75 ropyfz tei; —————— che Orei bunnssweilet Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 60 Pi abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. — Hiertzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ N0 neb ronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, richſtraße 4. WOppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 annheimer Zeitunig 9 2 annheimer enera Anz elger Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mum breite Millimeterzeiled 3, 79mmm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50. 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Eimelpreis 10 Pf. Sonntags⸗Ausgabe Au. B Samstag, 24. Februar/ Sonntag, 25. Februar 1954 Der Tag des feierlic Blick nach München Meldung des DNB. — München, 24. Februar. ug rd Deutſchland ſteht ſchon am heutigen Sams⸗ Rilkr eichen der Vereidigung von etwa einer Bewegun Amtsträgern der nationalſozialiſtiſchen 3 Führe auf den Führer, die der Stellvertreter men wi 5 Rudolf Heß, am Sonntag vorneh⸗ vartef, Alle Gaue der NSDAc haben Gau⸗ organiſatia ce angeſetzt, an denen auch die Neben⸗ pra—0 tonen beteiligt ſind. Alle Parteitagsorte Tauſend. im Flaggenſchmuck. Ueberall ſind heute an den 9 von politiſchen Leitern eingetroffen, um Exinn— ameradſchaftsabenden teilzunehmen, die zur neun Kung an die Wiedergründung der Partei vor Habten ſtattſinden. Wüt 10 beſonders richtet ſich das Jntereſſe auf dem„en, dem hiſtoriſchen Sitz der NSDAP, von die Vereidigung vorgenommen wird. In über dakenkret znur verfügbaren Quartiere ſind vollbeſetzt. walen uöfahnen und ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen da das N Len Weiß und Blau Bayerns. volittöniasvlatz, auf dem die große Vereidigung Gaueg 7 Leiter und ſämtlicher Amtswalter des wird, it künchen⸗Oberbayern⸗Schwaben ſtattfinden 5 von Hakenkreuzflaggen umkränzt. —9 ſind mit Hakenkreuzfahnen verhängt. In aus der beſindet ſich die Nednertribüne, von der Dr..Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Schir und Reichsjugendführer Baldur von Mänt aus ſprechen werden. Hinter der Tribüne SToldt Purpur in Gold das Hoheitszeichen der nehmen 8. Die Tribünen, auf denen die Gäſte Platz In 9 90 ſind fertiggeſtellt. glied München wird äuch der größte Teil der Mit⸗ ſten. er Reichsleitung der NSDaP den Eid lei⸗ aͤug u 1 dem Hauptbahnhof München rollt Sonder⸗ zuberen Sonderzug ein. Kehnlich iſt das Bild in den die Städten in allen Teilen des Reiches, wo Deutſchlarwalter zur Vereidigung eintreffen. Ganz Führer. nd ſteht im Zeichen des Eides auf den Eine Aeberſicht in Jahlen — Berlin, 24. Febr. über di beröfſentlichen im folgenden eine Ueberſicht kümmend Zahl der am Sonntag zur Vereidigung Führer en Politiſchen Leiter, Amtswalter, H⸗ und Arbeitsdienſtunterführer. Es werden vereidigt werden: (G0 der Politiſchen Organiſation Pälleeiter, Kreisleiter, Ortsgrup⸗ Amtereiter uſw⸗) mit ihren Stäben 303 000 9 utstwalter der NSBO 120 000 Amsnter der NSGOV 25 300 Au Swalter der NS⸗Hago 57 000 Am des Amtes für Beamte 34 000 Am alter der NS⸗Frauenſchaft 53 600 Amts walter des Agrarpol. Apparat. 20000 Amtswalter des NS⸗Lehrerbundes 12700 Amtswalter des NS⸗Aerztebundes 150⁰ zalter des Bundes National⸗ A kealiſtiſcher Deutſcher Juriſten 1 600 Aalter der NS.⸗Volkswohlf. 68 00⁰0 na walter des Amtes für Kommu⸗ Awalpolitik 3600 Swalter der Parteigerichte 2500 m alter der Propaganda 14000 Führeralter der Preſſe 7 400 Jugend und Führerinnen der Hitler⸗ ſerner: und des B. D. M. 20⁵600 beiriührer des freiwilligen Ar⸗ itsdienſtes 18 500 etwe, Geſamtzahl der Vereidigten wird alſo dahl de ereidig —' 1017 000 betragen. 60 C00 allein in Berlin on unſerem Berliner Büro) Berlin, 24. Februar. 10 in Reichshauptſtadt wird am kommenden Sonn⸗ Vereizia Zeichen des„Helden⸗Gedenktages“ und der rückt fün ing der Politiſchen Leiter ſtehen. Damit in ſe n r Berlin ein Sonntag heran, wie er erſtmalig Nuar 91 Art iſt. Für die NS DAP wird der 25. Fe⸗ Labre nfort zu einem wichtigen Datum. In dieſem deiler kommt in der Vereidigung der Politiſchen Ausdruck, daß die Organiſation der Par⸗ 8 Mor Abſchluß gefunden hat, nachdem im Laufe lellun nate vielfach Führernachwuchs in wichtige Sraniſafen aufgerückt iſt und auch eine Reihe von In gatoriſchen Veränderungen ſtattgefunden hat. wozigkrun werden rund 60000 National⸗ ſben i der dt. om und Schloß aufmarſchieren. u herrſcht regſtes Leben. Alle Hotels, alle von den Dächern und Hänſern, dazu hie und Die totem Wiſſen herzulaufen. ſten zur Vereidigung im Luſtgarten zwi⸗ ——— Den Das neue Deutſchland ehrt die Toten der alten Armee, die im Weltkrieg den Heldentod ſtarben. 7 Rrich der Krafl, Ehrr, Gttechligleit Goebbels-Rede während einer revolulionären Feierſtunde der Standarte 8 Meldung des DNB. Berlin, 24. Februar. Auf der revolutionären Feierſtunde, die die Standarte 8 am Freitag im Berliner Sportpalaſt abhielt, führte Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in ſeiner Anſprache an die SA⸗Männer vom Kreuzberg u. a. aus: „Es iſt ſür mich eine beſondere Freude, hier mit⸗ ten unter Ihnen zu ſtehen. Als wir zum erſten Mal in dieſer geräumigen Halle aufmarſchierten, war un⸗ ſere Bewegung noch eine kleine, verlachte und ver⸗ leumdete Partei. Draußen vor den Gittern des Sportpalaſtes tobte der rote Janhagel, und wir hat⸗ ten alle Mühe, uns gegen den Terror der Straße oͤurchzuſetzen. Die Männer, die am heutigen Abend hier aufmarſchiert ſind mit ihren alten Uniformen, waren in der Tat die erſten Bahnbrecher einer deut⸗ ſchen Revolution in der Reichshauptſtadt. Die Bewährungsprobe im Kampf haben nur die ablegen können, die im Kampf zu uns kamen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung tut deshalb auch gut daran, ſich auf dieſe alten Kämpſer zu beſinnen.(Beifall.) Sie waren es nicht nur, die das Reich eroberten, ſondern ſie ſind es auch, die heute das Reich verteidi⸗ gen. (Erneuter Beifall.) Sie haben bewieſen, daß ſie dem Führer nicht nur im Glück, ſondern auch in Ver⸗ folgung und Unglück die Treue halten. Sie haben deshalb auch heute einen Anſpruch auf Vorrechte, denn Vorrechte werden immer nur mit Vorpflichten erworben. Das Reich, das wir erobert haben, wäre nicht gekommen, wenn wir nicht gekommen wären. Die, die heute verſuchen, ſich in ihm bürokratiſch breitzumachen, hätten, wären wir nicht geweſen, den Bolſchewismus und nichts anderes erlebt. Unrett⸗ bar wäre das Reich der Anarchie verfallen, hätte ſich nicht dieſe alte Garde der Kataſtrophe entgegenge⸗ ſtellt. So hat ſie auch Anſprüche zu ſtellen. Sie tut das mit derſelben Selbſtverſtändlichkeit, mit der ſie ehedem Pflichten erfüllte. Wenn ich heute höre, daß alte Parteigenoſſen und SA⸗Männer in den Aemtern oder Be⸗ hörden nicht zu gebrauchen ſeien, weil ſie keine Examina abgelegt hätten, daun muß ich ſchon ſagen, daß, während die Stuben⸗ hocker ihre Examina ablegten, wir das Reich gerettet haben!(Langanhaltender Beifall). Und hätten wir das Reich nicht gerettet, wären auch die Examina zu nichts nutze geweſen. Wir haben die Zeit mit Beſſerem ausgefüllt, als nur hinter Wir halten es für uner⸗ träglich, daß die Garde das Reich ernberte und dann ſchweigend beiſeite treten ſoll, um der Bürokratie das Feld freizugeben. Das werden wir zu verhin⸗ dern wiſſen. Denn geriete das Reich in die Hände der Bürokraten, ſo würde es in der entſcheidenden Stunde ebenſo verſagen wie im Jahre 1918.(Brau⸗ ſender Beifall). Deshalb geht es nicht an, unſere alten Vorkämpfer den Stubenhockern gegenüber zu deplazieren oder gar die Stubenhocker ihnen vor die „Naſe zu ſetzen. Es kommt in entſcheidenden Stunden nicht ſo ſehr auf das Wiſſen als auf den Charak⸗ ter an, und daß unſere alte Parteigarde die⸗ ſen Charakter beſitzt, hat ſie in 14jährigem Kampf bewieſen. Daß aber die, diee ſich hente in dem von uns eroberten Terrain breit⸗ machen wollen, ihn beſitzen, das müſſen ſie erſt noch beweiſen! Der Führer und wir alle wiſſen, wem wir dieſes Dritte Reich zu verdanken haben, aus welchen gro⸗ ßen Tugenden das neue Deutſchland entſtand. Wie groß waren dieſe einfachen Männer des Volkes, die für unſere Bewegung kämpften! Dieſe Männer ſtehen nun mitten im Reich und halten wie ehedem ihre Fahnen und Standarten un⸗ beirrbar hoch. Sie ſind wie damals die eiſerne revo⸗ lutionäre Garde des Führers und der Idee, ſie haben ein Anrecht darauf, daß die Jugend ihrem Vorbild nacheifert und daß die Nation ſich an ihrem edlen Beiſpiel erhebt. Glaubt Ihr nun, meine Kame⸗ raden, daß wir einmal Verzicht leiſten könnten auf dieſe Garde, die als unerſchütterlicher Wächter vor unſerem Reich und vor unſerer Zdee ſteht. Ihr habt gut daran getan, Euch am heutigen Abend hier zu verſammeln und der ganzen Oeffentlichkeit zu zeigen: Hier ſind wir, die wir heute ſo ſind, wie wir immer waren! Wir haben uns nicht geändert, aber wir haben das Reich geändert, wir errichten jetzt das ſchützende Dach über einem Reich der Kraft, der Ehre und der Gerechtigkeit. Wir ſtehen noch immer am Anfang der großen Umwäl⸗ zung, die unſer Ziel geweſen iſt. Das Leich⸗ tere liegt hinter uns, das Schwerere noch vor uns. So wollen wir uns auch in dieſer feierlichen Stunde geloben, daß wir dieſelben bleiben wollen, die wir immer geweſen ſind, wollen weiter ſtehen in Treue zum Führer, zur Bewegung und zur Idee. Der Mann mag fallen, aber die Fahne nicht. Die Fahne muß ſtehen und ewig flattern über dem Reich!“ Die tiefe Ergriffenheit, die die Menge bei dieſen Worten erfſaßt hatte, löſte ſich ſchließlich in ſtürmi⸗ ſchem Beifall und den immer wiederholten Heilrufen auf Dr. Gyebbels au. muß man auf Ueberraſchungen und Knalleffekte, oft im buchſtäblichen Sinne des Wortes, gefaßt ſein. gebnis dieſes Beſuches läßt ſich noch nicht klar über⸗ gemeinſamer außenpolitiſcher Richtlinien gegründer oſten Europas als ein politiſches Ereignis erſten 145. Jahrgang— Nt. 93 Wir alle ſchwören mit! * Mannheim, den 24. Februar Der gewaltige Umbildungsprozeß auf allen Ge⸗ bieten der Weltwirtſchaft und Weltpolitik iſt nach wie vor in gärender Entwicklung. Der aufmerkſame und intereſſierte Beobachter— und wer wäre das heute nicht— muß beim Leſen ſeiner Zeitung tagaus⸗tagein ein ſolches Trommelfeuer von, teils widerſpruchs⸗ vollen, Meldungen und Berichten über ſich ergehen laſſen, daß er gar zu oft nicht weiß, wo er zuerſt und wo zuletzt hinſchauen, was er glauben und hoffen, was er befürchten und was bekämpfen ſoll. Gar manches von dieſer Unklarheit und Ungewißheit kann von einem erhöhten Blickpunkt aus aufgerlärt und in den gehörigen Zuſammenhang geſtellt werden, vieles von der in ſtändigem Fluß befindlichen Ent⸗ wicklung läßt ſich jedoch auch von dem ſtets über den Durchſchnitt hinaus unterrichteten und beſonders er⸗ fahrenen Politiker und Wirtſchaftler nicht erkennen. Der Unſicherheitsfaktoren ſind gar zu viele. Ständig Beſchränken wir unſer Blickfeld auf Europa, ſo ſteht beim Rückblick auf dieſe Woche im Brennpunkt der allgemeinen Auſmerkſamkeit der Beſuch des eug⸗ liſchen Lordſiegelbewahrers Eden in Berlin und der nicht minder hochpolitiſche Beſuch des Beauftrag⸗ ten Muſſolinis, Suvich, in Budapeſt. Das Er⸗ blicken. Wenn es zutrifft, daß in Budapeſt ein italieniſch geführter Donaublock mit Oeſterreich und Ungarn unter Verabredung worden iſt, ſo muß dieſe Neugruppierung im Süd⸗ Ranges angeſehen werden. Von ganz beſonderer Be⸗ deutung würde dieſes Ereignis für die Politik der Kleinen Entente und Deutſchlands ſein. Im Augen⸗ blick iſt leider die Lage noch nicht durchſichtig genug, um auf dieſes hochwichtige Kapitel der europäiſchen Politik näher einzugehen. Ebenſo wenig kann man heute ſchon wiſſen, wie ſich der Beſuch Edens in Berlin auf die weitere Entwicklung der militäriſchen Fragen auswirken wird. Nach den übereinſtimmenden Berichten aus Berlin und London ſollen auf dieſem für die euro⸗ päiſche Verſtändigung ebenſo ungemein wichtigen wie ſchwierigen Gebiet durch dieſen Beſuch„weſent⸗ liche Fortſchritte“ erzielt worden ſein. Wie jedoch ſchließlich das Endergebnis ſein wird, iſt zum mindeſten ſo lange in Frage geſtellt, wie Eden von ſeiner Rundreiſe durch die drei Hauptſtädte des europäiſchen Feſtlandes, die ihn zum Schluß noch einmal nach Paris führt, noch nicht wieder nach London zurückgekehrt iſt. Als ſicher iſt jedenfalls anzunehmen, daß man in Berlin Herrn Eden nicht den geringſten Zweifel darüber gelaſſen hat, wie man über den engliſchen Vorſchlag denkt, jede deutſche Luftaufrüſtung für die nächſten z wei Jahre zu unterlaſſen, weil man hofft, in dieſer Zeit die allgemeine Abſchaffung der Bombenflugzeuge zuſtandezubringen.. So ſchon dieſe Hoffnung wäre und ſo ſelbſtverſtändlich dieſer Gedanke eigentlich bei allen großen Kulturnationen ſein ſollte, ſo müſſen wir hinſichtlich ſeiner Durch⸗ führung mit dem klaren Blick auf die Wirklichkeit leider ſehr ſkeptiſch ſein. Gerade in den letzten Tagen haben ſich auch in der engliſchen Preſſe und bei engliſchen Parlamentariern die Aeußerungen ge⸗ häuft, die nicht einer Verminderung oder gar Ab⸗ ſchaffung der engliſchen Luftflotte, ſondern ihrer un⸗ verzüglichen und ſtärkſtmöglichen Vergrößerung das Wort redeten. Dieſer Sachlage gegenüber können und HZürfen wir ſelbſtverſtändlich nicht die Augen verſchließen. Nicht länger können wir uns von der ganzen Welt zum Narren halten laſſen, die ſeit 16 Jahren ſchon dauernd von der Abrüſtung redet, in Wirklichkeit aber immer mehr aufrüſtet. General Göring hat in dieſer Hinſicht kein Blatt vor den Mund ge⸗ nommen, als er einem engliſchen Ausfrager gegen⸗ über gründlich ſeine Meinung darüber ſagte, daß und in welchem Umfang wir darauf beſtehen, eine Luftflotte zu unſerer Verteidigung zu bauen. Dieſe Unterredung kam noch dadurch beſon⸗ ders zur Geltung, daß ſie in der deutſchen Preſſe juſt an dem Tage veröfſentlicht wurde, da Herr Eden zu Abrüſtungsbeſprechungen in Berlin weilte. Wenn die Engländer ehrlich ſind, dann kann es ihren militäriſchen Führern und Sachverſtändigen nur Reſpekt abnötigen, wenn ſie den Ausführungen General Görings zu einem ihrer Landsleute entnehmen müſſen, daß Göring die Bedeutung der Luſtwafſe genau ſo beurteilt wie die auf dieſem Ge⸗ biet namhafteſten Engländer. Aus dem uns ſoeben bekannt gewordenen Buch des engliſchen Wehrmacht⸗ ͤTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPTTTTTTTT———————— Die vorliegende Ausgabe umiast 22 Seiien in einem trug mich mein Hedſchin. Zuiderſee. Was wehte mich nicht an!? War es nicht die eigent⸗ nis auf der Reiſe, ſondern das Erlebnis 2. Seite“ Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 1994 Samstag, 24. Febr. Sonntag, 25. Febr. 1. Sachverſtändigen General Groves eriehen wir, daß ſich ſein Sandpunkt mit dem Görings ziemlich deckt. Auch für General Grove iſt es erwieſene Sache, daß im nächſten Kriege die Luftwaffe die Entſcheidung bringen wird. Mit größtem Nach⸗ öruck fordert er deshalb die raſche Wiederherſtellung der engliſchen Luftſtreitkräfte in mindeſtens dem glei⸗ chen Ausmaß wie die ſtärkſte Kontinentalmacht. Ge⸗ neral Grove gibt ſogar rückhaltlos der Meinung Ausdruck, daß die Entſcheidung in einem kom⸗ menden Krieg ſchon erreicht ſein könne, bevor die Mobilmachung durchgeführt iſt. Ganz offen ſagt er, daß die alten Grundſätze, wonach das Ziel des Kampfes die Vernichtung der militäriſchen Machtmittel des Gegners ſei, heute nicht mehr gelten. Wohl oder übel müſſe man damit rechnen, daß kein Gegner davor zurückſchrecken werde, von vornherein den Haeuptangriffauf die Wider⸗ ſtandskraft der Zivilbevölkerung anzu⸗ ſetzen. In dieſem Zuſammenhang gibt General Grove einige Zahlen bekannt, die gerade auch für das allen Bombenangriffen ſeiner Nachbarn offen preisgege⸗ bene Deutſchland von Bedeutung ſind. Frank⸗ reich könne, ſo ſagt er, täglich 600 Tonnen Sprengbomben abwerfen. 600 Tonnen Sprengbomben aber bedeuten unter Zugrundelegung der aus den deutſchen Bombenangriffen auf London während des letzten Krieges errechneten Ziffern etwa 38000 Tote und Verwundete. In Wirklichkeit würde dieſe Zahl heute noch viel höher ſein, weil inzwiſchen ja die Technik gerade auch auf dieſem Gebiet beſonders große Fortſchritte gemacht hat und außerdem zu berückſichtigen iſt, dͤaß wir Deutſche ja überhaupt keine Abwehrgeſchütze haben. Bei dieſer Sachlage kann es nicht überraſchen, daß auch noch andere namhafte engliſche Wehrſachverſtän⸗ dige ſich jetzt offen für den Gedanken einſetzen, daß Zukunftskrieg Heer und Flotte nur noch die Hilfswaffen der LSuftmacht ſein werden und daß von dieſer die Hauptentſcheidung herbeigeführt wird. Von der Warte des nachdenklichen und friedlieben⸗ den Beobachters aus betrachtet, machen alle dieſe Er⸗ örterungen fraglos einen höchſt niederſchmetternden Eindruck. Während ſich die Völker der Welt von ganzem Herzen nach einer dauerhaften Befrie⸗ dung, nach ehrlicher Verſtändigung und ge⸗ ſundem Ausgleich ſehnen und überall die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe nicht nur innenpolitiſchen, ſondern auch außenpolitiſchen Arbeitsfrieden verlangen, wird in anderen Ländern offen vom kommenden Krieg und der zweckmäßigſten Art ſeiner Durchführung geſprochen. Das allgemeine Mißtrauen greift immer weiter um ſich. Selbſt unter ſogenannten Freunden iſt es rieſengroß. Wie wäre es ſonſt möglich, daß die allgemeine Beſtürzung dieſer Tage noch durch die aus England kommende Meldung verſtärkt werden konnte, die Franzoſen wür⸗ den unter Umſtänden einen Truppendurch⸗ marſch durch die Schweiz planen? * Auf dem Hintergrund dieſer allgemeinen Ver⸗ wirrung und trüben Ausſichten empfinden wir un⸗ ſere innerpolitiſche Einigkeit und den klaren und zielbewußten Kurs unſerer Reichspolitik um ſo wohltuender. Gans Deutſch⸗ land wird heute und morgen im Zeichen des Hel⸗ den⸗Gedenktages und der Vereidigung der politiſchen Leiter ſtehen. Dadurch, daß der frühere Volkstrauertag jetzt durch den Helden⸗ gedenktag abgelöſt wird, ehrt das geeinte deutſche Volk zum erſtenmal in einer Reichsfeier nicht nur die Toten des Weltkrieges, ſondern auch die Opfer der Freiheitsbewegung, die vor Jahresfriſt die Macht im Staat eroberte. Wenn gleichzeitig an dieſem Tag die Vereidigung der politiſchen Leiter erfolgt, ſo wird damit ungemein eindrucksvoll die Verbundenheit betont, die in gerade Linie zwi⸗ ſchen dem Vermächtnis der deutſchen Kriegsopfer und dem durch die hingebungsvolle Arbeit der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung ſo einig und geſchloſſen wie noch nie neuaufgebauten Deutſchen Reich beſteht. Auch für uns iſt es deshalb eine ſelbſtver⸗ Beſuch Suvichs bei Dollfuß Auf der Durchreiſe nach Rom iſt Suvich heute ‚als Privatmann“ in Wien Meldung des DNB. — Wien, 24. Februar. Der italieniſche Staatsſelretär Suvich iſt heute mittag kurz nach 12 Uhr mit ſeiner Begleitung aus Budapeſt hier eingetroffen. Er wurde auf dem Bahn⸗ hof von dem italieniſchen Geſandten Prezioſi emp⸗ fangen. Suvich beabſichtigt, ſeine Reiſe nach Rom in den Abendſtunden fortzuſetzen. Der Wiener Auf⸗ enthalt des Staatsſekretärs iſt bisher von der Polizei ſtreug geheimgehalten worden. Die geſamte Preſſe meldete heute früh, daß der Staatsſekretär ſich direkt von Budapeſt nach Rom zurückbegebe. Suvich wird im Laufe des heutigen Tages eine eingehende Beſprechung mit dem Bundeskanzler Dollfuß und den übrigen Mitgliedern der Regierung haben. Man nimmt allgemein an, daß bei den Budapeſter Beſprechungen des Staatsſekretärs in einigen poli⸗ tiſchen Punkten eine ſo weitgehende Annähe⸗ rung erzielt worden iſt, daß Staatsſekretär Suvich die Unterrichtung des Bundeskanzlers Doll⸗ ſuß über die Ergebniſſe ſeiner Verhandlungen in Budapeſt für notwendig gehalten hat. In politiſchen Kreiſen verſtärkt ſich heute allgemein der Eindruck, daß die italieniſche Regierung jetzt die Verhand⸗ lungen mit der öſterreichiſchen und der ungariſchen Regierung mit ungewöhnlicher Beſchleu⸗ nigung weiterzuführen ſucht, um ſo ſchnell wie möglich zur Durchführung der bei den Buda⸗ peſter Beſprechungen vorgeſehenen Abmachungen zu gelaugen. Die italieniſche Geſandtſchaft gibt auf Anufrage die Ausbunft, daß Staatsſekretär Suvich ſich lediglich als Privatmann in Wien aufhalte und dem Wiener Aufenthalt keine politiſche Bedeu⸗ tung beizumeſſen ſei. Man erklärt, daß der Bundeskanzler Wert darauf legt, den Staatsſekretär Suvich über Urſachen und Auswirkungen des Aufſtandes und über den künftigen Regierungskurs zu unterrich⸗ ten. Allgemein erwartet man, daß in der Beſprechung auch das Programm der Mitte März vorgeſehenen Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös in Rom behandelt wird. Man nimmt aber an, daß die offizielle Ein⸗ ladung zur Konferenz erſt nach der Rückkehr von Su⸗ vich aus Rom erfolgt. Die Spiegelung in Belgrad Meldung des DNB. Belgrad, 24. Februar. Die Blätter beſchäftigten ſich weiterhin mit den di⸗ plomatiſchen Aktionen Italiens im Donau⸗ becken. Beſonderen Eindruck machte in Belgrad die Erklärung des italieniſchen Unterſtaatsſekretärs Suvich, derzufolge er lieber großungariſches Gebiet betreten hätte, als den Boden des verſtümmel⸗ ten ungariſchen Staates. In allen Berichten wird ferner die Reiſe des Fürſten Starhemberg nach Brüſſel hervorgehoben, wo eine Zuſammenkunft zwiſchen ihm und dem Erzherzog Ottso ſtattfin⸗ den ſoll. Das„Agramer Morgenblatt“ erklärt, man könne nicht umhin, die Frage zu ſtellen: quo Vadis Austria?(Oeſterreich, wohin gehſt du?), Das Blatt meint weiter, daß die Heimwehr im Dienſte Italiens ſtehe und daß ihre Führer heute in Oeſterreich all⸗ mächtig ſeien. Die„Nowoſti“ will einer drohenden Reſtauration der Habsburger begegnen. Das Blatt betont, daß Italien ſtets die frühere Kaiſerin Zita unterſtützt habe und heute in den Heimwehren ein Mittel beſitze, ſeine Politik wei⸗ terzuführen. Außerdem ſei König Albert tot, der die frühere Kaiſerin Zita ſchon einmal von politiſchen Abenteuern zurückgehalten habe. Muſſolini müßte aber trotzdem an die Kleine Eutente denken, die ſich ſtets der Reſtauration der Habsburger widerſetzen werde. Die Belgrader„Prawda“ erklärt, öͤaß Dollfuß alle Sympathien in Paris und London eingebüßt habe. Das Blait ſpricht ſich zwar auch gegen den An⸗ ſchluß aus, kommt aber zu der bemerkenswerten Feſt⸗ ſtellung, daß der Nationalſozialismus in Oeſterreich unter Wahrung ſeiner ſtaatlichen Unab⸗ hängigkeit heute die beſte Löſung aller vorhandenen Löſungsmöglichkeiten ſei. Eine Beſtäligung aus Prag Meldung des DNB. — Prag, 24. Februar. Das tſchechiſch⸗agrariſche Abendblatt„Vecer“, eines der Blätter der Partei des Miniſterpräſidenten, bringt am Samstag an der Spitze des Blattes unter dem Titel„Der italieniſch⸗ungariſch⸗öſter⸗ reichiſche Verband verwirklicht“ folgende Nachricht aus Wien: „Wie man von gut unterrichteter Seite erfährt, wurde bei der Anweſenheit Suvich in Budapeſt über einen Vertrag zwecks engerer Verbin dung zwiſchen Ungarn, Hſterreich und Italien verhandelt. Zur Unterzeichnung iſt es noch nicht ge⸗ kommen. Der genaue Wortlaut des Vertrages, der die Bindungen und Verpflichtungen enthält, wird, wie es heißt, in Rom unterſchrieben werden, und zwar Ende März oder Anfang April. Als Unter⸗ zeichnungstermin wird auch Oſtern angegeben.“ Anſchluß Oeſterreichs an die Schweiz? Meldung des DNB. — Genf, 24. Februar. Die Schweizeriſche Depeſchenagentur fühlt ſich ver⸗ anlaßt, ſich mit einer Wiener Meldung dͤer„United Preß“ auseinanderzuſetzen, in der von der Möglich⸗ keit eines Anſchluſſes Oeſterreichs an die Schweiß die Rede war. Der Schweizeriſchen De⸗ peſchenagentur zufolge erklärt man in amtlichen ſchweizeriſchen Kreiſen, daß eine derartige Kombina⸗ tion von niemand im Ernſte erörtert werden könnte. Aehnlich, nur noch ſchärfer, äußert ſich die„Neue Zürcher Zeitung“. Akademiſche Betrachtungen in Orford — London, 24. Febr. Im konſervativen Klub der Oxforder Univerſität kam es am Freitag abend zu einem kleinen Wortgefecht zwiſchen dem als Redner anweſenden Winſton Churchill und einem jungen deutſchen Studenten. Churchill hatte geſtattet, daß jeder Student Fragen ſtellen könne. Der deutſche Student namens Schleppegrell fragte: Glauben Sie, daß das deutſche Volk für den Krieg verantwortlich war? Nach einigem Zögern ſagte Churchill: Ja. Der deutſche Student erhob ſich ſofort und verließ unter großem Beifall der Studenten den Verſamm⸗ lungsraum. ſtändliche Ehrenpflicht, an dieſem Tag der Helden⸗ gedenkfeier in herzlicher Dankbarkeit auch der alten Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung zu gedenken und gleichzeitig der vielen Mil⸗ lionen deutſcher Männer und Frauen, die ſich ſeit der Machtergreifung Hitlers in ſelbſtloſer und be⸗ Mein ſchönſtes Reiſcerlebnis ö Bon Richard Euringer Nicht die Fahrt durch die lodernden Mohn⸗Meere der kleinaſiatiſchen Haſchiſch⸗Gegend, nicht das kecke kleine Abentener mit der Ungarin auf Luſſinpiccolo, nicht den erſten Alpenflug möchte ich ſo nennen, noch jenen anderen, der mich als erſten Menſchen in die Himmel zwiſchen Totem Meer und Mittelmeer empor⸗ trug. Einmal hob ich ein Kind, das nie aus ſeinem Dorf herausgekommen, auf meinen Soziusſitz und raſte es in drei geſchlagenen Stunden an die See, blieb ſtehen, wo die letzte Düne mit einem letzten Pinſelſtrich die filbernen Verzückungen verzögert, und genoß die hilfloſe Beſtürzung des Knaben, der ſich mit dem Meere maß; genoß ſie in Erinnerung an einen Tag, der mich, den fünfzehnjährigen, hoch⸗ wogend in die Weltſtadtbrandung von Paris ſtieß. Ich begegnete Spen Hedin in der Wüſte. Kemal Pa⸗ ſchas kleine Freundin ſtieg als erſte Türkin, noch verſchleiert, in mein Flugzeug. Dafür ſtieg ich, auf der Reiſe von Heilbronn nach München, in Gedan⸗ ken dreimal in den falſchen Zug. Sprachlos Erlebtes zittert nach von einer Jugend⸗ reiſe durch Tirol und Schweiz. Auf der Heimfahrt von Bulgarien durch verſchneite Tannenwälder ging mir plötzlich Deutſchland auf: deutſches Land und deutſche Landſchaft! Nie vergeß ich St. Gudule zu Brüſſel, nie den Augenblick, da ich unter dem Portal des Kantener Doms, von der Pracht betroffen, ſchier zurückwich. Ich ſah den andern Faſijama, ſchnee⸗ glitzernd, aus der Koniater Steppe tauchen als ein Wunder Ararat. Durch die Säulen Baalbeks grüßte mich zur Apfelblüte⸗Zeit das Silberfiligran des Li⸗ banon. Ueber Gletſcher trug mein Schi, durch Oaſen Ich flog im Freiballon. Ich ſteuerte das Auto durch die Alpen. Ich ritt in Serbien und Flandern. Ich kreuzte nächtlich auf der Ich ſah die Felſen Iſtriens brennen. liche Großmut meines Lebens, daß es immer wieder Weg und Mittel fand, mich, den unbegütert Seßhaf⸗ ten, mit Ferne zu begnaden, mit Erlebniſſen zu laden? So verbietet mir ſchon Dankbarkeit, irgendeine Einzelheit anekdotiſch als die einzige und ſchönſte auf⸗ und auszuzeichnen. Vielmehr ſuche ich den zu⸗ falloſen Fall, die Stunde, die nicht irgendein Erleb⸗ „Reiſe“ ſchlechthin ſchenkte. erſten Viertelſtündchen meiner Hochzeitsreiſe; einer ſchlichten Schnellzugsfahrt ins eigene Heim. Sie war die Reiſe aller Reiſen, ihr Erlebnis war das ſchönſte. Schöneres kann keine Reiſe ſchenken als dies wunderbare Hochgefühl, alles hinter ſich zu laſſen, alles nun vor ſich zu haben; dies typiſche Reiſehochgefühl jenes Augenblicks, da die Räder an⸗ fangen zu rollen. Nie ſo wie damals fand ich mich entrückt, losgelöſt aus dem Gewohnten, fortgetragen, und zugleich geborgen. Jede Reiſe endet mit Rück⸗ kehr; dieſe ſtartete ins Uferloſe. Wie Colombo zog ich aus, eine neue Welt zu entdecken. Und ich wußte ſie ſo nah!— Wieviel Menſchen ich begegnete auf Reiſen: nie kam das Nächſte mir ſo reizend fremd, das Fremdeſte ſo traulich nah wie jenes andere Ich des angetrauten Weibes. Nie mündete ſo Abſchied Und ich finde ſie im geiſterter Hingebung in den Dienſt der Sache geſtellt haben, die Deutſchland heißt. Mehr als eine Million Männer und Frauen leiſten heute dieſen Treueſchwur. Weit über 40 Millionen Deutſche ſchwören ihn im Geiſte mit. H. A. Meihner. in Willkomm als da gewinktes Lebewohl ſich in dem erſten Kuß Grüßgott der endlich Einſamen erlöſte. Nie teilte ich mit lieberem Gefährten mein Kupee, nie ſtand das Abenteuer lockender vor Sinn und Seele, und bürgerlich geſitteter zugleich. Nie trat ich eine Reiſe an ſo froh, ſo ernſt. Nie packte ich die Kof⸗ fer ſo mit Liebe. Nie empfand ich ſo den Sinn des Reiſens, durch Entfremdung zu ſich ſelbſt zu kommen. Nie empfand ich Gottes Welt ſo wunderbar wie da⸗ mals mit den Augen des Geliebten. Wir fahren! Wir fahren! Wir ſitzen im Zug! Nun hält uns nichts mehr! Nun ſind wir ſo fern als nahe! Nun ſind wir der ruhende Pol, im Kreiſen der Aecker der ruhende Pol, weil wir fliehen und fliegen! Nie empfand ich das Gefühl der Reiſeluſt ſo nahe dem der Daſeinsluſt, verwandt, der Lebensfreude und ⸗gewißheit:„Wir reiſen, wir kreiſen, wir ſind Fahrt, wir ſind auf dem Wege, wir haben ein Ziel! Dies Erlebnis der Erlebniſſe nenne ich mein ein⸗ ziges und ſchönſtes. deeeeeeee Das Mannheimer Brucknerfeſt Die endgültige Programmgeſtaltung Das dritte Brucknerfeſt, das von der Stadt Mannheim in Verbindung mit der Internatio⸗ nalen Brucknergeſellſchaft vom 28. bis 30. April 1934 veranſtaltet wird, verſpricht ſich den bisherigen Fe⸗ ſten würdig anzuſchließen. Das endgültige Programm liegt nunmehr vor. Am erſten Tag, Samstag, den 28. April, findet nach⸗ mittags 4 Uhr im Konferenz⸗Saal des Schloſſes die Feſtverſammlung der Brucknergeſellſchaft mit einer Begrüßung der Gäſte durch Oberbürgermeiſter Renninger ſtatt. Abends 8 Uhr beginnt im Muſenſaal des Roſengartens das erſte Feſtkonzert mit -cappella-Chören, die der Beethovenchor Ludwigs⸗ hafen unter Leitung ſeines Dirigenten, Studienpro⸗ feſſor Fritz Schmidt, zum Vortrag bringt. Dann folgt die VII. Symphonie unter der Stab⸗ führung von Dr. Ernſt Cremer. Am zweiten Tag, Sonntag, den 29. April, wird in ei er Morgen⸗ feier das Kergl⸗Quartett Mannheim das Bruck⸗ nerſche Streichquintett in P⸗Dur zum Vortrag brin⸗ gen und Reg.⸗Rat Prof. Moißl, Kloſterneuburg, der Schriftführer der Bruckuergeſellſchaft, das Thema „Unſere Aufgabe für Bruckner“ behandeln. Abends 8 Uhr kommt im Nibelungenſaal des Roſengartens die große Meſſe in F⸗Moll unter Leitung von Gen.⸗ Muſikdirektor Philipp Wüſt zur Aufführung. Hier wirken der gemiſchte Chor des Lehrergeſangvereins und als Soliſten Erika Müller, Jrene Ziegler, Hein⸗ rich Kuppinger und Heinrich Hölzlin vom National⸗ theater mit. Der letzte Abend, Montag, den 30. April, bringt als Hauptkonzert die ſelten geſpielte Ouver⸗ türe in G⸗Moll und dann die große VIII. Symphonie. Hierfür wurde als Gaſtdirigent Dr. Siegmund von Hausegger, der Präſident der Akademie der Ton⸗ kunſt in München, einer der beſten Brucknerdirigen⸗ ten der Gegenwart, gewonnen. Der Einführung in Bruckners Werk dienen zwei Einführungsabende am Mittwoch, den 25. und Freitag, den 27. April im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens, bei denen Prof. Dr. F. Grü⸗ ninger, der 1. Vorſitzende des Badiſchen Bruckner⸗ bundes, unter Mitwirkung der Pianiſtinnen Klara und Eliſabeth Ernſt die 7. und 8. Symphonie in ihrem Aufbau und ihrer thematiſchen Gliederung behandeln wir). merkſam, daß dieſes Verbrechen unbedingt di Die verbrecheriſchen Hintergründe des Staviſty-Skandals Drahtung unſeres Pariſer Vertreter! VParis, 28. Februar Der Mord an dem Pariſer Landgericht Prinee iſt nach zweitägiger Unterſuchung noch— mer völlig unaufgeklärt. Von dem Täter oder mehr von den Tätern— denn es müſſen mindeſten drei Perſonen daran beteiligt ſein— fehlt noch b⸗ mer jede Spur. Die franzöſiſche Regierung Eiutfe⸗ ſchloſſen, ſelbſt die Unterſuchung durch eine iſter rielle Kommiſſion unter dem Vorſitz des Min präſidenten Doumergue bis ins kleinſte zu h5⸗ wachen. Der Telephonanruf, der den Landgeri rat nach Dijon zu ſeiner angeblich ſchwerkrann Mutter berief, iſt nicht von Dijon, ſondern den ſcheinlich von Paris ausgegangen. Wer aber 11 Mord durchgeführt und wer ihn angeſtiftet bab noch völlig rätſelhaft. Unter den Angehörigen ſel Toten und ſeinen Freunden und Bekannten und ur nen Kollegen im Pariſer Juſtizpalaſt gibt es eine Stimme: Es handelt ſich um ein politiſ Verbrechen, einmal, um einen gefährlichen 0 kläger im Staviſky⸗Skandal auf immer zum Sche 1 gen zu bringen, dann aber auch, um alle indis 53 werdenden Zeugen zu warnen oder einzuſchüchte Die Pariſer Preſſe befaßt ſich in ſeitenlangen 5 tireln mit der Mordaffäre und verlangt in aeh giſchſten Worten von der Regierung und der Pol eine ſofortige Aufklärung. Sie macht dar Ex⸗ ſtenz einer wahren Maffia hinter dem Stovie, Skandal vorausſetze. Man Hürfe auch nicht vergeſſen erklärt dabei das„Oéuvre“, daß ſchon mehrere liche Untaten im Stavifky⸗Standal zu verzeichne, geweſen ſeien. So ſeien aus dem Juſtigpalaſt 9200 Paris, was man ſchon wieder vergeſſen habe, 100 Akten aus den Anklageſchriften im Staviſto Pin⸗, zeß geſtohlen worden. So ſei ebenfalls ein gehe* nisvoller Einbruch im Juſtizpalaſt der Bayonne verſucht worden, und jetzt ſei eine ⸗ Hauptankläger im Staviſky⸗Skandal, der laub⸗ gerichtsrat Prince, ermordet worden. Dieſe ung dals lich verbrecheriſchen Hinterarunde des Sozen müßten alſo unbedingt und ſofort aufgeklärt werd“) Austauſch der Ratifikationsurkunden* dentſch⸗polniſchen Verſtändigungsvar„ — Barſchau, 24. Febr. Die Ratifiziern, urkunden der deutſch⸗polniſchen Erklärung in 26. Jannar d. J. wurden Samstag vormitta⸗ Warſchau durch den polniſchen Miniſter des A 01 Beck und den deutſchen Geſandten von Moltke getanſcht. Damit iſt die Erklärung in Kraft gett Bankränber töten drei Meuſchen 905 — Paris, 24. Febr. Am Freitag abend verf eine zwei Eingeborene in Sidi⸗bel⸗Abbes inhe⸗ Bank einzudringen. Als ſie dabei von einem lver⸗ ter überraſcht wurden, gaben ſie mehrere Revol ſchüſſe auf ihn ab und verletzten ihn tödlich. ben, Direktor der Bank eilte hinzu, wurde aber(Hen ſalls durch eine Kugel in den Köpf getötet, er erſten Buchhalter, der die Verbrecher au Flucht hindern wollte ereilte das gleiche Sceeh der Straße verſuchte ein Vorübergehender, der Mör⸗ die Schüſſe aufmerkſam geworden war, ſich den chrere dern entgegen zu ſtellen. Er wurde durch meh nh, Schüſſe ſchwer verletzt. Die Täter konnten kommen. Schweres Straßenbahnunglück in Spezi — Mailand, 24. Febr. In Spezia ſtießen 9 Straßenbahnzüge mit über 100 Fahrgäſtenen 8 folge falſcher Weichenſtellung zuſam D N Die Vorderplattformen der Triebwagen wurdel ne lig ineinandergeſchoben. Der Führer des 10 f Wagens wurde ſchwer verletzt; der andere konn m durch Abſpringen retten. 22 Perſonen erlitten oder weniger ſchwere Verletzungen. 9 Alois Senefelder, der Erfinder des Steindrucks und damit de Pionier der geſamten modernen Reproduktion 5 ſtarb vor 100 Jahren, am 26. Februar 1894, in ine Bf Senefelder kam zu ſeinen Erfindungen durch ſeiner 40 ſuche, Muſiknoten billig zu vervielfältigen, Scſpr der wechn Schauſpieler und Theaterſchriftſteller, der er war, geibrauchte. 3 1 0 Die Eintrittspreiſe für alle Konzerte werſt, niedrig gehalten ſein, daß der Beſuch allen te ſüt freunden möglich iſt. Eine billige Dauerkarhel ſämtliche Veranſtaltungen bringt außerdem tende Ermäßigungen. Die Caſella⸗Uraufführung im Modonglihge „Frau Schlange“(„La donna serpente 9 taſtiſche Oper von Alfred Caſella gelat, in Sonntag, den 4. März, im Nationaltheater heim zur deutſchen Uraufführung. Der au dramatiſchen Märchen von Gozzi beruhende überſetzt und für die deutſche Bühne bearbene n, Hans F. Redlich. Muſikaliſche Leitung: Ppilibe flen Regie: Richard Hein, Bühnenbilder: Ebnge beiben Techniſche Einrichtung: Walther Unruh. Di 2 tragenden Partien ſingen Heinrich Kupping Erika Müller. 3 * Wiederkehr der Belden Von Hanns Martin Elſter Freunde meiner Jugend, Kameraden der Front gekehrti Helden der Nachkriegszeit, ihr ſeid wieder⸗ onn Das Opfer eures Lebens, geſchehen im Straßer der Geſchütze oder im verbiſſenen Kampf der 0 4 iſt eine Gnade für die Lebenden geworden. 1u ſeid ihr körperlich, doch ewig lebt ihr im Geiſte, lückeit r Geiſt iſt Wirklichkeit geworden, die Wirk⸗ des Dritten Reichs. 940 89 jung waren in der Zeit vor dem Kriege, ſen, dute wohl in uns ein dumpfes Ahnen und Wiſ⸗ würde⸗ die Menſchheit wieder heldiſch werden 3 ſtanden damals ſchon in den Hörſälen Sportpläcz Werkſtätten, in den Schulen oder auf den mit m ätzen auf gegen unſere Väter, gegen die, die ſchen weerlaliſtiſchem Egoismus die Welt zu beherr⸗ riffe ähnten. Wir, die wir 1914 zu den Waffen Viberſ und greifen mußten, erlebten den vollen Sohn⸗Rieit des Generationsgegenſatzes im Vater⸗ Widerf ingen. Aber wir nahmen damals unſern * gegen die älteren Menſchen perſölich⸗ ſummengliſtiſch, wir ſahen nicht den großen Zu⸗ Welt i ng, wir erkannten nicht, daß eine neue 0 uns zu werden begann. Wenn wir damals werden tefen, datz die Welt geiſtiger und ſeeliſcher malism müſſe, daß die Wiſſenſchaften ſich vom Mate⸗ die Kr us loslöſen und daß die Innerlichkeit wieder began aft, die Deutſchland forme, werden müſſe, dann Aber n wohl damit der neue deutſche Idealismus. Rahm war doch nur ein Beginn, der ſich in den fügen en des Herkömmlichen und der Ueberlieferung wirkli wollte. Es fehlte dieſem Beginn die Kraft der der 570 Neugeburt, die Kraft der letzten Hingabe, 83 zum letzten Opfer, es fehlte das Heldiſche. icber Heldiſche kann niemals in völlig beruhigten Süille dieiten ans Licht kreten, auch wenn in der riſchen p Stagnation heldiſches Leben von ſchöpfe⸗ geweckt wenſchen gelebt wird. Das Heldiſche wird ken, die wird Erſcheinung, wird Wirklichkeit in Zei⸗ Seele e das volle Opfer verlangen. Das Opfer der 1914 15 das Opfer des Leibes. Als wir im Auguſt im umenbekränzt hinauszogen, als Jahre hindurch Volkes neue Jugend und ſchließlich alle Männer des und zu angetreten waren, das Vaterland zu ſchützen zum Erlebrteidigen, da wurde dem geſamten Volke ebnis, was Heldentum heißt. Aber die, die haben en wurden, ſie ſprachen nicht davon, und ſie davon auch in all den Jahren nach dem Kriege nicht mit dem Prochen. Denn die, die ihr Heldentum nicht ſal patter Opfer ihres Lebens zu beweiſen das Schick⸗ raden en, mußten ſchweigen, weil ihnen die Kame⸗ auch des a hicht nur das Opfer der Seele, ſondern Un 1 Leibes gebracht hatten, ins Auge ſchauten. lugen d. mußten oft, ja immer den Blick vor den 100 toten Helden, der Helden des Krieges, Reich 05 orpskämpfe des Ringens um das Dritte otcen, weil ſie noch immer nicht die ihnen von Erbe übergebene Aufgabe gelöſt hatten: das Das Erb Helden zur Wirklichkeit werden zu laſſen. und die eder Helden iſt nun Wirklicheit geworden, uns, die Stunde iſt gekommen, da die Helden unter wieder noch leben, da der heldiſche Menſch überhaupt em ue Augen erheben kann. Er kann den Kreis, zümpfen er einſt im Kriege oder in den Straßen⸗ deg gehörte, wieder ſchließen, und der Strom toten Helb⸗ durchglüht nun wieder dieſen Kreis. Die Volk wiczen ſind auferſtanden. Sie haben das ganze Seele 8 heldiſch gemacht. Das Opfer ihrer Volkezund ihres Leibes hat zur Wiedergeburt des es geführt. 