SSSS —— * * —— eiten giben 120 ————————— erncheinun Frel 9 Geſchäf bofſt usweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: aus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn, in unſeren 10* abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 980 oſtbeſ.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ N örted Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, richſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 eur lunhehurrgel Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemajeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetleg 3, omm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Bergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Aittag-Ausgabe Mittwoch, 28. Sebruar 1034 145. Jahrgang— Nr. 98 Neue wichtige Reichsgeſetze Vereinfuthung der Berwallung Meldung des DN B. — Berlin, 28. Febr. ler Us, Ceſes zur Vereinfachung und Verbilligung miniſer in una ſieht vor, daß der Reichsvertehrs⸗ hergreif n allen Streitigkeiten über das Ineinan⸗ Zuſa en der verſchiedenen Verkehrsarten und die ſchelbet rbeit der einzelnen Verkehrszweige ent⸗ dolitie und für die Einheitlichkeit der Verkehrs⸗ m aih benn wortlith iſt. Grundſätzliche Maßnah⸗ * dem Gebiete der Tarifpolitik bedürfen De ſtimmung des Reichsvertehrsmintſters. R08 de 2 beſtimmt: Das Vermögen des Reiches, wibmet Betrieb der Deutſchen Reichspoſt ge⸗ fentliche und von ihm erworben wurde, und alle 5 en wie privaten Rechte und Verbindlich⸗ er Deutſchen Reichspoſt ſind als Sonderver⸗ 8—5 Deutſchen Reichspoſt von dem übrigen keiten gen des Reiches aus Rechten und Verbindlich⸗ Deut Sen eent zu halten. Der Voranſchlag der den Rein Reichspoſt bedarf der Genehmigung durch beminiſter der Finanzen. lürer ſieht vor, daß die Reichspoſt je nach Höhe run, allgemeinen Betriebseinnahmen Ablieſe⸗ Es an das Deutſche Reich zu leiſten hat. Bei abzulieſern: 2² 8 weniger als 22 Milliarden Mark 6 v. H. bei und 6 einſchließlich 2,4 Milliarden Mark 674 v.., 185—4 Milliarden Mark und mehr 67• v. H. Aug ſtimmt: Zur beratenden Mitwirkung an den aug ſgenbeiten der Deutſchen Reichspoſt wird ein der Mitgliedern beſtehender Beirat gebildet, hen zn Krundſätzlichen und beſonders wichtigen Fra⸗ Rei bören iſt. Den Vorſitz im Beirat führt der tätig. oſtminiſter. Die Mitglieder ſind ehrenamtlich 6 beſ Siaats beſtimmt: Mit dem 1. April 1334 treten die taats 0 ber merträge mit Bayern und Württem⸗ öſt Schlußprotokollen vom 29. und 31. März Kreofſer, ie die zur Ausführung der Staatsverträge Geſeg—0 Vereinbarungen außer Kraft. Das Keibt nner die Poſtabfindungen vom 15. Juli 1933 7 ruberührt. 1927 das Reichspoſtfinanzgeſetz vom 18. März 9 irkung vom 1. April 1934 auf. verdes wird beſtimmt: Bis zum 1. April 1034 tonen aufgehoben die Oberpoſtöirek⸗ e und Darmſtadt, Halle, Konſtanz, Lieg⸗ doſtirekti inden. Die Grenzen der neuen Ober⸗ im Ben ionsbezirke beſtimmt der Reichspoſtminiſter Für aebmen mit dem Reichsminiſter des Innern. Wberpoſtolrenate Gebietsteile der Länder ſind die bietstentektionen zuſtändig, deren Bezirk dieſe deſteng eile umſchließt. Die Umwandlung von min⸗ Lelchraphon ſelbſtändigen Telegraphenämtern in mn beſt benbetriebsſtellen und deren Angliederung dung der ude Verkehrsanſtalten ſowie die Verringe⸗ ſteng—9 hl der Telegraphenbauämter um minde⸗ Auſtebnon wird beſchleunigt fortgeſetzt. Die inſolge Teleg ung von Oberpoſtdirektionen entbehrlichen Kapite nzeugämter werden aufgehoben. Reicgts(8 u bis 10) befaßt ſich mit der In glünanzverwaltung. dentſ apitel 4( 15) werden Maßnahmen bei der Mimmten Reichsbahn behandelt. Der 8 15 bahnen„ daß die Uebernahme der Staatseiſen⸗ wurſchritte das Reich für abgeſchloſſen ailt. Die dü mit c. des Staatsvertrages vom 31. März den beſo Schlußprotokoll ſowie die darauf beruhen⸗ und den uderen Vereinbarungen zwiſchen dem Reich nGe ändern und zwiſchen der Deutſchen Reichs⸗ 1063 mi uſchaft und den Läudern treten am 1. April ker den oder Maßgabe außer Kraft, daß die bis⸗ dur 2 Ländern zuſtehenden Rechte der Zuſtimmung weſentli ing oder Verlegung des Sitzes oder zu von Reichen Aenderungen der Bezirkseinteilung egierbahndirektonen künftig von der Reichs⸗ ten die ung wahrgenommen werden. Ebenſo gel⸗ Breme Rechte der Länder Thüringen, Hamburg und Sengegen das Reich aus der Abtretung der 9J6 bentabnen als erloſchen. kebung voſtimmt, daß Beamte, die infolge der Auf⸗ en Veſtinn Dienſtſtellen nach Maßgabe der vorſtehen⸗ 8 Reicumungen entbehrlich werden, von der ober⸗ artegebebärde unter Gewährung des geſeslichen echt werdenldes einſtweilen in den Ruheſtand ver⸗ 8 Reichsklußkapttet(§ 17) wird angekündigt, gaß ufban regterung über die Maßnahmen hinaus den der Reichsbehörden vereinfachen und die hier⸗ Wen Rechte und Verwaltungsvorſchriften Starhemberg über die Heimwehr-ziele Er hat abſoluies Vertrauen“ zu Dolluß Meldung des DNB. — Wien, 27. Februar. Der Bundesführer des Heimatſchutzes, Starhem⸗ beirg, verlas am Dienstag bei einem Empfang der in⸗ und ausländiſchen Preſſe eine Erklärung über die Zielſetzung des Heimatſchutzes zu den aktuellen politiſchen Fragen. Starhemberg führte u. a. fol⸗ gendes aus: Die politiſche Willensbildung des Heimatſchutzes hat ſich aus dem Kampf gegen den Marxismus ergeben, um vor allem das demokra⸗ tiſch⸗parlamentariſche Syſtem zu überwinden und äu einer grundlegenden Erneuerung des Staates zu gelangen. Der Heimatſchutz hat ſich von allen politiſchen Parteien gelöſt, hat ein eigenes politiſches Programm aufgeſtellt und iſt damit zum entſchei⸗ denden Träger des politiſchen Erneuerungsgedan⸗ kens für Oeſterreich geworden. Der Heimatſchutz vertrete die Forderung auf Durchführung des Auſtrofaſchismus in An⸗ paſſung an die Eigenart der bodenſtändigen Bevölkerung Oeſterreichs, lehne aber jede „Nachahmung von jremben Formen ab. In den letzten Kämpfen ſei das öſterreichiſche Selbſt⸗ bewußtſein erheblich geſtärkt worden. Die neue enge Kampfgemeinſchaft werde beſtimmend für die weitere Zukunft werden Zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung erklärte Starhemberg, der Heimatſchutz ſtehe unverrückbar auf dem Boden des deutſchen Volkstums. Der in Oeſterreich lebende Teil des deutſchen Volkes habe die hiſtoriſche Sendung, dem geſamten Deutſch⸗ tum zu dienen. Dem großdeutſchen Gedanken werde durch ein ſelbſtändiges und unabhängiges Oeſterreich gebient. Das Deutſchtum in Oeſterreich habe ſtets großdeutſche Politik gemacht. Die Erhaltung Oeſter⸗ reichs ſei eine Notwendigkeit für das geſamte Deutſchtum. Zwiſchen der Ideologie des Nationalſozialis⸗ mus und dem öſterreichiſchen Heimatſchutz beſtände in vielen grundlegenden Fragen weitgehende Uebereinſtimmung. Oeſterreich müſſe ein ſelbſtändiger Staat bleiben. Der Heimatſchutz würde es auf das wärmſte begrü⸗ ßen, wenn zwiſchen dem ſelbſtändigen Staat Oeſter⸗ reich und dem Deutſchen Reich normale, mit der Zeit ſogar freundſchaftliche Beziehungen hergeſtellt werden könnten. Dies könne jedoch nicht um den Preis einer Auslieferung Oeſterreichs an die Nationalſozialiſten erkauft werden(). Star⸗ hemberg wies zum Schluß darauf hin, daß der Hei⸗ matſchutz einen ſtändiſch gegliederten Autori⸗ tätsſtaat auſſchriſtlicher Grundlage for⸗ dere in einem lebendigen, gut öſterreichiſchen Deutſch⸗ bewußtſein. Die Durchſetzung dieſes Programmes könne ohne Gewaltanwendung nur in engſter Ver⸗ bundenheit mit Bundeskanzler Dollfuß er⸗ reicht werden. Der Heimatſchutz habe abſo⸗ lutes Vertrauen zum Bundeskanzler. Es werde die Aufgabe Oeſterreichs ſein, durch wirt⸗ ſchaftliche Verträge mit den früheren der Monarchie angehörenden Völkern den Schaden wieder gut zu machen, der durch das Zerſchlagen der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie verurſacht worden ſei. Auf Anfrage erklärte Starhemberg ſodann, daß die Wiedererrichtung der Habsburgiſchen 3 Monarchie 34 nicht eine rein öſterreichiſche Frage ſei. Er ſei nicht grundſätzlich dagegen, jedoch wären heute weit wich⸗ tigere Fragen zu löſen. Starhemberg lehnte jedoch den Gedanken einer Regentſchaft zur Vorbereitung der Monarchie als einen Fehler ab. Auf die Frage, ob Verhandlungen zwiſchen dem Heimatſchutz und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſtattgefunden hätten, erklärte Starhemberg, derartige Verhand⸗ lungen könnten nur zwiſchen der Reichsregie⸗ rung und der öſterreichiſchen Regierung geführt werden. Zu den Truppenverſchiebungen der letzten Tage erklärte Starhemberg, daß der Hei⸗ matſchutz in Oberöſterreich zum Schutz gegen einen neuen roten Aufſtand zufammengezogen worden ſei, nicht jedoch zur Verteidigung der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Grenze. Auflöſung des Tiroler Landtags — Wien, 27. Februar. Der Tiroler Landtag hat gegen die Stimmen der Großdeutſchen und des Abgeordneten des Ständebundes ein verſaſſungsänderndes Ermächti⸗ gungsgeſetz beſchloſſen, das bis zur Neuregelung der verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe die Auflöſung des Landtages und die Uebertragung aller ſeiner Rechte auf den Landeshauptmann und den ihm zur Seite zu ſtellenden beratenden Ausſchuß überträgt. Einen ähnlichen Beſchluß hat der Landtag von Oberöſterreich betreffend die Abänderung der ober⸗ öſterreichiſchen Landesverfaſſung gefaßt, nach dem alle dem Landtage zuſtehenden Befugniſſe an die Landesregierung übertragen werden. Die Amts⸗ periode des Landtages von Oberöſterreich endet mit dem 28. Februar. Dieſe Beſchlüſſe ſind im weſent⸗ lichen inhaltsgleich mit den Beſchlüſſen der am Mon⸗ tag vom Landtag in Salzburg gefaßten verfaſſungs⸗ rechtlichen Aenderungen. Verſorgung der nationalen Kämpfer Berlin, 27. Februar. Das Geſetz über die Verſorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung ſieht vor, daß Ange⸗ hörige der NSDAp und des Stahlhelms ſowie ihrer Gliederungen auf Antrag wegen der die Ge⸗ ſundheit ſchädigenden Folgen von Körper⸗ verletzungen, die ſie während der Zugehörig⸗ keit zur NSDAP, zum Stahlhelm oder ihren Glie⸗ derungen vor dem 13. November 1933 in Zuſammen⸗ hang mit dem politiſchen Kampf für die nationale Erhebung durch politiſche Gegner erlitten haben, unter entſprechender Anwendung der Vorſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes Verſorgung er⸗ halten. Das gleiche gilt für ihre Hinterblie⸗ benen. Die Vorſchrifen finden auch Anwendung auf frühere Angehörige der NSDAp und des Stahl⸗ helms ſowie ihrer Gliederungen, ferner auf Ange⸗ hörige inzwiſchen aufgelöſter nationaler Verbände und ihre Hinterbliebenen.— 5 Der Antrag bedarf jedoch der Zuſtimmung der Hilfskaſſe, Hauptabteilung der Reichs⸗ leitung der Ne DApß. Der Autrag kann auch von der Hilfskaſſe ſelbſt geſtellt werden. Die Rente eines Geſchädigten beträgt 20 v. H. der nach dem Reichsverſorgungsgeſetz zu gewähren⸗ den Gebührniſſe, wenn er das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und wenn dem Unterhaltspflichti⸗ gen infolge der Geſundheitsſchädigung beſondere Auf⸗ wendungen erwachſen, 30 v.., wenn er das 14. Le⸗ bensjahr vollendet hat, 60 v.., wenn er das 15. Le⸗ bensjahr vollendet hat, 80 v.., wenn er das 16. Lebensjahr vollendet hat und 100. v.., wenn er das 17. Lebensjahr vollendet hat. Die Vorſchriften des§ 1124 Abſ. 1 Nr. 2 und Abſ. 2 und 3 des Ge⸗ ſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ 1 ſicherung ſinden auf die nach dieſem Geſetz gewährten Verſorgungsgebührniſſe mit der Maßgabe Anwen⸗ dung, daß ein Betrag bis zu 25 Mark im Monat von der Anrechnung ausgenommen iſt. Die auf Grund dieſes Geſetzes gewährte Verſor⸗ gung kann entzogen werden, wenn der Verſorgungs⸗ berechtigte aus der NSDAP oder dem Stahlhelm ausgeſchloſſen iſt oder wenn nach ſeinem Ausſcheiden Tatſachen bekannt werden, die den Ausſchluß zur Folge gehabt hätten. Inſofern ſich aus den Vorſchrif⸗ ten dieſes Geſetzes beſondere Härten ergeben, kann der Reichsarbeitsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen einen Ausgleich ge⸗ währen. Das Geſetz tritt am 1. Januar 1934 in Kraft. Wird der Antrag auf Verſorgung vor dem 1. Jaumar 1935 geſtellt, ſo wird die nach dieſem Geſetz zuſtehende Verſorgung vom 1. Jannar 1934 ab ge⸗ währt, wenn die Vorausſetzungen für die Gewährung der Verſorgung an dieſem Tage erfüllt ſind. Sterbe⸗ geld wird auch gewährt, wenn der Tod vor dem 1. Januar 1934 eingetreten iſt. Im einzelnen wird bemerkt, daß der Entwurf die Verſorgung nur für die Vergangenheit vorſieht, denn er hat lediglich die Verſogung der Kämpfer für die nationale Erhebung und ihrer Hinterbliebenen ſicher⸗ zuſtellen. Dieſer Kampf iſt aber nunmehr abge⸗ ſchloſſen. Als Zeitpunkt der Beendigung iſt der 12. November 1933 deshalb feſtgeſetzt worden, weil das deutſche Volt an dieſem Tage durch ſeine Abſtim⸗ mung einmütig bekundet hat, daß die Politik der nationalen Regierung ſeinem Willen entſpricht.— Als Beginn der Verſorgungspflicht wird der Nopember 1918 angeführt und zur Voraus⸗ ſetzung gemacht, daß die Erwerbsfähigkeit der Be⸗ ſchädigten um mindeſtens 25 v. H. gemindert iſt. (Weitere Meldungen hierzu auf Seite). Kabinettsunibildung in England Drahtbericht unſ. Londoner Vertreter? W. A. London, 26. Februar. Gerüchte über eine Umwandlung des gegenwärtigen engliſchen Kabinetts, die im Grunde ſeit Monaten die politiſchen Kreiſe Londons lebhaft beſchäftigen, haben ſich inzwiſchen ſo verdichtet, daß die Blätter eingehend von ihnen No⸗ tiz nehmen. Wenngleich ſich alle Zeitungen heute mor⸗ gen mit dieſer Frage beſchäftigen, ſo iſt der Inhalt der Meldungen doch keineswegs einheitlich. In einem ſtimmen aber alle Zeitungen überein: Sir John Simon wird in allernächſter Zeit das For⸗ eign Office verlaſſen. Der gegenwärtige Außenminiſter iſt von jeher immer ſehr ſcharf kritiſiert worden. Er hat das be⸗ ſondere Unglück, daß er von ſeiner eigenen zahlen⸗ mäßig ſehr kleinen überalen Gruppe abgeſehen, bei keiner der großen Parteien Unterſtützung findet. Die ſchwerſte Schlappe, die Sir John Simon in ſeiner gamzen Amtstätigkeit erlitten hat, dürfte wohl ſeine bekannte Rede vom 14. Oktober 1933 in Geuf geweſen ſein, auf die dann unmittelbar der deutſche Austritt aus dem Völkerbund folgte. Sir John Simon hat zwar in der Folgezeit ſeine damals geäußerte An⸗ ſicht erheblich revidiert, und das jüngſte engliſche Me⸗ morandum iſt ein deutlicher Beweis für ſeine in⸗ zwiſchen gewonnenen beſſeren Einſich⸗ ten. Dieſes Memorandum iſt im Grunde Sir John Simons letzter Trumpf. Wenn damit zu rechnen wäre, daß es von allen Staaten und insbeſondere auch von Frankreich angenommen würde, dann hätte Sir John Simon wenigſtens einen Erfolg aufzuwei⸗ ſen, der ihn vielleicht in die Lage verſetzen könnte, ſeine Kritiker zum Schweigen zu bringen. So opti⸗ miſtiſch man in London über die jüngſten Beſprechun⸗ gen Edens in Berlin auch iſt, ſo peſſimiſtiſch iſt man doch in der Geſamtbeurteilung der gegenwärtigen Si⸗ tuation. Das bedeutet— innenpolitiſch geſehen daß des Außenminiſters letzter Trumpf nicht ſticht. Wenn das engliſche Memorandum erfolglos bleibt, dann iſt mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß die aufrüſtungswilligen radikal⸗ konſervativen Kreiſe die Regierung ſo ſtark unter Druck ſetzen werden, daß ſie nicht mehr anders kan, als eben aufzurüſten. Bezeichnenderweiſe ſind die letzten Nachwahlen zum Unterhaus von konſer⸗ vativer Seite bewußt unter dem Motto: größere Sicherheit für England, größere Flotten⸗ und auch Luftrüſtungen, geführt worden. Gewiß haben bei allen dieſen Nachwahlen die konſervativen Kreiſe ſtark verloren und eine erhebliche Stimmenzahl an die Sozialiſten abgeben müſſen. Aber bei allen Wah⸗ len haben die Konſervativen, wenn auch nur ganz knapp, ihren Sitz behaupten können. Durch die letz⸗ ten Nachwahlen von Portsmouth iſt Sir Roger Keyes ins Unterhaus eingezogen. Keyes iſt in Eng⸗ land eine Art Nationalheros, ſeine Popularität ent⸗ ſpricht ungefähr der, die in Deutſchland ein Mann wie Admiral Scheer genießt. Durch Sir Roger Keyes werden die konſervativen Aufrüſtungsforde⸗ rungen naturnotwendig eine ſehr erhebliche Ver⸗ ſchärfung erfahren. Zugleich werden ſie, wenn ſie durch einen ſo hervorragenden Sachverſtändigen, wie Admiral Keyes, vorgetragen werden, auch der breiten Maſſe in beſonders zugkräftiger Form nahegebracht werden. Das bedeutet zugleich eine endgültige Ab⸗ lehnung aller mit dem Namen Simon verbundenen Abrüſtungsvorſchläge. Dabei iſt die Kritik, die man in der Abrüſtungs⸗ frage an Sir John Simon übt, viel ſtärker gegen die ungeſchickte Art, mit der oͤer Außenminiſter ſtän⸗ dig operiert hat, gerichtet, als gegen den eigentlichen materiellen Inhalt ſeiner Vorſchläge. Und die Kri⸗ tik, die vom Auslande her in der Form geübt wurde, daß Sir John Simon nicht mehr als ein ſehr kluger Rechtsanwalt ſei und allen politiſchen Fragen nur als Juriſt entgegentrete, iſt heute vollſtändig von der engliſchen Oeffentlichkeit übernommen worden. Man hätte Sir John Simon längſt aus dem Ka⸗ binett entfernt, wenn nicht die Fiktion der natio⸗ nalen Regierung Macdonald darin gehindert hätte. Auch heute noch halten der Premierminiſter und ebenſo Baldwin ſtrikte an dieſer Fiktion feſt, und ſo will man jetzt den Ausweg finden, zwar Sir Zohn Simon das Reſſort des Außenminiſters zu nehmen, ihm aber ein anderes Amt zu übertragen. Man erinnert ſich jetzt mit einer etwas übertriebenen Ge⸗ ſchäftigkeit der juriſtiſchen Kenntniſſe Sir John Si⸗ mons und will ſich dieſe in ſtärkerem Maße als bis⸗ her zunutze machen. Man denkt hier an zwei Möglichkeiten: Sir John Simon entweder zum Innenminiſter oder zum Lordkanzler zu ernennen. Man weiſt darauf hin, daß gerade das Innenminiſterium ſtärker als bisher mit juriſtiſchen Fragen beſchäftigt ſei. Man exinnert an den jest einſetzenden Kampf gegen das Tragen politiſcher Uniformen, der in der Hauptſache gegen Sir Oswald Mosley und ſeine Schwarghemden gerichtet iſt. Dazu kommen — andere Probleme, insbeſondere die A rbeits⸗ ——————— — —— 2. Seite(Nummer 98 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe loſenverſicherungsf rage etc., die man ganz gern in juriſtiſche Form gekleidet aus der eigentlichen politiſchen Kampfſphäre hinausziehen und auf einer rein rechtlichen Ebene behandeln möchte. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß in dieſer Hinſicht Sir John Simon der Regierung durch ſeine hervorragenden juxiſtiſchen Kenntniſſe beſon⸗ dere Dienſte leiſten könnte. Aber Sir John Simon will nicht. Er hat noch geſtern ganz kategoriſch erklärt, daß er das Innenminiſterium keinesfalls übernehmen werde und alle derartigen Gerüchte reine Erfindung ſeien. Wie wir aber aus der Re⸗ gierung naheſtehenden Kreiſen erfahren, iſt mit dieſer geſtrigen Erklärung Sir John Simons die Frage noch keineswegs erledigt. Im Gegenſatz zu den heuti⸗ gen Zeitungsmeldungen dürfte mit einer bal di⸗ gen Kabinettsänderung nicht zu rech⸗ nen ſein. Das Revirement als ſolches ſteht außer Frage. Jedoch dürfte es ſich mindeſtens noch bis zum Sommer hinziehen. Gut unterrichtete Kreiſe verſichern, daß man Sir John Simon doch noch zur Uebernahme des Innenminiſteriums zu über⸗ reden gedenke. Es drängt ſich hier der Verdacht auf, daß dies nur geſchieht, um Sir John Simon auf möglichſt korrekte Weiſe völlig aus dem Kabinett los zu werden. Die Frage des Ausſcheidens Sir John Simons aus dem Auswärtigen Amt wirft naturgemäß die Frage auf, wer ſein Nachfolger wird. Die all⸗ gemeine Meinung geht dahin, und insbeſondere ver⸗ treten einflußreiche konſervative Kreiſe den Stand⸗ punkt, daß Anthony Eden an Sir John Simons Stellung aufrücken wird. Das dürfte auch den In⸗ tentionen des Premierminiſters entſprechen. Oben⸗ drein würde Edens Ernennung in konſervativen Kreiſen mit großer Befriedigung aufgenommen wer⸗ den. Neben Eden wird aber— von der Preſſe merk⸗ würdigerweiſe bisher kaum erwähnt— der gegen⸗ wärtige Unterrichtsminiſter Viscount Halifax (in Deutſchland unter dem Namen Lord Irvin beſſer bekannt) ſtark propagiert. Gegen dieſe Kandi⸗ datur wenden ſich aber mit beſonderer Schärfe die radikal⸗konſervativen Kreiſe. Die Frage, welche BVerfaſſung künftighin Indien erhalten ſoll, be⸗ ſchäftigt die politiſch intereſſierten Kreiſe Englands ſeit Monaten ſehr viel lebhafter und eingehender, als die Abrüſtungsfrage und das Arbeitsloſenproblem, es jeher vermocht haben. Da Lord Irvin aus ſeiner Tätigkeit als Vizekönig in Indien beſonders durch das berühmte Irvin⸗Gandhi⸗Abkommen dieſen Torykreiſen als zu ſchwächlich gilt, dürfte die Kandi⸗ datur Lord Halifax noch beſonders heftigen Kämp⸗ fen ausgeſetzt ſein. So unbeſtritten die Tatſache der Kabinettswand⸗ ung auch iſt, ſo ſicher ſcheint es aber zu ſein, daß man die gegenwärtige politiſche Unſicherheit und ebenſo die Erledigung des Budgets abwarten will. Das beoͤeutet eine Vertagung bis wahrſcheinlich An⸗ ſang Auguſt. In ſozialiſtiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß es zu dieſer Zeit vielleicht auch zu Gen e⸗ ralwahlen kommt, die dann naturgemäß zu einer radikalen Kabinettsumbildung führen könnten. Deulſcher Schüler in Lettland erſtochen Meldung des DRB. — Riga, 2. Febrnar, Vor den Augen zahlreicher Zuſchauer entſtand am Montagnachmittag auf der Straße zwiſchen einigen Schülern ein Handgemenge. Der 13jährige deutſche Schüler Kurt Maſting wurde umringt; als ex ſich zu befreien ſuchte, ſtieß ihm ein lettiſcher zehnjähriger Schüler einen Dolch in die Bruſt. Der ſchwerverletzte Maſting ſtarb in der Nacht zum Dienstag. Nach der Darſtellung der Eltern des ermordeten Schülers beſand ſich dieſer auf dem Wege zu einer Wäſcherin und ſummte leiſe ein dentſches Lied vor ſich hin. Daraufhin wurde er von lettiſchen Schü⸗ lern angehalten, worauf es dann zu dem tragiſchen Vorfall kam. zuverſicht auf weitere Wirtſchaftsbelebung Staatsſekretär Reinhardt über praktiſchen Nationalſozialismus in der Finanzpolitik — Berlin, 27. Februar. Auf einer großen Kundgebung der Reichsbetriebs⸗ gruppe Banken und Verſicherungen im Sportpalaſt ſprach Staatsſekretär Reinharoͤt über praktiſchen Nattonalſozialismus in der Finanz⸗ politik. Er gab erneut der feſten Zuverſicht Aus⸗ druck, daß die Zahl der Arbeitsloſen weiterhin durch⸗ greifend geſenkt werde. Der heutige Staat betrachte es als ſeine vornehmſte Aufgabe, in dem Verbrauch der vereinnahmten Steuern ſo ſparſam wie nur irgend möglich zu ſein und infolgedeſſen die Steuern ſo nieoͤrig wie möglich zu bemeſſen und allmählich zu ſenken. Es werde nicht eine Reichsmark mehr aus⸗ gegeben, als zur Wahrung der allgemeinen Inter⸗ eſſen des Volksganzen unbedingt erforderlich ſei. Aeußerſte Sparſamkeit und eiſerne Diſziplin in oͤer Verwendung der Steuergelder, ſo fuhr Staats⸗ ſekretär Reinhardt fort, iſt einer der weſentlichſten Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Staatsführung. Da⸗ bei ſpielt auch die Frage der Verwaltung eine Rolle. Dieſe muß ſo einfach und ſo billig wie möglich geſtal⸗ tet ſein, und ſoweit das noch nicht der Fall iſt, ſo einfach und ſo billig wie möglich geſtaltet werden. Die Banken und die Verſicherungsunternehmen haben verſchiedenes gemein mit der Reichsfinanzver⸗ waltung. Sie haben in ähnlicher Weiſe der Volks⸗ gemeinſchaft zu dienen. Die Verantwortung der Banken und der Verſicherungsunternehmen gegen⸗ über der Volksgemeinſchaft iſt keine geringere als diejenige der Reichsfinanzverwaltung. Die Banken ſind mit wenigen Ausnahmen nicht ſtaatliche, ſon⸗ dern private Unternehmungen. Es iſt, ſoviel ich weiß, nicht daran gedacht, dieſe privaten Unternehmungen zu verſtaatlichen. Ich glaube jedoch, daß die allgemeinen Intereſſen des Volksgauzen es bedingen, die Banken einer gewiſſen ſtaat⸗ lichen Auſſicht zu unterſtellen und ihnen Richt⸗ linien zu geben, nach deuen ſich ihr Dienſt in der Volksgemeinſchaft zu beſtimmen hat. Es hat ſich bereits im erſten Hitlerjahr im deut⸗ ſchen Bankgewerbe manches geändert und ich bin überzeugt, daß das deutſche Bankgewerbe ſich immer mehr in die Volksgemeinſchaft ſo eingliedern wird, wie es zu wirtſchaftlicher und ſozialer Geſundung un⸗ ſeres Volkes in allen ſeinen Schichten erforderlich iſt. Ich bin überzeugt, daß die Banken und Sparkaſſen in immer größerem Ausmaße die Mittel für Erſatz⸗ beſchaffungen in Induſtrie, Gewerbe, Handwerk und Landwirtſchaft bereitſtellen können. Solchen An⸗ trägen zu entſprechen, bebeutet für die Banken Front⸗ dienſt im Kampfe um die Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit. Der Lohn dafür wird nicht ausblei⸗ ben. Es ſteht außer Frage, daß ſich die geſamte deutſche Wirtſchaft im Lauſe des Jahres 1934 zu unſerer vollen Zufriedenheit entwickeln wird und daß dieſe Eutwicklung in einer nicht unbeträchtlichen Geſchäftsbelebung ſich auch bei den Bauken auswirken wird. Die Banken ſollten infolgedeſſen auch nicht mehr dar⸗ an denken, weitere Einſchränkungen ihres Perſonals vorzunehmen. Das Geſchäft wird ſich ſo be⸗ leben, daß keiner der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, der heute bei den Banken vorhanden iſt, in Zukunft entbehrlich ſein wird. Eine Kürzung der Dividen de iſt weniger ſchlimm, als Volksgenoſ⸗ ſen, die arbeitsfähig und arbeitswillig ſind, arbeits⸗ und einkommenslos werden zu laſſen. Es gibt im⸗ mer noch Banken, deren Apparat ſchwerfällig und bürokratiſch iſt. Wir haben in der Reichsfinanzver⸗ waltung der Bürokratie den Krieg erklärt. Seeeeen. Aenberung des Kriegsperſonenſchäbengeſetzes Meldung des DNB. — Berlin, 27. Februar. Die Reichsregierung hat folgendes Geſetz be⸗ ſchloſſen, das hiermit verkündet wird: Artikel 1 1. S 18 des Geſetzes über den Erſatz der durch den Krieg verurſachten Perſonenſchäden in der Faſſung vom 22. Dezember 1927(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 515) erhält folgenden Abſatz II: Keinen Anſpruch auf Verſorgung nach den Vor⸗ ſchriften des Abſatzes 1 begründen Geſundheitsſchä⸗ digungen, die jemand als Angehöriger einer ſtaats⸗ feindlichen Partei oder ihrer Hilfs⸗ oder Erſatzorganiſationen oder bei der Förde⸗ rung der Beſtrebungen einer ſtaatsfeindlichen Partei in Zuſammenhang mit inneren Unruhen erlitten hat. Der Reichsarbeitsminiſter beſtimmt im Einverneh⸗ men mit dem Reichsminiſter des Innern, welche Par⸗ teien als ſtaatsfeindlich im Sinne dieſer Vorſchrift zu gelten haben und welche Organtſationen als Hilfs⸗ oder Erſatzorganiſationten dieſer Parteien anzuſehen ſind. 2. Die Abſätze 2 und 4. und 3 des§ 18 werden Abſatz 3 Artikel II Eine auf Grund des§ 18 des Kriegsperſonenſchä⸗ dengeſetzes zuerkannte Verſorgung kann entzogen werden, wenn der Beſchädigte im Zeitpunkt der Be⸗ ſchädigung Angehöriger einer ſtaatsfeindlichen Partei oder ihrer Hilfs⸗ oder Erſatzorganiſationen war, oder wenn er die Beſchädigung bei der Förderung der Beſtrebungen einer ſtaatsfeindlichen Partei in Zu⸗ ſammenhang mit inneren Unruhen erlitten hat. Die Entſcheidung trifſt der Reichsarbeitsminiſter; ſie iſt für die Gerichte bindend. Caſellas Oper„Irau Schlange“ Charakter und Inhalt des Werkes Im Nationaltheater wird am Sonntag abend die Uraufführung von Alfred Caſellas neueſtem Opernwerk ſtattfinden. Der Heutſche Theaterbeſucher von heute iſt gewiß verwundert, vielleicht ſogar erſchreckt, als textliche Unterlage eines ausgeſprochen modernen Opern⸗ werks eine vollſtändig unwirkliche Handlung voll Feen⸗ und Dämonenſpuks mit allen denkbaren phan⸗ taſtiſchen Verwirrungen und barocken Verſchnörke⸗ lungen zu finden. Er muß ſich, bevor er mit dem In⸗ halt des Textbuches ſelbſt vertraut wird, erſt wieder an den Stil des Ganzen gewöhnen, der ebenſo weit von dem Realismus der modernen, wie vom mytho⸗ logiſchen Zug der Wagnerſchen oder der Romantik der vorwagnerſchen Oper entfernt iſt. Caſellas Oper nennt ſich phantaſtiſch, nicht romantiſch. Gozzi, der dieſen Text ſür das ſpätbarocke Theater ſeiner Zeit, des 18. Jahrhunderts, für das Theater der Comedia dell'arte dichtete, wußte noch nichts von dem, was man ſpäter Romantik nannte, nämlich Hingabe und Bindung der Wirklichkeit an Mächte des Jenſeits oder der Bergangenheit. Er läßt die Wirklichkeit un⸗ angefochten und ſchreibt aus Schöpferlaune ein rei⸗ nes, freies Spiel der Phantaſie. Sein Ziel iſt, das höfiſche Publikum ſeiner Zeit geiſtig zu beſchäſtigen, und er verwirrt das Einfache noch abſichtlich durch phantaſtiſche Schnörkel, damit die Hofleute ſeines Parketts noch tagelang ihren Witz darin üben kön⸗ nen, zu enträtſeln, wie die Dinge nun eigentlich zu⸗ jammenhängen. Der Sinn des Ganzen aber iſt weder real noch ſymboliſch, ſondern allegoriſch, wie in aller Barock⸗ kunſt, das heißt, er liegt weder im Wirklichkeitsbild, noch in der„tieferen Bedeutung“ der einzelnen Vor⸗ gänge, ſondern im abſtrakten Gedanken, in der geiſti⸗ gen Parallele. Wenn Caſella ſich entſchloß, gerade einen ſolchen Text zu komponieren, ſo tat er dies be⸗ wußt in der Erkenntnis, daß es gelte, die Oper, dieſes ſeinem Weſen nach unwirkliche Kunſtgebilde, aus der Halbheit zu befreien, in die ſie durch die Bindung an die Wirklichkeit des Textbuches geraten war. Er vollzog damit nur ic der Wahl des Textes dieſelbe Wandlung, die unter ſeinem eigenen führenden Ein⸗ fluß im Stil der italiendſchen Muſik in unſerer Zeit eingetreten iſt. Ueber Ort und Zeit des Geſchehens der Oper gibt das Textbuch ſelbſt an:„Die Handlung ſpielt teils in einer imaginären Einöde, teils in der Stadt Teflis und ihren umliegenden Oertlichkeiten, teils auſden hohen, ſagenhaſten Felſen des Kaukaſus— im Zeitalter der Feen.