Einzelpreis 10 Pf. eue Mannheimer Seillög Mannheimer General-Anzeiger Riiunnnsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Scafteteuen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Wittwoch, 21. Februar 1934 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 79mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 J. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlicherteilteAufträge. GerichtsſtandMannheim 145. Jahrgang— Nr. 86 Ii. Poftbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pſg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ pſt Mabne, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. I3, — ſrate 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! Anag-Ausgabe Das Weſen des Nationalſozialismus Ein 7 2 die ſich abſtrakt lehren läßt, ſondern die Weltau⸗ Wütkug bes delhohreſhe! Edens Berliner Beſprechuncgg Meldung des DNB. 33 und als Staatsform keine Diktatur im Sinne — Berlin, 21. Februar. 0 eines auſgezwungenen Deſpotismus, ſondern eine Uie„Keue Aula“ der Berliner untverſt. Freunoſchaſtliche Ausſprache mit dem Kanzler-London ſieht poſitive Möglichkeiten E „i S in der der oberſte Führer der Vollſtrecker des im⸗ 0—„ der AP, Ss⸗ Meldung des DNB. veröfſentlichte Memorandum der engliſchen Regie⸗ manenten Willens zur Selbſtbehauptung iſt, der ſber das Thes Dr. 55 rich, am Dienstag abend— Berlin, 21. Febrnar. rung an. Sie werden morgen fortgeſetzt werden. jedem Volke blutsmäßig innewohnt. Dieſe weltan⸗ kolitit⸗ hema„ Sinngebung der* Wie in unterrichteten engliſchen Kreiſen in London ſchauliche Baſis iſt aus einem Guß, innerlich ſeſt und kranſtaltnrach, war Uberzült, Ju Begiun der]„ Geſtern rormttas ſand in Kuswarzenen verlantet ſcheinen die Beſprechungen, die der Lorde anangreiſbar. Wer ſie beſitt, dem ordnet ſich das —23 Begrüßte der Deutſchen Amt die erſte Beſprechung zwiſchen dem Reichse ſiegelbewahrer Eden mit den maßgebenden Stellen Leben ſinnvoll und klar. Auf dieſer Grundlage wird kenſt R Politik,— ver⸗Bennek⸗ außenminiſter Herrn von Neurath und Eden in Berlin führt, einen nicht nugünſtigen der Führungsanſpruch des Nationalſozialismus 0 Vertreter der Wiſſenſchaft, beſonders unter Beteiligung des britiſchen Botſchaf⸗Verlauf zu nehmen. Ju der Umgebung Edens logiſche Folgerung. 9 Hocgblreich erſchienenen Dozenten der Berliner[ters und des Reichswehrminiſters von Blom⸗ wurde nach Abſchluß des erſten Beſprechungstages ih Rrinzini 0 nlen. Als Vertreter des Führers begrüßte er berg ſtatt. ein gemäßigter Optimismus zur Schan getragen, und des Nne R Der Reichskauzler empfing Herrn Eden und man ließ durchblicken. daß für die Unterredungen, die—5 Volt Stz 8 98 19— Das Leben⸗ „Der Vortrag des Reichspreſſecheſs wurde immer den britiſchen Botſchalter geſtern nacheriktag in Sete Arbn40 14e u beünben, Wuos anch cſon darans dige Bindealied iſt die Rartei, die ale Lebensfunk⸗ wiede g des Reichspreſſeches wurde immer ſein des Reichsaußenminiſters und des Reichswehr⸗ Möglichkeiten beſtünden, was auch ſchon daraus tionen ſtaatli N brser durch Beifallsk'undgebungen unter⸗ 3 5 tionen ſtaatlichen Gemeinſchaftslebens in ſich ſelbſt Anochen. N R miniſters zu längerer Ausſprache. Die in ſehr hervorgehe, daß ein Zeitpunkt für die Abreiſe noch 10. itiſche Lebensfor 0 Poen. Vor allem fand die Gegenüberſtellung der. 5555 f 55 entwickelt hat, die die politiſche Lebensform un ehen ne gefährten Seſre ch iſeee ken Man gehe wohl nicht fehl in der Kraſtquelle der Nation zugleich iſt und die Einheit ſhen ismus mit der Bismarck“ chungen hatten die Regelung der Abrüſtungsfrage Annahme, daß im Mittelpunkt der bisherigen Be⸗ von Volk und Staat verbürgt err Politik beſondere Auſmerk⸗ zum Gegenſtand und knüyften an die in den diplo⸗ ſprechungen die Frage der Petſtreitkräſte ſeruer die ſgte, Zuſtimmung. Der Beifall, der der Rede matiſchen Verhandlungen der letzten Monate ent⸗ engliſche Anregung auf Rücrehr Deutſchlands nach Das Volk als Kraftanelle erſchließen und K geſtaltete ſich zu einer begeiſterten) wickelten deutſchen Vorſchläge ſowie au das kürzlich l Genf und ſchließlich die SA⸗Frage geſtanden hätten. aus ihm Kräſte entwickeln, mit denen das 8 gebung für Dr. Dietrich. nnmöglich erſcheinende möglich zu machen iſt, hrer eichspreſſechef der Ns Dap, SS⸗Gruppen⸗ 69890 951 darin beſteht die Kunſt. 1————— theoretiſch—375 4* ſich 3— im 8 5 0 N ch 0 W ch R fifizi 9 0 8N Abk 9 ſmachen; ſie offenbart ſich nur in und aus der Per⸗ — 9— 0 le 2 0 e 1 9 erun e 0 en⸗ ommen S2 iſche 5 2 4 gebracht hat. e Ma r Perſön ei Das r Politir. Dr Dietrich ſühre u. aus-- Fürſt Radziwill über außenvolitiſche Fragen Polens des Führers Adolf Hitler kann, ſo ſagt Dr⸗ des für 1eee EE— 9 958. Dietrich, nur ſo begriffen werden, daß das deutſche bru e bewußt Lebenden war der Zuſammen⸗ Meldung des DNB. In längeren Ausführungen widerlegte RadziwillVolk ſich ſelbſt in der Perſönlichkeit des Führers Kräfte 8 5— Warſchau, 21. Febr. franzöſiſche Kritik an der polniſchen wiederfindet. Dieſe Beziehung von Volk und Füh⸗ aſ alle S. ührenden Perſönlichkeiten des kon iven rung iſt die nnerhörte Kraftauelle für ſeine zerſi lle Dinge dieſes Lebens zugeſchrieben hatte. Sie 2 e* Radziwill führte ſeruer Klage gegen die nu⸗ Entſchlußkraft und ſein Handeln. Hinzu kommen Zulielen vor der brutalen Wirklichkeit wie fauler Lagers des Regierungsblockes in Krakan loyale Politik d 5. 1176 9 Fander. und die, die alles auf dieſe eine Karte des ſprach der Vorſitzende des Außenausſchuſſes des 0 e Politik des franzöſiſchen Kapitals in die harte Grundſatztreue, politiſche Be⸗ tie Weit beherrechenden Geiſtes geſetzt hatten, ſtan⸗ Seim, Abgeordneter Fürſt Radziwilk, ber in⸗ die zahlreiche Schwierigkeiten verurſache. weglichkett und Weitſicht, künſtleri⸗ En innerlich bloß P0 Nichts nen⸗ und außenpolitiſche Fragen unter beſonderer gleichen erhob er bittere Vorwürſe gegen ſches Einfühlungsvermögen n die ie e franzöſiſche Politiker, die in Polen ein Hinder⸗ Seele und die naturgegebenen Kräfte un ßten erkennen, daß ihre Welt wirklichkeits⸗ Berückſichtigung der Nachbarſtaaten. Polen habe ſich nis und eine Benuruhi blick öchten. 8 Volkes ̃ itz fühl 5 volksfremd geworden, die Quellen ihrer Kraft ſtets von der Ein miſchung in innere Angelegen⸗ P01 ee, Sserſpi 39 umtaſſen hatte. Sie mußten ſehen, daß der ſchranken⸗ heiten anderer Staaten ſer 35 halten. 75 ſei 97 günſtig— müöglich— 9 Lahnen, e ng grenzenloſe Indiyfduali das beſonders hinſichtlich Rußland ſchwer gefallen,— eeel Se nen ar iül, Pinnt,o, iſen un, dren ee fefe e3 er derer vane ee or meres er ee ee ſeet he ee ee ſietzerte Joſucht ihnen niche gebracht hatte, mit dem in dieſem fremden Staate über eine Million Polen 5 f 5 der der— 3 57 0 morali⸗ in ſtärkerem Maße intereſſiert ſeien als Polen. itik ganz neue konſtruktive Ideen gegeben, eine neu in materiellem und noch viel furchtbarerem Auffaſſung des menſchlichen Gemeinſchaftslebens und t. der Welt der Wirklichkeit hätten beſtehen kön⸗ wiad Von dieſer Erkennnis konnten ſie ſich nicht er erholen. wertue Generation, die im Schützengraben die um⸗ den nan aller Werte erlebte, ſand zwor geſühlsmäßig * Weg, aber ſie war ſo verbildet, ſo über⸗ krtennmit falſchen Vorſtellungen, daß ſie ihn nicht au ſie kern vermochte. An der Wiſſenſchaft hatte ſunde ine Hilſe, denn auch die hatte längſt den ge⸗ u Boden verlaſſen, ſprach ihre eigene Sprache, hirklien eigenes vom Volke getrenntes Leben in un⸗ Kebeicher, blaſſer, ſchemenhafter Höhenluft. Ihr n waren Syſteme und Ismen; das blut⸗ nicht beſeitigt worden. Es ſei jedoch ſchem Elend leben.“ Fürſt Radziwill kündigte daun an, daß das deutſch⸗polniſche Abkommen noch im Laufe dieſer Woche ratiſiziert werde. Das Abkommen dürfe in ſeiner Bedeutung weder unter⸗ noch überſchätzt werden. Durch ſeine Unter⸗ zeichnung ſeien natürlich die Gegenſätze noch dadurch eine andere Einſtellung in den deutſch⸗ polniſchen Beziehungen herbeigeführt worden. Das zehnjährige Abkommen habe den großen Volenfeindliche Kunogebungen in Kowno — Kowuo, 21. Februar. Am Dienstag ſpät abends iſt es in Kowno in Zu⸗ ſammenhang mit einer Proteſtkundgebung anläßlich der Verhaftung von führenden Wilnaern im Polengebiet zu Ausſchreitungen gekom⸗ men. Ueber 100 Studenten bildeten vor der Univerſität einen Demonſtrationszug und zogen im Laufſchritt unter lauten Pfuirufen vor polniſche Ge⸗ damit eine Ueberwindung des imperialiſtiſchen Ge⸗ dankens von innen heraus durch eine dynamiſche Staatsauffaſſung, die die Beziehungen der Staaten zu einander dauerhafter herſtellt, wenn das Geſicht der Nation klar und geſchloſſen, wenn die Führung verantwortlich und auto⸗ ritär im Volke verwurzelt iſt. Mit der Aufzeigung des Grundſätzlichen iſt auch eine politiſche Zukunftsfrage beantwortet, die Frage näm⸗ lich, ob dieſe für das deutſche Volk ſo ſegensreiche neue Sinngebung nicht an die Perſönlichkeit de⸗ er iche i 6 ſ e wirkliche Daſein leugnete ſie ab und, obwohl 10 G ber, bäude. Im volniſchen Gymnaſium und in der Re⸗ Schöpfers ſelbſt gebunden iſt. Der Führer ſelbſt hat ren e Erkenntnis durch die harten Realitäten meh⸗ 9 vorruſe daktion einer in Kowno erſcheinenden polniſchen dazu geſagt, daß die nationalſozialiſtiſche Partei als Tageszeitung wurden zahlreiche Fenſterſcheiben zer⸗ der Sa uerteig der weltanſchaulichen Durchdrin⸗ den uußte, ſand ſie den Boden nicht wieder, lief auf utlos rücken ihrer konſtrnierten Gebilde hilf⸗ und Die durch den Reichstag angenommene Reichs⸗ trümmert. Auf der Hauptſtraße drangen die De⸗ gung und Durchknetung unſeres Volkes zugleich auch als feſtgegründete Füh⸗ nahe tnebenher. Wurden ihr neue Erkenntniſſe reform habe ein neues Deutſchland geſchaffen, was monſtrauten in ein einem Polen gehörendes Kaſſee die Inſtitution iſt, die lehnte ragen, die ſie nicht katalogiſieren konnte, wiederum als Anseichen Hafüür au werten. ſei. die ein und zerſtörten verſchiedene Einrichtungsgegen⸗ rungshierarchie den nationalſosialiſtiſchen ſie ſie als unwiſſenſchaftlich ab. Oder Politik des neuen Reiches unter der Führung Adolf ſtände ſowie die Schaufenſterſcheibe. Polizei griff Staat für fernſte Zukunft zu gewährleiſten in der abe ſie redete weltenfern darüber, nicht daraus. eutden wenige erkanuten blutsmäßig das Richtige, Queſen plötzlich den ewig ſprndelnden reibtl der wahren Kraft, die das Leben inwif und damit auch den Sinn einer Bewegung, die ſchewiſchen ohne Wiſſenſchaftlichkeit die beſten Men⸗ feiſtigent Volke erfaßt hatte. Diejenigen, die ſich die den gen Führer des Volkes dünkten, konnten aus heraue defahrenen Gleiſen ihrer Geiſtigkeit nicht mung z, und ſo auch iſt die oft heklagte Uniformie⸗ zu der deutſchen Preſſe zu erklären, in der gewiß Richti zelnen Punkten der neuen Lehre manches wurde geſagt, das Weſenhafte aber nicht erkannt Die Träger der neuen Lehre aber lebten ereits in einer ganz anderen Welt der zurktellungen, ſie hatten um ihre Ideen kü kämpfen und konnten ſich um die nicht mmern, die teils mit, teils ohne Schuld zu den Ewiggeſtrigen gehörten. ket blieben bei ihren wiſſenſchaſtlichen Syſtemen und aug ren Ismen und niemand war da, der ſie dar⸗ us erfz Mezeiarlöſt und ihnen die große Richtlinie auf⸗ Hitlers andere Wege gewählt habe als das frühere Deutſchland, das durch das Preußen der Junker und durch die Hohenzollernſche Hausidee vertreten ge⸗ weſen ſei. bald ein, trieb die Demonſtranten auseinander und verhinderte weitere Ausſchreitungen. Gegen 12 Uhr nachts war die Ruhe auf den Straßen wieder hergeſtellt. die klare, prägnaute und anſchauliche Darſtellung wie alles wahrhaft Große in Wirklichkeit außerordentlich einfach iſt. Dr. Dietrich ging dabei von einem ſchon oft betonten Grundſatze aus, daß nämlich, wer das Gedankengut des Nationalſozialis⸗ mus erfühlen und erfaſſen will, rückſichtslos mit allen überlebten Anſchauungen und Be⸗ griſſen brechen und ſich innerlich völlig um⸗ ſtellen muß. Was bisher als Grund⸗ und Leitſatz für die Sinn⸗ gebung der Politik galt, muß über Bord geworfen werden. Schon der Begriff der Politik iſt ein an⸗ derer, als man ihn bisher definiert. Die Politik iſt keine Wiſſenſchaft, ſondern eine Kunſt, aber ſie iſt nicht die Kunſt des Möglichen— das ſalſch verſtan⸗ dene Wort des Altreichskanzlers iſt zum Freibrief jener Art politiſcher Entſchlußloſigkeit der Nichtskön⸗ ner und der Kompromißler geworden—, ſie iſt für Willen eines einzelnen, erweckt in Millionen Herzen und verſchmolzen zur geſchloſſenen Volksgemeinſchaft, iſt das letzte Geheimnis der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung. Mit ſeeliſchen Energien hat ſie den Kampf um die Macht im Staate geführt. Hier lag ja in der meiſterlichen Beherrſchung der Pſychologie die Kunſt der Politik. Auf dieſer politiſchen Logik, die der Führer lehrte, waren Zu⸗ verſicht und Selbſtbewußtſein gegründet. Die Wahr⸗ heit der nationalſozialiſtiſchen Idee, die in der Er⸗ kenntnis liegt, daß ſie dem innerſten Weſen des Vol⸗ kes entſpricht, mußte naturnotwendig zum Siege führen. Für ſie gab es keine Grenzen ihrer Wil⸗ lenskraft, weil ſie ihren Antrieb aus den unverwüſt⸗ baren Quellen des volklichen Daſeins zieht. Dem Führerprinzip auf der einen entſpricht die Politiſierung des Volkes auf der anderen Seite. Adolf Hitler verlangt nicht vom Einzelnen, daß er Lage iſt. Die Schöpfung einer ſolchen Bewegung konnte nur von einem Führer vollzogen werden, ein⸗ mal errichtet, trägt ſie aber die Kräfte zu ihrer Wei⸗ terführung in ſich ſelbſt. Die Führerfolge wird für alle Zukunft aus der nicht weniger zeitloſen Hierarchie der Partei erwachſen. Um eine Krone zu erben, ſagt Adolf Hitler muß man Erſtgeborener ſein, um eine Krone zu erwerben, iſt es notwendig, Auserwählter zu ſein. Wenn Stillſtand Rückſchritt und Vergreiſung Tod bedeutet, wird ſich die nationalſozialiſtiſche Führer⸗ ausleſe nach Grundſätzen vollziehen, die die nach⸗ folgenden Geſchlechter unaufhörlich zu lebendigem Einſatz zwingen. Der ewige Strom der Jugend wird in ihren Reihen nicht ſtocken, er wird zu allen Zeiten das Tor zur Führung offen finden, über dem das Wort„Leiſtung“ geſchrieben ſteht. Er wird als Staat die Revolution von innen heraus überwinden, indem er ihre Urſachen beſeitigt und ihre Führung für alle Zeiten organiſch und un⸗ lösbar mit dem Leben der Nation verbindet. Das iſt der weltanſchauliche Wurzelboden des deut⸗ ſchen Volkes. Zu ihm verlangt der Staat kein Lip⸗ 18 t hä as emand tun, dem das i ialismus geradezu umgekehrt bi 5— in Herzensb 18 —cc leice um es zu beſitzen, der aber auch wie ſie den Nach ihm ſind wahre Politiker Seher und e ee e eeeee ebracht unt. gebracht. kewer ſellchen Pronheten gelaulot und dra, nehin, Propheten ihres Bolkes die nach den Ster— Wer Iizi Der Nationalſozialismus hat den Weg gewie⸗ den hatt Erkenutnis durch eigene Kraſt gefun⸗ nen greifen, wenn es ihnen gelingt, dieſes Als hüchſteu Wertmaßſtab ſetzt der Nationeſozias] jſen, ber auch die Wiſſenſchaft frei gemacht hat Volk willensmäßig zu einem Block zu orga⸗ liemus das Bolk als eindig krale und ornaniſch aerf e undün nach der Beendigung des politiſchen Kampfes niſieren wachſene Ganzheit ein. Politik iſt Schickſal, und damit Iſt es nicht ſein autes Recht, wenn er von ihr und beb bei der Sammlung aller Kräfte für das Wer⸗ verlangt er, daß ſich jeder Volksgenoſſe mit ſeinem der ganzen deutſchen Geiſtigkeit verlangt, daß ſie 3 neuen Welt lommt er den Bedräng⸗ urtnilſe. Nun umreißt er in bildhaſt Klarer unglellung das Weſensgefüge der neuen Anſchau⸗ den Sinn der Politik. Dabei ergibt ſich, daß Das Geſetz des Willens iſt eines der funda⸗ mentalſten Erkenntniſſe, die der National⸗ ſozialismus dem deutſchen Volke gebracht hat. Und die Macht des Willens, geboren aus dem eigenen und dem Schickſal ſeiner Volksgenoſſen be⸗ ſchäſtigt. Das politiſche Denken, zu dem er das Volk erzieht, iſt einfach, klar und einheitlich. Der Natio⸗ nalſozialismus iſt keine politiſche Herrſchaftsform, nicht nur ernten, ſondern die Pflugſchar zu geiſtiger Ackerarbeit führen ſoll, damit der neugewonnene Boden immer wieder fruchtbar werde für die kom⸗ menden Geſchlechter? * * 2. Seite/ Nummer 86 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Februar 1— Rücktrittsabſichten des oͤſterreichiſchen Bundespräſidenten? Meldung des DNB. 2— Paris, 21. Februar. Die Pariſer Abendblätter veröffentlichen eine Meldung der Nachrichtenagentur„Information“ aus Wien, daß Bundespräſident Miklas dem⸗ nächſt zurücktreten werde. Er ſei durch die blu⸗ tigen Ereigniſſe tief betrübt und von den Todesurtei⸗ len und den Vollſtreckungen ſtark beeindruckt. Er wolle zurücktreten, jedoch nicht gegenwärtig, weil dies eine Desavonierung Dollfuß' bedenten würde Des⸗ halb wolle er für ſeinen Rücktritt einen günſtigen Augenblick abwarten. Im Falle ſeines Rücktrittes würde Dollfuß Bundespräſident werden. Krauerfeier für die Wiener Gefallenen — Wien, 21. Februar. Für die Gefallenen der Bundes⸗ exekutive fand am Dienstag mittag die Trauer⸗ feier ſtatt. Vor dem Rathaus war ein Altar errich⸗ tet worden, vor dem die 50 Särge der Gefallenen in langer Reihe aufgeſtellt waren. Die Einſegnung vollzog zunächſt ein evangeliſcher Seelſorger, ein alt⸗ katholiſcher Biſchof und zum Schluß der Kardinal⸗ erzbiſchof Dr. Innitzer. Neben dem Altar hatte die Bundesregierung, das diplomatiſche Korps, das hohe Militär, die Spitzen der Behörden und die Vertreter der öffentlichen Körperſchaften Aufſtellung genommen. Nach der Einſegnung beſtieg der Bundesprä⸗ ſident Miklas als erſter die Tribüne und er⸗ klärte, den Irregeführten werde ver⸗ deihende Milde gewährt werden. Das Bitterſte ſei, daß die Toten im Kampfe gegen die Brüder und Söhne des eigenen Vaterlandes gefallen ſind. Bundeskanzler Dollfuß hob hervor, daß dank der Pflichttreue der Toten eine unüberſehbare Kata⸗ ſtrophe für Oeſterreich beſeitigt worden ſei, die Bundesregierung habe die Anweiſung erlaſſen, daß am Mittwoch früh um 7 Uhr das Standrecht in ganz Oeſterreich aufzuheben ſei, falls nicht neue Verblendung dieſen Entſchluß der Regierung ver⸗ hindern ſollte. Inſtinktive Vergeltungsgefühle müß⸗ ten jetzt für immer zurücktreten. Nach weiteren Anſprachen ſetzte ſich der Trauer⸗ zug nach dem Zentralfriedhof in Bewegung. Der Generalrat der Oeſterreichiſchen National⸗ bank verhaftet — Wien, 21. Febr. Der Generalrat der National⸗ bank, Hofrat Stern, der jahrelang Finanzbera⸗ ter der Sozialdemokratiſchen Partei war und im Bankweſen eine erhebliche Rolle geſpielt hat, iſt von der Polizei verhaftet und in das Gefängnis ab⸗ geführt worden. Süoſlawien beoͤankt ſich für deutſche Emigranten — Belgrad, 21. Febr. Die Skupſchtina ratifizierte am Dienstag einſtimmig das Zuſatzprotokoll zum vorläufigen Handelsabkommen mit Deutſchland. In der Ausſprache gab der Abgeordnete Milutin Stanojewitſch eine bemerkenswerte Erklärung⸗ ab. Er ſagte, daß er von allem, was Hitler unter⸗ nehme, begeiſtert ſei. Hingegen gefalle ihm nicht, daß viele Leute, die Deutſchland ver⸗ laſſen hätten, ſich jetzt in Südſlawien auf⸗ hielten, wo man gezwungen ſei, ſie zu ernähren. England verzichtet auf Dimitroff — London, 21. Febr. In Zuſammenhang mit einer, Unterhausanfrage, ob die engliſche Regie⸗ rung den drei im Reichstagsbrandſtifterprozeß frei⸗ geſprochenen bulgariſchen Kommuniſten die Einreiſe⸗ erlaubnis nach England gewähren wolle, ſchreibt die„Evening News“: Warum iſt dieſe Frage nicht ſofort mit einem eindeutigen Nein beantwortet wor⸗ den, Wir wollen keine ausländichen kommuniſtiſchen Agitatoren in England. Die Tatſache, daß Dimitroff ein bedonders geſchickter und entſchloſſener Kommu⸗ niſt iſt, verſtärkt nur den Wunſch, ihn fernzuhalten. Die Palucta tanzt! Ein Abend voll Schönheit und Freude Neben der Wigman bleibt die Palucca, die ihre Schülerin iſt, immer noch eine der ſtärkſten und ur⸗ tümlichſten tänzeriſchen Erſcheinungen unſerer Tage. Ihrer überlegenen Kunſt des Einfühlens und Ge⸗ ſtaltens empfangend zu begegnen, iſt feſtliches Er⸗ lebnis. Die Palucca kommt der Idee des abſoluten Tanzes beglückend nahe. Schon wenn dieſer wunder⸗ voll gelöſte und ſchmiegſame Körper den erſten Jo⸗ hann⸗Strauß⸗Walzer tanzt, aus verſonnenem Ernſt der geſchrittenen Einleitungstakte plötzlich mit leich⸗ tem Anſprung in lichte Walzerſeligkeit hineingleitet und, ganz ihr hingegeben, den Raum in lauter hei⸗ tere Möglichkeiten aufteilt, hat ſie gewonnenes Spiel. Dem ſchärfer Blickenden wird es ſofort klar, mit welcher inneren Beherrſchtheit ſich dieſe Frau im Tanz offenbart, wie ſie in ſchöpferiſcher Wechſelwir⸗ kung von Spannung und Entſpannung Muſik ſchau⸗ bar werden läßt, und zwar nicht nur auf Grund metriſcher Geſetze, die eine Aeußerlichkeit ſind, ſon⸗ dern angerührt von der inneren Weſenhaftigkeit des Muſikaliſchen ſelbſt. Die Palucca empfängt die Gefühlsinhalte ihrer Tänze ganz aus der Muſik und läßt ſie in der Gebärde hinreißend wieder auferſtehen. Ein unerhört ſtarkes Beiſpiel dieſer Tanzgeſtal⸗ tung war das Brahms⸗Intermezzo. Die faſzinie⸗ rende Sprachgewalt und bildneriſche Kraft der Arme und Händs der Palucca feierte hier und in der auf Brahms folgenden Händel⸗Suite Triumphe. Die rollenden Begleitungsfiguren des Allegro⸗Satzes der Suite wurden durch ein geradezu bezwingendes Spiel der ſchlanken Hände zu ſprechender Gebärde, ſo ſehr, daß Urſache und Wirkung vertauſcht ſchienen, als hätte ſich der Klang aus der Bewegung, aus dem Pulsſchlag, dem Temperament und der Grazie der Tänzerin gelöſt und nicht umgekehrt. Aehnliches wiederholte ſich in der tänzeriſch ſehr glücklich er⸗ faßten Arabeske von Granades, der Reſpiahi⸗Elegie und des ſcharmant getanzten Roſenkavalier⸗Walzers. In dem ganz geruhigen, etwas kühlen Mozart⸗ Rondo hatten die gleitende und ſchwebende Zierlich⸗ keit des Körpers und der zarte Flügelſchlag der Arme bisweilen etwas von der ekſtatiſchen Einſam⸗ keit der verſunkenen Zwieſprache mit ſich ſelbſt. holfen haben, ſind die Spitzenverbände Im Namen des