* 0 5 Srbeeinnnsweile Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: —0 Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren eſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ — 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerkeloſtr. 13, 0 Friedrichſtratze 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 — Eimelpreis 10.. Neule Mannheimet Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Chriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemafeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 79 mm dreite die⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen u. für ſernmündlicherteilte Aufträge.Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Für Goebbels an die Auslandspreſſe Meldung des DNB. 0— Berlin, 28. Februar. eichsminiſter Dr. Goebbels empfing heute nach⸗ 5* im Reichspropagandaminiſterium die Ver⸗ er der ausländiſchen Preſſe, vor en er u. a. ausführte: Söiwe und Sinn dieſer auf breiteſter Grundlage erpnden Fühlungnahme zwiſchen der Reichs⸗ Känder und der öffentlichen Meinung der anderen enn iſt ein beſſeres und fruchtbareres Sich⸗ lichkeit nlernen, die Herbeiführung einer Mög⸗ kutiert⸗ ſich über ſchwebende, manchmal heftig dis⸗ * Fragen von Mann zu Mann auszuſprechen xig amit bei ihnen ein lebendigeres Verſtänd⸗ K für das junge Deutſchland und die tiſche mnewohnenden geiſtigen, ſeeliſchen und poli⸗ enen Kräfte zu erwecken. In der Tat ein weit⸗ ge iüres und im beſten Sinne des Wortes edles auslä te, meine Herren, die Sie von den großen ndiſchen Zeitungen nach Berlin geſchickt worden um ſie und ihre Völker über Deutſchland, ſein Boffnu ſeine Menſchen, ihre Wünſche, Anſichten, mit ngen und Verzweiflungen aufzuklären, haben Sind Ane große und ſchwere Aufgabe übernommen. Kndten 5 doch neben den Botſchaftern und Ge⸗ ſelbſt„ vor allem damit betraut, Ihren Völkern Hiick 3 plaſtiſchen und leidenſchaftsloſen An⸗ Vieviel deutſchen Volkes und Reiches zu vermitteln. ufgab verantwortungsvoller als ohnehin iſt dieſe Jurch e in Zeiten, in denen die Völker und Staaten ſchein manchmal ſehr harte und faſt unvereinbar ende Gegenſätze zerriſſen ſind, und es hier und Brücke Anſchein machen möchte, als gebe es keine rübe mehr von hüben nach drüben oder von dder an nach hüben. Hier kann ein, Wort zu viel leichein Wort zu wenig, ein leichtſinniger Satz, viel⸗ litteres der Stunde der Leidenſchaft hingeworfen, ſelbſt ſi Unglück heraufbeſchwören, und die Völker davon ind meiſtens dann die einzigen Leidtragenden — angeſichts dieſer Umſtände nicht ange⸗ auf uud Zweckdienlich daß die Menſchen, viſen ie es in der Hauptſache ankommt, ſich und ehrlich über die ſchwebenden Pro⸗ und bleme auseinanderſetzen den köw ſie im Augenblick keine ſachliche Löſung fin⸗ li 0* wenigſtens im Kontrahenten einen ehr⸗ Achtun egner ſehen, der für ſeine Meinung dieſelbe Die verlangen darf, wie ſie für die ihre? Meute E Icibt ſi Schä Verſchiedenartigkeit der Auffaſſungen, die uropa bewegen, iſt ganz unverkennbar. Sie zu ihrem größten Teil aus den furchtbaren große„ die dieſem Erdteil durch das Unglück des lano 5 rieges zugefügt worden ſind, und Deutſch⸗ daran dabei derjenige Staat, der am ſchwerſten uudertharztragen hat. Man hatte ſich leider in den nahme alb Jahrzehnten vor unſerer Machtüber⸗ tion mm der Welt daran gewöhnt, die deutſche Na⸗ suro mitbeſtimmenden Faktor der Betrabäiſchen Entwicklung nicht mehr in tiona ſoat ziehen. Dieſer Zuſtand iſt durch die na⸗ wordenzaliſtiſche Revolution grundlegend geändert Rerſtänd von dieſer Tatſache hängt ein Teil der ugenöliandniſe ab, die zu löſen und zu klären im ſamt ick eine der wichtigſten Aufgaben der ge⸗ europäiſchen Diplomatie iſt. dewaltiaslauben, dem Ziel ihrer Löſung um einen wenn ioen Schritt ſchon näher gekommen zu ſein, bierun Ler dem deutſchen Volk und der deutſchen Re⸗ rückgewilenes Maß an Achtung und Sympathie zu⸗ zungen unen, die man anderen Völkern und Regie⸗ 5 als ſelbſtverſtändlich entgegenzubrigen pflegt. kau, Verſchiedenartigkeit der Auffaſſungen Glei, nur entwirrt werden auf der Baſis der chwertigkeit der Achtung, die der eine Es dem anderen zuteil werden läßt. wurben dem Ausland noch viel zu wenig klar ge⸗ tion daß der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ in Deutſchland eine neue Männergenera⸗ änner ie Macht getragen hat und daß dieſe neue mit nergeneration von der edlen Abſicht beſeſſen iſt, mit alter e Methoden alte Probleme, die 338 Methoden unlösbar geworden tatſächlichen Löſung zuzu⸗ rlſ baben bei dießem Verſuch eine offene und dich g geiſtige Auseinanderſetzung mit der Welt laben ſcheut. Wo wir mit ihr in Disput kamen, da deuen wir mit Wärme und Leidenſchaft unſere delt, dieeale vertreten, ohne indeß einer Gedanken⸗ * übri wir in Deutſchland überwunden hatten, in gen. Pigen Welt den ſchuldigen Rerpekt zu verſa⸗ * Bezu,der konnten wir das nicht immer feſtſtellen Auberend auf die Kampfesweiſe, die man von der mun dat eite uns gegenüber anzuwenden beliebte. Mct nur Ls ſich vordem mit uns allzu leicht gemacht, im eigenen Lande. Man glaubte, über dieſe Volitil der Wahrheit und Klarheit iſt.— zu dienen des Schweißes der Beſten wert Vonnerstag, 1. März 1934 145. Jahrgang— Nr. 1oo Kang Teh, Kaiſer von Mandſchukuo Feierliche Thronbeſteigung Puyis, des letzten Kaiſers von China, in Manoſchukuo Meldung des DNB. — Hſinking(Mandſchukuo), 1. März. Am Donnerstag vormittag erſolgte die ſeierliche Thronbeſteigung Puyis, der unter dem Namen Kang Teh Kaiſer von Mandſchukno geworden iſt. Kaiſer Pnyi Kurz vor.00 Uhr Ortszeit führte ein Kraft⸗ wagen, der mit dem aus goldenen Orchideen gebil⸗ deten Waffenzeichen geſchmückt war, den künftigen Kaiſer nach dem Himmelstempel, wo die religiöſe Zeremonie abgehalten wurde. Die eindrucksvolle Zeremonie, die nach dem Ritus der Chow⸗Dynaſtie durchgeführt wurde, dauerte nur etwa eine Viertel⸗ ſtunde. Ungefähr 200 der höchſten Beamten von Mandſchukuo ſtanden achtungsvoll am Fuße des Altar. Der Kaiſer ſtieg zum Altar hinauf und warf ſich zu Boden, um mit den Geiſtern ſeiner Ahnen Zwieſprache zu führen. Er brachte dem Himmel eine Anzahl von Opfern dar, darunter einen weißen Stier, den die Prieſter töteten, während der Kaiſer betete. Vor dem Monarchen lag eine Rotlacktafel, auf der der Name ſeines früheſten Ahnherrn aufgezeichnet war. Acht Beamte überreichten dem Kaiſer die Opfergabe, Weihrauch, ein Amulett aus Jade, eine Rolle heimi⸗ ſchen Tuches und einen Kelch mit Reiswein. Jede dieſer Gaben ſtreckte der Kaiſer zum Himmel empor. Dann wandte er ſich nach Süden und entzündete das heilige Feuer, deſſen Rauch ſeine Gebete zum Him⸗ mel emportrugen. Nach der Opferung empfing der Kaiſer ſein Amtsſiegel, worauf ein Salut von 101 Schuß ertönte. In ſonderbarem Gegenſatz zu dem nralten Zere⸗ moniell ſtand es, daß von einzelnen Szenen Ton⸗ filmaufnahmen gemacht wurden, daß Flug⸗ zeuge in der Luft kreiſten und daß ein Bericht über die Feier durch Rundfunk verbreitet wurde. Für die Krönungsfeierlichkeiten hat die Regierung örei⸗ einhalb Millionen Dollar bewilligt. Bewegung, als ſie noch in der Oppoſition ſtand, mit einem hochmütigen Achſelzucken hinweggehen zu kön⸗ nen und ſich die Mühe erſparen zu dürfen, ſich mit ihr geiſtig irgendwie auseinanderzuſetzen. Die Entwicklung ſelbſt aber bewies, daß die dynamiſchen Triebkräfte des Geiſtes und des Herzeus ſtärker waren, als die des Verſtandes, daß dem ſpontanen Ausbruch der deutſchen Seele mit den rationaliſtiſchen Mitteln einer liberalen Dia⸗ lektik nicht beizukommen war, und am Ende der ewige deutſche Genius über die Kräfte des Vorfalls den Sieg davontrug. Damit wurde die Welt vor eine neue Tatſache geſtellt. Und es nutzte ihr nichts, demgegenüber Vogel⸗Strauß⸗Politik zu treiben und den Kopf in den Sand zu ſtecken. Es erſcheint uns allzu erklärlich, daß die jour⸗ naliſtiſchen Wortführer des Auslandes, die mit den in Deutſchland gefallenen Mächten innerlich oder äußerlich ſolidariſtert waren, den gänzlichen Um⸗ ſchwung der Dinge nicht allzu freudig begrüßt haben. Wir können auch ein gewiſſes Verſtändnis dafür aufbringen, daß ſie heute noch mit dem recht⸗ haberiſchen Eigenſinn des unbekehr⸗ baren Beſſerwiſſers einen Tatſachenbeſtand nicht wahrhaben wollen, der unterdeſſen längſt von allen objektiv Denkenden als unabänderlich hingenommen wurde. Unklug aber wird, ſo meinen wir, dieſes Verfahren dann, wenn es ſich nicht mehr auf die perſönliche Meinung des einzelnen be⸗ ſchränkt, ſondern darüber hinaus zu einer vorein⸗ genommenen und damit falſchen Darſtellung der Lage für die Oeffentlichkeit führt. Hier allerdings iſt es ſchwer, eine Brücke des Verſtändniſſes zu finden. Wer bei der Erforſchung deutſcher Verhält⸗ niſſe marxiſtiſchen Emiganten, die bei Nacht und Nebel über die Grenze gingen, um in den Hauptſtädten anderer Länder ein wenig rühmliches Daſein zu friſten, mehr Glauben ſchenkt als uns, die wir hier blieben, ihre bittere Erbſchaft übernahmen und Tag und Nacht am Werk ſind, um ſie zum Beſſeren zu wenden, dem iſt am Ende nicht zu helſen. Aber die Völker, deren Meinung mit zu bilden ſie berufen ſind, können mit Recht verlangen, daß ihnen die deutſchen Dinge ſo dargeſtellt werden, wie ſie in Wirklichkeit ſind und nicht, wie ſie durch die Brille parteilicher Voreingenommenheit eingefangen werden. Denn die Probleme, die uns beſchäftigen, gehen ganz Europa an. Es gibt kein Volk, das nicht von ihren Auswirkungen im Guten oder im Böſen mit berührt würde. Es gibt keine Regierung, die nicht auch wie wir vor ihnen ſtünde und Mittel und Wege ſuchte, um mit fertig zu werden. Den einen Vorteil hat das erſte Jahr national⸗ ſozialiſtiſchen Aufbaues wenigſtens mit ſich gebracht, daß die Diskuſſion der Welt über Deutſchland nicht mehr an den Aeußerlichkeiten kleben bleibt, nicht mehr das Weſentliche in entweder ganz erfundenen oder ſtark vergröberten und entſtellten Auslegungen dieſer Revolution ſieht, ſondern vielmehr in dem grandioſen Verſuch, mit vollſtändig neuen Me⸗ thoden der Kriſe, die über Europa hereingebrochen iſt, in Deutſchland wenigſtens wirkſamer als bisher entgegenzutreten. Dieſe neue Art, ſich in der Welt mit uns auseinanderzuſetzen, geht um ſo leichter von⸗ ſtatten, als ja die großen wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Erfolge, die das nationalſozialiſtiſche Regime bisher zeitigen konnte, unleugbar ſind und vor jedermanns Augen offen zutage liegen; und als dieſe Erſolge errungen wurden in einer Zeit, in der andere Staaten von ſchwerſten politiſchen Kriſen heimgeſucht wurden und dieſe wiederum Opfer an Menſchen und wirtſchaftlichen Werten forderten, denen gegenüber die Opfer der deutſchen Revolution faſt in ein Nichts verſinken. Es wurde zu oft betont, als daß es noch einmal wiederholt zu werden brauchte: Deutſchland will den Frieden, es will in Frieden arbeiten und aufbauen, es bringt allen Völkern gleiche Ach⸗ tung und gleiche Sympathie entgegen, es verlangt aber von ihnen, daß ſie mit Reſpekt und Vorurteils⸗ loſigkeit ſeinem gigantiſchen Kampf gegen die Not gegenübertreten. Es hat Beweiſe ſeiner Friedens⸗ liebe gegeben. Man muß es hören, wenn es ſeine Forderungen auf Gleichberechtigung unter den anderen Nationen erhebt. Es hat ein Recht darauf, die vitalſten Bedingungen ſeiner nationalen Exiſtenz garantiert zu ſehen. Jedes ehrliebende Volk wird dafür Verſtändnis aufbringen. Im Verkehr aber mit allen Nationen bedient es ſich der edlen Mittel, die bisher immer noch die größten politiſchen Erfolge zeitigten: Der Wahrheit und der Klarheit. Wenn Sie, meine Herren, dieſem ehrlichen Beſtreben Ihr Verſtändnis nicht verſagen wollen, dann dienen Sie damit dem Lande, das Ihnen warmen Herzens Gaſtfreundſchaft gibt, aber auch dem Lande, das Sie zu uns entſandte, um durch Sie das echte, ewige Deutſchland kennenzulernen. Sie tun damit dem kommenden beſſeren Europa einen Dienſt von unabmeßbarem Wert. 15 Jahre nach Ende des Krieges lebt es immer noch in ſchwerſten Kriſen und Bedrängniſſen. Seine Völker verlangen ſehnſüchtig nach Frieden. Tragen wir alle zu unſerem Teile mit dazu bei, daß ihr Ruf nicht ungehört verhallt! Dank und Entgegenkommen Lebhafter Beifall dankte Reichsminiſter Dr. Goebbels, und der Sprecher des Vereines der aus⸗ ländiſchen Preſſe, Louis P. Lochner, der Ber⸗ liner Vertreter der Aſſociated Preß, gab dem Danke der Auslandsjournaliſten humorvoll und anerkennend Ausdruck. Er wies darauf hin, daß nach dem völli⸗ gen Wechſel des geſamten Regierungsſyſtemes und damit auch der leitenden Männer auf allen Gebieten (Fortſetzung auf Seite 2) „Frauen aus allen Ländern. Frühjahrs⸗Offenſive im Allas Von Baron E. v. Ungern⸗Sternberg In Marokko entwickeln ſich in ſtändiger Berüh⸗ rung, ohne ſich je zu verſchmelzen, zwei einander weſensfremde Welten. Die Welt der franzöſiſchen Ziviliſation und das europaferne Reich der Oma⸗ jaden mit ſeinen Ueberlieferungen aus Tauſendund⸗ einer Nacht. Wöhl haben die Mauren Grammophone, franzöſiſchen Tand und allerlei moderne Geräte ſchätzen gelernt, mancher Ibrahim will ſich auch nicht mehr als Kameltreiber in die Sahara anwerben laſſen, aber die Seele des Marokkaners wird dadurch nicht berührt. Noch immer iſt Fez el Ali keine richtige Menſchenſtadt, ſondern ein Gewirr von gedeckten Gäßchen, ein Ameiſenhaufen von Dunkel und greller Farbigkeit, der ganz im Mittelalter ſtecken geblieben iſt. Am Stadttor Bab⸗ Guiſſa hocken die Märchenerzähler und ſchwarze Frauen aus der Wüſte. Zotteige Kamle grölen. Sultansgarden in Scharlachmänteln wechſeln mit Fremdenlegionären ab... und dann gelangt man plötzlich nach Neu⸗Fez mit ſeiner Kolonialarchitektur und mit den europäiſchen Vergnügungslokalen. Dort findet die Entzauberung ſtatt, und doch niemals ganz. Aus den Oliven⸗ und Palmenhainen, die die Sul⸗ tansſtadt umgeben, ſtrömen plötzlich Volksmaſſen herbei, die nach Allah dem Allbarmherzigen rufen. Es iſt der Orden der Aiſſaua. Dazwiſchen gehen ernſt und ſinnend Kavaliere in ſeidenem Mantel und füh⸗ ren in vergoldetem Käfig ihren Kanarienvogel ſpa⸗ zieren. Unter Balekrufen reitet auf ſeinem Maul⸗ tier ein Kaid durch die Menge, ehrfürchtig macht man ihm Platz. Im Jahre 1912 wurde nach einer militäriſchen Expedition unter Marſchall Lyautey der letzte unab⸗ hängige Sultan Muley Haſſan abgeſetzt, und heute iſt der junge Sultan Muley Muhamez nicht viel mehr als eine dekorative Puppe in den Händen des franzöſiſchen Reſidenten. Ihm ſtehen Ehrengarden, die ſchönſten Automobile und reichliche Geldmittel zur Verfügung, die Politik aber machen der Re⸗ ſüident und der Oberkommandierende der franzöſiſchen Beſatzungstruppen. Aber wenn die Franzoſen auch die unbeſtrittenen Herren in den Städten und in der Ebene ſind, ſo iſt es ihnen trotz aller Anſtrengungen nicht gelungen, die Berberſtämme des Atlas zu unterwerfen. Immer wieder erheben ſie ſich, um das verhaßte fran⸗ zöſiſche Joch abzuſchütteln. Die Berberſtämme des Atlas ſind mächtige Feu⸗ dalherren, die in ihren Felſenburgen noch ganz der Ideenwelt vergangener Jahrhunderte ſtecken geblie⸗ ben ſind. Einige von ihnen, wie z. B. der Scheik hadj el Claui, beſitzen herrliche Paläſte in Marrakeſh, ver⸗ fügen über ein Heer von Hausſklaven und Sklavin⸗ nen und in ihrem Harem vereinen ſich die ſchönſten Es bedarf nur eines Winkes dieſer Fürſten, um einen Aufſtand im Atlas zu entfeſſeln, denn ganz wie zu den Feudal⸗ zeiten, wird den Fürſten unbedingte Gefolgſchaft ge⸗ leiſtet und Tribut entrichtet. Manche dieſer Herren betätigen ſich auch gerne als Raubritter und überfal⸗ len Karawanen. So wurden z. B. noch vor ein vaar Jahren die nächſten Verwandten des franzöſiſchen Reſidenten auf einem Ausfluge entführt und ins Ge⸗ birge verſchleppt. Ein paar Millionen Franken waren der Preis für die Befreiung. Das Atlasgebirge erhebt ſich bis über 5000 Meter hoch. Das Gelände iſt unzugänglich, ein Feldzug mit furchtbaren Strapazen verbunden. Die Berber aber ſind tapfere Kämpfer und Scharfſchützen, die niemals ihr Ziel verfehlen. Wenn die franzöſiſchen Truppen in die wegloſe Bergwildnis eindringen, ſo iſt es die Taktik der Berber, die Kolonnen vorrücken zu laſſen, ſie in irgendeiner Schlucht in einen Hinterhalt zu locken und ſie, hinter Felsblöcken verſteckt, unter mörderiſches Feuer zu nehmen. Die Berber ziehen ſich dann bis zur Schneegrenze in 4000 Meter Höhe zurück, wo jede Verſolgung unmög⸗ lich wird, und überfallen die anrückenden Proviant⸗ und Munitionstransporte. Die Geſangenen werden entweder von ihnen maſſakriert oder den Oaſenſtäm⸗ men der Sahara als Sklaven überlaſſen. So bildet denn der Atlas einen gewaltigen Riegel in der Ver⸗ bindung zwiſchen Frankreich und der Sahara mit ihren Oaſen. Dazu kommt, daß ſich allmählich etwa 5000 Deſerteure aus der Fremden⸗ legion, darunter auch Deutſche, bei den Berbern und bei den Oaſenſtämmen, namentlich in Rio de Oro, das unter ſpaniſcher Hoheit ſteht, nieder⸗ gelaſſen haben. Durch ſie wird ein lohnender Waffen⸗ ſchmuggel für die Aufſtändiſchen geleiſtet und Un⸗ ruhe unter die anderen Stämme getragen. Um nun die Unterwerſung des Atlas zu erzwin⸗ gen, hat Frankreich jetzt zwei Armeen ausge⸗ rüſtet, die unter dem Oberbeſehl von General Hurs ſtehen. Die eine Armee unter General Catroux rückt von Aaadir auf die ſpaniſche Ifniküſte vor und will verſuchen, vom Südweſten in den Atlas einzudrin⸗ gen, die andere unter General Giraud will ein Um⸗ faſſungsmanöver ausführen und die Berber von ——— ——— —— — ———————————— — 2. Seite/ Nummer 100 Donnerstag, 1. März 1904 — Oſten angreiſen. Agadir, Tarufant und Tiznit, an. der ſpaniſchen Ifnigrenze, ſind als militäriſche Ba⸗ ſen ausgebaut. Leichte Tanks, Gebirgsartillerie uſw. ſollen im Feldzug verwandt werden. Gleichzeitig wird man verſuchen, Unfrieden unter den Berber⸗ fürſten delbſt zu ſäen, die oft mit einander in Fehde liegen. Ehe Frankreich den Atlaskrieg begann, wurden die einflußreichſten Scheichs nach Marrakeſch zu einer Beſprechung geladen, man bewirtete ſie und machte ihnen lockende Angebote. Aber nach kurzer Beratung erklärten die Fürſten, daß ſie es vorzögen zu ſterben, als ſich zu unterwerfen. Die Un⸗ freiheit ſei ihr Tod, und beſſer ſei es, mit der Waffe in der Hand denn als Feigling zu ſterben. So wurde denn der Kampf unvermeidlich. Nun bilden aber die Berber des Atlas keine einheitliche Stammeszuſam⸗ mengehörigkeit, auch ein gemeinſames National⸗ bewußtſein beſteht kaum. Die Bewohner der Täler, wie 3. B. die Schleuhſtämme des Voratlas, kommen viet in der Welt herum, treiben Handel, beſuchen auch fremde Länder, ſie ſind weit friedlicher und den Franzoſen zugänglicher als die Bergſtämme. Wenn es den franzöſiſchen Armeen gelingt, ihre Freund⸗ ſchaft zu gewinnen, ſo würde der Feldzug mehr Aus⸗ ſicht auf Erfolg haben. Vielmals ſchon ſind die Fran⸗ zoſen in den Atlas eingebrungen und haben ſchwere Opfer au Blut und Geld in Kauf nehmen müſſen. Im Vorfahr bereits wurde aus Paris und Fez der endgültige Sieg über die Berber gemeldet. Aber kaum, daß die Franzoſen ſich zurückzogen— ſie kön⸗ nen unmöglich für die Dauer im hohen Atlas blei⸗ ben—, brach die Erhebung von neuem aus. Die Berber erhielten inzwiſchen auf Schleichwegen reich⸗ Lich vortreffliche Waffen, Munition und Proviant. Und ſo geht denn der endloſe Marokkokrieg weiter. In den erſten Scharmützeln hatten die Franzoſen bereits eine Reihe toter Offiziere und Soldaten zu beklagen. Dank und Entgegenkommen (Fortſetzung von Seite 1) in Deutſchland die ausländiſchen Journaliſten den Konnex mit den leitenden Perſönlichkeiten des neuen Deutſchlands verloren hatten, und ſo gewiſſermaßen ein Interregnum entſtanden war. Er begrüßte des⸗ halb ganz beſonders die Mitteilung von Staats⸗ ſekretär Funk, daß jetzt monatlich derartige Zuſammenkünfte veranſtaltet werden ſollen, und betonte— ſich an Reichsminiſter Dr. Goebbels wendend— daß er zwar keinen Ehrenbürgerbrief überbringen könne, daß er aber den Dank der Auslandspreſſe durch Ab⸗ gabe der Verſicherung abſtatten wolle, daß die aus⸗ ländiſche Preſſe jede Möglichkeit willkommen heißen werde, das neue Deutſchland kennenzulernen und im neuen Deutſchland zu lernen. Die ausländiſche Preſſe danke der Reichsregierung für die gewährte Gaſtfreundſchaft, ſie wolle aber auch ihrerſeits zeigen, daß ſie an der Verſtändigung der Völker mitzuarbei⸗ ten beſtrebt ſei, und aus dieſem Grunde werde der Verein der ausländiſchen Preſſe künſtig zwangloſe Frühſtücke veranſtalten, bei denen Vorträge führender Männer des neuen Dentſchlands auf allen Gebieten die Würze zur Speiſe ſein würden. Auch dadurch werde die Fühlungnahme gefördert und ein größeres Verſtändnis für das neue Deutſchland herbeigeführt. Schon in den nächſten Tagen werde als erſter Miniſterialrat Diels, der Leiter der Ge⸗ heimen Staatspolizei, den Reigen eröffnen, und man dürfe ſchon jetzt des Erfolges dieſer Veranſtaltung gewiß ſein, denn gerade die Worte„geheim“ und „Polizei“ übten ja auf Journaliſten eine gang beſondere Anziehungskraft aus. Auch der Jahresempfang der ansländiſchen Preſſe für die Reichsregierung werde wieber ſtattfinden. