—— —— en Frei Ge keſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren ſcäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 8 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, riedrichſtraße 4, WOppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Reue Mannheimer Seitunig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pl. Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 70mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Mittag⸗Ausgab e Donnerstag, 15. März 1934 Letzter Appell im Anterhaus Meldung des DNB. — London, 15. März. M n weiteren Vexlauf der Unterhausdebatte über Abrüſtung erklärte der Konſervative Lumley ein Meinung nach werde Deutſchland ſich 1 zweitklaſſige Stellung nicht wei⸗ ran gefallen laſſen. Frankreich verlonge Ga⸗ atien, habe aber noch nicht geſagt, welche Gegen⸗ wänngen es bringen wolle. Der Liberale Ste⸗ er 25 ſagte u..: Hitler hat der Welt gezeigt, daß Sorift Wort hält, und ſeine Unterſchrift unter dem teil tſtück würde gegenwärtig ein unſchätzbarer Vor⸗ Mrten. Der Konſervotive Evans führte Klage auße er, daß die öffentliche Meinung Englands in lanz llitiſchen Fragen führerlos ſei. Deutſch⸗ vor ſei einig und werde durch Ideen Mrſellier ts getrieben, die eine dynamiſche Kraft ten. Da die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ Niylsnig ſei, erringe Dentſchland einen Au omatiſchen Sieg nach dem anderen. a8 r kurzen Zeit von zwei Jahren ſei Dentſchland einem Zuſtand der Schwäche in einen Zuſtand ernenerten Stärke marſchiert. Zum Abſchluß der Debatte ſprach Außenminiſter Sir John Simon ˖ wies zunächſt die Behauptungen mehrerer Arbei⸗ habe rteiler ſcharf zurück, daß Rooſevelt angeboten nahm einer Abſchaffung ſämtlicher Waffen mit Aus⸗ 10 20 der Deutſchland im Verſailler Vertrag erlaub⸗ knemänſtimmen, und daß dieſe amerikaniſche Stel⸗ 0 R. oſevelt⸗Botſchaft vom 16. Mai 1933 und ſagte, daß ſevelt eine Erwägung des Macdonald⸗Planes in Lorſ ordergrund geſtellt habe. Die ſehr wichtigen Acbläge der amerikaniſchen Regierung ſeien eine um Unterſtützung für die von der engliſchen Regie⸗ vor awölf Monaten dargeleaten Anſichten. ngef Zur Rundreiſe Edens ſagte Simon, hebeichts des begrenzten Zweckes ſei es ganz unan⸗ ch t, von einem Erfolg oder Fehlſchlag zu ſpre⸗ würzi en habe ſeine Miſſion mit bewunderungs⸗ uiſſe 8* Gewandtheit erfüllt. Die erzielten Ergeb⸗ tehk,leien von allererſter Bedeutung für die unmit⸗ Las en weiteren Beſprechungen über die Frage. exfol urchills Behauptung betreffe, daß die Miſſion Alos geweſen ſei, ſo —— noch abzuwarten, ob nicht noch etwas uſtiges aus der unzweifelhaft ſehr beun⸗ higenden Lage herausgeſchlagen werden Un könne. Saglarer Bezugnahme auf Baldwins Andeutung, daß Wwund im Falle eines Scheiterns des Konventions⸗ eine tles eine begrenzte Konvention, beiſpielsweiſe der S8 uftkonvention, anſtreben könne, ſagte würd ußenminiſter, wenn eine ſolche Lage eintreten le eſte dann habe die engliſche Regierung nicht die Re Abſicht, eine langfriſtige Ausdehnung ſolcher ſchn. ndlungen zuzulaſſen. Es ſei wichtig, dieſe Sache uwas ait erledigen.„Wenn unſere Hoffnungen auf den in eſſeres dahinſchwinden, müſſen wir den Fol⸗ borhen unſerer eigenen Lage ins Geſicht ſehen und Jum iten, was hier ſofort getan werden muß.“ Uune Ficherheitsproblem ſagte Simon, es Womſich die Frage erheben, ob die Erzielung eines Venn mens von dieſem Problem abhänge oder nicht. Kla, dann ſei es die Pflicht von jedermann, ihr Sirberzutreten und ſie nicht zu vermeiden. en kam dann auf die Rede Churchills zu Qurchi der ſich jeder Abrüſtung widerſetzt habe. weten 1 und andere, die denſelben Standpunkt ver⸗ ſellt 1 ſehen ſich aber vor die einzige Möglichkeit ge⸗ ver 0 einem ungeregelten Rüſtungs wettbe⸗ e ſch r ganzen Welt zuzuſtimmen. Dies wäre reckliche Ausſicht, und jordere das Unterhaus auf, ſich die Lage Lrzuſtellen, wenn alle Abrüſtungsbemühnn⸗ Aunäch gen fehlſchlagen würden. uuger ſt würde ein ſchnelles Rüſten einſetzen, das Wöhnmelt, unbegrenzt und durch keinerlei Ueber⸗ lufig oder Nachprüfung gehemmt wäre, kurz eine kues dſtung im Nebel. Die politiſchen Folgen n dasbrüſtungsabkommens würden Sece daß„Fehlen einer Vereinbarung würde⸗ Verdachtund Furcht zu groß wären, ſich die Völker einigen könnten. kü würde mehr als ein Scheitern der Ab⸗ Bülang ſein, nämlich ein Rückſchlag für alle en angen zur iuternationalen Zuſammen⸗ itet. Weit beſſer ſei daher ein Abkommen kit be 8 0 in beſchränkten Rüſtungen, ſelbſt wenn es ſüue W. bringen würde. * 0 In iederaufrüſtung mit ſich 5 85 6 Wuon Anregung einer Luftkonvention—5 womm och, man müſſe beachten, daß ein Luft⸗ * eiten nnr eine einzige Waffe behandeln und ſundenbme im ſcharfen Gegenſatz zur engliſchen ge⸗ n habe. Simon verlas dann Auszüge aus der 1 Gegen Wiederaufrüſtung Deutſchlands Eine Entſchließung des Kammerausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten Meldung des DNB. — Paris, 15. März. Der Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten hat nach einer Beratung über die außenpolitiſche Lage und die Abrüſtungsfrage folgende Entſchließung angenommen: „Der Ausſchuß beſtätigt eine Politik, die der kontrollierten und in der Sicherheit organiſierten Abrüſtung günſtig iſt. Er iſt weiterhin gegen die Wiederaufrüſt ung Deutſchlands und wünſcht lebhaft die Ausarbeitung eines allgemeinen Abkommens zur Begrenzung der Rüſtungen, um die Gefahren zu vermeiden, die die Wiederaufnahme des Wettrüſtens für den Frieden bedeuten würde.“ Zu der Sitzung wird noch bekannt, daß ſich zwei Auffaſſungen ſchroff gegenüberſtanden. Während der Abgeordnete Vienot die Annahme einer Entſchlie⸗ ßung vorſchlug, nach der Deutſchland in den Grenzen des italieniſchen Vorſchlages zur Auf⸗ rüſt ung ermächtigt werden möge, machte der Abgeordnete Fribourg geltend, daß Frankreich damit gleichſam den gegenwärtigen Rüſtungsſtand Deutſchlands ſanktionieren würde, was auf keinen Fall in Frage komme. Die gemeldete Entſchließung war einſtimmig bei einer Stimmenthaltung angenommen worden. Stimmungsmache der Pariſer Preſſe gegen Deutſchland Meldung des DNB. — Berlin, 15. März. Wie wir erfahren, hat die Pariſer Preſſe auf der ganzen Linie ihre Propaganda gegen Deutſchland erneut aufgenommen. Während ſich aber der„Petit Pariſien“ damit begnügt, ſeine bereits im November vorigen Jahres nachdrücklich zurückgewieſenen Behauptungen über die deutſche Auslandspropaganda aufzuwärmen, beſchäftigt ſich die übrige Preſſe mit der franzöſiſchen Antwortnote an England und eröffnet, ſichtlich inſpiriert, ein Trommelfener gegen Deutſchland, wobei die bekannten Gedankengänge der deutſchen Auf⸗ rüſtung eine entſprechende Rolle ſpielen. Ernſter zu nehmen ſind die Informationen, die verſchiedene Blätter über die Anſicht des Quai 'Orſay haben wollen. Dabei heißt es, die franzüſi⸗ ſche Regierung ſei der Auffaſſung, daß ſie durch den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens, in dem die Zuſtimmung zur Aufrüſtung Deutſchlands enthalten ſei, gleichzeitig das„einzige Pfand ver⸗ löre“, das ſie in Geſtalt des Saargebietes noch in Händen halte. Man verſteigt ſich dann zu der Behauptung, Frankreich könne im Jahre 1935 mit voller Berechtigung erklären, Deutſchland habe die Verträge nicht geachtet, und inſolgedeſſen könne man ſich weigern, das Saargebiet zurückzugeben, ſo lauge Deutſchland nicht eine andere Politik einſchlage. Dieſe Berechnung— das mögen ſich die Herren jenſeits der deutſchen Grenze geſagt ſein laſſen— geht fehl. Weder hat Deutſchland die Abſicht, „aufzurüſten“, noch aber den Willen, durch ſolche Manöver die Saarverhandlungen neu belaſten zu laſſen. Außerdem iſt das Saargebiet weder im franzöſiſchen Beſitz, noch iſt es ein Pfand, mit dem man Geſchäfte machen kann, ſondern es unterſteht lediglich der Treuhänderſchaft des Völ⸗ kerbundes. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß, wenn jemand die Verträge ge⸗ brochen hat, dies die früheren Feind⸗ bundmächte waren, die immer noch nicht das Geringſte dazu tun, um den Artikel 8 des Verſailler Vertrages zu erfüllen, nämlich— abzurüſten! Die deutſche Antwort beim Quai d' Orſay eingegangen .— Paris, 15. März. Die deutſche Antwort auf die franzöſiſche Denkſchrift vom 14. Februar, die am Dienstag vom Reichsaußenminiſter dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin überreicht worden iſt, iſt am Mittwoch beim Quai'Orſay eingegangen. die Länder mit großen Luftſtreitkräften von Wich⸗ tigkeit ſeien. Schnelle Entſcheidungen ſeien daher notwendig. Der Außenminiſter behandelte dann den Gedanken der Regulierung und Beſchränkung des Luft⸗ krieges nicht durch Abſchaffung oder Herab⸗ ſetzung der Luftſtreitkräſte, ſondern dadurch, daß gewiſſe Gebiete verſchont werden, und daß die Luftwaffe nur gegenüber mili⸗ täriſchen Objekten beuntzt würde. Es beſtehen ſehr beträchtliche Schwierigkeiten, ſo er⸗ klärte Simon, in der praktiſchen Anwendung dieſes Gedankens.„Was iſt ein militäriſches Objekt? Iſt die Hauptſtadt eines Landes, in der ſich die Regie⸗ rungsgebäude befinden, ein militäriſches Objekt, oder ſtellt' man ſich vor, daß durch geographiſche Experimente beſondere Gebiete feſtgelegt werden, die verſchont werden ſollen? Wenn man durch ein internationales Abkommen die Abſchaffung be⸗ ſtimmter Arten von Luftwaffen und gleichzeitig eine Nachprüfung und Ueberwachung erzielen könnte, dann würden dieſe in Frage kommenden Waffen wirklich abgeſchafft werden. Wenn man jedoch unter der anderen Methode dieſe Waffen beibehält, aber die Bedingung ſtellt, daß ſie in beſtimmten Gebieten nicht benutzt werden ſollen, dann wäre es immer möglich, ein ſolches Abkommen zu brechen, weil nämlich die Waffen vorhanden ſind.“ Es ſei daher ſehr notwendig, die Vorſchläge der verſchiedenen Begrenzungsmethoden zu prüfen. Zur Sicherheitsfrage ſagte Simon im weiteren Verlaufe ſeiner Rede, er glaube, die Zeit werde kommen, wo das ganze engliſche Volk die Sicherheitsfrage in viel größeren Einzelheiten er⸗ wägen müſſe. Die Politik der engliſchen Regierung ziele in erſter Linie auf die Aufrechterhaltung und Förderung des Friedens hin. Bedeutſame Ausſprache und Steilungnahme Meldung des DNB. — London, 14. März. Trotz der allgemein herrſchenden Anſicht, daß vor Eingang des franzöſiſchen Memorandums jede Er⸗ örterung der Abrüſtungsfrage eine Rechnung ohne den Wirt ſein muß, ſprach der Arbeiter⸗ abgeordnete Morgan Jones am Mittwoch im Unterhaus über das Abrüſtungsproblem. Er be⸗ urteilte die Lage ſehr peſſimiſtiſch und ſagte, daß man gegenwärtig beinahe wieder den Vorkriegszuſtand erreicht habe. Es ſei daher ſehr wichtig, daß die eng⸗ liſche Regierung ihre Stellungnahme völlig klarſtelle und mitteile, ob ſie gegen oder für den Völkerbund und gegen oder für die Abrüſtung ſei. Den Artikel 16 ſolle man auch auf die Abrüſtungsfrage anwenden. Die amerikaniſche Regierung habe im Jahre 1933 die Abſchaffung aller Deutſchland im Verſailler Ver⸗ trag verbotenen Waffen vorgeſchlagen, was für Deutſchland annehmbar geweſen wäre. Die engliſche Regierung habe jedoch hierzu eine ſehr unbefriedi⸗ gende Haltung eingenommen. Außenminiſter Sir John Simon er⸗ klärte, daß die Behauptung von Jones, Amerika habe die Abſchaffung aller Deutſchland verbotenen Waffen vorgeſchlagen, ein großer Irrtum ſei. Dies würde in keiner Weiſe mit der ihm bekannten ige wenige Länder umfaſſen würde, da nur amerikaniſchen Politil übereinſtimmen. Loroſiegelbewahrer Eden erlärte im Namen der Regierung, es ſei im gegen⸗ wärtigen Augenblick ſehr unerwünſcht, über die Ant⸗ worten Bericht zu erſtatten, die er von den Regie⸗ rungen Frankreichs, Deutſchlands und Italiens während ſeiner europäiſchen Rundreiſe erhalten habe. Er wolle jedoch über gewiſſe Eindrücke erichten, die er während ſeiner Reiſe erhalten habe; jedoch trügen dieſe Mitteilungen keineswegs amtlichen Charakter. In den letzten Monaten habe er ſtets den Eindruck gehabt, daß die Abrüſtungskonferenz unter der Be⸗ grenzung ihres Titels leide. In den nächſten Wo⸗ chen müſſe jedoch etwas viel Weitergehendes entſchie⸗ den werden als die Zukunft der Abrüſtungskonſerenz. Man müſſe daher den wirklichen Tatſachen ins Ge⸗ ſicht blicken, ſelbſt wenn ſie etwas unangenehm ſeien. Die lange Verzögerung der Ab⸗ rüſtungskonferenz ſei nicht darauf zurückzu⸗ führen, daß ſich die Sachverſtändigen nicht über die Zahl der Tanks, des Geſchützkalibers uſw. einigen könnten, ſondern vielmehr darauf, daß die Staaten der Welt kein genügendes Vertrauen und nicht den geaügenden Mut aufbrächten. Wenn man die Beweggründe hierfür verſtehen wolle, ſo müſſe man ſich bemühen, die Geſichtspunkte der Einwohner von Paris ebenſo wie die der Einwohner von Berlin zu verſtehen. Er 145. Jahrgang— Nr. 124 Die Abrüſtungskriſe auf dem Höhepunkt wolle daher verſuchen, mit den Augen der Bewohner dieſer beiden Städte zu ſehen. Frankreich ſei immer noch ſeit Ende des Krieges um ſeine Sicherheit beſorgt. Man müſſe aber auch in Rechnung ziehen, daß Deutſchlan d dieſel⸗ ben Gefühle, in anderer Geſtalt ausgedrückt, haben könne. Frankreich ſei ſo überzeugt, keine An⸗ griffsabſichten gegen irgendeinen anderen Staat zu haben, daß es auch glauben könne, daß ein anderes Land, dem keine entſprechenden Rüſtungen erlaubt ſind, ſich nicht vollkommen ſicher in der Nachbar⸗ ſchaft Frankreichs fühle. Das Bevölkerungsproblem ebenſo wie die„halb⸗ militäriſche Ausbildung“ in Deutſchland erhöhten die Befürchtungen Frankreichs. Ein anderer Beweg⸗ grund der Franzoſen werde auch von England ge⸗ teilt. Auch England meſſe dem kollektiven Friedens⸗ ſyſtem, das ſeit dem Kriege aufgebaut wurde, und für das der Völkerbund das äußere Wahrzeichen iſt, großen Wert bei. Die Franzoſen könnten nur ſchwer glauben, daß„eine große weſteuropäiſche Macht ſehr lange mit guten Abſichten von Genf weg⸗ bleiben könne.“ Von Zeit zu Zeit kämen Ereig⸗ niſſe vor und würden Reden gehalten, die dieſe Be⸗ fürchtungen erhöhten. Eine ſolche Rede— ſo fuhr Eben ſort— wurde in den letzten Tagen gehalten, näm⸗ lich von General Göring 122) Er, Eden, ſei offen bereit, den Unterſchied anzu⸗ erkennen, der zwiſchen einer militäriſchen und einer militariſtiſchen Nation herrſche. Man dürfe dieſen Unterſchied nicht vergeſſen und er ſei überzeugt, daß der Ton der erwähnten Rede im Urteil des eng⸗ liſchen Volkes viel mehr der zweiten Gattung als der erſten angehöre.(Beifall.) Dieſe Dinge würden nicht ſo wichtig ſein, wenn das Vertrauen zwiſchen den Staaten inſtinktmäßig und tief wäre, Da dies aber gegenwärtig nicht der Fall ſei, hätten ſolche au ſich geringen Dinge große Bedeutung. Eden fuhr fort: Wenn man verſucht, durch die dentſche Brille zu ſehen, dann iſt es ohne Zweifel eine deutſche Auffaſſung, daß Dentſchlands eigene Sicherheit ebenſo ein lebenswichtiges Inter⸗ eſſe ſür die Deutſchen ſein kann, wie die franzöſiſche Sicherheit für Frankreich. Deutſchland würde ohne Zweifel erklären, daß es lange auf die Gleichberechtigung ge⸗ wartet hat und die Deutſchen kaum glauben können, daß Frankreich immer noch mehr Sicherheit wünſcht. Da dies die gegenſeitigen Meinungen nicht der Regierungen, ſondern der nationalen Gefühlsäuße⸗ rung ſeit mehreren Jahren ſind, iſt es klar, daß ſie nicht leicht ausgeſöhnt werden können. Solange aber noch ein Hoffnungsſchimmer beſteht, können wir nicht eine Niederlage anerkennen, und es iſt ſogar noch mehr als ein Hoffnungsſchimmer vorhanden. Die engliſchen Intereſſen in dieſer Angelegenheit ſind diejenigen Europas. Wir haben als Nation ſehr viel aufs Spiel zu ſetzen und zwar viel mehr als irgendein anderer Staat der Welt. Auch bezüglich des Völkerbundes— ſo er⸗ klärte dann der Redner— habe England große In⸗ tereſſen. Wenn die Abrüſtungskonferenz fehlſchlage, dann ſtehe nicht die Sicherheit dieſes oder jenes feſt⸗ ländiſchen Staates auf dem Spiel, ſondern auch die engliſche Sicherheit. Wenn die Konferenz fehlſchlage, dann müßte ohne Zweifel jedes Land darangehen, ſeine Rüſtungen zu revidieren, und zwar England vielleicht dringender als alle anderen, da England be⸗ reits ſo ſtark abgerüſtet habe. Er, Eden, glaube nicht daran. Wettrüſten allein ſei keine Sicherheit. Wenn England auch noch ſoviel für ſeine Sicherheit durch Rüſtungen tun würde, ſo dürfe man ſich doch nicht einbilden, daß England ſich jemals den Luxus der Iſolierung leiſten könne. 7 Auf die Frage„was denn getan werde, um das internationale Vertrauen wieder her⸗ zuſtellen und die Lücke zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu überbrücken?“ küönne man antworten, daß die Lage zwar beſorgnis⸗ erregend, aber nicht verzweifelt ſei. Jeder Monat in der Vergangenheit habe die zu löſenden Aufgaben ſchwieriger geſtaltet. Wir müſſen zwei Ziele verwirklichen, ſonſt tra⸗ gen wir nicht genügend zur Wiederherſtellung des Vertrauens in Europa bei: 1. Iſt eine Vereinbarung zu verwirklichen, die eine gewiſſe, den Wirklichketen der Gegenwart Rechnung tragende Abrüſtung enthält, kurz: Eine Konven⸗ ton auf Grundlage unſerer Denkſchrift. 2. Muß verſucht werden, das volle Anſehen des Völkerbundes wieder her zuſtellen das dieſer durch die aktive Mitgliedſchaft aller gro⸗ ßen weſteuropäiſchen Mächte genießen kaun. Eden ſetzte ſich ſtark für den Völkerbund ein und ſagte u..: Eine möglichſt alle in Frage kommende Staaten umfaſſende Mitgliedſchaft des Völkerbundes 2. Seite/ Nummer 124 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe onnerstag, 15. März 1984 Donnerstag, Märs ſei ein unerläßliches Element im internationalen Leben geworden. Die amerikaniſche Regierung habe durchweg den ſchwierigſten Abrüſtungsentwurf in wertvoller Weiſe unterſtützt. In den ſchwierigen Konferenzmonaten ſei die enge Zuſa mmen⸗ arbeit zwiſchen der engliſchen und amerikaniſchen Regierung einer der ermutigendſten Faktoren ge⸗ weſen. Außerdem habe Rooſevelt vor wenigen Ta⸗ gen auch der neuen engliſchen Initiative volle Un⸗ terſtützung gewährt. Entgegen den Aeußerungen von Morgan Jones ſei es vollkommen unrichtig, daß ewiſchen England und Amerika während der neuer⸗ lichen Abſchnitte der Abrüſtungskonferenz keine Uebereinſtimmung beſtanden hätte. Scharfe Kritik an Eden Im weiteren Verlauf der Abrüſtungsdebatte im Unterhaus griff Churchill die Abrüſtungspoli⸗ tik der engliſchen Regierung ſcharf an. Die Miſſion Edens— 5o erklärte er— ſei erfolglos geweſen. Er habe den Franzoſen einen ausgearbeiteten Ab⸗ rüſtungsplan vorgelegt, deſſen Durchführung bedeu⸗ ten würde, daß Frankreich in Europa keine ſtärkere Armee als Deutſchland, Polen oder Italien haben würde. Es erſcheine ihm höchſt unwahrſcheinlich, daß Frankreich dem zuſtimmen würde, am wenigſten im gegenwärtigen Augenblick. Eden habe indeſſen dem Unterhaus ein ſchwärzeres Bild von der Verſchlech⸗ terung der europäiſchen Lage gemalt, als irgendein Regierungsvertreter vorher. Die Auffaſſung, daß Abrüſtung Frieden bedeutet, ſei falſch. Die Abrü⸗ ſtungskonferenz habe mehr und mehr einen Zu⸗ ſtand des„Uebelwollens“ in Europa her⸗ beigeführt. Vor kurzer Zeit hätten die Miniſter noch erklärt, daß eine Aufrüſtung undenkbar ſei. Jetzt hoffe man nur noch darauf, dieſes Undenkbare zu regulieren. Die große Gefahr der gegen⸗ wärtigen engliſchen Außenpolitik ſei die, daß England von den Franzoſen ver⸗ Lange, ſich ſelbſt zu ſchwächen. Die nach⸗ drückliche Forderung auf Abrüſtung ſei der einzige Grund für die große Degeneration Europas. Auch England müſſe daher jetzt für ſeine Sicherheit ſorgen. Der arbeiterparteiliche Vertreter Wedgewood ſagte, daß Edens Rede einen leicht veralteten Eindruck mache Die engliſche Regierung ſolle ihre Blicke mehr auf die Wirklichkeit richten. Die Lage habe ſich in den letzten zwölf Monaten infolge des neuen Schritts Deutſchlands geändert. Per⸗ ſönlich freue er ſich, daß Deutſchland den Völkerbund verlaſſen habe. Die Hauptſache ſei, daß England keine Unſicherheit über ſeine Politik aufkommen laſſe. Für die Regierung antwortete Lord Londonderry. Er wies auf die techniſchen Schwierigkeiten, die der Verwirk⸗ lichung des angeregten Planes im Wege ſtehen, hin urnd bemerkte u.., in einem Kriege werde die Führung des Krieges unvermeidbar die Hauptpolitik der Regierung ſein. Niemand könne die Hauptpolitik der Regierung im Parlament mit derſelben Autorität vertreten wie der Premier⸗ miniſter. Seit vielen Jahren ſeien die Leiter aller Zweige der Wehrmacht gegen den Gedanken der Vereinheitlichung geweſen. Im weiteren Verlaufe der Unterhausdebatte über die Abrüſtung ſetzte ſich der konſervative Unterhansabgeordnete Lampſon energiſch für eine Reform des Völkerbundes ein, um dadurch einen Wiederbeitritt Deutſch⸗ Lands zu ermöglichen. Die zwei Hauptfehler des Völkerbundes ſeien die Einbeziehung des Völker⸗ bundsſtatuts in die Friedensverträge und die Strafſanktionen. Unter dieſen Umſtänden könne man kaum einſehen, wie eine Reviſion der Friedensverträge zuſtandegebracht werden ſolle. Jedermann wiſſe genau, daß einige europäiſche Staa⸗ ten, einſchließlich Frankreich und die Staaten der Kleinen Entente, ſich jeder Reviſion aufs bitterſte widerſetzen. Es ſei daher nicht ver⸗ wunderlich, daß Deutſchland den Völkerbund verlaſ⸗ ſen habe. 17 Verhaſtungen im Staviſky-Skandal Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters V Paris, 13. März. Die geſamte Bilanz im Staviſky⸗Skandal ſtellt ſich nenerdings auf 17 verhaftete Angeklagte und ſieben noch in proviſoriſcher Freiheit be⸗ laſſene Angeklagte. Zwiſchen den Unterſuchungs⸗ richtern von Bayonne und von Paris iſt ein wahres Wettrennen darum ausgebrochen, wer nun eigentlich das große Wort im Staviſky⸗Skandal zu führen hat. Der Kaſſationshof in Paris, das oberſte Gericht Frankreichs, hat zwar verfügt, daß die Unterſuchung nach Paris verlegt werden ſoll, aber bisher hat der Bayonner Richter ſeine 9 Häftlinge noch nicht heraus⸗ gegeben. Im Gegenteil, er hat für den nächſten Don⸗ nerstag auch noch die beiden Miniſter Dallimier und Durand zur Zeugenvernehmung vorgeladen. Demgegenüber haben aber auch die Pariſer Richter ihren Eiſer gezeigt. Sie haben drei neue Verhaftun⸗ gen verfügt. Zunächſt iſt nun endlich der Boxer Niemen feſtgenommen worden, der letzte noch in Freiheit gelaſſene Mann von der ſogenannten Leib⸗ garde Staviſkys. Dann wurden auch zwei Direktionsmitglieder von der ſtädtiſchen Kreditbank in Orléans verhaftet, denn bei ihnen hatte Staviſky einſt ſeine Lehrjahre verbracht, um dann bei der Bayonner Kredit⸗ bank mit ſoviel Erfolg ſeine Schwindeleien beginnen zu können. Der radikale Abgeordnete Prouſt, der angeblich zur Auffüllung der Wahlkaſſe ſeiner Partei einen Staviſky⸗Scheck über 2,25 Millionen eingeſteckt haben ſollte, was ſich wirklich als falſch herausgeſtellt hat, hat gerichtliche Gegenklage gegen Unbekannt wegen Fälſchung und übler Nachrede eingebracht. Dieſem Beiſpiel iſt auch der ehemalige Arbeitsmini⸗ ſter Dalimier gefolgt, der ſich nicht mehr länger nachſagen laſſen will, daß er in ſeinem Amt durch mehrere Rundſchreiben und Verfügungen die Schwindeleien Staviſkys begünſtigt habe. Endlich will auch der Zeitungsdirektor Aymard von der„Li⸗ berté“ den Weg zum Kadi antreten, und zwar wegen jenes Staviſky⸗Schecks, deſſen Beſtimmungsangaben böswillige Leute mit„Aymard für Tardieu“ ent⸗ zifferten. Auf dem politiſchen Kampfboden einanderſetzung darüber, ob der ehemalige Innenminiſter Frot ein Komplott gegen die Republik und für die Er⸗ richtung einer Diktatur geplant habe, mit größter Leidenſchaftlichkeit weiter. Nach den er⸗ gebnisloſen Gegenüberſtellungen zwiſchen Daladier und dem Polizeipräfekten Chiappe und zwiſchen Frot und Cyiappe bleiben die Kreiſe der Rechten bei der Behauptung, daß Chiappe recht gehabt habe mit ſei⸗ nen ſenſationellen Komplottenthüllungen. Die Links⸗ parteien dagegen wollen in dieſen Enthüllungen nichts anderes ſehen als lächerliches Gerede und auf⸗ gebauſchte Gerüchte. geht die Aus⸗ ——— PpPPPPꝓ++ꝓPꝓꝓjPjPPP7N7N7N7PPPPPPPPPPPPPPP———ZZZPZPPPPZZXZZꝛ———2— PP— Y PP— Der frühere liberale Innenminiſter Sir Her⸗ bert Samuel ſagte, die gegenwärtige Fortſetzung des gefährlichen Zuſtandes der Abrüſtungskonferenz ſei ohne Zwei⸗ fel auf die deutſche Revolution, dem Austritt Deutſch⸗ lands aus dem Völterbund und das„Wiederaufleben des militariſtiſchen Geiſtes in Deutſchland“ zurückzu⸗ führen. Er freue ſich, daß Eden die Aufmerkſamkeit des Unterhauſes auf die ſehr bedeutende und bedauer⸗ liche Rede des Generals Göring in Pots dam gelenkt habe. Er glaube aber nicht, daß man Deutſch⸗ land einen Zuſtand der Abrüſtung angeſichts einer gerüſteten Welt aufzwingen könne. Seiner Meinung nach müſſe die Rüſtungsgleichheit in Europa zugeſtand en werden. Das konſervative Mitglied Stel⸗Maitland ſagte, die deutſche Regierung gebe Deutſchland neue Hoff⸗ nung.