* erſ eich 4 die 1 re urbeitsſchlacht diesmal mit einer großen Fluß⸗ 59* 4 ſüe Auden halten, daß während des Jahres 1938 erſt Neue Urſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: — Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren eſchaftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. Mnr Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ * k. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, 0 Friedrichſtratze 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 zannheimer Seitihic Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeiled 3, 79mm brette Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Famtlien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Sonntags⸗Ausgabe A u. B Samstag, 17. März, Sonntag, 18. März 1934 145. Jahrgang— Nr. 129 Der Frühlingsfeldzug gogen die Arbeilsloſigkeit Anbeirrbarer Aufbauwille kahtdericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. März⸗ * ganz Deutſchland ſind jetzt die Vorbereitun⸗ für den kommenden Mittwoch, den 21. März, an 0 mit einem Großkampftage die neue Phaſe in Pun Arbeitsſchlacht beginnt, im Gange. Im Mittel⸗ kte ſteht, wie ſchon bekanntgegeben, der feier⸗ kar Akt an der Bauſtelle Unterhaching an der ge⸗ ten Autobahnſtrecke München.-Landesgrenze, kun keichskansler Adolf Hitler über den Rund⸗ 3 zum deutſchen Volke, zu allen Arbeitsſtellen 0 Autobahnen im übrigen Deutſchland, zu den neu zinneſtellten Belegſchaften der an dieſem Tage be⸗ nenden Arbeitsvorhaben, zu den Arbeitsdienſt⸗ Reern und allen kleinen und großen Betrieben im 8* ſpricht. Die Reichsautobahnen ſtehen in der 1 en Linie dieſes 21. März, an dem jedoch auch ne zahlreiche, ja man kann ſagen zahlloſe andere keue Arbeitswerke aller Art ihren Anfang nehmen. Der Frühlingsbeginn iſt in dieſem Jahre der mächtige Aufbruch der wirtſchaftlichen Kräfte des deutſchen Volkes zur Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit und zur Herbeiführung der wirtſchaftlichen Geſundung. Ohne Uebertrei⸗ ung darf geſagt werden, daß dieſer gewaltige Einſatz, der ſchlagartig an einem Tage er⸗ Jolgt, ein für die Welt bisher ungekanntes upiel unbeirrbaren Aufbauwillens dar⸗ ſtellt. Bacon den größeren Arbeitswerken, die außer in kewern am 21. März in Angriff genommen werden, ſilttten wir zunächſt die Arbeitsvorhaben im weſt⸗ täſchen Induſtriegebiet. Dort iſt eine Erwei⸗ die ang des Dortmund⸗Ems⸗Kanals in Wege geleitet, die mit einem Koſtenaufwand von wird neun Millionen Mark durchgeführt Rer Weiter erfolgt der erſte Spatenſtich zur bei Schsautobahn auf der Weſt⸗Oſt⸗Linie uun Schloß Berge. Es iſt außerdem eine ganze Reihe örtlichen Arbeitsvorhaben(Bodenverbeſſerun⸗ Wobe. dergl.) ſchon vorbereitet, die derartig angelegt. hüarden ſind, daß ſie ſozufagen die Ankurbelung für de ſelbſttätige Weiterentwicklung der Wirtſchaft bil⸗ ih Es handelt ſich durchweg um volkswirtſchaftlich Seutierende Projekte. — wirtſchaſtliche Wiederbelebung im weſtlichen luruüſtrierevier ſpielt angeſichts der Zuſammenbal⸗ kris, großer Arbeitermaſſen und wichtigſter Indu⸗ Pouen eine ganz beſondere Rolle. Deshalb iſt auch 10 bisher in Rheinland⸗Weſtfalen beſonders nach⸗ De ich gegen die Arbeitsnot vorgegangen worden. Oberpräſident von Weſtfalen, Frhr. v. Lüninck, te neulich die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß der prozentuale Rückgaug der Arbeits⸗ oſigkeit in Weſtfalen deu Reichsdurchſchnitt ganz erheblich überſteigt. der Zeit von Ende Februar 1933 bis Ende Ja⸗ näm 1934 betrug der Rückgang der Arbeitsloſigkeit dienlich in Weſtfalen 44,3 v.., während er ſich für Zeit beim Reichsdurchſchnitt auf 37,1 v. H. kaut Hier in dem Gebiet zwiſchen Weſer und Ruhr gewiſſermaßen die Probe auf die Energie ge⸗ ämpf werden, mit der in der Arbeitsſchlacht ge⸗ Pft wird. 5 ber sließlich nennen wir noch aus der großen Reihe haberum Mittwoch beginnenden neuen Arbeitsvor⸗ u im Reich die Vorbereitungen, die ſehr umfang⸗ n Leipzig getroffen werden. Dort beginnt In eguli ierungs⸗Maßnahme, indem die Luppe bechetiert und die Flutwelle nördlich des Hochflut⸗ ſlaus der Elſter vertieft wird. Ein großer Wald⸗ im Raume des neuen Flußbettes der Luppe iſt Iim Gange. mialee Vorzeichen, die ſich aus der bisherigen Ent⸗ ung der Arbeitsſchlacht während des Sommers Ein aind des Winters 1933/34 ergeben, ſind günſtig. Leindeutiges Zeichen kann man z. B. aus der Eutwicklung der Bautätigkeit iis men. Dieſe hat ſich nach den Feſtſtellungen lcbens tatiſtiſchen Reichsamtes im Januar weiter m Jars entfaltet. Die Zahl der Baubeginne war Weg muar mit 4303 dreimal ſo hoch wie im Jannar u vedamals waren nämlich nur 1417 Baubeginne rzeichnen. Weiter bildet AUnterſuchung des Statiſtiſchen Reichsamtes über den Fleiſchverbrauch eine kn n eitrag zur Beurteilung der durch die bisheri⸗ e 0 geſchaffenen Lage. * P baſen der Arbeitsſ 8 ſchlacht W iſt der Fleiſchverbrauch wieder bemerkens⸗ ur uim Anwachſen. Dabei muß man ſich natürlich angſame Wandlung im Cleiſchverbrauch eintre⸗ konnt 9 Meronnte, denn die eszählung beginnt mit den uus u—5 Verhältniſſen des Ja⸗ ungünſtig gelagerten Sie ſagen„SA“ und meinen Die Srengäbeſeregengen der letzten Vochen haben Geiht daß jedes Land dem andern höflich e den Vortritt in der Ab ſtung laſſen will. Als Ausr e ſchützen ſie meiſt die SA vor, die angeb⸗ lich für ſie eine Gefohr bedeute und die kontrolliert werden müſſe, bevor ſie an Abrüſtung denken. In Wirtlichkeit hat jeder Angſt vor des anderen Stärke. Frankreich meint Italien, England Japan uſw. Der beſte Beruf für den Engländer „Ein junger Mann, der ins Heer eintritt, kann mit Sicherheit in die zukunjt ſehen · Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 17. März Wenn ſchon die jetzt dem Unterhaus zugeleiteten Heeresetats, die gegenüber dem Vorjahr ſehr erheb⸗ liche Vermehrungen aufweiſen, eine höchſt eigen⸗ artige Begleitmuſik zu den engliſchen Abrüſtungs⸗ erklärungen ſind, ſo wird die Differenz zwiſchen Theorie und Praxis durch die geſtrigen Erklärun⸗ gen des Finanzſekretärs Duff Cooper, nur noch größer. Während all⸗ gemein von Abrüſtung geſprochen wird, und dies in ganz beſonderem Maße auch die engliſche Denkſchrift tut, während man in engliſchen politi⸗ ſchen Kreiſen nicht ſelten mit großer Schärfe gegen Muſſolinis Plan einer Stabiliſierung der Militär⸗ ſtärken auf ihre gegenwärtige Höhe polemiſiert, will England jetzt ſein Heer nicht unbeträchtlich vermehren. Nach den Ankündigungen von Duff Cooper oll ein neuer Zweig der Landarmee, ein ſogenanntes „königlichen Verteidigungskorps“, gebildet Dieſes Verteidigungskorps ſoll aus früheren Hee⸗ resangehörigen, die wie z. B. Alter, nicht mehr zum Dienſt in der Land⸗ armee taugen, zuſammengeſetzt werden. Es ſoll ge⸗ mäß der Erklärung Coopers nur in Notfällen für den Schutz gefährdeter Orte verwendet werden. Zu dieſen gefährdeten Orten gehören aber auch Brücken und beſonders die großen Waffen⸗ arfenale. Dieſes Verteidigungskorps wird, ähnlich wie die übrige Armee, angeworben werden, tritt aber nur in wirklichen Fällen der Not in Aktion. Da für dieſes neue Verteidigungskorps in erſter Linie alte aus⸗ gediente Soldaten in Betracht kommen und man auch hauptſächlich unter ihnen werben will. bedentet der Beſchluß der engliſchen Regierung nichts anderes, als eine beſonders qualifizierte, jeden Augenblick bereite Reſervearmee zu ſchaffen. Man legt von der Regierungsſeite großen Wert dar⸗ im Kriegsminiſterium, werden. aus irgendwelchen Gründen, für Deutſchlands auf, den rein defenſiven Charakter dieſer neuen Or⸗ ganiſation zu betonen. So heißt es, daß dieſe neuen „Streitkräfte weniger gegen einen ſeindlichen Angriff verwendet werden ſollen, als vielmehr gegen übel⸗ wollende Perſonen oder ausländiſche Agen⸗ ten im Innern.() „Ueber die Ankündigung dieſes Verteidigungskorps hinaus bot die geſtrige Rude Duff Coopers manch andere intereſſante Einblicke in die engliſche Ab⸗ rüſtungspolitik. Auch in der geſtrigen Unterhaus⸗ ſitzung fiel wiederum wie am Vortage manches ſcharfe Wort gegen Deutſchlan d. Wie groß wäre aber erſt die Entrüſtung geweſen, wenn ein deutſcher Miniſter Worte geſprochen hätte, wie ſie geſtern der Engländer Duff Cooper brauchte. „Ich kann mir keine beſſere Poſition für einen jungen Mann von heute denken als die Armee. Ein junger Mann, der in das Heer eintritt, kann mit völliger Sicherheit in die Zukunft ſehen.“ Ein ähnlicher Satz, von Deutſchl and geſprochen, würde für England wieder einmal der beſte Beweis Militarismus, wenn nicht gar Kriegswillen, geweſen ſein. Im Munde eines Bri⸗ ten iſt er für England aber nur eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Von beſonderem Intereſſe war Duff Coopers Warnung⸗gegen die„Enthuſiaſten der Motoriſie⸗ rung“, die am liebſten die ganze Kavallerie abſchaffen und den letzten Infanteriſten in einen Tank ſtecken möchten. Duff Cooper erklärte, daß die Infanterie immer noch die Hauptwaffe bei gewiſſen mi⸗ litäriſchen Operationen ſein würde, und daß Tanks und Panzerwagen in manchen Arten der Kriegsfüh⸗ rung ungeeignet ſeien. Dieſe Erklärung hat aber Duff Cooper nicht gehindert, in einem weiteren Satz zu ſagen, daß die Tanks heute eine viel gewaltigere Waffe als im Jahre 1918 ſeien, und wenn heute ein Krieg unter ähnlichen Bedingungen wie der letzte ge⸗ führt würde, die Tanks wahrſcheinlich die entſchei⸗ dende Rolle ſpielen würden. GWeitere Meldungen hierzu ſiehe Seite.) 