“ Vorausgeſetzt iſt ein rei⸗ bungsloſes Ineinanderübergehen, ja eine völlige Ein⸗ heit von Zauberreich und Menſchenwelt. Der Kern der Handlung iſt ſehr einfach zu um⸗ ſchreiben. Der König von Teflis, Altidor, hat die Liebe der Fee Miranda gewonnen, die in Schickſals⸗ bereitſchaft ihre Feen⸗Unſterblichkeit hingibt für die Verbindung mit dem Geliebten(Undine⸗Motiv). Der Feenkönig Demogorgon belaſtet ſie dafür mit einem Fluch, der ſich dreiſach auswirkt: Ihr Gatte Altidor ſoll, erſtens, nicht nach ihrer Herkunft fragen dürfen, fragt er aber doch, ſo wird ſie ihm entrückt(Lohen⸗ grin⸗Motiv). Nach neun Jahren und einem Tag iſt dieſe Periode des„Fremdſeins“ abgeſchloſſen. Danach ſoll er, zweitens, zu einem Eid verlockt werden, ſei⸗ ner Gattin niemals zu fluchen. Dieſen Eid ſoll er nicht leichtfertig ſchwören; ſchwört er aber dennoch, darf ſie nur ſeine Gattin bleiben, ſolange er den Eid hält. Bricht er ihn, ſo wird, drittens, Miranda auf zweihundert Jahre in eine Schlange verwandelt. Altidor wird ſchließlich, durch teufliſche Zauberkünſte geblendet, zum Bruch ſeines Schwurs getrieben. Aber der Heldenmut, den er nun bewährt, findet die Un⸗ terſtützung des Magiers Geonca, des alten Feindes Demogorgons. Geonca bricht mit Hilſe Altidors, der drei Ungeheuer im Kampf beſteht, den Zauberbann Demogorgons, und die Liebenden werden glücklich wieder vereint. Der hohe geiſtige und ſittliche Gehalt der Dichtung liegt in den beiden Hauptmotiven: der Liebe und dem Wagemut. Eros und Heldentum werden in Miranda und Altidor nebeneinander verklärt. Die beſeelende und heilende Kraft der Liebe beſingt der Chor immer wieder:„Nichtig alles, was ſich nicht liebt; Trug und Wahn war, was dich betrübt.“ Und bas letzte Finale gipfelt in dem heroiſchen Bekenntnis:„Ueber alle Zaubereien, über wilde Höllenglut triumphiert— Wagemut.“ Dieſe beiden Themen werden durch alles übrige Beiwerk der Handlung teils geſteigert teils gültiger Beweis. Das Ueberraſchende In der Begründung des Geſetzes wird noch dar⸗ auf hingewieſen, daß für§ 18 die Zulaſſung einer Ausnahme nicht notwendig erſcheint, da in ſolchen Fällen, die bei den bereits bei den Verſorgungs⸗ oder Spruchbehörden anhängigen Sachen vorkommen können, die Bewilligung einer Verſorgung durch Härteausgleich möglich iſt. Soweit die Entziehung der Entſchäbigung in Be⸗ tracht kommt, ſoll ſie von den Verhältniſſen des Ein⸗ zelfalles abhängig gemacht werden. Auch darüber entſcheidet der Reichsarbeitsminiſter. Geſetz über die Pfändung von Miet⸗ und Pachtzinsforderungen — Berlin, 28. Febr. Nach dem vom Reichsjuſtizminiſterium vorgelegten und vom Kabinett heute angenommenen Geſetz über die Pfändung von Miet⸗ und Pachtzinsforderungen gegen Anſprüche aus öffentlichen Gruno⸗ ſtücks laſtein erſtrecken ſich die öffentlichen Laſten eines Grunoͤſtückes, die in wiederkehrenden Leiſtun⸗ gen beſtehen, auf die Miet⸗ und Pachtzinsfor⸗ derungen nach Maßgabe ſolgender Beſtim⸗ mungen: Werden Miet⸗ oder Pachtzinsſorderungen wegen des zuletzt fällig gewordenen Teilbetrages der öf⸗ fentlichen Laſt gepfändet, ſo wird die Pfändung durch eine ſpäter von einem Hypotheken⸗ oder Grund⸗ ſchuloͤgläubiger bewirkte Pfändung nicht berührt. Iſt vor der Pfändung der Miet⸗ oder Pachtzins einge⸗ zogen oder in andͤerer Weiſe über ihn verfügt, ſo bleibt dͤie Verfügung gegenüber dem aus der öffent⸗ lichen Laſt Berechtigten, ſoweit ſeine Pfändung das Vorrecht genießt, nur für den zur Zeit der Pfän⸗ im Kontraſt belebt. So erfährt das Liebesmotiv ſeine äußerſte Umkehrung, wenn Miranda im Banne Demogorgons gezwungen iſt, die beiden Kinder, die aus ihrer Ehe mit Altidor hervorgegangen ſind, vor deſſen Augen— ſcheinbar— ins Feuer zu werfen, um ihn zu verleiten, ihr zu fluchen. In Wahrheit werden die Kinder nur entrückt und ſpäter Altidor zurückgegeben. Und es iſt dann weiter eine äußerſte Steigerung des herviſchen Motivs, wenn Altidͤor zwar der eben geſchilberten Verſuchung nicht erliegt, aber in dem Augenblick den Fluch ausſpricht, als ihm gemeldet wird, daß Miranda die zur Verteidi⸗ gung von Teflis herbeigeſehnten Hilfsmittel vernich⸗ tet habe. Auch dieſe Anklage gegen Miranda ſtellt ſich nachträglich als falſch heraus, da die Schuld auf den verräteriſchen Miniſter Badur fällt. ſetz über die Feiertage ändert die Bezeichnung als Die durch dieſes Geſetz erſchöpfend feſtgelegten 8 Dieſ Bulgaren ſind nach ihrer Ausweiſung aus Deut om Dienstagabend in Moskau angekommen. rei Dimitroff. Oben: Popoff. Unten: Taneff. folond 9 — 2 ran⸗ dͤung laufenden Kalendermonat, und wenn die Vag dung nach dem 15. Tage des Monats bewirkt iſt, an für den ſolgenden Kalendermonat wirkſam, daß In der Begründung wird ausgeführt, 1 dieſe geſetzliche Regelung ein Mittelweg dahin daß dem aus der öfſentlichen Laſt Berechtigten or⸗ Weg der Miet⸗ und Pachtzinspfändung mit dem? en⸗ recht vor privaten dinglichen Gläubigern zwar ſtehen ſoll, aber nur wegen der letzten vor der 1 dung fällig gewordenen Steuerrate und bei mon licher Fälligkeit auch wegen der vorletzten Rate. lar⸗ Schlußabſatz des Geſetzes dient lediglich der K ſtellung. Er behandelt das Verhältnis der von 2 Steuergläubiger wegen der fraglichen Raten e brachten Pfändung zu vorausgegangenen ander ſus. tigen Verfügungen über den Miet⸗ oder Pachtz*0 Dieſe Verfügung ſolle dem pfändenden Steuerg ſie biger gegenüber nur inſoweit wirkſam ſein, als ſich auf den zur Zeit der Pfändung laufenden 15. lendermonat, und wenn die Pfändung nach dem Tage eines Monats bewirkt iſt, auch auf den ſolgeſt den Kalendermonat beziehen. Durch dieſe Vorf 5 wird eine Ausſchaltung des Vorrechtes durch ausverfügung verhütet. Geſetz über nationale Feiertage — Berlin, 27. Febrna. Das vom Reichsinnenminiſterium vorgelegte Volkstrauertages in„Heldengedenktag“ und ſie weitere kirchliche Feiertage den Froule, namstag und das Reformationsfeſt u, ch⸗ inne tage ſind Feſt⸗ oder allgemeine Feiertage im Sin, reichs⸗ oder landesgeſetzlicher Vorſchriften. In⸗ Reichsminiſter des Innern iſt ermächtigt, im klä⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter für Borksarguh rung und Propaganda Vorſchriften kber den Schu der Sonn⸗ und Feiertage zu erlaſſen. ma⸗ Die Beſtimmungen über die Geſtallung ber für tionalen Feiertage erläßt der Reichsminiſter neh⸗ Volksaufklärung und Propaganda im Einvetge⸗ men mit dem Reichsminiſter des Innern. Das ſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündung e Kraft. Das Geſetz über die Einführung 1090 Feiertages der nationalen Arbeit vom 10. April tritt gleichzeitig außer Kraft. Eden verläßt am Mittwoch Rom zuhn — Rom, 27. Febr. Großſtegelbewahrer Eden chen am Dienstag an einem Eſſen in der franzöſiſh, Botſchaft teil. Der deutſche Botſchafter an Haſſell hatte Gelegenheit, Eden zu ſprechen. Mittwoch verläßt Eden Rom. — Schon von Anfang an iſt in der Handlung itgin Zug, daß der auf der Suche nach Miranda in der on öde herumirrende König zur Heimkehr in die ſol Feinden bedrohte Hauptſtadt bewogen werden 2cn⸗ das vaterländiſche Motiv mit dem der Liebe in„en⸗ flikt geſtellt, bis zum Schluß beide zarſammenkl inhe⸗ Durch die Einfügung der komiſchen Masken Commedia dell'arte in die Handlung(ſie bilden n, dem in dieſer Geſellſchaft komiſch ernſt wirke Aſ⸗ treuen Miniſter Togrul zuſammen das Gefola mg dors) werden nicht nur weitere farbige Kontraf 5 lichkeiten gewonnen, die ſogar mehrfach Gelegeren, geben, das Pathos der Zauberwelt zu ironiſt 9 ſondern der ausgeſprochenen Neigung des Konen, niſten zum Grotesk⸗Heiteren ſind damit zugleng götzliche Wege erſchloſſen. E. eeee ne eeeee. Klavierabend Frieorich Schery Bach— Beethoven— Chopin— Brahms In Friedrich Schery, dem Mitglied des Lehrkörpers der Städtiſchen Hochſchule für Muſik, beſitzt Mannheim einen Pianiſten von ſehr bemer⸗ kenswerter Begabung. Ein geſtern abend im manri⸗ ſchen Saal des Inſtituts mit höchſt an)pruchsvollem Programm veranſtaltetes Konzert war hierfür voll⸗ bei Schery iſt die ſonſt bei Pianiſten ſelten anzutreffende wohl⸗ tuende Verbindung eines reichgeſtaltenden muſikali⸗ ſchen Innenlebens mit klug beherrſchter Sachlichkeit. Dieſer gachliche Einſchlag ſeines künſtleriſchen We⸗ ſens kommt beſonders dem formaliſtiſchen Grund⸗ zug von Bachs Präludium und Fuge in A⸗Moll aus dem„Wohltemperierten Klavier“ äußerſt glücklich entgegen. Schery ſpielte das Werk als Pro⸗ gramm⸗Eingang mit durchſichtigſter Klarheit, techniſch mit unbeirrbarer Ueberlegenheiit, herbe und ſcharf umriſſen in der Gliederung. Auf Bach ſolgte eine der ſtärkſten Ofſenbarungen Beethovenſcher Klaviermuſik: die E⸗Dur⸗Sonate (op. 109). Der Künſtler gab ſie ſtiliſtiſch wundervoll gefeilt und darüber hinaus mit einer achtunggebie⸗ tenden Sicherheit inneren Einfühlungsvermögens. Die Art, wie er dem Preſtiſſimo⸗Satz echten Beetho⸗ ven⸗Charakter gab, wie er dem herrlichen Andante⸗ Thema als Fundament der noch herrlicheren Varia⸗ ieſe tionen bezaubernden Klangadel verlieh, wie 99 Variationen meiſterte und ſie ſchließlich aus 19 die geriſchem Trillertaumel mit ſeinſtem Gefühl ſutein⸗ Wirkungen des Ueberganges wieder ins Thema, ende münden ließ— das verriet eine nachſchaff künſtleriſche Natur von wirklichem Format. 4 ſie Chopins Fis⸗Dur⸗Barcarole ſodann. Auch ſat ein echter muſikantiſcher Schwung und eine g⸗ maleriſche Bildhaftigkeit der Wiedergabe, füß, Chopin⸗Spieler ertennt Schery ſehr wohl da, not, träumeriſche Helldunkel und die ſchwärme 5 das nehme Grazie des Komponiſten, aber er gi alles ohne feminine Weichlichkeit und iſt alles au⸗ als ein Taſtenſchmeichler. Als Krönung dergario, gramms die ins Monſtröſe weiſenden Händene tionen und Fuge von Brahms(Op. 24)! 4 13 ge⸗ erſchütterlicher Ruhe, von fabelhaftem Gedächtun er⸗ leitet, packte Schery das Rieſenwerk an. Das ki“ die maß der Erſcheinungen geht hier bis hart an ſer Grenze der Aufnahmefähigkeit des Hörers. llic dennoch blieb man bis zum Schluß außerorbig de⸗ gefeſſelt. Hier konnte ſich die eminente Techn ahl, Spielers reich entfalten. Von klingender die härte bis hin zu ſphäriſcher Vergeiſtigung wur hoch, ganze Skala der Verſchiedenartigkeiten einer ein entwickelten Anſchlagskunſt durchlaufen. Daderfel blendendes Paſſagenſpiel von tadelloſer Sanerkel und Leichtigkeit. Kein Wunder, daß die begeiſ Bei Zuhörer ſich nicht genug tun konnten in ihren i fallsäußerungen, die den unermüdlichen Künſt 65 freundliche Gebelaune verſetzten. C. O. — —— 0 den S 39—————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ————————————— 3. Seite /Nummer 98 ———— Mannheim, den B. Februar. Zwiſchen Winter und Frühling 10 In Mannheim iſt„Weiße Woche““. Daran muß mich doch auch beteiligen. So ſagte ſich Frau Holle ten begann geſtern mittag plötzlich ſo heftig die Bet⸗ he zu ſchütteln, daß die Federn in dichten Wolken knieder zur Erde wirbelten, ſo dicht, daß man un⸗ ürlich an die Schneeſtürme erinnert wurde, die Nordamerika tobten. Wer zwiſchen 12 und 1 Uhr ens war, wurde im Nu in einen Schneemann * Die gleiche Anhänglichkeit zeigten die Selbſt in den Anlagen, die ſchnell überzuckert waren. 0 ſt in der Innenſtadt blieb der Schnee liegen, zur nicht in den Straßen, die ſich ſo heftig gegen das ic. zugemutete winterliche Gewand ſträubten, daß 0 die Flocken in Waſſer auflöſten. is weit in den Nachmittag hinein ſetzte ſich das chneeetreiben mit kurzen Unterbrechungen ſort, ohne b es gelang, die Stadt völlig in das winterliche Ge⸗ zeit zu hüllen, das man noch vor vier Wochen als gemäß begrüßt hätte. Heute denkt man ſchon an den Frühling, der ſich an den letzten milden Kelgen ſchon ſchüchtern ankündigte. Die Raſenflächen n zwar noch nicht die erſten Anſätze des grünen Wahat aber in den Anlagen und ſelbſt in der In⸗ auf erhöhten Punkten ſingt die Amſel. Laſſen r deshalb nicht irre machen. Der geſtrige un⸗ 0 halich heftige Schneefall war ein typiſches Rück⸗ fecht des Winters, der allmählich einſteht, daß Frühling das Feld räumen muß. wir dieſe Zeilen ſchrieben, hatten wir nicht zut gerechnet, daß der Schneeſall ſich fortſetzen —38 In der vergangenen Nacht begann Frau leue ihre Tätigkeit von neuem und hörte ſelbſt zie arben nicht auf. Bereits in der Frühe wie⸗ e Raſenflächen ſelbſt in öͤer Innenſtadt eine und S enhängende Schneedecke auf und die Bäume Iu de träucher waren von neuem völlig überzuckert. teten n Straßen aber mußte man durch den gefürch⸗ Geſri tſch waten, da die Temperatur ſich über dem terpunkt hielt. Die Straßenbahn wirbt wren Straßenbahn wirbt gegenwärtig tüchtig für kunntlich unen Zehnpfennigtarif, der be⸗ von morgen ab gilt. In allen Straßen⸗ daß wagen hängen die entſprechenden Hinweiſe, ſo Kaue dieſe Weiſe genügend die Tarifherabſetzung 55 wird. Weiterhin laufen während der heim Kunden ſtändig auf dem ganzen Netz Mann⸗ Tudwigshafen einige Wagen, die vollſtändig an eitenwänden und an der vorderen und hin⸗ auf öünlattform mit großen Plakaten verhängt ſind, denen weithin ſichtbar zu leſen iſt, daß ab gilt arz für zwei Teilſtrecken der Zehnpfennigtarif den Die größte werbende Wirkung dürfte aber von mal aroß en Tafeln ausgehen, die zunächſt ein⸗ klatz am Hauptbahnhof, am Waſſerturm, am Parade⸗ ſind und an der Friedrichsbrücke aufgeſtellt worden Taſel In überſichtlicher Weiſe kann man aus den vier Zerſehen, wie weit man von den angeführten Auſſtenkellen für zehn Pfennig fahren kann. Die weiterer Tafeln iſt auch in Ludwigs⸗ vorge am Hauptbahnhof und in der Schützenſtraße Man ſehen. Es bleibt jetzt nur zu wünſchen, daß die 8 von der neugeſchaffenen Fahrtver⸗ wied Agung regen Gebrauch machen, damit ſie nicht er rückgängig gemacht zu werden braucht⸗ ren Fernmelde- und Warnanlagen für den Luftſchutz ta 105 Vortragsſaal des Siemenshauſes ſprach Mon⸗ 9i end vor zahlreichen Zuhörern Oberingenieur AG at vom Wernerwerk der Siemens u. Halske uttter die Anwendung der Nachrichten⸗ lich,elim Luftſchutz. Wenn man in den weſt⸗ wichtig achbarländern die für die Landesverteidigung automaen Betriebe ſo eingerichtet hat, daß ſie voll⸗ für Au c. alſo ohne Menſchenkraft, arbeiten— wo⸗ geba rigens die Maſchinen von deutſchen Firmen Technir mrden— ſo laſſen ſich dieſe Wunder der bri nicht ohne weiteres bei uns in Anwendung n, denn dazu fehlt es in Deutſchland an Geld. ſſe un muß ſo lange an ſeinem Arbeitsplatz möglj u werden, als dies ohne Gefahr für ſein Leben ſa 08 Die erſte Vorausſetzung für einen wirk⸗ die ſchü Luftſchutz iſt die rechtzeitige Warnung, denn im ichteten Unterſtände nützen nicht viel, wenn nicht fingeſehtgen Augenblick der aktive Luſtſchutzdienſt da dur etzt wird, wo man ihn braucht. Zunächſt werden die meine Vorwarnung alle Stellen benachrichtigt, ſind it der Durchführung der Schutzaktionen betraut Retzus, B. Feuerwehr, Techniſche Nothilfe, Polizei, bflentlästellen und Behörden. Dann erſt erfolgt die völkerde Warnung der Belegſchaften und der Be⸗ 335 55 durch Sirenen. iu könzole verſchiedenen Gruppen ſchlagartig rufen ſtelle nen, muß die Warnung von einer Zentral⸗ entwians erfolgen. Man hat bereits ein Warnſyſtem durcackelt, das von den Luftſchutzbehörden eingehend eprüft und anerkannt wurde. Es macht für die ſonherderäte keine beſonderen Leitungen notwendi, Fenern. läßt die Verwendung des vorhandenen Bie melde⸗, Polizeiruſ⸗ und Fernſprechnetzes zu. dienſt un Nervenſyſtem muß der Melde⸗ und Warn⸗ geber ine Arbeit verrichten, wobei der Kommando⸗ triebe einen wichtigen Mittelpunkt bildet. In Be⸗ prechz wird man bei Neueinrichtungen die Fern⸗ Raunzentralen zweckmäßig in einem geſchützten kerſte unterbringen oder wenigſtens in einem Un⸗ e k die Möalichkeit eines Anſchluſies ſchaffen. „Harnanlagen innerhalb eines Betriebes ſind ſo men Parole: Pflichterfüllung! Das Dorf im Neu-Eichwald wächſt Und wieder einmal machten wir Beſuch bei den Siedlern hinter der Gartenſtadt. Es war noch früh am Morgen. Ueber den Menſchen, die uns begegne⸗ ten und den Bäumen, zwiſchen denen wir hindurch⸗ ſchritten, über unſerem Weg breitete ſich neblige froſtige Kühle aus. Eilige Radfahrer überholten uns. Bald waren wir auch an dem Ziele, dem ſie zuſtrebten. zelnen Siedlergruppen. Schon von ferne ſpürte man die Anzeichen reger Betriebſamkeit. Da und dort waren es laute Rufe, wo anders wurden Werk⸗ zeuge gerichtet. Irgendwo ſchlug ein Hund an. Sicherlich war es einer von den Gefährten der ab⸗ ziehenden Nachtwache. Dann waren wir bei den Leuten und bekamen auf unſere vielen Fragen freundliche Auskunft. Im vierten Monat arbeiten ſie jetzt an ihrem Werk und ſind recht ſtolz auf das bisher Geleiſtete. Ganze Straßenzüge non rohbaufertigen Bau⸗ ten ziehen ſich ſchon über das Gelände hin. Im Hellerwerden des Tages konnte man den wohl⸗ geordneten Grundriß des werdenden Siedlerdorfes gut überſchauen. Ein weiträumiges Dreieck, wie ein rieſiger Tortenausſchnitt umgeben von den grünen Kuliſſen aufragender Kiefern, breitet ſich aus. Von weſtwärts her zur Mitte hin iſt ſchon, als eine weite Lücke, zwiſchen den Hausreihen der zukünftige Dorfplatz erſichtlich. Gradlinig ziehen von hier aus die Dorfſtraßen über das Gelände. In verſchieden weit fortgeſchrittenem Stadium zeigt ſich deutlich erkennbar die zeitliche Aufeinanderfolge des Baubeginnes der vier Arbeitsgruppen. Bei der Gruppe, die der Gartenſtadt am nächſten liegt, iſt man anſcheinend am weiteſten. Fertig gedeckt mit leuchtend roten Dachpfannen ſtehen die meiſten Häu⸗ ſer da. Viele von ihnen ſind bereits rückwärts mit dem vollkommen verſchalten Stall⸗ und Schuppenan⸗ bau verſehen. Auch die Brunnen ſtehen ſchon überall in Reih und Glied. Aus 8 bis 12 Meter Tiefe fördern ſie koſtenlos das wertvolle Naß zu Tage. Ihren vol⸗ len Wert werden die Siedler wohl erſt ſpäter erken⸗ nen, wenn ſie aus ihnen für nur einfachen Arbeits⸗ zins das Waſſer für den ſandigen Boden ihres Gar⸗ tengeländes fördern. Auch bei den anderen Gruppen wachſen die Häuſer in nicht geringerer Anzahl aus dem Boden. In dem etappenmäßigen Heraufwachſen des Mauer⸗ werkes zeigt ſich allerorts ſinnvolle Arbeitsteilung. Vornweg das Ausheben der Baugruben, hinterher das Ausſchalen der Grundmauern, darüber das Be⸗ tonieren der Kellerdecke, nachfolgend das Errichten des aufgehenden Mauerwerks und darauf dann das Ueberſtülpen des vorgerichteten Dachſtockes mit dem Auflegen der Ziegeln. Daß dabei neben der primi⸗ tiven Selbſthilfe auch fortſchrittliche Baumethoden angewandt werden, zeigte ſich bei einer Gruppe, wo man verſuchsweiſe an Stelle der zeitraubenden Ferti⸗ gung der Kellerdecke aus Stampfbeton in großen Be⸗ tonplatten die Decke gleich fertig zwiſchen die tragen⸗ den Eiſenträger verlegt. Sicherlich wird ſich daraus, ſamt dem Ehrgeiz, noch den früher begonnenen Grup⸗ pen im Einzug vorauszukommen, wertvoller zeit⸗ licher Gewinn für die Siedler ergeben. Es waren die Sammelplätze der ein⸗ So ſind wir neugierig ſchauend und fragend noch vor Beginn des eigentlichen Tagwerkes zwiſchen den Arbeitsplätzen in der Siedlung auf und ab gegan⸗ gen. Inzwiſchen war es ganz hell geworden und bei den einzelnen Gruppen war man zum Arbeitsbe⸗ ginn angetreten. Bei der einen wurde uns dies zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Ueber 50 Mann, in zwei Gliedern ſtramm ausgerichtet, hatten ſie ſich zum alltäglichen Appell und Entgegennahme der Tagesparole zuſammengefunden. Erſt kurzer Na⸗ mensaufruf zur Anweſenheitsfeſtſtellung und dann gab der Gruppenführer die Parole bekannt. Für jeden Tag dieſer Woche lautete ſie„Kameradſchaft“. In einigen ernſten Worten machte er den Siedlern ihre Bedeutung klar. Wahre Kamerabſchaft fordert Opfer von uns. Wir lernen ſie nicht, ſondern ſind einfach Kameraden. Denkt an die Kameradſchaft im Kriege und denkt daran, daß wir nur dann die Not überwinden, wenn einer für alle und alle für einen einſtehen! Dann ging es an die Arbeit. Die Parole iſt tagsüber Richtſchnur. Beim Appell, nach Arbeits⸗ ende am ſpäten Nachmittag, dient ſie dem Gruppen⸗ führer wieder zur kurzen Beſprechung. Manchmal muß ſich der eine oder andere Siedler vor verſam⸗ melter Mannſchaft wegen Vergehnns gegn ſie ver⸗ antworten. Daß damit wertvollſte Erziehungsarbeit im Sinne nationalſozialiſtiſchen Zeitgeiſtes geleiſtet wird, iſt offenſichtlich. In ſoldatiſcher Diſziplin verwachſen ſo die Siedler zur engverbundenen Gemeinſchaft und dienen damit ihrem Werk, das den Auf⸗ bau unſeres neuen Staates gründet. Bereitwillig bekamen wir auch noch die in der einen Baubude am ſchwarzen Brett angeſchlagene Parole der vergangenen Woche und die für die nächſte Zeit geltenden gezeigt.„Plichterfül⸗ lung“ hieß ſie in der Vorwoche. Welche Auffaſſung bei den Siedlern darüber beſteht, zeigten die bei⸗ ſtehenden erklärenden Worte: Ernſtes Pflichtgefühl fordert von jedem Einſatz ſeiner ganzen körperlichen und geiſtigen Kraft. Nur der erfüllt ſeine Pflicht ganz, der mindeſtens das leiſtet, was er von dem anderen fordert. Wer pflichtvergeſſen handelt, iſt Gegner des Aufbaues und verſündigt ſich an Volk und Staat. In der nächſten Woche heißt es„Ge⸗ meinſchaft“. Auch dafür ſind die Begleitworte tiefempfunden. Was Gemeinſchaft nicht iſt, das er⸗ lebten wir in der Zeit des Niederganges unſeres Volkes. Was ſie aber iſt, das lehrte uns das letzte Jahr. Einzeln das Werk begonnen, wäre Arbeit ohne Sinn. Aber in Gemeinſchaft geleiſtet, ver⸗ bürgt den Erfolg und unſere Zukunft! In der Woche darauf gilt:„Vertrauen“. Wie es die Siedler damit halten, iſt erſichtlich aus den Worten: Vertrauen muß ſein! Vertrauen zu uns ſelbſt, zur Gemeinſchaft und zur Führung, Ein⸗ mütig ſtehen Millionen, ja endlich das ganze Volk hinter unſerem Führer. Wir vertrauen ihm! Inzwiſchen hatten die Siedler ihr Tagewerk be⸗ gonnen, ihre Arbeit, die für ſie ein Bauen an einer neuen Zukunft iſt. Tief beeindruckt verließen wir die Bauſtelle. 8. 180⁵ Kraftjahrzeuge halten Winterjchlaf Noch zuviel„vorübergehend abgemeldete“ Kraſtfahrzeuge in Mannheim Es gibt nicht nur Tiere, ſondern auch Kraftfahr⸗ zeuge, die ihren Winterſchlaf halten. Seit einigen Jahren werden dieſe„Winterſchläfer“ am 3. Januar gezählt. Die letzte Zählung am 3. Januar 1934 gibt einen Ueberblick über die vorübergehend abgemelde⸗ ten Kraftfahrzeuge. Trotz der Aufwärtsentwicklung im Jahre 1933 wurden an dieſem Tage im ganzen Reich immer noch 144 818 Krafträder, 125 833 Per⸗ ſonenkraftwagen und 27 858 Laſtkraftwagen als„vor⸗ übergehend abgemeldet“ gezählt. Die Zahl der vor⸗ übergehend abgemeldeten Krafträder ging um 23 v.., die der Perſonenkraftwagen um 20 v. H. und die der Laſtkraftwagen um 6,2 v. H. zurück. Bei dem Vergleich der Ergebniſſe vom 3. Januar 1933 war zu berückſichtigen, daß der geringeren Anzahl vorüber⸗ gehend abgemeldeter Kraftfahrzeuge Anfang des Jahres 1934 ein höherer Geſamtbeſtand an Kraft⸗ fahrzeugen gegenüberſtand. Auf die Stadt Mann⸗ heim angewandt, dürfte ſich dieſe Tatſache bei der Be⸗ trachtung der Zahl der vorübergehend abgemeldeten Kraftfahrzeuge weſentlich günſtiger auswirken, als es die amtliche Erhebung erkennen läßt. Die Zählung vom 3. Januar ergab, daß in der verkehrsſchwächſten Zeit in der Stadt Mannheim 1805 Kraftfahrzeuge vorübergehend aus dem Vertehr gezogen wurden. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 77 0 hat ſich dieſe Zahl um verringer ür die Stadt Mannheim ſich folgendes Bild: Vorübergehend abgemeldete Kroftfahrzeuge: Krafträber: Perſonenkraftwagen: Laſtkraftwagen: 1933 98² 1078 102 1934 77⁰0 857 178 Die Gegenüberſtellungen zeigen ein für die Stadt Mannheim überaus günſtiges Ergebnis. Zu bemerken iſt, daß es ſich bei den Krafträdern um die Ergebniſſe ohne die Kleinkrafträder handelt, wäh⸗ rend bei den Perſonenkraftwagen die Ausſichtskraft⸗ wagen und bei den Laſtkraftwagen die Elektrokarren mitgezählt wurden. Nach den vorliegenden Ergeb⸗ niſſen wurden in den deutſchen Großſtädten mit über 100 000 Einwohnern 45 482 Krafträder, 54 895 Per⸗ ſonenkraftwagen und 9796 Laſtkraftwagen am 3. Ja⸗ nuar 1934 als„vorübergehend abgemeldet“ gezählt, während ſich die Zahl im ganzen Reich ſogar auf 298 511 belief. Die vorliegenden Zahlen zeigen, daß, wenn auch bereits eine Aufwärtsentwicklung zu ver⸗ zeichnen iſt, doch noch immer zu viel Kraftfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden. g. Wdm. PPPPPPPã00P000GP0G0G0GGPPPPPGG0G0GGGGG0PPPPPPPPPPGP0PPPPTTT—TT durchgearbeitet, daß ſie in erſter Linie friedlichen Zwecken dienen können. Der Vortrag zeigte mit aller Deutlichkeit, daß für die Sicherheit des Heimatlandes alles getan werden muß, was im Rahmen des Möglichen liegt. Wie das im einzelnen geſchehen kann, zeigte ein Film, der das Arbeiten des Luftſchutzes in einem großen In⸗ duſtrie⸗ und Bergwerksbetrieb vor Augen führte. el Polizeibericht vom 28. Jebruar Tödlicher Unfall. Geſtern nachmittag zwiſchen 17 und 18 Uhr wurde ein 57½ Jahre altes Kind am Gontardplatz von einem Laſtzug überfahren und ge⸗ tötet. Nach bisherigen Feſtſtellungen dürfte den Laſtzugführer keine Schuld treffen. Gerichtliche Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet. Entwendet wurde im Nationaltheater ein dunkel⸗ blau karierter, zweireihiger Herrenmantel mit ſchwarzem Seidenfutter und Rückenſpange. Verloren ging in Käfertal ein ſchwarzer Herren⸗ tuchmantel, zweireihig, mit ſchwarzem Seidenfutter, in der inneren rechten Taſche das Monogramm „Ph..