Lan Rn Ne2 Eeicheinungsweiſe: fſtr 0 Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Seſ Haus monatlich.08 Mk. und 69 Pfg. Trägerlohn. in unſeren chäftsſtellen abgeboli.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. etuſchl. 18. Poſtbeſ.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellgeld. Abbolſtelen: Wald⸗ 9 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, OBriedrichſtraße 4. dy Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 10 Pf. ele Mannheimer Seituhig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22:mm breite Millimeterzeile 9 3. 7omm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 4. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheem Mittag⸗Ausgabe Freitag, 2. Februar 1934 145. Jahrgang— Nr. 55 Die deutſche Antwort an Oeſterreich zurückweiſung der Beſchlverden Meldung des DNB. — Berlin, 1. Februar. r Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr Neu rath, hat heute nachmittag den öſter⸗ De von reichj W. 5 chiſchen Geſandten, Herrn Tauſchitz, zu ſich ge⸗ e 8 — und ihm die Antwort der Reichsregierung auf gebänd 17. vorigen Monats überreichte Note aus⸗ ndigt, worin die Beſchwerden der öſterreichiſchen lasgierung über ängebliche Einmiſchungen Deutſch⸗ Sbalten die inneröſterreichiſchen An inm en waren. Die deutſche Antwort ſtellt noch⸗ die grundſätzliche Haltung der Reichsregierung W9 über dem öſterreichiſchen Problem feſt und e auf Grund der angeſtellten Au ittlungen Punkt für Punkt die Zu öſterreichiſchen Beſchwerden. gleich bringt die Antwort zum Ausdruck, daß nach nte der Reichsregierung das Problem einer gän rnationalen Behandlung nicht u⸗ WeheLch iſt und auf dieſem Wege nicht gelöſt rden kann. Angelegenheiten Strafexpeditionen in Tirol Meldung des DNB. — Wien, 1. Februar. S Führer der Heimwehren Tirols haben beim oben utmann Dr. Stumpf die Forderung er⸗ teien„dem Landeshauptmann einen von den Par⸗ ſtelle unabhängigen Landesausſchuß zur Seite zu märkij er aus Vertretern der Heimwehr, der oſt⸗ Sturmſchär und des Bauernbundes zu⸗ verlang eſetzt werden ſoll. Die Heimwehrführer alle gten ferner rückſichtsloſe Säuberung ſos Aemter von allen des National⸗ le alismus verdächtigen Elementen“. und„itaatsfeindlichen Berbände“ ſollen aufgelöſt irgend* Nationalſozialiſten zur Bezahlung aller 0 entſtandenen Schäden verpflichtet werden. de t den Anſchein, als ob dieſe Forderungen von egierung erfüllt werden. In Tirol ſind ſeit Dienstag insgeſamt 800h gekündideimwehr zur Durchführung der an⸗ 8 nigten Strafaktion aufgeboten worden. ditio ähnliche Säuberungs⸗ und Strafexpe⸗ Die A n plant man auch für Oberöſterreich. Sa 0 ſoll dann ſpäter auf das ganze Land ſichtigt— ausgedehnt werden. Wie verlautet, beab⸗ le Regierung, Sicherheitskommiſſare bei al⸗ rechnet zirkshauptmannſchaften zu ernennen. U. a. gierungstan, natt der baldigen Einſetzung eines Re⸗ ſung des ommiſſars für Graz und mit der Auflö⸗ es dortigen Gemeinderates. derſonlich ad Ga ſt ein iſt vom Vizekanzler Fey )eine Strafexpedition angeordynet dieſem Zwecke wurde die Gendarmerie 9 verſtärkl hSrnpen und Schutzkorpsabteilun⸗ gah— 9 8 1eröchen Papierböllerzerknalle wurden lichkeitcationalſozialiſtiſche Perſön⸗ eine Raten in Gaſtein verhaftet, ohne daß ihnen E i11 bungeneteiligung an den Zerknallen und an Kundge⸗ konnen auch 30 nur im geringſten nachgewieſen werden üblich, i. Die Verhafteten wurden, wie in Heſterreich ein Konzentrationslager gebracht, 50 neue Verhaftungen Vergeltungsmaßnahme für die füh⸗ S. Wi 9 5 Foital n. 1. Febr. In Billach, Klagenfurt und apierbönd in der letzten Zeit wieder zahlreiche de zerknallt: 50 Nationalſozialiſten wur⸗ tionslager hin verhaftet und nach dem Konzentra⸗ Wöllersdorf gebracht. Oberſt u, eſt Reinhard an den Kyffhäuſerbund Meldung des DNB. D Berlin, 1. Februar. er ne 9 gerbunzücue Bundesführer des deutſchen Reichekrie⸗ an die Miköffbäuſer, Oberſt a. D. Reinhard, richtete gebung itglieder des Kyffhäuſerbundes eine Kund⸗ 2 er es u. a. heißt: 8 Arontgeiſt des Soldatentums von 1914—18 Kämpfergeiſt der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ autehören zuſammen Auf ihrer Grund⸗ ler 1165 ſich das Dritte Deutſche Reich auf. In die⸗ Das hauung werde ich den Kyffhäuſerbund führen. Ma 1 eutſchland braucht jeden muß ſeh⸗„Unſere Zeit duldet keinen Stillſtand. Jeder vor Gibaffen und mithelfen, jeder muß Gemeinnutz ner, daennutz ſtellen. Beiſpielgebend ſollen die Män⸗ umſchließzer Koffbäuſerbund aus allen Volksſchichten waf“dierin vorangehen; ſie ſollen die Kamerad⸗ geuchten hdas Pflichtbewußtſein der Front zu neuem zion de bringen und lebendig verbinden die Genera tionalſo großen Krieges mit der Generation des na⸗ Zialiſtiſchen Sieges.“ 0 Baden zur Reichsreform Beachtenswerte Ausführungen des Miniſterpräſidenten Köhler Karlsruhe, 2. Februar. Miniſterpräſident Walter Köhler ſtellt dem „Führer“ die nachfolgenden bedentſamen Ausführun⸗ gen zu dem Geſetz über den Neuaufban des Reiche⸗ und ſeine Auswirkungen für Baden zur Verfügung: Die Reichstagsſitzung vom 30. Januar 1934 wird als ein Ereignis von ganz beſonderer hiſtoriſcher Bedeutung in der deutſchen Geſchichte weiterleben. Die gewaltige Rede des Führers— ein Rückblick und Ausblick des verantwortlichen deutſchen Staats⸗ mannes— wird auch in ſpäteren Zeiten noch Zeug⸗ nis ablegen von der genialen Staatsführung dieſes Mannes, den ein glückliches Schickſal unſerem Volk geſchenkt hat. Wer das Glück hatte, Augen⸗ und Ohrenzeuge dieſer denkwürdigen Kundgebung zu ſein, hat mit Bewunderung erlebt, wie höchſte ſtaatsmänniſche Weisheit in vollendetſter und doch volkstümlichſter Form dem deutſchen Volk und der Welt nahegebracht worden iſt. Denkwürdig war dieſe Stunde auch deshalb, weil ſie die einſtimmige Annahme des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches brachte. Dieſes Geſetz macht dem Rätſelraten der ver⸗ gangenen Monate über die Marſchrichtung der Reichsreform ein Ende und zeigt klar das Ziel and den Willen der Reichsführung und die Folgerungen, die ſich daraus für die Länder ergeben. Es war ganz klar, daß die nationalſozialiſtiſche Revolution es nicht dabei bewenden laſſen konnte, lediglich über⸗ nommene Formen zu erhalten, daß ſie vielmehr dar⸗ an gehen mußte, die jahrhundertlange Sehnſucht aller Deutſchen nach einer ſtraffen Zuſammenfaſſung des deutſchen Geſamtvolkes zu erfüllen. Schon durch die Einſezung der Reichsſtatt⸗ halter, denen die Durchführung der allgemeinen Richtlinien der Politik des Führers und der Voll⸗ zug der Geſetze und Ernennungen anvertraut iſt, war tatſächlich die Hoheit der Länder beſeitigt. Die Parlamente der Länder waren ſchon durch ihre Auf⸗ löſung am 14. Oktober 1933 und ihre Nichtwieder⸗ wahl aufgehoben. Das Geſetz zum Neuaufbau des Reiches beſtimmt in ſeinem erſten Artikel die endgültige rechtliche Beſeitigung des Länder⸗ parlamentarismus. Es wird keinen Volks⸗ genoſſen geben, der dieſem entbehrlichen Ueberbleibſel einer vergangenen Zeit eine Träne nachweinen wird. Der Artikel 2 beſtimmt, daß die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergehen. Damit wird nun noch ein Schlußſtrich unter die ſtaatsrechtliche Ent⸗ wicklung der Länder gezogen, denn es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Totalitätsgedanke des National⸗ ſozialismus Hoheitsrechte der Länder nicht mehr an⸗ erkennen konnte. Im gleichen Artikel werden die Landesregierungen der Reichsregierung unterſtellt. Daraus ergibt ſich für die Zukunft, daß in Geſetz⸗ gebung und Verwaltung die abſolute Gleichrichtung der Ländermaßnahmen mit der Reichspolitik geſichert erſcheint. Es wird dadurch möglich, für ſie einheit⸗ liche Richtlinien vorzuſchreiben und mit der Mannig⸗ faltigkeit in Geſetzgebung und Verwaltung der Län⸗ dergebiete aufzuräumen. Für Baden darf geſagt werden, daß die natio⸗ nalſozialiſtiſche badiſche Regierung bisher ſchon dieſe Zuſammenarbeit geſucht und ge⸗ ſunden hat und ihre Maßnahmen jeweils in engem Einvernehmen mit dem Reich durch⸗ führte. „Im dritten Artikel wird beſtimmt, daß die Reichs⸗ ſtatthalter der Dienſtanfſicht des Reichsminiſters des Innern unterſtehen; eine weſentliche Aenderung des bisherigen Verfahrens wird ſich daraus nicht er⸗ geben, da der Reichsſtatthalter in Baden ſchon in engſtem Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter gearbeitet hat. Die Artikel 4 und 5 beſtimmen, daß die Reichs⸗ regierung neues Verfaſſungsrecht ſetzen kann und der Reichsinnenminiſter die zur Durch⸗ führung des Geſetzes erforderlichen Rechtsverord⸗ nungen und Verwaltungsvorſchriften erläßt. Dieſe beiden Paragraphen ebnen den Weg zu weiteren Maßnahmen im Sinne der Reichsreſorm. Es iſt müßig, Erörterungen darüber anzuſtellen, in wel⸗ chem Zeitmaß ſich dieſe Maßnahmen vollziehen wer⸗ den. Aus der Rede des Reichsinnenminiſters vom 31. Januar kann entnommen werden, daß die Reichs⸗ regierung ohne Beirrung, aber auch ohne Ueberſtür⸗ zung, ihrem Ziel zuſtreben wird. Ueber, terri⸗ toriale Veränderungen ſagt weder das Ge⸗ ſetz etwas, noch waren aus den Ausführungen des Reichsinnenminiſters Einzelheiten hierüber zu ent⸗ nehmen. Es erſcheint aber nicht zweifelhaft, daß die Reichsregierung mit gewiſſen terri⸗ torialen Unmöglichkeiten, die Hinderniſſe einer geordneten Verwaltung darſtellen, auf⸗ räumen wird. Der Herr Reichsinnenminiſter hat zu dieſer Frage die beſtimmte Zuſicherung gegeben, daß die berech⸗ tigten Lebensintereſſen jedes einzelnen Volksteils ſo gut wie möglich gewahrt werden ſollen. Das badiſche Volk darf daher auf jeden Fall mit Zuverſicht und Vertrauen dem Fortgang des Vollzugs der Reichsreform entgegenſehen. e Eine Friedensmahnung des Papſtes D N B. — Paris, 2. Febr. Meldung des Der„Intranſigeant“ veröffentlicht die ausführ⸗ liche Zuſammenfaſſung einer Erklärung, die Papſt Pius Kl. einem Vertreter dieſes Blattes gegenüber gemacht habe. Das Blatt bemerkt dabei, daß dieſe Zuſammenfaſſung von einem zuſtändigen Prälaten durchgeſehen worden ſei. Die Veröffentlichung iſt im weſentlichen eine Zuſammenſaſſung der von Papſt Pius Xl. bei verſchiedenen Anläſſen und in mehreren Enzykliken bereits vertretenen Anſichten. Es heißt darin u..: Die Einſtellung der Feindſelig⸗ keiten zwiſchen den verſchiedenen Völkern werde den Beginn des wirklichen Friedensreiches in der Welt bedeuten. Der Friede ſei weniger eine Tatſache, als eine Willensrichtung. Die Bemühungen zur Wiederverſöhnung könnten für die einen oder die anderen Opfer der Eigenliebe ſordern. Aber es ſcheine, daß man durch ſolche Opfer das Ergebnis erzielen könne, das alle Staatsoberhäupter und alle Völker ſeit dem Abſchluß des letzten europäiſchen Krieges vergeblich ſuchten. Mau dürfe ſich nicht darüber täuſchen, daß die Konfliktsgefahren, wenn ſie zur Wirklich⸗ keit würden, Europa und die ganze Welt in ſchlimmere Uebel bringen und vielleicht zum Zuſammenbruch der ganzen chriſtlichen Kul⸗ tur führen würden. Es gebe kein anderes Heilmittel gegen alle dieſe Uebel als eine ſchleunige Rückkehr der menſchlichen Geſellſchaft zu Jeſus Chriſtus Das ſei das erſte und ernſteſte Problem, das die Regierungen zu löſen hätten. Von der Löſung dieſer Frage hänge der Frieden der Welt ab. Alle dieſe Uebel ſeien eine Folge des letzten Krieges, von der nicht nur die be⸗ ſiegten Völker betrofſen worden ſeien, ſondern die auch ſchwer auf denjenigen Völkern laſteten, die daran nicht teilgenommen hätten und ſelbſt auf den⸗ jenigen, die aus ihm ſiegreich hervorgegangen ſeien. Man habe eine Zeitlang gehofft, daß die Kriſe lang⸗ ſam beſeitigt werden könne, aber die Erfahrung lehre, daß dies nicht der Fall ſei und daß die zahl⸗ reichen Fühlungnahmen zwiſchen den Leitern oder Vertretern der verſchiedenen Regierungen zu unzu⸗ reichenden Ergebniſſen geführt hätten. Daraus ſolge, daß die zwiſchen den Völkern beſtehende Span⸗ nmung ſtändig zunehme, ohne daß man wiſſe, was geſchehen ſolle, um dieſe Entwicklung aufzuhal⸗ ten. Die Völker hätten diplomatiſche Abkommen vorbereitet, feierliche Pakte gewollt. Aber der Friede könne nicht nur in ſolchen Schriftſtücken enthalten, ſondern er müſſe gewollt ſein. Im weiteren wandte ſich der Papſt gegen die Ueberſteigerung des Nationalismus und ging dann auf die Frage der Miſſionen und der Erziehung ein. Wieder Kirchenfrieden in Württemberg — Stuttgart, 1. Febr, Im württembergiſchen In⸗ nenminiſterium fand auf Veranlaſſung von Präſident Dr. Mattheiß eine Ausſprache zwiſchen den Vertre⸗ tern der Kirche, des Staates und den Führern der verſchiedenen religiöſen Gruppen über die Lage in der deutſch⸗evangeliſchen Kirche Württembergs ſtatt. Die unter dem unmittelbaren Eindruck der Rede des Führers in verſöhnlichem Geiſte geführten Ausein⸗ anderſetzungen können als der Abſchluß des kir⸗ chenpolitiſchen Streites in Württemberg betrachtet werden. Von allen Anweſenden wurden in einer einſtimmig gebilligten Erklärung Richtlinien aufgeſtellt, nach denen die Beziehungen der verſchiede⸗ nen Gruppen endgültig geregelt werden ſollen. die bevorſtehende Agramer Tagung Deutjchland und Südoſteuropa * Mannheim, 2. Februar⸗ E Im Südoſten Europas, im Donauraum und auf dem Balkan, iſt es ſeit Monaten ſehr lebhaft. Zei⸗ tungen und illuſtrierte Zeitſchriſten berichten bald von Königs⸗ und Miniſterbeſuchen, bald von neuen politiſchen ooͤer wirtſchaftlichen Verträgen; da und dort ſpricht man auch von einem„Schwarzmeer⸗ Locarno“ und einem Balkanvertrag. Die beiden in dieſem Zuſammenhang am meiſten beachteten Ereig⸗ niſſe öͤürften der Beſuch des italieniſchen Vertreters Suvich in Wien und die Prager Wirtſchaftstagung der Kleinen Entente ſein. Der Grund für dieſe ner⸗ vöſe Lebhaftigkeit des Südoſtens iſt die allgemeine wirtſchaftliche Not. Die Zerſchlagung Oeſterreich⸗ Ungarns hat ernſte politiſche und ganz beſonders aber ſtark drückende wirtſchaftliche Schwierigkeiten geſchaffen. Die alte Donaumonarchie war ein ge⸗ ſchloſſenes Gebiet, deſſen Teile wirtſchaftlich auf⸗ einander abgeſtimmt waren; Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft ergänzten ſich. Heute laufen in dem einſt „grenzenloſen“ Gebiet nördlich und ſüdlich der Donau überall Grenzen; aus dem Ganzen wurden einzelne Teile und jeder Teil möchte ſelbſtändig ſein, indu⸗ ſtriell ſowohl als auch wirtſchaftlich. Jeder liefert jedem nahezu alles, jeder hat genügend und jeder ſitzt infolgedeſſen auf ſeinen unabſetzbaren Ueber⸗ ſchüſſen feſt. Dieſe unhaltbaren Zuſtände verſucht der Südoſten ſeit langem bald mit politiſchen, bald mit wirtſchaftlichen Mitteln zu beſeitigen. Bis heute ohne Erfolg. Die Kleine Entente z. B. iſt ſolch ein Mittel, von dem man ſeit Jahren Erlöſung von den Nöten erhofſt; ſoeben erſt hat man den kranken Körper wieder einmal damit zu heilen verſucht, dies⸗ mal mit einer Wirtſchaftskonferenz der Kleinen Entente in Prag, das gerne die Stelle des„alten Wien“ einnehmen und deſſen einſtige Bedeutung er⸗ langen möchte. Ueber zehn Tage ſaß in der maleriſchen Stadt der Gotik und des Barock der Mitte letzten Jahres ge⸗ ſchaffene Wirtſchaftsrat der Kleinen Entente, alſo der Tſchechoſlowakei, Südflawiens und Rumäniens, um die wirtſchaftlichen Gegenſätze der drei Staaten aus⸗ zugleichen. Es iſt gar nichts ausgeglichen worden, ſondern es bleibt beim Hoffen! Man hat 16 Ent⸗ ſchließungen gefaßt; danach ſollen Abkommen an⸗ gebahnt werden vor allem verkehrspolitiſcher Art, dann ſoll das Handelsrecht der drei Staaten ſich ähnlich gemacht werden, und endlich ſoll„die Zu⸗ ſammenarbeit der Kleinen⸗Entente⸗Staaten auf dem Gebiet der Statiſtik im allgemeinen und der Ver⸗ einfachung der Statiſtiken im beſonderen“ enger wer⸗ den. Dazu hat zur Eröffnung der Tagung der ewig geſchäftige Tagungsbeſucher Herr Beneſch eine hoff⸗ nungsvolle Rede gehalten und gegen Ende der Pra⸗ ger Tagung, die er vorzeitig verlaſſen mußte, um an der Genfer Tagung teilzunehmen, recht kleinlaut über Prag geurteilt, aber ſchon wieder tröſtend auf der Kleinen Entente hingewieſen, von der er große Fortſchritte erhofft. In der Eröffnungs kde ſtellte es Beueſch dar, als handele es ſich in Prag darum,„zu zeigen, daß ein neuer Wirtſchaftsorganismus in Mitteleuropa gefunden ſei“. Dieſe Aeußerung zeigt die wirklich⸗ keitsfremde Auffaſſung des tſchechiſchen Außenmini⸗ ſters. Das Gebiet der Kleinen Entente oder der Gro⸗ ßen Entente iſt nicht in der Lage, ſich zu einem neuen Wirtſchaftsorganismus auszubilden, ebenſowenig wie die Tſchechei allein, deren Landwirtſchaft und Indu⸗ ſtrie ſich ſtark bekämpfen und ſich nicht einigen können darüber, wie man mit den beiden anderen Mitglie⸗ dern der Kleinen Entente zu lebhafteren Wirtſchafts⸗ beziehungen kommen ſoll. Die ⸗ſtarke Induſtrie der Tſchechei will ihre Erzeugniſſe nach Rumänien und Südſlawien ausführen, die vorwiegend Landwirt⸗ ſchaft betreiben. Dieſe Staaten ihrerſeits wollen ihre landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe nach der Tſche⸗ chei ausführen, wogegen ſich die tſchechiſchen Bauern wenden. Es iſt das alte Lied, das heute jedem zur Genüge bekannt iſt. Eine Einigung iſt da nicht mög⸗ lich, da kann Herr Beneſch noch ſo ſehr von der Ge⸗ ſchloſſenheit der Kleinen Entente ſchwärmen. Nur wenn es gilt, gegen Deutſchland Stellung zu nehmen, finden ſich die ſtreitenden Teile. Der einzige Fall übrigens, in dem ſie Frankreich, mit dem ſie wirt⸗ ſchaftlich kaum Berührung finden, zufriedenſtellen. Aber auch dieſe Liebe erkaltet ſchließlich einmal, wie dies im Leben oft der Fall iſt, beſonders wenn ein Dritter auftaucht! Und dieſer Dritte taucht auf:— Herr Suvich, der Vertreter Italiens. Ob man über die Politik zu wirtſchaftlichen Er⸗ folgen kommen will oder über die Wirtſchaft zu politiſchen Vereinbarungen, ſei dahingeſtellt. Italien iſt jedenſalls beides willkommen. Im Donauraum möchte es Ungarn und Oeſterreich wirtſchaftlich ſür ſich gewinnen und auf dem Balkan Bulgarien politiſch. Es ſtemmt ſich der von Beneſch ange⸗ ſtrebten Bildung eines neuen mitteleuropäiſchen Blocks entgegen, indem es einzelne Teile aus dem —— — 8 und nicht falſche Ziele erſtreben. 2. Seite/ Nummer 55 Block herausbricht, denen es mehr Vorteile bieten kann als Herr Beneſch und ſein Mitteleuropa. Es wäre falſch, dieſe Vorgänge zu unterſchätzen und ohne weiteres anzunehmen, daß die autar⸗ kiſchen Beſtrebungen Beneſchs an den mangeln⸗ den Vorausſetzungen und an dem Eingreifen Ita⸗ liens ſcheitern würden. Erfreulicherweiſe hat die deutſche Regierung die Lage ganz klar erkannt, was ſie mit der Schaffung des Polenabkommens beweiſt. Aehnlich wie Italien ſchließt Deutſchland alſo nicht mit einem mannigfachen Staatenblock Verträge ab, ſondern mit Einzelſtaaten. Getrennt marſchieren, vereint ſchlagen, möchte man beinahe im Hinblick auf die zukünftige Geſtaltung Europas dieſes Dop⸗ pelgeſchehen bezeichnen. Deutſchland iſt einer der beſten, ja für einzelne der Donau⸗Balkanſtaaten der beſte Kunde. Es iſt deshalb die Möglichkeit gegeben, mit den einzelnen Ländern in Verbindung zu kom⸗ men. Man darf nur die Geduld nicht verlieren Unter voller Be⸗ rückſichtigung der Pflege des deutſchen Binnen⸗ marktes iſt es für Deutſchland doch möglich, in leb⸗ haften und echten Austauſch mit den einzelnen Staaten zu kommen. Unſerer Maſchinen⸗Induſtrie, vor allem der Landmaſchinen⸗Induſtrie, iſt der ganze Südoſten ein guter Abnehmer und wir können für dieſen der gleiche gute Kunde ſein, wenn er ſich die Mühe macht, ſeine für die Ausfuhr beſtimmte Er⸗ zeugung den Bedürfniſſen Deutſchlands anzupaſſen. Während Deutſchland z. B. Weizen ablehnen muß, iſt es immer noch Abnehmer von Mais und Hanf, rumäniſchem Erdöl, bulgariſchem Tabak und Roſen⸗ öl oder Fellen und Kupfer. Die Verſtändigung über die Anbaupläne und einen richtigen Austauſch würde die wirtſchaftlichen und politiſchen Beziehungen mit Deutſchland raſch beſſern und dem notleidenden Donau⸗ und Balkanraum wäre bald geholfen, denn mit Deutſchland, aber auch nur mit dieſem, iſt deſſen Geneſung möglich. Dr. F. B Die vreisgekrönten Arbeiten aus dem Fournaliſtenwettbewerb Meldung des DNB. — Berlin, 1. Febr. Im deutſchen Journaliſtenwettbewerb„Mit Hitler in die Macht“ hat, wie die NSͤ meldet, das Preis⸗ gericht unter dem Vorſitz des Reichsminiſters Dr. Goebbels am Mittwoch ſeine Entſcheidung ge⸗ troffen. Die fünf preisgekrönten Arbei⸗ ten werden der geſamten deutſchen Tagespreſſe ohne jede Kennzeichnung der Prämiierung zum Abdruck ab Samstag, 3. Februar, zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Bekanntlich werden jetzt die deutſchen Zeitungs⸗ leſer bzw. die Bezieher der deutſchen Tageszeitungen aufgefordert, darüber zu urteilen, in welcher Reihen⸗ folge das Preisgericht die Prämierung vorgenommen hat. Für die richtige Einſendung iſt von Dr. Dietrich neben den Preiſen für die Verfaſſer der Preisarbei⸗ 100 ein Preis von 1000 Mark, der bei mehreren richtigen Einſendungen in fünf Preiſe zu je 200 Mk. aufgeteilt wird, geſtiftet worden. Die genauen Be⸗ dingungen werden gleichzeitig mit der erſten Ver⸗ öffentlichung bekanntgegeben. Heftiger Schneeſturm im Sauerland — Hagen(Weſtf.), 2. Febr. Am Mittwoch abend ſetzte in Weſtdeutſchland heftiger Schneeſturm ein, der die ganze Nacht über andauerte und beſonders im Hochſauerland zu erheblichen Verkehrs⸗ ſtörungen geführt hat. In Lüdenſcheid liegt der Schneeſtellenweiſe bis zu einem Meter hoch, ſo daß Donnerstag früh ſtarke Kräfte eingeſetzt werden mußten, um die Hauptverkehrsadern frei zu halten. Der Autobusverkehr im Sauerlande mußte verläufig eingeſtellt werden, da die Wagen im Schnee ſtecken blieben. Zahlreiche Ortſchaften ſind von jedem Verkehr abgeſchnitten. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Saarabſtimmung ſoll völlig unbeeinflußt ſein Meldung des DNB. — Berlin, 1. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: Der landesverräteriſche Teil der Preſſe des Saargebietes weiſt immer wieder darauf hin, daß von deutſcher Seite aus in unzu⸗ läſſiger Weiſe in den Saarabſtimmungskampf ein⸗ gegriffen werde. Es wird behauptet, daß zahlreiche Perſonen aus dem Reiche in das Saargebiet kämen, um dort Terror zu verüben und vor allem die Be⸗ völkerung zu beſpitzeln. Dieſes Treiben gefährde die freie Abſtimmung und die Sicherheit aller „Nichtgleichgeſchalteten“. Dieſe Klagen werden zum Anlaß genommen, in Eingaben an den Völ⸗ kerbund und andere intereſſierte ausländiſche Stellen die Verſchiebung der Wahl für un⸗ beſtimmte Zeit oder aber die Be⸗ ſetzung des Saargebietes durch inter⸗ nationale Polizei oder gar durch fran⸗ zöſiſche Truppen zu fordern. Um dem Treiben der notoriſchen Landes⸗ und Volksverräter auch den geringſten Vorwand zu ent⸗ ziehen, wird erneut darauf hingewieſen, daß die Führung des Abſtimmungskampfes innerhalb des Saargebietes lediglich Auf⸗ gabe und Recht der Saarländer ſelbſt iſt. Jede Einmiſchung von Unberufenen, ſeien es Amts⸗ oder Parteiſtellen oder Privatperſonen, in den Ab⸗ ſtimmungskampf im Saargebiet hat daher zu unter⸗ bleiben. Zukünftig wird unnachſichtlich gegen alle diejenigen vorgegangen werden, die ſich im Saar⸗ gebiet in die politiſchen Angelegenheiten der Saar⸗ bevölkerung einmiſchen, beſonders, wenn ſie, wie dies ſchon geſchehen iſt, in unwahrer Weiſe irgend⸗ welche Beziehungen zu Amts⸗ oder Parteiſtellen vor⸗ ſpiegeln. „Saarbrücker Zeitung“ auf oͤrei Tage verboten Meldung des DNB. — Saarbrücken, 1. Februar. Die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebiets hat auf Grund des§ 6 Abſatz 2 und 3 in Verbindung mit§ 3 Abſatz 1 der Veroroͤnung vom 18. Juni 1923, betr. Maßnahmen zur Aufrechterhal⸗ tung der öffentlichen Sicherheit im Saargebiet, die „Saarbrücker Zeitung“ wegen des Artikels„Stur m⸗ angriff am 30. Januar“ in Nummer 31 vom 1. Februar auf drei Tage verboten. Ueber die Vorgänge, die zu dem Verbot der „Saarbrücker Zeitung“ führten, erfahren wir er⸗ gänzend: 0 Vor drei Tagen hatte die„Saarbrücker Zeitung“ in ihren Aushängen in der Stadt die Bevöl⸗ kerung zur Beflaggung der Stadt anläßlich der Wiederkehr des Tages der nationalen Revolution aufgefordert. Dieſe Aushänge wurden dann von der Regierungskommiſſion beſchlagnahmt. Dennoch prangte am Tage der nationalen Revoln⸗ Htion ganz Saarbrücken in einem feſtlichen Flaggen⸗ ſchmuck. Am Nachmittag erſchien dann der berüch⸗ tigte Polizeikommiſſar Machts in Begleitung von Feuerwehrleuten mit Leitern und Feuerhaken und ließ einen großen Teil der Transparente und Gir⸗ landen entfernen, die über die Straßen geſpannt waren. Die„Saarbrücker Zeitung“ hat dann in ihrem lokalen Teil dieſe Vorgänge unter der Ueber⸗ ſchrift:„Sturmangriff vom 30. Januar“ ironiſch gloſſiert. Die Saarregierung ſah ſich durch die Aus⸗ führungen des Blattes verletzt und ſchritt deshalb zu dem dreitägigen Verbot. Kommentar erübrigt ſich! Machts war früher thüringiſcher Polizei⸗ offizier, der ſeinerzeit von Reichsminiſter Frick aus ſeinem Amt gejagt, dann bei Severing in Preußen ein Unterkommen fand und nun als Emigrant im Saargebiet ſeinem Haß gegen das neue Deutſchland nur möglichen Gelegenheit Ausdruck ver⸗ eiht. Die Schulfrage im Saargebiet Meldung des DNB. — Saarbrücken, 1. Febr. Am 3. Februar iſt die Berufungsverhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof in Saarlouis in dem bekannten Prozeß gegen Kommerzien⸗ rat Röchling, die wiederum eine Aufrollung der Schulfrage bringen wird. In dieſem Zuſammenhang iſt es bemerkenswert, in welchem Sinne ſich die in Straßburg erſcheinende„Elſaß⸗Lothringer Zeitung“ zur ſaarländiſchen Schulfrage äußert. Es heißt da unter anderm: Jeder ehrliche Menſch und Staatsbürger muß fragen, wie die franzöſiſche Bergverwaltung dazu gekommen iſt, in einem Land, das ausgezeichnete Schulen beſitzt, in einem von jeher deutechſprachigen Land deutſche Landesangehörige zu veranlaſſen, ihre Kinder aus der öffentlichen Landesſchule herauszu⸗ nehmen und in die franzbſiſche Propagandaſchule zu ſchicken. Glaubt irgend jemand bei uns, daß dieſe Bergleute ihre Kinder aus freien Stücken, einfach aus allgemeinen Bildungsrückſichten, in die lanòfremde Schule geſchickt haben und nicht unter der Verlockung beſonderer wirtſchaftlicher Vor⸗ teile oder gar unter dem Druck einer Drohung wirtſchaftlicher Nachteile im Falle einer Ablehnung? Wir kennen dieſe Dinge doch aus Erfahrung. Eine ehrenvolle, loyale Geſinnung gegenüber der Saar⸗ bevölkerung hätte alles vermeiden müſſen, was ein⸗ zelne Saarbewohner in nationale Gewiſſenskonflikte und in nationalen Gegenſatz zur großen Mehrheit ihrer Volksgenoſſen bringen mußte. Es war wenig fair, die wirtſchaftliche Machtſtellung da⸗ zu zu mißbrauchen, eine Anzahl Untergebener in eine ſchiefe Lage zu ihrem Volkstum zu bringen. Noch weniger fair iſt es, nachträglich ſo zu tun, als ob man jetzt dieſe Leute bejammerte, die man doch gerade zu dieſem Zweck in eine ſchiefe Lage gebracht hat. Die Sühne für den Mord eines Hiller-Jungen — Hamburg, 1. Februar. In dem Prozeß wegen des kommuniſtiſchen Feuerüberfalls am Lockſtedter Weg am 26. Februar 1033 fällte das Hanſeatiſche Sondergericht am Don⸗ nerstag nachmittag das Urteil. Der Angeklagte Retslag wurde wegen vollendeten Mordes an dem Hitler⸗Jungen Bloecker ſowie wegen verſuchten Mordes in zwei Fällen zum Tode verurteilt, ferner unter Einbeziehung einer früher erkannten Zuchthausſtrafe von drei Jahren zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 15 Jahren. Weiter wurden verurteilt 12 Angektagte wegen verſuchten Mordes zu insgeſamt 107 Jahren Zuchthaus, einer zu elf Jahren Zucht⸗ haus. Vier weitere Angeklagte wurden wegen Ver⸗ gehens gegen das Schußwaffengeſetz oder wegen Be⸗ günſtigung zu Gefängnisſtrafen bis zu 18 Monaten verurteilt. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen Fährunglück in Korea— 23 Bauern ertrunken — Mukden, 1. Februar. Nach einer Meldung aus Korea ſank auf einem Nebenfluß des Jalu in der Nähe des koreaniſchen Dorfes Taſchin eine Fähre. Dabei ſind 23 Bauern ertrunken. Auch eine Anzah⸗ Vieh fiel den Fluten zum Opfer. Ein Mann bringt Erde 75 Von Norbert Frieling Nach dem großen Kriege verließ ein Mann, der ſich nicht mehr unter den vielen zuſammen⸗ gedrängten Menſchen in der Großſtadt zurechtfinden konnte, ſeinen ſtädtiſchen Beruf und zog auf das Moorland hinaus, um dort ein Stück Acker zu be⸗ bauen oder Torf zu ſtechen. Er trug noch ſeinen feldgrauen Rock und hatte wenig Beſitz an Geld und Gerät, aber er hatte die große Sehnſucht, nach der Erde heimzukehren, in die er ſich im Felde draußen ſo oft eingegraben hatte. Alles ſchien ihm nach Wunſch zu gehen, er beſaß bald eine warme Hütte und ein paar Tiere, jedoch an einem feindlichen, ſtürmiſchen Wintertag brannte ſein Haus nieder, gerade in dem Augenblick, als er ſeine Braut von der Bahn zu ſich geholt hatte. Sie retteten wenig von ihrer Habe, und ihre Hochzeitsnacht verbrachten ſie unter fremden, mitleidigen Menſchen. Als es Frühjahr wurde, zogen ſie zuſammen mit einer kleinen Siedlergemeinſchaft von neuem los, aber die Waſſerverhältniſſe waxen ungeſund, und ſie erkrankten an Typhus. Auch an einem dritten Orte kamen ſie nicht voran, und nun waren alle ihre Mittel erſchöpft, denn niemand wollte den offenbar vom Unglück Verfolgten noch Geld, Acker und Ge⸗ rät anvertrauen. Weil ſie aber beide von der Erd⸗ arbeit nicht mehr loskommen konnten, verdingte der Mann ſich in einer Gärtnerei, und auch die Frau fand eine Beſchäftigung mit dem Verkauf von Blumen und Gemüſe. Allein der Verdienſt reichte nicht hin und her, weil ſie Schulden abzutragen hatten, und als ihr Junge geboren wurde, gerieten ſie in große Sorgen, wie ſie ſich ordentlich durch⸗ bringen ſollten. Da zeigte ihnen die Erde eines Tages ganz von ſelber den Weg. Die Frau hatte bei einigen Beſuchen in der Stadt geſehen, wie wenig die Stadtmenſchen an die richtige Nahrung ihrer Blumen dachten, mit man niemals die Erde erneuerte. denen ſie ihre Fenſter und Zimmer ſchmückten. Wie kläglich ſahen manche Geranien, Begonien, Primeln, Carmelien und Veilchen aus, wie jämmerlich ging es manchen Linden, Palmen und Ziertannen, denen Sie bat ihren Mann ihr einen Sack voll Blumenerde herzurichten, den ſie mit in die Stadt nehmen wollte. Wie nun die Frau in einer nüchternen, lichtloſen Wohnung Daranging, Freundin über die Lebens⸗ ihre bedingungen der Blumen und Gewächſe zu belehren Aund ein paar von ihnen umpflanzte, kam es ihr zum Bewußtſein, wie merkwürdig ihr Tun doch ſei: ſie und ihr Mann waren ausgezogen von hier, um ein Stück Land für ſich und ihre Kinder zu ſuchen, aber ſie hatten es nirgends gefunden. Und nun trug ſie Erde von dort draußen in die große Stadt zurück. Blumenerde, eine Liebhaberei, ein wenig Schmuck für die Zimmer— und doch war ſie ein Teil von der unendlichen nährenden Kraft der großen Natur. Als ſie dieſe Gedanken am Abend ihrem Mann erzählte, da wurde er ſehr ernſt und ſchweigſam. „Red' doch etwas!“, ſagte die Frau, die ſeine Gedan⸗ ken gern erfahren hätte, aber er entgegnete nur: „Vielleicht ſollen wir Vorboten ſein..“„Das ver⸗ ſtehe ich nicht“, ſprach ſie.„Ja, es iſt auch ſehr merk⸗ würdig und faſt lächerlich“, meinte er. Am anderen Morgen, es war ein Feiertag, ſtand er leiſe auf und füllte einen großen Korb mit feiner Blumenerde. Er fuhr mit dem Rad in die Großſtadt, in ihre engen und armſeligen Viertel, wo die Fabrik⸗ arbeiter wohnen. Weil ihn niemand kannte, faßte er Mut und ſchellte an einer Tür. Ihm wurde geöffnet von einem Manne, der vielleicht Arbeiter oder Werk⸗ meiſter war, und dem hielt er mit ſtotternden und ungeſchickten Worten eine Tüte mit Erde hin: Hier ſeien gewiß Zimmerpflanzen, und vielleicht habe man verſäumt, die Erde zu wechſeln, aber jetzt ſei die beſte Zeit dazu. Er bäte, die Erde anzunehmen, wenn nicht anders, ſo geſchenkt, er wolle eigentlich gar nichts dafür, es gäbe ja einen ſolchen Ueberfluß dort draußen, wo er wohne Er ſtand verwirrt da und drückte dem Mann die Tüte in die Hand, wandte ſich raſch zum Gehen und ſchritt die Treppe wieder hinab. Aber da kam ihm der Arbeiter nach und hielt ihn an der Schulter feſt: „Mann, ich verſtehe Sie, ich bin als kleiner Junge mit meinem Vater ſelber vom Lande gekommen. Blumenerde, das iſt was Echtes, das iſt was Nütz⸗ liches, da brauchen Sie ſich nicht zu ſchämen, wenn Sie damit handeln...“ Und er drückte dem Gärtner ein Geloͤſtück in die Hand und wünſchte ihm weiterhin ein gutes Geſchäft. Der Gärtner aber dachte, als er ſein Rad mit dem ſchweren Korb weiter durch die Straße ſchob, an ſeinen Jungen zu Hauſe und daß der einmal nicht jedes Häuſchen Erde dankbar von einem Händ⸗ ler an der Tür kaufen ſollte. Und dieſer Gedanke gab ihm Mut. noch an viele Türen zu klopfen, bis er ſeinen Korb ausgeleert hatte und ihn Tag für Tag aufs neue füllen mußte, weil dein Handel gedieh. Wenn ſein Junge groß genug iſt, wird er ihm eine eigene Gärtnerei kaufen können. Fritz Haber 5 Wie aus Baſel gemeldet wird, ſtarb dort auf der Durchreiſe im Alter von 66 Jahren der bekannte deutſche Chemiker, Profeſſoc Dr. Fritz Haber. Haber war ſeit 1911 Leiter des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts in Berlin⸗ Dahlem und einer der bedeutendſten Vertreter der modernen Chemie. Fritz Haber wurde am 9. Dezember 1868 in Breslau geboren. Er ſtudierte in Berlin, Heidel⸗ berg und Charlottenburg, promovierte 1891 in Ber⸗ lin, kam 1894 an das chemiſch⸗techniſche Inſtitut der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe als Aſſiſtent von Bunte und habilitierte ſich 1996 in Karlsruhe als Privatdozent für techniſche Chemie, wurde dort 1898 außerordentlicher und 1906 ordentlicher Pro⸗ ſeſſor. Als 1911 in Berlin⸗Dahlem das Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Inſtitut für phyſikaliſche und Elektrochemie geſchaffen wurde, übernahm Haber deſſen Leitung und erhielt ſpäter auch eine ordentliche Proſeſſur un der Univerſität Berlin als Nachfolger von Emil Fiſcher. Haber tat ſich zunächſt auf dem Gebiete der Elek⸗ Sein Werk über techniſche Gas⸗ prädeſtinierte ihn trochemie hervor. reaktionen, veröffentlicht 1905, während des Krieges, bei deſſen Ausbruch er ſich freiwillig meldete, die Zentralſtelle für die Forſchun⸗ gen und Verſuche auf dem Gebiete des Gaskampf⸗ und Gasſchutzweſens zu leiten. Außerdem wurde er vor dem Kriege durch Konſtruktion des Haber⸗ ſchen Interſerrometers und der Haberſchen Schlag⸗ wetterpfeife auf dem Sondergebiet der Gaſe bekannt. Habers bedeutendſte Leiſtung iſt aber die ſchon 1910 gelungene Darſtellung des Ammoniaks aus den Elementen Waſſerſtoff und Stickſtoff, eine Syntheſe, die nicht nur wiſſenſchaftlich, ſondern auch weltwirtſchaftlich von größtem Intereſſe iſt. Hierbei fand er weitgehendſte Unterſtützung durch den ſpäte⸗ ren Direktor der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik, jetzigen Leiter der J. G. Farbeninduſtrie, Dr. Karl Boſch. Ammoniak iſt die Grundlage für Düngemittel, und deſſen ſynthetiſche Gewinnung machte die deutſche Landwirtſchaft während des Krieges unabhängig vom Ausland. Das Haberſche Verfahren, kurz Stickſtoff aus der Luft be⸗ nannt, liefert jetzt ſchon zwei Drittel der Weltpro⸗ duktion an Ammoniak und drei Viertel der Welt⸗ 5 ————— Verwarnung eines katholiſchen Pfa Karlsruhe, 1. Februar. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Das Badiſche Geheime Staatspolizeiamt hat heute den katholiſchen Pfarrer Dr. Johann Knebel Ehrendomherr in Kiechlingsbergen am Kaiſe wegen Schmähung des Führers der Hitler⸗Jugen verwarnen müſſen. U. a. verlangte im Religions unterricht Pfarrer Dr. Knebel von ſeinen Schülern, daß ſie nicht in die HJ eintreten dürften, ſo lange ein Baldur von Schirach als Führer der HC. an deren Spitze ſtehen würde. Bezeichnend für die politiſche Geſinnung dieſes Paſtors iſt für ihn ſeine Aeußerung im Januar 1933:„Es iſt eine Sünde, nur daran in denken, den Franzoſen nichts mehr bezahlen zu wol⸗ len. Wir, die Zerſtörer, haben ſo lange zu bezahlen, bis die Franzoſen ſagen: Jetzt haben wir genug.“ Im Jahre 1932 hat Pfarrer Knebel ſeinen Schülern gera⸗ ten:„Wer mit Heil Hitler gegrüßt wird, ſoll den Gruß mit den Worten„Heil Anſtreicher!“ beant⸗ worten.“ Zwei Fahre Zuchthaus für Deviſenverbrecher — Freiberg(Sachſen), 2. Februar. Das Sonber⸗ gericht für den Freiſtaat Sachſen verhandelte am Donnerstag gegen den Feinkoſthändler Albert Bal⸗ kowſki aus Dresden wegen Deviſenverbre, chen s. Der Angeklagte erwarb im April 1 120 Golddollars und im Juni 1932 etwa 400 tſche⸗ chiſche Kronen, ohne ſie, wie es ſeine Pflicht war, del Deviſenbewirtſchaftungsſtelle anzugeben und ansn⸗ bieten. Er verwahrte die Golddollars in einer Kafſee⸗ tonne unter dem Kaffee. Auch nach dem Erlaß d Geſetzes gegen den Verrat der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft vom 12. Juni 1033 zeigte er den Beſitz nicht an. Er handelte dabei nach der Ueberzeugung des Ge⸗ richts vorſätzlich und wurde zu zwei Jahren Zuchthaus und 550 Mk. Geloſtrafe verurteilt. Die beſchlagnahmten Deviſen wurden eingezogen. Paris ohne Kraftdroſchken — Paris, 2. Febr. Von 7500 Pariſer Kraftdroſch⸗ ken ſind am Donnerstag nur 800 ausgefahren. neue Proteſtverſammlung der Fahrer gegen die Ben⸗ zinſteuer verlief äußerſt ſtürmiſch. Mehrere Ver, ſammlungsteilnehmer ſind verhaftet worden. wurde beſchloſſen, am Freitag keine Droſchken fahren zu laſſen und überall Streikpoſten zu ſtellen. Blücher bei Woroſchilow — Reval, 1. Februar. Wie aus Moskau gemel⸗ det wird, wurde der Chef der Roten Armee 5 Fernen Oſten, Blücher, am Mittwoch vom Krieg kommiſſar Woroſchilow empfangen. Die Ausſpra galt der politiſchen Lage im Fernen Oſten. Vor kurzem iſt Blücher auch von Molotow, Stalin und Litwinow empfangen worden. Der Voldbeſtand der USA. über 4 Milliarden Dollar Das — Waſhington, 1. Febr.(euter.) amerikaniſche Schatzamt teilt mit, daß die Goldbe, ſtände der Vereinigten Staaten, die durch das nene Währungsgeſetz Eigentum der Regierung gewo ſind, 4020 092 968 Dollar betragen. Durch die von Rooſevelt durchgeführte Neufeſtſetzung des Dollar wertes auf 59,06 Cents erhöht ſich der dieſer Beſtände auf ungefähr 6 800 000 000 Dolla Der Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Summen kommt als Gewinn der Regierung zugute. Wertverminderung des Dollars bedeutet 40³ prozentige Minderung der Kriegsſchulden — Waſhington, 1. Febr. Reuter.) Bearit, des amerikaniſchen Schatzamtes erklären, die verminderung des Dollars habe die europäiſchen Kriegsſchulden an Amerika um 40,94 v. H. vermin“ dert. produktion an künſtlich hergeſtelltem Salpeter. De⸗ künſtliche Salpeter iſt billiger als der natürliche 1⸗ Chile und hat die dortige Induſtrie ſchwer zert 1 tet. Seit 1925 beſtehen auch in England und Am rika Anlagen nach dem Haberſchen Syſtem. Pr. Hauptanlagen in Deutſchland befinden ſich Merſeburg(Leuna⸗Werke) und in Oppau und gebb⸗ ren dem J. G. Farbenkonzern an. Die Ausfuhr, 93 dieſen Werken ergibt für die deutſche Handelsbiloag ein jährliches Plus von einer Milliarde Reichsma Später wurden Habers Verſuche, Gold aus bat Meerwaſſer zu gewinnen, bekannt. Doch 16 er wegen Unrentabilität dieſen Forſchungss wieder aufgegeben. 15 Im Jahre 1919 erhielt Haber den Nobelpreig⸗ ſür Chemie für die Nutzbarmachung des S er⸗ ſtoffes in der Ammoniakſyntheſe. Neben ſeiner be⸗ worbenen Würde des Doktors der Phtloſophie der ſitzt er vier Ehrendoktorate. Er iſt Mitglied 755 deutſchen Akademien der Wiſſencchaften in Berge⸗ Göttingen, München und der ausländiſchen men⸗ ningrad, Stockholm und Harvard. Die Bun Geſellſchaft verlieh ihm ihre Ehrenmedaille. Infolge der veränderten politiſchen Verhä ſah ſich Haber Anfang Mai 1933 veranlaßt, ſi 30. September 1933 von der Stellung eines Lei⸗ rius an der Berliner Univerſität und von der ſiſche tung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für phy ltniſſe Chemie entbinden zu laſſen. —— — rN ——— —— —— eit Freitag, 2. Februar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite /Nummer 55 ——————— Mannheim, den 2. Februar. Der Bezirksrat tagte W Richt weniger als 15 Geſuche um Erlaubnis zum kundeerbetrieb von Schankwirtſchaften *3 auf der Tagesordnung der geſtrigen Be⸗ ertetl, raksſigung. Die Genehmigung wurde hof⸗ t für die Schankwirtſchaften„zum Friedrichs⸗ Rraß Waldhofſtraße 30„zum dicken Fritz“, Lang⸗ 0 757„Pergola“, Friedrichsplatz 9;„Neckar⸗ mat“, Mittelſtraße 20, Emil Steinbach, Mittel⸗ aße 88.„zur Schießhalle“, Amerikanerſtraße 11; * Bellheimer Brauſtübl“, K 4, 13, ſowie für die P alſchankwirtſchaften„Haus der Deutſchen Arbeit“, Die—5, und„Goldener Adler“, H 1, 15. vorſtäBeitellung eines Stellvertreters des Vereins⸗ für den Wirtſchaſtsbetrieb im Klubhaus Marti annheimer Rudervereins„Amieitia“. Paul⸗ 5 rtin⸗Ufer 3, wurde gutgeheißen. Ebenſo wurde einigen Fällen der Kleinhandel mit Flaſchenbier genehmigt. * Entſcheidung über ein Wirtſchaftsgeſuch * e ausgeſetzt, weil der Bezirksrat Bedenken * der Jugend der Geſuchſtellerin hatte. — über dieſes Geſuch nochmals verhandelt iſt. en, wenn ein Vermögensnachweis beigebracht 55 In einem anderen Fall wurde die Konzeſſion ab unter dem Vorbehalt erteilt, daß der neue In⸗ laſſe“ bis zum 1. März 1934 der Innungskranken⸗ 8 e des Gaſtwirtsgewerbes die rückſtändigen Bei⸗ e bezahlt oder einen Bürgen dafür geſtellt hat; 0 erdem muß er an dieſe Kaſſe monatlich 10 Mk. i0 andere Rückſtände entrichten. Wenn dieſe Be⸗ ſchaft naen nicht eingehalten werden, wird die Wirt⸗ aft ſofort geſchloſſen, ebenſo, wenn ſie ſich als un⸗ entabel erweiſt. lich le man ſieht, geht der Bezirksrat jetzt mit ziem⸗ zwer Strenge vor, die aber bei der Ueberſetzung des Gaſtwi 3 twirts 8* dieſe 80 irtsgewerbes durchaus angebracht iſt. Auf dieſen Beruf nicht eignen. Der Bezirksrat wird ei ftig keinerlei vorläufige Konzeſſionen mehr er⸗ geſchä damit weder Hausbeſitzer noch Pächter mehr ädigt werden können. Dringende und begrün⸗ fi Ausnahmefälle können jedoch Berückſichtigung gewene, Die neuen Geſetze für das Gaſtſtätten⸗ 5 erbe laſſen es nicht mehr zu, daß noch Betriebe 0 werden, die von vornherein nicht lebens⸗ ig ſind. Badder Reſt der Tagesordnung enthielt außer einer uauſlage und einer Fürforgeſache noch das Ge⸗ lüon des Inhabers der Mannheimer Konzertdirek⸗ anſt⸗ Heinz Hoffmeiſter, um Erlaubnis zur Ver⸗ ſtaltung von Singſpielen. bunten Abenden und ihnenmuſikabenden im Roſengarten. Die Geneh⸗ ſe gung wurde erteilt unter der üblichen Voraus⸗ S0 die das Geietz verlangt, daß nämlich beim in zeipräſidium eine Haftſumme von 300 Mark erlegt wird, wozu von Fall zu Fall eine etwa orderliche höhere Sicherheit geleiſtet werden muß. —el Froſt nach Schneefall 1 Die Vorausſagen der Wetterwarten ſind diesmal 99 größter Genauigkeit eingetroffen. Es muß als Ci großes Glück bezeichnet werden, daß es durch den 8 aller verfügbaren Kräfte geſtern noch gelang, Aubentens die wichtigſten Straßen vom Schnee zu —— Ein Teil dieſer Straßen war ſogar bis 4 Abend ſchon abgetrocknet. Bei Einbruch der merkiu rung fing es erneut zu ſchneien an. Man Luftf e an dem pulverigen Schnee, daß er aus kalten Bege chichten kam. Der leichte Schneefall hielt bis wirkt, 9 Uhr an, ohne daß er ſich verkehrsſtörend aus⸗ ma— Außerhalb des eigentlichen Stadtbezirks merkba ſich frühzeitig der Temperaturrückgang be⸗ unterf. Der Gefrierpunkt war bereits um 7 Uhr klärn chritten. Als nach Mitternacht noch eine Auf⸗ mel 85 eintrat und der wolkenloſe nächtliche Him⸗ ſilbe eine Ausſtrahlung ermöglichte, ſank das Queck⸗ ſehr raſch. Der Tiefſtand betrug heute früh dieſes Heniger als 7 Grad unter Null. Die Folge Kälteeinbruchs war das Gefrieren des Schnees mehr eſonders der Schneehaufen, die geſtern nicht die ganesefabren werden konnten. Es wurde zwar nicht 3 Nacht durchgearbeitet, aber es gelang doch Es bleite Innenſtadt ganz ſchneefrei zu bekommen. bt nun nichts anderes übrig, als zu warten, bis Tauwetter eintritt und mithilft, die letzten des Schneefalls zu tilgen. eiſe werden auch Leute ausgeſchaltet, die ſich. Der Sternhimmel im Februar Sonnenaufgang von.40 bis.50 Uhr— Sonnen untergang von 16.45 bis 17.35 Uhr— Lichtgeſtalten des Mondes: Letztes Viertel am 7. um In dieſem Monat bekommen wir— wenigchens vor⸗ ausſichtlich— mancherlei zu ſehen, was es ſonſt nicht zu ſehen gibt, dafür aber beſtimmt etwas nicht zu ſehen, was es ſonſt in jedem Monat gibt, nämlich einen Vollmond. Denn da die durchſchnittliche Dauer eines Mondlichtwechſels etwa 297 Tage be⸗ trägt, ſo muß jede der vier Lichtgeſtalten einmal in jeden Monat fallen, und in den meiſten Jahren gibt 7 2 8 .