deutſchen Volkes Das Geſetz zur Aeberleitung der Rechtspflege auf das Reich in Kraſt getreten Meldung des DNB. Berlin, 21. Februar. Das vom Reichsjuſtizminiſter auf einer Tagung in Dresden bereits angekündigte vom Reichskabinett beſchloſſene Geſetz zur Ueberlei⸗ tung der Rechtspflege auf das Reich iſt jetzt verkündet worden und mit dem 20. Februar in Kraft getreten. Sämtliche Urteile aller deut⸗ ſchen Gerichte ergehen danach, wie das VdZ⸗Büro meldet, künftig„Im Namen des deutſchen Volkes“. Bisher wurden in den Ländern die Ur⸗ teile verſchieden verkündet. In Preußen hieß es „Im Namen des Volkes“,; andere Länder verkünde⸗ ten die Urteile„Im Namen des Freiſtaates“, die Ur⸗ teile des Reichsgerichts ergingen„Im Namen des Reiches“. Eine weitere Beſtimmung des Geſetzes überträgt das Nie derſchlagungsrecht von Verfahren in allen Fällen, in denen bisher die Länder zuſtändig waren, auf den Reichspräſidenten, der aber ebenſo wie beim Begnadigungsrecht darüber entſchei⸗ den kann, ob er dieſes Recht auf andere Stellen übertragen will. Der Erlaß von Amneſtien be⸗ darf in Zukunft eines Reichsgeſetzes, Das bedeutet, daß im Gegenſatz zu früher Länderamneſtien nicht mehr erlaſſen werden können. Von gro⸗ ßer Bedeutung iſt ferner die Feſtlegung des Grund⸗ ſatzes der Freizügigkeit der Rechtsanwalt⸗ ſchaft. Gbenſo wird die Gültigkeit aller no⸗ tariellen Urkunden auf das ganze Reichs⸗ gebiet ausgedehnt. Schließlich enthält das Geſetz die Beſtimmung, daß der Reichsjuſtizminiſter ermächtigt iſt, alle Anord⸗ nungen zu treffen, die durch den Uebergang dͤer Ju⸗ ſtizhoheit auſ das Reich erforderlich werden. Vor⸗ arbeiten hierfür ſind auf öͤer Dresdener Tagung der Juſtizminiſter bereits geleiſtet worden, indem der Reichsjuſtizminiſter die Landesjuſtizverwaltungen zu drei großen Gruppen zuſammengefaßt hat, in denen weitere Vorſchläge ausgearbeitet werden ſollen. ——— Fördert das Winterhilfswerk! Ein Aufruf der wirtſchaftlichen Syitzenverbände Die wirtſchaftlichen Spitzenverbände veröffent⸗ lichen einen neuen Aufruf zur Förderung des Winterhilfswerkes, in dem es u. a. heißt: Auf dem Wege zum Ziele, allen deutſchen Volks⸗ genoſſen Brot und Arbeit zu verſchaffen, ſind im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regierung gewaltige Erfolge erzielt worden. Aber noch iſt das Heer der Arbeitsloſen groß, noch iſt der Winter nicht zu Ende und die Not dauert unvermindert an. Da⸗ rum muß die gewerbliche Wirtſchaft nicht nur ihre bisherige Opferbereitſchaft weiter bezeugen, ſondern ſie nach Kräften verſtärken. Während der Eindruck vorherrſcht, daß viele große wie auch insbeſondere mittlere und kleine Unternehmungen bis zur Grenze des Möglichen ge⸗ der Mei⸗ nung, daß noch an vielen Stellen dies nicht in glei⸗ chem Maße der Fall war und hier noch eine Stei⸗ gerung der bisherigen Leiſtungen er⸗ wartet werden muß. Dies gilt insbeſondere für ſolche Unternehmungen, die aus den bis⸗ herigen Maßnahmen der Reichsregierung, aus den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen und aus dem Kon⸗ junkturanſtieg beſondere Vorteile gezogen haben. Daher rufen die Spitzenverbände alle von ihnen betreuten Kreiſe auf, zu prüfen, ob ſie den bisher bereits geleiſteten Opfern für die kommenden Mo⸗ nate ein beſonderes Opfer ſolgen laſſen kön⸗ nen. Einzelne Wirtſchaftsgebiete ſind in dieſer Be⸗ ziehung mit beſonders gutem Beiſpiel vorangegan⸗ gen. So hat die Induſtrie⸗ und Handelskammer Bochum in ihrer Vollverſammlung vom 29. Januar 1934 beſchloſſen, den bisher geleiſteten Mindeſtrichtſatz von ½ pro Mille des gewerblichen Kapitals für den Reſt des Winters zu verdoppeln. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn die übrigen Wirtſchaftskreiſe ſich für die Monate Februar und März zu ähnlichen Maß⸗ nahmen entſchließen könnten, um dadurch dem ge⸗ waltigen Winterhilfswerk zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Radikalſozialiſten gegen Kammerauflöſung — Paris, 21. Febr. Die radikalſozialiſtiſche Kam⸗ merfraktion hat ſich am Dienstag eingehend mit der Frage einer etwaigen Auflöſung der Kammer und der Ausſchreibung von Neuwahlen beſchäftigt. Nachdem die Sozialiſten ſich bekanntlich dafür aus⸗ geſprochen haben, verhielten die Radikalſozialiſten ſich ſcharf ablehnen d. Sie haben außerdem be⸗ ſchloſſen, ſich der Beurlaubung des Parlaments gleich nach Verabſchiedung des Haushaltsplanes zu wider⸗ ſetzen. ˖ Frankreich, das teuerſte Land der Welt — Paris, 21. Februar. Die Kammer beſchäftigte ſich am Dienstag nach⸗ mittag mit dem Haushaltsplan. Nach Be⸗ gründung der Vorlage durch den Generalbericht⸗ erſtatter, der zu größter Sparſamkeit mahnte, obwohl ein rechtneriſcher Ueberſchuß von rund 16 Millionen verzeichnet ſei, ſprach für die Rechte der frühere Finanzminiſter Reynaud. Er wies auf die beunruhigenden Goldabflüſſe hin, deren Höhe nach dem letzten Ausweis der Bank von Frank⸗ reich 2 Milliarden Franken betrage und forderte, damit eine Entwertung des franzöſiſchen Franken durch Inflation vermieden werde, rigoroſe Spar⸗ maßnahmen ſowie Senkung der Inlandspreiſe. Eine herbe, ja aggreſſive Klarheit und Kraft ſpringt den Beſchauer aus einigen mit feiner Fronie gegebenen grotesken Tanzäußerungen an(„Mit Schwung“,„Marcato“ und„Capriccio“). Da ſind die ſtampfenden Schritte der Palucca, ihr kreſzendie⸗ render Lauf, ihr federnder Sprung, der Kreisſchlag ihrer Arme, das bezaubernde Tremolo des Wurfes ihrer Hände von ſo gebändigter unmittelbarer Schlagkraft und plaſtiſcher Wirkung, daß dieſen ſtar⸗ ken, aber durchaus den Bezirken ſehr echten, ſehr friſchen und ſehr geſunden Künſtlertums entſprunge⸗ nen Reizen niemand widerſtehen kann. Die mit Recht begeiſterten Beſucher des ſchönen Abends entlockten der Tänzerin, die ſich mit ihrem Begleiter am Flügel, Gottfried Weiße, oft⸗ mals verneigte, mehrere lachend gewährte Drein⸗ GE gaben. O. Ehakeſpeares„König Heinrich IV.“ im Theater der Jugend. Wie unſer Berliner Mitarbeiter be⸗ richtet, hat Intendant Maiſch Shakeſpeares jüngſt auch im Manuheimer Nationaltheater mit ſtarkem Erfolg aufgeführtes Schauſpiel König Hein⸗ rich IV.“ in den Spielplan des preußiſchen Theaters der Jugend aufgenommen. In Berlin wird das Drama zwar nicht in der neuen Ueberſetzung von Hans Rothe, ſondern nach einer Bearbeitung von Fritz Peter Buch gegeben, der wie Rothe beide Teile des Stückes zuſammengezogen hat. Fritz Peter Buch iſt die Bearbeitung ſehr geglückt: ſeine Kürzung des erſten Teils und die Angliederung des zweiten iſt ſo einheitlich aus dem Sinn der Dichtung vorge⸗ nommen, daß wir nun das Werden eines Königs erleben. Das Drama wirkt nun wie geſchaffen für das Theater der Jugend: ein heißblütiger, lebens⸗ froher, edler Prinz läutert ſich im wilden Braus der Sinnenluſt und im leidenſchaftlichen Kampf des Schlachtfeldes zum tiefſten Verſtehen ſeines edlen Vaters und wird damit reif zum König— zum Füh⸗ rertum! Wenn es trotzdem ſchien, als ob die burles⸗ ken Falſtaffſzenen ein Uebergewicht hätten, ſo iſt dies einſach Shakeſpeares Luſt an dieſem ungebrochenen Triebmenſchentum. Siegfried Schürenberg wußte Falſtaff mit ſolch unbändiger Urſprünglichkeit zu füllen, daß Maß und Haltung, Seelenadel und Heldentum nicht gleiche Bühnenbuntheit und Kuliſ⸗ höfe der deutſchen Geſchichte, lungen, Pfahldörfer und Waſſerburgen aufgebaut germaniſche Gerätſchaſten und kultiſche Gegenſtände zur Berfügung geſtellt werden. Auch altgermaniſche ſenxeige aufbringen konuten. Wer aber mit innerer Frankreich ſei das teuerſte Land der Welt. Die Regierung brauche hierfür nicht nur einen Burgfrieden der Parteien, ſondern auch eine geſchloſſene Mehrheit. Wallfahrt zum Schloß in Brüſſel — Brüſſel, 21. Febr. Mehr als hundert⸗ tauſend Perſonen wallfahrteten am Dienstag zum königlichen Schloß, um den hier auf⸗ gebahrten König noch einmal zu ſehen. Um 10 Uhr abends war der Andrang noch immer ſo gewaltig, daß man beſchloß, auch während der ganzen Nacht die Bevölkerung ins Schloß zu laſſen. Der König iſt in einem Saal, der genau in der Mitte des Schloſſes liegt, aufgebahrt. Der ganze Saal iſt ſchwarz ausgeſchlagen, die einzige Beleuchtung geht von den um den Sarg aufgeſtellten rieſigen Kerzen aus. Zwei Flügeladjutanten und Kriegsteilnehmer in Zivil wechſeln ſich in der Ehrenwache ab. Deutſchlands Vertreter bei der Brüſſeler Beiſetzungsfeierlichkeit — Berlin, 21. Febr. Geſandter von Keller begab ſich am Dienstag abend als Botſchafter in außerordentlicher Miſſion nach Brüſ⸗ ſel, um dort als Vertreter des Reichspräſidenten und der Reichsregierung an den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten für den verſtorbenen belgiſchen König teilzunehmen. Sammlung auf den König Heinrich IV. von Erwin Klietſch, den Prinzen Heinz von Heinz Klin⸗ genberg, den Perey Heißſporn von Erich Muſil lauſchte, der hörte die reine Stimme des Dichters, die über alles Irdiſche die Ehre ſtellt. H. M. El. Uraufführung des Kriegsfilms„Stoßtrupp 1917“ in Berlin. In Anweſenheit des Führers, des Vizekanzlers, des Reichsminiſters Heß, des Reichs⸗ wehrminiſters, des Reichswirtſchaftsminiſters, des Chefs der Heeresleitung, des Reichsſtatthalters von Epp und zahlreicher anderer führender Perſönlich⸗ keiten fand im Berliner Ufa⸗Theater am Zoo die Uraufführung des Kriegsfilms„Stoßtrupp 1917“ ſtatt. Der Film iſt unter der Schirmherrſchaft der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung nach dem Kriegsbuch von Hans Zöberlein gedreht wor⸗ den. Zwei Stunden Hölle! Granaten aller Kaliber pflügen dͤen Boden an der Aisne in Flandern bei Cambrai. Zwei Stunden ſpritzen Erdfontänen, bricht der Boden auseinander, fällt zuſammen; zwei Stun⸗ den ſtreuen Schrapnelle ihr verderbenbringendes Eiſen, hacken die Stahlmantelgeſchoſſe ſchwerer und leichter Maſchinengewehre. In dieſer Hölle hauſen Menſchen! Sie liegen in den Löchern bis zu den Knien im Waſſer. Sie kämpfen gegen einen Feind, den ſie kaum ſehen. Sie hungern und durſten. Dieſer Film iſt ein Bekenntnis zum heroiſchen deutſchen Menſchen, ein Dank an den Feldgrauen und eine Mahnung an unſere Pflicht gegenüber den Opfern des Weltkrieges, gleichzeitig aber auch ein Bekennt⸗ nis zum Frieden von grauſamſter Eindringlichkeit. — Der Film wird dieſer Tage auch in Mann⸗ heim zu ſehen ſein. OPlanung eines deutſchen Nationalparks. Für den von Profeſſor Hermann Wirth geplanten deutſchen Nationalpark iſt vom Preußiſchen Kultus⸗ miniſterium im Kunersdorfer Staatsforſt zwiſchen Caputh, Michendorf und Ferch am Lienewitz⸗See ein Raum von 12 Quadratkilometer vorgeſehen. Der Nationalpark ſoll zu einem germaniſchen Mu⸗ ſeum im Freien ausgeſtaltet werden. Neben alten germaniſchen Kultſtätten ſollen auch Bauern⸗ urgermaniſche Siede⸗ werden. Aus den Muſeen ſollen zu dieſem Zweck alte vorgeſehen. Starke Schneefälle in AS Meldung des DNB. —Neuvork, 21. Sebr In großen Gebieten der Vereinigten Staaten ſo viel Schnee gefallen, wie es zu dieſer Jahret, 1 zeit während der letzten 30 Jahre nich en der Fall geweſen iſt. Die Börſe in N nit zahlreiche andere Gebände konnten geſtern 8 großer Verſpätung ihre Pforten öffnen. Etwa halbe Million Menſchen, die in der u bung von Neuyork wohnen, konnten heute 9 25 die Stadt hineinkommen, da der Kilben⸗ bahnverkehrſtockte. Wie aus den verſch ſten Teilen des Landes gemeldet wird, Pabenn Züge große Verſpätungen. Aus Philadelphig ut⸗ berichtet, daß mehrſach Straßenbahnen Shrere gleiſt ſind. Im Staate Maryland ſind m fhen elektriſche Kabel zerſtört worden. In zahlre Städten müſſen die Bewohner rieſige Eiszarfen en, Türen und Fenſter entſernen, da für die Vorũ gehenden Lebensgefahr beſteht. Saboteure am Aufbauwerk verhaſte * Winnweiler(Pfalz), 21. Febr. Auf Weiſung er Gauleitung wurden hier zehn Bäckermeiſ 0 und in Rockenhauſen ein Bäckermeiſter ve unb⸗ weil ſie den Brotpreis für einen Sechs Die Laib Brot um 10 Pfennig erhöhen wollten. 419• Gauleitung vertritt den Standpunkt, daß eine 5 10 erhöhung des wichtigſten Lebensmittels bei ahör⸗ bleibender Entlohnung der Arbeiter einer une da⸗ ten Sabotage gleichkomme. In Zuſammenhang* mit wurde in Alſenz der Obermeiſter der—9 4 bäckerinnung verhaftet, der in ſeiner leitenden lung für die Vorkommniſſe mit zur Verantwor gezogen wird. Pfarrer in Schutzhaft 11 — Aibling, 21. Febr. Das Bezirksamt Bad. ling teilt mit: Pfarrer Bergmeier von Gro iſa linenſeld wurde auf Aaordnung des Sonderkomme aft bei der Regierung von Oberbayern in Schuh genommen, weil in der von ihm herausgegenegez Beilage zum„Aiblinger Tageblatt“ ein Auſſatz die⸗ Michael Hirſchvogel erſchienen iſt, in ich in ſer bei der Schilderung ſeiner Kriegserlebniſſe 9 fi⸗ kränkenden Schilderungen der O ziere der alten Armee ergeht. Die Her gabe der Beilage wurde auf die Dauer von vier chen unterſagt. Oberbürgermeiſter von Bamberg in Scnthe, — Bamberg, 21. Febr. Die Politiſche Poltzet mit: Sberbürgermeiſter Dr. Weegmann⸗ ge⸗ berg mußte am Dienstag vormittag in Sch⸗ t der nommen werden, weil er einen Ganleiter NSDAP beleidigt hat. Neun Tote beim Eiſenbahnunglück bei — Madrid, 21. Febr. Wie ergänzend au von Eiſenbahnunglück bei Villanueva in der Nähe Sevilla gemeldet wird, wurden neun Tote und“ Schwerverletzte geborgen. 93 5 Zehn Frauen verbrannt 3 — Brookville(Pennſylvanien), 21. Febr. I en Feierabendheim, das für die Angehörig von früheren Kriegsteilnehmern errichtet wor l· war, brach ein Brand aus, der mit raſender fet⸗ ligkeit um ſich griff. Sämtliche Löſchverſuche ſchenge ten, da die Hydranten infolge der grimmigen rige eingefroren waren. Zehn Frauen, Ange Leibe von Kriegsteilnehmern, ſind bei lebendigem“ verbrannt. Chineſiſcher Dampfer geſtrandet— 18 Man ertrunken — Schaughai, 21. Februar. Der chineſiſche—— ſer„Choinſchen“, der von Tſchifu nach Dairen Mrant wegs war, iſt auf ein Riff geſtoßen. 18 Mge⸗ der Beſatzung ſind ertrunken. Ein Teil der ſatzung wurde durch ein japaniſches Minenboot rettet. — Fetzt, da ich traurig bin Von Friedrich Kalbfuß Im Mannheimer Nationaltheater wird Hon abend die Komödie„Das grüne Reviek ger⸗ Friedrich Kalbſuß im Beiſein des faſſers uraufgeführt. Jetzt, da ich traurig bin, Sind viele, die tanzen und küſſen. Jetzt, da ich weine leis vor mich hin, Sind viele, die nichts von Kummer wiſſen. Und da mein Herz ſo von Tränen rinnt, Und meine Augen beim Frührot brennen, Sind viele, denen ein Tag beginnt So voll Frohſinn, wie ſie jeden Tag kennen⸗ Jetzt, da zum bitteren Sterben ich geh, Da ich im Dunkel mein Fünklein verlore Sind Tauſende Kindlein aus Mutterweh Her in die törichte Welt geboren. Ach, wie ſo klein iſt mein bleiſchweres Leid! Bin nur ein Stäublein an Gottes Gewand, Mein Sein nur ein Körnlein der Ewigkeit⸗ War ſo gering, daß Gott mich nicht fand⸗ XJCC Schiffe werden gezeigt werden. Das eargſepſie, wird gleichfalls in ſeinem Baum⸗ und Pfla chen beſtand der Vorzeit angeglichen werden. Vo a⸗ iſt ferner die Schaffung eines Freitichtth den ters, das in erſter Linie dem Volkstanz und Volks'piel dienen ſoll. Theater⸗Groſchenkartan. Um jedem ög⸗ genoſſen den Beſuch des Stadttheaters zu lichen, ſind in Aachen ſogenannte Groſchez⸗ karten eingeſührt worden. Das ſind Karten, für einen ganz geringen Preis von der Inten der ausgegeben werden. Grocchenkarten erhält Volksgenoſſe, der über 21 Jahre alte iſt und Nachweis erbringt, daß er ein Monatseinkomm⸗ von unter 120 Mark hat, desgleichen alle Fa en lten mit Kindern mit einem Monatseinkomm unter 180 Mark. Gegen Mi R Bolls ſetan, Forauch ſind Sicherungen * r r oA „„„S000 — ittwoch, 21. Februar 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite /Nummer 8⁰ Die Stadiseite Mannheim, den 21. Februar. Zum Tode von Oberrechnungsrat Vöhm Cad Alter von 57 Jahren ſtarb Oberrechnungsrat öhm, der als Bearbeiter der Kaſſen⸗ und ade isſachen und als Vertreter des Amtsvor⸗ Kreiſen der Badiſchen Hafenverwaltung in weiten gann Aeannt war. Oberrechnungsrat Böhm be⸗ 5 SBürogehilfenanwärter im Jahre 1896 bei der e* Staatsbahn ſeine Laufbahn, die ihn durch führte üchtigkeit und Berufsfreudigkeit bald aufwärts 1921 10 1911 war er bereits Eiſenbahnſekretär und den 0 er zum Eiſenbahninſpektor befördert. In Prioa 8 1922 bis 1925 war Hans Böhm in der Kenntundeſtrie beſchäftigt. Die dort erworbenen waren für ihn ſehr wertvoll, als er im er B 1925 als Hafeninſpektor in die Dienſte Ueberge iſchen Hafenverwaltung trat. Der baldige dernn gang in das Beamtenverhältnis und die Beför⸗ ſehr 8 zum Oberinſpektor waren Beweiſe dafür, wie 1. An an ſeine Arbeitskraft zu ſchätzen wußte. Am re—— 1932 erfolgte die Ernennung zum Ober⸗ Leiden igsrat. Ein ſich ſtärker bemerkbar machendes nen 94— Herrn Böhm im Dezember vergange⸗ es ſich krank zu melden. Das Schickſal wollte Beam teſer pflichttreue und allerſeits ſehr geſchätzte kehren mehr an ſeinen Arbeitsplatz zurück⸗ letzte onnte. Die große Anteilnahme aus ſeinem * Wirkungskreis an der Beſtattung zeigte, elche Wertſchä 2 ſchätzung man de⸗ Verſtor 8 erbrachte 30 erſtorbenen ent Wieder Raſſehunde in Front ſches E 22. April wird Mannheim vor ein kynologi⸗ den 5 8 Smis geſtellt, das zweiſellos bei allen Freun⸗ klan es Hundes und des Hundeſportes großen An⸗ hroße inden wird. Da vor drei Jahren die letzte ſuch undeausſtellung in Mannheim, die einen Be⸗ aug n 40 000 Perſonen, darunter Hundeliebhabern Rechnur für 0 beachtenswertes Belebungsmoment Erf— 8— Hotelinduſtrie wurde, ſich zu einem vollen ßen Ra geſtaltete, erhofft man von einer neuen gro⸗ Ergebniiebunde⸗Ausſtellung ein gleiches erfveuliches 8 den N Lrwartet für dieſe neue Ausſtellung, die in deren BusReckar⸗Hallen eröffnet werden wird und Franz orbereitung und Durchführung Gauleiter lehrer azille, Stuttgart vom RDoH und Haupt⸗ eine Bef üchner, Mannheim übernommen haben, land Hütickung aus Deutſchland, Frankreich, Eng⸗ Künhern Uand, der Schweiz und einigen anderen en Ma Es wird wertvollſtes Hundematerial in jetzt er Ausſtellungshallen gezeigt. Schon Schan 1 man mit etwa 1000 Meldungen zu dieſer merkenges Raſſehundes. Unter den beſonders be⸗ ſih ein werten Tieren, die zu ſehen ſind, befindet Hunde ganze Reihe der Original⸗Bernhardiner⸗ oun St. Bernhard, außerdem engliſche Deer⸗ rier Hetzhunde, Chow⸗Chow und Scotch⸗Ter⸗ vertret Sebr zablreich werden auch Neufundländer beſtim en ſein. Man wird die Hunde wie üblich in Abteilungen zeigen, eingeteilt nach ihrer Feihundungsfähigkeit, Jagoͤhunde, Hetzhunde, Poli⸗ bunde e, Nutz⸗ und Wachhunde, Haus⸗ und Zwerg⸗ Sü n erſten Male wird auch dem Meldehund Engla Platz eingeräumt werden. Daß aus üne Prachtvolle Drahthaarfoxe, aus der Schweiz del, S Zeutſche Doggen, außerdem Leonberger, Pu⸗ Taſſen chäferhunde, Schnauzer, überhaupt alle Hunde⸗ wähnt ſich hier ein Stelldichein geben, ſei noch er⸗ Außerdem wird noch eine große Zucht⸗ ppenkonkurrenz ſtattfinden. deitet. Plusſtellung wird bereits jetzt ſorgſam vorbe⸗ tär 6 reſſe⸗ und Werbeweſen führt Kriminalſekre⸗ nimmt ger m uth. Die Annahme von Meldungen telſt Kreisleiter im RDH, Pg. Henning, Mit⸗ 28, entgegen. Das große kynologiſche Er⸗ wirſt alſo heute bereits erfreuliche Schatten Anter die Straßenbahn gefallen Sh⸗ heute früh, kurz vor 8 Uhr, ein aus der Tah zwiſchen E 6 und E7 kommendes Kohlen⸗ Kutſcher in die Rheinſtraße einbog, bemerkte der ein zer offenbar zu ſpät, daß von der Börſe her ba erdichtungswagen der Straßen⸗ zung kam. Da ziemlich nahe an der Straßenkreu⸗ Kutſ— Laſtkraftwagen abgeſtellt war, mußte der und der dicht an den Straßenbahnſchienen fahren 197 prallten die Straßenbahn und das de 3 ſeitlich aufeinander. Durch Bonſammenſtoß wurde der Kutſcher vom Benba geſchleudert und kam ſo unter den Stra⸗ deren Unrwagen zu liegen, daß ſein Kopf vom vor⸗ Auftritt eingeklemmt wurde. ſchon ücklicherweiſe hatte der Straßenbahnführer Halte ſrühzeitig gebremſt, ſo daß der Wagen zum ſchlimt gebracht werden konnte, ehe das Unglück noch Fall mer wurde. Das Pferd kam ebenfalls zu ios ſtand aber von ſelbſt auf, riß ſich vom Geſchirr ſamd, rannte auf die andere Seite. Durch den herabumenprall wurden Kohlen⸗ und Brikettſäcke bahn'eſchleudert, die den Scheinwerfer der Straßen⸗ Scherben trümmerten. Auch ſonſt gab es noch Vinde Straßenbahnbeamten hoben ſofort mit der ang eden Wagen in die Höhe und beſreiten den wiſſerklemmten Mann. Dr. Seubert vom Diako⸗ Kutſ, S leiſtete dem am Kopf ſtark blutenden cher die erſte Hilſe. Der gerufene Löſchzug der Schulung zur deulſchen Hausfrau Die Lehrkurſe und Kochvorführungen der NS-Frauenſchaft Schon von weitem merkte man: da gibt's etwas für werdende und ſchon gewordene Haus⸗ frauen, die wahrſcheinlich von der Notwendigkeit des „Immer⸗Dazu⸗Lernen⸗Könnens“piel tie⸗ fer durchdrungen ſind als unbeſchwertere Jugend Jedenfalls ſtrömte es geſtern nachmittag im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes. Von allen Seiten kamen ſie, im Marktnetz oder der geräumigen Handtaſche den eigenen Teller und den ſelbſtmitgebrachten Löffel zum Empfang der Koſtproben. Nur wer ausgeſpro⸗ chen vor pünktlich war, konnte mit einem Platz rech⸗ nen. Wer genau zur rechten Zeit kam, erwiſchte viel⸗ leicht gerade noch ein Eckchen in der Saaltür oder im Stehparterre rund um den kräftig wärmeſpenden⸗ den Ofen. Wer aber nur fünf Minuten zu ſpät durch das große Haustor der NS⸗Volkswohl fahrt in R 5 eilte, der ſah ſich einer mehrhundertkööpfigen Frauenverſammlung gegenüber, die bis weit in den Flur hinein den Eingang zum unteren Saal um⸗ drängte. Drinnen war, gleich einer ſichernden Schranke gegen ſo einhelligen Lern⸗ und Wiſſenseiſer, vor den leitenden Damen der NS.⸗Frauenſchaft eine lange Taſel aufgebaut, die eine Fülle lecker angerichteter Platten, Pfannen und Schüſſeln trug und ſchon als Augenweide von dem großen erzieheriſchen Wert ſolches ſraulichen Unterrichtes überzeugte. Frau Ortsgruppenleiterin Lehlbach eröffnete dieſe heute Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, nochmals ſtatt⸗ ſindenden Fiſch⸗Koch⸗Vorführungen mit dem Hinweis, daß es Ziel aller deutſchen Haus⸗ frauen ſein müſſe, durch fachkundige Unterweiſung und praktiſche Auswertung aller wirtcchaftlichen Möglichkeiten im Haushalt, als dem allereigenſten Reich der Frau, gleich vollkommene Arbeit zu lei⸗ ſten, wie der Mann ſie in der Politik erſtrebt und verwirklicht. Die NS.