„„— * ee ————————— * X—— — —— duloelanngsweife Gelchäftsſten Pfg. P Poftr oſtbef Ne Sriebrich —— Tägtich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: us monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren en abgeboln.25 Mk., burch dte Poſt.70 Mk. einſchl. —— Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ „Kronprtnzenſtr. 42 Schwetztnger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, ſtrotze 4. W Oppauer Stratze 8. Se Fretburger Straße! Neue Ma Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22mm breite Millimeterzeile 9 4 79 mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſttmmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmünblich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheem Mittag⸗Ausgabe Allgemeiner Aeberblick Meldung des DNB. — Wien, 13. Februar. Aähme, untugen in Wien ſowie in ganz Oeſterreich au, daß am Montag abend einen derartigen Umſang ſhiedenenan von regelrechten Schlachten in ver⸗ Auch—* Gebietsteilen Oeſterreichs ſprechen kann. ländern lchärnten, Steiermark und anderen Bundes⸗ Kä auſen ebenfalls Nachrichten über ſchwere in den Wie n. Beſonders ſtark waren die Kämpfe Rachtſtu er Arbeitervierteln, die in den ſpäten ſich die 5* noch andauerten. Aus allen Teilen, wo lüſte aämpfe abſpielen, werden ſchwere Ver⸗ in 3 beiden Seiten gemeldet. So ſpricht eiermark von 37 Toten. Die Zahl der Wien ſelbſt konnte bisber nicht ſeſtgeſtellt ten und St die Kämpfe weiter dauern. Ueber Kärn⸗ 0 eiermark wurde ebenſalls das Standrecht —5 Linz wird in den Abendſtunden be⸗ 10 er Hauptwiderſtand der Sozialdemokra⸗ Lage 8 iſt und das Militär Herr der Abend ein In der Bundeshauptſtadt wurden gegen Roldemokte Dteihe führender Perſönlichkeiten der So⸗ Bür—— verhaftet, darunter auch der Wiener ſelieſert riſter Seitz, der ins Polizeigeſängnis ein⸗ larker wurde. In den Geſchäften Wiens macht ſich Rrolſabrikngel an Brot bemerkbar, da die Anker⸗ at von den Roten beſetzt iſt. Die Regierung enem Miniſterrat beſchloſſen, daß die So⸗ okratiſche Partei, der Wiener Land⸗ unngskor Gemeinderat aufgelöſt werden. Re⸗ onig mmiſſar für Wien wurde Miniſter ri kachtet, 8 Na Ir 2³ 1 len ungen Fis Mind lihitte Uhr tobt beſonders in den Wiener Vor⸗ Kampf weiter. Sämtliche Truppenabtei⸗ verſtärkt und Artillerie eingeſetzt worden. Mancht war eine Klärung der Lage nicht Mn und 60 epricht bis jetzt in Wien von 20 To⸗ kaſllsſeite Schwerverletzten auf der Regie⸗ teſbätzt 8 och werden die Verluſte noch viel höher kichiſchen Starhemberg hpat den geſamten öſter⸗ imatſchntz aufgeboten. K 3 haſtung führender Sozialdemokraten Von— Wien, 12. Februar. lun u. bekannten ſozialdemokratiſchen Führern Ar militär Haft: Bundesrat General Körner, feeaölitaniſcher Sachverſländige des marxiſtiſchen 8 rer Schutzbundes; die Gewerkſchafts⸗ eigl, leg Nationalratsabg. Forſtner und Kubeitz* terer gleichzeitig Präſident der Wiener Uaubtages mer: ferner der Präſident des Wiener kart, der Büntionalratsabgeorönete Dr. Danne⸗ haatiſchen Ir undesrat und Sekretär der ſozialdemo⸗ r. Rationalrtton im Nationalrat, Hofrat Schärf, mundesrat ratsabgeordnete Paul Richter, der — der Beuen Niederöſterreich, Schneidmadl, Wien Erkevorſteher des 7. Gemeindebezirks * Wien, S iſig Maurer. Der Bürgermeiſter in ei 60 eitz, ſelbſt, von dem Gerüchte umningen, Rathang liei zum Verhör gebracht worden, iſt Arbei as er aber nicht verlaſſen darf. Bermmengesorbezirk Simmering ſchätzt man die dort Aun, Hauplpwenen Marxiſten auf 3000 bis 4000. *— Areta kt des Widerſtandes ſcheiwt die ſoge⸗ ein. Nac ein ausgeſprochenes Verbrecherviertel, wil ar mit 88— Gerüchten haben die Straßen⸗ A* Gewalt aftomnibuſſen gegen 19 Uhr verſucht, Wue— G lc der Stadt durchzubrechen. tenſen, eſchäften konnte man kurz vor Schlu Wehet und Brot nicht mehr erhalten.—— Arhabrir Wicin Wunder, da z. B. in der größten eiter ous, der Anker⸗Brotfabrit, die Se in Stel⸗ aben. Auch Zigaretten ſcheine vergriſſen zu ſein. 10 Auflöſung der zialbemokrakiſchen Partei Meldung des DNB. M Lie von— Wien, 12. Februar. ſoen iern— unterrichteter Seite zu hören iſt, hat kancz Partei g die Auflöſung der Sozialdemokrati⸗ und d und die Auflöſung des Wiener Land⸗ eun Gemeinderates bereits beſchloſſen. veht Schmiie rungskommiſſar für Wien wurde Mi⸗ bert neben ernannt. Auf dem Wiener Rathaus Heimw 33 Bundesſahnen die gräuweiße Fahne 37 * Todesoyfer in Steiermark ſ Aus 03— Wien, 12. Februar. f n, 12. 5 baß tiernark hier vorliegende Nachrichten be⸗ Irvsten Ba, Graz und in der Umgebung der Stadt, rn en Derick an wororten Eggenburg und Andritz ſowie in rch Müfurr bei den Zuſammenſtößen zwiſchen itär verſtärkten Gendarmerie und den Dienstag, 13. Februar 1934 Oben: Die beiden ſich feindlich gegenüberſtehenden Mächte. Schutzbundes. Rechts: Eine Ab das eine rote Mehrheit hatte. Schutzbündlern 37 Tote zzu verzeichnen ſind, davon 11 Mann von Militär und Gendarmerie und 26 Mar⸗ wieberhergeſtellt. Starhemberg alarmiertoen Heimatſchutz Meldung des DNB. — Wien, 12. Febrnar. Der Bundesführer des Heimatſchutzbundes, Starhemberg, hat mit Rückſicht auf die Vorfälle am Montag das Aufgebot des geſamten öſterreichiſche net. Der Heimatſchutz wird, wie die Preſſeſtelle der Bundesführung mitteilt, an der Seite des Bundes⸗ n Heimatſchutzes angeord⸗ iſten. In den Abendſtunden war die Ruhe noch nicht heeres, der Gendarmerie und der Polizei, die Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung ſichern. Starhemberg hat ſich nach Linz begeben, um etwa notwendige Verfügungen zu treffen. In ſeiner Be⸗ gleitung befindet ſich eine Abteilung des Schutzkorps. Alarmbereitſchaft in Innsbruck — Innsbruck, 12. Februar. In Innsbruck wurden am Montag nachmittag das Militär, die Gendarmerie und die Polizei in Alarmizuſtand verſetzt. Auch die Heimwehr hat Erbitterte näthtliche Kümpfe in den Wiener Vororten Meldung⸗des DNB. — Wien, 12. Februar. Nach den aus den verſchiedenen Wiener Vororten einlanfenden Einzelmeldungen geſtaltet ſich die Lage immer bedrohlicher. An zahlreichen Stellen ſind blutige Kämpfe im Gange, die bereits zahlreiche Opfer an Toten und Verwundeten ge⸗ fordert haben. Ein Mittelpunkt des Kampfes iſt der ſogenannte Reumann⸗Hof, wo ein Hauptmann des Bundesheeres den Tod fand. Das Kampfbild wech⸗ ſelt von Viertelſtunde zu Viertelſtunde. 75 29,30 Uhr: Der Heiligenſtädter Bahnhof iſt von den Sozialdemokraten geſtürmt worden, ein Wachmann wurde getötet, ſieben ſchwer verletzt. Im Gegenſturm wird der Bahnhof vom Schutzkorps, das nunmehr eingeſetzt wurde, zurückerobert, wobei fünf Sozialdemokraten den Tod fanden. Die zahlreichen Schwerverletzten der Sozialdemokraten wurden von den marxiſtiſchen Sa⸗ nitätskolonnen fortgeſchafft. Der Wiener Oſtbahnhof iſt noch von den Sozialdemokraten beſetzt. Heimwehr und Polizei ſetzen gemeinſam zum Sturme an. In Ottakring wird die Lage bedrohlich. Die Truppen fordern Scheinwerfer au. Zur gleichen Zeit kommt es in Meidling zu einem Feuergefecht, wobei vier Wach⸗ leute ſchwer verletzt wurden. teilung der Heimwehr. In der Mitte: Linke Seitz, der am Montag verhaftete Oberbürgermeiſter von Bien. Rechtz: Bundeskanzler Dr. Dollfuß. 15 Truppen vollſtändig eingeſchloſſen. Links: An detz ſogiolbemokratiſchen as Rathaus von Wien, ihre Mannſchaften in Alarmbereiiſchaft geſtellt. Die Heimwehrführer ſind zu einer Beratung zuſammen⸗ getreten. Bericht aus den Abenoſtunden — Wie u, 12. Febrnar. In den Abendſtunden haben die Unruhen in den Wiener Arbeiterbezirken wieder erheblich zugenom⸗ men. Stärkere Schießereien ſollen in den Bezirken Ottakring, Simmering und in Dornbach zur Stunde im Gange ſein. Die bisherigen Polizeiangaben von s wei Toten und 18 verletzten Poliziſten werden bereits als überholt bezeichnet, Polizei und Truppen ſollen bisher nicht ſtark ge⸗ ung ſein, um dem ſtündlich zunehmenden Widerſtand der bewaffneten Sozial⸗ demokraten gewachſen zu ſein. Erhebliche Truppenverſtärkungen ſind infolgedeſſen in die Vor⸗ orte entſandt worden. Nähere Angaben über die zweifellos ernſten Vorgänge in den Vororten wer⸗ den auf ausdrückliche Anweiſung von amtlicher Stelle verweigert. Das Stadtinnere iſt vollſtändig in Dunkel gehüllt, da die Straßenbeleuchtung ſehlt. In der inneren Stadt iſt alles ruhig. Brot und Gebäck wurde in den Kleinverkaufsſtellen nicht verkauft, da der Strom zum Backen fehlte. 20.45 Uhr: Zwei Wachbeamte verſuchen, eine Schrebergärtnerverſammlung aufzulöſen. Dabei wer⸗ den ſie überfallen. Der eine Wachmann wird er⸗ ſchoſſen, der zweite ſchwer verletzt. Zur ſelben Zeit verteilen die Sozialdemokraten ein in einer Ge⸗ heimdruckerei verſaßtes Flugblatt, in dem es u. a. heißt, daß jeder Sozialiſt für die Ehre und Freiheit des Proletariats kämpfen müſſe. In Ottakring wer⸗ den Barritaden von den Panzerkraftwagen der Poli⸗ zei überwacht. In den Außenbezirken dieſes Vor⸗ orts verſammeln ſich dichte Kolonnen von republika⸗ niſchen Schutzbündlern. In Simmering ſetzt ein auswärtiges Inſanterieregiment zum Sturm an. 22.00 Uhr: Am Laaerberg haben ſich 600 0 be⸗ waffnete ſozialdemokratiſche Schutz⸗ bündler angeſammelt. Im 16. Bezirk haben die Sozialdemokraten ein Arbeiterheim verbarrikadiert. Polizei und Schutzkorps, die zum Augriff vorgehen, werden beſchoſſen. Zwei der Angreiſer werden ſchwer verletzt. Schließlich wird das Arbeiterheim von den 23.00 Uhr: Der Kampf in den meiſten Wiener Vororten, beſonders im 10., 11., 16. und 19. Bezirk, iſt um 23.00 Uhr noch voll im Gange. Ununterbro⸗ chenes heftiges Maſchinengewehr⸗ und Gewehrfeuer iſt jetzt überall in der Stadt hörbar. Im 16. Bezirk wurde das Gemeindegebände uin Baundestruypen im „Sturm genommen. Jetzt gehl der Kampf um ein Ar⸗ einer dem wahren Vo 145. Jahrgang— Nr. 73 „Blutige Straßenkämpie in Deiterreich beiterheim das von den Marxiſten zäh verteidigt wirb. Am Oſtbahnhof im 10. Bezirk iſt jetzt vor kurzer Zeit Artillerie zum Entſatz des Bahnhofs und der umliegenden Gebände eingeſetzt worden. Die Lage iſt zunächſt noch unentſchieden. Außerordentlich hohe Verluſte Meldung des DNB. — Wien, 12. Februar. Die Verlnſte in den heutigen Nachtkämpfen wer⸗ den auf der Regierungsſeite jetzt vorläuſig mit 20 Toten und 60 Schwerverletzten angegeben, vielſach jedoch höher geſchätzt. Angaben über die Ver⸗ luſte der Marxiſten fehlen. Der Kampf konzentriert ſich jetzt in den ſpäten Nachtſtunden auf den Oſi⸗ bahnhof, wo von Truppen ein Panzerzug und Artillerie gegen die Marxiſten eingeſetzt worden ſind. Verſuche der Arbeiter, in die innere Stadt einzu⸗ dringen, wurden von den Truppen abgeſchlagen und die Marxiſten wieder auf den Oſtbahnhof zurück⸗ gedrängt., Die Arbeiter haben daraufhin die Bahn⸗ gleiſe beſetzt. Ferner ſindet zur Zeit noch ein Kampf um den Marx⸗Hof im 19. Bezirk ſtatt, wo die Truppen und die Polizei zum Angriff vorgegangen ſind. Straßen⸗ kämpfe ſanden um Mitternacht auf dem Gürtel ſtatt. Die lange Daner der Nachtkämpfe wird viel⸗ ſach darauf zurückgeführt, daß man auf der Regie⸗ rungsſeite anfangs mit dem Ernſt der Lage und der Kampffähigkeit der ausgezeichnet ausgerüſteten vie⸗ len Tauſend ſozialiſtiſchen Schutzbündler nicht ge⸗ rechnet hatte und eine gewiſſe Zerſplitterung der Truppen inſolge der Unruhen in den Ländern ein⸗ getreten war. Die Regierung übermittelt um Mitter⸗ nacht der Preſſe einen Aufruf an das Volk von Oeſterreich, in dem die Regierung er⸗ klärt, Herr der Lage zu ſein. Sie werde mit den angebrachten Machtmitteln dem ſozialiſtiſch ⸗kommuniſtiſchen Umſturzverſuch ein radikales Ende bereiten. Nach Verhaftung der maßgebenden Führer ſeien jetzt Vorbereitungen getroffen, um die übrigen Urheber der verbrecheri⸗ ſchen Anſchläge zur Rechenſchaft zu zwingen. Die Regierung ſei des Erfolges gewiß. Nationalſozialiſtiſche Stellungnahme Meldung des DNB. — München, 12. Febrnor. Die Landesleitung Oeſterreich der NSDAP veröffentlicht zu den augenblicklichen Vorgängen in Oeſterreich folgende parteiamtliche Stellungnahme: Der Verſuch des Fürſten Starhembera und gewiſſer chriſtlich⸗ſozialer Kreiſe, mit Hilſe bewaff⸗ neter Banden die formell noch beſtehende Verſaſſung Oeſterreichs gänzlich zu beſeitigen und an ihrer Stelle die nackte Heimwehrdiktatur zn errich⸗ ten, hat in Wien, Linz und anderen Orten zum Aus⸗ bruch blutiger Kämpfe geführt, die bereits zahl⸗ reiche Todesopfer geſordert haben. Zugleich wurde in ganz Oeſterreich der Generalſtreik proklamiert. In dieſem Ergebnis offenbart ſich der ganze Wahnſinn einer Regierungspolitik, die— ohne jeden Anhang im Volke und allein geſtützt auf die bewaff⸗ nete Macht und auf bezahlte Banden— ſeit Monaten im Nationalſozialismus die größte und gewaltigſte Volksbewegung Oeſterreichs verfolgte und unter⸗ drückte, dabei aber vollkommen überſah oder nicht ſehen wollte, daß zur gleichen Zeit der Bolſchewis⸗ mius und ſeine Organiſation hinter ihrem Rücken, ja unter ihrem Schutze mit aller Macht aufrüſteten. Für die unausbleiblichen Folgen dieſer Politik müſ⸗ ſen nunmehr brave Polizeibeamte und im weiteren Verlauf vorausſichtlich auch Angehörige der Wehr⸗ macht ihr Leben einſetzen und zum Opfer bringen, während die unmittelbaren Urheber der Aktion, die feigen Terrorbanden der Heimwehr, von der Bild⸗ fläche verſchwunden ſind. Der Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung war von Anfang an gegen dieſes ebenſo wahnſinnige wie verbrecheriſche Syſtem gerichtet und gilt ihm anch weiterhin. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung lehnt es ab, ſich mit der Sozialdemokratie ſolideriſch zu erklären oder ſich mit ihr zu verbinden, aber dieſe aus ihter grundſätzlichen Einſtellung reſultierende Haltung hin⸗ dert ſie nicht, ſo wie bisher auch weiterhin die Regierung Dollſuß mit aller Macht zu 4 4655 um durch den Sturz dieſes Volk und Staat verderbenden Syſtems die Vorausſetzungen zu 1 l willen entſprechenden Neu⸗ geſtettung Oeſterreichs zu ſchafſen. — Standrecht verhängt. In Graz wurde am Montag ſtellung des Grazer Stadtheaters und eine für Mon⸗ 2. Seite/ Nummer 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Febrnar 1— 2 Lagebericht aus Innsbruck Meldung des DNB. — Innsbruck, 13. Febr. Polizei und Heimatwehr haben am Montag zwi⸗ ſchen 15 und 16 Uhr ſämtliche ſozialdemo⸗ kratiſchen Gebäude in Innsbruck be⸗ ſetzt, u. a. das Parteiheim„Hotel Sonne“, das Ge⸗ werkſchaftshaus, die Arbeiterkammer und das Ge⸗ bäude der ſozialdemokratiſchen Volkszeitung. Die Beſetzung vollzog ſich überall in Ruhe. Der Haupt⸗ bahnhof und andere öffentlichen Gebäude wurden gleichfalls mit ſtarken Heimatwehrabteilungen beſetzt. Vor dem Parteiheim bildete ſich eine Anſammlung von Sozialdemokraten, die die Internationale ſan⸗ gen. Die Polizei räumte den Platz; ſie mußte mit dem Gummiknüppel gegen die Demonſtranten vor⸗ gehen. Ueberfallkommandos, mit Polizei und Heim⸗ wehrleuten beſeszt, durchfahren die Straßen. Stanorecht auch in Kärnten und Steiermark — Wien, 12. Februar. In Kärnten, wo bisher vollkommene Ruhe berrſchte, ſowie in Steiermark wurde ebenfalls das nachmittag auf Veranlaſſung des Sicherheitsdirektors der Straßenbahnverkehr eingeſtellt. Die Abendvor⸗ tag angeſetzt geweſene Sitzung des Gemeinderats wurden abgeſagt. Der Sicherheitsdirektor für Steier⸗ mark hat den Heimatſchutz, die Sturmſcharen, den Freiheitsbund und die Chriſtlich⸗Deutſchen Turner als Schutzkorps in Dienſt geſtellt. An ſämtlichen Volks⸗, Haupt⸗ und Mittelſchulen des Bundesgebietes wird am Dienstag der Unter⸗ richt ausfallen. Standrecht auch über Niederöſterreich — Wien, 12. Febrnar. Anch über Niederöſter⸗ reich iſt nunmehr das Standrecht verhängt worden. Frankreich kündiot den Handelsvertrag mit England Meldung des DNB. — Paris, 13. Februar. Die franzöſiſche Regierung hat in London eine Note überreichen laſſen, in der ſie erklärt, ſie be⸗ trachte mit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der engliſcherſeits angedrohten Repreſſalien, alſo vom 12. Februar mitternachts ab, das franzöſiſch⸗engliſche Handels⸗ und Schiffahrtsabkommen vom 26. Jannar 1826, und das engliſche Handels⸗ und Schiffahrtsab⸗ kommen vom 28. Februar 1882 als gekündigt. Dieſe Kündigung wird ſich infolge der dreimonatigen Kün⸗ digungsfriſt erſt vom 12. Mai ab voll auswirken. Paris— Wien— Berlin— Genf 4 Paris, 13. Februar. Am Montag nachmittag trat ein Kabinettsrat zu⸗ ſammen, in deſſen Verlauf Außenminiſter Barthou ſeinen Kollegen den Wortlaut der Note vorlas, die er der öſterreichiſchen Regierung als Antwort auf ihre Ankündigung der bevorſtehenden Befaſſung des Bölkerbundsrates in dem deutſch⸗bſter⸗ reichiſchen Konflikt zu überreichen beabſich⸗ tigt. In der Note erklärt ſich die franzöſiſche Regie⸗ rung mit der öſterreichiſchen Abſicht ein verſtan⸗ den. Außenminiſter Barthou gab nach dem Kabi⸗ nettsrat der Preſſe eine Erklärung ab, in der er u. a. betonte, nach franzöſiſcher Anſicht habe die öſter⸗ reichiſche Regierung das Recht, den Völkerbund mit dieſer Frage zu betrauen. Frankreich habe ſich jedoch nicht mit den von Oeſterreich in den Vordergrund ſagt, daß der Widerſtand der Sozialdemokraten jetzt geſchobenen Fragen zn befaſſen, denn dieſe beträfen einzig und allein den Völkerbund. Artillerie-Kämpfe in Linz Meldung des DNB. — Wien, 12. Febrnar. Der Sicherheitsdirektor von Oberöſterreich erläßt eine amtliche Mitteilung, nach der bei dem Sturm auf das Parteihaus in Linz 40 Perſonen ge⸗ fangengenommen wurden und Maſchinen⸗ wehre ſowie Sprengkörper beſchlagnahmt wurden. Die ſozialdemokratiſche Beſetzung des Parkbades er⸗ gab ſich auf die Drohung der Einſetzung von Artillerie. Ein raſch aufflackernder Wider⸗ ſtand an verſchiedenen Stellen wurde mit Gewalt gebrochen. Gegen eine Schule, die zur Zeit noch von Sozialdemokraten beſetzt iſt, iſt eine größere Aktion im Gange, bei der Ar⸗ tillerie eingeſetzt worden iſt. Um 18 Uhr iſt die Ruhe in Linz im großen her⸗ geſtellt worden. An einzelnen Punkten ſind jedoch Zuſammenrottungen noch im Gange. Trotz der ſtarken Ausbreitung der Bewegung iſt das Militär und die Polizei nach wie vor Herr der Lage und konnte bisher den Widerſtand brechen. Eine weitere amtliche Mitteilung aus Linz be⸗ im großen als zuſammengebrochen angeſehen wer⸗ den könne, jedoch wird berichtet, daß bewaffnete So⸗ zialdemokraten ſich immer noch an einzelnen Stel⸗ len der Stadt, am Gaswerk und an der Neuen Brücke, halten, und daß das Feuer auch an den Stel⸗ len, wo die Polizei die Ordnung wieder hergeſtellt hat, immer wieder aufflackert. Weiter wird von Re⸗ gierungsſeite erklärt, daß die meiſten in Linz und überhaupt Oberöſterreich. don den Sozialdemokra⸗ ten beſetzten Plätze jetzt von den Truppen und der Polizei genommen worden ſeien. In Steyr iſt es gleichfalls zu heftigen Zuſam⸗ Weitere Gewalttätigkeiten ſozialdemokratiſcher Parteigänger werden aus Bruck an der Murr und Eggenburg gemeldet. Auch hier wurde Militär eingeſetzt. In den übrigen Bundesländern herrſcht Ruhe. Die Regierung erklärt, daß der Bahn⸗ und Telephonverkehr normal funktioniert und daß die Regierung im geſamten Bundesgebiet Herr der Lage ſei und feſt entſchloſſen iſt alle verbrecheriſchen Anſchläge auf die Ruhe und Ordnung mit den ſchärf⸗ ſten Mitteln zunichte zu machen. Der bisher größte Widerſtand in Linz wurde im Wirtſchaftshof der Gemeinde geleiſtet, einem großen Gebäudekomplex, in dem ſich 180 Schutzbündler mit Infanteriegewehren, viel Munition und drei Maſchinengewehren ausgerüſtet, verſchanzt hatten. Der Hof wurde von den Linzer Alpen jägern im Sturm genommen, die Schutzbündler ge⸗ fangen genommen und mit erhobenen Händen durch die Stadt in die Keller der Schloßkaſerne gebracht. Ein zweiter ſtarker Widerſtandsherd des Schutzbundes, eine Schule am Südbahn⸗ hof, konnte erſt genommen werden, nach⸗ dem Artillerie drei Volltreffer in das Ge⸗ bände geſetzt hatte. Gegen 20 Uhr wurde das Gaswerk der Gemeinde von Truppen umzingelt und durchſucht. Die Schutzbünd⸗ ler ſollen durch den energiſchen Angriff des Militärs und den Einſatz der Artillerie demoraliſiert ſein. Po⸗ lizei und Militär durchſuchen die ganze Stadt. Die Säuberung der anderen Seite der Donau wird erſt gegen Mitternacht eingeleitet werden. Es beſteht all⸗ gemein der Eindruck, daß die Truppen in Linz voll⸗ ſtändig Herr der Lage ſeien und der Widerſtand der Roten vollkommen gebrochen ſei. Der Widerſtand in Linz faſt ganz gebrochen — Wien, 12. Febr. Nach Meldungen aus Linz iſt dort bis auf zwei Punkte des Stadtgebietes, nämlich den Freienberg und den ſogenannten Katzenberg, auf der anderen Seite der Donau, der menſtößen zwiſchen Schutzbündlern und der Polizei gekommen. Widerſtand gebrochen. Der geſtrige Generalſtreik in Paris — Paris, 13. Februar. Wie Montag abend bekannt wird, ſind am Vor⸗ mittag in Paris rund 400 Perſonen wegen Arbeits⸗ behinderung feſtgenommen worden. Einige Zwiſchen⸗ fälle ereigneten ſich beim Place'Italie, wo Kraft⸗ omnibuſſe von Demonſtranten mit Steinen beworfen wurden. Am ſpäten Nachmittag ſind ſämtliche Ver⸗ kehrsmittel, auch die Untergrundbahn, ſtillgelegt. Die Kundgebungen am Nachmittag ſind in Paris vorläufig ruhig verlaufen. Am Place de la Nation ſanden große Aufmärſche ſtatt. Es wurden Reden gehalten, ebenſo im Bois de Vincennes. Die Teil⸗ nehmerzahl wird mit je 20000 angegeben. Aus der Provinz werden Zwiſchenfälle gemeldet. So kam es u. a. in Dünkirchen zu ernſten Zufammenſtößen zwiſchen Arbeitswilligen und ſtrei⸗ kenden Hafenarbeitern, wobei viele Perſonen Mobilgarde von Kommuniſten, die vor dem Rathaus gegen die Verhaftung eines Gewerkſchaftsſekretärs proteſtierten, mit Steinen angegriffen; viele Müllwagen von Streikenden übergoſſen und ange⸗ zündet. Um die Mittagszeit drangen in Roubaix Streikpoſten in eine Wollkämmerei ein. Sie zer⸗ ſchlugen die ganze Einrichtung und gingen auf die arbeitswilligen Angeſtellten und Arbeiter mit Stei⸗ nen, Stöcken und Flaſchen los. Nach heftigem Kampf wurden ſie zurückgeſchlagen. Der Verſuch, die Fa⸗ brik anzuſtecken, mißlang. Wiederaufnahme des Telephondienſtes — Berlin, 13. Febr. Der direkte Telephondienſt⸗ verkehr zwiſchen Paris und Berlin wurde nach Mit⸗ ternacht wieder aufgenommen. 3 Blutige Meuterei in einem amerikaniſchen Zuchthaus— Zehn Tote — Lon don, 13. Febrnar. Wie Reuter aus Walla⸗Walla im Staate Waſhington meldet, hat ſich im dortigen Zuchthaus eine ſchwere Meuterei er⸗ eignet. Dabei wurden ein Wärter und nenn Ge⸗ fangene getötet; drei Wärter haben Stichverletzungen erlitten. 