4 — * Neue Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Beſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ſſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, N Friedrichſtraße 4, WOppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er Seiſ Eiuzelyreis 10 Pf. 0 Anzeigg, 79 mm breite Rekls lende Familien⸗ und Gelege Bei Zahlungseinſtellung, Vergleis Bird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Ge. Leſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe Au. B dn Anweſenheit des Führers Meldung des DNB. München, 11. Märg. 5 Trotz des rieſelnden Regens, der am Sonntag 10 in München einſetzte, war die Landeshaupt⸗ — in ihrem üppigen Flaggenſchmuck in gehobener 8 mmung. um 845 Uhr verkündete der Aufmarſch er SA an der Luiſenſtraße die kommenden ein⸗ acksvollen Kundgebungen anläßlich des großen Shatsaktes in der Ausſtellungshalle. Zwei Muſik⸗ 0. ein Ehrenſturm der Leibſtandarte, insgeſamt 9 Mann, zogen unter klingendem Spiel zum Hraunen Haus. Hier wurden die 120 Ehrentzeichen er SA abgeholt. Dann folgte in Sechſer⸗Reihen er flotten Marſchklängen der Zug durch das innere zur Ausſtellungshalle. Die Einholung des Reichsſtatthalters locte f —3 vauen an. Kurz nach 10 Uhr trafen die Mit⸗ Ein er der Staatsregierung ein, die durch feierliche 6h holung dem Reichsſtatthalter eine beſondere un bereiteten. Um 10,30 Uhr ſuhren Reichsſtatt⸗ 8 Gur und Regierung im offenen Kraftwagen zum Au auplatz des Staatsaktes in der Ausſtellungshalle. em Wege durch die Straßen hatten ſich immer derder große Menſchenanſammlungen gebildet, aus erünt Reihen dem Reichsſtatthalter lebhafte Heil⸗ oße dargebracht wurden. ten aum öffneten ſich die Tore der ſeſtlich geſchmück⸗ diel,Halle auf dem Ausſtellungspark, ſo ſtrömten 05 e Tauſende herein und füllten raſch den gewal⸗ 9—90 Raum. Unter den Klängen des Bayeriſchen der eentiermarſches zbogen die Fahnenabordnungen 10 SA in die Halle. Vor dem Ausſtellungspark kufger ſich trotz des Regens dichte Menſchenmauern di ebaut, um die Auffahrt der Staatsregierung und ukunft des Führers zu erwarten. or der Feſthalle hatte eine Ehrenkompagnie der —4 espolizei und ein Ehrenſturm der SA Aufſtel⸗ genommen. Punkt 11 Uhr fuhr der Reichskanzler Adolf Hitler mit Stabschef öhm, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Ober⸗ Iruppenführer Dr. Brückner und Standarten⸗ führer Schanb er Feſthalle vor, empfangen nom Reichsſtatthal⸗ zunund den Mitgliedern der baueriſchen Staatsregie⸗ begeif Auf dem Wege war der Führer Gegenſtand 11 ſterter Huldigungen der Volksmenge geweſen. tra er den Klängen des Badenweiler Marſches be⸗ ſtattrder Führer die Feſthalle gefolgt von Reichs⸗ bertbalter Ritter von Epp, Miniſterpräſident Sie⸗ 10 und der geſamten Staatsregierung. und datsminiſter Eſſer ſprach die Eröffnungsworte die zaankte dem Führer, daß er der Veranſtaltung dreif bre ſeiner Anweſenheit geſchenkt habe. Sein Mieſaches„Sieg Heil!“ auf den Führer fand in der te—— 0 doerſammlung ein brauſendes Echo. Es folgte die 1 der Anſprache Miniſterpräſidenten Sieberts, der . a, betonte, daß ſich die bayeriſche Regierung ſowußt ſei, daß ſie nicht kraft eigenen Rechtes, Dudern nach dem Willen des Führers als rgan der Bewegung ihr Amt führe. So rde die Regierung des bayeriſchen Landes weiterarbeiten Ven, 2 — ſie materielles Vermögen und geiſtiges Gut ſeegu eich überantworte, ſo wiſſe ſie, daß dieſes Gei⸗ werbit als wertvollſtes Erbgut vom Reich behandelt dert'e Wie Bayern militäriſch in den letzten hun⸗ ſcen Abren treu dem Reiche diente, wie es den deut⸗ einn Süden 1871 hineinführte in den Glanz des ge⸗ Reiches, wie es Geburts⸗ und Heimatſtätte für Tre 8085 Führer wurde, wie es am 9. März 1933 ſein geb. gelöbnis dem Führer eutgegenklingen ließ, ſo denktes ſich bei dieſer Feier des Jahrestages dieſes Fühbürdigen Aktes aufs neue dem Reich und dem k. Eine tauſendjährige eigene Geſchichte ende poll, indem ſie ſich hineinflechte in die neue Welt lands. Die Rede ſchloß mit einem„Sieg auf das neue Deutſchland und ſeinen Schöp⸗ dentund Führer Adolf Hitler. Der Miniſterpräſi⸗ nur wemerkte, daß er ſeine Rede mit Rückfeht auf die lürzcurde Anweſenheit des Führers in München ab⸗ richt und den in ihr enthaltenen Rechenſchaſts⸗ 1 95 durch die Preſſe der Bevölkerung zur Kennt⸗ Maanden laſſen werde. kendenb dem der Rede des Min'ſterpräſidenten fol⸗ einen, Deutſchlandlied hielt der Führer ſe lbſt kurze Anſprache, in der er auf die Be⸗ und dn. ünchens und Bayerns für die NSDAP 0 Ni die deutſche Revolution hinwies und ſeinen alten Veſe moſern den Dank ausſprach. Mit dem Horſt⸗ ULied ſchloß die große Kundgebung. wurde, der Abfahrt von dem Ausſtellungsgelände en dem Führer begeiſterte Huldigungen zuteil. Feierlic chon lange vorher eine große Zahl Männer bevor ſie ihre Antwort erteile. Montag, 12. WMärz 1954 145. Jahrgang-Nr. J18 Barthous vier Grundſätze Die widerſpruchsvolle Haltung des franzöſiſchen Außenminiſters Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. März. In ber vom Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, veröffentlichten Dokumentenſamm⸗ lung zur Abrüſtungsfrage befindet ſich auch ein Schreiben des franzöſiſchen Außenminiſters Bar⸗ thou, in dem noch einmal die Auffaſſung der fran⸗ Barthon zöſiſchen Regierung dargeſtellt wird. Frankreich be⸗ zeichnet es als ſeine Abſicht, eine eta ppen weiſe kontrollierte Herabſeßung der Rüſtung bis zu dem Stand vorzunehmen, der die Verwirk⸗ lichung der Gleichberechtigung aller Völ⸗ [ker ermöglicht. Leider muß man feſtſtellen, daß dieſe Auslaſſun⸗ gen Barthous in direktem Widerſpruch zu den jüng⸗ ſten Beſchlüſſen der zuſtändigen Kommiſſion des franzöſiſchen Parlaments ſtehen, in denen geſagt wurde, daß Frankreich überhaupt nicht ab⸗ rüſten könne. Der franzöſiſche Außenminiſter hat in ſeinem Schreiben dann weiter die franzöſiſche Hältung in vier Grundſätzen zu verdeutlichen geſucht. In dem erſten dieſer Grundſätze wird die Anrechnung der SA und Sc auf die deutſche Heeresſtärke verlangt. Anf der anderen Seite lehnt es Frankreich jedoch ab, die 5 Millionen Maun, die es an ausgebilde⸗ ten Reſerven beſitzt, mitzuzählen, obwohl ſeine eigenen militäriſchen Fachleute immer wieder betont haben, dieſe 5 Millionen ſeien die eigentliche franzöſiſche Kriegsarmee, Die 5 Millionen Mann ſind völlig militäriſch ausgebildet, ſie werden regelmäßig zu Uebungen eingezogen, unterſtehen den Mobilmachungsbeſtim⸗ mungen, und Bewaffnung und Ausrüſtung für ſie liegt bereit. Deutſchland hat dieſer ungeheuren Macht nichts entgegenzuſtellen. Man muß bedenken, daß die letzten 16 Jahrgänge in Deu tſch⸗ land überhaupt ohne jede militäriſche Ausbildung geblieben ſind. Solange Frankreich ſich weigert, ſeine ausgebildeten Reſerven auf die Heeresſtärke anzurechnen, iſt es völlig unſinnig, überhaupt nur davon zu ſprechen, die militäriſch nicht ausgebildeten politiſchen Soldaten des Dritten Reiches zur deutſchen Armee hinzuzuzählen. Im zweiten Grundſatz lehnt Barthou jede franzöſiſche Abrüſtung ab, wenn gleichzeitig eine qualitative Aufrüſtung bei den durch die Friedens⸗ diktate abgerüſteten Staaten eintreten ſollte. Damit verleugnet Frankreich den Grundſatz der qualitati⸗ ven Gleichberechtigung, den die anderen hoch gerü⸗ ſteten Staaten längſt anerkannt haben, und wider⸗ ſpricht den Leitſätzen des Macdonald⸗Plans, den es ſeinerzeit in Genf als Verhandlungsgrundlage an⸗ erkannt hat. Praktiſch bedeutet dieſe franzöſiſche Einſtel⸗ lung, daß Frankreich weiter Tauſende von Flugzeugen, Tauſende von Großtanks und ſchwere Geſchütze bis zu 52 Zentimetern be⸗ ſitzen will, während es Deutſchland die An⸗ ſchaffung jedes Flugzenges und jedes Tanks verweigert und ihm nur Geſchütze bis zu 10,5 Zeutimeter Kaliber zu beſitzen geſtattet. Wenn Herr Barthou drittens ausreichende Garantien für die Durchſührung einer Ab⸗ rüſtungskonvention verlangt, ſo äußert er nur eine Forderung, die auch Deutſchland erhebt, Auch unſer Beſtreben ginge nach dem Abſchluß einer Konvention darauf, eine wirkſame Kontrolle für die Durchfüh⸗ rung der franzöſiſchen Abrüſtung zu beſitzen. Ange⸗ ſichts der tatſächlichen Entwicklung der Abrüſtungs⸗ diskuſſion überraſcht es einigermaßen, wenn Herr Barthou ſich ſchließlich für eine„raſche Löſung“ des Abrüſtungsproblems einſetzt. Den Willen zu einem baldigen Uebereinkommen hat Deut ſchlan d von Anfang an nicht nur in Reden zu erkennen gegeben, ſondern praktiſch betätigt. Die Schwierig⸗ keiten, die eine ſolche„raſche Löſung“ verhinderten, wurden jedoch gerade von franzöſiſcher Seite berei⸗ tet. Immerhin wäre es nur zu begrüßen, wenn Frankreich bei den weiteren Verhandlungen über die Abrüſtung ſich von dieſer Abſicht, ſchnell zum Ziel zu gelangen, leiten ließe. Der Unterſtützung von deutſcher Seite dürfte es ſicher ſein. Der belgiſche Votſchafter bei Varthou — Paris, 10, März. Außenminiſter Barthou empfing am Samstag den belgiſchen Botſchafter. Die Beſprechung wird in hieſigen politiſchen Kreiſen nach der außenpolitiſchen Ausſprache im belgiſchen Senat als beſonders bedeutſam angeſehen. Man gibt öffentlich zu, ſich eines peinlichen Eindrucks nicht habe erwehren zu können, zumal der Wortlaut der Aus⸗ führungen de Brocquevilles die„tendenziöſen Kom⸗ mentare“ zu rechtfertigen ſcheine. Glücklicherweiſe habe man, ſo erklärt man weiter, von Brüſſel aus die Behauptung dementiert, daß der belgiſche Miniſterpräſident ſeine Ausführungen erſt nach Füh⸗ lungnahme mit Paris und London getan habe. Der Beſuch, den der belgiſche Botſchafter dem franzöſiſchen Außenminiſter abſtattete, werde wohl dazu beitragen, die Mißſtimmung am Quai'Orſay zu beſchwichtigen.„Schon die Erklärung des bel⸗ giſchen Außenminiſters Hymans“, ſchreibt der „Petit Pariſien“,„hat die Dinge richtiggeſtellt und die Mißverſtändniſſe beſeitigt“ —————————————— Pariſer Verſchleppungstaktik Meldung des DNB. Paris, 11. März. Von halbamtlicher Seite wird erklärt, daß die franzöſiſche Antwort auf die engliſche Abrüſtungs⸗ denkſchrift nicht in den nächſten Tagen zu erwar⸗ ten ſei. Entgegen anderslautenden Behauptungen werde der Wortlaut weder in dem Kabinettsrat vom Montag noch in dem Miniſterrat vom Dienstag auf⸗ geſetzt werden. Bei der ungeheuren Bedeutung, die Frankreich der Löſung dieſer Frage beimißt, wünſche die Regierung nur in vollkommeneren Kenntnis der Sachlage ihre Entſcheidung zu treffen. Sie beab⸗ ſichtige, die Abrüſtungsfrage von allen Seiten zu be⸗ leuchten und in allen Einzelheiten gemau zu prüfen, Bekanntlich ſollte der oberſte Rat für die Landesverteidigung in der kommenden Woche zu einer Plenarſitzung zuſam⸗ mentreten, um zu der techniſchen Seite der Frage Stellung zu nehmen. „Paris Soir“ behauptet, daß dieſe Sitzung für Mittwoch einberufen ſei. Die Havasagentur dagegen erklärt, eine ſolche Sitzung ſei für die nächſte Zeit nicht vorgeſehen und nach einer von verſchiedenen Blättern wiedergegebenen Aeußerung Barthous iſt mit der Einberufung des oberſten Landesverteidi⸗ gungsrates erſt in etwa 14 Tagen zu rechnen. Gömbös mit großen Hoffnungen“ nach Rom unterwegs — Rom, 11. März. Miniſterpräſident Gömbös iſt am Sonntag um 13,30 Uhr nach Rom abgereiſt. In ſeiner Begleitung befanden ſich der Budapeſter italieniſche Geſandte Prinz Colonna, Legationsrat Apor und Preſſechef Antal. Zum Abſchied waren auf dem Bahnhof der öſterreichiſche Geſandte ſowie Mitglieder der öſterreichiſchen und der italieniſchen Geſandtſchaft und mehrere Miniſter erſchienen. Vor der Abreiſe erklärte Gömbös, daß er große Hoff⸗ nngen auf die römiſchen Beſprechungen ſetze, denn nicht nur die Verhandlungspartner ſondern auch ganz Europa wünſchten eine Löſung der ſchwe⸗ benden Probleme, * Ehrung des Reichsführers der deutſchen Aerzte. Der Reichsführer der deutſchen Aerzteſchaft, Dr. Gerhard Wagner, wurde zum SA⸗Sanitätsgrup⸗ penführer zur Dienſtleiſtung bei der Gruppe Hoch⸗ land ernannt. stgatsalt in München —— Anſer Reichsinnenminiſter Wer das Leben Dr. Fricks darſtellen wollte, müßte eine Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung niederſchreiben. Von den erſten Tagen der Parteigründung durch Adolf Hitler an hat er die Kämpfe der Partei miterlebt, hat ihre Niederlagen ertragen und ihre Siege erkämpft. Der Name Dr. Fricks iſt in die Ereigniſſe vom 8. und 9. Novem⸗ ber 1923 ebenſo verwoben, wie er mit den erſten Tagen der politiſchen Arbeit Adolf Hitlers ver⸗ knüpft iſt. Mit dem Führer ſtand Dr. Frick vor dem Münchener Volksgericht, und mit dem Führer Dr. Wilhelm Frick wurde er und ſeine Freunde am 1. April 1924 zu einem Jahre und vier Monaten Feſtungshaft ver⸗ Urteilt. Er wurde als einer der erſten National⸗ ſozialiſten in den Reichstag gewählt und war der erſte Fraktionsführer der NSDAP., der e v ſt e Staatsminiſter der Partei und der erſte Reichs⸗ innenminiſter des Dritten Reiches. Und unter zahl⸗ reichen erſten grundlegenden Geſetzen der Hitler⸗ regierung ſteht neben Adolf Hitlers Name jener von Dr. Frick. * Am 12. März 1877 wurde Wilhelm Frick zu Alſenz in der Pfalß geboren. Sein Vater war Lehrer und entſtammte wie die Mutter bäuerlichem Blute. Das Erbe von Blut und Boden wirkt im Weſen dieſes Mannes, der berufen war, eine der wichtigſten Aufgaben in der deutſchen Revolution zu übernehmen. Sein Lebenslauf unterſcheidet ſich bis zur Re⸗ volte von 1918 nicht von jenem eines gediegen vor⸗ gebildetan Verwaltungsjuriſten. In einer Pfälzer Heimat und in München beginnt ſeine Laufhahn. Die außerordentlichen Zeiten nach 1918 zeigen erſt den außergewöhnlichen Mann. In ſolchen Zeiten der Prüfungen reichen die beſten Zeugniſſe nicht mehr aus: Jetzt mußte ſich der Charakter, der Mann, der Deutſche bewähren! Seit 1917 war Dr. Wilhelm Frick im Dienſte der Polizeidirektion München. Anfang 1919 berief ihn der Polizeipräſident Pöhner, in der ſchwerſten Zeit nach der kommuniſtiſchen Terrorherrſchaft Kurt Eis⸗ ner⸗Kosmanowſkis, zum Leiter der politiſchen Abtei⸗ lung des Polizeipräſidiums. Hier lernte Fr. Frick den Mann kennen, der zum Retter des Deutſchen Reiches wurde: Adolf Hitler. Vom erſten Tage an erkannte Dr. Frick die ungeheure Kraft, die von Hitler ausſtrahlt, und er erkannte auch die Bedeu⸗ tung der Aufgabe, die der von Hitler begründeten NSDaAP geſtellt iſt. Vor dem Münchener Volksge⸗ richt bekennt er freimütig:„Ich ſehe in dieſer Be⸗ wegung den Keim von Deutſchlands Ernene⸗ rung.“ Leicht hätte man dieſe kleine Gruppe wit Polizeimaßnahmen niederhalten können. Aber Dr⸗ Frick dachte nicht daran— im Gegenteil: er förderte ſie, wo er nur konnte; denn er wußte, hinter ihr ſteckt das Erwachen der Nation, und er ebnete ihr die Propagandamöglichkeiten, wo es nur irgendwie aing. Monate und Jahre des Elends, der nationalen Demütigung und der ſozialen Vernichtungskämpfe ziehen herauf. Die Inflation zerſtört den Reſt des alten Wohlſtandes und der armſeligſten Erſparniſſe, roter Bürgerkrieg tobt in Sachſen, in Thüringen, in Mitteldeutſchland; Oberſchleſien ringt um ſeine Reichszugehörigkeit im Oſten, und Separatiſtenge⸗ ſindel will das Rheinland im Weſten vom Reiche los⸗ reißen. Im Rhein⸗ und Ruhrgebiet ziehen die Fran⸗ zoſen ein Nur Bayern ſchien damals ein Hort der Ordnung zu ſein. Von hier geht ein ſtarker Wille und eine immer ſtärker werdende Bewegung aus, das Schick⸗ ſal des Reichs zu wenden. Im Mittelpunkt ſteht Adolf Hitler, die NSDAP und die Sturmabteilun⸗ gen. Am 8. November 1923 ſucht Adolf Hitler den zögernden Staatskommiſſar v. Kahr zur Tat zu be⸗ 2. Seite/ Nummer 118 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. März 1991 wegen. Der Verſuch ſcheitert— die Zeit war noch nicht vollendet. Am 9. November 1929 wird die Be⸗ wegung am Odeonsplatz zu München niedergeſchla⸗ gen. Die Feinde jubeln. Adolf Hitler und die Füh⸗ rer der NSDAp werden in Haft genommen unter ihnen befindet ſich auch der Oberamtmann der 8 Münchener Polizeidirektion Dr. Wilhelm W Monate der Kerkerhaft vergehen. Dann ſteht Adolf 9 Hitler vor dem„Volksgericht“, wird am 1. April 1924 zu vier Jahren Feſtungshaft verurteilt, und neben ihm ſteht, ebenfalls verurteilt, Dr. Frick. Wenige Wochen ſpäter finden Reichstagswahlen ſtatt, und Dr. Frick wird als Reichstagsabgeordneter der NS DAP gewählt. Ein Jahr zieht vorüber. Der Führer ver⸗ läßt die Feſtung Landsberg und gründet am 27. Fe⸗ bruar 1925 aufs neue die alte NSDAP, und wieder ſteht Dr. Frick neben ihm und ſchwört ihm die Treue. Nun wird im Reichstag die Fraktion der NSDAP gebildet: ſieben Mann ſtark. Dr. Frick über⸗ nimmt die Fraktionsführung. Und er bleibt Fraktionsführer als die NS DAP 107 Sitze im Jahre 1930 erobert und auch dann, als 230 Soldaten Adolf Hitlers im Braunhemd die Reichstagsſitze beſetzen. Und er iſt es auch ſpäter geblieben, als mehr als 600 Nationalozialiſten den Reichstag des Dritten Reichs ausſchließlich beherrſchten. Es waren Jahre des Kampfes, des Opferns. In dieſen Zeiten leuchtet wie ein Fanal in der Geſchichte der NSDAp der Name des Landes Thüringen! Der Name Frick wurde zum Programm, als das Vertrauen des Führers Dr. Wilhelm Frick zum erſten nationalſozialiſtiſchen Staatsminiſter— in Thüringen— beſtimmte. 97 Thüringen— das grüne Herz Deutſchlands— 165 wurde damals das Symbol des erwachenden deut⸗ ſchen Volkes. Und die Meute der Gegner heulte: In Weimar, der Geburtsſtätte der Weimarer Ver⸗ faſſung regierte ein Feind des Syſtems. Als Nationalſozialiſt trat Dr. Wilhelm Frick ſein Amt in Thüringen an. Es waren vierzehn Monate här⸗ teſter Arbeit. Mächtig war die Saat aus Thüringen in den Herzen aller Deutſchen aufgegangen, mächtig war der Erfolg der Rieſenpropaganda der NSDAP. — 107 Reichstagsſitze waren das Ergebnis. Und an der Spitze dieſer Rieſenfraktion ſtand— Dr. Wil⸗ helm Frick! Am 30. Januar 1933 erfolgt die Be⸗ rufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Der Reichsinnenminiſter Adolf Hitlers aber heißt— Dr. Wilhelm Frick. In raſcher Folge werden das Geſetz zur Behebung 3 der Not von Volk und Reich, das Geſetz über die Gleichſchaltung der Landtage, der Gemeinden und Selbſtverwaltungskörper, das Reichsſtatthaltergeſetz 33 und das Geſetz über die Wiederherſtellung des Be⸗ 9 rufsbeamtentums erlaſſen und damit die Sicherheit und Stärke der Regierung untermauert. In zäher, planmäßiger und zielbewußter Arbeit ſetzt der Reichsinnenminiſter ſeine Arbeit fort und krönt ſie mit dem bedeutendſten Geſetz, das jemals ein deut⸗ ſcher Reichstag beſchloſſen hat, mit der hiſtoriſch ſo bedeutenden Vorlage, die wiederum die Unterſchrif⸗ ten Adolf Hitlers und Dr. Wilhelm Fricks trägt: Das 3 Geſetz über den Neuaufban des Reichs. Noch iſt viel und große Arbeit zu leiſten, bis der Nationalſozialis⸗ mus dem deutſchen Volke die Bahn freigemacht haben wird für eine beſſere Zukunft. Wenn Dr. Wilhelm Frick am 12. Märs ſeinen 57. Geburtstag begeht, dann danken wir ihm, dem treuen Soldaten Adolf Hitlers, dem Kämpfer und Staatsmann für ſeine Arbeit, ſeine Kämpfe, ſei⸗ nen Opfermut. Und wir ſehen in ihm ein leuchten⸗ 585 Beiſpiel der Treue zum großen Führer Adolf itler. eeee Einſchränkung des amerikaniſchen Luftpoſt⸗ dienſtes wegen der zahlreichen tödlichen Abſtürze — Waſhington, 10. März. In Aubetracht der zahlreichen tödlichen Abſtürze von Heeres⸗ fliegern im Luſtpoſtdienſt hat Rooſevelt eine ſtarke Einſchränkung der Poſtflüge bis auf die unbedingt notwendigen Strecken angeorbnet. Ferner ſoll alles nur Menſchenmögliche veranlaßt werben, um die Flugzeuge und das Perſonal vor Unglücksfällen zu ſchützen. In der ſtattlichen Reihe der Volks⸗ und Bauern⸗ ſtückſchreiber endlich einer, der dichteriſch überzeugt und erſchüttert. Wer das hundertſach abgewandelte Enoch Arden⸗Motiv mit ſoviel innerer Kraft und gradliniger Schlichtheit, in ſo erſtaunlich gedrängter und gebändigter Kompaktheit und vor allem mit ſoviel inſtinktſicherer Witterung für das Seeliſche neu und zeitnah zu geſtalten verſteht wie Graff, der hat ſich das Anrecht erworben, als ſtarke Hoffnung der deutſchen Schaubühne gewertet zu werden. Nach der „Endloſen Straße“ und den„Vier Mustetieren“ er⸗ reicht Sigmund Graff hier eine höchſt bemerkens⸗ werte innere Reife, die ſich weuiger in dem kund tut, was geſagt wird, als vielmehr im Stillſein, im Ungeſagten, in den latenten Spannungen, die da ſind, ohne daß von ihnen geredet wird. Es tun ſich Abgründe menſchlichen Schickſals auf, ganz un⸗ pathetiſch und geräuſchlos, aber ſie tun ſich auf, und man merkt es erſt, wenn man mit Matthias Bruck, dem Heimkehrer, zu leiden und zu lieben beginnt, was alſo bedeutet, daß man ſein Schickſal das wirk⸗ lich gelebt worden iſt, miterlebt. Der verſchollene und totgeglaubte Bauer Mat⸗ thias, den die Schreckniſſe des großen Völkermordens ermeßlichen Weiten, wie ein Wrack wieder an den deutſchen Strand geſpült, nach achtzehn Jahren un⸗ endlichen körperlichen und ſeeliſchen Leidens, in der Heimat auf. Er verdingt ſich unerkannt als Knecht auf einen Hof, der einſt ſein Eigen war. Er findet ein geordnetes Anweſen vor mit einem fleißigen und ehrbaren Bauern. Er ſindet ſein Weib in Frauen⸗ und Mutterglück dieſem Bauern verbunden. Er findet ein Kind in der Wiege und ſieht den eigenen inzwiſchen herangewachſenen Sohn, der den verſchol⸗ lenen Vater nur aus Soldatenbildern kennt, von neuer Vatergüte und echter Mutterliebe umhegt. Matthias Bruck hat es in der Hand, das fried⸗ und fruchtreiche Gemeinſchaftsglück dieſer Familie bis in bdie Grundfeſten zu erſchüttern. Aber er, der auf end⸗ loſer Straße des Leidens und Entſagens den Sinn des Sich⸗Opferns in tiefſter Seele begrifſen hat, fühlt, daß das Schickſal hier Höchſtes und Letztes von Frick.