“, ein Schlüſſelbund, ein blauſeidener Kra⸗ genſchoner, ſowie ein ſchwarzer weicher Filshut. Start zur Hausbäckerei Die in die Nähe gerückten Frühjahrsfeſte nötigen die Hausfrau zur Ueberlegung, was ſie wohl in dieſem Jahre Neues und Beſſeres auf den Tiſch bringen könnte. Es ſind vornehmlich die Back⸗ waren, die in neuer Form und vor allem dem ver⸗ minderten Einkommen entſprechend gut, ſchön und doch billig hergeſtellt ſein ſollen. Der Haus⸗ frauenbund lud ſeine Mitglieder am Dienstag zu einem der beliebten praktiſchen Nachmittage in den Geſchäftsräumen ein, der unter der Parole „Süßer Nachmittag“ mehr Beſucherinnen an⸗ lockte, als der Raum faſſen konnte. Die übrigen mußten auf ſpäter vertröſtet werden. Frau Dauth, die Leiterin der Wirtſchaftskom⸗ miſſion, ſtand als Feldherr inmitten ihres Stabes und befehligte unter der nicht unbekannten Küchen⸗ parole„man nehme“. Die übrigen tüchtigen Hel⸗ ferinnen, deren Namen nicht genannt werden ſollen, hatten unter der Oberleitung zwei Tage gebacken und Gutes ausgeheckt, das in Form von Kuchen, Torten und Leckerbiſſen auf dem Tiſch ſtand. Im Mittelpunkt der Erörterung ſtand der kalte Hefe⸗ teig, die Erfindung von Frau Friedlin, einer Mannheimer Hausfrau, deren Ruhm preisgekrönt iſt und die ſchon vor zwei Jahren im Hausfrauen⸗ bund die erſten Bewunderer und Nachahmer fand⸗ Diesmal führte ſie ihn unter den Augen der Zu⸗ ſchauer vor und fand mit den knuſperigen Hörnchen in die ſich der Teig verwandelte, volle Anerkennung. Am Nachmittag wurden viele gute Sachen thev⸗ retiſch durchgeſprochen und praktiſch durch Koſt⸗ proben verſucht. Die Sachverſtändigen ſprachen ſich günſtig aus. Die Leiterin der Veranſtaltung gab aus ihrer reichen Erfahrung manchen Wink. Sie verriet kleine Tricks, wie man ſich das Backen er⸗ leichtern und die Ergebniſſe verbeſſern kann. Es wurde eifrig notiert. Der Zweck dieſer Bemühungen iſt, daß die Sachen recht„luck“ werden. Die Mann⸗ heimer Hausfrau weiß, was damit gemeint iſt. Es iſt bei der Kocherei und Backerei ſo, daß man manch⸗ mal auf die bewährten Rezepte und Handhabungen der Großmutter zurückgreifen kann, aber in manchem auch die„Forſchungsergebniſſe“ der Enkelinnen von heute anwenden muß. Bei der Unterweiſung und Angabe der verſchiedenen Mög⸗ Gobt Kraſt durck Freudel Macht Freude durch Opfer für das Winterhilfswerkl PPFPPPP lichkeiten wurde betont, daß die Hausfrau nicht die Konkurrenz der Konditoren ſein will, der bei den feinen Sachen nicht entbehrt werden kann und ſoll. Nur für die Hausbäckerei ſollen die Hausfrauen ſich in ihrer Organiſation unterrichten. Ihren 70. Geburstag feiert heute Frau Maria Brühl, L 12, 4. Frau Brühl iſt die Gattin des verſtorbenen Oberingenieurs Artur Brühl, der 36 Jahre bei der Firma Heinrich Lanz tätig war, und ſeit 47 Jahren Bezieherin unſerer Zeitung. Unſere herzlichen Glückwünſche! * Seinen 50. Geburtstag begeht ein langjähriger Bezieher der NM3, der am 20. Februar geborene Herr Friedrich Mannale, Mannheim⸗Neckarau, Mönchwörthſtraße 13, in Ermangelung dieſes Schalt⸗ tages am 1. März. Am gleichen Tage kann Herr Mannale auch auf eine 35jährige Tätigkeit bei den Süddeutſchen Kabelwerken zurückblicken. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte E 2 Febmar 6085 0 Owomentos O nener O hem degeent. οααασ deeeent eſtegen * Schnee o ceuein e nedel K oewittier, Grmozlne. Os Sel telehter O& mñssiger Suasocwest Stürmtzcher doroves die pteue tneoen mn dem Uinde die derden Stauonen stenencen 28 ten geden cie Temperatur an. die Uien verdincen Orte mit gieicnech aul Reeresniveau umgerecnneten Luttoruen Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 28. Februar: Ueber Zentral⸗ europa hat ſich ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet ent⸗ wickelt, das ſich zur Zeit noch in Verſtärkung befin⸗ det. Während jedoch an ſeiner Weſtſeite über Weſt⸗ europa ſich nach Mitteldeutſchland hinein unter Schneefällen Kaltluftmaſſen auswirken, herrſcht im Oſten und Südoſten des Reiches verhältnismäßig warmes Wetter. Die Witterung bleibt bei uns vor⸗ erſt unfreundlich und zu weiteren Niederſchlägen geneigt. Vorausſage für Donnerstag, 1. März Bei weſtlichen bis nördlichen Winden unfreundliche und naßkalte Witterung, zeitweiſe auch Niederſchläge (meiſt Schnee), im Gebirge ſtärkerer Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Febr. 2,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. Febr. 40,0 Grad; heute früh 8 Uhr 0,0 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 758 Uhr 5 Zentimeter Schnee. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar 1 1 Rhein⸗Begel 24. 2⁵ 5 27.28. Aeerel 8 Rheinfelden 1,621,68 1,64 165 100 55 Breiſach. 0,28 0,31/0,400,430,510 Manaheim. 1,83.85.88ſ.96 Kehll.. 1,68 1,77.711,721,70 Jagſtfeld. 0 70/0.%0,900,88 Maxau. 3,143,15.15 3,25 3,25l Heilbronn.11(.311301,25 Mannheim 1,80 1,82.82 1,841,00ſſ Plochingen.29,9.290./22 0˙3¹ Kaub 15 1514 1— 5 1,12] Diedesheim. 0,91/0,910,950,99 Köln.. 0,88 0 89,0,890,940,08 14 4. Seite/ Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Tageskrippe in der Mütterſchule Wie froh wird manche Mutter ſein, fährt, daß für Zeiten, da es ihr ſelbſt durch außer⸗ bäusliche Arbeit oder durch Krankheit unmöglich iſt, das Kind richtig zu verſorgen, eine Möglichkeit be⸗ wenn ſie er⸗ ſteht, ihr Kleines unterzubringen und in berufenen Händen zu wiſſen. In der Pflege verantwortungs⸗ bewußter Menſchen ſollen die Säuglinge hier eine Unterkunft tagsüber haben, in ſchönen hellen Räu⸗ men, bei klarem Wetter draußen im Freien. Die Lage der Tageskrippe iſt geeignet, den kleinen Pfleg⸗ lingen Licht, Luft und Sonne zu geben. Da die Krippe nur wenige Kinder aufnimmt, kann die —3 jedes einzelnen eine um ſo ſorgfältigere ſein. Alle hygieniſchen Maßnahmen ins Auge faſ⸗ ſend, ſind folgende Aufnahmebeſtimmungen der Tageskrippe zugrunde gelegt: 1. Die Krippe nimmt geſunde Kinder bis zum Aandeten 2. Lebensjahre auf. In erſter Linie wer⸗ — ſolche berückſichtigt, deren Mütter beruflich tätig ſind. 2. Der erſten Aufnahme in der Krippe geht am Tag vorher eine Unterſuchung durch einen dazu be⸗ ſtimmten Arzt voraus, der dann über die endͤgültige Aufnahme entſcheidet. Erkrankte Kinder können nicht aufgenommen werden. 3. Die Krippe iſt geöffnet von morgens 8 Uhr bis halb 6 Uhr abends, Samstags von morgens 8 Uhr bis 1 Uhr mittags. An Sonn⸗ und Feiertagen bleibt die Krippe geſchloſſen. 4. Der tägliche Pflegeſas beträgt 50 Pfg. Die nach Hauſe mitgenommene Nahrung wird mit 10 Pfg. je Flaſche berechnet. Die leeren Flaſchen müſſen am nächſten Morgen in ſauberen Zuſtand wieder zurück⸗ gebracht werden. 5. Jede Mutter kann ihr Kind in der Krippe ſtil⸗ len. Der Verpflegungsſatz ermäßigt ſich in dieſem Falle um 10 Pfg. pro Mahlzeit. 9. Die Kinder müſſen ſauber gekleidet gebracht werden. 7. Falls eines der Geſchwiſter zu Hauſe von einer anſteckenden Krankheit befallen iſt, z. B. Maſern, Keuchhuſten, Windpocken, Diphtherie, Scharlach, Mumps, oder das Kind mit einem an dieſer Krank⸗ heit leidenden Kind in Berührung gekommen iſt, muß dies ſofort in der Krippe gemeldet werden. Der Arzt wird dann entſcheiden, ob das Kind nächſten Tagen die Krippe beſuchen darf, oder wie Iange im Intereſſe der Verhütung weiterer Anſtek⸗ kungen der Beſuch unterbleiben muß. Im übrigen gelten die bezirksamtlichen Vorſchriften für anſtek⸗ kende Krankheiten. NS⸗Volkswohlſahrt, Kreisführung Mannheim. * Feierabenoſtunden Die Schwarzwaldheimat, in ihrem Reichtum und ihrer edlen Schlichtheit in der Kunſt des Malers Wilhelm Haſemann vor dem leiblichen und geiſtigen Auge erſtehen zu laſſen, war die Aufgabe, die ſich in uneigennütziger Weiſe der Mitarbeiter des Evangel. Volksvereins, Diakon Pertſch, ge⸗ ſtellt hatte. Dem Einblick in das Werk des Meiſters ging die Schilderung des Lebensgangs voraus, In Mühlberg a. d. Elbe erblickte Haſemann im Sep⸗ tember 1850 als Sohn eines Mechanikers das Licht der Welt. Die Armut ſeines elterlichen Hauſes trieb den ſchönheitsdurſtigen Knaben und Jüngling, den Ausgleich im Ideellen zu ſuchen und mit den beſcheidenſten Mitteln zu finden. Als 17jähriger durfte er den Schraubſtockplatz mit dem der Mal⸗ ſchule in Berlin vertauſchen. Mit ſeltener Treue hat er in der Berliner Zeit ſich bemüht, die geringen Zuſchüſſe vom Elternhaus durch eigene Kraft⸗ anſtrengung zu vermehren, um ſein Ziel zu er⸗ reichen. Der Einigungskrieg von 1870/71 ſah Haſe⸗ mann auf den Kampfplätzen von Metz. Raſtlos ar⸗ beitete er nach ſeiner Geneſung an der Ausreifung ſeines Talents. Die Kunſtſchule in Weimar, die klaſſiſche Lehrwerkſtätte deutſcher Malkunſt, ſchenkte ähm zu Freunden und Förderern die Maler Guſ⸗ ſow und Hagen. Mit dem drolligen Gemälde „Entwiſcht“ hatte Haſemann, wie er ſagt, ſein Glück „erwiſcht“. Die zwei weiteren Gemälde der Wei⸗ marer Zeit„Die Pflanzung einer Friedenseiche in einem Thüringer Dorf“ und„Kirchweihfeſt in Thü⸗ ringen“ fanden auf den Ausſtellungen in Düſſeldorf und Baden⸗Baden, ſchon am erſten Tag Käufer. Haſemanns Name war damit in den beſten Kreiſen der Geſellſchaft bekanntgeworden. Zu den denkwürdigſten Stunden in Haſemanns Leben gehörte die Begegnung mit der„kleinen Exzellenz“ dem Maler Adolf von Menzel. Es war das Jahr 1878, als er die Weiſung dieſes ſchon Berühmten befolgte und, ſtatt nach dem Ausland zu gehen, um ſich zu vervollſtändigen, nach München, dem deutſchen Rom ſeine Schritte lenkte. 1880 er⸗ reichte ihn dort der Ruf und ehrenvolle Auftrag vom Verlag Cotta, Stuttgart, die„Schwarzwälder Dorf⸗ geſchichten“ 1 Gutach nahm Haſemann ſeine Bleibe im Gaſthaus „Zum Löwen“. friedenheit des Heimatſchriftſtellers aus und Haſemann blieb in dem Tal, deſſen alemanniſche Bevölkerung ihm ſo herzlich zuſagte und allmählich dem Preußen vertraute, Haſemann wurde in Gutach bodenſtändig. Nach Schwarzwälder Art und Sitte errichtete er ſich ſein Haus, in das er 1889 auch ſeine Braut holte, die ſich gleich ihrem Manne bald an die Schwarzwälder gewöhnte und heute als Witwe das Erbe ihres ſeit 20 Jahren in der kühlen Erde ruhenden Mannes hütet. Großherzog Friedrich l. und ſein Sohn Friedrich II., ebenſo der Fürſt von Färſtenberg, haben Haſemanns Art und Schaffen gewürdigt und ſich um ſeine Arbeii beworben. Die Standuhr, welche die Großherzogin Luiſe ihrem Vater zum 90. Ge⸗ burtstag 1887 ſchenkte, wurde geziert durch die Kunſt Wilhelm Haſemanns. Der Vater des Künſtlers hat den Auſſtieg ſeines Sohnes noch erleben dürfen und ſich von Herzen gefreut, daß die Opfer elterlicher Liebe ſo ſchöne Frucht zu tragen imſtande waren. Weit über 60 Gemälde konnte der Vortragende auf der Leinwand erſtehen laſſen, welche, jedes in ſeiner Art, Zeugnis ablegen von der Heimatverbun⸗ denheit des ſchaffenden Künſtlers, dem es zu ſeiner Zeit ſchon nicht um den Beifall der Maſſe, ſondern um die Anerkennung der wirklich Treuen zu tun war. Unvergeßlich hat ſich in der Erinnerung das einzigſchöne letzte Gemälde„Erika“, die bildliche Veranſchaulichung des Schwarzwaldmythus, erhal⸗ ten. Der Beifall der zahlreichen Hörer galt nicht zu⸗ letzt dem Künder der Schwarzwaldſchönheiten. G. 5—— 8* 5 2 in den Berthold Auerbachs zu illuſtrieren. In Die Zeichnungen fielen zur Zu⸗ Feder einmal in Verlin! Erlebniſſe eines Mannheimer Radfahrers in der Reichshauptſtaöt Es ſei zugegeben: Mannheim iſt eine große Stadt mit ziemlich regem Verkehr. Aber wenn man zum erſtenmal nach Berlin kommt, ſo zeigt ſich einem ſo⸗ ſort der Charakter der Weltſtadt. Ich habe nur den einzigen Wunſch, einmal einen Menſchen zu ehen, der unmittelbar vom Lande, von einem kleinen Ort, nach Berlin kommt, um dort einige Tage zu ver⸗ bringen. Ich kann mir es wirklich nicht vorſtellen, wie ſolch einer es fertig bringen könnte, ſich in die⸗ ſer wirklich lebendigen Stadt aufzuhalten, wo es doch ſchon einem Städter ſchwer fällt, ſich in dieſem Großſtadtleben ſicher zu fühlen. Ich fuhr alſo mit dem Rad von Mannheim nach Berlin. Potsdam hatte ich ſchon paſſiert. Ich war äußerſt ge⸗ ſpannt, welche Wunder ich wohl in dieſem unend⸗ lichen Häuſermeer erleben würde. Nachdem ich auch Wannſee hinter mir hatte, kam ich in den Mittel⸗ punkt der Weltſtadt. Der Verkehr war überaus ſtark Es war ja auch Pſingſtſamstag. Aber da geſchah auch ſchon das erſte Wunder. Es war an einer Straßenkreuzung. Ich fuhr, getrieben von den anderen Fahrzeugen, ziemlich ſchnell und wollte links um die Ecke biegen. Da, ein Pfeifen und Schreien, ich bremſte, was ich konnte und fuhr im Kreiſe herum. Ich war zu Tode erſchrocken. Doch ſofort kam ein Schutzmann mit einem Notizbuch in der Hand, der mir helfen wollte. Wir gingen auf den Bürgerſteig.„Wenn der eben nich jut jeſtoppt hätte“, ſagte der Beamte barſch,„dann würde man Sie jetzt zum Friedhof fahren. Wie könn'n Se ſch erlauben, einfach über die Straße zu fahren, wenn Se det jar nich dürſen?“ Ich machte ihm klar, daß ich aus Mann⸗ heim wäre. Das ſtörte ihn aber nicht.„Warum ham Se nicht auf die Verkehrsampel jeſeh'n? Sie durften doch jar nich durchfahr'.“„Jal, ſagte ich,„dieſe Ampeln kennen wir in Mannheim nicht.“ Es nützte nichts. Er mußte ſein Büchlein wieder zu ſich ſtecken. Die Be⸗ deutung der Ampel erklärte er mir noch. Rotes Licht ſtehenbleiben. Gelbes Licht fertigmachen, grünes durchfahren. Och fuhr ſchnell wieder weiter. Richtung Alexan⸗ derplatz. Immer geradeaus. Aber furchtbar. Die Straße wollte kein Ende nehmen. Sie ſchien über⸗ haupt unendlich. Ich mußte doch bald am Alexander⸗ platz ſein. Ich hielt an und fragte einen Berliner. „Na, da könn'n Se noch jut dreiviertel Stunden fahren.“ Mich traf der Schreck. Ich wollte doch noch bis Friedrichshagen. Und das liegt doch ſo weit von Berlin weg. Es war furchtbar. Immer das Abſteigen an den Ecken. Und dabei wurde der Verkehr immer dichter. Ich entſchloß mich für einen anderen Wege und zog mich aus dem Hauptverkehrs⸗ zentrum zurück. Ich konnte ſo wenigſtens mit Ruhe mein Ziel am Müggelſee erreichen. Herrlich war die Abendpartie an dieſem 8 herrlichen Gewäſſer. Mein Freund aus Friebrichshagen führte mich nach wündervollen Stellen. Ich fand es herrlich, ſo mit der Zigarre im Munde auf den See hinauszuſchauen. Von drüben klang fröhliche Muſik herüber. Da wollte ich auch hin. Wir gingen durch einen Tunnel unter dem See durch. Ich ſah nach der Decke, die ſchweren Waſſermaſſen mußten doch eigentlich— aber ach nein, Grün u. Bilfinger hatte ja dieſes Werk geſchaffen. Am andern Tage ging's zur Stadt. Mit der Schnellbahn. Warum ſie Schnellbahn heißt, brauchte ich nicht erſt lange zu fragen. Sie kam her⸗ angebrauſt, wir ſtanden am Gleis. Der Zug hielt, mein Freund ſtieg ein, ich ihm nach. Alles beſetzt. Ich trat zurück und ſagte: Wilhelm, wir gehen in den nächſten Wagen. Da wurde ich an der Krawatte gepackt und hereingezogen. Die Türe ſchlug feſt hinter mir zu und der Zug ſauſte auch ſchon los. Hätte man mich nicht geſchnappt wäre ich zwiſchen die Türflügel gekommen, die elektriſch geſchloſſen werden. In 90⸗Kilometer⸗Tempo raſte der Zug da⸗ hin. Bald waren wir auf dem Bahnhof Alexander⸗ platz. Ich ſtieg ſchnell aus, denn ich wollte mich an das Berliner Tempo gewöhnen. Ja, das Berliner Tempo. So wie der Berliner ſpricht, ſo handelt er. Und ſo geht's in ganz Berlin. Da darf kein Ländler oder Kleinſtädter ſeine Phleg⸗ matik zeigen: Kommſt heut nicht, kommſt morgen! Da heißt's ſchnell handeln. Es heißt ja auch: Bis der Süddeutſche Wurſt ſagt, hat ſie der Berliner gegeſſen. Wir gingen durch eine belebte Straße. Unter uns rauſchte es auf einmal. Es war die Untergrundbahn. Komiſch! Hohle Straßen. Am nüchſten Bahnhof ſtiegen wir hinab. Hier machen die Beamten, es klingt wohl komiſch, bei hellichtem Tag Nachtdienſt. Gerade fährt auch eine Hochbahn über uns hinweg. Man fragt ſich eigentlich: Weshalb die vielen Bah⸗ nen? Aber es iſt begreiflich für eine Millionenſtadt. Wir ſteigen mal auf einen Großkraftwagen. Ganz ſchwindlig wird man zum erſtenmal im zweiten Stock. Eigentlich hatte ich mir anfangs geſagt: Warum denn überhaupt außerhalb von Berlin wohnen? Warum nicht mitten im fröhlichen Leben der Stadt? Ich merkte, daß ich unrecht hatte. Wie wundervoll, als wir abends wieder am friedlichen Müggelſee ſtanden. Man hat das Häßliche und Hetzende der Großſtadt hinter ſich. Die reine Luft, die einem hier entgegenſchlägt im Vergleich zur engen Stadtluft. Ein Genuß! Bei meiner Heimreiſe ging die Fahrt glatt vor ſich. Doch ſchlug mir noch ein Berliner ein Schnipp⸗ chen. Ich wollte auf der Avus nach Potsdam fahren und benützte die Charlottenburger Landſtraße. Auf mein Befragen antwortete der betreſſende Berliner: „Da kannſte mit mir fahren, ik jehe nach'n Wannſee paddl'.“ Wir unterhielten uns noch, bis er rechts abbog und mir zurief, daß ich immer geradeaus fah⸗ ren ſolle. Das tat ich zwar, aber eine Avus kam nicht, Ich war ſchon weit aus Berlin heraus. Nach einer Erkundigung bekam ich zur Antwort, daß ich wieder zwei Kilometer zurückfahren müſſe, Zu guter Letzt durfte ich überhaupt nicht über die Avus fahren. Aber wie ſchön war es doch wieder in Mann⸗ heim. Da konnte ich endlich mal wieder die Kehren nehmen, wie ich wollte. Es iſt halt unſer liebes Mannheim. Aber wann wird man auch hei uns ein⸗ mal die Straßen untergraben? unſere Häupter hinweg mal eine Bahn ſauſen? Ob wir das noch erleben? H. M. 5 Durch richtige Ernährung zu Kraft und Freude Von Dr. Max Winckel, Berlin⸗Wilmersdorf Wenn ein kleines Kind nicht eſſen will, ſo erzählt man ihm frohe Geſchichten, ein Märchen. Man ver⸗ pricht ihm, daß auf dem Boden des Tellers oder der Taſſe ein ſchönes Bild kommen wird, wenn es brav gegeſſen hat und derlei mehr. In dem Kind erwacht Spannung und Freude. Es vergißt den Trotz oder ſeine kleinen Sorgen und ſeinen Appetitmangel, es ißt. So iſt es auch bei uns Erwachſenen. Auf dem Weg über das Zentralnervenſyſtem empſinden wir alle Einflüſſe der Außenwelt, die die Sinnesorgane uns vermitteln. Wir ſchmecken, ſehen, riechen, hören und fühlen auch unſere Nahrung; wir empfinden ſie als angenehm. Dieſe Empfindung prägt ſich dann als Appetit oder Gleichgültigkeit aus; verlieren wir den Appetit durch unangenehme Ein⸗ drücke vollkommen, Wir riechen etwas Angenehmes, ſchon wenn wir am Küchenfenſter vorbei kommen. Wir empfinden Freude und Appetit, ſchon wenn wir über ein leckeres Mahl ſprechen, beſonders wenn wir von unſeren National⸗ gerichten ſprechen und von der Art, wie Mut⸗ ter und Großmutter ſie ſchon kochten. Wir ſehen in Gedanken, wie wir als Kind bei der Mutter in der Küche ſtanden und mitgeholfen haben und vermeinten, niemand anders könne ſo gut kochen, wie die Mutter.„Es läuft einem das Waſſer im Mund zuſammen“, wenn über das alles geſpro⸗ chen wird oder wenn wir beim Nachbarn oder in einem Schaufenſter etwas appetitlich Angerichtetes ſehen, wenn wir in die Stube treten und der Tiſch iſt ſauber und liebevoll gedeckt, ein paar Blumen ſtehen dabei und die Suppe wird mit einem freund⸗ lichen Wort und mit einem lächelnden Geſicht aufge⸗ tragen. Wenn gute Reden das Mahl begleiten, flie⸗ ßen ſogar die Verdauungsſäfte ſchneller. Und wenn bis dahin der eine oder andere keinen Appetit hatte, ſo„kommt der Appetit nun mit dem Eſſen“. Man iſt wie man gelehrig ſagt, poſitip zur Arbeit eingeſtellt, man wird lebensbejahend, man ſtärkt ſich augen⸗ ſcheinlich an einem ſolchen Mahl. Es werden beim Eſſen Pläne gemacht, über die Arbeit geſprochen, und man geht mit Freude und neuem Mut und neuer Arbeitskraft wieder an ſein Tagewerk. Wie viel kann alſo das Mahl zur Freude an der Arbeit beitragen, beſonders dann, wenn ſatt zu eſſen und zu trinken war. Und wenn auch einmal Schmalhans Küchen⸗ meiſter iſt, ſo wird die Hausfrau mit ihrer Koch⸗ kunſt, ihrem Geſchick und ein paar freundlichen Wor⸗ ten die Ihren leichter darüber hinweg bringen, als 8 ſie Unzufriedenheit und Schimpſen aufkommen äßt. und nörgeln während des Eſſens, ſondern ſich mit 1e manchmal aber Man ſollte überhaupt nicht zu viel kritiſieren einer innerlichen Ruhe zu Tiſch zetzen und was auch! immer das Mahl beſchert hat, Gott danken für das tägliche Brot. Wie anders iſt es in einer Familie, wo immer das Eſſen die Hauptſache iſt, wo unzufriedene Men⸗ ſchen bei Tiſch ſitzen oder wo die Sorgen um das tägliche Brot und das Leben den Appetit verſchla⸗ gen. Bei Tiſch ſollte man verſuchen, ſich über die Alltagsſorgen zu erheben. Zank und Streit und Un⸗ zufriedenheit ſind für die Hausfrau, die das Mahl bereitet, die ſchlechteſten Gehilfen. Sie will frohe Menſchen bei Tiſch ſitzen ſehen; denn ſie bemüht ſich ia täglich mehrere Male um dieſe kurzen zufriedenen Stunden. Sie weiß, mit welchen Speifen ſie die Zu⸗ ſtimmung und Freude ihrer Familie erweckt, und ſie muß oft genug mit wenigem das ſie zu verwirtſchaf⸗ ten hat, ein abwechſlungsreiches Mahl auf den Tiſch bringen. Es darf nicht immer dasſelbe, die gleiche Art ſein; ſtändig müſſen kleine Ueberraſchungen uns beim Eſſen erwarten, Die Hausfran muß auch wiſſen, wie man die Nationalgerichte immer wieder etwas verän⸗ dern oder verbeſſern kann. Niemals aber darf es verſchlechtert oder herabgedetzt werden. Kartofſeln, Milch, Fleiſch und alle andern Nahrungsmittel können in den verſchiedenſten Zu⸗ bereitungsarten auf den Tiſch gebracht werden. Im⸗ mer muß auch etwas Gemüſe oder Obſt, möglichſt aus eigener Wirtſchaft, dabei ſein, damit das Eſſen nie langweilig iſt, ondern auch ſtets Freude auslöſt. So ſehen wir, daß die Stunden der Mahlzeiten zu einem ganz großen Hilfsmittel zur Erweckung von Freude werden und daß ein freudiges Mahl zur Lebens⸗ und Arbeitsſreude werden kann. Die verſchiedenen Arbeitsſtellen des Reichsnährſtandes haben es zu ihrer Aufgabe gemacht, hier aufklärend und helfend unter der Parole„Freude zu Kraft und Arbeit“ mitzuhelfen, denn gerade ſie haben hierzu reichſte Gelegenheit. — Evangeliſche Kirche und Luftſchutz In Erkenntnis der großen Bedeutung des Reichs⸗ luftſchutzes und der ganz neuen, auch den Geiſtlichen im Ernſtfalle erwachſenden Aufgaben wurde dem Reichsluftſchucbund vom Evangeliſchen Oberkirchen⸗ rat jede Unterſtützung zugeſagt. Der Evangeliſche Oberkirchenrat hat alle Geiſtlichen erſucht, ſich mit in den Dienſt des von der Reichsregierung erſtrebten Reichsluftſchutzes(Selbſtſchutz der Bevölkerung) zu ſtellen, an Vorträgen über Luftſchutz, die von den Ortsgruppen des Reichsluftſchutzbundes veranſtaltet werden, teilzunehmen, ſich mit den Ausbildungs⸗ und Schulungslehrgängen ausbilden zu laſſen und auch ſonſt an dem großen Aufgabengebiet entſpre⸗ chend nach Möglichkeit aktiv mitzuarbeiten. Dazu Wann wird über 19—20 Uhr. Vinter Vinteg euts chen VolkeS deutechen Vozneg deutschen Voin deutschen Vuα,, Es deutschen vo, dæs deutschen vo rdes deutaschen & des dcutszhen . dbeg seuα * dοe dααeεια α οα 64a 7R Zoeerk- K. Nr W 1% 2% Min luufilponourv dus duadxſdu Vol unb gehören auch die Anlagen zu Schutzraumbauten vac den vom Reichsminiſterium der Luftfahrt her gebenen Richtlinien(Kirchen, Pfarrhäuſer), hut der Kirchengemeinden anvertraut ſind. * Die graublauen Reichsbanknoten zu 10 Nark ſind von morgen ab wertlos, da mit dem he Tage die Einlöſungsfriſt abläuft. Um vielfach 5 ſtehende Irrtümer zu klären, wird ferner darauf ehn merkſam gemacht, daß die Reichsbanknote zu Reichsmark mit dem Ausgabedatum vom 2. Jan 1929 mit dem Bildnis Thaers(Farbe grünlich) u ferner der Schutz der Kunſt⸗ und Kulturwerte, die der 00 utigen cht aufgerufen ſind und noch gültig bleiben. Ebenſo ge, ten noch als Zahlungsmittel die Rentenbankſchene zu zehn Rentenmark mit grünem Farbton und ich⸗ Ausgabedatum vom 3. Juli 1925. Erwähnt ſei 5 zeitig, daß auch die Rentenbankſcheine zu fünk, the⸗ tenmark mit dem Mädchenkopf und dem Ausg nd datum vom 2. Januar 1926 noch nicht aufgerufen ſ 15 und im Verkehr noch unbedenklich angenommen W den können. Mittwoch, 28. Februar Nationaltheater;„Minna von Barnhelm“, 2 03 3 Luſtſtel. Leſſing, 16 Uhr.—„Abu Haſſan“, Singſpiel Imſty Kor⸗ von Weber.—„Scheherazade“, Ballett von Rimf ſakow, Miete 6, 20 Uhr. Piauetarium: 10 üthr Porſübrung des Sternprolektorbuuhe Städtiſche Hochſchule ſür Muſik und Theater: 18.00 Sil⸗ Hermann Maria Wette: Vollendung der polyphonen?? Kace im Geſtalten J. S. Bachs. 9 Städtiſche Schule für Volksbildung— Harmonie, Intendant Friedrich Brandenburg„Das deutſche ter“, 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Das bunte Kabarett⸗Programm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzext und Tans⸗ Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerunah. Lichtſpiele: Univerſum:„Rivalen der Alhambra:„Stoßtrupp 1917“¼. Polizeibericht meldet“.— Schauburg:„ aus Kurpfalz“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellung A Volksbräuche“ und Funde aus dem Fürſtengrab 15 heim(im Trabantenſaal). Geöffnet von 11 bis 1 von 14 bis 16 Uhr. 16 0 Städtiſche Schloßbücherei: on 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 b Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Geöſſnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr i6 1 Manuheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöſſnet von 10 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughan öffnet von 15 bis 17 Uhr. Buch⸗ Städtilche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad; Leſe⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 ubz 0t. halle geöſinet von 10.30 bis 13 und von 16.90 bis 20 Ube. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis Jugendbücherei R 7, 46: Geöſſnet von 15 bis 19 Uhr⸗ NSDAP-Mfiifeilungen Aus harteiamtlichen Behenntmachungen enimnommen O be, Necarſtadt-Oſt. Heute Mittwoch, 28. Febr., 20.18 bh Unterführerſitzung für Zellenwarte und Amtsleiter. NSBO Friedrichspark. Uhr, in den Geſchäfksräumen der Partei, B 4, 8, walterſitzung. NS⸗Franenſchaſt Deutſches Eck, Der Heimabend ſindet heute, 20 Uhr, im„Größen Mayerhoſ“, Cu 2, ſtatt. Deutſche Arbeitsfront Fachgruyye Einzelhandel, Lebensmittelhähen, DoH, Geisehaabel, Textilhandel Pſluchtberſammlung,* tigen Mittwoch, W. Febr., d0.15 ühr, im Sgo Suſſchen, Hauſes“, G 4 10/11. Bortrag deut geſchäftsführer Pg. Karl Griesbach über„Dels“ Handel— Die Lage des Groß⸗ und Einzelhandels“⸗ NSKK Die geſtern an dieſer Stelle verböffentlichte betrifft die Kraftfahrerſermationen des Krieges und die Mitglieder der NScgc NSB rels, nachm. 16 Uhr, Verſammlung in der Aula hochſchule. 0 Auf Beſehl ber Gruppe Süd⸗Weſt habe ich mit denc kigen Tag die Ruhrnun der Standarte 1 überne ng, und Die Dienſträume befinden ſich weiterhin in M 7, lunbe ſind unter Auruf Nr. 28171 zu erreichen. Sprechſt 90 des Führers der Standarte täglich, außer Samstag, 6: Ker⸗ 49 16 uhr Hausfrauen⸗Nachmitt 0%— 0 R 3 Häger 90 Von 9 bis 13 und 1 10 Uhr Beiten Ausſtellung Prof. Albert, Haueiſe 60 2050 Heute Mittwoch, 28. Sebruor ⸗ Mittwoch.. Hanbe 1 Aneal Fachſchaft Volksſchule, Gruppe B. Heu 30 Pandel“ Der e m M. d. F. b. atrer⸗ gez. Schön witz, Sberſturmbannfüht ————————— Mittwoch, 28. Februar 1934 Aus Baden Vom Schnellzug zu Tode geſchleiſt Kusgane fatt, 28. Febr. Beim Stellwerkhaus am Aun, 10 8 des Bahnhofs Haueneberſtein-Raſtatt er⸗ 24— ſich geſtern mittag ein ſchweres Unglück. Der * alte Hermann Stemmle aus Hauen⸗ wartete an der Bahnſchranke das Paſſieren Schra Güterzuges ab und überſchritt, bevor die —5 uken geöffnet worden waren, die Gleiſe. In n Augenblick kam aus der entgegeugeſetzten ug ein Schnellzug, der den jungen Mann er⸗ und etwa 100 Meter weit ſchleifte. Stemmle ofort tot. Miniſterbeſuch in Lahr * niſessahr, 28. Febr. Im neuen Rathauſe hatten Mi⸗ ne wrüſident Köhler und Bezirksleiter Platt⸗ 8 93 Ausſprache mit den zuſtändigen Herren der een 6 rwaltung, der NS DApP und des ortsanſäſſi⸗ rbe werbes über die Möglichkeiten der bürgerntesbe ſchaffung in un rer Stadt. Ober⸗ Naßnemeiſter Dr. Winter berichtete über die auf dabmen der Stadt Lahr und verwies zunächſt durch ie mit einem Koſtenaufwand von 57000 Mark Mitt geführten Waldwegverbeſſerungen, worauf er ſatienttung von der Durchführung der Zentralkanali⸗ ſaßte war f. der umabte, durch die es möglich war, die Zahl rnger nterſtützungsempfänger bedeutend zu ver⸗ liſati Zur Fortſetzung des großangelegten Kana⸗ ſaatlicewerkes bedürfe die Stadt jedoch weiterer hräſteper Mittel. Dann beſichtigten der Miniſter⸗ zuſ— und Bezirksleiter Plattner die Lahrer In⸗ 90, 5 etriebe. Am Nachmittag verſammelte ſich die ſaggten Jungvolk und der BoͤM auf dem reich be⸗ Blumten Schloßplatze. Nach Ueberreichung eines Miniſteangebindes durch ein BdM⸗Mädel richtete ſkerpräſident Köhler einige Worte an die Ju⸗ im Eundem er ſie ermahnte, das übernommene Erbe walken e des Führers treu und gewiſſenhaft zu ver⸗ 1 be In das Sieg Heill ſtimmten die Anweſen⸗ den A geiſtert ein. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied bildete usklang der eindrucksvollen Kundgebung. * Babemrlsruhe. 