85 30 000 Bauarbeiter ſtreiken in Madrid — Madrid, 12. Februar. Die etwa 30 000 Mann umfaſſenden Madrider Bauarbeiterverbände der So⸗ zialiſten und Syndikaliſten ſind am Montag in den Streik getreten, da die Arbeitsſtreitigkeiten nicht bei⸗ gelegt werden konnten. Auch der Teilſtreik in Bilbao droht größeren Umfang anzunehmen. Nebel über dem Kanal — London, 12. Febr. Dichter Nebel lag am Mon⸗ tag wieder über Südengland und dem Kanal. Die Isle of Wight war 12 Stunden lang völlig abge⸗ ichnitten. Ein engliſches Minenſuchboot lief auf einen Felſen, konnte ſich aber mit eigener Kraft wieder flottmachen. Der Flugzeugverkehr zwiſchen London und Paris war am Montag vormittag wegen des Nebels eingeſtellt. Vorfall in Broken-Hill/ don uer Sues James Claridge war ein geſcheiter, beſonnener Mann Anfang der Dreißig, zu Späſſen wenig auf⸗ gelegt. Ich lernte ihn vor einer Reihe von Jahren in Sidney kennen, und ich betone ſeinen ſelbſtſicheren Ernſt deshalb, weil die nachfolgende Geſchichte Ver⸗ anlaſſung geben könnte, einen unklaren Kopf oder gar einen Aufſchneider in ihm zu ſehen. Ich war, erzählte James Claridge, eine Zeitlang in Broken⸗Hill beſchäftigt, einem kleinen Ort inmit⸗ ten der Stanley⸗Kette, im äußerſten Nordweſten von Neu⸗Süd⸗Wales. Der Bungalow, in dem ich Unter⸗ kunft gefunden hatte, gehörte einem Manne namens Thomſon und lag am Rande der Stadt. Thomſon bewohnte das ziemlich geräumige Haus allein mit ſeiner Wirtſchafterin, einer böſe blickenden rothaari⸗ gen Jrin, die, dem Alter nach, meine Mutter hätte ſein können. Den ſchweigſamen, offenbar etwas ſchrulligen Thomſon ſah ich faſt gar nicht; ich kam nur mit dieſer Frau in Berührung, ſie war mir überaus unſympathiſch, aber ich muß der Wahrheit gemäß geſtehen, daß wir niemals Diſſerenzen hatten. Brachte ich einen beſcheidenen Wunſch vor, denn ich bin kein anſpruchsvoller Menſch, ſo wurde er wort⸗ los erfüllt. Die kurzen Geſpräche, die wir mitein⸗ ander führten, zeichneten ſich durch unübertreffliche Monotonie aus. Sie ſprach ſehr leiſe ohne jede Hebung und Senkung des Wortſalls, erfröſtelte mich immer ein wenig bei ſolchen Unterhaltungen, und das Fröſteln wurde zur unangenehmen Kälte, wenn ich in ihre Augen ſah. Stahlgrau und hart waren die Augen. Sie ſtachen nicht, ſie blendeten über mich hinweg. Tu, was du magſt, ſchienen die Augen zu ſagen; wenn ich dich faſſen will, dann faß ich dich. Das ſind keine Empfindungen, die ich nachträglich behaupte. Ich habe während meines Aufenthalts in dem Hauſe oft über dieſe ruhige, aber unausſtehliche Fran nachgedacht; es finden ſich ſogar einige Be⸗ merkungen in meinem Tagebuch. Allerdings fühlte ich mich nie belaſtet. Man kommt im Leben mit ſo vielen Menſchen zuſammen, die man lieber von beiten Handlangerdienſte leiſtete, eine Schauer⸗ geſchichte auskramte. War es verwunderlich, daß über den alten Thomſon und ſeinen iriſchen Cer⸗ berus geredet wurde? Hier ſchlichen zwei bejahrte Leute, mürriſch gemacht oder vergiftet von irgend⸗ welchen Widrigkeiten des Daſeins, lautlos durch ihre Räume. Wenn dieſe in Broken⸗Hill wohlbekannte Hausatmoſphäre einen leidlich intelligenten Groß⸗ ſtadtmenſchen zu Tagebuchnotizen veranlaßte. was mußte ſie dann im Gehirn eines Schwarzen anrich⸗ ten, der im Buſch aufgewachſen war. „Vou have'nt seen it?“ fragte Jimmy geheimnis⸗ voll.„Schauen Sie nach, Sir. Brauchen keine Brille, um zu ſehen, daß ich Wahrheit ſpreche. Mitten auf Sitz von grauen Seſſel in ihrem Zimmer. Großer dunkler Fleck. Das iſt Blut.“ Mehr zur Unterhaltung als aus Neugierde nahm ich den Faden auf.„Ein amerikaniſcher Ingenieur iſt es geweſen, ſagſt du?“ „Jawohl. Haben hier mal in der Erde gewühlt. Gold. Fanden aber keins. Der Amerikaner war der Boß. In Ihrem Zimmer iſt er ermordet worden. Lag auf den Knien, über Seſſel geſtürzt. Aus ſeiner Bruſt floß das Blut.“ „Er wird ſich ſelbſt erſchoſſen haben, Jimmy.“ Der Neger verzog ſein Geſicht zur Grimaſſe. Ganz Ueberlegenheit war er in dieſem Augenblick. „Sir, was Menſchen ſagen, nicht immer richtig iſt. Soll ſich ſelbſt erſchoſſen haben. Ja. Sagte man da⸗ mals, ſagt man heute. Revolver war in ſeiner rech⸗ ten Hand. Aber Jimmy weiß beſſer. Sieht durch ſieben Wände. Es war Thomſon und die Frau mit den feurigen Haaren.“ „Hör mal“, fuhr ich ihn barſch an, vielleicht aus Aerger, weil mir doch unbehaglich wurde,„ſolche Anſchuldigungen können dich vors Gericht bringen. Halt den Mund und kümmere dich um deine eigenen Sachen“. „Ich ſagte dir ſchon, ich habe den Fleck noch gar nicht geſehen.“ 3 „Dann aufpaſſen, Sir. Werden irgendwann ein Tier darauf ſitzen finden. Und dieſes Tier iſt der Mörder.“ Nun war ich es, der Ueberraſchung im Blick nicht verbergen konnte. Jimmy nahm es mit Wohlgefallen zur Kenntnis. Den Anſchnauzer völlig übergehend, flüſterte er mir haſtig ins Ohr: „Wiſſen nicht viele, aber iſt ſo: Wenn Mörder ſchläft, geht ſeine Seele auf Wanderſchaft, wird zum Tier. Sucht Stelle auſ, wo Mord geſchah. Ein Käfer. Eine Fliege. Eine Kröte. Geben ſie acht, Sir.“ erleichtert. ſowieſo nie zu finden erwartet. zu erkennen. und Fünn. Schlangen ſich ringeln, ofſenbar ein Pärchen. hinten als von vorn ſieht, daß es lächerliche Energie⸗ vergendung geweſen wäre, ſich wegen des böſen Blickes einer Wirtſchafterin zu beunrubigen oder gar zu quälen. ch tat das auch nicht, als Jimmy, ein ortsanſäſſl⸗ eger, der mir bei meinen Landvermeſſungsar· Jimmy ſah verdutzt vor ſich hin. Eine Viertel⸗ ſtunde hielt er die Lippen feſt geſchloſſen, aber es m; das war nicht ſchwer zu bemerken. dicht an mich heran. ebenen Erde. verletzt wurden. Auf dem Marktplatz wurde die Poliziſten wurden verletzt.— In Roubaix wurde ein Damit wandte er ſich gleichgültig ab. Er hatte ſich Tatſächlich war auf dem Sitz des ſilbergrauen Seſſels, der in meinem Zimmer ſtand, ein hand⸗ großer dunkler Fleck. Aber ich entdeckte weder eine Fliege, noch einen Käfer darauf; eine Kröte hätte ich Dann kam jene unheimliche Nacht, die ich ſo leicht nicht vergeſſen werde. Ich trat in mein Zimmer. Der Vollmond goß weißes Licht in die offenſtehen⸗ den Fenſter. Wie gewöhnlich bei Dunkelwerden hatte die Wirtſchaſterin nur das Moskitogitter ein⸗ geſetzt. Jedes Stück in dem beſchränkten Raum war Ich gehe auf den Seſſel zu, um noch eine halbe Stunde in dieſem Märchenlicht wach zu träumen. Ganz gewiß iſt mir, während ich langſam die paar Schritte mache, der dunkle Fleck eingeſallen, Ich ſchaue auf den Seſſel—— und fahre entſetzt zurück. Mitten auf dem Polſterſitz bewegt ſich ein unförmi⸗ ger Klumpen, rollt ſich auseinander, und wird lang Ich ſpringe zum Lichtſchalter. In der aufflam⸗ menden Helligkeit, die dem weichen Glanz des Mon⸗ des überſtrahlt, ſeh ich auf dem Seſſel zwei ſchwarze Schwarze Schlangen, eine auſtraliſche Spezialität, ſind ungemein giftig. Die Vipern müſſen durchs Fenſter gekommen ſein, noch vor Sonnenuntergang, ehe das Gitter eingeſetzt wurde. Ich wohne zur Meinen ſchweren Stock hab' ich in die Ecke geſtellt. Er iſt griffbereit. Ich mache kurzen Prozeß. Mit raſchen kräftigen Schlägen zerhaue ich das Gewürm. Die Geſchichte, ſo ſchloß James Claridge, endet Avenol und Beneſch in London — London, 12. Februar⸗ Der Generalſekretär des Polkerbandes, ne nol, der ſich wegen der am Dienstag ſtattfi Sitzung der leitenden Beamten der Abrüſtung ferenz in London aufhält, hatte am Montag 1 mittag im Unterhaus eine Unterredung mit S miniſter Simon und Eden. Hierbei wurde die 10 wicklung der Abrüſtungsfrage ſeit der letzten Sitzu der Abrüſtungskonferenz beſprochen. Avenol u ube⸗ Direktor der Abrüſtungsabteilung des Völkerbu ſekretariats, Aghnides, hatten im Laufe des Mon 0 auch Beſprechungen mit dem Präſidenten der rüſtungskonferenz, Henderſon. Dr⸗ Der Berichterſtatter der Abrüſtungskonferens 5on Beneſch traf am Montag nachmittag in Lon ein. Rücktritt der tſchechoſlowakiſchen Regierung? — Prag, 13. Februar⸗ Die tſchechiſch⸗nationaldemokratiſche Partei 1 dem Miniſterpräſidenten in einer Denkſchrift ⸗ Gründe für ihre ablehnende Stellungnahme geg 6• über den Wirtſchaftsplänen der Regieruna, mehrheit mitgeteilt. Heute abend findet ein Mi 8 ſterrat ſtatt. Es iſt jedoch bereits eutſchieden, 5 bei der Durchführung der Pläne bleiben werde, unk der Miniſterpräſident am Samstag im R mghe verkündete. Der tſchechiſch⸗ nationaldemokr uck⸗ Handelsminiſter Matouſek wird daraufhin z ur it treten. Nach dem tſchechiſch⸗agrariſchen„Vecec 29 aus dieſem Anlaß wahrſcheinlich mit einem ſamtrücktritt der Regierung zu rechnen. Kraftwagen in den Rhein geſtürzt— Zwei Todesopfer — Mainz, 13. Februar. Mitternacht fuhr ein Perſonenkraftwagen, zwei Männern und zwei Frauen beſetzt war, in Nähe der Anlegebrücke der Köln⸗Düſſeldorſer Wn, ſchiffahrtsgeſellſchaft in den Rhein. Bei den tunds nern waren die ſoſort vorgenommenen Rettunen und Wiederbelebungsverſuche erſolglos, ſie beide bereits tot. Die beiden Frauen kon ken⸗ lebend geborgen werden und wurden dem Kran der haus zugeführt. Wahrſcheinlich waren ſie au Rückfahrt vom Karneval begriffen. Franzöſiſche Antwortnote an Deutſchlau vor der Abſendung 1thon — Paris, 13. Febrnar. Außenminiſter Beuen hat am Montag nachmittag durch den Kabinentf die franzöſiſche Antwortnote auf die letzte ſſen. Abrüſtungsnote vom 19. Jannar 1934 prüfen 15 Das Außenminiſterium wird am Dienstag vorm die Note dem Präſidenten der Republik unte und alsdann wird der Wortlaut der Note um erben lich der deutſchen Regierung übermittelt w Mme⸗ Ueber den Inhalt der Note bewahrt man volllo nes Stillſchweigen. Am Montag be Der Kölner Roſenmontagszug — Köln, 13. Februar. Hatte ſchon der S im Kölner Karneval ein lebhaftes Treiben ment⸗ gebracht, ſo ſollte der Roſenmontagszug den eiben lichen Höhepunkt des diesjährigen Faſchingste nen, ergeben. Nicht nur ganz Köln war auf den agel⸗ auch der Zuſtrom aus der Umgebung, ſo aus am⸗ dorf, Duisburg, Solingen⸗Wald und ſogar aus 0501 burg⸗Altona war außerordentlich ſtark. Schon ſen den frühen Morgenſtunden an begaben ſich die?“ he⸗ zur Innenſtadt, um den Roſenmontagszug, wundern. Mit viel Witz hatten es die großen, det ner Karnevalsgeſellſchaften verſtanden, Bi 1 Zeit auf ihren prunkvoll ausgeſtatteten Wagen hien zuſtellen. Als der Zug vor dem Rathaus erſchal⸗ zeigte ſich das Kölner Stadtoberhaupt auf den fen⸗ kon den Narren, die durch Tänze ihre Ehren gungen abgaben. ſon und die Wirtſchafterin, eng t Wohnzimmer am Boden liegend. Sie waren Beile Wahrſcheinlich, ſetzte Claridge nach einer hinzu, haben ſie Gift genommen. Kater gegen Ratte Ein Kampf auf Leben und Tod 0 In der„Umſchau“ ſchildert Su Katet ſolgenden dramatiſchen Kampf zwiſ und Ratte: Als ich vor einiger Zeit in einer Scheune ſch Tonne aus einer vergeſſenen Ecke hervorholte ſchen eine dicke Ratte an mir vorbei, gefolgt vot ber bie Jungen, die wie geſchwänzte Billardkugeln Tenne glitten. Das vollzog ſich ſo ſchnell, daftgun nicht einmal der Gedanke ſtreiſte, die Verf aufzunehmen. ei m Mein halbwüchſiger Kater aber, der mich b Wat nen Arbeiten auf Schritt und Tritt begleitele, ſmn, wie ein Donnerwetter hinterher und hieb eir haer⸗ gen Ratte die Pranken tief in den Rücken. 8 lich hallte die Totenklage durch die Scheune, pel, Die Wirkung dieſes Notrufes war gerades melle blüffend. Ohne ſich auch nur das geringſte um ten, Anweſenheit zu kümmern, machte die Ra mub⸗ mutter kurz entſchloſſen kehrt und ſprang * entbrannt den frechen Räuber an. eine, Im nächſten Angenblick ſchon waren ſie zuſer 0 Knäuel verkrampft, der wie ein Spielball 00 Tenne flog, ſo daß undurchdringliche Wolk Fabelt Häckſel, Staub und Spreu aufwirbelten und ten. Harken und Beſen polternd zu Boden ſtürd Kebl, Zwiſchendurch vernahm ich die gequälten 90 laute des bedrängten Katers und das Gegumr Ratte, die ſich angenſcheinlich in der Schwangſeinen des Gegners verbiſſen hatte, während er mit e me in einem Schraubſtock umklammert hielt. gen ſpielten die unbekümmerten Zuſchauer, 10 Le zweifellos noch nicht ahnten, daß es auf Tod ben ging. Miuuten Das aufregende Drama währte einige Neimen Dann verſuchte die erſchöpfte Ratte ſich mi ke prächtigen Sprung auf die Dreſchmaſchine zur Der Kater aber ſetzte ihr nach und würgte 55 Dann war er mit einem Satz unter den Junggge ſonderbar. Am anderen Morgen fand man Thom⸗ bieb einer nach der anderen die Pranke ins 4 umſchlungen unheimlichen Fängen ein Hinterbein der W1 0 * * — Wr e — — Neue Mannheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 78 Mannheim, den 13. Februar. Die Plauener Syitzenroſette Nen on allen Reichsgebieten hatte am 4. Februar Ba⸗ 5 45 mit dem Verkauf der Plauener Spitzen⸗ 980 begonnen. Großen Beifall hat die Spitzen⸗ te überall und beſonders bei der Frauenwelt ge⸗ den. Ueber 300 000 Roſetten konnten bis⸗ r in Baden verkauft werden. Eine führende deutſche Modenzeitſchrift, die vor em in Hausfrauenkreiſen weit verbreitet iſt, wird —0 Zeitſchrift eine Anzahl von Muſtern für die 5 rbeittun der Anſteckroſetten herausbrin⸗ Rachfr ieſe Vorlagen werden dazu beitragen, daß die e age nach den Plauener Spitzenroſetten noch ßer wird. Uefegam beeile ſich jeder, noch einige 1 ten zu erwerben, denn der Vorrat ur noch gering. 20 Pfennig koſten die Zei⸗ rer Webkunſt. 20 Pfennig iſt beſtimmt der 5 dieſer Roſetten wert. Denn Ihr opfert dem erbilfswerk, gebt den Armen Brot und Wärme, n Arbeitern Lohn. Wovon man ſyricht nichtg ſollte man in Mannheim ſprechen? Von treſſewerem als von dem luſtigen Sänger⸗ Same en am Monte Gogolo am vergangenen und— im Nibelungenſaal. Man frägt Bekannte genomweunde, ob ſie auch an dieſem Ereignis teil⸗ Aus men haben und gibt ſelbſtverſtändlich gerne wullte. G wenn die Antwort verneinend ausfallen von ſei s iſt geradezu unmöglich, zu wiſſen, wer einem Bekanntenkreis auf dem Sängermasken⸗ mehr ein denn bei dieſem Gedrünge war es ſchon beherrſch Zufall, wenn man femand traf. Die Maſſe ele 0 das Feld und ſo konnte eine ausgezeich⸗ die ber chingsſtimmung aufkommen, weil man ja batte ſolchen Anläſſen unumgängliche Tuchfühlung tem ni as tat es auch, wenn die Sitzplätze bei wei⸗ lich 0 ausreichten oder wenn man nicht ordent⸗ den konnte. — Hauptſache war: Es herrſchte Stimmung. Was Wein 1195 wenn der offen zum Ausſchank gelangende * usging und die ausgetrockneten Sängerkehlen ten? zer anderen Onelle angefeuchtet werden muß⸗ 0 das tat es ſchließlich auch, wenn es zum Schluß Pedaue taretten mehr gaß? Aber eines wurde doch (daß man ſich in der Lichtzentrale ſo ängſt⸗ ovon Hlockenf ie Polizeiſtunde klammerte und mit dem Dabei chlag fünf Uhr die Hauptlichter ausſchaltete. prüfte 6500 doch bekannt, daß die Polizei nicht nach⸗ den 50 nd daß die Menge noch tanzen wollte. Stan⸗ Tanzhahrnoch um fünf Uhr im Ribelungenſaal die Seeze re eng beiſammen und forderten Muſik, die Jugabe r ir., weil er einmal ein guter Kerl iſt, als konnte gratis und franko gewährte. Aber trennen Stätte man ſich nicht ſo raſch von der gaſtlichen on unerwähnt ſoll bleiben, daß man die Aus⸗ geände ung des Nibelungenſaals etwas — batte. Durch Hochziehen einiger Papier⸗ des Bildes es etwas helleres Licht, das zur Belebung i beitrug. Schließlich verfehlte das große es d0 vor der Orgel ſeine Wirkung nicht. Zeigte emmer Born. berühmten Monte Gogolo mit einer auf reger ſitzenden Jungfrau, während am Hang odelbetrieb herrſchte. Es fehlte nicht der Auch und die dazugehörige Straßenlaterne. e Wandelhalle hatte man durch Errichtung und Sen Ueberdachung ſtimmungsvoller gemacht den— die Leere überbrückt, die vorher beſtan⸗ baran zre. Wer wollte nach dieſem großen Erfolg ſtändigsweffeln, daß der Sängermaskenball zu einer gen Einrichtung wird? „Voltzeibericht vom 13. Februar Meßpiag bet wurde von einem Beſtättereiwagen am gram etne Kiſte, gezeichnet„G. Z 2056“, mit 34 Zweiräd m Schokolade; vor einem Hauſe in P3 ein Kufchriſt er Stoßkarren, grün geſtrichen mit der M ein„Fiſchler u. Schreck“; in einem Kaffee in Srauem— Herrenmantel, zweireihig mit dunkel⸗ in Paa utter, ein verſchiedenfarbiger Wollſchal und *graue Stoffhandſchuhe mit weißem Futter. Der Roſenmontag in Mannheim Der Friedrichsplatz für Höhenfenerwerk ausgezeichnet geeignet Im Gegenſatz zu Mainz und Köln war der Roſenmontag für die Mannheimer eine Atempauſe. Man bereitete ſich zwiſchen Faſchingsſonntag und adienstag für den Kehraus vor. Das iſt jetzt anders geworden. Der Mannheimer Roſenmontag be⸗ ſchränkt ſich nicht mehr auf den mehr oder weniger großen Betrieb in den Gaſtſtätten. Dadurch, daß es möglich war, das Höhenfeuerwerk aufrecht zu er⸗ halten, beſtand die Möglichkeit, geſtern abend viele Tauſende auf die Straße zu bringen. Kurz nach 7 Uhr begann im Schloßhof der Abmarſch der Elferräte des„Feuerio“, der „Fröhlich Pfalz“ und der Karnevalgeſellſchaft Lindenhof unter Vorantritt der SA⸗Kapelle mit Muſikzugfüh⸗ rer Homann⸗Webau an der Spitze und der Prinzen⸗ und Ranzengarde durch die Breite Straße und die Planken zum Friedrichsplatz, der in weitem Um⸗ kreis abgeſperrt war. Hell leuchteten die Fackeln im abendlichen Stadtbild. Der Thron für Prinß und Prinzeſſin Karneval war unter dem öſtlichen Ron⸗ dell des Friedrichsplatzes aufgeſtellt. Um 8 Uhr er⸗ ſchien das Prinzenpaar, von den zunächſt Be⸗ teiligten und den Zuſchauern herzlich begrüßt. Feuerio⸗Vizepräſident Fritz Weinreich hieß Ihre Tollitäten mit einer kurzen Anſprache herzlich will⸗ kommen, wobei er betonte, daß es die vereinigten drei Karnevalvereine gewagt hätten, am zweiten Tage der Regierung Ihrer Tollitäten zum erſten Male ein Feuerwerk zu veranſtalten. Die An)prache ſchloß mit einem freudig aufgenommenen dreifachen Ahoil auf das Prinzenpaar. Um.20 Uhr ſtieg die erſte Rakete. Man muß Feuerwerker Buſch, der zugleich Führer des„Feuerio“ iſt, das Zeugnis ausſtellen, daß er eine Meiſterleiſtung vollbracht hat. Das Feuerwerk war ſo wundervoll zuſammengeſtellt, daß man ſich unwillkürlich ſagen mußte: hier waren nicht nur die Erwägungen des Fachmannes maßgebend, ſondern noch viel mehr ͤͤer Feuereifer des Karnevaliſten. Die ſtändigen Ahs und Ohs der rieſigen Zuſchauer⸗ menge, die inner⸗ und außerhalb der Abſperrung das prachtvolle Schauſpiel verfolgte, bewieſen zur Genüge, wie erſtaunt Alle über die Leiſtungen unſe⸗ rer führenden Feuerwerkerei waren, der der Vize⸗ präſident Fritz Weinreich am Schluß das wohl⸗ verdiente Lob ſpendete. Der Höhepunkt des nächt⸗ lichen Schauſpiels war unſtreitig der Waſſerſall, der ſich in das Baſſin des Friedrichsplatzes ergoß. Ein wundervoller Anblick, dieſer Silberregen, aus dem Brillantbüſchel in die Höhe ſchoſſen. Von den Rake⸗ ten, die ihr funkelndes Geſchmeide gegen den Nacht⸗ himmel ſchleuderten, ſeien, obwohl jede einzelne ein Lob verdient hätte, nur die erwähnt, die einen Sprühregen in Altgold ausſtreuten. Nur zu ſchnell war das farbenreiche donnernde und knatternde Schauſpiel zu Ende, das wieder einmal zeigte, daß ſich der Friedrichsplatz zum Abbrennen von Feuer⸗ werk vorzüglich eignet. Vizepräſident Weinreich ſprach Führer Buſch den wohlverdienten Dank für ſeine Bravourleiſtung aus, in das wir gern einſtim⸗ men. Der Abmarſch der drei Elſerräte vollzog ſich wieder durch die Heidelberger Straße. Die Feuerioaner machten an der„Libelle“ Halt, wo die Schlußſitzung abgehalten wurde, über die wir an anderer Stelle berichten. Von den Menſchenmaſſen, die ſich auf dem Fried⸗ richsplatz aufhielten, noch mehr aber ihn umſäumten, konnte man ſich einen Begriff machen, wenn man ſah, daß Tauſende allein in der Heidelberger Straße Spalier bildeten und ſich vor dem Engpaß ſtauten, als der Zug vorbeimarſchiert war. Sch. Die Vorbereitungen zum Feuerwerk Nicht ganz leicht war es für den Feuerwerker Buſch, die Vorbereitungen für das große Brillant⸗ Feuerwerk zu treffen, denn die Anbringung der hohen Stangen für den Waſſerfall bereitete erheb⸗ liche Schwierigkeiten, da der Springbrunnen des Friedrichsplatzes nicht für ſolche Dinge eingerichtet iſt. Das Einſetzen der Stangen mit den Raketen in den Raſen war verhältnismäßig einfach, während man bei dem Eingraben der Hülſen für die Kanonen⸗ ſchläge und für die ſchwereren Sachen auf Widerſtand ſtieß. War doch der Boden nur wenige Zentimeter aufgetaut. Trotz der vielen Hinderniſſe klappte die Sache aber doch. Die Polizei begann bereits um 5 Uhr mit dem Abladen der Abſperrbalken, um den Verkehr rechtzeitig umlenken zu können und den Menſchenmaſſen den Weg zum Friedrichsplatz freizu⸗ machen. Roſenmontag Generalprobe für die Jugend Der geſtrige Tag war für die Jugend wieder ein⸗ mal die Generalprobe für den Faſtnachtsdienstag. Meiſt in Gruppen durchzog man mit möglichſt gro⸗ ßem Geſchrei und unter Anwendung von Blech⸗ deckeln, Kochtöpfen und anderen Lärminſtrumenten die Straßen. Schöne Masken ſah man nur ſehr wenig. Meiſt hatten ſich die Knirpſe damit begnügt, des Vaters Kittel oder die Kleider der Schweſter anzuziehen, während die Mädels ſich vielfach die VMie clie ollten Sungen Auch Mannheims Jugend ist faschingsbegeistert Die nächſte Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung erſcheim Mittwoch vormittag 10.30 Ahr Klamotten ihrer Brüder ausgeliehen hatten. Der Straßenverkehr war ziemlich lebhaft. Man trug bei dieſer Gelegenheit auch wieder einmal Kämpfe mit der„Kipp“ von der anderen Straße aus und tobte dabei nach Herzensluſt. In der Innenſtadt war ber Straßenverkehr am Nachmittag ziemlich rege. Er erfuhr eine Steigerung gegen Abend, als es Zeit wurde, ſich zum Feuerwerk an den Friedrichsplatz zu begeben. Nach Schluß des Feuerwerks ging das Leben und Treiben erſt recht los. Mit närriſchen Kopfbedeckungen und mit Papierklatſchen ſtürmten die Halbwüchſigen durch die Planken und ſuchten ſich Opfer, die ſie dann vor ſich herjagten. Ganze Grup⸗ pen hatten ſich untergehängt und nahmen dadurch die ganze Breite der Fahrbahn ein. In anderen Stra⸗ zenzügen ging es hingegen wieder ſehr ruhig zu. Die Lokale wieſen vereinzelt einen recht guten Beſuch auf, ohne daß die Räumlichkeiten ganz aus⸗ genützt wurden. Die Stimmung ließ auch nichts zu wünſchen übrig, doch dehnte man meiſt die Zuſam⸗ menkünfte nicht allzulange aus. Nach Mitternacht wurde es auch in den Hauptverkehrsſtraßen ziemlich raſch ruhig. Von der Möglichkeit, die ganze Nacht ofſen zu halten, machten daher viele Lokale gar keinen Gebrauch. Vielfach war es auch der nach Mitternacht einſetzende leichte Regen, der die Stra⸗ ßenbummler nach Hauſe trieb. Maskenbälle fanden nur ganz vereinzelt ſtatt. Unverkennbar war das Beſtreben, die Reſer⸗ ven für den heutigen Kehraus aufzuſparen. Unwillkürlich wurde man daran erinnert, daß im vergangenen Jahre die Faſchingsfreude am Roſenmontag jäh abgeriſſen wurde, als durch den Rundfunk der Brand des Reichstagsgebäudes be⸗ kanntgegeben wurde. Wandernde Faſtnachtskapellen Die Neckarſtadt⸗Buben wiſſen ſich zu helfen. Man braucht nur närriſche Originalität und Unterneh⸗ mungsluſt, um an Faſtnacht zu Geld zu kommen. In ihrem Auftreten waren die Knirpſe einfach un⸗ widerſtehlich. Die Gäſte der Wirtſchaften waren wohl erſtaunt, als ſich plötzlich durch die Türe eine ſtattliche Truppe kleiner Gernegroße drängte: Trap⸗ per, Unterſtadtindianer und ſonſtige Typen. Der Kapellmeiſter verſtand es, die Gäſte auf ſeine Schar aufmerkſam zu machen. Dann ertönte die Faſtnachts⸗ melodie, ein Lärmgemiſch, vor dem ſelbſt Urwald⸗ neger die Segel ſtreichen müßten. Blechbüchſen don⸗ nerten, Kochtöpfe ſchrieen unter dem Schlag von Holzknüppeln auf, Pfeifen überſchrillten ſich und Trommelwirbel unterſtrich. Aeltere Erwachſene meinten, es wäre ſelbſt für Karneval zu viel. Trotz⸗ dem konnte niemand den liſtigen Schlingeln böſe ſein. Sie waren wirklich närriſch. G. F. * Eine Verſammlung des Landesverbandes des bad. Weinhandels, zu der auch als Vertreter der Handelskammer Pg. Holecek und von der.S⸗ Hago Pg. Dr. Rotzinger erſchienen waren, wurde im Gaſthaus„Roter Hahn“ abgehalten. Die Ausſprache beleuchtete geradezu troſtlofe Zuſtände im Weinhandel, die eine Abhilfe dringend erforder⸗ lich machen. Es herrſcht Einigkeit darüber, daß eine Neuorganiſation des ganzen Standes unter natio⸗ nalſozialiſtiſcher Führung nötig und dem Kampf aller gegen alle durch geſetzliche Regelung ein Ende zu bereiten iſt. * Ihren 60. Geburtstag begeht heute Frau Ade⸗ line Müller⸗Clemm geb. Knapp, eine Nichte des verſtorbenen Kammerſängers Auguſt Knapp. * Ein Bergwerk im Kleinen kann man zur Zeit auf den Planken in Augenſchein nehmen. Alles, was mit dem Begriff„Bergwerk“ verbunden iſt, iſt hier zu ſehen, die Heuer, die die Kohle mit der Spitz⸗ hacke löſen, die Fahrkarren, mit denen das wertvolle Geſtein auf Schienen befördert wird, die Kranen, Lokomotiven uſw. Nichts iſt vergeſſen. Es handelt ſich um eine ſehr naturgetreue Nachbildung, die in Form einer Schaufenſterauslage einer hieſigen Koh⸗ lenfirma ohne Zweifel eine gute Werbung darſtellt. Das beweiſt die Beachtung, die dem kleinen Kunſt⸗ werk durch die Vorübergehenden geſchenkt wird. S RINX MANN jf?2 Jalroi, Peuiſunbanut Mit A. 6. Die„LLOy/D“ hat sich seit ihrem Erscheinen die Herzen der Raucher im Sturm erobert unc. sie cuch festgeholten. Es muſ schon etwes on einer Zigarette sein, die zwei Jahre lang ununterbrochen die Spitze hält. LLOD 22Pf oit ZicaRkttk, oit s0 Vikiks Gist uuo boch s0 WENIE Fonotsr Bilderen:„Deotschlond hoch mit und ohne 8 Mundstöck * in Ehren“ S R E M E N Neue Mannheimer geitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Februar 193— Mütterdienſt der NS-Volkswirtſchaſt Die Mütterſchule Mannheim, eingerichtet im ſtädtiſchen Fröbelſeminar am Lindenhofplatz, be⸗ ginnt am Montag, 19. Februar(nicht 12. Februar, wie im Montag⸗Morgenblatt berichtet wurde), mit dem erſten Mütterkurs über Geſund⸗ heits pflege im Säuglings⸗ und Klein⸗ kindesalter. Frauen, Mütter und junge Mäd⸗ chen haben Gelegenheit, ſich über die wichtigſten Fra⸗ gen, die ſie für ihren ſchönſten Beruf brauchen, zu orientieren. Neben den theoretiſchen Beſprechungen über Mutteraufgaben, Raſſenfragen, Bevölkerungs⸗ politik werden die Teilnehmerinnen in die grund⸗ legenden Begriffe der Pflege und Ernährung des Säuglings, der Vorbeugung und Bekämpfung von Kinderkrankheiten, der Erziehungsfragen im Säug⸗ lings⸗ und Kleinkindesalter eingeführt. Die Kurs⸗ ſtunden werden durch praktiſche Unterweiſung er⸗ gänzt. Die Kurſe umfaſſen zwölf Doppelſtunden und finden jeweils Montags und Donnerstags nach⸗ mittags von halb 4 bis halb 6 Uhr ſtatt. Kursplan: 1. Pflichten und Aufgaben der deutſchen Mutter. Raſſenfragen, Bevölkerungspolitik. Die Bedeutung der Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege. 2. Hygiene der Wohnung. Die Lebensnotwendig⸗ keiten des Säuglings. Das Säuglingsbett. 