“ Der Reichswirtſchaftsminiſter in Hamburg Deutſchlands Ueberſeehandel im Dienſte der Nationalwirtſchaft Meldung des DNB. — Hamburg, 10. März. Auf dem Liebesmahl des Aſiatiſchen Vereins hielt Reichswirtſchaſtsminiſter Dr. Schmitt eine Rede, in der er u. a. ſolgendes ausführte: Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung hatte es als ihre vordringlichſte Aufgabe angeſehen, an eine organiſche Wiederbelebung der In⸗ landswirtſchaft heranzugehen und zunächſt von dieſer Seite her dem drohenden Verfall unſerer Wirtſchaft ein kategoriſches Halt entgegenzuſetzen. Wir waren uns darüber einig, daß dieſem Zuſtand ein Ende gemacht werden muß, ganz gleich, wie die Weltwirtſchaft ſich entwickelt, bei der die Verhältniſſe ganz anders lagen. Es kann nicht oft geung geſagt werden, daß die Kriſe der übrigen Welt mit der unſrigen überhanpt nicht verglichen werden kann. Kein Land war durch eine vollkommene Inflation ſo ausgeblutet, kein Land hatte ein ſolches Heer von Arbeitsloſen durch Jahre hindurch und damit die erſchütternden materiellen, vor allem aber morali⸗ ſchen und ſeeliſchen Folgen aufzuweiſen, wie unſer Deutchland. Der Führer wird am Jahrestage von Pots⸗ dam, am 21. März, erneut das Signal zur Eröffnung der Arbeitsſchlacht geben und das Zukunftsprogramm der Arbeitsbeſchaffung entwickeln. Ein neuer Kampfabſchnitt beginnt Wenn wir mit demſelben Schwung und mit demſelben Gemein⸗ ſchaftsbewußtſein an die Löſung der vor uns ſtehen⸗ den Aufgabe herangehen, dann weiß ich, daß unſer Angriff von Erfolg ſein wird. Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Staatsführung iſt der privaten Wirtſchaft mit gutem Beiſpiel vorangegangen, Sie hat angepackt! Sie erwartet aber von der privaten Wirtſchaft, daß ſie das gleiche tut. Kleinmut und Zaghaftigkeit hat nie ein Volk aus ſeiner Not geführt. Wenn ein Volk aufbricht, ſo müſſen alle mitmarſchieren und wenn da Fehler ge⸗ und deutſche Leiſtung. Weltkriege, die ſo reich war an Demütigungen für unſer deutſches Vaterland, hat vielleicht gerade Ihnen die tiefſten Wunden geſchlagen. Nicht nur materiell, ſondern auch ideell. Aber immer wieder haben Sie den ſtolzen Mut gefunden, die Voraus⸗ ſetzungen zu ſchaffen, damit die deutſche Flagge weit über die Meere der Welt wieder ihren Weg antreten konnte, um zu werben für deutſchen Fleiß Wir müſſen alles daran ſetzen, daß unſer Export belebt wird. Die günſtige Geſtaltung der inneren Wirt⸗ ſchaftslage bedingt eine Mehreinfuhr an Rohſtoffen. Unſere ausländiſchen Lieferanten mitſſen ſich aber mit uns darüber im Klaren ſein, daß dieſer für ſie gerade heute erfreu⸗ liche Abſatz nur dann geſund iſt und aufrecht⸗ erhalten werden kann, wenn ſie auch von uns Waren abnehmen. Unſer deutſcher Auslandskaufmann und ehändler iſt weiterhin ganz beſonders dazu berufen, das Aus⸗ land darüber aufzuklären, daß wir unſere Schulden nur dann zahlen können, wenn es ſich gegen eine Einfuhr aus Deutſchland nicht ſperrt. Im Fernen Oſten harren viele wichtige Prob⸗ leme politiſcher und wirtſchaftlicher Natur ihrer Lö⸗ ſung. Die allgemeine politiſche Lage iſt, wie Sie wiſſen, in mancher Beziehung noch nicht frei von Spannungen. Deutſchland iſt an dieſen Vor⸗ gängen politiſch nicht unmittelbar in⸗ tereſſiert oder jedenfalls nur in ſoweit intereſ⸗ ſiert, als wir wünſchen müſſen, daß in Oſt⸗ aſien der Friede erhalten bleibt. Die chineſiſche Regierung iſt auch im letzten Jahre bemüht geweſen, im Innern ihres großen Reiches eine ge⸗ deihliche und ruhige Entwicklung ſicherzuſtellen und die Verhältniſſe weiter zu ſtabiliſieren. Wir wün⸗ ſchen ihr in dieſen Bemühungen allerbeſten Erfolg, denn wir glauben, daß gerade eine Stabiliſierung der Lage in China die Möglichkeiten weiterer wirtſchaftlicher Verbindungen zwiſchen beiden Völ⸗ kern zu beiderſeitigem Nutzen fördern wird. Die gleichen freundſchaftlichen Beziehungen be⸗ ſtehen erfreulicherweiſe auch mit Japan, und wir nicht zurückgegeben haben, taucht aus Rußlands un⸗ hoffen aufrichtig, daß dieſe Beziehungen auch in Zu⸗ kunft unverändert ſortbeſtehen und für beide Teile gute Fruchte tragen werden. Alle, die wir heute eine führende Stellung in der Wirtſchaft einnehmen, haben unſerem Volk gegenüber größte Verantwortung. Wir müſſen zu dem Erfolg macht werden, ſo bleibe keiner ſtehen und klage, ſondern vertrete ſeinen Standpunkt, aber marſchiere weiter. Ihnen, meine Herren, liegt die Geſundung und Belebung des Ueberſeehandels ganz be⸗ ſonders am Herzen. Sie ſind die Vertreter deutſcher Schaffenskraft in Ueberſee. Die Zeit nach dem Miniſterpräſident Göring über Preußens Aufgab Meldung des DNB. ſem Preußentum die Zahl der Reichsgaue zu ſchmie⸗ März. den, die in Zukunft, durch eine Reichsgewalt zu⸗ 3 0, 0 80 1 ſammengehalten, den Stolz, die Größe und die Macht In einer Anſprache bei der Einführung des neuen Deutſchlands repräſentieren dürften. Und dieſem Oberbürgermeiſters von Potsdam führte Miniſter⸗ deutſchen Volke gibt Preußen das beſte, was es ge⸗ präſident Göring u. q. folgendes aus: babt hat, eben dieſen ſeinen ſittlichen Begriff, und Das Deutſche Reich Bismarcks war nur äußerlich dieſes ſiltliche Preußentum iſt undenkbar ohne den einig. Das Reich hatten wir, aber nicht das Volk. Geiſt des So Ibaten. Es iſt nichts anderes wie Heute ſteht das Volk geſchloſſen, und heute iſt nun das Zuſammenballen der Tugenden, die ſtets den dieſer tauſendjährige Wunſch, dieſe tauſendjährige[wahren Soldaten ausgezeichnet haben. Das iſt das Sehnſucht dieſer Meuſchen Wahrheit, Tat geworden. große Geſchehen, dieſe Pflichterfüllung, dieſes Ein⸗ Und ſo, wie es Preußens Aufgabe war, dieſestreten für Volk und für Vaterland. Das muß jetzt Reich vorzubereiten, ſo wie Preußen im Siebenſäh⸗ im ganzen Reiche feſtgegründet ſein, und dann wer⸗ rigen Krieg die Vorausſetzungen ſür en wahres den wir endlich immer die geſchloſſene Kraft einſetzen Deutſches Reich geſchaffen hat, ſo wie 1866 und 187 0 können, dann werden nicht mehr 66 Millionen Ener⸗ durch Preußen ein Deutſches Reich wurde, gien gegeneinander ſtrahlen, dann werden dieſe 66 ſo muß auch diesmal Preußen in erſter Linie Millionen Energien in einer Fauſt geſammelt wieder das Fundament für das Reich bilden. ſein, um dort als Hammerſchlag zu wirken. Und wenn der äußere Begriff Preußen als Deutſchland wird zeigen, daß es nicht geographiſcher Begriſf von der Karte ver⸗ länger mehr Amboß iſt, daß es wieder ſchwinden mag, hat das nichts zu ſagen. zum Hammer wurde, ſein Schickſal ſelbſt zu Das größere, das ſittliche Preußentum, wird nun ſchmieden. Das wird die Größe der kommenden zum gewaltigen Träger des Reichsgedankens, und Entwicklung ſein, und hier iſt es nötig, daß hier der das wird ſeine letzte größte Miſſion ſein: Aus die⸗ größte Wert eingeſetzt wird, unſer Preußentum. 7 kommen, daß die deutſche Wirtſchaft wieder krocſthie wird, daß ſie wieder aus eigener Kraft Zutun des Staates marſchiert und daß Laſten, die der Staat auf ſie legen muß, von tragen werden können. Wegen Eryreſſung zu Suchthaus verurteilt — Berlin, 11. Märb. Vor dem Sondergericht Berlin wurde die Bau verhandlung, wie die Juſtizpreſſeſtelle mitteilt, geg 5 ſieben jüngere Leute beendet, die vor einig Wochen unter dem Vorwand politiſcher Mot gegenüber einem jüdiſchen Fabrikanten aus C en eine Erpreſſung verſucht hatten. Der Fabrile war dabei mißhandelt worden. Ferner hatten Täter auf einen Polizeibeamten, der ſie ſeſtnehme wollte, geſchoſſen. Von den Angeklagten wurde zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, ein zu 6 Jahren, zwei zu je 5 Jahren 6 Mociaten, ein je terer zu 5 Fahren Zuchthaus und zwei 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Gegen ſämtli 3 geklagten wurde der Haftbefehl aufrechterhalten. Urteil des Sondergerichts iſt rechtskräftig. Zita in Paris — Paris, 11. Märd, Exkaiſerin Zita iſt— wie der„Intranſtgeget am Samstag ermittelt hat— ſchon vor einiger otel in Paris eingetroffen und hat in einem kleinen 5 des Boulevards Raſpail Wohnung genommen. pier herzog Otto, der ſie begleitet hatte, iſt vor Dio Tagen wieder nach Brüſſel zurückgekehrt. Be⸗ Exkaiſerin empfing zahlreiche Beſuche. Einem 9i9 richterſtatter des„Intranſigeant“, der am Raſpail vorſprach, wurde erklärt, daß ihr(cbereh⸗ Aufenthalt mit den Gerüchten von einer W ſetzung der Habsburger nichts zu tun babe. Ein Wirtſchaftsſchädling in Schutzhal, — München, 11. März. Durch die Rechtspencut⸗ Deutſchen Arbeitsfront München wurde die baftnahme des Friſeurgeſchäftsinhabers B. Gn München, Kreuzſtraße 27, veranlaßt. Gneiſt in auswärtigen Blättern Volontäre zur Erler des Damenfriſeurgewerbes für ſeinen Wiener pun⸗ ren⸗ und Damenfriſeur⸗Salon. Für eine zwei 13 In tige Ausbildungszeit ließ ſich Gneiſt Beträge anf 180 Mark bezahlen. Gneiſt beſchäftigte bis n ſren⸗ Volontären, die in der Hauptſache im der ſalon arbeiteten, keinen Lohn bekamen, nicht 16 Ge. Krankenkaſſe angemeldet waren und Dienſt algeiſt hilfen im Herrenſalon verrichten mußten. alio ſelbſt iſt von Beruf gelernter Maler, konnte 4 dieſe ſogenannten Volontäre gar nichts lernen. Wegen Verleumdung ins Zuchthaus ſan — Paſſau, 11. März. Das Schwurgericht* verurteilte den 40 Jahre alten Otto Max chalb centi aus Paſſau wegen Meineids zu andeans Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte batt ſe Rachſucht einen Staoͤtklatſch zum Anlaß geno ange⸗ um einige Friedhofsbeamte und Krankenhau id be⸗ ſtellte zu verdächtigen. U. a. hatte er unter ichen⸗ hauptet, daß man im Krankenhaus bezw. im Le ge⸗ haus liegenden Toten die Golozähne der raubt hätte, eine Angabe, die vollſtändig au Luft gegrifſen iſt Ein Mittäter Slaviſkys verhaftet Iaſen — Paris, 11. März. Der Boxer Niemen, 3 in Paß, wie erinnerlich, bei der Leiche Staviſthege⸗ Chamonix gefunden worden war und der na r, nen Angaben als Maſſeur Staviſkys tätig. wurde am Samstag verhaftet. Er wird der täterſchaft angeklagt. Ueber die Ueberleitung ris ganzen Staviſky⸗Skandals von Bayonne ſ beſteht noch keine Klarheit. Wohl aber ſt daß das eine ziemliche Arbeit bedeuten würd⸗ weck Unterſuchungsrichter von Bayonne zu dieſem, aferti“ ein genaues Verzeichnis aller Schriftſtücke eigt. gen müßten, deren Zahl jetzt ſchon 3000 überſt „Die Heimkehr des Matihias Bruck“ Das neue Schauſpiel Sigmund Graffs im Nationaltheater Bum Krüger, Vera Spohr, Hermine Ziegler, Klaus W. Krauſe, Joſeph Renkert, Lene Blankenfeld und Hans Simshäuſer. Ri⸗ chard Dornſeiffs Regie legte über das Geſamt⸗ ſpiel jene Stimmung ſcheuer Verhaltenheit, die Un⸗ ausgeſprochenes doppelt ſtark empfinden ließ. Das gutbeſetzte Haus ward ergriffen und dankte allen Dienern am Werk mit großer Wärme. 2 — ihm erheiſcht. Still und ohne Aufhebens zu machen, geht er in dem Augenblick aus der Welt, wo er ſich von ſeinem Weibe erkannt ſieht und gibt ſo in Wahr⸗ heit ſein Leben für ſeine Brüder. Das iſt der ganz einfache und ſchlichte Ablauf eines Geſchehens unſerer Tage, dem Graff mit erſtaun⸗ lichem Taſtſinn für ſeeliſche Unterſtrömungen Geſtalt gegeben hat. Er leuchtet hinter die Dinge, ohne viel Worte zu machen, und es gibt kaum ein zweites Büh⸗ nenſtück, in dem ſo wenig geredet und ſo viel ſo be⸗ dentungsvoll geſchwiegen wird wie hier. Es gibt Augenblicke in dieſer ſtillen Atmoſphäre unerbittlich waltenden Geſchicks, die groß und unvergeßlich blei⸗ ben. Ein Geſpräch über Letztes und Heiligſtes zwi⸗ ſchen Mann und Weib, ein Gebet des neuen Bauern zum Gedächtnis des verſchollenen Matthias, dieſes „trenen und tapferen Soldaten“, ein eruptiver Aus⸗ bruch heiligen Zornes im zerbrochenen Heimkehrer und die Deutlichmachung jäh aufklaffenden Zwie⸗ ſpalts in der Seele der Frau im Augenblick des Er⸗ kennes— das ſind ſolche erſchütternde Höhepunkte, über die man die zweiſelloſe Schwäche des Stückes vergißt, die darin liegt, daß der auf ſeinen eigenen Hof zurückgekehrte Bauer bis zuletzt weder von jeiner Frau, noch vom alten Geſinde erkannt wird. Finohr gibt den Heimkehrer. Ernſt, verſchloſ⸗ ſen, wortkarg und ſehr nach innen geſpielt. Eine Leiſtung, die ſich in ihrer Lebensechtheit mit der er⸗ greifenden Darſtellung der Bäuerin Eliſabeth Sttelers begegnet. Auch die Stieler geſtaltet mit größter Sparſamkeit äußerlicher Mittel, ganz ohne ſchauſpieleriſche Berechnung, und erreicht auf ſolche Act ſehr ſtarke Tiefenwirkung. Bieder, aufrecht und gütig ſteht, von Karl Marx glaubhaft verkörpert, der Bauer da, der in die Beſitz⸗ und Ehrenrechte des verſchollenen Matthias eingetreten iſt, und friſches bäuerliches Jungblut ſchollenſehnſüchtig und aller Schulweisheit abgeneigt, gibt Fritz Schmiedel Franz Bruck. In ihm haben wir eine Begabung. Ganz ſtark auch Ernſt Langheinz als alter Knecht. Eine tief im Pſychologiſchen verhaſtete wun⸗ dervolle Leiſtung. In epiſodiſchem Nebenbei durch⸗ Keimfrei durch elektriſches Silber“ Ein neues Verfahren zur Antiſepſis Der Leipziger Gelehrte Prof. Walter Kru ſe be⸗ richtet ſoeben über ſeine neueſten Arbeiten, die einen großen Fortſchritt für die moderne Hygiene, beſon⸗ ders für die chirurgiſche Bisher benutzte man zu Operationen Inſtrumente, die durch Auskochen uſw. völlig keimfrei gemacht worden waren. Auf Grund der neueſten Entdeckun⸗ gen Prof. Kruſes kann man jetzt die Inſtrumente ſo vorbereiten, daß ſie nicht nur keimfrei ſind, ſon⸗ dern die Bakterien, mit denen ſie in Berührung kommen, ſofort abtöten. Prof. Kruſe ging von der Tatſache aus, daß Sil⸗ ber in ſein verteilter„aktiver“ Form anti ſeptiſch und desinfizierend wirkt, alſo die Bakterien abtötet. Dieſes„aktive“ Silber läßt ſich nun ſehr leicht herſtellen: man braucht die verſilberten In⸗ ſtrumente nur einige Sekunden lang in ein Glas Leitungswaſſer zu ſtellen und das Gefäß mit den Polen eines elektriſchen Akkumulators zu verbinden. Auf der Oberfläche des Inſtrumentes entſteht dann ſofort auf elektriſchem Wege das bakterienfeindliche aktive Silber. In ähnlicher Weiſe ſtellte Prof. Kruſe ein„Sil⸗ bermundwaſſer“ her, mit dem man die Wun⸗ den von ſchädlichen Keimen befreien kann. Mit „Silberpulvern“ laſſen ſich die Hände des Opera⸗ teurs und die Organe des Patienten wirkſam des⸗ infizieren. Ein großer Vorteil der neuen Methode beſteht darin, daß ſie völlig unſchädlich iſt und daß das Silber auch bei hoher Temperatur ſeine Wirk⸗ ſamkeit beibehält. Bei ſeinen weiteren Unterſuchun⸗ gen ſtellte Prof. Kruſe noch feſt, daß man mit ſeinem elektriſchen Verſahren auch gewöhnliches Waſſer in kurzer Zeit(nach wenigen Sekunden) keimfrei weg achtbar und klug ſich dem Ganzen einordnend: machen und ſteriliſieren kann. 9 8 Antiſepſis bedeuten. (König(Saarbrücken) zu erwähnen. Karlsruher Künſtlerbrief Gemälde, Aanarelle und Plaſtiken ei Im großen Saal des Badiſchen Kunſtoraher ſtehen ſich in dieſem Monat zwei Maler maeie, die in ihren Motiven manche Aehnlichkeit auſte Heit aber im Stil gewiſſermaßen die alte und mkörper mit ihren Vorzügen und Schattenſeiten v 0 Hans Schroedter von Hauſen baut gais zu alter Karlsruher Tradition auf, die monfilher Schwindt zurückführen könnte(Märchen 1 Sach⸗ ſteht aber zuletzt doch unter dem Einfluß de erzigen lichkeit, die ſich in der harten, ſaſt unbar⸗ bert und Klarheit der Luft in ſeinen Lanoͤſchaften änreſſion, ſo einen bewußten Gegenſatz zu allem Luft ſtiſchen erzeugt, bei dem jede Farbe von die ee bedingt iſt. Wenn wir in dieſer Sachlichkeit Kerten, ſtrenger Ordnung und harten Lebenswillen nicht nen, hinter dem ſich freilich deutſche Roman daß A. verleugnen kann, und wenn wir bede 5 eit, zum Kanoldt, der Hauptvertreter dieſer Sachlich urde ſo Direttor der Berliner Akademie ernannt ete e dürſen wir auf einer ſolchen Linie die 6, 0 wicklung der deutſchen Kunſt erwarten. iſt das rein Maleriſche. Aber auch das w 18 fta einer deutſchen Kunſt paſſen, denn bei un das Zeichneriſche immer im Ein Verſuch, auch in Deutſchland das zur Geltung bringen, war die Einfuhnte Mah, franzöſiſchen Impreſſionismus. Als eine ſpa 5 blüte dieſer Richtung kann die Kunſt waniſſe un Eſſer betrachtet werden, der alle ſeine Bilbu i me, ſeine religiöſen Gemälde im verklärenden Pden Be der Luft malt und damit mehr Eindruck auf duaotive ſchauer macht, als durch die Auffaſſung der ſelbſt. Wenig ſelbſtändig, d. h. ganz unter d. ſeines Meiſters Bühler ſtebend, malt Ottgie Be bunte Landſchaften, die in keiner Weiſe answert i deutung Bühlers heranreichen. Bemerkene. 1 von H. B. Groos ein Porträt des Schealgue Hierl als Florian Geyer.— Gut iſt die anb⸗ ufluß Einflu, 51 Ka malerei vertreten mit den kühnen, farbigen 1t ſchaften und Stilleben Franz Huber⸗ 55 füdlichen Landſchaften von Oskar Graf unigen 5 ini ner Fran Cäcilie aus München.— t Tonplaſtiken Pären vor allem Tierſtudien von 97, Ei — S SS r r 322 * 3 S——— „ 22———— — 2———— 222• 2—— 22 2. 2Ä——223— —— 2 8 RNeue Mannheimer Zeitung 7 Nortzen⸗Ausgabe 8. Seite(Nummer 118 Die Stadiseiie Mannheim, den 12. März. Der Sonntag Lätare * die pfälziſche Jugend in herkömmlicher Weiſe inzug des Frühlings ſeiert, ließ ſich leider and gut an. Am beſten beraten waren, wie wir an erer Stelle berichten, die Heidelberger, die n Sommertagszug ſchon am Vormittag durch die Wir ßen ziehen ließen, weil ſich, je mehr man ſich dem tag näherte, der Himmel immer mehr lichtete, ſo ——— ſich ſchon der Hoffnung hingab, der Sommer⸗ Enden in Ludwigshafen werde ſich bei ſtrah⸗ em Sonnenſchein durch die Straßen bewegen. ur zu ſchnell verſchwanden wieder die blauen Flecke immel. 