* RPP — Neue Mannheimet Seitlic Wannheimer Genecal-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Maunheim Edens Ausſprache mit Hitler und Neurath gründli ſeines Berliner Beſuchs Erſt VeFrieb 3 richſtratze 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 an dannabseiſe, Kügric 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Beſhaſtspegen zlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 10 Bonber abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. hofftr ef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Einzelpreis 10*. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 79:mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 6. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ n. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte AufträgeGerichtsſtand Mannheim Aittag-Ausgabe VBonnerstag, 22. Februar 1934 145. Jahrgang— Nr. 88 —— Helte abend Abrrije nach Rom bericht unſeres Berliner Büros Die 9 Berlin, 21. Februar. dem Lordeelbrechungen des Reichskanzlers mit ſrage wultegelbewahrer Eden über die Abrüſtungs⸗ bri—3— heute nachmittag in Gegenwart des außen en Botſchafters und des Reichs⸗ tungen——0 ſters fortgeſetzt. Die Unterhal⸗ n ichtli a. 9 Ab⸗ ſchluß——— vorausſichtlich Donnerstag zum Ab lch nun' der ſeinen Aufenthalt in Berlin urſprüng⸗ eiuen bis Mittwoch bemeſſen hatte, wird alſo noch mit den ag hier bleiben, um ſeine Unterhaltungen Wie 05 maßgebenden deutſchen Stellen fortzuſetzen. tag a* hören, wird er vorausſichtlich Donners⸗ längermend nach Rom weiterreiſen. Die Ver⸗ ung zeigt, wie er ein ie Beſprechungen ſind. Man erkennt, daß und G zelne Punkt im Rahmen der Abrüſtungs⸗ ſchüpf eichberechtigungsfrage eingehend, ja er⸗ i erörtert wird. weiig usführlichkett der Verhandlungen iſt 50 im erneuter Beweis für die Verſtändigungs⸗ es f bereitſchaft der Reichsregierung. in P aalser kein Zufall, daß dem engliſchen Miniſter ſpra genau das Gegenteil widerfuhr. Die Aus⸗ war. gdete viel ſchneller, als anfänglich vorgeſehen glei ine Tatſache, die im Zuſammenhang mit der⸗ Ausd dewittne der Berliner Diskuſſion an Bedeutung Kie Eden vor der Heimkehr nach London noch endgültien aris vorſprechen wird, iſt noch nicht ſehr aiig entſchieden. Nach Lage der Dinge aber r Arſcheinlich, da die franzöſiſche Regierung en gam wenigſten Neigung zeigte— das geht aus ar he nzeichen, die ein Urteil hierüber ermöglichen, in de wor—, einen Beitrag für die Verſtändigung utwenslbrüftünasfrage zu liefern. Es iſt auch wohl Wir baber noch einmal mit ihr Fühlung zu nehmen. da n ſchon mehrfach darauf hingewieſen, 101 gerade die Haltung Frankreichs aus⸗ aagebend für das Ergebnis der engliſchen on 8 ermittlungsbemühungen ſein wird. bã en rankreich wird es im Grunde überhaupt ab⸗ amen* dieſer letzte Verſuch, zu einem gemein⸗ fehlſclägt reinkommen zu gelangen, glückt oder e Deutſchland iſt die Lage durchaus klar. Ulehnen die franzöſiſche Regierung auch weiterhin zuf dem wirklich ins Gewicht fallende Maßnahmen d Rei Gebiet der Abrüſtung zu ergreifen, wird ſällaichsregierung nachdrücklich auf der Er⸗ Glei ug unſerer Sicherheits⸗ und kehewberechtigungsſorderungen be⸗ aine Anemüſſen. Sie wird dann nicht läuger auf denen gleichung unſerer Rüſtungen an den beſchei⸗ aufgezeimmiang, der in den dentſchen Memoranden chnet worden iſt, verzichten können. Ddas engliſchen Vermittlungsbeſtrebungen bauen Verhandt ind man zum Verſtändnis des Verlaufs der I auf lungen noch einmal ſich verdeutlichen müſſen . Jannden Plan der Londoner Regierung vom wird Kuar. Deutſchland hat, wie man ſich erinnern als ſie dieſen Vorſchlägen ſo weit angeſchloſſen, eichbe te weitere Verweigerung der deutſchen Angleichnectiaung als unmöglich erklären und eine der dewung der defenſiven Rüſtungen im Intereſſe Vunkten n Sicherheit befürworten. Zu anderen ken an waren wir dagegen gezwungen, Beden⸗ zualiſche umelden. Alles in allem iſt jedoch das ſtets als Kemorandum von der Reichsregierung lung S Beitrag zur Lö⸗ igu. man ſicnokrage behandelt worden. Dabei muß ſeht, da vergegenwärtigen, daß England davon aus⸗ bei Sen auch entſcheidende Abrüſtungsmaßnahmen werd hochgerüſteten Mächten in Angriff genommen gehalten, Sollte ſich dieſe in beſcheidenen Grenzen man Abrüſtung nicht ermöglichen laſſen, müßte die vowangsläufig auf die Vorſchläge zurückgreifen, ſungen der Vorausſetzung ausgehen, daß eine Rü⸗ Richt perminderung von den hochgerüſteten Mächten erwarten iſt. Von e dien dieſer Vorausſetzung gehen bekauntlich von Deutſchland und Italien unter⸗ Jn ſoic breiteten Auregungen aus. rung odem Fall, das heißt bei der ſtrikten Verweige⸗ hun von eeeee würde es auch wie es gebracht ſein, die kommende Konvention, ſo ſoließ England vorſchlägt, anf zehn Jahre abzu⸗ lichen* Kommt es jetzt noch zu keiner weſent⸗ hungen rüſtung, müßten wenigſtens alle Beſtre, dieſer Au. Deutſchland hat ſich bereits wiederholt zu wie m uffaſſung bekannt— dahin gehen, ſo bald ermüglialich eine ins Gewicht fallende Abrüſtung zu harten en und nicht erneut zehn Jahre damit zu brüſtungs⸗ und Gleichberech⸗ Politiſcher Mord in Frankreich Staviſty-Zeuge auf eine Reiſe gelockt und ermordet Draßhtbericht unſ. Pariſer Vertreters V Paris, 21. Febrnar. Im näheren Zuſammenhang mit dem Staviſky⸗ Skandal iſt heute ein rätſelhaſter Mord geſchehen, der die Pariſer Oeffentlichkeit in größte Erregung verſetzt. Der Pariſer Appellationsgerichts⸗ rat Albert Prince iſt von unbekannten Tätern nach Dijon in einen Hinterhalt gelockt und dort ermordet worden. Prince gehörte der Finanzabteilung des Pariſer Landgerichts an und ſollte gerade hente vor dem Diſziplinarausſchuß des Juſtizminiſteriums recht belaſtende und recht ſen⸗ ſationelle Ausſagen über die neunzehnfache Vertagung des Staviſky⸗Prozeſſes machen. Geſtern abend erhielt Prince ein Telegramm aus Dijon, das ihn fälſchlicherweiſe zu ſeiner dort wohnenden, angeblich ſchwer erkrankten Mutter rief. In aller Eile nahm Prince den Nachtſchnellzug und reiſte nach Dijon. Die im Tele⸗ gramm übermittelte Nachricht entſprach jedoch keines⸗ wegs den Tatſachen. Prince fand ſeine Mutter völ⸗ lig geſund vor und wollte nach kurzem Aufenthalt wieder nach Paris zurückfahren. Man nimmt an, daß er auf dem Wege zum Bahnhof entführt wurde, denn in ſeinem Anzug fand ſich eine noch nicht ge⸗ knipſte Fahrkarte nach Paris vor. Die Gattin des (Ermordeten erhielt heute noch ein Telegramm, an⸗ geblich im Namen ihres Mannes, demzufolge die er⸗ krankte Mutter mit Erfolg operiert worden ſei. Die Leiche von Prince wurde heute auf der Eiſenbahnſtrecke, einige Kilometer von Dijon entfernt, aufgefunden. Augenſcheinlich hatten die Mörder verſucht, ihre Tat als Unfall er⸗ ſcheinen zu laſſen, aber die ärztliche Unter⸗ mordet worden ſei. Ueberraſchung hervorgerufen und ſuchung ergab, daß Prince durch mehrere Dolchſtiche getötet worden iſt. Auch wurde die Mordwaffe, ein Dolchmeſſer, in der Nähe der Fundſtelle entdeckt. Endlich wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Leiche mit dem rechten Fuß an die Gleiſe feſtgebun den war. Dieſer rätſelhafte Mordfall gibt der franzöſiſchen Oeffentlichkeit erneut ſtark zu denken. Man erinnert ſich daran, daß bereits beim Morde Staviſkys ſtarke Zweifel darüber aufgetaucht waren, ob er wirklich Selbſtmord verübt habe, oder ob er er⸗ Desgleichen war es ja auffällig genug, daß die Gendarmerie in Bayonne von der Ueberwachung des erkrankten Abgeordneten Bon⸗ naure befreit zu werden wünſchte, weil ſie ſich, wie ſie offen erklärte, nicht in den Verdacht eines Mordes an Bonnaure bringen wollte. Das Bekanntwerden des Mordes an Prince hat beſonders in parlamentariſchen Kreiſen größte in den Wandel⸗ gängen der Kammer wurde die Nachricht lebhaſt be⸗ ſprochen. Der neue Fall von Dijon macht jedenfalls verſtändlich, daß in der Staviſky⸗Affäre der Verdacht der öſſentlichen Meinung ſich wieder regt. In der parlamentariſchen Unterfuchungs⸗ kommiſſion zur Aufklärung des Staviſky⸗ Skandals kam es heute zu einem kleinen Zwiſchen⸗ fall. Der Abgeordnete Mandel, der einſt Clemen⸗ ceau als„Mäsdchen für Alles“ gedient hatte, und der jetzt in ͤer Staviſky⸗Affäre als einer der eifrigſten Ankläger aufgetreten war, hatte es abgelehnt, den Vorſitz der Kommiſſion zu übernehmen. Er begrün⸗ dete dieſe Weigerung damit, daß die Kommiſſion doch zu keinem greifbaren Erfolg führen könnte, weil ihr nicht die nötigen richterlichen Vollmach⸗ t em eingeräumt worden ſeien. „Energiſches Eingreifen iſt oͤringend nötig — Paris, 22. Februar. Der rätſelhafte Mord an dem Gerichtsrat Prince veranlaßt die Pariſer Morgenpreſſe zu einer über⸗ aus heftigen Kritik an den augenblicklichen Zuſtänden in Frankreich. Offenbar beſtehe eine regelrechte Maffia. Energiſches Eingreifen der zuſtändigen Stellen ſei dringend nötig. Die polizeiliche Unterſuchung des Mordes habe am Mittwoch abend noch zu keinem Ergebnis geführt, aber es herrſcht die Ueberzeugung, daß Prince das Opfer eines politiſchen Mordes geworden iſt, das in engem Zuſammenhang mit dem Staviſky⸗ Skandal ſtehen dürfte. Prince war über das Trei⸗ ben Staviſkys genau unterrichtet und ſoll eine ganze Reihe von Perſönlichkeiten gekannt haben, die mehr oder weniger in den Skandal verwickelt waren, ohne bisher zur Rechenſchaft gezogen worden zu ſein. Nach ſeiner erſten Vernehmung über die Berichte des Polizeikommiſſars Paſchot ſoll er zahlreiche Drohbriefe erhalten haben. Man erinnert fer⸗ ner an einen Zwiſchenfall, der ſich vor etwa ſechs Tagen ereignete und dem man damals keine Bedeu⸗ tung beimaß. Der Gerichtsrat wurde in der Nähe ſeiner Wohnung von einem unbekannten Mann angeſprochen, der ſich auf einen gemeinſamen Bekannten berief und ihn zum Frühſtück einlud. Prince lehnte aber ab. Es wird behauptet, daß Prince bei ſeiner Reiſe nach Dijon wichtige Aktenſtücke über den Staviſky⸗Skandal in ſeiner Aktentaſche mit ſich führte, die ſpurlos verſchwunden ſind. Zum letztenmal lebend geſehen wurde Prince am Diens⸗ tag um 19 Uhr, als er ſein Hotel in Dijon verließ. Im Laufe des Mittwoch wurden bereits verſchie⸗ dene Zeugen vernommen, die geſehen haben wollen, daß Prince beim Verlaſſen des Bahnhofes in Dijon von einem unbekannten Mann angeſprochen worden ſei, mit dem er ſich dann entfernt habe. An der Stelle, an der der Leichnam des Ermordeten gefun⸗ den wurde hat man in etwa 25 Meter Entfernung einen ſeiner Manſchettenknöpfe aufgefunden. Dies ſcheint die Anſicht zu beſtätigen, daß Prince erſt nach ſeiner Ermordung auf die Schienen gelegt wurde. War Staviſiy auch ein Spion? — Paris, 21. Februar. Nachdem die Pariſer Morgenpreſſe durch das Ge⸗ rücht, daß der Staviſky⸗Skandal auch mit einer Spionageangelegenheit verknüpft ſei, das Intereſſe der Oeffentlichkeit aufs neue geweckt hat, hat die Zeitung„Paris Midi“ bei der Schau⸗ ſpielerin Rita George, die in den Gerüchten genannt war, telefoniſch angerufen. Rita George, die ſich gegenwärtig in Wien befindet, erklärte die Spionagegerüchte für völlig unbegründet, auch ſoweit ſie eine Wiener Kabarettkünſtlerin Ma⸗ rianne Kupfer beträfen, deren Name ebenfalls in den Zeitungen genannt worden war. Rita George be⸗ tonte, ſie würde ſich zur Vernehmung nach Bayonne begeben, wenn der Unterſuchungsrichter es wünſche. „Paris Midi“ will übrigens erfahren haben, daß die Gerüchte über den angeblich mit der Staviſky⸗ Angelegenheit zuſammenhängenden Spionagefalſ auf einen Bericht zurückgingen, den den Sicherheits⸗ polizei dem Bayonner Unterfuchungsrichter ein⸗ gereicht habe. 8 Nicht ohne Intereſſe iſt die Liſte der beſchlag⸗ namten Staviſkyſchecks, die der Unter⸗ ſuchungsrichter inzwiſchen aufgeſtellt hat. Es handelt ſich um 864 Schecks über insgeſamt 157 200 700 Franken, die vom Auguſt 1929 bis November 1933 ausgegeben wurden. 85 900 000 Franken zahlte Sta⸗ viſky in Schecks auf eigene Rechnung. Dieſe hohe Summe läßt die Annahme zu, daß Staviſky einen großen Teil der von ihm verteilten Gelder in bar auszahlte und, um für die Empfänger keine belaſten⸗ den Spuren zu hinterlaſſen, die notwendigen Sum⸗ men durch Schecks auf eigene Rechnung abhob. J7J)7ã ãꝗãC0PCP0PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGGPPPPPTPTPTPTPTTTPTPTTPTTT0T0T0T0T0T0T0T0T0TTTTTT „Heilel, aber ausſichtsvoll“ Meldung des DNB. — London, 22. Februar. Die Meldungen der Berliner Berichterſtatter der engliſchen Preſſe über die Beſprechungen des Lord⸗ ſiegelbewahrers Gden mit den Mitgliedern der Reichsregierung ſind in einem ziemlich optimi⸗ ſtiſchen Ton gehalten. Der Berliner Korreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ will von einer zuver⸗ läſſigen Seite erfahren haben, daß in der Konferenz vom Mittwoch ein ermutigender Fort⸗ ſchritt in Richtungaufein engliſch⸗deut⸗ ſches Einvernehmen in der Abrüſtungsfrage erzielt worden ſei. Am Abend eines arkeitsreichen Tages ſeien die Ausſichten ſogar noch verheißungs⸗ voller geweſen als am Dienstag, wenn ſich auch die Verhandlungen immer noch in einem heiklen Sta⸗ dium befänden. Die Verlängerung des Aufenthaltes Edens um 24 Stunden werde als ein Zeichen dafür betrachtet, daß die Verhandlungen Früchte zei⸗ tigten. Eden habe in Berlin einen bemerkens⸗ werten perſönlichen Erfolg erzielt. Seine Jugend und der Umſtand, daß er am Kriege teilgenommen ſpäter wurde er Adjutant dieſes Regiments. SS-Gruppenführer Seidel-Ditimarſch 7 — Berlin, 22. Febr. SS⸗Gruppenführer Sel⸗ del⸗Dittmarſch, bis vor kurzer Zeit des Füh⸗ rungsamtes der Reichsführung der SS und zuletzt Inſpekteur Mitte der Oberſten SA⸗Führung, Mit⸗ glied des Reichstages und preußiſchen Staatsrat, iſt nach kurzem ſchweren Leiden im 48. Lebensjahre geſtorben. Seidel⸗Dittmarſch iſt einer der bekannte⸗ ſten SS⸗Führer Deutſchlands geweſen und hat am Aufbau der SA und beſonders der SS großen Anteil. Seidel⸗Dittmarſch SS⸗Gruppenführer Seidel⸗Dittmarſch wurde am 4. Januar 1887 in Pammin, Kreis Arnswalde(Neu⸗ mart), als Sohn evangeliſcher Eltern geboren. Er beſuchte das Luiſenſtädtiſche Gymnaſium in Berlin und trat nach dem Abitur ins Heer ein. 1906 wurde er Leutnant im Inſanterieregiment von Stülpnagel 6. Brandenburgiſche) Nr. 48 in Küſtrin, einige Jahre Im Weltkriege ſtand Seidel⸗Dittmarſch überwiegend an der Front, ferner wurde er wegen ſeiner großen ſtra⸗ tegiſchen Begabung zeitweiſe zum Armee⸗Oberkom⸗ mando kommandiert. Er wurde einmal ſchwer ver⸗ wundet. Nach Kriegsſchluß war er im preußiſchen Kriegsminiſtexium und anſchließend im Reichswehr⸗ miniſterium tätig. 1921 ſchied er auf eigenen Wunſch als Major aus dem Heeresdienſt aus. Er war dann in behördlichen und induſtriellen Betrieben tätig und trat ferner durch ſchriftſtelleriſche Arbeiten hervor. Er fand ſehr früh den Weg in die NSDAP, wurde beim Aufbau der SS in die Führung der SS beru⸗ fen und war maßgebend an dem geſamten Aufbau der SSbeteiligt. 1932 wurde er in den Reichstag gewählt, dem er ſeit dieſer Zeit ange⸗ hört. Ferner wurde er zum Chef des SS⸗Sta⸗ beis ernannt. Bei Neubildung des Preußiſchen Staatsrates wurde er auch in den Preußiſchen Staatsret berufen. Im Februar 1938 wurde er zum Inſpekteur Mitte der Oberſten SA⸗Führung ernannt. habe, ſicherten ihm ganz von ſelbſt Achtung in einem Lande, awo die Kriegsgeneration am Ruder ſei. Auch in dem Bericht des Berliner Korreſponden⸗ ten des„Daily Telegrapft“ heißt es, daß die Abrüſtungsmiſſion Edens in ſehr befriedigender Weiſe vonſtatten gehe. Es werde nicht als ungün⸗ ſtiges Zeichen angeſehen, daß die Verhandlungen länger dauerten, als urſprünglich erwartet worden ſei. Der heutige Donnerstag werde der entſcheidende Tag ſein. Die Lage könne als heikel, aber aus⸗ ſichtsvoll bezeichnet werden. Der Berliner Korreſpondent der„Daily Mail“ meldet, es herrſche die Anſicht, daß der geſtrige Mei⸗ nungsaustauſch ſehr förderlich geweſen ſei. Pariſer Hetzer an der Arbeit — Paris, 21. Februar. Die Verhandlungen Edens in Berlin ſcheinen dem „Temps“ ſchon zu lange zu dauern. Er ſieht ſich deshalb bemüßigt, in der alten Weiſe zu hetzen. Es ſcheine ſich, ſo ſchreibt er, ein„politiſches Manö⸗ ver“ abzuzeichnen, nämlich der Verſuch, den Glauben zu erwecken, daß Deutſchland Ausſicht habe, ſich mit England und auen außer Frantreich über gie Abrüſtungsfrage zu verſtändigen. Dieies Berfahren ſei ziemlich zwecklos, denn eine allgemeine Regelung könne nicht ohne Zuſtimmung Frankreichs und der anderen intereſſierten Mächte erfolgen. Keine Macht könne über die Wie deraufrüſtung Deurſch⸗ La n 88 ohne die einmütize Verſtändigung aller Signatarmächle des Verſailler Vertrages entſchciden. Der„Temps“ ſtell: es dann weiter ſo dar, als ob die Deutſchen darauf bedacht ſeien, Zeit zu gewinnen zum inzwiſchen ihre Rüſtungen weiter zu betreiben“ lichen Anblick bietet. 2. Seite/ Nummer 88 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Sebruar 1— Das Programm für den Staatsalt am Heidengedenktag Meldung des DNB. — Berlin, 21 Februar. Das Programm für den Staatsakt am Helden⸗ gedenktag in der Staatsoper Unter den Linden ſteht nunmehr feſt. 1. Coriolan⸗Ouvertüre von Beethoven, 2. Gedenkrede des Herrn Reichswehrminiſters Generaloberſt von Blomberg, 3. Ich hatt' einen Kameraden, 4. Trauermarſch aus„Götterdämmerung“ Richard Wagner, 5. Deutſchland⸗Lied— Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Das Staatsopernorcheſter ſpielt unter der Leitung von Herrn Profeſſor Heger. Der Staatsakt wird durch eine große Lautſprecher⸗ anlage auf die Straße Unter den Linden vom Luſt⸗ garten bis zum Brandenburgertor übertragen. Nach den Feierlichkeiten in der Staatsoper, denen der Herr Reichspräſident beiwohnen wird, findet vor dem Ehrenmal Unter den Linden eine Parade ſtatt, an der eine Fahnenkompagnie und drei Kompagnien Reichswehr ſowie drei Hundertſchaften Polizei teil⸗ nehmen werden. Die Formationen marſchieren nach der Parade in Richtung Brandenburgertor auf der Mittelprome⸗ nade der Straße Unter den Linden. Der Herr Reichspräſident wird in Begleitung der Reichsregierung im Ehrenmal einen Kranz nieder⸗ legen. Nach der Parade fährt der Reichspräſident auf der nördlichen Fahrbahn der Straße Unter den Lin⸗ den in ſeine Wohnung zurück. Vizekanzler von Payen an Kommerzienrat Röchling — Berlin, 21. Februar. Vizekanzler von Papen hat an Kommerzienrat Röchling folgendes Telegramm gerichtet: Ich beglückwünſche Sie zu dem geſtrigen Urteils⸗ ſpruch. Es iſt damit auch von einem international beſetzten unabhängigen Gericht dis Tatſache be⸗ ſtätigt worden, daß gegen deutſche Werkleute an der Saar ein völkerrechtlich unzuläſſiger Druck ausgeübt wurde mit dem Ziele, ihre Kinder durch den Beſuch franzöſiſcher Schulen ihrem Volks⸗ tum zu entfremden. Die Weltöffentlichkeit wird da⸗ von gebührend Notiz nehmen. Wir ſind Ihnen dankbar für den Mut, mit dem Sie ſeit Jahren gegen dieſe Unterdrückung auf⸗ getreten ſind. Alle die zahlreichen Männer und Frauen aus dem Bergmannsſtande, die unter Hint⸗ anſtellung ihrer privaten Intereſſen wahrheitsgemäß und treu Zeugnis ablegten für ihre unerſchütterliche von Liebe zu Deutſchland, ſind des Dankes des Vaterlan⸗ des ſicher. Vertrauensvotum für Doumergue — Paris, 22. Februar. Die Schwankungen und politiſchen Reibereien, die ſich auch bei der Beratung des Haushaltsplanes in der Kammer zeigten und ſehr leicht zu einer Verſchlep⸗ pung der Verabſchiedung führen könnten, haben Mi⸗ niſterpräſident Donmergue veranlaßt, in der Nachmittagsſitzung vom Mittwoch die Vertrau⸗ ensfrage zu ſtellen. Mit 450 zu 110 Stimmen⸗ ging die Regierung als Siegerin hervor. Don⸗ mergue betonte vor der Abſtimmung nachdrücklichſt: „Ich habe bereits erklärt, daß für die innen⸗ und außenpolitiſche Lage Frankreichs die Verabſchiedung des Haushaltsplanes vor dem 28. Februar unerläß⸗ lich iſt. Ich wiederhole, daß ich andernfalls nicht die Verantwortung für die Folgen übernehmen kann. Wer heute durch ſeine Stimmabgabe dazu beitragen ſollte, wird das zu bedauern haben. — Suvich in Budapeſt — Budapeſt, 21. Februar. Der italieniſche Staats⸗ ſekretär Suvich iſt Mittwoch mittag in Budapeſt ein⸗ getroſſen. Keine Senkung der Tariflöhne Die Regelung der Tariſverträge ab 1. Mai Meldung des DNB. — Berlin, 21. Febr. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Brandenburg, Engel, hat geſtern eine Er⸗ klärung abgegeben, wonach die mit dem 30. April ab⸗ laufenden Tariſverträge vom 1. Mai als Tariford⸗ nungen zu gelten haben. In keinem einzigen Fall darf eine Unterſchreitung der damit bindend als Mindeſtlöhne ſeſtgeſetzten Entgelte ohne die Zuſtim⸗ mung des Treuhänders erfolgen. Die Erklärung des Trenhänders Engel hat ſol⸗ genden Wortlant: „Aus zahlreichen Meldungen erſehe ich, daß allge⸗ mein bei den Belegſchaſten und auch den Werks⸗ leitungen die Beſorgnis beſteht, nach dem 1. Mai keine ſtabilen Lohn⸗ und Gehaltsgrundlagen mehr zu haben. Viele Werksangehörige befürchten, daß die Löhne und Gehälter willkürlich geſenkt werden könnten. Nach Mitteilungen ſollen ſich auch Werks⸗ leitungen gegenüber den Betriebsvertretungen in dieſer Richtung geäußert haben. Dadurch iſt Un⸗ rnhe in die Wirtſchaft gebracht worden. Um gll dieſen Abſichten und all dem Gerede wirkſam enigegengutreten gebe ich bekannt, daß die mit dem 30. April ablaufenden Tarifverträge ab 1. Mai als Tarif⸗ ordnung gelten. Die auf Grund der alten Tarife oder Werks⸗ vereinbarungen gezahlten Löhne, Gehälter und Deputate gelten ab 1. Mai als Grundrichtung, das heißt als Min deſt grenze. Darüber hinaus kann entlohnt werden. Eine Unterſchreitung ohne die Zuſtimmung des Treuhänders der Arbeit iſt in keinem Fall geſtattet. Nähere Begründung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Februar. Die wirtſchaftliche und ſozialpolitiſche Bedeutung der Bekanntmachung des Berlin⸗Brandenburger Treuhänders Engel liegt auf der Hand. Ueber den Treuhänderbezirk Berlin⸗Brandenburg hinaus Millionenaufträge du Berlin, 21. Februar. Gauarbeitsführer Dr. Schmeidler, der Leiter des Verwaltungs⸗ und Wirtſchaftsamtes in der Reichs⸗ leitung des Arbeitsamts, äußerte ſich vor einem Kreis von Preſſevertretern über die wirtſchaft⸗ lichen Auswirkungen des Arbeits⸗ dienſtes. Das alte ſog. Förderungsverfahren, nach dem die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung die Aufwendungen für den Arbeits⸗ dienſt nach der Zahl der Tage und der Teilnehmer ſchematiſch berechnete, hat ſich nicht bewährt. Der Haushalt 1934, der erſte regelmäßige nach der Zeit des„Ordnens“ im verfloſſenen Jahr, wird daher an⸗ ders auſgebaut ſein. Ueber das letzte Haushaltjahr hat man, da ja erſt im vorigen Frühjahr und Som⸗ mer der Arbeitsdienſt einheitlich unter nationalſozia⸗ liſtiſcher Leitung zuſammengefaßt wurde, noch keinen klaren Ueberblick geben können. Trotzdem läßt ſich die große Bedeutung, die der Arbeitsdienſt für die geſamte Wirtſchaft hat, ſchon jetzt klar erkennen. Nach vorſichtigen und auf keinen Fall zu hoch gegriffenen Schätzungen hat die Textilwirtſchaft, die für die Beſchaf⸗ fung der Kleidung zu ſorgen hatte, Aufträge für rund 34 Millionen erhalten, die holzver⸗ arbeitende Induſtrie und die Waldwirtſchaft. die vor allem Baracken für den Arbeitsdienſt zu lieſern hatte, für 12 Millionen. ſtellt nun das Blatt der Arbeitsfront„Der Deutſche“ in einem Leitartikel feſt: „Das heutige Lohnniveau wird auf gar keinen Fall geſenkt. Führende Männer der Partei und des Staates, unter anderen der Herr Reichswirtſchaftsminiſter perſönlich, haben dies mit allem Nachbruck ansgeſprochen.