kellie bleibt Millionärin. Eine Bronze-Plaſtik für Goebbels „Der Volksredner“, eine ſchöne Klein⸗Plaſtil des Berliner Bildhauers Prof. Seger, wurde von dem Künſtler dem Reichs⸗ verband der Deutſchen Rundfunkteilnehmer über⸗ geben, mit der Bitte, die Bronze⸗Plaſtik dem NS als Ehrengeſchenk zuzu⸗ ſtellen. „Wär ja auch gelacht. Sie haben alſo wohl nichn dagegen, daß der Franz morgen mit mir nach Berli fährt?“ „Von Amts wegen nicht das geringſte.“ „Na alſo.“ Frau Lona, noch zitternd vor Emyb⸗ Sie wohl genug von Ihrem Soonsbek, um morgen mitzufahren. Unruhig wandern Maria Terboovens Augen öw⸗ ſchen Franz und Frau Lona hin und her. Warum ſchweigt er? Warum wiederholt er jetzt nicht, er eben doch geſagt hat? „Meine Anweſenheit iſt nun wohl nicht mehr von⸗ nöten“, ſagt der Landjäger und nickt Frau Terboove Terbooven. Ich mach jetzt im Krug Polizeiſtunde Gute Nacht zuſammen!“ „Einen Augenblick, Herr Landjäger!“ Vandamm bleibt ſtehen und ſieht erſtaunt in das harte, entſchlo ſ ſene Geſicht des Knechts Franz Merkenthin, der 4 ihn zutritt. 1 „Mit dem Unglücksfall am Kilometerſtein hab ich natürlich nichts zu tun und auch wohl kaum ein anderer Menſch“, ſagt Franz ruhig,„aber— ich hei nicht Franz Merkenthin.“ „Menſch...“ ſchreit Frau Lona erſchrocken auſ aber Franz achtet nicht darauf. „Ich heiße Franz Windſchütz“, fährt der Mann ge⸗ laſſen fort,„und war der Fahrer des Schmuggler wagens, der neulich hier verunglückte.“ Vandamme ſtarrt den Mann wie einen Irrſinn⸗ gen an. iſt 5 Fahrer? Franz Windſchütz? Nee— der i och— tot!“ „Das war mein Beifahrer Gerhard Audres, ſagt Franz ſachlich.„Ich hab' ihm meine Papiere die Rocktaſche geſteckt.“ Der Landjäger Vandamme braucht ein paar 875 kunden, um ſich zu ſammeln. Iſt denn alles die! Nacht verrückt geworden? Das iſt ja wie ein Zauber“ käſtchen, aus dem immer wieder eine neue Ueber, raſchung aufſpringt. Gewaltſam gibt er ſich einen 4 Ruck und ſetzt ſein Dienſtgeſicht auf. „Halten Sie dieſe Selbſtbezichtigung im Ernſt auf, recht? Oder wollen Sie mich verulken? Ich mac Sie darauf aufmerkſam, daß falſche Angaben„ „Ich bin der Schmugglerfahrer Franz Windſchüh“ (Fortſ etzung folgt.) 22———— das; lte. ſter die uth — h1 1 als die we⸗ ine on⸗ en/ enge en en en Al⸗ au an je⸗ er er en * 90 Freitag, 26. Januar 1934 ————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 43 Beſuch in der Ettlinger Reichsführerſchule Leichtathletik⸗Borbereitungen für 1936— Geſpräche mit Waitzer und Brechenmacher Am 25. Januor begann in der Reichsführerſchale S6 in Ettlingen der erſte Olympia⸗ —9 5 für Langſtreckenläufer. Da⸗ des 9 vd die wertvolle Olympia⸗Vorbereitungsarbeit ſtatt 1934 eingeleitet. Unſer Sportmitarbeiter deutſch dieſer Tage dem Olympia⸗Trainingslager der hen Leichtathleten einen Beſuch ab und hatte ——9 Gelegenheit, ſich mit den beiden Olympia⸗ —9 Waitzer und Brechenmacher ein⸗ arbeit über oie geplante Olympia⸗Vorbereitungs⸗ bilo 320 unterhalten. Das nachfolgende Stimmungs⸗ ſche ürfte im Hinblick auf die Bedeutung der deut⸗ n Olympia⸗Vorbereitungen ganz beſonderes In⸗ tereſſe finden. Ei Ettlingen, Ende Januar. milder Wintertag liegt über der Landſchaft, da uns Kundiger von Badens Landeshauptſtadt in knapp halb⸗ Pforte hinaus nach Ettlingen bringt, wo an der chwarzw reizenden Albtales zwiſchen den Ausläufern des Sportbehurhe die Reichsführerſchule der deutſchen Traini—55 für Leichtathletik, das zukünftige Olympia⸗ Städichen lager der deutſchen Leichtathleten liegt. Von dem be beft 8 führt der Weg bergauf und auf halber erbandgft et ſich das ausdedehnte Anweſen, das bisherige athletiky lugendheim des ſüddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ 9 85 erbandes, durch das der Beſucher voll Bewunderung e vorbildlich ſportlichen Einrichtungen wandert. 8 775 Geſteben des Jugendheimes im Juni 1028 hat Geo ſter, der 5 acher, Deutſchlands einſtiger Kugelſtoßmei⸗ und Sac eiter der Reichsführerſchule hier mit viel Liebe ſie in eine Sportſtätte geſchaffen, wie man Schöngeit or Zweckmäßigkeit und in dieſer landſchaftlichen fehlt in 60 kaum in Deutſchland antreffen wird. Nichts den liegt eſem Heim, das zwiſchen dunklen Tannenwaldun⸗ ning für was der Sportmann zu einem ſorgfältigen Trat⸗ beit* ee ſchweren Kampf benötigt. Nach getaner Ar⸗ Kurſiſten eee oder auf dem Sportplatz ſtehen den ungsſptel ampfbad, Höhenſonne, Maſſage und Unterhal⸗ eine er 63 jeglicher Art zur Verfügung. Es herrſcht hier Kurſe die ende Ruhe, die allen Teilnehmern der Olympia⸗ Seit—5 ſtärken wird. wolhnung des bisherigen Verbandsjugendheimes bierba haben insgeſamt 40% Perſonen portin ernachtet, ein großer Teil der ſüddeutſchen elche 816 be von deren Anweſenhett zahlreiche Wimpel, aern⸗M edeutendſten Vereine wie FC Nürnberg, Fürth, ſtiſteten— Eintracht⸗Frankfurt aus Dankbarkeit 3 unde geben. Sportfrohe Jugend verlebte im eßliche Tonenobeim unter Brechenmachers Obhut unver⸗ gerne in aber auch Sportleute von Ruf haben immer reicht ingen Einkehr gehalten. So haben die öſter⸗ 38 2 Fußballvereine ſeit Jahren auf Stand eutſchlandreiſen Ettlingen als Sen Spiel uartier benutzt, um nach den anſtrengen⸗ lung en hier bei Gymnaſtik und Unterhaltung Er⸗ wächter Mit Oeſterreichs weltbekanntem Tor⸗ t— 0 den haben wir in Ettlingen ein recht intereſſan⸗ brt erſtündchen verbracht, Gſchweidl, Seſta und Sin⸗ welch—650 Skat belauſcht ünd im Gymnaſtikſaal geſehen, pertrainz ße Bedeutung Oeſterreichs Berufsballer dem Kör⸗ 5 beimeſſen. Im Frühfahr 1931 hat ſich in Ett⸗ erſten ge eutſchlands Fußball⸗Ländermannſchaft vor dem finden gegen Frankreich geſammelt und heute noch r im Gäſtebuch Namen wie Nerz, Haringer, Stubb, 3 Welker, Lachner, Jakob eingetragen. len, 55 einmal, vor den Amſterdamer olympiſchen Spie⸗ *3 22 deutſche Leichtathleten in Ettlingen Umun Schliff erhalten. Damals in den en P rtagen des Jahres 1928 ſind wir den Kandidaten für arathon⸗Lauf auf der Landſtraße Ettlingen—Raſtatt er et und haben auf dem Sportplatz die Arbeit beobachtet. Dann ſaßen wir an herrlichen auf der Terraſſe des Jugendͤheimes und erge 9 das prachtvolle Panorama der Schwarzwald⸗ frohen 9 und der hoffnungs⸗ 9 ür i ö 4 Sert 0 ein Stück ſchönſter deutſcher Sportüh.er und Brechenmacher, denen die deutſche eransbörde mit der Ernennung zu Olympia⸗Trainera 55 ortungsvolles Amt. übergeben hat, treſſen während —— Auntl Bekanntmachungen wig f untrac des Gärtners Lud⸗ +3 rüber in Schries⸗ mittan d. Bergſtr. wurde heute 5— Uhr über deſſen Gärt⸗ Entſchotziel das landwirtſchaftliche Zuc Göungsverfahren eröffnet. —— utſchuldungsſtelle iſt die Berkic Gartenbau⸗Kredit⸗AG. in NW. 40, Kronprinzenufer Liger benannt. Sämtliche Gläu⸗ —3——1 en ihre Forderungen bis —— Februar 1934 bei Gericht Fünden vefindtic Sene i 8 en elnzureichen. annheim, den 20. Januar 1934. Bonventurverkanf 1934. kamme zorſchlag der Handels⸗ b1 für den Kreis Mannheim Mannheinmit für die Amtsbezirke Beginn im und Weinheim bezügl. des 80 auer und Durchführung 5 erfügterverkauf 1934 folgen⸗ tder Inventurverkauf findet Kaan in der Zeit vom 27. Ja⸗ bis einſchl. 