1933. Immerbin zeigt ſich, daß im Laufe des Jahres 1933 ein Geſamtfleiſchkonſum von 3,19 Mil⸗ lionen Doppelzentnern erreicht wurde(gegenüber 31,72 Millionen Dopelzentnern im Jahre 193)), und daß der Verbrauch je Kopf der Bevölkerung um 0,55 Kilogramm auf 49,42 Kilogramm ſtieg. Abſolut geſehen beſagt das, daß dieſer Anteil nur noch um ein gexinges hinter dem Verbrauch des Jahres 1913(50,35 Kg. je Kopf) zurückbleibt. Das i ſteine Feſtſtellung, aus der ſich Rück ſchlüſſſe auf Lebenshaltung eine beginnende beſſere ziehen laſſen. Parallel dazu hat ſich— eins beſtätigt das andere— die Stromerzeugung günſtig er⸗ höht. Sie war im Januar 1934 um 13 v. H. höher als im entſprechenden Vorjahrsmonat. Die Strom⸗ abgabe an gewerbliche Verbraucher iſt im Dezember 1933 und im Januar 1934 weiter angeſtiegen. Da der elektriſche Strom die wichtigſte Kraftquelle in der deuſchen gewerblichen Wirtſchaft darſtellt, kann man ſagen, daß die vermehrte Stromabnahme ein un⸗ trüglicher Beweis für die fortſchreitende Wieder⸗ belebung iſt. Vegräbnis einer Illuſion Mannheim, 17. Märd. Schickſalstagel Schickſalsſtundenl Wie oft haben wir in den letzten Jahrzehnten dieſe großen Worte im Munde und in der Feder geführt. Durch die uns alle gewaltig aufwühlende Macht des Schickſals ſelbſt ſind wir inzwiſchen großen Worten gegenüber ſehr zurückhaltend geworden. Wir haben einſehen gelernt, daß die Zeit gleich⸗ mäßig dahinrollender Jahre vorbei iſt, daß uns das große Glück und das große Leid beſchieden iſt, in die ſchmerzhaft⸗ſelige Geburt eines neuen Zeitalters mitten hineingeſtellt zu ſein und daß in dieſer ge⸗ waltig brodelnden Gärung alle Tage Schickſalstage für uns ſind. So zuverſichtlich wir ſind, daß nach der großen innerpolitiſchen Bereinigung und Einigung mit dieſem Frühling das Jahr des wirtſchaftlichen Wiederaufſtieges Deutſchlands zur Auswirkung kommt, ſo ſehr ſind wir davon überzeugt, daß auch die außenpolitiſchen Beziehungen zu unſeren Nach⸗ barn unmittelbar vor einer grundſätzlichen Klärung ſtehen. Bei der ungeduldigen Erwartung endgülti⸗ ger Entſcheidungen müſſen wir uns freilich immer bewußt ſein, daß nach dem uralten Spruch Heraklits, des Dunklen, des Weiſen von Epheſus, alles auf der Welt in dauernder Umbildung begriffen iſt, daß un⸗ aufhörlich„alles fließt“. So iſt es nun heute ſo weit gekommen, daß das Wort„Abrüſtung“ enoͤgültig aus unſerer Sprache verſchwinden muß, jedenfalls dann, wenn man nicht von Illuſionen und ſchönen Menſchheits⸗ träumen ſpricht, ſondern realpolitiſche Erörterungen anſtellt. Das Wort„Abrüſtung“ verſchwindet und wird erſetzt durch den Begriff„Rüſtungs⸗ Gleichberechtigung“. Jeder, der die weltpoli⸗ tiſchen Tatſachen und die Zuſammenhänge ſo grau⸗ ſam nüchtern ſieht, wie ſie leider Gottes nun einmal ſind, wird dieſen Wechſel nur begrüßen können. Fünf⸗ zehn lange Jahre hindurch iſt das Wort„Abrüſtung“ in allen Variationen und Ausdeutungen, in Hoff⸗ nung und Zweifel, mit allem Ernſt und mit allem Spott, in ehrlicher Bereitſchaft und mit heuchleriſcher Hinterliſt von allen Seiten ſo unendlich viel gebraucht und miß braucht worden, daß es zuletzt kein Menſch mehr hören konnte. Jedes Kind wußte allmählich, daß das Wort von der Abrüſtung nichts weiter war und iſt als eine lächerliche Phraſe. Je mehr die von Abrüſtung ſprachen, deſto mehr rüſteten ie auf. 4 Nur Deutſchland durfte nicht aufrüſten. Es mußte ſich auf die ihm im Verſailler Friedensdiktat zugebil⸗ ligte Reichswehr in Höhe von 100 000 Mann beſchrän⸗ ken, obwohl ſchon der polniſche Nachbar mit einer Be⸗ völkerung von31 Millionen über ein dreimal ſo großes Heer verfügt wie Deutſchland. Von der ungleich beſſeren Ausrüſtung ganz zu ſchweigen. Immer wie⸗ der und wieder haben wir an das ſogenannte Welt⸗ gewiſſen appelliert und verlangt, daß die andern Völker das uns feierlich gegebene Verſprechen für die eigene Abrüſtung in die Tat umſetzen ſollen. Immer wieder haben wir betont, daß uns ſchon aus finanziellen Rückſichten und zwecks Schaffung einer Atmoſphäre des Vertrauens die Abrüſtu ng auch der andern Völker viel lieber ſei, als die eigene Aufrüſtung. Mit geradezu naiver Hoffnungsſelig⸗ keit haben wir bis zuletzt an den guten Willen der andern Völker geglaubt. Während wir bei unſerer Lage mitten in Europa, ſelbſt faſt wehrlos, ohne Feſtungen, ohne betonierte Grenzen, ohne Luftflotte, ohne Kriegsflotte dem Zugriff ſchwerbewaffneter Nachbarn jeder Zeit preisgegeben ſind, ſchreien die Franzoſen als die ſtärkſte Militärmacht Europas in der hyſteriſchen Angſt ihres ſchlechten Gewiſſens nach immer noch mehr Sicherheit. Obendrein beſchul⸗ digt man uns, die wir, um nicht allen Zufälligkeiten preisgegeben zu ſein, um eine beſcheidene Erhöhung unſerer Truppenſtärke und die Bewilligung von aus⸗ geſprochenen Verteidigungs waſſen nachgeſucht hatten, geheimer Aufrüſtung. Dabei war bei den Franzoſen alles nur durchſichtige Heuchelei und fa⸗ denſcheiniger Vorwand, um ſich der eigenen Ab⸗ rüſtung zu entziehen. Angeſichts dieſes unverkennbaren Tatbeſtandes hätte eigentlich die ganze Welt von einem gigantiſchen Hohnlachen widerhallen müſſen. Doch ſeltſamerweiſe erlebten wir es wieder einmal, daß faſt alle Welt den Franzoſen gegenüber eine Langmut hat, die man uns niemals zubilligen würde. Dem Starken und Mäch⸗ tigen gegenüber verhält man ſich eben anders als gegen jemanden, den man für widerſtandsunfähig hält. Wie wäre es ſonſt möglich, daß nicht einmal der vereinte deutſch⸗italieniſch⸗engliſch⸗amerikaniſche Druck die Franzoſen von ihrer völlig unnachgiebigen Haltung in der Frage der deutſchen Rüſtungs⸗Gleich⸗ berechtigung abbringen kann? Eine gewiſſe Aufklärung dieſes Rätſels iſt frei⸗ lich leicht darin zu finden, daß ſich weder die italie⸗ ——————————————— Die vorliegende Ausgabe umiagst 20 Seiten 2. Sette/ Nummer 129 Neue Mannyeimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 10 niſche noch die engliſche Politik in dieſer für die Sicherung des Weltfriedens ſo entſcheidenden Frage ſo eindeutig klar gegen die Ueberheblichkei⸗ ten und unberechtigten Anſprüche Frankreichs ſtellt, wie man es der gemeinſamen europäiſche n Sache wegen erwarten müßte. Wir ſind uns ſelbſt⸗ verſtändlich völlig Uar darüber, daß die Polittk je⸗ den Landes in erſter und letzter Linie immer nur ihre eigenen Zntereſſen verfolgt. Sicher iſt aber auch, daß die augenblicklich noch in vollem Gang be⸗ findliche italieniſche Extratour mit Oeſterreich und Ungarn die Franzoſen ermutigt, von einer Kaltſtel⸗ lung Deutſchlands durch Muſſolint zu faſeln und für ſich ſelbſt eine neu aufblühende Freundſchaft mit der italienkſchen Schweſter in Rechnung zu ſtellen. Außer Frage ſteht auch, daß die von dem Lordſiegelbewahrer Eden dieſer Tage im Unterhaus bei der Erſtattung ſeines Retſeberichtes gemachten Aeußerungen über General Görings„militariſtiſche“ Rede den Franzoſen gerade in dieſem entſcheidenden Stadium neues Waſſer auf ihre ſchon ſaſt trocken gewordenen Mühlen gelieſert haben. Dabei mußten wir uns ſelbſt erſt beſinnen, womit denn eigentlich General Göring die im jetzigen Augenblick ſo höchſt unangebrachte Kritik des Herrn Eden herausgefordert hat. Da Eden bemerkt, die Rede ſei in den„letzten Tagen“ gehalten worden, ſo kann er nur die Anſprache meinen, die Göring bei der Einführung des neuen Potsdamer Bürger⸗ meiſters gehalten hat. Wenn Eden, der früher ſelbſt Offizier war, Görings an hiſtoriſcher Stätte Preußen⸗Deutſchlands gemachten Ausführungen wirklich derartig mißverſtanden hat, daß er ſie als „militariſtiſch“ anſieht, ſo empfehlen, daß er ſich nochmals mit der rein inner⸗ politiſchen Rede des Miniſterpräſidenten befaßt und ſich dabei die Worte des engliſchen Hiſtorikers Carlyle über das preußiſche Heer vor Augen hält, in denen es heißt:„Die ewig gültigen ſittlichen Werte der preußiſch⸗deutſchen Armee hätten keineswegs allein auf ihren Schlachtfeldern geleuchtet, ſondern dieſe Armee ſei für die deutſche Nation eine Schule der Ehre, der Zucht und der vaterländiſchen Hingabe geweſen.“ Was aber die Furcht vor unſerer SA und SS angeht, die nicht nur von Frankreich, ſondern teilweiſe auch von England in völlig falſchem Licht geſehen wird, ſo kann man dabei nichts Beſſeres tun als auch an dieſer Stelle ſich auf ein Wort zu be⸗ ziehen, das während der Unterhausanſprache dieſer Woche der Staatsſekretär im Kriegsminiſterium Duff Cooper bei der Vorlegung ſeines Haus⸗ haltsvoranſchlags ausgeſprochen hat. Bei der Ver⸗ eidigung des Offiziers⸗ Ausbildungs⸗ korps, dem viele Schüler der oberen Klaſſen öer höheren Lehranſtalten an⸗ gehören, führte der Staatsſekretär aus,„wenn man ſagen wolle, daß Schießen und Feld⸗ übungen einen Mann zum Militariſten mach⸗ ten, ſo wäre das genau ſo, als ob man ſage, Fußball⸗ ſpiel verleite zum Mord und das Leſen von Horaz zum Quartalsſäufertum.“ Die gleiche draſtiſche Rechtfertigung möchten wir auch für die Ausbildung unſerer Jugend in An⸗ ſpruch nehmen. Oder will man unſeren Anſpruch auf Gleichberechtigung noch immer mit der dummen Redensart niederknüppeln, daß, wenn zwei dasſelbe tun, es nicht dasſelbe iſt? Mit ſolcher Spiegelſechte⸗ rei kann man uns nicht länger mehr bluffen. Wir wiſſen nur zu gut, daß die Franzoſen und Engländer ſich in Wirklichkeit gegenſeitig mehr vorein⸗ ander fürchten als vor uns. Das Bild auf der erſten Seite der vorliegenden Ausgabe gibt dar⸗ über ebenſo zutrefſenden wie anſchaulichen Aufſchluß. H. A. Meißner. Frankreich lehnt ab — Paris, 16. März. Der Senatsausſchuß für auswärti⸗ ge Angelegenheiten hat ſich am Freitag mit der internationalen Lage beſchäftigt. Der Ausſchuß⸗ vorſitzende Dérenger berichtete an Hand der diplo⸗ matiſchen Unterlagen des Quai'Orſays und ſeiner letzten Unterredungen mit Außenminiſter Bartou über die Abrüſtungsfrage, beſonders die deutſche Note vom 13. März. Nach eingehender Ausſprache wurde folgende Entſchließung, die dem Miniſterpräſi⸗ denten und dem Außenminiſter überreicht werden ſoll, einſtimmig angenommen. Der Auswärtige Senatsausſchuß bekennt ſich zu der vom Senat am 18. Januar 1934 mit 257 gegen drei Stimmen als Abſchluß der Interpellationsausſprache über die Außenpolitik angenommenen Entſchließung und beſtätigt ſeine früheren Beratungen, wonach Frankreich angeſichts der Aufrüſtung Deutſchlands und mangels ſeder or⸗ ganiſierten Sicherheit ſich nicht durch ein Abkommen binden kann, deſſen Wortlaut es zwingen würde, entweder ſeine Rüſtungen herabzuſetzen, oder auf die unerläßlichen Bedingungen ſeiner eigenen Sicherheit zu verzichten. te Abſend der—+.— Eugland — Paris, 17. März. Außenminiſter Barthon hat, wie der„Matin“ erklärt, den Wortlaut der frauzöſiſchen Antwort auf die engliſche Denkſchrift in der Rüſtungsfrage Mittwochabend fertiggeſtellt. Die Antwort iſt am Donnerstag vom Miniſterpräſidenten Doumergne einer Durchſicht unterzogen worden. Die Note wird nach Genehmigung durck den für Samstagnachmittag einberufenen Miniſterrat ſofort nach London abgehen. Polizeioberwachtmeiſter von Einbrechern erſchoſſen — Aachen 1. März. In der Nacht zum Sams⸗ tag gegen 5 Uhr wurde in Aachen ein Oberwacht⸗ meiſter von Einbrechern erſchoſſen. Nach den bis⸗ herigen Ermittlungen hat der Polizeioberwachtmei⸗ ſter die Einbrecher, die mehrere Aktentaſchen mit We nflaſchen und Lebensmitteln bei ſich trugen, ge⸗ ſtellt und iſt hierbei von ihnen niedergeſchoſſen worden. 