⸗Frauenſchaft Mann⸗ heim hat zu durchdachter, neuzeitlicher Hausfrauen⸗ ſchulung auf Veranlaſſung der Reichsleitung eine Hauswirtſchaftsſchule eingerichtet, in der Frauen und junge Mäochen ſich zu einem Kurs⸗ preis von 15 Mark in allen Zweigen der Haushalt⸗ führung ausbilden laſſen können. Neben dieſem grö⸗ ßeren Lehrgang ſind zum Preiſe von 6 Mark noch zwei je ſechswöchige Arbeitsgruppen für Mutter⸗ ſchulung und Säuglingspflege eingerich⸗ tet worden, die im Fröbelſeminar ihre Unterrichts⸗ räume haben. Mit dem Aufruf an die Hörerinnen, durch Ein⸗ tritt in die Frauenſchaft mitzuhelfen bei der Erfaſ⸗ ſung und Durchgeſtaltung des weiblichen Aufgaben⸗ bereichs im neuen Deutſchland, ſchloß Frau Lehlbach und erteilte den beiden Kochleiterinnen Frau Klok⸗ ker und Frau Dauth das Wort zur praktiſchen Erörterung des Fiſchkochens. Aus ein paar Rat⸗ ſchlägen, die den neun verſchiedenen Gerichten um den Fiſch als ſchmackhaftes und zugleich billiges Volksnahrungsmittel mit auf den Weg ge⸗ geben wurden, erkannte die gewiegte Hausfrau wie⸗ der einmal, daß Wohlgeſchmack und Bekömmlichkeit der Spei⸗ ſen weit weniger vom koſtſpieligen Material, als von Sorgfalt und Sachkenntnis abhängen, die beim Fiſchkochen ganz beſonders am Platze ſind. „Kochen“ iſt eigentlich nicht richtig ausgedrückt, denn gerade das ſoll ja bei der zarten Beſchaffenheit des Fiſchfleiſches vermieden werden. Alſo legen wir die Fiſche in kalten Sud und laſſen ſie mit Erreichung der Siedehitze nur nebenbei auf der Herdͤplatte„gar ziehen“. Wie aber erkennt man, ob ſie tiſchfertig ſind? Indem man die Rückenfloſſe herauszieht. Löſt ſie ſich leicht, ſo iſt auch der übrige Fiſch„durch“ und kann angerichtet werden. Neben bekannteren For⸗ men des„Fiſches im Waſſerbad,“ des„Fiſches in Rahm in der Röhre“ aufgezogen, dem„Fiſchfilet in Bierteig“ oder dem beliebten„Kabeljau mit Senf⸗ ſoße“ fand der„Fiſch in der Tüte“ ſowie eine„ge⸗ kochte Mayonnaiſe“ beſondere Beachtung. Auch der „Hausgemachte italieniſche Salat“ mit äußerſt ſchmack⸗ der Beimiſchung von Rotrüben und weichgekochtem lerie wird gewiß viel Nachahmung finden. Wer aber einen Fiſch zu ſchuppen hat, der nimmt fortan nie mehr ein Küchenmeſſer, bei deſſen Gebrauch die ſilberblinkenden Schüppchen als Sprühregen durch die Küche fliegen, ſondern bedient ſich dazu ſeines Reibeiſens, das raſcher und ohne nachträgliche Auf⸗ räumungsarbeiten zum Ziele führt. Nachdem vor dem ſo zahlreichen Publikum die von netten, weißbeſchürzten Schülerinnen der Ar⸗ beitsgruppe verteilten Koſtproben den appetitlichen Anſchauungsſtoff bald zum Verſchwinden gebracht hatten, ſprach abſchließend Kreisreferentin Frau Sauter über Einzelheiten aus der Tätigkeit der Mannheimer NS⸗Frauenſchaft. 58 CT0ãCTCãCTC0C0C0CJCP0V0P0P0P0PPPPPPPPPP0P0PPPPGPPPPPGG0GGGGGGPPGGGGGGPGPPGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPTTPPPPPPbTTTTTT—TVT'TGT'TGTͤTbT'TGTbT'TbTVTbT'''———Tb—bTbTb——————XTÄ———PP———KKK—— Feuerwehr konnte ſofort wieder zurückfahren, wäh⸗ rend der nachfolgende Krankenkraftwagen den ver⸗ unglückten Kutſcher in das Krankenhaus hrachte. Polizeibericht vom 21. Februar Verkehrsunfall. Auf der Zähringerſtraße in Seckenheim lief geſtern mittag ein fünf Jahre altes Kind gegen einen Radfahrer, wodurch beide ſtürz⸗ ten. Das Kind erlitt hierbei einen doppelten Unter⸗ ſchenkelbruch. Verkehrsprüfung. Bei einer Prüfung der Be⸗ leuchtung an Kraftfahrzeugen auf der Schloßgarten⸗ ſtraße wurden in den geſtrigen Abendſtunden 12 Per⸗ ſonenkraftwagen wegen unvorſchriftsmäßiger Be⸗ leuchtung beanſtandet. Schutzhaſt. Im Laufe des geſtrigen Tages wur⸗ den vier Perſonen wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Schutzhaft genommen. Entwendet wurde: In einem Hauſe in F4 ein hellgrauer Herren⸗Wintermantel, zweireihig mit aufgeſteppten Taſchen ſowie eine Hornbrille mit Blechetui und ein Zeiß⸗Belichtungsmeſſer in brau⸗ nem Lederetui; im Hauptpoſtamt ein Herren⸗Geld⸗ beutel, viereckig mit zwei Fächern für Papier⸗ und einem Fach für Hartgeld. Der Beutel hat zwei Schlauſen und zwei Druckverſchlüſſe. Der Inhalt be⸗ ſtand aus 2 Zwanzigmarkſcheinen, 3 Fünfmarkſtücken, 1,50 Mark Kleingeld und einer ſilbernen Gedenk⸗ münze in Größe eines Zwei⸗Markſtückes mit aufge⸗ prägtem Marienkopf mit Heiligenſchein und In⸗ ſchrift:„Stella Matutina“, auf der anderen Seite eine Lilie mit Stengel. 30 Schilder verſchwanden im Hauptbahnhof Wie ſchon kurz berichtet, ſind innerhalb des Mannheimer Hauptbahnhofes die Schilder einer neuen Beſchriftung unterzogen worden. Da⸗ mit hatte es aber nicht ſein Bewenden. Man ſorgte bei dieſer Gelegenheit gleichzeitig für eine große Reform. Hatte doch der Mannheimer Hauptbahnhof viel zu viel Schilder, von denen ein Teil die Ueber⸗ ſicht erſchwerte, während ein anderer Teil vollkommen unnötig war. Nach gründlichen Erwägungen hat man ſich entſchloſſen, nicht weniger als dreißig Schilder zu entfernen. Man darf feſtſtellen, nachdem die Aenderung durchgeführt iſt, daß die Ueberſichtlichkeit weſentlicherhöht wor⸗ den iſt. Trotz der„Abbaumaßnahmen“ konnten an den Einfahrten Schilder mit dem Bahnhofsnamen beſchriftet werden. Die Hinweiſe auf den Schildern ſind nunmehr viel genauer als vorher. Heißt es doch auf den Bahnſteigen nicht nur einfach„Ausgang“, ſondern„Zu den Bahnſteigen..— Zur Stadt“, wo⸗ bei noch Pfeile weſentlich zur Erleichterung dienen. Wer die Tafeln zwiſchen den Bahnſteigen, die die Beſchriftung trugen„Das Ueberſchreiten der Gleiſe iſt verboten“, genauer anſieht, wird die Feſtſtellung machen können, daß man höflicher geworden iſt, denn es heißt ſeit einigen Tagen„Das Ueberſchreiten der Gleiſe iſt nicht geſtattet“. Im Grunde genommen beſagt der Inhalt genau das gleiche, aber der freund⸗ lichere Ton berührt zweifellos angenehmer. „Der beſſeren Ueberſicht wegen und auch, weil ſich durch die Freigabe des mittleren Durchgangs als Ausgang der Hauptverkehr in Zukunft ziemlich in der Mitte der Bahnſteige abſpielen wird, hat man ſämtliche Tafeln und An kündigungen nach der Mitte der Bahnſteige verlegt. Man findet hier überſichtlich angeordnet nicht nur die Anfahrt⸗ und Abfahrtstafeln, die Tafeln für Be⸗ kanntgabe der Zugverſpätungen und der Umlegun⸗ gen auf andere Gleiſe, ſondern als wert⸗ volle und ſehr begrüßenswerte Neuerung auf jedem Bahnſteig Stadtpläne von Mann⸗ heim mit dem dazugehörigen Straßenverzeichnis. Außerdem ſind Wanderkarten vom Odenwald und vom Pfälzerwald angebracht. Die Reichsbahn übt ſomit einen Kundendienſt, mit dem man ſich ſehr einverſtanden erklären kann. * Ihren 85. Geburtstag feiert morgen Frau Anna Oswald, M 3, 4. Frau Oswald, die zu unſeren älteſten Beziehern zählt und noch heute mit großem Intereſſe unſer Blatt lieſt, iſt noch ſo außergewöhn⸗ lich rüſtig, daß ſie ihren Haushalt ohne irgendwelche Hilfe verſieht. * Seinen 80. Geburtstag begeht heute Schneider⸗ meiſter Friedrich Zimmermann, J2, 16. * Die geſamten Lebenshaltungskoſten, zu denen .a. auch alle Aufwendungen zur Befriedigung des Wohnbedürfniſſes gehören, dürfen grundſätzlich nicht vom Einkommen abgezogen werden. Indeſſen gibt es eine Ausnahme für ſolche Aufwendungen, die ein Arbeitgeber an ſeinen Arbeitnehmer macht und die vorwiegend im Intereſſe des Arbeitgebers erfolgen. Bei dieſer Vorausſetzung gelten die Ausgaben als Dienſtaufwendungen im Intereſſe des Arbeitgebers und ſomit als Werbungskoſten. Wenn mithin die Umzugskoſten vornehmlich im Intereſſe des Ar⸗ beitgebers aufgewendet und von dieſem an den Ar⸗ beitnehmer verabfolgt werden, können dieſe als Wer⸗ bungskoſten angeſprochen werden. Jilmrundſchau Roxy:„Glück im Schloß“ Dieſe reizvolle Tonfilmkomödie hat das weit⸗ bekannte Luſtſpiel von Carpenter„Vater ſein da⸗ gegen ſehr...“ zur Grundlage, und jene wird wie dieſes den berechtigten Erfolg haben. Die Fabel von dem hypochondriſchen Baron und Junggeſellen, der— eigentlich nur, um ſeinen Hausarzt zu ärgern!— ſeine drei„natürlichen“ Kinder aus Berlin, London und Wien kommen lüßt, bietet reich⸗ lich Stoff für ein geſpaßig⸗derbes und auch heiter⸗ nachdenkliches Spiel, und man wundert ſich, daß die Manuſkriptjäger aus der Filmbranche ſich dieſer Geſchichte nicht ſchon längſt angenommen haben. Die Träger der Handlung ſpielen ihre Rollen mit viel Natürlichkeit und munterem Temperament herunter. Hervorzuheben ſind Richard Roma⸗ nowſky als Baron Egeling und Luiſe Ull⸗ rich als die untergeſchobene Anny. Sie hebt ſich vorteilhaft ab von dem üblichen Schema der Film⸗ ſchönheit; es wäre erfreulich, wenn wir ihrem ſchlicht⸗intereſſanten Spiel mehr als bisher begegnen könnten.— Zwei ſehenswerte Beifilme ergänzen das Programm. genden Symphonien und die DA-Opſecta Eaſf be Hinweis Deutſche Schule für Volksbildung. Anläßlich der Mannheimer Brucknerwoche im Mai 1934 veranſtaltet die Deutſche Schule für Volksbildung 6 Einführungsabende in die zur Aufführung gelan⸗ -Moll⸗Meſſe Anton Bruckners, verbunden mit praktiſcher Darbietung am Flügel. Einführender: Georg Enders. Am Flügel: Georg Endes und Hermann Pfautz. Die Abende finden jeweils Donnerstags, am 22. Febr., 8. März, 15. März, 22. März, 19. April und am 26. April, abends 8 Uhr im Muſikſaal der Mollreal⸗ ſchule ſtatt.(Eingang durch das Hoftor von der Richard⸗Wagnerſtraße aus). Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oienstag, 0. februa- 103, 19 Seyolsſoro OvoRentos O nener O nam deceert%mie odececkt oRegen * Schnee& Subein=nedet K Ceunier. Ounastite.⸗Os Sem teichter oc wasziger Suosdοes sturmechet Norqwest die pteue ſuegen mu qem winoe die deigen Stationen stenenden Lat ten geden die kemperatut an. bie lioen verdincen orte mu gieichem aur Reeresniveau umgerechaneten Cuftarucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 21. Februar: Durch einen nordoſt⸗ europäiſchen Sturmwirbel wurden in ſtürmiſcher Weiſe kalte polare Meeresluftmaſſen nach Oſteuropa verfrachtet. Ihr Einfluß machte ſich aber unter ſtar⸗ ken Schneefällen ſogar noch bis über Mitteldeutſch⸗ land hinaus geltend, während Weſt⸗ und Süddeutſch⸗ land von dieſem Ereignis nur geſtreift wurden. In Mittel⸗ und Oſtdeutſchland iſt ſogar in den Niede⸗ rungen vielfach eine Neuſchneedecke von mehr als 10 Zentimeter aufgekommen. Die Witterung bleibt bei weſtlicher Luftzufuhr auch weiterhin noch unbe⸗ ſtändig und zu Niederſchlägen neigend. Vorausſage für Donnerstag, 22. Jebruar Veränderliche Bewölkung mit einzelnen, meiſt leich⸗ ten Niederſchlägen, bei lebhaften weſtlichen bis nord⸗ weſtlichen Winden ziemlich mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Febr. 48,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Febr. + 4,0 Grad; heute früh ½8 Uhr 45,5 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnor 1 inaN— Se 17. 18..0 A. Nedar⸗Begel] 18. 10. 20..21. Rheinfelden 1,65 1,66 1,60 1,991, 60 Breiſach.. 0,430,10,45 0,260,200[ Mannheim..801.78 1,781,08 Kehl.... 478/1,0J,78 1,50.76 Jagſtfeld..— 0,810,8097 Maxau. 3,31 7780 5530/5,5.55 Heilbronn.— 1,181,171.14 Mannheim. 1,841,80 1,84 1,83.87/ Plochingen.“— 0,19/0,140.1 au— 1,00J,06/J Diedesheim. 0,700,66 ö,810, Köln 0,900,930.92/0˙890,86 — ——— — — ———————— —— —— 3 1 1 1* — 4 0 Mittwoch, 21. Februar 198— 3 2 — ſ, Südwei Pae: Clialung in Cucldeutachland/ Mit„Kraft durch Freude“ in den Urlaub Die Teilnehmer bei der Abfahrt von Berlin nach München Viele Tauſende von Arbeitern konnten jetzt mit Sonderzügen der großen Organiſation„Kraft durch Freude“ aus dem Häuſermeer der Großſtädte hinaus in die ſchönſten Teile unſeres Vaterlandes fahren, um dort dank der neuen Volksgemeinſchaft und in inniger Bindung dieſer Volksgemeinſchaft ihre Urlaubstage zu verbringen. Auf den Spuren der Eiszeitmenſchen! Wichtige vorgeſchichtliche Funde im Odenwald * Gießen, 21. Februar. In einem Vortrag, den der Direktor des Geo⸗ logiſchen Inſtituts der Univerſität Gießen, Profeſſor Dr. Harraſſowitz, und ſtud rer. nat. Völzing im Geo⸗ logiſchen Inſtitut hielten, wurden intereſſante Mit⸗ teilungen über neuentdeckte Kulturen der eiszeitlichen Menſchen im Odenwald gemacht. Die Funde wurden von ſtud. rer. nat. Völ⸗ zing, der mit Profeſſor Dr. Harraſſowitz eng zuſam⸗ menarbeitet, im Jahre 1929, dann aber hauptſächlich 1933 in Ausgrabungen bei Groß⸗Umſtadt zutage gefördert, bei denen die Gießener Hochſchulgeſellſchaft, der rheinheſſiſche Denkmalspfleger Profeſſor Dr. Behn⸗Mainz und die Bürgermeiſterei Groß⸗Um⸗ ſtadt der wiſſenſchaftlichen Forſchung wertvolle Un⸗ terſtützung zuteil werden ließen. Die Ausgrabungen im Jahre 1933 zeigten an einer Stelle fünf ver⸗ ſchiedene gut getrennte Kulturſchichten, zu denen der Eiszeitmenſch immer wieder an die Stelle der jetzigen Funde zurückgekehrt ſein muß. Nach den bisherigen Feſtſtellungen handelt es ſich bei den Funden um Werkplätze, die zur Anfertigung von Werkzeugen dienten, für die der ſonſt an keiner Stelle im Odenwald vorkommende einzigartige Quarzit das Rohmaterial lieferte. In Tauſenden von Stücken liegen die Spuren der einſtigen Tätigkeit auf den alten Verkplätzen noch vor. Bisher wurde noch keine Wohnſtätte gefunden, ſondern nur aus⸗ geſprochene Werkplätze. Das Alt er der bisherigen Funde wird auf 150—175000 Jahre vor der Gegenwart angenommen. An keinem Fundpunkt in Deutſchland ſind bisher ſo lückenloſe Uebergänge feſt⸗ geſtellt worden. Die Ausgrabungen ſollen mit Un⸗ terſtützung des rheinheſſiſchen Denkmalpflegevereins im Frühjahr 1934 in größerem Umfang fortgeſetzt werden, um die Fundſtelle dann vollſtändig zu er⸗ ſchließen und das bisherige Bild völlig abzurunden. Aus Baden Laſtzüge rennen zuſammen * Wieſental, Amt Bruchſal, 21. Febr. Mittags ſtießen an der Straßenkreuzung Kirrlach⸗Bruchſal⸗ Karlsruhe, nahe beim Ortseingang, zwei Laſt⸗ züge zuſammen. Der Laſtzug, der aus Richtung Karlsruhe kam und aus dem Oberamt Ravensburg ſtammt, geriet ſofort in Brand. Von den In⸗ ſaſſen wurden zwei ſchwer verletzt, die bei⸗ den anderen kamen mit leichteren Verletzungen da⸗ von. Der von Mannheim gekommene Laſtzug, der eine Ladung Wein aus Grünſtadt hatte, iſt nicht ſo ſtark beſchädigt worden, dafür lief aber ein beträcht⸗ licher Teil des Weines aus. Der Führer wurde leicht verletzt. Die Verletzten wurden in das Fürſt⸗ Stirum⸗Spital nach Bruchſal gebracht. Der Sach⸗ ſchaden beziffert ſich auf etwa 60000 Mark. Ueber die Schuldfrage iſt die Unterſuchung noch im Gange. Der Einbruch im Titiſee-Hotel * Freiburg, 21. Febr. Das Schwurgericht ver⸗ handelte am Montag gegen den noch nicht 20jährigen arbeitsloſen Auguſt Karl Lederle aus Blaichach im Allgäu, der am 18. Oktober v. J. nachts gegen 11 Uhr unter erſchwerten Umſtänden einen Ein⸗ bruch in Wolfs Hotel am Titiſee verübte, ein Stück Wurſt ſtahl und den Hotelbeſitzer, der ihn entdeckte, mit leeren Weinflaſchen nieder⸗ ſchlug. Am nächſten Tage konnte der Einbrecher bereits verhaftet werden. Der Angeklagte war ge⸗ ſtändig. Das Schwurgericht erkannte wegen ver⸗ ſuchten ſchweren Diebſtahls und erſchwerter Körper⸗ verletzung auf eine Zuchthausſtrafe zwei Jahren und zwei Jahre Ehrverluſt. * Baden⸗Baden, 21. Febr. Geſtern abend ent⸗ ſchlief nach langem Leiden der rangälteſte der in Baden⸗Baden lebenden Offiziere der alten Armee, General der Artillerie Leo Limbourg. Der Verſtorbene, der am 9. April 1878 in Raſtatt in das damalige Fußartillerieregiment 15 eingetreten war und bei Kriegsausbruch in Berlin die erſte Fuß⸗ artilleriebrigade führte, war im Krieg zuletzt Kom⸗ mandeur des Generalkommandos 53. * Heidelberg. 21. Febr. Generaldirektor Profeſ⸗ ſor Dr. Hans Friedrich Bonte, der vor einigen Ta⸗ gen wegen Deviſenſchiebung und Steuerhinterziehung dem Heidelberger Amtsgerichtsgefängnis zugeführt worden war, iſt dort, wie jetzt mitgeteilt wird, am vergangenen Samstag an einem Schlaganfall geſtorben. von Aus der Pfalz Schmuggler wurden gefaßt nd. Ludwigshaſen, 21. Febr. Bei einer Schiffs⸗ kontrolle auf dem Rhein, wurden von der Rhein⸗ polizei zwei holländiſche Matroſen auf einem franzöſiſchen Kahn als Schmuggler ver⸗ haftet. Die gefaßten Matroſen haben auf einer Bergfahrt unverzollten holländiſchen Tabak einge⸗ ſchmuggelt. Sie wurden Amtsgerichtsgefängnis eingelieſert. :: Neuſtadt a. d.., 21. Februar. Zwei Per⸗ ſonen, die im Verdacht ſtehen, Kokain ge⸗ ſchmuggelt zu haben, wurden verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. * Londau, 21. Febr. Nach den endͤgültigen Mel⸗ dungen befinden ſich im Amtsbezirk Landau 161 Erb⸗ höfe, die ſich auf 33 Gemeinden verteilen. Die mei⸗ ſten Meldungen kommen aus den Gemeinden Impflingen(14), Offenbach(13), Eſſingen, Freimers⸗ heim, Maikammer(11) und Insheim(10), während die Zahlen der übrigen Gemeinden unter 10 liegen. — Außer vier nichtpfälziſchen Künſtlern ſind vier pfälziſche zum beſchränkten Wettbewerb für das zu errichtende Lan dauer Gemeinſchafts⸗ denkmal zugezogen worden. * Viernheim, 21. Febr. Der bisherige kommiſ⸗ ſariſche Bürgermeiſter Georg Bechtel, geborener Mannheimer und von Beruf Dipl.⸗Ingenieur, wurde von der heſſiſchen Regierung endgültig zum Bürger⸗ meiſter der Gemeinde Viernheim ernannt. ◻ Michelſtadt, 20. Februar. In einer Klinik in Frankfurt a. M. iſt dieſer Tage der erſt 33 Jahre alte Führer der SA⸗Standarte 186(Oden⸗ wald), Standartenführer Hch. Weyrauch, verſchie⸗ den. Im Zivilberuf war der Entſchlafene Kaſſen⸗ aſſiſtent bei der Gräflich⸗Erbach⸗Fürſtenauiſchen Rentkammer. Er war einer der erſten Vorkämpfer für die Idee des Nationalſozialismus in Michelſtadt. Seine Beiſetzung in Michelſtadt geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Trauerfeier, die ganz im Zei⸗ chen des neuen Deutſchlands und ſeiner Symbole ſtand. Zahlreiche alte Kämpfer gaben dem toten Standartenführer das letzte Geleit. Bei der Kranz⸗ niederlegung ſprach u. a. für die Stadt Michelſtadt Bürgermeiſter Dr. Leber würdigende Worte des Ge⸗ denkens. Graf Alfred zu Erbach⸗Fürſtenau widmete ſeinem verſtyrbenen Beamten Worte hoher Aner⸗ kennung. Namens der Mitarbeiter ſprach Herr von⸗ Krenſky. * in das Ludwigshafener Die badiſche Gauliga im Kampf Walohof und Neckarau vor ſchweren Entſcheidungen Der letzte Sonntag brachte für den SV Waldhof eine bittere Enttäuſchung: Das Spiel gegen Pforzheim wurde:4 verloren. Dieſe Niederlage koſtete Waldhof die Tabellenführung. Waldhof liegt nach Verluſtpunkten immer noch am günſtigſten, kann alſo noch ſehr wohl Meiſter wer⸗ den, da es noch 4 Spiele auf eigenem Platz hat und nur noch ein Spiel, wohl das ſchwerſte und wichtigſte, gegen BVfR Mannheim auszutragen hat. Aus den 4 Spielen auf eigenem Platz gegen Phönix Karlsruhe, VfB. Mühlburg, FCE Freiburg und Sc Freiburg müßte Waldhof 6 Punkte holen, um mit VfR, vorausgeſetzt, daß dieſer ſeine 3 noch ausſtehenden Spiele gewinnt, punktgleich zu bleiben. Ob⸗ wohl der Fé Freiburg nach Verluſtpunkten an zweiter Stelle liegt, iſt kaum damit zu rechnen, daß es Freiburg zur Meiſterſchaft reicht, da die 2 Auswärtsſpiele beſtimmt Verluſte bringen und auch die reſtlichen Heimſpiele noch nicht gewonnen ſind. Die Meiſterſchaft ſollte ſich zwiſchen Waldhof und Pigi entſcheiden. Pforzheim hat ſich durch dieſen Sieg etwas aus der Gefahrenzone entſernt. Der VfR Mannheim konnte ſich durch ſeinen über⸗ legenen:0⸗Sieg über Phönix Karlsruhe an die erſte Stelle ſetzen. Phönix wurde dadurch wohl aus dem Rennen geworfen, da auch die Klippe in Waldhof kaum umſchifft werden kann. Der PfR iſt jetzt wieder ernſter Anwärter auf die erſte badiſche Meiſterſchaft. Auch für ihn iſt das ſchwerſte der noch ausſtehenden Spiele das gegen SV Walohof. In dieſem Spiel entſcheidet ſich das Schickſal beider Vereine. Siegt hier VfR und gewinnt er auch die beiden Spiele gegen Freiburg, dann ſind beide Vereine— auch bei Waldhof kein Verluſtpunkt mehr vorausgeſetzt— punktgleich. Und dann.2 Der Fé Freiburg beſiegte Germania Brötzin⸗ gen 31 und hat ſo ſeinen Anſpruch auf einen guten Platz befeſtigt. Freiburg muß noch mit Verluſtpunkten aus den Spielen gegen Waldhof, VfR, Mühlburg und wahrſchein⸗ lich Pforzheim rechnen. Den Kỹ wird Freiburg zu Hanuſe ſchlagen können. Es kann natürlich auch ganz an⸗ ders kommen. Imponiert hat auf alle Fälle das Aufholen der Freiburger nach einer vorübergehenden Schwäche⸗ periode. Brötzingen iſt vor dem Abſtieg noch nicht ſicher, es müßte aber in der Lage ſein, die noch fehlenden Punkte zu holen. VfB Mühlburg konnte auf eigenem Platz den ab⸗ ſteigenden SC Freiburg mit Glück:1 ſchlagen. Die Freiburger wollen ſich noch einen guten Abgang verſchaf⸗ ſen. Waldhof, Vfe Neckarau und BfR müſſen daher vor⸗ ſichtig ſein, um bei ihren Spielen gegen Freiburg keine Ueberraſchung zu erleben. Mühlburg liegt noch gut im Rennen. Mit etwas Glück können die Mühlburger einen guten Platz erringen. Dem Abſtieg dürften ſie entronnen ſein. Der Vfe Neckarau und ber Karlszuber die am Sonntag ſpielfrei waren, ſind nach Sé Fre ſar⸗ am meiſten vom Abſtieg bedroht. Die Neckarauer gen noch Pforzheim und Brötzingen zu Hauſe u ärts⸗ gegen Mühlburg, das im Vorſpiel 011 verlor, ausw die Wenn die beiden Heimſpiele gewonnen werden, iſt Abſtiegsſorge beſeitigt. Der Karlsruher JV hat holen. aus dem Spiel gegen den SC Freiburg 2 Punkte zu und Die beiden anderen Spiele gegen Phönix Karlsr mtän⸗ F Freiburg können nur unter den glücklichſten* den Punkte bringen. Relativ betrachtet, könnte N auf 17 Punkte kommen gegen 16 des§V. Ein neriſche Betrachtung, die ſchon am nächſten Sonn jeder Hinſicht über den Haufen geworfen werden Heute kann man nur eines feſtſtellen, daß oben und in der Tabelle noch alle Möglichkeiten offen ſind. Am 25. Febru ar ſpielen: SV Waldhof— Phönix Karlsruhe Vi Mühlburg— Pfe Neckarau FC Freiburg— Karlsruher 1. FC Pforzheim— Germania Brötzingen inen Der SV Waldhof kann am Sonntag durch einnt⸗ Sieg über Phönix Karlsruhe wieder allerhand 9973 machen. Das Vorſpiel ging für Waldhof durch Pech igte verloren. Wie man gegen Phönix gewinnen kann, 5 auf der Vick durch eine ſeine Leiſtung. Waldhof uher eigenem Platz nur das eine Spiel gegen den Karlsreins FV 01 verloren, 3 Spiele wurden gewonnen un chon⸗ endete unentſchieden. Der eigene Platz Hürfte allein ſchon — abgeſehen von der techniſchen Ueberlegenheit— lohof Ausſchlag für einen Waldhof⸗Erfolg geben. Wenn Wgaube einigermaßen ſein Spiel ſpielt, wird Phönix Karl. klar ausgeſchaltet. 