— 1 S* 9 S enee„8 835 C— 8 2* — 8 ſil. Huaad: Druerte, ¶ teretes Vierteſ es ſogar einen Monat, in dem eine Lichtgeſtalt zwei⸗ mal vorkommt. Der Februar aber iſt um 1½ Tage kürzer als der Mondlichtwechſel. Wenn es der Zu⸗ fall will, ſo kann juſt ein Vollmond in dieſe%/ Tage fallen. Das ereignet ſich gerade in dieſem Jahr, ſo daß wir alſo in dieſem Februar keinen Vollmond haben. Im Uebrigen werden wir durch andere Dinge ſchadlos gehalten, z. B. durch den Merkur, der um die Monatsmitte herum ſehr ſchön als Abendſtern ſichtbar werden ſoll; wir ſagen„ſoll“, denn ſolchen Merkurankündigungen gegenüber iſt große Zurück⸗ haltung geboten. Aber da diesmal für die Zeit vom 17. bis 20. die rechnungsmäßige Sichtbarkeit nicht weniger als 40 Minuten beträgt, ſo kann man immer⸗ hin hoffen, daß man ihn auch wirklich zu ſehen be⸗ kommt. Ganz ähnlich ſteht es mit der Venus; ſie macht ſich zwar nicht ſo rar, wie ihr ſonnennaher Nachbar, aber für den Uebergang von ihrer Erſchei⸗ nung als Abendſtern zu der als Morgenſtern gilt doch etwas ganz Aehnliches. Meiſt vollzieht er ſich ſo, daß ſie erſt als Abendſtern verſchwindet und dann nach 10 Uhr, 1. Viertel am 21. um 7 Uhr einiger Zeit als Morgenſtern auftaucht; wenn ſie aber zur Zeit ihres Vorübergangs von der Sonne ſehr viel höher als dieſe ſteht, kann es vorkommen, daß ſie eher als Morgenſtern erſcheint, als ſie als Abendſtern verſchwindet. Hierfür liegen die Verhältniſſe etwa am 3. und 4. recht günſtig; ob dies aber dazu aus⸗ reicht, daß wir die Venus am gleichen Tag als Mor⸗ gen⸗ und als Abendſtern ſehen, iſt ſchwer vorauszu⸗ ſagen. Wenn ſo bei der Venus und dem Merkur SeNe⸗ Rieine Such. Ver die 26 Stundenzahlen von Mitter nache bis Mitternachu eires Tages ent- Raltende Kreis und die dick punktieria Linie, der Sogenannte Horizont, sind ſeat- rtehiend ⁊u denken. Der Sternhimmel dreſu sich zumt dem auf Mitter nacſu zcigenden geraden Pſail— geioissermaßen dem Zei · ger der Himmeisuhr— in 23 Stunden und i6 Minuten im Sinne des gebogenen Eſeils einmal um zeinen Mittelpunłkt. 2⁰ Der eingeseichnete Horizont umrahmt — die zu der Stunde, auf die der gerade *— Eſeil zcigt, um die Monatsmitie sicht · 8 baren Sterne. Unsere Karte zeigt also den Zustand uem Mitternache der Mo⸗ natsmitie. Pill man zu einer anderen Stunce beobachten, à0 denke man sicſ den Sternhimmel samt dem geraden Eſeit s gedrelu, daß dieser auſ die Bes obachsungsstunde xeigt; dadurch werden die zu dieser Zeit sichtburen Sterne in den nicht mitzudreſienden Horisont kin- eingedyelt. Für je 6 Tage vor der Mo- natsmitte ist der gerade Pſoil Stund⸗ ſrüfer. ſür je& Tage nach der Monats“ mitte 43 Stunde spdter au stellen. Man vergleiche die nũchste Monatskarte. Der Mond nimmt die gezeichneten Stellun⸗ gen ein, wenn er dis angedeutete Lickhe gestalt aeigt., die Vorausſage etwas zweifelhaft ausfällt, ſo läßt ſich um ſo ſicherer ſagen, daß der Mars und der Sa⸗ turn nicht zu ſehen ſind, während die Sichtbarkeit des Jupiters ſehr günſtig iſt, wenn er auch zunächſt noch etwas ſpät, nämlich kurz vor Mitternacht, er⸗ ſcheint. Allzu große Sprödigteit war ja bekanntlich nicht der Fehler, den man ſeinem Namenspaten, dem alten Götterkönig, nachſagte, und ſo bewährt er denn auch in dieſem Jahr ſeine Vorliebe zur„Jungfrau“, deren Hauptſtern Spica er recht nahe ſteht. Am Firſternhimmel ſehen wir den Höhe⸗ punkt der Winterſternbilder. Der Orion ſteht ſo hoch, daß wir auch den unter ihm ſtehenden Haſen noch ſehen können. Eine beſonders günſtige Lage hat auch der Tierkreis. In den frühen Abend⸗ ſtunden ſehen wir gerade ſeine Sommerhälfte; ſie hat ihren Höchſtſtand, während der Mittelpunkt des Kreiſes, der ſogenannte„Ekliptikpol“, ſenkrecht unter dem Himmelspol ſteht. Der Frühlingspunkt ver⸗ ſchwindet um dieſe Zeit im Weſten, während ein ſchwaches Sternlein in den Zwillingen den höchſten Punkt der Sonnenbahn bezeichnet. PPPPPPPPAã TPã Tſ1!n! Die Jugend baute den ganzen geſtrigen Tag über, wo es nur ging, Schneemänner in allen Größen. An einzelnen Stellen herrſchte auch lebhafter Rodel⸗ betrieb, beſonders am Gockelsberg, der bis zum Abend ziemlich abgefahren war und zur Verbeſſe⸗ rung der Bahnverhältniſſe eine neue Schneeauflage hätte gebrauchen können. Polizeibericht vom 2. Februar Ein Muſterſchutzraum, der als Sammelſchutzraum für die Bevölkerung gedacht iſt, wurde in der K 5⸗ Schule eingerichtet. Er kann von jedermann ohne Entgelt bis Mitte Februar Dienstags und Donners⸗ tags von 15—17 Uhr und Sonntags von 11—13 Uhr beſichtigt werden. Die Führung und Erklärung er⸗ folgt halbſtündlich durch den Reichsluftſchutzbund. Verkehrsunfall. Beim Ueberqueren der Breiten Straße bei K und U 1 geriet in vergangener Nacht ein Fußgänger in die Fahrbahn eines Per⸗ ſonenkraftwagens, wobei er erfaßt wurde und ſtürzte. Er erlitt Verletzungen am Kopf und mußte mit dem Sanitätskraftwagen in das Allg. Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Schutzhaft. Im Laufe des geſtrigen Tages wur⸗ den fünf Perſonen aus politiſchen Gründen in Schutzhaft genommen. * Beim Arbeitsamt Mannheim wurde mit Wir⸗ kung vom 29. Januar ab Dr. Werner Kohl zum kom⸗ miſſariſhen ſtellvertretenden Vorſitzenden ernannt. Alel Game ges. gesch.) wird nach einem besonderen Verfahren hergestellt. Laut Sutachten der Staatl. Chem.-Techn. P rüfungs- und versuchsanstalt, Karlsruhe, glimmt es besser, schmeckt es milder und riecht es angenehmer als die seither in Deutschland benutzten Zi epPiere des In- und Auslandes. O BEKRNS ist die einzige 3½ Pf. Zigaretie mit dem neutral schmeckenden XAID O n FZASTORIA. 6 Qce. BE M. 1 UXK C E * Ernannt wurde Juſtizaktuar Karl Brehm beim Landgericht Mannheim zum Juſtizaſſiſtenten. * Das Schwurgericht Mannheim hält am nüchſten Montag, Dienstag und Mittwoch ſeine erſte Tagung in dieſem Jahre ab. Die Verhandlungen beginnen iedesmal um 9 Uhr vormittags. Zur Verhandlung kommen folgende drei Anklagen: 1. Hans Schep⸗ per aus Mannheim, Kath. Schepper geb. Meyer aus Lampertheim wegen Totſchlags, 2. Johan⸗ nes Möller aus Mannheim wegen Meineids, 3. Guſtav Branot aus Hoya, Maria Brandt aus Schwetzingen, Paul Brandt aus Hoya, Karl Becker aus Konken wegen Meineids. In den zwei erſten Fällen führt Landgerichtsdirektor Mickel den Vorſitz, im letzten Falle Landgerichtsrat Dr. Pet⸗ ter s. Die Anklagen werden von den 1. Staats⸗ anwälten Dr. Schmitz, Dr. Frey und Dr. Lup⸗ pold vertreten. 4 * Der angekündigte Sonderzug von der Pfalz nach Berlin(Pfalzausſtellung) kommt nach einer Mittei⸗ lung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen nicht zur Ausführung, weil ſich die erforderliche Teilnehmer⸗ zahl nicht gemeldet hat. Dagegen iſt eine Geſell⸗ ſchaftsfahrt nach Berlin bei entſprechender Beteiligung geplant. Die Ermäßigung beträgt bei 12 bis 50 Perſonen 33/½ Prozent, darüber hinaus 40 Prozent. Abfahrt in Ludwigshafen am 3. Februar, 18 Uhr, Rückfahrt am Berlin⸗Anhalter Bahnhof am 5. Februar, 22.28 Uhr. eDer Fernſprechverkehr zwiſchen allen deutſchen Orten und Aſuncion in Paragnay über die Funkver⸗ bindung Berlin—Buenos Aires(TI⸗Funkſtelle) und die Drahtverbindung Buenos Aires—Aſuneion iſt am 1. Februar eröffnet worden. Ein Dreiminutenge⸗ ſpräch koſtet 133,50 Mk., jede weitere Minute ein Drittel mehr. Verbindungen können täglich zwiſchen 12 und 20 Uhr hergeſtellt werden. Die Worte„Heil Hitler“ ſind nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters wie der Beamten⸗Nach⸗ richten⸗Dienſt mitteilt, künftig im innerdeutſchen Schriftverkehr der Dienſtſtellen der Reichsfinanzver⸗ waltung in allen Fällen, wo bisher am Schluß be⸗ ſondere Höflichkeitsformeln üblich waren, anzu⸗ wenden. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oonnerstag J. febroar 1054, 19 Seydisfſoca *. 1 5 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 2. Februar. Schon in der letzten Zeit machte ſich eine Umſteuerung der vom Ozean anrückenden Tiefdruckwirbel auf eine mehr nocd⸗ ſüdliche Bahn geltend. Als noch am Donnerstag ein ſtarker Teilwirbel auf ganz ſeltener Zugſtraße raſch von Skandinavien über Deutſchland nach dem Mit⸗ telmeergebiet wanderte, brachte er zunächſt an ſeiner Südſeite noch einen Zuſtrom feuchter Meeresluft. Sie gab Anlaß zu äußerſt verbreiteten Schneefällen und allgemeinem Aufkommen einer Schneedecke. Von der Nord⸗ und Oſtſeite des Wirbels ſtießen dann ſofort unter ſtürmiſchen Oſtwinden kalte polare Luft⸗ maſſen nach, die raſch Temperaturrückgang brachten, der in der vergangenen Nacht durch Ausſtrahlung über der Schneedecke noch eine Beeinfluſſung und Verſtärkung erfuhr. Durch dieſe Entwicklung iſt zunächſt einmal eine winterliche Wetterlage eingelei⸗ tet, die einige Zeit vorherrſchen wird. Vorausſage für Samstag, 3. Jebruar Woltig bis aufheiternd, nur vereinzelte Schneefälle, bei meiſt nördlichen und öſtlichen Winden Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Febr. T 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. Febr.—7 Grad; heute früh 48 Uhr 6,6 Grad. Schneeberichte vom 2. Februar „Feldberg⸗Turm: bewölkt,— 14 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 115 Zentimeter, Schi ſehr gut. Ruheſtein: bewölkt,— 12 Grad, Schneehöhe 120 Zenti⸗ —.— 20 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi ehr gut. Dobel: bewölkt,— 10 Grad, Schneehöhe 35—40 Zenti⸗ meter, davon 8 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Schi und Rodel ſehr gut. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnor Abein⸗Bege, 29. 30.31. 3.Wecar⸗Wenrif 30 31 12 Rheinfelden.80.82.1, 70.78 1,78 Breiſach 0,78 0,75 0,58 0,68 0/60 Mannbeim.422.35/2,22ʃ2,16 Kebl....051,58.01,09.00ſ[ Jagſtſeid 0,87.77.72 670 Marau.793.67..05 2242725 Heilbronn.21/1.23/120/1219 Mannheim 2 30 2 40.35.28.25 Piochingen.24 0,20 0·18,0,18 Kaub.. 1,50.55.53.481,44, Diedesheim..05/0·00.92 0,89 Köln.62 1,50.651.68/1.57l1 ———— E 6 8 8 73 44 8 N. 67 * war ſelbſt gekommen, um ein 4. Seite/ Nummer 55 Freitag, 2. Februar 1984 Die Landhilfe rũckt ab Auf dem Platz vor der K 5⸗Turnhalle traten heute früh 173 Arbeitsloſe an, die ſich freiwillig zur Landhilfe gemeldet hatten und die nun an ihre Arbeitsplätze nach Mosbach, Konſtanz, Sigma⸗ ringen und Bad Mergentheim befördert wurden. Die Abſchiedsworte ſprach der ſtellvertretende Lei⸗ ter des Arbeitsamtes, Direktor Nickles, der aus⸗ führte, welche große Gefahr die Arbeitsloſigkeit heute für den jungen Menſchen in ſich birgt. Sein Glück⸗ wunſch galt den Scheidenden, die ſich bereit erklärt haben, die ſchillernden Freuden der Großſtadt gegen einen ländlichen Arbeitsplatz zu vertauſchen. Der Entſchluß ſei nichts anderes als praktiſcher National⸗ ſozialismus. Sein Wunſch, daß die Landhelfer mit gutem Mut, regem Eifer und ſtolzer Freude an die Arbeit gehen mögen, gipfelte in einem dreifachen „Sieg Heill“ auf den Führer. Kreispropagandaleiter Stadtrat Fiſcher wies darauf hin, daß das aufgeſtellte Transparent mit der Inſchrift„Wir wollen nicht faulenzen, wir wol⸗ len arbeiten und gehen daher ein halbes Jahr in die Landhilfe“ ſymboliſche Beoͤeutung habe, zumal ſich der Staat auf Arbeit und nicht auf Geld auf⸗ baue. Die Stunde des Scheidens ſei aber ſymboliſch und bedeutſam zugleich, da mit dieſem Tage in er⸗ —+ Maße die Arbeitsſchlacht aufgenommen wor⸗ n ſei. den, daß die Lanohelfer bei ihrer Rückkunft beſſere Wirtſchaftsverhältniſſe vorfinden mögen. Stadtrat Fiſcher gab dann den Scheidenden ein herzliches „Glückauf!“ mit auf den Weg. Unter Vorantritt des Spielmannzuges und der SA⸗Standartenkapelle und unter Mitführung des Transparents ſetzte ſich der Zug über den Ring, durch die Jungbuſch⸗ und Breite Straße und die Planken nach dem Bahnhof in Bewegung. Von den 173 Leu⸗ ten kamen 50 nach Mosbach, 33 nach Bad Mergent⸗ heim, 44 nach Sigmaringen und 46 nach Konſtanz. Förderung des Winterſports Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim unterſtützt den Winterſport im Odenwald Auf Veranlaſſung der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Mannheim hat die Reichsbahndirektion Mainz bei der Hauptverwaltung in Berlin um eine Ermächtigung zur Verlängerung der Gel⸗ tungsdauer der feſtaufliegenden Sonn⸗ tagsrückfahrkarten nach Affolterbach, Aſch⸗ bach, Fürth(Odenw.) Kreidach, Lörzenbach—Fahren⸗ bach, Mörlenbach, Rimbach, Wahlen, Waldmichelbach, Weiher, Unter⸗Waldmichelbach und Zotzenbach in folgendem Umfange bis Mitte März gebeten: a) von Samstag 0 Uhr bis Montag 14 Uhr(ſpä⸗ teſter Antritt der Rückfahrt), b) von Fall zu Fall nach beſonderer Anordnung anläßlich beſonderer Winterſportveranſtaltun⸗ gen von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Die Hauptverwaltung in Berlin hat dem Antrag entſprochen. Sobald die Witterungs⸗ und Schneever⸗ hältniſſe ͤie Ausübung des Winterſports auf der Tromm ermöglichen, wird die Ausgabe der Sonn⸗ tagsrückfahrkarten angeordnet werden. Frau Waioditſchlas Ehrentag Der hundertſte Geburtstag unſerer Mitbürgerin Magdalene Waiditſchka wurde zu einem Ehren⸗ tag für die greiſe Frau. Es war ein ſtändiges Kom⸗ men und Gehen in der kleinen Wohnung, denn aus allen Kreiſen und vor allem von den Bekannten wurden unzählige Beweiſe der Verehrung und der Anhänglichkeit gegeben. Eßwaren, Obſt, Torten und Flaſchen mit einem guten Tropfen bedeckten bald einen rieſigen Tiſch. Daneben ſtanden Blumen und immer wieder Blumen. Den größten Blumenkorb hatte Oberbürgermeiſter Renninger geſchickt, der der Jubilarin ſchrieb: Zu Ihrem heutigen 100. Ge⸗ burtstag ſpreche ich Ihnen die herzlichſten Glück⸗ wünſche aus. Ich verbinde damit gleichzeitig den Wunſch, daß es Ihnen noch recht lange vergönnt ſein möge, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit Ihren Lebensabend zu verbringen. Als Ehren⸗ gabe bitte ich Sie, das beifolgende Geldgeſchenk und das Blumengebinde entgegenzunehmen.“ Der Südfunk ſprach der Jubilarin im Anſchluß an die Mittagsmeldungen ebenfalls ſeine Glück⸗ wünſche aus. Leider hatte Frau Waiditſchka zu dieſer Zeit den Apparat nicht eingeſtellt, ſo daß man erſt von Bekannten erfuhr, daß der Rundfunk das Geburtstagskind nicht vergeſſen hatte. Zur Mittags⸗ ſtunde erſchien der Jungfrauenverein von der Frie⸗ denskirche mit Stadtpfarrer Zahn und trug ver⸗ ſchiedene Lieder vor. Stadtpfarrer Zahn wandte ſich mit herzlich gehaltenen Worten an die Jubilarin und wünſchte ihr Gottes Segen auf ihrem ferneren Le⸗ bensweg. Auch der Frauenverein der Friedenskirche brachte ein Ständchen und erfreute mit einer Gabe. Der Landesbiſchof brachte in einem Schreiben die Glückwünſche der Badiſchen Landeskirche zum Aus⸗ druck, ebenſo Oberkirchenrat Bender. Auch die Evangeliſche Kirchengemeinde fehlte nicht mit einem Glückwunſchſchreiben. Das Winterhilfswerk gedachte ebenfalls durch Frau A. Roth der Jubilarin, die ſich über alle dieſe Ehrungen ſichtlich freute. Den meiſten Glückwünſchen lag ein Geldbetrag bei. Da es der Jubilarin nicht möglich iſt, für alle Ehrungen perſönlich zu danken, läßt ſie auf dieſem Wege die Gefühle der Dankbarkeit der Oeffentlichkeit übermit⸗ teln. Beim älteſten Eheyaar Neckaraus Das Haus Roſenſtraße 97 in Mannheim⸗Neckaran war geſtern das Ziel zahlreicher Perſönlichkeiten, die ihre Glückwünſche zur Diamantenen Hoch⸗ zeit des Ehepaares Frey darbrachten. Zuerſt ſtellte ſich ein Polizeibeamter ein, der ein Schreiben des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler über⸗ brachte. Von Oberbürgermeiſter Renninger kam ebenfalls ein Brief, dem ein Geldgeſchenk als Ehrengabe beigefügt war. Ein längeres Schreiben hatte der Landesbiſchof der vereinigten evangeliſch⸗ proteſtantiſchen Landeskirche, Dr. Kit hlewein, an das Jubelpaar gerichtet. Die perſönlichen Be⸗ ſuche dauerten den ganzen Tag an. Der evangeliſche Geiſtliche von Neckarau, Pfarrer Fehn, begleitete ſeine Glückwünſche mit der Ueberreichung einer künſtleriſch ausgeſtatteten Bibel. Damen vom Evan⸗ geliſchen Frauennerein und von der NS⸗Frauenſchaft vergaßen nicht, viele nützliche Geſchenke mitzubrin⸗ gen. Die Kreisleiterin der Winterhilfe, Frau Roth, Blumengebinde und Es dürfe die Hoffnung ausgeſprochen wer⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mariä Lichtmeß Der Tag des Stellenwechſels auf dem Lande— Das Frühlingsfenſter iſt geöffnet Der Aelpler ſagt:„Februar erſcheint und Mariä Lichtmeß iſt da!“ Am Lichtmeßtag begegnen ſich Win⸗ ter und Sommer. Rechnen wir näch, ſo finden wir den Tag ziemlich in der Mitte zwiſchen dem Winter⸗ ſonnenwendfeſt und dem Frühlingsanfang. Der Februar iſt ein rechter Lichtbringer. Um ſieben Vier⸗ telſtunden verlängert er den Tag. Während ſich bis⸗ her die Zunahme in der Hauptſache nur am Nachmit⸗ tag erkennen ließ, öffnet der Februar auch dem Mor⸗ gen den Vorhang zu Tag und Licht allmählich früher, ſo daß die Menſchen ſagen, das Härteſte ſei nun über⸗ wunden. Mariä Lichtmeß iſt das geöffnete Frühlings⸗ fenſter. Wenn auch die Kalenderreihe den Beginn des Früh⸗ lings noch beinahe zwei Monate hinausſchiebt, ſo be⸗ kümmert uns das nicht. Hat es nicht am 20. Januar ſchon geheißen: Fabian, Sebaſtian Laſſen den Saft in die Bäume gahn? Daß das nicht wörtlich zu verſtehen, weiß jeder. Aber der Bann iſt gebrochen, wir erleben bald wärmere Tage, die Zeit der dunklen Nächte iſt verſchwunden, wenn auch noch kalte Stürme über das Land brauſen werden: wir wiſſen, das muß ſo ſein nach dem alten Sprichwort: Im Hornung müſſen die Stürme fackeln, Daß dem Ochſen die Hörner wackeln. Finkenſchlag und Mückentanz mögen im Februar noch fern bleiben. Liegt im Februar die Katze im Frei'n, Muß ſie im März, im Winter, herein. 4 Früher Vogelſang macht den Winter lang. So lange die Lerche vor Lichtmeß ſingt, So lange darnach ihr Lied wieder verklingt. In den illuſtrierten Bauernkalendern ſehen wir im Februar den Landmann mit der Baumſäge an den Obſtbäumen hantieren. Die Pelzmütze hat er über die Ohren gezogen, warme Fäuſtlinge ſchützen ſeine Hände. Darunter iſt der Spruch zu leſen:„Im Hor⸗ nung ſieht man lieber den Wolf als einen Bauern in Hemdärmeln.“ Lichtmeß hell und klar, Ward de Garwe ſwar. (Wird die Garbe ſchwer.) Lichtmeß dunkel, Ward de Bur en Junker. (Wird der Bauer reich.) Die Tiere gelten überall als gute Wetter⸗ anſager. Die zwei Winterſchläfer Dachs und Bär gewinnen einem heißen Lichtmeßtag keine Freude ab. Wenn zu Lichtmeß der Bär ſeinen Schatten ſieht, So kriecht er wieder auf ſechs Wochen zu Loche. 