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels ſei ja ſelber vom Ban, ſei ſelbſt Journaliſt und habe ſicherlich volles Verſtändnis dafür, wenn die Auslandsjournaliſten ſich nicht immer gleich ſo um⸗ ſtellen könnten, wie das die deutſche Oeffentlichkeit Nene Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe Arbeitsfront und Gewerkſchaften Eine grnnoſätzliche Entſcheidung des Reichsgerichts — Leipzig, 28. Februar. Vom Reichsarbeitsgericht wurde heute die in wei⸗ teſten Kreiſen mit Spannung erwartete Entſcheidung verkündet, daß die Deutſche Ar beitsfront für die Verbindlichkeiten der früheren frei⸗ gewerkſchaftlichen Organiſationen nicht einzuſte⸗ hen hat. Die Gehaltsanſprüche der klagenden frühe⸗ ren Gewerkſchaftsangeſtellten ſind damit endgültig abge wieſen. Das Reichsarbeitsgericht hat ſich der Auffaſſung der Deutſchen Arbeitsfront au⸗ geſchloſſen und ſowohl ihre Rechtsnachfolgeſchaft als auch ihre Identität mit den früheren gewerkſchaft⸗ lichen Organiſationen verneint. In der grundſätzlichen Begründung hierzu heißt es: Bei Prüfung der Identität kommt es nicht auf äußere Umſtände, wie beiſpielsweiſe die Benutzung gewerkſchaftlicher Einrichtungen, an, ſondern vor allem auf den Zweck⸗ und Zielgedanken der unter dem Zeichen des Nationalſozialismus ſtehenden na⸗ tionalen Erhebung. Der Kampf der Ns DAP rich⸗ tete ſich gegen den Marxismus und Klaſſenhampf, und damit auch gegen die freien Gewerkſchaften als Träger dieſes Klaſſenkampfgedankens. In der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront wurde etwas Neues geſchaf⸗ ſen. Mit äußeren Veränderungen, wie Beſetzung der Gewerkſchaftshäuſer, Erſetzung der gewerkſchaftlichen Leiter durch Beauftragte der NSBO, war eine grund⸗ legende innere Umwälzung verbunden. Statt des parlamentariſchen Syſtems wurde der Führergedanke durchgeführt. An Stelle der tariflichen Regelung durch die Verbände trat die Machtbefugnis der Treuhänder der Arbeit. Der Klaſſenkampfgedanke wurde durch die Idee der Ver⸗ ſchmelzung aller arbeitenden Menſchen in einer höheren Volks⸗ und Geſinnungsgemeinſchaft erſetzt. Es muß daher als ſchlechtweg ausgeſchloſſen erſcheinen, die Verbände der Deutſchen Arbeitsfront als mit den früheren freigewerkſchaftlichen Verbän⸗ den identiſch anzuſehen. Rechtsnachfolge der Deutſchen Arbeitsfront im Sinne des Paragraphen 419 BGB kommt ebenfalls nicht in Frage. Es fehlt ſowohl an einer Uebernahme kraft Vertrags als auch an einer Uebereignung. Bei der Beſetzung der Gewerkſchaftshäuſer han⸗ delt es ſich nur um Beſitz und Gebrauch. Die Be⸗ ſchlagnahme des Vermögens der Gewerdkſchaften diente zunächſt jedenfalls nur der Sicherſtellung dieſes Vermögens für ſpäter zu beſtimmende Zwecke. ((((——————————— erwarte. Auch die Lage der deutſchen Kollegen in den Vereinigten Staaten von Amerika ſei letzt eine ähnliche, wenigſtens der Kollegen, die ſchon vor der Rooſevelt⸗Aera in Amerika geweſen ſeien und die ſich nun ſchwer in die außerordentlichen Umwälzungen einfühlen könnten, die Rooſe⸗ velt herbeigeführt habe. Eine beſonders reizvolle Ueberraſchung ſei es, daß die Mitglieder des diplo⸗ matiſchen Korps ſozuſagen Pate ſtänden für die Wiederaufnahme enger Beziehungen zwiſchen der Reichsregierung und der Auslands⸗ preſſe. Wenn Regierung, Diplomatie und inter⸗ nationale Preſſe ſo zuſammenarbeiten wie hier, dann könne das nur zum Segen der Welt gereichen. Miniſterpräfident Göring über Freilaſſung der Bulgaren Meldung des DNB. — Berlin, 28. Februar. Miniſterpräſidenk Göring, der anläßlich des Empfanges des diplomatiſchen Korps und der aus⸗ ländiſchen Preſſe durch Reichsminiſter Dr. Goebbels noch in ſpäterer Stunde erſchien, nahm Gelegenheit, gemeinſam mit Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſpeundſchaftlichem Geſpräch den Legenden entgegen⸗ zutreten, als ob es in der Frage der Freilaſſung der drei Bulgaren irgendeine Meinungsve ſchie⸗ denheit zwiſchen dem Führer und ihm oder anderen Stellen gegeben habe. Er ſtellt ein⸗ deutig feſt, daß es Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen dem Führer und ſeinen Unterführern niemals gebe und daß auch in der Frage der Freilaſſung der Bulgaren völlige Einmütigkeit geherrſcht habe. Die Hinausſchiebung der Freilaſſung ſei deshalb erfolgt, weil in der ausländiſchen Preſſe in teilweiſe recht ſonderbarer Form Forderungen aufgeſtellt worden ſeien und ein gewiſſer Druck auszuüben ver⸗ ſucht worden ſei, den er ſich auf keinen Fall habe gefallen laſſen können. Die Freilaſſung ſei von vornherein eine beſchloſ⸗ ſene Sache geweſen, den Zeitpunkt der Freilaſſung habe er zu beſtimmen, er laſſe ſich nicht unter Druck ſetzen. Nachdem die teilweiſe unfreundlichen aus⸗ ländiſchen Preſſeſtimmen etwas verklungen ſeien, habe er nun den Zeitpunkt für gekommen erachtet, die Bulgaren nach Rußland abzuſchieben. Er habe mit Abſicht dieſe Abſchiebung vbllig unan⸗ gemeldet im Flugzenge vornehmen laſſen, um jeden feſtlichen Empfang in Moskau und jedes Geſchrei um dieſe Aktion von vornherein abzu⸗ dämmen und zu verhindern.— Das Interview, das er Ward Price gegeben habe, ſtehe mit ſeinen Aeußerungen keinesfalls im Gegenſatz zur Anſicht des Führers, ſondern ſei von ihm bewußt in dieſer Form gegeben worden. Die Unterhaltung, an der auch ruſſiſche Journaliſten ſich beteiligten, und die die Form eines lebhaften Frage⸗ und Das Herz auf Platten ö, Bon Hans Ralonek Jahrelang ſtand das Speiſezimmer— ein Mahagoniſchrank, ein Weih⸗ nachtsgeſchenk aus guten Tagen. Und nun waren ſchlimme Tage. Es hatte wieder einmal eine Ehe die Probe nicht beſtanden. Die Gatten leben in ihren Zimmern dahin, aber es ſind mehr als Wände zwiſchen ihnen, und ſchon entſchwindet der eine dem andern im Nebel des Abſchieds. Da fällt es Fran Loremarie ein, Muſik zu machen in der herbſtlichen Dämmerſtunde. Sie legt die alten Platten auf und mit ihnen die vergangene Zeit; tief eingeritzt iſt die Vergangenheit in den Rillen der Platten und im Herzen des Mannes, und es tönt nicht nur die Muſik, es beginnt auch die Zeit zu tonen und mit hr ſein Herz. Er lauſcht im Neben⸗ zimmer nicht nur der Muſik, ſondern auch dem Auf⸗ rauſchen der Zeit und dem ſchon fernen Herzen ſeiner Frau. Verwehte Muſik und verwehte Zeit: eines erweckt das andere; wieviel Erinnerung iſt in dieſer Muſik, wieviel glückliche Stunden werden durch ſie wieder angeſchlagen. Es iſt, als ſpräche die Frau im anderen Zimmer durch die Grammophonplatten zu ihm. Dem Manne iſt zu Mute, als entwickele ſich zwiſchen den Klängen und über ihnen ein unhörbarer Zwiegeſang von Wand zu Wand. Ach, Urſels Geburtstagsplatte, ſechs Kerzen und ein Lebenslicht in der Mitte ſtehen im bunten Lich⸗ terkranz auf dem Gabentiſch. Wie lange iſt das her ... Erſt kommt das kleine Ständchen— er ſummte die Melodie mit— und dann hält ein ſovialer Herr, der, nach ſeiner Stimme zu ſchließen, eine Glatze hat, die Geburtstagsrede.„Hochgeehrte Feſtverſammlung! Zum heutigen Wiegenfeſt unſeres lieben Geburts⸗ tagskindes..— Der Herr iſt heiſer geworden in den vielen Jahren, denn auch Werners jährlicher Indianer⸗Schmöker, das Kaſperletheater, die Feld⸗ flaſche, der Brotbeutel, das Fahrrad und was ſonſt noch jahrum dazu ommt, wird feierlich durch das Glopenläuten der Geburtstagsplatte eingeläutet. „——— und ſo bitte ich die Feſtverſammlung, mit Grammophon unbeachtet im einzuſtimmen in den Ruf: Unſer Geburtstagskind: hoch ſoll es leben, hoch ſoll es leben, dreimal hoch!“ Ich ſehe ſie mit ihren roten Feſttagsbäckchen und den leuchtenden Augen und höre Urſels Jubelſchrei, den keine Platte aufgenommen und bewahrt hat und der nur unauslöſchlich in das Herz eingeritzt iſt. Wie ein Fangbällchen ſpringt ſie, ihr ganzes Körperchen iſt ein Vibrieren der Freude. Süße kleine Welt.— Nebenan, Wand an Wand, kramt die Frau im Grammophonſchrank wie in einer Kaſſette voll alter Briefe, Fotos und Erinnerungen. Welch ein Pot⸗ pouri der Gefühle, der Geborgenheit, des Glücks, der Liebe, der Wehmut, der unwiederbringlichen Jahre, mit dem ſie mein Herz beſtürmt. Wie das lockt: Bleib, komm zurück. Oh, es iſt nicht ſchwer, mir das Herz weich zu machen mit dieſen ſüßen, weichen Me⸗ lodien, die du ſo liebteſt. Es iſt Mondſchein in die⸗ ſen Klängen und eine harmlos verlogene Romantik und viel Zärtlichkeit und viel Tränen. Die Sere⸗ nade„La Paloma“— eine unwirkliche Welt, die Re⸗ vellers ſingen, und es tönt aus exotiſcher Ferne und wie aus einer verlorenen Zeit... Seltſamer Wider⸗ ſpruch deines Weſens; du biſt hart und liebſt die ſentimentale Muſik. Biſt du eine Solveig, die ihre Sehnſucht auf dem Grammophon ſpielt?„Wenn der weiße Flieder wieder blüht.“ Ja, das war damals, als wir im Auto durch den Harz fuhren, und es war ein Blühen ohne Ende auf den Landſtraßen und in den Dörfern. Wie, habe ich einmal ſo um Liebe gegirrt, wie dieſe Stimme um„Chigitta“ ſüß bet⸗ telt? Welch ein melodiöſes Schnellfeuer auf die ſchwächſte Stelle des Herzens.„Es führt kein anderer Weg zur Seligkeit als über deinen Mund“ — iſt das nun Bitterkeit, Vorwurf oder Liebeswer⸗ ben? Sie nimmt die Platte weg, ſie bricht ab, nein, das Lied gilt nicht mehr. Und was kommt jetzt Ich erinnere mich, wir machten damals eine Reiſe und weilten in einer großen, glänzenden Stadt, es waren heitere Abende, du warſt ſtrahlend ſchön, das rauſcht nun auf in einem kleinen Abglanz deines Muſikſchrankes:„Biſt du's, lachendes Glück.“ Und nun, als wollte ſie den Abſtieg andenten, ſpielt ſie„Auch du wirſt mich einmal betrügen“. Selbſt der Schlager muß zu Herztönen herhalten. So kann auch eine Leierkaſtenmelodie aus der Ferne von Antwortſpieles trug, ergab für den Stand⸗ punkt des Miniſterpräſidenten Göring großes Ver⸗ ſtändnis und mit einem Teil der Anweſenden eine durchaus völlige Uebereinſtimmung. Dimitroff in Moskau Meldung des DNB. Moskau, W. Februar Die aus Deutſchland ausgewieſenen bulgariſchen Kommuniſten Dimitrofſ, Taneff und Po⸗ poff hatten⸗kurz nach ihrer Ankunft in Moskau eine Unterredung mit Vertretern der ſowjetruſſi⸗ ſchen und der Auslandspreſſe. Dimitroff, der der Wortführer der drei war, ſprach abwechſelnd deutſch und ruſſiſch. Er beſchwerte ſich über die Gefängnis⸗ haft nach Beeudigung des Leipziger Prozeſſes und über die Beſchaffenheit des Haftlokals. Im übrigen wiederholte er, was er bereits in Berlin zu Vertre⸗ tern der Auslandspreſſe geſagt hatte, daß keiner⸗ lei körperliche Mißhandlung gegen ihn zur Anwendung gekommen ſei. Auf die Froge, was er nun in Zukunft zu tun beabſichtigte, antwortete er in allgemeinen Rede⸗ wendungen. Er erklärte u.., daß er für die Komintern weiter zu arbeiten beabſichtige. Die öͤrei Bulgaren hinterlaſſen den Eindruck, daß ſie ſich in gutem Geſundheitszuſtand befinden. ——— Schweres Kraftwagenunglück bei Bilbao — Mabrid, 1. März. Bei Bilbao ſtürzte am Mitt⸗ woch ein Privatauto infolge Vereiſung der Land⸗ ſtraße von einer Eiſenbahnbrücke aus beträchtlicher Höhe auf die Schienen ab und wurde vollſtändig zer⸗ trümmert. Von den ſechs Inſaſſen— ſämtlich Frauen— wurden drei ſofort getötet und die drei übrigen lebensgefährlich verletzt. Pariſer Verſtändnis für — Paris, Leitartikel mit dem deutſch⸗polniſchen durch moraliſche Abrüſtungen ſätzlich könne man dieſer Entwicklung pathiſch gegenüberſtehen, weil ſie zu ſpannung zwiſchen Berlin und führe. Male verſucht, dieſe Entſpannung her nach dieſer Richtung hin gemacht. in der gegenſeitigen Haltung der beiden offenen Fragen unberührt laſſe. Fortſchritt dar und erlaube es, ge zu gewinnen. Brunnenvergiſtung Staatsminiſterium teilt mit: dem Leitartikel„Furcht unterſchiebt die„Bafler Nationalzeitung“, deutſchfreundlichen Einſtellung abgeſchloſſen, um nach begegnet werden. Alkohol und 25 Grad unter Null in Meldung des DNB. Am 1. März, alſo am Mittwoch wurde nunmehr endlich auch die der Vereinigten Staaten von Trockenheit erlöſt. Die Reſtaurants um tränke ausſchenken; infolgedeſſen wurde reicht. Hunderte von Journaliſten und verſammelten ſich in den Klubräumen, 12 Uhr die Gläſer zu ergreifen. zu vertilgen. rüſten ſich für ſtarke Nachfrage. ans Ufer gelangt. Aus Baku wurden einer Stimmung erfüllt ſein, wie eine Betthovenſche Sonate. Es iſt der ſubjektive Augenblick, der dem Klang die Sprache der Muſik verleiht.— Natürlich, das burfte nicht fehlen:„Reich mir zum Abſchied noch einmal die Hände——“. Ich ſollte mir die Ohren verſtopfen wie Ooͤyſieus, als er an der Inſel der Sirenen vorbeiſegelte. Wie ſich das ins Herz hinein⸗ ſpielt! Wie Zigennermuſik, die der braune Primas den Verliebten ins Ohr hineingeigt, wobei ihm die Tränen auf die Saiten tropfen. Dieſe Muſik gibt ſich ohne Haltung und Hemmung dem Gefühl hin. Und was iſt das? An das Ende ſetzt ſie den An⸗ fang? Das neapolitaniſche Liebeslied unſerer Hoch⸗ zeitsreiſe in Amalfi„O seio mio“. Nun iſt der Kreis geſchloſſen. Vorbei, es muß ſein, andere Melodien ſind in mir. Wenn ich aufſpielen würde.... Unruhe und Schmerz und des Wanderers Nacht⸗ und Sturmlied, Beethovens Appaſſionata, dieſes brauſende Auf und Ab der Lebenswoge, dieſe Sehnſucht, Frieden zu fin⸗ den durch Ueberwindung, und„Die Unvollendete“ Beziehungen zueinander herzuſtellen. gegenwärtigen ſchwierigen internationalen Lage e 27. Februar 1034 wurde vom badiſchen Gel Staatspolizeiamt beſchlagnahmt und eingezogen. 5 vor Deutſchlan?“ entſprechend, Reichsregierung die unlautere Abſicht, ſie Friedenspakt mit Polen nur zu erlangter Wiedererſtarkung — Waſhington, 8. zum Donnerstag zwei Stunden lang die Wiede des Alkohols gefeiert. Die Schankkonzeſſion mer 1 wurde am Mittwoch dem nationalen klub vom Leiter der Stadtverwaltung feierlich e deren Gäſt Von einer Eisſcholle gerettet Moskau, 1. März. Wie aus Aſtrachan gem auf wird, ſind 79 Fiſcher, die mit Pferden ſich ften einer losgelöſten Eisſcholle befanden, wohlbeha rle Rettungsdampfer entſandt, um die übrigen 9 deten Fiſcher von den Eisſchollen zu übernehme die deutſch-polniſche Annäherung 1. Märs. Der„Temps“ beſaßt ſich am Mittwoch in Verhã und begrüßt die Bemühungen beider Regierungen, herzliche Grund⸗ nur ſym⸗ einer Ent⸗ Warſchan Die franzöſiſche Diplomatie habe mehrere beizuführen, und insbeſondere habe Briand große Anſtrengungen Es habe der gan⸗ zen Autorität Hitlers bedurft, um dieſen We Länder her⸗ beizuführen und den Nichtangriffspakt abzuſchlieben, der allerdings alle zwiſchen den beiden Ländern u Nichtsdeſtoweniger ſtelle die Entſpannung einen nennen swerte de in der rade geit zurch die„Baſier Nationatzeitung — Karlruhe, 28. Febr. Die Preſſeſtelle Das Abendblatt der„Baſler Nationalzeitung“ vom beimen 16 enig ihrer wener den dem Bweck über den Vertragspartner herzuſa Dieſer politiſchen Brunnenvergiftung mußbe allem im Hinblick auf die verſteckte Form, deren. man ſich bei dem Leitartikel bediente, aufs entſchiedenſte Waſhington Februar. Mitternach Bundesbauptſt der langjähri gen dürfen 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts alkoholiſche in der rkehr 1 Preſſe⸗ um Schlas Nicht erlaubt ſind die früheren Stebtneigeie die Getränke dürfen nicht in Gegenwart* gemixt, ſondern müſſen in einem verborgenen W 55 kel zubereitet werden, damit niemand verteitet an der Bar ſtehend ſchnell größere Mengen Altobol Angeſichts der Fortdauer der arimmige Külte, die am Mittwoch früh wieder 25 Gren⸗ unter Null erreichte, wird die Rückkehr wärnſte der Getränke allgemein begrüßt und die Geſcha eldet zwei ſt⸗ ſind meine Lebensmelodien. Nun iſt ſie verſtummt, dieſe kleine deines Herzens auf den alten Platten. vergangene, lichte, glückliche Zeit aus de phonſchrank geholt. Lauſcheſt du, ob ich ſentimentalen Gefühle trällerſt. Und jetzt höre ich etwas, was du was auf keiner Platte iſt und vielleicht mehr in deinem Gedächtnis. ter Ferne, aber ganz deutlich, ſchöne Töchterlein.“ geß ich nie.— ieeeeeeeee ee Der„Türkenlouis“ in Heidelberg. Das Hei⸗ delberger Stadttheater hat als erſtes Theater nach Karlsruhe Friedrich Roths Stück„Der Tür⸗ kenlonis“ herausgebracht. Die von mitreißendem Tempo erfüllte Aufſührung ſtand auf hohem Niveau. Von beſonderem Intereſſe war die Verkörperung der Titelrolle durch Intendant Kurt Ehrlich, der zum erſtenmal als Schauſpieler vor die Heidelberger trat. Er gab die Rolle in edler Haltung, erwies ſich als ein Sprecher von klarer Formung, diſszipli⸗ niert in Ton und Geſte und erſchütternd in der Er⸗ kenntnis der Tragik ſeines und des Vaterlandes Geſchick. Auch in allen anderen Rollen, die das ganze Schauſpielenſemble unter der Spielleitung Mar⸗ tin Baumanns beſchäftigten, ſpürte man die volle Hingabe jedes einzelnen. Die Aufführung wurde zu einem großen Erfolg für den in Heidel⸗ berg geborenen und bei der Erſtaufführung an⸗ weſenden Dichter und für das Heidelberger Theater ſelbſt. Dr. W. Sch. % Ausban der pfälziſchen Freilichtbühnen. Mit größter Energie betreiben zur Zeit die maßgebenden Stellen die Durchführung der auf der letzten großen Tagung des Kampfbundes für Deutſche Kultur in beitet Karl Baumbauer, der berg und Obermoſchel wird ſchon eifrig im Kreiſe Namslau wurde feſtgeſtellt, d wertvolle Teppiche verſchwunden. in einem Verſteck im Schloſſe wieder den. Der andere Teppich und das Gem noch nicht entdeckt werden. Du, und wenn ich dir noch ſo ſern bin, Neuſtadt a. d. H. beſprochenen Pläne zum weitſh⸗ Ausban der pfälziſchen Freilichte nen. Für die Grenzlandſpiele Queidersbach een, ſtuhl, für die man wegen ihrer beſonderen n tung im Hinolick auf die im nächſten Jahre Feneh, folgende Rückgliederung des Saarlandes die migung zum Ausbau einer Thingſtätte S15 von ter Spitzweg fehlte, für den großes Pen zwwe, in Kunſtliebhaberkreiſen beſteht. Ebenſo ware n iſt Einer gefund konnten von Schubert, die wir— erinnerſt du dich noch auf der Orgel hörten im Salzburger Dom. Du aſt 9⸗ m Gra komme“ 6 komme nicht. Abgetan iſt dieſe Zeit und ich 1 weiter, weiter, ſo weh es tut. Du haſt mir nie⸗ Abſchied aufgeſpielt. Ich danke dir. Ich könnte derknien vor dir, wenn du die Lieder deiner nicht ſpielſt nicht Anct Es klingt wie aus mit das kleine Llerpaſt dem du die Kinder einſt in den Schlaf geſungen örel „Es war einmal ein König am Rhein, der te das ver⸗ en and⸗ er⸗ ar⸗ Diche uehen „Brand im Hauſe“, an einem Separatiſtenſtück. p 6, die Pläne für die Städte Landau, Neuſtadt ahen ſ Bad Dürtheim eine Spielgemeinſchaft ins rufen, wird ſchon in Bälde Endgültiges mitptter⸗ werden können. Auch in der Noropfalz, in ete ot⸗ an.6 wendigen Vorarbeiten für einen geordnete betrieb im kommenden Sommer gearbeitet. 4— echter Spitzweg verſchwunden. Wanlal Verſteigerung der Einrichtung des Schloſſes c0* ein ſe 105 See davb or⸗ älde K * 90 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 100 Maunheim, den 1. März. Der Jehnpfennigs-Tarif Wer jetzt noch ſchennt un räſoniert, dem'hört die Schnut verdroſche, weil, wer elektriſch rumkutſchiert bezahlt blos noch en Groſche. For'n blanke Zehner kann ma ſchtill jetzt e Billetche kaafe, un wer des nit bezahle will no der, der ſoll halt laafe. Zehn Pfennig, liewe Leut, ſeid froh un loßt euch nit verkohle, dann wüßt, des Geld, des ſchbart ihr jo an eu're Schtiffel⸗Sohle. Un wer vum Rheumatis geploocht verſchbürt e ſchlechti Reizung, der hockt ſich, do werd nit lang'froocht, im Waache uff die Heizung. Bum Schloß bis zu der Neckarbrück iß Beſſerung gleich zu ſchbüre, ſo kann ma for e Groſcheſchdück ſich vun der Gicht kuriere. Un wer hot's Auto eingeſchtellt er will die Schteuer ſchbare, r kann jetzo for's halwe Geld Hurra! elektriſch fahre. Un der Tarif, der hilft ganz gut die Wertſchaft anzuſchborne mir kriche widder neue Mut dann jetzt heeſts„Mannem vorne“. Mir fahre norr noch Schtroßebahn, dann tut die Schtadt uns lowe, un dann werd der„Dreimonats⸗Plan“ um hunnert Johr verſchowe. Jakob Frank, Mannheim. —————— Gegen die wilde Stellenvermittlung — beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß Parteiſtelle noch ſonſtigen Verbänden chsbund der Kinderreichen, NS⸗Volkswohlfahrt, der Neuhausbeſitzer uſw.) die Zuweiſung von eitskräſten an Arbeitgeber zuſteht. Die Arbeit⸗ 5 er werden erſucht, im Jntereſſe einer Beſetzung roffenen Arbeitsplätze nach Eignung und den ſo⸗ i Verhältniſſen, insbeſondere zur Unterbringung alten Kämpfer unſerer Bewegung, ausſchließlich in Kntlichen Vermittlungsſtellen des Arbeitsamtes nſpruch zu nehmen und vorſprechende Arbeit⸗ eude ſowie die übrigen Stellen an das Arbeits⸗ zu verweiſen. Jugendwandern Min der klaren Erkenntnis, daß das Jugendwan⸗ Deutſchla weſentlicher Erziehungsfaktor des neuen Leite chlands iſt, hat der Reichsjugendführer dem 0— Abteilung„“, dem Oberbannführer Ro⸗ übert as geſamte Jugendwandern zur Betreuung ruraden.„Die Abteilung„R“ der Reichsjugend⸗ band ug umſaßt jetzt: Jugendherbergen(Reichsver⸗ wand r Deutſche Jugendherbergen) und Jugend⸗ nnergt In Mannheim wird dieſer neue Weg am 9 ag, rünnen im Nibelungenſaal eingeleitet. Der Be⸗ des Jugendherbergswerks, Rich, Schirr⸗ eine Altena, wird ſprechen. Der Abend wird hörd, nelondere Note dadurch erhalten, dͤaß alle Be⸗ beit und Körperſchaften, die irgend mit Jugend⸗ ann zu tun haben, vertreten ſein werden. Die eiſe beimer Liedertafel hat ſich dankenswerter heſamt bereit erklärt, den Abend mit Liedern ihres Choröten, Chors unter perſönlicher Leitung des iſt beſcrertors Ulrich Herzog zu verſchönern. Es unders anerkennenswert, daß ſich dieſer große 5 eimer Geſangverein in Erkenntnis der neuen er Jugend zur Verfügung ſtellt. Für dieſe Swoh, ung, die ſich hauptſächlich an die erwachſene Pörder merſchaft Mannheims wendet, ſindet ein und dekauf in der Völkiſchen Buchhanölung, P 4, 12 m Haus der Jugend, Luiſenring 40, ſtatt. Zeit Bauernregeln im März Märzenſchnee frißt Aprilſchnee düngt! 