4* ere deutſches Volk, die Helden nicht nur in wivkend unde des Gedächtniſſes, ſondern fortan ſtets dem Au in dir. Ueberſchau die zwei Jahrzehnte ſeit wumnehmutſt 1914, kberſchau die Millionen Opfer, die kekennenlich die Jugend des Volkes dir brachte und ſind, ſond b dieſe Opfer nicht und niemals Verluſte deutſ dern Gewinne, Gewinne und Wachstum. Sieh, ſprach, Volk, wie durch die Helden das Schickſal leder und wie durch die Tat der Helden erſt dir in Wohl inzelſeele Schickſalsbewußtſein zuſtrömte. lionen zuten beim Beginn des Weltkrieges die Mil⸗ daß das er Deutſchen, daß ein großes Geſchehen, ja Aber Schickſal ſeinen Anfang genommen hatte. Memandbin es hinausgehen wolle, das ahnte damals war, 8* auch das Volk in zwei Klaſſen zerriſſen durch ö,glaubte doch faſt jeder, daß die Zerriſſenheit der zoie Kriegseinheit überwünden wäre. Als dann alten Kammenbruch und die Revolve wieder die füſt di unden der Vorkriegszeit aufriß und nun lebeng wolle Zerſtörung und Zerſetzung des Voles⸗ ſucen; egann, da irrte die deutſche Seele wieder Nlles S un) ſinnent im Dunkel und ahnte nicht, daß leit dierden aus dem ewigen Dunkel de: Unendlich⸗ Auhen eigentliche Flamme der deutſchen Seele zu Ulebne egonnen hatte. Es wurde wohl vom Front⸗ n und vom Frontgeiſt geſprochen. Es trat dls ſetiner auf, 3533 909 das ganze Volk en nen Führer liebt und umjubelt, und er trug deben Frontgeiſt und das Fronterlebnis in das d4s Fr er Gegenwart. Er ſchuf den Frontgeiſt und Deiſt onterlebnis um und aus zum ewigen deutſchen unſerer ieſer ewige deutſche Geiſt, die Ausſtrömung Raſſenſeele, uns geſchichtlich als Heldengeiſt vertraut, wollte uns nicht als heldiſche Wirklichkeit der Gegenwart erkennbar ſein. Noch immer rück⸗ wärts gewandt mit unſern Blicken und Wünſchen, ſahen wir Deutſchen nicht die Wahrheit der niedrigen Gegenwart, erhoben wir uns nicht zur heldiſchen Sehnſucht in die Zukunft. Es mußten erſt wieder zahlloſe heldiſche Opfer geſchehen, um auch hier das Volk zu erwecken: die Opfer der Bewegung in den Kämpfen gegen die eigenen Volksgenoſſen. Erſt abs nun der Helden im Kriege und im Nach⸗ kriege ſo viele waren, daß auch dem dumpfeſten Men⸗ ſchen das Gewiſſen geweckt wurde und in der dunkel⸗ ſten Seele die Frage wach wurde: warum, warum denn die heldiſchen Opfer ſeit zwei Jahrzehnten?, erſt als der Führer mit ſeinen Geſolgsleuten dieſe Gewiſſensfrage nach dem Warum? immer wieder mit der Offenbarung des deutſchen Schickſals beantwor⸗ tete, da wuchs auch in allen Deutſchen das Verſtänd⸗ nis und das Erlebnis des Sinnes der heldiſchen Opſer in dieſen zwei Jahrzehnten empor: des Sinnes unſe⸗ res Schickſals. Dieſes Schickſal iſt die Sehnſucht der Deutſchen zur Volkseinheit, zur Einheit von Volk und Staat, zum Dritten Reich. Du deutſches Volk ſahſt nun auf einmal und jetzt ſeit Jahresfriſt, daß die Helden der letzten 20 Jahre ſich zu einem mächtigen Heere der Helden aller Deut⸗ ſchen, die ſich ſeit den Germanenzeiten für das einige, eine Reich der Deutſchen hingegeben haben, zuſam⸗ menſchloſſen. Du erlebſt jetzt, daß die Helden und das Heldiſche allein die ſchöpferiſche Kraft ſind, durch die das Reich der Deutſchen werden kann. 4 Die Helden ſind wiedergekehrt in unſer Leben. Sie ſind unſere Führer geworden, ſie leben in unſern Führern. In der Stunde, da wir ihrer gedenken, gibt es nur ein Gelöbnis: wir wollen immer ihre Gefolgsleute ſein. Nur dann können wir unſere Dankbarkeit und unſere Ehrfurcht beweiſen. Nur dann ſind wir ihrer würdig. „Traner“, ein Ehrenmal von Prof. Emtl Cauer für die Toten des Weltkrieges. Der Solbatenriedhof von Redipuglia Das ergreifendſte Denkmal des Krieges Ueberall dort, wo der Weltkrieg tobte, und die Rieſenwälder der hölzernen Kreuze von ihm zeugen, liegen Düſterheit und Erſchütterung in der Luft. Nirgends aber ſo ſtark, wie auf dem Fried⸗ hof der 25000 Unbekannten Soldaten von Redipuglia an der Iſonzo⸗Front. Deutſche und Oeſterreicher und Italiener liegen hier ge⸗ meinſam. Man ſieht keine Kreuze. Es ſtehen zwar 35000 im Kreideboden, aber ihr ſtummer Mahnruf wird übertönt vom großen Schrei des Krieges ſelbſt, der hier das Arſenal der ungeheuerlichſten Grabdenk⸗ mäler der Welt lieferte. Jedes Soldatengrab ſchmückt neben einem niedrigen, von ſchütterem Gras faſt überdeckten Kreuz ein Kriegsgerät. Hier zeugt die mordende Materie für die Unſterblichkeit der von ihr Erſchlagenen. Plump und drohend wie ein ſtählerner Fluch er⸗ hebt ſich über einem Grabhügel eine halbe Flieger⸗ bombe. Drei Schritte weiter, verroſtet und ver⸗ beult, krümmt ſich ein zerſchoſſenes Maſchinengewehr über einem anderen Grab. Dahinter ein Minen⸗ werfer, dann nichts als eine zerſchmetterte Lafette. Fünſundzwanzigtauſend Gräber, fünfundzwanzig⸗ tauſendfach das Handwerkzeug des Todes. Nirgends ein Name, nirgends eine Truppenteil⸗ bezeichnung. Ein ungeheures Feld des Unbekannten Soldaten, ein Grabmal für ihn, das alle anderen zahlloſen in der Welt an Kraft und Größe, an Grauen und ſchmerzvoller Erinnerung übertrifft. Manchmal findet ſich neben dem Grab auf ſchlichter Steintafel eine eingehämmerte Grabſchrift, Zitate aus der Weltliteratur. Manche von Gabriele d' Annunzio für dieſen Friedhof beſonders geſchaffen. Auf der Ruheſtätte eines unbekannten toten Fliegers, der hier abſtürzte und ſtarb, laſtet der Motor ſeiner Maſchine. Eingehämmert in ihn ſind die Worte: „In Deinem Rhythmus kämpften und ſtarben die Herzen der Krieger.“ Von Berghöhen herab bis tief ins Tal zieht ſich dieſer Friedhof der Menſchen, denen der Krieg ſelbſt ihre Grabdenkmäler ſetzte. Jeder neue Schritt bringt einen neuen beklemmenden, aufwühlenden Eindruck. Da ſteht eine ganze Feldküche als Grab⸗ mal über dem einen Hügel, hinter dem anderen wie eine aufgereckte Schwurhand ein Feldſcheinwerfer auf verbogener Lafette, dann eine Protze, ein Muni⸗ tionswagen, an anderen Stellen wieder nur ein Rad mit zerborſtenen Speichen, ein Feldtelephon, ein Autokühler und einmal nichts als das Halsband eines Meldehundes mit den Aluminiumhülſen für die Nachrichtenzettel und dem Drahtkorb für Muni⸗ tion und Verbandszeug. Menſch und Tier liegen vielleicht gemeinſam unter dem ſonnengedörrten Häufchen Erde, in dem windſchief das Holzfreuz ſteht. Einmal ein gußeiſernes Schreirmaſchinen⸗ tiſchchen, auf dem noch die Maſchine ſteht. Das Grab eines Kompagnieſchreibers. Kilometerweit geht das ſo. Fünfundzwanzigtau⸗ ſend Namenloſe! Fünfundzwanzigtauſend Soldaten! Lianen vieler Kilometer von verroſtetem Stachel⸗ draht vereinen die Gräber dieſes unbekannteſten und ſeltſamſten Kriegerfriedhofes der Welt. Jum Beldengedenktag am Sonntag, den 25. Februar 1934 Mütter bleiben Mütter Eine Kriegserinnerung von Hans Steguweit Ich ſage nichts gegen meine Mutter; ſie war eine gütige Frau, auch iſt ſie vor zwei Jahren geſtorben. Aber damals lebte ſie noch, als ich mit meinen 18 Jahren in den Krieg mußte. Ich ſtand alſo im Wohn⸗ zimmer, und meine Mutter ermahnte mich mit etwa dieſen Worten: „Gegen den Tod und das Schickſal iſt kein Kraut gewachſen, alſo kann ich dich nicht bitten, du ſollteſt auf jeden Fall wiederkommen. Aber ich muß dir raten, ſtrenge Pflichterfüllung nicht mit ſinnloſer Tollkühnheit zu verwechſeln; raten muß ich dir fer⸗ ner, von den Leuten im fremden Lande nichts anzu⸗ nehmen. Feinde ſind Feinde, ſie verderben das Trinkwaſſer und lauern euch aus jedem Hinterhalt auf. Sollteſt du einmal Durſt leiden, dann fordere den Franzoſen, der dir Waſſer reicht, unverzüglich auf, zuerſt einen Schluck vorzutrinken, ſicher iſt ſicher!“ Der Gedanke, ein feindlicher Bauer oder Bürger könnte mich heimlich vergiften, erfüllte mich mit ſolchem Grimm, daß ich es allen meinen feldgrauen Kameraden weiterſagte:„Vortrinken laſſen, immer erſt vortrinken laſſen!“ So rückten wir denn eines Tages in Neuvilly ein, das etwa 50 Kilometer ſüdöſtlich von Cambrai liegt. Dieſe 50 Kilometer aber hatten wir armen Gardemuskoten in glühender Sonnenhitze marſchie⸗ ren müſſen; nur zwei Mal wurden kurze Pauſen gemacht, indes durfte ſich niemand hinlegen. Man ſtemmte ſich nur die Knarren unter den Torniſter, der Rücken war wund wie verbranntes Fleiſch, die Füße voller Blaſen, und Durſt— Durſt— Durſt! Endlich war Neuvilly erreicht, wir ſtürzten in die Häuſer. Waſſer— Waſſer! Man belagerte keuchend die Pumpen und Ziehbrunnen, es gab fürchterliche Fauſtkämpfe, verbiſſene Schlägereien, wer dachte noch an Vortrinkenlaſſen? Da es mir unmöglich war, mich an einem blutigen Kameradenzank zu beteiligen, ſuchte ich das mir zugewieſene Bauernhaus auf, und dort ſtand gleich eine alte, verwitterte Frau mit Kanne und Becher in der Tür. Sie grinſte verdäch⸗ tig, aber ich hatte Durſt, darum ließ ich einſchenken und keuchte die Mumie an:„Vortrinken, boire 'abord!“ Die Alte verſtand mich ſoſort, ihr Lächeln ver⸗ wandelte ſich in verächtliche Bitterkeit. Aber ſie trank aus dem Becher, alſo nahm ich die kleine Emailkanne und ſchluckte ſie gierig leer. Mein Zimmer war ſauber, das Bett roch ganz und gar nach raſen⸗ friſcher Wäſche. Es war das erſte und einzige Mal, daß ich als Soldat ein richtiges Bett erlebte, die Wochen im Lazarett nicht eingerechnet; denn ein zu⸗ ſammengeſchoſſener Menſch denkt nicht mehr nach, er leidet nur martialiſche Schmerzen, innen wie außen. Im übrigen befand ich mich in einem ländlichen Ar⸗ beiterhauſe, in dem nur die Frau verblieben war. Plötzlich klopfte es an meine Zimmertür, die Greiſin ſtand wieder in der Kammer: ſie habe etwas vergeſſen! Was geſchah? Sie ſtellte mir die ein⸗ gerahmte Photographie eines franzöſiſchen Rekruten auf den Nachttiſch. Und was murmelte die Alte?„Hier, camarade... la guerre, mein Sohn!“ Dann ver⸗ ſchwand ſie wieder, vorwurfsvoll knurrend, mit be⸗ leidigter Miene. Was ſollte ich mit dem Bild eines feindlichen Soldaten auf meinem Nachttiſch? Eine volle Woche blieben wir in Neuvilly. Schwe⸗ res ſtand bevor, an der Somme war die Hölle los; am Tage machten wir großzügige Felddienſtübun⸗ gen, nachts ſchmiſſen die Flieger ihre Bomben ins Dorf. Immer kehrte ich abends zerſchlagen in mein Quartier zurück, die Alte vermied es, mir noch einmal eine Szene zu arachen. Bis eines Tages— es war an einem unvergeßlichen Sonntag⸗ morgen— der franzöſiſche Paſtor dieſes Fleckens ins Haus kam, und als er nach einer Stunde wieder ging, pochte die alte Madame zitternd und tränen⸗ überſtrömt an mein Zimmer: Ob ich gerufen hätte?? Ja, ich hatte gerufen, ich wollte etwas Waſſer, die⸗ ſer ſommerliche Durſt war ja unausſtehlich. Sofort brachte mir die Frau das Gewünſchte, aber während ſie Kanne und Becher ſeſthielt, ſchluchzte ſie entſetzlich auf und zeigte auf das Bild ihres Sohnes:„Oh, camarade tot, la guerre— la guerre!“ Was ich in dieſem Augenblick tat, wird jeder ver⸗ ſtehen, oͤer ſich im wilden Aufruhr der Ereigniſſe das Herz rein halten konnte: ich heulte, als habe mir je⸗ mand den Tod meines eigenen Bruders angeſagt. Die Alte wollte wieder pflichtgetreu„vortrinken“; ich aber riß ihr Becher und Kanne aus der Hand und ſchämte mich.„Nix boire'abord. ma mérel“ „Meine Mutter,“ hatte ich geſagt? Wie kam ich dazu? Nein, dieſe Frau ſollte nicht mehr vortrinken, und wenn ich die Greiſin nunmehr zärtlich in den Arm nahm, wenn ich ihr meine Hand auf den zucken⸗ den Kopf legte, ſo grüßte ich mit dieſer Geſte heimlich das Graͤbmal eines unbekannten Soldaten, deſſen Mutter j' ieden Sohnes Mutter ſein wollte Abends ſchrieb ich an meine Mutter nach Köln: 7... und Du kannſt ſagen, was Du willſt: Mütter bleiben Mütter, in Frankreich wie in Deutſchland⸗ das Vortrinkenlaſſen kann man von denen nicht ver langen. Wenn Du ahnteſt, wie ich mich ſchämte als ich vor ſechs Tagen das Lächeln einer Mutter per⸗ achtete, die mir doch nur den Durſt ſtillen wollte, weil ſie an ihren eigenen Sohn dachte“ —————— ——— —— ——— 4. Seite/ Nummer 93 Nene Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 24 Febr./ Sonntag, 25. Febr. 162 Mannheim, den 24. Febrnar. Toter Soldat Von Richard Billinger Dich weckt nicht mehr das Morgenrot. Du ißt nicht mehr der Mutter Brot. Kein Apfel rollet dir vom Baum. Bruder und Schweſter nennen dich kaum. Die Mutter nur noch mit dir ſpricht. Der Vater kennt dein Angeſicht. Gott öffnet ſich am Jüngſten Gericht. Wer Gott gelobt, der fürchtet ſich nicht! Zum Heldengedenktag Fünf Wochen bevor die Oſterglocken über die Grabhügel unſerer Toten läuten und Auferſtehungs⸗ hoffnung in den Herzen der Trauernden wachrufen, ſeiert unſer deutſches Volk das Gedächtnis ſeiner ge⸗ ſallenen Helden. Im Zeichen des Kreuzes ſtehen dieſe Wochen, im Zeichen der unendlich vielen Kreuze ſteht dieſer Sonntag. Reminiſcere iſt ſein Name, zu deutſch: denke daran! Denkt an das eine Kreuz, das auf dem Hügel Golgatha aufgerichtet wurde, denkt an die vielen Kreuze, die der große Krieg auf ſeinen Schlachtfeldern pflanzte. Eine Zeit des Blutes und der Tränen ſteigt heute aus der Bergeſſenheit empor. Aber wie über die vie⸗ len Kreuze der Kriegergräber das eine Kreuz des Gottesſohnes ſich erhebt, ſo ſchritt auch durch jene furchtbare Zeit der lebendige Gott: Der Herr der Ernte geht und ſammelt Garben uns ein, die wir ſterben. Und weil Gott auch durch dieſe Zeiten ſchritt, wurden ſie nicht nur Erntezeit, ſondern auch Ausſaat, nicht ein Abſchluß einer zu Ende gehenden Welt, ſon⸗ dern Anſang und Keim eines neuen Zeitalters, deſſen Durchbruch wir erleben durften. Wir haben oftmals in den vergangenen Jahren Helden⸗Gedenktag gehalten. Bitter ſchwer wurde es uns, eine Sinndeutung des Sterbens unſerer Krie⸗ ger zu finden. Wir ſprachen von Opfer, wir rückten ihren Tod in das Licht jenes Wortes aus dem Jo⸗ hannesevangelium, das unter die Erinnerungsb ätter an die Gefallenen geſchrieben war:„Niemand hat größere Liebe denn die, daß er ſein Leben gibt für ſeine Freunde.“ Wir rühmten die Opferbereitſchaft, die der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch in die Worte prägte:„Deutſchland muß leben, auch wenn wir ſter⸗ ben müſſen.“ Aber hinter unſerm Reden, Rühmen und Danken ſtand eben doch die quälende Frage: War dieſes Opfer nicht umſonſt? Vierzehn Jahre der deutſchen Schmach und Schwäche gaben ein hohn⸗ volles Ja auf dieſe Frage. Fremde Reiter tränkten ihre Roſſe im Rhein, das Reich niedergebrochen, das Bolk zerriſſen, der deutſche Name entehrt, das deut⸗ ſche Weſen überfremdet. Konnte es eine andere Ant⸗ wort geben? Umſonſt— Vergebens— Sinnlos! Es gab eine andere Antwort: Die mit Tränen ſaen, werden mit Freuden ernten. Das gilt nicht nur für den einzelnen, das mußte auch gelten für ein Volk. Die Antwort hat rechtbehalten. Heute wiſſen wir, daß über dem Sterben des Krieges nicht die Worte umſonſt— vergebens— ſinnlos ſtanden, wir haben es erſahren, daß aus der Tränenſaat eine Freudenernte folgte. Das Reich iſt neu geworden. Das Deutſche Volk iſt aufgewacht und hat ſeine Ehre wieder. Das alles iſt geworden aus dem Geiſt des Opfers und der Hingabe: Deutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen. Es iſt ein tiefes Geheimnis, daß neues Leben erſt durch ein Sterben hindurch muß, ehe es ſich entfalten kann. Das Weizenkorn, das in die Erde fällt, muß ſterben, ſonſt gibt es keine Frucht. Der Ackerboden muß aufgeriſſen werden von der ſcharfen Pflugſchar, ſonſt kann er den Lebenskeim nicht empfangen. bat Gott unſer Volk verwundet, weil er es heilen wollte. Er hat es in die Tiefe geführt, damit es den Weg gur Höhe fände. Er hat es gesüchtigt, weil er es ſegnen wollte. Die gefallen ſind, ſtarben als Op⸗ ſer Gottes. Jyr Tod war Gottesſaat zu neuem Le⸗ ben. Das Waſſer des Lebens fließt aus dem Brünn⸗ lein Leid. Unſer Volk hat von dieſem Brunnen ge⸗ trunken neunzehn Jahre lang. Es hat mit Tränen geſät und barf nun nach Gottes Verheißung 8 Frenden ernten. Dr. Anſchauungsunterricht auf dem Meßyplatz Der Dunſt der frühen Morgenſtunde iſt der Sonne noch nicht gewichen. Der Meßplatz iſt vereinſamt. Es iſt die Zeit, die Ungeſtörtheit verbürgt. Wenig werden die um ihren Lehrer verſammelten Schüler abgelenkt. Sie lauſchen ſeinem Vortrag. Ihre Au⸗ nen ſolgen ſeinen Bewegungen, die auf die großen Anſchläge der Mannheimer Induſtriehäuſer hin⸗ weiſen. Die Vorbeigehenden können ſich denken, daß der Jugenderzieher von der gewaltigen Aufgabe deutſcher Induſtrie ſpricht, daß er die Kinder in deut⸗ Die Bahnhofshalle war heute vormittag wieder reich mit Fahnen geſchmückt. Am weſtlichen Emp⸗ fangsgebäude ſchufen Lorbeerbäume einen feſtlichen Eindruck. Die Anfahrt am weſtlichen Bahnhofsflügel war in weitem Umkreis durch Hitler⸗Jugend abge⸗ ſperrt, denn man wollte den 635 Saarkindern, die mit einem Sonderzug erwartet wurden, einen wür⸗ digen Empfang bereiten. Zur Begrüßung hatten ſich u. a. eingefunden: Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Polizeipräſident Dr. Ramſperger, Ober⸗ ſchulrat Lohrer mit ſämtlichen Schulräten des Stadtſchulamtes, Fürſorgedirektor Schumacher, Jugendamtdirektor Koebele, Jugendpfarrer Lu tz, Kreisleiter Dr. Roth, Kreiswalterin Anna Roth, Jungbannführer Lampart, BdM⸗Führerin Anne⸗ marie Nahm, Dr. Graff vom VoDA, Kilian Si⸗ mon vom Bund der Saarvereine Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen. Die Ankunft Reich mit Tannengewinden und mit einem Heil⸗ Hitlerl⸗Schild war die Maſchine des aus elf Wagen beſtehenden Zuges geſchmückt. Ein an einem Wagen angebrachtes Schriftband„Saarkinder fahren ins Badner Land“ verkündete weithin das Ziel des Zuges, der bei ſeiner Einfahrt in den Mannheimer Bahnhof mit den von der Standartenkapelle 171 ge⸗ ſpielten Weiſen der„Lore“ begrüßt wurde. Die Kinder ſchwenkten eifrigſt ihre Fähnchen und ſangen das ihnen auch nicht unbekannte Lied von der Lore mit. Unter Vorantritt der SA⸗Kapelle marſchierten dann die Kinder nach dem Bahnhofsplatz, wo die offizielle Begrüßung mit dem durch den Mädchen⸗Singkreis der K 5⸗Schule unter Leitung von Karl Reichert vorgetragenen Badener⸗Lied eingeleitet wurde. Kurze Begrüßungsworte ſprach anſchließend Pg. Schauffelberger im Namen der Gauführung Baden der NS⸗Volkswohlfahrt. Ab⸗ teilung Kinderpflege, von der aus auch die Unter⸗ bringung der Saarkinder in die Wege geleitet wor⸗ den war. Er wünſchte den Kindern, daß ſie ſich im badiſchen Lande wohlfühlen und mit blitzenden Augen in die Heimat zurückkehren. Kreisleiter Dr. Roth führte dann aus, daß man den Volksgenoſſen an der Saar helfen will, weil wir in Deutſchland jedem helfen, der in Not geraten iſt. Es iſt in ganz Deutſch⸗ land betannt, wie ſchwer die Saar um ihr Daſein und um ihr Deutſchtum zu ringen hat. Eine fremde Kolonie will man aus dem Saarland machen. Da iſt ein ſtarker Rückhalt am Vaterland doppelt not⸗ wendig. Wir fühlen, daß wir die Saarkinder be⸗ treuen müſſen. Die Pflegeltern werden jetzt bei uns in der Betreuung mit den Eltern im Saargebiet wetteiſern. Wenn die Kinder zurückkehren, dann wiſſen ſie, daß die Brüder an der Saar einen Halt ſche Dinge einführt und ſie entſprechend dem kind⸗ lichen Verſtändnis den Problemkreis wirtſchaftlicher und ſoziologiſcher Zuſammenhänge erahnen läßt. Die Kleinen werden davon erfaßt. Man ſieht es ihren geſpannten Mienen an. Lehrer ſeinen Schülern auf dem weiten Geviert des Meßplatzes vermittelt hat, wird lange anhalten. Die Veranſchaulichung dieſes heutigen deutſchen Kampfes gegen Not und Widerwärtigkeiten wird von erziehe⸗ riſchem Einfluß ſein; auch dann noch, wenn die Ar⸗ beitsſchlacht ſiegreich geſchlagen iſt und alle Werbung verſchwinden kann. F. Frau Amalie Beck 75 Fahre Die Erinnerung an Mannheims Hochblüte vor dem Weltkriege wird unwillkürlich lebendig, wenn man hört, daß Frau Amalie Beck, die Witwe des Oberbürgermeiſters Dr. Beck, heute ihr 75. Le⸗ bensjahr vollendet. Als treubeſorgte, feinſinnige Lebensgefährtin eines Stadtoberhauptes, das an der ſchier amerikaniſchen Entwicklung unſerer Stadt in dem letzten Jahrzehnt des vergangenen und dem erſten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts einen nicht mehr ſteigerungsfähigen Anteil hatte, trat Frau Beck auch in der Oeffentlichkeit hervor. Ihre beſondere Fürſorge widmete ſie dem Frauenverein, der ſie zu ſeiner Ehrenpräſidentin ernannte. Im übrigen ging ſie ganz in der Betreuung ihrer Familie anf. Frau Beck, die Tochter des ruſſiſchen Malers von Rabuloff und einer Römerin, verlor als älteſte von fünf Geſchwiſtern ſchon mit 14 Jahren die Eltern. Ein ruſſiſcher Möbelfabrikant, der in Baden⸗Baden anſäſſig war, nahm die Doppelwaiſe an Kindesſtatt an. Oberbürgermeiſter Beck, der 1875 Polizeiamt⸗ mann in der Bäderſtadt war, lernte ſeine ſpätere Frau in muſikaliſchen Kreiſen bennen. Vier Jahre ſpäter wurde die überaus glückliche Ehe geſchloſſen, der zwei Söhne und zwei Töchter entſproſſen. Der eine Sohn iſt Direktor der Univerſitäts⸗Ohrenklinik in Heidelberg, der andere Direktor der Dedibank in Kaiſerslautern, während die eine Tochter mit dem hieſigen Bankdirektor Dr. Heſſe, die andere mit Fa⸗ brikant Felix Mohr, i. Fa. Mohr u. Federhaff, ver⸗ mählt iſt. In der Familie Heſſe verbringt Frau Beck, die ſich noch ungewöhnlicher körperlicher Rüſtigkeit Saarkinder kommen nach Baden Recht bleibt Recht wahr bleibt wahr- deutſch die Saar! am deutſchen Volk haben und an allen Menſchen, die in Deutſchland wohnen. Wir haben auch nichts im Ueberfluß und gar manche Familie, die ietzt ein Kind aufnimmt, hat auch ſchwer zu ringen. Alle er⸗ füllen aber gerne ihre Pflicht und teilen das Wenige, das ſie haben. Mit einem dreifachen„Sieg Heill“ auf Vaterland, Saarland und auf den Führer ſchloß Kreisleiter Dr. Roth ſeine Anſprache. Das gemein⸗ ſam geſungene Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied bildeten die Bekräftigung ſeiner Worte. Im Namen der Landesführung der NS DAP⸗ Saargebiet dankte Transportführer Werner für den herzlichen Empfang. Er dagte, daß diejenigen, die in Deutſchland herum⸗ gekommen ſind, ſehen durften, was im deutſchen Va⸗ terland vorgegangen iſt und wie es daſteht. 700 000 bis 800 000 harren nur wenige Kilometer von hier entfernt auſ die Rückkehr zum Vaterland. Gerade ietzt ſind die Saarländer einem ſtarken Druck ausge⸗ ſetzt. Aber wenn die Not am größten iſt, dann iſt auch der Zuſammenhalt am ſtärkſten. Wie ſich das deutſche Volk zuſammengefunden hat, do ſtehen auch im Saargebiet alle Deutſchen, mit Ausnahme der Jammergeſtalten, die man in Deutſchland weg⸗ geſchickt hat, hinter unſerem Volkskanzler. Die Saar⸗ länder haben auch nie anders als deutſch gefühlt. Wenn ſpäter die Kinder wieder zurückkehren, dann können ſie erzählen, daß es in Deutſchland eine Gleichheit und eine Gemeinſchaſt gibt. Zum Schwur erhoben ſie die Finger, als der Redner mit den Wor⸗ ten ſchloß:„Recht bleibt Recht— wahr bleibt wahr Deutſch die Saar.“ Für den Bund der Saarvereine Mannheim⸗Ludwigshafen öprach ſchließlich noch Herr Simon, ehe die kurze Feierſtunde auf dem Bahnhofsplatz mit dem Saarlied ausklang. Speiſung in der Bahnhofswirtſchaft Die Kinder wurden dann nach der Bahnhofswirt⸗ ſchaft geführt, wie ſie ſich zunächſt bei Kartoffelſuppe, Dampfnudeln und Backobſt an hübſch mit Blumen geſchmückten Tiſchen ſtärken konnten. Dann ging es in den dritten Stock des Bahnhofs, wo die in Mann⸗ heim bleibenden Kinder ſehr gründlich unterſucht wurden, während die weiterreiſenden Kinder nur einer kurzen Unterſuchung unterzogen wurden. Für die 215 Kinder, die in Mannheim und Vororten bei einzelnen Familien Unterkunft fanden, ſtanden Sonderwagen der Straßenbahn und einige vom NScc geſtellte Kraftwagen zur Verfügung, ſo daß das Verbringen zu den Pflegeeltern raſch erfolgen konnte. Die üſtbrigen Kinder fuhren um 13.45 Uhr weiter nach Heidelberg(87 Kinder), Wiesloch 12, Rot⸗ Malſch(), Bruchſal(159), Untergrombach() Dur⸗ lach(), Karlsruhe(), Malſch(0, Raſtatt(34), Dieſer Eindruck, den der Haueneberſtein(), Baden⸗Baden(18), Appenweier 60, Winoſchläg(2, Offenburg(75).. ———! 1lmmL....————— und gerſtiger Friſche erfreut, ihren Lebensabend. Viele alteingeſeſſene Mitbürger und Mitburgertmmen. vor allem diejenigen, die den Vorzug haben, zu dem engeren Kreis der hochverehrten Frau zu gehbren, einen, daß ihd noch recht viele ſonnige Jahre beſchie⸗ den ſein mögen. Führerwechſel beim Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker Bei dem Ortsverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen des Reichsbundes ehemali⸗ ger Militärmuſiker war eine Führerwahl notwendig, da der bisherige Vereinsführer Hermann Becker Mannheim verläßt. Der neue Führer Franz Siebecke beſtimmte zu ſeinen Mitarbeitern P. Burghardt als Stellvertreter, F. Heide⸗ mann als 1. Schriftführer, F. Fix als 2. Schrift⸗ führer, Otto Köditz als Rechner, Otto Karnbach und Otto Schmidt als Beiſitzer und Kaſſenprufer. In der Hauptverſammlung dankte der neue Führer Siebecke dem ſcheidenden Kameraden Becker, der 1929 den Ortsverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen des Reichsbundes ehemaliger Militär⸗ muſiker ins Leben rief und ſeit dieſer Zeit Vorſitzen⸗ der war, für die geleiſtete Arbeit. Auf das Zuſtande⸗ kommen vieler Wohltätigkeitskonzerte und zahlrei⸗ cher Standkonzerte hatte Herr Becker maßgeblichen Einfluß. Der Scheidende, der bei dem Pionier⸗ Bataillon Nr. 8 in Koblenz als Freiwilliger diente und dann kapitulierte, zog mit dieſem Bataillon ins Feld und machte den Krieg bis zu ſeinem Ende an der Weſtfront mit. Nach anſchließend kurzem Reichs⸗ wehrdienſt ging er 1919 zur Gendarmerie nach Lör⸗ rach über und kam 1926 zum Innendienſt an das Polizeipräſidium Mannheim. Hermann Becker geht jetzt wieder zur Gendarmerie zurück und tritt einen verantwortungsvollen Poſten bei der Paßſtelle in Breiſach an. In ſeiner Anſprache gelobte der neue Vereins⸗ führer Siebecke, daß er wie ſein Vorgänger ſeine vornehme Aufgabe darin erblicken werde, dafür zu ſorgen, daß ſich der Verein jederzeit bedingungslos hinter die Regierung ſtellt, wie es bisher der Fall werden ſich mit uns in dem herzlichen Wunſche ver⸗ wur und wie 67 die Bundeslelbung von den— vereinen verlangt. Die Kapelle des Reichsb 1 ehemaliger Militärmuſiker verſieht heute el Dienſt als Stahlhelmkapelle und Standartenk der SA⸗Reſerve J. Kennen Sie Mannheim? 4 „Aber natürlichl“ wird es, ſo ſchrelbt man unz 10 dem Leſerkreiſe, in den meiſten Fällen au 10 Frage heißen, aber trotzdem iſt es ſicher olt n 5 denn wer z. B. welß, daß ſich in der Innenſtadt(u. Quadrat M 6, ehemalige Lauerſche Gärten) noch 15 gut erhaltene Stücke der alten Stabtbeie gung befinden? Leider ſind ſie, trosdem ſich 41. Gelände in ſtädtiſchem Beſitz befindet, nicht der det gemeinheit zugänglich, ſondern dienen Zwecken hie Städtiſchen Gartenverwaltung. Nachdem, gottlob/ 5 Zeit überwunden iſt, in der Heimatkunde und malpflege ein überwundener Standpunkt war, 9 den ſich dieſe Sellen an den Herrn Oberbürgermeſt mit der Bitte, veranlaſſen zu wollen, daß dieſe egn Altmanuheimer Geſchichte der Oeſſentlichkeit 5 gänglich gemacht werden, zumal dadurch ſo gu keine Ausgaben entſtehen dürften. Die vor Jahr 1 dort errichtete, ſehr ſtörende Schutzhalle 5 ſicher leicht an eine andere Stelle des Gartens ve 9 ſetzt werden. Sache des Verkehrs⸗Vereins wird 8 dann ſein, dieſe Sehenswürdigteit in der Fremde, werbung gebührend zu verwerten. Der Hei geſchichte wäre durch die Schilderung der Entſtebun und des Zweckes dieſer Beſeſtigungen ein ſchöne Dienſt erwieſen, wofür allen Stellen, die m ſhen wähnten Gedanken zur Verwirklichung verhe wollen, ſchon im Voraus der Dank aller 82 freunde gewiß ſein wird. 0. 60 „Bei der morsiben Helben⸗edenleier in B belungenſaal wird, wie mitgeteilt, u. a, vor Männerchorwerk„Deutſches Gebet“, das ben einigen Monaten in der Originalfaſſung mit ſie Blasinſtrumenten und ſpäter mit Blasorcheſter eſer Aufführung kam, zu Gehör gebracht. Da bei dieſf, Feier das geſamte Nationaltheater⸗Orcheſter Keln wirkt, hal Muſiköirektor Friebrich Gellert ſſch Werk für großes Orcheſter inſtrumentiert und P es in dieſer Faſſung mit den drei GellertSöge“ „Flora“,„Harmonie⸗Lindenbof⸗ und„Liederha wiedergeben. rbanb „ Im Ortsbezirk Mannheim im Reichsve des deutſchen Einzelhandels mit Tabakwaren„des (Sitz Hamburg) ſprach der Führer des Verban des Einzelhandels E. B. Mannheim, Herr fa Stahl. Von der Mahnung unſeres Führers chet Hitler ausgehend, betonte Herr Stahl, daß be⸗ ſeine Pflicht tun müſſe, um Arbeit zn bal⸗ ſchafſen. Leider müſſe er ſehen, daß es dem lte warenhändler nicht möglich ſei, noch Angeſten unterzubringen. Aber im eigenen Intereſſe Volkes müſſe jeder prüfen, ob Reparaturen, g⸗ anſchaffungen, den Geldmitteln entſprechend, Daß lich ſeien. Es müſſe dahin geſtrebt werden, 40 Lieſerungen an Banken, Fabriken, Kantinen du 5 unmittelbaren Bezug unterbunden und reſtlos der Einzelhandel zugeführt werden. Herr Nutſch, d Führer des Ortsbezirkes, dankte Herrn Stahl betonte, daß man auch durch größere Aufträge ſhen Arbeitsbeſchaffung beitragen kann. Aus den Reides der Mitglieder wurde betont, daß es der Wunſch Händlers ſei, Reparaturen oder Neuanſchaffunn, zu machen. Aber leider laſſen es die hohen Steunn⸗ die ſchlechte Verdienſtſpanne und der Ub, genommene Verkauf nach Ladenſchlußzeit nicht im Herr Bernhard Hofmann meinte, trotz der 01 n Gewerbe könnten einzelne Händler Reparat e ausführen ſaſſen, z. B. Hausreparaturen. Auch ben zu wünſchen, daß jeder Hauseigentümer auhegie müßte, was an Reparaturen zu machen ſel(der Anweſenden waren ſich alle darüber einig, da je ſeine Pflicht tun werde, um die Reichsrecieruns f unterſtützen. Mit einem dreifachen Sieg Heill unſeren Volkskanzler ſchloß der Ortsbestrtefüh die Verſammlung. A. 0e5 e Die Wehrſchafter, Ortsgruype Maunhein hin, delberg⸗Ludwigshafen, die waffenſtudentiſche Berne dung, die ſeit ihrer Gründung im Hahre 1910 cien volkiſche Prinzip ihr eigen nannte, bielt am lebhe, Mittwoch im Durlacher Hof eine ſehr zahlreich ſuchte Monatsverſammlung ab. Nach 4 leitenden geſchäftlichen Mitteilungen der Füh ergriff Vbr. Dr. Herrmann(Rheinheſſen, Da die ſtadt) das Wort zu längeren Ausführungen über er⸗ Stellung der Wehrſchaft im von der Wehrf 10 bittert erkämpften neuen Deutſchland. Ans0fgen von den philoſophiſchen Staatstheorien und nt⸗ wirtſchaftlichen Theſen entwarf der Redner ein Lhr, volles Bild des jungen Staates, an dem die Nauſ⸗ ſchafter mehr noch als bisher die Pflicht haben. he⸗ bauarbeit zu leiſten. Ein gemütlicher Kneinten en ſchloß die anregende Verſammlung. Anweſen Iu- Verbandsbrüder von Rheinheſſen, Darmſtadt, 0 varla, München, Alemannia, Berlin, Germah“ Heidelberg und Weihenſtephan, München. e Die Militärrenten werden im Monat Seb bereits am Dienstag, 27. Februar, ausgezahlt⸗ ihre en, 1 am 5 Militärrentenempfänger werden daher gebet Verſorgungsgebührniſſe ſchon am 27. Februa Poſtſchalter abzuholen. und frierend nach Hauſe gekommen? 0 dS0S EN VON 1. 1 XNY IN RPorheken uno ogO0GERIEN Sofort ein Glas Milch mit OVOMALTINEl Das ſtãrkt und durch⸗ „wärmt, kräftigt und baut auk, das tut gut und ſchmeckt gut. Obomaltine löſt ſich in trinkwarmer Milch ſofort und reſtlos auf. — — — 9* Keue Nannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe ——————— B. Seite /Nummer 93 Bunstag, 24. Febr./ Sonntag, 28. Febr. 1084 Badische Kaisergrenadiere in der Tankschlacht Ein Gedenkblatt für ein heimatliches Regiment von Karl Demmel badiſchen Kaiſergrenadiere liegen in Ruhe⸗ nördlich von Lavon. Es iſt Mitte November 0 Sbersundlic liegt das dieſige Herbſtwetter über Poat ampagne. Man genießt bei wenig Dienſt die 0 ruhigen Tage und bringt die„Brocken“ in Ord⸗ Man, die ſchon mächtig mitgenommen worden ſind. —* Grenadier bekommt auſ der Schreibſtube bändberrlichen Urlaubs⸗ und Freifahrtſchein ausge⸗ 6 ct. Die„da bleibe“ richten Schießſtände ein, 11 Offizierkorps hat große Roſinen im Sack und ſogar ein kleines Kaſino errichten. mit des Geſchickes Mächten... Am 20. No⸗ er hat man das Kaſino eröffnet, ſchon am glei⸗ n Abend ſchrillt es ins Regiment hinein:„Alarm!“ —— Beſehl:„Zwei Stunden nach Eingang eines ſchli arſchbefehls muß das geſamte Regiment ein⸗ 6 eßlich der Bagage bereit ſein.“ O dieſe langen chter! werhens!„Wo wir wohl nun wieder bingeſchmiſſe * 0 A. November 1917. Noch iſt kein Abmarſchbefehl „Die Bataillone ziehen zu kleinen Uebungen aus. kra⸗ as iſch nur wieder gefällik da vorn, Ihr Leit?“ at ein Grenadier, Fr. er Heeresbericht gibt bald Antwort auf dieſe Maßſe⸗ Am 20. November iſt der Tommy unter 9 ſſeneinſatz von Tanks auf 12 Kilometer Breite rchgebrochen! ir du meine Freſſel“, ſagt ein Berliner,„det baben r wieder auszulöffeln.“ tomJ, alaubs a daſch wir wieder in de Kampfarabe —7 Verfluchte Scheibel“ die ie Not an der Front ſteigt. Der Tommy will ſie Einbruchsſtelle erweitern.“ 1„Alarm!“ Noch am 21. Novemebr abends geht es der Marſch geht zur Eiſenbahnſtation.„Junge, uge, det jeht mittenmang in de dicke Luft!“ bert ie Verladungen finden in Vervins und St. Go⸗ ſtatt. Als man gerade beim Einladen iſt, ſegt 50 Urlauberſchnellzug vorbei:„Die da örinne e Amerika entdeckt!“ u uſc—ruſch— ruſch— gieht die Lokomotive an: Eint bin bis na Mannem!“ Draußen iſt dunkle Nacht. im ge verbliebene Lichtſtümpſchen brennen armſelig Streduge. Die Bahnhofskommandanten der an der um ecke liegenden Bahnhöfe erſuchen immer wieder Tra ſchnellſte Entladung der Züge da noch mehrere Die ſch kommen ſollen. 0 1 Wagtel⸗ Beine Angſt im Po au dawwe, die Eranpe⸗ ——— der Bahnhof, wo das Regiment ausge⸗ Licht. wird; nur einige Laternen geben ein trauriges de— könnte mer ſich, ſo e Wut haw ich uff Benſch, Jeduld is voch'ne Tugend, ſo een Feld⸗ „det is keen Schnellzug!“ „Marſch!“ ⸗Denn man fleißig rin int Jelände!“ 455 Im Nachtmarſch geht es ſort, bis Bertry unn — tsvilles erreicht ſind. Der Regimentsſtab und ein. 9 Bataillon treffen erſt am nächſten Morgen und Man ſtürzt ſich wieder auf die Frontnachrichten örn sſtenimmt, daß der Tommy bisher die Ein⸗ ſtelle nicht vergrößern konnte. 8 is garnix vom Schieße zu höre, Kamerade?“ ſohnlle is die Ruhe vor unſen Sturm, mein Jold⸗ ſonſt antwortet der unen Lolich geſprächige, aber Derbr tapfere B aer. kſirui⸗ Regimentskommandeur, Major Wambolb, engliſ ert die drei Bataillonsführer dahin, wie den ¹ lden Tanks zu Leibe gegangen werden ſoll. 9 ſich Grenadiere haben da eine ganz neue Aufgabe Auweiſz meine Herren. Aber wenn die gegebenen wir en genau befolgt werden, dann werden ch mit dieſen wandelnden Feſtungen fertig.“ Bekänd ſo erfolgt vorher genauer Unterricht über die der Sacfung von Tanks, doch iſt man nicht ganz bei wal—— von der Front her dröhnt es auf ein⸗ ark. A Tommp ſin als wiederverrückt worde, Heank⸗ Da oig dicke Luftl“ man ſich reicht ſchon ein Befehl die Bataillone, daß 8 ch ſofort marſchbereit zu machen habe. Cewef, baben wir den Salat! Meine Herren, die ehrlage!“ n redoſt di a noch amal kaputt, Berlinerl“ Schnauze, Menſch!“ menie badiſchen Kaiſergrenabiere gehören zur Ein⸗ Paſlictel Oberſt Boehm, der auch die Raſtatter klerie e und die 2. Abteilung der Karlsruber Ar⸗ Der zugeteilt ſind. Eine Latrinenparole geht um: Ni ommy iſt durchgebrochen!“ ir ſein aach noch do; weit wird er net kommel“ „Der Hedeviſe für die kommenden Kämpfe lautet: durh ind iſt, wo man ihn findet, anzugreifen und müuwerfent⸗ Vor Verein mit der Karlsruher Artillerie geht der as Grſch los. Ein ekelhaft kalter Weſtwind weht. ießen an der Front hat etwas nachgelaſſen. * — der Gegend von Esnes werden Quartiere Fron Man iſt ganze 7 Kilometer hinter der ualiſc is hierher ſchießt nur ſelten einmal ein ung Geſchütz. Das Regiment bekommt Wei⸗ ſion ſi in den Abſchnitt der 185. Infanterie⸗Divi⸗ „Du Baucelles⸗Banteux einzuſchieben. geſchoſſe Philipp, do driwwe liege die zuſamme⸗ Tlene Tanks!“ Imtlächlich,— wie dode Elefante ſehe ſe aus.“ wal emmer noch übt man Tankbekämpfung, die ein⸗ etwagnn engliſcher Flieger durch einigo Bomben gut 4u unſanft ſtört, jedoch niemand trifft, da man nd in, ürmen verſtand. Das 1. und 2. Bataillon von emwalten Herrenſchloß Esnes untergebracht, das n Wieder ein Befehl:„Sobald Weiſung ergeht, muß in einer halben Stunde abmarſchiert ein!“ * Es ergeht kein Befehl. Der Tommy ſchickt mal zur Abwechſlung einige Schrappnells nach Esnens hinein. Die Grenadiere rüſten für den Großangriff. Die deutſche Kampfgruppe Caudy ſoll im Zangen⸗ angriff mit zwei Stoßtruppen von Norden und Oſten auf den Flügeln der Einbruchsſtelle den Feind zu faſſen ſuchen. Man kennt das Gelände des An⸗ griffs ſo gut wie nicht, das nach Mitternacht beſetzt wird. Einweiſungskommandos führen die Kaiſer⸗ grenadiere in Stellung. Es geht dabei über Aecker, Gräben und Drahtverhaue. Man muß ſich ganz ruhig ————— Dieſe Plakette zum Gedächtnis der im Weltkrieg entral⸗Werbeſtelle deutſcher Gedenkmünzen in uf der Vorderſeite ſieht man das Ehrenmal Unter den Linden ein Krang und eine Ehrentafel abgebildet verhalten, da ſonſt der Tommy einen Feuerüberfall macht. Die Soldaten ſtolpern dennoch oft genug. Flüche ſteigen in die Nacht:„Saukram, elender!“ 5 Uhr morgens. Eine mehr als triſte Stimmung liegt über dem Land. Man iſt endlich auf dem Bereitſchaſtsplatz und legt ſich dicht gedrängt und ſtill auf den feuchten Erdboden nieder. Manche Gedanken gehen von Frankreich nach Deutſchland hinein; ſtille Stübchen ſtehen vor Augen; Vater und Mutter werden jetzt nicht ahnen, daß ihr Sohn in eine ſchwere Schlacht hinein muß.„Ach quatſch, nur nicht rührſelig wer⸗ den..“ Man faßt nach den Handgranaten, ob dieſe auch gut griffbereit ſind. Vor den Soldaten breitet ſich die feuchte Scheldeniederung aus. Klop⸗ fenden Herzens vergehen ſo langſam die Minuten. Der Feind ſchweigt. Eine unheimliche Ruhe be⸗ drückt das Land. 2 6 Uhr, 7 Uhr,.59 Uhr, 8 Uhr: die Hölle bricht los! Deutſche Artillerie und Minenwerfer ſegen einen Eiſenregen in die engliſche Stellung hinein. Gasgranaten explodieren drüben. Manche Geſchoſſe fahren pfeifend ins Waſſer: hohe Waſſerſäulen ſpritzen auf. Der Tommy ſcheint ſehr überraſcht zu ſein und erwidert artilleriſtiſch ſehr taſtend. O wenn er die überfüllten Sturmſtellungen zu finden wüßte! Der Höllenſturm fegt dreiviertel Stunden lang. Die Kompagnieführer laſſen jetzt keinen Blick von ihren Uhren:.48,.40,.50 Uhr. Die Leib⸗ grenadiere ſtürzen zuerſt aus ihren Stellungen, die Hohenzollernfüſiliere, die Kaiſergrenadiere fol⸗ gen. Der Feind verſtärkt plötzlich ſein Feuer; eng⸗ liſche Maſchinengewehre hacken blutig zwiſchen die deutſchen Reihen. Der Angriff ſtockt. Die Verluſte häufen ſich. Die Truppenverbände verſchmelzen ein⸗ ander im Vorgehen. Die./110 erobert ſtürmend zwei Geſchütze und bringt 40 Tommys mit. Die Engländer fahren wütend aus ihrer Stellung heraus. Deutſche Maſchinengewehre knallen ſie nieder, 0 Vereinigt mit den 40ern wird der Friedensberg mit ſeiner Ziegelei⸗Ruine genommen. Der Geſamt⸗ angriff bommt aber nur langſam vorwärts, da ſich der Engländer im Widerſtand verbiſſen hat. Immer größer werden die deutſchen Verluſte. Aus zerſchoſ⸗ ſenen Tanks früherer Angriffe bleffen engliſche MG's. heraus. Die deutſchen Soldaten greifen todes⸗ mutig die MG.⸗Neſter an und fegen Handgranten zwiſchen die tapfere Bedienung, die ſich kaum ergibt. Es gelingt, an zwei Stellen in den engliſchen Graben zu dringen. Handgranaten fliegen auch hier zwiſchen die Kämpfenden. Mancher Soldat ſinkt zerriſſen zuꝛ Erde. Ein Führer muß hier vaſch den anderen er⸗ ſetzen. Das Sumpfland trinkt ſich ſatt an Blut. Zwe Stunden tobt dieſes Morden von Mann zu Mann. Die Deutſchen ſetzen ſich durch, denn einige Tommys ergeben ſich und andere fliehen..'s knattern hinterher. Neun engliſche Sturmreihen brechen her⸗ vor, einen Augenblick wird die Sache tritiſch: da reißt Unteroffizier Gersbach ein Handmaſchinenge⸗ wehr an ſich und haut tackend dazwiſchen. Der eng⸗ liſche Gegenangriff verſackt im Blut. Der Angriff ſoll weitergehen, der Feind durch⸗ kreuzt jedoch den Diviſionsbefehl. Am erſten De⸗ zember taſten ſich engliſche Patrouillen ins Kampf⸗ gelände. Man will unter keinen Umſtänden die Deutſchen, den Fritz, durchlaſſen. Die Landſer ſitzen mit dem Gewehr im Arm im Graben und halten ſich nur durch Rauchen wach. Grau ſteigt auch der Morgen des erſten Dezembers herauf. Die Poſten ſehen„Sträucher“ an der engliſchen Front, die geſtern alle deutſchen Soldaten dieſes Abſchnitts auf; Poſtenſtimme ruft erregt:„Sie komme!“ Wie der Wind iſt man auf und vergißt alle Müdig⸗ keit. Richtig: in breiten Reihen kommen Sie ange⸗ flitzt. Zwiſchen ihnen mit Zweigen verkleidete Tanks, die ſich wie Urſaurier über den zerfetzten Boden be⸗ wegen und über Tote und Trichter hinweggehen. Au dem rechten Flügel bricht der Feind in den Schloß⸗ garten von Gonnelieu ein, und gleich an zwei Stellen. Oberleutnant Barth wirft ſie aber mit der 8. Kom⸗ panie bald wieder hinaus und nimmt dabei ſogar noch einige der ſmarten Kerls gefangen. Bei der 6. Kompanie geht es im Nahbampf auf die Tanks ſos; ein deutſches MG. fegt ſeine Geſchoſſe genau in den Sehſchlitz eines Tanks. Das Ungetüm kriecht raſſelnd wieder zurück. eine efallenen Sohne des Vaterlandes bringt die erlin anläßlich des Heldengedenktags heraus. auf der Rückſette nd, 8 Bei einem anſchließenden Truppenteil bricht beim Herannahen der Tanks eine Art Panik aus; einige Soldaten weichen erſchocken zurück. Hauptmann Schede greift mit ſeinem Bataillon hier helſend ein. „Hawwe wir denn ka Artollerie? Verflixt noch mal, abber aach!