3 9 Srn 1. Täglich eſchäftsſtellen ab bofſtr. 12 1, Kro Ne Sriebrichſt —— 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 0. geholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 9. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ nprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfelbſtr. 13, raße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Atamheimer eneral Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteue: N 1,46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mann heim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeiled 3, omm breite ſte⸗ klamemillimeterzeile 50 J. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilteAufträge.GerichtsſtandMannheim Aittag⸗Ausgabe Au. B Mittwoch, 14. Fobruar 1034 145. Jahrgang— Nr. 74 Der Bürgerkrieg in Deſterreich Reuter meldet 500 Toie Meldung des DNB. AKoch— Wien, 14. Febrnar. w erlaugmmer iſt durchaus keine Klarheit barüber an obeg was das Blutbad von Wien bis jetzt die Zahl onfern gekoſtet hat. Es läuft zwar tet, datz 2 384 Toten um, jedoch wird behaup⸗ ſtam— Angabe aus linksgerichteten Kreiſen laſſen— daß ſie als reine Kombination anfzu⸗ gung ſte ie einzig ſichere Angabe, die zur Ver⸗ die ht, iſt die über die Zahl der Perſonen, Krankenhan verwundet in das„Allgemeine Verle us“ eingelieſert wurden und dort ihren lief ſich ungen erlegen ſind. Dieſe Zahl be⸗ Jerner eht auf 123 Perſonen. Dienstag 18 in den Nachmittagsſtunden vom „miſchen Leichen bei der Proſektur des Ana⸗ fietkungs Inſtituts eingelieſert worden ſein. Die Verſonen eſellſchaft gibt an, daß ſie am Montag, 136 Daun 5 Dienstag 148 Perſouen behandelt hat. iin Eintritt noch 13 Fälle, in denen ſie lediglich nclen en oe feſtſtellen konute. 1 ail m ann es ſich ſelbſtverſtänd Teilzifſern 5 90 3 W en den, 14. Sebraor Tozesner Reutervertreters dürfte die Zahl der unterzspfer in ganz Oeſterreich nicht kemeinen Uo anzuſetzen ſein. In dem Wieuer All⸗ 3 Frauen rankenhaus lägen 89 Tote, darunter Ein Bericht aus den Abenoſtunden Meldung des DNB. In— Wien, 11. Februar. Bolizei Sloripsdorf haben Bundestruppen und Bider guch in den Abendſtunden des Dienstags den ider müingenfond der Marxiſten noch nicht nieder⸗ Bad um baocht. Der innere Teil des Bezirks vlizei—— Polizeikommiſſariat wird von 3 Mann Bundesmilitär und und deh uben verteidigt. Zwiſchen dieſem — dehnt ſi er äußeren Front der Regierungstrup⸗ Duie—9 ein breiter Wieſenſtreiſen, der ſich noch lun, Marxi lesbtbereich der Schutzbündler befindet. ezo en haben hier zwar keine ſeſten Stel⸗ aber gerade dieſer Strich an den wich⸗ alchinenge ehrslinien liegt jedoch unter dem zer, Brücke wehrſener der Schutzbündler, die auch Metangezogene tetkt balten. Bon Miederöſterreich Misebalten Truppenreſerven werden be⸗ Gahens ein können aber nicht vor Aubruch des *8 Eintritt Greiſen. da ſie das Gelände nicht kennen. mwobl der Nacht ſind Teile des Bundesheeres miclchlinie wie auf der Stadtſeite aus der Auf⸗ At begründer uckgegogen worden. Dies wird da⸗ Irtruhen bab daß die Soldaten Gelegenheit zum iſche ein aben müſſen, um am Morgen in voller Die juugeſetzt werden zu können. en verſchiedenen dem Schutzbund abge⸗ die Ma ebänden eroberten Waffen, insbeſon⸗ wöng von Kichmengewehre, ſind ſofort zur Bewaff⸗ orden. Regierungskontingenten weiterverwendet Kämpfe auch in der Nacht Meldung des DNB. erſte— Wien, 14. Febrnar. Anerzelnen Vor ahnn ſind die Kämpie ſener ſtadt i———— ch im Gange. In der 100 das zunäch rtillerie⸗ und Maſchinengewehr⸗ kanelx ch in In den einzeln, 9 ſt noch hörbar war, jetzt verſtummt. 80 sbündler ſollen ſich in Marchſeld lunmelch und 00 von dem ehemaligen Exerzierplatz ind en von San, Simmering werden nene Anſamm⸗ Meidlin chutzbündlern gemeldet. In Ottakring Abelus Lim ſoll nochgekämpft werden. N ndſtund 9 wird noch berichtet, daß es in den belen gekon wieder zu Zuſammenſtößen und Schie⸗ mmen iſt. Der Sicherheitsdirektor von 1 unk hat in einer öfſentlichen Ankündigung lühtlen angetrangedroht, jeden Schutbündler, der mit iuen ſoſorolfen werde, ohne ſtraſrechtliches Ver⸗ nach wi rt erſchießen zu laſſen. Die Lage k Wiltwon, unüberſichllic. Verhandloch ſtehen 22 Standgerichtsfälle ie Wiac, davon acht in Wien und 24 in u iener Fälle beziehen ſich auf einen * eickenderbeim, die Grazer Fälle auf ab 5 nes Wachbeamten. iend ber Lantebiſchen Rundfunk ſprach Dienstag waſten. E, er bes Sicherheitsweſens, Bizetanz⸗ emite kieim beebauptete, daß der Widerſtand bis auf ühnte d Neſter niedergeworſen ſei. Als neu daß z zekanzler, kum in ien 1 2 2 2333 Sumiſezten im 21. Bezirk das Polizei⸗ Städt ſtariat aus der gegenüberliegenden nerwehr beſchoſſen worden ſei. Nach Informationen — Augenzeugen einer Anzahl der Kampfhandlun⸗ gen zwiſchen aufſtändiſchen Marxiſten und der Exe⸗ kutive der Dollfuß⸗Regierung erhält man hier eine Reihe von Tatſachenberichten, die in einer ganzen Reihe von Fällen mit den amtlichen Verlautbarun⸗ gen der Wiener Regierung nicht im Einklang ſtehen. Beſonders heftig tobten darnach die Kämpſe bis in den heutigen Nachmittagsſtunden um die ausgedehn⸗ ten Wohnbauanlagen der Gemeinde Wien, der Wohnhausanlage von Sandleiten, die ſich vom Wiener Gemeindebezirk Hernals nach jenen von Ottakring hinzieht. Dieſe Wohnhausanlagen beher⸗ bergen Zehntauſende von Mietern, meiſt Arbeiter, wohl aber auch Angeſtellte. Mehr als die Hälfte dieſer Mieter kann den Marxiſten zuge⸗ zählt werden, der Reſt den Nationalſozialiſten, die ſich am Kampfe nicht beteiligten, trötzdem äber die Gebäude nicht verlaſſen konnten, teils durch die ſchwer bewaffneten ſozialdemokratiſchen Schutzbünd⸗ ler, teils durch Belagerung von Polizei und Militär daran gehindert wurden. Unter den Hunderten von Toten und Verwun⸗ deten, die in dieſem rieſigen Gebäudekomplex eingeſchloſſen ſind, befinden ſich auch zahl⸗ reiche unſchuldige, an den Kämpfen überhaupt nicht beteiligte Opfer, die ſelbſt Antimarxiſten waren. Nachdem eines der vielen Häuſer aus dieſem Kom⸗ plex am frühen Dienstag nachmittag von Polizei und Militär beſetzt worden war, erwies es ſich, daß es bereits vollkommen zuſammengeſchoſſen und ſämt⸗ liche Inſaſſen entweder tot oder ſchwer verwundet worden waren. zur Ruine geſchoſſene Gebäude zu beſetzen. Unausgeſetzt fahren Sanitätsautos und Leichen⸗ wagen vor, um die Opfer fortzuſchaffen. Beſonders Es hobe ſeſtgeſtellt werden können, daß die Städtiſche Feuerwehr in vielen Fällen mit den Marxiſten ge⸗ hof im 21. Bezirk, wo nach deſſen Einnahme 400 Schutzbündler verhaftet worden ſeien, Hand⸗ granaten aus dem Beſitz der Städtiſchen Feuerwehr (gefunden worden. Von den verhaftoten Schutzhünd⸗ Erſt gelang es der Exekutive, dieſes. meinſame Sache gemacht habe. So ſeien im Schlinger⸗ beſtig tobten die Kämpfe um das marxiſtiſche Ar⸗ beiterheim in Ottakring, das gleichfalls als Feſtung ausgebaut erſchien. Das Heim war in weitem Bo⸗ gen abgeſperrt. Die amtliche Meldung von der Ein⸗ nahme dieſes Gebändes klingt unwahrſcheinlich. Oben: Der Karl⸗Marx⸗Hof, eine große Muſterſiedlung im Wiener Norden, tu ber ſich die Schutz⸗ bündler verſchanzt hatten und trotz Einſetzung von Artillerie verzweifelten Widerſtand leiſteten. Unten: Schulkinder bringen einen Wagen, der Straßenbahn, der inſolge des Streiks ſtxomlos geworden war, ins Depot. 803 Berichte von Augenzeugen Hunderte von Toten und Verwundeten unter den Trümmern der Häuſer Meldung des DNB. Preßburg, 13. Februar. Von Teilnehmern an den Kämpfen der beiden letzten Tage in Oeſterreich bezw. von Es nerlantet gerüchtweiſe, daß die Entzün⸗ dung des im Bezirk Ottakring gelegenen Gaſometers von Artillerie der Regierung durch einen Fehltreſſer erfolgte. Nicht minder heftig waren die Kämpfe um die größte Gemeindewohnbauanlage von Wien in Heiligenſtadt und um den Bahnhof dieſes Vorortes. Die Polizei ſtürmte vom Dienstag morgen ab mehrmals den Bahnhof, der im Laufe des Tages mehrmals den Be⸗ ſitzer wechſelte. Auf beiden Seiten müſſen Dut⸗ zende von Toten und Verwundeten ge⸗ blieben ſein. Der Karl⸗Marx⸗Hof, dieſer einer mächtigen natürlichen Feſtung gleichende Wohnbau⸗ komplex, wurde Dienstag in den Nachmittags⸗ ſtunden unter Artillerieſener genommen. Die Marxiſten erwiderten das Feuer heſtig. Einige Gebändeteile wurden vom Artillerie⸗ fener umgelegt. Was alles unter den Trümmern liegt, läßt ſich gar nicht feſtſtellen. Hier iſt der Widerſtand der Marxiſten äußerſt heftig. Auch hier wohnen zahlreiche Nicht⸗ marxiſten, die als Gefangene von beiden Seiten die Opfer der Kämpfe wurden. In den Vormittagsſtunden ſuhr in gedeckten Stellungen eine Batterie von Feldhaubitzen auf, die den Schlingerhof unter Feuer nahm. Bis zur Mittagsſtunde tobte der Kampf auf beiden Sei⸗ ten. Aufforderungen ſich zu ergeben, ſchlugen die Aufſtändiſchen rundweg ab. Auch hier waren die Nichtmarxiſten eingeſchloſſen und die unbeteiligten Opfer. 3 lern werde ein beträchtlicher Teil vor das Stand⸗ gericht kommen. Faſt alle marxiſtiſchen Führer ſeien im Gewahrſam der ſtädtiſchen Behörden. Zum Schluß gedachte der Vizekanzler der„großen Zahl gefallener Angehörigen der ſtaatlichen Exeku⸗ tive“. Er richtete an die Arbeiter eine Mahnung zur Einkehr und Beſinnung.) Was wiròd in Oeſterreich? Unter obiger Ueberſchrift heißt es in einem Ar⸗ tikel der in Berlin erſcheinenden„Nationalſozialiſti⸗ ſchen Parteikorreſpondenz“ unter anderem: Die blutigen Ereigniſſe in Oeſterreich haben mit einem Schlage die unhaltbaren politiſchen Ereigniſſe in dieſem Lande aller Welt ofſenbar gemacht. Diejeni⸗ gen, die den Nationalſozialismus als Träger des Bürgerkrieges und als Gefahr für den Beſtand des Staates vor der Welt denunzierten, haben ſich nun ſelbſt als die Schuldigen an der Kataſtrophe erwie⸗ ſen. Es gibt nur eine Möglichkeit, dem Chaos in Oeſterreich unmittelbar ein Ende zu ſetzen, und da⸗ mit dieſen Brandherd in Mitteleuropa auszutreten. Sie beſteht darin, unverzüglich einen Schluß⸗ ſtrich über das Willkürregiment Doll⸗ fuß⸗Fey zu ziehen und dem öſterreichiſchen Volk ſelbſt das Beſtimmungsrecht über ſein Schickſal in die Hand zu geben. Zu einer wirklichen Befriedung und Geſundung des öſterreichiſchen Staates bedarf es keiner höchſt zweifelhaften internationalen Hilfs⸗ ſtellung durch den Völkerbund, ſondern das öſter⸗ reichiſche Volk iſt allein in der Lage, ſeine Verhält⸗ niſſe zu ordnen, wenn ſich ohne Zögern diejenigen Kräfte zuſammenfinden, die das Recht haben, das Volk in Oeſterreich zu vertreten und eine Regierung zu bilden, die alle diejenigen Elemente umfaßt, die willens ſind, einer ſolchen grundlegenden Neuord⸗ nung der politiſchen Verhältniſſe in Oeſterreich ihre Unterſtützung zu geben und die über die Kräfte ver⸗ fügen, ſie gegen jeden Angriff zu verteidigen. Die Legitimation einer ſolchen Regierung könnte nur in einem ſofortigen Appell an das öſter⸗ reichiſche Volk liegen. Damit würden endlich die legalen Kräfte an die Stelle von illegalen Aben⸗ teurern treten, die Oeſterreich heute zum Schauplatz chaotiſchen Bruderkrieges zum Schaden des Volkes machen. Die Nationalſozialiſten Oeſterreichs, deren Kraft und Stärke im deutſchen Volke Oeſterreichs unangreifbar verwurzelt iſt, wiſſen mit der gleichen Sicherheit, daß ihre Stunde kommen wird, wie ſie wiſſen, daß Dollfuß' Stun de geſchla⸗ gen hat. Je eher und ſchneller ſie kommt, um ſo beſſer für das ſchwergeprüfte öſterreichiſche Volk. Ein Altimatum der Regierung — Wien, 14. Febrnar. Die Regierung hat bekanntgegeben, daß, wenn bis Mittwoch morgen 9 Uhr nicht jeglicher Widerſtand oufgegeben iſt, das Kriegsgericht gegen alle Wider⸗ ſpenſtigen die Todesſtrafe durch den Strang verhängen wird. Die erſte Sitzung des Kriegs⸗ gerichts iſt Mittwoch 9 Uhr. Die Stromverſorgung in der Innenſtadt funktio⸗ niert nach wie vor, dagegen ſtreiken noch immer die meiſten Arbeiter der Gaswerke. Auch in Linz wurde bis zu den ſpäten Abend⸗ ſtunden noch heftig gekämpft. Aus allen Teilen des Ländes lauſen Meldungen von nenaufflackernden Widerſtandsherden ein. Maſſenflucht nach Angarn — Budapeſt, 13. Febrnar. Das ungariſche Kabinett iſt für Mittwoch uner⸗ wartet zu einer Sitzung zuſammenberufen worden. Auf der Tagesordnung ſtehen die Ereigniſſe in Oeſterreich. Vor allem ſoll die Frage der Unter⸗ bringung der in Maſſen aus Oeſterreich nach Ungarnſtrömenden Flüchtlinge und die Abwehr der nichterwünſchten Elemente erörtert merden. Politiſche Perſönlichkeiten, die am Kampf gegen die öſterreichiſche Regierung aktiv teilgenom⸗ men haben, ſollen— wie verlautet— in Ungarn nicht aufgenommen werden. Keine Waffenſtilljtandsverhandlungen zwiſchen Heimwehr und NSDAN — München, 14. Febr. Die Landesleitung Oeſter⸗ reich der NSDAp teilt mit: Die in Oeſterreich ofſen⸗ bar planmäßig in Umlauf geſetzten Gerüchte, wonach zwiſchen Heimwehr und NSDAP Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen geführt würden, oder ſogar ſchon zum Abſchluß gekommen ſein ſollen, entſprechen in allen Teilen in keiner Weiſe den Tat⸗ ſachen. Der Kampf der NSDAP gegen das Syſtem 5 Dallſuß wird kompromißlos weitergeführt. Die engliſche Arbeiterpartei Lage in Oeſterreich 9 — London, 14. Februar. Das Vorgehen der öſterreichiſ gegen die S ren hat—— Arbeiterpartei und dem engliſchen Gewerkſchafts⸗ kongreß große Erregung hervorgerufen. Am Diens⸗ tag abend wurde mitgeteilt, daß der Generalſekretär des engliſchen Gewerkſchaftskongreſſes, Eitrine, am 2. Seite Nummer 74 Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Februar 1 1 ch, 9 0 Mittwoch früh nach Paris fliegen wird, um den Vor⸗ ſitz auf einer dringenden Sitzung des Internationalen Gewerkſchaftskongreſſes zu führen, die ſich mit den Vorgängen in Oeſterreich befaſſen ſoll. Die Arbeiter⸗ Partei und der Gewerkſchaftskongreß gaben eine ge⸗ meinſame Erklärung heraus, in der es u. a. heißt: Die öſterreichiſche Arbeiterbewegung leiſtet dem Angriff einer erbarmungsloſen Diktatur Widerſtand. Die öſterreichiſche Regierung kann nicht einmal auf die Unterſtützung von mehr als einem kleinen Teil des Volkes Anſpruch erheben. Die Verfaſſung iſt an die Seite geſetzt worden, das Parlament iſt für beinahe ein Jahr nicht einberufen worden. Schlag auf Schlag iſt gegen die grundlegenden bürgerlichen und politiſchen Freiheiten des öſterreichiſchen Volkes geführt worden. Die öſterreichiſche Arbeiterbewegung hat ihr Aeußerſtes getan, um den Bürgerkrieg zu vermeiden. Die öſterreichiſche Regierung hat darauf beſtanden, dieſen hervorzurnfen. Zum Schluß wird die Solidarität mit den öſter⸗ reichiſchen Arbeitern und ihren Führern im Kampfe um die demokratiſchen Einrichtungen ausgeſprochen und die moraliſche und finanzielle Hilfe der eng⸗ liſchen Arbeiterbewegung angeboten. Die franzöſiſche Antwortnote an Deuiſchland — Paris, 14. Februar. Nach einer Auslaſſung der Agentur Havas be⸗ wahrt man in franzöſiſchen Regierungskreiſen ſtreng⸗ ſtes Stillſchweigen über den Inhalt der franzöſiſchen Note an Deutſchland. Man wiſſe nur, daß die Note ſehr höflich gehalten ſei und daß in ihr ausdrückliche Vorbehalte hinſichtlich der von Deutſchland vertrete⸗ nen Auffaſſung gemacht würden. Die franzöſiſche Note antworte nicht auf die Fragen der Reichsregie⸗ rung in Zuſammenhang mit den franzöſiſchen Kolo⸗ nialtruppen. Havas hält es für wahrſcheinlich, daß der Wortlaut der franzöſiſchen Note am Donnerstag veröffentlicht wird. „Matin“ ſchreibt u.., der neue franzöſiſche Außenminiſter Barthou habe den aus der Zeit Paul⸗ Boncours von den Dienſtſtellen des Quai'Orſay ausgearbeiteten Abkommensentwurfs vollkommen umgearbeitet. Der Wortlaut der Note werde ver⸗ öffentlicht werden, ſobald die Wilhelmſtraße davon habe Kenntnis nehmen können. Der neue Text ſei höflich aber entſchieden und laufe darauf hinaus, daß die franzöſiſche Regierung von den deutſchen Ausführungen Kenntnis nehme und er⸗ kläre, ohne auf die geſtellten Fragen zu antworten, daß es Frankreich nicht möglich ſei, irgendeine Maßnahme ins Auge zu faſſen, die eine Rü⸗ ſtungsangleichung Deutſchlands zum Ziele habe. Die von Barthou ausgearbeitete Ant⸗ wort ſei im letzten Kabinettsrat einmütig gebilligt worden. Formaler Rücktritt der tſchechoſlowakiſchen Regierung — Prag, 14. Febr. Miniſterpräſident Malypetr teilte den Par⸗ teien am Dienstag abend mit, daß die Verhandlungen über ſeine Wirtſchaftspläne poſitiv ausgefallen ſeien, außer mit den tſchechiſchen Nationaldemokraten. Am Mittwoch werde er dem Präſidenten der Republick den Rücktritt des geſamten Kabinetts anbieten. Der Ge⸗ ſamtrücktritt habe aber nur formalen Charak⸗ ter, weil in ſeinem jetzigen Regierungsprogramm die Regelung der Währungsfrage nicht vorgeſehen ſei. Mit perſonellen Veränderungen im Kabinett wird augenblicklich nicht gerechnet. Auch wird die Regie⸗ rungsmehrheit vorläufig trotz des Ausſchei⸗ dens der tſchechiſchen Nationaldemo⸗ kraten nicht erweitert werden. Das neue Kabinett ſoll am Mittwoch ernannt werden und wird ſich vor⸗ ausſichtlich am Donnerstag mit dem Wirtſchaftsplan dem Abgeordnetenhauſe vorſtellen. * Eden am 19. Februar in Berlin — London, 14. Febrnar. Wie Reuter meldet, wird Eden am 16. Februar nach Paris abreiſen. Er beabſichtigt, ſich am 19. Februar nach Berlin und am 21. Februar nach Rom zu begeben. Wirtſchaft in Gang bringen müſſe. wärts führen wird. ertranken, 80 konnten gerettet werden. Fernrohr und Mikroſkoy Die Grenzen unſerer Erkenntniſſe Seit Jahrtauſenden blickt der Menſch mit Ehr⸗ furcht und Wiſſensdurſt zum geſtirnten Himmel auf. Aber auch die ſtärkſten und größten Fernrohre ge⸗ ſtatten uns keinen Blick, der ausreichte, um alle Rät⸗ ſel zu löſen. Auf die Frage, warum wir nicht ſolche Inſtrumente bauen, die eine noch beſſere Beobach⸗ tung geſtatten, gibt Heinz Eberhard Denckler in dem von Dr. F. S. Archenhold herausgegebenen„Welt⸗ all“ eine intereſſante Antwort. Der Menſch hat ge⸗ lernt, durch Vergrößerung das Kleinſte und das Größte ſich näher zu bringen, aber ſeinem Blick ſind Grenzen geſetzt, ſowohl beim Mikroſkop wie beim Fernrohr. Beim Mikroſkop erweiſt ſich alle Vergrößerung über das 1600fache hinaus als unrationell, da dann Einzelheiten nicht mehr aufgelöſt werden. Nur im kurzwelligen(ultravioletten) Licht hat eine ſtärkere Vergrößerung bis auf das 3000fache Zweck. Damit ſind wir an die Grenzen deſſen gelangt, das für die Mikroſkopie in der heutigen Form erreichbar iſt. Beim Fernrohr liegen die Dinge ähnlich, da die Grundbedingungen die gleichen ſind. Mit einem vier⸗ zölligen Fernrohr iſt nicht mehr als eine 240fache Vergrößerung zu erzielen. Das größte Teleſkop, das es gegenwärtig gibt, das Fernrohr der Mount⸗ Wilſon⸗Sternwarte in Amerika, hat einen Spiegel von 27% Meter ⸗ 100 Zoll Durchmeſſer. Die theore⸗ tiſche Vergrößerung, die damit erzielt werden kann, beläuft ſich auf das 6000fache. Dieſer Leiſtung ent⸗ ſpricht z. B. beim Mars, der bei ſeiner größten Erdennähe etwa 55 Millionen Kilometer entfernt iſt, die Fähigkeit, Gegenſtände von mindeſtens 13 Km. Größe zu erkennen. Beim Mond liegen die Ver⸗ hältniſſe günſtiger, ſind aber bei weitem nicht aus⸗ reichend, uns die Anſchauung irgendwelcher kleinerer Einzelheiten zu vermitteln. Dem Bau von noch größeren Inſtrumenten ſtellen ſich kaum überwind⸗ liche Schwierigkeiten entgegen. Das ſeit langem an⸗ gekündigte 200zöllige Fernrohr, das für Amerika ge⸗ baut wird, iſt noch immer nicht vollendet, da die Her⸗ ſtellung des Spiegels bisher nicht gelingen wollte. Die Hinderniſſe liegen namentlich auf mechaniſchem are Linſen von ſo ungeheurer Größe laſſen ſich Sa nicht herſtellen; bei Spiegeln iſt es überaus 1 Die neue Finanz⸗ und Steuerpolitik Allgemein beachtenswerte Mitteilungen des Staatsſekretärs Reinharodt Meldung des DNB. — Berlin, 13. Februar. Staatsſekretär Reinhardt ſprach am Dienstag abend über Finanz⸗ und Steuerpolitik im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat. Der Vortragende betonte u.., daß die Finanz⸗ und Steuerpolitik, ſolange es Ar⸗ beitsloſe gebe, in erſter Linie auf die Verminderung und Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit abgeſtellt ſei. Es ſtehe außer Frage, daß es gelingen werde, die Arbeitsloſigkeit in wenigen Jahren ſo gut wie zu beſeitigen. Von der einen Milliarde Mark aus dem Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm vom 1. Juli 1933 entfielen 70 Millionen auf Aufgaben, die durch das Reich in bar finanziert wurden. Von den übrigen 930 Mil⸗ lionen waren am 31. Januar Wechſel in Höhe von nur 112 Millionen gezogen. Das Reich ging alſo mit einem Arbeitsvorrat von mehr als 800 Millionen in das Jahr 1934 hinein. Die 500 Millionen Mark aus dem Gebäudeinſtandſetzungsgeſetz, die zu einem Geſamtumſatz von zwei Milliarden Mark geführt haben, ſind bereits reſtlos in Anſpruch genommen worden. Seit dem 1. Februar werden Bewilligungs⸗ beſcheide nicht mehr erteilt. Das Kraftfahrzeugſteuer⸗ geſetz hat zur Folge gehabt, daß die Stückzahl der erzeugten Kraftfahrzeuge und die Zahl der in der Kraftſahrzeuginduſtrie beſchäftigten Perſonen ſich ver⸗ doppelte. Als Folge des Geſetzes über die Steuer⸗ freiheit für Erſatzbeſchaffungen hat der Beſchäfti⸗ gungsgrad in der Maſchinengeräte⸗ und Werkzeug⸗ induſtrie ſich von Monat zu Monat geſteigert. Von der Möglichkeit, mit rückſtändigen Steuern Ergän⸗ zungs⸗ und Inſtandſetzungsarbeiten ausführen zu laſſen, iſt ſehr ausgiebig Gebrauch gemacht worden. Das Geſetz zur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirtſchaft hat zur Folge gehabt, daß die Zahl der Hausgehil⸗ finnen bis Ende 1933 um rund 100 000 ge⸗ ſtiegen iſt. Von Auguſt 1933 bis Jannar 1934 find 183 000 Eheſtandsdarlehen gewährt worden. Das Reichsfinanzminiſterium hat ſich daher ent⸗ ſchließen müſſen, vorübergehend den Durchſchnitts⸗ betrag auf 500 Mk. feſtzuſetzen. Am heutigen Tage iſt ein Erlaß an die Finanzämter hinausgegangen, wodurch Steuerfreiheit für Heiratsbeihilfen gewährt wird, die Arbeitgeber ihren aus dem Betriebe durch Heirat ausſcheidenden Arbeitnehmerinnen gewähren. Die Eheſtandsdarlehen ſollen ſolange gegeben wer⸗ den, als es heiratsreife Volksgenoſſinnen im Ar⸗ beitnehmerſtande gibt. Für das Arbeitsbeſchaffungsprogramm für 1934 hat das Reichsfinanzminiſterium fol⸗ gende Maßnahmen in Vorbereitung, die durchaus geſichert ſind: 1. Aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm Papen— Schleicher—-Reinhardt ſtehen noch 1095 Millionen zur Verfügung, aus dem Gebäude⸗Inſtandſetzungs⸗ geſetz werden 1200 Millionen in Bewegung geſetzt, zuſammen 2295 Millionen Mark. 2. Für Autobahnen und andere Kraftfahr⸗ ſtraßen werden 500 Mill. Mark mehr ausgegeben als 1933. Auch mit den Gebäudeinſtandſetzungsarbeiten wird am 31. März nicht Schluß gemacht. Das Bau⸗ gewerbe und die Baunebengewerbe werden das ganze Jahr 1934 hindurch genau ſo ſtark beſchäftigt ſein wie gegenwärtig. 3. Steuerermäßigungen für Inſtand⸗ ſetzungen und Ergänzungen an Betriebsgebäuden. 4. Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen. 5. Steuerfreiheit für neuerrichtete Klein⸗ wohnungen und Eigenheime. Miniflerpräſident Köhler über die Wirkjchaft in Baden *Karlsruhe, 13. Februar. Der„Völkiſche Beobachter“ bringt in Nr, 44 vom 13. Februar einen bemerkenswerten Auſſatz aus der Feder des Miniſterpräſidenten Köhler. Es werden darin die Schwierigkeiten des Grenzlandes aufgezeigt, die indeſſen den Willen des badiſchen Volkes, der badiſchen Wirtſchaft und der badiſchen Regierung, die Not zu überwinden, nicht lähmen konnten. Der Miniſterpräſident fährt dann fort: Ausgehend von dem Geſichtspunkt, daß die Vorausſetzung für eine Belebung der Wirtſchaft nur das abſolute Vertrauen der Wirtſchaft in die Staatsführung ſein kann, ſah die nationalſozialiſtiſche Regierung ihre erſte Aufgabe darin, dieſes Vertrauensverhältnis zwiſchen Regierung und Wirtſchaft herzuſtellen. Der erſte Schritt auf dieſem Weg war die Schaf⸗ fung einer Wirtſchafts⸗Abteilung, die dem Finanzminiſterium angegliedert, und das ſo zum Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium wurde. Damit an⸗ erkannte der Staat ſeine beſonderen Aufgaben ge⸗ genüber der Wirtſchaft im Grenzland Baden, und es kann, nachdem ein Jahr verfloſſen iſt, feſtgeſtellt werden, daß ſich dieſe neue Einrichtung in jeder Hin⸗ ſicht bewährt hat. Standen ſich einſt Staat und Wirt⸗ ſchaft als Gegner gegenüber, ſo hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Revolution es fertig gebracht, daß dieſe bei⸗ den früheren Gegner in pflichtbewußter Arbeit dem Werk der deutſchen Erneuerung dienen. Weiter war ſich der Staat darüber klar, daß es von ſeiner Seite, zumindeſt in der Uebergangszeit, durch eine groß⸗ angelegte Arbeitsbeſchaffung das Rad der ſchwierig, eine vollkommen gleichmäßige Fläche zu erzielen. Man hat vorgeſchlagen, Spiegel nicht mehr aus einer großen dicken Scheibe zu verfertigen, ſon⸗ dern nur ganz dünne Scheiben zu verwenden, die auf ein zellenartiges Gerippe aufgelegt werden. Dadurch wäre es möglich, das Gewicht auf ein Viertel des bisherigen herunter zu drücken. Auch die Verbiegung der langen Rohre läßt ſich vermeiden, wie das 21 em lange Fernrohr der Treptow⸗Sternwarte beweiſt. So eröffnen ſich trotz vieler Hinderniſſe Ausſich⸗ ten, beim Fernrohrbau die Leiſtung noch etwas zu ſteigern, und das 200zöllige Teleſkop wird, wenn es glücklich vollendet iſt, die unſerem Blick geſetzten Grenzen weiter hinausſchieben. Während beim Mikroſkop das überhaupt Mögliche erreicht iſt, bleibt der Himmelsbeobachtung noch einige Hoffnung, aber allzuviel dürfen wir auch dabei nicht mehr erwarten. Vom Württembergiſchen Staatstheater Stuttgart, im Februar. Daß die Komödien des Schweden Hjalmar Bergman in Deutſchland noch ganz unbekannt ſind, iſt verwunderlich. Ein Luſtſpiel wie„Seiner Gnaden Teſtament“ müßte von allen Bühnen dankbar begrüßt werden, nicht nur weil es trotz der Zerſtückelung in über ein Dutzend Bilder ein gutes Theaterſtück iſt, ſtraff im Aufbau, von prickelnder Spannung in den ſich überraſchend wendenden Situa⸗ tionen, ſondern weil es vor allem die Menſchen dich⸗ teriſch lebensvoll ſieht. Es geht um das Teſtament eines Sonderlings, der ſeine Verwandten enterben will, und um die Geloͤgier einer boshaften alten Schraube. Dieſer ſchwediſche Kammerherr iſt trotz ſeines ſeeliſchen Stachelkleides, ſeines Jähzorns und ſeiner Schrullen, die ihn zu einem Original ſtempeln, ein innerlich feiner Menſch. Hermann Bahr hat einſt im„Krampus“ einen ähnlichen Sonderling öſter⸗ reichiſcher Prägung geſchaffen. Bergmans ſchwedi⸗ ſche Ausgabe iſt intereſſanter, ihre Spiegelung rei⸗ cher, die Handlung, in die der Held geſtellt iſt, un⸗ endlich viel komiſcher und wirkungsvoller. Allerdings findet die Geſtalt hier in Emil Heß einen unver⸗ gleichlichen Darſteller, dem das kantig Humorige vor⸗ züglich liegt. Ein Verſuch, Car! Millöckers Operette „Die ſieben Schwaben“ als„Volksſingſpiel“ zu neuem Leben zu erwecken, führte zwar zu einem Der Miniſterpräſident erinnert weiter an die gro⸗ ßen Erfolge im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit und führt zum Schluſſe die Geſichtspunkte auf, nach denen die Arbeits⸗ ſchlacht in Baden zu führem ſein wird: 1. Die badiſche Induſtrie muß in die Lage verſetztz werden, ſich trotz ihrer frachtungünſtigen Lage auf dem Binnenmarkt behaupten zu können. 