8 8 Einen ſehr ſchweren Gang hat Vf L Neckarau au piel Mühlburg. Die Mühlburger verloren das in :1, ſie haben aber auf eigenem Platz nur einen Pu⸗ Glück dem:4 Unentſchieden gegen Waldhof abgegeben. Mi könnte Neckarau den Bann brechen und vielleicht 2 Punkte 15—5 aber wahrſcheinlich mi Sieg von Mühlburg rechnen. 1 Der F C Freiburg empfängt den Ka renhen F V. In Karlsruhe konnten die Freiburger umentſchitaſch :2 ſpielen. Von da ab kamen die Freiburger wieder eht nach vorn und Karlsruhe fiel zurück. Bei Karlsruhe Km⸗ es um den Abſtieg, jeder Punkt iſt wertvoll. Dieſer ſtand muß Freiburg vorſichtig machen, denn Gegner, trot⸗ Abſtieg bedroht, ſind immer gefährlich. Wir rechnen dem mit einem Sieg von Freiburg. 75 dem In cpforzheim gibt es ein Lokaltreſten zwiſchen en, 1.§FC Pforzheim und Germonia Brötzin gan⸗ Pforzheim verlor das erſte Spiel— das erſte der heim runde überhaupt— auf eigenem Platz:3. Daß Piondhoſ⸗ beſſer geworden iſt, bewies der:1⸗Sieg über Wahsel⸗ Das Rückſpiel könnte leicht eine Umkehrung des Vorſe ergebniſſes bringen. Der Ausgang dieſes Spiels iſt vollkommen offen. e rech tag in Die beſten Schiläufer der Welt In knappen elf D⸗Zug⸗Stunden erreicht man von Stock⸗ holm aus das am unteren Lauf des Angermanaelv gelegene Solleftea, das erſt vor 15 Jahren Stadtrechte erhielt. Die⸗ ſer bedeutende Handelsplatz Schwedens blickt trotz ſeinen nur 3000 Einwohnern bereits auf eine tauſendjährige Ge⸗ ſchichte zurück. Solleftea iſt der Scheidepunkt ſüdſchwediſcher Flachlandnatur und norcoſkandinaviſcher Gebirgsformatio⸗ nen. Die etwa 100 Km. lauge Meereinbuchtung erinnert ſtark an die deutſche Oſtſeeküſte, aber die erhabenen, mäch⸗ tigen Felſen mit ihren brauſenden Waſſerfällen ſchafſen doch wieder eine eigene, bezaubernde Note. Einen gewal⸗ tigen Eindruck von der wundervollen und abwechſlungs⸗ reichen Landſchaft vermittelt der ſüdlich der Stadt gelegene Hallſtaberg. Von dieſem Bergrücken hat man einen präch⸗ tigen Ausblick auf ein liebliches Tal, das von ſteil auf⸗ ragenden Bergeshöhen eingeſchloſſen iſt. Bis ſpät in den Frühling hinein können ſich hier an den ſchneebedeckten Hängen die Schiläufer tummeln. Der Strom liegt tief eingebettet, umrahmt von den in den Felſen eingeſchnitte⸗ nen etwa 50 Meter hohen Strandhügeln,„Nipor“ genannt, die das charakteriſtiſche Wahrzeichen dieſer Landſchaft ſind. Seinem geſunden Klima verdankt Solleftea in den letzten Jahren einen beſonderen Ruf als bevorzugter Winter⸗ und Sommerkurort. Obwohl die Temperaturen zeitweiſe bis zu unter 20 Grad ſinken, iſt die Luft ſtets mild und trocken und an den Sonntagen in den Monaten Februar und März beſonders heilkräftig. Solleftea iſt auch Gar⸗ niſonſtadt und beherbergt das Kgl. Vaeſternorrland⸗Inf.⸗ Regiment. Vorzügliches Schigelände Der Schwediſche Schiverband war gut beraten, Solleftea als Austragungsort für die internationalen Schirennen zu wählen. Das Schigelände genügt allen Anſprüchen und iſt vor allem ziemlich ſchneeſicher. Das Schmuckſtück von Solleftea iſt jedoch ſeine am nöroͤlichen Hang gelegene Sprungſchanze. Hier hat Schwedens bekannter Schanzen⸗ bauer Axel Norling ein Meiſterwerk geſchaſſen. Der Bau douerte zwei Jahre und verſchlang rund 200 000 Kronen. Die geſamte Anlage wurde in den Fels gehauen und die Steinquader mit Manerwerk verbunden. Darüber wurde Raſen angelegt und der im Winter ſorgfältig gepflegte Hallſtaberg⸗Bakken ſtellt bei 100 Meter Höhe, einer Ge⸗ ſamtlänge von 300 Meter und einem Neigungswinkel von 88 Grad wohl den vollendetſten Schanzenbau der Welt dar. Die typiſch nordiſche Anlage iſt eine druckreiche Schanze, die beſondere Beachtung des Abſprungs verlangt, aber dennoch den erprobten Könnern Sprungweiten bis zu 75 Meter geſtattet. Der Kampf beginnt Zu den ſportlichen Prüfungen im Lang⸗ und Sprung⸗ lauf ſind mit ganz wenigen Ausnahmen die beſten Schi⸗ läufer der Welt in Solleftea verſammelt. Standen die in St. Moritz durchgeführten Fis⸗Rennen in Abfahrt und Slalom faſt ausſchließlich im Zeichen eines Zweikampfes zwiſchen Deutſchland und der Schweiz, ſo wird hier in Sollefteo, im Herzen Schwedens, zwiſchen Schweden, Nor⸗ wegen und Finnland ein heftiges Ringen um die Weltgel⸗ tung im Schiſport entbrennen, Norwegen nahm an den letzten in Innsbruck veranſtalteten Fis⸗Rennen nicht teil und mußte aus dieſem Grunde Schweden den Ruf der weltbeſten Schination überlaſſen. In Sollefteg will nun „Norge“ die Vorherrſchaft wieder zurückerobern und hat dabei unter ſeinen rund 50 auserwählten Läufern und Springern die größten Hoffnungen auf Martinus Oeſtbu für den 18⸗Km.⸗Langlauf, auf Hans Vinjarengen(den früheren deutſchen Schimeiſter!) für die Kombination und Oddbjörn Hagen für den Sonder⸗Sprunglauf geſetzt. Aber die Norweger werden auf ſchwediſchem Boden ſchwer zu kämpfen haben, denn auch die Schweden haben ſich beſtens vorbereitet und ſind mit einer ſtarken Streitmacht zur Stelle. Und auch die Finnen dürfen nicht vergeſſen wer⸗ den, während man von den Mitteleuropäern erſt in zwei⸗ ter Linie ſpricht. Geſpannt iſt man auf das Abſchneiden der Deutſchen, die in Sollefteg bisher einen vorzüglichen Eindruck gemacht haben und ſtärkſte Beachtung finden. Die geſamte Weltklaſſe am Start Ein ſtrahlend ſchöner Wintertag, lachende Sonne bei 7 Grad Kälte und reichlicher, ſehr erwünſchter Schneefall in der voraufgegangenen Nacht bildeten den nach dem Tau⸗ wetter der letzten Tage ſo erwünſchten Rohmen für den Auftakt des zweiten Teiles der Fis⸗Schirennen in dem kleinen ſchwediſchen Städtchen Solleftea. Der Welt beſte Schiläufer und Springer ſind mit nux geringſügigen Ausnahmen verſammelt. Deutſchlands Mannſchaft iſt in kleinen Bauernhäuſern in der Nähe der Stadt Solleftea ganz ausgezeichnet untergebracht; ſie findet als ernſthafter Gegner der Skandinavier ſtarke Beachtung. Der Wetter⸗ Umſchlag, der ſich gergde noch zur rechten Zeit eingeſtellt hat, brachte der Stadt und ihrer Umgebung einſchließlich des tet Hallſtaberges eine dicke feſte Schneedecke. Deſſenungeagen ſoll es bei der Strecke für den 18⸗Km.⸗Langlauf, mi Gra⸗ am Mittwoch die Wettlewerbe eröffnet werden, bei ninge, 30 Km. von Solleſtea entſernt, bleiben. ittags Am Dienstag verkündeten pünktlich um 12 Uhr mir ſten Fanſarenſignale eines vor dem Rathaus von Solletet⸗ poſtierten Herolds den offiziellen Beginn des zweiten der les der Fis⸗Rennen. Um 4 Uhr nachmittags erlolgte art Namensaufruf der Teilnehmer am Langlauf. Der Her⸗ für dieſes Rennen ſoll in einhalbminutigen Abſtänden ün⸗ folgen, ſo daß bei den faſt 190 Teilnehmern mit zwellher⸗ diger Dauer gerechnet wird. Am Dienstagnachmittag ſammelten ſich die Offiziellen und die Teilnehmen gs⸗ großen Turnſaal des Norrlands⸗Inf.⸗Rgt. zur Eröffun ude feier, in deren Verlauf Oberſt Wijkman, der Borſitz ſt, des Organiſationsausſchuſſes, und Oberſt Ho Um q E gi⸗ der Präſident des Schwediſchen und Internationalen eudi⸗ verbandes herzliche Begrüßungsworte en die au Bor⸗ ſchen Gäſte richteten. Am Abend lud die Stadt die ſten ſtandsmitglieder der Fis und die Führer der Mannicheates zu einem Bankett, an dem auch Vertreter des Sta und der Stadt ſich beteiligten. Wohltätigkeitsveranſtaltung zu Gunſten der Winterhüfe St. u. RR Lampertheim— Eiche Sandhoſen 61 1 Am letzten Samstag abend ſtellte ſich der Stemmhen Ringklub mit einer wohlgelungenen größeren ſport 6 Veranſtaltung in den Dienſt der Winterhilſe. Unter 1410 fälliger Mitwirkung des Männergeſangvereins Lompertheim, der Ringermannſchaft des ſüddeutſchen Wes ſters Eiche Mannheim⸗Sandhofen, ſowie ſich Artiſtentruppe des veranſtaltenden Vereins war es möczer⸗ ein Programm zuſammen zu ſtellen, das auch den wöhnteſten Beſucher zufriedenſtellte. Außer dem fin rt⸗ ziellen Erfolg hat ſich der Stemm⸗ u. Ringklub Lamber heim durch dieſe Veranſtaltung viele neue Sportanhäfſegt erworben. Der geräumige Rheingoldſaal war dichtbeſ 1 als der Führer des Stemm⸗ u. Ringklubs durch eine u 1 kige Anſprache den Sportabend einleitete. Gleich da wurden vom Männergeſangverein zwei Lieder vorgetra 6 die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Anſchließ rch trat die Artiſten⸗Truppe auf. Die Pauſen wurden. ſchmiſſige Weiſen einer Muſikkapelle ausgefüllt. im Als letzte Nummer folgte der Freundſchaftskampff uh Ringen zwiſchen Eiche Sandhofen und Stemm⸗ u. Ring Lampertheim der von den Gäſten verdient gewonnen wur⸗ 16 wenn auch nicht verkannt werden darf, daß das Ergebn entſchieden zu hoch ausgefallen iſt, denn der Kampf er Federgewicht wurde nur durch großes Pech verloren. 1190 die Hauptſache war, daß Ringkampf in höchſter Vollendach gezeigt wurde. Die Kämpfe wurden jederzeit ritter f durchgeführt und vom Gauſportwart Ma ſt⸗Mainz⸗ heim muſtergültig geleitet. Die Ergebniſſe: 10 Bantamgewicht: Allraum⸗S.— Müller. Müller, 105 Zeit in großer Form, ließ ſich von Allraum nicht geſä 93 Allraum verſuchte verſchiedene Male Hüftſchwung ur ziehen, was jedoch von Müller vereitelt wurde, bis der Pauſe lag Müller klar in Führung, er ſiegte dann in ett⸗ 8. Minute entſcheidend. Federgewicht: Bade⸗S.— K 10 ler⸗L. Kettler iſt ſeinem Gegner um vieles voraus 13 ſichert ſich durch alle möglichen Griſſe Punkt auf Pnaſt, Der Lampertheimer nimmt ſeinen Gegner nicht mehr 3 i Bade kommt zum erſten Griff in der 12. Minute, 14 Kettler überraſchenderweiſe auf den Schultern la llen Leichtgewicht: Metz⸗S.— Hahl⸗L. Durch blitzſchucul⸗ Schulterſchwung legt Hahl ſeinen Gegner auf beide Sch tern. Zeit 30 Sekunden. Weltergewicht: Weickel⸗⸗ Griesheimer⸗L. Gleich nach Beainn kommt Weickel Ruche einen Schleuderer von Griesheimer in eine gefährli e⸗ Lage, jedoch kann ſich der Sandhöfer am Mattenrand unch der befreien. Mit dem gleichen Griff kemmt nun wei⸗ Griesheimer in die Brücke, die von Weickel nach veräw felter Gegenwehr eingedrückt wird. Mittelgewicht: Hahl⸗S.— Klingler⸗L. Aus verſtähe⸗ lichen Gründen nimmt Hahl den Kampf nicht eruſt und er⸗ gnügt ſich mit einem knappen Punktſien. Halbſchſtegt gewicht: Rupp⸗S.— Reiter⸗L. Exeuropameiſter Rupy on in der 4. Minute entſcheidend nach heftiger Gegenwehr Ner Reiter. Schwergewicht: Litters⸗S.— Malkemus⸗L. ſten jugenöliche Lampertheimer unterliegt nach 2/ Minn dem routinierteren Litters. die Dem Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim wurden Ausſcheidungskämpfe im(Sanbemgewichtlle ſür die Europameiſterſchaften übertragen, dieſe finden a 19. März nachmittags ſtatt. 9Sr SrSNSS ** % R nn rnn SS — * —— + — — 4 145. Jahrgang/ Nr. 86 „Wenn ſie Geld bekommen Von Maria Hey 8 8 ich morgens das Tor aufſchließe, kurz vor 55—* über die Straße blicke, bietet ſich mir 30 ich das gleiche Bild. Eine junge Frau ſchaut ler, u. Geldbriefträger aus. Ihr Mann iſt Künſt⸗ er—375 es kann ſchon ſein, daß irgend jemand in kauft en Welt auf einer Ausſtellung ein Bild ge⸗ Brot und Geld dafür ſchickt. Geld, das man zu 1 kann und zu warmen Strümpfchen für komm der. Ach Geld!„Ob ich wohl heute etwas be⸗ ſchun er“ fragen ihre ER —. ſie Geld bekommt, wird ſie hingehen und Stücche Brot und Butter und ein langentbehrtes ſih zu n Fleiſch. Ihr Mann und die Kinder werden 3—9 ittag einmal wieder von Herzen ſatteſſen und F r junge Maler wird Leinwand kaufen bringe arben, und neue Bilder werden neues Geld n. Sie werden ihren Lebensunterhalt beſtreiten wenn rieden ſein. Ach, es iſt ja ſchön, zu leben. auf—5 weiß: es kommt heute Geld und bannt ine Weile alle Sorgen und alle graue Not. Boe Schweſter, brauchſt vielleicht nicht auf dir jed briefträger zut warten. Dein Mann bringt m9 0 Freitag oder Monatserſten dein Haushal⸗ benkſt. 28 und du kannſt damit wirtſchaften. Auch du Dieſe; enn ich Geld bekomme, dann kaufe ich ein. ken i oche werde ich den Haushalt etwas einſchrän⸗ ſo 00 will mir einen neuen Hut kaufen. Er würde Wann; zu dem neuen Kleide paſſen, das dir dein 0 zum Geburtstage geſchenkt hat. Wenn du Geld mumſt, vielleicht armen S auch eine, die wohnt in einem kleinen, 5 tübchen. Sie braucht nicht viel, denn ſie iſt Natur drichslos wie die Vöglein, die bei Mutter ihr 80 ie beſcheidenſten Gäſte ſind. Aber Gott gab ſie f 5——— Herz, aus dem ſie ſchöpfen kann. Und ſinnt: Verslein hinaus in die Welt. Auch ſie ich 3 ich Geld bekomme.... Vielleicht kann mes* Frau drüben in der Straße ein war⸗ Hände eid ſchenken. Sie hat acht Kinder und alle und zu tun, die hungrigen Mäulchen zu füllen iſt tot. Alle zu kleiden, Tag um Tag, denn ihr Mann vergißt und alle Sorge liegt bei ihr allein, und ſie baben„darüber ſich ſelbſt. Sie ſoll ihr warmes Kleid auch zund vielleicht noch etwas Gutes dazu, daß ſie Reinmal Sonntag hat a benn ſie Geld bekommen! Es liegt eine tiefe Es ſti wortung darin—„wenn ich Geld bekomme“. 5 nachdenklich, denn Beſitz verpflichtet. Er Ha 0 n und doch nicht mein. Denn es iſt in meine uutzbrhegeben, Gutes oder Böſes damit zu tun, ihn Himmengend anzuwenden oder ihn zu vergeuden. es,— Hölle ſind in meiner Hand. An mir iſt echte zu tun. 35 Samoa ſucht Bräute nu 50 40eiße Männer gibt es auf Samva und dazu 75 weiße Frauen. Im vorigen Jahre waren es 5 nur 195 weiße Frauen, aber da beſuchten 45 deut⸗ e Ma 8 teten dchen ihre dortigen Verwandten— und hei⸗ Frauen Und es wird immer zu wenig weiße weiſen„imt Paziftk geben, denn die Geburten er⸗ Auaben affällig die Tatſache, daß bedeutend mehr daß marals Mädchen geboren werden. Was hedeutet, engliſ an auf Einwanderung angewieſen iſt. Die den icchen Behörden fangen bereits an, zahlenmäßig rautbedarf auszurechnen und beſondere Tro⸗ uſchul n f. 3 E. ür nwã i i 13 d ein⸗ zurichter 1 für Brautanwärterinnen in England ein ——————— Augen, die die Straße entlang Die duftige Spitzen⸗Roſette des Winterhilfswerkes wird iede deutſche Srau gern und mit Stolz verwerten. Wir geben hier einige Ent⸗ würfe der Deutſchen Ulodenzeitung, Leipzig. Die Roſette beſteht aus zwei voneinander trennbaren Cagen, einem Jachenſtern und einem kleinen Rund, die ſo abwechſlungsreich zum öleren verſchiedenſter Gegenſtände dienen können. Mtan fertigt ſie aus Küll, Batiſt oder Opal, weiß oder farbig, wobei man die Roſetten ganz oder zur Hälſte freiſtehend dem Stoff nach Aufheften mit weitzem oder farbigem Glanzſtickgarn oder Twiſt einkordonniert(dicke, überwendliche Stiche). Erſt nach dem Einarbeiten und platten wird der unter den Koſetten befindliche Stoff fortgeſchnitten. Die ſich den sternen onſchlietzenden Stoffränder ſind zu langettieren, nachdem Bogenränder mittels eines Geldſtückes oder eines Glaſes aufgezeichnet ſind. Werden Spitzen · Roſetten, Fackenſterne oder Runds als Blüten eingeſetzt, ergänzt man Stiele und Blaͤttchen mittels eingeſtickter, bei Tüllg Bel Kragen und Manſchetten aus weizem Batiſt werden die abw. mit Bandarbeitliche Verwendung 4er Spitzen-Rolette 4. Uinterhilfswerkes im Februar 1934 d mittels ei Cinien. Fachent SSWN .— — —*•K S ein teile der Hals · und A g angep des mit Hohllaum verſäuberten Batiſttaſchentuches iſt die Spitzen⸗Roſette teilweiſe freiſtehend anzukordonnieren.— Bei den Zwirn⸗ und Seiden⸗ handſchuhen iſt die Stulpe mit zur hälfte freiſtehenden Spitzen⸗Roſetten zu zieren.— Bel der Ceemütze, deren Batiſtbezug mit Sackenſternen, Runds und geſtickt mit einer Seidenrüſche.— die runde Mitteldeche ſertigt man aus doppel · tem Cüll, von dem man nach langettierter Kreislinie in der Mitte eine Tüllage ausſchneidet, für die Blumen je einen Sackenſtern und zwei Runds einkordonniert.— Das Lellerdecchen aus zartfarbigem Opal ziert auter der farbig ei oder aufgeſtickten Sternen gezierten Bogen⸗ und Blütenr tzt.— Einer Eche punkten gearbeitet iſt, beſetzt man die Grundform gea Roſette farbiger d Abzeichenſammler in allen Lagern Opfergaben tätiger Nächſtenliebe für's Winterhilfswerk meleifer ergriffen und katalogiſieren ihre Schätze nach den großen Geſichtspunkten des erſten deutſchen Auf⸗ baujahres. Am wichtigſten haben es allerdings doch wohl die Jungens, von denen manche es ſchon bis zum Wer hätte nicht ſchon von Briefmarkenſammlern gehört, oder von Leuten, die Gemälde, Kupferſtiche, Porzellan, Münzen, Schmetterlinge, Zigarettenbilder, mit Leidenſchaft zu beſitzen trachten? Die große Zeit der deutſchen Erhebung und des deutſchen Dienſtes am Volke hat nun einen neuen Typ des Sammlers geſchaffen: den Abzeichenſammler. Es bleibt nicht nur die Jugend, die mit Ernſt bei der Sache iſt und es hier und da ſogar ſchon zur Heranbildung von wahren„Abzeichenſpezialiſten“ gebracht hat. Es ſind keineswegs bloß die Hꝗ⸗Bu⸗ ben, die BDM⸗Mädels, die etwa das Sondergebie! der Gedenkplaketten und Tagungsmarken ihrer Ju⸗ gendͤbewegung bevorzugen oder andere, die ſich auf „Blechſammeln“ von Metallabzeichen beſchränken. Auch erwachſene Leute ſind bereits von dem Sam⸗ Henriette Feuerbach Vom ſtillen Heldentum einer Mutter Sranet Leitgedanken beſtimmen das Leben dieſer man 5 er eine: um ein Menſchenkind zagen, das wenn om dritten Jahr an gepflegt und erzogen, Kraf auch nicht das eigene war. Und das andere: Zu rch Dienſt. Im Kurpfälziſchen Muſeum Mapdelberg hängt das Bild Henriette Feuerbachs. Leitged unte es nicht beſſer deuten als durch dieſe in Hanken und hätte noch hinzuzufügen, daß es ar, nicht nur zum anvertrauten Stiefkind erleiherdern daß dieſer Dienſt eine beſondere Kraft Hing mußte, weil es Dienſt am Genius, herviſche r ſie an das heroiſche Werk war. Dieſer Dienſt, ſten L bis ins hohe Alter hinein in den erbärmlich⸗ die ſc0 nsnöten gefangen hielt, gab ihr Spannkraft, arbeſchwierigſten Verhältniſſe zu überwinden. Sie finer ete, kämpfte, litt und darbte für die Erfüllung früh göttlichen Berufung, die ſie in ihrem Stieſſohn Werkannt hatte. Heyder Sorge hat Henriette Feuerbach, geborene bie Sͤreich, ſchon als Kind kennen gelernt und zwar ihrer orge Um die geiſtige Entwicklungsmöglichkeiten niſſe Grüder; die Sorge, die die materiellen Bedürf⸗ leibe, urchaus hinter die geiſtigen zurückſtellt, aber Geiſt um die materiellen kämpfen muß, damit der Vittw zu ſeinem Recht gelangt. Als ſie den früh zum er gewordenen Philologen und Archäologen geiſtirbach heiratete, kam ſie in die gleiche Sphäre 0 gen Wollens, in der ſie aufgewachſen war. Es er auch hier, wiederum materielle Schwierig⸗ zu überwinden, ehe der ſpäter berühmte Ge⸗ öuſich der freien Forſchung an der Univerſität tetirg widmen konnte. Er hatte den Drang nach terte gung ſeiner innerſten Berufung; aber er ſchei⸗ ſiht.— ie— vielleicht nur— 8 3 7 e 0 er⸗ den Eüunten 8 Jahre nicht wieder Druck, d Henriette trug ſchwer an dem beric dadurch auf das Gemüt ihres Mannes legte; 5 dieſes traurige Erleben reifte ſie für die Auf⸗ egan ihrem Stieſſohn Anſ mit dem Erbe ſohn Anſelm, der mit dem Erb eteWenialität auch 8 ſchwache Wide ſtandsfähigteit n das Leben übernommen hatte. Als Dienerin * 2 des Genius, dem ihre ganze Sorge galt, nahm ſie für ſich ſelbſt mit jeder Arbeit vorlieb, die Geld ein⸗ brachte. Doch das durchaus nicht, weil ſie ſelbſt etwa nichts von dem genialen Funken des Schöpferiſchen in ſich hatte. Wer ſo mit und für andere lebt, dem bleibt keine Konzentration für die Geſtaltung eigener Ideen. Die Art ihrer Schriftſtellerei blieb auf dem Grenzgebiet zwiſchen Kunſt und Wiſſenſchaft. Es iſt an ſich tragiſch, daß ihre eigene Arbeit unter dem Zeichen des Geldverdienens ſtehen und ſie ſelbſt ſich die Herabwürdigung des Geiſtes gefallen laſſen mußte, die ſie fernhalten wollte. Aber eine Tragik, die ſchließlich doch ihre Krone erhielt, die ihr der Sohn aufs Haupt ſetzte. Als Profeſſor Feuerbach in Freiburg ſtarb, war der Sohn Schüler auf der Düſſeldorfer Kunſt⸗ akademie. Schon die Krankheit des Vaters hatte die Familie in ſorgenvolle Lage gebracht. Nun galt es, mit der ſchmalen Penſion und mühſamem Verdienſt aus Unterricht und ſchriftſtelleriſcher Arbeit die Aus⸗ bildung des Sohnes zu finanzieren. Das romantiſche, aber auch geiſtig bewegliche Heidelberg ſchien der tapferen Frau günſtiger für den Erwerb als die mehr im Zeichen der Phäaken ſtehende ſchöne Stadt Frei⸗ bupg. Sie zog daher im Frühjahr 1856 nach Heidel⸗ berg. An dem Haus in der Hauptſtraße, in dem ſie bis 1868 wohnte, iſt eine Taſel angebracht,„zum An⸗ denken an die treuſorgende Mutter Anſelm Feuer⸗ bachs“. Ein heroiſches Opferleben ſchließen dieſe knappen Worte ein. Nicht nur die Arbeit, die ſie für die Ausbildung des Sohnes leiſtete, iſt bewunderns⸗ wert,— zahlloſe publiziſtiſche Schriften, Eſſays, Ueberſetzungen, Jugendbücher, Unterricht in Muſik, in Griechiſch und Latein, waren ihre Erwerbsquelle, — ſondern die ſtete Sorge um das, was ſein an⸗ ſpruchsvoller Genius benötigte. Es lag ihr näher als die Sorge ums tägliche Brot, daß nichts verſtückt würde von dem, was Anſelm Feuerbach vorſchwebte an großer Form und Konzentration des Geiſtes die die Zeit, die er auf ſein Werk verwenden mußte, nicht ſchwunghaften Tauſchhandel bringen. Unermüblich ſind ſie dabei, wenn die Sammelſonntage kommen und erreichen durch die beſcheiden vorgetragene Bitte um ein Abzeichen, daß mancher Zehner der Straßen⸗ paſſanten über den Etat hinaus in die Büchſen wan⸗ dert, während ihnen die heißbegehrte Anſtecknadel, Blume oder Knopflochmarke überlaſſen bleibt. Na⸗ türlich wiſſen ſie auch ganz genau die Reihenfolge ſer „Neuerſcheinungen“, und welche unter den Plaket⸗ ten„am ſeltenſten“ iſt.