“ Endlich, endlch: Siiiiis⸗Krach! Freiwillige vor! Verantwortungsbewußte Männer, die ihre Nation liebten, hatten bereits kurz nach dem Kriege erkannt, daß es eine Ehrenpflicht iſt, wenigſtens einmal im Jahre derfenigen zu gedenken, die für uns bei der Verteidigung der Heimat ihr Leben gelaſſen haben. Als private Einrichtung von Verbänden und Ver⸗ einen ſchufen ſie den Volkstrauertag, der zu⸗ gleich ein Tag der Trauer über den Zuſammenbruch des Deutſchen Reiches war. Jahrelang haben ſie um die geſetzliche Anerkennung dieſes Feiertages ge⸗ rungen, aber da ſie nur der Vergangenheit nach⸗ trauerten und nicht als politiſche Soldaten für eine beſſere Zukunft kämpften, ſo blieb ihnen der Erfolg verſagt. Der Nattonalſogialismus, der von entſchloſſenen Frontkämpfern geſchaffen wurde, hat auch dieſe Frage mit genialem Scharfblick gelöſt. Der Volkstrauertag wurde zum Helden⸗ gedenktag. Wir beklagen ſetzt nicht mit Tränen die unzähligen Opfer eines ſinnloſen Mordens, ſondern wir erken⸗ nen, daß unzählige dieſes Opfer freiwillig gebracht haben und daß aus dieſer Saat viele Jahre ſpäter herrliche Früchte aufgegangen ſind. Die meiſten der⸗ jenigen, die auf die Schlachtfelder des Weltkrieges hinausgogen, gingen ja nicht unter dem Druck einer unbequemen Pflicht, ſondern aus freiem Ent⸗ ſchluß, in der Einſicht, daß ihr Opfer notwendig war, in der Erkenntnis, daß nur ihr Opfer die Not wen⸗ den könnte. Nicht jeder, der von einer Granate niedergemäht wird, iſt ein Held; ein Held iſt aber derjenige, der dieſes Schickſal innerlich bejaht hat im Sinne des königlichen Wortes: Es iſt nicht notwendig, daß ich lebe, ſondern es iſt notwendig, daß ich meine Pflicht tue. Nur wenn wir im gleichen Geiſte der toten Hel⸗ den gedenken, nur wenn wir auch heute unſere Pflicht erkennen und ſie ohne Murren tun, ſind wir ihrer würdig. Dieſe Pflichten liegen auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten. Nicht immer iſt es erforderlich, daß wir mit der Waffe in der Hand für das Vater⸗ land eintreten. Wir können auch auf andere Weiſe Opfer bringen. Das Winterhilfswerk hat es jedem von uns gezeigt, wie ſolche Opfer ausſehen, die man auch mitten im Frieden für Vaterland bringen muß. Auch dabei iſt das Opfer allein nichts, der Geiſt, in dem es gebracht wird, entſcheidet. Die widerwillig gegebene Mark iſt weniger wert als der freudig ge⸗ opferte Pfennig. Auch wenn das Winterhilfswerk am 1. April zu Ende geht, ſind weitere Opfer notwendig. Die NS⸗ Volkswohlfahrt, die bisher ihre ganze Kraft darauf konzentrieren mußte, unſere Aermſten vor Hunger und Kälte zu ſchützen, wird erſt dann ihre eigentliche Arbeit aufnehmen können. In jedes Haus, in jede Wohnung muß ſie einen Boten ent⸗ ſenden, der dort nach dem Rechten ſieht, der die Schwachen ſtützt, die Unwiſſenden belehrt, den Hei⸗ matloſen Vater und Mutter erſetzt. Nur Menſchen, die mit dem Herzen ganz bei der Sache ſind, nur nicht da waren. Schriller Pfiff ſchreckt da auf einmal! Menſchen, die es mit dem Nationalſozialismus ernſt Du für die Arheitsheschaffung? „Ausnahme wird nur für den beſonders kraß liegen⸗ eine Eheſchließung beſtehen, dies ſagen und daß ſie Stiiitis⸗Krachl Siiiiis⸗Krach! Die deutſche Artillerie funkt zwiſchen die Tanks. Die Granaten räumen auf, denn wohl zehn der Ungetüme ſtehen plötzlich ig Bvand und können ſich nicht mehr bewegen. Die Gre⸗ nadiere wiſchen ſich einen Augenblick den Schweiß unterm Stahlhelm hervor. Einer ſagt: Gucke de Tanks nur a: wie wenn de Elefante aus de Zoolo⸗ giſche ausgeriſſe wern.“ „Ja, Heiner, ich haab. als gemeent, die Viecher wäre noch größer.“ Man hat es geſchafft; der eng⸗ liſche Tankangriff iſt abgeſchlagen. Noch ſchickt der Tommy artilleriſtiſche Grüße herüber, die den Schloßpark von Gonnelien wenig zum Luſtgarten erſcheinen laſſen. Man glaubt, daß der Engländer wieder überraſchend angreift und richtet ſich dem⸗ entſprechend ein. Nur abwechſelnd darf geſchlafen werden; die Kompagnieſührer kontrollieren immer wieder jeden einzelnen Mann. Schon zwei Tage lang hat es kein warmes Eſſen aus der Gulaſch⸗ kanone gegeben. Man lebt von eiſernen Portionen. * Der keſſe Berliner bringt ein großes Paket Wäſche angeſchleppt:„Hier, Kameraden, Wäſche in rauhen Mengen: Unterhoſen, Hemden, alles neu und unverlauſt, echt engliſche Ware, koſtet 0,0 Mark. Man wolle zugreifen, ſolange der Vorrat reicht.“ „Wo haſcht denn die her be'orgt?“ „Is noch viel mehr da drinne im Stollen. Freut euch des Lebens, det man ſich wieder mal ſo en bisken als Kulturträger fühlen ͤarf!“ Für einige Stunden iſt Ruhe in der eroberten Stellung..15 Uhr ſtürmen die Kaiſergrenadiere wieder vor; der Berliner, die Hände voll Handgra⸗ naten, fällt und erbleicht in ſeinem neuen Hemoͤ. Von neuem krachen die Handgranaten, die Eng⸗ länder werden zu Scharen gefangen, die Gräben förmlich aufgerollt, was von den Tommys türmt, erreichen die MG's. So tobt es an dieſer Front⸗ ſtelle bis zum 6. Dezember. Dann endlich kommt die Ablöſung. An 70 Offiziere und Mannſchaften hat das Regi⸗ ment in dieſer Tankſchlacht verloren; 27 Kameraden ſind vermißt. Harte Geſichter ſehen den toten Kame⸗ raden voll Trauer nach, als ſie in der Gruft vor ihnen gebettet liegen. Ich hatt' einen Kameraden Der Kaiſer läßt dem Regiment durch den Ober⸗ befehlshaber der 2. Armee ſeinen Dank und ſeine Anerkennung ausſprechen. Dann endlich folgt eine Ruheſtellung; man be⸗ ſinnt ſich wieder auf ſeinen inneren Menſchen, und an manchem Abend klingt auch mal wieder das lange vergeſſen geweſene Lied auf:„Im Feldquartier auf hartem Stein ſtreck ich die müden Füße und ſende in die Nacht hinein der Liebſten meine Grüße. Nicht ich allein hab's ſo gemacht, Annemarie, von der Lieb⸗ ſten träumte bei der Nacht die ganze Kompagnie, die ganze Kompagnie“ 8 meinen, ſind für dieſe Arbeit geeignet. Wir wiſſen, daß viele ſolcher Menſchen unter uns leben. Sie müſſen nur erſt ihre Aufgabe erkennen und den Ent⸗ ſchluß faſſen, ſich in dieſem entſagungsvollen, aber ſegensreichen Kampfe für die Nation einzuſetzen. Auch heute heißt es wieder, wie im Auguſt 1914: „Freiwillige vor!“ Wer mitkämpfen will, 9 5 ſich ein in die Kampffront der NS⸗Volkswohl⸗ Eheberatung und ärztliche Schweigeyflicht „Der Durchbruch raſſehygieniſcher Gedanken hat die Aerzteſchaft vor zum Teil völlig neue Aufgaben geſtellt, unter anderem auch auf dem Gebiet der Ehe⸗ beratung. Bekanntlich legt nicht nur die Standes⸗ ſitte, ſondern auch das Strafgeſetzbuch den Aerzten die Verpflichtung auf, über das, was ihnen bei Aus⸗ übung ihres Berufes anvertraut wird, Stillſchweigen zu bewahren. An dieſer Auffaſſung wird man, wie Dr. jur. Proſt in den Veröffentlichungen des Auf⸗ klärungsamtes für Bevölkerungspolitik und Raſſen⸗ pflege betont, auch in Zukunft feſthalten müſſen. Die ärztliche Eheberatung erfüllt aber ſelbſtverſtändlich nur dann ihren Zweck, wenn jeder der beiden zu⸗ künftigen Ehegatten von dem wahren Geſundheits⸗ zuſtand des anderen Teiles Kenntnis erhält. Dr. Proſt ſtellt feſt, daß beiſpielsweiſe aus der Tatſache, daß der Arzt von beiden Teilen gemeinſam aufgeſucht und um Rat gefragt wird, eine ſtillſchwei⸗ gende Entbindung von der Schweigepflicht gefolgert werden dürfe. Schwieriger iſt die Lage, wenn das heiratsluſtige Paar ſelbſt von ärztlicher Beratung nichts wiſſen will, die Eltern der Braut beiſpiels⸗ weiſe aber die Gewißheit haben wollen, ob der Be⸗ werber ehetauglich iſt. Das Intereſſe der Eltern reicht nach geltendem Recht grundſätzlich nicht aus, um den Arzt zu einer Auskunft zu berechtigen. Eine den Fall anerkannt werden dürfen, wenn der Arzt von einer veneriſchen Erkrankung des Bewerbers weiß. Unter dieſen Umſtänden muß dem Arzt aus dem Geſichtspunkt der Notwehr heraus das Recht zugebil⸗ ligt werden, die Braut oder auch ihre Eltern auf die drohende Infektionsgefahr hinzuweiſen. Im übrigen werden ſich die Aerzte bis zu einer endgültigen Re⸗ gelung dieſer Frage praktiſch mit dem Ausweg helfen können, daß ſie dann, wenn keine Bedenken gegen in den Fällen, in denen ſie abraten zu müſſen glau⸗ ben, die Auskunft unter Hinweis auf das ärztliche Schweigegebot verweigern. 4 * rrr— —— Nene Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 24. Febr./ Sonntag, W. Febr. 100— Mannheim und die Pfalz in Rundfunk Allmählich — man beim Rundfunk doch etwas kehr die Belange unſeres Gebietes wahren zu wollen, denn man hört, nachdem längeres Schweigen ge⸗ herrſcht hatte, hin und wieder etwas aus Mannheim und über die Pfalz. Es iſt allerdings ein recht be⸗ 2 ig, der alle Merkmale taſtender Ver⸗ m Gebiete de zugeſtandenen 15 Mi gannen mit dem Lied brachten dann pfälziſche Mundartgeſchichten von Rich. Müller, Karl Gottfr. Naödler und Jak. Frank. ſcheidener Anf ſuche trägt und der vor allem eine einheitliche Linie vermiſſen läßt, ohne in die Tieſe zu gehen. Die vom Südweſtfunk neueingeführte Nachmit⸗ tagsſendung„Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirt“ ſoll die vielfältigen landſchaftlichen und ſtamm gen Beſonderheiten der verſchiedenen Südweſtfunks vermitteln, Die der Pfalz n der erſten Sendung be⸗ „Deutſch iſt die Saar“ und Die eingefügten Liéder wären Volkslieder, die keinen pfälziſchen Charakter trugen.— Die zweite Sendung wurde von dem Landhäuſerquartett be⸗ ſtritten, das mit Schwung echte Pfälzer Lieder ſang. Leider litt die, richtig angelegte Sendung, beſon⸗ ders am Anfang, unter techniſchen Mängeln, ſo daß die Freude über den gut abgeſtimmten Geſang ge⸗ trübt wurde. In der dritten Sen dung wurde eine Geſchichte zur Vorleſung gebracht, die wiederum keinen pfälziſchen Charakter trug und die ſich eben⸗ ſognt in einer anderen Gegend zugetragen haben könnte. Da auch noch die Empfangsverhältniſſe nicht die beſten waren, verpuffte auch dieſe Sendung wir⸗ kungslos. Aus Mannheim kam eine Abendſendung. Leider auch nur über Fränkfurt bei Empfang. Karl Hans Münich bot mit ſeinem Bauern⸗Quartett eine kleine Unterhaltungsſtunde in Form einer Bimmelbahnfahrt längs der Bergſtraße. Nach fünfzehn Minuten war auch dieſe nette und gefällige Sendung ſchon wieder zu Ende. Im Frankfurter Senderaum kam der Mannhei⸗ mer Schauſpieler Ernſt Langheinz zu Wort, der in einer von Dr. Wilhelm Fraenger zuſammen⸗ geſtellten Hörfolge„Katzenmuſik und Katerdichtung“ verſchiedene Gedichte rezitierte. Als Einlage in einem Nachmittagskonzert ſang in Frankfurt ſchließ⸗ lich noch Opernſänger Alfred Fär bach einige Wein⸗ und Rheinlieder, Starker Falſchgeloͤumlauf Wie uns mitgeteilt wird, iſt hauptſächlich in der Gegend der Bergſtraße in letzter Zeit fortgeſetzt ein ſtarker Falſchgeldverkehr feſtgeſtellt worden. In Weinheim kommen bereits ſeit Anfang November vorigen Jahres ſtändig falſche Zweimarkſtücke mit dem Münzzeichen D und der Jahreszahl 1931 in Umlauf. Weiterhin wird mitgeteilt, daß in Wein⸗ heim und Mannheim ſeit einem Jahre fortgeſetzt auch falſche Fünfzigpfennigſtücke in den öffentlichen Zahlungsverkehr gebracht werden. Von dieſen Falſchſtücken wurden ſchon mehr als Tauſend dem allgemeinen Zahlungsverkehr entzogen. Die falſchen Stücke ſind, wie die Zweimarkſtücke, durch Prägung aus Meſſing hergeſtellt und vernickelt. Sie tragen die Münzzeichen A 1927, 1930 und 1931 ſowie F 1027 und 1931. Hierbei wird angenommen, daß beide Fähcherarien aus ein und derſelben Falſch⸗ münzerwerkſtätte kommen. Vor Annahme und Wei⸗ terverbreitung wird die Bevölkerung und vor allen auch die Geſchäftswelt dringend gewornt Sachdien⸗ liche Mitteilungen ſind an die nächſterreichbare Sicherheitsſtelle jederzeit erwünſcht. Vorzugsbeförderung bei dͤer Reichspoſt Zu den wichtigſten ſtaatspolitiſchen Aufgaben der Deutſchen Reichspoſt im nationalen Staat gehören die Verankerung der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung und die Durchführung ihrer Grundſätze, Die Deutſche Reichspoſt bedarf hierbei der tätigen Mit⸗ arbeit von Beamten, die in der Weltanſchauung des Nationalſozialismus unbeirrbar feſtſtehen und feſt⸗ halten, nor allem auch ihrer Mitarbeit an wich⸗ tigen Stellen. Sie, die den aktiven Kampf um das Leben und die Erhaltung des Deutſchen Volkes führten und hervorragenden Anteil an der Abwen⸗ dung des dem Vaterlande von kommuniſtiſcher Seite drohenden Unheils hatten, ſind die Garänten des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staats. Wer Kritik daran übt, wenn ſolche Beamte unter Vorzugsbeförderung an verantwortliche Stelle geſetzt werden, beweiſt, daß er den nationalſozialiſtiſchen Erforderniſſen noch immer verſtändnislos gegenüberſteht. Auch unter ihrer Arbeitnehmerſchaft will die Deutſche Reichs⸗ Poſt in erſter Linie die um die nationale Erhebung an Volk und Staat beſonders Verdienten fördern, So werden u. a. in freiwerdenden Stellen für Telegra⸗ phen⸗Leitungsaufſeher neben Schwerkriegsbeſchädig⸗ ten oder mit dem goldenen oder ſilbernen Verwun⸗ detenabzeichen Ausgezeichnete unter Uebernahme in das Beamtenverhältnis mit Vorrang ſolche graphenbauhandwerker einrücken, die wirklich ver⸗ diente alte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſind. Ferner werden unter ähnlicher Vor⸗ ausſetzung verdiente Telegraphenarbeiter mit Vor⸗ rang zur Ablegung der Geſellenprüfung zugelaſſen, nach deren Beſtehen ſie im Rahmen des Bedarfs zu Telegraphenbauhandwerkern aufrücken werden. Für die Poſthelfer iſt mit der Ueberführung von etwa 1000 kriegsbeſchädigten Poſthelfern mit min⸗ deſtens ſechsjähriger Dienſtzeit in das Beamtenver⸗ hältnis inzwiſchen eine weitgehende Vergünſtigung eingetreten. Tele⸗ heimer haſener Gerichte. Er iſt einer von den Unverbeſ⸗ Jahr und ſechs Monate hinter ſchwediſche Gardinen hieſigen Verband nach Stuttgart in eine neu zu be⸗ ſetzende Stellung geſchickt. Unſre biederen ſchwäbiſchen Arbeit, weil er kein Württemberger war. So kam er Unterſtützung mehr. eines Morgens 4 Uhr aus der Wohnung und läßt der Fran ſtatt des Logisgeldes einen in höflichen Worten gehaltenen Brieſ zurück, daß er in Frank⸗ nachts einen Einbruch zu verüben. keit des kürzlich gezeigten Hausmannſchen„Abel mit der Mundharmonika“ beſitzt. der kühnen Segelflieger erfüllt iſt. leuchtet, in dem nur ganz am Rande, ſchon ein bißchen Sicherungsverwahrung angeordnet! Gewohnheitsverbrecher vor den Schranken des Mannheimer Schöffengerichts Dieſer Siegfried., der irgendwo in Galizien ſeine Wiege ſtehen hatte und ſich heute als Wiener bezeichnet, erſcheint vor den Schranken des Mann⸗ Schöffengerichts, um die Entſchei⸗ dung entgegenzunehmen, ob er in Sicherungs⸗ verwahrung gebracht werden ſoll oder nicht. Seine letzte Gefängnisſtraſe iſt im März d. J. abge⸗ laufen. Aber die goldene Freiheit ſoll ihm nicht win⸗ ken, denn: ſeit 1924 bereits beſchäftigt dieſer 35jährige Proviſionsreiſende die Mannheimer und Ludwigs⸗ ſerlichen und Unbelehrbaren. Sein Strafkonto eröffnete er mit Diebſtählen im Herweckbad, denen weitere Diebereien folgten, die ihn insgeſamt ein brachten. Kaum war er wieder„draußen“, als er neue Diebſtähle beging und es auch jetzt einmal mit Betrügereien verſuchte. Seine letzte Strafe von zwei Jahren Gefängnis iſt nun am 5. März verbüßt. Der Gefängnisgrzt in Zweibrücken hat ein aus⸗ führliches kriminal⸗mediziniſches Gutachten über die Perſon dieſes Menſchen abgegeben, der Oſtjude iſt und dem alle möglichen gemeinſchädlich⸗erblichen Veranlagungen anhaften. Seine Großmannsſucht, ſeine Unverfrorenheit und das Beſtreben immer auf Koſten ſeiner Mitmenſchen den eigenen Vorteil zu wahren, haben ihn aus der Bahn geſchleudert. Er wird weiter als unehrlicher Menſch und als ausge⸗ ſchlechtem ſprochener Pſychopatzh geſchildert. Seine Abſicht, nach ſeiner Freilaſſung nach Belgien zu gehen oder dorthin abgeſchoben zu werden, wird ſich wohl ſobald nicht erfüllen laſſen, da das Gericht, das von Amts⸗ gerichtsrat Schmitt geführt wurde, dem Antrag des Erſten Staatsanwalt Dr. Frei entſprach und auf Sicherungsverwahrung erkannte. 2 Der nächſte Fall betrifft den Händler Julius R. aus Roigheim im Württembergiſchen, deſſen Leben von einer großen Serie von Vergehen und Verbre⸗ chen gezeichnet iſt. 19mal iſt er bereits vorbeſtraft. So hat er ſich bereits an einem ſchweren Kaſſenraub beteiligt, er hat Rathäuſer und Bahnhöfe heimgeſucht. und bei anderen Gelegenheiten häufig Hühner und Fahrräder mitgehen heißen. Er wird als ein ge⸗ fährlicher Gewohnheitsverbrecher mit einem verhängnisvollen Hang zum Diebſtahl hin⸗ geſtellt. Der Staatsanwalt nennt ihn den Urheber frecher, verwegener Diebſtähle, der ſich, ſobald er aus einem Gefängnis herauskomme, immer wieder ſtraf⸗ fällig mache. Das Gericht vermochte nicht dem An⸗ trag ſeines Verteidigers, ihm eine letzte Chance zu geben, zu folgen, und verurteilte wie im vorher⸗ gehenden Fall den Angeklagten, deſſen Strafe dem⸗ nächſt abgelauſen iſt, zu Sicherungsver⸗ wahrung. Auf der ſchiefen Bahn Einbrecher vor dem Einzelrichter Der 20jährige Kellner Alois D. wurde von ſeinem Nachbarn aber verweigerten ihm die Aufnahme der völlig abgebrannt wieder zurück, erhielt auch keine Zunächſt begeht er einen Logisbetrug, verſchwindet furt eine Stellung annehme und ihr das Geld(30 Mark) ſchicken werde. Das war Schwindel, wie auch die Angabe, öͤaß er eine Erfindung für ein Flug⸗ zeug gemacht habe, die ihm viel Geld bringen werde. Von ſeiner Geliebten läßt er ſich eine Uhr zum Verſetzen geben ſein Freund, ein mitangeklagter 32jähriger Kellner, gibt ihm dafür vier Mark. Ohne einen roten Heller zu beſitzen, benutzt er dann ſeiie Ortskenntnis im Hotels„Hirſch“ in Schwet⸗ zingen, in dem er früher einmal angeſtellt war, um Obwohl noch unbeſtraft, zeigt er hier eine geradezu hervorragende Begabung für das Einbrecherhandwerk. Er ſchlüpft nach Ueberſteigung der Umzäunung in den Keller. Eine Lattentüre iſt ihm im Wege— flugs bricht an ſeinem Meſſer die halbe Klinge ab: nun beſitzt er einen feinen Schraubenzieher.. Bald hat er das Schloß abgedreht. An der Dampfheizung macht er das Stockeiſen glühend und mit dieſem brennt er dann eine Latte an dem Kühlraum durch, Dort ge⸗ lingt es ihm, einen Schinken und Butter zu er⸗ gattern. Von hier geht er in die Parterreräume, ſchnüffelt in der Küche herum und findet dort den Schlüſſel zur Geldkaſſette, die ſich in der Schublade des Küchenſchrankes befand. Aber er nimmt dann einfach die Kaſſette mit. So verläßt er morgens das Hotel und fährt mit ſeinem verborgen gehaltenen Rad über Mannheim nach Ludwigshafen. Auf dem Wege nach Oggersheim erreicht ihm je⸗ doch eſin Schickſal. Er wird feſtgenommen! Von dem Gelde aus der unterwegs geöffneten Kaſſette hatte er etwa 20 Mk. verbraucht, 110 Mk. und einiges aus⸗ ländiſches Geld hatte ſie insgeſamt enthalten. Der Angeklagte gab alles zu— er habe ſich eben nicht mehr anders helſen können. Einzelrichter Dr. Zimmermann verurteilte den Hauptange⸗ klagten zu einer Geſamtgefängnisſtraſe von 6 Monaten wegen Betrugs und Einbruchs⸗ diebſtahls, den Mitangeklagten zu 95 Mk. Geloſtrafe wegen Hehlerei, eeeeeeeeeeeen, „Ribalen der Luft⸗ Ein Segelfliegerſilm von Roſſitten und der Waſſerkuppe im Univerſum Es iſt ein Film, der die Friſche und die Hellig⸗ Ein Film von jungen Menſchen, von Sonne und Sport, der ganz vom Geiſt Ein Geſchehen, durch das ſtets ein jungenhaſter prächtiger Humor verſpielt, ein wenig ſüßlich ſich eine Liebesgeſchichte tut. Frank Wysbar ſchuf im Verein mit dem Ka⸗ merakünſtler Hans Schneeberger dieſen Film, der ein Epos des Segelflugs ſein ſoll und der uns die für die ganze Welt geradezu klaſſiſch gewordenen Stätten Roſſitten am ſchimmernden Strand der Oſtſee und die Waſſerkuppe im Kranz der heroiſchen Berge der Röhn zeigt. Was man da ſieht, leiſe ſchwebend unter den Zirruswolken, die am ſon⸗ nentrunkenen Himmel gaukeln, das iſt Akrobatik oder edler Jux, junger und jugendbewußter Segel⸗ flieger. Das iſt ſo prachtvoll gekurbelt, ſo bühn ins Bild eingefangen, daß uns alle das Verlangen überfällt, es dieſen modernen Schülern des Ikarus gleichzutun und mit ihnen über das weite Land, über Bergesgipfel und weiße Oſtſeeküſten dahinzu⸗ ſegeln, Und wir vergeſſen über der Schönheit des Bildſtreiſens, über der Großartigkeit des Segelflugs, über Farbe und Flimmern von Sonne und Land⸗ ſchaft faſt ganz die Handlung, die den Rahmen dieſes Segelfliegerfilms, der unter dem Protektorat des Präſidenten des Deutſchen Luſtſportverbandes Bruno Loerzer, gedreht worden iſt, abgibt. Es ſind die alten, nicht ſehr weit hergeholten Mo⸗ tive von der Schülerin, die ſich in ihren Lehrer(man könnte das gleiche auch umgekehrt behaupten) ver⸗ liebt. Recht nett ſind die Szenen im Lager der Se⸗ gelflieger gelungen, viel Heiterkeit ſpiegelt gottlob hier hinein. Daß es einen veritablen Eiferſuchtskrach gibt, daß ein fliegeriſch begabter Oberprimaner, der ohne Wiſſen ſeines alten Herrn in Roſſitten ſchult, in Streit mit ſeinem Fluglehrer wegen eines Mädels gerät, daß endlich oben in der Rhön beim internatio⸗ nalen Wettbewerb zwei Rivalen— Schüler und im Zeſchen der Suten Landauet-Quslitäten mit Gipfelleistungen in der Preisgestältung! Eine 255 Hesondere Seſesenſieit FHür Maensbenfüungcn. Tirtschaften, Sensionen, Hasffidiuser und Motels! Lehrer— ſich den Lorbeer der Lüfte ſtreitig machen, daß der Primaner den Preis und ſein Lehrer das Mädel davonträgt, das wären die Höhepunkte dieſer nicht übermäßig originellen Handlung, Dafür aber Sybille Schmitz als Sportfliegerin werden mir mit ſchönen Bildern, die in ſchnellen Schwüngen vorüberfliegen, voll entſchädigt. Dieſer Segelfliegerfilm wird der Luftfahrt ohne Motor ein ausgezeichneter Werber ſein Daß eine tung des fliegertechniſchen Teils mitgewirkt habem ſei noch erwähnt. Unler den Darſtellern iſt der blonde blam äugige Claus Clauſen als ſympathiſcher lehrer, Wolfgang Liebeneiner als verliebter Primaner, Hilde Gebühr als Flugſchülerin 9 dem zwieſpältigen Seelenleben, Sybille Schmitz 0 die mondäne Frau im Motorflugzeug und Werner Stock als drolliger Otto aus Sachſen zu nennen. Im Beiprogramm: Die Uja⸗Wochen ch die u. a. einen Biloͤſtreiſen aus den Wiener 8 tagen bringt, an dem man die Tollktähnhen Kamera⸗Reporters bewundern muß. 85 Palaſt und Gloria:„Jennie Gerhardt“ Das iſt die Geſchichte eines armen Mädchens 9 04 dem Volk und ſeiner Liebe. Aber ſie ſteigt mie märchenhaft auf in Milliardärskreiſe, ſis wird u nicht, ein Spielzeug der Reichen, treulos verlaſſe 2 Es iſt vielmehr die Geſchichte einer Frau,* höchſter Liebesausdruck das Opfer iſt. Sie iſt, fährtin des Mannes, ſo lange er ſie nötig hat. E E ſie ihre Aufgabe erfüllt, dann tritt ſie zurück, 15 beſcheidener, grundanſtändiger, tapferer Me ch 5 allen Lebenslagen. Das Schickſal faßt ſie hart vom Scheuermädchen ſoll ſie Senatorenfrau werben Aber nachdem ſie mehr aus Dankbarkeit und Pflich gefühl als Neigung in den Wunſch des nicht me 3 jungen Senators eingewilligt hat, kommt vor lüc Eheſchließung dieſer bei einem Eiſenbahnungm ums Leben. Mit ihrem kleinen Kind geht ſie an, ſpruchslos wieder den Weg der Arbeit. Die Ar-. angeſtellte bei einem Großinduſtriellen fündet die* teilnahme und Liebe des Sohnes; auch ſie liebt Der erſten Male. Glanz und Reichtum iſt um ſie. Sohn bricht mit ſeinem Vater, reiſt mit ihr. 5 als er von ihrem Kind erfährt, will ex ſie nicht v 9 laſſen. Und als ſie erfährt, daß er ihr ſeine Stellug geopfert, geht ſie freiwillig. Er ſteigt auf, e.. eine andere... Nach erfolgreichen glückloſen Jabee, erkrankt er ſchwer. Und als er ſie ans Krant 5 lager ruft, kommt ſie, die ein beſcheidenes 1 führt und ihre begabte Tochter hat tödlich 98260 glücken ſehen, mit ſchlichter Selbſtuerſtändlich 11 weil er ſie in ſeiner Sterbeſtunde braucht. 755 K. ein Film, der trotz einiger Unwahrſcheinlichke timentalität zu ziehen. Die Darſtellung iſt Silvia Sidney iſt eine ſympathiſche Darſtelle gleich ſtark im Ausdruck der Liebe wie des Schmer ——— Gegen Preisſteigerungen 3 Der Vorſtand der Badiſchen 00 werkskammer hielt am Mittwoch mit den ſitzenden der Landesſachverbände eine ber⸗ meinſame Tagung ab. Die Ausſprache ergab Ue 75 einſtimmung der Vorſitzenden der Landesfachnent bände dahin, daß Preiserhöhungen, ſo* nicht durch Erhöhung beſtimmter Preisgrundlagen 3. B. Preiſe für Rohſtoffe, Halb⸗ und Fertiaweine oder ſonſtiger wichtiger Preisbildungsſaktoren,e Anpaſſung unbedingt erforderlich iſt, bis auf we zu vermeiden ſind. Wo ſolche bereits vorgen e⸗ men wurden, muß ſofort überprüft werden, in Ua⸗ weit ſie rückgängig gemacht werden können. ab⸗ berechtigte Preisſteigerungen, durch die die Maß ee⸗ men der Regierung für Arbeitsbeſchaffung und er derbelebung der Wirtſchaft gefährdet werden, Luns auch Preisſchlenderei auf Grund nachläſſiger Zah er⸗ von Lieferanten⸗Rechnungen, Tariflöhnen, ſte 0 und gegen die guten Sitten verſtoßend geahndet den. automaten verboten Das badiſche Minſterkun des Ounern Pat hel fügt, daß alle bisher zur Auſſtellung gekomm 10 Geld⸗ und Markenſpielautomaten unverzüglich peſtlos zu entſernen ſind und neue Apparate rauf mehr aufgeſtellt werden dürfen. Das Verbot iſt da den letzten Tagen ihre in Preußen verbotenen Boden und Geſchicklichkeits⸗Automaten überall in ſich deshalb in Anlehnung an das preußiſche genötigt, bis zum Inkrafttreten des§ 33 der werbeordnung in der Faſſung vom 18. Des 1 6. 1933 anzuorönen, daß die Entfernung unverzöge ſolgt. In Frage kommen alle Apparate, die Landeskriminalamt, Karlsruhe nach dem 25. Jagar⸗ 1934 nicht als unbedenklich bezeichnet ſind. apparate als unbedenkliche anerkennen, die m Glücksſpiel umgewandelt werden können. Sowe rge. Verdacht beſteht, daß umerlaubte Aenderungen volh nommen worden ſind, oder werden, iſt nicht nut Sicherſtellung dieſer Apparate, ſondern auch 8 10 nachſichtliche Strafverfolgung der Aufſteller: bn., fällig geworden. Bei Nachprüfungen hat Appo⸗ gens ergeben, daß insbeſondere die Dreiwalzen⸗ eben rate des Syſtems„Mink“ als Glücksſpiele bett 196 werden. In ſolchen Fällen wird nun mit Anzenn, an die Staatsanwaltſchaft vorgegangen werden. kalinhaber, die den Betrieb von Glücksſpielen beg große Reihe fliegeriſcher„Kanonen“ an der Geſtal⸗ 9 Biite b Schaufenster siesegen Ihnenelles! Sachten Sie unsere 1. 1. SREITSSTRassGS EI. 218 38 Auch ans Herz greift, ohne ſeine Wirkung nur aus 9 rin, itere? lichen und ſozialen Abgaben, müſſen als unmoralh Glücksſpirl- und Geſchicklchleits nicht zurückzuführen, daß die Automatenfirmen im üds aufzuſtellen ſuchen. Die badiſche Redicrune ſene 8 4 deskriminalamt wird aber nur ſolche Geſchiclichele ordnet. Alle früheren Anorbnungen ſind damit hr, ſtigen, ſetzen ſich dadurch ebenfalls einer Straſoe folgung aus. 3 — — FB „ 2——„ —————————— SS23 292 E 22 2+—— +2 Bamstag, 24. Febr./ Sonntag, 25. Febr. 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe undwirnſchaft und Volksernühung Von Or. agr. Fritz Reichardt,.⸗Abteilungsvorſtand im Stabsamt des Reichsbauernführers deſſen in den letzten Jahren oft genug in der Preiſen. Dieſer Umſtand im Zuſammenhang mit dem der tlichkeit geſagt worden, daß die Erfahrungen dann völligen Zuſammenbruch der deutſchen Land⸗ ſhe ungerblockade während des Krieges einer deut⸗ wirtſchaft und ſomit dem Ausfall einer deutſchen KäabiatCarpoltik das Ziel ſetzen müſſen, die voll⸗ Agrarerzeugung, hätte eine Lage geſchaffen, die die e Shol Ernährung des deutſchen Volkes aus eigener[Not der Hungerblockade noch in den Schatten geſtelli ſihtene, ſicherzuſtellen. Unabhängig von dieſem Ge⸗ hätte. Vielleicht genügen dieſe Hinweiſe, jeden Volks⸗ lich ukt iſt es aber auch eine volkswirtſchaft⸗ genoſſen davon zu überzeugen, daß der viſen Notw endigkeit, das Abfließen von De⸗ Schutz des deutſchen Bauerntums keine un⸗ über die deutſche Grenze an ausländiſche Nah⸗ billige Forderung, ſondern— ganz abgeſehen den Butttelerzeuger einzudämmen. Es geht daram, von den hohen ideellen Werten— auch in au aufternſtand lebensfähig zu erhalten, um ihn wirtſchaftlicher Hinſicht die Lebensfrage des Anhenrtrabmefähie für die Erzeugniſſe der deutſchen deutſchen Volkes iſt. N e zu machen. Die Reichsregierung hat nun das gewaltige Werk ach dem Stand der deutſchen Agrarerzeu⸗ in Angriff genommen, den deutſchen Bauernſtand auf Kan können gegenwärtig etwa 90 v. H. des die Grundlage zu ſtellen, die ihn ein für allemal ahrungsmittelbedarfes unſeres Volkes aus gegen die Wechſelſtürme einer willkürlichen Welt⸗ 9 eigener Scholle gedeckt werden. wirtſchaftsentwicklung widerſtandsfähig macht. Auf m ergleich 3 ahren bedeutet dies die bisher getroffenen Maßnahmen braucht hier niche 1 250——— 5 im Jahre eingegangen zu werden. Die Erfolge der deutſchen Gühe etrug der Einfuhrüberſchuß an landwirtſchaft⸗ Agrarpolitik des letzten Jahres ſchließen jeden Zwei⸗ wäbr, Erzeugniſſen rund fünf Milliarden Mark, fel aus, daß es dem Reichsbauernführer in kurzer als rend er im laufenden Wirtſchaftsjahr kaum mehr Zeit gelingen wird, auch die noch fehlende kleine Dui Milliarde Mk. betragen wird. Unter dem Lücke in unſerer Selbſtverſorgung vollſtändig zu 975 r Wirtſchaftskriſe ging der Lebensmittel⸗ ſchließen. Die deutſche Agrarpolitik kann aber hier⸗ Dirbau in dem Jahre 1931/32 allerdings zurück. bei nicht vollſtändig auf Mithilſe aller Volksgenoſſen fiucſer Rückgang iſt aber durch die nationale Revolu⸗ verzichten. Wenn auch heute die Notwendigkeit au —5 und deren tatkräftige Wirtſchaftsmaßnahmen der Ermahnung an den Verbraucher, beim Einkauf hiedder aufgefangen worden. Grundfalſch wäre es, deutſchen Erzeugniſſen vor den ausländiſchen den dertaus den Schluß zu ziehen, daß in der Erhöhung Vorzug zu geben, infolge des guten Willens aller 4 eimiſchen Anteils an der deutſchen Nahrungs⸗ Bevölkerungskreiſe nicht mehr ſo dringlich iſt, wird telverſorgung nur eine vorübergehende Erſchei⸗ andererſeits von vielen Seiten verſucht, den deut⸗ 15 zu ſehen iſt. Die Einnahme der Erzeugung ſchen Volksgenoſſen die wirkliche Unterſcheidung aus⸗ Maforsallem durch die zielbewußten agrarpolitiſchen ländiſcher und der heimiſchen Ware zu erſchweren. rpnahmen der neuen Reichsregierung als ein Nicht immer iſt aus techniſchen und handelspoli⸗ Küdſäs kicher Vorgang in der Verſor⸗ tiſchen Gründen eine klare Kennzeichnung deutſcher tra Uslage Deutſchlands mit Nahrungsmitteln zu be⸗ Erzeugniſſe möglich. Es wird häufig verſucht, durch chten. ſehr geſchickte Maßnahmen, die für den Laien nicht zu erkennen ſind, für beſtimmte Ernährungsweiſen zu werben, um dadurch den Abſatz zahlreicher ausländi⸗ ſcher Erzeugniſſe zu erweitern. cbereborte zu den beliebteſten Behauptungen der mittel iſten, zu ſagen, daß der Rückgang des Lebens⸗ wäre erbrauchs in Deutſchland vermeidbar geweſen wenn Deutſchland ſeine Grenzen entſ rechend Es ſollte deshalb Grundſatz jedes Verbrau⸗ kealſuet und Fleiſch,——5 Ge⸗ chers in der Stadt und vor allem jeder Haus⸗ Kamet die der deutſche Bauer in weit mühſamerem fran ſein, die ſeit alther bekannten Ernäh⸗ Enenle der Scholle abringen muß als der Ueberſee⸗ rungsgrundſätze beizubehalten bedar Ber. zu Dumpingpreiſen eingeführt hätte. Es und ſich nicht nach extremen Ernährungslehren zu heute kaum mehr des Einſpruchs dagegen, daß 51 0 bei denen, e e ur igen Geſundung“ der Menſchen geredet wird, in g 91 derartige in Dentich⸗ Wirklichkeit aber nur der Abſatz ausländiſcher Er⸗ mehder zeugniſſe beabſichtigt iſt. Eine gemiſchte Hausmanns⸗ und 5 land ſiehen würde koſt, die ſich nach den jeweils einfallenden Erzeug⸗ bensmeß der ſcheinbare Vorteil einer„billigen“ Le⸗ niſſen aus deutſcher Scholle richtet, hat in früheren bittte attelverſorgung der Bevölkerung dazu geführt Jahrhunderten und auch heute noch keinen Menſchen beinlioab, beute die Zahl der Arbeitsloſen wahr⸗ geſundheitlich geſchädigt. hätte 09 die 10⸗Millionen⸗Grenze weit überſchritten Vor einigen Jahren hatten wir Weizenmangel und huſtrie es iſt mehr als zweifelhaft, ob unſere In⸗ einen ſtarken Roggenüberſchuß, ſo daß an die Ver⸗ ſhaften dei der ſeit Jahren beſtehenden Weltwirt⸗ braucher die Mahnung gerichtet werden mußte, aus erekriſe die für die Lebensmitteleinfuhr notwen⸗ vaterländiſchem Intereſſe den Weizenbrotverzehr ein⸗ N V* K W Aulge epiſen nach Deutſchland hereingeholt hätte. zuſchränken. Inzwiſchen iſt es dem deutſchen Bauern . 7 viſen er dann zwangsläufig eintretenden De⸗ aber gelungen, die noch fehlenden Weizenmengen im ,. 5 Lage erknappung wären wir aber nicht mehr in der eigenen Lande reſtlos zu erzeugen. Daher kann jeder ,. B, ,. Y,———... mittel eweſen, genügend ausländiſche Nahrungs- Deutſche heute das Brot eſſen, das ihm nach Ge⸗,— einzuführen, auch nicht zu noch ſo billigen lſchmack und Bekömmlichkeit am meiſten zuſagt. ,. — 2 2 2 2 Talentierte Jugend ſucht Lehrſtellen Sibun waren kürzlich im Arbeitsamt. Der große Mancher hat dabei faſt reiſe Künſtlerarbeit tellu Asſaal war zu einem an Inhalt reichen Aus⸗ geleiſtet. deckten Taum ausgeſtaltet. In übergroßer Fülle[Beſonders überzeugend prägte ſich dies in einem der useichnungen von Hunderten lehrſtellenſuchen⸗vielbewunderten Bild des Hitlerjungen Quer aus. Wardflächen zahlreiche Tiſche, Stellagen und die Zwiſchen anderen, von der gleichen Hand eines vier⸗ konnte chen. An keinem der' ausgeſtellten Blätter zehnjährigen Vorortlers gefertigt, bot es ſich in ken. dan ohne heſinnliches Beſchauen vorüber⸗ ſchlichtem Rahmen dem Blick des Beſchauers. Ein Lers charalt einer jeden Zeichnung war eine beſon⸗ jeder Beſucher der Ausſtellung verweilte lange davor den Ausarteriſtiſche Prägung eigen. In vielſälti⸗]— und warum? Weil das Erleben des Umbruches mohlgelu ruck offenbarten manche Skizzen oder unſerer Zeit in uns noch zu lebendig und in der be⸗ lbrechendegenen Bilder großes Talent und vielver⸗ ginnenden Aenderung aller völkiſchen Daſeinsäuße⸗ errter lürs, Geſtaltungsvermögen. Fremder, ange⸗ rungen zu gegenwärtig iſt. Auch iſt das Echo des ei, te ſi Pung und der Erfahrung anderer entkleidet, wunderbaren Filmes von dem Hitlerjungen Quer Heſehion Pielfach in geradezu meiſterlichem Können noch ſo nachhallend, daß ſich kein Beſchauer ſchnell Allem ſür zukünftige Meiſterſchaft. von dem Bild trennen mochte. Arbenſt war dabei eines gemeinſam: der Wille, in Iſt uns dieſes Jungen Geſicht nicht zu einem Rurſtellen 98 ornamentalem oder genrehaftem Maßſtab geworden, zu dem Typ der Jugend von rſönliche Eignung für den einen oder heute überhaupt? Ja, es iſt das Geſicht der Hundert⸗ —ͤ— tauſende Jungen unſerer Zeit, deren Weſen das ſchlechte Alte und alles Ungeſunde aus tiefſter Seele ablehnt und voll lebendiger Kraft die Geſtaltung anjeder deuischen Hausſüir ibrer Lebensform aufgreiſt. Dieſe Jugend, die, auf⸗ gewachſen in der Nachkriegszeit, das Erleben des die Februarplakette Niederganges unſeres Volkes durch 750 i behrungen in ſich eingeſogen, wurde erfaßt von der 5 Fzi des Winterhilfswerkes nationalſozialiſtiſchen Revolution und erlebt ſie in r das fägliche Brof“ ibrer vollen Größe mit. In ihr klingt und ſchwingt das Wunder der neugewonnenen Einheit unſeres Volkes. uuder Dieſe Jungen tragen in ihrem Herzen die ſtelrten Berufsweg herauszuſtellen. Es waren Dar⸗ Idee des neuen Deutſchlands. uge 5 no n, von den Hä ei eiſte junger ngefor nen 0 5 Ale ſproſſender Keim iſt ſie in den jungen Seelen (Inderes ormter Menſchenkinder gefertigt, die nichts 8 rmis, wollten, als ihre Innerlichkeit, ihr nach geborgen und wird dort behütet von ihrem zuverſicht⸗ kutun g verlangendes Selbſt dem Erſahrenen dar⸗ lichen Vertrauen in ſich ſelbſt und die Führung. In ihnen wird die Revolution, die vor Jahresfriſt unſer Dabei Volk vor dem Untergange rettete und nun ſeinen Sie ſu aller ſichtbar, einen Lehrer zu finden. —— rde hinter jedem Blatt der Wunſch Neuaufbau gründet, lebendig bleiben. Sie ſind die Bannerträger der Zukunft unſeres Vaterlandes. Bildung 9 einen, dem ſie ihr Ich zur handwerklichenIhr Geſicht iſt darum ernſt. Jedoch iſt es auch froh Rekt leitetdertrauen wollen und der ſie bis zu dem und ſtolz, denn die Zeit wird ſie reifen laſſen zu ihn ſich ire von dem ſie dann aus eigenem Vermö⸗ Männern und wird ſie zu Wiſſenden machen, die Sinn Unen Wätern Platz im Daſein erkämpfen und die und Ziel alles völkiſchen Daſeins erkannten.— ufgahe er von der Gemeinſchaft zuzuweiſenden erfüllen können. Ein?; Könen jeder dier 5 unen zuer dieſer Jungen ſtellte ſein veranlagtes kres, ur Schau und ließ damit jeden in ſein In⸗ Hinweis bofachen Zeine Vorſtellungswelt hineinſchauen. In 8 richen oder farbigen Skizzen machten ſie Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Trotz des K. en zur N in ſ füüEnfadle hſenden deſſen ſich die Aus ültig lühlen in ih ſichtbar. Oder in ſorg⸗ ſtändig wachſenden Intereſſes, deſſen ſich die Aus⸗ 50g aue ihre Umwelt ſichtbar F5F küle Gacarbeiteten Kopien war das empfindungs⸗ ſtellung„Deutſche Voltsbräuche“ hier und ruf rtrautſein mit der Materie des gewünſch⸗ auswärts erfreut(bis jetzt rund 20000 Beſucher und auch Frufswe⸗ 883 n. In manchem Bild zahlreiche Führungen) kann eine Verlängerung des 6 0nd Ein 8 amkeit 94 unmittelbares vorgeſehenen Schlußtermins 4. Märs leider nicht niſe ſpen oder das Maneltagen beſonderer Ereig⸗ ſtattfinden, da die Friſt 5 der 05 r 5 läuft. Auf vielſeitigen Wun at die ö1 S0 85 Erlebniswelt deutlichen Niederſchlag. gaben abläuft vielſeitigen Wunſch h 65 ar 3 5 as, was ſich in den Direktion des Schloßmuſeums für Sonntag, d Pacsveen an Beiengaren, Aus⸗ 25. Februar den auf 2 Pfg. erm 9 Faſ ſas Schloßmuſeum iſt an dieſem Tage von 11— küreüem mögen vieler Jugendlichen offenbarte. Faſt Das Schloßmuſ 5 i geöffnet.