2. Alle Kräfte müſſen in gemeinſamer Zuſammen⸗ arbeit darauf gerichtet ſein, ein weiteres Sinken des Abſatzes im Ausland zu verhindern, da nur eine ſtarke Ausfuhr der badiſchen Induſtrie die lebensnotwendige Beſchäftigung geben kann. 8. Durch beſonders pflegliche Behandlung und Förderung der Landwirtſchaft und Förderung der für Badens Parzellenbetriebe wichtigen Han⸗ delsgewächſe ſowie des Obſt⸗ und Wein baues ſoll der Wirtſchaſt die ſtabile Grundlage gegeben werden, die die Vorausſetzung für den wirtſchaft⸗ lichen Dauererfolg iſt. 4. Ein beſonderes Augenmerk wird auf das Wie⸗ dererſtarken der Fremden in duſtrie zu richten ſein. 5. Die Regierung wird es ſich weiter angelegen ſein laſſen, wie ſchon bisher durch eine mittelſtands⸗ freundliche Politik eine Stärkung jenes Standes (insbeſondere des Handwerks und des Haus⸗ beſitzes) zu erreichen, der in den letzten 14 Jahren an den Rand des Abgrundes gebracht worden iſt. So ſteht das Land Baden bereit, im zweiten Jahr der nationalſozialiſtiſchen Erhebung mit neuer Kraft den Kampf um den Wirtſchaftsaufſtieg Deutſchlands mitzukämpfen. Baden weiß, daß der Grenzmark da⸗ bei eine ſchwierige und verantwortungsvolle, aber auch dankbare Aufgabe zufällt. Wir ſind überzeugt, daß das Jahr 1934 uns weiter vorwärts und auf⸗ ſtarken örtlichen Erfolg, vor allem dank guter Auf⸗ führung und großartiger Ausſtattung. Aber der Widerſpruch zwiſchen Hülle und Inhalt läßt die innere Armut der Handlung, eine ſimple, herkömm⸗ liche Liebesgeſchichte zwiſchen einem Ritter und dem Bürgermeiſtertöchterlein von Stuttgart, um ſo klarer erkennen. Walter Erich Schäfer, der den Text erneuerte, gelang zwar ein ſehr hübſcher erſter Akt. Die Muſik, nicht die Originalpartitur, klingt in der Inſtrumentation zu dick, zu opernmäßig. Sie iſt auch, abgeſehen von ein paar Nummern, nicht origi⸗ nell genug, um zu feſſeln. Selbſtverſtändlich fehlten luſtige Anſpielungen lobaler Art nicht zumal Willy Reichert als Gaſt mitwirkte. So gab es denn auch beim karnevalsgeſtimmten Publikum ſtarken Beifall. Mg. Sicherung des Ulmer Münſterturmes. In ſei⸗ ner letzten Sitzung hat der evangeliſche Geſamtkir⸗ chengemeinderat den einmütigen Beſchluß gefaßt, ſo⸗ fort Arbeiten zur Sicherung des Turmes am Ulmer Münſter vorzunehmen. In letzter Zeit haben ſich an vielen Türmen deutſcher hiſtoriſcher Bauwerke Riſſe und Senkungserſcheinungen bemerkbar ge⸗ macht. So wurden im vorigen Jahre durch umfaſ⸗ ſende Ringverankerungen ſowohl die Türme des Lübecker Turmes als auch des Lübecker Holſtentors in ihren Beſtänden geſichert und auch der ſchwere Turm der Danziger Marienkirche iſt vollſtändig wie⸗ der hergeſtellt worden. Seit einiger Zeit wurden nun an dem Hauptturm des Ulmer Münſters, der mit ſeinen 162 Metern Höhe, der höchſte Kirchturm nicht nur Deutſchlands ſondern überhaupt der Welt iſt, Schwankungen bemerkt, die eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme notwendig machten. Wie immer, handelt es ſich hierbei auch in erſter Linie um die Sicherung der Fundamente. Die Fundamente des Turmes werden nach dem Projekt des Stutt⸗ garter Profeſſors Dr. Mörſch durch Zuganker aus Chromnikelſtahl die nötige Feſtigkeit erlangen, ſo daß jede Gefahr für den Beſtand des Turmes be⸗ ſeitigt wird. Ein intereſſauter Goethefunb. Ein altes Stammbuch, das ſich bisher in Familienbeſitz befand, und jetzt von einem Berliner Antiquariat zum Ver⸗ kauf angeboten wird, berichtet von einem unbekann⸗ 6. Steuerfroiheit für Auſtwendungef, ag Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des Sanitatsdienſtes in Induſtrie⸗ und Bergbetreanſe 7. Steuervergünſtigung für die Ein lung von Hausgehilfinnen. 110 8. Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen Steuerſreiheit für Heiratsbeihilſen. Nil. 9. Steuergutſcheine, die im Betrag von 150 10 Mark für Arbeitsbeſchaffung zur Verfugung Ke 10. Es wird erwogen, im Laufe des Jahres 5 die Abgabe zur Arbeitsloſenhilſe weſentli 8 ſenken. illige Mit Wirkung ab 1. April fällt auch die freiw* Spende zur Förderung der nationalen Arbeit fon die den Betrag von 120 Millionen Mark ergeben Dieſe Maßnahmen allein genügen bereite, um im Laufe dieſes Jahres auf zwei lionen ſtatiſtiſch erfaßte Arbeitsloſe hern zukommen. 8 ſind aber nicht die einzigen Maßnahmen. 00n kommen weitere, die im Laufe der nächſten W0 ge⸗ und Monate erſt geboren bzw. zur Durchführung 100 bracht werden. Alle dieſe Maßnahmen werden irl⸗ die Generalmaßnahme zur Geſundung von der ſchaft und Finanzen ergänzt werden, die in Steuerreform beſtehen wird. Eine allgemeine Senkung der auf Produt, tion, Verbrauch und Beſitz ruhenden Stene 5 laſten wird eingeleitet. Mit der Kompliäier heit des Stenerreſtes wird Schluß gema und mit der Vielheit der Steuern. Bürgerſteuer wird verſchwinden. Wir können nach dem Geſetz vom 30. Januar Vereinfachung des deutſchen Steuerweſens 9 radikal durchführen, wie es unſere Sehnſu t weſen iſt. 8 + Wir werden die Landesſteuerverwaltungen der Reichsſteuerverwaltung zuſammenlegen, ſo⸗ Schlachtſteuer wird zunächſt leider noch weiter? ben werden müſſen. Bei der Einkommenſteuer, n Vermögensſteuer und der Erbſchaftsſteuer wir nal⸗ bevölkerungspolitiſchen Grundſätzen des Nationen ſozialismus entſprochen werden, d. h. wir wene eine ſehr erhebliche Ermäßigung der Einkomme ſteuer den Kinderreichen gewähren. 9 Bei der Vermögensſtener ſoll gleichzeitig der Sparſinn gefördert werden. Wir denken darau, bei der Vermögensſtener 10 000 Ma 1 für Mann, Frau und jedes Kind ſtenerſten zu laſſen. der Bei der Erbſchaftsſteuer befaſſen wir uns mit le⸗ Frage, ſie weſentlich zu ſenken und möglichſt zue ſeitigen, ſoweit es ſich um die Beſteuerung des Gerer· erbes und des Kindeserbes handelt. Die Steue det einfachung wird zu einer weſentlichen Senkung Verwaltungskoſten führen und der eingeſparte trag zu Steuerſenkungen zur Verfügung ſtehe chenh Auf die Lage der Reichsfinanzen eing d05 erklärte der Staatsſekretär zum Schluß, da rund Steueraufkommen im Rechnungsjahre 1933 um ahte 300 Miltionen Mk. höher ſei als im J500 1032. Im Jahre 1934 werde ſich das Bild 110 weſentlich günſtiger geſtalten. Die Einnahmen an Ausgaben des Reiches haben ſich bisher die ſeih gehalten. Das wird auch in Zukunft der Fau Kaſſenſchwierigkeiten haben ſich nicht ergeben werden ſich nicht ergeben. 5 Selbſtmord des Seöſchiner Mörbers — Glogan, 13. Februar. Der Seoͤſchiner Mö( der Landwirt Oskar Walter, der— wie gemelhgum nach 14 Jahren des Mordes an ſeiner enen überführt werden konnte, hat in der vergann g Nacht Selbſtmord verübt. Er wurde am Dient früh in der Zelle des Gerichtsgefängniſſes Komen erhängt auſgefunden. Die Tat hat er mit e Schnürſenkel begangen. 21 Tote bei einem Schiffsäuſammenſloh, 00 — Peking, 13. Febr. Ein chineſiſches Minenbeer ſtieß bei Amoy mit einem chineſiſchen Frachdſonen zufammen. Der Dampfer ſank ſofort, 21 Per ten Geſpräch Goethes mit einem der fablren Werther⸗Nachahmer. Das Buch gehörte dem 1110 ziger Juriſten Profeſſor Auguſt Corne le ſe Stockmann, dem Dichter des Chorals„W Lei⸗ ſo ſanft ruh'n“ und Verfaſſer der Parodie„ eihen⸗ den der jungen Wertherin“ und enthält einen flat. händigen Eintrag Goethes mit folgendem Woſe 0 „nſer Wiſſen iſt Stückwerk! Und doch bat Je viel er bedarf! Zur Erinnerung des Geſprächh 12. April 1776 ſchriebs, Weimar Goethe“. Dü, Buch Stockmanns im Jahre 1775 erſchienen% dürfte ſich das erwähnte Geſpräch wohl mit ihnen ſchäftigt haben und es ſcheint hier der ſeltene, en vorzuliegen, daß Goethe, der im allgemeinen die⸗⸗ Kritiker an ſeinem Werke recht unduldſam war au, mal ſich mit ſeinem Parodiſten freundſchaftlich ge* einanderſetzte. Das Stammbuch enthält übr mlet auch Eintragungen von Wieland, Bertuch, Ram und Chriſtian Felix Weiße. liſchen O Zuckerrüben werden narkotiſiert. In eng er, Laboratorien werden gegenwärtig Verſuche 1 50. nommen, den Zuckergehalt der Rüben get den zerſetzenden Einflüſſen der Luft zu ſchütze alt Zuckergehalt der Rübe iſt ſofort nach der die höchſten, dann ſetzen biochemiſche Prozeſſe e 5 dis ihn recht ſchnell herabſetzen, außerdem atm Kob⸗ Rübe und verbrennt bei der Atmung Zucker zuſihe lenſäure und Waſſer. Um dieſen recht betrunn n Zuckerverluſt zu vermeiden, wird die Zuckerka ernte, auf wenige Wochen zuſammengedrängt. Die ges unh ten Rüben werden durch Chloroform, Azetylen heß Kohlenoxyd betäubt, um den Umwandlungemm e des Zuckers in der Rübe zu unterbinden. We en, ſ0 gelingt, die Minderung des Zuckers zu heme uen werden die Rüben genügend lange lagern rte ohne ihren Wert einzubüßen und die Zucke Zucke werden in aller Ruhe das ganze Jahr über ſieden können. Neue Bücher Wie habe ich meine Einkommenſtener⸗Erklärung, Pel“ geben? Von Dieter Merk. Preis.— 0 lag Wilhelm Stollfuß, Bonn. Prelh Allgemeine Stenerlehre. Von Heinrich Schuls. 1,25 Mk. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Nu. Die Verträge bes täglichen Lebend. Vorſchriſten und helh ſterverträge. Von Klaus Schreiber. 1,25 Mk. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. S K* S* — Mit twoch, 14. Februar 1034 ————————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 74 Faſchingskehraus in Mannheim Lebhafter Verkehr auf den Straßen bis weit in die Nacht hinein— Starker Beſuch der Gaſtſtätten — Hauptmerkmal des geſtrigen Faſchingsdiens⸗ wilkürli. der außergewöhnliche Straßenverkehr. Un⸗ ch wurde man an die Faſchingstage der — erinnert, an denen es in den Stra⸗ 35 05 Durchkommen mehr gab. Wenn auch migt kentreiben für Erwachſene noch nicht geneh⸗ 6 r. ſo konnte ſich dennoch ein Betrieb entfal⸗ 110* vergangenen Jahre weit in den Schatten , ährend es am Vormittag auffallend ruhig 4, ſetzte bald nach der Mittagsſtunde ein leb⸗ wurde Sbebenoerkehr ein, der dadurch gefördert ſwloſſe aß ſaſt alle Geſchäfte am Nachmittag ge⸗ en In den Planken und in der Breiten wucde der Verkehr geradezu beängſtigend. war es die Jugend, die mit Klatſchen bei unt els nachging und die den größten Lärm war re zügen und Aufzügen machten. Die Polizei Erwa nachſichtig und ließ auch die maskierten als 90—9 unbehelligt. Meiſt waren die Jungens eor ſeli ſtreicher verkleidet. Schöne Masken ſah man bemüht 9 Die maskierte Jugend war auch eifrig Geſchä„Spenden zu ſammeln und ſowohl von den * äftsleuten als auch bei den Privathaushalten s zu bekommen. *. in den Hauptverkehrsſtraßen war ſo⸗ N bhaft, daß man in den Engen Planken in achmittagsſtunden überhaupt kaum noch durch⸗ 0 konnte. Das ſchöne Wetter trug ſehr zu die⸗ über ften Straßenverkehr bei. Auch der Meſſe t em Neckar ſchenkte man gebührende Beach⸗ ten Bode un man auch ſtellenweiſe einen aufgeweich⸗ wenig 10 antvaf, ſo konnte das dem Meſſetrubel nur Ker 8 bruch tun. Erfreulicherweiſe hat das Wet⸗ echnu mal den Meſſeleuten keinen Strich durch die es kein Düemacht. Auch in der Breite Straße gab manchma urchkommen mehr. Die Späße gingen Leute a— ſehr weit. Beſonders wenn ſich junge die Stell die Straßenbahngleiſe ſetzten und dann erſt Wagen 0 räumten, wenn der Wagenführer den erging Halten gebracht hatte. Nicht viel anders gen 9 erumreaftwagenfahrern, die manchmal den Wa⸗ geben reißen mußten, weil trotz ſtändigem Sig⸗ nicht die Straße freigemacht wurde. Das 1 And—8 ein Geſchrei und ein Geknalle, ein ngen, das einem ganz Angſt hätte wer⸗ traße Er komt in vorgerückter Stunde ebbte der Menſchen⸗ halb annheims Straßen langſam ab. Gegen ſertu hr ſtanden lediglich in der Nähe des Waſ⸗ rend die und an den Planken die Neugierigen, wäh⸗ ſtrebtene meiſten Narren ihren Behauſungen zu⸗ gel beſtander ſich in ein Lokal verkrochen. Ein Man⸗ 40 aske nicht, denn es wurden geſtern abend rund nbälle und etwa 200 Kappenabende gezählt. Latten egenbeit nützten viele nochmals aus und Schritte 5 am Morgen des Aſchermittwochs ihre Hauptve ärts. Infolgedeſſen gab es in den Ruhe.* ehrsſtraßen die ganze Nacht über keine war erh 85 Faſching 1934 liegt nun hinter uns! Er wieder blich beſſer als in den Vorjahren und brachte röhlichkeit unter das Volk. Daß dies ſehr 1 16 wird wohl niemand beſtreiten wollen. müde—7 Kräften, wenn auch zunächſt noch etwas geht es jetzt wieder an die ernſte Arbeit. Der zweite Städuſche Große⸗ e kenball Rorverkauf für den zweiten ſtädtiſchen Mas⸗ war an 13 ſich nicht gut an. Umſo angenehmer Kartenabſ berraſcht, als man geſtern den Erfolg des einem 9 0 an der Abendkaſſe vernahm. Von Wer ermäßigen Andrang iſt nicht zu berichten. überall uem tanzen wollte, kam im Roſengarten die anfeuer ſeine Rechnung. Um 8,11 Uhr leiteten tu uernden Klänge der SS⸗Kapelle unter Lei⸗ balle* Muſitzugführers Lange in der Wandel⸗ die Prin⸗ Kehraus ein. Eine Stunde ſpäter zog ſaal. Dden⸗ und Ranzengarde in den Nibelungen⸗ ſtärkte P durch Mitglieder der SA⸗Kapelle ver⸗ u Uhr abilharmoniſche Orcheſter führte. Um halb Karuſſel urde der Bierkeller eröffnet, in dem das die Tan gilarmwiderfrohlich lockte. Inzwiſchen hatte ſich mr— des Nibelungenſaales mit Masken ge⸗ 9 man durchweg ein gutes Zeugnis in be⸗ Ankünbeſchmack ausſtellen konnte. Leider hatte zeichnekünd ſunden, igung, daß die originellſten Ideen ausge⸗ erden würden, nicht das erwartete Echo ge⸗ § muß im nächſten Jahre anders werden. Laut Gutachten der Staatl. Chem.-Techn. Prüfungs- und Versuchsanstalt, Karlsruhe, hat das MMali—.— Came ges. gesch.) einen besonders hohen Grad chemischer Reinheit. Der beim Verbrennen des Mculia Vunulot, entstehende Rauch schmeckt und riecht neutraler und milder; er läßt das Aroma der Zigarette viel reiner und schöner hervortreten. OBERST TJT Die Preisrichter werden dann nicht genötigt ſein, ein Schulmädchen mit dem erſten Preis auszuzeichnen. Kurz vor 12 Uhr zogen die Elferräte der ver⸗ einigten drei Karnevalvereine mit den Preisrichtern, unter Vorantritt der Prinzen⸗ und Ranzengarde in den Nibelungenſaal. Intendant Brandenburg war die Aufgabe äübertragen, Prinz und Prinzeſſin Karneval, die den Mittelpunkt des Zuges bildeten, im Namen der Stadtverwaltung herzlich willkommen zu heißen und der ſicheren Erwärtung Ausdruck zu geben, daß der Mannheimer Karneval in den kom⸗ menden Jahren ſogar Mainz und Köln überflügeln wird. Prinz Karneval, der auf der Bühne vor den Elferräten thronte, wurde mit einem Blumenſtrauß und zwei Flaſchen Sekt bedacht, während die Gattin des Intendanten Ehrenpräſident Schuler ebenfalls mit einem Blumenſtrauß ehrte. Prinz Karneval⸗ Albert J. ſprach ſeine Anerkennung über den Mas⸗ kenzug am Faſchingsſonntag aus, und ſchloß mit einem jubelnd aufgenommenen Ahoil auf dem Mann⸗ heimer Karneval. Die Preisverteilung hatte folgendes Ergebnis: Damen⸗Einzelmasken: Schulmädchen, Huſar, Tauſend und eine Nacht, Girl in Weiß. Herren⸗ Einzelmasken: Helgoländer, Der letzte Fuß⸗ gänger. Gruppenpreiſei: Aſchermittwoch, Kräh⸗ winkler Landwehr, Schlangenbändiger aus Kalabri und Spanierpaar. Die erſten Preisträger erhielten außer dem Geldpreis eine künſtleriſch ausgeführte Bronzeplakette. Da die Preisverteilung ſehr ſtim⸗ mungsvoll verlief, blieb der Beiſall im Parkett nicht aus. Bis zum Morgengrau gab man ſich leichtbe⸗ ſchwingt den Faſchingsfreuden hin, zu denen im Ver⸗ ſammlungsſaal ein Quartett arbeitsloſer Berufs⸗ muſiker beitrug. Die Balleitung hatte Tanzmeiſter Stündebeek. Sch. Nachtbummel durch den Faſching Nach dem Roſengarten iſt es unbedingt das Palaſthotel geweſen, das die ſtärkſte Anziehungs⸗ kraft auf alle Mannheimer Faſchingsbefliſſenen aus⸗ geübt hat. Es war ſonnenklar, daß die erprobten Kämpen und die Zünftigen des Karnevals den Faſt⸗ nachtsdienstag in alter Friſche und Fröhlichkeit be⸗ gehen würden. Daß es ſo voll, ſo herrlich voll und ſtimmungsgeladen in den echten Faſchingsgeiſt atmenden Räumen des Hotels werden würde, das Die Karnevalszüge der Vororte „Fort mit euch Grillen, fort— aber eilig“, war der Wahlſpruch, den die Käfertaler für ihren Karne⸗ valszug gewählt hatten, der am Faſtnachtsdienstag ſeine Aufſtellung in der Scheibenſtraße nahm und nach der Durchfahrt der Siedlung durch zahlreiche Straßen Küfertals geleitet wurde. Eine zehn Mann ſtarke Reitergruppe bildete die Spitze des Zuges. Ihr folgten in luſtiger Verkleidung mit großen Köpfen die Fahnenſchwenker, die Fanfarenbläſer und Till Eulenſpiegel mit zwei Harlekins zu Pferd. Die Einzelmaske„Der Randſiedler“ war recht gut. Der Träger hatte ſeinem Hut einen Rand mit etwa einem Meter Durchmeſſer gegeben und auf dieſen Rand kleine Siedlungshäuſer geſetzt.„Das Spargelfeſt im Jahre 2000“ war ein weiterer Wagen, durch den das im Vorjahre ausgefallene Spargelfeſt verulkt wurde. In der Mitte hatten die Männer Platz genommen, die über das Spargelfeſt beraten mußten.„Jetzt gucke mer ſchun Dreivierteljohr nooch dem verſchpro⸗ chene Schpargelzug,“„Es liegt eine Krone im tiefen Rhein, und's Schpargelfeſcht fiel auch hinein,“„Was geht denn doo vor, was iß denn los, wo bleibt denn blaß die Schvargelſooß“ und ähnlich lauteten die In⸗ ſchriften. Ein zweiter Wagen zeigte ein Spargelfeld. Die herausſchauunden Spargel waren mit ulkigen kleinen Köpfchen bemalt, während ein dritter Wagen wiſſen lief:„Ferntransport Kakafuja, Spargel⸗ transport nach Monte Gogolo“. Den Beſchluß der Spargelgruppe bildete die Fußgruppe„Die Spargel⸗ ſtecher“, Bauersfrauen mit Körben, Meſſern und rie⸗ ſengroßen Spargeln. Der Wagen„Käfertaler Sta⸗ dion“ hatte den Wahlſpruch:„Biſcht uff dem Sport⸗ platz unn gibſcht der Gegenpartie Applaus, do wächſt Dir e Horn zum Hinnerkopp naus.“ Eine Fuß⸗ gruppe„Sportplatzanhänger“ fehlte nicht hintennach. Der Wagen„Karlſtern⸗Zov“ zeigte einen großen Käfig, in dem ſich Bär und Kaninchen befanden. Eine Inſchriſt beſagte:„Fütterung der Raubtiere verboten. gez. Der Völkerbund.“ Zu dem mit friſchem Grün geſchmückten Wagen gehörte die Fußgruppe„Die Gockelrobber“. Der Geſangverein„Schrecklich“ auf dem Wagen„Sie ſinge Lieder— alt und jung; die Nochbarn die kriegt Hoor uff die Zung“, und die Fußgruppe„Die luſtigen Sänger“ ergänzten ſich ſehr gut. Heiterkeit löſte die Muſikergruppe aus, von der jeder einzelne Muſiker in einem Kinderwagen als Baby verkleidet, befördert wurde. Eine Anſpielung auf verſchiedene Vorgänge war der Wagen„Gu⸗ guck“ von der Turngemeinde und die Fußgruppe „Turner von heute“. 8 Eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 1872 ſtellten die Gruppen„Löwenjäger“ dar. Hatten doch die Käfertaler damals einen Löwen geſchoſſen, der, wie ſich ſpäter herausſtellte, ein Beruhardinerhund geweſen iſt:„Es kracht das Blei, er ſchoß ihn nieder; am Schluß war der Löb ein Bernhardiner“. Ein Wagen mit einem ſinkenden Schiff und der Wagen „Käfertäler Klatſchweiber“ nebſt Fußgruppe„Heim⸗ kehr von der Weibertreu“ ſchloſſen ſich an. Auf dem Prunkwagen ſaß Seine Tollität Prinz Karneval Fritz I. Die Kleppergarde— die man in Mannheim ist die einzige 3½3Pf.-Zigarette mit dem neutral schmeckenden .M. B. H. M UNCKE N nicht auf die Beine bringen konnte— begleitete den Wagen des Elferrats, der in roten Fräcken erſchienen war. Gut gelungen waren die Wagengruppen„Auf nach Paläſtina“ und die Fußgruppe„Judas Auszug“. Nett wurde auch der Völkerbund durch einen Wagen verkörpert, auf dem allerlei Dinge zu leſen waren. Den Beſchluß der Wagen bildete das Aktuelle„Der wackelige Fuß“. Schutzbündler und Heimwehrlente ſtellten die Beſatzung, die ſtändig zu tun hatte, da ſie ſich gegenſeitig befehdete und mit Maſchinengeweh⸗ ren ſchoß. Am Schwanz des Zuges marſchierten viele Kinder, zum Teil in originellen Gruppen. Ueberall fand auf ſeinem Weg der gelungene Zug viel Beifall und Anerkennung. Aufmarſch in Feudenheim Die Feudenheimer wollten auch einen Faſchings⸗ zug haben. Da ſich genügend Helfer fanden, die mit der Karnevalsgeſellſchaft„Heiterkeit“ an die Arbeit gingen, kam ein ganz ſtattlicher Zug zuſtande. Voraus vier Herolde, dann die Muſik und ſchließlich auf vierſpännigem Wagen der hohe Elfer⸗ rat in himmelblauen Talaren. Dieſem Wagen folgte ein Wagen der Märchenkönigin mit den Märchen⸗ prinzeſſinnen und ſchließlich ein Wagen des Geſang⸗ vereins„Germania“, auf dem die maskierten Sänger ſich ſehr luſtig benahmen und tüchtig tanzten. Der Wagen„S' Feilemer Strandbad“ mit Bade⸗ nixen und ſonſtigem Zubehör drückte die Wünſche der Feudenheimer nach einem Strandbad aus. Eine fabelhaft koſtümierte und gut ſpielende Kinderkapelle marſchierte dem ebenfalls vierſpännig gezogenen Wagen des Prinzen Karneval voraus. Die Wagen des Völkerbunds und des Volksdienſtes waren vom Mannheimer Maskenzug übernommen worden. Zwiſchen dieſen die prächtigſte Nummer des Zuges: Auf einem Schinderkarren ſaßen zwei Geſtalten mit verbundenen Augen, auf dem Rücken ein Schild „Schieber“, in den Händen ein Programmheft mit Bleiſtift. Plakat„Die Preisrichter ͤes Mannheimer Maskenzuges vom Sonntag“. Kommentar überflüſ⸗ ſig! Luſtig ging es bei der Anglergruppe zu, die in närriſcher Aufmachung allerlei Allotria trieb und die an ihre Angelſchnüre alte Stiefel und andere Sachen gebunden hatte. Der Geſangverein„Teutonia“ hatte einen Preisſinger⸗Wagen geſtellt. Dann folgten Kin⸗ der über Kinder und ſchließlich die große Gruppe „Wiederſehen am Jordan“. Ein Wagen zeigte einen ſchlafenden Bauern, der durch ein Plakat verkündete, daß er ſeine Frau ſucht, während auf der anderen Hälfte des Wagens Tabakhändler ſchocherten. Ein weiterer Wagen vom Handharmonika⸗Klub ſtand un⸗ ter dem Wahlſpruch„Das Orgeln wär nicht gar ſo ſchwer, wenn der verfluchte Baß nit wär“. Der Sparverein„Deutſcher Michel“ paradierte mit In⸗ flationsſcheinen. Auf dem Wagen der„Jägerluſt“ trieb ein närriſcher Geſangverein ſein Unweſen und ſchließlich folgte noch ein Wagen des Volksdienſtes und den Wagen, der die Ruheſtörungsklage über die Turnhalle zum Ausdruck brachte. Der Zug wurde in allen Straßen mit lebhaften Rufen begrüßt, wie man auch ſtellenweiſe viel Blumen warf. dort das Barometer der guten Laune immer neue Höhenrekorde aufſtellte, war anzunehmen. Um 10 Uhr mußte Direktor Weil alle Tore ſeines Hauſes verſchließen und von uniformierten Cerberuf⸗ ſen bewachen und kontrollieren baſſen, damit der An⸗ drang all derer, die die Nacht vom Dienstag zum Mittwoch im Palaſthotel feiern wollten, nicht zu ver⸗ hängnisvoll für den feſtlichen Betrieb werden ſollte. In der Bar, bei Felix Hambach, in der bunten Halle, bei der Königin der Nacht, im ägyptiſchen Silberſaal und am Hofe Harun al Raſchids, überall war heftig der Tanz und ein quicklebendiges luſtiges Masken⸗ treiben entbrannt. Der Schaumwein rauſchte und böſe Buben warfen Knallerbſen unter die durchein⸗ ander quirlende Menge des mit Tanz und allerlei anderen ſehr herzlichen Dingen beſchäftigten Völk⸗ chens. Die Kapellen feuerten immer neue Stim⸗ mungsſalven in die Räume, kein Wunder, daß es bis ſpät nach dem Morgengrauen währte, ehe das letzte Pärchen die Gefilde des Karnevals verließ. Es war eine herrliche Faſtnachtsdienstagfeier geweſen. Das beſtätigte auch gerne Prinz Karneval nebſt Ge⸗ folge, der dem Hotel einen kurzen Beſuch abſtattete. Nicht minder bewegt und luſtig war der Betrieb im geſchmackvoll herausgeputzten Parkhotel, wo ebenfalls mehrere bewährte Orcheſter ſich bemühten, ſür eine ſtete Bevölkerung der verſchiedenen Tanz⸗ flächen zu ſorgen. In den Sälen und in der Bar, überall regierte die gute Laune, überall der leichte Faſchingsſchwips.— Der Chroniſt, der in der Nacht aufbrach, um für die..3. den Kriegspſad des Faſchings weiter zu beſchreiten, konnte mit ſchwerem Kopf, aber dͤͤennoch mit Faſchingsbegeiſterung feſt⸗ ſtellen, daß in ͤen übrigen Lokalen der Stadt, die ſich mit ihren Orcheſtern ganz und gar dem Karne⸗ val verſchrieben hatten, eine Bombenſtimmung herrſchte. Ueberall Fülle, überall Fröhlichkeit. Knall⸗ voll die Räume des Nationalhotels die ſchön geſchmückt und in denen karnevaliſtiſche Heiterkeit Trumpf waren. Im Kaffee Belbe die gleiche drangvoll ideale Enge, in der man tanzte, ſang, ſcherzte und ſehr, ſehr fröhlich war. Das gleiche Bild im Cafaſö, wo die Kapelle ſich als ausgezeichneter Stimmungsfaktor zeigte und die Luſtigkeit aller Be⸗ ſucher und der Künſtler nie abebben wollte. Im Palaſtkaffee baumelte wie am Nachmittag an vielen Stunden des Abends das vom Beſitzer immer wieder liebevoll betrachtete Schild„Wegen Ueberfül⸗ lung geſchloſſen“ an der Tür. Und innen regierte der Karneval in allen Schattierungen. Die Kapelle zauberte Stimmung, und alle, alle, Männlein und Weiblein, die ungezählt an den von Luftſchlangen überſchütteten Tiſchen ſaßen, waren mit Begeiſte⸗ rung dabei, die Schlagerlieder, die aus Saxophonen und Trompetenmund kamen, mitzuſingen.— Nicht minder nett war es im Kabarett Libelle, allwo zwei Kapellen um Tanz und Stimmung glücklich bemünt waren, wo es Sektlauben und eine zweite Bar auf der Bühne gab. Der Morgen hatte längſt gegraut, und es graute dann dem Chroniſten, als er ſich endlich nach Hauſe bogab, um feſtzuſtellen, diesmal ganz privat, daß er nur noch eine Stunde Zeit hatte, um ſich den Armen des freundlichen Gottes Morpheus anzuvertrauen. Aber es war ja eine ſo ſchöne letzte Faſtnacht ge⸗ weſen. Und das entſchädigte doch für alles. Ahoi! cwi. 4 Auch im„Deutſchen Michel“ in der Secken⸗ heimer Straße 28 ging es recht zünftig⸗karnevaliſtiſch zu. Es herrſchte ein Mordsbetrieb und alle Fa⸗ ſchingsanhänger, die hier eingekehrt waren, kamen vollauf auf ihre Rechnung. 