28. Febr. Der Leiter der Landesſtelle pagan Württemberg für Volksaufklärung und Pro⸗ huß fi Pg. Franz Moraller, iſt in den Aus⸗ wordentr das Schlageter⸗Nationaldenkmal berufen * g9. übe deinheim, 28. Febr. Hier wurden in den Freu⸗ de Gäſt raſchen Lederwerken vor einem Kreis geladener gericht vom Arbeitsamt Weinheim ein⸗ Direkt teten Kurſe feierlicheröffnet. Der daß zor des Arbeitsamtes, Dr. Ackermann, betonte, gäb Fortbildungskurſe jedem die Möglichkeit ten— Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erhal⸗ Hannz weiter auszubilden. Kreispropagandaleiter teilneh Müller wies auf die Verpflichtung der Kurs⸗ zu beſu er hin, mit vollem Arbeitseifer die Kurſe die g chen und durch ihre Hingabe und Mitarbeit urſe zu beleben und ihren Wert zu erhöhen. * 4 A. Fentlingen, 28. Febr. Zwei Perſonen haben am raf kmar in Freiburg einem dortigen Arzt einen ſahren. wagen geſtohlen und ſind damit losge⸗ ſich in Sie kamen auch in unſere Stadt und kauften Vagen einem Laden Rauchmaterial. Der haltende ſetzeg 0 kam verdächtig vor und das Auge des Ge⸗ der ei olte eine nähere Beſichtigung vornehmen. Als aus, wz Komplize dies merkte, nahm er ſofort Reiß⸗ konnte ährend der andere in Haft genommen werden einen„„ Es handelt ſich um einen Autohändler und der ande maler. Der eine iſt aus Freiburg und man 3 01 aus Frankfurt. Allem Anſchein nach hat er mit berufsmäßigen Autodieben zu tun. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Slidpfalz baut neue Straßen Verkehrswichtige Amgehungsſtraßen werden geſchaffen nd. Speyer, 28. Februar. Im Zuſammenhange mit den beiden neuen Brückenbauten bei Speyer und Maximi⸗ liansau kommt neuerdings auch verſchiedenen Straßenbauplänen in der Südpfalz eine beſondere Bedeutung zu. Das Straßen⸗ und Fluß⸗ bauamt in Speyer führt jetzt in der Südpfalz umfang⸗ reichere Straßenneubauten aus. Es handelt ſich um zwei verkehrswichtige Umgehungsſtraßen bei Ger⸗ mersheim und Niederhochſtadt, deren Finanzierung hauptſächlich durch Mittel aus dem ſogenannten Reinhardtprogramm ermöglicht wurde, ſowie um einen Umgehungsſtraßenplan bei Wörth, den die be⸗ hördliche Baugemeinſchaft für den Rheinbrückenbau finanziert. Eine neue Umgehungsſtraße wird, wie bereits gemeldet, bei Germersheim von der Lingen⸗ felder Straße bis zur Sondernheimer Straße und die andere zwiſchen Nieder⸗ und Oberhochſtadt gebaut, die zuſammen einen Koſtenaufwand von über 200 000 Mk. verurſachen. Beide Straßenneubauten bezwecken im weſentlichen die Umleitung des Durchgangsverkehrs auf gefahrloſeren Verkehrsſtraßen. Die Umgehungsſtraße bei Germersheim nimmt ihren Anfang an der Lingenfelder Landſtraße hinter der Güterhalle beim Bahnhof. Sie zweigt dort gleich durch die Lingenſelder Au in einer flachen Rechtskurve am Ortskrankenkaſſengebäude vorbei zur Joſef⸗Probſt⸗Straße ab. Von hier aus wird die Joſef⸗ Probſt⸗Straße, um deren feſten und verkehrswürdigen Ausbau ſich die Stadt Germersheim ſchon mehrere Jahre bemüht, als Fortſetzung der neuen Um⸗ gehungsſtraße benützt und entſprechend ausgebaut. Am Ende des Neubauviertels beim Arbeitsamte zweigt die neue Umgehungsſtraße in ſüdlicher Rich⸗ tung und in einer abermals ſchlanken Kurve der Staatsſtraße nach Rülzheim zu ab, um dort bei der Sondernheimer Straßenabzweigung auszumünden. Die Ausführung des Straßenbaues iſt der Ar⸗ beitsgemeinſchaft Germersheimer Bauunternehmer übertragen. Zur Zeit ſind etwa 20 Arbeitsloſe mit dem Abheben der Humus⸗ und Raſenſchicht in der Lingenfelder Au beſchäftigt. Die Zahl der beſchäf⸗ tigten Erwerbsloſen wird ſich bei baldigem Voll⸗ betrieb noch auf durchſchnittlich 50 bis 60 erhöhen. Das Auffüllmaterial wird von einem Wallreſt des Forts Friedrich gewonnen. Die Bauarbeiten nehmen mehrere Monate in Anſpruch. Der Koſtenaufwand wird ſchätzungsweiſe etwa 130 000 Mk. betragen. Die Was gibt es Neues in Eberbach? * Eberbach, 27. Febr. Die Stadtgemeinde Eber⸗ bach hat an zuſtändiger Stelle die Gewährung eines kleineren Darlehens beantragt, um die zur Um⸗ wandlung von Niederwald in Hochwald erforderlichen Kulturarbeiten ausführen zu können. Vom Miniſterium des Innern wurde nun mitge⸗ teilt, daß dieſem Geſuch nicht entſprochen werden könne, da Mittel nicht mehr vorhanden wären. Es ſoll nun verſucht werden, die Durchführung der Ar⸗ beiten auf dem Weg der Notſtandsarbeit unter Zu⸗ hilfenahme einer verſtärkten Grundförderung viel⸗ leicht doch noch ſicherzuſtellen.— Mit Rückſicht auf die derzeitigen ſchwierigen finanziellen Verhältniſſe der Stadtgemeinde Eberbach wird von einer Ver⸗ zinſung derjenigen aufgenommenen Darlehen in dieſem Jahre abgeſehen, deren Umſchuldung nach dem Gemeindeumſchuldungsgeſetz vom Gläubiger abgelehnt wurde und demgemäß die Verzinſung auf die Dauer von fünf Jahren unterbleiben kann. Die 55———— Bleibt im Bauerndorf! Ein Aufruf an die badiſche Landjugend * Karlsruhe, 28. Februar. munſgnegen Jahre verläßt eine große Anzahl der us Kehe Handfugend die Volksſchule, um den Weg Fukunften anzutreten. Viele Eltern werden um die Rieſer Gurer Söhne beſorgt ſein. Ein großer Teil uu konugend wird darum verſuchen, in die Stadt en, um hier irgend eine Stelle zu erhalten. K Euermexaden des Landes! Bleibt draußen in werd erndorf, erlernt dort die Landwirtſchaft deutſche et tüchtige Landwirte. Ihr, die Träger der Heimarn Zukunft, ſollt ewig verwachſen ſein mit kbringenend Scholle, Ihr ſollt dem Boden die Frucht kann. n, damit das geſamte deutſche Volk leben degenäber erfüllt damit eine heilige Pflicht all denen Urkre, die im deutſchen Bauerntum den Quell Swulu raft der Nation erblicken. Durch intenſive mit auf landwirtſchaftlichem Gebiete werdet nacht. allen Sparten Eures Berufes vertraut ge⸗ den Wilerrufswetibewerbskämpfe werden in Euch liebr zuen wachhalten, von Jahr zu Jabr immer Uder L leiſten. Durch Abhaltung landwirtſchaft⸗ iſch und rgänge wird Euch jungen Kameraden prak⸗ den Lebenororetiſch das Rüſtzeug gegeben zum ſchwe⸗ ure Arnskarwwf. Bleibt auf dem Lande, zeigt durch Kures dbeit, daß Ihr gewillt ſeid, in der Ausübung dcben kaustufs alles zu geben, damit Deutſchland Heil Hitler! gez.) Friedhelm Kemper, M. d.., Landesjugendführer. Huber, M. d.., Landesbauernführer. Heinrich Siekierſky, des Sozialamtes der Hitler⸗Jugend, Gebiet Baden. Wte Badiſche Lanoͤhelfer für Württemberg * Karlsruhe, 27. Febr. Im letzten Sommer ſind im Bezirk des Landesarbeitsamts Sübweſtdeutſch⸗ land rund 15000 junge Menſchen in der Landhilfe tätig geweſen, davon etwa 6000 in Baden. Das Ar⸗ beitsamt Karlsruhe hat allein etwa 2000 Landhelfer bereitgeſtellt und vorwiegend in die ländlichen Be⸗ zirke Badens und Württembergs vermittelt. Die Nachfrage nach Landhelfern aus dem Bezirk Karls⸗ ruhe war außerordentlich rege, denn den jungen Menſchen aus dem hieſigen Bezirk ging ſehr bald der Ruf von braven fleißigen Arbeitern voraus. Das Arbeitsamt Karlsruhe beginnt in dieſem Jahre ſein Vermittlungsgeſchäft mit einem Transport von 150 Landhelfern, der am Mittwoch, den 28. Februar, nach den ſchwäbiſchen Landbezirken Aalen, Heidenheim und Schwäbiſch⸗Hall abgelaſſen wird. Dieſer Auftakt der Frühjahrsvermittlung ſoll ein beſonders feierliches Gepräge erhalten. Die Landhelfer werden unter Vorantritt einer Muſik⸗ kapelle durch die Stadt maxſchieren und auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz von Kreisleiter Worch feierlich begrüßt werden. Buchen, 28. Febr. Anfang Mai ſollen etwa 300 Kinder aus Thüringen im Gebiet des Frankenlandes, des Bannes 112 der HJ., zur Erholung auf Freiſtellen untergebracht werden. Meldeliſten liegen bei den Bürgermeiſtern auf. Ba⸗ den gibt dafür aus dem Gebiet des Bannes 300 Kin⸗ der zur Erholung an Thüringen ab. Die Landräte, Kreisleiter, Kreisſchulräte, Bann⸗ und Jungbann⸗ führer des badiſchen Frankenlandes erließen einen Aufruf an die Bevölkerung, Freiſtellen für die er⸗ holungsbedürftigen Kinder zur Verfügung zu ſtellen. neue Straße ermöglicht eine völlige Umleitung des läſtigen und gefahrvollen Ortsdurchfahrtsverkehrs ſowie auch eine zeitgewinnende Wegverkürzung. Die Umgehungsſtraße zwiſchen Nie⸗ der⸗ und Oberhochſtadt wird in einer Ge⸗ ſamtlänge von 2200 Metern, und zwar in nahezu ge⸗ rader Linie, ausgeführt. Da das Gelände ziemlich eben iſt, ſind größere Dammaufſchüttungen nicht erforderlich. Der Aufwand des Steinmaterials für die Fahrbahnbefeſtigung iſt hier jedoch ſehr erheb⸗ lich. Im ganzen ſind faſt 9000 Tonnen und etwa 450 Waggons Stück⸗ und Schotterſteine notwendig. Dieſe neue Umgehungsſtraße beginnt in Niederhoch⸗ ſtadt an der Zeiskamer Straßenabzweigung und mündet bei Kilometer 11,, am Ortsausgange von Oberhochſtadt, an der Straßenabzweigung nach Dammheim wieder ein. Auch dieſe Arbeiten ſind be⸗ reits begonnen. Sie ermöglichen im Durchſchnitt ebenfalls auf mehrere Monate 50 bis 60 Arbeitsloſen eine Beſchäftigung. Dieſe Umgehungsſtraße bringt eine ganz beträchtliche Erleichterung für den Kraft⸗ fahrverkehr, weil künftig die winkeligen Ortsdurch⸗ fahrten ausgeſchaltet werden und außerdem an Fahrtzeit gewonnen wird. Berückſichtigt wurde bei dem Bau dieſer neuen Straße der künftige Zufahrtsverkehr aus der Südpfalz zur neuen Rheinbrücke in Speyer, weil ſie dem direkten Verkehr über die Rheingrenze nach Heidelberg ſehr förderlich ſein wird. Ein mit dem Brückenneubau bei Maximiliansau verkehrs⸗ techniſch direkt zuſammenhängender Straßenneubau iſt die Umgehungsſtraße bei Wörth. Dieſe Um⸗ gehungsſtraße wird eine weſentliche Verkehrsverbeſ⸗ ſerung über den Rhein herbeiführen. Die Ausfüh⸗ rung obliegt hier jedoch der behördlichen Baugemein⸗ ſchaft(Reich, Reichsbahn und Länder Bayern und Baden). Verlegt wird die von Kandel durch den Bienwald führende Staatsſtraße in der Weiſe, daß künftig alle Schrankenübergänge vermieden werden und die Ortſchaft Wörth zwecks Hebung der Ver⸗ kehrsſicherheit von dem Durchgangsverkehr völlig verſchont bleibt. Die Anlage dieſer Umgehungs⸗ und direkten Brückenzufahrtsſtraße bedingt jedoch eine ganz umfangreiche Erdbewegung. Dieſe Straßen⸗ bauarbeiten werden ebenfalls einer größeren Anzahl Erwerbsloſer Arbeit und Brot bieten. hierdurch freiwerdenden Mittel— und zwar auch die der Häuſerbaukaſſe— werden für außerordentliche Arbeiten im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗Pro⸗ gramms verwendet. Dieſer Tage wurde hier eine„Fremdenver⸗ kehrswoch!“ eröffnet. Zum erſten Vortrags⸗ abend erſchien der Präſident des Landesverkehrs⸗ verbandes Baden, Hotelbeſitzer Fritz Gabler⸗Hei⸗ delberg, der über die Neuorganiſation des Fremden⸗ verkehrsweſens in unſerer Gegend ſprach. Die Straße Gammelsbach-Beerfelden, die ſich in einem ſehr ſchlechten Zuſtand befand, wird im Monat März inſtandgeſetzt. Ein Schwarzwaloͤhof eingeäſchert * Höchenſchwand(Amt Waldshut), 28. Febr. In dem benachbarten Attlisberg brach nachmittags im landwirtſchaftlichen Anweſen des Schmiedes Ernſt Berger Feuer aus, das in kurzer Zeit das große Anweſen einäſcherte. Die Bewohner konnten nur mit Mühe das Leben retten. Der Schaden iſt be⸗ trächtlich. Der Beſitzer ſelbſt befindet ſich in Frei⸗ burg bei einem Hufbeſchlagkurs. — * Karlsruhe, 28. Febr. Der Inhaber der Hof⸗ apotheke an der Ecke der Kaiſer⸗ und Waldſtraße, Dr. Auguſt Krieg, hat ſich hier nachmittags von der Veranda des fünften Stockwerkes in den Hof geſtürzt und war ſofort tot. Ein ſchweres Nervenleiden iſt die Urſache des Verzweiflungs⸗ ſchrittes. Dr. Krieg ſtand im 56. Lebensjahre. 4* Pforzheim, 28. Febr. Die Stelle des Leiters der inneren Verwaltung des Städti⸗ ſchen Krankenhauſes wurde neu beſetzt. Die Wahl fiel von 27 Bewerbern, von denen fünf in die engere Wahl kamen, auf Dr. Kunſtmann, Aſſi⸗ ſtent an der Heidelberger mediziniſchen Klinik. * Lörrach, 28. Febr. Bei der bekannten Grenzecke Maienbühl(bekanntlich das Schmugglereldorado zwiſchen Riehen und Lörrach) wollte ein deutſcher Zollbeamter einen der Grenze zufahrenden Kraft⸗ wagen anhalten, wurde aber von dieſem angefahren und in den Straßengraben geſchleudert. Der Wagen fuhr, ohne ſich um den Zollbeamten zu kümmern, weiter. Der Beamte wurde in das Lörracher Kran⸗ kenhaus gebracht. 4* Ofſenburg, 28. Febr. Unter ſtarker Beteiligung fand vorgeſtern die Beerdigung des im 87. Lebens⸗ jahre verſtorbenen Ehrenbürgers der Stadt Offen⸗ burg, Altſtadtrat Georg Monſch, ſtatt. Bis wenige Tage vor ſeinem Tode war Altſtadtrat Monſch, der Ehrenvorſitzende des Verkehrsvereins Offenburg und Ehrenmitglied des Landesverkehrsverbandes Baden, unermüdlich tätig. Die großen Verdienſte des Verſtorbenen um Volk und Heimat fanden in mehreren Gedenkreden die wohlverdiente Würdigung. Oberbürgermeiſter Dr. Rombach ſprach namens der Stadt Offenburg, Generalkonſul Menzinger⸗Karls⸗ ruhe im Auftrage des Landesverkehrsverbandes Baden und Hotelbeſitzer Ketterer für den Verkehrs⸗ verein Offenburg. 5. Seite/ Nummer 98 Aus der Pfalz Das Verbrechen von Speyerdorf! * Speyerdorf, 28. Febr. Außer den bereits ver⸗ hafteten fünf Perſonen, die ſich wegen des Ver⸗ brechens an der 19jährigen Margarethe Leiſing bzw. wegen Beihilfe hierzu zu verant⸗ worten haben werden, wurde nun noch eine Ver⸗ wandte der Toten, eine gewiſſe Miedreich, die auch in die Angelegenheit verwickelt iſt, feſtgenom⸗ men. Die Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmte bei einer Durchſuchung der Wohnung der Witwe Voll⸗ mer eine Anzahl von Gegenſtänden; die Vollmer wollte ſich am Sonntag verloben. Die Landauer Waffenfunde * Landan, 28. Febr. In der Beruſungsverhand⸗ lung vor dem Landgericht Landau gegen die Kauf⸗ leute Emanuel Kern und Willi Nußbaum, beide aus Landau, die wegen eines Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze von Volk und Staat vom März 1933 hinſichtlich eines Vergehens wider den Spreng⸗ ſtoffbeſitz angeklagt waren, wurde unter Aufhebung des Urteils der Vorinſtanz, das einen der Angeklag⸗ ten wegen Nichtablieferung von Munition von Mili⸗ tärwaffen zu einer Geldͤſtrafe von 200 4 verurteilte und beide wegen der urſprünglichen Anklage frei⸗ geſprochen hatte, erneut ein Freiſpruch gefällt. In der von den beiden Kaufleuten betriebenen Lau⸗ dauer Alteiſenhandlung waren im vergangenen Herbſt unverſchrottete Granathülſen aus dem Rück⸗ laß der abziehenden deutſchen Truppen gefunden worden, unter denen ſich auch eine Reihe geladener Munition befunden haben ſoll. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen waren dieſe Stücke nicht mehr zum Gebrauch zu verwenden. Dieſer Anſicht ſchloß ſich das Gericht an. Kaffeegroßſchmuggel aufgedeckt! * Landſtuhl, 28. Febr. Auf dem Grenzbahnhof Eichelſcheid waren dieſer Tage 38 Zentner un⸗ gebrannten Kaffees eingetroffen, die mit dem Fuhrwerk nach Beeden trausportiert wurden. Als das angebliche Tranſitgut auf einen Neunkircher Kraftwagen geladen war, ſchritten franzöſiſche Zoll⸗ beamte ein und beſchlagnahmten die Ware. Der Adreſſat des Kaffees, ein gewiſſer Sch. aus Neun⸗ kirchen, ſowie die beiden Begleiter wurden feſtge⸗ nommen, ſpäter jedoch wieder auf freien Fuß geſetzt. —* * Steinſelden, 28. Febr. In Steinfelden und Kapsweyer wurden zwei Marktfrauen, die den Markt in Weißenburg mit Gemüſe regelmäßig beſuchen, unter dem Verdacht, für andere Perſonen Deviſen nach dem Ausland zu ſchmuggeln, feſt⸗ genommen. Sie haben ſeit einiger Zeit Beträge bis zu 300/ im Auftrage einer bisher unbekannten Perſon unter ihrer Marktware verborgen über die Grenze geſchafft. Bei ihrem letzten Grenzübertritt wurden die Verfehlungen aufgedeckt und einige hun⸗ dert Mark beſchlagnahmt. Die Ermittlungen nach dem Auftraggeber ſind im Gange. r. Ludwigshafen, 28. Febr. In der Jubiläums⸗ ſtraße in der Durchfahrt zur Rheinbrücke zerſprang geſtern bei Straßenarbeiten ein überhitztes Teerfaß in mehrere Stücke, die teilweiſe über die Fahrbahn und den gegenüberliegenden Gehewg flogen und eine 30 Meter weit entfernte Bretterwand durchſchlugen. Zum Glück war der Verkehr nicht ſehr ſtark, ſo daß niemand von den Eiſenſtücken getroffen wurde. Nur der das Teerfaß bedienende Arbeiter wurde durch den Luftdruck auf den Bürgerſteig geſchleudert; er erlitt Verbrennungen an den Händen und Prel⸗ lungen. nd. Lachen bei Speyer, 27. Fehruar. Auf der Speyerer Landſtraße, zwiſchen hier und Speyerdorf, trug ſich ein ſchweres Verkehrsunglück zu, bei dem der 26 Jahre alte ledige Kaufmann Oskar Hennrich aus Geinsheim ſein Leben einbüßte. Hennrich führte mit einem Bulldog⸗Laſtzug einen Transport aus. Als der Laſtzug vom Aſyl nach Speyerdorf fuhr, löſte ſich plötzlich der Bolzen des Verbindungsſtückes zum Anhänger. Der Anhänger ſamt Bulldog gerieten dadurch von der Fahrbahn ab und ſtürzten die Böſchung hinunter. Hennrich kam unter die Zugmaſchine zu liegen. Es wurde ihm der Kopf eingedrückt, ſo daß auf der Stelle der Tod eintrat. * Grünſtadt, 27. Febr. An der Kreuzung Kirch⸗ heimer' und Leininger Straße ſtreifte vormittags der aus der Richtung Kirchheim a. E. kommende Bäcker Wilhelm Tempel aus Bad Dürkheim mit ſeinem Kraftrad den Randſtein des linken Bürgerſteiges. Der Fahrer und ſeine mitfahrende Braut, Katha⸗ rina Hacker, wurden vom Rad geſchleudert. Während Tempel mit dem Schrecken davonkam, er⸗ litt ſeine Braut außer Hautabſchürfungen beſonders am Kopfe einen rechten Oberſchenkelbruch, ſo daß ſie in das Dürkheimer Krankenhaus überführt wer⸗ den mußte. * Landſtuhl, 28. Febr. Der 38jährige hier wohn⸗ hafte Bierverleger Jakob Keil aus Annweiler erſchoß ſich nachmittags in ſeiner Wohnung. Der Grund dürfte in einer Gemütsdepreſſion inſolge einer unheilbaren Erkrankung ſeiner Frau zu ſuchen ſein. Keil hinterläßt drei Kinder. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Berantwortlich für Politit; Hans Alfred Meißner d 5 Ehmer—Feuilleion. Caxl 7 5 Eiſenbart ⸗ Colalen Schön felde r⸗Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ 0* 80—— in Mannheim⸗ Herausgeber, erleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Ma Manngeim, R.—8— Durchſchnittsauflage im Januar 2029 Für unverlangte Beitrage teine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückports 6. Seite/ Nummer 98 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Februar 1r — In der letzten Zeit verſchwanden aus den Kir⸗ chen in Bukareſt viele wertvolle Bilder und Reli⸗ quien. Die Diebſtähle wurden immer in einem Zeit⸗ abſtand von einer Woche ausgeführt. Von dem Tä⸗ ter fehlte jede Spur. Schließlich wurde der ſehr an⸗ geſehene Staatsanwalt Gregor Grigorescu mit dieſer Angelegenheit betraut. Aber dem ſonſt ſo tüchtigen Staatsanwalt gelang es nicht, den Fall aufzuklären. Darauf wandten ſich die Kirchenbehörden an ein De⸗ tektivbüro. Als ein Detektiv um Mitternacht die Kathedrale betrat, wurde er gerade Zeuge, wie eine maskierte Perſon Leuchter und Kelche vom Altar ent⸗ wendete und verpackte. Er veranlaßte die ſofortige Verhaftung des geheimnisvollen Diebes. Zur größ⸗ ten Ueberraſchung entpuppte er ſich als Staatsan⸗ walt Grigorescu. Da Grigoresen bei ſeiner Vermeh⸗ mung einen völlig geiſtesabweſenden Eindruck machte, wurde er von einem Nervenarzt beobachtet. Die Unterſuchung ergab, daß der Staatsanwalt am Tage ein völlig normaler Menſch iſt, in der Nacht aber in eine Art Somnambulismus verfällt und in dieſem Zuſtand für ſeine Taten nicht verantwort⸗ lich gemacht werden kann. Bei einer Hausſuchung ſand man unter altem Gerümpel den größten Teil des Kirchengutes wieder. Der Staatsanwalt wurde ſofort in eine Nervenheilanſtalt gebracht. — In Mylund hoch oben in Jütland hat ſich eine tragiſche Begebenheit abgeſpielt. In der Ortſchaft war das zweijährige Kind eines Kätners geſtorben. Nach alter Sitte wurde der Sarg in der Kirche auf⸗ gebahrt. Auf dem Wege dahin mußte der Lehrer dem Trauerzug ſingend voranſchreiten. Ein ſtarker Gegenwind zwang den jungen Lehrer zu einer Kraft⸗ anſtrengung, der ſein Körper nicht gewachſen war. Als er an der Spitze des Zuges die Kirche erreicht hatte und zum Chor emporſchritt, ſank er plötzlich tot zu Boden. Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen Herzſchlag feſt. Nachdem man den Toten in ſein Heim geſchafft hatte, ſollte die Beerdigungsfeier des Kindes zu Ende geführt werden; der Eindruck des unglücklichen Zwiſchenfalls war jedoch ſo ſtark, daß der Geiſtliche nicht imſtande war, ſeine Predigt zu halten. Man ſang nur einen Pſalm und dann wurde die Einſegnung vorgenommen. Im Dienſt der Winterhilfe Frau Bergliot Ibſen ſang dieſer Tage in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtnistirche in Berlin. Der Ertrag des Konzertes der Schwiegertochter Ibſens und Tochter Björnſons floß dem Winter⸗ hilfswerk zu. unn T. ROMAN VoN HANS CASPAR VON 20S8ELTTTZ 4⁴ „Sie iſt ja tot... Sage es mir doch! Lüge nicht!“ „Es iſt Zeit: Das Schiff geht!“ Er will ſie hoch⸗ ziehen. Sie klammert ſich an das Eiſengeſtell des Bettes. „Nein— nein!“ „Denk an Eva!“ ſpricht er weiter.„Denk an die Kleine! Wer ſoll für ſie ſorgen? Du mußt Geld ſchicken von Paris! Verſtehſt du? Du mußt auch ſchreiben! Sie muß doch fort von der Frau— in ein gutes Heim, nicht wahr?“ Seine Stimme ſchmeichelt: „Dafür brauchen wir doch Geld. Du mußt verdienen!“ Jetzt nickte ſie:„Ja.“ Gleich greiſt er zu:„Siehſt du? Sie ſoll es doch gut haben; beſſer, als ihr es habt. Jetzt komm, Kora!“ Und wirklich: Sie ſteht auf; zieht den Mantel an, den er ihr hält; ſie ſetzt den Hut auf. Dann geßt ſie neben ihm, tritt zitternd auf den Flur, mit faſt ge⸗ ſchloſſenen Augen; ſie will die Tür nicht ſehen Die Stufen kommen. Tobs ſtützt ihren Arm, führt ſie. Niemand begegnet ihnen. „Warte!“ ſagt Tobs dicht vor der Tür.„Ariſtide hat Wache; ich ſpreche mit ihm in der Loge, während du herausgehſt.“ Er iſt fort. Sie ſchleicht durch die Tür, wie er be⸗ fohlen hat; ſie wartet. Er kommt wieder. Sie gehen die Rue Jules Ferry entlang die leer daliegt, bis zur Place de la République und dann hinab zum Ha⸗ ſen. Es iſt dunkel überall. Leiſe ſpricht Tobs auf Kora ein.„Mahas Paß iſt in deiner Taſche, ihre Schiffskarte und Geld. Reich⸗ lich Geld. Aber⸗ du brauchſt dich nicht zu ſorgen! Wir haben noch genug bier... Du darfſt nicht ſchreiben, Koral Nicht an Maha, nicht an mich! Wenn es auch lange dauert, bis du etwas von mir hörſt Nicht ſchrei⸗ ben, was du auch immer hörſt! Du weißt von nichts Aunclext Jaſue deutacke Ecsenl Mit dem Ende des Monats Februar ſind 100 Jahre vergangen, daß der damalige König Ludwig J. von Bayern, das Privileg für die Errichtung der erſten deutſchen Eiſenbahn zwiſchen Nürnberg und Fürth unterzeichnete. Die Bahn wurde daun am 7. Dezember 1835 in Betrieb genommen.— Unſer Bild zeigt eine zeitgenöſſiſche Darſtellung der erſten Fahrt auf der Strecke Fürth— Nürnberg. Obenrechts: Der Kopf des Dekrets, durch das der Bayernkönig Ludwig J. die Erlaubnis zum Bau dieſer Strecke gab, mit dem die Geſchichte des deutſchen Eiſenbahnweſens beginnt. Sen Auaalllanlcte Nuualdk Vernichtungsfeldzug gegen eine gefürchtete Räuberbande Der Vernichtungskampf gegen eine Räuber⸗ bande im Hinterland von Bahia, den die Regie⸗ rung von Braſilien jetzt unter Einſatz einer Spezial⸗ truppe begonnen hat, wird von der braſilianiſchen Bevölkerung mit leidenſchaftlicher Spannung ver⸗ folgt. Unter dem Befehl von Lampeao haben 35 ſchwerbewaffnete Banditen in den letzten fünf Jah⸗ ren über 200 Morde begangen. Nicht weniger als 50 Polizeiſoldaten fielen ihnen zum Opfer. Dagegen betrugen die Verluſte, die die Räuber an Menſchen⸗ leben hatten, fünf Mann. Das„Operationsgebiet“ der Bande Lampeaos iſt einige Male ſo groß wie ganz Deutſchland. Niemand wagt es innerhalb des Gebietes, ſich dem Terror der Banditen zu widerſetzen. Nicht nur die allein gele⸗ genen Haziendas müſſen ihren jährlichen Tribut ent⸗ richten und dazu beitragen, daß die Bande ernährt und bekleidet wird. Die kleinen Städte und Dörfer in Bahia und den angrenzenden Staaten, Sergipe, Alagoas, Pernambuco, ſind ebenſowenig dator ſicher, in regelmäßigen Abſtänden gebrandſchatzt zu werden. Jede Gegenwehr wird auf der Stelle mit dem Tode geahndet. Die verſchüchterten Einwohner wagen es nicht, der Polizei die geringſten Angaben über das Auftreten Lampeaos und ſeiner Leute zu machen, da ſie genau wiſſen, daß Lampeao ſeine Späher überall hat und daß den Veräter kein Pardon erwartet. Da die Banditen gewöhnlich in mehreren Trupps arbeiten, iſt es ſehr ſchwer, ihren Aufenthaltsort mit Sicherheit zu beſtimmen. Der ge⸗ fürchtetſte Unterführer Lampeaos iſt Corisco, der ſich durch tollkühne, perſönliche Tapferkeit aus⸗ zeichnet. Eines der blutigſten Unternehmen der Bande war der Rachefeldzug gegen den Polizeipoſten in Queimada. Einer der Beamten hatte den Tod eines — du warſt ſchon fort, warſt auf dem Schiff, warſt gar nicht im Hotel... Ich hab's getan, Kora! Ver⸗ ſtehſt du? Ich habe es an dir getan! Terry iſt Sie bleibt ſtehen.„Nein, Tobs! Nein!“ „Doch, Koral Es muß ſein! Es iſt ja nicht ſchlimm... Körperverletzung nennt man es wohl?“ Sie packt ihn an den Armen.„Sag mir die Wahr. heit, Tobs! Iſt ſie tot?“ Den Koffer nimmt er wieder auf, an dem er die ganze Zeit ſchleppt.„Komm! Es iſt Zeitl“ Sie ſind am Waſſer. Er weiß, wo die„Marie An⸗ toinette“ liegt. Er zeigt ihr das Schiff.„Jetzt mußt du allein gehen, Kora!“ Er greiſt in ſeine Taſche, zieht ein zerknülltes Papier vor, wirft es vom Kai hinab ins Waſſer, wirft es zu den toten Fiſchen und faulenden Früchten, hinein in die Oellaken und den ſchwimmenden Kohlenſtaub.„Der verfluchte Wiſcch!“ ſagt er.„Das Telegramm!“ Dann zeigt er Kora ſeine Hand.„Er hat es geſehen, daß ſie blutig war— der Ariſtide; ich hätte mich geſchnitten, hab' ich ihm erzählt. Schadet gar nichts, daß er es geſehen hat..“ Sie ſteht vor ihm, immer noch wie im Traum. „Nimm deinen Koffer!“ ſagt er.„Geh!“ Sie zögert. „Gehl“ fährt er fort. Du brauchſt mir nichts zu ſagen! Ich weiß alles... Sei klug! Sei tapfer! Denke immer daran: Du mußt verdienen für Eva, für mich!