5. Februar. kaufs tand des Inventurver⸗ eſcht ſind alle Artikel, deren den Erigte Beräußerung nach — rgebniſſen der Jahres⸗ geboten erſcheint. komm ren, die für das eing ende Frühfahr 1934 her⸗ 910 enommen worden ſind, men demnach nicht in den Inv werdenrverkauf einbezogen unſerer Anweſenheit die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der erſten Kurſiſten. Eine große Kiſte aus Berlin trifft in Ettlingen ein, als wir in gemütlicher Unterhal⸗ tung im ſchlichten Heim Brechenmachers ſitzen. Der Inhalt dieſer Kiſte, ein großes Bild des Reichs⸗Sportführers von Tſchammer⸗Oſten mit eigenhändiger Unterſchrift, löſt große Freude aus. An bevorzugter Stelle der Führerſchule wird dieſes Geſchenk der Reichsſportführung angebracht. Mit vielſagendem Blick zeigt uns Brechenmacher die für die nächſten Monate aufgeſtellte Terminliſte für Ettlingen. Nach dem erſten Olympia⸗Kurs für Langſtreckler wird An⸗ fang Februar ein Führerkurs ſämtliche Sportwarte des DSB in Ettlingen verſammeln. Vom 19. bis 22. Februar findet eine wichtige Zuſammenkunft der Leiter der Trainingsgemeinſchaften ſtatt, bei welcher die olympiſchen Vorbereitungen und die Maßnahmen für die deutſchen Kampſſpiele für Nürnberg eingehend beſprochen werden. Im März hat der Gau Thüringen einen Uebungs⸗ leiterkurs nach Ettlingen einberufen, deſſen Finanzierung — ein Vorbild in Deutſchland— der thüringiſche Stagt übernommen hat. Der April bringt ſodann einen Sich⸗ der beſten Schüler aus dem ganzen Reich. it Reichstrainer Waitzer tauſchen wir Erinnerun⸗ gen an gemeinſam verlebte unvergeßliche Stunden bei den olympiſchen Spielen in Stockholm aus, ziehen Vergleiche zwiſchen Stockholm und den Nachkriegs⸗Olympiaden und ſind dann raſch mitten im Geſpräch über Deutſchlands Vorbereitungen für 1936. Dieſe Olympiakurſe in der Reichsführerſchule, ſo meint Waitzer, im Verlaufe unſerer Unterhaltung, haben vor allem die Auſgabe, unſeren Leichtathleten jenen Kämp⸗ fergeiſt beizubringen, der allein zum Erfolg führt. Es gilt die Kurſiſten zur fanatiſchen Einſtellung auf den Er⸗ folg zu erziehen, denn die olympiſchen Spiele 1986 werden ganz andere Anſprüche an die deutſchen Teilnehmer ſtellen als bisher. Ganz abgeſehen dovon, daß der olympiſche Leiſtungsſtandard in Berlin beſtimmt höher ſein wird als in Los Angeles, haben wir als gaſtgebendes Land Ver⸗ pflichtungen. Die olympiſchen Goldmedaillen ſollen ja nicht nur für die anderen Nationen ſein ſondern wir wollen doch auch einige im eigenen Land behalten. Wir ſprechen von den geplanten Trainingsmethoden und da erkennt man in Waitzer ſofort den alten Praktiker, der 1912 in Stockholm ſelbſt um den olympiſchen Lorbeer ſtritt, 1924 die Vorbereitungen der Schweizer Leichtathleten für Antwerpen leitete und für Amſterdam und Los Angeles Deutſchlands Leichtatheltikſtreitmacht betreute. Wir müſſen, ſo erklärt der Reichstrainer, auf eine viel ſtrengere Trainingsauffaſſung Wert legen. Gerade bei der langen Strecke iſt der Erfolg eine Frage der Lebensweiſe. Training beſteht nicht nur aus Arbeit, ſondern auch aus Ruhe und Erholung. Da iſt gerade die Reichsführerſchule mit den Waldungen, abſeits des Großſtadtlebens, eine muſtergültige Trainingsſtätte für unſere Olympia⸗Kämpfer. Das Jahr 1934 wird, ſo erzählt Waitzer, für uns das Jahr der Sichtung ſein. Das Jahr 1935 bringt dann den olympiſchen Stamm, aus dem die Kernmannſchaft genommen wird. Wer bis 1935 noch nicht entdeckt iſt, der kommt für die Berliner olympiſchen Spiele nicht mehr in Frage. Sehr intereſſant iſt Waitzers Anſicht über“ die Sichtung bei den Schülern. Das Reichsinnenminiſterium hat an die Unterrichtsverwal⸗ tungen der Länder Anweiſung gegeben, die beſten Leiſtun⸗ gen der Schüler zu melden. Es liegen jetzt ſchon zahlreiche Meldungen von ausgezeichneten Leiſtungen bei oͤen Schüler⸗ prüfungskämpfen aus dem ganzen Reich vor. In den Oſter⸗ ferien werden die beſten Schüler in Ettlingen zuſammenge⸗ nommen, ſo daß dann eine Sichtung erſolgen kann. Davon ſich Waitzer die Entdeckung mancher Schülertalente r 1936. Geo Brechenmacher, der ſympathiſche Leiter der Reichsführerſchule, empiindet einen berechtigten Stolz dor⸗ über, daß ſeine jahrelange praktiſche Arbeit im Ettlinger Jugendheim nunmehr ihre Früchte zeitigt. Er iſt ſeit 1926 ein gelehriger Schüler von Waitzer und beide ſind ſich voll⸗ kommen einig in den notwendigen Maßnahmen für 1936. Brechenmocher entwickelt uns ſeinen Arbeitsplan, oͤen er gemeinſam mit Waitzer aufgeſtellt hat. Die Sich⸗ tungskurſe des Jahres 1934 werden in Berlin für den Norden und Oſten, in Duisburg für den Weſten und Mitteldeutſchland und in Ettlingen für den Süden ͤͤurchgeſührt. Die im ganzen Reich aufgeſtellten Trai⸗ ningsgemeinſchaften bedeuten die örtliche Zuſam⸗ Von Reitern, Pferden und Behörden Ein Erlaß Staatsrat Litzmanns— Tätigkeit der Rennvereins⸗Vorſtände ehrenamtlich Der Führer der Oberſten Behörde für Traber⸗Zucht und Rennen, Obergruppenführer Staatsrat Litzmann, hat in einer Bekanntmachung an die Rennvereine einige wichtige Verfügungen getroffen. Die Vorſitzenden und ſtellvertretenden Vorſitzenden bedürfen ſeiner Beſtätigung. Auf die übrigen Mitglieder des Vorſtandes ſind die Be⸗ ſtimmungen des Arier⸗Paragraphen in ſeiner Faſſung für das Geſetz über die Wiederherſtellung des Berufsbeamten⸗ tums anzuwenden. Die Vereine haben dafür Sorge zu tragen, daß ſich in den Vorſtänden keine Perſönlichkeiten befinden, die in den Kampfzeiten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſich öffentlich gegen dieſe betätigt haben. Es erſcheint jedͤoch, ſelbſtverſtändlich, daß Vereinsmitgliedern, die durch ihre Zugehörigkeit zur nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung Verſtändnis für die neue Zeit bewieſen haben, führende Stellungen anvertraut werden, jedoch ſoweit es ſich mit den ſportlichen Intereſſen vereinbaren läßt. Die Tätigkeit ſämtlicher Vorſtandsmitglieder, einſchließlich der Vorſitzenden, iſt ehrenamtlich, ausgenommen ſind natürlich die angeſtellten Sekretäre. Man darf ohne weiteres annehmen, daß dieſe Beſtim⸗ mungen nicht nur für die Trabrennvereine, ſondern in ihren weſentlichen Punkten auch für die Vereine des Galoppſports Gültigkeit haben. 