“ Die Veröſſentlichung der Erklärung des Berliner Treuhänders hängt, wie der„Angriff“ ſchreibt, mit den in einem Teil der Arbeiterſchaft in der letzten Zeit umgehenden Befürchtungen zuſammen, daß die „Löhne und Gehälter am 1. Mai, an welchem Tage bekanntlich das Geſetz über die Ordͤnung der natio⸗ nalen Arbeit in Kraft tritt, willkürlich ge⸗ ſenkt werden könnten.“ Deshalb läßt es ſich die Treuhänder⸗Erklärung angelegen ſein, für die Ruhe in der Wirtſchaft zu ſorgen. Der„Augriſf“ verſieht dieſe Maßnahme mit folgendem Kommentar: „Löhne⸗ und Gehaltsſenkungen würden an ſich in direktem Widerſpruch zu dem neuen Arbeitsrecht ſtehen, das in organiſcher Weiſe die Möglichkeiten bietet, durch Leiſtungen das Lohnnivegu zu erhöhen. Aber auch ganz abgeſehen davon hat auch der Füh⸗ rer wenige Monate nach der Machtübernahme klipp und klar erklärt: Eine Senkung der Löhne und Gehälter iſt ſowohl ſozial untragbar als auch wirtſchaft⸗ lich unfruchtbar. Es iſt gelungen, bereits kurze Zeit nach der Machtübernahme den ſeit vielen Jahren beſtehenden unaufhaltſamen Rückgang der Löhne und Gehälter zum Stillſtand zu bringen. Die ſtatiſtiſchen Zahlen beweiſen dies unwiderlegbar. Andererſeits iſt auch das Preisniveau im großen und ganzen unverändert geblieben, in vielen Fällen hat der Reichswirtſchafts⸗ miniſter unberechtigte Preiserhöhungen rückgängig gemacht. Im Intereſſe der Arbeitsbeſchaffung iſt es unmöglich, zunächſt einmal eine Mengenkon⸗ junktur, das heißt eine ſtarke Erhöhung der Pro⸗ duktion zu ereichen. Dieſe Entwicklung darf weder durch Preisſteigerungen noch durch Lohnſenkungen, die beide die Kaufkraft der breiten Volksmaſſen ſchwächen würden, beeinträchtigt werden.“ ech den Arbeitsdienſt Für Einrichtungsgegenſtände wurden 474 Millionen ausgegeben, für Lebensmättel die größte Summe, nämlich 50 Millionen, und an den täglichen Taſchengeldern für Arbeitsdienſtangehörige 20 Millionen. Außerdem wurden noch gewiſſe Auf⸗ wendungen für Reiſekoſten, Beſchaffung von Kraft⸗ fahrzeugen, für Krankenverſicherung und medi⸗ ziniſche Präparate gemacht. Die jetzt aufgegebenen Aufträge für die neue braune Einheitstracht des Arbeitsdienſtes ſchaffen neue Beſchäftigung für 226 000 neue Arbeitstage. Für Baxackenbauten wur⸗ den 2300 Neueinſtellungen erforderlich. Selbſtauflöſung von Jugendverbänden — Berlin, 21. Februar. Wie die Reichsjugend⸗ führung mitteilt, haben ſich der Bund der Jugend⸗ vereine freier evangeliſcher Gemeinden in Deutſch⸗ land und der Bund der Heilsarmee⸗Pfadſinder und ⸗Pfadfinderinnen aufgelöſt. Deutſcher Proteſtſchritt in Prag —Prag, 22. Febr. Der deutſche Geſandte in Prag hat beim tſchechoſlowakiſchen Außenmini⸗ ſterium Proteſt eingelegt wegen einer Aeußeruna des Senatspräſidenten Soukup, der in ſeiner Gedenk⸗ rede auf König Albert im Senat die deutſchen Sol⸗ daten bei ihrem Einmarſch in Belgien als mörde⸗ riſche Horden des kaiſerlichen Deutſchland be⸗ zeichnet hatte. — — Vorbiloliches Vertrauensverhälluh — Karlsruhe, 22. 6 Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilk 55 Landtagspräſident Kraft rief am Montan, 1 10. Februar, mittags 12 Uhr, ſämtliche Ben 8 und Angeſtellten des Badiſchen 8 tages, darunter auch die, welche infolge der hre löſung des Landtags ſchon ſeit Mitte letzten 8 braßt bei Miniſterien und anderen Behörden unterge waren, zuſammen, um ſich als letzter Präſiden cpen, Badiſchen Landtages von ihnen zu verabſchi Präſident Kraft erklärte, daß er die Erſchien a nicht hierher gebeten habe, um eine Grabrede den Badiſchen Landtag zu halten, wozu die Natic 1 ſozialiſten nicht geeignet wären, ſondern um ſtreue für ihre dem badiſchen Staate geleiſtete pflihug, Arbeit zu danken und ganz beſonders für die P die ſie während ſeiner kurzen Amtstätigkeit Landtage erwieſen hätten. 1 den Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie alle nen durch die politiſchen Berhältniſſe ibnen zugewieſſen⸗ neuen Stellungen ebenſo treu und gew haft ihre Pflicht erfüllen möchten, wie vorher. Er würde ſich perſönlich für jeden einzelnen einſetzen, damit durch die Umänderun keinem der Beamten und Angeſtellten ehemaligen Landtages irgendeine Benac teiligung entſtehe. Alle künnten jederzeit I ihm als dem früheren Präſidenten kommen wenn ſie irgendein Anliegen auf dem Herze hätten. Ganz beſonderen Dank ſprach Präſident dem Landtags⸗Direktor Hochſchild aus für 90jährige Tätigkeit als Beamter und Direkte Landtages und überreichte ihm ſein Bild mit mung. Names der Beamten und Angeſtellten r hierauf Direktor Hochſchild das Wort, widnghe dem letzten Präſidenten des Landtages 4 die Worte der Zuneigung und des Dankes und ſuras Hoffnung aus, daß Präſident Kraft die Beamten 0 Angeſtellten nicht vergeſſen möge, wie jeder eindr⸗ von ihnen den letzten Präſidenten ſtets in beſtegen innerung behalten werde. Mit einem rü Handdruck verabſchiedete ſich ſodann Präſiden von jedem einzelnen der Erſchienenen. In Schutzhaft genommen Berlin, 21. Februeh Im Auftrage des Reichstagsabgeordneten des Landesleiters des Winterhilſswerks Wtres iſt der Inſpektor von Hübſt aus Rohrbeck e deß Königsberg i. d. Neumark) wegen Sabote ag 6hul Winterbilfswerks am Mittwoch in Schubhe, genommen worden. Von Hübſt hatte un in⸗ hauptungen und Angriffe gegen die Leiter de niſe⸗ terhilfswerks gerichtet und die Arbeit der Orga tion zu ſtören verſucht. Krof ſein, 000 * — Roſtock, 21. Februe Laut Mitteilung des Städtiſchen Preſſeamteß ſtehen in den Betrieben der Kaffeegroßha liche Heinrich Böttcher ſchon ſeit langem er Auge, Spannungen zwiſchen dem Inhaber und den ege ſtellten. Der Inhaber hat ſich unter anderem 93 05 geſträubt, eine Betriebszelle ins Leben zu ruſen kommt hinzu, daß er wiederholt Angeſtellte nie nichtigen Gründen entlaſſen hat, dar er auch ſolche Angeſtellte, die als Betriebsobm 00 vorgeſehen waren. Aus allen dieſen Gründen. irma notwendig geworden, den Inhaber dieſer 0 Heinrich Böttcher, in Schutzhaft zu nehmen. 21 Perſonen an Lungengrippe geſtorbe, 4, — Würzburg, 21. Febr. In dem kleinen olke⸗ Marjoß in der Rhön wütet, wie das„Fränk. gen, blatt“ meldet, ſeit Wochen eine gefährliche L 940 Er. grippe, der bereits 21 Perſonen, zum agen wachſene, zum Hpfer geſallen ſind. An ernen, Tage ſtarben kürzlich fünf Perſenat Wegen Anſteckungsgeſahr iſt jeglicher Verkehr dem Dorſe unterbunden. Billa Borgheſe Von unſerem römiſchen Berichterſtatter — Rom, im Febrnar. Die Römer bezeichnen als Villa Borgheſe nicht etwa das im 17. Jahrhundert erbaute Caſino, das eine der ſchönſten Gemäldeſammlungen Roms birgt, ſondern den gauzen Park mit ſeinen Anlagen, Springbrunnen, Reitplätzen, Alleen, kleinen Seen und ſchönen alten Bäumen, der ſich vom berühmten Pincio oſtwärts bis zum Zoologiſchen Garten er⸗ ſtreckt. In ihm ſteht das Caſino Borgheſe, von dem hier jedoch nicht die Rede ſcen ſoll. Es kann geſchehen, daß eine junge Mutter ſagt:„Ich führe meinen Kleinen in die Villa Borgheſe!“ dann geht ſie alſo nicht zu den Bildern von Raffael und Domenechino, ſondern in den Park. Und genau ſo verhält es ſich, wenn ein Hundebeſitzer erklärt, er wolle ſeinen Mops in die Villa Borgheſe ſühren; er leitet ihn an Bäume und Sträucher, nicht etwa an die Skulpturen von Bernini, die im Untergeſchoß des Caſinos auf⸗ geſtellt ſind. Somit iſt die Villa Borgheſe ein großer römiſcher Park, ja man muß ſagen der römiſche Park. Viele deutſche Großſtädte rühmen ſich ſolcher Anlagen. Berlin hat ſeinen Tiergarten, Wien den Prater, München den„Engliſchen Garten“, Dresden den „Großen Garten“, und ſo könnte man dieſe Auf⸗ zählung noch lange fortſetzen. Die römiſche Villa Borgheſe nun unterſcheidet ſich von dieſen Parks nicht nur dadurch, daß ſie unverhältnismäßig viel mehr Palmen aufweiſt. Das wäre nur natürlich, denn dafür liegt ſie im Süden, unter einer heißen Sonne. Nicht dadurch, daß ſie bergauf und bergab, über tiefeingeſchnittene Schluchten und hochgelegene kleine Seen hinwegführt. Dafür gehört ſie zur Stadt der ſieben Hügel. Nicht dadurch, daß ſie auch in der kühlen Jahreszeit grün iſt und einen faſt ſommer⸗ Daran tragen die Pinien, Zypreſſen und immergrünen Eichen und all die an⸗ deren Bäume und Sträucher Schuld, die auch in den Wintermonaten ihre dunkelgrünen, fetten Blätter behalten. Die Villa Borgheſe unterſcheidet ſich ge⸗ wiſſermaßen durch ihre ſoziologiſchen Aufgaben von den genannten Parkanlagen: ſie iſt ein Volks⸗ park im beſten Sinne. Die Villa Borgheſe iſt der vornehme Rieſenpark einer ſüdlichen Stadt und ſie iſt gleiichzeitig ein Erholungsgarten großſtädtiſche Bepölkerung. An den Biegungen der aſphaltglatten Straßen die den Park durchſchneiden, halten berittene Poliziſten eine dekorative und un⸗ aufdringliche Wache. Im Sommer tragen ſie eine weiße Leinenuniform unter weißem Tropenhelm und wenn ſie ſo unter Palmen dahinreiten, machen ſie den Beobachter von Rivo de Janeiro träumen. Im Winter tragen ſie über ſchwarzen Uniformen ſchwarze Umhänge, deren rot⸗violettes Futter ſie mitunter kokett zeigen. An ihnen brauſen alle Arten von Wagen vorbei, vom kleinſten Balilla über den laut dröhnenden, niedrigen Lancia zum großen Fiat. Es gibt ſtille Reitwege, auf denen in kleinen Grup⸗ pen Offiziere traben. Es gibt einen weiten Sprung⸗ garten, auf dem neben dem eleganten Kavalleriſten, junge Damen des dHiplomatiſchen Korps, dienſtfreie Soldaten, Reitknechte ihre Künſte zeigen und ver⸗ tieſen, und wo unter allen der Generalſekretär der faſchiſtiſchen Partei Starace im Schwarzhemd ein⸗ hergaloppiert. Dicht daneben ſpielen Väter mit ihven Kindern, liegen Arbeiter— auch jetzt im Februar— auf dem Bauch und leſen eine Zeitung, ſtricken Frauen und ſchläft ein Alter. Unter Magnolienbäumen, zwiſchen denen die weißen Marmorbüſten der Helden aus der italieniſchen Geiſtes⸗ und Kriegsgeſchichte hervor⸗ leuchten, ſitzen Liebespaare und auf kiesbeſtreuten Wegen gehen ſtill alte Ehepaare nebeneinander in dem ruhigen Gleichſchritt, mit dem ſie gemeinſam ein langes Leben durchmaßen. Kinder ſpielen auf Plätzen, die ſo unauffällig umzäunt ſind, daß man kaum die Holzgatter wahrnimmt, An kleinen Reſtau⸗ rants, die auch im Winter rot⸗weiß gewürfelte Tücher über die im Freien ſtehenden Tiſche decken, ſchieben in blauer Schweſterntracht junge Mädchen Kinderwagen vorbei. Auf den amphitheatraliſch ge⸗ oroneten Steinxeihen ſonnen ſich junge und alte Menſchen, während auf der freien Fläche des Platzes winzige Miniaturautomobile Zick⸗Zick⸗Kurſe 83 4 für eine R machen, von Kindern geſteuert, die eifrig die Pedale treten. Ein freundlicher Mann vermietet für wenige Centeſimi je halbe Stunde dieſe kleinen rot und blau geſtrichenen Wägelchen. Unter den ſtrengen, geraden Pinienreihen iſt ein Kaſperletheater aufgebaut, auf dem die unſterblichen italieniſchen Maskenfiguren, die E. Th. Hoffmann in ſeiner„Prinzeſſin Bram⸗ bilba“ beſchrieben hat, vor erſtaunten Kinderaugen inber. ihre Kapriolen aufführen. An reiſenden Engl roße/ ziehen mürriſche, zwergenhaft kleine Eſelchen 3 1 rote Wagen vorüber, in denen jauchzende und ſitzen. Das iſt die Villa Borgheſe in Winker und im Sommer, mit Arm und Reich, mit Grof cca, Klein. Und über ihr leuchtet in der milden, ſeite chen Februarſonne duftig von der anderen Tibe der Monte Mario herüber. —————— Friedrich Kalbfuß: Das grüne Revier“ Uraufführung im Nationaltheater Ein leider verlorener Abend. Friedrich Kalb⸗ fuß, der eine reine lyriſche Stimmung in einen ſauberen Vers zu gießen weiß und als Bühnenbild⸗ ner Gutes geleiſtet haben ſoll, iſt mit dieſem Stück, das er übertrieben anſpruchsvoll„Komödie“ nennt, mitten in der Unreife ſtecken geblieben. ihm mit dieſer Uraufführung keinen guten Dienſt erwieſen, und es ſcheint ganz allgemein an der Zeit zu ſein, einmal mit Nachdruck zu ſagen, daß das Volksſtückſchreiben eine ſchwere Kunſt iſt, und daß man die dramatiſche Spiegelung deutſchen Volks⸗ tums und deutſcher Landſchaft mehr als bisher den Händen wirklicher Dichter anvertraut ſehen möchte. Es geht nicht an, daß von der Bühne herab junge deutſche Menſchen in einer dem wirklichen Leben ſternenweit entfremdeten Welt unechter Gefühls⸗ romantik und ſüßeſten Treuherzigkeitskitſches gezeigt werden wie hier. Es gilt ſehr wachſam zu bleiben, denn es mehren ſich die Anzeichen, daß das Heer gutmeinender Dilettanten glaubt, Morgenluft zu wittern. Das„Volksſtück“ dünkt ihnen die große Mode. Wir aber wollen, es ſei wiederholt, daß auch das ſchlichte Volksſtück eine kraftgeladene Dichtung ſei und kein hilflos hohler Donner. Der Herr ſchütze unſer Volkstum in ſeiner reichen Fülle vor ſeinen ſchreibenden Verehrern! Das Nationaltheater hat alſo eine Bataille ver⸗ loren. Aber ſeine Soldaten ſochten unter Hans Carl Müllers ſtrategiſcher Leitung tapfer und unentwegt: Langheinz, Finohr, Offenbach und Annemarie Schra⸗ diek in vorderer Front; Vera Spohr, Linder, Elſie Man hat in Bodmer, Renkert, Krüger, Hartmann und Srerf zäh verieidigter zweiter Linie. Eduard Löfflen al ſtimmungsvolle Waldſtücke ergaben einen ro ſchen Kriegsſchauplatz. mobhe Verdächtig demonſtrativer Schlußbeifall ver dert⸗ das negative Ergebnis des Abends nicht 8..4 * 0 Frankſurts Univerſität bleibt erhalten, 3 der letzten Zeit waren Gerüchte im Umlauf, der Auflöſung der Univerſität Frankfurt cültioe wiſſen wollten. Es liegt nunmehr der endg die Beſchluß der zuſtändigen Behörden vor, 4 e Univerſität Frankfurt a. M. nicht nuonal⸗ halten bleibt, ſondern als vorbildliche na will, ſozialiſtiſche Hochſchule woiter ausg ebanef die Dementſprechend werden in der nächſten nötigen Berufungen erfolgen. o0 Große Baſenfunde aus dem älteſten Aeag 5. Die unter Leitung von J. E. Quibell und Pyre, Lauer ſtehenden engliſchen Ausgrabungen der b1 mide in Sakkara in der Nähe des alten Magaſen, haben in dieſen Tagen überraſchend große eit funde gezeitigt. Nachdem bereits vor einige ent⸗ etliche Vaſen mit dem Namen des Königs Zoſter i deckt worden waren, fand jetzt die Expedition ſen, lange Kaſtenbehälter, die Hunderte von Pſen Flaſchen und Tiſchgeräten aus Alchcher⸗ Quarz und Porphyr enthielten. Jaſt alle Altete ſtände zeigen längere Auſſchriften in der u dem Hieroglyphenſchrift und ſtammen etwa aus Py⸗ Jahre 2800 v. Chr., alſo aus der Zeit der erſteſciche naſtien. Da dieſe Periode der ägyptiſchen Oe ſaler⸗ nicht zu den bekannteſten zählt, hofft man an eſſante wiſſenſchaftliche Auſſchlüſſe durch di zifferung der Aufſchriften. 7TTTT * E„N ——— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 88 ——————— Mannheim, den 22. Februar. Mannheim begrüßt den erſten Zug „Kraft durch Freude“ er erſte durch Mannheim k 18 3 Gemefnerte durch Mannheim kommende Zug der Lutrefſchft„Kraft durch Freude“ wurde bei ſeinem Di ſen heute früh gebührend mit Muſik begrüßt. delegt bnhof ſelbſt hatte reichen Flaggenſchmuck an⸗ geſellte Zu den vielen Fahnen auf dem Bahnſteig 5 ſich noch Lorbeerbäume, die der Bahnhofs⸗ ſteig 1 n freundliches Gepräge gaben. Auf Bahn⸗ mit i zahlreiche Abordnungen der NSBO während dreißig NSBO⸗Fahnen aufmarſchiert, tabfüih in der Mitte die BBC⸗Werkskapelle unter genommenng von Herrn Lauterbach Auſſtellung ren Städt⸗ hatte. Der aus Köln, Koblenz und ande⸗ in Lud ten des Rheinlandes kommende Zug war Schu ell ashafen vervollſtändigt worden. Den elf eigeſt eilt nagen hatte man fünf weitere Wagen wald u. tt, die noch 300 Pſälzer mit in den Schwarz⸗ ſo daß insgeſamt 1000 Volksgenoſſen Schnell er Reiſe beteiligen konnten. Die beiden den umkres maſchinen trugen dͤen von Tannengewin⸗ mit Fa kränzten Reichsadler und waren außerdem gen honchen geſchmückt, während die einzelnen Wa⸗ Als wenſalls mit Tannengrün reich verziert waren. —— Minuten vor ſechs Uhr der Zug in den das—— Bahnhof einfuhr, ſpielte die Kapelle auf e„Das Wandern iſt des Müllers Luſt“. Hier⸗ front iff der Bezirksführer der Deutſchen Arbeits⸗ Gaues 9 Döring das Wort, um im Namen des Freude⸗ aden der NS⸗Gemeinſchaft„Kraſt durch der Pes die Freunde aus dem Rheinland und aus kummen“ bei der Ankunft auf badiſchem Boden will⸗ Horſt⸗ ſcen Weſſel⸗Lied beendeten die Begrüßung. Inzwi⸗ lechaſtenr es Zeit zur Weiterfahrt geworden. Unter Jug Heilrufen und Marſchklängen rollte der dem ſc00 der Bahnhofshalle weiter ſeinem Ziele, chönen Schwarzwald entgegen. Voltzeibericht vom 22. Jebruar ſih iulbütbenng. In der Nacht zum 19. Februar hat rer Wohnung in der Oberſtadt ein älte⸗ rüttet ann durch Leuchtgas vergiftet. Grund zer⸗ Käſert, Familienverhältniſee. In ſeiner Wohnung in niker hat ſich geſtern ein 35 Jahre alter Tech⸗ Veri der nervenleidend war, erhängt. bei ehrsunfall. Der Ko hlenfuhrmann, der behnzn. geſtrigen Zuſammenſtoß unter den Straßen⸗ Becen geſchleudert wurde, erlitt außer einem letzung ruch und Kopſverletzungen auch innere Ver⸗ Verkez Es beſteht Lebensgefahr. auf de rsyräfung. Bei einer geſtern nachmittag des Kr Schloßgartenſtraße vorgenommenen Prüfung Laſtkraftitfabrzeugverkehrs wurden 4 Führer von er twagen angezeigt, weil ſie ihre Fahrzeuge keine S überlaſtet hatten, und ein weiterer, weil er 4 Steuerkarte bei ſich führte. Ferner wurden anſtandetkkfabrzeuge wegen techniſcher Mängel be⸗ * S Saente Reigsſchoſt Deuiſcher Piobſinder teilt mit: Tage lbrer Nabersberg tritt mit dem heutigen Piadfin, die Bundesleitung der Reichsſchaft Deutſcher besſelörder⸗ ein. Es wird ihm der Rang eines Bun⸗ nimmt pfiſters verliehen. Herr Nabersberg über⸗ * Sdie Leitung des Bundesauslandsamtes. meiſter einen 70. Geburtstag beging geſtern Glaſer⸗ Adolf Wiedner, Kleine Wallſtattſtraße 5, in aer Rüſtigkeit. zu heißen. Das Deutſchlandlied und das Vereidigung der volitiſchen Leiter Mit 10000 Teilnehmern iſt in Mannheim zu rechnen Zwei feſtliche Tage ſtehen der NSDApP auch in Mannheim bevor. Am kommenden Samstag und Sonntag wird in ganz Deutſchland in den Gau⸗ ſtädten die Vereidigung der politiſchen Leiter vorgenommen, in Baden in Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz. In Mannheim verſammeln ſich die politiſchen Leiter der Kreiſe Hei⸗ delberg, Wiesloch, Weinheim, Sinsheim, Mosbach, Batchen, Adelsheim, Tauberbiſchofsheim, Wertheim und Mannheim. Für die ſchon am Tage vorher ein⸗ trefſenden Gäſte ſind am Samstag abend zwei Feſtlichkeiten vorgefehen. Im Friedrichspark treſſen ſich um 7 Uhr die alten Parteiger'ſen, um der Ueber⸗ tragung der Mürchener Feierlichkeiten beizuwoh⸗ nen. Auch der ſtellvertretende Gauleiter, Miniſter⸗ präſident Köhler, wird eine Anſprache halten. Die übrigen Parteigenoſſen, die Angehörigen und die Gäſte verſammeln ſich zu gleicher Stunde im Nibe⸗ lungenſaal. Hier wird Kreisleiter Dr. Roth ſprechen. Kräfte des Nationaltheaters führen die Rütliſzene aus„Wilhelm Tell“ auf. Der Kapelle Homann⸗Webau iſt der muſikaliſche Teil übertragen. Der Hauptteil der auswärtigen Feſtteilnehmer trifft am Sonntag früh in Mannheim ein, zum Teil in Sonderzügen, die aus Wertheim, Buchen, Tauber⸗ biſchofsheim, Adelsheim und Heidelberg abgelaſſen werden. Die verſchiedenen Kreiſe ſtellen ſich in den Straßen in der Umgebung des Hauptbahnhofes auf und marſchieren arm.30 Uhr nach der Auguſtaanlage, wo ſie ſich in alphabetiſcher Reihenfolge ſammeln. Um 9 Uhr ſetzt ſich der Zug, an dem nicht nur alle politiſchen Leiter, ſondern auch die Führer der Hit⸗ lerjugend und des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, die Führerinnen der NS⸗Frauenſchaft und des Bundes Deutſcher Mädels ſich beteiligen, nach dem Renn⸗ platz in Bewegung. Man rechnet mit einer Teil⸗ nehmerzahl von 10 000. Die Vereidigung nimmt von München aus der ſtellvertretende Führer, Pg. Rudolf Heß, vor. Weitere Anſprachen halten Dr. Robert Ley und Jugendführer Baldur von Schirach. In Vertretung des Reichsſtatthalters wird Miniſter⸗ präſident Köhler der Vereidigung beiwohnen. Die Eidesformel lautet:„Ich ſchwöre Adolf Hitler un⸗ verbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm be⸗ ſtimmten Führern unbedingten Gehorſam.“ Die Vereidigung iſt auf 11.45 Uhr feſtgeſetzt. Im Anſchluß daran wird in einer großen Trauerkundgebung, die um 12 Uhr beginnt, der Gefallenen des Weltkrieges gedacht. Der Bevöl⸗ kerung iſt Gelegenheit gegeben, der Feierlichkeit von ſämtlichen Tribünen des Rennplatzes aus beizu⸗ wohnen. Eintrittsbarten zu 30 Pfennig(Sitzplatz) und 20 Pfennig(Stehplatz) werden in der Völkiſchen Buchhandlung, P 4, H. Fuchs, O 3, 4, O. Daut, F 1 BBreite Straße), W. Bergdolt, E 1, 5(Breite Straße) Otto Lehlbach, Prinz⸗Wilhelm⸗Straße 16, Deutſche Bühne, Rathausbogen 37, Ortsgruppe Friedrichs⸗ park, D 4, 8, Ortsgruppe Humboldt, Humboldtſtr. 