“ Langſam wendet ſie ſich, ganz langſam... Dann iſt er noch einmal bei ihr:„Vergiß nie, Kora, vergiß nie: Du biſt jetzt Maha Terryl“ 2 Sie haben nicht viel Aufhebens gemacht in Algier um dieſe Tote im Hotel des Etrangers. Es liegen in der Kasba jede Woche ein paar Erſchlagene in den dunklen Ecken der Araberſtraßen, in der Rue Tim⸗ bouctou oder an der Porte du Sahel. Und der Kerl, der Bucklige, hat ſich ja ſelbſt geſtellt auf der Hafen⸗ wache und alles eingeſtanden Sie haben den Hausdiener vernommen, den Ariſtide Charbas. Er hat erſt den Buckligen ver⸗ teidigt, aber dann hat er ſich entſonnen, daß der blutige Hände gehabt habe, als er zu ihm in die Portierloge kam. Ja, das müſſe um Mitternacht herum geweſen ſein... Die Zeit ſtimmte; denn kurz nach zwölf war der Kerl auf der Hafenwache erſchienen. Bandenmitgliedes verſchuldet. Es wurde beſchloſſen, „ein Exempel zu ſtatuieren“, mit deſſen Ausführung Corisco mit 16 Mann beauftragt wurde. Die Bande hielt kurz vor Queimada ein Frachtauto an, deſſen Führer gezwungen wurde, die nötigen Auſſchlüſſe über die Lage des Polizeipoſtens zu geben. Mit Hilfe ͤͤes Autos drangen die Banditen in die Stadt ein. Zunächſt bemächtigte ſich Corisco des Gefäng⸗ niſſes, deſſen beide Wächter erſchoſſen wurden. Dann begab er ſich nach dem Markt und ließ das Signal blaſen, das für die Polizeimann⸗ ſchaften dͤas Zeichen zum Sammeln war. Einer nach dem andern wurden die ahnungslos ſich einſtellen⸗ den Polizeiſoldaten überwältigt und gefeſſelt. Als man ſie alle ſioben beiſammen hatte, machte ſich das jüngſte, erſt ſechzehnjährige Mitglied der Bande, Volta Secca daran, die Gefangenen mit Piſtole und Meſſer nacheinander„abzutun“. Kurze Zeit darauſ erlitten fünf Polizeiſoldaten in dem Dorfe Brejoes das gleiche Schickſal. Wieder gab Volta Secca den Henker ab. Er geriet jedoch ſpäter in die Hand der Polizei, die kurzen Prozeß mit ihm machte. Lampeao, deſſen wahrer Name Virgolino Ferreira lautet, iſt heute etwa 30 Jahre alt. Er iſt ein Miſchling. Am deutlichſten tritt der indiani⸗ ſche Beſtandteil ſeines Blutes in Erſcheinung. Seine vielen Feldzüge gegen die Staatsautorität und die geſellſchaftliche Ordnung haben ihm ſehr mitgeſpielt. Der rechte Fuß iſt durch einen Bajonettſtich gelähmt. Das linke Auge fiel einer Flintenkugel zum Opfer. Die Taten der Räuberbande ſind in einen roman⸗ tiſchen Schimmer gehüllt, der beſonders ſeinen Ein⸗ druck auf die weibliche Bevölkerung nicht verfehlt. Seit etwa drei Jahren wird der Räuber von einer einzigen Gefährtin, Maria de Dea, begleitet. Der Hoteldirektor kannte dieſen Tobias Träger überhaupt nicht; wußte nicht einmal, daß er in ſeinem Betrieb bedienſtet geweſen. So war es immer: Dieſe Herren kümmerten ſich herzlich wenig um ihr Ge⸗ ſchäft. Das Mädel kannte er natürlich, die da lag, die Tänzerin. Sie ſei ein ſtiller, ordentlicher Menſch geweſen, ſagte er aus; nur einmal ſei ſie in Wut ge⸗ raten: Eine hange Geſchichte erzählte er von betrun⸗ kenen Gäſten, auf die ſie eingeſchlagen hätte. Auch das vervollſtändigte nur das Bild: der üb⸗ liche Jähzorn... Um der Form zu genügen, holte man auch noch den Amerikaner heran, der der Lieb⸗ haber des Frauenzimmers geweſen ſein ſollte. Gute Nerven ſchien der Herr nicht zu haben; er war nur ſchwer zu bewegen, das Zimmer zu betreten, und die Tote ſah er kaum an. Den Kopf hielt er abgewandt, als er meinte: Ja, ja— er erkenne ſie wieder Das genügte. Ueberdies war er ein bißchen verrückt; ſpleenig, wie alle die Leute von drüben. Ob er das Begräbnis ausrichten dürfe? fragte er Nun, gut ſo: Auf dieſe Weiſe wurde man auch dieſe Sorge los und ſparte die Koſten Es war ja eigentlich mehr ein Unglücksfall Der Bucklige hat ſich gewehrt, als die ſchlanke, ſehnige Frau in But geriet, und dieſe Aſchenſchale in die Hand bekommen, die ausſah wie eine Schildkröte, der man den Panzer nach unten eingedrückt hat. Und gerade der ſpitze Kopf mußte die Schläfe des Mäd⸗ chens treffen... Wirklich: ein Unglücksſall. Man würde den Kleinen ein paar Wochen hierbehalten und dann freiſprechen laſſen: Notwehr... Oder noch zwei, drei Wochen einſperren: mit tödlichem Ausgang... Nur keine Scherereien! Es war ſowieſo nicht klar, wohin dieſe Kora Terry ge⸗ hörte: Ein deutſcher Paß, aber in Kopenhagen gebo⸗ ren. Man müßte alſo zwei Konſulate in Bewegung ſetzen; Verkehr mit ausländiſchen Behörden machte immer unnötige Arbeit. Eltern hätte die Tote nicht mehr, ſagte der Tobias Träger aus; nur eine Schweſter, die bei einem Varieté in Paris ſei. Alſo dieſelbe Sorte... Mochte er ſie benachrichtigen, wenn man ihn in Freiheit geſetzt hattel Als läſtigen Aus⸗ länder abſchieben— nach Tripolis hinüber am beſten, den Totenſchein in der Taſche. Mochten die Italiener ſehen, wie ſie mit ihm fertig wurden! So gingen die Kriminalbeamten aus dem Hotel des Etrangers, ſteckten ſich auf der Rue Jules Ferry neue Zigaretten an und ſchlenderten zum Café Maria de Dea wird als eine junge Frau von ebenſe großer Schönheit wie Tapferkeit beſchrieben, die 5 an Kaltblütigkeit mit jedem Mitglied der Bande nimmt. Iglis Daß es Lampeao bis jetzt immer wieder mog geweſen iſt, ſeinen Verfolgern zu entgehen, zum großen Teil daran, daß er ihnen an Ken men, des Geländes überlegen iſt. Unter den Ar be⸗ denen gegenüber er eine gewiſſe Freigebigkeit 10 weiſt, hat er viele Freunde, die für ſeinen Nach teſ tendienſt“ von nicht zu unterſchätzender Wi ren ſind. Die Furcht vor ſeiner Rache hält den ande Teil der Bevölkerung ab, der Polizei irgendwe 06 Mitteilungen zu machen. Es ſcheint jedoch, ale jetzt unweigerlich die letzte Stunde dieſes braflie 9 ſchen Räuberhauptmanns ſchlagen ſollte. Bahia 90b Pernambuco haben ſich mit Sergipe und Alag 1 zuſammengetan, um der Bande das Handwerk n, legen. Es iſt eine Spezialtruppe gebildet wor 5 die dem einheitlichen Kommando des Kapitä Kaver da Coſta unterſtellt worden iſt. In dem Kampf gegen Lampeao ſind die mo ſten Hilfsmittel eingeſetzt worden. Die Truppen fügen über acht transportable Radioſtationen, deren Hilfe die erforderlichen Konzentrationsben gungen außerordentlich beſchleunigt werden könn 10 Auf Lampeao, lebend oder tot, iſt eine P rüMe von 50000 Milreis ausgeſetzt worden. flärt Mitglieder ſeiner Bande ſind als vogelfrei er eis worden. Der Kopf Coriscos bringt 10 000 N 5 der jedes anderen Bandenmitgliedes je nach ſein Bedeutung 1000 bis 4000 Milreis! dern⸗ 905 — An der nordamerikaniſchen Küſte wurde lurzem eine junge Wildgans gefangen, die ſich re ihrem erſten Winterfluge befand. Die gena Unterſuchung des Tieres ergab, daß es ſich u ſich europäiſche Graugans handelte, und zwar ieß 3 die Zugehörigkeit zur europäiſchen Raſſe einwa obl frei feſtſtellen. Es handelte ſich dabei um den a, einzigartigen Fall, daß, vermutlich mit Hilfe gür ger Stürme, eine Gans über den Ozean den Amerika geflogen iſt. Man nimmt an daß ſie dort Weg über Island und Grönland gewählt und rbe Ruhepauſen gemacht hat. Die Wundergans maſe dem Naturſchutzpark in Lenox übergeben, wo man jetzt beſtaunen kann. Dresdens ſchönſte Kirche ahren Bähr/ mußte jahrzehntelang um ſein Lebenswert ümpſg vor allem um die für damalige Verhältniſſe fein⸗ Dieſer herrliche Barockbau wurde vor 200 J eingeweiht. Ihr Erbauer, der geniale George ungewöhnliche Konſtruktion der gewaltigen Sieg. kuppel. Sein zäher Wille erfocht ſchließlich den“ — 'Alger, um einen Abſinth zu trinken; das tat f gut nach ſolcher Mordſache... Für ſie iſt der erledigt: Die Tänzerin Kora Terry iſt tot ⸗ VIII. ein· „Die Anſchlagzettel des Teatro Roſſi kündenho mal wieder den Leuten von Buenos Aires an! dieſe Terry.“ Sie tun es in Rieſenlettern, denn der Frau iſt ſeit einem halben Jahrzehnt die Gr Varietés von Latein⸗Amerika. Rieſen, Man erzählt ſich viel von ihr: von ihren! 01 au einnahmen und von ihrem kleinen Palais bicreſe Park Palermo, von ihrer Unzugänglichkeit der Oo⸗ gegenüber und von ihrer Liebſchaft mit Jaim gren lergo, dem Advokaten; man erzählt ſich von zu, unglaublich ſchnellen Aufſtieg zum Stern und 9. Denl daß man ihn eigentlich unbegreiflich findet. das, was ſie bietet, entſpricht ſo gar nicht dem, man in Buenos Aires auf einer Bühne, wie ſeime des Roſſi iſt, erwartet: Maha Terry ſingt wangt ſchlichte Lieder, Volkslieder, Volksballaden, ſte 31 65 ſie in einem leiſen, faſt kindlichen Ton; ſie nut ihnen ein paar Schritte, aber der Tanz iſt auch, ein Wiegen des Körpers oder ein läſſiges all/ Und doch: Parkett und Ränge halten den Ateſe ſu⸗ um keinen Laut ihrer Stimme zu verlieren; kleinen beln, ſie vaſen, wenn Maha Terry eines ihrer Lieder beendet hat. er⸗ Es iſt ſchwer, einen Platz im Teatro Roſſt heeroß halten, wenn Maha Terry auftritt; ganz Wofel, Aires will ſie ſehen. Was ſich ſonſt nur in den„ kneipen herumtreibt, ſtürmt die oberen Ränge/ Geſellſchaft, die meiſt nur ins Teatro Colon men, ſammelt ſich in den Logen, ſogar mit ihren die eigentlich nie ein Varieté betreten. Fran Zweimal am Abend erſcheint dieſe ſeltſame pei⸗ auf der Bühne, zweimal für wenige Minuten, ſlei⸗ mal für je drei Lieder. Aber ſie füllt mit ihrengzen nen Stimme und ihren kleinen Geſten den komt Raum; ſie füllt auch den ganzen Abend. Man kgan nur ihretwegen, und man ſpricht nur von 3 und weiß, das Gehabe um ſie iſt nicht anders in 3 Gao in Santiagio, aber auch nicht in Montevideo und nd Paulo. Sie ſoll eine Deutſche ſein, ſagt me 0 man weiß, daß die Agenten ſie ſeit Jahren beſtürund ſte ſolle ſich zu einer Reiſe durch Nordamerika gie Europa entſchließen, und daß ſie abgelehnt hat. ime will Südamerika nicht verlaſſen. Man glaubte, 90 Dalergo halte ſie feſt.(Fortſetzung ſolh⸗ bie 69 — ang“; i den erſten Ge⸗ dneamm auch hier, wie etwa in ſt Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Einſegnungs-Geſchenke Von Edith Körner Wenn und die elich die Tür hinter dem Kinderland ſchließt Leibe e Schulentlaſſenen nunmehr die Freuden und wirb' 3 der Erwachfenen zu teilen beginnen, dann ür er Einſegnungstag zu einem Höhepunkt rchlich tungen Menſchen, der nicht nur durch die lchewehr, londern auch durch die anſchließende häus⸗ hält eltliche Feier einen abrundenden Rahmen er⸗ Ereigrolls ſinnfällige Erinnerung an dieſes wichtige ſpielen nun auch die verſchiedenen Ge⸗ wandte eine bedeutſame Rolle, die von Eltern, Ver⸗ goten und Freunden geſpendet werden. gen Ne. man alljährlich bei den verſchiedenen derarti⸗ parad, milienfeiern immer wieder feſtſtellen kann, 8 meiſt Blumen aller Arten in einer Fülle wiſſen en Gaben, daß die Empfänger oft gar nicht einem wo ſie dieſe unterbringen. Da drängt ſich m die Frage auf: wäre nicht ein„Mehr“ an Ge⸗ ſchenk beweſen) von bleibendem Wert vernünftiger Geiſte was ſoll man denn aber ſchenken? höre ich im wirkli fragen. Das bereitet bei einigem Nachdenken 8048— kein Kopfzerbrechen. Man muß allerdings man 1555 Menſchenkind einigermaßen kennen, falls in nicht vorzieht, ihm gelegentlich einmal auf„den zu fühlen, um ſeine kleinen Wünſche zu er⸗ Wenn auch der unerläßliche„Zeitmeſ⸗ wandters Geſchenk meiſt den Eltern, Paten oder Ver⸗ den.*7 überlaſſen bleibt, ſo werden doch die verſchie⸗ Ring Schmuck⸗Kleinigkeiten, wie Kette, Armband, nger, neuerdͤings der echt deutſche Frauen⸗ Bernſtein, in der verſchiedenſten Verar⸗ Uhrkett, ein Jungmädchenherz ebenſo erfreuen, wie nadel e, Manſchettenknöpfe, Zigarettendoſe, Schlips⸗ ticher en angehenden„Kavalier“. Auch Ziertaſchen⸗ werde mit den Initialen der Empfänger geſchmückt, begrüßt von„ihm“ oder„ihr“ ſtets mit großer Freude noch fe ſelbſt wenn ſie vorläufig modiſchen Dingen Ferner n ausgeſprochenes Intereſſe entgegenbringen. Preisla gehören die in allen Ausführungen und vraktif gen erhältlichen Reiſewecker unter die Alsben Gebrauchs⸗Ziergegenſtände. papi nützliches Geſchenk bereitet aber auch Brieſ⸗ Kaſſetter mit oder ohne Prägung, in geſchmackvoller bletſkiftts Freude, ebenſo Füllhalter. Dreh⸗ im Itifte und als das allernotwendigſte Requiſit Gelbbenskampf eines jeden Erdenwandlers die eende ödſe, die ſeine mehr oder weniger klin⸗ une, Münze birgt. Was ſchließlich dem jungen ſeine Brief⸗ und Akten taſche, das be⸗ et.S em fungen Mädchen die Handtaſche und gen eies die beide alle jene Dinge ber⸗ ſtätie te tagtäglich in der Lehr⸗ und Ausbildungs⸗ wie im Beruf benötigt werden. Nicht zu ver⸗ chließlich noch die treueſten Freunde eines 5 enſchen: die Bücher, die zu ſeiner Unter⸗ ſtetg i, und Erbauung, wie zu ſeiner Fortbildung merſ kommen ſein werden. Bilder als Zim⸗ und Phott Sammler⸗Alben für Brieſmarken⸗ ſoiede hoto⸗Liebhaber, und letzten Endes die ver⸗ für Zubehörteile und Ausrüſtungsgegenſtände belden ommer⸗ und Winterſport aller Art, ſind D Geſchlechtern ſtets hochwillkommen. n Reigen dieſer Geſchenkmöglichkeiten noch n de 0 ten i Grakaleauszudehnen, erübrigt ſich wohl, da jeder ftſehen ut an Hand dieſer Beiſpiele mit Leichtigkeit em G kann, unter welchen Geſchenken er, je nach gu wähle ſeiner Bekanntſchaft mit den Empfängern, lieber zen hat, oder als völlig Fernſtehender doch er ſoreceni“r Lofung bleibt:„Laßt Blumen Eine werdende Dichterin enlyrik anzuzeigen, iſt noch um einige Grade merzer und undankbarer, als von der Lyrik über⸗ und reden. Denn weit mehr als in der epiſchen 3— dramatiſchen Kunſt gibt es hier Dichterin⸗ lüßchen„Dichterinnen“, von denen die mit Gänſe⸗ ſind. Niend heute leider bedeutend in der Ueberzahl auch— 7 nur undankbar alſo die Aufgabe, ſondern 2 lückend die Erfahrung, wenn in dem aus beren BSergangenheit bis in unſere Tage vernehm⸗ eine Frorrlichen Chor deutſcher Lyrik wieder einmal ainnt, waenſtimme mit eignem Klang zu tönen be⸗ weil bi enn man leſend in ſich den Widerhall ſpürt, käfte er ein Menſch ſeine perſönkichſten Ausdrucks⸗ ſchtharen finden ſucht, um ſchöpferiſch an jenem un⸗ die— Reich der Sehnſucht mitzubauen, in dem men de iffs⸗ zund gegenſtandsnäheren Dichtungsfor⸗ ſang— Erzählung und des Dramas zum reinen Ge⸗ Seele aufgelöſt werden. arte von Ribbentrop legt im Tukan⸗ dor, des München, ein ſchmales Bändchen Gedichte Verſen nach den nicht zu ihren beſten gehörenden Ritel 83„Baum im Rauhreif“ den etwas geſtelzten Wöe fch er Silberträumer“ führt. Aber man e nicht an dieſer kleinen Entgleiſung, denn im dunz Geroſt findet man neben manchem noch nicht Hurklich eiftem und Gelungenen doch eine Reihe ficte 3 ner, inniger, auch ſprachlich erfüllter Ge⸗ mneren Salkchl weiblichen und dabei ſehr gepflegten N ung. Waleitt mit Unrecht ſtellt Hans Frank in ſeiner Worbilhere zu dem Band dieſer Dichterin als große * der Ricarda Huch und Ina Seidel gegenüber, Münnert dichteriſche Weſensart man ſich in der Tat 10 Ge iublt⸗ auch hier, wie bei der Huch, der Zug 16 Geſarnkenlyrik, eine Neigung zum„oro⸗ r„Onungen Ina Seidels, das Bedürfnis nach d0„Oofektivierung⸗ der Empfindungswelt, jener Arpböſtramliche Zug von— man möchte faſt ſagen. iſchem Schamgefüihl, das von der Ich⸗Bezogen⸗ Borfrühling Maria von Ribbentroy On ſiq; geſtaut, wie geſtern noch oie Baume, fleht der Menſqh im Gchein der ſauſten Cage. ODie Nfanjen warten, oaß ihr Gaft verſchaume in Blai unò Blume, unòo Verheißung trage. Es blaut oͤie Buft vor mattbeglanten Hangen, um ihre Nacttheit zartuiq; zu verhůllen. Wunſch, Gehnſuche, Wnnoͤer ſoeint ſich zu erfüllen in dieſer Canoͤſchaft ſchonbewegten Nlängen. Ein Vogel ſchrie. Ur hoͤrr oͤen Frühlingsrufer befreit unò hingeriſſen hoch im Hellen. Anò ſeiſt oͤen Gtrom: ſeine verklarten Mer wihhen ſich fruchtbar, wenn oie Waßer ſohwellen. ſaus„ Oer Gilbertrüumer“, Culan Verlag, Munchen/ Das Buch als Freund im Hauſe Er verlangt eine gute Behandlung Ja, wirklich ein wahrer Freund, denn es iſt jeder⸗ zeit bereit, mich zu erheitern, zu erheben, abzulenken, dut belehren, iſt nie eingeſchnappt, ſelbſt bei noch ſo langem Betſeitelegen, bei noch ſo nebenſächlicher Be⸗ handlung. Wer ſonſt von meinen anderen Freunden ließe ſich das gefallen! Nur eines verträgt es nicht— durchaus nicht: ſchlechte Behandlungl Es will nicht auf den Bauch gelegt ſein, das bricht ſeinen oft eͤlen Rücken, es will nicht mit Eſelsohren bedacht ſein, ſon⸗ dern mit ordentlichen Leſezeichen, es will abſolut nichts mit leiblicher Nahrung zu tun haben. Fett iſt ihm geradezu widerlich und, wenn ſich einer ſeiner Freunde wirklich einmal vergeſſen hat, beanſprucht es ſofort einen verſöhnenden Umſchlag von Benzin und Magneſia, den es nach völligem Trocknen wieder ab⸗ zuſchütteln wünſcht. Mein Sreund iſt ein ſtiller Träumer, und das Ge⸗ raſchel von Mäuſen, Motten und Silberfiſchchen ſtört ihn ſehr. Oft zermürben dieſe unſympathiſchen Tiere ſeine ganze Konſtitution. Er will auch trocken ſtehen und, wenn man ihn einmal gar nicht brauchen kann und einfach in Kiſten einſperrt, dann läßt er ſich's ruhig gefallen und träumt zurückgezogen weiter— nur will er es ungeſtört tun! Geben Sie etwas Pfeffer mit hinein, er dankt's durch alte Friſche, wenn er auferſteht, unangefreſſen von ſinnloſem Un⸗ geziefer. Dann noch etwas: mein Freund will ſein eige⸗ nes Licht leuchten laſſen und wird neidiſch auf die Sonne, ſo neidiſch, daß er unter ihrem hellen Schein erblaßt. Etwas zurückgezogen oder unter einem dämpfenden grünen Vorhang zu leben iſt ihm an⸗ genehmer. Das bewahrt ihn auch vor Staub; denn merk⸗ würdig, ſo ſenſibel er auch iſt, er will gar nicht als unantaſtbares Schauſtück hinter Glas ſtehen, ſondern :Maria von Ribbentroy heit des Erlebten weg zu überperſönlicher, neutraler“ Geſtaltung drängt. Welche liebende Mütterlichkeit, welches beſcheidene Einsſein mit allen Geſchöpfen der Natur ſpricht aus dieſem kleinen Wortgemälde: Franziskus Jener ſah die ſtummen Tiere weinen, Und die Blumen oft in Tränen ſtehn. Ach, wir andern ſehen nicht und ſcheinen, ſelber weinend, blindlings hinzugehn. All' die zarte, unerlöſte Trauer der verfemten Kreatur fühlte er voll Heiligkeit und Schauer— ſelber heilig, folgt er ihrer Spur. ſtets griffbereit in bunter Reihe auf offenen Regalen. Da natürlich kämpft er ſtändig gegen ſei⸗ nen alten Erzfeind, den Staub. Wir haben aber doch jetzt den Staubſauger— helfen wir ihm ein wenig! Und manchesmal auch befreien wir ihn mit einem gerade noch feuchten Tuch davon, ſchlagen ſein In⸗ neres auf und laſſen das zarte Seelchen ein wenig Friſche genießen. Und wenn einer der jungen Freunde ganz neu iſt, noch„grün hinter den Ohren“, dann verträgt er es ſchlecht, wenn man ihn wie einen Erwachſenen be⸗ handelt und einzeln hinlegt. Er brüſtet ſich, wölbt ſich auf und tut groß, ſein ſchmaler Rücken entwächſt ſeiner Proportion und die ganze Schönheit iſt zu Ende. Junge Buchfreunde müſſen fein ſäuberlich in 580 und Glied ſtehen, bis ſie„trockene Erwachſene“ ind. Zu viel Wärme vertragen unſere Freunde auch nicht, ſie verurſacht ihnen eine unangebrachte Schwüle, die ſie in unliebſamen Rundungen äußern. Ebenſo⸗ wenig wünſchen ſie ſchräg geſtellt zu werden, das beeinträchtigt ihr Selbſtbewußtſein und auch ihre Figur. O, ſie ſind ſehr eitel, und von ſchmutzigen Händen wollen ſie gleich gar nichts wiſſen. Wenn einmal etwas Altersſchwäche eingetreten und der vielgebrauchte Rücken zermürbt iſt, dann ge⸗ ben wir ihm eine Stütze aus einem knapp überleim⸗ ten Stückchen Leder. Der eigene Rücken wird unter ſchonender Behandlung der übrigen Körperlichkeit gut leimdurchtränkt, feſt angedrückt und nach dem Trocknen mit Leder bezogen. Bei gänzlichem Feh⸗ len des Rückens erſetzt man ihn mit Pappe, die leicht gewölbt wird. Dieſe Invaliden beanſpruchen dann eine beſonders liebe Behandlung. Und ſie ver⸗ dienen es auch, ſind ſie doch meiſt unſere beſten, kampferprobteſten Kameraden. Erna Horn. Der Schnittlauchſtock Ein Frühlingsbote für die Küche Wenn ich den erſten Schnittlauchſtock in einem Schaufenſter oder auf dem Markt entdecke, freue ich mich faſt ebenſo, wie über das erſte Schnee⸗ glöckchen. Und ich mag noch ſo ſehr bepackt ſein, es noch ſo eilig haben, ich ruhe nicht eher, bis dieſer Vorbote des Frühlings— der allerdings noch Treib⸗ häuſern entſtammt— in ſchützendes Zeitungspapier eingepackt und in meinem Beutel verſtaut iſt. Schaut nicht jede Suppe freundlicher drein, wenn ein wenig friſches Grün darin herumſchwimmt? Ganz abgeſehen von dem feinen Aroma. Und wie winterlich eintönig ſah in den letzten Wochen der weiße Käſe aus. Das wird jetzt auch anders werden. Wenn ich aber erſt an oͤie vielen Eierſpeiſen denke, kann ich es überhaupt nicht begreifen, daß ich einige Monate ohne das wohlſchmeckende Zwiebel⸗ kraut auskommen konnte. Iſt es nicht etwas ganz anderes, wenn man ein Rührei mit Schnittlauch anrichtet oder auf ein Spiegelei einige grüne Sträußel gibt? Wieviel beſſer wird dem Hausherrn ein ſchnell zubereitetes Jä⸗ gerfrühſt ück munden, wenn es ebenſo verziert wird. Sie wiſſen doch, wie man das macht? Einige Speckſcheiben werden in der Pfanne ausgebraten, eine Scheibe Brot leicht auf beiden Seiten mitgeröſtet und ein Ei vorſichtig darüber geſchlagen und gebak⸗ ken. Zum Schluß— wie ich ſchon ſagte— ein wenig Schnittlauch darüber, und jede Hausfrau kann im Handumdrehen einen unerwarteten, ſelbſt verwöhn⸗ ten Gaſt zufriedenſtellen und Lorbeeren einheimſen. Auch ein Omelette mit Schnittlauch wird gerne verzehrt und erſetzt einſtweilen die ſo beliebten Kräu⸗ ter⸗Omelettes(Omelette au fines Herbes). Oder Butterbrot und Schnittlauch? Fragen ſie einmal ihre Kinder, was ſie als Belag vorziehen: ob Käſe, ob Wurſt oder Schnittlauch. Ich bin ſicher, daß letzterer gerade bei der jüngeren Generation und zu dieſer Jahreszeit den Vorzug erhalten wird. Sind aber Gäſte angemeldet und man darf etwas feſtlicher als gewöhnlich anrichten und zur Sülze oder zum Blumenkohlſalat, zum ruſſiſchen Ei oder zum kalten Fleiſch eine Mayonnaiſe anrühren, auch dann wird man gerne das Küchenmeſſer zur Hand nehmen und den Stock plündern. Beim Plündern iſt allerdings eines zu be⸗ achten: Man ſchneide immer kurz über der Erde ab, dann entwickeln ſich die neuen Triebe kräftiger. Noch etwas ſei non ſeiner Pflege geſagt: Schnittlauch ver⸗ langt viel Waſſer. Sehr viel. Nur bei ſorgfältigem Gießen dankt er mit gutem Nachwachſen. Wenn es aber im Mai draußen grünt und blüht, ſehnt er ſich ins Freie, und er lebt auf, wenn man ihm im Garten oder zum mindeſten auf dem Balkon oder der Fenſterbank einen luftigen Platz gegeben hat. Mile Bee. Auslandsdeutſche Frauen helſen gegen Boykott. Bei der Feier des„Deutſchen Tages“ in Neuyork teilte der Vorſitzende der Steuben⸗Society of Ame⸗ rica mit, daß ſich insbeſondere die amerikaniſchen Frauen deutſchen Blutes an der machtvollen Abwehr⸗ bewegung gegen die Verſuche, deutſche Waren zu boy⸗ kottieren, beteiligten. 2* Berlin heiratet. Im dritten Vierteljahr 1933 ſind in Berlin 12319 Ehen geſchloſſen worden, d. h. gegen⸗ über dem gleichen Vierteljahr 1932 um 38,4 Prozent mehr. Man wende nicht ein, es ſei hier aber allem An⸗ ſchein nach vom Zeitempfinden, von der deutſchen Gegenwart und deren poetiſcher Geſtaltung keine Rede.— Gewiß: Maria von Ribbentrop bietet in dieſer kleinen Auswahl keine unmittelbar aus dem großen politiſchen Geſchehen und dem geiſtigen Um⸗ bruch erwachſenen Lieder und Strophen. Aber wie die deutſche Landſchaft, wie Frühling und Herbſt, Vorweihnacht und Nachtſtille,— wie Liebeserlebnis und Muttergefühl ſich in dieſer, vom großen Schmerz der Kriegswitwenſchaft getroffenen Frauenſeele ſpie⸗ geln, das iſt in ſeiner ideellen Verbundenheit mit der Gegenwart ein weit weſentlicheres Zeugnis für die künſtleriſchen Kräfte und Möglichkeiten der deutſchen Frau unſerer Tage, als manche noch ſo gut gemeinte und ehrlich empfundene neue Zweckdichtung, für die nicht das Dichteriſche an ſich, ſondern der Stoff ent⸗ ſcheidend war..S. 5 Der weiße Wollfaden Szene auf der Straßenbahn⸗Plattform Die Straßenbahn packt die Leute ein und aus, wie es gerade kommt. Ein großer dicker Herr war einge⸗ ſtiegen. Er trug einen Kamelhaarmantel. Die Rei⸗ ſenden ſtanden gedrängt und betrachteten den breiten Rücken, auf dem ärgerlicherweiſe ein weißer Woll⸗ faden hing, in Krümmungen und Windungen zwi⸗ ſchen den Schulterblättern des gewaltigen Herrn hin⸗ gezogen. Hinter dem Herrn ſtand eine kleine Dame mit abweſenden Augen. Sie grübelte über etwas nach, wie das die Leute, die zuſammengepackten, ſo tun. Dabei ſtieg ihr Blick langſam an der Kamelhaar⸗ mauer empor und erreichte den Faden. Die kleine Dame runzelte die Stirn, hob mechaniſch die Hand packte den Faden zwiſchen zwei Fingern und pflückte ihn weg. Der Herr fuhr augenblicklich herum. Die kleine Dame hatte den Faden in der Hand und riß mit ängſtlichem Lächeln die Augen auf, als ob ſie er⸗ wachte. Das Blut ſchoß ihr ins Geſicht, alle Leute ſtarrten ſie an. Der Kamelhaarherr aber maß ſie von unten nach oben mit einem Blick, als wollte er ſagen:„Haben Sie mich eben getupft? Warum wer⸗ den Sie denn ſo rot? Was iſt denn mit dem Faden? Hatte ich den am Mantel? Zum Donnerwetter, was geht Sie das an?“ Kurz und gut, er war ein Ekel. Der kleinen Dame, das ſah man, wurde ganz heiß um die Augen. Sie hatte einem fremden Herrn unbe⸗ fugterweiſe einen Faden vom Mantel genommen. Sie war in Gedanken geweſen. Aber Hausfrauen ſind ſo, die nehmen immer Fäden ab. Aber die Da⸗ men, die ganz in der Nähe ſtanden, lächelten eiſig und ironiſch, als wollten ſie ſagen:„Wie kann man RF˖˖„ Die kleine Dame ſtieg aus und lief zum nächſten Wagen. Dort wurde ſie zu anderen Leuten gepackt; die wußten nichts von ihrer Entgleiſung... Erfahrung macht klug.„Zieh' dich an, Mieze, ich habe Theaterkarten!“„Fein, Fritz, wohl für heute abend?“„Aber nein, Liebling, für übermorgen!“ Kleine Geſchichten von großen Leuten Bielleicht nicht wahr, doch nett erfunden Als Goethe einſt mit Herrn vom Stein im Park zu Weimar luſtwandelte, fing es zu regnen an. Da man in ein höchſt anregendes Geſpräch ver⸗ tieft war, wagte Stein nicht, zur Heimkehr zu mah⸗ nen. Goethe aber bückte ſich unbekümmert um das Tröpfeln von oben alle paar Schritte, um ſeiner naturwiſſenſchaftlichen Leidenſchaft getreu dieſes und jene kleine Steinchen aufzuheben. Er ſchien das zu⸗ nehmende Mißvergnügen ſeines empfindlichen Be⸗ gleiters einfach nicht zu bemerken, bis Stein endlich ironiſch fragte: „Da Sie ſich ſo ſehr für Steine intereſſieren, Herr Geheimrat,— für was für einen Stein würden Sie mich denn halten?“ „Für einen Kalkſtein, mein Lieber,“ meinte Goethe ſchmunzelnd,„Sie brauſen auf, wenn Sie naß werden!“ Als Hans Pfitzner aus ſeiner Oper„Die Roſe vom Liebesgarten“ zum erſten Male einige Teile vorſpielte und auch ſingen ließ, fiel unter anderm der Name„Siegnot“—„Komiſch,“ erklärte ein Theaterfachmann mißbilligend,„warum ausgerechnet Siegnot?“ „Weil der Held durch Not zum Sieg gelangt,“ erwiderte der Dichterkomponiſt.„Aber wenn es Ihnen lieber iſt, kann er ja auch durch Nacht zum Licht kommen,— alſo nennen wir ihn vielleicht „Nachtlicht“?“ Unſere lieben Kleinen „Aber Kinder, warum ſchreit ihr ſo?“ „Wir ſpielen Schiffbruch, Mama, und Max will nicht untergehen.“ * Karlchen ſchaut über den Zaun zu der Nachbarin: „Ach, bitte, Frau Müller, kann ich wohl den Pfeil zu meinem Bogen wiederbekommen?“ „Gern, mein Junge, wo iſt er denn?“ „In Ihrem Hunde ſteckengebliebenl“ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Anſere Modelle: Das Einſegnungskleio, auf ſpätere Verwendung berechnet Nr. 2883, 12—14 Jahre. Schwarzes quergeripptes Wollkleid mit ſchmalem Pliſſee garniert. Den Borderteilen, die übereinander kreuzen, iſt die hintere Schleife angeſchnitten. * Nr. 2884, 14—16 Jahre. Schwarzes Taftkleid mit breitem Pliſſee, Unterärmel abnehmbar. * Nr. 2885, 10—12 Jahre. Weißes Crépe⸗de⸗Chine⸗ Kleid mit Balenciennes⸗Spitze garniert. Dem mittleren Vorderteil iſt die Paſſe angeſchnitten, die über die Armkugel greift. Hier wird der kurze Puffärmel angeſetzt. Der untere Aermel iſt ab⸗ knöpfbar. * Kr. 2886,—10 Jahre. Weißes, leichtes Seiden⸗ kleid mit großen Stufen am ziemlich langen Rock. Spitzengarnitur am Kragen und langen Aermel. * Nr. 2887, 10—12 Jahre. lants garniert. Weißes Kleid mit Vo⸗ Nr. 2888, 10—12 Jahre. Schwarzes Samtkleid mit weißem Seidenkragen und Pliſſee garniert. *. Nr. 2889, 12—14 Jahre. Wollkleid mit Piqus⸗ Kragen und Faltenrock. * Mode vom ſase (Nachbruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) Gab es wirklich einſtmals Zeiten, wo junge Mäd⸗ chen ihr Einſegnungskleid bis zur Verlobung, ja bis zur Hochzeit als höchſten Staat tragen konnten? Wenn man den Schilderungen verblichener Romane Glauben ſchenkt, ſo muß das tatſächlich einſt der Fall geweſen ſein. Aber auch unſere Zeit iſt parſamer und bedachter geworden und ſucht alle Werte bis zum Aeußerſten auszunützen. Bei der Anſchaffung des Einſegnungskleides ſchwebt der dorglichen Mutter bereits die ſpätere Verwendungsmöglichkeit dieſes Anzuges vor Augen, Machart und Material werden ſo gewählt, daß ſie auch in anderer Zuſam⸗ menſtellung gut ausſehen. Aus dieſem Grunde kommt man jetzt immer mehr von völlig ſchwarzen Kleidern ab. Tiefblaue und dunkelbraune Konſirmationskleider werden häufig und gern ge⸗ wählt. Die Anſchaffung eines weißen Kleides iſt aus dem Grunde empfehlenswert, weil dieſes leicht ge⸗ färbt oder ſelbſt in unverändertem Zuſtand als ele⸗ gantes Sommerkleid getragen werden kann. Trotz dieſer Erwägungen möchten viele Familien aus traditionellen Gründen nicht auf das ſchwarze Einfegnungskleid verzichten. Wählt man beiſpiels⸗ weiſe ſchwarzen Samt, ſo entſpricht das nicht nur der jetzigen Mode, ſondern erweiſt ſich als be⸗ ſonders praktiſch. Ein ſolches Kleid macht nicht alt und kann mit jeder beliebigen hellen Garnitur un⸗ verändert weiter getragen werden. Bei ſchwarzen Stoffkleidern muß die Machart möglichſt kind⸗ lich ſein. Wickelbluſe und Pliſſeeteile um Halsaus⸗ ſchnitt und als Armgarnitur ſehen hübſch aus. Die kindliche Geſtalt des Firmlings verträgt in der Re⸗ gel einige Watterollen um den Aermelanſatz. Auch eine flachgelegte Schleife nimmt ſich vorteilbaſt aus. Sie kann ſpäter bunt beſtickt oder mit perſianerähn⸗ lichem Beſatz verſehen werden. Durch ſolche Kleinig⸗ keiten erhält das feſtliche Kleid ein vollkommen ver⸗ ändertes Ausſehen. Im übrigen können durch⸗ gehende Quetſchfalten und boleroartige Ueberjäckchen gewählt werden. Unter dem Jäckchen iſt ſpäter leicht eine helle Bluſe anzubringen. Iſt kein Jäckchen vor⸗ handen, ſo wird der Stoff am Vorderteil in Blatt⸗ und Blütenform ausgeſchnitten, ſorgfältig umge⸗ ſchlungen und hell unterlegt. Selbſt in ſchwarser Farbe ſieht ein ſolcher Durchbruch nicht ältlich aus. Man wählt zur Auffriſchung und Belebung abſicht⸗ lich helle, ja grelle Farben wie 8. B. orange, gelb oder ein leuchtendes Roſa. Viele Backſiſche beſtehen darauf, zur Einſegnung das erſte Seidenkleid zu tragen. Schwarzer Ta ſt erweiſt ſich in ſolchem Falle als preiswert und hübſch. Schößchen, die einen Kaſak markieren und Glockenvolants bilden den gegebenen Ausputz. Wird bei Eintritt der warmen Jahreszeit der lange Aermel verkürzt und das Kleid mit einem duftigen Bindekragen verſehen, ſo erfüllt es noch lange eſi⸗ nen Zweck als eleganter Feſtanzug. Bei den ſehr modernen Glanzſeiden mit matter Abſeite kommt ähnlich wie bei Erwachſenen die Verwen⸗ dung von Matt und Blank in Frage. Die Blenden laſſen ſich ſpäter leicht mit heller Seide überſticken. Auch das Einſchneiden von kleinen Oeſenlöchern und Anbringung eines bunten Kordeldurchzugs iſt nicht von der Hand zu weiſen, wenn es ein dunkles Kon⸗ firmationskleid zum jungmädchenhaſten Straßen⸗ anzug umzugeſtalten gilt. Für weiße Einſegnungskleider wird ſeit geraumer Zeit Wollmuſſeline oder Kunſtſeide mit fiſchgrätenartigem Glanzmuſter gewählt. Dieſe Art von Kleidung wirkt beſonders kindhaft und ju⸗ gendlich. Wünſcht die Mutter, daß ihr Töchterchen bei der Einſegnung noch keinen allzu erwachſenen Ein⸗ oͤruck macht, ſo beſteht ſie auf einem wadenfreien wei⸗ ßen Feſtgewand, wobei jedoch Kranz und Schleier oͤen würdevoll⸗feierlichen Charakter des Tages ge⸗ währleiſten⸗ 5 Die gute Kamille Rote, riſſige Hände, durch Hausarbeit, Winterkälte beſchädigt, können mit Kamillenbädern weich und geſchmeidig gemacht werden. Ein Teelöffel Kamillenblüten wird zuſammen mit einer halben Zitrone gekocht und ziemlich warm zu Bädern benutzt. Die Hände bekommen eine weiche, zarte Haut. Halsſchmerzen laſſen ſich durch Gurgeln mit einer Kamillenlöſung beſeitigen. Zu dem Zweck wird der Kamillentee lauwarm und ziemlich ſtark genommen. Einige Tropfen gereinigtes Glycerin dazu, erhöhen die Wirkung. Ein Fettfleck im Teypich macht ihn unanſehnlich. Der Teppich wird mit einer Löſung von Waſſer und einem Schuß Terpentinöl abgerieben, und zwar die fleckige Stelle doppelt ſo oft wie der übrige Teppich. Nach dem Trocknen iſt der Fleck verſchwunden. Berver-Schniſie— Moden-Journale aller verlage——— — Modenzeitsehritten 3 Saum Schdſen-, Seener Wiener Neister-Schniſte Abplättmuster— Reicmaltige vorlage riaDnE n N 7, 24, Anruf Nt. 50005 Aceeweepeeedet Wäsche, Leinen, Betten/ Kerzen, Kerzenschmuck, Rosenkränze, Mag- nikilkats, Geschenke ete. in reicher Auswahl Christliche Kunstsx Per, z2b Knssraei Teleph. 