4* Sonnt ſich der Dachs in der Lichtmeßwoche, Geht auf vier Wochen er wieder zu Loche. * Sankt Dorothee(6. Februar) Bringt den meiſten Schnee. Sankt Mattheis(24.) kalt, Die Kälte lang anhalt. In vielen Gegenden iſt Mariä Lichtmeß der Wechſeltermin für die Dienſtboten. Am 2. Februar nahm das Dienſtjahr ſein Ende, am 3. dienten ſie noch, um am 4. endlich ihre neue Stellung anzutreten. In Bayern fallen um dieſen Tag die Ferien⸗ oder Schlenkeltage, weil ſich das Geſinde oft einige Tage Urlaub nahm, um ſich für den nenen Dienſtbereich einzurichten. In dieſer Zeit beſuchen die Dienſtboten ihre Angehörigen oder ſie feiern gar im Gaſthaus, wenn ihnen die Mittel zur Verfügung ſtehen. Die katholiſche Kirche feiert Mariä Lichtmeß ſeit dem 5. Jahrhundert. Die reformierte Kirche ſchaffte dieſes Feſt ab, die lutheriſche dagegen hielt vorläufig noch einige Zeit an ihm feſt. Heute feiert ihn nur die katholiſche Kirche der ganzen Welt und die evange⸗ liſche Kirche Württembergs. An dieſem Tage darf nicht geſponnen werden. Damit dieſe Tätigkeit je⸗ doch nicht unterbrochen werde, ſtellt im Thüringiſchen die Bäuerin den Rocken auf den Miſt, damit der Hahn daran ſpinnen kann. Der Flachs ſoll gut werden, deshalb müſſen im Mecklenburger Land die Frauen an dieſem Tage im Sonnenſchein tanzen. Lang ſoll der Flachs werden, weshalb man in Heſſen Hirſebrei und viel Bratwurſt eſſen muß. Schon bei den Römern war der Monat Fe⸗ bruar ein Reinigungsmonat. Allerlei Uebel muß vom Hauſe gebannt werden. In Baden zieht der Bauer, unterſtützt von ſeinem Spröß⸗ ling, eine Kette dreimal um ſein Haus, um Unge⸗ ziefer zu vertreiben. Der Volksbrauch rät an, an Lichtmeß kein Fleiſch zu eſſen, um geſund zu bleiben und ein hohes, geſegnetes Alter zu erreichen. Schlecht zuſammen paßt dies mit einem Brauch, der bei Merſeburg in Uebung iſt. Dort werden luſtige Um⸗ züge veranſtaltet, um freiwillige Gaben einzuheim⸗ ſen, an denen man ſich oft ſeinen Magen verdirbt, weil man des Guten zu viel getan. Seinen Namen hat Lichtmeß von den Kerzen, die der Prieſter in der Kirche weiht. Sie ſind für den liturgiſchen Be⸗ darf und für das Haus, weil viele Leute Kerzen und Wachsſtöcke in ſie tragen. Auch wird an dieſem Tage eine Lichterprozeſſion durch die Kirche gehalten. Es wird gefeiert zur Erinnerung an die Darſicuung Jeſu im Tempel, am 40. Tage nach ſeiner Geburt. Dabei hat Simeon die Worte geſprochen:„Ein Licht, zu erleuchten die Heiden.“ Deshalb ſpielt die Kerze auch im Volksbrauch eine Rolle. Aus dem Wachs der Lichtmeßkerzen verfertigte man ein Kerzlein, das man an den Pflug befeſtigte, wenn er im Frühjahr die Schollen umkehrte und das Erdreich brach. Glück ſollten auch die kleinen Wachskreuze bringen, die man an Balken, Türpfoſten und an die Ackergeräte klebte. In dieſen Bräuchen, die noch um viele vermehrt werden könnten, ſpiegelt ſich frommes Tun Gewiſſe Kreiſe wettern gegen dieſes Brauchtum. Man muß jedoch dafür ſorgen, daß dieſe ſchöne Sitten unſerm Volke erhalten bleiben. Ein jeder muß hier ſein möglichſtes dazu beitragen. Lichtmeßtag! Das Licht wächſt. Bald melden ſich die Schneeglöckchen. Früh⸗ ling will ſeine Herrſchaft antreten. Schon werden. uns ſonnige Tage beſchert. Die Hoffnung keimt auf. Noch iſt nicht Frühling .. aber ſchon blühen die Haſel Vor Tagen, als die Sonne ſo ganz unkalender⸗ mäßig warm ſchien, ging ich durch die Anlagen am Rhein und kam heimwärts im Lindenhof an vielen Vorgärten vorbei. Außer ſchwatzenden Menſchen war eigentlich unterwegs nirgends Bemerkenswertes zu ſehen, d. h. bei dem, was wir ſo gemeinhin Sehen nennen. Aufmerkſame Umſchau dagegen offenbarte ſchon allerorts in dem winterruhenden Bilde der Na⸗ tur, daß der Saft in dem kahlen Gezweig anfängt zu rumoren. An ſo manchem Aeſtlein ſind die noch vor wenigen Wochen dunkelgrau gefärbten Knoſpen jetzt lebendig grün. Da war es ein Fliederbuſch, an anderer Stelle eine Holunderhecke und wieder wo anders das klim⸗ mende Rankwerk des Geißblatts, an dem ſich das be⸗ ginnende Wunder des„Wiedergrünwerdens“ in dem Schwellen der Blatthüllen ankündigt. Beſonders auffallend zeigte ſich hier und dort in dem hellen Sonneulicht der goldig⸗gelbe ge⸗ ſchwänzte Schmuck des Haſelſtrauchs. Von leichtem Windzug bewegt, läutete er geiſterhaft lautlos an den Zweigen und ſtand dann wieder ſchüt⸗ zend ſtill über den in der Nähe ſich der Ringe eng anſchmiegenden rubinroten Federchen der Frucht⸗ knoſpen. Alſo blüht die Haſel ſchon und ich buche es hier als die erſte Begegnung mit den frühen Boten des Vorfrühlings. Ein paar Zweiglein nahm ich mit nach Hauſe. Jetzt ſtehen ſie vor mir in einer Vaſe. Ueber Nacht haben ſich die gelben Kätzchen geſtreckt und die glatte Oberfläche iſt nun ſchuppig aufgeblät⸗ tert. Näheres Beſchauen mit dem Vergrößerungs⸗ glas ließ mich dann wundervolle Einzelheiten er⸗ kennen. Um eine feine Mittelachſe ſitzen ringsum be⸗ haarte Schüppchen und wölben ſich ſchützend über je acht Staubfäden. Das ſind die männlichen Blüten. Unvorſichtigerweiſe habe ich ſie angeſtoßen. Aus den ausgereiſten Samenbeuteln ſtäubte ein gelbes Wölkchen von Blütenſtaub und ſchlug ſich wie Goldhauch auf den Fingern nieder. Die weiblichen Blüten ſtanden gleich in der Nähe. Das Glas offenbarte auch hier wieder Wunder über Wunder. Unauffällig, dicken Blattknoſpen gleichend, unterſcheiden ſie ſich von dieſen nur durch ein Büſchel fadenförmiger roter Narben, die aus ihnen hervor⸗ ragen. Je zwei ſolcher Narben ſitzen auf einem ge⸗ meinſchaftlichen Fruchtknoten, der von einer blätte⸗ rigen Blütenhülle und außerdem noch von einem grünen, am Rande zerſchlitzten und behaarten Blatt umgeben wird. Aus dieſem alſo entwickelt ſich der grüne Becher, der die Haſelnußfrucht umgibt. Und wie eine ſolche Frucht entſteht, das war mir nun auch klar: Ein winziges Stäubchen von der Maſſe des Blütenſtaubes aus den Kätzchen gelangt, vom Winde getragen, auf die Federnarbe der weiblichen Blüte und befruchtet ſie. Indem ich noch ſo über dieſes Wunder nachſinne, da werden auch wieder die Geſchichten gegenwärtig, wie ſie mir als Junge daheim im Dorf von der Haſel erzählt wurden. Da war zum Beiſpiel ein Haſel⸗ ſtrauch, auf dem eine Miſtel wuchs. Unter ihm ſollte der Haſelwurm wohnen. Wie er ausſieht? Ich weiß es nicht, denn zu ſehen bekam ich ihn nie. Und ge⸗ heimnisvolle Kräfte ſoll er bergen. Nimmt man im Frühjahr beim Austreiben des Viehes davon einen Stecken und ſtreicht damit den Kühen über den Rük⸗ ken, ſo nimmt man anderen Kühen zugunſten der ſei⸗ nigen die Milch. Haſelzweige, vor die Fenſter geſtellt oder in die Betten gelegt, ſollen auch Schutz bieten gegen Blitzgefahr. Zu dieſem Zwecke kann man ſie ebenfalls in das Ge⸗ bälk des Hauſes ſtecken. Letzteres läßt eine Ver⸗ bindung erkennen zu dem alten Volksglauben, in dem der Haſelſtrauch eine große Rolle ſpielt. Dem Do⸗ nar heilig, ſpendete er nach dem Glauben der Alten Schutz vor dem Blitz, denn dieſer traf weder den Strauch noch den, der unter ihm weilte. Vielleicht lenkte auch der Umſtand, daß er ſeine Blüten bereits zu einer Zeit entfaltet, in der die übrige Pflanzen⸗ welt noch im Winterſchlaf liegt, ihre Aufmerkſamkeit auf ihn. Jedenfalls fanden ſeine Früchte beim To⸗ tenkultus unſerer germaniſchen Vorfahren Anwen⸗ dung, denn verſchiedentlich wurden aus Hünengrä⸗ bern auch Haſelnüſſe zutage gebracht. Sicherlich war ſo die Haſel ſchon in der Vorzeit zum Symbol des Frühlings erkoren worden. Sie ſoll es uns auch jetzt ſein und darum grüßen wir ſie als den Künder neuen Lebens in der Natur.—r. PPPPPPPPPPPPPPPPoP—PPPPPPPPPPPPPPPPPCPPPCPPPPTPXPCPPPPPPPPPPPPPPPTPPPPPPPPPPP————————— Lebensmittelpakete für das älteſte Ehepaar Nek⸗ kamen noch zwei Muſikkapellen, um die kleine Hoch⸗ karaus abzugeben. Die beiden 84jährigen Leute haben ſich über all die vielen Aufmerkſamkeiten von Herzen gefreut. Für ſie ſowie die anweſenden Kin⸗ der, Enkel und Urenkel war es wohl die größte Ueberraſchung des Tages, als um halb 2 Uhr nach⸗ mittags im Rundfunk über den Frankfurter Sender der Name des alten Hochzeitspaares mit herzlichen Glückwünſchen genannt wurde. Im Laufe des Tages zeitsgeſellſchaft mit einigen Vorträgen zu unter⸗ halten, während abends um 8 Uhr der Evangeliſche Kirchenchor einige Lieder ſang. Herr Ludwig Frey, der übrigens den Krieg 1870/71 als Raſtatter 111er mitgemacht hat, und ſeine Frau haben den anſtren⸗ genden Ehrentag wacker durchgehalten. Sie ſind glücklich und hatten nicht erwartet, daß ihnen ſo viele Aufmerkſamkeiten zuteil würden. SEI FASCHINGSFREUOEN * 2 8 7 2 8 2* 8 JEDES EINTOPFf GERICHT MACHT ZWEl FAMIUEN SAT Eintopfmahl— Opfermahl So wie es ein Volksbrauch geworden iſt, an ſedem Freitag im Gedenken an den Kreuzestod Chriſti faſten oder wenigſtens nur Fiſch zu eſſen, ſo iſt au das Eintopfgericht in kurzer Zeit ein dent ſcher Volksbrauch geworden. Die deutſche Na⸗ tion begeht dieſe ernſte Feier zum Gedächtnis an Toten des Weltkrieges, in deſſen Granatfeuer Volksgemeinſchaft aller Menſchen deutſchen Blutes geboren wurde. So wie damals Offizier und Mann, Arbeiter und Akademiker aus einem Keſſel ſpeiteg ſo vereinigt uns auch heute einmal im Monat Eintopfeſſen zu einer Gemeinſchaft, die keine Unter“ ſchiede der Klaſſe oder des Standes kennt. Das Eintopfgericht iſt jedoch nicht nur eine ſchöne Geſte, eine ſentimentale Erinnerung an vergangene Zeiten, ſondern es iſt ein Opfermahl, in dem immer wieder aufs neue der Gedanke der Volksgemeinſchaft erlebt und verwirklicht wird. Das Eintopfeſſen vereinigt bereits in vielen Städten Deutſchlands an jedem erſten Sonn⸗ tag im Monat zahlreiche Volksgenoſſen zu einem gemeinſamen Eſſen in einem öffent⸗ lichen Saal, Erwerbsloſe und hohe Beamte, Handwerker und Akademiker ſitzen in bunter Reihe an einem Tiſch. Das Eintopfeſſen ſoll für diejenigen, die ſich nicht täg⸗ lich mit einem Eintopfgericht begnügen müſſen, ei gewiſſes Opfer ſein. Darum hat es ſeinen Sinn ver⸗ loren, wenn es ſo üppig zubereitet wird, da es nur noch der Form nach ein Eintopfeſſen iſt. hat auch keinen Sinn, wenn nicht das erſparte Geld wirklich für die notleidenden Brüder geopfert wird, Das Eintopfgericht iſt die Faſtenſpeiſe der deutſchen Nation. So wie gläubige Ehriſten ſich zum heiligen Abendmahl im Dienſte ihres Herrn und Heilande? vereinigen, ſo feiert das nationalſozialiſtſche Deutſch⸗ land dieſes Opfermahl als Gelöbnis der unerſchütter lichen Volksgemeinſchaft. — Hinweis Vlanetarium, Am Samstag findet der achte Planetariumsabend für Erwerbsloſe ſtatt. Cläre Beierlein und Paula Schütze ſpielen Kompoſitionen von Beethoven und Schubert in Bearbeitung fitr Cello und Klavier. Im Anſchluß an die muſikall⸗ ſchen Darbietungen wird der erſte Teil des große Filmwerkes„Königin Luiſe“ vorgeführt. Dageolealeucleꝛ Freitag, 2. Februar Nationaltheater:„Die Fledermaus“, Operette von Zohann Strauß, Miete F, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorſührung des Steruproiektone ard Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr.? 1 Benz, Heidelberg. über„Deutſche Maler der Roman Freier Bund.—Z, 20.15 Uhr..15 Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18 bis 19 uhr Hermann Naria Wette:„Muſikäſthetik muſikaliſche Anſchauungs⸗ und Erkenntnislehre“. gleinkunſtbühne Libelle: 16.11 Uhr Kinder⸗Maskenbol 20.15 Uhr Das Faſtnachts⸗Lachprogramm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz⸗ Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung) aglich Palaſtkaſſee Rheingold: 20 Uhr Prunkſitzung der Fröb falz. Lichiſpiele: univerſum:„Juge und die Millionen g: Alhambra:„Rakoczymarſch“. Schaubu 5 „Das verliebte Hotel!.— Müller:„Die Himine flotte“. Ständige Darbietungen ſche Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderousſtellung„Deuteiz Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 1⁴ Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 19 und von 15 Ubr 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und van 17 bis 10 Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung Proſ. Albert Hauet Geöffnet von 11 bis 13 und von 11 bis 16 Uhr. big 19 Mannheimer Kunſtverein 1 1, 1: Geöffnet von 10 bi und von 14 bis 16 Uhr. ———— rmrruue — — 4 — ——— — 5 Unive 5 6 — Freitag, 2. Febru Aus Baden Rechnungsrat a. O. Ernſt Siebold Karlsruhe, 1. Febr. In der Nacht zum Diens⸗ 3 Rechnungsrat a. D. Ernſt Siebold im 1 lter von 82 Jahren ſein arbeitsreiches Le⸗ 10 Sgehaucht. Bis zu ſeiner Zurruheſetzung im 0 5 Eiſenbahndienſt ſtehend, hat der Verſtor⸗ * 35 über 60 Jahre hindurch für die edle Sache Botäalüs tävereine eingeſetzt und nimmermüde ſeine —* gewohnten Gänge im Dienſte der chriſt⸗ leltene üchſtenliebe gemacht, ausgeſtattet von einer Siebold geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit. Sie⸗ Fö rcers der in Lehen bei Freiburg als Sohn eines Verdi geboren wurde, war Inhaber des päpſtlichen ienſtkreuzes pro Ecclesia et Pontifice. Wegen Brandſtiſtung verurteilt * —5 Walbsbut, 1. Febr. Das Schwurgericht rteilte den Müller und Landwirt Auguſt Ebner wegen enbach, wohnhaft in Hechwihl, Gemeinde Buch. 8 vorſätzlicher Brandſtiftung in Tateinheit mit nate rungsbetrug zu einem Jahr ſechs Mo⸗ Der Zuchthaus ſowie drei Jahren Ehrverluſt. Okto iſt beſchuldigt, in der Nacht zum 6. Gan r in ſeiner Mühle in Hechwihl eine Pulver⸗ Sermed mit einer Zündſchnur verſehen war, zum rand gebracht zu haben, wodurch die Mühle in vorſä geriet. Der Angeklagte beſtritt, den Brand blich herbeigeführt zu haben. * 2 Heidelberg, 1. Febr. Die Studentenſchaft der 8 Heidelberg teilt mit: Durch eine Ver⸗ Ne des Reichsführers der DSt. und des Führer B. wurden die örtlichen Waffenringe den 33 Einzelſtudentenſchaften unterſtellt. Der en bis er Heidelberger Studentenſchaft, Scheel, hat oſch herigen Führer des Waffenringes, cand. phil. mit der weiteren Leitung des Waffen⸗ der beauftragt. Koſchwitz wurde dem Führer Studentenſchaft als Referent zugeteilt. für Weinheim, 1. Febr. Der VDA⸗Opfertag iſswere Winterhilfe, im Rahmen des Winter⸗ erkes am 26. Januar von der hieſigen Schul⸗ iugen Sln Merscefüört, erbrachte den ſchönen Betrag von * 0 Sielheim(Amt Wiesloch), 1. Febr. Nach kur⸗ Otto Srankenlager verſchied am Dienstag Pfarrer ten euchtweis, der ſeit nahezu zwei Jahrzehn⸗ boren Pieſiger Pfarrgemeinde Seelſorger war. Ge⸗ im Juln 0. 9. 1860 zu Großrinderfeld, erhielt er Kaplan i 1895 die Prieſterweihe und war zunächſt als tätig« din Hardheim, Königshofen und Waibſtadt Wberſcente Pfarrverweſer wirkte er in Seckach und 1914 erbfllenz, wo er Pfarrer wurde. Im Jahre Dielheiptelt er eine Anweiſung als Pfarrer nach uch* wo er in den ſchweren Kriegsjahren und Führer 7or Nachkriegszeit ſeiner Gemeinde ein echter lager war, bis ihn ein Leiden auf das Kranken⸗ — von dem er ſich nicht mehr erholen ſollte. acher Boeuchtweis redigierte jahrelang das„Mos⸗ ganzen Blrsklatt' Der Verſtorbene hat ſich bei der t evölkerung und allen Kreiſen, die ihn kann⸗ großer Beliebtheit erfreut. * erlüt Tauberbiſchofsheim, 1. Febr. Am Schloßylat einen Sr frühere Stationsarbeiter Stephan Keßler Schlaganfall, dem er gleich darauf erlag. * die bercnbrach, 1. Febr. Dem Vernehmen nach wird ord' s ſeit zwei Jahren geſchloſſene Heilſtätte eder rach⸗ͤKolonie im Februar ihre Pforten Wenbwelten Die Gebäulichkeiten ſollen dem Feier⸗ werden. rk„Kraft durch Freude“ dienſtbar gemacht *Ne Neuenbur Lon Boſel als d im Rhein 1. Febr. Ein 44 Jahre alter Mann, Zolldeklarant tätig war, hat hier den geſucht und gefunden. dwelt ar 1934 —————’——————————————————————— 9 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . — — 25 Fahre„Badiſche Heimat“ Juſt vor 25 Jahren, am 1. Januar 1909, iſt der Landesverein Badiſche Heimat gegründet worden, zu Freiburg im Breisgau. Wie ein mächtiger Baum iſt er weithin über das Land gewachſen: über den Schwarzwald, zum Oberrhein und Bodenſee, über Pfinzgau, Neckar und Odenwald, zum Main⸗ und Taubergrund. Iſt gewachſen von Jahr zu Jahr, ſeiner hohen Sendung ſich ſtets bewußt: Brücken zu ſchlagen von Menſch zu Menſch, von Gau zu Gau; immer wieder zu künden von un⸗ ſeres Heimatlandes ewiger Schönheit; von ſeinen Bergen und Tälern, ſeinen Seen und Strömen, ſei⸗ nen Dörfern und Städten, ſeinen Burgen und Schlöſſern, ſeinen Bewohnern, den Alemannen und Franken. Immer ſchon kämpfte dieſer Heimatbund, der innerhalb der vaterländiſchen Heimatbewegung mit an erſter Stelle im Reiche ſteht, für deutſche Volk⸗ werdung. Unverrückbar iſt das Ziel des Vereins: Er⸗ ziehung unſeres Volkes zu heimatverwur⸗ zelten Deutſchen. So dürſen wir heute dem Badiſchen Heimatbunde danken für das, was er uns im Laufe ſeines 55jäh⸗ rigen Beſtehens geſchenkt. Er hat uns mehr ge⸗ ſchenkt, als uns irgendein anderer Verein ſchenken konnte: er ſchenkte uns das Land ſelbſt. Er hat uns die Heimat entdoͤecken helfen. Er war uns un⸗ entwegt Führer zu den Wundern unſe⸗ res Landes. Er legt uns Jahr um Jahr ein um⸗ faſſendes Werk vor über eine badiſche Landſchaft oder eine badiſche Stadt. Jüngſt machte uns ein 320 Sei⸗ ten ſtarker, mit 350 prächtigen Abbildungen ge⸗ ſchmückter Band bekannt mit dem„Madonnenland“, der Landſchaft zwiſchen Neckar und Main. Zuvor lernten wir durch ein nicht minder umfangreiches Jahresheft den Hotzenwald und die alten Wald⸗ ſtädte am Oberrhein kennen; in früheren Jahren die Baar und das Hanauer Land, den Unter⸗ und den Ueberlinger See, den Hegau, den Kraichgau, den Enz⸗ und Pfinzgau; die Städte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg. Dieſe Bände repräſentie⸗ ren in ihrer Geſamtheit eine ausgezeichnete, einzig⸗ artige heimatkundliche Bibliothek über unſer Badner Land. Dazu kommen die gehaltvollen Heimat⸗ blätter„Vom Bodenſee zum Main“, die trefflich über Einzelgebiete orientieren: über die Schlöſſer von Baden⸗Baden, Raſtatt, Karlsruhe, Bruchſal und Mannheim, über Reichenauer Kunſt, über das Hotzenhaus, über die Maler Hermann Daur und Hans Adolf Bühler, über badiſches Kinderleben in Spiel und Reim, über Steinkreuz und Bildſtock uſw. Des Ekkhart⸗Jahrouch wird uns geſchenkt, kündend vom Schaffen unſerer badiſchen Maler, Bildhauer, Dichter und Komponiſten, in dieſer Form das einzige Jahrbuch in Süddeutſchland, das ganz dem Schaffen unſerer lebenden Künſtler gewidmet iſt. Nicht vergeſſen dürfen wir die anregende Mo⸗ natsſchrift„Mein Heimatland“(man denkt an ſchöne Sonderhefte über Weihnachts⸗, Faſtnachts⸗, Oſterbräuche, über Weinbau in Baden uſw.) ſowie an die vom Landesverein herqusgegebenen Wieder⸗ gaben von Bildern hervorragender heimatlicher Künſtler. So darf aus Anlaß des Geburtstages unſeres Vereins derjenigen Männer gedacht werden, die ihn in dieſen 25 Jahren führten und betreuten. Unvergeßlich ſind die Verdienſte von Eugen Fiſcher, der von 1913 bis 1929 Vorſitzender und ſeit 1929 Ehrenvorſitzender des Vereins iſt. Heute Rektor der Berliner Univerſität, durch ſeine Raſſen⸗ und Erbforſchungen weit über Deutſchland hinaus bekannt, iſt er der Badiſchen Heimat ein ge⸗ treuer Freund und Mitarbeiter geblieben. Seit 1929 führt Landeskommiſſar Paul Schwoerer die Badiſche Heimat, der einer alteingeſeſſenen Ken⸗ zinger Familie entſtammt und das Land aus ſeiner Tätigkeit als Amtmann und Oberamtmann von Boxberg bis Säckingen kennt. Zu den bewährten Mitarbeitern, die ſeit der Gründung zu den„Ge⸗ treuen“ gehören, zählen eine Reihe von Perſönlich⸗ keiten, deren Namen über Baden hinaus guten Klang haben. Wir nennen nur Miniſterialrat Prof. Dr. Eugen Fehrle, Kirchenrat Kattermann, Geiſtl. Rat Kiſtner, Prof. Dr. Meiſinger, Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Sauer, Prof. Dr. K. Guenther. Nicht minder bedeutſam iſt die Arbeit der Schrift⸗ leiter der Badiſchen Heimat. Es ſei genannt der allzufrüh heimgegangene Dr. Flamm, der hoch⸗ begabte Prof, Dr. Max Wingenroth, vor allem aber Hermann Eris Buſſe, der unermübliche Heimatkünder, der volkhafte deutſche Dichter, der ſeit über 13 Jahren ſeine ganze Kraft für die „Badiſche Heimat“ einſetzt. Fürwahr: die Badiſche Heimat iſt in guten Händen! Glück auf zu weiterer Arbeit zum Wohle von Volk und Vaterland! Emil Baader. Aus der Pfalz Der erſte Spatenſtich * Wattenheim, 1. Febr. Am denkwürdigen 30. Ja⸗ nuar erfolgte durch Oberamtmann Bernpointner, Frankenthal, in Anweſenheit der Bürgermeiſter der beteiligten Gemeinden, der Bezirksbaumeiſter aus Frankenthal und Grünſtadt und einer großen Men⸗ ſchenmenge der erſte Spatenſtich zum Stra⸗ ßenbau Wattenheim-Alſenborn. 1. Bür⸗ germeiſter Thiel, Carlsberg, wies in einer An⸗ ſprache darauf hin, daß es endlich gelungen ſei, das Projekt, das man ſchon feit einer Reihe von Jahren geplant habe, zu verwirklichen. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen den feierlichen Akt. “ Germersheim, 31. Jan. Bei Baggerarbeiten in Sondernheim wurde in einer Kiesgrube der ver⸗ ſteinerte Unterkiefer eines rieſigen Wie⸗ derkäuers gefunden, an dem noch ein Zahn vor⸗ handen war. Man vermutet, daß es ſich um einen Mammutzahn handelt. * Gollheim, 31. Jan. Die Gemeinde hat dem NSͤoO unter Vorbehalt der ſtaotsauſſichtlichen Genehmigung 5/ Morgen Grundbeſitz zur Schaffung von Kriegerheimſtätten koſtenlos zur Ver⸗ fügung geſtellt. Es können auf dem Gelände 20 Siedlungen erſtellt werden. 