„Sehr geſucht und im Stra⸗ ßenhandel ſtark gefragt“ könnte man etwa die guß⸗ zu beachten brauchte. Es war alles bei ihm aufs Schöp⸗ ſen aus dem Vollen angelegt, ſowohl als Maler wie als Menſch konnte er nicht knauſern mit Mitteln, die ihm zu Gebote ſtanden oder vielmehr nicht zu Ge⸗ bot ſtanden; denn zeitweilig war er vollſtändig ab⸗ hängig von der Mutter. Sie hat ja nicht nur die Ausbildung in großzügiger Weiſe ermöglicht, ſondern mußte ihn als reifen Künſtler oft über Waſſer halten. Kein Bittgang und keine Demütigung iſt der hoch⸗ gemuten Frau erſpart geblieben. Sie mühte ſich um ein Stipendium von Großherzogs Gnaden, unterhielt eine umfangreiche Korreſpondenz zu Mäzenen und Muſeen, verſchaffte ihm Porträtmalereien für den Erwerb, und doch mußte ſie eines Tages ſagen:„Ich habe mit ungeheuren Opfern meinem Vaterland einen Künſtler großgezogen; jetzt muß ich bitten und betteln, daß das Vaterland ihn mir abnimmt.“ Das war das Bitterſte für die Frau und Mutter, daß die Zeitrichtung das Genie ihres Sohnes unterdrückte, wo und wie ſie nur konnte. Man mißverſtand ſeinen Klaſſizismus und ſah nicht, daß die antike Form keine leere Nachahmung war, ſondern daß ſie ihm das war, was anderen Malern die Natur iſt, mit deren Form ſie das Ewige zu ſaſſen ſuchen. Das Wort, das ein bedeutender Heidelberger ge⸗ prägt hat:„Mam muß etwas vom Dichter in ſich haben, um ihn zu verſtehen,“ gilt auch von Feuerbachs Muttter. Ahnend ſchaute ſie voraus, was der Sohn zu erſüllen hatte; er wurde Mittelpunkt ihres Da⸗ ſeins. Durch ihr eigenes Leben wurde ſie ſeinem ſchaffenden Geiſt geſchwiſterlich nah. Das war das große Glück ihrer ſorgenvollen Tage. Ihre Briefe bringen zwar viele Klagen, aber ſie wirken keines⸗ falls unerträglich. Man wird ihrer nicht überdrüſſig, weil das Lebeuswerk von Mutter und Sohn dahinter ſteht. Ehrfurcht vor dem ſtrikten Feſthalten an ihrer und ihres Sohnes Lebenserfüllung iſt die immer wie⸗ derkehrende Wirkung, wenn man ſich in ihre Brieſe verſenkt. Zwar ſchuldete ſie vielen Menſchen Dank, weil ſie hie und da einſprangen, einen Auftrag ver⸗ mittelten oder wie Graf Schack in München Bilder zu Preiſen kauften, die von verſtändigen Freunden als ein Ausnutzen der Notlage angeſehen wurden; aber man kann ſagen, ſie habe den Dank ſogar zu freigebig abgeſtattet. Ihrer ariſtokratiſchen Natur eiſerne Januar⸗Plakette und die ebenſo beliebte ge⸗ ſtanzte Dezember⸗Plaette nennen. Die in Altſilber⸗ ton geprägte Dreiähren⸗Plakette mit der Umſchrift „Wir opfern für das tägliche Brot“ ſteht als Februargabe gleich den an vielen Wohnungs⸗ und Ladentüren prangenden papierenen Ausführun⸗ gen dieſer Monatsausweiſe für Opfergaben noch im Mittelpunkt des Intereſſes. Und noch ein weiteres Februarabzeichen gilt es zu ſammeln, das in ganz beſonders hohem Maße die deutſche Frau angeht: die Plauener Spitzenroſette. Der letzte Sonntag war mit verſtärkten Werbemaßnahmen dieſem duftigen Ge⸗ bilde einer ſogenannten Luft⸗ oder Aetzſpitze ge⸗ widmet, die mit pflanzlichem Baumwollgarn von der Maſchine in einen Grundſtoff aus tieriſchen Fa⸗ ſern geſtickt wird; dieſen Grunoͤſtoff kann man dann ſpäter unter Verwendung gewiſſer Chemikalien her⸗ ausätzen, ſo daß nur die zarte Filigranarbeit des eigentlichen Muſters zurückbleibt. Gewiß wird es auch nach dem Werbeſonntag noch Möglichkeiten geben, ſolche hübſchen Roſetten in größerer Zahl zu Gunſten des Winterhilfswerks zu erwerben, denn geſchickte Frauenhände können gar mancherlei aus den zwei kreisrunden Spitzenplättchen machen. Der Otto⸗Beyer⸗Verlag hat übrigens vorge⸗ ſorgt und zum geringen Preis von zehn Pfennigen einen vierſeitigen, reichbebilderten Handarbeitsbogen mit 35 verſchiedenen Anleitungen zur Verwendung der Roſette herausgebracht, wobei das die ſorgſamſt auskalkulierten Selbſtkoſten der Herſtellung über⸗ ſteigende Drittel des Verkaufspreiſes wiederum dem Winterhilfswerk zugute kommt. Hier kann die eifrige Hausfrau ſich unterrichten, mie man die Plauener Winterblume zerlegt in Taſchentücher, Mundtuchtaſchen, Deck⸗ chen einarbeitet, oder ſie in ihrer plaſtiſchen Form um einen Kragen, in ein Kinderhäubchen appliziert. Eine Reihe ſtets willkommener, durch ihren Charakter als Opfergabe tätiger Näch⸗ ſtenliebe beſonders wertvoller kleiner Geſchenk⸗ artikel läßt ſich auf dieſe Weiſe herſtellen, von denen jede deutſche Frau für die nächſten Geburtstage und ähnliche feſtliche Gelegenheiten im Familien⸗ und Freundeskreiſe einige bereithalten ſollte. M. B. Hygiene in Gemeinſchaftsküchen Wenn auch die Norm der Volksernährung immer die Familienverpflegung ſein wird, ſind Gemein⸗ ſchaftsſpeiſungen doch zur Verpflegung von Militär, Fabrikarbeitern⸗ Studenten oder Inſaſſen von Ar⸗ beitsdienſtlagern wichtig. Vor allem iſt bei ihnen die Deckung des wachen. In der„Münchener Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ werden eine Reihe von Anweiſungen für die Durchführung dieſer Kontrolle gegeben. Eine Haupt⸗ mahlzeit iſt in ihrer Qualität als günſtig anzuſehen, wenn bei ausreichendem Geſamtmehrwert die Kohle⸗ hydrate weniger als die Hälfte der Kalorien lieſern. Ferner ſollen bei der üblichen gemiſchten Koſt etwa 50 v. H. des Eiweißes aus tieriſchen Nahrungsmit⸗ teln ſtammen. Die hygieniſche Kontrolle hat ſich darauf zu erſtrecken, ob Zuſtand und Zubereitung der Nahrungsmittel einwandfrei und zweckmäßig ſind, Einer beſonderen Ueberwachung bedarf das Küchen⸗ perſonal bezüglich eventueller Bazillenträgerſchaft. Einen guten Maßſtab für die Reinlichkeit eines Be⸗ triebes gibt die Unterſuchung zubereiteter Salate auf Kolibakterien, die ſich in gut gewaſchenem Salat nicht finden, da ſie durch gründliches Waſchen von Ge⸗ müſe und Obſt faſt in allen Fällen ziemlich reſtlos entfernt werden. war es eben ſelbſtverſtändlich, mehr zu geben, als zu empfangen. Neben der Sorge um geiſtige Werte hatte ſich Heuriette Feuerbach noch genug um menſchliche zu kümmern. Auch die Stieftochter Emilie war ein rechtes Sorgenkind. Ihrer Begabung für das Blu⸗ menmalen ſtand ein verträumtes Tändeln mit dem Leben zur Seite, und ihre Lebensuntüchtigkeit machte der Mutter viel zu ſchaffen. Ihre Anteilnahme an dem Heidelberger Frauenverein brachte ihr den Dauk der Mitglieder. Ihr Bild, das jetzt im Kurpfälziſchen Muſeum hängt, wurde vom Frauenverein der Stadt übergeben. Dieſer Frau, die ſich ſo ſtark für die Kunſt einſetzte, die ſelbſt eine ausgezeichnete Piani⸗ ſtin war, die, wie ſie ſchreibt, als hohe Sechzigerin noch Fortſchritte im Klavierſpiel machte lag die Kran⸗ kenpflege und die ſoziale Fürſorgetätigkeit am Her⸗ zen, und ihr wird auch die zuerſt geſchaffene Abtei⸗ lung des Frauenvereins für ſoziale Hilfe verdankt. Impuls zu all ihren Arbeiten war das ſorgende Muttertum, das alle Spähren menſchlichen Daſeins umſpannte. Aber ſie vergaß niemals des Lebens⸗ ſinnes dabei, der darin beſteht, das Göttliche in das Irdiſche zu tragen. Mit dem vorzeitigen Tod Anſelm Feuerbachs hörte die Sorge um ſein Werk nicht auf. Zunächſt kaufte ſie den Erben den geſamten Nachlaß ab, um ihn für die Nachwelt in ſichere und verſtändnisvolle Hut zu bringen. Schulden durften die Ehre ſeines Nachruhms nicht überſchatten. Die Bilder mußten an Muſeen und kunſtverſtändige Privatperſonen ver⸗ kauft werden. Das Land Baden, wohin der Sohn des Freiburger Profeſſors gehörte, hatte ihn im Stich gelaſſen, als er in größter Not war. Nach ſeinem Tod aber beſchloß der Badiſche Landtag, das„Gaſt⸗ mahl des Platon“ zu kaufen. Heute haben wir eine Reihe ſeiner ſchönſten Bilder im Karlsruher Muſeum. Bitter genug hat die Mutter unter der Ablehnung des Sohnes in Karlsruhe und München u en ſchwer genug iſt es ihr ge⸗ worden ſein Werk geſichert war vo änd⸗ nis und Mißachtung ſich r vor Unverſtänd⸗ 9—— Frauen aber Lebenswerk ins Licht des Tages heben. alle Mütter ſtärken, die Kraft 705 ſchöpfen! Möge es dem Dienſt Elisabeth Schick-Abels. quantitativen Bedarfs zu über⸗ wollen dieſer Mutter 88—————— 55———— — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe mooe vom ſa Anſere Modelle: Berufskleidung, die Ireude macht Kr. 2863. Größe 42. Praktiſches Kleid aus kariertem Waſchſamt, Raglanärmel. Bluſe vorn durchknöpfbar. Nr. 2864. Größe 42. Kleid aus Wollſtoff mit großem Piquet⸗Kragen und gleichen Manſchetten. * Nr. 28654. Größe 42. Einfache Jacke, einfarbig mit Knebelknöpfen. —— Nr. 2865b. Größe 42. Rock aus kariertem Woll⸗ ſtoff, zweibahnig, Seitennähte. * See. 8 1 Kr. Bed. Größe 42. Mantel aus Stichelhaar⸗ ſtoff, leicht auf Taille gearbeitet, zweireihiger* Knopfverſchluß.—5 8 * Nr. 2867a. Größe 42. Weſte aus Flauſchſtoff, Tuch oder Strickſtoff, Sae enenierer Verſchluß. Nr. 2867b. Größe 42. Zweibahniger Glockenrock aus diagonal⸗geſtreiftem 2 9 — Nr. 2868. Größe 42. Samtkleid mit Raglan⸗ Aermeln und eingeſetztem Faltenteil. SS 0 * N + (Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) Wenn das praktiſche mit dem modiſchen Bedürfnis harmoniſch vereinigt iſt, dann entſpricht ein Beruſs⸗ kleid völlig ſeinem Zweck. An den mannigfachen Kleidern unſerer in Büros, Geſchäften und öffent⸗ lichen Aemtern tätigen Frauen erkennt man, wie gut dieſes Problem bereits gelöſt iſt. Die berufstätige Frau brach mit der Angewohnheit früherer Zeiten, für den Alltag womöglich keine Neuanſchaffungen zu machen, ſondern ſich mit Auftragen eleganter Kleider zu behelfen. Heute weiß man, daß dies ein Sparen geſtellt. Für den Alltagsmantel erweiſen ſich am falſchen Ort wäre. Die vielen, bei der Berufs⸗ unebene, mehrfädige Herrenſtoffe als beſonders kleidezimmer. arbeit zugebrachten Stunden in unzweckmäßiger Klei⸗ dung können einen vergrößerten Kleiderbeſtand für Feſt⸗ und Feiertag niemals aufwiegen. Das Be⸗ rufskleid, das Freude macht, gehört zum Be⸗ ſtande der Haus⸗ und Geſchäftsfrau, der Angeſtellten und in beruflicher Ausbildung Stehenden. Stark verputzte Macharten, ſehr helle Farben, Seide und durchſichtige Stoffe kommen für Berufs⸗ 2863 2864 kleidung nicht in Frage. Trotz der eng umgrenzten Materialarten ergeben ſich ſehr viele Möglichkeiten. Strick⸗ und Trikotkleider können niemals ein Miß⸗ griff ſein. Waſchſamt, Wollgeorgette, Jerſey und geſtreifter Tweed ſpielen für Berufskleidung eine weſentliche Rolle. Zierknöpfe, Clips und Anſteck⸗ ſchleiſen beginnen die weiße Garnitur zu ver⸗ drängen. Wo dieſe nicht zu umgehen iſt, wird ſie aus Rips oder Pikée, die ihrer unebenen Oberfläche wegen weniger Schmutz und Staub annehmen, her⸗ praktiſch. Nicht ohne Grund ſpricht man in ſolchen Fällen von„ſtaubfreiem“ Stoff. Das Berufskleid der Hausfrau iſt die Schürze in mannigfacher Geſtalt. Das Schürzen⸗ kleid, der Schürzenkittel mit Aermeln, das bäuer⸗ liche Trachtenſtoffgewand und das einfache Zephyr⸗ kleid ſind ſeit Jahr und Tag in praktiſcher Hinſicht beſtens erprobt. eeeeee eee Was viele Frauen nicht wiſſen: Daß ein Pelzmantel auch zum Wärmen da iſt. *2 Daß es— obwohl ſie ſelber ſchön ſind— auch noch andere ſchöne Frauen— und ſchönere— gibt. 2K Daß ein Mann ganz zufällig ſeinen Blick über ſie hingleiten laſſen kann, ganz unabſichtlich, ohne ſie anſprechen zu wollen! * Daß ihre Entrüſtung über das häufige Angeſpro⸗ chenwerden ganz unberechtigt iſt, da es andererſeits gut ausſehende Frauen gibt, denen dies niemals paſſiert! 2 Daß Anmut nicht durch den abgeſpreizten kleinen Finger hervorgezaubert werden kann, und Grazie nicht durch geziertes Wiegen in den Hüften. 9* Daß es für andere nicht intereſſant iſt, wenn man immer nur von ſich ſelbſt, von ſeinen Kleidern und Hüten redet. 4 Daß auch ihr eigener Mann Vorzüge hat— die ſie nur vergeſſen haben! * Daß es beglückender iſt, von ſeinem Mann mit Innigkeit in der Stimme zu hören:„Das iſt meine Fraul“ als von hundert Verehrern in bewundern⸗ dem Ton:„Das iſt eine Frau!“ Guter Rat— billig Alles hat die Hausfrau ſchon einmal innerhalb von Küche und Wirtſchaftsführung geleiſtet— ſo denkt ſie und dennoch kommt oft ein unvorherge⸗ ſehener Fall, den ſie bisher in den Kreis ihrer Be⸗ rechnung nicht einbezogen hat. Wattierte Bettdecken waſchen. Die Decke einen Tag lang in kaltes Waſſer legen das man dreimal erneuert. Iſt der Staub heraus, legt man die Decke auf einen Tiſch, reinigt ſie mit ſtarker Seifenlauge Iſt ſie gründlich abgeſeift, taucht man ſie nochmals in Waſſer, das man mehreremale erneuert, läßt ſie von zwei Perſonen auswinden und glatt ausſchlagen. Das Ausſchlagen muß des öfteren wiederholt werden, bevor die Decke trocken iſt. Glas ſchneiden ohne Inſtrumente iſt ſchwierig. Ein ſtarker Bindfaden wird in Spiritus oder Terpen⸗ tinöl getaucht, feſt um die Stelle gelegt, die man ab⸗ ſchneiden will. Der Faden wird angezündet, und während er brennt, das abzuſchneidende Stück Glas umgedreht. Kaltes Waſſer wird darauf geſchüttet, und ohne Splitter und Riſſe iſt das Glas linealgrade geſchnitten. Die Wolle iſt zu Ende, und man befindet ſich beim Ausbeſſern, Stopfen oder Stricken. In der gleichen Farbe beſitzt man wohl noch einige dünne Fäden. Nimmt man ſie doppelt, erſetzen ſie den dicken Woll⸗ faden vollkommen. Badezimmer und Badeeinrichtung Zwei wichtige Gebiete der neuzeitlichen Wohnung Wie haben ſich die Zeiten geändert! Im modernen Heim iſt das Empfangszimmer, der ſogenannte Sa⸗ lon, zur Seltenheit, das Badezimmer hingegen zur Selbſtverſtändlichkeit geworden. Die Fläche, die in der heutigen Wohnung für das Bad zur Verfügung ſteht, iſt in der Regel nur klein. Dafür wird ſie um ſo beſſer ausgewertet. Alleinſtehende Menſchen be⸗ nützen ihren Baderaum nicht ſelten als An⸗ Da ſich im Wohnraum in der Regel nur eine Couch befindet, ſo daß kein ſchlaf⸗ zimmerähnlicher Eindruck entſtehen kann, werden die übrigen Möbel, die ſonſt im Schlafzimmer vorhan⸗ den waren, ins Bad verbannt. Es iſt das der Klei⸗ derſchrank, den die modernen Architekten vielfach ein⸗ bauen ferner ein kleines Waſchbecken und ein guter Friſierſpiegel. Darunter ſteht häufig eine kleine Konſole mit Schubfach, das die wichtigſten Toiletten⸗ gegenſtände aufzunehmen vermag. All das läßt ſich in einem kleinen Baderaum ohne weiteres unter⸗ bringen. Iſt das Badezimmer aber größer, dann findet ſogar eine richtige Friſier⸗Toilette darin Platz. Der zweckmäßige Wandanſtrich des Bades iſt durchweg weiß Kachelbelag, der noch immer als großer Luxus gilt, iſt ſehr praktiſch, doch gibt es heute bereits Farbenanſtriche, die den Kacheln um nichts nachſtehen. Denn auch ſie laſſen ſich mit Waſſer und Seife reinigen. Wird die weiße Wand mit einer zarten Farbe ſchmal abgeſetzt, ſo ergibt eine ſolche Kante eine gute Wirkung. Im gleichen Farbton wird der im Raum vorhandene Stoff ausgeſtatte.. Die Kretonnedecke für den Konſoltiſch, der abnehmbare Belag für den Seſſel und der teppichartige Vorleger ſtimmen farblich überein. Letzterer wird heute oft aus Frotté hergeſtellt. Dieſer Stoff iſt derb, billig und leicht waſchbar. Beſonders geſchmackvoll iſt es, das Gardinchen vor dem Fenſter, den Waſchfleck, den Griff des Handſpiegels und alle ſonſtigen Klei⸗ nigketen harmoniſch zu geſtalten. Je kleiner ein Raum, deſto wichtiger iſt es, in farblicher Hinſicht einheitlich vozugehen. Bei der Frage nach der Badeeinrichtung ſelbſt ſpielen natürlich die Anſchaffungskoſten eine große Rolle; aber man kann ja auch hier Schritt für Schritt vorgehen und den. Hauptbeſtandteilen,— Badeofen und Wanne,— die notwendigen wie die angenehmen Beigeräte langſam nachfolgen laſſen. Wer die an ſich bequemſte, aber bei kalter Witterung immerhin eine Sonderheizung des Baderaumes er⸗ fordernde Einrichtung eines Gasbadeofens nicht 2867 2868 mag, für den iſt in der Anſchaffung wie im Gebraud ein guter Brikett⸗Badeofen nicht zu verachtei, da man in ihm mit vier Braunkohlene ketts ein Vollbad hereiten und zugleich auch 9 Baderaum angenehm erwären kann. Dieſe Vorbie⸗ treten umſo deutlicher in die Erſcheinung, wen ſich um eine größere Familie und um regelmäßtee, häufige Badbenützung handelt. Dann nämlich 7 wandelt ſich der Brikett⸗Badeofen bei einigermahen achtſamer Behandlung in einen Dauerwaſſei⸗ ſpender, aus dem man mit wenigen Briketts Hei 9 ſtoff das ganze Warmwaſſer für den Haushalt 3 nehmen kann. Wo in Kleinwohnungen und Sie lungshäuſern kein Plat für einen Brikett Standof, vorhanden iſt, kann auch eine an der Wand hängene Form verwendet werden. In der modernen Kleinwohnung gibt es in 1e. Regel nur eine Waſchgelegenheit, die im it zimmer untergebracht iſt. Daher muß dieſes jedere, aufgeräumt und für Gäſte bereit ſein. In gut geſtatteten Haushalten befinden ſich zu dieſem S eigene Gäſtehandtücher. Sie ſind nur 40 Zentimen im Quadrat; dieſe Größe jedoch genügt völlig, ſie ſtets nur ein einziges Mal von einem Menſche, benützt werden. Ein eigener, ebenfalls farblich 5 nau abgeſtimmter, Handtuchbehälter vervollſtänd die Einrichtung des Baderaumes, deſſen geſchme it volles Ausſehen von einer gepflegten Häuslichke Zeugnis abzulegen vermag. Die Frage 9 Großpapa iſt erkrankt, ſeit Tagen muß er 0 Bett hüten. in Er langweilt ſich. Fritzchen ſoll kommen, ſe älteſter Enkel. t Fritzchen wird alſo nun eingeſchärſt, nur ja reo⸗ leiſe zu ſprechen, ſich ja recht ruhig zu verhalteſe, und wenn der liebe Opapa gar zu ſchwach ſein ſo en. ſich ſofort aus dem Zimmer herausführen zu laſſh Solche und ähnliche Vorſchriften mußte w Fritzchen von glücklicheren Familienereigniſſen 0 kennen, denn nachdem er dem Opapa die welke Haen geküßt hatte, ſchlich er auf Zehenſpitzen im gand Zimmer umher— und ſuchte etwas. ob⸗ Enttäuſcht flüſterte er ſchließlich:„Du, Gr papa— wo iſt denn das Baby?“ * jett „So, Emma mein rotes Kleid können Sie haben!“ „Ach, wirklich, gnä' Frau? Da freu' ich mich denn in dem Roten, da hat mich mein Paul im ganz beſonders gern geſehen...!“ abel/ mer Cechw. Steinwan d, v 5, i3 7 Berer-Schnitte— Wiener Nleisfer-Schnitte“——3 ewaschehaus 3 WSo s Moden-Journaie auer veriage— Abniünmuster— Reichnaltge Voriagerzabpen H fiauen- Lxung Carl NlorjéEa 1, 17ʃ18 9 aller 8 N eint Leinen-Betten 2 * GCaumc S Fchniſtmuster N 6 24. Anruf Nr. 500 0⁵, ſesen Rittwoon!* usstattungen 3 ax bEK PiAMKEx M A,N N H E 34 7 7„ Jſyorkeile beim Eintau- 0 Tee, Hoppe's costarica-Mischung) Carl Baur ollelig Arlke 6. 60 IPTuntanr Mll Ke 8., täglich trisch gebrannt,/ Pfund S0 Pig. I Kunststr. N.9 Kompl. Badeeinrichtungen I“ scen 81e Sinen Wc 4 Munsistrale, N 3. 7— Plerkipüatz, u 1. 14 Modeneuheiten fachmdnnische Bedienung DPaul Kalienmaier[kauee-Rösterel am raranen Ludwigshaten, Bismarcksiraße 42 Zutaten zur Schneidetei die 7 G. m. b. H Fernspr. 1 * 7 C—** Fernsprecher Nr. 22293 — Ilu0 Ak.Auge, fätr leüe, 8— nu 9& ſGeschw. Adamczewskif.... h,on Droßiert? férstfl. Bieſefeſder„.e 9 2,— inn. Paul Sihi— p 2, 15 Sebr rüeslee wd Kräftis Pland Mk..—-/ Ileerrenhemdeo,, VnterWascne, mevaten 5 —95 Re eS 0 82 Schais, Gamaschen und Siofle, iuberst preiswen, Seen Wasche. 1 rfnueraadarheiten, Decken. Kiszen und 9 C2. 7 Gun11 0 o.&(= Pamtem TU 0 0 + 8 8 x 9611%% jeder Art liefert billigst Tar 1 wo ke ne Korseits Nütthater, 2 7 ſſütun Ufcraäh bst FülangTT DIuckeei büaas(PIANOS Schart à kaut Neue MannheimerzZeitun Scharf 8 Hauk Kabf en bilſigst Bei au Ihrer vollsten Zufriedenbeit. nur im M⸗ 8 FE L 0 G E 8-Institut für Schönheitspilege Piano- u. Flügelfabrik 0 5—* R 1. 4˙6 K 1. 3 Erstklassigaltbewährt Nur 0 4. 4 SRVEI, 81.2 Teite Strg — 6 —4 7 —— 1„Wutwoch 21. Februar 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 86 Die Anterſchlagungen im Heddesheimer Rathaus Gefängnis für die Amtsverbrechen eines Ratſchreibers und ſeines Gehilfen Nerurteiletraftammer beim Landgericht Mannheim kandln te am Dienstag nach neunſtündiger Ver⸗ ug den 34 Jahre alten Heddesheimer chreiber Stürmer zu einer Zucht⸗ Nafe von einem Jahr neun Mona⸗ ah zu einer Geldſtrafe von 200 Mark und den ——— alten Ratſchreibergehilfen Merx Nonar Gefängnisſtrafe von einem JFahr ſechs 90 ten. Der mitangeklagte Bürgermeiſter 8 wurde freigeſprochen. ba6 Beult vergangenen Jahres wurde offenbar, amte des Rathauſes in Heddesheim ſich — ers Verfehlungen hatten zuſchulden kommen aaſ⸗ ſic, vor* im Herbſt vergangenen Jahres mußten den em Schöffengericht in Zuſammenhang mit worten ligen Entdeckungen zwei Beamte verant⸗ beſtern v ie Hauptbelaſteten erſchienen nunmehr ſter Linz der Strafkammer. Es handelte ſich in die ſi 0 um den Ratſchreiber und ſeinen Gehilfen, ſchuldi er Unterſchlagung, der Untreue u. a. Delikte ſaß mit gemacht hatten. Als dritter Angeklagter bank: 10 nen Bürgermeiſter M. auf der Anklage⸗ nis ber m wurde zur Laſt gelegt, daß er in Kennt⸗ pflichtge zerfehlungen der beiden Ratſchreiber nicht lung ani Anzeige erſtattet hat. Die Verhand⸗ von 37 unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Soler und unter Beiſitz von Landgerichtsrat lage 6 und Amtsgerichtsrat Weis ſtatt. Die Di Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold. erhandlung gab ſehr unerfreuliche Einblicke ndeln zweier pflichtvergeſſener Gemeinde⸗ war der baw. ⸗Angeſtellter. Am ſchwerſten belaſtet Laſt ge Ratſchreiber St. Zunächſt wurde ihm zur gelder legt, daß er Sporteln, Straf⸗ und Wiege⸗ Unrecht Geſamtbetrage von etwa 270 Mark zu verbraucht hatte und ſich den Betrag dann dieh onatsende von ſeinem Gehalte habe ab⸗ en laſſen. — 0 anderen Fällen nahm die Anklage S5 aß er Gelder, die er an Gebühren, orteln, Feldbereinigungskoſten, Grund⸗ chgebühren, Rückerſtattung von Wohl⸗ rtsunterſtützung, Rückerſtattung von Beirgelderſatz, Steuern, Umlagen uſw. im age von rund 550 Mark vereinnahmt ſeh e, für ſich verbrauchte und zum Teil erſt r ſpät, zum Teil überhaupt nicht mehr Dieſe erſetzte. ſwaft alsterſchlaaungen beging St. in ſeiner Eigen⸗ ehlun 8 mter. Eine zweite Gruppe von Ver⸗ Fahrnign betraf Veruntreuungen von Erlös aus gensv verſteigerung, von Pachtzins für Vermö⸗ eſamt waltung, Verſicherungsprämien u. a.(ins⸗ ungefähr 950 Mark); auch dieſe Gelder wur⸗ leſer m Teil ſpät, zum Teil überhaupt nicht abge⸗ eineg n die Anklage war außerdem ein Fall deten ollſtreckungsbruchs(Verkauf eines verpfän⸗ St.