8 Und gegen 3 Uhr, als der Rieſenzug Bismarckſtraße paſſierte, fing es ſogar zu regnen zuerſt ganz leicht, aber ſchließlich ſo ſtark, daß die mu em Marktplatz vorgeſehenen Tänze ausfallen bten. Hoffentlich macht der Wettergott am Sonn⸗ ein udica nicht den Mannheimern in gleicher Weiſe ten Strich durch die Rechnung. di a Viele Konfirmationen Mererſreulicherweiſe konnten die vielen Konfirman⸗ Prer* vormittags eingeſegnet wurden, an der Seite — Angehörigen den Weg zum Gotteshaus zurück⸗ Ber„ohne den Regenſchirm aufſpannen zu müſſen. * vor acht Tagen wurden die erſten Konfir⸗ en in der Trinitatiskirche durch Pfarrer Spec⸗k Am geſtrigen Sonntag verſammelten faſt in allen Kirchen die Burſchen und Mäbdchen, Emtbinaus ins Leben treten. In der Trinitatiskirche Kirterte Pfarrer Kiefer, in der Konkordienkirche chenrat Dekan Maler, in der Chriſtuskirche Pfa * Mayer, in Neu⸗Oſtheim Pfarrer Em⸗ Nela, in der Lutherkirche Pfarrer Walter, in der Weindepthonkirche Pfarrer Heſſig und im Ge⸗ in üdehaus Speyererſtraße Pfarrer Gänger. Auch —9 Vororten fanden bereits die erſten Konſir⸗ di onen ſtatt, ſo in Neckarau, wo Pfarrer Fehn Pft inder der Südpfarrei einſegnete, auf dem Valentbera, wo Pfarrer Vath konfirmierte und in re hof für die Kinder der Nordpfarrei durch Pfar⸗ gottes I9 rmann. In den meiſten Konfirmations⸗ ner sdienſten trugen die Kirchenchöre zur Verſchö⸗ ung der Feier bei. Da die Anordnung getroffen werz daß die Hitler⸗Jugend in Uniſorm eingeſegnet n konnte, war zum erſten Male bei der heiligen lung das Braunhemd vertreten. Die Winterſportler 1 ſebmen immer mehr ab. Für die Reichsbahn lohnt es Schm ld nicht mehr, den Winterſportſonderzug in den 18 arzwald verkehren zu laſſen. Unter den 60 Rei⸗ A in die den Sonderzug am geſtrigen Sonntag 8 ebaden benützten, befanden ſich nur 30 war Sleute. Der übrige Betrieb auf der Reichsbahn erken Nah⸗ und Fernverkehr und im Stadtbeſuchs⸗ ehr mäßig. — Eine Gefahr, die ich kenne, iſt keine Gefahr! D heirwer Reichsluſtſchutzbund wird jetzt auch in Mann⸗ en bat br in die Oeffentlichkeit treten und dafür ſor⸗ hank, aß alle Schichten der Bevölkerung mit dem Ge⸗ Anten des Luftſchutzes vertraut gemacht werden. Als tackakt der einſetzenden Werbung wurde am Sonn⸗ eintermittag am Paradeplatz die Nachbildung Leher 500⸗Kilo⸗Fliegerbombe durch den des Ktrupp der Ortsgruppe Mannheim Weichsluftſchutzbundes aufgeſtellt. Die aus Hmeter hohe Bombe wurde vollſtändig aus Holz wurde Teilen gefertigt. Die Schreinerarbeiten üh n durch die Schreinerei des Poſtamtes 2 aus⸗ Lan rt, während das Abdrehen die Firma Heinrich die A beſorgte. Für die Malerarbeiten ſtellte ſich für 6 alerei Mangold Wwe., Meerlachſtraße 6 und Rene ie Beſchaffung der Werbetafel das Modehaus koſtehobauer zur Verfügung. Daß ſämtliche Arbeiten wühn, os ausgeführt wurden, verdient beſonders er⸗ t zu werden. wurder Entwurf der Bombe und die Zeichnung heim n von dem Lehrtrupp der Ortsgruppe Mann⸗ Lchre des Reichsluftſchutzbundes ausgeführt. Dieſer und kupp beſteht ſeit Herbſt vergangenen Jahres Mäd⸗unfaßt gegenwärtig 60 Mann, darunter 20 en. Für die Aufklärungsarbeit iſt der Lehr⸗ von größter Wichtigkeit. Iſt er doch während aller üsbildungszeit glänzend geſchult, ſo daß er auf werz Gebieten des Luftſchutzes als ſattelfeſt bezeichnet den en kann. Im Herbſt vergangenen Jahres wur⸗ etwa 7000 Schulkinder in den Schulen Mann⸗ “ durch die Augehörigen des Lehrtrupps mit 0„Fragen des Luftſchutzes vertraut gemacht, wie Hitler Irträge und praktiſche Vorführungen bei der Uurd,Jugend und beim Arbeitsdienſt abgehalten ſuſähre. Der Lehrtrupp hat auch die Werbung durch⸗ heopren und wird als Lehrkraft zur praktiſchen und Weitretiſchen Ausbildung der Luftſchutzhauswarte eindehend herangezogen. Die Ortsgruppe Mann⸗ Vin ſteht mit ihrem Lehrtrupp gegenwärtig in Wnel, und Nordbaden und in der Rheinpſfalz eim da. Mit beſtem Erfolg wurde auch der Mann⸗ ber Lehrtrupp Anfang dieſes Jahres zur Unter⸗ Pitaug der Ortsgruppe Lauda eingeſetzt. Daß die ildsaruppe Mannheim mit dem Syſtem der Aus⸗ KGötg durch den Einſatz des Lehrtrupps auf dem Ri iben Wege war, zeigen die neu herausgekommenen bun linien des Präſidiums des Reichsluftſchutz⸗ des. Die am Paradeplatz aufgeſtellte Fliegerbombe Verbenm geſtrigen Sonntag ſtarke Beachtung. Die 10 etafel mit der Aufſchrift„Eine Geſahr, die Mrkenne, iſt keine Geſahr. Der Reichsluſtichutzbund wölt dich auf über Luftgefahr und Schutz der Be⸗ iheung. Darum mußt du Mitglied werden im Redsluftſchutzbund, Geſchäftsſtelle E 5, 13. Mit⸗ uc des Lehrtrupps unterſtrichen die Werbung uun Berteilen von Flugblättern. Die Bombe wird n zehn Tage am Paradeplatz ſtehen bleiben und auf verſchiedenen Plätzen der Stadt wechſelnd lellung ſinden. j Das Lied im Volkston Gemeinſchaftskonzert von 16 Mannheimer Vereinen für das Winterhilfswerk Es war ein erhebender Anblick, als die Sänger der erſten Gruppe, die ſich zu beiden Seiten der Nibe⸗ lungenſaal⸗Bühne verteilt hatten, am Samstag abend mit der zweiten Gruppe einen impoſanten Geſamtchor von 1200 Sängern bildeten, die alle den knappen, überſichtlichen Zeichen des Taktſtockes, den Kreischormeiſter Fr. Gellert ſchwang, gehorchten. Vergeſſen waren alle kleinlichen Eiferſüchteleien, aus⸗ geſchaltet alle ſubjektiven Anſichten über Auffaſſung und Zeitmaß. Mit Befriedigung konnte man wahr⸗ nehmen, daß die überwiegende Mehrzahl der Sänger auswendig ſang und deshalb um ſo aufmerk⸗ ſamer den Bewegungen des Taktſtockes folgte. Gel⸗ lert, der ſämtliche Chorwerke aus dem Gedächtnis leitete, hielt um ſo leichter alle Mitwirkenden in ſeiner Hand, als er in unermüdlicher Vorarbeit alle Sänger an ſeine Direktionsweiſe gewöhnt hatte. Mit der Abhaltung der Vorproben, für die ein ge⸗ nauer Arbeitsplan feſtgelegt wurde, waren die Vor⸗ bedingungen, die zu dem glücklichen Abſchluß des ge⸗ meinſamen Konzertes geführt hatten, noch lange nicht erſchöpft. Es bedurfte eingehender Verhandlungen, um auf Grund des vorhandenen, nicht einheitlichen Notenmateriales eine für alle Beteiligten bindende Geſamtvortragsfolge feſtzuſtellen. Daß die Rieſen⸗ arbeit, die an alle mitwirkenden Geſangvereine und ihre Leiter ganz beſondere Anforderungen ſtellte, ſo erfolgreich bewältigt wurde, daß beim Konzert alles wunſchgemäß verlief, verdanken wir neben der ſtraf⸗ feren Organiſation des Chorweſens der vorbildlichen Hingabe aller Geſangvereine an das eine große Ge⸗ ſamtziel, dem Mannheimer Winterhilfswerk einen nachhaltigen Dienſt zu erweiſen ſowie dem unermüd⸗ lich tätigen Kreischormeiſter Gellert. Mit Rechenexempeln iſt dem Zauber, der von einem Maſſenchor ausgeht, nicht beizukommen. Das Klangergebnis läßt ſich aus der Anzahl der Vereine, multipliziert mit der Sängerzahl, nicht errechnen. Es iſt eines der ungelöſten und unlösbaren Geheimniſſe der Akuſtik, daß der Klang eines Maſſenchores weni⸗ ger eine merkliche Verſtärkung, als vielmehr eine beſondere Sättigung des Klanges, beſonders im lorte erreicht. Auch die zarten Farbwirkungen ent⸗ falten einen Reiz eigener Art. Unwiderſtehlich wirkt der Maſſenchor in einſachen Geſängen, während ſchwierige Stimmführung beſſer den Einzelchören vorbehalten bleibt. So bedeutete auch die Vortragsordnung in ihrer Gliederung ein Bekenntnis zur Heimat, zum Vater⸗ land, zum volkstümlichen Lied. Heimatlieder von Simon Breu eröffneten den Reigen der Chorgeſänge, mit denen zunächſt die erſte Gruppe auftrat, an die ſich Abſchiedslieder ſchloſſen. Der zweiten Gruppe waren Liebeslieder vorbehalten, vor allem der„Lindenbaum“ im Satz von Silcher und das be⸗ liebte„Ach, wie iſt's möglich dann“. Wander⸗ und Jagd⸗Lieder, darunter der beifälligſt aufgenommene „Jäger aus Kurpfalz“, leiteten über zu den Vater⸗ landsliedern, die beide Chorgruppen gemeinſam vor⸗ trugen. Es muß betont werden, daß an Einheitlich⸗ keit des Chorklanges, Stimmenausgleich, Abſtufung und Abwechſlung im Vortrag der einzelnen Strophen hohe Anforderungen geſtellt und auch erfüllt wur⸗ den. Man konnte ſeine Freude daran haben, mit welcher Präziſion ein gebieteriſcher Wink Gellerts, um nur ein Beiſpiel aus vielen herauszugreifen, be⸗ folgt wurde und ein ſtrahlendes forte erklang, Willkommene Abwechſlung brachten die Geſangs⸗ vorträge von Frl. Ellen Pfeil, der die Aufgabe zugefallen war, Sehnſuchts⸗ und Wiegenlieder, Schelmen⸗, Kinder⸗ und Tanzlieder vorzutragen. Damit war der ſympathiſchen Sängerin eine hohe Verantwortung übertragen worden, Lieder, die den verſchiedenſten Stilgattungen angehören, auszu⸗ deuten. Frl. Pfeil überraſchte ſchon im erſten Lied „Du biſt die Ruh“ durch die künſtleriſche Beherr⸗ ſchung des Ueberganges von lorte ins piano, noch datzu in ausgeſprochen ungünſtiger Lage. Die Klang⸗ pracht ihrer warmen, in allen Lagen ausgeglichenen Stimme kam ferner vorzüglich zur Geltung in warmblütigen, melodiöſen Liedern von Gellert, denen eine weitere Verbreitung dͤringend zu wün⸗ ichen wäre. Mit ſchalkhafter Betonung und gewin⸗ nender Anmut bot Frl. Pfeil ferner Lieder von Blech, Mozarts„Warnung“, ſowie Kinderlieder von Reinecke, die unſeres Erachtens viel eher im Hauſe, beim Kinderſpiel zur Geltung kommen, als im Kon⸗ zertſaal. An Bezirkschormeiſter Max Adam hatte ſie einen zartfühlenden. diskreten Begleiter. Die Reihe der Geſänge wurde unterbrochen durch Vorträge auf zwei Klavieren, dargeboten von den Herren Adam und Karl Rinn. Beide Herren, als tüchtige Pianiſten längſt vorteilhaft bekannt— Rinn überdies als Pionier moderner Klaviermuſik— boten in muſterhaftem Zuſammenſpiel und einheit⸗ licher Auffaſſung zwei Militärmärſche von Schubert ſowie eine Improviſation von Ferd. Hiller über Webers Freiheitslied„Lützows wilde Jagd“, wobei Webers Melodie klavieriſtiſch glanzvoll ausgedeutet wird und den Vortragenden dankbare Aufgaben bot. Für das Konzert war aus den Sängern der Ver⸗ eine, die dem erſten Bezirk des Kreiſes Mannheim (Innenſtadt) augehören, eine Auswahl getroffen worden. Es beteiligten ſich in der erſten Gruppe die Geſangvereine„Arion, Iſenmannſcher Männerchor“, „Männergeſangverein Badenia“, Benz'ſcher Männer⸗ chor, Männergeſangverein Frohſinn, ferner die Ge⸗ ſangvereine„Flora“,„Erholung“, Harmonie Linden⸗ hof, Männergeſangverein Lindenhof und Sängerhalle. In der zweiten Gruppe: Eintracht⸗Aurelia, Lieder⸗ halle, Liederpalme, Liedertafel, Sängerbund, Sänger⸗ kranz und Sängerluſt. Man ſchied von der in allen Teilen gelungenen Veranſtaltung mit dem Wunſche, von einem ſolchen Maſſenchor einmal ein großes Chorwerk mit Orcheſterbegleitung, an denen die gute Literatur nicht arm iſt, zu hören, z. B. Werke der neudeutſchen Schule. Dr. Oh. ———— Sommertagszüge in Mannheims Amgebung In Luowigshafen „Der Sommerdag is do!“ Dieſe Verkündung im Lenzlied der Kinder ſchien Petrus geſtern Lügen ſtrafen zu wollen. Er machte zum Somme rtags⸗ zug ein recht grämliches Geſicht, verdarb aber doch das Spiel nicht ganz. Und ſo wurde der Sonntag Lätare wie in den Vorjahren zu einem Freudentag der Kinder. Da ſie im neuen Reich wieder als Glücks⸗ und Segensbringer Mittelpunkt der Familie ſein dürfen, nahmen heuer auch die Erwachſenen am Frühlingsfeſt ihrer Sprößlinge lebhaft Anteil. Die Stadtoberhäupter nahmen von einer Tribüne in den Bismarckanlagen aus den Rieſenzug ab Vom Kar⸗ nevalverein„Rheinſchanze“, dem verdienten Schirmherrn der Sommertagszüge, wurde das Volksfeſt dank der Unterſtützung der Stadt, der NSDAP, der Vereine und der Geſchäftswelt zu einem Erſatz für den ausgefallenen Maskenzug aus⸗ geſtaltet. Eine halbe Stunde währte es, bis die farbenbunten Reihen der Kinder mit ihren Bänder⸗ ſtecken vorübergezogen waren. Sammelpunkt der vielen Tauſende war der neue Marktplatz. Punkt halb 3 Uhr gab Präſident Zick⸗ graf, der mit dem Elferrat der„Rheinſchanze“ auf einem„Kraftwagendampfer“ thronte, das„Abfahrts⸗ zeichen“ mit der großen Schiffsglocke. Hinter den Standarten tragenden Herolden kamen zuvörderſt die Kleinen und Kleinſten, treulich geführt von Müt⸗ tern, Schweſtern und BdM⸗Mitgliedern, dann die größeren Buben und Mädchen, meiſt in braunen Röcken oder Jacken. Auf den erſten Teil des Zugs waren die Wagen der vier Jahreszeiten verteilt. Architekt und Kunſtmaler Kölſch hatte ſie hübſch entworfen und ausgeführt. Der Früh⸗ lingswagen führte eine liebliche Fracht von Mädelchen mit Roſenkränzen im Haar. Der Storch beſcherte ein friſch gebrachtes lebendiges Zwanzig⸗ wochenkind. Den Sommer ſtellten Schwimmer und Schwimmerinnen dar, die zugleich für die ſtädtiſchen Bäder warben, den Herbſt Winzer und Winzerinnen in ſonniger Haardtlandſchaft. Als Winterkönigin war Schneewittchen von ihren ſieben Zwergen anmutig„garniert“. Die zweite Abteilung eröffnete das Schiff der Rheinſchanze. Von deſſen Bord warf der hohe Rat, mit weißen Kapitänsmützen„behauptet“, Würſtchen unter„ſein“ Volk und ließ die zugehörigen Wecke gleich hinterher folgen. Ein Wagen des Win⸗ terhilſswerks, als Opferaltar geſtaltet, mahnte mit Flammenzeichen, der Notleidenden zu gedenken. Der Elferrat des Karnevalvereins Eule“, Frieſenheim erſchien in feierlichem Schwarz. Die Schlußabteilungen belebten Werbewagen von Firmen. Schmucke Wäſchermädels in neugeſtärkten Muſſelinkleidern warſen Waſchpulverpakete in die Zuſchauerreihen. Die Necc ſtellte Wagen für den Korſo, Brauereien erinnerten an Hopfen und Malz, wie auch vorher der Pfälzer Wein angeprieſen wor⸗ den war. Der Trachtenverein der Holz⸗ hacker ſaß in einem Blockhaus. Die Fußballer hat⸗ ten ihre Jungmannſchaft geſchickt. Daß kein Kitſch und Schund gezeigt wurde, dafür hatte der Kreis⸗ kulturwart Sorge getragen. Durch die beflaggten Straßen ging der Zug nach dem Nordſtadtteil. Hier konnte es ſich der Himmels⸗ pförtner nicht verſagen, die etwas müd gelaufenen Kleinen leicht zu beſprengen. Aber die Kinder kamen doch trocken an ihrem Ausgangspunkt an. Auf dem ſolge des Regens leider ausfallen. 2 In Heidelberg Unſere Nachbarſtadt Heidelberg hatte am geſtrigen Sonntag Lätare ihren traditionellen Sommer⸗ tagszug. Der Himmel verſchloß nicht nur ſeine Schleußen, ſondern ließ auch die Sonne durch, ſo daß der Zug, der ſich um 11 Uhr vom Karlstor her durch die Hauptſtraße in Bewegung ſetzte, vom Glanz der Märzenſonne überſtrahlt war. Der Heidelberger Verkehrsverein ſtrahlte mit, denn er hatte hinſichtlich des Wetters Befürchtungen. Wie immer hörte man die Spitze des Zuges, be⸗ vor man ſie ſah. Das beſorgten die jugendlichen Sammler mit ihren raſſelnden Büchſen, die die Zu⸗ ſchauer ſo lange umſangen, bis ſie weich wurden und in den Geldbeutel griffen. Die ganz Kleinen wur⸗ den von den ſorgſamen Eltern und Bekannten mit⸗ geführt und hatten Mühe, den Stecken die ganze Strecke über zu halten. Aber ſie wurden nicht ſchwach. Wenn ihre Geſangskunſt zu Ende ging, ſetzten die Kapellen und die Pfeifer⸗ und Trommlerabteilun⸗ gen der Hitlerjugend ein und gaben weithin ſchal⸗ lend den Ton an. Ueber dieſe Verwendung der Muſik, die zum erſten Mal erfolgte, gingen die Mei⸗ nungen auseinander. Die an der Ueberlieferung Feſthaltenden gaben mehr auf den Kindergeſang, wie einſt, als der Zug nach dem Schloß ging, um hier vom Kurfürſten Geſchenke zu empfangen. Die Neue⸗ rer und Realiſten aber wieſen nicht mit Unrecht darauf hin, daß die Kinder am Bismarckplatz doch ſchon ſo ziemlich müde und heiſer ſind, daß eine Anfeuerung durch Muſik dringend notwendig iſt. Die Darſtellungen des Sommers und des Win⸗ ters wurden wieder in großen Aufbauten mitgetra⸗ gen. Immer noch hängen an ihnen die Schuhe und die Weinflaſchen im Einklang mit dem Liedertext: „Roode Wei und Brezle nei, was noch dazu, paar neie Schuh“, Strophen, die ſich unmittelbar auf den früheren Zug auf das kurfürſtliche Schloß beziehen. Wo keine neuen Schuhe aufzutreiben waren, behalf man ſich mit papierenen Nachhildungen. Hauptſtraße, Anlage und Ludwigsplatz waren die begangenen Straßen. Ueberall ſtanden die Zuſchauer auf den Bürgerſteigen oder ſchauten aus den Fenſtern, um die Heidelberger Jugend zu begrüßen, als ſie den Sommer ſangesfreudig aufforderte, nun endlich dem Winter die„Ache auszubloße“. Es war ſehr nett zut beobachten, welche Teile des Sommertagsliedes von den Kindern bevorzugt wurden. Wo man auch hinhörte, wurde mit Vorliebe und inſtändig die Strophe gefungen, die vielleicht ihren Urſprung in einer nicht ausreichenden Beſchenkung durch den kurfürſtlichen Hof hat und ſeitdem etwas derb Hei⸗ delbergeriſch ſo formuliert wurde: Oh, du alter Stockfiſch, wenn ma kumme, do hoſch nix, als e Schipp voll Kohle, der Kuckuck ſoll Dich hole.“ Die Allerkleinſten ſtimmten begeiſtert in dieſen Spott⸗ vers ein. Man konnte aber auch Erwachkene ſehen, die ſich ohne Schen dieſem Kindergeſang anſchloſſen und mitmachten. Das war überhaupt das Schöne und Volkstüm⸗ liche an dieſem Heidelberger Sommertagszug, von dem wir Mannheimer vielleicht lernen können: es machte alles mit! Vornweg marſchierten Büs germeiſter Wetzel mit dem Vorſitzenden des Ven⸗ kehrsvereins und anderen Vorſtandsmitgliedern. Die Bürgerſchaft freute ſich über dieſes Eintreten für den ſchönen pfälziſchen Volksbrauch, der in Heidelberg ſeinen hiſtoriſchen Rahmen hat. Auch bei der Nach⸗ feier des Verkehrsvereins im„Goldenen Hecht“ freute man ſich über die Behörden, die hier wirklich an der Spitze waren. Man war ſich darüber einig, daß der diesjährige Zug wieder ſehr ſchön aus⸗ gefallen iſt und die ganze Bevölkerung auf die Stra⸗ ßen gelockt hat. Wir ſind überzeugt, daß auch in Mannheim nichts verſäumt wird, unſeren Sommer⸗ tagszug nach beſten Kräften zu fördern. Es wird ge⸗ lingen, wenn, wie in Heidelberg, alles mitmacht und ſo den Umzug wirklich zu einer Angelegenheit der ganzen Bevölkerung ausgeſtaltet. Man konnte auch in Heidelberg bei dieſer Gelegen⸗ heit ſeſtſtellen, daß die ſtärkere Betonung der Volksbräuche bei der Beyölkerung auf guten Boden fällt und nur der Anregung und Förderung bedarf. Dieſer Sommertagszug war wirklich eine volkstümliche Angelegenheit. Wir ſind nicht umſonſt Pfälzer, denen die Erinnerung an alte Volksbräuche noch im Blut liegt. iw. Fn Weinheim Für die ganze Bergſtraße iſt der Welnhekmer * 9——— 2 2 Ert neuen Marktplatz mußte der vorgeſehene Tanz in⸗ geknabbert war. Sommertag im Laufe der Jahre zu einem An⸗ ziehungspunkt geworden; ſpgar von Mannheim fuh⸗ ren Eltern mit ihren Kindern in die Zweiburgen⸗ ſtadt, um an dem ſchönen Volksfeſt teilzunehmen. Das Wetter ſchien zunächſt dem Unternehmen nicht günſtig zu ſein. Am Sonntag vormittag war es über der Bergkette des Odenwaldes noch bedͤenklich trübe. Aber um die Mittagszeit lichtete ſich das Ge⸗ wöll und die Sonne trat hervor. Ein lebhaftes Kommen und Gehen herrſchte in den Straßen. Pfäl⸗ zer und Odenwälder Mundart klangen durch⸗ einander. Der Fahnenſchmuck der Häuſer und die vielen Sommertagsſtecken gaben ein buntes, beweg⸗ tes Bild. Um zwei Uhr nachmittags ſetzte ſich der Zug vom Birkenauer Tal aus in Bewegung, um durch die Adolf⸗Hitler⸗Straße und Hauptſtraße einen Weg durch die Stadt zu nehmen. Den Anfang machten die Vorreiter in Odenwälder Tracht mit Bauernfrack und Dreimaſter. Dann kamen die Fanfarenbläſer, hinter denen gewaltig groß und umfangreich die weiße Winterpuppe einherſchritt. An Stroh⸗ und Tannenmännern fehlte es nicht und erſt recht nicht an Frühlingsgruppen, die faſt alle von Kindern zuſam⸗ mengeſtellt waren. Mit großer Vorliebe waren Gruppen aus dem Wanderleben gewählt worden. Zeltlager, Abkochen und fröhlicher Geſang kennzeich⸗ neten den guten Geiſt, der jetzt in unſerer Jugend wieder geweckt und gepflegt wird. Ein ſchöner Wa⸗ gen ſtellte das Leben und Treiben in den Jugend⸗ herbergen dar. Die VDa⸗Ortsgruppen Lützelſachſen, Oberflockenbach und Heddesheim waren geſchloſſen vertreten. Haſen im Klee, Schwimmbad Froſchheim, die zwölf Monate, deutſcher Frühling, Froſchkon⸗ zert, Frühlingsboten und wie die Wagen ſonſt alle benannt waren, gefielen den großen und kleinen Zu⸗ ſchauern ausgezeichnet. Es fehlte nicht an Beiſalls⸗ kundgebungen. Natürlich kamen dazwiſchen immer wieder die Gruppen der Kinder mit ihren Sommer⸗ tagsſtecken, von denen oft ſchon die Brezel herunter⸗ Einige Schulen marſchierten ge⸗ ſchloſſen auf. Anderwärts hatten ſich kleine Gruppen von Kindern zuſammengetan, die Buben mit grün⸗ geſchmückten Leiterwagen, die Mädchen mit reizend herausgeputzten Puppenwagen. Den Abſchluß bil⸗ dete der Wagen mit dem im Blütenſchmuck prangen⸗ den Schloßberg und der Ruine Windeck; ihm ſolgte der Zug der Handwerker. Auf dem Marktplatz wurde unter großem Jubel der Winterverbrannt. Noch einmal erklangen die ſchönen, alten Kinderlieder„Alles neu macht der Mai“,„Alle Vögel ſind ſchon da“ und„Schtrieh, Schtrah, Schtroh“, dann ging's weiter zum Schloß⸗ platz, wo ſich der Zug auflöſte. Inzwiſchen hatte ſich der Himmel wieder verfinſtert. Ein leichter Regen erinnerte daran, daß man nur einen kleinen Vorſchuß auf den Frühling genommen hatte. mp. — * Die Bürgerausſchuß⸗ und Gemeindeverſamm⸗ lungen treten bis zur endgültigen Neuregelung des badiſchen Gemeinderechts mit Wirkung vom 1. März 1934 außer Kraft. Das badiſche Staatsminiſte⸗ rium hat ein entſprechendes Geſetz erlaſſen. * Seinen 70. Geburtstag begeht heute Herr Jyſef Grünzinger, Böckſtr. 12. * In der Vormittägsziehung der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Staatslotterie ſielen am Samstag 6 Ge⸗ winne zu je 5000/ auf die Nru. 214147, 217 905, 248 876, 4 Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 95 6²⁵, 238 849, 10 Gewinne zu je 2000“ auf die Nru. 63 80g, 91.595, 209 983, 363 373, 393 914; in der Nachmittags⸗ ziehung 2 Gewinne zu je 30000 auf Nr. 163 840, 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nru. 23 797, 269 650. 280 573.