535 Die„Mainzer Meiſterſinger“ Der„Kaffeeklatſch“ der 2000 3J Mainz, 1. Februar. ſtehen bunten Karnevalsreigen der rheiniſchen Städte altershere glänzenden Mainzer Veranſtaltungen von der 0 mit an erſter Stelle. Der rieſige Feſtſaal feiert u Itballe, Mainzer„Gut Stuhb“ genannt, Beſteh dieſem Jahre ſein fünfzigjähriges lern mit n und wurde daher von Mainzer Künſt⸗ Narrhall beſonderer Liebe in die bunte ſtrahlende Hühne a verwandelt, auf deren reichgeſchmückter Narre„Bajazz von Mainz“ wie alljährlich die daß hieb ritſche ſchwingt. Es iſt Tradition in Mainz, er nicht allein der ſeit nahezu hundert Jahren ehre ainzer Carneval⸗Verein mit dem Elfer⸗ an den Mamtlich tätig iſt, ſondern auch jede Mitarbeit „Sitzung ürbietungen unentgeltlich geſchieht. Bei den keine— des Mainzer Carneval⸗Vereins gibt es ten, hiererufskünſtler, die humoriſtiſche Vorträge hal⸗ Veämter kämpfen der Handwerksmeiſter neben dem merzien, der Grünkramhändler neben dem Kom⸗ Unterenrat um die Palme des dichteriſchen Ruhmes. er Wahrung eines beſtimmten Zeremoniells, n die Tradition der Meiſterſinger fortlebt, die Lieder und Vorträge geboten. Jede ein⸗ ſein, zoneſer Darbietungen muß eine Uraufführung Proſareſt wird ſie nicht zugelaſſen. Lied, Vers⸗ und mittelal„Vers⸗ und Proſageſpräche ſowie die an ſind d terliche Faſtnachtsſpiele angelehnte Lokalpoſſe vertreten. Meiſtens werden die Lieder zu beſtimmten Singweiſen gedichtet, doch der Ruhm der Dichter läßt auch die Tonſchöpfer nicht ruhen. Schon manches hübſche Lied, manches närriſche Muſikſtück erlebte in der Mainzer„Narrhalla“ ſeine Urauffüh⸗ rung. Eine andere Mainzer Spezialität unter den Kar⸗ nevalsveranſtaltungen, die ſtets beſonders großen Anklang findet, iſt der berühmte„Kreppel⸗Kaf⸗ fee“ der Mainzer Damenwelt in der Gut Stubb der Stadthalle. Ein Rieſen⸗Kaffeeklatſch, ohne Zweifel einer der größten der Welt, denn etwa 2000 holde Weiblichkeiten— jung und nicht mehr ganz jung— verſammeln ſich dabei zu fröhlichem Tun um die Kaf⸗ feekannen. Die Kreppel nicht zu vergeſſen, die nichts anderes ſind, als die berühmten Berliner Pfann⸗ kuchen, in Mainzeriſche überſetzt! Hier wird nicht etwa„geſchnattert“, wie in alltäglichen Kaffeegeſell⸗ ſchaften, ſondern geſungen, geſchunkelt und viel, viel geklatſcht und gelacht, wenn der goldene Bajazz oben auf der lichtflimmernden Bühne ſeine„bunte Schüſ⸗ ſel“ präſentiert: künſtleriſche Darbietungen aller Art, Tänze, Solovorträge, Gereimtes und Ungereimtes, alles in karnevaliſtiſche Laune und ſprühenden Humor getaucht. Aus dem Programm der Mainzer Karne⸗ valsveranſtaltungen ſeien die Große Fremden⸗ ſitzung am 11. Februar, der Roſenmontagszug und Roſenmontagsball am 12. Februar beſonders hervor⸗ gehoben. dungen Todesſturz aus 30 Meter Höhe * Pirmaſens, 2. Febr. Heute in den frühen Mor⸗ genſtunden hat ſich der 17jährige Ludwig Becker von Pirmaſens in ſelbſtmörderiſcher Abſicht die 30 Meter hohe Streckbrücke hinuntergeſtürzt und blieb mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen. Zwei junge Leute, die um 6 Uhr morgens die Straße unter der Brücke paſſierten, ſtießen auf die durch das ſtarke Schneetreiben um dieſe Zeit bereits zugeſchneite Leiche. Die Tat muß erſt kurze Zeit vorher began⸗ gen worden ſein, da noch Körperwärme feſtzuſtellen war. Die jungen Leute verſtändigten ſofort die Polizei, die nach der Tatbeſtandsaufnahme die Ueber⸗ führung der Leiche ins Leichenhaus veranlaßte. Was den jungen Mann zu ſeinem Schritt veranlaßte, ſteht noch nicht einwandfrei feſt. Er wurde geſtern abend von ſeinem Vater beauftragt, eine Bohrmaſchine zu holen. Er verließ daraufhin das väterliche Haus und kehrte nicht mehr zurück. Es iſt auch nicht be⸗ kannt, wo er ſich während der Nacht aufgehalten hatte. * Ludwigshafen, 1. Februar. Das Amtsgericht Ludwigshafen verurteilte einen 30jährigen Zim⸗ mermann, der bisher ein wahres Vagabunden⸗ leben geführt hatte und durch ganz Deutſchland ge⸗ zogen war, wobei er den Taubſtummen mimte, was er auch vor dem Gericht verſuchte, zur geſetzlich höchſtzuläſſigen Strafe von ſechs Wochen Haft und Ueberweiſung an das Landesarbeitshaus. * Frankenthal, 2. Febr. Strafkammer hatte ſich am Montag in nicht⸗ öffentlicher Sitzung der 75 Jahre alte Schneider Adam Schmitt aus Speyer wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens zu verantworten. Der im Speyerer Altersheim untergebrachte 75 Jahre alte Angeklagte leugnete, wurde aber durch die Ausſagen der Zeu⸗ gen überführt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ein Monat und drei Wochen Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. * Pirmaſens, 2. Febr. Bachert wurde in Schutzhaft genommen, weil er das Winterhilfswerk betrog. Er verkaufte einen Bedarfsdeckungsſchein über 25 Mark für den Betrag von 15 Mark.— Wegen Kokainſchmug⸗ gels erhielten fünf Angeklagte von hier Gefängnis⸗ ſtrafen bis zu vier Monaten. Sie hatten in Sonder⸗ fahrten nach Frankfurt a. M. große Summen für den Erwerb von Kokain ausgegeben und bei dieſen Geſché en ſich ſelbſt gegenſeitig betrogen. * Geiſelberg, 31. Jan. Der Gemeinderat ſchloß ſich mit acht gegen zwei Stimmen dem Be⸗ ſchluß des Schulpflegſchaftsrates an, wonach mit Be⸗ ginn des neuen Schuljahres das achte Schuljahr zur Einführung gelangen ſoll. * Neuleiningen, 2. Febr. Der Gendarmerie ge⸗ lang es, einen anonymen Briefſchreiber in der Perſon eines Fortbildungsſchülers zu entlarven. Der Brief enthielt unwahre und be⸗ leidigende Anſchuldigungen gegen ehrenwerte Per⸗ ſönlichkeiten. Man vermutet jedoch, daß der Schrei⸗ ber von anderer Seite zu ſeinen anonymen Sen⸗ veranlaßt wurde. Vor der Großen Der Taglöhner Gottfried 5. Seite /Nummer 55 Nachbargebiete Großes Fiſchſterben durch Vereiſung * Göppingen, 2. Febr. Bei dem am nordweſt⸗ lichen Rand der Stadt gelegenen Schockenſee konnte man in den letzten Tagen zahlreiche Fami⸗ lienväter beobachten, die mit einer Hacke die im Eis erſtarrten Fiſche herausholten, um ſie als billigen Leckerbiſſen daheim zu verwerten. In der Hauptſache handelt es ſich um Karpfen, Schleie und Hechte. Unter den freigelegten Fiſchen konnte man ganz anſehnliche Exemplare wahrnehmen. Der Grund dieſes Fiſchſterbens dürfte darin zu ſuchen ſein, daß dͤurch die vollſtändige Vereiſung des Sees, der nur ſehr klein iſt und einen niedrigen Waſſer⸗ ſtand beſitzt, ein Mangel an Sauerſtoff eintrat. Wenn die Eisdecke an einigen Stellen für die Luftzufuhr offen gehalten worden wäre, hätte ſich das Fiſchſter⸗ ben vermeiden laſſen. Lampertheim, 2. Febr. Nachdem die Gemeinde ſeit etwa drei Wochen ohne Ortsoberhaupt war, wurde nunmehr Ortsverwalter Groß aus Weiſenau bei Mainz zum kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſter für die Gemeinde Lampertheim beſtellt. * Bad Kreuznach, 2. Febr. Eine ſeltene Lang⸗ lebigkeit trifft man bei der Kreuznacher Familie Förſter an. Wenn Mitglieder dieſer Familie 90 Jahre alt werden, ſo iſt das gar nichts Beſonderes mehr. Der älteſte Vertreter dieſer langlebigen Fa⸗ milie iſt heute der in Kreuznach wohnhafte Philipp Förſter, der 90 Jahre zählt. Ein Bruder von ihm iſt 84 Jahre alt, eine Schweſter 82, eine weitere Schweſter 80 Jahre und der jüngſte der fünf Ge⸗ ſchwiſter 76 Jahre. Zuſammen ſind die Geſchwiſter Förſter 412 Jahre alt. Ihr Vater erreichte das hohe Alter von 93 Jahren. Ramſtein, 1. Febr. Beamte der Zollfahndungs⸗ ſtelle und der Gendarmerie nahmen bei dem Vieh⸗ händler Jakob Cavalar, der im Verdacht des Schwarzbrennens ſtand, eine Hausſuchung vor, wobei eine Schwarzbrenneranlage vorgefunden wurde. Cavalar wurde ſofort verhaftet. eeeeee e tuin. eeee Wir bringen ihnen hervorragende Beruis- u. Dienststiefel Art. 2. Gröge 40%7 Cenathte Rindledet berbystietel 6⁰⁰ 8⁰ gute Ausfũhrung, Staudlaschen mit und ohne Nageſbeschlag Art. 6. Grögse 40%½? la. Sporthox-Arbeits-Stiefel Staub aschen, durchaus zweischlig prima Qualitdde. 8— Art. 68 Gröne 40%7 Boxrind Derby-Stietel Sxira bequeme Fotm, gute Aus⸗ kohrung und Gumm-Absatz Art. 28 u. Art. 71. Größe 40/42 BestesBoxtindleder u. Watererproof Touren- und Dienst-stiefel in 3 prachtvoſt passenden Formen geschlos- 50 Ledergelüstert, ducchaus 11 schlig. Wasserabdichtungsrahmen KR 1, 8 MaNNtZEIx&I, Sreite Strale Mannneims tümendes Schwarz und braun sene Laschen, wasserdicht. Eutter, Carl Fritz 8 arl Fritz&(ie. Schuhwarenhaus ——————— 6. Seite/ Nummer 55 —— i 93⁴ Freitag, 2. Februar 1 Veumlcclites — Am 26. März 1933 wurde, wie ſchon früher be⸗ richtet, vom deutſchen Fiſchdampfer„Main“ in We⸗ ſermünde, unweit von Island, die Leiche eines Seemannes geborgen. Nach ſeemänniſchem Brauch wurde ſie in das Meer verſenkt, nachdem man dem Toten einen goldenen Ring abgezogen hatte. Es war augenſcheinlich ein Trau⸗ oder Ver⸗ lobungsring, der die Gravierung„Tin Poulina, den 24. 12. 30“ ſowie mehrere zunächſt nicht zu entzif⸗ fernde Zeichen enthielt. Der Ring wurde von der Beſatzung des Dampfers zunächſt an die Polizei⸗ behörde in Weſermünde abgeliefert und von dort der Berliner Kriminalpolizei überſandt. Stark vergrö⸗ Berte Lichtbilder der Gravierungen und Zeichen mit entſprechenden Hinweiſen an eine große Zahl in⸗ und ausländiſcher Polizeibehörden führten ſchließlich zu der Feſtſtellung, daß eines der Zeichen das Stadt⸗ wappen von Kopenhagen darſtellte. Die Kopenhage⸗ ner Polizei ermittelte die Goldwarenfabrik, in der der Ring hergeſtellt war. Von dort aus führte die Spur zu einem Goldſchmied in Thorshavn auf den Faröer Inſeln. Als man hier nachforſchte, erfuhr man, daß dieſer die Gravierung für einen Seemann Joen Hyitfeldt Peterſen von der Inſel Sandö aus⸗ geführt hatte. Peterſen gehörte zur Beſatzung des Motorkutters„Silverlining“, der im Frühjahr 1933 ein Opfer der See wurde Polizeipräſident v. Levetzow in Berlin über⸗ ſandte den Ring durch Vermittlung der Kopenhage⸗ ner Polizei an den Vater des Peterſen. In einem Begleitſchreiben führte er u. a. folgendes aus:„Als alter Seemann möchte ich nicht unterlaſſen, Ihnen als dem Vater des toten Kameraden von der Han⸗ delsmarine mein herzlichſtes Beileid zum Ausdruck zu bringen. Wenn Ihr Herr Sohn auch das See⸗ mannsgrab gefunden hat, ſo wird es Ihnen ſicher⸗ lich ein Troſt ſein, auf dieſem Wege gewiſſermaßen noch einen letzten Gruß zu erhalten.“ Auf dieſen Brief hin iſt nun in dieſen Tagen von dem Vater des toten Seemannes folgendes Schreiben eingegangen: Sehr verehrter Herr Polizeipräſident! Wir empfin⸗ gen Ihren Brief und den Ring unſeres lieben Joen. Im Namen ſeiner Mutter, ſeiner Geſchwiſter und ſeiner Braut ſpreche ich Ihnen, Herr Polizeipräſi⸗ dent, unſeren tiefgefühlten Dank aus für die große Nachforſchungsarbeit und die warmen Worte, in denen Sie Ihrer Anteilnahme an unſerer Trauer Ausdruck geben. Seien Sie überzeugt, Herr Polizei⸗ präſident, das werden wir Ihnen nie vergeſſen. Es iſt für uns ein Troſt geweſen, daß unſer lieber Joen, obgleich ein Toter, in gute und liebe Hände kam. Ich bitte Sie, Herr Polizeipräſident, unſeren herzlichſten Gruß und Dank entgegennehmen zu wollen. Er⸗ gebenſt gez. Roland Hyitfeldt Peterſen.“ Dieſem Schreiben fügte der Polizeipräſident von Kopenhagen außerdem hinzu:„Zu dieſem Dauk füge ich im Namen der Kopenhagener Polizei meinen beſten Dank für die von deutſchen Seeleuten und Be⸗ hörden ausgeführte Arbeit und Ihnen perſönlich, Herr Polizeipräſident, darf ich für Ihr warmes In⸗ tereſſe und die herzliche Teilnahme in dieſer jetzt er⸗ ledigten Sache meinen herzlichſten Dank bringen.“ N — Aus Jorhat in Aſſam wird von einem Kampf zwiſchen einem Leoparden und einem Pflanzer be⸗ richtet, der ſchließlich mit dem Tod des Tieres endete, aber ſpäter auch das Leben des ſchwerverletzten Pflanzers forderte. Der Pflanzer war Mr. G. A. Dyer von der Teepflanzung zu Miſamara, der mit ſeinem Gewehr in den Dſchungel ging, um das Tier aufzuſtöbern, das vor einigen Tagen einen anderen Pflanzer angefallen hatte. Vollkommen unvermutet überfiel ihn ein Leopard, der ihm mit dem erſten Prankenhieb das Gewehr von den Schultern riß. So mußte ſich der unglückliche Mann mit den bloßen Händen des raſenden Tieres erwehren. Eine Haad wurde ihm faſt vom Handgelenk geriſſen, und auch an Kopf, Hals und Rücken erlitt er ſchwere Ver⸗ letzungen. Krotzdem gelang es dem Mann, ſich Schritt 22 Sm 2 e Tl. ROMAN Vox Hads caSPAR VoN Z208ELTXTZz eeeeeeeeee, * In dem großen Raum des Odeon herrſcht für einen Augenblick faſt vollkommenes Dunkel, nur aus der Tiefe des halbverſenkten Orcheſters ſteigt gedämpftes Licht, und über den Ausgangstüren ſchwimmen die roten Punkte der Notlampen. Der Beifall nach der letzten Nummer war matt geweſen; ſie war ein Fehlgriff der Direktion. Wer intéreſſierte ſich im Oſten Berlins für einen Schul⸗ reiter? Die Leute, die hier gedrängt im Parkett und auf dem Rang ſitzen, wollen anderes Stärkeres. Jetzt warten ſie, bohren ihre Blicke durch das Dunkel auf den Vorhang. Da ſetzt das Orcheſter mit einem Schlag ein: Pauke— Trommel— Horn. Die Menge zuckt zuſammen. Ein Rhythmus, ohren⸗ betäubend, atemraubend, reißt ihre Köpfe hoch, zwingt ihre Augen neu zur Bühne. Der Vorhang reißt auf. Om grellen Licht blenden die Kuliſſen. Die Terry⸗Siſters wirbeln auf die Bühne. Eins— zwei, tati-täm—— drei— vier tati— tam, Der Begrüßungsbeifall will nicht enden. Rechts— links, tati-täm—— vor— zurück, tati-tam. Sie ſcheinen beliebt zu ſein, die beiden. Jetzt ſetzen ihre Stimmen ein, hoch, ſchrill. „Hunny— Sonny“—— tati-täm. Nur Wortbrocken verſteht man. „Ever— never“—— tati—täm. Das reißt mit, alle, wenn ſie ſich auch wehren. Rotes Licht, gelbes Licht—— tati—täm. Arme werfen, Beine werfen—— tati-—täm. Nummer neun. Die Terry⸗Siſters wirbeln über die Bühne. Blick auf die rieſige Brücke, Provinz Burma gebaut wurde und die von engliſchen Ingenieuren über den IJrawadi in der indiſchen einen der wichtigſten Flußübergänge Sübdoſt⸗Aſiens darſtellt. Faſt der geſamte Vertehr von Vorderaſien nach Siam und Indochina führt über dieſe Brücke, die unter Anteilnahme der geſamten Bevölterung feierlich eingeweiht wurde. Die Ruinen auß dem uHeexeε Versunkene Stadt wird ausgegraben Ein Plan von größter wiſſenſchaftlicher Tragweite wird vorausſichtlich im Rahmen des Deutſchen Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms ausgeführt werden: die Ausgrabung der in einer Januarnacht 1362 bei einer ungeheuren Sturmflut ins Meer verſunkenen frie⸗ ſiſchen Stadt Rungholt bei Sübſall. Die erſten Spuren der Ruinen von Rungholt wurden vor etwa 13 Jahren von dem Heimatforſcher An⸗ dreas Buſch durch Zufall gefunden, von Sand und Schlick überlagerte Steine, eine große kreisförmige Vertiefung im Wattenboden, Mauerreſte und Ton⸗ ſcherben. Man erkannte ſofort den großen wiſſen⸗ ſchaftlichen Wert der Entdeckung. Rungholt, mit wel⸗ chem auch viele andere Orte und Kirchſpiele des ehe⸗ maligen Nordoſtwand, insgeſamt 1300 Häuſer und 22 Kirchen ins Meer verſanken, war gefunden. Kein Ueberlebender hat die 7000 Toten begraben. Daß ſich die Kulturſpuren bis auf den heutigen Tag erhalten haben, im dauernden Wechſel verſchüttet und wieder freigelegt wurden, erklärt die Wiſſen⸗ ſchaft aus den Hochwaſſer⸗ und Stromver⸗ hältniſſen, die zwar eine Verlagerung der Bo⸗ denmaſſen, verurſachten, dann die Einbettungen aber wieder zuſammenhielten und ſie feſtigten. Manches Kulturut Rungholts mag fortgeſpült oder im moori⸗ gen Grund verſunken ſein, was aber gemauert war, ſo die romantiſche Backſteinkirche des Kollegialſtiftes, die Kirchhofsmauer und Häuſerfundamente, iſt zum Teil noch an Ort und Stelle Im Laufe der Jahre wurden verwitterte Men⸗ ſchenknochen aus Gräbern, Waffen, einige prachtvolle Gefäße uſw. zutage geſördert. Werftanlagen und Brunnenreſte blieben dem Auge ſichtbar. Der Be⸗ hauptung prähiſtoriſcher Forſcher gegenüber, daß die Auffindung der Stadt ein wiſſenſchaftlicher Irrtum ſei, wird von anderer Seite die Rungholt⸗Hypotheſe auf Grund kartographiſcher Quellen, des amtlichen Schleswiger Kapitelregiſters und der Aufzeichnun⸗ gen des Biſchofs Brun für unzweifelhaft richtig gehalten. Was das große Leichentuch von Sand und Schlick außer den bei Ebbe deutlich ſichtbaren Ruinen noch bedeckt, wird durch die Grabungen, die allerdings in⸗ folge der Flutverhältniſſe ſehr ſchwierig ſein dürf⸗ ten, ja entſchleiert werden. Noch iſt es Zeit, Licht in die Geſchichte Rungholts zu bringen, bevor die letz⸗ ten Spuren verwiſcht ſind. Vielleicht findet man auch die ñagenumwobene Kirchenglocke Rung⸗ holts, die zu Zeiten an lichtklaren Tagen aus der Tiefe herauftönen ſoll; nach einer alten Ueberliefe⸗ rung war ſie von Fiſchern ſchon einmal bis zum Waſſerſpiegel gehoben worden, inſolge Kettenbruchs aber wieder verſunken. — PPP..........'....—EAlili.xx xxxx——————————— ¶—]—ð für Schritt ſeinem Gewehr zu nähern und zwei Schüſſe auf den Leoparden abzugeben. Ein Freund Mr. Dyers, der die Schüſſe gehört hatte und Böſes ahnte, lief herzu und feuerte gleichfalls zwei Schüſſe ab, die denn auch das Tier endgültig zu Boden ſtreckten. Ohne ſich lange zu beſinnen, riß ſich der Freund die Kleider vom Leibe, um den Verwundeten und Ohnmächtigen zu verbinden. Aber Mr. Dyer verſtarb, noch ehe er mit ihm das Krankenhaus er⸗ reicht hatte. — In den Bergen von Bakers Field, nahe der mexikaniſchen Grenze, wurde bei einer Entenjagd vor kurzem eine merkwürdige Beute erlegt. Einer der Jagdteilnehmer, der Filmſchauſpieler Monte Blue, ſchoß einen Vogel ab, der zunächſt ausſah, wie jede abgeſchoſſene Ente auszuſehen pflegt. Später ent⸗ deckte man jedoch, daß in der Bruſt des Vogels ein abgebrochener Pfeil ſteckte. Als ein Wiſſenſchafbler aus San Franzisko, der zufällig in Los Angeles an⸗ weſend war, den Vogel mit dem abgebrochenen Pfeil Am Dirigentenpult iſt Michael Verany. Er führt dieſen langen, dünnen Taktſtab, von dem die zwölf Muſiker unten im verſenkten Orcheſter ſich lächelnd erzählen: er habe ihn Toscanini abgeſehen. Sie ha⸗ ben wenig Blick, die zwölf; ſie ſind kleinen Geiſtes; Vorſtadtmenſchen mit Kaffeehausvergangenheit, Bier⸗ ſtubengegenwart und Deſtillenzukunft; ihr Kunſthof⸗ fen iſt längſt verſchüttet; ſie ſuchen nichts mehr in ihrer Muſik, ſie ſpielen nur noch Noten im Varieté Odeon. Sie ſehen nicht, daß Michas Hand eines leich⸗ ten Stabes bedarf, dieſe ſchmale, langgliedrige Hand, unter deren Haut ſich die blauen Aderſtraßen wölben. Sie ſpielen mechaniſch, ſie kennen den Takt vom An⸗ klopfen bis zum Schluß, ſie brauchen eigentlich keinen Dirigenten. Wie ſeine Muſiker ſpielen, dirigiert Michael Ve⸗ rany: mechaniſch. Die beiden da oben brauchen nur ſcharfen Rhythmus; der ſitzt von ſelbſt. Er ſieht kaum auf das Paar. Seine Gedanken ſind anderwärts, mitten in der Stadt, wo in der Pfandleihe ſeine Geige liegt. Sie hat ihre Geſchichte, dieſe Geige. Weiß Gott. Eine Geſchichte, blank von Kinderjubel und naß von Jünglingstränen. Und Schnaps iſt darübergegoſſen, Wolken ſüßlichen Opiumtabaks wehen hinein, und eine verkorkſte Liebe ſchrieb das Schickſal hinzu. Morgen will ſich Micha dieſe Geige wiederholen. Er hat geſpart, er kann ſie auslöſen. Daran denkt er, während er den leichten Stock ſchwingen läßt. Die Terry⸗Siſters wirbeln. In der Mitte der dritten Reihe ſitzt Bach, der Agent. Er hat mit den Terrys abgeſchloſſen: Olym⸗ pia in Brüſſel. Das iſt drei Klaſſen beſſer als die kleine Bude hier. Ein Wagnis für ihn: Er ſtellt ſeinen Ruf aufs Spiel; dem Direktor Pelieier darf er keine Niete ſchicken. Heute iſt er ganz ſicher: Die Nummer iſt gut, mehr noch: ausgezeichnet. Bach ſchnauft, er wittert ein Geſchäft. Die Einnahmen der beiden werden ſteigen, und 6 v. H gehen in ſeine Taſche. Er ſieht nach rechts und links, ſieht in geſpannte Geſichter. Er horcht: Nirgends ein Laut, ſelbſt kein Huſten, kein Schnauben. Die beiden ge⸗ fallen. Es wird wieder der Rieſenbeifall wie an den letzten Abenden. Er wird die Terrys machen, er: Bach. Merkwürdig, daß ſie noch keiner vorher ent⸗ deckte, daß ſie ſo lange herumſauerten Sie ſind doch blendend gewachſen, und ſie ſind ſchön wirklich ſchön, ſelbſt ohne Schminke: dieſe großen dunklen Augen, dieſe herrlichen Zähne, und vor allem dieſes Haar, dieſe braunrote Mähne, ein Farbton, wie man ihn nur ganz ſelten findet und den merkwürdigerweiſe beide Schweſtern haben. Bach hat mit ihnen geſprochen in ſeinem Arbeits⸗ zimmer im Tageslicht. Die Aeltere, die das Wort führte, hat wohl mehr weg als die Jüngere?; ſie iſt raſſiger, temperamentvoller. Er blickt ſchärfer zu: Welches iſt ſie? Vergeblich. Auf der Bühne iſt eine wie die andere; wie Zwillinge, nicht zu unterſcheiden ſind ſie. Bach reibt die Hände: Es wird ein Geſchäft. Die Terry⸗Siſters wirbeln. In der erſten Kuliſſe ſteht Tobs, der Bucklige. Er hat Frottier⸗ und Schminktücher in den Händen für den Augenblick, wo Maha und Kora nach hinten ſprin⸗ gen, wo ſie für Sekunden Atem in ſich pumpen dür⸗ fen, wo ſie ihm die Lederfetzen aus den Händen rei⸗ ßen, um ſich die Stirnen und Hälſe abzutupfen. Bis die Muſik wieder da iſt und ſie wieder ins Rampen⸗ licht ſtürzen. Tobs ſteht in der Kuliſſe und beobachtet. Für ihn gibt es keine Verwechſlung, er unterſcheidet die bei⸗ den genau. Er kennt jeden Schritt, jede Bewegung, jede Figur. Für ihn iſt es kein Wirbel, für ihn iſt es Arbeit, ausgeklügelte Arbeit, Mahas Kopf ent⸗ ſprungen. Maha iſt klug. Sie weiß, was die Beſucher wollen. Und ſie iſt hart; nicht gegen ſich, aber gegen andere. Gegen ihn, gegen Kora. Tobs liebt Kora, wie ein Vater ſeine Tochter liebt. Er iſt über die Fünfzig, und Kora iſt neunzehn. Er beobachtet, er zählt die Takte mit. Er iſt nicht zufrieden heute. Maha ſchludert, ihre Knie ſind nicht feſt. Maha hat geſtern wieder gebummelt, ſie kann es nicht laſſen. Sie will lichte Nächte in bunten Lo⸗ kalen und Wein. Sekt. Sie will Tanz, als ob ſie hier nicht genug hätte. Sie will Liebe. Anderntags liegt ſie dann bis in den hellen Morgen hinein und ſchläft, während Kora auf Zehenſpitzen geht, den Koſtümtrödel flickt, denn jeden Abend geht irgend etwas zu Riß, während Kora wäccht. Tobs ſtreckt ſeinen Buckel ein wenig. Es iſt gleich zu Ende da vorn, noch zehn Takte. Jetzt ſpringt Kora zurück, geht in die Knie, ſpringt wieder vor. Gut ſo! Maha hebt ſie, reckt die Arme, ſtemmt Kora. Alles in Ordnung. Mahas Knie ſind jetzt feſt, die Wadenmuskeln geſpannt. Noch fünf Takte. Zwei Takte muß Kora oben im Gleichgewicht ſchweben. Richtig. Und nun der Durchſturz. Tobs ſchreit auf. Sein Schrei klingt mit dem Koras zuſammen. Auch die Zuhörer ſchreien auf. zu Geſicht bekam, machte er die Entdeckung, daß dieſe 6 Geſchoß genau den Pfeilen der Eskimos entſprt die in der Nähe der Bering⸗Straße, einem Zug zum Nördlichen Eismeer zwiſchen Alaska und Aſie ſeßhaft ſind. Bei den eingehenden Unterſuchung und Vergleichen„die man daraufhin vornahm, ſtätigte ſich die Vermutung. Die Ente muß alſo reits in der Nähe der Bering⸗Straße von e Eskimo angeſchoſſen worden ſein. Da die Wun aber nicht tödlich war, konnte ſie weiterfliegen und mit dem Pfeil in der Bruſt längs der Weſtküſte de Vereinigten Staaten noch faſt bis Mexiko gela Bevor der Filmſchauſpieler dieſen ſeltenen Vogel a ſchoß, hatte die verwundete Ente alſo mindeſtens Kilometer im Fluge zurückgelegt. — 5399 Menſchenleben der See entriſſen hat b. zum 31. Dezember 1933 die Deutſche Geſellſchaſt zn Rettung Schiffbrüchiger im nie ermattenden, aufo rungsvollen Kampf des Rettungsdienſtes an ſchen Küſten. Das gewaltige Werk menſchliche Nächſtenliebe, das nunmehr ſeit 69 Jahrend 65 Leben des Seemanns in Not oft unter Einſatz d Lebens der eigenen Rettungsmannſchaft ſchützt, im Jahre 1933 allein einundfünfzig Schiffbrüchige gerettet. Die Rettungsboote der Nordſeeſtationen wurden in fünf, in der Oſtſee in drei Fällen e 0 reich eingeſetzt. Ueberwiegend handelt es ſich bei den Rettungen um in Seenot geratene Fiſcher, öfter wurde aber auch Sportfahrzeugen und auch Flugzen gen Hilfe zuteil. Es iſt Ehrenpflicht jeder Nation, im Bereich ihrer Küſten den Schutz von Menſ leben zu gewährleiſten. Durch freiwillige Spenden und hochherzigen Opferſinn iſt die Sicherung der deutſchen Küſten durch Rettungsſtationen mit mo⸗ dernen Geräten möglich geworden. 