8 Nacht der Nächte Im Friedrichspark feierte man den Kehraus des Faſchings durch eine„Nacht der Nächte“. Es war vorauszuſehen, daß der traditionelle Helm⸗Ball ſeine Anziehungskraft nicht verſehlen würde. Sehr raſch füllte ſich der große Saal, ſo daß man die Garten⸗ ſäle dazunehmen mußte, um die Ballbeſucher gut unterzubringen. Auf der Bühne ſpielte die Kapelle Bonacker, während im Saal eine Abteilung des Hohner⸗Handharmonikaklubs„Rhein⸗ gold“ ihre Weiſen ertönen ließ. Da ſich die beiden Kapellen ſtändig ablöſten, trat überhaupt keine Tanz⸗ pauſe ein. Es war ein buntes, bewegtes Bild, das ſich unter der farbenfreudigen Ausſchmückung des Saales abwickelte. Bei den Damen ſah man einige ſehr nette Masken neben vielfach wiederkehrenden Koſtümen. Wie üblich hatten die Herren jedoch zum größten Teil darauf verzichtet, eine Maske anzu⸗ legen. Meiſt beſchränkte man ſich darauf, ein närri⸗ ſches Abzeichen anzuſtecken oder aufzuſetzen. Ver⸗ ſchiedene Einlagen, wie ein ſehr netter Lore⸗Tanz, fanden begeiſterte Aufnahme und trugen ſehr zur Belebung der Stimmung bei, wie überhaupt mit vor⸗ rückender Stunde ſich immer mehr ein fröhliches Treiben entwickelte. Als auch noch der Biertunnel ſeine Pforten öffnete, gab es eine richtige Hoch⸗ ſtimmung. RabEMACHER *. der Tag aus bundert Blumenkerzen brennt und ————————— 9 Mannheim, den 14. Februar. Emma Kromer 60 Fahre Am 15. Februar vollendet eine Frau ihr 60. Le⸗ bensjahr, deren Name in hellen Klang als Vorkämpferin für den idealen Be⸗ ruf der Hausfrau hat. Es iſt Emma Kromer, die langjährige Vorſitzende u. jetzige Ehrenvorſitzende des Mannheimer Hausfrauenbundes. Vor über 25 Jahren begann ſie ihre Tätigkeit als Armenpfle⸗ gerin. Bald wurde ſie in den Ausſchuß für Jugend⸗ fürſorge gewählt, der ſich um den Schutz für jugend⸗ liche Gefangene und Fürſorgepflichtige bemühte. Weiter führte ſie ihre ſoziale Arbeit in die„Rechts⸗ ſchutzſtelle für Frauen und Mädchen“. Als im zweiten Kriegsjahre der Mannheimer Hausfrauenbund gegründet wurde, wählte man ſie, in richtiger Erkenntnis ihrer warmen Hilfsbereit⸗ ſchaft, ihrer unermüdlichen Arbeitsfreude und ihrer ganz beſonderen organiſatoriſchen Fähigkeiten zur Leiterin. Bald erhielt ſie ein reiches Arbeitsgebiet durch Einrichtung der Kriegsküchen. Tauſende wer⸗ den ſich heute noch dankbar der ſegensreichen„Gulaſch⸗ kanonen“ erinnern, die ſo viele und große Not zu lindern vermochten. Mit ungeheurer Zähigkeit, nicht achtend eigener bedrohter Geſundheit, führte dieſe ſeltene Frau das Werk durch, gleichzeitig mit dem Aus⸗ und Aufbau des Hausfrauenbundes. 1921 wurde die Jubilarin in Anerkennung ihrer großen Verdienſte— ſie hatte inzwiſchen auch in ver⸗ ſchiedenen Kommiſſionen mitgearbeitet— in den Reichswirtſchaftsrat berufen, wo ſie mit eiſerner Pflichttreue und in klarem Erkennen der Bedeut⸗ ſamkeit des Hausfrauenberufes bis 1931 mitarbeitete und große Erfolge errang. Als Mitglied des ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes Deutſcher Hausfrauen⸗ vereine und als Vorſitzende des Landesverbandes badiſcher Hausfrauenvereine entfaltete ſie eine viel⸗ ſeitige, praktiſche und auch reiche ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die ſich nicht nur auf das Organ der Haus⸗ frauenvereine„Die deutſche Hausfrau“ beſchränkt. Eine Reihe führender Frauenzeitſchriften, ſo auch der Verlag von Otto Beyer, zählen ſie ſeit Jahren bereits zu den regelmäßigen Mitarbeiterinnen. Die beſondere Liebe der Jubilarin gilt dem Ausbau der Mädchenberufsſchulen, für die ſie in Wort und Schrift immer wieder eintritt. In ihrem Gatten, dem früheren langjährigen Bariton unſerer Oper, Joachim Kromer, hat ſie einen verſtändnisvollen Kameraden für ihre Aufgaben gefunden, wie ſie ihm früher in ſeiner hohen Kunſt fördernd zur Seite ſtand. Möge die Kraft, die von ihrem gemütlichen Heim„am Sonnenhügel“ in Zie⸗ gelhauſen ausſtrömt, ihr noch lange lebendige Friſche und Arbeitsfähigkeit erhalten und ſie die große Freude erleben laſſen, daß das neue Deutſchland der deutſchen Hausfrau wieder die hohe Geltung ver⸗ ſchafft, die Emma Kromer als des Frauenlebens Ziel und Zweck vorſchwebte und für die ſie weder Mühe noch Opfer ſcheute. W. * Der Glückwunſch des Hausfrauenbundes Der Hausfrauenbund t. B. ſpricht ſeiner Mit⸗ begründerin, langjährigen Vorſitzenden und jetzigen Ehrenvorſitzenden Frau Emma Kromer zum 60. Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche aus und dankt ihr für die wertvolle Arbeit und Unterſtützung, die ſie ſeit Beſtehen des Hausfrauenbundes dieſem in ſo hohem Maße geleiſtet hat. Wir Hausfrauen wünſchen ihr beſte Geſundheit für die kommenden Jahre. Möge ſie uns noch recht lange tatkräftig zur Seite ſtehen. Beſeſſene Beobachtungen zum Schrifttum „Nur wenigen Gottbegnadeten hat zu allen Zeiten die Vorſehung die Miſſion aufgegeben, wirklich unſterblich Neues zu geſtalten. Das ſind aber die Wegweiſer einer langen Zukunft, und es gehört mit zur Erziehung einer Nation, den Menſchen vor dieſen Großen die nötige Ehrfurcht beizubringen, denn ſie ſind die Fleiſch⸗ werdung der höchſten Werte des Volkes. Sie haben nicht geſchaffen, von der krankhaften Vorſtellung beherrſcht, um jeden Preis Neues hervorzuzüchten, ſondern ſie ſchaffen Neues, weil ſie das Beſte ſchaffen wollen und damit auch ſchaffen müſſen.“ Adolf Hitler auf dem Nürnberger Parteitag. Es gibt kein Gebiet menſchlicher Betätigung, auf dem ſich das gröbſte Dilettantentum ſo breit und wichtig zu machen ſuchte, wie das des Schrifttums. Schreiben zu können bilden ſich alle ein. Sie glau⸗ ben, es ſich und der Welt ſchuldig zu ſein, ihre Ge⸗ fühlsäußerungen in redſeliger Breite, ihre tragiſchen Erlebniſſe oder lyriſchen Empfindungen der Oeffent⸗ lichkeit aufzutiſchen. Dabei gibt es wiederum kein Gebiet, auf dem die wahren Begabungen ſo ſelten, die Anſprüche an das Geſtalteriſche ſo hoch geſtellt ſind, wie auf dem der Dichtung. Unter den Zehn⸗ tauſenden, die irgendwo und irgendwann einmal hervorgetreten, mit einer Erzählung oder ein paar Gedichten herausgekommen ſind, oder im Schubkaſten ſtill verſchloſſene Manuſkripte bergen, unter dieſen Zehntauſenden iſt beſtenfalls ein einziger, der die innere Erlebnisfülle und auch die formelle Geſtal⸗ tungskraft hat, um unter die kleine Zahl der ſchöp⸗ feriſch begnadeten Menſchen vorzuſtoßen. 2 Es liegt eine Tragik darin, wenn das Gefühl echt und das Können verkümmert iſt. Der Verlags⸗ lektor, der Jahre hindurch mit dem Manuſkript⸗ material beſchäftigt iſt, kennt die Unentwegten, deren Manuſkripte jahrelang durch die Büros der Verlage wandern. Wenn„das magiſche Silberlicht des Mon⸗ des in Beates Blondhaar ſchimmert“, wenn der „Himmel blau blüht und aus Lerchenherzen ſingt, ganz Deutſchland einen Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Der Faſching Mehr als in früheren Jahren hatten ſich diesmal die Rundfunkſender auf Faſching eingeſtellt. Schon am Samstag ging es los. Frankfurt bot einen ausgedehnten bunten Abend voller Faſchingslaune unter dem Titel:„Zwiſchen 11.11 u. dreiundzwanzig⸗ elf“. Der Ablauf eines Tagesprogramms wurde ſtellenweiſe recht neit verulkt, wobei man es zwiſchen⸗ durch ſehr ernſt nahm und durch ſpritzige Auflocke⸗ rungen die beabſichtigte Wirkung erzielte. Am Sonntag gebärdete ſich der Südfunk voll⸗ kommen närriſch, Er fing mit dem„Stuttgarter Mi⸗ neralhafenkonzert“ an und hörte mit dem„Inventur⸗ Ausverkauf bei Schall Platt u. Co.“ auf, nicht ohne eine Stunde lang die Mainzer Fremdenſitzung über⸗ tragen zu haben. Hinter dem witzigen Titel ſteckte nicht immer Narretei, ſondern zwiſchendurch auch gute heitere Muſik. Als Reichsſendung übernahm man zur Mittagszeit und zur Kaffeeſtunde vom Deutſchlandſender die anläßlich des Tages des Rund⸗ funks zur Uebertragung gelangende Sendung„Hei⸗ tere Muſik aus allen Ländern“. Von Belgien ging es nach Frankreich, nach der Tſchechoſlowakei, nach Schweden, nach der Schweiz, nach Dänemark, Ita⸗ lien, Holland, Spanien, Ungarn, Norwegen, Eng⸗ land, Südflawien und ſchließlich auch nach Ueberſee. Bemerkenswert für uns Mannheimer war die abendliche Sendung„Wir machen zunſern Dreck alleene“, die aus dem Palaſt⸗ͤKafſee „Rheingold“ kam. Die Gelegenheit, einer Rund⸗ funkſendung beizuwohnen, ließen ſich viele Mitbür⸗ ger nicht entgehen und ſo mußten die Türen wegen Ueberfüllung ſchon lange vor Beginn der Sendung geſchloſſen werden. Die Stimmung war ganz her⸗ vorragend, ſo daß es keiner weiteren Aufforderung bedurfte, recht luſtig zu ſein. Der Anſager, der ein Stimmungsbild zu geben verſuchte, wurde manu⸗ ſkriptgemäß bald von Fritz Fegbeutel vom Mikro⸗ phon gedrängt, ſo daß der urwüchſige Mannemer zu Wort kommen konnte. Frau Kamuff ſetzte ein Trommelfeuer von ulkigen Redensarten und Witzen ein, daß es immer lebhafteren Zuwinkens bedͤurfte, um das Gelächter der Menge raſch abzuſtoppen. Glänzend war auch Feugbeutels Anſprache an die närriſche Bevölkerung, ſeine Schilderung der Faſt⸗ nacht vergangener Zeiten und der Beſchreibung des wiedererſtandenen Faſchings. man das gemeinſame Lied eingeſchaltet mit dem Polizeibericht vom 14. Februar Verkehrsunſälle. Im Laufe des geſtrigen Tages gerieten in drei Fällen Kinder in die Fahrbahn von Fahrzeugen und erlitten hierbei Verletzungen. — Geſtern nachmittag ſtieß auf der Käfertalerſtraße ein Kraftradfahrer mit einem Lieferkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei er ſtürzte und eine Prellung am lin⸗ ken Oberſchenkel erlitt. Er fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus.* Wegen groben Unſuags und Ruheſtörung wurden im Laufe des geſtrigen Tages 14 Perſonen angezeigt. Auf Brettern dͤurch Himmel und Hölle Der Schiklub Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen hatte in dieſem Jahre zu einer Fahrt„Auf Brettern durch Himmel und Hölle“ eingeladen. Uebunghang waren die Caſino⸗Säle, die eigens für das Faſchingsfeſt bunten Schmuck angelegt hatten, der dem Sinn des Abends entſprach. Der große Saal war ganz in Hellblan gehalten, ſo daß man ſich unter dem blauen Himmel wähnte. Die Schihaſerln und Schimannen hatten zu dieſer Fahrt ihre Bret⸗ teln zu Hauſe gelaſſen und waren dafür mit ausge⸗ ruhten Tanzbeinen erſchienen. So tanzte man unter den Klängen der Kapelle Schmieder unter dem blauen Himmel, an den luſtigen Sternbildern vorbei, die an den Seitenwänden aufgehängt waren. Sehr geſchickt hatte im Rundfunk „Mei Mannem du, im ſcheene Pälzer Länd'l, du glori Schtadt am Neckar unn am Rhein der hott wahrhaftig's ganze Glick am Bänd'l, wo lewenslänglich drin derf ſein.“ Nach zwei kurzen Zwiſchenſpielen eines Ehemannes, der durch das Radio ſeiner Ehefrau mutig ſagte, daß er vor Aſchermittwoch nicht nach Hauſe kommt, und einer Sängerin, die man nicht zu Wort kommen ließ, ſchmetterte man zum Schluß mit einer unübertreff⸗ lichen Begeiſterung das Pfälzer Lied. Am Roſenmontag intereſſierte vor allem die zweiſtündige Uebertragung. Rund um den Roſen⸗ montagszug.“ Der Weſtdeutſche Rundfunk hatte ſeine Mikrophone in Köln, Düſſeldorf und Münſter auf⸗ geſtellt und ſetzte auch teilweiſe einen Kurzwellen⸗ ſender ein, ſo daß durch fortwährende Umſchaltungen ein buntes Bild entſtand. Sprunghaft ging es zwi⸗ ſchen den drei Städten hin und her. Ueberall aber wurde die fabelhafte Stimmung aufgefangen, die das Keunzeichen der diesjährigen Roſenmontagszüge war. Gerne hätte man gewünſcht, daß nur ein Bruch⸗ teil der Stimmung die Mannheimer beim Maskenzug am vergangenen Sonntag beſeſſen hätten. Der Süd⸗ funk übertrug die Sendung leider nicht bis zum Schluß, denn er hatte es dringend notwendig, eine —— Blumenſtunde zu ſenden. Glücklicherweiſe hielt Frankfurt die Treue und ſo konnte man wenigſtens die ganze Sendung abhören, die ein gelungenes Ab⸗ bild rheiniſchen Humors war. Reichsſendung und Abendprogramm waren ebenfalls ganz auf Faſching abgeſtimmt. 7 Der Dienstag brachte durchweg heitere Muſik, die auf Faſching abgeſtimmt war. In der Stunde der Nation hörte man aus Köln„Altrheini⸗ ſcher Karneval— Ein Bilderbuch rheiniſcher Narr⸗ heit“. Anſchließend ſandte Frankfurt einen großen bunten Karnevalsabend unter Mitwirkung bekannter Rundfunkkünſtler. In Form einer Narrenſitzung wurde das Programm abgewickelt, das den Rund⸗ funkhörern einige Stunden köſtlicher Unterhaltung ſchuf. Als aber die Nachrichten kamen, wurde die Stimmung raſch abgedämpft, denn die Nachrichten aus dem Bruderland Oeſterreich waren ſo betrüb⸗ lich, daß ſich die Sendeleitungen entſchloſſen, das Fa⸗ ſchingsprogramm nicht weiterzuführen, ſondern ab⸗ zubrechen und dafür ernſte Unterhaltungsmuſik zu ſenden. Unbeliebt war beſtimmt der Waſſermann, der auf Schiern ſtand und den Regenſchirm aufgeſpannt hatte. Schon etwas freundlicher war die Venus(von Pilo). Auf der Bühne hatte ſich eine Stratoſphären⸗ Sekt⸗Bar aufgetan, die aber wohl im Hinblick auf die Unſicherheit der Stratoſphärenflüge ſich keines allzugroßen Beſuchs erfreute. Ueberhaupt herrſchte auf dem Uebungshang keine drangvolle Enge, ſo daß⸗ man frei Bahn hatte. Wem es im Himmel nicht ge-⸗ fiel, ſiedelte in die Hölle über, wo ein gar greulich ausſehender Höllenfürſt bei dunkelroter Beleuchlung die Brettelhupſer erwartete. Ein Glück, daß dieſer Burſche nur an die Wand gemalt war, genau ſo wie die brodelnden Keſſel der Höllengeiſter, Aber an den Bildern ſtörte man ſich nicht weiter, ſondern vertilgte mehr oder weniger ſtarkes Schiwaſſer, das durchweg eine auffallende Aehnlichkeit mit Alkohol hatte. Aber die Sportsleute waren ja nicht im Training und ſo brauchten ſie es nicht ſo genau zu nehmen. Als die Ezweite Morgenſtunde geſchlagen hatte, rückte man ſo langſam ab und überließ den Unermüblichen den Uebungshang. * Die Beſtattung des letzten Feudenheimer Vete⸗ ranen von 1870/71, Herrn W. Krampf, fand unter großer Beteiligung der Feudenheimer Einwohner⸗ ſchaft ſtatt. Der Führer des Kriegervereins gedachte nach der Gedächtnisrede des Stadtpfarrers in war⸗ men Worten des Mitgründers. 72 Mann zogen da⸗ mals ins Feld. Zwei ſtarben den Heldentod. Mit dem Lied vom guten Kameraden und den Ehren⸗ ſalven wurde die Feier beendet. heiteres Wetter. Nacht zu Strahlungsfröſten, die vornehmlich in 14. Febr.— 35 Grad; heute früh 8 Uhr—34 9 Wettertarte der Frankfurter Untverſ.⸗Wetterwarle Oienstag 73. Februar 293%/ 70 Un 7 2 Scler· 0 Ovοmemos. O nener O nam degeer. v⁰α O dedecxt oRegen c Sehnee a cueia e nebet K Sewnter. Owinastme.⸗OoSe telenter o masziger zuosboest Sturmtchet MorcweSt die pieue megen mut dem uinde oie dercen Sauonen stenenden 4en, ken geben cie Temperatur an. bie Linen verbinden Orte mit gieicheſ aul Neeresniwene umgerechneten Cuttoruen Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. vom 14. Februar: Ueber dem Kon tinent erſtreckt ſich ein mächtiger Hochdruckrücken Während an ſeiner Nordſeite Tiefausläufet Norddeutſchland hinein bereits wieder Bewölkun bringen, herrſcht im größten Teile Deutſchla Dabei kam es in der vergangoh, 20 und Süddeutſchland etwas ſtärkere Ausmaße b nahmen. Vorerſt bleibt Weſt⸗ und Süddeutſchlan“ noch unter dem Einfluß des Hochdruckgebiets. Borausſage ſür Donnerstag, 15. Pebruc“ Fortdauer der heiteren, trockenen Witterunk nachts Froſt, meiſt noch öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 13.. +98 Grad, tiefſte Temperatur in der Nach* 3 36 5 195 2—* 16 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrn, Te ſib.HirENſiſn Rheinſelden 1,711,641/68.1,67 1,63 7 Poeſach„. 048.0,40 0,50.500,46][ Mannbeim. 125 5 64 Kehl. 1511,831,801,801,81 Jagſtfeld.0,38 20(.45 195⁰ Matan: 331.343,313,7 51ſ Peitronn 672010%% Mannheim: 189.88, /85 1,81 7,85 Piochnaen; 0700,050,5/0 en 144.08 185 Diedesheim. 0, 70J 0,5 Köln 095 30020 0,85084 3 Tropfen Henia kür die Hunduklese E b 10i6 9 Ein Erzeugnis von 15 50 Pig. Pre, t in 41e Dralle ist Me Fachgeschäften— Zahnene der Feber Zeit von Dr. E. Starkloff gefühlsbeſchwingter Autor ſagt, daß„die Bäume längſt nicht mehr im Truggeglitzer des Rauhreifs blühten, ſondern Jüngling Lenz in ihren Leibern die Kraft neu erweckt hatte, ſich ſelbſt einen Blüten⸗ brautſchleier zu weben, der ſich ſehen laſſen konnte, daß ſchneeig und roſa aller Bluſt jubelte“, oder wenn in einem anderen Manuſkript„Luna, die große einander anreden:„In dieſem Sinne wünſche ich mit Dir, daß der Born des Lebensglücks und der Zufrie⸗ denheit, den wir hier trinken dürfen, nie verſiegen möge“, ſo iſt es verhältnismäßig leicht, den Kitſch aufzuſpüren und die ganze Leere und Abgeſchmackt⸗ heit eines ſüßlichen oder unnötigen Geſchwätzes zu erkennen. 8 Oft aber iſt die mangelnde Tiefe des Empfindens und Erlebens geſchickt getarnt, und eine an ſich un⸗ erträglich rührende Geſchichte ſchriftſtelleriſch leidlich genießbar zur Darſtellung gebracht. Und hier muß die kritiſche Sonde beſonders rückſichtslos einſetzen; denn Kitſch iſt ſchädlich, nicht nur innerhalb der Kunſt, indem er das Anſehen des wahrhaft ſchöpferiſchen Menſchen zerſtört, Kitſch iſt ſchädlich dem Leben ſelbſt. Denn er ſchminkt das Leben durch die ſentimentale⸗ Lüge. Der einfache, ſchlichte Menſch, der auf der Suche nach geformtem Leben iſt, der ſich aufrichten will an nachgeformtem Leben, ſich Beſtätigung der eigenen Schickſalsſchwere, Troſt, Ziel und Kraft ſucht, wird durch das verkitſchte Lebensbild geblendet, irre⸗ geleitet, durch Gefühlsüberſchwang und Sentiment untauglich und untüchtig für das eigene Leben ge⸗ macht. Kitſch verdirbt die Lebenskraft; das kitſchige Buch, der verlogene Roman, entfremdet die Schichten des Volkes untereinander, indem er falſche Vorſtel⸗ lungen gibt, ungeſunde Wunſchbilder vorgaukelt, ge⸗ fährliche Flluſionen hinzaubert. aller Deutlichkeit zu ſprechen, weil der Kitſch in der zweiten Hälfte des Jahres 1933 wieder eine Hoch⸗ Le⸗ benweckerin, exſtrahlt und ewige Sterne mit Gleich⸗ mut zum offenen Stubenfenſter hereinblicken“, oder ſich junge Eheleute in kaum zu überbietendem Pathos Es iſt notwendig, über dieſe Dinge einmal mit flut erlebt hat, die ſich vor allem auch auf das Gebiet des nationalen und patriotiſchen Buches, auf das einer geſchwätzigen und verhimmelnden Literatur der Bewegung und das einer falſchen und mißverſtan⸗ denen Erdpoeſie bezieht. Nichtskönnertum und plum⸗ Waldeinſamkeit ſanft herfürtritt“, oder wenn ein pes, aber ungeeignetes Mithelfenwollen mögen an dieſen Machwerken ebenſo beteiligt ſein wie geſchäfts⸗ Witterung und wendige Konjunkturſchrei⸗ S Wort Dr. Goebbels von den„Nichtskönnern, die Gott in ſeinem Zorn erſchaffen hat“, erinnert wer⸗ den, und ſeine Worte auf der Eröffnung der Reichs⸗ kulturkammer ſollten allen Schaffenden und denen, die es um jeden Preis ſein oder werden möchten, ins Stammbuch geſchrieben werden:„Die Geſetze der Kunſt können niemals geändert werden, ſie ſind ewig und nehmen ihre Maße aus den Räumen der Un⸗ ſterblichkeit. Nur geweihte Hände haben das Recht, jedes Deutſchen gegenüber dem wahrhaft ſchöpſeri⸗ ſchen Menſchen, ſchließlich gegenüber ſich ſelbſt und dem Volk, alles Dilettantentum gerade auf dem Ge⸗ biete der Dichtung abzuweiſen. Zum Schluß noch ein Wort vom verkannten noch maffenhaft im Umlauf, aber es iſt in Wahrheit ein Märchen!. Wohl gibt es notleidende Dichter ge⸗ nug, große Könner, deren Werk keinerlei Zugeſtänd⸗ niſſe macht und vom Leſer völlige Hingabe verlangt. Es ſind genug Dichter, die ganz in der Stille ſchaffen und dem Rummel der Erfolgsritter völlig fernblei⸗ erinnern nur an Paul Ernſt, der erſt in den aller⸗ letzten Jahren ſeines Lebens Anerkennung erfuhr. Aber es gibt keine verkannten Genies in dem Sinne, daß ihnen nicht eine Chance gegeben wird. Gerade und wo immer ſich die Spur einer Begabung zeigt, muß eher von einem Anſturm der Verleger auf den neuen Mann geſprochen werden, als von kühler Ab⸗ lehnung. ſchriften aufgeſpürten und zweifellos begabten jun⸗ gen Dichter Zillich, Waggerl, Zermatto, Ruth Schau⸗ i rückſichtsloſe Kennzeichnung und Bekämp⸗ fung des Kitſches iſt von den oberſten Stellen mit aller Deutlichkeit gefordert worden. Es muß an das am Altare der Kunſt zu dienen.“ Es iſt die Pflicht Genie! Das Märchen vom verkannten Genie iſt ben und zeit ihres Lebens im Schatten ſtehen. Wir beit. Eine Trachtengruppe führte bäuerliches der junge Dichter wird heute gehätſchelt und gehegt, Man denke nur an die in den letzten Jahren ſofort zufolge ihres Heraustretens in Zeitungen und Zeit⸗ —— mann und neuerdings Wilhelm Kohlhaas, Walle Vollmer und Johannes Linke. ſt⸗ Den wahren Dichter können wir nicht beſſer nebt dern, jungen, wirklichen Begabungen nicht eſeſe nützen, als wenn wir uns wehren gegen die B 1 nen der Feder, wehren gegen das Gedrucktſein jeden Preis! Spielplanänderung im Nationaltheater. 6 länger andauernder Erkrankung von Shale, Ziſtig wird„König Hein rich“.“ von A ſpeare vorläufig aus dem Spielplan genommtetelü heutigen Mittwoch wird ſtatt deſſen das Bolhahah „Der Münſterſprung“ von Otto Rchnee wiederholt.— Am Freitag ſingt Paula Bu vom Opernhaus Hannover die Leonore in Be 90 vens„Fidelio“ als Gaſt auf Anſtellung. 4 ESchluß der Berliner Pfalzausſtellung. pel“ Abſchluß der großen Berliner Pfalzausſtellun uit, anſtaltete die Berliner Hitlerjugend unter Mieie kung des Kulturamtes des Gaues Rheinpfaldgeclth Morgenfeier in der Volksbühne, die unter dem uſchn „Die deutſche Weſtmark“ ſtand. Die Landsman 1 00 5 der Kheinpfälzer in Berlin, die Stabskapelle de eine Singſchar und die Trachtenarbeitagemer, deutſcher Landsmannſchaften wirkten mit. Wein den ter des Amts für Heimatkunde und Volkstum thet Kulturabteilung der Berliner Hitlerjugend, G ugen, Hecht, ſchilderte den Kampf der deutſchen 3 ihl. um die Weſtmark, in dem vierzig deutſche Jurapfülſ, Leben ließen. Der Gaukulturwart der rheinf gon ſchen NSDAp, Kurt Kölſch, zeigte anhan gart Lichtbildern die Schönheiten der deutſchen Weſ M, ihre Landſchaft, ihre Bauten, ihre Menſchen, Brol, 1⁰ tum in der Rheinpfalz und pfälziſche Volkstän be⸗ Darmſtädter Gelehrter nach Schanghager, urlaubt. Der Ordinarius für Eiſenbahn⸗ unarm, kehrsweſen an der Techniſchen Hochſchule in ſſun ſtadt, Profeſſor Reulaux, wurde auf Veraula Rach des Auswärtigen Amtes auf einige Semeſter ſigel Schanghai beurlaubt. Er wird an der 0 Univerſität Tung Chi als Berater für das chin Eiſenbahnminiſterium tätig ſein und dann auf ſeinen Poſten zurückkehren. — 10 16 — 9—2———„„ ——— ——— CCCC00T002 3SC — 2—————————————— —————— — ——————— 90 2 — B R * Aus Baden Kraſtſahrer von einer Tanne gerettet wagsvbach, 14. Febr. Ein Perſonenkraft⸗ ſetzt 85 aus Dornſtetten, der mit drei Perfonen be⸗ geriet 0 und aus der Richtung Raumünzach kam, ins Schle einer gefährlichen Kurve hinter Forbach 20 Nere rn, überſchlug ſich und ſtürzte etwa tief über die ſteille Böſchung ſührer er. Nur dem Umſtande, daß der Wagen⸗ öaß der diſtesgegenwärtig den Motor abſtellte und Wagen an einer Tanne hängen blieb, iſt es zu wube anten, daß ein größere Unglück verhütet Junde aus grauer Vorzeit Sbbeiten wwerbiſcoishein, 14. Febr. Bei den Erd⸗ uſen für einen Neubau ſtieß man in Oberwittig⸗ Mochen uf zahlreiche Gefäßſcherben, Tier⸗ hebrannt eile eines Mahlſteines und große Stücke lungsgrub Lehms. An den Wänden der Ausſchach⸗ und Ken e ſichtbare Bodenprofile laſſen auf Wohn⸗ Dr. W ergruben ſchließen. Nach Anſicht von Prof. Funde ah le⸗Heidelberg ſtammen die bedeutſamen ung ie dem hieſigen Heimatmuſeum zur Ver⸗ geſtellt wurden, aus der ſpäteren Bronzezeit. hier Flankſiadt, 14. Febr. Im Roſengarten fand Geſangve Sitzung ſtatt, bei der alle vier hieſigen hat—9— vertreten waren und die den Zweck Blankſadt, Arbeitsgemeinſchaft der Geſangvereine der 0 5 ins Leben zu rufen. Der Einberufer kannt 50 mmlung, Herr Willy Seßler, gibt be⸗ Hepp⸗ er vom Bezirksführer, Herrn Hermann 2 „worz,chwetzingen, zum Ortsgruppenleiter ernannt Auguſt— Zum Ortsgruppendirigenten wurde Herr des Beef beſtimmt. Der erſte Bezirkstag Süngerbeirkes Schwetzingen im Badiſchen 1084 pund findet am Sonntag, 25. Februar tadt beabflblerſaale ſtatt. Die Ortsgruppe Plank⸗ tag die abſichtigt als Begrüßungschöre zum Bezirks⸗ zulragen re„Ich ſuche Dich“ und„Barcarole“ vor⸗ der allge Es iſt weiter beſtimmt worden, während eine Ge meinen Probezeit möglichſt allmonatlich robe aller hieſigen Sänger einzulegen. lich die 14. Febr. Die Stadt plant bekannt⸗ bang mit krichtung eines Kurhauſes im Zuſammen⸗ ſie kür⸗,der Ausgeſtaltung des Stabtgartens, wozu i ürzli Entwürfe ein, von denen aber keiner den zweite Pren erhielt. Es wurden vielmehr zwei 8 eiſe ausgegeben in Höhe von je 750 Mark, r an die Architekten Hettinger und Schröder⸗ g gemeinſam für ihren Entwurf und an wurde„. Zündorff⸗Heidelberg⸗Rohrbach. Außerdem Zwei—080 dritter Preis von 500 Mark zugeteilt. Die Erntwürfe wurden zu je 275 Mark angekauft. ſentlich würfe werden demnächſt in Heidelberg öf⸗ Wienbeſtellt werden. hat auf— 14. Febr. Das Innenminiſterium des Bit utrag des Bezirksamtes Wiesloch die Wahl Malf rgermeiſters Frauz Fleckenſtein⸗ f beſtätigt. die an deöbeim, 14. Febr. Die Polizeidirektlon hatte Mſorzheim Schließung der Erfriſchungsräume der uſw. Iu eiet Warenhäuſer beteiligten Organiſationen 0 mer Beſprechung über die Durchführung 10 ie Vertreter der Warenhäuſer erklär⸗ Eire, Firmen gegen die Schließungsanord⸗ 1 e ge ſo dadurch die Verſ un Angelegenheit 5 200 ein Preisausſchreiben erlaſſen hatte. Es 922 46 BSübweltdeutſche R Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Voin Weingeſchmack und Weinverſtand Von Joſef Adolf Schmitt⸗Kremer Probus und Problematił Wenn man Wein ſchätzen, vergleichen, nach der Güte ſtellen will, dann muß man ihn vorher probie⸗ ren. Das iſt eine Binſenwahrheit, weil es ſelbſtver⸗ ſtändlich iſt. Es gibt Menſchen, die das überaus ſympathiſche Wort Weinprobe mit dem ſtaatsklugen römiſchen Imperator Probus in Verbindung brin⸗ gen, womit ſie ſich zweifellos mindeſtens ebenſo ſehr im Recht befinden wie jene Antialkoholiker, die von denen, die den Wein probieren, als von prob'lemati⸗ ſchen Naturen reden. Es bleibe dahingeſtellt, welcher dieſer beiden Begriffe mit einer wirklichen Wein⸗ probe ſeelenverwandt iſt. Vielleicht beide. Die Wein⸗ probe ſelbſt iſt eine uralte Einrichtung, denn ſie iſt ſo alt wie der Wein. Dabei war ſie allezeit der Mode unterworfen, wie der Wein ſelbſt. Man denke hier nur an den Falerner, den Horaz ſo ſehr lobt und den mehr zu proben und zu trinken, ihm leider ſeine Mit⸗ tel nicht erlaubten. Der Farlerner war ſo ſtark, daß man ſein Feuer zu mildern ſuchte, indem man Waſ⸗ ſer oder Honig dazutat oder einen Verſchnitt mit leichtem, ſüßen Chierwein vornahm. Trockenbeeren und Meerwaſſer Der Geſchmack war ein andrer damals als ſpäter und heute. Die Römer ſetzten auch die Trauben u. a. dem Qualm der Schmiedeeſſen aus, weil der Wein ſo einen ſo„netten“ Rauchgeſchmack bekomme, ſie legten aber auch geſunde, ausgeleſene Trauben auf Geflechte und ließen ſie eintrocknen. Ferner drehte man die Stile der am Stock hängenden reifen Trauben, wo⸗ rauf man wartete, bis die Flüſſigkeit der Beeren ziemlich oder ganz verdunſtet war. So gab es Trok⸗ kenbeeren. Sicher war die Probe ſolcher Trocken⸗ beerweine ein reineres Vergnügen. als die Probe der griechiſchen und ſyriſchen Weine, die mehr oder weni⸗ ger vor dem Genuß mit Meerwaſſer vermiſcht wur⸗ den. Die Weinkenner Horaz und Athenäus lobten dieſes Verfahren vom geſundheitlichen Standpunkt aus, während Plinius und Diſcorides für des Wei⸗ nes„ungemiſchte“ Freude ſich ausſprachen. Freilich blieb bei den ſchweren griechiſchen Weinen auch ſehr oft nichts anderes als die Verdünnung übrig. In welchem Maße das Miſchen zu erfolgen hatte, wurde durch die Probe feſtgeſtellt, die auch ermittelte, ob friſches, kaltes, ob laues oder gar warmes Waſſer ge⸗ nommen werden ſolle und ſchließlich ob Quellwaſſer oder Meerwaſſer. Geſchmack und Geruch Aus den vorſtehenden Ausführungen iſt zu er⸗ ſehen, daß Weinprobieren eine Sache des Geſchmacks iſt und daß die Zunge oder vielmehr alles, was den Geſchmack bildet, ſich in erſter Linie von der gerade herrſchenden Geſchmacksrichtung oder Mode leiten laſſen. Sie war immer eine Kunſt, die Geſchmacks⸗ und Geruchsprobe und ſie wird allezeit die weinbe⸗ herrſchende Kunſt bleiben. Es iſt nicht viel damit ge⸗ tan, daß etwa einer gerade noch herausfindet, daß ein Wein einen Beigeſchmack irgendwelcher Art hat, ſo wenn er etwa„böckſert“. Die alten Griechen lagerten ihren Wein in Schläuchen aus Bockshaut und die Römer beſörderten den Wein in ſolchen Schläuchen gern über Land. Leicht trat dabei eine Verdunſtung, eine Konzentration des in ſolchen Behältniſſen ver⸗ wahrten Weines ein und durch die Bockshaut wurde dem Wein ein Geſchmack vermittelt, der mindeſtens ſehr Geſchmackſache war. Es gibt ein ſpaniſches Sprichwort, das lange darnach feſtſtellte:„Sobre gustos no hao nada escrito, pero hai gustos que 555 ar b8 Saninde, 18. Febr. Der Landesbeauftragte für Brt Rütz1 Deutſche Wirtſchaſtspropaganda, Ro⸗ n der, teilt mit: Vor dem unmittelbaren en und 680 Braunen Meſſen, Deutſche Wo⸗ zlandunade ſür uns als Grenzland, der meenzla usſtellungen verbunden mit gewaltigen Ras dieſe undgebungen, ſoll das mitgeteilt werden, 8 erfüll, eſſen und Ausſtellungen im Dritten egen a enen ſollen. Nicht mehr der Kampf aller 0 Kampf nicht mehr Konkurrenzneid, nicht mehr deden den des geiſtigen königlichen Kaufmanns dern der ehrbaren ſchaffenden Handwerker, ſon⸗ fellſche Volr rerſchütterliche Lebenswille, det das küilangen dikebeſeelt, gibt dieſen Meſſen und Aus⸗ Ruen znkomde Höhe auf wirtſchaftlichem Gebiet, das unich volkenmt. Hand in Hand wird das Dritte 100 dieſen Artſchaſtlich wieder aufgebaut werden Stand erhalten, der der deutſchen Wirt⸗ G we gleich, ſei es Induſtrie, Handel, Hand⸗ oobe und auch der Landwirtſchaft, zuſteht. 