8, und Ortsgruppe Lindenhof, Meerfeldͤſtraße 9/11 im Vorverkauf abgegeben. Außerdem ſind die Kaſſen⸗ häuschen des Rennplatzes geöffnet. Die Zuſchauer werden gebeten, bis um.30 Uhr ihre Plätze einzu⸗ nehmen. Gegen 1 Uhr erfolgt der Abmarſch durch die Auguſta⸗Anlage zum Roſengarten, wo ſich der Zug auflöſt. Die alljährliche Heldengedächtnisfeier die diesmal von der Kreisleitung der NSDApP mit der Mannheimer Ortsgruppe des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge im Nibelungen⸗ und Muſenſaal veranſtaltet wird, beginnt um 3 Uhr. Die Feier iſt auch den Helden der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gewidmet. Ein Eintrittspreis wird nicht erhoben. Der Erlös aus den Programmen, die 20 Pfennig koſten, wird zur Betreuung der Krieger⸗ gräber verwendet. In beiden Sälen ſpricht die Worte der Weihe Stadtpfarrer Kiefer. Auf die Darbietungen, die die Anſprache umrahmen, kommen wir noch zurück. Fahnen heraus! Die Bevölkerung wird gebeten, ſchon am Samstag zu Ehren der zu vereidigenden Perſönlich⸗ keiten recht reich zu beflaggen, damit auch äußerlich die Freude darüber zum Ausdruck kommt, daß wir ſo viele liebwerte Gäſte in den Mauern unſerer Stadt begrüßen dürfen. Gleichzeitig ſprechen wir die Bitte aus, ſich recht eifrig an dem Kauf von Poſtkarten zu beteiligen, die die Hitler⸗ jugend anbietet. Der Erlös iſt dazu beſtimmt, die Fahrtauslagen der Führer der Hitlerjugend und der Führerinnen des BDM, die aus dem Bauland kommen, zu erſetzen. Sch. Berufsjugend kümpft in der Kitlerjugend Die Deutſche Angeſtelltenſchaft Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen veranſtaltete geſtern abend im„Friedrichspark“ eine Kundgebung unter dem Titel„Jugend ihre Zu⸗ Fat ühft im und duſech den Beruf, bei der zum erſten Male die neugeſchaf⸗ fene Verbindung der Berufsjugend mit der Angeſtelltenjugend zum Ausdruck gebracht wurde. Nach dem Einmarſch der Fahnen, der HJ und des BdM gab der Vorſpruch„Kämpfende Jugend“ den Auftakt, ehe der Berufsreferent der HJ, Popp, die Begrüßungsworte ſprach, bei denen er ausführte, wie gerne und freudig wir uns zu höchſter Pflicht⸗ erfüllung bekennen. Der von der Standartenkapelle 171 geſpielte Badenweiler⸗Marſch leitete dann über zu der An⸗ ſprache„Die Berufsjugend kämpft in der Hitler⸗ jugend“, die Oberbannführer Franz Langer, Leiter des Jugendamtes der Deutſchen Arbeitsfront, hielt. Der Redner wies auf die Bedeutung des eeeeeee Großfeuer vernichtet eine Scheune Al 5 55 ſate zwei an einer Einfriedigung in der Säckinger⸗ mitta in Seckenheim arbeitende Maurer geſtern nach⸗ ſraße um%4 Uhr aus einer zum Anweſen Haupt⸗ ſahen 106 gehörigen Scheune Rauch aufſteigen 8 umternahmen ſie ſeltſamerweiſe nichts. Bald der J, wurde von einem gegenüberliegenden Haus nebe uf„Feuer“ ausgeſtoßen, der auch zu dem mandan, wohnenden Seckenheimer Feuerwehrkom⸗ des Sößer und ſchließlich zu dem Mieter gerie drang, der im Vorderhaus eine Dro⸗ und betreibt. Als der Drogiſt über den Hof eilte S Türe der ihm als Lagerraum dienenden Bra ne auſſtieß, ſand er in der rechten Ecke einen kümpf, den er mit dem Handfeuerlöſcher zu be⸗ — ſuchte. Das Feuer war aber ſchon ſo aus⸗ bin mitet, daß dieſe Maßnahme nichts nützte. Darauf⸗ rde die Berufsfeuerwehr gerufen, bei der um me r in der Neckarauer Wache II die Brand⸗ von dug einlief. Inzwiſchen hatten ſich ſo viele Leute gefumder Seckenheimer Freiwilligen Feuerwehr ein⸗ der Vonz daß gleichzeitig von der Rückſeite und von vorgenaderſeite her jeweils zwei Schlauchleitungen auf werden konnten, die man aber nicht e, f och nicht mehr zu rettende Scheune ein⸗ grenzer 8 die man dazu verwendete, die an⸗ Feuerg en Scheunen vor dem Uebergreifen des da die Iu ſchützen. Das war beſonders notwendig, mit Scheunen ziemlich offen und bis zum Dache digkeit und Stroh angefüllt waren. Die Notwen⸗ 95 des Schutzes der Nachbargebände ſtellte ſich zendeneraus, denn die Funken flogen in die angren⸗ werden Scheunen hinein und mußten raſch ausgelöſcht Inzuebe ſie das Unglück vergrößern konnten. tung übeſchen hatte Branddirektor Mikus die Lei⸗ ternommen. Nach Eintreſfen des Löſchzuges man die ausgelegten ſieben Schlauchleitun⸗ die Automobilſpritze, ſo daß man mit erhöhtem nuck arbeiten konnte. en wie gewohnt ihren nn. Mit einem — Leführten Pder brach man durch den Ausbruren Waſſerdruck eine Mauer ein. Da die um 155 wasgefahr des Feuers ſehr groß war, wurde Hauptfen Uhr ein weiterer Löſchzug von der ngeſetzt rwache angefordert, der aber nicht mehr zu werden brauchte, da bei ſeinem Eintreffen 0 vorüber war. Das Feuer 930—— weitere Bekämpfung, denn immer er leckten die Flammen 5 Insgeſamt waren acht Schlauchleitungen ausge⸗ legt, die zum Teil ſo über die Hauptſtraße geführt werden mußten, daß der Verkehr ins Stocken geriet. Erſt nach Beſeitigung der Hauptgefahr legte man einige Leitungen um, ſo daß der Verkehr keine Be⸗ hinderung mehr erlitt. Die Aufräumungsarbeiten wurden unverzüglich in die Wege geleitet. Da man hierbei auf weitere Brandneſter ſtieß, blieb ſpäter eine fünf Mann ſtarke Brandwache zurück. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt. Der Mieter des Grundſtückes hatte die Scheune zum letztenmal in den Vormittagsſtunden betreten. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden iſt recht erheblich, da nicht nur das Gebäude vollkom⸗ men ausgebrannt iſt, ſondern da auch größere Waren⸗ vorräte vernichtet wurden. Ein kleiner Schuppen auf dem Grundſtück Hauptſtraße 104 hat verhältnis⸗ mäßig nur geringen Schaden erlitten. Während des Löſchangriffs gab es plötzlich ein herzhaftes Schweinegequieke. Zwei in einem an die brennende Scheune angrenzenden Stall unter⸗ gebrachte Borſtentiere wurden in„Sicherheit ge⸗ bracht“. Wegen dieſer Tiere hätte es zuvor beinahe einen Unglücksfall gegeben. Wollte doch der ſieben Jahre alte Sohn des Beſitzers der Schweine durch die brennende Scheune ſpringen, als er die Tiere in Gefahr glaubte. Es gelang, im letzten Augenblick den Jungen zurückzureißen und ihn ſo vor einer Torheit zu bewahren, die er zweiſellos mit dem Leben hätte büßen müſſen. So kam der Junge mit unbedeutenden Brandwunden und ahgeſengten Augenwimpern davon. An der Brandſtelle weilten u. a. Polizeipräſident Dr. Ramſperger, Polizeimajor Gihr und Polizeihauptmann Ziegler, die bei dieſer Ge⸗ legenheit gleich von dem ſeltſamen Verhalten des einen in der Nähe der Brandſtelle arbeitenden Maurers erfuhren, der den Feuerwehrleuten die ihm gehörige Leiter wegnahm, als dieſe zum Ueber⸗ ſteigen der rückwärtigen Mauer benützt wurde. Zweifellos hatte der Mann nicht erkannt, welch un⸗ geheure Gefahr dem ganzen Häuſerblock drohte, denn wenn es nicht gelungen wäre, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, dann hätte ſich ein größeres Unglück kaum vermeiden laſſen. Befanden ſich doch noch mehrere alte Scheunen und alte Häuſer ohne jeglichen Zwiſchenraum in nächſter Nähe. Nur dem raſchen und entſchloſſenen Eingreifen der Feuerwehrleute iſt es zu verdanken, daß lediglich das eine Haus abbrannte. Abends hin, an dem zum erſten Male in ganz Deutſchland die in der Arbeitsfront ſtehende Jugend mit der Hitler⸗Jugend und dem BdM zuſammen⸗ gekommen iſt. Die Kundgebung zeigt den Willen zur Verbundenheit und den neuen Kurs: alles, was deutſch iſt, unter eine Führung zu ſtellen. Nach der Machtergreifung war der beſte Teil der Jugend bei der HJ. Es war Aufgabe der HJ, die jungen Kameraden zu gewinnen. Heute ſteht Deutſchlands Jugend in der Hitler⸗ Jugend. Wenn früher ſich Verbände um die beruf⸗ liche Weiterbildung der Jugend bekümmerten, dann wurde nur ſehr wenig getan. Heute müſſen ſich die Jungens und Mädchen hineinſtellen in die Gemein⸗ ſchaft der jungen Nationalſozialiſten. Die Hitler⸗ Jugend zeichnet jetzt verantwortlich für die Weiter⸗ bildung der Jugend. Wenn die arbeitende Jugend einem Führer folgt, dann hält ſie ihm auch die Treue. Die Führer wiſſen, daß die HJ nicht da iſt, um Soldat zu ſpielen, ſondern um das Vaterland aufzubauen und Deutſchland groß und ſtark zu machen. Deutſchlands Stellung in der Welt war ſo mächtig, weil Deutſchland in der Arbeit allen voraus war. Unſere Aufgabe iſt es, dieſe Stellung Deutſch⸗ lands in der Welt wieder zu erobern. Der Beruf gilt nicht als Wertmeſſer, ſondern einzig und allein die Leiſtung! Uns trennen keine Unterſchiede mehr. Wir werden Brücken ſchlagen von Beruf zu Beruf. Der Weg zu den Berufsverbänden iſt in Zukunft nur noch möglich über die Hitler⸗Jugend. Wir wollen keine Spitzenleiſtungen, ſondern nur die Leiſtung heben. Durch die Tat wollen wir dem Aus⸗ land beweiſen, daß wir für Adolf Hitler am Auf⸗ bau des deutſchen Volkes arbeiten. Wenn im April die Reichsjugendwettkämpfe ſtattfinden, werden wir dem Ausland beweiſen, daß die Angeſtelltenjugend mit der Hitler⸗Jugend zuſammenarbeitet. Von uns hängt es ab, ob wir den Geiſt der alten Garde auf⸗ nehmen und weitertragen. Die Jugend ſteht zur Jugend; ſie kämpft für ein neues Deutſchland, für eine Fahne, einen Führer, ein Ziel. Das gemeinſam geſungene Lied„Volk ans Ge⸗ wehr“, der Spruch„Neues Geſchlecht“ von Baldur von Schirach und der Königgrätzer⸗Marſch bildeten die Ueberleitung zu der Anſprache von Joſef Faſold, dem Leiter des Jugendamtes der Deutſchen Ange⸗ ſtelltenſchaft. Joſef Faſold, der durch ſeine frühere hieſige Tätigkeit kein Unbekannter iſt, führte u. a. aus, daß wir uns mit Recht freuen dürfen, in einer Front zu ſtehen und die Aufgaben zu leiſten, die der Führer jedem einzelnen zuteilt. Wenn wir uns an die Kampfjahre erinnern und an die Kameraden denken, die für Deutſchlands Erneuerung gefallen ſind, dann müſſen wir ſagen, daß ſie ſtarben, damit wir heute ſo arbeiten können, wie wir wollen. Wir geloben dem Jugendführer des Deutſchen Reiches auf dem Platz, auf den er uns hingeſtellt hat, unſere Pflicht bis zum Letzten zu tun. Durch die Ein⸗ gliederung der Berufsjugend in die Staats⸗ und Volksjugend iſt heute endgültig unter den Jungen des deutſchen Volkes aufgeräumt worden. Als Na⸗ tionalſozialiſten ſtellen wir uns freudig in die Lücke, die in der Hitler⸗Zugend für uns offengelaſſen wurde. Es gibt kein Bitten um Gefolgſchaft, ſondern nur den Willen, die Pflicht zu tun und geradeaus zu marſchieren. Die Arbeit betrachten wir nicht als Fron. Auch zeigen wir, daß bei uns der Standes⸗ dünkel aufgehört hat. Wir geloben reſtlos unter dem Einſatz aller Kräfte, uns an den Reichs⸗Berufs⸗ wettkämpfen zu beteiligen. Gleichzeitig zeigen wir, daß in unſerer Jugend das Wort von der Volks⸗ gemeinſchaft keine Phraſe iſt. In Lehrgängen wird die Jugend für den Beruf fertiggemacht, wie auch die Uebungsfirmen auf eine großzügige Grundlage geſtellt und ſo eingerichtet werden, wie es die natio⸗ nalſozialiſtiſche Wirtſchaft erfordert. Wenn wir im Beruf vorwärtskommen wollen, müſſen wir immer ſtreben. Eine Wirtſchaft in unſerem Staat wird nur dann vorwärtskommen, wenn ſie als nationalſozia⸗ liſtiſche Volkswirtſchaft aufgebaut iſt. Wir glauben nur an die Zukunft Deutſchlands und wir haben Sorge zu tragen, daß im deutſchen Staat und in der Volksgemeinſchaft der letzte hineingehörende Junge ſeinen Platz findet. Durch den Sozialismus werden wir zur Nation kommen. Nach einem weiteren Marſch ſprach Bezirks⸗ iugendleiter Paul Seiler das Schlußwort, in dem er ſagte, daß wir das Leben aus Eigenem geſtalten wollen und daß wir verſuchen, das Leben zu mei⸗ ſtern. Nach dem auf Führer und Reichsjugendführer ausgebrachten Sieg Heill wurde die Kundgebung mit dem gemeinſam geſungenen Horſt⸗Weſſel⸗Lied ge⸗ ſchloſſen. -tt- Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Clittnoen, qen ꝗ. Hbbrur s 19 Nayen Ovdmeatos O nener. o dem deceer M vοm o decectt eRegen * Schnee a Caudein ededel K Cewitter SOhnostne. Os Seh telehter OS màsziger Suozucwest sturmtzcher Norowest die piene ſiegen mt dem winde oie der gen Stauonen stenendeg caſ ten geden die Temperatur an die Uiuen verdinden octe qut gieichem au⸗ Reeresniveav umoerechneten Luttatuea Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 22. Februar: Die auch in Oſt⸗ und Mitteldeutſchland eingedrungene kältere Luft iſt von dort aus unter weiteren Schneeſtürmen über die Donauländer hinweggefloſſen. Weſt⸗ und Süd⸗ deutſchland blieben davon faſt unberührt in einer verhältnismäßig milden Weſtſtrömung, die jetzt ſich auch wieder auf das übrige Deutſchland ausgebreitet hat. Die Witterung bleibt bei ozeaniſcher Luftzufuhr auch weiterhin verhältnismäßig mild und zu Nieder⸗ ſchlägen geneigt. Vorausſage für Freitag, 23. Februar Bei weſtlichen Winden veränderliches, aber über⸗ wiegend bewölktes Wetter und zeitweiſe auch Nieder⸗ ſchlag(in den Niederungen Regen), tagsüber mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. Febr. + 8,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. Febr. 4,6 Grad; heute früh /½8 Uhr 5,1 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februor Rhein⸗Pegel 18. 19. 20 21. e e 22. Neckar⸗Begel 19. 20 21.22. den 1,661,60 1,991,50 1,50 8 Brcſah„ 0,310,45 0, 260,200,25] Mannheim..78ſ1,78,1,08.76 geehl.. 1,7601, 78 1,80 1,78 1,75J Jagſtfeld. 0,510,580 610,00 Maxau. 3,303,263,22.23 3,20J Heilbronn.18,17/114147 Mannheim: 1,8 1,84.83 1,87.83/ Plochingen. 0,19,0.149.139,10 Kaub.. 1,11100 1,00/ 1,00f.06[ Diedesheim. 0,66 0,81/0,710,74 Köln.. 0,930,920˙89.0,860,82 Jadeilon wie immen D. Cciee bewährten Rezepten! Danach gelingt alles! Benutzen Sie„Backen macht Freude“, das neue 100 Seiten ſtarke Rezeptbuch. Preis 20 Pfg. ————— 4. Seite/ Nummer 88 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 Schlußſtrich unter das Leben eines Menſchen Wieder Sicherungsberwahrung vom Mannheimer Schöffengericht ausgeſprochen Am Mittwoch rollte ſich vor dem Mannheimer Schöffengericht das Schickſal zweier Menſchen ab, die ſchon ſehr früh aus der rechten Bahn geworfen wurden. Beide haben eines gemeinſam: Eine ganze Reihe von Vorſtrafen für Diebſtähle. Beiden iſt auch der unwiderſtehliche Hang öum Steh⸗ len gemeinſam. Zwei Lebensſchickſale, wovon das eine ziemlich am Ende iſt, das andere vielleicht noch zum Guten gewendet werden kann. Der 62 Jahre alte Chriſtian Fingerle iſt faſt 50mal vorbeſtraft. Zur 50. Strafe wird es ihm nicht mehr reichen, da ihn die Sicherungsverwahrung vor dieſem immerhin ſeltenen„Jubiläum“ ſelbſt ſchützen wird. Seine erſte Strafe erhielt Fingerle im Jahre 1888. Von da ab reihte ſich Strafe an Strafe wegen Betrugs, Diebſtahls, Körperverletzung uſw. Kleineren Strafen folgten Gefängnisſtrafen bis zu 4 Jahren. Die letzte Strafe mit 3 Jahren 4 Monaten Gefängnis wegen Diebſtahls erhielt F. im Jahre 1930. Dieſe Strafe war am 16. 9. 1933 ver⸗ büßt. Allzu lange fühlte ſich Fingerle in der Frei⸗ heit nicht wohl, ihm behagt anſcheinend der Aufent⸗ halt hinter Gefängnismauern beſſer. Am 2. Jan. 1934 nahm er in den E⸗Quadraten ein Fahrrad weg, das er dann in einer Wirtſchaft für 2 und ein Viertel Wein verſetzte. Fingerle, der auf den erſten Blick recht bieder ausſieht, erzählt den Hergang des Diebſtahls. Er ſei an dieſem Tag völlig ohne Mittel geweſen; er habe das Fahrrad weggenommen mit der Abſicht, es zu verſetzen und nach der Einlöſung wieder an den alten Platz zu ſtellen. Das Rad wurde von der Wir⸗ tin für 2 Mark 30 weitergegeben, mit der ausdrück⸗ lichen Bemerkung, daß es wieder zurückgegeben wer⸗ den müßte, wenn ſich der Eigentümer melden würde. Das Rad wurde aber in der Zwiſchenzeit auf der Straße erkannt und der Diebſtahl von Fingerle kam heraus. Während der Erzählung zuckt es über das Geſicht Fingerles, das von unzähligen Falten durch⸗ gogen iſt. Das Leben hat ſeine Runen darin tief ein⸗ gegraben. Der große martialiſche Schurrbart gibt dem Geſicht dieſes alten Gewohnheitsverbrechers einen gewiſſen ſchneibigen Anſtrich. Tränen über das eigene Elend ſteigen hoch. Auf die Frage nach dem Warum hat Fingerle nur eine kurze, faſt weg⸗ werfende Handbewegung. Er ſcheint mit ſich ſelbſt fertig zu ſein, denn er weiß genau was ihm nach den neuen Geſesesbeſtimmungen blüht. Als ihn der Sach⸗ verſtändige Med.⸗Rat Dr. Götzmann als das Prachtexemplar eines typiſchen Ge⸗ wohnheitsverbrechers bezeichnet, an dem Hopfen und Malz verloren ſei, hat Fingerle gewiſſe Einwände. Er will wiſſen, wie der Sachverſtändige zu einem ſolchen Urteil über ihn kommen kann. Ei⸗ gentlich eine naive Frage eines ſo gerichtsbekannten Menſchen, der ſich in allen Schlichen genau auskennt. Der 1. Staatsanwalt Dr. Schmitz beantragte eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und Sicherungs⸗ verwahrung. Das Gericht(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsdtrektor Dr. Arnold) verurteilte Fingerle zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus, Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte, 50 Mark Geld⸗ ſtrafe und ſprach die Sicherungsverwahrung aus. Die Gelbſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt, außerdem wird 1 Monat Unterſuchungshaft angerechnet.(Verteidiger Rechtsanwalt Beyer⸗ len). Durch dieſes Urteil wurde der Schlußſtrich unter das Leben eines Menſchen gemacht, der von ſeinem 17. Lebensjahr an dauernd mit dem Geſetz in Konflikt kam. Daß bei faſt 50 Vorſtrafen keine Beſſerung mehr möglich iſt, liegt auf der Hand. 30 Fahre alt und 17 Vorſtrafen Im zweiten Fall hatte ſich die 90 Jahre alte Franziska Sp. gleichfalls wegen Diebſtahls zu ver⸗ antworten. Sie hat trotz ihrer jungen Jahre be⸗ reits 17 Vorſtrafen erhalten. Die erſte Strafe erhielt Franziska im NSDAP-Miiieilunge Aus partelamilichen Bekanntmachungen eninommen Alle Verſammlungen der Partei und threr ſämtlichen Unter⸗ und Nebenorganiſationen, die für den 24. und 25. d. M. feſtgeſetzt ſind, müſſen im Intereſſe der Vereidigung der politiſchen Leiter ſofort* werden. D reispropagandaleitung. Hiermit wird nochmals Harauf aufmerkſam gemacht, daß mit Ausnahme des Winterhilfswerks allen Organiſationen und Vereinigungen Sammlungen gleich welcher Art ver⸗ Loten ſind. Wir bitten die Firmen nicht nur etwaige Sammelliſten zurückzuweiſen, ſondern die Kreisleitung ſofort davon zu verſtändigen. 95 520 Der Kreisleiter: Dr. Roth. Die Karten für die Feſtvorſtellung im Roſengarten am 24. Febr., ſind unbedingt bis Freitag, 28. Febr., mittags 12 Uhr, abzurechnen. Kreispropagandaleitung. 90 Lindenhof. Freitag, 28. Kohe Schulungsabeno für ſämtl. Pgg. um 20.30 Uhr im okal„Zum Röheinpark“, Rheinparkſtraße 2. Redner: Pg. Prof, Dr. Stein, Heidel⸗ berg. Anſchließend Appell der politiſchen Leiter im Dienſt⸗ anzug. Deutſches Eck. N 28. Febr., 20.15 Uhr, im Caſino, R 1, Pflichtſchulungsa nd für ſämtliche Pgg. ſowie Angehörige der Unterorganiſationen und Parteianwärter. Reoͤner: Pg. Dr. Thoms. Oſtſtadt. Sämtliche Fotoamateure melden ſich ſofort unter Angabe ihrer Adreſſe, der Art und Formatgröße ihres Apparates bei unſerem Ortsgruppenbildwart Kracher, 3 4 fihden ott ellenſchulungsabende ſi att: Zelle 1: Freitag, B. Febr, bei Pg. Bergmann, Lamey⸗ ſtraße. Zelle 2: Montag, 26. Febr., Kaffee Armbruſter. Zelle 3: Dienstag, 27. Febr., Axkadenhof⸗ Zelle 4: Mittwoch, 8. Febr,, Arkadenhof. elle:ẽ Donnerstag, 22. Febr., Oloriaſäle. lle 7: Dienstag, 27. Fehr., Parkhotel, elle 83: Mittwoch, 28. Febr., Gloriaſäle. Bücherſtunden der Ort ruppenbibliothek: Nr. 42, finden ſtatt jeden Jungbuſch. Freitag, 23. Febr., 20 r, im Ball⸗ Haus, öffenkliche Verſammlung. Rebner: Pg, Sdenwäͤlder 20.30 Uhr, Beſprechung mit ſämt⸗ lichen politiſchen Leitern, auch det Unterorgoniſationen im über„Arbeitsbeſchaffung“. Rheinau. Freitag, „Badiſchen 01“. Humboldl. Die politiſchen Leiter müſſen am Don⸗ die Beſtätigungsſormulare im nerstag, N. Febr., Heim abholen und ſoſort ausgefüllt zu Ladenburg. Gaſthaus„Zum Anker“, Pflichtſchulungsabend. Alter von 16 Werderſtraße Ene Uhr. 9 Poe P8 e 21. Febe,.16 Uhr, im betriebägeenabteilung vor, Jahren wegen ſchweren Diebſtahls. Im gleichen Jahre folgte die zweite Strafe. 1921, 1923 und 1924 ſolgten weitere Strafen. Dazwiſchen Fürſorge⸗ erziehung. Im April 1926 erhielt ſie wegen Diebſtahls 2 Jahre Gefängnis, die im April 1928 verbüßt waren. Im Auguſt 1928 folgte bereits eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr. Im September 1929 erhielt ſie wieder ein Jahr Zuchthaus. Im September 1930, alſo wenige Tag⸗ nach Ver⸗ büßung der Strafe, folgte wieder eine längere Frei⸗ heitsſtrafe. Im November 1931 wurde ſie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, dem ſich im November 1932 eine Strafe von 8 Monaten anſchloß. Dia letzte Strafe war am 24. Mai 1933 verbüßt. Aus der Auf⸗ zählung der verſchiedenen Strafen erſieht man, daß ſich Franziska immer nur ganz kurze Zeit in Frei⸗ heit befunden hat. Sie konnte ihrem Trieb zum Stehlen nie lange widerſtehen. Nach ihrer Entlaſſung im Mai 1933 konnte ſie vor⸗ übergehend Arbeit erhalten. Im Spätjahr bekam ſie jedoch keine Arbeit mehr. Sie trieb ſich wohnungs⸗ los in Mannheim herum. Als ſie keinen Rat mehr wußte, ging ſie am 21. Dezember 1933 in ein Ein⸗ heitspreisgeſchäft und ſtahl eine Baskenmütze im Wert von einer Mark, um über den Winter ins Gefängnis zu kommen. Sie nahm den Diebſtahl ſo auffällig vor, daß ſie ertappt werden mußte. ie Angeklagte, eine verhältnismäßig große, dun⸗ kelhaarige Frau, mit ſehr ſtrengen, aber nicht un⸗ ſympathiſchen Zügen, gab den Diebſtahl ohne wei⸗ teres zu. Sie habe ſich feſt vorgenommen gehabt, nicht mehr rückfällig zu werden. In ihrer großen Not habe ſie aber keinen anderen Ausweg gewußt, als wieder zu ſtehlen, um den Winter über verſorgt zu ſein. Sie machte ihre Ausſage ziemlich kurz. Be⸗ redt wurde ſie nur am Schluß, als ſie bat, nicht in Sicherungsverwahrung genommen zu werden, da ſie ſich für immer beſſern wolle. Die freudloſe Jugend, die die Angeklagte durchgemacht hat, ſpiegelt ſich in dem kalten, unbeweg⸗ ten Geſicht wider. Harte Linien verraten, daß die Angeklagte innerlich mit ſich ſelbſt ſchon manchen Kampf ausgefochten hat. In ihrer Jugend war ſie immer auf ſich ſelbſt angewieſen. Die Eltern konn⸗ ten ſich wenig um ſie kümmern, da der Vater viel auswärts war und die Mutter bei fremden Leuten arbeiten mußte. Die Fürſorge konnte ſie nicht beſ⸗ ſern, ſondern nur noch mehr verbittern. Sie ſcheint auch aus einem gewiſſen Trotz heraus auf die Bahn des Diebſtahls gedrängt worden zu ſein. Ob jest im Alter von 30 Jahren noch einmal eine Umkehr vom ſchiefen Weg möglich iſt, nachdem ſich bei ihr der Trieb zum Stehlen ſo tief eingefreſſen hatꝰ Iyre Verteidigerin, Frau Rechtsanwalt Dr. Reb⸗ ſtein⸗Metzger, bat in ihrem Plädoyer, der An⸗ geklagten doch noch einmal die Chance zu geben, um bewezſen zu dürfen, daß ſie ſich endgültig beſſern wolls“ Wenn man die Angeklagte in Sicherungsver⸗ wahrung gebe und ſie ſpäter wieder freilaſſe, hafte ihr für immer der Makel der gefährlichen Gewohn⸗ heitsverbrecherin an. Hier liege ein Grenzfall zwiſchen Gelegenheits⸗ und Gewohnheitsverbrechen vor. Schon die jeweilige kurze Zeit der Freiheit zwiſchen den einzelnen Strafen zeige, daß es ſich mehr um Gelegenheitsdiebſtähle handle. Der 1. Staatsanwalt Dr. Schmitz hatte eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten, Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte und Sicherungs, verwahrung beantragt. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis wegen Dieb⸗ ſtahls im Rückfall, abzüglich 6 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren. Auf Sicherungsverwahrung wurde diesmal noch nicht er⸗ kannt, da der letzte Diebſtahl eine Bagatellſache war und nur aus einer Notlage heraus verübt wurde. Man wollte durch dieſe Milde der Angeklagten noch einmal eine Gelegenheit zur Beſſerung geben. Im erſten Fall ein Leben, das abgeſchloſſen iſt und hier? Vielleicht hilft die Androhung der Siche⸗ NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. Donnerstag, 2. Febr., 20 Uhr, Heim⸗ abend im Reſtaurant„Zum Rennershof“, Nebenzimmer. Lindenhoſ. Donnerstac, 22. Febr., 15 Uhr, Be⸗ ſprechung der Leiterinnen der Arbeitsgruppen und Fruen der Arbeitsgruppe 8 im Fröbelſeminar. Rheintor. Freitag, 28. Febr., 20.30 Uhr, Heimabend im Konfirmandenſaal der Trinitatiskirche. Schwetzingerſtadt. Am 1. eines jeden Monats iſt Mit⸗ gliederverſammkung, an jedem weiterem Montag findet um 20.30 Uhr Heimabend in den Gloriaſälen ſtatt. J Jungbann 1/171. Am 28. Vener veranſtaltet der VDu einen„Volksdeutſchen Opfertag“ für die Winterhilfe. Die Jungvolker des Jungbans 1/171 haben ſich für Sammlun⸗ gen auf Aufforderung durch Schulen und VꝰDa zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Laienſpielgruppe. dem Büro K 2, 6. Sanitätsſchar vom Bann 171 Sämtliche Banitätsſcharen ſtehen am Freitag, 28. Febr., 19.45 Uhr, in tadelloſer Uniform am USchulplatz. Antreten am Donnerstag,. Febr., vor dem Büro, K 2, 6. Spielſcharorganiſation im Bann 171. Sing⸗ und Sprechchor. 10.48 Uhr, vor dem Haus der Jugend. Deutſches Jungvolk Hungbann 1/171. Freitag, B. Februar, 17.30 Uhr, Turnen für Fähnleinführer in der Turnhalle des Karl⸗ Friedrich⸗Gymnaſiums. m Mannheim⸗Waldhof ſucht zur Einrichtung ihres Heimes noch einige Tiſche, Stühle und Bänke. Angebote an Char⸗ lotte Ernſt, Mannheim⸗Waldhof⸗Gartenſtadt, Fliederweg 17. BDdM Humboldt. Alle Jungmädel, die am Sonntag, 11. Febr. 1934, 7 erſchienen ſind, müſſen ſich am Donnerstag, 1 Antreten Donnerstag, 2. Febr, vor den 29. Febr., in der Ebenſo die Führerinnen. Fehlende Beiträge mitbringen. NS3O NSBO⸗Amiswalter! Donnerstag, 22. Februar, morgens 5,40 Uhr, paſſtert der erſte Urlauberzug den Mannheimer Bahnhof. Zur Begrüßung des Urlauber⸗ Sonderzuges treten die Amtswalter .15 Uhr in L 12, 2 an. Die NSBo⸗Kapelle BBC. wird den Zug begleiten. Kreisbetriebszellenabteilung der RS DAP. Sämtliche Vetriebszellenobleute ſprechen auf der Kreis⸗ zwecks Entgegennahme der Eintrittskarten für die Vereidigung am Sonntag, 25. Febr. ſetzung des allergrößte Aufmerkſamkeit geſchenkt. ———— Antreten Freitag, 28. Febr., Fröhlichſtr. von 18—20 Uhr melden. tag, 22. in Uniform um rungsverwahrung dazu, Franziska auf den rechten Weg zurückzuführen. Wenn ſie jetzt wieder nicht auf die richtige Bahn gerät, dürfte der Anſchluß an das geordnete menſchliche Leben für immer verpaßt ſein. Ein ungetreuer Vertreter Der 32 Jahre alte Vertreter einer Krankenkaſſe P. K. hatte ſeiner Firma nach und nach faſt 500 Mark unterſchlagen. Obwohl er einen feſten Speſenzuſchuß hatte und auch ſonſt ſeine Proviſion ſehr raſch ausbezahlt bekam, lieferte er kaſ⸗ ſierte Gelder von Verſicherungsſchei⸗ nen nicht ab und verbrauchte das Geld für ſich. Er verſuchte es ſo darzuſtellen, als ob es ſich um Beträge gehandelt habe, die er mit der Provi⸗ ſion verrechnen konnte. Die Zeugen konnten dieſe Anſicht aber eindeutig widerlegen. Als K. auf Mah⸗ nungen wegen des Geldes nicht antwortete, erfolgte Anzeige. Er hatte auch drei Verſicherungsanmeldungen ab⸗ geliefert, für die ihm 100 Mark Proviſion ausbezahlt wurden. Die Antragſteller waren aber nie aufzu⸗ finden, ſo daß der Verdacht naheliegt, daß K. dieſe Beſtellungen von irgendeiner Seite hatte anfertigen laſſen. Das Gericht verurteilte K. wegen Untreue und Unterſchlagung zu einer Geldſtrafe von 400 Mk., an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von 20 Tagen. Von der Anklage der Urkunden⸗ fälſchung und Betrug im Falle der Verſicherungs⸗ anmeldungen wurde er freigeſprochen.—.— Die Tanzpartnerin friſtlos entlaſſen Eine Klage vor dem Mannheimer Arbeitsgericht Die Aſſiſtentin und Partnerin eines Mannheimer Tanzinſtituts hatte keinen Erfolg mit ihrer Klage um Einhaltung einer Kündigungsfriſt und Schaden⸗ erſatz im Geſamtbetrag von 600 Mark. Das Ge⸗ richt wies ihre Klage ab. Die Urteilsbegründung iſt intereſſant, weil es ſich in dieſem Fall um die Frage der Schwanger⸗ ſchaft als Entlaſſungsgrund handelt. Die Beklag⸗ ten hatten eingewandt, daß die Klägerin dieſen Tat⸗ beſtand verſchwiegen, daß ihre Berufsausübung darunter gelitten und auch der gute Ruf des Inſti⸗ tuts in Mitleidenſchaft gezogen worden ſet. Die ent⸗ ſcheidende Behauptung wurde von der Klägerin be⸗ ſtritten und das Gericht hörte darüber zwei Fach⸗ ärzte. Nach deren Aeußerungen beſtehe kein Zweifel, daß ſich die Klägerin in den bewußten Umſtänden befunden und auch in der Ausübung ihres Beruſes beeinträchtigt war, ſo daß die Fort⸗ Dienſtverhältniſſes unmöglich ge⸗ macht wurde. Die Verſchuldensfrage ſei nicht aus allgemein ſittlichen Erwägungen zu ſtellen, ſondern aus dem Inhalt der vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Dienſtherren. Dieſe ſeien fahrläſſig verletzt, und die Klägerin habe nicht das Recht, die für die Erfüllung ihrer Dienſtpflicht abträglichen 1 ihrer Beziehungen auf die Beklagten abzu⸗ wälzen. Dentiſten als Nationalſozialiſten der Tat! Seit der Ernennung des Reichsführers der deut⸗ ſchen Dentiſten durch das Reichsminiſterium des Innern und die Oberſte Leitung der NSDAP iſt dieſer als alter Parteigenoſſe mit beſtem Erfolg tätig, den Dentiſtenſtand in jeder Hinſicht reſtlos mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut zu erfüllen und Denken und Handeln ganz im Sinne Adolf Hitlers zu geſtalten. Die geſamte Organiſation des Standes iſt in der Umformung nach ſtrengſten national⸗ ſozialiſtiſchen Grundſätzen begriffen. Vorab wird des Berufsnachwuchſes dem Ausbildungsweſen Der Reichs⸗ Vereibigung. Sämtliche uniformierte NSBO⸗Amts⸗ walter des Kreiſes Mannheim, die am Sonntag, den 25. Februar, vereidigt werden, treten am Sonntag früh, pünktlich um 7 Uhr, in der Straße zwiſchen L 12 und L 10 an. Amtswalter in Zivil erhalten während den Ge⸗ ſchäftsſtunden ihrer Ortsgrupen von den Ortsgruppen⸗ betriebsobleuten Eintrittskarten zur Vereidigung⸗ NSBo⸗Mitglieber, die noch nicht im Beſitze eines Fragebogens ſind— Ueberweifung an die NSDalP bzw. zur Deutſchen Arbeitsfront— werden aufgeſordert, bei ihren zuſtändigen Ortsgruppen ſchnellſtens einen ſolchen in Empfang zu nehmen, da ſpätere Ummeldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Kreisbetriebszelleuabteilung der NSDAP. Zungbuſch. Donnerstag, 22. Febr., 20 Uhr, im Saale des„Schwarzen Lamm“, Betriebsobleute⸗Sitzung. Es haben wieder alle der Betriebszelle angehörenden NSBO⸗Mitglieder unbedingt zu erſcheinen. Dentſche Arbeitsfront Seckenheim. Die fälligen Beittäge für die Monate Ja⸗ nuar und Februar ſind umgehend auf unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle, Schloßwirtſchaft, einzuzahlen. Dieſelben ſind Bring⸗ beiträge. Es wird nochmals auf folgende Sprechſtunden aufmerkſam gemacht: Jeden Montag und Donnerstag von 20—21. Uhr und Samstag von 16 bis 18 Uhr. Jungbuſch. Die Kaſſenſtunden finden jeweils im Ge⸗ ſchäftszimmer in H 5, h, ſtatt, und zwar Dienstags, Don⸗ nerstags und Freitags in der Zeit von 10 bis 20,30 Uhr. Bis längſtens Freitag, 23. Februar, müſſen die Beiträge ſür Januar und Februar unbedingt bezahlt ſein. SDo⸗Fachgruppe Metallinduſtrie. Freitag, 28. Febr., 20,45 Uhr, im Saale des Deutſchen Hauſes, Monatsver⸗ ſammlung mitVortrag von Karl Kugler:„Glektrizität im Haushalt“, * Gaß⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke. §reltag, 20. Februar, 20,15 Uhr, im Saale des Deut⸗ ſchen Hauſes, Monatsverſammlung mit Vortrag von Karl Kugler„Elektrizität im Haushalt“. n(BWWeh), Fachgruppe Einzelhaubel. Donners⸗ Februar, 20 Uhr, im Caſino, R 1, 1, Vortrag. An⸗ ſchließend geſelliges Beiſammenſein. Neckarau. Alle Mitglieder, die ihre Beiträge für Ja⸗ uar und Februar noch nicht abgeführt haben, werden ge⸗ beten, dieſe umgehend auf unſerer Geſchäftsſtelle, Zährin⸗ ger Hof, Neckarau, abzuliefern. Kaſſenſtunden: Montag bis Freitag von 1720 Uhr. Sachverſtändigenbeirat der NSBo in der Oberſten Leitung der PO Der Leiter der NSBO0 hat folgende Anordnung er⸗ laſſen: BOit. Suxadtes.-cv. führer der deutſchen Dentiſten hat den A die Verantwortlichkeit dafür, daß nur netſtes Menſchenmaterial in ausreichender Za verantwortungsvollen Mit dieſen Fragen beſchäftigte ſich unter pe licher Leitung des Reichsführers der Dentiſten, Schaeffer, Schwandorf, Tagung der Ausbildungsreferenten des bandes Deutſcher Dentiſten in Erf gleichzeitig am ſelben Ort tagende Dentiſten von Schaeffer dargelegt wurde, wie die nationalſozialiſtiſche Nächſtenliebe und Aufbauarbeit Volkskanzler Adolf Hitler abſtatte beſonders vorbildlich ſicherlich die Anordnung des Reichsführers der tiſten, daß die jungen Dentiſten, die in Zeit ihre techniſche Ausbildung vollenden, nicht Arbeitsplätze verlieren halbes Jahr weiter beſchäftigt werden müſſ dahin iſt ſpäteſtens zu erwar kaſſen ihren Mitgliedarn wieder den benötigten Zahnerſatz gewä Arbeitsmöglichkeit geben. Die Dentiſten umfaßt neben ihrem Op deutſche Volksgemeinſchaft hörige vom jüngſten bis zum älteſten! es 8z. B. gelungen Dentiſtenberuf urt, während Sozialrefere der deutſchen dem Reichsfit t des Führers ſondern no ten, daß die Kre hren können und de ſoziale Fürſorge bie ſämtliche S den Gau Thüringen Reichsverbandes Deutſcher Dentiſten frei von beitsloſen jungen Dentiſten zu bekommen, ſo halsz es dem Reichsführer der deutſchen Dentiſten ſih altem erprobtem Kämpfer Adolf Hitlers 9 bald gelingen, alle Not un von den alten und notleidenden Dentiſten zuhalten. So bemüht ſich der Reichsführer d ſchen Dentiſten mit beſtem Erfolg, ſeinem Fü und damit Deutſchland zu dienen! d alle Bedrängnis Bezauberndes PLäche können. Und wenn man ſie nach dem Geheimnis ihtes agen würde, ſo könnten ſie es wa ir aber wiſſen es: der Zauber ihrer hrſcheinlich ſelber nicht Schönheit liegt vor Wenn man ſie aber fragen wen den ſie wahrſcheinlich antwo lorodont und ſchöne, weiße Zähne, illionen längſt ein Begriff geworden! Tube 50 und 80 in ihren ſchönen weißen Zähnen. Der ſeitherige Hauptausſchuß für Sozialpoliti mit ſofortiger Wirkung die Bezeichnung„ beirat der Nationalſozialiſtiſchen Betriebsze in der Oberſten Leitung der PO“. gez. W. Schuh Kunden-Dien Ausgabe Nr. 20 mit Auflage 100000 Exemplare kommt soeben zur Ausgabe Beachten Sie den wichtigen Artikel über Behandlung des Schuhwerks Carl Fritz à Ci Mannheim H 1. 8. Breite — Donnerstag, 22. Februar 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 88 Og O HVNC LCBEM Kein 0 9 80 Güſlur 161 410 00 UE SIc S̃᷑ N Inn neuen deulschen Staat fallen auci den deutschen Dicſiterm neue Auſgaben æu. Sie sind æu den verantuortungsvollsien Trügern der grossen nationalen und kulturellen Ideen beruſen. Land ist so reich an dicuterischen Wäften und Individualitäten wie Delutschland. Schon allein in der Zali der in der Dichiter. Akademie zusammengefussten Bersönlichkciten SHlegeln sich die geistigen Werte unserer Nation in ihre- ganzen Vielſaͤltigleit wider.— Wir wollen unsern Lesern in einer Folge von Aufsdtzen eine Reilie deutscher Dicuterpersön- lichikeiten vor Augen fünren. Otto Lothar Riemasch hat sie lichen Eindrücie festgenalten. Die so entstandenen Porträts so I. Hanns Johst Es iſt eine raſende Wolluſt: jung ſein und m die Entzückung des Todes wiſſen.“ Porh Oberwallſtraße, nur ein paar Schritte von f 25 lägel ner Linden getrennt, in einem Seiten⸗ Generalise ehemaligen Kronprinzenpalais, iſt die untergehntendang der preußiſchen Staatstheater Nähe——— Das Opernhaus liegt ganz in der Ueber 4s Schauſpielhaus iſt ſchnell zu erreichen. Univerſttä Breite der„Linden“ hinweg ſieht man lut und Zeughaus, und in unbeweglicher ankieren zwei junge Soldaten den Eingang 8 ö em Wer, Stu enſ Das nerne at Ehrenmal unſerer Kriegsgefallenen, das zu 0 nde am Tage ein ſchweigender Strom von 1 5 andächtig und ehrfurchtsvoll durchflutet. ſt das Berlin, das jeder Deutſche, ob fern, ob ef in ſeinem Herzen trägt. Hier iſt noch jeder Boden Tradition und Geſchichte. Die ſtei⸗ Vergä Stille der Vergangenheit, vielleicht auch der brauſenglichkeit, trennt ſich jäh und ſcharf von dem ſich g 00 en Strom der Gegenwart. Ein Mund ſcheint haben koloſſen zu haben und zu ſchweigen. Worte ſchlu 0 Raum und wenig Sinn. Erinnerungen ſie auf. Gefühl iſt alles. Und ſteigt man nern des vornehmen und kühlen Seitenflügels erwallſtraße mit ſeinen großen, blinkenden mit e breiten Treppen hinan, ſo wird man Akmpſphärreiſem Druck von jener fernen höfiſchen ordnung ab umfangen, in der Zeremoniell und Rang⸗ eingehö alles ſtreng von ſich abhielt, was nicht hin⸗ ſcreiherte. Die Argusaugen der Pförtner, ein Ein⸗ ſich Pur ch für Beſucher, verſchloſſene Türen, die ſich babenngern öffnen, das alles muß man hinter in dieſe n, ehe man zu Hanns Johſt vordringt, der eine wic feierlichen Abgeſchloſſenheit ein hohes Amt, tige Behörde im neuen Reich repräſentiert. wenn man ihm endlich gegenüberſteht, dann ——— mit einem Schlage die Szenerie, die der Vor, re bekommt ein anderes Gewicht. Die Ruhe ode äimmer weicht dem klirrenden Tempo einer harter Wigeiſtigen Arbeitsſtätte“ Hier weht ein nd. Hier müht ſich eine unabläſſige Ver⸗ derechetung. tauſend Anforderungen und Wünſchen wärtig 5 werden. Hier iſt der Pol, um den gegen⸗ Welt——0 Zauberreich des deutſchen Theaters, die Sbebenes ſchönen Scheins, die man zur Wahrheit Volk⸗ 8 in ſtürmiſcher Bewegung kreiſt. Unſerm geburt der Sinn und den Glauben an die Wieder⸗ dielen Ae deutſchen Bühne zu ſchenken, das iſt neben Johſt. Ma jetzt der Hauptberuf von Hanns wachſen n braucht mit dem Theaterweſen nicht ver⸗ Ausgah zu ſein, um die ungeheure Spannweite dieſer miſſion“ die unüberſehbare Bedeutung dieſer Kultur⸗ Wönen zu begreifen. Man fühlt wie ſich in dieſem kowffrbeitsraum, dem ein großes Gemälde von 970 als Marc Anton ſofort ſeinen Stempel ſchweres Amt und ſorgenvolle Pflichten zu icht 5— Bergen ſtapeln. Man kann es von dem rrf gedanns Johſts ableſen, das, ſeſt beherrſcht und Bedccumant doch die umermüdliche, nie ausſetzende Es zas dahinter verrät. 1t6 noch Vormittag, aber Johſt hat ſchon ein norma uſum hinter ſich, in dem ſich ein ganzer Sramatur Tageslauf zuſammendrängt. Als Chef⸗ der geurgen des Staatlichen Schauſpielhauſes nimmt in jedenltige künſtleriſche und techniſche Apparat ihn 00 ſein Stunde und Minute vollauf in Anſpruch Werad Pflichtenkreis kennt kaum eine Begrenzung. uö no, bat er eine eingehende Regieſitzung beendet, ürte viekr mir jetzt an Zeit ſchenken kann— es e uld, bis mein Beſuch zuſtandekam—, Wugrde lenmt zwiſchen—— und Beſpre⸗ Wüonate. Beſuchen und Empfängen, Diktaten, Tele⸗ Wen es iſt nicht einfach, inmitten eines un⸗ Pohſt Arbeitskreislaufs in den Menſchen Hauns Beßes mäudringer. Aber er tut bereitwillig ſein um ſich„aufzuſchließen 2 Eben hat er ſeine Ernennung zum preußiſchen Staatsrat erhalten, und damit haben ſich ſeine Voll⸗ machten zum Auf⸗ und Ausbau des Theaterweſens im neuen Reich noch weſentlich erweitert. Sein Pro⸗ gramm und ſeine Pläne dafür ſind auf weite Sicht geſtellt.„Es wird lang dauern, bis ich ſie verwirk⸗ licht habe. Auch ich brauche, wie der Führer, vier Jahre oder mehr. Es muß ja alles von Grund auf anders werden. Wie— das werden Sie ja wiſſen. Ich kann nur wiederholen: Unſere Theaterkunſt war überfremdet. Und nicht nur das, ſie war überhaupt kaum noch eine Kunſt. Wenn Kunſt ein Spiegel der Wahrheit, der Wahrhaftigkeit iſt, ſo war er blind geworden. Wir wurden mit leeren Senſationen ge⸗ füttert und blieben hungrig. Die Seichtheit und Plattheit gerade jener Literaten, die ſich heute vom Auslande her nicht genng an Hetze gegen unſere Kulturpläne leiſten können, haben den Niedergang unſerer Bühnen auf dem Gewiſſen. Es rührt mich nicht, wenn meine Perſon im beſonderen der Ziel⸗ punkt für die verlogenſten Angriffe iſt. Ich gehe meinen Weg. Ich ſehe ihn vor mir in der Ausfor⸗ mung des großen politiſchen Theaters, die heroiſche Idee und Linie muß den Naturalismus der ver⸗ gangenen Epoche niederreißen. Auch im Theater ſoll das Moment der heiligen Tradition unſeres Volkes wieder zu Ehren kommen. Und damit in erſter Linie das Erbgut unſerer Klaſſiker. Wie wir uns indeſſen frei von engen Bindungen, von irgendeiner Schablone halten werden, werden wir uns auch nie⸗ mals gegen die Literatur des Auslandes abſperren. Die wertvolle, ſelbſtverſtändlich. Ebenſo wiſſen wir wohl, daß auch die leichtere Unterhaltungsliteratur ſich auf dem Spielplan behaupten muß. Aber auch da iſt Weſenhaftigkeit, Nähe des Volkstums Vor⸗ ausſetzung und Bedingung. Das Theater ſoll modern ſein— aber in einem neuen Sinn. In dem Sinn nämlich, daß es die gei⸗ ſtigen Strömungen, die überall in der Nation auf⸗ brechen, nicht verzerrt und unklar widerſpiegelt, ſon⸗ dern ſie dem Volk rein und ehrlich zuleitet. Volks⸗ theater— das iſt das höchſte und letzte Ziel unſerer Arbeit. Mit ihm verträgt ſich auch das Star⸗Unweſen nicht mehr. Das Können, die Perſönlichkeit des Dar⸗ ſtellers gehört der Kunſt und dem Volk. An welchem Platz er auch ſteht, er muß ſich mit all ſeiner Kraft einſetzen für ſeine Aufgabe, für die Dichtung, für ihre Idee. Das gilt nicht nur für meinen Bereich, ſondern für jedes deutſche Theater, für das größte wie für das kleinſte. Nicht nur der Darſteller, auch der Theaterleiter, der Regiſſeur, der Bühnenbildner ſind in dieſen Kreis eingeordnet. Und der Autor. Als Vorſitzenden der deutſchen Dichterakademie wird mir der Nachwuchs unſerer ſchaffenden Kräfte immer am Herzen liegen. Wir werden ſie nicht feſſeln und beſchränken, aber wir verlangen von ihnen eine klare, ſaubere, tief im Religiöſen, Sittlichen und Nationalen wurzelnde Haltung. Der deutſche Menſch muß ſich mit dem deutſchen Dichter decken.“ Ein Telephongeſpräch unterbricht den Zug unſe⸗ rer Unterhaltung, und ich habe ein paar Minuten Zeit, die perſönlichen Eindrücke von dem Menſchen Hanns Johſt gegen den Dichter abzuwägen. Ich kann nichts ſinden, was ſich widerſpricht. Es iſt eine harte, gepreßte Energie in jedem ſeiner Worte, dei⸗ nen Bewegungen, ſeinem Ausdruck. Alle ſeine Werke ſind Bekenntniſſe— niemals Zugeſtändniſſe. Jedes einzelne iſt eine Durchgangsſtation geweſen. Bei allen Dichtern iſt es ſo. Ich betrachte das kluge, feſte, geſchloſſene Geſicht, den herriſch gemeißelten ſchmalen Kopf mit den Augen, die hart und leidenſchaftslos ſcheinen können. Aber irgendwie ſpiegeln ſie einen Paſſionsweg wider, Romantik und Heroik haben ſich hier einmal zuſammengefunden. Und vieles, was Johſt auch heute noch, wo er in vorderſter Front ſteht, umſtritten macht, wird klarer und verſtänd⸗ licher, wenn man zurück in die Jugend des heute dreiundvierzigjährigen Mannes geht.„Der ſtärkſte Eindruck meiner Jugend“, ſo zeichnete er ſich einmal ſelbſt,„war meine Stellung bei Bodelſchwingh als Pfleger. Ich wollte Miſſionar werden. Ich hatte mir für 20 Pfennig ein Heft gekauft„Wie werde ich Miſſionar?“ und darin geleſen, daß Krankenpflege notwendig ſei. Eine Gelegenheit warf mich in das Haus Afra. Siebzehnjährig ſtand ich mutterſeelen⸗ allein unter 34 dem Tode verfallenen Epileptikern. Vergitterte Fenſter. Eine große Matratze, auf die ich die Kranken warf und hielt, damit ſie ſich an den Kalkwänden nicht blutig ſchlugen. Das Zimmer voll irrer Reden, Stöhnen, Lachen, Schauen, Geifern. Kinder von 7 bis 18. Verkümmerte, idiotiſche, welke und zerſchundene Geſichter. Verkrüppelte Glieder. „ die uũber alle Gegenden Deutsculands verstreut sind, in iurem Heim auſgesucnt und seine von innen emꝑfangenen persön- luen nicut so seſir eine literarische Auswertung bedeuten, als vielmehr in inen Zũgen den Menschen im Dichter zeichnen. ſchwer, an ihn heranzukommen. Er hat als Dichter wohl immer für ſich allein geſtanden. In Sturm und Drang. Nicht zufällig ſchrieb er das Grabbe⸗Drama „Der Einſame“. Von ſeinen„Propheten“ bis zum „Schlageter“ fügt ſich ein Werk ans andere wie Meilenſteine eines vorgezeichneten Weges. Hanns Johſt hat ſich nichts geſchenkt auf dem ſteinigen Wege der Selbſtentwicklung. Er hat ſich ſelbſt aufgebaut, hart und unerbittlich. Und wenn er heute obenſteht, ſo hat ihn nicht eine Welle, ſondern der Kampf— mit ſich und der Umwelt— hinaufgetragen. Immer wieder wird unſer Geſpräch unterbrochen. Man erhält einen ungefähren Begriff davon, was Hanns Johst mit Gattin und Töchterchen im neuen Berliner Heim Ich die Bruſt prall von Mitleid und dem Glauben, helſen zu können. In der erſten Nacht ſtarb mir der erſte Menſch unter den Händen... Ich ließ die Miſſion. Wozu Menſchen für einen Glauben gewin⸗ nen wollen, wenn es dem Leben zu helfen gilt? So dachte ich damals. Ich ſtudierte Medizin. Die Anato⸗ mie des Menſchen verwirrte mich. Körperlich nicht befähigt, Tag und Nacht bereit zu ſein, überfiel mich der Dienſt am Wort: die Schauſpielkunſt! Die Stimme wertlos. Und immer innerer Unruhe voll. Wohin? Von Wien nach München. Gewandert, ge⸗ bummelt, ſtudiert. Die innere Unruhe um Freiheit und freies Menſchentum überſiel der Krieg Mein erſtes geſchriebenes Bekenntnis: Die Stunde des Sterbenden. Hat der geſunde Menſch Grenzen? Iſt die Be⸗ grenzung nicht vielleicht Pflicht? Iſt grenzenloſe Menſchlichkeit nicht vielleicht nur Verkümmerung der Hände, der Angen, des Herzens zugunſten des Ge⸗ hirns? War der antike Menſch menſchlich? War der Chriſt der Kreuzzüge, war Luther grenzenlos menſch⸗ lich? Iſt Größe nicht Begrenzung aller Möglich⸗ keiten in der Forderung der Perſönlichkeit? Der perſönlichen Einſicht, Anſicht, der Erkenntnis? Ja, des Bekenntniſſes? Wir ſtehen wieder am Anfang. Sturm, Fragen und kein Segel.