00c Anglück oder Verbrechen? Blick auf die Unglücksſtätte in der Nähe von Santander Die Urſache des Unglücks, das zahlreiche Todesopfe, forderte, konnte bisher nicht einwandfrei 6 werden. Wie bei andern Eiſenbahnunfällen der letzte Zeit, iſt auch hier der Verdacht eines Anſchlags ni völlig von der Hand zu weiſen. Tobs ſieht: Kora will wieder hoch, knickt aber 14. ſammen, liegt da— ohne Bewegung Maha bü ſich nach ihr. Da vergißt Tobs ſeinen Buckel, vergiß ine Schminklappen, vergißt ſeine Galoſchen, vergißt ſeen⸗ Hemdsärmel. Er ſtürzt vor, ehe ihn der Bü nein arbeiter an ſeiner Seite halten kann; er rennt haßl, ins Rampenlicht, in die Helle, die er eigentlich her⸗ vor die Augen dieſer Gaffer, die er eigentlich ahr⸗ achtet. Er preſcht ins Offene, das er meidet ſeit 9 Er zehnten, er ſtellt ſich wieder einmal der Welt. denkt nur an Kora. Er kann ſie nicht tragen; er en ja klein und bucklig. Er packt ſie unter die Armeſen zerrt ſie hinter die Bühne. Koras Beine ſchle über die Bretter. er hin⸗ So ſchnell geht das, daß kein anderer vorher Fob, zuſpringt, Sekunden, die zwei letzten Takte des ohs⸗ Im Parkett lachen drei, vier auf, als der he war ärmelige Bucklige erſcheint. Nummer ſieben icht⸗ Koleda, der Clown. Der ſitzt ihnen noch im Gedege nis. Jetzt denken ſie: Das iſt der ulkige Schlufgt, Wirbels der Terry⸗Siſters. Sie grölen. Sie en teln ſich. Sie ſtecken alle Umſitzenden an. Die Lognd lachen, der Rang lacht, die Stehplätze wiehern. dann iſt das Klatſchen da, dröhnendes Klatſchen. Bach überſieht alles; er kennt die Nummer, ird er klatſcht mit. Er kennt auch ſolche Unfälle. nicht ſchlimm ſein! denkt er. Die Mädels wie die Katzen: immer auf die Beine. Aber den aluß; ligen will er ſich langen. Das iſt ja ein Mordeſch den müſſen ſie immer machen. Das Gehalt für a16 Kleinen läuft mit, und wenn er ſie für Brüſſel! ſeiner Taſche bezahlen ſoll; der Schluß ſteigert Geſchäft um fünfzig Hundertteile. kind Maha hört das Lachen. Sie iſt ein Varieté ſie begreift ſofort. Sie hat ſchon wieder die von den Zähnen, ſie verbeugt ſich, ſie lächelt. ihre Augen ſind irgendwie verworren, ernſt. In dieſe Augen blickt Michael Verany. Er iſ 4e einzige, der erſchrocken iſt, faſſungslos erſchuoiner Herausgeriſſen aus ſeinen Gedanken, fort von ſe ie Geige. Er ſtarrt auf Maha— ſein Hand uttert hren Muſiker hören nur den Beifall, ſie begreiſen n Dirigenten nicht. Jetzt muß er doch den Tuſchel e. geben.„Tuſch!“ ſchreit von links der erſte Geſoh⸗ „Tuſchl“ ſchreit von rechts der Mann mit dem rei⸗ horn. Und wirklich, Micha hebt den Taktſtock. 230 mal ſpielt das Orcheſter den Tuſch und in jeden T hinein flucht Micha ein Wort:„Irrſinn!“ (Fortſetzung folgt.) ſind, t ſelu⸗ — en er tb⸗ großes nte Meldungen reſſe. 7. Seite/ Nummer 55 Schneeſturm ſtört Kampfſpiele Erneute Anterbrechung der Winterkampfſpiele Kr der Oberleitung des alten Fachmannes Dr. Tie Ei har d⸗Frankfurt⸗Main war in mühevoller Arbeit deitskelibabn ſorgfältig hergerichtet worden. Starke Ar⸗ die Eisbamen waren tagelang damit beſchäſtigt geweſen, und—0 9 zu einer einwanofreien Fläche glatt zu hobeln kurm ülurichten. Als aber am Donnerstag der Schnee⸗ kürzeſter 4 den Haz brauſte, da war die Fläche innerhalb laſt kededeit mit einer 15 bis 20 Zentimeter hohen Schnee⸗ Houfel ckt. Erneut wurden die Arbeitstolonnen mit dergeblich und Beſen eingeſetzt, aber ihre Mühen waren gleier oviel man auch an Schnee wegſchafſte, ſoviel ren— darauf wieder neu gefallen. Lediglich die Ju⸗ nella onnten in einer günſtigeren Pauſe ihr 500⸗Meter⸗ bewerbe ſen abwickeln. Die wichtigen Meiſterſchaſtswett⸗ werden ollen nun am Freitag in Angriff genommen Auf der ſchneebedeckten Fläche waren natürlich kei — h keine Lauizeiten ereusgubofen, Man mußte ſich faſt wun⸗ noch 52,6 der Münchener Hielle für die 500 Meter doch ſicherte.—45 erzielte, eine Zeit, die ihm auch den Sieg Dame di chönes Können zeigte die einzige teilnehmende vor denie Berlinerin Sames, die in ihrem Lauf 30 Meter Das Geſtürzten Frankfurter Duffner durchs Ziel aing. war: Ergebnis des 500⸗Meter⸗Junioren⸗ Schnellaufens 89,9 Sck; Ille⸗Rünchen 52, Sek.; 2 Bieſer⸗München Sek. 5 81 Juge⸗Berlin 54,2 Sek.; 4. Gloger⸗Berlin 56,2 Sek. 7 ittekind⸗Altona 56,0 Sek.; 6. Wolniak⸗Altona 57,4 9. Subag⸗obler und Winkler, beide Berlin, ſe 58,8 Sek., Sekunden raunlage 60,2 Sek.; 10. Frl. Sames⸗Berlin 60,8 uch zwei Rodelwettbewerbe am Donnerstag ent⸗ Tro ſchieden — 0 eines Neuſchneeefalles von 25 Ztm. Höhe konnte Schierke dor tac die 1700 Meter lange Rodelbahn in macht 50 och nach vielen Bemühungen noch ſtartfertig ge⸗ ampff— So war auch noch die Durchführung der Sweiſthe elmeiſterſchaften im Lenker⸗Zweiſitzer und im bewerhe 75 auf Kunſtbahnen möglich. Die beiden Wett⸗ Lenker rachten die folgenden Ergebniſſe: SSalFri weiſtger⸗ 1. K. Seidel⸗Finſterwalde/ Otto Mar⸗ keiberterichroda:00,3 Minuten; 2. WünſchRöſer⸗ ſer⸗btainn 2510,4 Min.; 3. Fritz Herborn/ Armin Schloſ⸗ bahnen 8⸗Wiesbaden:12 Min. Zweiſitzer auf Kunſt⸗ Nartz 1. Gebr. Feiſt⸗Bad Flinsburg 217,1 Min.; 9. Elgeſcr. Tietzen/ K. Weidler⸗Brückeberg 219,5 Min.; In Portekhoff⸗Schreiberhau.0 Min. moglich en Nachmittagsſtunden war es dann auch noch „die Kunſtlaufmeiſterſchaften der Ju⸗ nioren in Braunlage in Angriff zu nehmen. Bei den Herren hinterließen Mähring und Beutel(Berlin), Troß⸗ Brückeberg und Palm⸗Altona bisher den beſten Eindruck, während bei den Damen Frl. Lind⸗Painter und Frl. Herting⸗Hamburg beſonders gut gefielen. Die Olympiakurſe in Schonach Neue Schanzenhöchſtleiſtung— Schlußſpringen am Sonntag Der zweite Olympiakurs im Gau 14 des DSV Schi⸗ Club Schwarzwald), der dieſe Woche in Schonach, wie be⸗ reits berichtet, durch den Norweger Einſtern Raabe gegeben wird, iſt im vollen Gange. Vormittags wird meiſt Lang⸗ lauftechnik geübt, während der Nachmittag dem Sprunglauf gilt. Die Sprünge wurden von der Picke auf an einem kleinen Uebungshügel begonnen, wo die Elementarſchule auf dieſem Gebiet gelernt wird. Am Dienstagnachmittag gings auf der Langenwaldſchanze hart auf hart. Die bisherige Schanzenhöchſtleiſtung mit 37 Meter wurde nach einigen Runden zunächſt von Norweger Raabe auf 41,5 Meter verbeſſert. Der Donaueſchinger Walter Wilhelm kam anſchließend auf 40,5 Meter. In einem wuchtigen prächtig geſtandenen Sprunge ging Rapp⸗St. Georgen auf 42,5 Meter hinaus. Das konnte ſich der Holmenkollſieger von 1933 Raabe nicht gefallen laſſen und ſtellte in einem letzten hervorragend geſtandenen Sprunge die Leiſtung auf 43 Meter. Die durchſchnittlichen Weiten der Teilnehmer lagen zwiſchen 35 und 40 Meter. Die Langenwaldſchanze in Schonach hat ſich damit wie⸗ der einmal als eine hervorragend gute Trainingsſchanze bewährt, um ſo mehr als nur ganz wenig Stürze ver⸗ zeichnet wurden. Sie darf heute als eine der allerbeſten Sprunganlagen des Schwarzwaldes ongeſehen werden An⸗ ſchließend an die Olympia⸗Kurſe findet am kemmenden Sonntag hier ein Schlußſpringen unter Führung von Raabe ſtatt, das bei den zur Zeit hier weilenden gut erprobten Teilnehmern den Zuſchauern Wertvolles zeigen dürfte. Dr. Diem verunglückt Der Generalſekretär des Organiſations⸗Komitees der 11. Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin, Dr. h. c. Carl Diem, erlitt beim Schilaufen in den bayeriſchen Bergen einen bedauerlichen Schi⸗Unfoll. In der Nähe von Gar⸗ miſch kam Dr. Diem ſo unglücklich zu Fall, daß er das Wadenbein brach. Starke Beteiligung zu erwarten Bei der diesſährigen Winterfahrt Garmiſch Partenkirchen des NSKK und Ddac 9 Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen, veranſtaltet deuiſh attonalſozialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps und dem ieht Automobil⸗Club, verſpricht auf Grund der ſchon Tage 4 5 ſt⸗ meld Tage vor Nennungsſchluß vorliegenden Feſt⸗ ſaünt, ernin allen drei Veranſtaltungen, der Deutſchland⸗ ſee-Eisrennzundſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung und dem Eib⸗ ennen, eine ausgezeichnete Beſetzung zu finden. ch großer Beliebtheit ſich die erſreirt Deutſchlandfahrt gen 99 daraus hervor, daß ſchon zahlreiche Meldun⸗ haben z rer bekannteſten Langſtreckenfahrer vorliegen. So kraftwaa B. für den 36⸗Stunden⸗Wettbewerb für Perſonen⸗ 158 u. a. genannt: C. v. Guilleaume⸗München auf Mittweic Opel, Frau Lotte Bahr⸗Berlin und Rudolf Haſſe⸗ ernet⸗ Be auf Adler, Karl Kappler⸗Gernsbach und H. J. und An erlin auf Mercedes, Gerhard Macher⸗Zſchopau land. Pogaſt Momberger auf Auto⸗Union.— Der Deutſch⸗ bahn dual, von dem einer von der Bayeriſchen Zugſpitz⸗ tung—— die damit ihr großes Intereſſe an der Veranſtal⸗ hart geſtiftet wurde, dürſte bei dieſer Beſetzung erſt ſtritten werden.— Für die zur Deutſchlandfahrt 5 zugelaſſene Klaſſe der Krafträder ohne und mit fahrer— 0 beſteht ſeitens unſerer Motorrad⸗Langſtrecken⸗ Wie aus dem Schriftwechſel hervorgeht, ein gleich Auch hier liegen bereits eine Reihe von vor. Die der Rundſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung, bungsgeneder Teilnehmer der Deutſchlandfahrt ausſchrei⸗ beſetzt guß teilnehmen muß, iſt ſchon jetzt mit 23 Fahrern fahrer den bereits oben erwähnten Deutſchland⸗ nton wir Joſef Möritz⸗München auf Victoria, Kurt Stoll Acbmann⸗Nürnberg, Joſef Lohner⸗München, einzige Darstolberg und viele, viele andere. Als bisher kum äußerſt hat ſich für dieſen zweifellos für das Publi⸗ die ſt intereſſanten Wettbewerb— geht er doch durch linerin G61 von Garmiſch und Partenkirchen— die Ber⸗ gens auch 105 Friſch auf Bugatti eingeſchrieben, die übri⸗ armiſch⸗ r das am Sonntag im Rahmen der Winterfahrt Meldung artenkirchen ſtattfindende Eibſee⸗Eisrennen ihre c abgegeben hat. Für das Eibſee⸗Eisrennen hende Meldungen vor: I: Krafträder(Solomaſch.) bis 259 cem.: eidemann⸗Hannover(Hereules). (Solomaſch.) über 250 e* Han inkler⸗München(Rudge), Fritz ubaumer(Rudge), Rudi Hoffmann⸗Hannover(Im⸗ 50 19 0 Ley⸗Nürnberg(Norton), Hans Schumann⸗ urt Sieher⸗Pi), Eugen Haſelbeck⸗München(Zündapp), nögej. auuchen(Triumph), Joſef Pongratz⸗Mün⸗ 5 ertungsg Kurt W. Chriſtoph⸗Gliesmerode(Imperia). rub cem.: rurpe III: Krafträder(Solomaſch.) über 8 es Aachen Göaclech eiber-Weßling(Norton), Paul Wey⸗ ert). 4 em.eibcaneve IV: Krafträder mit Seitenwagen bis -München uns Schneider⸗Weßling(Norton), Joſef Mö⸗ n(Bietoria), Joſef Lohner⸗München(Rudge), li ——— nachſte dermann TSruppe Wertn as S0b ccn chni Hans Dautl⸗Nürnberg(Ardie⸗Rudge), Kurt Sieber⸗Mün⸗ chen(Triumph), Thomas Seppenhauſer⸗München(Rudge). Wertungsgruppe V: Kraſträder mit Seitenwagen über 600 cem.: Joſef Möritz⸗München(Victoria), Joſef Lohner⸗ München(Rudge), Kurt Stoll⸗Stolberg(Harley), Hans Dautl⸗Nürnberg(Ardie), Paul Weyres⸗Aachen(Harley), Thomas Seppenhauſer⸗München(Douglas). Wertungsgruppe VI: Sportwagen bis 800 cem.: helm Beck⸗Flensburg(DKW). Wertungsgruppe XI: Rennwagen von 800—1500 cem.: Rudolf Steinweg⸗München(Bugatti), Edith Friſch⸗Berlin (Bugatti), E. G. Burggaller⸗Berlin(Bugatti). Wertungsgruppe XII: Rennwagen über 1500 cem.: Paul Pietſch⸗Neuſtadt(Alfa⸗Romeo). Wil⸗ Auch die Auto⸗Union wird ſich mit oͤrei Wagen am Gro⸗ ßen Automobil⸗Preis von Frankreich am Juli in Paris⸗ Montlhéry beteiligen. Die Wagen werden von Hans Stuck, Prinz zu Leiningen und Sebaſtian gefahren. Vom Berliner Reitturnier Oblt. Momm führt im Prinz Sigismund-Erinnerungspreis Das V. Berliner Reit⸗Turnier in der Kaiſerdamm⸗Halle hatte auch am Mittwochabend wieder einen hervorragen⸗ den Beſuch aufzuweiſen. Auf dem wieder recht umfang⸗ reichen Abendprogramm ſtand als Hauptereignis der erſte Teil des Prinz Sigismund⸗Erinnerungspreiſes, eines Dop⸗ peljagdſpringens, das in Steilſpringen und Hochweitſprin⸗ gen zerfällt. Trotz der ſtarken Konkurrenz der Franzoſen und der Fren, die ſich inzwiſchen akklimatiſiert haben, lag nach Abſolvierung des Steilſpringens wieder ein deutſcher Reiter in Front: Oblt. Momm auf Baccarat, der den ſchweren Kurs zuletzt ohne einen Fehler und in der präch⸗ tigen Zeit von 69,2 Sekunden zurücklegte.„Derby“(Oblt. Haſſe), Cambronne(St. de Nartillat), Schwabenſohn(H. Schwarzenbach) und Dedo(Rittm. Baade) gingen zwar ebenfalls fehlerlos über die Bahn, aber ihre Zeiten lagen beträchtlich über der des ſiegreichen Oblt. Momm. Ins⸗ geſamt nahmen 81 Bewerber an dem Springen teil. Es ſtehen ſich in der letzten Entſcheidung etwa fünf deutſche und fünf ausländiſche Pferde gegenüber: Ergebniſſe: Prinz Friedrich Sigismund⸗Erinnerungspreis(Doppel⸗ Jagdſpringen), 1. Teil: 1. Oblt. Momms Baccarat(Beſ.) 0 Fehler, 69,2 Sek.; 2. Derby(Oblt. Haſſe) 69,8; 3. Cam⸗ bronne(Et. de Nartillat) 0., 70,6; 4. Schwabenſohn(5. H. Schwarzenbach) 0., 71; 5. Dedo(Rittm. Baade) 0., 76,4 Sek. 81 Teilnehmer. In der leichten Abteilung des Juländer⸗Preiſes(Ma⸗ terialprüfung für Reitpferde) triumphierte Oblt. Haſſes Silberſuchs mit Cl. Potthoff. In der Abteilung für ſchwere Pferde holte ſich O. Toepfers Julius Cäſar(et. a. D. Czerannowſki) den Sieg. Am Donnerstagnachmittag ſtanden vor wiederum ausverkauftem Haus zͤͤrei Prüfungen auf dem Programm. Die einzige Wagenprüfuna des Turniers um den Preis des Turnier⸗Herrenreiter⸗ und Fahrer⸗Verbandes fand viel Antlang. Dieſe Viel⸗ ſeitigkeitsprüfung verfolgt den Zweck, das Pferd ſowohl als Reit⸗ als auch als Wagen⸗Pferd zu prüſen. Die Goldene Schleife erhielt der Mecklenburger„Kurprinz“ von Direk⸗ tor Zeiler vor Trojan(Polizeihauptmann Källner), der ſeinen zweiten Platz in erſter Linie ſeinem guten Abſchnei⸗ den in der Wagenprüfung zu verdanken hat. Balmung kam hierbei nicht recht zur Geltung. Dieſer Prüfung voraufgegangen war ein Amazonen⸗ Jagöſpringen der zweiten Abteilung des bereits am Sonntag begonnenen Wettbewerbes. Für den Wett⸗ bewerb im Herrenſattel war wieder eine Höchſtzeit von 80 Sekunden vorgeſchrieben, trotzdem waren aber die Let⸗ ſtungen nur mäßig. Von den 32 Teilnehmerinnen blieben nur ſieben ſehlerlos. Den Sieg trug der äußerſt vielſeitige Balmung“ unter Frl. Vierling in 57,8 Sekunden vor „Flamme“ unter Frau Franke und Fürſtin unter Frl. Georgius davon. Ergebnis: 1. Frl. Vierlings Bal⸗ mung(Beſ.) 0., 57,8 Sek.; 2. Flamme(Frau Franke) 0., 63,8 Sek.; 3. Fürſtin(Frl. Georgius) 0., 66,6 Sek. Den Preis von Potsdam(dDreſſurprüfung für Reit⸗ pſerde) gewann in der Abteilung C Direktor Hanſens Holzauktion(Lt. a. D. Czerannowſki). Der weiße Segen, den man auch im Harz vor kurzem noch ſo——— erwartete, hat durch ſeine Ueberfülle am Donnerstag zum zweiten Male zu einer Unterbrechang der Deutſchen Winterkampfſpiele geführt. An dieſem Tage ſollten auf dem Gondelteich in Braunlage die Kunſt⸗ und Schnellaufwettbewerbe der Eisläuſer beginnen und außer⸗ dem die Rodelrennen in Anagriff genommen werden. Aber ein Schneefall, der faſt den Charakter eines Schneeſturmes hatte, hüllte alle Kampfbahnen in eine derart ſtarke Decke, daß nur ein kleine Teil des umfangreichen Tagespenſums durchgeführt werden konnte. Kleine Sport-Nachrichten Ein Treſſen der Zehnkämpfer zwiſchen Sievert⸗ Hamburg, dem Olympiadritten Eberle⸗Berlin, dem Heeresmeiſter Leichum⸗Stettin und dem Berliner Stöck gibt es beim Hamburger Hallenſportfeſt am 17. Februar, wo die vier Athleten einen Vierkampf beſtreiten. Für die Weltwmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen, die ſür Herren, Damen und Paare in den drei nordiſchen Haupt⸗ ſtädten Oslo, Stockholm und Helſingfors ſtattfinden, hat der Deutſche Eisſportverband die deutſchen Meiſter Ernſt Baier⸗Berlin und Frl. Maxie Herber⸗München und die Berliner Meiſterin Edith Michaelis gemeldet. Den Goldpokal von Aroſa gewann die Eishockeymann⸗ ſchaft des EHC Davos durch einen:0⸗Sieg über die Aka⸗ demiker Zürich, während der EHC Aroſa durch ein 111 gegen den WAC Wien Zweiter wurde. Willi Pfeifſer, der alte Fußballkämpe der Frankfurter Eintracht, wird ſich ſeinem Verein, der augenblicklich auf zahlreiche gute Spieler verzichten muß, wieder zur Ver⸗ fügung ſtellen und wahrſcheinlich ſchon am Sonntag gegen Kaiſerslautern den Sturm führen. Ein internationales Schiſpringen kam am Donnerstag am Kochelberg in Partenkirchen zur Durchführung. Vor 2000 Zuſchauern gewann der Norweger Sörenſen das Springen der Klaſſe I mit einem Sprung von 51,52 Metern vor Dietl⸗München und Bader⸗Partenkirchen. Der deutſche Fußballmeiſter, Fortuna Düſſeldorf, wird am 6. Mai in Frankfurt a. M. ein Freundſchaftsſpiel gegen Reichsbahn/Rot⸗Weiß austragen. Zum Daviscup 1934 haben für die Europazone zehn Nationen gemeldet. Außer Deutſchland, Frankreich, Oeſter⸗ reich, Italien, der Schweiz und der Tſchechoſlowakei werden in Indien, Auſtralien, Neuſeeland und Japan vier nicht⸗ europäiſche Länder in der Europazone kämpfen. Leichtathleten und Hanoballer an den Führer und Volkskanzler Der Führerrat des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes hat anläßlich des Geburtstages des Dritten Reiches an un⸗ ſeren Führer folgendes Telegramm aufgegeben: 12. Fahnſchwimmfeſt der D in Halle Auswahlſieben der D. gegen Ligamann'chaft von DS Nachdem erſt vor 14 Tagen in Halle vom Deutſchen Schwimmverband die Meiſterſchaft im Kunſtſpringen vom 1⸗Meter-Brett veranſtaltet wurde, geben ſich die Spitzen⸗ könner der Deutſchen Turnerſchaft am 10. und 11. Februar in der Salz⸗ und Saaleſtadt beim 12. Jahnſchwimmfeſt der D ein Stelldichein. 1923 kamen die Hallenſer Tur⸗ ner zum erſten Male auf den Gedanken, für die Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen der Dr ein großes Winter⸗ ſchwimmfeſt dem Schöpfer des deutſchen Turnens, Friedrich Ludwig Jahn, zu Ehren durchzuführen. Halle hat eine beſondere Berechtigung, ein Jahnſchwimmfeſt zu veranſtal⸗ ten, da hier der Turnvater das Schwimmen als Brauch⸗ kunſt geübt hat, als er für ein Semeſter lang ſeine Woh⸗ nung in der heute noch bekannten Jahnhöhle auf dem Giebichenſtein aufgeſchlagen hatte. Im Verlaufe von mehr als einem Jahrzehnt iſt die Geſchichte des Jahn⸗ ſchwimmens ein Stück Turnergeſchichte überhaupt ge⸗ worden. Von Jahr zu Jahr wuchs die Beteiligung au dieſer Veranſtaltung. Jetzt iſt das Jahnſchwimmen der Treffpunkt der Schwimmführer und der Spitzenſchwimmer in der Deutſchen Turnerſchaft geworden. Die Ausſchreibungen für das Jahnſchwimmfeſt ſind in ihrer Art einzig daſtehend. In der Wettkampffolge ſind vorgeſehen Mehrkämpfe, Sprungwettbewerbe, Mannſchafts⸗ und Einzelkämpfe in allen Schwimmlagen und für verſchiedne Altersklaſſen. Von beſonderem Intereſſe werden auf dem 12. Jahnſchwimmfeſt die Waſſerballſpiele ſein. Aus dem Reich ſind die beſten Turnerwaſſerballſpieler in zwei Auswahlmannſchaften zu⸗ ſammengeſtellt worden. Den Abſchluß des Feſtes und zugleich den Höhepunkt wird ein Waſſerballſpiel der Aas⸗ ZNagu* E NVENTUn YR „Mit oiſenen Karten“— das heißt: Auch in den letzten Tagen dieses Invenfur-Verkaufs käuft man Herrenkleidung qenqu so qut und wirklich vorteil- hartt wie in den erstenl Nur 3 Tace noch gel- ten sterrle zusammengestrichene Räumunqspreise für wahlſieben der Di gegen die Ligamannſchaft des Schwimmklubs Halle 02 vom DeSB, die eine der beſten Verbandsmannſchaften darſtellt, bilden. Das bisherige Meldeergebnis weiſt über 150 Ein⸗ zelnennungen und 70 Staffelmeldungen auf, d.., daß in Halle das ganze Reich vertreten ſein wird. Saarbrücker und Königsberger, Hamburger und Breslauer werden ſich in der Hallorenſtadt treffen. Wie immer, wird es auf der Rekoroͤbahn der D⸗ Schwimmer in Halle einen Generalangriff auf die Höchſt⸗ leiſtungsliſte der Turnerſchaft im Schwimmen geben. Bei der Güte der Meldungen, aber auch bei der bisher immer hervorragenden Organiſation ſind die notwendigen Voraus⸗ ſetzungen dafür gegeben, daß einer Reihe von DT⸗Beſt⸗ leiſtungen das Lebenslicht ausgeblaſen werden wird. Olympiavorbereitung der Turnerſchwimmer Dem 12. Jahnſchwimmfeſt wird eine Sitzung der Gau⸗ ſchwimmwarte der Deutſchen Turnerſchaft am 10. Februar vorausgehen. Eine Hauptfrage der Hallenſer Verhandlun⸗ gen wird die ſchwimmeriſche Olympiavorbereitung in der Turnerſchaft ſein. Da die Schwimmführung der DT eine ſportliche Förderung der Leiſtungsſchwimmer unbedingt für notwendig erachtet, wird auch die DT auf dem Gebiete des Schwimmens alles tun, um unter ihrem großen und guten Menſchenmaterial Talente für 1936 ausfindig zu machen und die Spitzenkräfte der Turnerſchwimmerſchaft in jeder Hinſicht zu fördern. Neben der Olympiavorbereitung wird gleichzeitig die Frage einer gründlichen Unterſtützung der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg und der Europa⸗ meiſterſchaften in Magdeburg eine bederutende Rolle ſpielen. kleidung. Herrenstoffe. schnell noch mal zu MRANN HEIT M. 05. 