2* Neuordnung im Buchmacherweſen Zuſammenſchluß aller Buchmacher in einem Verband Die ordnungsmäßige Geſchäftsführung im Buchmacher⸗ gewerbe auf Grund des Rennwett⸗ und Lotteriegeſetzes und der dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen und Richt⸗ linien unter Beachtung der Grundſätze der nationalſozia⸗ liſtiſchen Staatsführung erfordert den Zuſammenſchluß aller zugelaſſenen Buchmacher in einem Verband. Durch die einheitliche Leitung dieſes Verbandes ſoll auch der Ar⸗ beitsfriede im Sinne des Geſetzes zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit für alle im Buchmachergewerbe tätigen Per⸗ ſonen hergeſtellt und geſichert werden. Der preußiſche Miniſter des Innern hat deshalb be⸗ ſtimmt, daß künftig alle zugelaſſenen Buch⸗ macher Mitglied des Reichsverbandes kon⸗ zeſſionierter Buchmacher Deutſchlands e. V. ſein müſſen. Zugelaſſenen Buchmachern, die noch nicht Mitglied des Reichsverbandes ſind, iſt zum Erwerb der Mitglieöſchaft eine Friſt von einem Monat zu ſtellen. 3* Erlenhofer unter dem Hammer Der Stall Landswerth hat zur Verringerung des Beſtandes nicht nur einige der in Erlenhof gezogenen Pferde für ſeine ungariſche Abteilung beſtimmt, ſondern ließ am Dienstag in Hoppegarten noch neun der früheren Erlenhofer öffentlich verſteigern. Den höchſten Preis erzielte der Dreijährige Platon, ein Wallenſtein Sohn a. d. Ponte, für den Graf Arnim⸗Miskau 2000 Mk. anlegte. Für ein nützliches Rennpferd wie die Vierjährige Freiin(Torero⸗Formoſita) brauchte der weſtdeutſche Rennmann W. Borchers nur 1600 Mk. zu zahlen. Viel Intereſſe erregte auch die Zweijährige Formidolo ſa, eine Tochter des Derbyſiegers Ferro a. d. Formoſita, die Trainer W. Spademann für 1200 Mk. zugeſchlagen wurde. Die übrigen Pferde fanden zu folgenden Preiſen neue Be⸗ ſitzer: Marcus Antonius 700 Mk.(A. Horalech, Mascagni 120 Mk.(G. Pagel), Scuola Tedesca 240 Mk.(Hauptmann Holſte), Marc Antonius 720 Mk.(Hptm. Holſte), Magyar 350 Mk.(W. Spademann), Feuerland 450 Mk.(P. Vida). * Rittmeiſter Labouchere in Berlin Die durch ſchwere Sturzverletzungen der führenden holländiſchen Springreiter notwendig gewordene Abſage der Teilnahme am Berliner Internationalen Reitturnier wird in Holland ſelbſt lebhaft bedauert. Fällt alſo die aktive Beteiligung Hollands fort, ſo wird das Nachbarland doch nicht gänzlich unvertreten bleiben. Rittmeiſter La⸗ bouchsre, der die holländiſche Mannſchaft führen ſollte und der früher mit ſeinem Gamin und einigen anderen Pfer⸗ den in Berlin ſchöne Erfolge errang, wird als offizieller Vertreter Hollands dem Turnier beiwohnen. Der Inter⸗ nationale Reitſport⸗Verband wird in Berlin durch Oberſt Hector⸗Paris vertreten ſein. Die letzten Acht' ermittelt Hallen⸗Tennismeiſterſchaften in Bremen Bei den deutſchen Hallen⸗Tennismeiſterſchaften in Bre⸗ men wurden im Laufe des Donnerstag die„letzten Acht“ ermittelt. Die bisherigen Spiele haben keine Ueber⸗ raſchungen gebracht und ſo findet man unter den„letzten Acht“ auch die erwarteten Namen. Zunächſt ſchlug der Schwede Oeſtberg den Dänen Plougman:8,:6,:2, Dr. Deſſart blieb mit:1, 6·8 leichter Sieger über Gottſchewſki, der Franzoſe Leſu eur fertigte den Dänen Gleerup:3,:0 ab. Der Wiener Metaxa hatte gegen den Dänen Ulrich mit dem Gewinn des erſten Satzes bereits den Sieg in der Hand, als er ſtark nachließ und zum Schluß noch:0,:6, :6 unterlag. Die„letzten Acht“ ſind demnach: von Cramm, Schröder, Ulrich, Leſueur, Dr. Deſſart, Landry, Oeſtberg, W. Menzel. Im Gemiſchten Doppel kamen Frau Willemoos/ Gleerup zu einem leichten Erfolge, unterlagen dann aber dem Favoritenpaar Frau Sperling/ von Cramm :6,:6. Frau Schomburgk/ Ulrich ließen Peterſen /Ulrich :2,:9, 611 hinter ſich. ————————————PPPPP——————————PPPPPPPPP———PPPPPPPPPPPPPPPP———PPPPPPPPPPPPP P P— menfaſſung der beſten Kräfte über Verbände und Vereine hinweg. Die Leitung der praktiſchen Arbeit in den Trai⸗ ningsgemeinſchaften übernehmen krühere Olympiakämpfer oder oͤeutſche Meiſter, welche die Gewähr bieten, daß nach den neuzeitlichen Trainingsverſahren die Ausbildung im Sinne der Führerſchule erfolgt. In der Liſte der Trainingsgemeinſchaften, die uns Bre⸗ chenmacher zeigt, finden wir faſt nur Namen erfolgreicher Leichtathleten. So werden beiſpielsweiſe in Berlin Engel⸗ hard, Fred Müller, Hoke, König, Troßbach und von der Planitz, in Hamburg Köchermann, Schuhmacher, Schmucker (Führer Altmarkt), in Leipzig Koch, Weimann, Büchner, ferner in ihren Heimatſtätten Dr. Peltzer, Söllinger, Sie⸗ vert und Buchgeiſter tätig ſein. Noch manches weiß Brechenmacher zu berichten, der, ebenſo wie Waitzer, mit einer vorbildlichen Begeiſterung und Hingabe von ſeiner großen Aufgabe ſpricht, ſo daß man die feſte Ueberzeugung mitnimmt, daß Deutſchlands Leichtathleten von keinen beſſeren Lehrmeiſtern für die Berliner olympiſchen Spiele vorbereitet werden können. Welche Achtung und Anerkennung die Ettlinger Reichs⸗ führerſchule auf Grund ihrer bisherigen Tätigkeit draußen im Ausland beſitzt, geht aus einer Anfrage des engliſchen Leichtathletikverbandes hervor, der einige Sportlehrer für Wurf⸗ und Stoßübungen zu Studienzwecken im Laufe die⸗ ſes Jahres nach Ettlingen zu ſenden wünſcht. Dieſem Wunſche des bekannten engliſchen Olympiaſiegers Lowe wird ſelbſtverſtändlich entſprochen. Wir blättern vor unſerem Abſchied in Ettlingen noch raſch im„goldenen Buch“ des Heimes. Da finden wir neben zahlreichen intereſſanten Eintragungen folgenden ſinnvollen Spruch:„Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg.“ Ettlingen, 15. Auguſt 1928. Li Radke⸗Batſchauer. Dieſe Widmung der Olympia⸗Siegerin im 800⸗Meter⸗Lauf in Amſterdam erinnert an Deutſchlands einzigen olym⸗ piſchen Leichtathletik⸗Sieg. Keiner, der damals im Amſter⸗ damer Stadion Augenzeuge war, wird dieſen gewaltigen Eindruck vergeſſen, als die deutſche Flagge am Siegesmaſt hochging, die Siegerin überwältigt von ihrem Erfolg für die deutſche Heimat vor den Augen der Vertreter von über 40 Nationen tränenden Auges im Stadion ſtand und die Klänge des Deutſchlandliedes ertönten. Darüber müſſen ſich die Teilnehmer der Olympia⸗Kurſe, die nunmehr in der Ettlinger Reichsführerſchule einziehen, klar ſein, daß ihre Arbeit dem Volk und Vaterland gilt. Freiwillig und freudig geht die deutſche Sportjugend an die Arbeit, von der ſie überzeugt ſein muß, daß ein olym⸗ piſcher Sieg im Jahre 1936 in Deutſchlands Reichshaupt⸗ ſtodt ein Sieg der Kraft und des Auſbauwillens der deut⸗ ſchen Jugend iſt, ein Sieg, der geeignet iſt, das Anſehen und die Achtung Deutſchlands zu heben. Wer die Männer der DSBein der Reichsführerſchule in Ettlingen bei der Arbeit geſehen hat, der weiß, daß ſich Deutſchland 1936 auf ſeine Sportjugend verlaſſen kann. R. V. Hauptſchriftleiter Hans Alfred Merßne SStellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich far Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsten: Kurt Ehmer ⸗Feu'lleton, Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokaler Teil: Richard Schönfelder-Sport: Wiun Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel.. Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen Jacob Faude, ämtlich in Mannheim.⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Dezember: 21000 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Röckſendun, nur bei Rückvorto Morgen Samstag früh.30 Uhr beginnt der Ilnventur-Verkauf! Stadt u. Land kennt die große Bedeutung dieses Verkaufs bei uns. Wir wollen auch diesmal nicht viel Worte machen, kommen Sie u. sehen Sie selbst was wir leisten. Vergessen Sie eins nicht: Wir bringen unsere gewohnten Sortimente u. zu welchen Preisen! Davon überzeugen sSie sich bitte Freitag abend 7 Uhr, wenn wir die Fenster öffnen für den inventur-Verkauf 1934, sie sprechen für sich selbst. Berb beztenrboten iſt auch die Ein⸗ Piahung von Markenartikeln. Inkereſſenüberen Information der kammetenten har die Handels⸗ maßgebenzm, Benehmen mit den lationen Rich Einzelhandelsorgani⸗ die biermiihlinten ausgearbeitet, kes Inventt ür die Durchführungg ic erklärt werkaufs für verbind⸗ ie erden. Sineneaaig liegen zur h unsere aus- ezi Zimme„ 49 de* Ar, Kente 1 uüh 1 i 8 h En lowie Bezirksamts Weinheim Stadt den, Rathäuſern der Bezirksdeinheim ſowie ſämtlicher Durch die Post erhalt. Sie Angehote Letzter Iag d. Inventur-Uerkaufz Hentag, 5. Fehr. 8 bezirke anfeinden beider Amts, unheim, den 24. Jannar 1084. eßirksamt Mannheim. ezirksamt Weinheim. Bad. Bad. — Durch die Post erhalt. Sie unsere aus- führlichen Angebote HaxDRLS- WIRTSCHAFTS-zRTUNG Freitag. 26. Januar 19324 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 49 Slarke Produkſionszunahme bei der Krupp AG. Teilweise bis zu 40 VH./ Weitere Verschlechierung der Ausfuhr/ 3,07(15,2) Mill. Verlusi wieder aus Rudilage gedecki Der Krupp Akt.⸗Geſ. in Eſſen unterſcheidet ſich in mehr⸗ facher Hinſicht von denen der anderen großen Montankon⸗ jetzt vorliegende Abſchluß der Friedr. zerne im weſtdeutſchen Revier. Im Gegenſatz zu Hoeſch, Klöckner und der Gute⸗Hoffnungshütte duktionsziffern in den wichtigſten Erzeugniſſen bei Krupp gegenüber dem Vorjahr um 20 bis 40 v. H. zugenommen, während bei den übrigen Konzernen noch eine, wenn auch geringfügige, Abnahme feſtzuſtellen war. Dies erklärt ſich jedoch aus der Tatſache, daß das Geſchäftsjahr bei Krupp, das Ende September ablief, noch zdrei beſſere Monate enthielt, als bei den anderen, per 30. Juni bilanzierenden Konzernen. Wenn Krupp trotz⸗ dem auch für 193233 noch mit einem namhaften Ver⸗ Uinſt abſchließt, ſo ſind dafür großenteils die hohen freiwilligen Sozialleiſtungen verantwortlich, die, nachdem die ehemals reich dotierten Penſionskaſſen der Inflation zum Opfer gefallen ſind, von der Firma aus freien Stücken und aus dem Betriebsergebnis weiter ge⸗ leiſtet werden und pro Jahr mehr als 6 Mill./ erfordern. Als eine„Erbſchaft der Vergangenheit“ vermerkt der Be⸗ richt dieſe freiwilligen Zahlungen an die 11000 ehe⸗ maligen Kruppſchen Penſionäre. Darnach kommen auf—4 Beſchäftigte ein Penſionär, in der Guß⸗ ſtahlfabrik ſogar auf zwei aktive Arbeiter ein Penſionär. Die Verbundenheit zwiſchen Unternehmer und Belegſchaft iſt bei Krupp niemals ab⸗ geriſſen, ſie iſt durch die voraufgegangenen 14 bitteren Fahre in die neue Zeit gerettet worden. Dieſe Geſinnung der Werksverbundenheit iſt aber nicht nur als ſchöne Tra⸗ bition anzuſprechen, ſondern auch als richtungweiſend für die Zukunſt. Gewinn⸗ und Verluſtrechnung in Mill. 4 Ausgaben: 1932/33 1931/32 Löhne und Gehälter 67,4 69,6 Soziale Laſten 6,7.5 Abſchreibungen 20,5 18,1 inſen 6,4 4,7 teuern 10.6 10.5 Wohlfahrtsausgaben 6,1 6 1. Verluſte aus Bet. 26 3,4 Sonſtige Aufwendungen 13,1 111 Ein nahmen: 1932/33 1931/32 Rohertrag 118 U 108,1 Beteilig.⸗Erträge.4.7 Außerordentliche Erträge 7,8 3,0 Entnahmen aus Rücklg. 307 19 ) 15,2 Mill.„“ zur Deckung des Verluſtes 1931/32, der Reſt zur Tilgung des alten Verluſtſaldos. Während ſich der Rohertrag der eigenen Be⸗ triebe um rund 10 Mill. erhöht hat, ſind die Erträge aus Beteiligungen auch diesmal recht gering, da man ja für die Errechnung der Netto⸗Erträge, die mit 2,6 Mill. angegebenen Verluſte aus Beteiligungen in Abzug bringen muß. Bei den außerordentlichen Erträgen handelt es ſich in der Hauptſache um Vereinnahmung von Steuergutſcheinen. Die Lohn⸗ und Gehaltsſumme iſt noch um rund 2 Mill. zurückgegangen, weil erſt in den letzten Monaten des Geſchäftsjahrs die Einſtellung von Arbeitskräften zu einer Erhöhung führte, die in der Jah⸗ resſumme noch nicht zum Ausdruck kommt. Der Zin⸗ ſen⸗Debetſaldo hat ſich erhöht, weil für die lang⸗ friſtigen Anleihen und Kredite dieſelben Zinſen aufgewandt werden mußten, während bei den Guthaben infolge der allgemeinen Zinsſenkung die Eingänge erheblich zurück⸗ gingen. Die Abſchreibungen ſind, nachdem ſie im Vorfahr nicht unerheblich ermäßigt wurden, wieder auf die alte Höhe gebracht worden. Der Jahresverluſt von 3,07(i. V. 15,2) Miill./ wird wiederum aus Rücklagen gedeckt, ſo daß die Bilanz ſich ausgleicht. Der Geſchätsbericht ſtellt für einen großen Teil des Arbeitsgebiets des