5 urlkswirtſchaftliche Bedeutung dieſe Aus⸗ au wüunen Meſſen haben, zeigten uns die über Rah, die Gru, Meſſen des Reiches und nicht zuletzt bre 1033 enöland⸗Werbemeſſe in Karlsruhe im Ganz gleich, wo dieſe Meſſen ſtattgefun⸗ Braune Meſſen in Baden den haben, überall iſt ihre Wiederholung erwünſcht. Dies beweiſt, daß dieſe Meſſen der Wiederaufrich⸗ tung und dem Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft dienen. Das Bewußtſein der Wirtſchaft belebend zu helſen, der Wirtſchaft zu dienen, Lohn und Brot zu bringen, neue Arbeitsplätze zu ſchaffen, ſind auch die Grundlagen der Ausſtellungen und Meſſen für das Jahr 1934. Nationalſozialiſtiſche Politik des Reiches bedingt eine nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſche Wirtſchaft. Für Baden ſind bis heute folgende Termine feſt⸗ gelegt: Ende April Mannheim, Ende April Heidelberg, in Vorbereitung Freiburg und Pforzheim, als Braune Meſſen. Als Grenzland⸗ werbemeſſen, verbunden mit Grenzlandkundgebun⸗ gen ſind vorgeſehen: Kehl, Lörrach, Waldshut, Konſtanz und die Wiederholung der 1. National⸗ ſozialiſtiſchen Grenzlandwerbemeſſe in Karlsruhe. * Heidelberg, 14. Febr. Den Bemühungen der Kreisfranenſchaſtsleitung des Kreiſes Heidelberg iſt es zu verdanken, daß weitere 100 Freiplätze für Saarkinder zur Verfügung geſtellt wurden. Die Kinder werden vorausſichtlich Ende Februar oder Anfang März hier eintreffen. Volksgenoſſen in⸗ merecen palos“ und es iſt derb genug, denn es lautet auf deutſch:„Ueber den Geſchmack ſteht nichts ſchrieben, es gibt jedoch Geſchmäcker, die Prügel ver⸗ dienen“ und Brillat⸗Savarin meint, daß das Reich des Geſchmacks auch ſeine Blinden und Tauben habe. Sicher beſteht das ſpaniſche Sprichwort noch ebenſo zu Recht, wie die ſcharfe Kennzeichnung durch den bekannten Gaſtronomen. Eiſen und Leder „Bocksenden“ Wein gut finden, iſt beſtimmt Ge⸗ ſchmacksſache, aber es iſt anzunehmen, daß ihn ſelbſt die im Reiche des Geſchmacks Blinden und Tauben einmal herausfinden werden. Ein ganz andrer Fall liegt vor, wenn es mit der Weinprobe ſo geht, wie ein auf dem Gebiete des Geſchmacks allumfaſſender Geiſt, der oben ſchon erwähnt wurde, niederlegt: So lange der Wein noch im Munde iſt, hat man etne zwar angenehme, aber noch nicht vollkommene Emp. findung; erſt in dem Augenblick, wo man zu ſchlucken aufhört, vermag man das jeder Sorte eigentümliche Parfüm wirklich zu ſchmecken, zu beurteilen, aus⸗ findig zu machen, und alsdann bedarf es einer klei⸗ nen Pauſe bevor der Kenner ſagen kann:„Er iſt gut oder erträglich oder ſchlecht.“ Es gab einmal eine Zeit, als die Ziſterzienſer⸗Abteien als Mittelpunkte des Weinbaues bei uns berühmt waren. war die Rheingauer Abtei Eberbach. Welcher deutſche Weinmenſch kennt nicht das Kloſter Eberbach und ſeine Weine? Nur daß es im Mittelalter einen wett größeren Weinbergsbeſitz hatte. Die Ziſterzienſer verſtanden ſich ausgezeichnet auf den Weinbau zu Nutz und Frommen der heute noch mit Reben be⸗ pflanzten deutſchen Gebiete ein Wunder wäre es ge⸗ weſen, wenn ſie nicht auch den Wein gekannt hätten. Sie kannten ihn genau, denn, was ſie auch taten, ob Weine probieren oder Reben bauen immer taten ſie es mit Geſchmack und Verſtand. Wenn demnach der Frater Kellermeiſter und der Frater Küchenmeiſter gar befliſſen den Wein eines ſeinen Fäßchens ver⸗ ſuchten und ihn ganz vorzüglich, aber mit leichtem Beigeſchmack behaftet ſanden, wobei der eine auf Me⸗ tall, der andere auf Leder tippte, ſo war das ein ernſt⸗ hafter Fall. Ihm auf den Grund zu gehen, war nötig, und ſie gingen ihm nach bis auf den Grund ge⸗ Führend 5. Seite/ Nummer 74 des Faſſes und— fanden dort Grund und Urſache des Beigeſchmacks, ein kleines Schlüſſelchen an einem ganz kleinen Lederriemchen. Jeder Unparteiiſche wird aus dieſer„geſchichtlichen“ Tatſache erkennen, daß dieſe Ziſterzienſer auf Geſchmack, Geruch und Probe einigen Wert gelegt haben müſſen und daß es früher, heute und allezeit auf dieſe Eigenſchaften an⸗ kommen wird. Eine Vergleichsprobe Von dieſen Erwägungen hat ſich die Heſſiſche Staatliche Weinbaudomänen⸗Direktion in Mainz leiten laſſen, als ſie eine Reihe von Weinfachleuten zur Weinprobe in ihr Mainzer Heim berief. Es handelte ſich diesmal um eine Probe ganz anderer Art, als ſie etwa deutſche Weinmaler, wie Grützner, Haſenclever, Strieffler u. a. dargeſtellt haben, und um eine andere, als ſie bei Weinbaukongreſſen und ähnlichen Veranſtaltungen üblich zu ſein pflegen. Bei den letzterwähnten Weinproben will man Weine irgendeines Gebietes kennenlernen und vergleichen, oder Raritäten, alte oder abſonderliche Typen, koſten. Die Probe, zu der Oberdomänenrat Mader einlud, war grundſätzlicher Art, war eine ſehr weſentliche, mit dem Neuaufbau des Weinbaues zuſammenhän⸗ gende Angelegenheit. Es war die Feſtſtellung, ob Wein aus veredelten, reblausfeſten, auf Amerikaner Wurzelgrundlage gedeihenden Reben hinſichtlich der Güte dem Wein aus den alten Europäerreben vor⸗ aus, ob er ihm gleich iſt oder ob er gegen ihn zurück⸗ ſteht. Die Beantwortung dieſer Frage mußte gleich⸗ zeitig die Antwort auf die Frage nach dem Weiter⸗ leben des deutſchen Qualitätsweinbaues ſein. Nur eine zufriedenſtellende Antwort konnte jeden Zweifel, jedes Mißtrauen in die weitere günſtige Entwicklung der Qualität der deutſchen Weine beſeitigen, aus⸗ räumen. Es hat ſchon einige vorbereitende Ver⸗ gleichsproben, ſogar verdeckte, gegeben, aber dieſe hier war die ausſchlaggebende, zu der die Teilneh⸗ mer Geſchmack, Verſtand, Probefähigkeit und Probe⸗ feſtigkeit mitzubringen hatten. Das Ergebnis war günſtig und iſt maßgebend, denn es wurden Quali⸗ tätsweine, durchweg aus der ſtark reblausverſeuchten Binger Ecke, geprobt. Die Zukunft des deutſchen Qualitätsweinbaues auf Amerikaner Wurzelunter⸗ lage iſt geſichert, denn der Wein aus veredelten Reben kann nicht nur jeden Vergleich mit dem Wein andren Herkommens aushalten, er iſt ſehr oft auch beſſer als dieſer. Das hat die Weinprobe der Heſſiſchen Domäne in Mainz unzweideutig, klar und beſtimmt dargetan und bewieſen. ————————————. Ausklang der Berliner Pfalz-Ausſtellung * Berlin, 12. Febr. Das Amt für Heimat und Volkstum in der Kulturabteilung des Ge⸗ bietes Berlin der Hitler⸗Jugend veranſtaltete geſtern unter Mitwirkung des Kulturamtes des Gaues Rheinpfalz der NSDAp um 11,30 Uhr in An⸗ weſenheit des Führers der Berliner HJ, Gebietsfüh⸗ rer Erich Jahn, eine Morgenfeier im Theater am Horſt⸗Weſſel⸗Platz, die der deutſchen Weſt⸗ markgewidmet war. Das Theater war dicht ge⸗ füllt, als die Morgenfeier nach dem Aufmarſch der HJ⸗Fahnen unter den Kkängen der Stabskapelle des Oberbanns Weſt begann. Ein prächtiges Bild für die vielen Zuſchauer, als die rot⸗weiß⸗roten HJ⸗ Fahnen auf der Bühne Auſſtellung nahmen. Nach einem Vorſpruch aus Adolf Hitlers Buch„Mein Kampf“ erfolgte die Begrüßung und die kurze Dar⸗ ſtellung des Veranſtaltungszweckes durch einen Hit⸗ ler⸗Jungen. Nach Liedern, geſungen vom Chor des Oberbanns Süd und einem Vortrag„Rheinland⸗ Kämpfe“ folgte ein Lichtbildervortrag„Die ſchöne Weſtmark“ von Gaukulturwart Kurt Kölſ ch. Nach dem Vortrag wurde bäuerliches Brauchtum in der Rheinpfalz von der Trachtengruppe der Landsmann⸗ ſchaft der Rheinpfälzer in Berlin auf der Bühne ge⸗ zeigt. Pfälzer Volkstänze wurden getanzt, luſtige Verſe vorgetragen und es war ein prächtiges Bild, als inmitten der Hitler⸗Jugendfahnen die Trachten⸗ gruppe mit ihren bunten Bauerntrachten erſchien. Die Veranſtaltung war ein voller Erfo lg für die Berliner Hitler⸗Jugend und die Zuſchauer dank⸗ ten mit ſtarkem Beifall. Es iſt noch zu erwähnen, daß im Verlaufe der Veranſtaltung vom Gaukulturwart Kurt Kölſch des Gaues Rheinpfalz der NSDaP eine Einladung an mehrere hundert Hitler⸗Jungen erging, im Sommer oder im Herbſt zur Weinleſe als Gäſte der Pfälz in die ſchöne Weſtmark zu kommen, was mit lebhaften Beifall aufgenommen wurde. Das Lied der Hitler⸗Jugend beſchloß die Morgen⸗ feier, die ſich den Kulturveranſtaltungen der Ber⸗ liner H8, die in der letzten Zeit veranſtaltet worden ſind, würdig anſchloß. * Frankenthal, 14. Februar. In der Nacht zum Donnerstag wurden die Tagner Heinrich Sang und Emil Fiſcher von hier von einer Polizeipatrouille betroffen, als ſie von den im Stüdt. Gaswerk lagernden Kohlenvorräten eine größere Menge ent⸗ wendeten. Bei der vorgenommenen Hausſuchung wurden ebenfalls mehrere Zentner, aus den gleichen — 5 herrührend, vorgefunden und beſchlag⸗ nahmt. einen 20jährigen hörigen feſt, der am 3. Febrnar in der Lieber⸗ Schwerer Funge hinter Schloß und Riegel * Ludwigshafen, 14. Febr. Die Polizei nahm tſchechiſchen Staatsange⸗ mannſtraße in der Wohnung eines Chemikers einen Einbruch verübt hatte, wobei ihm Bargeld und Wertſachen in Höhe von etwa 1500 Mark in die Hände ſielen. Der vorbeſtrafte Täter hat auch in Mann⸗ heim ähnliche Diebſtähle auf dem Gewiſſen. Rache mit dem Meſſer * Laumersheim bei Dirmſtein, 14. Febr. Zwiſchen dem verheirateten Zimmermann Franz Deibert und dem ledigen Schloſſer Karl Schimmel kam es im Verlauf eines Wortwechſels zu Tätlichkeiten. Schimmel ſchlug ſeinem Gegner mit einem Gegen⸗ ſtand auf den Kopf, ſo daß Deibert zuſammen⸗ brach. Wieder zu ſich gekommen brachte Deibert, der ſtark betrunken war, Schimmel mit einem Ta⸗ ſchenmeſſer vier Stiche bei. Die Gendarmerie Dirmſtein nahm den Tatbeſtand auf. * Landan, 14. Februar. Der 27jährige Erwerbs⸗ loſe Karl Pock ſchleuderte in einem Streit mit ſeiner Ehefrau dieſer eine brennende Petroleumlampe entgegen. Er wurde zur Vernehmung vorgeführt und ein Verfahren wegen verſuchten Mordes gegen ihn eröffnet. * Fußgönheim, 14. Febr. Die Gaſtwirts⸗ und Metzgerseheleute Richard Ellermann in Maxdorf erwarben die Waldwirtſchaft(früher Kohl) aus dem Beſitz der Aktienbrauerei Ludwigshafen im Betrage von 17000 Mark. * Speyer, 14. Sept. Der zum Landesbiſchof von Heſſen⸗Naſſau ernannte Pfarrer Dr. Dietrich iſt auch in der Pfalz kein Unbekannter. Seine erſte pfarramtliche Tätigkeit übte er in der Chriſtus⸗Kirche in Speyer aus. * Neuſtadt a. d. Hoͤt., 14. Febr. Aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr der Befreiung vom grün⸗ weiß⸗roten Separatiſtenſpuk und zum ehrenden Ge⸗ denken an die Toten der Pfalz gibt das Winterhilfs⸗ werk Rheinpfalz eine Ehrenplakette„Zehn Jahre befreite Pfalz!“ heraus. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Pfälzers, im Februar dieſe Plakette zu tragen. Er ehrt damit nicht nur ſich und das Andenken an die verfloſſene Zeit, ſondern gibt zugleich ein kleines Scherflein zur Unterſtützung der notleidenden Volks⸗ genoſſen. D bosen dſuben RM. Ot5 dis 1- 1Stück 3Sr0c EE 5— N 5 S W N. S% 20— 20 8878. Schõn sein ist gepflegt sein J SMllege dlie Sut mit nolin CemesSeiſe — 1 6. Seite /Nummer 74 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Mittwoch, 14. Scbruar B8. — Einer der ſeuergefährlichſten Stoffe, die wir heute allgemein verwenden, iſt der Film. Immer wieder tauchen Nachrichten auf über den„unbrenn⸗ baren Film“, tatſächlich aber iſt ein ſolcher bis heute in die Praxis nicht eingeführt. Welche Möglichkeiten beſtehen nun, einen Filmbrand zu löſchen? Da muß man die verblüffende Antwort geben, daß es über⸗ haupt kein Mittel gibt, die brennenden Zelluloid⸗ ſtreifen zu löſchen. Man kann nur abwarten, bis der Brand vorbei iſt und andere Gegenſtände in Sicherheit bringen. Auch manche Kinobeſitzer machen ſich von der Brandlöſchung noch ganz falſche Vor⸗ ſtellungen. Sie haben Feuerlöſchtücher oder einen Eimer mit Sand bereit. Aber ſie machen ſich keinen Begriff, wie ſehr ſie mit dieſen Methoden gerade das Gegenteil erreichen. Darüber geben einige ſehr anſchauliche Experimente Aufſchluß, die Dr. Günther vom Film⸗ und Bildamt der Stadt Berlin vorgeführt hat. Er legte auf einen Tiſch ein Stück Filmſtreifen, das er anzündete. Dann wurde ein Löſchtuch darüber⸗ geworfen, was zur Folge hatte, daß nun die Flam⸗ men ſich durch das Tuch hindurchfraßen und bis an die Decke züngelten. Die Löſchung war beinahe un⸗ möglich geworden. Dann wurde auf einen anderen Streifen Sand aufgeworfen, ohne daß die Flamme erſtickt werden konnte. Es entwickelte ſich vielmehr ein unangenehmer gelber Rauch, der ein ſchweres Gasgift darſtellt und lebensgefährlich iſt. Es bildet ſich nämlich durch die Verbindung des Zelluloids mit dem Sand Blauſäure und daneben auch Salpeter⸗ ſäure. Zehn Gramm Blauſäure verurſachen 0,6 Gramm Blauſäure, ein Quantum, das ausreicht, um eine tödliche Wirkung hervorzurufen. Dasſelbe Ex⸗ periment wurde mit dem gleichen Effekt mit Erde wiederholt. Weiterhin konnte man aber doch ſehen, wie manche Filmſtreifen je nach ihrer Zuſammen⸗ ſetzung mehr oder weniger feuergefährlich ſind. Wenn nun ſchon ein Filmbrand nicht zu löſchen iſt, hat man wenigſtens verſucht, Vorkehrungen für das Lichtſpieltheater zu finden, um die Sicherheit möglichſt groß zu machen. Hier iſt eine neue Erfin⸗ dung zu erwähnen, die in wunderbarer Weiſe den Menſchen gegen die züngelnden Flammen immun macht. Dieſen Schutz kann ſich jeder ſelbſt verſchaf⸗ fen, indem er eine Büchſe mit ſich führt, die im Augenblick der Gefahr geöffnet wird und alsdann eine Kältezone um ſich verbreitet. In dieſem un⸗ ſichtbaren Schutzpanzer kann man getroſt die Flam⸗ men durchſchreiten. Selbſtverſtändlich wirkt das chemiſche Mittel der Büchſe nur kurze Zeit. Es kann alſo nur wirken, wenn der Brandherd nicht zu groß iſt. Das Film⸗ und Bildamt der Stadt Berlin hat es ſich zur Aufgabe gemacht, alle Kinobeſitzer über die Schutzmaßnahmen bei Filmvorführungen auf⸗ zuklären. Das gilt auch für die Schulen und andere Vorführungsräume, die nicht ſo weitgehend mit Schutzmitteln der Feuerſicherheit ausgerüſtet ſind. 4* — Die zunehmende Elektrifizierung unſerer Tech⸗ nik macht es erforderlich, immer größere elektriſche Energiemengen von den Kraftwerken aus über weite Entfernungen zu übertragen. Aber wir ſind bald an einer Grenze angelangt, die wir durch normale Lei⸗ ſtungsſteigerung nicht mehr überſteigen können. Zu⸗ erſt hatte man die Kupferdrähte immer dicker ge⸗ macht, damit mehr Strom hindurchfließen kann, dann hat man die Spannungen ſtändig erhöht, damit der Strom beſſer durch die Leitungen getrieben wird. Wir ſind jedoch in unſeren Kabeln bei einigen zehn⸗ tauſend Volt angelangt, die zu überſchreiten, eine große Gefahr bedeuten würde. Nur zu leicht kann ein Ueberſchlag trotz der guten Manteliſolation ein⸗ treten. So bedient man ſich jetzt ganz neuer Me⸗ thoden, um die elektriſchen Kabel zu ſichern und die Energieübertragung zu ſteigern. Hierbei hat es ſich beſonders bewährt, das Kabel in einen Mantel von Gas unter hohem Druck zu hüllen. Zu dieſem Zweck hat man ein richtiges Gasrohr in die Erde gelegt, das mit Stickſtoff gefüllt iſt. In dieſem Rohr läuft das von einem Bleimantel umgebene Kabel. Der Zweck 22 Sm 2 ROMAN VvoN HaNs- CASPAR VON Z208ELTITZz *———— 11¹ Wieder verneint Kora. Ja, was iſt ſie eigentlich? Deutſche? So ſteht es in ihrem Paß, weil die Eltern Deutſche waren. Sie ſpricht auch deutſch, wenn ſie mit Micha und Tobs redet. Aber ſonſt—? Sie wandert durch die Welt. Da erklärt Micha:„Miß Terry iſt eine Kollegin; ſie war vor einem halben Jahr im Odeon tätig.“ Ellis fragt:„Künſtlerin?“ Kora ſagt ſchlicht:„Tänzerin.“ Ellis lächelt ein wenig.„Ich wollte Miſter Ver⸗ auy eigentlich zum Tee holen. Ein paar Freunde ſind bei mir. Wollen Sie eine Taſſe mit uns trin⸗ ken, Miß Terry?“ Kora kann ſich das alles nicht zuſammenreimen. Sie blickt auf Micha; ſie weiß nicht, was er will. Da ſchiebt ſich ſchon Ellis“ Arm unter ihren. „Kommen Sie!“ So lernt Ellis Rogerſon Kora Terry kennen Kora iſt in Hamburg. Wieder iſt der Geruch von Schminke und Kuliſſen⸗ ſtaub um ſie. Sie begleitet Maha abend⸗ ins Alkazar. geht morgens mit ihr auf die Proben. Sie ſitzt in der kleinen Gardarobe, die Maha mit den drei Win⸗ nings teilen muß, den muskelbepackten, lauten Frauen, die einen Luftakt machen: fliegen, fangen, Doppelſalto und Zahnhang. Der Zufall hat die drei zuſammengeſchmiedet, ſie arbeiteten alle in verſchiedenen Gruppen mit Män⸗ nern, die Kollegen ſcürzten ab, die Verbände zer⸗ fielen, ſchließlich machte ein Agent aus ihnen eine Nummer. Es fehlt ihnen die rechte Kameradſchaft; ſie zanken ſich immer; keine iſt mit der anderen zu⸗ frieden, keine gönnt der anderen Verdienſt oder Bei⸗ jall. Eine iſt Amerikanerin, eine Frauglctn, eine Nas Sescckt des pauisex uα Eine packende Szene vom Angriff lommuniſtiſcher Demonſtranten gegen die berittene Pariſer Mobilgarde, die mehrfach, wie auch unſer Bild zeigt, in die Flucht geſchlagen wurde. PPFPPPPPPPPPPPPTPT''''''TköT'''''''''.'.'..'.'..........'.ꝛuvu—uÄ———XÄÄXÄÄXÄÄvÄvÄXÄ1ZXÄ1ZXZÄ1Ä1Ä1Z1ZvÄ1Z1Z1Ä1+1+1+1ZÄZͤÄZÄ1Z1Ä1Z1Z1Z1Z11I1———————— dieſer Maßnahme beſteht darin, das Gas zwiſchen den Kupferdraht und den Bleimantel zu preſſen, alle Luftlöcher auszuſchließen und damit die Iſolation zu erhöhen. Probeweiſe wurde ein ſolches Kabel be⸗ reits einmal in einer Großſtadt gelegt, wobei eine erhöhte Stromaufnahme von 30 v. H. erzielt wurde, während gleichzeitig die Koſten der Energieübertra⸗ gung um 25 v. H. geſenkt werden konnten. 2* — Vor vier Monaten hörte man zuerſt in Tallinn bei der eſtniſchen Polizei von einer Fran, die einen der ſchnellſten Schmugglerdampfer führe. Aber erſt jetzt iſt es gelungen, dieſe Frau mitſamt ihrem Schiff und ihrer Beſatzung unſchädlich zu machen. Uebri⸗ gens nicht beſiegt durch Polizeiliſt, ſondern durch— den Froſt, der den Schmugglerdampfer an einer klei⸗ nen Inſel im Baltiſchen Meer einfrieren ließ. Einer der neuen eſtniſchen Zollkreuzer hatte, dank eines Hinweiſes der finniſchen Zollbehörden, ſchon vor einem Monat eine Begegnung mit dieſer Frau. Man hatte ſich mit einem Zoll⸗Motorboot an einen verdäch⸗ tigen Dampfer herangepirſcht. Aber als man nach dem Rezept der alten Seeräuber mit Enterhaken an Bord klettern wollte, erſchien eine junge Dame auf der Kommandobrücke. Sie rief der Mannſchaft des Dampfers einige Befehle zu, gab zwei Schüſſe in die Luft ab und bedrohte die eigenen Matroſen mit Er⸗ ſchießen, wenn ſie ſich nicht beeilten. Wirklich gelang es dieſer ſeltſamen, übrigens ſehr hübſchen und recht eleganten Frau, das Schiff fortzubringen, ehe der Zollkreuzer es hätte„kapern“ können. Inzwiſchen hatte man ermittelt, daß dieſe ſeltſame Frau, die eben erſt 25 Jahre alt geworden iſt, eine Sophie Lindholt iſt, die das Schiff von ihrem vor zwei Jah⸗ ren verſtorbenen Vater erbte und ſich als Tochter eines Seemannes jetzt dem Schmuggel zuwandͤte. Ein Eisbrecher hatte der eſtniſchen Polizei mitgeteilt, daß an einer der kleinen Inſeln im Baltiſchen Meer ein kleiner Dampfer liege, der offenbar eingefroren ſei, aber alle angebotene Hilfe abgelehnt habe. Die Zoll⸗ polizei vermutete, daß man hier Sophie Lindholt auf der Spur ſei und ſetzte mit einem Eisbrecher und ſpäter mit Schlitten zu der Inſel über. Ohne Gegen⸗ wehr konnte das Schiff diesmal überwältigt werden. Der Eisbrecher legte das Packeis rings um den Belgierin, Flämin; ſie verſtändigen ſich engliſch, aber ihre Schimpfworte holen ſie aus ihren Mutter⸗ ſprachen. Und zwiſchen ihnen ſitzt Kora. Sie möchte fort⸗ laufen; aber Maha will, daß ſie hier iſt. Maha muß ſich fünfmal umziehen am Abend; da muß ſie helfen. Maha hat Erfolg. Sie hat Glück gehabt. Am erſten Abend war Stimmung im Haus. In den erſten Parkettreihen ſaß eine größere Geſellſchaft, die von einer gemeinſamen Seereiſe kam und Abſchied feierte; die Leute ſangen den Schluß ihres ameri⸗ kaniſchen Tanzliedes mit, den ſie von drüben kann⸗ ten, und das Haus fiel ein. Das griff der Direttor auf: Er ließ einen deutſchen Text zuſammenſchuſtern, ließ ihn drucken und die Zettel dem Spielplan bei⸗ legen; er verteilte ein paar Leute im Sperrſitz und im Rang, Leute mit kräftigen Stimmen. Nun grölt jeden Abend das ganze Haus: „Daß ſie ſo lachen kann, daß ſie ſo lachen kann, Das haben wir alle ſo gern! Und was ſie machen kann, und was ſie machen kann, Das lieben die Damen und Herrnl“ „Blöder kann es nicht ſein“, hat Tobs zu Kora ge⸗ ſagt.„Aber was willſt du? Der Erfolg iſt da! Ein Zufall... Bei uns iſt alles Zufall.“ Maha iſt guter Stimmung. Sie hat Bach den Ver⸗ trag für Algier zurückgeſchickt; ſie ginge nicht nach dem Neſt. Sie träumt jetzt von einer Reiſe durch ganz Europa, das ſie ſich mit dieſem Schlager erobern will. Sie hat die Siſters⸗Nummer aus ihrem Den⸗ ken geſtrichen; ſie fiebert jeden Abend ihrem Schluß⸗ geſang entgegen, dem Reißer, den ſie fünf⸗, ſechs⸗, manchmal zehnmal wiederholen muß. Der Direktor hat neue Plakate drucken laſſen: Ein Bild von ihr, ein paar grelle Farbſtriche und ganz groß ihr Name: Maha Terry. Sie iſt großzügig, ſie ſagt zu Kora:„Ich mache eine Doppelgängerin aus dir. Während ich die Hauptplätze nehme, nimmſt du die Provinz! Wenn ich in London bin, kannſt du in Warſchau, Prag, Budapeſt ſein! Bach muß das machen! Bach ſoll her⸗ kommen! In alle Sprachen muß der Text überſetzt werden!“ Die Hamburger Tanzkapellen ſpielen und ſingen ſchon:„Daß ſie ſo lachen kann...“ Und eines Tages kommt der Vertreter einer Grammophonfabrik und Schmuggler zur Seite, ſo daß die Gefangenen auf ihrem eigenen Schiff im Schlepp abgefahren werden konnten. *—* — Der von Aerzten oft angegriffene Wiener Fakir Robert Santner ſtellte ſich einem Mitglied der Wiener Metaphyſiſchen Geſellſchaft namens Rudolf Groſz für einen zweiſtündigen Experimentalvortrag zur Verfügung. Der Vortrag wurde einem haupt⸗ ſächlich aus Aerzten beſtehenden Publikum gehalten, und Robert Santner führte die gefährlichſten Ex⸗ perimente ſeiner indiſchen Fakirkollegen vor. Eine angenehme Enttäuſchung war es für das ſachliche, kritiſche Publikum, daß der Fakir nicht in der ſon⸗ ſtigen theatraliſchen Aufmachung erſchein, vielmehr war er ſo gekleidet, wie es jeder gute, ſittſame Bür⸗ ger iſt. Er brachte es durch„Willenskonzentration“ fertig, glühende Kohlenſtücke in die Hand und in den Mund zu nehmen, ohne ſich zu verbrennen. Dann tanzte er mit nackten Füßen auf Glasſcherben. Hier⸗ nach ließ er ſich am Hals von ſechs Perſonen mit aller Kraft würgen, ohne Erſtickungsanfälle zu be⸗ kommen. Aber noch immer war das anſpruchsvolle Publikum nicht zufrieden, bis Robert Santner zu Experimenten überging, bei denen man weniger von „Training“ ſprechen konnte. Er ließ ſich nämlich von einem Chirurgen zwei große Hornknöpfe am Körper feſtnähen, ohne daß die dadurch verurſachten Haut⸗ und Fleiſchverletzungen ihm Schmerzen zu bereiten ſchienen. Im Anſchluß daran ließ er ſeine Hand an ein dickes Brett nageln, und erſt nach der Entfer⸗ nung des ſtarken Nagels zeigten ſich einige Bluts⸗ tropfen. Trotz dieſer Gewaltakte verabſchiedete ſich Robert Santner von dem begeiſterten Publikum in vollſtem Wohlbefinden, und ſeine Gegner erklärten ſich für geſchlagen. — In kurzer Zeit wird die italieniſche Tauch⸗Ge⸗ ſellſchaft Recuperi Marittimi an eine neue große Aufgabe herangehen. Die Taucher ſollen die wert⸗ volle Zinnlabung des von einem deutſchen Unter⸗ ſeeboot während des Weltkrieges torpedierten eng⸗ liſchen Dampfers„Glenarthey“ heben. Die„Gle⸗ narthey“ wurde im Februar 1918 etwa zehn Mei⸗ ihr einen Vertrag vor, der ſie am Abſatz beteiligt: Von jeder verkauften Platte bekommt ſie ein paar Pfennige; er errechnet ihr einen Rieſengewinn. Nun iſt ſie ganz ſicher. Sie ſetzt Tobs in Bewe⸗ gung: Er muß nach Berlin— er muß alle Platten mit neuen amerikaniſchen Geſängen beſorgen, mit allen, die noch nicht auf Varietébühnen geſungen werden; ſie will ſich ihre Vortragsſolge erweitern: neue Tänze, aber ganz auf Schlagerlieder geſtellt. Sie findet auch einiges heraus, ſie übt ſtunden⸗ lang, und Kora muß mitüben, im gleichen Tonfall, »der Kora eigentlich zuwider iſt, mit den gleichen Tänzen, die jetzt nur noch Begleitung ſind. Kora fühlt: Alles wird ſchlechter... Aber Maha läßt keinen Widerſpruch aufkommen.„Das iſt der Erfolg! Du ſiehſt doch: Das wollen die Leute!