47 22 Ulster und Ulster-Paletots, Straßen · und Sport-Anzüge. Burschen- und Knabenkleidung. Herrendrtikel. Maß- „Zu den das Volk beglückenden Großtaten auf allen Ge⸗ bieten des Kultur⸗ u. Wirtſchaftslebens übermitteln wir am Jahrestag Ihrer Berufung zum Kanzler unſere von Her⸗ zen kommenden Glückwünſche. Der Segen Gottes walte über den Plänen, die im zweiten Jahre zum Wohle Deutſchlands und ſeiner Bewohner reifen ſollen und ver⸗ leihe Ihnen Kraft und Geſundheit zu weiteren Erneue⸗ rung von Volk, Blut und Boden. Unſerem Führer Sieg Heil!“ Führerrat des Deutſchen Leichathletik⸗Verbandes. Dr. K. von Halt, Gruppenführer Dr. E. Ketterer, Brigadeführer R. Herrmann. Der Reichsſportführer ruft Am Jahreston der nationalſozialiſtiſchen Erhebung er⸗ läßt der Reichsſportführer der D von Tſchammer und Oſten einen Aufruf an alle Turner und Sportler, daß ſie ſich für den Reſt des Winters in den Dienſt des Winter⸗ hiliswerkes ſtellen ſollen. Der Reichsſportführer ruft, und die Deutſche Turner⸗ ſchaft marſchiert. Die Di hat beſchloſſen, am Jahrestage der nationalſozioliſtiſchen Erhebung eine weitere Spende in Höhe von 10 000 4 dem Winterhilfswerk zur Verfügung zu ſtellen. Mannſchaftsfechten im Florett und Degen Am 28. Januar weilten Viernheims Fechter der Fechter⸗ gilde Dacn in Darmſtadt beim dortigen Fechtelub des Deutſchen Fechterbundes. Erſtmalig ſtanden ſie hier einem Gegnex gegenüber, der ihnen an Kampferſohrungen um viele Jahre voraus iſt, und ſo brachten denn auch die ein⸗ zelnen Gefechte im Florett ſponnende Augenblicke. Mit zäher Energie kämpften Viernsheims Fechter um den Sieg und konnten ſo manchen Erfolg verbuchen. Darm⸗ ſtadt ſiegte hier mit:10 Siegen. Im Degen ſtand den Gildenfechtern eine ausgeruhte, mit alten Degenfechtern beſtellce Mannſchaft gegenüber. Hinzu kam noch, daß es das erſte Mal war, daß die Viern⸗ heimer einen Degenkampf austrugen. Trotzdem konnten ſie das Degenſechten unentſchieden halten, ein Eriolg, mit dem ſie nicht gerechnet hatten. Die Viernheimer Mannſchaft trat mit Winkler, Helfrich, Müller und Jung jr. an. Endergebnis: Darmſtadt ſiegt im Florett mit:10. Im Degen ſiegt Darmſtadt durch Treſſerunterſchied mit 828 Siegen und 18:22 Trefſern. Keglerverband Mannheim Die Ausſcheidungskämpfe im Kegler⸗Verband Mann⸗ heim und Umgebung ſind in vollem Gange und erreichen am Sonntag ihren Höhepunkt. Nachdem nun alle hierzu gemeldeten Kegler ihre 600 Kugeln abgeworſen haben, greiſen am Sonntag, den 4. Februau, auf den Hertelbahnen in Rheinau die 20 Spitzenführer beim Stande von 400 Ku⸗ geln in den Schlußkampf ein. Da von der Spitzengruppe jedem Kegler noch die Möglichkeir geboten iſt den Titel als Einzelmeiſter an ſich zu bringen, wird es hier wohl harte Kämpfe abſetzen. Um auch Nichtkeglern ein kleines Bild der Ausſchei⸗ dungskämpfe vor Augen zu führen, ſei hier folgendes be⸗ merkt. Zweck und Ziel der Ausſcheidungslämpfe im Kegler⸗Verbande Mannheim iſt, den Einzelmeiſter von Mannheim zu ermitteln. Aus den nun folgenden 20 Nächſtbeſten wird die Verbandsmannſchaft gebil⸗ det. Geworfen werden 600 Kugeln auf 5 verſchiedenen Bahnen in die Vollen, jeweils 100 Kugeln auf der in Be⸗ tracht kommenden Bahn. Die letzten 200 Kugeln werden auf einmal geworſen, mit Bahnwechſel. Aus den nun feſt⸗ geſtellten Holzzahlen werden die Reihenſolge der beſten Kegler ſowie ihre Leiſtungen feſtgeſtellt. Durch fleißiges Training auf verſchiedenen Bahnen wird aus den beſten Keglern wiederum das beſte Spielermaterial zahlenmäßig für die in Frage kommende Verbandsmannſchaft zuſam⸗ mengeſtellt. Dieſe Mannſchaft iſt nun berechtigt den Mann⸗ heimer Verband bei den Gaumeiſterſchaften zu vertreten. Die aus den Gaumeiſterſchaften ſich herousſchälenden Spitzenverbände haben ihrerſeits wieder die Berechtiaung, am 19. Deutſchen Bundeskegeln teilzunehmen, das dieſes Jahr in Nürnberg ſtattfindet. Bekanntlich hatte ſich Mannheim beim 18. Deutſchen Bundeskegeln in Frankfurt 1933 unter 27 Mannſchaften an 5. Stelle pla⸗ ciert, immerhin ein ſehr beachtlicher Erſolg der Mann⸗ heimer Kegler gegen die beſten deutſchen Kegler. Im eigenen Interesse dlso Größtes Spezialhaus Badens und der Pialz für Herren-, Kndben-· und Sporikleidung —— — —— Freitag, 2. Februar 1934 Der erſte Großbankabſchluß für 1933, der der Berliner Handels⸗Geſellſchait— Dividendenvorſchlag wieder 5 v. H. dei erhöhtem Gewinn⸗Vortrag— bringt im großen und ganzen keinerlei Ueberraſchung, weil ja die Entwicklung des Bankgeſchäftes in 1933 ſchon an Hand der bisher veröffentlichten Monatsbilanzen zu erkennen war. Zwei Merkmale gaben, wie aus den Gewinn⸗ und Ver⸗ Inſtrechnungsziffern der Bank hervorgeht, dem Berichts⸗ jahr das Gepräge: 1. der weitere Abbau ausländiſcher Gel⸗ der, die in der Wirtſchaft arbeiten, eine Liquiditäts⸗ erſcheinung, die ſich fortgeſetzt hat und ihren Ausdruck in geringeren Zinseinnahmen findet, 2. der Wiederaufbau normaler Geſchäfts⸗ gebiete, der ſich in der Zunahme der Proviſionseinnah⸗ men und in der Aufrechterhaltung der Wertpapier⸗, Kon⸗ ſortial⸗ und Sondergewinne widerſpiegelt. Die gleichen Merkmale finden ſich natürlich auch in den Bilanzziffern wieder und ſind auch bei Betrachtung der Bilanzſumme von 277,2 Mill. gegen 325,7 Mill. im Vorjahr und der Ge⸗ ſamtumſätze von 8,5 Milliarden gegen 9,5 Milliarden im Vorfahre zu berückſichtigen. Die Erfolgsrechnung zeigt im einzelnen folgendes Bild: Haben Zinſen, Wechſel und Deviſen 3 641 526 5 792 684 Proviſionen 3 245 531 2 749 50² Wertpapier⸗, Konſortial⸗ und Sonder⸗ gewinne 00⁰ 0⁰0 1000 000 Soll Steuern 85¹ 469 1046 071 Verwaltungskoſten leinſchließlich Tantiemen) 4799 951 4526 42⁰ Penſiensleiſtungen 709 619 802² 399 AMhſchreibungen und Räckſtellungen 1000 000 1 500 000 Einſchließlich des Vortrages aus dem Vorjahre von 602 300& verbleibt ein Reingewinn von 2528 927 4 Kete, 2 092 300 in 1992. Der Verwaltungsrat hat auf ntrag der Geſchäftsinhaber beſchloyen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die auf den 10. 3. 34 einberufene GB, die Dividende auf das Kommandit⸗Kapital von 28 Mill. 4 auf 5 v. H.(wie i..) feſtzuſetzen und die verbleibenden 1128 927(i. V. 692 809 4) vorzutragen. Zu der Sollſeite der Erfolgsrechnung iſt noch zu be⸗ merken, daß die Verwaltungskoſten zum erſtenmal wieder geſtiegen ſind, und zwor haupiſächlich infolge arö⸗ gerer Zuwendungen an das Perſonal; an dem Perſonalbeſtand ſelbſt(525 Köpfe) hat ſich ſo gut wie nichts geändert. Bei den ausgewieſenen offenen Abſchreibungen und Rückſtellungen von 1 Mill./(i. V. 1,5 Mill. /) iſt in Betracht zu ziehen, daß die erſorderlichen und wünſchens⸗ werten Rückſtellungen auch diesmal wieder vorweg vor⸗ genommen worden ſind. Zu dem Habenpoſten Wertpapier⸗, Konſortial⸗ und Sondergewinne von unverändert 1 Mill. iſt noch zu bemerken, daß es ſich um Gewinne aus tatſächlich ab⸗ gewickelten Geſchäften hondelt. Was nun die Bilanz vom 31. 12. 33 ſelbſt betrifft, ſo werden hier ausgewieſen (olles in Mill. 0: Aktiva 81. 12. 33 31. 12. 32 Kaſſe, fremde Geldſorten uſw. .48.79 Schecks, Wechſel, Schatzanweiſungen, Steuergutſcheine 68.23 76.71 Guthaben bei Banken 26.97 92.78 Reports und Lombards.⁰8.52 Warenverſchüſſe 40.74 69.16 „Eigene Wertpapiere 15.43.48 Konſortialbeteiligungen.07.78 Dauernde Beteiligungen.18.90 Debitoren 97.81 110.58 Bankgebäude.00.00 Sonſtiger Grundͤbeſitz.16.25 Bilanzſumme 277.18 325.73 Paſſiva 31. 12. 38 31. 12. 32 Kommandit⸗Kapital 28,000 28.00 Reſerven 10.000 10.00 Seitens der Kunöſchaft bei Dritten benutzte Kredite 99.71 67.25 Sonſt Gläubiger 7tägig 54.08 66.48 Bis zu 3 Monaten 84.15 109.14 Nach mehr als 3 Monaten 26.0² 10.45 Akzepte 32.50 32.92 Reingewinn—.53.— Bilanzſumme 277.18 8³5.78 einer anderen deutſchen B es, daß faſſung auf oder daß die Hier fällt beſonders der Rückgang der ſremden Gelder um rö. 50 Mill. 4 von zuſ. 259,3 im Vorjahre auf 203,9 Mill.„ ins Auge; er entſällt im weſentlichen auf fremde Währungen(Dollar heute 2,60). Beſonders ſtark iſt der Abbau der ausländiſchen Gelder, aus der Ab⸗ nahme der ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite von 67,3 auf 39,7 Mill. und der ſonſtigen Gläu⸗ biger von 137,8 auf 106,1 Mill. erkennbär Andererſeits drückt ſich die Bildung von Kapital am Geldmarkt und bei den Bankfirmen, der HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZE der Neuen Mannheimer Zeitung Der ersie Großbankabschluß fiir 193³ Wieder 5 VII. Dividende bei der Berliner Handelsgesellschafi/ Kundenzugang Anhaliend siarke Flũssigkeit Hauptkundſchaft der Bö§., darin aus, daß die Banken⸗ und Sparkaſſengläubiger um rd. 10 Mill. von 48,2 auf 58,1 Mill. zugenommen haben. Die Veränderungen in den Fälligkeiten der Kreditoren ſind im we⸗ ſentlichen darauf zurückzuführen, daß die Stillhaltegelder diesmal bei der Aufteilung unter den nach mehr als drei Monaten fälligen Kreditoren aufgeführt ſind, während ſie im Vorjahre unter den bis zu drei Monaten fälligen Gläubigern untergebracht waren. Auf der Vermögensſeite hat ſich die Kaſſe mit 7,48(7,73) Mill. nur wenig verändert. Der Poſten Schecks, Wechſel, Schatzanweiſungen und Steuergutſcheine von 68,2(76,7) Mill. iſt weniger zurückgegangen, als die fremden Gelder; bei der Aufteilung des Wechſelkon⸗ tos iſt zu berückſichtigen, daß Schatzanweiſungen von 30,6 auf 32,4 angewachſen ſind(darunter 2,8 Mill. Steuer⸗ gutſcheine), ſo daß der Rückgang alſo auf die übrigen Wechſel, die mit 35,9(46,1) Mill. ausgewieſen ſind, ent⸗ fällt. Die Noſtroguthaben, vorwiegend die bei in⸗ ländiſchen Banken, gingen auf 26,9(32,7) Mill. zurück und die Reports und Lombards ſind mit 2,1(2,5) Mill. 4 wenig verändert. Die vorgenannten vier Poſten(Kaſſe, Wechſel, Noſtro⸗ guthaben, Reports und Lombards) ergeben gegen die Gläu⸗ biger eine Liquiditätsziffer erſten Grades von 44,3(i. V. 41,9) v.., bei Einrechnung der gedeckten Warenvorſchüſſe eine ſolche zweiten Grades von 57(57,50) v. H. und bei Einrechnung aller Warenvorſchüſſe eine ſolche dritten Grades von 61,50(66,1) v. H. Der Rückgang der Warenvorſchüffe ſellſt von 69,2 auf 40,7 Mill. erklärt ſich, wie bereits erwähnt, aus dem weiteren Abbau der ausländiſchen Gläubiger. Bei den Schuldnern in laufender Rechnung (97,8 gegen 110,5 Mill. i..) iſt zu betonen, daß das Ge⸗ ſchäft mit den Banken nicht abgenommen hat, wie bei den Warenvorſchüſſen iſt dieſer Rückgang auf den Abbau von ausländiſchen Geldern zurückzuführen. Unter den Schuld⸗ nern beſinden ſich auch noch Kommunalkredite, die unter die Umſchuldung fallen und für die die Bank mindeſtens 3,2 Mill. und im äußerſten Falle 5 Mill. Umſchuldungsanleihe erhalten wird. Die Zunahme des Poſtens„eigene Wertpapier 89 von 7,5 auf 15,4 Mill.„ ſteht im Zuſammenhang mit dem Anbau des normalen Geſchäftes; beſonders ſtark haben hier zugenommen Anleihen und verzinsliche Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder von 0,9 auf 2/9 Mill. und bei der Reichsbank beleihbare Wertpapiere von 0,1 auf 5,0 Mill.., von beiden Poſten zuſammen beſtehen 7,8 Mill. 4 aus Anleihen und Schatzanweiſungen des Reiches und der Reichspoſt. Die etwas erhöhten Konſortialbeteiligungen von 6,1(6,7) Mill.& enthalten einen nennenswerten Poſten Vorzugsaktien befreundeter Geſellſchaften. Der Rückgang der danernden Beteili⸗ gungen von 5,9 auf 5,2 Mill. rührt in der Hauptſache daher, daß eine Beteiligung an der rekonſtruierten Nieder⸗ öſterreichiſchen Escomptegeſellſchaft nicht mehr beſteht. In der Hauptſache ſetzen ſich die dauernden Beteiligungen der Berliner Handelsgeſellſchaft wie folgt zuſammen: Accept⸗ bank, Bank für Induſtriewerte, Internationale Bank Am⸗ ſterdam, Norddeutſche Kreditbonk, Diskont⸗Kompagnie.— Im neuen Jahre ſetzen ſich nach Auffaſſung der Bank⸗ keitung die Anzeichen zu normaler Geſchäfts⸗ bildung weiter fort. Deuischlands Indusirieprodukſion Die deuiſche Induſtrieproduktion hat im Jahrt 1933 zum erſten Mal ſeit vielen Jahren wieder den Stand des Vorjahrs überſchritten. Im gan⸗ zen ſind mengenmäßig nach einer Feſtſtellung des Inſtituts für Konfunkturforſchung, Berlin, im neueſten Viertel⸗ jahrsheft(Teil A) ungefähr 12 v. H. mehr Waren er⸗ zeugt worden als 1932. Der Umſatzwert der Ju⸗ duſtrie beläuft ſich brutto auf rd. 41 Mrd. gegenüber 38 Mrd. k. V. Wenn auch die Erlöſe der Induſtrie ſich bisher nur wenig erhöht haben, ſo erreichte doch das Produktionsvolumen wieder den Stand, den es bei Aus⸗ bruch der Kreditkriſe, Mitte 1931, inne hatte. Am ſtärkſten, nämlich um 28 v.., iſt von 1932 auf 1933 die Erzeugung von Inveſtitionsgütern geſtiegen. An zweiter Stelle folgt die Gruppe der Verbrauchsgüter des elaſtiſchen Bedarfs, deren Erzeugung ſich um rd. 12 v. H. erhöhte; die Erzeugung von Produktionsgütern mit all⸗ gemeinſtem Verwendungszweck nahm nur um 5 v. H. zu; die Verbrauchsgüter des ſtarren Bedarfs ſchließlich haben ihre Produktion praktiſch auf dem Stand des Vorjahres gehalten. Die Entwicklung der deutſchen Induſtrieproduk⸗ tion zeigt im einzelnen folgendes Bild(Mengen 1928 gleich 100): Pro⸗ davon Ver⸗ davon Ins⸗ dukt. Inpeſt. Sonſt. Produkt. brauchs⸗ ſtarrer elaſt. geſamt Güter Güter Güter Güter Güter Bebarf 19²9 104,4 104,0 10,9 106,6 94,8 101,0 92,6 1880 90,1 88,7 84,0 97,2 92,3 10, 87½8 1931 ,6 65,4 55,4 84,9 85,7 94,3 82,7 193² 61,½ 50,2 37 76,7 77% 5869 78,0 1939 68,8 88,0 47,2 80,9 83,7 86,4 82,7 Mit der Beſſerung der Wirtſchaftslage haben ſich dem⸗ nach ſowohl in der Produktionsgüter⸗ wie in bder Ver⸗ brauchsgüterwirtſchaft dieſenigen Zweige am ſtärtſten ent⸗ faltet, die in der Kriſe ihre Erzeugung am erheblichſten eingeſchränkt hatten. Es ergibt ſich alſo das auch aus dem Beginn früherer Aufſchwungsperioden bekannte Bild. Im gegenwärtigen Auſſchwung iſt die ſtarke Produktions⸗ zunahme vor allem in den Inveſtitiousgüterinduſtrien noch durch wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen ge⸗ fördert worden. Der Erſatzbedarf an Inveſtitions⸗ gütern wurde durch Steuererleichterungen und durch ver⸗ billigte Finanzierung wirkſam angeregt. Beſonders be⸗ deutſam iſt die Tatſache, daß einmal der Anteil der In⸗ veſtitionsgüter an der Geſamtproduktion geſtiegen iſt, ſo⸗ dann, daß ſich auch der Anteil der elaſtiſchen Verbrauchs⸗ güter gegenüber 1932 erhöht hat, während der Anteil der Verbrauchsgüter des ſtarren Bedarfs nicht unbeträchtlich zurückging. Die Verbrauchsgüter waren in 1932 noch mit über der Hälſte an der Geſamtproduktion der Induſtrie beteiligt; in 1933 ſind ſie wieder auf vd. 49 v. H. zurück⸗ gedrängt worden; gegen Ende 1933 beträgt ihr Anteil ſogar nur noch rd. 47 v. H. Mit der— auch anteilmäßigen— Zunahme der Inveſti⸗ tionsgüterproduktion hat ſich die Abſatzſtruktur der Induſtrie in bedeutſamer Weiſe umgebildet; es Währungsänderung und Wechseldiskoni Wer irägi das Kursrisiko bei Auigabe des Goldsiandards? Um ſich gegen Währungsverluſte im inter nationalen Wechſeldiskontgeſchüft nach Möglichkeit Zu ſchützen, hat die Reichsbank in ihren Allgemeinen Beſtimmungen eine Klauſel aufgenommen, wonach ſie ſich das Recht zur Einziehung des Kursunterſchiedes für den Fall vorbehält, daß der Wechſel nicht in der Wäh⸗ rung gezahlt wird, über die er lau tet. Dieſe Klauſel hat ſich jedoch als ein unzulänglicher Schutz er⸗ wieſen, wie aus einer jetzt veröffentlichten intereſſanten Reichsgerichtsentſcheidung hervorgeht, durch die der Reichsbank die Tragung des vollen Kursverluſtes in⸗ ſolge Aufgabe des Goloſtandards in Mexiko aufgebürdet wurde. Es handelte ſich lt. e 8 einen elüber 160000 mex. Goldpeſos, der von ——— Reichs⸗ bank diskontiert worden war Kurz darauf wurde in Mexiko ein neues Münzgeſetz erlaſſen, das die Gold⸗ einlöſungspflicht auſhob, und der Reichs bank eutſtand nun durch die Einlöſung des Wechfels in Silber ein Verluſt von 15. 74 000,4, für den ſie die Bank, die ihr den Wechſel zum Diskont gegeben hatte, belaſtete. Dieſe erhob darauf Klage auf Rückerſtattung des Unterſchiedsbetrages und drang damit auch vor dem Reichs⸗ gericht in vollem Umfange durch. In ſeinen Entſcheidungsgründen betont das höchſte Gericht, daß die Frage nach der rechtlichen Natur des Diskontierungsvertrages, der Kauf⸗ oder Darlehns⸗ vertvag ſein könne, nur h La klären ſei. Für den Regelfall jedoch, in dem der Diskont⸗ nehmer den noch nicht fälligen, mit einem fremden Akzept verſehenen Wechſel endgültig auf den Diskontgeber, über⸗ tragen und dieſer den Wechſel gegen Jablung der Diskont⸗ ſumme endgültig ülernehmen will, ſei dos Diskont⸗ geſchäft als Ka ufvertrag anzuſehen. Aus dem Kaufvertrag hafte der Diskontnehmer aber grundſätzlich nur im Rahmen des§ 437 BGB für den rechtlichen Heſtand des Wechſels zur Zeit der Erfül⸗ Fung des Kaufvertrages. Mit der Diskontierung und der Uebertragung des Wechſels an ſie wurde die Reichsbank Gläubigerin der Wechſelſorderung und die ſpätere Verſchlechterung der Forderung durch die Währungsänderung ging deshalb zu ihren Laſten. Eine Aenderung Ler Währung im Sinne der Reichs⸗ bankklauſel liegt nach Auffaſſung des Reichsgerichts nur dann vor, wenn„der Wert. den die der Geldverfaſſung zu Grunde liegerde Einheit repräſentiert, geündert wird, ſei der Geſetzgeber bewußt eine neue Gelover⸗ einer neuen Einheit 88 n Berhältniſſe über das Geſetz hinweggehe nach Lage des einzeinen Folles zu die im Geſetz geſchaffene Grundlage völlig beſeitigen“. Das iſt nicht der Fall bei jeder Unter⸗PariBewertung, ſondern nur lei einer völligen Zerſtörung der Währung, wie ſie in Deutſchland während der Inflation eintrat, wie ſie aber bei der Auſgabe des Goloſtandards in Mexiko nicht vorlag. Bei dieſem Falle nachträglicher Entwertung in der Hand der Reichsbank war auch für einen Ausgleichsanſpruch wegen Verſchiebung der Geſchäfsgrundlage kein Raum. (R& II 94½3 v. 13. 10. 38). 0 5 „ Solothurner Kautonalbank. Das Inſtitut erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von rund 2,1 Mill. Fr.(i. B. 2,13 Mill. Fr.). Für die Ver⸗ zinſung des Kapitals ſind.44 Mill. Fr. erforderlich. 665 600 Fr. werden an die Staatskaſſe überwieſen, 285 Fr. dem Reſerveſonds gutgeſchrieben, während 85 654 Fr. auf neue Rechnung vorgetragen werden. &* Aarganiſche Hypothekenbank Brugg. Das Geſchäfts⸗ jahr 1933 ſchließt mit einem Reingewinn von 587 651 Fr. al, aus dem eine Dividende von 5,5 v. H. verteilt werden ſoll. 50 000 Fr. werden der Spezialreſerve zu⸗ gewieſen, 6500 Fr. für die garganiſche Bauernhilfskaſſe re⸗ ſerviert, 12000 Fr. für gemeinnützige Zwecke verwendet und 79 115 Fr. auf neue Rechnung vorgetragen. * Wieder 4 v. H. Dividende bei der Bank des Berliner Kaſſeuvereins. Der GB. der Bank des Berliner Kaſſen⸗ vereins Berlin, wird die Verteilung von wieder 4 v. H. Dividende für das Geſchäftsjahr 1933 vorgeſchlagen. S Die Lage der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie im Zanar. 1. Febr.(Eig. Dr.) Laut„Eiſen und Stahl“ war der Eiſenmarkt im Januar 1934 gegenüber dem Vormonat im allgemeinen unverändert. Zwar wor der Auftrags⸗ eingang aus dem Inland in der erſten Januar⸗ woche als Folge der Beſtandsaufnahme etwas geringer, doch ſtieg er ſpäter zur alten Höhe an, ging ſogar teil ⸗ weiſe darüber hinous Die Arbeitsbeſchoffungs⸗ pläne der Reichsregierung führten immer wieder zu neuen Aufträgen, ſo daß die Weiterentwicklung des Inlandsmarktes nicht ungünſtig beurteilt wird, zu⸗ mal die eingehenden Beſtellungen auf tatſächlichem Bedarf bexuhen. O Befriedigende Eutwicklung der deutſchen Weitzblech⸗ induſtrie. 1. Febr.