Konzerns eine merkliche Be⸗ lebung feſt. Die Kohlenförderung erhöhte ſich von 4,74 auf 5,13 Mill. To., die Koks erzeugung von 1,23 auf 1,38, die Roheiſen proöuktion von 0,47 auf 0,67, die Rohſtahlerzeugung von 0,68 auſ 0,84 und die Walz⸗ werks leiſtung von 0,48 auf 0,58 Mill. To. Demuach iſt alſo bei den Walzwerkserzeugniſſen und beim Rohſtahl eine Steigerung um 21—22 v. H. und bei Roheiſen um etwas über 40 v. H. zu verzeichnen. Auch die meiſten der weiterverarbeitenden Werkſtätten und Teile der Fertigfabrikation wurden allmählich von der Be⸗ lebung erfaßt. Andere Arbeitsgebiete, insbeſondere ein⸗ zelne Zweige des Maſchinenbaus und des Gruſon⸗ werks in Magdeburg, ſowie der Schiffbau auf der Germania⸗Werit in Kiel lagen allerdings infolge der Exportſchwierigkeiten noch ſtark darnieder. Im Gegenſatz zu der beſſeren Lage des Inlandsmarktes ſei das Auslandsgeſchäft gegen das ſchon ſchlechte Vorjahr noch weiter zurückgegangen. Die erſte Vorbedingung zu einer Wiedergeſundung des Welthandels ſei die Stabiliſierung von Pfund und Dollar. Beſonders betont wird, daß die deutſche Wirtſchaft allen Anlaß habe, die zielſichere Währungspolitik der Deutſchen Reichsbank anzuerkennen und ihr dafür zu danken, daß ſie den Inflationsländern auf dem gefährdeten Wege ihrer Währungsexperimente nicht gefolgt iſt. Die in früheren Jahren ſehr erhebliche Ausfuhr von Krupp nach Rußland iſt ſtark geſunken und in letzter Zeit faſt ganz zum Stillſtand gekommen. Dogegen wurde mit der türkiſchen Regierung für eine deutſche Induſtriegruppe ein größeres Lieferungsgeſchäft getätigt. Im ganzen, ſo betont der Bericht, würde auf Grund der beſſeren Beſchäftigung Krupp in der Lage geweſen ſein, einen ausgeglichenen Geſchüftsgabſchluß vorzulegen, wenn das Unternehmen nicht Vorbelaſtungen beſonderer Arxt, nämlich die bereits erwähnten freiwilligen Soziallaſten, ſo⸗ zuſagen als Erbſchaft der Vergangenheit zu tragen hätte. haben die Pro⸗ Die Bilanz zeigt im ganzen keine ſehr erheblichen Veränderungen, jedoch iſt der Rückgang der Ge⸗ 4 Ge⸗ ſchäftsbelebung um rund 11 Mill. verminderten, bemer⸗ ſamtverbindlichkeiten, die ſich trotz der benswert. In der Hauptſache iſt dies auf die ſtarke Er⸗ Bilanz per 30. 9. 1933 in Mill.“ Aktiva: 1932/33 1931/32 Anlagen 170,6 183,2 Beteiligungen 75,9 75,6 Vorräte 39,5 37,9 Wertpapiere 8 3,0 Hypotheken 2,4 2,4 Anzahlungen 4,6 4,0 Warendebitoren 25,6 25,7 Konzernforderungen 19,9 20,7 Sonſtige Forderungen 72 7,4 Wechſel 33,5 32,5 Kaſſe uſw. 0,7 0,7 Bankguthaben.9 8,7 Paſſiva: 1932/33 1934/32 Aktienkapital 160,0 160, Reſerven 26,0 26, Rückſtellungen 19,9 21,5 Wertberichtigungen 16,8 16,9 Anleihen 79,7 81,3 Hypotheken 1,0 12 Anzahlung von Kunden 10,4 12,2 Warenkreditoren 55 9,0 Konzernſchulden 28,7 23,4 Bankſchulden 19,8 34,1 Soz. Fonds 47* Sparguthaben 5,2 5„ Sonſtige Verbindlichkeiten 7,7 9,6 mäßigung der Bankſchulden zurückzuführen, die zum Teil Rückzahlungen, zum Teil auch durch den verminderten Kurswert der Schulden in ausländiſcher Währung zu er⸗ klären iſt. Krupp hat jedoch aus dem internationalen Währungsverfall im Gegenſatz zu anderen Konzernen keine Vorteile gehabt; die aus der Kursangleichung von For⸗ derungen und Verbindlichkeiten entſtandenen Gewinne und Verluſte haben ſich nahezu aufge hoben. Von beſon⸗ derer Bedeutung iſt dabei naturgemäß, daß die beiden großen Anleihen von Krupp auf Reichsmark lau⸗ ten. Mit dem Rückgaug der Bankſchulden hängt anderer⸗ ſeits die Verminderung der Bankguthaben zuſammen, die ſich aus der Verwendung eines Deiles der Guthaben zur Abdeckung von Verpflichtungen erklärt. Die Debitoren enthalten Forderungen an aus⸗ ländiſche Abnehmer in Höhe von 10,2 Mill. /, die mit dem Kurswert des Bilanzſtichtags eingeſetzt ſind; im Wechſel⸗ beſtand befinden ſich 14,9 Mill. Wechſel der Auslands⸗ kunoſchaft. Auf den Anlagekonten ſind Zugänge in Höhe von 3,5(4,9) Mill.„ und Abgänge in Höhe von 0,9 (1,5) Mill.“ zu verzeichnen. Nach den Abgängen ſtellt ſich Her Buchwert der Anlagen mit 170,6 Mill. um rd. 18 Mill./ niedriger als in der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz. Das bedeutet alſo, daß inzwiſchen weit mehr abgeſchrieben worden iſt, als die recht erheblichen Inveſtitionen aus⸗ gemacht haben, die Krupp in der Zwiſchenzeit vorgenommen hat. Man denke nur beiſpielsweiſe an die Errichtung des großen neuen Hochofenwerkes in Borbeck bei Eſſen, das etwa 25 Mill./ gekoſtet haben dürfte. Es iſt ohne Zweifel ein Zeichen der großen inneren Stärke des Kouzerns, daß er nach den ſchweren Schlägen, die ihm die Nachkriegszeit mit der Ruhrbeſetzung und der verluſt⸗ reichen Zerſtörung der früher für den Heeresbedarf arbei⸗ tenden Werkſtätten gebracht hat, trotz neuer großer In⸗ veſtitionen jetzt niedrigere Buchwerte ſeiner Anlagen in der Bilanz ausweiſt, als am Ende der Inflationszeit. Die Zahl der Werkangehörigen einſchließ⸗ lich der Tochterunternehmungen hat ſich im Geſchäftsjahr 1992⸗33 um rd. 8000 erhöht und betrug am Bilanz⸗ ſtichtag insgeſamt 48 400. Weitere 12 300 Perſonen(i. B. 10 500) werden bei den angeſchloſſenen Werken und Han⸗ delsfirmen beſchäftigt. Im neuen Geſchäftsjahr hat der beſſere Beſchäftigungsgrad, von einigen jahreszeitlich be⸗ dingten Schwankungen abgeſehen, angehalten. Die Beleg⸗ ſchaft konnte bis Ende 1993 um weitere 3700 und bei den angeſchloſſenen Werken und Handelsgeſellſchaften um über 600 Arbeiter und Angeſtellte erhöht wer⸗ den, ſo daß ſich die Geſamtvermehrung der Belegſchaft des Konzerns ſeit dem 1. Oktober 1332 auf 13 900 Mann beläuft. Von den Tochtergeſellſchaften ſchließt die Friedr. Krupp⸗Gruſon⸗Werk AG. in Magdeburg nach Abſchreibungen von 0,50(0,89) Mill./ mit einem Verluſt von 0,34(039) Mill. ab, der von der Eſſener Stamm⸗ firma übernommen wird. Die Frieör. Kru pp⸗Ger⸗ mania⸗ Werft A., Kiel, weiſt noch Abſchreibungen von 0,88(0,35) Mill.“einen Verluſt von 0,50(0,77), Mill. Mark aus, der ebenfalls von der Eſſener Stamiſirma übernemmen wird. Dagegen kann die A G. für Unter⸗ nehmungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, Berlin, diesmal einen Gewinn von 0,18(0,26 Mill.