(Ohne Gewähr.) * Nach einem geriſſenen Betrüger ſahnden meh⸗ rere badiſche Sicherheitsbehörden. Der Gauner ſpielt ſich als ehemaliger Hilfspoliziſt auf und zieht in nagelneuer SA⸗Uniform umher, die er ſich wahr⸗ ſcheinlich auch erſchwindelte. Der Betrüger mietet ſich häufig privat ein und verſchwindet heimlich unter Zurücklaſſung ſeiner Schulden. Mit Vorliebe macht er ſich auch an Aerzte heran, denen er mit dem Trick, eine Kraftradpanne und keine Mittel zu haben, Darlehensgelder abknöpft. Der Betrüger händigt den Geldleihern Quittungen aus, die eine unleſerliche und vermutlich gefälſchte Unterſchrift tragen. Nachweisbar iſt der Gauner inzwiſchen auch in Karlsruhe und Pforzheim aufgetaucht. Es liegt der dringende Verdacht nahe, daß dieſer Schwindler in anderen Städten Badens gleiche Gaſtſpiele gibt. Es wird deshalb vor ſeiner Gaunerei eindringlich gewarnt. Der bis jetzt noch nicht dingfeſt gemachte Schwindler iſt 23—25 Jahre alt, 1,75 Meter groß, ſchlank, hat bleiches, mageres Geſicht, blondes Haar und trägt, wie erwähnt, neue SA⸗Uniform aus ſeinem Tuch, auf deren Spiegel die Zahl 20 und zwei Sterne angebracht ſind, gelbe lange Stieſel und neuen SA⸗Mantel. 4. Seite/ Nummer 118 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Lokal⸗Derby mit Aufregung Es geht um die Wurſt. Das war ſchon lange er⸗ keunbar an den Geſprächen, die zwiſchen Männern geführt wurden. Steine Bier wurden verwettet und noch mehr vertrunken, um die Debatte in Gang zu halten. Alte Freundſchaft erhielt Riſſe bei ſolchem Zwieſpalt der Fußballſympathien, ja ſogar die Frauen miſchten ſich mit hinein Als man zum PfR⸗Platz hinauspilgerte, hatte man die Beſcherung. Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn geſperrt wegen Ueber⸗ füllung; nur Bevorzugte mit Lichtbild und Stempel auf der Karte finden Zutritt, gefolgt von neidiſchen Blicken. Im Innern aber herrſcht plätze⸗ bauende Selbſthilfe. Wer bezahlt hat, will auch etwas ſehen. Und ſo findet er Mittel und Wege, ſei⸗ nen Stehplatz zu erhöhen. Drüben beim Eſſighaas liegen ganze Haufen von Blechbüchſen und Eimern, Zwei Löcher durch die Planken ſind leicht gebrochen. Bald ſind Hunderte von den handlichen, golden glän⸗ zenen Dingern, noch etwas ſauer riechend, hinüber auf die Böſchung gewandert, wo ſie kunſtgerecht mit Sand gefüllt und aufgebaut werden. Mancher alte Herr, der ſolche Taten ſeit früher Kindheit oder jedenfalls ſeit dem Kriege nicht mehr vollführt, ſchich⸗ tet wahre Bollwerke, befeſtigt ſie mit Palliſaden und Brettern und kräht frohgemut hinunter zum Kolle⸗ gen Hoiner, der nix ſieht und gegen eine Zigarette auch einen Fußbreit eingeräumt kriegt. Die Buben verdienen ſich manchen Groſchen mit immer neuen beigebrachten Blecheimern. Bretter auf Bretter wer⸗ den getürmt, Schiebkarren, Handwagen, Leiterwagen, Stücke von Zäunen, Pfähle aus der Tribüne wer⸗ den hergeſchleppt. Ab und zu kracht auch mal was zuſammen. Ein noch guterhaltener Leiterwagen hat ſeine letzten Tage geſehen.„Wann der Speckmops nit nuffgehupſt wär', der dabbiſche, wär'r noch ganz!“ entſchuldigte ſich der derzeitige Beſitzer, zeigte rück⸗ wärts in die Zuſchauer und wandte ſich wieder dem Spiel zu. Reſigniert trollte ſich der Oroͤner, wohl einſehend, daß hier Hopfen und Malz verloren. Solche Ausnutzung aller vorhandenen Trag⸗„Sitz⸗ und Stehflächen hat der Platz und ſeine Nachbar⸗ ſchaft noch nicht geſehen. Bis weit auf die Dächer und Balkone ſtanden ſie eng gepfercht. Mein Nach⸗ bar, der gute Augen hat, behauptet, auf dem Kirch⸗ turm nach den Küſter mit dem Fernglas lugen zu ſehen.— Man bewunderte noch Geſchicklichkeit und Vertrauen des Zigarettenverkäufers, der ſeine Päck⸗ chen bis in die höchſten Reihen warf und die einzel⸗ nen Geldſtücke mit ſpielender Leichtigkeit auffing. Auf einmal ſah es ſchlecht für ihn aus. Der Mann auf Blechbüchſen, der das Päckchen fangen wollte, verlor das Gleichgewicht und kullerte die Böſchung hinunter; doch focht es ihn nicht an, ſchon war er wieder oben und bezahlte im Schwunge. Während des Spiels begnügten ſich die meiſten mit indirekter Beobachtung. Nur ein kleiner Aus⸗ ſchnitt aus dem Spielfelde zu ſehen, war ihnen ver⸗ gönnt: ein laufender Linienrichter, ein flankender Langenbein.. Ueber den weiteren Verlauf des Balles mußten ſie ſich erkundigen.„Hot'ern'halte?“ „Jo, er hotten!“ Das war das übliche Kurzgeſpräch. Bis auf einmal alle wie ein Mann„Pfui⸗pfuil“ ſchrien und gegen den Schiedsrichter dumpfe Droh⸗ worte ausſtießen. Hierin waren alle einig, die auf der Tribünenſeite ſtanden ob ſie nun was geſehen hatten oder nicht. Es war offenbar geholzt und gefoult worden und aufgeregtes Schimpfen der Beteiligten unterſtrich dies.„Jetzt geht die Sauerei los,“ ſagte der beſonnene Mann mit Erfahrung und Sachkennt⸗ nis.„Foul, foul!“ tönte es von allen Seiten. Wäre nicht ein milder Regen über die erhitzten Köpfe her⸗ niedergegangen, hätte man nie wiſſen können, wie es ausgegangen wäre. Hinweis Planetarium. Am Mittwoch abend findet der letzte Vortrag über unſere Reichswehr ſtatt. Ge⸗ neralleutnant Kurt Fiſcher ſpricht über„Uns verbotene Waffen“(ſchwere Artillerie, Kampfwagen, Flugzeuge). Der Vortrag wird durch Lichtbilder und Filmvorführung erläutert. 22 Sm em e, ln. ROMAN VoN HANS cASPARH VoN Z0BEL TITz 34 Der Wagen bringt ſie bis zu ihrem Hotel; nicht zum Ritz an der Place Vendöme, ſondern zum Carl⸗ ton auf der Avenue des Champs⸗Elyſses. Sie will noch nichts wiſſen von Bruſati, von Madeleine, von den Folies⸗Bergeres. Sie will noch nicht Maha Terry ſein; ſie zögert, als ſie ihren Namen eintragen muß. Dann ſchreibt ſie:„Madame Kora Dalergo aus Buenos Aires.“ Ganz langſam ſchreibt ſie das Wort„Kora“, und es iſt ihr, als ob ſie damit wieder Kraft gewönne. Sieben Uhr iſt es, und das Konzert beginnt um neun. Nun iſt plötzlich Zeit da: Zwei Stunden— es ſcheint ihr ungeheuer viel nach der Hetze. Sie gibt dem Portier Auſtrag, ihr eine Karte zum Verany⸗ Konzert zu beſorgen. Aber da ſcheint plötzlich alles vergebens geweſen: der Flug, der Hunger, der Kopf⸗ ſchmerz. Der Mann bedauert, er lächelt.„Unmög⸗ lich, Madame! Die Verany⸗Konzerte ſind ſeit Tagen ſchon ausverkauft.“ Sie dringt in ihn: Er müſſe es möglich machen; ſie zahle jeden Preis. Wieder warten... Auf ihrem Zimmer überfällt Maha von neuem die Schwäche. Sie legt ſich auf ihr Bett. Es ſauſt in ihren Ohren; ihr Herz klopft wild. Sie ruft den Portier an. Nein— es iſt bisher nicht gelungen, eine Karte zu erhalten. In Eile zieht ſie ſich an, ein kleines Kleid, das für alle Plätze geeignet iſt. Sie läßt ſich einen Wa⸗ gen kommen und fährt nach der Rue de Rochechouard; ſie wird es ſelbſt an der Kaſſe verſuchen. Aber die Kaſſe iſt geſchleſſen: Ausverkauft. Sie läuft auf die Straße zurück. Sie ſpäht nach den Händlern, die doch ſonſt immer vor den Theatern 57 Spreu ſcheidet ſich von Weizen In der Arbeitsſchlacht fällt neben den großen Offenſiven dem Grabenkrieg Mann gegen Mann die Hauptlaſt zu. Um jede zuſätzliche Arbeitsſtelle muß hier mühſam gerungen werden. Der ſchlimmſte Feind in der Arbeitsſchlacht iſt eine gewiſſe gewollte oder ungewollte Trägheit, nationalſozialiſtiſch zu fühlen und zu denken. Was werden hier doch allerhand ſog. „techniſche Schwierigkeiten“ oder angebliche Verſtöße gegenüber einer„kaufmänniſchen(ſprich: rein auf Renten abgeſtellte) Betriebsführung“ vorgeſchützt, um im alten Trott, jedoch unter Betonung, daß man ſchon ſeit Jahren Parteigenoſſe ſei, weiterzumachen. Hier ein Wort des Führers: „Induſtrie und Technik, Handel und Gewerbe ver⸗ mögen immer nur zu blühen, ſolange eine idealiſtiſch veranlagte Volksgemeinſchaft die notwendigen Vor⸗ ausſetzungen bietet. Dieſe liegen aber nicht in ma⸗ teriellem Egoismus, ſondern in verzichtfreudiger Opferbereitſchaft“ Und Schiller ſagt:„Nicht die ſchimmernde Tat vor dem Auge der Welt, nicht das ſtürmende Klatſchen des Beifalls der Menge, die innere Quelle der Tat iſt's, die zwiſchen Tugend und Untugend entſcheidet.“ Deshalb wird auch in der Arbeitsſchlacht nur die Tat gewertet und nicht ſchöne Phraſen, mit denen ſich ein arbeitsloſer Volksgenoſſe auf der Straße nichts kaufen kann. Wie viele Betriebe können heute mit gutem Gewiſſen ſagen, daß ſie in verzichtfreudiger Opferbereitſchaft all die tauſend Möglichkeiten einer zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffung haben? reſtlos ausgeſchöpft Das einzige Barometer für den guten Willen zur Notgemeinſchaft, ſei es in der Unterbrin⸗ gung unſerer noch arbeitsloſen alten Kämpfer oder der zahlloſen, noch in bitterſter Not le⸗ benden ärmſten Volksgenoſſen, iſt das Ar⸗ beitsamt. Es kann mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß die eindringlichen Mahnungen, die durch die zuſtändigen Stellen ergingen, beim Arbeitsamt ſchon beachtliche Erfolge zeitigten, ſo daß die wirklichen Außenſeiter, die immer noch glauben, ihren eigenen Weg gehen zu müſſen, ſich allmählich deutlich von denen abſondern, die freudig mitarbeiten. Gerade die unerhörte frei⸗ willige Mitarbeit breiteſter Volksſchichten an der Ausmerzung aller dem Aufbauwillen unſerer Führer noch entgegenſtehenden inneren und äußeren Hem⸗ mungen ſichert die deutliche Herausſtellung aller dem heutigen Staat feindlich gegenüberſtehenden Ele⸗ mente. Das Arbeitsamt ſtellt niemals Zuweiſungsſcheine aus, wenn eine Arbeitskraft nicht unmittelbar durch den Betrieb angefordert wird. Die Auswahl der be⸗ reits unter fachlichen Geſichtspunkten vorgeſchlage⸗ nen Bewerber liegt letzten Endes beim Betrieb. Es ſei nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen, daß mit Ausnahme der wenigen noch zugelaſſenen nicht⸗ gewerbsmäßigen Stellenvermittlungen— darunter die der Deutſchen Angeſtelltenſchaft(früher DHV)— nur das Arbeitsamt als amtliches Organ der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung die Vermittlung von Arbeitskräften tätigen darf. Ein Fünftel des Einkommens für die Miete Nachdem die Beſtimmungen für die Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den Kleinwohnungsbau eine Umgeſtaltung erfahren haben, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter den Landesregierungen in einem Rundſchreiben Erläuterungen für die Durchführung der neuen Vorſchriften übermittelt. Der Miniſter weiſt, wie das VdZ⸗Büro meldet, darauf hin, daß der Höchſtbetrag der Bürgſchaften jährlich im Reichs⸗ haushaltgeſetz feſtgeſtellt wird. Für das Rechnungs⸗ jahr 1933 beläuft er ſich auf 100 Millionen Mark. Die Bürgſchaft des Reiches ſoll nur Riſikoſpitzen ausgleichen, die bei jeder nachſtelligen Hypothek vor⸗ handen ſind, dagegen nicht die Hergabe ſolcher Hypo⸗ theken ermöglichen, die von vornherein als gefährdet angeſehen werden müſſen. Die Ermächtigung zur Uebernahme von Reichsbürgſchaften iſt aus⸗ drücklich auf Kleinwohnungsbauten be⸗ ſchränkt. Das Ziel bleibt die Beſchaffung von geeig⸗ neten Wohnungen für die minderbemittelten Schich⸗ ten des deutſchen Volkes. Vor allem handelt es ſich um die Schaffung von Wohnraum für kinderreiche Familien. Dementſprechend muß, wie der Miniſter betont, zur Erzielung von Mieten und Laſten, die von dieſen Kreiſen wirklich getragen werden können, jeder überflüſſige Aufwand bei dem Bau der Wohnungen vermieden werden. Tragbar erſcheint die Miete oder die Dauer⸗ laſt, wenn ſie bei Einfamilienhäuſern mit Gartenzulage nicht mehr als etwa den vierten Teil und bei Kleinwohnungen in Geſchoßbau⸗ ten nicht weſentlich mehr als den fünften Teil des durchſchnittlichen Einkommens der Bevölkerungs⸗ kreiſe beträgt, für die die Wohnungen beſtimmt ſind. Nach wie vor iſt die Förderung des Flach⸗ baues die vornehmſte Aufgabe der öffentlichen Wohnungspolitik. Deshalb bedarf der Bau von Ein⸗ familienhäuſern und vor allem der Eigenheimbau beſonderer Pflege. Auch die Neuregelung der Be⸗ ſtimmungen bedeutet noch keine Dauerlöſung für den nachſtelligen Realkredit auf dem Gebiete des Woh⸗ nungsbaues. Deshalb betont der Miniſter in ſeinem Rundſchreiben, daß die Bürgſchaftsmaßnahmen durch umfaſſendere Maßnahmen abgelöſt werden müſſen, die die Bauwirtſchaft in den Stand ſetzen, frei von unmittelbarer behördlicher Mitwirkung den Bedarf an geeigneten Kleinwohnungen zu decken. NSDAP-Miſieilungen Aus parteiamtlichen Sehanntwachungen entnoramen PO Sandhofen. Montag, 12. d.., 20 Uhr, haben ſämt⸗ liche Zellen⸗, Block⸗ und Hauswarte zu einer Beſprechung im Gaſthaus„Zum Adler“ zu erſcheinen. Waldhof. Dienstag, 13. März, 20,30 Uhr, im Saale des Lokals Brückel, Waldhof, Schulungsabend für Pgg. und alle Unterorganiſationen. NSBO Achtung, NSBO⸗Amtswalter! Am Dienstag, den 13. d.., 20 Uhr, findet im Friedrichspark eine Amts⸗ waltertagung des Kreiſes Mannheim ſtatt. Hierzu haben ſämtliche Ortsgruppenbetriebsobmänner ſowie deren Stell⸗ vertreter und alle Betriebszellenobleute und deren Stell⸗ vertreter im Dienſtanzug zu erſcheinen. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP. KDA Dienstag, 13. März, 17—19 Uhr, Parkhotel, Zimmer Nr. 6, Sprechſtunde für Mitglieder und Nichtmitglieder. Zur Regelung der Organiſation und Fortbildung der Rechtspfleger Abkommen zwiſchen dem NS⸗Juriſtenbund und dem Beamtenbund Auf Grund der Ziffer 6 der Bekanntgabe des Reichs⸗ innenminiſters Dr. Frick und des Reichsminiſters Heß vom 10. Februar 1934 betreſfend Organiſationsregelung der deutſchen Beamten wird folgendes angeordnet: 1. Als Rechtspfleger im Sinne der Bekanntgabe gelten alle nach Ablegung der für den oberen Juſtizdienſt vor⸗ geſchriebenen Prüſung mit Wahrnehmung richterlicher Ge⸗ ſchäfte noach dem Reichsentlaſtungsgeſetz ſowie der Ländervorſchriften hierzu Betrauten. ſowie betraut ge⸗ weſenen, planmäßig angeſtellten Juſtizbeamten. 2. Die fachwiſſenſchaftliche Ausbildung und Fortbildung der Rechtspfleger erfolgt im Einvernehmen mit dem Reichshund der Deutſchen Be⸗ amten durch den Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten. Die fachwiſſenſchaftliche Fortbildung durch Ein⸗ richtungen des Reichsbundes der Deutſchen Beamten ſowie der Verwaltungsakademien und die weltanſchauliche Schu⸗ lung durch den Reichsbund wird hierdurch nicht berührt. Berlin, 9. März 1934. Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten: gez. Dr. Hans Frank. Reichsbund der Deutſchen Beamten: gez.: Neeſ. Hierzu ſchreibt das Preſſeamt des Bundes Nationab⸗ ſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten: Auf Grund des beiderſeitigen guten der Verbände iſt die vorſtehende Anorönung zur Vermeidung Billette ausbieten; ſie findet keinen. Wagen auf Wa⸗ gen rollt an. Und ſie ſteht am Eingang, muſtext die Menſchen, wartet, ob nicht einer eine Karte zuviel habe. Sie kommt ſich jämmerlich klein vor, die große Maha Terry, die in einer Woche Paris mit ihrem Ruhm füllen will, deren Bilder alle Zeitungen druk⸗ ken werden. Langſam wendet ſie ſich ab und ſchreitet durch den kühlen Abend bis zum Boulevard Clichy. Sie kennt die Gegend; es gibt hier eine kleine Gaſtſtätte, in der ſie mit Berufsgenoſſen manchmal in jenen Ta⸗ gen gegeſſen, als im Théatre Monaco die Proben für die Revue„La chanson du monde“ abhielten. Dahin geht ſie. Es ſind noch die gleichen Stühle und Tiſche wie vor acht Jahren; ſogar der Kellner iſt noch der gleiche, aber er erkennt ſie nicht. Sie beſtellt ſich etwas Eßbares und einen Rotwein und wartet, bis die Uhr über dem verſchnörkelten Büfett halb zwölf zeigt. Als das Beifallklatſchen bis auf die Straße tönt, das jubelnde Rufen, die Schreie„Veranyl!, ſteht ſie am Nebenausgang des Pleyel⸗Saals. Wieder ſieht ſie Wagenſchlangen, wieder wartet ſie. Aber mit ihr wartet diesmal eine dichte Schar, Männer und Mäd⸗ chen; ſie bilden eine Gaſſe vor dem kleinen Tor bis zu dem großen Wagen, der am Straßenrand hält. Und dann kommt Michael Verany. Ja er iſt es! Er lächelt, er winkt, er nickt. Ihm zur Linken geht ein Herr und trägt ſeinen Geigenkaſten. Ihm zur Rechten geht eine Frau; ſie ſchreitet dicht an Maha vorüber. Sie iſt groß, ſchlank und ſehr blond. Maha ſieht nur noch dieſe Frau, ſpürt ihr Parfüm. Sie kennt dies Geſicht, ſie kennt dies Parfüm: Berlin— das helle Zimmer der Penſion— die junge Ameri⸗ kanerin. Der Wagen fährt an. Die Menſchen rufen noch einmal, klatſchen noch einmal; dann löſt ſich die Menge. Maha läßt ſich mit forttreiben; ohne Willen ſetzt ſie einen Fuß vor den anderen. Eine Frau? Merkwürdig, daß ſie nie an eine Frau neben Micha gedacht hat Am nächſten Tag muß ſie doch im Ritz anrufen laſſen. Sie braucht Madeleine. Sie iſt elend, ſie iſt erkältet. In ſechs Tagen ſoll ſie ſingen; ſie muß zu Bett bleiben, gepflegt werden. Er geht gleich wieder, um einen Arzt zu holen. Er iſt außer ſich, erregt: Die ganze Europareiſe ſteht auf dem Spiel. Maha lächelt. Sie weiß, ſie wird ſingen:„Du haſt Mit Madeleine kommt Bruſati. niemals gewußt, wie ich weinte um dich.. Und ſie wird knien und ſehen, wie die Prozeſſion an ihr vorüberzieht * Mitte Dezember iſt Michgel Veranys erſtes Kon⸗ zert in Berlin geweſen. Ein großer Erfolg. Er hatte es nicht anders erwartet; er weiß, daß es zum guten Ton gehört, ſeine Konzerte zu beſuchen. Man ſpricht von einem Verany⸗Ton, einer Verany⸗Auf⸗ faſſung, jedoch auch von einer Verany⸗Haltung. Er hat ſich eine eigenwillige Poſe angewöhnt, angelernt: Faſt ſteif, faſt bewegungslos ſteht er da; die Geige hält er beinahe waagrecht. So laufen die Bilder von ihm um: Photographien, Zeichnungen, Scheren⸗ ſchnitte, Wiedergaben von Gemälden. In Berlin hat ihn Eduard Reich um einige Sit⸗ zungen gebeten, der berühmte Porträtiſt. Verany hat zugeſagt, aber den Zeitpunkt noch offengelaſſen; vorerſt wird er in Hamburg ſpielen, in Breslau, in Dresden und dann noch zweimal in Berlin, wo er wohnt. Das iſt der Plan bis Ende Januar. Fünf, höchſtens ſechs Konzerte im Monat genügen. Er kann auch nicht mehr leiſten; er ſtrengt ſich zu ſehr an. Vielleicht, daß er diesmal noch die Morgenfeier im Beethoven⸗Saal am erſten Sonntag des neuen Jah⸗ res zugibt, um die ihn die Notgemeinſchaft deutſcher Künſtler ſo ſehr bittet. Die amerikaniſche Botſchaft ſähe dieſen Akt der Wohltätigkeit ſehr gern; der Bot⸗ ſchafter hat es ihm auf dem letzten Mittwochsemp⸗ fang ſelbſt geſagt, und, da er amerikaniſcher Bürger geworden, muß er dieſem Drängen wohl nachgeben. Ellis meint es auch. Ellis iſt in der Bellevueſtraße abgeſtiegen, ſie wohnt in einem Hotel im Weſten, nahe am Zoolo⸗ giſchen Garten. Ellis' Bekanntenkreis iſt gleich wie⸗ der unfaßlich groß; es iſt wie in Paris, wie in Lon⸗ don. Ueberall hat ſie Freunde, oder ſie muß die Ge⸗ ſchäftsverbindungen ihres Mannes geſellſchaftlich pflegen. Mr.'Kelly ſieht ſehr darauf; er will auch, daß Michael Verany Mrs.'Kelly begleitet. Er weiß: Der Name des berühmten Geigers öffnet von Zweifeln erlaſſen wopden. Sie befreit den Rechte, pfleger von der Beitragspflicht im Beamtenbund. 2 Reichsführer des Beamtenbundes, Pg. Neef, hat ſich Abkommen bereit erklärt in der Erkenntnis, da Rechtspfleger, wenn ſie auch nicht Akademiker ſind. ſo do auf Grund ihrer Tätigkeit mit der Rechtserneuerung arbeit des NS⸗Juriſtenbundes in engſtem Zuſamme ſtehen. Was hören wir? Montag, 12. März Südfunk .10: Frühkonzert(Schallpl.). — 10.40 Sungerfahn, nach Wien(Schallpl.).— 10.30: Schulfunk.— 10.45: Ni⸗ faren⸗Muſik(Schallpl.).— 11.00: Sonaten.— 12.00: 920. tagskonzert.— 13.35: Slawiſche Muſik(Schallpl.).— 1 05 Muſik für Violonceilo.— 16.00: Nachmittagskonzert, 46 17.30: Vom Seben und von Kunſtwerken.— 17.45: W Ferdl(Schallpl.).— 18.00: Jugendſtunde.— 1578.te zöſiſch.— 19.00: Reichsſendung: Stunde der 58 ous Leipzig: Magelonenzyklus von Johannes Brahms.— 20.10: Konzert.— 21.00: Geſpenſter. Drama von Jbſen.— 29.00: Das hohe C. Tenöre ſingen auf Schallplatten. 24.00: Nachtmuſik. Südweſtfunk 11.50: Soztalbfenſt.— 14.40: Stunde des Lieheg: Mopen Schumann.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Type deutſcher Geſchichtsphiloſophie.— 17.45: Kloviermuſik.— 18.00: Stunde der Jugend: In der Heimat des Führet⸗ atte. 18 50: Griff ins Heute.— 21.15: Aufſtand um Henriette⸗ Ein Hörſpiel um Auguſt den Starken. Weſtdeutſcher Rundfunk 102 .05: Schallplatten.—.10: Morgenkonzert. 10. 35 Wir und die Welt.— 12.00: Blasmuſik.— 14.00: Mithh konzert.— 17.15: Aus einem alten Liederbuch. 1 Jugenoͤfunk.— 20.10: Tanzmuſik aus dem 17. und 18. hundert.— 20.45: Der zerbrochene Krug. Luſtſpie Heinrich von Kleiſt.— 23.00: Tanz⸗ und Unterhaltu muſik. Bayriſcher Rundfunuk .46: Schallplatten.—.25: Schallplatten. 1e Mittagskonzert.— 19.35: Schallplotten.— 14.50: Flt, 5 Kleinen.— 15.10: Kleine Konzertſtunde.— 15.30: 110. Volkslieder.— 17.30: Elefantenjagd in Indien.— tten. Bücher unſerer Zeit.— 18.30: Gondelfahrt(Schollplatten“ — 20.30: Kl. Funbbrettl.