— Auch auf die Ausſtellung des Alt⸗ 2 heſtel aber äußerte ſich mehr oder weniger klar Uhr geöfſne 95* Y rſi W Witrrig 9 S in den Sinn lußheimer Grabfundes ſei nochmals hin erge ellt in en e l⸗ er en. eit. gewieſen. — 9 ——— ——— Sr——————— ———— —————— ² 139 994 4 **◻+cꝰ+ Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 24. Febr./ Sonntag, 25. Febr. Olympia⸗Ausſchußſitzung in Berlin Großer Auftakt für die Oiympiagarbeit im Fahre 1934 geht hervor, daß man bei aller Sorge für die perſönlichen Vorausſetzungen der zukünftigen Olympiateilnehmer von Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, hatte die Mitglieder des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes am Freitag in Berlin zuſammenberuſen. Die Tagung ergab ein überwältigendes Bild von der Größe und von der Ein⸗ heitlichkeit der Maßnahmen der Fachverbände und von dem Umfang der Vorbereitungen, die heute bereits für 1034 feſtſtehen. Das Jahr 1934 bringt Deutſchland für alle Sportgebtete eine ſolche Fülle von nationalen und internationalen Ver⸗ anſtaltungen und Lehrgängen zur olympiſchen Vorberei⸗ tung, daß von dieſem Jahr bereits eine gewaltige Ver⸗ ſtärkung der olympiſchen Begeiſterung und eine Vertie⸗ fung des olympiſchen Gedankens in Deutſchland zu erwar⸗ ten ſind. Der Reichsſportführer gab die Maßnahmen bekannt, die erx für das Olympia zu treffen gedenkt. Er betonte, daß es ihm weniger auf eine mechaniſche Propaganda ankommt, die die Geſahr einer Verflüchtung des olympiſchen Gedan⸗ kens durch die Ueberſchätzung der reinen Nachrichten in ſich birgt, als auf eine pädagogiſch ſeeliſche Vorbereitung des ganzen Volkes für die Aufgaben, die die Olympiſchen Spiele 1936 nicht nur den Kämpfern ſtellen. Der Reichs⸗ ſportführer ſprach bei dieſer Gelegenheit für die jetzt ſchon erzielte Volkstümlichkett der Olymptſchen Spiele der deut⸗ ſchen Sportpreſſe ſeinen Dank aus, gand beſonders wür⸗ digte er aber die Art, wie ſich das Propaganda⸗Miniſterium für die Sptele eingeſetzt hat. Im Jahre 1034 wird die Suche nach dem„unbekann⸗ ten Sportmann“ geſührt und es wird dafür geſorgt, daß die ausübenden Sportleute aus wirtſchaftlicher und moraliſcher Not befreit werden. Rundſunk und Film ſtel⸗ len ſich planmüßig in den Dienſt der Olympiade. Die Führer der Turn⸗ und Sportverbände gaben einen Einblick in die Feldzugspläne ſür die Vorbereitung der großen Kämpfe des Weltereigniſſes. Aus dieſen Plänen ihnen letzte Härte im Training und letzten Einſatz im Kampf verlangen wird. Die Deutſchen Kampfſpiele, die im Juli in Nürnberg ſtattfinden, werden die erſte große Heerſchau des Nachwuchſes für 1936, nicht etwa nur theoretiſch, ſon⸗ dern auf Grund ganz planmäßiger Arbeit. Der anweſende Führer des Reitſports, Obergruppen⸗ führer Litzmann, und der Reichsſportführer ſind ſich darin einig, daß ſie reſtlos Hand in Hand arbeiten werden, um auch unſere Reiter, die ja mit guten Ausſichten in den Kampf gehen, unter den beſten Vorbedingungen und in der höchſten Form an dieſe Kämpfe heranzubringen. Die Frage, ob ein Fußballturnier und ein Ten⸗ nisturnier bei den Olympiſchen Spielen ausgetragen werden, wird ſchon in Kürze auf einer Sitzung des Voll⸗ zugsausſchuſſes des Internationalen Olympiſchen Komitees in Brüſſel entſchieden werden. Die einſchlägigen deutſchen Verbände wollen ſich für dieſe Turniere einſetzen. Die Reichswehr ſtellt ſich ebenſo wie die Polizei für die Vertretuna der Nation bei den Weltſpielen bereit⸗ willig zur Verfügung. Ihre Vorbereitungen ſind bereits im Gange und ſie verſprechen, daß auch der letzte Mann herangebracht wird, der in Frage kommt Auch SA, SS und HS bringen den Auſgaben der Olympiſchen Spiele das größte Verſtändnis entgegen. Die Oeffentlichkeit wird in Kürze über die Form der Zuſammenarbeit unterrichtet. Die Sitzungen des Deutſchen Olympiſchen Komitees bzw die Arbeitstagungen für die ungeheure Aufgabe der Orga⸗ niſation des größten ſportlichen Weitereigniſſes werden von nun an in kürzeren Zwiſchenräumen ſtattfinden und dafür ſorgen, daß die geſamte Turn⸗ und Sportweli Deutſchlands im Reichsbund für Leibesübungen zuſam⸗ menwächſt zu einer geſchloſſenen Einheit, die mit Erfolg eingeſetzt werden kann für die nationalen und internatio⸗ nalen Auſgaben deutſcher Leibsübungeen. Wenn ein Sportmann abzutreten hat Von den ewig Jungen und den ſchnell Verbrauchten Die Frage, wenn ein Sportmann abzutreten hat, iſt eine Frage, die ebenſo auf dem Menſchlichen ſteht, wie auf dem Sportlichen. Die meiſten verſäumen den rechten Ter⸗ min, weil ſie ſich immer wieder an die Hoffnung klammern, es werde mit ihnen ſelbſt ein Wunder geſchehen. Dann erleben es die Zuſchauer, wie Sonntag um Sonntag Fuß⸗ pallſpieler von Rang nichts weiter treiben, als ihren alten guten Namen zugrundezurichten. Sie werden dabei ihres Sports nicht froher, denn eines Tages müſſen ſie ſich doch damit abfinden, daß dieſelben Zuſchauer, die ihnen jahre⸗ lang beifallsfreudig zugeruſen haben, ſie am Ende mit wenig ehrenvollem Lachen, mit Pfeifen und Johlen zum Abgang aufſordern. Man hat ſolche Szenen in den letzten Jahren auf deutſchen Fußballplätzen erlebt, ſie zeugten nicht von einer beſonderen Zartheit der ſportlichen Geſin⸗ nung, aber ſie waren dokumentariſch dafür, daß die Men⸗ ſchen an ihren Helden nichts mehr haſſen, wie wenn ſich dieſe Helden ſelbſt um ihre Glortole bringen. Die nicht abtreten können, wenn ihre Stunde gekommen iſt, bremſen den Lauf der Zeit. Sie verſperren den Nach⸗ rückenden den Weg. Sie ſchrauben die Entwicklung zurück. Aber neben jenem Typ alternder Sportleute, der den Ruf der Stunde nicht hören will, gibt es einen anderen Wir meinen den Mann, der die Zeit überwindet, der Meiſter, der gegen die Natur die ewige Jugend in ſich zu tragen ſcheint. Schmeling iſt keiner von den Ewig⸗Jungen, aber es gibt auch in Deutſchland, wo im Sport das Tempo des Alterns leider ſo groß iſt, genug Beiſpile von Unverwüſt⸗ lichen. Sie haben keine Wunderkonſtitution vor den anoeren, den Schnellebigen und den Eintagsfliegen, voraus. Sie haben nur die richtigen Paraden gegen die Drohung des Alterns. Sie teilen ſich die Kräfte klug für die lange Reiſe ein, ſie wüten nicht mit ihrem Einſatz. Sie ſetzen die ganze ausgleichende Kraft des Gehirns gegen die ſort⸗ ſchreitende Schwäche des Körpers, und ſie bleiben Sieger. Dieſe nimmer alten Sportleute ſind die beſten Erſcheinun⸗ gen auf allen Sportplätzen der Erde. Der deutſche Sportmann iſt im allgemeinen viel zu ſchnell verbraucht, während die Engländer mit einer beſon⸗ deren Zähigkeit an ihrer Jugend feſthalten. Das arbßere Lebensalter iſt aber wichtig, damit ſich eine Generation nicht zu ſchnell abnutzt So iſt es von Wert, den deutſchen Sportmann dahin zu erziehen, daß er die Beherrſchung ſei⸗ ner Lebenslinie und das Maß der Dinge im Werden und Vergehen verſtehen lernt. Wieviele gehen ſchon im erſten Rauſch der Erſolge zugrunde! Wie wenige wiſſen etwas von der Afkeſe und der Weltabgewandtheit, die den Alten dem Fungen gleichmacht! Aber alle müſſen das kennen lernen und ſich dazu bekennen, damtt unſere Sterne nicht ſo ſchnell blaß werden, wie der unſeres einſtigen Weltmei⸗ ſters Max Schmeling. Erſtmalig Rugby bei den Deutſchen Kampfſpieien Exſtmalig wird auch der deutſche Rugbyſport bei den Deutſchen Kampfſpielen vertreten ſein, nachdem er bisher im Progromm geſehlt hatte. Die Ausſpielung der Meiſterſchaft erſolgt in der Form von Gauſpielen, und zwar müſſen aus ſinanziellen Gründen Vor⸗ und Zwiſchenrunde ſchon vorher und außerhalb des Kampfſpiel⸗ Programms ausgetrogen werden, ſo daß zur Entſcheidung, die auſ Mittwoch, 20. Juli, ſeſtgeſetzt iſt, nur noch die bei⸗ den Sieger der Zwiſchenrunde antreten. Der Aufbau der Rugby⸗Kampfſpiel⸗Neiſterſchaft wird auf Beſchluß der Spielleitung derort vorgenommen, daß ſich zunächſt Weſt und Süd am 3. Juni in der Vorrunde in Köln treſſen. Der Sieger dieſer Vorrunde tritt 14 Tage ſpäter, am 17. Juni, in Frantſurt a. M. zur Zwiſchenrunde an, deren weites Spiel am gleichen Tag in Berlin zwiſchen Bran⸗ enburg und Norddeutſchlond ausgetragen wird. In Nürn⸗ berg trefſen dann die beiden Sieger aufeinander. Es iſt recht erfreulich, daß auch Rugby, dieſes härteſte Kampfſpiel, in den Rohmen der großen Weitkämpfe einbezogen worden iſt, mon gönnt dem Rugbyſport dieſe gute Werbewirtung, die damit gleichzeitig veobunden iſt. Der Fall Burkhardt Verſchärfte Straſe gegen den Internationalen Der bekannte internatienale Fußballſpieter Burk⸗ hardt vom FC Germania Brötzingen wurde bekanntlich vor einiger Zeit von ſeinem Verein au! die Dauer von acht Wochen geſperrt. Dieſe Sperre wurde nun von dem Berein bis zum 28. Februar 1955 verlängert und Burkhordt gleichzeitig aus dem Verein ausgeſchloſſen. Außerdem hat der Verein den Ausſchluß Burkharödts aus dem Deutſchen Fußball⸗Bund beantragt. Dieſe neue Beſtrafung muß überraſchen, beſonders hin⸗ ſichtlich der Höhe. Wie der§6 Germanta Brötzingen mit⸗ teilt, wurde die ſchwere Straſe deswegen ausgeſprochen, weil Burkhardt den Vereinsführer H. Crombach in einem öſſentlichen Lokal lächerlich gemacht hat, und zwar durch ſolgende Worte:„Sagen Sie dem Vereinsführer Crombach daß ich ihm im Herbſt zeigen werde, wie man Fußba ſpielt, aber gegen die Germanial“ Zweiſellos wird ſich der De noch mit dieſer Ange⸗ legenheit befaſſen und man darf wirklich geſpannt ſein, wie ſeine Entſcheidung ausſällt. Kampfſviel⸗Programm des Kraftſportes Die Wettkampfſolge der Schwerathletik bei den Deut⸗ ſchen Kampſſpielen in Nürnberg, die bekanntlich zu⸗ gleich die Deutſchen Meiſterſchaften darſtellen, ſteht bereits in allen Einzelheiten ſeſt. Man kann grade den diesiäh⸗ rigen Kämpfen auf dieſem Sportgebiet mit beſonderer Spannung entgegenſehen. Die ſchon ſo große Gemeinde der Kraftſportler hat durch die Zuſammenfaſſung a ller Vereine einen enorm ſtarken Zuwachs erhalten, und es kann ſchon jetzt geſagt werden, daß bei den diesjährigen Titelkämpfen eine ganze Anzahl neuer Talente zutage kommen wird. Da zweifellos mit einem Maſſenandrang von Bewerbern zu rechnen iſt, hat die Verbandsleitung be⸗ ſchloſſen, Teilnahme⸗Einſchränkungen vornehmen zu laſſen. Neben den üblichen ſieben Gewichtsklaſſen im Ringen ſind bei den Kämpfen auſ der Matte noch Altersklaſſen vorgeſehen, eine notwendige Einrich⸗ tung, da eine große Zahl Aktiven auch im vorgerückten Alter dem ſchönen Ringſport treu geblieben iſt. Die Se⸗ nioren ringen in drei Klaſſen: Leicht⸗, Mittel⸗ und Schwer⸗ gewicht, bis 130 Pfund, 150 Pfund und über 150 Pſund. Die Jin⸗Jitſu⸗Meiſterſchaften, die diesmal auch eine weſentlich ſtärkere Beteiligung auſweiſen werden, ge⸗ tangen in Klaſſen zur Durchführung; die Kameſtlaſt g ſaßt alle Teilnehmer vom 19. bis zum 92. Sebens ſol⸗ Altersklaſſe darüber. Die Gewichtseinteilung ich* gende: Federgewicht: 110 Pfund; Leichtgewicht: 12⁰ PI 100 Mittelgewicht: dis 140 Pfund; Halbſchwergewicht bis Pfund; Schwergewicht darüber. 94 Das Programm der Meiſterſchaften im 665 wich theben enthält jetzt den üblichen o1vmrt 10 Fünfkampf unter den bekannten Bedingungen. Kuſen dieſen ſechs Gewichtsklaſſen ſind auch hier Athletenk bin geſchaffen, mit den gleichen Gewichtsgrenzen wie Tell Ringen, ſelbſt eine Aelteſtenklaſſe ſehlt nicht(ür nehmer über 50 Jahre). 10100 Das Programm der Meiſterſchaften wird vervollſti durch den Titelkampf im Mannſchafts⸗Gewichtheben, aus wechſelſeitigem Reißen und Stoßen, wie beidarmm Reißen, Drücken und Stoßen beſteht. Den Beſchluß 9126 Muſterriegen⸗Arbeiten je nach Zahl der Teiun, in vier Stuſen, und das Tanziehen in drei Gewig klaſſen, je ſechs Mann bis 750 Pfund Körpergewiche, de 900 Pfund und darüber. Hierzu kommen dann 9 ſchwevathletiſchen Wurfübungen(Raſenkraftſport), Gew werfen und Steinſtoßen. Deutſcher Voxſport aufwärts oder abwärts? Die Leiſtungshöhe des deutſchen Amateurboxſports iſt ſo bekaunt, daß es einer eingehenden Beweisführung für ſeine Höhe nicht bedarf; die Erfolge unſerer Amateure ſind wirklich ſo, daß wir als Borſport⸗Nation bezeichne! werden können. Wie ſteht es aber mit den Berufsboxern, haben ſie dieſelbe internationale Geltung wie unſere Ama⸗ teure, und wie iſt die innere Verfaſſung des deutſchen Berufsboxſports beſchaſfen? Um dieſe Frage richtig beantworten zu können, muß man zunächſt vorausſchicken, daß in einer Zeit, in der die ſportliche Revolution noch nicht abgeſchloſſen iſt, natür⸗ lich vieles labil iſt, was über kurz oder lang ſtabil ſein wird. Wir haben zugunſten des inneren Auſbaues man⸗ ches im Augenblick zurückgeſtellt, was ſich ſonſt internatio⸗ nal hätte durchſetzen laſſen. Wir haben z. B. freiwillig auf den ausgezeichneten Mittelgewichtler Seelig ver⸗ zichtet, weil das aus Prinzip nötig war. Wir haben außerdem in dieſer gährenden Zeit zunächſt einmal das getan, was die Vorausſetzung für Aufbau und Geltung iſt, wir haben reinen und ſauberen Tiſch gemacht. Die Zeiten für den„Star“, der ſeinen Willen in allem und jedem durchſetzte und ſich bei der Wahrnehmung ſeiner Intereſſen um die Allgemeinheit einen Teufel kümmerte, ſind vorüber. Boxer, die aus innerer Einſtellung ſich zu der neuen Anſchauung bekennen, haben nichts zu fürchten, auch wenn die Folgen zunächſt wie eine harte Strafe aus⸗ ſehen. Wir denken dabei an den Fall Heuſer. Der hervorragende Boxer, der als Star vertragsbrüchig gewor⸗ den war, dem die Sportgeſetze gleichgültig waren— da⸗ mals vielleicht nicht zu Unrecht— iſt aus U8A zurück⸗ gekehrt, hat ſich geſtellt, die Straſe auſ ſich genommen und reiht ſich wieder in die Front ſeinees Vaterlandes ein. Auf der anderen Seite iſt der oft verhängnisvolle Einfiuß der Manager auf den Boxer und den Wirt⸗ ſchaftsbetrieb im Boxſport gebrochen. Die Manager ſind ausgeſchaltet oder, ſofern ſie dazu fähig ſind, wieder zu reinen Trainern gemacht worden. Treuhänder aller geld⸗ lichen Geſchäfte im Boxſport iſt von nun an der Verband Langftreckenfahrt deutſcher Kraftwagen Am 24. Februar, morgens 7 Uhr, fuhren vom Münſter in Freiburg 11 deutſche Kraftſahrzeuge ab, die in ihrer Zuſammenſtellung einen Durchſchnitt durch die geſamte Feutſche Perſonenwagenproduktion geben. Am Steuer ſind die bekonnteſten deutſchen Sportfabrer, wie der Weltrekord⸗ mann Ernſt Henne, der Langſtreckenfahrer Carl Kapp⸗ ler, der bekannte Rennſahrer Ernſt Burggaller, die auf allen ſchwierigen enropäiſchen Rallys erſolgreiche Frau Lotte Bahr u. a. m. Die Langſtreckenſahrt führt über Südfrankreich bis nach Neapel und— 5 einer Alpen⸗ durchquerung zurück nach Berlin, wo die ahrt auf der Avus am 3 ärz ihren Abſchluß findet. Die Fahrzeuge haben die ſchwierige Aufgabe vor ſich, die etwa 4500 Km. lange Strecke mit einer Durchſchnitts⸗ von 65 Km. für alle Fahrzeuge über 1,5 iter und 55 Km. Durchſchnitt für die kleineren Fahrzeuge zu bewältigen. Die geſamte ſportliche Leitung und die Kontrolle der Fahrt übernimmt der DDaAéC, und zwar nimmt deſſen Sportpräſident, Herr Kroth, perſönlich an der gonzen Fahrt als Sportleiter teil. Der Zweck der Fahrt liegt darin, den Nachweis zu füh⸗ ren, daß die deutſche Rohölproduktion heute ſo weit fortgeſchritten iſt, daß deutſche Erdöle ſich zu hoch⸗ wertigen Autoblen verarbeiten laſſen, die in bezug auf ihre Leiſtung und ihre Lebensdauer auch den ſchärfſten Anſorderungen des modernen Kraftverkehrs gewachſen ſind und in dieſem Punkte in keiner Weiſe den hochwertigen Importölen nachſtehen. Aus dieſem Grunde findet die Fahrt auch das lebhafteſte Intereſſe ſeitens der am Kraſt⸗ verkehrsweſen in erſter Linie intereſſterten Reichsbehör⸗ den, wie Reichsverkehrsmintſterium und Reichswehrmini⸗ ſterium und der offiztellen Stellen des deutſchen Kraſtfahr⸗ ſports. Die Fahrt iſt veranſtaltet durch die Deutſche Vacuum Oel Aktiengeſellſchaft, die damit ihr neues deutſches Som⸗ merbl, Gargoyle Mobiloel.., einer abſchließenden, für die Oefſentlichkeit eindrucksvollen Zerreißprobe unterwirſt. EW Füſſen ſiegt Der Bayriſche Eishockeymeiſter E Füſſen trug auf ſeiner Italienreiſe in Malland ein Spiel gegen die„Roten Teufel“ aus und konnte nach überlegener Spielführung mit:2(:0,:1,:1) einen verdienten Sieg erringen. Lindert, Kehle(zwei) und Kuhn ſchoſſen die Treſſer für Füſſen. Die Mannſchaft des Siegers zeigte ein ſchnelles Spiel mit guter Kombination. Beſter Mann war Kuhn. Eine neue Flugwelthöchſtleiſtung für Lanoflugzenge über eine Diſtanz von 100 Km. ſtellte der Amertkaner Ja⸗ mes R. Wedell mit einer Stundengeſchwindigkeit von 420 Km. auf. »———————————————————————— Geländeübung zur Winterszeit Hitlerjugend und Jungvolk beim Kartenleſen anläßlich einer Geländeübung, die auf Schiern durch die verſchneite Natur veranſtaltet wurde, um die Jungen daran zu gewöhnen, auch bei veränderten Verhältniſſen ſich zurechtzufinden. —— Dem Sieger der Lorbeerkranz Der Weltmeiſter Karl Schäſer, der ſeinen Titel bei den Weltmeiſterſchaſten der Eiskunſt⸗ läufer in Stockholm erſolgreich verteidigen konnte, erhält vom Präſidenten des internationalen Eislaufverbandes, Ulrich Salchow, den Siegerkranz. einſchneidenden MaaB werden die Entwicklung des Beruſeht, ſports in Deutſchland entſcheidend bee flnſſen. Wir tragen uns ſogar mit der Hoffnang g, ſie auch für den internationalen Boxſport nicht ohne hel fluß bleiben werden. Die jammervollen Verhältmiſſe Abſchluß von Verträgen in USd und in Frankren ſez⸗ Beiſpiel Jeff Dickſons ſind warnend genug⸗ ler⸗ lich kann man auch aus dem Werdegang Schmelings 10 nen, würden doch deſſen letzten beiden Jahre w anders verlaufen ſein, wenn ſie nicht ein einziger 9* gegen amerikaniſche Geſchäftemacherei gewiſſer Kreiſe weſen wären. nie Was Schmeling anlangt, ſo hört man jetzt vielfag e Anſicht, es ſei mit ihm„vorbei“. Wir möchten an e Aufſaſſung nicht ohne weiteres zu eigen machen. unb iſt ſeine Niederlage gegen Steve Hamas einwandlrei ſüt deutlich geweſen, aber keineswogs ein Beweis e einen rapiden Formrückgang, für ein„Fertigſein“. Seſhen tmmerhin noch zwei Wege, Schmeling erneut in Geſene⸗, zu bringen“. Man kann in USu Sparringpartner encſnen ren und trainieren, nichts als trainieren, um ſo zu peun Kampf mit Carnera oder Baer zu kommen, ſelbſt das große Opfer erſordert, oder aber er kann dur in Europa den Verſuch machen, das gleiche Ziel A mmet chen. Die Amerikaner davon zu überzeugen, daß er hürfte noch zu den beſten Schwergewichten der Welt gehört, paß allerdings ſchwer ſein, und wir möchten bezweiſe 4 it. ſein Intereſſen⸗Vertreter Jacobs dafür der richtige Man 5 Die Akten Schmeling halten wir jedenſalls noch er; fur geſchloſſen. Was ſchließlich die Lage im S gewicht ſelbſt anlangt, ſo haben wir außer Schit m noch Neuſel, der letzt denſelben Anlauf nimm eren Schmeling ſeinerzeit, wenn auch unter viel ſchwiert wirtſchaſtlichen Verhältniſſen und Ausſichten. Von 9⁰ h0n6 und Schönrath wollen wir in dieſem Zuſammen nicht reden. 111 Im Halbſchwergewicht ſteht uns Meiſter 95 zur Verfügung. Beſſer beſetzt mit Klaſſeleuten geah Mittelgewicht, Bolc und Bruch haben das f dazu, auch international vorwärts zu kommen. Die Perbe⸗ Waffe haben wir im Weltergewicht, unſern Malue Guſtayv Eder. Er ſollte fähig ſein, ſich den Eurbi, ſen, und dann vielleicht auch den eines Weltmeiſters zu ſemer wenn er geſchickt geführt wird. Leider iſt er in Klaſſe der einzige Mann, hinter ihm muß alles ſo gu Loge neu aufgebaut werden. Im Leichtgewicht iſt die flaſe ähnlich wie im Mittelgewicht, hier ſteht die Eurobn ghe⸗ weit vor unſeren eigenen Leuten. Von den reſtl hraa⸗ wichtsklaſſen, Fliegen⸗, Bantam⸗ und Federgewicht, 5070 chen wir nur drei Namen zu nennen, Rieth ſle Meszner und Schiller, von denen man vis Riethdorf die größere Zukunft vorausſagen kann. Dies wäre ein flüchtig hingeworfenes Bild unſeres Berufsboxſports; ſie iſt im Augenblick ermunternd. Gerade deswegen muß, wenn an⸗ e Opfer des einen oder anderen äußeren Erſolge, ches gründlich aufgebaut werden. drei Leute, die etwas verſprechen, nicht mehr am al faſſen und in die Höhe zerren, ſondern ſie ſollen orgs und aus dem Maſſiv einer an ſich guten Boxertlaſſe els vorwachſen. Der gegenwärtige Stand iſt für und, füt Uebergangsſtadium, man kann ihn nicht als Maß unſete Wertung als Boxnation anlegen. Richt für Deutſchland, aber für Italien! Dem bekannten öſterreichiſchen Schilüuſer 0 2 f., eer augenbliälic bel 9en Gis-we Solleftea weilt, aber mit Startverbot belect iſt, wien von ſeinem Heimatverband geſtattet, in der italie Mannſchaſt zu ſtarten und en den berühmten Schlrennen am Holmenkol teilzunehmen. Sechstageſieger? in Kopenhagen wurde die— Kil⸗⸗ Mannſchaft Funda/Pützſeld mit 200 Punkten, 3890,0gall, metern und zwei Runden Vorſorung vor Rieg 16710 Hanſen, Bielliet/Martin und Choury/Fabre. Die fünf Mannſchaften lagen vier bis acht Runden zur Der Eishockey⸗Weltmeiſter, die Saskatoon Ousteſeigen Kanada, ſtand am Donnerstag in Prag ernent ſchalte, amertkaniſchen Endſpielgegner von den Weltmeiſter“ e⸗ gegenüber. Die Kanadier landeten diesmal einen wandfreien Sieg mit 310(:0,:0,:). a 1 ſelbſt. Dieſe der keinere Dr. P. Schlatter⸗Heidelberg, der Führer der Süd im Deutſchen Rugby⸗Verband, iſt von ſein zurückgetreten. Die Führung übernimmt bis au res Hermann Meiſter⸗Heidelberg. Beim Frankfurter Reitturnier am 10. und 11. ſrol wird auch eine Auktion edler oſtpreußiſcher Pferdgſech, finden. Es werden diesmal nur fertige, volljährige 0ten · die geritten und teilweiſe auch gefahren ſind, ere Bines beſtegte Gochet anläßlich des Teuntslündeſh un fes der Berufsſpieler zwiſchen Amerika und Frankt laa he⸗ 6·4,:6,:3. Da auch Tilben ſein Spiel gegen Sc wann und Tilden⸗Vines im Doppel Cochet⸗Plaa führt Amerika nach dem erſten Tage mit 310. neeber Eine Zielſahrt nach Berlin, ofſen für alle w 50 des NSKͤK, DDué, der Motor⸗SA und„SS, 1 Poltzet, Reichswehr und Poſt, wurde für den montin anläßlich der Internationalen Automobil⸗ und Ausſtellung ausgeſchrieben. Birger Rund, der bekannte wurde letzt vom Deutſchen Schi⸗Verband offia 9 Olympiatrainer verpflichtet. Der Norweger 0 cheote, Quartier in München auſſchlagen und mit dem ſchen Unterricht ſchon im Sommer beginnen. Mraberverau Wir wollen die zw hooſ 89 RS CRX Aus Baden Gumbels Vermögen eingezogen m Peidelberg, 21. Febr. Nach einer Bekaunt⸗ m chung im Reichsanzeiger wird das mit Bekannt⸗ m öbung vom 23. 8. 1933 beſchlagnahmte Ver⸗ len des ehemaligen Reichsangehörigen Emil 9255 Gumbel gemäߧ 2 Abſ. 1 des Geſetzes erken en Widerruf von Einbürgerungen und die Ab⸗ 14 der deutſchen Staatsangehörigkeit vom E8 0 1085 als dem Reiche verfallen erklärt. Pr. Handelt ſich dabei um den früheren Heidelberger wleſſor Gumbel, dem wegen ſchimpflicher Herab⸗ igung der Toten des Weltkrieges die Lehrbefug⸗ nis entzog zich 1 aufbhält. gen wurde und der ſich jetzt im Auslande Freiburg- die badiſche Weinſtadt Der fünfte Weinmarkt eröffnet Süäbt reiburg, 24. Febr. Dieſer Tage wurde in der 5 iſchen Kunſt⸗ und Feſthalle der fünfte Frei⸗ —9 er Weinmarkt abgehalten. In der ſchön ahlihmückten Halle ſtanden auf langen Tiſchen bentünſe Proben dieſes koſtlichen Re⸗ eine ſaftes. Zu Beginn des Marktes wies in r kurzen Anſprache Bürgermeiſter Dr. Hofner 85 Bedeutung Freiburgs als Wein⸗ öaß d. hin. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, Fahr as Intereſſe am Freiburger Weinmarkt von wied zu Jahr zunehme und auch in dieſem Jahre Wünſe eine ſo reiche Beſchickung aufweiſe. Mit den ſeine cen für ein gutes Geſchäft ſchloß Dr. Hofner Begrüßung. zenn 260 Nummern waren die badiſchen Spit⸗ fuhl; eine zur Schau geſtellt. Nicht nur der Kaiſer⸗ —997— das Markgräflerland, ſondern auch der ſchen eBreisgau, die Ortenau und die mittelbadi⸗ zerge Weinbaugebiete waren vertreten. Neben Win⸗ 0 noſſenſchaften und Winzervereinigungen ſah bei der zahlreiche Einzelausſteller. Vorherrſchend angeb Ausſtellung war ner Jahrgang 1933, weniger hr oten waren 1932er⸗Weine; ſehr ſelten war der vom zang 1931. Naturgemäß war die Beſchickung gang Kaiſerſtuhl nicht ſo zahlreich wie in den ver⸗ Serganen Jahren, da bekanntlich ein Hagelwetter im verbaugenen Jahre die Weinernte zum größten Teil rnichtete. f0 Eröffnung des Weinmarktes ſetzte ein Gruntter Berkehr ein. Bald ſah man da und dort „üben en zuſammenſtehend die in ſachmänniſcher Weiſe Vein die Güte und Beſchaffenheit des ausgeſtellten Näd debattierten. Daneben waren zahlreiche ſen vom Kaiſerſtuhl und aus dem Träkgrä fler land in ihren ſchmucken ihrer ten unermüdlich tätig, Proben des Weines des Moimat auszuſchenken. Im ſpäteren Verlauf zelnenkarktes kam es auch da und dort bereits zu ein⸗ en Abſchlüſſen. — iſt den Winzern zu wünſchen, daß ſie viele dieſe ebhaber für ihre Erzeugniſſe finden, um auf Müheneiſe entſchädigt zu werden für die vielen Und fürund Arbeiten die der Weinban mit ſich bringt. meanmtele iſt der Weinverkauf oſt die einzige Ein⸗ 6 quelle. Breibwübnt ſei noch, daß ein Hörbericht uber den ger Sender übertragen wurde. berant, 24. Febr. Am Grabe des in den 40er H. S verſtorbenen Polizeiwachtmeiſters ter* immele gedachte Bürgermeiſterſtellvertre⸗ nen: mmerer der großen Verdienſte des Verſtorbe⸗ die Oieere Kranzniederlegungen erfolgten durch meindeheäruppe der Kriegsopferverſorgung, die Ge⸗ enda eamten, die Polizeibeamten des Bezirks, die des farmerie und durch den Bund ehem. Angehöriger Müüitär Grenadierregiments. Auch der Krieger⸗ und einen 3— ehrte das entſchlafene Mitglied durch Samstag, 24. Febr.“ Sonntag, 25. Febr. 1934 Roue Arbeiten an der Schwarzwaldbahn zwiſchen Triberg und Nieserwaſſer Bereits rund acht Jahre bringt die Durchſicht ſämt⸗ licher Bautechniſcher Anlagen der Schwarzwaldbahn, vor allem in ihrem großen Gebirgsübergang zwiſchen Hauſach und Villingen, viele Möglichkeiten für Arbeitsbeſchaffung. Das Werk, das hier über Jahre ſich hinzieht, iſt vielſach ſtill vor ſich gegangen. Gewaltige Umbauten und Neubauten ſind vollzogen worden, dabei alles bis ins Letzte, ohne daß der Be⸗ trieb irgendwie auch nur im Geringſten beeinträchtigt werden durfte. Es ſei nur, um einiges herauszugrei⸗ ſen, an die gewaltigen und auch ſchwierigen Bauten erinnert, die über Tag wie unter Tag durchgeführt werden mußten. Wer denkt heute noch an die bald zwei Jahre dauernden ſchwierigen Ausmauerarbeiten im 1700 m langen Scheiteltunnel von Sommerau, wo Hohl⸗ räume ſich gebildet hatten, in denen kleine Kapellen untergebracht werden konnten, wer denkt noch an die ſchwierigen Ableitungen von Waſſeradern, deren winterliche Eis⸗ und damit Sprengwirkung oft ver⸗ heerend in der normalen Verwitterung daſtanden. Wer erinnert ſich noch, wenn er heute die ſchwung⸗ ſchöne Bogenbrücke bei Hornberg über das Reichen⸗ bachtal befährt, daß hier noch vor gar nicht langer Zeit eine eiſerne Gitterbrücke ſtand, die mitten im Betrieb abgebaut und durch eine dreigleiſige Bogen⸗ brücke erſetzt wurde. Und wer iſt ſich noch bewußt, in welch hohem Grade die Abräumarbeiten an den Tunnelportalen, an den gewaltig hochſtrebenden Felsböſchungen die Sicherheit des Bahnbetriebes er⸗ höhten. Kaum daß die zwiſchendurch paſſierten Fähr⸗ lichkeiten mit Geſteinrutſchen, die damals zu„Tun⸗ neleinſtürzen“ unverantwortlich aufgebauſcht wurden, noch einigermaßen in Erinnerung ſind. Aber neben den Gewölben, die vielſach aus der Bauzeit vor ſechzig Jahren herrühren, neben den Portalerneuerungen, den Vorbauten zum Stein⸗ fang, der Waſſerabteilungen und anderem mehr kam auch der Oberbau der Bahn für die Moderniſierung in Betracht und wurde Zug um Zug erneuert. Be⸗ ſtand doch z. B. die Schotterung noch ſo, wie der Bau der Bahn ſie geſehen hatte. Alles wurde da an Alt⸗ zeug herausgeriſſen und mit modernen Hilfsmitteln, Motorwalzen mitten in den Tunnels, neue Bettung, neuer Oberbau geſchafſen. Lange Schieneneinheiten, die einer Talfahrt von 80 Kilometern trotz aller Kurven gewachſen waren, fanden Platz, in den Tun⸗ nels ging man durch Schweißung von Einheiten von je 30 Meter auf längere Stücke, vor allem in der Mitte der Tunnels, wo geringe Temperaturſchwan⸗ kungen vorliegen. Die Arbeiten ſchreiten unentwegt weiter. Bald wandern die Kolonnen bergauf, bald wieder bergab, um entſprechende Abſchnitte zu betreuen. Neue Arbeiten ſind nun wieder aus⸗ geſchrieben für die Teilſtrecke zwiſchen Triberg und Niederwaſſer, wo allerlei Arbeiten wieder im Zuge ſind. Die vielen Mühſeligkeiten und Gefahren, die mit dieſen Arbeiten verbunden ſind, werden im allgemeinen nach außen hin kaum gekannt und da⸗ her auch nicht geſchätzt. Bohrungen, Sprengungen, Abraumſchaffung hoch an ſchwindelnder Felswand, durch Seil geſichert, Transport ſchwerer Gewölbe⸗ und Portalquader, wo einer genügen kann, wenn er Das Wunderwerk der Schwarzwaldbahn tückiſch rutſcht, um mehrere Menſchenleben zu ver⸗ nichten, Bauten über hoch eingerüſteter Arbeitsſtätte, mit allen Unbequemlichkeiten der Arbeit unter Tag, beengt durch Qualm und Ruß fahrender Züge, ſtets auf der Hut vor den um Kurven brauſen⸗ den Zügen aller Art, das iſt ſo ungefähr ein Bild an dieſen Arbeitsſtätten, an denen unverdroſſen mit Fleiß und Vertrauen Werte zur Erhaltung einer der ſchönſten deutſchen Gebirgsbahn geſchaffen wer⸗ den, einer Gebirgsbahn, die in der internationalen Gebirgsbahngeſchichte ihren Platz unverbrüchlich als Vorbild für die zehn Jahre jüngere Gotthardbahn erhalten hat. W. R. Fragen der Pfälzer Wirtſchaft Vollverſammlung der Induſtrie- und Handelskammer der Pfalz * Ludwigshafen, 24. Febr. Die erſte diesjährige Vollverſammlung der pfälziſchen Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer eröffnete Präſident Geheimrat Dr. Troeltſch geſtern nachmittag mit Grußworten an die Kammer⸗ mitglieder, beſonders an den erſtmals teilnehmen⸗ den Ausſchuß der Handlungsgehilfen und techniſchen Angeſtellten; der ebenſalls neu hinzutretende Aus⸗ ſchuß der Kleingewerbetreibenden konnte noch nicht gewählt werden. 555 Brief aus Weinheim Weinheim, 28. Februar. letzten Stadtratsſitzung wurde der RechnuHaftsbericht der ſtädtiſchen Kaſſen für das gusſchuß ahr 1932 bekanntgegeben. Beim Bürger⸗ Fehlbetn wurde beantragt, zuzuſtimmen, daß der uoas duren der laufenden Wirtſchaft auf 31. März Boranſ rch Einſtellung tragbarer Teilbeträge in die deckt Wbläge der 10 kommenden Wirtſchaftsjahre ge⸗ Mit Erlaß— Sturmbannführer Alois Kraft, der vo Rehene n heim des Bad. Landeskommiſſars in Mann⸗ en Fun 24. Januar d. J. an Stelle des ausgeſchie⸗ rufen Ern Oswald in das Stadtratskollegium be⸗ der weirurde, wurde verpflichtet.— Dem Verband wurde blichen Angeſtellten, Ortsgruppe Weinheim, Schulſa Jur Veranſtaltung eines Sprachkurſes ein zur Pal in der Gewerbeſchule unter Bedingungen Sereinerfügung geſtellt.— Dem Gemeinnützigen der urde zu den Koſten des Sommertagszuges, willigt onntag Lätare ſtattfindet, ein Beitrag be⸗ und Berr⸗ Betreffs Ablöſung des Allmendgenuſſes ſchlägen auf des Allmendgeländes, wurde den Vor⸗ 3 0 des ſtadträtlichen Ausſchuſſes aus der Mmen vom g. Februar entſprechend das geſamte ſwatf nögelände und der angrenzende freie Liegen⸗ wieſen is der Stadt, ausgenommen die Schaf⸗ Gchter 50 Beiſatzſtücke und die Farrenwieſen Fettar zeſen) im Geſamtflächenmaß von rund 500 ſungs der Bad. Siedlungsſtelle käuflich zu Sied⸗ den Aſvecken angeboten,— Wegen der bevorſtehen⸗ bom ſpbaltierung der Hauptſtraße auf der Strecke Paszul odenſteiner bis zum Marktplatz ſollen die Rahmen ungen zunächſt erneuert werden.— Im n der kirchlichen Volksmiſſion fand in der Feſthalle„Pfälzer Hof“ bei einem Maſſenbeſuch der zweite evangeliſche Gemeindeabend ſtatt. Stadt⸗ pfarrer Schühle ſprach über die brennende Zeitfrage „Wort Gottes und Altes Teſtament“— Bei der am 15. d. M. durchgeführten Lebensmittelausgabe des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes 1933/34 erhielten rund 1200 bedürftige Familien Lebens⸗ mittelſpenden.— Die Monatstagung des Krei⸗ ſes Weinheim im NS.⸗Lehrerbund fand im kleinen Saale des Hotels„Pfälzer Hof“ ſtatt. Kreis⸗ leiter des NS⸗Lehrerbundes, Pg. Neureuther, betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß die Jahresfeier der ſiegreichen Revolution noch immer in uns nachklinge und noch nicht verhallt ſei. Mit der Revolution ſei ein neuer Abſchnitt in der deut⸗ ſchen Geſchichte eingetreten, vergangene ſchmachvolle Jahre lägen endgültig hinter uns. Im Mittel⸗ punkt der Tagung ſtand ein von Pg. Leutz gut auf⸗ gebauter und fein durchgeführter Lichtbildervortrag über das Thema:„Ein Gang über den Wachen⸗ berg“. In dieſem Vortrage wurden die geolo⸗ giſchen Verhältniſſe Weinheims, insbeſondere des Wachenbergs, gründlich dargelegt. Selbſtangefer⸗ tigte Skizzen unterſtützten in gut gelungener Weiſe das Vortragsthema.—„Die„Deutſche Bühne“ Ortsgruppe Weinheim brachte durch das Heidel⸗ berger Stadttheater die Bauernkomödie„Krach um Jolanthe“ zur erfolgreichen Aufführung. Das ausverkaufte Haus nahm die mit viel Humor ge⸗ würzte Operette mit dankbarem Beifall auf.— Bau⸗ techniker Heinrich Pfläſterer⸗Weinheim wurde zum Bezirksbauſchätzer⸗Stellvertreter für den Amtsbezirk Weinheim ernannt und als ſolcher verpflichtet. Der Präſident begann ſeinen Rückblick auf das Wirtſchaftsjahr 1933 in der zuverſichtlichen Hoffnung, daß bei allem Wandel der Formen im neuen Deutſchland doch die Handelskammern erhal⸗ ten bleiben werden als„objektive Wirtſchaftsbetreu⸗ ung“ gegenüber den ſubjektiv geſtalteten Verbän⸗ den. Der demnächſt im Druck erſcheinende Bericht über die Wirtſchaſtslage würdigt die politiſche Wende in Deutſchland auch als Wirtſchaftswende. Beſſerungsanzeichen werden beiſpielsweiſe erkannt aus der Gütererzeugung, die bei einem Hundertſatz für 1928 im Januar 1933 62,3 betrug und im De⸗ zember auf 78 ſtieg, oder aus ͤer Zunahme der Ein⸗ zelhandelsumſätze, die im Dezember um 7 v. H. höher als im Vorjahr waren. Aus der Fülle der Aufgaben, wie ſie 850 Geſetze, Verordnungen und Bekanntmachungen im letzten Jahr den Handelskammern ſtellten, werden vier Be⸗ reiche umriſſen: zum erſten die Betrenung der entlaſſenen Schuljngend. Dr. Troeltſch richtete an die Wirtſchaft die dringende Mahnung, beſonders ſich um Einſtellung der Abiturienten zu bemühen, die nicht mehr zum Hochſchulſtudium zugelaſſen werden. Nach Erwäh⸗ nung der weittragenden jüngſten Beſchlüſſe auf dem Gebiet des Einzelhandels warnt der Berichterſtatter vor einer ſchematiſchen Zinsſenkung, da⸗ mit nicht die Pfandbriefinhaber, die durch die In⸗ flation dreiviertel ihres Vermögens ſchon verloren haben, abermals Verluſte erleiden. Die Aus⸗ höhlung der Wirtſchaft durch Steuern, die unbedingt geſenkt werden müſſen, kennzeichnet die Tatſache, daß vor dem Krieg die 100 Milliarden des Haus⸗ beſitzes 222 Millionen Mark an Steuern ertrugen; 1933 war das auf ein Drittel geſunkene Haus⸗ beſitzkapital mit einer Steuerlaſt von 2200 Millionen Mark, alſo dem Zehnfachen belaſtet! Auch die Not⸗ wendigkeit der Verlängerung des Vollſtreckungs⸗ ſchutzes für das bewegliche Vermögen wird betont. * Zum Schluß gedenkt der Bericht der bevorſtehen⸗ den Rückkehr von 900 000 Deutſchen des Saargebiets zum Vaterland. Die Handelskammer der durch dieſe Vergewaltigung hart betroffenen Heimatprovinz ſen⸗ det den Landsleuten heiß empfundene Dankesgrüße ür alles, was ſe, um ihres Bekenntniſſes dum Deutſchtum erleiden mußten. Die Tagesordnung brachte weiter einen Vortrag des Syndikus Dr. Friſch(Neuſtadt⸗Ludwigshafen) 9. Seite /Nummer 93 über das Geſetz zum Schutz der nationalen Arbeit. Sodann beſchloß die Kammer die Errichtung eines kaufmänniſchen Ehren⸗ gerichts für die Pfalz und die Einrichtung eines Einigungsamtes für Wettbewerbs⸗ ſtreitigkeiten unter Vorſitz des Direktors Dr. Feil von der Aktien⸗ brauerei(Stellvertreter Direktor Dr. Barlet von der Pfälz. Hypothekenbank). Zu der Frage der Ein⸗ richtung kaufmänniſcher Gehilfenprüfun' gen beantragte Syndikus Dr. Kehm, daß dieſe Prü⸗ fungen künftig durch die Handelskammer vorgenom⸗ men werde. Die Kammer beſchloß im Sinne des Berichterſtat⸗ ters. Sie genehmigte auch den mit 105 000 Mark aus⸗ geglichenen Voranſchlag für 1934. Zuletzt wur⸗ den Wahlen vorgenommen; anſtelle des verſtorbe⸗ nen Kammermitglieds Joſef Hoffmann tritt Direktor Frang Hoffmann von der Firma Hoffmann u. Söhne. Die Vollverſammlung billigte die Mitglie⸗ derliſte des allgemeinen Ausſchuſſes, ferner der Aus⸗ ſchüſſe für Steuerſachen, Vergleichsangelegenheiten, für die Gutachterſtelle zum Schutz der nationalem Symbole und für das Prüfungsamt für Stenogra⸗ phen und Maſchinenſchreiber. Karlsruhe ſchafft Arbeit! Karlsruhe, 24. Febr. Um dem Steinbruchge⸗ werbe möglichſt frühzeitig Aufträge und damit Be⸗ ſchäftigungsmöglichkeiten für die zahlreichen Arbeiter ländlicher Gemeinden zu geben, wird der Bedarf an Walz⸗ und Flickſchotter, Walz⸗ und Teerguß für das Rechnungsjahr 1934 ſchon jetzt bei badiſchen und pfäl⸗ ziſchen Steinbrüchen unter Bewilligung eines Kre⸗ dites von rund 34000 Mk. beſtellt. Die hauptſächlich⸗ ſten Bauarbeiten für die Erſtellung des Oelbeckens am Rheinhafen mit einer Auftragsſumme von rund 497 000 Mk. wird unter der Bedingung ausreichender Sicherſtellung an eine Arbeitsgemeinſchaft Karls⸗ ruher Bauunternehmer vergeben. Die Arbeiten wer⸗ den in aller Kürze aufgenommen.— Zur Vorbe⸗ reitung der Altſtadtſanierung wird auf Grund der Landesbauordnung die Vornahme von Wohnungsunterſuchungen im Gebiet der Altſtadt— umgrenzt von Zähringer⸗, Adler⸗, Steinſtraße, Men⸗ delsſohnplatz, Kriegs⸗, Kapellenſtraße, Durlacher Tor, Durlacher⸗ und Zähringerſtraße— angeordnet. Nachbargebiete Tötung auf Verlangen * Mainz, 24. Febr. Geſtern vormittag ver⸗ ſuchte ein junger Mann am Fiſchterplatz ſeine Braut, ein Dienſtmädchen, auf deren Verlangen durch einen Schuß zu töten. Er traf das Mädchen am linken Oberkiefer; die Kugel blieb in der Wirbelſänle ſtecken. Darauf brachte ſich der junge Mann ſelbſt einen Schuß in den Mund bei. Beide wurden lebensgefährlich verletzt nach dem Kranken⸗ haus verbracht. Die Unterſuchung iſt eingeleitet Ludwigshafen in der Bautätigkeit voran r. Ludwigshaſen, 24. Febr. Aus einer Auſſtellung des Wirtſchaftsamts geht hervor, daß die Bau⸗ tätigkeit in Ludwigshafen zahlenmäßig in Deutſchland unerreicht iſt. Seit Beginn der Wohnungszwangswirtſchaft(Mitte 1918) ſind in Ludwigshafen 7565 Wohnungen entſtanden, das ſind 26,9 v. H. des ganzen Wohnungsbeſtandes. Lu d⸗ wigshafen übertrifft damit weit den Durchſchnitt aller deutſchen Groß⸗ un d Mittelſtädte, in denen nur 18,6 v. H. Wohnungen in der Nachkriegszeit errichtet worden ſind. Ein Vergleich der Bautätigkeit der letzten acht Jahre mit jener der acht letzten Vorkriegsjahre, für die Zahlenangaben vorliegen, ergibt ein recht er⸗ freuliches Bild. Während in dieſen Vorkriegsjahren 3365 Wohnungen neu entſtanden waren, ſind in den letzten acht Jahren 4769 entſtanden. Im Jahres⸗ durchſchnitt ergibt das 596 gegenüber 420 in den wirt⸗ ſchaftlich günſtigeren Vorkriegsjahren. Berückſichtigt man dabei, daß Ludwigshafen früher jährlich um etwa 2500 Menſchen zunahm, heute aber nur um durchſchnittlich 900, ſo erſcheinen die Nachkriegslei⸗ ſtungen auf dem Gebiet des Wohnungsbaues um ſo bedeutender. Für je 1000 Einwohner, um die Lud⸗ wigshafen zunachm, wurden im Durchſchnitt vor dem Kriege 168 Wohnungen errichtet, in den letzten Jahren dagegen 660, als das Vierfache. r. Ludwigshafen, 24. Febr. Die Polizeidiren tion hat verſchiedene Perſonen, die ihre vom Wohr, fahrtsamt empfangenen Unterſtützungen großenteils in Alkohol umgeſetzt hatten, in Schutzhaft genom⸗ men. Die Familien der Feſtgenommenen, die ohne⸗ hin in beſchränkten Verhältniſſen leben, kommen da⸗ durch in noch größere Not. Die Polizeidirektion wird in Zukunft in jedem derartigen Fall die Schutzhaft über ſolch unverantwortliche Elemente verhängen. * Stuttgart, 24. Febr. In einer Vollverſammlung der Konſtanzer Induſtvie⸗ und Handelskammer hielt der Präſident Dr. Kentrup⸗Karlsruhe einen Vortrag über die Wirtſchaftslage Badens. Dabei ſagte er u. ., daß die Eiſenbahnſtrecke Karlsruhe Stuttgart und ebenſo die Strecke der Höllen⸗ talbahn(Donaueſchingen—Freiburg i. Br.) elek⸗ trifiziert werden wobei die Höllentalbahn als Verſuchsſtrecke gelte. Je nach dem Ergebnis werde die Elektrifizierung der Schwarzwaldbahn Offen⸗ burg—Konſtanz folgen. ————— — —— — —— ————— ———— 10. Seite/ Nummer 93 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗usgabe Samstag, 24. Febr./ Sonntag, 28. Febr. Malcenstein, de ellell Von E. Neumann⸗North Zum 900. Male jährt ſich am 25. Februar der Tag, da im Grau des anbrechenden Morgens der Kaiſerliche Generaliſſimus Albrecht Wenzel Euſe⸗ bius Graf von Wallenſtein, Herzog von Mecklenburg und Sagan, Herzog von Friedland, von dem iriſchen Rittmeiſter Deveroux einen Partiſanenſtich ins Herz empfing und ohne einen Laut tot am Fenſter ſeines Zimmers im Pachhelbelſchen Hauſe in Eger, wo er Quartier genommen, zuſammenſtürzte. Gar ſeltſam ſchwankt das Charakterbild dieſes Mannes in der Geſchichte. Mehr als sweieinhalb Jahrhunderte wird die Tat des Rittmeiſters Deve⸗ roux bald als Mord, bald als die Vollſtreckung eines kaiſerlichen Urteils, Wallenſtein ſelbſt bald als Rebell und Hochverräter, bald als das Opfer einer Hof⸗ kamarilla und ihrer Intrigen angeſehen. Erſt die Oeffnung aller Archive in den letzten fünfzehn Jah⸗ ren hat auch hier endlich einige Klarheit gebracht. Wallenſtein, am 14. September 1582 in Hermanice in Böhmen geboren, iſt das Kind einer finſteren, RU be1 aul Ehestandsdarlehen! Günstige Angebote bei: Dierrich, E5, 11 Filialen: Schweizingen und Lampertheim wilden, bewegten Zeit; einer Zeit des Zwieſpalts. Und zwieſpältig wie dieſe Zeit iſt auch er ſelbſt. Ge⸗ borener Proteſtant, wird er zum fanatiſchen Be⸗ kämpfer des Proteſtantismus, redet aber dann doch immer wieder, mitten im wildeſten Haß des Reli⸗ gionskrieges, der Duldung jeder Konfeſſion das Wort. Kaiſerlicher Generaliſſimus und freier Reichs⸗ fürſt zugleich ſchwankt er zwiſchen Pflicht und Aufleh⸗ nung, treuem Dienen und Wahrung ſeiner eigenen Intereſſen. Auch abergläubiſch iſt er, wie ſeine Zeit, die Zeit der Hexenprozeſſe und Hexenverbrennungen. Und wie Kaiſer Rudolf II., der Vorgänger Ferdinands II., dem Wallenſtein dient, den Dänen Tycho de Brahe an ſeinen Hof kommen ließ, ſo beruft Wallenſtein den Schwaben Johannes Kepler zu ſich, auf daß er ihm die Sterne deute. Kepler, ein genialer Mathema⸗ tiker, errechnet auch des Friedländers Horoſkop, ohne ſelbſt daran zu glauben, und es erweiſt ſich ſelt⸗ ſamerweiſe als richtig. Kepler erhält zum Dank ein Aſyl in der Stadt Sagan, die Wallenſtein gehört. „Friedlands Sterne“ ſind des Herzogs Verhängnis, weil er ſich bei all ſeinen Handlungen nur noch nach ihnen richtet, nicht nach der Stimme der Vernunſt. Er faßt weittragende, manchmal gefährliche Entſchlüſſe, ſchiebt es aber immer wieder hinaus, die letzten Konſequenzen daraus zu ziehen, weil der Stand der Geſtirne ungünſtig iſt. Das läßt ihn ſeinen Ver⸗ handlungspartnern als hinterhältig und unzuver⸗ läſſig erſcheinen; und ſie ziehen ſich von ihm zurück. Mit ſeinen Freunden geht es ihm nicht anders. Und der gegen ihn ſeit je tätigen Kamarilla des Wiener Hofes bietet er dadurch willkommene Handhabe, beim Kaiſer gegen ihn zu intrigieren. Unglückſelige taktiſche Fehler, die er im Winter⸗ feldzug 1633/34 gegen Bernhard von Weimar be⸗ geht, veranlaſſen den Kaiſer, an eine Neuordnung der oberſten Heeresführung zu denken, zumal ruchbar wird, daß Wallenſtein in geheimer Verbindung mit des Kaiſers Feinden, Schweden, Churſachſen, Bran⸗ denburg und Frankreich, ſteht. Wallenſtein, der ſich gegen kaiſerlichen Befehl ins Winterquartier nach Böhmen zurückgezogen hat, erfährt des Kaiſers Ab⸗ ſichten und beruft ſeine Generale und Oberſten nach Pilſen, ihnen mitzuteilen, daß er daran denkt, den Oberbefehl niederzulegen. Nur auf ihre dringenden Bitten ſteht er von ſeinem Vorhaben ab. Die von den Offizieren dabei verfaßte und unterſchriebene Reſolution(ſie trägt auch die Unterſchriften von Piccolomini, Gallas und Buttler) wird ihm in Wien eleucutungsxüwer/ Schwor vorsälherte beschenk⸗ Ilitel/ Ponchau/ Krtal/ Alas/ Aerautk als Hochverrat angerechnet. Ein katſerliches Patent, das aber vorläufig noch geheimgehalten wird, ent⸗ ſetzt ihn ſeiner Würde als Oberkommandierender. Ein zweites Patent Ferdinands II. beſiehlt, ſich des Hochverräters Wallenſtein und ſeiner Mitverſchwo⸗ renen tot oder lebendig zu verſichern. So kommt es zur Morbdnacht von Eger, in der zu⸗ erſt die vertrauteſten Freunde Wallenſteins, Illo, Terzki, Kinſky und Niemann, niedergemetzelt werden. Dies geſchieht außerhalb der Stadt, auf der ſoge⸗ nannten Kaiſerburg. Dann geht es nach Eger hinein, zu Wallenſtein. Es iſt heute erwieſen, daß Wallenſtein tatſächlich mit den Schweden konſpiriert hat, ſogar ſchon vor der Landung Guſtav Adolfs in Uſedom; daß er hoch⸗ fliegende Pläne hatte, die auf Erlangung einer Kö⸗ nigskrone hinzielten. Und was lag für den Böhmen Wallenſtein näher, als die Wenzelskrone. So mußte er dem Kaiſer als ein Rebell erſcheinen, und ſo iſt der Mord von Eger eben nur die Vollſtreckung eines kaiſerlichen Todesurteils. Auch rein äußerlich hat Wallenſtein das Geſicht ſeiner Zeit, ein Geſicht wie der blutige Spanier Alba. Hart und finſter. Und ſo war auch ſeine Kleidung. Ein enges ſchwarzes Wams, ein ſchwarzer, blutrot gefütterter, flatternder Mantel. Abbild des Gottſei⸗ beiuns. Einſilbig und wortkarg war er; und doch ſeinen Untertanen etn milder, ſorgender Vandek⸗ vater. Allem in allem: zwieſpältig und zerriſſen ein glücklicher Menſch. Bajazzos Mutter Von Arthur Silbergleit Sie ſtopſt ihm die Strümpfe, kocht ihm ſein Gen und kümmert ſich um ſein leibliches Wohl. Vor de Schnee ihres weißen Haares erſtirbt ehrfurchtsvo 1 die Künſtlichkeit ſeines berufsmäßigen Witzes, den in der freudigen Erfüllung ihrer Pflichten bedeutg ſie ihm die reinſte Lebensheiterkeit. Er wird gew noch vor dem Himmelstor wie immer durch einen Seidenpapierreifen ſpringen müſſen, während ſich ihr der Ring der Ewigkeit, groß u 12 feierlich, einmal von ſelber erſchließen wird, um ſi in ſeinen heiligen Kreis auſzunehmen. G Ein nachgelaſſenes Luſtſpiel. Fedor von Zobeltitz hat kurz vor ſeinem Tode noch ein Lul, ſpiel„Weh dem, der liebt! beendet, das unte der Regie von Rudolf Schröder Anſang März Dresdener Staatstheater urau* führt werden ſoll. Es ereignet ſich alſo hier 9 ſeltene Fall, daß ein Luſtſpiel zu einer Totenfeie wird. Wallenſteins Ermordung im Stadthaus von Eger nach einer zeitgenöſſiſchen Darſtellung. wie er hiſtoriſch belegt iſt, ziemlich genau wieder. um ſich zur Ruhe zu begeben und nahm den erkannte, ohne Widerſtand entgegen. nung gibt den wahren Vorgang, hatte bereits die Oberkleidung abgelegt, als er die Hoſſnungsloſigkeit ſeiner Loge beschenkhaus an den Planken (Pianke uecke)— Nitzsche& Reimer— P 3, 12 Entgegennahme von Ehestandsdarlehens-Scheinen! dedes Mädol, ſeder Bu' Lobt und preist den„Surri“-Schul. Tinerei 7 Spezialhaus f. Kinder- u Jugendschuhe S 2. 