„ Ver⸗ luſt) Mill. 4 nach Eſſen abführen. Süddeuische Zucker AG. Mannheim Der jetzt vorliegende Geſchäftsbericht für 1932/33 betont eingangs, daß im abgelaufenen Betriebsjahr die Lage auf dem immer enger werdenden freien Welt⸗ markt ſich unerfreulicher denn je geſtaltete. Der Er⸗ zeugungseinſchränkung in den ſogenannten Chadbourne⸗ Ländern ſtehen Steigerungen in anderen gegenüher, ſo daß ſich eine Beſſerung der Weltmarktpreiſe nicht entwickeln konnte. Unter dieſen Umſtänden kam die deutſche Ausfuhr beinahe ganz zum Erliegen und es beſtehe wenig Ausſicht, ſie vorerſt wieder aufzunehmen. Die Ueberlagerreſtbeſtände aus 1981⸗32 konnten in Verkehr gebracht werden, ſo daß zu Beginn des neuen Betriebsjahres 1933/34 nicht viel mehr als eine Reſerve vorrätig war. Bei der Geſellſchaft war der Ausbeuteausfall infolge geringeren Zuckergehaltes der Rüben nicht ſo groß wie er vorgeſchätzt wurde. Die Betriebsarbeit vollzog ſich ohne Störungen. Das Geſchäft in Verbrauchszucker, Schnitzeln und Melaſſe war befriedigen d. Die land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe brachten im ganzen ein beſſeres Ergebnis als erwartet wurde. Zuſammenfaſſend wird feſt⸗ geſtellt, daß das Jahr 1932½33 für die Geſellſchaft günſtig war. Für das laufende Betriebsjahr 1933/34 konnte der Rübenanbau im Gebiet der Geſellſchaft wieder um 10 v. H. erhöht werden. Die anfallende Rübenmenge blieb aber nur auf der Höhe des Be⸗ richtsjahres, weil die Ernteerträgniſſe durchſchnittlich um 10 v. H. niedriger als i. V. ſind. Der Ein wurf an fremdem Rohzucker in die Raffinerie der Geſell⸗ ſchaft wird etwas höher ſein als i..; allerdings iſt der bis jetzt zugekauft« Rohzucker nicht unweſentlich teurer als in 1932/33. Um zur Behebung der Erwerbsloſigkeit beizutragen, wurde die Vierſchichtearbeit einge⸗ führt, wodurch etwa 900 Mann für einige Monate mehr eingeſtellt werden konnten. Das Verbrauchszucker⸗ geſchäft war bis jetzt zufriedenſtellend, desgleichen der Verkauf von Schnitzeln und Melaſſe. Zu hoffen iſt, daß die frühzeitig verfügte Erhöhung des Inland⸗ kontingents auf 70 v. H. des Grundkontingents vom Verbrauch auch erreicht wird, obgleich erfahrungsgemäß zu befürchten ſtehe, daß dieſe Hoffnung ſich nicht reſtlos er⸗ füllt. Die eigene Landwirtſchaft hat befriedigende Halm⸗ fruchternten gehabt, dagegen bleiben die Hektarerträge der Hackfrüchte hinter den vorjährigen zurück. Wie ſchon mitgeteilt, ſtellt ſich einſchließlich 2097 192 1 898995)/ Vortrag der Reingewinn auf 5 008 409 (4 493 162) /, nach 3 163 324(1 300 000)/ Abſchreibungen. Der G am 29. Januar wird, wie ebenfalls ſchon gemeldet, die Auskehrung von 9(8) v. H. Dividende in Vor⸗ ſchlag gebracht. Das Anlagevermögen wird(alles in Mill.) mit 13,25 (10,55) bewertet; die Erhöhung ertlärt ſich daraus, daß der Peſten jetzt landwirtſchaſtliche Werte enthält, die im Vor⸗ jahr noch mit 6,23 geſondert ausgewieſen wurden. Beteili⸗ gungen ſtehen mit 2,26 zu Buche, Wertpapiere mit 5,56, während i. V. beide zuſammen mit 2,67 figurierten. Die Erhöhung iſt in der Hauptſache bei Wertpapieren durch den Kauſ eines Paketes Zuckerfabrik Jülich⸗Aktien, beſonders aber durch einen größeren Betrag Steuergut⸗ ſcheine entſtanden. Vorräte werden mit 13,1(22,27) be⸗ Gummiboom und Gummibäume Der unüberwindliche Eingeborene 8 Am Gummimarkt, wo Reſtriktionsver⸗ handlungen ſeit Jahren chroniſch geworden ſind, ſcheint ſich langſam eine Entſpannung vorzuberei⸗ ten, die ein ganz klein wenig Hoffnung darauf auf⸗ kommen läßt, daß es doch einmal wieder etwas wie einen Boom geben könnte. Ein Teil der Gummiproduzenten erfreut ſich eines ſolchen Booms bereits ſeit einiger Zeit. Da ſind nun aber leider die Eingeborenen von Java, Borneo, Malakka uſw, die mit gar keinen Mitteln dazu zu bringen ſind, ihre Arbeitstätigkeit nach den Er⸗ ſorderniſſen der europäiſchen Herren des Kautſchukmarktes zu orientieren. Sie gehen in die Urwälder und melken die Gummibäume, wo ſie ſie finden. So ſchöpfen ſie die erſten und reichlichſten Profite ab und hindern die großen Plantagengeſellſchaften, ihrerſeits anzukurbeln. Tatſächlich hat ſich bei ſtark befeſtigten Preiſen die Produktion von Eingeborenengummi im verfloſſenen Jahre gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt und nahezu die Hälfte aller Rohgummiverſchiffungen des letzten Jahres repräſentierten Eingeborenenprodukte. Infolgedeſſen iſt ſeit Jahr und Tag die Frage der Er⸗ Faſſung und Kontrolle der Eingeborenenproduktion zu Re⸗ ſtriktionszwecken das Kernproblem der ewigen Ver⸗ handlungen. Ein unlösbares Problem; denn eine verläß⸗ liche Verhandlungs⸗ reſp. Bertragspartnerſchaft der Ein⸗ geberenen gibt es ganz einfach nicht; ebenſowenig läßt ſich ihre Produktionsleiſtung auf ein Schema feſtlegen; denn man kann nicht in jedes malaiſche Kampong einen Kon⸗ trolleur ſetzen. Die„Plantage“ der Eingebore⸗ nen iſt eben der Urwald und hrer endet vor⸗ läufig noch die Macht aller Marktmanipu⸗ kanten, für die es ein leichtes iſt, die Zahl der Gumm⸗⸗ bäume in den Plantagen der großen Pflanzer und Geſell⸗ ſchaften zu kontrollieren. Das Problem des Eingeborenen⸗ gummis belaſtet in erſter Linie die niederländiſch⸗indiſche Regierung, von der alle anderen Verhandlungspartner als Vopausſetzung für die Schaffung eines Reſtriktionsſchemas die Sicherung einer ausreichenden Kontrolle der Eingebo⸗ renenproduktion fordern. Aber es hat ganz den Anſchein, als gäbe es hier keine Löſung. Und ſo könnte tatſächlich der groteske Fall eintreten, daß auf einem wichtigen Ge⸗ biete der Weltwirtſchaft der malaiſche Eingebo⸗ rene über die hochmögenden Herren in London und Amſterdam den Sieg und mit ihm zugleich die beſten Profite davonträgt. Beginn der Transſer-Besprechungen Die Inſormationsbeſprechungen in der Transſerfrage haben geſtern in den Räumen der Reichsbank ihren Anſang genommen. Erſchienen ſind, wie wir erfahren, ven den Gläubigernationen England, Amerika und die Schweiz. Geleitet wird die Sitzung vorläuſig vom Vizepräſidenen der Reichsbank, Dreyſe, da Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht inſolge anderer dringender Ge⸗ ſchäfte vorausſichtlich erſt am Samstag an den Beſprechun⸗ gen teilnehmen bann. Ueber die Dauer der Beſprechungen bann heute noch nichts geſagt werden. In der Zuſammenkunft am Donnerstag haben die ein⸗ zelnen Delegationen Erklärungen abgegeben, an denen ſie ganz, allgemein ihren Staudpunkt darlegten. Die Sitzung war bereits gegen 13.90 Uhr beendet. Die Beſprechungen werden heute früh fortgeſetzt. 