“ Nein, Hanns Johſt hat es ſich ſelbſt nie leicht ge⸗ macht, und darum macht er es auch uns anderen Das Häuschen des Dichters am Starnberger See eine einzige Stunde an dieſen von Pflichten und Verantwortung überlaſteten Mann heranträgt. Aber freundlich und beharrlich findet er immer wieder ſofort den Kontakt mit ſeinem Beſucher. Es freut ihn, als ich ihm ſage, daß ſeine„Propheten“ in Hannover heftig umſtritten wurden. An einem billi⸗ gen Erfolg liegt ihm nichts. Mit ſeiner ruhigen, ge⸗ dämpften Stimme erzählt er mir von ſeinen Plänen für die Berliner Staatsbühnen. Ja, es geht zunächſt nur ſchrittweiſe voran: das Programm ſteht feſt, aber man iſt noch verſtrickt in alten Verträgen, lang⸗ ſam kann man nur aufräumen, aufbauen, immer mit dem einen Ziel, das Theater ins Volk— das Volk ins Theater zu bringen. Ein ſtrenger Wille, ein faſt fanatiſcher Glaube an die eigene Miſſion bewegt den Menſchen und den Dichter Hanns Johſt, der aber gleichzeitig mit der kühlen Sachlichkeit des verantwortungsvollen Beamten inmitten ſeines Be⸗ reiches ſteht, die Dinge lenkt, mit unbeugſamer Energie führt, was ihm unterſtellt iſt. Noch niemals ſah ich ſo viel ſpröde Abwehr, die an ſich heranzieht. „Und Ihr eigenes dichteriſches Schaffen?“ Da fliegt zum erſtenmal ein beinahe befangenes Lächeln, das den reifen Ernſt des Geſichts verjüngt, um ſeine Augen, ſeinen herben Murnd.„Es muß alles zurücktreten vor anderen Aufgaben. Aber wenn ich erſt wieder unten bin in meinem Häuschen am Starnberger See— nur, wann wird es ſoweit ſein?“ Und mir fällt plötzlich auf, daß Johſt, der bei Dres⸗ den geboren wurde, mit bayeriſchem Akzent ſpricht. Dort unten muß alſo ſeine eigentliche Heimat ſein. Der ſteile Aufſtieg hat ihn wohl vorübergehend heimatlos gemacht. Lange hat er mit ſeiner Fran und ſeinem Töchterchen in einem Berliner Hotel ſein Domizil gehabt, jetzt endlich konnte er ſich ſeßhaft machen, ein repräſentatives Haus im Tiergarten⸗ viertel beziehen. 5 Und ich denke daran, wie Johſts ſchönſte Gedichte das Wunder der Mutterſchaft beſangen, mit welcher inbrünſtigen Zärtlichkeit er die ſtumme, die leidende Kreatur verherrlicht hat. Dies unſäglich tieſe, in herb⸗ weiche Worte wunderlich bildſam gekleidete Natur⸗ gefühl rundet erſt ſein Charakterporträt ab, in dem ſich für Fernerſtehende Diſſonanzen und Harmonien ſtreiten mögen. Es iſt, als wiegte Mariens Hand am ſterngeſtickten Himmelsband den Schlaf der ganzen Erde Wie erdhaft gebunden und wie ſphärenhaft zart klingt in dieſen wenigen Zeilen das Myſterium des Muttergedankens auf. Die Zeit iſt um, ſchon lange überſchritten. In wenigen Stunden muß Johſt in amtlicher Miſſion nach München reiſen. Ein kurzer, kraftvoller Hände⸗ druck zum Abſchied. Ich nehme die ſtärkſten Eindrücke mit mir mit. Alles echt Deutſche iſt ſicherlich ein Problem. Auch der Dichter Hanns Johſt wird es vielen ſein. Aber man muß ſich mit ihm auseinander⸗ ſetzen. Löſen wird nur er es können. ————— 6. Seite/ Nummer 88 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Veunischtes — Der„Türmer“ iſt durch einen ruſſiſchen Flücht⸗ king in Warſchau in den Beſitz eines Briefes von einem„prominenten“ Petersburger Tſchekiſten ge⸗ kommen, in dͤem die Einzelheiten der Oeffnung der ruſſiſchen Zarenſärge im Mauſoleum der Peter⸗ Pauls⸗Kathedrale in Petersburg beſchrieben werden. „Ich ſchreibe Dir“, ſo beginnt der Brief,„unter einem unvergeßlichen Eindruck. Es öffnen ſich die ſchweren Türen des Mauſoleums, und vor unſeren Augen erſcheinen die Särge der Zaren, die im Halb⸗ rund aufgeſtellt ſind: vor uns erſteht Rußlands ganze Geſchichte. Auf Befehl des Oberkommiſſars wird mit den„jungen Särgen“ begonnen. Die Me⸗ chaniker öſfnen den Sarg Alexanders III. Die bal⸗ zamierte Zarenleiche hat ſich gut erhalten. Alexan⸗ der III. liegt in Generalsuniform, die reich mit Orden geſchmückt iſt. Die ſterblichen Ueberreſte des Zaren werden raſch dem ſilbernen Sarg entnommen, von den Fingern nimmt man die koſtbaren Ringe, von der Uniform die mit Edelſteinen geſchmückten Orden. Dann wird die Leiche Alexanders III. in einen Eichenſarg gelegt, der verſchloſſen und ver⸗ ſiegelt wird. Dasſelbe Verfahren wird bei den Sär⸗ gen Alexanders J. und Nikolaus J. angewandt, wo⸗ bei ſehr raſch gearbeitet wird, denn die Luft in dem Mauſoleum iſt ſehr ſchwer. Der Sarg Alexanders I. iſt leer; die Bolſchewiken ſind überraſcht. Der leere Zarensarg ſcheint die Legende zu beſtätigen, wonach der Tod des Zaren in Taganrog im Süden Ruß⸗ lands und die Beſtattung ſeiner Leiche eine Erdich⸗ tung ſeiner ſelbſt geweſen iſt, um den Reſt ſeines Lebens in Sibirien als Einſiedler beſchließen zu kön⸗ nen. Unheimliche Augenblicke durchlebten die Bol⸗ ſchewiken bei Oeſſnung des Sarges des Zaren Paul. Der die Leiche umechließende Rock hat ſich gut erhal⸗ ten, einen ſtarken Eindruck machte der Kopf Pauls. Die Wachsmaske auf ſeinem Geſicht iſt unter dem Einfluß der Zeit und der Wärme durchſichtig gewor⸗ den, und man konnte durch deren Reſte das entſtellte Geſicht des ermordeten Zaren ſehen. Die ſilbernen Särge der ruſſiſchen Zaren wurden, nachdem die Leichen in eichene gelegt waren, in einer Reihe auf⸗ geſtellt. Am längſten machten ſich die Boſchewiki am Sarge der Zarin Katharina J. zu ſchaffen, da ſich hier am meiſten Edelſteine befanden. Endlich ge⸗ langte man zum letzten Sarg, in dem die Gebeine Peters des Großen gebettet ſind. Nur mit Mühe ließ ſich dieſer Sarg öffnen. Die Mechaniker erklär⸗ ten, daß ſcheinbar zwiſchen dem äußeren und dem in⸗ inneren Sarg ſich noch ein dritter beſinde müſſe, der die Arbeit erſchwert. Man fing an, den Sarg auſzu⸗ bohren, und bald öffnete ſich der Deckel des ſilbernen Sarges, den man, um die Arbeit du erleichtern, ſenkrecht aufgeſtellt hatte, und vor den Blicken der Bolſchewiki erſtand in ſeinem Rieſenwuchs Peter der Große. Erſchreckt wichen die Bolſchewiki zurück. Pe⸗ ter der Große ſtand wie lebendig vor ihnen, ſein Geſicht hat ſich wunderbar erhalten. Der große Zar, der zu Lebzeiten Menſchen mit Furcht erfüllte, hat ſelbſt den Tſchekiſten Furcht eingeflößt. Doch bei der „Umbettung“ zerfiel die Leiche des großen Zaren, die ſich zwei Jahrhunderte erhalten hatte, in Staub. Bald war die furchtbare Arbeit der Tſchekiſten be⸗ endet und die Eichenfärge mit den Ueberreſten der Zaren wurden nach der Iſaaks⸗Kathedrale überführt und im Erdgeſchoß untergebracht“. * — In Metz hat eine Frau, die von ihrem Mann getrennt lebt, ihr neugeborenes Kind dadurch getötet, daß ſie es mit dem Kopf gegen die Wand ſchlug und ihm den Schädel zertrümmerte. Dann zerſtückelte die unmenſchliche Mutter die kleine Leiche und ver⸗ brannte die einzelnen Teile im Küchenherd. 5— ROMAN VoN HANS CASPAR VON 208ELTT/Z 1* Sie iſt jetzt nicht mehr allein am Bug. Menſchen ſind neben ihr, ſehen, wie ſie, zur Küſte. Nun kom⸗ men Farben in das Bild: Weiß und Grün. Backbord ſtrebt ein dunkler, ſchneller Dampfer dem gleichen Ziel zu. Die erſten Fiſcherbvote: Dreieckig hängt ge⸗ blähtes Leinen an den Maſten; Männer ſind in ihnen, braun wie die Segel, aber weiße, große Tücher haben ſie um ihre Schultern geſchlagen. Jetzt kann Kora ſchon unterſcheiden: die langen grauen olen, Signaltürme auf ihnen, und dahinter die Stadt. Hell und grau baut ſie ſich auf, in Stockwerken klimmt ſie den Berg hinan, Häuſer, Häuſer; die Sonne brennt auf ihre Steine. Plötzlich hat Kora Furcht Tobs holt ſie; es iſt Zeit. Sie hat ganz vergeſſen: Das Handgepäck muß noch gerichtet werden. Maha hat in der Kabine ſpitze Worte. Sie raffen die klei⸗ nen Koffer auf. Als ſie wieder an Deck kommen, iſt das Schiff ſchon im Hafen. Es bleibt nicht Zeit zum Sehen, zum Ueberlegen: Zoll, Paßkontrolle, Unruhe. Die Maſchine ſteht ſtill; der Laufſteg iſt auf den Kai geworfen. Ein Herr ruft:„Mademoiſelle Terryl“ Maha winkt ihm zu. tor Lucelle vom Caſino ſandte; kunft gekabelt. Gewiß: Er habe eine ſie haben ja ihre An⸗ Wohnung für Mademoiſelle ſichergeſtellt, dicht am Theater, auf dem Boulevard Bugeaud, neben der engliſchen Kirche; dort wohne immer eine der Damen ihres Unternehmens.— Für den Herrn, für die andere Dame?— Nein, da wäre nichts vorbereitet, aber der Herr fände ſicher leicht Unterkunft. Er läßt ſich Koras Vertrag zeigen; ſie müſſen ihm die deutſchen Worte überſetzen. Gewiß, jetzt entſänne er ſich: Monſieur Lucelle hätte davon geſprochen, als ein Brief des Agenten kam. Soweit er unterrichtet ſei, wären die Damen vom Hotel des Es iſt der Bote, den Direk⸗ Die Sute Tlingattte entotelit Bei Halle wird jetzt durch den Arbeitsdienſt die erſte Thingſtätte im neuen Reich errichtet. Bei feierlichen Anläſſen ſollen künftig die Volksgenoſſen an dieſer Stätte zu gemeinſamem Erleben und Gedenken zu⸗ ſammenkommen.— Oben: Die Feier auf den Brandbergen bei Halle a. S. Unten: Eine Fahnen⸗ abordnung des Arbeitsdienſtes auf dem Wege zu den Brandbergen. Mr de&Namexa im tHaßenkampę Tollkũhne Husarenstücke eines Filmreporters Während der Tage des Wiener Aufruhrs hatten die Zeitungsberichterſtatter und Bildreporter allerhand für ihr Leben zu fürchten. Das toll⸗ kühnſte Huſarenſtückchen hat ſich unzweifel⸗ haft ein amerikaniſcher Wochenſchaureporter geleiſtet. Es iſt dies John Dorred, den man ohne Ueber⸗ treibung zu den Pfiffigſten in der Garde der Welt⸗ reporter rechnen kann. Er begann ſeine Laufbahn im zariſtiſchen Rußland, wo er es mit viel Schlauig⸗ keit bald zum Hofphotographen Nikolaus II. brachte. Der abenteuerliche Teil ſeines Lebens begann jedoch erſt mit dem Kriege und erreichte während der Nach⸗ kriegszeit ſeinen Höhepunkt. Die gefährlichſten Tage ſeines Lebens waren bisher 1924 in Rußland als er die Beerdigung Lenins filmen wollte. Damals wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt. Lang⸗ wierige Verhandlungen konnten ihn erſt befreien. Eine ſeiner letzten großen Taten vollbrachte er als Biloͤberichterſtatter bei der Nordpolexpedition Sir Hubert Wilkins mit dem U⸗Boot„Nautilius“. Und dieſer in allen Sätteln gerechte John Dorred vaſte ſofort im Sonderſlugzeug nach Oeſterreich, als er von den dortigen Unruhen erfuhr. Er beſchränkte ſich keineswegs darauf, hinter den polizeilichen und militäriſchen Abſperrungen ſeine Aufnahmen zu ma⸗ chen, ſondern verſtand es auf unerklärliche Weiſe, ſich zuſammen mit einem Helfer in das eigentliche Kampfgebiet zu ſchmuggeln. Er ſtellte ſeinen Appa⸗ rat auf und kurbelte mit größter Geiſtesgegenwart trotz der Lebensgefahr einen Maſchinengewehr⸗ angriff gegen die Aufſtändiſchen. Aber ſchon hatten Etrangers ſtets dort unmittelbar untergebracht; Mademoiſelle ſpäche am beſten dort gleich vor: ſie könnten vorbeifahren: Boulevard de Républiaue— ein vornehmes Haus. Der kleine Herr iſt ſehr beweglich, redet ſehr ſchnell; er ſpricht nur zu Maha und Kora, er über⸗ ſieht Tobs. Er nennt ſich Gaſton Jvuy. Oh, Mon⸗ ſieur Bach hätte von Mademoiſelles großen Erfolgen in Hamburg geſchrieben; man hätte es ſchon in der Preſſe weitergegeben: Geſtern habe die„Dépeche Algérienne“ bereits einen Artikel über den Stern Maha Terry gebracht. Man ſei ſehr neugierig; die Spielzeit ſei noch voll im Gange, jeden Abend aus⸗ verkauftes Haus. Sie ſtehen auf dem Kai; die Koffer werden über den Steg gerollt. Monſieur Ivuy winkt einem Kraft⸗ wagen. Es geht den Kai entlang, vorbei an gewal⸗ tigen Lagerſchuppen, an denen Eiſenbahnwaggons be⸗ laden werden: Säcke, Körbe, Ballen, Kiſten; es geht in zwei Serpentinen hinauf zu einer breiten Straße. „Boulevard Carnot“, erklärt Gaſton Ivuy. Laſtwagen ſind mit braunen und ſchwarzen Farbi⸗ gen angefüllt, alle in weißen Burnuſſen, die bärtigen Köpfe von weißen Tüchern umſchlungen; ſie kauern auf dem Boden, kauern auf den Rändern; ſie ſind ſtarr, unbeweglich. Die erſten Kamele ſchwanken hochbeladen in Ketten hintereinander; um ſie flitzen kleine Kraftwagen, ſtreifen ſie faſt; neben ihnen klin⸗ geln Straßenbahnen. Die erſten Palmen ragen lang⸗ ſtämmig in den blauen Himmel. Auf den Trottoiren haſten Menſchen, faſt nur Männer: helle Anzüge, viel Uniformen, lichtblau, khakifarben. Das Hotel des Etrangers iſt ein hohes weißes Haus mit breitem Tor; ſeine Drehtür wird von zwen farbigen Pagen in roten verſchnürten Jacken in ſtän⸗ diger Bewegung gehalten. Herr Ivuy bringt Kora in die Halle; er ſpricht mit dem Empfangschef. Ge⸗ wiß: Man wiſſe Beſcheid; man hätte Mademoiſelle ſchon vorgeſtern mit dem„Victor Hugo“ erwartet Zimmer 356, gemeinſam mit Mademoiſelle Repal⸗ mier. Ein Page bringt das kleine Gepäck; Monſieur Ivuy verabſchiedet ſich. Kora ſteht in einem Lift, geht über einen langen Flur; der kleine braune Mann opft an eine Tür und öffnet, als keine Antwort kommt. Kora tritt ein. Sie ſchrickt zuſammen: Ein Manſardenraum, ſchmal und lang; ſchräg hängt die Decke, in der das „Fenſter eingelaſſen iſt, durch das unbarmherzig hell die Sonne ſcheint. An jeder Längswand ein Bett; Poliziſten die beiden wahnſinnigen Reporter ent⸗ deckt. Dorred erkannte ſofort, daß Flucht für beide nicht mehr möglich war. Er riß deshalb den Film aus dem Apparat, ſteckte ihn ſeinem Gefährten zu und rief ihm zu:„Mach', daß dufortkommſt!“ Er ſelbſt ͤrehte ruhig weiter. Da waren auch ſchon die Poliziſten bei ihm. Da es ſtreng verboten war, in⸗ nerhalb des Abſperrungsgebietes zu photographie⸗ ren, ſchritten ſie ſofort zur Verhaftung. Seine Kamera ſchlugen ſie auf den Pflaſterſteinen in Stücke, um die Auſnahmen zu vernichten. Dann führten ſie den lächelnden Dorred ab— er iſt we⸗ gen ſeines freundlichen Lächelns überall in der Welt bekannt. Seinem Gefährten gelang es tatſächlich, unbemerkt den Abſperrungskordon zu durchſchlüpfen. Im Kraft⸗ wagen raſte er durch Oeſterreich, über die deutſche Grenze nach München. Dort war inzwiſchen auf telegraphiſche Weiſung ein Sonderflugzeug bereit⸗ geſtellt worden, das ihn mitſamt dem wertvollen Film nach London bringen ſollte. Die Maſchine mußte bald darauf notlanden. Bis zur nächſten Eiſenbahnſtation reiſte der Film wieder mit dem Auto, dann per D⸗Zug nach Paris. Dort mit dem Auto zum Flugzeug und mit einem neuen Sonder⸗ flugzeug in Richtung London. Kaum hatte das Flug⸗ zeug den Aermelkanal überquert, mußte es wegen Maſchinenſchadens im Nebel notlanden. Mit Auto und Eiſenbahn erreichte der Film jedoch in Rekord⸗ zeit die engliſche Hauptſtadt am Abend des Tages nach erfolgter Aufnahme in Wien. das eine mit noch zerwühlten Decken und Kiſſen, das andere bedeckt mit Kleidern; zwei Stühle, zwei kleine Tiſche, ein Waſchbecken; über ihm die Hähne für Kalt⸗ und Warmwaſſer. Der kleine Page ſtellt ihre Taſche, ihr Köfferchen auf den Boden, verbeugt ſich, geht. Kora fällt auf einen Stuhl; ſie iſt müde, unendlich müde. Was wird? denkt ſie. Und dann wieder: Alles regelt ſich im Leben Es regelt ſich, wenn auch anders, als Kora es ſich gedacht. Der Direktor, zu dem ſie bald darauf ge⸗ rufen wird, empfängt ſie in einem kleinen Arbeits⸗ zimmer, das neben dem Stand des Empfangs liegt und von einem großen Schreibtiſch faſt ganz ausge⸗ füllt wird. Er iſt anſcheinend Schweizer, ſpricht Kor. franzöſiſch an, geht aber bald zum Engliſchen über, flicht einige deutſche Sätze ein und redet wieder Fran⸗ zöſiſch. Er fragt, ob Kora Boſton, Fox und Tango beherrſche, was ſie bejahen kann; ſagt ihr, daß ihre Dienſtſtunden von vier bis ſieben in der Halle, ab zehn Uhr im Saal ſind; daß ihr die Mahlzeiten im Kurierſaal gereicht werden, der Tee jedoch während des Dienſtes in der Halle, abends könne ſie ſich einen Vin rouge oder einen Ballon blond reichen laſſen, falls ſie nicht eingeladen wäre, was wohl meiſt der Fall ſein dürfte. Er erkundigt ſich nach ihren Klei⸗ dern; Nachmittags⸗ und Abendkleidern; empfiehlt ihr, mehr Rot aufzulegen, als in Paris üblich ſei; man wäre hier eben ſchon auf kolonialem Boden. Kora läßt ihn reden, antwortet nur das Notwen⸗ digſte, denn ſie begreift nicht, was er eigentlich von ihr will. Sie ſagt ihm dies, als er fertig zu ſein ſcheint, fügt hinzu: Sie ſei Vartietékünſtlerin und habe gedacht, daß ſie hier im Rahmen eines Pro⸗ gramms eine Solonummer mit Geſangseinlagen vor⸗ führen ſolle. Der Direktor iſt erſtaunt: Er habe Herrn Lucelle klare Auskunft gegeben, der dieſe ſicher an den ihm unbekannten Agenten weitergeleitet hätte; er komme in größte Verlegenheit, wenn ſie jetzt abſpringen wolle; es ſei immer noch Saiſon, der Beſuch ſtark; Mademoiſelle Repalmier und Miß Turtor wären vollauf beſchäftigt.„Wir haben wenig Damen hier in Algier; wir brauchen keine Gigolos, wir ſind hier eben— ich ſagte es ja ſchon— Kolonie, Ich glaube beſtimmt, alles wird Ihnen zuſagen Der Ver⸗ dienſt iſt gut.“— Kora hat Einwände. Sie wieder⸗ holt: Sie ſei Artiſtin; ſie werde ſich nicht in dieſer ih ganz fremden Umgebung zurechtfinden. Während der Nacht waren ein paar Spezialiſten damit beſchäftigt, den Film zu entwickeln Kopien anzufertigen. Denn im Morgengrauen— der Film ſchon wieder im Sonderflugzeug unterwe ſein, um noch den nächſten Amerikadampfer err zu können. Während der Film jetzt über den fährt, iſt er ſchon in einigen Londoner Lichtſpie theatern vorgeführt worden. en John Dorred wird noch in Oeſterreich gefang gehalten, aber man hofft, ihn auf diplomatiſ Wege freizubekommen. — Der Selbſtmord einer bekannten Kunſtlerin der Pianiſtin Lilija Kalnin⸗Oſolin, hat in Riga 3 einem heftigen Proteſt der Muſikerſchaft gegen 9 Skandalblatt geführt, bei dem die Angehörigen 3. Nationaloper vorangingen. Der Verzweiflung ſchritt der Pianiſtin wird zurückgeführt auf das Artikelreihe des Schmutzblattes„Aiskuliſes“, en' aus Vorgängen ihres Privatlebens eine ſaftige ſation gemacht hatte. Etwa 40 Mitglieder des!“ perſonals, an ihrer Spitze der Dirigent Kalnin ſchienen in der Druckerei Lukſtin, wo das Blätt gedruckt wird, und ſtellten den Druckereibeſitzer Rede. Als dieſer die Anſchrift des Redakteurs Tun, nicht angeben wollte, kam es zu einem temperamaſ⸗ vollen Ausbruch der leidenſchaftlich erregten Kün lerſchar: Tintenfäſſer wurden geſchleudert und af⸗ Kontor in einem Nu gründlich demoliert. Die ler mußten zur Polizeiwache, finden aber in en Oeffentlichkeit allgemeine Sympathie. Sie. onal einen Aufruf erlaſſen, dem ſich auch das Perſon der anderen Theater angeſchloſſen hat, in dem ag Verbot der Skandalblätter gefordert wird. Kapellmeiſter Kalnin am Sonntag am Dirigenten pult der Nationaloper erſchien, wurde er mit eine demonſtrativen Beifallsſturm vom Publikum fangen. Ebenſo wurde der Opernſänger Urſ der an dem Run auf die Druckerei beetiligt bei ſeinem Auftreten lebhaft begrüßt. Gegen 95 vor deſſen Wohnung ſich am Sonntag eine Sche⸗ junger Leute zuſammenrottete, um ihm einen, ium zettel zu verabreichen, wird vom Innenminiſter 10 vorgegangen werden. Sein Blatt ſoll auf Gru des Schmutz⸗ und Schundgeſetzes verboten werden. Ein Sel⸗Denkmal rn⸗ er⸗ Das SA⸗Denkmal, das zur Erinnerung an 90. Januar 1934, dem erſten Jahrestag der Reg geſchaffen wurde rungsübernahme Adolf Hitlers Reichskanzlei iſt auf Wunſch des Führers in der aufgeſtellt worden. 2 Wieder lächelt der Direktor.„Sie können lagihe Mademoiſelle Terry, und Sie ſind ſchön— 0 910 ich ſehe es! Sie ſprechen drei Sprachen, was ein 95, ßer Vorteil iſt; alles andere wird ſich von ſelh ſie geben. Mademoiſelle Repalmier iſt ſehr gewa Dann wird Ihnen gern Einzelheiten erläutern. Und — ich bitte Sie: Ihr Vertrag läuft nur über Wochen!“„ „Ich beſitze Koſtüme, aber keine Abendlleibe⸗ Herr Direktor.“ ſei Er denkt einen Augenblick nach; meint, D45 40 allerdings eine zweite Schwierigkeit, weiß aber t hier einen Ausweg:„Ich werde ſelbſt mit Ihnen Sie Maiſon Herboux gehen; Madame Herboux wir, ſur einkleiden. Wir werden dafür Gratisreklame ſhre ſie machen: Sie darf in unſerer Halle ausſtellereſe Karten in unſeren Zimmern verteilen, und die Hobel wird berichten, daß Mademoiſelle Terry im des Etrangers Toiletten der Maiſon Herbous 30 de la Liberté, trägt. Sie werden ohne einen h wundervollen Kleidern kommen: Thereſe 1 in verſteht ir Geſchäft. Darf ich Sie bitten, mither einer Stunde zu dieſem erfreulichen Spazierga abzuholen?“ almtier Am Nachmittag ſitzt ſie ſchon mit Irene Rey 0 in der Halle. Irene hatte oben ihre Kleider begout vom Bett geräumt, als Kora von Madame Her hin⸗ zurückkam.„Sie müſſen ſich jetzt eine Stunde Sie legen, petite!“ ſagt ſie dabei. Und dann:„Sind ie noch jung! Beneidenswert jung! Wie komme, alr nur in dieſes ſchxeckliche Neſt?“ Sie erweiſt ich ſcht gute Kollegin. Kora kennt ihren Ton; er obet anders als der in den Garderoben des Oly des Trocadeéro. n Um halb fünf tanzt ſie mit einem Euetnee, erſten Boſton. Die Halle füllt ſich. Viel go⸗ wenig Frauen. Viel Uniformen: Offiziere der ugt, a lonialtruppen und das Blau der Marine. Kor, chnit⸗ tanzt auch am Aben.d Sie trägt ein tiefausgeſchum tenes nilgrünes Kleid, das Madame Herbour dee⸗ neun Uhr zuſammen mit einem brandroten arren Sie wird an einen Tiſch gebeten, wo zwei. He wird vor ſpitzen, ſektgefüllten Gläſern ſitzen. Sie höflich„Mademoiſelle“ genannt; ſie muß ſprechen on lernt es; ſie erzählt von Städten, die ſie kennt, d Paris, Lyon, Dublin, von Berlin, Warſchau vor⸗ Wien und man hört ihr zu. Sie trinkt langſam, and. ſichtig. Als die Herren gehen reichen ſie ihr die Sie fühlt Papier und weiß: Es iſt Geld. (Fortſetzung folat.) R We R — Itali Hei Neue Wrannyeimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 88 Finniſcher Langlauſſieg in Solleftea eginn der Fis-Rennen in Schweden— Die Deutſchen erwartunge gemäß im Mittelſeld Der 5 oe Sweite Teil der internationalen Stabt Sonkennen hat am Mittwoch in der ſchwediſchen ſheibung lleftea eingeſetzt. Der Tag brachte die Ent⸗ zu einem tm 18⸗Km.