— 21.15: Wolf⸗Sicherſund n⸗ 21.40: Betrachtung über ſchönes Bauen.— 23.00: mermuſik. Deutſchlandlender r1. .35: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10: Wern ſtunde.— 10.50: Körperl. Erziehung.— 11.30: Kind uſik. Kindesſtatt.— 12.10: Tanz⸗ und Unterhaltungem uig (Schallplotten).— 14.00: Ouverturen und Vothhucher⸗ (Schallplatten).— 15.15: Für die Frau.— 15.45: Bü ſtunde.— 17.00: Werkſtunde für die Ingend.— 17.20, fs⸗ der Laut⸗ und Zeichenſprache der Vögel.— 17.40:— komiker— Volksinſtrumente(Schallplatten).— Ein er⸗ ſcher Nobelpreisträger: Prof. Dr. Nernſt.— 20.10: O reich. Abend.— 21.30: Neue Wege der Operngeſtaltuch 22.25: Rund um die Fußballweltmeiſterſchaft.— Heiteres Spätkonzert. Wien 1 18.25: Aus der Staatsoper: Die Meiſterſinger 6 Nürnberg von Richard Wagner. Fageokaleucleꝛ Montag, 12. März 4 Nationaltheater:„Die Heimkehr des Matthtas Bruc“ Schauſpiel von Sigmund Graff, Miete B, 20 Uhr. 977 Roſengarten: 5. Bolksſinſonie⸗Konzert. Dirigent: Herbaus, muſikdirektor Ph. Wüſt. Soliſt: Prof. Wilh. Ba Klavier. ilzer⸗ Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Rud. Mäld Apollo: 20.15 Uhr Revue„Die große Trommel“. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert und Tan Kabarett. Tanz: Pawillon Kaiſer. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Annette im Paxa Alhambra:„Früchtchen“.— Roxy: 3 mit otes“,— uftige 371 roße Kleeblatt“.— Scala;„Des jungen Deſſauers ggen — Pol a ſt und Glorio: Meine Lippen Lüge nicht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Funde aus dem Färſthlihr. Altlußheim. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 3 5 Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 19 Uhr 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis Ausleihe. cholle Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: 10.90 bis 13 Uhr Leſ ube⸗ Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 10 Jngendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Er Türen, die ſich ſonſt ängſtlich verſchloſſen balten. in iſt Geſchäftsmann; er will, daß das Geld, 3 Nu die Sache dieſes Verany ſteckte, ſich hoch verzinſt hen. deshalb hat er auch die gemeinſame Reiſe zugen en: Eiferſüchtig iſt er nicht; er glaubt ſich ausbufenſiebt Ellis iſt eine kluge Frau und gute Mutter, ſie Tom und Mabel. eſchäft⸗ Michael Berany haßt dieſe geſellſchaftlichge an lichen Bindungen, dieſe ewigen Anforderungen es ſeine Zeit, an ſeine Kraft. Er fühlt ſich durc) mit Getriebe belaſtet. Er ſollte auch heute P fts⸗ ihr bei Mr. und Mrs. Carlton ſein, dem Botſenhem rat und ſeiner Gattin, Eſſen mit anſchließe Bribge. Aber da ſagte ſich zum Glück Bun er⸗ zer Agent: Burley iſt ſelbſt von Neuvork he gekommen, um die weiteren Abſchlüſſe für tätigen, nachdem die Pariſer und Londoner einer ſo gut einſchlugen. Er bringt den Inhaber deutſchen Konzertdirektion mit, einen 9 telbar⸗ Verany trifft ſich mit den Herren in der Ho rt um Das Geſpräch dreht ſich ſelbſtverſtändlich ſofon delt: neue Abſchlüſſe. Kolbe hat mit Polen verhan das Warſchau, Lodz, Krakau; er möchte jetzt ſchon abe Programm feſtlegen.— Verany wehrt ſich: 3 17 meine Vorbereitung für Europa getroffen, Kolbe, ich kann nicht während einer Reiſe nach⸗ Sachen einüben, nicht einmal bekannte Stück inde üben“— Der Agent hebt beſchwörend die an für „Ich bitte Sie, Meiſter, das ſind Kleinigkeite Sie! Sie ſpielens vom Blatt Selt. Der Amerikaner hört zu und trinkt ſeinen c9 an Er weiß, es war ein Fehler, die beiden gleic dem einen Tiſch zu ſetzen. Er wird morgen mit eiß einzeln ſprechen, dann wird ſich alles regeln; 55 gelt ja nun, was ſie wollen. Als die zweite F ſen faſt leer iſt, wendet er ſich an den Deutſchen: /Clair⸗ Sie, Miſter Kolbe, haben Sie Beziehungen zu champs?“ „Den Pariſer Barietéagenten? Gewiß, ich ſeinen hieſigen Vertreter.“„Er⸗ „Dann können Sie mir einen Gefallen tun: was kundigen Sie ſich doch einmal unter der Hand, die Maha Terry bekommt, hier für den Janudkun⸗ der Scalal Ich habe die Frau in London gehör, was erhört! ſage ich Ihnen. Sie wäre bei uns au für den Konzertſaal.(Fortſetzung — 9 32 —— 3———2———2 K SS S.„ SS ———r——————— E SE SS. 5555——— 55 — Morgen-A usgabe Aeberlegene er deutſch 145. Jahrgang/ Nr. 118 en Länderelf Das 100. Länderſpiel des Deutſchen Jußball⸗Bundes ein eindeutiger Sieg— Deutſchland beſiegt Luremburg:1 Am Vorabend des Kampfes Kaen Koblenz aus reiſte am Samstagnachmittag die 1— Expedition geſchloſſen über Trier nach Luxemburg. Eupfaner ſollte einem Wunſch des DoyB entſprechend kein nehr ug ſtattfinden; es ſtanden aber dennoch tauſend und 1 6 Menſchen am Bahnhof, um die deutſche Mannſchaft heſerüben und um ihr die beſten Wünſche für das Län⸗ bie el mit auf den Weg zu geben. Im Omnibus führte wurbe fe weiter zum Großherzogtum. In Baſſerbillich 5 die Grenze überſchritten. Es war gegen 7 Uhr ſunben und die Dunkelheit brach bereits herein. Dennoch leutſch ſich die Bewohner ganzer luxemburgiſcher und kleine er Grenzdörfer zuſammen. Der Fußballverband des Vertre. Landes ließ es ſich nicht nehmen, hier ſchon die 1 tter ſetnes großen Nachbarn zu begrüßen. iag faStadt, In Lu⸗ wiederholte ſich dieſe Begrüßung. Ihr Nach ſich ein Empfang auf der deutſchen Geſandtſchaft an. gun,einem kleinen Eſſen im Hotel„Alfa“, dem Stand⸗ rtier 0 2 9 er deutſchen Mannſchaft, luchten unſere Spieler Ahzettig das Bett auf. Regen über Regen! feiden Sonntag ließ ſich ſehr unfreundlich an. Dicke Re⸗ haltſa ſſen zogen über das Großherzogtum und ein unauf⸗ dickeltner Bindfadenregen ſtrömte nieder. Dennoch ent⸗ 88 000 eſich in der Stadt bald ein ungewohntes Treiben. Karte Einwohner zählt die Stadt Luxemburg und 16 000 kau* waren ſchon am Samstag für das Länderſpiel ver⸗ wrnch Außerordentlich zahlreich waren die Deutſchen, Sondern lich die rheiniſchen Schlachtenbummler, die in Kaſen dügen, Omnibuſſen und langen Wagenkolonnen ein⸗ hen Ueberall ſah man deutſche Gruppen mit Fähn⸗ mit 30 man deutſche Laute und dentſche Lieder. Die ſtart Journaliſten und 25 Photographen ebenfalls recht uon vertretene deutſche Sportpreſſe wurde am Vormittag hhrügtl Iuemburger Kollegen empfangen und herzlich ahlrei Bemerkenswerterweiſe hatten ſich hierzu auch Pegleithe franzöſiſche Journaliſten eingefunden. In ihrer Uüntteltung befand ſich„Miß Lothringen“, die Schönheits⸗ ber un Lothringens. Im Stadthaus fand wenig ſpäter Lur mbwfang der deutſchen Mannſchaft durch die Stadt ch 1 burg ſtatt. Bürgermeiſter Dietrich ſprach ſehr herz⸗ dank 5 Namen der Gaſtgeber, Dr. Raßbach ſtattete den Rannſ er Deutſchen ab. Sehr erfreut war die deutſche kauß chaft, als ihr„Miß Lothringen“ einen Blumen⸗ reichten den deutſchen und den franzöſiſchen Farben über⸗ Ueberfülltes Stadion Nekehen frühzeitig ſetzte der Anmarſch zum Stadion ein. S leles um 15 Uhr, olſo eine Stunde vor Beginn des zur Es konnte im Stadion der berühmte Apfel nicht mehr bot ch b. follen. Da der Bindfadenregen nicht ausſetzte, von Re as eigenartige Bild eines einzigen großen Walles 0 icenſchirmen. Aber die Stimmung der Maſſen wor vurfelle denkbar beſte. Mon kann ſich die Erregung ſchlecht ſroßte— in die das kleine Großherzogtum durch das etzt wosportereignts in der Geſchichte Luxemburgs ver⸗ ſutß zorden war. Sehr betrüglich war aber im Gegen⸗ miler zü der Anblick des Spielfeldes. Der Boden hatte tief aufgen langen Regen ſehr gelitten, überall ſah man ſen ſüsweichte Stellen und ſogar Waſſerlochen. Es eröff⸗ ſchten Uchrfür das Spiel alſo nicht gerade die beſten Aus⸗ ſhliche Vernünftigerweiſe ſah man davon ab, das ſonſt Mit Liedertſpiel von Jugendmannſchaften durchzuführen. geit. edern und Späſſen vertrieben ſich die Maſſen die de deummer wieder hörte man auch die„Lore“ und an⸗ iche Geſänge. fizun vor 4 Uhr betraten dann unter ſtürmiſcher Be⸗ in den die beiden Mannſchaften dos Feld. Sie kamen wie ſolglelest vorgeſehenen Auſſtellungen, ſtellten ſich alſo D entſchtand 5 Buchloh (Bſch Spelborf) Haringer (Bayern München) Gort, Janes S depan Dehm Riht Düſſeldorf)(Schalke 04)(1. 86 Nürnberg) Herkun Wigold Hohmann Raſſelnberg Kobierfki Ln a Düſſeld.)(Bſes Benrath)(Fortuna) de m bu rg: Loeſch (Seuneſſe Eſch) (uni Reiners Majerns i nion Luxemburg! Geuneſſe Eſch) Schiffhher, er remer Wel ingen)(Niederkorn)(Spora Luxemburg) ſſerd Becker Mengel 2 ib Speicher ingen)(Düdelingen)(Srora Luxemburg) Schieösrichter: De Wolſ(Holland) Das Spiel beginnt Große erſte Halbzeit der Deutſchen uus. Dieit⸗dem Pfiff zum Spielbeginn ſetzte der Regen iunen!e Kegenſchirme ſchloſſen ſich, das Spiel komite „Luxemburg hatte Anſtoß, aber der Ball blieb reck ſtecken und um ein Hagor wäre ſchon in IMiuute das deutſche Führungstor gefallen. Die lbrechts ſtreifte knapp am Tor vorbei. Die Mültee geßer zeigte aber ſchon gleick dorauf, daß ſie aues en zteh, wollte. Trotz der ſchlechten Bodenverhältniſſe F. Rinuägige Angriffe nach vorn und bereits in der Eü ab, fiofiel der erſte Treffer. Albrecht ſauſte mit dem Aug Leötlonkte etwas zurück und der anbrauſende Raſſeln⸗ uuttiff r einen Prachtſchuß in die Maſchen. Angriff auf Wete übe te weiter vor, die luxemburgiſche Verteidigung lekraſcheerlaſtet, bekam aber plötzlich Luſt, als mit einem Ratſ uden Vorſtoß der Linksaußen Speicher das i Latte or gefährdete. Der Schuß ging allerdings neben 0 r In der 13. Minute fiel bei einem ſchönen An⸗ — von ſchlands zweiter Treffer. Wigold erhielt den Sitzer En Unks, überſpielte Maferus und ſchoß dann aus ſh ning eiz Die deneſce Elf cliebderhaldareſ ich mit den Bodenverhältniſſen ſchon deshalb weit wi ebandletl ſie exakter zuſammenſpielte und die beſſere lch lung hatte. In der 20. Minute kam der erſte abe Kur Schuß auf das deutſche Tor, und dos war e das deshalb ſehr gefährlich, weil bei einer Ballrück⸗ ſogas eder im Dreck ſtecken geblieben wor. Buchloh Die Be ziemlich Mühe, den Ball zu erwiſchen. Nr Widerteidigung des Gegners brachte den Ball nicht 8 fuch konnte, obwohl er hart bedrängt wurde, den Füt, 6000 Pt. Klorecht ſchieben, und der ſandte mühelos ein. len Tedentſchen Schlachtenbummler— ſie ſtellten den Wie es eil der Zuſchauer— waren begeiſtert. Schon jetzt Ur Henſich, daß der Sieg der deutſchen Mannſchaft nicht u allerznmen werden konnte. Sehr überraſchend kam Uutentor dings zwei Minuten ſpäter der Gegner zu einem dger das allerdings der einzige Treſſer der Luxem⸗ eiben ſollte. Bei einem Vorſtoß des rechten Agel 2 auchte urpiöglich ber flinke Mittelſtürmer vor dem Tore auf, und unhaltbar für Buchholz Von links nach rechts: Der Halblinke Raſſeln berg, der linke Verteidiger Haringer, der Mittelſtürmer Hohmann flitzte ein ſchöner Schuß ins Tor. Die Luxemburger wurden durch dieſen Erfolg mächtig angeſpornt. Sie riſſen alle Kräfte zuſammen und rieſen mit wuchtigen Vorſtößen brenz⸗ liche Situationen vor dem deutſchen Tor hervor. Aber dieſer Zwiſchenakt dauerte nur vier Minuten, dann be⸗ herrſchten die Deutſchen wieder die Lage. Hohmann ging von der Mittellinie auf und davon, umſpielte alles, was ſich ihm in den Weg ſtellte und ſchoß das vierte Tor, Die Stürmerleiſtungen auf der deutſchen Seite begeiſterten. In der 33. Minute ſpielte ſich Kobierſki durch, flankte und Wigold ſchoß im nächſten Zug ein weiteres Tor, das aber von dem Schiedsrichter wegen abſeits nicht anerkannt wurde. Augenſcheinlich befand ſich Herr de Wolf im Irrtum, aber der richtige fünfte Treſſer ließ nicht lange auf ſich warten. Schon drei Minuten ſpäter war er da. Kobierſki flankte und Raſſelnberg ſchoß unhaltbar. Vorübergehend legte ſich unſere Mannſchaft etwas mehr Reſerve auf. Der tiefe Boden, der doch ſehr ermüdete, verlangte eine ver⸗ nünftige Verteilung der Kräfte; es ſchien jedenfalls bei dem kräftigen Gegner nicht geraten, die Kräfte vorzeitig aus⸗ zugeben. Bei den nun zahlreicher werdenden Gegenvor⸗ ſtößen der Luxemburger zeichnete ſich beſonders der ſchnelle linke Flügel aus. Erfolge wurden jedoch nicht erzielt, die wachſame deutſche Hintermannſchaft hielt unüberwinolich und im Kreis Rechtsaußenſtürmer Albrecht. ſtand. Als der Pauſenpfiff kam, lag Deutſchland:1 in Front, und ſchon jetzt wurde unſere Elf von den Tauſen⸗ den von Schlachtenbummlern ſtürmiſch gefeiert. Nach der Pauſe Die deutſche Mannſchaft ſpielte nach dem Wechſel dann wieder ſtark überlegen. Für eine Viertelſtunde lang kam ſie in Höchſtform und ſpielte den Gegner glatt an die Wand. Den verwirrenden Kombinationszügen des deutſchen An⸗ griffs war der Gegner in keiner Weiſe gewachſen und es war kein Zufall, daß innerhalb 12 Minuten die Luxem⸗ burger drei weitere Treffer der Deutſchen quittieren muß⸗ ten. In der 7. Minute ſchoß Hohmann eine ausgezeich⸗ nete Kombination mit Kobierſki und Raſſelnberg mit dem 6. Treffer ab; zwei Minuten ſpäter erzielte der Benrather wieder nach feinem Zuſammenſpiel mit ſeinen Nebenleuten den 7. Erfolg. Dann kam in der 12. Minute wieder Raſſelnberg zu Torehren. Der Torſegen ebbte jetzt bis faſt zum Spielſchluß ab, obwohl die Deutſchen weiter un⸗ angefochten im Angriff lagen und zahlreiche Schüſſe aufs Luxemburger⸗Tor abgaben. Aber ſchweres Schußpech ver⸗ hinderte, daß das Ergebnis zweiſtellig wurde. Hohmann ſchied vorübergehend verletzt aus, aber faſt in der letzten Spielminute fiel doch noch ein Treffer für die Deutſchen. Raſſelnberg war nach blendender Kombination der Schütze dieſes 9. Treffers. Kritik der Leiſtungen Das:1 von Luxemburg beſteht völlig zu Recht. Es iſt nicht allein durch die Geſchehniſſe auf dem Spielſeld und durch die Zahl der Torgelegenheiten unſerer Mannſchaft gerechtfertigt, ſondern dieſes Spielgeſchehen hätte ebenſogut die Unterlage für einen noch weit höheren Sieg unſerer Elf werden können. Wenn nicht in der zweiten Spiel⸗ hälfte der deutſche Sturm eine ganze halbe Stunbe lang ein ſo großes Schußpech gehabt hätte, wäre das zweiſtellige Score unausbleiblich geweſen. Auch die deutſchen Läufer beteiligten ſich in dieſer Spielphaſe an dem Bombardement des luxemburgiſchen Tores, aber auch ſie hatten ebenſo⸗ wenig Glück wie der Sturm. Trotzdem darf dieſer hohe Sieg nicht überſchätzt werden. Die Mannſchaft unſeres Geg⸗ ners vom Sonntag war der deutſchen Elf aber auch in allen fußballeriſchen Belangen unterlegen. Gegen unſere techniſch ausgezeichneten Leute wirkten die Luxemburger wie eine um mehrere Klaſſen ſchlechtere Elf. Lediglich der Vertei⸗ diger Reiner und der ſchnelle Linksaußen Speicher er⸗ reichten in manchen Spielphaſen nahezu das Niveau un⸗ ſerer Spieler, und auch der Tormann Löſch hielt trotz der neun Treffer recht anſprechend. Aber ſonſt war mit den Luxemburgern nicht allzuviel los: Ihr Sturm ſpielte recht primitiv, und die Hintermannſchaft hatte gegenüber den ideenreichen Angriffszügen des ſchnellen deutſchen Sturmes ſehr oft keinerlei Möglichkeit zum Cingreiſen. Wie ſchon angedeutet, war das Spiel der deutſchen Mannſchaften in allen Reihen reif und abgerundet. Aber da die Luxemburger kein Prüfſtein für das wirkliche Kön⸗ nen unſerer Elf ſein konnten, iſt die abſolute Leiſtungs⸗ fähigkeit der Adlerträger ebenſowenig einzuſchätzen, wie beiſpielsweiſe nach dem hohen:1⸗Sieg jener weſtdeutſch n Mannſchaft über Belgien, die dann wenig ſpäter gegen Norwegen nur ein ſpärliches:2 erzielte. Allerdings hatte man den Eindruck, als ob dieſe deutſche Mannſchaft gegen Luxemburg doch ſtärker und zuverläſſiger geweſen ſei, als jene, die das:1 gegen Belgien erzielte. Tormann und Verteidigung wurden allerdings kaum auf eine ernſtliche Probe geſtellt. In der Läuferreihe überragten die beiden gleich vorzüglichen Außenläufer Janes und Oehm, gegen die der Schalker Mittelläufer Czepan doch etwas abſier. Während die beiden Außenläufer in meiſterhafter Weiſe den Angriffswillen der Luxemburger abtöteten und den eigenen Sturm dauernd mit Prachtvorlagen fütterten, konnte Czepan nicht den Eindruck erwecken, als ob er der gegebene Mittelläufer für unſere Nationalmannſchaft ſet. Ein Paradeſtück war das deutſche Innentrio Wigold⸗ Hohmann⸗Raſſelnberg, die in verwirrendem Zickzack immer wieder die luxemburgiſche Tordeckung nach Belieben durch⸗ brachen und auch in punkto Schußkraft kaum Wünſch⸗ offen ließen. Ihnen paßten ſich die beiden Außenſtürmer ſehr gut an, wobei Albrecht durch ſein uneigennützigeres Spiel ſeinen Klubkameraden Kobierſki überragte. Schiedsrichter de Wolf hatte kein allzu ſchweres Amt Er wurde ihm ohne Mühen gerecht. Erfreulich war die Feſtſtellung, daß ſich an den ſtürmi⸗ ſchen Ovationen für die gute Leiſtung der deutſchen Mann⸗ ſchaft auch die luemburgiſchen Zuſchauer recht lebhaft be⸗ teiligten. Noch keine Entſcheidung im Gau Baden BfR und Walohof ſpielen:2— Offenbach und Nürnberg führen— Württemberg hat zwei Tabellenführer Gau XIV Baden VfR Mannheim— S Waldhof:2 Vi Mühlburg— Jc Freiburg:3 Fe Pforzheim— Phönix Karlsruhe:1 Vf R Mannheim und der SV Waldhof trenn⸗ ten ſich unentſchieden:2. Dieſer eine Punkt wird BfR ͤͤie Meiſterſchaft koſten und Waldhof bringen, denn VfR kann nur noch auf 24 Punkte kommen, während Waldhof wahrſcheinlich 25 Punkte erreichen wird. Der FC Freiburg brachte ViB Mühlburg die erſte Niederlage(:3) auf eigenem Platz bei. Die Vereine behielten ihre Plätze. Der Sieg wird Freiburg am Ende lediglich den dritten Platz ſichern. Der§FC Pforzheim beſiegte Phönix Karls⸗ ruhe:1 und iſt dadurch an die fünfte Stelle zu Mühl⸗ burg gerückt. Phönix muß jetzt aufpaſſen, daß er nicht 5 zurückfällt, ſonſt könnte unter Umſtänden der Abſtieg blühen. Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte VfR Mannheim. 17 9 4 4 41:21 22:12 Sp Waldhof.. 16 8 5 8 86:27 21:11 F Freiburg. 16 8 3 5 31:81 19:13 FNB 6 5 6 23:29 17:17 .C Pforzheim.. 16 7 2 7 35.32 16.16 BVfB Mühlburg..16 6 4 6 24:24 16.16 Phönix Karlsruhe. 15 5 1 7 81.22 15:15 Brötzingen 16 7 8 35.34 15.17 Vis Neckarau. 17 5 5 7 2·80 15:19 SpCl Freiburg. 16 2 2. 12 99.26 ViR.