2 S 2. 2 U ee Bedarfsdeckungsscheine werden angenommen! Gesangbuücher f Seeenopuener Zuf Konfirmation Gesangbucher K ab! 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Link— Gertrude Sahner Schmied Otto Weber— Pauline Schulz, geb. Boudgouſt Schloſſer Erwin Mattern— Erna Dörner Polizeihauptwachtm. E. Fuchs— Anna Hunn geb. Wolf Kaufmann Ludwig Gippert— Hilda Lang Gipſer Auguſt Maurer— Frieda Götz Kraftfahrer Maximilian Wirth— Joh. Luttermann Schneider Oskar Ebert— Emma Eſſewein Kauſmann Rob. Zettricz— Elſa Vogt Elektriker Willi Moninger— Klara Rückher Kinovorführer Karl Kreß— Kath. Stephan Schloſſer Alſred Körner— Monika Schmitt Kaufmann Albert Wißner— Auguſte Bohl Kaufmann Emil Knapp— Sophie Eſter Arbeiter Ernſt Kunzmann— Eliſabeth Heel Hilfsarb. Wilh. Köhler— Eliſabeth Schneckenberger Schloſſ. Ad. Kurz— Kath. Ditſcher geb. Volkmer Verw.⸗Angeſt. Otto Jäger— Pauline Weller Eiſenbahnarb. Jakob Beſch— Cäcilia Breunig Landw. Chriſt. Strohm— Maria Rühle geb. Hemmerich Maſchinenſchloſſer Werner Zuber— Emma Berl Maſchinenſchloſſer Friedr. Pfiſter— Erna Sichler Schneider Paul Oeſterle— Luiſe Winkler Eiſendreher Karl Ruppert— Elſa Sebert Kaufmonn Otto Dudenböffer— Kath. Ruß Angeſt. Friedr. Grohe— Getraud Breyer Monteur Paul Kohlbecker— Eliſabeth Ade Hernmacher Georg Neidig— Hilda Weber Getraute: Monat Februar 1933 Arbeiter Karl Thumm— Luiſe Sammet Elektromech. Maximilian Schönig— Eliſabetha Werdan Steindrucker Rud. Schröder— Sophie Langkait Friſeur Otto Köſterer— Roſa Reithmeier Matroſe Auguſt Frey— Barbara Gräber Friſeur Alter Leiſerowitſch— Regina Waldmann Schriftfetzer Joſeph Singer— Eliſabeth Greiner Matroſe Hermann Koch— Klara Gebhardt Betriebsleiter Hermann Pfeſſer— Ottilie König Schriftleiter Hermann Wacker— Amalie Hauk Elektromont. Georg Sohn— Marg. Zimmermann Muſiker Willi Frank— Maria Schell Elektremont. Theodor Geiger— Eliſabeth Wentz Schneider Ferdinand Rieß— Elſa Neels Metzger Chriſtoph mid— Johanna Heiſer Schuhmacher Kaſpar ohler— Ottilie Dümig Schweißer Erwin Stellrecht— Katharina Fechtig Schloſſer Joſeph Bellem Erna Fret Heizer Ottmar Gruber— Eltſabetha Schimmel Schloſſer Johannes Krampf— Anna Stern Former Robert Mater— Karoline Schwöbel Städt. Angeſt. Heinrich Franz Sponagel— Charl. Knecht Buchbinder Georg Frey— Ida Lu Arbeiter Walter Conrad— Luiſe Bick Former Jakob Jutzi— Anng Walter Arbeiter Philipp Wagner— Hedwig Schäfer Hilfsarbeiter Lorenz Schenk— Franziska Kerber geb. Hof Schreiner Ludwig Hügel— Duiſe Herdt Kaufmann Friedrich Schäfer— Elſa Hartmann Friſeur Ludwig Schmidt— Anna Sammet Werkzeugmacher Joh. All. Kern— Elſa Kreuz Kaufmann Friedr. Kops— Erna Schäffer Glaſer Auguſt Reuthner— Anna Henn Elektriker Wilh. Göckelmann— Lina Frank Konditor Chriſt. Harbauer— Luiſe Fütterer Bohrer Alois Achſtetter— Hedwig Herold Metzaermeiſter Phil. Bayer— Klara Kieſer Händler Heinrich Schwarz— Ernſtine Fubr Modellſchreiner Herm. Schneider— Wilhelmine, Jülg Kſm. Emil Gropp— Heowig Hennhöfer geb. Stegmaier Geborene: Monat Januar⸗Februar 1934 Kaufmann Friedrich Peter Karl Stapf 1 T. Giſela Kammermuſiker Theodor Mardorf 1 S. Arno Karl Theod. Schloſſer Georg Boppel 1 T. Roſemarie Arbeiter Rudolf Illmer 1 S. Rudi Lothar Max Matroſe Franz Joſef Geis 1 T. Gerda Maria Bäckermeiſter Franz Bernhard Seiler 1 S. Kurt Karl Kraftwagenführer Paul Joſef Eitelmann 1 S. Harald Joſef Maria Edgar Lagerarbeiter Emil Bauer 1 S. Hubertus Joſef Kaufmann Wilhelm Gumbel 1 T. Gertrud Erika Handelsvertreter Hans Waldemar Haken 1 T. Waltraud Wirt Ludwig Lohner 1 T. Erika Chriſtiana Kaufmann Herbert Unger 1 S. Werner Adam Adolf Karl Wagner 1 S. Rolf Karl Schloſſer Joh. Friedr. Siegel 1 T. Renate Käte Hilfsarbeiter Adam Grohmüller 1 S. Adam Fritz Elektriker Paul Richard Schewe 1 S. Horſt Gerhard Magazinarb. Arnold Oberle 1 T. Waltraud Gertr. Klara Bäcker Friedrich Lehr 1 T. Ingeburg Joſephine Kaufmann Karl Johann Ernſt 1 T. Roſemarie —4· Otto Heinrich Hamberger 1 S. Heinrich Andreas Koch F. Bernh. Friedr. Petzold 1 S. Walter M. Michael Eiſendreher Franz Sacherer 1 S. Heinrich Chriſtian Schloſſer Karl Georg Herbel 1 T. Eriko Katharina Ingenieur Hugo Karl Diemer 1 S. Alfred Rudolf Hugo Schiffer Foſef Fuchs 1 T. Edeltraud Juliane Techn. Zeichner Karl Com. Schönit 1 S. Anton Joſ. M. Dipl.⸗Ing. Kurt Ferd. Julius Pflüger 1 T. Sigrid Marta Eodelgard Geſtorbene: Monat Januar⸗Februar 1984 Eliſe geb. Wittmann, Ehefrau des Drehers Johann Gſänger, 53 J. 9 M. Led. Arbeiter Karl Friedrich Barth, 43 Sophie geb. Aufn⸗Orte, Witwe des iktor Labroiſſe, 83 J. 10 M. Willi Schaaf, 6 J. 4 M. Led. Schiffsjunge Wilhelm Schmidtke, 28 J. 2 M. Led, Arbeiter Alois Albert Bernlöhr, 27 J. 1 M. Kriminalaſſiſtent Wilh. Steph. Möhler, 49 J. 1 M. Fuhrunternehmer Joh. Phil. Müller, 61 J. 3 M. Sophie geb. Lettermann, Ehefrau des Lokomotivpführers Karl Schädel, 58 J. 3 M. Dawid Paul Grünewald, 5 J. 11 M. Kaufmann Robert Lipp, 70 J. 10 M. Lanôgerichtsvat Dr. Peter Friedr. Fromherz 62 J. 8 M. Hapitänleutnant Bruno Dreſcher, 48 J. 9 M. Anna Johanna geb. Hauprich, Ehefrau des Elextromon⸗ teurs Franz Joſ. Schumacher, 28 J. 9 M⸗ Led. Arbeiterin Anna Heiß, 36 J. 9 M. Taglöhner Karl Konrad Somstag, 26 J. 7 M. Maria geb, Jung, Witwe des Schretners Kon rab Weiß, 75 J. Packer Georg Chrtſttan——5 77 J. 5 M. Buchbindermeiſter Max Foſeph Schäfer. 04 J. 1 M. Reichseiſenbahninſpektor a. D. Phil. Fentrich, 68 J. 7 M. Johann Karl Benedict Nichols, 60 J. 1 M. Barbara geb. Heck, Ehefrau des Schloſſermeiſters Frand Joſeph Knopf, 77 J. 5 M. Monika geb. Wieland, Witwe des Schmieds Wilhelm Friedrich Krauß, 67 J. 9 M Gertrud Thereſia gel. Einert, Ehefrau des Arbeiters Friedrich Trumpp. 23 J. 6 M. Blandina geb. Götzinger, Ehefrau des Bierbrauers Paulus Endres, 75 J. 7 M. 4 Metzgermeiſters J. 2 M. Weingutsbeſitzers Kaufmann Samuel Weſtheimer, 72 J. 1 Elifabeth geb. Arnold, Ehefrau des Johann Adam Lang, 69 J. 8 M. Buchbinder Janaz Strebl, 46 J. 6 M. Harry Ernſt Heidenreich, 1 M. 16 T. Agnes geb. Rohleder, Witwe des Kaufmanns Pantaleon Fehrer, 72 J. 10 M. Opernſänger Hubert Schöttle, 48 J. 10 M. Die Zeich⸗ Wallenſtein Todesſtoß, kaufen Sie vorteilhaft Shre Wolldecken, Steppdecken Daunendecken Tiſch decken, Matratzen im Spezialhaus Weidner& Weisé N 2, N 8 Kunſtſiraße Veslobte! Besichtigen Sie bitte dai Haus der schönen Möbe 206 Rei Friedrichsplatz 8 8 Sunter den Arkader= Sie werden angenehm überrascht sein Bezugsschelne aut Ehestandsdarlehen werd enomme 9 a worden ang 1 NLeſi Dauerprenner für jede Hohienart. veemindern bei ſachster Bedienung ihre tieiskosten schmücken ihr tieim 1 E 3, 1 NI. 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Nils beugte ſich ein wenig vor, rückte an der Pelzdecke über Severas Knien, berührte ihre Hand. Das war nur Zufall, aber Severa zog die Hand nicht zurück, er umſchloß ſie zart und feſt. Hand in Hand wie junge Liebesleute ſaßen ſie in des Wagens dunkler Enge. Zum zweiten Male an dieſem Abend wünſchte Severa den rinnenden Stunden Gewichte an die allzu leichten Sohlen. War Nils zu ihr gerückt oder hatte ſie ſich bewegt? Ganz nah ſaßen ſie beieinander. Ihre Lippen ſagten ungewollt:„Nils!“, und in dem einen Wort ſteckte eine weiche Zärtlichkeit. Der Wagen hielt vor dem taghell erleuchteten Tor der Har⸗ monie. Ein Lohndiener riß die Wagentür auf.——— „Ich habe ſonſt die junge Frau Holleſparre gar nicht anziehend gefunden, aber heute iſt ſie geradezu ſchön.“ „Ja, ſieht fabelhaft aus, kein Vergleich zu ihren Mädchen⸗ jahren. War ſonſt immer farblos, beute blüht ſie.“ „Sie tanzt am häufigſten mit ihrem eigenen Mann, ganz un⸗ modern, ſehr rührend. Sehen Sie, Frau Amtsrichter, da hat er ſie ſich wieder geholt.“ „Im vorigen Herbſt waren wir auf der erſten Geſellſchaft, die Holleſparres gaben, da hat man von Verliebtheit wenig geſpürt. Und heute ſtellen ſie das richtige Flitterwochenpaar dar.“ In Severas Gedanken erſteht der Speiſeſaal der Burg mit den Säulen, den buntlehnigen Bauernſtühlen und handfeſten Tiſchen, Dort hat ſie zum erſtenmal mit Nils getanzt. Alles Da⸗ zwiſchenliegende exiſtiert nicht, auch der häßliche Spuk der Tanz⸗ diele am Zoo iſt zerronnen wie ein nächtlicher Alp vor heller Morgenſonne. Es gibt nur einen Mann auf der Welt, das iſt Nils, der ſie im Arm hält, der jetzt etwas fagt dicht über ihrem Ohr: „Du biſt eine Königskerze...“ Nur dieſe Strophe. Aber Severa weiß, daß er Nixchens ganzes, improviſiertes Gedicht gehört hat. Die geliebten Augen ſprechen die letzte Reihe:„Du biſt all meiner Sehnſucht noch nicht erfüllter Traum... noch nicht „Herr Doktor Holleſparre!“ Eine Stimme von irgendwoher. Was bringt die Stimme?„Herr Doktor wird ſofort an den Fern⸗ ſprecher gebeten, es iſt aus der Klinik, dringend.“ Severa hat mit Ohlenkamp getanzt, während Nils ſprach. Nun kommt er, hat einen gequälten Zug im Geſicht.„Ich muß das Feſt verlaſſen, Du entſchuldigſt mich bittel Es handelt ſich um die Kleine, die geſtern in die Klinik kam. Du weißt, ſie war ſchon vor einem Jahr bei mir. Schweſter Erika rief an, über 40 Fieber, offenbar ein böſer Eiterherd, das Kind leidet ſehr, vielleicht kann ein ſofortiger Eingriff noch helfen. Ich ſchicke Dir den Wagen gleich zurück, es iſt ſchon drei Uhr, man wird vorausſichtlich nicht ſehr lange mehr tanzen.“ Er hat das alles mit abweſenden Augen geſagt, er iſt nicht mehr hier in der Harmonie, nicht bei ihr, er iſt ſchon bei dem leidenden Kinde. Wie ein eiſiger Wind iſt es in dem heißen Ball⸗ ſaal geweht. Severa antwortet nicht, ſie wird ſteinern ſtill. Fort iſt er. Und alles iſt unfeſtlich ohne ihn, müde, ſchattengrau trotz der Lichter, zweifelvoll. Ein Tanz. Severa tanzt mit einem Referendar, tanzt wie eine Puppe. Ob der Wagen ſchon am Blauen Tor iſt? Jetzt wirft Nils wohl ſchon den Frack ab, zieht den Operationskittel über. Schweſter Erika bereitet alles vor. Wahrſcheinlich hält der Wagen ſchon unten vor der Harmonie. Was ſoll ſie länger hier? Sie muß dort ſein, wo Nils und das leidende Kind ſind. Im Ballkleid will ſie ſchnell in die Klinik, muß erfahren, wie es ausgeht. Und dann mit Nils nach Hauſel! Doktor Holleſparre behorchte des Kindes Herz. Böſe, ſehr böſe! Kann dies kleine, flackernde Ding der Narkoſe ſtandhalten? Der Wunſch, das Kind zu retten, ward leidenſchaftlich ſtark in ihm. Lüttis Augen flehten aus dem ſchmerzzuckenden Geſichtchen, Lüttis Stimmchen bettelte:„Lieber Onkel Doktor, mach alles wieder gut!“ Einen ganzen Monat lang hatte er nichts von Lütti gehört, hatte auch ſeinerſeits nichts getan, zu erfahren, wie es ihr gehe. Plötzlich ſprang es ihn an:„Dieſes Kindes Qual iſt mir eine Mahnung, vielleicht iſt Lüttt krank, ſehr krank, einſam, vernach⸗ läſſigt. Und ich habe derweil nur einen Wunſch, nur einen Ge⸗ danken gehabt: Severa! Ich habe Lüttis armes, kleines Daſein faſt vergeſſen.“ Die Schweſtern kamen mit der Bahre, auf der man das Kind hinübertragen ſollte. Doktor Holleſparre hob es ſelbſt vorſichtig empor. 8 „Wir wollen Dir helſen, Annchen, ſei ganz ruhig! Wenn Mutti morgen kommt, kannſt Du wieder lachen.“——— Schweſter Erika ſah des Doktors Geſicht unter der blendenden Helle über dem Operationstiſch in einer lehmfahlen Bläſſe, in einem finſter verzweifelten Ernſt, der ihr Furcht einflößte. „Schweſter Ellen, ſchärfſte Aufmerkſamkeit beim Ueberwachen des Pulſes, das Herz arbeitet ſchlecht. Ich werde ſo ſchnell operie⸗ ren, als es irgend möglich iſt. Bitte, Schweſter Erika, wir fangen an.“ Noch einmal beugte ſich ſein Geſicht zu dem Kinde, das ſchon angeſchnallt auf dem Tiſch lag, ward überſonnt von tiefer, er⸗ barmender Güte.„Jetzt ſchläfſt Du herrlich ein, Annchen, und wenn Du auſfwachſt, ſcheint Dir die Sonne aufs Bettchen und Du haſt kein bißchen Schmerzen mehr. Gute Nacht!“ * Severa ließ den Pelz von den Schultern gleiten, ſtand in Nils Zimmer, fröſtelte im ärmelloſen Spitzenkleid, lief in den Fur, horchte an der Tür zum Operationsraum. Einzelne, gedämpfte Worte drangen zu ihr.„Klammer, Tupfer!“ Das war Nils Stimme geweſen, nun Schweſter Ellens Stimme. Severa verſtand nicht, was ſie ſagte. Dann eine ſchwere Stille. Es kam Severa ein Zittern, ſie ſchlich zurück ins Nils Zimmer, blieb in der halbgeöffneten Tür ſtehen, empfand plötzlich ihr Ball⸗ kleid als ungehörig, zog den Pelzmantel wieder an. Drüben Türenöffnen. Schweſter Ellen und Schweſter Erika mit der Bahre. Hinüber glitt der weiß verhüllte kleine Körper nach Zimmer neun im Anbau. Nils folgte. Er ging anders als ſonſt, ging wie unter einer ſchweren Laſt. Sie wagte nicht, ſich ihm zu zeigen. Erſt nach einer Weile drang ſie bis zur Tür von Nummer neun vor, pochte. Schweſter Ellen öffnete nur einen Spalt, wollte abwinken, ſtaunte, als ſie Severa erkannte, und flüſterte:„Hoff⸗ nungslos, das Kind liegt im Sterben.“ Severa trat ein. In dem kleinen, einbettigen Zimmer ſah ſie Nils auf dem Bettrande ſitzen bei dem erlöſchenden Kinde. Er hielt die kleinen Hände in den ſeinen, hatte ſich tief hinabgeneigt. Es war, als wolle er das bißchen Leben gewaltſam feſthalten. Ein Uebermaß an Mitleiden, ein Mitſterben war um ihn, ſon⸗ derte ihn ab. Kälte klomm an Severas Herz. Nie war des Todes Unerbittlichkeit zu ihr getreten. Sie mußte ſich auf eine Stuhl⸗ lehne ſtützen, bekämpfte ein Auſſchluchzen, blieb in lautloſer Ehr⸗ furcht viele Minuten. Schweſter Ellen war nicht mehr anweſend. Schweſter Trika ſtand beobachtend zu Füßen des Bettes, eines Winkes gewärtig. Aber Doktor Holleſparre gab keine Weiſungen mehr. Ohnmacht war in ſeinem ſtarren Geſicht, er hatte den Kampf aufgegeben. Jetzt machte er ein Zeichen zu Schweſter Erika bin, nur eine kleine Bewegung des Kopfes, die alles ſagte. Schweſter Erika ging auf Fußſpitzen davon. Severa war allein in dem kleinen Zimmer mit Nils und dem flachen Körperchen unter der Decke. Krampfig faltete ſie die Hände ineinander. „Großer, barmherziger Gott, Du Gott aller Liebe, ich ſehe wie er leidet, und ich weiß. warum er hier ſo furchtbar leidet, ich weiß es, weil Liebe alles begreift, er denkt an ſein eigenes, kleines Mädchen. Großer Gott, gib mir einen Weg zu ihm, daß ich ihm Troſt ſein kann für Verlorenes, großer Gott, laß uns eins wer⸗ den, daß ich ihm ein Kind ſchenken kann, einen Erſatz. Es flog in ihr Flehen wie eine ferne Stimme:„Nimm ſein Kind zu Dir, dann haſt Du einen Weg zu ihm...“ Aber ſie wich der Stimme aus und ſpürte, wie ihr Gebet machtlos in die Tiefe der Millionen ſelbſtſüchtiger Wunſchgebete ſtürzte. Sie tat einige Schritte faſt wankend, war am Bett, berührte des verſunkenen Mannes Schulter. Er hob den Kopf. Severa entſetzte ſich vor der müden Abwehr ſeines Blicks. Sie konnte kein Wort finden, ihre Augen prallten ab an einem harten Sich⸗ verſchließen. „Was weiß dieſe Frau von Lütti? Was weiß ſie von meiner Schuld an dem einſamen Kinde?“ Dieſe Gedanken machten Nils Holleſparre blind gegen die Bitte in Severas demütigen Blicken. In ihm war nur das Wiſſen um eines Kindes hilfloſe Verlaſſen⸗ heit vor allem Dunkel, hier vor dem Dunkel des Todesweges, dort vor dem Dunkel unſauberer Lebenswirrniſſe Severa wich zurück.„Ich bin ihm nichts, gar nichts. Es war eine Täuſchung. Nein, ſchlimmer noch, es war dasſelbe Wertloſe wie bei Mollner. Seine Seele iſt fern, ganz fern von mir, ich werde ſie nie wieder gewinnen.“ Ihre Füße in den Tanzſchuhen trugen ſie mühſam zurück zur Tür und über den Flur. Sie nergaß Schal und Handſchuhe, tappte die Treppe hinab, ſtieg in den Wagen, der unten wartete.„Fahren Sie mich nach Hauſe, Klein, und dann bolen Sie den Herrn Doktor.“(Fortſetzung folgt.) — 95 —— Sountass⸗otatt der Reuen Maundeimen Zettuns— Sanditen auf der Hacienda/ ven Srans Saut Ueber dem Tal von Roſario bing die Nacht. Mannshohes Zuckerrohr ſchimmerte fahl im matben Sternenlicht; aus dem nahen Sumpfwald ertönte überlaut das immerwährende Quaken der Ochſenfröſche; Aras und Sittiche ſtoben mit hellem Gekrächz durch die Luft; das Lied der Zikaden klang wire überirdiſches Läuten, und um die Büſche ſchwirrten Abertauſende von glitzernden Funken. Auf der Sabana aber, die ſich flach wie ein Brett nach Süden bis zur Mauer der Anden erſtreckte, flackerten rieſige Herdfeuer, die bei Einbruch der Dunkelheit zum Schutz gegen Raubtiere an⸗ gefacht wurden. Am Rande des fruchtbaren Tals, wo die ungeheure Sabana begann, ſtand in einer Mulde das Patronshaus der Hacienda Santa Fé, und rings um das langgeſtreckte weiße Gebäude ſcharten ſich die niedrigen Lehmhütten der indianiſchen Peons. Hinter der ſchwarzen Kruſte des Sumpfwaldes kam der Silber⸗ ball des Mondes langſam herauf und ſtreute ſein Licht auf das weiße Haus, daß es leuchtete wie ein Block aus Alabaſter. Ein paar Hunde begannen zu jaulen, aber ſie heulten nicht den Mond an, wie Hunde zuweilen tun, ſondern meldeten die Ankunſt eines Reiters, der in mäßigem Trab auf das Haus zukam. Einen Stein⸗ wurf davor machte der Reiter nach der Sitte des Landes halt und fragte mit lauter Stimme, ob er die Nacht auf der Hacienda nerbringen könne. Eine Tür öffnete ſich, und ein Mann bot dem Fremden das Haus zur Herberge an. Aber er tat das ſchneller, als man ſich für gewöhnlich im Monde entſcheidet, einen Unbekannten aufzu⸗ nehmen. Der Reiter jedoch war ein Deutſcher und erſt kurz vorher in Colombia eingewandert und daher noch nicht allzugut mit den Landesſitten vertraut. „Vielen Dank, Herr“, ſagte er und ſtieg aus dem Sattel, wäh⸗ rend ein Indianerjunge, der lautlos herangehuſcht war, den Zügel hielt. Der Hacendero führte den Fremden in einen Saal, der ſchwach von dem zuckenden grünlichen Licht einer Oellampe er⸗ hellt war. „Fauſtino Gomez, zu Ihren Dienſten, Caballero“, meinte er mit einem ſchrägen Blick auf den ſpäten Gaſt.—„Kaſpar Flint“, erwiderte dieſer,„und nochmals vielen Dank, Don Fauſtino.“ Er⸗ ſchöpft ließ er ſich auf einen hautbeſpannten Stuhl fallen. „Sind wohl ein Fremder— Deutſcher?“ meinte Don Fau⸗ ſtino mit heimlichem Lächeln. „Ja“, brummte Flint ablehnend, als hätte er wenig Luſt, über ſeine Perſon zu ſprechen. Aber Don Fauſtino gab ſich nicht zu⸗ frieden. Es ſei immerhin eine Seltenheit, bemerkte er, daß jemand ſich nach Santa Té verirre. Denn verirrt müſſe ſich der Senjor Coch haben. „Wieſo verirrt?“ fragte dieſer erſtaunt. ⸗Ich bin ſo gegen ſechs in der Früh in Concepcion losgeritten und habe mich immer an den Nationalweg gehalten. Wie ſoll ich mich da verirrt haben?“ „Ja“, meinte der Herr von Santa Fé, und ſchob ſeinen breit⸗ randigen Hut ins Genick, natürlich, wenn der Senjor überzeugt ſei, daß er ſich auf dem rechten Weg befinde, dann wolle er nichts geſagt haben, aber ſoweit er die Wege kenne im Tal von Roſario — und er kenne ſie genau—, hörten ſie alle irgendwo im Monte plötzlich auf „Das kann nicht ſein“, rief Flint erregt,„ich habe oft genug gefragt unterwegs. Ich muß hinauf nach Pedriza. Ich werde morgen mittag erwartet!“ Er war aufgeſtanden und machte einen Schritt auf die Tür zu. „Eine gefährliche Gegend zur Nachtzeit“, bemerkte Don Fan⸗ ſtino, und Flint glaubte eine Spur von Spott hinter den Worten vernommen zu haben. „Ja— gefährlich— per Dios“, fuhr Don Fauſtino in ſeiner Rede fort,„ganz abgeſehen von den Tigern— vor allem ſind's die Banditen, die hier die Gegend unſicher machen. Es gibt hier große Herden— ich ſelbſt habe an fünftauſend Rinder auf der Sabana.“ Hallo, dachte Flint, wenn er ſo reich iſt, kann man ihm ruhig vertrauen. Und er begann Don Fauſtino auseinanderzuſetzen, daß er in der Nähe von Concepeion eine wertvolle Finca gekauft habe und nun auf dem Weg ſei, für neuntauſend Peſos eine Herde von 300 Paar Hörnern in Pedriza zu übernebmen. Aber der Zu⸗ ſchlag gelte nur bis zum nächſten Mittag, und wenn er bis dahin das Geld nicht erlegt habe, könne der Mann in Pedriza frei über ſeine Herde verfügen. „uUnd da tragen Sie“, meinte Don Fauſtino lächelnd,„neun⸗ tauſend Peſos ſozuſagen in der Hoſentaſche mit ſich herum. Ja, wiſſen Sie auch, Mann, daß Sie todſicher bereits ſignaliſiert ſindl Unſere Wegelagerer ſind tüchtige Burſchen und haben, was das Rauben betrifft, verdammt ausgekochte Methoden. Sie ſagten doch, Senjor Flint, daß Sie öfters auf dem Weg nach der Richtung gefragt haben— ſehr ſchön—, da ſind Sie gelotſt worden, und wenn Sie nicht hier haltgemacht hätten, dann hätten Ihnen die Banditen vorausſichtlich noch heute nacht irgendwo in einem ſtillen Winkel die Kehle durchſchnitten. Aber—“ Don Fauſtino fuhr hoch und ſtieß den Holzladen vor dem Fenſter auf, denn draußen hatten die Hunde angeſchlagen und bellten wütend, als wäre ein Tiger über die Fenz geſprungen. Auch Flint trat ans Fenſter und ſah in die Dunkelheit hinaus. Seine Rechte umſpannte den Kolben des Colt, der im Piſtolen⸗ halſter am Gürtel hing. „Wer da?“ rief Don Fauſtino in die Nacht hinaus. Aus den Kehlen der Hunde dͤrang ein unterdrücktes Knurren, dann waren ſie auf einmal ſtill.„Blinder Alarm“, meinte Don Fauſtino, und zog den Laden wieder zu. Dann bot er dem Gaſt Whisky mit Gingerale an, und während er die Flaſchen aus dem Wandſchrank holte, flog ein kurzes, ſchnell unterdrücktes Grinſen über ſein Geſicht. Flint leerte das Glas auf einen Zug hinunter, ſtellte es auf den Tiſch und füllte die Trommel ſeines Revolvers auf, denn er hatte auf ſeinem Weg eine Furt überqueren müſſen und hatte mit ein paar Schüſſen zudringliche Alligatoren vertrieben. Es war ihm nicht entgangen, daß vier oder fünf Männer über den Vorhof gehuſcht waren, und er wunderte ſich über Don Fauſtinos ſorgloſes Weſen, denn wenn dieſer nicht blind war, dann mußte er ſie auch geſehen haben. Ein Gefühl naher Gefahr und Mißtrauens gegen den Hacendero überſchlich ihn, und er be⸗ ſchloß, den Revolver ſchußbereit und die Augen offenzuhalten. Da Kaſpar Flint ein überaus mutiger Mann war— er war, bevor er nach Colombia kam, viele Jahre Verwalter einer Farm in Oſtafrika geweſen und hatte ſich dort die Sporen verdient—, wollte er geradeswegs auf die Geſahr losgehen und Don Fauſtino klip und klar fragen, ob er feindliche Abſichten gegen ihn hege. Denn er wußte, daß alle Gauner— die ja letzten Endes immer Feiglinge ſind— ſich verrieten, wenn ſie ihr Spiel vor der Zeit durchſchaut ſahen. Er erhob ſich und wollte zum Sprechen anſetzen— da häm⸗ merte ein harter Schlag gegen den Porton. Don Fauſtino, an⸗ ſcheinend bis auf die Knochen erſchrocken, riß die Tür zum Flur auf und ſchrie:„Was für ein Teufel klopft da draußen?“ Und im Hintergrund kreiſchte eine Frauenſtimme:„Heilige Mutter Gottes— die Banditen!“ Zum zweiten Mal fiel ein Schlag gegen den Porton, und eine rauhe Stimme rief:„Aufmachen— wir ſuchen einen Fremden, der hier abgeſtiegen iſt!“—„Geht zum Teufel,“ ſchrie Don Fau⸗ ſtino zurück,„unſere Piſtolen ſind gut geſchmiert!“—„Wird euch wenig nützen,“ meinte die rauhe Stimme, und ſchlug ein höh⸗ niſches Gelächter an.„Wir ſind eine Quadrille und werden gleich fertig ſein mit dem bißchen Holz von eurem Porton!“ Da zog Don Fauſtino mit einer kaum ſichtbaren Bewegung den Revolver und ſchoß aus der Hüfte dreimal auf die Tür. Ein Fluch knallte auf, dann entfernten ſich leiſe Schritte, und gleich darauf praſſelte eine Salve gegen das Haus, aber ſeltſamerweiſe fuhr keine Kugel durch den Porton. Flint bat Don Fauſtino bei ſich das Mißtrauen und den Arg⸗ wohn ab.„Ich will nicht Ihr Haus und Sie, und Ihre Leute ge⸗ fährden,“ ſagte er haſtig,„Ihre Gaſtfreundͤſchaft könnte Ihnen teuer zu ſtehen kommen, Don Fauſtino. Es gibt doch ſicher auf der Rückſeite des Hauſes eine Tür oder ein Fenſter, durch das ich unbemerkt entkommen könnte!“ „Was denken Sie,“ rief Don Fauſtino ängſtlich,„das Haus iſt längſt umzingelt. Sie müſſen ſchon hier bleiben. Und keine Sorge um uns. Santa Feé iſt ſolide gebaut.“ Nun erſchien die Frau— Dona Candelaria hieß ſie— und ließ ſich den Fremden, der eine ganze Banditenquadrille auf die Beine gebracht hatte, vorſtellen. Sie war jung und ſchlank, hatte ſchwarze Haare und Augen und war lebhaft, wie alle Frauen ihrer Raſſe. Aber ſie ſchien keineswegs ängſtlich zu ſein, denn als jetzt wieder ein paar Schüſſe gegen die Hauswand ſchlugen, lächelte ſie, als 9 0 —— Samstag, 24. Febr./ Sonntag, 25. Febr. 1984 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 13. Seite/ Nummer 93 Der deutſche Neuhausbeſitz Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: —— deutſche Neuhausbeſitz war vor der nationa⸗ aht wolution in einer Reihe einzelner ſelbſtändiger dekä ude organiſiert, die ſich zum Teil gegenſeitig 3 Der mit der nationalen Erhebung er⸗ Wbel kepanke der Volksgemeinſchaft hat auch hier beſig 1 geſchaffen. Der ſeit 1918 erſtellte Neuhaus⸗ Führn ſt heute in dem unter nationalſozialiſtiſcher Reuhch ſtehenden Reichsverband Deutſcher amce und Eigenheimbeſitzer zuſam⸗ zur Die ſtraffe und einheitliche Führung hat vau ge, daß die an ſich in der Erſtellung des Neu⸗ usbeſitzes bedingten Verſchiedenheiten auf eine ge⸗ betaeh Linie gebracht wurden, und daß vor allem niſ eiligten Regierungsſtellen die Geſamtverhält⸗ erſ 65 Kner Form vorgetragen werden können, die kennen Möglichkeit ſchafft, die Notlage richtig zu er⸗ und zu bekämpfen. — al Reichsverband läßt ſich aber unter ſeiner ationalfobialſtiſchen Führung auch nur von dem Ozialiſtiſchen Gedanken leiten, daß die von allein egierung zu treffenden Maßnahmen niemals allein 9 Geſichtspunkte des Neuhausbeſitzes und Geſt 0 r dieſen zu treffen ſind, ſondern nur vom Rotwendi nkt des für die geſamte Volkswirtſchaft 5 U gen. In dieſer Anſchauung findet der Ver⸗ ſchäfts, terſtützung durch die Organiſationen des Ge⸗ in—5 und Induſtriehausbeſitzes, mit denen er ſich gliebee Notgemeinſchaft mit etwa etner Million Mit⸗ ſchaft kzammengefunden hat. Dieſe Notgemein⸗ reicht er Reichsregierung eine Denkſchrift über⸗ träge, von der man im Gegenſatz zu ähnlichen Ver⸗ Haus ſaden muß, daß ſie das heutige Problem des Zentimeter, in geſchützten Lagen Schi ziemlich gut. 25 Zentimeter, lückenhaft, Schi und Rodel gut. 20 Zentimeter, Sageolaleucles Sonntag, 25. Februar „Fidelio“, von Beethoven, Miete E, .3 2 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag: Milchſtraße und Sternhaufen. Chriſtuskirche: 20 Uhr Heldengedenkfeier(Joh. Seb. Bach). Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.15 Uhr Das bunte Kabarett⸗Proaramm. Avollo: 16 und 20.15 Uhr Varieté. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Rivalen der Luft“. Alhambra:„Stoßtrupp 1917“. Roxy:„Der Polizeibericht meldet“. Schauburg:„Der weiße Adler“.— Capitol:„Der Schuß am Nebelhorn“. Schneeberichte vom Samstag, den 24. Februar 1934 Bühlerhöhe⸗Plättig, Herrenwies: heiter, plus 3 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, verharſcht, Sport ziemlich gut. Furtwangen: heiter, minus 5 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Firnſchnee, Sport beſchränkt. Hinterzarten: heiter, minus 7 Grad, kein Sport. Höhenſchwand: heiter, minus 1 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel ziemlich gut. Hundseck⸗Sand⸗Unterſtmatt: heiter, plus 3 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, lückenhaft, Firnſchnee, Sport beſchränkt. Kniebis: heiter, minus 1 Grad, Schneehöhe 95 Zenti⸗ meter, verharſcht, Firnſchnee, Schi beſchränkt. „Neuſtadt(Schwarzwald): heiter, minus 3 Grod, Schnee⸗ höhe 5 Zentimeter, lückenhaft, kein Sport. Rüheſtein: heiter, minus 3 Grad, Schneehöhe 45 Zenti⸗ meter, Firnſchnee, Schi ziemlich gut. Schauinsland: heiter, plus 1 Grad, Schneehöhe 15 Schluchſee⸗Rothaus: heiter, minus 7 Grad, Schneehöhe Schönwald⸗Schonach: heiter, minus 2 Grad, Schneehöhe verharſcht, Sport gut. Was hören wir? Sonntag, 25. Jebruar Südfunk .30: Reichsſendung aus Mürchen: Stanbmuſik. —.00: Volkstrauer.—.10: Kath. Morgenſeier.—.35: Evang. Morgenfeier. 10.20: Reichsſendung aus München: Feierliche Vereidigung aller politiſchen Amts⸗ leiter in Deutſchland.— 12.00 Reichsſendung aus Berlin: 8 der Totengedenkfeier aus der Staatsoper und vom Ehrenmal.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Ich hatt' einen Kameraden. Soldaten⸗ lieder und Gedichte. 13.50: Chorgeſang. 14.20: Eugenik iſt not.— 14.45: Stunde des Landwirts.— 15.00: Beſinnliche Muſik.— 16.30: Kinderſtunde.— 17.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.00: Orgelkonzert.— 18.15:. und die Fahne iſt mehr als der Tod. Choriſche Hörfolge zum Gedenken aller toten Kämpfer.— 19.15: Trauer⸗Kantate. — 20.15: Paſſacaglia in C⸗Moll von Bach.— 20.30: Wallen⸗ ſtein. Szenen aus Schillers„Piccolomini“ und„Wallen⸗ ſteins Tod“.— 22.30: Aus Krummhübel: Hörbericht vom Winterſportfeſt des deutſchen Oſtens.— 23.10: Konzert am Volkstrauertag.— 24.00; Nachtmuſik. Südweſtfunk 10.05: Ein Volk ſorgt für ſeine Kriegsgräber.— 14.20: Der Bauer gedenlt der Toten. Hörfolge.— 19.15: Vom Stürmen und Sterben deutſcher Soldaten. Ein Lied der Kameradſchoft.— 19.55: Trauer und Auſblick.— 22.30: Kammermuſik. Weſtdeutſcher Rundfunk .00: Kath. Morgenfeier.—.30: Kammermuſik.—.40: Evang. Morgenſeier auf dem Friedhof.— 19.00;: Ein Wort an alle.— 13.10: Mittagskonzert.— 14.45: Heldenfried⸗ höfe im Weſten.— 15.15: Eltern und Kinder.— 16.00: Wir. Ein Spiel von Kampf und Aufbruch der deutſchen Jugend.— 16.45: Blasmuſik.— 18.30: Tannhäuſer. Szenen auf Schallplatten.— 20.00: Das große Totenſpiel. Hörſpiel. — 21.00: Requiem von Mozart.— 22.20; Unterhaltungs⸗ muſik(Schallpl.).— 23.00: Südſlawiſche Voltslieder(Auf⸗ nahme).— 23.30: Nachtkonzert. Bayriſcher Rundfunk .00: Feierſtunde.— 14.10: Totengedenken im Brauch⸗ tum.— 14.30: Konzert zum Volkstrauertag. 3 Dentſchlandlender .00: Morgenfeier. 13.00: Muſik zum Mittag.— 14.20: Jugenofunkſpiele.— 14.55: Deutſche Volksmuſik. — 15.15: Viertelſtunde Schach.— 15.30: Kriegsbriefe ge⸗ fallener Studenten.— 16.00: Wagner⸗Konzert.— 17.003 Vom heldiſchen Leben.— 17.15: Stunde des Landes.— 17.55: Das Erlebnis der endloſen Straße.— 19.05: Sieder, die wir an der Front ſangen(Aufnahme).—220.00; Die endloſe Straße. Ein deutſches Frontſtück von Sig. Graff und C. E. Hintze.— 21.20: Kirchenkonzert.— 23.05: Kon⸗ zert am Volkstrauertag. Wien 19.00: Volkskieder in künſtleriſcher— 83 Oeſterreich. Tiroler Ballade.— 22.10: Abend⸗ nze Früher Mk. 46.-, jetzt nur Mk. 19. So enorm haben wir die Preiſe geſenkt. 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Aus Krummhübel: Hörbericht vom Winterſportfeſt des Hawerr Wünſche, ſondern für den geſamten deutſchen Todtmoos: heiter, minus 1 Grad, Schneehöhe 10 bis 15 deutſchen Oſtens.— 16.90: Veſperkonzert.— 10.05: Toten⸗ usbeſitz— einſchließlich des Al sbeſitzes— im S Sport gedenken.— 20.00: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von momen der Geſantwirifchaft behanbelt —— 8 — Offentlicher DankihFEF g9%+ abe/ Unſere Tochter Anna litt an einer Uiniſch ſeſigeſtellten 2 9¹ — 0 510 5255 9—— Für Eheſtands⸗ 1 me 5 Wührend der Reiſe——— eiſerung erzie afZzimmer — d 3 i Auw der Byrm werden Sie Kur, wel————— echt Eiche, gtür., es empfinden S 3 5 Hene t S. Konrad, eee Küchen Auskunft koſtenlos du bor⸗Raturg iuſtalt, 5 Manchen 24 Scnahee- Seig2s Habrenneriannte 188 u Erfolge b. Nerven⸗Rückenmarksleid. Schlaganfäll. Lähmung. Krampfanfällen, Gllederreizen, Keuraithenie u- Gelenioichl. Speisezimmer 9* Hunderte Anerlennungen und Danlſchreiben Beheilter. Giche, v. 390 an Möhel⸗Volk Q 5, 17/19 d. Haus f. 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Gleichzeitig zeigten ſich Reflexe der italieni⸗ ſchen Zinskonverſion mit ihren Zwangs⸗ eingriffen für die Beſitzer von Staatstiteln inſofern, als ein Teil der am Rentengeſchäft intereſſierten hei⸗ miſchen Kundſchaft von dieſem abwanderte, ſich ent⸗ weder vom Effektenhandel ganz zurückzog oder den Erlös in Aktien anlegte. Dieſe Entwicklung war nicht ganz unbedenklich, weil ſie die Gefahr herauf⸗ beſchwor, man werde den einmal als richtig erkann⸗ ten Weg nicht zu Ende gehen können. Es darf daher nicht überraſchen, wenn der Reichsbankpr ä ſ i⸗ dent die erſte ſich ihm bietende Gelegenheit, näm⸗ lich die Tagung des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes, dazu benutzte, um allen reinen Wein einzuſchenken. Dr. Schacht brachte das Ziel, das ſich die national⸗ ſozialiſtiſche Regierung auf wirtſchaftlichem Gebiete geſtellt hat, auf einen Generalnenner: das Kabinett der nationalen Erhebung will mit dem Vertrauen des Volkes regieren. Vertrauen kann man aber nur gewinnen, wenn man einen Weg beſchreitet, der gerade zum Ziel führt. Weder läßt ſich dieſes auf währungspolitiſchem Gebiet mit Hilfe einer Devalvation der Reichsmark, noch mit einem Zwange zur Zinsverbilligung erreichen. Warum beide Mittel abwegig ſind, dafür lieferte Dr. Schacht untrügliche Beweiſe: Was ſich die Angelſachſen leiſten, darf Deutſchland deswegen nicht tun, weil ſein Export im weſentlichen auf der Veredelung ausländiſcher Rohſtoffe beruht, die ſich bei der Abwertung des deutſchen Geldes ſofort verteuern würden. Zum anderen wäre das Opfer einer Mark⸗ entwertung deswegen ziemlich nutzlos, weil Deutſch⸗ land dadurch die Schrumpfung des Welthandels doch nicht mildern könnte. Außerdem würde eine Steige⸗ rung des deutſchen Exports über das normale Maß hinaus ſofort wieder mit währungspolitiſchen Maß⸗ nahmen der engliſchſprechenden Völker, die ja über⸗ haupt noch nicht ſtabiliſiert hätten, beantwortet wer⸗ den. Nicht genug damit, es gibt andere Mittel, um dem Valutendumping der Staaten mit beſchädigter Währung auch ohne Abwer⸗ tung der Mark zu begegnen. Das von der Reichsbank aufgebaute Syſtem der zuſätzlichen Ex⸗ porte unter Inzahlungnahme von Sperrmark, billi⸗ gen deutſchen Auslandsbonds und Serips erſtattet immerhin einen gewiſſen Teil deſſen wieder, was die engliſche und amerikaniſche Valutenentwertung Deutſchland wegnimmt. Dieſes Syſtem iſt noch durchaus aufbauſähig.