555 * Ordensverbot für alle Wehrpflichtigen in der Schweiz. Ab 15. März iſt allen Wehrpflichtigen in der Schweiz die Annahme oder der Beſitz ausländi⸗ ſcher Orden verboten worden. Bisher galt ein der⸗ artiges Verbot nur für einen Teil der Wehrpflichti⸗ gen. Die Schweiz ſelbſt verleiht bekanntlich weder Orden noch Titel. kann man ihm nur Das Ergebnis der Dreierkonferenz Wirtſchaftliche und politiſche Vereinbarungen— Die Lage noch undurchſichtig Drahtbericht unſeres röm. Vertreters — Ro m, 17. März. Laut Miteilung der„Agenzia Stefani“ hat am Freitag nachmittag im Palazzo Venecia zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös eine neue Zuſam⸗ menkunft ſtattgeſunden, die drei Stunden dauerte und in der die am Donnerstag begonnene Erörte⸗ rung der wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen mit der Paraphierung zweier Protokolle abgeſchloſſen wurde. Die Protokolle ſollen bereits am Samstag unterzeichnet werden. Was die Zimes“ zu melden wiſſen Meldung des DNB. — London, 17. März. Die Berichte über die Erzielung einer italieniſch⸗ öſterreichiſch⸗ungariſchen Vereinbarung in Rom wer⸗ den hier mit dem größten Intereſſe aufgenommen. Allgemein wird klar zum Ausdruck gebracht, daß die Vereinbarung ohne Zweiſel nicht nur einen wirt⸗ ſchaftlichen, ſondern auch einen politiſchen Charakter habe. Der römiſche Berichterſtatter der„Times“ nimmt an, daß man ſich endgültig über eine Art Gegenſeitigkeits⸗Konſultativpakt geeinigt hat, wäh⸗ rend die wirtſchaftlichen Verhandlungen noch nicht völlig abgeſchloſſen ſeien. Das politiſche Abkommen werde für den Beitritt anderer Staaten offen gelaſſen werden, aber man könne annehmen, daß niemand eine beſondere Einladung erhalten wird. Es erſcheine überhaupt ſehr problematiſch, ob irgend ein anderes Land einen Beitritt wünſche. Beſonders ſcheine die Zeit für ein ſolches politiſches Abkommen zwiſchen Ungarn und der Tſchechoflowakei noch nicht gekommen zu ſein, das Ungarn befriedigen würde. Außerdem könne die Tſchechoſlowaket ange⸗ ſichts der Bedingungen des Abkommens zwiſchen den Staaten der Kleinen Entente unter keinen Umſtän⸗ den in eine Abmachung mit Ungarn eintreten, ohne ſeine beiden Verbündeten befragt zu haben. Der italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſche Konſul⸗ tativpakt werde daher ſehr wenig dazu beitragen, den gegenwärtigen Tatſachenbeſtand zu ändern. Man könne beſonders erwarten, und dieſe Meinung wird auch von anderen Blättern ausgedrückt, daß er die Stellung von Dollfuß moraliſch ſtärken und Oeſterreich feſter an Italien binden werde. Was ſagt Paris? Meldung des DNB. — Paris, 17. März. Der römiſche Vertreter von Havas erklärt, es ſei wahrſcheinlich, daß neben der gemeinſamen Ver⸗ lautbarung, die im Laufe des heutigen Samstags herausgegeben werde, auch der Wortlaut des einen der beiden Protokolle veröffentlicht werde, das poli⸗ tiſchen Charakter trage. Dieſes Protokoll vereinige die drei Länder jedoch nicht zu einem feſten Proto⸗ koll, ſondern beſchränke ſich darauf, die gemeinſamen Intereſſen und die Notwendigkeit einer dauernden Zuſammenarbeit feſtzuſtellen. Es ſei im übrigen von denſelben Gedankengän⸗ gen getragen wie der Viererpakt und enthalte eine Einladung zum Beitritt an alle anderen Mächte, die an der Wiederherſtellung des Gleichgewichts in Mitteleuropa intereſſiert ſeien. Es ſcheine auch nicht, daß im politiſchen Protokoll von einer möglichen Reviſion der territorialen Klau⸗ ſeln der Friedensverträge die Rede ſei.(12) Pertinax ſchreibt im„Echo de Paris“, es ſei un⸗ wahrſcheinlich, daß Ungarn die Garantie für die Un⸗ abhängigkeit Oeſterreichs in einer Form übernehme, die es mit Deutſchland überwerfen könnte. Die territorialen Forderungen Ungarns ſeien nach wie vor ſehr ſtark, und Ungarn bleibe ſich bewußt, dieſe Forderungen nur im Verein mit Deutſchland durchſetzen zu können. Frau Staviſky wünſcht Haftentlaſſung Die Vernehmung von zwei bloßgeſtellten Miniſtern Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 16. März. Frau Staviſky hat geſtern an die Juſtiz einen Antrag um proviſoriſche Haftentlaſſung gerichtet. Sie erklärte dabei, daß ſie von den Geſchäften ihres Mannes nichts gewußt habe, daß ſie auch nach dem Ausbruch des Skandals ſich in nichts eingemiſcht habe und daß ſie ſchließlich, da eines ihrer Kinder ſchwer krank ſei, nicht an eine Flucht aus Frankreich denke. Inzwiſchen hat die parlamentariſche Unterſuchungs⸗ kommiſſion mit der Vernehmung der erſten kom⸗ promittierten Parlamentarier begonnen. Zunächſt wurde der Innenminiſter Mahien und dann der Ackerbauminiſter Queuilles vernommen. Mahien mußte zugeben, daß er Staviſky die Erlaubnis zum Beſuch der Spielſäle in den Kaſinos wieder gegeben habe. Er behauptete dabei aber, daß er über die Perſon des Schwindlers ſich nicht im klaren geweſen ſei. Der Ackerbauminiſter Queuilles konnte nach⸗ weiſen, daß die auf ſeinen Namen lautenden Sta⸗ viſkyſchecks von dem mittlerweile ſeines Amtes ent⸗ hobenen Miniſterialdirektor Blanchard einkaſſtert worden waren, der übrigens Auſſichtsratsmitglied in mehreren Staviſkygeſellſchaften iſt. Blanchard wird wahrſcheinlich ſtraſrechtlich verfolgt werden, denn die Kommiſſion hat ſeine Akten dem Juſtiz⸗ miniſter zur weiteren Behandlung überwieſen. Die zweite parlamentariſche Unterſuchungskom⸗ miſſion, die über die blutigen Aufſtände in Paris Aufklärung ſchaffen ſoll, hat geſtern ihren erſten Bericht Sie erklärt darin, daß die erſten ten abgegeben wurden, daß der polizeiliche Sicherhettsdienſt vor der Kammer zu drei verſchiede⸗ nen Malen die vorſchriftsmäßigen Warnun gen erlaſſen habe und daß dann erſt die einzelnen Poli⸗ ziſten ohne direkte Befehle„aber in berechtigter Not⸗ wehr“ von ihren Feuerwaffen Gebrauch gemacht hät⸗ ten. Maſchinengewehre ſeien nicht gegen die Demon⸗ ſtranten benutzt worden. Ein Deuljther wird in die Mordaffäre hineingezogen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 16. Märtz In der Unterſuchung der Mordaffäre von Dijon, wo man ſeit Tagen immer wieder die nahe bevor⸗ ſtehende Verhaftung der Täter ankündigt, hat man heute in Paris, unter geheimnisvollen Vorſichts⸗ maßregeln einen deutſchen Staatsangehörigen vernommen. Der Name dieſes„Verdächtigen“ wird nicht genannt. Es wird lediglich mitgeteilt, daß die⸗ ſer Deutſche früher längere Zeit in Dijon gewohnt habe, daß er aber im Jahre 1032 infolge einer oͤunk⸗ len Geſchichte die Stadt habe verlaſſen müſſen. Was dieſer rätſelhafte Deutſche mit dem Mord am Land⸗ gerichtsrat Prince zu tun hat, wird nicht geſagt. Es wird lediglich noch mitgeteilt, daß er ſich auf einen zweiten deutſchen Staatsangehörigen, der in Pa⸗ ris anſäſſig ſei, als Leumundszeugen berufen habe. Weiter hat die Polizei heute zwei Ruſſen namens Simanowitſch, Vater und Sohn, vernom⸗ men. Der Vater war einſt Sekretär bei Ra⸗ ſputin. Beide ſind heute Schlepper bei dem Pari⸗ zer Spielklub Cerele Hippique, an dem übrigens auch Staviſky finanziell beteiligt war. Der Sohn hat gerade am Morotage ſeine Hochzeitsreiſe nach Dijon unternommen. Trotz dieſer einzigartigen Gelegen⸗ heit hatte man ihn im Verdacht, daß er irgendwie mit den Mördern in Verbindung geſtanden habe. Auch wurde heute eine Hausſuchung im Cerele Hippique abgehalten und der Spielklub darauſhin geſchloſſen. Die abenteuerliche Flucht Inſulls als alte Frau — Paris, 17. März. Ueber die abenteuerliche Flucht des Betrügers Infull ſind hier aus Athen nähere Einzelheiten bekannt geworden. Danach hat Inſull ſeine Flucht ſehr ſorgfältig vorbereitet. Durch Mittelsmänner hat er in London den griechiſchen Dampfer„Maio⸗ tis“ gechartert, um Griechenland vollkommen unbe⸗ merkt verlaſſen zu können. Als alte Frau ver⸗ kleidet, hat er ſich dann nachts aus ſeinem Hauſe geſchlichen. Als ſeine Flucht mit dem Dampfer „Maiotis“ bekannt wurde, nahm ein griechiſcher Torpedobootszerſtörer ſofort die Verfolgung auf. Das Kriegsfahrzeug konnte die„Maiotis“, die be⸗ reits bis zur ägyptiſchen Küſte gelangt war, noch rechtzeitig einholen und nach dem Pyräus zurück⸗ geleiten. Nachdem der griechiſche Innenminiſter in Zu⸗ ſammenhang mit der Flucht Inſulls gezwungen worden war, ſeinen Rücktritt einzurelchen, iſt nunmehr auch der Polizeipräſident von Athen ſeines Amtes enthoben worden. Bei der Reuung ertrunken Dublin, 17. März. Ein engliſches Tankſchiff endeckte am Freitag abend auf der Höhe des iriſchen Hafens Queenſtown ein Rettungsboot, in dem ſich die 12xöpfige Be⸗ ſatzung eines geſunkenen belgiſchen Dampfers befand. Als das Tankſchiff beidrehte und Strickleitern her⸗ untergelaſſen wurden, legten ſich die Schiffbrüchigen alle über eine Seite des Bootes und brachten es zum Kentern. Inſolge der Dunkelheit und der außer⸗ ordentlichen ſtürmiſchen See konnten nur fünf Mann gerettet werden, die anderen ſieb en ertranken; unter ihnen beſand ſich auch der Kapitän des bel⸗ giſchen Schiffes. Als das Boot von dem engliſchen Tanker geſichtet wurde, hatten die Schiffbrüchigen bereits eine 10ſtündige Irrfahrt hinter ſich. Ermordet und im Sack ins Waſſer geworfen — Königsberg, 17. März. In den erſten Tagen des November v. J. verſchwand Frau Walka aus Jodgallen(Memelniederung), ohne daß bislang trotz eifrigen Nachforſchens eine Spur geſunden wurde. Frau Walka hatte an einem Abend das Haus ver⸗ laſſen, um bei Nachbarn Rundfunk zu hören. Von dieſem Zeitpunkt an fehlte jede Spur von ihr. Jetzt. wurde von Arbeitern ein angeſchwemmter Sack ge⸗ funden, in dem ſich eine Frauenleiche befand, die als die verſchwundene Frau Walka erkannt wurde. Die Frau iſt anſcheinend von noch unbekannten Tätern ermordet und in den Sack geſteckt worden, den die Täter dann ins Waſſer geworfen haben Pariſer Bankier läßt ſich überfahren — Paris, 17. März. Am Freitagabend ſtürzte ſich ein Bankier, Andre Altermann, der burz vor einem Millionenbankerott ſtand, vor einen Zug der Untergrundbahn und wurde auf der Stelle getötet. Zerknall in einer franzöſiſchen Alkoholbrennerei — Paris, 17. März. Bei dem Unglück ſind etwa 30 Perſonen zu Schaden gekommen. Wie groß die Anzahl der Toten iſt iſt aus den erſten Meldungen nicht zu erſehen. einer vertraglichen Feſtlegung konkreter für chüſſe von den Demonſtran⸗ ſierung des franzbſiſchen Standpunktes iſt, noch die Tatſache außer Betracht, daß bei de gleichung der Perſonalſtärken billigerweiſe Eine Alkoholſabrik in Chambon bei Surgeres iſt heute nacht von einem ſchweren Entzündungsunglück heimgeſucht worden. Tatſache. Die deutſche Regierung hält all Die deutſche Denkſchriſt an Frantreich In dem dem franzöſiſchen Botſchafter in—— am 13. März überreichten Memorandum der Rei regierung zur Abrüſtungsfrage heißt es u..: 1. Die franzöſiſche Regierung vermißt in 120 deutſchen Memorandum vom 19. Januar eine Stellungnahme zur Frage der Tragweite der 1 Deutſchland angebotenen Nichtangriffspa fle und zu der Frage des Verhältniſſes dieſer Parn zum Rheinpakt von Locarno. Die ingwiſche veröffentlichte und ratifizierte deutſch⸗polniſche 90 klärung vom 26. Januar ſtellt ein in ſeiner 902 tung völlig klares Beiſpiel dafür dar, daß Den den land in der Verpflichtung, unter keinen Umſtünde zur Anwendung von Gewalt zu ſchreiten, bis an denkbar äußerſte Grenze zu gehen bereit iſt. che den Vertrag von Locarno angeht, ſo hat die Ser 5 Regierung nicht daran gedacht, ihn durch anderwei 05 Nichtangriffspakte abzuſchwächen. In dieſem 4 ſammenhang möchte die deutſche Regierung hinweiſen, daß, wenn das Abrüſtungsproblem regelt iſt, auch der Zeitpunkt gekommen ſein wird, mit den anderen Mächten die Frage des künſtigen Verhältniſſes Deutſch⸗ lands zum Völkerbund zu erörtern. 