⸗Mannheim— SV. Waldhof:2(:1) Seit Jahren hat keine Begegnung in Mannheim eine ſolch fiebernde Spannung erweckt wie dieſer Großkampf der beiden alten Gegner an der Rhein⸗Neckargabel. Im Handumdrehen waren die Sitzplätze ausverkauft, ſo daß dieſe weſentlich erweitert werden mußten, und wer die Menſchenmauern hinter der Brauerei ſich auftürmen ſah, glaubte ſich in die Glanzzeit des Mannheimer Fußballs verſetzt, als die Koryphäen des deutſchen Fußballs am Rhein ihre Niederlagen holten. Der Platz mußte polizeilich geſperrt werden. Wie weit der Intereſſenkreis für dieſes Mannhetmer Ereignis gezogen war, konnte man ſchon dar⸗ aus erſehen, daß nicht nur aus dem unmittelbaren Hinter⸗ land und den Nachbargebieten, ſondern ſelbſt vom Saar⸗ bereich ſich Zuſchauer einfanden, ganz abgeſehen davon, daß im geſamten Süden überhaupt gerade dieſem Treffen mit ſeinen Auswirkungen auf die kommenden Großbegegnungen begreifliche Aufmerkſamkit entgegengebracht wurde. Die Bedeutung des Spiels wurde noch dadurch unterſtrichen, daß Innenminiſter Pflaumer, Landesbeauftragter Kraft, ſowie weitere führende Perſönlichkeiten dem Spiel beiwohnten. In der Tat konnte man bei ber letztgezeigten Form des VfR. ſowohl wie bei dem Ueberraſchungsumſtand, daß Waldhof knapp vor Toresſchluß auf ſeinen alten, bewährten Mittelläufer Brezing zurückgreifen konnte, einen ſpannung⸗ geladenen Kampf erwarten, deſſen Ergebnis vorauszuſagen, ein Griff ins Dunkle ſein mußte. Gerade ſolche Kämpfe holen nicht nur Ausdauer und Können, ſondern vor allem die Nerven heran, über die ja niemand prophezeien kann, noch weniger über eventuelle Launen des Zuſalls und des Glücks Von letzterem war diesmal Waldhof zweifellos be⸗ günſtigt durch den ſachlich unbegründeten Elfmeter, ſowre durch den Umſtand, daß ihm auf die ganz leichtſinnig ver⸗ ſchuldete 7. Ecke, die VfR prompt die abermalige Führung brachte, gelang, kurz darauf nochmals gleichzuziehen. Wirk⸗ lich verdienter Sieger wäre die Platzelf geweſen, die be⸗ ſonders gegen Schluß mächtig aufkam und das Eckenver⸗ hältnis überragend geſtaltete. Trotzdem wäre es aber un⸗ gerecht, die Geſamtleiſtung Waldhofs zu ſchmälern, die dem letztſonntägigen Ergebnis in Freiburg gegenüber, auf nicht eigenem Boden eine ſtarke Leiſtung bedeutet. Die Meiſterſchaftsfrage ſteht nun weiter offen und das Gewicht des heutigen Ergebniſſes zeigt ſich darin, daß Waldhof etwas mehr Ausſicht auf das Endziel hat. Von Vf R kann man ſagen, daß er— von einer ge⸗ wiſſen Zeitſpanne nach dem unſeligen Elfmeter abgeſehen — ein taktiſch und techniſch ſehr gutes Spiel zeigte, bei dem eigentlich kein Mann ausfiel. Berk beſonders ſchien ſich etwas vorgenommen zu haben, ſein Führungstor öffnete das Tor zum Siege weit. Beſonders das bewußt hohe Spiel der Elf, das die gefährliche Flachkombina⸗ tion der Waldͤhöfer ſtark beſchränkte, war zielbewußt, nur wäre eine wechſelvollere Bedienung beider Sturmflügel vor der Pauſe wirkſamer geweſen. Hier ſchickte man meiſt die linke Seite ins Feuer. Im Brenn⸗ punkt der gegneriſchen Deckung ſtand Langenbein, der ſtändig bewacht wurde und natürlich nicht ſo zur Eni⸗ faltung kam. Trotzdem blitzten manche meiſterlichen Mo⸗ mente auf. Um ſo mehr attackierten die Flügel mit Ver⸗ bindern, die auch für die beiden prächtigen Treffer zeich⸗ nen. Die Läuferreihe war nur auf der linken Seite ſchwächer, die in der zweiten Hälfte Weidinger nicht ge⸗ nügend niederhalten konnte, ſo daß eine der zügigen Flanken dieſes Spielers auch zum ſchwerwiegenden und endgültigen Ausgleich führte. Aus der Verteidigung ragte Schmoll bedeutend heraus, er lieferte ein großes Abwehr⸗ und Auſbauſpiel. Auch Bartak zeigte keine eigentlichen Fehler, wogegen Hoßfelder neben glänzenden Momenten auch Unſicherheit verriet(2. Hälfte). Im Ganzen ent⸗ täuſchte VfR keinesfalls und wenn der verdiente Voll⸗ erfolg ausblieb, ſo waren Mächte am Werk, gegen die man eben machtlos iſt. Jedenfalls war es ſchade um die⸗ ſen Kampf, der eine ganz große Linie hätte erreichen können. Für Waldhof hat das Ergebnis, wie angebeutet, be⸗ ſonderes Gewicht, da die beiden letzten Spiele auf eigenem Platz ſtattfinden und relativer Einpunktvorſprung gegen⸗ über BfR gewahrt wurde. Zur letzten Meiſterform kam aber auch Waldhof ſo wenig wie Vſc. Keine der Mann⸗ ſchaften vermochte ihr Syſtem reſtlos durchzuſetzen, oder die Sache wirklich überlegen zu geſtalten. Brezing z. B. nahm der verregnete Boden merkbar mit. Wirkliche Schwächen zeigte auch keine Spieler der Gaſtelf. Sehr gut ſchlug ſich das Verteidigungstrio, auch die Außenläufer, aber mit⸗ unter zog Simon bedenklich glatt davon, was Kiefer zu verantworten hat. Im Sturm klappte in erſter Linie das ſamoſe, techniſch flüſſige und von langem Beſinnen un⸗ belaſtete Spiel des jungen Billmeier in der Mitte. Walz fiel vereinzelt in den Fehler des Dribbelns; bei ſolchem Tempo und ſolchem Kampf doppelt verfehlt; aber er wie Weidinger brachten zahlreiche Bälle herein. Wirklich ruhig ſpielten Siffling und Heermann, aber gegen eine ſolche Verteidigung muß die Entſchlußkraft noch ſchneller ſein. Alles in allem hat Waldhof befriedigt, ſo daß bei weiterer Konſolidierung der Mannſchaft die Sicherheit der Form auch wieder wachſen wird. Das Spiel Unter allgemeiner Spannung ſetzt der Kampf bei Rücken⸗ wind für Waldhof, beiderſeits etwas aufgeregt ein. Ein Strafball Brezings wird abgeſtoppt. Berk begeht anfäng⸗ lich den Fehler, ſeine Vorlagen an Simon zu ſcharf zu geben. Ein Langſchuß Weidingers zieht ſcharf am Pfoſten vorbei. Auch VfR verſchießt; das Bild iſt ſehr wechſelnd. Ein gutes Hereinſpiel von links, kann Berk, geſchickt ſtehend, mit Steilſchuß ſicher umſetzen. Dann knallt Kamen⸗ zin aus der Luft ganz groß, doch Rihm drückt im Strecken ab. Dann kommt das Unerwartete: Ein vollkommen unverſtändlich gegebener Faulelfer wird von Siffling glatt zum Ausgleich verwandelt. BVfR iſt offenſichtlich deprimiert, fällt merklich zuſammen, hält aber ſo weit ſtand, die Sache für die Fortſetzung noch der Pauſe offen zu zwingen. Nach Seitenwechſel ſpielt Waldhof gegen den Wind, aber doch merklich ruhiger und bekommt Oberhand. Doch auch VfR ſammelt ſich wieder und als Theobald mit ſehr berechnetem Kopfball eine Ecke Simons abſchießt, hält man den Kampf für entſchieden; doch auch Kiefer gelingt dann auf Hereingabe Weidingers ebenfalls ein Kopfſtoß—:21 Die letzten 12 Minuten füh⸗ ren das Ringen auf den Höhepunkt. VfR ſetzt unheim⸗ lichen Druck, häuft Ecke auf Ecke; aber auch Waldhof wehrt mit letztem Einſatz, ſo daß unter dem Hinſchwinden der von den Menſchenmaſſen fieberhaft verſolgten Minuten der Spielſtand nicht mehr geändert wird.— Paulus⸗ Saarbrücken leitete bis zu dem ominöſen Elfmeter korrekt, verſcherzte ſich dann aber alle Sympathien und erſchwerte ſich ſelbſt die Leitung. Er brachte die 15 000 Zuſchauer— aber auch auf eine längere Strecke Vfk— durcheinander, A. M. Vi Mühlburg— FC Freiburg:3(:1) Vor etwa 1500 Zuſchauern bezwang der§cé Freiburg die auf eigenem Platz ſchwer zu ſchlagenden Mühlburger verdient mit:3. Mit ſtarkem Wind im Rücken begannen ſie von der erſten Minute an in raſantem Tempo das gegneriſche Tor zu berennen, ſo daß die Mühlburger Ver⸗ teidigung immer wieder klärend eingreifen mußte. Nach 20 Minuten Spieldauer erzielte der Erſatzmittelſtürmer der Freiburger, Wernet, den einzigen Treffer der erſten Spielhälfte. Bei nachlaſſendem Tempo kamen dann die Mühlburger beſſer auf und erzielten auch eine Reihe ge⸗ fährlicher Situationen vor dem Freiburger Tor, kamen aber bei ihrem langſamen Spiel und den ungenauen Schüſſen zu keinem zählbaren Erfolg. Im ganzen boten die Freiburger durch ihr ſchön 5 ſammen⸗ und Aufbauſpiel eine e während Mählburg in ſeinem linken Verteidiger Dienert und dem Tormann ihre beſten Leute hatten. Schwach ſpielte die Läuſerreihe. um die Meiſterſchaft des Gaues gegenüber. 8. Seite/ Nummer 118 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. März 103 Ofjenbach in Neunkirchen geſchlagen Gau XIII Südweſt Bornſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach:0 FS Fraukfurt— Wormatia Worms 02 Fcn Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen:0 SB Wiesbaden— 05 Mainz:0 AO Worms—§C Kaiſerslautern 92 Neunkirchen ſchlug Kickers Offenbach 30. Neunkirchen liegt mit einigen Vereinen an vierter Stelle. Offenbach führt zwar noch, hat aber einen Verluſtpunkt mehr als Worms. Wormatia Worms gewann gegen den§ S B Frankfurt:0 und behauptete den dritten Platz. Frauk⸗ furt iſt auf die drittletzte Stelle zurückgefallen. Der FK Pirmaſens ſchlug Phönix Ludwigs⸗ bofen knapp:0 und blieb an zweiter Stelle zuſammen mit Worms. Phönix hat den achten Platz zuſammen mit Wiesbaden. Wiesbaden ſiegte über Mainz:0 und nimmt den achten Platz ein. Mainz behauptete den vierten Platz. A O Worms verlor gegen Kaiſerslautern 92 und muß jetzt abſteigen. Kaiſerslautern liegt an vierter Stelle. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Kickers Offenbach 20 10.. Wormatia Worms. 19 11 4 4 41:32 26.12 FK Pirmaſens.. 20 11 4 5 56:28 26.14 Eintracht Frankfurt 19 7 5 7 43.38 19:19 FC Kaiſerslautern 19 8 3 8 43.49 19.19 Boruſſia Neunkirchen!19 8 3 8 41.42 19.19 SBFỹ 05Mainz.. 27 9 1 11 43.51 19˙23 SV Wiesbaden..19 7 4 8 31:86 18.20 Phönix Ludwigshaf. 21 6 6 9 38:43 18.24 5SoV Frankfurt.. 19 7 3 9 36.44 117.21 Sportfr. Saarbrücken 18 7 1 10 3536 B15.21 Alemannia Worms 18 3 3 12 23:45⁵ 9·27 Boruſſia Neunkirchen— Offenbacher Kickers:0(:0) Auf dem gerade noch beſpielbaren Platz in Neunkirchen hatten ſich 5000 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel endete mit einer großen Ueberraſchung, daß es den Offenbachern nicht gelang, ſich erfolgreich durchzuſetzen. Sie wurden mit :0 beſiegt und haben Hamit ihre Ausſichten, Meiſter der Gruppe Südweſt zu werden, eingebüßt.— Glaſer⸗ Neckarſulm leitete einwandfrei. 5S Frankfurt— Wormatia Worms:2(:0) Auf dem Eintrachtplatz, auf dem dieſes Spiel wegen der über den Fußballſportverein verhängten Platzſperre ſtattfand, hatten ſich 5000 Zuſchauer eingefunden. Sie be⸗ kamen ein recht ſchönes und ſpannendes Treffen zu ſehen, deſſen Endausgang aber nicht ganz befriedigte, da die Tore näher gelegen hatten. Ueberhaupt hätte ein Unentſchieden den Leiſtungen der beiden Mannſchaften eher entſprochen. Die Wormſer hatten ihre Schußkanone Winkler erſetzt; ſie enttäuſchten auch in einigen anderen Reihen. Die Born⸗ heimer dagegen lieferten ein ſehr ſchönes Spiel; ſie hatten ihre beſten Leute im Torwart Blaimer und dem Mittel⸗ läufer Schlagbauer.— Becker⸗Ludwigshafen war dem Spiel ein guter Leiter. FK. Pirmaſens— Phönix Ludwigshaſen:0(:0) Der FK. Pirmaſens trat mit zwei Erſatzleuten an, war aber den größten Teil des Spiels klar überlegen. Aber die Gäſte hatten eine ausgezeichnete Verteidigung und fan! den ſich mit ihrem halbhohen Spiel auf dem aufgeweichten und ſchweren Boden weit beſſer ab als Pirmaſens. Hier ftel vor allem auf, daß die Läuferreihe lange nicht ſo über⸗ legt und ruhig ſpielte als ſonſt. Hergert und Weilhammer machten nicht nur im Aufbau, ſondern auch in der Ab⸗ wehr ungewohnte Fehler. In der erſten Halbzeit war das Spiel zumeiſt verteilt. Schöne, zuſammengreifende An⸗ griffe der Pirmaſenſer wechſelten ab mit geſährlichen Durchbrüchen des Gäſteſturms. Enzner⸗Ansbach leitete das zeitweiſe ſehr harte Sptel nicht immer zufrieden⸗ ſtellend. 1500 Zuſchauer waren Zeuge des Kampfes, dar⸗ unter auch die beiden Bürgermeiſter der Stadt. S Wiesbaden— FS Mainz 05 220(020) Vor der Pauſe waren ſich in dieſem Treffen beide Mann⸗ ſchaften gleichwertig. Man ſah auf keiner Seite beſondere Leiſtungen. Nach dem Wechſel wurden die Leiſtungen der beiden Parteien noch Hadurch beeinträchtigt, daß Regen ein⸗ ſetzte und immer ſtärker wurde. Die Wiesbadener fanden ſich mit den Verhältniſſen beſſer ab als ihr Gegner. In der 12. Minute erzielte der Linksaußen Klein den erſten Treffer. In der 25. Minute folgte dͤurch Kraus, der einen Handelfmeter verwandeln konnte, das zweite und letzte Tor. Der Sieg der Wiesbadener iſt verdient, da die Mann⸗ ſchaft die beſſere Geſamtleiſtung zeigte. Fin k⸗Frankfurt⸗ Seckbach leitete das vor 5000 Zuſchauern ausgetragene Spiel gut. AO Worms— 1.§C Kaiſerslantern:2(:1) Der Tabellenletzte ſchien dieſes Spiel nicht mehr ernſt zu nehmen, denn die rund 1000 Zuſchauer bekamen eines der ſchlechteſten Spiele der Saiſon zu ſehen. Aber die Pfälzer Güſte vermochten die Schwäche der„Vereinigten“ nicht auszunutzen, denn ſie vergaben viele Chancen und ſtatt des dürftigen:0⸗Sieges hätte ein 510 eher dem Spiel⸗ der Wormſer in Perioden fielen, in denen Tore des FS[verlauf entſprochen. Ketterle⸗Hanau amtierte ſehr gut. Zwei Tabellenführer in Württemberg Gau XV Württemberg Kickers Stuttgari— Union Böckingen 42 ViB Stuttgart— Syfr Stuttgart:4 F Ulm— SC Stuttgart:4 Die Stuttgarter Kickers beſiegten Union Böckingen 412 urd rückten dadurch mit in die Tabellen⸗ führung zu Böckingen auf. BfB Stuttgort verlor ein weiteres Spiel gegen Sportfireunde Stuttgart mit:4 und iſt nach Berluſtpunkten ſtark zurückgefallen. Die Sportfreunde ſind on Abſtiegsſorgen jetzt ganz befreit. Der SE Stuttgart ſchlug den§ VUlm 4·1 und rückte zu ͤͤieſem an die ſechſte Stelle auf. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Union Böckingen 15 9 2 4 43·81 2010 Stuttgarter Kickers 15 9 2 4 35:30 20.10 ViB Stuttgart 16 6 5 6 44-35 17.15 SpB Feuerbach 14 6 3 4 32.26 15:13 Sportfr. Stuttgort 14 5 6 31:6 13.15 FV Ulm 14 4 5 3326 12.16 SC Stuttgart 14 5 2 7 12.16 SS Ulm 15 5 2 8 33 12.18 FCE Birkenfeld 15 4 3 8 30.41 11·19 Stuttgarter Kickers— Union Böckingen:2(:0) Zum wiederholten Male ſtanden ſich die beiden füh⸗ renden Mannſchaften des Gaues Württemberg im Kampf Diesmal gab man den Böckingern die größeren Chancen, das Spiel zu gewinnen. Es kam aber wieder einmal ganz anders. Die Kickers nutzten nach torloſer erſter Halbzeit die ſich bie⸗ tenden Gelegenheiten beſſer aus, als die auffallend kraft⸗ los ſpielende Angriffsreihe Unions. Sie gewannen ſchließ⸗ lich verdient, wenn auch etwas glücklich. Vor über 10 000 Zuſchauern leitete Beſt(Höchſt) ausgezeichnet. BfB Stuttgart— Spfr Stuttgart:4 Der BſB Stuttgart hatte ſchon am letzten Sonntag ſeine letzten Chancen, im Gau Württemberg Meiſter werden zu können, eingebüßt. Am Samstag ließ ſich die Mannſchaft nur vor 2000 Zuſchauern von den Sportfreunden im Lokal⸗ kampf auf eigenem Platz mit 114(:2) ganz glatt ſchlagen. Das Spiel wor eines der ſchlechteſten, die man in dieſer Meiſterſchaftsrunde in Württemberg geſehen hat. Auch der Sieger, für den übrigens der Punktegewinn ſehr wert⸗ voll war, konnte nicht überzeugen. Immerhin war der Sieg der Mannſchaft, die in der Verteidigung ihre beſten Leute hatte, verdient. Kotz⸗Göppingen leitete das Spiel gut. Ulmer FV 94— Stuttgarter SC:4(:0) Wenn auch der Sieg der Stuttgarter nicht ganz unver⸗ dient iſt, ſo muß doch geſagt werden, daß er mehr oder we⸗ niger glücklich errungen wurde, da die Ulmer vor der Pauſe das Spiel der verpaßten Gelegenheiten zeigten und ſogar zu allem Unglück noch einen Elfmeter verſchenkten. Während man von den Sportklüblern in Ulm weit mehr erwartet hatte ſpielten die 94er in den erſten 45 Minuten gut. Der Ball lief von Mann zu Mann, die Läuferreihe überfütterte den Sturm geradezu und die Berteidigung war auf der Höhe; allerdings wurden vom Sturm totſichere Gelegenheiten ausgelaſſen. Die Stuttgarter imponierten erſt nach der Pauſe durch ihr ungeheuer raſches, un⸗ gekünſteltes Spiel, wobei der Sturm die wenigen heraus⸗ gearbeiteten Möglichkeiten prompt verwertete. Der.76 Nürnberg allein in Front Gau XVI Bayern 1. Fé Nürnberg— Schwaben Augsburg.1 Spg Fürth— 1860 München 11 Wacker München— Jahn Regensburg:4 Ié München— ASV Nürnberg:2 Der 1. Fc Nürnberg wahrte durch einen:1⸗Sieg über Augsburg ſeine weiteren Ausſichten und führt jetzt allein. Augsburg blieb auf dem fünften Platz. Die Spg Fürth und 1860 München ſpielten unentſchieden:1. Dieſer eine Verluſtpunkt warf oͤte 1860er auf den zweiten Platz zurück. Fürth iſt mit Augs⸗ burg punktgleich on fünfter Stelle. Wacker München wurde Lurch Jahn Regens⸗ Hurg 114 geſchlagen. Eine Aenderung der Tabellenplätze fand nicht ſtatt. Der Fé München verlor gegen ASVNürnberg 122 und iſt nicht mehr zu retten. ASV Nürnberg hat die ſiebte Stelle behauptet. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. 8C Nürnberg 20 14 3 3 5626 31:9 München 1860 20 13 6 2 42.15 30.10 Bagyern München 20 11 4 5 52732 26.14 Schweinſurt 05 20 10 4 6 33.32 24:16 Schwaben Augsburg19 8 4 7 40.36 20.18 Spg Fürth SRSFF 8 3 MSV Nürnberg 20 8 3 9 36.35 19.21 Jahn Regensburg 20 7 4 9 34•40 18.22 Wocker München 19 5 4 10 31.48 14.24 B 04 Würzburg 20 4 5 11 27:47 13.27 1. FC Bayreuth 19 3 6 10 23:47 12˙26 E München 19 3 9 18 2550 9229 1. Fé Nürnberg— Schwaben Augsburg:1 Wie eruſt es der 1. FE Nürnberg mit dem Kampf um die Bayern⸗Fußballmeiſterſchoft nimmt und wie reell ſeine Ausſichten ſind, das bewies er am Samstagnachmittag wie⸗ der im Punktekampf gegen Schwaben Augsburg.„BVor 3000 ehrlich begeiſterten Zuſchauern ſertigte der„Club“ die doch gewiß nicht ſchlechte Augsburger Elf überlegen mit:1 611) ab. Wetter⸗ und Bodenverhältniſſe waren ideal, ſo daß ſich ein einwandfreier Kampf entwickeln konnte. In einem ſchnellen, techniſch achtbaren Kampf riß der Club bald das Kemmando an ſich. Seßner⸗Ansbach war als Schieds⸗ richter etwas kleinlich. Spg Fürth 1860 München 111(:1) Die 8000 Zuſchauer erlebten in Fürth einen großen Kampf, der mit Ausnahme der erſten Viertelſtunde nach der Pauſe durchweg im Zeichen der Fürther ſtand. In der erſten Hälfte war die Ueberlegenheit der Einheimiſhen ſo groß, daß die Fürther Verteidiger es ſogar wagen konnten, auf der Mittellinie zu ſtehen. Trotzdem kam aber Fürth zu keinem Erſolg, da der rechte Sturmflügel zu ſchwach ſpielte. Auf der anderen Seite war aber die zahl⸗ reiche 60er⸗Abwehr auch nicht zu ſchlagen. Das Eckenver⸗ hältnis lautete:9 zugunſten der Fürther. Wacker München— Jahn Regensburg:4(:0) Die Regensburger, die in den letzten Wochen einige Hbemertenswerte Spiele gelieſert haben, kamen auch am * Sonntag in München gegen die„Blauſterne“ zu einem ein⸗ deutigen Sieg, den ſie in erſter Linie ihrer vorzüglichen Hintermannſchaft und Hann auch dem ſchußfreudigen Sturm verdankten. Die Wackerelf, obwohl ſie immer noch in Ab⸗ ſtiegsgefahr iſt, brachte nicht den nötigen Kampfgeiſt auf, um den vorzüglichen Gegner zu ſchlagen. 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe:1(:0) Im letzten Verbandsſpiel auf eigenem Platze gelang es dem Pforzheimer Club zwei wichtige Punkte verdient unter Dach und Fach zu bringen. Das Spiel wurde von Schieds⸗ richter Multer⸗Landau vor etwa 4000 Zuſchauern muſtergültig geleitet. Im Sturm gefiel vor allem das ſehr gute Spiel der Innenſtürmer; beſonders ſind hier Fiſcher und Rauh zu erwähnen. Huber am rechten Flügel war etwas ſchwächer, dagegen war Merz und der Linksaußen ſehr gut. Bei den Gäſten verdient die Hintermanſchaft uneingeſchränktes Lob. Der Torwart Mayer zeigte ſich als ganz großer Hüter. Von den Läufern ſind in erſter Linie die beiden Außen Schiller und Dickgießer zu erwähnen. Dagegen enttäuſchte der Angriff. Einigermaßen befrie⸗ digte hier nur Föry und der Mittelſtürmer Heiſer, wo⸗ gegen die Außenſtürmer nahezu ausfielen. Ein Gyiel der 607 Mannheim— Spog Sandhofen:2 Wie nicht anders zu erwarten war, blieb Sandhofen auch in dieſem Trefſen ſiegreich, denn die O7er waxen bei weitem nicht der Gegner, der den Sandhöfern ernſthaft ge⸗ fährlich werden konnte. Immerhin war der Sieg noch nicht einmal ſo hoch, denn bei der klaren Feldſpielüber⸗ legenheit hätte die Torausbeute ausgiebiger ſein müſſen. Da aber Hildebrand im Tor ſich einmal in guter Form prä⸗ ſentierte und auch die Verteidigung aufmerkſam war und der Sandhöſer Angriffsreihe immer eine Auſſeitsfalle ſtellen konnte, blieb es trotz zalloſer Chancen bei dem knappen 210, das durch zwei unhaltbare Treffer von Barth zu Stande kam. Alles in allem litt das Spiel unter der Ungunſt des Wetters, denn der ſtarke Regen hatte das Spielgelände derart ſchwer gemacht. daß beide Parteien gegen Mitte der zweiten Halbzeit ziemlich fertig waren. 07 Mannheim mit Hildebrand; Büntner, Chriſt, Ulmrich. Müller, Fleck; Haag, Wogelmann, Reichert, Rup⸗ pert, Hügel. Der beſte Mannſchaftsteil war einmal mehr das Schlußtrio. Die Läuſerreihe war gezwungen ihr Spiel defenſiy zu geſtalten, der beſte dieſer Reihe war Fleck. Der Sturm blieb auch diesmol die Schwäche der Elf. Man ſah von ͤieſer Reihe nur vereinzelt Leiſtungen, die etwas An⸗ griffsmäßiges darſtellen. 8 Sandhofen hatte ſolgende Elf zur Stelle: Witte⸗ mann; Michel, Streib; Müller. Servatins, Motyſek; Fug⸗ mann Barth, Weiß, Dörr, Becker. Das Schlußtrio war vor keine allzuſchwere Aufgabe geſtellt, trotzdem tat ſich Streib bei dem glatten Boden ſehr ſchwer. Die Läuferreihe war naturgemäß beſſer und konnte ſich ganz dem Aufban Harte Schlußkümpft im Handball Waloͤhof ſchlägt auch ByR— Phönix ſpielt unentſchieden— 08 verliert Sp. V. Waldhof—.f. R. 723(:2) MöC. Phönix— Tu.Sp. V. Nußloch:5(:2 Tbd. Durlach— TV. Ettlingen:6(:3) Tgde. Ketſch— Polizei Karlsruhe:6(:2) TV. Hockenheim—§C. 08:6(:3) Am vorletzten Spieltag waren die Platzverhältniſſe ge⸗ rade nicht die beſten. Durchweg ſetzte es nochmals harte Kämpfe ab, die jedoch ſo ziemlich die erwarteten End⸗ ergebniſſe zeitigten, wenn auch dieſelben im Verhältnis knayp zu nennen ſind.— Der Meiſter Waldhof, der ſich im Anſchluß an ſein Spiel gegen B. f. R. der ver⸗ dienten Meiſterehrung erfreuen durfte, ſchlug auch im Rück⸗ ſpiel die VfR.⸗Leute und wird ohne Niederlage die Runde beenden, denn auch im letzten Treffen gegen Ettlingen iſt mit einem weiteren Erfolg zu rechnen.— Auch auf dem Phönix⸗Platz gab es ein ſpannendes Spiel zu ſehen, denn hier ging es um den dritten, unter Umſtänden auch um den zweiten Tabellenplatz. Die Nußlocher be⸗ ſtätigten ihre guten Leiſtungen in der Schlußrunde, indem ſie den Torvorſprung ihrer Gaſtgeber aufholten und ihre Ausſichten auf den dritten Platz wahrten, denn Ettlin⸗ gen iſt nach ſeinem allerdings knappen Siege über Dur⸗ lach von der zweiten Stelle nicht mehr zu verdrängen.