“ Als zwei Nummern ſtehen, läuft ſie zum Direktor des Alkazar: Sie möchte ihre Vortragsfolge ändern, den alten Schlager natürlich beibehalten, aber zwei neue hinzufügen. Der Direktor iſt ſehr freundlich. Er weiß, was er zur Zeit von ihr hat; er will es nicht mit ihr ver⸗ derben. Er läßt ſich die Sachen vorſingen, vortan⸗ zen. Er macht das ſogar im Theater, läßt einen Flügel auf die Bühne ſchieben, an den Tobs ſich ſetzen muß; er klatſcht Beiſall, findet alles ausge⸗ zeichnet, ſagt aber dann:„Wenn Sie das nächſte Mal zu mir kommen, Miß Terry, dann gewiß. Aber jetzt? Ich kenne unſere Kundſchaft zu genau. Pro⸗ grammwechſel während eines Monats iſt nie gut. Ihre Nummer gefällt ſo, wie ſie iſt. Es ſpricht ſich bei den Leuten herum, was ſie zu ſehen bekommen; einer ſagt es dem anderen. Und, wenn dann etwas Neues da iſt, etwas, das ſie nicht erwarteten, ſind ſie enttäuſcht und verſtimmt. Sie kennen doch die Be · ſucher auch? Sie ſind wetterwendiſch. Sie haben den großen Erfolg mit der Nummer, wie ſie jetzt iſt. Seien Sie doch zufrieden! Denken Sie an Grockl Der hat faſt ein Jahrzehnt nicht eine Bewegung ge⸗ ändert.“ Er iſt wirklich ſehr freundlich, der Herr Direktor. Und Maha tut ihm gegenüber, als ob ſie alles ein⸗ ſehe. Aber nachher flucht ſie:„Der Idiot! Der kann lange warten, bis ich wieder in ſeinen Kaſten komme!“ Zwiſchen der Probe und der Vorſtellung itbt ſie keinen Schritt; ſie legt ſich ins Bett, heult und Pittet Maha, ſie moge auf eine Platte ſingen. Er legt ſchläft ſchließlich ein. 15 len nordöſtlich von Cap Bon in Tunis verſenegan ſie ſich auf der Heimreiſe von Britiſch⸗Indien be Bereits im letzten November haben die italienſg Spezialſchiffe„Ipomea“ und„Italia“ den Stan, des verſenkten Schiffes in aller Stille feſtge Nachdem nunmehr die Arbeit der Italiener iurt ib durch die notwendigen Vertragsabſchlüſſe geſich wird ſich noch ein drittes Spezialbergungiſchn „Briareo“, an Ort und Stelle begeben, und mit Amt eigentlichen Taucharbeiten beginnen. Man u an, daß die Bergungsarbeiten etwa ein Jahr in n ſpruch nehmen werden. Die„Glenarthey“ iſt 50 12000 Tonnen⸗Dampfer, ſie hatte eine Laſt vo Tonnen Zinn und 600 Tonnen des ſehr wern mn Wolfram⸗Minerals im Geſamtwert von 40 Milli 1 Lire an Bord. Das Schiff liegt etwa 260 Meter auf dem Meeresgrund. 6 — Das Schloß Edenhall bei Penrith in Cumhah land, das durch Uhlands Ballade„Das Glück e Edenhall“ berühmt geworden iſt, ſoll abgebt werden. Da es nicht gelang, für das hiſtoriſche ſlen, werk als Ganzes ein günſtiges Angebot zu erheſer⸗ haben ſich die Beſitzer entſchloſſen, das Schloß aande reißen zu laſſen und die Einrichtungsgegenngel ſtückweiſe zu veräußern. Das„Glück von E ſelbſt, ein Glas, befindet ſich nicht mehr in Eden, ſondern wird in einem Londoner Muſeum bewahrt. 2— 3 *. irb — Auf Anregung der Vogelwarte Roſitten uu in dieſem Frühjahr ein Flugverſuch mit Staren genommen werden, um den Orientierungsſinn das Orientierungsvermögen der Stare zu Bogck ſuchen. Die Verſuche werden von der Eſſener Amite warte durchgeführt, und die Stare werden un März in Eſſen geſangen werden, dort beringt fhet dann nach Berlin befördert. Hier ſollen ſie w de freigelaſſen werden, wobei man annimmt, daß 1 Stare zu ihren Brutplätzen am anderen Tage rückkehren werden. Fuwachs für Englands Lanohert hen Gerade in dieſem Jahr klagen die enolkheie — Kommandoſtellen darüber, daß das vorha⸗ ei Menſchenmiterial phyſiſch ſehr„ſchlecht“ ſei. iden⸗ ſchwierig, geeigneten Nachwuchs für die aus den„Prachtkerle“ zu betommen. Die Reinſtige belommen daher bei ihrem Eintritt ſo ai 105 Bedingungen vorgelegt, wie ſie trotz des ſbaten wörtlichen guten Lebens des engliſchen. bisher noch keinem Jahrgang geboten mdidal Unſer Bild: Ein Werber mißt, ob der Ka die nötige Länge hat. 410 Kora und Tobs atmen auf. Sie ſchleicht, eib dem Haus wie zwei Beifreite. Draußen lſe, klarer Tag; ſie laufen zweiimal um das hen becken und freuen ſich der Sonne. Dann ſe ſil im Alſter⸗Pavillon und trinken Kaffee/ Ruhe eigentlich das erſtemal wieder allein— in Eun, allein. Da fängt Kora von Düſſeldorf an, v Sie hat bisher nicht gewagt, mt Maha da ſprechen. rief 1 Tobs weiß von nichts; Maha hat den B Klub terſchlagen. Er warnt:„Sage nichts von benn 0 Du weißt doch: Es gibt jedesmal Lärm,„ 7 das Geld nach Düſſeldorf ſchicken muß⸗ macht ja alle dieſe Dinge. va fa „Aber es muß doch etwas geſchehen! C 1 doch nicht bei dieſer Frau bleiben?“ ichl. 1 „Etwas geſchehen? Nein— jetzt noch m en ter vielleicht— wenn Maha mehr verdient, neue Nummer einſchlägt.“ „Glaubſt du daran?“ bei „Ich hoffe. Wiſſen kann man ſo etwas 8 01100 Am Abend raſt das Haus wieder vor Ve⸗ ſchen 0 alles brüllt Mahas Lied mit, die Leute klatfauliſe die Hände wund. Kora ſteht zwiſchen den gege mit Mahas Mantel; es iſt zugig auf dem wenn 6 Garderobe, und Maha iſt immer klitſchnaß, mt. nach der letzten Nummer von der Bühne ko wiche iſt eine verdammte Anſtrengung: Immeſeder dieſe letzten zwanzig Takte tanzen, immer m hun Schlußvers ſingen. Jehnmal will ihn degenhen heute haben... Endlich iſt es vorbei. m A kommt Maha, reißt Kora den Mantel aus diſl ferh, „Schnell! Hilf mir beim Umziehen! Ich m 016 —„Wohin?“ fragt Kora.—„Geht dich nngs In der Garderobe ſitzen die drei Winnii ſchminken ſich. Der Direktor hat hinter Ja Schlager die Pauſe gelegt; ſie haben die 2 emon, mer nach der Pauſe. Sie haben ſich bredie g Kein Spiegel iſt frei, kein Abſchminkplatz. en les gerin ſitzt auf Mahas Stuhl, auf ihrem eige 60 1 „ ihr Koſtüm; es iſt die Flämin. „Habt ihr das Klatſchen gehörte“ frag, ſeheh beim Eintreten.„Möchtet ihr auch mal 4 ſ0 1 was?“ Sie ſagt es engliſch; ſie weiß, daß aha 5 drei verſtehen.— Die rühren ſich nicht.— M inkt, 5 an ihren Platz.„Weg hierl“— Ruhig ſchu die Flämin weiter.—„Na, wirb's bald?“ geſchieht.(Fortſetzung!“ — 2— leich bohe dſe Frau gab gerne— ſie klagte nicht über zu mit fnemler nicht die Tür ſie ihn em freundlichen„Heil Hitler“ verabſchiedet““ — Der arme Mann! Genes ſchneit nicht, und es regnet nicht— es nieſelt! natun ſo ungemütlich wie das Wetter draußen, iſt 10 7 die Laune der Menſchen, wenn er nicht glücklichen Beſitz einer ſchöngewärmten Bude iſt. Geſchicht armen Mann, von dem in dieſer kleinen ald e die Rede ſein ſoll, ging es jedoch ſehr gut. dern 2 nicht nur ein ſchönes, warmes Zimmer, ſon⸗ und war glücklicher Beſitzer eines eigenen Hauſes ußerdem als Beamter in guter Poſition. —9 dieſem trüben Sonntag ſaß er beim Genuß — Zigarre leſend in ſeinem Zimmer. Mit geht Male klingelt es. Unwillig ob der Störung er 5115 zur Tür. doch noch unwilliger wurde er, als höflichenctte⸗ daß es nur— ein Sammler war. Mit 5 En Worten bittet der Beſucher um das Opfer arme Mann zieht ſchimpfend ſeine Börſe u1 — Satrichtet——„20 Pfennig“. Erſtaunt ſieht ihn Jhnen mmler an und fragt dann höflich:„Iſt es Der wirklich nicht möglich, etwas mehr zu geben?“ hohen 77 Mann weigert ſich. Er ſtöhnt über die ſchon bgaben, beklagt ſich bitter über alles, was er giſter gegeben hätte, ſchimpft dann ein ganzes Re⸗ * dieſe ver... ewige Sammelei und haut ur ins Schloß. En hin weiter geht der Sammler. Er läßt die Vil⸗ Straße rſich und kommt ins„Knattergebirge“. Dieſe o0 e trägt ihren Spitznahmen zu Recht; denn vor nicht allzulanger Zeit war es hier nicht ſo ruhig, knallte heute iſt, da gab es Tage, wo es in ihnen ſobald ſich nur braune Uniformen zeigten. Klägli Sammler betritt das ärmſte dieſer Häuſer. über 8 jammert bei ſeinem Eintritt das Glöcklein betritt er Tür. Er klopft an der nächſten Stube und Raum mit einem freundlichen„Heil Hitler“ den lich lädi m Fenſter ſtichelt eine Frau an einer ziem⸗ hier Knabenhoſe. Der Sammler ſagt auch ſich Spruch und freundlich bittet ihn die Frau, hole In Augenblick zu gedulden, damit ſie ſich Gelb einer K urch die Tür ſieht der Sammler, wie ſie aus holt. im Nebenzimmer die ſchmale Börſe er ſiehtltpſie ibm 40 Pfennig auf den Tiſch zählt und begr eiſt das in der Börſe kein Silberſtück mehr liegt, 10 er, daß dieſe Frau opfert. der Mafann nicht mehr geben, wie ſie erzählt, denn ſtützu un habe noch keine Arbeit und von der Unter⸗ ng 5 Kinder zu ernähren, ſei beſtimmt auch Abgaben und die ewige Sammelei— ſie wirft unwillig zu. ſondern Dir, deutſcher Volksgenoſſe, mögen dieſe beiden zeigen piſoden aus dem Leben eines Sammlers etäuſe was wahre Volksgemeinſchaft und was vor⸗ dern cht iſt; denn ſie ſind nicht etwa erfunden, ſon⸗ wirklich geſchehen. WIIV. „Ach— mein Kind war da ſchon laͤngſt trocken!“ Von Lotte Baumann⸗Schönheim daß.95 iunge Mutter hätte es noch nicht erlebt, heit in—3 mühſam erworbenes Gefühl der Sicher⸗ tert wuder Aufzucht ihres erſten Kindes jäh erſchüt⸗ nen Berpe durch eine dieſer leichtfertig bingeworfe⸗ Kinder! norkungen„erfahrenerer“ Mütter älterer „B. Ach, Ihr Kleines müßte ſchon längſt ſitzen!“ Sie aber' es hat noch keine Zähne? Na, da fragen ſechgl“er ſchnell mal den Arztl Meins hatte da ſchon Mittwoch, 14. Fehruar 1934 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 74 8 Damenbildnis Laßt euch nicht beſchwatzen, ihr jungen Mütter! „Alles geht ſeinen natürlichen Gang! Und die Haupt⸗ forderung an die junge Mutter heißt: Geduld, Ge⸗ duld, Geduld! Nicht dem Geſchehen vorgreifen wol⸗ len. Und wenn der Junge eurer Nachbarin auch wirk⸗ lich mit vier Monaten ſchon fünf Zähne hatte— was kann das euch intereſſieren? Bei eurem Kind kom⸗ men ſie auch noch im ſiebten und achten Monat zu⸗ recht und noch ſpäter! Wenn der Junge ſie überhaupt ſchon mit vier Monaten hatte! Denn die Ausſagen derartig über⸗ kluger Nachbarinnen ſind mit Vorſicht zu gebrauchen! Nicht etwa, daß ſie abſichtlich falſche Angaben machten. Aber in der Erinnerung an ſolche Daten treten allzu leicht Verſchiebungen und Verwiſchungen ein, die es uns dann glauben machen wollen, daß unſer Kind ſchon mit fünf Monaten verantwortungsbewußt ſein „-—a“ gemeldet hätte! „Mein Kind konnte mit einem Jahr ſchon alles ſprechen!“ Solche Angaben brauchen gar nicht einmal von Renommierſucht diktiert zu ſein. In den mei⸗ ſten Fällen denken die Frauen gar nicht weiter dar⸗ über nach. Sie ſagen es ſo hin, wie es ihnen in dem Von der Hanoſchuhmode Der ganoſchuh in Literatur und Kunſt Aus einer größeren Abhandlung„Der Hand⸗ a und ſeine Geſchichte“ von Carl Leder⸗ baug 9 Königsberg, dem Beſitzer der im Mode⸗ Neugebauer ausgeſtellten intereſſanten Samm; 7 ſchnittelng, entnehmen wir die folgenden Ab⸗ Di Handſchngetlace, daß ſchon im frühen Mittelalter der ond als koſtbares Beſitzſtück und als Schmuck wirz ung ers hochſtehende Perſonen geſchätzt wurde, in der Literatur zum Beiſpiel im Beo⸗ wul Jabrbg0 E. Jahrh.) und im Rolandlied(9. Erunde ſters beſtätigt. Dennoch wiſſen wir im * Form de äußerſt wenig von dem Gebrauch und ich hat es es Handſchuhs in dieſer Zeit. Wahrſchein⸗ äuſtl ſich damals im allgemeinen lediglich um zöſiſch: 0 mit ausgearbeitetem Daumen(fran⸗ nöſch taines“; engliſch:„mittens“). Denn Fin⸗ dunde dube ſind wohl kaum vor dem 11. Jahr⸗ m geſertigt worden. In dieſer Zeit werden delbnt underten Male Franenhandſchuhe er⸗ Gas Tronba kehren dann beſonders in der Literatur ahrhu dours und Minneſänger des 12. und 13. wieder. Seidenas aus Leinen, waren ſie dann bald in ſelt Edelſend Seber gearbeitet, bunt beſtickt und elten 1 einen beſetzt; daß ſie aber noch immer aſt völli lehr wertvoll waren, ſcheint mir aus ihrem beüungen en Fehlen in den berühmteſten Bilddar⸗ n bis zum 14. Jahrhundert erwieſen. Weder Jahrg) de iclapavendeSepvich(11. Jahrh.) noch der dokurb.) zeig m“ der Herrat von Landsperg(12. en Handſchuhe. Und auch das Haupt⸗ 05 100 Liez der ſpäten Minneſängerzeit, die Manneſſi⸗ erhandſchrif ur den erne chrift(14. Jahrh.), kennt nur Srauchahanbſchuh für Jagd oder Land⸗ m klungen bin darf man, zumal nach Grabſteindar⸗ ſpter Handſelt, dem 13. Jahrhundert wohl ſchon von lechen. chuhmode für beide Geſchlechter Fin, ne beliebteſte Form waren weite, ugern, Mülpenhandſchuhe mit geteilten n den normanniſchen Jünglingen er⸗ Nützliches tun könnten“. zählt ein Chroniſt, ſie hätten Handſchuhe von ſolcher Länge und Weite getragen, daß ſie damit„nichts Neben den Stulphand⸗ ſchuhen kamen Ende des 14. Jahrhunderts für die vornehme Dame aber auch Halbhandſchuhe auf, wie wir ſie auf Renaiſſance⸗Bildern gelegentlich wiederfinden. Merkwürdigerweiſe ſcheint das weib⸗ liche Geſchlecht nur ausnahmswetſe Finger⸗ handſchuhe getragen zu haben; denn im 14. und 15. Jahrhundert ſehen wir zum Beiſpiel auf den Grabſteinen adliger engliſcher Damen faſt regelmaßig Fauſthandſchuhe, ſogar ohne ausgearbeiteten Dau⸗ men, abgebildet— wiederum ein Zeichen dafür, daß vor 1500 offenbar die weibliche Hanoͤſchuhmode an Eleganz der männlichen nachgeſtanden hat. Dieſe fingerloſen Handſchuhe liefen über die Handfläche in Bogenform oder in einer Spitze aus, waren ſeitlich meiſt geſchlitzt, mit Schnüren verziert und reichten bis zum Ellbogen hinauf. Auf alle Fälle muß ſeit dem 12. und 13. Jahr⸗ hundert der Verbrauch an Handſchuhen aller Art ſo ſtark zugenommen haben, daß die Einzelherſtellung im Hauſe den Bedarf nicht mehr deckte. So entſtand, wie uns William Beck mitteilt, ſchon 1165 zu Perth in Schottland eine Korporation von Hand⸗ ſchuhmachers, und die franzöſiſchen Meiſter ſchloſſend ſich 1190 zu der erſten Innung zuſammen. Die noch erhaltenen wenigen Männerhand⸗ ſchuhe des 15. Jahrhunderts, die meiſt aus Roh⸗ ſeide geſtrikt und ziemlich einſach geweſen ſein müſſen, vermitteln natürlich keinen Begriff von dem Stil der damaligen eleganten Handſchuhmode. Sie ſind übrigens ganz kurz und ohne Stulpen. Dabei iſt jedoch zu berückſichtigen, daß das ganze ritterliche Zeitalter ſich ja mit Vorliebe der eiſernen Rit⸗ terhandſchuhe bediente, die ihre beſondere, auch künſtleriſch bemerkenswerte Ausbildung erfuhren. In Italien ſcheint im 14. und 15. Jahrhundert die Handſchuhmode noch reicher und vielfältiger ge⸗ weſen zu ſein als in Deutſchland und Frankreich. Sowohl auf Orcagnus' Fresken im Campoſanto von Augenblick als geweſen erſcheint— und überlegen gar nicht, wie mancher jungen Mutter ſie damit bange Stunden und ſorgenvolles Grübeln verurſachen, wenn dieſe nun Vergleiche mit ihrem demnach alſo ,ourückgebliebenen“ Kind anſtellt! Alſo nochmals: Erſtens gibt es überhaupt keine ſeſten Regeln für die Zeiten, wann das Kleintind dies und das können„muß“. Und zweitens weiß man ſchon nach ſehr kurzer Zeit nicht mehr ganz präziſe Beſcheid über dieſe Daten in der Entwick⸗ lung ſeines Kindes. Die gewiſſenhafte Mutter wird mir zugeben, daß man bereits beim Halbjahreskind keine genauen Angaben mehr über deſſen Gewichts⸗ zunahmen und Längenmeſſungen machen kann, die auch nur ein Vierteljahr zurückliegen, wenn man ſie nicht gerade aufgeſchrieben hat. Um wieviel weniger ſollte man da noch Genaues über jahrelang zurück⸗ liegende Entwicklungsſtufen ſagen können! Wenn es der jungen Mutter gelingt, ſich mit einer Iſolierſchicht gegen dieſe vielleicht ſogar gutgemeinten nachbarlichen Vergleiche zu umgeben, dann iſt ſie ſogar in der Lage, herzlich darüber zu lächeln! Piſa(um 1370), als auf italieniſchen Miniaturen um 1400 kommen prächtige, wohl lederne Stulphand⸗ ſchuhe bei Herren und Damen vor. Etwa zwei Gene⸗ rationen ſpäter bemerkt man auf einem ſehr inter⸗ eſſanten Familienbilde des Baldaſſare Eſtenſe lietzt München, alte Pinakothet) neben dem Manne mit graubraunem Falknerhandſchuh ſeine Gattin, die deutlich ſichtbar ein Paar offenbar aus blaugrüner Seide gewirkte Halbhandͤſchuhe trägt, bei denen das oberſte Drittel der Finger merkwürdig lang heraus⸗ ſchaut. Und um die gleiche Zeit, etwa 1460, ſtellt Andrea Mantegna auf dem bekannten Familienbilde der Gonzaga zu Mantua die Söhne des Markgrafen dar, deren jeder mit läſſiger Eleganz ein Paar helle Handſchuhe in der Hand hält. Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts mehren ſich die bildlichen Darſtel⸗ lungen; beſonders der Venetianer Carpaccio liebt es, die jungen Geſandten der Fürſtenhöfe oder vene⸗ tianiſche Edelleute— wie etwa die Geſtalt des „Königs Maurus“— mit einem fein gefälteten Handſchuh aus Leder oder Seide zu malen. Einer beſonderen Sitte muß hier Erwähnung ge⸗ ſchehen, nämlich des Parfümierens der Hand⸗ ſchuhe. Schon ſeit dem 13. Jahrhundert ſoll es— vielleicht als orientaliſcher Import— in Frankreich bekannt geweſen ſein. In Italien gehörten Hand⸗ ſchuhe und Parfüm ſo eng zuſammen, daß in Mai⸗ land die Handſchuhmacher und die Par⸗ fümeure der gleichen Zunft angehörten. Aber erſt im 16. Jahrhundert wurde das Parfümieren der Handſchuhe faſt zur Hauptſache. Zu den künſtlich mit köſtlichen Eſſenzen und Salben getränkten Handſchu⸗ hen italieniſchen Urſprungs geſellten ſich als gefähr⸗ liche Konkurrenten die ſpaniſchen Handſchuhe aus Cordowa mit ihrem eigentümlich aufreizenden, geradezu ſprichwörtlichen Geruch. Sie wurden denn auch wegen ihrer feinen Verarbeitung bald ein hoch⸗ geſchätzter Luxusartikel. Das 16. und 17. Jahrhundert kann mit Recht als der Höhepunkt in Herſtellung und Luxus gelten. Ein Sprichwort ſagte damals: Drei Königreiche müſſen zuſammenwirken, um einen guten Handſchuh zu machen. Spanien zur Bearbeitung des Stof⸗ ſes, Frankreich zum Zuſchneiden, England Nähen. dum Das--C der Hausapothele Etwas zum Ausſchneiden! Jede Hausapotheke ſollte ein alphabetiſches Verzeichnis haben, weil ſie erſt dann die Aufgaben erfüllen kann, die man ihr zumutet. Was nützen ſchließlich alle erprobten Hausmittel, wenn man nicht weiß, gegen welche Leiden ſie anzuwenden ſind! Auch wenn die Doſen und Tüten Aufſchriften tragen, kann man ſich im Falle einer plötzlichen Er⸗ krankung doch nicht mit Suchen aufhalten und über⸗ legen, was zu tun ſei. Das Verzeichnis ſollte ſich auf der Innenſeite des Apothekerſchrankes be⸗ finden, deutlich und überſichtlich angeordnet ſein. Beiſpielsweiſe folgenderma en: Appetitloſigkeit, Eßunluſt bei Kindern und ſchwächlichen Menſchen: Stark geſüßter Tee zum erſten Frühſtück. Atemnot: Arme in heißes Waſſer ſtecken, ſtarken Kaffee trinken. Blaſenkatarrh: Bärentraubenblättertee, warm, täglich 2 Taſſen— Leinenſamen zerſtoßen, kochen, durchſeien— früh und abends je 2 Taſſen lauwarm trinken. Blinddarmentzündung: Bei Fieber ſofort Arzt rufen. Bis dahin Bettruhe— lauwarme Umſchläge — keine Nahrungsaufnahme, außer Waſſer ſchlucken. Blinddarmreizung: Bettruhe— flüſſige Nahrung — Umſchläge auf den Leib, kalt oder warm, wie ſie vertragen werden. Brandwunden: Auflegen eines in Neſſeltinktur getauchten Tuches— bei offenen Wunden Umſchläge mit Leinöl, Eiweiß— ein mit reinem Bienenhonig beſtrichener Umſchlag heilt ſchwere Brandwunden. Darmkatarrh(Durchfall): Tee aus getrockneten Heidelbeeren— ſtrenge Diät: Schleimſuppen, Hafer⸗ grütze, Grießſuppe, Wermuttee, Tauſendgüldenkraut⸗ tee, dreimal täglich eine halbe Taſſe, recht warm. Erfrorene Glieder: Einreihen von Zitronenſaft — gereinigtes Terpentin, in das man Leinenläppchen taucht und auflegt. Fußſchmerzen: Fußbäder im Waſſer mit einem Schuß Salmiakgeiſt. Auch Bäder aus Waſſer mit einem Drittel Kamillentee. Gehirnerſchütterung: Bei Bewußtloſigkeit und Erbrechen ruhige Lagerung des Kranken— kalte Umſchläge auf Kopf und Leib, die ganz behutſam zu erneuern ſind. Sofort den Arzt rufen. Hexenſchuß: Auflegen wollener Tücher, in die man heiße zerdrückte Kartoffeln getan hat. Heißes Eſſigweſſer. Keuchhuſten: Gerſtenkleie in Milch kochen, etwas Honig dazu geben, reichlich davon trinken. Kopfſchmerzen: Tuch feſt um die Stirn binden. Heißen Bohnenkaffee trinken, mit dem Saft einer halben Zitrone. Kamillendämpfe einatmen. Leibſchmerzen: Heißen Pfefferminztee trinken (wenn von Verdauungsſtörungen). Lider(gerötet, geſchwollen): umſchläge. Magenkrampf: Fenchel ſoweit einkochen, daß nur noch/ davon übrig bleibt. Durchgießen und ebenſo⸗ viel Oek zuſetzen. Mit dieſer Flüſſigkeit den Magen kreisrund maſſieren. Heißer Pfefferminztee heißer Kümmeltee. Mandelentzündung: Gurgeln mit Salbeiblätter⸗ tee. Noch wirkungsvoller, wenn ihm einige Tropfen Glyzerin beigeſetzt werden. Naſenbluten: Umſchläge mit Eſſigwaſſer auf den Nacken— beide Arme in die Höhe heben. Ohnmacht: Hinlegen des Kranken— Eſſig⸗Um⸗ ſchläge auf die Schläfen. Riechen an ſtarkem Eſſig oder an geſchnittener Zwiebel— Lockern der Klei⸗ dung. Schlafloſtakeit: Eine Taſſe kalten Baldriantee, mit Honig vermiſcht, eine Stunde vor dem Schlafen⸗ gehen trinken— auch Aepfel kurz vor dem Schlafen⸗ gehen eſſen. Schnittwunden: Eiweiß von friſch aufgeſchlagenem Ei auf die Schnittwunde ſtreichen. Schnupfen: Möglichſt Papiertaſchentücher nur ein⸗ mal benutzen— Einfetten innen und außen mit friſchem Oel oder einer guten Krem— Abführmittel. Sodbrennen: Friſchen Brombeertee trinken, lau⸗ warm. Verſchlucken: Beide Arme ſchnell in die Höhe wer⸗ fen, Hände ausſtrecken, als wolle man nach der Decke greifen. Zahnſchmerzen: Wattepfropfen mit Schwefeläther tränken, etwas in das rechte oder linke Naſenloch ſtecken. Den Kopf zurückneigen und den Aether durch einen Druck auf die Naſe auspreſſen. Auch Alkohol in den Mund nehmen und damit P cuu. Surück zum erſten Mann ⸗ zur erſten Frau Zu allen Zeiten hat es Eheleute gegeben, die ſich nach vollzogener Scheidung abermals zufammen⸗ taten, aber wohl noch niemals iſt das bisher ſo häufig der Fall geweſen, wie heute in England, wo in dieſem Jahre bereits 500 Paare das durch Schei⸗ dung zerriſſene Band erneut haben. In den meiſten Fällen bewirken Kinder die Wiedervereinigung. Zwei Drittel der Paare, die ſich erneut trauen ließen, waren Eltern. Ein bekannter Londoner Scheidungsanwalt er⸗ klärte einem Reporter, daß dreißig von ſeinen Klien⸗ ten, deren Scheidung er in den letzten drei Jahren vermittelt hatte, ſich wieder mit ihren erſten Ehe⸗ partnern vermählt haben. Darunter befindet ſich ein Paar, das nur ö das Drängen der achtzehnjährigen Tochter er Wiederverheiratung zu bewegen war. Der Anwalt fügte hinzu, daß ihm nicht ein einziger Fall bekannt geworden ſei, in dem eine geſchiedene Frau ſich gegen eine Wiedervermählung mit dem früheren Mann geſträubt hätte, ſo bald dieſer zu ihr zurück⸗ gekehrt ſei. Heiße Kamillen⸗ Anſere Modelle: Borſchau auf die Frühjahrsmoden Nr. 2877. Größe 44. Dunkles Wolltleid mit Jeidenem pliſſierten Garniturteil. Der Rock weiſt 2 ſchmale Vorder⸗ und Hinterbahnen auf. Der ermel iſt dreiviertel lang. * Nr. 2878. Größe 42. Kleid aus paſtellfarbenem leichtem Wollſtoff mit kleinkarierter Garnitur aus Seide oder Piqué. *. Nr. 2879. Größe 42. Dunkelbraunes Kleid aus Crépe⸗Marocain mit Rolle aus feinen Batiſt⸗ blenden geflochten. Dieſe Rolle umgibt den Hals⸗ ausſchnitt und garniert den Raglanärmel unter den Ellenbogen. Der Rock tritt in der vorderen Mitte durch gegenſeitige Falten zuſammen. * Nr. 2880. Größe 42. Jugendliches Jackenkleid uns kariertem Wollſtoff mit glatten Aufſchlägen. Die kurze Jacke iſt leicht auf Taille gearbeitet. Die vorderen Kanten treten nur zuſammen. Den Berſchluß bilden Knebelknöpfe im Taillenſchluß und am Halsausſchnitt. ———— Nr. 2881. Größe 44. Mantelkleid aus paſtell⸗ farbenem Wollſtoff mit Jabot und Kragen aus weißem Battiſt und Spitzen zuſammengeſetzt. 8 Nr. 2882, Größe 44. Mantel aus Noppenſtoff (grau und weiß) mit breiten Revers und Blenden. Unten fällt er glockig. W 9(Rachöruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) Ach, könnten die Modeſchöpfer auch den Kalen⸗ der beſtimmen! Wir hätten dann gewiß ſchon von jetzt an nur noch ſo helles und frühlingshaftes Wet⸗ ter wie während der letzten Regierungstage des Prinzen Karneval. Denn das moderne Früh⸗ jahrs⸗, ja ſogar Sommerprogramm ſteht be⸗ reits in ſeinen Umriſſen feſt und bedarf nur der nöti⸗ gen Temperaturen, um alsbald in die ErEſcheinung 3 eu treten. 