2. Das franzöſiſche Aide⸗Mémoire vom 14. bruar betont, daß die Vorſchläge der deutſchen 9 65 rung von einer„irrigen Feſtſtellung“ ausgingen, Feſtſtellung nämlich, daß eine wirklich einſchneide, Abrüſtung zur Zeit nicht erreichbar ſei. 13 gegenüber möchte die deutſche Regierung nochme hervorheben, daß ihr ſelbſtverſtändlich nichts wünſchter ſein kann, als daß in der Abrüſtungsko vention möglichſt weitgehende Rüſtungsbeſchränku gen feſtgeſetzt werden. 9 3. Auch in der Kontrollfrage ſcheint 7 Kritik der franzöſiſchen Regierung der Hauptſie nach auf einem Mißverſtändnis zu beruhen. e deutſche Regierung hat für die Einführung der in ver nationalen Kontrolle keine andere als die ſelbſt lle ſtändliche Bedingung geſtellt, daß ſich dieſe Kontto für alle Länder völlig paritätiſch auswirkt. Für 516 Augenblick ſollte es genügen, feſtzuſtellen, daß 16 deutſche Regierung durchaus damit einverſtanden m wenn die Kontrolle möglichſt wirkſam geſtaltet wird und wenn ſie gleichzeitig mit dem. krafttreten oͤer Konvention zu funktionieren beg 4. Mit der Kontrollfrage hängt ein anderer pierg zuſammen, den die franzöſiſche Regierung beſon in den Vordergrund ſtellen zu wollen ſcheint. den iſt die Beurteilung der in Deutſchland beſtehenſhe politiſchen Organiſationen. Die deu ſen Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß dielen Organiſationen kein militäriſcher Charakter beigemeſſen werden kann. Die franööſiſche ſoh rung glaubt eine andere Auffaſſung vertreten zu it. len. Die deutſche Regierung würde durchaus i Länder geltender Verbote einverſtanden ſein, 13 ſicherſtellen, daß Verbände außerhalb des 820 4 keine militäriſchen Waffen und keine militt Ausbildung erhalten und daß ſie auch ſonſt in en. organiſatoriſchen Beziehung zur Wehrmacht ſbe, ver⸗ Scheidet man die vorſtehend erwähnten Mizg. ſtändniſſe und die damit zuſammenhängenden 5 5 führungen des Aide⸗Memoire vom 14. Februat den⸗ ſo bleiben als Kernpunkte der Meinungsverſchie hett zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen gierung noch die beiden Fragen, auf die Schlußteil des deutſchen Memorandums vom—— nuar zuſammenfaſſend hingewieſen wurde: Ei„ die Jrage gewiſſer Modalikäten hinſichtlich der ei rechnung der Perſonalſtärken und ⸗ tens die Frage des Zeitpunktes der mee ſtattung der künftigen deutſchen Ar 1 mit Verteidigungswaffen. Zu der R. der Perſonalſtärken glaubt die deutſche Res ent⸗ aus dem letzten franzöſiſchen Aide⸗Mémoire nehmen zu können, daß die franzöſiſche Regiernerten reit iſt, die im franzöfiſchen Mutterland ſtationie Ueberſeetruppen in die Vergleichung der beide gen Perſonalſtärken einzubeziehen und außeregenbe alle Ueberſeetruppen eine vertraglich feſtzufe räzi⸗ Höchſtzahl anzunehmen. So erwünſcht Set r Ver⸗ auch diejenigen Ueberſeetruppen mitberüchſgh, tigt werden müßten, die zwar nicht im M— terlande ſelbſt, aber doch ſo ſtationiert ſind daß ſie jederzeit unſchwer zu militüriiche Verwendung in das Mutterland transyo tiert werden können. ⸗ Außerdem können hierbei auch die ausgebilhetengel, ſerven nicht außer Betracht bleiben. Was denmee punkt der Ausſtattung der künftigen deutſchen angt, mit den notwendigen Verteidigungswaffen—9 1 ſo hat die franzöſiſche Regierung keinerlei geil⸗ angegeben, der es rechtfertigen könnte, tſche punkt noch um Jahre hinauszuſchieben. Die n⸗ Regierung glaubt von einer nochmaligen Bpenden dung ihres Standpunktes in dieſer entſchei Frage abſehen zu können. Die Diskuſſion iſt jetzt ſo weit fortgeſchritte ſich zwei Wege abzeichnen, auf denen man Löſung gelangen kann. Man kann entwe Konvention mit kürzerer Geltungsdauer, e fünf Jahren, wählen, die ſich mit der 5 ge⸗ Rüſtungen der hochgerüſteten Staaten auf ihre die genwärtigen Stand begnügt, oder man kann x hoch⸗ Konvention gewiſſe Abrüſtungsmaßnahmen 75 eine gerüſteten Staaten einbeziehen und ihr dalte üich längere Geltungsdauer verleihen. 8 daß iner er eine der von Die vertr Feſtſetung des künſtigen deutſchen Rüſtungsalet würde in beiden Fällen im weſentlichen die weiten ſein müſſen, da auch bei einer Regelung 5 Art, wie bereits oben hervorgehoben, ni die für rüſtungsmaßnahmen gerechnet werden kann, tigung die Verwirklichung der deutſchen Gleichberen von Belang wären. Daß für Deutſchland 56 er im nen Umſtänden mehr ein Rüſtungsſtand, Dacht kom⸗ Verſailler Vertrag feſtgelegt wurde, in Betranfannte men kann, iſt eine von allen Seiten läugſt e Bonte ſetzungen einer Verſtändigung für gegeben und ſieſer Anſicht, daß es nur noch auf den Entſchluß zu Verſtändigung ankommt. 60 3 — FFCo „FFFC0c o PPooPPPP „5F5CFPCC — 4 — Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 129 Mannheim, den 17. März. Die„St. Georgs-Plakeite Abermals im letzten Wintermonat wirbt am 17. ind 18. März die Schul jugend in den Straßen er Stadt durch den Verkauf obiger Plakette für das interhilſswerk. Es gilt den Sieg über Hunger und lte endgültig zu ſichern. Die zum Verkauf kom⸗ mende Metallplakette zeigt als Symbol der Ueber⸗ windung das Bild des Ritters St. Georg und trägt Umſchriftung das Geleitwort des Monats März: Füchert den Sieg über Hunger und Kälte!“ Die kette wird für ganz Baden im Pforzheimer Not⸗ iet hergeſtellt. Erwerb der Plakette bedentet Be⸗ waftung von Arbeit und Brot. Daher muß am 17. 18. März jeder die„St.⸗Georgs⸗Plakette“ tragen. Kreisgeſchäftsführung Mannheim des Winterhilfswerkes. —— n Die bisherigen Halteſtellen Hafenbahnſtraße — Luzenberg der Städtiſchen Straßenbahn werden Sal kommenden Montag ab bei der Fahrt nach löhof in eine Halteſtelle mit der Bezeichnung 1 afenbahnſtraße— Luzenberg“„zufam⸗ Wugejaßt. Die neue Halteſtelle befindet ſich in der itte zwiſchen den beiden bisherigen. Die Vereini⸗ zung der Halteſtellen hat den Zweck, jeden überflüſſi⸗ gei Aufenthalt zu vermeiden und damit die Reiſe⸗ eſchwindigkeit der Straßenbahnwagen zu erhöhen. e Halteſtellen Luzenberg und Hafenbahnſtraße in vul, Jahrtrichtung von Waldhof zur Stadt bleiben un⸗ kerändert beſtehen. Ferner iſt davon Kenntnis zu St u, daß den Uniformierten, die berechtigt ſind, die Fahrenbahn zum Preis von zehn Pfennigen für eine bötdrt beliebiger Länge zu benützen, auch die Ange⸗ kigen des Bundes deutſcher Mädel gleich⸗ eſtellt ſind, ſofern ſie die vorſchriftsmäßige Uniform en. Die einheitliche Uniform beſteht aus blauem 608 weißer Bluſe mit ſchwarzem Halstuch und Kno⸗ „dazu eventuell Kletterweſte mit Abzeichen. E Die Mannheimer Handwerkskammer hat zur hälangung eines künſtleriſchen Meiſterdiploms für rüflinge ein Preisausſchreiben ausge⸗ Kuueben unter den Mannheimer Graphikern und uſtgewerblern, wobei ausdrücklich beſtimmt war, Stennur freie Künſtler, die in keiner beamteten Deellung ſich befinden, zugelaſſen werden. Am dennerstag war der letzte Termin zur Einreichung ntwürfe, die jetzt von einer Kommiſſion, be⸗ tret aus dem Leiter der Kunſthalle, einem Ver⸗ —.— der Kunſtgewerbler und Vertreter des Hand⸗ auf ihre Güte und Verwendungswöglichkeit Hauüft werden. Es iſt zu begrüßen, daß hier die die werkskammer wieder Arbeitsmöglichkeiten für freiſchaffenden Mannheimer Künſtler gegeben ein JAuch die Meiſter werden ſich freuen, wenn ſie Diplom aus Künſtlerhand bekommen. ir Auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als ſe Hlfahrtspfleger und Bezirksvorſteher kann in die⸗ zurif agen Profeſſor Philipp Haeffner, 0 7, 11, zurblicken. Der Jubilar wurde in der Bezirksſit⸗ am 15. März in gewohnter ſchlichter Weiſe ge⸗ Grt Der Vorſteher des ſtädt. Fürſorgeamts, Direk⸗ der Schuhmacher, überbrachte die Glückwünſche kiſc Stadt und üherreichte dem Jubilar eine künſlle⸗ S40 ausgefertigte Ehrenurkunde. Ju Auftrag des Lenbirks beglückwünſchte Wohlfahrtspfleger Schott ſbenk bilar und überreichte ihm ein ſinnreiches Ge⸗ 4 Der Sommertagszug, das alte Frühlingsfeſt Wie man in Speyer in Anweſenheit Kaiſer Karl IV. den Frühling begrüßte Wieder flattern die bunten Bänder an den ge⸗ ſchmückten Sommertagsſtecken der Mannheimer Bu⸗ ben und Mädchen. Wieder klingt der alte Sang: Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, Der Sumoͤmerdag is do durch die Straßen, unverfälſcht in echt pfälziſcher Sprache. Und von der Schar der Knaben und Mäd⸗ chen zieht alles mit, voll Stolz den geringelten Stek⸗ ken mit der Brezel und dem Apfel als Zeichen der Fruchtbarkeit tragend, während das Ei das ſchlafende Leben bedeutet, aus dem das neue Leben der Natur ſich bildet. Eine überaus treffliche Darſtellung eines Som⸗ mertagszuges der Speyerer Jugend aus dem Jahre 1349 hat uns Dr. Maximilian Pfeifer(Pſeudonym Max Joſeph) im„Pfälziſchen Muſeum“ geſchenkt, und zwar in der Beilage Kyrie eleison! Roman von Ju⸗ den und Chriſten aus dem alten Speyer. Es war zu der Zeit, als Kaiſer Karl IV., der gelehrteſte aller deutſchen Kaiſer, der fünf Sprachen redete— genannt „Böhmens Vater, des Heiligen Römiſchen Reichs Erzſtiefvater“—, die Stadt Speyer beſuchte. Die alte Kaiſerſtadt bereitete dem Herrſcher einen herzlichen Empfang und veranſtaltete ihm zu Ehren allerlei Feſtlichkeiten. Nach einer Führung durch den Dom in Begleitung der Geiſtlichkeit, wurde der Kaiſer ſamt ſeinen fürſtlichen Gäſten von dem Sommertagszug der Speyerer Jngend überraſcht, über den wir leſen: „Man ſah ſeltſame Geſtalten ſich nahen. Von der Münze herab bewegte ſich ein ſingender Zug. Buben ſprangen und Mädeln mit freudegeröteten Geſichtern. Sie ſchwangen Peitſchen oder Weide⸗ gerten mit Kätzchen, bunte Bänder flatterten grell, blau und grün und gelb und rot und weiß. Die Mägdlein hatten ſich Kränzlein aufgeſetzt von Laub und Blumen, ein Teil Buben führten Strohſeile in der Hand und trugen Strohbänder um die Köpfe, und inmitten ihres Knäuels tapſte ein Ungetüm: eine große Strohpuppe. Als Kopf ſaß darauf ein aus Lumpen gewickelter Kloß und eine Pelz⸗ haube aus Schaffell. Der luſtige Schwarm umtobte mit allerlei Schabernack den Strohmann und ſeine Geſellen, die farbigen Peitſchen ſtreiften ſeinen Leib, manch derber Stoß der Zuſchauer traf empfindlicher. Fröhlich quirlte und tollte alt und jung und tanzte und hüpfte, und wer ſich