— Unter dieſen Umſtänden, ſo rief Dr. Schacht ſeinen Hörern zu, kann von einer Abwertung der Mark nicht die Rede ſein. Er er⸗ gänzte ſeine Meinung dadurch, daß er mit Nachdruck betonte, gerade die heutige Regierung bedarf des Sparwillens des deutſchen Volkes in höchſtem Maße. Nunmehr ſieht Deutſchland wieder⸗ eine klare Linie, und ein jeder vermag ſich darauf einzuſtellen. Der Spargroſchen iſt nicht gefährdet, und ein Zwang ſür ein Nachlaſſen des Zinſes bei den feſtverzinslichen Papieren wird nicht ausgeübt wer⸗ den. Man wird ſich lediglich der freudigen und frei⸗ willigen Mitarbeit der großen Sparermaſſen be⸗ dienen, die gern bereit ſein werden, Opfer zu brin⸗ gen, Opfer, die kaum als ſolche zu bezeichnen ſind, weil ſie entſcheidend zu einer erhöhten Sicherheit des Schuldners beitragen. Die Marſchroute, die der Reichsbankpräſident jetzt ſeſtgelegt hat, zeigt der Welt, daß ſich das Deutſche Reich energiſch gegen eine Devalvation ſträubt, weil es aus der Erfahrung weiß, daß man nicht ungeſtraft die mühſam zuſammengetragenen Rücklagen der Volksmaſſen vernichten darf. Mögen die Anfangserfolge aller jener Länder, die ſich ſolcher Mittel bedienten, noch ſo groß geweſen ſein, auf die Dauer ſtellte ſich immer wieder heraus, daß es ſich um Scheinblüten handelte. Merkwürdigerweiſe trifft ſich die deutſche Führung hier in einer Linie mit der franzöſiſchen; denn auch der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident Doumergue hat die Stabilität des Franken als vordringlichſte Sorge bezeichnet. Ein armes und ein reiches Volk im gemeinſamen Kampfe um das heiligſte Gut, das Vertrauen. Zwei Länder, die ſich ſonſt ſcheinbar nicht verſtehen könnenl. Der Kampf, der hier um die Ehrlichkeit geführt wird, iſt gigantiſch. In allen Ländern der Erde regen ſich jene Geiſter, die ſkrupellos den Eigennutz vor den Gemeinnutz ſtellen und im Inter⸗ eſſe der Hebung ihres Geſchäftes jedes Mittel ein⸗ geſetzt wiſſen wollen, das dieſem Ziele dient. Auch in Deutſchland fehlt es nicht an ſolchen Geſtalten, nur ſtoßen ſie auf den harten Widerſtand der autoritären Regierung, die derartige Tendenz erſt gar nicht aufkommen läßt, um ein Ver⸗ wirren der Gemüter zu verhüten. Wie anders lagen doch die Dinge bei Deutſchlands ſüdlichen Nachbarn, als man in Prag wochenlang darüber diskutierte, ob es zweckmäßig ſei, den Gold⸗ gehalt der Tſchechenkrone um ein Sechſtel zu er⸗ mäßigen. Das Ende war, daß man dieſen Schritt wagte, ohne ſich darüber Rechenſchaſt ablegen zu können, ob er den Erfolg, den man erwartet, ver⸗ wirklicht, oder ob es ſich nicht um einen Schlag ins Waſſer handelt, der nur dazu beitragen muß, das mühſam gekittete Vertrauen, das ſich im Welt⸗ handel langſam abzuzeichnen beginnt, wieder zu un⸗ tergraben. Gerade die Ereigniſſe in der Tſchecho⸗ ſlowaket zeigen aber, welche Kräfte am Werke ſind, um die Verteidigung der Ehrlichkeit, die nur noch von wenigen Goldländenn durchgeführt wird, zu er⸗ ſchweren oder zu unterbinden. Kaum ſignaliſierte Prag die Devalvation der Krone, da hub an den internationalen Geldzen⸗ PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPGPPGGPGGGGGGbòTb—PTPTbTbTPTPTPTPTPTòTPT—VTbTbT———————PPPP———————————————————————————— Mehrarbeif bei Mannesmann Zwei neue Hochöien unier Feuer Geſtern fand die übliche Vierteljahrsaufſichts⸗ ratsſitzung der Mannesmannröhren⸗Werke AG. in Düſſeldorf ſtatk, in der über das letzte Biertel 1933 berichtet wurde. Der Vorſtand teilte mit, daß die ſchon bei Ge⸗ legenheit der letzten Sitzung im November vorigen Jahres erwähnte Beſſerung der Beſchäftigung auch im 4. Jahresviertel angehalten hat. Die Stahlerzeugung des Jahres 1933 weiſt gegenüber derjenigen des Jahres 1932 ein Mehr von etwa 15 v. H. auf. Auch im laufen⸗ den Kalenderjahr hat der Auftragseingang eine fortſchreitende Beſſerung erfahren, ſo daß die Geſellſchaft vor einigen Tagen einen weiteren Martinofen unter Feuer ſetzen konnte, und außerdem die Abſicht be⸗ ſteht, wie ſchon kürzlich angekündigt, demnächſt den zweiten Hochofen in Huckingen wieder in Be⸗ trieb zu nehmen, wofür die Vorbereitungen im Gang ſind. Die Bilanzſitzung wird wie üblich im Mal ſtattfinden. 8 Sächſiſche Bank zu Dresden.— Wieder 8 v. H. Divi⸗ dende. 24. Febr.(Eig. Meld.) Der AR. beſchloß, der GV. vom 24. März die Verteilung einer Dividen de von wieder 8 v. H. vorzuſchlagen. * Lazard Speyer⸗Elliſſen.— Ausſcheiden eines AR⸗ Mitgliedes. Die Lazard Speyer⸗Eliſſen Kanl., Frank⸗ furt a..⸗Berlin, gibt bekannt, daß Oberregierungsrat Dr. Alex Meyer⸗Berlin aus dem AR der Geſellſchoft aus⸗ geſchieden iſt. „Union“ AG. für See⸗ und Fluß⸗Verſicherungen, Stet⸗ tin. Die Verwaltung ſchlägt der GV. am 15. März für 1933 die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 8 v. H. aus 40 733(i. V. 40 087)/ Reingewinn vor. Die Prämieneinnahme betrug 411 197 hiervon entfielen auf eigene Rechnung 169 419 l. * Auch ſämkliche Mitglieder der Belgrader Großbank Zadruga legen die Aemter nieder. Die Finanzpolitik in Südſlawien, die die Haupturſache der letzten Kabinetts⸗ kriſe war, ſcheint auf immer bedeutendere Schwierigkeiten zu ſtoßen. Nachdem am Mittwoch der geſamte Vorſtand der Nationalbank ohne Angabe von Gründen zurückgetreten iſt, legten am Freitag ſämtliche Vorſtandsmitglie⸗ der der Belgrader Großbank Zadruga ihre Aemter nieder, ebenfalls ohne Angabe von Gründen. Um die Dividende bei B. M. W. Berliner Blättermeldungen wellen aus gut unterrich⸗ teter Quelle wiſſen, daß die Bayeriſchen Motoren⸗ Werke Ac, München, für das Geſchäftsjahr 1939 eine Dividende von mindeſtens 7 und höchſtens 774 v. H. in Vorſchlag bringen werden. Wie wir dazu von der Geſellſchaft hören, iſt dieſe Kombination vollſtändig unrichtig. Do man noch mitten in den Abſchlußarbeiten ſtehe, laſſe ſich im Augenblick noch gar nichts ſagen. Die Geſellſchaft erklärt alle dieſe Nachrichten für erfunden, werde. Dinars, des holländiſchen Gulden, leicht entſchließen. umſätze im Jahre 1929: 227 Mrd. Mk. Mrd. Mk. angegeben. reichen. und die Kreditnot. mehr zu helfen. ſind, über das Geſchäftsergebnis unterrichtet werden. Rekordabschluß der Woll-Wäscherei und Kämmerei, Döhren GV am 16. März d. der 12 v. H. dividendenberechtigt ſein. Die ſchaft ausgedehnt. die nationale Arbeitsſpende zur Verfügung. Elsässisch-Badische Wolliabrik AG. einem Berluſt von 99 484 /, ungünſtige Ergebnis des abgelaufenen gerufen. davon Bankſchulden 0,95(0,00) Mill. /. GB 5. März. * Ac Buderus'ſche Eiſenwerke, Wetzlar.— von drei Hochöfen einer in Betrieb iſt, zweiten Hochoſen anzublaſen. tigung. O Belebung am Roheiſenmarkt. Preiſe ſind aber nach wie vor unbefriedigend. Kurszettel der Neuen Mannheimer annheimer Ette kient Sr52 Aichaf. Auerpe.———.— Sleln. S. 4 Be. K. 108,0 109 9 V Bad. St.-U. 2) 94,.— 94.50 Konſerven Braun 51.50 8 55 GPe Kom.Gd 91.— 91.— udwigsb. A. Br. 83.— 63.— Dortm. Ritt 91 — 91.—Ludwids Waigm.—.—.— Henningen, München 216.5 216.5 Konſerven Braun 53.— 54.— tren ein Rätſelraten an, wer der n ä ch ſte ſe in Als man ſich am franzöſiſchen Franken dank der Energie der Pariſer Regierung die Finger verbrannt hatte, bemächtigte ſich die Spekulation des des Schweizer Franken und nicht zu vergeſſen des Zloty. Stünd⸗ lich eilen neue Gerüchte durch die Welt, wonach die⸗ ſer oder jener Staat den Beſchluß zur Geldabwertung bereits gefaßt habe. Wenn man auch gut tut, in dieſer Beziehung nicht allzu vertrauensſelig zu ſein, ſo darf auf der anderen Seite doch nicht außer acht gelaſſen werden, daß bei den Ländern, die bisher ihren Ehr⸗ geiz darin ſetzten, beim Goldſtandard zu bleiben, ein gewiſſes Maß von Verantwortung vorauszuſetzen iſt. Man wird ſich daher zu einem ſolchen Schritt nicht Folgen mehrere Staaten dem tſchechiſchen Beiſpiel, dann dürften neue Mißtrauenswellen das Erdenrund durcheilen und den ſchwergeprüften Böl⸗ kern neue Sorgen und neue Laſten auferlegen. Je ſtärker aber das Mißtrauen, je größer iſt die Kreditnot, und je ſtärker die Kreditnot, um ſo kleiner der Welthandel. Nach einer Berech⸗ nung des Völkerbundes betragen die Welthandels⸗ Für 1930 werden ſie mit 224 Mrd. Mk. und für 1931 mit 160 1932 war der Abſturz eben⸗ falls empfindlich; denn der Welthandelsumſatz be⸗ trug in dieſem Jahre nur noch 108 Mrd. Mk., um für 1933 einen Tiefſtand von 97 Mrd. Mk. zu er⸗ Ein Drittel der Schrumpfung entfällt auf den Preisſturz, zwei Drittel auf die Abſchließung Dieſe Ziffern ſprechen für ſich. Wer aus ihnen nicht erkennen will, daß mit unehr⸗ lichen Methoden nichts aufzubauen iſt, dem iſt nicht ſteht ihnen ferne und kann dazu keine Stellung nehmen. Die Oeffentlichkeit wird, ſobald die Bilanzarbeiten beendet In der Bilanzſitzung des AR der Woll⸗Wäſcherei und Kämmerei, Döhren bei Hannover, wurde beſchloſſen, der J. die Verteilung von wie⸗ Dividende vorzuſchlagen und ferner aus einem Wollkonjunkturgewinn infolge der Steigerung der Rohwolloreiſe auf dem Weltmarkte um faſt 74 gegen⸗ über dem Vorjahrsſtand die Verteilung eines Bonus von 8 v. H. Dieſer ſoll zur Erreichung der Reſtzah⸗ lung von 50 v. H. auf die jungen Aktien dienen, die zur Hälfte im April v. J. und im März nächſten Jah⸗ res zu leiſten iſt. Die jungen Aktien ſollen für 1934 voll Gratifikationen wurden auf 224 000% erhöht und auf die Beleg⸗ 0 Vorſtand und AR ſtellen an⸗ geſichts des beſonders günſtigen Abſchluſſes 20 000 /% für O Berlin, 24. Felx.(Eig, Dr.) Die Geſellſchaft ſchließt 1093 nach 0,075(0,076) Mill. Abſchreibungen auf Anlagen und 0,019 Mill./ ſonſtigen Abſchreibungen bekanntlich mit ab, der ſich durch den Vor⸗ jahresgewinn von 7852„ entſprechend vermindert. Das Geſchäftsjahres wurde durch das Mißverhältnis zwiſchen den um faſt 70 v. H. geſteigerten Preiſen für Wolle und Wolleabſälle einerſeits und den nicht entſprechenden Preisſteigerungen der Fertigfabrikate des Unternehmens andererſeits hervor⸗ Während in den erſten Monaten des Geſchäfts⸗ johres noch zu lohnenden 5 gearbeitet wurde, konnten die Anlagen in der zweiten Jahreshälfte nicht ausgenutzt werden. Zur Zeit liegt ein Auftragsbeſtand für zwei bis drei Monate vor. In der Bilanz hat ſich der Warenbeſtand auf 0,56(0,50) erhöht, dagegen die Warenforderungen auf 0,18(0,22) geſenkt. Andererſeits betragen neben unv. Ack von 1,5 Mill. die Verbindlichkeiten 121(4,16) Mill. /, Wieder⸗ inbetriebnahme eines Hochoſens Die Geſellſch. hat ſich ent⸗ ſchloſſen, auf ihrer Sophienhütte in Wetzlar, in der zunächſt den Dieſe Maß⸗ nahme bringt nicht nur der Sophienhütte, ſondern auch vor allen Dingen dem Lahn⸗Bergban eine beachtliche Beſchäf⸗ Eſſen, 24. Febr.(Eig. Dr.) Im Februar wies der Roheiſeninlandsmarkt eine leichte Belebung gegenübr dem Vormonat auf. Auf den Auslandsmärkten hat die bereits im Dezember feſtgeſtellte leichte Beſſerung der Nachfrage angehalten. Die erzielten Allgemeine werkzeug-Niaschineniabrik 40 Beilin-Köln-Mannheim er O Berklin, 24. Febr.(Eig. Meld.) Die o. Os, dieſe Geſellſchaft, die i. V. zur teilweiſen Verluſtdeckung Ren AK. von 2 auf 1,5 Mill. herabſetzte, genebmig des Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1932/33. Das Ergebn 30 Geſchäftsjahres war durch Sonbderabſchreibun 4 auf Forderungen und Vorräte in Höhe von 389 eibun⸗ (87 448 4) beeinflußt. Bei 32 863(144 995) Abſchr 41 707 gen auf Anlagen ergibt ſich ein Gewinn von aul (789 752 Verluſt), um den ſich der Verluſtvortrng er⸗ 683 287„ vermindert. Zur weiteren Beſeitigung des 90 luſtes beſchloß die GV., den Reſervefonds ſber⸗ 135 000(aufzulöſen und den danach verble den Verluſt von 498 286/ vorzutragen. Die R ſſengeſchäfte wurden im Berichtsiahr 1 Ende geführt. Die durch die neuen Wirtſchaftsmaßn or eingetretene Belebung hat ſich bei der Geſellſchaft ohl⸗ bemerkbar gemacht. Aus dem Ausland gehen zwar 30l. reiche Anfragen ein, doch kommt wegen der hohen koſten meiſt ein Abſchluß nicht zuſtande. 400 In der Bilanz haben ſich die Verbindlichen ten auf Grund von Lieferungen und Leiſtunge fachen 1,869 auf 0,466 Mill. Cermäßigt, was im weſen 0 darauf zurückzuführen iſt, daß eine kurzfriſtige Bu ger von rund 1/1 Mill.“ durch Aufnahme eines 1 befriſteten Bankkredits im Rahmen des dedum geſchäſts abgelöſt werden konnte. Infolge der 0 us⸗ dieſer Buchſchuld und infolge der Finanzierung** landsaufträgen erhöhten ſich aber Bankſchulden ſer 0,702 auf 2,934 Mill.. Demgegenüber wird 1401 Aktivſeite der Bilanz ein Wechſelbeſtand von aran⸗ (17 487) ausgewieſen, der zum größten Teil aus mekingen tierten Ruſſenakzepten beſteht und bis auf einen ge endet Teil zur Finanzierung ausländiſcher Geſchäfte 94 wurde. Forderungen auf Grund von Waren auf rungen und Leiſtungen erhöhten ſich von 0, 00¹ 0,702 Mill., während die Vorräte nur noch m§or- (4,236) Mill. bilanziert werden. Ferner beſteht eine 65. derung an die Ginſe Maſchinenbau⸗AG. in Höhe uno. Das Konto Beteiligungen und Wertpapiere erſ mit 0,224. a50 Von der GV. wurden RA. Heinz Hennis Der Bernhard Geiger dem AR. hinzugewählt. tW34 Anftragseingang hat ſich in letzter Zeit Aller⸗ gehoben, ſo daß die Ausſichten beſſer erſcheinen. dings iſt die Geſamtlage noch immer undurchſichtis · Schuberi& Salzer AG. chemnih 10 VI. aus auflerbeirieblichen Einnahmen, O Gbemuitz, 24. Febr.(Cig. Tel.) In der benngenz ſo⸗ Sitzung der Geſellſchaft legte der Vorſtand die 81 häftebe⸗ wie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nebſt Geſchäfen richt vor. Das Betriebsergebnis des abgelanno⸗ Jahres iſt nicht als reſtlos befriedigeng bis⸗ ſprechen. Die allgemeine Wirtſchaftsbelebung, hat 63 der her noch nicht nennenswert auf die Inlandsumſäf ach⸗ Geſellſchaft auswirken können, während die Exporte hicl⸗ keiten ſich durch den Abban von Währungen und mindert fachen deviſengeſetzlichen Reſtriktionen ſtark ver einem haben. Die reine Betriebsrechnung ſchließt mit hnen Verluſſt ab, der jedoch durch außerbetriebliche Ein der Geſellſchaft aus Zinſen und freigewordengchuß hal ſtellungen mehr ausgeglichen wird. Die Geſellſ rbeit⸗ ihre Aufgabe auch darin geſehen, im Intereſſe der men zu beſchaffung alle hierzu erſorderlichen Maßnah vor⸗ treffen und wenn ſie etwa 770 Neueinſtellungen Apeifel⸗ nehmen können, ſo werden dieſe Arbeitsleiſtungen los allmählich wirkſam werden. und Der AR genemigte die ihm unterbreiteten Borlogeenbe beſchloß der GB, die Verteilung einer Div! 0 Eut⸗ von 10 v. H. vorzuſchlagen(i. V. ſtand einſchl. einermen⸗ nahme von 500 000 aus dem Konto für ſpätere 5 5. 9• zungen 1,97 Mill. zur Verfügung, woraus 96 1 Dividende auf die StA verteilt, insgeſamt 350 0 tracen Sonderzwecken verwendet und 112716 4 vorge wurden.) with Die Entwicklung im neuen Geſchäfts 14 be⸗ dahin beurteilt, daß ſich die Belebung des limſates, rund“ Beſonderheit der Fabrikate der Geſellſchaft ahne ſh hafte Steigerung vollziehen wird. zen Sal, O4 5. G. Dividende bei Hoffmaun Stärkeſabriken n ufleu. 24. Febr.(Eig. Dr.) In der S de Aus beſchloſſen, der om 17. März ſtottfindenden GB 96. vor⸗ ſchüttung einer Dividende von 0 nach 4 2 zuſchlagen. weilil, Oumtauſch und Neuauflegung von Poſtſchaba Nimuie gen Berlin, 24. Febr.(Eig. Meld.) Unter be kung des Reichsanleihekonſortiums wird demnach. Inhabern der am 1. April d. J. fälligen 150 M 1107 6 v. H. Schatzanweiſungen der De e Reichspoſt der Umtauſch in neue 8 Kutꝰ Poſtſchatzanweiſungen mit 5jähriger Laufzeit zu leſelbe⸗ von 97 v. H. angeboten. Gleichzeitig werden ſgeiebt zum gleichen Kurs zur Zeichnung am 1. März au Knort. Heilbr.. 185.0 165.0 Rbeinſtaht.. 91.— 00 65— Khein. Braunkohl 200,7 206,5 Bek u. gaurahste 24.— 2437 Dorim. Unionbe. Mansfelder Aet. 5 90.—Ber. Stahlwerke 42.— 12.500 Elektr. Hieferung. 100 1 101.90 Maſchin.⸗Unzern. 3077 48.— Beftf. Eiſen Elkn- Licht u. K. 102.7 104.5 Markt⸗ u. Kühlh. 90 12 89 50[Wiſſener Metall — 1 Situng ke rteneen Ment Je 80 28. 24 23. 24 26 24 6 bei Stͤcke-Noti 3 3 5 ei Stücke-Notierungen in Mark ſe Stück Dürkoowerke.—.——.—[Carl Linbſirbm———.— Bogel Telegrapp. 66.75 74,25 Freiverkehrs 75 Otavi⸗Mi 9—3— Dogerden S. d 9350 90.——— Beſat 6——.— gaerse 9. Sabt Inag Erlangen. 26 50— nen.. 14,.—[Salztd. Heilbe.——.—Docerdo 50 90.— agirus.5. Boig Hae, Ruſſenbank 5⁰ 6 Bergbau 49.50 40.37———Dortm. Aetienbr..—— M⸗ 6767 69,25 Wanderer Werke 99.25 100,0 7⁴ Aungbans St A 3690 3625 Phönix Bergba Tellus Berabau. unnesmann 97. 93.75 Weſteregeinukal 1140 113·0( Deurſche P —.———Burbach Kali ⸗ 4⁴⁵ 75 95.— 95.— Diamond— SU/hode 88 L0 Engelharbt... 93,— Maſch. W. 63.50 69.50Zeliſtoff Verein.— ½Hochfrequ 1645 5 eege 0 att eceſ. 1089 1800 Neime, Er, 8.— 1760 Sacern Berliner Börse Sngagen Usion“ 7480 75.— Mafiente⸗ ee. 1400 1435 Seuſtof Waldof 2 10 47.12 edäefuigr ee 58 89.50 89,50 Pfälz. Preßhefe 29650 9050 Schöfferd. Binög. 175 0 Lechwerke.— isliche Werte] Presdner Bank. 87 87.— Eſchw. Bergwerk—.——.. Nerkur Wollw..—— Heutſch⸗Oſtafrita 49.50 48.50 Sloman Sa SS)eſo Pf 9 Pfdb 94.50 94.25-Rh. Elerm..-G. O8.— Schwartz Storch. 95.50 85,50 Judwigsb. Walz. r. Festverzinsliche Werte Meint br. 85,75 85,—Jahlb., Liſt& Co—.—Nez Sohne 36.— 36.75 Neu⸗Guinen 1420 142.7 Südſee Phosphal— e 26 13 9— 88—— 190% Tucher Be...50 7780 74.15 767 Blg Reichant 27 9892 9067 68,75 8(Farbenind. A. G. 1331 13.0 Niag⸗Mühlen. 282.0 183.5 Siaot Minen. 14.30 1480 HUfa⸗Blüm iub) 3% Fart en Bd. 0S 9412 5 etallg. Frankf.—.7 16, tſch. Ablö„1 96.6. 8 17⁵ 3— 0 106,6 Sene e 16 1440 Seunt. Wolff.—— Kür 28h 775 Mie Wab.— S d e 1685 1040 Acter ne, 249 840 eleen St. 502 K Oaet: SFerusufende Moterungen 60 0 Errenke, eldeld. 920.500 Sinnee.....— 70— Ufchell Prrne. Mocias Sr-. 59.25 fc.— o, Schukebee, 049 6,48 üa Lehen. 2405 281.0 r 66.— Aen. 194) 19350Lahmeder 4 Go. 2 Palmler-Beng. 45.0 48., Südd. Zucker.. 161.0 180,0B9. Moſch. Durl. 1290 223.00 Monteratini..29 41.— Sceggenr 91.5 92.— Gehe& c ertil 91.50 54 50 Niederlauſ. Kohle—— 5. Aku 52.57 Saccr Saürahure 35 Deutſche Linol. 48 50 48,25 Berein dtſch. Oelf. 90.— 90.— Baßt Rürnberg.—— heinelktra V. A.——— 58 15 4 90.75 06.75 indusirie⸗Akttien Gelſenk. Ber— 5 38.75 35, Nordd. Eiswerke 11.52 72.75 Allg. Eiektr. Geſ. 29.50 28.75 Leopoldgen 6955 10 Durlacher Hor 55.— 55.— Weſtereg Alkali 115.0 113.00 Sekula———5 1290 129,7„ St, A.—.— 96.59 4 980, 5 Gentch 62.37 63.— Oberſchi. E. Bed. 11,62 13.25 Aſchaffenb. gell. 37.87 80.— Mannesmange 7575 111 Sichbaun,Berger 77.— 71.— Zeiftoß Waldbof 4050 45,,Sembereg. 5350—.— Rheinmetac, 037 64%.29-Pfdb.3f 94.— 94.— Ateumnlatoren. 195 386Germ. Portlbg. 57 10— Süerſche Socne v5.25 fi.J. P. benerg 13% 142 Naceei M.— 0 Enzinger Union 76.— 78.— Badiſche Bant 120,0 120.0 Brem.⸗Beſig. Sel— Rütgerswerke. 56.80 57.75 60% 10— S 52.75 53.——— 69.67 70.—[Orenſt.& Koppel 0 4— 9 P. Bemberg. 5375 93,25 Kaſchine— 755 1 Gebe. Feb 125 1210 Sgch. B. u Piee 945 82.25 Proma Bobre. 1212.— Sachlleben. 60 569% Merikener f,„59 Räc. Gisr e, 79.— 50.. Oef, keleter dlar 480 46.70 Soentt Bergban 21.42 21.— Juundehar e70 1035 1035 Meraugeſel Jarben zduſtrte 132.0 488.0 Pfäz. Hppoth. H. 94, 83,Ccment Hetdeldg. 53.— 93 25 Schnellpr. Frkehl. 7,50.508,% ertraner 1 21.75 Ummendorf Par. 7,— 76.— Gocbtard 60580 95.— 99.120 Polyphon.. 2 21.—Berlin⸗Raule. J. 105⁵.5 108.5 Metaugeſef 109 10% Grtr.M. Du. 121.0 1210 fh. Hopoth. Bk. 122.0 122.0 Karſtadt 100,0 100,0 Schramm Lackf..—— 37.—4% ſo Oeſt. Schatz. 10.——. Anbalt. Roblenw. 64.— 94.— 8—+ 76.25 Rathgeber raſ—45 92·25 Berliner Maſch.—— 8350, Montecat 016w.— 11 Seeen Sbcbg, e 8ad. Uſhentan, 18.— 18.— Cosniſche Midoet 51.—— Sähnate, J— 0 5 4%„ Kroden.5 045 ſchafſog. mat. 6685 30.12 Geigüc Mofch ö. 60.80 635 Ageſufeidendnaft 2047 703)0 Samn. u. Prie—.——.— Seeaſfet 2270 05 20 152 Sieng.atel. 7808 1500 0%„one Rane.40 038 Augb. Malc. 7 s ree 8 Povente Berchan 40 f10 4550 183,2 Siemens u Halske 0 9—9 M 77. 1 enw 18,4 212 Frankturter Börse Safteeermn Big E. Einp. c, Sü————Pro Meletenn dald rs Senter K Sn ee d Sa Süpen,. e e i. Pereeebe, 50 2—.— 3 9 8—, 2 0 2—** 32 2* 50— Festverzinslichewerte] Sank Aklien Dt. Ailant.⸗T 55—* 18650 f1. 40% Türk. Ab. Anl. 390.90 Sesns 40 60.25 0 Guano-Werke. J1.75 7²,— Roſt* 5 Zucker. 78.50 75. eee 2 1540 Roein. lette 93 950 D. Werid. Gold)—* 79.————9 46,50 46,62 8 S. Anſt 130— 5 Ber, Ghem Ind.————* N 66²%62 8² L. Oanb 3 8375.7 5 Ferd. 3 Continegtaleben..— 54.—Kb. Sat Elatre 9625 60 % a 4 1000 1000„bant 0 50 75 Si Sotean. 48446 48 7. Her berſch, Self..——— 20,gollobt. 1011 675 08 rehmaan Glalt.—.—.—§a maſch.—.— 57— Rürgerswerke.— 86.—Daimier Beng.. 40— 46, R4.-Weſt, Stet.—, 10 29 100,0 100,00 Bank f. Brau. 7⁵ Di. Berla 170.— 69.— Ber. Glanzſtoff. 85.——,— 40%, Zollobl. 1011.75 6t/5 Berlin G 2——.— Hammerſ. Spinn———— Sachſenwere. 1977 Deutſch. Atlant.. 1185 119.0 Rütgerswerke ali 37 00 4% D. Schaganw. 69,50 89,50 Bahyr. Hop u. Wb. 96,.———„ 400⸗Jr.-Oos 6— 6. Gubener.. 1080 Pann. M. Egeſt.———.— Salzdetfurth. 154.0 1505 5. 121.5 121,7] Sathdecfurt9 35 5 9075 9050 8480 9450 8 20042 20.———5 86 6. f 685 905 Selite Me 9. 93— 76——— S95 155 29,25 24.50 89. 9 85.— 64.50 Balſch Seobc 16 111.7 2 6 0 Abiéſufgſch. 68 8828 Sr.50] Dockerb. 4 Wibm— 60.50 Bolth. Seil- u. K.—.———4½ Ung. G9 70.70 Br„ Gartort St⸗Pr..,.— Schl. El. u. Gas—.——.— Deutſche Rabelw..Spfel. Ei Salger ohne 19.65 19,0 Deutſche Disconto 65,½25 65,25 m.. 6 7 4% Ung. Goldr..70.70 aunk. u. Brikett—.— ener Bergb. 95,25 95,—Hugo Schneider.— 9 50 49.— S ibert& Salzer 14 e. edrse M. 4 54 Sendce, Si...— P. L. ieteeunn 1002.dn worf e, 9, 037/Srammforn A c Tcr 1040 Senwigchüne.. S 1002 Sc eeiorn. 89 1485 Sa 8275 255 SSuert e 6e.“ aeee, 36 850 885/5. 3————05 8 90 75.— Beufon Mcles⸗— 90— en S. f 21.— 21.— Srae Hüvee Maſc. Scuee Sge 1006 1020 Sorrenünon⸗.———. S Julnd ⸗e 1 beidelbg. 26—,——,[D. Hyp. u. 223 8—— emel— 33.— 69,50 70.—Schuckert& Co..3 0cintra 5 5 Stemeas KBa—. Ghe Sebtoiggb. 26.—.— P. Ueberſer,Bant 580 c 80 930 S ec 4550 4% Baldof 460 40/ Lcn, Macsall. 425 4½18 Prane Wone 6. 1767.— ee eee Schultbett 104 Lrr0 Sieseagt⸗ l. 160 2 J01.5 Sche, aa, 160 S. Ron- Bö. 20 88.— Se.— Dresonst Pant. 0— 66,..Ghen Bafe. 420.8,0 Mea ercdcn..—.— Sudernte 0 en. 1601 58— Hoeſch Eiſen.. 7570) J8. 2 Stemens Kgalste 180.e 40000 Et Be eal 100 394% Saos. H 42 7— 46 S 2u 440 muren. Pont ft. B5.——G. en ee 430% Maſee Wagg Teneperpech, Ebdeiu. Aaſer 35i 6r. 75 Sohetc0l e 38c 204o Sinnes urrh.. 47 4 Je den 16 koae. Gas 0 0 Baben 26.— 4— Hraht Sburr. 83.80 68.7 3 1230 134.2 A0 f. Bertahrw. 65,— 66,. Jüonr ſer 157 165 Hohmanr., Phäl. 1065 0 Stoecr Kamng. 140 475f. G. Haea,. J6s 31 Sohech Tich, Se err d 20 75 17 Meab 40“ 1425 S38 PPonbs 26 1160 146 Alg, Letea. Leafe 8625 9025 Nhen eden 70.—708 Sihe Bergbau. 142, 1400 Stolberger Ziatg. 48., 46.75 Jeldmähte Pap., 80.“ Sl onhe Tieht, 44, 0 Selteem Kobl. 44 12.75 1805 Mehnbot t 147 145 Sehnmec. Jetter 377 Montan-Aktien Süßd, Eiſenbahn.—— Chent Gaſent..— 20.— Pebr. Nungbans 28.25 29.5 Steitine, Gdan..50—.7 Haen Sure 60.25.,75 Ger.“ Staher. S0%hen—— Sülod. Gen. 24.— 42 Helt Guldeaume 50,15 dl Puderus iſen. 18 37 60,3 Habag.e, 2750 77450 C iſcare 55 89½20 Sadüa Porezuan 1195 RB— 3343 Woeagetal 35.0 146 0 O0 8 Co. Hiſp.(Ghabeſ 159.) 150,2 Kaliwk. Aſchersl. 119, 110,„ Bucker„0Geſtüret.—.—.Ge f 4 % Snbb.Jenwo.50 2,50Bereinsbt. Hamb 89,— 80,50 Seſſinet r. 90,— 99.75 Eſchwei, Bergw Le00 400. üdameritg 24.87 24,87§ 5„ 91.7 90.62 575 + 6237/ Zeilnoff Walogel, 63½ f, — 62.— Gel„Siüda. bt,—,Thörls ver. Oele 91.57 90.62] Holoſchmidt T0. 69,— 78% Sei. Wetie 9) f 6% IIt Pyp. GPf.25 92 50 Württ Notenbt 102.0 102, Goldichmidt Th. 61.— 62.—[Geiſent. Bergw 6,0⸗ 63,50 Danſa Pſchiſf:. 0 Gummt 153.7 194.0 Karſta Se r 1245 1140/ Bant elante. 90 Wer. Stahlw. Obl. 71.32——. Allanz. 243,0 246.0 Gritzner M. Durl. 26,37 40.— Harpener Bergw. 95,25 9,79 Nordd. Sloyd 30.62 30,64 Conn Linoleum 58,50 54.— Klbanerwerke 66,— E,47 Tieg, nhard— 415 Hamog Elek.. 6365 880Lant für Brau 171% 6 506 9 20.— 20.— un& Bilfinger 200,0 200,6 Jiſe Genuß.. 118.0 119.0 9%/ Darmier Moioren 45,67 46.—C. H. Knorr.„Transradio. 50[Harpea. Gacgbau 99,25 93n R 7 ——— 505 ee. 8 4—.——.5 5 Bgb. St. A. 9525—.— Zank-Akti Dtſch.⸗Atlant⸗K.—,— 119,5 Kollmar K Jourd. 39.50—.— Barziner Papier 10,12 10,12 Hoeſch Köla 8 5—.— 40 vür Becteht 901 1 Sele g. 65 6325 Transpocr Altien Hald c men:.—. Ralt Gbeme..—-Sank-ae n Deſſcuer Gas. JTeds 121 0Sech Farter e.———B. og ieen 55,— 05— Dotztoerrte., 75.—2.4“ Kugen. Loral, %. Lc, 8 40/ uc.Bertehrsm... 68,500anfrwerr Fücgen 36.— S6.80 ad Alchertenen 83—.—(Bant FBraueret. 0h.— 64.— Deiaſche Grpth I1d.s lil80Abriger Kanſttan..——.— 8. Hich at 48.— 68,— J Herh 1440 9. Wers)n f 60 Ko. Gon..6 0—.0 Uülg.Lotalu. Kraft 69.50 96,7 Heſſ.aſſau Gas eKalt Saltderfur 144 5 1140(Bert.. Brauerel. dc,— 98, Seuiſche Kabelro, 10.—.2Kraun à dit, dot.—— 61/12/B. Sar 73.50 60.— Jiſe Genugſch. 116.2 113 7 Dabas S0. 74 „„ 1 11 88.— 98,50 1. Meichsb. Vorz. 1130 113,10 Pupert Armatur. 35.50 30, nant Weſteregeln 114,5 114.00 Berl. Hangeisgel. 94.50 94.50 Deuiſche Linot 40— 48.75 Krondring Rat.—.—. Hacs, Poru 9—.——44—— 36.97 Hamburg. Süd. 9 00 „„ 6 98.— 9350 Habog.. 2762 47.19 Pindrichs⸗Uuffer. 68,— 60 50 bckner. 60— 67/, Com. 4. Priotbt. 51,50—— Diſche. Steindeug 60,— 89, Kuffhäuſer Hütte—..Schuhl. H.& W.. 9 75 0 96.—„ baaſa Ba noſſth. 30.67 J •% Meitking.v 88.28 92 J Nordd. Liogdd.. 41,— Bieich Kupf. u. M. Manneem Rbor. 67.75 6667 Pi. Uſtatiiche Be. 149.0 145 0 Deuiſch. Eiſendi. 57.— 87,6e0Ladmege.& Eo. 117.2 117¼ Ber. Stahiwerte. 42,— 42.50 au Ghenie„ 95.— 12 Nocdd. B00%„ 1404 eſe Rgein. Lig..62 92.20 lenb 44 48. Pochtiei.⸗. 1150 1100 Mausſelder.. 37.25., Deueſche Discomn 9/8 48·5 Dpeed chaeür—.— 99 Laurahütie.. 2457 41.Staht. v. d. Jp. eeee—Btadt Minen 3— SS ee al,— 6080lGende 9 Ctschälch, 387 68.—1 Ber. Wäraracln 1210 Ls1 hcanee Werie 6ff8r 87.—1 Sabt Mra E* 8 4 9 8/% Südbo vig. 95,— 95,.— Südd. Eiſendahn—.——. Holgmann, Phil, 70,40 60,0 Oberbedarf 85,29 14,62 10.62(Diſch. Beberſeeiöt. 36.75 66,751 Bütener 6 — — beſtände der Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 15. Seite/ Nummer 93 amstag, 24. Febr./ Sonntag, 25. Febr. 1934 Devalvaſion: kein Ausweg für Deuischland Von Dr. Franz Reufer Berlum Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichs⸗ dankpräſidenten auf der Tagung des Centralverban⸗ des des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes ver⸗ Ulentlicht Dr. Franz Reuter unter dem Titel: „Devalvation— kein Ausweg“ im„Deutſchen Volks⸗ wirt“ einen ſehr bemerkenswerten Auffatz. Er iſt um 10 bedeutungsvoller, als der Verfaſſer zu den Per⸗ Enlichkeiten zählt, die mit den Gedankengängen Dr. chachts genan vertraut ſind. Wir entnehmen der en ſolgende Leitſätze: der Verluſt eines Achtels der primären Deckungs⸗ der Dist Reichsbank innerhalb von drei Wochen gab de* uſſion über die Zweckmäßigkeit der Abwertung 9—— einen in dieſer Stärke bisher nicht gekann⸗ mmerhi eb. Die Reſonanz war größer als ihr zukam. 21 n ſcheint es nützlich zu ſein, den Erörterungen bermeiob Praktiſchen Möglichkeiten und die angebliche Un⸗ ſuchn arkeit einer Devalvation in ſachlicher Unter⸗ ug nachzugehen. er 09 einmal muß man ſich über Sinn und Wertung ganz naluſchen und amerikaniſchen Vorgänge ens ſein. Während die engliſche Abwertung, wenig⸗ muengkihren Anfängen, auf die große internationale Ver⸗ Baähru riſe zurückzuführen iſt, waren die amerikaniſchen nerbemanivulationen von vornherein von dem ſtark wiſſer Rrcu zulchen Wunſch einer Entſchuldung ge⸗ Preiser reiſe der Bevölkerung beſtimmt und eindentig auf weiter höhung und Konjunkturbelebung gerichtet. Im en Verlauf der Entwicklung zumindeſt hat ſich dann zuzen te Engländer ein preis, konfunktur⸗ und Naß andelspolitiſcher Zweck der valutartichen 0 men ergeben, deſſen Erreichung ſich, ſoweit ſchon wartvolchälkiges Urteit Aberhaupt erlaubt iſ, tohnte. Das Auer me, Ergebnis liegt darin, daß ſeit 1031, alſo in Menge Zeit der ſtärkſten Welthandelsſchrumpfung, der betreten 1. kein Rückgang der engliſchen Ausfuhr ein⸗ erhebliche Preisvorſprung, den Währungs⸗ ugen mindeſtens zeitweilig im internationalen Jurn 00—— ergeben, hat natürlich entſcheidend zu der warkt* ngung der währungsſtabilen Länder am Welt⸗ hothertdagen. Der deutſche Export ging von Januar 1. 0. 9 1033 gegenüber der gleichen Zeit 1931 um um 46 0 er iſchechiſche um 56,8 v. H. und der holländiſche pfund d. zurück. Der engliſche hingegen nahm in ſbgar nur um 32,6 v. H. ab, mengenmäßig ſtieg er iuhr 1,5 v. H. Danach hat ſich die dentſche Ans⸗ Uiger er in der zweiten Fahreshälſte 1993 wieder gün⸗ 0 Auncelt, ſo daß immer noch ein teilweiſe beträcht⸗ usfuhrüberſchuß erhalten werden konnte, obwohl denz ſtändigen inneren Wirtſchaſtsbelebung eine Ten⸗ * Paſſivierung der Handelsbilanz zu erwarten war. Di Die eniſcheidende Frage. 1 Rig„ſvitat iſt nun im Jannar d. J. in Höhe von Dieſe 6 zum erſten Mal ſeit 4 Jahren eingetreten. was di utwicklung braucht durchaus nicht zu erſchrecken, dem De, Einſuhrfeite betrifſt. Ihre Erhöhung gegenüber 1 v. ezember wertmäßig um 2 v. H, mengenmäßig um Anfuhr erklärt ſich aus der Steigerung allein der Rohſtofſ⸗ tenden um 12 bzw. 11 v. H. und entſpricht nur der anhal⸗ nun abe ebung der Inlandskonjunktur.— Es entſteht wird die entſcheidende Frage, wie weit es möglich ſein erw 0 weiterer inländiſcher Konjunkturbelebung zu zu 7³ e Steigerung der Rohſtoffimporte beſchaffe anzieren, vor allem die nötigen Deylſen zu igendwie Dabei muß man zunächſt einmal verſuchen, ſuhrwaree abzuſtecken, wie groß der Mehrbedarf an Ein⸗ auch etwa werben kann. Selbſtverſtändlich iſt keine, den Horz einigermaßen exakte Berechnung möglich. In fuhr 45 konſunkturjahren 1027/9 lag die Ein⸗ 1039 ot durchſchnittlich 13,7 um 9,5 Mrd. über der von auf die on dieſem Rückgang entfallen aber 5 Mrde allein inbrn deisverminderung. Demnach würde der Ein⸗ * wie 100 ſofern eine neue Konjunktur genau ſo verlieſe Rahſoffelb, Nun ſind heute die Vorräte an wichtigen Konjunken teilweiſe doppelt ſo hoch wie vor dem letzten der ukturaufſchwung im November 1926. Ferner wird geringer rſ vorausſichtlich ſchon deswegen mengenmäßig in rariſein, weil Deutſchland inzwiſchen vor allem ſoroatiſchen Erzeugniſſen viel ſtärker Selbſtver⸗ kimmenz geworden iſt und die, die neue Konjunktur be⸗ den 4 Inyeſtitionen, wie Autobahnen, ſonſtige Stra⸗ auslzi, Liel ſtärker mit inländiſchem als mit Schließlic diſ chem Material durchgeführt werden. te en 15 iſt der Wille zum antarken Ausweichen vor zu worden usländiſchen Rohſtoffen erheblich energiſcher ge⸗ mit* als damals. Auf der anderen Seite muß man ba⸗ diſchen— daß die in jedem Falle benötigten auslän⸗ Rieſtand oſtoſſe auf die Dauer gegenüber dem derzeitigen Wie„wieder im Preiſe anziehen. ben m aroß aber auch der zuſätzliche Einfuhrbedarf wer⸗ bertr werden zu ſeiner Finanzierung entweder Rvort, er Auslandskrebite oder zuſäs⸗ Gründen e bedürſen. Es iſt aus den verſchiedenſten dder wen fraglich, wie weit man mit dem erſteren ſicher ſtens in erforderlichem Umſang rechnen kann. N Konkurr —————— SSrrrrSECTrz Ar,Kora ble 21 merikan leibt. Aber am Nachmittag erzählt ſie dem ouders ſte doch, was geſchehen; ſie kann nicht hütet ihn fümuß dieſen inneren Druck loswerden. Sie Urt ihr ſlehentlic, alles für ſich zu behalten.— Ur nie ſchon zu er nickt, er will ſie ablenken.„Waren inmal im Innern?“ fragt er.— Sie ver⸗ R40 ſpeit, Dann werden wir morgen ſahren. Ich hann hekior für einen Tag; ich werde mit dem Er en.“ mes giorüthzeitie vor dem Hotel, ſitzt am Steuer en. eiſiters, und ſie muß neben ihm Platz neh⸗ un Muſta Wagen klettert die Rue Michelet hinauf 910 am S0. Supeérieur, vorbei am Muſée National Uertel die damerpalaſt des Gouverneurs vor deſſen Nater die Wache in ihrer lichtblauen Uniform ſteht. ſenumen; Geeißen Mauern der Villengärten ragen Gkerrpte Seranien hängen in Rieſenbündeln, wie weiabe: cke, von ihnen herab bis faſt auf die ſt iben 1 demde Kletterpflanzen, über und über mit ad 9 lila Blüten bedeckt, überwuchern das Ge⸗ Einma ſcheint erfüllt von Blumen. Eoſes hlährt Currington langſamer, deigt auf ein 10 füres Haus, das durch ein ſchmiedeeiſernes ſagt reinen Augenblick zu ſehen iſt.„Hier wohne 10n Kora 5 kurz; dann ſteigert er wieder das Tempo. bohe— der Eindruck haften: Schlanke Säu⸗ Stunz, enſter, Palmen, Blumen. dut unden 16 B or nen ſnd oren ſie durch das Land, bis Berge ehrbedarf mengenmäßig 4,5 Med. be⸗ die Gbene ab. Kahl, blau und zerriſſen ſperren ſie In jedem Falle wird aber die Beſchaſſung der notwendigen Deviſen zu einem großen, wenn nicht dem größten Teil, durch zuſätzlichen Export erfolgen müſſen. Unter dieſen Umſtänden ſpitzt ſich die Löſung des Problems dahin zu, eine Steigerung der Ausfuhr zu forcieren und gegebenenfalls auf neuen Wegen zu verſuchen. Eine Förderung der Ausfuhr durch Belaſtung der Geſamt⸗ wirtſchaft mit den Konſequenzen einer Devalvation ſcheidet nach dem Willen der verantwortlichen Stellen aus. Es wäre auch tatſächlich mehr als fraglich, wie weit eine De⸗ valvation faktiſch zur Belebung des Exportes führen würde. Selbſt devalvationsſreundliche Na⸗ tionalökonomen ſind geneigt, dieſes Aus⸗ maß nicht ſehr hoch anzunehmen. Im beſten Falle würde es ſich immer nur darum handeln können, verlorengegangenes Terrain wiederzugewinnen, ſoweit nämlich andere Exportländer aus der von ihnen vollzogenen Devalvatton mindeſtens zeitweilig Exportvorteile gezogen haben. Dabei wäre die Chance für den Abſatz in Gebieten mit ſtarker Kontingentspolitik noch beſonders ge⸗ ring. Zu den bisher ſchon angewandten Methoden der Aus⸗ fuhrförderung mit Hilſe von Serips, Sperrmark und fremden Bonds wird der heutige ſtarke Staat andere ſin⸗ den müſſen und können. Wie wäre es z. B. mit einer ſteuerlichen und tariflichen Begünſtigung zuſätzlicher Exporte? Gelingt es mit allen Mit⸗ teln, über die nächſte, für die deutſche Deviſenbilanz be⸗ londers ſchwierige Periode hinwegzukommen, ſo können wir die Hoffnung haben, daß inzwiſchen die Gold⸗ preiſe der Länder mit entwerteten Währungen ſich denen der ſtabil gebliebenen wieder mehr oder weniger angeglichen haben, wobei man allerdings nicht über⸗ ſehen darſ, daß zunächſt die Rohſtofſpreiſe den Fertig⸗ warenpreiſen vorangehen dürften. Es iſt überhaupt gut, wenn wir uns die Währungs⸗ wirren draußen, ſo lange es irgend geht, von einem Mittel eſten Standpunkt aus anſehen können. Der Dollar kann zunächſt noch auf drei Jahre zwiſchen 50 und 60 v. H. ſchwanken. Selbſt die Feſtſetzung eines ganz neuen Verhältniſſes erſcheint nach den bisherigen Verlaut⸗ barungen des Präſidenten Rooſevelt nicht völlig aus⸗ geſchloſſen. Ja, man weiß ſogar nicht einmal unbedingt ſicher, ob die Amerikaner nicht als letztes Ziel eine In⸗ dexwährung im Auge haben, die gleichzeitig in Eng⸗ land auch bei Wirtſchaftspraktikern, wie MaeKenna, zuneh⸗ mend Freunde gewinnt. Allerdings ſieht es nicht danach aus, wenn ſie nach wie vor offenbar großen Wert auf die Beibehaltung, ja Vermehrung ihrer Goldbeſtände legen. Die inneren Auftriebstendenzen des Dollars inſolge des Charakters der Union als Gläubigerland wie ihre alte Sandelsbilanzaktivität ſowie die erſt auf die Hälfte der Entwertung geſtiegenen Inlandspreiſe ſprechen darüber hinaus dafür, daß die Entwertung nicht noch weiter getrieben wird. Vom Zeitpunkt der end⸗ gültigen Dollarſtabiliſierung wiederum hängt der der Pfundſtabiliſierung ab. Ein einfaches Anhängen aber der Mark an das Pfund kann für uns ſchon gar nicht in Betracht kommen. Selbſt eine Periode auch nur kurzen Schwankens würde für Deutſchland aus pſychologiſchen wie materiellen Gründen, nämlich wegen des Fehlens einer Manövriermaſſe, ähnlich den großen Stabiliſierungsfonds der Engländer und Amerikaner, ausgeſchloſſen ſein müſſen. Das Fehlen der großen Hilfsmittel der Franzoſen verbietet allerdings in ähnlicher Weiſe umgekehrt eine unbegrenzte Solidarität mit der Bank von Fraukreich. Deutſchland hat endlich gelernt, überall, wo es not tut, ſeine eigenen Wege zu gehen, wie es ſeinen beſonderen Verhältniſſen entſpricht. Entſcheidend iſt immer die Frage, wie es ſeinen großen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Zielen praktiſch am beſten nahekommt. Was man auch theoretiſch zugunſten einer Devalvation anzuführen vermag, praktiſch iſt ſie heute nicht als das am meiſten geeignete Mittel zur Förderung der deutſchen Wirtſchaft und der Volksgeſamtheit anzuſprechen. Aus ber Fülle der Argumente und vor allem Erfahrungen ergibt ſich immer noch als die alles in allem optimale Politik der Vermei⸗ dung einer Devalvation und das Bemühen um andere zur unbedingten Notwehr und Hebung des Exports. Freundlicher Efekien-Wochenschluß Akiienwerte rechi lebhafl/ Schluh- und Nachbörse ruhiger Mannheim freundlich Die heutige letzte Börſe der Woche eröffnete, noch in Nachwirkung der Rede Dr. Schachts in freundlicher Stimmung. Bevorzugt war der Rentenmarkt, aber auch Aktien ͤurchweg leich beſeſtigt. J6 Farben kamen mit 183 nach 102 v. H. zur Notiz. Cement Heidelberg konn⸗ ten 1 v. H. und Zellſtoff Waldhof 7 v. H. gewinnen. Schwächer hingegen Südd Zucker und Weſteregeln. Ban⸗ ken und Verſicherungen unverändert. Am Renten⸗ markt Goldpfandbrieſe teilweiſe bis 76 v. H. erhöht. Umſätze fanden ſtatt in 4,75proz. Di. Landesbanken⸗Zen⸗ trale⸗R. ⸗Obligationen zwiſchen 96—85,50 v. H. 4,75proz. Ruhr⸗Wohnungsban etwa 85 v. H. Frankfurt behauptet Die Wochenſchlußbörſe eröffnete mit einem an allen Märkten etwas ruhigerem Geſchäft. Der bevorſtehende Ultimo ließ Publikum und Kuliſſe etwas zurückhalten. Kaufaufträge waren deshalb nur in geringem Umfange an den Markt gekommen. Anbererſeits boten die letzten Meldungen aus Induſtrie und Wirtſchaft dem Markt eine gute Stütze. Von Aktien war ſpeziell der Montan⸗ markt bevorzugt. Die Kurſe lagen voll behauptet, teilweile bis v. H. höher, nur Kali Aſchersleben weiter 11 v. H. nachgebend. Stärker geſragt waren auch Reichs⸗ bankanteile; der Kurs lag 2 v. H. ſeſter. Renten lagen meiſt etwas vernachläſſigt. Altbeſitz gaben 94 v.., Neubeſitz 20 Pfg. und ſpäte Schuldbücher um K v. H. nach, Stahlvereinbonds behauptet, Reichsmarkanleihen waren bei weiter anziehendem Geſchäft um 71 bis ½ v. H. höher. Im Verlanſe blieb das Geſchäſt ruhig, aber die Grunbſtimmung war nicht unfreundlich. Die Aktienkurſe Scheideanſtalt um 1 v. H. lagen durchweg gut gehalten. feſter, desgl. Buberus und Lechwerke, Auch deutſche An⸗ leihen behauptet, nur ſpäte Schuldbücher minus 76 v. H. Das Geſchäft in umgetauſchten Dollarbonds ließ bei un⸗ veränderten Kurſen etwas nach. Staats⸗ und Länder⸗ anleihen unverändert. Stadtanleihen etwas höher, Pfand⸗ brieſe nicht einheitlich. Tagesgeld 376 v. H. Berlin freunblich und feſter Zum Wochenſchluß lagen vom Publikum verhältnis⸗ mäßig nur wenig Orders vor. Inſolgedeſſen ſah auch die Kuliſſe keinen Anreiz für Neuanſchaffungen. An der freundlichen Grundſtimmung der Börſe hat ſich jedoch nichts geändert, ſie hat vielmehr durch auch heute wieder vorliegende günſtige Meldungen aus der Wirtſchaſt eine weitere Stütze erhalten. Montan werte zogen um bzw. 76 v. H. an, Schleſ. Bergbau um 11 v. H. Kali⸗ werte blieben vernachläſſigt. Farben im Gegenſatz zu den übrigen Papieren des Marktes um 74 v. H. niedriger. Glektro papiere gewannen bis zu 71 v. H. Gonſt ſind als kräftiger gebeſſert Maſchinenwerte ſowie Papier⸗ und Zellſtoffaktien zu erwähnen. Sehr feſt lagen die variabel gehandelten Bankaktien, von denen Reichsbank um 2 v. H. gebeſſert, BW um 121 v. H. höher ankamen. Am Ren⸗ Ihnen ſtrebt der Wagen zu. Kehren⸗ reiche Straßen klimmen bergan; Brücken überſprin⸗ gen einen Bach, der ſich tief in die Kalkmaſſen ein⸗ fraß. Kora ſtaunt: Gewaltig wird dies Getümmel der Felſen, der Schroſen und Steinmaſſen.. Sie biegen um eine Ecke; Currington zieht die Bremſe. In einem Seitentälchen ſtehen ein paar Häuſer unter Bäumen. Ein befrackter Kellner kommt zum Wagen gelau⸗ fen und reißt den Schlag auf, ſprudelt franzöſiſche Worte des Willkomms und der Empfehlung; er wirk lächerlich hier in der Bergöde, aber er nimmt Kor⸗ den Druck, der auf der langen, ſtummen, fremden Fahrt auf ihr laſtete. Currington hört den Mann gar nicht an. Er lacht „Das wird Ihnen Spaß machen! Hier muß jeder Fremde her: Chiſſa, die Aſſenſchlucht.“ Er hängt ſeinen Arm in Koras Arm und zieht ſie mit ſich in den Schatten der Bäume. Da ſieht Kora: Ueberall klettern langgeſichtige Affen in den Aeſten, hocken auf dem niederen Dach des Hauſes, ſpringen über den Boden. Tiſche ſtehen im Freien.„Jetzt haben Sie hoffent⸗ lich Hunger?“ ſagt Currington und beginnt mit den Befrackten zu verhandeln. Kora ſtaunt noch immer in dieſe wilde Landſchaft; ihr ſcheint dies alles un⸗ wahrſcheinlich, unmöglich. Wo iſt Algier? Wo das Hotel des Etrangers? Wo ſind Hafen, Meer, Halle, Saal, Tanz? Sie atmet tief, iſt wie befreit. Ste kann nicht ſtill hier ſitzen; ſie ſteht auf, läuft ein Stück in das Tal hinein, durch das ein Bach fließt, klar, ſtrudelnd, gluckſend. Als ſie zum Tiſch zurückkommt, nickt Currington ihr zu.„Schön, nicht wahr?“ Und ſie bejaht, froh, lachend, ſtrahlend. 7„Herr⸗ 3097 ſieht ſie an.„Wie alt ſind Sie eigentlich?“ „Muß ich das ſagen?“ fragt ſie zurück. Er ſchüttelt den Kopf.„Nein mir nur hier mindeſtens vier oder fünf Jahre jünge als in Algier.“ Ihr Eſſen kommt. Als er ſieht, daß es ihr nicht recht ſchmecken will, ſagt er:„In Oel gebacken— ja, Sie ſcheinen tenmarkt gaben Altbeſitz um 76 v.., Neubeſitz zunächſt um 15 Pfg. nach, jedoch konnten ſich letztere bald wieder erholen. Lebhafter gingen die Reichsmarkobligationen um, bei denen Gewinne bis zu 54 v. H. zu beobachten waren. Im weiteren Verlauſe ſetzten ſich, nachdem eine ganze Reihe von Publikumsorders verſpätet eingegangen waren, an den Aktien märkten überwiegend weitere Beſſerungen durch. Am Renten markt blieb es verhältnismäßig ruhig. Auch am Kaſſamarkt überwogen bei weitem die Kursſteigerungen. Von Re ichs ſchuld⸗ buchforderungen notierten: Emiſſion 1 1934er 99,62 Geld, 1940er 95,37 bis 96,12, 1943er 94/ Br., 1944er 94 25 Brief, 1045er bis 48er 93,37 bis 94,25; Emiſſion II und Wiederaufbauanleihen ohne Kurſe. Gegen Schluß der Börſe wurde das Geſchäft etwas ruhiger, einige Papiere gaben auf Gewinnmitnahmen wieder etwas nach, ſo AEG, die“ v.., RWé, die 74 v. H. und Phönix, die v. H. unter das Eröffnungsniveau gingen. Weiter feſt waren Reichsbankanteile, die um 7 v. H. über den Anfang ſchloſſen. Farben gewannen insgeſamt 1 v. H. Schultheiß ſchloſſen mit 1044 nach 105 im Verlauf. Nachbö s lich blieb es ruhig. Stenerantſchein⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Fälliokeit 1934 102,25; 1995 100,37; 1936 97,37; 1997 99,62; 1938 92; Verrechnungskurs 97,12. Berliner Devisen Diskontsatz: Reſchsbank 4, Lombard 8, frwat 3/ v. R. AUmtlich in Rm. D78- Paritt Februgt 24. Februar für kont M. Geldeſ Brief Geld Brief Suenos⸗Aires 1eio 7.872.643.652.648.65² Keanodo tkan.Dollar.198.507.518].502 2,509 9— 9.85 2,092.764 0,768 0,755 0,759 airo. läggpt. Pid. 20.953 13.165[ 13,195 13,155 13, 185 Türtei Iürk Pfd.