3. Die Säuglingskleidung. Die zweckmäßige Klei⸗ dung eines Kleinkindes. Schnittmuſterſchneiden. 4. Die werdende Mutter und ihre Pflege. Ver⸗ halten im Wochenbett. 5. Das Neugeborene und ſeine Pflege. Die kör⸗ perliche und geiſtige Entwicklung des Säuglings ſo⸗ wie des Kleinkindes. 6. Haut⸗ und Körperpflege im Säuglings⸗ und Kindesalter mit praktiſchen Unterweiſungen. Ga⸗ den, Wickeln uſw.) 7. Grundelemente der menſchlichen Ernährung. Die natürliche Ernährung des Säuglings. 8. Die künſtliche Ernährung des Säuglings. Die Ernährung des älteren Kindes. 9. Entwicklungs⸗ und Ernährungsſtörungen. Vor⸗ beugung und Verhütung der Rachitis. 10. Kampf gegen die akuten Infektions⸗ und Schmutzkrankheiten. Tuberkuloſe und Geſchlechts⸗ krankheiten im Kindesalter. 11. Das Seelenleben des Kindes, 12. Erziehungsfragen. Die Kursgebühr beträgt 6 Mk. Anmeldungen werden von der Leiterin der Mütterſchule, Frau Gaa, entgegengenommen im Büro der Mutterſchule im Städt. Fröbelſeminar am Lindenhofplatz. Sprech⸗ ſtunden jeden Vormittag von 11 bis 12 Uhr. Anruf Rathaus, Klinke 49, bei der NS⸗Volkswohlfahrt, B 1, 10—12, in der Geſchäftsſtelle der Inneren Miſ⸗ ſion, 0 6, 10 und in der Geſchäftsſtelle des Caritas⸗ verbandes, B 5, 19. Ergebniſſe der Büchſenſammlungen Bei den Büchſenſammlungen in den verſchiedenen Lichtſpielhäuſern, im Theater und bei anderen Ver⸗ anſtaltungen ſind in der Zeit vom 8. bis 31. Januar jolgende Beträge eingegangen: Alhambra 12⁵.54% Roxy 101.78„ Palaſt 8 Schauburg 51.33„ Skala 19.21„ Gloria 86.68„ Müller⸗Lichtſpielhaus 26.90„ Capitol 56.22„ Univerſum 512.46„ Volkskino 11.48„ Odeon 446„ Feudenheim 097„ Käfertal 10,59„ Neckarau 19.29„ Rheinau.87„5 Sandͤhofen 52.09„ Waldͤhof 7 Geſamtbetrag 1181.15% Nationaltheater 349.58/ Roſengarten 104.92„ Veranſtaltungen der Freiw. Sanitätskolonne Waldͤhof 12.57„ Tanzſchule Schmidtkonz⸗Weinlein 28.03„ Tanzſchule Lamade 10.—„ Tanzſchule Helm 28.19„ Gemeindeſekretariat Feudenheim 14.91„ P. Bontenakels(Deutſches Haus), C1.84„ Geſamtbetrag 556.04% Allen opferbereiten Spendern ſei hiermit herz⸗ lichſt gedankt. Einkommenſteuererklärung für Hausbeſitzer Der letzte Termin für die Abgabe der Einlom⸗ menſteuererklärung 1934 iſt unwiderruflich der 15. Februar. Wie im Vorjahre, gibt es für Haus⸗ beſitzer wieder zwei Möglichkeiten der Aufſtellung der Einkommenſteuererklärung: a) Einzelaufſtellung der Werbungskoſten, b) Pauſchalierung der Wer⸗ bungskoſten. Die Aufſtellungsart darf nicht gewech⸗ ſelt werden. Wer alſo im Vorjahre die Werbungs⸗ koſten einzel aufgeführt hat, muß auch in der dies⸗ jährigen Erklärung die Einzelaufſtellung beibehal⸗ ten. Wer im Jahre 1933 den Pauſchalſatz angewendet hat, muß auch in der diesjährigen Steuererklärung wieder pauſchalieren. Der Pauſchalſatz iſt wie im Vorjahre 80 v. H. der Bruttomieteinnahmen. Als Einnahmen ſind außer den Mieteinnahmen noch ein⸗ zuſetzen Steuergutſcheine, die der Steuer⸗ pflichtige für die Zeit vom 1. Oktober 1992 bis 1. Ok⸗ tober 1933 erhalten hat. des Durchſchittskurswertes vom 31. Dezember 1933. Dieſer Wert betrug bei einem Nennwert von 100 Mark 95,40 Mark, ein Fünftel, ſomit 19,08 Mark. Wer alſo z. B. 100 Mark Steuergutſcheine erhalten hat, ſetzt als Einnahme aus Steuergutſcheinen, 19,08 Mark ein. Dr. W. S. 4. Einzuſetzen iſt ein Fünftel Mannheim allen voraus! Der Welt modernſtes Feuerwehrfahrzeug Die MannheimerBerufsfenerwehr darf; jetzt das Recht für ſich in Anſpruch nehmen, das neu⸗ zeitlichſte Feuerwehrfahrzeug zu beſitzen. Den Behör⸗ den u. den intereſſierten Kreiſen wurde geſtern vormit⸗ tag im Hofe der Hauptfeuerwache dieſe Neuerwerbung vorgeführt und neben ein Fahrzeug gleicher Art ge⸗ ſtellt, das erſt zwei Jahrzehnte alt iſt. Hierbei konnte man mit aller Deutlichkeit feſtſtellen, wie raſch die Feuerwehrfahrzeuge veralten und wie unbedingt not⸗ wendig es iſt, den Wagenpark der Berufsfeuerwehr ſtändig zu erneuern oder zu ergänzen. 3 Die Mannheimer dürſen auf die neue Automobil⸗ ſpritze beſonders ſtolz ſein, denn ſie ſtellt nicht nur ein Meiſterwerk dar, ſondern iſt das Vollkommenſte, was überhaupt bis jetzt auf dieſem Gebiete gebout worden iſt. Bewußt hat man mit alten und bisher als unver⸗ rückbar geltenden Ueberlieferungen gebrochen und Neuerungen eingeführt, die beſtimmt bahnbrechend ſein werden. Ein Feuerlöſchfahrzeug, das vollkom⸗ men geſchloſſen war, galt als unmöglich. Die Mehr⸗ zahl der Ausrüſtungen war ſichtbar angebracht, wie auch die Mannſchaft im Freien ſaß und allen Witte⸗ rungseinflüſſen ausgeſetzt blieb. Die Folge hervon war eine ungeheure Putzarbeit. Die Fahrten im offenen Fahrzeug führten andererſeits beſonders in den Wintermonaten zu einem verhältnismäßig hohem Krankenſtand unter den Feuerwehrmannſchaften. Die neue vollkommen geſchloſſene Automobil⸗ ſpritze der Mannheimer Berufsfeuerwehr än⸗ dert das Bild vollkommen. Rückt man vorn einem blinden Alarm wieder ein, dann braucht man nur das Fahrzeug abzuſpritzen und ſchon iſt die ganze Putzarbeit erledigt, da die Aus⸗ rüſtungsgegenſtände nicht verſtauben oder ſchmutzig werden konnten. Die Feuerwehrleute ſind durch den mit dem Führerſtand verbundenen Mannſchaftsraum vollkommen geſchützt, zumal auch noch eine Friſch⸗ luftheizung eingebaut iſt, die im Nu den Raum durch⸗ wärmt. Das Fahrzeug ſelbſt iſt das Ergebnis einer Vor⸗ arbeit von nahezu zwei Jahren. Man hat nicht ir⸗ gendein bewährtes Modell beſtellt, ſondern hat genau Verſuche angeſtellt und Erfahrungen darüber geſam⸗ melt, was einer Verbeſſerung bedurfte. Der Leit⸗ gedanke war, ein Fahrzeug zu ſchaffen, das allen Er⸗ forderniſſen genügt. Leicht war es nicht immer, die Herſteller des Wagens davon zu überzeugen, daß man mit alten Ueberlieferungen brechen muß, wenn es gilt, etwas beſſeres und vor allem praktiſcheres zu ſchaffen. Die Werkzeuge, die Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände und die Schläuche ſind in Käſten untergebracht, von denen einige durch das ganze Fahrzeug laufen, ſo daß man von beiden Seiten beikommen kann. Je⸗ der Zentimeter des zur Verfügung ſtehenden Rau⸗ mes iſt genau berechnet, was wiederum eine gerade⸗ zu unglaubliche Raumausnützung bedingt. Gleich⸗ zeitig hat man die Ausrüſtung genormt, und alles in Käſten untergebracht. Nach Einrücken von einem Brand braucht nur die zweite Garnitur eingeſchoben werden, und ſchon iſt der Wagen wieder fertig zum Ausrücken. Das Inſtandſetzen der gebrauchten Aus⸗ rüſtung kann dann in aller Ruhe erfolgen. Die Raumausnützung geht ſogar ſo weit, daß Schlauch⸗ ſtücke, Hebebäume, Winden und andere Dinge unter dem Trittbrett in Käſten verwahrt werden können. Durch den eingeſparten Platz können zehn Schläuche mehr mitgenommen werden, was einen ungeheuren Vorteil bedeutet. Die Beleuchtungseinrichtung iſt ſo ausgebaut, daß alle Teile des Wagens beleuchtet werden können, und daß ſelbſt der Pumpraum ein eigenes Licht hat. Das Herumtaſten im Dunkeln hat Der Waſſertank ermöglich angriff.* kann ohne Hydrantenanſchluß ſchon ein ganz anſtän⸗ ergänzt. jetzt aufgehört. Eingebaut in das Fahrzeug ſind zwei Tanks. von denen der eine 400 Liter Waſſer und der andere 100 Liter Schaum enthält. einen ſofortigen Löſch⸗ In Verbindung mit dem Schaumlöſchgerät diges Feuer bekämpft werden. Die Waſſerpumpe ſelbſt iſt in der Lage, 2000 Liter Waſſer je Minute zu ſchaffen. Bei der Anbringung der An⸗ ſchlußrohre hat man auch mit einer Ueberlieferung gebrochen. Während bisher die Stutzen ſeitlich und an einer ſchwer zugänglichen Stelle angebracht waren, wodurch die Arbeit ſehr erſchwert wurde, ſind bei dem neuen Fahrzeug die Stutzen hinten neben⸗ einander. Der Bedienungsmann kann gleichzeitig beide Abſchlüſſe betätigen. Sehr geſchickt iſt die Geſamtanordnung und der Ausbau. Die höchſten Kaſſen ſind 1,80 Meter hoch vom Boden entfernt, ſo daß jeder Wehrmann leicht an die Geräte herankann. Die Unterkannte des Daches verläuft in 2,20 Meter Höhe, wodurch es möglich iſt, die Feſthaltevorrichtung der Leitern zu löſen und die Leitern herunterzunehmen, ohne das Dach des Fahrzeuges betreten zu müſſen. Die Breite des Fahrzeuges beträgt 2,25 Meter, der Rad⸗ ſtand in der Länge 4,60 Meter und die ganze Länge 8,40 Meter. Der Mannſchaftsraum iſt ſo groß, daß bei einer Beſetzung von 6 bis 8 Perſonen ſich die Wehrleute während der Fahrt fertigmachen können. Normalerweiſe haben ſogar elf Perſonen in dem mit ſplitterfreiem Glas umkleideten Raum Platz. Der geſchloſſene Aufbau erforderte auch eine Aende⸗ rung der Signale. Die Glocke mußte vollkommen in Wegfall kommen. Dafür wurde eine mehrtönige Fanfare eingeführt, deren Ton nicht überhört werden kann. Die Stabswagen hat man ebenfalls mit den Fanfaren ausgerüſtet. Außerdem wird ein Raſſelwecker das Nahen des Löſchzuges ankünden, während ein roter Scheinwerfer die Signalanlage Das Fahrzeug wurde von Daimler⸗Benz, Gaggenau und von der Feuerwehrgerätefabrik Carl Metz, Karlsruhe, erbaut. Es iſt ein 3,5⸗Tonner mit 95 PS⸗Motor, und verfügt über ſo große, 180 Liter faſſende Betriebsſtofftanks, daß rund 120 Kilometer zurückgelegt werden kön⸗ nen und außerdem noch ein dreiſtündiges Spritzen möglich iſt. Da das Schaumlöſchverfahren immer mehr an Bedeutung gewinnt und zweifellos noch nicht am Ende der Entwicklung ſteht, hat man das Chaſſis des Wagens nach vorn verlängert, und vor den Motor eine Schaumlöſchpumpe eingebaut, die unabhängig von der Waſſerpumpe arbeitet. Dieſe Pumpe ſaugt den Schaum aus dem Tank, miſcht ihn mit Luft und Waſſer und führt dieſe Schaummiſchung dem ange⸗ kuppelten Schlauch zu. Bei der Vorführung wurde ein Schaumſtrahl erzeugt, der bis zu einer Höhe von 16 Metern den Turm der Feuerwache vollkommen mit einem weißen Ueberzug verſah, und im Ernſt⸗ falle eine ſtärkere feuerlöſchende Wirkung hat, als Waſſer. Es würde zu weit führen, alle Einzelheiten zu nennen, die eine⸗techniſche Verbeſſerung gegenüber der alten Ausrüſtung bilden. Der Ausbau dieſer, im Gegenſatz zu den anderen Fahrzeugen, in roter Farbe geſtrichenen Automobilſpritze geſtattet es, daß bei Alarm der Löſchzug nicht mehr mit drei Fahr⸗ zeugen auszurücken braucht, ſondern nur noch aus zwei Fahrzeugen beſteht. Jedenfalls darf Mann⸗ heim ſtolz auf das Fahrzeug ſein, das Branddirektor Mikus in enger Zuſammenarbeit mit ſeinen Mit⸗ arbeiter aus praktiſchen Erfahrungen heraus er⸗ bauen ließ.—tt— Die letten karnevalfftüchen Sibungen Beim„Feuerio“ Der„Feuerio“ wagte ſich zum Abſchluß der karne⸗ valiſtiſchen Sitzungen aus ſeinem Stammſitz„Haber⸗ eckl“ in die„Libelle“. Nach Beendigung des Feuer⸗ werks marſchierte die Prinzengarde mit dem Elfer⸗ rat nach der Kleinkunſtbühne, wo inzwiſchen „Gummy“,„Arimand Banu“ und die„2 Barriſons“ aus der Februarſpielfolge aufgetreten waren. Nach dem glanzvollen Aufmarſch der Garden mit⸗ dem Prinzen Karneval und mit dem Elferrat übernahm Theo Schuler die Zepterführung und begrüßte mit launigen Worten die Erſchienenen. Er meinte, daß es notwendig ſei, einen Teil der Damen⸗Frem⸗ denſitzung vom Roſengarten zu wiederholen. Auf den Faſchingswahlſpruch„Liewer e ſcheeni Faßnacht als e wüſchti Fraa“ anſpielend, meinte er, daß es in Mannheim keine wüſte Frau gebe, die der Faſtnacht Konkurrenz machen könnte. Nachdem man gemein⸗ ſam geſungen und geſchunkelt hatte, ſtieg Jakob Frank in die Bütte, der ſeinen Straßenkehrer brachte. Das Flora⸗Quartett mit Herrn Lilienfein am Flügel begeiſterte mit den Lie⸗ dern„Irgendeinmal irgendwoher“,„Wandervögel“, „Wenn der Mond ſteht über den Feldern“ und wurde mit ſtürmiſchem Beifall bedacht. Unübertrefflich war dann der Gerſchteferzel Baſtian aus Wallſtadt, der allerlei neue Sachen auf Lager hatte. Seine Frau äußerte den Wunſch, ein Hinkel zu ſein, denn dann würde ſie morgens nur ein Ei legen brauchen, um für den ganzen Tag fertig zu ſein. Von ſich ſelbſt meinte er, daß ihm nichts paſſieren könne, denn wenn er zuerſt ſterben würde, käme er in den Himmel und wenn ſeine Frau zuerſt ſterben würde, hätte er den Himmel auf Erden. Vor der Pauſe zeigte dann noch Harry Malten von der Libelle⸗Künſtlerſchar ſein Können. Die erſte Nummer nach der Halbzeit waren Waldemar und May mit ihren famoſen Steg⸗ reifdichtungen. Herr und Fräulein Scherpf von Ludwigshafen brachten ein humoriſtiſches Zwiege⸗ ſpräch, das ſie ſchon einmal in der Feuerio⸗Bütte ge⸗ halten hatten, und ſchließlich meldete ſich noch Killy Mork von der Libelle. Es war ſchon längſt nicht⸗ mehr Roſenmontag, als die Vortragsfolge abge⸗ wickelt war und der Tanz beginnen konnte. Natür, lich hatte man auch nicht vergeſſen zu ſingen und Ehrungen vorzunehmen. Bei der„Fröhlich Pfalz“ Die„Fröhlich Pfalz“ war mit ihrer Ranzengarde und mit den Elferräten des Lindenhofs nach dem „Großen Mayerhof“ gezogen, wo man nochmals mit dem Schifſ„Mannheimia“ in närriſche Gefilde ſegelte. Als bei ſeiner Begrüßungsanſprache Präſi⸗ dent Reiſcher einige Lücken im Saal bemerkte, zprach er die Vermutung aus, daß etliche Leute im Schmutz des Friedrichsplatzes ſteckengeblieben ſeien. Von dem Preisverteilungsabend im Roſengarten am Faſtnachtsſonntag behauptete er, daß es eine Gläu⸗ bigerverſammlung geweſen ſei, da man keine Nar⸗ renkappen auſſetzen durfte. Nachdem man gemein⸗ dam ein Lied geſchmettert hatte, hechelte Gerhard Helffenſtein verſchiedene neuere Ereigniſſe durch und meinte, Einigkeit ſei das, wenn der eine hin zieht und der andere her. Auch meinte er, man müſſe unbedingt mehr Mannheimer Künſtler beſchäftigen und nicht immer Leute aus Berlin und Frankfurt holen. Hermann Bornhofen und Narr Kempf waren zwei richtige Mannemer Bloomäuler, die ſehr dick aufſchnitten. Der eine ſtellte feſt, daß es im „Sprichwort„Ein Mann, ein Wort“ nur deswegen ſo heißt, weil eine Frau mit einem Wort gar nicht fer⸗ tig wird, Frau Schwebler erzählte als Marktfrau von ihren Erfahrungen. Narr Spindler brachte mit ſeinem Sohn eine ſehr gelungene Inſtruktions⸗ ſtunde. Narr Helffenſtein berichtete von Alt⸗ Mannheim und ſchließlich meldete ſich nochmals Frau Schwebler als Köchin zum Wort. Zwiſchen⸗ durch vergaß man nicht, den Lindenhoſ⸗Präſidenten zu ehren und im Namen ihrer durch Abweſenheit glänzenden Tollität dem Generalfeldmarſchall von Seeger, dem Ranzengarde⸗Leutnant Böhm und dem rührigen und luſtigen Till Eulenſpiegel [Knoll Orden zu überreichen. Narr Kempf ließ nochmals eine Büttenrede vom Stapel, in der er feſt⸗ ſtellte, daß die Frauen deswegen nicht zur Reichs⸗ wehr zugelaſſen würden, weil ſie dort gehorchen müſſen. Franz Knoll konnte endloſe Verſe ſingen, ohne von dem Präſidenten unterbrochen zu werden. Als Rekrut ſtellte ſich nochmals Narr Spindler vor, während zum Schluß Hermann Bornhofen als Wichſer in die Bütte ſtieg. In einer Anſprache feierte Präſident Reiſ cher den Führer Baumüller als die treibende Kraft beim Zuſtandekommen des Faſchingszuges. Der Erfolg gen Karnevalseingebung folgend als Spanier, habe gegeigt daß nichts unmöglich iſt. Herr Bau- i lker bob die Opferfreudigkeit der Teilnehme hervor und rief dann aus„Der Karneval 1934 iſt to Es lebe der Karneval 19351“ Kindermaskenball der Liedertafel Das war ſo ein richtiges Maskenfeſt, das die dertafel den Kindern ihrer Mitaglieder im große Saal des Vereinshauſes bereitete. Die Großen muß ten ſeitlich am Kaſfeetiſch Platz nehmen, dert 4 die Jugend die im Parkett bereitgeſtellten Stüh beſetzt hielt und erwartungsvoll der Dinge harre Clown mit dem langen die da kommen ſollten. Der Frack und dem ulkigen Geſicht(Max Werner) hat bald die Zuneigung der jugendlichen Zuhörer ge, wonnen und wurde immer ſtürmiſch beiubelt, wenn er ſeine Späße machte. Der„Zaubereikünſt Fuſſer überraſchte mit allerlei Kunſtſtücken, w 155 ren die kleine Ella Stortz ſehr flott auf der 3197% harmonika ſpielte. Ihre helle Freude hatten Kinder an dem Kunſtradfahrer Rudolf B enzir, ger, der zum Schluß als Spaßmacher zuſamm, mit Max Werner auftrat und mit ſeinem Pa—* ner die tollſten Sachen machte. Zwiſchendurch das Hausorcheſter. Als die Darbietungen auf 1 Bühne zu Ende waren, tanzte man nach Herzenslu oder tollte durch den Saal. Die Großen freuten il mit den Kindern und über die Kinder, für die 910 zu raſch die Stunde des Aufbruchs ſchlug. Roſenmontag beim Schwarz⸗Weiß Club In den ſchönen Räumen des Pala ſthoke erklomm geſtern abend die Karnevalsſtimmung, e 16• neuen, fröhlichen Höhepunkt. Der Schwar 6⸗W e9. Elub hatte ſeine Freunde in Bar und Halle des z tels geladen und alle, alle waren erſchienen, die 1 0 gehören und die an dieſem Tage nach Herzensluſt 50 den Freuden des Faſchings hingeben wollten. Es 9 ſich ein ſehr elegantes, geſellſchaftliches Bild in heiter, ſten Farben. Viele ſchöne Frauen, viele wirklich 15 zückende Koſtüme, wenig Fracks, wenig Smokings ⸗ gottlob!— dafür viele Männer, die ſich einer 9 5 boys, als indiſche Prinzen und Weaner Gigerl ver, kleidet hatten. Die Mannſchaft der Saxophone geſtopften Trompeten war beſter Laune und tat Verein mit den Hütern der Bar ein Uebriges,, die Stimmung immer mehr anzufeuern. Auch in den übrigen Sälen, die Za in vieler Lichteffekte umſpielt ſind, entwickelte ſich 0 luſtiges Treiben, an dem ſich alle beteiligten die zwar nicht dem Schwarz⸗Weiß⸗Club angehhrten⸗ die aber doch gekommen waren, um nicht den Roſen montag ungefeiert an ſich vorübergehen öu la 4 Ueberall Tanz in drangvoll herrlicher Enge, übe all Becherklang, überall leichtbeſchwipſte Stimmunn So wurde die Nacht zum Tage IRussidu Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarle Honfag,——— 72. frbruar 793ʃ, 10 5 W. 5 Ovomenlos O netter O na decernt Owolniq Sdececkt. eRegen + Schnee& Crdupein eRebel E Cevutgr Oinastie. Or Le telcnter O& masziger Suasdowest Sturmischet ores die pieiie megen mu dem Winde bie dercen Stationen stenenden Lal⸗ ten geden die Temperatur an. bie Linten verbingen orte mit gietched aut Reeresniveau umgetechgeten Cuttoruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Srant furt a. M. vom 13. Februar: ehten eines ausgedehnten Regengebietes, das im größze⸗ Teil Deutſchlands Niederſchläge brachte, aber gee, Ober⸗ und Mittelrheingebiet nicht mehr erreich t⸗ hat ſich über Deutſchland ein Hochdruckgebiet 9 wickelt. Wir verbleiben an ſeiner Südſeite können vorerſt mit der Fortdauer meiſt heite en. trockener Witterung und nächtlichen Fröſten rechn Borausſage für Mittwoch, 14. Jebruak, Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt meiſt heiter und tran, ken, nachts Froſt, tagsüber nicht mehr ſo mild n ſeither, öſtliche Winde. rel/ r. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Sen 48,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 9h, 13. Febr. + 1,8 Grad; heute früh 48 Uhr.2,7 Gr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februsn 13*3 e ee.. 10 11.12.13. Pegar-Begel 10. 1. 289 Rheinfeiden 1,70 1,71,1,64,1,681,67/— S 0,470,480,46 0,560.500[ Mannbeim. 185.82 650 04% Kehl.. 1811811.831,801,80ſ Jagſtfeld..49 0,754.20,% Marau:. 3,35,3,313.34 3,31.57, Heilkronn..1/15•4401% Mannheim 1,90,1,80 1,88,.851,810 Plochingen 0,15 700,6 0, Kaub D0t 1,13 3 5 r 0,720,70/0, Köin 001,0˙953,002,900,85 derweil 7 Nach dem Durchhun — Lelſän, K 0 Di enstag, 13. Februar 1984 B. Seite/ Nummer 73 Kulturgeſchichte im Modehaus Die Handſchuhausſtellung bei Neugebauer Worfees Beſtreben, auch innerhalb des modernen Ge⸗ dend betriebes großer Kaufhäuſer anregend und bil⸗ 030 925 wirken, indem man in Anlehnung an Zeit⸗ ſchicht 8* und Zeitgeſchmack die großen kulturge⸗ —.