in der Enge nicht vom Platze rühren konnte, ſtapfte wenigſtens in wechſendem Tritt, und alle klatſchten im Takte in die Hände und ſangen, den Vers immer wiederholend: Ri— ra— ro, der Summertag is do! Winter müſſen aus wir treiben, Summer muß jetzt bei uns bleiben, Ri— ra— ro, der Summertag is dol So trieben ſie, jauchzend und johlend und ſingend und ſpringend den Winter und ſeine Trabanten dem Rheine zu. Ri— ra— ro, der Summertag is do! Winter muß ins Waſſer ſpringen, Soll das Lerchlein munter ſingen, Ri— ra— ro, der Summertag is do! Seine Strohhülle ward zerriſſen und in die Wel⸗ len geſchüttelt. Dann kehrten ſie zurück. Wieder begleiteten die bekränzten Jüngferlein eine wandelnde Puppe. Aber diesmal ſchritten ſie geſittet vorauf und nebenher und hielten ihre Weidegerten wie Zeremonienſtäbe ſo feierlich. Andere hatten ſich bei den Händen gefaßt und führ⸗ ten den Ringelreihen, und die Buben liefen luſtig umher, ſchwangen Buchszweige und hatten Efeu⸗ ranken um die Stirne geflochten, und die Puppe ging ganz in Tanengtün und Tanennreiſer und Eppichgewinde gehüllt. Ueber jungfriſchem Knaben⸗ antlitze waren Frühlingsblumen anmutig zu einem Krönlein gefügt. Mit hellem Jubel brauſte das Lied aus Tauſenden von Kehlen: Ri— ra— ro, der Summertag is dol Winter iſt den Rhein nabgſchwumme, König Lenz is wiederkumme, Ri— ra— ro, der Summertag is dol Als nun erſt die Schlußverſe an die Reihe kamen, da ſchwieg kein Mund vor der alten Weiſe, ſogar die gebrechlichen Mühmlein und wackelköpfige Greiſe hüſtelten und ſummten und krächzten in ſeligem Erinnern an glückliche Kinderzeit: N Ri— ra— ro, der Summertag is do! Summer geb dem Kindel Brot, Hat das Kindel keine Not! Ri— ra— ro, der Summertag is dol Ri— ra— ro, der Summertag is dol! Wichſel— Wechſel Weis' mir's Kätzell Ri— ra— ro, der Summertag is do! Unterdes hoben ſie beim Geſang dieſes Ge⸗ ſätzleins den königlichen Lenz auf ihre Schul⸗ tern empor, wie die alten Germanen ihren Herzog und trugen ihn zum Domnapf. Aufgerichtet ſtand der muntere Knabe in ſeinem prangenden Ornat darin. In die rechte Hand gaben ſie ihm ein Bündel blühender Weiden⸗ s weige, und während ſie ſangen:„weis' mir's Kätzel!“ winkte er und grüßte er mit ſeinem Strauße allüberallhin und zu allen, und ſie bewarfen ihn mit Blättern und Blumen und Zweigen und Ranken. Die Bänder flatterten im Wind und als gar noch die Glocken anfingen zu läuten und die Muſikanten auf der Galerie blieſen und paukten und ſchmetterten im ſtrahlenden Glanze der Sonne— da ſchimmerten in manchen Zuſchauers Augen die Tränen und ſchier feierlich klang die Frühlingshymne aus: Ri⸗ra⸗ro, der Summertag is do! Der König Lenz iſt nun erſchienen, Gras und Laub muß nun ergrünen! Rir⸗ra⸗ro, der Summertag is do! Der Knabe ſprang aus der ſteinernen Schüſſel, ent⸗ ledigte ſich ſeines grünen Schmucks— nur ſein Kränzlein behielt er— und die andern alle ſtreuten ihre Frühlingszier auf die Erde. Die Volksmengg ſchrie:„Vivat! König Lenzl Vivat!“ König Karl hatte unter dem Münſterportal dem ſinnvollen Spiele zugeſchaut und den ganzen Verlauf abgewartet. Als nun das Vivat ausgebracht wurde, ſchwenkte er auch ſeine Samtmütze und rief tapfer mit. Darnach ſagte er zu den Domherren: „Ehret den Brauchl Es liegt ein koſtbar Er⸗ innern alten Glaubens darin!“ Und faſt wehmütig fügte er hinzu:„Der König Lenz hat ein ewig Reichl Und die ge⸗ treueſten Untertanen.“ Grüßend ſchritt er die Treppe hinab über den lebendigen Teppich der friſchgrünen Erſtlinge der ſich erneuenden Natur, ſtreichelte im Vorbeigehen dem Knaben, der den König Lenz dargeſtellt hate, freundlich die erglühende Wange und reichte ihm einen Goldgulden mit ſeinem Bildnis. Noch lange haben die Speyrer von dieſem Sonn⸗ tag erzählt. Eng beinander liegen Dichtung und Wahrheit. Jahrhunderte ſind vergangen; aber der alte Brauch hat ſich herübergerettet in unſere Tage. Der Sommertagszug, das alte pfälziſche Frühlings⸗ feſt, iſt geblieben. Freut euch, ihr Brüder, der Frühling is komme, Gott hat von uns den Winter genomme, Er will uns geben eine fruchtbare Zeit, Das Wild im Wald, das grüne Bekleid, Das himmliſche Heer, am Himmel zu ſingen, Allen Menſchen auf Erden die Freude zu bringen. Wie lachet der Himmel, wie glänzet die Erd, Wie freut ſich alles, wenn's Sommer will werd'. W. Sgd. Sommertagsſtecken überall in Mannheim „Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh“ werden am morgigen Sonntag die Kinder ſchmettern, wenn ſie in dem Som⸗ mertagszug marſchieren. Dabei werden ſie ſtolz ihre Sommertagsſtecken ſchwingen, die in emſiger Arbeit in den letzten Tagen angefertigt wurden und ſeit ge⸗ ſtern überall zu haben ſind. Eine große Anzahl Händ⸗ ler hat ſich auf dieſen neuen Geſchäftszweig gewor⸗ fen. Alle hoffen zuverſichtlich, daß ſie morgen bei⸗ zeiten ein„Ausverkauft“ melden können. Auf faſt allen Plätzen der Stadt haben ſich Händler nieder⸗ gelaſſen oder einen Verkaufsſtand errichtet. Man kann ſich beim Anblick der in Reih und Glied geſtell⸗ ten Stecken ungefähr ein Bild von der bunten Viel⸗ heit machen, die dem Beſchauer des Sommertags⸗ zuges entgegenleuchten wird. Auch in den Vorſtädten kann man die Sommertagsſtecken kaufen, denn ſtän⸗ dig fahren die Händler mit Wagen und Wägelchen durch die Straßen und rufen ihre Ware aus. Das Kaufintereſſe für die Sommertagsſtecken iſt ziemlich rege. Daraus darf man den Schluß ziehen, daß auch die Beteiligung an dem Sommertagszug nichts zu wünſchen übrig laſſen wird. Hoffentlich zeigt ſich das Wetter am Sonntag von der angenehmen Seite, da⸗ mit die Kinder bei ſtrahlendem Sonnenſchein um zwei Uhr abmarſchieren können. Der älteſte Herſteller der Sommertagsſtecken erzählt Was wiſſen wir eigentlich viel von den buntleuch⸗ tenden, farbenfrohen ſchlanken Gerten, den Sommer⸗ tagsſtecken, die ſeit geſtern das Straßenbald ſtark be⸗ einfluſſen. Ihre hiſtoriſche Bedeutung vielleicht. Was aber aus der Geſchichte ihrer Herſtellung? Der mehr oder weniger lange Stab mit den farbigen Bändern, Schlaufen und Wimpeln hat eine kleine Heiminduſtrie in Mannheim erzeugt, die zwar nur ganz kurzlebig iſt, aber alle Jahre wieder etwa hundert Menſchen Arbeit und Verdienſt gibt. Seit ungefähr drei Wo⸗ chen arbeiten in etwa 25 Mannheimer Familien Va⸗ ter, Mutter, Großeltern und Kinder an der Herſtel⸗ lung der Stecken. In früheren Jahren war die Sommertagsſteckenerzeugung viel größer als heute, da nach einer zehnjährigen Unterbrechung des Som⸗ mertagszuges erſtmalig langſam der Bedarf feſtge⸗ ſtellt werden muß, denn die Unkoſten bei der Herſtel⸗ lung der bunten Dinger geſtatten den Kleinſtfabri⸗ kanten nicht, ein Lager zu halten für das nächſte Jahr. Der kleine, behende Mann an dem Verkaufsſtand erzählte unſerm Mitarbeter, daß er ſchon 38 Jahre Sommertagsſtecken verkaufe. Er ſei der älteſte Sommertagsſtecken ⸗Fabrikant. Das erzählte Herr Leonhard Seidel nicht ohne einen Unterton von Stolz. Er hütet eine gewiſſe Tradition, die ſich in den Formen der Sommertags⸗ ſtecken ausdrückt.„Großartig wird der Zug am mor⸗ gigen Sonntag werden,“ ſo meinte Herr Seidel.„Die Preſſe wird ſchon den„Lade ſchmeiße“, di agitiert ja mächtig.“„Ganz recht, Herr Seidel, wenn nur jeder Kaufmann die Werbekraft der Zeitung richtig wür⸗ digen und danach handeln würde bei ſeinen Werbe⸗ maßnahmen, nicht wahr? An Ihnen ſcheint ein Großkaufmann verlorengegangen zu ſein.“ „Und was koſten die Sommertagsſtecken?“„Die kleinen hier zehn Pfennig, damit jeder ſich einen kaufen kann, jedes, auch das ärmſte Kind. Und die⸗ der hier, faſt 1,50 Meter iſt er groß, hübſch, nicht wahr? Er hat einen großen runden Kranz oben auf der Spitze und eine Glocke, wie ein Kronleuchter. Die Stecken erfordern viel Arbeit. Faſt zwei Stun⸗ den arbeitet man daran. Koſtenpunkt daher zwei Emm! Ganz neue Modelle werden morgen noch herauskommen. Nur wenige erſt, weil man nicht weiß, wie ſie ſich einführen werden. Aber ge⸗ wichtig genug? die Behörden haben den Ver⸗ kauf der Sommertagsſtecken in Maun⸗ heim bis 1 Uhr nachts geſtattet, alſo eine Art Poltzeiſtunde uns eingeräumt.“ So erzählte Herr Seidel. Aber da kommen auch ſchon Leute, die kaufen wollen. Es mag zweckmäßig ſein, früh genug an den Kauf der Sommertags⸗ ſtecken aus oben angedeuteten Gründen zu denken. Uebrigens: an dem Sommertagszug darf nur teil⸗ nehmen, wer einen bunten hiſtoriſchen Stecken hat, Alſo! B⸗⁊2 ** Ernaunt wurden Landgerichtsrat Dr. Walter Petters mit ſofortiger Wirkung und Landgerichts⸗ rat Dr. Alfred Seitz mit Wirkung vom 1. April 1934 zu richterlichen Mitgliedern der Dienſtſtrafkam⸗ mer für nichtrichterliche Beamte in Mannheim mit einer Amtszeit bis 30. Juni 1934 und Inſpektor Joſef Kirchgeßner beim Bezirksgefängnis in Mann⸗ heim zum Erſten Inſpektor. a In den Ruheſtand tritt kraft Geſetzes am 1. Jult 1934 Juſtizrat Albin Kellner in Mannheim. k Die erzieheriſche Wirkung des Geſetzes zum Schutz der nationalen Symbole äußert ſich zwar in einem merklichen Nachlaſſen der Her⸗ ſtellung von Kitſchgegenſtänden, doch ent⸗ deckt man hin und wieder noch einen unverbeſſerlichen Kitſch⸗Fabrikanten. Durch rechtskräftige Entſchei⸗ dung wurde, wie die Landesſtelle Baden⸗Württem⸗ berg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda mitteilt, ein in Mannheim her⸗ geſtellter ſilberner Ring mit aufgelegter feuervergoldeter Platte, auf der ein Hakenkreuz ein⸗ graviert iſt, für unzuläſſig erklärt. Als gegen das Geſetz verſtoßend wurde weiterhin ein aus Lörrach ſtammendes„Führerſpiel“ wegen der Verwendung des Hakenkreuzes als Spielfeld nicht zugelaſſen. ML, 4 im neuen ſelefunkensuper.v Nauen in Eöelholz e hört man sie alle gor. Diesem neuen Rundfunkgerõt kann kein Riesensender etwas tun- s0 soperschorf trennt es die Wellen. Ein neuer langwellenbereich, ein Zwischenfrequenz- Schutzkreis und die neue Sperrschaltung sind seine wichtigsten Neuerungen. Mit Kurzwellenteil für Wechsel. strom RM 240.— einschl. Röhren. Sie bekommen ihn quch cof Raten. ———..—.