276 12 uesnauuappnousc ux I. H. Kommunion) 28⁰ Modetorheiten Modetorheiten gab es von je. So erzählt eine alte Chronik von„Modebäuchen“ zur Zeit Franz II von Frankreich. Damals bildeten ſich die Männer ein, ſie würden ein beſonders majeſtätiſches Aus⸗ ſehen erhalten, wenn ſie einen ſtattlichen Bauch vor ſich hertrügen. Nun wollten aber die Frauen nicht nachſtehen, und ahmten das nicht nur nach, ſondern legten be⸗ ſonderen Wert auf recht breit ausladende Partien des verlängerten Rückens. Das Sonderbarſte aber bei dieſer Mode war, daß die Damen ihre Geſichter zu verbergen ſuchten. Ueberall in den Kirchen, ja in Geſellſchaften, auf den Straßen ſah man nur noch verlarvte Geſichter. Die Schönheitspfläſterchen waren dann ſpäter die Nachfolger der Masken. Im 17. Jahrhundert hatten die Reifröcke einen derartigen Umfang, daß die Damen kaum durch die Türen der Zimmer gehen konnten. Und zwar erzählten ſie eine reizende Geſchichte aus Konſtan⸗ tinopel: Eines Tages wünſchte die Sultanin die Gemahlin des damaligen engliſchen Botſchafters kennenzuler⸗ nen, die bald darauf mit ihren Damen ihre Auf⸗ wartung bei Hofe machte. Alle erſchienen in ihren ungeheuren Reifröcken. Die Sultanin konnte ſich nicht genug über die Figuren der Frauen verwun⸗ dern; ſie war derart erſtaunt über den gewaltigen Umfang der engliſchen Damen, daß ſie ſchließlich durch die Dolmetſcherin fragen ließ, ob denn alle engliſchen Damen einen ſolchen Umfang hätten. Und nun verſuchte man der Muſelmanin auseinanderzu⸗ ſetzen, daß nur Reifröcke an dieſer Form ſchuld ſeien, es läge wirklich nicht am Wuchs Da blieb den Engländerinnen nichts weiter übrig, als ſichausöuziehen, denn die Sultanin konnte oder wollte nun einmal nicht begreifen, woher dieſe „machtvollen“ Hüften kommen konnten. Und ſicherlich hat ſich die Türkin ſofort ein ähn⸗ liches Koſtüm beſtellt! Süße Tomaten „Die Tomate iſt eine allgemein geſchätzte und be⸗ liebte Frucht. Aber man muß erſt hinter den Ge⸗ ſchmack kommen. Manches wird wohl zum erſten Her Tuue Are nicht tärben will, benutze das dewährte Fiaarstärkungswasser ENTRUPATL r e, das den Haaren die ehemalige F. Wiedergibt. Fehlfarben Zusgsschice“ Stärkt den Haarwuchs, Beseitigt Kopf- 2888 2889 Male herzhaft in die Tomate hineingebiſſen haben in der Meinung, etwas Köſtliches zu genießen, w etwa einen Pfirſich oder eine Apfelſine. Das dann jedesmal eine große Enttänſchung, bis— ibren Wert als Gemüſe ſchätzen lernt. Nach de⸗ neueſten Forſchungen aber beſteht gute Ausſicht, di Tomate auch als Obſt zu züchten. Das Kaiſer“ Wilhelm⸗Inſtitut für Züchtungsfor“ ſchung in Müncheberg hat mit etwa 30 000 tenpflanzen Verſuche gemacht und durch neue Kreu“ zungen erreicht, daß man heute zucker⸗ und ſünre reiche Kulturtomaten mit ſchönen großen Früchten erzielen kann. Die ſüßen Tomaten enthalten bereit“ 10 Protent Zucker, das iſt ebenſoviel, W167 10 40 Mindeſtwert, den man bei Apfel und Birne beo tet. Der Säuregehalt dieſer Tomaten gleicht normalen Sorten von Apfel, Birne und Apfelſink⸗ Es wird alſo nicht mehr lange dauern, bis wir 555 Nachtiſch ſüße aromatiſche Tomaten eſſer können, wie heute einen Apfel oder einen Pfirſich⸗ —— Was viele Frauen nicht wiſſen Im Laufe der Zeit werden Küchengeräte ſchadhaft. Da hilft auch die größte Vorſicht nichts. Die tige Hausfrau wird ihnen jedoch mit geſchickter Han! ihre Gebrauchsfähigkeit zurückgeben. Die Strohmatte am Küchenherd(an, die Hausfrau keine kalten Füße bekommt) wir“ wenn fettig und ſchmutzig, in einer ſehr ſtarken G löſung gewaſchen. Auf einen Eimer Waſſer ö0, Pfund Salz, eine weiche Bürſte hineintauchen, Matte ſtrichweiſe abreiben, ſpülen und entfernt vom Ofen trocknen laſſen. Sie iſt wieder wie neu. Fußabtreter ſind auf gleiche Weiſe erneut gebrauchs⸗ fähig zu machen. Das Küchenbrett tſt locker geworder Es will nicht halten, es macht der Hausfrau une liche Mühe, die Topfdeckel, die Küchenlöffel imm vorr neuem aufzuhängen. Bitte die Nägel in ande, feuchteten Gips tauchen, dann in die vorhanden⸗ Oeffnung ſtecken, das Küchenbrett aufhängen. Nägel ſitzen jahrelang feſt und rühren ſich nicht mehr · Schuppen und Kopfjucken. Fl..80 Mk. Prospekt kostenios qurch: Apotheken, Orogerien ien. Bostimmt Vorräüg: Parfümerie Ludwig& Schütthelm 0 4, 3 und Friedrichsplatz 19. 4 Durchgehend geöffnet!— Teilsahlung destane/ loden Mittwooh! Die Beilage Maunelmer STEEE oas anziol, fauen-Leltung Niarktolatz F2. 6 222 tür ersohelnt CGnufloff voniß. bun Damenhüie Geschw. Wolf, P 7,1 E —⏑PPP——————— Wenige Schritte vom Paradepłãtz⁊* 0 3 2 N. C Hibde ol? tiermoſle .— Spezielgeschöft für erstllessige Damentkieldur9 Täglich Eingang neuesler Frühjahrsschüpfungen, Umünderungen nach neuesien Modelle FPAMIILIE 7 ANZEIGEN Stets in qie MEUE MANNHEINMER ZEITUNG Die ältestſe legeszeitung Nennheims — 69 33 * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 98 Die badiſche Gauliga im Kampf Waldhof und Bſck vor der Enticheidung— Reckarau kämpft um den Abſtieg —— lette Februarſonntag war für Mannheims Fuß⸗ Wenr einmal recht bitter. Waldhof gab gegen das in* Karlsruhe einen Punkt ab und Neckarau, burz erhöhter Abſtiegsgefahr ſchwebt, verlor in Mühl⸗ roch 3 3. Walbdhof liegt nach Verluſtpunkten jetzt um Sreihuren Punkt günſtiger als VfͤR Mannheim und Fé und au 6. Der eine Punkt, der gegen Phönix unnötig Musſhlab unverdient verloren ging, kann unter Umſtänden zwei Sogebend werden. Ein Verluſt von 3 Punkten an verloren utagen iſt bedenklich. Jetzt darf kein Punkt mehr ſhaſt, 10 gehen, ſonſt reicht es nicht mehr zur Meiſter⸗ eingeg in deren Entſcheidung jetzt ſogar noch Mühlburg bie ariſſen hat. Aus den 3 Heimſpielen muß Waldhof Angehole holen, dann kann es von keinem Verein mehr Spiel t werden. VſR Mannheim hat nur noch das eine Form gegen Waldhof auf eigenem Platz. In der heutigen kann muß man PfR die beſſeren Ausſichten geben. BfR Hreihurtt einem beſtimmten Punktgewinn gegen den Sc de 800 rechnen. Die eigentliche Entſcheibung zwiſchen ben Le Freiburg und dem BfR fällt bereits am kommen⸗ dem Honntag. Phönix Karlsruhe iſt ſetzt faſt ganz aus Rennen. g Neckarau iſt durch die:8⸗Niederlage gegen beſindebuerg auf die vorletzte Stelle zurückgefallen und derten ſich in großer Gefahr. Mühlburg hat ſich auſ ſen Endka Platz vorgeſchoben und kann ſehr wohl noch im men 901 um die Meiſterſchaft entſcheidend Einfluß neh⸗ um Kun bei den beiden Heimſpielen wird Mühlburg den bbunkte abgeben. Theoretiſch könnte Mühlburg mit um—9 Erſten noch punktgleich werden. Neckarau muß, unhehuubt abſteigen zu müſſen, die beiden letzten Spiele 8 ingt gewinnen. das ut Karlsruher t rettete in Freiburg durch diellel nentſchieden(:1) einen wertvollen Punkt, der ihn Freibm ſichert. Karlsruhe dürften 2 Punkte gegen Sc kätte, zufallen, ſo daß er dann 17 Punkte im geſamten Funkt ann er aus dem Spiel gegen Phönix noch einen Necar gewinnen, dann iſt er vor dem Abſtieg gerettet, da Der 90 auf keinen Fall über 17 Punkte kommen kann. vorn 86 Freiburg hat ſich in letzter Zeit wieder gut nach punk gearbeitet. Nach Verluſtpunkten iſt er mit BfR m ſeich. Freiburg hat noch zwei Heimſpiele gegen ſein. und Phönix Karlsruhe. Gegen beide will gewonnen burg Auswärts muß Freiburg in Waldhof und Mühl⸗ hewinntreten. In beiden Spielen kann kaum mit Punkt⸗ Der gerechnet werden. Lerm§E Pforzheim, der das erſte Spiel gegen piel ania Brötzingen 219 verlor, konnte im Rück⸗ Brötzi eine Formverbeſſerung unter Beweis ſtellen, denn Spiele gen verlor 235. Pforzheim hat noch 4 ſchwere auswä vor ſich: Zu Hauſe gegen Phönix Karlsruhe und de arts gegen Bſs Neckarau, Phönix Karlsruhe und heim beiburg. Trotz aller Formverbeſſerung darf Pforz⸗ nen. et dieſen Spielen auf nicht allzu viele Punkte rech⸗ leitigt ie Gefahr des Abſtiegs iſt auch hier noch nicht be⸗ eigenen rötzingen hat noch zwei Spiele auszutragen; auf Redara. latz gegen Mühlburg und auswärts gegen luchen u. Zwei äutzerſt ſchwere Spiele, da Mühlburg ver⸗ Redaran id“ den Anſchluß an die Spitze zu halten und AuntleBekanntmachungen Am 4. März ſpielen: SB Waldhof— VfB Mühlburg BfL Neckaran— 1. FC Pforzheim FC Freiburg— VfR Mannheim Karlsruher FV— SC Freiburg Der SV Waldhof empfängt VfB Mühlburg zum Rückſpiel. Das Vorſpiel endete unentſchieden 44. Waldhof hat gegen Pforzheim und Phönix Karlsruhe 3 Punkte eingebüßt und iſt bedenklich zurückgefallen. Wenn Waldhof die erſte badiſche Gaumeiſterſchaft erringen will, darf kein Punkt mehr verloren gehen. Techniſch iſt Wald⸗ hof Mühlburg überlegen; an Eifer dürfte Mühlburg faſt etwas voraus ſein. Wenn Waldhof die herausgeſpielten Gelegenheiten jeweils ausnützt, verliert Mühlburg ganz klar. VifL Neckarau führt einen Exiſtenzkampf, nur ein Sieg in den zwei noch ausſtehenden Spielen kann vielleicht eine Rettung bringen. Der diesmalige Gegner§FC Pforzheim hat eine überraſchende Formverbeſſerung erfahren. In zwei eindrucksvollen Spielen wurden Wald⸗ hof und Brötzingen einwandfrei geſchlagen. Neckarau trifft alſo auf einen Gegner, der nicht leichtgenommen werden darf. Neckarau hat in der erſten Halbzeit in Mühlburg gezeigt, daß es ſpielen kann. Wird in dieſer Form gegen Pforzheim geſpielt, dann ſollte ein Sieg leicht möglich ſein. Da Neckarau weiß, daß es um alles geht, iſt damit zu rechnen, daß es mit einer Kraftleiſtung aufwartet, vor der Pforzheim ſich beugen muß. Der VfR Mannheim muß einen recht ſchweren Gang nach Freiburg zum Fußballklub tun. Das Vorſpiel gewann VfR 311. Beide Vereine ſind noch Mei⸗ ſterſchaftsanwärter und nach Verluſtpunkten punktgleich. Von dem Ausgang dieſes Spieles hängt demnach für beide Vereine ſehr viel ab. Wer verliert, dürfte ſeine Ausſichten auf die Meiſterſchaft ſo ziemlich aufgeben. Beide Vereine befinden ſich in ſehr guter Verfaſſung. Hier könnte die Tagesform und der Platzvorteil den Ausſchlag geben. Frei⸗ burg hat einen ausgezeichneten Torhüter, gegen den Tore nicht leicht zu erzielen ſind. VfR dürfte in allen Reihen etwas beſſer als Freiburg ſein. Wenn der Sturm in Laune iſt, muß das Spiel auch in Freiburg gewonnen werden. Der Karlsruher§ V hat ben Tabellenletzten SC Freiburg zu Gaſt. Der KF, der im Vorſpiel:4 ver⸗ lor, wird dieſes Spiel ſicher gewinnen. Seinen Weltmeiſtertitel verteidigte Mittelgewichts⸗Welt⸗ meiſter Marcel Thil am Montag in Paris erfolgreich. Er ſchlug ſeinen Herausforderer, den Spanier Ignacio Ara, über 15 Runden ganz überlegen nach Punkten. Allein dreizehn Runden gingen an den Franzoſen, die beiden übrigen waren unentſchieden. Der Spanier kam nie dazu, ſeine enorme Reichweite auszunutzen. An der Fernfahrt Mailand— San Remo am W. März nehmen einige deutſche Straßenfahrer teil. Neben Geyer und Altenburger haben jetzt auch die Beruſsfahrer⸗Ne.i⸗ linge Münzer, Haendel, Schuffenhauer und K. Steger ihre lich um gemeinſame Trainingsarbeit Anſere Schwimmſport-Runoſchau Traininingsgemeinſchaften für Schwimmer Die deutſchen Ruderer haben eigentlich den Begriff der Trainings⸗ bzw. Reungemeinſchaften erfunden. Die Leicht⸗ athleten arbeiten jetzt auf ähnlicher Baſis, nur von den Schwimmern hört man noch nicht viel von dieſer Arbeits⸗ weiſe, obwohl gerade bei ihnen bie Vorbedingungen viele leicht am beſten gegeben ſind. Um Renngemeinſchaften kann es ſich ja bei ihnen nicht handeln, ſondern ausſchließ⸗ ohne Rückſicht auf Vereinszugehörigkeit. Aber leider iſt an vielen Orten der Vereinsfanatismus immer noch größer als der Wille um ein großes Ziel. Noch immer hört man, beſonders jetzt während der Hallenzeit, Klagen, daß die außerordentlich geringen Trai⸗ ningsmöglichkeiten noch dadurch eingeſchränkt werden, daß jeder noch ſo kleine Verein darauf beſteht, ſei⸗ nen Mann, und wenn er noch ſo wenig kann, in den Vor⸗ dergrund zu ſchieben. So verſtänblich es erſcheint, wenn jeder hochkommen will, ſo kurzſichtig iſt es gedacht, hier Vereinspolitik zu treiben, denn letzten Endes nützt es auch dem kleinſten Verein am Platze, wenn ein anderer Verein durch ſportliche Erfolge für die Sache ſelbſt prak⸗ tiſche Werbung treibt. Vielſach aber iſt es auch die Perſonenfrage, die hier hemmt. Der Verein X hat eine gute Lehrkraft, die ſich ſchließlich auch einmal dazu herabläßt, anderen Vereins⸗ angehörigen einen Tip zu geben. Aber im allgemeinen tut er das nicht. Er kann es nicht einmal, ſelbſt wenn er guten Willens iſt, denn man würde ihm prompt mit dem Vorwurf kommen,„Geheimniſſe“ an die Gegner verraten zu haben. In den paar Städten, wo die Schwimmerei obenauf iſt, alſo in Köln, Magdeburg, Bremen uſw., iſt man ja glücklich über dieſen Standpunkt hinausgewachſen. Dafür blüht er aber in der ſchwimmeriſchen Provinz am ſo heftiger und gerade dort verkümmern dadurch oft wirk⸗ lich talentierte Kräfte. Das Vereinsleben ſoll beileibe nicht angetaſtet werden, es hat viel Gutes. Aber manche haben es dringend nötig, einmal barüber nachzudenken, ob ſie nicht vor lauter Bäu⸗ men den Wald überſehen, wenn ſie ſich ausſchließlich von Vereinsintereſſen oder falſch verſtandener Pietät leiten laſſen. Faſt zwangsläufig muß man feſtſtellen, daß es in vielen großen und mittleren Städten viel zu viele Einzel⸗ vereine gibt. Konkurrenz muß ſein, aber nur wenn ſie wirkliche Konkurrenz iſt. Ein Großverein am Platze und darum herum zehn und noch mehr mittlere und kleinere Vereine, das iſt nicht das Richtige. Ganz abgeſehen von der wirtſchaftlichen Seite geſunder Fuſionen müßte ſchon die ſportliche Erfahrung darauf hinweiſen, daß ein Verein nur dann weiterkommen kann, wenn ſeine Kampfmann⸗ ſchaft eine Rolle ſpielt. Man darf heute nicht mehr ſo genügſam und mit ſounoſovielen„Siegen“ im Jahr zu⸗ frieden ſein. Heute gilt nur noch der tatſächliche Wert der Leiſtung. Das gerade im Schwimmſport ſo lehrreiche Beiſpiel wirkſamen Lokalwettbewerbs— Magdeburg, Köln und Leipzig— hat noch viel zu wenig Schule gemacht. Mit Vereinsanhang allein kann man auf die Dauer keine Sache groß machen, und das Intereſſe der Oeffentlichkeit gewinnt man heute nur noch mit wirklichen Leiſtungen. Es intereſſiert niemanden mehr, ob der Verein A gegen den Verein B einen Klubkampf gewonnen hat, wenn am gleiche Platze ein Verein C beiden anderen um Klaſſen überlegen iſt. Aber es würde zweifellos werbend wirken, wenn es einer Fuſion von A und Bͤgelingen würde, dem bisher auf ſeinem Piedeſtal ruhenden Verein C einmal Außer den Fuſionen, die praktiſche Traininge⸗ gemeinſchaften auf neuer Baſis bilden könnten, iſt es aber auch möglich, gemeinſames Training unter ein⸗ heitlicher Leitung durchzuführen, wenn man ohne Rückſicht auf die Vereinszugehbrigkeit den Lehrer des einen Vereins dazu bringen könnte, auch die Mannſchaft des anderen Vereins mitzutrainieren. Wem die Sache am Herzen liegt, der freut ſich über jede Leiſtungsſteigerung, ganz gleich wo ſie herkommt. Aber es iſt eine Groteske, wenn zwei Ver⸗ eine am Platz zwei gleichwertige Leute hahen, die ſich ge⸗ fliſſentlich aus dem Wege gehen, anſtatt miteinander zu arbeiten. Man ſoll aber den Aktiven aus ſolchem Tun keinen Vorwurf machen, denn die Schuld tragen ihre kurz⸗ ſichtigen Vereinsführer. Schließlich und endlich laſſen ſich Mannſchaftskämpfe ohne Rückſicht auf Vereinszugehörigkeit immer durchfüh⸗ ren, wenn die leibige Furcht vor der eventuellen Nieder⸗ lage einmal verſchwindet. Die Angſt ums Preſtige hat ſchon viel verdorben, die Sucht nach dem Erfolg um jeden Preis aber noch mehr. Wie ſchön könnten überall Kämpfe durchgeführt werden, indem der führende Großverein als Gegner die Mannſchaft aller anderen erhält und wie leicht iſt es bei gutem Willen möglich, Kampfmannſchaften ſo aufzuſtellen, daß der Papierform nach das Ergebnis ofſen iſt. Nur gemacht wird das nie und warum? Es könnte ja dann in der Zeitung zu leſen ſein, daß der Großverein K einmal geſchlagen worden iſt! Sübdeutſchland— Süboſtfrankreich Ein Fußballkampf am 22. April in Stuttgart— Die Gaue 13 bis 16 ſtellen die Mannſchaft Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß auch nach der Neuaufteilung des deutſchen Fußballgebietes in 16 Gaue einige der alten„Traditions⸗Fußballkämpfe“ der Verbände beſtehen bleiben würden. Inzwiſchen hat auch Weſtdeutſch⸗ land bereits gegen Nordfrankreich geſpielt und demnächſt ſoll der Kampf Weſtdeutſchland— Oſtholland ſteigen. Auch Süddeutſchland will wieder in einigen Spielen als ge⸗ ſchloſſene Einheit auftreten. Das erſte Spiel, in dem man wieder eine„ſüddeutſche Fußball⸗Vertretung“ ſehen wird, findet am 22. April in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn zu Stuttgart ſtatt. Gegner in dieſem Spiel iſt Süboſtfrankreich, alſo jenes Gebiet des franzöſiſchen Fußballs, das einige der ſtärkſten Mannſchaften des Landes, nämlich Olympique Marſeille(derzeit wieder Tabellenführer der franzöſiſchen Nimes, Arles, Cannes, Nizza, Montpellier uſw. ellt. Die ſüddeutſche Mannſchaft wird aus den beſten Spie⸗ lern der Gaue Südweſt, Baden, Württemberg un d Bayern geſtellt. Im Vorſpiel am 12. Februar 1933 blieb eine ſüddeutſche Mannſchaft in Marſeille über Südoſt⸗ frankreich mit:0 Sieger. Die Franzoſen wollen diesmal mit einer beſonders ſtarken und gut vorbereiteten Mann⸗ ſchaft Revanche holen. Ihr Probegalopp endete ſehr ver⸗ heißungsvoll, konnte doch vor Kurzem eine Mannſchaft von Südoſtfrankreich in Marſeille vor 10 000 Zuſchauern die ſtarke Budapeſter Stadtmannſchaft einwandfrei 221 ſchlagen. Gührings nächſter Gegner iſt am 5. März in Leieeſter dr bekannte Mulatte Larryy Gains. Der Stuttgarter ſteht hier vor einer ſchweren Aufgabe, von deren Erfüllung abhängig iſt, ob ſeine Verhandlungen mit Jeff Dickſon in größter Abſtiegsgefahr ſchwebt. Meldung abgegeben. die Hölle heiß zu machen. wegen eines Kampfes in Paris zum Abſchluß kommen. Heſſentliche Mahnung. mön Laufe des Monats März beim und an die Stadekaſſe Mann⸗ 1. Gedn,Jahlen: 18 äude e⸗ öruar Wöbe erſtener für 2 8 ſpäteſteng 5 März 1034 5 as unterzeichnete Konsortium bietet hiermit im Auftrage der Deutschen Reichs- ſänle für 11 93 Handels post den Inhabern der am 1. April 1934 fälligen 6igen Schatzanweisungen der Deut- Die bic ſpäteſiens 5, März 1034 den Luun den Arbeitgebern an im Mohn⸗ u. Gehaltszahlungen daltene at Februar 1934 einbe⸗ bis ſpärgerftener rückzahlbar zum Nennwert am 1. April 1939 an. den. Abweichende Wünsche werden jedoch nach Möglichkeit berücksichtist werden. e die 5 0 Die Deutsche Reichspost ist nach dem Reichspostfinanzgesetz vom 18. März 1924 8. Die Einführung der neuen 4)% Postschatzanweisungen wird an den deutschen den L(Reichsgesetzblatt Teil I. Seite 287) eine Reichsanstalt. Ihr Sondervermögen ist ein Teil Hauptbörsenplätzen alsbald nach Erscheinen der Stücke veranlaßt werden. in dohn⸗ u. Gehaltszablungen Anden Geit vom.—18. 3. 1031 weit haltene Bürgerſteuer, ſo⸗ den die abzullefernde Summe ſteigt etrag von 200.“ über⸗ 8. Geme ſpäteſtens 20. März 1034 ein 3— 5 bruar 10336rränkeftener für Fe⸗ Piéis, kvätenens 20. März 1094 mee fällige und bis zum zende 85, 1a64 noch fällia wer⸗ bie Veranägungsſtener 7 Pie uſpäteſtens 20. März 103 Wal heredem Monat Februar Gemelsrrübrenden Mieteintaumgangebapter, aulenemadebuhrer, Sinferſicherun Sgebühren, Sbnen hren, 8 bie iichtsgebühren Hemei ſpäteſtens 24. März 1934 1084 Adebierſtener für März Wer ö ſpäteſtens 31. März 1034 die ieſe riſten veriäumt, hat ausgezahlt. genommen. Vorzeitiger Schlub der Zeichnung bleibt vorbehalten. ehgeſetrch geſetzliche Vorſchriften 3. Die neuen Schatzanweisungen werden in den gleichen Abschnitten wie die alten 3. Die Zuteilung auf Grund der Zeichnung eriolgt nach Maßgabe der für die Zeichnung nichten bten Verzugszinſen zu ent⸗ Schatzanweisungen ausgegeben, also in Abschnitten zu RII. 500, 1000, 5000 und 10 000 zur Verfügung stehenden Stücke baldmöglichst nach Ablauf der Zeichnungsfrist Witiger and zwar bei nichk recht⸗ 09 herr Entrichtung: nanntener 1,—6 und 8 ge⸗ 1. Oktober 1934. e don firtic 4. Renuee für den Umtausch wird den Einreichern von den Umtauschstellen kann aus etwa vorzeitig eingezahlten Beträgen nicht hergeleitet werden. vom nicht berechnet. der 6——9 ert; Für die Hergabe der alten Postschatzanweisungen ist eine Börsenumsatzsteuer Scüngsgn Fälliareiten(2.7) nieht zu entrichten. Die für die Ueberlassung der neuen Postschatzanweisungen lährl Gssinſen i n v. S. ber EBulbieet Källige Börsenumsatzsteuer trägt der Umtauschende. J0(öchuldner hat außerdem die 5. Die am 1. April d. J. fälligen Zinsscheine der umzutauschenden 6 7% Postschatz. diesem Tage ab vergütet. Ewanggchen Koſten verbundene anweisungen verbleiben den Einreichern und werden wie üblich bei Fälliskeit eime ollſtreckung zu erwarten. eingelöst. beſ melnendudere Mahnung ſedes Mfienunteüungen 3 nicht. Eüunbeim en: Bei der Stadtkaſſe volr, an Samstaas von bis 193 Skla en übrigen Werktagen K,beiUhr und von 5415 bis der aden Gemeindeſekre⸗ Wäenbänfern au nach den in -Wepächlung 968 ta zen Ubr, an, den g. März, nachm. 10 Gen wird die Sürnd errkung Kreidach, um⸗ Ihrädelſche, 925 Hettar, in der e derpachtes ietſchaft auf ſechs gugeme Rür Rehbepird, daz ein beſonderg d5 abnohand vorhanden iſt und Saane, mitten im Jagd⸗ 5 96 91 den 20, Februar 1054 rgermeiſterei Kreidach Gölz. H. Aufhäuser erhalten. Außerdem wird den Umtauschenden Berlin. im Februar 1934. Berlin, Altona, Braunschweig. Bremen. Breslau, Chemnitz. Schwerin(Meckl.), Weimar. Bank der Deutschen Arbeit A. G. Deutsche Bank und Disconto-Gesellschait J. Dreyius& Co. Braunschweigische Staatsbank(Leihhausanstalt) Sächsische Staatsbank Lincoln Menny Oppenheimer M. M. Warburg& Co. Umtausch- und Zeichnungsangebol l. Umtausdi vom 1. bis 14. März 1934 eine Barvergütung von 3 ein Bonus von 75 90 Reichsbank. Berliner Handels-Geselischait Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank Mendeissohn& Co. Hardy& Co. G. m. b. H. Simon Hirschland Jacob S. H. Stern Veit I. Homburger Straus& Co. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank Olfzielle Umtausch- und Zeichnunesstellen in Mannkheim sind: Reichsbank; Badische Banie; Badische Kommunale Landesbank.— Ctrozentrale: Oeffentliche Bank· und Piand- briefanstalt; Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschait Filiale Mannheim; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Mannheim; Dresdner Bank Filiale Mannheim. schen Reichspost Folge II im Betrage von RM. 150 Millionen den Umtausch dieser Schatzanweisungen in 4½ wige Schatzanwelsungen der Deuischen Reichsposi bei den in der Anlage zu dieser Aufiorderung genannten Banken. Bankfirmen und deren deutschen Zweigniederlassungen während der üblichen Geschäftsstunden zu eriolgen. Der Umtausch kann auch durch Vermittlung aller übrigen Banken, Bankiers, Sparkassen und Kreditgenossenschaiten bei den Umtauschstellen vor⸗ genommen werden. Früherer Schluß des Umtauschgeschäfts bleibt vorbehalten. gungsamtsgebühren, 2. Bei dem Umtausch werden die neuen Schatzanweisungen zum Kurse von 97 9 abgegeben, so daß die Umtauschenden Sewährt. Die Barvergütung und der Bonus werden nach Prüfung der eingereichten Schatzanweisungen durch die Kontrolle der Reichspapiere von den Umtauschstellen Der Zinslauf der neuen Schatzanweisungen beginnt am 1. April 1934. Die Zinsen werden halbiährlich am 1. April und 1. Oktober gezahlt, erstmalig am Norddeutsche Kreditbank A. G. Gebrüder Bethmann Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf& Co. des Vermögens des Reichs, der von dem übrigen Reichsvermögen getrennt verwaltet 9. Di 8 8 Serrerngen beträct aund 2 re aer der umzn Die neuen 4 7% Schatzanweisungen sind als verbrieite Schuldverbindichkeiten tauschenden Anleihe nur mit rund RM. 350 Millionen belastet. Es haftet für die obige Schuld, nicht aber für die sonstigen Verbindlichkeiten des Reichs. Die Bedingungen des Umtauschssindfolgende: 1. Die Anmeldung zum Umtausch hat unter gleichzeitiger Einreichung der alten Schatzanweisungen in der Zeit Deckung zugelassen. aufgelegt. trägt der Zeichner. Dresden, Essen. Frankfurt Main). Halle(Saale), Hamburg. karlsruhe GBaden), Köln, Leipzig, München. Nürnberg, Preubische Staatsbank(Seehandlung). Commerz- und Privat-Bank A. G. Deutsche Zentralgenossenschaitskasse S. Blelchröder Deutsche TangesBankenzentrale Reichs-Kredit-Gesellschaft A. G. Eichborn& Co. Deutsche Efiecten- und Wechsel-Bank Kommanditgesellschaft aui Akctien A. Levy Sal. Oppenheim jr.