— ichen Zuſammenhänge aufzeigt, iſt ein gang edeichneter Weg übergeſchäftlicher Fühlungnahme ** Verbvaucher. Das Modehaus Neuge⸗ er mit ſeiner Schau„Handſchuhmoden in Babs Jahrhunderten“ bietet diesmal aller⸗ ſolcher was ganz Beſonderes, wie man es in 99 70 Reichhaltigkeit und wiſſenſchaftlichen Gedie⸗ —95 im allgemeinen wohl nur als Muſeumsgut ſehen gewohnt iſt. Teils als koſtbare Originale, bängt prrnkvollen Nachahmungen wird hier, er⸗ einer ö aech Wiedergaben zeitgenöſſiſcher Bilder, auſg er vielſeitigſten Abſchnitte der Koſtümkunde 11 erollt. Viele unſerer ſogenannten Modeneuhei⸗ Akiba alten— nach dem berühmten Rezept Ben 7„daß„alles ſchon einmal dageweſen“— ihre Aufklärung. Manche, jedem„letzten Schrei enttã ode“ huldigende Dame iſt vielleicht ein wenig uſti uſcht, wenn ſie dahinterkommt, daß etwa die teutaen Troddelchen und Verſchnürungen an ihren urſyrl„Schweinsledernen“ mit den großen Stulpen dama uglich nichts weiter als die Stellvertreter der weſen noch nicht erfundenen Druckknöpfe ge⸗ ſchuhe„oder daß die neuen bunten Wollhand⸗ in ber mit Ornamentſtrickerei für Sport und Straße Rete Bauernkunſt ganz Nordeuropas ſeil hun⸗ Ein von Jahren wiederkehren. vorif Kapitel für ſich iſt der Haudſchuh als ſym⸗ Slundege r Beſtandteil männlicher Berufs⸗ und Among rachten. Von dem im Grabe Tut⸗Ench⸗ Brokat wiedergeſundenen Gebilde aus Leinen und lichen Prichelangen bis zu antiken und frühchriſt⸗ bei*3 Relterbandſchuben, den in Sizilien gefertigten, ö0 eichskleinodien aufbewahrten Krönungs⸗ Ritte uhen der deutſchen Kaiſer, den Kavaliers⸗ und chanoſchuhen, Falken, Amts⸗ und Rüſthand⸗ „Herre und gar einem Paar ſchlichter dunkelbrauner gelraen⸗Rappa', die Hindenburg im Weltkrieg 6 191 hat, wird hier auch wieder einmal offenbar, nur die Frauen allein für Putz und Schmuck einem 5 ſind und„Modetorheiten“ begehen. Auf Lederkxtratiſch iſt übrigens auch der Werdegang des tigerzandſchuhs vom rohen Fell zum heutigen Fer⸗ Dienanis zu ſehen. garl'9 Sammlung iſt Privateigentum von Herrn einen 955 ermann in Königeberg, den wir als in muſerer den europäiſchen Kenner dieſes Gebietes einer eiter Frauenbeilage am Mittwoch noch mit ſchichtli anen Veröffentlichung über die kulturge⸗ kom che Bedeutung des Handſchuhs zu Worte aſſen werden. 0 Schwinaabreeh Miaunheim des 5 kennt nicht die fabelhaften bunten Abende ich nichimm⸗ Vereins Mannheim?! Wer erinnert Jirkus ängſtlich pochenden Herzens des berühmten ermar„Holle“? So und ähnlich ging es in den ide reichaſälen am Faſtnachtſonntag zu, wo der Kleinkuche Vereinsführer das Faſchingsgaſtſpiel der mal wielſtbübne„Juxhof“ bot, das dem Veranſtalter wobei eder ein zum Brechen beſetztes Haus brachte, Sümmſach für die Winternothilfe ein erkleckliches kretenichen abgeſallen ſein dürfte. Schon beim Be⸗ lich er„Feſtſpielhalle“ atmeten bunte Koſtüme, Stimme Schwimmergeſichter eine vielverſprechende zum Siede aus, die denn auch im Laufe der Nacht verſteht epunkt kam. Aus eigenen Mitgliederreihen der Schwimm⸗Veren aus dem Efſeff der⸗ chen aufzuziehen, ſo daß wir zu der Paral⸗ men: was für den bekannten Ludwigshafe⸗ wimn immverein der Maskenball, iſt für den Mi deberein Mannheim ſein bunter Abend! Arunkwacn Einzug' der geſamten Mitwirkenden mit Hürger gen begann vielverſprechend der Abend. Der Geme meiſter(R. Oehninger) hielt namens der wobei 1„Schwimmhanſen“ eine zünftige Anſprache, kam naein Ahoi! begeiſterte Aufnahme fand. Nun weltſtädtiſchem Muſter Schlag auf Schlag, unterbrochen durch pfiffige Tanzweiſen, weid und jung auf ſeine Rechnung kam. Frl. launige der von der Muſikhochſchule erfreute durch dem klangrein vorgetragene Sopranweiſen aus ingliez eaneriſchen“, wovon wir nur das ſchöne Grin⸗ ſie ſchnen etnageln wollen. Ihr Temperament ließ hörern ft Verbindung mit den beifallsfreudigen Zu⸗ euilicherden Frl. Ella Stort fand für ihre erſten 80 W en Darbietungen auf der Handharmonika tünzerin Beifall. Karl Staudt als Spitzen⸗ net„ola Gelenkig iſt ein Allerweltskerl: Be⸗ ungemit bohen Schaftſtieſeln, entzückte er durch Unten wöhnliches Tanztalent. Veitung ihres neuen Führers Forth über⸗ Saxopho angsabteilung ſich ſelbſt. Als Muſtkanten Bſſä gercteund Geſang), unternahm ſie mit der Bän⸗ oſſo Geſchichte der Leipziger Waſſernot mit Gugriff' iſſel und Amelung einen gefährlichen Ang grokl die Zwerchfelle der dankbaren Zuhörer. K5 ners war die Nummer der durch Hertner, iſſekte, Welker, Schurr, Scheuer, Boſſo, ihren Amelung verkörperten Inzeller, die teand brachebn Grabinſchriften alles außer Rand und Eöke imachten. Zum Abſchluß eine Lohengrin⸗Gro⸗ 0 önhei Akten, die mit R. Oehninger, Fr. erzhafteete und R. Schurr als Hauptbeteiligte anz, Feuceifall erntete. Noch lange war man bei euchtigkeit und Humor beiſammen. kr. dein Katpenabend der Nioniere rückenſchlag zu fröhlicher Gemeinſchaft Pas huen und Pickel waren mit Humor vertauſcht. ioniem Samstag abend in der„Liedertafel“ vom (ederne Verein e. V. Mannheim an Mit⸗ Uackte Sölngebörigen und Gäſten zuſammenkam, bend. Itimmung mit. So gab es einen fidelen mus eige eſtritten wurde die Unterhaltungsfolge aüter Fer Kraft, bis auf fünf tadelloſe Muftker apelmeihrung ihres erſten Geigers Bechter, die it der iter Seezer entſandt hatte. Tuchfühlung ge—4 neh m m Gobei alt arrengemeinſchaft zu nehmen, war das RNan Nufla merquartett des Vereins lin doppelter dut me) berufen. Weil die acht Sänger ihre Sache noch nachten EMädchen vom Rhein“), mußten ſie us dreingeben(„Wohlauf“). Mittels der C000òPPPPPPPGGCPGCGCGCCCGGGCGGGGGGGPGCGGCGGGGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP————PTP—PTPTPTPTPTPTPTPTPTP—PTPPTPP—GòTPTV——òTòTòTP—'—TPT—————————————71+1+7+1+7 EIN ABENTEUERLICHER ERLERNISBERICHT VON E. F. SCHULZ-MANNHEIXM 2 Gegen Morgen, als es im Oſten ſchon leicht däm⸗ merte, kamen wir an einen Fluß, der quer zu unſerer Marſchrichtung floß, alſo— hindurch! Wir machten es wie die Neger in Afrika, faßten uns alle an und ſtrampelten zum anderen Ufer. Zwei Ruckſäcke traten von hier aus allerdings die Reiſe zur Küſte per Waſ⸗ ſer an. Auf der anderen Flußſeite angekommen, ruh⸗ ten wir uns in ſchönen, trockenen Heumieten erſt ein⸗ mal etwas aus, wurden aber erſt wach, als ſchon der helle Tag da war. Zum Glück war es neblig; alſo ſchnell unſere Siebenſachen auf den Rücken und in ein Haferfeld. Hier konnten wir ſogar unſer kaltes Frühſtück mit Hafer verlängern. Die Berge hatten wir jetzt glücklich hinter uns, nach Oſten zu war alles eben. Wir konnten wohl auch nicht mehr weit von der Küſte ſein. Am Abend beobachteten wir eine ganze Menge Scheinwerferkegel am Himmel. Beſonders nördlich von uns waren ganze Strahlenbündel ſichtbar. Edin⸗ burg war auf der Hut vor deutſchen Luftangriffen. Wir warteten bis es ganz dunkel war, damit wir nie⸗ mand in die Hände liefen; die Gegend war voll von Ortſchaften, die wir vermeiden mußten. Es ging wieder über Hecken und Zäune. Wir überquerten ge⸗ rade einen Weg und überſtiegen ein Holzgatter. „What's the matter? Who are vou?“ wurden wir angefaucht. Der Beſitzer des Hofes verlangte Aus⸗ kunft. Ich erzählte ihm etwas von beurlanbten Sol⸗ daten, die zur Farmarbeit nach Aluwick wollten, den Weg aber verloren hätten. Er wies uns zurecht und wir zottelten auf der Straße weiter, um nach eini⸗ gen Minuten natürlich einen Haken zu ſchlagen. Wir hatten ihn nicht fortgehen hören, er wird wohl noch feſtgeſtellt haben, ob wir wirklich nach Alnwick weiter⸗ gegangen ſind. Das Meer! Das Meer! Am 30. Auguſt überſchritten wir morgens gegen 4 Uhr einen langgeſtreckten Höhenrücken, und vor uns lag— die See!... Endlich erreicht! Am liebſten hätten wir laut hinausgebrüllt!... Freudig betrach⸗ teten wir das endloſe Waſſer, das uns der Heimat zuführen ſollte. Wir hatten von Stobs bis hierher 20 Tage gebraucht. Eine lange Zeit, aber die Haupt⸗ ſache, wir waren da! Etwas nördlich von uns lag eine große Bucht— Alnwick!!! Bravo Jenſſen!!!— Nun mußten wir aber verſchwinden. Wir ver⸗ krochen uns in die Dünen und hielten Umſchau. Wir ſteckten mitten in leichten Feloͤbefeſtigungen, da mußten wohl auch Poſten in der Nähe ſein, alſo: Volle Deckung! Von Schiſſen und Booten war we⸗ der am Strand noch auf der See weit und breit etwas zu ſehen. Haak nahm das Glas und ſuchte ein⸗ mal eingehend die Gegend ab. Dann ſchlichen er und Jenſſen ſich zum Strand, verfielen in den ſee⸗ männiſchen Benimm und ſtrolchten wie zwei echte Janmaate, die einen Fiſchzug machen wollen, die Küſte ab. Wir hatten inzwiſchen einen großen, dich⸗ ten Dornbuſch entdeckt, unſere Ruckſäcke darin ver⸗ ſtaut und— da iſt ja ein Rübenfeld! Wir füllten uuſere Ruckſäcke mit Rüben als Proviant für die Seereiſe und waren ſomit einer drückenden Sorge enthoben, unſer von Stobs mitgebrachter Proviant war reſtlos aufgefuttert. Die Rüben wurden gleich geſchält, zu handlichen Stücken zurechtgeſchnitten und die Schalen und das Kraut vergraben, um keine Spur zu hinterlaſſen. Es wird heller und heller. Auf der Straße hin⸗ ter uns gehen ſchon vereinzelte Leute. Wo nur Jenſſen und Haak bleibt? Beſorgt ſchauen wir nach ihnen aus. Da taucht endlich Haaks ſemmelblonde Mähne ſichernd über der Düne auf und hinter ihm Jenſſen. Gott ſei Dank! Rin in den Dornbuſch! Die Zweige werden ſo gebunden, daß uns niemand entdecken kann, und der Kriegsrat kann beginnen. Die beiden haben weiter ſüdlich am Strande kleine Nachen gefunden, die aber zweifellos für eine Fahrt über See zu klein ſind.“ Unſere Seebären trauten ſich zwar ſchon allerhand zu, aber das ſei denn doch zu gewagt. Na, wir hatten jedenfalls wieder Pro⸗ viant und wollten am Abend weiterſehen. Die Gegend belebte ſich. Auf der Straße herrſchte ziemlicher Verkehr. Auch in den Dünen ſtrichen Sol⸗ daten berum und arbeiteten dort. Von Zeit zu Zeit erſchienen Kavalleriepatronillen und ritten die Dü⸗ nen ab. An uns dachte niemand. Wir ſtreckten uns ans. ſo gut es ging und ſchlieſen bald wie die Mur⸗ meltiere. Das war nötig, denn unſere Hauptarbeit ſollte erſt noch kommen. Wir wußten genau, nach einer zwei⸗ bis dreitägi⸗ gen Seefahrt waren wir entweder zu Hauſe oder ab⸗ geſoffen. Damit hatten wir uns abzufinden. Unſere Erwartungen ließen uns nicht lange ſchla⸗ ſen, und es wurde überlegt, was zu machen ſei. Ich ſetzte meine Waffe für alle Fälle inſtand, auch die anderen liebäugelten mit ihren Holzpiſtolen. Wenn ulle Stränge riſſen, mußten wir, um weiter zu kom⸗ men, ein Fahrzeug kapern und das ging ſicher nicht ganz friedlich ab. Mii einer Nußschale in See! Nach Eintritt der Dunkelheit flitzten wir alle erſt einmal zu den von Jenſſen und Haak feſtgeſtellten Fahrzeugen hin. Dort ſtanden aber noch Soldaten. Wir wieder in Deckung, bis ſie fort waren. Nach einiger Zeit wieder einen Anlauf gemacht. Ja, da lagen Boote, aber ſie waren wirklich zu klein. Wir überlegten. Der Gedanke, heute ſchon die allzu gaſt⸗ lichen Gefilde Englands verlaſſen zu können, hatte wirklich etwas zu Verlockendes. Wir liebäugelten mit einem Kähnchen von etwa 4 Meter Länge. Was jetzt ſolgte, ging alles im Handumdrehen. Die Ruck⸗ ſäcke hinein, einige Ruder aus den anderen Booten geliehen, eine Segelſtange aus einem größeren Boot, das aber„baufälliger“ war, abgebrochen und auch noch einen Fetzen Segel geſchnappt und damit hinein ins Boot, und wir wieder in die Dünen und beobachtet. Wie aber dieſe Nußſchale ins Waſſer ſchaffen, das durch die Ebbe etwa 500 Meter zurück⸗ getreten iſt? Wie extra für uns hingeſtellt, finden wir zwei Laufräder, mit deren Hilfe die Boote an das Waſſer transportiert werden. Da, ein leiſer Pfiff unſerer Wachel Frieblich ſtreicht eine feindliche Patrouille den Strand entlang, dicht an unſerem ſeeſertigen Bötchen vorbei. Hätten dieſe uns bei unſeren Vorbereitungen erwiſcht, es wäre uns nichts anderes übrig geblieben, als ſie zu erledigen. Kurz danach fing das Abſuchen des Himmels mit Scheinwerfern nach deutſchen Luftſchiffen und Flug⸗ zeugen wieder an. Weit und breit war kein Schiff und Menſch zu beobachten. Es mochte 10 Uhr abends ſein. Noch einmal dringen 6 Augenpaare ſcharf in die Dunkelheit und dann— wie die Wieſel zu unſe⸗ rem Bötchen, die Laufräder untergeſchoben, und marſch zur See! Leicht wie mit einem Schiebkarren ließ ſich der Transport an. Wir kamen aus Waſſer, wateten bis an die Hüften hinein und hielten unſe⸗ ren Nachen feſt, während zwei von uns die Lauf⸗ räder wieder ans Ufer zurückbrachten. Wenn dieſe am nächſten Tage verſchwunden geweſen wären, hät⸗ ten die Schiffer ſicher Verdacht geſchöpft. Die Flut kam auf und bald ſtanden wir bis zur Bruſt im Waſſer. Die beiden waren nochmals auf die Höhe der Dünen gegangen und hatten ſich noch einmal umgeſchaut. Wieder bei uns angekommen, hieß es„Einſteigen!“, aber Vorſicht, damit die Nuß⸗ ſchale nicht gleich bei Beginn der Fahrt kentert Mir kamen jetzt dieſelben Gedanken wie vor etwas mehr als einem Jahre im Hafen von Vigo in Spanien, als es in einer dunklen Oktobernacht eben⸗ falls„Einſteigen“ hieß. Unſer Segelboot war 23 Tonnen groß, womit wir damals unſere Reiſe durch die Biskaya nach Deutſchland antraten. Nach einer Zitägigen ſtürmiſchen Fahrt wurden wir in einem Londoner Zuchthaus vom Tommy„jubelnd“ begrüßt und dabei waren wir ihm doch ſchon ent⸗ wiſcht! Durch den Kanal, über die Kanalſperre Dover—Calais, über die vorgelagerten Minenfelder hinweg, von Englands und Frankreichs Küſte nichts mehr zu ſehen. Wie würde wohl dieſe Reiſe enden?— Doch weg mit trüben Gedanken! Gott verläßt keinen Deutſchen, beſonders wenn er ſich auf dem Wege zur Heimat befand! Damit tröſteten wir uns. Es hieß jetzt„entweder— oder!“ und ſonſt machten wir uns keine Kopfſchmerzen mehr. Wir richteten uns in unſerer Nußſchale häuslich ein, befeſtigten die Segelſtange, nahmen die Riemen und pullten uns gegen die Flut vom Lande fort. Ich brummte meinen afrikaniſchen Schlachtgeſang durch die Zähne:„Aber immer mit frohem Mut, zieh'n wir der Heimat zul“, und beobachtete dabei die ſchwarze Waſſerfläche auf Minen, welche Auſgabe mir vorerſt zugefallen war. Nachdem wir ſeſtgeſtellt hatten, daß wir allein auf den Waſſern waren, knoteten wir ein Segel an die Stange, das der Weſtwind bray bauſchte, dabei aber unſer Schiffchen faſt zum Kentern gebracht hätte. Wir machten wohl etwas große Angen.„Wenn dat man got geit“, ſagt der Hambur⸗ ger! Jeußen nahm ſich des Segels an, Haak ging an den Steuerpinn und die übrigen verſtauten ſich. Es war dunkel wie in einem Sack, nur hinter uns am Himmel ſpielte ſich das ſchönſte Feuerwerk mit den Scheinwerfern ab.(Fortſetzung folgt) — 1ꝛꝛw..——————?—’—ðr—]———————————..——— ää-—!! „Lore“ als Aufforderung und Auftakt zum Tanz wurde das Tempo gleich weiter geſteigert. Die Karnevalſtimmung war fertig! Seine Tollität Prinz Karneval hatte ſeines⸗ gleichen gefunden! In ſeinem Namen begrüßte Vereinsführer Haßler mit zünftiger Anſprache ſeine Närrinnen und Narren und hieß ſie zu Frohſinn und Narretei in Narrhalla willkommen. Vielleicht hätte ſich mancher von ihnen gedrückt, wenn er geahnt hätte, was die Mannemer Schdadtbas(Frau Haßler), die unter den Klängen des Narrhalleſen⸗ marſches ihren Einzug hielt, ſo manches von ihm wußte. Und nun ausplauderte!(Gſchiehd meim Vadder ganz recht, wann ich mer die Händ verfrier — warum hodd er mer dann aa kä Handſchuh ge⸗ kaafd?) Nachdem alſo ſo mancher Pionier durch den Kakavp gezogen war, hatten ſie ihre Ruhe; die Stadt⸗ bas gab ſich zufrieden und zog ab. Kaleidoſkopartig wechſelten nun die Szenen, und mit ihnen mehr oder weniger humoriſtiſche Darbietungen. Bemerkens⸗ wert darunter war die„fidele Gerichts⸗ ſitzung“ des Geſangsquartetts und ein„moder⸗ ner Barbier“, der vier Kunden auf einmal zu raſieren hatte. Weitere anſprechende Geſangsdar⸗ bietungen löſten jeweils die Tanzrundeen ab, wozu die„Tante Anna“, die„blonde Kathrein“, die „Lore“, die„pfeifende Johanna“ und wie dieſe muſi⸗ kaliſchen Teufelsweiber alle heißen, Melodie und Rhythmus vermittelten. Das Stimmungsbarometer ſtand ganz oben. Es ging überhaupt nicht mehr herunter. Bis zum frühen Morgen hgn. Heiterer Abend des Odenwaloklubs Mannheim-Eudwigshafen Altem Herkommen entſprechend verſammelte auch der Odenwaldklub zum Faſching ſeine Wanderer, Freunde und Gäſte zu einem„Heiteren Abend“. Die Wände des Saales im Vereinslokal„Deutſches Haus“ waren etwas zu eng beieinander. Sehr unter⸗ nehmungsluſtig, nicht ſo mäuschenſtill wie bei einer anſtrengenden Wanderung, war die holde Weiblich⸗ keit mit ihren kecken Hütchen. Sie brachte mit den unterhaltenden Kräften des Abends Stimmung in die aus allen Geſellſchaftsſchichten zuſammengeſetzte Gemeinde. Ein flottes Spiel der von Kapellmeiſter Homann⸗Webau zuſammengeſtellten kleinen Kapelle— er ſelbſt ſaß am Klavier— ſchuf die not⸗ wendige Unterlage. Natürlich durfte auch die„Lore“ nicht fehlen. Sehr gut hatte ſich die Geſangsabtei⸗ lung unter Leitung des Herrn Enkrich auf den Abend eingeſtellt. Ein Heiterkeitsſturm empfing ſie beim Einmarſch. Allen waren plötzlich lang⸗ ſchnautzige Bärte, teilweiſe rote Haare, gewachſen. Und nett und mit Schneid trugen ſie ihre Lieder vor. Echten Humor entwickelte Herr Kraft mit ſeinen Vorträgen. Er erntete förmliche Lachſalven durch ſeine Grimaſſen. Ein vielverſprechender Baritoniſt iſt Herr Knauf, deſſen„Rheinlied“ beſonders an⸗ ſprach. Ueberraſcht wurde man durch die Vorträge des Doppelquartetts der Geſangsabteilung, das zum erſten Male auftrat. Die Acht, die ſich vortreff⸗ lich auf den Abend vorbereitet hatten, holten an Klanggehalt und Stimmung aus ihren Liedern her⸗ aus, was herauszuholen war. Köſtlich befonders das„Dorſgeheimnis“, die„Schwabenlieſe“ und der „Spielmann“, Lieder, die gar nicht beſſer für einen ſolchen Abend gewählt werden konnten. Der Klub wird noch viel von dieſen Sängern erwarten dürfen. Beſonders zu nennen iſt auch der Kylophonkünſtler Hörner mit ſeinen Vorträgen unter Klavierbeglei⸗ tung von Homann-Webau, namentlich dem „Karneval von Venedig“ und dem„Jongleur“. Gut abgerundet war die ganze Unterhaltungsfolge. Kei⸗ ner ging unbefriedigt von dannen. Einen ſchönen Rahmen für den Abend bildete ſchon der in Karne⸗ valsſarben getauchte Saal. Der Anregung des Leiters Vollrath wurde bereitwilligſt entſprochen: die Sammlung für die Winterhilſe ergab den anſehn⸗ lichen Betrag von 46.80 Mark. P. Hinweis Zum Faſchingskehrans am Faſtnachtdienstag ladet das dieſes Mal mit beſonders leuchtenden Farben ge⸗ druckte Plakat alle faſchingsfrohen Menſchen in den Roſengarten ein. Von der Leitung des zweiten ſtäd⸗ tiſchen Maskenballes aus wird alles geſchehen, dem Feſte einen frohbewegten Verlauf zu geben. Ganz beſonderer Wert wird diesmal auf die Masken⸗ auszeichnung gelegt werden, zu ber wieder wertvolle Geldpreiſe zur Verfügung ſtehen. Durch die Verminderung des Eintrittspreiſes ſoll es weite⸗ ſten Volkskreiſen möglich gemacht werden, noch ein⸗ mal, zum letzten Male in dieſem Faſchingsjahr, eine fröhliche Nacht zu erleben. TFageokaleucleꝛ Dienstag, 13. Februar Nationaltheater:„Die Fledermaus“ Operette von Johann Strauß, mit Faſchingseinlagen, Miete B, 19.30 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16.11 Uhr Tanztee; 20.11 Uhr Kabarett mit Faſchingsbetrieb. N 20.11 Uhr Zweiter großer ſtädtiſcher Masken⸗ All. Pfalzbau: Maskenball. Apollo⸗Theater: Grock, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Schloß im Süden“.— Roxy:„Die Stimme der Liebe“.— Alhambro: „Konjunkturritter“.— Schaubur g:„Kuß in der Sommernacht“.— Pa la ſt und Gloria:„Cavalbade“, — Scala;:„King⸗Kong“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bie 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung Prof. Albert Hauei Geöffnet von 11 bis 13 Uhr. Maunheimer Kunſtverein I. 1, 1: Geöffnet von 10 und von 14 bis 16 Uhr. 9 8 Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: ansgabe von 10.30 bis 12 und von Uhr. 1— 5 halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.90 bis 21 Uhr. Jugendbücherei R 7, 40: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Oeffentliche Muſikbücherei A 1, 311: Buch⸗ und Noten⸗ ausgabe von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. 6. Seite/ Nummer 73 Aus Baden Frauenmord in Freiburg * Freiburg, 13. Febr. Sonntag früh um.40 Uhr wurde die ledige 41 Jahre alte Wirtſchafts⸗ führerin Frieda Hauber in der Küche der Wirtſchaft zum„Waldkircher Hof“ hier erſtochen aufgeſunden. Der Täter, der 43jährige in Scheidung lebende Blechner Rudolf Bruder aus Freiburg, der nach der Tat flüchtete, konnte auf der Landſtraße bei Ihringen feſtgenommen werden. Zu der Mordtat werden noch folgende Einzelhei⸗ ten mitgeteilt: Der verheiratete Blechner Rudolf Bru der unter⸗ hielt bis vor einigen Wochen mit der Getöteten ein BVerhältnis. Bruder täuſchte Fräulein Hauber vor, ſeine Ehe werde baldigſt geſchieden. Nachdem jedoch Fräulein Hauber in Erfahrung gebracht hatte, daß eine Eheſcheidungsklage überhaupt nicht im Gange war, löſte ſie das Verhältnis zu Bruder. Fer⸗ ner wurde Bruder nahegelegt, der Wirtſchaft fernzu⸗ bleiben, was er auch befolgte. Am Sonntag morgen traf der Milchmann des Bezirks Fräulein Hauber und Bruder in erregtem Geſpräch im Hausflur an. Als der Milchmann, der zunächſt die Kunden der oberen Stockwerke bediente, in die Wirtſchaftsküche kam, fand er die Hauber tot auf. Auf dem Tiſche lag ein großes blutbeflecktes Küchenmeſ⸗ ſer, mit dem Bruder die Tat ausgeführt hatte. Die —— alarmierte Polizei war in kürzeſter Zeit zur Stelle. Brief aus Weinheim U Weinheim, 13. Febr. Der VDA.⸗Opfertag für die Winterhilfe, der im Rahmen des Winterhilfswerks von der hie⸗ ſigen Schuljugend durchgeführt wurde, ergab den an⸗ ſehnlichen Reinertrag von 420.29 Mk.— Die Wein⸗ heimer Volksſchulen hatten zu einer würdigen Feier des Jahrestages der nationalen Revolution in der feſtlich geſchmückten Turnhalle eingeladen.— Die Junglehrer im NS.⸗Lehrerbund fanden ſich zu einer Tagung in der Peſtalozziſchule zuſammen. Junglehrer Kreisleiter Lichtenthaler betonte in ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache, daß die Junglehrerſchaft der Stoßtrupp ſein müſſe, daß ſie die gigantiſche Auf⸗ gabe der Erziehung zum wahren, echten und tiefen Nationalſozialismus zu löſen, zu vollenden habe.— ar Lampertheim, 6. Febr. Dieſer Tage fand unter dem Vorſitz des 1. Beig. Zöller eine dringliche Ge⸗ meinderatsſitzung ſtatt. Ein Geſuch des Gg. Herweck um Erlaubnis zum Betrieb der Schank⸗ wirtſchaft„Zur Sonne“ wurde abgelehnt. Damit iſt die vierte von den hierorts beſtehenden 76 Wirtſchaf⸗ ten ſtillgelegt.— Ein Geſuch des Fritz Rüſter um Genehmigung zum Betrieb einer Kantine an der geplanten Autoſtraße wurde mit Einſchränkungen genehmigt.— Der Turnverein Hüttenfeld erſuchte die Gemeinde um Uebernahme der Turn⸗ halle. Aus finanziellen Gründen konnte dem Er⸗ ſuchen nicht entſprochen werden.— Den Fiſcherei⸗ pächtern iſt auf Erſuchen der Pachtſatz wegen des niedrigen Waſſerſtandes, der eine Rentabilität des Fiſchereigeſchäftes in Frage ſtellt, um 50 v. H. er⸗ mäßigt worden.— Ein gleiches Geſuch des Jagdpäch⸗ ters Feldhofen wurde, da ſchon Ermäßigungen er⸗ folgt ſind, abgelehnt.— Seitens der hieſigen Kauf⸗ mannſchaft war beantragt worden, die Filial⸗ ſteuer auf 500 v. H. der Gewerbeſteuer zu erhöhen. Da jedoch dieſe Steuer nicht mehr als 200 v. H. be⸗ tragen darf, konnte dieſem Antrag nicht ſtattgegeben werden.— Eine Eingabe der hieſigen Ortsgruppe der Neuhausbeſitzer wünſcht Aufhebung eines früheren Gemeinderatsbeſchluſſes, wonach die vor 1927 erbauten Wohngebäude beſonders beſteuert wer⸗ den. Die bei dieſer Eingabe angeführten Wünſche wurden vom Gemeinderat vorbehaltlich der Geneh⸗ migung des Kreisamts gebilligt.— Der Gemeinde⸗ rat beſchloß auf Antrag der NSDaAP daß alle Kom⸗ dwef miſſionen und Deputationen gleichgeſchaltet werden. 2 Tiiſ 0 5 2 R — — — r ideniſche Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— —.— ———————— * W ebruar 1934 ienstag, 13. F abeimes.—.—.—.