—— —————— ————————— — 4. Seite/ Nummer 129 —— Nene Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 5 55— Samstag, 7. März/ Sonntag, 18. Mürz 19⁰⁴ Konfirmation In die Tage des beginnenden Frühlings fällt der Sonntag der Konfirmation. Junge Menſchentinder, die im Frühling ihres Lebens ſtehen, gehen einen feierlichen Gang zum Gotteshaus. Eltern und Pa⸗ ten, die einſt das neugeborene Kind zur Taufe ge⸗ tragen haben, begleiten es nunmehr zur Konfirma⸗ tion. Da wandern die Gedanken des Vaters und der Mutter zurück und haften an allen den großen und kleinen Ereigniſſen im Werdegang ihres Kindes. Geſunde und kranke Tage, Stunden der Freude und Stunden der Sorge, alles was ein Elternherz be⸗ wegt, tritt aus der Erinnerung hervor und mahnt zum Dank. Wie der Mann im alten Teſtament einen Stein errichtete als Zeichen erfahrener Got⸗ teshilfe, ſo können auch Eltern und Konfirmanden den„Stein der Hilfe“ aufrichten: bis hierher hat der Herr geholfen. Dieſer Stein ſtehtfür weitaus die größte Zahl der Konfirmanden an einer Stelle, wo ihr Lebens⸗ weg eine entſcheidende Wendung nimmt. Die Kind⸗ heit iſt vorüber; die ſchweren Kriſenjahre der Reife ſtehen bevor. Die meiſten Kinder verlaſſen die Schule und treten ins Berufsleben ein, viele ver⸗ laſſen auch das Elternhaus. Der neue Abſchnitt der Lebensſtraße iſt ohne die ſchützenden Geländer, die das Elternhaus bot. Nun iſt es dem Wandernden aufgegeben, elbſtändige Schritte zu tun, Irrwege zu meiden und die Richtung innezuhalten. Auf die Zeit des Lernens folgt die Zeit des Bewährens. Mit frohen Augen ſchaut die Jugend in die Zu⸗ kunft. Ernſter blicken die Eltern; ſie kennen das Leben, die Klippen und Geſahren. Da iſt es gut, auf den Stein der Hilfe zu ſchauen: bis hierher hat der Herr geholfen. Daraus gewinnen wir die Zuver⸗ ſicht: er wird auch weiter helfen. Dieſes Trauen und Bauen auf Gottes Hilfe iſt keine Flucht vor der nüchternen und oft ſo notvol⸗ len Wirklichkeit des Lebens, ſondern ein Hintreten auf feſtes Land. Mit Gott rechnen, heißt feſten Bo⸗ den unter den Füßen haben. Wer feſt ſteht, kann kämpfen. Wer mit Gott rechnet, kämpft nicht allein, ſondern hat einen Nothelfer im Lebenskampf, ihm zum Sieg verhilft. Dieſer Sieg muß errungen ſein; er wird keinem Chriſten mühelos geſchenkt. Die Jugend, die zum Konfirmationsaltar geht, ſoll eine tapfere Jugend ſein; ſie ſoll ihren Glauben im Leben bewähren und zeigen, adß Tapferkeit und Lebenstüchtigeit Früchte chriſtlicher Geſinnung ſind. So mögen die aufbrechenden Frühlingsknoſpen des Konfirmationsſonntags ein Sinnbild dafür ſein, daß alles Wachſen und Werden darauf angelegt iſt, zu reifen und Früchte zu bringen. Dr Sch. Wenn das Standesamt Sippenamt Wird. Das geht natürlich nicht ſo ſchnell. Dazu muß eine ausgedehnte Vorarbeit geleiſtet werden, denn es ſoll nach dem Willen der Regierung nicht nur eine Ahnentafel geſchaffen, ſondern auch die ganze Sippe, alſo die Verwandſchaft jeder Familie, erfaßt werden, um Material für die erbbiologiſche Bewertung zu bekommen. Bisher blieb es dem einzelnen Ehepaar überlaſſen, ob es ſich mit Hilfe eines Familienbuches über ſeine Vorfahren unterrichten wollte. Jetzt wird das Standesamt ein umfangreiches Familienregiſter anlegen, ſenkrecht die Ahnentafel und dazu noch wagrecht, die Verwandſchaft erfaſſend. Die Beſtrebungen einſichtiger Leiter von Stan⸗ desämtern gingen immer ſchon auf eine ſolche Er⸗ weiterung der Eintragungen, aber die Gemeinden wollten kein Geld geben für die umſangreiche Mehr⸗ arbeit. Jetzt wird von ſtaatswegen das Familien⸗ regiſter eingeführt. Die Standesämter werden da⸗ mit zu Sippenämter und bekommen eine ausſchlag⸗ gebende Bedeutung für die Erb⸗ und Raſſenpflege des deutſchen Volkes. Dann erſt können dieſe Sip⸗ penämter auf Grund ihres Materials Eheſchließende auch wirklich beraten, wenn ſie ſich über körperliche und geiſtige Geſundheit nicht nur ihrer Vorfahren, ſondern auch ihrer Verwandten erkundigen wollen. In Mannheim wird dieſe Umwandlung im Laufe des Jahres durchgeführt. der „Die Freundin eines großen Mannes“ Käthe von Nagy und Karl Ludwig Diehl im Aniverſum⸗Theater Nach dem gleichnamigen Bühnenſtück iſt dieſer Film gedreht worden. Paul Wegener führte die Fäden der Regie. Der große Menſchengeſtalter hat hier Ausgezeichnetes geleiſtet. Er hat aus den alt⸗ bewährten, ſchon Schablone gewordenen Motiven des Bühnenſtückes das Luſtigſte und Friſcheſte für ſeinen Film herausgezaubert. So iſt aus dieſer„Freundin eines großen Mannes“ eine überaus unterhaltſame und amüſante Sache geworden, die bei ihrer geſtrigen Erſtaufführung die Anerkennung eines vollen Hau⸗ ſes fand. Daß es natürlich wieder einmal die alte, ach ſo drollige Kleinſtadt ſein muß, in der der gefeierten Berliner Diva das Malheur mit ihrem ſchnittigen Wagen paſſiert, daß dort ein Stadttheater ſteht und darinnen ſehr ſympathiſche Theſpisfünger eine Pre⸗ miere mit Hochglanz vorbereiten, darf nicht weiter erſtaunen. Daß die Künſtlerin aus der Hauptſtabt wie ein deus ex machina die Aufführung rettet, die von den hyſteriſchen Launen des Eiſenburger Stars beinahe völlig geſchmiſſen worden wäre und daß ſie ſich außerdem ſterblich in einen ebenſo ſmarten wie reichen Junggeſellen verliebt, der nichts grimmi⸗ ger haßt als den Tempel der Muſen und nichts mehr anbetet als den Sport, entſpricht durchaus der romantiſchen Linie des Filmgeſchehens. Wenn auch die Karikatur eines Hilfsreporters ſehr bösartig wirkt und eine ſolche tollpatſchig⸗ raſende Type eines Zeitungsmenſchen ebenſowenig exiſtiert wie das Ungeheuer von Loch⸗Neß, und die ganze Rolle mehr wie eine kleine Revanche der Leute vom Film an der Preſſe anmutet, ſo iſt dieſer Ra⸗ ſende mit dem gezückten Bleiſtift doch eine ſo urkomi⸗ ſche Figur, daß des Gelächters über ſeine Tölpelhaf⸗ tigkeiten kein Ende iſt. Wegener hat hier ein Spiel von größter Delika⸗ teſſe geſchaffen. Er läßt überall ſeine Regieblitze leuchten und denkt gar nicht daran, die ſich überall von neuem entwickelnde Situationskomik zu gügeln. Unter den Darſtellern erobert natürlich Käte von Nagy im erſten Anſturm als die Diva aus Berlin, die inkognito in Eiſenburg ſpielt und dort ihr Herz verliert, von neuem alle Sympathien.— Karl Lud⸗ wig Diehl ſtattet den großen Sportsmann mit männlich⸗eleganten Zügen aus.— Hans Brauſe⸗ wetter iſt ein netter„Liebhaber“ vom Stabt⸗ theater, Theodor Loos ein freundlicher Intendant. Jeſſie Vihrog, der neue Uſa⸗Star, gibt mit gefähr⸗ lichem Temperament den launiſchen Star der Eiſen⸗ burger Bühne und Werner Fink iſt der unmögliche Reporter, deſſen ſchauſpieleriſche Leiſtung allerdings großartig iſt. Zuſammengefaßt: Ein Film, der bas Prädikat „künſtleriſch wertwoll“ wohl verdient. Im Bei⸗ programm: Eine nette, farbige Vogelgeſchichte, die der Zeichner der Micky⸗Maus erfand. Außerdem die Uſa⸗Wochenſchau. owk. Alhambra:„Ich kenn' dich nicht und liebe bichl“ Das iſt ein Film ſo recht nach dem Herzen derer, die unwahrſcheinlich ſchöne Romane aus der großen Welt mit Andacht leſen und einen vertrottelten Baron von operettenhafter Herkunft für den Inbe⸗ griff einer komiſchen Erſcheinung halten. General⸗ direktoren im Film ſind immer mit Hilfe von Gattin und Kindern, meiſt Töchtern, wenig beſchäftigte Ver⸗ braucher ungeheurer Gelder. Dieſer hier verlebt goldene Wochen im Luxushotel in Nizza. Die Gold⸗ fiſche von Töchterchen ſchwimmen in einem Meer von Vergnügungen und flirten mit jungen Leuten, die auch nichts zu tun haben. Nun hat ſich nach einem Bildnis der berühmte Komponiſt mondäner Operet⸗ tenſchlager⸗ in die Tochter Gloria verliebt, ſpürt ſie auf, reiſt ihr in den Süden nach. Und um ſie wirk⸗ lich kennen zu lernen, wie ſie iſt, wird er— Kam⸗ Willi Sorß als Oirigent merdiener bei Generalbirektors. Wer ein bißchen Phantaſie hat, kann ſich die Kette von komiſchen Sdenen bis zur glücklichen Vereinigung der Lieben⸗ den ſelbſt zuſammenreimen. Mit Verlaub: das iſt Plunber von vorgeſtern. Darüber täuſcht weder die glanzvolle Aufmachung hinweg noch die geſchickte Regie Bolvarys, die be⸗ wegte Geſellſchaftsſaenen ſchafft und ein paar luſtige Einfälle aufweiſt. Auch die Darſtellung iſt gut: Magda Schneider iſt eine anmutige Gloria in ſchicken Toiletten und Willy Forſt zeigt ſich in ſeiner Doppelrolle als eleganter, liebenswürdiger, diskreter Darſteller von beſter Seite. Die Jazz⸗ muſtk ſtammt von Franz Grothe. Im Bei⸗ programm lachen wir herzlich über Filmbilder von 1910, die, aus der Mottenkiſte geholt, unwiderſtehlich komiſch wirken. Ein Einblick in eine Gießerei für Plaſtiken unterrichtet uns darüber, wieviel hand⸗ werkliches Können hier noch lebendig ſein muß, ba⸗ mit der Guß gelingt.— —— Polizeibericht vom 17. Maͤrz Verkehrsunfälle. Ein fünf Jahre altes Kind, das in der geſtrigen Mittagszeit beim Ueberqueren der Hauptſtraße in Feudenheim in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens geriet, ſtürzte und erlitt eine Rißwunde am Hinterkopf.— Auf der Kloppen⸗ heimer Straße in Seckenheim wurde in den geſtrigen Abendſtunden ein Mann von einem ihn überholen⸗ den Perſonenkraftwagen angefahren, zu Boden ge⸗ worfen und eine kurze Strecke geſchleift. Der Ver⸗ unglückte klagt über Schmerzen im Rücken. Verkehrsprüfung. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden auf der Seckenheimer Landſtraße vor⸗ genommenen Prüfung der Beleuchtung an Kraftfahr⸗ Die Prophezeihung 6. Eine wahrr Geſchichte von Mile Vee Es iſt noch nicht lange her, da unterhielten wir uns über ſonderbare Zufälle, die das Leben beſchert. Eine Geſchichte nach der anderen wurde erzählt. Zu⸗ letzt ſprach ein älterer Herr, der lange ſchweigſam zugehört hatte, von folgender, faſt unglaublich klin⸗ gender, aber wahrer Begebenheit: „Im letzten Sommer unternahmen wir eine Autofahrt und jagten— den Alltag vergeſſend— durch deutſches Land. Wir befanden uns alle in der fröhlichſten Stimmung. Warum ſollten wir deshalb mit unſerer Großzügigkeit geizen und einem alten Mütterchen, das am Wegrande ſtand und ein Zei⸗ chen machte, daß es mitfahren wollte, den Gefallen nicht erweiſen? Der Fahrer zog die Bremſe, wir hielten und hießen die Frau einſteigen. Sie ſetzte ſich beſcheiden und dankbar auf den ihr angebotenen Platz und redete nur, wenn unſere Fragen eine Ant⸗ wort erheiſchten. Allein— als ſie nach zwölf Kilo⸗ meter Fahrt ausſtieg, hub ſie von ſelbſt zu ſprechen an und ſagte wie im Traum:„Gebt acht, ihr werdet heute noch einen Toten in Eurem Wagen fahren.“ War dieſe Prophezeiung ein Dank für unſer Entgegenkommen!l War ſie Albernheit? Mißver⸗ ſtändnis? Vielleicht Narrheit? Wir konnten das Gehörte nicht faſſen, wollten uns auch nichts daraus machen. Trotzdem war die Stim⸗ mung nicht mehr ſo einwandfrei unbeſchwert wie vorher, trotzdem fuhr der am Steuer Sitzende be⸗ dächtiger, bog weit zur rechten Seite, ſobald nur ein Gefährt in die Nähe kam, hupte, wenn die Straße die geringſte Krümmung zeigte, bremſte vor jedem Huhn und ſchlich geradezu durch die Gaſſen der Dörfer. „Na, gottlob, die alte Hexe hat ſich doch vertan“, meinte einer von uns, als wir gegen Abend das Endziel, eine kleinere Stadt, erreicht hatten und es mur mehr galt, bis in die etwa 300 Meter entfernte Garage zu fahren. Da bemerkten wir plötzlich in den engen Straßen des alten Städtchens eine Zuſammenballung von aufgeregten Meuſchen. Es war kein Durchkommen, das Anto mußte zum Stillſtand gebracht werden, und ehe wir uns darüber klar werden konnten, was eigentlich los war und wodurch die Stockung hervor⸗ gerufen wurde, riß ein Poliziſt die Wagentüre auf und rief uns erregt zu:„Dürfte ich die Herrſchaften bitten, einen Schwerverletzten zum Krankenhaus zu fahren? Hier hat ſich ſoeben ein Motorradunglück ereignet.