„Können wir behaupten, daß Deutſchland im Unrecht iſt, das ſich ohne Waffen inmitten einer voll⸗ gerüſteten Welt befindet?“ Die Ausſprache wurde ſchließlich ohne Abſtim⸗ mung geſchloſſen. Die Mitgliederſperre bleibt — München, 14. März. Der Reichsſchatz⸗ meiſter der NSAPeerläßt folgende Bekanntgabe: „Aus gegebener Veranlaſſung wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß die derzeitige Mitgliederſperre in abſehbarer Zeit nicht aufgehoben wird. Geſuche von Volksgenoſſen um Aufnahme in die Partei ſind daher zwecklos.“ Muſſolini bei Dollfuß — Rom, 14. März. Am Mittwoch gegen Aben machte Muſſolini bei Dollfuß ſeinen Gegenbeſuch. Die erſte Dreierbeſprechung zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös wird am Don⸗ nerstag ſtattfinden. Die engliſchen Flotteumanöver — London, 15. März. Die engliſchen Flotten⸗ manöver auf der Höhe von Gibraltar ſind durch ſchwere Stürme beeinträchtigt worden. Die Schiffe haben gegen außerordentlich ſchweren Seegang zu kämpfen, und mehrere Enheiten, darun⸗ ter die fünfte Zerſtörerflottille, ſind nach Gibraltar und Liſſabon zurückgekehrt. In einigen Fällen wurde beträchtlicher Schaden angerichtet, ſo daß die betroffenen Schiffe zu Reparaturzwecken auf Dock gelegt werden müſſen. Emil v. Behring zum Gebächtnis Zum 80. Geburtstag des Forſchers am 15. März. 80 Jahre ſind verfloſſen ſeit dem Tage, an dem in Hansdorf in Weſtp. der Entdecker des Diphtherie⸗ Heilſerums, Emil v. Behring, geboren wurde. Nach einer entſagungsvollen Kindheit, die er mit 10 Ge⸗ ſchwiſtern im Elternhauſe zu Hansdorf verbrachte, trat er in das Gymnaſium zu Hohenſtein ein. Dies Studium ſowie auch die weitere Ausbildung als Militärarzt im Friedrich⸗Wilhelm⸗Inſtitut in Ber⸗ lin, wurde ihm von mildtätigen Gönnern ermög⸗ licht, denen die offenſichtlich große Begabung des Knaben aufgefallen war. Nach mehrjähriger Praxis in verſchiedenen Garniſonsſtädten gab er die mili⸗ täriſche Laufbahn zugunſten der akademiſchen auf, wurde 1894 Profeſſor der Hygiene und Bakteriologie in Halle und im darauffolgenden Jahr in Mar⸗ burg, wo ihm ebenfalls die Leitung des Hygieni⸗ ſchen Inſtituts übertragen wurde. Mit dieſer Tätig⸗ keit verband er bis zu ſeinem Tode die Führung der von ihm ſelbſt begründeten Forſchungsſtätten, die unter dem Namen Behring⸗Werke bald Welt⸗ berühmtheit erlangen ſollten. 1017 ſtarb, trauerte um ihn die geſamte Welt, denn ſie verlor in ihm einen ihrer größten Wohltäter, bem Millionen von Menſchen ihr Leben verdanken. Er war es geweſen, der durch ſeine Entdeckung des Diphtherie⸗Heilſerums nicht nur zahlloſe Kinder vor dem ſicheren Tode bewahrte, der vielmehr durch ſeine geniale Tat das Fundament legte, auf dem eine ganz neue Heilmethode aufgebaut werden konnte. Nach jahrelanger mühſeliger Forſcherarbeit hatte Behring gefunden, daß das Blut im Kampf gegen die giftigen Ausſcheidungen der Erreger anſtecken⸗ der Krankheiten Gegengifte(Antitoxine) erzeugt. Je nach dem Ausgang dieſes Kampfes zwiſchen Gift und Gegengift wird der Menſch geheilt, oder er ſtirbt. Behring war ferner zu der Erkenntnis ge⸗ kommen, daß die ſogenannte Immunität, d. h. der nach manchen Krankheiten beſtehende Schutz vor einer baldigen Wiedererkrankung an demſelben Uebel, darauf beruhe, daß die Antitoxine erſt all⸗ mählich aus dem Körper ausgeſchieden werden. Von dieſen Beobachtungen war für ſeinen kühnen Geiſt Als er am 31. März für Muſik in Amerika. monie Symphony Society wirtſchaſtlich ſchlecht orga⸗ kein weiter Schritt zu dem praktiſchen Verſuch, die mit Antitoxinen beladene Blutflüſſigkeit(Serum) von Tieren, die eine Diphtherie überſtanden hatten, andern, an der gleichen Krankheit leidenden Tieren einzuſpritzen und ſo zu erproben, ob auch hier die Heilkraft des Serums zur Auswirkung komme. Die Ergebniſſe waren von überzeugender Durchſchlags⸗ kraft. Ein Jahr ſpäter(1891) wagte Behring den⸗ ſelben Heilverſuch am kranken Menſchen. Auch hier war der Erfolg unbeſtreitbar. ſchen Klinik in Berlin wurden Weihnachten 1891 die erſten Kinder vom ſicheren Tode gerettet. Im glei⸗ chen Jahre ſand er, zuſammen mit dem Japaner Kitaſato, das Tetanus⸗Serum, das im Welt⸗ In der Bergmann⸗ Luftpoſt Südamerika— Verlin in vier Tagen ſieben Stunden Meldung des DNB. Berlin, 13. März flugzeug der Deutſchen Lufthanſa„He 70“ unter Flugzeugführer Zywiena im Flughafen Tempelhof mit der Luftpoſt aus Südamerika. Die Poſt verließ Braſilien am 9. März um.13 Uhr mit dem Dor⸗ nierwal„Taifun“ der Deutſchen Lufthanſa unter Führung des Flugkapitäns Blankenburg, um über den Dampfex„Weſtfalen“ die afrikaniſche Küſte zu erreichen, von wo aus eine„Ju 52“ mit Flugkapitän Palm den Anſchlußdienſt an die„He 70“ durch⸗ führte. Auch dieſer planmäßige Flug Südamerika Deutſchland vollzog ſich in der vorgeſehenen Reiſe⸗ beit und es gelang, die Dienstag nachmittag einge⸗ troffene Poſt noch mit der Abendbeſtellung den Empfängern zu übermitteln. Nächſter Poſtſchluß für Sendungen nach Süd⸗ amerika iſt in Berlin am 16. März um 18,00 Uhr beim Poſtamt Berlin C. 2 und am 17 d. Mts. beim Poſtamt Stuttgart IX um.30 Uhr morgens. Wieder Papageienkrankheit in Leipzig — Leipzig, 15. März. Das Städtiſche Preſſeamt teilt mit: Wie ſchon 1930, 1932 und 1933 ſind auch jetzt wieder einige Fälle von Papageienkrankheit in Leip⸗ zig aufgetreten. Es handelt ſich um drei Erkran⸗ kungs⸗ und drei Verdachtsfälle. fälle ſind tödlich verlaufen. Die Erkrankungen laſſen ſich auf die Berührung von Wellen⸗ ſittichen zurückführen, die von einem Leipziger Privatzüchter ſtammen. Dieſe Zucht erſcheint als Ausgangsquelle der Krankheit. Es ſind ſofort ſämt⸗ liche Maßnahmen getroffen worden, die eine Aus⸗ breitung der Krankheit zu verhindern geeignet ſind Hauseinſturz in Beirut— Bisher 15 Tote — Paris, 15. März. Wie aus Beirut berichten wird, iſt dort auf dem Kononenplatz ein altes Haus eingeſtürzt, in dem ſich ein Hotel und ein Kaffeehaus befanden. Bisher hat man aus den Trümmern 15 Tote und 10 Schwerverletzte hervorgezogen. Man befürchtet, daß die Zahl der Todesopfer noch höher ſein wird. Militär beteiligt ſich an den Auf⸗ ränmungsarbeiten. Am Dienstag um 16.01 Uhr landete das Schnell⸗ Zwei Erkrankungs⸗ Peinz Sirtus von Vourbon-Parm 7 Meldung des DNB. — Paris, 14. Märs Prinz Sixtus von Bourbon⸗Parma iſt am woch kurz nach 15.00 Uhr in Paris geſtorben. i0 ſtand im 49. Lebensjahr. Die frühere Kaiſerin deren Bruder er war und andere Mitglieder Familie weilten am Sterbebett. Prinz Sixtus von Bourbon⸗Parma, der am woch in Paris im 48. Lebensjahre verſchied, iſt in olt Weltöffentlichkeit bekannt geworden durch die Palsz 90 tiſche Rolle, die er während des Krieges ſpielte, 6, ſein Schwager Karl den Thron der Habsburger 5 ſtiegen hatte. An ihn knüpften ſich die„Frieden, vermittlungsverſuche“ katholiſch⸗ententiſtiſcher 8 D die im Grunde genommen nur den Zweck verfolg be⸗ das Deutſche Reich ſeines Bundesgenoſſen 9 9 160 rauben, aber angeſichts der in Oeſterreich ber uch de 1916/17 auftauchenden Verfallserſcheinungen wie 5 en t0 der politiſchen Neigungen der Schweſter des Prnng 5 der Kaiſerin Zita in Wien, auf vorbereiteten Boden z trafen. 9l Bereits 1916 wurde Sixtus, der ſich bei Beglig de des Krieges vergeblich um Aufnahme in die e hö ſiſche und engliſche Armee beworben hatte, von 70 de ner Mutter, der Herzogin Parma, nach Wien 9% 0 ſchickt, um den Kaiſer zum Abfall der Deutſchland zu bewegen. Ihm überg nen 8 m Kaiſer unter dem Datum des 31. März 191. 1 e 40* fi berüchtigten„Sixtus⸗Brief“ zur Weitegfel⸗ ſe an die franzöſiſche Regierung, in dem der Na 11 10 ger Franz Joſephs„für den Fall, daß Deutſch 1 90 vernünftige Friedensbedingungen ablehnt“, ens⸗ 0 Sonderfrieden erſuchte. Die Sonderftietente ſ aktion ſcheiterte bekanntlich daran, daß die En men den Beſtand der Habsburger Monarchie im Rahecht R der von Karl aufgeſtellten Bedingungen d garantieren wollte. f 5 4 V Drei Todesopfer eines Lawinenunglücks 1 — Oberſtdorf, 14. März. Am Mittwoch uue, nahmen 13 Herren und Damen im Kleinen Walſe 2 u eine Schipartie auf die etwa 1700 Meter hohe 1. eine 9 ſpige. Etwa 100 Meter unter dem Gipfel bra 0 rren 2 Lawine los, die drei der Teilnehmer, zwel, tiß. 00 und eine Dame, etwa 400 Meter in die Bis zur ſechſten Nachmittagsſtunde gelang es,die ber⸗ Herren zu bergen. Sie waren bereits tot.. unglückte Dame konnte noch nicht gefunden K1 jedoch beſteht kein Zweifel, daß auch ſie getötet gt be⸗ 8 Die Namen der Verunglückten ſind noch nich 8 konnt.* 10 4 w Ueber 100 Tote bei einer Dynamiteutzündun 9 S — Neuyork, 14. März. Das Neuyorker Bang 8 der Allamerican Cabel Co. erhielt eine Melduu ng Salvador, nach der bei einer Dynamiten— Per⸗ unweit von La Libertad in Salvador über 10 ſonen ums Leben gekommen ſind. kriege ſeine Feuerprobe glänzend beſtehen ſollte, in⸗ dem es Hunderttauſende von verwundeten Soldaten vor dem qualvollen Tode an Wundſtarrkrampf be⸗ wahrte. Der Name Behring und die Kunde von ſeiner Großtat durcheilten im Fluge die geſamte zivili⸗ ſierte Welt. Allüberall wurden mit dem Diphtherie⸗ Heilſerum glänzende Ergebniſſe erzielt. Wenn wir heute feſtſtellen, daß die Sterblichkeit an Diphtherie von 76 v. H. auf—10 v. H. geſunken iſt, nehmen wir derartige Zahlen meiſt allzuleicht und gedanken⸗ los hin. Wir können uns kaum noch ein Bild da⸗ von machen, welche Verheerungen gerade dieſe Seuche früher unter den Völkern anrichtete und wieviel unſägliches Leid ſie über zahlloſe Familien gebracht hat. Heute iſt die Krankheit nicht nur ge⸗ waltig zurückgedämmt, es beſteht ſogar die Ausſicht, daß ſie ganz von der der Erde verſchwindet, dank der genialen Forſcherarbeit Behrings. 5 Der Oberammergauer Petrus⸗Darſteller ge⸗ ſtorben. Der Petrus⸗Darſteller der Oberammergauer Paſſionsſpiele von 1930, der Bildhauer Peter Rendl, der auch für die Jubiläumsſpiele als Petrus gewählt war, iſt nach kurzer Krankheit ge⸗ ſtorben. Er verkörperte in den Paſſionsſpielen 1890 und 1900 den Jünger Johannes. Verheirater war er mit einer Tochter des früheren Chriſtus⸗Dar⸗ ſtellers Joſeph Mayr. ſe Die Neuyorker Opern⸗ und Konzertkriſe. Nach einem Bericht der Neuyorker„Sun“ iſt der Pro⸗ zentſatz der Konzertbeſucher in Neuyork beängſtigend gering. Ein Funktionär der Metropolitan Opera ſchätzt die Zahl der Opern⸗ beſucher auf etwa 50 000. Kaum die Hälfte dieſer Ziffer kommt für den Konzertbeſuch in Betracht und nur ein winziger Teil der Konzertliebhaber vermag den Preis einer Eintrittskarte für ein Orcheſter⸗ konzert zu erſchwingen. Dr. Walter Damroſch, einer der bekannteſten Dirigenten Neuyorks, erhofft vom Rundfunk eine Populariſierung des Intereſſes Mr. Douglas Moore, Profeſſor der Muſik am Barnard College, ſtellt eine ungemein peſſimiſtiſche Diagnoſe. Seiner Anſicht nach ſind die Metropolitan Opera und die Philhar⸗ niſiert, und ihr Verſchwinden wäre für den Neu⸗ vorker Muſikbetrieb eine Entlaſtung. Auch„The Herald Tribune“ veröffentlicht einen Hilfeſchrei der welt, das mit einer ſcharfen Polemik gegen das Philharmoniſche Symphonieorcheſter und die Metro⸗ politan Opera verbunden iſt. 4% Das Opernhaus des Orgelfabrikanten. Von dem engliſchen Orgelfabrikanten John Chriſtie wird gegenwärtig auf ſeiner Beſitzung in Glynde⸗ bourne in der Nähe von London ein kleines, aber mit allen Errungenſchaften modernſter Bühnentech⸗ nik ausgeſtattetes Opernhaus errichtet. Der Fa⸗ brikant ſetzt ſeinen Ehrgeiz darein, der Londoner Conentgarden⸗Oper durch künſtleriſch beſonders hoch⸗ ſtehende Vorſtellungen Konkurrenz zu machen und wird ſein Theater Ende Mai mit oͤen Mozart⸗Opern „Figaros Hochzeit“ und„Cosi kan tutti“ eröffnen. Als muſikaliſcher Leiter wurde Fritz Buſch ver⸗ pflichtet. In einem kurioſen Verhältnis ſteht die Größe des Auditoriums zu der des Orcheſters. Wäh⸗ rend nämlich der Zuſchauerraum nur 330 Plätze faßt, können im Orcheſter nicht weniger als 75 Muſiker Unterkunft finden. Eine Orgel ohne Pfeiſen. Dem franzöſiſchen 4 maßgebenden Perſönlichkeiten der Neuyorker Muſik⸗ Phyſiker Prof. Armand Givelet und dem Orgelbauer Monolog vor einem Grog Von Herbert Leſtibondois Du warſt ein herrliches Getränk an kalten Tagen! Und deſſen eingedenk laß Dank dir ſagen und Lebewohl! SSSSSDSS CSSSSS83S3.22222 Daß ich in Zukunft„Halbe Liter“ hol, bedrück dich nicht. Denn wiſſe: wir in dieſen Breiten ſind zu gewiſſen Zeiten auf Bier erpicht! Stets, gold'nes Feuerwaſſer, hab ich heiter dich getrunken Doch weil ich jetzt an anderem mich lab, ſo meine nicht: ich wär geſunken Nur warm wird mir! Und wenn ich lächelnd dir dies ſtille Lied zum Abſchied ſinge, dann iſt ein Troſt, Kder tr daß ich dich gern im nächſten Winter wiede Bis dahin: Proſt! nle⸗ iſchen Eloy Coupleux iſt die Konſtruktion einer 770 Orgel gelungen, die mit Spieltiſch, Manua das Bile ſterzügen und Pedalanordnung äußerlich dher aun einer gewöhnlichen Orgel bietet, die erxiſche Stelle des Pfeiſwerkes eine ele⸗ Röhrenanlage zeigt. Mit Lautſorechekkriſchen den die in Schallwellen umgewandelten 91 eſer Er⸗ Schwingungen verbreitet. Als Vorzüge dioer An, findung bezeichnet man die Verringerunen„ Wo⸗ ſchaffungskoſten und die große Raumerſpar ankreic die„Frankfurter Zeitung“ erfährt, ſind in Fien un bereits vier elektriſche Orgeln in Sende 98 dieſer Kirchen in praktiſchem Gebrauch. Die größeg elet, Orgeln im Sendeſaal von„Radio Paris“ hat dar⸗ triſche Regiſter, weitere Orgeln ſind im W. Ve unter eine„Protativ⸗Orgel“ für Konzertän tunden leicht zu transportieren und in wenigen aufzuſtellen iſt. 60 —* 10 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 124 ————————— Mannheim, den 15. März. Aufmarſch des Arbeitsamtes verſchoben 8 Mit gewaltigen Aufmärſchen hat bisher an den reitagen das Arbeitsamt der Mannheimer Bevöl⸗ ſhlau gezeigt, wie groß die Erfolge der Arbeits⸗ cht geweſen ſind und wie viele Volksgenoſſen im aufe der vergangenen Woche jeweils in Arbeit und * gekommen ſind. Der urſprünglich für morgen Wörban feſtgeſetzte Aufmarſch iſt abgeſagt ein en, da man am nächſten Mittwoch, 21. März, mit * Maſſenkundgebung an die Oeffentlich⸗ treten will. Dieſer Aufmarſch ſoll zugleich ein 0 tiger Auftakt für die an dieſem Tage begin⸗ 88 zweite Arbeitsſchlacht ſein. Es darf —. gerechnet werden, daß ſich an dem Marſch — Mannheims Straßen über 1200 Volksgenoſſen b1 eiligen, die in den letzten Tagen in Arbeit ge⸗ mracht werden konnten. Die Kundgebung beginnt am ittwoch um 17.30 Uhr im Hofe des Arbeitsamtes. der Zug bewegt ſich nach dem Tatterſall, marſchiert Kunden Kaiſerring, am Parkhotel vorbei oͤurch die gunſtſtraße bis zum Zeughausplatz, biegt zur Börſe ud um durch die Planken, über den Paradeplatz die Breite Straße nach der Friedrichsbrücke zu durmgen. Von hier aus geht es in der Neckarſtadt 8* die Waldhof⸗, Alphorn⸗ und Mittelſtraße nach Meßplatz, wo die Schlußkundgebung ſtattfindet. der Geburtstag des Neunzitjährigen deanſer Hinweis, daß Mannheims älteſter Alt⸗ tacran Seppl Schaller ſeinen 90. Geburts⸗ af feiern kann, hat vor allem einige Altveteranen fuſ den Plan gerufen, die vor Jahren mit dem Greis 91. ammenkamen. Die Veteranen hatten ſchon ge⸗ —— daß ihr Kamerad zur großen Armee ein⸗ kerter Um ſo mehr freuten ſie ſich, ihn noch unter 149 Lebenden zu finden und an ſeinem 90. Geburts⸗ 85* Erinnerungen auffriſchen zu können. Da en worden ſei, als ſie nichts mehr von ihm wal⸗ ein Erzählen. Die Zeiten von„Anno dazu⸗ kind wurden lebendig. Daß ſich das Geburtstags⸗ felbſt ganz beſonders über dieſen Beſuch freute, war wü tverſtändlich. Unter denen, die ihre Glück⸗ heiuche darbrachten, befand ſich auch der Mann⸗ der er Vorſitzende des Badiſchen Blindenvereins, ſche ein Geldgeſchenk überreichte. Der Bund Deut⸗ eteranen hatte ein Gedenkbuch übermittelt Rei ebenfalls ein Geldgeſchenk beigefügt. Die Duabebabndirektion Karlsruhe brachte durch einen ſelletaruß ihre Glückwünſche zum Ausdruck und ſcht. ein ſichtbares Zeichen der Erinnerung in Aus⸗ Vete Die Stadtverwaltung ehrte den älteſten kſcheanen der Stadt durch Glückwunſch und Geld⸗ — Weiterhin konnte der Jubilar von Be⸗ un ten und Freunden verſchiedene Flaſchen Wein Mäcſterkt entgegennehmen, die ihm hoffentlich in den An en Tagen gut ſchmecken. Das Quartett des Abe nergeſangvereins„Concordia“ brachte am (an ein Ständchen, das den Neunzigjährigen beſonders freute. * ſalgt Ein Zuſammenſtoß zweier Perſonenwagen er⸗ Spe e am Mittwochnachmittag an der Kreuzung rer⸗ und Steuben⸗Straße. Der eine Perſonen⸗ Außt wurde von dem anderen von hinten derart er⸗ wurz ßer umgeworfen wurde. Der Inſaſſe Sch aus dem Wagen geſchleudert und erlitt einen Felurdelbruch. Der Verunglückte wurde in das rich⸗Lanz⸗Krankenhaus überführt. *. zöſ 99 Verluſt einer Luftpoſtladung teilt die fran⸗ die Poſtverwaltung mit. Bei einer Notlandung, lugze, am 25. Februar von Marſeille abgegangene Franzeug der Luft⸗ und Seepoſtlinie Frankreich⸗⸗ Juby f ſch Weſtafrika—Südamerika zwiſchen Cap mußte und Villa Cisneros(Rio de Oro) vornehmen Naur⸗ iſt die geſamte Luftpoſtladung von landeltt geraubt und vernichtet worden. Es Kit It ſich hierbei um Luftpoſtſendungen, die in der wurdenm 17. bis etwa zum 24. Februar aufgeliefert Aether Amnesin Aethylmorphin Arsenferratin Apemorphin Arsenferratose ehinin Artose chloralhydrat Aulin coeain Aulinogen eoclein cerolin coffein Dephagin cumarin Dipiosal Diacetylmorphin Ferratin Gualacolpräparate Ferratose Nydrastinin 7 Füümaron nydrochinon„ 5 iminol 4od und-Salze— 55 Jodterratin Kampfer Jocferratose Morphium Lactophenin Papeverin Narcophin Resorein 4 Ossophyt Sallein Perlatan Santenin G. m. h. H. Pyridium Mlhinilüklssstumiwitssunrnuissimiuuiiieieeniiieeissstzsrnstsststimismmin männnniursumninn e Fabrik chemischer und eee Vanlllin Pharmazeutischer Produkte rneal Veratrin ieeeeeneiueeeeieeeeneeieniieeiieinnniinuunututununs Theo Phyl in Verovanll Tonomalare NMANNMEINM walbNor ————————— Ein Mannheimer Werk wüchſt neuer Zukunft entgegen Anſere„China“(C. F. Vochringer und Söhne⸗Waloͤhof) begeht heute ihren 75. Geburtstag Als Mannheimer Bürger im Auguſt 1881, vom Feuerhorn aufgeſchreckt, nach dem Brandplatz auf dem Jungbuſch am Neckar eilten, bot ſich ihnen ein ſchaurig⸗ſchöner Anblick: Die Chininfabrik C. F. Boehringer und Söhne ſtand in hellen Flam⸗ men. Aus dem Brandͤherd ſchoſſen die feurigen Garben der gemahlenen Chinarinde wie ein gewal⸗ tiges Feuerwerk gen Himmel, ſo wie Jahrzehnte ſpäter beim Brand der Ludwigshafener Walzmühle das Korn in Millionen Feuer⸗ funken aufſtieg und wie ein gol⸗ dener Regen niederfiel. Ein großer Teil der Fabrik ſank in Aſche. Das beſchleunigte die ſchon vorgeſehene Verlegung des Un⸗ ternehmens nach dem Waldͤhot, wo heute„die China“, wie ſie der Volksmund nennt, ein Gelände von 339 170 qm beſitzt, auf dem 126 Einzelbauten ſtehen. Da⸗ mals waren's nur 100 Morgen. Welch eine Unſumme von Fleiß und Arbeit, von Energie und Hingabe ans Werk, von kauf⸗ männiſchem Weitblick und Orga⸗ niſationsvermögen, von Forſcher⸗ und Erfindergeiſt muß hier über viele Jahrzehnte hin vereinigt geweſen ſein, um dieſe Fabrik zu ihrer Bedeutung nicht nur im Oben: Kom.-Rat Dr. Friedrich Engelhorn 1. Unten von links nach rechts: Dr. F. C. Engelhorn, Hans Engelhorn, Paul Fritzsching. Wirtſchaftsleben Mannheims und Norcoweſtbadens, ſondern auch zu ihrer Weltgeltung emporzuführen, und durch die ſchweren Zeiten des Kriegs, des Nach⸗ kriegs und der Wirtſchaftskriſe ſo in die Gegenwart hineinzuſteuern, daß die Jubiläumsſchrift zum heutigen Tage des 75jährigen Beſtehens mit zuverſichtlichem Seolz ſagen kann, das Werk befinde ſich nach dem Tieſſtand des Jahres 1932 wieder im be⸗ ginnenden Aufſtieg. Ein verheißungsvolles Zeichen der wirtſchaftlichen Beſſerung auch in unſerer Vaterſtadt Mannheim unter der Regierung Adolf Hitlers. Die Wiege der„Fabrik für chemiſche und pharma⸗ zeutiſche Produkte C. F. Boehringer und Söhne G. m. b..“ ſtand in Stuttgart. Und die Keim⸗ zelle des Unternehmens war die Großhandlung von Medizinaldrogen, die ſeit dem Jahre 1817 Ehriſtian Friedrich Boehringer mit ſeinem Schwager Engelmann zu einem angeſehe⸗ nen Handelshaus entwickelte. ſich der Firma, die mit der Selbſtherſtellung der von ihr vertriebenen Präparate eben begonnen hatte, die günſtige Gelegenheit, eine Chin infabrik in Höchſt a.., der der Atem ausgegangen war, zu erwerben. Raſch griffen die unternehmungsluſtigen Herren zu. Am 15. März 1859 wurde die Firma C. F. Boehringer und Söhne mit den In⸗ habern: Chriſtian Frieoͤrich, Chriſtian und Chriſtoph Im Jahre 1859 bot Boehringer(Engelmann ſchied aus) in das Stutt⸗ garter Handelsregiſter eingetragen. Und zwei Jahre ſpäter begann man mit einer Tagesleiſtung von 15 Pfd. in Stuttgart mit der Herſtellung von Chinin⸗ (ſulfat). Aber bald ſteigerte ſich die Erzeugung bis auf 8000 Pfund im Jahr. Heute werden in der Waldhofer Fabrik 60.—70 000 Kg. jährlich hergeſtellt! Die Stuttgarter Anlage in der Rotebühlſtraße wurde zu eng. Eine Vergrößerung durch Ge⸗ ländezukauf war nicht möglich. Schlechte Transportverhältniſſe verteuerten die Arbeit. So hielt man Ausſchau nach anderweitiger Niederlaſſungsmöglichkeit. Dabe kamen die Boehringers zum zweitenmal in Berührung mit Mannheim, nachdem ſchon Chri⸗ ſtian, der Sohn des Gründers, als Direktionsmitglied des„Ver⸗ eins chemiſcher Fabriken A6. Mannheim“ dorthin Beziehungen gehabt hatte. Aber entſcheidend und dauernd mit Mannheims wirtſchaftlicher Entwicklung und Hochblüte verknüpft wird die Firma erſt durch den Ankauf jenes Mannheimer Grundſtückes im Jungbuſch, das„die Zinkhütt'“ hieß, weil dort ein⸗ mal Zinkerz aus der Wieslocher Gegend verarbeitet worden war. Darnach war aber ein anderer Betrieb dort eingezogen: die erſte deutſche Teerfarbenfabrik, aus der die„Badiſche Soda und Anilin“ entſtand. Die Zinkhütt' iſt alſo nicht nur der Ausgangs⸗ punkt für die Mannheimer Entwicklung der Firma Boehringer geweſen, ſie iſt die hiſtoriſche Ge⸗ burtsſtätte der deutſchen Teerfarben⸗ Induſtrie. Ihr Gründer Friedrich Engelhorn hatte die Boehringers auf das freiwerdende Areal hin⸗ gewieſen, von dem die„Badiſche“ damals nach Lud⸗ wigshafen abwanderte. Niemand ahnte, welche Be⸗ deutung der Name Engelhorn für die künftige Ent⸗ wicklung des neuzugezogenen Betriebs noch gewinnen ſolltel 1872/73 erfolgte die Ueberſiedelung von Stuttgart, die nicht nur eine dem wachſenden Abſatz entſpre⸗ chende Produktionsſteigerung ermöglichte, ſondern infolge der billigen Frachten für Kohle und China⸗ rinde gleich im erſten Jahre eine Erſparnis von 6000 fl. brachte. Aber auch hier wurde es eng: wohin mit den Abfallſtoffen? So verhandelt man über Ge⸗ lände am Rhein unweit Rheinaus, doch der Preis war zu hoch— aber über dem Neckar auf Käfertaler Gemarkung fand man ein Grundſtück, das ſich durch ſpäteren Zukauf erweitern ließ. Es bot außerdem durch den vorgelagerten Altrhein eine günſtige Ver⸗ bindung nach dem Rhein und dem Neckar und der Bahnanſchluß machte auch keine Schwierigkeiten. Nach dem Brand der Zinkhütt' drängte der Um⸗ zug nach dem Norden der Stadt. 1884 war er abge⸗ ſchloſſen. Und als erſtes Ergebnis konnte man bald verzeichnen: Boehringer und Söhne waren die größte Chininfabrik der Welt! Inzwiſchen war 1882 Chriſto ph Boehringer geſtorben. Sein Sohn Ernſt trat das Erbe an. Nach Jahresfriſt nahm er den Sohn des Gründers der deutſchen Farbſtoffinduſtrie, den Chemiker Dr. F. Engelhorn, als Teilhaber in das Geſchäft auf. Als die beiden Inhaber ſich mit den Schweſtern, Joerger, Töchtern des Mannheimer Großkaufmanns Carl Joerger, vermählten, waren die Bande der Freundſchaft und Verwandtſchaft eng geknüpft. Schon 1892 beendete der Tod Boehringers die Zuſammen⸗ arbeit, und Friedrich En gelhorn wurde alleiniger Inhaber des bedeutſamen Unter⸗ nehmens und ſein Führer zu höchſter Blüte. 