—ꝗl̃ Eünftig gelen zie aus. Ein Dorfwirtshaus im Zeichen des Faſchings Oberbayeriſche Bauern mit Masken am Biertiſch, Im Vordergrund verſucht einer das ungewohnte Beginnen, mit aufgeſetzter Maske Bier zu trinken. Karnevalsfreuden in Baden⸗Vaden Der große Maskenball— Gewaltiger Zuſtrom aus dem In- und Ausland rr. Baden⸗Baden, 12. Februar. Er hat einen guten Anfang genommen— der diesjährige Karneval, und zwar mit dem gro⸗ ßen Maskenball im Kurhaus. Es herrſchte allerdings ſchon ſeit acht Tagen Faſchingsſtimmung in allen Wirtſchaften und Vereinen, die ihren Gäſten und Mitgliedern einige fröhliche Stunden bieten wollten. Aber den Höhepunkt bildet eben doch immer wieder der von der Kurverwaltung veranſtaltete „Große“; der Beweis hierfür wurde auch Samstag abend erbracht. Der Beſuch war diesmal über alles Erwarten ſtark. nicht nur von hier, ſondern ganz beſonders auch von auswärts. Aus den grö⸗ ßeren Städten unſeres Landes, beſonders aus Karls⸗ ruhe und Mannheim, hatten viele Karnevalsfreunde den Weg in die ſchöne Badeſtadt gefunden, und ihnen ſchloſſen ſich zahlreiche Beſucher aus den Großſtädten des Reiches und auch der Schweiz an, ſogar Paris hatte Gäſte geſandt. Die Säle des Kurhauſes trugen reichen und originellen Feſtſchmuck, ſo daß ſich dem Auge ein maleriſches Bild in allen Farben darbot. Glänzend war der große Bühnenſaal geſchmückt, und eine in jeder Beziehung prächtige Dekoration trug der Gartenſaal. Lichte Farben blendeten faſt das Auge, aber ſie ſchufen Feſtlaunen und Feſtesfreude. Prächtige Masken jeden Charakters durchfluteten die Säle, und koſtbare Toiletten ergänzten das Bild, das Was gibt es Neues in Ladenburg? Tr. Ladenburg. 12. Februar. Anläßlich ſeines 5jährigen Jubiläums veranſtaltete der Muſikverein Ladenburg ein Konzert, bei dem auch Kompoſitionen des unleug⸗ bar Talent verratenden Dirigenten, Kapellmeiſter Schuhmacher, ihre Uraufführung erlebten. Be⸗ gleitet war der Vortrag von der muſikaliſchen Säule Im Gedenken der Pirmaſenſer Heldentat Eine würdige Befreiungsfeier * Pirmaſens, 13. Febr. In einer kurzen eindrucksvollen Feier hat Pirmaſens heute der zehnten Wiederkehr des Tages gedacht, an dem durch die Tat des 12. Febr. 1024 die Pfalz von den Separatiſten b e⸗ freit wurde. Nachdem vorher bereits in den Schu⸗ len kurze Feiern vorangegangen waren, in denen auf die geſchichtliche Bedeutung des 12. Februar hin· gewieſen wurde, verſammelten ſich gegen 11 Uhr auf dem Exerzierplatz ſämtliche uniformierten Verbände der Stadt, um anſchließend unter ungeheurer Betei⸗ ligung der geſamten Bevölkerung durch die reich⸗ geflaggten Straßen unter Trommelwirbel zum Be⸗ zirksamt zu ziehen, wo im Hofe neben zwei lodern⸗ den Pylonen bereits ſeit den früheſten Morgenſtun⸗ den eine SA-Ehrenwache aufgezogen war. Dort hielt Kreisleiter Dr. Ramm eine zündende Anſprache, in der er erklärte, daß die Tat von Pirmaſens ſich würdig anderen Heldentaten in der Geſchichte an die Seite ſtellen könne. Tapfere Männer, die lediglich von ihrem heldiſchen Geiſt beſeelt geweſen ſeien, hätten trotz des un⸗ geheuren Anſturms von äußeren und inneren Fein⸗ den dieſe Tat vollbracht. Der Kreisleiter gedachte der tapferen Mitkämpfer, die durch ihre Tat die Pfalz dem Vaterland erhielten und gedachte der Toten, die ihr Blut und Leben am 12. Februar 1924 für die Freiheit der Pfalz ließen. Dann wurden die vielen von auswärts herbei⸗ geeilten ehemaligen Mitkämpfer begrüßt. Zum Schluß gelobte der Kreisleiter, daß der Geiſt, der die Tat des 12. Februar möglich gemacht habe, immer in den Reihen der Kämpfer des neuen Rei⸗ ches lebendig bleiben werde. Die Weſtmark des deut⸗ ſchen Vaterlandes gelobe am heutigen Tage der zehn⸗ jährigen Wiederkehr der Befreiung von ſeparatiſti⸗ ſchem Joch unverbrüchliche Treue dem Vaterland und ſeinem Führer. Nachdem das Deutſchland⸗Lied von den unabſeh⸗ baren Menſchenmaſſen, die die Straße einſäumten, geſungen worden war, ſenkten ſich die Fahnen und Standarten. Es folgte eine Reihe von Kranz⸗ niederlegungen, und zwar namens der Stan⸗ darte 5, des Kreisleiters und der Stadt Pirmaſens. Dann bewegte ſich der Zug der SA, SS, der Hit⸗ ler⸗Jugend, des Stahlhelms und des Fliegerſturm? hinaus durch die dichtumſäumten Straßen zum Ehrenfriedhof. Im Zug ſah man auch den Gauleiter der Pfalz, Bürckel. Draußen intonierte die Stan⸗ dartenkapelle das Lied vom guten Kameraden, wäh⸗ rend ſich die Hände zum Himmel ſtreckten. Dann legte der Vertreter des Gauleiters, Leyſer, namens der Gauleitung der NSDApP an den Ehrengräbern einen Kranz nieder, während er den Toten des 12. Februar 1924 für ihr Blutopfer dankte. Auch der Sonderkommiſſar und Standarten⸗ führer Dr. Caſpary widmete den Helden des 12. Fe⸗ bruar einen Kranz. Damit war die ſchlichte Feier beendet, und di⸗ Kolonnen marſchierten wieder in die Stadt zurück. eine kleine Koſtümprobe für den Faſchings⸗Dienstag. fröhlich und vornehm zugleich war. Die Säle des Kurhauſes bieten bekanntlich Platz für viele Gäſte, aber diesmal vermochten ſie die Zahl derſelben kaum zu faſſen und manchmal herrſchte ein beängſti⸗ gendes Gedränge. Aber trotz alledem herrſchte -auch echte und rechte Faſchingsſtimmung, die durch nichts beeinträchtigt wurde. Da verſchiedene Kapellen aufſpielten, wurde natürlich unermüdlich getanzt. Die Spielbank hatte zahlreiche Beſucher, denn es waren ihrer viele, die im Reiche der rollenden Ku⸗ gel ihr Glück verſuchen wollten. Als der Zeiger der Uhr auf 12 zeigte, trat der Elferrat als Preisrichter⸗ Kollegium im Gartenſaal zuſammen, und die Preis⸗ masken ſtellten ſich vor. Nachdem dann die hBreisträger ihre Preiſe in Empfang genommen hatten, nahm das Tanzver⸗ gnügen ſeinen Fortgang, und es hielt an bei guter Faſchingsſtimmung bis zu früher Stunde. Prinz Karneval regiert in Mainz * Mainz, 13. Febr. Seit Samstag ſteht die ganze Stadt im Zeichen des Prinzen Karneval. Samstag nachmittag zogen mit klingendem Spiel die„Rekruten“ in die Stadt ein und wurden vor dem närriſchen Hoftheater feierlich vereidigt. Die Mainzer Bevölkerung bereitete den Ankömmlingen im Ladenburger Muſikleben, Herrn Rektor R. Hen⸗ ninger. Der Vorſtand des Vereins, Hermann Kühn, gab einen intereſſanten Abriß der Geſchichte des Muſikvereins. Zwei Gründungsmitglieder wir⸗ ken heute noch in den Reihen des ſtattlichen Vereins mit. Auch der Autoerfinder Dr. h. e. Carl Benz hat einmal die Geſchicke des Vereins als begeiſterter Muſikfreund geleitet. Das Jubiläumskonzert war ein Ereignis im geſellſchaftlichen Leben Ladenburgs. Die Sanitätskolonne Ladenburg hat unter Leitung ihres Kolonnenarztes Dr. J. Vogel einen Gasſchutzkurſus eröffnet, der eine zahlreiche Teilnehmerſchar aufwies und allgemeines Intereſſe fand.— Der älteſte Schreinermeiſter Franz Höf⸗ lein konnte ſeinen 80. Geburtstag als Se⸗ niormeiſter unſerer Stadt begehen.— Der Monat Januar ergab nach den ſtandesamtlichen Mitteilun'gen zwei Eheſchließungen, acht Ge⸗ burten, drei Knaben und fünf Mädchen und ſechs Sterbefälle.— Schulanmeldungen ergaben bei der Volksſchule insgeſamt 102 ABC⸗Schützen, 44 Knaben und 58 Mädchen. Im letzten Jahre waren es 94 Kinder die zur Aufnahme gemeldet wurden. Zur Entlaſſung zu Oſtern werden 84 Kinder kom⸗ men, und zwar 43 Knaben und 41 Mädchen. Das Feſt der deutſchen Schule nahm unter Leitung der Schulleiter der Real“⸗, Gewerbe⸗ und Volksſchule einen ſo glänzenden Verlauf, daß die Aufführung des Märchenſpiels:„Die blaue Blume“, zu der Studienrat Hoffmeiſter⸗Heidelberg die Muſik geſchrieben hat, auf vielſeitigen Wunſch nochmals wiederholt werden ſoll. Das Spiel unter Leitung des Vorſitzenden des VDA, Gewerbeſchuldirektor Molitor, wurde von Volks⸗, Real⸗ und Gewerbe⸗ ſchülern ausgezeichnet wiedergegeben. Rektor Hen⸗ ninger begleitete den muſikaliſchen Teil. Auch Prof. Männer⸗Weinheim, der der Feier beiwohnte, ſprach ſeine rückhaltloſe Anerkennung aus.— Die Kaſinogeſellſchaft hielt eine ausgezeichnet ge⸗ lungene Faſchingsveranſtaltung im Hotel zur Roſe ab. Die beiden Ladenburger„Stars“ Frl. Aly Benz und Frl. J. Stenz ſtellten ihre Geſangskunſt in den einen herzlichen Empfang. In den Abendſtunden entwickelte ſich alsbald auf den Straßen und in Lokalen ein fröhliches Maskentreiben⸗ Sonntag war die ganze Stadt ein großes F lager des närriſchen Prinzen. Prinzen⸗ garde, Ranzengarde und Garde der Prinzeſſin haben auſ den Plätzen ihre Lager aufgeſchlagen, durch Po⸗ ſten gegen jeden Ueberfall trefflich geſichert, un in den Wirtſchaften Quartier bezogen. Schreibſtuben, Revier⸗Krankenſtuben und Feldapotheken ſind 1 10 die Stadt verteilt und alle wichtigen Punkte ſt gut beſetzt. Der Prinz konnte ſich in voller Sicherhen ſeiner nätriſchen Aufgabe widmen und die Philiſte mit Stumpf und Stiel ausrotten. Geſtern belagerte ſchon in den Vormittagsſtun“ den eine rie ige Volksmenge die Straßen, durch die der große Roſenmontags zug ſein Weg nehmen ſollte. Seit vielen Jahren war keine derartige Begeiſterung und Spannung in den Zu⸗ ſchauermaſſen zu beobachten. In allen Straßen 19 alsbald der engſte Kontakt zwiſchen den Teiln mern des Zuges und den zuſchauenden Maſſen geſtellt, die zu den Klängen der vorbeimarſchierend 0 Muſikkapellen ſangen und ſchunkelten. Selten hatte ein Roſenmontagszug eine derartige Fülle vo treffenden Schlagern aufzuweiſen, wie im erſte Roſenmontagszug des Prinzen Karneval Dritten Reich. Aus der Pfalz Faſtnacht in Ludwigshafen r. Ludwigshafen, 13. Febr. Die Faſtnacht wur hier wohl zum erſten Mal ſeit dem Krieg als w 10 liches Volksfeſt begangen. Am Samstag—6 gings hoch her bei den Vergnügungen der Karn 100 valvereine„Rheinſchanze“ und„Eule“ in N. wigshafen wie auch bei„Hans Warſch“ in Oagen⸗ heim. Zum Maskenball des Geſangvereigen der BA SF. im Vereinshaus der JG. Far, a- ſtrömte gar eine mehr als 4000 Köpfe zählende N rengemeinde zuſammen. Seinen Höhepunkt erklomm der Lo⸗ faſching am Roſenmontag abend. Unter der 1 ſung„Wohltun durch Humorz“ Freude bringt Kra 5. war die Bevölkerung zu fröhlicher„Wirtſ an⸗ ankurbelung“ aufgerufen worden. Die„Rhenche ſchanze“, der vom Kreiskulturamt die einheit en Durchführung des Volksfaſchings übertraden w en⸗ war, löſte ihre Aufgabe unter Leitung des Präſid u⸗ ten Zickgraf ſo geſchickt, daß trotz gewaltigem men drang die Tanzluſtigen wohl alle ein Unterkom der fanden. Sehr gut bewährte ſich die Verteilung die Vereine auf die einzelnen Tanzlokale. So führ nv⸗ Oberaufſicht im Pfalzbau: Schwimm⸗ und 1 verein, im Geſellſchaftshaus und Pfälzer Hof: Sie ball⸗, Geſang⸗ und Sportvereine, im Bürgerbrü der „Liedertafel“, und JG. Farbenvereinshaus BASc⸗Geſangverein. Schulbirektor in Schutzhaſt genomme, 4* Frankenthal, 12. Febr. In Schutzhaft genochen wurde auf Veranlaſſung der bayeriſchen politiſtot Polizei in München der Berufsſchul dire Aus⸗ Friedrich Scherer hier, weil er unwahre fen, ſagen über Amtsperſonen machte, die geeignet 0 das Anſehen der Regierung zu ſchädigen. 198 100 :: Zweibrücken, 12. Februar. Beim Kaplane wurde der 28jährige Former Auguſt M ü n chh/ Altrip mit 1700 Büchelchen Zigarettenpapier eri die die er im Schutze der Dunkelheit unverzollt 1 eurbe Grenze gebracht hatte. Die Schmuggelware Wom⸗ beſchlagnahmt, Münch in Unterſuchungshaft gen Was hören wir? Mittwoch, 14. Februar Südfunk 9 2 .10: Frühkonzert der SA⸗Standartenkapelle—9 10.10: Heitere Frauenſtunde.— 10.30: Schulig K0g Volks⸗ Teutoburger Wald.— 11.00: Orgelkonzert. 12. folge; muſik und Katerdichtung. Aſchermittwochs⸗Hörſolg 13.35. Mittagskonzerk.— 14.30: Schülerorcheſter.— Arien und Lieder.— 16.00: Nachmittagskonzert.—433 Das Klima der Vorzeit.— 18.00: Jugendſtunde. Pu Vom ſchwäbiſchen Gemüt.— 19.60? Reichs ſen Stunde der Nation aus Breslau: Arbeiter hör 5 200% Platz an der Maſchine— Arbeiter Nr. 602 Hörſpiel. ug Griff ins Heute.— 20.10: Die Naſe des Heiligen f 10 ballade.— 20.45: Symphonie Nr. 4 F⸗Moll op. olge gh Tſchaikowſky.— 21.30: Sonne und Regen. Hörft 3500 22.15: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplotten.— Unterhaltungstonzert.— 24.00: Nachtmuſik. Südweſtfunk 4 Iolo: Aus Monnheim; Schulfunk:„oluntli ſchichtliches Hörbild.— 10.15; Praktiſche Raſſch mal Küche und Haus.— 11.30: Sozialdienſt 100 Minuten aus dem Senderbezirk.— 17.45: Aus Sieuflos Leben.— 18.25: Wie weit ſind wir mit dem Rake — 18.60: Sozialdienſt. Bayriſcher Rundfunk Göb, 645: Schallplatten.—.25: Frübkonzert..0fteh naſtik.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Schallpla „ Ge, 15 14.50: Kinderſtunde.— 15.10: Für die Jugend. ongeh Naturbeobachtungen im S— 10 öhr Beſperte — 17.30: Nordiſche Kultur.— 17.50: Kommermuſik. 1 Borgen und bürgen.— 18.30: Der Abend(Scha Offeſhe, 20.10: Stadt der tauſend Madonnen.— 21.103 ſtund Singen.— 22.20: Zwiſchenſendung.— 23.00: Sonaten Deutſchlandſender Seih .36: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10), Etal, Voltsmuſik.— 10.50: Wir und die 8— 1¹ 30 8) der Hausfrau.— 12.10: Mittogskonzert(Sche Allen⸗ 14.00: Schön iſt die Welt(Schallpl.)..15fiken Kurzwell für Kinder. 19.45: Alte deutſche Ehre, 16.00: Konzert.— 17.00: Ede rettet die Lackfabrz. 8000 hörſpiel.— 17.20: Virtuoſe Klaviermuſik.— 175 Deulſ⸗ ſchriftenſchau.— 18.05: Was uns bewegt.— 18, ofiſten, für Deutſche.— 20.10: Orcheſterkonzert mit Solinzerk 22.90: Vierteltunde Funktechnik.— 23.00:- Nachtke Wien 9 Dienſt des Abends, um deſſen Gelingen ſich auch der Führer, Prof. Sättele, ſehr verdient gemacht hatte. Haydl 19.35: Die Jahreszeiten. Oratorium von 22.35: Abendkonzert. 22 — 4 4 ſi „* 2————— 2———— +⏑9— S 2 2 — R ahr auführt Am 5. Oktober brach er in Bad Neuen⸗ 6 5„Denstag, 13. Februar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 78 Veumlłscktæs DEin Kraftwa n2 ˖ nach genveteran aus dem Jahre 1898 iſt —— 3000⸗Klm⸗Fahrt in München gelandet. Es Araſtſah en z⸗Kutiche aus der Anfangszeit des mu ſehe rweſens. Kein Kraftfahrzeug, wie wir es Wägel 00 gewohnt ſind, ſondern ein richtiges Kutſch⸗ einen Mon das als Erſatz des Pferdevorſpanns rachtet otor unter dem Rückſitz hat. Aufmerkſam be⸗ ie 0 das ehrwürdige Gefährt, ſtaunt über ſi um oheit der Maſchinenanlage und wundert Genzinkutſoch mehr, wenn man hört, daß die alte nach—4 ſche ſich durchaus nicht wie ſie ſicher in beſchauln Jahren treuer Dienſte verdient hätte— * Muſeumsruhe zurückgezogen hat, ſon⸗ rav ihr e noch, nach mehr als 35 Jahren, treu und en Dienſt tut und auf einer Fahrt durch bhres Scultſchland die Dauerhaftigkeit der Arbeit ic PScböpfers beweiſt. Der NSKK.⸗Mann Walter ück ——5 die große Fahrt durch ganz Deutſchland burg 8 ſuhr über Aachen nach Bremen und Ham⸗ Berlin 90 Hannover, dann nach Magdeburg und Leipzit eſuchte Dresden, Chemnitz, Zwickau, Gera, 8 Halle, Weimar, Rudolſtadt, Koburg, Kulm⸗ gensburembera. Bayreuth Nürnberg, Amberg, Re⸗ Rünchen Paſſau und Landshut und kam nun nach ſich—95 wo er genau den 3000. Kilometer hinter noch—— hatte, alles mit der alten Kut'che, die man m au ſo läuft wie vor 35 Jahren. Allerdings ſchnel ußte dem Wägelchen Zeit laſſen, denn ſo 8 wie wir es von unſeren Fahrzeugen gewohnt aber—9 75 es nicht vorwärts. Immerhin läuft es leſtungeh ſeine 35 Klm. in der Stunde als Höcht⸗ 20 K. und erzielt einen Reiſedurchſchnitt von rund es Kilom aber unerschütterlich treu und ſicher ſchafft 0 27 um Kilometer, ſchreckt vor keiner Stei⸗ läſiak ick und iſt von einer ſtaunenswerten Zu⸗ viele 7 trotz Winter und Kälte. So, wie es vor ließ, zienelen Jahren die Entſtehungswerkſtätte ver⸗ zeug. Eit es heute noch ſeinem Zweck als Kraſtfahr⸗ ausgewechn und allein ein kleines Zahnrad muße der für hſelt werden, und der ehemalige Vergaſer, für G. miſichtbenzin gebaut war, gegen einen ſolchen zweiſitzt iſch erſetzt werden. Seiner Zeit ſtellte die zurch eine Kutiche ein Luxusmodell dar; ſie bewies einem u. Viergangsgetriebe mit oͤrei Vorwärts⸗ und kenügen ückwärtsgang, daß ſie höchſten Anſprüchen irſten 8 wolle, und war ſicher einſt der Stolz des heraſtet zeſttere Wenige Tage nur ſoll in München Enbergiſchrden, dann geht es weiter nach dem Würt⸗ 8000 Klmden und zurück zur Heimat. Insgeſamt Beugen— werden dann hinter dieſem lebendigen eutſcher Wertarbeit liegen. ſich in riſchen Zeitungen iſt zu entnehmen, daß dem oberbayeriſchen Landſtädtchen Traunſtein, im Gewänort des Chiemgaus, heute noch, und zwar lamilie eibrſam einer alteingeſeſſenen Handwerker⸗ bei ſeine mer der Pelzmäntel befindet, die Napoleon ment 0 Rückzug aus Rußland trug. Dem Regi⸗ Ausbruweriſcher Küraſſiere nämlich, das 1812 beim diſchen— Krieges mit Rußland im damals baye⸗ kroße N nsbruck in Garniſon lag, gehörten eine der alg nöahl Chiemgauer an, darunter nicht weni⸗ Einer biefteiundzwanzig, die Joſef Huber hießen. eſer Joſef Huber nun aber, eine echte Lands⸗ r, der bereits fünfzehn Jahre lang im kaunſtein band und allgemein den Namen„der ſchen Gelbner führte, muß nun während des ruſſi⸗ lic hat Häuges dem Kaiſer aufgefallen ſein; vermut⸗ naebächtn eon, der ja ein ausgezeichnetes Perſo⸗ Kewaltigenis beſaß, den rieſigen Küraſſier mit dem 8 bayeri Knebelbart zum erſtenmal geſehen, als gudie* Regiment— was des öfteren vorkam ſiailer währevathe bei ihm bezog. Jedenfalls hat der HürrHuber eind des ruſſiſchen Rückzugs dem Küraſ⸗ Eber dan einen ſeiner eigenen Mäntel geſchenkt, den ſelbſt in die bayeriſche Heimat mitgebracht hat. rolfoll erzählt haben, in einer beſon⸗ 1 hlichen Situation habe Napoleon ſich verkleidet und ſeinen Mantel bei dieſer 7 * derz alg 8 Ba anclstiꝑtung Vexnicltet æin Mlcoten Schweſtern beteiligen ſich an den Löſcharbeiten des brennenden Kloſters Ursberg in Mittelſchwaben, das durch Brandſtiftung einer geiſtesſchwachen Hoſpital⸗Inſaſſin vernichtet wurde. Beſonders bedauerlich iſt der Verluſt der Kloſterkapelle, die mit wertvollen Deckengemälden geſchmückt war. FPPã TP0PG0GPG0PGPGPGPGPGPGPGPGPPGPGPGPGGPGGPGGPGGPGGPGPGPPGPGPGPGPGPGPGGPGPGPGPGGPGGGGPGPGPGPGPGPGPGPPGPGPGPTPTPT—ThTGT''——————Tb—bTTb——————————— Gelegenheit dem treuen Soldaten abgetreten. Jeden⸗ falls befindet ſich der Pelzmantel heute im Beſitze eines Traunſteiner Sattlermeiſters, deſſen Groß⸗ onkel Sepp Huber war. Der Mantel iſt innenſeitig aus Löwenfell; der Außenbeſatz beſteht aus ſchwar⸗ zem Tuch. 8 — Ein Berliner Angeſtellter und ſeine Frau hatten ein aufregendes Abentener zu beſtehen. Als das Ehepaar gegen 22 Uhr heimkehrte, wurde es von einer Katze, die es ſchon mehrere Jahre hielt, pl,tz⸗ lich angefallen. Das ſich wie toll gebärdende Tier ſtürzte ſich auf die Frau und brachte ihr erhebliche Kratz⸗ und Bißwunden bei. Als der Mann auf die Hilfeſchreie der Frau hinzueilte und die Katze ab⸗ wehren wollte, wurde auch er ziemlich übel zugerich⸗ tet. In ihrer Not riefen die Leute die Feuerwehr herbei. Die Beamten vermochten jedoch auch nichts auszurichten, und es mußte ein Schupobeamter her⸗ beigeholt werden, der das Tier erſchoß. Das ver⸗ letzte Ehepaar erhielt auf der nächſten Rettungsſtelle Notverbände. Der Kadaver der Katze iſt zur ärzt⸗ lichen Unterſuchung beſchlagnahmt worden. * — Große Sorge macht man ſich um die Erhaltung der oſtfrieſiſchen Juſeln. Man muß ſtändig beobach⸗ ten, wie dieſe Inſeln von der Weſtküſte her ab⸗ bröckeln. Einzelne Inſeln ſind innerhalb der letzten 280 Jahre am Weſtende bis zu 4000 Meter ab⸗ gebröckelt, allerdings am Oſtende bis zu 4700 Meter angewachſen. Aber im allgemeinen geht das An⸗ wachſen leider in gleichem Schritt nicht vorwärts. Beſonders ſtark wurde 1925 die Inſel Norderney durch eine Sturmflut gefährdet. Man hat ſich bis⸗ her damit geholfen, die angebrochenen Dünen durch ſandfangende Pflanzen wieder aufzubauen, aber dieſe Maßnahmen haben nicht immer ausgereicht. Bei den Inſeln Juiſt, Norderney, Baltrum und Spiekeroog war es ſchon im letzten Jahrhundert notwendig, Strandmauern anzulegen. So konnte man das Ge⸗ lände erhalten. Die Erhaltung der oſtfrieſiſchen In⸗ ſeln iſt eine unbedingte Notwendigkeit, da ſie einen Schutz für die Küſtenorte bilden, die ſich zu beliebten Badeorten entwickelt haben. Es ſind jetzt Unter⸗ ſuchungen durchgeführt worden, die ergeben haben, daß man den Sockel der Inſeln auf die Dauer nur erhalten kann, wenn es gelingt, den ſtarken Ebbe⸗ ſtrom vom Weſtende der Inſeln abzuhalten. Es kommt auch weſentlich auf die Beeinfluſſung des Wattenmeeres zwiſchen der Küſte und den Inſeln an. Hier liegen allerdings ungeheure Aufgaben, die von Menſchenhand nicht einfach zu löſen ſind. * — Trotz der Kataſtrophe des ruſſiſchen Strato⸗ ſpärenballons„Sirins“ wird in Moskau ſchon jetzt ein neuer Aufſtieg vorbereitet. Der neue Ballon be⸗ findet ſich augenblicklich im Bau in den großen Mos⸗ kauer Flugzeugwerken. Man bemüht ſich dabei, alle Erfahrungen, die bei der letzten Kataſtrophe gemacht wurden, beim Bau des neuen Ballons und der Gon⸗ del zu verwerten. Es wird vor allen Dingen ein automatiſcher Radioſender in der Gondel inſtalliert, der ſo durch einen Fallſchirm geſichert ſein ſoll, daß er ſeine Funkarbeit auch dann nicht unterbrechen wird, wenn dem Ballon oder der Gondel in der Stratoſphäre etwas zuſtoßen ſollte. Dadurch wird es zu jeder Zeit möglich ſein, von der Erde aus durch Funkpeilungen den genauen Standort des Ballllons feſtzuſtellen. Aber auch die Beſatzung ſoll geſichert werden. Drei große Fallſchirme werden an der Gon⸗ del angebracht. Beſondere Sorgfalt verwendet man bei der Herſtellung der Verbindung zwiſchen der Gondel und dem Ballon. Der neue Stratoſphären⸗ aufſtieg wird unter der Leitung des bekannteſten ruſſiſchen Stratoſphärenfliegers Profeſſor Prokoffiew ſtattfinden. Profeſſor Prokoffiew hofft, eine Höhe von über 30 000 Meter bei dem neuen Aufſtieg zu erreichen. In allen ruſſiſchen offiziellen Kreiſen wird betont, daß durch die letzte Kataſtrophe die Er⸗ forſchung der Stratoſphäre keinesfalls unterbrochen ſei, im Gegenteil werde jetzt die Arbeit mit noch größerer Energie aufgenommen. Der neue Aufſtieg erfolgt Mitte März. Man glaubt, daß dieſe Zeit auch durch den Witterungscharakter im Moskauer Bezirk beſonders günſtig iſt. Der neue Stratoſphärenballon trägt die Namen der drei beim letzten Aufſtieg um⸗ gekommenen Stratoſphärenflieger. * — Da die erſten Koloniſatoren der Vereinigten Staaten Holländer, Engländer und Franzoſen waren, iſt es nicht weiter erſtaunlich, in der Union maſſen⸗ haft auf Städtenamen engliſchen und franzöſiſchen Urſprungs zu ſtoßen, allerdings ſind die holländiſchen Namen nach der engliſchen Invaſion zurückgedrängt worden, ſo heißt zum Beiſpiel das urſprüngliche Neu⸗Amſterdam heute Neuyork. Von dem großen Kultureinfluß, den die ſpäteren deutſchen Einwande⸗ rer daneben auf das amerikaniſche Leben gewonnen haben, zeugt die Tatſache, daß eine große Anzahl von Städten in der Union nach deutſchen Städten benannt worden iſt. So trifft man elfmal auf den Namen Hamburg, ſiebenmal auf Berlin, fünfmal auf Bremen, viermal auf Dresden, zweimal auf Leipzig und außerdem ſind vier Städte nach dem Reichs⸗ gründer Bismarck genannt worden. Sonderbarer⸗ weiſe ſtößt man nicht auf Namen wie Köln, München oder Breslau, um von den größten deutſchen Städten zu ſprechen. Vielleicht könnte man daraus den Schluß ziehen, daß aus dieſen Städten in der Zeit der Auswanderung weniger Menſchen nach Amerika gingen als aus den anderen Zentren, vielleicht aber auch, daß dieſe Städte zur Zeit der Auswanderung nicht in der Aktivitätsfront ſtanden. Von außer⸗ deutſchen Städten hält Florenz mit 18 Namens⸗ gebungen den Rekord überhaupt, Athen findet man elfmal vertreten, Paris elfmal, London zwölfmal, Rom ſiebenmal, Memphis viermal, Theben zweimal, Jeruſalem, Wien und Ninive je einmal. Der Merk⸗ würdigkeit halber ſei noch erwähnt, daß nicht weni⸗ ger als acht Städte den Namen Hamlet führen. * — Eine rührende Katzeugeſchichte erzählte ein Le⸗ ſer des„Frkf. Gen.