— Auch Hockenheim kam über 08 zu einem knappen Er⸗ folge, der die Stellung des TV. Hockenheim weiter ver⸗ beſſerte. Gleichzeitig unterlag Polizei Karlsruhe der Tgde. Ketſch, ſo daß die Abſtiegsfrage endgültig gelöſt iſt, wobei die Karlsruher die Leidtragenden ſind. SpV Waldhof— BfR:3(:2 Nun hat auch unſer Meiſter ſein letztes Heimſpiel hinter ſich, das mit einer ſtimmungsvollen Meiſterehrung aus⸗ klingen ſollte. Doch davon ſpäter mehr. Der um die Mit⸗ tagsſtunde niedergehende Regen hatte nicht ganz den erwar⸗ teten Beſuch auf den Waldhof gebrucht; aber dennoch waren nahezu 1000 Zuſchauer erſchienen, denen ein intereſſantes Spiel vorgeführt wurde, bei dem die Ueberraſchung die gute Leiſtung der Raſenſpieler war. Die Raſenſpieler waren ohne verſchiedene der erſten Elf angetreten, aber der Erſatz zeigte eine gute Leiſtung, wie ſich überhaupt die ganze Elf bemühte, dem Gegner keine Blöße zu geben. Mäntele im Tor war hervorragend und hatte Gelegenheit ſein Gegenüber Weigold, der nicht im gleichen Maße beſchäftigt war, zu übertreſfen. Heck und Funk waren ſehr eifrig, leider waren ſie in einigen we⸗ nigen aber ausſchlaggebenden Momenten nicht zur Stelle, ſo daß ihre Geſamtleiſtung Hadurch etwas geſchmälert wurde und anderſeits der Waldhofſieg etwas klarer als dem Spielverlauf entſprechend zum Ausdruck kam. Ziegler war in der Läuferreihe weitaus der beſte, wenn er aber nicht ſeine Aufmerkſamkeit einzig und allein Spengler zu⸗ gewendet hätte, wäre ſein Spiel noch produktiver geworden. Matthes und Seiberlich fielen nicht aus, konnten aber doch nicht an Zieglers Leiſtung herankommen. Die Mittelläufer⸗ frage im BfR Hürfte nach dieſem Spiel gelöſt ſein. Im Sturm war Meier der beſte, auch wenn ihm ein 13⸗Meter daneben gelang. Morgen war aktin wie in ſeinen beſten Tagen, nur der Schuß iſt nicht mehr ſo gefährlich. Eine überraſchende Aktivität legte auch Schimmelburg als Halb⸗ ſtürmer an den Tag. Fiſcher konnte nicht wie gewohnt ins Spiel kommen, war allerdings auch gut gedeckt. Nadler war wohl der ſchwächſte der Mannſchaft, zeigte aber gegen Schluß einige gute Leiſtungen. Konnte man ſo mit den Ein⸗ zelleiſtungen einig gehen, ſo aber gar nicht mit der Mann⸗ ſchaftsleiſtung. Die ſchönſten Chancen nerliefen im Sande, weil man nicht präzis oder zu unüberlegt abſpielte. In dieſer Beziehung kam klar die andauernde Umſtellung zum Ausdruck. Waldhof erſchien komplett. Weigold konnte kaum die ͤrei VfR.⸗Tore verhindern. Müller und Schmitt lieferten ihr bekannt gutes Spiel, das aber etwas zu körperlich wirkt und auch gegen Ende den unliebſamen Zuſammenſtoß mit Morgen zur Folge hatte. Die Läuferreihe Ratgeber⸗ Kritter und Rutſchmann ſpielte aufmerkſam, ſicher in der Deckung und raſch im Start, erreichten ſie manchen nicht für ſie beſtimmten Ball. Ohne Tadel iſt ihr Auſbau, etwas zu gewagt aber das weite Aufrücken beſonders von Rutſch⸗ mann. Der Waldhofſturm wird immer ſineſſenreicher und verſteht es blendend ſaſt, durch die Deckung den Neben⸗ ſpieler freizuſpielen. Fehlerhaft iſt das zeitweiſe Außer⸗ achtlaſſen der Flügel. Einzeln betrachtet gefiel Zimmermann am beſten, dann folgt Spengler, der trotz ſeiner Beſchat⸗ tung durch Ziegler Zeit zur Dirigierung des Sturmes wie auch zum erfolgreichen Torwurf hatte. Er iſt eminent ſchnell, und ſeine Mitſpieler gehen, was ausſchlaggebend iſt auf ſeine Intenſionen ein. Engelter war durch eine Fingerverletzung etwas gehindert. Herzog arbeitete unauf⸗ fällig, ſchwächer war in dieſem Spiel Schmidts. Die Mann⸗ ſchaftsleiſtung der Platzherren ſtand weit über der der Raſenſpieler. Hier ſah man eben das langjährige Auf⸗ einandereingeſpieltſein, das ſichere Freilaufen und auch Bedientwerden. Und dennoch ſcheint uns der erſte Gau⸗ meiſter verwundbar. Vielleicht ſcheint es auch nur ſo, daß dieſe Leute eine gewiſſe Sorgloſigkeit an den Tag legen, aber dieſes ſichere Gefühl, überlegen zu ſein, kann eines ſchönen Tages trügen. Als Unparteiiſcher war Soldner,§c o8, zur at die Stelle, der ein ſehr ſchweres Amt hatte. Aber er 194 Note„gut“ verdient, er verſtand vor allem, dem Spie nen Lauf zu laſſen. Das Erſcheinen der Zugendlichen nach dem Sclurin, bie ihrem Meiſter gratulieren wollen, rettet die Situsg Halbkreisförmig nehmen ſie um die Mannſchaften ſtellung, wo die beiden Banner des Dritten Reiches on ſtellung gefunden haben. Nun ſchreitet der Gauſpielm zur Ehrung der Elf. Er bringt zum Ausdruck, daß n 5 allein die Aktivität, ſondern auch die ſtillen Arbelteſe den Vereinen und Behörden den Fortbeſtand un nen Sportes garantteren, deshalb ehre er gerne mit dem 19 Meiſter auch die beiden mit der DSB⸗Nadel ansieſer neten(Spieß, Mech, und Söldner,§c 08) bei.0 Gelegenheit. Er ermahnte die verſammelte Jugen dem Meiſter gleichzutun und die Handballtradition 1 Sp Waldhof hochzuhalten. Dann beglückwünſchte 5 40 ſiegreiche Mannſchaft im Namen der Spielleitung un Izen der Hoffnung Ausdruck, daß die Verteidigung des Titels gelingen möge. Dem Publikum aber rief er bie daß Mannheim nun nur noch eine Mannſchaft kenn en⸗ des Sp Waldͤhofs, unſeres Gaumeiſters. Dr. Stuem ſtein überbrachte im Namen des BfR Blumen. Dr. gler ſchloß ſich den Glückwünſchen der Vorredner an. 0 dankte für ſeine Mannen. Als das letzte Steg Het ahlich Führer und Vaterland verklungen war, war auenf die Dämmerung hereingebrochen. Trotz des Zwiſchen. war es noch gelungen, die Meiſterehrung in wür Weiſe vorzunehmen. Mc Phönix TSp.V Nußloch 516 40 Zum letzten Spiel des Mic Phönix batte ſich nochhon eine anſehnliche Zuſchauermenge eingefunden, die a einen ihren Lieblingen ſtark enttäuſcht wurden. ch man guten Start, der eine:0⸗Führung erbracht hatte, men die noch den Gegner aufkommen und teilte ſich mit 6 K Punkte, ſo die letzten Chancen auf einen beſſeren Pla der Tabelle vergebend. Phönix kam wieder ohne Repp. Die beſten bot die Läuferreihe, während der Sturm gar keinen, e Lel⸗ finden konnte. Auch Trippmacher im Tor bot ſtungen. Sonſt konnte keiner über den anderen wachſen. Es fehlte vor allem der notwendige Einſab, hätte heute ein Sieg zuſtande kommen müſſen⸗ 0 letz⸗ Nußloch konnte aber auch nicht die non ihm in war ten Spielen gewohnten Leiſtungen zeigen. Der Stu man diesmal der ſchwächſte Mannſchaftsteil, Hinten 5 5 ken ſich alle Mühe und konnte nach der erſten Ueberraſchung Gegner niederhalten. Seiſtunge Tbd. Durlach— TV. Ettlingen 220(li) Es war zu erwarten, daß das Zuſammentreffen wobel beiden Mannſchaften einem Lokalkampf gleich kom dieſem es immer hart auf hart geht. Das war auch Ende Spiel mehr als erſorderlich der Fall. Am letzten ält⸗ blieb der Tabellenzweite über den Tabellenletzten iden nismäßig knapper Sieger, allerdings gab es au e Lei⸗ Seiten Platzverweiſe. Ettlingen hat nun, nachdem uklich ſtungen der Mannſchaft in den letzten Spielen be⸗ was ſchwankten, ſich auf dem zweiten Platz behauptet, Lei⸗ beachtliche in dem ſtarken Zehnerfeld immerhin eine ſtung darſtellt. 9 Tgde. Ketſch— Polizei Karlsruhe 96 6 Abermals ſetzte die vom Abſtieg bedrohte Karks ohne Polizet ihrem Gegner harten Widerſtand entgege ein daß es ihr jedoch gelang, ſich zu behaupten. Aber en nach⸗ Sieg hätte das Schickſal nicht mehr wenden könn gültig dem Hockenheim ſein Spiel gewann und dadurch e dem ſich in Sicherheit befindet. So muß Polizei Karlsrn ſchönen Töd. Durlach in die Bezirtstlaſſe ſolgen. Einer ſehr 1 erſten Spielhälfte ſolgte nach der Pauſe eine ſchöne. Denn als die Gäſte auf 413 verbeſſert batten der die Spielweiſe beiderſeits eine reichlich harte, ſo gut leitende Schiedsrichter Kauß⸗Schwetzingen 5 Schluß ſtraff anziehen mußte. Dennoch kam es kurz vounſchaft zum Platzverweis eines Spielers der Ketſcher Wi TV. Hockenheim— 08 Maunheim.6 66790 Nach einigen ſchwarzen Spieltagen ſcheint Hockenheimer Mannſchaft wieder eine gewiſſe Stetig getreten zu ſein. Nach dem knappen Siege Krenheimer mußte ſich nun auch 08 Mannheim auf dem 9 el⸗ Gelände geſchlagen bekennen, nach einem jederzeit hneiber/ vollen und vor allem vornehmen Spiel, das in 18 tel⸗ Durlach einen gurten Leiter beſaß. In der mann“ hälſte und zu Beginn der zweiten war die Pla tten/ ſchaft leicht überlegen, ehe die Gäſte mehr vom Spie vielende ſo daß es ihnen gelang, den 73⸗Stand bis zum S auf:6 zu verbeſſern. Erſter Tag des Frankjurter Reitturniers 13jähriger Hitlerjunge gewinut das Glücks-Jagoͤſpringen Das zweitägige Frankfurter Reitturnier wurde ſchon am erſten Abend in jeder Hinſicht zu einem vollen Erfolg. Die 8000 Zuſchauer, die die Feſthalle faſt bis auf den letzten Platz füllten, erlebten eine Fülle von großartigen Ritten und wundervollen Kampfſzenen, beſonders in den beiden Hauptprüfungen des Abends, der Dreſſurprüfung der Klaſſe M und dem Zeit⸗Jagöſpringen. In der Klaſſe der Amateurreiter wurde die Dreſſurprüfung von dem bewährten Fels unter Rittmeiſter Gerhard, während bei den Berufsreitern Stall Weſtens Draufgänger mit A. Staeck im Sattel, den Vogel abſchoß. Das Zeit⸗Jagd⸗ ſpringen ließ ſich unſer Champion Axel Holſt mit Bezirksklaſſe widmen. Im Sturm war Barth wieder die treibende Kraft und der gefährlichſte Stürmer. Weiß hat gute Ideen als Sturmführer, war im Schuß zu weich und zu langſam. Dörr ſpielte ebenſalls rationell, hatte aber in Becker einen Nebenmann, der äls Verſager anzuſprechen iſt. Fugmann hat wieder nach der angenehmen Seite enttäuſcht. Bezirksklaſſe Unterbaden-Oſt Spg Eberbach— SpVg Schwetzingen:1 S Sandhauſen— 05 Heidelberg:0 Union Heidelberg— FV Weinheim:1 Spg Plankſtadt— 70 Rohrbach:2 VſB Kirchheim— BfB Wiesloch 41 In den Spielen der Gruppe Oſt blieben auch an dieſem Spielſonntag die Ueberraſchungen nicht aus. So hatte man mit einer ſicheren:1⸗Niederlage des Fi Weinheim gegen die Heidelberger Union ebenſowenig gerechnet, wie mit einem:0⸗Sieg von Sandhauſen gegen 05 Heidelberg. Alle übrigen Treffen endeten mit den erwarteten Erſolgen der Plat mannſchaften. Kreisklaſſe 1 Ilvesheim— Edingen:2 Seckenheim— TV 46.0 Neckarhauſen— Heddesheim:1 Rheinau— Brühl 671 Neckarſtadt— Leutershauſen ausgef. Ladenburg— Kurpfalz Neckarau:1 Gewinner des„Holland⸗Becher“, Ernſt Deut Bianca nicht nehmen, aber er mußte den erſten* dem vorzüglichen Marengo(Seyfert) tetlen. Fieg des Im Glücks⸗Jagöſpringen gab es mit dem 24 18fꝗährigen Hitlerjungen Kron, der ſich gegen, die bewerber durchſetzte, eine nicht kleine Uleberraſcht urde von den Zuſchauern mit ſtürmiſchem Beifall quitte, züglich Von den Schaunummern imponierten 9 Butl, Ritt der SS⸗Reiter unter Führung von Reiterführ aun, die Quadrille der Landespolizei, die von Polte oh 5 mann Noack kommandiert wurde, außerdem die itel⸗ Poliziſten in den Uniformen der alten ſüddeutſche Zapfen“ Regimenter. Der von der SA⸗Kapelle ausgeführte, Kröigen ſtreich und der Aufmarſch der Sea bildeten den Abſchluß des erſten Abends. Die Ergebniſſe:„ Biane Zeit⸗Jagdſpringen Klaſſe L: 1. Stall Georgen 66 Se (A. Holſt) und F. Tippmanns Marengo(Seyfer 85*3 kunden; 3. Oolt. Niemacks Erhard(Beſ) 74 Sen, Schut, Langes Colanda(Beſ.) 75 Sek.; 5. Frankfurter Prim polizei Rapka(W. M. Käpper) 70 Sek. und Seyſer (Beſ.) 76 Sekunden.„ oult Dreſſurprüfung Klaſſe M: Amateurreiter: 1. Laus Hannovers Fels(Rittm. Gerhard); 2. R. Gömmane Beſ) bub(Frau Gömmerih und Rittm. Gerhards Germaug Kor, 4. Kav.⸗Schule Hannovers Alp(Oblt. Stubbendorf) areiie, Schule Hannovers Elch(Rittm. Glene.— Ber 4 olff⸗ 1. Stall Weſtens Draufgänger(A. Staeck)? 2. 8 Tan (A. Staeck); 3. Stall Friedrichshoſs Cava Feldmaus zchshofs (Sattelmeiſter Ehrhardt); 4. Stall Friedrichshoſs (Sattelmeiſter Ehrhardt). 6 Wolſe Eigunngsprüfung für Damen⸗Reitpſerde: 1. Jr(Frn Fleiß(Frl. J. Wolff); 2. Frau J. Sack⸗Thorers 8 2 f Franke). Alma(Wulſloe⸗ Jagdſpringen Klaſſe A: 1. W. Wulſſs 20 Sek.; 2. Reit⸗Inſtitut Schotts Kobold(Schn bermanns Tarzan(Beſ.) und Brigade 148 Wies man(Marx) je 32 Sek.—(41 Teilnehmer). Schubert); Jyr⸗ Schubhen K. Deutſch⸗Tangermünde nicht mehr akte, ahrin Einer unſerer beſten Nachwuchs⸗Skuller, der 995 münde, hat ſich vom oltiven Sport zurückgesegen. n eih iſt beruflich an einen Ort verſetzt worden, wwo Rudertraining nicht mehr möglich iſt. —— *— 9 —2 00 35 „Vontag, 12. März 1934 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe 7. Seite /Nummer 118 Reichsminiſter Rudolf geß Sieger Der Stellvertreter des Führers gewinnt den Zugſpitz-Flug ——1 Zugſpitzflug 1934, SuasPübrung gelegentlich deſſen urſprünglich vorgeſehene des Eibſeerennens am 17. Fe⸗ ſche an den damaligen ſchlechten Wetterverhältniſſen iterte, wurde am Samstag nachgeholt. Auch diesmal die Durchführung des Wettbewerbs wieder an einem en und noch am Samstag mußten die Veranſtalter die immungen ändern und den Flug mit dem Start auf 949 Oberwieſenfeld in München beginnen laſſen. Die — führte nach dem Schneefernerhaus, wo eine Ziel⸗ hatte au überfliegen war und die Wertung erfolgte. Leider 5 e die unſichere Witterung dazu geführt, daß eine Reihe ernnemeldeten Teilnehmer dem Start fernblieben. So —.— man Ernſt Udet, Ritter von Schleich, Aichele⸗ ——— Richter⸗München, den von den großen Lang⸗ enwettbewerben bekannten Piloten Riſticz, Fürſt⸗ n und Geyer⸗Kaiſerslautern. keſnnter den 12 Teilnehmern, die ſich am Start einfanden, auf 5e ſich auch Reichsminiſter Rudolf Heß, der Pelt em ihm von der Stadt Nürnberg zur Verfügung ge⸗ nah en Flugzeug„Stadt Nürnberg“ an der Prüfung teil⸗ und zur allgemeinen Begeiſterung auch Sieger wer⸗ die— Miniſter Heß lieferte damit den Beweis, daß und egierung nicht nur leere Worte für den Sport findet Mitlie dürfte wohl überhaupt das erſtemal ſein, daß ein ort ed einer amtierenden Regierung ſich aktiv an einer lichen Veranſtaltung beteiligte. Für den Sport ſelbſt eutet dieſes aktive Intereſſe eines Staatsmannes eine 61 beſondere Auszeichnung und einen ganz großen ungserfolg. er Start in ein miniſter München erfolgte mittags um 2 Uhr im dahlreicher Ehrengäſte, an ihrer Spitze Staats⸗ Eſſer und der Präſident des Deutſchen Luftſport⸗ Verbandes, Bruno Loerzer. fernerhaus errechnet waren, der Maſchine uſw. maßgebend waren. Heß nach fünfviertelſtündiger Abweſenheit wieder fand, der ſich gewaltig ſteigerte, als die den erſten Preis davongetragen hatte. Die Ergebniſſe: Meſſerſchmidt 35(BFW) mit Siemens ſh. Focke⸗Wulff⸗Stieglitz mit Siemens ſh. 14a⸗Motor, Min.— 152 Stoͤkm., Muſterprüfung 192 79,12% Warum Luffiport in Deutſchland 2 —— Vergleich der dentſchen Luftfahrt mit der der Aus⸗ ſhieh taaten ergibt in ſeinem Aufbau einen klaren Unter⸗ erſte Im Ausland ſteht in ſeiner Bedeutung an Veckezr Stelle die Militärfliegerei, dann die de ehrgluftfahrt und ſchließlich der Luftſport. In aat ſchland wird vom neuen nationalſozialiſtiſchen 8 in erſter Linie der Luftſport und mit ihm die knn orsluftfahrt gepflegt. Der deutſche Luftſport ſoll und eiſ aber die uns verbotene Militärluftfahrt in keiner e erſetzen, er iſt vielmehr dazu berufen, ſeine aktiven des lieder, die deutſche Jugend, zu Männern der Tat und alg illens zu erziehen. Zweifellos iſt das Fliegen mehr kürbe⸗ e anderen Sportarten dazu geſchaffen, eine ſtraffe lieheliche und geiſtige Durchbildung ſeiner jungen Mit⸗ er zu ermöglichen. Kuſtſpsger, des geſamten deutſchen Luftſports iſt der Deutſche des bort⸗Verband unter der Führung ſeines Präſibenten, Uamitlten Pour le Möérite⸗Fliegers Bruno Loerzer. öttelbar nach dem Siege ordnete der erſte Reichsmini⸗ Reibert Luftfahrt, Göring, die Auflöſung aller luftſport⸗ ſeine en Organiſationen und Vereine an und beauftragte n alten Kameraden Loerzer mit der Neuordnung des — Das ganze Reichsgebiet wurde in 16 nach den erup ähren Provinzgrenzen feſtgelegten Flieger⸗Landes⸗ Ker⸗Oen. aufgeteilt, die ihrerſeits ſich aus zahlreichen Flie⸗ gen ruppen zuſammenſetzen. In drei Hauptabteilun⸗ hend werden die wichtigſten Gebiete, Vorbildung der Ju⸗ Segelflug und Motorflug, behandelt. im 111 der Abteilung Fugend werden die jungen Leute hre iter von 16 bis 18 Jahren erfaßt. Sie erhalten hier eor rbildung für ſpätere Betätigung im Luftſport. Ucer iſche Unterweiſung macht ſie zuſammen mit prak⸗ Moden rbeit, in Fluglehre, Wetterkunde, Werkſtatt⸗ und wer, bauarbeiten vertraut. Als beſondere Belohnung lis en ſie zum Schluß in ein Gleitflugzeng geſetzt und utt r Ablegung des erſten Segelflugſcheines„A“ ge⸗ Vorge damit ſie als Belohnung für heiße Mühen den ** für das ſpätere Fliegen bekommen. 0 der Abteilung Segelfkug kann der junge Mann ber ſeinem 18. Lebensjahr eintreten. Ueber das Gebiet Menſ ugend hinaus iſt hier dem Drange des fliegenden die chen nach oben keine Grenze mehr geſetzt. Hier kann N gend ihre Kräfte im Kampf mit den Elementen der Pllege meſſen. Im Segelflug erkennen die Führer dieſer krnehenruppen diejenigen Charaktere, die für eine wei⸗ woll Kende Verwendung zum Motorfiua beſonders wert⸗ In der Abteilung Segelflug bietet ſich Gelegen⸗ heit zur Betätigung für Konſtrukteure, kommenden Berufsfliegex. Die dritte Haupttätigkeit des Deutſchen Luftſport⸗Ver⸗ bnades umfaßt den Motorflug. In den Flieger⸗Landes⸗ gruppen werden Gelegenheiten geſchaffen, dos Fliegen zu erlernen und nach erfolgter Prüfung ſtändige Uebungen zu wiederholen. Ausgezeichnete Fluglehrer bürgen für eine gründliche Ausbildung, die den Flugſchüler mit ollen Er⸗ forderniſſen ausſtatten, um ſich nicht nur in der Luft zu bewegen, ſondern auch in jeder ſportlichen Hinſicht voll und ganz ſeinen Mann zu ſtehen. Aus dieſem Grunde wird der Flug in geſchloſſener Formation beſonders geübt. Der junge Flieger ſoll nicht nur auf ſich ſelbſt und ſein Fliegen achten, ſondern Rüchſicht nehmen auf die unter, über und neben ihm fliegenden Kameraden. Das Gefühl der Ge⸗ meinſchaft nach dem alten fliegeriſchen Grundſatz, einer für 905 alle für einen, ſoll ihm in Fleiſch und Blut über⸗ gehen. Selbſtverſtändlich wird in der Abteilung Motorflug auch die Schulung im Kunſtflug nicht vernachläſſigt. Der deutſche Sportflieger ſoll hierdurch zu entſchloſſenem Han⸗ deln geſchult werden und ſeine Maſchine auch in un⸗ gewöhnlichen Fluglagen voll beherrſchen. Wie überall, wo Zucht und Ordnung unter jungen Menſchen herrſchen ſoll, eine einheitliche Bekleidung ein⸗ geführt iſt, tragen auch die Segel⸗ und Motorflieger ihren eigenen Sportanzug aus graublauem Stoff. Sie ſind in eiſerner Diſziplin zuſammengefaßt und müſſen ſich einord⸗ nen in die feſtgeſchloſſene Gemeinſchaft der Flieger. Dobei heißt die Loſung: Höchſte Leiſtungen einer Monnſchaft ſind für die Volksgemeinſchaft wertvoller, als Rekordleiſtungen eines Einzelnen. egein 23—1 Neben dieſen drei Abteilungen der aktiv am Luftſport Beteiligten betreut der Deutſche Luftſport⸗Verband. noch ein weiteres, überaus wichtiges Gebiet, nämlich die För⸗ derung des deutſchen Luftſportes. Wie be⸗ reits zu Anfang geſagt, ſind dem deutſchen Flugſport im Gegenſatz zu den anderen Ländern reichlich fließende Be⸗ triebsmittel aus öffentlichen Kaſſen verſagt. Daher müſſen die notwendigen Gelder von privater Hand gegeben wer⸗ den. Alle diejenigen aber, die ſich fördernd dem Deutſchen Luftſport⸗Verband zur Seite ſtellen, ſollen nicht nur durch ihre Spenden dem deutſchen Luftſport nahe kommen, nein, ſie ſollen wie jeder aktive Flieger mitfühlen und mit⸗ arbeiten an unſerer Fliegerei. Die fördernden Mitglieder des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes genießen demzufolge dieſelben Rechte wie die aktiven Mitglieder, ſie tragen rein äußerlich das gleiche Abzeichen, ſind bei allen Veranſtal⸗ tungen uſw. mit den aktiven Mitgliedern zuſammen. För⸗ derer und aktive Mitglieder ſind ein gemeinſames Ganzes, die gleich beſeelt ſind von dem Gedanken, eine ſtarke deut⸗ ſche Sportluftfahrt zu ſchaffen zum Wohl von Volk und Vaterland. Almateurboxen in Stuttgart Blum⸗Altena ſchlägt Bernlöhr nach Punkten A e Samstagabend wurden in der Stuttgorter Stadt⸗ sſchend einem Bombenbeſuch von 10000 Zuſchauern die meſſterttdungskämpfe der Amateurboxer für die Europa⸗ ſudet ſchaften in Budapeſt mit den Enobegegnungen be⸗ eter nter den Zuſchauern befanden ſich zahlreiche Ver⸗ Rerkteer ſtädtiſchen und ſtoatlichen Behörden, ſo u. a. be⸗ Ir. Sürwan den Sberbürgermeiſter der Stabl Stuttgart, Fr üöhlin, den Kultusminiſter und den Polizeipräſiden⸗ itteriene Kämpfe ſelbſt brochten in allen Gewichtsklaſſen er⸗ * n Sport. Die größte Uebervaſchung des war wohl die Niederlage des Stuttgarter Mittel⸗ ſegel ſt Bernlöhr, der gegen Büu m⸗Altena die in kuneichen mußte. Von den vorfährigen deutſchen Mei⸗ wichtunten ſich lediglich Spannagel⸗Barmen im Fliegen⸗ Serlin; tto Käſtner⸗Erfurt im Federgewicht und Campe⸗ Weltergewicht durchſetzen. Dem Elberfelder ent ſſe gegen den ſtarken Münſteraner Kohlhaas der e 10 ich Budapeſt an und die vier Erſten jeder Klaſſe Jlieg 9 0 05 Ne engewicht: Sponnagel⸗Barmen ſchlägt Brofazi⸗ a erim Schwager⸗Dortmund n. P. Leichtgewicht: Schmedes⸗ dan Blum⸗Altena ſchlägt Bernlöhr⸗Stuttgart n. P dewi 0 3 Heidunewichtler Runge, der nach den erſten Tagen der Aus⸗ Siotsklacn von ſich reden machte, gelang in ſeiner Ge⸗ nale Endſieger in jeder Gewichtsklaſſe kreten die Waaglie Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg ſtart⸗ Die Ergebniſſe: der n. P. Bankamgewicht: Ziglarſki⸗München ſchlägt Kaatee unover n. P. Pebekes O. Käſtner⸗Erfurt n0 ſchlã Frei⸗Münch„Weltergewicht: Frei⸗München n. P. gewicht: ſlage War-Sberbagſen u. P. Pikel⸗ wergewicht: Pür' 1 ägt Figge⸗Elberfeld 8 t: Pürſch⸗Berlin ſchlägt Figge rfel Runge⸗Elberſeld ſchlägt Kohlhaas⸗ De 85 Mrneſben Europameiſterſchaften der Amateurboxer in wird Deutſchland durch folgende Boxer vertreten lie arſet gewicht: Bantamgewicht: arſki icht: Spannagel⸗Barmen. — Manen. Federhewicht: O. Käſtner⸗Erfurt. Piälin wict: Schmedes⸗Dortmund. Weltergewicht⸗ Kwicht: rih⸗Heittelgewicht: Blum⸗Altena. Halbſehwergewicht: rlin. Schwergewicht: Runge⸗Elberfeld. * Nar z die Teil pfſpielen in nahme an den Deutſchen Kampfſp ale rü, wo die deutſchen Meiſterſchaften zum Austrag en, haben i 35 ſich folgende Boxer qualifiziert: ebe—— Bruß⸗Berlin,—5 Wn ic4 er und Roypſilber⸗Frankfuxt am Main. 927 750 Roven: Mener⸗Breslau. Ziglarſki⸗München, Bi ortmund Liwowſki⸗Bacdeburg. Federgewicht 1 Wſtneund, Bieſelt⸗Berlin, Ahring⸗ösnabrück un Ster-Erſurt. Leichtgewicht: Frei⸗München, Fluß⸗ W0106 edes⸗Dortmund und Häuſer⸗Böckingen. Welter⸗ und Campe⸗Berlin, Mellin⸗Hamburg, Kartz⸗Oberhou⸗ Murach⸗Schalke. Mittelgewicht: Blum⸗Altena, Bernlöhr⸗Siuttgart, Schmittinger⸗Würzburg und Hörne⸗ mann⸗Berlin. Halbſchwergewicht: Figge⸗Elberfeld. Voigt⸗ Hamburg, Pürſch⸗Berlin und Pietſch⸗Leipzig. Schwer⸗ gewicht: Runge⸗Elberfeld, Kohlhaas⸗Münſter, Eckſtein 3⸗ Lübeck und Badſtübner⸗Planitz. Auf ber Rückreiſe von Rom trägt die an den Europa⸗ meiſterſchaften beteiligte Ringerſtafel der Tſchechoſlowakei in München am 8. Mai einen Repräſentativkampf gegen Oberbayern aus. Als erſter der geſtarteten Teilnehmer traf der vorjährige Sieger der Konkurrenz, Franz Kirſch⸗Schleißheim, wieder in München ein. Dort hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die mit gro⸗ ßem Intereſſe der Landung der Teilnehmer folgten und geduldig ſtundenlang auf die Bekanntgabe der Ergebniſſe warteten, die erſt nach mehrſtündiger Arbeit am Schnee⸗ da für die Bewertung der Leiſtungen'bekanntlich Höchſtgeſchwindigkeit, Motorenſtärke Als Reichsminiſter in München eintraf, gab er noch in einigen ſchneidigen Kur⸗ ven und Loopings einen Beweis ſeines großen fliegeri⸗ ſchen Könnens, wofür er begeiſterten Beifall der Zuſchauer ausharrende Menge erfuhr, daß der Stellvertreter des Führers auch 1. Reichsminiſter Rudolf Heß auf„Stadt Nürnberg“, 14 a⸗Motor, rerne Flugzeit: 29:35 Minuten, 189 Stokm., Muſterprüfung 196— 96,5%; 2. W. Zieſe⸗Augsburg mit 27 b(§], Argus as 8⸗Motor, 30:46 Min.