27 Jahre ſtand er an ſeiner Spitze, ein Mann ebenſo der Wiſſenſchaft wie der Organiſation, voll Wagemut und Temperament, begabt mit ſicheren Blick und einer raſtloſen Arbeitsenergie, dem tätigen Leben zuge⸗ wandt, ein aufrechter Charakter, liebenswürdig und doch nicht ohne Kanten, ein guter Deutſcher und ein guter Chriſt, der in der Stille viel Gutes tat und als Leiter ſeines Betriebes von warmem ſozialem Empfinden beſeelt war. Dieſer Geiſt, den beim gol⸗ denen Jubiläum ein Vertreter des Arbeiterausſchuſ⸗ ſes mit dem Gelöbnis des„Vertrauens in die ge⸗ rechte Geſinnung“ Dr. Engelhorns dankbar aner⸗ kannte, lebt heute noch im Werke und ſeinen ſozialen Einrichtungen fort. Dr. Engelhorn bekleidete im öffentlichen Leben ſeiner Vaterſtadt wie in der deut⸗ ſchen Induſtrie wichtige Aemter und hatte als viel⸗ facher Aufſichtsrat tätigen Anteil an verſchiedenen großen Unternehmen. Sein Lebenswerk aber war der Ausbau ſeines Unternehmens. Es iſt an der Zeit zu ſagen, was denn eigentlich da in der„China“ überm Neckar erzeugt wird. Darüber beſtehen gewiß keine ſehr klaren Vorſtel⸗ lungen, denn es ſind Dinge, die im Bewußtſein der Bevölkerung nicht ſo recht lebendig werden wie etwa Maſchinen oder Motoren oder Kraftwagen oder Seife. Aber mit chemiſch⸗pharmazeutiſchen Dingen iſt es ſo ne Sache: nun alſo Chinin, ein Mittel zur Fieberbekämpfung, von dem auch der etwas weiß, der nicht in den Tropen an Malaria litt. Daß Cocain nicht nur zum Schmuggeln und zum „Kokſen“ dient, ſondern ein wichtiges örtliches Be⸗ täubungsmittel iſt oder war, iſt nicht allen bekannt. Ganz ſicher wiſſen aber nur wenige, daß die Waldhoſer Fabrik früher eine Jahresmenge an Cocain erzeugte, die höher war, als der ganze heutige Weltbedarf. Codein haben viele ſchon als huſtenlindernd ſchätzen gelernt; Coffein iſt ein Anregungsmittel und Strophantin hat manchem Herzleidenden das Leben verlängert. Das ſind ſo ein paar Bei⸗ ſpiele deſſen, was die Fabrik in dem erſten Abſchnitt ihrer Tätigkeit ſchon herſtellte. Es ſind die Ergeb⸗ niſſe der Verarbeitung pflanzlicher Rohſtoffe. Als Dr. Engelhorn an die Ausweitung des Be⸗ triebes ging, war das Zeitalter der ſynthe⸗ tiſchen Arzneimittel angebrochen, in dem deutſcher Geiſt und deutſche Technik wahre Triumphe feierten und der Welt zahlreiche neue Heilmittel ſchenkten, die aus den Verſuchen der Chemiker gewonnen waren. In den Fabrik⸗ laboratorien wurde unaufhörlich gearbeitet, die Hochſchulinſtitute prüften die Ergebniſſe nach, For⸗ ſcher verbanden ſich mit der Induſtrie. Auch auf dem Waldͤhof ging man mit der Zeit, ſteckte viel geduldige Arbeit und viel Geld in die Verſuche. Und wenn dann der Laie hört, daß das Ergebnis etwa zwei Dutzend neue Arzneimittel waren, ſo will er den Kopf ſchütteln und fragen: iſt das alles? Ja, das iſt alles; das iſt nämlich das, was der ſtrengſten Nachprüfung ſtandgehalten hat, und was eine verantwortungsbewußte Fabrik mit gutem Ge⸗ wiſſen als Heilmittel für die Kranken hat hinaus⸗ gehen laſſen können. Nur dieſer opferfreu⸗ digen Gewiſſenhaftigkeit verdankt die deutſche pharmazeutiſche Induſtrie ihr Anſehen in 2 4. Seite Nummer 124 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. März 1934 aller Welt. Der dritte Fabrikationszweig ſind die techniſchen Chemikalien, z. B. Campher aus Terpentinöl, und Riechſtoffe wie Vanillin u. a. Als am 3. Januar 1911 ein Herzleiden den in voller Schaffenskraft ſtehenden Kommerzienrat Engelhorn unerwartet früh aus nie raſtender Tätigkeit riß, war der Ruf ſeines Unternehmens in alle Erdteile gedrungen. Die Ausfuhr machte 80 v. H. des Geſamtumſatzes aus. Zuſammen mit der Chininfabrik Braun⸗ ſchweig und Zimmer Frankfurt deckte Boeh⸗ ringer und Söhne den halben Weltbedarf an Chinin! Die Belegſchaft hatte 1000 Köpfe überſchritten. Die Summe, die allein zur Beſchaffung der pflanzlichen Rohſtoffe nötig war, belief ſich auf 2,5 Millionen. In dieſen Zahlen ſpiegelt ſich die Bedeutung des Unter⸗ nehmens, das für den wirtſchaftlichen Aufſchwung der Stadt Mannheim um die Jahrhundertwende von er⸗ heblicher Bedertung war. Als Dr. Engelhorn ſtarb, waren ſeine beiden Söhne Hans und Fritz noch nicht in das Geſchäft hineingewachſen. So ſetzte die Witwe alls Inhaberin zunächſt neben dem zweiten Sohne Hans, der ſich nach der kaufmänniſchen Ausbildung dem Rechtsſtudium zugewendet hatte, ein Kollegium zur Leitung des Unternehmens ein, indes Fritz Engelhorn ſein Chemieſtudium zu Ende führte. Im Jahre 1913 übergab die Mutter ihren Söhnen das Unternehmen, das, im Geiſte ſeines verſtorbenen Chefs weitergeführt, ſeine überragende Stellung noch weiter gefeſtigt hatte. Aber die neuen Inhaber waren nicht in die gleich glückliche Zeit der allgemeinen Aufwärtsentwick⸗ lung hineingeboren wie ihr Vater. Mit dem Kriegsausbruch änderten ſich die Verhältniſſe. Es begann eine ſtarke Schrumpfung der Erzeugung. Die Ausfuhr von Arzneimitteln ruhte faſt ganz⸗ Der erhöhte Heeresbedarf auch an Kampſſtoffen glich den Ausfall nicht aus. Die Rohſtoffe wurden knapp, blieben aus. Im Jahre 1917 erlag nach ande⸗ ren Betriebszweigen auch der Hauptbetriebszweig, die Chininherſtellung, dieſem Mangel. Erſt im Jahre 1920 konnte ſie wieder aufgenommen werden. Aber inzwiſchen hatte ſich der Vormachtſtellung Deutſchlands auf dieſem Gebiet Holland bemäch⸗ tigt, das in ſeinen Kolonien den Schlüſſel zur Ver⸗ ſorgung mit Chinarinde in der Hand hat. Die Be⸗ legſchaft, zur Hälfte faſt ſchon aus Frauen beſtehend, ging bis auf 247 Arbeiter und 114 Angeſtellte zurück. Die anderen waren im Heeresdienſt. 49 Werksange⸗ hörige blieben auf dem Feld der Ehre. Von den beiden Inhabern geriet Dr. Fritz Engelhorn in Tſingtau in japaniſche Kriegsgefangenſchaft, aus der er 1920 erſt heimkehrte; Hans Engelhorn, der ſich, obwohl nicht kv., als Freiwilliger gemelder hatte, wurde 1915 nach ſchwerer Krankheit dem Be⸗ trieb wiedergegeben. Mit dem Kriegsende war die Not⸗ und Kampf⸗ zeit des Unternehmens nicht abgeſchloſſen. Es folgten die Jahre der erſchwerten Roh⸗ ſtoff⸗ und Kohlenbeſchaffung, die Jahre des Wirtſchaftskrieges, der Rheinlandbeſetzung, der Lohnkämpfe, der Inflation, der marxiſti⸗ ſchen Mißwirtſchaft, und ſie mündeten in die Jahre der Weltwirtſchaftskriſe. Auch an einem ſo gefeſtigten und im Kern geſund gebliebenen Unternehmen gingen ſie nicht ſpurlos vorüber und erzwangen verſchiedene Maßnahmen, von denen ſich die Erwerbung der Chininfabrik Zimmer, Höchſt, als glücklichſter Griff erwies. 1920 wurde die offene Handelsgeſellſchaft in eine Gmbt. umgewandelt, deren einzige Inhaber die Brüder Engelhorn waren. Von 1922—1931 geſellte ſich jhnen Direktor Müller von der Cellu⸗ loidfabrik in Eilenburg bei. Seitdem ſind Dr. Fritz Engelhorn und Hans Engelhorn wieder die einzigen Inhaber, und im Verein mit Paur Fritzſching als Geſchäftsführer die Hüter eines ſtolzen Erbes und die Wahrer einer verpflichtenden Tradition. „Die füngſte Vergangenheit— mit dieſen Worten leitet die Jubiläumsſchrift zu einer Darſtellung der gegenwärtigen Verhältniſſe über— ſtellte, zumal in den Jahren 1928 bis 1931, bei Boehringer beſonders an die kaufmänniſche Leitung die größten Anforde⸗ rungen; galt es doch, inmitten der Weltkriſe die Unabhängigkeit der Firma zu ſichern und durch zähe Weiterarbeit auf den angeſtammten Ge⸗ bieten ihren Ausbau zu fördern. Durchgreifen de Reformen in der Verwaltung und den Betrieben, ſo⸗ wie in den 115 Außenvertretungen machten den Weg frei für eine neue erfolgreiche Entwicklungsperiode. So hat die Firma, von der Auswirkung harter Zei⸗ ten erholt, der allgemeinen Depreſſion ſtandgeha⸗⸗ ten und kann ſich als ein geſundes Glied der neu aufzubauenden deutſchen Wirtſchaft betrachten.“ „Die China“ beſchäftigt bei 40ſtündiger Arbeits⸗ zeit jetzt 385 Arbeiter und 218 Angeſtellte, von denen 212 länger als zehn Jahre, 104 länger als zwanzig Jahre, 25 länger als dreißig und 5 länger als vierzig Jahre im Hauſe tätig ſind. Ein ſchöner Beweis der Werksverbundenheit! Und wenn heute die Firma von Feſtlichkeiten im Intereſſe des Geſamtbetriebes Abſtand nimmt und die ganze Belegſchaft auf Zu⸗ wendungen zugunſten abbaubedrohter Werksgenoſſen verzichtet, ſo zeigt ſich darin ein vorbildlicher Geiſt der Zuſammengehörigkeat und der wahren, opferwil⸗ ligen Volksgemeinſchaft. Wo dieſer Geiſt lebendig iſt, braucht man um die Zukunft nicht bange zu ſein. So grüßen wir die Mannheimer Firma Boehrin⸗ ger und Söhne, in der niemals lähmender Peſſimis⸗ mus die Oberhand gewann, in derſelben gläubi⸗ gen Zuverſicht, die aus ihrer Feſtſchrift ſpricht, und wünſchen ihr zu dem anbrechenden vierten Vier⸗ teljahrhundert ihres Beſtehens eine neue Blüte von Dauer zum Segen des Werkes und ſeiner Beleg⸗ ſchaft, zum Segen unſerer Stadͤt Mannheim und zum Segen unſeres deutſchen Vaterlandes! F. H. Glückwünſche der Belegſchaft Es iſt nicht Sache des Geburtstagskindes ſelbſt, viel Lärm um ſeinen Ehrentag zu machen, denn er⸗ ſtens einmal ſollen Geburtstage doch eigentlich Tage der ſtillen Einkehr ſein. Es ſollen Meilenſteine ſein, an denen der Wanderer einen Augenblick verweilt, um Rückſchau zu halten über den durchſchrittenen Weg. Und zweitens ſind es immer die Angehörigen des Jubilars, die Kinder und Enkel, die Vettern und Baſen und die lieben Freunde, die, beladen,mit aller⸗ lei Geſchenken, ſolchen,die der At zung von Zunge und Gaumen dienen und anderen, die der Hausfrau beim Staubwiſchen manchen Stoßſeufzer entlocken, ange⸗ rückt kommen. Es gibt aber noch eine andere Art von Gratu⸗ lanten, die es ſich ſehr billig macht, denn ſie kommt Aufruf! Deutſchland iſt ſeit alten Zeiten das Land der Arbeit, geweſen. Gewiſſenhaftigkeit und Treue ſeiner Arbeiter ſicherten das Land des Erfolges ihm dieſen Erfolg vor allen anderen Nationen der Welt. Wenn wir heute die geſamte deutſche Ingend zur Teilnahme an dem vom ſtattfin denden Reichsberufswettkampf auffordern, tun wir es in der Erwartung, daß ſich Deutſchlands Jugend der Größe dieſes Auftrages bewußt werden möchte und ſich des Erbes ſeiner Väter würdig zeige. Heil Hitler! Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley Der Jugendführer des Deutſchen Reiches Baldur von Schirach Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick Der Reichspropagandaminiſter Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Goebbels Dr. Schmitt Der Reichsernährungsminiſter Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Darré Seldte *** Der nationalſozialiſtiſche Staat wird mit dem Unfug, körperliche Tätigkeit zu mißachten, brechen. dern nach Form und Güte der Leiſtung bewen en. Er wird grundſätzlich den einzelnen Menſchen nicht nach der Art ſeiner Arbeit, ſon⸗ Adolf Hitler. Das deutſche Volk iſt ohne einen an Leib und Seele geſunden, berufstüchtigen und wendigen Nachwuchs zum Abſterben verurteilt. Robert Ley. Wenn früher die oberen Zehntauſend jeden, der nicht zu den ſogenannten Gebildeten gehörte, aus ihrer Gemeinſchaft ausgeſchloſſen haben, ſo wollen wir heute eine Gemeinſchaft ſchaffen, die mit derſelben Brutalität alle diejenigen ausſchließt, die nicht für ihr Volk arbeiten wollen. Baldur von Schirach. Der Mannheimer Hauptbahnhof macht Bilanz Annähernd eineinhalb Millionen Fahrkarten verkauft Wir Mannheimer dürfen ſtolz darauf ſein, von allen badiſchen Bahnhöfen den ſtärkſten Reiſeverkehr zu haben. Es iſt natürlich ſehr ſchwer, genau feſtöu⸗ ſtellen wie viele Reiſende im Laufe eines Jahres den Mannheimer Hauptbahnhof benützen, denn zählen kann man die Leute nicht. Die Zählungen, die die Reichsbahn in beſtimmten Abſtänden an einigen Ta⸗ gen im Jahre vornimmt, ſind nur Stichproben zur internen Bearbeitung und Ueberſicht. Ein ungefäh⸗ res Bild über den Betrieb im Mannheimer Haupt⸗ bahnhof kann man ſich machen, wenn man hört, daß im vergangenen Jahre an Bahnhofsſchall tern insgeſamt 1370 000 Fahrkarten verkauft worden ſind. Die nicht unbedeutenden Fahrkartenverkäufe der Reiſebüros und der Vorortbahnhöfe ſind hierin nicht enthalten. Wie alljährlich, ſo war auch im vergangenen Jahre der Reiſeverkehr an den Feſttagen und zur Ferienzeit beſonders lebhaft. Die Waage hielten ſich der Oſterverkehr und der Verkehr über die Pfingſtfeiertage. Ueber die Hauptfeſttage wurden ſowohl an Oſtern als auch an Pfingſten jeweils rund 33 000 Fahrkarten verkauft. An nächſter Stelle fol⸗ gen die Weihnachtstage, deren Verkehr im Zeichen der wiederauflebenden Wirtſchaft ſtand. Wurden doch an Weihnachten rund 30 000 Fahrkarten ausgegeben, gegenüber nicht ganz 19000 Fahrkarten zu Weih⸗ nachten 1932. Zu Ferienbeginn wurden rund 21000 Fahrkarten an den Bahnhofsſchaltern verkauft. Wie bei der Geſamtzahl der Fahrkarten, ſind gerade bei den Verkehrswellen auf die Feſttage und auf die Reiſezeit hin die Tauſende von Fahrkarten hinzu⸗ zuzählen, die von den Reiſebüros verausgabt wur⸗ den. Im ganzen Fahre berührten 600 Sonderzüge den Bahnhof Mannheim, von deuen 200 in Mannheim begannen oder endeten. Von dieſen Sonderzügen ſind beſonders erwähnens⸗ wert 52 Züge über Oſtern, 56 Züge über Pfingſten, 46 Züge bei Ferienbeginn, 43 Züge zu Weihnachten und Neujahr, 36 Züge zum Turnfeſt in Stuttgart, 16 Züge zum Parteitag in Nürnberg und 17 Züge zum Heiligen Rock nach Trier. Dieſe 600 Züge mußten in den beſtehenden Fahrplan eingegliedert werden und machten immerhin recht viel Arbeit, da ſie ſich auf wenige Tage zuſammendrängten. Zahlenmäßig ſpie⸗ len ſie keine große Rolle, wenn man weiß, daß im Laufe des Jahres 1933 über 100 000 Züge im Bahn⸗ hof Mannheim abgefertigt wurden. Täglich verkehr⸗ ten rund 280 Züge, bei denen die Sonntagszüge und die ausgeſprochenen Sommerzüge nicht berückſichtigt ſind. Von den Schnell⸗ und Eilzügen, die im Bahn⸗ hof Mannheim abgefertigt werden, berühren 31 den Bahnhof auf der Durchfahrt mit einem Aufenthalt von drei bis zehn Minuten. Von dieſen 31 Zügen brauchen nur 11 gewendet zu werden, um den Bahnhof in umgekehrter Richtung wieder zu verlaſſen. Sieben Schnell⸗ und Eilzüge beginnen im Bahnhof Mann⸗ heim, darunter ein Flügelzug, der nur bis Fried⸗ richsfeld läuft, während ebenfalls ſieben Schnell⸗ und Eilzüge, darunter drei Flügelzüge ab Friedrichsfeld, in Mannheim endigen. Umgekehrt iſt das Verhältnis bei den Perſonenzügen, von denen die meiſten in Mannheim beginnen. Täglich ſind das 82 Züge, denen 80 Züge gegenüberſtehen, die in Manuheim endigen. Auf der Durchfahrt berühren nur 9 Perſonenzüge den Mannheimer Hauptbahnhof, von denen drei wenden müſſen. Den Betrieb belaſten weiterhin noch täglich Eilgüterzüge, Viehzüge, Uebergabe⸗ züge uſw., von denen 21 in Mannheim beginnen und 15 endigen. Der Zugdurchlauf zwiſchen dem Hauptgüterbahnhof und dem Mannheimer Rangier⸗ bahnhof beträgt werktäglich 9 Güterzüge und der Durchlauf zwiſchen Ludwigshafen Rangierbahnhof und Mannheim Rangierbahnhof 12 Güterzüge. Daß ſich dieſer ganze Betrieb reibungslos ab⸗ ſpielt und daß alles auf die Minute klappt, iſt für uns eine Selbſtverſtändlichkeit, wie es für die mit der Abwicklung und Durchführung des Verkehrs betrauten Beamten nicht nur eine Pflicht, ſondern eine Ehrenſache iſt, darauf zu achten, daß in dem wohlgeordneten Betrieb keine Störung eintritt und die Rädchen der unſichtbaren Maſchine reibungslos ineinandergreifen. Einen Dank wollen die Beam⸗ ten, die nur ihre Pflichterfüllung kennen, nicht. Da rum freuen wir uns auch um ſo mehr, daß dank dieſer Pflichterfüllung das vergangene Jahr für den Bezirk des Mannheimer Hduptbahnhofs ohne nen⸗ nenswerte Verkehrsbehinderungen und erwähnens⸗ werte Verkehrsunfälle verlaufen iſt. 35 mit leeren Händen, aber mit vielen guten Wünſchen, deren Selbſtkoſtenpreis bekanntlich äußerſt gering iſt. Zu dieſer letzten Kategorie gehöre auch ich. Un meine guten Wünſche für das weitere Gedeihen der „China“, we. die Firma Boehringer im Volksmund genannt wird, vereinigen ſich gewiß mit denjenigen 600 Menſchen, die bei der Firma Arbeit und Brot gefunden haben. Ihre Exiſtenz iſt unſere! Und ſo darf es niemand wundernehmen, wenn in einer Zeit, die mehr als je eine erkannt hat, daß alle Teile des komplizierten Wirtſchaftsmechanismus aufeinander angewieſen ſind, daß ein Glied mit dem anderen auf Gedeih und Verderb verbunden iſt, auch der„kleine Mann“ ſich für das Wohl„ſeiner Firma“ intereſſiert. Abgeſehen von den Jahren der Inflation, des Rieſen⸗Ausverkaufs, der mit ſeiner wertezerſtören⸗ den Scheinblüte ja nur ein Stimulans für alle Zweige der deutſchen Wirtſchaft war, muß die deutſche chemiſche Induſtrie ſeit Kriegsende unendlich hart um ihr Daſein ringen. Wohl mit am meiſten von allen gleichartigen deutſchen Fabriken hat gerade die Firma Boehringer& Söhne die unſeligen Folgen des Welt⸗ krieges zu ſpüren. Hatte vor dem Kriege die deutſche chemiſche Induſtrie 91 das Monopol auf dem ge⸗ ſamten Weltmarkte, ſo ſtößt ſie heute an allen Orten d. des weiten Eroͤballes auf die ſcharfe Konkurrenz des Auslandes. Die Haßpſychoſe des Weltkrieges und die Boykottbewegungen gegenüber deutſchen Erzeugniſ⸗ ſen haben zum Verluſt rieſiger Abſatzgebiete geführt. Sehr viel geſunder Optimismus und Anſpannung aller Kräfte gehörte ſchon dazu, das Werk in ſeinem heutigen Umfange mit über 600 Arbeitnehmern weiterzuführen. Und nun ein Ruf an die Jünger Aeskulaps in unſerer engeren und weiteren Heimat Mannheim: Auch Ihr könnt helfen, hunderten von Familien Lohn und Brot zu erhalten und dazu beitragen, es anderen zu ſchaffen! Seid Lokalpatrioten! Denkt in erſter Linie an die heimiſche Induſtrie, wenn Ihr den Bleiſtift zückt, um Euren Kranken Nähr⸗ und Heil⸗ mittel zu verordnen. Das Heil kommt nicht nur von Berlin, Dresden, Leverkuſen, Höchſt und Frankfurt! Denkt daran, daß vor den Toren unſerer Vaterſtadt ein ausgewählter Stab von Wiſſenſchaftlern und Chemikern an der Spitze von über 600 zuverläſſigen Helfern Gutes, Wertvolles und Bewährtes geſchaffen hat und ſchafft! 8 K. In Schutzhaft genommen * Karlsruhe, 13. März. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Auf Veranlaſſung 4 Geheimen Staatspolizei wurde der Eiſenbahnſekre⸗ tär Anton Strobel beim Reichsbahn⸗Ausbeſſe⸗ rungswerk Offenburg in Schutzhaft genom“ men, weil er anonyme Poſtkarten an einen Be⸗ rufskollegen, Amtswalter der NSDAP, ſchrieh, wobei er die NSDApP in gehäſſigſter Weiſe belel⸗ digte und u. a. Ausdrücke, wie„Nazi⸗Dragoner, rechnen mit Dir ab“, gebrauchte. Gegen Strob wurde gleichzeitig ein Diſziplinarverfahren beau tragt. Weiterhin wurde der durch die Geheime Staatspolizei in Schutzhaft genommene Landesver⸗ bandsvorſitzende der Schneider, Schneidermeiſte⸗ Hellmuth, Pforzheim, bis auf weiteres na Kislau überführt. Fageokaleucleꝛ Donnerstag, 15. März Nationaltheater:„Cavalleria ruſticana“, von Pietro cagni.—„Der Bajazzo“, Oper von R. Leoncavalht“ Miete D, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruprolektass h Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18 ſit⸗ Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. Heinrich Beſſler ichen geſchichte von Boch bis Mozart“, mit muſikaliſch Demonſtrationen. tag; Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag' 20.15 Uhr Gaſtſpiel Rudolf Mälzer. Apollo: 20.15 Uhr Revne„Die große Trommel“. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Pavillon Pfalzbau⸗Kaffee: 15.90 und 20 Uhr Konzert, Kabarett* Lichtſpiele: univerſum:„Annette im Paradies ohne Alhambra:„Früchtchen“.— Roxy:„Die Welk en Maske“.— Palaſt und Gloric:„Meine 104 lüigen nicht“.— Schauburg.:„Hochzett am Wolfgang ſee“.— Capitol:„Stoßtrupp 1917“. Ständige Darbietungen Fürſtengrob Städtiſches Schloßmuſeum: Funde aus dem Fürſz ühr Altlußbeim. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr 19 Uhr Lefeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 10 Ausleihe. Kaiſer. Tanz und Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte HMiſtwoch, den Ju. Hdrz 49e 9 Tiayen -Seydistlora Owomenlos. O nener O ham dedeckt. G wolxio G bedeckt erege 74 Schnee& crauein enedet K—— 5 sturmtzcher Nordwe. nenden 4 it gleiche teichter O& massiger Suasuqwest die piene megen min gem winde die vergen Stauonea zie ien geden cie Temperatur an. Oie Linten verdinden Orie m aut Neeresnivead umgerecnneten tuftorues 2 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frgr⸗ furt a. M. vom 15. März. Der geſtern noch vor Fe⸗ land gelegene neue Sturmwirbel iſt mit größ ſchwindigkeit zur Nordſee vorgeſtoßen. chend trat geſtern ſchon eine Zufuhr feu Ozeanluft ein, die über Nacht zu verbreiteter chtmilde, ſchon wieder im Bereich der von der Wirb nachgeſtoßenen kälteren Luft, die bei wechſelnder F, wölkung Anlaß zu Schauertätigkeit gibt. Die. terung verbleibt auch weiterhin ſehr unbeſtändis. Vorausſage für Irtitag, 16. März iſt Veränderliche Bewölkung mit wiederholten, fichen kürzeren Niederſchlägen, bei lel aften füdwefchrol bis weſtlichen Winden Tagestemperaturen um 1 Höchſttemperatur in Mannheim am 1 öm + 10,1 Grad, tieſſte Temperatur in der Na 15. März 15,5 Grad; heute früh 78 Uhr 61 rüh Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern ff 8 %8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 1 Millimeter ſind 1,4 Liter je Geviertmeter. 15• Abein⸗Peael 11. 12 12. 14.15. Aedar-Begel 12. 13.14 50 Ryeinfelden 1,07 2,102,1902,081.90..25017 Breiſach 1700 1,1401.20 J,241719 Wannveim..9 7921.50 146 Lehl... 2,20 2,47,2.57.2,62 2,7/ Jagſtfeld..531.53,1.50.6 Maxau.. 3,82 4,044.15 4,31 4,23]J Heilbronn..720.800,41.00 Mannheim 2,00,2,72.00 3,163,17/ Plochingen.771.78ʃ% Kaub 155 1,76.00.192,24J Diedesheim. 1,77/1 3 Köln 1,87 2˙022.28,2,70.3 — re⸗ Dementſpr, Reges, ber — 8 8 1 uns aben tätigkeit Anlaß gab. Zur Zeit befinden wi alrü Kſeite S 2 S 2 — 7 * 0 — 2 S 2 S232 S S2 S222 2 5 — — ——————————————— F 3 5. Seite(Nummer 124 VO Sc LEBEV UVD WIE S NHATTENV iinnnmunnnenmnnnpnnunmmmpnmnnnnmmunſnnaompſſnogpmammumanmungmunmanmnnnmuammngangnnnnagannnnnnnanmnnunmunmmunmmmununmnmmnmmnmmnmmnmmmmnanmummunmnmunmmumgunn VI. Wilhelm Schäfer „Deutſcher, ſei deiner Gegenwart tapfer, weit du der Erbhalter größerer Dinge biſt, als die an dem Tage hängen; Gutes und Böſes will werden, wie Unkraut und Saat wird, und der Acker biſt du!“ Die Fahrt zu Wilhelm Schäfer war wohl der antaſtiſchſte Abſchnitt meiner ganzen Dichterreiſe. meine Anfrage hatte er ſelbſt mir mitgeteilt „wiſchen zwei Vortragsreiſen kann ich nur raſch gen, daß ich in der angegebenen Zeit aller Voraus⸗ 50 nach in meinem kleinen Berghaus, Chriſtopho⸗ Hütte, auf dem Oberjoch bei Hindelang bin, wo ſüt na rus ich 8 0. Sie natürlich gern empfangen werde.“ Sehr ich e Aber wie kam man dahin und hinauf? Hätte Voh 1 Dichter, wie vorgeſehen, in ſeinem ſtändigen %, Inſitz„Sommerhalde“ bei Ludwigshafen am Bo⸗ benſee 0 erreichen können, ſo wäre alles viel einfacher eweſen. * blieb alſo nichts weiter übrig, als von Kon⸗ aus den Abſtecher ins Allgäu zu wagen. Es brei faſt eine Fahrt ins Blaue. Denn die mir von und verſchiedenen Seiten angegebenen Abfahrts⸗ zen Ankunſtszeiten ſtimmten nicht überein und wa⸗ kalllefamt nicht zuverläſſig. Alſo zuckelte ich in ſem Nebelwetter mit dem kleinen Dampfer gegenüberliegenden Küſte des Bodenſees hin⸗ * Meersburg, wo die weſtfäliſche Dichterin geſ te von Droſte⸗Hülshoff geſtorben und bei⸗ haſen. iſt, nach der Zeppelin⸗Metropole Friedrichs⸗ auder Dort ging es von einem Bahnhof zu dem Lindarn und mit dem kleinen Bodenſeebähnchen nach wichen Wieder umſteigen, um Immenſtadt zu er⸗ hofe u. Dort nochmaliger Zugwechſel nach Sont⸗ einene Dann war es genug, ich war wenigſtens an ſeben Ausgangspunkt angelangt und mußte nun 0 wie ich weiterkam. lc outhofen, im Vorgebirge des Allgäus, iſt natür⸗ Soter Höhenluftkurort und Winterſportplatz. Im ber Hüretete man um weitere Schneezufuhr, denn Man übſch gelegene Ort war noch gäſteleer. Wie Mit nach dem Oberjoch gelangen könnte? Zunächſt wohl em Auto nach Hindelang. Dort würde ſich dann eterte ein Wagen finden, der höher in die Berge fütund ſo geſchah es. Am Morgen des leicht ver⸗ urten Dezembertages ging es in die ſchnee⸗ Wong Bergwelt hinauf. Auf gut Glück, denn tele⸗ deſen war Wilhelm Schäſer nicht zu erreichen ge⸗ wußte Ein freundlicher Poſtbeamter in Hindelar Kl.