5 Märzenſtaub iſt Goldes wert! 4* Trocknen März und naſſen April er Bauer und der Gärtner will! de Märzenſchnee Tut Frucht und Weinſtock weh! *. Wenn es im Märzen donnert oft ird auf ein gutes Jahr gehofft! Winzerregeln enſtaub gibt Wein! Surd trock beiden was ri en, April naß, Mai luſtig, von 5„ en orn in den Sack und guten Wein ins Faß! * nicht trocken und nicht naß auern Sack und Faß. donnert es im Märzen gar, gewiß ein gutes Jahr! *. Wrllennebel bringt keine Not, nebel nimmt Wein und Brot, Märzen dem Zur Erläuterung der von der Regierung ange⸗ bahnten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen fand geſtern abend im Ballhaus eine Verſammlung der Schloſſer, Schmiede, Wagner, Mechani⸗ ker und Elektroin ſtal lateure ſtatt, die von Schloſſerobermeiſter Roos eröffnet und geleitet wurde. Der Kommiſſar für die Handwerkskammer⸗ Nebenſtelle Mannheim, Schmiedeobermeiſter Stark, gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle Handwerks⸗ meiſter, die es nicht nötig hatten zut kommen, ſchon genügend Arbeit haben. Die nationalſozialiſtiiche Parole„Kampf und Arbeit“ gelte auch noch für die nächſten Jahre. In dem gigantiſchen Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit gelte der Einſatz von Reichsmitteln in größtem Umfang der Wiedergeſundung des Hand⸗ werks. Es genügt nicht, die Kaufkraft des Volkes zu heben, damit dem Mittelſtand geholfen wird, viel⸗ mehr muß jeder Volksgenoſſe ſeine ganze Kraft ein⸗ ſetzen, damit Erfolge in der Arbeitsbeſchaffung er⸗ zielt werden. Der Schlüſſel zur Wiederbelebung von Handel, Handwerk und Induſtrie iſt neben der Land⸗ wirtſchaft das Baugewerbe. Große ſoziale und natio⸗ nale Aufgaben harren ihrer Löſung durch die Bau⸗ wirtſchaft. Der Wohnungsbedarf iſt bei weitem nicht befriedigt, denn die Beſeitigung der Elendsviertel in der Großſtadt, die ſoziale Geſtaltung des Woh⸗ nens in den Kleinſtädten und Dörfern und endlich die Förderung der Hausſtandsgründungen bieten reichlich Gelegenheit, neue Wohnungen zu ſchaffen. Allerdings darf das Bauſpekulantentum unter kei⸗ nen Umſtänden wieder ſein Haupt erheben. Jeder Bauherr muß über genügendes Eigenkapital ver⸗ fügen, ſoll nicht der Neubau auf Koſten der ausfüh⸗ renen Handwerker gehen. Privater Unternehmungsgeiſt iſt es, der die Bauwirtſchaft belebt. 8. März, durch eine große Kun d⸗ Wenn jetzt überall die Schilder in den Straßen auf die Notwendigkeit der Schaffung von Arbeit hin⸗ weiſen, ſo muß ſich jeder die Frage vorlegen: Wie kann ich dazu beitragen? Die etwaige Anhäufung von Aufträgen darf aber nicht dazu führen, daß ein⸗ zelne Unternehmer täglich 14 bis 16 Stunden arbei⸗ ten und die ganze Verwandtſchaft einſtellen, ſondern es ſollen Arbeitsloſe beſchäftigt werden! Nach den Maßnahmen der Badiſchen Handͤwerkskammer ſind die Handwerksbetriebe verpflichtet, die feſtgeſetzten Axbeitsbeſchafjung durch eigene Kraft Kundgebung der Metallhanowerker Tariflöhne zu vergüten und die geſetzliche Arbeits⸗ zeit einzuhalten. Eine Ueberſchreitung iſt nur in Ausnahmefällen zuläſſig. Ueberſtunden oürfen künftig nicht mehr vergütet werden; wer⸗ den ſie geleiſtet, ſo müſſen ſie in den nächſten zwei Wochen als Feierſtunden eingelegt werden. Für Meiſter öhne und ſonſtige Familienangehörige wird die Pflichtverſicherung eingeführt. Unternehmer, insbeſondere Inhaber von Alleinbetrieben, die gegen dieſe Vorſchriften verſtoßen, werden künſtig von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Lieferungen ausgeſchloſſen. Werden Lehrlinge über die geſetzliche Arbeitszeit hinaus beſchäftigt, dann wird gegen den Meiſter ein Verfahren zwecks Einziehung der Anleitungsbeſug⸗ nis eingeleitet. An die privaten Regie⸗ betriebe richtet Kommiſſar Stark im Namen des Mannheimer Handwerks die dringende Bitte, das Handwerk leben zu laſſen. Architekten und Bau⸗ ämter dollten die Arbeiten klar und deutlich aus⸗ ſchreiben, damit Submiſſionsblüten, die oft auf un⸗ klare Ausſchreibungen zurückzuführen ſind, vermie⸗ den werden. Der Geſchäftsführer der Handwerkskammer⸗ Nebenſtelle, Eiermann, erinnerte an die Reichshandwerkswo ch e, deren Zweck es war, für die Gütearbeit zu werben, denn ſolange noch Kitſch und Schund gekauft werden, kann der Handwerker ſeine Wertarbeit nicht anbrin⸗ gen. Von dem Ausgang der Arbeitsſchlacht wird es abhängen, ob die Wirtſchaft wieder in Gang kommt und wie wir vor der Welt beſtehen. Der Redner nannte die Zahlen, die dem Reinhardtſchen Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm zugrunde liegen und mahnte zur Geoͤuld. Die Maßnahmen der Regierung müſſen in dem Sinne aufgefaßt werden, wie ſie gemeint ſind. Deshalb geht es nicht an, daß Aufträge ge⸗ hamſtert und Ueberſtunden mit allen möglichen Hilfskräften erledigt werden. Die Maßnahmen ha⸗ ben nur dann einen Sinn, wenn ſie auch folgerichtig durchgeführt werden. Das Wichtigſte iſt, daß recht viele Volksgenoſſen in Arbeit kommen. Eine Wirt⸗ ſchaftsbelebung erreicht man nicht durch Subventionen und Unterſtützungen, nicht durch Aeußerungen ſtaat⸗ licher Wirtſchafts⸗Bürokratie, ſondern nur durch or⸗ ganiſchen Aufbau und durch ſtärkſte Förderung des privaten Unternehmungsge iſtes. Der Verſammlungsleiter ſchloß die Kundgebung mit einem Sieg Heil! auf den Führer, nachdem er dem Wunſch Ausdruck gegeben hatte, daß künftige Handwerkerverſammlungen beſſer beſucht ſind.—el. Leo Meeß Unter großer Teilnahme fand auf dem Friedhof die Beiſetzung des bei dem Flugzeugunfall am ver⸗ gangenen Sonntag ums Leben gekommenen Fliegers Leo Meeß ſtatt. Innenminiſter Pflaumer und Polizeipräſident Dr. Ramſperger befanden ſich neben alten Kriegskameraden des Verſtorbenen un⸗ ter den Trauergäſten, die nach der Einſegnung in der Friedͤhofskapelle durch den katholiſchen Geiſtlichen den Sarg nach ſeiner letzten Ruheſtätte geleiteten. Die Trauerfeier ſelbſt wurde umrahmt durch Har⸗ moniumſpiel von Kirchenmuſikdirektor Lenz und Violinſpiel von Alfous Horn, während die übrige Trauermuſik durch die SS⸗Kapelle geſtellt wurde. Nach den Gebeten des Geiſtlichen ergriff am Grabe zuerſt Schwarmführer Bihlmaier das Wort, der aueführte, daß am Heldengedenktag auch die Flieger durch einen Flug der toten Flieger gedachten und daß hierbei kurz vor der Landung das Schickſal eine Maſchine am Boden zerſchellen ließ. Wenn auch das Geſchehen für alle, die herbeieilten, unfaßbar war, zwei treue Kümpier wurden beſtaltet Miniſter Pflaumer unter den Trauernden kapelle geſpielte Choral„Jeſus meine Zuverſicht“ die Trauerfeier ein, bei der Stadtpfarrer Kam⸗ ſo mahnte es doch, daß Deutſchland in der Nachkriegs⸗ zeit nie groß geworden wäre, wenn man nicht ſolche Opfer an Blut und Leben gebracht hätte. Leo Meeß war ſchon früher der Fliegerei ergeben, denn 1911 erwarb er bereits den Pilotenſchein, und den Welt⸗ krieg machte er von Anfang bis zu Ende bei der Fliegertruppe an der Weſtfront als Fernaufklä⸗ rungsflieger mit. Für ſeine Erfolge wurde er mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe und mit anderen Orden ausgezeichnet, wie er auch zum Offizier be⸗ fördert wurde. Als Miniſter Göring die Luffahrt wieder aufrichtete, war Leo Meeß einer der erſten, der ſeine Erfahrungen und ſein Wiſſen den Mann⸗ heimer Fliegerſtürmen zur Verfügung ſtellte. Auf dem Fliegermal in der Rhön ſtehen die Worte: Wir toten Flieger wurden Sieger durch uns allein! Volk, fliege wieder und du wirſt Sieger durch dich allein! So hat Leo Meeß ſeine Pflicht erfüllt und iſt Sie⸗ ger geblieben. Wir aber wollen ſeinem Vorbild nacheifern, bis wir nach dem Willen unſeres Luft⸗ fahrtminiſters zur fliegenden Nation geworden ſind. Der Verſtorbene war nicht nur ein Menſch, den wir alle gerne hatten, ſondern an dem wir auch mit Stolz emporblicken konnten. Schwarmführer Bihl⸗ maier legte dann als ſtellvertretender Landesgrup⸗ penführer und als Führer der Mannheimer Flieger⸗ ſtürme Kränze nieder. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten durch die Kreisleitung der NSDAp, durch die Sä, durch die Ortsgruppe Lindenhof der NSDaApP, durch die Ortsgruppen Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, Heidelberg und Karlsruhe des Deutſchen Luftſportverbandes, durch die Segelflieger, durch die Flieger⸗Landesgruppe VII, durch den früheren Kriegsbeobachter des Verſtorbenen, durch einen Ka⸗ meraden von der früheren Feldfliegerabteilung 6, durch den Flughafen Mannheim und die Badiſch⸗ Pfälziſche Luft⸗Hanſa, durch den Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt und durch die Firma Vomag, bei der der Verſtorbene tätig war. Während der Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten kreiſte eine Fliegerſtaffel über dem Friedhof, aus der ſich eine Maſchine loslöſte und einen Kranz abwarf. de Standartenführer Karl Fritz Noch größer war die Beteiligung bei der Bei⸗ ſetzung von Standartenführer Karl Fritz, der, in Feudenheim anſäſſig, die Motor⸗Su gründete und der NS DA P der Breiten Straße von einem Radſahrer angefahren zum Schluß Standartenführer der Heidelberger Standarte 110 war. Der von der SA⸗Standarten⸗ und Harmoniumklänge aus Bachs Mathäuspaſſion, geſpielt von Kirchenmuſikdirektor Lenz, leiteten merer den Lebensgang des Verſtorbenen ſchil⸗ derte. Karl Fritz, in der Ausbildung als Marine⸗ offizier begriffen, war bei Kriegsausbruch nach der Heimat beurlaubt, während ſeine Kameraden ſamt ſeinem Schiff in England interniert wurden. Der Achtzehnjährige meldete ſich zur Marine freiwillig, wurde durch ſeine Fähigkeiten raſch befördert und kam ſpäter zur II. Seefliegerabteilung der Seeflug⸗ ſtation Flandern J. Bei der Suche nach einem ver⸗ ſchollenen Kameraden überflog er die Hoheits⸗ grenze und wurde von den Holländern abgeſchoſſen, wobei er einen Lungenſchuß erlitt, der nur durch die aufopfernde Pflege der Holländer wieder geheilt werden konnte. Da es ihm nicht möglich war, nach Friedensſchluß bei der Marine oder bei der Flie⸗ gerei anzukommen, machte ſich Karl Fritz als Kauf⸗ mann ſelbſtändig. Frühzeitig trat er in die Reihen und ſtellte im Kampfe um die Erobe⸗ rung der Macht ſeinen Mann. Nach der feierlichen Ueberführung zur letzten Ruheſtätte und nach den Gebeten des Geiſtlichen wurde eine dreifache Ehrenſalve über dem Grab ab⸗ gefeuert. Gruppenſtaffelführer Dr. Sommer legte im Namen der Gruppe Süd⸗Weſt einen Kranz nie⸗ der, wobei er hervorhob, daß die Bewegung einen der treueſten und brapſten Kämpfer verloren hat. Oberführer Ziegler von der Brigade 155 ſprach von der Einſatzbereitſchaft, die in den ſchweren Jah⸗ ren des Kampfes eine beſondere Eigenſchaft des Ver⸗ ſtorbenen geweſen iſt. Die Standarte 110 betrauert den vorbildlichen Führer, der die Treue ſeinem Va⸗ terland, der SA und ſeinem Führer gegenüber beſon⸗ ders hoch einſchätzte. 51 legten die verſchiedenen Motor⸗ ſtürme, die SA⸗Standarte 171, die SS⸗Standarte 32, die Kreisleitung, die NSKOB, der Deutſche Luft⸗ ſportverband, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, die Standarte 66, die Feudenheimer SA, der älteſte SA⸗Sturm, der Pfälziſche Jagdſchutzverein, die NS⸗ Frauenſchaft Feudenheim und zahlreiche andere Ab⸗ oroͤnungen nieder. Innenminiſter Pflaumer, Po⸗ lizeipräſident Dr. Ramſperger und Hberſtleut⸗ nant Demoll nahmen an der Beſtattung teil, zu der neben zahlreichen SA⸗ und Motor⸗SA⸗Stürmen eine Abteilung Schutzpolizei abkommandiert war. ————— Polizeibericht vom 1. März Verkehrsunfälle. Auf der Dammſtraße ſtießen in der geſtrigen Mittagszeit zwei Großkrafträder ſo heftig zuſammen, daß einer der Fahrer vom Rad geſchleudert wurde und bewußtlos liegen blieb. Er wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Berufs⸗ feuerwehr in das Allg. Krankenhaus gebracht. Le⸗ bensgefahr beſteht nicht. Auch der zweite Fahr⸗ zeugführer ſowie ein Mitfahrer erlitten Verletzungen und mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. — Eine Radfahrerin, die geſtern nachmittag auf wurde, ſtürzte und erlitt hierbei am linken Unter⸗ ſchenkel einen Bluterguß. Die Verunglückte wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Allg. Kran⸗ kenhaus gebracht, von wo ſie nach Anlegung eines Beim Ueberqueren der Breiten Straße geriet geſtern nachmittag eine Frau in die Fahrbahn eines Rad⸗ fahrers, wobei ſie angefahren und zu Boden gewor⸗ fen wurde. Die Frau erlitt hierbei Verletzungen und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Verkehrsſtörung. Auf der öſtlichen Zufahrts⸗ ſtraße zur Lindenhofüberführung blieb geſtern nach⸗ mittag infolge Verſagens des Motors ein Laſt⸗ kraftzug mit Anhänger auf dem Straßenbahngleiſe ſtehen, wodurch der Verkehr der Linien 4 und 1 auf die Dauer von 85 Minuten unterbunden wurde. * Ihr 25jähriges Arbeitsjubiläum begehen bei der Firma Vereinigte Privat⸗Telefon⸗Geſellſchaften G..b.., Mannheim, die Herren Herbert Albert Heinrich Gerner und Heinrich Schumann. Die Firma hat ſchon wiederholt Gelegenheit gehabt, Ju⸗ bilare, die ſeit 25 Jahren bei ihr tätig ſind, zu ehren und vereinigt auch dieſes mal wieder die geſamten Mitarbeiter zu einer kleinen Feier, um bei dieſer Gelegenheit den Jubilaren ihren Dank für ihre treue Mitarbeit zum Ausdruck zu bringen. Auch wir prechen dͤen Jubilaren zu ihrem Ehrentag die herz⸗ lichſten Glückwünſche aus. * Die Wappen und Siegel der deutſchen Gemein⸗ den ſollen den Erkenntniſſen des Nationalſozialis⸗ mus angepaßt werden. Der Deutſche Gemeindetag hat ſich bereit erklärt, dͤurch Vermittlung eines zuver⸗ läſſigen Heraldikers die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände bei der Aufſtellung von Wappenentwürfen zu beraten. Diejenigen Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände, die den Wunſch haben, ſich beraten zu laſſen, ſind gebeten worden, ſich unmittelbar an Herrn Adolf Cloß. Berlin⸗Friedenau, Hertelſtraße 10, zu wenden. * Die Beförderung der Brieſpoſt nach Südafrika, Südweſtafrika und Portugieſiſch⸗Oſtafrika(Moſam⸗ bik) wird vom Monat März an dadurch weſentlich verbeſſert, daß neben den von Southampton abgehenden Dampfern der Union Caſtle Mail Steamſhip Companie auch die italieniſchen Damp⸗ fer„Duilio“ und„Giulio Ceſare“ benutzt wer⸗ den, die abwechſelnd alle vier Wochen von Genua über Marſeille nach Kapſtadt fahren. Die Schiffe werden die Poſt in Marſeille erhalten, von wo ſie am 7.., 4. 4. uſw. abgehen; Kapſtadt erreichen ſie in 15 Tagen. Zur Verſendung wird die Brieſpoſt einer etwa fünftägigen Anſammlung vorliegen, die mit den italieniſchen Dampfern vier Tage früher nach Kapſtadt kommen wird, als wenn ſie für die nächſten Union Caſtle Mail⸗Dampfer zurückbehalten würde. Hittmoctz qen àd. februar 493 100U0 An Rayen Seyolstjord Cr546 Ovomenios Onener. o nam dececxt. OSWonie dececnt eRegen * Schnee a Saupein nedet E Ceynt Oumastile. Osehr teichter o massiger Suosdowest morowesd die Pleile ſuegen mit qem Winde die dei qen Stationea zienenden Lar ten geden die Temperatur an bie Uimen verbingea orte mit gleicnem aut Neeresniveau umgerechneten Uuftorucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 1. März: Die auf den Kontinent ein⸗ gedrungenen Kaltluftmaſſen haben vielfach unter weiteren Schneefällen ſich nun auch auf Oſtdeutſch⸗ land ausgebreitet. Bei England iſt bereits ein neuer kräftiger Tiefdruckwirbel erkennbar, der auch uns ſpäter mit einer Zufuhr ozeaniſcher Luft Milde⸗ rung und Regen bringen wird. Doch wird ſich zunächſt die eingedrungene Kaltluft noch auswirken. Vorausſage für Freitag, 2. März Zunächſt zeitweilig aufheiternd, nachts vielerorts Froſt, ſpäter neue Eintrübung und aufkommende Niederſchlagsneigung(Regen), in Richtung veränder⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Jebr. + 4,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1. März— 1,6 Grad; heute früh 8 Uhr—0,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein-Aegel, 25 0 27. 28. 1. Aeeel, 26. 27 28. 1. Rheinfelden 1,68 1,641,64/1,66 1,64 5— Breiſach. 0,1/0.400,130.51/0,52 Manngeim. 185 188 100 65 Kebl.. 1771,71½,72/1,70 1,8½ Jagſtfeld. 0,760,00 0,980 88 Maxau 3,153.153,233,253,27 Heileronn 1340130 12501.30 Mannheim 13 175 1,84/1,90 1,560 Plochingen..20 0,320310.28 aub..14/1,14. e f40 Diedesheim. 0,91/0,950,991,02 Köln. 089/0,890,94/0,98,0,99 Notverbandes wieder entlaſſen werden konnte.— 4. Seite/ Nummer 100 Neue Maunheimer geitung /Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 1. März 1984 —— Das kleine Kolleg, das der Intendant des Natio⸗ naltheaters, Friedrich Brandenburg, am Mittwochabend im gutbeſetzten Harmonieſaal lauf Veranlaſſung der Städtiſchen Schule für Volksbil⸗ dung) las, gliederte ſich deutlich in zwei Abſchnitte. Der erſte Teil läßt ſich überſchreiben:„Aus der Theatergeſchichte“, der zweite:„Aus der Theaterpraxis“. Einem ſehr großzügigen Ueberblick über das wechſelvolle und wenig erfolg⸗ reiche Ringen um einen deutſchen Theaterſtil ſeit den Tagen, da Leſſing den verfrühten Verſuch machte, den Deutſchen, die noch keine Nation waren, ein Nationaltheater zu ſchenken, ſchloß ſich eine Ein⸗ führung in die weſenhafte Aufgabe des Spiel⸗ leiters an. Die Aufgabe des Theaters in unſeren Tagen, wo eine einigende Weltanſchauung die Vor⸗ ausſetzung für einen neuen Darſtellungsſtil ſchaff und das Theater in den Mittelpunkt des geiſtigen Lebens der Nation rückt, wurde dabei nur beiläufig geſtreift. Das war ſehr ſchade; denn der theater⸗ geſchichtliche Teil in ſeiner gedrängten Form ſetzte beim Hörer Ergänzung aus eigener Kenntnis der Theatergeſchichte voraus, und der theaterpraktiſche Teil war mehr eine Apologie des(ganz allgemein) guten Spielleiters, als eine Darlegung der großen, Dritten Reich erwarten, wenn das Theater als ſol⸗ ches in Spielplan und Darſtellungsſtil ſeine Gegen⸗ wartsaufgabe erfüllen ſoll. Schillers Forderung an den Staat, als Erzieher der Volksfamilie ſich des deutſchen Theaters anzu⸗ nehmen, gründete ſich auf den zuverſichtlichen Glau⸗ ben, daß der geſunde Inſtinkt des Volkes ein hochſtehendes Theater nicht im Stich laſſen werde. Dieſe Zuverſicht iſt im Laufe der Zeit nicht erſchüttert worden, obwohl auf der Seite des Theaters nicht zu allen Zeiten die richtige Hal⸗ tung eingenommen wurde. Heute iſt jedoch durch die einheitliche Weltanſchauung eine neue Voraus⸗ ſetzung für die enge Verbundenheit von Theater und Volk gegeben. Schon zu Leſſings Zeiten begann das Ringen um einen deutſchen Theaterſtil, oder beſſer um einen Darſtellungsſtil. Den Kampf, den Leſſing gegen die dichteriſche Unnatur der franzöſiſchen Klaſſik führte, verſtanden die Schauſpieler als einen Kampf gegen den monumentalen franzöſiſchen Darſtellungsſtil, dem ſie einen natürlichen Stil entgegenſetzen wollten. Aber ſie verfielen, ähnlich wie es etwa hundert Jahre ſpäter ſich wiederholte, in die platte Phantaſieloſig⸗ keit eines ſaloppen Naturalismus, demgegenüber ſich auch Goethes Verſuch diſziplinierender Stilſchulung nur ſchwer behauptete. Und gerade die Mann⸗ heimer Bühne zu Dalbergs Zeiten war eine Hochburg des Naturalismus und der reinen Wirklich⸗ keitsnachahmung. Die Mannheimer Stilauffaſſung, die in den„Mannheimer Protokollen“ niedergelegt iſt, ging aus von einer uns heute unverſtändlichen Geringſchätzung des franzöſiſchen Stils, der ſich nicht nur ſtreng an das vorgeſchriebene und gutgelernte Wort hielt, ſondern auch Stellung und Geſte in den Proben feſtlegte und eine Geſamtwirkung im Auge hatte, während man ſich hier darauf verſteifte, am na⸗ türlichſten und ſtärkſten aus dem oft launenhaften augenblicklichen Gefühl und der Stimmung heraus zu wirken. Erſt Iffland fand davon zurück und Kunſt zur Natur zurück. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß dieſe naturali⸗ ſtiſche Darſtellung zunächſt eine Gegenwirkung gegen erſtarrte Unnatur geweſen iſt lund erſt ſpäter Selbſt⸗ Ben Noch einmal Sicherungsverwahrung Mannheim iſt ſchon lange Jahre vorbildlich in der Beſeitigung der Zuhälter, die immer noch ihr Un⸗ weſen treiben und bejammernswerte Geſchöpfe bis zum Lesten ausbeuten und für ſich„arbeiten“ laſſen. Früher war dieſen Burſchen das Arbeitshaus ſicher. Auf dieſe Weiſe verſchwanden ſie einige Jahre von der Bildfläche, um dann aber in alter Friſche ihren „Beruf“ wieder aufzunehmen. Einer dieſer üblen Geſellen iſt der 30 Jahre alte Arbeiter G. Pf., der ſchon viermal wegen Zuhälterei vorbeſtraft iſt. Immer wieder verſprach er, ſich endgültig zu beſſern. Das Verſprechen wurde aber nur ſo lange gehalten, als Pf. im Gefängnis oder im Arbeitshaus war. Kaum war er wieder in Freiheit, ſo wandte er ſich auch ſchon wieder ſeinem alten„Gewerbe“ zu. Ohne irgendwelche Hemmungen wurden die Mädchen aus⸗ gebeutet. Wenn ſie ihren Schandlohn nicht gutwillig ablieferten, wurde durch eine ordentliche Tracht Prü⸗ gel gachgeholfen. Schläge halfen immer, aber ſie waren auch nur zu oft die Urſache einer Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft. Bei Pf. haben alle Strafen, die letzte wird zur Zeit verbüßt, auch das Arbeits⸗ haus, nichts geholfen. Für ihn gab es jetzt nach dem neuen Geſetz noch die eine Möglichkeit, in Sicherungs⸗ verwahrung genommen zu werden. Das Verfahren vor dem Mannheimer Schöffen⸗ gericht, ihn in Sicherungsverwahrung zu nehmen, war nachträglich, im Hinblick auf ſeine letzte Strafe und die vielen Vorſtrafen eingeleitet worden. Die Urteile der verſchiedenen Strafen zeigten ſehr ein⸗ deutig, daß man es bei Pf. mit einem ſehr brutalen Hurſchen zu tun hat, der es ſeit ſeinem 16. Lebens⸗ jahr verſtanden hat, der Arbeit aus dem Wege zu gehen und auf Koſten ſeiner Mitmenſchen zu leben. Daß er ſich dabei ausgerechnet den ſchmutzigſten und erbärmlichſten„Beruf“ ausgeſucht hat, iſt für ſeine ganze Veranlagung bezeichnend. Zweimal ließ das Gericht auf ſeine Beteuerungen hin Milde walten. Jetzt mußte ihn aber die ganze Strenge des Geſetzes treffen. Der 1. Staatsanwalt Dr. Schmitz bean⸗ tragte, ſchon im Hinblick auf die gemeingefäßrliche Art des Angeklagten, ihn in Sicherungsverwahrung zu nehmen. 