— 18.458.925.999].095 1,999 London.. 18terl. 2 20.429] 12.735[12.815 12,77512.805 new Nork. Dollar 1½.193].522 2,.523].517 2,522 Rio deJaneirolMillr.— 0. 9,214 0,218.214.216 Uruquay. 10oldpeſo— 4,.43.289 1,221J.239.291 olland. 100 Gulden ½ 169,739168,73 169,12 163.63 168,97 then. 10 Drachmen 7¼½ 5,452.3905.400.896.40) Brüſſet 100B⸗50000 37 55,3750,14 58,56 358,44 58.50 Bukareſt. 100Lei 6.511].468 2,492] 2,483.492 Ungarn 1c0Pengs 4½ 18,421 8 3— Danzig 100 Gulden 3 91.72 61.70 31.86 31,7/0 81,86 Helſindfors 00 ½ 107/ 0% 5676 89 5651 Fialien 1909ire 4 22.094 21,87 2181 21.61 2¹.72 Fugoſtavienioc Dinar 7½ 81.00 5,664 5,676].614.653 Rowno. 100 Litas 7 41.9841,11 41,1542,11 42,18 Kopenhagen 100 Kr. 8 112.5057.9 57,15/04 57.16 Liſſabon 100 Cekndo 6 453,57 11,61 11,66 1163 11.65 OSslo Kr. 3½ 112,50 6424 64.36 64,45 64.90 Paris 100* 9 16.44 16.49 16,53 16.49 16,53 —.„ 100 Kr. 3½ 12,488] 10,33 10,4) 10.36 10.40 chweig.. 100 Fr. 2 61.00 86.84 81.00580,87 81,03 Soſia... 100 Leioa 3 9,.083].047 5,055] 3,0647 8,053 Spanien. 100Peſeren 6 61.00 33097 34.08 33,97 84,.03 Stockboim„00 fer. 3 112,24 65.88 65,0265,83 6,97 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 68,73 63,90 63,63 68,62 Wien 100Schiling 5 59.07 4720[47,32 4½20 47.0 daran müſſen Sie ſich hier gewöhnen! Aber nachher beim Obſt können Sie nachholen; das iſt wieder beſ⸗ ſer als drüben in Europa.“ Er wird geſprächig. Jetzt erzählt er von dem Land, das ſie durchfahren haben: von den Feldern voll Wein und den Rieſengärten voll Früchte und voll Gemüſe. Er erzählt auch von ſich: Daß er dieſen Wein und dieſe Früchte im Lande aufkaufe; ſeine Schiffe brächten ſie dann nach England, nach Deutſch⸗ land, nach Dänemark und Schweden und hrächten Wagen, Farben, Kunſtdung, Stoffe, Eiſen und vieles andere zurück, was hier fehle. Kora hört zu und bemerkt gar nicht, daß ſich die Affen immer näher an ihren Tiſch ſchleichen, ſeit der Korb mit Mandarinen, Aepfeln, Bananen und Trau⸗ ben vor ihnen ſteht. Und plötzlich ſpringt ſo ein Keri auf den leeren Stuhl neben ihr und ſtiehlt ihr die Orange, die ſie gerade geſchält hat, vom Teller Sie ſchrickt zuſammen. Er lacht.„Aufpaſſen müſſen Sie ſchon! Die Affen ſtehlen wie die Araber!“ Dann aber beginnt er ſelbſt die Tiere zu füttern, und ſchon iſt ein altes, zerlumptes Kabylenweib da und bietet Tüten voll Erdnüſſe an. Er kauft eine, reicht ſie Kora. Sie ſtehen auf; die Affen folgen ihnen, ſtrecken bettelnd die Hände aus; von allen Bäumen kommen ſie hinzu, junge und alte, weißbebartete Herren und würdige Mütter, deren Kleines auf ihren Rücken hockt und ſich ängſtlich feſt⸗ klammert. Kora füttert die Tüte leer und noch eine; ſte kann gar nicht genug bekommen von dieſem Spiel. —5 recht! denkt ſie. Fünf Jahre jünger— frei, erlöſt Es iſt faſt Abend, als ſie nach Algier zurückkom⸗ men. Die letzte Wegſtrecke iſt zur Linken vom Meer begleitet. Es liegt ruhig, tieſblau und unendlich weit da; es iſt ſchön, aber es ſtimmt Kora traurig. Und als hinter dem alten Fort des Konſuls die erſten Häuſer der Vorſtadt Saint⸗Eugene kommen, möchte ſie Currington am liebſten bitten: Umkehren! Nicht wieder in dies Hotel, in dieſe Sklavereil Sie iſt verwundert: Er durchkreuzt die Stabt, läßt den Wagen wieder nach Muſtapha Supeérieur hinauf⸗ klettern. Das ſchmiedeeiſerne Gittertor ſeiner Villa iſt geöffnet; ſie fahren ein. Ruhiger Geireidemarki e Berliner Getreidegroßmarkt vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Der Getreidemarkt unterſchicd ſich am Wochenſchluß in. Verlauf nicht von ſeinen Vorgängern. Das Ange bot in eWizen und Roggen blieb ausreichend, die Mühlen und der Handel disponierten nur vorſichtig, Forderungen Gehote waren nur ſchwer in Einklang zu bringen. Preis⸗ veränderungen waren kaum zu verzeichnen. Weizen⸗ und Reggenmehle hatten kleines Bedarfsgeſchäft in Loco⸗ Ware. Das Haſe rangebot war nicht groß, die Forderun⸗ gen lauteten kaum nachgiebig, der Konſum bekundete bei ſtetigen Preiſen vereinzelt Aufnahmeneigung. Gerſte in unveränderter Marttlage. Exportſcheine waren auch bei Preiskonzeſſionen der Abgeber ſchwer unterzubringen: Weizen Feb. 145, März 145,25, April 146,50, Roggen⸗ exportſcheine Febr. 123, März 123,25, April 124, alles Brieſ. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ſſei Berlin 194,50—190; dto. al, Station(geſ. Erzeugerpr.) W 2 188,50; 'ͤ3 185,0; W 4 187,50 rußig; Märk. Roggen frei Berlin 162—158 Br. dto. ab märk. Station(geſ. R 150; R 8 153; R 4 155 ruhig; Gerſte: Brau, gute fre Berlin 176—183(ab märk. Station 167—174]; Sommer, mittl. Art und Güte 165—173(156—164) ſtetig; Märk. Haſer 144—152(185—143] ſtetig; Weizenmehl: Auszugs 92—68; Vorzugs 31—32; Voll 36—31; Weizen 26—27 ruhig; Rog⸗ genmehl 22,20—23,20 ruhig; Kleie: Weizen 12—12,20, Rog⸗ gen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen: kleine 30—35; Futter 19 bis 22; Peluſchken 16—17; Ackerbohnen 16,50—18,50; Wicken 15—16; Lupinen, blaue 13—13,50; dio. gelbe 15,50—46,50; Seradella, neue 18—20; Trceckenſchnitzel 10—10,20; Kart felflocken 14,30; dto. ab Berlin 14,80; ausſchließlich M§ notierten Leinkuchen 12,10—12,20; Erdnußkuchen 10,80 bis 10,40; Erdnußkuchenmehl 10,60—10,70; Extr. Sofabohnen⸗ ſchrot al' Hamburg 8,90; öto. ab Stettin 9,30. * Liverpooler Getreidekurſe vom 24. Febr.(Eig. Dr. Anſong: Weizen(100(.) Tendenz ruhig; Mürz 4, 23 Mai 4,34(4,3/3); Juli 4,5½(4,576): Okt. 47 (4,76]. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig, Dr.) Feör. 4,30 B 4,00 G; März 4,80 B 4,10 G; April 4, B 4,20 G; Mai 4,40 B 4,20 G; Auguſt 4,60 B 4,50 G; Okt. 4,70 B 4,00 G; Dez. 4,90 B. Tend. ſtet. Gemahl. Mehlis per Felx. 91,70—31,80; März 31 1,95; Tend ruhig; * Bremer Baumwolle vom 24. Febr.(Eig. Dr.] Amerik, Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loco 13,95. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miödl. Anſang: Mürz 621 Mai 630—681; Juli 629—630; Okt. 629—30; Jan.(35) 618 bis 610, Mai 629; Tagesimport 3100; Tendenz ſtetig.— Schluß: Febr. 628; März 692; April 629; Moi 630; ni 627; Juli 620; Auguſt 621; Sept. 623; Okt. 680; Nov. 018; Dez. 618; Jan.(35) 610; März 627; Mai 6828; Juli 6029; Okt. 630; Jan.(36) 631; Loco 603; Tagesimport 9100. Nürnberger Hopfenmarki Die Geſchäftslage am Nüruberger Hopfenmarki iſt immer noch unverändert. Auch in der letzten Woche zeigte ſich fortgeſetztrege Nachfrage, die hauptſächlich von der Seite des Exporthandels kam und mangels entſprechendem Angebot wiederholt nicht beſriedigt werden konnte. Hingegen iſt der Bedorf für Inlandsgwecke nicht ſo groß und hat ſich im Verhältnis zu den Vorwochen auf gleicher Höhe gehalten. Am meiſten waren wieder Haller⸗ tauer und Gebirgshopfen gefragt; erſtere zu Preiſen von 200—235 /, letztere von 180—195„ je Str. Wiederholt wurden aber auch Badiſche Hopſen zu 225 /, Spalter zu 250„ und Tettnanger zu 260/ gehondelt. Die Notie⸗ rungen haben keinerlei Aenderung erſahren, doch rücken Farben und Qualitäten immer ſtärler nach. Wochenzufuhr 400 Ballen, Wochenumſatz 1000 Ballen. Bei Wochenſchluß Tendenz und Preiſe anhaltend feſt. Am Saazer Markte hat ſich die Nachfrage weiter weſend⸗ lich verſtärkt, und es kamen inſolge Zurüchholtung der Eigner Umſätze nur bei erhöhten Preiſen zuſtande. Vor⸗ nehmlich waren prima und Ausſtichhopſen für Auslands⸗ rechnung(darunter auch deutſche) gefragt. Notierungen von 1400—1700 Kronen.— Belgiſcher Morkt ohne Umſotz; nominelle Notierungen 1050—1100 Franes.— Im Elſaß und am franzöſiſchen Markt ſehr ruhig. Berliner Metall⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Im Freiverkehr notierten in ür je 100 Kile: Ele trolytkupſer(wirebars) prompt 46,75; Raſſinadelupſer loco 44,26—44,75; Standardkupfer loco 99,25—40; Stan⸗ dard⸗Blei per Febr. 14,75—15; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,25—19,50; Standard⸗Zink 10—19,50; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 296. Wesideuische Kauſhof AG. Köln 105(176) Mill. RB. Jahresumsaß O Köln, 24. Febr.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, beltef ſich der Umſatz der Weſtdeutſchen Kaufhof AG vorm. Leonhard Tietz in Köln ohne den Umſatz der Tochtergeſellſchaft Ehape in dem am 31. Januar abgelau⸗ ſenen Geſchäftsſohr 1995/34 auſ rund 100 Mil1.. Im vergangenen Jahr konnte noch ein Umſatz von 175,9 Mill. Mark erzielt werden, allerdings einſchl. des Umſatzes der Einlaufs⸗ und Fabrikgtionsbetriebe. Wie ſchon im Börſen⸗ zulaſſungsproſpett Ende November v. FN. mitgeteilt wurde, iſt für 1033/34 mit einem Verluſt zu rechnen(i. B. 88 000 Gewinn), über deſſen Höhe noch keine Angaben gemacht werden können, da die Bilanzarbeiten erſt begon⸗ nen haben. Demgegenüber ſind aber auch Valutagewinne aus der Dollaxentwertung zu verzeichnen. * Vollſtreckungsſchutz für die Binnenſchiffahrt ver⸗ längert. Mit Rückſicht auf die bisher noch nicht gebeſſerte, im Gegenteil wieder verſchlechterte Lage der Binnenſchiff⸗ fahrt iſt der Reichsausſchuß der deutſchen Binnenſchiffahrt, wie vorgeſtern gemeldet, in einer Eingabe an den Reichs⸗ verkehrsminiſter herangetreten, daß der Vollſtreckungsſchutz für die Binnenſchiffahrt bis zum 31. März 1935 verlängert wird. Dieſem Erſuchen hat der Miniſter laut BBz ſo⸗ eben entſprochen. „Es iſt Ihnen doch recht, wenn wir bei mir zu Abend eſſen?“ fragt er. Sie nickt nur, folgt ihm ins Haus. Eine arabiſche Dienerin ſteht da; er ſagt ihr einige Worte, unver⸗ ſtändlich für Kora. Die Frau verbeugt ſich. Kora weiß, daß ſie ſie führen wird. Im erſten Stock liegt ein großes Schlafzimmer, weiß, engliſch die Möbel, ein umkachelter Waſchtiſch, ſeltſam im Gegenſatz zu dem mauriſchen Stil des Treppenhauſes. Es liegt alles bereit: Handlücher, Seife, Bürſten, Kämme. Die Araberin zieht ſich zu⸗ rück. Kora tritt an das Fenſter: Ueber Gärten, durch Palmen ſieht ſie tief unten wieder das Meer; es leuchtet nicht, es iſt überſchattet vom Vordunkel der fallenden Nacht. Sie ſteht lange; das Bild hält ſie feſt. Die Dienerin hat vor der Tür gewartet; ſie ge⸗ leitet ſie wieder hinab. Currington hat ſich umge⸗ zogen; er iſt im Smoking. Er ſteht in ſeinem Ar⸗ beitszimmer. Auch hier nichts Algeriſches; ſchwere antike Möbel, engliſche Landſchaftsbilder an den Wänden: ein Stück frühlingsumgrünte Themſe, ein Stück ſchottiſches Hochmoor.„Wollen wir anſangen?“ fragt er. Sie nickt. Der Speiſeraum iſt faſt ein Saal. Sie ſetzen ſich an den Mitteltiſch; nur Kerzen in hohen Leuchtern geben Licht. Ein Araberboy bedſent. „Wir können alles ſprechen, er verſteht kein Englicch,“ ſagt Currington. Aber ſie ſprechen wenig. Erſt ſpä⸗ ter, als ſie wieder in ſeinem Arbeitszimmer ſind, dringt er in Kora.„Erzählen Sie von ſich! Woher kommen Sie? Und wie kommen Sie hierher?“ Kora ſitzt in einem ganz tieſen Stuhl. Sie iſt mütde von dieſem Tag; ſie muß ſich weit zurücklehnen damit ihr Rücken Halt findet. Sie blickt Currington an; eigentlich zum erſtenmal— empfindet ſie. Er iſt groß, ſehr ſchlank, ſchmal, und das blonde Haar liegt glatt geſcheitelt. Er iſt die verkörperte R denkt Kora. Und dann: Wie lange ſah ich mir nicht ſo an? Da kommt ihr plötzlich Micha in den Sinn mit ſeinem dunklen, wirren Haar und ſeinen lackernden Augen; Hamburg iſt da, die kleine Miets⸗ ſtube und in ihr laute Worte und Erregung. Es iſt wie eine Viſion.(Fortſetzung folgt.) 16. Seite/ Nummer 93 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Brieffasten der NM2 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. AUgemeines Fiſche.„Iſt es richtig, daß die Heimat des Aales Saragoſſa iſt? Zu welchen Hoheitsgewäſſern gehört Saragoſſa? Gibt es eine Meeresſtraße, die Saragoſſa heißt? Sind Salm und Lachs eine gleiche Fiſchart? Wie kommt es, daß der Salm weißes und der Lachs rotes Fleiſch hat?“—— Die Laichplätze des Aales liegen im Atlantiſchen Ozean, in der ſog. Sargaſſo⸗ ſee, öſtlich von Mittelamerika, wo das Meer bis 6000 Meter tief iſt. Aus dem Ei entwickelt ſich dort zunächſt eine weidenblattförmige Larve. Dieſe Larven wandern mit dem Golfſtrom in die Gegend der euro⸗ päiſchen Küſte. Sie wandeln ſich dann in wurmähn⸗ liche, drehrunde, noch immer glashelle Fiſchchen, die in ungeheuren Maſſen in die Mündung der Flüſſe einwandern. Dieſe Fiſchchen, Glas⸗ oder Steigaal, werden in England und Frankreich millionenweiſe gefangen. Immer weiter flußaufwärts wandernd, werden die Fiſche im Heranwachſen langſam dunkler (Gelbaale). In den Alpen wandern ſie bis in die Gegenden von 1000 Meter Höhe empor, gelegentlich auch übers Trockene. Wenn der Aal geſchlechtsreif tſt, am Ende der Wachstumsperiode, nach mehrjähri⸗ gem Aufenthalt im Süßwaſſer, wird er ſehr fett. Der Aal ſtellt nun die Nahrungsaufnahme ein und wandert dem Meere zu, um die Laichplätze aufzu⸗ ſuchen. Das Sargaſſomeer(nicht Saragoſſa) iſt der zentrale, 8,5 Millionen Kilometer große Teil des Nordatlantiſchen Ozeans zwiſchen den Azoren, den Bermudas⸗ und den Weſtindiſchen Inſeln. Im Jah⸗ resdurchſchnitt herrſcht dort eine Oberflächentempe⸗ ratur von 20—25 Grad. Es iſt wie kein anderer Teil des Atlantiſchen Ozeans bis in größte Tiefen durchwärmt, ſo daß hier ein Abſinken warmen Waſſers bis zu 3000 Meter Tiefe ſtattzufinden ſcheint, und übertrifft auch den übrigen Ozean durch ſeinen hohen Salzgehalt und die durchſichtige Bläue ſeines Waſſers. Das Sargaſſomeer iſt das Kerngebiet des Auſtretens des Beerentangs(Sargaſſum, Algenart). Salm und Lachs iſt das gleiche. Es handelt ſich hier um einen Fiſch aus der Familie der Lachsfiſche, der 15 Meter Länge und ein Gewicht von 45 Kilogramm erreicht. Er bringt die längſte Zeit ſeines Lebens in nordenropäiſchen Meeren zu und lebt als Raubſiſch. Zum Laichen wandert der Lachs, deſſen Fleiſch durch aufgeſpeicherte Reſerveſtoffe wohlſchmeckend und roſa⸗ ſarbig iſt(Weißlachs) bis zum Quellgebiet der Flüſſe, ohne im Süßwaſſer Nahrung aufzunehmen. Die Wanderung geſchieht im Winter oder zeitig im Früh⸗ jahr. In einer vom Weibchen gewühlten Grube wird gelaicht, wobei ein bevorzugtes Männchen die Eier befruchtet. Die Lachſe ſind durch die lange Wande⸗ rung und die Strapazen des Laichens vollſtändig er⸗ ſchöpft und abgemagert. Das Fleiſch hat eine grau⸗ weiße Farbe(Graulachs) und iſt wenig wohl⸗ ſchmeckend. Ein Teil kehrt zum Meere zurück und erholt ſich dort raſch, um ſpäter wieder die Laich⸗ wanderung anzutreten. Stammtiſch.:„Wann iſt die Provinz Sachſen an Preußen gekommen? Wie weit erſtreckt ſich das Gebiet, das man heute als Niederſachſen bezeich⸗ net? Sind kleine Vergehen, welche über 30 Jahre zurückliegen, aus dem Regiſter geſtrichen? Laut Reichs⸗ geſetzblatt vom 27. Januar 1916, 1917 und 1918 ſollen kleine Vergehen von Kriegsteilnehmern aus dem Regiſter geſtrichen werden; iſt dies zur Tatſache ge⸗ worden und bezieht ſich dieſe Bereinigung auch auf Ausſtellung eines Leumundszeugniſſes?“—— Die preußiſche Provinz Sachſen entſtand am 1. April 1816 durch Zuſammenlegung bereits preußiſcher Ge⸗ bietsteile mit dem durch Vertrag vom 18. Mai 1815 an Preußen abzutretenden Teile des Königreiches Sachſen. Preußiſch waren die Altmark, das ehe⸗ malige Herzogtum Magdeburg, Mansfeld, Halber⸗ ſtadt, Quedlinburg, Wernigerode, Hohenſtein, Nord⸗ hauſen, Mühlhauſen, Eichsfeld, Erfurt; hinzu kam das vom Königreich Sachſen getrennte Land weſtlich der Saale u. Elſter u. das Gebiet nördlich einer von Breitenfeld bis Seidenberg führenden Linie. Von dem früher ſächſiſchen Gebiet wurden die Markgraf⸗ ſchaften Oberlauſitz mit Schleſien, Niederlauſitz mit Brandenburg verbunden. Zur neuen Provinz Sach⸗ ſen kamen: der Kurkreis(mit Wittenberg), Teile des Meißenſchen Kreiſes(mit Torgau), der nördliche Teil des Leipziger Kreiſes, die Stifte Merſeburg und Naumburg⸗Zeitz, der Thüringer Kreis mit den Mansſeldiſchen Gebieten, Stolberg, Querfurt und Barby, Treffurt, das Gebiet des heutigen Kreiſes Ziegenrück und das Althennebergiſche Schleuſingen, ferner 1816 die ſchwarzburgiſchen Aemter Heringen und Kelhra in der Goldenen Aue. Niederſachſen iſt eine norddeutſche Landſchaft, die etwa das Gebiet der preußiſchen Provinz Hannover, der Freiſtaaten Oldenburg, Braunſchweig, Schaumburg⸗Lippe, Lippe und der Freien Hanſeſtaoͤt Bremen umfaßt. Geſchicht⸗ lich bildete ſich der Name Niederſachſen im Bereich des alten Volksſtammes und Herzogtums Sachſen für das Gebiet zwiſchen Weſer und Oſtſee heraus, als bei der Kreiseinteilung Kaiſer Maximilians 1. 1512 neben dem niederſächſiſchen ein oberſächſiſcher und ein niederrheiniſch⸗weſtfäliſcher Kreis geſchaffen wurde. Kleine Vergehen werden nach 10 Jahren aus den Regiſtern geſtrichen. Wenn im Reichsgeſetz⸗ blatt die Streichung kleiner Vergehen angekündigt wurde, ſind dieſe auch geſtrichen worden. Im Leu⸗ mundszeugnis werden ſolche Strafen nicht mehr auf⸗ geführt. Brot.„Wie wird das Schwarzbrot und Pumper⸗ nickel gebacken? Meiner Anſicht nach muß es auf eigenartige Weiſe gebacken werden, da es ohne Rinde iſt, denn mein kleiner Junge, der ſtets blaß war und an Appetitloſigkeit litt, ißt es mit Butterbelag leiden⸗ ſchaftlich gern und hat nun rote Bäckchen und einen geſegneten Appetit bekommen.“—— Pumpernickel iſt ein im nördlichen Weſtfalen heimiſches, ſehr wür⸗ ziges, ſchweres Roggenſchrotbrot. Das Brot wird bei geringer Hitze 22—24 Stunden lang gebacken und bleibt dadurch ohne Rinde. Das Wort Pumpernickel erklärte man früher mit der angeblichen ſpöttiſchen Aeußerung eines franzöſiſchen Soldaten:„Ctest pain pour Nicole“, d. h. das iſt Brot für Nicole(Futter für des Soldaten Pferd Nicole) Es wird auch in Reklame einen Namen machten ſollte, im übrigen Verbindung gebracht mit dem angeblichen Namen (Nikolaus Pumper) eines Osnabrücker Bäckers. Abſtimmung Saargebiet.„Aus bisherigen Ver⸗ öffentlichungen weiß ich, daß alle diejenigen abſtim⸗ mungsberechtigt ſind, die am 10. Januar 1920, das iſt zur Zeit des Inkrafttretens des Verſailler Vertra⸗ ges, im Saargebiet wohnhaft waren. Scheiden damit die geborenen Saarländer aus, die vor dieſer Zeit ihren Wohnſitz, das Saargebiet, verlaſſen haben, und dürfen dieſe für ihr Heimatland nicht ſtimmen?“— — In 8 34 der Beſtimmuegen über die Volksbefra⸗ gung im Saargebiet iſt über die Wahl geborener Saarländer, die vor dem 10. Januar 1920 das Saar⸗ gebiet verlaſſen haben, nichts enthalten. Man wird die genaueren Ausführungsbeſtimmungen abwarten müſſen. A. W. N.„Wo hält ſich zur Zeit General von Lettow⸗Vorbeck, Kommandeur der Schutztruppe im ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika auf? Welche Tätigkeit übte General von Lettow⸗Vorbeck nach dem Kriege aus? Wann und wo iſt der General geboren?“—— General von Lettow⸗Vorbeck wohnt zur Zeit in Bremen, vorher lebte er jahrelang auf ſeinem Gute Nieder⸗Görne, Poſt Arneburg, Bezirk Magdeburg. Am 2. März 1919 zog von Lettow⸗Vorbeck mit ſeinen Afrikanern in Berlin ein und bildete dort ein Frei⸗ korps, mit dem er am 1. Juli 1919 Hamburg ohne Zwiſchenfall beſetzte. Dann wurde er Befehlshaber der Reichswehrbrigade 9 in Schwerin. Während des Kapp⸗Putſches ſtellte er ſich auf die Seite der Kapp⸗ Regierung, zwang die mecklenburgiſche Regierung Wendorff vorübergehend zum Rücktritt umd wurde dann am 15. Mai 1920 verabſchiedet. Paul von Let⸗ tow⸗Vorbeck wurde am 20. März 1870 in Saarlouis als Sohn eines preußiſchen Generals geboren. Landwirtſchaft.„Wann iſt ein Junge bauernfähig? Wo ſind in Deutſchland(ſpeziell in Süddeutſchland) landwirtſchaftliche Mittel⸗ und Hochſchulen?(nicht gemeint ſind die nur vorübergehend eingerichteten Winterſchulen uſw.) Welche Zulaſſungsbedingungen beſtehen für dieſe Schulen? und mit welchem Alter werden ſie beſucht, wie lange dauert das Studium?“ —— Das Mannheimer Arbeitsamt ſchickt Land⸗ helfer vom 16. Lebensjahr weg. Wir nehmen an, daß ſie unter„bauernfähig“ einen ſolchen Landhelfer verſtehen. Wegen der landwirtſchaſtlichen Schulen wenden ſie ſich am beſten an die Landwirtſchafts⸗ ſchule„Auguſtenburg“ bei Durlach in Baden, die Ihnen über alle Fragen Auskunft geben kann. G. R. 13.„Ein Verwandter von mir hat im Jahre 1932 die Reifeprüfung beſtanden und möchte nach Be⸗ endigung ſeiner praktiſchen Lehrzeit, die noch bis Herbſt dieſes Jahres dauert, eine techniſche Hochſchule beſuchen. Er hat alſo 27 Jahre Werkspraxis und iſt zur Zeit bei dem SS⸗Pionierſturm. Kommt für ihn die neue Verfügung über die Arbeitsdienſtpflicht. wie bei den diesjährigen Abiturienten in Frage. Welche Stelle kann hier am beſten Auskunft geben?“—— Vorſchriften für Ihren beſonderen Fall beſtehen nicht. Sie müſſen ſich bei der Hochſchule erkundigen, an der Sie ſtudieren wollen. A. G.„Mein Sohn lernte Maler und Tüncher. Im Lehrvertrag ſteht: Das Schulgeld trägt der Lehrherr. Nun habe ich eine Erklärung bei Aus⸗ füllung des Lehrvertrages unterſchreiben müſſen, daß ich damit einverſtanden bin, daß der Meiſter berech⸗ tigt iſt, das Schuldgeld vom Lohne des Lehrlings abzuziehen. Bei Gelegenheit habe ich gehört, daß der Meiſter nicht berechtigt ſei, das Schulgeld in Abzug zu bringen, trotz meiner Einwilligung, die nur wegen meiner Unwiſſenheit erfolgte. Was iſt nun richtig?“ —— Früher mußte der Lehrling das Schulgeld ſelbſt bezahlen. Jetzt ſoll der Lehrherr das Schulgeld be⸗ zahlen; eine Pflicht iſt es heute noch nicht. Wenn Sie unterſchriftlich Ihr Einverſtändnis damit erklärt haben, daß Sie das Schulgeld bezahlen, ſind Sie dazu auch verpflichtet. Vielleicht können Sie durch gütliche Regelung ein anderes Uebereinkommen mit dem Lehrherrn Ihres Sohnes treffen. Bezugsquellen.„Würden Sie mir verſchtedene Anſchriften von Firmen mitteilen, die ſanitäre Gummiartikel und Faltboote herſtellen, oder wo ich ſolche Adreſſen erſahren kann?“—— Durch unſere Werbeabteilug können Sie die entſprechenden An⸗ ſchriften erfahren. Sprechen Sie doch einmal dort vor. X. Y. Z.„Worin beſteht ſo häufig verhängte ſchwere gleichbedeutend mit der in Deutſchland ausge⸗ ſprochenen Zuchthausſtrafe?“—— Sie haben recht, die Kerkerſtrafe entſpricht der deutſchen Zuchthaus⸗ ſtrafe. In Oeſterreich gibt es einfachen und ſchweren Kerker. Beim ſchweren Kerker iſt die Unterredung mit Außenſtehenden ſtärker eingeſchränkt. Der Kerker kann noch verſchärft werden durch Faſten, hartes Lager und Dunkelhaft. C. R. M. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Doll⸗ fuß ſtammt nicht von Juden ab, ſondern iſt der Sohn niederöſterreichiſcher Bauern. Seine Frau iſt eine Bauerntochter aus Pommern. Ueber ſeine Beteili⸗ gung an irgend welchen Geſchäften iſt uns nichts be⸗ kannt. Berufsverband.„Ich bin von Beruf ſelbſtändiger Vertreter und war bisher in keinem Berufsverband. Soviel ich weiß, ſoll heute jeder Berufsſtändige in der für ihn zuſtändigen Standesorganiſation orga⸗ niſiert ſein. Welche Standesorganiſation kommt für mich in Frage und an welche Stelle habe ich mich um Aufnahme zu wenden?“— Melden Sie ſich bei der Geſchäftsſtelle der Arbeitsfront in Mannheim, L 12, 2. D. Z. 297.„Ich bitte, mir die Anſchrift eines Mannheimer oder Heidelberger Arztes mitzuteilen, der ſich mit Verjüngungskuren befaßt. Ein Freund von mir, der infolge langjährigen Tropenaufenthalts ſeine beſten Kräſte ſchwinden fühlt, möchte ſich einer ſolchen Kur unterziehen.“—— Was verſtehen Sie unter„Verjüngungskuren“? Wenn Sie die„be⸗ rühmte“ Steinachſche Affenoperation meinen, die kann Ihnen jeder Chirurg machen. Es fragt ſich nur, ob ſich einer findet, der ſich mit dieſer Methode befaßt, die zwar dem„Erfinder“ durch geſchickte die z. B. in Oeſterreich Kerkerſtrafe? Iſt dieſe ſchon annähernd in dem heutigen Zuſtand? Iſt bei aber heute von ernſten Aerzten nicht mehr erwähnt wird.— Behandlung von Kräfteverfall infolge kör⸗ perlicher Ueberanſtrengung in ungeſundem Klima kann jeder gute Arzt übernehmen. Die Hauptſache dabei iſt, daß der Patient ſich nach den Ratſchlägen auch richtet und nicht denkt, daß es ja„nur“ eine „Erholungs“, eine„Heil“kur iſt, die er treibt und die man deshalb nicht ſo ernſt zu nehmen braucht. Z. K. K.„In Ihrer Zeitung war vor kurzem ein Bild, das einen Ehemiker zeigte, der ein Mittel er⸗ funden haben ſoll, mit dem man imſtande ſei, Kanin⸗ chen von Rieſengröße heranzuziehen. Wie heißt und wo wohnt der Chemiker?“—— Es handelt ſich um den amerikaniſchen Biologen Dr. Herbert M. Evans. Eine nähere Anſchrift iſt ums nicht bekannt. Nächtliche Ruheſtörung.„In unſerer Nachbarſchaft (Oie Straße iſt dicht bevölkert) iſt das Vereinshaus eines größeren Geſangvereins. Außer du den wöchentlichen Proben wirb der Saal aber noch zu Tanzvergnügen, Konzerten, Verſammlungen uſw. vermietet, was oftmals zu Ruheſtörungen der gan⸗ zen Nachbarſchaft führt, zumal der Betrieb manchmal bis zum frühen Morgen dauert(Blasmuſit, Tanzen, Singen, Johlen uſw.). Ferner haben die Teilnehmer noch die Unſitte, daß ſte am Schluß der Veranſtaltung ſich auf der Straße auch noch laut hören laſſen. Was kann man dagegen tun? Ab 11 Uhr müßte man doch an Werktagen ſeine Ruhe verlangen können.“—— Wir empfehlen Ihnen, ſich einmal mit dem Vereins⸗ führer in Verbindung zu ſetzen, vielleicht bann ſo auf gütlichem Wege für Abhilfe geſorgt werden. Wenn Sie aber durch eine ſolche Ausſprache keinen Erfolg haben, müſſen Sie ſich beſchwerdeführend an das Bezirksamt wenden. Mieter umnd IDoſmung Chr. H. Fuhrmann.„In dem von mir bewohnten Amweſen iſt keine Waſſerleitung und keine Kanali⸗ ſation vorhanden. Bei meinem Einzug im Jahre 1929 ließ ich mir deshalb im Hof auf meine Koſten einen Brunnen erſtellen, wovon ich meinen geſamten Waſſerbedarf für Haushalt und Stallung entnehme. In der Wohnung ſowie Stallung befindet ſich eine elektriſche Lichtanlage, für deren Stromverbrauch ich regelmäßig die aufgelaufenen Gebühren an das Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Werk entrich⸗ tete. Neebn den Stromgebühren werden mir nun auch ſeit dem Jahre 1920 regelmäßig.50 4 für Waſſer berechnet, die ich auch bezahlen mußte, andernfalls mir das Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Werk die Stromzufuhr geſperrt hätte. Auf meine wieder⸗ holten Einwendungen begründet dies das Städtiſche Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Werk damit. daß in dem Nachbargebäude ſich eine Waſſerleitung befindet und ich nach 8 9 des Mannheimer Waſſerſtatuts die Waſſermindeſtgebühr von.50 4 monatlich bezahlen müßte, weil ſich mein Anweſen auch auf demſelben Grundſtück befinden würde. Bemerten möchte ich noch, daß mir das Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und El.⸗Werk zum Erſtellen des Brunnens keinen Zuſchuß bewil⸗ ligte, die Koſten auf über 60 4 kamen. Auf dieſe Weiſe habe ich ſchon über 140 an das Städtiſche Waſſer⸗ uſw. Werk bezahlen müſſen, wovon ich keinen Nutzen habe. Geht dies in Ordnung, muß ich Waſſer⸗ geld bezahlen und kann ich für den bereits einbezahl⸗ ten Betrag Gutſchrift für elektriſchen Strom oder Bürgerſteuer verlangen?“—— Der Standpunkt der ſtädtiſchen Werke erſcheint uns richtig zumal der Brunnen ja an das Waſſernetz der Stadt Mannheim angeſchloſſen iſt. Die Waſſerentnahme erfolgt alſo von dem von den ſtädt. Werken gelieferten Waſſer. G.., Leitung.„Vor zwei Jahren ließ ich in meiner Wohnung im 2. Stock elektriſches Licht ein⸗ richten und mußte gu dieſem Zweck erſt die Steig⸗ leitung, alſo die Hauptleitung im Treppenhaus, legen laſſen, und zwar auf meine eigenen Koſten, da ſich der Hauseigentümer weigerte, dieſen Teil der Lei⸗ tung ſelbſt zu übernehmen. Der damalige Eigen⸗ tümer iſt nun inzwiſchen verſtorben und vererbte das Haus dem Sohn, der es neuerdings wiederum verkaufte. Der jetzige Eigentümer läßt nun in dem Treppenhaus elektr. Licht legen und ſchließt an die von mir bezahlte, vom 1. zum 2. Stockwerk reichende Steigleitung an. Koſtenerſtattung für die von mir gelegte Leitung lehnt er ab, da er das Haus gekauft hat wie es ſteht. Beſteht eine Möglichkeit, die Koſten von 20 für meinen Teil der Leitung zu bekom⸗ men?“—— Die Steigleitung iſt immer Ihr Eigen⸗ tum, auch wenn das Haus verbauft wurde. Wenn Ihnen der Hausbeſitzer keine Vergütung gibt, köm⸗ nen Sie die von Ihnen gelegte Steigleitung ent⸗ fernen laſſen. Verſuchen Sie, die Angelegenheit auf gütlichem Weg zu regeln. Lichtleitung.„Mein Hauseigentümer ließ anfangs Januar das elektriſche Licht in das Treppenhaus legen. Seit Ende Januar brennt das Licht. Da er nichts zu mir geſagt hat, ſo hänge ich mein Licht hin⸗ aus, das mir vom Hauseigentümer immer wieder gelöſcht wird, ſo daß jeder Beſucher gezwungen iſt, Licht einzuſchalten. Wie kann ich mich dazu ſtellen, wenn er am Monatserſten von mir etwas verlangt? Kann er den Preis feſtſetzen, wie es ihm beliebt oder beſtebt hier eine Beſtimmung? Hätte er die Leute nicht vorher verſtändigen müſſen? Wenn ich mich ſtreitig ſtelle, kann er mir dann kündigen? Er hat nur zwei Familien verſtändigt und den übrigen nichts mitgeteilt.“—— Der Hausbeſitzer hätte Ihnen von der Anlegung bes elektriſchen Lichtes Mitteilung machen können. Den Preis kann er nicht willkürlich feſtſetzen, Sie können Vorlage der Rechnung und Umrechnung auf die einzelnen Mieter verlangen. Wenn das Licht brennt, können Sie ſich kaum aus⸗ Ein Kündigungsgrund iſt Ihre Weigerung nicht. K. Y.„Ich bin Mieter einer 2⸗Zimmerwohnung mit Küche. Auf wieviel Paar Haus⸗ und Glastüren⸗ Schlüſſel habe ich Anſpruch? War ich, oder der Hauseigentümer beim Einzug verpflichtet, die Zimmeröfen brandfertig aufzuſtellen? Kann ich die hierfür entſtandenen Koſten für neue Ofenrohre nachräglich in Abzug bringen? Wer muß den Zim⸗ merofen ausmauern laſſen, ich wohne jetzt 5 Monate in der Wohnung, der Ofen war aber beim Einzug einer monatlichen Miete von 45 Mk. die Kamim reinigung und Treppenhausbeleuchtung von mon 9 lich 155 Mt, nicht zu hoch gerechnet? Ich bin E haltsempfänger(feſtangeſtellter Reiſevertreter), annähernd 30 Jahre alt und trat anfang, heiratet, Januar 1933 bei meiner jetzigen Firma ein. viel Urlaub ſtand mir für das Jahr 1033 und 1 viel für dieſes Jahr zu?“—— Im allgemeinen“ es üblich, 2 Haus⸗ und 2 Abſchlußſchlüſſel zu geben. Das Herrichten der Oefen iſt Sache des Hauseiee tümers. Sie können das Ausmauern der Oe von ihm verlangen. Wenn Sie die vorherige Rückſprache oder Genehmigung des Ha 4 eigentümers beſtellt haben, könnenSie hierfür keg Koſtenerſatz verlangen. Einen Abzug an der Mie dürfen Sie nicht vornehmen. Der Betrag von 5 Mark erſcheint uns als angemeſſen. Ein Angeſtellte über 20 Jahre erhält nach einer Beſchäftigungsdan 9 von 9 Monaten 6 Arbeitstage als Urlaub. Na einer Beſchäftigungsdauer von 2 Jahren ſtehen Ren Angeſtellten 8 Arbeitstage als Urlaub zu. Auguſt., E 3.„Ich habe eine Wohnung 634 Zimmer und Küche) ſeit 1. Mai 1988. Das Zimm 9 iſt dermaßen feucht, daß gebügelte Wäſche vor 9 Anziehen erſt nochmals getrocknet werden 6 Hinter dem Schrank und dem Waſchtiſch bildet 5 alle 14 Tage fauſtdicker Schimmel. loſ das eine Treppe tiefer liegt, wird von täglich benützt. Die Wäſche muß dum Trocknen Freie gehängt werden. Wenn es dann nachts regnet, wird ſie wieder ſchmutzig, lange Stücke kann überhaupt nicht aufhängen, da ſie gegen die ſchlagen. Man iſt gezwungen die Wäſche auszug Durch dieſe Mängel, die mir beim Einzug n1 ſagt wurden, bin ich gezwungen, ſo ſchnell wie lich auszuziehen. Wenn ich nun ausziehe, ver der Hausherr 25.20 Mk. Herrichtungskoſten. muß ich mich hinwenden, um dieſen Betrag nicht 105 zahlen zu müſſen, da dieſe Wohnung zu geſundbeit ſchädigend iſt? Auch iſt dieſe Wohnung beim Gab, werk als 3 Zimmerwohnung angegeben. 6 Zimmer hat der Hausherr vermietet. Dadurch mu ich an das Gaswerk mehr Waſſergeld gahlen, ich he. komme allerdings vom Hausherr.12 Mk. zurück ⸗ der Betrag würde aber mehr ausmachen.— 1 ich den Hausher für all dieſe Schäden haftbe⸗ machen? Welchen Weg muß ich da gehen?“— Wenn die Feuchtigkeit der Wohnung auf baulit, Mängel zurückzuführen ſind, die Ihnen der Hau eigentümer verſchwiegen hat, können Sie für en ſtandene Schäden Erſatzanſpruch ſtellen. Es iſt möglich, daß es ſich nur um Feuchtigkeit handelt, D 1 im Winter durch Heizung der Räume entſteht, 5 gegen iſt nichts zu machen. Wegen des Kloſe empfehlen wir Ihnen, ſich an die Geſundheitspole, zu wenden. Die Herrichtungskoſten müſſen S dann bezahlen, wenn Sie in dem von Ihnen unter, ſchriebenen Mietsvertrag enthalten ſind. Den 65 trag für das Waſſergeld muß Ihnen der Hau eigentümer voll ausbezahlen. W. G.„Seit ein paar Tagen iſt in meiner Woh, nung ein Heimchen(Grille), das mich durch ſein 5 haltendes Gezirpe um die ganze Nachtruhe bring, Es muß ſich zwiſchen Lampe und Wand befie, den. Können Sie mir raten, wie ich die Plage 88. werden kann?“—— Verſuchen Sie die Grille huach Auslegen eines feuchten Lappens zu fangen Viellenn, können Sie auch durch genaues Beobachten das Ver⸗ ſteck der Grille feſtſtellen und dann entſprechend v gehen. Juxistisgſie Sragen Wirtſchaft.„Ich übernahm am 1. Auguſt 1928 Wirtſchaft. Der Konzeſſionsinhaber und Pächter mein Schwiegervater. Er kümmerte ſich um den trieb nicht, ging weiter ſeiner Tätigkeit nach mr Führung der Wirtſchaft blieb meiner Frau und el⸗ überlaſſen. Wider beſſeres Wiſſen tätigte ich Beſhe lungen auf meinen Namen, das Bezirksamt er davon, verfügte die einſtweilige Schließung unb gee hob Strafantrag. Der Inhaber wurde mit 90 16 und ich mit 50 Mk. Geldſtrafe beſtraft. Hiermit doch wohl der Beweis erbracht, daß mein Schwi vater, der allein verantwortliche und haftende und ich zu keiner ſelbſtändigen Handlung im uten men des Betriebs befugt war. Nach 37 Moneſeh mußten wir aufgeben. Aus dem Geſchäftsbetr verblieb den ſtädtiſchen Werken eine Reſtforde eine von 140 Mk. Trotzdem der Inhaber über ſein Pflichten durch die zuſtändigen Stellen einge belehrt wurde, lehnte er jedwede Haftung ab 160 Begründung, er habe ſich vordem um den Betr, nicht gekümmert und tue es jetzt noch viel wenige bei Bezahlung der Schulden. Er wohnte nun den mir. Streitigkeiten mit ihm und die fortdauern, Drohungen der ſtädt. Werke mit Zwangsma b⸗ men veranlaßten mich, die Schuld bis auf 50 zutragen, trotzdem ich ſeither wieder Woh erwerbsloſer bin. Ich kann doch für die aus e⸗ Betriebe hinterlaſſenen Schulden nicht haftbar h eine wat Be⸗ macht werden; im Gegenteil, dafür iſt ausſchüechn der Konzeſſionsinhaber und Pächter haftbar. ich die Zahlungen einſtellen ohne nachteilige befürchten zu müſſen? Kann ich den Betrag, bis jetzt widerrechtlich und unter fortdaue Drohungen zahlte, zurückverlangen.“—— durch das Bezirksamt feſtgeſtellt iſt, daß Sie len, lungen auf eigenen Namen nicht tätigen durf ler weil einzig und allein Ihr Schwiegervater 0 1 Forgth haften Sie an und für ſich für die Forderungen die ſtädtiſchen Werke nicht. Allerdings erhebt ſich ſen Frage, ob Sie nicht durch die bis jetzt geleiſtengf Zahlungen die Schuld übernommen haben und eſt, Grund dieſer Schuldübernahme zur Zahlung des h⸗ lichen Betrages verpflichtet ſind. Wurden die 35 lungen ſtets nur im Auftrag Ihres Schwiegervat⸗ geleiſtet, ſo können die ſtädtiſchen Werke gegen m⸗ perſönlich nicht vorgehen. Haben Sie die 3a gen im eigenen Namen geleiſtet, dann wird mme unter Umſtänden hieraus eine⸗ Schuldübernah, herleiten können. Ob Sie ein Rückforderungeteen deshalb haben, weil die ſtädtiſchen Werke Ihmn 7 D 8 kan gegenüber Drohungen ausgeſprochen haben, ohne nähere Kenntnis des Tatbeſtandes und der Ofenrohre 0 Das Kloſen, 13 Perſonet man Wand cht ge. mbg⸗ langt be⸗ t⸗ 15 57% Mk. lfahrtb, en ernden un Beſtel, 6 der Wirtſchaft und Inhaber der Konzeſſion iſt, oet von — — — 2 * S2 S2S3 2 S2. S2S. SS SZgeSsS8 33 3 5 ——— SSSSS SFFSS 22 ————— 2 „ ——— E * Serte o Shenkune ſeine Zimmereinrichtung ent ** Samstad, 24. Febr./ Sonntag, 28. Febr. 194 Nene Mannheimer Zeitung Sountags⸗Ausgabe ——— 17. Seite/ Nummer 98 he Werken ausgeſprochenen Drohungen beurteilt werden. SWrereane Die Stellungnahme der Verſiche⸗ WFgeſellſchalt iſt richtig. Die Verſicherungspoliee zider ausdrücklich öͤen Verſtorbenen als Verſiche⸗ dune ehmer auf der Rückſeite verzeichnet. Alle Lei⸗ doen ſind nach den Bedingungen an den Verſiche⸗ l ebmer au leiſten, ſo daß dieſer auch ausſchließ⸗ Wenner die Verſicherung verfügungsberechtigt iſt. Purbenhun ſämtliche Erben die Erbſchaft des Ver⸗ des Bün ausſchlagen, fällt nach den Bedingungen Retug erlichen Geſetzbuches die Erbſchaft an den her B Ob die Geſellſchaft mit Rückſicht darauf, daß kemie icherte und der Verſicherungsnehmer zwei ge Büng Perſönlichkeiten ſind, zu einer anderen Re⸗ mit di reit wäre, müßte ſich aus Verhandlungen uir! eſen Verſicherung ergeben. Für möglich halten Be rhin, daß die Verſicherung dem Inhaber der miel Herüngspolice den Rückkaufswert auszahlen ſiher ode e eine ſonſtige Verſtändigung mit der Ver⸗ käilkene rfoigt, damit dem Berſicherten die einge⸗ Beträge nicht verloren gehen. Wlh kener Abonnent.„Kann eine an leibliche gem rige Kinder im Jahre 1932 vor dem Notariat im 400 4) umgeſtoßen, widerruſen und un⸗ a Suus Kemacht werden? Was ſind Gründe bafür eler Er. Beſchenkte, obgleich auebrücklich in nota⸗ lcher kungsurkunde vom Schenker lebensläng⸗ Sahe Webrauch arnd Nutznießung der geſchenkten krg vorbehalten iſt, dieſe vor Ableben des Schen⸗ in Jatderweitig verkauſen oder verpfänden? Iſt die penburt 1932 notariell gemachte Schenkung gegen e welche Schuldforderung Les Beſchenkten ober — gerichtlich pfändbar?“—— Eine Beſchenkte kann widerrufen werden, wenn ſich der Schenk durch eine ſchwere Verfehlung gegen den lers gran oder einen nahen Angehörigen des Schen⸗ Euben Undankes ſchuldig macht. Außerdem kann kunde enker, ſoweit er nach der Schenkung außer⸗ iſt, ſeinen ſtandesmäßigen Unterhalt zu be⸗ kalten und die ihm ſeinen Verwandten, ſeinem Ehe⸗ Neſeßlich der ſeinem früheren Ehegatten gegenüber dem ch obliegende Unterhaltspflicht zu erfüllen, von 8 ſchenkten die Herausgabe des Geſchenkes nach htfertlchriften über die Herausgabe einer unge⸗ btaten Bereicherung fordern. Einer Veräuße⸗ allgenb den Beſchenkten kann der Nießbraucher Frage meinen nicht widerſprechen. Eine andere egenüb die, ob er nicht Schadenerſatzanſprüche Vird 97 dem Veräußerer geltend machen kann. ſchenkt durch Schenkung in das Eigentum des Be⸗ necht ten übergegangene, aber mit einem Nutzungs⸗ tete Sache von einem Gläubiger des Be⸗ di gepfändet, ſo kann der Nießbraucher ſich 0 e Pfändung verwahren. Der Gläubiger kann — 7 den Anſpruch auf Herausgabe pfänden, r die Sache ſelbſt ohne weiteres aus dem des Nießbrauchers herausnehmen laſſen. Für turderung des Schenkers haftet die in das und i in des Beſchenkten übergegangene Sache nicht eine derartige Pfändung nicht zuläſſig. aergeberung. Der Vorſchlag kann gemacht werden, ugs kommt es hier auf die Beſtimmungen des . gegen 5 an ſi Leſtg Kauf ſcht bertraaes an. Das Recht auf Rückzahlung be⸗ Die Kraft der Freibauern ehe meierer den ( kpterschaft 0 3 dade* ich usw.), der um die Jahreswende in Wies⸗ KeinerzensBetragen wurde, haben wir unsere Leser Ausgang des Kampfes um die Rhein- (1. Engels,.—3. Hussong, Orth, Hieler t Unterrichtet. Auch zwei Mannheimer 0 wahmen daran teil— Heinrich und Hussong Kee 18 Partie gegeneinander führen wir heute vor. Mcht„ein gutes Beispiel dafür, dañ mit Freibauern Weih. Paben ist. dieit a. G, Hleinrich. Schwarz: H. Hussong.(Ge- Weiste m 30. 12. 1933 in der 3, Runde der Rhein- erschaſt). cr dd, 7ds. 2 c2-—04,-eb. 3. Sb1—68, b. 1 3 e2—e3, Sg8—16. 5. 