4 Die Linie der Kleider und Mäntel iſt ſchlank und ſchmal. Eines der wichtigſten Schlaworte, deren ſich die Mode für die kommende Saiſon verſichert hat, heißt: ſiebenachtellang. Die Länge der Ko⸗ ſtümfacke, des Paletots, des Jumpers— ſelbſt des Zatkenärmels ſoll dem entſprechen. Und unleugbar ſcheint, daß ein nicht völlig bis zum Handanſatz rei⸗ chender Aermel, unter dem die zartfarbene Bluſe her⸗ Vorſieht, ſehr reizend wirken kann, zumal wenn eine Erweiterung nach unten noch für den nötigen aparten „Schmiß“ ſorgt. Dem Koſtüm wird, wie immer zur Uebergangs⸗ geit, wieder erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt. In vielen Fällen verſchmilzt es allerdings mit dem noch immer ſehr begehrten Kaſakkleid, oft nimmt auch die lange Jacke zugleich den Platz des Frühjahrs⸗ mantels ein, da ſie— und damit hätten wir die zweite modiſche Hauptneuheit vor uns— ſehr ſorgfältig ge⸗ wählt als Phantaſiejacke zu jedem Kleid und zu jedem Rock getragen werden kann. Die Vorliebe für Ka⸗ ſakkleid und Koſtüm deutet natürlich auch darauf hin, daß Bluſen und Jumper ihre Favoritenſtellung behaupten werden. Unter den neuen Geweben ſind neben dem noch immer geſchätzten Samt vor allem die groben, un⸗ ebnen Stoffe zu nennen. Wie ſchon im Winter, wer⸗ den auch weiterhin deutſche Handweberzeug⸗ miſſe in Wolle, Baumwolle und Garn häufig zu ſehen ſein. Sportliche, herrenartige Stoffe halten ſich natürlich unverändert auf dem Markt des Prak⸗ tiſchen und Schönen. Neu iſt die Abwandlung haari⸗ ger Gewebe, die heute weder dem ſo ſtark in Auf⸗ nahme gekommenen Lodenſtoff,, noch den Stichelhaar⸗ tuche ähneln, ſondern eher als eine Abart von Kaſha amzuſprechen ſind. Auf einem ſehr weichen, dunkle⸗ ren Untergrund liegen etwa dünne, hellglänzende Haſenhaare, die in reizvoller Tönung zu dem Ver⸗ gleich mit Aprikoſenflaum herausfordern. Auch der moderne Angoraſtoff iſt keineswegs immer ungemuſtert, man ſieht ihn feingeſtrichelt, 5 geſtreiſt oder dezent kariert, ſo daß hier die jugend⸗ kich und ſportlich wirkende ſchräge Verarbeitung be⸗ ſonders am Platze erſcheint. Eine modiſche Beſonderheit ſind die großen „Bru ſttaſchen auf Mänteln und Jacken, mit ſilber⸗ nen Riegeln oder eigenartigen Oeſen verſchloſſen. Auch die Clipmode hat hier ein neues Feld zu erobern umd wartet dafür ſchon mit intereſſanten 5 Schöpfungen aus Glas und gar aus Porzellan auf, die ſportlicher wirken als die glitzernden, für das legante Seidenkleid beſtimmten Gebilde des Winters. Als neue Farbtöne gelten alle Abſtufungen von Blau und Grau; ſür Koſtüme und Komplets wird auch Grün gefragt. Die ſehr ſchlichten Ta⸗ geskleider zeigen viel helle Töne: das blaſſe Gelb des Spargels, die grünlichweiße Tönung des Maiskolbens, das kühle Rot des Erdbeereiſes ſollen die wichtigſten Modelieblinge werden; daneben hal: ten ſich— wie immer— Silbergrau und Beige. Auch Dunkelblau, mit Gelb oder Hellblau garniert, ſcheint erhöht in Aufnahme zu kommen. Man hört, daß als letzter Schrei der Mode dunkle, wollene Einſteck⸗ bluſen zum hellen Koſtüm gefordert werden: weinrot zu hellbeige oder kornblumenblau zu ſilbergrau er⸗ cheinen zunächſt, auf dem Papier, noch als etwas ge⸗ wagte Aurégungen, aber vielleicht gewöhnt man ſich zald darau? Begrüßenswert iſt gewiß die Abkehr von den Bebertreibungen der Aermelmode und die Hinwen⸗ ung zu liebevollem Ausgeſtalten aller Einzelheiten Kleidung, die damenhaft und weiblich wirken ſoll. ſchen aus Leinen oder Batiſt, Wäſſerfälle an der 41 8 3 2577 28 2878 Bluſe, Pliſſeeteile zur Andeutung von Schößchen werden in allen möglichen Spielarten angebracht. Sehr hübſch wirken mehrfarbig abgeſetzte Pliſſeeſtrei⸗ fen, ſo etwa zum grauen Kleid ein weiß und grauer, zum dunkelblauen ein gelb und blauer Streifen. Die Hüte des kommenden Frühjahrs ſind klein und werden wieder etwas ſchräger aufgeſetzt als bis⸗ her. Die aufgeſchlagene Krempe, deren unterneh⸗ 2880 2881 mungsluſtigen Schwung man nicht ſelten ſieht, kleidet faſt immer und mildert ſelbſt die Strenge eines prak⸗ tiſchen Alltagsmantels mit breitem Herrenrevers ins Anmutig⸗Frauliche. Die Schuhmode dürfte Zuſammenſtellungen von Wild⸗ und Ziegenleder bevorzugen. Dunkel⸗ blaue und graue Färbungen gelten wieder einmal als beſonders elegant. Guter Rat— billig Feuſterkitt. Einen ſehr guten und waſſerfeſten Fenſterkitt kann man ſich ſelbſt herſtellen, wenn man einen Teil Kreide und einen Teil Bleiweiß mit Lein⸗ ölfirnis untereinander miſcht und zu einem Teig knetet. Um die Maſſe geſchmeidig zu machen, kann man etwas Terpentinöl zuſetzen. Reinigung von Nickelgeſchirr. Man bereitet eine Löſung aus Spiritus und Schwefelſäure(von jedem die Hälfte). Dann legt man die Nickelſachen zehn Minuten in dieſe Flüſſigkeit, ſpült mit reinem Waſſer nach und trocknet die Gegenſtände ſogleich mit ſauberen, weichen Tüchern und reibt mit einem Leder nach. Nähte an Herrenkleidern bügeln. Will man ein⸗ geſetzte Flicken in Herrenkleidern ſcharf abbügeln, ſo hat man oft große Mühe, die Nähte wirklich ge⸗ plättet zu bekommen. Legt man unter die Naht ein kleines Brett und bei Aermeln ein Nudelholz oder ähnliches, ſo läßt ſich das Plätten gut und leicht be⸗ werkſtelligen. Zum Reinigen von mit Oelfarben geſtrichenen Türen und Fenſtern darf man nie Soda und Seifen⸗ waſſer benutzen, da dadurch der Anſtrich zerſtört wird. Man benutze reines Waſſer und Chlorkalk. Auf ein Liter Waſſer nimmt man drei Eßlöffel voll Chorkalk. Mit einem Schwamm oder einem weichen Lappen wäſcht man ohne ſtarkes Reiben die Gegen⸗ ſtände ab und ſpült mit reinem Waſſer nach. Wie bekümpft man bas Braunwerden der Blatt⸗ ſpitzen einer Zimmerpalme? Palmen werden ſehr häufig zu viel gegoſſen. Wenn die Erde zu naß iſt, wird ſie ſauer, und dann ſtellen ſich auch die dürren Spitzen ein. Sind die Wurzeln noch geſund, ſo muß die Pflanze umgetopft werden. Man verwendet dazu eine Miſchung von Heideerde, Lauberde und Sand. Kühles Kopfkiſſen— tieſer Schlaf. Wer an nervöſen Kopfſchmerzen infolge Blut⸗ andrang nach dem Kopf oder unruhigem, oft geſtör⸗ ten Schlaf leidet, ſollte dem großen Federkopfkiſſen ein kleines auflegen und dieſes mit reinleinenem Bezug verſehen, da dieſer beſonders angenehm kühlt. Als Füllung ſollte ſtatt der erhitzenden Federn Baumwollwatte verwendet werden, die von Zeit zu Zeit aufgelockert, aber auch raſch einmal— weil billig— erneuert werden ſollte, während man das gebrauchte Kiſſen mit buntem Bezug verſehen noch als immer willkommene Rückenſtütze auf dem Sofa oder Lehnſtuhl verwenden kann. Rund um den Waſchtiſch Von Hertha Kluge Iſt es wohl zu glauben, daß dieſes unumgäug⸗ liche Möbelſtück in vielen Ehen als erſter„Stein des Anſtoßes“ zur ſchließlichen Trennung für immer werden kann? Welches liebende Paar denkt vor der Hochzeit einmal daran, daß nach dieſem Feſt⸗ und Freudentag das Bei⸗ und Aufeinanderangewieſen⸗ ſein, noch dazu im oft ſehr engen Heim, manche gegenſeitige„Enthüllung“ mit ſich bringen muß? Eigenſchaften, die ſie nicht vermutet hätten, offen⸗ baren ſich dann den beiden Verliebten in oft erſchrek⸗ kender Weiſe. Wie unäſthetiſch pruſchendes Plan⸗ ſchen bei der Morgentoilette und lautes Gurgeln und Mundſpülen auf ein zart beſaitetes Gemüt wirken eerr um den Waſchtiſch der Zimmernachbarn machten. Eingewurzelte Gewohnheiten eines Menſchen ſind aber meiſt nicht ſo raſch abgelegt, wie der andere Teil hofft. Tägliche Wiederholungen werden aber meiſt mit zunehmendem Aerger, wenn nicht gar Wi⸗ derwillen ertragen, und ſind die alles verklärenden Flitterwochen— wie alles Schöne— zu ſchnell ver⸗ rauſcht, dann werden die gegenſeitigen Beſſerungs⸗ und Erziehungsverſuche meiſt ſehr raſch in ſchärferer Weiſe, in gröberer Tonart unternommen, als zuträg⸗ lich. Und das Ende? Ernüchterung nach jeder Rich⸗ tung mit allen ihren Folgen. Kluge Frauen ſollten aus dieſem Grunde auch bei beſchränktem Raum dem Ehemann morgens den Waſchtiſch allein überlaſſen und ihm erſt wieder gegenübertreten, wenn er nach beendeter Morgen⸗ toilette„ſix und fertig“ zum Morgenimbiß bereit iſt, um ihm und ſich ſelbſt gleichermaßen Enttäuſchungen oder Offenbarungen zu erſparen, die in den meiſten Fällen ſtark liebemindernd wirken. „Gehmüde“ Hausfrauen Das ſind jene, die durch eigenes, unzweckmäßiges Verhalten am Abend über mehr oder weniger ſchmerzende Füße klagen. Gehörſt du, liebe Haus⸗ frau, auch zu ihnen? Du wirſt mir entgegnen: „Wenn man den ganzen Tag über auf den Beinen iſt, dann iſt es doch ſchließlich kein Wunder, wenn mann ſie am Abend„ſpürt“. Dieſer Zuſtand hat aber nur bis zu einem gewiſſen Grade ſeine Berech⸗ tigung, da jeder Hausfrau, auch der Sied⸗ lerin, die Möglichkeit gegeben iſt, die Gehmüdig⸗ keit auf ein erträgliches Minimum zu beſchränken. 2882 uhe ha, in Da iſt vor allem die Wahl der Hausſ von ausſchlaggebender Bedeutung. Völlig a loſe Schuhe oder Sandalen ſollten un bed ine vermieden werden, da in ihnen das Fußgelenk keug Stütze findet, woburch ſich im Laufe der Zeit 900 Fußgewölbe ſenkt und„durchdrückt“, der erſte Gr 5 zu Plattfüßen, mit all ihren ſchmerzhaften Bealtzen erſcheinungen. Aus dieſem Grunde ſollte auch tern Gebrauch von Pantoffeln und ſog. Niedertre ⸗ nur auf die Minuten nach dem Verlaſſen de⸗ 55 tes beſchränkt ſein. Bequem ſitzende Lederſchuhe 505 halbhohen Abſätzen, die als ſtoßdämpfende und durch nervenſchonende Unterlagen am beſten her Gummiabſätze erhalten, ſind als Fußbekleidung Hausſrau bei der häuslichen Betätigung am eignetſten. 90 Eine weitere Maßnahme, der Gehmüdigkeit zubeugen, iſt das Vorrichten verſchiedener im Sitzen. Es ſei hier nur an das Gemüſeyn 6 Kartoffelſchälen, Schuhe⸗ und Meſſerputzen Sae alles Arbeiten, deren tadelloſe Ausführung in kene Weiſe dadurch beeinträchtigt wird. Iſt längeg, Stehen z. B. beim Plätten(das fortſchrittliche 31 frauen jedoch auch ſchon im Sitzen erledigen) nich e umgehen geweſen, ſo ſollte die Hausfrau eine, ſedi⸗ Ruhepauſe danach ſolgen laſſen, auch nach Erng, gung der„großen Wäſche“. 10—15 Minuten clen geſtreckter Lage auf dem Sofa oder Diwan 1 Wunder. Und ſind die Füße doch einmal. chen anſtrengt worden, was etwa beim Großreinem e oder großer Wäſche nicht zu umgeben iſt, ſo ſaich ſie vor dem Schlafengehen die kleine Mühen dem ſcheuen, ein warmes Fußbad zu nehmen en ſie als ſtärkenden Zuſatz irgendein Badeſalz beif 9 ſollte. Ruhiger Schlaf bei ſchmersfreien Füßen, die Quittung für dieſe 10⸗Minuten⸗Geſundhen Maßnahme. Einverſtauden. Müllers haben eine neue n und bilöhilöiche Köchin. Eines Mittags empfta, Frau Müller den Gatten:„Du, Schatz, unſere oſte chin hat den Braten anbrennen laſſen! Aber tr der dich, dafür bekommſt du einen Kuß!“ Antwort Gatte:„Gern ſchick ſie rein!“ 9 Besyer-Schniſte— Wiener Nicisfer-Schni⸗ Hoden- Journale aller veriage— Abplatmuster— Neidmalge vonade napcg 0⁵ Wäsche, Leinen, Betten Dlutüsathen jeder Art liefert schnell 65 K* R Bei Trauer crdine Druckerei Umfärben durch reints- 0 I1 EIKRO 5 E. 10¹ Prass färbere Klamer, rarierel Kramel, von der einſachslen bis aur ſeinsten Nus- Neue Venpepfecher 29210 5 dl elbe, 0 213 70 f Wer 414 27. Wer Schnelle Lieferung 5 er Ladea 8 Sun Schdſen-, aeketer PI 7, 24, Anruf Nr. 500 F PFE AvDENPHAMxEN N XNNAE abauer ſühtung ſindenðie bei Muniſige- 07,(gegenüb. 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Obwohl der leicht kilvortlich bei weitem nicht ſo intereſſierte, wie viel⸗ klaſſe 0 Begegnung um den Titel irgendeiner Gewichts⸗ — 3 der Zuſpruch des Philadelphianer Sportpubli⸗ daß groß, was wohl darauf zurückzuführen war, Vor delphia die Heimatſtadat Steve Hmas iſt. Der ließ ſich ſehr gut an und ſchließlich füllten am 0 verkauf 16 000 Zuſchauer die weite Halle bis auf 65. den letzten Wi mal in ſei Wetten:5 für Schmeling. nen letzten Kämpfen immer, ſtartete auch dies⸗ berall ax Schmeling als Faporit. In den Wetten, die wurden, gab man dem Deutſchen den Vor⸗ Kewalkia cb. er in ſeinem letzten Kampf ſeine Anhänger mpf enttäuſcht hatte. Noch wenige Stunden vor dem ſchen die Wetten mit:5 zu Gunſten des Deut⸗ 3 am Vormittag trafen ſich die beiden Gegner auf notiert de. wobet Hamas'Gewicht mit 193 engliſchen Pfund in 9 während Mar Schmeling 189 Pfund, alſo Arzt b ches Kampfgewicht, auf die Waage brachte. Der nz bedeichnete die körperliche Verfaſſung beider Boxer als ausgezeichnet. 3 85 Die Der Kampf beginnt Driszeit onvention-Hal war überfüllt, als um 10,20 Uhr einander 5 ar Schmeling und Steve Hamas kurz hinter⸗ Ovationewen Ring betraten. Für beide gab es die üblichen Aktion en; die Photographen und Filmleute traten in ſo weit* nach endloſen Vorbereitungen war es endlich batte daß der Kampf begtnnen konnte. Der Amerikaner gezogen noch am Nachmittag eine Sehnenzerrung zu⸗ Fuß an und trat daher mit einer Bandage am rechten ekanntg Erſt kurz vor dem Kampf war das Kampfgericht präſentrteben worden, das ſich in folgender Beſetzung Als Punktrichter Voice und Cafſidy die letz, Ringrichter Spud Murphy. Am Ring wurden lur Schme Wetten abgeſchloſſen, wobei überraſchenderweiſe Dann noch eine geſteigerte Meinung herrſchte. ihnen 55 Murphy beide Boxer in die Ringmitte, erteilte Gong e üblichen Ermahnungen und dann ertönte der zur erſten Runde. Wie Schmeling geſchlagen wurbe ein vorſichtiges Abtaſten, wobei Schmeling in werten S Weiſe ſehr langſam begann. Ohne nennens⸗ der zw echlagwechſel ging die erſte Runde zu Ende. In lebhafter iten Runde wurde der Kampf aber ſchon etwas Er kam Beſonders Schmeling zeigte ſich hier recht aktiv. Volltreffer t einigen Kinnhaken gut durch, ohne jedoch einen er landen zu können. Im Nahkampf hatte der ein kleines Plus. Die beiden nächſten 5 brachten harte Schlagwechſel, die ſo recht nach lag der Zuſchauer waren. Der ſchnellfüßige Hamas end im Angriff und in der 5. Runde gab es für Schm Paranenc eine gefährliche Lage. als der Amerikaner einen Zunä der fülickn merikane kn ben em He 5 chmeling zeigte allerdings keine Wirkung) ſogar—— er die ſchweren Brocken ein, ja, er fightete cha und wartete immer auf eine große Könter⸗ Sie wäre ihm faſt in der 6. Runde geglückt, als er 8 chweren Herzhaken landete. Aber Hamas zeigte wunderngwerte Härte und überwand anſchließend awei ſchwere Kopftreffer. unhaken und verſchiedene Kopftrefſer landen In der 8. Runde lag der Amerikaner wieder ſtark im Angriff und Schmelings Geſicht zeigte ſchon deutliche Kampiſpuren. Mit der Länge der Strecke kam der Ame⸗ rikaner immer mehr in Front, während in gleichem Maße Schmeling mehr und mehr nachließ. Der Deutſche hatte donn noch das Pech, daß ihm in der 9. Runde das linke Auge aufgeſchlͤgen wurde und demit war ſchon der Kampf ſo aut wie entſchieden. Die Wunde blutete recht ſtark, ſo daß der Arzt in der Pauſe zur 10. Runde in Aktion treten mußte. Aber nach einer kurzen Unter⸗ ſuchung geſtattete er dem Deutſchen das Wetterkämpſfen. Hamas hatte in den beiden letzten Runden nur noch das eine Ziel: Das verletze Auge Schmelings immer und immer wieder mit Schlägen einzudecken. Der Deutſche, durch das Blut in der Sicht behindert, kam nicht mehr aus der Defenſive heraus und konnte ſomit auch dem Kampf keine andere Wendung mehr geben. Nach zwölf Runden bekam der Amerikaner unter dem Beifall ſeiner Steve Hamas begeiſterten Landsleute die verdiente Punktentſcheidung, ein Urteil, deſſen Richtigleit von niemand angezweifelt wurde. Der Beifall galt aber auch dem Unterlegenen, deſſen Kampfgeiſt allgemein bewundert wurde. Max Schmeling war der Erſte, der Hamas zu ſeinem ſchönen Erfolg gratu⸗ lierte. Schmeling kehrt zurück Max Schmeling, der, wie unſer Berichterſtatter meldet, ſeine Niederlage nicht allzu tragiſch nahm, wird noch in dieſer Woche nach Europa zurückkehren. Bereits am Mitt⸗ wochvormittag iſt er noch Neuyork gereiſt, von wo er am Samstag Lie Heimreiſe antreten wird. In Fachkreiſen gibt es nur wenige, die glauben, daß man den Deutſchen derals, erſter Nichtamerikaner in einem amerikaniſchen Ring die Weltmeiſterſchaftskrone oller Kategorien gewann, jemals wieder in einem amerikaniſchen Ring in Tätigkeit ſehen wird. Nach der Niederlage gegen den zweitklafſigen Steve Hamas muß Max Schmelings Niedergang als voll⸗ endete Tatſache angeſehen werden. Anterbadens Bezirksklaſſe im Enokampf D 68 gebt erhangene Sonntag war die Ruhe vor dem Sturm. Euokämoam kommenden Sonntag in die entſcheidenden ter der Bezirksklaſſe. Das Feld der Meiſteranwär⸗ möglich ſbeute noch ſo dicht beiſammen, daß noch alles dite Sacst ährend man die ganze Vorrunde hindurch lezt nacdrichsfelder nahezu allein favoriſierte, mußte man dere Beginn der Rückrunde dazu übergehen, noch an⸗ n unſchaften in die Ausſichten einzubeziehen. Das Jußballs furd wohl bis zum Schlußtag die Anhänger des dusgeſchloen Unklaren laſſen. Denn es bürfte nahezu als ſſen gelten, daß der Meiſter mit mehr als höͤch⸗ Punkten Vorſprung durchs Ziel geht. Es be⸗ n jetzt kommenden Kämpfen auch durchaus die werti, daß die Tabellenführung öfters wechſelt. Die breiten Rinkeit der Gegner ſteigert ſich mit dem Fort⸗ er Spiele immer mehr. Friedrichsſeld— 08 Maunheim Viernheim— Sandhofen Käſertal— Feudenheim b7 Mannheim— Altrip Im erſt Wallſtadt— Phönix librer—— Spiel des Tages geht es für den Tabellen 28 ege m, einen ſeiner ſchwerſten Mitbewerber aus sfeldr räumen. Der eigene Platz iſt für die Fried⸗ 3 r* werd er ein nicht zu unterſchätzender Vorteil. Die 8 gewinnern alles daran ſetzen, um gerade dieſes Spiel inkt. Dier⸗ zumal dann die Tabellenführung für 08 zu der Marfer Preis wird die oser ſicher wieder einmal miden Spiellchaft machen, die ſie ſchon öfters in entſchei⸗ 2 dem 3— geweſen iſt. Die Mannſchaft wird nur —* ebrenuchlen Einſatz das Opfer preisgeben und ſicher ünſcht unterliegen. Dem ſo ſehr wichtigen Spiele ſie Die Sar etnen guten Schiedsrichter. ſie lbren Sie⸗ öfer müſſen nach Viernheim. Ob beaglich geszug dort fortſetzen werden, das iſt mehr als en Si, Man nei. t 40 2 den Viernheimern Ausſichten auf bemer di piel Käfertal— Feudenheim bringt Rin beiben Gemüter ſtark in Wallung. Die letzten Spiele miſertaler pegner waren eine ungetrübte Freude. Ob die getbr als ſr ren Vorſpielſieg wiederholen können, das iſt hauorden ungli Die Feudenheimer ſind erheblich beſſer 5 Gelaſſen d die Käfertaler haben in den letzten Spielen Wen Sen 07— dber Siege her Altrip ſollte es ja normalerweiſe zu mit gerade Altriper kommen. Die b7er werden ſich da ihre 8 gegen Altrip ganz beſonders anſtrengen, da⸗ bon habeuſionsabſichten mit o8 Mannheim einen Erſolg Al aten Die oser bekämen dadurch einen weiteren di atper Si beſeitigt. Aus dieſem Grunde kann man den Ab ltripe noch lange nicht als ſicher bezeichnen, zumal in rip* gegen 07 nicht allzuviel Glück haben. In Reuoſther, la auch geſiegt. Deshalb wäre ein 07⸗Sieg M0 596 auch kein Außenſeiterſieg. 03 Wal ontzmannſchaft geht mit Hoffnungen Aufäster!“ ſt a dt. Mehr kann man nicht ſagen, da die 98 Phönixmannſchaft einmal nicht liegen. Lecdie— 8— Charlier/Soncke lagen beim Antwerpener Mel aunſchan, nach der vierten Nacht allein in Fübrung. Sobn⸗ Gruppaften bildeten mit einer Runde Rückſtand die finſtecl j darunter auch die beiden deutſchen Fahrer. r Stelle agen an britter und Hürtgen/ J. Aerts an in Wanftselebnee beſte Schwimmerklaſſe iſt am 17./18, März ungsſchwäer Wilhelmsbad zu einem Reichs⸗Olympia⸗ immen verſammell. An beiben Tagen wird mit Ausnahme der langen Strecke und des Turmſpringens das ganze olympiſche Programm geſchwommen. Für die Teilnahme, die reichsoffen iſt, wurden Mindeſtzeiten feſt⸗ geſetzt. Auf Grund ihrer bisherigen Leiſtungen wurden bereits 48 Herren und 17 Damen aus allen Teilen des Reiches eingeladen. Schmelings Kampſ gegen Paolino, für deſſen Durchfüh⸗ rung ein holländiſches Konſortium verantwortlich zeichnet, wurde jetzt auch terminmäßig feſtgeſetzt. Der Kampf ſoll am 8. April in Barcelona ſtattfinden. Schauplatz iſt das 110 000 Zuſchauer faſſende Stadion. Ein Blick über die Tabellen der ſübdeutſchen Fußball⸗Gaue An dieſem Sonntag war in den ſüddeutſchen Gauligen nicht viel los. Der Faſching hatte die meiſten Gemüter in Beſchlag genommen und nur einige Unentwegte trugen ihr Spiel aus. Bei dieſen war es allerdings Pflicht und wenn es nach ihnen gegangen wäre, dann hätten ſie auch viel lieber die Nacht vom Samstag auf den Sonntag über Faſt⸗ nacht gefeiert als ſich auf einen Fußballkampf vorbereitet, Da hatten es die Zuſchauer ſchon beſſer. Der ſonnige und klare Winteſonntag war ſo recht dazu geeignet, ſich ſeinen Kater beim Spaziergang zum Fußballplatz zu vertreiben. Einige Treſſen hatten denn auch recht anſehnliche Zu⸗ ſchauerzahlen aufzuweiſen. Sportliche Faſchingsſcherze gab es nur in einem Fall. Der Vis Neckarau ließ ſich durch Phönix Karlsruhe mik 127 abſertigen. Die Tabellen veränderten ſich faſt nicht, wur⸗ den aber doch ſchon wieder etwas eindeutiger Man kann jetzt ſchon allerhand aus ihnen herausleſen. Die Meiſter und Abſtiegskondidaten kommen immer mehr in Sicht. Tabellenführer ſind nunmehr: Offenbacher Kickers(Süd⸗ weſt) mit 22:8 Punkten vor Fͤ Pirmaſens mit 20:12 Punk⸗ ten, SV Waldhef(Baden) mit 17:7 vor Bſot Mannheim mit 17:11 Punkten, Union Böckingen(Württemberg) mit 20:8 vor Stuttgarter Kickers mit 19:0 Punkten, 1860 Mün⸗ chen(Bayern) mit 24:8 vor 1. FC Nürnberg mit 23:0 P. Bereits dem Abſtieg verfallen iſt bis jetzt der Sc Frei⸗ zurg. Schwer gefährdet in der Abſtiegszone beſinden ſich: Al.⸗ Jl. Worms mit:19, Sportfreunde Saarbrücken mit 19.28 und Boruſſia Neunkirchen mit 14:18(Südweſt),§c Pforz⸗ heim mit 10.14 und Bfs Neckarau mit 13:17(Badenf, Sc Stuttgart mit 10:16(Württemberg; Die„Sache mit dem ViR Heilbronn“ iſt noch nicht geklärt, vorläufig iſt er noch als Abſtiegskandidat zu führen. München mit 9125, Würzburg 04 mit 11:23 und FC Bayreuth mit 12:22 Punk⸗ ten(Bayern). Nicht mehr als zwei Niederlagen haben erlitten: 1860 München, Kickers Oſſenbach und S Walohof. Ein gutes Torverhältnis beſitzen: Fͤ Pirmaſens 49:23, Hanau 93 45:25, Union Böckingen 41:19, 1860 München 96:12, Phönix Karlsruhe 30:17, 1. FC Nürnberg 38:22, Mülheimer S 40:16. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis beſitzen: Sc Freiburg 18:44 und F Würzburg 19:39. Die Berliner Hanbballer erreichten bei ihrem zweiten Gaſtſpiel in Schweden in der Halle von Karlskrona einen knappen Sieg mit 11·10 über den einbeimiſchen Ballſpiel⸗ elub. Exzellenz Kano(Japan), der Präſident der Welt⸗Union für Judo, hat dem Führer des Deutſchen Jiu⸗Zitſu⸗Ver⸗ bandes, Werner Glaſenapp, die Leitung des europäiſchen Jiu⸗Jitſu⸗Sportes übertragen. Zum erſten Male wird ſich in dieſem Zahre England an den Europameiſterſchaften der Amateurboxer beteiligen. Ein Schlußwort zu den Schi-Meiſterſchaften Die erſten deutſchen Schimeiſterſchaften im neuen Reiche haben in vollem Maße das gehalten, was man von ihnen erwartete. Beſonderen Verdienſt gebührt den mit der Durchführung betrauten örtlichen Stellen, vor allem dem Schiklub Berchtesgaden, der durch eine 83 muſtergültige Orgoniſation die rundlage für eine einwandfreie und reibungsloſe Ab⸗ wicklung ſchuf Der ganze techniſche Apparat, nur von wenigen, dafür aber bis zum Letzten einſatzbereiten Amts⸗ waltenn geleitet, war einfach vorbildlich Die umſtändliche und ſchwierige Berechnung der Wertungsnoten, die bei den bisher ausgetragenen Meiſterſchaften jedesmal zu wünſchen übrig gelaſſen hat, wurde von den Leuten des SC Berch⸗ tesgaden in einem geradezu verblüfſenden Tempo erledigt; ſie erbrachte den Beweis dafür, daß es auch anders geht, wenn nur der gute Wille und das netwendige Verſtändnis für die Bedeutung der übernommenen Aufgabe vorhan⸗ den iſt. Auch ſportlich haben die Meiſterſchaftstage einen vollen Erfolg gehabt. Die ſtarle Anteilnahme hoher und höchſter Regierungsſtellen gab der ganzen Veranſtaltung einen Rückhalt, wie man ihn früher leider immer vermiſſen mußte. Sport und Leibesübungen ſind Sache der ganzen Nation! Dieſes Wort wurde durch den Verlauf der Schimeiſterſchaften in vollſtem Maße beſtätigt. Wie konnte es auch anders ſein, nachdem die Führer den Wunſch ausgeſprechen hatte daß Miniſterpräſident Herwann Göring die Schirmherrſchaft über die Meiſterſchaften über⸗ nehmen möge. Der Schi⸗Verband und ſeine führenden Männer Hürfen ſtolz darauf ſein, daß dem deutſchen Schi⸗ ſport dieſe große Anerkennnung zuteil geworden iſt. Und Wun heißt es: weiter arbeiten zur Vorbereitung auf die kommenden großem Aufgaben. Wenn in den nächſten Tagen unſere jungen Schiſportler hinausziehen in fremde Länder, nach Schweden, Norwegen und Finnlond, weni ſie härteſte Kämpfe ſuchen mit den Beſten der im Schiſport führenden Nationen, dann werden auch ſie einſt ihren Mann ſtehen, wenn es gilt, das deutſche Vaterland würdig zu vertreten im Wettſtreit um den Beſten der ganzen Welt: bei den Olympiſchen Winterſpielen 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen. Reform des Meiſterſchaftsprogramms Mit Rückſicht auf die ſchwere Olympiaprüfung hat der Deutſche Schi⸗Verband die nächſtjährige Meiſter⸗ ſchaft nach dem Olympia⸗ Kampfort Garmiſch⸗ Partenkirchen vergeben, damit unſere Schijugend Gelegenheit hat, ſich mit dem dortigen Gelände eingehend vertraut zu machen. Der neue Geiſt, der bei uns ein⸗ cdogen iſt, wird auch in der nächſtjährigen Wettkampffolge Kus ruck finden. Noch immer hat die ſchwerſte ſchiſpor liche Prüfung, der 50⸗Km.⸗Dauerlauf, eine etwas ſtiefmütterliche Behandlung gehabt. Gerade dieſer Wett⸗ bewerb, der wie kein anderer dazu angetan iſt, harte, ſtarke und ausdauernde Kämpfer zu erziehen, wurde als An⸗ hängſel immer an das Ende des Programms geſetzt und dadurch für die breite Oeffentlichkeit bedeutungslos. Auch das wird anders. In Garmiſch wird 1935 der Schi⸗Marathonlauf den ihm gebührenden Platz einnehmen und den Mittelpunkt der Meiſter⸗ ſchaftswoche bilden. Den Reigen eröffnet am Samstag der Abfahrtslauf, am Sonntag folgt der Slalomlauf und nach zwei Ruhetagen ſteigt am Dienstag die große Dauerprüfung. Der Lang⸗ lauf iſt auf Donnerstag, der Staffellauf auf Frei⸗ tag angeſetzt. Das Kombinationsſpringen ſolgt am zweiten Samstag und der Große Sprunglauf am Sonntag. Eine Ehrentafel der Schi⸗Meiſterſchaften Herren: Abfahrtslauf: H. Lantſchner⸗Innsbruck Slalomlauf: Anton Seelos⸗Garmiſch Kombination: H. Lantſchner⸗Innsbruck 17⸗Km.⸗Langlauf: Willy Bogner⸗Traunſtein Sprunglauf: Karl Dietl⸗München Kombination: Alfred Stoll⸗Berchtesgaden 50⸗Km.⸗Dauerlauf: Helmut Söhmiſch⸗Breslau 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗Staffel: Gau Bayern 1(Reiſer, Zeller, Motz, Bogner). Damen: Abfahrtslauf: Chriſtl Cranz⸗Freiburg Slalomlauf: Chriſtl Cranz⸗Freiburg Kombination: Chriſtl Cranz⸗Freiburg Heeres⸗Meiſter: Patronillenlauf, Flachlandtruppen: 3. Batl., IR 11, Freiberg i. Sa. Mittelgebirgstruppen: 2. Batl., IR 7, Hirſchberg. Hochgebirgstruppen: 3. Jägerbatl., IR 19, Kempten. 12⸗Km.⸗Langlauf(Flachlandtruppen): Untert⸗wwebel Küßner(In 2 Ortelsburg). 17⸗Km.⸗Langlauf(Mittel⸗ und Hochgebirgstruppen): Schütze A. Rupp(IR 19 Kempten). Kombination, Flachlandtruppen: 3. Batl., JR 11, Frei⸗ berg i. Sa. Hochgebirgstruppen: 3. Jägerbatl., JR 19, Kempten. SͤA⸗ und SS⸗Formationen: Patronillenlauf, Flachland: Niederſachſen. Mittel⸗ vge: Bayriſche Oſtmark 1. Hochgebirge: Hochland 2, ägerſtaffel 1. Mannheims erſte Kreisklaſſe im Kampf Nachdem die Kreisklaſſe am vergangenen Sonntag eine Atempauſe hatte, geht es am nächſten Sonntag mit unver⸗ minderter Spannung in die Endkämpfe des Meiſterſchafts⸗ rennens. Es geht jetzt tatſächlich, wie man ſagt, um die Wurſt. Es iſt auch noch alles offen. Die Ilvesheimer und Seckenheimer, die zunächſt vermeintlich das Rennen unter ſich ausmachten, haben jetzt ſtarke Gegnerſchaft bekommen und es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß die beiden nächſten Anwärter noch vor Schluß abgeſangen werden. Heddesheim iſt der nächſte und ausſichtsreichſte Bewerber. Man iſt ſogar ſchon geneigt, den Heddesheimern ſtarke Aus⸗ ſichten auf den Titel zu geben. Am kommenden Sonntag ſpielen: Ilvesheim— T 1846 Seckenheim— Leutershauſen Rheinan— Heddesheim Neckarhauſen— Kurpfalz Neckarau Brühl— Edingen Ladenburg— Neckarſtadt Die beiden an der Tabellenſpitze liegenden Vereine haben leichte Gegner. Die Ilvesheimer werden den Tabellenletzten, TV 46, und die Seckenheimer auch Leutershauſen wohl auf eigenem Platze niederhal⸗ ten; daran beſteht kein Zweifel. Rheinau hat Heddesheim auf eigenem Platze. Die Heddesheimer ſind mittlerweile wirklicher Meiſter⸗ ſchaftsanwärter geworden und werden auf dieſen Lorbeeren nicht ausruhen, ſondern alles daranſetzen, um ihre An⸗ wartſchaft auf den Titel zu erhalten. Die Rheinauer kön⸗ nen nun aber auch wirklich etwas. Es wird daher zu einem recht ſpannenden Treffen in Rheinau kommen. Man iſt geneigt den Heddesheimern die größeren Ausſichten auſ den Sieg zu geben, trotzdem Rheinau den Vorteil des eigenen Geländes für ſich hat. Die Neckarauer werden in Neckarhauſen keine Ausſicht auf Punktgewinn haben. Man iſt ſich in Neckar⸗ hauſen ebenfalls bewußt, daß der Verluſt jedes Punktes 85 die Ausſichten auf den Enderfolg ausſchlaggebend ſein ann. Die Brühler Mannſchaft müßte normalerweiſe auch auf ihrem Platze gegen Edingen unterliegen. Da aber die Ebinger Mannſchaft erſatzgeſchwächt antreten muß und unter einer ſeeliſchen Depreſſion, herrühend aus den Auch eine iriſche Vertretung wird an den vom 11 bis 15. April in Budapeſt ſtattfindenden Titelkämpfen teil⸗ nehmen. Deutſche Schiläufer werden ſich neben den FS⸗Rennen in St. Moritz und Solleftea noch an weiteren ausländiſchen Veranſtaltungen beteiligen. Am Holmenkollen⸗Rennen iſt Deutſchland durch die Vertretung von Solleftea und die beiden Bayern Friedel Däuber und Tont Bader beteiligt und an den internationalen finniſchen Meiſterſchaften in Sahti nimmt eine achtköpfige Vertretung teil, deren Kapitän Walter Glaß⸗Klingenthal iſt. Am erſten Kopenhagener Sechstagerennen, das am Freitag ſeinen Anfang nimmt, werden ſich auch die Deut⸗ ſchen Funda⸗Pützſeld, Gebr. Nickel, L. Ehmer und V. Rauſch Auch Tietz ſoll für die Veranſtaltung gewonnen werden. 