⸗Anz.“ ſeinem Blatt: Ein kleines Kätzchen. Vier Wochen war es alt, als ſeine Mutter ſtarb. Es war zu klein, um ſchon für ſich ſelbſt ſor⸗ gen zu können. Es mußte mit dem Fläſchchen aufge⸗ zogen werden. Hans übernahm die Pflege ſeines kleinen Lottchens. Lottchen dankte ihm die Fürſorge mit einer rührenden Anhänglichkeit. Kam Hans nach Hauſe, wurde er mit lautem„Miau“ begrüßt, ſaß Hans bei Tiſch, ſprang Lottchen auf ſeinen Schoß, ſaß er am Schreibtiſch und arbeitete, ſprang Lottchen auf ſeine Schultern und ſchnurrte behaglich. Aber der Friede wurde bald rauh unterbrochen. Hans mußte fort. Viele Monate lang. Einige Tage nach ſeiner Abreiſe begann Lottchen zu trauern. Es rührte kein Eſſen mehr an. Stundenlang lag das Tier auf dem Stuhl am Bett ſeines Freundes. Wenn es ſchellte, lief es zur Tür, um dann noch trauriger auf ſeinen Platz zurückzukehren. Nach einigen Tagen war das Tier ſo entkräftet, daß es nicht mehr allein vom Stuhl ſpringen konnte. Bei jedem Klingeln verſuchte Lottchen, ſich zur Tür zu ſchleppen. Die letzten Tage lag es ohne jede Regung, nur die Augen ſuchten und ſprachen. Und genau vier Wochen nach dem Weg⸗ gang ſeines Freundes ſtand das kleine Katzenherz ſtill. Trotz der ſorgfältigſten Pflege. Das Duell Eine Geſchichte ohne Worte 0 MAN— HANs- casPAR VoN Z0SELUTZ Sie ſw 10 brcer zu bef,ich. Sie weiß etzt genau, daß Algier ein den. beſetzen iſt, ſonſt würde der Dicke nicht ſo ſuch Aber fe 1 f teht jetzt dicht vor ihr, redet auf ſie beſt Algier te bleibt feſt: Sie wiſſe nicht, ob Maha küimmen'r wolle, ſie könne nicht für die Schweſter adt; In ihr ſträubt ſich plötzlich alles gegen ochen ue wird Maha abraten. Lieber vier oder Me Shließelohne Arbeit. nöſagt Bach:„Na, denn nich! Dann ſoll Hatterſchreiben! Ich ſchicke euch den Ver⸗ em mburg.“ Nichts iſt mehr von Gutmütig⸗ K. Nächſtef“iicht. Er reißt die Tür auf und ſchreit; Iins de 9 Clown George vorbei drückt ſich Kora ſährt mmer. Und wieder fährt ſie durch Ber⸗ daß ſie aus dem Krankenhaus Ü abrechnen mit der Verſicherungs⸗ zu beluchen, noch Geld für die zwei nächſten Tbei ekommen, in denen ſie Geneſende iſt und Im eit hat. 0 geritesimmer der Loge geht alles ſehr trok⸗ de Riankerbäftsmäßig zu. Sie erhält noch einen beg Beitenageld ausbezahlt, muß einen Antrag für i ein der Arwährung der Zahlungen ausfüllen; Liſt ſtellung merkt man die Terry⸗Siſters zu 90 zvor. Nein— verſprechen könnte man 0 ſchreißeit wäre keine Bedarfsanzeige da; man Stadann 10 8 90 ſie vor dem Haus, mitten in der mute plütlichen Trottoir der Friedrichſtraße. Sie wlaufen? nicht: Soll ſie rechts, ſoll ſie links her⸗ Sie iſt weg⸗ und ziellos Sie ſieht die ſchreie ſich vorbeihaſten, ſich drängen, hört ſie u. Sie fühlt ſich einſam, wie ſie ſich noch 4 nie einſam fühlte. Nach Köln ſehnt ſie ſich zurück; vor Hamburg fürchtet ſie ſich— vor dem was kommt: Proben mit Maha, die ſchilt, ſtößt, ſchlägt; Algier, von dem Bach ſagte:„Hübſche Mädels können ſie da immer gebrauchen!“; vor der Zeit ohne Verdienſte, wo ſie von Maha abhängig ſein wird, wo ſie nichts tun kann wie zuſehen, höchſtens flicken, waſchen, auf⸗ räumen für Maha. So ſteht ſie vor dieſem Haus in der Friedrich⸗ ſtraße und ſtarrt auf die Menſchen, auf die Kraft⸗ wagen, auf die rieſigen Omnibuſſe; Lärmen und Rat⸗ tern iſt um ſie. Sie ſteht. Sie fühlt nicht, daß an⸗ dere ſie anblicken, fühlt nicht, daß ein Mann ſie zu umkreiſen beginnt, einmal an ihr vorbeigeht und ſie angafft, umkehrt, wieder an ihr vorbeigeht, daß ſein Arm ſie ſtreift... Da endlich kommt Leben in ſie: Sie wendet kurz um und läuft die Straße hinab, den Linden zu. Die Linden ſind hell; ihre eine Häuſerfront iſt ſonnenüberflutet. Das Licht weckt Kora. Eine Uhr ſteht an der Straßenkreuzung. Ihr Blick fällt auf die Zeiger: Es iſt faſt drei. Da iſt auch das geregelte Denken wieder da: Sie fühlt plötzlich, daß ſie Hun⸗ ger hat. Wo iſt die Zeit nur geblieben? Natürlich: die weiten Wege, das Warten bei Bach, die Abwick⸗ lung in der Loge— es iſt ja ganz erklärlich. Sie geht in ein Speiſehaus. Es iſt groß und licht; viele weißgedeckte Tiſche, geſchäftige Kellner; es iſt gut gefüllt, obgleich die Haupttiſchzeit vorüber. Sie findet einen Platz, beſtellt. Schnell kommen die Speiſen, und beim Eſſen wird ſie ganz ruhig. Das Fieber ſchwindet. Wie dumm war ich! denkt ſie. Ich hatte eben nur Hunger... Wer zwingt mich, nach Algier zu gehen? Maha wird das auch nicht an⸗ nehmen. Und die Proben? Wir haben doch immer geprobt! Sie läßt ſich ein Kursbuch geben. Nein, heute kam ſie nicht mehr nach Hamburg; ſie würde ſpät in der Nacht ankommen, wenn Maha ſchon aus dem Alkazar zurück, ſie im Schlaf ſtören. So beſchließt ſie, am nächſten Morgen zu fahren, kramt Papier und Blei⸗ ſtift aus ihrer Handtaſche, ſchreibt ſich die Abfahrts⸗ zeit auf. 8 Dann ſitzt ſie ſtill, fühlt Mattigkeit, wohltuende Mattigkeit. Sie blättert noch einmal im Kursbuch und ſtellt feſt: Zweiunddreißig Stunden fährt man von Berlin nach Marſeille, dann anderthalb Tag⸗ mit dem Dampfer nach Algier; dies Blättern und Suchen iſt wie eine Spielerei. Einen Kaffee läßt ſie ſich bringen; er belebt ſie neu. Es iſt vier Uhr gewor⸗ den. Sie fragt ſich: Was nun?— Sie wird abends ins Odeon gehen, ſich einen Platz im Parkett geben laſſen und einmal Zuſchauer ſpielen; das macht im⸗ mer Freude. Aber auch hinter die Bühne wird ſie ſehen, den Direktor begrüßen, das Perſonal, Verany. Bei Verany bleiben ihre Gedanken hängen. War⸗ um erſt heute abend? Sie winkt dem Kellner, nennt ihm die Straße, in der Verany wohnt, fragt ihn nach der Fahrt. Sie hat Glück: Der Omnibus nach dem Weſten hält faſt unmittelbar vor dem Gaſthaus Kora klopft an Micha Veranys Tür. Sie hört ſeine Stimme:„Herein!“ Sie öffnet. Micha ſpringt auf und ſtarrt ſie an, wie eine Er⸗ ſcheinung.„Maha!“ ſagt er und wieder:„Maha!“ Seine Stimme hat kaum Klang. Er iſt erſchrocken: Da ſteht plötzlich von neuem die Frau, die er ſchon aus ſeinem Leben geſtrichen hatte. Um ihn war jetzt ja alles anders: Sie hatte ihn in ihren Kreis einge⸗ ſpannt, Ellis' Freunde; ſie waren ihm Kollegen ge⸗ worden. Sie tanzten, ſie tollten, ſie lachten, und dann waren ſie wieder ernſt in ihrer Arbeit, in ihrer Muſik. Sie übten gemeinſam: Da war Fred Eiſenträger, er ſtudierte Klavier an der Staatlichen Hochſchule und hatte ſich nun erboten, Micha zu be⸗ gleiten; da war Ruth Kingsbury, Ellis' beſondere Freundin; ſie hatte ihn als erſte Geige in das Quartett geholt, in dem ſie die zweite ſpielte und Peter Carſten das Cello und Charles Hemington die Bratſche. Sie ſaßen bald hier bei ihm, bald drüben bei Ellis oder auf Peters Studentenbude; manchmal war auch der Saal im Konſervatorium frei. Sie waren ſcharfe Kritiker untereinander, und ſie waren jung. Eine neue Welt war das für Micha; er war ja noch nie jung geweſen, auch nicht als Kind.. Was wollte nun die Vergangenheit von ihm? Er ſieht die Frau in der Tür„Maha!“ ſagt er noch einmal. Und dann:„Gehl Bitte— gehl“ Kora begreift. Sie weiß ja, was zwiſchen ihm und der Schweſter war, und ſie kennt die Schweſter zu gut: Man kann ſich fürchten vor ihr. Es lehnt ſich in ihr auf; ſie will nicht verwechſelt werden.„Ich bin nicht Maha! Ich bin Kora!““ Sie ſpricht es feſt, faſt ſcharf. Micha atmet auf, erleichtert. Der Druck fällt von ihm ab. Jetzt erkennt er, daß er ſich irrte. Er vergißt ganz, daß Kora ja auch aus der Welt kommt, die er eben noch von ſich ſtieß. Er iſt befreit daß es nicht Maha iſt. Schon das macht freudig. Er ent⸗ ſinnt ſich: Kora, das kleine, kranke Mädel, das da immer im Bett lag oder hockte; er hat damals gar nicht bemerkt, daß ſie der Schweſter ſo glich; ſie war ſo blaß in ihrem Bett. Er geht auf ſie zu und gibt ihr die Hand.„Alſo: Kora, Sie?“ Kora läßt ſich an den Fenſterplatz führen, ſetzt ſich in den tiefen Seſſel. Micha zieht ſich einen anderen Stuhl heran. Richtig! denkt er. Sie brach ſich den Fuß, und das wurde dann der Anfang des Spiels mit Maha. „Wieder ganz geſund?“ fragt er. Sie nickt.„Ja: ganz; ich hoffe es wenigſtens.“ Sie erzählt von Köln. Dabei betrachtet ſie ihn. Sie ſieht: Er iſt ein anderer geworden, er iſt gepflegter— ſein Anzug, ſeine Krawatte, ſein Haar; und ſein Ge⸗ ſicht iſt ausgeglichener, faſt faltenlos die Stirn; ſeine Augen flackern nicht wie damals, als er bei Maha ſtand. Und dann iſt ſie am Fragen:„Es geht Ihnen gut, Verany?““ Er richtet ſich auf, er wächſt ordentlich.„Oh, ſehr gut ſogar!“ Die Eitelkeit packt ihn; er ſagt das noch ſehr pathetiſch, aber dann ändert ſich ſein Ton. Er ſpricht von ſeiner Geige.„Ich übe— ich übel“ ruft er, und Begeiſterung ſteht in ſeinem Geſicht.„Es perlt wieder! Ich weiß oft ſelbſt nicht, wie und wo⸗ her.“ Er ſpringt auf, nimmt haſtig ſeine Geige aus dem Kaſten, der ofſen auf dem Tiſch ſteht, ſetzt ſie ein, ſpielt. Kora fühlt: Er tut es wie unter einem Zwang. Sie muß ihn anſehen; ſie iſt gefangen von dieſem Spiel. Wie ſchön iſt er plötzlich! denkt ſie. Da öffnet ſich die Tür: Ellis tritt ein. fremder Beſuch? Ich hörte Stimmen und dachte, es wäre einer von uns.“ Sie ſpricht engliſch wie jetzt ſtets mit Micha; denn ſie ſagt, er müſſe es wie⸗ der fließend lernen. Sie kommt näher, betrachtet Kora neugierig. Kora iſt aufgeſtanden. geſetzt; Terry.“ „Sie ſind Engländerin?“ fragt Ellis. Kora ſchüttelt den Kopf. „Amerikanerin?“ (Fortſetzung folgt.) „Oh— Micha hat die Geige ab⸗ nun ſtellt er vor:„Miß Rogerſon— Miß 1249,2 Bruſt: 1. 8. Seite/ Nummer 78 Neue Mannheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe 50 Km Dauerlauf im Papyſchnee Der Breslauer H. Söhmiſch gewinnt die Marathon-Prüfung der Schiläufer Das Ergebnis des Heeres⸗Sprunglaufs: 1. Schütze Haſelberger(IR 20 Paſſau) 323,6 P.(39, 88, 31 Me⸗ ter]; 2. Oberſchütze Gſchwendtuer(ZR 19 Augsburg) 290,5 Ein grauer Himmel mit tief hängenden Wolken lagerte über Berchtesgaden, als am Montagmorgen die erſten 50⸗ Am.⸗Dauerläufer vom Hauſe Wachenfeld auf die Reiſe ge⸗ ſchickt wurden. Ueber Nacht war der ſeither herrſchende ſchwere Froſt wärmeren Luftmaſſen gewichen und an einem lauwormen Frühlingsmorgen regnete es in Strömen. Wo noch kalte Zuftmaſſen vorhanden waren, wurde der Regen zu nayem Pappſchnee. Das war denn auch das richtige Wetter für die ſchleſi⸗ ſchen Läufer und man kann es deshalb auch nicht als Ueber⸗ raſchung werten, daß H. Söhmiſch zu einem ganz über⸗ legenen Siege kam. Der Breslauer lag ſchon nach 20 Km. in Front und bald zweifelte niemand mehr an ſeinem Haren Erfolge. Lenze⸗Oberkochen, Gabriel⸗Reichenhall, Ponn⸗Berchtesgaden und Stiecke⸗Clausthal, Zellerfeld tra⸗ ſen hinter ihm ein. Unter den zahlreichen Zuſchauern am Ziel beiand ſich auch Reichsſportführer von Tſchammer⸗ ſten, der den Sieger zu ſeiner fabelhaften Leiſtung be⸗ glückwünſchte. Wie Söhmiſch ſiegte Von den gemeldeten B̃ Läuſern ſanden ſich 40 am Ab⸗ lauf ein. Von Beginn an entwickelte ſich ein heftiger Kampf, der in der Geſchichte der deutſchen Schi⸗Meiſter⸗ ſchaften einen Ehrenplatz einnehmen wird. Schon ber der erſten Kontrollſtelle nach etwa 20 Km. lag zur Ueberraſchung vieler der Breslouer Söhmiſch in Front, und zwar führte er mit einer Zeit von:40:30 vor Ponn, Lenze und dem Altersläufer Huber. Bei 30 Km. ergab ſich die gleiche Reihenfolge. Söhmiſchs Zeit war mit:47:55 drei Minuten beſſer als die Lenzes, der jetzt den Clausthaler Stiecke und Ponn hinter ſich hatte. Bei 40 Km. waren die Zeiten wie felgt: Söhmiſch:48:85, Lenze.49.28 und Huber .50:42. Bis zum Ziel gab es dann keine weſentlichen Ver⸗ änderungen mehr, Söhmiſch lief ſein Rennen unangefochten als Sieger nach Hauſe. Ergebnis des 50⸗Km.⸗Dauerlaufs: 1. H. Söhmiſch⸗ Breslau.46:44; 2. K. Lenze⸗Oberkochen:48:28, 3. Ga⸗ briel⸗Reichenhall:58:20; 4. Joſef Ponn⸗Berchtesgaden 5700246, 5. Stiecke⸗Clausthal/ Zellerſeld.01.11 Pinuten. Ergebnis des 50⸗Km.⸗Danerlaufs, Klaſſe 2: 1. Otto Plank⸗Straubing:47:57: 2. H. Muggenthaler⸗München 6241288. Altersklaſſe 1: 1. E. Huber⸗ München 5102115; 2. H. Schuſter⸗Berchtesgaden:10:85. Altersklaſſe 2: 1. Fr. Huttinger⸗München:85:14; 2. Schneider⸗Dresden .86: Haſelberger im Heeres⸗Sprunglauf erſolgreich Zur gleichen Zeit wurde auf der Sprungſchanze in Ramsau der Heeres⸗Sprunglauf durchgeführt, wobei ſich leider ein Unfall ereignete. Der Norweger Reidar Hoff, der außer Wettbewerb mittat, kam ſchwer zu Fall und mußte mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Birger Rund ſprang außer Konkurrenz mit 49 Meter die größte Weite des Tages. Im Heerez⸗ Sprunglauf ſelbſt triumphierte der Paſſauer Haſelber⸗ ger, der mit einer Leiſtung von 30 Meter der beſte Springer war. Punkte; 3. Schütze Rupp(JR 19 Augsburg) 286,6 Punkte; 4. Schütze Sachenbacher 2(IR 21 Würzburg) 285 Punkte; 5. Oberfeldwebel Gottſchlich(JR 7 Hirſchberg) 283 Punkte; 6. Oberſchütze Hänig(IR 11 Freiberg) 280,6 Punkte; 7, Jäger Pfeifſer(IR 19 Kempten) 281,1.; 8. Gefreiter Hörmannsdorfer(IR 10 München) und Schütze Drommer (JR 10 Dresdenh ie 273,2 Punkte. Bezirksjugenoſchitag in Hundsbach Das ſportliche Programm des Bezirksjugend⸗ ſchitages in Hundsbach hatte eine ausgezeichnete Be⸗ teiligung gefunden. Die Wetter⸗ und Schneeverhältniſſe waren ſehr gut. Das ganze Programm wurde vom Be⸗ zirksjugendwart Künnecke⸗Baden⸗Baden in muſter⸗ gültiger Weiſe abgewickelt. Unter den anweſenden Gäſten bemerkte man auch den Gaujugendwart Riſchter⸗Frei⸗ burg und auch Bezirksführer Billing⸗Karlsruhe, die mit großem Intereſſe den Uebungen der kleinſten Schiſport⸗ ler zuſahen. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf: Mädchenklaſſe I: 1. Herrman n⸗Hunds⸗ bach 11:03 Min.; 2. Engelhardt⸗Karlsruhe 12:04 Minuten; 3. Dann⸗Baden⸗Baden 12:07 Min.— Klaſſe II: 1. Gieß⸗ mann⸗Achern:45 Min.; 2. Wohrer⸗Hundsbach 9112 Min.; 3. Batſch⸗Herrenwies:18 Minuten.— Klaſſe III: 1. Merz⸗Hundsbach:08 Min.; 2. Bauknecht⸗Hundsbach :85 Min.; 3. Lörch⸗Bühl:00 Min.— Klaſſe IV: 1. Her⸗ zog⸗Hundsbach:42 Min.; 2. Franke⸗Achern:50 Min.; 3. Hauck⸗Karlsruhe:53 Min. Abfahrtslauf: Knaben: Klaſſe 1: 1. Künnecke(Baden⸗ Baden):55; 2. Meier(Forbach):50; 3. Merz(Hundsbach) :57 Min.— Klaſſe 2: 1. Bauknecht(Hundsbach):46) 2. Faller(Bühlertal):22; 3. Aſal(Forbach):24 Min.— Klaſſe 3: 1. Herrmann(Hundsbach):02; 2. Banknecht (Hundsbach):13; 3. Horcher(Bühlertal):23 Min.— Klaſſe 4: 1. Bauknecht(Hundsbach):44; 2, Herzog(Hunds⸗ bach:57; 3. Schnurr(Hundsbach):07 Min.— Klaſſe 8: 1. Jörger(Bühlertal):24; 2. Waiblinger(Karlsruhe) :34 Minuten. Sprunglauf: Klaſſe 1: 1. Meier(Forbach) 22, 2, 22, 2. Schindler(Bühlertal) 18,5. 13,5, 17,5 Meter. Schanzen⸗ rekord: Künnecke(Baden⸗Baden) 23 Meter.— Klaſſe 2: 1. Bauknecht(Hundsbach) 19,5, 19, 18,5; 2. Spitzenberger (Karlsruhe) 18, 18, 18,5 Meter.— Klaſſe 3: 1. Herrmann (Hundsbach) 2. Meier(Herrenwies).— Klaſſe 4: 1. Herzog (Hundsbach); 2. Bauknecht(Hundsbach).— Klaſſe 5: Jör⸗ ger(Bühlertal). Die badiſche Gauliga im Kampf Mannheim vor entſcheidungsvollen Spielen Der Bi Neckarau, der ſ. Z. durch den 611⸗Sieg ſber den Karlsruher FV eine große Ueberraſchung brachte, erlebte am Sonntag durch Phönix Karlsruhe ſeine größte Niederlage. Die ausgezeichnete Läuferreihe von „Neckaran hat diesmal verſagt, ſo daß die Hintermannſchaft dem Druck auf die Daner nicht ſtandhalten konnte und 7 Tore hinnehmen mußte. Dieſe neuerliche Niederlage kann ſich für Neckarau verhängnisvoll auswirken. Neckarau Hat nur noch 3 Spiele auszutragen, davon 2 auf eigenem Platz. Brötzingen und Pforzheim wollen auch auf eigenem Boden eſchlagen ſein, ob das gelingt iſt nicht ohne weiteres zu agen. In Mühlburg kann Neckarau dagegen kaum auf Punktgewinn rechnen. Die Lage von Neckarau iſt alſo ſehr ernſt, Phönix Karlsruhe, der von 6 noch auszutragenden Spielen 2 Heimſpiele hat, dürfte aus der Gefarhzone ſein. Der Karlsruher F V, der in der* Zeit be⸗ denklich zurückfiel, konnte am Sonntag gegen German i a Brötzingen unentſchieden:1 ſpielen und kam dadurch g einen Platz über Neckarau. Die Karlsruher befinden ſich krotzdem noch in großer Gefahr, denn gegen Phönix Karls⸗ ruhe und den FC Freiburg dürfte es ihnen ſchwer fallen, zu Punkten zu kommen. Die einzige, faſt ſichere Möglich⸗ keit zu Punktgewinn bietet das Spiel gegen den SC Frei⸗ Hurg. Beim KeB hängt jetzt alles davon ab, wie die an⸗ deren Vereine, die in Gefahr ſind, abſchneiden. Bei Brötzingen iſt die Gefahr des Abſtiegs ſo gut wie gebannt, da es bei den reſtlichen Spielen die zur Sicherung nötigen Punkte holen wird. Am 18. Februar ſpielen: BiR Mannheim— Phönix, Karlsruhe 76 Pforzheim— SB Waldhof Freiburg— Germania Brötzingen BB Mühlburg— Sé Freiburg Der VfR Mannheim, der noch gut im Rennen liegt, empfängt Phönix Karlsruhe, den Sieger über Neckarau, zum Rückſpiel. Das Vorſpiel gewannen die Mannheimer knapp aber verdient:1. Die Niederlage non Neckaran wird BſR vorſichtig gemacht haben. Im ge⸗ ſamten dürfte VfR techniſch beſſer ſein als Phönix. Wenn BfR vollſtändig antreten kann, iſt beſtimmt mit einem knappen Sieg zu rechnen. Phönix liegt nach Verluſtpunkten ein Punkt beſſer als VfR, hat unter Umſtänden ſogar noch Ausſichten auf die Meiſterſchaft. Vicht wird Phönix in Mannheim ſtoppen. Waldhof muß nach Pforzheim zum„Club“. Waldbof gewann das Vorſpiel überlegen.0. In der Zwi⸗ ſchenzeit iſt Pforzheim beſſer geworden, wie die Ergebniſſe der letzten Privatſpiele eindeutig beweiſen. Der Rhein⸗ meiſter muß ſchon auf der Hut ſein, wenn er keine Ueber⸗ raſchung erleben will. Walöhof iſt Pforzheim in allen Reihen überlegen, wenn es ſein Syſtem unbeirrt durch⸗ ſpiekt, hat Pforzheim keine Ausſicht auf Sieg. Waloòhof wird die Tabellenführung auch weiterhin behaupten. Der F Freiburg, der zuſammen mit Phönir Karlsruhe nach Waldhof am günſtigſten liegt, trägt das Rückſpiel gegen Germania Brötzingen aus. Im Vorſpiel erlitt Freiburg eine kräftige:6 Abfuhr; Brötzin⸗ gen verſtand damals die Schwächeperiode der Freiburger geſchickt auszunutzen. Freiburg iſt ſeither mit jedem Spiel beſſer geworden, es wird auf eigenem Platz Brötzingen keine Siegesausſichten laſſen und weiter mit an der Spitze bleiben. Einen ſicheren Sieg muß VſB Müblburg gegen § C Freiburg erringen. Das Vorſpiel in Freiburg verlor Mühlburg überraſchend:4. Mühlburg wird ſich diesmat ſeine Ausſichten auf einen guten Platz nicht ver⸗ geben und Freiburg klar beſiegen. 12. Fahnſchwimmen der D. T. in Halle Das 12. Jahnſchwimmen ber Deutſchen Turnerſchaft in wurde am Sonntag ein großer Erfolg auf allen bieten. Bei den Prüfungen wurden insgeſamt 12 neue D Beſtleiſtungen erzielt, die jedoch nach dem Abſchluß des Vertrages zwiſchen Turnerſchaft und Schwimmverband nicht mehr gewertet werden. Die Ergebniſſe: rren: 100 Meter Bruſt: 1. Beckman n⸗Dortmund 92 100 Meter— 1. Fritz Herrman n⸗köln :15,6 100 Meter Kraul: 1. H. Heimlich⸗Keichenbach 1504, 30 Meter Streckentauchen: 1. SpogKöln 3½½1 Set.; 2. Burkhardt⸗Stuttgart 36,2 Sek. Zwölſkampf: 1 9 ⸗ M 1 0⸗Saarbrücken 184,900 Punkte. Zehnkampf: 1. Schön e⸗ Dresden 126,35 Punkte. A⸗nal⸗ilh⸗Meter ⸗ Kraulſtaffel: Hamburger Tſchſt v. 1816.80,8 Min. 4 mal 100 Meter SB Eintracht Leipzig 5735,5. 10 mal eter Kraul: 1. Tgad Mühlhauſen 5113,6. 5⁰ Schwellſtaffel: 1. Buckauer MTB.14. Damen: 100 Meter Bruſt: 1. Fritſch⸗Stender⸗ .20,5. 100 Meter Ar 1: 1. Ohliger⸗So⸗ lingen:15. 100 Meter Rücken: 1. Fritſch⸗Stender⸗ Hamburg 1232,2. Neunkampf: 1. Pin o w⸗Hamburg 155,10 Punkte. Achtkampf: 1. Ahlfel d⸗Braunſchweig 88,15 P. 4 mal 100 Meter Bruſt: Hamburger Tſchft:28,6 Min. 4⸗mal⸗50⸗Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Hamburger Tbd:43 Min. Amateurboger tagen in Mannheim Anläßlich ſeiner Gaumeiſterſchaften wird der Gau 14 (Baden) im Kolpinghaus zu Maunheim am Sonntag ſeinen erſten Gautag abhalten. Aus der ſehr umfangreichen Tagesordnung intereſſiert vor allem die Feſtlegung der Gau⸗ und Bezirks⸗Meiſterſchaften 1935. Großes Fahr des deutſchen Syorts Eine Serie großer und überraſchender Erſolge in internationalen Kämpfen Wir machen uns keinen blauen Dunſt vor unb wir lei⸗ den auch durchaus nicht an Ueberheblichkeit, wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß der deutſche Sport ſeit einem Jahre internatio⸗ nal ſo erfolgreich kämpft, wie das ehedem nie in ſolchem Maß der Fall war. Der unerwartete Erfolg unſerer ver⸗ jüngten Eishockey⸗Mannſchaft, die ohne beſondere Hoffnun⸗ gen nach Mailand zu den Weltmeiſterſchaften geſchickt wurde und dort im Kampf mit zehn europäiſchen National⸗ Vertretungen die Europameiſterſchaft erkämpfte, läßt uns noch einmal an die Serie der ebenſo unerwarteten, wie glänzenden Erſolge zurückdenken, die der deutſche Sport ſeit dem letzten Sommer erzielt hat. Es ſind fünf große Ereigniſſe, die dabei im Vordergrund ſtehen. Fünſ Ereig⸗ uiſſe von ſtattlicher Bedeutung und fünf Erfolge, die darum um ſo ſchöner wirkten, weil wir eigentlich gar nicht mit ihnen gerechnet hatten. Die Serie begann mit der Weltmeiſterſchaft, die unſer Gemiſchtes Doppel Hilde Krahwinkel/ Gottfried von Cramm ſich bei den Tenniskämpfen in Wim⸗ bledon holte. Sie wurde fortgeſetzt mit dem prachtvollen Sieg unſerer Schwimmer in Budapeſt im Länderkampf gegen Ungarn, alſo gegen das im Schwimm⸗ ſport ſtärkſte Land der alten Welt. Auch der dritte Erfolg in dieſer Reihe wurde in„Feindesland“ erkämpft: der Sieg unſerer Motorradfahrer in der Interna tiona⸗ Aufbau, Betriebsform und Ziele der Leichtathletik-Trainingsgemeinſchaften „Der Weg eines deutſchen Sportlers zur Olympia⸗Mannſchaft führt nur über die Trainingsgemeinſchaften.