& Cie. Bayerische Staatsbank 6. Die zum Umtausch gelangenden 6 7 Schatzanweisungen Sind mit einem nach Ab⸗ Schnitten und Nummern geordneten Verzeichnis einzureichen. Beber die zum Umtausch eingereichten 6“ Postschatzanweisungen werden den Einreichern nicht übertragbare Quittungen erteilt, gegen deren Rückgabe die neuen Schatzanweisungen von den Stellen, welche die Ouittungen ausgestelit haben, nach Erscheinen ausgehändigt werden. Die Lieferung der neuen Schatzanweisungen erfolgt baldmöglichst, und zwar in der gleichen Stückelung, in welcher die alten Schatzanweisungen eingereicht wer· des Reichs gemäߧ 1807 BGB. mündeisicher. Sie können im Lombardverkehr der Reichsbank beliehen werden und sind auch im Lombardverkehr bei der Preubischen Staatsbank(Seehandlung) als Il. Zeicinungsangebot Soweit die im Gesamtbetrage von RM. 150 Millionen neu auszugebenden 4½% Schatzanweisungen der Deutschen Reichspost rückzahlbar zum Nennwert am 1. April 1939 nicht für den obigen Umtausch benötigt werden. werden sie durch das unterzeichnete Konsortium hlermit unter den nachfolgenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung 1. Der Zeichnungspreis beträgt ebenfalls unter Verrechnung von 4/ Stückzinsen(s. Ziffer H. Die Börsenumsatzsteuer 2. Zeichnungen werden gleichfalls in der Zeit vom 1. bis 14. März 1934 bei den gleichen Firmen, bei denen der Umtausch anzumelden ist. entgegen⸗ und bleibt dem Ermessen der Zeichnungsstellen überlassen. Anmeldungen auf bestimmte Stücke können nur insoweit berücksichtigt werden, als dies mit dem Interesse der übrigen Abnehmer verträglich erscheint. Ein Anspruch aui Zuteilung 4. Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat am 27. März d. J. abzüglich 4½ 9% Stückzinsen vom Zahlungstage bis Ende März d. J.(3 Tage) bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnung entgegengenommen hat, zu erfiolgen. Auf vor dem 27. März d. J. geleistete Zahlungen werden Zinsen erst von Die Zeichner erhalten zunächst nicht übertragbare Kassenquittungen. gegen deren Rückgabe später die Stücke durch die Zeichnungsstellen ausgegeben werden. Lazard Spever-Ellissen Kommanditgesellschaft auf Aktien E. Heimann Frankiurter Bank L. Behrens& Söhne J. H. Stein Bayerische Vereinsbank Thüringische Staatsbank 970% Delbrück Schickler& Co. Dresdner Bank Westholsteinische Bank Bayer& Heinze Gebr. Arnhold B. Metzler seel. Sohn& Co. Vereinsbank in Hamburg Allgemeine Deutsche Credit-Austalt Merck. Finck& Co. Anton Kohn 18821 K B 506 — 8 Mittwoch, 28. Februar 1934 Im Schaffien der Devisenverlusie der Neichsbank Die Reichsbank hat während der letzten vier Wochen rund 73 Mill. Aan Goldund Deviſen verloren. Dieſe gewiß nicht erfreuliche Entwicklung beſtätigt in vollem Umfange, was Dr. Schacht den Aus⸗ landsgläubigern immer wieder verſichert hat, nämlich daß die Heraufſetzung des Einlöſungskurſes für Scrips nur auf Koſten der Goldbeſtände der Zentralbank möglich ſei. Die Einbußen ſind freilich größer als man erwarten konnte, man mußte ſie im Intereſſe der Wirtſchaft hinnehmen. Zunächſt weiſen die Einfuhren eine Verſtärkung auf. Mit der Konjunkturbelebung ſetzte zwangsläufig eine erhöhte Nach⸗ frage nach Rohſtoffen ein, zumal jeder gewiſſenhafte Fabri⸗ kant bei der ſteigenden Preistendenz der Welthandels⸗ artikel ſich mit Rohmaterialien verſah, um den Kunden noch preiswert zu bedienen. Ein ſolcher Vorgang iſt an ſich burchaus normal und war auch in die Kalkulation der amt⸗ lichen deutſchen Stellen entſprechend einbezogen. In Aus⸗ nahmefällen ſcheint eine gewiſſe Ueberver⸗ ſorgung Platz gegriffen zu haben. Man kennt einige große Werke, die Rohſtoffe wohl etwas über den Bedarf hinaus angeſchafft haben, im allgemeinen aber darf man ſagen, daß die deutſche Wirtſchaft diesmal mit den not⸗ wendigen Grundſtoffen zwar weit beſſer verſorgt iſt als bei der letzten Wirtſchaftsbelebung 1926/27, von einer Ueber⸗ verſorgung dürfte ſie jedoch ziemlich weit entfernt ſein. Zu allem Unglück hat der Währungskampf Aller gegen Alle die Zahlungsmodalitäten im Welthandel in⸗ ſoſern geändert, als man von ⸗den Rohſtoffkäufern Barzah⸗ lung verlangt oder ihnen nur ganz kurze Kredite ein⸗ ränmt, während umgekehrt die Bezieher von Fertigfabri⸗ katen längere Ziele anſtreben. Derartige Entwicklungen müſſen ſich zunächſt in der Deviſenbilanz ungünſtig aus⸗ wirken. Sie hätten aber kaum genügt, das Bild weſentlich zu trüben, wenn das deutſche Fabrikat nicht vor verſchloſſe⸗ nen Märkten ſtände. Kontingente, Deviſen⸗ ſchranken, Boykott und andere Dinge mehr ſind es, die in den deutſchen Außenhandelsziffern ihren Nieder⸗ ſchlag finden und die Situation für Deutſchland außer⸗ ordentlich kompliziert machen. Es wäre müßig, Erörterun⸗ gen darüber anzuſtellen, warum und weshalb die Schwie⸗ rigkeiten entſtanden ſind, jetzt heißt es, ihnen klar ins Auge zu ſehen und dafür zu ſorgen, wie ſie gemildert oder gar beſeitigt werden können. Der Weg, der aus dem Labyrinth führt, iſt klar. Die BVertreter der ausländiſchen Stillhalteglän⸗ biger haben ihn in ihrem jüngſten Dokument ſelbſt ein⸗ deutig gezeichnet: Deutſchland muß der Welt⸗ markt eröffnet werden, damit es zahlen kann; denn es will zahlen, wenn man ihm die Möglichkeit datzu gibt. Dieſer von hervorragenden Bankleuten aufgeſtellte Grundſatz wird auch dos Leitmotiv ſein, wenn die deutſche Regierung in Erörterungen darüber eintritt, wie man die Außenhandelslage zugunſten Deutſch⸗ lands beeinflußt. Es gibt drei Möglichkeiten: 1) ein plonmäßiges Sieben der Einfuhren nach dem Not⸗ wendigkeitsgrad, 2) eine Beſchränkung des Transſers für die Auslandsſchulden und 9) Schaffung von Erleichterungen für den Export. Man kann alle drei Fragen kombinieren, man kann ihnen aber auch einzeln zu Leibe gehen. Was zunächſt das Schuldenproblem betrifft, ſo werden die Gläubigervertreter auf der für den April vor⸗ geſehenen Transferkonferenz einer überaus ſchwierigen Situation gegenüberſtehen. Der Optimismus, mit dem ſie vor wenigen Wochen Berlin verließen, hat ſich als trüge⸗ riſch erwieſen. Läßt man den geſunden Menſchenverſtand ſprechen und betrochtet die Dinge rein wirtſchaſtlich, ſo drängt ſich zwangsläufig die Frage auf: werden die Gläubiger nicht überhaupt zu ſpät kom⸗ men? Es wird jedenfalls ſehr ſchwer halten, einen Weg zu finden, der gleichzeitig Deutſchlands Belangen Rechnung trägt und den Wünſchen der Gläubiger entgegenkommt. Das deuische Sowohl auf der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz als auch in den verſchiedenen Sachverſtändigen⸗Gutachten der letzten Jahre iſt feſtgelegt worden, daß alles geſchehen müſſe, um die deutſche Ausfuhr zu ſteigern, damit die Gläubiger zu ihrem Gelde kommen und ein Zuſammenbruch des deut⸗ ichen Geld⸗ und Kreditſyſtems verhindert wird. Dr. Schacht hat unlängſt erſt in einer Ausſchußſitzung des Centralver⸗ bandes des Deutſchen Bank⸗ und Bantiergewerbes im Na⸗ men der Reichsregierung die Erklärung wiederholt, daß Deutſchland an der Reichsmark nicht rüt⸗ teln laſſen werde und der Gedanke einer Deval⸗ vation nicht zur Erörterung ſtehe. Die Grundlagen für die Löſung der eben erwähnten Probleme ſind alſo weiter gegeben. Vorausſichtlich werden ſich olle Gläubiger die Auffaſſung auf der letzten Stillhaltekonſerenz in bezug auf den deutſchen Export zu eigen machen. Damit iſt jedoch noch niemandem gedient Empfehlungen dieſer Art ſind ſehr ſchön, nur muß man auch dafür ſorgen, daß ſie in die Praxis umgeſetzt werden; ſonſt fällt jenen die Verant⸗ wortung zu, die ſich nicht durchzuſetzen vermögen. Deutſchland wird gut tun, von ſich aus alle Schritte zu ergreiſen, um die Außenhandelsbilanz zu akti⸗ vieren. Neben der Siebung der Einfuhr kommt auch eine Unterſtützung des Exportes in Betracht. Hierfür gibt es ſehr verſchiedene Wege. Man konn das Serips⸗ und Sperrmarkverfahren ausbauen, man kann auch Steuer⸗ erleichterungen und Tarifſenkungen durchführen, und wenn das alles noch nicht hilft, wüſſen nene Wege geſchaffen werden, die dem Exporteur die Möglichkeit geben, durch verſtärkte Ausfuhren für die notwendigen Deviſen zu ſorgen. Dabei braucht der Gedanke direkter Subven⸗ tionen noch keine entſcheidende Rolle zu ſpielen, zumal entſprechende Gegenmaßnahmen des Auslandes denkbar ſind. Es müſſen alſo alle anderen Mittel ausgeſchöpft wer⸗ den, um dem deutſchen Erzeugnis den Abſatz auf dem Welt⸗ markt zu erleichtern. Zu irgendwelchen Sorgen liegt demnach keine Ver⸗ anlaſſung vor, da der ſtarke Staat Machtmittel genug be⸗ ſitzt, um rechtzeitig einzugreiſen. Etwaige Einfuhr⸗ beſchränkungen ſind ſinngemäß ſo durchzuführen, daß kein Mangel unerſetzlicher Waren entſteht. Dagegen läßt ſich viele Entbehrliche zu Gunſten des Unentbehrlichen zu⸗ rückſtellen. Faßt man alles zuſammen, ſo liegt das Recht auf deutſcher Seite. Das beſcheinigen nicht nur die Er⸗ eigniſſe, ondern auch die Auslandsgläubiger ſelbſt. Auf⸗ gabe aller Staatsmänner müßte es ſein, Deutſchland bei ſeinen Bemühungen, aus den Schwierigkeiten heraus⸗ zukommen, beiſtehen; denn ihnen Hürfte ſicherlich noch der Sommer 1931 in den Gliedern ſtecken, wo der Run der Auslandsgläubiger nicht nur Deutſchland zu Boden drückte, ſondern auch die anderen Länder von Mißtrauens⸗ wellen, Zuſammenbrüchen und Wirtſchaftsniedergang über⸗ zogen wurden. Das„Zuſpät“, das ſich damals verhängnis⸗ voll wie ein Unwetter über den Erdball ergoß, wird hoffent⸗ lich diesmal der Weltwirtſchaft erſpart bleiben. Die Badische Bank im Jahr 1933 Wieder 8 vH. Dividende/ Die bevorsiehende Umwandlung in eine Regionalbank In der geſtrigen AR.⸗Sitzung der Badiſchen Bank Karlsruhe wurde beſchloſſen, der GV. am 6. März aus einem Reingewinn von 1150 864 gegen 1025 088 einſchl. 200 000(200 000) Vortrag wiederum 6 v. H. Dividende auf die VA. und wieder 8v. H. auf die StA. auszuſchütten. Der Anteil des AR. an dem Fahresgewinn ſoll von bisher 8 auf künftig 5 v. H. herab⸗ geſetzt werden. Nach dem Geſchäftsbericht hat der vollzogene politiſche Umbruch in Deutſchland die im letzten Bericht feſtgeſtellte Bereitſchaft der Wirtſchaft zu einer günſtigen Beurteilung der Zukunft in die Tat umgeſetzt; überall ſieht man eine lange nicht gekannt neue Unterneh⸗ mungsluſt. Die Hauptinduſtrien Badens können eine beſſere Beſchäftigung melden, die auch im Jahre 1934 anhält. Es war möglich, mit Hilfe der Deutſchen Ren⸗ tenbankkreditanſtalt den landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben ihre Kredite ungekürzt zu belaſ⸗ ſen. Der Eingang von guten Handelswechſeln aber war im Berichtsjahr ungenügend, die zur Verfügung geſtellten Kredite wurden nur teilweiſe genützt. Die Ver⸗ wendung des Wechſels im normalen Handelsverkehr läßt immer noch zu wünſchen übrig. Mit der fortſchreitenden Beſſerung der geſamten Wirtſchaftslage werde aber, wie das Inſtitut zum Ausdruck bringt, die in der Verwendung des Handelswecheſels liegende große Kreditreſerve Hoffentlich beſſer von der Wirtſchaft ausgenutzt werden. Das zuſtehende Notenkontingent von 27 Mill 4 wurde voll ausgenutzt. Das Effektengeſchäft brachte gute Erträgniſſe, die Beſtände wurden vorſichtig aufgenom⸗ men. Die i. V. geſtellte Steuerrücklage von 500 000 Mark brauchte nicht in Angriff genommen zu werden, ſie ſoll dem Dividendenergänzungsfonds zugeführt werden, ſo daß dieſer einen Geſamtbeſtand von 1 Mill. auſweiſt. Für noch anfallende Steuern des Berichtsjahres wurde eine neue Rücklage von 200 000/ in die Bilanz eingeſtellt. Krafiiahrzeug Zur bevorsiehenden Reichsauio-Schau Nach langen Irrungen und Wirrungen hat im deutſchen Kraftfahrzeugbau die Erneuerung der deutſchen Wirt⸗ ſchafts⸗ und Verkehrspolitik durch die nationalſozialiſtiſche Regierung die Erlöſung gebracht. 1033 bedeutete für ihn in beſonderem Maße den großen Wendepunkt, und in das Jahr 1934 iſt er mit weiteren günſtigen Vorzeichen eingetreten. In all ſeinen Zweigen über⸗ ſchritt im verfloſſenen Jahr der Bau von Kraftfahrzeugen den von 1932 ſehr erheblich, wenn auch in verſchiedenem Ausmaß. Laut„Kraftverkehrswirtſchaft“ wurden allein 50 000 Perſonenwagen mehr hergeſtellt(92 000 gegen 42 000), womit die Erzeugung des letzten„Konjunktur⸗Jahres“, 1929, faſt wieder erreicht wird, an Laſtwagen 12 000(gegen 8 000), Omnibuſſe 818(142), Kraftfahrräder 38 000(35 000). Was aber ebenſo wichtig iſt: die Erzeugung wurde nicht auf Lager genommen, während 1932 Proöuktionswert und Abſatzwert um über 50 Millionen auseinanderklafften. Bis es ſoweit gekommen iſt, hatte der deutſche Kraft⸗ fahrzeugban auf eine lange Leidensgeſchichte zurückgeblickt Deutſchlands Motoriſierung blieb in den Erſchütterungen der erſten Nachkriegsjahre nicht nur weit hinter der amerikaniſchen Entwicklung, ſondern auch hinter anderen europäiſchen Ländern zurück, und ſie hat ſeitdem dieſen Borſprung noch nicht einholen können. Lange war außerdem Deutſchland dos Abſatzfeld für Fremoͤwagen, be⸗ ſonders amerikaniſcher Unternehmungen, die, um den Zoll⸗ ſchutz zu überſpringen, überdies eigene Montagewerkſtätten im Reich errichteten oder ſich Lizenzen abkaufen ließen. Der 1925 eingeführte Schutzzoll ſollte, bei allmählichem Ab⸗ bau, der deutſchen Induſtrie Friſt geben, ſich voll wett⸗ bewerbsſähig zu machen. Techniſch gelang es auch; aber wirtſchaftlich kam der deutſche Kraftſahrzeugbau kaum auf ſeine Koſten. Typenzerſplitterung und ſcharfer, ungeregel⸗ ter Preiskampf ernesteils, überſpitzte Rotionaliſierung an⸗ derſeits, die fklaviſch die auf ganz andere Größenzohlen eingeſtellte amerikaniſche Erzeugungsart nachahmte, hinder⸗ ten vielſach die Rentabilität. Der Gedanke eines deutſchen Antotruſtes, der deshalb aufkam, ſcheiterte, und ebenſo der Plan eines Zu⸗ fammenwirkens mit anderen europäiſchen Ländern gezen Amerika, das ſogar zeitweiſe in die deutſche Induſtrie eindrang. So, nach dieſem Muſterbeiſpiel liberaliſtiſch⸗n Unvermögens, eine große Aufgabe der Zeit insgemein im volksötonomiſchen Dienſt zu bewältigen, traf die all⸗ gemeine Wirtſchaftskriſe die deutſche Autoinduſtrie ſchon innerlich geſchwächt und machte ſie vollends ſanierungsreif. Immerhin hatte ſich eine gewiſſe Ausleſe vollzogen, und kinzelne Zuſammenſchlüſſe, die ihre Feuerprobe beſtanden, bahnten ſich on. Der Produktionswert, der 1928 eine Mil⸗ kiarde Mark überſchritten hatte, fiel bis 1931 um über die Hälfte, 1932 auf kaum ein Drittel(296 Millionen), wobei allerdings der immer ſtärkere Uebergang zum Kleinwagen mitſprach. Wenigſtens wandelte ſich die früher paſſive Han⸗ delsbilanz in einen Ausfuhrüberſchuß. Während 1928 im Reich etwa 20 v.., in Berlin ſogar 30 bis 40 v. H. fremde Vagen liefen, hielt bei völlig eingeſchrumpfter Einfuhr 1992 der deutſche Kraftfahrzeugbau eine günſtigerc Exportquote als ondere Länder. Die Zahl der ausgeführten Bagen erhöhte ſich ſogar gegen 1929, blieb allerdings wertmäßig um die Hälfte dohinter zurück. Auch 1933 geſtaltete ſich die Ausfuhr beſſer als in anderen Induſtrien. Die Hebel des Aufſtiegs Die nationalſozialiſtiſche Regierung ka m dem Kraftwagenbau von zwei Seiten zu Hilfe: erſtens ſofort durch die Stenerſreiheit für Neuwagen und dann auf längere Sicht durch die früher vergeblich angeſtrebte Verbeſſerung der Ver⸗ kehrswege als Vorausfetzung entſprechender Durch⸗ motoriſierung. Die Doppelbeſteuerung des Kraftwagens Gurch Autoſtener und Treibſtoffabgabe, zu der noch die verbinoliche Spiritusbeimiſchung als Nothilfe für den Heutſchen Kartofſelbau kam), die andere Länder nicht hatten, war 5— eine weſentliche Hemmung gegen die Vermehrung der Kraftwagen geweſen. Die nationale Regierung er⸗ kannte, daß, was hier der Fiskus aufgab, auf andere menſchökonomiſche Weiſe, reichlich wieder einkommen würde. Tatſächlich wird durch die ſtärkere Motoriſierung auf mehrfache Weiſe Arbeit geſchaffen— durch den hierzu erforderlichen Straßenbau, der zugleich auf eine Hebung des Fremdenverkehrs zielt, und durch Mehrung der Ar⸗ beitsplätze bei der Induſtrie der Kraftfahrzeuge ſelbſt wie bei den Lieferinduſtrien. So iſt z. B. die ſächſiſche Auto⸗ union im ihren vier Werken mit einer Belegſchaft von faſt 8000 Maun in das Jahr 1934 getreten(gegen 3000 Mann vor einem Jahr), Daimler⸗Benz mit über 13 000 Köpfen (plus 4400). Die Neuzulaſſung von Perſonenwagen und auch von Laſtwagen war in dem an ſich ſaiſonungünſtigen Januar mehr als doppelt ſo hoch wie im Vorjahr und reich⸗ lich ſo groß wie Anfang 1929. Aus den verſchiedenen Reichsteilen lauten die weiteren Nachrichten über Abſatz und Beſchäftigung unverändert günſtig. Dabei iſt zugleich der Friede der Kraftwirtſchaft nach langer Nebenbuhler⸗ ſchaft nicht nur mit der Reichsbahn hergeſtellt, die ſich ja jetzt ſelbſt der öffentlichen Beförderung auf den Auto⸗ bahnen annimmt, ſondern auch zwiſchen Induſtrie und Handel durch eine klare und verbindliche, feſte und einheit⸗ liche Regelung der Hänolerpreiſe. Die weiteren Ausſichten Der Preisſtand der Kraftfahrzeuge für Perſonen hat ſich gegen 1925 im Durchſchnitt kis Jannar 1991 faſt auf die Hälfte, für Laſtwagen auf etwa zwei Drittel ge⸗ ſenkt. Die Autoſchau wird Perſonenwagen mit ſechs oder acht Kubilzentimeter⸗Motor zum Preiſe von 1200“ zeigen. Auf weitere Sicht kommt es darauf an, in wel chem Um⸗ ſolche billigen Gelegenheiten den Bedarf anfachen können. Berufene Fachkreiſe ſelbſt ſind behutſam in ihren Schätzungen. Man muß ia den Umfang der Einkommen in Erwägung ziehen, für die überhaupt die Anſchaffung eines Kraſtwagens auf abfehbare Zeit in Betracht kommt. In dieſer Hinſicht iſt Deutſchland ungünſtiger daran, als ondere Völker mit einem trotz der Kriſe höheren Durchſchnittseinkommen. Rechnet man monatlich nur 100 für Unterhaltung und Berzinſung eines Wagens, ſo dürfte dieſer Betrag über⸗ haupt nur für Jahreseinkommen über 5000& zu erſchwin⸗ en ſein, die zur Zeit auf 1,2 Millionen zu ſchätzen ſind. Fit auch mit der ſortſchreitenden Verbeſſerung der Wirt⸗ ſchaftsanlage eine Sinkommensbe ſerung zu er⸗ hoffen, ſo wird ihr Schwergewicht entſprechend ſozialiſtiſchen Volkszielen vor allem auf der Heibungder ge ringen Einkommen liegen. Anderſeits bleibt aber zu be⸗ denken, daß die 1083 erreichte Zahl 522 000 Taufender Per⸗ ſonenkraftwagen bei normaliſierter Wirtſchaftslage Ausſich⸗ ten auf einen jährlichen Erneuerungsbedarf von je 100 000 Wagen eröffnet, d. h. ſo viel wie⸗ 1983 überhaupt Perſonenwagen hergeſtellt wurden. Weiter kommt natürlich eine Ueberwanderung vom Mo⸗ torrad zum—— 5 faches billigere Anſt ung e otorradeg öu e lhrer Stellung jetzt beſſer Geſicherten und ſchließlich auch durch manchen Wiederbeſchäftigten in Bet Daneben bietet die Schaffung öffentlicher Autover⸗ kehrswege, verſtärkter Betrieb entſprechender Verkehrs⸗ linien auf kange hinaus für Erzeugung und Abſatz eine weſentliche Stütze. Eine weitere Hebung des Binnenabſatzes würde die deutſche Kraftfahrinduſtrie nicht nur auf den Außenmärkten wettbewerbskräftiger machen, ſondern wohl auch durch eine noch billigere Maſſentype ſchließlich das Ziel eines „Volkswagens“ dem man ſchon erheblich nähergekom⸗ men iſt, voll erreichen laſſen. Alle Umſtände deuten dem⸗ nach nicht nur auf eine günſtige, ſondern auch eine ſtetkge Fortentwicklung des deutſchen Kraftfahrzengs und dauerhafte Wirkungsſtätte ſeiner dabei ſchaffenden Men⸗ ſchen hin. Rechnet mon doch für dieſes Jahr bereits auf eine um etwa ebenſoviel höhere Produktionszifſer gegen⸗ über dem Vorjahr, wie dieſes das Kriſenſohr 1932 über⸗ ſtiegen hat. Die Reichsautoſchau wird zweifellos in ſpür⸗ barem Maße ſolchem Auftrieb den kräftigen Anſtoß ver⸗ ſetzen. Die feſten Bezüge des Vorſtandes betrugen 31 500 4. Ueber den Fortfall des im Jahre 1870 erteilten Noten⸗ privilegs auf 81. Dezember 1335 läßt ſich der Bericht wie folgt aus:„Wir dürfen mit Befriedigung feſtſtellen, daß die auf die Unterſtützung des Wirtſchafts⸗ lebens Badens gerichteten Leiſtungen der Badiſchen Bank in der langen Zeit ihres Beſtehens als Privatnoten⸗ bank, insbeſondere aber in den ſchweren Jahren des Krie⸗ ges und der Inflation uneingeſchränkte Anerkennung ge⸗ funden haben. Mit beſonderer Freude erfüllt uns die Tat⸗ ſache, daß mit den von unſerer Bank nach der Goldumſtel⸗ lung in das Land Baden hereingebrachten erheblichen Kre⸗ diten der Wiederaufbau der Wirtſchaft in unſerem Lande kräftig gefördert wurde. Unſere engen Bezte⸗ hungen zur badiſchen Regierung ſind im gegenſeitigen Intereſſe weiter ausgebaut worden und brin⸗ gen beiden Teilen den erſtrebten Erfolg. Auch nach dem Aufhören der alten Notenprivilegien wird deshalb die Badiſche Bank im Intereſſe der von ihr betreuten Kreiſe weiter beſtehen müſſen, und es eröffnet ſich ihr nach Wegfall der einſchränkenden Beſtim⸗ mungen des Privatnotenbankgeſetzes ein neues großes Arbeitsfeld. Wir werden uns demgemäß zu gegebener Zeit auf den Betrieb einer unabhängigen, freien Bank— Regionalbank— umſtellen und hoffen, daß die mit den zuſtändigen Behörden laufenden Verhand⸗ lungen zu einem baldigen befriedigenden Erſolg führen werden. Unter Uebernahme der guten Tradition der Bank, in erſter Linie der Allgemeinheit zu dienen, werden wir in der neuen Geſtalt der Wirtſchaft unſeres Heimatlandes in erweitertem Umfang förderlich ſein. Bis zur Aufgabe unſerer Notenausgaberechte werden wir unſere Bank als Privatnotenbank weiterführen und erſt nach dem Erlöſchen unſerer Privilegien, ſpäteſtens 31. De⸗ 1935, werden unſere Noten zur Einziehung auf⸗ gerufen.“ Der Geſamtumſatz auf einer Seite des Hauptbuches betrug 3,07(63,19) Milliarden. Der niedrigſte Bank⸗ natenumlauf betrug am 31. Auguſt 18,70, der höchſte 25,65 Mill. 4. Der durchſchnittliche Notenumlauf 21,99 (25,38) Mill. 4, die durchſchnittliche Deckung 40,07(35,01) v. H. Zinſen aus diskontierten Wechſeln erbrachten 9,97 (1,24), aus beliehenen Wertpapieren 0,25(0,34), aus Gut⸗ haben, Depotgebühren und ſonſtige Erträgniſſe 1,67(1,96), während ſich der Ertrag aus eigenen Effekten 0,54(0,77 Mill. ſtellt. Einſchl. 0,20 Mill. Vortrag ſenkte ſich ſomit der Rohertrag von 4,52 auf 3,64 Mill. I. Steuern erforderten 0,42(0,48), die erwähnte Steuerrück⸗ loge 0,20(0,50), perſönliche Unkoſten 0,46(0,57), allgemeine Unkoſten 0,15(0,17), Zinſen im Scheckverkehr 1,26(1,27) Mill., ſo daß ſich der oben aufgeführte Reingewinn von 1,15(1,03) Mill. ergibt, wozu zu bemerken iſt, daß i. V. noch ein Dividendenergänzungsſonds von 0,50 Mill. vorher abgezweigt wurde. Für AR⸗Tantieme ſind 40 509 (43 415) /, für Vorſtandstantieme 32 812“ erforderlich. Der Gewinnanteil des Staates ſtellt ſich auf 90 108(72 734) Mark, an die Beamtenunterſtützungskaſſe kommen 120 433 (50 988) 4, ſo daß ein Neuvortrag von wieder 200 000 4 verbleibt. Aus der Bilanz(alles in Mill.): Grundkapital unv. 8,3, Rücklagen unv. 3,5, Dividendenergänzungsfonds 1,0(0,5), Notenumlauf unv. 27,0, Guthaben der Giro⸗ und Kontokorrentgläubiger 85,28(35,74), darunter täglich fällige Verbindlichkeiten 11,47, Steuerrücklagen 0,20, denen gegen⸗ überſtehen ein Kaſſenbeſtand von 17,36(16,93), darunter Goldbeſtand 8,78(8,54), Noten anderer Banken 2,26(6,67) und eigene Banknoten 6,30(1,71), Der Wechſelbeſtand ab⸗ Sonlc Rückzinſen betrug am Jahresende 21,26(20,52), ombarbforderungen 2,44(5,98), der Beſtand an Schatzan⸗ weiſungen und Effekten 10,41(8,19), die Kontokorrent⸗Gut⸗ haben 24,58(24,28), Grundſtücke uſw. unv. 0,90, Bilanz⸗ ſumme 76,39(76,57). Stand der Badiſchen Bank am 23. Febr. Aktiva: Goldbeſtand 8 778 2900(unv.), deckungsſähige Deviſen —— Ẽ, ſonſtige Wechſel und Schecks 17 714 147,5 (18 808 958), Deutſche Scheidemünzen 14127,29(11 993.—), Noten anderer Banken 759 610.—(53 020), Lombaroſor⸗ derungen 2278 296,10(2 414 796), Wertpapiere 1u 800 420,88 (10 031 540), ſonſtige Aktiva 41 936 880,88(83,614 668).— Paſſivo: Grundkapital 4900 000(8 800 000), Rücklagen 9 500 000(8 500 000), Dividenden⸗Ergänzungsfonds 500 000 (500 000), Betrag der umlaufenden Noten 20 256 550 (18 742 400), ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 18 225 604,60(12 874 486), an eine Küadigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 28 560 190,37(27 985 177), ſonſtige Paſſiva 3 994 407,90(8 881 145), Verbindlichkeiten ous weiter bege⸗ benen im Inlande zahlbaren Wechſeln 194 418,67(46 102) 4. Zusammenschluß Kölner Bausparkassen Deuischer nhem Ad.-Deuischer Bausparer AG. Die faſt gleichzeitig gegründeten und faſt die gleichen Spartarife Kaſſen haben ſich auf Grund freund⸗ ſchaftlicher Uebereinkunft entſchloſſen, ihre Sparerbeſtände unter Führung der Deutſcher Bauſparer A G zuſommenzulegen. Dieſer Entſchluß iſt das Ergebnis eines längern Der Deutſthe Nhein in Verbands⸗ und Wer⸗ bungsfragen. er Deutſche Rhein hat(in runden Zahlen) Sparer mit einer Abſchlußſumme von rund 8 Mill. 4 uno einer Zuteilungsſumme von 870 000 4. Die entſpre⸗ chenden Zahlen bei der Deutſcher Bauſparer A lauten 1060 Sparer mit einer Vertragsſumme von 8,95 und einer Zuteilungsfumme von 0,7 Mill. 4. Die Deutſche Bauſparer A teilte in der heutigen Zu⸗ teilung an ſechs Bauſparer 62 000 zu. Ferner wurden die gekündigten Bauſporverträge mit 828 ab⸗ unden. Vorläufige Schlie einer Bauk in Baben⸗Baden. Das Bank⸗ und Wechſelgeſchäft Carl T. Herrmann u. Co. in Baden⸗Baden hat geſtern ſeine Schalter geſchloſ⸗ ſen. Der eine Teilhaber iſt ohne Angabe ſeiner Aoreſſe von hier abgereiſt und ſoll in Frankſurt ſein. Die ſofort im Auftrage der Staatsanwaltſchaft vorgenommenen flüch⸗ tigen Unterſuchungen haben ergeben, daß große unan⸗ genehme Ueberraſchungen wahrſcheinlich nicht feſtgeſtellt Weitere Unterſuchungen werden von Amts wegen getroſſen. e Gründung einer italieniſchen Perſil⸗Geſellſchaft. In Mailand iſt mit einem Anfangskapital von 100 000 Lire (Aktien zu 100 Sire) die Soc. An. Italiana Perſil gegründet worden. Mittag-Ausgabe Nr. 98 Feurich Keks AG. München Die GV. hatte über das Ergebnis des abgel Berb Geſchäftsjahres Beſchluß zu faſſen. Nach dem veitere konnte der Umſatz gegenüber dem Vorjahr eine w erhebliche Steigerung erfahren. Nach reichlichen inde ſchreibungen und vorſichtiger Bewertung der Warenbeſ zun wird ein Gewinn von 122 427& ausgewieſen, größten Teil zur Tilgung des noch beſtehenden vortrages aus 1931 verwendet wird. Es bleiben noch 1 404/ vorzutragender Gewinnreſt. wurde In der GB., die den Abſchluß genehmigte, uge⸗ von der Verwaltung noch mitgeteilt, daß die 3a01 4 ſchäftigten des Unternehmens mit über 500 den Obchz 7 erreicht hat und auch während der ſtillen Monate Abia gehalten wurde. Im neuen Geſchäftsjahr zeigte der der bisher eine Steigerung um mehr als 80 v. H⸗—— Bilanz erſcheinen Waren mit 0,17(0,20), Forde gb8) mit 0,20(0,20), dagegen Verbindlichkeiten* aufenen mit„3 Mill.. An Abſchreibungen wurden 0,12(0,11) mtet, verwendet. Der Punkt der Tagesordnung„Aufſicht wahl“ und„Neuſtückelung des Aktienkapitals“ te die von der Tagesordnung abgeſetzt. Im übrigen erledie GV. die Regularien. er, . Pioriheimer Gewerbebank echmbo. Dieſe Geſ, ſchaft ſchließt das Geſchäftsiahr 10n8 mit einem gewinn von 30 396(33 333) ab, der wie folg— 4 wird: 3865(8628)/ werden der Hauptrücklage,— 5 6 1 arn dem Dispoſitionsfonds zugewieſen, 4 v. H, wi Dividende. Die reſtlichen 9071(70re) wertenhren neue Rechnung vorgetragen. Die Geſellſchaft konn 2höhen. Geſamtumſatz auf 132 502 028(128 606 d60) ard be⸗ Die Spareinlagen nahmen um etwa 75 000 4*3 Mit, trugen om Jahresende 2025 189. Die Abnahme Rlärt ſi gliederzahl von 2086 am Jahresbeginn auf 164 4 0 ch 10 aus Ausſchlüſſen. Das Mitgliedsguthaben erhöbt utrüc, erfolgter Gewinnverteilung auf 536 092, die HOerüch lage auf 102 000 4. Es bleiben die beſondere hlente mit 180 000 und die Rückſtellungen mit 53 874 4 eigene 8 mit 3671 /. Dies ergibt 875 667 68 Betriebsmittel. Eiſenwerk Wülſel, Hannover⸗Wülſel.— Wyne, m legſchaftsſteigerung. Die Verwaltung ſchlägt vor, luſt 9on Geſchäftsjahr 1992/39(30. Sept.) entſtandenen 6 7050 4 87 051 vom vorjährigen Gewinnvortrag von 1 L ver, zu decken und den verbleibenden Reſt von 00 603 40 zutragen. Die Abſchreibungen auf Anlagen W4 r14 100 927(189 852)„ bemeſſen. Infolge verme 270 Auftragseingangs konnte die Belegſchaft 68 —5 Monate um 25 v. H. erhöht werden. 