— 181,5 Stdkm., Muſter⸗ prüfung: 192— 94,5%; 3. Franz Kirſch⸗Schleißheim auf 31:30 Minuten= 177 Stoͤkm., Muſterprüfung 192 92,3%; 4. P. Kappus⸗Fliegerſchule Böblingen auf Klemm L 25 mit Hirth hm. 60 r, 44:46 Min.— 124,5 Stoͤkm., Muſter⸗ prüfung 156— 70,6%; 5. Hans Le nle⸗Augsburg auf m. 23 b(§FW) mit Siemens SM. 13, 43:16 Min.— 129 Stdkm., Muſterprüfung 163 79,18/%; 6. Erich Scheuer⸗ mann⸗München M. 27 b(BFW) mit Argus AS. 8 36:44 Wiſſenſchaftler, Handwerker und Arbeiter, für den Sportsmann und den volle Sport⸗ und Induſtrieſchau, Mit der Austragung der Kämpfe war dieſesmal der Erſte Badiſche Schwimmelub Pforzheim beauftragt. Vor überfülltem Hauſe gab es denn am Samstag abend auch in Anweſenheit der zahlreichen Ehren⸗ gäſte wieder ganz großen Sport. Wenn auch die Pforz⸗ heimer über keine ſportgerechte 25⸗Meterbähn verfügen— die Bahnlänge beträgt nur 20 Meter—, ſo ſind im Gegen⸗ ſatz zum erſten Olympia⸗Prüfungsſchwimmen ſchon we⸗ ſentliche Zeitverbeſſerungen zu verzeichnen und das Erfreulichſte: es gibt in der Spitzenklaſſe immer wieder neue Geſichter, ſo daß man wahrlich von pro⸗ duktiver Breitenarbeit im De ſprechen kann. In der Kraullage beherrſcht Faaß⸗KSv g heute noch unumſtritten die Spitze über 100, 200 und 400 m, wenn ex auch diesmal auf letztere Strecke verzichtete. Mit :03,3 Min. für 100 Meter kam er zwar trotz der kürzeren Bahn nicht an ſeine in Karlsruhe erreichte:02,8⸗Minuten⸗ zeit heran, dafür erreichte er mit:23,4 Min. für 200 Meter eine neue Landes⸗Beſtzeit gegen:27,8 Minuten im Januar. In der gleichen Lage über 400 Meter belegte Lehnert⸗KS 99 in:51,2 Min. einen klaren Sieg vor Vögele⸗Neptun Karlsruhe mit 6111 Min.; Faaß benötigte im Januar:29,5 Minuten. Bei den Damen belegte Frl. Bechtold⸗Pforzheim mit:28,5 Min. für 100 Meter Kraul den erſten Plaz, womit ſie jedoch weſentlich hinter der von Frl. Zipſe⸗ Karlsruhe im Januar erreichten Zeit von:19,6 Minuten zurückgeblieben iſt. Auch über 400 Meter ſtellte Pforz⸗ heim mit Frl. Leopold in:54,9 Min. die Siegerin, während Frl. Staib⸗Pforzheim ſeinerzeit mit:49,5 Min. aufwartete. In der Bruſtlage gab es bei den Herren durch den iugendlichen Ludwig Kohler⸗Nikar Heidelberg wohl die größte Ueberraſchung des Tages! Ueber die klaſ⸗ ſiſche Strecke von 200 Metern kanterte er den wohl am heißeſten favoriſierten Wunſch⸗Neptun Karlsruhe mit:53 gegen:59,2 Min. glatt und einwandfrei nieder. Damit wurde die bisherige beſte Zeit um 2,1 Sek. verbeſſert. Durch dieſe ſchöne Leiſtung hat ſich Kohler für die am 17./18. März in Magdeburg ſtattfindenden Reichsolympiakämpfe quali⸗ fiztert und Wunſch— verdrängt. Im Bruſt⸗ und Rückenſchwimmen feierte Frl. Trudel Blattmann mit:14,1(Januar:13,7) Min. für 200 Mtr. und:52,5(Januar 132,8) Min. für 100 Mtr. einen ſchönen Doppelerfolg. Das Kunſtſpringen für Herren wurde leider ohne Merkel⸗ Poſtſportverein und Boſſo⸗SV. Mannheim Am Samstag abend ſtanden ſich dieſe oͤrei Vereine zum dritten Male im Geräte⸗Mannſchaftskampf, diesmal in der Turnhalle des TV Jahn Nearau, gegenüber, nach den bei⸗ den vorausgegangenen Treffen in Wiesloch und Hocken⸗ heim.— Nachdem beide Male vorher der Tbd. Hockenheim den erſten Platz belegte, gelang es bei abermaligem Zu⸗ ſammentreffen dem T Jahn Neckarau erſter Sieger zu werden mit 600556 Punkten vor dem Tbd. Hockenheim mit 595 und dem TV Wiesloch mit 582 Punkten.— Ueber⸗ raſchend gut war der Beſuch dieſer weiteren Jubiläums⸗ veranſtaltung der Neckarauer, wobei es tadelloſe turneriſche Arbeit zu ſehen gab. Als beſter Einzelturner beendete den Wettkampf Ebel⸗Jahn Neckarau, der es auf 106½ Punkte brachte und dem ſein Vereinskamerad Merk mit 103 Punkten folgt; an dritter Stelle landete Hoffmann⸗Tbd. Hockenheim mit 89 Punkten. Das Geſamtergebnis des dreifachen Turnerwettſtreites ſieht an erſter Stelle den Tbd. Hockenheim mit 179755 Punkten, während mit geringem Abſtand Jahn Neckarau mit 1781½ Punkten folgt, wobei für den TV Wiesloch ſich 1726 Punkte ergeben. Beachtlicher Erfolg des Z Viernheim Auch der TV Viernheim wahrte nach längerer Pauſe wieder einmal mit einem Mannſchaftskampf auf, der auf Neben der Automobil⸗ und Motorradousſtellung am Koüſerdamm hat Berlin nun noch eine weitere bedentungs⸗ die 2. Große Berliner Waſſerſportausſtellung, die in den Hallen rund um den Funkturm untergebracht iſt. Bei der Beſichtigung am Frei⸗ tag bekam man einen lückenloſen Ueberlick über Waſſerſport und Woſſerſportinduſtrie. In ſeiner Ausſprache betonte der Führer des Deutſchen Waſſerſportverbandes, Jal⸗ per, die notwendige enge Zuſammenarbeit zwiſchen Waſſerſport und Waſſerſportinduſtrie. Er unterſtrich dieſe Bemerkung durch neueſtes ſtotiſtiſches Material, aus dem die enorme volkswirtſchaftliche Bedeutung hervorgeht. Der DeV beſitzt in ſeinen vier Fachſchaften— 1——0 233 00⁰0 Mitglieder, uneingerechnet die 48600 Jugendlichen. Er be⸗ ſitzt 76 000 Boote im Werte von 35 Millionen und 1200 Bootshäuſer, die einen Wert von 28,5 Millionen ausmachen. Die ſportlichen Anlagen repräſentieren einen Wert von 11 Millionen. Zur Unterhaltung von Bootsmaterial und Bootshäuſern werden jährlich rd. 19 Millionen, für den Sportbeirieb etwa 3,5 Millionen aufgewendet. Die Ausſtellung bringt eine Fülle ſehenswerter Sochen. Selbſtverſtändlich, daß die Induſtrie in ſtarkem Maße ver⸗ treten iſt. Man ſieht alle Arten von Ruder⸗ und Kanu⸗ Meiſterſchaft der Gauliga im Ringen Sieofried Eudwigshafen beſiegt Rheinſtrom Konſtanz 20:0 Am Samstagabend empfing der Sportverein Siegfried Ludwigshafen die Gauligamannſchaft des Kraftſportverein Rheinſtrom Konſtanz zum Rückkampf um die Gauligamet⸗ ſterſchaft. Wie im Vorkampf am vorletzten Sonntag auf eigener Matte mußten ſich auch diesmal die Konſtanzer nach tapferer Gegenwehr geſchlagen bekennen, ja es reichte ihnen in Ludwigshafen noch nicht einmal zu den Ehren⸗ punkten. Der Bezirksmeiſter Siegfried beherrſchte unum⸗ ſchränkt die Matte, ſo daß die Gäſte bis aufs Feder⸗ /gewichtstreffen nichts zu beſtellen hatten und mit:20 Punkten ihre bisher größte Niederlage einſtecken mußten. Mit dieſem in ſeiner Höhe durchaus verdienten Sieg ſind die Ausſichten des Siegfried auf den badiſchen Meiſtertitel erheblich geſtiegen, während Konſtanz, als auch Germania Hornberg, die am vorletzten Samstag am eigenen Platz von der Gehring⸗Mannſchaft mit:12 Punkten beſiegt wurden, wohl kaum noch eine entſcheidende Rolle in der Vergebung der Meiſterſchaft ſpielen werden. Der mit aller Beſtimmtheit zu erwartende Sieg der Ludwigshafener mag die Urſache geweſen ſein, wenn ſich zu dem immerhin nicht unintereſſanten Treffen im Ludwigshafener Geſell⸗ ſchaftshaus nur wenig Zuſchauer eingefunden hatten. Mit den Entſcheidungen des umſichtig leitenden Kampfrichters Siebig⸗AsW Ladenburg konnte man reſtlos einig gehen. Die Ergebniſſe 7 Bantamgewicht: Impertro⸗Ludwigshafen— Keller⸗Kon⸗ ſtanz. Der Gaſt geht in ſtürmiſchen Angriffen überraſchend mit Stützſchleuder und Nackenhebel in Führung, ohne je⸗ doch dabei ſeinen Gegner ernſtlich zu gefährden. Dann dreht Impertro den Spieß herum und beſiegt den Konſtan⸗ zer durch Abfangen eines Schleuderers in 6 Minuten Federgewicht: Vondung⸗Ludwigshafen— Eckhardt⸗Konſtanz. Beide liefern einen lebhaften Standkampf, der bei Halb⸗ zeit punktgleich iſt. In der ausgeloſten Bodenrunde gehi Budwigshafener der aggreſſivere Ringer iſt. Gehring brachte ihn bald Vondung mit einem Aufreißer in Führung, während der Gaſt nach dem Wechſel trotz heftiger Angriffe leer ausgeht. Im weiteren Verlauf des harten Kampfes zieht ſich der Konſtanzer wegen Nichtbeachtung eines Abpfiffs ſeitens des Kampfrichters eine Verwarnung zu, womit ſeine Punktniederlage endgültig beſiegelt war. Leichtgewicht: Stahl⸗Ludwigshafen— Beller⸗Konſtanz. Noch ehe der Konſtanzer zum Angriff gekommen war, lag er auch ſchon mit einem blitzſchnell ausgeführten Schulterſchwung am Boden und mußte ſich dort der heftigen Attacken von Stahl erwehren. Mit einem Aufreißer in 4,30 Minuten ſiegte Stahl endͤgültig. Weltergewicht: Sturm⸗Ludwigshafen— Biß⸗Konſtanz. Sofort entwickelt ſich ein lebhafter Kampf, bei dem der Nach einem gut angeſetzten Kopfgriff von Sturm muß der Konſtanzer in 5,50 Minuten die Waffen ſtrecken. Mittelgewicht: Krei⸗ mes⸗Ludwigshafen— A. Engelmann⸗Konſtanz. Die erſte Halbzeit zeigt einen harten Standkampf, bei dem keiner dem anderen im Angriff etwas ſchuldig bleibt. Die Aus⸗ loſung der Bodenrunde beſtimmt den Gaſt zuerſt parterre, wo er von Kreimes mit Aufreißer in die Brücke geoͤreht wird und ſich durch Eindrücken derſelben in 9,90 Minuten auf den Schultern befindet. Halbſchwergewicht: Ehret⸗vud⸗ wigshafen— L. Engelmann⸗Konſtanz. Ehret zieht ſeinen Gegner nach kurzem Standkampf zu Boden und bringt ihn dort mit einem Armzug in Gefahr. Bei dem gleichen Griff des Ludwigshafeners hat der Gaſt in 5 Minuten auf beiden Schultern liegend das Nachſehen. Schwer⸗ gewicht: Gehring⸗Ludwigshafen— K. Engelmann⸗Konſtanz. Der Konſtanzer ſtand von vornherein auf verlorenem Poſten und hatte dann auch im Kampf nichts zu beſtellen. zu Boden und ſiegte mit Soubleſſe in 1,50 Minuten. 8 Olympia⸗Priifung in Pforzheim Hervorragende Leiſtungsverbeſſerungen der badiſchen Schwimmer ausgetragen. Dafür war als einziger Mannheimer Vern treter Volk⸗TV. 1846 Mannheim mit von der Partie, der mit weſentlich beſſeren Leiſtungen als beim erſten Male aufwartete. War der Punktunterſchied bei den Pflichtſprüngen noch ziemlich weſentlich, ſo wußte Volk bei den Kürübungen ſehr gut zu gefallen, ſodaß er im Geſamt⸗ ergebnis mit 131,41: 126,11 Punkten hinter Kaufmann⸗ Pforzheim auf dem zweiten Platze landete. Feuchter⸗TV 46 Mannheim erreichte noch den fünften Platz. Im Waſſerball traſen zwei Fünfer ⸗Auswahl⸗ mannſchaften des Gaues 14(Baden) zuſammen, von denen ſich die Weißen mit Holl, Wunſch, Lehnert, Klotz und Faahs (alle Karlsruhe) über die Blauen mit Müller⸗Pforzheim, Kühle⸗Karlsruhe, Steeb⸗Pforzheim, Bulling⸗Karlsruhe und Mönckert⸗Pforzheim mit 10 26 nach nicht beſonders lehr⸗ reichem Spiel erfolgreich zeigten. Die Ergebniſſe: Herrenkraulſchwimmen, 200 Meter: 1. Fagß⸗KS :23,4 Min.(neue Landesbeſtzeit); 2. Kühnle⸗Neptun Karls⸗ ruhe:32,8 Min.; 3. Bulling⸗Neptun Korlsruhe:35,5 Min.: 4. Steeb⸗l. BScé Pforzheim:37,2 Min. Damenkraul, 100 Meter: 1. Bechtold⸗i. BScc Pforzheim:28,5 Min. Herren⸗ bruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. L. Kohler⸗Nikar Heidelberg :53 Min.; 2. Wunſch⸗Neptun Karlsruhe:59,2 Min.; 3. Leibbrand⸗Pforzheim:03 Min.; 4. Schaar⸗Neptun Korls⸗ ruhe:03,6 Min.; 5. Burſter Korlsruher TV:04,3 Min. Damenbruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. Tr. Blattmann⸗SS Freiburg:14,1 Min., 2. Glück⸗1. BSC Pforzheim:83,6 Min. Herren⸗Knnſtſpringen, 1. Teil: 5 Pflichtſprünge, 3. Meter Branoſtenbrett: 1. Kaufmann⸗1. BSC Pforzheim 66,87 Punkte: 2. Volk⸗TV 1846 Mannheim 52,04 Punkte; 3. Lamp⸗I. BSC Pforzheim 49,13 Punkte. 2. Teil: 5 Kür⸗ ſprünge und Geſamtergebnis: 1. Kaufmann⸗l. BSC Pforz⸗ heim 131,41 Punkte; 2. Volk⸗TV 46 Mannheim 126,11.; 3. Hoſch⸗Pforzheim 100,10 Punkte. Herrenkraulſchwimmen, 100 Meter: 1. Faaß⸗KSV 99:03,3 Min.; 2. Steeb⸗1. BSG Pforzheim:07 Min.; 3. Kühle⸗Neptun Karlsruhe 1·07,3 Min.; 4. Ebert⸗1. BSc Pforzheim:00,1 Min, 5. Diehl⸗ Neptun Karlsruhe:09,7 Min. Damenkraul, 400 Meter: 1. Leopold⸗1. BSc Pforzheim:54,.9 Min. Herren⸗Rücken⸗ ſchwimmen, 100 Meter: 1. Diehl⸗Neptun Karlsruhe:16,5 Min.; 2. Kohler⸗Rikar Heidelberg:10,4 Min.; 3. Fuchs⸗ KSB 90.20,1 Min. Herrenkraulſchwimmen, 400 Meter: 1. Lehnert⸗KSV 99:51,2 Min.; 2. Vögele⸗Neptun Karls⸗ ruhe:11; g. Biſchoff⸗1. BScéé Pforzheim 6216,5 Min. Damenrückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Tr. Blattmann⸗ DS Freiburg:32, Min.; 2. Wägerle⸗T Pforzheim :88,6 Min.; 3. Ditt⸗KSB 99:41,1 Min. Waſſerballſpiel zweier Auswahlmannſchaften des Ganes 14: 10:6 für weiß. Mannſchaftskämpfe der Turner Fahn Neckarau ſiegt vor Tbo. Hockenheim— und TV Wiesloch Grund der Leiſtungen als ein Erfolg zu werten iſt in doppelter Hinſicht, einmal, daß das Treffen dieſer dre⸗ Vereine gut 500 Beſucher anzog, zum anderen aber auch durch die Leiſtungen der Viernheimer, deren Turner auf dieſem Gebiete zäh weiter arbeiteten. Es will ſchon etwas heißen, gegen einen MT Ludwigshafen und einen TV Neuſtadt ſich erfolgreich durchzuſetzen. Der Sieg der Viernheimer mit 330 Punkten vor dem MV Ludwigs⸗ hafen mit 320 und dem TVNeuſtadt mit 311 Punkten nach einem ſpannenden Verlauf wurde in erſter Linie durch über dem Durchſchnitt ſtehende Leiſtungen der Viernheimer am Reck errungen, auch das Turnen am Pferd ſah den veranſtaltenden Verein an erſter Stelle, der jedoch am Barren durch mehrere Verſager Ludwigshafen und Nen⸗ ſtadt den Vorrang laſſen mußte. Einzelſieger wurde Bauer, TV Viernheim, mit 52 Punkten, zweiter Bininger und Rödel, Ludwigshafen, mit je 50 Punkten. Manuheim— Villingen— Oppan verlegt Der TB 1846 Mannheim hat den für nächſten Samstag vorgeſehen geweſenen Gerätemannſchaftskampf mit dem T Villingen und dem Tbd. Germania Oppau abgeſagt und in den Monat April verlegt, da an dem genannten Tag eine Saar⸗Kundgebung in Mannheim hätte ſtattfinden ſollen unter Mitwirkung der Turn⸗ und Sportvereine. Eroße Berliner Waſſerſport⸗Ausſtellung booten, Motorboote, angefangen vom Volksboot bis zum großen Autobvot, Segelbvote aller Schattierungen uſw. Und daneben gibt es zahlreiche Sonderſchaven, ſo die des Reichsſportführers mit dem Titel„Die Leibesühungen im Dritten Reich“, die der Reichsbahn und der BBG, eine Wochenendſchau, bei der ſelbſt der Deutſche Luftſportver⸗ band nicht fehlt. Auch der DW iſt Hurch eine Sonderſchun ſeiner vier Fachſäulen vertreten. Neben ſtatiſtiſchem Ma⸗ terial und verſchiedenen Modellen älterer Konſtruktionen uſw. zeigen die Aktiven die errungenen wertvollen Preiſe, ſo die Ruderer u. a. die Olympiamedaillen, den Preis der Diamond⸗Seulls, die Segler den Felca⸗Preis der 30 qm Schärenkreuzer, die Motorbvotſportler die auf internatio⸗ nalen Regatten errungenen Preiſe ſowie das Weltrekord⸗ bbot, mit dem der Berliner Clemens Baatz im vergangenen Jahre neue Höchſtleiſtungen aufſtellte. Alles in allem olſo eine Ausſtellung, die ein lückenloſes Bild in jeder Be⸗ ziehung bietet und ſicher auch einen vollen Erfolg haben wird. Sie wurde am Samstag feierlich eröffnet und dauert bis zum 18. März. J. van Kempen-Braſpenning führen im 30. Berliner Sechstagerennen Wie ſchon die Nachtſtunden, ſo war auch der erſte Nach⸗ mittag des Berliner Jubiläums⸗Sechstagerennens nur ſchwach beſucht. Sportlich verlieſen allerdings die Nach⸗ mittagsſtunden äußerſt anregend. Die in Führung lie⸗ genden Zims⸗Iypen vermochten dem Anſturm des Feldes nicht länger zu widerſtehen, ſie ließen erſt Funda⸗Pützfeld aufſchließen und dann mußten beide Paare die vorzüglich fahrenden Holländer Braſpenning⸗J. van Kempen vorbei⸗ aſſen. Dorn ſchied nach einem ſchweren Sturz aus, Maczynſki fuhr als Erſatzmann weiter. Um 17 Uhr waren 418,800 Km. zurückgelegt und der Stand des Rennens folgender: 1. van Kempen⸗Braſpen⸗ ning 63., 2. Funda⸗Pützfeld 58 P. Zwei Runden zurück: 3. Zims⸗Ippen 63 P. Drei Runden zurück: 4. Rauſch⸗ Lohmann 53., 5. Tietz⸗Loncke 20 P. Vier Runden zu⸗ rück: 6. van Nevele⸗Slaats 29 P. Fünf Runden zurück: 7, Ehmer⸗Korsmeyer 23 P. Sieben Runden zurück: 8. Gebr. Nickel 10 P. Neun Runden zurück: 9. Rieger⸗Sie⸗ gel 31 P. 11 Runden zurück: 10. Umbenhauer⸗Hofmann 25 P. Vierzehn Runden zurück: 11. Martin⸗Smeets 5 P. 19. Runden zurück: 12. Göbel⸗Prieto P. 21 Runden 19. Patzack⸗Negd 15 P. Erſatzmann: Maczynſki. Fack Peterſen ſiegt in London Der frühere engliſche Schwergewichtsmeiſter Jack Pe⸗ terſen, der am 26. März in Cardiff mit Vinzenz How er⸗ Köln in den Ring gehen ſoll, trug in der Londoner Alberthalle einen einoͤrucksvollen Sieg über den Süd⸗ afrikaner Ben Foord davon. Das Trefſen wurde in der 13. Runde wegen allzu großer Ueberlegenheit von Peterſen vom Ringrichter abgebrochen. 8 zu rück: ————...——.—————————— 8 Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehm er) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Richard SchönfelderSport: Willy Müller⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen; Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 36, Biktoriaſtraße 40 Durchſchnittsauflage im Februar 21166 * Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto ————————— —— ————— . Seite /Nummer 118 Montag, 12. März 1058 Ein Lacherfolg allererslen Ranges! Ric h. Eichbergs neues Groß-Lustspiel mit 2 Fransisha Saual 2 2 2 Mermann Ffiimig Theo Iingen— Tibor v. Halmay— Leop. Konsſanſin Poininer— Edihoſer— Schröder-Schrom—..a. Das temperamentvolle Spiel der Hauptdarsteller reißt alles mit, das täglich volle Haus kacht end jubelt ven Anfang bis Eade Beginn:.00.00.00.30 Uhr ALHANMBRA —— —————— —— ——————— Montag, den 13. März 1984 Vorstellung Nr. 238 Miete B Nr. 19 Sondermiete B Nr. 10 Iie Heimkehr des Matthias Bruck Schauspiel in drei Aufzügen von Sigmund Graff Regie: Richard Dornseift Autang 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr Mit virkende: Karl Marx- Elisabeth Stieler · Ernst Langheinz— Vera Spohr— Bum Krüger Frit- Schmiedel- Hermine Ziegler Klaus W. Krause- Joseph Renkert Lene Blankenfeld- Hans Simshäuser— Hans Finohr Morgen: Maria Stuart Antang 19,30 Uhr Tausencle sind es täglich, die unseren Anzeigen téil lesen. Sie dürfen nicht bei den Inse. renten fehlen! Be- nũtzensie darum die um sich den Tau- senden Beziehern unserer Zeitung zu empfehlen bei Liebe Glück Neuesie Ein lachender Fiim von Abenteuer „Gasthaus zur treuen Liebe entassöneland- P. Heiemann E. 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