4 Befriedigende Lage bei den Hanauer Diamantſchleiſe⸗ reien. Die Diamantſchleifereien in Hauau und Umgebung ſind zu 65—70 v. H. beſchäftigt, was angeſichts der be⸗ ſtehenden Verhältniſſe als günſtig zu bezeichnen iſt. Die bei der Hereinnahme der Auftrüge erzielten Preiſe werden lohnend genannt. 3 wertet. Wechſel ſtehen mit 7,68(3,10) zu Buche. An For⸗ derungen waren 20,38, an Bankguthaben 8,96(i. B. zu⸗ ſammen 26,01) vorhanden. Dagegen verzeichnet die Paſſiv⸗ ſeite neben dem AK. von unv. 90,0 und unv. 0,05 geſetzl. Rücklage aber 9,95(0) freien Rücklogen, ſowie 6,40 Rück⸗ ſtellungen(0,80, Anlagentilgungslonto 4,95(2,30), Ver⸗ bindlichkeiten 12,10(28,76). Dyckerhoff& Widmann AGd. Wiesbaden Guie Aussichien In dem Zulaſſungsproſpekt für 1,44 Mill. alte und 2,06 Mill./ neue Aktien der Geſellſchaft zur⸗ Notiz an den Börſen Berlin und Frankſurt a. M. wird ein Status vom 30. Sept. 1993 beigeſügt, der u. a. fol⸗ gende Beränderungen auſweiſt: Beteiligungen 1,276(1,279), Roh⸗, Hilſs⸗ und Betriebsſtoſſe 1,05(0,92), Fertigerzeug⸗ niſſe 0,60(0,53), Wertpapiere 0,25(0,03), Hynotheienforde⸗ rungen 0,51(0,58), Warenſorderungen 2,30(1,60), Konzern⸗ forderungen 2,3(3,99), Schecks 0,01(0,42), Kaſſe, Bank⸗ guthaben 0,46(0,13), andererſeits Hypotheken 3,16(8,35), Kundenanzahlungen 0,43(0,12), Warenverbinbölichkeiten 1,27(0,80), laufende Verbindlichleiten des Konzerns 0,24(1,51), Verſorgungskaſſe unv. 0,81, Wechſel 0,005(0,14), Bankſchulden 1,21(1,80), alles in Mill.„. Die Umſätze betrugen 1950 45,96, 1931 29,55, 1992 19,63 und vom 1. 1. bis 30. 9. 1933 18,46 Mill.. Das Ergebnis auf 31. 2. 1933 dürfte nicht unbefriedigend ſein. Soweit ſich bereits überſehen läßt, reicht der Beſchäftigungsgrad aus, um die Abſchreibungen und Unkoſten zu decken. Die Aus⸗ ſichten werden als wieder günſtig bezeichnet. * Umwandlung des Kölner Bankhauſes A. Levy in eine Aktieugeſellſchaft. Wie gemeldet wird, ſind Beſtrebungen im Gange, das Kölner Bankhaus A. Levy demnächſt in eine Aktiengeſellſchaft umzuwandeln. Ueber Einzelheiten des Planes können z. Z. noch keine Mittei⸗ lungen gemacht werden, da ſich die Verhandlungen noch im Vorſtadium befinden. Nach dem Ableben des Seniorchefs Geh.⸗Rat Dr. Louis Hagen, wurde die Firma Ende 1932 Mannheimer Großmarki für Geireide und Fuiie rmiiſel(amilich)/ 25. Januar Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizen, inl. 76/77 Kgfrei Roggenmehl, nordd.. 22.50/24,— Mannhen„ pfälz. u. ſüdd. prompt. 28,25/24,25 Feſtpreis fr. Vol bahn⸗ Weizenkleie ſein m. Sack 10,75 ſtatton des Erzeu ers grob m Sack 11125 Bezirk 9 per Jan.. 19,20 Roggenkleie. 10,50/11 50 Bezirk 10 per Jan. 1940 Weizenfu termehl..12,— Bezi k 11 per Fan. 19, 70 Roggenfuttermehl.„ 11,50/12 75 Roggenſüdd. 71/72Kg frei Weizennachmehl.. 15 50 Munnheim„ 17.— Erdnußkuchen prompt. 16.75/17.— Feſtpreis fr. Vollbahn⸗ Sopaſchrot, prompt.. 15,—/15,0 ſtation dee Erzeugers Rapskuchen.50 Bezirk 8 per—— Palmkuchen 15,50/15 75 Bezirk 9 per Jan. 106,40 Kokoskuchen 50 Sommergerſte, inl... 18,.—/19,.—Seſamkuchen 17,— Pfälzergerſte.. 18,—/19.—Leinkuchen 17,25,17 50 Biertreber mit Sack. 17.75 Trockenſchnitzel ab Fabrik 10.— Rohmelaſſſce 9 Steffenſchyitze. iee 9 17½2 intergerſte, leue— Hafer, inl. 15/16,25 Mais mii Sack.50 Weizenmehl 0 mit Aus⸗ Wieſenheu loſes. 6,60/7,— tauſchweizen per Jan. 29,40 Rotkleeher. 6,80/7.20 per Febr. 29.70 Vuzernkleeheu 7,60/,20 per März 30,— Preßuroh, Rogg., Weizen.— a. Inlandw'zen p Jan. 27,90 Hafer, Gerſte.80/,— ver Febr. 29.20 Geb. Stroh, Rogg.,Weizen.40/1.70 per März 29,50 Hafer, Gerſte 1,20/2.40 * Nürnberger Hopfenbericht vom 25. Jau. 100 Ballen Zufuhr, 120 Ballen Umſatz. Hallextauer 215—230, Tett⸗ Gebirgshopfen 190—195. Anhaltende Nach⸗ rage, feſt. Weinversſeigerung Kallsiadi J. Kallſtadt, 26. Jan. Im eigenen Anweſen verſteigerte geſtern der Winzerverein Kallſtadt echmuß ſechs Halbſtück und zwei Viertelſtück 1932er, 20 Stick und 5 Halb⸗ ſtück 1933er Weißweine, aus erſten Kallſtadter Reblagen. Bei ſehr gutem Beſuch nahm die Verſteigerung einen raſchen und flotten Verlauf. Die erzielten Preiſe können als zufriedenſtellend, teilweiſe als gut bezeichnet werden. Im ganzen genommen übertraf dieſe Veranſtaltung ihre Erwartungen, ſie muß als recht gut bezeichnet werden. Bewertet wurden pro 1000 Liter Kallſtadter 1932 er Weißweine: Rudelſtein 870; Kreuz 880; Kronenberg 900; Kobnert 990; Nill 1000; Hübbaum Spüätl. 1150; Stein⸗ acker Spätl. 1370; Soumagen Spätl. 1710.— Kallſtadter 19839er Weißweine: Heſſel 880, 1040, 1190; Herren⸗ acker 910; Gauberg 900, 1190; Kreuz 1340, Rudelſtein 1020, 1110; Kronenberg 1200, 1120, 1110, Almen 1000, 1070, Vor⸗ deres Kreuz 1110; Berg 1170; Kobnert 1110, Nill 1140, 1300, Steinacker 1120; Hübbaum 1520, Horn 1300; Stein⸗ acker Spätl. 1400; Saumagen Spätl. 1540. Frankſurter Schlachtviehmarkt vom 25. Jau. Auftrieb: 92 Rinder, darunter 39 Ochſen, 8 Bullen, 31 Kühe, 14 Färſen, 882 Kälber, 133 Schafe, darunter 113 Hämmel, 684 Schweine. Marktverlauf: Kälber, Hämmel und Schafe mittelmäßig, Schweine ruhig, alles geräumt. Preiſe: Kälber a) 42—38, ſynthetiſchem Stickſtoff oder Kaleſtickſtoffgrun d ſã tz weſtdeutſchen Waggonfabriken derung 74575, Darlehen 30 052, Forderungen an Geſell“ Waren und Märkie Errichiungsverboi ſür Anlagen zur Sifchan Frre Die in letzter Zeit geführten Verhandlungen haben Ergebnis gebabt, Jaß ſchon bisher faſt ſänrkiche Sfiee herſtellenden Außenſeiter dem Stickſtoff⸗Syndikat 8 getreten ſind. Da die beſtehenden ſynthetiſchen Sti 2 werke und Kalkſtickſtoffwerke nur zu einem geringen. büten ausgenutzt ſind und die Errichtung neuer Betriebsſ be⸗ bei dieſem Induſtriezweig eine Fehlleitung von Kapi 99 deuten würde, hat ſich der Reichswirtſchafts m ſter veranlaßt geſehen, die Errichtung neuee 95. ternehmungen, ſowie die Erweiterung der Leiſtun 0 fähigkeit beſtehender Unternehmungen zur Herſtelung 0 22 2* t u mwterſagen. Für beſonders gelagerte Fälle ha —5 Reichswirtſchaftsminiſter die Entſcheidung vorbehalten Es iſt Vorſorge getroſſen worden, daß die Preisgeſtal für ſtickſtoffhaltige Düngemittel im Inland von der gierung überwacht wird. gemäß dem mit dem Bankhaus Sal. Oppenheim 136 1 u. Cie., Kökn, abgeſchloſſenen JG.⸗Vertrag in eine Er⸗ 3 3— umgebildet, wobei das Geſchäftsvermögen ſeitens der ben Hagens in unveränderter Höhe in der Firma bela wurde. Gleichzeitig traten Dr. Robert Pferomeng und Friedrich Carl Frhr. v. Oppenheim als perſön haftende Geſellſchafter in die Firma ein. Handel Matſchappij H. Albert de Bary u. Co. N. 63 Amſterdam.