„ nicht genau, ob der Dichter in ſeiner Hütte ber r er glaubte ſie uns zeigen zu können. Lei⸗ lan war es ein Irrtum. Eine ſchneidige Chauffeuſe n und ihr Wägelchen ſprang die geſchlungenen lrereutinen der Bergſtraße vergnügt binan. Ber Uate klitzekleinen Holzhäusthen hielt ſie. Ich kle⸗ aber einen vereiſten Abhang hinauf. Oeffnete den Mlit Laden einer Tür. Ein fröhliches Frauer Sam unter einer Wollmütze lachte mir entgegen. Wukt⸗. Sie ſind bei Schäſersk“—„Ra, Gott ſei Wiee Chriſtophorus⸗Hütte auf dem Oberloch 5 Whet die originellſte Dichterbehauſung, die man an u bekommen kann. Sie war eben fertiggeſtellt won dem Dichter und ſeiner Fran bezogen N0 Eigentlich beſteht ſie nur aus einem einzigen Maſenum, einer Puppenküche und winzigen Neben⸗ * Aber eine himmliſche Wärme und Trau⸗ umfing mich, nachdem ich in dem ſchneidenden hat Schäfer das noch viel zu wenig gedankt. Oſtwind, der von den Höhen pfiff, halb erſtarrt war. Das Feuer bullerte in dem großen Ofen, es oͤuftete gut nach warmem, trockenem Holz, und durch die kleinen Fenſterſcheiben ſah man an den Felsgipfeln gegenüber den Schnee herunterſtäuben. Frau Schä⸗ fer, denn ſie war es, die mich als erſte begrüßt hatte, brachte ohne viel Umſtände eine Flaſche Wermut herbei. Und wir ſtießen auf die weite Reiſe von Hannover an. Sie hatten ſich ſchon hin und her überlegt, ob und wie ich wohl heraufgelangen würde. Nun war ich da und fühlte, ich war in dieſer welten⸗ fernen Einſamkeit willkommen. Wilhelm Schäfer, der an dieſem 20. Januar ſei⸗ nen 66. Geburtstag beging, iſt ein Bild von Kraft und Ruhe. Wenn ich Maler wäre, würde es mich reizen, die wuchtige Architektur dieſes Kopfes feſt⸗ zuhalten. Und würde nur darunterſetzen: Ein Mann.. Bärtig und leicht ergraut, unterſetzt und breitſchultrig, ſteht er feſt, wo er ſteht. Er kommt aus heſſiſchem Bauerngeſchlecht. Aber die eoͤle Raſſe kündigt ſich in dem langgeformten Geſicht, in der hohen, ſchmalen Stirn an, von der man ablieſt, wie⸗ viel ſie dͤurchdacht, wieviel er ſelbſt auf ſeinen Schul⸗ tern getragen hat. Chriſtophorus nannte man ihn in ſeiner Familie, und ſo taufte er auch ſeine kleine Hütte. In ſeinen Augen, die ernſt und prüſend und wägend ſind, beſonders wenn er ſeine runde Brille trägt, können die hellen Lichterchen freundlichſten Humors blinken, und wenn ſein ſtarker Mund in gutmütigem Sarkasmus zuckt, dann folgt gewiß ein überlegener Scherz, der den Nagel auf den Kopi trifft. Viele, viele Jahre ſeines Lebens hat er int Rheinland zugebracht und viel von dem inneren Frohſinn dieſes künſtleriſch mit hohen Gaben reich bedachten deutſchen Stammes iſt auch auf den ernſten Mann übergegangen. Als kleiner Junge erfüllte ihn die Luſt am Zeichnen und Malen. Aber ein Be⸗ ruf wurde nicht aus dieſer frühen Neigung. Schä⸗ fer wurde Lehrer. Sieben Jahre hielt er es in die⸗ ſem Amte aus. Dann brach der Dichter in ihm durch. Seine Liebe zur Malerei wachte daneben noch ein⸗ mal auf, als er in Düſſeldorf die Leitung der Kunſt⸗ zeitſchrift„Die Rheinlande“ übernahm. Ein Viertel⸗ jahrhundert lang etwa— bis die Inflation alles auffraß— ſtand er hier als treuer, aufrechter und anerkannter Führer, Kritiker und Wächter für deut⸗ ſche Kunſt und Kultur am deutſchen Schickſalsſtrom auf dem Poſten. Ein Volkserzieher im edelſten und weiteſten Sinne. Der„ewige Deutſche“ in jeder Faſer. Sein reiches Lebenswerk, in allen Ausſtrah⸗ lungen, ſeine dreißigjährige Schaffensernte, die noch längſt nicht abgeſchloſſen iſt, war immer flammend überſchrieben von dem Not⸗ und Mahnruf an unſer Volk: Gedenke, daß du ein Deutſcher biſt!— Man Viel⸗ leicht, weil man früher Grund genug hatte, ſeine kriſtallklare Wahrhaftigkeit, ſeinen unbeſtechlichen Gerechtigkeitsſinn mehr zu fürchten als zu lieben. Ja, da ſaß ich nun 1200 Meter hoch bei ihm in ſchneeverwehter Bergesſtille zwiſchen den ſchlichten. engen Holzbrettern ſeines Hüttleins, und mit ſeiner vollen, beruhigenden Stimme erzählte er gütig aus ſeinem Leben, was man nun wiſſen wollte. So viel Weite tat ſich da auf. So viel Abgeklärtheit die aber dem ehrlichen Kampfe niemals aus dem Wege geht. Wilhelm Schäfer, das iſt ein Mann,„der vor der Tür genau ſo ſpricht, wie hinter der Tür“, bei dem man in jeder Sekunde weiß, woran man iſt. Das war ein gutes, beglücken⸗ des Gefühl, das mich in der ganz eigenen, nicht greiſbaren Stimmung jenes Winteridylls tief durch⸗ drang. Was er über Dichter und Volkstum ſagte, mit der Grundidee, daß der Dichter aus dem Volk herauswachſen und wieder in das Volk hineinwach⸗ ſen, ſelbſt Volk ſein müßte, das hätte ich gern Wort für Wort mitſchreiben mögen. Es war zum Teil eine neue Variation des Themas„Dichter⸗Akademie“. zu deren Senatsmitgliedern auch Wilhelm Schäfer zählt. Schön und ſtark, menſchlich und einfach jeder Satz, den der Dichter im Geſpräch formte. Er ſelbſt fühlt ſich ſo ganz als Volk, daß es erſtaunlich und befremdend klang, wenn er auf eine Frage von mir darauf hinwies, daß ſeine Werke eigentlich nicht ſo ſtark ins Volk geörungen wären. Aber er ſagte das ohne Bitterkeit. Es war eben immer ſo— die Mode⸗ bücher haben ſtets die wahren Volksbücher ver⸗ drängen können, und auch Schäfers geleſenſte Werke. mie ſein Peſtalozziroman, ſeine„Rheinſagen“, die „Dreizehn Bücher der deutſchen Seele“, ja ſelbſt ſeine „Anekdoten“ blieben bei dem Wettlauf um die hohen Auflageziffern hinter der leichten Tagesliteratur zurück. Schon Leſſing beſchwerte ſich:„Wer wird nicht einen Klopſtock loben, doch wird ihn jeder leſen? Nein!— Wir wollen weniger erhoben, doch fleißiger geleſen ſein...“ Als ich ihn bat, mir zu ſagen, welches ſeiner Werke ihm ſelbſt am nächſten ſteht, ſchüttelte er den Kopf. Er nimmt ſeine eigenen Bücher nie mehr wieder in die Hand. Alles iſt bei ihm auf Kommendes gerich⸗ tet. Er arbeitet lange und gewiſſenhaft an jedem Werk, zuchtvoll und mit völliger Hingabe. Er trägt alle Arbeiten ſo reif aus, daß nach der Niederſchrift nichts mehr daran zu ändern bleibt. Jede Zeile ſchreibt er mit eigener Hand. Er diktiert nie. Jeden Brief beantwortet er handſchriftlich. Und wie ich ihn in der Hütte über ſein einfach gezimmertes Stehpult gebeugt ſah, dachte ich an einen Mönch, der in ſeiner Zelle, allem Lärm von innen und außen entrückt, ſeine geiſtigen Schätze in ſchönen, ruhigen Zeichen auf Pergamente malt. Ein Kämpe, wehrhaft und milde zugleich. Das Gewiſſen ſeines Volkes. Während der Dichter all meinen Fragen, die auch über das Perſönliche hinausgingen, freimütig und ohne Umſchweife Rede und Antwort ſtand, ſaß ſeine Frau bei uns und war ganz dabei. Blanche Schäfer⸗ Fabrice hatte ſie ſich in einem Brief an mich unter⸗ zeichnet. Aber das erweckt vielleicht nicht die ganz vichtige Vorſtellung von ihr. Wie die große, ſchlanke Frau, mit einer Handarbeit beſchäftigt, vorſorglich für den rauhen Bergwinter bekleidet, aufmerkſam zuhörte, nickte, erläuterte, ergänzte, da erſchien ſie vielmehr ſo, wie ſie ſich ſpäter einmal mit ihrer fröh⸗ lichen, friſchen Natürlichkeit ſelbſt charakteriſierte: als die„Hüttenfrau“. Hinter ihren Mann ſtill zu⸗ rücktretend, mütterlich beſorgt, immer auf dem Poſten. Drollig war's, wenn ſie ihn einfach Schäfer nannte. Innig⸗kameradſchaftlich klang das. Und nichts war bezeichnender als ihre Abwehr gegen das Photogra⸗ phiertwerden.„Dann ſteht nachher unter dem Bild: Die Gattin des Dichters“, ſagte ſie,„und das wäre mir ſchrecklich.“ Ich verſprach ihr, eine andere Un⸗ terſchrift zu finden.„Wilhelm Schäfers zweites Ich“ wäre vielleicht die paſſendſte. Mit einem ſtrah⸗ leuden, anſteckenden Humor führte ſie mich dann durch ihr kleines Bergreich. Lange ſuchten ſie, ehe ſie dies entlegene Fleckchen fanden.„Schäfers bauen ſo gerne“, meinte ſie lachend, und der Dichter lachte mit. Aber das war wohl nicht der einzige Grund, warum ſie ſich auf dem Oberjoch anſiedelten. Ich er⸗ fuhr manches von den Freuden, aber auch den Leiden ihres eigentlichen und geräumigen Heims, der„Som⸗ merhalde“ am Bodenſee. Das winzige Neſt hier oben iſt unbeſchwerter von vielen Sorgen und Ver⸗ drießlichkeiten. Freilich iſt jetzt erſt einmal das Aller⸗ nötigſte vorhanden. Für beſcheidene Anſprüche ge⸗ nug. Schäfers Söhne h zen wacker mitgezimmert; der Vater weiſt befriedigt auf jedes einzelne der ſtabilen Holzmöbel hin; er klopft daran, er zeigt mir, wie ſolide die Fenſterchen gearbeitet ſind und freut ſich im voraus, wenn das Holz ringsum erſt den richtigen honiggoldenen Ton bekommen wird. Das hält was aus, da iſt man geborgen. Ein einziges Bild ſchmückt die Wand über der bäuerlichen Holzbank. Eine leuchtende, allegoriſche Buntzeichnung des Malers Bableeger—„Alpſegen“. Dieſe ergreifende poeſievolle Bergſitte iſt von dem Oberjoch im Algäu mit Iseler Künſtler in der ſtrengen Herbheit eines altdeutſchen Kirchenfenſters wiedergegeben. Nichts anderes ge⸗ hört hierher. Es beherrſcht den Raum, dem die „Hüttenfrau“ im übrigen mit Wenigem ein Urbeha⸗ gen gibt. Dichteratmoſphäre. Ein Erlebnis voll⸗ kommen für ſich. Und wie erſt, wenn man das Auge über die weiße Majeſtät der Bergwelt da draußen wandern läßt. Der mächtige Iſeler ſchaut auf das Hüttchen herab. Die weiten Hänge um das Oberjoch ſind ideales Schi⸗ gelände. Man ſieht den Grenzſchnitt, das deutſche Zollhaus— das öſterreichiſche. Jetzt gibt es keinen Verkehr. Aber auf dem Oberjoch regt ſich ſchon kräf⸗ tigeres Leben. Ein paar hundert Meter hinter Schäfers Hütte iſt ein großes Hotel entſtanden. Ein Lädchen hat ſich bereits aufgetan. Die erſten Keim⸗ zellen. Wie lange noch und ein neuer Höhenkurort iſt da. In den erſten Stunden des Beiſammenſeins war häufig der Name Joſefa zwiſchen Schäfers gefallen. Sie ſpielte offenbar eine gewichtige Rolle da oben. „Wer iſt denn dieſe Joſeſa?“ mußte ich endlich wiſſen. „Sie werden ſchon ſehen,“ ſagte die Hüttenfran ge⸗ heimnisvoll. Und um die Mittagszeit hieß es„jetzt gehen wir zu Joſefa“. Schäfers ſchlüpften in ihre Pelze und waren richtige feſte Bergmenſchen.„Sie ſehen aus wie aus der Stadt“, bemerkte die Hütten⸗ frau etwas mißbilligend. Leider, und ich fror er⸗ bärmlich. Aber der Weg war nicht weit, an dem ver⸗ Wilhelm Schäfers„Christophorus-Hütte“ auf dem Oberioch ſchneiten hölzernen Bergkirchlein mit ſeinem Turm weiß wie ein Zuckerhut vorüber nur ſo„um die Ecke herum“. Zum„Gaſthaus zum Löwen“. Seine Wir⸗ tin war Joſefa. Freundlich und vertrauenerweckend in der Fülle ihres Körpergewichts von ſchätzungs⸗ weiſe gerechnet zwei Zentnern. Man aß gut bei Joſefa, der nebenbei viel Grund und Boden auf dem Oberjoch gehört. Eine Partie mit Chancen. „Den Kaffee trinken wir daheim“, beſtimmte die Hüttenfrau. Vorſichtig ging es auf der vereiſten Straße zurück. Schäſer erzählte von waghalſigen Klettertouren und zeigte mir ein ſeltſames Fels⸗ gebilde, das er den„Komiker unter den Bergen“ nannte. Flocken ſielen, Schnee war im Anzug. Im Ofen der Hütte knackte das Holz. Es war warm und ſtill und ſchon ein bißchen wie Weihnachten. Die Hüttenfrau deckte den Kaffeetiſch und braute den Kafſee, zu dem ich mit dem Dichter das Waſſer aus der tiefer liegenden vereiſten Brunnenquelle heraufſchaffte. Dämmerung ſank herab. Dichter fiel der Schnee. So weit weg war die große Welt. Ein Poſtbote kam heraufgeſtapft und brachte Briefe aus ihr.„An den Dichter Dr. h. c. Wilhelm Schäfer“ ſtand auf einem. Und er hatte ſein Ziel richtig ge⸗ funden. Einen Blick noch warf ich auf das kleine Bort mit den Büchern, die Schäfer in ſeine Abgeſchiedenheit begleiten durften. Es waren nicht viele. Das Beſte iſt ihm gerade gut genug. So wie es ihm auch bei ſeiner Arbeit geht. Er hat noch viel zu ſagen, die nächſten Jahre ſind damit ausgefüllt. Er iſt der Meinung, daß der Dichter nicht abſeits der großen politiſchen Entwicklungen und Erkenntniſſe ſchaffen ſoll. Mitkämpfen, mitgeſtalten— der Ruf geht auch an die Dichter. Und dann hieß es Abſchied nehmen von dieſer lieben, kleinen Hütte, die auch Wilhelm Schäfer vor⸗ läufig nur eine kurze Atem⸗ und Ruhepauſe bot. Er holte ſeinen kleinen Vierſitzer aus der Garage, um mich mit der Hüttenfrau nach Sonthofen zurück⸗ zubringen, ich mußte am ſpäten Abend ſchon in München ſein. Ich ſaß neben ihm am Steuer. In ſeinem ſchneebeſtäubten Pelz ſah er aus wie ein guter, freundlicher Weihnachtsmann. Ich ſpürte die ruhige, ſichere Kraft, mit der er durch das immer dichter wirbelnde Flockengeſtöber das Wägelchen über die unzähligen ſcharfen Serpentinen und Kurven hinunter zu Tale führte. Wie ein Wieſel lief das Auto über Eis und Schnee. Ein kleines Wintermärchen, ein unvergeßliches Bergidyll, zart und ſchön wie Eisblumen am Fenſter, war zu Ende. Tiefer hätte ich den Dichter nicht er⸗ leben können, der ſtill und ſeines Wegs bewußt nicht aufhören wird, in ſeiner hart gemeißelten Kraft, aber auch mit väterlicher Güte das deutſche Volk den Glauben an ſich ſelbſt zu lehren.„Deutſcher, bedenke die Herkunſt! Bedenke, daß deine Gegenwart gefüllt mit dem Schickſal all deiner Vergangenheit iſt!“ 6. Seite/ Nummer 124 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. März 93— Aus Baden Betrügeriſcher Magnetiſeur k. Bruchſal, 14. März. Vor dem Amtsgericht ſtand ein 37jähriger„Magnetiſeur“, der in der Umgebung im vorigen Jahre eine ganze Anzahl Patienten be⸗ ſchwindelte, er werde ſie von Ohrenleiden, engliſcher Krankheit, Erblindung, Herzleiden uſw. in kurzer Zeit unter Garantie heilen. Er war von Schwerin in ſeinen benachbarten Heimatsort L. hierhergekom⸗ men. Um den Kranken zu imponieren, ließ er ſich Geldbeträge geben, um nach München zum Profeſſor wegen der Heilmittel zu fahren. Selbſt im Flugzeug erſchien er von Karlsruhe aus und flog tief über ſeinen Heimatsort, damit ſie Reſpekt bekämen. Alles von dem abgeſchwindelten Geld. Dann verſchwand er wieder. Nur durch die Frau des Betrügers iſt den Betrogenen faſt all das Geld wieder zugeſandt wor⸗ den. Der Mann iſt Pſychopath. Er war ſchon in einer pſychiatriſchen Klinik untergebracht. Dies be⸗ wahrte ihn vor härterer Strafe. So kam er mit 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis davon, wovon zwei Monate der ſechsmonatigen Unterſuchung abge⸗ rechnet werden unter Androhung, bei nochmaligem Rückfall in Sicherungsverwahrung zu kommen. Selbſtmordverſuch im Gerichtsſaal * Karlsruhe, 14. März. Vor der Großen Karlsruher Strafkammer ſtand der 55 Jahre alte Buchdrucker Wilhelm Auguſt Strei⸗ cher aus Freiburg. Der Angeklagte iſt bereits 34 mal vorbeſtraft und hat etwa 30 Jahre ſeines Lebens im Gefängnis und Zuchthaus zugebracht. Zuletzt war er wegen Sittlichkeitsverbrechens zu einem Jahre, acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Staatsanwalt ſtellte den Antrag, gegen den Angeklagten, der als gefährlicher Gewohnheits⸗ verbrecher zu werten iſt, die Sicherungsverwahrung anzuordnen. Während ſich das Gericht zur Urteils⸗ beratung zurückgezogen hatte, unternahm der Ange⸗ klagte einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einer Raſierklinge die Pulsadern zu öffnen verſuchte. Sein Vorhaben wurde durch das Dazwi⸗ ſchentreten des Polizeibeamten verhindert. Entſpre⸗ chend dem Antrage des Staatsanwalts ſprach das Gericht gegen den Angeklagten die Sicherungs⸗ verwahrung aus. * Heidelberg, 15. März. Abt Adalbert von Neipperg hat beim Papſt um die Löſung von ſei⸗ nem Amt als Abt von Neuburg nachgeſucht. Wieder⸗ holt längere Kuren haben ſeinen angegriffenen Ge⸗ fundheitszuſtand nicht ſo zu heben vermocht, daß er imſtande geweſen wäre, bei den vielfachen Arbeiten, die er im ganzen Lande zu leiſten hatte, auch noch die Abtei zu leiten. * Walldürn, 14. März. Montag früh erhängte ſich der in den ö0er Jahren ſtehende Gärtner Nied, deſſen Frau ſich in einer Lungenheilanſtalt befindet, und deſſen fünf Kinder bereits im Armenhaus Auf⸗ nahme gefunden hatten. * Kehl, 15. März. Eine große Freude bereitete Bürgermeiſter Held dem Jungvolk der Hitler⸗ jugend. Anläßlich ſeines Geburtstags hat er 170 Kna⸗ ben und Mädchen in das„Schiff“ eingeladen, wo das kleine Volk mit Kakao und Kuchen bewirtet wurde. 1. Lodtmoos, 14. März. Vom Winterhilfswerk⸗ Eßlöffel wurden 100 000 Stück infolge einer gan⸗ zen Reihe von Nachbeſtellungen in unſeren Bergen angefertigt. Etliche Tauſender an Reichsmark kom⸗ men in unſere Berggemeinden. Wenn auch unſere Löffelmacher nicht, wie eine irrtümliche Meldung aus Bernau beſagte, ſieben Reichspfennige, ſondern nur ſechs Pfennige ausbezahlt bekommen, ſo ſind ſie da⸗ mit zufrieden und haben nur den Wunſch, noch recht piele Nachbeſtellungen hereinzubekommen.— Forſtrat Knoll iſt nach ſeiner Vaterſtadt Pforzheim verſetzt worden. Wir gönnen ihm und ſeiner jungen Frau dieſe Veränderung in die Wälder ſeiner Heimat, aber wir bedauern außerordentlich den Wegzug dieſes eifrigen, kenntnisreichen und allezeit freundlichen Beamten, der viele Jahre in unſeren Wäldern tätig war. 22 Smm 2 ee, Te. ROMAN VoN HaNs cASPAR VoN Z08El IITz Srere 37 Er will ſich eine neue Zigarette anzͤnden, aber hier bläſt ein leichter Wind die Straße entlang und puſtet ihm das Streichholz immer wieder zwiſchen den Händen aus. So pendelt er weiter; in der näch⸗ ſten Querſtraße wird er ſchon einen windſtillen Winkel finden. Aber als er um die Ecke biegt, ſteht da eine Anſchlagſäule mit dem roten Plakat. Er will nicht hinſehen, doch das Plakat iſt ſtärker, der Name iſt ſtärker: Maha Terry. Noch hundert Schritte läuft er die Nebenſtraße entlang, noch zweihundert. Er hat die Zigarette vergeſſen, er iſt plötzlich ziellos, und trotzdem haſtet er, flieht, flüchtet. Um dann doch einem Wagen zu winken, den Schlag aufäureißen und dem Chauffeur zuzurufen:„Scala!“ Es ſind nur wenige Minuten Fahrzeit, dann ſteht er im grellen Licht vor dem Varieté, wird mit dem Menſchenſtrom in die Vorhalle hineingeſogen, preßt ſich in die Schlange der am Schalter Anſtehenden. Die guten Plätze ſind ausverkauft, er bekommt nur noch eine Karte für die achtzehnte Reihe. Die Varieténummern langweilen ihn: Radfahrer, Grotesktänzer, ein Drahtſeilakt, ein Zauberkünſtler. Nichts ſcheint ihm beſſer, als es einſt im Odeon war. Er iſt nun ganz ruhig; er weiß ſchon jetzt, daß ihm dieſe Maha Terry keine Ueberraſchung bringen kann. Sie iſt eben Varieté geblieben, trotz der guten Kri⸗ tiken, trotz Burleys Begeiſterung. Das Haus wird wieder dunkel; der Vorhang teilt ſich; das vorher ſo laute Orcheſter ſpielt leiſe, ver⸗ halten. Maha Terry kommt aus der Kuliſſe; ſie geht langſam, wiegend zur Mitte. Die Lichtbündel der Scheinwerfer folgen ihr. Die Zuſchauermenge iſt Die Arbeitsſchlacht in Baden * Karlsruhe, 14. März. Infolge der notwendig gewordenen beſchleunigten Durchführung der Inſtandſetzungsarbeiten ͤͤurch Pri⸗ vate, die mit Reichszuſchüſſen vorgenommen und des⸗ halb ſpäteſtens bis 31. März zum Abſchluß gelangt ſein müſſen, vermochten im Bereich der Stadt zahl⸗ reiche Handwerksfirmen, darunter vor allem Dach⸗ decker, Inſtallateure, Maurer, Schloſſer, Maler und Gipſer, ihren Arbeiterbeſtand zu erhöhen. Gegen dreiviertel aller landeshauptſtädtiſchen Wohngebäude erfahren auf Grund von annähernd 8000 geſtellten und bewilligten Anträgen auf Reichszuſchüſſe In⸗ ſtandſetzungen und Erneuerungen irgendwelcher Art, wobei von den Hausbeſitzern im einzelnen Beträge von 100 bis zu 10000 Mark aufgebracht werden, da in zahlreichen Fällen umfangreiche Reparaturen, Neubedachungen, Faſſadenanſtriche und Wohnungs⸗ teilungen erfolgen. Die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, deren Inſtandſetzungsarbeiten teilweiſe von der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten.⸗G., Berlin finanziert und bis 30. Juni beendet ſein müſſea, laſſen u. a. eine Erneuerung des Schloßplatzgebietes, Landesmuſeums, ehemaligen Marſtalls, der evange⸗ liſchen Stadtkirche durchführen. Außerdem wird ein Erweiterungsbau an dem Gebäude der Staatsſchul⸗ denverwaltung in der Kronenſtraße hinzugefügt, der bis zum Herbſt vollendet ſein wird. Die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe hat in ihrem Bezirk über 1 Million Mark für Erneuerungsarbeiten aufgewen⸗ det. In den Rahmen ſtädtiſcher Großbauten fällt auch die Fertigſtellung der Karlsruher Markt⸗ halle, die Errichtung eines Wohnblocks am ehemaligen alten Bahnhof, der Neubau der Mar⸗ kuskirche am Borkplatz und die Vollendung der Telegraphenwerkſtätte an der Südausfahrt des Hauptbahnhofs. Schließlich läßt die Stadtverwaltung zur Zeit eine Reihe öffentlicher Gebäude, darunter verſchiedene Schulen und Verwaltungsgebäude, von Grund aus erneuern. * Heidelberg, 14. März. Zum Zwecke der Arbeits⸗ beſchaffung iſt der Bau einer Straße nach Speyer geplant, die zwiſchen Oftersheim und Hockenheim die Haardt ourchqueren und Ortſchaften nicht berühren ſoll. * Plankſtadt, 14. März. Zur Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in hieſiger Gemeinde iſt die Her⸗ ſtellung der Bahnhofſtraße ſeit einiger Zeit in Angriff genommen worden, ſerner die Ausführung eines Hauptfeldweges und das Herrichten der Ober⸗ decke verſchiedener Ortsſtraßen. Zur Beſeitigung der Wohnungsnot ſoll ein Wohnblock mit 15 Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen in der Hildaſtraße erſtellt werden. Eine Zuführung ſämtlicher hieſiger Arbeits⸗ loſen zur Arbeit kann jedoch nur durch Wiederbele⸗ bung der Induſtrie erfolgen, da Plankſtadt innerhalb der Gemarkung andere ausreichende Arbeitsmöglich⸗ keit kaum ſchaffen kann. * Wertheim, 14. März. Unter dem Vorſitz von Landrat Binz wurde hier eine Berſammlung der Bürgermeiſter des Bezirks abgehalten, wobei das Arbeitsprogramm des Bezirks beſprochen wurde. Zur Zeit haben durch den Bau der Sta u⸗ ſtufen bei Faulbach und Eichel etwa 400 Arbeiter au dem Wertheimer Bezirk Beſchäftigung. Auch die Sandſteininduſtrie erfährt hierdurch eine Belebung. Geplant iſt ferner der Umbau der Maintalſtraße bei Mondfeld und Grünenwört, der Taubertalſtraße bei Wertheim und Bronnbach, der Kreisſtraßen bei Fockenroth, Weſſental und Hunoheim, der Um⸗ gehungsſtraßen in Wertheim, Beſtenheid und Freu⸗ denberg. Brückenbauten werden erſtellt in Wert⸗ heim, Weſſental, Boxtal und Dörlesberg. Entwäſ⸗ ſerungsarbeiten ſind vorgeſehen in Naſſig, Sonder⸗ rieth, Hundheim und Ebenheid, Waſſerleitungen in Külsheim, Wolferſtetten, Kembach, Lindelbach, Höhe⸗ feld und Eichel. Eine Badeanlage am Main plant Freudenberg. Die aus dem Bereich der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Kulturbauverwaltung erörterten Pläne umfaſſen über 90000 Tagewerke. Für Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten und Umbauten waren bis 1. März 194 000 Mark zugeſagt. 50 000 Mark ſind angefordert. * Singen a.., 14. März. Das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm unſerer Stadt, zu deſſen Durchfüh⸗ rung die erforderlichen Mittel bereits vorhanden ſind, umfaßt 9500 Tagewerke mit 120 000 Mark. Durch die Inſtandſetzungsarbeiten, die von den Hausbe⸗ ſitzern ſelbſt getragen werden, ſind dem ortsanſäſſigen Bauhanoͤwerk über 600 000 Mark zugefloſſen. Wei⸗ tere Beſchäftigungsmöglichkeit eröffnet ſich durch die Schaffung 20 neuer Siedlerſtellen. Dieſes Früh⸗ jahr ſollen noch die Arbeiten zur Verbeſſerung der Hohentwielſtraße in Angriff genommen werden, wodurch gleichfalls eine große Zahl von Ar⸗ beitsloſen Arbeit und Verdienſt findet. Man rechner damit, daß unſere Stadt zum Monatsſchluß von Ar⸗ beitsloſen frei ſein wird. 55 Neuartige Straßenbeleuchtung * Stuttgart, 15. März. Das neueſte, was Stutt⸗ gart beſitzt, iſt eine„Geſpenſterſtraße“. Hier „ſpukt“ es aber nicht, ſondern hier erſcheinen ſich die Menſchen bei der Nacht in einer geſpenſtiſchen Be⸗ leuchtung. Das kommt von der neuartigen Straßenbeleuchtung, die jetzt verſuchsweiſe zwiſchen Stuttgart und der Vorſtadt Zuffen hau⸗ ſen eingerichtet worden iſt. Bei den neuen Lampen handelt es ſich um ſog. Natriumdampflampen, die kommende Straßenbeleuchtung für die Kraftfahrbah⸗ nen, die völlig blendungsfrei iſt. Während früher bei Nacht unbeleuchtete kleine Fahrzeuge oft plötzlich vor Kraftwagen auftauchten, ſieht ma ſie jetzt in dem neuartigen Licht ſchon von ferne als klar umriſſene Silhouetten. Das hat natürlich für die Verkehrs⸗ ſicherheit große Vorteile. Eigenartig wirkt das Licht aber auf das Ausſehen der Menſchen, die alle leichenblaß und unheimlich erſcheinen. Sie ſehen einen mit ſchwarzen Augen und blutleeren Lippen geiſterhaft an.