⸗Langlauf. Das Rennen geſtaltete ſich —50 8 Triumph für die finniſchen Läufer, die Rennens rſten Plätze belegten. Sieger des ſehr ſchnellen muscezeichnetene der junge Finne S. Nurmela in der ſp 9 v neten Zeit von:04,29 Std. ſit'ſtattlichem Vor⸗ und— ſeinem Landsleuten Vel: Saarinen(1705,35) en gig 51 Lappalainen(:06,08). Nach dem Schwe⸗ Finne 2 ad folgte auf dem fünften Platz wieder ein Norweger Karppinen. Den ſechſten Platz belegte der den 126 T O. Hagen. Die deutſchen Läufer blieben unter eilnehmern erwartungsgemäß nur im Mittelſeld. * diesjährigen Al. niſſe einigen Tagen in Solleftea die Schneeverhält⸗ in en 30 vom beſten waren, verlegte man den Langlauf blieh Kilometer entfernten Ort Granige. Dabei geſallen n auch, als in Solleftea wieder reichlich Neuſchnee ſrenge Kolke In Solleftea herrſchte am Mittwoch morgen Granige te, das Thermometer zeigte 15 Grad an, in WamLaber war es nur 6 Grad kalt. Die Strecke des Schneebeſchaffenes befand ſich in beſter Verfaſſung, die Ukeiten ffenheit ließ nichts zu wünſchen übrig. Schwie⸗ des 8 der Wachsfrage kamen nicht auf. Die Strecke anus verlief faſt durchweg in ebenem Gelände n Anſtiegen. Der höchſte Punkt lag noch unter luſordern Der Wettbewerb ſtellte in erſter Linie gruße dichung—— an die Lauftechnik und in dieſer Be⸗ rwieſen ſich die Finnen als klar überlegen. Vom Verlauf des Rennens nommen Glockenſchlag 10 wurde das Rennen aufge⸗ Schw— ungünſtige Startnummer 1 hatte der balben kulander. Es folgten in Abſtänden von einer Johan ſe nute ſeine Landsleute K. Perſſon und D. 39 7 9 Bereits als Zwölfter ging der Bayer Anton en 5 er, von ſeinen Kameraden mit lebhaften Heil⸗ nehmer puüßt, ine Rennen. Noch ehe die letzten Teil⸗ reitg die— Start abgelaſſen werden konnten, trafen be⸗ war alle—9 Läufer wieder am Ziel ein. Der Sieger Sünſtigen ungs nicht unter den Läuſern mit den un⸗ hatte 10 inedrigen Startnummern zu finden. Immerhin ſtröm mit Vorderfeld geſtartete Schwede Hialmar Berg⸗ Storke 1708,2 bereits eine ſehr gute Zeit. — bis Beifal gab es, als der Finne K. Karppinen Poer noch w˖ dahin beſten Zeit von 1206,15 Std. eintraf. ieſten ſtanden der große Kampf nicht entſchieden, denn die Heſerten ſi n ziemlich am Schluß der zu Startenden. Sie Finnen Nupmenn Rennen auf Biegen und Brechen. Die — ungünſtielo, Saarinen und Riivari hatten es inſofern Mußten. en getroffen, als ſie kurz hintereinonder ſtarten 00 Dreigeſ it raumgreiſenden elaſtiſchen Schritten ging eren übe pann ſeinen Weg, einen Läufer nach dem an⸗ mithalten rholend. Riivari konnte bald das Tempo nicht ſort. Auf Nurmela und Soarinen ſetzten ihren Weg ollein fdem letzten Teil der Strecke ging auch noch Nur⸗ Mit dem mela ſeinem Landͤsmann davon und erreichte mit der Beſt⸗ zeit des Tages als Sieger das Ziel. Das Ergebnis: 1. S. Nurmela⸗Finnland:04,20 Std.; 2. Veli Saorinen⸗Finnland:05,35 Std.; 3. M. Lap⸗ palainen⸗Finnland:06,08 Std.; 4. A. Häggblad⸗Schweden :06,10 Std.; 5. A. Karppinen⸗Finnland 1206,16 Std.; 6. O. Hagen⸗Norwegen:06,22 Sto; 7. L. Th. Jonſſon⸗Schwe⸗ den:06,51; 8. L. V. Liikanen⸗Finnland:06,57 Std.; 9. Niels Eglund⸗Schweden:06,58 Std.; 10. A. Riivari⸗Finn⸗ land:07,05 Stö. Die Placierung der Deutſchen Als die deutſche Expedition nach Solleftea reiſte, da war man ſich darüber klar, daß unſere Leute im Wettkampf mit der nordiſchen Schi⸗Uebermacht nicht jene Erfolge haben könnten, wie wir ſie im erſten Teil der§JS⸗Rennen in St. Moritz hatten. Zumal für die Langläufe beſtanden nicht die geringſten Ausſichten. in erſter Linie nur als Lehrfahrt gedacht. Beſter Deutſcher war der Breslaner Herbert Leupold, der als 52. die immerhin noch ſehr gute Zeit von:12,46 Stunden erzielte. Die weiteren acht deutſche Läuſer pla⸗ cierten ſich wie folgt: 59. Motz⸗München:13,47 Std.; 72. Kampſſpielſieger W. Bogner⸗Traunſtein:15,08 Std.; 70. Joſef Schreiner⸗Aſchau:15,55 Std.; 82. Altmeiſter Guſtl Müller⸗Bayriſch⸗Zell:16,34 Std., 94. Franz Reiſer⸗Parten⸗ kirchen:18,15 Std.; 98. Deutſcher Meiſter Alfred Stoll⸗ Berchtesggden:20,09 Std.; 101. Matthias Wörndle⸗Parten⸗ kirchen:20,16 Stö.; 114. Anton Eisgruber⸗Partenkirchen :21,44 Std. Mit Ausnahme von zwei Schweden und Norwegern be⸗ endeten alle Läufer das Rennen. Als Letzter ging der Engländer Charles Legarde in:06,39 Std. durchs Ziel. Norwegiſcher Kombinationsſieg zu erwarten Nach den Ergebniſſen des 18 Km.⸗Langlaufes dürfte ein norwegiſcher Sieg in der Kombination(Lang⸗ und Sprung⸗ lauf) zu erwarten ſein, denn die guten finniſchen und ſchwe⸗ diſchen Langläufer ſind faſt ausnahmslos ſchlechte Sprin⸗ ger, zum großen Teil nehmen ſie auch gar nicht am Sprung⸗ lauf teil. Auch die deutſchen Teilnehmer dürften am Donnerstag auf der Hallſtaberg⸗Schanze Gelegenheit haben, ihre Plätze in der Geſamtaufwertung für den zuſammen⸗ geſetzten Lauf zu verbeſſern. Die vorläufige Wertung für die Kombination hat nach dem Ergebnis des 18 Km.⸗Langlaufes folgendes Ausſehen: 1. Hagen⸗Norwegen Langlaufzeit:06.22 Std.; 2. Ole Steenen⸗Norwegen:10.20 Std.; 3. M. Oeſtbu⸗Norwegen :11.10 Std.; 4. O. Lian⸗Norwegen 1111.11 Stö.; 5. Hoffs⸗ bakken⸗Norwegen 1111.35 Stunden; 6. Kolterud⸗Norwegen .11.38 Stö.; 7. Hans Vinjarengen⸗Norwegen 111.42 Stö.; 8. Hedderſon⸗Schweden 1111.45 Stunden; 9. J. Weſtmann⸗ Schweden 1113.01 Std.; 10. Hultberg⸗Schweden 1113.17 Std.; 18. W. Bogner⸗Deutſchland 1215.08 Std.; 20. H. Lantſchner⸗Tirol:15.13 Stö.; 23. Guſtl Müller⸗ Deutſchland 116.34 Stunden; 31. Franz Reiſer⸗ Deutſchland:18.15 Std.; 34. M. Wörndles⸗Deutſchland :20.26 Std.; 36. Anton Eisgruber⸗Deutſchland:21.44 Stunden. Die deutſchen Fechter in San Remo die— Rehtkiubengchen Fechter Erwin Casmir und Jörger vom weim nahmermannia Frankfurt ſowie der Ofſenbacher irnier in Sn, als deutſche Mannſchaft an dem Fecht⸗ * Deutſch an Rema teil. Wie bereits gemeldet, verloren 7 gegen k zunächſt gegen Ungarn mit 7˙2 und donn eite Ibalien mit dem gleichen Ergebnis. Einzel⸗ 9 Hicen beiden Kämpfen ſind erſt jetzt bekonnt ſi durch—* deutſche Mannſchaft konnte gegen Ungarn bch mit de asmir Siege erringen, da Heim und Jörger 1 e* Ungoriſchen Fechtweiſe 19 obfanden. Casmir eiſter Kab führer der ungariſchen Mannſchaft, Europa⸗ erk. 5. bäw.. mit•4, der aber gegen Heim und Jörger Du Ungarn'“ 5·0, gewonn. Dafür ſchlug Casmir den zwei⸗ Riuiſchen Heiolsei mit 52, der jedoch die beiden anderen liütte Ungarem und Jörger mit ſe 5·2 abfertigte. Der ich gewerket, Geves konnte in einem für Casmir unglück⸗ egen im B. mit und 66— en w und gegen Jörger 51 fechten. egen Ungarn Porkden für die Heutſche Mannſchaft 27ꝛ80, gegen als der ſtalt Treffer gezählt. Die Deutſchen konnten ſich 5 mit de ieniſchen Fechtweiſe bedeutend beſſer abfinden — E Ungarn. Die Ueberraſchung in dieſem ſche ua 15 Niederlage Casmirs mit 2i5 gegen Pintion mien Fechter er einer der ſtärkſten Hoffnungen der italieni⸗ ſict 925, woh iſt. Casmir unterlag auch noch gegen Marzi 10 ben ei, der Deutſche von dem Schiedsrichter offen⸗ cden Monatoteiligt wurde. Casmix konnte dafüür aber logen die Fiakiautt 5,1 gewinnen, Heim⸗Oſſenbach ſchnitt 905 wor ge aliener beſonders gut ab. Der Deutſche ver⸗ ſecr Monäthen„Pinkton und Marzi nur mit 574, konnte un Heden Pr 5 Ge⸗ on mit:3 und war au, ege arzi konato mit 118 unterlegen. * die Tiſchtennis⸗Kreismeiſterſchaft acht und Agilitas im Entſcheidungsſpiel Eniſchedem 9 che eute abend in der Harmonie ſtattfindenden Keiſes Madsſpiel um die Tücc Lennie- Heiferſch des Efilitas annheim treten die beiden Gegner Eintracht und Fintrachtlut folgender Auſſtellung an: Einzel: 1. Ott⸗ Heroſd 1 Bittenmaier⸗Agilitas, 2. Müller⸗E.— Fein⸗A., Eclfrum⸗A ⸗E.— Kochendörfer⸗A., 4. Brauch⸗E.— Kert⸗A. 5. Lanz⸗E.— Rückert⸗A., 6. Herolo 2⸗E.— opper. Sarh⸗Bvele 1. Müller⸗Herold1— Fein⸗gochendörfer, 2. Wittenmaier⸗Eckert, 3. Ott⸗Herold 2— Brau Wbr er, Mannſchaften treten alſo in der ſtärkſten Auf⸗ ſtellung an, ſo daß mit einem erbitterten Kampf zu rechnen iſt, deſſen Ausgang nicht vorausgeſehen werden kann. Das Vorſpiel gewann Eintracht mit Glück:4 gegen Agilitas, obwohl Agilitas bei den Einzelſpielen:2 führte. Auch im Rückkampf lag Agilitas bei den Einzel 412 in Führung, um dann Eintracht auf:4 herankommen zu laſſen. Erſt das Spitzendoppel entſchied dieſen Kampf zugunſten von Agilitas. Der Sieger erhält als Kreismeiſter die Berechtigung zu den Spielen um die Gaumeiſterſchaft ſowie die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft, ſo daß für beide Mann⸗ ſchaften alſo ein erhöhter Anſporn beſteht. Ein Amateurborkampf Württemberg— Schweiz iſt für Mitte des nächſten Monats nach Ulm vorgeſehen. Die Reiſe war denn auch Gedanken zum Sport Kampf dem Tennis⸗„Amatenr“ Wir kennen ihn alle, den Tennis⸗Turnierſpieler, der unter dem Deckmantel des Amateurismus von Turnier zu Turnier reiſt, nichts anderes tut, als die bekannten weißen Bälle über das Netz ſchlagen und im übrigen den lieben Gott einen guten Mann ſein läßt. Mit dieſem Typ des „Tennis⸗Amateurs“ ſoll jetzt endgültig(endgültig?) Schluß emacht werden. So will es wenigſtens der Internationale Tennkz⸗Verband, und um ſeinem Willen auch Ausdruck zu verleihen, hat er eine Amateurkommiſſion eingeſetzt. Dieſe Amateurkommiſſion hat ſich mit großem Eifer an ihre Auf⸗ gabe gemacht und in vielſtündigen Sitzungen Beſtimmungen ausgearbeitet, die, falls ſie die Zuſtimmung des im März in Paris tagenden Kongreſſes finden, praktiſch das Ende der Halbamateure bedeuten. Man wird ſich dann vor allen Dingen einmal mit jenen Spielern beſchäftigen, die im Sommer alle europäiſchen Turniere abgraſen und dann den Reſt des Jahres in der Welt herumgondeln. In den neuen Beſtimmungen iſt feſtgelegt, daß ein Spieler Reiſe⸗ und Aufenthaltsſpeſen nur für eine beſtimmte Zeit im Jahr annehmen darf. Die Kommiſſion befaßte ſich auch mit der Frage des„Induſtrieſpielers“, das ſind ſolche Spieler, die ihre Turniertätigkeit mit dem Verkauf von Schlägern und Bällen in Verbindung bringen. Es ſoll eine klare Trennung zwiſchen Amateuren und Berufsſpielern er⸗ folgen. Innerhalb der Berufsſpielerklaſſe wird ſogar noch eine Trennung erfolgen, d. h. man wird genau zwiſchen Tennislehrern und herumreiſenden Berufsſpielern unter⸗ ſcheiden. Sogenannte gemiſchte Turniere finden keine Ge⸗ nehmigung und auch die Schaukämpfe der Berufsſpieler⸗ truppen(Tilden und Co.) werden in dieſem Ausmaße, wenigſtens auf den Plätzen der Amateurvereine, nicht mehr geduldet werden. Wie geſagt: das ſind Vorſchläge der Amateurkommiſſion! Der Kongreß hat nun das letzte Wort! Der„ſchwarze Gentleman“ Alfonſo⸗Theofila Browun, beſſer bekannt als Al Brown, iſt der ſeit vier Jahren ungeſchlagene Box⸗Weltmeiſter der Bantamgewichtsklaſſe. Man nennt ihn den„ſchwarzen Gentleman“— ſchwarz deshalb, weil er ein Neger iſt, und Gentleman, weil er ein ſympathiſcher junger Mann(von— nebenbei— bald 32 Lenzen!) mit ausgeſuchter Eleganz iſt, und überall, wo er auftritt, ſich nur Freunde erwirbt. Der Name beſteht ſchon zu recht. Aber nicht nur als Privat⸗ mann hat ſich der ſchlanke, drahtige Panama⸗Neger viele Freunde geſichert, ſondern noch viel mehr an den Stätten ſeiner großen Triumphe, im Boxring. Al Brownu iſt einer jener ſeltenen Boxer, die ſich ihres Könnens bewußt ſind und aus dieſem Bewußtſein heraus jeden Gegner annehmen, den man ihnen vorſetzt. Al Browu iſt einer der meiſtbeſchäftigten Berufsboxer und ſchon längſt Millionär. Um 1928 herum wurde er Weltmeiſter im Bantamgewicht, alſo in einem Alter, in dem andere Boxer Schluß machen. In dieſen vier Jahren iſt aber kein Mo⸗ nat vergangen, ohne daß man irgendwo in der Welt Al Brown im Ring geſehen hätte und meiſtens ſetzte er auch ſeinen Titel aufs Spiel. Er boxte ſie alle, ob ſie nun im Bantamgewicht, im Federgewicht oder gar im Leichtgewicht ſtanden— und faſt immer war der Erfolg auf Seiten des Schwarzen, der ſeinen Beruf und ſeinen Sport vertenſelt ernſt nahm. Einmal ging er in Paris als kranker Mann in den Ring mit faſt 40 Grad Fieber. Nur um den Ver⸗ anſtalter nicht aufſitzen zu laſſen und ſein Publikum nicht zu enttäuſchen tat er das. Er boxpte einfach etwas ſchneller, ſchlug ſeinen Gegner in der dritten oder vierten Runde k.., um ſich dann ohnmächtig ins Krankenhaus bringen zu laſſen. Erſt dieſer Tage verteidigte der 32jährige Welt⸗ meiſter wieder einmal ſeinen Titel mit Erfolg. Der um faſt zehn Jahre jüngere Tuneſier Victor Perez, der vor drei Jahren Weltmeiſter im Fliegengewicht war, hatte in Paris gegen den Neger nicht viel zu beſtellen und wurde glatt nach Punkten geſchlagen. Perez war zwar ſehr zu⸗ verſichtlich und ſagte vorher zu einem Journaliſt, daß er jetzt ſchon längſt Weltmeiſter ſei, wenn der Kampf(wegen der Pariſer Unruhen) nicht um acht Tage verſchoben worden wäre, aber zwiſchen den Seilen hat dann doch der„ſchwarze Gentleman“ gezeigt, daß nur er allein die Berechttgung hat, die Krone zu tragen. Al Brown iſt ein wahrer Welt⸗ meiſter, ein Boxer, den man unſerem Max Schmeling als Vorbild hinſtellen möchte! Sonja Henie in ſchwediſchem Kreuzfener In Schweden kann man es nicht verwinden, daß die junge ſchwediſche Eiskunſtläuferin Vivianne Hulthén immer im Schatten der Norwegerin Sonja Henie wandeln muß. Noch in jedem Jahr, wenn Sonja die Weltmeiſter⸗ ſchaft gewann oder Olympiyſiegerin wurde und die kleine Schwedin nur einen undankbaren Platz belegte, erging Die Neugliederung der Leibesübungen Eine Bekanntmachung des Bezirksbeauftragten für Mannheim des Gauſportführers für den Der Bezirksbeauftragte erläßt fol⸗ Bezirk Mannheim, Sturmführer W. Körbel, gende„Amtliche Bekanntmachung 111/34“: 1. Es iſt mir bekannt geworden, daß in meinem Bezirk noch eine Anzahl von Sportvereinen, beſonders in kleineren Orten, beſteht, die immer noch keinem Verband angehören. Ich erſuche deshalb die Bezirksführer, mir dieſe Vereine bzw. Gruppen umgehend namhaft zu machen, damit ich deren Anſchluß oder Auflöſung vollziehen kann. 2. Entſprechend der Neugliederung des deutſchen Sport⸗ weſens in der Zuſammenfaſſung aller deutſchen Sportver⸗ bände in den Reichsbund der deutſchen Leibesübungen iſt es ratſam, daß ſich kleinere Vereine im Benehmen mit mir zuſammenſchließen. Dieſe Zuſammenſchlüſſe haben un⸗ beſchadet der jeweiligen Verbandszugehörigkeit und unter Ausſchluß gewöhnlicher Intereſſen zu erfolgen. 3. Es zeugt von einem lobenswerten Verſtändͤnis für dieſen Gedanken, daß ſich gerade in Mannheim ſchon ver⸗ ſchiedene Vereine zu größeren zuſammengeſchloſſen haben. Um ſo mehr muß ich bedauern, daß bei dieſen Fuſionen in nicht zuſtändigen Kreiſen unhaltbare Gerüchte und Ver⸗ In der Nacht vom 20. zum 21. Februar 1934 verstarb SS-Gruppeniührer Siogfriod Seidel-Dittmarsch Inspekieur viite der Obersten SA- Funrung, Mligluied des Reichsſages, Preuſlisch. Siaaisrai. Vieſor a. D. des ehem pre Riiter hoher Krlegsauszeichnungen nach kurzem, schweren Leiden im 48. Lebensjahre. enden Soldaten und einem Mann von und mit mir die Sà einen der Besten. ähriger Bewährung im Kampf zu neuen großen Aufgaben ————— aus echafleferelchem Leben aus unseren Mit ihm. einem hervorr lauterstem Chärakter verliere ic beruten. ist ein treuer eihen abberufen worden. Ehre seinem Andenken! Seine Ehre hieß Treue! gez.: Ernst Röhm ſionen verbreitet wurden, die eine Beunruhigung hervor⸗ rufen können. Daß gewiſſe Vereine und Gruppen von einer nationalſozialiſtiſchen Sportauffaſſung noch keine Ahnung haben, davon zeugt die bedauerliche Tatſache, daß bereits verſucht wurde, Sportler aus zuſammengeſchloſſe⸗ nen Vereinen in andere Vereine zu ziehen. Ich betrachte eine derartige unwürdige Handlungsweiſe als Sabotage am Aufbau des deutſchen Sportes und werde die ſchuldigen Quertreiber zur Rechenſchaft ziehen. Im übrigen ſind im Einvernehmen mit den zuſtändigen Gauführern Maßnah⸗ men getroffen, daß die aktiven Mitglieder der zuſammen⸗ geſchloſſenen Vereine innerhalb eines Jahres in keinem anderen Verein Startberechtigung erhalten, ſofern keine zwingenden Gründe vorliegen. 4. Die Gegenſtände aus ehemaligen marxiſtiſchen Ver⸗ einen ſind zur Zeit noch beſchlagnahmt und beſonderen Treuhändern unterſtellt. Diesbezügliche Geſuche um Aus⸗ lieferung an mich ſind deshalb noch zwecklos. 5. Bei Zuſchriften von Vereinen an mich iſt jeweils Rückporto beizulegen. gez. W. Körbel, Bezirksbeauftragter für Norobaden. Infanierie-Regis. 48, Stabschel der SA t, Gabelsbergerstraße 2, Ruf 22 53. man ſich in den ſchwediſchen Blättern in Angriſſen auf N —— indem man ihre Amateureigenſchaft in Zwei⸗ fel zog. Dieſe ſchwediſchen Angriffe kehren mit ſo kon⸗ ſtanter Regelmäßigkeit wieder, daß ſie ſchon anfangen, langweilig zu werden. Jetzt iſt es wieder ſo weit. Die Sonja gewann in Oslo— übrigens als unbeſtritten Beſte — zum achten Male die Meiſterſchaft der Welt(und Vivianne hintendran!), und keine drei Tage waren ver⸗ gangen, da konnte man in Stockholmer Blättern ſchon wieder leſen, daß Sonja Henie Verſtöße gegen die Ama⸗ teurbeſtimmungen nachgewieſen ſeien und daß ſie in Kürze Lisqualifiziert würde. Diesmal ſoll eine Unterſuchung durch die Internationale Eislaufvereinigung ſtark bekaſten⸗ des Material zu Tage gefördert haben, u. a. wird Sonja oͤer Vorwurf gemacht, ſie habe im vergangenen Jahr()) einen Start in Helſingfors von der Zahlung einer Summe in Höhe von 100 000 finniſchen Mark abhängig gemacht. Wie man ſieht, fahren die Schweden diesmal mit ganz ſchwerem Geſchütz auf. Daß die Sonja nicht für einen Appel und ein Ei läuft, wiſſen wir, aber ſo unvorſichtig iſt ſie auch wieder nicht(oder vielmehr ihr eleverer Herr Papa, der alles Geſchäftliche regelt!), daß ſie ſich ſelbſt die Schlinge um den Hals legt. Immerhin: die Schweden haben auch einen Nurmi über die Paragraphen ſtolpern laſſen! Gedenkminute am Heldengedenktag Der Reichsſportführer teilt mit: „Am B. Februar gedenkt das deutſche Volk ſeiner Helden, die für die Freiheit des Vaterlandes gefallen ſind. Auch die Turner und Sportler gedenken an dieſem Tage der Gefallenen des Weltkrieges. Bei allen Wett⸗ kämpfen iſt zu dieſem Zweck während des Spieles eine Gedenkminute einzulegen. Andere Veranſtaltungen fallen aus, ſoweit ſie nicht dem Sinne des Tages entſprechen. Der Reichsſportführer: gez.— Tſchammer und Oſten.“ Eine ähnliche Weiſung hatte bereits vor der Verfügung des Reichsſportführers der Gau 13(Südweſt) für alle Fußball⸗ und Hanoballſpiele am 25. Februar erlaſſen. Willi Metzner ging.o. gegen Marsden⸗England in Nottingham Der deutſche Fliegengewichtsmeiſter Willi Metzner⸗ zöln, der am 1. März in Düſſeldorf ſeinen Titel gegen Offersmann⸗Neuß aufs Spiel ſetzt, boxte in Not⸗ tingham mit dem Engländer Marsden. Metzner mußte bereits in den erſten Runden zweimal auf die Bretter und in der dritten wurde er ausgezählt. Vorher hatte er ſich noch eine Verletzung am Auge zugezogen, die ihn ſehr in der Sicht behinderte. Haftbefehl gegen H. Lantſchner Wie wir erfahren, hat die öſterreichiſche Bundesregierung gegen den deutſchen Meiſter im Schi⸗Abfahrts⸗ und Slo⸗ lomlauf, Helmuth Lantſchner⸗Innsbruck, Haftbeſehl er⸗ laſſen. Der Grund hierfür iſt die Teilnahme, die der Ti⸗ roler in Deutſchland bei den verſchiedenen Schiveranſtal⸗ tungen ausgeübt hat, obwohl ein Verbot ſeines Landesver⸗ bandes beſtand. Wir glauben allerdings nicht, daß Lantſchner dieſem„Befehl“ Folge leiſten wird. Das Reichsſportblatt iſt da! Die erſte Nummer des Reichsſportblattes, des amtlichen Organs und Nachrichtenblattes des Reichsſportführers, liegt jetzt vor. Es erſcheint allwöchentlich in Form einer reich illuſtrierten Zeitſchrift, voll von Beiträgen, die jeden Turner und Sportler, darüber hinaus jeden Freund der Leibesübungen angehen und intereſſteren werden. Das Reichsſportblatt ſoll die Verbundenheit aller deutſchen Männer und Frauen, Jungen und Mädel, die Leibes⸗ ütbungen treiben, betonen und feſtigen. Es ſoll Führer und Berater ſein und den Gedanken der deutſchen Olympia 1936 pflegen. Sageobaleucles Donnerstag, 22. Februar Nationalſheater:„Arabella“, Oper von Richord Strauß, Miete PD, 19.30 Uhr. Pfalzbau, Lubwigshafen:„Moria Stuart“, Trauerſpiel von Schiller, Deutſche Bühne, 19.30 Uhr. S 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. tädtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18 Uhr Univerſitäts⸗Proſeſſor Dr. Heinrich Beſeler„Muſik⸗ geſchichte von Bach bis Mozart“, mit muſikaliſchen Demonſtrationen. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Das bunte Kabarett⸗Progromm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Apollo; 20.15 Uhr Variete. Lichtſpiele: Univerſum:„Frühlingsſtimmen“.— Alhambra:„Die weiße Mafeſtät“.— Roxy: „Glück im Schloß“.— Schauburg:„Der weiße Adler“.— Palaſt und Gloria:„Viktor und Vik⸗ toria“.— Capitol:„Der Schuß am Nebelhorn“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung Prof. Albert Haueiſen. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Geöffnet von 10 bis 18 Buch⸗ Gerantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: Kurt Ehmer⸗Feuilleron: Carl Onno Giſenbart— Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. K Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1, Durchſchnittsauflage im Jannar 21029 Kür unverlangte Beiirüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorto ————.—— ——————————— r eeeeee Auto-Ausstellung 1934, Berlin,-48. März: Halle l, Stond 210 Kraftwagen-Vertretungen: Krattwagen-Verkaufsbüro Frankfurt Main, Schumannstr. 