“ Selbſtverſtändlich erklärten wir uns ſoſort zu jeder Hilfeleiſtung bereit. Der Geſtürzte wurde hineingetragen. Alles geſchah leiſe und vorſichtig, damit ſich der Zuſtand des Kranken nicht verſchlim⸗ mere. Auch die kurze Fahrt über das holprige Pfla⸗ ſter ging ſo ſachte wie nur möglich von ſtatten. Keiner von uns ſprach ein Wort. Jeder war mit ſeinen Gedanken beſchäftigt, dachte an die Pro⸗ phezeiung und daran, daß ſie ſich glücklicherweiſe nicht erfüllt habe, denn der, den wir fuhren, war ja nur verwundet. Als wir jedoch am Portal des Krankenhauſes Halt machten, als der herbeigerufene Arzt den Trä⸗ gern und Schweſtern Verhaltungsmaßregeln ertei⸗ len wollte, da verkündete der Mediziner, daß menſch⸗ liche Hilfe nichts mehr ausrichten könne, daß der Patient ſeinen Verletzungen erlegen ſei. Papa Wrangel Anekdoten um den Feldmarſchall Die Geſchichten um Preußens humorvollſten Feldmarſchall leben heute noch im Volksmunde weiter. Eine umfaſſende nette Sammlung all dieſer Schnurren und Schrullen gibt jetzt Erich Murawſki in einem Buch„Papa Wrangel“(Oſtſee⸗ Verlag, Stettin) heraus, dem wir folgende Anek⸗ doten entnehmen: Wrangels Kritiken waren ſehr häufig von einer bewundernswerten Jronie, und ſelbſt wenn er lobte, ſo geſchah das ſelten direkt. Aber mit ſeinem Lob ging er ſehr ſparſam um,; deſto boshafter waren ſeine Tadel und ſonſtigen Bemerkungen. Ziemlich allgemein bekannt iſt der Anfaug einer Kritik, die er bei einem Regiment hielt, deſſen Leiſtungen ihm wenig gefallen hatten. Er begann nämlich ſeine Rede mit den Worten:„Meine Herren, ich habe mir ausnehmend gefreut, Sie alle ſo wohl und munter ausſehend gefunden zu haben. Das iſt aber deugen wurden 14 Perſonenkraftwagen, 1 Laſtkraft⸗ wagen und 1 Kraftrad beanſtandet. Selbſttötungsverſuch. In einer Gartenhütte im 71. Sandgewann bei Käfertal wurde geſtern mittag ein Liebespaar, das in der Abſicht, ſich das Le⸗ ben zu nehmen, Schlaftabletten eingenommen hatte, in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Die beiden Lebensmüden wurden mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Allg. Krankenhaus gebvacht. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Grund zur Tat bürfte unglückliche Liebe ſein. Entwendet wurde aus dem Vorplatz eines Aergte⸗ zimmers in den M⸗Quadraten ein brauner Her⸗ ren⸗Wintermantel, Größe 44/46, mit Rücken⸗ ſpange und Aermelaufſchlägen. auch die einzige Freude, bie ich heute gehabt habe.“ Und dann kam eine Kritik, die an Derbheit und Auftichtigkeit nichts zu wünſchen übrig ließ und ſchließlich mit mehreren endigte. Den Parademarſch ſoll Wrangel einmal dahin erläutert haben:„Der Parademarſch beſteht nicht nur aus der Sittſamkeit der Hoſen, der Weiß⸗ heit des Lederzeuges und der Aufrichtigkeit der Ge⸗ wehre, ſondern vor allem im Hinblick uff meir!“ General Wrangel muſterte und kontrollierte ſeine Offiziere, beſonders die jungen Windhunde, ſehr ge⸗ nau. So fiel ihm eines Tages ein Offizier mit einem am Hinterkopf durchgezogenen Scheitel auf, der damals im Dienſt nicht getragen werden durfte. Prompt rief er ihm zu:„Dieſe Lauſeallee führt direkt im Arreſtel“ * Wrangel erhielt eine Einladung zu vier aufeinan⸗ derfolgenden Hoffeſtlichkeiten. Auf der Karte war die Bitte ausgeſprochen, mitzuteilen, auf welcher der Feſtlichkeiten man ihn erwarten dürfe, Der Feldmarſchall ſoll geantwortet haben:„Ich komme aufallen Vieren.“ 1. Beſonders eigenartig waren des Generals Vor⸗ ſtellungen von den Aufgaben und der Arbeit der Künſtler. Als Wrangel in den vierziger Jahren in Stettin kommandierender General war, ließ er den dort wirkenden Genre⸗ und Porträtmaler Ludwig Moſt zu ſich kommen und beauftragte ihn, für ſeinen Speiſeſaal einige Ahnen ſeines Geſchlechtes zu malen. Der Maler erkundigte ſich, ob der General nicht einige kleine Porträts beſäße, nach denen er ſich richten könne.„Das iſt nicht nötig,“ meinte Wrangel,„machen Sie nur einige Aehnlich⸗ keit mit mich und ziehen Sie ſie vorſchriftsmäßig an. Perſönlich hat ſie ja doch niemand gekannt.“ e„Wagner und Bruckner“. Auf Veranlaſſung der Ortsgruppe Mannheim des Badiſchen Bruckner⸗Bundes wird Univ.⸗Prof. Alfred Lorenz⸗München, Generalmuſikdirektor a. D. am keit beim diesjährigen Umzugstermin: Die neuen Freiſtempelzeichen Das neue, mit dem Hakenkreuz geſchmückte Poſtzeichen Es wird von all den Firmen benutzt, ote nicht Briefmarken, ſondern eine eigene Aufdruck⸗Fran⸗ kiermaſchine beſitzen. Man wird das kleine Zeichen alſo bald in Millionen Exemplaren auf Druck⸗ un Briefſachen vorfinden. — Der Amzug am 1. April Ein Blick auf den Kalender zeigt 195 Swe er 1. iſt ein Sonntag, der 2. April iſt Oſtermontag.— 5 Hauseigentümer will die Wohnung geräumt ha ſol weil der neue Mieter einziehen will, aber der alte ausziehen, denn dem Oſterſonntag P0ch auch noch Feiertage voraus. Schließlich ſind auch nes die Handwerker in der Wohnung, um verſchie ghe⸗ zu erneuern. Es iſt zu erwarten, daß die 8 0 ſitzer auf dieſe ungünſtigen Umſtände, bedingt die Feiertage, Rückſicht nehmen, um einen reibunten loſen Umzug zu ermöglichen und den Spodite. 0 die Arbeit nicht allzu ſchwer zu machen. Man r die net mit einem normalen Umzugstermin, weree erfreuliche Tatſache feſtzuſtellen iſt, daß viele trift züge nach auswärts ausgeführt werden. Das betr, in der Hauptſache Angeſtellte von Handes⸗ und duſtriefirmen, Banken und Verſicherungen, die Be⸗ getauſcht werden; ein Zeichen der geſchäftlichen lebung. 905 In ber Stabt ſelbſt werden viele Umzüge Ber⸗ größeren in kleinere Wohnungen durchgeführt. ſchtedentlich wird verſucht, die Großwohnungen 5 Aeinere aufzutellen, um ſie vermieten du könnet denn der Bebarf an Siebenzimmerwohnungen ten heutzutage nicht mehr groß. Umzüge in Neubau 55 fallen zu dieſem Frühjahrstermin weniger ins wirb wicht, da die Bautätigkeit ſetzt erſt einſetzt. So 9 der Almenhof in größerem Umfang der tätigkeit erſchloſſen. Die Mannheimer erhoffen vom Umzugstermin wieder Arb e⸗ lichkeiten für ihre Angeſtellten und Arbeiter. Wics⸗ rufsſtändiſcher Zuſammenſchluß, der jetzt im Reng⸗ maßſtab erfolgt tſt, gibt die Gewähr für oron mäßige Erledigung der Aufträge. Auch dieſes nös⸗ werbe hat viel gegen die Schwarzarbeit 8 kämpfen. Wer den Schaden hat Eine Hausfrau legte, als ſie des ihre Ruheſtätte aufſuchte, ihre künſtliche Rachte ahn Als am auf das Ablaufbrett neben dem Waſſerſtein. oſicti andern Morgen der Hausvater, der ſehr kuroſlicze⸗ iſt, Nur Arbeit ging, packte er aus Verſehen Mablauf⸗ biß mit anderen Utenſilien, die er auf dem A Pr“ brett untergebracht hatte, in ſeine Taſche. Im halts angekommen entledigte er ſich dieſes Taſchenin. er durch Ablage auf den Schreibtiſch. Kaum den Rücken verwandt, war auch ſchon die da und warf u. a. auch die künſtlichen Zähne 9900 Papierkorb, von wo aus ſie in den Mülleimer ſhrem derten. Inzwiſchen hatte die Hausfrau du ver⸗ Schnecken feſtgeſtellt, daß ihr koſtbares Gut den ſchwunden war. Ahnungsvoll lief ſie flugs 10 Betrieb ihres Mannes, um zu retten, was Awurbe retten war. Als der Tatbeſtand geklärt war, uchung der Mülleimer einer eingehenden mneſhnung unterzogen. Aber trotz einer ausgeſetzten Belonghr⸗ waren die Ausreißer nicht mehr zu finden. bfuhr⸗ ſcheinlich waren ſie ſchon in den großen Müla k. wagen gewandert. Der Spaß koſtet„nur“ 70 Hubert Mayer wurde zum Darſteller der wichtigen Petru der diesjährigen Paſſions⸗Feſtſplele in gau erwählt. Der bisherige Verkörperer der igen Peter Renöl, iſt bekanntlich vor wen Tagen geſtorben. gMolle mmer“ — uſi Sonntag vormittag in der Städt. Hochſchule + 49* einen Vortrag über das Thema„Rich AProf Lo⸗ ner und Anton Bruckner“ halten. in weite⸗ renz iſt als Wagner⸗ und Brucknerforſcher en⸗ ſten Kreiſen bekannt geworden. Er hat den ber aufbau der Bruckner'ſchen Symphonien nden Wagner'ſchen Muſikdramen mit feinſtem arten für die harmoniſchen und rhythmiſchen 13 Vorbe, erläutert. Der Vortrag dient gleichzeitig aldtuck⸗ reitung zum Großen Mannheimer 3 dieſem ner⸗Feſt(28. bis 30. April 1934). Ateetberber Grunde werden anſchließend die beiden Hei und Pianiſtinnen Clara und Eliſabeth Ernſt 05 Mann, 4. Satz der 8. Symphonie, dem Hauptwerk 0 auf heimer Feſtes, in der Grunſky'ſchen Bearbei zwei Klavieren zur Ausführung bringen. SS SS3 SSES SSS SE„e 6„ —. S S S S S 8 — — 2 SS S 9989 —— Aus Baden Der Vau von Thingſtätten ahr Karlsruhe, 17. März. Der Reichsminiſter für ſ Baufklärung und Propaganda hat der Landes⸗ Bolk Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für rin Saufklärung und Propaganda(Karlsruhe, Erb⸗ he. zenſtraße 15) die Entſcheidung über die Auswahl * errichtenden Thingplätze für das Land ten En übertragen. Gemeinden oder Körperſchaf⸗ plft die ſich mit der Abſicht der Errichtung von Thing⸗ 65 en tragen, werden darauf aufmerkſam gemacht, —9 ſie dies der Landesſtelle anzumelden und vor Ainonaubeginn ihre Pläne einzureichen haben. et noplätze, die ohne vorherige Genehmigung errich⸗ i0 wurden, werden zur Beſpielung und zur Veran⸗ Die von Freilichtaufführungen nicht zugelaſſen. Veranſtaltung von Aufführungen unter freiem kerkanel darf gemäß der Anordnung der Reichsthea⸗ au mmer vom 9. Januar 1934 nur mit Genehmi⸗ be ug des Leiters der Landesſtelle Baden⸗Württem⸗ 5 des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung ſche Propaganda bzw. der ihm unterſtehenden„Badi⸗ ful, Spielgemeinſchaft für nationale Feſtgeſtaltung“ 0 tfinden. Es wird in dieſem Zuſammenhang dar⸗ ſhaſtingeweſen, daß die Bezeichnung„Spielgemein⸗ dem für nationale Feſtgeſtaltung“ ausſchließlich der 50 Landesſtellenleiter unterſtehenden Organiſation Unechalten iſt. Geſellſchaften, Vereine oder ſonſtige rnehmungen werden vor einer mißbräuchlichen Ewarn ung dieſer oder einer ähnlichen Bezeichnung Mulsarleruhe, 16. März. Das Schöffengericht beſtr ruhe ordnete gegen den 42jährigen, 13mal vor⸗ aften Monteur Eugen Hüttenberger aus Kaiſers⸗ ſüwirn, einen berufsmäßigen Betrüger und Heirats⸗ ˖ lie nöler, welcher ſich zur Zeit in Strafhaft befindet, kun nachträgliche Sicherungsverwah⸗ ug an Kür,Brühl, 17. Mür). Der Nilitär- und der egerverein hielt unter der Leitung von ah einsführer Brunner ſeine Hauptverſammlung 110 deren Verlauf Gauſchriftführer Vol z⸗Schwet⸗ Praen über die Kameradſchaftlichkeit der Vereine Ner Die Tätigkeit war im letzten Jahre groß. UlVerein kann in dieſem Jahre ſein bölähriges 5 ehen feiern und ſoll aus dieſem Anlaß ein Jubi⸗ kehelffeſt abgehalten werden. Die ehem. Schützen⸗ kerpelbuft 1905 iſt dem hieſigen Militär⸗ und Krie⸗ ferv rein als KK⸗Schützenabteilung angegliedert erein vor einigen Tagen angliedert worden, ſöhlacdteßleiter Wachter⸗Schwetzingen ſprach ab⸗ end über die Bedeutung des Schießſportes neg Ketſch, 17. März. Da Bürgermeiſter Jünger ſihren Arbeitsüberhäufung ſein Amt als Ortsbauern⸗ zur Verfügung ſtellte, wurde Landwirt Hein⸗ Ciell zum Ortsbauernführer ernannt. Deſſen Rer'treter iſt Landwirt Reinhard Blem.