— Der Leiter des Stuttgarter Geſund⸗ heitsamts, Prof. Dr. Gaſtpar, hat jetzt erſtmals über ſeine Erfahrungen berichtet, die er bei den Un⸗ terſuchungen als Vorausſetzung für die Gewährung von Eheſtandsdarlehen gemacht hat. Dabei mußten 1243 Geſuche abgelehnt werden, darunter allein 169 wegen gewiſſer Vorſtrafen. Unter den erſten tauſend Unterſuchten befanden ſich ſieben mit nicht ausgeheilter Syphilis und vier mit offener Tuberkuloſe. Die Unterſuchten ſelbſt hatten gar keine Ahnung von ihrem Leiden. Bemerkenswert war auch die Tatſache, daß von den vielen Geſuchſtellern nur 400 in Stutigart geboren und aufgewachſen waren und von dieſen hatten nur 13 auch ſchon ihre Groß⸗ eltern in Stuttgart gehabt. Bemerkenswert iſt auch die Feſtſtellung, daß ſeit 1904 die Zahl der hellhäuti⸗ Aus der Pfalz Gefallenen-Kartei 4* Pirmaſens, 15. März. In der Jahresperſame lung der Bezirksgruppe Pirmaſens des Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge wurde vom Be aß gruppenführer Bürgermeiſter Lu ban mitgeteilt, die Werbearbeit im Bezirk außerordentlich erfren, Erfolge gezeitigt habe. Um ſie in Pirmaſens ſetzen zu können, wurde der Bezirk in Kampfabſchni 5 eingeteilt und jedem Abſchnitt ein Führer ro ſtellt. Intereſſant war die Mitteilung, daß ſämten Gefallenen des Bezirks in eine G efalteng kartei eingetragen werden, die die Grabſtellen Gefallenen feſtſtellt und die Kartei dann bei der zirksgruppe verwahrt. Die Angehörigen haben Fertigſtellung der Kartei die Möglichkeit, beim gte ſchnittsführer oder bei der Bezirksgruppe die le 5 Ruheſtätte der in fremder Erde ruhenden Toten erſahren und auch die Möglichkeit, durch Bern lung des Bezirks Kränze dort niederlegen 0 5 Lichtbilder anfertigen zu laſſen. Die Bezirksarnd wird in dieſem Jahre verſchiedene Fahrten öu Kriegsgräbern unternehmen. * Ruppertsweiler, 14. März. Frau Annemane Matz, die älteſte Bürgerin der Gemeinde, feie dieſer Tage ihren 93. Geburtstag. * Kaiſerslautern, 14. Mräz. Der Proteſtag⸗ tenverein der Pfalz hielt am Montag mune mittag im Proteſtantiſchen Geſellſchaftshaus 4 Mitgliederverſammlung ab, die ſich 3 zahlreichen Beſuchs erfreuen konnte. Juſtizrat G2 Müller, Ludwigshafen, der 1. Vorſitzende, gede in ehrenden Worten des ſo ſchnell aus dem Le geſchiednen Kreisſchulrats Engel. Pfarrer B mann, Ludwigshafen, der Schriftführer 9 he zirke · Lage im Deutſchen Reich und in der Pfalz. Verzicht auf die Kirchenpolitik wandelt ſich der 575 ein in den Pfälziſchen Verein für proteſtantiſ 1* Liebeswerke, E. V. um. Das Kirchenblatt„Unnel, bleibt weitet beſtehen. Jahresbeitrag für Ein mitglieder iſt eine Mark. 3 der * Dahn, 14. März. Auf Grund des Aufrufes, 5 Oberſten SA⸗Führung haben ſich hier ſie 9. Gaſtwirte gemeldet, die bereit ſind, erbone bedürftige Sa⸗Kameraden mehrere Wochen ko los aufzunehmen. Hin⸗ * Bergzabern, 14. März. Reichspräſident v. 9 05 denburg ſandte dem Ehepaar Philipp Klipy el lde⸗ Frau Magdalene geb. Rödel anläßlich ſeines g nen Hochzeitsfeſtes eine Ehrenurkunde. Insheim, 14. März. Im Alter von 64* ie ſtarb hier die Maurersehefrau Barbara Bea kinderreichſte Frau unſerer Gemeinde. Sie br 18 Kinder zur Welt, von denen noch elf leben. Au fer⸗ dem konnte die Frau 38 Enkelkinder um ſi ſammeln. gödi⸗ * Mainz, 14. März. Die Liebestra fer in Nierſtein hat ein drittes Todeso heme gefordert. Georg Itzſtein, der am Dienstag ſeſſt Geliebte und deren Mutter erſchoſſen und ſich te einen Schuß in den Kopf beigebracht hatte, iſt 2 gen, blauäugigen und blonden Stuttgarter von 85 auf 52 v. H. zugenommen hat. 8³ Da gut plötzlich erſtarrt, niemand rührt ſich. Warum halten die Menſchen den Atem an? Da iſt eine Frau im üblichen ſpaniſchen Koſtüm; ſie beginnt zu ſingen. Er achtet gar nicht auf die Muſik, nicht auf die Worte, ja, nicht einmal auf die Bewegungen, mit denen ſie ihr Lied begleitet. Er ſtellt nur feſt: Ja— es iſt Maha! Sie ſiell noch genau ſo aus wie damals; ein wenig runder iſt das Geſicht wohl geworden, ſoweit man es auf die große Entfernung beurteilen kann. Erſtaunlich überdies, wie ſie ſich gehalten hat, doppelt erſtaunlich bei dem Lebenswandel, den ſie führte; immer noch eine hübſche Erſcheinung, eine reizvolle Erſcheinung; aber etwas Beſonderes? Nein. Wad ſingt ſie eigentlich? Aber da iſt das Lied ſchon aus. Ehe der Beifall einſetzt, hat ſich der Vorhang bereits geſchloſſen. Lächerlich! denkt Verany. Warum klatſchen die Leute wie beſeſſen? Sind ſie denn alle hemmungslos dem Bluff verfallen, der Werbung? Was gab es denn? Ein Lied— nun ja, eine ganz nette Stimme— zu⸗ gegeben, ein hübſches Geſicht— gewiß. Aber was weiter? Nichts! Wieder geht der Vorhang auf. Maha trägt jetzt eine deutſche Tracht: einen bunt geſtreiften Rock, ein ſchwarzes Samtmieder über einer leuchtend weißen Bluſe, ein paar große Silberketten um den Hals; nichts im Haar, frei die Stirn. Sie ſteht nur da, wie wartend. Es ſpielt noch keine Muſik. Die ganze große Stille des Rieſenraumes iſt um ſie. Verany empfindet, daß all die Menſchen dieſe Ge⸗ ſtalt dort oben jetzt anſehen; und auch er kann ſich, nicht wehren, auch ſeine Augen werden angezogen. Sie ſteht da, ein Kind faſt noch, ein Mädel, xein, voll Unſchuld. Und nun ſchwingt ihre Stimme durch den Raum. „Ich komm zu dir, wenn der Wind rauſcht, Daß kein Nachbar hört, wie mein Kleid ſich bauſcht;; Ich komm zu dir, wenn der Regen tropft, Daß kein Nachbar hört, wie mein Herz klopft; Ich komm zu dir, wenn Gewitterszeit, Weil ſie ſonſt ja hör'n, weil ſie ſonſt ja hör'n, Wie ſo laut die Lieb' in mir ſchreit...“ Verany ſitzt ſtill, ſtarr. Er hört. Er ſieht. Zu⸗ erſt iſt die Stimme ganz klein, zart, weich. Ein paar Schritte trippelt Maha, ſie macht eine Bewegung, und wirklich: Der Wind ſaßt in ihren Rock und bauſcht N ihn. Und dann duckt ſie ſich unter den fallenden Tropfen des Regens und preßt die Hand gegen das klopfende Herz. Jetzt ſchrickt ſie zuſammen, weil ein Blitz zuckt; ſie hat die Hände an den Ohren, ſie flüſtert, und doch verſteht er jedes Wort:„Weil ſie ſonſt ja hör'n, weil ſie ſonſt ja hör'n...“ Und nun iſt das Bekenntnis da, mit einer Stimme voller Angſt und Weh:„Wie ſo laut die Lieb' in mir ſchreit.“ Im Schmerz beugt ſie ſich, und ihre Hand taſtet zitternd unter ihrem Herzen. „Hat der Wind gerauſcht, als ich zu ihm kam, Regen tropfte, als den Kranz er nahm, Donner grollt', als ich am Herz ihm hing, Blitze zuckten, als ich von ihm ging...“ Verany erlebt alles: dies Schleichen durch die Nacht, die ſtumme Hingabe, das ſelige, verliebte Ausruhen und wieder das Fortſchleichen. Er hört, er ſieht, er erlebt— und begreift nicht, warum. Denn es iſt ja kaum eine Wandlung der Stimme da, kaum eine Bewegung dieſes kindhaften Mädchenkörpers. „Schweigen viele Nächte dann die Winde ſtill, Wo ich doch zu meinem Liebſten will; Frühling ward es, doch kein Regen rann, Daß ich hin zu meinem Liebſten kann; Sommer iſt es, doch kein Donner grollt, Wo ich doch ſo gern zu ihm gewollt...“ Eine Pauſe ſteht jetzt lautlos im Raum. Ohne Bewegung ſteht das Mädchen da oben auf der Bühne, läßt Kopf und Schulter hängen. Dann ſetzt leiſe das Finale ein: „Lief ein ander Mädel durch den Sonnenſchein Hin zu ihm und holte ſich, was mein. Wenn nun wieder Wolken am Himmel ſtehn, Kann ich nicht mehr zu dem Liebſten gehn...“ Sie hat die Hände gehoben und ihr Geſicht hinein⸗ gebettet. Sie weint wirklich— wirklich: Sie weint... Vor ihr fällt der Vorhang zuſammen, langſam ſchließt er ſich— das Bild verſchwindet. Ein paar Geigentöne klingen ihm nach. Sonſt iſt alles ſtill. Keine Hand rührt ſich. Verany iſt gefangen. Erſt, als der Beifall los⸗ bricht, wacht er auf, denkt: Nein— das iſt nicht Maha! So wandeln kann kein Menſch ſeinen Aus⸗ druck, ſein Empfinden! Aber da ſtößt das nächſte Lied ſein Denken wieder um. Als Franzöſin kommt ſie, ein Straßenmädel, dr. Oetker's Rezeptbuch„Backen macht dr. Auguſt Oetter, Bielefeld et“ nacht im Krankenhaus zu Mainz ſeinen Verlé 1 zungen erlegen.* ———— iht Hauclien. gibt rennen die Kinder, denn ſie wiſſen längſt, wie Mutters Kuchen immer ſchmeckt. Natürlich dürfen ſie tüchtig zulangen, weil ein ſtets ausgezeichnet bekommt. Freude“. Preis 20 Pfa. das in einem Dirnenlied mit einem eiechaber e Geld feilſcht. Die Unſchuld iſt verſchwunden, auger⸗ löſcht; Koketterie iſt da, Begehren, Sinnlichkeit, führung. Das iſt wieder Maha. nect In der Pauſe, die folgt, gehen die Menſ Haſchane⸗ würdig ruhig durch die Gänge, die den Zuf ber. raum umſchließen, und reden gedämpft mitetua zwi⸗ Burley hat ſchon recht: Sie gebört nicht hierher igen ſchen Akrobaten und Spaßmacher. Neben den? auch hängen Aufnahmen der einzelnen Nummern ehen ein Bild der Mgha Terry. Viele Betrachter nn vor ihm; Verany ſtellt ſich in den Kreis ſt die über die Schultern der anderen blicken: Es röbel, gleiche Aufnahme wie in der Zeitung, nur Kſichtes deutlicher. Aber nun ſieht er verſchiedene Geſtun in dem einen, ſieht das unſchuldige Mädeh, ſich die Pariſer Dirne. Es vermiſcht ſich, verſchie er kann nichts mehr unterſcheiden. ein Das Klingelzeichen kommt; und nach ihehe Clown, dreſſierte Seelöwen, Turner. Endlich Rleich' Maha Terry. Wieder ſingt ſie drei Lieder: auferh, tes ſpaniſches, den Sang einer Blumenverkä ein ſchwermütiges franzöſiſches und dann ſegilberte: lade, die die Kritik als ihre höchſte Leiſtung ſeh „Die Prozeſſion“. ibt ſi Verany ſträubt ſich nun nicht mehr: Er 4661 iht ganz dem Können dieſer Frau hin. Er gen Spre, ſchlichtes Singen, das oft nur ein melodiſches ſich chen iſt; er genießt dieſe leiſen Bewegungen, 79 ſo muſikaliſch dem Sang anſchmiegen. Er v ieſe nicht mehr, ja, er denkt nicht mehr daran, daß Gand Maha kennt, daß ſie ihm einmal gehör e. groß⸗ gleichgültig ſcheint das alles jetzt, wo ſie ihre die Kunſt austeilt, wie eine Gabe. Er verſtehet Menſchen ſtumm werden, ſchweigen, ſich ſe⸗ en, geſſen und erſt wieder bewußt zu atmen begegreſ wenn das Licht aufflammt und ſie weckt.( 9l dann aber auch ihren Beiſall, ihr Ruſen, ihr oſt he, Er weiß ja, was Beifall bedeutet; er hat ihn Terr nug ſelbſt um ſich gehört. Aber als Maha riſſcher verſchwunden iſt, als eine laute Gruppe unggar der Pußtatänzer ſie abgelöſt hat, fragt er ſich: f6lic Beifall, der dir galt, auch immer ſo echt, ſo. ſo freiwillig gegeben wie hier, wie heute? Fortſetzung folgt. ſtantenvereins der Pfalz, ſprach über die kirmter XFTTCTTTTTTCCTTTTTTTTTTTPPPPPPPPPPP 49 FFFFPPAPPPPPC0 8CßFFFFFFFPCPPPCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP * — 71 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite /Nummer 124 — Epig Der beſte Wein kommt vom Rhein, die feinſten —* en kommen aus dem Ersgebirge, und die Stiefel⸗ ütze kommen aus Ketzin a. d. Havel. In dieſem inen Städtchen gibt es einen Fabrikationsbetrieb, u größten ſeiner Art, der jeden Tag 60 bis 70000 wblätze anfertigt. Der wichtigſte Teil des Betriebes die Holzſchneiderei. Die gedrechſelten Stäbe wer⸗ le — Teile zerlegt, die der Höhe der Abſätze ent⸗ „ Aus dieſer Schneideret wandern gefüllte 5* den Einzelſtücken in einen anderen Raum, bes Holéklüschen durch Drechſeln die Rohform zum unftigen Abſatzes enthält. Dann geht es weiter ſien Ausböblen des eigentlichen Abſatzes. Im näch⸗ erhält rbeitsgang, an der großen Holszfräs maſchine, die Form, die ihm zugedacht iſt. enfac t es ſich um flache Abſätze, dann iſt die Arbeit 0,ſoll der Abſatz geſchwungen ſein, iſt die Arbeit Stüic Lierter. Wie eine Spindel wird das zierliche ic unentwegt in der Maſchine gedreht, deren feine lange ſchaben und ſchleifen, bis der Arbei⸗ ſchließlich ein glattes Wunder in Händen hält. — wird die letzte Hand angelegt. Feine Schleif⸗ Poliermaſchinen beſeitigen auch die kleinſte Un⸗ bunnbeit Dann wird jedes Stück nochmals ſorgfältig 9 ſübgeſeben, geſtempelt und nach dem Verſandraum eſchafft. Alle Abſätze, die niedrig und breit gearbei⸗ Fünd, gelten als vengliſch“, alles, was eine zierliche Painn aufweiſt, heißt hier„franzöſiſch“. Die Tauf⸗ A0 des zierlichen, aber martervollen franzöſiöſchen Ibſatzes, ſind die franzöſiſchen Könige der Rokoko⸗ deka Die engliſchen Taufpaten ſind namentlich nicht u jeden Fall aber huldigten ſie der ver⸗ Pr f mäßigen Moderichtung des Bequemen und aktiſchen. Zur Herſtellung der Holzabſätze wird den gaͤchlich das Holz der Rotbuche verwendet. Nach⸗ nächſ as Holz in Stücke geſchnitten iſt, kommt es zu⸗ ſt auf eine Woche in die Trockenkammer, da ſonſt —3 beſteht, daß es ſich bei der Verarbeitung„ver⸗ kann 2. Iſt dieſer Trockenprozeß vorüber, dann erſt bis— vorher geſchilderte Arbeit beginnen. In 10 2 Arbeitsgängen, mit Hilfe elektriſch betriebener kaſchinen, iſt ſie beendet. Der größte Teil der Ab⸗ vird roh verſandt. Abnehmer ſind die Schuh⸗ füb iken, die die Lackierung und den Bezug ſelbſt ernehmen. * ſeil ei, Die Bevölkerung Mittelſibiriens beſindet ſich der einigen Wochen in ſieberhafter Erregung wegen Hin Nacht für Nacht zu beobachtenden rätſelhaften bimmelserſcheinungen. Am winterklaren nächtlichen 0* erſcheinen ſaſt in jeder Nacht minutenlang ie ditige, weithin leuchtende flammenartige Zeichen, die 2 Gegend kilometerweit beleuchten. Oft ragen oft Flammengeichen wie Schwerter ſenkrecht hoch, zu huſchen ſie wie rieſige Blitze am Horizont entlang, A anderen Zeiten erglüht der Himmel wie in einer von Nordlicht. Niemand weiß, was es mit die⸗ nächtlitſelbaften, bisher noch niemals beobachteten ab⸗ lichen Erſcheinungen auf ſich hat. Die Behörden Porſc aus Moskau Wiſſenſchaftler herbeigerufen, die 55 chungsſtationen eingerichtet und auch bereits zei reiche photographiſche Aufnahmen der Flammen⸗ ſchei en hergeſtellt haben. Eine Erklärung der Er⸗ mungen konnten ſie bisher nicht geben. Vor al⸗ erſcberrſchen Zweifel darüber, ob man es mit Natur⸗ lichbeinungen zu tun hat oder ob es ſich um menſch⸗ un Werk-handelt, deſſen Urſprung allerdings ganz erklärlich wäre. de uter der Bevölkerung Innerſibiriens herrſcht die daß egierung nicht gerade angenehme Meinung, 9 ſich um religiöſe Wunderzeichen handelt, um ſind Kungsſignale, Die meiſten ſibiriſchen Bauern from rotz aller ſtaatlichen Maßnahmen noch immer mender und ſie ſehen in den Erſcheinungen ein flam⸗ und ſes Zeichen Gottes, das Heidentum aufzugeben re Einkehr zu halten, ehe es zu ſpät iſt. Die chenigen noch geöffneten Kirchen ſind in dieſen Wo⸗ den Beerfüllt von einer mit fanatiſchem Eifer beten⸗ wer evölkerung. Scheunen, ſelbſt in Kollektivgütern, abge en zu proviſoriſchen Gotteshäuſern ausgeſtaltet, lich ſetzte Popen, die ihr Leben ſeit Jahren kür zer⸗ riſten, hervorgeholt und oft mit Gewalt ge⸗ Land verhängt. geſtellt ſind Vordergrund: Der Bahnhof. Der eſtländiſche Miniſterrat hat für die Dauer von ſechs Monaten den Kri Der Kampf der Regierung wendet ſich gegen die Freiheitslämp Unſer Bild zeigt eine Anſicht von Tallinn(Reval), der Hauy: Unten links: Rechtsanwalt Sirk, s gauze r iſtiſch ein⸗ ſtadt v land. Im der Freiheitskämpfer. der Führer Unten rechts: General Laidoner, der zum Oberbeſehlshaber der eſtniſchen Truppen mit unbeſchränkten Vollmochten ernannt wurde. Eine fürstliche Liebesheirat in Hinterindien Selbſt in Hinterindien gehen die Könige jetzt unter das Volk und vermiſchen ſich mit dem Volk. Den Anfang machte der Kaiſer von Annam. Er verlobte ſich mit der Tochter ſeines ehemaligen Poli⸗ zeipräſidenten und des jetzigen Gouverneurs der Handelsſtadt Cholon, die 18 Jahre alt iſt und den herrlichen Namen Marie Nguyen Hou⸗Hao führt. Der Herrſcher, der ein ſtrenger Budoͤhiſt iſt, verlangt von ſeiner Braut nicht einmal, daß ſie eben⸗ falls Buddͤhiſtin wird, nachdem ſie ſchon als kleines Kind in Paris in einem Kloſſer erzogen wurde, und hier den katholiſchen Glauben annahm. Wie das ſo üblich iſt, ſind natürlich die Angehöri⸗ gen des Hofes von Annam mit einer ſolchen Ver⸗ bindung nicht einverſtanden. Nicht nur, daß die ſtreng gläubigen Mandarinen ſich dagegen ſträuben, daß ihr Herrſcher eine Andersgläubige heiratet, ſon⸗ dern ſie ſind empört, daß eine Bürgerliche Kaiſerin von Annam werden ſoll. Sie hielten dem Kaiſer vor, daß er doch in ſeinem Harem genügend Pruzeſſinnen von königlichem Blut hätte; aber er erwiderte, daß er die Bürgerliche vorziehe, die dazu noch weſentlich kultiviert ſei. Er ſelbſt hat ſich ebenfalls ſtark euro⸗ während eines ſechsjährigen Aufenthaltes in baris. Nun trat man an die Braut heran und forderte ſie auf, doch wenigſtens wieder Annamitin zu wer⸗ den— ſie ließ ſich ſeinerzeit in Frankreich naturali⸗ ſieren— und vor allen Dingen ihren„ketzeriſchen“ chriſtlichen Glauben abzulegen. Doch Marie Nguyen Hou⸗Hao iſt ſo von ihrem Glauben überzeugt, daß ſie lieber auf die Heirat verzichten würde, obwohl ſie den Herrſcher um ſeiner ſelbſt willen liebt. Auch für ſie iſt die Heirat nicht ſo einfach, denn ſie muß erſt die Erlaubnis des Papſtes erbitten, außerdem muß ſie ſich darüber klar ſein, daß ihre männlichen Nach⸗ kommen im budoͤhiſtiſchen Glauben erzogen werden, während der Kaiſer ihr zugebilligt hat, daß die weib⸗ lichen Nachkommen katholiſch werden ſollten. We das Gerücht lautet, ſoll der Papſt nicht ab⸗ geneigt ſein, ſeine Zuſtimmung zu geben, zumal er erfreut iſt über den feſten Glauben der geborenen Buddhiſtin; außerdem, erzählt man, ſollen ſich alle katholiſchen Geiſtlichen Hinterindiens der Bitte der Braut des Herrſchers von Annam angeſchloſſen haben. Bis die Antwort des Papſtes in Saigon ein⸗ trifft, verläßt Marie Nguyen Hou⸗Hao das Haus ihres Vaters nicht, ſie empfängt auch keine Beſuche und lehnt jedes Präſent des Kaiſers ab. Sollte der Papſt wider Erwarten ſeine Zuſtimmung zur Heirat doch verweigern, ſo iſt die Achtzehnjährige entſchloſ⸗ ſen, auf die Ehe mit dem Herrſcher von Annam zu verzichten und in ein Kloſter zu gehen. ————————— zwungen, Predigten zu halten und zur Liebe zu Gott aufzufordern. Die Regierung tut alles, um dem beginnenden religiöſen Fanatismus Einhalt zu gebieten. Neuerdings wird von der Regierung das Gerücht verbreitet, es handele ſich bei den Flammen⸗ zeichen um einen politiſchen Anſchlag der Feinde Sowjetrußlands. Es gelte für alle Vaterlaudslie⸗ benden, gegen dieſe verbrecheriſchen Anſchläge ge⸗ wappnet zu ſein und die letzten Verräter zu beſeiti⸗ gen. Die Feinde, die mit ſolchen teufliſchen Mitteln arbeiteten, ſäßen mitten unter der Bevölkerung; es gelte, ſie mit allen Mitteln unſchädlich zu machen. Große Belohnungen ſind ausgeſetzt für diejenigen, die die Verräter entlarven und ſie den Behörden ausliefern. ** — Ein viel beſprochener Vorfall ereignete ſich auf einem Platz in Madrid. Dort hatte ſich auf einer im⸗ proviſierten Tribüne ein Reduer aufgeſtellt, der ſich in ſcharfen Beſchimpfungen der Regierung erging und die Bevölkerung zur Selbſthilfe aufrief. In wenigen Minuten hatte ſich eine rieſige Menſchen⸗ menge angeſammelt, die ſich teils für teils wider den Redner erklärte und mit ſüdländiſcher Leidenſchaft⸗ lichkeit ihrer Meinung Ausdruck gab. In dem allge⸗ meinen Tumult ging die Stimme des Redners unter Der Perlenkenner/ Skizze von Eoͤmund v. Hammer ol pieſe Ueberracchunar, murmelte Lord Rufford die ſich hin, den Blick auf die Viſitenkarte gerichtet, 86 ihm der Diener ſoeben überreicht hatte. Nun Gäſter den Kopf und ſah ſich im Kreiſe der illuſtren efol, um, die der Einladung in ſein Pariſer Hotel 60 waren. Hinteord Rufford hält wohl einen exotiſchen Gaſt im die ergrund“, warf die Komteſſe de St. Julien in wohnllaemeine Erwartung ein,„man iſt es ja ge⸗ t, in Ihrem Hauſe mit etwas Beſonderem Koſcht zu werden.“ raſcht umteſſe, diesmal bin auch ich unter den Ueber⸗ 380 Zum Diener gewandt:„Ich laſſe bitten“ ſand Flügeltüre öffnete ſich. In ihrem Rahmen ſonnerein junger Mann von ſchlankem Wuchs deſſen halt engebräuntes Geſicht auf einen längeren Aufent⸗ vollen Ueberſee ſchließen ließ. Er verneigte ſich mit nä erdeter Grazie vor der Geſellſchaft und trat hekon, als der Lord aufgeſtanden und ihm entgegen⸗ mmen war. 10 Meine verehrten Damen und Herren, hier ſtelle Menbnen den Neffen meines Wafſengefährten Oberſt in* vor. Als ich Kommandant der Schutztruppen „ben ombay war, verband uns Kameradſchaft auf Le⸗ mur und Tod. Ein Prachtmenſch, wie man ſelchem was elten im Leben begegnet. Bitte, erzählen Sie, Macht mein alter Freund, wie geht es ihm?“ Perleanke. Er hat den Dienſt quittiert und eine keiwerfiſcherei gepachtet. Ich habe einige Jahre in Markt—— gearbeitet. Nun ſoll ich hier den ieren.“ Mündie intereſſanti“ flötete die ältliche Marquiſe ut dazwiſchen. der jung tereſſant i a ge Mann lachte.„In 6 ſedel meines Erahtens nicht. Ich ziehe die tech⸗ Perl Seite vor, die Kunſt der Unterſcheidung echter von imitierten.“ büreund Sie verſtehen ſich darauf?“ ließ ſich Deva lit ein bekannter Schmuckliebhaber.„Die Be⸗ Gaft 3 der Perlen ſcheint mir eine ganze Wiſſen⸗ ſein.“ „Gewiß, im Laboratorium meines Onkels wird jede einzelne Perle, die wir von den geriebenen chineſiſchen Händlern kaufen, nach den neueſten wiſ⸗ ſenſchaftlichen Methoden geprüft. In der Praxis aber ereignet es ſich immer wieder, daß man zugrei⸗ fen muß, kaufen muß, ohne erſt die Zeit zu haben, die Perlen zu prüfen. Da hilft wohl nur— wie ſoll ich ſagen— eine Art Inſtinkt, der ſich bis an die Grenze der abſoluten Sicherheit ſteigert. Ohne un⸗ beſcheiden ſein zu wollen, darf ich behaupten, daß unter den Perlen, die ich auf den Augenſchein hin kaufte, ſeit oͤrei Jahren keine einzige falſche war. Und es waren raffinierte Fälſchungen darunter, wie ſie nur den gelben Betrügern Südchinas gelingen können.“ „Sie Glücklicher“, warf Deval ein,„Sie ſind alſo gegen jedes Betrogenwerden gefeit?“ „Ich denke wohl. Freilich, geſtern geſchah es mir, daß mich jener Inſtinkt beinahe verlaſſen hätte. Aber ich will Sie nicht langweilen, meine Herrſchaften.“ „So erzählen Sie doch, bitte!“ Der junge Mann ſah einen Augenblick lang zö⸗ gernd vor ſich hin.„Ich kann mein geſtriges, ganz ungewöhnliches Erlebnis nur ſo gediegenen und ehrenwerten Perſönlichkeiten wie Ihnen preisgeben. Ich bitte Sie nur, ſo lange Stillſchweigen zu bewah⸗ ren, bis ich die Angelegenheit zum Abſchluß gebracht habe. Auf meinem Bummel durch die Stadt kam tch bei einem Raritätenhändler vorbei, und da ich mich für dergleichen intereſſiere, trat ich in den Laden. Unter vielem wertloſen Zeug fand ich unter einem kleinen Glasſturz eine ägyptiſche Statuette, um die ein Perlenkollier von feenhafter Schönheit geſchlun⸗ gen war. Der Händler bemerkte mein Erſtaunen nicht, denn er reichte mir unbefangen die Kette mit der Frage, ob ſie mir gefalle. Ich ließ die Perlen anſcheinend gleichgültig durch die Finger gleiten, prüfte aber jede einzelne oͤabei genau. Die Perlen waren echt, von wunderbarem Schmelz und nie ge⸗ ſehener Gleichmäßigkeit. Ich fragte nach dem Preis. Er nannte eine lächerlich geringe Summe. Daß er den wahren Wert der Kette nicht einzuſchätzen wußte, —— iſt bei der Armſeligkeit ſeines ſonſtigen Plunders nicht weiter verwunderlich. Unbegreiflich ſchien es mir nur, wie er in den Beſitz der Koſtbarkeit gelangt ſein mochte. Ich vermied ihn danach zu fragen, gab ihm eine beträchtliche Anzahlung und verpflichtete ihn, die Kette bis zu meiner Rückkehr als unverkäuf⸗ lich zu betrachten. Als Gentleman liegt es mir an ſich fern, einen armen Teufel übers Ohr zu hauen — aber als Geſchäftsmann will ich doch zu einem guten Kauf kommen.“ „Die Kette muß ich haben“, ſagte Frau Deval auf dem Heimweg.„Bei ihrer Koſtbarkeit iſt es leicht, den Mann für den Vertragsbruch zu entſchädigen Wir bieten eben ein paar tauſend Franken mehr.“ Und Herr Deval verſprach, am anderen Tag die Kette zu holen. Ebenſo erpicht war der Marquis Dumont. Mit großer Mühe nur konnte ihn ſeine Frau zu Hauſe halten, am liebſten wäre er noch in der Nacht wegen der Perlen davongefahren. Am nächſten Morgen blieb keiner von ihnen länger als bis ſieben Uhr liegen. Als erſter fuhr Deval mit ſeiner Frau vor das Haus des Händlers, ein baufälliges Haus, ſchmutzig und alt. Ueber ein paar halb eingeſunkene Stufen gelangten ſie zum Haustor. Schüchtern klopfte Frau Deval an die ſchwere Holztüre. Nach langem Warten ertönten endlich Schritte, ein ſchmaler Spalt öffnete ſich, ein verrunzeltes Geſicht kam zum Vorſchein. „Welch große Ehre!“ ertönte die Fiſtelſtimme eines alten Mannes. Zögernd traten die beiden ein. Dunkel umgab ſie. Ein Streichholz blitzte auf, das Ehepaar gelangte über eine Treppe, durch einen langen Gang in einen undefinierbaren Raum. Im ſpärlichen Kerzenlicht erzannte man allmählich eine Menge alter Gegenſtände, die auf Tiſchen, aber auch am Boden aufgehäuft waren. Und dort hing wirklich um eine Statuette gewunden eine Perlenſchnur von wunderbarem Glanz. Frau Deval war überwältigt. Sie beſaß zwar ſehr viel Schmuck, aber ſo etwas hatte ſie noch nie geſehen. „Geben Sie mir die Kette! Was koſtet ſie übrigens?“ Der Mann verzog die Mundwinkel zu einem lei⸗ ſen Lächeln:„Leider, gnädige Frau, die Kette iſt ſchon verkauft.