2, Ruf 71878 Krezt- wagen- und Maschinen-Gesellschaft m. b.., Würzburg, Am Exerzierplatz 3— Frank G. m. b.., V171 HANDELS- σο WIRTSCHA Donnerstag, 22. Februar 1934 Die deuische Sozialversicherung als künſtige Kapiialquelle der Wirischafi Die Geſundung des deutſchen Kapitalmarktes hat in letzter Zeit erhebliche Fortſchritte gemacht. Das ſtarke Vertrauen des Publikums in den Wirtſchaftskurs der Reichsregierung, das Ende der Kapitalvernichtung ſeit dem Aufhören der Deflation, die deutliche Beſſerung der Lage großer Schuldnerkategorien, die Offenmarktpolitik oer Reichsbank, dies alles führte eine freundlichere Haltung am Kapitalmarkt herbei. Die Tendenz zum Ueber⸗ fließen von kurzfriſtig am Geldmarkt angelegten Mit⸗ teln zum Kapitalmarkt iſt deutlich ſpürbar, wenn auch das Angebot an Arbeitsſchatzwechſeln eine gewiſſe Hemmung bedentet. Bei aller Genugtuung über die Entlaſtung des Kapital⸗ marktes muß man ſich jedoch immer vor Augen halten, daß er in Zukunft ſehr große Aufgaben zu er⸗ füllen hat, für die er heute noch keineswegs reif iſt. Zu⸗ nächſt ſei daran erinnert, daß die kurzfriſtige Verſchuldung des Reiches aus den umfangreichen Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen fundiert und daß dabei vor allem die 3,5 Milliarden Arbeitsſchatzanweiſungen in eine dauerhaftere Anlage überführt werden müſſen. Weiter läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß mehr als 2 Milliarden Kommunalumſchuldungs⸗ anleihe, die gegenwärtig nicht an den Markt gelangen können, ihren Beſitzer wenigſtens teilweiſe werden wech⸗ ſeln müſſen, um Banken, Sparkaſſen, Kommunalbanken uſw. für andere Wirtſchaftsaufgaben frei zu machen. Noch größer iſt die Aufgabe, die ſich für den Kapital⸗ markt aus der geplanten Entſchuldung der Erb⸗ höfe ergibt; denn die Verrentung der Schuldenlaſt der Erbhöfe erſtreckt ſich auf eine Summe, die zwiſchen 6 und 8 Milliarden liegen dürfte. Weiter iſt zu nennen die Finanzierung des in ſtarkem Ausbau befind⸗ lichen Autoſtraßennetzes, die Fundierung der rund 700 Mill. Reichsbahnbeſchaffungswechſel durch Emiſſion einer Reichsbahnanleihe, die Finanzierung des Gelödbedarfs der Reichspoſt und zahlreiche andere Aufgaben. Gewiß wird in Verfolg des ſtarken Wirtſchaftsauf⸗ ſchwungs auch die Kapitalbildung in Deutſchland und da⸗ mit das Kapitalangebot weſentlich an wa chſen. Schon jetzt zeigen ſich hier erfreuliche Anzeichen einer Beſſerung, vor allem in dem Zugang an Spareinlagen bei den Sparkaſſen, Genoſſenſchaften, Bankkreditoren uſw. Selbſt wenn man als richtig unterſtellt, daß die private Sparkapitalbildung der Hochkonjunkturjahre 1926 bis 1929, die zwiſchen 4 und 7 Milliarden pro Jahr ohne Berück⸗ ſichtigung der Kapitalbildung in den Unternehmungen, in der öfentlichen Hand uſw. betrug, durch die Milliarden⸗ ſummen ausländiſchen Kopitals nicht wenig aufgeſchwemmt wor, kann bei der zu erreichenden Vollausnutzung des Productionsapparates und bei Vermei⸗ dung übertrieben großer Inveſtitionen mit einem ſtar⸗ ken Zuwachs neuen anlagebereiten Geld⸗ kapitals gerechnet werden. Um den zu erwartenden großen Kapitalbedarf zu decken, bedarf es ſorgſamer Pflege der ſich zeigenden Auſätze zu neuer Sparkapitalbildung, damit alle geſunden Anſprüche Befriedigung finden. Im Rahmen dieſer kurz ſkizzierten Tendenzen der künf⸗ tigen Kapitalmarktentwicklung wird nun ein Faktor er⸗ heblich geſteigerte Bedeutung erlangen: der Vermö⸗ gensaufbau der In validen⸗ und Angeſtell⸗ kenverſicherung, die durch das Geſetz vom 7. Dez. 1033 auf eine völlig neue Baſis geſtellt worden iſt. In den Jahren nach der Währungsſtabiliſierung ſpielte die Sozial⸗ verſicherung für den Kapitalmarkt bereits eine größere Rolle, als etwa in der Vorkriegszeit. Ihr Anteil am Geſamthypothekaranſtaltskredit betrug im Jahre 1913 nur 1,7 v.., im Jahre 1931 dagegen 6,1 v. H. Die Invaliden⸗ verſicherung allein hatte in den Jahren 1924 bis 1930 einen Bermögenszuwachs von 1,38 Mrd.„. Noch ſtärker war der Vermögensaufbau der Angeſtelltenverſicherung, deren un⸗ urterbrochener, wenn auch der Intenſität nach verringerter Vermögenszuwachs von 1924 bis Ende 1933 mehr als 2,15 Mrd./ ausmachte. Durch den fehlerhaften Aufbau der beiden Ver⸗ ſicherungszweige, der beſonders kraß in der Invalidenver⸗ ſicherung zutage trat, hat ſich die Kapitalbildung in der So⸗ zialverſicherung während der letzten Kriſenjahre nicht mehr zum Vorteil des Kapitalmarktes auswir⸗ ken können. Die In validen verſicherung mußte allein in den drei Jahren 1931 bis 1933 Defizite von zuſammen 423 Mill. becken, ſo daß ſich dos teilweiſe zu realiſierende Vermögen hier um den gleichen Betraz ver⸗ ringerte. Auch die Kranken⸗, Unfall⸗ und knappſchaftliche Penſionsverſicherung hat⸗ ten Fehlbeträge durch einen Vermögensverzehr zu decken. Wenn ſich dieſe Entwicklung nicht zu einer ſtärteren Be⸗ laſtung des vor kurzem noch ſo ſehr darniederliegenden Kapitalmarktes auswuchs, ſo lag das nur daran, daß die Angeſtellten verſicherung bis zuletzt Ueberſchüſſe aufwies, die mit der relativen Jugend dieſes Verſiche⸗ rungszweiges und der Jarcus reſultierenden geringen Rentenlaſt zuſammenhängen. uuf jeben Fall trug der Aus⸗ ſall von Vermögensanlagen der Sozialrerſicherungsträger und die teilweiſe Regliſierung von Eſſektenvermögen, die allein abgeſtoßen werden konnten, zu der allgemeinen Schwäche des Kapitalmarktes in den letzten Kriſenjahren erheblich bei. Durch die von der Reichsregierung entſchloſſen durch⸗ geführte Reform der Invaliden⸗ und Angeſtellten⸗Ver⸗ ſicherung, die mit der in dieſem Jahre zu erwartenden Er⸗ höhung der Beitragsſätze ihren Abſchluß findet les ſollen dann gleichzeitig die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung entſprechend geſenkt werden, um die Wirtſchaft nicht neu zu belaſten), wird nunmehr der Kapitalmarkt in poſi⸗ tivem Sinne ſtark berührt. Wenn auch der eigentliche Zweck der Reſorm darin lag, dem deutſchen Volke das in ſeiner Exiſtenz bedrohte Inſtrument der Sozialverſicherung für alle Zeit zu erhalten, ſo ſteht doch die Reform daneben auch im Dienſte der Aufgabe, den Kapitalmarkt für den an ihn herantretenden großen Bedarf aufnahmefähig zu machen. Das Kernſtück der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſiche⸗ rungs⸗Reform liegt darin, daß das bisher geltende un⸗ haltbare Umlageſyſtem durch das verſicherungs⸗ techniſch einwandfreie Syſtem des allgemeinen Anwart⸗ ſchaftsdeckungsverfahrens erſetzt wird. Dadurch iſt die Sorge um die von Jahr zu Jahr anſteigenden Rentenleiſtungen nicht mehr einfach der Zukunft überlaſſen, ſondern durch konſequenten Aufbau eines größeren Vermögens die Vor⸗ ausſetzung dafür geſchaffen, daß die kommenden ſehr hohen Ausgaben ohne weitere Erhöhung der Beiträge zu einem Teil vom Ertrag des angeſammelten Vermögens gezahlt werden. Zunächſt überſteigen alſo längere Zeit die Einnahmen die Ausgaben, wobei ſich das Reich zu einem dauernden, bis über 500 Mill. jährlich ſteigen⸗ den Zuſchuß bereitgefunden hat. Von Jahr zu Jahr nehmen die Einnahmenüberſchüſſe ab und um die Jahre 1950/54 herum iſt nach verſicherungstechniſchen Berechnungen etwa mit einem Ausgabenüberſchuß zu rechnen. Die in der Zwiſchenzeit angewachſenen Vermögen geben aber einen von Jahr zu Jahr ſteigenden Zinsertrag, aus dem für alle Zeit der künftige Ueberſchuß der Renten⸗ leiſtungen über die Beitragseinnahmen und Reichszuſchüſſe gedeckt werden kann, wobei ein Ertragszinsfuß von durch⸗ ſchnittlich 4 v. H. zugrundegelegt worden iſt. Ueber den Umfang des anzuſammelnden Vermögens vor allem der Invalidenverſicherung, aber der Neuen Mannheimer Zeitung PS-ZETITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 8S man ſich in der auch der Angeſtelltenverſicherung, hat i kein Bild gemacht. Oeffentlichkeit bisher überhaupt noch Nus einer roh aufgemachten Rechnung, die einen unge⸗ fähren Anhaltspunkt über den künftigen Vermögensaufbau der Invalidenverſicherung als des bei weitem wichtigſten Zweiges gibt, geht hervor, daß es ſich dabei um ſehr khohe Milliardenſummen handelt, die ſehr wohl geeignet ſind, für die künftige Entwicklung des Kapital⸗ marktes eine beachtliche Rolle zu ſpielen. 2 Tritt die Beitragserhöhung ſpäteſtens bis Anſang 1935 ein, dann dürfte bereits im laufenden Jahre mit einem anlagebereiten Ueberſchuß vor rd. 500 Mill, Mark in der Invalidenverſicherung zu rech⸗ nen ſein, zumal in 1934 auch ohne Beitragsſteigerung das bisherige Defizit einem gewiſſen Ueberſchuß Platz machen wird. Einſchließlich der 4 v. H. Zinſen auf das neu ent⸗ ſtehende Vermögen ergibt ſich in den ſolgenden Jahren ein Vermögenszuwachs, der von rd. 450 Mill.“ im Jahre 1936 nach und nach bis Ende 1945 auf 321 Mill. /, bis 1950 auf 289 und bis 1955 auf rd. 260 Mill. heruntergeht. Das geſamte ſeit 1945 neu entſtandene Vermögen erreicht hadurch bereits Ende 1944 die Summe von etwa 4 Mrd.% und bis Ende 1955 über 7 Mrd.„. Dazu kommt das in jer Invalidenverſicherung vorhandene Vermögen von rd. 1,3 Mrd.(nach dem vorausſichtlichen Stande von Ende 1934), auf das auch noch bis Ende 1944 vd. 700 Mill. an Zins und Zinſeszins zuwachſen und bis 1955 noch höhere Summen. Es iſt alſo durchaus müglich, daß im Verlauſe der nächſten 20 Jahre allein in der Invalidenverſicherung bei oroͤnungsgemäßer Durchführung der geſetzlich geſchafſe⸗ nen Grundlagen ein Geſamtvermögen entſteht, das bei vielleicht 10 Milliarden liegt. Auch das Vermögen der Angeſte[ltenverſiche⸗ rung wird ſich noch ſtark erhöhen, wenn auch lange nicht in dem Umfange, wie in der Invalidenverſicherung. Je⸗ denfalls ergibt ſich aus dieſer kurzen Rechnung, daß durch den notwendigen Vermögensaufbau der beiden Verſiche⸗ rungszweige im Laufe der nächſten Zeit Milliardenbeträge entſtehen, die in die Anlage überführt werden können. Ein großer Teil dͤieſer Summen dürfte dem Kredit des Reiches zugute kommen, das wegen der großen, der Invalidenverſicherung zugeſicherten Zuſchüſſe auch einen berechtigten Anſpruch darauf hat; denn ohne die Hilfe des Reiches könnte niemals die Zukunft der Invalidenverſiche⸗ rung geſichert werden. Die bisherige Begrenzung der Anlage der Sozialverſicherung in Werten des Reiches und der Länder auf 25 v. H. des Vermögens iſt denn auch durch Aenderung eines entſprechenden Paſſus in der Reichsver⸗ ſicherungsordnung bereits in Fortfall gekommen. Da aber das Reich auch den größten Kapitalbedarf hat, wird dem Kapitalmarkt durch die verſtärkte Anlage der ge⸗ nannten Sozialverſicherungsträger in Werten des Reiches eine entſprechende erhebliche Entlaſtung zuteil, die ſich günſtig auswirken muß. Auf jeden Fall wird alſo der Vermögensaufbau der Sozialverſicherung zu einem be⸗ deutenden Faktor in der künftigen Geſtaltung des deutſchen Kapitalmarktes werden. Auslands-Zahlungsverpflichiungen Neue Belannimachung beireſtend Anmeldung Im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 44 vom 21. Februar 1934 veröffentlicht die Anme lde⸗ ſtelle für Auslandsſchulden nachſtehende Be⸗ kanntmachung betreffend die Anmeldung von Zah⸗ lungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland: Gemäߧ 3 der Zweiten Verordnung zur Durchſührung der Verord⸗ nung des Reichspräſidenten über die Anmeldung von Zah⸗ lungsverpflichtungen gegenüber dem Auslande vom 30. März 1932(RGBL 1 S. 172) forbern wir hiermit im Benehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter die im§ 1 der Verord⸗ nung genannten Perſonen, Firmen und Körperſchaften auf, ihre am 28. Februar d. J. beſtehenden Zah⸗ lungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland und deme, Saargebiet nach den Vorſchriften dieſer Verord⸗ nung bis zum 7. März d. J. bei uns anzumel⸗ den. Anmeldepflichtig iſt: 1. ohne Rückſicht auf die Höhe der Verpflichtungen jeder Schuldner, der von der Anmelbde⸗ Vom deuischen Weinmarki Die badischen Weine sind fülnferſig/ Die Wiriekundschaſi kauff nur langsam Der Weinhandei verhäli sich abwariend Das Weinverkaufsgeſchäft pflegt um dieſe Jahreszeit jeweils ſtillzuliegen, ſoweit es jedoch in Form der Wern⸗ verſteigerungen ſich abwickelt, blieb die Tendenz im allgemeinen auch weiter feſt. Die zuletzt in der Pfalz ab⸗ gehaltenen Verſteigerungen haben allerdings keinen vollen Abſatz gebracht, weil die eingeſetzten Tax⸗ preiſe der Eigner von den Kaufliebhabern als zu hoch an⸗ geſehen wurden. Bei dem ſonſt guten Beſuch waren jetzt nach den Faſtnachtsfeſtlichkeiten die Gaſtſtättenbeſitzer ver⸗ hältnismäßig ſchwach vertreten; dieſe Käuferſchicht dürfte jeboch in abſehbarer Zeit wieder eingreifen, weil der Ver⸗ brauch von Weinen und beſonders von Sekt, wie er in der Faſchingszeit feſtzuſtellen war, ſich auswirken wird, ſo daß der Beſtand an Flaſchenweinen einer Ergäuzung bedarf. Auch rechnet man weiterhin mit Käufen der Sektfabri⸗ ken, die bereits für das Weihnachts⸗ und Neujahrsgeſchäft, dann aber namentlich für die Faſchingstage, einen ſehr lebhaften Abſatz zu verzeichnen hatten.— Was allerdings die beſſeren und ſomit teuereren Flaſchenweine anlangt, ſo läßt das Geſchäft zur Zeit ſtark zu wünſchen übrig und man ſetzt immer noch gewiſſe Hoffnungen auf Amerika.— Daß die Produzentenkreiſe ſelber, au⸗ geſichts ihrer kleinen Voräte, zuverſichtlich ſind, erweiſt die Tatſache, daß ſie mit dem Verkauf keineswegs drängen, ſondern in der Erwartung von möglichen ſpäteren Zuſchlä⸗ gen zu den jetzigen Preiſen an ihren Forderungen feſt⸗ halten. Der Weinhandel hat in den vorausgegangenen Wochen mancherorts ziemlich bedeutende Kaufabſchlüſſe ge⸗ macht und wartet nunmehr ebenfalls die weitere Entwick⸗ lung ab. Mit der Wirtekundſchaft entwickelt ſich gegenwärtig vorwiegend nur laufendes kleines Bedarfs⸗ geſchäft in Konſumweinen. Hervorzuheben iſt, daß ſich für preiswerte Rotweine zu Ausſchankzwecken anhaltend gute Nachfrage zeigt, ſo daß ſich die Rotweinpreiſe befeſti⸗ gen konnten, woraus namentlich 1933er Rotwein in beſſeren Qualitäten Nutzen zog.— Bei den Verſteigerungen in der Pfalz erſtreckte ſich das Intereſſe hauptſächlich auf 1933er Gewächſe, da ſich dieſer Jahrgang als vollmundig und recht reintönig erweiſt, ſo daß er von Fachleuten über ſeine Vor⸗ gänger geſtellt wird. Bei letzten Umſätzen erlöſten 193ger Weißweine an der Mittelhaardt 750—1300, Spätleſen und Rieslinge bis 1800, an der Unterhaardt Weißweine aus mittleren Lagen 500—625, im Zellertal Jungweine 500 bis 750 4; 1932er wurden je nach Lage mit 600—1200 /, Rieslinge und Spätleſen mit 900—1750 die 1000 Liter bezahlt; für 1933er Rotweine bewegten ſich die Preiſe zwi⸗ ſchen 450 und 550, für Zellertaler Rotweine öwiſchen 4¹⁰ und 440 l. In Baden, woſelbſt die Weine füllfertig ſind, hat ſich das Berkaufsgeſchäft ſchleppend geſtaltet. Man nannte die 100 Liter 193ger Hagnauer mit 65—95, 1932er mit 80, Ebrin⸗ ger 1033er mit 85, Ortenberger Bergwein mit 80, Varnhal⸗ ter mit 75„4. Württembergiſche Weine hatten ſehr ſtilles Geſchäft ohne weſentliche Preisänderungen.— In beginnen die Wirte jetzt wieder mit der Ein⸗ eckung. Genannt wurden die 100 Liter 1933er Randers⸗ er naturrein mit 75, Iphoſer mit 77—92, desgl. Syl⸗ vaner Ausleſe mit 95, 1932er Konſum⸗Weißweine mit 60 bis 75(. Reger Nachfrage erfreuten ſich rheinheſſiſche Weine. Gehandelt wurde das Stück(1200 Liter) in Als⸗ heim, 1932er verb. mit 720; desgl. 1933er mit 800—875; Ober⸗Ingelheimer mit 675—775; 193ger Bodenheimer 700 bis 1150 /. Auch in Heſſen iſt das Geſchäft mit Rotweinen etwas lebhafter geworden und die Preiſe konnten ſich dafür befeſtigen. Im Rheingau handelte man die 600 Liter verb. 1932er in St. Goarshauſen mit 415—425 K7; 1933er Rüdesheimer naturrein mit 550—620; an Mittelrhein die 1000 Liter 1932er verb. in Boppard mit 770—780 K. An der Moſel, der Saar und Ruwer hat ſich die Nach⸗ frage in den letzten Wochen ſchleppend geſtaltet. Weinversieigerung Deidesheim J. Deidesheim, 22. Febr. Geſtern verſteigerten die Weingüter A. Tiemann 800 Flaſchen 1929er, 1800 Flaſchen 1930er, 2650 Flaſchen 1031er und 1600 Flaſchen Iagzer Flaſchenweine aus Deidesheim, Forſter und Rup⸗ pertsberger Reblagen und Joſeph Reinhar dt 2 4200 Liter 1982er Weißweine und 9600 Flaſchen 1932er Flaſchenweine ebenfalls aus Deidesheimer, Forſter und Ruppersberger Lagen. Die Verſteigerung fand in über⸗ fülltem Saale ſtatt. Jedoch war die Steigluſt bei den Anfangsnummern der Floſchenweine nicht ſo ſehr belebt, was auch die Verſteigerer veranlaßte, vei acht Nummern keinen Zuſchlag zu erteilen. Dagegen erzielten die Mit⸗ tel⸗ und Enoͤnummern noch Preiſe, die ſich der heutigen Wirtſchaftslage anpaſſen. Wie bei manchen früheren Wein⸗ ousgeboten machte ſich auch heute der mißliche Umſtand bemerkbar, daß für höherpreiſige Weine die Käuferzahl beſchränkt iſt, was in den allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen ſeine Erklärung findet. Bewertet wurde je 1000 Liter bzw. je Flaſche: 1. Wein⸗ gut A. Tiemann, Deidesheim, 1929er Fla⸗ ſchenweine: Deidesheimer Schaſböhl Rsl. 1,30 zur.; dto. Herrgottsacker Rsl. 1,50. 1930er Flaſchen⸗ weine: Ruppertsberger Nußbien Rsl. 1,30; Deid. Schaf⸗ böhl Rsl. 1,20 zur.; dio. Lautershöhle Rsl. 1,40 zux.; dto. Herrgottsacker Rsl. 1/40 zur. 1931er Flaſchen⸗ weine: Forſter Fleckinger Rsl. 1,30 zur.; Deid. Kalk⸗ ofen Rsl. 1,40; dto. Rennpfad Rsl. 1,40, dto. Langenmorgen Rsk. 1,50.— 1932er Floſchenweine: Rupp. Kreuz Rsl. 1,60; Deid. Herrgottsacker Rsl. 1,60; öto. Rennpfad Rsel. 1,60, öto. Kalkofen Rsl. 1,60.— 193ler Flaſchen⸗ weine: Deid. Langenmorgen Rsél. Ausl. 3,00; dto. Renn⸗ pfad Rsl. Ausl. 3,20; dto. Kalkofen Rsl. Beerenausl 6,00; oͤto. Leinhöhle Rsk. Beerenausl. 5,90; dto. Kieſelberg Rsl. Trockenbeeren⸗Ausl. 10,10; dto. Leinhöhle Rel. Trocken⸗ beerenausl. 14,50.— 2. Weingut Joſeph Rein⸗ hardt 2, Deidesheim, dder Weißweine: Rupp. Schloßberg 940; dto. Spieß 900; Deid. Martenweg Rsk. 950; dto, Hayern 950, dto. Weinbach 950; dto. Wald⸗ berg Rsl. 1000; dto. Kirchberg Rel. 1160.— 1032er Fla⸗ ſchenweine: Rupp. Kaft Rsl. 1,20; Deid. Mühle Rol. 1,20; dto. Tal Rsl. 1,10 zur.; dto. Eides Rsl. 1,20; Rupp. Mandelacker Rsl. 1,10 zur.; dto. Nußbien Rsl. 1,30 zur.: Deid. Linſenbuſch Rsl. 1,40; Fo. Elſter Rsl. 1,70; Deid. Schafböhl Rsl. 1,90; dto. Kehr Rsl. 2,00; dto. Hunger Rol. Ausl. 2,60; dto. Mäushöhle Rsl. Ausl. 2,70; dto. Grain⸗ hübek Rsk. Ausl. 2,90; dto. Kieſelberg Rsl. Ausl. 3,00; —5 9 Rel. Ausl. 3,00; dio. Leinhöhle Rsl. ſtelle für Auslanbsſchulden unmittelbar durch Zuſendung von Vordrucken zur Anmeldung aufgefordert wird; 2. im übrigen jeder Schuldner, deſſen Geſamtverpflichtungen gegenüber dem Ausland und dem Saargebiet im Nenn⸗ wert oder Gegenwert 5000/(in Worten: Fünftauſend Mark) oder mehr betragen. Die zur Anmeldung zu ver⸗ wendenden Vordrucke ſind bei uns, Berlin SW 111, Brü⸗ derſtraße 5/6, oder bei einer Reichsbankanſtalt anzufordern. Diejenigen Verpflichteten, die eine Anmeldung nach dem Stand vom 30. September v. J. vorgenommen haben, er⸗ halten die Vordrucke unmittelbar von uns zugeſandt. Sollte bis zum 26. Februar d. J. keine Zuſendung erfolgt ſein, ſo ſind die Vordrucke von der Anmeldeſtelle unmittelbar(nicht von einer Reichsbankanſtalt) anzufordern. Enischeidungen über Bausparkassen In der Sitzung des Berufungsſenas des Reichsauſſichts⸗ amts am 16. Februar 1934 ſind ſolgende Entſcheidungen ge⸗ troffen worden: 1. Die Berufung des Zweckſporverbandes f ür Eigen heime AG Aachen, gegen die Senatsentſchei⸗ dung vom 24. Okt. 1933(Ablehnung einer Geſchäftsplan⸗ änderung) wurde zurückgewieſen. 2. Auf die Berufungen der Bamſparkaſſen a) Bau⸗ bund und Selbſthilſſe Gmbß, Stuttgart und Süd⸗ Union Bauſparkaſſe Ac6 Stuttgart, gegen die Se⸗ natsentſcheidung vom 24. Oktober 1933(Abweiſung des An⸗ trages auf Beſtandsübertragung der„Selbſthilfe“ auf die „Süd⸗Union“, Anordnung der vereinfachten Abwicklung der „Selbſthilfe“, Auflöſungsbeſchluß und Einſetzung eines Siquidators), b) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft embc Osnabrück gegen den Senatsentſcheid vom 20. Dezember 1933(Abweiſung des Zulaſſungsantrages) wurden die Entſcheidungen der 1. Inſtanz aufgehoben und die Sachen zur erneuten Entſcheidung nach Maßgabe der Gründe an den Senat zurückverwieſen. Bayeriſche Aktienbierbrauerei Aſchaffenburg. Die GV dieſer zum Braubankkonzern gehörigen, Geſellſchaft er⸗ ledigte die Regulorien für 193233 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 62568, 4 v. H. Dividende auf 1,5 Mill. StA und 7 v. H. auf die 5000 BA für die Jahre 1931⸗32 und 1932⸗33 zu verteilen. Kammgarnspinnerei Kaiserslauiern— Wiederaulnahme der Dividendenzahlung mii 60 In der geſtrigen AR⸗Sitzung wurde beſchloſſen, ven⸗ 0 de am 21. März die Wiederaufnahme. E I vorgwſchloher zahlung mit 6 v. H. auf 2,250 Mill. Im Vorfahre wurden einſchl. 21518% Gewinngon 171530„ Reingewinn erzielt. 70.000/ aingen Hierk⸗ an die Delkredere, weitere 50 000 an de Hnung erneucrungsſonds, 51 530/ wurden auf neue Re übernommen. * 7 v. G. Dollor-Oblidationen der„Arbed,, Die Be⸗ waltung der Vereinigten Hüttenwerke ſmerl, bach⸗Eich⸗Büdelingen Ac macht darauf zum ſam, doß die Zinsſcheine der 7proz. Dollar⸗Auleihe auf 1. April 1934, wenn ſie(an die Beſitzer in Europ ollar der Baſis der Goldparität von belg. Fres. 35,60 aſſo ein⸗ bezahlt werden ſollen, vor dem 10. Märs zum Inkeh⸗gant gereicht werden müſſen. In Deutſchland ſind die und die Dresdner Bank beauftragt. * Tonwareninduſtrie Wiesloch Ac, Wiesloch. triebswiederaufnahme. Die Geſellſchaft hat, nach Werk während mehrerer Wochen ſaiſonmäßig hat, den Betrieb mit 250 Arbeitskräſten nunme der aufgenommen. Salzmann * Günſtiger Abſchluß der Segeltuchweberei Co. u. Co., Kaſſel. Die Segeltuchweberei Salzmann ſchäfte⸗ erzielte in dem am 30. September 1933 beendeten Geſ ver⸗ jahr einen Fabrikationsgewinn von 2,15(1,82) u geden⸗ ſchiedene Gewinne von 0,17(0,37) Mill. J. Panb, über erforderten Fabrikationsunkoſten 0,44(0,44), 40%00 lungsunkoſten 1/63(1,71) Mill. 4, darunter 0,24 Re⸗ Steuern. Nach wieder 0,14 Mill. Zuweiſung zu von ſerve und Abſchreibungen ergibt ſich ein Gemtugg 110282 /, wodurch der Verluſtvortrag deibt ein Vorjahre von 100 551 getilgt wird. Es verbit Reingewinn von 9790 /, der worgetragen w 9. 