4 März. E,eulſche Rübmeſchinen-Bertriebs Ach, Ser g Zahlungseinſtellung rückgängig gemacht, aber L 3 eulſchen Bei der in Zahlungsſchwierigkeiten befindlichen Grun Nähmaſchinen⸗BVertriebs⸗Ach, Düſſeldorf, konnte au ern er eines Einvernehmens mit den geſicherten ubig 1 4, reicht werden, daß die Zablungseinſtelkun ctigen gängig gemacht wird, und daß ſowohl die ere herten als auch die nicht beworrechtigten ſowie die nichtgeſr in Gläubiger bezahlt werden. Die Geſellſchaft die 6⁰ Liguidation und hat auf den 19. März d. Jgerkanft einberufen, die hierüber beſchließen ſoll. Die 19 ſtellen find bekanntlich ouf die Bielefelder Maſchi egründet Bär und Rempel, Bielefeld, die in eine Ach umgen von werden ſoll, übertragen worden. Die Filiolen wer eil der dieſer Firma fortgeführt, ſo daß auch der größte Angeſtellten beſchäftigt bleibt. Küt⸗ Etwas freundlichere Geſamtentwicklung bei bnis gerswerke A6, Berlin. Soweit ſich über das Ergg i10 des Jahres 193563 heute ſchon etwas ſagen läb, man nach Mitteilung der Verwaltung damit können, daß es im großen u. ganzen dem v ora, gleicht, vielleicht ſogar ein klein— günſteine Bi⸗ (Bekanntlich iſt infolge der ſchwebenden Prozeſſe(iiſt de⸗ lanz für 1092 noch nicht veröffentlicht), Zur Zeit Abf Köſatz etwas beſſer; eine kräſtigere Belebung der Teeröl⸗ und Schweröl⸗Produkte werden 7 0 wicklung Monate März⸗April bringen. Die Geſamten wird als etwas freundlicher bezeichnet. einer Wiedereröffnung des Hawa⸗Betriebes. Zwiſchen on, großen Wirtſchaftsaruppe und dem Liquidator die noverſchen Waggonfabrik A(H a mgerträg⸗ ſeit zwei Jahren ſtilliegt, ſind am 25. Februar bſtü abgeſchloſſen worden, durch welche die Betric ie wie⸗ ten der Hawa für Zwecke der Metallin du ſt an ſoll der nutzbar gemacht werden ſollen. Der Waggoneh mere allerdings nicht in Frage kommen. Ein bedeutendeder er⸗ der Metallinduſtrie wird den Betrieb in Kürze wient der kfiünen. Die Werksanlagen und der Maſchinen ad vol⸗ Hawa, die rund 160 000 Buadratmeter umfaſſen, f ſtändig erhalten. Stein⸗ 4 Pfalz⸗Saarbrücker Hartſteininduſtrie. Bei dem wurden bruche der Pfalz⸗Saarbrücker Hartſteininduſtrte nunmeht wieder 20 Leute eingeſtellt, ſo daß die Belegſchoft un teren 50 Mann beträgt. Es iſt mit der Einſtellung von 10 Arbeitern zu rechnen.% G, in e Frankenthaler Brauhaus, Frankenthal. Die erlebigt, der 10 Aktionäre ein AK von 947 600 4 vertraten, die Regularien und beſchloß, aus dem Reingen 9 0 88 152(14 075)& eine Dividende von 3 U zu verteilen. Weinversieigerung Hambach 62776 J. Hambach(Pfalz), 28. Febr. Das Weingut aſthan⸗ Naegele, Hambach, verſteigerte geſtern natur, „Zur Pfalz“ in Hambach 16 Stück und 4 Haluſeiaant 9 reine ſowie unverſchnittene, aus eigenem Wei 7 wonnene, rationell verbeſſerte 1933er Hambachen eihe. weine. Die Verſteigerung nahm bei gutem nen flotten Verlauf. Die erzielten Preiſe konach au, heutigen Geſchäftslage gegenüber und der immer zeichne haltenden Geldknappheit als recht lobenswürdig werden. Wei Bezahlt wurden für je 1000 Liter 1038 er, inl, weine natur: Hambacher Schloßberg 740, Kirchen garten 700; Schloßberg 750, 720, Brüstelberg 700, tl. berg Gewürzkr. 700, 750, Brüſſelberg Gewürztr. Smein Somerhalde Nsl. Spätl. 900.— i9sser Beißm e verbeſſert: Schloßberg 580, 570, 610; Kirſchneg, 0005 580; Bräunchelweg Gewürztr. 630, 620; Gemberle Kirchenberg 640, 640. Frankturier Abendhörse ſesi 05 Die Abendborſe blieb im Anſchluß an die Mitiae an auf der ganzen Linie ſeſt geſtimmt und verzei medſchel wieder recht lebhafte Umſätze. Von der Ku die zeigte ſich weiteres Kaufintereſſe. Daneben uſer Au. Kuliſſe weitere Rücktäufe vor. Von gewiſſegrund regung waren die außenpolitiſchen Verhältniſſe au“ Gden, der Beſprechungen des engliſchen Lordſiegelbewahregen ſch mit Muſſolint. Gegen den Berliner Schluß ergafnders überwiegend Befeſtigungen um—94 v.., beeichnen, Farbeninduſtrie hatten kebhafte Umſätze zu um Beknla lagen erneut etwas ruhiger und bröckelken Au, *“ v. H. ab. Der Rentenmarkt war für e olus leihen ebenfalls freundlicher veranlagt. Altbe rbetan, 1775, Neubeſitz plus 5 Pfg. Späte Reichsſchulbbuchſoh er be⸗ gen und Reichsmark⸗Obligationen lagen ruhig, hauptet. rubide Im Vertauſe wurde das Geſchäft weſentlich* en doch hielt die feſte Stimmung an. Farbeninduſtri Reiche, v.., Nordd. Lloyd 74 v. H. an. Ferner kamen, di bankanteile 1 v.., Metallgeſellſchaft 14 v. H. otiß· Mehrzahl der übrigen Werte bis 96 v. H. höher zn,„ h,) Etwas niedriger lagen Deutſche Linoleum(minus“ pyhet Von Anleihen waren Neubeſitz nochmals 10 4 3 ge, Altbeſih blieten qut behauptet. Stahlvereln⸗Bonnaliche wannen v. H. Pfanobriefe und andere feſtverbn, Werte lagen ſtill. Von fremden Werten gab 9. H• Schweizer Bundesbahn von 1912 um 1 v. H. auf 14 nach. 6 Es notierten u..: Altbeſitz 96,37, Neubeſitz 10,3 Eiſen, Ver. Stahlbonds 17,25, Schutgebiete 9,40, Buderus finget werke 81, Stahlverein 43, Bemberg 54,5, Grün u. Brehr 201, Junghans 37, Zellſtoff Waldhof 51, A. für Ven c d0, Hapag 285. Nachbörſe: J. G. Farben 134)4, Nordd. Lloyd 337/, Altbeſitz 967, Neubeſitz 19,40. HaxbEIs- α WIRTSCHATTS-ZrUNC der Neuen Mannheimer Zeitung 640 — — r r oeeeee 61* — — 9 , Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite Nummer 98 8 V 2 6566 Der einreinig. Anzug in vornehmer schwerz-weiher unci grauer Musterung Unsere Hauptpreislagen: 25“ 38“ 48˙ 60 ten, fr Knſcker Der Sport-Anau aus zolidem Cheviot oder gezwirm⸗ Stotfen, mit ocker ünd lenger Fiose Unsere Hauptpre Slagen: 35“ 42“ 50˙ 60 ber Frühjahrs Mantel aus imprãgniertem Gabardine in Verschiecenen Ferben Unsere Hauptpreislagen: 28“ 38“ 45“ 55“ Unsere Spozielitst: Bauchg rögsen 9 0 A* V EE 77 Heſleslusse. I *.3 Kr. stellenlose K 55 enschweslern Kenpflegerinnen) kür leichte ei eonüchliger, vertreter des Tätigkeit bei hohem Verdienst Besucht. Persönliche Vorstellung mit Aus- TreitPieren Mittwoch, Donnerstag und tag von 10—12 und—6 Uhr. erzeistrase 7, porterre linkes der bei Autobeſ., Garagen und S B Induſtrie gut eingeführt iſt. 0 Wilerlen von—7 Uhr nachm. S g. 6b, 3 Tr. Iu ſchaft 0 werden Weignete, Kautionsfähige 4275 ant bürgerliche Wirt⸗ n der Neckarvorſtadt 1900 Wirtsleute geſacht. an Magebote unter K K 134 ie Geſchäftsſtelle b. Blattes. Von Großſirma Toviſio alererſt an ebote tüchtige Memerlinnen hrr Seſuc von Privatkundſchaft agesſpeſen und n ſofort geſucht. Nur e Werbekräfte woll. Eil⸗ richten unter K L 135 ie Geſch⸗ 906 —* hohe 00 Reüdte uen zur ne v. nfertigu Waſen hrltnen 1 er* Klei⸗ . 1711 E f7./ Tüchtiges, Mädchen mit Zeugn. ſof. geſucht. Lameyſtr. Nr. 18 *4281 ſaub. 17⁴⁵ Treppe. Servierfräulein Wein haus geſucht. tüchtig *2 Tüng. Mädchen für Hausarbeit geſucht*4284 ch.⸗Wagnerſtr. Nr. 72, III. Zach. .,1116 Ehrliche, ſaubere, tüchtige, iunge Frau in Monatcsſtelle Tabesmädchen mit gut. Zeugm. ſofort geſucht.— Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt. 176⁵ Stellengesuche Französ., engiische, ueutsche Stonotypistin in allen Kontorarbeiten, ſucht Stellung. Mäßige Anſprüche. Gefl. Zuſchrift. unter Nr. 1528 an Sabeig Grens ein, 0 7. 11. Kleine Sehr schön gelegene Vi11a (Heidelberg, Rohrbach), 8 Räume, Garage u. ſonſt. Zubeh., mit groß. Zier⸗ u. Obſtgart, günſt. zu vermieten oder zu verkaufen. Zuſchr. unt. H H 16 657 Anzeigen⸗ Heubach, Heidelberg. V⁴8 Soca ulg fän eder Größe, auch Büros, Speicher, Keller, mit großer Einfahrt und Lade⸗Rampe, elektr. Aufzug und Dampfheizung vorh., billigſt zu vermieten. Zu er⸗ fragen in F 6 Nr. 16. 1894 Herrschaftiiche Munox Watuung mit Zentralheizung, Wintergarten, Fahrſtuhl, Nähe Reichsbank, zum 1. 4. 34 zu vermieten.*4268 Fernſprecher Nr. 221 77. In meinem Hauſe Friedrich⸗Karl⸗ Straße 2, 4 Treppen hoch, habe ich eine -iumes-Wohnung mit Zubehör per ſofort oder ſpäter preiswert zu vermieten. Julius 2 ahl, Friedrich⸗Karl⸗Straße 4, elefon 44 704. 1770 Selten ſchöne, moderne, ſonnige -Zimmerwohgung mit Zubehör zum 1. 4. oder früher Nähe Bismarckplatz und Bahnhof ünſtig zu vermieten. Näheres dch. —— Nr. 414 55. 1904 Augusta-Anlage 15 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit Zentral⸗ heizung u. Warmwaſſerbereit., zum 1. 4. od. ſpät. zu vermieten. Näh. daſelbſt, 1 Treppe rechts. 1749 Breite Straße. H 1. 8, 3 Treppen: Sonnige-Zimmer-Wohnung Bad n. Zubeh., 4 Balk., zum 1. 4. zu vermieten. Anzuſehen 10—1 u. —6 Uhr. Näh. 1 Treype. 24266 -A U.-Zimmer- Wohnungen Oſtſtadt u. Linbenhof, mit u. ohne Zentralheizung u. Warmwaſſer, per ſof. od. ſpät. zu vermieten. Näh. bei Baugeſchäft Anton Seitz, Nietzſche⸗ ſtraße 8, Fernſpr. 443 91.*4233 Auf 1. April 3 ſchöne, ſonnige und geſunde FIinor-Mohoung mit Bad, Speiſekammer u. Man⸗ ſarde, mit ſchöner Ausſicht auf den Rhein, 1. oder 3. Etage, billig zu Heinrich Echlerſ Schleuſ— urich euſenweg Parkringh, Fernſpr. 212 48/49. A⸗Zimmer⸗Wohn. 6 Anzei Schöne, vollſtänd. neu inſtand geſ. IUnn.-ahnx. mit Bad, per ſof. i. Q 2, 22, 3 Tr. 1 Zimmer u. Küche z. 1. 4. 34 z. verm. Näh. 2 Zimmer u. H 5, 11, varterre *4254 billig zu verm. Anfr. bei 1688 M. Köpf, Q2. 21 Finser Wohnung mit Bad, Manſ. u. Zubehör, voll⸗ ſtändig neu her⸗ gerichtet per ſof. oder 1. April zu vermieten. 4260 Heinr.⸗Lanz⸗Str. Nr. 28/25. Rudolf Knieriem Waldnark- Straße 20, Il.: 4 Zimmer, Bad Küche, zum 1. 4. zu vermieten.— Näher.: 4. Stock, bei Moninger. B813 neu herger., el. Licht, Heiz., auch alss Lagerraum f. ſaaub. Kleinwar. geeignet. ſof. zu verm., monatlich 10 Mk. Zu erfr. H 8, 10, I. —42⁵⁰⁵ Zentr., zu verm. R 3, 2b, part., b. Leeres Zimmer an alleinſt. Perſ. ſofort zu ver⸗ Großes, leeres Ee Secenhel Zimmer mer⸗ u. Werber⸗ ſtraße. 4⸗Zimm.⸗ Wohnung, beſon⸗ ders für Arzt geeignet, z. 1. 4. möhliertes Zimmer zu vermieten.— zu verm. E 2, 4/5, IV. Sch. ar. ſev. mbl. Zim., m. 1 od. 2 Bett., N. Hptbh., ſof. bill. zu vm. SchwetzingerStr. Nr. 60, 1 Tr. r. 4248 Mähe Massertum Gut möbl. Hru.⸗ u. Schlafz. z. Mk. Ang. u. K N 137 an d. Geſch. 1757 Käfertalerſtr. 281 Schöne-Zi.- Wohnung mit Bad, zum 1. 4. 34 zu verm. Näh. Tel. 535 72. B303 Vn-Wolng. D 5, 11, 2 Tr., r. Gr. leeres Zim. an Einzelperſon zu verm. 34296 Leeres Zimmer Leeres Zimmer Iwangoff. 4270 mieten. 4264 . 17, Part. ſofort zu verm. B 7, 10, 3. Stock. *4261 Ungestörtes gut *4294 ſonn., ſof. od. 1. 4. 45.— z. v. Bad u. ————————————— 2 n. u. Küche Bad, Loggia, Bal⸗ kon, beſte Wohn⸗ lage, an ruh. ſolv. Mieter, z. 1. 4. od. ſp. preisw. z. germ. Zu erfr.: Neckaran, Gießen⸗ ſtraße 11, 2. St. — ²⁰¹ Gemütl. mbl. Zi. in ruh. fr. Lage zu vm. K 3. 14, 1. Tr., a. Luiſen⸗ ring, Nähe Fried⸗ richsbr.——4289 Bahnh.! Tatter⸗ ſallſtr. 4, 1 Tr. I. Schön möbl. Zi. zu verm. 4068 Beſ alleinſt. ält. Frau möbl. Zi. m. Schreibt., an ält. beſſ. Hru. zu v. U 4. 3, 3. St. l. *4219 kinf. mönl. Zi an anſt. Frl. zu v. T 2, 16, 2 Tr. *4209 1 6, 6, 1 Tr. r. Saub. warm. Zi. el. Licht zu m. ——— Schön möbliert. ume ſofort zu verm. M 4. 4 2 Trepp. 1989 but möhl. Zim. ſofort zu verm. Tatterſallſtr. 26, 2 Tr., N. Haupt⸗ bahnhof. 427g Immobilien noch. a uch in den 3 Der Weg zu Neugebauer ſohnt sich auch jetzt Denn Neugebauer hat dafür Sorge ge⸗ tragen, daß diejenigen Hausfrauen, die erst zu Beginn des neuen Monats einkaufen können, letzten Tagen der m. Zwbeh., ſof. z. vm. Näh. Pozzi⸗ ſtraße 7. 3. St. l. *4269 -Aun.Woänung Se⸗ Kobellſtr. Nr. 14. br. Schüön. Zim. Svelgenſtraße 10. kleg. möhl. Zi. f. Waſſer, Bad, Zentralhz., ſof Q7. zu vm. Fromme, Rüdesheimerſtr.2 Käfertal⸗Süd. *4258 N. Meßol., ſonn. 3⸗Zim.⸗Woh — Möbl. Balk.⸗Zi. 8. 15. 3. od. 1. 4. nung Schöne 4278 -Zim.-Wohng. 4. Stock, zum 1. 4. 84 3. vm. Näh. oHeilmann, Schöne 17¹ m. Bad. u. Zen⸗ tralheiz. 3. 1. 4. zu vermieten. Täber, dei. chäg. mis 1 od. 2 Bett. R. Tel., zu vm. Näh. Luiſenring Nr. 5, 1 Treppe 24201 Wassertürmt Tel. . 0d. ſp. zu v. 26, Gundziol 4292 Zinner an ſolid. Herrn od. Dame z. ver⸗ mieten. 94277 ———————— Hausmeistergtell ſuucht verheirat. Schloſſer ohne Kind., mit allen einſchläg. Repar., Bedien. ö. Heiz⸗ anlag. ete, vertr. Beſt. Ref. Ang. unter T D 2 an die Geſch. 4259 ———————————— 9 Automarkt 5 Tonn., 6⸗Zyl.⸗ Lastwagen mit 5 Toun.⸗An⸗ häuger, 5 Mtr. Britſche, in aut erhalt. Zuſtande wegen Todesfall billigſt zu verkf. Angeb. u P 01 Kaüfgesuche Laden-Einrich- iung, Ttele l. zu kauf. geſucht. zilangeb. unter J 7 an die ——— kauft laufend Bashert gebr., gut erhal⸗ ten, mit 3 bis 4 Brennſtellen zu kauſen geſucht.- Angeb. an 1721 EchweglugerSr. H 4. 22. an die Geſchſt. Nr. 42, Laden. Hebelsiraße 9 Durch Umbau herrſchaftl., ſonnige -Zimmer-Wohaung mit eingericht, Bad nebſt Zubehör u. ſeparat. Abſchluß, hochparterre, zum 1. April zu vermieten. Fernſprecher Nr. 318 11. Sehr ſchöne, geräumige 173² -Zimmer Wohnung (Teilwohng.) mit Bad u. Nebenr., Bismarckſtr., 9 1. 4. billigſt zu vm. Ev. auch als Büro abzug. Angeb. unter H 0 177 an die Geſchäftsſt. Montag: Lager Kegelbahn ſoſort zau ver⸗ mrieten. 4245 Caſino⸗Geſ. R Auskunft Fern⸗ Tel., el. Licht, Waſſer zu verm G 3. 14. 4³⁰⁰ ſprecher 299.65. 0 7 29 Nähe Strohmarkt 7 P 3 Nr. 11 Kunſtſtraße Sonnige z. 1. 4. zu ver⸗ mieten. ſerſtraße Nr. 25,f. Schön möbl. Zi. Anſchl., ſof. 3. v. m. Schalterraum I 15, 10, 3 Tr. Sehr aut möbl. ZIMMER Heiz. Tel.⸗Ben., in gut. Oſtſtadtl., -Zin.-Wohng. *4252 Näh. Rheinhän⸗ 4. Stock links. Wagner⸗Str. 51 *4285 Schän möhl. 2. ſof, zu verwiet. P 5, 4. parterre. 1768 auch f. Büro ge⸗ eignet, m. Tel.⸗ Anzuſ. ab 5 Uhr. IL 8, 10, parterre. 4297 Relle Werkstalt mit kl. Nebenraum, ca. 40 am Toreinfahrtl, paterre. Nähe Schwetzingerſtr. zu mieten geſ. Eilige Preisofferten u. FK879 an die Geſchäftsſtelle v2 -Lu⸗Woag. Büre im Hoſe rechts,—95 ſoſor zu ver⸗ zu verm mieten.*4262 1 Näher. Laben. und Küche, auch als Büro geeign., zu verm. 14267 Qu. Za, part. Schöne, geräum. Lio.-Wohnong (8. Stock) frei. Anfr. u. G P Nr. 164 an d. Geſchſt. Luisenringl -Zim.-Wohng. m. Bad, 75 Kl, zu verm. H 7. 19 a. B906 Iimmer- Wohnung mit all. Zubehör, auch als arößere Büro-Räummich- (a. 200 am lclauenäane 22.,„.-584.—,42. 32.,„, 35.—46.—560. mit—2 Garagen in den k. Eeſt. Geſchaſts⸗ 67,„ 70 2. Suebraten—P en mieten lage Mittelſtr.,62., x. 50., 93, 105.-aeſucht. Angebote erbeten unt. berortkcnirt, 15r, fecke l. mifl. Anner K M 136 an die Geſchäftsſtelle Keiß, Mittel kaehn. gune, L, Iiſdieſes Blattes. 19⁰⁸ ſtraße 56.———————————————— Auf 1. April reclen* 5.r Bimmer. Monaun, m eben„Jgeleg., neſ ü pril geſucht. evtl. m. 2 Zim.]. 61s S. in guter Lage, für Angebote unter P G5 an die Ge⸗ *4278 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Grone S- bis-Lim.-Wohnung mit oder ohne Zentralheizung, in der Oſtſtadt zum 1. 4. zu mieten geſucht. Angebote mit äußerſt. Preis unt.§ W 85 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 4247 Tel. vorh. Lamey⸗ ſtraße 15, 3 Tr. Haus zu kauf. geſucht, gut rentierend. Zu verkaufen: Ein 6⸗Zim.⸗Haus mit Zentralheiz., Vevanda u. groß. Garten. in Neu⸗ Oſtheim, für .U 15000.—, 5⸗Zim.⸗Haus mit ausgeb. Manſrd., Zentralhz., Gart. u. Autounterſt.⸗ Möglichkeit, 4⸗Zim.⸗Haus mit Schön möbl. Zentralhz., Gart. u. Veranda. drei 22⸗Zimm.⸗ Haus m. Garten u. ausgeb. Manſ., eine ſchöne, aus⸗ baufäh. Drogerie im Feudenheimer Lanöhausviertel, mit ſchön. Wohn., a. Landhausviert. geleg. Bauplätze, zwei 3⸗Z.⸗Wohng. mit eingeb. Bad ., u. Zentralhz. zu vermieten. 1767 Guſtay Zimmer⸗ mann, Feudenh., Tel. 523 21, Büro f. Immob., Vermögens⸗ verwaltung, Mietgesuche 3 Zimmerm. Küche zum 1. April zu vermieten.— Zu erfragen 1941 Waldparkſtr. 16, Keilen geeignet, preis⸗ wert zu vermiet. Näheres 1769 Rheiuſtr. Nr. 12, Tel. 201 20/21. Stiefel. Gek.-Zimmerwohnung Miete bis/ 90.—, in gut. Hauſe + E 3 an die Geſchäftsſt. 64263 Finanzierung. Geſucht v. vuhig. Mieter eine ge⸗ ränmige*425g --.-Wehng. per ſof. od. ſpät., im Zentrum od. Oſtſtadt.— An⸗ gebote u. J B 90 an die Geſchſt. Brautpaar ſucht zum 1. April ſchöne -Zim.⸗ohng. und Küche event. mit Bad, mögl. Neckarſt.⸗ Oſt.— Angebote unter N W 50 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Blattes erbeten B298 2 Zim. u. Küche (Dachſtockwohm⸗), in der Oſtſtadt, ſof. od. ſpät. für 2 Perſ. geſucht. Mann in feſter Stellung. Miet⸗ vorauszahlg. Angeb. u. TF4 an die Geſchſt. —4271 1 od. 2 Zimmer u. au die Geſchſt. 44288 But möhl. Zim. mit Klavier und Bücherſchr., zum 1. 4. geſucht. geſucht. Kein Vorort. Angeb. unt. N 3 n d. Geſchäfts⸗ ſtelle. B912 Wilhelmſtraße 70, Prinzegrock Charmeuse schenfest mit apart. Spitzen· motiv, mod. taillierte Form in vielen Wäschefarben ...„Stück Größbe 42-48 Sportgürtel aus bedrucktem Satindrell mit geitlicnen Gummiteilen und 2 Paar Haltern Stäele .85 98, hoch alles, was ihr Wäscheschrank benötigt, in der gleich großen Auswahl und zu den gleich gün- stigen Prelsen wie in den ersten Tagen vorfinden. Kinder-Hemdhose Mako, weille Feinripp- Qua- .00 lität für 4 Jahre „ Stülck Jede weitere Größe 10 Pig. mehr Korselett Broché oder Drell mit gut — Charmeuse · Büste 75 3 ückenschnütung. Stück ur 100 Bielefe lder Herren-Oberhemd weiß Popeline, durchgem. moderne Jacquardstreifen mit 1 Paar Reserveman- schetten. Stückk Herren-Oberhemd einfarbig Popeline mit Satinstteifen, 2 passende Kragen in den Farben .90 .50 Fabrikate Herren-Oberhemd einfarbig Popeline, in- 2 mit 2 passen- len Kragen — Hetren-Nachthemd aus feintädigem Mada- polame mit Umlegekragen u. Brusttasche, moderner 3 90 1 marke„Kenner“ aus kräf- tigem Linoen 3.25 blau, beige, grau Stück echtfarbiger Besatz St. Taschentücher r Danen Anhäkeltücher* rein Mako weiß in sich für Damen, in vielen HAustern kariert mit Hohlsaum, cn. 28 mit kleinen Schönheitsfehl., 15 36 m grobß.. Stüche 4 9* Berufskittel Servierschürzen für Damen, unsere Haus- aus Linon, in verschiedenen Ausführungen .. Stück.25, 85 4 65⸗ Zwel erprobte Bettuch-Qualitäten Bettuch mit allmählich verstärkter Mitte, äußerst solide 160/250.. Stück .00 Bettuch ait gerwirnter Kette, fast unverwüstlich .00 weih und ecru, die moderne Fensterbekleid., 130 em brt. „„„MAr. 95,.8 Klöppelspitzen in verschiedenen Breiten, neue Muster .Atr. 18/, 8 M O AR OEN PHAMEExN Spannstoffe neuzeitliche Must. 95. 4. E N mit allmählich verstätkt. Aitte, 160/250 cm Stück Store-Meterware guter Gittertüll od. Fantasie- stoffi, elegant verarbeitet 53 Mtr..50,.50 .95 25 Wäschestickereien in Stücken à.05 Mtr. .. Stück 68/, 40 gebauer ANNHEIM Schöne, mod. 2. oll.-Zim. Wohnung mit Bad lehent. Dampfheiza.) in Bahnhoſsnähe, z. 1. 4. zu miet. ge⸗ 1 Zunmer ſev. 2 à) U. Liche mit Waſſer und elektr. Licht, von allebnſt. älterer Dame, in gutem Hauſe, Fum 1. 4. eytl. früher ge⸗ ſucht.— Angeb. ſucht. Pünktl. mit Preisangabe Miete.— Angeb“ u. S L 74 an dieſu. 8 2 88 an die Geſchäftsſtelle d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. 12181Blattes, 342501 Drucksachen jeder Art liefert billigst Oruckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung R4 —6 88—6 ———— ——— — 12. Seite/ Nummer 98 ROXN MNord-Sensation! Uuaa Trüechoma- Aöls. Mamann Frd. Kayssler— Paul Otto Hansi Niese— Käthe Haack u. v. a. lUasieuct neltn. Standal in wurnehmer Cesellschaft nach dem Roman Frau in sdwarzen Selleier“ Lachſleber— Lachrausch „Dr. Biuff““- ein Riesenspal- und eine hochinter. Lonwoche! .00.10.35 Uhr Beginn 2 50 Mibelungensaal Rosengariea, 70 8 Uhr Hary düieman Die große deulscke Länzerin Einziger Tanzabend s ren e De dei neokel, Or. Tilmannß; und an der Abendkasse NLLLDEE Im Auftrage verſteigern wir am Donnerstag, den 1. März 1934 vormittags 10 Uhr, nachmittags /3 Uhr in unſerer Verſteigerungshalle P 6 Nr. 20(neben Cafaſö) aus herrſchaftlichem Beſitz: 1 Herrenzimmer, eiche, 3 Barock⸗ Schränke(antik), 1 UImer Schrank, 1 Flügel, Bechstein. Einz elmöbel: Sofas, Klubſeſſel, Dielengarnitur, 3 einzelne Betten mit Nachttiſch, einzelne Tiſche, 1 Waſch⸗ kommode, Mahag., mit Spiegel, Salongarnitur, beſt. aus: 1 Sofa, 2 Seſſeln, 2 Stühlen, 1 Tiſch⸗ chen, Electrola⸗Apparat mit Platten(Koffer), mehr. Stehlampen, Lederſeſſel, Korbmöbel, Gar⸗ tenſchirm, Kinderſchulbank, Partie gebr. Läufer. Foto⸗Apparat) Silberne Beſtecke Porzellane, mehrere Beleuchtungskörper, mod. u. antik, Antiquitäten, 3 Perſer⸗Brücken, zwei deutſche Teppiche, wenig gebraucht, Familien⸗ Brillantſchmuck, 1 goldene Damen⸗Armbanduhr 14kar., 3 Vorſtecknadeln, ital. Bronzen. Hausrat, Roſenthal⸗Service 77teilig u. 45teilig, altjapaniſche Service u. v. Ungen. Von—10 Uhr Beſichtigung. Zuschlag bestmöglich Auklienshaus Gindele 9 6. 20(neben Cafasö) Tel. 26573 Vebernahme von Versteigerungen aller Art. S 1, 2 14. 80913 Hähmasehisen rep. Knudsen 43, 74 Tel, 28493 Wir 7— fur Sie ein! 5015 Ab heute große Luanian L. Lelikatessen- Kiatierstimmer Ahne⸗* El 3 —— bedeutend e Re⸗ paraturen in Mhm. u. Umgeb. bringt ſich in empfehl. Erinne⸗ rieng. H. Dürr. Mhm., Pflügers⸗ grundſtraße 11, Telephon 513 46. Lommen 1 Der well. Weg lohnt sich! Staunen! Seelische frisch u. geräuch., tägl. krisch in groß. Auswahl In feinstem Lakelö 5 tägl ch frisch geba 2 ½ Pid. nur Fis che)] 50 Pig. Ein Lustspiel in fünf Auizügen von Erwin Linder— Elisabeth Stieler uiete GNr. is Sondermiete GNr. 9 (Komponiert in Mheim im Jahre 1810)/ Musikal Leitg.: Helmuth Schlawing Anfang 20 Uhr Wwalther JooB8--Irene Ziegler- Albert. lv. Kühwetter Hlauck— Ania Dittler— Paul Buck ALHANBRA Der gewalfigsie deutsche Kriegsfüim! E „Stofftrupp1912“ Schlacht an der Aisne/ Flandernschlacht/ Tankschlacht bei Cambrai Nach dem preisgekrönten Kriegsbuch v. Hans Zöberlein. „Der Giaube an Deutschland“ Fronikämpieri Zeist Euren Frauen und Angehörigen diesen Film! ſusendliche wil kommen! Bes.: 3 00,.30..00 1. Märg-PREMIERE der neuartigen Volksrevue Diegroße Trommelg ee, prominenten Orisinal-Besetzung 0 der Komischen Oper, Berlin im— uur noch vorve, Taut rattaet 1834 Nalienal-Thealer Mannheim Mittwoch, den 28. Februar 1934 Vorstellung Nr. 224 Vorstellung für Schüler der Volksschulen Nachmittagsvorstellung Première 1. Minna von Barnheim oder: Das Soldaſenglũd G. E. Lessing Regie. Richard Dornseilt Anfang 16 Uhr Ende 18,15 Uhr Mit virkende: Annemarie Schradiek- Ernst Lang- hein:— Hans Finohr— Joseph Otſendach— Lene Blankenfed Klaus W. Krause— Willy Birge! Karl Hartmann— Fritz Walter Vorstellung Nr. 223 Abu Hassan Singspiel in einem Akt von Hiemer Musik von C. M. v. Weber Regie: Richard Hein Ende 22 Uhr Mit virkende: Elsi Bodmer- Hugo Voisin- Hermine Ziegler- Heinrich Hierauk: Scheherazade ämaschine aut erh., bill. zu Fantomime von Gertrud Steinwegſverkf. A 3, 7a. Musik von Rimsky-Korsakow 1 Tr., Mitte. Musikal. Leitg.: Gustav Semmelbeck—4282 Choreographie uni Regie: Gertrud Steinweg ee ee Mitvirkende: Setrud Steinweg— Annie Heuser 8 Unge Ziesler- Käthe Pfeiffer Bianca Rogge— Willy Birgel— Walter Inicht nach Scha⸗ Kujawski— Sigfrid Jodst— Ericaf blone kaufen, ſondern nach Fritz Häberle i—25 ſchmack für per⸗ Romen: Das Mädchen aus l. goldenen Mestan Hienliche Bebag⸗ Anfang 20 Uhrlichkeit, in der Qualität aber Daschönste ſo, daß Sie nach Jahren, Jahr⸗ zehnten immer „ Was die Mode dringt 9 gepflegte Kleid der sportiche Mantel noch Freude haben. Solche Möbel ſind nicht teuer, wenn an der richtigen das fesche Kostüm .. Wußten Sie schon, daß dies alles zu bürgerlichen Preisen, für jeden erschwinglich— zu haben ist Onelle gekauft. in Monatsraten von 10.— Mx. Gehen Sie z. B. vei Gegduc Struuss zu Klinger. P 5, 11 Sie finden dort alles vom ein⸗ fachen Stuhl bis zum eleganten Zimmer, neu u. gebraucht. 1101 Möbel-Klinger billig immer Augby Zusammenkunfttl Er Lachbomben aut Mannheim durch Rudolf Mälzer in der LIBELLE Pischbestellung 29571 März echt Eichen, mod. Friſierkommode, Hur Mk. 29ö. Ilfern. einige beſte handpol. Schlafz., Herrenzimmer, Speiſezimmer in feinſten Mod. u. Holzarten zu beſond. bill. Aus⸗ nahmepreiſen. Mäöbelhaus Zinmermann, U 4. 20. Auch f. Eheſtands⸗ H 3,1 Seereme Radio Mk. 180.—, ſchön. Bücherſchrank, Ia. Netzempf. u. mod. Leder⸗Klub⸗ La. Batterieempf. ſeſſel, Vitrinen, ſpottbill. zu ver⸗ ſchöne Barock⸗ kaufen. H 7, 15, Sitzgarnitur und Hth., vrt. 74289 ſonſt. Kleinmöbel darlehen. 1099 nußb. vol., aebr. 95, Wohnaim. nußb, vol.—— 95.%, Schreib⸗ Nachf., Qu 5, 4. Seliene Gelegenheii Gut erhalt. mod. Sprisezimner H. Salzheringe 10 Stück 38 an 175¹ Mittwoch, den 28. Febr. 34 8 Uhr abends 1882 Rest. Roter Hahn(Lauz) UB, 13 U en Wo kaufe ich meine Toilette-Art Spezialhaus ſeinster Parfümerien und Jo Mizza-Parfümerie, Nizza parfümerie AMPARADOEPLAT2 neue, fabelhafte Mod., m. eingeb. Uhr u. reichh. Innenausſtatt., Berd v. 135.—, gebr. Ux- Küchen v. 58., K S 2* neue Schlafzi. v. 195.—, gebr. Schlafé v. 128.—, neue Sypeiſezi. Berſchet v.., aut. Inſtrument, derſchrk. v. aus Privathand. Waſchk, v. 12. zu verkaufen.— gebr. Küchenſchr. Preis./, 850.— v. 12.—, neue Angebote unter Küchenſchrk. v. S X 87 an die 29.—, Schreibt. Geſchäftsſtelle d. v. 25.-, Ausz.⸗ Bhattes. 4249[Tiſche v. 22.—, ——————— ˖ ˖* Faſt neues u. v. a. billig Klavier abzugeb. 1101 ſofort gegen bar bill. zu verkauf. billia immer Adr. in der Ge⸗S2.6 u. T1.8 ſchäftsſt.*4286 ilette-Artikel 1,8/ 2—5 Eiche, 180 em, prachtvoll. Mod. beſteh. gus Bü⸗ ſett, Kred., Stand⸗ uhp Ausziehtiſch u. echd. bete Ausnahmepreis nur Mk. 385.—. Heinr. Freinkel, F 2, 8 ſa. Markt⸗ platz).*4279 aen N⏑r Mahmaschinen fabrikneu, ver⸗ ſenkbar, i. Holz leicht beſchädigt, ganz billig zu verkauf., z..: Wert 110.— für Mk. 90.—, Wert 190.— Schlatümmer reppicte für Mk. 110.—, Wert 245.— ür Mk. 155.—. Pialſeghrer, H 9. Biele 600 zu⸗ Uiried. Kunden. bill. zu verkauf. Perser und deutsche 11 124 Toppiche 2 Gel W beltakäufe b. ferd. Meber,.22 Kleiderschrank H K. Kates eibe —— 1 2 gut erhaltene parterre. 1525 hellröste S eckenheimerStr. erser Nr. 43. 1 Treppe. 93¹6 U 0 f f Wran mſerHöunlonkleld Gelegenheltskäute.! Metr. lana, n. Plüſch⸗Soſa f. Bausback 46 S4.1. „ 3.„ M 1, 10. Sinige 6⸗ u. 12.V. Ruto⸗ Ballerien ſehr preisw. ab⸗ zugeben. 64287 Hch. Brauſch, Mhm.⸗Waldhof, [Oppauer Str. 26. Schlafzimmer u. Speisezimmer n. Küche, gebr., weg. Umzug bill. u verk. 4290 E üller, U 3, 10, Hinterhs., part. Seldverkehr Mk. 198.— MUGResIEIA 8.23/24 Darleheon bequeme Rückz., billig dch. Fides Zweckſp. A⸗G., Gen.⸗Ag. Schwarz, Mannheim, Sbere Clignetſir. 11 Büro b. Schubert, Feruruf 529 09. Mitarb. geſucht. V2²⁵ Luxküatreinigung imrütsabr Machen Sie eine Kur mit meinem St.⸗Johannis⸗Tee. Die unreinen Stoffe werden unter Mitwirkung der Darm⸗ u. Blaſentätigkeit aus⸗ geſchieden. Paket 90 3. S6 Storchen⸗ Drogerie, Marktplatz H 1 Nr. 16. n ne weib erWerte Sie eine große Auswahl gecliegener weißer Woren. Unsere Weißze⸗ Woche⸗ Preise sinc trotz guter Qualität s0 berechnet, daß innen das Koufen leicht gemecht ist. Koch- Cssnerde—— 2 Kleine Anzahlung e Kleine Teilzahluns Penisciusserei und Uterserri Kre bs, J 7, 11 Tl. 487 U0 ——————————————————————— Sehen Sie sicn bitte unsere Ausstellune in Hosen ön! Sle finden das, was Sie suchen, unbedingt. Unsete Spezlelitöt: Benau passenude Hosen 555FFPPPPPGPPP—PPRPPPTT——TTT—TTTT——— für Schläne, untersetzte und stérke Hetten Hosenmüller⸗ Schwetzinger Sucbe 98 gteute nicht morgen sollten Sie mit all den vielenſſ beletichtungen Dingen aufrãumen, die Sie Wohnungs⸗ schon seit Jahren aufbe- wahren, obne dafur irgend einen Verwendungszweck zu haben. Interessenten! Bein—— mit [Ciaus Clausen Woltg. Lebeneine“ Miide Gebünf 355111e 2chm 11“ Sport Uebe— Humof und meradschattsbeis in einer stoben Spielhendiung * Ole noueste UPA-—— Aktuelle und intereseegte ait berichte aus alter WW. Die Ju SA, Hd, Jungvol u. Bdxf-(leidug äugerst preiswe, Parteiamtliche—— Reichszeugmeisterei M Evertz&(9 Treppen⸗ inſtallationen Harmonie 93 Steigleitungen gen klingel⸗ u. Ein Wagson Oran lect. Türöffner ⸗ aus den besten Pegeneo 3 5 anlagen 140 besonders süßᷣ. eingeied rale 15 jeder Preislage. Machen Sie Geld 0 ARU Ff.H e dere aus diesen Gegenständen echter Valeneia- Natu 5⁵ Suchen Sie durch eine Klein-Anzeige 1 Pid. 18 /9. 2 Pid. Spanisches Oiwens! Originaldose R1.29 Smorna Suitaninen 15 3 Pie, Kohesnüsse. Stück aswel. gärmntl. Früctte in großer Ppfr A. Oler, C. 2, ſj reruspre er 3018 25. II R 3. 2 Tel. 26210. Wollen Sie uns kennen- lernen, uns vom Film? Wollen Sie jede Woche Neues von uns hören, uns zu Hause und beim Filmen besuchen? Wollen Sie Antwort haben aul alle F. ragen, die Sie„drücken“? Dann lesen Sie jede Woche die„Filmwelt“! Denn: Wer die 5„Filmwelt kest, lebt in der Flin-Wielt, liest die nettesten Geschichten unde 4 die neuesten Bilder seiner 8 9 eil Wo sie vohnen, kann 4 00 schreiben und wird aul Woeise zut Freund mit iboeh 4 Jede Woche erscheint ein 165 der„Filmwelt für 30 1010 Bestellungen i allen Buchh 0 lungen, Postanstalten un 426 erlag Scherl, B S . 4