9 grundſätzlichen und dankbaren Aufgaben, die ihn im ahnte den richtigen Weg: von der Natur über die Mannheims Intendant am Rednerpult Friedrich Brandenburg ü zweck wurde), Das wiederholt ſich zu jener Zeit, als der heroiſche Sprachſtil der Meininger eine leergelaufene Begeiſterung geworden war. Da⸗ mals beſann ſich der Schauſpieler darauf, daß er nur aus der eigenen Natur ſchaffen könne, um alsbald den geſunden Grundſatz zu verlaſſen und alles dem Alltag anzugleichen, den Vers in Proſa auſzulöſen, Pauſen mit Naturlauten einzulegen, die Darſtellung mit umſtändlichen, ablenkenden, unweſentlichen Ein⸗ zelheiten zu behängen. Es war die Zeit des aus⸗ geſprochen bürgerlichen Theaters. Noch einmal kam der Gegenſtoß: Max Reinhardt ſchuf in ſeinem Deutſchen Theater ein Enſemble auf der Grundlage der Diſziplin und Geſchloſſenheit und im Dienſte des Dichtwerks in ſeiner Geſamtheit. Er pflegte wieder das Wort, aber, immer mehr in romantiſierender Inſzenierung ſich verfangend, en⸗ dete er in der Theatraliſierung des Theaters. Der Verwilderung des Darſtellungsſtils, dem Eindringen fremder Einflüſſe auch in der Regie, der Entartung des ganzen Theaterlgeſchäfts)betriebes in der Nachkriegszeit, die man gern in dem Vortrag wenigſtens geſtreift geſehen hätte, iſt nun der Boden entzogen. Die neue Zeit macht einen neuen Darſtellungsſtil notwendig, der neue Staat wird auch hier richtunggebend ſein müſſen. Aller⸗ dings kommt es dabei nicht auf ein neues äußeres Geſicht an, ſondern auf innere Umke hr zu einem geiſtigen Diſziplinbegriff. Hieraus erwächſt dem Spielleiter ſeine Aufgabe. Dieſer Spielleiter, vor kaum viel mehr als einem Menſchenalter nur ein Kontrollorgan, ein Aufſeher, ein Bühnenfeld⸗ webel, iſt heute der Mittler zwiſchen zwei Wel⸗ ten: der Welt des Dichters und der Welt des Dar⸗ nicht reſtlos Geſtalteten ber„Das deutſche Theater“ Ein Bortrag in der Deutſchen Schule für Vollsbildung ſtellers, die beide die Vorausſetzung für die Extſtenz des Theaters ſind. Deshalb muß ſich der Spiel⸗ leiter in die Abſichten des Dichters einbohren, dem nachſpüren lund ihm in der Aufführung nachhelfen), er muß die Dichtung geiſtig in ſich aufnehmen, und er wird dort am glücklichſten ſein, ſie durch den Schauſpieler, durch das Vort und das Bild lebendig werden zu laſſen, wo er ſofort und intuitiv den Zugang zu des Dichters Welt findet, ſo daß ſich das Phantaſtebild deis Dichters und des Regiſſeurs zur Einheit ver⸗ ſchmelzen. Nun gilt es, dieſes Bild in den Köpfen der Dar⸗ ſteller erſtehen zu laſſen, die richtigen Darſteller zu finden, die Schwächeren einzuordnen, die techniſchen Vorausſetzungen zu ſchaffen wie Dekoration, Koſtüm, Beleuchtung— Dinge, die niemals Selbſtzweck ſein dürfen!—, dann beginnen die verſchiedenen Proben: Leſeproben, Stellproben, Stückproben. Dieſe letzte⸗ ren ſind die wichtigſten: hier geht es, wie Intendant Brandenburg es umſchrieb, um die„innere Re⸗ gie“, d. h. um das Wort, um die Geſtaltung der Szene, alſo um Text, Rede und Gegenrede, Tempo, Abtönung, Einheitlichkeit und Einordnung und Un⸗ terordnung der Einzelheit unter das Ganze. Regiebegabung iſt ſomit Blick für Geſamtwirkung — niemals zu erlernen, nur zu entwickeln. Zu ihm gehören ferner: Menſchenkenntnis und die Gabe der Menſchenbehandlung, Arbeitseifer bis zum Fanatis⸗ mus und viel, viel Humor neben Begeiſterung für die Sache. Und die ganze Arbeit darf nur ein Ziel kennen, nicht ſich zu inſzenieren, ſondern alle Kräfte und Hilfskräfte dem Dichtwerk dienſtbar zu machen. Freundlicher Beifall geleitete den Sprecher vo Pult. hs. Schafherden auf Mannheims Fluren In den tieſer gelegenen Teilen der Oſtſtadt, die noch Graswuchs tragen, kann man häufig Schaf⸗ herden weiden ſehen. Auch auf dem Neckarvorland, auf der Frieſenheimer Inſel und auf dem Flugplatz trifft man ſie gelegentlich als ſpärliche Ueberreſte ländlicher Romantik, die ſich in der Großſtadt ver⸗ irrten. Wir haben im Mannheimer Stadtgebiet kaum mehr als zwei oder drei Herden mit einer durchſchnittlichen Stärke von je 200 Stück. Im Landbezirk ſind es ſchon mehr, ſo in Schries⸗ heim, Altlußheim, auf der Gemarkung Hockenheim und anderen Landorten, beſonders an der Bergſtraße. Hier verpachten die Gemeinden mancher Orte die Schafweiden, da hier Wieſen vorhanden ſind, wäh⸗ rend in der Ebene, wie etwa im Ladenburger Gebiet, 4 Gelände für dieſe Zwecke freigegeben werden ann. Das ſind aber im weſentlichen ſogenannte Schlacht⸗ herden, die gehalten werden wegen der Fleiſchver⸗ wertung der Tiere. Die Wollgewinnung ſpielt da⸗ bei keine große Rolle. Die Landesbauernſchaft in Baden hat kürzlich hinſichtlich der Schafhaltung auf⸗ gefordert, daß die Schafhalter ſich in Zuchtverbänden zuſammenſchließen, um eine weitgehende Einheitlich⸗ keit der Zuchtrichtung in den einzelnen Arten und Gegenden zu erreichen. Die deutſche Schafhaltung umfaßt jetzt noch rund 3,4 Millionen Schaſe, während wir einen Seulclitosaᷣ z2———————rtt————URn—.!———..————————————————————————— GERICHTSSERICHTE AUS NAHUNO FERN Pf. hatte ſich ſein Schlußwort aufgeſetzt. Monoton verlas er ſeine Aufzeichnungen, in denen er noch einmal um Milde bat, da er ſich jetzt, aus Angſt vor der Sicherungsverwahrung, beſſern wolle. Er ver⸗ ſprach, nicht mehr rückfällig zu werden. Das Gericht (Vorſitzender Amtsgerichtsrat Dr. Arnold) ſprach im Anſchluß an die Strafe vom 14. September 1033 die Sicherungsverwahrung aus. * Teurer Blumenkohl * Ludwigshaſen, 1. März. In der Nacht zum 6. November v. J. hatten der Njährige Tagner Heinrich Kilian und der 23jährige Otto Wagner, beide aus Oggersheim, in einem Acker in der Ge⸗ markung Ruchheim ein großes Quantum Blumen⸗ kohl geſtohlen. Nach der Entdeckung des Diebſtahls hatte Kilian einen daran Unbeteiligten bei der Gen⸗ darmerie als Mittäter angegeben aus Rache dafür, weil der Betreffende nicht dem Wunſche des Kilian entſprechend ausſagte, der Blumenkohl ſtamme von ihm. Kilian und Wagner ſind erheblich vorbeſtraft, letzterer 20mal. Kilian erhielt vom Amtsgericht Ludwigshafen wegen Diebſtahls und falſcher An⸗ ſchuldigung zehn Monate, Wagner wegen Diebſtahls im Rückfall ein Jahr Gefängnis. Die Ehefrau des Kilian wurde wegen Sach⸗ hehlerei mit zwei Monaten Gefängnis beſtraft. * Kindermörder zum Tode verurteilt S Frankſurt a. d. Oder, 1. März. Das Schwur⸗ gericht Frankfurt a. d. O. verurteilte den 25jährigen landwirtſchaftlichen Arbeiter Bruno Muſial aus Neugörzig, Kreis Meſeritz, wegen Mordes zu m Tode. Muſial, der in ſeiner letzten Dienſtſtellung in Kleinrade intime Beziehungen zu einem Mäd⸗ chen unterhielt, war Vater eines unebelichen Kindes geworden. Um ſich der Unterhaltspflicht zu entziehen, hatte er in der Nacht zum 23. Juli das zehn Monate alte Kind auf geradezu beſtialiſche Weiſe ermordet. Sitzun, Inlandsbedarf an Wolle haben, der 95 Mil⸗ lionen Schafe erforderte. Das bedingt, daß unſere Textilinduſtrie die notwen⸗ dige Rohwolle faſt ausſchließlich aus dem Ausland einführen muß. Einer in Deutſchland erzeugten Rohwolle von 10 000 Tonnen ſteht ein Bedarf von 157 000 Tonnen gegenüber. Wir haben es im Welt⸗ krieg ja am eigenen Leibe erlebt, was es bedeutet, plötzlich von der Einfuhr der Baumwolle abgeſchnit⸗ ten zu ſein. Von der Regierung ſind Maßnahmen eingeleitet worden, um die Abwärtsbewegung der deutſchen Schafhaltung zunächſt aufzuhalten und weiterhin unſeren Schafbeſtand bedeutend zu vermehren. Dieſe Vermehrung iſt allerdings abhängig von der Preis⸗ geſtaltung der Wolle und der Bereitſtellung von Land für Weiden. Als Weideland kommt vor allem NSDAP.-xſitieilungen Aus partelamtlichen Bekenntmechungen eninommen PO Humboldt: Donnerstag, 1. Matz, 20 Uhr, Sitzung der politiſchen Leiter im Heim, Humbol tſtraße 8. Oſtſtadt: Freitag, 2. März, 20.90 Uhr, Parkhotel, der politiſchen Leiter. Wallſtadt⸗Straßenheim: Gaſthaus„Prinz Max“, Don⸗ nerstag, 1. März, 20.15 Uhr Schulungsabend. Käfertal. Donnerstag, 1. März, 20 Uhr, „Pflug“ Schulungsabend. Ladenburg: Donnerstag, 1. März, abends 20.15 Uhr, Pflicht⸗Schulungsobend, mit Orts, ruppenleiter Pg. Dr. Reuter, im Gaſthaus„Zum Anker“. NS⸗Franenſchaft Wacgelz Donnerstag, 1. März. 20 Uhr, Heimabend in der Waldhofſchule. Deutſches Jungvolk Jungbann 1/171: Donnerstag, 1. März, erſcheinen ſänt⸗ liche Stamm⸗ und Fähnleinführer um 19.30 Uhr im Haus der Jugend. Bis Freitag, 2. März, melden die Fähnleinführer dem Jungbannſchulungsleiter ſchriftlich, wann und wo ihre Heimabende ſtattfinden, desgleichen auch die betreffenden Jungenſchaftsſührer, die die Heimabende leiten. BdM Schwetzingerſtadt: Heute. 20 Uhr, findet in der Amerika⸗ nerſtraße 12 gemeinſamer Heimabend ſtatt. onnerstag, 1. März, Führerinnenbeſprechung für alle Mädel⸗ und Jungmädelringführerinnen des Untergaues Mannheim und Jungmädeluntergaues Mannheim, abends 8 Uhr, in N 2, 4. NSBO. Jungbuſch. Donnerstag, 1. März, 20 Uhr, im Saale dͤes„Schwarzen Lamm“ Betriebsobleuteſitzung. Deutſche Arbeitsfront VWa— Fachgruppe Verſicherung Donnerstag, 1. März, 20 Uhr, im VWA⸗Heim, N 4, 17, Fach⸗Vortrag. Anſchließend geſelliges Beiſammenſein, Re⸗ zitationen uſw. reitag, 2. März: Mitarbeiterinnen⸗Tagung. Neckar auſen: Die Beiträge müſſen je am 1. und 2. eines jeden Monats auf der Geſchäftsſtelle, Hauptſtr. 120, eingezahlt werden. Kampfbund für deutſche Kultur Donerstag, 1. März, 20 Uhr, im Caſino⸗Saal,„Ofſene Singſtunde“. Deutſche Voltslieder. Singblätter Nr. 8, 10, 11. 14 und 2. NS⸗Hago Donnerstag, 1. März, Bäckerinnung(Germantaſäle) S 6, 40, 16 lihr: Bäcker und Metzger. Redner: Pg. Stark, Pg. Bickel, Pg. Weſch. Donterstag, 1. März, Ballhaus. 20 Uhr, Dachdecker, im Spengler, Gipſer, 3 Maler, Tapezierer, Schreiner, Glaſer, Baugeſchäfte. Redner: Pg. Fehr⸗ mann. Deutſches Jungrolk Jungbaun 1/171. Bis Freitag, 2. März, melden die Fähnleinführer dem Jungbannſchülungsleiter ſchriftlich, wann und wo ihre Heimabende ſtattfinden, desgleichen auch die betreſſenden Jungenſchaftsführer, die die Heimabende leiten.— Es ſehlen noch ungeführ 20 Poſtkarten der Fähn⸗ leinpreſſewarte mit folgenden Angoben: Zuname, Vor⸗ name, Wohnung, Gekurtsdatum, Geburtsort, Beruf, Aus⸗ weis⸗Nr., proviforiſch oder Reichsausweis, Konſeſſion, Eintritt ins Jungvolk. Die Poſtbarten ſind ſofort im Schubfach: Preſſe(Vorzimmer), niederzulegen. KDAg Donnerstag, 1. März,—18.90 Uhr, Sprechſtunde, Parthotel, Zimmer Nr. 6, für Mitglieder und Nichtmit⸗ glieder. 18.90 Uhr, Fachgruppenführerſitzung. Donnersta'g, 1. März, 20.30 Uhr, im Hotel„Na⸗ tional“ Bauingenieure⸗ achgruppenpflichtverſammlung. Thema des Abends:„Arbe tsbeſchaffung“. Moor⸗ und Oedland in Frage. Da kann man für den Mannhetmer Bezirk wohl feſtſtellen— eine 1⸗ terhaltung mit einem führenden Landwirt unſerer Gegend beſtätigte dieſe Auffaſſung daß wir allzuviel zu einer Vermehrung der Schafherden tragen können, weil wir eine Intenſtobewirtſchaftune unſerer Felder betreiben und keine Gelände Weiden freigeben können. Unſer Ackerboden iſt viel zu koſtbar, um als Weideland benntzt zu werden. Odenwald und an Anders liegen die Verhältniſſe im 16 der Bergſtraße, wo mancher Hang, der ſich nicht a Ackergelände eignet, als Weideland in Frage kom Hier kann man dann noch den Schäfer ſehen mit ſe nem wachſamen Hund und dem kleinen Haus Rädern. Die Schafherden im Mannheimer Beniee erheben keinen Anſpruch auf beſondere züchteriſch, Güte. Die Beſitzer ſind ſchon zufrieden, wenn Schafe ein gutes Fleiſch abgeben und die Fleiſch⸗ preiſe lohnend ſind. 2 Pferdeankauf der Reichswehr Auch in dieſem Jahre werden von der Reichk, wehr und Schutzpolizei wieder eine größer Menge Pſerde benötigt. Für den Anfang des 8 iſt die Reichswehr allerdings mit Pferden verſehen, Das Gerücht, daß ſchon im März neue Ankäuſe Pef die Reichswehr vorgenommen werden ſollen, kei nicht zu. Erſt im Sommer oder Herbſt iſt wieder vo die'er Seite mit Bedarſ zu rechnen. Dagegen S die preußiſche Schutzpolizei ſchon im April auf 17 ſchiedenen Märkten als Käufer auftreten. Die ge nauen Termine werden ſpäter bekanntgegeben. Ankauf erſolgt durch wie lichen Märkten, die ähnlich gehandhabt werden die Ankaufsverfahren der Reichswehr. Gekauft werden nur Reitpferde im Alter von vier bis fünf Jahren. Die Pferde müſſen eine von 153 bis 160 Zentimeter haben(Stockmaß,. Eiſen gemeſſen). Tragende Stuten ſind vom Anka ausgeſchloſſen. Schimmel werden nur in Ausnahme“ fällen genommen. Die Transportkoſten vom kaufsort trägt die Schutzpolizei. Pferde mit Hauß., mängeln, Klopphengſte und Stuten, deren Trächtig keit nachträglich erwieſen wird, müſſen zurückgenong⸗ men werden. Man erwartet, daß die Preiſe im 190 gemeinen eine Erhöhung erfahren, da mehr Pfer als in früheren Jahren gekauft werden. . Den Teilnehmern an Schulnngslehegüngen da, Reichsluſtſchatzbundes gewährt die Deutſche Reiche poſt bei der erſten Hinfahrt zum Lehrgangsort 80 bei der ſpäteren Rückfahrt mit der Kraftpoſt gechſe Vorzeigung der vom Reichsluftſchutzbund für ine Hin⸗ und Rückreiſe ausgeſtellten Beſcheinigung Die Fahrgeldermäßigung von 50 v. H, d65 Fahrgeldermäßigung kann nur bis zum Ablauf dritten Tages nach dem auf der Beſcheinigung 4 gegebenen Reiſetag beanſprucht werden. Hinweiſe Planetarium. Heute, Donnerctag, ſpricht Fr, Dr. O, Teutſchländer über„Die Ergebniſſe der Blu gruppenforſchung“. 01 Donnerstag, 1. März, 20 Uhr, im Caſinofattet Offene Singſtunde. Deutſche Volkslieder Singb he⸗ Nr. 8, 10, 11, 14 und 2. Wir bitten unſere Mitglieder, ſonders die Jugend, um zahlreiches Erſcheinen. Amt für Beamte und Reichsbund der Deulſchen Beamten. Donnerek 1. März, 20.15 Uhr, in der„Harmonie“, D 2, Schuhmis⸗ und Kameradſchaftsabend der politiſchen Leiter und DSages kaleucles Donnerstag, 1. März Nationaltheater:„Das Mäbchen aus dem goldenen Weſtes, Oper von G. Puccini, Miete D, 20 Uhr. 911 Planetarium: 16 Uhr Vorkührung des Sterngezlet der 20.15 Uhr 4. Lichtbildervortrag aus dem ebiet, Medizin:„Die Ergebniſſe der Blutgruppenſorſchung Caſino⸗Saal: 20 Uhr Offene Singſtunde. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Univerſitäts⸗Proſeſſor Dr. Heinrich Beſeler allichen geſchichte von Bach bis Mozart“, mit muſika Demonſtrationen. Or⸗ Stäbtiſche Kunſthalle: 20.15 Uhr Untvexſitäts⸗Proſeſſo1g00“ 8 Schrade, Heidelberg,„Deutſche Baukunſt ſeit ortrag mit Lichtbildern. Freier Bund-K. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Na 20.15 Uhr Gaſtſpiel Rudolf Mälzer. Apollo⸗Theater: 20 Uhr Volksrevue„Die große Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tans. 55 Lichtſpiele: Univerſum.„Rivolen der Luſt/ 9 Alhambra:„Stoßtrupp 1917“.— Roxy: Polizeibericht meldet“.— Schaubur g:„ aus Kurpfalz“.— Palaſt und Gloria:„ der Jugend“. Stäudige Darbietungen ſche Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„llut, Vollsbräuche“ und Funde aus dem Fürſtengrab 13 und heim(im Trabontenſaal). Geöffnet von 11 bis von 14 bis 16 Uhr. Letzter Tag 4. März 1984. 15 bis Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 19 Uhr 10 Uhr Leſeſäle: von u bis 13 und von 17 bis Ausleihe. Zouellen Städtiſche Kunſthalle: Ausſtelluna Prol. Albert da Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. 9 hi6 1 Mannheimer Kunſtverein I. 1. 1: Gebifner von 10 9 und von 14 bis 16 Uhr. Buch⸗ Städtiſche Bücher, und Leſehalle im Herſchetpon 11 18 2¹ 1 ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Zugendbücherei R 7, 40: Geöſſnet von 15 bis 19 Uhr. halle geöfinet von 10.30 bis 13 und von 16.90 b 5 Ehme Hauptſchriftleiter: Haus Alfred Meißner Etellvertreter Kurt Ghenrt il: Werantwortlich für Politit: Haus Alfreb Meißner HandelseRichen Ebmer- Feuilleton: Carl Huno Eiſenbart„Lokalen Fehau, Geriſt⸗ Schönfelder ⸗Sport: Willy Müll er-Südweſtdeutſche Umſch geſche, und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Jennel ⸗ Anzeigen Se eb liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ He Heitung⸗ Drucker und Berlege“: Pruckerei Dr. Haas. Nene Mannbeime 6 4* Schriftleitung in Berlin Eckart Petertch, W 35, Vik priaſtrab Duleſchuittsauflage im Janaar 41 uo acer Ructv Fur unnerlaugte Belurege leine Gewähr ⸗Rückſendung nur der en eeeeeee Das Lebensalter der Ditk legt unter dem Durchſchnitt. Ebus⸗Tee beſeitigt Körperfülle, macht elaſtiſch und erhöht das Wohl verlang. Sie.Apoth. u. Drog. nur Ebus · Tee. K1.50. Einziga““ eine Kommiſſion auf öffent⸗ Uhr 10 uſil⸗ 4 Trommel-, 0 Imittad er Revolu 955 60 — 8 7 —— — ee, ll. QN VON Hads CASPARH VoN 208ELTITZ Acn — r Donnerstag, 1. März 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 100 tenre Vor einigen Monaten iſt der berüchtigte Aben⸗ 0* Trebitſch⸗Lincoln nach China zurückgekehrt, 09 em er eine Zeitlang Europa mit ſeiner An⸗ 0 ſenheit beglückt hatte. Auf ſeiner Europareiſe trat um der Welt ſeinen Uebertritt zum budoͤhiſtiſchen zu beweiſen, im Gewande eines buddoͤhiſti⸗ lieſe Mönchs auf und nannte ſich Tſchao⸗Kung. In 8 m Aufzuge konnte man ihn auch in Berlin ſehen, und riswei Vorträge über ſeine„innere Erleuchtung“ 5 die Erkenntniſſe der buddͤhiſtiſchen Lehre hielt. 5 t macht Trebitſch⸗Lincoln wieder einmal von ſich 1 Allerdings nicht mehr als Berater chineſiſcher ubherkriegsgenerale, ſondern als Lama eines urobiſtiſchen Kloſters, das er in der Hauptſtraße des Opäiſchen Viertels von Schanghai eröffnet hat. 11— Eröffnung fand im Rahmen einer großen Feier⸗ 835 ſtatt, zu der Tſchao⸗Kung etwa 400 hohe eingcliſtiche Prieſter und chineſiſche Würdenträger aden hatte. Tſchao Kung, das künftige Ober⸗ Kedet dieſes Kloſters, hielt an die Verſammelten eine in der er den Zweck ſeiner Gründung aus⸗ beten derſetzte. Sie ſoll dazu dienen, den verblen⸗ Europäern die Erleuchtung im Geiſte Buddhas Gla ringen und ſie zu Anhängern des budoͤhiſtiſchen fiertebens zu erziehen. Trebitſch⸗Lincoln präſen⸗ 3 den Feſtgäſten auch ſeine beiden Jünger und die iwertreter, einen Franzoſen und einen Deutſchen, „8 n ihren Mutterſprachen Vorträge über die Ihrheiten des buddhiſtiſchen Glaubens“ hielten. auſge, feierlich auch dieſe ganze Kloſtergründung gezogen war, ſo traut der engliſche Geheimdienſt, —.— Trebitſch⸗Lincoln noch manches Hühnchen zu ſein en hat, dem alten Fuchs nicht. Das Kloſter und volle Inſaſſen ſollen ſich von Anbeginn der liebe⸗ erfren Aufmerkſamkeit engliſcher Geheimagenten mit— die hinter ſeinen Mauern, vielleicht nicht nrecht, einen neuen Streich des bekannten Ab enteurers vermuten. * Nühe Anf dem Milchpaßloch, einem Felsgipfel in der Irrſt von Bern, hat ſich ſeit einigen Tagen ein kehr uniger verſchanzt. Alle Verſuche, ihn zur Rück⸗ band zu bewegen, ſind bisher fehlgeſchlagen. Es Pati elt ſich um einen aus Grindelwald ſtammenden de enten, dem es gelang, aus einer bei Bern liegen⸗ gehindervenheilanſtalt zu entfliehen. Er konnte un⸗ ei ndert in die Berge gelangen und vollbrachte hier und abiniſtiſches Meiſterſtück. Ohne jegliche Hilſe u. M ohne die nötige Ausrüſtung erklomm er Alpint ilchpaßloch, einen Gipfel, der ſelbſt geübten ſonal ſten größte Schwierigkeiten bereitet. Das Per⸗ angeſt es Irrenhauſes hatte ſofort Nachforſchungen —5 Es gelang jedoch erſt nach einigen Tagen, dieſer niflobenen auf jenem Gipfel aufzuſpüren. Doch r ließ keinen ſeiner Verfolger herankommen. Er 0 unbegreiflicherweiſe eine Piſtole bei ſich, mit walt er er alle Verſuche der Wärter, ihn in ihre Ge⸗ 1015 bekommen, zunichte machte. Schließlich gaben gezw re ausſichtsloſen Bemühungen auf. Man war al zu ngen, den Irren auf dem Gipfel ſeinem. Schick⸗ ſcenlegtberlaſſen, wenn man nicht noch andere Men⸗ dem 9 en aufs Spiel ſetzen wollte. Man hat von hat rren bis jetzt nichts wieder geſehen. Vielleicht Vahrf einen Abſtieg verſucht, der ihm aber aller ſeit Icheinlichkeit nach mißglückt ſein öürfte, da er und agen keinertei Nahrung zu ſich genommen hat Kält äußerdem in den Bergen zur Zeit grimmige e herrſcht 2⁵ We Auch r kann in Maha Terry hineinſehen? Niemand. n aime Dalergo nicht.. Er lebte ſeit vier Jah⸗ nach Bärcentinien, als Maha Terry zum erſtenmal 3 79 Aires kam. Er ſah ſie in einer nicht niſſe erſtklaſſigen Revue, einer jener Pariſer Erzeug⸗ Unte, dit denen Südamerika überſchwemmt wird. ür eine m Titel„La chanſon du monde“ wurden in ſtüme Reihe grellbunter Bilder, Melodien und Ko⸗ eſchminter Völker der Erde über die Bühne gehetzt; iße Otte⸗ halbnackte Franzöſinnen grölten als ottiſ irls und Japanerinnen, tanzten in kurzen ihre achen Röcken und ſpaniſchen Mantillas, zeigten Regerweie als Blumenmädchen der Südſee und als ſtand iber aus Zentralafrika. Und zwiſchen ihnen ihre wirtna Terry. Ein geſchickter Regiſſeur hatte Gegenſazliche Begabung erkannt und ſie in bewußten underen zu dem anreißeriſch lautem Toben der nes, leiſ Heſtellt: Sie ſang faſt in jedem Bild ein klei⸗ aur ſund§Lied, das der ganz zurückgenommene Chor mend begleitete. Und ſie errang mit dieſen Jai die großen Erfolge für die Revue. Gierzig 0 Dalergo war ein Mann am Ausgang der Chile häneweſen, als einer jener Erdſtöße, die in itte; 8 10 ſind, ſein Haus in Santiago zerſtört Kindern war über ſeiner Frau und ſeinen beiden und ha ammengeſtürzt. Plötzlich ſtand er allein Kleichgüle nur noch ſeine Arbeit, und da es für dieſe enn ſeing war, wo er ſie in Südamerika ausübte, wur(ein fals Anwalt galt im ganzen Erdteil, tiago nach Argentinien übergeſiedelt Buenos Aires niedergelaſſen. ah er dieſe Maha Terry. Irgendwie glich 15 ihm, mit ihrem rotbraunen, merk⸗ Haar und ihren großen, dunklen, uchter, Augen ſeiner Frau, vielleicht auch ſeiner Er wollte dies Gefühl beiſeite ſchieben er Mceg kolit am oltdas Typiſche Landſchaft am Fuße des Atlasgebirges Frankreich verſucht jetzt mit oller Macht, die letzten in Maxokko noch nicht unterworſenen Stämme im Atlas⸗Gebirge unter ſeine Herrſchaft zu bringen. Mit allen modernen Machtmitteln ausgerüſtete Truppen ſind bereits in ſchwere Kämpfe mit den Eingeborenen verwickelt, die in den hohen Gipfeln und wilden Schluchten eine außerordentlich günſtige Verteidigungsbaſis beſitzen.