“ Mit dieſer Verfügung hat der Deutſche Leichtathletik⸗ Verband(DSB) die hohe Bedeutung der jetzt zur Olym⸗ pia⸗Vorbereitung in der Leichtathletik aufgeſtellten Trai⸗ ningsgemeinſchaften eindeutig feſtgelegt. Ueber die Auf⸗ gaben, Betriebsſorm, Organiſation und Ziele der Trai⸗ ningsgemeniſchaften geben nunmehr der Sportwart der DSB, Buſch⸗Köln, und die beiden Olympiatrainer Waitzer und Brechenmacher in einer Veröffentlichung fol⸗ gende Einzelheiten bekannt: „Die bisherige Vereinsarbeit und damit auch der Lei⸗ ſtungsfortſchritt der einzelnen Kämpfer ſowie die Breiten⸗ und Spitzenarbeit waren ausſchließlich von der Perſon des Uebungsleiters oder des Vereinstrainers abhängig. In den meiſten Fällen erhielt daher der Verein durch die ein⸗ ſeitige Lehrfähigkeit ſeines Trainers einen beſonderen Stempel aufgedrückt. Es gab ſogenannte„Läufer⸗Vereine“ oder Klubs, in denen zum Beiſpiel das Kugelſtoßen be⸗ ſonders gepflegt wurde, je nachdem eben das Spezialfach des Uebungsleiters ausſah. Die logiſche Folge davon war Heine kümmerliche Ausbildung in den anderen leichtath⸗ letiſchen Sparten und eine nur oberflächliche Erſaſſung der breiten Maſſe in den größeren Vereinen. Andererſeits hatten mittlere und kleinere Vereine meiſt nur einen oder zwei gute Könner, während der hohe Durchſchnitt vollkom⸗ mu fehlte. Dieſe Mängel müſſen beſeitigt werden! Die geſteigerten Aufgaben des Deutſchen Leichtathletik⸗Verban⸗ des, als da ſind: Hebung des Vereinsbetriebes, erhöhie Breitenarbeit, Kampfſpiele, Länderkämpfe, Olympiſche Spiele, Förderung der Leiſtung, erſordern auch neue und umfaſſende Maßnahmen. Deshalb Trainings⸗Gemein⸗ ſchaften! Was verſteht man eigentlich unter einer„Trainings⸗ Gemeinſchaft?? Die Antwort iſt kurz: Die dauernde Er⸗ faſſung der Könner und die Eingliederung der Talente. Man will auf der einen Seite die anerkannten Spitzen⸗ könner ſtändig unter. Kontrolle haben, andererſeits aber jungen Leuten, die irgendwelche Fähigkeiten auſweiſen, Gelegenheit geben, ihr Talent zu entwickeln. Betriebsſorm und Organiſation. Eine Trainings⸗ gemeinſchaft übt zuſammen auf vielſeitiger Grundlage, alſo Gymnaſtik, Marſch⸗ und Laufſchule, Haltung uſw. Die Arbeit in den einzelnen Diſziplinen erfolgt in Ka⸗ Mannheims Kreisklaſſe im Hanoball Seckenheim, Käfertal, Frieorichsſeld und Brühl erſte Anwärter In den 4. Staffeln der Kreisklaſſe reifen jetzt ebenfalls die letzten Entſcheidungen heron. Die beiden nächſten Spieltage ſollten Auſſchluß geben, ob es den Tabellen⸗ führern gelingt, ihre Stellung zu behaupten. Die Vor⸗ rundenſieger haben die Spitze nicht mehr abgegeben. Von dieſen iſt der TV Seckenheim noch allein ohne Punkt⸗ verluſt. Die Turnerſchaft Käfertal hat am letzten Sonntag 1 Punkt abgeben, der TV Brühl die erſte Nieder⸗ lage einſtecken müſſen. Germania Friedrichsfeld iſt bis jetzt in der 2. Runde vor Punktverluſt verſchont geblieben. Vereine Spiele gew. unentſch. veun. Tore Punkte Staffel A TV Seckenheim 9 9 0 0 1 Badenia Feudenheiml0 8 1 1 17 Dak Grün⸗Weiß 9 5 0 4 10 Vfs Neckarau 9 4 1 4 9 DV Schwetzingen 9 3 1 5 57 Reichsbahn 9 3 1 7 38 Tbd Germania 9 0 0 9 0 Staffel B Tgde Käfertal 9 8 1 0 54˙22 17 DiK Viernheim 9 6 1 2 TV Waldho! 9 5 1 3. 39:36 1¹ Amicitia Viernheim 9 3 1 4 29.41 0 TV Viernheim 9 3 0 6 148 6 T Sanohofen 10 0 0 10 14˙45 0 Staffel C Germ Friedrichsfeld 9 8 1 0 9333 17 Dac Neckarhauſen 8 6 0 2 3518 12 DoK Edingen 8 4 1 3 39.42 9 DaiK Ladenburg 8 2 0 6 379% 4 — Ilvesheim 8 5 0 6 20.57 4 D Leutershauſen 7 1 0 6 31753 0 Staffel D TV Nrügt 10 0 45 6190 20 FV Brühl 10 8 0 95 6325 16 Tg Oftersheim 11 1 3 6135 15 Tbd Oftersheim 10 6 0 4 30.36 12 Tod Reilingen 41 4 1 6 40.48 97 TV Kirrlach 11 3 0 8 26.•55 6 DoIK Schwetzingen 10 1 2 7 38565 4 TVAltlußheim 10 1 0 9 24.72 2 In der Staffel A bleibt TB Badenia Feudenheim der gefährlichſte Gegner der Seckenheimer. Dem guten Sturm fehlt eine zuverlüſſige Hintermannſchaft. D JK Grünweiß hat ſich vor den Vfgeſetzt. T'Schw et⸗ zingen, Reichsbahn, Tbd Germania haben die gleiche Reihenfolge eingehalten wie bisher. Die Staffel B wird in die Auſſtiegsſpiele die Tur⸗ nerſchaft Käfertal entſenden. amit iſt die zu⸗ verläſſigſte Mannſchaft Staffelſieger geworden. Dc Viernheim konnte mit:5 gegen den Tabellen⸗ führer zu einem Erfolge kommen. Der TB Waldhof iſt von den Viernheimern auf den 3. Platz verdrängt wor⸗ den. Amicitia und TV Viernheim haben eben⸗ falls die Plätze getauſcht, während der TVSan dhofen das Rennen unterwegs aufgegeben hat. In der Staffel Cſteht mit dem FC Germania Friedrichsfeld der— ebenfalls ſeſt. Auch in der Reihenfolge der übr'gen Mannſchaſten hat ſich nichts mehr geändert. Am ſchwerſten hat es in der Stafſel Cnach wie vor der V Brühl. Die erſte Niederlage gegen den Brüh1(:4) hat die führende Stellung etwas ins Wanken acht. Ob die 2 Punkte Vorſprung reichen, um über 1555 3 letzten Spiele die Führung zu halten, bleibt abzu⸗ warten, zumal die Spiele auswärts ausgetragen werden Lediglich müſſen. Bei weiterem Punktverluſt hätte der FB Brühl noch Ausſichten, denn Tg und Dbd Oftersheim ſind zu weit zurückgefallen. Das übrige Feld iſt unverändert geblieben. — Dr. Peltzer bewies einmal mehr, daß er immer noch roße Klaſſe iſt. Beim Hallenſportfeſt in Sonneberg Thüringen) gewann er ein 1000⸗Meter⸗Laufen mühelos in :47 Minuten. Dänemark und Ungarn trugen in Kopenhagen einen Amateéurboxländerkampf aus, der:8 unentſchieden endete. Berlins Amateurboxer werden zum Städtekampf in Saarbrücken am 21. Februar in folgender Aufſtellung an⸗ treten: Krüger, Taubenſee, Tröblinger, Kappich, Lütke Donner, Künzel und Morton. Die gleiche Stafſel wirb am 28. Februar auch in Frankfurt an den Start gehen. Dr. Kichard Raßbach, der Gaurechtswart des Gaues 13 (Südweſt), wurde in das Bundesgericht des DiB berufen. An ſeine Stelle tritt im Gau Südweſt Schenk⸗Frankfurt. J. May und Knapp, zwei bekannte Fußballſpieler des S wurden von ihrem Vetein auf ein Jahr geſperrt.— Eine Einladung nach Polen haben die deutſchen Eis⸗ hockeyſpieler erhalten. Sie ſollen Spiele in Warſchau, Poſen, Krakau, Lodz und in Krynica austragen. NSoAP-Mifieilungen Aus parteiemiiichen Bekenntmachungen enmnommen Anordnung der Kreisleitung Veranſtaltungen und Vorträge religiöſer Art finden in immer ſtärkerer Zahl in Mannheim ſtatt. Die Kreisleitung der NSDDAß macht hiermit die Sonder⸗Organiſationen ſowie alle Parteimitglieder nochmals darauf aufmerkſam, daß die Bewegung ſich in Fragen religtöſer Art nicht ein⸗ miſcht. All dieſe Veranſtaltungen ſtehen außerhalb des Rahmens der Partei. Eine Berufung auf die NSDAP iſt deshalb bei all dieſen Veranſtaltungen unzuläſſig. Um die durch die Neuordnung des Beitragseinzugs be⸗ dingte Mehrarbeit rechtzeitig durchſühren zu können, er⸗ ſuchen wir ſämtliche Kaſſenwarte der uns angeſchloſſenen Ortsgruppen ſowie Geldverwalter der SA und SS, zu den beſtimmten Terminen pünktlich abzurechnen, ſpäteſtens am 18. Februar 1934. Kreiskaſſenverwaltung: gez. Wilhelm Hotz. Deutſches Eck. Mittwoch, 14 Februar, 20,15 Uhr, in Lokal„Roter Hahn, U 5, 19, Pflichtverſammlung der Stra⸗ ßen⸗ und Betriebszellen⸗Obleute. Schwetzingerſtabt. Mittwoch, 14. Februar, 20 Uhr, in den Gloriaſälen Mitgliederverſammlung. Redner: Pg. Kronauer. Neckarau. Freitag, 16. Febr., 20,30 Uhr, Schulungs⸗ abend im Ev. Gemeindehaus. Pflichtbeſuch für Pgg. und Unterorganiſationen. Neckaran. Der Heimabend am Dienstag, 13. Februar, fällt aus.— Donnerstag, 15. Februar, 20 Uhr, im Rundſäal des Ev. Gemeindehauſes Gasſchutzvortrag mit Dr. Braun. 88 Spielſcharorganiſation des Baunes 171 Sprechſtunde des Führers der Spielſcharen im der De. Ferner behält ſich der De das Recht 90 —9 Dienstag, 18. Februar 104 len Sechstagefahrt auf der Inſel Man zöhlt gf zweifellos zu den größten Erfolgen, die je von Peuelpeß Sportleuten erzielt wurden. Jahrelang ſchien es einf unmöglich zu ſein, den Engländern dieſe Sechstageſahrt, entreißen. Es muß ferner der unerwartete 841 deraufſtieg unſerer Fußball⸗Nationale erwähnt werden, der mit dem ſenſationellen 7ꝛ1⸗Sieg er Belgien einſetzte und zuletzt in ein prächtiges 31 b 8 Ungarn mündete. Die Eishockey⸗Entopamelſter ſchaft fügte ſich nun glücklich und würdig an. las⸗· Der deutſche Sport hat auch an anderen Fronten 8 lich operiert. Die Leichtathleten gewannen Ländertänbſ gegen England, Frankreich und die Schweiz, unſere Bore⸗ und Radfahrer machten von ſich reden, unſere Turnt reiter ſandten Nachrichten von ſtolzen Erfolgen, Fl on Schwerathleten und Waſſerſportler waren ſiegreich⸗ e unſeren Rugbymannſchäften ſagten die Gegner, daß en mächtige Fortſchritte gemacht hätten, aber jene fünf grob Siege, von denen wir ſprachen, überragten doch alles. Wir wollen feſtſtellen, daß öieſes große Jahr des 9 305 ſchen Sports nicht zuletzt deshalb möglich wurde, weil deutſchen Vertreter des Sports überall mit einer 55 70 2 gabe und einem Geiſt kämpften, der nicht imm ere war, weil nie das Bewußtſein ſo ſtark war, daß 1 Sportleute auch Kämpfer für Deutſchland ſind. meradſchaften, die aus Läufern, Kugelſtoßern, ourh uſw. gebildet werden. Die Organiſation der Training, Gemeinſchaften erfolgt durch den Gauſportwart, der 4 mittelbar Verantwortliche iſt jedoch der Kretsſpo ſchaf Der Staud und das Können einer Trainings⸗Gem i6. iſt zugleich das Kriterium für die Perſönlichkeit des Krehe ſportwartes. Die Vereine ſind in die Organiſation Trainings⸗Gemeinſchaften einzufügen, und zwar durch Uebernahme der allgemeinen Erziehung der Teiln und Ueberwachung ihrer Lebensführung. ſett Der Führerſtab einer Trainingsgemeinſcehſegrel, ſich wie folgt zuſammen: a) Führer, b) techniſcher c) Preſſereferent, d) Arzt und Maſſeur. ber Die organiſatoriſchen Aufgaben ſind ſente Hauptſache: Sammlung und Sichtung der örtlichen Tarrell⸗ ſowohl der aktiven wie der techniſchen Helſer, und de ſtellung der Uebungsſtätten, wobei nach Möglichke, Die Uebungsſtätten verſchiedener Bereine zu benutzen ſind un⸗ Trainingsteilnehmer erhalten als Ausweis und zur trolle einen Verpflichtungsſchein. Die Kameradſchaft. gemeinſchaft werden nach Diſtiplinen Kamerasſchofden bildet. Die Angehörigen einer Kameradſchaft werdee Et⸗ Einvernehmen mit Privaten und Behörden beſondere ſp, leichterungen wie Fahrtermäßigung, Bäder, Maſſagen uk⸗ erhalten. Ebenfo ſind lokale Dlympta⸗Ba ſchaften zu vermitteln. 10h. Die Eingliederung eines Leichtathleten in die Kamkug ſchaft erfolgt auf Grund ſeiner ſportlichen Leiſtungen eoh⸗ menſchlichen Eigenſchaften. Die Mitglieder einer lichtu ſchaft erhalten einen Trainingspaß mit Verpf aweth, und Trainingserleichterungen. Ueber einen Verein alet ſel eines in die Kameradſchaft aufgenommenen S erbonb, entſcheidet ausſchließlich der Deutſche Leichtathlekikkher Al Von Zeit zu Zeit ſind außerdem die Vereinsführer nſchel gehörigen mit dem Führerſtab der Trainingsgeme zuſammenzurufen. i Der Weg zur Olympia⸗Mannſchaft eührt nur übeg h Trainingsgemeinſchaft und Kamerodſchoft. Etwafge alen örtliche Verhältniſſe bedingte Ausnahmen regelt It, die Kampfdiſziplinen der Teilnehmer zu beſtimmen. 18 ht Eine weitere Bedingung für die Einreihung der an Olympiamannſchaft iſt die Teilnahme der Mitgliede en. den örtlich feſtgeſetzten Olympia⸗Kreis⸗Prüfungsk Tage Dieſe Kämpfe werden im ganzen Reiche an einem nen veranſtaltet, ſo daß die Möglichkeit gegeben iſt, mit, Schlag die geſamten vorhandenen Talente feſtſte können. Die Ausbildungsziele der Trainingsgemeinſchaſten, 15 1. Nationale Erziehung, Führer⸗ und Leiſtungspringm⸗ im neuen Staate der Sportgeiſt gleich SA⸗Geiſt flebel, rabſchaftspflege auch außerhalb des ſportlichen Blih, 2. Ein⸗ und Unterordnung aller Teilnehmer, Be ung tung der Teilnehmer, diſziplinäre Schulung, Ordune, übungen nach den Richtlinien des DeB. 064 3. Techniſche Weiterbildung durch Eintetlunn ſche⸗ Uebungsbetriebes und mindeſtens einmal wöchen gen) Training(Uebungszeit anderthalb bis zwei Sne Pol Training auch am Sonntag, wenn keine Wettkä finden. 4 Ver Eine Uebungsſtunde ſoll im allgemeinen folgenden n lauf nehmen: 10—15 Minuten Haltung, Marſch⸗ ſchule ſämtlicher Teilnehmer, Anſchauungsunterrich hue, Könner, 20—30 Minuten Luſtbetonte, vielſeitige ſchule mit und ohne Gerät, 30—45 Minuten Miegenehen Gruppenbetrieb, nach Diſziplinen geordnet: Kurs Siubel Mitiel⸗ und Langſtreckenläuſer, Springer, Hürdler, Werfer, Mehrkämpfer. Zur Ausbildung gehören auch Wettkämpfe, die die l nehmer für den ſportlichen Kampf härten und die nötige Erfahrung verſchaffen ſollen. Als Wettkäu vorgeſehen: Wettkämpfe innerhalb der Gemeinſ G96n beſonderer Betonung von Vorgabekämpfen, Wettkänme n benachbarten Trainingsgemeinſchaften und Teilnah den Olympia⸗Kreisprüfungswettkämpfen. Bann 171 Mittwoch von 20—21 Uhr.— uge Se (OJ⸗Orcheſter). Antreten Mittwoch, den 14. 6 20 Ubr, vor dem Büro der Spielſchororganiſation, Keine Inſtrumente mitbringen. Renanfnabmeg 50% N* +* noch enigegengenommen.— Abt. Sing⸗ und„oor diet chor. Antreten Mittwoch, 14. Febr. 10.45 Uhe on, Haus der Jugend(Luiſenring 49). Bleiſtift u 901 mitbringen.— Abt. Laienſplel. Antreten 200 nerstag, 15. Febr., 20 Uhr, vor dem Büro, E ſcharorganiſation, K 2, 6. Rollenbücher für Hangel Schwänke mitbringen. 20 Pſg. für Rollenbücher m. han Unterbann 1/171. Die Dienſträume des auch z 1/171 befinden ſich ab heute in N 6, 5/(Grund. von Erögeſchoß. Sprechſtunden: Montag bis Freitas bis 21 Uhr. NS⸗Frauenſchaft, 9 Mittwoch, 14. Febr., und Donnerstas, 0 17 Uhr, jeweils Vorführung der Eintopfgerichte in geſ Teller und Löffel mitbringen. Wir erwarten regen Sozialamt Zure Mittwoch, 14. Febr., werden um 16 Uhr Piundeh Nr. 62 des Arbeitsamts zie arbeitsleſen Hikleringe, He Unterbanne I, U und V in Tageskurſe für Meta und kaufmänniſche Berufe zugewieſen. Kampfbund für deutſche Kultur 10, Donnerstag, 15. Febr. 20 Uhr, im Caſtg offene Singſtunde.„Wir traben in Sünl „Fahrtenlieder der Jugend“. Wir bitten unſere Su 9 60 Hauptſchriftleiter: Hans Alfreb Mertzner Etellvertreter Kur. Ehmer. Feu'lleton: Carl Bnno Eiſenbart- Lokalet Shafetper. Sontt, Wing Mulker- Sühwegdeuſche Unanh und den ührigen Teil: Curt Wilheim Fennel. ⸗ Anzeigen 90* 0 liche Mittellungen Jacob Faude fämtlich in Mannheim mer Drucker und Verleger Druckere“ Pr. Haas, Neue Manngein Mannheim, k 1—6 Durchſchnitts⸗Auflage im Januar 21029 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur beſonders die Jugend, um zahlreiches Erſcheinen, Verantwortlich fur Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Hangeſl 6 * 6. Aus den Beſten der Tratunge⸗ 15 * —— —— ſaſt geöritter,., geſunken, die Ausfuhr von Leder hat ſich —— Hete 90 akturbelebn Staate wabli 9 vage iſt eeftewatel liegen die Dinge aber ganz anders. Die bern, 518 1 dieſem Zuſtande dürfte ſich ſolange nichts än⸗ dem in leichmäßig Kauch ——————————————— Dienstag, 13. Februar 1934 HANDELS- WIRT der Neuen Mannheimer Zeitung SchAFrs-zkxruNxG Mittag-Ausgabe Nr. 73 Tschechenkrone in den Fußsfapfen von Piund und Dollar ——— Ländern, die als Folge Tichechoflom. verlaſſen haben, gehört nunmehr auch die 3* Man hat in Prag den Goldgehalt etwa um ne um ein Sechſtel vermindert, nicht eine Inflation in Szene zu ſetzen, ſondern um den Kampf im Exportgeſchäft mit ſchärferer San 5 Waſſe führen zu können. künbian er tſchechiſche Miniſterpräſident Malypetr die An⸗ 35 dieſer Maßnahme mit der Erklärung begleitete, eſgadige ſie keiner, weder im Inlande noch im Auslande den 33 ſolle, ſo entſpricht eine ſolche Behauptung reisgebä atſachen. Weder dürfte es ihm gelingen, das ten,— im Inneren auf der bisherigen Baſis zu hal⸗ deugen ann er irgendjemand in der Welt davon über⸗ ſwäbigk—5 mit dem Mittel der Devalvation niemand ge⸗ —0 ird. Die Einfuhr nach der Tſchechoſlowakei engan ngsläufig durch die entwertete Krone eine Ver⸗ Mögli 161 erfahren, während der Export vorerſt die t0 Hoflow, ſich auszudehnen, beſitzt. Damit hat der alh 8* Staat einen neuen Stein auf den Weg Ber öie W. der Völker führt. niſſe in der e owakei den it es ohne weiteres klar, 3 3 85* wie ſchwer der Entſchluß zur Devalvakion der Kriſe den alten Sher c dem dortigen Kabinett, namentlich aber dem dat ſich atsoberhanpt gefallen ſein muß. Maſſaryk bemüht, ö i i Fri Ft, das Land ſeit ſeiner Errichtung durch die m naertrbae von Verſailles, Trianon und lcen Na ſtergültig zu leiten. Von den öſterreichiſch⸗ungari⸗ die erſte Hogeſtaaten war die tſchechoſlowakiſche Republik berſtellte ie uberraſchend ſchnell die Goldwährung wieder Greich und peinlich darüber wachte, daß der Etat im auch nicht an icht gehalten wurde. Der Erfolg blteb denn 1920 518 1 75 Wenn die Weltwirtſchaftskriſe der Jahre machte 10 8 auch an den Toren dieſes Landes keinen Halt dern ſind dafür nicht oie Staatsmänner in Prag, ſon⸗ aus denen ngemeinen Gründe verantwortlich zu machen, einmal die Kataſtrophe der letzten Jahre hervorging: Europg r Weltkrieg ſelbſt, zum anderen die Zerſchlagung gen— eine Anzahl von— zum Teil lebensunfähi⸗ kionen nalſtaaten und nicht zu vergeſſen die Repara⸗ Es iſt nahmen tief bedauerlich, ö rade je B Fun 9 r von denen—4 aeen e 27—45 4 erwartet 2 gegenwärtigen europäiſchen Lago deutet 8 muß. Denn die Abwertung der Krone be⸗ käuſchen arüber können keine Beruhigungspillen hinweg⸗ anen Flankenſtoß gegen Deutſchland und einen Gin Rn Frontalangriff gegen Frankreich. Feweift acgang ourch den Außenhancel der Tſchechoflowalei bruckt den erſten Blick, wo dieſen Staat der Schuh ſt um 75 n Baumwollexport während der letzten Fahre v. 9 ttelt, der Export von Zucker ging ſei g ſeit 1920 um 60 der vom Wolle iſt ſogar um 80 v. H. gewichen 5620 feber wurden knapp 33 v. H. der Quantitäten von 05 big 2 Landesgrenzen gebracht. Die Liſte ließe ſich nett ſi in gern. ſie zeigt, daß das tſchechoſlowakiſche Ka⸗ Kandeln 5 einer Zwangslage befand, die ein ſchnelles en um—55 an— internationale ung nicht zu verlieren. alypetr begrün⸗ Gaß hee Kce die Währungsabwertung mit dem—— u zu echoſlowakei nur das tun müſſe, was anderée Die 8 vor getan haben, um ihre Ausfuhr zu heben. at nur, ob man den richtigen Weg ge⸗ ud auf Hicdeer ob hier ein Fehlgriff vorliegt, der das Gberraſchen ie ſchiefe Ebene bringt. Zunächſt muß es wertuun daß nran in Prag ſich in einem Angenblick aur — der Krone entſchloß, in den. man angeblich ein Hielt, närvolles Aktivum für den Export in den Händen amlich den Sſt ⸗Wirtſchaftspakt der Kleinen Eutente“. Pflichte und Rumäni t. 50 nien haben ſich ſoeben erſt ver⸗ fouſtrienn Enkerem Ausmaße als bisher eſchechoſlowaeiſche 1 5 rzeugniſſe zu beziehen, während die Tſchecho⸗ urfange Ac den beiden Vertragskändern in vermehrtem mirklich 10 grarprodukte abrufen muß. Iſt dieſer Pakt ann wertvoll, wie man die Welt glauben machen ig. Taterſcheint die Abwertung der Krone als über⸗ iſt an ſich zwar ein geſundes Gebilde, das Gſaf lkchendeſtenfopa aber ſtellt einen wirt⸗ Wöa 3 Krankheitsherd dar, der ihr zur fübnarchie—. Dic öſterreichiſch⸗ungariſche Doppel⸗ Rach Lebraumpuirt 10 eine kebens⸗ ol, r die aus i rvorgegangenen Ken“, Ohftaaten ſind meiſt„Elenödsgemeinſchaf⸗ iſt, ber in Mittel itteleuropa ein neuer Großraum entſtanden den Belaugen der Agrarwirtſchaft wie utriellen Sektor gerecht zu werden vermag. Die tſchechoſlowakiſche Induſtrie braucht kauf⸗ und zahlungsſähige Abnehmer. Solche findet ſie in dem wirtſchaftlich erſchöpften Südſlawien ebenſowenig wie in dem finanziell todkranken Rumänien. Mit Deutſchland konnte man in den letzten Jahren nicht recht warm werden, und die politiſche Einſtellung der Prager Staatsmänner verhinderte in gewiſſem Sinne auch eine Intenſivierung der Beziehungen zu Ftalien. Soll Mitteleuropa wieder erſtarken, dann bleibt nichts anderes übrig. als alle dort gelegenen Staaten zu einer ökonomiſchen Einheit zuſammenzufaſſen. Da ſich jedoch jeder ſcheut, den Realitäten offen ins Auge zu ſehen (nur Deutſchland empfahl ſchon wiederholt dieſen Weg), ſo verſucht man in Prag von der monetären Seite aus dem bedrängten Exportgewerbe Luft zu ſchaffen. Hierbei war vielleicht die Ueberlegung ausſchlaggebend, daß der Verfall des Pfundes und des Dollars ein gerüttelt Maß von Schuld an der Abſatzſtockung der tſchechoſlowakiſchen Produkte auf dem Weltmarkt trägt. Die Zahl der Staaten, die noch am alien Gold⸗ ſtandard feſthalten, läßt ſich nunmehr an den Fin⸗ gern abzählen. Von den modernen Großländern ſind es eigentlich nur Deutſchland, Frankreich und Italien. Es fällt ihnen außerordentlich ſchwer, an der Reichsmark, dem Franken und der Lira feſtzuhalten; denn die Abwertung der tſchechiſchen Krone berührt dieſe drei Völker infolge des drohenden Dumpings im höchſten Grade. Sie werden viel ſtärker betroffen, als etwa die engliſch ſprechenden Reiche, die ja einen Teil ihres Valutenvorſprungs behal⸗ ten. Den Ländern des Goloblocks bleibt wirklich nichts geſchenkt, ebenſo wie Deutſchland, das alles daran ſetzt, im Jutereſſe der Sparer und im Intereſſe von Treu und Glauben die Stabilität der Reichsmark aufrechtzuerhalten. Arbeii oder Die am Schluß eines Bilanz⸗Jahres ausgeworfene Dividende iſt ein Ausdruck der wirtſchaftlichen Renta⸗ bilität eines Unternehmens und daher volkswirtſchaftlich gerechtfertigt. Denn von dieſer Rentabilität hängt Arbeit und Brot einer größeren Anzahl von Arbeitern und An⸗ geſtellten ab. Niemand wird eine Dipidende deshalb in ihrer Eigenſchaft als Wertfoktor angreifen, wenn ſie nicht dͤer alleinige Maßſtab für die ſchaffende Arbeit wird und in ihrer Ausſchließlichkeit gegen das Intereſſe des Ganzen verſtößt. Weniger verſtändlich aber iſt es, wenn heute noch ein Unternehmer, wie es kürzlich paſſierte, eine zu geringe Dividende als Entlaſſungsgrund für eine Anzahl An⸗ ek und Arbeiter auffaſſen zu müſſen glaubte. Das lingt gegenwärtig, wo Volk und Regierung im härteſten Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ſtehen, zwar kaum glaub⸗ haft, aber es iſt leider Tatſache, von der wir nur hoffen, daß ſie vereinzelt bleibt. Schlimmer aber iſt, daß vom Verteidiger dieſes merkwürdigen Standpunktes gar nicht begriffen wurde, daß einige Prozent Dividende mehr oder weniger belangles ſein müſſen, wenn die Arbeit und dos Brot einer ganzen Gruppe von Menſchen auf dem Spiel ſteht, beſonders nachdem heute ſchon, ihrer Zeit vielleicht verauseilend, Unternehmer dazu übergegongen ſind, bei Ueberſchreiten einer gewiſſen Grenze den Ueberſchuß ihren Angeſtellten und Arbeitern zugute kommen zu laſſen. Oder ſollte es vielleicht hier oder dort entgangen ſein, daß wir heute in einer Zeit leben, in der die Dividende bereits aufgehört hat, das Maß aller Dinge zu ſein? Und vielleicht darf auch an dieſer Stelle darhuf aufmerkſam emacht werden, daß dos Geſetz der nationalen Arbeit in ukunft Handhaben geben Hürfte, um ſolchen ſozialen Ge⸗ ſinnungen die praktiſche Bedeutung zu entziehen. Wo alle Kräfte des deutſchen Volkes wetteifern, um Aybeit und Brot zu ſchaffen, ſollte kein Arbeitgeber dieſen Anſtren⸗ gungen dadurch entgegenarbeiten, daß er um eines beſtimm⸗ ten Dividenden⸗Satzes willen die Arbeitsloſenziſſer ſeines Ortes erhöht. Von jedem Leiter eines Unternehmens muß heute verlangt werden, daß er, ſeiner Führerſtellung ent⸗ ſprechend, auch ein höheres Veranwertungsgefühl ſeiner Arbeitnehmerſchaft und dem Ganzen gegenüber beſitzt. Heidelberger Holzindusirie A6 Neuer Verlusiabschluß Dieſe Geſellſchaft, auf die die Stadt Heidelberg maßgebenden Einfluß ausübt und die i. V. den Verluſt von 64 772/ größtenteils aus den Reſerven deckte, ſchließt auch das Geſchäftsjahr 1933 mit einem Verluſt von 75 550 4 ab, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Netto⸗ erlöſen von 302 335(520 775)/ ſtehen Löhne, Gehälter und ſoziale Laſten in Höhe von 141 960(252 750) /, Zinſen mit 97 811(185 705) /, Abſchreibungen mit 49 138(51835) l, allgemeine Unkoſten mit 48 699(689 730) /, ſowie Konto⸗ korrentverluſte mit 3 593(4711) gegenüber. Außerdem erſcheint auf der Debetſeite der Verluſtvortrag aus 1931 mit 36 682“. In der Bilanz haben die Debitoren und kutwicklung der öffenilichen Bausparkassen Bei d kaien ins Kehn der deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girvorgani⸗ ſolten eben gerufenen öffentlichen Bauſpar⸗ arve waren bis zum 90. Rovember 1933 57 268 Bau⸗ W1. 