— Wieder 5 v. H. Dividende. In der o. 15 dieſes der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft nah ſtehenden Unternebmens wurde beſchloſſen, aus eine Reinarwinn von.64(1,0) Mill. hfl. wieder 5 v. Dividende auf das 15 Mill. hil. betragende Kapitg, auszuſchütten. 0,5 Mill. hil. werden den Reſerven 3 geführt und 0,38(.50) Mill. vorgetragen. Die Bilans“ fumme hat ſich um 4,4 auf 66,6 Mill. hfl. verringert. 14. 4 Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat Ac.— N 60 ſichtsratsveränderungen. In der HB. wurden an Stelle 00 1 durch Tod ausgeſchiedenen Auſſichtsratsmitglieds Gener direktor Dr. Kleyn mans und der bisherigen Auſſicheg ratsmitglieder Generaldirektor Bergaſſeſſor Dehnke u Bergwerksdirektor Dr. G. Knepper neu in den 1 ſichtsrat gewählt Bergaſſeſſor Bruch, Direktor Gröbe und Bergaſſeſſor Dr. Brandi. e Kapitalherabſetzung bei der van der Zypen und Char⸗ lier G. m. b. H. von 7,2 auf 4, Mill.. Die van der Zypen und Charlier G. m. b H. in Köln⸗Deutz, die über 50 v. des jetzt 11 Mill.“ betragenden Aktienkapitals der 89 Köln im Be ſitz hat, teilt mit, daß ſie ihr Stammkapital um 2,7 auf 45 Mill. 4 herabgeſetzt hat. * Vogtländiſche Tüllfabrik AG. Plauen zahlt 4 v. 5 Dividende. In der Bilanzſitzung wurde beſchloſſen, 8 0 GB. am 13. März für 1033 eine Dividende von 46 v. H. auf 1,25 Mill. AK. zur Verteilung vorzuſchlagen⸗ Ludwig Kopp AG. Pirmasens Die mit 1,0 Mill. Kapital arbeitende Geſellſchaft legt jetzt den Abſchluß per 30. Junt 1933 vor. Hiernach erge ſich ein Ertrag auf Waren nach Abzug des Aufwandes 5 Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe von 1151 895% ſow 4 402/ ſonſtige Erträge. Andererſeits beanſpruchten Löhns und Gehälter 702 765, ſoziale Abgaben 54 b00a, Abſchreihun gen auf Anlagen 22 380, andere 50 000(i. V. 24 661), Zin“ ſen 16 235, Beſitzſtenern 54814(i. V. Steuern 44838 3 ſonſtige Aufwendungen 248 814(i. V. Unkoſten 417 8ʃ“ Soziallaſten 51 626 gegenüber 492 324% Bruttogewinn) Per Saldo exrechnet ſich ein Jahresgewinn von 7 00 (i. V. Verluſt 111 154), um den ſich der Vortrag vön 155 682, vermindert. In der Bilanz erſchelnen die geſetzliche Rückloge und Rückſtellungen mit 100 000 bzw. 50 000/ unveränder die Delkredere auf 60 000(40 000) erhöht, Darlehen Sparkonten 78 624, Bankſchulden 136 260, Warenſchulden 389 636(i. V. Kreditoren 216 084), andererſeits Grundſtüt 78 400(80000), Wohngebäude 68 600(70 000), Fabrikgebände 181 300(185 000), Maſchinen uſw. 134 754(144 907), Bete⸗ ligungen neu 30 000, Warenvorräte 499 197(682 164), darun, ter 57 188„ Fertigfabrikate, Hypotheken, Grundſchuldſor ſchaften 4 775, aus Warenlieferungen und Leiſtungen 688 91¹0 ſonſtige 34615(i. V. Debitoren 577 376), Kaſſe, Bankgut haben 10 920(i. V. Banken 102 942, Kaſſa uſw. 7 568), We ſel und Schecks 18 360(28 986) 4. An dem Stimmenverhältnis: 900, 100 000/ Vorzugsaktien 1000, hat ſich bei der G ſellſchaft, die ſich meiſt in Familienbeſitz befindet, nichts ge⸗ ändert. 900 000 Stammaktien e⸗ 34—41, 27—3, 22—26, Lämmer geſtrichen; Hämmel b) 1. Stallmaſt 31—32, c) 28—30, 25—27; Schuſe e) heſtrichen f) 24—26, g) geſtrichen: Schweine a) 46—49, b) 45—47, bis 47, 43—46, Reſt geſtrichen. * Wertheimer Viehmarkt. Zuſuhr 47 Kühe, Preiſe 160 bis 250 /, nahezu ausverkauft; 7 Kalbinnen, davon ner⸗ kauft 9 zu 280—250„; W Rinder, davon verkauft 20 80—160 4.— Schweinemarkt: Aufuhr 316 Ferkel, Preiſe 35—55 pro Paar, 6 Läufer, Preis 65 pro Pac, Die deuische Walzwerksleisiung Die Herſtellung an Walzwerksfertigerzeug, niſſen im deutſchen Zollgebiet belief ſich im Dezem“ ber 1933 auf 5⸗0 741 To. gegen 517 890 To. im November bei gleicher Zahl der Arbeitstage Die du⸗ hnittliche arbeitstägliche Herſtellung betrug 22023 To. gegen 21—⁰0 To. im Vormonat. Außerdem wurden im Dezember 1905 46 744 To. Halbzeug zum Abſatz beſtimmt, hergeſtellt gegen 87 444 To im November. Auf Süddeutſchland ent⸗ fiel eine Walzwerksleiſtung von 18 954(19 780) To. Im ganzen Jahr 1932(302 Arbeitstageſ wurden 5 468 233 To. Walzwerksfertigerzeugniſſe hergeſtellt gegen 4 208 759 To. i. V. bei 305 Arbeitstogen. Die durchſchuit⸗ liche Herſtellung belief ſich auf 18 090 To. gegen 13881 To. t.., H. h. 30,0 v. H. mehr. Ferner wurden an Halbzeug zum Abſatz beſtimmt 543 188 To. hergeſtellt, gegen 319 005 To. i. V. Auf Süddeutſchland entfiel eine Walzwerks⸗ leiſtung von 196 616 To. gegen 130 573 To. im Jahre 102 6 Frankſurier Abendbörse sſill Die Abendbörſe nahm einen ſehr ſtillen Berla 1 Kunoſchaſtsaufträge fehlten nahezu vollkommen, dadur zeigte auch die im Grunde geneimmen zuverſichtliche Kuliſſe keine Neigung zu Neuengagements. Die Kurſe lagen Vergleich mit den Berliner Schlußnotierungen meiſt bauptet. Etwas feſter und auch lebhaſter waren Bekula, die 7 v. H. anzogen und mit 120 geſucht blieben. Am Ren⸗ tenmarkte ſetzten Altbeſitzanleihe unverändert ein, Neu, beſitzanleihe zogen geringfügig an, im übrigen lagen di letzten Kurſe behauptet. Das Geſchäft war auch hien ſehr ſtill. Im Verlanfe erſuhr das Geſchäft keine Belebung mit Ausnahme von Betula, die weiterhin unter Schwan⸗ kungen lebhafter umgeſetzt wurden. Von Auslandsrenten lagen Schweiz. Bundesbahn⸗Anleihen weiter feſt, von 1912 zogen von 134,75 heute mittag auf 137,50 an, 8,50proz. öto. gewannen 2 v. H. auf 131 v. H. Pfandbrieſe lagen ſtill, etwas höher notierten 6 v. H. Nafſ. Landesbauk Wiesbaden Gold⸗Kommunal mit 89(plus v. H0). 3 u. a. notierten: Neubeſitzanleihe 1876 bis 18,80, Alt⸗ beſitzanleihe 96,75, Schutgebietsanleihe alle 9,90, Reichs bank 162, Gelſenkirchen 55,75, Harpener 84,50, Phönix 44½ Rheinſtahl 84, Stahlverein 37,25, AEc 27,75, Bekula 10% bis 119,75—120, Chade 146. Scheideanſtalt 167,50, JG. Far, re. ben 125,65, Feiten 5425, Holzmann 66,75, Metallgeſeilſchaſt 66, Schuckert 99, Siemens 142,50, Reichsbahn⸗VA 11½% Norddeutſcher Llond 200. 95 3 DSNK FSSSSSSS r S — 2 —— * — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 43 Verkäufe Umſtändeh. ein gut erh. Marken⸗ Klavier prsw. zu verkf. Adreſſe in der Geſchſt. 91843 Klavier, Schwarz. 1 1 115 an die Goschò ftsst Lelegenheiskauf Herruzimmer, Schlafzimmer, Speiſezimmer. verſch. Küchen u. 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