— Unten links: Franzöſiſche Fremdenlegionäre in einem der gegen die Berber vorgeſchobenen Wüſtenſo⸗ts. Dael Jage von dtacꝑisclen umschuchmt Schreckliche Floßfahrt zweier blinder Passagiere Eine phantaſtiſche Oöyſſee, die für ſie bei⸗ nahe den Tod bedeutet hätte, haben zwei junge Burſchen aus den Vereinigten Staaten hinter ſich. Ohne einen Pfennig Geld brachten es John Pitzer und Arthur Martin fertig, in Rekord⸗ zeit von Neuyork quer durch die Vereinigten Staa⸗ ten bis nach Galveſtone, dem ſüblichſten Hafen der Staaten, zu„trampen“. Mit Auto und Eiſenbahn bewältigten ſie die Reiſe in fünf Tagen, da ſie das Glück hatten, überall ausgezeichneten Anſchluß zu finden. In Galveſtone ſchmuggelten ſie ſich an Bord des japaniſchen Frachtdampfers„Kuruma Maru“ in der Hoffnung, unentdeckt nach Mexiko zu kommen. Doch diesmal ging nicht alles ſo glatt. Der japaniſche Kapitän entdeckte ſie und ließ ſie nach alter See⸗ mannsſitte zunächſt einmal mit dem Tauende verprügeln, bevor er ſie einſperrte. Zudem drohte er, die beiden im nächſten Hafen der Polizei zu übergeben. Das waren natürlich ſchlechte Aus⸗ ſichten für den Abenteurerdrang Pitzers und Martin. Sie hatten jedoch das Glück, ſich aus ihrer impro⸗ viſierten Gefängniszelle gleich in der erſten Nacht befreien zu können. Da an Deck alles ſtill war, zimmerten ſie in Windeseile, doch mit größter Vor⸗ mied das Theater; aber als er die Truppe in Rio, wo er geſchäftlich zu tun hatte, nach Monaten wieder⸗ traf, ging er doch noch einmal in die Revue und wurde ſtärker gepackt als vorher. Er verſuchte, ſich Maha Terry zu nähern; es war vergeblich. Er ſandte Briefe, Blumen; er erhielt keine Antwort. Er forſchte nach ihrem Leben und er⸗ fuhr, daß ſie ſich von ihren Mitarbeitern 8 entfernt hielt und auch ſonſt keine Verbindungen hätte. Als ihm berichtet wurde, daß die Truppe zu einer Wieder⸗ holung der Revue nach Buenos Aires zurückkehrte, entſchloß er ſich, das gleiche Schiff zur Heimfahrt zu benutzen, obgleich dies für ihn einen erheblichen Zeit⸗ verluſt bedeutete. An Bord konnte er dann Maha Terry zum erſten⸗ mal ſprechen; er trat zu ihr, als ſie eines Abends allein an der Reling ſtand. Er erzählte nicht, daß er ſie auf der Bühne geſehen hatte; erzählte nichts von ſeinen Brieſen und Blumen. Aus einem unbeſtimm⸗ ten Gefühl heraus bot er ihr ſeine Dienſte als An⸗ walt an. Sie ſah ihn erſtaunt an: Woher er wiſſe, daß ſie eines Anwalts bedürfe?— Er hätte den Eindruck, ſagte er kurz; näher begründen könne er ihn nicht. — Sie nickte: Er hätte recht. Dann aber wandte ſie ſich ab und ging.— Er folgte ihr nicht; er wußte, ſie würde wiederkommen. Sie kam wieder. Kurz vor der Ankunft in Buenos Aires wandte ſie ſich an ihn und fragte, ob ſie ihn in ſeiner Kanzlei aufſuchen dürſe. Er gab ihr ſeine Karte. Aber dann vergingen wieder vier Wochen, ehe ſie vor ihm ſtand und ihm den merkwürdigen Auf⸗ trag erteilte, nach einem gewiſſen Tobias Träger zu forſchen, einem Landsmann, einem armen, buckligen Freund, der in Algier unter dem Verdacht eines Ver⸗ brechens feſtgenommen ſei. Und dieſer Auftrag feſſelte ſie dann an ihnn Wenige Wochen ſpäter war die Spielzeit für Süd⸗ amerika beendet. Die Truppe löſte ſich auf; ſie wollte ſich erſt zu Beginn des Herbſtes, im April, wieder vereinen. Jaime machte Maha den Vorſchlag, wäh⸗ rend der Pauſe auf ſein Landgut zu gehen, um dort die Nachrichten aus Algier abzuwarten. Maha ſagte zu. Sie fand ein weitläufiges Haus vor, über das eine ältere Beſchließerin die Aufſicht führte; ſie fand einen Flügel, eine vielſprachige Bib⸗ liothek und unendliche Einſamkeit. Sie wurde als Her⸗ rin anerkannt. Sie lernte reiten; ſie lernte einen Viererzug halbwilder Pferde lenken; ſie empfand zum erſtenmal in ihrem Leben, was es heißt: Zeit haben. ſicht, aus einem Bretterhauſen ein winziges Floß zuſammen. Als man ihr Vorhaben plötzlich ent⸗ deckte, war das Floß ſchon fertig. Sie warſen es über Bord und ſprangen hinterher. Der japaniſche Kapitän ſchien zufrieden damit zu ſein, daß er die beiden auf ſo bequeme Weiſe losgeworden war. Denn er kümmerte ſich nicht weiter um ſie und ſetzte ſeinen Kurs fort. Die beiden hatten ihre Floßfahrt in Sichtweite der Küſte begonnen, und ſie hofften, in wenigen Stunden das Ufer erreicht zu haben. Mit primitiven Rudern paddelten ſie los. Nach kurzem bemerkten ſie jedoch ſchon trotz der pechſchwarzen Nacht, daß das Meer von Haifiſchen wim⸗ melte, die gierig das zerbrechliche Floß um⸗ lauerten. Die Beſtien hätten ihnen auch nicht ge⸗ fährlich werden können, wenn es ihnen möglich ge⸗ weſen wäre, die Küſte zu erreichen. Die Dünung war jedoch ſo ſchwer, daß ſich ihr Floß kaum vom Fleck bewegte. Schon an Bord des japaniſchen Frachtdampfers hatte man ihnen nichts zu eſſen ge⸗ geben, und ſie hatten natürlich auch keine Gelegen⸗ heit gehabt, ſich Nahrungsmittel mitzunehmen. Als ſie nun am Abend nach ihrer Flucht immer noch nicht das Land erreicht hatten, begannen ihre Kräfte zu erlahmen. Der Hochſommer kam; die Hitze wurde faſt uner⸗ träglich, die Pampa glühte. Um dieſe Zeit war Jaime plötzlich da. Er brachte den Brief eines Anwalts aus Algier mit: Tobias Träger ſaß im Gefängnis; man hatte ihn zu drei Jahren Kerker wegen Körper⸗ verletzung mit tödlichem Ausgang verurteilt. Die Nachricht löſte einen Anfall krampfhaften Wei⸗ nens bei Maha aus; ſie erklärte, Algier müſſe. Denn jener Tobias Träger ſei zu Unrecht verurteilt; ſie trage die Alleinſchuld... Sehr ſchwer gelang es Jaime, die völlig Zuſammenge⸗ brochene zu beruhigen; es gelang ihm aber nicht, Näheres darüber aus ihr herauszubringen, was ſie mit jener Tat verband. Nur das konnte er klären: Sene Erſchlagene, jene Kora Terry, deren Namen der Bericht des algeriſchen Anwalts nannte, war Ma⸗ has Schweſter. Die Weinende klammerte ſich an ihn, erflehte ſeine Hilfe. Er ſagte ſie ihr zu, rebete ihr die übereilte Reiſe aus; er müſſe erſt Weiteres von dem Anwalt erfahren, vor allem, ob überhaupt eine Wiederauf⸗ nahme des Prozeſſes möglich wäre. In dieſen Augen⸗ blicken fühlte er, daß Angſt in ihm hochſtieg: Er fürch⸗ tete ſich, dieſes Mädchen zu verlieren. Und aus dieſer Furcht heraus blieb er bei ihr auf der Eſtanzia, damtt ſie ihm nicht entfliehen könne. Hier wurde Maha für wenige Minuten einer dörrend heißen, gewitter⸗ geladenen Nacht die Seine. Er war erſchüttert. Er hatte geglaubt, eine Frau zu lieben, und entdeckte, daß ein Mädchen ſich ihm gegeben, weil er ihr die Hoffnung auf Hilfe verkörperte. Und er fühlte ſich ſchuldig: Sein Empfinden blieb Liebe, aber die Liebe eines Vaters. Was er nicht wußte, war, daß er in dieſer Mahs trotzdem die Frau geweckt hatte. Sie war, als ſie wieder die Bühne betrat, eine andere: ſicherer in ihrem Weſen den Mitwirkenden gegenüber, inniger, reicher in ihrem Vortrag. Sie war über ſich ſelbſt hinausgewachſen. Er wurde ihrer Kunſt ein weiterer Helfer: In dem Italiener Bruſati fand er einen Lehrer, der ihre ganz urſprüngliche Stimme ſchulte; er ließ die Muſik⸗ bibliotheken Spaniens und Frankreichs nach jenen Volksliedern durchſuchen, deren ſie bedurfte; er ſetzte, ohne daß ſie es wußte, Profeſſoren in Madrid, Bar⸗ celona und Paris dafür in Bewegung, ſchließlich auch in Berlin, als ſie den Wunſch äußerte, wieder einmal deutſche Lieder zu ſingen. Er löſte ſie ein Jahr ſpäter von der Revuetruppe los und veranlaßte einen Agen⸗ ten, ihr eine ſelbſtändige Stelle zu verſchaffen. daß ſie ſofort nach Die unmittelbare Nähe der blutgierigen Beſtien tat das Ihrige. Sie ruhten ſich während der Nacht etwas aus, um am nächſten Morgen weiterzupad⸗ deln. Es gelang ihnen auch im Laufe des Tages trotz der glühenden Hitze, immer von einem rieſigen Haifiſchſchwarm gefolgt, bis in den Brandungsgürtel vorzudringen. Aber in ſo unmittelbarer Nähe der Küſte konnten ſie nicht mehr weiter. Das winzige Floß wurde ein Spielball der Brandungswellen. Die Haie ſchoſſen um Armlänge am Floß vorbei, da die beiden Jungen jeden Augenblick ins Waſſer zu fallen drohten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ſich mit letzter Kraſt an die ſchwachen Bretter zu klammern und ſich ihrem Schickſal zu überlaſſen. Etwa die paar hundert Meter zum Ufer hinüberzu⸗ ſchwimmen— was ohne Haifiſche eine Kleinigkeit geweſen wäre—, konnten ſie nicht, denn es wäre in dieſem Falle glatter Selbſtmord geweſen. Nach dreitägiger Irrfahrt wurden ſie ſchließlich oͤurch einen Zufall von dem Motorſchiff„Santa Elena“ aufgeſiſcht, das ſie— zu ihrem Glück— un⸗ verzüglich in den nächſten mexikaniſchen Hafen brachte. Dort übergab man ſie ſoſort der Obhut eini⸗ ger Aerzte, die am Aufkommen des einen zweifeln, — Die türkiſche Regierung erläßt eine Verord⸗ nung, die allen dienſttuenden ledigen Kraftwagen⸗ führern die Verpflichtung auferlegt, ſich innerhalb von drei Monaten zu verheiraten. Darüber hinaus wird für ſie ein beſonderes Alkohol⸗ und Spielver⸗ bot erlaſſen. Wer ſich den behördlichen Weiſungen nicht fügt und nach Ablauf von drei Monaten nicht verheiratet iſt, hat ſich als entlaſſen zu betrachten und wird automatiſch aus der Berufsgenoſſenſchaft ausgeſchloſſen. Dieſe geharniſchte Verfügung Kemal Paſchas hat ihren Grund in dem übermäßigen Al⸗ koholgenuß und der Spielleidenſchaft der türkiſchen Kraftwagenführer. In letzter Zeit häuften ſich die Verkehrsunfälle, hervorgerufen durch Trunkſucht oder Nachläſſigkeit der Kraftwagenführer, und Hun⸗ derten von ihnen mußte der Führerſchein entzogen werden. Das neue Geſetz will den türkiſchen Kraft⸗ wagenführer durch Zwangsehe zu ſolidem Lebens⸗ wandel und erhöhtem Verantwortungsgefühl er⸗ ziehen. Ein verheirateter Mann mit Familie, ſo hofft die Regierung, iſt mehr durch häusliche Pflichten gefeſſelt und weniger den Gefahren des Laſters aus⸗ geſetzt als ein Funggeſelle. Man darf geſpannt ſein, ob ſich der Zwang der Regierung, den türkiſchen Kraftwagenführer in das Ehejoch zu ſpannen, auf die Statiſtik der Verkehrsunfälle günſtig auswirken wird. Daß der Erlaß bei der heiratsluſtigen weib⸗ lichen Jugend den größten, wenn auch verſteckten Beifall gefunden hat, ſei am Rande bemerkt. —BHRicharòo Wagner (NlonalDenkmal LEIP216 SMKRZ 1934 Orunoòſfeinlegung Ein eigenartiger Poſtſtempel der allen aus Leipzig ausgehenden Poſtſachen aufgedruckt wird, weiſt auf die am 6. März ſtattfindende Grunoſtein⸗ legung des Richard⸗Wagner⸗Denkmals hin. Auch ihr äußeres Leben regelte er; für jenen Tobias Träger nach Algier, leitete ihre Briefe an ihn weiter. Nichts erfuhr er von ande⸗ ren Briefen und Geldſendungen, die ſie ſelbſt nach Europa abfertigte, und zwar an ein Heim am Rhein, für ihre Tochter Eva Terry. Hätte er es erfahren, würde er gelächelt haben: Er wußte, daß dieſe Maha Terry keine Tochter haben konnte Er liebte dieſe Maha Terry. Einmal machte er den Verſuch, ſie ganz in ſein Haus zu ziehen: als ſeine Tochter. Es war an dem Tage, als er ihr mitteilen konnte, daß jener Tobias Träger aus dem Gefängnis entlaſſen ſei. Aber ſie lehnte ab:„Ich brauche die Bühne, Jaime!“ er ſandte Geld Maha Terry fährt zum Teatro Roſſi. Ueber den Säulen des Portals flammt in Hunderten von Glüh⸗ birnen ihr Name. Sie ſchließt die Augen; ſie kann ihn nicht ſehen. Sieben Jahre bin ich jetzt Maha Terryl denkt ſie. Es iſt die erſte Vorſtellung der Spielzeit. Sie hat am Vormittag mit Bruſati noch einmal geübt; mit einem ganz neuen Programm tritt ſie vor das Haus. Ein altes katalaniſches Lied iſt darunter, das ihrr aus Barcelona zugeſandt wurde. Es lag wohl über zwei⸗ hundert Jahre vergeſſen in der Bücherei des Kloſters Montſerrat, jetzt hat es ein Mönch wiederentdeckt; vielleicht hatte es einſt die Kirche verboten. Eine wilde Leidenſchaft durchglühte es: Eine junge Katalanin wartet an einer Straßenecke mit ihrer Schweſter auf eine Prozeſſion, in der ein Geiſtlicher geht, den ſie liebt; leiſe ſingt ſie vor ſich hin von dieſer ſündigen Liebe zu dem Mann, der für ſie unerreich⸗ bar iſt; der Zug der Prieſter naht, der Rhythmus der heiligen Geſänge ſchwingt durch ihr Singen; ſie kniet nieder, ſie ſucht das Geſicht des Geliebten, ſie ſieht, er lächelt; aber ſein Lächeln gilt nicht ihr, ſon⸗ dern der Schweſter, die neben ihr zu Boden geſunken iſt und jetzt eine Blume aus dem Bruſttuch zieht und dem Prieſter zuwirft; die Blüte fällt zur Erde— wie ein Blutstropfen leuchtet ſie auf den Quaderſteinen der Straße; der Prieſter beugt ſich, hebt ſie auf, führt ſie an die Lippen. Eiſerſucht ſchlägt in der jungen Katalanin empor, ihre Hand krampft ſich im Schmerz unter ihrer Bruſt; ſie fühlt den Dolch den ſie ver⸗ borgen bei ſich trägt, ſie hebt ihn, ſie erſticht die Schweſter; die Prieſter aber ſchreiten mit ihrem ſchweren Singen weiter. (Fortſetzung folgt.) und in ihrer kraftvollen Zielſetzung 6. Seite/ Nummer 100 Chronik aus Ludwigshafen Allerlei Veranſta'tungen Eine Ausſtellung von Handarbeiten des Winterhilfswerks iſt geſtern in den Räumen des WHW in der Prinzregentenſtraße er⸗ öffnet worden. Die fleißigen Schöpfungen der Heimarbeiterinnen und der in 16 Näh⸗ und Strick⸗ ſtuben beſchäftigten arbeitsloſen Mädchen ſind mit den vom Winterhilfswerk gelieferten Fertigerzeug⸗ niſſen auf hübſch geſchmückten Tiſchen vereint. Eine Abteilung veranſchaulicht, was eine tüchtige Haus⸗ frau aus Stoffreſten und alten Kleidungsſtücken her⸗ ſtellen kann. Die Schau iſt nur noch heute geöffnet. Der Sommertagszug ſoll am Nachmittag des Sonntags Lätare(11. März) bei günſtiger Wit⸗ terung in größerem Rahmen als herkömmlich abge⸗ halten werden. Es beteiligen ſich außer dem ihn veranſtaltenden Karnevalverein„Rheinſchanze“ der NSKK mit geſchmückten Wagen, Bund deutſcher Mä⸗ del und Hitlerjugend, der Spielmannszug und die Kapelle VI/17 und andere Muſiker. Ein gleichzeitig ſtattfindender Gegenzug des Karnevalvereins ver⸗ ſpricht ein kleines Gegenſtück zum Mannheimer Maskenzug zu werden. Auch das Präſidium der „Fröhlichen Pfalz“ Mannheim hat freundnachbarlich ſeine Teilnahme zugeſagt. Eine große öfſentliche Saarlandkund⸗ gebung iſt für Samstag, den 17. März, in Ausſicht genommen. Nachmittags um 4 Uhr findet ein Empfang des Sängerbunds Saarlouis auf dem neuen Marktplatz ſtatt; der Oberbürgermeiſter und Vertreter der NSDA werden Begrüßungsworte ſprechen und die Ludwigshaſener Sängervereini⸗ gung unter Leitung des Gruppenchormeiſters Dr. Waſſermann, Singen. Abends veranſtaltet der Saar⸗ verein im Vereinshaus der JG. Farben einen Werbeabend mit Feſtkonzert und anſchließen⸗ dem Feſtakt. Hauptverſammlung des Verkehrsvereins Der Verkehrsverein Ludwigshafen hielt geſtern abend ſeine Hauptverſammlung ab. Wie der lang⸗ jährige Vorſitzende Kohler einleitend betonte, muß, bevor demnächſt das Verkehrsamt in Neuſtadt a. d. H. in Tätigkeit tritt, auch der Verkehrsverein ſich auf die Grundbedingungen der Führerſchaft einſtel⸗ len. Zum Führer wurde dann auf Vorſchlag des Vorſitzenden Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius ge⸗ wählt, der die Annahme der Wahl zugeſagt hat. Die Aenderung der Satzungen wurde dann nach den Anträgen des Dr. Moll vom Wirtſchaftsamt angenommen. Der von Herrn Kohler zur Kenntnis gebrachte Geſchäſtsbericht beklagt den durch wirtſchaftliche Notlage verurſachten Mitgliederrück⸗ gang von 416 im Jahre 1930 auf nun 300. Dieſer Rückgang piegelt ſich auch in dem Fehlen größerer Veranſtaltungen, Tagungen, Kongreſſe und der Min⸗ derung der Zahl der übernachtenden Fremden, wie⸗ der. Dieſe Notlage hat für das Fremdengewerbe in der„Pforte der Pfalz“ zum Teil böſe Folgen gezei⸗ tigt. Der Verkehrsverein beteiligte ſich an der Her⸗ ausgabe von Karten und Werbeſchriften und bemühte ſich erfolgreich um„Gleichſchaltung“ mit Mannheim in der Sonntagspoſtbeſtellung, die nun für ganz Bayern angekündigt iſt, er half die Abwanderung der Linie 44 der Bad.⸗Pfälz. Lufthanſa verhindern, wußte die Errichtung einer Poſtzweigſtelle in einem Waren⸗ haus zu verhüten, bemühte ſich um Beſſerung der Verkehrsverhältniſſe, beſonders der Straßenbahn. Ueber dieſe Frage entſpann ſich eine längere Aus⸗ ſprache, bei der auf Vorſchlag von Geh. Juſtizrat Helfrich die Bildung eines Straßenbahn⸗ ausſchuſſes des Verkehrsvereins vorgeſehen wurde. Aus Baden Miniſterbeſuch im Haus der Badiſchen Heimat * Freiburg i. Br., 1. März. Kultusminiſter Dr. Wacker ſtattete dem Hauſe des Landesvereins Badiſche Heimat einen offiziellen Beſuch ab. Profeſſor Hermann Eris Buſſe führte den Herrn Miniſter durch die Räume des Hauſes und gab Einblick in die ſorg⸗ fältige und kulturell tief begründete Arbeitsweiſe des Landesvereins. Miniſter Dr. Wacker, der die Be⸗ ſtrebungen der„Badiſchen Heimat“ ſeit langem kennt aufmerkſam verfolgt, gab ſeiner uneingeſchränkten Befriedigung über die Eindrücke, die er aus dem Haus„Badiſche Heimat“ mitnahm, Ausdruck. Der Landesverein Badiſche Heimat gilt vor allem mit ſeinem Schrifttum, das ſich weit im Auslands⸗ deutſchtum verbreitet hat, als beſonders beachtete Stimme auf dem Gebiet der Volkstumsforſchung und Grenzlandpflege, des Heimat⸗, Natur⸗ und Denkmalſchutzes, der Volkskunde und Volkskunſt in der Südweſtecke des Reichs. Da ſich ſein Mitgieder⸗ ſtamm aus allen Ständen des Volkes zuſammen⸗ ſetzt und ſein Wirken insbeſondere auch der Lehrer⸗ ſchaft aller Gattungen zugute kommt, hat er durch ſeine Beſtrebungen für Volkstum und Heimat, für Blut und Boden, für Erbe und Umwelt auch ſchon in einer Zeit größter innerer Zerriſſenheit und äußerer Not wertvolle Dienſte geleiſtet im Aufbau des Reiches, indem er Kulturgüter bewahrte und neu entdeckte, die allein dem Weſen des deutſchen Volkstumsbodens entſprungen ſind. Er hat geiſtige Grenzwacht gehalten und wird es weiterhin mit allen verfügbaren Kräften tun! Der Miniſter be⸗ ſprach im Anſchluß an die Beſichtigung des Hauſes, die Einblick gab in die Mannigfaltigkeit der Ziele, noch mit Hermann Eris Buſſe die ferneren großen Aufgaben des Landesvereins Badiſche Heimat. In den Tod geflüchtet! Grötzingen, 1. März. Morgens entdeckten Bahn⸗ beamte auf dem Bahnkörper innerhalb des Dorfes die verſtümmelte Leiche eines jungen Mannes; der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Die Polizei ſtellte ſofort die nötigen Erhebungen an. Schließlich konnte der Tote als der Sohn des Metz⸗ gers Siefert in Grötzingen identifiziert werden. Der junge Mann ſoll aus Furcht vor Strafe in den Tod gegangen ſein. Der Vater wurde feſt⸗ genommen. * Oeſchelbronn bei Pforzheim, 1. März. Die Aufbauarbeiten in unſerm durch den furcht⸗ baren Brand ſo ſchwer geſchädigten Ort beginnen. Nachdem dieſer Tage das Preisgericht des Aufbau⸗ ausſchuſſes die Preiſe für die beſten Entwürfe zu den Wohnungseinrichtungen zugeteilt hat, erfolgte nun die Vergebung der Arbeiten und Lieferung zur Straßenherſtellung und Kanaliſierung im Brand⸗ gebiet. Die Arbeiten betreffen zunächſt Erdumſchich⸗ tungen im Ausmaße von 1500 ebm, Walzarbeiten von rund 2000 qm und die Gehwegherſtellung von rund 1000 qm. * Salem, 1. März. Bei Vollendung ſeines W. Lebensjahres am 24. Februar hat die Gemeinde Sa⸗ lem dem Markgrafen Berthold von Ba⸗ den das Ehren bürgerrecht verliehen. Der Markgraf hat der Gemeinde ein Grundſtück im Stefansfeld geſchenkt, auf dem die Hitlerlinde ge⸗ Pflanzt werden ſoll. Der neue Platz wird Adolf⸗ Hitler⸗Platz genannt. Nachbargebiete Ein ſchöner Fabrikationsrekorò * Lambrecht, 28. Febr. Aus Anlaß der Fertig⸗ ſtellung ihres 200 000. Stücks Tuchs gab die Tuchfabrik Gebrüder Haas ihrer 300 Perſonen ſtar⸗ ken Belegſchaft im Hotel Ruff ein Feſteſſen, wobei die Arbeitnehmer ihrem Geſchäftsherrn eine kunſt⸗ voll ausgearbeitete Urkunde in Leder mit entſprechen⸗ der Widmung überreichten. Die Firma wurde 1868 von den Brüdern Adam, Heinrich, Nikolaus und Karl Haas gegründet, ſeit 1918 iſt Albert Haas, der Sohn von Adam Haas, alleiniger Inhaber und Lei⸗ ter der Fabrik. 