8 Verletzungen aus dem Verbandsſpiel Edingen— Rheinau, ſteht, iſt es durchaus möglich, daß die Edinger Mannſchaft auch unterliegt. Die Neckarſtädtler müſſen nach Labenburg. Ladenburg braucht jeden Punkt zur Vermeidung des Ab⸗ ſtieges. Es wird daher in Ladenburg ſehr heiß hergehen. Ob ſich das beſſere Können der Neckarſtadt auf fremdem Platz durchſetzt, iſt nicht ganz ſicher. Olympiaſchanze beſteht die Feueryrobe Die Norweger ſpringen über 80 Meter, Raabe und Soerenſen ſtehen 82 Meter Zu einem Prüfungsſpringen waren am Dienstag auf der neuen Olympiaſchanze am Gudiberg, dem Schauplatz der Sprungwettbewerbe bei den Olympiſchen Winterſpielen 1936, neben den beſten bayriſchen Springern die ausgezeich⸗ neten Norweger am Start erſchienen. Die gebotenen ganz großartigen Leiſtungen bewieſen, daß die Olympiaſchanze ganz ausgezeichnet angelegt iſt und daß ſie jeden Vergleich mit den modernſten Anlagen in Euxopa aushalten kann. Bei glänzenden Schneeverhältniſſen zeigte ſich die Anlage allen Anforderungen gewachſen. Die ſchon beim Eröff⸗ nungsſpringen erreichten außerordentlichen Weiten wur⸗ den am Dienstag noch bei weitem übertroffen. Den Vogel ſchoß der norwegiſche Amateurlehrer Eiſtein Raabe ab, der bei ſeinem erſten Sprung 75 Meter er⸗ reichte und dann auf die neue Weite von 82 Metern kam, wobei Abſprung, Haltung und Auslauf in ihrer formvollendeten Genauigkeit nicht zu übertreffen waren. Bei ſeinem dritten Sprung kam der Norweger nochmals auf 80 Meter. Sein Landsmann Soerenſen kam ebenfalls auf 82 Meter. Schließlich kam Bi rger Ruud bei ſeinen Sprüngen auf 76, 74 und 81 Meter. Rolf Kaarby endete mit ſeinen Sprüngen auf 74, 75 und ebenfalls 81 Meter Weite. Der Innsbrucker Lantſch⸗ mer ſetzte bei ſeinen vier Verſuchen auf 56, 57, 62 und 63 Meter auf. Von den deutſchen Teilnehmern ſchnitt Hans Oſtler⸗Partenkirchen mit Sprüngen von 70, 78 und 75 Metern am beſten ab. Der Münchener Ertl kam auf 65 und 68 Meter, Loiſl Kratzer ſprang 61 und 69 Meter, Hans Kremſer erreichte 61 und 68 Meter und ſelbſt Altmeiſter Martin Neuner konnte größter Sicherheit Sprünge von 56, 55 und 54 Metern erreichen. Die Leiſtungen der Deutſchen haben bewieſen, daß Lis 1036 auch mit ihnen zu rechnen ſein wird. Bei den kom⸗ menden Veranſtaltungen auf der Olympiaſchanze, die mit dieſem Prüfungsſpringen ihre Feuerprobe beſtens be⸗ ſtanden hat, wird man ſicherlich weitere ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen erleben. Das Managertum ſoll verſchwinden Eine große Umbildung— diesmal rein wirtſchaftlicher Art— ſteht im deutſchen Berufsborſport bevor. Vor allem ſoll mit dem Managertum endlich einmal aufgeräumt wer⸗ den, das bisher ſo viel Unerfreuliches zu Tage gefördert hat. Der Verband Deutſcher Fauſtkampfer will eine Kampfvermittlungsſtelle ſchaffen und der VDß will einen Geſamt⸗Manager einſetzen, der über die Kampfabſchlüſſe wacht. Die Bexer zahlen daſür an den Verband einen kleinen Betrag, für den ihnen außerdem Trainingsmöglich⸗ keit und ein Boxlehrer zur Verfügung ſtehen. Der Ver⸗ band wird auf eigene Koſten Kollektiv⸗Trainer verpflichten, die ihre Arbeit zunächſt in den drei großen Boxſportzentren Deutſchland, in Berlin, Köln und München, arifnehmen ſollen. Die genauen Ausführungsbeſtimmungen liegen noch nicht vor. —————————————————————— er Syrachpflege in der Preſſe Die„Deutſche Preſſe“, das Organ des Reichsver⸗ bands der Deutſchen Preſſe, ſchreibt folgendes: Nach dem Schriftleitergeſetz kann oder ſoll im Impreſſum(der für jede Zeitungsausgabe vorge⸗ ſchriebenen Mitteilung der Namen der verantwort⸗ lichen Schriftleiter) außer dem Hauptſchriftlei⸗ ter auch ſein Stellvertreter angegeben wer⸗ den. In manchen Zeitungen hat man daraufhin einen neuen Titel geſchaffen, den„Stellvertreten⸗ den Hauptſchriftleiter“. Das iſt ſprachlich falſch und widerſpricht auch der Abſicht des Geſetzes. Wie ſich der Papſt zum„Stellvertreter Gottes“ er⸗ klärt, damit aber noch lange nicht zum„ſtellver⸗ tretenden Gott“, ſo iſt auch der Stellvertreter des Hauptſchriftleiters nicht„ſtellvertretender Haupt⸗ ſchriftleiter“. Er iſt und bleibt einſacher Schrift⸗ leiter, auch dann, wenn er bei Behinderung des Cheſs zu deſſen Vertretung beſtellt wird, der grund⸗ ſätzlich und für alle Fälle zu deſſen Vertreter bei deſſen Behinderung beſtimmt worden iſt. Es liegt im Sinne des Führerprinzips, daß es immer nur einen Führer gibt, möge dieſer auch Stellvertreter haben. Der Vizekanzler vertritt den Kanzler, iſt aber nicht Kanzler; der Pate vertritt den Vater, iſt aber nicht Vater, und wie geſagt, der Papſt macht den Anſpruch, Gott zu vertreten, aber nicht den, Gott zu ſein. So iſt auch der Vertreter des Hauptſchriftleiters niemals ſelbſt Hauptſch riftleiter, ſondern nur„Stellvertreter des Haupt⸗ ſchriftleiters“, auch während der Vertretungs⸗ zeit. So ſchreibt es ſelbſtverſtändlich auch das Geſetz vor. Sonſt hätte ja die Zeitung zwei Hauptſchrift⸗ leiter, einen echten und einen Titularhauptſchrift⸗ leiter, deſſen Ehrgeiz man mit dem ſchönen Titel be⸗ friedigen will. Zwei miteinander abwechſelnde Vor⸗ ſitzende kann ſich vielleicht ein Skatklub leiſten; da ſtört die Titelſucht nicht. In der Zeitung aber(und übrigens auch in der Politik) kann es nicht zwei auswechſelbare Chefsgeben; das wäre eine ſachlich⸗praktiſche Unmöglichkeit und verſtieße gegen das Führerprinzip. Hauptſchriftleiter: Hans Ulfred Meitz ne⸗ Verantwortlch fur Politik: Hans Alfred Meißner⸗ t Ehmer:⸗ Feuilleton: Carl Unno Ciſenbart e Schönfelder⸗ Sport: Wiuv Mäller- Südweſtdeutſche Umſchan Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und eſchäft⸗ ——— 905 ude, lämtlich in Mannheim Herausgeber, ucker un eger: Druckere aas, Neue Mann — K deimer Zeitung. Durchſchnitts⸗Auflage im Jauuax 21 029 Hür unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto (Stellvertreter Kurt E hmer) ——— HANpELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittwoch. 14. Februar 1934 der Neuen Mannbheimer Zeitung Handelskrieg zwischen England und Frankreich Das Wort„Handelskrieg' iſt nicht zu hart für den Zuſtand, der mit dem 13. Februar auf wirtſchaftspoli⸗ tiſchem Gebiete zwiſchen Frankreich und England Platz greiſen zu ſollen ſcheint. Seinem Eintritt ging ein mit Korrektheit geführter Notenwechſel voraus, der ſich in nichts von den Präliminarien eines bewaffneten Konflik⸗ tes unterſchied. Nachdem am 26. Januar anläßlich des jährigen Jubiläums der engliſchen Handelskammer in Varis der parlamentariſche Staatsſekretär des britiſchen Handelsamtes, Dr. Leslie Burgin, ſehr unzweideutig —und, um in Paris beſſer verſtanden zu werden, in fran⸗ zöſiſcher Sprache— erklärt hatte, daß die durch Frank⸗ reichs Kontingents⸗Konzeſſionen an die Vereinigten Staa⸗ ten und an Belgien eingetretene faktiſche Diskriminierung der engliſchen Ausfuhr nach Frankreich von der britiſchen Regierung nicht geduldet werden würde, folgte am Tage darauf bereits die entſprechende Note des engliſchen Han⸗ delsminiſters Runciman an die franzöſiſche Regierung. Zwei Tage ſpäter, am 29. Januar, erläuterte Runclman noch einmal im Unterhaus dieſe Note und unterſtrich die Notwendigkeit, ſich in dieſer Form Frankreich gegenüber au äußern. Aus ſeinen Erläuterungen ging klar hervor, daß aus London ein regelrechtes Ultimatum mit der Drohung 20prozentiger Zollerhöhungen auf Frankreichs wichtigſte Exportwaren, auf 10 Tage befriſtet, nach Paris gegangen war. Der Handelsminiſter verſehlte auch nicht, auf die Waffen zu verweiſen, die er außerdem zur Durchfechtung des in Ausſicht ſtehenden Konfliktes in der Hand habe, nämlich die Ermächtigung aus 8 12 des engliſchen Zoll⸗ geſetzes, wonach die Regierung ohne weiteres das Recht hat, gegen die Einfuhr aus Ländern, die engliſche Importe diskriminieren, mit Zollerhöhungen bis zu 100 v. H. des Wertes vorzugehen. Weitere Waf⸗ jen würde gegebenenfalls die berühmte DORA liefern können, die Defenſe Of the Acts leine Sammlung von Verordnungen aus der Kriegszeih, die dem Handels⸗ und dem Sanbwirtſchaftsminiſter unter Umſtänden die Hand⸗ habe zu diktatoriſchen Eingriffen in die Verſorgungswirt⸗ ſchaft und Handelspolitik gibt. In Frankreich zeigte man ſchmerzliche Em⸗ pörung über dieſe rauhen Töne des alten Waffenbru⸗ ders und laneierte durch die bekannten Kanäle Erklärun⸗ gen, deren Tenor etwa beſagte: man ſei außerordentlich peinlich berührt von dieſem Vorgehen Englands einem befreundeten Lande gegenüber, das ſich in voller Regie⸗ rungskriſe befinde, und man hoffe, die britiſche Regierung werde alles tun, um ſo ſchnell wie möglich den üblen Ein⸗ öruck der Note zu verwiſchen. Am 2. Februar traf dann die offizielle Antwortnote der franzöſiſchen Regierung in London ein. Man ſagt, ſie ſei in„freundſchaftlichem, aber feſten“ Ton gehalten geweſen, doch ſtellte ſie die nun geſtern vollzogene Kündigung des engliſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages vom Jahre 1882 für den Fall in Aus⸗ ſicht, daß wirklich die von Runciman in Ausſichten geſtell⸗ ten Kampfmaßnahmen gegen die franzöſiſche Einfuhr nach England in Kraft geſetzt werden ſollten. In Erwartung der weiteren Entwicklung wird man gut tun, ſich mit der„Schuldfrage“ zu beſchäftigen, wobei gleich geſagt werden kann, daß die Dinge etwas kom⸗ plizierter liegen, als aus der notenmäßigen Darſtellung des Falles erſichtlich iſt. Wehl hat die franzöſiſche Regierung Belgien und den Vereinigten Staaten gewiſſe Konzeſſionen gemacht, allein dieſe Zugeſtändniſſe ſinö von beiden Ländern wit beacht⸗ lichen Gegenkonzeſſionen beglichen worden, wolei für Frankreich beſonders wichtig die amerikaniſche Einwilli⸗ gung in eine Erhöhung des Einfuhrkontingentes für Weine und Spirituoſen war. England hat mit Entſchiedenheit Sie Einzelverhandlungen über die Kon⸗ tingentsfragen abgelehnt, nachdem die Bevor⸗ zugung der Vereinigten Staaten und Belgiens ſichtbar ge⸗ worden war. Dieſe Hartnäckigkeit mag ihren Grund darin haben, daß die franzöſiſche Regierung der großbritanniſchen Anfang Januar ganz offiziell die Wicderherſtellung des 100proz. Kontingentſatzes auch für die wichtigſten engliſchen Warengattungen in Ausſicht geſtellt, es tatſächlich aber bis⸗ jang verſäumt hat, die verſprochene Wareunliſte der eng⸗ liſchen Regierung mitzuteilen. Möglich auch, daß die eng⸗ liſche Regierung— nach ſo unbefriedigender Behandlung ihrer Intereſſen und Forderungen in Paris— die Gelegen⸗ heit benutzen will, um ganz unzweideutig zu erkennen zu geben, daß Regierungswechſel keine En d⸗ ſchuldigung für Bernachläſſigung briti⸗ ſcher Belange darſtellen. Andernfalls hätte man wirklich annehmen können, daß London die am 6. Februar Zugeſtandene Friſtverlängerung um 2 Tage, nach glück⸗ licher Bildung eines tragfähig erſcheinenden franzöſiſchen Kabinetts, noch ein wenig verlängert haben würde. Aber man hat in Paris im Veriaufe des handelspoli⸗ tiſchen Umbaues, der im Herbſt vorigen Jahres eingeleitet wurde, eine„Großzügigkeit“ in der Interpretation handels⸗ politiſcher Rechte einerſeits und Pflichten andererſeits be⸗ wieſen, die einer wirklich korrekten Erfüllung des Geiſtes der beſtehenden Handelsverträge— ſo durchlöchert ſie im einzelnen auch ſchon ſein mögen— geradezu Hohn ſpricht. Deutſchland weiß davon ja gleichfalls ein Lied zu ſingen, und es mag in dieſem Zuſammenhang daran erinnert wer⸗ den, daß ein Blatt, wie das„Journal“ kürzlich erſt noch gang unverhohlen der Auffaſſung Ausdruck gab, Frankreich habe Deutſchland gegenüber nicht ſolche„Gründe zur (handelspolitiſchen) Schonung“, wie anderen Ländern ge⸗ genüber. Es könnte nicht wundern, wenn man in London Aeußerungen dieſer Art, auch wenn ſie ſich nicht gegen England richten, mit einigem Nachdenken ad notam nimmt und bei Gelegenheit entſprechend unzweideutig zu verſtehen gibt, daß ſolche Unterſcheidungen im Handelsvertragsrecht keinen Raum haben. Bei derartigen Bemühungen wird England mehr Aſſi⸗ ſtenz finden, als Frankreich lieb ſein kann, denn die Reihe der Mißerfolge in ſeiner neuen Kentingen⸗ tierungspolitik iſt allmählich recht ſtottlich geworden. Neben Englond und Deutſchland rangieren in der Front der aus⸗ geſprochenen Gegner der franzöſiſchen Handelspolitik Jta⸗ kien und die Schweiz. Mit dieſer Tatſache ſcheint die Schuldfrage eigentlich ſchon ausreichend geklärt„»d, wenn der erſte Kabinettsrat der neuen Regierung Doumergue den überraſchenden Mut fand, Repreſſalien gegen Englonds Vorgehen anzukündigen und ſchließlich den Handelsvertrag zu kündigen, ſo weiß man nicht, ob man über den Mut oder über die Eile mehr erſtaunt ſein ſoll, mit der ſo ſchwer⸗ wiegende Entſchlüſſe geſaßt worden ſind. Herade im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand ſeiner Haushalts⸗ und Wirtſchaftslage kann es Frankreich nicht gleichgültig ſein, wie ſich ſein Außenhandel weiter ent⸗ wickelt. Kein Augenblick iſt ungeeigneter, eine rundſätzlich anfechtbare Handelspolitik bis zum offenen onflikt mit den Haudelspartnern zu treiben, als der Moment, wo die allgemeine weltwirtſchaftliche Entwicklung wenigſtens einen begrenzten Auiſchwung erwarten läßt. Die engliſch⸗fronzöſiſchen Handelsbezie⸗ hungen hoben in der Kriſe unverhältnismäßig ſchwer gelitten: von über 5 Milliarden Frs. im Jahre 1931 iſt der franzöſiſche Export nach England auf etwa 1,3 Mrd. Frs. gefallen, bie franzöſiſche Einfuhr aus England von 3,7 Mrd. auf 18 Mrd. Frs. Es bedorf keiner weiteren Erörterungen darüber, was Frankreichs Wirtſchaft erwar⸗ tet, wenn der deutſche, der itolieniſche und ber ſchweizeriſche Handel dieſer Entwicklung folgen. Die Propheten des „Größeren Frankreich“ vom Kanal bis zum Kongo ver⸗ ſuchen zwar mit einer Ausdauer, die einer beiſeren Sache wert wäre, das franzöſiſche Volk über die augenblickliche Miſere, über die immer wieder auftauchende Drohnna der Jiolierung hinwegzutröſten mit dem Hinweis auf die un⸗ erſchöpflichen Möglichkeiten kolonialer Wirtſchafts⸗ betätigung. Aber ehe Tuaregs und Kongoneger zu fran⸗ zöſiſchen Großkunden werden, dürften Frankreichs Wein⸗ bouern und Induſtrielle den Atem und die Geduld ver⸗ loren haben. Aus dem Aflas-Konzern Die Kapitalumsiellung beim Deuischen Ailas Liquidailon des Nheinischen Ailas Wie angekündigt, will die Deutſcher Atlas All⸗ gemeine Verſicherungsbank AG., Ludwigshafen a. Rhein, zur Liquiditäts⸗ und bilanzmäßigen Stärkung des Unternehmens eine Kapitalumſtellung vor⸗ nehmen. Es wird nunmehr eine ao. GV., die hierüber Be⸗ ſchluß zu ſaſſen hat, auf den 7. März einberufen. Die T0. ſieht zunächſt eine Aenderung des Geſellſchaftsvertrages dahingehend vor, daß Erhöhungen des Grundkapitals durch Ausgabe neuer Aktien vor der vollen Einzahlung des je⸗ weiligen Kapitals erfolgen dürfen. Sodann wird vorge⸗ ſchlagen, das Grundkapital von 2,0 auf 0,4 Mill.& herab⸗ zuſetzen durch Verminderung des Nennbetrages der Aktien unter gleichzeitiger Umwandlung der Aktien in Klein⸗ aktien. Der Beſchluß über die Herabſetzung wird erſt wirk⸗ ſam, wenn die gleichzeitig vorgeſchlagene Wiedererhöhung des Grundkapitals auf 2 Mill. 4 beſchloſſen wird. Die neuen 1,0 Mill.„ Aktien werden mit 5 v. H. Einzahlung verausgabt und ſind mit einem Aufgeld von 15 v. H. des Nennbetrages zu übernehmen. Die Dividendenberechtigung läuft ab 1. Januar 1934. Neben verſchiedenen Satzungs⸗ ————— ſind noch Wahlen zum Aufſichtsrat vorzu⸗ nehmen. Für den gleichen Tag iſt auch eine ao. GV. der Rhei⸗ niſcher Atlas Transport⸗ und Verſiche⸗ rungsbank AG., Ludwigshafen, einberufen, die über die Liquidation der Geſellſchaft und die Uebertragung des Verſicherungsbeſtandes auf ein anderes Unternehmen Beſchluß zu faſſen und Wahlen zum Aufſichtsrat vorzu⸗ nehmen hat. Bayerisches Brauhaus Piorzheim AG. Die Geſellſchaft ſchließt das GJ. 1932/83(auf 90. Sept.) mit einem Bruttogewinn von 95 548(8 434) 4 ab, der in vollem Umfange zu Abſchreibungen und Rückſtellungen ver⸗ wendet werden ſoll. Der Verluſtvortrag aus 1931/32 in Höhe von 29 104„ iſt wiederum vorzutragen. Die am Schluſſe des letzten Berichts feſtgeſtellte Beſſe⸗ rung des Bierabſatzes hat erfreulicherweiſe das ganze Jahr hindurch angehalten. Größere Einſparungen waren im Aufwand nicht mehr möglich, nachdem die Be⸗ triebsſpeſen, ſoweit ſie überhaupt beeinflußbar ſind, ſchon vorher aufs äußerſte gefenkt worden waren. In der Bilanz ſtehen(in Mill. /: Grundſtücke 0,27 (0,27), Gebäude 1,120(1,133), Betriebs⸗ und Geſchäfts⸗ inventar 0,217(i. V. Brauerei⸗Einrichtung 0,309), Beteili⸗ gungen 0,087(0,088), Umlaufsvermögen 0,571, darunter Hypotheken und Grundſchulden 0,255 und Forderungen auſ Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 0,095(i. V. Kaſſe, Poſtſcheck, Darlehen, Außenſtände, Bankguthaben 0,512), andererſeits Aktienkapital unv. 1,0, geſetzl. Reſerve⸗ fonds unv. 0,085, Hypotheken auf Brauerei⸗ und Wirt⸗ ſchaftsanweſen 0,468(0,456), Aufwertungs⸗Hypotheken auf Wirtſchaftsanweſen 0,198(0,214), Akzepte 0,419, Bankſchul⸗ den 0,130, ſonſtige langfriſtige Schulden 0,024(i. V. ſon⸗ ſtige Verpflichtungen 0,659), noch nicht fällige Steuern 0,050(.046). Eichbaum⸗Werger Brauereien Ach, Worms a. Rh. Auf der Tagesordnung der GB am 6. März der Geſellſchaft, Balkanblock- eine Wirischaſis-Uiopie Die großen Wirtſchaftspläne der Kleinen Entente, die in der Hitze rhetoriſcher Exploſionen bis auf ein kaum mehr erkennbares Minimum zuſammengeſchmolzen ſind und durch die angekündigte Extratour der Tſchechenkrone gänz⸗ lich zum Berſchwinden gebracht werden dürften, haben kurz vor Sonnenuntergang noch den in der Agonie häufigen Zuſtand der Euphorie, eines letzten trügeriſchen Aufflackerns der Lebensgeiſter durchgemacht. Der neue Balkanblock ſollte ſozuſagen das verlängerte Rückenmark des Wirtſchaſtsblockes der Kleinen Entente darſtellen. Schön ausgedacht, wenn man die Angelegenheit mit den Augen eines kombinationslüſternen, aber ſonſt ahnungsloſen Landkartenbeſchauers betrachtet. Eine reſpek⸗ table Bildung auch dann noch. als ſich herausſtellte, daß Bulgarien die richtige Witterung hatte, als es ſich weder durch geſchickte Verbrämung der wirklichen Abſichten der anderen Mächte, noch durch Freundſchaftsgeſten könig⸗ licher Nachbarn auſ den gefährlichen Sitz im Kreiſe der Reviſtonsfeinde nötigen ließ. So mußte der politiſche Zweck des neuen Bundes unerreicht bleiben aber es blieb— wenigſtens in den Bankettreden— ſein wirtſchaft⸗ licher Sinn. Auch darauf iſt nun, noch ehe der Hohe Rat des neuen Bundes ſeine erſte Sitzung abhalten konnte, ein rauher Reif gefallen. Mit ſchonungsloſer Schärfe analyſiert der „Lavoro Faſciſta“ die vollkommene wirtſchaftspoli⸗ tiſche Sinnloſigkeit, ja, Naturwidrigkeit des neuen Paktes, den auch ſonſt niemand begrüßen könne, dem ehrlich und ernſtlich an einer Entſpannung und Entwirrung der euro⸗ päiſchen und ſpeziell der balkaniſchen Situation gelegen fei. So ſehr man verſucht iſt, zu fragen:„Barum erſt ietzt?“, nachdem doch der techniſche Initiator des Paktes, der grie⸗ chiſche Außenminiſter Maximos, ſo liebenswürdig in Rom aufgenommen worden war, ſo ſehr kann man der Analyſe des italieniſchen Blattes guſtimmen. Südſlawien?— Italien iſt immer noch ſein Hauptkunde! Griecheuland?— Die Balkanmärkte ſind die Gebiete ſeines geringſten handelspolitiſchen In⸗ tereſſes.— Das gleiche gilt für die Türke i. Und Ru⸗ mänien hat, wie auch das in weſentlichen Beziehungen ſtark widerſtrebende(und auch ſchon bitter enttäuſchte) Süd⸗ flawien, Rückſichten auf die Kleinen Entente⸗Freunde zu nehmen. Was bleibt alſo übrig? Ein ohne Rückſicht auſ katſächliche wirtſchaftliche Gegebenbeiten zuſammengebün⸗ deltes Bielerlei zeutriſugaler wirtſchaft⸗ licher Kräfte. Man darf hinzufügen: Ein Muſterbeiſpiel für die ſture Tendenz zur Desorganiſation des europätſchen Wirtſchofts⸗ organismus zugunſten der Aufrechterhaltung ſeiner poli⸗ tiſchen Verunſtaltung. Wie weil dieſe Tendenz in die wirtſchaftlichen Einzelvorgänge hineinreicht, läßt dunkel die noch nicht reſtlos geklärte Geſchichte der Verhinderung des geplanten deutſch⸗bulgariſchen Kompenſationsgeſchäftes ver⸗ muten, wo unter Verfälſchung der Tatſachen ein vernünf⸗ tiger handelspolitiſcher Vorgang kontreminiert wurde. Aus der elsaß-loihringischen Wirischafi Die Braſſertede St. Louis(ehem. Paul Freund) in St. Ludwig weiſt 0,16(0,19) Mill. Fr. Bruttogewinn aus. Ueber die Dividendenhöhe li. B. 15 Fr. je Aktie) werden diesmal keine Angaben gemacht. Die Braſſeries et Malteries de Franche Comté⸗Alſace wird wieder 9 v. H. Dividende aus⸗ ſchütten. Die Fayenceries de Sarreguemines, Di⸗ goin et Vitry⸗le⸗Francois in Saargemünd ſchüttet aus 3,78(6,47) Mill. Fr. Reingewinn 10(7,5) v. H. Dividende aus. In der Bilanz iſt das Titelportefenille von 1,94 auf 2,60, Immobilien und Material um 1,38 auf 49,51, Kaſſa und Banken von 10,08 auf 10,39, andererſeits Abſchreibun⸗ gen und Reſerven von 50,26 auf 59,91 Mill. Fr. geſtiegen. (Aktienkapital inſolge Austauſches von 24.000 VA. gegen 12 000 StA. noch 22,50 Mill. Fr.). Die S. A. d Exploitation Minidreé, Pe⸗ chelbronn(pechelbronner Erdölwerke) berichtet für 1933 von einer Steigerung der Erölförderung um 4707 To. auf 78 828 To., womit ein Rekordhochſtand erreicht wurde. Die Einrichtung einer Raffinerie in Donge an der Loire⸗Mün⸗ dung hat ſich auf Grund eingehender Studien als die vor⸗ teilhafteſte erwieſen; ſie wird von der Pechelbronner'Oueſt S. A. in Betrieb genommen werden. Die Dividendenfrage iſt noch offen; trotz Fehlens finanzieller Angaben iſt aber kaum mit einer Ertragsausſchüttung zu rechnen. Das durch eine Kataſtrophe vernichtete Pump⸗ kpeicherwerk am Schwarzen See wird, wie vom Werk mitgeteilt wird, vorausſichtlich erſt wieder im Win⸗ zer 1935/36 in Betrieb genommen werden können. * Mannfacture Hartmann et Fils, Münſter i. Elſaß. Dieſes größte Baumwollunternehmen des Münſtertales kann für 193/3 die Dividende mit 6 v. H. wieder anſe nehmen, nachdem i. B. noch 6,55 Mill. Fres. Verluſt ent⸗ ſtanden war. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 0,0 Mill. Fres.(Kapital 13 Mill. Fres.). * Filature de Laine peignée de Malmerſpach. Auch die⸗ ſes elſäſſiſche Textilunternehmen(Kommgar.) kann kür 1932/33 einen Gewinn von 0,91 Mill. Frcs. ausweiſen, nachdem noch i. V. ein Verluſtabſchluß vorgelegt werden mußte. Eine Dividende wird allerdings noch nicht aus⸗ geſchüttet, vielmehr werden 0,82 Mill. Fres. auf Beteili⸗ gungen abgeſchrieben und 0,09 Mill. Fres. Reſtgewinn auf neue Rechnung übernommen. eRheiniſche Hypothekenbank in Mannheim. Auf die der auf den 28 Febrnar einberuſenen G wird als weiterer Punkt„AR⸗Wahl“ geſetzt. die für 1982/89 bekonntlich auf 6,5 Mill. 4 Sta 4(0) v. H. Dividende verteilt, ſteht auch der Antrag auf Einzie⸗ hung der 7500 VA in Stücken zu je 5. Dieſe hatten Anſpruch auf 7 v. H. Vorzugsdividende und bei der Be⸗ ſchlußfaſfung über die Beſetzung des AM, die Aenderung der Statuten und die Auflöſung der Geſellſchaft ein Stimm⸗ recht von insgeſamt 10 500 Stimmen gegenüber den 65 000 Stimmen der StA. Juling Bötzow Brauerei AG., Berlin.— Wieder 5 v. H. Dividende. Dieſe der Bötzow und der Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei naheſtehende Geſell⸗ ſchaft weiſt für das am 30. Sept. abgeloufene GJ. 1992⸗83 einſchl. 11341(625 023)“ Gewinnvortrag einen Rein⸗ gewinn von 168 345(152 550) aus. woraus eine Di⸗ vidende von wieder 6 v. H. auf das Ack. von 2,7 Mill. Mark zur Verteilung gelangt. Moritb Marx Söhne AG. Bruchsal Per 91. Juli 1033 ergab ſich bei dieſer Malsöfabrik ein Ueberſchuß von 27 777(128 418), wozu 15794 4 av. Erträge treten(i. V. 35 000 aus Rücklagekonto 2 entnommen). Nach Abzug aller Unkoſten und 17 154 (22 677) Abſchreibungen auf Anlagen ſowie 7472(17 896) Mark ſonſtigen Abſchreibungen verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 6179(t. V. Verluſt 11 824) 4, der ſich um den aus dem Vorjahre nach 20 000 Deltrederezuweiſung noch verbliebenen Reſtgewinnvortrag von 1896 4 erhöht. Das Grundkapital von 875 000 ſcheint wiederum ertrags⸗ los geblieben zu ſein. In der Bilonz erſcheinen u. Rücklage unv. 100 000, Akzepte 38 476(10 515), ankſchulden 187 427 298 886), Darlehen 5000(unv.), Warenſchulden 8886(82 163) Mark, andererſeits Grunoſtücke, Gebäude 226 800(235 900), Fertigerzengniſſe und Waren 2352 071, Roh⸗, Hilſs⸗ und Betriebsſtofte 10 851(1. V. Malz und Abſälle 225 936, Be⸗ triebsmaterialien 1590), Warenforderungen 101 942, Forde⸗ rungen an abhängige Geſellſchaften 24 546, dto. an Vor⸗ ſtondsmitglieder 17 501, 19 332(i. V. Außenſtände 215 563), Wechſel 19 382(i. B. in Kaſſa uſw. mitenthalten), Kaſſa, Bank, Poſtſcheck 11213(i. V. 46 190) /. Direktor Jocob Kahn⸗ Mannheim iſt aus dem AR durch Man⸗ datsniederlegung ausgeſchieden, neugewählt wurde Direk⸗ tor Günther Lodiſch⸗Karlsruhe. e Hohe Bankguthaben ſtatt Vorräte bei Zuckerfabrik Franſtabt AG., Frauſtadt. Die Zuckerfabrik Frauſtadt AG. ſchließt das am 31. Auguſt beendete Geſchäftsjahr 1932⸗88 bei 190 405(200 000)/ Aöſchreibungen auf Anlagen und 63 283 ſonſtigen Abſchreibungen einſchließlich 8 780 4 außerordentlichen Erträgen mit einem Reingewinn von 128 615(87 846), der ſich um den Gewinnvortrag auſ 140 868(101 753) erhöht. Hieraus wird, wie ſchon ge⸗ meldet, der zum 14. Februar einberufenen GV. vor⸗ geſchlagen, eine von 5 auf 6 v. H. erhöhte Dividende auf das AK. von 1,8 Mill. zu verteilen. Hergeſtellt wur⸗ den im Berichtsjahr 304 243 Ztr. Verbrauchszucker aller Sorten. Die Schuld bei der Deutſchen Zuckerbank, Berlin, ſteht mit 23,82 je Ztr.— insgeſamt mit 0,115(0,240) Mill. zu Buch. Die Ermäßigung des Buchwertes gegen⸗ über der vorjährigen Bilanz iſt darauf zurückzuführen, daß eine in der vorjährigen Bewertung enthaltene, aus Amor⸗ tiſationskäufen herrührende ſtille Reſerve von 116000 4 neu als„Rücklage für Neulauten“ ausgewieſen wird. Gleichfalls werden neu ausgewieſen Rückſtellungen von 181.816“. Die geſamten Verbindlichkeiten betragen nur noch 0,675(1,880) Mill. 4. Andererſeits ermäßigten ſich im Zuſammenhang mit dieſer Schuldabtragung Betriebs⸗ ſtoſſe und fertige Erzeugniſſe von 2,060 auf.759 Mill.. Zugleich erhöhten ſich die Bankguthaben von 0,226 auf 0,995 Mill. 4, während Forderungen mit 0,185(.329) Mill. 4 ausgewieſen werden. Nach Schluß des Geſchältsjahres ſind Vorgänge von beſonderer Bedeutung nicht in Erſcheinung getreten. Die zum Verkauf zur Verfügung ſtehende Ver⸗ brauchszuckermenge beträgt nur knapp /8 der Geſamtmenge des Vorfahres. e Gebrüder Fahr Ach, Pirmaſens.