8g1—13, Sbs—06. i Werteid harmlose Behandlungsweise der Tarrasch- Lchwierde die den Schwarzen nicht vor allzu 0 ie Probleme stellt. Mit dieser anspruchs- ſung 5 indfadenvariante“ läßt sich aus der Eröff- lankiercls herausholen. Ueblich ist deshalb die ſuug des weißen Königsläufers und Belage- ateressa, vereinzelten schwarzen Damenbauern. den oft te. Mittelspiele sind meist die Folge, in Fsclatat der schwarze Damenbauer— negativ als Manj⸗« 8 8 8 Rie, positiv als Freibauer— die Entscheidun 8 7.—0,—0. 8.—e2, der 4. b2—b3, b7—6. 10. LcI-b2, coxcdd. Wüüwar, erste„Verstof“ gegen die Symmetrie. Aurlz h Will den Läufer ba entfernen, ehe er ge⸗ U. Ferden kann auf seiner Diagonale. Welg Nel Ldd—a3. 12. CKd5, Las“b2. 13. Weaz, Se6—54. 14. Lds-el, Sb4cd5. 15. Leihcdã ons T41—61. 10 re Squenter war wohl an dieser Stelle ba, um Aukers usreifende Entwicklung des feindlichen 6% Rach a zu verhindern. .2 Les-as. 17. Tfi-el, De7-—ds. Ein Tas.—68. 10. bä--bi, S16—e47 Müd aut Irkehlter Plan, da der schwarze Läufer Ules 20 Abwege gerät. Geboten war hier Led. Um Wlen( erhindern, hätte Weih früher bä ziehen 00. S04 Wh Singe nach doppeltem Tausch auf cà ein N 8 Ned. 22. b4—55 u„Tescel. 21. Tel)cel, d5 Dia 8—eh 47—a6. 24. a2—al, TI8S—e8. bieer a6Ncbö. Wan N Abtausch, der dem Weiben die Herr- Wan. Rer die-Linie einräumt(s. 28. Zugl), wäre merblieben. 18. 08 2 will lieber einen gegnerischen Frei⸗ ch dem Geſetz über Abſchlagszahlung und ſind a4 Wöwe 5, Lb/cc6. 1 i en 1 Kauf nehmen, als einen toten Läufer im er haben. auch in dieſem Geſetz die Amortiſationsquoten auf⸗ geführt. Das Zimmer braucht von Ihnen nicht ohne weiteres herausgegeben zu werden, da der Kaufver⸗ trag nicht mit Ihnen, ſondern mit Ihren Schwieger⸗ eltern geſchloſſen wurde. Möglich wäre, daß eine Pfändung gegen Ihre Schwiegereltern auf Heraus⸗ gabe der Möbel erwirkt wird. In dieſem Falle müß⸗ ten Sie letzten Endes die Möbel heransgeben. Wenn der Gläubiger Ihre Wohnung gewaltſam betritt, ohne daß durch Urteil der Anſpruch auf Herausgabe durch Sie feſtgelegt iſt, können Sie den Gläubiger wegen Hausfriedensbruch belangen, Wenn Sie einen Zahlungsbefehl erhalten, müßten Sie auf jeden Fall dagegen Wiberſpruch erheben und im Termin erſchei⸗ nen, da ſonſt Berſäumnisurteil gegen Sie ergeht. Schließlich erhebt ſich noch die Frage, ob Sie nicht durch die geleiſteten Zahlungen die Schuld anerkannt haben und infolgedeſſen für die Reſtforderung in Anſpruch genomen werden können. Die Beurteilung dieſer Frage iſt nur möglich, wenn die zwiſchen Ihnen und der Lieferantin gepflogenen Verhand⸗ lungen im einzelnen bekannt ſind und wenn die von Ihnen geleiſteten Zahlungen jeweils ausdrücklich ohne Anerkennung einer Rechtsverpflichtung geleiſtet wurden. H. S. 100.„Ich habe mir durch einen Vertreter Strumpfſchoner beſtellt, ebenſo meine Tochter, zum Preiſe von.50/ für das Paar. Ein Paar wurde mir geliefert; ich bin damit nicht zufrieden. Der Preis iſt zu hoch, da es nur ein Stück Futter iſt. Man kann die Strumpfſchoner für 20 Pf. ſelbſt her⸗ ſtellen. Kann man mich nun zwingen, das andere Paar auch abzunehmen?“—— Wir nehmen doch heſtimmt an, daß der Bertreter Ihnen vor der Be⸗ ſtelbung ein Muſter der Strumpſſchoner vorgelegt hat und dieſes Ihnen preiswert erſchien. Sie können die Abnahme der Strumpfſchoner nur dann ableh⸗ nen, wenn dieſe dem vorgelegten Muſter nicht ent⸗ ſprechen. Entſchuldung.„Kommen bei der Durchführung des Entſchuldungs⸗Geſetzes Abzüge in Betracht und in welcher Höhe? Wie verhält ſich die Zahlung aus einem Hausverkauf an einen Landwirt? Auf das Haus wurde eine Anzahlung gemacht am 1. 1. 1929. Die Reſtſumme iſt auf drei gleiche Termine geſtellt und zahlbar am 1. Jannar 1930; 1. Januar 1931 und 1. Januar 1932. Von dieſen drei Terminen erfolgte bis jetzt keine Zahlung. Können die Zinſen, welche aus dieſen drei Terminen ſeither am 1. Januar jeden Jahres regelmäßig entrichtet wurden, jedoch am 1. Januar 1934a nicht zur Auszahlung gelangten, mit der Begründung, es wäre Entſchuldung beantragt, durch Zahlungsbefehl aingeklagt werden? Der Schuldner iſt bereits in Verzug geſetzt. Bis zu wel⸗ cher Höhe iſt ein Zahlungsbefehl beim Amtsgricht ohne Anwalt zuläſſig? Kann bei Verweigerung der Zinszahlung die Summe der drei Termine, alſo das ganze Kapital gekündigt werden?“—— Ob bei der Durchführung des Entſchuldungsverfahrens Abzüge in Betracht kommen und in welcher Höhe, richtet ſich nach dem Entſchuldungsplan. Nach 8 14 des Geſetzes zur Regelung der landwirtſchaftlichen Schuldverhält⸗ niſſe vom 1. Juni 1933 iſt für Forderungen, ſoweit dieſe bereits vor dem 13. Juli 1931 begründet und nicht durch eine innerhalb der Mündeſſicherheits⸗ grenze liegende Hypothek geſichert ſind, über die Ver⸗ 27. böc6, Ddé-d5. 28. Deg—ai! Damit ist die Partie eigentlich schon entschieden. Vor schwierigen Aufgaben stünde Weiß aber noch, wenn der Abtausch der-Bauern unterhlieben wäre Der Rest ist leicht verständlich; Schwarz versucht — Während Weig allmählich in Zeitnot geraten war— sein Heil in einem letzten Gegenangritff. 28. Ddö—e6. 29. Dal—a6, el—e3. 30. dd-d5! e3Kf2F. 31. Kgi—11, De6—15. 32. c6—07, KgS.—-18. 33. d5—d6, b6—b5. 34. DasccS-E! Schwarz gab auf, da er nach DeSr, d7 usw. einen ganzen Turm weniger hat. Schnellmatt! Damit unsere kombinationsdurstigen Leser sich nicht darüber beklagen, daß wir ihnen immer nur Positionskämpfe vorführen, bringen wir für sie eine Husarenpartie, die das Temperament Hartlaubs in voller Tätigkeit zeigt. Hier geht es nicht um Bauern- oder Figurengewinn, sondern Seine Majestät steht höchstselbst im Mittelpunkt des Geschehens. Weiß: Schwarze, Schwarz: Hartlaub. 1. e2—el, e7—e5. 2. Sg1—13, SbS—c6. 8. LII—cc, L8—C5. 4.—0, d7—d6. 5. h2—B3, h7—55. Schwarz hat mit scharfem Blick die schwache Seite seines Gegners entdeckt: Ueberängstlichkeit; deshalb wählt er einen entsprechenden Aufbau. Psychologie gehört eben auch zum Schach! 6. Sk3—h2?§g8—f6. 7. d2—d3, 8. B30g4, ho&cgd. 9. Sh2Ncg, Stö—h5I Mit Behagen hat Weiß den fetten Bissen in Ge⸗ stalt eines feindlichen Läufers verzehrt— aber an⸗ 4 scheinend war er schwer verdaulich, denn er ver⸗ Schluckt sich tödlich daran! 10. Let—es, DdS—hal 11. Lesccs? Dha—hi--! 12. Kgiꝰchi, Shö—g3P-. 13. Khi—g1, Ths—higx. Mannheim gegen Ludwigshafen Letzten Sonntag(den 18..) trafen sich der Mann- heimer Schachklub und die Schachvereinigung Lud- wigshafen zu einem Wettkampf an 52 Brettern in Ludwigshafen. Das letzte Zusammentreffen hatte Ludwigshafen mit 22:18 zu seinen Gunsten ent⸗ schieden; es hieß also für Mannheim diesmal die Scharte auswetzen. Die Revanche ist geglückt, und zwar konnte Mannheim mit 31:21 einen überlegenen Sieg verbuchen. Einzelheiten zeigt die Tabelle: Mannheim: Ludwigshafen: Brett 1: W. Lauterbach 1— 0 6. Heinrich Brett 2: B. Müller 1— 0 Zimmermann Breit 3: Fleißner 1.— 0 Eser Brett 4: Dr. Meyer 0,5— 0,5 Moster Brett 5: Dr. Schandalik 0— 1 Glas Brett 6: Dr. Staeble 0— 1 Schraff Brett 7: Gayer 0,5— 0,5 O. Schwind Verkauf notwendigen Erſatzbeſchaffungen zinſung und Tilgung im Entſchuldungsplan folgen⸗ begegnen. Sie müßten in den Uebereignungsvertrag 8 Brett 10: W. Kchlmüller des vorgeſehen: 1. Die Verzinſung beträgt 4,5 vom Hundert, jedoch nicht mehr als der vereinbarte Satz. 2. Während der erſten 3 Jahre nach der Beſtätigung des Entſchuldungsplanes erhält der Gläubiger außer⸗ dem von der Entſchuldungsſtelle den Unterſchied zwi⸗ ſchen dem vereinbarten Zins(unter Berückſichtigung der geſetzlichen Zinsherabſetzungen) und dem Zins von 4,5 v. H. bis zur Höhe von 1 v. H. am Jahres⸗ ſchluß zugezahlt, wenn er nachweiſt, daß er ohne die in Ziffer 1 getroffene Regelung in Höhe des Unter⸗ ſchieds einen Rechtsanſpruch gegen den Schuldner⸗ haben würde. 3. Forderungen, die nicht unkündbare Tilgungsforderungen ſind, werden in unkündbare Tilgungsforderungen umgewandelt. Bei dieſen For⸗ derungen werden die jährlichen Tilgungsraten für Rechnung des Gläubigers an die Entſchuldungsſtelle gezahlt. Die Höhe dieſer Tilgungsraten iſt zwiſchen einem—5 v. H. durch die Entſchuldungsſtelle mit dem Betriebsinhaber zu vereinbaren. Der feſtgeſetzte Tilgungsſatz iſt im Entſchuldungsplan anzugeben. Ein gleich⸗ oder nachſtehender Berechtigter kann der Feſtſetzung des Tilgungsſatzes widerſprechen, wenn unter Berückſichtigung der auf Grund dieſes Geſetzes eintretenden Ermäßigungen ſein Recht wirtſchaftlich beeinträchtigt erſcheint. Sind die Tilgungsraten an die Entſchuldungsſtelle bezahlt, ſo hat dieſe die For⸗ derung an den Gläubiger zu bezahlen, ſobald die Til⸗ gung der Forderung beendet iſt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Reichswirtſchaft kann anordnen, die Beſtimmung aufnehmen, daß die Erſatzbeſchaf⸗ fungen jeweils an die Stelle der verkauften Ware treten und in gewiſſen Zeitabſchnitten Aufſtellungen über den Beſtand der übereigneten Gegenſtände ge⸗ ſertigt werden. Mererfragen Bürgerſtener E. W. 28:„Iſt man bei einem Jah⸗ reseinkommen von 532 Mark bürgerſtenerpflichtig? Wieviel Bürgerſteuer iſt bei einem Einkommen von 1052 Mark jährlich zu zahlen? Wieviel beträgt der ſteuerfreie Satz bei Einkommenſteuer?“—— Von der Bürgerſteuer befreit ſind Perſonen, von denen nach den Verhältniſſen am Fälligkeitstag anzuneh⸗ men iſt, daß ihre Roheinkünfte 1934 einſchließlich des Werts etwaiger Sachbezüge folgende Beträge nicht überſteigen werden: für Ehepaare ohne unter⸗ ſtützungsbedürftige Angehörige 69 Mark im Monat. Bei 532 Mark wären Sie von der Bürgerſteuer be⸗ freit. Bei einem Jahreseinkommen von 1052 Mark beträgt die Bürgerſteuer 6 Mark im Jahr; dies iſt der niedrigſte Reichsſatz. Der Reichsſatz ermäßigt ſich für Perſonen, die einkommenſteuerfrei ſind, auf die Hälfte des niedrigſten Reichsſatzes, d. h. des Reichsſat⸗ des, der für Perſonen mit einem Jahreseinkommen von nicht mehr als 4500 Mark gilt. Die Ermäßigung gilt nicht für Perſonen, deren landwirtſchaftliches, forſtwirtſchaftliches und gärtneriſches Vermögen, daß die Eutſchuldungsſtelle vor der Beendigun der Hrundvermögen und Betriebsvermögen im Sinne Tilgung dem Gläubigerefchäſes⸗———99 be⸗*des Reichsbewertungsgeſetzes zuſammen 10000 Mk. leben in Höhe ele. 73923] Angebote mit[e] überſteigt; das Vermögen von Ehegatten, die nicht zu gewähren ha..[Preis erbeten Alle, dauernd getrennt leben, iſt zuſammenzurechnen. Das zeit abgelaufen⸗ unt. O. J[Pohn ſteuerfreie Einkommen beträgt monatlich 100 Mark Darlebens dar;.7 60 Mark ſteuerfreter Betrag zuzüglich 40 Mark k⸗———1 45 Werbungskoſten). e Unwandlur 1 bare Tilgungsf Ein⸗Wohe Geräum. 5387¹ Pünk! muütet werden 1ſ t jurg, Iü.zn. A fc ge Leslande- Qarleſien ſehen werden, deſderloſez Ehepaarſelektr. Licht, f. 2 Geſchä⸗ mit Ablöſunasſc Jun 3 99 Perſonen, zum 1. Eheſtandsdarlehen G. St., H 4.„Wir haben Mitte den. All dieſe Angeb. 8 Zin November 1933 die Anmeldung vollzogen wegen Ehe⸗ tigkeit, wenn diſ P Us an die38.—. Angeb. n.„ſtandsdarlehen und bis heute noch keinen Beſcheid Entſchuldungsſtelle“ öhne die,H K 181 az die—.— weder über die Genehmigung noch die Ablehnung Zwangsvergleichs durchgeführt wird. Muß da Eun erhalten. Warum dauert dies ſo lange? Meine Frau ſchuldungsverfahren mittels Zwangsvergleich durch⸗ geführt werden, ſo treten andere Beſtimmungen ein, die in den Paragraphen 24—47 des Geſetzes geregelt ſind. Eine genaue Darlegung dieſer einzelnen Be⸗ ſtimmungen iſt hier nicht möglich. Auf jeden Fall empfehlen wir Ihnen, Ihre Forderung rechtzeitig zu dem Entſchuldungsverfahren anzumelden und ſich über die Lage des Verfahrens zu unterrichten. Eine Kündigung der Hypothekenforderung, die an und für ſich nach Nichterfüllung des Vertrages möglich iſt, hat im letzten Augenblick keinen Zweck, da die Ge⸗ ſamtforderung ja doch unter das Entſchuldungsver⸗ fahren fällt. Geſchäft. Wenn Sie von Ihrer Tochter das Geld zum Beginn eines Geſchäfts erhalten, ſo können Sie ihr das Auto und den Warenbeſtand übereignen. Die Uebereignung des Warenbeſtands bereitet jedoch inſofern Schwierigkeiten, als jeweils die durch den erneut übereignet werden müſſen. Gerade im Handel mit Schweinen wird dieſe Uebereignung Schwierigkeiten %5— 0,5 Lott 1— 0 Helfrich An Brett—10 siegte somit Mannheim mit Brett 9: Knörzer 6,5:3,5. Brett 11—20 sah Mannheim mit:4 in Füh-⸗ rung, Brett 21—30 brachte Ludwigshafen mit:3 an sich, an Breit 31—40 kehrte Mannheim den Spieß mit:3 zu seinen Gunsten um, und Brett 41—52 stellte mit 8,53,5 den Mannheimer Sieg sicher. Problemschach Heute legen wir zunächst den schon in der letzten Nummer angekündigten schwerkalibrigen Drei⸗ züger von Pradignat zum Lösen vor: Problem Nr. 52. E. Pradignat. 2 ,. 3 2 4 0 d e 1 13 + 10 23. Matt in 3 Zügen. Auſſerdem erlauben wir uns, wieder einmal eine eigene Arbeit zu bringen, die wir dem Andenken eines kürzlich unerwartet rasch verstorbenen lieben Vereinskameraden widmen. Problem Nr. 53. W. Lauterba ch, Manpbeim Andenken an H. Schott gewidmet. Urdruck. K., 5 , 75 * Dem — 6 j , , , E 4 ⸗% 1 Matt in 3 Zügen. Den Beschluß macht ein anderer Urdruck eines — —— — 9 2 b E unseren Lösern ja schon bekannten Mannheimer Komponisten: 1— Pindecker- und ich waren beide in Stellung, ſind aber zur Zeit erwerbslos und beziehen jetzt Unterſtützung. Stimmt es, daß wenn unſer Eheſtandsdarlehen genehmigt wipd, meine Frau dann keine Unterſtützung mehr erhält? Wie ſollte ich dann das vom Staat vorge⸗ ſchoſſene Geld wieder zurückbezahlen?“—— Die Er⸗ ledigung Ihres Eheſtandsdarlehens wird ſich wohl durch die außerordentlich hohe Zahl von Anmeldun⸗ gen verzögert haben. Fragen Sie doch einmal bei der Stadtverwaltung nach. Das Eheſtandsdarlehen iſt unverzinslich. Es iſt in monatlichen Teilbeträgen von je 1 vom Hundert des urſprünglichen Dar⸗ lehensbetrages an das zuſtändige Finanzamt zurück⸗ zuzahlen. Während der Arbeitsloſigkeit wird die Rückzahlung geſtundet, eine Herabſetzung des Unter⸗ ſtützungsſatzes findet nicht ſtatt. Große Tube Intus K Die TohätheinlCtende Zdtmpoftü — Troblem Nr. 54. Wiliy May, Mannheim Urdruck. ,, E 9 9 73— 5 2,—.— 2* 13 9 . 4 ,,, Suh,. Sh, Se, b 9 +7 10 19. Matt in 2 Zügen. Alle drei Probleme zählen zum Lösungs⸗ turnier des Mannheimer Schachklubs. Das Lösungsturnier, bei dem die besonders gekennzeichneten Aufgaben der NMZ, des HE und MT zu lösen sind, hat eine sehr starke Beteiligung aufzuweisen. Nahezu 40 Teilnehmer kämpfen in zwei Gruppen um den Endsieg. Der Stand Ende Januar in Gruppe B: Guth, Eipnert, Staab, Blüm⸗ mel, Milewski, Mantel, Gemming und Dees je die Höchstpunktzahl 16, Dr. Meyer, Waldenberger, Laux und Ibach(a..) je 14 Punkte usw. In Gruppe A, woselbst nur Zweizüger zu bewältigen sind, liegt das Feld noch ziemlich geschlossen beisammen. Hier werden wir die Tabelle Ende dieses Monats bringen, wenn sich eine Spitzengruppe gebildet hat. Außerhalb des Lösungsturniers erhielten wir Lösungseinsendungen von den Herren: Veit, Mann⸗ heimer und Oehlschläger. Lösungsbesprechung Problem Nr. 45(Dr. A. Kraemer, Kockel⸗ korn-Gedenkturnier 1921. I. Preis): 1. Dcii Die Entſesselung der schwarzen Dame und das Heraufbeschwören der Schachgefahr machen das Stück zu einem Meisterwerk. Problem Nr. 46(Dr. A. Kraemer,„Sammler“ 1924): Zugwechsell 1. Sat! Die teuflische Verführung 1. Sdd? scheitert nur an Leal, da nun das Matt durch Lb2 unmöglich ist. Verschiedene Löser fingen sich, wie zu erwarten, in dieser Falle. Problem Nr. 47(G. Schories): Ein neudeutsches Meisterwerk, das die Kompo- nenten der Logik und Zweckreinheit mit vollendeter Oekonomie verbindet. 1. Lhil 5. 2. Das Kbꝛ. 3. Dgꝛax 3. Ld5 K. 3. DheR. 88. Sc, Kaz. 3. Dhiat. Der Schlüsselzug ergibt sich als logische Folge aus der Erkenntnis, daß der Dame der Weg nach 2„gebahnt“ und die Schräge bi-h7 geöllnei wer⸗ den muß. 18. Seite/ Nummer 93 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Einepaltige Klelnanzeigen bis zu Oiner Höhe von i0Omm je mm SPt. Stellengesuche ſle mm 4 Pi. Offene Stellen Generalvertreter Bezirksvertreier and Werbebeamie von seit 65 Jahren bestehender Krankenkasse gegen bes. hohe u. ſeste Bezuge gesucht. Es werten nut Fachleute berücksichtigt. Resultatsnachweise vorlegen können und an ein gewissenhaftes u. ehrliches Arbeiten gewöhnt sind. Bewerbungen mit kurzer Angabe der letzten Erfolgs- tätigkeit sind unt. J P 114 an die Geschst. d. 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Werner Beumelhurg „Herr Beumelburg? Gartenhaus linker Eingang, sweite Etage rechts...“ Die Berliner Portierfrau ſieht mir aus ihrem kleinen Fenſterchen noch ein bißchen nach, ſie kann nicht wiſſen, wie ſehr es mich förmlich beruhigt, daß ich Werner Beumelburg nicht in dieſem protzigen Vorderkaſten mit Marmortrep⸗ pen und Läufern uſw. zu ſuchen brauche. Befriedigt ſteige ich in dem Hintergebäude— ſie ſind in den älteren Berliner Gegenden alle gleich— die ſchmalen Stiegen hinauf und klingle auf gut Glück, denn ein Namensſchild iſt nicht zu entdecken. Eine lange Weile rührt ſich nichts. Nanu— ſollte Beumelburg die Verabredung vergeſſen haben?... Bis ich heraus habe, daß ich nicht den Klingel⸗, ſondern einen Licht⸗ knopf dauernd in Bewegung ſetze. Jetzi läutet es, ſchon höre ich Schritte und erlebe wieder jenes Ge⸗ fühl der Spannung, das mich auf dieſer ganzen Dichterrei'e am ſtärkſten ſtets im letzten Augenblick vor meinen Beſuchern überſällt. Es iſt die Erwar⸗ tung— welch eine Welt, was für ein Heim wird ſich dir hinter dieſen fremden Türen öffnen? Wie wer⸗ den die Menſchen ſein, die alle einen berühmten Namen tragen und von deren perſönlichem Leben man im Grunde ſo wenig weiß? Werden ſie mich überraſchen oder enttäuſchen? Der erſte Eindruck, ſagt man, iſt der richtige... Nicht immer. Ein junger, freundlicher Menſch in einer weiß und blau geſtreiften Dienerjacke läßt mich ein.„Der Herr aus Hannover?“ fragt er höflich.„Herr Beu⸗ melburg kommt in ein paar Minunten zurück. Er läßt Sie bitten, ſich's bequem zu machen und ſich nach Belieben umzuſehen.“ Man hat Vertrauen zu dem wiloͤfremden Gaſt. Mein Blick umfaßt raſch die kleine Häuslichkeit. Der erſte Eindruck: es blitzt und blinkt alles in peinlichſter Oroͤnung und Gepflegtheit. Die freund⸗ liche Diele, das behagliche Eßzimmerchen, das an⸗ heimelnde Studio ſind in moderner Einfachheit ge⸗ halten, kein Zuviel, nichts überladen, aber ungemein gemütlich in den warmen gedämpften Farben. Wie ein Schmuckkäſtchen. Der Blick durch die Fenſter geht hinaus auf den herrlichen Bellevuepark, von deſſen mächtigen Baumkronen die letzten braunen Blätter im kalten Schein der novemberlichen Nach⸗ mittagsſonne langſam zu Boden ſchweben. Die tiefe Stille in den angenehm temperierten Räumen, die Bücher, die Bilder— alles ſchafft die Ruhe und Stimmung, die man einem Dichterheim wünſcht. Dieſe kleine Gartenhauswohnung iſt ein Neſtchen, wo ſich's prächtig arbeiten läßt. Ich brauche nicht lange zu warten. Schon ſteht Werner Beumelburg im Türrahmen und ſtreckt mir die Hand zu herzlichem Willkomm entgegen. Er iſt nicht groß, aber ſchlank und ſtraff. Ich erinnere mich, daß er als blutjunger Fahnenjunker in den Weltkrieg zog, und auch dem heute Fünfunddreißig⸗ jährigen haftet noch etwas davon an. Die raſche, kurze Bewegung des Soldaten, die Sicherheit und Energie des aktiven Frontoffiziers ſind ihm ge⸗ blieben. Das Geſicht iſt ernſt, aber noch ſehr jung, wenn ſich durch das volle ſchwarze Haar auch ein paar graue Fäden ziehen. Aber die kamen ihm ſchon, als er mit neunzehn Jahren aus der Hölle des weſtlichen Kriegsſchauplatzes in das Trümmerfeld der Heimat zurückkehrte. Ein fertiger, reifer Mann und Menſch. Reif, fertig, in ſich geſchloſſen— das iſt Werner Beumelburg. „Nun, ich habe Ihnen abſichtlich Zeit gelaſſen, ſich ſchon ein bißchen über mein Milien zu orientieren, hoffentlich war es Ihnen nicht langweilig. Allzuviel iſt es nicht, was ich Ihnen darin bieten kann.“ „Ich bin ganz im Bilde, Herr Beumelburg. Aber eins wundert mich doch, wie kann es bei einem Jung⸗ geſellen ſo bis aufs J⸗Tipfelchen akkurat und muſter⸗ haft ordentlich ausſehen.“ „Vielleicht eben gerade darum!“ lacht er.„Nie⸗ mand ſtört mich in meinem Ordnungsſinn. Sehen Sie, hier auf dem Schreibtiſch liegt mir ſchon viel zu viel herum. Nur keine Anhäufungen von un⸗ erledigten Sachen...“ Er legt einige Schriftſtücke gewiſſenhaft beiſeite, und ich weiß gleich, in dem Leben dieſes Dichters herrſcht Ordnung und regiert die Pflicht. „Aber nun kommen Sie, wir wollen es uns ge⸗ mütlich machen. Was wollen wir trinken, was wollen wir rauchen?“ „Ich nichts, Herr Beumelburg. Ich möchte nur ganz Ohr und Empfangsſtation ſein. Aber tun Sie felbſt völlig, als ob Sie zu Hauſe ſind“. „Danke. Setzen wir uns hier in die Plauderecke, und dann kann es losgehen.“ Wir machen es uns bequem. Der Kontakt iſt ſchon hergeſtellt.„Nun bitte, erzählen Sie mir aus Ihrem Leben, was Sie wollen und wie es Ihnen gerade einfällt, ich will ja kein hochnotpeinliches Interview mit Ihnen anſtellen, ſondern nur etwas ganz Per⸗ ſönliches, Farbe, Wärme mitnehmen.“ Werner Beumelburg nickt.„Einverſtanden! Aber fragen Sie getroſt dazwiſchen, wenn Sie noch mehr wiſſen wollen.“ Und der Dichter erzählt:„Einmal, damit will ich anſangen, kaufte eine Berliner Dame mein Buch „Sperrfeuer um Deutſchland“. Dabei erkundigte ſie ſich, ob es wahr ſei, daß ich öſterreichiſcher Offizier geweſen wäre, den Krieg an der italieniſchen Front mitgemacht hätte und jetzt bei der Marine ſei Sehen Sie, ſo entſtehen Legenden. Dabei bin ich an der Moſel geboren, in Traben⸗Trarbach. Mein Vater war dort Pfarrer, und ich war das vierte von fünſ Kindern. Mein Vater hatte eine harte Jugend und ein hartes Leben. Das machte ihn ernſt, und er lachte ſelten. Als er vierundſechzigjährig ſtarb, hatten ihn die Pflichten ſeines Berufs, die Anfor⸗ derungen, die er an ſich ſelbſt für ſeine Familie ſtellte, auſgebraucht. Zwei Jahre vor ſeinem Tode ſtarb mein jüngſter Bruder, ein verſpätetes Kriegs⸗ opfer. Meine Mutter lebt noch in Trarbach. Ich ſelbſt war ein ſchwieriges Kind, beſaß eine leicht entzündbare Phantaſie und den früh ausge⸗ prägten Hang und Drang zum Schreiben. Wenn man mich überzeugte, war ich leicht zu lenken. Aber es war ſchwer, mich zu überzeugen, und wenn ich an⸗ derer Meinung war, blieb ich dabei. Ich lernte ſpie⸗ lend, aber mit den Lehrern gab es Schwierigkeiten. 1916 machte ich mein Notabitur, trat als Fahnen⸗ junker in das Pionierbataillon 30 in Koblenz⸗Ehren⸗ breitſtein ein, wurde ſchnell ausgebildet und rückte ins Feld. Mein Schickſal wurde Verdun, das Fort Douaumont, jene furchtbare Schlacht des Jahres 1916, in die ich faſt noch als Knabe hineingeſtoßen wurde. Aus dem Abgrund dieſes Erlebens ſtieg dann die Arbeit„Douaumont“ und viel ſpäter— erſt 1930— der Roman„Gruppe Boſemüller“, der wohl mein tiefſtes und perſönlichſtes Bekenntnis wurde. 1917 wurde ich Offizier. Ich blieb bei meiner alten Kompanie und nahm an faſt allen großen Schlachten im Weſten teil. Verwundung und Tod gingen oft genug nur haarſcharf an mir vorbei. Aber als ich 1918 aus dem Felde kam, hatte weder der Tod noch das Leben mehr große Geheimniſſe für mich. Gleich⸗ zeitig hatte ich das Fundament für mein ſpäteres Wirken und Schaffen gefunden. Dann? Ja, da habe ich erſt einmal in Köln Staats⸗ wiſſenſchaften ſtudiert. Ein paar Jahre weiter ging ich nach Berlin und wurde durch Vermittlung des „Deutſchland in Ketten“,„Bismarck gründet ein Reich“. Dazwiſchen abſeits meiner eigentlichen Ent⸗ wicklungslinie der Roman„Der Kuckuck und die zwölf Apoſtel“. Das iſt die Summe einer vierjähri⸗ gen Schaffensperiode. Der Erfolg war da.“ Ohne eine Spur von Poſe, mit dem ſchlichten Ernſt, der unbedingten, unaufdringlichen Wahrheits⸗ treue des Erzählers, der Millionen von Leſern, Ka⸗ meraden im Geiſt, an ſich herangesogen hat, gibt Beu⸗ melburg mir den Querſchnitt ſeines noch ſo jungen und doch ſo ausgefüllten Lebens. Ein klarer, intakter Menſch breitet ſich darin aus, einer, der ſein Schick⸗ ſal und ſeinen Weg rechtzeitig erkannte und mit un⸗ beugſamer Konſequenz, Pflichttreue und Gnergie ſich darauf einſtellte. Einer, der aus dem engen Ich⸗ Gedanken früh hinauswuchs in die Kameradſchafts⸗ ſphäre des„Wir“ und dem die große nationale Be⸗ wegungsaktion darum von Anbeginn an etwas Selbſtverſtändliches, Erfüllung tiefſter Hoffnungen ſein mußte.„Entſtanden iſt ſie“— das iſt ſeine Theſe — Heigentlich ſchon auf dem Blutfeld von Lange⸗ marck.“ Und damit ſind wir in der Gegenwart. „Der neue Staat hat auch Sie zu aktiver Mit⸗ arbeit gerufen, Herr Beumelburg. Vor allem, macht Ihnen Ihr Amt als Generalſekretär der Deutſchen Dichter⸗Akademie viel Arbeit?“(Er iſt das an Lebensjahren allerjüngſte Mitglied.) „Arbeit gewiß genug, aber auch viel Freude. Neben Johſt als erſtem und Blunck als zweitem Vorſitzen⸗ den fungiere ich als der eigentliche Geſchäfts⸗ und Schriftführer im Senat der Akademie. Etwas Neues ſoll hier in enger geiſtiger Gemeinſchaft entſtehen, etwas, was nicht nur einen pompöſen Namen und illuſtre Mitglieder hat, ſondern auch große reale Auf⸗ gaben löſen und praktiſche Ziele erreichen will. Viele Pläne ſchweben mir vor, deren Durchführung von der Notwendigkeit unſerer Exiſtenz überzeugen ſoll. Es iſt noch zu früh, im einzelnen darüber zu reden. Viel iſt erſt im Werden. Im allgemeinen beſtehen in der Oeffentlichkeit ziemlich unklare Vorſtellungen von unſerer Wirkſamkeit, und auch uns ſelbſt fehlen noch die feſten und geſicherten Grundlagen, von denen aus wir an die Arbeit gehen können. Aber das iſt nur eine Frage der Zeit.“ — Sie nun ſchon wertvolle neue Talente ent⸗ eckt? „Auch das. Aber die Flut alles deſſen, was der Akademie täglich an Büchern, an Manuſkripten, an Geſuchen, Fragen und Anregungen zuſtrömt, iſt ſo immens, daß man nur langſam ſichten kann. Viel Spreu iſt dabei. Das iſt natürlich. Müde und mut⸗ los darf man nicht werden. Mit der Pflicht wächſt die Kraft. Nur die Zeit reicht oft nicht aus. Sie ahnen nicht, was man alles von mir wiſſen will.“ „Daher Ihre geheime Telephonnummer?“ „Ja. Notgedrungen. Sonſt käme ich nicht dagegen an. Denn ich habe auch noch viel anderes zu tun, ich weiß im Augenblick gar nicht, wieviel ſtille Ehren⸗ ämter ich noch ſo nebenbei bekleide. Aber hier in Berlin ſitze ich im Zentrum alles Geſchehens, bin mitten unter all den Menſchen, die an den Spitzen Im Arbeitszimmer des Dichters damaligen Reichswehrminiſters Dr. Geßler und des Chefs der Heeresleitung v. Seeckt Redakteur der „Deutſchen Soldatenzeitung“. In dieſer Zeit ſchrieb ich im Auftrage des Reichsarchivs den Band„Douau⸗ mont“, dann in etwa jährlicher Folge„Ppern“,„Lo⸗ retto“ und„Flandern“. Auch der rheiniſche Novellen⸗ band„Der Strom“ entſtand damals. Inzwiſchen war ich als Referent für Reparationsfragen zu der„Deut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ gegangen und vertauſchte dieſe Stellung 1924 mit einem Redaktionspoſten an einem Düſſeldorfer Blatt. Aber ſchon zwei Jahre ſpäter gab ich alle feſten Bindungen auf. Glückliche Umſtände führten mich auf weite Reiſen ins Aus⸗ land. Ich ſetzte mich in Capri feſt— hier ſehen Sie das bunte Bild von dem Häuschen, das ich dort be⸗ wohnte und in dem ich raſtlos ſchrieb. Zug um Zug erſchien ein Werk von mir:„Sverr⸗ feuer um Deutſchland“,„Die Gruppe Boſemüller“, des neuen Reiches ſtehen. Hier in dieſer Ecke geht manche Nachtſtunde im lebendigen Geſpräch mit den verantwortungsvollſten Perſönlichkeiten hin in unab⸗ läſſigem Suchen nach Neuem, Großem und Bleiben⸗ dem. Für mein Privatleben bleibt nur wenig Zeit. Was ſich erübrigen läßt, das gehört meiner Arbeit an den„Schriften an die Nation“, deren Herausgabe ich für den Verlag Stalling in Oldenburg beſorge.“ Beumelburg ſteht auf und führt mich zu ſeiner Bücherecke, in der Werke in allen Größen und For⸗ maten die Wand ausfüllen, in Reih und Glied aus⸗ gerichtet wie Soldaten. „Hier ſind meine eigenen Arbeiten— ſie erſcheinen übrigens in einer Volksausgabe von ſechs Bänden — und hier ſehen Sie einige von den„Schriften“, die Sie ſicher zum Teil kennen werden. Die beſten Köpfe des nationalen Deutſchlands ſind in ihnen vertreten. Sie haben der deutſchen Revolution zu lution und das neue Reich naturnotwendig 0 ihrem Teil den Boden bereiten helfen und ſind, 1930 dem dies elementare Ereignis Wirtlichkeit gewor unverzüglich darangegangen, alle jene Fragen vo⸗ klären und zu behandeln, deren Löſung die Kan⸗ griff zu nehmen hatten. Gegenwartsgebunden dur die drängenden Probleme der ſtaatlichen un turellen Zeitwende, verlieren dieſe„Schriften Nation“ doch niemals den Blick für den Zuſa hang mit dem Geweſenen, für die Schickſalsbebt heit der Ereigniſſe und für die Tatſache, daß epochale Wandlung ein Vorgang von Jahrzehn deſſen geiſtige Vorbereitung tief in die Vergantete, heit zurückreicht. Sie ſollen beweiſen, daß männliche Ausſprache über die Probleme un Ge⸗ Zukunft fördernd und befruchtend wirkt. Alle füuit biete werden hier berührt, ſie reichen von der Po 3 11 Blick aus der Wohnung des Dichters in* Bellevue-Park in Berlin . r“ hinüber zur Wirtſchaft, Kultur, zur Kunſt, l⸗ ziehung, Geſchichte, Iugendbewegung, zur Lan udeln ſchaft und Siedlung; die Einzelbändchen E die die Außenpolitik, unſer chriſtliches Kulturgn“ und ſoziale Neugeſtaltung und ſtändiſchen Aufhen in die ewigen Werte deutſcher Geſchichte finde, ner ihnen die gleiche Bedeutung wie die Pflege ez iſt deutſcher Erzähler⸗ und Dichtkunſt. Sie ſehen, ſt an eine Arbeit ohne Ende— unermübdlicher ie der Zukunſt des Deutſchen Reiches.“ ch und Ich blättere in dieſem und jenem der bühie Ver⸗ volkstümlich ausgeſtatteten Bändchen, gerate h deile ſuchung, mich feſtzuleſen oder in die Gefahr kea if Diskuſſionen mit Beumelburg abzuſchweifen. und das Schöne an ihm, er weicht keiner Frac E flar · ſeine Antwort iſt überlegt, aber unzweideute ſteht Man weiß ſoſort, woran man mit ihm iſt. Hie auch ein Mann zu jedem Wort, zu jedem Werk zu jeder Tat, denke ich mir. aber Wohl iſt der Grundzug ſeines Weſene ernſt, Un⸗ meilenweit entfernt von abweiſender, ſchroffe flingt freundlichkeit. Wenn er einmal lacht, dann„ Kohf das doppelt froh und jung. Sein kühler, klac, umfaßt die Weite aller Auſgaben, die man ihn die er ſich ſelber ſtellt. Aber man ſpürt ühls— Wärme eines tieſgelagerten, herzlichen Gef wenn es ſich lohnt. Bielleicht iſt auch Beun poller ein harter Gegner— ſicher aber ein pra Kamerad. Seine Bücher ſind er ſelbſt. „Was tun Sie am liebſten, wenn beiten?“ möchte ich noch wiſſen. übers „Im Auto durch die Gegend, im Motorboot, woe Waſſer jagen. Ueberhaupt Sport, herrlich! Alle ganz die Nerven ſpannt und auch entſpannt, wo manraſt bei der Sache ſein und es allein mit eigener Lei, ſchaffen muß. Die Fliegerei— das wäre 1 denſchaft, das Pilotenexamen machen mein 9 nen? „Und wann erſcheint ein neues Buch von 9 Hrupbe „Im April. Es wird eine Fortſetzung der„Geſetz Boſemüller“ ſein und heißt„Das eherne Graf „Könnten die Bühnenerfolge von Siegmun aſbiel z. B. Sie nicht dazu bewegen, auch ein Schaln ein Drama zu ſchreiben?“ icht! 340 Er hebt ganz leicht die Schultern.„Viellelene von möchte dies und das. Etwa, politiſche Vorträb dabel der akademiſchen Jugend halten— ich denke odet 2 Sie nict ſo an Fichtes Reden an die deutſche Nation hpeiß, auch hinunter nach Capri fahren in das kleige Far⸗ Häuschen, in die belle Sonne, in die leuchten 0 ben und in die Stille...“ öhl Beumelburgs Blick hängt an dem frd lachend⸗bunten Bilde über der Plauderecke. hurſuch Faſt bei jedem Dichter hörte ich die He nach der blauen Weite heraus— das Fernweh. ſind ſie ſich wohl alle ähnlich. en⸗ 0 Die Stumden ſind zu ſchnell davongeflog man muß eilig apfbrechen. Schade, mancherlei hã ſich noch ſagen mögen. Lönra „Ein Wort zum Abſchied Werner Beumen oir es glauben Sie an die deutſche Zukunft und da ſchaffen werden?“ 9 Ein Händedruck voll ruhiger Kraft:„Ich daran!“ 5 kling Dies unerſchütterliche„Credo“ Beumelburg brauch mir noch im Ohr. Geſund, geſtählt, unn 993 wartet er auf immer neue Aufgaben. Stets it neren Befebls gewärtig, der ihn zum Spre 376 Handeln mahat. Frontkämpfer. laube, SSF ** SS Samstag, —— War 24. Febr. Sonntag, 25. Febr. 1934 Bett-Damast elegante, * 1 bie Spſtzenſeistungen deutscher Wäàschefebrkation sind àuf- Marschiert, um elle Wunsche 2u erfüllen, die Hausfreuen für hren Wescheschrank heben: Wesche und Wäschestoffe in echter Neugebeuer-Queltät, eiso S0 gut und Wertvoll, deß mon bestimmt seine Freude doton het. Neugebauer erfüllt bestimmt dile ihte Waschew/unsche schöner- und biliger!· As mon's Vielleicht selbst eraftete- letzt in unserer groben vorn 26. Februar bis 3. NMärz Rein-Leinen hochwertige Sucllet mit kleinen, un- weſtfcl. Hslbleinen-Guel, 600 ubar. Wasserflecken, 1 36 75 ges. u. Seb. 43 omn 84 cm itr. 75 56/50 Les. U. gebd. Bettuch- Flelbleinen Cesdurrtuch deel ben. Sl obte Aussteuet-Quel., leinen, Aussteuer-Quelität, Veber lessigen, Südd. 1 9 5 58/80 ges. u. geb. 75 4 erei.. 160 cm ditr. B 58/00 ges. u. Sebd. Eintsde Ouelltst, rein „in ausges., 090. 7 Nustemm,.. 150 cm Nitr. 65 Aussfeuer. 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Bekannimachungen Mannheim— Heidelberg bahn beabſichtigt, die Kraftfahr bahn auf der Strecke Frankfur km 65,6—68,1 30, auf der Streck punkt km 0,0—5,4 und auf Strecke Mannheim— Frankfur v. Teilpunkt km 2,7—4,4— au Mannheim gelegen— in Angrif zu nehmen. Gemüߧ 8 des Ge der Erſten Durchführungs⸗Verord nung vom 7. Auguſt 1933(RGBl. 29. Prüfung und Begutachtung auf Mittwoch, den 7. März 1934, 60 3 und zwar Bezirksamtsgebäudes in heim, I. 6, 1, markung Mannheim, und 10⁰ um 3 Uhr im Rathaus in 9 Ilvesheim bezüglich der Grundſtücke auf Ge⸗ markung Ilvesheim. Ich bringe dies mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntnis, daß es den Beteiligten freiſteht, ſpäteſtens in der Tagfahrt ihre etwaigen Einwendungen gegen das Unterpehmen, gegen die ausgeſteckte Autobahnlinie und gegen die an beſtehenden öffentlichen Anlagen und Einrichtungen beabſichtigten Aenderungen vorzubringen und Anträge auf die dem Unternehmer im öffentlichen Intereſſe oder für die benachbarten Grunodſtücke zur Sicherung gegen Gefahren und Nachteile zu machenden Auflagen zu ſtellen. Die Umfangsgrenzen des beab⸗ ſichtigten Unternehmens und der .5⁰ 195 .95 CCPCPCCCCC.—————— Kraftfahrbahn Fraukfurt— Das Unternehmen Reichsauto⸗ (.)— Heidelberg von Teilpunkt Mannheim— Heidelberg von er den Gemarlungen Ilvesheim und ſetzes über die Errichtung eines 5 Unternehmens„Reichsautobahnen“ vom 27. Juni 38 und§ 12 Abſatz 2 II, S. 509 und 521) iſt die Einlei⸗ tung des landespolizeilichen Prü⸗ jungsverfahrens angeordnet. Be⸗ ſchreibung und Pläne des Unter⸗ nehmens liegen in der Zeit vom 26. Februar bis 6. März 1934 zur Eimſicht im Geſchäftszimmer des Unterzeichneten(I. 6, 1, 3. Stock, Zimmer 97), beim Gemeindeſekre⸗ triat Seckenheim und beim Bür⸗ germeiſter in Ilvesheim auf. Zur der Baupläne wird Termin beſtimmt um 11 Uhr im Zimmer Nr. 62 des Mann⸗ bezüglich der Grunoſtücke auf Ge⸗ der neue ULiter, Synchron-Federung ist da. hunlabuacgmagunnprägünigmunnänunmianmnitauzinnunnannnpenum Zwonglose Besichtigung u. Vorfümung in unseren Ausstellungstäumen 9 6, 20 (neben Cafäsé- ansnaunupmnpuunmangnnnueannnnnunipmannnnſuamnmnamnunanu Schmoll&. Kalau v. Hoie z ſel. 29255/0 Rep&retuwerk, T 6, 31/32 t e f f von jordanien, Vertretung 41 Enge Plänken) Siilige MITTEIMEERREISEN mit dem deutschen M. S. ,MOxTE Rosa· FAHRPREIS OSTERNIMWESTIAICNMEN MTVTEUNSER 22. Marz ab Hambuig- 10. Aprii in Genua Uber Liszabon, Sasablencs, Borcelona, Meapel Rom, Srbri. Pompeſi, Psestum), Ajeccio, Wiietranche(Nizzez Acgvpren, Pal. ASTINa, SyRIEN 12. Aorii ab Genua— 4. Mai in Venedio ader Paletmo. fort Said(Agypten), Hafts(Palsstina, Tranv- SREECEENLAND-vORNE-SODETACTLENN 7. Mai ab Venedig 27. Mai in Genua Iber Settero, Cortu, ites(Oelphih, Ketakolon(0 pla). Wauplte(Tiryns, Mykens, rierson). Sleusis). Konstentinopel, Rnocos, Cetenie(Aetas, Toor- mins), Measina, Neapel(Rom, Capri, Pompell. Poestum sODITAUABEW, ARENO, SüosPANEI, 28. Mal ab Genua— 16 duni in Hambutg Kostenlose Auskuntt und Orucksachen durch dis Namgugs-sUDanEniKantiscue BamerFScREEFAnRTS-SSSGUHMSscRaFr * 7 150 uun einischlle8l. voller R e à Verpflegung Syrien), Seirut(Syrien), Rhodos. Cortu, Cattaro Athen, annheim A. burger, Steite Strate daß den Beteilig ſelben für das Mannheim, Der Landeskomm Dr. Schef dafür erforderlichen Anlagen ſind in der Natur durch Pfähle und Proſile derert erſichtlich gemacht, welche Grundͤſtücke und Teile der⸗ forderlich werden. 2 22. Mannheim, Heidelberg u. Mosbach. Fritz Grauer, L 12,§. Teleyh.⸗ Nr. 300 75. 3 Sοοοοοο feImeier. 113 ten erkennbar iſt, Unternehmen er⸗ Februar 1334. iſſär für die Kreiſe Ab 1. Mürz w hafen ein 10⸗Pfg ten bis zu 2 geführt. 3 Monaten und gängig gemacht nicht ͤurch eine zung wenigſtens nahmen erzielt ßenbahn Mannheim— Lndwigs⸗ Die Einführung erſolgt verſuchsweiſe auf die Dauer von dem bisherigen Tarif. ird auf der Stra⸗ Tarif für Fahr⸗ Teilſtrecken ein⸗ Friedrichsring 14 ſoll wieder rück. Leleton 4710 werden, wenn Der gute 2 erhöhte Benüt⸗⸗ die gleichen Ein⸗ Helkenschnelder werden wie mit 1 Sürkigersvannerei Er Er d) WI Be 29 Films„Metropolis“ euchte, eutdeckt 2 und epielte mit% großem Ertolg, 7 das ele„über Nacht“ zu eiver Wbekanntesten Schausplelerinnen Wmr und Benno. Benno de deste Freund von Willy Fritsch: Schäferhund.— Wie Wüly zum Fiim kam? Eigentlich solite er Ingenieur werden. Reinhardt ale Statist ale auf der Hochechute au sehen, dis ibm eines Tages das erste Engagement giuckte Wilis Fritscb wohnt Berlin-Dahlem, Bitierstraße. liebenswürdig und gatürlich wie in seinen Filmen—— und an allen oeinen Kolleginnen gieich gett. Flümfreundin jetnt. Entdeckt wurde er ale Komiker, indem er fur Guido Taiel⸗ eeber als Ersats einspringen mußta. eine Glanszeit, aber nicht als Schau⸗ spieler, sondern als—— Akrobat. Rolle in einer Revue verlangte, jeden Abend mit Frack und Zyliader»on der Tbeaterkuppel in ein Wasser⸗ vecken springen. Sein Alter: unter Eise Sch., Essen: Bart and Hlaare des„jungen Dessauers“ eind echt! kur diesen Film vachsen. ruchte»on der Verlobung mit Litiaa Harvey Das haben Sie unter e) erraten Er vohnt nicht verheiratet. Selbstverständlich gibt de Kowa Autogramme. Brigitte. Sie haben Ihre Wette ge⸗ ——— Brigitte Heim bat noeb nie Tbeater gespielt. Frits Lang, der gerade eine Schau⸗ 4* it Hans Brigitte Helm im Hotel Eep gehr schlecht schätzen, lieder Felis. Lil Dagover ist wesentlich funger, als Sie annehmen. sie geboren wurde, iedte sie nur dis zmrem sechsten Jahre Die Kunst- 8 Nat schon mit 17 Jabren ge. dt Tum Füim kam sie auk iSt der es der echöne echwarze deutsche war aber viel ötter dei Er ist privat genau 90 Ings, Halberstack, us Albers hat keineswegs immer dankbare Rollen gespielt wie datte auch schon fruber eiamal mußte namlich. wie es seine erraten. uUn Fritsch ließ sie sich esxtra Alle Ge- nicht. Kowa natürlied de stimmen Alter von Viktor rlin W. Burggrafenstraße 8, ist Sie wurde von ielerin kür die Hauptrolle seines Ihr neuester Film:„Gold“, Albers. Zur Zat wodat lanade Berlin. Fellx., Darmstadt. dde kengen — In Java, w0 In einem 0 thüringtschen Städtchen b sie auf offener Straße von pigenartige Weise. ante Regisseur Conrad Wiene— en, der sie unvermittelt ie eum Film wolle Frau er war zunächst gur— nd verbat sich die Manieren““ Nach der Freund bat Scheine schon länger die * zu lesen als Sie Natür⸗ d Nagy wie Nadsch“ aue⸗ ochen. Die Künstterin ist durch at Reichsdeutsche geworden. Sie omt aus Subotica in Ungarn. Was man nicht weiß, erfährt man im Brief. kasten der Hauptsache ist: ilmwelt“. Und— was die Anfragen kosten nicùts. Falls Sie die„Filmwelt“ nock nidit kennen sollten, dann holen Sie sich gleich heute das neuste Heft für 30 Pfennig. Es lohnt sichl Die, Filmwelt“ ist die gröfite deutsche Fllm- zeitschrift undüberall erhältlich. Bestellungen in allen Budihandlungen, Postanstalten und durch den Verlag Scherl, Berlin SW 68 .00 Seldverkehr Wer leiht einem Welch. Selbſtgeb. 2 Eigenheimbauer leiht Beamten 00 k. 300.— rere 0 geg. monatl. 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