1912 wurde das 50 000. Stück fertig⸗ geſtellt, drei Jahre ſpäter waren bereits wieder 50 000 Stück hergeſtellt und 1919 folgte das 150 000. Stück. Jedes Stück nimmt etwa einen Umfang von 1,40:46 Meter ein. &* Ludwigshaſen a. Rh., 27. Febr. Dem Ober⸗ rheiniſchen Landesdienſt wird aus München berichtet: Das Oberſte Landesgericht München verurteilte den Malergehilfen Jakob Schorz, den Erdarbeiter Her⸗ bert nKies und deſſen Ehefrau Karoline, ſämtliche aus Kaiſerslautern, wegen je eines Verbrechens nach § 2 des Geſetzes vom 14. Juli 1933 betreffend Neu⸗ bildung von Parteien, und zwar Schorz zu 1 Jahr 3 Monaten, Knies zu 1 Jahr 6 Monaten und die Ehefrau Knies zu 1 Jahr Gefängnis. Den Ver⸗ urteilten wird die Unterſuchungshaft von je 4 Mo⸗ naten angerechnet. Sie hatten früher als Mitglie⸗ der der KPD angehört und verſuchten, die Rote Hilfe der KPꝰD wieder aufzuziehen. Knies iſt be⸗ reits 32mal vorbeſtraft und hatte ſich auch als Sepa⸗ ratiſt betätigt. e Neuſtadt a. Hdt., 1. März. Ein Strafgefangener, der wegen Sittlichkeitsverbrechen in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert worden war, hat ſich in ſeiner Zelle erhängt. * Bad Dürkheim, 1. März. Der Schwindler, der in der vergangenen Woche bei einem hieſigen Fuhrunternehmer unter der Vorſpiegelung, ſein Fuhrwerk ſei im Walde durch Achſenbruch ver⸗ unglückt, ſich 20 Mark erſchwindelte, wurde in der Perſon eines 24jährigen Burſchen aus Eppſtein er⸗ mittelt. Auch bei anderen Geſchäftsleuten am Ort hatte er verſucht, durch Schwindeleien Geld zu be⸗ kommen. * Eiſenberg, 1. März. Wie die„Eiſenberger Tagespoſt“ in ihrer letzten Ausgabe mitteilt, ſtellt ſie ab 1. März ihr Erſcheinen ein. * Kirchheimbolanden, 1. März. Der älteſte Bür⸗ ger der Stadt, Bankdirektor a. D. Geord Curſch⸗ mann, beging am Sonntag, 55. Februar, ſeinen 94. Geburtstag. Mehr als 50 Jahre war der Jubilar Vorſteher des ſeinerzeitigen hieſigen Vor⸗ ſchußvereins. * Waldmohr, 1. März. Der Gemeinderat beſchloß, mit Wirkung des Beginns des Schuljahres 1935/36, das achte Schuljahr einzuführen. * Pirmaſens, 1. März. Von den 1600 Arbeitern, die an den Arbeiten im Bambuſch beſchäftigt ſind, ſind bereits 600 wieder in den normalen Arbeitsprozeß, in ihre Berufe, zurückgekehrt. Bis zum 1. April ſoll die Belegſchaft am Bambuſch nur noch 900 betragen, da man hofft, die übrigen Leute wieder untergebracht zu haben. Die reſtlichen 900 Mann erhalten dann Tariflohn. * Kaiſerslautern, 1. März. Der Gaſtwirt Max Groß von hier wurde wegen beleidigender Aeuße⸗ rungen über Mitglieder der Reichsregierung in Schutzhaft genommen. Am letzten Montag ſprach in Mannheim der Führer des Deutſchen Ruder⸗Verbandes, Reg.⸗Präſident Pauli, vor einer großen Zahl von Vertretern der badiſchen und pfäl⸗ ziſchen Rudervereine. Zu dieſer Beſprechung hatten fol⸗ gende Vereine Vertreter entſandt: Mannheimer RC 1875, Mannheimer RV„Amicitia“, Mannheimer RG, Mann⸗ heimer RV„Baden“, R Mannheim⸗Rheinau, Ludwigs⸗ hafener Ruderverein 1878, RG Ludwigshafen 1927, RG Speyer, Heidelberger Rͤ 1872, R Heidelberg, Akad. RV Heidelberg, Karlsruher RV 1879, Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe, Ré Salamander Karlsruhe, Akad. RC Karls⸗ ruhe und RC Raſtatt. Präſident Pauli begann ſeine Ausführungen mit einem Gelöbnis treueſter Gefolgſchaft der 700 deutſchen Ruder⸗ vereine, für unſeren großen Volksſührer Adolf Hitler. Er ſtreifte in ſeinem 2 Stunden umfaſſenden Vortrga die wichtigſten Gebiete der Ruderei und da vor allem die Frage des Regattaweſens, die allerdings nicht viel neues erbrachte. Es wird vorläufig davon ab⸗ geſehen, irgend welche Zwangsmaßnahmen gegen die vie⸗ len, Regatten veranſtalteten Vereine und Verbände zu ergreiſen, aber nur ſo lange, wie ſich die Regatten tragen, d.., ſo lange Verluſte nicht in chroniſcher Weiſe auf⸗ Vorbereitungen der treten. Die Spie len Ruderer zu den olympiſchen Jahre 1936, werden eifrig betrieben. Von wird alles getan, um die Sache zum Erfolg zu. gtet Der Verbandsführer wird da, wo es ihm geeignet, verſprechend erſcheint, Vereine und Ruderer in 6 im Weiſe unterſtützen, ſobald die Gewähr geboten iſt, da Hinblick auf die Olympiade etwas rechtes herauskommt. 0 4 Eine Neuerung bringt den Rudervereinen die 99635 führung der Ruderpflicht. Damit ſind fämtt e Aktiven, bis zu einem gewiſſen Alter, das feſtzuſetzen, Ta⸗ Vereinen überlaſſen bleibt, verpflichtet, zu beſtimmte der⸗ gen zum Rudern zu erſcheinen. Das dürfte für die Racder, vereine nur ein Vorteil ſein, um ſo mehr, als Mitglt ſind die den nationalen Verbänden angehören und da Fal⸗ überall wohl die meiſten, bei Beurlaubungen vor ſſicht Dienſt zur Ausübung des Ruderſportes, unter ſtehen und ihre Pflicht zu ſportlicher Betätigung gerhälk⸗ wiſſenhoft erfüllen. Ganz klor allerdings iſt das nis zwiſchen Sport und Wehrverbänden nech nicht 55 alle aber es iſt zu erwarten, daß in abſehbarer Zeit 5 SA, Teile befriedigende Regelung erfolgt, daß einerſeite ihre SS und HJ und andererſeits auch der Sport auf Rechnung kommen. Was heißt richtig Leibesübungen treiben? Der Sportbeauftragte des Gaues Nordmark, Sportlehrer Stuf H. Seegers, hatte ſeinen Gauſührerring zuſammen⸗ gerufen und hielt dabei eine Rede, in der er grundlegende Ausführungen über das neue Geſicht des deutſchen Sports machte. Sie verdienen weiteſte Beachtung. „Unſere Aufgabe beſteht darin“, ſo ſagte Seegers,„das ganze Volk auf eine Stufe zu heben, und dazu dienen in erſter Linie die Leibesübungen. Ohne Leibesübun⸗ gen iſt eine Willens⸗, Körper⸗ und Charakterſchulung überhaupt nicht mög⸗ lich. Die in den letzten Jahren erzogene Jugend verſtand ſich wohl auf die Gänge des Motors, aber nicht auf die des Pferdes. Jugend, die nicht mehr die Urkraft des Lebens in ſich trägt, iſt wertlos und kann ſich nicht für das Geſchick des Vaterlandes einſetzen. Ein körperſchwacher Menſch mit einem Fabelwiſſen iſt nur ein Denkapparat, ein Menſch mit tadellos trainiertem Körper ohne Geiſt und Willen nur ein Garderobenſtänder. Leider waren in der Letztzeit Sport und Leibesübung lediglich auf Freude und Ver⸗ gnügen, auf Geldverdienen eingeſtellt. Das bloße Vorhan⸗ denſein von beſagt garnichts, wenn nicht eine im Weſen, des Geiſtes des harten Frontkämpfers er⸗ zogene Jugend heranwächſt. Zielſetzung des Sports beſteht darin, die körperliche Kraft zu heben und die Voraus⸗ ſetzungen zu ſchafſen, die für die Förderung des Vater⸗ landes gebraucht werden. Was heißt denn richtig Leibesübungen treiben? Wenn jemand Holz hackt, um damit Brot zu verdienen, dann treibt er keine Leibesübung. Wenn jemand auf der Aſchenbahn um irgend einen Pokal läuft, treibt er keine i⸗ Leibesübung. Wenn jemand in den Borxring gebt des nanziellen Vorteiles wegen, treibt er keine Leibes lötze ſondern geht dem Erwerb nach. Wer aber klobige auf einen Holzblock hebt, um feine Kraft über den hes⸗ unbeſeelten Gegenſtand zu erproben, der treibt Hinder⸗ übungen. Wer die Aſchenbahn verläßt und ein mit 1e zn niſſen bedecktes Gelände durchläuft, um ſeine Enenering ſtärken, der treibt Leibesübungen. Wer in den 0 ſteigt aus Freude am Kampf, der treibt Leibesiinar Dem Sport fehlte bisher die Idee, und dieſes Vokuum die Veranlaſſung zur Leere der ſportlichen Stadien. Wir werden dem Sport wieder A chri geben. Wir werden das Gedankengut von Fder ge⸗ Ludwig Jahn, mit deſſen Namen ſo viel Schindlu erden trieben worden iſt, richtig anzuwenden wiſſen. Wir entyh, auch im Sport neue Menſchentypen ſchaffen, den Bärenund einen Menſchen, der zur Kraft erzogen worden hertyp, überall zugreifen kann, wo es not tut, und den Panthganer der über Schnelle, Anpaſſungsfähigkeit und Aus verfügt“. Zur Neugeſtaltun des Sports durch den Reich Leibesübungen ſagte Stuf Seegers, jeder müſſe dem überzeugt ſein, daß der Beſtand von Fachverbän elwetde nationalen Weſen entgegenſteht. Dieſe Fachverbände erde § für erndee der Reichsbund ablöſen, an der organiſchen Formig die z. Z. noch gearbeitet. Jedenſalls würden zukün 5 w. Fachführer nicht mehr mit den Behörden, der digen direkt verkehren, ſondern müßten ſich an den zuſtän Gauſportführer, alſo den jetzigen Gauſportbeauftra Reichsſportführers, wenden. Aus dem Schwerathletik⸗Lager Schwediſche Ringer kommen nach Deutſchland Im Laufe der Monats März werden die Schwerathleten, vornehmlich die Ringer, mit einigen großen Veranſtal⸗ tungen aufwarten. Da iſt zuerſt einmal die Schwerathletik⸗ Veranſtaltung in Nürnberg am 2. März zu nennen, wo Europameiſter Hornfiſcher⸗Nürnberg auf den Schweden Nyman und den Tſchechen Klapuſch treſſen wird.— Schwe⸗ dens Weltergewichtsmeiſter Ture Anderſſon nimmt an dem großen Berliner Turnier vom 14.—16. März teil und ſeine Landsleute Jvar Johannſſon und Lindeloef ſtarten am 18. März in Köln. In der Domſtadt kommt es bei dieſer Gelegenheit auch zu einem Zuſammentreffen zwiſchen Möchel⸗Köln und Schäfer⸗Schifferſtadt. Die Ausſcheidungskämpfe für Rom Im Hinblick auf die Europameiſterſchaften im Ringen, die vom 26.—29. Ayril in Rom ſtattfinden, hat der Deutſche Schwerathletik⸗Verband eine Reihe von Ausſcheidungs⸗ turnieren angeſetzt, deren Termine jetzt auch feſtliegen. Den Anfang machen die Weltergewichtler am 11. März in Tuttlingen, und zwar ſind hier Krehl⸗ Untertürkheim, Haßler⸗Tuttlingen, Hilgert⸗Koblenz, Föl⸗ deak⸗Hamburg und H. Möchel⸗Köln zugelaſſen.— Am 14. und 16. März treffen ſich dann die Federgewichtler in Berlin. Hering und Ehrl(München) und der Dres⸗ dener Wittwer ſind hier zugelaſſen. In Lampertheim(Rhein) ſtehen ſich am 18. März die Bantamgewichtler Gehring⸗Frieſenheim, Möchel⸗ Köln, Lunkenheimer⸗Dieburg, Fiſcher⸗Zweibrücken und Olympiaſieger Jakob Brendel⸗Nürnberg gegenüber, ferner wurde nachträglich noch der Ludwigshafener Impertro zu⸗ gelaſſen.— Den Abſchluß machen am 25. März in Elber⸗ feld die Mittelgewichtler, und zwar Scharfe⸗ Hörde, Ertl⸗Nürnberg, Neuß⸗Eſſen, Schedler⸗Halle, Ho⸗ mann⸗Hamburg und Magin⸗Frieſenheim. Der Termin für die Ausſcheidungskämpfe im Halb⸗ ſchwergewicht, die in Oberſtein(Nahe) vor ſich gehen, ſteht noch nicht ſeſt. Heitmann⸗Hörde, Engelhardt⸗ Freiſing, Braun⸗Oberſtein, Rupp⸗Sandhofen und Regelſki⸗ Dortmund ſind hier ſtartberechtigt.— Im Leicht⸗ und Mittelgewicht gibt es keine Ausſcheidungskämpfe. Sperling⸗Dortmund bzw. Hornfiſcher⸗Nürnberg wurden als Titelverteidiger bereits mit der Vertretung der deut⸗ ſchen Farben beauftragt. Für die Weltergewichts⸗Ausſcheidung in Tuttlingen wurde übrigens noch nachträglich der Frieſenheimer Schäfer zugelaſſen. Turnfeſt-Abſchlußfeier in Stuttgart Der Reichsſportführer kommt Die Abſchlußfeier des 15. Deutſchen Turnfeſtes, die die Stuttgarter Turnerſchaft am kommenden Samstag, 3. März, in der Stuttgarter Stadthalle veranſtaltet, wird durch die Teilnahme des Reichsſportführers von Tſchammer 1 nd Oſten, der jetzt ſein Erſcheinen zugeſagt hat, ein be⸗ ſonderes Gepräge erhalten. Der Reichsſportführer wird im Rahmen der Abſchlußfeier in ſeiner Eigenſchaft als Führer der DT. das Wort ergreifen. Im übrigen werden in Stuttgart am Wochenende ſämtliche Fachwarte der DT. verſammelt ſein, auch der ſtellvertretende DT.⸗Führer und Oberturnwart Karl Steding wird zur Stelle ſein. Auch der württembergiſche Reichsſtatthalter Murr und Stuttgarts Oberbürgermeiſter Dr. Strölin haben ſich angeſagt. Die Feſtſolge ſür die Abſchlußfeier ſteht nun feſt. Es iſt erfreulicherweiſe mehr auf Qualität denn auf Quantität geſehen. Das mit großer Spannung erwartete Schön⸗ heitsturnen der deutſchen Meiſter wird an vier Ge⸗ räten vor ſich gehen: an Reck, Barren, Pferd und den Rin⸗ gen. An dem letztgenannten Gerät werden die für die Weltmeiſterſchaften in Budapeſt verlangten Pflichtübungen geturnt. Im übrigen wird aber das Schönheitsturnen nicht gewertet, ſo daß ſich die Turner keinen Zwang aufzuerlegen brauchen. Mit Ausnahme des Turnfeſtſiegers Krötzſch, der ein ſchon lange gegebenes Startverſprechen in Breslau erfüllt, werden die führenden deutſchen Turner zur Stelle ſein, u. a. Ernſt Winter⸗Frankfurt a.., der Zweite des Stuttgarter Zwölfkampfes, ferner Schwarzmann⸗ Fürth, Eſchwei⸗Pforzheim, Stangl⸗ München, Bek⸗ kert⸗Nenſtadt, Betzler⸗Göggingen und die Württem⸗ berger Köble⸗Eßlingen, Hermann⸗ Ulm und Ul⸗ rich⸗Ulm. Mit beſonderer Freude wird man auch han Auftreten des Schweizers Steinemann entgegen— der in Stuttgart bekanntlich den Zehnkampf gewankoh Neben weiteren turneriſchen Vorführungen wird au Gei⸗ eine Fecht⸗Gala mit dem deutſchen Degenmeiſter witz⸗Ulm größexes Intereſſe auslöſen. hall Olympiavorbereilungen im Waſſer Zur Hebung der Spielſtärke unſerer Waſſerballet geit zur Förderung des Nachwuchſes werden, in nächſte in weitere Uebungsſpiele, und zwar zunächſt im erden. Magdeburg und im April in Berlin durchgeführt uftenen Auf Grund des vor einiger Zeit in Kaſſel abgehg0 Vorbereitungskurſes iſt eine Nach wulchsmannf Tor: aufgeſtellt worden, die ſich wie folgt znſammenſett mn e⸗ Heinrichs⸗Magdeburg 96; Verteidigung: R. ack⸗ felb⸗ burg 96, Schulz⸗Hellas Magdeburg; Verbindung:(n, Magdeburg 96; Sturm: Gebbert⸗Hannover, Len ⸗Hellas berg, Reulecke⸗Pofeidon Magdeburg. Erſatz: Güthere; den Magdeburg, Gerke⸗Ottenſen. Dieſe Spieler werden erigen Uebungsſpielen in Magdeburg und Berlin den bisb rden/ Spielern der Nationalmannſchaft gegenübergeſtellt erhal⸗ um zu ſehen, wie ſich beide Klaſſen gegeneinander gfäbig ten und welche Leute ſich als beſonders entwicklung hofft zeigen. Bis zu den Europameiſterſchaften im Auu, ftige der Deutſche Schwimmverband eine wirklich ſchlag c0 den Nationalmannſchaft herauszubringen, die dann Ggilben Grundſtock für die zukünftige Olympiamannſ tſchen kann. Die ſüddeutſchen Voxer für Stutlh, Es liegen nunmehr die Meldungen aller füdden den⸗ Gaue für die vom 7. bis 10. März in Stuttgart t16 den Ausſcheidungskämpfe der Neſuften in Amateurboxer für die Europomeiſterſchalleneg, Budapeſt vor. Im einzelnen meldeten(immer vom folgenb. —5 Schwergewicht aufwärts zu leſen) die Gaue oxer: Gau 13(Sübweſt): Roppſilber⸗Frankfurt. Miun, Kaiſerslautern,—— Clauf gee⸗ Ims⸗Wiesbaden, Hachenberger⸗Wiesbaden, Gel Frankfurt, Leis⸗Kaiſerslautern. Dietrich⸗Singen, Lutz, Köhler(beide Maunheim), Ka Karlsruhe, Mayer⸗Mannheim, Wieland⸗Karlsruhe. orſ/ Gau 15(Württemberg): Kopf⸗Ulm, Pfanner,ObSel, Griebe⸗Tuttlingen, Häuſer⸗Böckingen, Tafermeiening t. Bernlöhr⸗Stuttgart, Glaſer⸗Oberndorf, Bubeck⸗Stu ün⸗ : Schiegl⸗ sburg, Zial Gau 16(Bayern): Schiegl⸗Regensburg ic eeke chen, Kaſtl⸗L dsh t, Fr. 1⸗Mü Voi SSS Juſt⸗N 9 t Carnera-Coughran 24 Stunden ſü Nachdem der Weltmeiſterſchaftskampf im Schmergh Cah boxen zwiſchen dem italieniſchen Boxerrieſen Pri Tomm, nera und ſeinem anerkannten Herausſorderer or eiſch Loughran infolge des ſchlechten Vorverkaufs erſt aben, 1 gen Tagen eine Verſchiebung erfahren mußte, en wurg, jetzt erneut Schwierigkeiten ergeben. Das Treſſen Mö nunmehr um 24 Stunden verlegt und ſoll am in Miami vonſtatten gehen. *„Die Führerſchulen des Deutſchen Arbe heißt die neuerſchienene Sondernummer des ſ Zentralorgans„Deutſcher Arbeitsdien, leiteng Volkund Heimat“, Berlin SW 11. Neben führe den Worten des Staatsſekretärs und Reichsarben len P1 Hierl, ſowie des Inſpekteurs der Führerſchn lich! Decker, M. d. R, enthält das Heft außerorde, Beſer tereſſante Aufſätze und zahlreiche Bilder über au und die Ausbildung des Arbeitsdienſtführers ſchen Att Reichsſchule und den 12 Bezirksſchulen des Deut Aaſche beitsdienſtes. Die wöchentlich erſcheinende„rundſhe, „Deutſcher Arbeitsdienſt“ veröſſentlicht neben gAtbeltee lichen Aufſätzen und Berichten aus der Praxis des au dſenſtes ſtändig die amtlichen Verordnungen, wis det, Aft eutſprechenden Mitteilungen über die Belieſerung uskun, beitsdienſtes durch Handwerk und Induſtrie.„Deu und Probenummer ſind erhältlich durch den Verlag“ 68 Sdieufee, 1 mibcht 1 ſcher Arbeitsdienſt“ Berlin SS 11, Deſſauerſtr. 38. hei, Gau 14(Baden]: Gräske⸗Mannheim, Flitſch⸗Pf ren * —— * * 8 — fct Geſellſchaft ihren Mutell am deutſchen Motorrad⸗ 8—— H D AND¹ELS- ο WIRTSCHAFTS.-ZErreNd Das Jahresergebnis der Dresdner Bank 1935 11,56(. V. 9, 46) Piill. Em. Beiriebsgewinn/ Nochmals 10(94, 48) Nill. Nudisiellungen/ versfäehie Kredithergabe Wſon Dresdner Bank, die anz erſte der Filialgroßbanken .3 ß und Bilanz für 1933 worlegt— Commerzbank und mit 8 werden erſt in einigan Wochen folgen— beſtätigt merku em Ziffernwerk und n den daran geknüpften Be⸗ ** den Eindruck über die Entwicklung im Kredit⸗ zu gewi er vorher bereits aus allgemeinen Beobachtungen nnen war. Man mußte damit rechnen, daß die Bank Handels⸗ſab zu den filialloſſen Großinſtituten(Berliner Divibendel. und Reichskredith auch diesmal wieber keine de ausſchütt de, i i 9 hütten werde, Die Frage war nur, wie feeli der Betriebsgewinn ſtellen würde und welche Rück⸗ ngserforderniſſe noch zu hewärtigen ſeien. 1156—5 der Abſchluß einen Betriebsgewinn von drückt f 1*+4 gegenüber 9,48 Meill.“ im Vorjahre zeigt, ſo eſerure hierin aus, daß die allgemeine wirtſchaftliche onſolide. nicht nur erſtmalig zu einem Sichtbarwerden von und u ierungs- und Aufſtichiszeichen in Geſchäftsgang dern amläden(die übrigens ſicht genanut werden), ſon⸗ um ſo uch zu einer Ertragsbeßſerung geführt hat. Das iſt bemerkenswerter, als fir das Bilanzvolumen 5 der Währungsrückgänge, der Schrumpfung im verpfli 8 und des erneutan Abbaues der Auslands⸗ beblich 93—— um 263(i.., rd. 100) Mill. wieder er⸗ rechnn abnahm. Allerdings ih die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Erträgn keine echte Spiegelung des Geſchäfts und ſeiner ſonſt ſſe, in dieſem Jahre. vielleicht noch weniger als dewin n den Einnahmezuffern dürften Sonder⸗ wahrſcheine a u. Valutgentwertungen, ferner einem nlich auch Gewinne cuis Effektenverkäuſen, die in olle ge uchbetrage von etwa, 28 Mill.& erſolgten, eine vorweg ſpielt haben. Auf der Anderen Seite ſind wiederum Eingan ſolche Beträge an Zinſſen und Proviſionen, deren if nicht unbedingt geſicheert erſchien, abgeſetzt worden. Pattore icht zu ſehen, in welcher Weiſe durch dieſe beiden wurd n das Endergebnis den Ertragsrechnung beeinftußt 6. Die Gewinn⸗ und 8 Augſehen———— 8 Varluſtrechnung hat folgendes Cewi 1088 1932˙ 19691 Kuruunvortr— 355 Pewes und Senten) 5605 Sovlf. und Zinſen 115 Sunlenen 4487%% 00,10 Fleuerm ösunkoſten 7% 0 — 8,1 9,50 5,79 1 ugen auf Moblliehn Fart Armobikien Buchgedoſtewinn ,„ 17%0 ſchreihunne und Reſerven, Ay⸗ Wostragungen u. Rückſtellungen 10,00 94,s 621,48 16—:— Di geringer Rückgang ber Einnahmen, der vor allem mit dem Zinsſpa en Bilanzvolumen und der durchſchnittlich kleineren min erklärt wird, ſtelhſ eine noch ſtärkere Ver⸗ über. Dier der HandLungsunkoſten gegen⸗ und Be eſe drückt die Maßnahmen zur Zuſammenfaffung Fuſion Dankachung des Betriehes nach Durchführung der honnten ianat⸗Dresdner Bank mus. Die geſamten Unkoſten begenübe n den beiden letzten Jahren um 30 Mill. 4 und um 5 dem Höchſtſtande beider Inſtitute vor der Fuſion brozeß 6 Mill.& ermäßigt mͤräen. Dieſer Verbilligungs⸗ e arteſent aber im letzten Jahre doch nicht mehr ganz die belebungen Fortſchritte gemalßt, weil durch die Geſchäſts⸗ 880 eine Erhöhung des Perſonalbeſtan⸗ Pilfskraf 10 904 auf 11157 Köuſe notwendig wurde und ouch ten; 8 te in größerem Maße herangezogen werden muß⸗ t. V. 16 Geſamtzahl belief ſio) am Fahresende auf 476 der Fraa⸗“ Ferner wird von der Verwaltung betont, daß ben ine der Unkoſten⸗ und Rentabilitätsentwicklung bei Spartendelnen Betriebsſtellen wie auch in den einzelnen werde ach wie vor beſondete Aufmerkſamkeit gewidmet meleicht man hofft, im Jahre 1834 die Unkoſten weiter um der mit„Mill.. herabdrücken zu können, wobei man Krediten einer durchſchnittlichln Gewinnſpanne bei den digenwärt von 3, v. H. als Norausſetzung rechnet. Da les, daß ig mit 3,36 v. H. Maſ ge gearbeitet wird, bedeutet bier eine Vermindernng nicht möglich ſein dürſte. De 05 bewinr Worſchlag der Verwall ung, aus bem Betriebs⸗ den zu pa 11,56 Mill. 10 M. für Rückſtelfun⸗ ſührt noeerwenden und reſtliöhe 1,50 Mill. 4 vorzutragen, uſtrenmehr als die ſonſtigen Zahlen der Gewinn⸗ und e aechnung zu der Frage, wie ſich Riſiken und Ver⸗ Die Drasdner Bank hat ja mit der äg für en Sanierung auch zumeimal beſonders große Be⸗ Abſchreibungen aufmenden können, und ſie be⸗ Pulege des Klein- und Viifielkrediies tont jetzt, daß die Bereinigungsmaßnahmen des Vorjahres— alſo die zweite Sanierung mit 70 Mill. Buch⸗ gewinn und 15 Mill. Reſerveentnahme— ſich bewährt und als richtig erwieſen hätten. Sie geben oem Inſtitut gleichzeitig für die Zukunft die notwendige Bewegungs⸗ freiheit bei der Liquidierung der verbliebenen Kriſenſchä⸗ den und der Durchführung von Sanierungen. Die vorjährigen Wertberichtigungen an Debitoren und Beteiligungen hätten ſich im allgemeinen auch zur Deckung erſt neuerlich erkennbar gewordener Riſiken und Verluſte als ausreichend erwieſen. Dennoch will man vorſorg⸗ lich 10 Mill.