— Erhöhte Divi⸗ dende. Der G der Lederfabrik Gebrüder Fahr A in Pirmaſens wird auf 1884 000 StA eine von 6 a uf 8 v. H. erhöhte Dividende zur Verteilung vorgeſchlagen. Hittag-Ausgabe Nr. 74 Deuisch-tranzösischer Handelsausiausch In Anbetracht der franzöſiſchen Kündigung des Handels⸗ vertrages iſt es von beſonderem Intereſſe, ſeſtzuſtellen, daß nach der franzöſiſchen Außenhandelsſtatiſtik die Au 6 fuhr Frankreichs(einſchließlich des zolleingegliedef, ten Saargebietes) ſich wertmäßig in 1938 ſogar erhöht hat; 1702 551 000 Francs gegen 1 698 880 000 in 1932, währe die ſranzöſiſche leinſchließlich ſaarländiſche) Einfuhr 18 Deutſchland von 3 613 163 000 Fres. in 1932 auf 3 043 66⁰ 0• Franes in 1033 zurückging. Noch immer ſteht jedoch Deu land an der Spitze der franzöſiſchen Bezugsländer, geſols von den Vereinigten Staaten und Belgien⸗Luxemburg. 0 der Reihenſolge der franzöſiſchen Kundenländer iſt Deutſ land in 1933 vor England gerückt, nur von Belgien⸗Luxem“ burg übertroffen. 5 Die geſamte Einfuhr des franzöſiſchen 8000 gebietes aus dem Auslande wird in 1933 auf 21 7⁰¹ 091 Francs gegen 23 584 972 000 Fres. i. V. bewertet; die 1 fuhr nach dem Auslande auf 12 460 055 000 Franes egh, 13 501 049 000 Fres. Dazu trat die Einfuhr aus den 000 lonien, Protektorats⸗ und Mandatsländern mit 6724 310 (6 223 403 000) Fres. und die Ausfuhr dahin mit 5 978 099 le (6 204 416 000) Fes. Die Geſamteinfuhr des kontinengen, Frankreichs leinſchließlich des Saargebietes) ſtellt ſich 509 nach in 1938 auf 28 425 410 000 Fres. gegen 29 8⁰8 37⁵ Francs i..; die Ausfuhr auf 18 438 154 000 Fres. ges 19 705 465 000 Fres. 1. V. e Bayeriſche Berg⸗ und Hütten⸗ und Salzwerke 90 München.— 5 v. H. Dividende. Der AR. der reſtlos vpie baueriſchen Staats kontrollierten Geſellſchaft beſchloß Wiederaufnahme der Dividendenza Ln mit 5 v. H. auf das Ak. von 7 Mill. 4. Einſchl. Gene. vortrag von rd. 21 000 4 verbleibt ein Reingewinn von 23 420 000“. Der Vorſitzende, Miniſterpräſident 8. Sie ö 906 ſtellte zufammenfaſſend mit großer Befriediguna feſtihren die Geſellſchaft nach jeder Richtung bemüht war, auch 0 ſozialen Verpflichtungen nachzukommen. Vor allem zeuie die Vermehrung der Belegſchaft um rund 750 Mann inter die Tatſache, daß die erhöhte Arbeiterzahl auch den W ä hindurch ohne Rückſicht auf die Geſchäftslage weiterbeſ tigt werde, die Aufwärtsbeweguna in der Wirtſchaft. e Gemeiunüzige Baugeſellſchaft Ach, Bad Bingen, 1982 wurden 5601“ Gewinn erzielt, wodurch der Ver⸗ trag auf 12 184“ bei 20000 Kapital ſteigt. An 9 91 n 900 11 ur bindlichkeiten beſteht lediglich ein Darlehen von dewe während an Bankguthaben 10 315“, an Baugelände rund 3000 gegenüberſtehen. Das Kapital iſt bisher mit 5000& einbezahlt. Ber⸗ e Plochina⸗Früchte Ach. Plochingen.— Geſtiegene ff⸗ luſtvortrag. Die Geſellſchaft legt jetzt die AbſchlB für 1082 und 1083 vor. Hiernach ergab ſich bei 200 0 90n Kapital für 1082 eine Steigerung des Verluſtvortrages,% 11902 um 136 016“ und für 1993 um weitere Aus der Bilanz per 9. Dezember 1033(die auf dieſen Tag abgeſtellt)(Hypothek 220 397(200 ditoren 334(135 269), andererſeits Anlagen 55 856 (436 801)— die Abſchreibungen wurden mit 106 800(Woren Mark bemeſſen—, Grunoſchulödbrief— 689 000), 125(1822), Debitoren 57(9416) 4. Der Rohgewinn ſich 1098 auf 90 195(54 538) K. Die schweizerische Uhrenausſuhr 0 Der Anteil der ſchweizeriſchen Uhrenau 5 u ge⸗ Geſamtexport der Schweig hat ſich 1983 wieder um eghen ringes und zwar von 10,8 auf 11,2 v. H. er hit 1 können. Es wurden von der Ühreninduſtrie insgeſeg 6i40 96,0(86,3) Mill. Fr. ausgeführt, davon gingen Haupr, Mill. Fr. nach Deukſchland, das unter den Hauul, exportländern den 4. Platz innebehalten konnte ⸗ 0 ſwie abnehmer der ſchweizeriſchen Uhreninduſtrie ſind ner vor England mit 172(14,0 Mill. Fr. und§ ft 97 reich mit 10,2(85) Mig. Fr. ſowie Ftalien me (7,3) Mill. Fr. Ein Vergleich mit fruberen Jahren un allerdings, in welchem Umſange ſich die Welkriſſcheel bei der zu 98 v. H. auf den Export angewieſenen ette N Uhreninduſtrie verheerend au 8 w 6 60 enn 1920 wurden noch für 907,3, 1050 für 283% Will nur nech für 149,1 und 1992 ſogar nur noch für aindl⸗ Franken Erzeugniſſe dieſer hochentwickelten Syes 0 ſtrie exportiert. 8 imel, e Bom Saar⸗ und Moſelweinban. Die Geſam., wo, ernte 19339 an der Saar wird auf 3135 Fuder geſchäſ, der mit eiwa die Ernte 1920 und 1631 erreicht wurde. eh Obermoſel ſtellte ſich die Erntemenge auf 1784 Fendemhiche iſt etwa ein Drittel weniger als 1932. Die Moſtg n der betrugen an der Saar etwa 62—90 Grad n. Oe, alhezw. Sbermoſel zwiſchen 41 und 73 Grad bei 6,6—1855 714,5 pro Mille Säure. 1 100 e Deuiſchlands Taſeltrauben⸗ Ein- und Ausfuff Die deutſche Einfuhr von friſchen Tafeltrauben Heblic 408 540(559 502) Dz. gegenüber dem Vorjahr er einen urückgegangen, ſtellt aber wertmäßig noch immer amen etrag von 12,718 Mill. 4 dar. Rund 107 000 Diuhr aus Italien, 87 503 Dz. aus Spanien. Die Ausfdend, mit 105(332) Dz. im Werte von 11 000 nur verſchw ahte eDeutſcher Schaumweinaußenhandel 1983. Irgſaſhen 1033 wurden insgeſamt 13346(i. B. 26 033) n Schaumweim im Derte von 82000 nach Deutſchlaghen 10 eführt, während die Ausfuhr 208 402(162 708) Faſam erte von 557 800 erreichte. Der Hauptantei 056 10 145659 Flaſchen, gingen nach Großbritannien, 16 00% den USA und 9 265 Flaſchen nach Holland.„ „ Der niederläudiſche Außenhandel im Jannan, n niederländiſche Einfuhr erreichte im Monat Janußſl, 60 einen Wert von 100 Mill. hfl. gegen 108 Mill. 3 8 Vormonat und gegen 95 Mill. hfl. im Januor 19gen Wert der Auskuhr ſtellte ſich auf 50 Mill. hil. gg. D. Mill. hfl. im Vormonat und 58 hil. im Januar 1 5 fen Ausfuhrwert macht alſo 55,4 v. H. des Einſuhrwertegan — v. H. im Vormonat und 608 v. H. im 88 aus. Waren und Märkie Mannheimer Großviehmarki/ 15. Februar Amtlicher Preis für je 50 kg Lebendgewicht— Zufuhr 3703 Stück 149 Ochsen 345 Kühe 856 Kälber 1826 Schwelne junge vollfl.29)31 ſunge voufl. 25/8 beſte Maſt 40 43 üb 200Pfd./ älte e„ 22/24 ſonſti e.2½5 mittlere 39/3940— 0 50/52 ſonſtige. 24/0 fleiſchige 16/20 geringe.3335 200—240 40%2 82 Bullen 58 Fürsen geringſte 28/2 160 700„4751 junge vollfl.27/30 ausgemäſtet 3032] Doppelender(—10—160„— ſonſte e.. 24/27vollfleiſchig 20/2928 Schate unter 120„—/ fleiſchig.. 22/24 l fleiſchig.. 2/5 mittlere.. 28/29 Siuen Der Auftrieb zum geſtrigen Mannheimer Großviehmarkt betrug 82 Farren, 149 Ochſen, 205 Rinder, 345 Kühe, zu⸗ ſammen 831 Tiere. Das Geſchäft war mittelmäßig. Die Preiſe blieben in allen Gottungen unverändert auf der Höhe der Vorwoche. Höchſtnotiz für Ochſen 90—1 Pig., für Rinder 30—39 Pfg. Der Markt worde geräumt. Am Kälbermarkt örückte der ſtärkere Auftrieb von 856 Tieren auf das Geſchäft. Der Marktverlauf war ruhig. Die Preiſe aingen um—5 Pfſg. zurück. Höchſtnotiz 40.—48 Pig. bei langſamer Räumung des Marktes. Am Schweinemarkt wurden 1826 Tiere zum Auftrieb zugelaſſen. Das Geſchäft verlief mittelmäßig. Auf Grunb der Schlußſcheine ergab ſich für die Klaſſe K keine Notiz, für die Klaſſen B und E wurde als Höchſtnotiz 50—52 Pfg. feſtgeſetzt. Es verbleibt ein kleiner Ueherſtand. —.— Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 13. Febr. Zufuhr: 16 Ochſem, 26 Bullen, 4 Kühe, 287 andere Kälber, 72 Schweine, 116 Färſen. Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: a)—1, 25—27, 24—26,—24, 19—22, Bullen. a)—20, 23—26, 22—23, 19—22; Kühe: o)—, 22—28, 13 bis 20, 11—16; Färſen: a) 27—83, 24—27, 22—24, 19—22; Kälber: beſte Maſt⸗ und Saugkälber 36—39, 33—36, 20—33; Schweine: a)—, 51—53, 50—52, 47—50, 45.—47, 87—42. Marktverlauf: Großvieh und Schweine langſam, geringer Ueberſtand, Kälber mittelmäßig, geräumt.— Fleiſch⸗ großmar kt. Angebot: 106 Rinderviertel, 2 Schweine, 2 Kälber und 12 Hämmel. Preis je Pfund in Bfg.: Ochſen⸗ fleiſch, nicht notiert, Kuhfleiſch 50—36, Färſenſleiſch 52—50, Bullenfleiſch 48—52, Schweinefleiſch 68—70, Kalbfleiſch 50 bis 56, Hammelfleiſch 56—00. Marktverlauf: gut. 11 „ Freiburger Schlachtviehmarkt vom 13. Fehr, 21 Ochſen, 8 Rinder, 28 Kühe, 5 Farren, 212 Kogem Schafe, 889 Schweine. Preiſe je 50 Kg. Leben Schſen: 28—60,—, 25—27,—24; Rinder: 91 älber⸗ 1 Kühe: 1820, 15—17, 12—14; Färſen: 728, K5 25 0 bis 40, 98—40, 35—37, 52—84; Schaſe: 32—35, 9 1 0 90j Schweine: 50—53, 50—58, 47—40. Marktverhon No vieh und Kälber mittelmäßig, Maſt.ä“ ber u 0 Schweine kangſam bei weichenden Preiſen, Lan 90 unter Notiz, Ueberſtand bei Schweinen. mit Hellheimer Schweinemarkt. Der Markt waßeſohre Stück Milchſchweinen und 35 Stück Triebſchweinen 28.lolt Es koſteten: Milchſchweine 24—34, Triebſchweine iter das Paar. Marktverlauf anfongs ſchleppend, geringer Ueberſtand. Keine h⸗ * Rürnberger Hopfenmarkt vom 13. Febr. ebi fuhr. 100 Ballen Umſatz. Hallertauer 200—215, hopfen 195. Unverändert feſt. eiſe. M * Ermäßigung der Süddeutſchen Zinkblechyr 100 die Süddeukſche Zinkolechhändlervereinigung mirkung den die ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe mit Wi geſtern um 1½ v. H. ermäßigt. Frankiurier Abendbörse umsaflo,g Die Abendbörſe litt ſehr ſtark unter Auſiraeſen büi das Geſchäſt war naturgemäß nahezu null. ellem borle die freundliche Grundſtimmung in vi ialweſen kange beſtehen und hie und da waren einige Soc Fachh, mehr beachtet. So u. a. Mansſelder Bergbau, 9 en 9575 eröffneten mit 130 v. H. unverändert. Renten 600 Veſ kommen umſatzlos, ober ebenfalls gehalten. Jur. Me laufe war von einer Geſchäftstätigkeit keine Sopoch mie⸗ würdigerweiſe lamen eine Unzahl von Kurſen, ſe Berli rein nominell, zur Notiz, die im Vergleich zun 5000 Schluß Abweichungen von bis v. H. maman Seiten aufwieſen. An der Nachbörſe nannte! 90 Farben 1804. Nannesmann 0434. U. a. netiertegz 5 U cnleihe 63,25; Neubeſitz 19,35 bez. Geld, Altbeſg. Budeh Liſſobon Stedtanl. 40, Rhein. Hyp.⸗Bonk 120/ hl 01 Eiſenwerke 75, Mansſeld Bergbou 57; Abein. nellot Cement Heidelberg 45,5; Diſche. Linoleum 48; S 6 Frankenthal 7,62; Nordd. Lloyd 32,5. 0 2 — — zBuſt Mittwoch, 14. Februar 1934 ———— Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 74 Die deutſchen Hausfrauen an Miniſter Frick Reichsverband Deutſcher Haus⸗ e eine ſandte, wie das VdZ⸗Büro mel⸗ innenen nachſtehenden Drahtgruß an den Reichs⸗ enminiſter Dr. Frick: „Gelegentlich einer Tagung der Landesführerin⸗ 5 im Reichsverband Deutſcher Hausfrauenver⸗ E wurden die Ausführungen von Frau Paula über die großen Aufgaben des Deutſchen Uenwerks und insbeſondere über diejenigen Ae Verbandes innerhalb der gemeinſamen — it dankbar aufgenommen. Die Verſammelten Deuttcden feſten Glauben, daß die Schaffung des Frauenwerts eine Tat von größter kultu⸗ 35 wirtſchaftlicher und ſozialer Bedeutung für ſicht Volk iſt. Sie haben die feſte Zuver⸗ diei⸗ aß durch dieſe Schöpfung der Frau erſtmalig enige Stellung eingeräumt wird, die ihr nach er inneren Berufung in der Volksgemeinſchaft Reiche Wir danken Ihnen, hochverehrter Herr Gej miniſter, für dieſe Tat und geloben treue olgſchaft zu allen Zeiten.“ Meuorganiſation des Reichsbundes der Kinoerreichen ſchlag 5 Reichsminiſter des Innern auf Vor⸗ leiter 75 Bundesausſchuſſes ernannte Reichsbundes⸗ üuwe hat den Reichsbund der Kin⸗ Fami1cen Deutſchlands zum Schutze der SBlie nach dem Vorbild der NSDAp und der umgeſtaltet. Dem Reichsbundesleiter unter⸗ 5 Bundesinſpekteure, deren Verwaltungsge⸗ em der bisherigen Verbände des Reichsbundes „Die Bundesinſpektionen wiederum be⸗ us mehreren Landesverbänden, deren Gebiet er nationalſozialiſtiſchen Gaue überein⸗ gruppen ie weitere Einteilung in Kreiſe und Orts⸗ Juſamm wird von der Partei übernommen. Die Der Auſmarbeit mit Partei und NSV iſt ſehr eng. beſonderlbau des Reichsbundes der Kinderreichen iſt Familtes ſchwierig, denn nur ein kleiner Teil der der Kindent noch kinderreich. Weil nun keine Liſten ger org rreichen beſtehen, ſo müſſen ſie in mühſeli⸗ beraug aniſatoriſcher Arbeit aus der Bevölkerung geleſen werden. Da aber der Nationalſozia⸗ r kinderreichen Familie von vornherein artei 0 Freundſchaft entgegenbringt, ſo hat die Organiſ erall ihre Mitarbeit bei dem Aufbau der der RSS on zugeſichert. Das gleiche gilt auch von Famili für die ja die Betreuung der kinderreichen e ein beſonderes Aufgabengebiet iſt. NSDAP-Bfiifeilungen varieiamtuicien Bekanntmachungen enmommen Dent PO Lokal 980 Eck. Mittwoch, 14. Februar, 20.15 Uhr, im ben. undeter Hahn, U 5, 13, Pflichtverſammlung der Stra⸗ Betriebszellen⸗Obleute. tadt⸗Oſt. Heute, Mittwoch, 14. Februar, 20.185 Renſchgarage“ Appell ſämtlicher Amtswalier Die ſehlenden Leumundszeugniſſe ſind un⸗ Derif dem entſprechenden Betrag abgugeben. denoſfen ie Eck. Sämtliche Parteigenoſſen und Volks⸗ Sebeten 1 e im Beſitze eines Photoapparates ſind, werden Som19.0 ſoſort bei dem Ortsgruppenbildwart Pg Guſt. von 19—20 zu melden.„Sprechſtunse: Mittwoch abend In„ T 4a, 12 u, Euanaſch Heu te, Mittwoch, 14. 3. M. 2090 uhr, Sigung. Hoſpiz(nicht in der„Liedertafel“) dͤringende alblerr politiſchen Leiter. Lokal Phof. Donnerstag, 15. Febr., 20.30 Uhr, im Iung Wickl, Waldhof: öffentliche Verſamm⸗ benoſfkunenk laden beſonders die Volksgenoſſen und Volks⸗ —— etn, die noch nicht der NSDAß als Mitglied Miiß UheadtStraßenheim. Donnerstag, 16. Fehruar, Rbeinaun Gaſthaus„Zur Krone“ Schulungsabend. Heute, Mittwoch, 20.50 Uhr, im„Bad. Gicherungsverwahrung für Schwindler Ein Arteil des Mannheimer Schöffengerichts Das Mannheimer Schöffengericht verhan⸗ delte dieſer Tage in fünſſtündiger Sitzung gegen einen 35 Jahren alten Proviſionsreiſenden, der ſchon vielfach vorbeſtraft iſt. Nicht weniger als zehn Betrugsfälle, von denen vier in Tat⸗ einheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung begangen wurden, waren ihm diesmal zur Laſt gelegt. Der Angeklagte, der einen recht gewandten Eindruck macht, war ſrüher einmal als Agent einer Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft tätig, war aber aus nicht ganz ge⸗ klärten Gründen entlaſſen worden. Er will auch einmal für einen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafts⸗ verband gearbeitet haben. Er ließ ſich gerne mit klingenden Titeln anreden; die Erklärung, die er dafür gibt, iſt die:„Bei uns war man mit Titeln ſehr freigebig, um den Leuten zu zeigen, daß ſie eine Perſönlichkeit vor ſich haben.“ Er ſelbſt gab ſich als Reviſor oder auch als Oberreviſor aus. Er fertigte ſich über dieſe ſeine ſelbſtzugelegte Funktion eine Beſcheinigung aus, mit der er dann hauſieren ging. Unter Zuhilſenahme dieſes Schriftſtücks verſchaffte er ſich bei einem großen Geſchäft in Mannheim, bei dem ſeſtbeſoldete Leute Warenkredit erhalten, Eingang. Er erſtand gegen eine mäßige Anzahlung Waren im Werte von 160 /, wobei er die Quittung mit gefälſchtem Namen unterzeichnete. Das gleiche unternahm er wenige Tage darauf in einer Niederlaſſung desſelben Unternehmens in Frank⸗ furt mit einem Betrage von 220 /, und bald dar⸗ auf glückte ihm in Hannover ein doppelter Wurf gleicher Art, wobei er ſich Waren im Geſamtwerte von nahezu 300/ erſtand. Auch in Frankfurt und Hannover quitierte er mit falſchem Namen. Der Angeklagte war nicht dazu zu bewegen, dieſe ſtrafbaren Hand⸗ lungen einzugeſtehen. Er ſpielte den„unſchuldigen Mann“, der zu Unrecht verdächtigt wird. Um ihn zu überführen, mußte man einen Schriftſachverſtändigen zu Rate ziehen. Dieſer machte eingehende Schrift⸗ ſtudien und ſtellte an Hand beſonderer Merkmale feſt, daß die falſchen Unterſchriften von der Hand des An⸗ geklagten ſtammen. Während ſich alſo der Proviſionsreiſende in den genannten Fällen auf das Leugnen verlegte, war er in ſechs anderen geſtändig. 9 In Altena hatte er ſich ein 72teiliges Beſteck gegen eine Anzahlung von 12 Mark erſtanden, und damit machte er ſeiner Braut, einem Mädchen, das von der Vergangenheit ihres Verlobten keine blaſſe Ahnung hatte, ein Geſchenk. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn die Polizei beſchlagnahmte das Geſchenk. Auch in So⸗ lingen verſuchte es der Angeklagte mit einem Silberbeſteck, das er nach der Anzahlung verkaufte. Noch ein drittes Mal muß der Angeklagte einen ſol⸗ chen Betrug begangen haben; denn die beiden geſchä⸗ digten Firmen erkennen das beſchlagnahmte Beſteck nicht an; geklärt wurde jedoch dieſer Umſtand nicht, weil man einen dritten Geſchädigten noch nicht ermit⸗ telt hat. In Hannover verlegte ſich der Reiſende auf Schreib⸗ maſchinen, die er auf Ratenzahlung kaufte, um ſie dann zu verſetzen. Viermal iſt ihm das gelungen. Auch dieſe Fälle gibt er zu, verſucht ſie aber mit dem Hinweis darauf zu beſchönigen, daß er aus Not ge⸗ handelt habe, weil eine Stellung als Fahrradrei⸗ ſender ihm noch nicht entſprechendeeinkünfte verſchafft habe. Er habe ſich mit dem Geldeeine neue Stellung erarbeiten wollen, weil er wegen ſeiner Vorſt rafen keine reguläre Arbeit habe bekommen können. In Frankfurt hat der Angeklagte einen gleichen Trick wie in Hannover anzuwenden verſucht, aber man kam rechtzeitig hinter ſeine Schliche und die dortige Geſchichte endete für ihn mit einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr vier Monaten. Der Angeklagte hatte mit ſeinem unſinnigen Leug⸗ nen kein Glück. Die Momente, die gegen ihn ſprachen, waren zu eindeutig, als daß das Gericht ſeinen Anga⸗ ben hätte Glauben ſchenken können. Der Staatsan⸗ walt beantragte gegen den Rückfälligen eine Zucht⸗ hausſtrafe von vier Jahren und außerdem die An⸗ ordnung der Sicherungsverwahrung. Das Urteil: Das Schöffengericht erkannte wegen Betrugs in zehn Fällen und vier damit in Tateinheit began⸗ genen erſchwerten Urkundenfälſchungen auf drei Jahre acht Monate Zuchthaus und 1000 Mk. Geloͤſtraſe lerſatzweiſe 100 Tage Zuchthaus), Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf fünf Jahre und Anordnung der Sicherungsverwahrung. Unter Einbezie⸗ hung der Frankfurter Gefängnisſtrafe wurde eine Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren gebildet. Der Vorſitzende wies in der Urteilsbegründung darauf hin, daß die Sicherungsverwahrung auch ohne Be⸗ rückſichtigung der Fälle, in denen der Angeklagte leugnete, hätte ausgeſprochen werden müſſen, weil es ſich bei dem Angeklagten offenbar um einen ge⸗ fährlichen Gewohnheitsverbrecher han⸗ delt. Mildernde Umſtände wurden verſagt, ſo daß nur Zuchthaus und Ehrverluſt in Frage kommen konnten. Beſonders erſchwerend fiel ins Gewicht, daß der Angeklagte ſchon im Jahre 1930 einen ähn⸗ 1 15 Betrug bei dem gleichen Kaufhaus begangen atte. Hof“ Amtswalterſitzung. orggniſationen nehmen daran teil. „Rheinan. Heute,, Mittwoch, 14. Febr., 20 Uhr, ge⸗ meinſamer Heimabend im evang. Gemeindehaus Rheinau (auch für Pfingſtberg). 80 18 23 NS⸗Frauenſchaft 9 3 Neuoſtheim. Donnersta 0„15. Febrnar, 20.90 Uhr, 5 Mitgliederverſammlung. Redner: . lbrecht. Schwetzingerſtadt. Heute, Mittwoch, b4. Februar, 20 Uhr, in den Gloriafälen Mitgliederverſammlung. Red⸗ ner: Pg. Kronauer. Neckaran. Donnerstag, 15. Febr., 20 Uhr, im Rundſaal des ev. Gemeindehauſes der nächſte Gasſchutzvor⸗ trag mit Dr. Braun. Käfertal. Freitag, 16. Febr., 20 Uhr, Mitglieder⸗ verſammlung im„Schwarzen Adler“. Mittwoch, 14. Febr., und Donnerstag, 15. Febr., Sämtliche Führer der Unter⸗ 17 Uhr, jeweils Vorführung der Eintopfgerichte in R5, 8/9. Teller und Löffel mitbringen. Wir erwarten regen Beſuch. Todes-Anzeige Verwandten. Freunden und Bekannten die trau- rige Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwa⸗ Ser und Onkel, Herr Ceorg Kreiner Gastwirt Iannheim Parkring), den 14. Febr. 1934 m Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Erau Anna Kreiner geb. Kast — Femiiie Ludwig Bedold — Kndet am Donnerstag. den 13. Febr. 1934, achmitfags 3 Uhr. von der Peichenhelle aus statt Wir brtrenöllegen von dem Ableben unsere lang- Mitglieds, Herrn Ceorg Kreiner Zur Rheinschanze, Darkring 2 Stet Enntnis zu setzen. Wir werden demselben ein ehrendes Andenken bewahren. Wirie- Vereinigung frele innung Mannheim Der Vorstand Die ——— Hudet amm Donnerstag. den 18. Febr. 103a. un r. von der hiesigen Peichenhalie aus Statt 9 ersuchen wir die Hollegen um gahlreiche Beteiligung in Brief- und Kartenform fertigen wir in wenigen Stunden an Drudcerei Dr. R 1,-6 Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Muraiter von 63 Jahren in die Ewigkeit abberufen erfüllen hierdurch die traurige Pilicht, u ElEKTB. Treppen⸗ beleuchtungen Wohnungs ⸗ inſtallationen Steigleitungen Klingel⸗ u. Türöffner⸗ anlagen 140 UARl. FfR. III R 3, 2 Cel. 26210. Hpu Konsumverein Mannheimzü, Aus unserer GEG. Fisch- Warenfabrik Altona gut gewürzt: Bismarck-Heringe in Dosen 70, 45 4, Stück 7 2 Rollmops in Dosen 70, 45 J, Stück 9 9 Heringe in Gelee in Dosen 70, 40 4, Stück 12. Brat-Heringe in Dosen 65, 40 2, Stück 10 4 Fett-Heringe u tondten 0 R in Dosen. 40 n. 35 Billige, gute 10 Sardellen. ias 40 4 Oelsardinen Uute in Dosen. 40. 30 u. 20 bDeutsche Fettsiid In Dosen 25 in Kilodosen Voll-Heringeis, 40 Spinat. 453 Kohluabi. 50„ Mſchner, Stück 7 1 Erbsen 70 Fett-Bücklinge in schgemüse Lachs-Heringe„ 90 sprotten 4 9. Seelachs 59 e. 60„ ſenipitte in Scheiben Dose 48 135 etener. 125 Jeden e föEMAxf kisce SSefische 0 2, 10 in allen Verteilungsstellen —— Deutſches Jungvolk Stamm Heide. Die Zuſammenkünfte der Fühnlein⸗ führer und Jungzugführer in Feudenheim fallen bis auf weiteres aus. Die Fähnleinführerſitzungen im Jungbann 1/171 müſſen ab heute wieder von mindeſtens einem Führer pro Stand⸗ ort beſucht werden. Die Standortführer ſind mir verant⸗ wortlich, daß die Sitzungen beſucht werden. Fähnlein Katzbach. Heute Mittwoch, 14. Febr., 15 Uhr, am Heim⸗Schulhof Fähnleinappell. Jungbann 1/171. Heute, Mittwoch, 14. Febr., 19 Uhr, im Haus der Jugend Fähnleinführerſitzung. Jungbann 1/171. Donnerstag, 15. Febr., 20 Uhr, Beſprechung ſämtlicher bis jetzt ernannten Sozialrefrenten des Jungbanns 1/171 im Haus der Jugend(Breuer⸗ Zimmer). Nännadeln Brief 25 Stöck. 0,03 Reiſznägel Karton 36 Stöck. 0,03 Zentimeter. Stõck 0,04 Bubikopfklammern 12 Stöcck. 0,05 Druckknöpfe schwarz od. Weiſs Dutzend...05 Hosenknöpfe Karte 2 Dutzend 0,06 Perlmutterknõpfe Korte 2 Dutzend. 0,07 Stopfwolle Karte 5 Gramm. 0,07 Sicherheitsnadeln Ring 36 Stöck.. 0,08 3 Knövel Stopftwist & 20 Meter 0,09 Summilitze Kunstseide 3 Meter. 0,10 Nahtbond farbig 5 Meter 0,10 Keine AHausfrau Versäume sich die Vorführung des Maschlnenstopf⸗ Apparates Stopf- teukel in Verbin⸗ dung mit Stopf⸗ Twist„Pst“ anzuschen. 20,15 Uhr, Kommerzienrat Dr. Jahr:„Aufbau und Gliederung des Sindtiſches Schlohmuſenm: Bd M Neckaran. Freitag, 16. Febr., 20.30 Uhr, Schulungs⸗ abend im Ev. Gemeindehaus. Pflichtbeſuch für Pgg. une Unterorganiſationen. Neckarau. Heute, Mittwoch, 14. Febr., 20 Uhr, Hein abend der Schar III bei Käte Schmitt, Luiſenſtraße 40. Abendkochkurs für berufstätige Mädchen Vorbeſprechung Freitag, 16. Febr., 20 Uhr, in E 5, 16. 50 Pfg. mitbringen für Lebensmittel und Heizung. Neu⸗ anmeldungen werden angenommen. NSBO Neckarau. Sämtliche Betriebszellenobleute und Straßen⸗ zellenobleute ſprechen heute, Mittwoch, 14. Febr., zwiſchen 17 und 20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle„Zähringer Hof“ vor. — Donnerstag, 15. Febr., 20 Uhr, Amtswalterſitzung im„Zähringer Hof“. Deutſche Arbeitsfront DoHV, Fachgruppe Banken. Donnerstag, 15. Febr., im Saale des Deutſchen Hauſes Vortrag von deutſchen Bankweſens“. DoB, Krankenkaſſe. Ausſtellung„Kampf der Krank⸗ heit“ im Jugendſaal des Ortsgruppenheims, 0 1, 10/11, geöffnet täglich von 10—21 Uhr. Schluß der Ausſtellung 15. Februar 1934.— Die Ausſtellung iſt nicht nur für die Mitglieder der DHV⸗Kaſſe, ſondern für alle Kreiſe der Bevölkerung— bei freiem Eintritt— zugänglich. VWä, Gemeinde⸗Helferinnen. Beſprechung: Don⸗ nerstag, 15. Februar, 19 Uhr, im VWa⸗Heim. Kampfbund für dentſche Kultur Donnerstag, 16. Februar, pünktlich 20 Uhr, in der Turnhalle der Peſtalozziſchule(Eingang Otto⸗Beck⸗Straße) Beginn des Lehrganges ſür Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung. Anmeldung hierzu auf der Geſchäfts⸗ ſtelle des Kampfbundes für deutſche Kultur, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8. KDAg Donnerstag, 15. Februar, 17—18,90 Uhr, im Park⸗ hotel, Zimmer Nr. 6, Sprechſtunde für Mitglieder und Nichtmitglieder. 18,30 Uhr Fachgruppenleiterſitzung, zu der die Stützpunktleiter gebeten werden. NSKO Schwetzingerſtadt. Mittwoch, 14. Februar, 20 Uhr, in den Gloriaſälen Mitgliederverſammlung. Redner Pg. Kronauer. Winterhilfswerk der NS⸗Volkswohlfahrt Waldhof. Lebensmittelausgabe: Donnerstag vorm. 8,30—12 Ubr Gruppe—B. Donnerstag nachm. von—5 Uhr die ganze Gruppe C. Freitag vorm. 8,30—12 Uhr die ganze Gruppe D. Freitag nachm. von—5 Uhr die Gruppe E. Samstag vorm. von 8,30—12 Uhr die Gruppe F Dageobaleacleꝛ Mittwoch, 14. Febrnar Nationaltheater:„Der Münſterſprung“, von Otto Rombach, Miete E, 19.90 Uhr. Plauetarium: 20 Uhr 4. Lichtbildervortrag über„Unſere Reichswehr“: Pioniere und Kraftfahrtruppen. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18.30 Uhr Hermann Maria Wette: Vollendung der polyphonen Stil⸗ geſetze im Geſtalten J. S. Bachs. Deutſche Schule für Volksbildung Harmonie, D 2, 6: Dr. Otto Fremmel, Heidelberg:„Adolf Schmitthenner als deutſcher Dichterprediger“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Das große Faſtnachts⸗Lachprogramm. Apollo⸗Theater: Grock, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Schloß im Süden“ Alhambra:„Konjunkturritter“.— Ro xy:„Mädels von heute“. Schauburg:„Kuß in der Sommer⸗ wacht“.— Gloria:„Leiſe flehen meine Lieder“.— Palaſt:„Marie“.— Capitol:„Du biſt entzückend, Rosmarie, Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. 0 Ständige Darbietungen 4 Sonderausſtellung„Deutſche Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 018 6 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung Prot. Albert Haueiſen. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein 1. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.90 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Jugendbücherei R 7, 46: Geöſfnet von 15 bis 19 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Armblötter.. Pocr 0,15 Kinderhalter, Poor 0,15 Armelhalter verstellbor Pcœor 3 Pacir Schohnestel 100 SSSS 7 Schuhonzisher St. 0,10 Manscheftenknöpfe 0,10 Pocir. Kragenknöpfe Bein Karte 6 Stöck...10 Hosentrͤgerbiesen Kkorte 3 Stüöck.. 010 Nodelmoppe Näh und Stopfnadeſn sort. 0,10 Damenstrumpfhalter Sockenhalter extro stark.... O, gote Gualit. Por 0,20 Knõpfe.Schnallen in großer AuswWahl N ANNNHEINNR ä9695„5653434*„„„„„„„„„„„„„„ 7 Nahtband Kunstseide schwWaorz.. 10 mtr. 0,18 Sarclinenkordel Leinen 7 Meter 0,15 55656„„ 4 Armblätter. 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