(Eig. Tel.) Die deutſche Weißblechindu⸗ ſtrie hat im verfloſſenen Jahr einen beachtlichen An⸗ ſtieg zu verzeichnen. Die Erzeugung, die ſich 1932 auf 141 000 Tonnen belief, erhöhte ſich ouf 207 200 Tonnen. Dieſe Beſſerung iſt nicht allein auf eige Erhöhung des Inlandsverbrauches, ſondern auch auf eine beträchtliche Zunahme der Ausfuhr zurückzuſühren. Programm. haben nämlich die Abſatzmöglichkeiten für induſtrielle Pro⸗ dukte im induſtriewirtſchaftlichen Sektor der Volkswirt⸗ ſchaft ſelbſt zugenommen. Denn die Induſtrie wird den Abſatz innerhalb ihrer eigenen Reihen um ſo mehr ſtet⸗ gern können, ie mehr ſie dem ſog. reprodukti⸗ ven Konſum dient, d. h. alſo, je mehr ſie für Inveſti⸗ tionsauſgaben arbeitet. Da im letzten Jahr die Induſtrien mit hoher„eigener“ Einkommensbildung ihre Erzeugung beſonders ſtark ausgedehnt haben, iſt von 1932 auf 1933 der innerinduſtrielle umſatz an Roh⸗ und Halbſtoffen um 1. Mrd., das induſtrielle Einkommen aber ſchätzungsweiſe um rd. 2 Mrd. geſtiegen. Ein größerer Bedarf an zuſätzlichen Inveſtitions⸗ gütern könnte gegenwärtig nur bei einer grundlegen⸗ den Umwölzung der Produktionstechnik eintreten. Vorläufig ſcheint aber ſolch ein zuſätzlicher „Neubedarf“ in der Induſtrie nicht wirkſam zu werden. Die Produktionszunahme und die innerhalb der Induſtrie eingetretenen Verſchiebungen bringen aber zweifellos eine ſtarke Zunahme der induſtriellen Nachſrage nach Erſatz⸗ anlagen mit ſich. Dies ergibt ſich einmal daraus, daß die Geſamtproduktion der Induſtrie zunimmt. Denn würde dieſe ſteigende Produktion von den Betrieben bewältigt, ohne daß der Verſchleiß der Maſchinen uſw. ausgeglichen würde, ſo käme dies auf einen allmählichen Abbau der ge⸗ ſamten induſtriellen Anlagen hinaus. Außerdem aber wird die Nachfrage nach Erſatzanlagen dadurch wirkſam geför⸗ dert, daß diejenigen Induſtriegruppen, die nach allen bis⸗ herigen Erfahrungen den größten Erſatzbedarf haben, ge⸗ rade im letzten Jahre ihre Erzengung am ſtärkſten ausdeh⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 55 Wirischafisaufirieb im biurgial In den zahlreichen induſtriellen Werken des vorne und mittleren badiſchen Murgtales iſt ein erfreulich wirtſchaftlicher Auſſchwung feſtzuſtellen, Anzeichen ſich ſchon im vergangenen Sommer und Her erkennen ließen. Das Gaggenauer Induſtriewerk* Daimler⸗Benz iſt weſentlich beſſer beſchäftigt, gleichen Zeitraum des Vorjahres; rund 3000 Betrn familienmitglieder haben zur Zeit dort Arbeit und Br Die beiden Großpapierfabriken Schoeller n. Hoe 0 in Gernsbach und Holzmann u. Cie. in Weiſenba haben gegenwärtig 1600 Arbeiter beſchäftigt und ſind 115 Aufträgen gut verſorgt; erfreulich iſt die Tatſache, daß 6 erſtgenannte Fabrik einige neue Ausland saufträe, zur Lieferung von Feinpapierfabrikaten hereinnehnen, konnte. Die Firma hat die Erneuerung ihres Maſchinte, parks in Höhe von 300 000 beſchloſſen. Sämtliche Süg werke und Kleinpapierfabriken in Obe rot, Gernsbach und Forbach weiſen zufriedenſtellende ſchäftigung auf. BeimRaumünzacher Steinbenn werk ſind Auſträge zur Lieferung von Schotterſtein und dergl. eingelaufen. Das zunehmende Intereſſe 3 Holzbauten ſichern dem holzreichen Murgtal für laufende Jahr größere Lieferungen auf Bauholz. ten.— Von ſeiten der Verbrauchsgüterindn“ ſtrien iſt die ſtarke Zunahme der Produktion in den 3 veſtitionsgütergewerben gleichfalls zu begrüßen; de in alle vorhandenen Unterlagen weiſen darauf hin, daß den Inveſtitionsgüterinduſtrien Beſchäftigten die wich ſten induſtriellen Abnehmer für induſtrielle Verbrau güter darſtellen. 3 Die von den Inveſtitionsgüterinduſtrien gezahlte 800 in ſumme hat von 1932 auf 1933 ſtärker zugenommen als 5 den übrigen Induſtrien zuſammen. Es läßt ſich zuſamu faſſend feſtſtellen, daß die Produktionsſteigerung der 3 duſtrie aus ſich heraus ſchon einen gewiſſen zuſätzlich Abſatz für die einzelnen Induſtrien ſichert. Einmal 160 men die Erſatzinveſtitionen zu. Außerdem verbeſſern, die Abſatzmöglichkeiten für die Erzeugniſſe der Berbrauch, güterinduſtrien. Nimmt— wie bisher— die Ertens nn, von Inveſtitionsgütern beſonders lebhaft zu, ſo wird 21 mit innerhalb der Induſtrie ein zuſätzlicher Ma r für Inveſtitionsgüter wie auch für Verbrauchsgüter elaſtiſchen Bedarfs geſchaffen. Auf die Dauer reicht die Steigerung der Inveſtit tätigkeit aber natürlich nicht aus, um das Abſatzpro der Induſtrie völlig zu löſen; die Induſtrie muß vielm auf„außerin duſtrielle“ Abnehmer zur, 6• greiſen. Von der Ausfuhr ſind keine Anregungen 199 gegangen, die Nachfrage der ausländiſchen Abnehmer r ſich von 1932 auf 1938 ſogar vermindert; während 193² rd. 3,2 Mrd.( Induſtriewaren exportiert wurden, ka man für 1933 beſtenſalls mit einer Ausfuhr von 2,7 in Mark rechnen. Die„Exportquote“ der Induſtrie iſt bis die letzten Monate hinein geſunken. Eine ſchnelle* durchgreifende Belebung liegt für die nüchſte Zeit kane Bereich der Möglichkeit, der Abſatz der deutſche Induſtrie iſt ſtärker denn je vom Binnen markt abhängig. Zweiſellos wird die Aufnahn fähigkeit der Lanöwirtſchaft für Induſtriewaren ſteig 0 Ebenſo können die mittelſtändiſchen Käuferſchichten wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen der Reichsregierung w, der kaufkräftig werden. Hier wird nochmals deutlich, 1 nur eine Wirtſchaftspolitik, die die Geſamtheit der 999 ſchen Volkswirtſchaft ergreift, eine geſunde Entwickla der einzelnen Zweige ſicherſtellen kann. ions“ blem eht Die Preiswelle 1933 Nach einem 4 Jahre anholtenden Preisrückgang zeigten ſich in 1933 in der ganzen Welt erſtmalig Anſätze zu einem Stillſtand ber Abwärtshewegung und teilweiſe auch zu einer Feſtigung der Preiſe. Vor allem verſuchten die Län⸗ der innerhalb ihres eigenen Wirtſchaftsbereichs dem ver⸗ heerenden Preisdruck und ſeinen Folgerſcheinungen Ein⸗ halt zu gebieten. Dies führte notwendig zu einer weite⸗ ren Abriegelung der Volkswirtſchaften von den Einflüſſen des Weltmarkts. Am wenigſten konſolidiert ſind daher bislang die Weltmorktpreiſe. Nach zweimoligem Anſatz zu einer allgemeinen Erhöhung der Preiſe(Herbſt 1932 und Mitte 1933) ſind die Märlte wieder in einen Zuſtand der Unſicherheit zurückgefallen. Trotz teilweiſe beträchtlicher Rückſchläge wurden die Tiefpunlte von Mitte 1932 und vom Frühjahr 1933 in der zweiten Jahreshälfte 1933 im ganzen aber nicht wieder erreicht. Die folgende Gegenüberſtellung läßt die verſchiedenartige Preis⸗ tendenz am Weltmarkt und an den Binnenmärkten er⸗ kennen(in v..): Rückgang“ Ende 1933“ g. Tiefp. Weltmarktpreiſe der Rohſtoffe— 60 + 10 Inländspreiſe(Großhandel) Deutſchlond— 3—+ 6 Frankreich— 42 + 7 Italien— 39— 0 England— 32 + 6 1SA— 45 + 30 Japan + 36 + 23 6) vom Höchſt⸗ bis Tieſpunkt. o) Balutenentwertung iſt bei England, USA und Ja⸗ pan zu berückſichtigen. O Deutſche Erdöl Acö. Berlin.— Arbeitsbeſchaffungs⸗ Berlin, 1. Februar.(Eig. Meld.) Die Ge⸗ ſellſchaft hat für das laufende Jahr die Verteilung von Aufträgen in Höhe von 5 Mill.„ beſchloſ⸗ ſen, nachdem ſie bereits im Vorjahr im Rahmen des nattonalen Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregie⸗ rung einen Betrag in gleicher Höhe aufgewendet hatte. 5 Dr. Kokotkiewicz Vorſitzender des Pachtkreditaus⸗ ſchuffes der Reichstegierung. Berlin, 1. Febr.(Eig. Dr.) Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirk⸗ ſchaft hat Dr. Ger hard Kokotkiewicz, Vorſtands⸗ mitglied der Deutſchen Rentenbank und Rentenbantkredit⸗ anſtalt(Landwirtſchafts⸗Zentralbank und Präſident des Verbandes Heutſcher öffentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten gemäߧ 18 des Reichsgeſetzes vom 9. 7. 1026 zum Vor⸗ ſitzenden des Pachtkreditausſchuſſes berufen. Waren und Märkie e Nürnberger Hopfeubericht vom 1. Februar. 100 Ballen Zufuhr, 900 Ballen Umſatz. Hallertauer 200—235, Spalter 250, Gebirgshopfen 195, Tettnanger 255—200, Württem⸗ berger 205. Rege Nachfrage, Preiſe feſt. * Plankſtadter Tabakernte 1933. Trotz einer Anbau⸗ flächenvergrößerung um 3 Hektar bleibt der hoger Ta⸗ bakertrag hinter dem des Vorjahres zurück. Geerntet wurden 441 Zentner Grumpen(i. V. 350 Zentner), 661(765) Zentner Sancblatt und 3358 Zentner Hauptgut(— 400 Zentner). Der Erlös betrug für Grumpen 32000(i. B. 14 7000 4, für Sandbbatt 47 600(60 500), für Hauptgut 167 900(240 200), insgeſamt 247 700 gegen 315 900% in 1932. Der Durchſchnittspreis je Zentner Tabak ſtellt ſich auf 63.80, in 1932 und r1d. 50/ in 1988. Kohlpreiſe. Auf Grund einer zwiſchen dem deutſchen und holländiſchen Vorſitzenden des im deutſch⸗holländiſchen Handelsvertrag für die Einfuhr von Kohl vorgeſehenen gemiſchten Ausſchuſſes getroſſenen Vereinbaxung werden ab 1. Februar 1634 für in⸗ und ausländiſchen Kohl bis auf weiteres folgende Preiſe feſtgelegt: Weißkohl 5 /, Rot⸗ und Wirſingkohl 6 4. Der Preis verſteht ſich als Großhandelseinſtandspreis je Zentner erſter Qualität(2 bis 5 Pfund je Kopf] frei Empfangsort. * Frankfurter lachtviehmarkt vom 1. Februar. Auftrieb: Rinder 27(gegen 92 am letzten Donners⸗ tagsmarkt), darunter beſanden ſich 5 Ochſen, 3 Bullen, 15 Kühe, 14 Färſen, Kälber 931(882), Schafe 394(133), darunter 288(113) Hammel, Schweine 562(684). Notiert wurde je Zentner in: Kälber Sonderklaſſe—, an⸗ dere a) 49—45, b) 87—42, c) 30—96, d) 24—29. Lämmer, Hammel und Schaſe: b1) Stallmaſthammel 31, c) mitihh 28—60, d) geringere 23—27. Schaſe e) beſte 26—28,f 90 425, g) geringe 18.—2. Schweine aſ 4 5% 6 bis 50, e) 47—50, 51 44—48, e) 42—46. Im Preisvergeſge zum letzten Donnerstagsmarkt zogen Kälber 2 l, Schr gate ebenfalls 2/ an, während Hammel—2„, und 8 1%„ nachließen. Marktwerlauß: Kälber, Hammel Schaſe mittelmäßig, ausverkauft. Schweine ruhig, verkauft. Fleiſchgroßmarkt: Beſchickung: Viertel Rindfleiſch, 151/ Hanze Kälber, 100 ganze Haiſche bzw. Schafe, 632 Schweinehälften. Preis für 1 Ztr. ri 60. Fleiſch in 4: Ochſen⸗ und Rinofleiſch 1 48—52 2 4241 Bullenfleiſch 4550. Kuhfleiſch 2 34—40, 3 24—30. Sgg⸗ fleiſch 2 60—68, 3 48—60. Hammelſleiſch 60—68. Ss⸗ fleiſch nicht notiert. Schweinefleiſch 1 66—68. Geſchiſ gang des Fleiſchgroßmarktes ruhig. * Frankfurter Viehmarkt vom 1. Febr. Auftrieſiſen, Rinder, darunter 5 Ochſen, 3 Bullen, 18 Kühe, 14 Fänt⸗ 931 Kälber, 394 Schoſe, 288 Hammel, 562 Schweine. a510 verlauf: Kälber, Hammel und Schaſe mittelm, Schweine ruhig, alles ausverkauſt. Preiſe: Kälber a) 4 mel 6) 3742, e) 30—86, d) 54—29; Lämmer geſtrichen; Homz, a)—, b) 31, e) 28—30, d) 28—27; Schaſe e) 26—28, 2 g) 18—29; Schweine o) 48—50, 6) 48—50, e) 4750, 44—48, e) 42—46. ITUNG Mrd⸗. tſen“ * Vom ſüddentſchen Eiſenmartt. Am fübdeutſchen Ghi markt zeigt ſich die Konjunkturbelehung vor allem een daß das Walzeiſengeſchäft im Januar, dem ſaiſonſtillſten Monat des Jahres, eine ungewöhn Lebhaftigkeit zeigt. Vielſach ſorgt man ſchor, ſpätere Sichten. Stabeiſen in prompter Ware! gefragt, meiſt griff man auf die Lagervorräte der öween Hand zurück, daneben zeigt ſich auch für Monie 1 1 Intereſſe, auch für ſpätere Sichten. Formeiſen iſt 0 mehr beſtellt als in vergleichbaren Vorjahreszeiten, do⸗ der Bedarf hier nicht ſo ſtark wie in Stabeiſen, c0 d46 Blechen hatten Feinbleche gute Nachfrage, aber 98 ſich anderen Sorten ſind mehr begehrt Allgemein zetung, am ſüddeutſchen Eiſenmarkt eine freundliche Stimmn krankiurier Abendbörse weiler beſesft 5 Die Abendbörſe erfuhr in Fortſetzung des Mitlan ſchlußverkehrs eine weitere Befeſtigung. Das Geſchäft auf Grund von in größerem Umfange eingetroffenen“ die orders der Kundſchaft ziemlich lebhaft, zumal auc) or⸗ Kuliſſe Deckungs⸗ und Meinungskäufe tätigte. Die hei läufige Stabiliſierung des Dollars auf 2,48% gah aler⸗ einige Anregung. Stärker geſucht waren wieder Daſgael Motoren mit plus 1 v.., ferner am Elektromarkt Weſſcheſ mit plus 17“ v. H. Feſt lagen außerdem Metallgelenſnne⸗ mit plus 2 v. H. Im übrigen traten gegen den Bern, Schluß Befeſtigungen von etwa—1 v. H. ein. Much Farben waren vernachläſſigt und faſt ohne Geſchäft. Sver⸗ der Rentenmarkt lag ſehr ruhig und brachte keine Kurs änderungen. ſort, Im Verlaufe ſetzten ſich die Kursſteigerungen um und zwar ergaben ſich durchſchnittliche Erhöhungen un, —1 v. H. So u. a. bei Phönix, Geffürel, Mannesm let Laurahütte, Mansfelder Bergbau und Schuckert. Dalnecht — unterlagen kleinen Schwankungen, waren aber nich aute weſentlich verändert. Farbeninduſtrie und der 9 Reutenmarkt blieben vernachläſſigt. Gegen Schluß uu Börſe wurde es allgemein etwas ruhiger, die höchſten euten konnten ſich aber voll behaupten. Von Auslandsreent⸗ waren Schweiz. Bundesbahn⸗Anleihen ſeſter, ferner a, wickelte ſich kleines Geſchäft in neuen Türken. chub⸗ notierten: Neubeſitzanleihe 1874, Altbeſitzanleihe 9600, Sch gh, gebietsanleihe 9,85, Reichsbank 166½, Gelſenkiuche hein⸗ Klöckner 59/6, Mannesmann 61—6152, Phönix 40.—47, Rhegh, ſtahl 8894, Laurahütte 244—254—25½, 6 1 44—96, Scheideanſtalt 179, J. G. Farben 12576, Geſſ 94405%, Metallgeſellſchaft 74—74½, Schuckert Siemens 145/4, Reichsbahn⸗BA. 1137“, Hapag 2994, Lloyd 314. Nachbörſe: Klöckner 60 Geld, Phön Daimler 44 Geld, J. G. Farben 1256—1254. — 45 Stahtveren AéEch 28—18/4, Bekula 12494, Chade 160, Daimler 44 —— 23 Freitag, 2. Februar 1934 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite(Nummer 55 NSDAP-Mifieilungen Aus Dartetamtichen Benanntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung —— Erin bei ihren Werbemaßnahmen Teil de Erfolge zu erzielen, indem ſie augaben, Benn ſoldebübren dem Winterhilfswerk zufließe jeben 9—— Fälle bekannt werden, iſt es Pfli mache⸗ ksgenoſſen, der Kreisleitung hiervon Seitun en, da das Winterhilfswerk an g oder Zeitſchrift nicht beteiligt iſt. Der Kreisleiter: Dr. R. PO Humboldt. Der für Freitag, 2. Febr., abe „Raiſergarten⸗ a ör kebt.Ol. Heute, Freitag, der Braz Sorechabend der Zellen 10, 11 und 12 1 —* uerei Durlacher Hof, Käfertaler Straße, nner der Bewegung ſind mitzubringen. ein abend 5 an. Samstag, 2. Febr., er Zelle 4(Pfingſtberg) bei Geißler. Deutſches Jungvolk Fähnlein Schar Rerſ ſergarken⸗ ehr Eleersahend dag ⸗Fähn ecbr lndet rſt ſtatt. Anfang 20 Uhr. Eintritt 20 Pig. iſt des zſteren vorgekommen, daß Zeitſchriften⸗ dem Erlös einer angeſetzte Schulungsabend fällt aus. 3. Februar, 20.30 Uhr, ein Elternabend des Fähnlein Scharn⸗ dadurch daß ein un würde. cht eines Meldung Roth. nös, im 2. aben bs*3 m Saaſe Freunde Sprech⸗ 1/171. jedes Fähnlein einen Fungen, Blockflötenſpielens hat, zur T flötenkurs in das Haus der J Jungbann 1/171. Der Kur das Deutſche Jungvolk findet 10.30 Uhr, ſonde Vor dem Herſchel Heute, Freitag, 2 den Führerinnen beſti Pünktliches Erſcheinen um 8 Febr., 20 Uhr : Beginn Die Bilde ſerer Geſchäft Dienstag, monie“ Herr Dipl. kunſt und Architelt für Mitglieder u⸗ auf unſerer Geſchäftsſtelle KDJ, Parkhotel, Zimmer 6, der Deutſchen Bühne zu haben. Samstag, mmten 8. Febr., nachm. 16 Uhr, ſchickt der Luſt zum Erlernen des eilnahme an einem Block⸗ ugend. s im Rettungsſchwimmen für diesmal nicht Sonntag früh rn Samstag nachm. 17.15 Uhr, ſtatt. bad antreten. BDM . Febr., Sanitätskurs für die von im Haus der Jugend. 5 BdM 9 Ring Oſt und Weſt. Heute 7— Uhr, im Haus der Jugend. Luiſenri für ſämtliche Gruppen⸗, Das gleiche gilt auch für in Seckenheim. Schar⸗ und Schaftsführerinnen. die Gruppenführerin des BoMJ „Freitag, Deutſche Arbeitsfront DoB, Fachgruppe Drogiſten. Heute Freitag, den in der Aulo der Handelshochſchule in des Kurſus für Luftſchutzhilfsdienſt. Kampfbund für deutſche Kultur r von dem Weihnachtsſpiel können auf un⸗ Sſtelle, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/, abgeholt werden. 6. Febr., 20.15 Uhr, ſpricht in der„Har⸗ Architekt v. Senger über„Die Bau⸗ ur im Dritten Reich“. Karten zu 50 Pfg. nd zu 70 Pfg. für Nich Hanſahaus, D 1, 7/, der Völk. Buchhandlung und 2. Febr., abends ng, Beſprechung tmitglieder ſind dem Die Sparsame Hausfrau Kauft ihre Beit-, Tisch-, Leibwäsche Morgenröcke, Schlafanzuge, Kinderkleidchen u. Wäsche Als mmüu Huhn auf Reis Hühner in jed. Gröbe auf behr. Herrnradſ“ zu kauf. geſucht. Angeb, m. Preis — Der Reichsgeſchäftsführer: Der Reichsgeſchäftsführer gibt bekannt: Im Nachgang zu meiner Anordnung vom 13. Jannar gebe ich bekannt, daß auch die Reichslotterieabteilung eine eigene Anſchrift hat und Poſt an dieſelbe an die Reichs⸗ leitung der NSDAp, Abteilung Reichslotterie, München, Martiusſtraße 4 adreſſiert werden muß. Weiterhin berichtige ich, daß Briefe an das Oberſte Partei⸗Gericht nicht, wie in ber erſten Bekanntgabe an⸗ gegeben iſt, an den„Reichs⸗Uſchla“, ſondern an das Oberſte Partei⸗Gericht, Reichsleitung der NSDAp, Mün⸗ chen 43, Poſtfach 60, adreſſiert werden müſſen. München, den 20. Januar 1934. gez.: Bouhler. Der Reichspropagandaleiter: Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Das Reichserbhofgeſetz iſt eines der bedeutend⸗ ſten Geſetzwerte der Reichsregierung Adolf Hitler, oeſſen Inhalt jeder politiſche Leiter, Amtswalter, Parteigenoſſe und insbeſondere jeder Bauer und Landwirt kennen muß. Eine genaue Beſchreibung dteſes Geſetzes und ſeiner Aus⸗ wirkungen nebſt Beiſpielen über die Technik des Geſetzes iſt in der Lieſerung 2 des allein maßgeblichen„Aufklä⸗ rungs⸗ und Redner⸗Informationsmaterials“ der Reichs⸗ propagandaleitung enthalten, die am 1. Februar 1034 er⸗ ſchienen iſt. Weiter enthält die Lieferung 2 eine eingehende Würdigung des am 20. Januar 1094 erlaſſenen„Geſetzes gur Ordnung der nationalen Arbeit“ und den Wortlaut dieſes Geſetzes. Jeder politiſche Leiter, Amtswalter, Parteigenoſſe und Volksgenoſſe beſtelle deshalb zur grünolichen Erſaſſung füh be zu Höchſtyreiſen auft S7¹ Bernfeld, 8 4. 2 Fernſprech. 28986 Kaufgesuche Französisch vaſch u. ſicher d. Franzöſin. Dipl.⸗ Lehrerin. Angeb Schneider, Eichen⸗ dorffſtraße 24. u. M W 10 an dieſer beiden wichtigen Gebiete das„Aufklärungs⸗ u u d edner⸗Informationsmaterial“ dee Reichspropagandaleitung, das ihn laufend auch über alle den Nationalſozialismus und den heutigen Staat betreſe fenden Fragen genau und ausführlich aufklärt. Daß Material kann auch von Nichtparteimitgliedern bezogen werden. Preis monatlich 20 Rpf. Beſtellungen ſind an die zuſtändige Ortsgruppe der NSDAP zu richten. gez. Hugo Fiſcher, ſtellvertr. Reichspropagandaleiter. eDeviſenerſparnis durch verringerte Reis⸗ und Mais⸗ importe. Die Handhabung der Einſuhrmonopoliſierung von Mais, Dari und Reis hat im letzten Jahr dazu geführt, daß die deutſche Deviſenbilanz gegenüber dem Vor⸗ labr eine Erſparnis von 57,4 Mill.& verzeichnen konnte. Erforderten die Impocte von den genannten noch 1932 einen Deviſenbetrag von 103,1 Mill., ſo brauchten für 1033 dafür nur noch 45,7 Mill. aufgewendet zu werden. Mengenmäßig hat ſich die Einfuhr von Mais und Dari auf 2,540 Mill. Dz. vermindert gegen 7,597 Mill. Dz. in 1932, bei der Einfuhr von Reis ergibt ſich ein Rück⸗ gang von.847 auf.073 Mill. Dz. DSSSSZZZ————————————————————————————— Hauptſchriftleiter: Hans- Alfred Meitzner. Stellvertreter Kurt Ehm er) Verantwortuch ſur Politit: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsterl: Kurt Ehmer ⸗ Feu'heton: Carl Enno Eiſenbart- Lokaler Teil: Richard Schönfelder- Sport: Wilny Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel. Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteitungen Jacob Faude, ämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim. K 1,—6 Durchſchniits-Auflage im Januar 21029 Dür unverlangte Beiträge ieine Gewähr ückſendun, nur bei Rlckvorte Nur noch wenige Tage: ur-Verka Hüuun UUueieee IIUuu Tſiſi Woll-, Stepp-, Daunendecken nur im D Gecchafsstel⸗ d. Blatt. 2968 Alte Friedens⸗ Geloscheine kauft E. Schuſter, Lezioni, tradu- Nürnberg⸗S., zioni. corrispon- Gabelsberger⸗ denza commer- eiale. ſtraße 62. L 4, 8 II. 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Die nicht verfallenen Zinsscheine und der Erneuerungsschein sind mit dem Mantel einzureichen, dagegen sind die Anteilscheine zu den Liquidationsgoldpfand- briefen Fathe blau) nicht mitzuliefern. Es wollen aber alle noch umlaufenden Zertifikat-Anteilscheine Farbe gelbbraun), die bekanntſich mit 120%% ihres Nennwertes zur Barabfindung autgerufen sind, eingereicht werden.] Die Beträge fehlender Zinsscheine werden am Kapital gekürzt. Einlösungsstellen sind unsere Kassen in Ludwigshafen a, München, Promenadestr. 6, Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 34 und alle Banken. Verlesungalisten können durch diese Stellen bezogen werden. Bei der Einlösung von Stücken, die auf Namen eines bestimmten Berechtigten umgeschrieben(vinkutiert) sind, bedarf es eines vorschrifts- mätigen Freischreidungsantrags“ Formbiätter mit Richtiinien für die Ausfer⸗ tigung bitten wir anzufordern. Bestanten aus den seitherigen Verlesungen: ————— Alle noch umlaufenden a) Liquidatlonspfandbriefe der 199, 204, 211, 415, 555, 630, 700 und 777, b) Xertikikate der einschl. 440 und der Reihe 810, ferner von den Zertifikaten der einschl. 882 die Stücke mit den Endnummern 1 und 7. Tudwigshaten a. Rhu., 30. Januar 1934. Plälzische Nypothekenbank. — 83——— A u. erfragen Nr. 140 an die] 2. Stock Unts.“ Gelchairstelle.—Ex, Aüche24—26—,28. b- his-Zimmer-22.,„ 25.—,30.-,36,— 2 Von Selbſtgeber ſucht Geſchäftsm. Hrenlöfer, Sren e Waonnung: Rk. 600. Darichen egen gute Sicherheit und monatl. Lert erbntenesJ2 Züm. u. Hüche 998 89—55 an die Ge tsſtelle d. *.— ſucht Beamter Wonnung 22,„, 90.-46.60. 8 mit Zentralheiz. 42.,„ 47.-60-72. K PP — Kr. 70 an di 7 DARl.EtEMU: herſorg. u. allem 79 75 2u verkaufen: Müem ainl. 2 16.-,20.- 2. d. 74 Geſchäftsſte R. 1. 4. S 60. früb, zu der- Aachh, Schüler, 148, 1l 9 Witwe ſucht ECTHMEKEW: mieten. 9²¹ 173 essinghett 4. 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Ich bringe dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Polizeipräſidium oder dem Stadt⸗ rat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Verkündigungsblatt ausgegeben wurde, wridrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Polizei⸗ präſidiums und des Stadtrats zur Einſicht offen. Polizeipräſidium. Amtliche Bekanntmach ungen der Stadt Mannheim Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal — 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgen⸗ den Tagen die öfſentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder ge⸗ gen Barzahlung ſtatt: a)— Gold, Silber, Uhren, Bril⸗ antſchmuck, Ringe, Beſtecke und dergleichen am Mittwoch, den un Maute behandelt Sie in der Frisier- kunst indivi- dueil im Damen- d. Merrensslon Planken Tel. 22380 7. 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