„ im Intereſſe weiterer Konſolidierungen zu⸗ rückſtellen. Hierbei iſt vielleicht an einige große Engage⸗ ments zu denken, die die Bank heute noch hat, vor allem in Oberſchleſien, in der Schifſahrt und im Warenhausgewerbe. Es ſind ja bisher noch nicht überall die notwendigen Sa⸗ nierungen durchgeführt, wenn auch in 1933 die Liquidie⸗ rung von Engagements auch durch Sanierungen, mithin durch endgültige Bereinigung, erhebliche Fortſchritte machte. Das führte bei der Dresdner Bank zu Zugängen bei eigenen Wertpapieren im Buch⸗ betrage von 16—17 Mill., ſo daß dieſes Konto ſich trotz der erwähnten 28 Mill. Abverkäufen und anderer Ab⸗ gänge gegenüber 1032 doch nur um rd. 14 Mill.“ verrin⸗ gerte. Gleichzeitig ſind die Beteiligungen und Konſortial⸗ beteiligungen um etwa 11 v. H. geſtiegen, vor allem durch Uebernahme von Aktien aus Sanierungen. Im laufenden Jahr wird ſich dieſe Entwicklung fortſetzen, da ſich die Re⸗ konſtruktionsmöglichkeiten in vielen Fällen ſchon weit⸗ gehend überſehen ließen. z4. Die ſoeben erwähnte Engagementsbereinigung hat des⸗ balb noch beſondere Bedeutung, weil dadurch die Möglich⸗ keit geſchaſfen iſt, ſich dem laufenden Geſchäft ver⸗ ſtärkt zuzu wenden. Bereits in 1038 hat die Bank erhebliche Kreditbereitſchaft gezeigt und ohne Prolongation Ausleihungen in Höhe von 742 Mill.„ neu Hewilligt, hier⸗ von für die unmittelbare Finanzierung der Arbeitsbeſchaf⸗ fung 256 Mill. J. Wenn dennoch die Debitoren einen Rückgang von etwa 160 Mill. 4 zeigen, ſo ſind die buch⸗ mäßigen Verringerungen bei Valutenausleihungen, außer⸗ dem die erwähnten Liquidierungen von Engagements und ſchließlich auch die Tatſache zu berückſichtigen, daß die be⸗ willigten Kredite bisher erſt mit 60—70 v. H. in Anſpruch genommen wurden. In dieſem ganzen Entwicklungsprozeß ſcheint bei der Dresdner Bank ſtark die Abſtellungar fͤas Klein⸗ und Mittelkreditgeſchäft mitzuſprechen. Es wird betont, daß von den 9370 neu bewilligten Krediten 7084 auf Einzelbeträge bis zu 20 000 und 1782 auf Einzelbeträge von 20000 bis 100 000 entfallen. Aus einer Aufglie⸗ derung der Debitoren zeigt ſich weiter, daß Her durchſchnitt⸗ liche Einzelkredit von 38 600/ im Vorjahre auf 27 700 41 zurückgegangen iſt, und daß der Zahl noch alle Gruppen von Kreditgrößen gegenüber 1932 einen Rückgang erfuhren, mit Ausnahme derjenigen bis 5000 /, von denen jetzt 40 394(37 382) vorhanden ſino bei insgeſamt 55 640(55 775) Konten. Auf Kredite von—20 000 entſallen 8608(9782), auf ſolche bis 100 000 /% 4705(6095), auf ſolche bis zu 500 000 Mark 1498(1867). An wirklichen Großkrediten, nämlich im Betrage von über 500 000, ſind nur noch 485(649) vorhanden, davon 223 über 1 Mill.. Bei der Kreditverſorgung des Mittel⸗ ſtandes ſpielt für die Dresdner Bank die Gen o ſſen⸗ ſchaftsabteilung eine weſentliche Rolle. Dteſer wurden im letzten Jahre von der Dresdner Bank einige 50 Mill. zur Verfügung geſtellt, ſie erzielte einen Umſatz von 2 Mrd. 4. Die Genoſſenſchaftsabteilung konnte die erfreuliche Wahrnehmung machen, daß auch im Handwerk und Einzelhandel ſich ein wirtſchaftlicher Aufſchwung an⸗ bahnt. Betont wird ſchließlich noch, daß im Kreditgeſchäft die zunehmende Bewährung des Kopffilialenſyſtems die Möglichkeit gegeben habe, den Ueberwachungsapparat der Zentrale trotz ausreichender Kontrollen erheblich ein⸗ zuſchränken. Des weiteren ſei man bemüht, auf eine Sen⸗ kung der Koſten im Zahlungsverkehr durch Vereinfachung und Vereinheitlichung hinzuwirken. In dieſem Zuſam⸗ menhange iſt ſchließlich zu erwähnen, daß im Rahmen des Uebereinkommens mit der DD⸗Bank und Commerzbank über Schließung von Niederlaſſungen in 21 Orten die Dresdner Bank 6 Niederlaſſungen eingehen ließ, ſo daß ſie jetzt noch an 160 Plätzen im Reiche vertreten iſt. * Zur Bilanz wurde bereits eingangs auf wichtige Vorgänge verwieſen. Wie die 10 Mill. Rückſtellungen auf die einzelnen Konten verteilt worden ſind, läßt ſich nicht erſehen. Zweifellos entfällt aber der größte Teil auf Debitoren. Von den flüſſigen Mitteln erſter Oroͤnung zei⸗ gen Schecks und Wechſel einſchl. unverzinslicher Schatz⸗ Gleichmãgßige Nachfrage im Auſogeschäſi Abschlun der Auts-Union AG. chemnih/ Beiegschall von 4100 auf 9000 erhönf Di — 11. Unte Union AG., Chemnitz, erzielte in dem In 2040 ktober 1939 beendeten G9. einen Ueberſchuß amgegen(49,00) und ao. Ertmege von 0,38(0,53) Mill. 4. ulgaben füber beanſoruchten Fſtüne, Gehälter ung Sozial⸗ ſüd Disto 61(10,43), Abſchraſiungen 3,24(1,50), Zinſen ige Au— 1,15(1,60), Beſichſtenern 0,10(0,16) und ſon⸗ lult ein Gendungen 7,38(6,40) Will. 4. Es ergibt ſich ſo⸗ orlnorc w ien von 359 à 6 4, der ſich um ben Ber⸗ berminden des Vorjahres non 568 271 4 auf 201.305 Am Referr Die geſtrige GV. beſchloß, hieraus 250 000/ auberdem vefonds zuzuweiſen und 41595 vorzutragen. wurden die in der Pilanz als„andere Reſerven“ ewi keeſglcgenen 0,5 Mill./ chom geſetzlichen Reſervefonds ien Bereſchſtsbeetcht betont, doß der zweile Teil aden ictsjahres vom Frühpahr 1993 an infolge der för⸗ 9 Heichen Fnahmen der nattonalſozialiſtiſchen Regierung ſrü des P eines faſt ſtür miſchen Kaufandran⸗ feüberen ublikums ſtand. Bü merkenswert ſei, daß der in wöcnbe ſta ahren bereits in den Sommermonaten ein⸗ Wntlich ſon,Satſonabſau bin. in den Herbſe hinein nicht 5 luter pürbar wurde und erſt der Eintritt des nachtee wetters eine Abfabſchrumpfung 9 Die Ruln bisber Automobilinduſtrie ſo ſchädliche Zuſammen⸗ Audulſes kAblates ſei infolgg des vom Führer gegebenen u mo 6 beſondere durch die Beſeittaung der De Jahreg tüſtener, eincht im weitaus größten Teil Ae Geſaglelchmäßigelren Nachfrage gewichen. Meurlabr intantell der Auto Union an den im Be⸗ Ren Perſ n Deutſchland tu sgeſamt zugelaſſenen 75 963 D 10,3 onenwagen betrug 14 791 Wagen oder 10,5 v. H. F r. 1. V. Die färkſte Steigerung halten die der dor ahr ontwagen mit, einer Zunahme um 182 v. H. §. Marke igen Zulaſſungen qufzuweiſen. Bei den Wigen Tu der erſt anderer ſtiegen die Zulaſſungen um 148 v. wüt-Ft im Mai 1033 nen auf den Markt gebrachte ſei—5 Der uutwagen halje ſich ebenfalls beſtens be⸗ igend—— in großen. Horchwagen habe ſich be⸗ keinm me— torradgeſchäßt ſei umſatzmäßig zunächſt ute die chswerte Belebund feſtzuſtellen geweſen, doch iis der Antbebaupten. Iyn ger zweiken Jahreshälfte habe weſentlich der Motorräßer ſtändig verbeſſert. Durch 9 günſtigere alſgemeine Arbeitsmarktlage in Deutſchland werde auch das Motorradgeſchäft künftig mit einer geſunden Entwicklung rechnen können. Der Export konnte ſtück⸗ und wertmäßig gegenüber dem Vorjahr geſteigert werden. Während zu Beginn des Berichtsjahres rd. 4 100 Arbeiter und Angeſtellte beſchäf⸗ tigt waren, konnte dieſe Zahl bis April 1933 auf rd. 7 000 erhöht werden und im Laufe von weiteren zwei Mo⸗ naten einen Höchſtſtand von rd 8 000 erreichen. Am Bilanzſtichtage betrug die Belegſchaft noch insgeſamt 7 500 Perſonen. Die Verkaufsorganiſation im In⸗ lande ſei weiter ausgebaut worden. Von außerordent⸗ licher Bedeutung ſei das ſogenannte Feſtpreisabkom⸗ men, das am 1. 1. 1934 in Kraft getreten iſt. Aus der Bilanz(in Mill.): AK. unv. 14,50, Re⸗ ſerven 1,20(1,20), Schuldverſchreibungen und langfriſtige Darlehen 10,74(11,79), Verbindlichkeiten 15,21(9,57), dar⸗ unter Bankſchulden 0,04(0,51), Kundenzahlungen 1,42(1,19), Warenverbindlichkeiten 8,22(3,02), Akzepte 4,94(4,77) und ſonſtige Verbindlichkeiten 0,60(0,14). Eine am Bilanz⸗ ſtichtage noch beſtehende Reſtſchuld von 0,18 aus dem in der Vorjahresbilanz mit 0,35 ausgewieſenen langfriſtigen Reſt⸗ kaufgeld iſt durch außerplanmäßige volle Bezahlung im De⸗ zember 1933 getilgt und unter ſonſtigen Verbindlichkeiten ausgewieſen worden. Auf der Aktipſeite ſtehen zu Buch: Anlagen und Beteiligungen 18,65(19,63), Vorräte 17,09 (1295), geleiſtete Anzahlungen 0,25(0,16), Warenforderun⸗ gen 2,1(1,99), Forderungen an abhängige Geſellſchaften 0,28(0,01), ſonſtige Forderungen 0,39(0,24), Wechſel 0,85 (0,19) und Bankguthaben 2,63(2,17). Wie vom Vorſtand in der GV. mitgeteilt wurde, zeigte die Entwicklung imneuen Geſchäftsjahr ein durch⸗ aus befriedigendes Bild. Die Umſatzziffern ſeien in allen Verkaufsabteilungen in den der Saiſon ungün⸗ ſtigen Wintermonaten November bis Februar weiter ge⸗ ſtiegen. Die Belegſchaft konnte den Winter über in Arbeit gehalten werden. Außerdem ſei eine Produktionsſteigerung (Vorratsgeſchäft) vorgenommen worden, ſo daß die Be⸗ legſchaft inzwiſchen auf 9000 Köpfe angewachſen ſei. Die finanzielle Lage ſei weiter geor dnet. Trotz der erhöhten Tätigkeit in oͤen Wintermonaten ſeien keine neuen Bankkredite in Anſpruch genommen worden. Die Geſellſchaft blicke durchaus zuverſichtlich in die Zukunft. Es ſei zu hoffen, daß die Geſellſchaft als führen⸗ des Unternehmen in Sachſen weitere beträchtliche Verſtär⸗ kungen der Belegſchaft in dieſem Jahre werde vornehmen können. In der Zeit vom 1. November bis heute ſeien für Neuanſchaffungen und Erweiterungen Aufträge in Höhe von 1 Mill. /erteilt worden. anweiſungen eine Zunahme um rd. 60 Mill. 4 auf 411,84 Mill. /, während die aus der ſeinerzeitigen Sanierungs⸗ aktion ſtammenden verzinslichen Reichsſchatzanweiſungen von 409,85 auf 312,85 Mill.%, vor allem durch die Ein⸗ löſung von 100 Mill./ am 1. 8. 33 fällig geweſenen Ab⸗ ſchnitten vermindert ſind. Am 1. Auguſt d. J. werden wei⸗ tere 100 Mill. 4 fällig, ſo daß die Liquidität der Bank eine Stärkung erfahren wird. Eine ſehr ſtarke Verminderung zeigen die Warenvorſchüſſe mit 183,97(311,15) Mill. I, worin ſich neben Währungsentwertungen auch die Schrump⸗ fung des Außenhandels ausdrückt. 5 Hervorzuheben iſt auf der Aktivſeite noch, daß unter den Wertpapieren 1,021 Mill. eigene Aktien enthalten ſind, die zu durchſchnittlich 54,9 v. H. erworben wurden und ent⸗ ſprechend mit 0,56 Mill. bewertet ſind. Die dauernden Beteiligungen an Banken und Bankfirmen verzeichnen 4,01 Mill./ Zugänge und 20,71 Mill. Abgänge und Ab⸗ ſchreibungen, ſo daß ihr Buchwert auf 52,21(68) Mill. 4 ermäßigt iſt. Dabei haben vor allem die Löſung des Kom⸗ manditverhältniſſes zu der Firma Proehl u. Gutmann, Amſterdam, ferner der Verkauf der Beteiligung an der Roſtocker Bank ſowie die Ueberführung der Danziger Bank im Wege der Fuſion auf die Dresdner Bank in Danzig mitgeſprochen. Bei dem ſonſtigen Grundbeſitz ergaben ſich 2,75 Mill. Zugänge und 1,77 Mill. Abgänge, wonon 1,31 bzw. 1,56 Mill.„ auf Neuerwerbungen bzw. Verkäufe entfallen, die Reſtbeträge auf Umbuchungen. Das Konto erſcheint mit 20,32(19,50) Mill.„ und umfaßt 263 Grund⸗ ſtücke mit einem Einheitswert von 34,8 Mill. 4. Die Bilanz hat folgendes Ausſehen(in Mill%): onn 2 2 80 —*— 7 19⁴⁴ der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 100 Aktiva: 10³⁰ 19³2 1081 Kaſſe ete. 82,18 88,98 99,99 Notenbank⸗Guthaben 35,81 86,50 46,41 Schecks, Wechſel und Schatzanw. 411,34 351,88 418,22 Verzinsl. Reichsſchatzanw. 312,85 409,85 300,00 Noſtroguthaben 44,43 46,07 152,06 Lombards 2,31 5,54 48,48 Warenvorſchüſſe 183,87 311,1 480,91 Eigene Wertpapiere 55,52 69,58 54,52 Beteilig. und Konſortialbeteilig. 84,09 73,36 61,81 Bank⸗Beteiligungen 52,21 68,00 49,31 Debitoren 1889,48 1549,18 1783,78 Bankgebäude 40,00 40,00 45,00 Sonſtiger Grundbeſitz 20,32 19,50 4,00 Rechnungsabgrenzung 19,04 2²,78— Paſſiva: Aktienkapital 150,00 150,00 220,00 Rücklagen 15,00 15,00 80,00 Kreditoren 2175,30 2504,81 2742,39 Dav. b. Dritten ben. Kredite 206,98 363,59 519,16 Dav. Deutſche Banken ete. 681,35 694,94 532,58 Dav. Sonſt. Kreditoren 1286,97 1446,28 1690,70 Akzepte 320,80 3⁴6,35 488,08 Eigene Indoſſementsverbind. 416,68 411,95 8⁴⁸ Rechnungsabgrenzung 17,22 17,71— Penſionsfonds 3,92 8,35 8,24 ortrag 1,56—— Auf der Paſſipſeite iſt der Rückgang der Kreditoren in der Hauptſache durch die Verminderung der Auslandsver⸗ pflichtungen hervorgerufen. Die inländiſchen Einlagen haben ſich ungeſähr auf dem Vorjahrsſtand gehalten, die Spareinlagen nicht unbeträchtlich zugenommen. 2* Der Geſamteindruck des Ziffernwerkes läßt ſich dahin zuſammenfaſſen, daß es nicht nur die Entwicklungstenden⸗ zen in der Wirtſchaft, ſondern auch diejenigen im Kredit⸗ weſen widerſpiegelt. Das laufende Jahr wird an die Banken keine geringeren Anſprüche ſtellen als das Vor⸗ jahr. Ihre Bewältigung wird möglich ſein, nachdem die aus der Kriſe verbliebenen Schäden ſoweit bereinigt ſein dürften, daß die notwendige Leiſtungsſähigkeit des Kredit⸗ apparates nach Anſicht der Bank gegeben erſcheint. Frankreich gegen Inflaſion und Abweriung Auf dem Jahresbankett der Pariſer Bankier⸗ vereinigung vertrat Finanzminiſter Germain⸗ Martin ſeinen bereits in der Senatsſitzung vom Mon⸗ tag verteidigten Standpunkt, daß Frankreich weder an eine Inflation nurch an eine Abwertung ſeiner Währung denken dürfe. Man Hürfe niemals vergeſſen, daß Frankreich be⸗ reits im Jahre 1926 ſeine Währung um J hexrabgeſetzt habe. Ein weiterer Schritt auf dieſem Wege würde eine Ausplünderungtder Sparer bedeuten, die ernſte ſoziale und politiſche Folgen nach ſich ziehen würde. Der Finanzminiſter gibt zu, daß die Lebenshaltungskoſten in Frankreich zu hoch ſind, betont aber den Willen der Re⸗ gierung, auch nach dieſer Richtung hin Wandel zu ſchaffen. Vorausſetzung dafür ſei aber die Mitwirkung aller Kreiſe der Bevölkerung. Voraussichſlich wieder 8 vH. Dividende bei der Conii Gummi Das Geſchäftsjahr 1933 brachte der Continental Gummi⸗Werke A6G., Hannover, eine mäßige Abſatzſteigerung auf etwa die doppelte Zif⸗ fer des Vorjahresumſatzes. Die Abſchlußarbeiten bei der Geſellſchaft dürſten erſt in einigen Wochen beendet ſein, immerhin wird, wie wir aus zuverläſſiger Quelle hören, wieder mit der Ausſchüttung von 8 v. H. Divi⸗ dende auf das AK. von 37 Mill. gerechnet. Die Li⸗ quidität des Unternehmens wird als gut bezeichnet. Bank⸗ ſchulden ſind nicht vorhanden. * Getreideverwertungs⸗Ac. Frankfurt a..⸗Berlin. Den Gläubigern wird ein Vergleichsvorſchlag ge⸗ macht, wonach Kleingläubiger bis 100% voll und die übrigen nicht bevorechtigten Gläubiger mit 30 v H. befrie⸗ digt werden. Der Vergleich iſt allerdings noch abhängig gemacht von dem Zuſtandekommen einer Bankgarantie. * 10(6) v. H. Dividende bei der Hamburger Getreide⸗ Lagerhaus AG, Hamburg. Das Geſchäftsjahr 1933 brachte der Hamburger Getreide⸗Lagerhaus⸗AG, Hamburg, in ſeinem ganzen Verlauf eine rege Beſchäftigung. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 183 749(102 756) und er⸗ höht ſich um den Vortrag auf 106 935(113 324). Es wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 10(6) v. H. aus⸗ zuſchütten, nach einer Zuweiſung zum geſetzlichen Reſerve⸗ fonds verbleibt ein Reſt von 12 747„ zum Vortrag. Pschorrbräu AG München Der heutigen GV. wird der Abſchluß 1932/33 vorgelegt. Der Bierausſtoß hat einen weiteren ſtarken Rückgang erfahren und zuſammen mit der Bierpreisermäßigung und rückgängigen Einnahmen aus dem umſangreichen Haus⸗ beſitz der Geſellſchaft einen Einnahmeausfall gebracht Der Export wurde noch weiter eingeengt, die Beſeitigung der Prohibition in Amerika wird auch, vorläufig wenigſtens, keine große Belebung bringen können. Wenn auch der Reinertrag von 181 361(253 694)„ und einſchl. Vor⸗ trag von 480 394(547 921)& eine Dividende in Vorfahres⸗ höhe(4 v..) geſtatten würde, wird vorgeſchlagen, die Di⸗ vidende auf g. ov. H. zu ermäßigen, dem Erneuerungs⸗ fonds weitere 40 000(50 000)“ zuzuführen, um die weitere Arbeitsbeſchaffung daraus ſinanzieren zu können. Im laufenden Berichtsjahr iſt der Abſatzrückgang praktiſch zum Stillſtand gekommen. Eine weſentliche Abſatzſteige⸗ rung dürfte aber erſt mit einem Abbau der Bierſtenern möglich ſein. * Murgtalbrauerei Ach vormals A. Dengler, Gaggenau. Dieſe mit einem An von 200 000/ arbeitende Brauerei ſchließt das am 31. Aug. abgelauſene G9 32⸗53 nach 61 990 68 612)/ Abſchreibungen mit einem Gewinn von 17 518/ ab, der ſich um den Vortrag aus 1931⸗32 von 8505“, erhöht(i. V. 11 210/ Verluſt, um den ſich der Ge⸗ winnvortrag aus 1690⸗91 auf 8505/ verminderte). Die Bilanz zeigt im allgemeinen nur wenig Veränderungen. mengen⸗ Grunöbuchmäßig geſicherte Darlehen erſcheinen mit 163 981 (156 706), ſonſtige Darlehen mit 8102(72 069) /, Außenſtände mit 80 481(65 420), dagegen Hypotheken und Grundſchulden 212 972(22 671) und Kreditoren 23 231 (28 928)/ ſowie Akzepte 84 252(93 004) 4. * Neufang⸗Jaeniſch⸗Brauerei Ac, Saarbrücken. Für das Gr 1932/3 erzielte die mit 12 Mill. ſſrs. Kapi⸗ tal, arbeitende Geſellſchaft einen Betriebsgewinn von 2 010 183(961 192) frs., der ſich durch die Währungsverluſte von 864 640 und die o. Abſchreibungen auf Brauereianlagen von 643 667 auf 501 826 frs. verkürzt(i. V. erforderten Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagewerte 643 745, Sonderabſchreibun⸗ gen 4 562 721) frs., worauf ſich nach 250 000 ſrs. Entnahme aus Unterſtützungskonto 3 949 065 frs. Betriebsverluſt er⸗ gab. Im Geſchäftsbericht wird erwähnt, daß das Unter⸗ nehmen einen weiteren Rückgang des Abſatzes in Kauf nehmen mußte. Die Erwartung, den geſamten Jahres⸗ nutzen zur Abdeckung des Verluſtvortrages verwenden zu können, ließ ſich trotz Anpaſſung der Geſtehungskoſten an die Abſatzverhältniſſe nicht verwirklichen. Aus der Bi⸗ lanz per 30. 9. 1933: Anlagevermögen 10,078(10,869), Um⸗ laufsvermögen 23,558(25,084), darunter 2,350(2,459) Be⸗ ſtände, anderſeits Teilſchuldverſchreibungen 11,704(12,216), Hypothekenſchulden 0,764(0,354), ſonſtige Schulden und 8,78(1,058), Verluſtreſtvortrag 1,897 Mill. ranben. * Wieder 12 v. H. Dividende bei der Union⸗Brauerei AG. Der AR dieſer Brauerei, die das G entgegen den übrigen nicht bevorrechtigten Gläubiger mit 30 v. H. beſrie⸗ erſt am 1. Dez. beendet, beſchloß, der GB am W. ärz die Verteilung der Vorjahresdividende von 12 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Enischeidungen über Bausparkassen In der Senatsſitzung des Reichsauſſichtsamtes für Pri⸗ vatverſicherung am 23.* 1934 iſt bei folgenden Bau⸗ ſparlaſſen die nachſtehende Entſcheidung getroſſen worden: a) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft Oberſchleſien eGmbh, Oppeln, b) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft eGmbs Fuldg i.., Fulda, e) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft Bergiſch⸗Land eGmoß in Wuppertal⸗Elberſeld, d) Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft eSmbc Bremen. Die beſtehen⸗ den Bauſparverträge werden vereinſacht abgewickelt. Die Senatsentſcheidungen ſind noch nicht rechtskräftig, eine 9* Berufung gegen ſie hat keine aufſchiebende Wir⸗ ung. Frankiurier Abendbörse ſesi Die feſte Stimmung hielt auch an der Abendbörſe an, wenngleich ſtärkere Kursveränderungen bei Eröſſuung nicht zu verzeichnen waren. Das Geſchäft war in Spezial⸗ werten, wie Farbeninduſtrie, ſehr lebhaft, webei neben kleiner Kundennachfrage hauptſächlich die K uliſſe Trä⸗ ger des Geſchäftes war. Die Berliner luß⸗ notierungen waren gut behauptet, J Farben, Deutſche Erdöl, Harpener und AG für Verkehr lagen bis zu 4 v. H. höher. Am Rentenmarkt konnte ſich Neubeſitzanleihe um 10 Pfg. befeſtigen, Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuch⸗ forderungen ſowie umgetauſchte Dollarbonds waren nur wenig verändert. Für letztere zeigte ſich Intereſſe für niedrig im Kurs ſtehende Werte. Im Verlaufe war das Geſchäft ſtiller, die Ten⸗ oͤenz blieb aber feſt und die Kurſe ſchloſſen voll be⸗ hauptet. Gegen Berlin überwogen Beſſerungen von —9 v. H. Auf die ſtarke Steigerung von heute mittag woren am Kunſtſeidemrakt Alu etwas angeboten und ſchließlich 1 v. H. ſchwächer. Am Anleihemarkt erhielt ſich kleines Intereſſe für Neu⸗ und Altbeſitz, letztere ge⸗ — 6 v. H. Feſtverzinsliche Werte lagen kaum ver⸗ ndert. U. a. notierten: Altbeſitz 96,12; Neubeſitz 19,40; Liſſabon Stadtanleihe 45,25, Pfälz. Hyp.⸗Bank 84,5; Harpener 96; Riebeck⸗Monton 86; Cement Heidelberg 93; El. Licht und Kraft 106; Zellſtoff Aſchafſenburg 41; Nordd. Lloyd 93; 27Gproz. Anatolier 1 und 2 31,37.— Nachbörſe: J0 Farben 8 Altbeſitzanleihe 96s—; Neubeſitz 19,40 G; Aku 54 eld. eeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeee Weinversſeigerung Deidesheim J. Deidesheim, 1. März. Geheimrat Dr. v. Baſſer⸗ mann⸗Jordon(L. A. Jordan) Weingut in Deides⸗ heim, Forſt und Ruppertsberg, verſteigerte geſtern 14 6⁴⁰ Flaſchen 1931er und 24 160 Flaſchen 1952er Flaſchenweine. Die Verſteigerung fand in überfülltem Saale ſtatt; die ſtändigen Abnehmer dieſes altangeſehenen Weingutes waren auch zu dem diesmaligen Weinausgebot wieder er⸗ ſchienen. Die Anfangsnummer beider Jahrgänge hätten wohl eine höhere Bewertung verdient. Die Endnummern dagegen, um die ein ſtarker Wettbewerb ſtattſond, erzielten gute und zufriedenſtellende Preiſe. Sämtliche Weine ſon⸗ den willige Abnehmer. Im einzelnen koſtete die Floſche 1931er Flaſchen⸗ weine: Forſter Knobloch Gewürztr. 1,50, 1,40; Dürkh. Spielberg 1,10; Ruppertsb. Spieß 1,40; Kreuz 1,30, Fo. Granich Rsl. 1,50; Dei. Kieſelberg Rsl. 1,60, Fo. Jeſuiten⸗ garten Rsl. 4,60, Dei. Grainhübel Rsl. 1,00, Fo. Kirchen⸗ ſtück Rel. 1,90, Dei. Leinhöhle Rsl. 2,40; Dei. Schloß Ge⸗ würstr. 2,50, Ru. Reiterpfao 2,50; Dei. Hohenmorgen Röl. 2,0.