„Fraftrades) einbezogen. Am ſchwerſten wurde verſicher rch belaſtet, daß er, der die Invaliden⸗ kleben ungsmarken für Fürſorgeempfänger zu erhalte batte, damit dieſen Leuten die Anwartſchaft n bliebe, über 200 Mk. veruntreute, indem er das Kleben der Marken unterließ und das um z Geld in die eigene Taſche ſteckte. alf ieſe Verfehlungen zu vertuſchen, ſtellte St. aus. de Aufrechnungsbeſcheinigungen mit belußerdem verfälſchte er ein Sportelregiſter m Ziele, Unterſchlagungen zu verheimlichen. ſeines gMitangeklagte M. war ein würdiger Schäler e Steinplizen. Auch er kaſſierte Sporteln, Um⸗ dieſe Reuern, Strafgelder, Koſten u. ä. und behielt marken träge. M. hatte die Invalidenverſicherungs⸗ unterf für die Gemeindearbeiter zu beſorgen. Er wie St'nig dabei nicht weniger als 1800 Mk.; genau deſchein palf er ſich damit, daß er falſche Aufrechnungs⸗ an c0 angen ausſtellte. In einigen Fällen löſte marken aus ſchon beklebten Karten Verſicherungs⸗ 5 und verwandte ſie aufs neue. bandlunbeiden Hauptangeklagten gaben in der Ver⸗ chte g ihre Verfehlungen weſentlich zu. St. 8 geltend, er habe die Abſicht gehabt, die unter⸗ Men und veruntreuten Gelder wieder zu erſtat⸗ blieb auf die Frage des Vorſitzenden, ob auch wolle, er habe an eine Rückerſtattung ge⸗ ten. 2 ſagen dacht, die Antwort ſchuldig. Aus der Verhandlung ergab ſich, daß die beiden Hauptangeklagten keineswegs aus Not gehandelt hatten. Der dritte Angeklagte, Bürgermeiſter., der 20 Jahre lang als Ratſchreiber und ſeit 1929 als ge⸗ wählter Bürgermeiſter in Heddesheim(bis Juli 1933) tätig war, beſtritt in einigen Fällen, daß er von den Verfehlungen der Mitangeklagten gewußt habe; in anderen Fällen gab er zu, Kenntnis davon gehabt zu haben. Er habe dann aber immer auf eine ſchnellſtmögliche Bereinigung geſehen. Da die beiden Hauptangeklagten geſtändig waren, verlief die Vernehmung der Zeugen ziemlich raſch. Der kommiſſariſche Bürgermeiſter von Heddes⸗ heim bemerkte, er habe bei ſeinem Dienſtantritt eine ſkandalöſe Dienſtauffaſſung angetroffen. Weſentlich für die Beurteilung der Verfehlungen des M. war vor allem die Frage, ob man ihn als Beamten der Gemeinde betvachten müſſe. Er wurde auf Grund eines ausdrücklichen Gemeinderats⸗ beſchluſſes nur als Ratſchreibergehilfe eingeſtellt und nicht vereidigt. Der Vertreter der Anklage hob in ſeinem Plädoyer einleitend hervor, daß M. in ſtaats⸗ rechtlichem Sinne wohl nicht als Beamter zu be⸗ trachten ſei, daß aber M. in ſtrafrechtlichem Sinne tatſächlich als Beamter angeſehen werden müſſe. Der Staatsanwalt hielt die Anklage als in vollem Ausmaße erwieſen und beantragte gegen St. eine Geſamtzuchthausſtrafe von zwei Jahren, zuzüglich 200 Mark Geld⸗ ſtrafe und außerdem Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Der Antrag gegen M. lautete ebenfalls auf Zuchthaus, und zwar auf ein Jahr acht Monate. Gegen den Exbürgermeiſter Mo. beantragte der Staatsanwalt ſechs Monate Ge⸗ fängnis. Ein Bürgermeiſter habe in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als oberſtes Polizeiorgan der Gemeinde und als Hilfsbeamter öͤer Staatsanwaltſchaft die Ver⸗ pflichtung, auch ſchon bei Vorliegen begründeten Verdachts Anzeige zu erſtatten. Ein Berufs⸗ bürgermeiſter müſſe wiſſen, daß ihm dieſe ſtrenge Verpflichtung obliege. In der Urteilsbegründung wies der Vorſitzende darauf hin, daß der Tatbeſtand der Anklage allein ſchon durch das Geſtändnis der beiden Verurteilten bewieſen ſei. Bezüglich der Un⸗ terſchlagungen von Wiegegeldern, Strafgeldern und Sporteln in Höhe von 270 Mark habe das Gericht die Ueberzeugung, daß der Vorſatz einer rechtswidrigen Aneignung nicht beſtanden habe, weil es in Heddes⸗ heim offenbar Uebung geweſen war, die Beträge am Monatsende vom Gehalt einzubehalten. Die für den Angeklagten St. bedeutſamſte Frage, ob in der Ange⸗ legenheit der Invalidenverſicherungsmarken der Vorſatz einer Unterſchlagung beſtand, wurde be⸗ jaht, ſo daß nur auf Zuchthaus erkannt werden konnte. Strafmildernd wurde St. angerechnet, daß er noch nicht vorbeſtraft war. Das Gericht erkannte in dieſem Falle auf die zuläſſige Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus und bildete aus den außerdem ausgeſprochenen Gefängnisſtrafen von einem Jahr, neun Monaten, drei Wochen, und drei Monaten die eingangs genannte Geſamtzuchthausſtrafe. Bezüglich des M. bemerkte der Vorſitzende, daß es ſich um einen Grenzfall gehandelt habe. Man habe zugunſten des Angeklagten angenommen, daß er nicht Beamter war, obgleich er tatſächlich die Arbeit eines Beamten leiſtete. So kam M. mit einer Gefängnisſtrafe da⸗ von. Das Gericht hielt ihm zugute, daß er noch jung und nicht vorbeſtraft iſt, und daß er bei St. eine ſchlechte Lehre durchmachte. Zu dem Freiſpruch des angeklagten Bür⸗ germeiſters Mon wurde feſtgeſtellt, daß dem Bürgermeiſter zweifellos eine ſtrenge Verpflichtung zur Anzeige obliege, wenn er Kenntnis von irgend einer ſtraftbaren Handlung erhalte. Wenn ſich das Gericht dennoch nicht zu einem Schuldſpruch entſchloſ⸗ ſen habe, ſo ſei maßgebend geweſen, daß in bleineren Gemeinden das Urteil oftmals nach dem Ermeſſen gebildet werde. Der Angeklagte habe wohl geglaubt, daß er ſo, wie er handelte, der Gemeinde beſſer diene; er ſei ſich(ſo nahm das Gericht an) nicht bewußt ge⸗ weſen, daß er ſich dadurch ſtrafbar mache.— NSDAp-Mifieilungen Aua partelamtlichen Behanntmachungen entnommen PO Jungbuſch. Donnerstag, N. Febr., 20.15 Uhr, in der Liedertafel, K 2, 32, Schulungsabend. Einladung gilt auch für NS⸗Frauenſchaft, NS⸗Hago, NSBO und NSKK. Friedrichsfeld. Mittwoch, 2. Febr., 20.30 Uhr, im Parteilokal„Zum Adler“, Bürgerverſammlung. Redner: Pg. Odenwälder, Ziegelhauſen. Thema: Der Zuſammen⸗ bruch und Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes. Friedrichsfeld. Donnerstag, 22. Febr., 20.30 Uhr, im Parteilokal„Zum Adler“, 5. ulungsabend mit Dr. Hoffmann, Heidelberg, Lichtbildervortrag. * NS⸗Frauenſchaft utſches Mitt. r. imabend im Groden Mayerbo, Qu 2, 15. 8 We BdM Deutſches Eck und Strohmarkt. Mittwoch, A. Febr., 20 Uhr, Antreten ſämtl. Mädels vor der Luiſenſchule. Feudenheim. Mittwoch, A. Februar, 10.30 Uhr, Friedrichsbrücke(Stadtſeite), 20 0. mitbringen und 10 Pfg. für Rückfahrt; Teilnahme freigeſtellt. Gruppe Feudenheim. Donnerstag, N. Februar, 20 Uhr, Führerinnenbeſprechung ſämtl. Führerinnen in N 2, 4. Heimabende fallen aus. BdMNJ Humboldt. Alle Jungmädel, die am Sonntag, 11. Febr. 1934, nicht erſchienen ſind, müſſen ſich am Donnerstag, den 22. Febr., in der Fröhlichſtr. von 18—20 Uhr melden. Ebenſo die Führerinnen. Fehlende Beiträge mitbringen. NSB3O Wallſtadt. Donnerstag,. Febr., 20 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im Lokal„Rebſtock“, Mosbacherſtroße. Friedrichspark. Mittwoch, 21. Febr., 20.30 Uhr, in den Geſchäftsräumen der Paxtei, D 4, 8, Amtswalterſitzung. Pflichterſcheinen der Betriebszellenobleute. Deutſche Arbeitsfront DoHV. Mittwoch, 21. Febr., 20.15 Uhr, im Saale des Friedrichspark, Kundgebung der Deutſchen Angeſtellten⸗ ſchaft. Alle Fugendmitglieder und Junggehilfen bis zum 24. Lebensjahr beteiligen ſich an dieſer DHV⸗Fachgruppe Einzelhandel und Textil. Don ners⸗ tag, 22. Fehr., 20.15 Uhr, im Saale des Deutſchen Hauſes, Deutscher Reichskwugebud Landesverband Baden Rhein-Neckar-Militar-Gauverband äuser“ ——————— Achkung!l Alte soldaten! der Kameraden, die Mitglied eines Regimentsverbandes ElEKIR. EIHL AMLACEx, Treppen⸗ beleuchtungen Wohnungs⸗ inſtallationen Steigleitungen Monatsverſammlung mit Filmvortrag von Pg. Solmſen: „Herſtellung des Afga⸗Travis“. Wichtig für alle Techniker! Am 10. und 11. März findet der Tag der„Deut⸗ ſchen Technik“ in Leipzig ſtatt. Für den Bereich der Gebiete Baden, Rheinpfalz, Heſſen⸗Süd und ⸗Nord, Koblenz, Trier und Thüringen iſt der Gebietsleiter Heſſen⸗ Süd, Frankfurt a.., Adolf⸗Hitler⸗Haus, als Beauftrag⸗ ter für den Sonderzug Frankfurt a..—Leipzig beſtellt. Sämtliche Meldungen zur Teilnahme(auch geſchloſſene Meldungen von Verbänben) ſind an die Gebietsleitung Frankfurt a.., Adolf⸗Hitler⸗Haus, umgehend zu richten. Auskünfte werden von der Gebietsleitung des KDag(Adolf⸗Hitler⸗Haus, Gutleutſtraße Nr. 8 bis 12, 2. Stock, Zimmer 36, Fernſprecher 30 381/41) erteilt. PNSDAP⸗Amt für Beamte Donneirstag, 22. Februar, 20,15 Uhr, ſchaftsabend für die Fachſchaft Reichs bahn. Kampfbund für Deutſche Kultur. Lehrgang für Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung. Nächſte Stunde Donnerstag, 22. Februar, 20 Uhr, in der Turnhalle der Peſtalozziſchule(Eingang Otto⸗Beck⸗Straße). Turnſchuhe mitbringen. Wir weiſen auf den heute abend ſtattfindenden Vortrag von Herrn Miniſterialrat Prof. Dr. Eugen Fehrle hin über„Das Hakenkreuz— ſein Sinn und ſeine Verbrei⸗ tung“. Der Vortrag findet im großen Saal der Harmonie, D 2, 6, 20,15 Uhr, ſtatt. Aus der PO Eine Verfügung des Stellvertreters des Führers: Die Auslands⸗Organiſation der NSDAP Der Stellvertreter des Führers erläßt folgende Ver⸗ fügung: Die durch meine Verfügung vom 3. Oktober 1933 mir direkt unterſtellte Auslands⸗Abteilung der NSDApP führt künftig die Bezeichnung Auslands⸗Organiſation der NSDAP. Der zu meinem Stabe gehörende Leiter der Auslands⸗ Organiſation mit der Bezeichnung Gauleiter, iſt der Pg. Ernſt Wilhelm Bohle, Hamburg. gez. Rudolf Heß. im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpiz Schulungs⸗ und Kamerad⸗ Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers gibt dazu folgende Ausführungsbeſtimmungen bekannt: Die Auslands⸗Organiſation iſt die einzige zuſtändige Parteidienſtſtelle für alle Parteigliederungen im geſamten Ausland(mit Ausnahme von Oeſterreich, Danzig und Memel). Der geſamte Dienſtverkehr aller Parteiſtellen mit den Organiſationen der NSDAP im Ausland iſt ausnahms⸗ los über die Auslands⸗Organiſation in Hamburg zu leiten. Nationalſozialiſtiſche Fachverbände uſw., die in ihre Tätigkeit die Reichsdeutſchen im Ausland einzubeziehen beabſichtigen, dürfen dies nur im Rahmen der Auslands⸗ Organiſation tun. Alle Parteigenoſſen, die ihren ſtändigen Wohnſitz im Ausland haben, oder die zu ſtändigem Aufenthalt ins Ausland reiſen, unterſtehen der Auslandsorganiſation bzw. der Ortsgruppe ihres Wohnortes, und dürfen bei inner⸗ deutſchen Gauen nicht als Mitglieder geführt werden. München, den 17. Februar 1934. Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers. M. Bohrmann, Reichsleiter. Schulung des Führernachwuchſes der PO. Der Reichsſchulungsleiter der Oberſten Leitung der PoO kündigt in einem Runoͤſchreiben an, daß ab 1. Oktober 1934 die Schulen der PO. der NSDAP. dem Teil der Ju⸗ gend geöffnet werden ſollen, der Führerqualitäten auf⸗ zuweiſen hat. So werden in ͤen Gauführerſchulen Kurſe von dreimonatiger Zeitdauer durchgeführt werden. In den Landesführerſchulen werden Kurſe von einhalb⸗ jähriger Zeitdauer durchgeführt, während in der Reichs⸗ ſchule einjährige Kurſe durchzuführen ſind. Die Kurſusteilnehmer werden nach ganz beſtimmten Geſichtspunkten ausgeſucht. Im Einvernehmen mit der HJ., mit der SA. und dem Arbeitsdienſt werden wertvolle junge Parteigenoſſen für die Führerausleſe geſtellt werden. Es wird künftig zur Bedingung gemacht werden, daß ein jeder, der zum politiſchen Führer herangebildet werden ſoll, in ſeiner Jugend Dienſt im Jungvolk gemacht, bis zu ſeinem 18. Lebensjahr in der HJ. gedient und winde⸗ ſtens ein Jahr aktiven SA⸗Dienſt erlebt haben muß. Hat er dieſe Stufen durchlaufen, ſo kann er die drei Stufen der Schulungs⸗ und Erziehungskurſe(Gau⸗ Lan⸗ desführer⸗ und Reichsſchule) abſolvieren. Es werden in der Regel nur die erfolgreichſten Kurſusteilnehmer der Gauführerſchule zu der Landsführerſchule zugelaſſen werden und dann wiederum nur die erfolgreichſten Kurſusteilnehmer der Landesführer⸗ ſchule zu der Reichsſchule Zugang finden. Die Schulungs⸗ und Erziehungspläne werden nach ganz beſtimmten Grunoſätzen mit beſonderer Sorgfalt auf⸗ geſtellt. Ebenſo wird eine ſorgfältige Ueberprüfung der bisherigen Lehrkräfte vom Reichsſchulungsleiter ſelbſt durchgeführt werden. DFageokaleucleꝛ Mittwoch, 21. Februar Nationaltheater:„Das grüne Revier“, Komüödie von Fr⸗ Kalbfuß, Miete M, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Caſino⸗Saal, R 1: Volksbund für das Deutſchtum im Aus⸗ land: Vortrag von Jakob Berger über„Badiſch⸗pfälziſche Siedlungen in der ſüdruſſiſchen Pfalz“, 20 Uhr. e 20.15 Uhr Kundgebung der Angeſtellten⸗ aft. Mannheimer Altertumsverein— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Hans Zeiß, Frankfurt über „Der Fürſtengrabfund bei Altlußheim und das germa⸗ —97 SS* der frühen Völkerwanderungszeit“, 20. r. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18.90 Uhr Hermann Maria Wette: Vollendung der polyphonen Stil⸗ geſetze im Geſtalten J. S. Bachs. 8 Städtiſche Schule für Volksbildung— Harmonie, D 2, 6: Vortrag von Miniſterialrat Prof. Dr. Fehrle, Karls⸗ ruhe„Das Hakenkreuz, ſein Sinn und ſeine Verbrei⸗ tung“, 20.15 Uhr. Apollo: 20.15 Uhr Varieté. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag 20.15 Uhr Das bunte Kabarett⸗Progromm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Frühlingsſtimmen“.— Alhambra:„Die weiße NMajeſtät“.— Roxy: „Glück im Schloß“.— Schauburg:„Des jungen Deſſauers große Liebe“.— „Viktor und Viktoria“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geböffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung Prof. Albert Haueiſen. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. ———————————————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer⸗Feuilleton. Carl Onno Eiſenbart ⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Durchſchnittsauflage im Januar 21029 Für unverlangte Beiir ge eine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückvorto Palaſt und Gloria: Aktionäre zum zweiten Male auf, ihre Stammaktien zwecks Durchführung der in der ordentlichen Generalverſammlung vom 29. Dezember 1933 u. a. beſchloſſenen Kapitalherabſetzung ———— 00 in D der ameradſchaftlicher Regimentsvereinigungen ſind, die hier annheim keine Ortsgrüppe haben, werden gebeten, ſich auf 2 Geſchäftsſtelle des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, von 1gebiſnet an Wochentagen während der nächſten 14 Tage über bebendi dem is 19 Uhr, unter Vorlage der Papiere, die Auskunft e Mitgliedſchaſt in einem Regimentsverein oder Verband zu melden. Alles Nähere iſt dort zu erfahren. en, ſind von dieſer Meldung entbunden. den 22 nachſtehenden Gemeinden können die Meldungen bei nannten Kameraden vorgenommen werden: adenburg, Kriegerbund, Kamerad Walther, am Marttplatz, den ganzen Tag; Ladenburg, Kriegerverein, Kamerad Georg Krauß, Adolf⸗ Hitler⸗Straße 26, täglich von 10—12 u. 18—20 Uhr; Seckenheim, Samera Eder, Villinger Straße Nr. 16, jeden Dienstag von 20—22 Uhr Neckarhanſen, Kamerad Merdes, Schloßſtraße, jeden Mitt⸗ Ilvesheim“ Kaworäd Geimbn, Schloßſtraße 221, täglich von Edingen, Kamerd Gendarmeriewachtmeiſter, Rathaus Warkedt, Kaltersh Siet, Schrieshelnn, 83 Sörieshelut, eren. amerob Mohr, Straße 220, täglich von 12—14 Uhr. Kamerad Krämer, Kreuzſtr. 924, Heidelberger 172⁴ Ier führar des füein⸗Mackäar-M²akärSawertandes or. nieke, oberieutnant d. R. a. O. ARl FR. ameraden, die der Sä, SS und Stahlhelm oder einem angehhrdein Neckar⸗Militär-Gäuverband angeſchloſſenen Verein Klingel⸗ u. Türöffner⸗ anlagen 1140 I0 R 3. 2 Cel. 262 10. Mosbacher Straße 10, täglich Kapelien. bis zum 20. Mai 1034 einſchließlich bei den genannten Stellen unter den bekannten Bedingungen einzureichen. Mannheim, den 19. Februar 1934. Brown, Boveri& Cie., Aktiengeſellſchaft Der Vorſtand. onn, Bopeni U Cie.. Miengesvuhah- Mannheim. 85 Sweite Aufforderung zum Umtauſch der Stammaktien. Unter Hinweis auf die am 9. Februar 1934 veröſſentlichte erſte Umtauſchbekanntmachung fordern wir hiermit unſere S0o Ferqinend geben hocheifteut bełennt Hleti und 5 A 5 uu-Aak-aae Art. 451 Sröhe 40/46 mittags wegen D 4. 2. Siädt. Leihamt. 1710 fäuaauuu Achtung! billige Schlt fzunmer inſolid. Ausführg Hux 330.-Mh. Küi hen in Schleiflack und Alle Instrumente ür Spielwanns⸗ 2 ge und Musik⸗ Trom meltelle, Se wal bennes er usw. ieſert schnell und E WFeldmann Musikinstrumentenbau Mannheim, 8 2. Tel. 298 75 Aeltestes Each- geschäft amm Platze natur bekannt gute Qualität! Ihr altes Schlaf⸗ zimmer od. 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Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderfammelſtellen Surmi-Abset in J 4a. 9, Lortzingſtraße 12 und Die Pfänder vom Monat Auguſt 1933. und zwar: Gruppe A Nr. 13 253 bis 16 868 Gruppe B Nr. 45 505 bis 49 221 Gruppe Nr. 36 617 bis 40 956 müſſen bis ſpäteſtens Ende Februar 1934 ausgelöſt werden, andernfalls ſie Anfang März 1934 verſteigert Städt. Leihamt. Sute Ledereusführung Sarertert Kernsohlen Vorzügliche Pahform 10 10 derobeſchränke, 2 kompl. Betten, 2 Nachttiſche, 1 dreit. 8 Schrank, zuſammenpaſſend, 2 kompl. weiße eiſerne 4008— 5 Betten mit 2 Nachttiſchen u. Waſchtiſch, 6 komplette nüt/ enSie darum die Fenſtervorhänge, elektr. Decken⸗ und Wandbeleuch⸗ Hiein Anzei e tungen, 1 weißen Küchenſchrank, 1 Schuhſchränſchen, 9 1700 empfehlen sind es täglich, die unseren Anzeigen teil lesen. Sie dürfen nicht bei den Inse- um sich den Tau- senden Beziehern unserer Zeitung zu Prdun Art. 454 7˙⁰ Breite Straße 1 2 callkfi s cee. 8. Seite /Nummer 86 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——⏑ —* 1034 Mittwoch, 21. Februar. Veumnlochtæs — Das geheimnisvolle Auftreten von Seuchen er⸗ klären Cambridger Gelehrte damit, daß Krankheits⸗ träger durch die Luftſtrömungen der oberen Atmo⸗ ſphäre von Ort zu Ort befördert werden. Deshalb hat man jetzt beſchloſſen, hoch über den Wolken eine Jagd nach Bazillen zu machen. Als Erſter bekam der Biologe Dr. Brain den Auftrag, ſich als Jäger zu betätigen und er begab ſich ſchon einen Tag darauf mit zwei Piloten in die hohen Luftſchichten. Er verwendete dͤͤrei Arten von Fallen: Erſtens Pro⸗ bierröhren, die Kulturen zur Aufzucht der Keime ent⸗ hielten; zweitens ähnlich ausgeſtattete Glasgefäße, die nichts enthalten; und drittens mit Vaſeline be⸗ ſchmierte Glasplättchen. Alle dieſe Fallen wurden verſiegelt emporgebracht, um zu verhindern, daß ſich während des Aufſtiegs Bakterien anſammeln konn⸗ ten. Und die Jagd begann erſt in Schichten von 4000 bis 5000 Metern. Das Ergebnis ſtellte die Möglich⸗ keit unter Beweis, daß beiſpielsweiſe die Erreger der Maul⸗ und Klauenſeuche in den hohen Luftſchich⸗ ten um die Welt ſchweben. Dr. Brain erklärte nach ſeiner Rückkehr, daß große Zahlen von Bazillen in Höhen von 3000 bis 4000 Metern über der Erde lebendig und wirkſam ſind, und daß die Wolken größere Maſſen von Sporen und Bakterien ent⸗ halten, als die Luft, die etwas darunter liegt. 