4* Wieder 2/ v. H. Dividende bei der Paderborre, zun trizitätswerk und Straßenbahn Ac. Der 0 boruer Intereſſenbereich der R WeE gehbrenden. Padern Elektrizitätswerk und Straßenbahn AG, Paderbe 15 64 ſchloß, der GVam 15. März die Verteilung von 4 27% v. H. Dividende auf das AK von 6 Mill, eibun, 1933 vorzuſchlogen. Abſch Bei etwa unveränderten auf Anlagen und 67237 40 ſonſticg 151. 000 gen(1932: 536 197 beträgt der diesjährige Reingewinn rö. 150 600) J. ebe des * Eine„Verband der Häfen und Umſchlagsbetre hmer Rheinſtromgebietes“. Es beſteht die Abſicht, im des ſtändiſchen Aufbaues in der Binnenſchifſahr „Verband der Häfen und Umſchlagsbetriebe des rtpaten ſtromgebietes“ für die Hafenverwaltungen und 9. Haſenumſchlogsgebiete zu gründen. In dieſem(ttiebz“ ſollen die bereits beſtehenden„Nhein⸗Ruhr⸗Hofenbe, auf⸗ vereine“,„Hafenverband des Rheinſtromgebietes“ u. 4· gehen. 5 Brandschäden im Januar euer Nach dHer Feſtſtellung des Verbandes öffentlicher 8 Lei⸗ verſicherungsonſtolten in Deutſchland betrugen euerver⸗ ſtungen für Brandſchäden bei den öffentlichen Fe Sozie 55 utlic S (Brandverſicherungsanſtalten, mfber im Januar 1994 4632 98ʃ1. 4 geg hden Die Anzahl der Me⸗ 9221 im ſicherungsanſtalten täten, Brandkaſſen) 4 993 642/ im Dezember 1933. (Schadenshäufigkeit) betrug 8028 gegenüber zember 1933 und 9110 im Januar 1933. * oſt 4 Poſtſcheckverkehr im Januar 1934. Die Zabl, eg20 ſcheckkonten iſt im Januar um 1934 Konten auf alionen geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 63,7 M 7 7⁰0 Buchungen 9 440 Millionen umgeſetzt; davon ſin orden. Millionen 4 oder 81,7 v. H. bargeldlos beglichen 0 Mo⸗ Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug al 580 natsende 471, Millionen /, im Monatsdurchſchnit Millionen /. g 4 Deſterreichs Außenhandel im Jaunar 1034. Johne nuar betrug der Wert der Einfuhr nach Deſterreig agſuht Edelmetalle und Münzen) 41,4, der Wert der 05 9. 57,1 Mill. Schilling. Verglichen mit dem Januc-ii ergibt ſich eine Zunahme der Einfuhr um 4,7 Mig f. Schil⸗ oder 5 v. H. und eine Ausfuhrſteigerung um 12 Wil Schil⸗ ling oder 27 v. H. Das Paſſivum war um 7, Min ⸗ ling geringer als im Januar 1933. Je⸗ 4 Steigerung des norwegiſchen Außenhandels im As, nuar. Der norwegiſche Werenaustauſch mit dem Mo, lande ſtieg im Januar 1934 gegenüber dem glei 9a1 606 nat des Vorjahres auf der Einfuhrſeite von 4476 an 0 Mill. Kr. und auf der Ausſuhrſeite von 42, Ur Mill. Kr. Die Erhöhung der Einfuhr hatte ihre Steig, in erſter Linie in dem Ankauf von Schiffen, die emiltel⸗ rung der Ausfuhr iſt vorwiegend auf Kunſtdüng und Papier⸗Exporte zurückzuführen. Janun Im au * Euglands Außenhandel im Jannar 1934. 97 1994 belief ſich der Wert der engliſchen Cin fn ahre, 64671.822 Eſt., was gegenüber dem Januar des eine Zunahme um 10 761.876 Lſt. bedeutet. Die⸗ A u g ſſomit erreichte einen Wert von 31 609 383 Lſt. und hat ſi um 2 403 961 Eſt. gegenüber dem entſprechenden Nun 0 monat erhöht. Die Wiederausfuhr zeigt mit eine gegen⸗ von 4073 081 Lſt. eine Verminderung um 116 037 Lſt. über dem Januar 1933. det * Frankreichs Außenhandel im Jannar 1934. Wwche franzöſiſchen Außenhandelsſtatiſtik für den Monat.gerte 1034 belief ſich die Einfuhr auf 3,.93 Mill. To. im, Ein von 2 302,56 Mill. Fr.; im Dezember 1033 betrug 990 fuhrwert 2 200,42 Mill. Fr. und im Januar 1938 106 Mill. Fr. Demgegenüber erreichte die Au 8fu lief ſiſ Mill. To. im Werte von 1512,50 Mill. Fr.; ſie ben Pot⸗ im Vormonat wertmäßig auf 1615,80 und im gleiche! jahrsmonat auf 1 508,97 Mill. Fr. Waren und Märkie * Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 21. Febr. Die Marktlage hat ſich in der Berichtswoche wenig verändert. Mühlennachprodukte neigten zur Schwäche. Inlandweizen 75/77 Kilo 19,85—19,95; Sommerweizen o. Angebot; Inlandroggen 71/72 Kilo 16,75—16,90; Sommer⸗ gerſte 18—10; Winter⸗, Sortier⸗ und Futtergerſte 16—17,75; deutſcher Hafer 15,50—16; Weizenmehl Spez. mit Aus⸗ tauſchw. Febr. 29,70; öto. Inlandmahlung Febr. 28,20; Rog⸗ genmehl etwa 7oproz. Febr. 23,50; Weizenmehl ab Febr. 16,25; Weizenbollmehl 11,50—11,75; Weizenkleie ſeine 10 bis 10,25; dto. grobe 10,50—10,75, Biertreber 16,75—17, Trockenſchnitzel 10; Malzkeime 13,75—14,25; Erdnußkuchen 16,75—17; Palmkuchen 15—15,25; Sojaſchrot 15—15,25, Lein⸗ kuchenmehl 18,25—18,50(die vier letzten inkl. Monopolab⸗ gabe); Speiſekartoffeln gelbe 5,40.—5,60; dio. weiße 5,30, loſes Wieſenhen 6,50—7; Luzerne—8,25: Weizen⸗Roggen⸗ ſtroh drahtgepr. 2,25—2,50; Futterſtroh 2,70—2,80. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 21. Febr. Es ko⸗ ſteten Rotkraut 6,5—7; Dänenkohl 6,25; Wirſing—42; Zwiebeln 4,5; Kreſſe 58; Lattich 75; Schwarzwurzel 12; Kopfſellerie—15; Grünes 4:——4. Pforzheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: Rinder 75, Kälber 124, Schafe 1, Schweine 303. Marktverlauf: alles mittel. Preiſe: Ochſen: 28—38, 24—26,———— Bullen: 28—20,—27,—,—,—,—; Kühe 20, 15, 12,—, —, Rinder: 50—82, 28—90, 26—27; Kälber: 36—40, 32 bie —— Schweine: 40—52, 48—50, ſonſt nicht notiert. 4 1. Frühiahrspferde⸗ und Fohlenmarkt Kaiſerslautern. Der erſte diesjährige Frühfahrspferde⸗ und Fohlenmarkt war ſehr gut beſchickt mit 26 Pferden und Fohlen. Das Verkaufsgeſchäft war ziemlich rege. Es konnten eine ganze Reihe Prämien verteilt werden. Der nächſte Markt findet am 27. März 1994 ſtatt. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 21. Febr. Zufuhr 98 Milchſchweine, 41 Häufer, Preiſe Milchſchweine 22—32, Läufer 40—60„ ie Paar. Marktverlauf lebhaft, kleiner Ueberſtand. Kandeler Schweinemarkt. Zufuhr 120 Triebe und 129 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 25—40 /, Milch⸗ ſchweine 25—40 je Paar. Marktverlauf lebhaft * ſe am Jutemarkt. Nach dem Marktbericht 1 Die Lag ber Jutereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller aen 2 2998'oſte Gmbes, Berlin, lag der Rohjutemarkt ſeſter. Firſts 176 Januar⸗Februar⸗ und Februar⸗März⸗Verſchiffung je 700 Eſtr. je To., März⸗April⸗Verſchiffung 17,7/6 Lſtr. un 6, und April⸗Mai⸗Verſchiffung 17,12/ Lſtr. je To. 700 ſtel/ E. 0 brikatemarkt in Dundee war das Gewebegeſchäft Le agce das Garngeſchäft ruhig. Den deutſchen Markt einige größere Abſchlüſſe lebhafter. Frankiurier Abendbörse nichi einheiſuch nen Die Abendbörſe hatte bei Eröffnung auf der— ahneh Linie nur kleine Umſatztätigkeit zu verd m Vom Publikum lagen nennenswerte Aufträge nicht vund“ auch die Kuliſſe verhielt ſich reſerviert. Die rrehe ſtimmung konnte man als freundlich anſpfe wenn auch die hohen Berliner Schlußkurſe nicht, 460 voll behauptet blieben. So ſetzten am Elektromar heibe, 76 v. H. niedriger ein, während Chemiewerte, wie 8 Mon⸗ anſtalt und Farbeninduſtrie, behauptet waren. Von un tanwerten lagen Klöckner 74 v. H. freundlicher. y, 9 ſeidenwerte waren wieder geſucht und etwa 74 bis S luß⸗ feſter. Renten lagen ziemlich ſtill, doch blieben die 10 Pi- kurſe gut behauptet; Neubeſitz notierten um etwa höher. Allien, Im Verlaufe entwickelte ſich die Tendenz am fenlich markt uneinheitlich, das Geſchäft blieb aber duch diß klein. Farbeninduſtrie bröckelten/ v. H. ab u wiehen ſpäter zur Notiz gekommenen Werte lagen überwline um 74 bis 56 v. H. unter den Berliner Schlußkurſen n. Ausnahme bildeten Kunſtſeidewerte, von denen annen, H. anzogen, ferner Dt. Linoleum, die 74 v. H. 9e.0 Von Renten waren Altbeſitz etwas lebhafter und„ leiht freundlicher, Neubeſitz lagen ruhiger, aber gleichfa gebeſſert. U. a. notierten: Neubeſitz 19,00, Altbeſitz 96,87, Commerz⸗ und Privatbank 51,25, Deutſche Ban, pe Dresdner 67, Reichsbank 170,12, Buderus 78,50, 95,25, Rhein. Braunkohlen 204, Stahlverein 42, Aku, A6G 20,75, Chade 175, J. G. Farben 132,50—132, Grn. Bilfinger 200, Lahmeyer 11575, Südd. Zucker 180,57 99 che t * REEP Weltk enn 9. Seite/ Nummer 88 die Geſchenke an den Oberrechnungsrat Merkwürdige Gefälligkeiten für 1000 Mark S arlärube, 22. Februar. Die Karlsruher Strafkammer verhandelte gegen den 58jährigen Stadtoberrechnungsrat Franz Probſt —* ruchſal, der ſich wegen Beſtechung zu verant⸗ 8 batte. Der Angeklagte wird beſchuldigt, er 3 Stadtoberrechnungsrat in Bruchſal im No⸗ Ar er und Dezember 1926 von zwei Bruchſaler gebantitekten, die mit ſtädtiſchen Baudarlehen ut hatten und mit den Zinszahlungen im Rück⸗ waren, Geſchenke in Höhe von insgeſamt ſic 04 angenommen. Im Jahre 1932 ſah er Hinblick auf dieſe Beſtechung veranlaßt, in enn Berichten an den Stadtrat die hohen Privat⸗ zu vrahmen der Architekten aus dem Mieterlös bun ar ſhleiern, um ſie vor ſchärferen Betrei⸗ ſcüg maßnahmen ſeitens der Stadt Bruchſal zu itzen. Der Angeklagte gab zu, daß er je 500“ als bei denk erhalten habe. Die 1000/ verwendete er 640 Pn Hausbau. Sein Gehalt betrug monatlich ſo daß von einer Notlage des Angeklagten e ſein konnte. Insgeſamt wurden in den Gite des Angeklagten rund 4000, die die Ar⸗ —— en für private Zwecke aus den Mieteingängen * hätten, nicht angeführt. Rödelf Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt —, plädierte auf Freiſprechung. Nach länge⸗ Urteil? atung verkündete der Vorſitzende folgendes 0 Beidor Angeklagte Probſt wird wegen verſuchten ugs zu einer Gefängnisſtrafe von fünf — 42 e Umſchau Monaten verurteilt. Von der ſeit 24. Oktober 1933 erlittenen Unterſuchungshaft werden 3 Monate und drei Wochen auf die erkannte Strafe als ver⸗ büßt angerechnet. Bezüglich der Beſchuldigung wegen Beſtechung wird das Verfahren wegen Verjährung eingeſtellt. * Der Bock als Gärtner * Heidelberg, 21. Febr. Ein gottlob ſeltener Fall eines Beamtenvergehens wurde geſtern vor dem Schöffengericht verhandelt. Es handelte ſich um den 32 Jahre alten ehemaligen Polizeiwachtmeiſter Vo⸗ gelmann, der eine ganze Reihe von Diebſtäh⸗ len begangen haben ſoll. Einer ſeiner Kameraden vermißte im Februar v. J. plötzlich ſeine Radlaterne, in der Folgezeit verſchwanden in der Kaſerne kleinere Geldbeträge und Lebensmittel. Die ganze Beleg⸗ ſchaft wurde unruhig und mißtrauiſch, bis der Dieb in dem Angeklagten am 4. September v. J. endlich gefaßt werden konnte, als die Geldbüchſe eines jun⸗ gen Streifenmeiſters mit 113 Mark plötzlich Beine bekommen hatte. Am nächſten Morgen legte Vogel⸗ mann ein Geſtändnis ab, widerrief es wieder und trat vor den Schranken des Gerichts mit einer Dreiſtigkeit auf, die trotz der klaren Sachlage eine endloſe Beweisaufnahme notwendig machte. Der An⸗ geklagte war jedoch überführt und wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. 555 Paßſtraße Enztal-Murgtal Von einem Bulldog⸗Karren getötet PTCXTXXXXXPTEXETTTC 8 Seentelrene Sentsfeate Pforzheim--Wildbad 5— brer 8 5 den Verreld— Schönegründ— Freudenſtadt, die 95 verlebt, beg 33 8 4 07 lal ve erkehr zwiſchen dem oberen Enz⸗ und Murg⸗ zwi; und gleichzeitig als Verbindungsſtrecke wen der badiſchen Eingangspſorte in den anzuf waavald und dem württembergiſchen Murgtal 0 prechen iſt, wird unmittelbar nach Eintritt wär⸗ r Witterung auf der Paßhöhe ausgebaut und gur 9r werden. Die Straßenbauarbeiten, die ſchen Uraebung gelangen, betreffen den Abſchnitt zwi⸗ ich a trnagold uid Beſenfeld, eine Fahrtſtrecke, die — ur etwa 820 Meter Höhenlage bewegt. Zur don kührung des Ausbaues ſind Erdumſchichtungen fehrten 700 Kubikmeter notwendig. Sowohl die Auf⸗ ſtrecke von Enzklöſterle nach Urnagold, als lebkelene von Schöngründ nach Bezenfeld iſt in den kehr, n ren ausgebaut und dem modernen Ver⸗ angepaßt worden. * K4: Alen,Heidelberg, 22. Febr. Geſtern wurde einer der Nora Heidelberger Einwohner und Bürger, Joſef Neſtor zu Grabe getragen. 90 Jahre war der genen der Heidelberger Sanitätskolonne im vergan⸗ Schon Herbſt geworden, deren Ehrenführer er war. eigen um Kriege 1870/1 ſah man ihn bei ſeiner un⸗ mützigen Tätigkeit, wie er ſich auch während des in einen Schacht der Kanaliſation. Sein Spielgefährte machte eges um die Verwundetenpflege verdient 1 SKleinanzelgen bis zu Dn Au — ESe 05 100 m le mm dem Transport ins Krankenhaus nach Heidel⸗ berg eintrat. Die Schuldfrage iſt ungeklärt, * Weinheim, 22. Febr. Der ötjährige Heize Adam Fuhr in Lauterbach, der heute mit Dach⸗ arbeiten an ſeinem Haus beſchäſtigt war, ſtürzte da⸗ bei ſo unglücklich, daß er mit ſchweren Rück⸗ gratverletzungen liegen blieb. Der Bedauerns⸗ werte ſtarb bei der Ueberführung in das Weinhei⸗ mer Krankenhaus. * Nußdorf, 22. Febr. Dem 10jährigen Sohn der Witwe Hochdörffer fiel beim Spielen eine Kugel und er hoben den Schachtdeckel in die Höhe, konnten ihn aber nicht feſthalten, ſo daß er dem Jungen auf den Fuß fiel. Mit erheblichen Verletzungen mußte der Verunglückte in das Krankenhaus Landau ein⸗ geliefert werden. * Gernsbach, 22. Febr. Am letzten Sonntag wur⸗ den auf der Grenzflucht Murgtal⸗Würt⸗ temberg die Grenzpfähle durch die Hitler⸗ jugend ausgegraben und in Verwahrung ge⸗ bracht zur ſpäteren Aufbewahrung in einem Hei⸗ matmuſeum. Entſernt wurden die Grenzpfähle r. Ludwigshafen, 22. Febr. Der erſte der Fe⸗ rienzüge, die jetzt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ entſendet, um den werktätigen Volksgenoſſen die Wohltat eines Aufenthaltes in ſchönen Gegenden unſeres deutſchen Vaterlandes zu⸗ kommen zu laſſen, iſt im Lauf der heutigen Nacht ab⸗ gegangen. Etwa 100 Arbeiter aus der Hinter⸗ und Saarpfalz und auch einige aus dem preußiſchen Saargebiet, kamen ſchon geſtern abend um 7 Uhr in Ludwigshafen an. Von der„Arbeitsfront“ wurden ſie in Gaſtſtätten und hierauf in Bürgerquartier geleitet. Heute früh um 5 Uhr ſammelten ſich die über Nacht Gebliebenen, die des Lobes über die ihnen zuteil gewordene Auf⸗ nahme voll waren, vor dem NSBO⸗Haus am Lud⸗ wigsplatz. Vereint mit 200 aus der Vorderpfalz in der Frühe eingetroffenen Arbeitskameraden, mar⸗ ſchierten die Ferienreiſenden unter Vorantritt der Werkskapelle von Giulini nach dem Bahnhof. Hier traf dann um 74b Uhr der rheiniſche Ur⸗ lauberzug ein, geſchmückt mit Tannengrün und Fähnchen. Er war beſetzt mit 500 Kölnern, die unter ihrem Führer Ottendorf um Mitternacht abgefahren Der rollende Pfennig von Aeberlingen * Ueberlingen, 21. Febr. Die kleine Bodenfeeſtadt hat die durch alte Volksüberlieferung aufrechterhal⸗ tene Sitte des Schwertlestanzes in den Dienſt der Winterhilfe geſtellt. Eine Koſtüm⸗ gruppe, die in ihrer Mitte eine große rollende Scheibe von.75 Meter Durchmeſſer als Nachbil⸗ dung des Winterpfennigs mit ſich führte, hatte ein Sammelergebnis, welches das der vorheri⸗ gen Tage um 100 Prozent überſtieg. Im Mai iſt in Verbindung mit der alten Sitte die Aufführung eines hiſtoriſchen Schauſpiels vorgeſehen. Die Stadt erwartet zu dieſer der Erinnerung an die Schweden⸗ Belagerung gewidmeten Veranſtaltung Tauſende von Gäſten aus Nah und Fern.— In der Geſchichte wird Ueberlingen urkundlich ſchon ſehr früh ge⸗ nannt. Um 1300 wurde das Stadtrecht verliehen. Vor etwa 300 Jahren belagerten die Schweden unter Guſtav Adolf die befeſtigte Stadt, mußten aber un⸗ verrichteter Dinge wieder abziehen. Zwei heute noch teilweiſe ſehr gut erhaltene Feſtungsgürtel ſind Zeugen jener Zeit. Die Einwohner gelobten damals zum Zeichen ihrer Dankbarkeit für die Abwendung der ſte bedrohenden Gefahr die Abhaltung ſog. Schweden⸗Proseſſionen, ein Brauch, der ſich durch die Jahrhunderte bis auſ den heutigen Tag erhalten hat. Auch der Schwertlestanz iſt eine in Geſchichte und Volkstum verankerte Sitte. In Zeitabſtänden von fünf Jahren wiro er gezeigt, o auch heuer wie⸗ der im Mai 1034. * Karlsruhe, 22. Febr. Durch Verfügung des Füh⸗ rers des Bundes National'zozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Staatsminiſters Dr. Frank, wurde der Führer der badiſchen Referendare, Gaugruppenleiter Reſerendar Herbert Eiſinger zum Mitglied des Reichsgruppenrats des Bundes Nationalſozialiſti⸗ ſcher Deutſcher Juriſten ernannt. * Raſtatt, 20. Febr. Ohne ſich der Erhöhung ſeiner Schuldenlaſten durch Aufnahme neuer Dar⸗ lehen zu unterziehen, hat die Stadtverwaltung aus allen irgendwie freiwerdenden Mitteln des Vor⸗ anſchlags 50 000 Mark zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung bereitgeſtellt. In der Mädchenſchule iſt der Einbau der Gasheizung und der elektriſchen Beleuch⸗ tung geplant. Im Vordergrund der Maßnahmen ſteht der Umbau des Garniſonslazarettes zu einer neuzeitlichen Pflegeanſtalt durch das badiſche In⸗ bei Moosbronn, Loffenan und Schönmünzach. Kleine Anzeigen ———— Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Am Waldpark Herrſchaftl. 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit allem Zubehör, Zentralhz., Warmwaſſer, Gartenanteil, zum 1. 4. zu vermieten. Näheres bei Worm, Schwarzwaloſtraße 12. aſte. Schöne, Sonnige.Zim.-Wohnung , Kaäſmit Küche, Bab, billigſt z. 1. 4. 34 65 zu vermieten. Näheres lene Steſſen —— udt. A geſ 375 ner Pe unter Heſchäf an die -Zimmer-Wohnung Oſtſtadt, von ruhigem Mieter ge⸗ ſucht. Ausführliche Angebote unter H D 178 an die Geſch ſtelle Hieles⸗ Wes Natel elke d. Eörli Walt gelu* ern Rhcke Muriäde iof. fri See 85 mitte, Frei⸗ n geſucht eſt der Ge⸗ We * Bran, aun Wissge f. *. 37 2 8 tung dazu ſehr genau Aängehen c9, 7 S es agen, Es ſollte micht 5 von dieſen Verhandlungen k 10 ereinbarung kann, 80 ochen aß ſie dazu beſtimmt ſind, alle „Sonnenlage, 5 Zimmer, eing. 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Die Muſik ſpielte einige flotte Weiſen, und dann ſetzte ſich der Zug mit ſeinen 1000 frohgeſtimm⸗ ten Reiſenden in Bewegung. Das Ziel iſt Pe⸗ terstal, Nenſtadt, Griesbach und einige andere Orte des Schwarzwaldes, wo die Teilnehmer leinige hatten Schibretter bei ſich) ſich zehn Tage lang den Winterfreuden hingeben wollen, um dann neugeſtärkt zu ihrer Arbeitsſtätte zurückzukehren. * * Karlsruhe, 22. Febr. Der heutige Donnerstag wird im Zeichen der 1000 Arbeiter ſtehen, die aus Weſtdeutſchland kommen, um ihren Urlaub im badi⸗ ſchen Schwarzwald zu verbringen. Die Arbeiter werden auf allen größeren Stationen feierlich be⸗ grüßt. Reichsſtatthalter Wagner fährt ſelbſt nach Bad Peterstal, um dort den Arbeitern den Willkommengruß des badiſchen Volkes zu entbieten. FFPPPPPPPTPTT0T0TTbTTTTPTT—TkTT——TTTTT——TTTTTPPR 1,8 Millionen für die Pfalz zur Schaffung von Arbeit * Neuſtadt, 22. Febr. Aus bereitgehaltenen Reſt⸗ mitteln der Arbeitsbeſchaffungsprogramme der Reichsregierung wurden, wie aus Berlin gemeldet wird, für Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men in der bayeriſchen Pfalz, insbeſondere für die Regulierung von Waſſerläufen in den Bezirken Zweibrücken, Kuſel, Landſtuhl und Waldmohr, Darlehen von annähernd 900 000 Mk. bewilligt, die durch Zuſchüſſe aus der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge in annähernd gleicher Höhe er⸗ gänzt werden. Der Arbeitsmarkt der in ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen befindlichen bayeriſchen Weſtmark wird durch dieſe Unterſtützung des Reiches wirkſam entlaſtet werden können. Dieſe Maßnahme beweiſt erneut die tatkräftige Fürſorge, die die Reichsregierung den bedrängten Grenzgebieten zu⸗ wendet. Der Speyerer Rheinbrückenbau » Speyer, 22. Febr. Die Vorarbeiten zum Bau der Rheinbrücke ſind in beſtem Gange. Bis jetzt ſind bereits 15000 Kubikmeter Erd⸗ und Kies⸗ maſſen zur Aufſchüttung der Bahndämme be⸗ fördert worden. Während die Zuführung der Bahn⸗ Uinie Heidelberg— Speyer über den Rheinbahnhof in nördlicher Richtung erfolgte, wird dieſe nach Fer⸗ tigſtellung Speyer in ſüdlicher Richtung umfahren. Der erforderliche Bogen hat einen Krümmungshalb⸗ meſſer von über 400 Meter. Damit ſind gewal⸗ tige Erdarbeiten verbunden, die einer gro⸗ ßen Zahl Arbeiter auf lange Zeit Beſchäftigung geben. Die Geſamtkonſtruktion der Brücke wird eine Länge von 567 Metern beanſpruchen. Der eine Strompfeiler, der dem Schiffsverkehr die⸗ nen ſoll, alſo auf der pfälziſchen Seite des Rheins erſteht, wird eine Bogenlänge von 163 Meter, der zweite Pfeiler eine ſolche von 109 Meter haben. Auf der pfälziſchen Seite werden reichlich Zufahrmöglich⸗ keiten mit geringer Steigung geſchaffen. Die Fahr⸗ bahn auf der Brücke erhält eine Breite von ſechs Me⸗ tern, der Fußgängerſteg eine Breite von 2,25 Metern. Infolge der geringen Frequenz der Bahnlinie Hei⸗ delberg— Schwetzingen Speyer wird der Ver⸗ kehr eingleiſig durchgeführt. ee beamte lernen faloorapie rzwanalos, ſchnell »Uund gründlich in Blattes. 150¹ meinen Privat⸗ Ia, nota Fribate Söbere gegen Ia. notar. rivate Höhere Sicherheiten, auf 14 m. Kredeng. bill. Handelsſchule n. Jahr, v. Pri⸗ 910 zu verkauf. 6 Haudelsſchule vat zu leihen 3 Röhr.⸗Netzempf. erfr. bei Kau Soh l 71 ˖ 2 gegucht, kombin., billigſt mann. M 3, ga, Lluuauuuuuoaua Gute Vergütung 3Lernen ſof.geg. Sof 1E8..— e 5 Neue dunkel⸗— Angeb. unter— es B²⁰⁰ 2 gvame Nappa⸗L W 90 an die[Preisangeb. u Vollſtänd ür einen 18jähr. —+ ett +. Lederhand- E2G4..Geſch.—— gebr. ſchwz. Herd Jungen der Mit⸗ Schühe weißer Schrank zu verkauſen. telſchule wird zur gefütt, verloren Reichsangeſt ſucht mit Glastüren,. H...— Nachhitfe ngen Gegen ſof. v. Selbſtaeb. Kaute br Möve 1 Bidet ſowie einſal. Diwan 8 /, Belohnung ab⸗ NAIIK. 150.— Uebl. ov. 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Ienserlehi Mücsex-Husurucksrau 1 Die neue u8 Osenar Strauss in markerschütternder, naturhafter Tonechtheit 10 dee Schlocht en cer fisne· bſe Sch ndern⸗ bie Terhschidck dei—— Su⸗ derische Tvntfilm nach Kriegsbuch von—— lein Toer Glaube an Deutschland Gezamtleitung: gens Joberlein 9 Under der Iſlitwirkung der Detumecdhł. der SA. der SS— des Stalühelms, Chteste eis— 9 12 EE erweine ldler 5(Suck Jones, der Teufelsteiter) ——— Ein Wildwest Film, wie schon lange Zeit k 1 1 e ee Wutie voll SeBegon u. kübner ele e neuie ienier Tag! ———— Uikior Talerrüfmpfärahlungen Werden lebendig und 8 j Indianische Bunt- u. Wildheit, hineingeflochten in 01 kt 0 ri E Gefühl har für und Dankbarkeit. die Welt der Weißen, in die Bergwelt Nordamerikas ſe Reses ihres ontfilms sich Hosen KartKax eieht öras Uud Plarsch in küt und Ton Anf..00,.45,.40, 8S.20 Jugendverbot 8223 Prima Landbukter pfund.25 bel 8 Pfund.20 lrische Eier vsu 85 P. Rommeiss 7 1 15 Pe. 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