— 1932er Flaſchenweine: Ru. Mandelacker 1,40 Quelle 1,30; Spieß 1,40, 1,0; Dürkh. Michelsberg 1,40; Fo. Pfeifſer 140; Dei. Kieſelberg Rsl. 1,60; Fo. Un⸗ geheuer Röl. 1,70, Dei. Grainhübel Rsol. 1,60, 1,80; Kränz⸗ ler Rsl. 1,60, 1,80, Mühle Rsl. 1,80, Fo. Bechſtein Rsl. 1,70; Langenacker Rsl. 1,60; Dei. Leinhöhle Röl. 1,70, 2,70; Fo. Linſenſtück 1,30; hang 1,80, Fo. Alſer 1,50; Ungeheuer Rsl. 2,00; Ru. Reiter⸗ pfad 1,60; Jo. Jeſuitengarten Rel. 2,00, 2,20, Ru. Kieſel⸗ berg 180; Dei. Schloß Gewürztr. 2,10, Hohenmorgen Rel. 3,00; Hohenmorgen Röl. Trockenbeerausl. 10,00.— 1931 er Flaſchenweine: Dei. Kieſelberg Rel. Ausl. 3,99 Hohenmorgen Rsl. Ausl. 4,50; Fo. Ungehener Rsl. Aust. 6,30; Dei. Leinhöhle Rsl. Ausl. 7,30, Hohenmorgen Rsl. Ausl. 7,00; Fo. Kirchenſtück Rsl. Trockenbeerausl. 19,00 l. 3 * Karlsruher Großmarkt für Gelreide und Futtermittel vom 28. Febr. Stimmung: Die Umſätze am Getreidemarkt Kirchenſtück Rsl. 2220; Jo. Muſen⸗ beſchränkten ſich auf den ausgeſprochenen Bedarf. Mühlen⸗ nachprodukte waren ſtetig. Inlandweizen 76/77 Kilo 19,85 bis 19,95; Inlandroggen 7/72 Kilo 16,90—17; Sommergerſte 17,50—18,50; Sortier⸗ und Futtergerſte 16—1775; deutſcher aſer 15,50—16,75; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchw. ebr. 29,70(März 30 Pfg. Zuſchlag); dto. Inlandmahlung ebr. 28,20(März 30 Pfg. Zuſchlag); Roggenmehl etwa 70. prozentig Febr. 23,50—23,75(März 30 Pfg. Zuſchl.); Wei⸗ zenmehl 4b Febr. 16,25(März 90 Pfg. Juſchl.); Weizen⸗ nochmehl Febr. 15—15,25(März 30 Pig. Zuſchl.); Weizen⸗ bollmehl 11,50—11,75; Weizenkleie feine 10,25; oto. grobe 10,75; Biertreber 16,50—16,75; Trockenſchnitzel loſe 10, Malzkeime 18,75—14,50; Erdnußkuchen loſe 16,75—17; Palm⸗ kuchen 15,25; Sojaſchrot ſüdd. 15,25; Leinkuchenmehl 18,25 bis 18,50;(Erdnußkuchen einſchl. Leinkuchenmehl ⸗ inkl. Monopolabgabe); Speiſekartoffeln inl. gelbe 5,40—5,0 dto. weiße 5,30; loſes Wieſenheu gut geſund und trocken 6,60—7; Luzerne 7,80—8; Weizen⸗Roggenſtroh, drahtgepr. 2,25—2,50; Futterſtroh 2,80—3. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 28. Febr. Auſ⸗ trieb:(9 Rnider, 116 Kälber, 13 Schaſe, 302 Schweine. Marktverlauf; alles mittel. Preiſe: Ochſen 28, 27, 25; Bul⸗ len 28—30, 25—27; Kühe 20, 19, 16; Rinder 31—32, 30—32, 27—20, 26—27; Kälber 37—40, 34—36, 27—33; Schweine 50—52, 48—50, 44—46. * Schweinemärkte. Schweſtingen. Auftrieb 143 Milchſchweine, 34 Läuferſchweine. Preiſe Milchſchweine 28 bis 36„“ das Paar, Läuferſchweine 40—48/ das Paar. Bei lebhaftem Berlauf Ueberſtand.— Kandel: Auf⸗ trieb: 141 Trieb⸗ und 153 Milchſchweine. Preiſe 30—45/ für Triebſchweine und 25—44„ für Milchſchweine. Leb⸗ hafter Markt, kleiner Ueberſtand.— Meckes heim: Auftrieb: 32 Läufer, 30 Milchſchweine. Preiſe: Läuſer 42 bis 48, Milchſchweine 28—90 /, lebhafter Handel,—— Nachfrage.— Sinsheim: Auftrieb: 45 Läuſer, 38 bis 45/ je Paar. —— ———————— ——— 8. Seite/ Nummer 100 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe III. Hans Friedrich Blunck Während mich das Auto an dem dieſigen kalten Novembervormittag aus der Hamburger City in das ſtille Villenviertel zu Hans Friedrich Blunck trägt, verſuche ich mir vorzuſtellen, was das Wiedertreffen mit ihm mir wohl bringen wird. Denn mehr als fünfzehn Jahre— einen flüchtigen Augenblick da⸗ swiſchen abgerechnet— hatten wir uns nicht mehr geſehen. Damals lernten wir uns mitten im Welt⸗ krieg in Brüſſel kennen. Als man mich mit dem jungen Nachrichtenoffizier zuſammenführte, ſagte man mir:„Er wird Sie intereſſieren, er iſt ein Dichter.“ Ja, und ich beſann mich, daß ich ſchon Gedichte von ihm geleſen hatte. Aber zu jener Zeit wirbelten Gedichte wie Schneeflocken auf einen zu. Sie glichen ſich auch ſo und zergingen auch ſo ſchnell. Dann ſah ich tieſer in den ſtillen blonden Nordmenſchen hinein, der ganz ſeinem verantwortungsvollen Dienſt gehörte 2 for Cekle und ſich im übrigen möglichſt abſchloß. Eine gute Kameradſchaft entſtand zwiſchen uns. Ein Suchender, innerlich Kämpfender ſchloß mir langſam die Türen zu ſich auf, hinter denen ein wunderlich bewegtes Eigenleben nach Form und Ausdruck rang. Zögernd legt er ſeinen erſten großen Roman in meine Hände; er war eine Beichte. Und darüber ſpricht man nicht. Später wurde ich nach dem äußerſten Oſten geworfen, und als ich unerwartet nach Belgien zurückbeordert wurde, da kam ich noch gerade in den Strom, in die Rückflut rapider Auflöſung hinein. Ein kurzes Wie⸗ derſehen mit Blunck, und das unfaßbare Geſchehen ſchwemmte uns weit voneinander fort. Aber das Erinnern blieb, trennten ſich auch die Wege. Und ich lauſchte aufmerkſam in die Jahre hinein, ob der Dichter Hans Friedrich Blunck ſich ſelbſt gefunden hätte. Ich lauſchte nicht vergebens— Erfüllung reifte ihm zu. Und nun ſtand ich vor ſeinem eigenen Haus, das zwar nur eine Notwohnung iſt, und dann vor ihm ſelbſt, ſah ihm in die hellen, frohen Augen, und ſpur⸗ los zerrannen alle Jahre; man knüpfte dort gleich wieder an, wo man aufgehört hatte. Wir ſaßen in ſeinem kleinen gemütlichen Arbeitszimmer beein⸗ ander, und das große Erzählen begann. Blunck käme nicht aus altem Dithmarſchen Bauern⸗ geſchlecht, wenn die Jahre ſeine Weſensart geändert hätten. Und ſo fand ich in dem ausgereiſten Mann alle jene Grundelemente wieder, die ich in der feld⸗ grauen Zeit in ihm entdecken konnte, die klare, tief⸗ tauchende Beſinnlichkeit, die Ruhe, die aber ganz raſch einmal von Temperament und Gefühl durch⸗ blitzt werden kann, den Ernſt, über den eine ſtille Heiterkeit wie ein Sonnenſtrahl über einen reinen Waſſerſpiegel dahinfliegen kann. Dieſe leiſe, in ſich verſponnene Schüchternheit oder Scheu, mit der er von ſich ſelber ſpricht. Wie freundlich und nach innen lauſchend kann er zuhöten(wenige Menſchen können das). Und wie leicht kann er mit einer herzlichen Frage das Vertrauen des anderen öffnen. Ein Menſch wie ſchweres, beſtes Ackerland. Die Jahre haben ihn wohl umgepflügt, aber der Boden iſt der gleiche ge⸗ blieben, und alle Saat darin ſchoß immer reicher in Halm und Frucht. Trotzdem Blunck in Altona ge⸗ boren wurde, ſeine juriſtiſche Laufbahn in Hamburg begann und ſie nach dem Kriege als Regierungsrat im Hamburger Staatsdienſt und ſpäter als Syndikus der dortigen Univerſität abſchloß, weiß ich nicht, ob er die alte Hanſeſtadt recht eigentlich als ſeine geiſtige Heimat anſieht. Auch ein Dichter ſeiner Eigenart kann wohl ohne den Rhythmus der großen Stadt nicht ſein. Aber alles konnte ſie ſeinem Schaffen doch nicht geben. Der Ruf nach der Freiheit der Scholle liegt zu tief in ſeinem Blut. Darum iſt er feſter noch mit ſeinem Bauernhof oben im Holſteiniſchen verwurzelt. Und wer ſeine Dichtungen genauer kennt, der muß ſofort erfühlen, wie er aus dieſer Heimat ſeine ſtärk⸗ ſten Kräfte zog. Noch tief im gegenſeitigen Fragen und Antworten öffnete ſich die Tür, und Frau Blunck begrüßte mich. „Emmes“ nennt er ſie. Es war die erſte Dichter⸗ hausfrau, die ich auf meiner Rundfahrt kennenlernte, und ich war ein bißchen neugierig geweſen. Blunck hat ſich Frau Emmes vor fünfzehn Jahren aus Rot⸗ terdam heimgeholt, ſie war die Tochter des dortigen deutſchen Konſuls. Und als wir voller Behagen zu vieren(Bluncks Privatſekretär hatte ſich noch in⸗ zwiſchen zugeſellt) um den runden Eßtiſch beim Ham⸗ burger Frühſtück ſaßen, da ſtreifte mein Auge immer wieder das faſt lebensgroße Jugendͤbilöͤnis von Frau Emmes, und immer beſſer verſtand ich, was mir beide von den beinahe romantiſchen Umſtänden ihrer Verlobung erzählten. Frau Emmes weiß Beſcheid in der Literatur— nicht nur in der ihres eigenen Mannes. Was ſie ſagte und wie ſie es ſagte, drängte mir ſchließlich die Frage auf:„Schreiben Sie ſelbſt, gnädige Frau?“ „Nur Schreibmaſchine,“ kam's zur Antwort,„das habe ich bei meinem Mann gelernt.“ Sie hat wohl noch viel mehr gelernt. Sie weiß nicht nur in der Literatur ſo glänzend Beſcheid. Auf allen Gebieten erwies ſie ſich als beſchlagen und als geiſtiger Kamerad ihres Mannes. Und als Haus⸗ frau gab ſie ihrer Gaſtfreundſchaft einen warmen perſönlichen Schimmer, jenes lautloſe Gepräge und den einfachen Stil, der heute, ſelbſt in Hamburg, ſeltener geworden iſt. Wir hatten die Mahlzeit kaum beendet, als ſich das Radio meldete. Es war der 10. November, und die große Rede des Führers vor den Arbeitern in der Berliner Siemens⸗Stadt wurde angekündigt. Wir vier Menſchen ſaßen in einer Ecke und ver⸗ ſanken in Schweigen, das in dieſer Stunde ganz Deutſchland überdeckte und dann Ton und Stimme bekam und ſchließlich im Brauſen des Lautſprechers wie ein brandendes Meer aufrauſchte und verebbte. Es war ein ſeltſames und unvergeßliches Miterleben in dem Hauſe eines Dichters, dem wie wenig anderen ſchon von Anbeginn ſeines Schaffens an das Bild eines neuen deutſchen Menſchentums vor Augen ge⸗ ſtanden hatte und der klar und bewußt an ſeiner Ge⸗ ſtaltung mitgeholfen. In ſeiner„Niederdeutſchen Tri⸗ logie“ im„Stelling Rottkinnſohn“ ließ er ſeinen Hel⸗ den bekennen:„Ich habe Gott und mein Volk und die Menſchen ſo unauslöſchlich geliebt, daß es wohl kein größeres Glück gibt als dieſes. Und das rate ich euch an: Tut ein gleiches, um froh zu ſein.“ Das war Bluncks einfache und große Weltanſchauung lange vor der deutſchen Schickſalswende. Was Wun⸗ der, daß der Dichter ſie erfühlt wie ein Myſterium, das er demütig in ſich getragen hat und das ſich nun allen offenbaren ſoll, die guten und reinen Glau⸗ bens ſind 4 Frau Emmes hatte die Schneiderin im Haus— es geht auch bei einem berühmten Dichter wie bei anderen Leuten zu—, und ich blieb mit Blunck noch einmal allein. Bluncks Bauernhof Mölenhoff bei Plön r 1. n WO MC LCEEV OVV IE SIE CHAETCENM Aaieeeeeeneeennnmimenmmnnnmmnnnngmmhmnnnmmnnneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeennnnnuminmumhennemneneeeenee Der Dichter und seine Mutter „Nun müſſen Sie mir aber noch mancherlei von ſich erzählen, lieber Doktor. „Freuen Sie ſich darüber, daß die Theater jetzt auch nach Ihren Bühnenwerken greiſen?“ „Gewiß, ſehr. Ich habe auch lange darauf warten müſſen. Und wir wollen abwarten, wie es ausgeht. Das Berliner Staatstheater bereitet mein Island⸗ Schauſpiel„Land in der Dämmerung“ vor. Das müßte Sie eigentlich in Hannover intereſſieren, denn der Held darin, Diderik Pining, der Statt⸗ halter von Island, der noch vor Kolumbus nach Amerika gelangte, ſtammt nachweislich aus Hildes⸗ heim. Mein hiſtoriſches Luſtſpiel„Die Lügenwette“ wird in Erfurt, das moderne Hochſtapler⸗Luſtſpiel „Sprung ins Bürgerliche“ am neuen Stadttheater in Königsberg zur Aufführung kommen.“ „Und was haben Sie ſonſt für Piäne?“ „Wahrſcheinlich werde ich in abſehbarer Zeit wieder einmal auſ Vortragsreiſen ins Ausland gehen. Nach Italien, England und Skandinavien. Dort ſoll ich aus meinen Märchen und Legenden leſen. Fremde Küſten, ferne Länder, neue Menſchen. — Sie wiſſen ja, wie mich das reizt und wieviel ich der Zeit verdanke, als ich nach Afrika, nach den Mittelmeerländern, ͤem Balkan und Südamerika unterwegs war.“ Sagte ich nicht ſchon, in jedem Dichter ſchlummert der Wandertrieb und das große Fernweh? Hier fand ich es auch. Auf einem Tiſch lag ein neues Buch. Es iſt von Ernſt Adolf Dreyer über Blunck geſchrieben:„Sicht des Werkes“, ein Querſchnitt durch ſein ganzes bis⸗ heriges Schaffen. „Iſt es nicht ein ſeltſames Gefühl, lieber Doktor, wenn man plötzlich mit den Augen eines anderen ſieht, was man gewollt und geleiſtet hat? Ich denke mir, man iſt mitunter ſehr erſtaunt, was andere entdecken und woran man ſelbſt nie gedacht hat.“ „Ja, gewiß. Aber unſer Innerſtes bleibt davon unberührt. Man ſchreibt ja doch, wie man ſchreiben muß. Man kann nicht anders ſein, als man iſt. Aber das Buch hier iſt gut. Leſen Sie es einmal, es bringt auf den richtigen Weg zu mir.— Und nun ſchlage ich Ihnen vor, wir machen einen kleinen Spazier⸗ gang, damit Sie auch von dem Hamburg etwas ſehen, das ich liebe.“ Während er ſich noch ſchnell an ſeinen Arbeits⸗ tiſch ſetzte und mir in einige ſeiner Bücher zur Er⸗ innerung an dies Wiederſehen rührende Worte ſchreibt, leſe ich folgende Sätze aus der Dreyerſchen Biographie:„Ich glaube, man weiß noch immer zu wenig, wie ſehr Hans Friedrich Blunck in den letzten zwei Jahrzehnten in der Einſamkeit hat ſtehen müſſen. Man weiß es vielleicht um ſo weniger heute, da Bluuck höchſte Würden, welche das Reich einem deut⸗ ſchen Dichter zu verleihen vermag, zuteil wurden. Der geiſtige Raum, in dem ſich ſein Werk hätte er⸗ füllen können, war nicht oder nur imaginär vorhan⸗ den. Man hat wohl dieſe Tatſachen bisher gern um⸗ gangen. Ja, man verſuchte ſozuſagen die Jugend und Weltoffenheit Bluncks als Gegenbeweiſe herbeizu⸗ ziehen, zumal der Dichter— wenigſtens in den letz⸗ ten Jahren— für ſein Wollen und Werk, für die Aufbauarbeit der Nation in den Hochſchulen, Sende⸗ räumen, Vortragsſälen des In⸗ und Auslandes per⸗ ſönlich eintrat. Und doch hat es alſo für Blunck Jahre vergeblichen Wartens, Jahre innerer Enttäu⸗ ſchung gegeben. Aber nie hat er die freudige Tatkraft verloren oder ſeine Arbeit mit billigen Worten an⸗ geprieſen. Sein Geſamtwerk vergegenwärtigt ein von Ordnung zu Ordnung, von Leben zu Leben vor⸗ wärtstragendes Ethos. Eine beſtimmte Erkenntnis: der Geſchichte ihren geiſtigen Sinn und der Gegen⸗ wart ihre urſächliche Geſchichtlichkeit zu geben im Dienſt am Zukünftigen, mußte ja vollends in den letzten Jahren die Werkwirkung offenſtehen laſſen. Seine Dichtung wurde nicht Gut des Volkes ſondern kreiſender Mahner und Behüter. Sie ſtieg nicht empor aus dem Volk, ſondern ſchöpft aus dem Geiſt des Volkstums.“ In dieſen Sätzen, glaube ich, iſt der Dichter Blunck vollkommen klar mit all ſeinen Spiegelungen erfaßt. Wir gingen zum Uhlenhorſter Fährhaus, wo er mit Vorliebe weilt. Im Schlapphut und wehenden Mantel, die Hände mit dem feſten Stock auf dem Rücken, ſtark und raſch ausſchreitend, muß ſich die Ge⸗ ſtalt des Dichters jedem einprägen. Unterwegs er, zählte er mir mehr von ſeinem Bauernhof Moleng bei Plön. Achtzig Morgen iſt er groß. Korn 91 mit Viehzucht. Da heißt es wirtſchaften und ſ. Hart zufaſſen für Blunck und Frau Emmes. Nur Knecht und ſeine Frau halfen mit. Da iſt man 01 acht Stunden und mehr im Gange. Und früh 5 man am Schreibtiſch und am Abend wieder bis in) Nacht. Und zwiſchendurch rudert man über die 60 gelnden Seen und atmet den Duft der Aecker, 6 Wälder, trinkt die Stille. Das iſt die Landſchaſt, der dem Dichter ſeine wuchtigen Geſtalten mit 5 blanken Augen entgegenwachſen. Wo ſich im braene den Nebel zwiſchen Himmel, Erde und Waſſer ſe ei⸗ geheimnisvollen Wieſen⸗ und Baum⸗ und Erde 9 ſter, die ganze unerſchöpfliche Welt ſeiner Mün, figuren tummeln. Heimtich, heimatlich, muſt mythiſch— eine germaniſche Welt. Lebendig ſeinem köſtlichen Platt. er Beim Kaffee in der Glasveranda des Uhlenhorſt Fährhauſes ſahen wir über das Alſterwaſſer hinn die Türme Hamburgs in dem weichen grauen 3 mer des ſinkenden Tages. Die Fähren zogen 15 unwirklich vorbei, ein paar wilde Enten jagten Eine große Ruhe ſank herub und verſchluckte die üär⸗ ſchwimmenden Umriſſe darſ dunkelnden Ufer Ma⸗ Frau Emmes Blunck Das chenſtimmung dicht am Heuzen einer Weltſtadt. war das Hamburg, das Bllanck ſehr liebt. 1 ein Auch der erlebnisvollſis Tag muß einucerne Ende nehmen. Als der Zug mich wieder in die ndere trug, verſenkte ich mich in das eine und das 4 ſeiner Werke, mit denen en mich reich beſchenkte. ſare durch den Menſchen, deſſen ſtille Wärme u 9 ich Helligkeit mich wohltuend umgeben hatten,* und noch einmal hindurch in ſe ine geiſtigen Bezir iſſen, verſtand, wie wenig wir eſgentlich um Kräfte w die dunkel und geheimnisgoll irgendeinen vonn zu ihren Boten, ihrem Sprlichrohr machen. Daz lunt eine Gnade oder eine Verdummnis ſein. Bei rhafti iſt es ein Geſchenk, das er in hohem und wah be/ gem Verantwortungsgefühl behütet. Iſt es die des Unterirdiſches und Ueberiiediſches, die S 311 Blutes und die Ströme dies Geiſtes zu bindezun⸗ verbinden? Was in ihm unld aus ihm klingt, 0 ihin kel oder hell, was aus Quellen aufſteigt,—93 als ſelbſt vielleicht verborgen ſind, er empfinde in heibt Schickſal, dem er verantwontlich iſt. Dichter ſe auch Richter ſein. Aber— ingen „Richten darf nur, wer hich an ſchmalen Hän Und über Klüfte ſeiner Jugend ſchlug. Reue Wer weiß, wie nach dem Dämmern ſeiner Leidend und ſühnend nezier Tag ihn trug te Wer ſchweren Wiſſens auf den Morgen 165 Noch früheren Geſchlechtern traumvermäh Und Erbe trug, um Erbt! neu zu ſchlichte g u1“ Dann aber, Richter, wenh auch hart zu ri den — — Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 100 Radeljau, ohne Kopftf kischfilet, weibfleischigg. Kheinkarpfen Forellen, Schleie frisch eintreffend g 27 Fasanenhennen - Stück.60 — 48 78 Semuse-Erbs. m geschn. Karott.2 F Posc 88 Heidelbeeren, Reineklauden Dose 78 Tetſeringeg J0 Stück 48 krisch geräucherte Ostsee-Aale 3 St. 63 Sütbückl., Lachs, Flundern, Sprott. billigst Wppels Mayonnaise u. Kaviar. Ulas 43 Oelsardinen.. Dose 39 29 23 u. 16 Douuitsellachs in Mayonnaise. ½ 8 25 üsseldorfer Sent..-Krug 48 J Fett-Siid in Gel. Sohnen— 8 und 38 Geschnittene bargel— Pilze hilliget Karotten-8. Dose. 34 Sauer-Sprott., Matjestilet, 6 Rolimops, Bis Appels Katertrunstuck Glas 45 und 88 Heringe Milch. S. ½f 32 Sleeheringe. 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Monographie gebd. nur Morita v. Schwind, Caspar, quart-Leinenbände „jeder Band nur 5 SSS 1 E WNNEN Brsiteen ——————— ——— ———— ————— 2— ————— 10. Seite/ Nummer 100 Donnerstag, 1. März 10⁰⁴ Riane · die Schlacnt i Nardern · bia lanbecdled dẽ ſun Jer deutecde Prontſitn n Von Nens Sobertein Ceiste age! Der starkste Täglich mil unverminderier Zugkraſi 9 Ogarschechowa, Iobs., Riemann Hansi Niese. Paul Otto 795 Fr. Kayssler, Küthe HaackFf Cenerall 0 junge schen, stürmen und siegen! Im Triumph sondergleichen marschieri die junge Gene- raſion— aul der ganzen Weli! Ein gigantisches Thema wurdezu einem TITül. M k! wegen Caschältsaulüsbe. KAuPAAER Küenk! Mekkain —3 3— er Peeeeereeen Krepen er Glaude an Beutschland“⸗ N ianm Uruin Iuilfl 14 Der neue, fabelhafte RMrhminal-Sͥonfiln nach dem Roman Lllilionen-Grosium unter der Regie von C. B. de Mille gestaltet, der Meister-Regisscur von „Das gottlose Mädchen“,„Im Zeichen des Kreuzes“ u. a. m. Ab heute die große Ersiaufiührung für hiannheim in beiden Theatern 6242 flor Snrationeiste Tonfiim des intes- faaMöäfl. Zu ledem eee Prels. 4382 oblk fükimätl 1 2. 4. Frische in lugendliche willkommen. Beginn:.00.30.00 Uhr. aTHAMBRAR OXVI ... U. eine hochintersss. Tonwoche Beg.:.50.00.10.35 Uhr Schauburg Haute zum letzten Male! Der Jäger aus Kurpfalzz Ein Volxksfiin im besten Sinne des Wortes mit lise Rose Voilborn Eritz Kampers, H. A. v. gchleiow, Waler Rilla Nes..50. itzt. Vorst. 8 40 Jugend hai Zunin11 5 KallonalThealer Mannheim Dounerstag, den 1. März 1934 Vorstellung Nr. 226 Miete D Nr. 19 Das Mädchen alls dem goldenen Westen Oper in drei Aufzügen nach dem Drama David Belasco's) von Guelto Civinini und Carlo Zangarini Deutsch von Alfred Brüggemann Musik von Giacomo Puccini Musikalische Leitung: Ernst Cremer Begie: Richard Hein Anfang 20 Uhr Ende 22, Mit wirkende: Hedwig Hillengas- Wilhelm Trieloff Mex Reichart- Albeit v. Küßwetter Karl Mang. Karl Buschmann- Fritz Bartling— Hans Köppen— Adolf Ekfelberger—- Walther Jooß- Eugen Fröhlich— Karl Zöller— Heinrich Hölzlin— Hans Schmidt-Röme, Nora Landerich- Christian Könker Hugo Voisin— Alois Sprünker Morgen: Der Münstersprung Anfang 19,30 Uhr 5 Uhr Lina Sehmidkonz Kurt R. Weinlein laden alle dieslährigen u. früheren Schüler zum Ball u. Tanz-Turnier am Samstag, den 3. März 1934, in Parxhotel hiermit höfl. ein.0 Hert.Voroerkaufin D5, 2. Mk..50 APOLLO-THEATER Heute Donnerstäàg. det giandioʒen, neuattigenvolisrevue Otig.-Besetzung der Kom. Oper, Berlin Sonntag, den 4 Nörz, nachm. 4 Uhr: Telefon 21624 —————— 20.50 Uhr: PEEHHEEE DlE GROSSE TROMMEl. 24 feizende Bilder 24 in herrlcher Ausstettung Kunst— Humor— Attistik Flemdenvorstellung Die graſie Trommel SEBorrie? 7 unden ölte muePranmenesrernpcklr eaenerMesiuinxlarülrace 555 Dr. BLUFFF E22112211—— EE 5 Tbaintaudba *+„5 Kampf sesen die Unterwen Aufstand der Studenten einer E2 0 5,2 Rut 20115 mit da VV — einmal reieh und Wo! Lelegenheit! Weg. dring. Geld⸗ bedarfs eines Schreinermeiſters Einmal eine groſte Dame sein Wolf Albach-Retty Gustav Waldau ian Univer Sum-murnen üs t Gretl Theimer Werner Fütterer ohne Sorgen 3 7 verkf, ich i. A 2Scſlafzimmer voll Eiche, rund⸗ geb., mit Friſier⸗ kommode, kompl. zu jed. aunehm⸗ baren Preis. 1 Küche, kompl. mod., nur 135.— Mannheim eendt —4891. Schlafzimmer Eiche mit Birke⸗ maſer, komplett: Mk. Schreibtiſch 20.— amerikanischen Hochschule gegen Sckreibſeſſel, ge⸗ volſt. 12.—, Bett⸗ Sastieft im Nätz im das Gangstertum ihrer Stadt ſtellen 15.— u. 25.- Houlen, — Privatstunden jederzeit. Tel. 31917. Eier-Schnittnudein. kier-Spaghetti. Pfund ab 40 Hangriel Schnitnudein Prund 38 und 34, Eier-Malkaroni. Prund 50, 42 und 36- Hartgrieg-Malckaroni prund42 und84, .Pfund 50und42 4 Hartgrieß-Spaghetti. Prand 43 uνs d. e ſel. 334 67 Pf 1. 10 — i Amti. Bekanntmachungen aus besten Früchten letzter Ernte Pfund 56, 48, 40 und 36, FScaghof P fleiſch. 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