5 — Nach einer Meldung von„Het Volk“ hat die Mailänder Kriminalbehörde einen aufſehenerregen⸗ den Fälſcherſkandal aufgedeckt. Diesmal handelt es ſich nicht um Bilder und Skulpturen, ſondern um Handſchriften. In den letzten Jahren kamen verſchie⸗ dentlich Briefe und Aufzeichnungen von Leonardo da Vinei, Raffael, Michelangelo, Galilei, Columbus, Paleſtrina, Haendel, Haydn, Mozart, Calvin, Wa⸗ ſhington, Lincoln, Gluck und Wagner auf den Markt, die aus ruſſiſchen Sammlungen ſtammen ſollten. Durch einen Zufall ſtellte es ſich heraus, daß es ſich bei dieſen Handſchriften um raffinierte Fälſchungen eines gewiſſen Tobia Nicrota in Mailand handelte, der ſeit Jahrzehnten mit Sammlern und Antiqua⸗ riaten in enger Geſchäftsverbindung ſteht. Nicrota trat unter verſchiedenen Namen auf und wechſelte im Laufe der Zeit verſchiedentlich ſeinen Wohnſitz. So nannte er ſich Ricardo Drigo oder auch Enrico One⸗ ſtigal. Zuletzt wohnte er in Mailand. Der Schwind⸗ lex iſt 53 Jahre alt und hat es zu einem anſehnlichen Vermögen gebracht. Die Unterſuchung der Mailän⸗ der Kriminalpolizei in der Angelegenheit iſt noch nicht abgeſchloſſen. — Die Pariſer Polizei hat die Reklameunſitte der Zurſchauſtellung menſchlicher Schaufenſterpuppen ver⸗ boten. Die Sitte, Menſchen ſtundenlang regungslos im Schaufenſter ſitzen oder ſtehen zu laſſen, um die Zuſchauer in Spannung zu halten, war aus Amerika herübergekommen. Die Polizei von Paris hat feſt⸗ geſtellt, daß die Unſitte außerordentlich nervenaufrei⸗ beud wirkt und ſie daher aus geſunden Erwägungen heraus unterſagt. — Im Herbſt v. J. wurde der Antiquitätenhäud⸗ ler Meus in ſeinem Laden in Hamburg von zwei Burſchen überfallen und ſchwer verletzt. Die Ver⸗ brecher raubten dann aus einem eiſernen Schrank eine große Anzahl wertvoller Münzen ſowie einige Vorkriegsgoldſtücke im Werte von etwa 18 000 /. Nunmehr wurde in Berlin der Hauptttäter, der 31⸗ jährige Reiſende Raymund Reinhard aus Kaiſers⸗ lautern, verhaftet. Reinhard verſuchte bei einem Ber⸗ liner Raritätenhändler einen Teil der geſtohlenen Münzen abzuſetzen. Der Händler, der die Stücke er⸗ kannte, ging zum Schein auf das Geſchäft ein und ſtellte Reinhard einen Scheck auf die geforderte Summe aus. Als der Räuber den Scheck auf der Bank einlöſen wollte, wurde er von der benachrich⸗ tigten Kriminalpolizei verhaftet. Durch ſein Geſtänd⸗ mis konnte auch der Mittäter in Lüneburg gefaßt werden, bei dem auch noch ein großer Teil der Beute vorgefunden wurde. Reinhard wohnte zuletzt eben⸗ falls in Lüneburg, wo die beiden Banditen im ver⸗ gangenen Jahr auch einen Raubüberfall auf einen Zahnarzt verübt haben. ——— Tonkangriff, eine Szene aus dem neuen Kriegsfilm„Stoßtrupp 1917“, der in München ehemaligen Frontſoldaten und Kriegsopfern gedreht wurde. Dem Manuſkript liegt das Kriegsbuch„Der Glaube an Deutſchland“ von Hans Zöberlein zugrunde, von dem Adolf Hitler ſagte, man höre darin das Herz der Front ſchlogen. von In Flockexloat ulen den Oaean Besatzung: ein Mann, — Rivo de Janeiro, im Febr. Die Abenteurer, die ſich bisher in einer Nußſchale verwegen dem Ozean auvertrauten, machten dieſe Reiſe gewöhnlich allein. Sie fanden wohl meiſt nicht Begleiter, die ein ſo ungewiſſes Schickſal gerne mit ihnen geteilt hätten. Der Matroſe Adolf Hanſen, der ſich vor drei Monaten von der norwegiſchen Stadt Bergen aus auf den Weg machte, ſuchte lange vergebens, bevor er Begleiter gefunden hatte. Als Zweibeinige ſich nicht einſtellten, um das Abenteuer zu beſtehen, griff er zu den Vierbeinigen. Er ſuchte ſich ein ausgewähltes Exemplar von kräfti⸗ gem, widerſtandsfähigem Eskimohund und geſellte ihm eine ſchöne norwegiſche Katze bei, getigert, mit grünlich⸗grauen Augen und langem Schwanz. Das Boot, das er zur Verfügung hatte, war eins der kleinen gedeckten Fiſcherboote, wie ſie in den Schären gebraucht werden. Seetüchtig und feſt gebaut, gut gedeckt und für den beſonderen Zweck der langen Reiſe vorzüglich ausgerüſtet. Adolf Hanſen kannte alle Meere und alle Häfen, der Wind konnte ihm kein X für ein U vormachen, er wußte, was er von ihm zu halten hatte, ob er ihn nun in dieſem oder jenem Längen⸗ oder Breitengrad traf. Der Eskimohund war auch im Secweſen nicht unerfahren, lange genug hatte er auf Schiffen ge⸗ dient und nichts als Waſſer und Himmel geſehen. Die Katze allerdings war noch ein Neſthäkchen, eine norwegiſche Hauskatze, die gerade gelernt hatte, zum erſtenmal auf vier Beinen zu gehen. Die Reiſe ging, den Umſtänden angemeſſen, gut vonſtatten. Die Winde waren erträglich, arteten nicht in Stürme aus, ein wenig kalt war es zwar, aber meiſt ſchien die Sonne. Tagsüber ſchlief Adolf Hanſen, nachdem er den Kurs des Steuers feſtgelegt und das Segel aufgezogen hatte. Der Hund hielt während dieſer Zeit Wache und hatte den Auftrag, ſich nur zu melden, wenn ein anderes Schiff in der Nähe war. Er hat dieſen Auftrag prompt und mit großer Gewiſſenhaftigkeit ausgeführt. Einige Male wurde der menſchliche Teil der Beſatzung aus ſeiner Ruhe geſtört, wenn der Hund zu bellen begann. Es ein Hund, eine Katze war auch richtig immer ein Schiff in der Nähe. Die Katze hatte, da ſie navigatoriſche Belehrungen nur ſehr ſchwerfällig aufnahm, keine beſonderen Aufgaben zu erfüllen. Nachdem der Tagesdienſt auf dieſe Weiſe eingeteilt war, blieb nur noch die Sorge für die Nacht übrig. Die verbrachte Adolf Handen ſelbſt am Steuer ſeines Bootes, mit der Katze im Arm. Er erzählte ſpäter in Rio einem Reporter, es ſei nichts ſo gemütlich, als mit einer Katze im Arm nachts über den ſchweigen⸗ den Dzean zu ſegeln. Die ganze Beſatzung litt weder Hunger noch Durſt. Adolf Hanſen hatte ſich genügend verproviantiert. Die Katze hat niemals ihre ge⸗ wohnte Kondensmilch vermißt, und der Hund be⸗ begnügte ſich mit den Reſten der Mahlzeiten des Ka⸗ pitäns und trank das Gemiſch, Rum und Waſſer, das dieſer zu ſich nahm, nur in ungekehrtem Verhältnis. Kritiſch wurde die Sache erſt, als man ſich an der amerikaniſchen Küſte einer Gefahrzone näherte. Böſe Nordweſtwinde ſtanden auf, und Hanſen kam nicht viel zum Schlafen. Das Schlimmſte aber war, daß eines Nachts das Segel losriß, und zwar mit ſol⸗ cher Gewalt, daß nur noch ein kümmerlicher Fetzen an dem kleinen Maſt zurückblieb. Ein Reſerveſegel, das Hanſen mit ſich führte, war nicht widerſtands⸗ fähig genug, es zerriß bei dem erſten kräftigen Wind⸗ ſtoß. Da kam Hanſen, um ſein Schiff nicht führerlos treiben zu laſſen, auf den Gedanken, ſeine Unter⸗ hoſen zu opfern. Er erſann ein beſonderes Syſtem, ſie an der Gaffel aufzuhängen und als Segel zu benutzen. Das machte weiter keine Schwierigkei⸗ ten. Die Kraft des Windes, der ſich in das wertvolle Bekleidungsſtück ſetzte, war aber trotzdem nicht ſtark genug, um das Boot auf richtigen Kurs zu halten. Es wurde weit, weit nach Süden abgetrieben; aber immerhin noch ſo günſtig, daß es auf Rio de Janeiro zutrieb— ein Hafen, den Hanſen ſehr gut kannte, und wo er ſich auch für ſeine Aufnahme nach der anſtrengenden Fahrt einiges verſprach. Seine Erwartungen wurden nicht enttäucht; die Aufnahme, die das Boot mit dem Unterhoſenſegel und ſeinen drei Paſſagieren fand, übertraf alle Wünſche des Kapitäns. Was gehen konnte in— mußte Hanſen nebſt Hund und Katze geſehen ha 121 Jeder opferte eine Kleinigkeit, um die Ozeanſes begrüßen zu können, und die Reporter ſorgten b0 daß der Zuſtrom nicht nachließ. Siebzig Tage 5 die Ueberahrt gedauert, und ſiebzig Tage will Hanſ in Rio bleiben. — Bei der Beerdigung eines Herbergvaters den Zimmergeſellen in Bremen waren an den Spitz der Zunftfahnen Zitronen befeſtigt und am. 5 wurde eine Zitrone niedergelegt, eine Sitte, die 1184 dem Altgeſellen in ſeiner Gvabrede dahin gede wurde:„So ſauer wie dieſe Zitrone war ſein bensweg“. Dieſe Erklärung trägt freilich in den 10 Brauch einen Sinn, der ihm eigentlich ganz ſue⸗ war. In früheren Zeiten durfte die Zitrone in Begräbnis nicht fehlen. Noch der Hauptmann. ode Büchners„Woyzeck“ ſagt, da er von zeinem Tun. ſpricht:„Ich ſehe ſchon die Leute mit den Zitron in den Händen.“ Heute findet ſich die Sitte nur no. bei Beerdigungen der Zünfte und hier und da 75 dem Lande. Als Erklärung wird vielfach angegebhe⸗ man habe den ſcharfen Geruch der Zitrone daön ſe nutzt, um die Fäulnis abzuwehren. Doch auch ie Deutung iſt nicht urſprünglich, wie Prof. le- Grohne in der Niederdeut'chen Zeitſchrift für Bo 0 kunde hervorhebt. Der Brauch, der nur auf Deutſ 13 land beſchränkt iſt, erſcheint umſo merkwürdiger, 8 die Zitrone, ebenſo wie die Orange, ſonſt allgeri, als die Frucht des Lebens und der Liebe ault per Die„goldenen Aepſel“, die ſchon in den Gärten Heſperiden und der germaniſchen Göttin Freya das Sinnbilder der Liebe erſcheinen, verkörpern ilen lebenſpendende Prinzip. Daher werden ſie biswe auf Bildniſſen den Dargeſtellten in die Han in geben. Nachdem die Zitrone ſeit etwa 1600 ves Deutſchland eingeführt wurde, galt ſie wegen üft⸗ erfriſchenden Geruches und wegen ihres eilkr n gen Saftes als Lebensfrucht. Man kann daher ächt nehmen, daß die Zitrone bei Begräbniſſen zun 3⸗ von den Teilnehmern getragen wurde, um E ſeindliche Dämonen abzuwehren, deren Auftk⸗ man ja bei jedem Todesfall fürchtete. Erſt na dieſer Glaube in Vergeſſenheit geraten war, 5 die Sitte zunächſt hygieniſch ausgedeutet und peſſimiſtiſch, wie es der Altgeſelle bei dem Bre Begräbnis tat. Auſtralienflieger Vertram in Berlin Der bekannte Auſtrolienflieger Bertram, anden ſeinem Fluge nach Auſtralien im Buſch not! llen mußte und mehrere Wochen lang als verſcho⸗ 5 galt, ehe es gelang, den Halbverhungerten ier Schwerkranken zu retten, hielt jetzt in Berlin Stes dem Thema„Durch Wille und Glauben zum S. ne einen Vortrag über ſeine Erlebniſſe. Die Mannheimer Zeitung“ veröffentlichte vor kurden aus der Feder Bertrams den abenteuerliche Bericht eines Orientfluges. eNu,. uume, 22 ROMAN Vvod HAus CASPAR VoN 20BELTITZ ——————————————— 17 Auch Ellis fragt:„Liebſt du mich?“ Aber es iſt kein Hinterhalt dabei.— Und er antwortet ſo gern: „Ja, ich liebe dich!“ und glaubt ſeinen eigenen Wor⸗ ten. Er muß es ihr ſagen: auf deutſch, auf engliſch, auf ungariſch. Und dann verſucht ſie ſelig, es ihm nachzuprechen:„Szeretlek!“ Sie ſpielen Komödie vor den Freunden, die nichts merken ſollen. Sie verabreden ſich: Jetzt ſollen die anderen glauben, wir hätten uns gezankt! Und dann. ſprechen ſie vor ihnen kein Wort miteinander, aber ſie blicken ſich an und wiſſen: In einer Stunde oder in zwei haben wir uns wieder... Und ſie ſeiern das Sichvertragen, als ob ſie ſich wirklich geſtritten. Aber erbarmungslos kommt der Tag, an dem die großen Koffer in Ellis' Zimmer getragen werden. Sie ſind die Mahner, daß es ein Morgen gibt, eine Zukunft, ein Drüben: Amerika— Philadelphia— die Eltern— die Trinity⸗Kirche— George'Kelly. Die Freunde haben ein Abſchiedsfeſt vorbereitet; ſie ſind verwundert, wie wenig ſich Micha an ihrer Ar⸗ beit beteiligt: an Verſen, an luſtigen Zeichnungen, an der Zuſammenſtellung des Eſſens, an dem, was ſie ganz erfüllt. Er aber ſitzt zwiſchen den weißen Schleiflackmöbeln und ſieht, wie Ellis all dieſe fraulichen Kleinigkeiten, die er ſo lieben gelernt hat, fortpackt, wie das Zim⸗ mer leer wird, ſeelenlos. Und er fühlt, daß Ellis bei dieſem Packen eine andere wird: wieder ſachlich, nüchtern. So ſpricht ſie auch mit ihm:„Du mußt jetzt ſehr fleißig ſein! Ich werde weiter für dich ſorgen. Du mußt aber immer daran denken, daß ich dir nichts ſchenken will, daß du mir alles abtragen mußt! Du haſt Schulden, Micha: Schulden bei einer Frau.“ Sie entwickelt einen Arbeitsplan für ihn, bis zu ſeinem Konzert und darüber hinaus.„In einem Jahr mußt du ſo weit ſein, daß du drüben Erfolge haben kannſt!“ Sie ſagt:„Mußt du“; ſie ſpricht ſehr oft von „Müſſen“. Sie ſchließen gemeinſam die Koffer ab. Sie ſitzen nebeneinander auf dem Feſt der Freunde, das ſehr froh werden ſollte und das doch nicht froh iſt, wenm ſie alle auch lachen Noch einmal fahren ſie Seite an Seite nach Hanſe, gehen Arm in Arm die Treppen hinauf, Sie denken beide an den Abend nach dem Koſtümfeſt; ſie trennen ſich an ihrer Tür.„Gute Nacht, Micha!“—„Gute Nacht, Ellis!“— Sie wagen kaum, ſich zu küſſen Es iſt gut, daß der ganze Kreis am Zuge iſt, der Ellis nach Bremen bringt. Sie ſind da mit Zeitſchrif⸗ ten, Süßigkeiten, Blumen und mit den leeren Wor⸗ ten, die die Abſchiedsminuten füllen ſ ollen. Am Fen⸗ ſter ihres Abteils ſteht Ellis. Sie ſieht nur Micha an, die Augen voller Tränen. Die anderen reden krampfhaft:„Du wirſt ſicher eine gute Ueberfahrt haben!“—„Schreib uns ſchon aus Southampton!“—„An Bord findet man immer Bekannte.“—„Die„Europa“ iſt ein ſchönes Schiff.“ —„Ich könnte dich beneiden um die Reiſe!“ Endlich fährt der Zug an.„Micha!“ ſchreit Ellis; beide Hände ſtreckt ſie nach ihm aus.„In einem Jahr, Micha!“ Er läuft neben dem Wagen her, bis er ihre Hand freigeben muß. „Sei fleißig, Micha! Komme! Komm!“ VII. Kora ſteht am Bug des Schiſſes. Das Meer iſt ruhig und tiefblau. Die Sonne iſt aufgegangen; ſie wirft einen blitzenden, blinkenden Lichtkegel auf die grenzenloſe Weite des Waſſers vom Horizont bis an die Wellen, die der Dampfer in breitem Keil in die See ſchneidet. Vor Kora liegt eine grauer Dunſt⸗ ſtreifen: Land— Afrika. Es hat Kora nicht in der engen Kajüte tief unter Deck gehalten, die ſie mit Maha teilen mußte. Sie hat kaum Schlaf gefunden auf dem ſchmalen Bett unten dicht am Boden, die Schweſter über ſich auf ebenſolch ſchmalem Lager. Sie ſchlief— die andere. Kora hörte ihre Atemzüge ſelbſt durch dies ewig gleiche Stampfen der Maſchine, das das ganze Schiff erſchütterte, dieſes Ruff⸗bumm, Ruff⸗bumm, Ruff⸗ bumm, das von ſtetem Zittern begleitet war. Viel⸗ leicht hätte die Gleichförmigkeit des Geräuſches ſie zu anderer Zeit eingeſchläfert, aber der Atem da oben, der hielt wach, der brachte zum Grübeln, das ſie im⸗ mer wieder angſtvoll aufſchrecken ließ. Haß iſt zwiſchen ihnen, offener Haß. Aber dieſe beiden Fetzen Papier, die Maha unterſchrieb, binden ſie eng aneinander. Und dann die⸗ Gewohnheit, die noch ſtärker iſt als Verträge, ſie ſind die Terry⸗ Siſters, auch wenn ſie nicht gemeinſam auftreten wer⸗ den; ſie ſind Jahre und Jahre miteinander gezogen, haben gemeinſam gearbeitet, gemeinſam geſchleppt an den Mühen der Tage. Und das Blut kittet, das ge⸗ meinſame Blut. Und Tobs, der immer ausgleicht, der immer da iſt, bei ihnen, zwiſchen ihnen, der alles beſorgt: Fahrkarte, Gepäck, Päſſe, Viſa— Dinge, von ſie kaum etwas wiſſen und die doch notwendig ſind. Sie haben kaum noch miteinander geſprochen ſeit dem Tage, an dem Michael Verany kam und ging.— Maha hatte die zerriſſene Karte gefunden.„Was iſt das?“ hatte ſie gefragt.„Wie kommt das hierher?“ — Kora hatte nicht geantwortet.— Dicht war Maha an ſie herangetreten.„Er war hier! Ich weiß es: Er war hier!“ Ihre Stimme klang ſchrill.„Du haſt ihn fortgeſchickt, was?“— Kora hatte ſich aufgerichtet; ihre Augen zogen ſich wieder zuſammen, wurden ſchmal; die Falte ſtieg zwiſchen den Brauen auf. „Jal“ Sie ſchleuderte es der Schweſter zu.— Da ballte Maha die Hand zur Fauſt, hob ſie gegen Kora und wollte zuſchlagen, aber ſchon war Tobs zwiſchen ihnen. Wie er ſo oft zur rechten Zeit zur Stelle war. Nur, daß Maha noch herausſchrie:„Ich hole mir den Micha doch noch einmal!“ Dann der Morgen, an dem der Brief aus Düſſel⸗ dorf kam, nachgeſandt von der Artiſten⸗Loge, gerichtet an„Fräulein Terry“.— Kora öffnete ihn, las: Eva war krank, ſchwerkrank; Scharlach, zu dem eine eitrige Nierenentzündung getreten. Da ſtand:„Ich muß doch nun wohl ſchreiben, da die Aerzte im Sankt⸗ Anna⸗Haus, wo ſie liegt, ſo gar nicht zufrieden mit Evchen ſind. Immer hohes Fieber und die Schmer⸗ zen. Sie tut einem ſo leid, und man kann doch nie wiſſen, wie ſo was ausgeht. Deshalb ſchreibe ich ja eben und wegen der Koſten...“— Der Brief hatte Kora gepackt, ſie geſchüttelt; ſie machte ſich Vorwürfe: Warum habe ich nicht mit Maha geſprochen? Sie ſah das Kind vor ſich: blaß, hager, ſchmal. Wite quoll in ihr hoch. Sie wartete auf Maha in bren der Angſt, gab ihr den Brief, als ſie endlich b5 Maha las; nichts rührte ſich in ihrem Geſicht„⸗ ſoll Geld ſchicken! Hundert Mark— nicht me Prab⸗ Da hatte Kora gebeten:„Höre mich einmal an,„pwill einmal! Laß mich nach Düſſeldorf fahren! Ich nach Eva ſehen. Ich habe dir ja alles geſchrieben: muß fort von dieſer Frau, ſie braucht Erholung dieſer Krankheit. Das muß doch geregelt werdeng „Wir haben kein Geld für unnötige Ausgaben b —„Ja, haſt du denn gar kein Gefühl für dein Ki an? —„Sehr richtig mein Kind. Was geht es dich af, Laß mich zufrieden!“— Kora drahtet an das S0 in Anna⸗Haus in Düſſeldorf. Wieder wartete ſeſen Sorge, in Furcht; ſie fühlte ſich verwachſen mit di ie Kind, deſſen Leben liebeleer war, wie das ihre. ſene⸗ Antwort kam:„Es geht Eva beſſer; keine Lehe gefahr.“— von Einen Tag und eine Nacht ſind ſie gefahren Hamburg nach Marſeille, gehetzt von Zug zu, llen. wie ſie es gewohnt ſind zwiſchen ihren Dienſtſtelder In Marſeille vom Bahnhof zum Hafen, wo ne Dampfer ſchon lag. Am Kai fremde, erregte, un⸗ Menſchen, fremde Gerüche. Das Schiff ſchward, ſen freundlich, mit engen, düſteren Räumen; Ma in mit großen, pompongezierten Mützen; Stewar nd abgeſchabten blauen Jacken, deren Goldtreſſen Sire⸗ ſind. Erdrückend der Lärm: Schreie, Glocken, ſtun, nen, Dampfpfeifen. Das Waſſer ſchmutzig, ölig, oube kend, mit Kohlenruß bedeckt; Holzſtücke, ein Früchte, tote Fiſche ſchwimmen in ihm. Nur Wunſch: Fort von hier— bald fort! ähet/ Jetzt ſteht Kora am Bug, und Afrika kommt 9 Algier. Der graue Dunſtſtreifen formt ſich in zelt zu Bergen; er begrenzt die Weite,⸗macht die lt enger, rückt unerbittlich vor. Wie ein Schickſall eue Kora. Sie fürchtet die fremde Stadt und die Arbeit nicht.„Als Tänzerin“ ſteht im Vertrag, nete⸗ Bach für das Hotel des Etrangers unterzeicgeich⸗ Tänzerin iſt ihr Beruf, und die Städte ſind alle 5 ah Häuſer und Straßen und Menſchen in ihnen.—6 iſt im Caſino Muſie Hall;„drei Koſtümtänze mit ſang“, ſagt ihr Vertrag. Ihre Wege werden ni meinſam ſein. Wie wird ſich alles geſtalten? 1 werden ſie wohnen, wo eſſen? Alles regelt ſichhen, Leben; Kora weiß es ſeit langem, ſeit ihrer Kin (Fortſetzung folgt.) Sie e⸗ e⸗ 0 m + 99 E SPPPPPCPo + — —— — kuischeidungen Uber Zwecksparkassen r Petg ichebeanftragte für Zweckſparunternehmungen a) DCK Dar⸗ olgende Entſchei Ren le utſcheidungen getroffen: 5 N und Kreöitkaſſe Gmboch in Stnttcart, 00 Entſondza Zweckſpar eémbc in Wiesbaden, 5 und Srce Gmbc in Stutt⸗ gut“ Spar⸗ u. Kreditgenoſſenſchaft eGmbo oſhart,e) Suddenkſche EincfgKre91 eutſchen chaft embß in Stuttgart, f) Mittel⸗ Deſen Unt weckſpargeſellſchaft mbß in Kaſſel. ernehmungen wurde der Geſchäftsbetrieb mit der ufk97 unterſagt, daß die Unterſagung wie ein Unterneh ungsbeſchluß wirkt. Ferner wurden dieſen ktes alle ungen— ausgenommen zu c)— bis auf wei⸗ 8 S* asaben Sr von „„Ofſentlichen gaben und künftig fällig werden⸗ Berwaltungskoſten e erung der Thyssen-Rheinsiahl AG. —* genehmigt Stah. Giſenhandelsgeſellſchaft der Vereinigten Wearbeiter erke Ac6., die den ſüddeutſchen Geſchäftsbezirk 1992 6 veröffentlicht jetzt ihre Bilanzen zum 30. Sept. 0. Beſ 30. Sept. 1933, die beide ihre Genehmigung durch 13792 chluß gefunden haben. Für das Geſchäftsjahr 11 Mil. den einſchließlich 770 000 Vorjahrsverluſt Herab Geſamtverluſt ausgewieſen, der durch Lauf 7 ſetzung des Aktienkapitals von bisher winderneil. in der erleichterten Form und durch Ver⸗ Mark ug der geſetzlichen Reſerve von 800 000 um 100 000 der Gderkt wird. Das Geſchäftsjahr 1932/33 ergibt wie⸗ gewinn n Reingewinn von 166 000 4. Dem Roh⸗ 7 000 caon 2,32(in 1931½2 2,46) Mill.& ſtehen gegenüber Wöſchreis 000) Löhne und Abgaben, 267 000(844 000)—4 Gun oocbungen, 4 Zinſen, 58*4 Steuern; auf die Beteiligungen ſind weitere Kſorhrz V. ſchon 387 000) Verluſte entſtanden; Unkoſten In eiten 622 900(536 00). Grunbknmem Leitartikel drückt die„Financial Times“ eben⸗ 208 Ogg Pital und der geſetzlichen Reſerve noch angeführt: derichtiel 20 000). Rückſtellungen, 84 000(284 000) 4 Wert⸗ Daruntnuaspoſten, 6,46(2,99) Mill. Verbindlichkeiten. Geſeuſcha haben insbeſondere die Schulden an abhängige on 1413 ten und Konzerngeſellſchaften eine Erhöhung Frem, auf 3,58 Mill. und die ſonſtigen Schulden an wer von 96 000 auf 490 000“ erfahren. Anderſeits 6,400 Milfrfübrt 7,56(4,27) Mill./ Außenſtände, 0,56 98 000(34 000) 286 000 0,26 Jn;. 4 Forderungen an Konzerngeſellſchaften, unv. Will 65 langfriſtige Forderungen und 2,64(1,64) Mill./ Vorräte. Das Anlagevermögen hat mit 3,022 t aum eine Veränderung erfahren; ebenſo die Be⸗ kaungen mit 559 000. Swechsel der Torpedo Werke AG. 110. Frankſurt a.., 20. Febrnar. Bei der Geſellſchaft, na rch GV. Beſchluß vom 17. Jannar 1934 ihren Firmen⸗ der erte, iſt nach unſeren Inſormationen nun auch us de erwaltungswechſel durchgeführt worden. und Pan Ant. ſind ausgeſchieden Profeſſor Nathan Stein Stranß Strauß, alſo die Vertreter des Bankhauſes müßig n. Co., Karlsruhe, das ſich bereits 1932 kapital⸗ orſt an dem Unternehmen desintereſſierte. Aus dem und and traten aus die Direktoren Machenheimer Verkslammenſee. Dafür wurden aus der bisherigen berufe eitung die Herren Dr. Jakobi und Etheridge für— Eine ao. GV. wird in einigen Wochen Erſatzwahl ie msgeſchtedenen AR.⸗Mitglieder vorzunehmen haben. in zie wir noch hören, hat der gute Geſchäftsgang verände ädern wie in Schreibmaſchinen nach wie vor un⸗ 9— angehalten. Seit der letzten Generalverſamm⸗ Und weitere Neneinſtellungen erfolgt. * gt. Dedernwerke Vogelſang AG. Homburg⸗Saar. Auf erſte G wird für das nur neun Monate umfaſſende „anskein Gewin u von 135 684 Ir. bei 600 600 Fr. Dem usgewieſen. Ueber die Berwendung ſehlen Angaben. chtsrat wurde Wilhelm Vogelſang, Fahrikant in uhr zugewählt. In der Bilan z erſcheinen u. a. aben— 200 170, Akzepte 448 297, andererſeits Bankgut⸗ 6000 613, Beteiligung an Vereinsbank Saarbrücken bitoren 856 816, Warenbeſtand 905 400, Anlagen * Debi 8 Fr. Melz pKemmgarnſpinnerei zu Leipzig. 20. Februar.(Eig. nehmig In der v. GB., in der der Abſchluß für 10us ge⸗ Entwi 1 wurde, teilte oͤie Verwaltung mit, daß ſich die R me ung im neuen Geſchäftsjahr im gleichen Aufträs wie im abgelaufenen Jahr geſtaltet hat. Es liegen die züge vor, die die Beſchäftigung des Werkes für ſten Monate ſicherſtellen. Die Auf⸗ 3 zu auskömmlichen Preiſen hereingenommen 1 träge üch worde .gei M. Feteine Abwertung der lettländiſchen Währung. Riga, Wcdbr(Eig. Br. Imm Zuſammenhang mit den Ge⸗ aülden Wosr eine bevorſtehende Abwertung der lettlän⸗ er ährungseinheit, des Lat(1 Goldfranken), erklärte ainigeitlandiſche Miniſterpräſident, daß er auf zieſe von en Wirtſ 8 u rtſchaftskreiſen erhobene Forderung überhaupt 18 eingehen könne. 9 Die Bilanz des Piälz der Neuen Mannheimer Zeitung Mittwoch, 21. Februar 1934 Mittag-Ausgabe Nr. 86 Die Lage der Maschinenindusirie im Januar Forigesehie Zunahme der Inlandsbesiellungen/ Auslandsgeschãſi unbefriedigend Vom Verein Deutſcher Maſchinen bau⸗An⸗ ſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie, wird uns Der erſte Monat des neuen Jahres brachte eine wei⸗ tere Zunahme ſowohl der Anfragen der In⸗ landskundſchaft, wie auch eine Vermehrung der Aufträge. In verſchiedenen Fällen wurde die Ausführung früher zurückgeſtellter Pläne in Angriff ge⸗ nommen. Anfragen vom Ausland gingen zwar auch in größerer Zahl ein als in den letzten Monaten, der Umfang der Auslandsaufträge war jedoch nach wie vor ganz ungenügend. Im Laufe des Jannar konnten wei⸗ tere Neueinſtellungen von Arbeitskräften vorgenommen werden. Die im November und Dezember 193³ unter dem Druck kurzfriſtiger Aufträge ſtärker erhöhte rbeitszeit wurde im Januar nach deren Aus⸗ führung an mehreren Stellen wieder geſenkt, ſo daß der geſamte Beſchäftigungsgrad der Maſchinen⸗ induſtrie, der an der Geſamtzahl der tatſächlich geleiſteten Arbeiterſtunden von jeher gemeſſen wird, keine nen⸗ nenswerten Aenderungen erfuhr. Ueber die einzelnen Zweige der Maſchineninduſtrie iſt 3 berichten, daß ſich die Lage im Werkzeugmaſchinen⸗, T e x til maſchinen⸗, ſowie För dermittelbau, der Zerkleinerungs⸗ und Aufbereitungsmaſchineninduſtrie und dem Apparatebaun leicht gebeſſert hat. Auch im Kraft⸗ maſchinenbau und im Waagenbau konnten neue Arbeitskräſte eingeſtellt werden. Sogar in der Land⸗ maſchineninduſtrie konnte ſchon im erſten Monat HANbns- WIRTSCHAFTS-zZETTUNG des Jahres, entgegen der ſonſt in dieſer Jahreszeit be⸗ obachteten Entwichlung, mit Arbeitereinſtellungen begonnen werden, was beſonders zu begrüßen iſt, da die Land⸗ maſchineninduſtrie im Winter ſtets einen ſtarken, ſaiſon⸗ bedingten Rückgang zu verzeichnen hat. Schwächer war der Januareingang von Inlandsaufträgen dagegen in Kälte⸗ waſchinen, verſchiedenen Zweigen der Nährungs⸗ und Genußmittelinduſtrie und Papierherſtel⸗ lungsmaſchinen. Empfindlich trifft dag Nachlaſſen der Inbandsaufträge die Papiermaſchineninduſtrie, weil ſie in beſonders ſtarkem Maße unter mangelndem Auslands⸗ abſatz leidet. Das Auslanòsgeſchäft wurde im Januar von allen Maſchinengruppen als mngünſtig bezeichnet. Die Maſchineninduſtrie bedarf einer weiteren pfleglichen Be⸗ handlung ihres Inlands⸗ und Auslandsabſatzes, da zur Zeit noch immer rund 360 000 ihrer Arbeiter und Angeſtellten arbeätslos ſind. Von den Werken wird darüber geklagt, daß die Kundſchaft, insbeſondere auch große, ſinanzkräſtige Werke, Aufträge nur zu ſehr ſchlechten Zahlungsbedingun⸗ gen erteilen wollen, Die Maſchineninduſtrie appelliert an die Einſicht ihrer Kundſchaft, wenn ſie darauf hinweiſt, daß ſie als ſchwer notleidende Induſtrie die Finanzierung ins⸗ beſondere von langfriſtigen Aufträgen nicht allein über⸗ nehmen kann. Eine Rückkehr zu den ſeit langen Jahren üblichen und durch die beſonderen Verhältniſſe des Ma⸗ ſchinengeſchäfts gerechtfertigten Anzahlungen iſt erforder⸗ lich, wenn eine genügende Umſatzſteigerung im Maſchinen⸗ bau erzielt werden ſoll. Gesſiegene Umsäatze der Finanzierungs-Gesellschaſien für Landmaschinen und Indusirielieſerungen Das abgelaufene Geſchäftsjahr der Finanzie⸗ rungsgeſellſchaft für Landmaſchinen A 6 umfaßt der Umſtellung auf das Kalenderjahr ledig⸗ Iich einen Zeitraum von ſechs Monaten. Es wird im Geſchäftsbericht ausgeführt, daß dank der verſchiedenen Maßnohmen der Reichsregierung zugunſten der Landwirt⸗ ſchaft eine erfreuliche Belebung im geſamten Landmaſchinen⸗ geſchäft eingetreten iſt. Das Unternehmen konnte infolge⸗ eſſen ſeinen Umſatz weſentlich ſteigern. Bemerkenswert iſt ferner die ſortſchreitende Verlogerung der Kredite auf mittlere und kleinere Betriebe, was ein Beweis dafür iſt, daß die Bauernſchaft in größerem Maße als bisher Ma⸗ ſchinen und Geräte unter Inanſpruchnahme der Finan⸗ S der Geſellſchaft kauft. Im Laufe des erichtsjahres ſind an Wechſeln 11,00 Mill./ neu her⸗ eingenommen worden, die ſich um den Beſtand am Ende des Geſchäſtsjohres 103238 von 8,09 auf 15,18 Mill./ erhöhten; hiervon gehen eingelöſte Wechſel von 6,24 Mill. ab, ſo daß ein Kundenobligo aus Wechſeln von 12,94 Mill. Mark verbleibt. Im Rohmen des Sofortprogramms 1939 (Meliorationen) hatte die Geſellſchaft am Bilanzſtichtag 7,57 Mill.