4 üge mit einer Vertragsſumme von 52 861 006 abgeſchloſſen. Davon waren 8617 Verträge Tadie öſſent7 Vertragsſumme sugeteilt. düie(mie Gichen Bauſparkaſſen haben bebonntlich ſechs ſriſh Die r. 9s, 12⸗, 15⸗, 18⸗ und Bjähriger Vertvags⸗ 8 ſtigen Getſten Abſchlüſſe werden in den lang⸗ Luntragsdau erträgem gemacht, denn je kürzer die Eüsraten ez iſt, deſto höher ſind die Ein⸗ und Abzah⸗ 5 Von den 57208 Bauſparverträgen entfallen 10 4 die mi! H. auf Tarif 18 und 30,2 v. H. auf Tarif B. n elfriſtigen Verträge 12 und 15 kommen G Sdie weni v. H. In den kunzfriſtigen Tariſen .2 v. aſten Abſchlüſſe zu verzeichnen; in Tariſ 9 ſind ſoine r a8 10 in Tarif 6 4,6 v. H. Geht man von der W ie der Ko, lumme aus, ſtellt man die gleiche Reihen⸗ 10 mit 90,2 1. auswahl feſt. An der Spitze ſteht der Tarif 93.; es folgen Tarif 25 mit 28,5 v.., Tarif und To⸗., Tarif 12 mit 11,5 v.., Tarif 9 mit 9,0 huitneſprechenz J mit 6, v. H. ewätsſätze— dieſer Gliederung ſind auch die Durch⸗ — Alten der einzelnen Bauſparverträge. In den meiſt dei den mittelfalriſtigen Verträgen liegen ſie bei 4000 /, a1J 000 J Ariſtigen bei 5400/ und bei den kurzfriſtigen 6100 4. Der Durchſchnittsbetrag im geſamten ſtellt ſich Die For—— Geßelrühertet Aeieries du Nord et de Lorraine, Ueckingen. gäſtsſahrn Gebr.⸗Stumm⸗Werbe erzielten im 124 Mill. 1932/3(30. Juni) einen Rohgewinn von 8,4 Lewi il. P5 und nach Abzug der Unkoſten ſowie 1,87 n keagen 8 aur W0 Suräck, res. Abſchreibungen einen kleinen Rein⸗ 0,25 2515 Mill. Fres., der weiter vor⸗ ie Minettegewinnung ging um weitere onlg ie Ausnützung der Hochofenanloge betrug trothe konnte Der Rückgang der Erzeugung der Horhoſen⸗ ban öniſcher oteilweiſe durch die Neuinbetriebnahme elek⸗ Mgrfs 995 Anlagen ausgeglichen werden. Der Weiter⸗ heriff geumeinſam mit der Acieries'Uſine⸗leckange in egnd ausommenen Elektroſtahlwerkes wurde vorüber⸗ Uzen,Aeiérlest. Bei der Tochtergeſelſchalt Sociste Wonugung urtes de Neunkirchen ſtieg die Stahl⸗ Pile 18,08 90 000 auf 424 240 To., der Betriebsgewinn (id ans herdo 2788 Mill. Frcs. Im übrigen geht aus der ne 4 o, daß om den franzöſiſchen Staat noch 16,05 ſo daausſteh Fres. Schulden beſtehen. Die auf das Kopital 9085 nunmeden 16 Mill. Fres. ſind einberuſen worden, Ein namebr das Ac volle 80 Mill. Fres. beträgt. nartkin Riertt, Kaner Antriebsalkohol auf dem engliſchen Benzin⸗ kika Berroleuer dem Namen Eleveland Discol wird kiebäſches Ba Storage& Finanee Corp., die bisher ame⸗ en hat enzin unter der Bezeichnung Cleveland ver⸗ ab Anfang April eine neue Alkoholmiſchung abſetzen. Die Herſtellerin dieſer Miſchung iſt die Diſtil⸗ lers Co., die nicht nur in der Deſttllation von Genuß⸗ alkohol(Whisky) durch Beherrſchung zahlreicher Whisky⸗ Brennereien führend iſt, ſich vielmehr auch in den letzten Jahren in großem Umfang auf die Herſtellung von In⸗ duſtriealkohol(J. G. mit deutſchen Intereſſenten über die Induſtrial Solvents, Ltd.) verlegt hat. Die wöchentliche Gewinnung, abgeſehen von den für die Cleve⸗ land Discol⸗Miſchung erforderlichen Mengen, ſoll zurzeit rund 0,5 Mill. Gallonen betragen. * Herſtellung flüſſigen Brennſtoffs bei der Imperial Chemical Induſtries.— Programmäßiger Fortſchritt. Die Leitung des engliſchen Chemietruſts hat ſich mit Rüchſicht auf gewiſſe Gerüchte veranlaßt geſehen, mitzuteilen, doß der Bau der Kohlendeſtillationsanlagen zu Billinghammon⸗ Tees programmäßig vorangekommen iſt. Das für die Neuonlagen beiſeitegeſtellte Gelände iſt nunmehr gänzlich erſchloſſen, und die Fundamente für die Gebäude ſind ge⸗ legt; zur Zeit wird an der Errichtung des Stahlgerüſts gearbeitet. Die Aufträge für die meiſten Anlagen und Maſchinen ſind bereits vergeben worden, ſo daß Anfang 1035 mit der Aufnahme des Betriebs gerechnet werden könne. Bekanntlich wird das Projekt an Baukoſten 2,5 Mill. Pfund Sterling erfordern, welche von der Imperial Chemical Induſtries ohne die Ausgabe junger Aktien aufgebracht werden. Die anfängliche Deſtillotion von 400 long To. Kohle arbeitstäglich ſall fortlaufend auf 1000 long To. erhöht werden; die vorläufig zu gewinnenden Mengen Flüſſigbrennſtoff werden auf 0,1 Mill. long To. jährlich veranſchlagt. O Erhöhter Stromabſatz bei den Bereinigten Elektrizi⸗ tätswerken Weſtfalen. 12. Febr.(Eig. Dr.) Im Jahre 1933 hat ſich der Stromabſatz bei den Vereinigten Elektrizitätswerken Weſtfalen AG, Dort⸗ mumd, gegenüber dem Vorjahr um 11,1 v. H. erhöht. Es wurden 452,75 Mill. Kilowattſtunden verkauft gegen 407,44 i. V. Allerdings konnte der Stromabſatz an die Kleinabnehmer nicht ganz die Vorjahreshöhe erreichen. Der Gasabſatz betrug 90,96 Mill. Kubikmeter gegen 29,09 Mill. i.., iſt olſo um mehr als 6 v. H. geſtiegen. Durch Um⸗ wandlung des Anfang 1934 fällig gewordenen Notesdar⸗ lehen von 15 Mill. Dollar in ein langfriſtiges Reichsmark⸗ darlehen wurde die Möglichkeit zu einer durchgreiſenden Sanierung der VEw geſchaſſen. Der Prozeß gegen die Dedi⸗Bank wegen der Dollarklauſel des Notes⸗Darlehens, den die VEW angeſtrengt hatten, hat durch gegenſeitige Verſtändigung ſeine Erledigung gefunden. * 6,5 v. H. Dividende bei der Braunſchweiger AG. für Induſtriebeteiligungen. Der Aufſichtsrat der Braunſchwei⸗ ger AG. für Induſtriebeteiligungen(früher Deutſche Eiſen⸗ bahnſignalwerke AG., Bruchſal), Braunſchweig, beſchloß der Hemnächſt ſtattfindenden GV. die Verteilung einer Divi⸗ dende von 6,5 v. H. gegen 7,5 v. H. im Vorjahr vor⸗ zuſchlagen. Wie ſich ſchließlich ihre Ausfuhrtätigkeit— nur dieſe iſt naturgemäß bedroht— verteidigen läßt, ſteht heute noch dahin. Der amerikaniſche Präſident hat ſchon wiederholt als eines ſeiner Ziele die Anpaſſungaller Währun⸗ gen an die veränderten Wirtſchaftsverhältniſſe proklamiert. Der Anſchluß Prags an die Devalvationsländer unterſtützt ihn weſentlich bei dieſem Vorhaben. Nur ein Punkt bleibt dunkel: ſelbſt wenn die Kulturſtaaten der Erde ſich zu einer generellen Abwertung ihrer Währungen entſchließen wollten, wann folgt der zweite Schritt? Nicht genug damit würden die Exportvorteile ja für alle wieder ver⸗ loren gehen, wenn jeder abwertet, und ſchließlich darf man niemals vergeſſen, daß die traurigſte Erfahrung der Kri⸗ ſenzeit das Mißtrauen aller gegen alle war, hervorgerufen aber wurde es durch die mutwillige Zer⸗ ſtörung der Währungen. Hierin liegt auch die Haup urſache für die Verarmung der Welt. Der Außenhandel der Tſchechoſlowakei mit Deutſchland wird durch nachſtehende Tabelle illuſtriert(in Mill.): Deutſchlands Einfuhr aus der Ausfuhr nach der Dſchechoſlowakei Tſchechoſlowakel 102 480 6⁵ 1990 3⁵0 5² 1031 2⁴⁴ 424 19³² 190 2⁵0 1993 Jan./ Sept. 86 12⁰ Bei den Geſamtbezügen Deutſchlands an ausländiſchen Produkten ſpielt die Einfuhr aus der Tſchechoſlowakei eine verhältnismäßig geringe Rolle. Sie ſtellte ſich im Jahre 1929 auf 3,3 v. H. des Geſamtimports, ſtieg 1931 auf 3,5 v.., um in 1933 nur noch 2,7 v. H. zu betragen. Die Ausfuhr nach der Tſchechoſlowakei ſtellte ſich dementſpre⸗ chend im Verhältnis zum Geſamtexport im Jahre 1929 auf 5 v. H. und ging dann in 1931 auf 4,3 v. H. zurück, um ſich im vergangenen Jarhe auf 6,3 v. H. zu ſenken. Dividendeꝰ Beteiligungen mit 38 754/ gegenüber 69 670& i. B. er⸗ heblich abgenommen. Die Kreditoren gingen in 1933 von 93 300/ i. V. auf 34 493/ zurück. Für die aus dem AR. ausſcheidenden Mitglieder Joſef Amann und Franz Bön ing wurde eine Erſatzwahl nicht vorgenommen. Sanierung der Holſatia⸗Werke AG, Altona. In der GB am B. d. M. wird der Vorſtand Anzeige nach 8 240 H GB erſtatten und die Sanierung des Unternehmens vor⸗ ſchlagen. Das Ack ſoll von 3 Mtll. auf 85000 4 zuſammengelegt werden. Die Verwaltung beab⸗ ſichtigt, 1 400 000/ VA, die ſich im Beſitz der Geſellſchaft befinden, einzuziehen, und die verbleibenden 100 000“ VA im Verhältnis 10:1 herabzuſetzen. Die 1 900 000 StA ſollen im Verhältnis 20:1 zuſammengelegt wer⸗ den und ſchließlich iſt vorgeſehen, die herabgeſetzten Va in Stä umzuwandeln. Die GV wird weiterhin Beſchluß zu faſſen haben über Wiedererhöhung des Grund⸗ kapitals von 85 000/ auf 600 000/ dͤurch Ausgabe von Inhaberaktien. Die neuen Aktien werden in vollem Um⸗ fange von einer Bankgläubigerin der Geſellſchaft in An⸗ rechnung auf ihre Forderungen zu pari übernommen. Auf der TO ſteht weiterhin Genehmrgung eines Abkommens des Unternehmens mit Gläubigern über Nachlaß von For⸗ derungen gegen Ausſtellung von Beſſerungsſcheinen bis höchſtens 870 000 l. e Zuſammenſchluß der Amſterdamer Diamantſchleiſe⸗ reien. In der Amſterdamer Diamanteninduſtrie iſt eine großzügige Sanierungsaktion im Gange. Sämtliche großen Diamantſchleifereien haben ſich zuſammengeſchloſſen und wollen künftig ihre Einkäufe an Rohdiamanten gemeinſam vornehmen ſowie auch den Abſatz zentral regeln. Auf dieſe Weiſe hofft man, weit rationeller als bisher zu arbeiten. Die Amſterdamſche Bank hat ſich bereit erklärt, zur Verſügung dieſes Planes einen Betrag von 6 Mill. hfl. zur Verfügung zu ſtellen. Amerikas Einzeihändler muß ein Driſiel der Umsãtze krediſieren Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht ſoeben eine Unterſuchung über die Struktur des Einzelhan⸗ dels in den u S A. Wenn das Ziffernwerk ſich auch auf das Jahr 1929 erſtreckt, ſo kommt ihm doch ſymptoma⸗ tiſche Bedeutung zu. Im Jahre 1920 beſaß die Union 1,54 Mill. Verkaufsſtellen des Einzelhandels mit einem Umſatz von 49,11 Mrd. Dollars und 6,02 Mill. beſchäftigten Perſonen. Von dieſen waren 1,51 Mill. tätige Inhaber und 4,51 Mill. Arbeitnehmer. Der Wert des Abſatzes je Kopſ betrug durchſchnittlich 8 158 Dollar. Die mit der Abſatzzählung verbundene Erhebung über die Höhe der Kreditverkäufe im Einzelhandel ergab, daß mehr als ein Drittel aller Einzelhandelsverkäufe Kreditverkäufe waren. Von den Verkaufsſtellen gaben nur gegen bar 49,8 v. H. Waren ab, der Reſt verkaufte gegen bar und auf Kredit. Der Einzelhandel kreditierte im Jahre 1929 mehr als 16 Mrd. Dollars; der normale Verluſt wird mit weniger als 1 v. H. angegeben. Zur Sicherung und Kontrolle der Kredite iſt ein über das ganze Land verbreitetes Netz von Kreditüberwachungsgeſellſchaften geſchaffen worben. eAllgemeine Maggi⸗Geſellſchaft, Kempttal. Eine auf den 17. Februar einberufene ao. GV. ſoll u. a. die Aen⸗ derung des Firmennamens in„A. G. Alimentaug“ beſchließen und den Geſchäftszweck neu formulieren. Eine Beteiligung iſt jetzt vorgeſehen an Unternehmen, „beſonders“ an ſolchen der Nahrungsmittelinduſtrie. Wei⸗ ter ſoll eine Satzungsänderung akzeptiert werden, wonach eine Einſchränkung oder gänzliche Einſtellung der gedruck⸗ ten Jahresberichterſtattung vorgenommen werden kann, wenn eine qualifizierte Mehrheit von mindeſtens der Hälfte des Aktienkapitals dies beſchließen ſollte. *Malzfabrik Gengenbach AG., Gengenbach. Die GB. erledigte die Regularien für das Geſchäftsjahr 1932/33(per 30. Juni) und für das Zwiſchengeſchäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Auguſt 1933, die beide ohne Gewinn und Verluſt abſchließen. Der Malzabſatz hat ſich etwas günſtiger ge⸗ ſtaltet als angenommen worden war, der vorübergehend ſtillgelegte Betrieb konnte wieder aufgenommen werden. Aus der Bilanz per 31. 8.(30..) 1933: Vorräte 58 428 251 791) /, Forderungen 62 198(79 009) /, flüſſige Mittel 243 185(30 040) 4, andererſeits Hypothekenſchulden unv. 121 000, Akzepte 261 044(264 174) l, ſonſtige Verpflich⸗ ntungen 54 986(49 318) 4. Mumm u. Co. AG., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat ihr AK. i. e. F. von 1 005 000 auf 405 000 durch Einziehung von nom. 600 000 St. A. herabgeſetzt und eine Wiedererhöhung auf 550 000 durch Ausgabe von 145 000 Mark VA. durchgeführt. * Günſtige Lage bei der Nord u. Süd e. G. m. b. H. Ber⸗ Uin. Die Einkaufsgenoſſenſchaft Nord u. Süd e. G. m. b. H. kann, nach einem Bericht über die gegenwärtige Lage, ihren ordentlichen und den beſonderen Rücklagen angemeſ⸗ ſene Beträge zuweiſen und den Mitgliedern neben den bereits ausgeſchütteten Sondervergütungen noch einen Teil der Umſatzprämien ausſchütten. Mengenmäßig bleibe der Umſatz des Jahres 1933 hinter dem des Vorjahres nicht zurück. Die Abſchläge in den Preiſen und teilweiſe auch der Austritt von Mitgliedern ließen die Umſätze wert⸗ mäßig von 21,4 auf 20,3 Mill. /, alſo um etwa 4,85 v.., zurückgehen. Bei den verbliebenen Mitgliedern überſteigt der auf den einzelnen Genoſſen entfallende Umſatz den des Vorfahres. Die wirtſchaftliche Lage der Genoſſenſchaft hat ſich weſentlich gebeſſert. Die von den Mitgliedern während der Dauer der Einkaufsveranſtaltung an die In⸗ oͤuſtrie übergebenen Aufträge hätten in allen Geſchäfts⸗ zweigen zugenommen und ſeien zum Teil erheblich über das Maß des vergangenen Jahres geſtiegen. Grohßhandels-Index Berlin, 10. Febr.(Gig. Dr.) Die Richtzahl der Groß⸗ handelspreiſe für den 7. Febr. hat ſich mit 96,4 gegenüber der Vorwoche(93,3) wenig verändert. Die Richtzahlen Her Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 92,5(minus 08 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 00,6 Elns 0,6 v..) und inonſtrielle Fertigwaren 14,4(plus 0,2 v..) Waren und Märkie Mannheimer Großmarki für Geireide und Fuiiermiiiel(amilich)/ 12. Februar Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— nerto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Roggenmehl, nordd.. 22,50/24.— annheim.. 19,88/19,90 pfälz, u. füdd. prompt 23,25/24.25 Feſtpreis fr. Vollbahn⸗ Weizenkleie———980 ſtation des Erzeugers grob m Sacn 1 Bezirk 9 per Febr. 10,85 10,50,11.50 Bezirk 10 per„„„ 10955 Weizenfutermehl. 11,75 Bezirk 11 per„.. 18,85 oenr„„ 11.50/12 50 Roggen,ſüdd. 7/72Kg frei Weize nnachmehl... 15.30/15,50 Mannhein 16 90/17,.—] Erdnußkuchen prompt, 16,75/17.— Feſtpreis fr. Vollbahn⸗ Soyaſchrot, prompt.. 15,—/15, ſt dion des Erzeugers Rapskuche P girk 8 per Febr. 16,90 Palmkuche.15,25/15 Bezirk 9 per„„60 Kokoskuchen. 17,50 Sommergerſte, inl.... 18.—/19,— Sefamkuchen „ 17,— Leinkuchn. 17,25,17 50 Biertreber mit Sack.. 17, Trockenſchnitzel ab Fabrik 10.— Rohmelaſſe.50 Steffenſchnitze. 11.25 Wieſenheu loſes...40/8,80 Pfälzergerſte. 1,—/19,— uttergerſte 17,— intergerſte, neun— afer, inl.. 15,7/16,— ais mit Sack..19,25/19,50 Weizenmehl 0 mit Aus⸗ tauſchweizen per Febr. 29.70 Rotkleeher 6,80/7.— per März 30,— Luzernkieeher.—8,20 per April—.— Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,20/2,40 a. Inlandw'zen p. Febr. 28.20 Hafer, Gerſte..80/2,— per Mürz 28, Geb. Stroh, Rogg., Weizen.40/1,60 per April- Hafer, Gerſte 1, 20/1,40 Anbauflächenerhebung in Baden. Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht jetzt die Ergebniſſe der Anbau⸗ flächenerhebung über Wintergetreide, Winterraps und Winterrübſen zu Anfang Dezember 1933. In Baden wur⸗ den hierbei folgende Anbauflächen ermittelt: Winterroggen 88 472, Winterweizen 61 301, Winterſpelz 18 482 und Win⸗ terraps und ⸗rübſen 1359 Hektar. * Der pfälziſche Hopfenban führend. Nach dem Ergebnis der Ernte des Jahres 1933 nimmt der pfälziſche Hopfenanbau unter allen Kreiſen Bayerns die erſte führende Stelle ein. Die geſamte Hopfenernte betrug 1933 zuſammen 920 Zentner. Bei einer Geſamtanbaufläche von 48 Hektar kommen ſonach 20 Zentner Durchſchnittsertrag je Hektar in Frage, der ſich gegenüber dem Vorjahre um 7,2 Zentner ſteigerte. Die Pfalz weiſt ſomit auch die höchſte Durchſchnittsertragsziffer von allen bayeriſchen Hopfen⸗ anbaugebieten auf. * Vom pfälziſchen Tabakmarkt. Der Nachtabak der Herx⸗ heimer Tabakpflanzer wurde am vergangenen Freitag in zwei Loſen zu 80 und 76 Zeutner ausgeboten. Das Höchſt⸗ gebot gab eine Heidelberger Rohtabakfirma mit 40 4, je Zentner ab. * Badens Flachsanban 1933. Für Baden wurde 1939 eine Anbaufläche von 39 Hektar ermittelt. Der Ernteertrag an Rohſtengelflachs(Flachsſtroh) ſtellte ſich auf insgeſamt 1 409 Dz., d. i. 38,4 Dz. je Hektar, der Ertrag an Leinſamen auf 396 Dz. oder 10,2 Dz. je Hektar. Im Hektardurchſchnitt ſteht Baden weit über dem mit 32,6 bzw. 6,5 Dö. ermittelten Reichsdurchſchnitt. * Bayerns Flachsernte 1933. In Bayern waren 1933 770 Hektar mit Flachs angebaut. Der Ertrag an Roh⸗ ſtengelflachs ſtellte ſich auf 20 246 Dz. oder 26,3 Dz. je Hektär, der Leinſamenertrag auf 4 758 Dz. oder 6,2 Dz. je Hektar. * Bergzaberner Schweinemarkt vom 12. Februar. Zu⸗ fuhr 206 Ferkel, Preiſe 36—40/ ausverkauft. Nächſter Markt 26. Februar. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 10. Februar. („Heßlaffee“ Hamburg 35.) Am Kafeemarkt herrſchte in der abgelaufenen Berichtswoche weiter ein ſehr ſtetiger Unter⸗ ton. Die braſilianiſchen Forderungen zeigen auf der er⸗ höhten Baſis keinerlei Zeichen von Nachgiebigkeit. Ge⸗ waſchene Mittelamerikoner, beſonders Columbia und Vene⸗ öuela, ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Das Inlands⸗ geſchäft zeigte etwas Belebung. Die niedrigen Angebote aus zweiter Hand, die ſich zum Teil unter den Forderungen der Produktionsländer bewegen, dürften doher bald ver⸗ ſchwunden ſein, ſo daß in nächſter Zeit mit weiteren Preis⸗ ſteigerungen zu rechnen iſt. Karlsruher Rheinhafenverkehr in Januar In Karlsruhe ſind im Berichtsmonat 90 Güterboote und Motorſchiſfe ſowie 261 Schleppkähne angekommen und 78 bzw. 246 abgegangen. Die Zahl der abgefertigten Güterboote und Motorſchißfe war im Januar 1034 größer als im Vormonat und im Januar 1933. Die Zahl der ab⸗ gefertigten Schleppkähne zwar erheblich größer als im Dezember 1933, Hagegen kleiner als im Jannar 1983, was auf eine geringere Ankunft von Schleppkähnen zurück⸗ zuführen iſt. Der Umſchlag des Karlsruher Rheinhafens betrug im Januar 1934 rund 151 000 To. und war ſonach ungeſühr Lleichſtark wie der Umſchlag im Januar 1988, dagegen erheblich ſtärker als der im Dezember 1933, bei dem dey Verkehr durch Eisverſetzung im Mittelrhein ſowie durch Niederwaſſer ſtark behindert war. Bedeutungsvoll tſt, daß die Zufuhr von Brennſtoſſen im Januar 1934 um runs 13 000 To. niedriger war als im Januar 1983. Der Aus⸗ gleich würde durch eine Steigerung der Abfuhr, vor allem von Holz erreicht. * Die Neckarſchiffahrt im Jannar 1984. Die wegen Eis ab 7. Dez. 1938 eingeſtellte Neckarſchiffahrt konnte erſt wie⸗ der am 17. Januar 1934 in Gang gebracht werden. Von Mannheim fuhren 16 Schleppzüge und 1 Lokalgug mit zu⸗ ſammen 58 Kähnen zu Berg, von denen 47 mit Gütern und 6 mit Koks für Heilbronn und 5 mit Kies zum Kanalban am anteren Neckaxr(Heidelberg, Eberbach und Guttenbach) beladen waren. Zu Tal ſind 56 Kähne und zwar 40 mit Salz und 16 mit Gütern abgefertigt worden. * Baſler Rheinhafenverkehr im Jauuar 1934. Im Baſler Rheinhafen wurden im Monat Januar 65052 T9. Gütern umgeſchlagen gegenüber 77 366 To. im Jannar 1933. Der Rückgang iſt auf die Witterungsverhältniſſe zurück⸗ zuführen, da durch den Froſt der Hüninger Kanal vielfach zugefroren war und die Schiffahrt nicht zuließ. Der Rhein⸗ ſtrom ſelbſt iſt infolge des niedrigen Waſſerſtandeg auf der Talfahrt nur für Kähne ſahrbar. Sowohl oberhalb wie Straßburgs müſſen die Schifſe ſtark geleichtert rden. Frankfurier Abendbörse geschäflsios Nachdem ſchon im Mittagsverkehr infolge der Feie ſtimmung im Rheinland in Süͤddeutſchland Reine ſätze die Regel waxen, lag der Abendbörſenverkehr nahezu geſchäftslos. Die Kuliſſe hielt ſich volltommen nabhe Die Stimmung war zwar nicht unfreundlich doch la en die Berliner Schlußkurſe offenbar wegen der Geſchäftsſtie vielfach nur knapp behauptet, ſo J6. Farben und Phönie letztere waren dann etwas höher. Am Rentenmarkt Altbeſitzanleihe 74 v. H. nach, Neubeſitz und ſpäte Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen lagen bei Eröffnung noch 5 ändert.— Im Verlaufe hielt die Geſchäftsloſigkeit in vollem Umſange an und Kursveränderungen waren nicht zu verzeichnen. Lebhafte Erörterungen löſte die La Oeſterreich aus. An der Nachbörſe hörte ma⸗ 480. Farben 128,75, Stahlverein 41,5, ACch Alr 7725, ſpäte Schuldbuchforderungen 94.25. U. a. abe Altbeſitz 97.25, Neubeſitz 19.45, Fommerzbanz 5 Dresdner Bank 67.5, Reichsbank 165.37, Rhein. 3 110.5, Gelſenkirchen 61.75, Rbeinſtahl 80.75, Ber werke 41.09, Bekula 124.75, Jch. Ehemte vote 154,365 Farben 128.87128.75, Schuckert 102.25, Zelfſtoff Waldhof 46.75, Reichsbahnvorz. 112.12, Nordd. Lioyd 32.5. 10. Seite Nummer 73 Ftimmung 3* durch beste deutsche Komiker Weiss Ferdl Otto Wallburg— Theo Lingen Curt Vespermann u. V. a. in dem lustigen Faschingsfilm 2 unun eee ee eeeee eeeeeeeeeeeeeeee Regie: Fritz Kampers eiss Serdi der bajuwarische Spaßmacher 181 u. bieſbi zwerchiellerschüternd! — Schallendes Gelächter „Die Braut im Mond- mit Osear Sabo, Har. Paulsen, S. Sarto Neueste Fox-Weche 11 kin Faschings-programm für dedermann 11 Beginn:.00,.00,.10,.30 Uhr ALHaisRA TETTER Das Tnziol⸗ Axſll u. .6ro Nachfolger Narkkplatz EZ 6 0 Alurritter Ein iusuger Mar. Wittrisck Feute letzier ſag! Lartei iüürisn ac der Einen Hauptdarsteller: 0. Sima- C. Vespermann..a. Grolle flelterkelt in: „Man nehme Ims. Söneland— P. Heidemann Flim mit Hagenbecks Heute bis 90 Ko Filmtee — Jugenalichs haben Zutritt— .00, 500, 700,.30 ScALA der Triek- und Sensationsfilm: King Ein Wunderwerk der. Tierpark nnerstag EBiE .30 Mk. 50, kenillnuun/ Minphfaftkttel/ frbsirtün .30 Tön. Beiprogramm! .20 Kleine Preise: J Ssee9 nach Meilhac und Halevv SSras —— 5 Neu —— In beiden des grand'osen Fox- Mill Theatern: Palist: 4 00, 6 25,.20 CAVAL(ADE Gloria:.30..50..30 onen- Fims anu Ioe ans! ſuun Haan — 7 Thr Friseur 9 behandelt Sie in der Frisier- kunst indivi- Rarten Nhaanheins Zweiter⸗ Großer stäcitischer Cetate Suge MaskenballFF erse Faschingskehraus imResengarten Pani KempP i5 Lustiges Maskentrelben in allen Rüumen! 4 Tanz-Orchester! PSgCHLoSs SböDdEN mit Helke Jürgensen Max Gülstorff, Jessie Maskenprämiterung!— Goelupreise! RM..- vet scſhenbofnugren: Bufturcla. „ Ee“ garten. Derkehrsverein. Buchhdig. Schenk, Biumenheus Pindenhof. duelł im Damen-U. Kexrensslon, vihrog. Paul Westermeier Planken Regie: Geza v. Bolvars Tel. 22380 Musik: Frans Grothe —————— Dienstag, den 12. Februar 1934 Vorstellung Nr. 206 Niete BNr, 16 Die Fledermaus — mit Faschingseinlagen Operette in 3 Akten Musik von Johann Strauß Musikal. Leitg.: Helmuth Schlawing Regie: Friedrich Brandenburg Anf. 19,30 Uhr 2,45 Uhr Ende nach 22. Mitwirk e n d e Heinrich Hölzlin— Nora Landerich mann— Karl Mang. Elsi Bodmer Lucie Rena— Hugo Voisin— Franz Bartenstein Eugen Fröhlich- Karl Zöller— Hans Kärasek— Hans Schmidt-Römer Max Reichart— Heédwig Hiilengag Albert v. Kübwetter— Karl Busch- —70,.— Morgen: König Heinrich. Anfang 19,30 Uhr noch an Anuvalin, Ber Das exkiusiyv vornehme„Dre-Zack“- Alterhöchste Anerkennungen der hohen Aristokrstie, Kunst, Was amorrheiden sind lästig. Eine einzige der 10 000 Gratisproben welche wir versenden, um jeden von der Wirkung unseres Anuvalin zu dberzeugen, wird Ihnen schonneue Lebens- freude geben. Täglich gehen Danleschreiben von Ueberglück⸗ lichen ein, denen geholfen wurde. Sie erhalten Probe, med. Aufklärungsschrift, ärztl. Gutachten, alles umsonst und porto- frei durch die Versandtapotheke. Schreiben Sie deshalb heute Iin 80 36. Abtellung 37. Direkt ab Fabrik Panama. 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