“ und war überhaupt nicht mehr zu hören. Einen Augenblick ſtand er wütend und verzweifelt auf der Tribüne und ſann auf ein Mittel, ſich Gehör zu ver⸗ ſchaffen. Da erblickte er an der Straßenecke mehrere Poliziſten, die ſich im Laufſchritt näherten. Blitz⸗ ſchnell drehte er ſich um, denn jetzt ſchien ihm die Sache etwas gefährlich zu werden. In dieſem Augen⸗ blick ſauſte über die Köpfe der erregten Menſchen⸗ menge pfeifend ein ſtarkes Seil hinweg, deſſen End⸗ ſchlinge ſich mit wunderbarer Sicherheit um den Körper des Redners ſchlang. Ein junger Spanier, offenbar ein Meiſter in der Handhabung des Laſſos, hatte die Leine geſchleudert. Mit einem kräftigen Ruck riß er den Redner von der Tribüne herunter, ſchleifte ihn durch die entſetzt Platz machende Menge und übergab ſchließlich den halb Ohnmächtigen der Polizei, in deren ſtarken Armen er in ſicherer Hut iſt. . — Es kommt nicht alle Tage vor, daß man Saurier und dazu noch gleich eine ganze Sammlung dieſer Vorwelttiere kaufen kann. Doch der Direktor des Brüſſeler Naturwiſſenſchaftlichen Muſeums ſah ſich genötigt, die berühmte Saurierſammlung dieſes In⸗ ſtitutes zum Verkauf anzubieten. Die Gebeine dieſer Dinoſaurier, die in einem belgiſchen Bergwerk ge⸗ funden wurden, waren zwar ſehr gut erhalten aber ſie konnten auf die Dauer der Luft nicht ſtandͤhalten. Nun wandte ſich der Direktor des Muſeums an die Regierung, die ihm die nötigen Kredite für die not⸗ wendige Konſervierung der Saurierſkelette bewilli⸗ gen ſollte, da ſie ſonſt zu verfallen drohten. Ihre Erhaltung wäre nur dadurch möglich geweſen, wenn man die Skelette in luftdicht abgeſchloſſenen Glas⸗ käſten untergebracht hätte. Bei den rieſigen Aus⸗ maßen dieſer Vorwelttiere hätte das aber eine ganz beträchtliche Summe erfordert, und deshalb verwei⸗ gerte die Regierung den Kredit, und auch das Parlz⸗ ment hatte kein Intereſſe an der Erhaltung der „alten Knochen“. So ſteht nun der Direktor in Ver⸗ kaufsverhandlungen mit einem Liebhaber ſolcher Foſſilien, und damit dürfte die berühmte Saurier⸗ ſammlung dem Lande Belgien verloren gehen. * Anekdoten Von Kuno Fiſcher, dem berühmten Philoſophie⸗ profeſſor kurſieren heute noch in Heidelberg die verſchiedenſten Anekdoten. Im Kolleg ſoll Fiſcher oftmals geäußert haben, nur zwei Menſchen hätten den zweiten Teil von Goethes„Fauſt“ verſtanden. „Der andere war Goethe“.. Gottfried Keller, dͤer große Schweizer Erzäh⸗ ler, wußte, wie bekannt, einen guten Trunk wohl zu ſchätzen. Eines Abends hielt er, vom Weinlokal kom⸗ mend, einen Züricher Mitbürger an. Ob er wiſſe, wo der Staatsſchreiber Gottfried Keller wohne. Als der andere bemerkte:„Aber Sie ſind's ja ſelbſt, Herr Staatsſchreiber“, fuhr ihn Keller an:„Chaiber Hund, ich hab dich nicht gefragt, wer ich bin; ich hab dich gefragt, wo ich wohne.“ * Nach langem Drängen ſeiner Familie ließ ſich Wilhelm Raabe zur offiziellen Feier ſeines 70. Ge⸗ burtstags(September 1901) einen neuen Frack bauen. Als alles längſt vorüber war, ſoll er ſich im Freundeskreis geäußert haben, das Schönſte ſet doch geweſen, daß er bei oͤer Feier ſeinen— alten Frack getragen habe! Lungenkranker! Was Sie wissen müssen, sagt lunen der Arztl Senatorien und Heilstätten, Professoren und prakt. Aerste haben sich be⸗ friedigend und anerkennend über„Süphosealin“ geäußert. Paien berichteten, daß Fieber, wie auch Nachtschweiß und Auswurf verschwanden. Der Appetit wurde mächtig angeregt und das Hörpergewicht hob sich beträchtlich. Halk und Hieselsäure fördern bekanntlich die Abkapselung tuber⸗ kulöser Herde. Beide Mittel sind im Silphoscalin in erprobter Art und Menge enthelten, so daß die Hoffnung vieler Bungen- kranker. Bronchitiker, Asthmetiker durch das von Kersten verordnete Silphoscalin erfüllt werden kann,(Gomp- Eale. glye. ph., Silieium, Stront., Pith. Earbo med., Ol. erucae, saech. laet.) Gles mit 80 Tabl. 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Honstaus. kostenlose und unverbindliche Zusendung der interessanten. illustrierten Aufhlärungsschriſt /286 von Dr. Vogel. 8453/I1 „Ja, ja, das weiß ich ſchon, aber ich erſetze Ihnen ſelbſtverſtändlich die Unkoſten des Vertragsbruches und gebe Ihnen außerdem ein paar hundert Franken mehr, aber nur, wenn Sie mir die Kette gleich geben.“ „Es tut mir leid, aber ich bin dem Herrn ver⸗ pflichtet.“ „Alſo, machen Sie keine Umſtände, ich biete——“ Da ging die Türe auf und zum größten Erſtau⸗ nen der Ehegatten trat der Marquis Dumont ein. „Ah, Sie auch hier?“ rief er und auf die Perlen „Ich möchte nur ſchnell um die Kette dort bitten.“ Frau Deval gab es einen Ruck.„Pardon, mein Herr Marquis, die Kette habe ich bereits gekauft.“ Der Händler ſah ſie erſtaunt an.„Aber gnädige Frau. „Ich gebe Ihnen fünftauſend Franken, das iſt reichlich genug.“ „Was, fünftauſend Franken für dieſe Kettel“ platzte der Marquis gereizt heraus,„lachhaft! Zehntauſend!“ —„Zwanzigtauſend!“—„Fünfzigtauſend!“—„Hun⸗ derttauſendl“ Der Marquis überlegte einen Augenblick.„Gut, ſo behalten Sie die Kette, Madame!“ Er nahm Hut und Stock und ging hinaus. Im nächſten Moment reute es Frau Deval ſchon, weil ſie keinen Profit mehr hatte, aber ſie konnte nicht mehr zurück. Sie nahm die Perlen, ihr Mann gab einen Scheck. Ihm waren derlei Dinge höchſt gleichgültig. Seine Frau mußte ja wiſſen, was ſie tat. Dann gingen die beiden. Der Händler verſchloß das Haustor. Im Laden kam ihm lächelnd der„Nefſe“ des Oberſt Merply entgegen.„Alles in Ordnung! Jetzt aber ſchnell auf die Bank und dann über die Grenze, bevor man merkt, daß die Perlen gefälſcht ſind!“ ODer älteſte Brief. Anläßlich des zur Zeit in Heliopolis⸗Kairo tagenden——— auch ein internationales Poſtmuſeum in Kairo eröfſ⸗ net werden. Es enthält den erſten Brief, deſſen Mitteilungen in Hieroglyphenſchrift reliefartig auf Steintafeln gemeißelt ſind, ferner wertvolle Geſchenke in Form von Modellen und Bilderſammlungen aller größeren Poſtverwaltungen des Weltpoſtvereins. *2 Donnerstag, 15. März 1934 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Der Schöpfer des ſchnellaufenden Benzinmotors Zum 100. Geburtstag Gottlieb Daimlers am 17. März „Jahrzehnte über Jahrzehnte mußten vergehen, ehe die richtige Idee, den Menſchen ein dem eigenen Befehl gehorchendes Verkehrsmittel zur Verfügung zu ſtellen, verwirklicht werden konnte. Wir können ſtolz darauf ſein, daß es in erſter Linie mit zwei deutſche Erfinder waren: Daimler und Benz, die bahnbrechend den neuen Konkurrenten der unterdes ſchon überſicher gewordenen Eiſenbahn ins Leben riefen“, ſo erklärte der Führer in ſeiner Rede zur Eröffnung der diesjährigen Berliner In⸗ ternationalen Automobil⸗Ausſtellung. Jawohl, faſt hundert Jahre hat es gedauert, bis der Automobil⸗Motor und das von einem ſchnellau⸗ fenden Verbrennungsmotor angetriebene Kraftfahr⸗ zeug erfunden waren. Dabei ſuchte man in den Kulturländern der damaligen Zeit mit wahrhafter Leidenſchaft danach, auch die Amerikaner. Gleich nach dem Aufkommen der Eiſenbahn, wollte man die neue Dampfkraft von der Schiene befreien. Die beſten Techniker Englands, Frankreichs, Belgiens bauten Dampfkraftwagen. In England pol⸗ terten, ſchnauften und rauchten ſchon 1828 Dampf⸗ wagen über die Landſtraße, im Wiener Prater ver⸗ peſtete 1882 ein ſolches Ungetüm als neueſte Merk⸗ würdigkeit die Luft. Mit dem ſchienengebundenen Dampfwagen konnten dieſe Straßen⸗Dampfwagen aber nicht ernſtlich in Wettbewerb treten, und mit Pferden fuhr man nun doch angenehmer und ſchnel⸗ ler. Andere Löſungen wurden verſucht, auch mit dem anderen geheimnisvollen Wunder, der Elek⸗ trizität. Doch keiner der unzähligen eingeſchlagenen Wege führte zum Ziele. Es iſt beinahe ſo wie mit der Entdeckung Ameri⸗ kas. Auf den, uns Heutigen wenigſtens als nächſt⸗ liegend erſcheinenden Weg verfiel keiner der vielen Kraftwagenbauer: auf den Gasmotor! Bis auf zwei Deutſche! Sie, näumlich Carl Benz in Mannheim und Gottlieb Daimler in Cannſtatt, gingen vom Gasmotor aus und fan⸗ den dadurch auch beide faſt zur gleichen Zeit, aber unabhängig von einander, die richtige Löſung. Nach der patentamtlichen Seite hin und auch nach Anſicht des Vereins Deut⸗ ſcher Ingenieure war Gottlieb Daimler, der erſte, der mit ſeinem leichten, ſchnellaufenden Motor und der neuen, leichten Zündung und dann mit dem erſten Motorfahrzeug, dem Motor⸗Rad, den Auto⸗ mobilismus begründete und auch das erſte vier⸗ räbrige Motorfahrzeug ſchuf. Dadurch wird die Ge⸗ dankenarbeit von Carl Benz in keiner Weiſe ver⸗ kleinert. Wir wiſſen ja von anderen Erfindungen her, wie lange in der Luft ſchwebende, von vielen erſt vergeblich zu löſen verſuchte Fragen, urplötzlich an verſchiedenen Plätzen verwirklicht werden. Da wir heute ja das Schaffen des Einzelnen in ſeinen Wirkungen für die Allgemeinheit betrachten, — 7 0 U 0 9 Wrerrr WA 1 0 N 0 9 * Gottlieb Daimlers Geburtshaus in Schorndorf iſt es für uns Deutſche um ſo ſtolzer, daß wir das Automobil gleich zweimal erfun⸗ den haben. Und bemerkenswert iſt es auch, daß beide Erfinder von Hauſe aus Handwerker waren, die zuerſt als Arbeiter an Drehbank und Schraub⸗ ſtock geſtanden haben. Und bedeutungsvoll, daß beide vom Gasmotor herkamen. Benz und Daimler haben ſogar beide, allerdings zu verſchiedenen Zeiten, Benz als Arbeiter, Daimler als techniſcher Leiter der damals ſehr bedeutenden Karlsruher Maſchinenbaugeſellſchaft— aus der die heutige Maſchinenfabrik Eßlingen hervorging!— gearbeitet. Gottlieb Daimler, der ſich übrigens in Karls⸗ ruhe auch verheiratete, wurde von Dr. Otto von Karlsruhe nach Deutz berufen, um als techniſcher Leiter die neugegründete Deutzer Gasmotorenfabrik aufzubauen, einzurichten und zu leiten. Das gelang Daimler mit allergrößtem Erfolge, denn die Deutzer Fabrik errang ſich ſchnell Weltruf, ſowohl wegen ihrer Epzeugniſſe, als auch ihrer Einrichtung. Sie galt als mechaniſcher Muſterbetrieb für die ganze Welt. Nach Deutz hatte Gottlieb Daimler auch ſeinen Landsmann Wilhelm Maybach kommen laſſen und ihm den verantwortungsvollen Poſten eines Chefkonſtrukteurs übertragen. Daimler hatte May⸗ bach im Reutlinger Bruderhaus, deſſen techniſcher Leiter er war, als vorzüglichen und geiſtig ſehr reg⸗ ſamen Mitarbeiter ſchätzen gelernt. In Deutz wurde daraus eine innige Freundſchaft und Arbeitskame⸗ radſchaft. Zumal ſich Daimler ſchon in Deutz mit dem Gedanken eines Motors für Straßenfahrzeuge befaßte, ihn jedoch wegen der Arbeitsüberhäufung nicht gründlich verfolgen konnte. Das wurde erſt möglich, als Daimler 1882 nach zehnjähriger Tätigkeit ſeinen Deutzer Poſten aufgab, nach Cannſtatt überſiedelte und ſich dort in der Taubenheimſtraße in ſeinem Gartenhaus eine Ver⸗ ſuchswertſtätte einrichtete. Hier arbeitete er mit ſeinem ebenfalls in Deutz ausgeſchiedenen Freund Maybach faſt ein Jahr angeſtrengt an der Erfindung des neuen Fahrzeug⸗Motors. Mitte 1883 war das Werk gelungen und am 16. Dezember 1883 er⸗ teilte das Kaiſerliche Patentamt Gottlieb Daimler auch den Patentſchutz auf ſeinen leichten, ſchnellaufenden Verbrenn ungsmotor mit der neuen Glühroherzün dung. Dieſer liegende, einzylindrige Motor wurde weiter verbeſ⸗ ſert, im Frühjahr 1884 wurde der dritte mit rundem, geſchloſſenen Gehäuſe und einem Luft⸗Gas⸗Miſchap⸗ parat fertiggeſtellt. Dieſen Motor baute nun Daimler in ein Motor⸗ Rad ein. Aber ehe das möglich war, mußte erſt Der erſte ſchnellaufende Fahrzeug⸗Motor der Welt das Rad dazu erfunden werden. Denn da⸗ mals fuhr man ja noch Hochrad, das ſogenannte Nie⸗ derrad war noch unbekannt, das hat Gottlieb Daim⸗ ler erſt zu ſeinem Motor erfunden. Es war ein hölzernes Fahrzeug. Aber es beſaß bereits tech⸗ niſche Einzelheiten, die im heutigen Motorrad erſt ſeit ein paar Jahren wieder aufgenommen und als techniſche Vollkommenheit gelten, den durchgehen⸗ den Hauptrahmen. Der Motor aber war be⸗ reits federnd aufgehängt, auf Gummi gelagert! Dazu kam man als hochgeprieſene Neuerung auch erſt wie⸗ der faſt 50 Jahre ſpäter. Dieſe„Motor⸗Fahrmaſchi⸗ ne“ war das erſte Motorfahrzeug der Welt, das be⸗ reits bis zu 30 Kilometer Geſchwin dig⸗ keit entwickelte, trotz ſeiner Eiſenreifen und ſeines hölzernen Geſtelles. Gleichzeitig mit dem Motor⸗ Rad wurde der neue Motor im Boot auf dem Neckar und auf dem Bodenſee erprobt. Dann folgte der Einbau des Motors in ein vierrädriges Fahr⸗ zeug, eine der damals üblichen Pferdekutſchen, der man nur die Deichſel herausgenommen hatte. Das war im Jahre 1885. Dieſer Wagen erreichte eine Geſchwindigkeit von 18 Kilometern. Er iſt, da ja der Benzwagen nur drei rädrig war, das erſte wirkliche Automobil. Daimler ſah die Anwendung ſeiner Erfindung in ihren vielerlei Wir⸗ kungsmöglichkeiten klar voraus. Er hatte ſich ſeinen Motor bereits im Jahre 1883 auch zum Antrieb von Rädern, Schlitten, Kutſchen un⸗ Luftfahrzeugen und ſpäter für Schiffsbetrieb patent⸗ amtlich ſchützen laſſen. Daimler baute auch als erſter Laſtkraftwagen, geſchloſſene Wagen Eimouſine), Taxameter, Motorfeuerſpritze, den Perſonen⸗Omni⸗ bus, ja ſogar ſchon im Jahre 1887 einen„Triev⸗ wagen“ für die Eiſenbahn, der auf der württem⸗ bergiſchen Strecke Unterboihingen—Kirchheim fuhr. In dieſen Jahren bot er, der Militärverwaltung ſei⸗ nen Motor für Luftfahrzeuge an, ſchlug ihr Motor⸗ ſchlepper für Geſchütze, Laſtkraftwagen für Muni⸗ Das Garteuhaus, in dem Daimler ſeinen Motor erfunden hat. Dayor das erſte Motorrad. 145. Jahrgang/ Nr. 124 tionsbeförderung und als allgemeines Heeresfahr⸗ zeug vox. Aber, wie Benz erlebte auch Daimle zunächſt nichts als Enttäuſchungen. Deutſchland hatte man kein Verſtändnis für dieſe umwälzende Erfindung. Der Anſtoß zur Fortent wicklung und Vervollkommnung ging vom Ausland, aus. Zunächſt von dem erſten Straßenrennen det Welt auf der Strecke Paris-Rouen.-Paris, das il Jahre 1894 ausgefahren wurde. Hier gingen 20 ver⸗ ſchiedene„Kraftfahrzeuge“ aus vier verſchiedenen Ländern in den Wettkampf. Darunter ein Daimle,, Motorwagen. Dieſer kam als überlegener Sieger in 5 Stunden 50 Minuten über die 120 Kilometer lange Strecke, alſo mit einer Geſchwindigkeit von 20,742 Kilometern! Damit war die Ueberlegen, heit der neuen deutſchen Erfin dung über alle anderen Arten von„Kraf wagen“ klar erwieſen. Und mit der Leiden, ſchaft, die den Franzoſen eigen iſt, ſtürzten ſie auf dieſe deutſche Neuheit. Erſt dadurch wurde muf auch der Motor⸗Wagen in Deutſchland beachtet. lich, die Erſinder, Benz ſowohl wie Daimler, ware, dadurch nicht zu ſorgenloſen Genießern geworde Sie verbeſſerten ja unabläſſig, erfanden immer mei, auch heute noch nicht überholte Einzelheiten. Eu, hatten mit den Kaufleuten manche Wi⸗ derwärtigkeiten zu beſtehen. Während und Daimler u. ihre Lieblingsgedanken verwirt lichen wollten, Ingten die Kaufleute auf Berke Auswertung: Erfindung. Bei Benz wollte man ja nichts von ahrzeugen wiſſen, er ſollte nuk Motoren bauen, und Daimler mußte auf das Moto rad verzichten.„Man hat mir meine beſte Sach liegen laſſen“, klagte er, denn er ſah ja im Motorra⸗ die großen Möglichkeiten für die breitere Bevölke⸗ rungen. So hatten beide Erfinder noch manchen Strauß mit dem damals neuen deutſchen Kapitalis“ mus auszufechten. Während aber Gottlieb Da im 1. den vollen Erfolg ſeiner Erfindung nicht mehr leben durfte, er ſtarb bereits am 6. März 1900, hatt Carl Benz noch das Glück, die ganze, gewaltige, 9 Welt in neue Bahnen leitende Auswirkung des brennungs⸗Motors und des Motor⸗Fahrzeuges Be5 folgen zu können. Wiehm⸗ D. Berlin, 14. März(Eigenbericht). Einſt galten Auslandswagen als erſtaun⸗ lich preiswert, ja, als verblüffend billig. Heute— ſeien wir ehrlich— hat unter manchen Opfern die deutſche Automobilinduſtrie ſo weit aufgeholt, daß ſie in der Preisgeſtaltung den Auslandsfabrikaten zu⸗ meiſt überlegen iſt. Die Einfuhr ausländiſcher Wagen iſt bekanntlich ganz erheblich zurückgegangen. Auch die verſchleierte Einfuhr von Aggregaten ausländi⸗ ſcher Automobilfabriken unter der Zollpoſition „Milchkannen uſw.“ hat keine Bedeutung mehr, und jene beiden Auslandsfabrikate, welche die Mehrzahl als„Auslandsfahrzeuge“ verbuchter Wagen in Deutſchland abſetzen, Citroén und Ford nämlich, ſtellen ihre Fahrzeuge überwiegend aus deutſchem Material her. Die ſchönſten Auslandswagen aber, die wir in der Perſonenwagenhalle der Berliner Aus⸗ ſtellung ſehen, haben deutſche Karoſſerien deutſcher Karoſſeriefabriken. Mag hier eingeflochten ſein, daß die Zahl der deutſchen Karoſſeriebauer von 30 im Jahre 1928 auf ein knappes halbes Dutzend im Jahre 1934 herabgeſunken iſt. Automobilfabriken wie z. B. Daimler⸗Benz, Hanomag und neuerdings auch Opel, fertigen in den eigenen Karoſſeriewerken ſo ſchöne und ſo preiswerte Aufbauten, daß Wagen dieſer Fabriken kaum je mit Spezialkaroſſerien ver⸗ ſehen werden. Dafür aber laſſen ausländiſche Auto⸗ mobilfabriken alle ihre Wagen, die dem deutſchen Ge⸗ ſchmack entſprechen und beſonders ſchön karoſſiert ſein ſollen, bei deutſchen Karoſſiers mit Aufbauten verſehen. Die ſchönſten Wagen bei Ford ſind z. B. die mit Aufbauten des Kölner Karoſſeriewerks Deutſch, und auch die ſchönen Citroén tragen deutſche Aufbauten. Eine der bekannteſten deutſchen Karoſſeriefabriken, Karmann⸗Osnabrück zeigt als ſehr beachtliche Neuerung Viertüren⸗Kabrios und Limou⸗ ſinen ohne Mittelſäule. Das erleichtert nicht nur den Einſtieg ganz weſentlich, ſondern vermeidet auch die Gefahr des Fingerquetſchens beim Türſchlie⸗ ßen. Daß Wagen mit guten klapperfreien und form⸗ chönen Karoſſerien längeren Gebrauchswert haben als Serienkaroſſerien der Maſſenproduktion, iſt ja be⸗ kannt. Formſchönheit, Linie, vorbildliche Innen⸗ ausſtattung finden wir auch auf dem Stand des Dresdener Karoſſeriewerks Glaeſer, das vornehm⸗ — lich die Kabrio⸗Aufbauten für die mittelſtarker Große Berliner Autoſchau Auslanòswagen und deutſche Karoſſerien 1 und großen Wagen der Autounion liefert. Eitroén ſtellt ſeine drei Typen aus, ,4 8 im 18 Liter und 2,0 Liter. Der 1,Liter⸗Citroen iſt, g Kölner Eitroén⸗Werk geſchaffen, hundertproze, 3 deutſch; die beiden anderen Citroén⸗Arten ſind ſen überwiegend deutſch zu bezeichnen. Bei Intereſſen Liter, Daimlers erſtes automatiſches Motorrad der Welt En-Sechs“ für Sechsſitzer ſindet der preiswerte Citroen⸗ 5 ſitzer ob ſeiner guten Innenausſtattung und Beg lichkeit berechtigte Beachtung. die Ford läßt ſeine beiden begehrteſten Tynegtr⸗ Namen„Köln“ und„Rheinland“ führen. Der aus Ford(jetzt Typ„Köln“ genannt) wird reſtlos ren deutſchem Material hergeſtellt. Auch bei den aub per⸗ Ford⸗Arten wird deutſches Material bevorzug 3 iſt wendet. Der ſchönſte Wagen des Ford⸗Stan ſſtert, ein fiſchgraues Kabriolett, zinnoberrot gephhterj von Deutſch(Köln) karoſſiert. Der 4 PS G — Auunmnamunumnnuanamauaananma ſſcanmaaanawa Vertreter: Karl Wamser jr. Maonheim, Max⸗ſoseph⸗Str.9 S Die hervorragende Qualit immer wieder unter Beweis durch ihre Leistungsfähigkeit 985 einer Verbrauchs dauer von 94. 6000 als auch von 10000 l m. ät wird gestellt Generalvertrieb: Emil Haupimann&. Volckmar N 9 Hamburg 36 Afahannanauanagaunamnuamannamanunauu S — 2— c— ——— 8 „unnerstag, 15. März 1034 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 124 * Die ieg hacht natürli Ruen nend. m ind da lis zum ampf. anter 6 aften eſem gewalt kergangenen aller 8 ie 0 diesn 0 tal i enbach und — Kicker 8 Stutt ſchaft! hängt 856 — Wo Kiellden we her en ebe winfalls Lonſesormatia Nelellat wingen. — den wir Hoſens 5 Keruſſia * Saarkmelt der Whe Kuden wir zu daber SV unbedi Ein. beſen 7 in 110 nungen Je in 0 Ein eiletzten 1 es grg Lal Abſtiegs. du Hauſcimpfe vollen wir, ſu, anen auf 0 Ihr G rch e erſteh 0 ayer 90 brin haß kleine boumt haben vi . alles von d „Wormatia“ heißen. ehaupten können. ſind zu erwarten. ann ſehr kritiſch werden. uſe gegen den die Hölat wahren. 0. 2 Auch Cin hat vielle bu ermanio e etwas m unkte. 8 eg ſein ner heutig gen un ann Ler werden, Akt., In Nür ißes Inein Mürnh Pflaſter. erg ſchlage Der ſpannende Enokampf Zu den Meiſterſchaftsſpielen der Gaue XIIIXVI am 18. März che dieſe End Und das en Stand nur gut. igen Endſpurt innewohnen kämpfe 0 Tatſache, daß in den vier ſüddeutſchen Gauen ſo⸗ Löſti die Entſcheidung der Meiſterſchaft als auch über den bis auf die letzte Minute hinausgezögert wird, ungeheuer tut unſerem Fußballſport bei Auf der einen Seite Können der einzelnen Mannſchaften und Spieler uwe Letzten in Anſpruch genommen und dadurch nicht 0 lentlüch geſtärkt, und auf der anderen Seite bekommt Dallk as Publikum wieder mehr Geſchmack an einem Fuß⸗ Das Manko an techniſchem Können und ele⸗ Spielweiſe, das unſere ſüddeutſchen Spitzenmann⸗ egli gegenüber früher aufzuweiſen haben, wird aus⸗ chen durch die Spannung und das Kampfmoment, die Schon an den Anjſt Sonntagen konnten bei verſchiedenen Treffen me ellige Zuſchauerzahlen gemeldet werden, an den kom⸗ Sonntagen wird— ſo hoffen wir— das Intereſſe ußballfreunde noch viel größer ſein. ervorſtechendſten und bedeutungsvollſten Spiele m Gau Südweſt Fͤ. Pirmaſens— Kickers Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms, lurger Saden SV. Waloͤhof— SC. Freiburg und Frei⸗ FC.— 1. FC. Pforzheim, im Gan Württemberg art— Ulmer FV. 94 und in Bayern Bayern Müng 1. FC. Nürnberg und ASV. Nürnberg— Meiſter uchen. 0 allen dieſen Kämpfen geht es um die m Gan 13(Südweſt) en Treffen FK. Pirmaſens— fültübacher Kickers und Erntracht Frank⸗ rmatia Worms ab. Dieſe beiden Spiele käſon einen ſo innigen Kontakt, daß ſie nur rden können. Wir wollen ſehr freuen würde. zunä e ſt einmal re daß die Gewinnchancen auf ſeiten der Platz⸗ wahrft Eintracht und Pirmaſens liegen. In dieſem ſehr ſcheinlichen Falle würden aller Vorausſicht nach die aſenſer Meiſter werden, da ſie ihr reſtliches Spiel unt noch auf eigenem Platz austragen können. Ge⸗ Meiſt agegen Wormatia in Frankfurt, dann könnte der K ire Die dritte mögliche Löſung der n Sieg der Kickers in Pirmaſens, worüber ſich wie⸗ Die vierte und letzte ation, Sieg der Eintracht und Niederlage des Fͤ. aſens, würde den Offenbacher Kickers den Titel Aber dieſer Fall ſcheint ziemlich wenig ausſichts⸗ glauben kaum, daß ſich die Kickers in Pir⸗ Neunkirchen— Bei den übrigen Spielen: Mainz 05 und rms— Sportfreunde Saarbrük⸗ Abſtieg herein. Siege von Neunkirchen und Im Gau 14(Baden) Für Mainz würde die . Waldhof ſeine Meiſterſchaftsausſichten eim desFreiburger§Cmit dem 1. F bereits abgeſtiegenen SC Freiburg Es kann ſich in dieſem Spiel nur um he des Waldhofſieges handeln. deneites ſehr wichtiges Spiel iſt das 8 reiburg. Die Freiburger haben auch noch Titel⸗ und werden natürlich verſuchen, ſich dieſe durch doch orzheimer nicht ſchmälern zu laſſen. Das wird ihnen der nicht leicht fallen, denn die Pforzheimer ſind gerade Pforz⸗ Zeit wieder beachtlich nach vorne gekommen. Larknentſchieden wäre am eheſten möglich. Die Ausſichten ſind gleichverteilt, n noch mit Abſtiegsſorgen. Im Gau 15(Württemberg) Vf B Phönix ruhe und der Karlsruher F ſtreiten ſich in ihrem„Derby“ um die endgültige Vermeidung der Fuß⸗ icht ein kleines techniſches Plus für ſich. Brötzingen und Mühl⸗ Brötzingen hat ehr Chancen auf Gewinn der beiden wert⸗ den Meiſter noch ein Weilchen warten müſ⸗ die Stuttgarter Gau 16(Bayern) nur die Stuttgarter Kickers auf den Plan ner, Ulmer FV94, dürfte in Stuttgart en Verfaſſung kein Hindernis für die Kickers ch auder, Steg der Platzherren ſollte ſogor ziemlich deut⸗ ſich du ſallen. In Ulm hat der SS VüÜrm Gelegenheit, Aörlichch einen Sieg über den S VFeuerbach vom ge⸗ ſiegst n Tabellenende wegzuſchieben, da im anderen„Ab⸗ ber ſeiſen“ Sportfreunde kürten, BLekalgegner Sportelub ſiegreich bleiben as größte Spiel früherer Tage, Bayern Mün⸗ FC Nürnberg, zu neuem Glanz. Die es in der Hand, den„Club“ um den Titel Darin liegt zwar d ihn 1860 zu verſchaffen. e n im Schuß und der„Club“ nicht minder. Tragik für den Münchener deutſchen Altmeiſter, umt n ſeloſt für die Melſterſchaſt nicht mehr in Frage lein, aber die Genugtuung, das„Zünglein an der Waage“ iſt rwß können, wiegt doch vieles wieder auf. 0 „Bayern“ Sieger der die beſſere„Tagesform“ vorweiſen nberg betritt 1860 München beim Sportverein noch einmal ein ſehr Es kann ſein, daß die Bayern den 1. FC n, es kann aber auch ſein, daß der ASV die„Löwen“ beſiegt. Wodurch dann der„Status quo ante“ wieder hergeſtellt ſein— und der„Club“ Meiſter werden würde. Die Münchener haben ober die feſte Abſicht, in Nürnberg ſiegreich zu bleiben und daran dürften die wacke⸗ ren ASN⸗Leute nicht viel ändern können. Beim Spiel Würzburg 04— Wacker München entſcheidet ſich das Schickſal Würzburgs oder— Wackers. Verliert Würz⸗ burg, ſo iſt es endgültig erledigt, verliert Wacker, dann dürfte es den„Blauſternen“ ſehr ſchwer fallen noch einmal ous dem Aoſtiegsſumpf herauszukommen. Die SpBg Fürth wird dem unglückſeligen F E München in München endgültig den Garaus machen, dagegen hat Bayreuth zu Hauſe im Spiel mit Schweinfurt 05 noch eine kleine Chance. Der Kampf der beiden„Geſicher⸗ ten“ Jahn Regensburg und Schwaben A ugs⸗ burg ſollte mit einem weiteren Erſolg der Jakob⸗Mann⸗ ſchaft enden. „Mannbeimer Rugby-Eiub“ gegründet Propagandaſpiel Süddeutſchland— Heidelberg Die Bemühungen, in Mannheim einen Rugbyklub zu gründen, ſind jetzt zu einem erfolgreichen Ende geführt worden. Am D ſehend wurde der neue Verein unter dem Namen„Maunheimer Rugby⸗Club“ aus der Taufe ge⸗ hoben. Der Gru erſammlung wohnten 30 Inter⸗ eſſenten bei, die einſtimmig Dr. Bläſer zum Führer des neuen Vereins wählten. In Süddeutſchland wird man die Errichtung eines Rugbyklubs in Mannheim mit Freude begrüßen und es iſt auch zu erwarten, daß der Klub bald gute Fortſchritte machen wird. Die Beſtrebungen, auch den Rugbyſport in Mannheim populär zu machen, werden vom Verband unterſtützt. So wird in aller Kürze ein großes Propagandaſpiel in Mannheim ſtattfinden, das eine ſüddeutſche Verbandsmannſchaft mit der Heidelberger Stadt⸗ Fünfzehn zuſammenführt. 