% Giroverbindlichkeiten übernommen. Von dem Reingewinn von 73239(86 340)„“ ſchlägt der Vor⸗ ſtand der Generalverſammlung vor, 5(0) w. H. Dividende — anteilig für das halbe Jahr— zu verteilen und den Reſt von 28239(36 640) 4 vorautragen. DJim Geſchäftsbericht der Finanzierungsgeſell⸗ ſchaft für Induſtrielieſerungen heißt es, die Maſchineninonſtrie habe, abgeſehen von einigen Sonder⸗ gweigen, im Berichtsjahre 1099 noch nicht die Geſchäfts⸗ belebung verzeichnen können, wie ſie in anderen Teilen der Wirtſchaft eingetreten iſt, da der Rückgang der Ver⸗ käufe in das Ausland durch den geſteigerten Inlandsumſatz nicht ausgeglichen werden konnte. Wenn es trotzdem mög⸗ lich geweſen ſei, den Johresumſatz gegenüber dem Vor⸗ jahre erheblich zu ſteigern, ſo ſei dies auf eine Erweiterung des Kreiſes der Geſchäftsfreunde zurückzuführen. Am 34. 12. 1099 wird ein Kundenobligo aus Wechſeln von 6,0(.45) Mill.„ ausgewieſen. Der Reingewinn beträgt 92 397( 108) /, aus dem 35 000(25000) dem geſetz⸗ lichen Reſervefonds zugeführt, 4(—) v. H. Dividende ver⸗ teilt und 17597(16 108)/ worgetragen werden ſollen. Bei der Finanzierungsgeſellſchaft ſür Landmaſchinen hält im neuen Jahr die Belebung der Geſchäftstätigkeit unvermindert an. Auch bei der Finanzierungsgeſellſchaft i wird der Umſatz als befriedigend ezeichnet. O Keine Verlängerung des Umtauſchangebots für die Aktien der Charlottenhütte und Mittelſtahl. 20. Febr. (Eig. Dr.) Wie der DD erfährt, iſt es nicht beabſichtigt, das Uwanſchangebot über den W. Februar hinaus zu verlängern. Nach dieſem Zeitpunkt hat die Um⸗ tauſchmöglichkeit für die Charlottenhütte⸗Aktionäre ganz aufgehört. Für die Mittelſtahl⸗Aktionäre beſteht allerdings inſofern eine weitere Möglichkeit zur Verwendung ihrer Aktien, als die Maxhütte auf Grund des alten, jetzt wieder erneuerten JG⸗Vertrages zwiſchen Maxhütte und Mittel⸗ ſtahl verpflichtet iſt, auf Verlangen der Aktionäre auf 1000/ Mittelſtahl⸗Akien 600 Maxhütte⸗Akien heraus⸗ zugeben. Dieſes Umtauſchangebot iſt aber, weil die 8 v. H. Dividendengarantie erſt vom 30. September 1934 an wirk⸗ ſam wird, weſentlich ungünſtiger. O Günſtiger Abſchluß der Expreßwerke AG., Neumarkt. Nürnberg, 20. Febr.(Eig. Meld.) Im Geſchäftsbericht er Tabakbaues 1933 29 Hekiar Zulässige Anbaufläche/ 108 441, 5 Zeniner Absaß/ 7014 065 Rm. Umsaß 508 Tabakbauvereine/ 12 368 piãlzer Tabakbauern D 3 be.Organiſation des Tabakanbaues in der Pfalz hat mationeſonders im Jahre 1933, Dank der Beſtrebungen der zeichntalen Regierung, einen erheblichen Fortſchritt zu ver⸗ Abrozen Der Endlauf um die Gewinnung des etwa en Preisbaues iſt reſtlos geglückt. Der Frei⸗ 8 in ſeiner Geſamtheit im Jahre 1933 erſtmals desveronmäßigen Verkaufsmethoden des Bayeriſchen Lan⸗ wenſtelli es untergeordnet werden. Nach einer Zuſam⸗ dereine ung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbau⸗ Einſche ſind ſonach in der Pfalz bei den veranſtalteten ſechs chreibungen worden ageſamt 108 44l,5 Zentner Tabak abgeſetzt Menge Unberückſichtigt ſind hierbei zwar die noch kleinen denann Anverkauften Hauptgutes und der Nachtabak. Die beim e Verkaufsmenge bedentet gegenüber dem Vorſahre atwa 20. ganiſierten Qualitätsanbau eine Steigerung um von der v.., nachdem 1932 rund 80 000 Zentner Tabak den. Ji organiſierten Qualitätspflanzern verkauſt wur⸗ manziell ergibt ſich hieraus heuer Di ein Geſamtumſatz von 7 014 065 /. mreiſe pbeim diesjährigen Verkauf erzielten Durchſchnitts⸗ zelnen„wegen ſich zwiſchen 58 und 98 4. Ueber die ein⸗ diſſern Verkaufsſitzungen läßt ſich mit folgenden Abſchuß⸗ berichten. Abgeſetzt wurden nämlich: lan. der 1. Einſchreibung am 13. Seytember 1933 en 5667,5 Zentner Grumpen mit einem Durch⸗ mikkeig von 60 A u. einem Erlös von 868 387 50 H; 0 bei der 2. Eiuſchreibung am 18. September 1038 kabarmen 12 tt, Mittelgut, Früh⸗ 292 Zentner Sandblatt, Mittelgut, Frül 805 und Schneidegut mit einem höchſten Durchſchnitts⸗ von 98“ und einem Erlös von 1 204 616 4 auſa bei der 3. Einſchreibung vom 31. Oktober 1938 = 9810 Zentner Sandblatt, Mittelgut und Zigar⸗ n. n reugut mit einem Durchſchnittspreis von 65/ und einem Erlös von 1 268 150 J13 bei der 4. Einſchreibung vom 7. November 1933 zuſammen 19 848 Zentner Hauptgut, Obergut und Schneide⸗ gut mit einem Durchſchnittspreis von 59/ und einem Er⸗ lös von 1161 320 4 und bei der 5. und 6. Einſchreibung vom 17. und 18. Jaunar 1934 zuſammen 51124 Zentner Hauptgut, Obergut und Zigarren⸗ gut mit dem niedrigſten Durchſchnittspreis von 58/ und einem Erlös von 3 011 592 4. Obwohl ſich 1033 die Anbaufläche geſteigert hat, iſt gegen⸗ über dem Vorjahre der Geſamtumſatz der gleiche von rund etwa 7 Millionen/ geblieben. Die zuläſſige Anbaufläche von zuſammen 2 725,29 Hektar nach§ 3 der Veroroͤnung über den gewerblichen Tabak⸗ anbau vom 24. Februar 1931 betrug 1933 im Bezirk des Hauptzollamtes Landau zuſammen: 191 604,96 Ar und im Bezirk des Hauptzollamtes Ludwigshafen zuſammen 80 924,33 Ar. Gegenüber 1932, in welchem Jahre die Ge⸗ ſamtanbaufläche 2553 Hektar betragen hat, ergibt ſich eine Anbauflächenmehrung von 17²,29 Hektar. Der organiſatoriſche Auſſchwung charakteriſiert ſich am deutlichſten in folgenden Zahlen: während des Anbaujahres 1933 hat ſich die Zahl der Tabak⸗ bauvereine der Pfalz von 249 im Vorjahre um 59 auf 308 erhöht. Davon entfallen auf das pfälziſche Schneidegut⸗ gebiet 78 Vereine und auf das pfälziſche Zigarrengebiet Der Stand der Mitglieder hat ſich von 9187 im Vorjahre während des Jahres 1933 auf 12 568, und zwar um 3481 erhöht. Hiervon kommen auf den Zollamtsbereich Landan 9459 Pflanzer und auf den 135 Vereine. der Expreßwerke AG., Neumarkt(Oberpfalz) bei Nürnberg heißt es, daß dank der Qualität der Erzeugniſſe der Um⸗ ſatz mengen⸗ und wertmäßig in dem am 30. Sept. 1933 abgelaufenen Geſchäftsjahr ganz bedeutend ge⸗ ſteigert werden konnte. Nach Abſchreibungen von 0,02 (unv.) ergibt ſich ein Reingewinn von 66 255,(i. V. Verluſt von 9 788), durch den ſich der Verluſtvortrag auf 61.330/ ermäßigt. Nach Auflöſung der geſetzl. Referve verbleibt ein Verluſt von 1240 /, der vorgetragen wird. In der Bilanz werden(alles in Mill. /) aufgeführt: Vorräte 0,19(0,16), Forderungen auf Grund von Waren⸗ lieferungen und Leiſtungen 0,20(Forderungen 0,06), an⸗ dererſeits AK. unv. 0,60, Warenverbindlichkeiten 0,06(Ver⸗ bindlichkeiten 0,07), Das laufende Geſchäftsjahr brachte bisher eine weitere Umſatzſteigerung. Der Vorſtand hofft, daß die Kriſenperiode überwunden iſt. O Viktoriawerke AG, Nürnberg. 20. Febr.(Eig. Dr.) Der AR-⸗Vorſitzende teilte in der GV mit, daß einige AR⸗Mitglieder die Abſicht ausgeſprochen hätten, ihr Amt in der nächſten Zeit niederzulegen. Die GV beſchloß des⸗ halb, ſich auf kurze Zeit, etwa vier Wochen, zu ver⸗ tagen. Der neue Termin wird noch bekannt gegeben. * Leder AG Frankfurt a. M. Bei der mit 1,0 Mill. Kapital arbeitenden Geſellſchaft ergab ſich per 30. Juni 1933 ein Reingewinn von 61 408 /, der ſich um 97 198/ aus dem Vorjahr übernommenen Gewinnvortrag erhöht. * Dürrwerke AG. Ratingen.— Beſſerung in 1933. Die Geſellſchaft war im Jahre 1033 beſſer als im Vorfahre beſchäftigt. Vor allem in der letzten Zeit des Berichts⸗ jahres trat eine Belebung des Geſchäftes ein, die bisher angehalten hat. Da aber gerade in der Keſſelinduſtrie die Aufträge ſtark umſtritten ſind, waren die Preiſe ſehr ge⸗ drückt. Ueber das finanzielle Ergebnis laſſen ſich zurzeit noch keine näheren Angaben machen, da die Bilanzarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſind. Mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung dürfte wohl ſchwerlich zu vechnen ſein. (J. V. 280 013/ Verluſt, davon 225 000/ Furch Entnahme aus einer beſonderen Rücklage vorweg abgedeckt, 55018 /¼ wurden am Gewinnvortrag aus 1931 von 103 893 4 kürzt, ſo daß 48 881/ Gewinn für 1933 wurden). O Schöfferhoff⸗Bindig Bürgerbrän AG., Frankfurt am Main. 20. Februar.(Eig. Meld.) Der Abſchluß zum 30. 9. 1933, der aus 858 267 Geſamtgewinn die Vertei⸗ lung von 12 v. H. auf 6,0 Mill.„ StA. und von 6/ v. H. auf 60 000% VA. ermöglicht, wurde von der GB. ein⸗ ſti mmig genehmigt. Vorſtand und AR. wurden entlaſtet. An Stelle des ausgeſchiedenen Dr. Kurt Arnhold, Dres⸗ den tritt Geheimrat Friſch(Gebr. Arnhold, Berlin) in den AR. ein. Neugewählt wurde außerdem Dipl. Ing. Wilhelm Römheld, Mainz. Die Abſatzſteigerung hat ſich ſeit Abfaſſung des Geſchäftsberichtes fortgeſetzt. O Hofbräuhaus Hanan vorm. G. Ph. Nicolay A0, Hanan a. M. 20. Febr.(Eig. Dr.) Die GW erledigte die Regularien für das am 30. 9. 1933 beendete Geſchäfts⸗ jahr mit 6 v. H. Dividende auf 1,0 Mill. J/. Aus dem AR ſind Direktor Geßler(durch Tod) und Kra⸗ mer ausgeſchieden. Nen gewählt wurde Dr. Hans Deuß, Dresöner Bank, Frankfurt a. M. O Der Abſchluß der Wicküler Küpper⸗Brauerei AG. in Wuppertal⸗Elberſeld, 17. Febr.(Eig. Meld.) Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1932/33(31. Oktober) ein⸗ ſchließlich Gewinnvortrag von 25 586/ mit einem Rein⸗ gewinn von 213 772(215 050)/ ab, aus dem, wie be⸗ reits gemeldet, eine Dividende von wieder 6 v. H. verteilt werden ſoll. Nach dem Geſchäftsbericht verlief das Berichtsjahr unter ungünſtigen Wirtſchaftsverhält⸗ niſſen, doch waren Zeichen beginnender Beſſerung nicht zu verkennen. Der Abſatz habe ſich in mäßigen Grenzen ge⸗ halten. Die rechtzeitig begonnenen Sparmaßnahmen wir⸗ ken ſich aus und ferner haben ſich auch die außerordent⸗ lichen Erträge nicht unerheblich erhöht. Die Bilanz, in der die Einziehung von nominal 0,442 Mill. eigenen Aktien aus dem Beſitz der Bergſchloßbrauerei G. m. b. H. bereits berückſichtigt iſt, weiſt u. a. aus(alles in Mill./ Beteiligungen und Wertpapiere unv. 0,039, Vorräte 0,20 (0,21), Hypotheken und Darlehen 3,20(3,60), Forderungen ge⸗ übernommen aus Bierlieferungen 1,26(1,29), Bankguthaben 0,31(0,10), andererſeits bei dem auf 3,801(4,225) ermäßigten AK. Delkredere unv. 0,81, Abſchreibungskonto 3,20(1,76), De⸗ poſiten 1,00(1,01), Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen 0,14(0,16), Bankſchulden 0,23(0,89) und ſonſtige Verbind⸗ lichkeiten 0,80(0,77). Siromverbrauch 1933 um 9¼ VII. gesliegen Im vergangenen Jahre wurden von den in die Er⸗ hebung des Statiſtiſchen Reichsamts einbezogenen 122 Werken insgeſamt 14,2 Mrd. kGh erzeugt gegen 13 Mrd. h i. V. Im erſten Halbjahr 1929 belief ſich die Er⸗ zeugung auf 6,67(i. V. 6,22) Mrd. kWh, im zweiten Se⸗ weſter auf 7,54(6,67) Mrd. kWh. Die Steigerung gegen⸗ über der entſprechenden Zeit des Vorjahrs betrug ſomit im erſten Halbjahr 7 v.., im zweiten 11 v. H. Der arbeits⸗ tägliche gewerbliche Stromverbrauch hatte im November ebenfalls weiter zugenommen. Er war um 21 p. H. höher als im Noy. 1992 und nur um 12 v. H. niedriger als im Hochkonjunkturjohr 1929. * Zuſammenſchluß der Spaukorbfabriken. Die deutſchen Spankorbfabriken haben ſich organiſatoriſch zu einem Verband deutſcher Spankorbfabriken und zu einer Berkaufsgeſellſchoft mit dem Sitz in Karlsruhe zuſammengeſchloſſen. Die Zuſammenfaſſung iſt in Erkennung der beſonderen Notlage dieſer Branche unter Mitwirkung des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt, Dr. Kimmich, erfolgt. gewerblichen Betrieben, Durchführungsbesfſimmungen zur Realsteuersperre Gleichzeitig mit dem vom Reichskabinett beſchloſſenen Geſetz über die Realſteuerſperre 1934 wird jetzt noch einmal der Wortlaut der Vorſchriften, die für die Bemeſſung der Realſteuer im Rechnungsjahr 1934 maßgebend ſind, unter der Bezeichnung„Realſtenerſperrgeſetz 193 4% bekanntgemacht. Die aus den Vorjahren in Kraft geblie⸗ benen Beſtimmungen der Realſteuerſperre werden unter Weglaſſung überholter Vorſchriften für 1934 dabei noch einmal zuſammengefaßt. Gleichzeitig gibt, wie das VoͤZ⸗Büro meldet, der Reichs⸗ finanzminiſter Durchführungs ⸗Beſtimmungen zum Realſteuerſperrgeſetz 1934 bekannt. Darin wird feſt⸗ gelegt, daß, wenn von einem Land ober einer Gemeinde zu dem ordentlichen Steuerſatz für beſtimmte Gruppen von wie z. B. Schankbetriebe oder Filialbetriebe, ein Zuſchlag erhoben wird, die Beſtim⸗ mungen des Realſteuerſperrgeſetzes auch für den Zu⸗ ſchlag gelten. Die Belaſtung durch den Zuſchlag darf ebenfalls nicht erhöht werden. Unberührt davon bleiben jedoch die Vorſchriften des Realſteuerſperrgeſetzes, wonach Filialſtener und Warenhausſteuer eingeführt werden können, ſoweit dieſe Stenern noch nicht beſtehen, daß ſie ferner erhöht werden können, ſoweit bisher der landesrechtlich zugelaſſene Höchſtſatz nicht erhoben wurde. Für die Fälle, in denen für ein Land anzunehmen iſt, daß die endͤgültige Steuerſchuld für 1934 von den nach Landesrecht zu leiſtenden Vorauszahlungen für 1934 nicht unerheblich abweicht, kann die Landesregierung beſtimmen, daß die Vorauszahlungen mit einem entſprechenb höherem oder niedrigerem Betrag angefordert werden. Die gleiche Beſtimmung kann für die Gemeinden getroffen werden. 1935 ein Jahr des Auisſiegs in der Baumwollindusirie Die Lage in der deutſchen Baumwollinduſtrie hat, wie der Geſamtverband Deutſcher Baumwoll⸗ webereien e. V. in einem Jahresüberblick ſagt, ent⸗ ſchieden eine Wendung zum Beſſeren genommen. Zwar hatten ſich Anzeichen einer Befeſtigung ſchon im Herbſt 1932 gezeigt, doch trat erſt um die Jahreswende 1932/33 langſam eine Produktionsvermehrung ein. Insgeſamt zeigte ſich, daß in weiten Teilen der Wirtſchaft infolge des vorangegangenen Konjunkturtiefſtandes ein ſehr weit⸗ gehender Lagerabbau betrieben worden war, und daß ſich nun ein gewiſſer Zwang zur Erhöhung der Vorräte be⸗ merkbar machte. In dieſem Augenblick gewann die ziel⸗ klare ſtaatliche Konjunkturpolitik, die die verhältnismäßig ſchwachen natürlichen Auftriebskräfte ſtützte und förderte, entſcheidende Bedentung. In ſtarkem Maße wurden der Baumwollinduſtrie durch die plötzlich geſteigerte Nachfrage nach Fahnentuchen und den ſtark ver⸗ mehrten Bedarf von Bekleidungsgegenſtänden der nationa⸗ len Verbände uſw. Aufträge vermittelt, die auf Monate hinaus den Werken Beſchäftigung gaben. Leider brachte dieſe verſtärkte Nachfrage keine ausreichende Beſſerung der Verkaufserlöſe. Die allgemeine Belebung in der Textilinduſtrie wirkte ſich zunächſt in der Baumwoll⸗ ſpinnerei aus, Mitte März ſetzte dann auch in der Baum⸗ wollweberei eine raſche Belebung ein. Gegen Auguſt machte ſich oͤann wieder ein Nachlaſſen des Auftragsein⸗ gangs bemerkbar, die Werke waren jedoch auf lange Zeit mit Aufträgen verſehen, ſo daß der Beſchäftigungsgrad auf⸗ recht erhalten werden konnte. Kallsiadier Weinversieigerung J. Kallſtadt, 21. Febr. Die Weingüter Friedrich Wilhelm Ruprecht und Chriſtian Karl Rup⸗ vecht verſteigerten geſtern aus ihren Beſtänden 13 Stück, 5 Halbſtück, 4 Viertelſtück 1932er, 10 Stück, 4 Halbſtück 1938er Weißweine, 250 Flaſchen 1929er und 200 Flaſchen I92er Flaſchenweine, aus erſten Kallſtadter Reblagen. Auch dieſe Verſteigerung nahm nicht den erhofften Verlauf. Obwohl der Beſuch des Handels nichts zu wünſchen übrig ließ, ſo ſehlten doch bereits reſtlos die Gaſtſtättenbeſitzer. Bei den 1932ern wurden 10 Nummern und bei den 193gern 5 Nummern zurückgenommen, da die Gebote nicht befrie⸗ digten. Ebenſo wurde vei den zwei Nummern 1929er Fla⸗ ſchenweinen kein Zuſchlag erteilt. Im einzelnen wurden bewertet je 1000 Liter bzw. je eine Flaſche 1932er Kallſtadter Weißweine: Haſenlauf 800; Almen 770 zur.; Heſſel 780 zur.; Kronen⸗ berg 980, 900; Spiesberg 870; Steinacker 1000; dto. 960 zur.; Kobnert 860; Kronenberg 1020 zur.; Auf dem Kreuz 860 zur.; Nill 990; Steinacker 930 zur.; Horn 1000 zur.; Nill Rsl. 1020 zur.; Horn Spätl. 1290; Kobnert Rsl. 1000 zur.; Nill Spätl. 1000; Saumagen 1500, dto. Spätl. 1600; Stein⸗ acker Gewürztraminer Spätl. 1780.— 1933er Koll⸗ ſtadter Weißweine: Almen 850 zur.; Haſenlauf 900 zur.; Auf dem Kreuz 900; Heſſel 960 zur.; Kobnert 980; dto. 970 zur.; Kronenberg 1070; Horn 1090; Steinacker 1130; Kobnert Rsl. 1060 zur.; Steinacker 1110, dio. Spätl. 1800; Nill Spätl. 1900; Saumagen Rsl. Spätl. 1810.— 1029er Flaſchenweine: Steinacker 120 zur.; öto. 1,00 zur.— 12er Flaſchenwein: Nill Spätl. 3,70. Eine Klarſtellung der Bezeichuung„Hartweizen“. Das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft hat die Wirtſchaftliche Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen auf folgendes aufmerkſam gemacht: Unter der Be⸗ zeichnung„Hartweizen“ ſind lediglich die Weitenſorten „Triticum“ und als„Hartweizengrieß“ nur die Mühlen⸗ erzengniſſe hieraus zu verſtehen. Z. B. wird die Bezeich⸗ nung„Schleſiſcher Hartweizen“ oder„Schleſiſcher Hart⸗ weizengrieß“ für unzuläſſig und irreführend bezeichnet. Wenn ber als Beiſpiel angeführte ſchleſiſche Weizen den Anſorderungen für harten Kleberweizen entſprechend den Veroröͤnungen entſpricht, ſo kann er als„harter Kleber⸗ weizen“ bezeichnet werden. Frankfurier Abendbörse fesi Nach der etwas unſicheren Haltung von heute mittog zeigte die Abendbörſe bei Eröffnung ein freundliches Ausſehen. Zwar Lagen von der Kundſchaft keine größeren Aufträge vor, immerhin führte ſchon kleine Nach⸗ ſrage zu Kursbeſſerungen. Da auch die Kuliſſe etwas Rückkaufsbedürfnis hatte, waren die Umffätze an manchen Spezialmärkten etwas lebhafter. Im Vor⸗ dergrunde ſtanden am Rentenmarkt Neubeſitz, die bei leb⸗ haftem Geſchäft bis auf 10,45 v. H.(plus 20 Pfg.) anzog. Späte Reichbſchuldbuchſorderungen und Altbeſitz lagen gut Lehauptet. Reichsmarkobligationen waren recht ſtill, die Mittagskurſe blieben aber gehalten. Von Aktien waren Farbeninduſtrie etwas lebhafter. Sie eröffneten zunächſt leicht unter Berliner Schluß, waren aber dann auf 181,75 v. H.(plus 74 v..) erhöht. Im übrigen hörte man die letzten Kurſe gut behauptet. Im Verlaufe hielt die zuverſichtlichere Stimmung an und das Geſchäft war verhältnismäßig rege. Beſonders Neubeſitz waren gefragt und nochmals um 10 Pfg. feſter. Auch Farbeninduſtrie gewannen 74 v.., Siemens 1 v. H. Dagegen büßten AKu in Reaktion auf die Steigerung 74 v. H. ein, ſerner gingen Stahlverein, Felten und Rütgers um je v. H. zurück. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung. Es notierten: 6proz. Reichsanleihe von 1929 100 Stahl⸗ bonds 70,75, Schutzgebiet 9,25—9,40, Commerzbank 51,5, DD⸗Bank 65,5, Dresdner Bank 67, Reichsbank 169,75, Rhein. Braunk. 204, Rheinſtahl 89—88,25, Stahlverein 41,62, AE 30, J0 Chemie volle 156,5, Gold⸗Silberſch. 181,75, Dt. Linoleum 47,37, J Farbenbonds 116,5, Sie⸗ mens 140,5, Hapag 31,75, Zellwaldhof 46,12. An der Na börfe nannte man Neubeſitz 19,50, ſpäte Reichsſchtobng⸗ 93—— 93,75, Iſch. Farbeninduſtrie 13187, AKu 51,75 bis 52. Zollamtsbereich Ludwigshafen 3109 Tabakpflanzer. Die nede M 2 50 Hübbetten 0 3% bei Kopfschmerzen, Migräne Unbehogen qiſerArt Muslei- und õeſenie-Rheumaſismus — 10. Seite/ Nummer 86 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 Tanzsige! 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Erwin Dressel Regie: Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr Mitwirken dſe: Ernst Langheinz— Joseph Renkert Erwin Linder Elsi Bodmer Fritz Schmiedel- Karl Hartmann- Bum Krüger- Vera Spohr Hans Finoh Joseph Offenbach— Annemarie Schradiek— Klaus W. Krause Morgen: Arabella Anfang 19,30 Uhr ſediegene, geschmackvolle und preizwerte Schlafzimmer gäch. Biche mit Nußb., mit Frisierhomimode f32.,350.—,575.,395,-.8,M. Schlalzimmer poliert, in jeinsten Bdelhölaern RM 470.-, 325.—, 550.- U. S. W. Kücken naturlastert u, BElienbein RM 145.—, 160.—, 175. RM 200.—, 225.-, 250.—..W. Sgeisezimmer Biche mit Nugbaum RM 260.—, 295.—, 325.— U. 8. W. in großer Auswahl und bester Verarbeitung Hbelbaus an Maut — Das bestbewährte Haarpflegemittel„Laurala g. graue Haare. Schuppen u. Haarausſall. ist wied. 7 3 geworden, Original-Fl. jetzt nur Biliiger vee, eſpc Tt. Pitk. 2 0Her- langen Sie noch heute kosteni ausführli Hrospekt durch die S Drog. u. Parf Ludwig& Schütthelm. 0 4. 3, Fil. 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