16 Handball⸗Gaue ſuchen ihren Meiſter In Fortſetzung der in unſerer Nr. 112 begonnenen Ar⸗ tikelſerie über den Stand der Handballſpiele im Reich bringen wir heute einen Ueberblick über die durch die ſonn⸗ täglichen Verbandsſpiele neugeſchaffene Lage. Im Gau Oſtpreußen ſtieg das 1. Entſcheidungsſpiel. Die Allenſteiner Poliziſten verloren beim MVNeufahr⸗ waſſer:6. Da anzunehmen iſt, daß beim Rückſpiel Her Spieß umgedreht wird, wird hier erſt ein drittes Entſchei⸗ dungsſpiel den Gaumeiſter ergeben. Im Gau Pommern haben Polizei Stettin und Greif Stettin ihre Lage etwas verbeſſert, während die Stettiner Preußen und Keith Star⸗ gard zurückfielen. Unverändert iſt die Lage in Branden⸗ burg, wo beide Spitzenvereine ſiegreich bleiben konnten. Boruſſia Karlowitz ſteht als ſchleſiſcher Meiſter eſt. In Sachſen blieb Spfr Leipzig weiter in Front; einen beachtlichen Erfolg errang der ATV Schöneſeld, der allmählich der einzige Konturrent der Sportfreunde wird, da TV Großröhrsdorf und Sportfreunde Dresden Punkte abgaben. Im Gau Mitte wahrte Polizei Magdeburg ſeine Poſition durch einen:15⸗Sieg über den Hallenſer Vfe. Polizei Weißenſels und Polizei Halle bewieſen weiter durch zweiſtellige Siege ihre Formverbeſſerung. Ebenfalls 15:5 ſiegte Polizei Hamburg über einen ſeiner ſchärfſten Mitkonkurrenten Flensburg im Gau Nord⸗ mark. Sp Limmer fertigte Peſt Hannover überlegen mit 913 ab und iſt ſo einen Schritt näher an die Abteilungs⸗ meiſterſchaft gekommen. In der Süodgruppe führt Sus Honnover. In Weſtfalen ſiegte Hindenburg Minden, der Grup⸗ penmeiſter, in der Nordgruppe weiter; ſein Endſieg ſteht feſt. In der Südgruppe rückte Schalke 04 durch einen wei⸗ teren Sieg näher an DSc Hagen heran. Vom Gau Nie⸗ derrhein iſt lediglich der hohe Sieg von TVe Krefeld⸗ Oppum zu meiden. Im Gau 11 ſtieg das erſte Entſchei⸗ dungsſpiel zwiſchen TB Algenroth und dem Spx Köln⸗ Mülheim. Die Partie endete 212 unentſchieden. ſo daß das Rückſpiel in Köln wohl den Sieg der Sportvereinler und damit die Gaumeiſterſchaft für dieſe bringen dürfte. Die Nordheſſen können noch nicht den zweiten Vertreter neben dem TV Wetzlar melden. Die führenden Vereine konnten alle ihre Spiele gewinnen. Der Gau 13 hat im TV Frieſenheim nun enogültig, neben dem PS Darmſtadt, ſeinen zweiten Staffelſieger ermittelt. Der kommende Sonntag bringt in Frieſenheim das erſte Entſcheidungsſpiel um die Gaumeiſterſchaft. Auch die Frauen beginnen die Entſcheidungsſpiele im Gau 13. 1934 das Fahr der Straßenrennen Ein Mann ſchaut auf die Uhr:„Jetzt müſſen ſie kom⸗ men!“ Eine Staubwolke wird ſichtbar. Ein unbeſtimmtes Surren und Klingen liegt in der Luſt. Ein Auto ſchaurrt vorbei. Dnan kommt der Erſte. Er hat den Kopf tief auf dem Lenker, die Füße zwingen im Maſchinentakt die Pedale, die Beine ſind bis über die Knie verſchmutzt. So, verſtaubt und verkruſtet, aber dennoch flie gend paſſiert der Anführer der Spitzengruppe uns und einige hundert Meter hinter ihm kommt das erſte Rudel in wildwirbeln⸗ der, aber ſchweigſamer Jagd. Selten einmal ſteigt aus der Gruppe ein heftiger Ruf, ein leiſer Schrei, Aufmunte⸗ rungsloſung oder Witzwort— das letzte aber nur, wenn es noch früh am Morgen iſt. 4. Das Straßenſohren wird in Deutſchland wieder geför⸗ dert. Der Radſport überhaupt erwacht zu neuem Leben. Erſtanden nicht in Mannheim und Mainz neue Bahnen? Hier blühte in des Wortes echteſtem Sinn neues Leben aus Ruinen. Der Schwung, den das Werden des neuen Deutſchlands unſerem geſamten Soortleben gab, wirkte ſich auch auf die Radfahrer ſchnell aus und was wir im Winter an Sechstagerennen„zu wenig“ hatten, das werden wir in dieſem Frühling, Sommer und Herbſt an Bahn⸗ und Straßenrennen mehr haben. Und das iſt gut ſo. Wir wiſſen alle, die größte Zeit des Radſports war einmal. War gleichzeitig mit der Blüte der Schwerathletit und lag vor der Fußballbegeiſterung. Die Namen Thaddäus Robl, Lehr, Willi Arend, Rütt die glanzvollſte Epoche. Wir alle wiſſen auch, daß die Rad⸗ fahrer genau wie die Berufsringer nicht unſchuldig daran waren, wenn die Blüte der Volkstümlichkeit welkte. Es gab zuviel„Krampf“. Das Volk, ſo gern es ſich begeiſtern lteß, wandte ſich nachher ab. *. Schwer und mühſam war der Weg zum Wiederaufbau. Der Radſport war zu ſchön, um ganz vergeſſen werden zu können. Freilich: er mußte manche trübe Erinnerung aus⸗ löſchen, eher er neue Hoffnungen wecken konnte. Der ſchlimmſte Teil der chroniſchen Kriſe iſt überwunden. Der Ausbau der Stellung kann beginnen. Daß wieder Bahnen aus der Erde wachſen, iſt kein Zufall, daß die Straßen⸗ rennen ſich mehren, erſt recht nicht. Ein mächtig langer Kalender prächtiger Rennen lockt zu jenen Meldungen, an denen es ſicher nicht fehlen wird. Sauberſter Teil des Radſports waren immer die Stra⸗ ßenrennen. Sie allein können ihm auch wieder die echte Volkstümlichkeit zurückbringen. Sie bringen Startgelegen⸗ heit für Tauſende und wecken die Sportbegeiſterung der Zuſchauerkolonnen an allen Straßenrändern. Die Straßen⸗ rennen können den Radſport retten. Berliner Sechstagerennen Funda⸗Siegel Sieger des„vierten Tages“ Das 30. Berliner Sechstagerennen, das die Winterbahn⸗ ſaiſon 1933⸗34 in Deutſchlond abſchließt, ſteht unter einem unglücklichen Stern. Nachdem ſchon das Intereſſe des Publikums durch eine falſche Preispolitik der Veranſtalter nicht geweckt werden konnte, ſcheint nun auch der ſportliche Ei t zur i Gerät auf wähzen exli Fi Bei 3 lat⸗ Hen, lage 8 bewer Wüden, T Kare n. kagen m5 We Uldüter Dhbzuur einm N4 Sa 9 ſaht 3 aa mit empfehlenswert Klaſſe der Volkswagen. iſt, amerikaniſche Wagen eingebautem Radio. Pord⸗*+* 0 10— gehört mit ſeinem Preiſe unter 2000 Mk. in Unikum ſteht auf dem Stande von Tatra. nach t eine karminrote, auffallend breite Limouſine Stromlinienform,— mehr extravagant als Siet aufat ein Fahrzeug, das durch ſeine Ori⸗ ällt. rt eral⸗Motors zeigt gut ausſehende, vielbe⸗ Huick Oualitätswagen von Cheyrolet, Oldsmobile, 9 Kabri und Cadillac, von denen der Buick mit Glaeſer⸗ ten, olett und die karminrote Oldsmobilie⸗Innen⸗ monſine am beſten gefallen. 19Jiat⸗NSu erfreut den Sportsmann der Liter⸗Sportzweiſitzer(Fiat⸗Balila), ein Wägel⸗ das durch ſeine Raſſe, Schnelligkeit, Straßen⸗ endigkeit überraſcht und ſchon in vielen Wett⸗ umgrwen ſiegreich war. Um dieſen Fiat⸗Balila her⸗ ſoloſepviert ſind gut aufgemachte, preiswerte ge⸗ June Siat⸗ und NSU⸗Wagen und Kabrioletts. Uüptereſſanteſtes Stuck auf dem Stand von do⸗Daimler⸗Steyr iſt der neue Steyr⸗ 9p 100 mit 14⸗Liter⸗Motor. Vielbewundert tſer e Steyr⸗Stromlinien⸗Limouſine. Die Schein⸗ auder ſind hier, wie auch bei Stromlinienaufbauten ewi Fabrikate, in die Kotſchützer eingebaut. Das Würane ſtilvoll und originell. Obs für den Alltags, eibeuch muß dahingeſtellt elch Automobiliſt hat nicht ſchon ſeinen beſchädigtem Kotſchützer zur Reparatur müſſen? Iſt nun der Scheinwerfer in den eingelaſſen, ſo iſt beim Zuſammenſtoß der Kotſchützer eingebeult, ſondern auch der erfer beſchäbigt. Das aber ſei allen Auſtro⸗ und Steyr des Ausſtellungsſtandes frei⸗ N atteſtiert: Formſchönheit und Qualität! 6. B. den Hud⸗ Ehrysler mit inienkaroſſe— etwas verrückt. Auch hier in Eiabeitsvorberfront eingebaute Scheinwerfer. Lundeitsſtand mit Ehrpsler eine Raſb-Limon⸗ ſine(Zwillingszündung) und Packard⸗Wagen mit Spitzkühler. Bei Renault nichts Neues, aber gut aufge⸗ machte, in der Praxis vielerprobte und bewährte Wagen. Einzelne Fahrzeuge ſind ſtromlinienförmig karoſſiert. Selbſt bei den Auslandswagen gilt ein Fahrzeug von 4000 Mk. ſchon als gute Mittelklaſſe. Deutſche Fabriken lieſern Sechszylinder mit bilöſchönen Ka⸗ roſſerien(3. B. Hanſa⸗Lloyd) ab 2650 Mk. Vor einem Jahrzehnt noch war keine einzelne Karoſſerie zu dieſem Preiſe zu haben, nicht mal ein offener Vier⸗ ſitzer. Bleibt der Kraftfahrzeugbau weiter auf ſo erfolgreichem Weg, dann kann es bis zu dem vom Führer gewünſchten Volkswagen nicht mehr weit ſein. 95 S. Doerschlag. NSDAP-Mifſeilungen Aus partelamtlichen Behanntmechungen enmomten PO Rheinau. Heute, Donnerstag, 15. März, 20,30 Uhr, im „Badiſchen Hof“ öffentliche Verſammlung im Rahmen der Arbeitsbeſchaffungsaktion. Redner: Ladenburg. Humboldt. Freitag, 16. März, 20 Uhr, Sitzung der politiſchen Leiter. Oſtſtabt. Freitag, 16. März, 20,30 Uhr, im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens Pflichtmitgliederverſammlung für die ganze Ortsgruppe. Unkoſtenbeitrag 20 Pfg. Wallſtadt⸗Straßenheim. Heute, Donnerstag, 15..., 20,15 Uhr, im Gaſthaus„Zur Krone“ Schulungsabend. NS⸗Frauenſchaft Oftersheim. Heute, Donnerstag, 15. März, 20,30 Uhr, im Gaſthaus„Zur Roſe“ Gründung einer Ortsgruppe der NS⸗Frauenſchaft. 9 Sozialamt Das Sozialamt des Bannes 171 hat Dienstags bis Freitags einſchließlich von 18 bis 19,20 Uhr im Hans⸗ Thoma⸗Zimmer des Hauſes der Jugend eine Sprechſtunde eingerichtet. Pg. Dr. Reuter⸗ 30. Januar 1033 in d Die Anerdnung, Erfolg gefährdet. Vor Beendigung des vierten Tages wurde nun auch die holländiſche Mannſchaft Braſpenning⸗ van Kempen durch dos Ausſcheiden van Kempen geſprengt. Die mit fünf Runden Vorſprung weiterhin führenden Rauſch⸗Lohmann haben daher ihren einzigen Konkurrenten, der ihnen wirklich noch hätte gefährlich werden können, ver⸗ loren und ſtehen vor dem ſicheren Sieg. Um die Preiſe des vierten Tages⸗Abſchnittes entbrannte am Dienstagabend ein ſcharfer Kampf, aus dem die Mannſchaft Funda⸗Siegel vor den Gebr. Nickel, van Nevele⸗Slaats und Rauſch⸗Lohmann als Sieger her⸗ vorging. In dHer Geſamtwertung führten nach 97 Stunden Rauſch⸗Lohmann(131.) mit fünf Runden Vorſprung vor Zims⸗Ippen und van Nevele⸗Slaats. Mit ſechs Runden im Rückſtand folgten Funda⸗Siegel auf dem vierten Platz. In der Nacht zum Mittwoch ereignete ſich dann nichts mehr von Belang. Van Nevele⸗Slaats waren in den Wertungen beſonders erſolgreich und holten ſich auf Grund ihrer hohen Punktzahl auch die höchſte Nachtprämie vor Funda⸗Siegel. Der Mittwochnachmittog brachte im Gegenſatz zu den Nachtſtunden einen recht guten Beſuch. Die Fahrer beſchränkten ſich jedoch darauf, zäh um die! Punkte zu kämpfen. Nach 114 Stunden(Mittwochnachmittag 17 Uhr) lau⸗ tete der Geſamtſtand: 1. Rauſch⸗Lohmann 265, P. 5 Runden zurück: 2. Zims⸗Ippen 333., 3. von Nevele⸗Slaats 267 P. 6 Runden zurück: 7. Funda⸗Siegel 316 P. 15 Runden zurück: 5. Ehmer⸗Korsmeyer 204 P. 18 Runden zurück: 6, Umbenhauer⸗Hofſmann 226 P. Gebr. Nickel 173 P. 22 Runden zurück: 8. Maczynſki⸗ Smets 185 P. Erſatzmann: Braſpenning. Schmeling will gegen Neuſel lämpfen Aus Hamburg wird gemeldet, ͤaß man dort im Juni einen Freiluftkampf Schmelings gegen Walter Neuſel ver⸗ anſtalten will. Walter Neuſek nimme nach ſeinem Sieg über King Leyinſty in der Weltrangliſte einen Plotz v5r Schmeling ein, der von Steve Hamas geſchlagen wurde, alſo von einem Mann, der in der Weltraugliſte noch erheb⸗ lich hinter Levinſty rangierte. Das Iutereſſe Schmelings und der Hamburger Promotor an einem Kampf mit Neuſel iſt verſtändlich. Das Beſtreben.„den beſten deutſchen Schwergewichtler zu ermitteln“, ſcheint uns aber doch zu ſehr vom nur⸗geſchäftlichen Standpunkkt aus diktiert zu ſein. Der deutſche Sport hat jedenfalls vorerſt abſolut kein Intereſſe an einem Neuſel⸗Schmeling⸗Kampf. Walter Neuſel hat heute fraglos eine reelle Ausſicht, Welt⸗ meiſter zu werden Max Schmeling aber iſt für den Kampf um Weltmeiſterehren vorläuſig ausgeſchaltet. Ob Schmeling beute Neuſel ſchlagen kann, erſcheint uns einigermaßen kraglich, es wäre abex eventuell möglich. U. E. kann es aber abfolut nicht im Intereſſe des deutſchen Sports liegen, daß ein deutſcher Sportsmann, der für die Welkmeiſter⸗ ſchaft nicht mehr in Frage kommt, ſeinem eigenen Lands⸗ mann die Ausſicht verdirbt. Würde nämlich Neuſel von Schmeling geſchlagen, dann würde auch der Weſtdeutſche kaum noch Ausſichten haben, in Amerika zu cinem Titel⸗ kampf zu kommen. Lehrgefolgſchaft 11/171 Spielſchar Bann 171 veranſtaltet Donnerstag, 22. März, einen im Friedrichspark. Karten zu 50 Pfg. ſind im Vorverkauf in der Völkiſchen Buchhandlung zu erhalten. BdM Jungmädelgruppe Rheintor. Führerinnenbeſprechung ſämtlicher Jungmädelſchafts⸗ und Scharführerinnen am Donnerstag, um 7 Uhr, in N2, 4. Mädelſchaft IV(Lina Mölber), Freitag, 16. März, Angelſtraße 30, 20 Uhr. Mädelſchaft V(Emma Remp), Freitag, Gießenſtraße 15, 20 Uhr. Sozialamt des BdM Reichsberufswettkampf(RBWa). Zuſätzliche Berufs⸗ ſchule und Vorbereitungskurſe für den RBn werden für Kontoriſtinnen, Stenotypiſtinnen und Verkäuferinnen im VWA⸗Heim veranſtaltet. Teilnahme für VWa und BdM⸗ Mitglieder von 14 bis 21 Jahren. Die Kurſe ſind koſten⸗ los. Meldungen der BöM⸗Mädel für die Kurſe täglich bis 20. Mürz auf dem Soziglamt, N 2, 4. Freitag, 16. März, 20 Uhr, in E 5, 16, Beſprechung für Gruppen⸗, Schar⸗ und Schaftführerinnen ſowie Sozial⸗ referentinnen von Mannheim und Vororten. NSBO Jungbuſch. Heute, Donnerstag, 15. März 20 Uhr, findet im Saale des„Schwarzen Lamms“ eine Betriebs⸗ obleute⸗Sitzung ſtatt. Der Wichtigkeit wegen iſt unbeding⸗ tes Erſcheinen dͤringend erwünſcht. NSBO! An alle Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellenoblente 7 Betr. Einziehung der NSBoO⸗Beiträge nach dem 1. März 1934. Nach einer Anordnung der Gauleitung werden auch nach dem 1. März d. J. die Beiträge für die Mitglieder der NSB0 weiter erhoben. Sämtliche Mitglieder, die nach dem muat ie, NSB eingetreten ſind, bleiben weiterbin in der NSB. Es müſſen alſo in Zukunft alle Witglieder in der bisherigen Weiſe weiter kaſſtert werden. 0 monach Amtswalter und ältere NSBO⸗ Mitglieder in die Partei aufgenommen werden können, bleibt weiter beſtehen. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP. Deutſche Arbeitsfront Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten. Freit ag, 16. März, 20 Uhr, im Caſino⸗Saal, K 1, 1, Pflichtverſamm⸗ lung. 8 16. März, 0* TBV 61 Kaiſerslautern empfängt den Stadtſportverein Frankfurt. Im Gau 14 blieb der ſchon ermittelte Meiſter Syab Waldhof ſiegreich. In Württemberg hat die TG Göppingen durch einen 6⸗Sieg in Ulm beim I ga ihre Ausſichten be⸗ feſtigt. In der Weſtgruppe gab es Führungswechſel. Die Poliziſten konnten die führenden TGler beſiegen und ver⸗ ſchafften dadurch den Stuttgarter Kickers einen Vorſprung von einem Punkt. In Norödbayern iſt Spogg Fürth trotz Spielpauſe Meiſter geworden, da der Tabellenzweite Fe Nürnberg verlor. In Südbayern gab 60 München den erſten Punkt ab; da ihn aber der Zweite, Polizei München, ergatterte, blieb der Punktvorſprung der Löwen beſtehen H. Vinjarengen norwegiſcher Meiſter Den Abſchluß der Schimeiſterſchaften von Norwegen in Porsgrunn bildete der Sprunglauf. Der§S⸗ und Hol⸗ menkolſieger Odoͤbjörn Hagen ſchien nach ſeinem über⸗ legenen Longlauſerfolg vor einem neuen Siege zu ſtehen. Er kam jedoch im erſten Sprung zu Fall und verſcherzte da⸗ mit ſeine Ausſichten. Es gab nun einen ſcharfen Kampf zwiſchen Hans Vinjarengen, dem Meiſter des Jahres 1929 und Sverre Kolterud. Letzterer ſprang zwar mit 525 und 52 Meter am weiteſten, die um 16 Sekunden beſſere Lang⸗ loufzeit Vinjarengens und deſſen ſtilreinere Sprünge von 51,5 und 50 Meter ſicherten dieſem einen klaren Geſamtſieg mit der Note 300,23 vor Kolterud mit 204,80, O. Lian mit 280,67 und A. Hovde mit 269,51. Auch in der reinen Sprungwertung erhielt Vinjarengen mit 159,60 die beſte Note vor Kolterud mit 140,10. Der Sonderſprunglauf wurde von H. Kleppen(57,5 und 48,5 Meter) gewonnen, vor A. B. Chriſtianſen(57,5 und 47,5 Meter), H. Beck(59,5 und 52 Meter) und K. Wahlborg(59,5 und 48,5 Meter). Bei der Preisverteilung konnte Vinjarengen die von König und Königin geſtifteten Ehrenpreiſe in Empfang nehmen. Mitteldeutſchlands Eiß für die Silberſchild⸗Zwiſchenrunde Bei dem am kommenden Sonntag in Heilbronn ſtattfindenden Zwiſchenrundenſpiel um den Hockey⸗Silber⸗ ſchild zwiſchen Süddeutſchland und land wird Mitteldeutſchland durch eine Leipziger Elf vertreten ſein. Bis auf den Torhüter Heſſe von Sport Leipzig gehören alle Spieler dem Leipziger SC an. Die Mannſchaft tritt in ſolgender Aufſtellung an. Tor: Heſſe; Verteidiger: Wießner, Siede; Läufer: Scholl, Milner, Bodesheim; Angriff: Ady, Schumann, Böſch, Cleve, Wollner. Der Sieger des Trefſens beſtreitet be⸗ kanntlich am 8. April in Berlin das Endſpiel gegen den Verteidiger der Trophäe, die Mannſchaſt Brandenburgs. Neuſel will Weltmeiſter werden Der Bochumer Schwergewichtsboxer Walter Neuſel, der durch ſeinen Punktſieg über King Levinfky mit einem Schlage in die erſte Klaſſe der Schwergewichtler der Welt rückte, kehrt vorläufig nicht nach Deulſchlano zurück. Er hofft demnächſt mit Primo Carnera um den Weltmeiſter⸗ ſchoftstitel boxen zu können, und will außerdem die ameri⸗ baniſche Staatsbürgerſchaft erwerben und ſich für dauernd in den Vereinigten Staaten niederlaſſen. Carnera hat feine Manager“ Der italieniſche Boxweltmeiſter, der Rieſe Primo Car⸗ nera, wird von nicht weniger als vier Managern betreut. Hauptmanager iſt der Italiener Louis Soreſi, der ein⸗ wandfrei daſteht, dogegen ſcheinen die amerikaniſchen Be⸗ treuer aus merkwürdigem Holz geſchnitzt zu ſein. Duffy erhielt dieſer Tage vier Monate Gefängnis wegen Steuer⸗ flucht. Owney Madden wurde erſt kürzlich aus Sing⸗ Sing ler hatte ſich das gleiche Vergehen zuſchulden kommen laſſen) entloſſen und Eharlie Friedman zog ſich eine — Ankloge zu, als er ſich auf den Weg nach Paris machte. Guſtl Müller⸗Bayeriſchzell, Mächler⸗Tölz, Kratzer⸗Rot⸗ tach, Hopf⸗München und Kindsbeck⸗Haushom werden ſich am kommenden Sonntag an einem internationalen Schiſprin⸗ gen in Calvieres(Italien) beteiligen. Heximer, der konadiſche Trainer der deutſchen Eishockey⸗ ſpieler, hat Berlin wieder verlaſſen und die Heimreiſe an⸗ getreten. Der Borkampf zwiſchen Heuſer und Czichos iſt nun⸗ mehr für den 26. März feſt nach Berlin abgeſchloſſen wor⸗ den. Es wird dies der erſte Start Heuſers nach ſeiner Amerikareiſe ſein. Erich Metze und Lothar Ehmer gehen am kommenden Samstag bei der die Winterrennzeit abſchließenden Rad⸗ ſport⸗Veronſtaltung des Antwerpener Sportpalaſtes an den Start. Sie treffen dort im Winterpreis der Steher vaw. der Berufsflieger auf allererſte internationale laſſe. Eine gläuzende Beſetzung hat das Kölner Oſter⸗Hockey⸗ Turnier erfahren. Vier Mannſchaſten aus England, Bek⸗ kenham HC, The Bachanalians HC, Metropolitain Police HC und die Damen der Chiswick⸗Winchmore⸗Hill⸗Wande⸗ rers London, die Three Rock Royers aus Irland und die Damen und Herren des holländiſchen Clubs HMoc Hil⸗ verſum werden kommen Aus dem Reich haben u. a. der DoC Hannover und HC Harveſtehude zugeſagt. 29 Mannſchaften werden ſich am Kreuznacher Oſterhockev⸗ Turnier beteiligen, darunter dͤer Amſterdamer HBE, Red Sox Zürich, die Zehlendorfer Weſpen, Etuf Eſſen, HG Nürnberg, Grünrot Magdeburg und der Frankſurter Sport⸗ elub 1880. Deutſche Angeſtelltenſchaft Dichterabend. Der für heute, Donnerstag, 15. März, angeſetzte Dichterabend von Dr. Paul Alverdes fälltaus. NS⸗Hago Freitag, 16. März, 20 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens General⸗Mitgliederverſammlung. Es ſpre⸗ chen Pg. Gauamtsleiter Behme⸗ Hannover und Pg. Kreis⸗ an der Verſammlung teilzunehmen. Au die NS⸗Hago⸗Ortsamts⸗Kaſſenwarte. Die Kaſſen⸗ warte werden dafür verantwortlich gemacht, daß am 1. und 15. eines jeden Monats die Mitgliederbeſtandsliſten recht⸗ zeitig bei der Kreisamtsleitung, Geſchäftsſtelle B 1, 7b, ab⸗ geliefert ſind. Die Abrechnungen für die Karten zur Ge⸗ neral⸗Mitgliederverſammlung müſſen am Montag und Dienstag vorgenommen werden. Friedrichspark. Zu der am 16. d. M. ſtattfindenden Ge⸗ neralmitgliederverſammlung Antreten 19 Uhr am Schiller⸗ platz(B). Geſchloſſener Abmarſch 19,10 Uhr Die aus⸗ gegebenen Kontrollkarten für den Beſuch der Veranſtaltung ſind beim Antreten abzugeben. Rheinau. Betr. General⸗Mitgliederverſammlung am 16. März 1934 im Nibelungenſaal. Sammelort der Mit⸗ glieder im Lokal G. Blörſch, Rheinauhafen, Punkt 6 Uhr. Von da aus erfolgt geſchloſſen die Abfahrt nach Mannheim. Rheintor. Freitag, 16. März, 19,30 Uhr, haben ſämt⸗ liche Mitglieder auf dem Marktplatz wegen Generalver⸗ ſammlung im Roſengarten pünktlich anzutreten. Opferring der NSDAꝰ Hiermit wird erneut darauf hingewieſen, daß die Mit⸗ glieder des Opferrings das Recht haben, an den Schulungs⸗ abenden der Partei teilzunehmen, ſofern nicht der Orts⸗ gruppenleiter in Einzelfällen anders verfügt. auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Rurt —— für Politik: Hans Alfred Meißner⸗ Sondelaecl; Aa Ehmer-Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder⸗ Sport: Willy Mülter⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche 1 Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herau⸗geber: Drucker und Verleger:* Neue Mannheimer Zeitung, annheim,—6 7 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 85, Viktoriaſtraße 48 Durchſchnittsauflage im Februar 21186 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto leiter Dr. Roth. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes, Kursfeſtſetzung auf die Kursmakler übergeht die Befugnis Börſengeſetzes von dem Reichsrat beſtimmt und die Bei⸗ Donnerstag, 15. März 1924 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 124 Hypoſhekenbanken und Hausbesiß im neuen Siaaf In der kürzlichen Hauptverſammlung der Rheiniſchen Hypothekenbank iſt, wie da⸗ mals berichtet wurde, die Zuſtimmung zur Auszah⸗ lung der vorgeſchlagenen Dividende von wieder 7 v. H. von zwei Aktionären und dem Vertreter des Be⸗ triebsrates des Inſtituts verweigert worden. zwei Aktionäre Die waren Vertreter des Mannheimer Hausbeſitzes, von denen der Wortführer auf Herab⸗ ſetzung der Hypothekenzinſen ͤrängte und auf die Not des Hausbeſitzes verwies. Das Betriebsratsmitglied verweigerte die Zuſtimmung zur Dividendenauszah⸗ Iung„aus prinzipiellen Gründen“ und trat noch Schluß der offiziellen Sitzung in beredten Worten dafür ein, daß ſich die Bank in den Dienſt des Ar⸗ eees der Reichsregierung ſtelle. Dieſe Stellungnahme der Oppoſition legt einige grund⸗ ſätzliche Ueberlegungen nahe. Zunächſt einmal über das Weſen der Hypothekenbauk. Sie verſchafft ſich ihr Geld zum Ausleihen als Hypothek bekanntlich durch die Ausgabe von Pfandbriefen. Dieſe Pfandbriefe ſind bis auf 100 4 herunter geſtückelt. Die Zahl der Pfandbriefgläubiger iſt denn auch eine weit höhere als die Zahl der Darlehens⸗ ſchuldner. Der Ausleihung des Geldes in großen oder kleinen Poſten geht ein komplizierter, planmäßig organi⸗ ſierter Sammelprozeß aus den vielen kleinen Poſten des über Stadt und Land zerſtreuten Klei nkapitals vor⸗ aus, und zwar gerade desjenigen kleinen Kapitals, das ſich ſelbſtändig nicht in Unternehmungen wagt— und wegen der Kleinheit der Einzelpoſten auch nicht wagen kann— und das im allgemeinen eine ſichere Anlage einem hohen Ziusfuß, mit wel⸗ chem irgendein Riſiko verbunden iſt, vorzieht. Aber ſo lange die Rendite von ſonſtigen Rentenpapteren eine beträchtlich höhere iſt, werden ſelbſt dieſe vorſichtigen Sparer⸗Kapitaliſten die Anlage in anderen Papieren der⸗ ienigen in Pfandbriefen vorziehen. Die Hypothekenbanken ſind alſo gezwungen, ihren Pfandbriefzins den Marktverhältniſſen anzupaſſen, weil ſie ſonſt eben keine Pfanobriefe verkaufen können und dementſprechend kein Geld zum Ausleihen in konzentrierter Form erhalten würden. Man überlege: würde man Aproz. Pfanoͤbriefe ausgeben wollen zu einer Zeit, in der die Kreditbanken für Kontokorrent⸗Kredit 6 v. H. erzielen, ſo können dieſe dem Geldgeber leicht 4½ v. H. vergüten und er wird ſein Geld bei ihnen zu dieſem Zins deponieren, ſtatt das aproz. Pa⸗ pier zu kaufen. Dazu bedarf es gar keiner beſonderen „Beeinfluſſung“, es genügt die Tatſache der höheren Ver⸗ zinſung. In normalen Zeiten antworteten die Hypotheken⸗ banken hierauf mit der Herabſetzung des Pfandbriefkurſes, alſo mit einer indirekten Erhöhung des faktiſchen Pfand⸗ briefzinſes. In der Nachkriegszeit waren ſie gezwungen, dem allgemein erhöhten Zinsniveau entſprechend, höher verzinsliche Pfandbrieſe auszugeben. Im allgemeinen be⸗ trug die nom Verzinſung 8 v.., einzelne Inſtitute gaben ſogar 10proz. Pfandbriefe aus. Die Ausleihung eines ſo teuer hereingenommenen Geldes mußte ihre Grenzen an der Leiſtungsſähig⸗ keit des Hausbeſitzes finden. Daß der Hausbeſitz am Ende ſeiner Kraft angelangt iſt, wurde von ſeinem Mannheimer Vertre⸗ ter in der erwähnten Hauptverſammlung klar heraus⸗ geſtellt. Hypothekendarlehen konnten nur bis Frühjahr 1933 regelmäßig erteilt werden, ſeitdem nur noch vereinzelt. Bis 1931 erfolgte die Auszahlung des Hypothetenbetrages zu etwa—4/ v. H. unter Pfandbriefkurs. Dieſe Spanne diente in der Hauptſache zur Deckung als Pfandbriefboni⸗ fikation, für Pfandbriefſpeſen(Pfandbriefdruck, Stempel und Börſeneinführung), als Maklerproviſion und als Ab⸗ ſchlußproviſion. Inzwiſchen ſind die Hypothekenbanken nicht wieder in die Lage gekommen, regelmäßig Ausleihun⸗ gen vorzunehmen; auch die Sparkaſſen konnten nen⸗ nenswerte Beträge für neue Hypotheken nicht zur Ber⸗ fügung ſtellen. Als Geldgeber blieben ſomit nur Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften, Sterbekaſſen und ähnliche Auſtalten mit laufender Prämieneinnahme. Die von der Regierung Brüning in falſch verſtandener 1 Auffaſſung der nationalſozialiſtiſchen Loſung von der Brechung der Zinsknechtſchaft vorgenommene swangsweiſe Herabſetzung des Zinsfußes von 8 auf 6 v. H. führte zwar zu einer Erleichterung für einzelne verſchul⸗ dete Grundſtücksbeſitzer, ſie ſchädigte aber die deutſche Volks⸗ wirtſchaft als Ganzes, denn die Sparer fühlten ſich erneut betrogen und warfen ihre feſtverzinslichen Werte wahllos auf den Markt. Die Kurſe ſanken in einem Ausmaß, daß bei einer nom. Verzinſung von 6 v. H. ſich eine kursmäßige Verzinſung von 18—20 v. H. ergab; der Kapitalmarkt ge⸗ riet in eine völlige Erſtarrung. Erſt nachdem Adolf Hitler die Regierung übernommen und dieſe Regierung erklärt hatte, daß nichl eine zwangsweiſe, ſondern eine orga⸗ niſche Zinsſenkung angeſtrebt wird, haben ſich die Kurſe der nominellen Verzinſung von 6 v. H. annähernd wieder angepaßt. Neben dem kleinen Sparer als Wertpapierbeſitzer wurde durch den Brüningſchen Ein⸗ griff der Hausbeſitz ganz beſonders ſchwer getroffen. Ihm brachte das gleichzeitig mit der Zinsſenkung ein⸗ geführte außerordentliche Kündigungsrecht der Mieter eine weſentliche Verſchlechterung. Mit Die Aenderung des Börsengeseßes Im Sinne des Führerprinzips Nach der jetzt im Reichsanzeiger vom 13. d. M. veröffent⸗ lichten Begründung der Aenderung des Bör⸗ ſengeſetzes, wonach in Zukunft die Feſtſetzung der Kurſe den amtlichen Kürsmatlern obliegt, ſollen durch die Neureglung der Kursmakler als Träger des Wertpapier⸗ handels an der Börſe herausgehoben werden. Als ein wei⸗ terer Vorteil der Neureglung wird es betrachtet, daß der Börſenvorſtand von der Kleinarbeit der Kursfeſtſetzung im einzelnen entlaſtet wird und ſo für die Erfüllung wich⸗ tigerer Aufgaben größeren Spielraum erhält. Da die amtlich beſtellten Kursmakler behördlich beaufſichtigt werden und einer beſonderen Diſzi⸗ plinargerichtsbarkeit unterliegen, ſollen ſie nicht weiterhin mehr dem Ehrengericht der Börſe unter⸗ 0 ſtellt bleiben. Um die Stellung der Landesregierungen gegenüber den Kursmaklern im Hinblick auf ihre zu⸗ gedachte Aufgabe der Kursfeſtſetzung zu ſtärken, ſoll vor⸗ ſehen werden, daß die Landesregierung über ihre bis⸗ rige Zuſtändigkeit hinaus auch Beſtimmungen über die Rechte und Pflichten der Kursmakler treffen bann. Möglicherweiſe wird ſchließlich, ſo heißt es in der Begrün⸗ Hung weiter, im Zuſammenhang mit der den Kursmaklern zugewieſenen neuen Aufgabe ein Beoürfnis hervortreten, an einzelnen Börſenplätzen eine von den geſetzlichen Vor⸗ ſchriften abweichende amtliche Feſtſtellung des Börſen⸗ preiſes zuzulaſſen. Um eine ſolche Abweichung würde es ſich handeln, wenn an den Wertpapierbörſen, an denen die zum Eingreifen in den Fällen, in denen im Intereſſe der allgemeinen Ordnung infolge außergewöhnlicher Ereigniſſe eine Kursſeſtſetzung überhaupt nicht oder nur unter beſon⸗ dern Bedingungen ſtattfinden darf, auch weiterhin dem Börſenvorſtand vorbehalten bleiben ſoll. Durch eine Aen⸗ derung des§ 85 Abſ. 2 ſoll die Landesregierung mit Zu⸗ ſtimmung der Reichsregierung dazu künftig berechtigt ſein. Der Vorſitzende der Berufungskammer in Börſen⸗ ehrengerichtsſachen wird zur Zeit gemäߧ 17 Abſ. 2 des einem Federſtrich wurden langfriſtige Verträge aufgehoben, was namentlich bei den mit unverändert hohen Objekt⸗ ſteuern belaſteten großſtädtiſchen Geſchäftshäuſern zu einer ſtarken Entwertung geführt hat. Wenn der Grundſtücks⸗ und Hypothekeumarkt all⸗ mählich in das Zeichen einer Wiedererſtar⸗ kung eintritt, wenn verſchiedene Anzeichen zu neuen Hoffnungen berechtigen, ſo iſt dies der neuen Regierung zu verdanken. Die Millionenbeträge, die der Staat als Zuſchüſſe für die Beſeitigung von Schäden, für Umbauten und für Erneuerung der Anlagen dem Grund⸗ ügung ſtellt, ihrer vrr in eraufbaues und der 2 Irbcitsloſigkeit vor allem au⸗h dagnu, de nere Wert der uſer, der in den nergangenen Jaßren auf ſaſt ein Drittel geſunken iſt, wieder auſ eine angemeſſene Höhe gebracht wird. Für die Wiederbefeſtigung der Grundſtückswerte dürfte auch die zu erwartende Hauszinsſteuerſenkun 9 von Bedeutung Daß d tung zu w Noſulta ren werden, iſt bei der bekannten 88 Her Reichswirt⸗ ſchaftsmir r vorf dem Hausbeſitz erſt in dieſen Tagen wieder bekanni hat. insbeſondere aber auch keines Staatsſekretärs Feder, beſtimmt zu erwarten. Liegt doch ſelbſt aus der Aera Brüning noch die geſetzliche Ver⸗ ankerung eines ſyſtematiſchen Abbaues der Hauszinsſteuer vor. Danach ſollte der Steuerſatz am 1. April 1935 um 25 v.., am 1. April 1937 abermals um 25 v. H. geſenkt werden und am 1. April 1940 ſoll die Steuer völlig fort⸗ fallen. Unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung wird man wohl, wenn dieſe Steuer aus fiskaliſchen Gründen auch nicht ohne weiteres aufgehoben werden kann, doch mit einem raſcheren Abbautempo rechnen dürfen. Ob der Plan des Miniſterialdirektors Dr. Hog auf Senkung der Steuer um 336 v. H. bereits ab 1. April dieſes Zah⸗ 8 allerdings Ausſicht auf Durchführung hat, ſteht noch ahin. Die weſentlichſte Rolle für die Wiedergeſundung von Hausbeſitz und Immobilienmarkt ſpielen die planvollen Bemühungen um die Senkung des Hypothekenzinſes im Wege der Konverſion. Die freiwillige Zinskonverſion wird an die Liqui⸗ dität der Hypothekenbanken hohe Anforderungen ſtellen, weil ſich nicht überſehen läßt, wie viele Bar⸗ rückzahlungen notwendig werden dürften. Damit kommen wir zu der eingangs erwähnten An⸗ regung, daß die Hypothekenbanken ſich mit aller Kraft in den Dienſt des Arbeitsbeſchaffungsprogramms ſtellen möch⸗ ten. Hier iſt daran zu erinnern, daß ſich dieſe Inſtitute dazu bereit erklärt haben, ſogen. Reparatur⸗Hypo⸗ Die Maßnahmen, die die Reichsxegierung Anfang März zur Entlaſtung und Feſtigung des Weizenmarktes getroffen hat, erfahren, wie bereits angekündigt, eine wichtige Er⸗ gänzung durch die ſoeben vom Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft erlaſſene Verordnung über den Einkaufspreis der Mühlen für in län⸗ diſchen Roggen und in ländiſchen Weizenk, welche die bisherige Feſtpreisregelung weiter ausbaut. Danach beſteht nunmehr nicht bloß für die Umſatzſtuſe vom Erzeuger zum erſten Abnehmer ein geſetzlich feſtgeſetz⸗ ter Preis, vielmehr ſind in Zukunft auch die Müh⸗ len verpflichtet, für das von ihnen erwor⸗ bene Brotgetreide unter allen Umſtänden einen beſtimmten Preis zu zahlen. Dieſer muß, wenn die Mühle von einer Genoſſenſchaft oder vom Handel kauft, dem Feſtpreis entſprechen, der für das Preis⸗ gebiet gilt, in dem die Mühle liegt(zuzüglich eines Aus⸗ gleichsbetrages). In dieſem Falle beträgt der Aus⸗ gleichsbetrag 6/ für die Tonne, wovon in der Re⸗ gel 4%/ dem Verkäufer verbleiben und 2/ an die Reichs⸗ ſtelle für Getreide und Futtermittel und ſonſtige landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe(Rfch) abzuführen ſind. Dieſe Regelung gewährleiſtet den Genoſſenſchaften und dem Handel einen ſicheren Erſatz fürihre Fracht⸗ auslagen und Unkoſten. Dadurch entſteht für ſie aber nicht nur die Möglichkeit, ſondern auch die wirtſchaft⸗ liche Pflicht, gerade die entlegenſten Gegenden— die ſogenannten toten Winkel— bei ihren Käufen vorzugs⸗ weiſe zu berückſichtigen. Die Rſch iſt ermächtigt, den an ſie abzuführenden Teil des Ausgleichsbetrages den Bedürfniſſen des Verkehrs anzupaſſen, damit einerſeits dem Verkäufer der notwendige Unkoſtenerſatz gewährt wird, andererſeits aber verhindert werden kann, daß der vermit⸗ telnden Hand ein unangemeſſener Nutzen zufließt. Kauft die Mühle unmittelbar vom Erzeuger, ſo ver⸗ bleibt es bei den bisherigen Feſtpreisbeſtimmungen mit der Maßgabe, daß außerdem ein der Rſc zufließender Aus⸗ gleichbetrag zu zahlen iſt. Die RfGhat die ihr zu⸗ fließenden Beträge nach näherer Anweiſung des ſitzer von dem Börſenausſchuß gewählt. Dieſe in eine Zeit, in der das Führerprinzip gilt, ſchlecht paſſende Umſtändlich⸗ keit ſoll nunmehr beſeitigt und durch eine Aenderung des § 17 Abſ. 2 des Börſengeſetzes die Beſtellung des Vorſitzen⸗ den und der Beiſitzer der Berufungskammer in die Hand des Reichswirtſchaftsminiſteriums gelegt werdem. Frankiurier Abendbörse gui erholi Nach dem Rückſchlag im Mittagsverkehr zeigte die Abendbörſe eine verhältnismäßiggute Erholung. Auf der ermäßigten Baſis lagen wieder beachtliche Kund⸗ ſchaftsaufträge vor und auch die Kuliſſe ſchritt wieder zu Rückkäufen, ſo daß die Umſatztätigkeit ein lebhaftes Ausſehen hatte, wenngleich ſie ſich nur auf einige Spezialgebiete erſtreckte. So waren beſonders Farbenindu⸗ ſtrie, Deutſche Erdül und Aéc, ferner am Nentenmarkt insbeſondere Neubeſitz beachtet und höher. Im übrigen lagen die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß gut behauptet. Im Verlaufe machte die Erholung weitere Fort⸗ ſchritte und das Geſchäft blieb relativ lebhaft. So waren unter lebhaften Schwankungen Daimler bis auf 49 v.., ferner Farbeninduſtrie auf 140,75 und Siemens um 1,50 v. H. auf 148 erhöht. Eiwas ſchwächer lagen am Kunſtſeidemarkt Aku, die 1 v. H. verloren. Renten lagen ſpäter recht ſtill, aber gut behauptet. U. a. notierten: Altbeſitz 96,12, Neubeſitz 21,95—22, Ver. Stahlbonds 76, Deutſche Bank⸗Disconto 62,50, Allianz 250. Oberſchleſ. Eiſen 17,50, Rhein. Stahl 94, Aku 63, Dt. Gold⸗ und Silber 184, Mainkraft Höchſt 77,75. Zell Waldhof 54 bis 54,25, Nordd. Lloyd 35,75. Nachbörſe: J6 Farben 140,75 bis 141, Daimler 49, Siemens 148, AEG 32, Neubeſitz 22. * Fraukfurter Abendbörſe Gründonnerstag geſchloſſen. Am Gründonnerstag, den 29. März, fällt die Frankfurter Abendbörſe aus. 6 Hamburger Getreide⸗Lagerhaus AG., Hamburg. Die GV. genehmigte die Abrechnung für 1933 mit 10(6) v. H. Bemühungen in dieſer Rich⸗ Verirauen ist wirksamer als Kursregulierung thekeun für Inſtandſetzung von Gebäuden zu Vorzugs⸗ bodingungen zu bewilligen. Die Mittel hierfür werden nicht durch Pfandbriefverkauf beſchafft, ſondern aus dem Eigenkapital, ſowie aus von der Golddiskontbank überlaſſenen Beträgen bereitgeſtellt. Selbſt das Pfand⸗ biefinſtitut des preußiſchen Staates, die Preußiſche Lan⸗ despfandbriefanſtalt, von deren 90,88 Millionen Grund⸗ kapital 29,5 Millionen im Beſitze des Staates ſind, zieht hier die Grenze, daß ſie ihre eigenen Mittel in den Dienſt des Wohnungsbaues und damit der Arbeitsbeſchaffung zu ſtellen bereit iſt,„ſoweit dies unter Berückſichtigung der langfriſtigen Verpflichtungen der Anſtalt und insbeſondere auch der Notwendigkeit einer für die Zwecke der Kurs pflege erforderlichen ausreichenden Geldflüſſigkeit mög lich iſt.“ Eine wie große Rolle in allen dieſen Fragen das Vertrauen ſpielt, liegt auf der Hand. Dieſes Vertrauen drückt ſich als Anſicht des gledgebenden Publikums aus und iſt unter Umſtänden wirk⸗ ſamer als jede Kursregulierung. Nicht nur den Pfandbrieſen, ſondern auch den Aktien der Rheiniſchen Hypothekenbank wie der meiſten deutſchen Sypothekenbanken hat das Publikum von jeher großes Vertrauen entgegengebracht. Das Inſtitut war in der Vorkriegszeit für die Stabilität ſeiner Divi⸗ dende bekannt. Die Bank⸗ erwarb ſich damit die Zuver⸗ ſicht ſehr zahlreicher Kleinaktionäre, die dieſen Aktenbeſitz feſtzuhalten pflegen, weil es ſich um Papiere handelt, deren ſicherer Anlagewert im allgemeinen außer Zweifel ſteht und bei deren Kursbemeſſung Schwankungen der inneren Bonität, außer dem jeweiligen Stand des Geld⸗ preiſes, ſelten mitberückſichtigt werden müſſen. Immer⸗ hin trägt der Aktionär das Riſiko des Un⸗ ternehmens, ohne, wie der Pfandbriefinhaber, eine rechtlich geſicherte Forderung zu haben. Wollte man die Aktien ohne genügende oder überhaupt ohne jede Verzinſung laſſen, obwohl das Gewinnergebnis eine ſolche Verzinſung rechtſertigt, ſo würden die Aktio⸗ näre das Vertrauen zu dem Unternehmen einbüßen, das Geld würde aus der Hypothekenbank abwandern und dieſe wäre nicht in der Lage, neue Aktien unterzubringen, wenn deren Ausgabe gemüߧ 7 des Hypothekenbankgeſetzes er⸗ forderlich wird, weil der Pfandbrieſumlauf die dort nor⸗ geſchriebene Grenze erreicht hat. Die Hypothekenbank wäre alſo in ihrem Geſchäſtsbetrieb lahmgelegt, ſtarke Kursrück⸗ gäuge in den Aktien und Pfandbriefen des betreffenden Inſtituts und damit große Kapitalverluſte des Publikums wären die Folge. Auf der Tagung der Wirtſchaftskom⸗ miſſton der NS/DA in Leipzig iſt aber ſoeben erklärt wor⸗ den: Das Kapital ſoll weder herrſchen noch vernichtet mer⸗ den, ſondern genießt Schutz vor Enteignung dafür, daß es 50,50; Juli 60,87; Sept. 68,25.— Loko Dividende. Neu in den AR. wurde Hugo Hoppe in Fa. Rohſtoff⸗Einfuhr gewählt. 93 der Wirtſchaft, der Arbeit und dem Leben des Volkes dient⸗ Mühlenſesſpreis für inlandisches Broſgeireide Verordnung über den Einkaufspreis für inländischen Roggen und weizen Inkrafſſreien am 1. April 1934 Reichsminiſters für Ernährung und Laudwirtſchaft zur Erreichung der Zwecke, die mit dem Geſetz zur Sicherung der Getreidepreiſe und dem Geſetz über den Zu⸗ ſammenſchluß von Mühlen verfolgt werden, zu ver wen⸗ den. Die Verordnung ſchränkt ferner für die Mühlen die Möglichkeit, unmittelbar vom Erzeuger Brotgetreide zu kaufen, erheblich ein, um die Abſatzmöglichkeiten für die zweite Hand zu erweitern und damit in den Getreidemarkt eine noch beſſere Ordnung hinein⸗ zubringen. Künftig dürfen ohne weiteres nur noch Mühlen mit einer Tagesleiſtungsfähigkeit bis zu 10 To. unmittelbar vom Erzeuger kaufen, während Mühlen mit einer Tages⸗ leiſtungsfähigkeit bis zu 20 To. hierzu einer beſon⸗ deren Erlaubnis des Landesbauernführers bedür⸗ fen. Mühlen mit einer größeren Leiſtungsfähigkeit kann der Landesbauernführer die Genehmigung nur mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsbauernführers erteilen und nur dann, wenn beſondere wirtſchaftliche Vorausſetzungen vorliegen. Weiterhin ſind Beſtimmungen darüber getroffen wor⸗ den, in welchen Fällen einer Mühle, die auch einen Ge⸗ treide⸗ oder Futtermittelhandel betreibt, Brotgetreide, das ſie für ihren Handelsbetrieb gekauft hat, zugeführt oder in ihr verarbeitet werden darf. Um die Beachtung der neuen Beſtimmungen zu ſichern, wird für die Mühlen eine Buch⸗ führungspflicht vorgeſchrieben. Für Verſtöße gegen die Verordnung ſind hohe Strafen und daneben die Unter⸗ ſagung des Betriebes angedroht. Die Verordnung tritt am 1. April 1934 in Kraft. * Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 14. März. Stimmung: Brotgetreide ſtetig, Hafer be⸗ feſtigt, Futtermittel ruhig. Inlandsweizen 76—77 Kilv Höchſtbeſ. 1proz März 20, Großhandelspr. 19,85—20; In⸗ landsroggen 71—72 Kilo, Höchſtbeſ. 1proz. März 16,80; Großhandelspr. 16,80—17; Sommergerſte 17,50—18,25; Sor⸗ tier⸗ und Futtergerſte 16—17,25; Hafer gelb od. weiß 16 bis 16,50; Weizenmehl Baſis 0 mit Aust. März 29,70, oto. Inlandsm. März 28,20; Roggenmehl ca. 70proz. 23,50 bis 29,75, ca. 60proz. 1 Zuſchlog; Weizenmehl 4h 16—16,25; Weizennachmehl 15—15,5; Weizenboll(Futter)mehl 11,25 bis 11,50; Weizenkleie ſeine 10—10,25; Oto. grobe 10,50 bis 10,75; Biertreber 15,50—15,75; Trockenſchnitzel loſe 9,75—10; Malzkeime 13,50—13,75; Eronußkuchen loſe 16,75—17; Palm⸗ kuchen 15—16,25; Sojaſchret 15—15,25; Leinkuchenmehl 18,25 bis 18,50 linkl. Monopolabg.); Speiſetartoffeln inl. geibe 5,50—5,75; dto. weiße 5,10, loſes Wieſenheu 6,60—7; Lu⸗ zerne gut geſ. und trocken 780—8; Weizen⸗ und Roggen⸗ ſtroh, drahtgepr. 2,25—2,50; Futterſtroh 2,80—3. * Rotterdam, 14. März. Schlu ß: Weizen lin Hfl. per 100, Kilo) März.87%½; Mai 2,97½; Juli 3,1276; Sept. 317½.— Mais lin Hfl. per Laſt 2600 Kilo) März 63,75; Mat 58, 75; Juli 57,75; Sept. 58,50. Liverpool, 14. März. Schluß: Wei g en Tendenz ſtetig; Preiſe in Schilling und Pence. März)2 (4,276); Mai 4,3/(4,4); Juli 4,5(4,6½); Okt. 4,8(4,8). Mais(100 lb.) Tendenz ruhig; Febr. 19,10 verk.; März 19,6 verk.; April 17,7 verk.— Mehl(280 lö.) unv. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 14. März. Schluß(in Cents per Buſhels): Weizen Manitobo Nr. 1 76,62; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 99,25; öto. harter 99,25; Mois neu ankomm. Ernte 50, alte Ernte 54,87; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 62,37; erſte, Mehl und Frachten unverändert. Chikago, 14. März. Schluß(in Cents per Buſhels): Tendenz kaum ſtetig; Weizen: Mai 85,25; Juli 88,37; Sept. 89,37; Mais: Mai 51; Juli 53; Sept. 54,75; Ha⸗ fer: Mai 34,25; Juli 35; Sept, 35; Roggen: Mai preiſe: Wei⸗ zen unv., Mais gelber Nr. 2 51; Hafer weißer Nr. 2 35,25; Gerſte Malting 50—81. Winnipeg, 14. März. Schluß: Tendenz willig; Wei⸗ gen: Mai 68,25; Juli 69,505 Hafer: Mai 35; Juli 35,62; Roggen: Mai 47,37 Juli 48,87; Gerſte: Mai 40,7; Juli 41,50, Leinſaat: Mai 150,25; Juli 149,50 Manitoba⸗Weizen Loco Northern 1: 65,12; oͤto. 2 (100 lb.) 63,25; öto. 9: 61,75. Bnenos⸗Aires, 14. März. Schluß(in Papierpeſos per 400 Kilo): Wetzen: März 5,78; Mai 5,68; Juni 5,80; Mais März 5,65; Mat 4,87; Juni 487; Hafer: März 3,75, Leinſaat(Tendenz ruhig): März 12,05; Mai 12,35; Juni 12,45. Roſario, 14. März. Schluß(in Papierpeſos per 100 Kilo): Weizen: März 5,63, Mai 5,63, Mais: März 5,60; Mai 4,65; Leinſaat: März 12; Mai 12,20. Badisch-Pfälzische Hãuieversieigeruno Die Süddeutſche Fettſchmelze EB́ch Mannheim br⸗ wor am Mittwoch das bad.⸗pfälziſche Februargefälle und 5 1 14.242 Stück Großviehhäute, 20.020 Kalbfelle, 58 Freſſer, 1017 Hammelfelle zum Ausgebot. Der Beſuch war auge Verkauf geſtaltete ſich flott. Kalbfelle verloren gegen 5 der letzten Auktion—4 Pfg., Häute aller Gattungen in 0 Gewichtsllaſſe 30—49 Pfd. 10—15 v. H. Im übrigen meie den letzte Preiſe, teilweiſe—2 Pfg. darunter, teilmen darüber erzielt. Im einzelnen wurden je Pfd. in bezahlt: 61. 1 30—40 1 50 59 1 60—78 1 80 —47 Kuhhäute 42—49 41—46 41—47 4 Schhenhante—40 42—47 45—50—0 Ninderhäute 52—50 46—51 45—51 46—36 Farrenhäute 37—42 58—41 36—38 8³ Bullenhäute: Schuß 30. Kalöfelle: bun K pf, r. u. beſch. bis 9 Pfö. 47—40, bis 15 d. 44,25, rote ohne Kopf, r. u. beſch. bis 8 5, bis 15 Pfd. 49,50—52, bis 20 Pfund . Freſſerfelle: rote ohne Kopfh 0 Pfd. 26—28,25. Schaffelle: grobwollig⸗vollwo 36—44, Blößen 18—21. * Viehmarkt Kandel, vom 13. März. Anfuhr 149 Bezahlt wurden für große Ochſen 330—400, für mi hre, 320—350; trächtige Kühe 300—880; Jungvieh,—2 Ja in 200—280, Jungvieh unter einem Jahr 90—150 /. Für Pfund Lebendgewicht für vollfleiſchige Ochſen wurden⸗ bis 20 Pfg. bezahlt.— Schweinemarkt: Zufuhr: 218 068 und 13 Läuferſchweine. Milchſchweine 30—36/ pre, 13 ſtärkere 38—44 /; Läuferſchweine 50—60/ und Anſt ſchweine 110/ pro Paar. Ueberſtand 20 Stück. Kühe, 10 Kalbinnen, 12 Rinder, 5 Läufer und 89 45 Verkauft: 4 Ochſen zu 290—340 /, 3 Kühe zu 160700 70 6 Kalbinnen zu 820.—300, 5 Rinder zu 120—210 ei Ferkel zu 38—40—43 /, 1 Läufer zu 88, 2 zu 60 ueni zu 75. Handel auf dem Viehmorkt mittel Schweinemarkt lebhaft. 9 * Schwetzinger Schweinemarkt. Zufuhr: 104 W16 ſchweine, 40 Läufer. Preiſe: Milchſchweine pro Paar 2 32 /, Läufer pro Paar 38—52 /. Verkauf gut. eine, * Bellheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 50 Triebſchm, il 60 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 88—41, M ſchweine 27—45 je Paar. Marktverlauf flott. auſer * Meckesheimer Schweinemarkt. Auftrieb: 40 6 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 42—48, Milchſchwein bis 38„(. Marktverlauf: lebhafte Nachfrage. iſers⸗ Frühjahrs ⸗Pferde⸗ und Fohlenmarkt in Kai arl. lautern. Der zweite Frühjahrs⸗Pferde⸗ und Fohlen ags in Kaiſerslautern wird am 27. März 1934, von vormi 8 Uhr an auf dem Ausſtellungsgelände abgehalten. Würz * Pferdes und Fohlenmarkt Donaueſchingen v. 15. Stüc Zufuhr: 112 Pferde, 39 Fohlen. Verkauft etma—280 4 Preiſe: Fohlen—Ljährig 200—550 /, Pferde 200—1 Der Handel war gut. Amerikanische Schweine- und Schmalz“ Noſierungen 905 Chikago, 14. März Schluß(in Cents per 100 ſheine Leichte Schweinenn Pr. 400, h. Pr. 450; ſchwere Schmh, u. Pr. 425, h. Pr. 70; Schweinezufuhr in Chikago 1⁵ im Weſten 64 000 lbs.): Chikago, 14. März. Schluß(in Cents per 100 Bauch⸗ Schmalz: Mai 66,62, Juli 670; G; Sept. 692,50 ſpeck(tr. geſ.) per Mai 750, per Juli 735. 1b5•J: Neuyork, 14. März. Schluß lin Cents per 100 eftern Schmalz prima Weſtern lyco 725; dto. mioͤdle Wel 712—720; Talg unv. Weinversſeigerung Grünsiadi e J. Grünſtadt, 15. März. Verſchiedene Mitglieder her Grünſtadter Weinmarktes brachten geſtern 570 Ouali⸗ 1932er und 1933er unverſchnittener Unterhaardter Gegen⸗ täts⸗ und Konſumweine zum öffentlichen Ausgebot. Wein⸗ über des letzten Weinausgebotes des Grünſtadter Preis- marktes war der Beſuch mäßig. Auch ein kleiner rückgang iſt zu verzeichnen. ine: Bewertet wurde je 1000 Liter 19322er Weißwe Gre⸗ Biſſersheimer Orlenberg natur 620; Kleinbockenheimer Halb thenborn Spätl. natur 620; oͤto. Haßmannsberg 60ſeect, Rsl. Spätl. 760. 1933er Weißweine 9 zur. Grünſtadter Freundchen 620; Bockenheimer Berg 940 9620 Grünſt. Mittelpfad 610, 600; Grünſt. Höllenpfad Dirnit⸗ Mühlheimer Löwe 610; Biſſersh. Steinhübel 62²07 65 oto. Schirmberg 670; dio. Kieſelberg Bulettriesl. 700gkurt Stahlberg Rsl. 640. 1933er Weißwern 5⁰⁰ Aſſelheimer Golöberg 590 zur.: Grünſt. Bergel Heſſel, zut.“ Ahelh. Goldberg 600, Mühlh. Berg 600, Dfo. Nühlh, brunnen 530 zur.; Sauſenheimer Krummland 7 ſt.4 Gaſſenweg Traminer 710; dto. Berg Rsl. 710; 600 lenpfad 600; Mühlh. Berg 570 zur., dto. Augeweh zur. Grünſt. Mittelpfad Rsl. 730; Bockenheimer Nil 5ʃ6 0 670, Kleinbockenh. Haarſchnur 700; Dirmſt. Moan ded arohe⸗ 660; dto. Stahlberg Rel. 660 zur.; Sauſenh. 900 J 700, Diemſt, Kieſelberg 710, Sauſend. Schloßberg Lauſenſ, Meer 660; Großkarlbacher Schellenpfad 670 zur.; 9 Reis 620 Jur. Freinsgeimer Goldberg 710, Sauſeranſenh, gewann 660 Jur., 720, Dirmſt. Oberthorgorten 7207 5 Reis 770: Dirmſt. Oberthorgarten Spätl. 7703 juitenhofgarten Spätl. 840; dto. Horn 760.— Oſter⸗ Portugieſer⸗Weißkelter ung: Sauſenh. ur. au, verb. 460, dto. Wart 450, Biſſersh. Berg 400 Mühlh 1933er Portugieſer Rotkelterung: zur, Berg verb. 440 zur.; Grünſt. Hochgewann verb. tur Aſſelh. Höllenberg natur 420; Biſſersh. Berg na zur.; Aſſelheimer Goldberg natur 440 zurück. Geld- und Devisenmarki — Zürich, 11 Mätz Ethlab zmfict) Honstarin-— pafi 20.30.—f Speuin 42.80— Prg— — Kolland—55 8—.— 100 7 He /4 berlin.90— Badspest 55 5 en 7820 Marf../ 5 ee 7 llien 26.55— Piis— LIn—. Paris, 14. Mirz Geklub amflich). 9 London 77,5 Spauien 306¾ f Ropenhagen— Pien, 2 kehmt 15.20, Klen. 180.) ans.—, belen 3 4% Süwei: 4303% Siockm 400/ LParz Amsterdam, Il. Mäm Gchiul antliah. 61% Derin 56 9 Belien 34 86 0al0 98.42½ J Muu 9 loude, 7 7s dcei 47 94— Jur, Monn 33.9,, kriſetenn e, ſeh. i129% lele, 12.76— Pcboin 30.12½ fög, P 977½½ Had—. en—.— n. London, 16. Märr Gckluß amtlich)„ kn,.40,/ kuretnn 26.30 6 hden— I kiel P10./ Sain. 19.35 Sei,— e Amsterdam.57½ 0Osle 19.90¼ Aoastanin..— Jinie 7 bet 69.52 lissebon— Ain—— Brüssel 2355 Reisiogiors—[Pien— Haoclen aen 59.58 Prag— finee,— eeee, Beriin 12.84 hocdapest— Saevos Aes— Sunn ch Kawein, 15.50 Pegad—EPEEE Spanlen 37.48 Sotis— Hbongkong— Scal Neuxorkr, 14. 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