— In leich Verſammlung der Ortsgruppe Ketſch des bundes der Kinderreichen ſprach Hauptlehrer Reigerenberg⸗Heidelberg über Zweck und Ziel des ſpolitik des unter Würdigung der Bevölkerungs⸗ lu der neuen Regierung.— In einer Verſamm⸗ ein hieſigen Ortsgruppe der NS⸗Hago wurde dtoßtrupp gebildet, der in allen handwerklichen ften und Betrieben eine Kontrolle durchführen ute, Ib dort nicht noch arbeitsloſe Handwerker Wärſſ ringen ſind. Der Schwarzarbeit wurde Uſter Kampf angeſagt. Srau Oftersheim, 17. März. Am 19. März wird hier 00 rie Becker Witwe ihren 80. Geburtstag herlien können. Die Jubilarin iſt geiſtig und kör⸗ noch ſehr auf der Höhe. der D enzingen, 17. März. Der erſte Gewinn R. Banaueſchinger Pferdelotterie, Los ath Wos, wei Pferde im Werte von 1500 Mk., fiel rtegs enzingen. Die glückliche Gewinnerin iſt eine waiſe, Frl. Klara Hügle. Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Küzelſachjen—das Dorf des Rotweins Ein Bauersmann als Geſchichtsſchreiber Lützelſachſen, das alte Sachſendorf, hat in einem ſeiner Bürger einen Chroniſten gefunden, der unter Bemützung von Aufzeichnungen ſeiner Vorfahren und anderer Einwohner eine Geſchichte ſeines heimat⸗ lichen Dorfes geſchrieben hat. Valentin Fitzer heißt der Mann, ſeines Zeichens Landwirt, der uns geſtattet, aus ſeiner fleißig zuſammengetragenen Ar⸗ beit einzelne Abſchnitte zu benützen. Bauernblut fließt in ſeinen Adern, das lehren die Beobachtungen und die Schlüſſe, die er zieht. Keine Burgruine krönt die Höhen die Dorfes. Sein Stolz ſind die Aecker und Weinberge und Obſtgärten: .... Wie ein Hermelinmantel der Obſtblüte Flor Im Frühling umhüllet deine Türen und Tor, Auf deine Aehrenfelder in üppiger Pracht Im Sommer die goldene Sonne lacht, Deiner Reben edle Frucht oft in reicher Füll' Den Wanderer zum Raſten einladen willl Mit dieſen ſchönen Worten zeichnet er die Fülle des Segens um die Häuſer des Dorfes. Wer ſieht's dem fleißigen Völkchen des unter Obſtbäume ver⸗ ſteckten Dörfchens an, daß ſeine Vorfahren einſt als Gefangene des großen Kaiſers Karl vom Sachſenlande, dem Lande des Aufruhrs und der Kämpfe, hierher ver⸗ ſchleppt wurden mitten hinein in die fränkiſchen Gaue? Sie griffen zu Axt und Beil, zu Hacke und Spaten und rodeten die Wälder aus. Die Hand am Pflug, zogen ſie die Furchen und ſenkten das Samenkorn in die Erde. Und die Sonne ſchien damals ſo warm wie heute auf dieſes paradieſiſche Fleckchen Erde und gab den Trau⸗ ben der Weinſtöcke die wohlige Würze, die wir heute noch an dem Lätzelſachſer Roten rühmen. Lützelſachſen erſcheint in den alten Chroniken als „Kleinſachſenheim“. Der erſte Teil des Wortes „Lützel“ wird zurückgeführt auf das Wort„lütgen“, das im weſtfäliſchen Platt heute noch„klein“ be⸗ deutet— im Gegenſatz zu den andern Sachſendör⸗ fern Großſachſen und Hohenſachſen. Eingeſtreut in die Geſchichte der Pfalz finden wir äußerſt inter⸗ eſſante Abſchnitte aus dem Dorfe ſelbſt, über die Kriegsjahre, die ja die Pfalz und beſonders die an der Bergſtraße liegenden Dörfer zur Genüge du koſten bekamen.„Mehr Wölfe, heißt es in einem Bericht, zogen durch das Land, als Bauern darin wohnten. Die nahe Stadt Weinheim liet die Wölfe nachts in Gruben fangen. Auch Lützelſachſen ſcheint ſolche Wolfsgruben angelegt zu haben, hinß doch noch lange ein Weg der„Wolfsgrubenwegl. Einen Gemeindeweg ſäumten zu Karl Theodors Zeiten 38 Maulbeerbäume ein, deren Blätter zu der auch in Lützelſachſen betriebenen Zucht der Seiden⸗ raupen Verwendung fanden. Die Wege waren in jener Zeit äußerſt ſchlecht. ETs war an manchen Stellen kaum bei trockener Witterung durchzukom⸗ men; zwiſchen Weinheim und Lützelſachſen mußten bei ſchlechtem Wetter täglich beladene Fuhrwerke mit Winden und Hebebäumen aus dem Schlamm heraus⸗ gehoben werden. Ein überaus armes Jahr war infolge einer völli⸗ gen Mißernte das Jahr 1817. Der Preis aller Lebensmittel war unerſchwinglich hoch. Das Malter Korn koſtete 38 Fl., Gerſte 30 Fl., Spelz 18 Fl., der Zentner Kartoffeln 11 Fl. 30 Kreu⸗ zer, alſo etwa 20 Mark, Hafer 22 Fl. Wenn wir hören, daß für das Pfund Ochſenfleiſch 18 Kreuzer 52 Pfg. bezahlt wurden, ebenſo für Schweinefleiſch und Kalbfleiſch, ſo ͤünkt uns das, am heutigen Geld gemeſſen, nicht hoch. Es iſt aber zu berückſichtigen, daß damals die ganze Lebenshaltung wenig koſtete und die Preiſe das Zehnfache der normalen Jahre betrugen. Um der Not zu ſteuern, hatten ſich einige Pferbe⸗ beſitzer der Gegend, darunter auch einer von Lützel⸗ ſachſen, mit Wagen und Geſpann auf den Weg gemacht, um in Rußland Getreide zu holen. Sie brachten auch wirklich ſolches mit, aber ſie langten erſt zu Hauſe an, als man von der 1818er Ernte ſolches gedroſchen hatte. Anſcheinend hatten ſie ſich den Weg nach Rußland doch kürzer vor⸗ geſtellt gehabt. Die Kleidung boſtete wenig Geld. Männer und Frauen trugen faſt ausſchlteßlich Kleider aus Lein⸗ wand, wozu die Bauern den Hanf ſelbſt bauten und zum größten Teil auch ſelbſt verarbeiteten. Im Dorfe ſaß noch der Weber, der an dem ſchweren Web⸗ ſtuhl das lange Stück Tuch herſtellte. Gebleicht hat es die Bauersfrau ſelbſt auf der Wieſe. Doch gab es ſchon beſondere Bleichen und der Färber beſorgte das Blaufärben. Vermögende Bauern bekamen bet ihrer Hochzeit hirſchlederne Hoſen, die ſie als Sonntagsſtaat ihr Leben hin⸗ Kälte und Schnee im Hochſchwarzwald! Noch können ſich alle Schi⸗Sportler betätigen -oe- Triberg, 17. März. Wer anläßlich des Staffellaufes des Schiklubs Schwarzwald vor einer Woche am Feldberg weilen konnte, war nicht ſchlecht erſtaunt, in den Zeitungen zu leſen, daß im Schwarzwald Schneeſchmelze ein⸗ getreten ſei, die Flüſſe ſteigen, der Schnee zerrinnt, kurzum, gewiſſermaßen das Ende des Schiſportes proklamiert wurde. Es iſt klar, daß fahreszeitlich in den tieferen und mittleren Lagen die Abſchmelzungen ſtattfinden, auch wenn noch Neuſchnee kommt. Aber ſelbſt dieſe Lagen waren ja ohnehin ſchon ſchneefrei geworden, haben umgekehrt aber durch Neuſchnee derzeit noch wieder Decken von 20—80 Ztm. Aber für den Hochſchwarzwald ſieht das Ding doch anders aus, und wer den Schwarzwald kennt, weiß, daß gerade der März die größten Schnee⸗ höhen zu ſchaffen pflegt. Jedenfalls war am Feld⸗ berg unb ähnlichen Hochlagen von Schneeſchmelze eeee Der Prozeß um die Hausbeſitzerbank Belaftende Seugen-Ausſagen *Frankenthal, 17. März. veſite Verhandlung am Freitag brachte die ahléxe Vernehmung einer großen An⸗ ber Bumeo n Zeugen, in der Hauptſache Kunden ten ſdank, die von dieſer Kredite erhalten hat⸗ nit* frühere Bankangeſtellte. Die Zeugen, die kenen ant in Geſchäftsverbindung ſtanden und bei moie Bank nach dem Eröffnungsbeſchluß große miede en verloren haben ſoll, erklärten alle immer hute ie auch die ſchon vernommenen Zeugen, daß uldſt Sicherungen gegeben hätten und daß ihre umme ſo hoch angewachſen ſei, weil ihnen in pohe Zinſen und Proviſionen ſeitens der flen. Bank berechnet worden 0r Inhaber der Rheiniſchen Schwemmſteinfabrik, 9000 900 gab bei ſeiner Vernehmung an, daß ihm ie vor ark zu viel Zinſen angerechnet worden ſeien. in n der Bank für 10000 Mark verkauften Ma⸗ (er or Jabrik ſeien heute noch 100 000 Mark mau. denächſte Zeuge, Franz Joſef Wolf aus Man⸗ eer Teilhaber Eckerichs, erklärt, Eckerich habe ihm einmal geſagt, er müſſe ſich den Köhler warm halten. Ferner gibt der Zeuge an, daß Eckerich und Köhler öfters gemeinſam ausgefahren ſeien. Bau⸗ unternehmer Laubner erklärt, er habe früher immer 40 bis 50 Leute beſchäftigt und ein gutes Ge⸗ ſchäft gehabt. Die Bank habe ihm mindeſtens 20 v. H. Zinſen berechnet. Der frühere Angeſtellte der Bank, Billig⸗Ludwigshafen, hat auf Anordnung von Köhler die Kunden unter Verſprechung höherer Zin⸗ ſen von der Abhebung ihrer Guthaben abhalten müſſen. Ein Kunde, der trotzdem ſein Guthaben ab⸗ heben wollte, erhielt darauf von Köhler einen Zins von 9/½ v. H. zugeſtanden. Sehr belaſtende Ausſagen gegen Köhler machte der ſeit 1923 bei der Bank tätige Kaufmann Julius Schreiner, insbeſondere in bezug auf die Wechſelgeſchäfte mit der Rheiniſchen Schwemmſtein⸗ induſtrie, Oberingenieur Zentgraff und die geſamte Geſchäftsführung des Vorſtandes. Auf Antrag der Verteidigung wurde dieſer Zeuge vereidigt. Nach der Vernehmung dieſes Zeugen wurde die Verhandlung auf Samstag vormittag vertagt. Es ſteht nunmehr feſt, daß der Prozeß in dieſer Woche nicht mehr zu Ende geführt werden kann, vielmehr noch bis über Mitte nächſter Woche dauern wird. nicht in Wirklichkeit, ſondern nur bei den über⸗ etfrigen talſitzenden Berichtlern zu verſpüven, aller⸗ oͤings mit der unangenehmen Begleiterſcheinung, daß ſolche Berichte wirtſchaftlich Schaden ſtiften. Wie wir es benn eigentlichl Es hat in den Tagen vor, an und nach der Staffelmeiſterſchaft, alſo von rund acht Tagen, faſt jede Nacht 20—25 Ztm. Neu⸗ ſchnee gegeben. Die alte Schneedeche von 60 Ztm. beim Felöbergerhof ſtieg ſchnell auf 90, 100, 110 Ztm. und am Turm von 15 auf 50, 60, 70 Ztm. Und da die Schneefälle ſich dieſe, auch noch in der Nacht auf Freitag abermals fortſetzten, ſo gingen die Ziffern noch höher und ſtehen zum Wochenende beim Feldbergerhof auf 180 Ztm. Schneehbhe und am Turm bei 95 Ztm.! Wer wagt es, da noch von„Schneeſchmelze“ zu ſprechen und den Schifreunden die Unternehmungsluſt zu vermieſen? Man tauche das Berichterſtatterchen tief in den Schnee des Scheidgrabens, damit er inne werde, was Schnee heißt. Es iſt doch ein altes Sprichwort: man ſoll den Frühling nicht vor dem Märzen loben. Faktiſch ſind die Schiſportverhältniſſe derzeit die denkbar beſten in den ganzen Hochzonen, ob Hornis⸗ grinde⸗Ruheſtein, ob Schönwald⸗Schonach oder Feld⸗ berggebiet. Die größten Schneemengen liegen dick über dem Land und gehen in Winoſchattenlagen auf drei bis vier Meter!(Der ſchneeſchmelzende Kundige darf ſich zur Tagfahrt und Augenſchein gern anſchlie⸗ ßen.) Vier bis ſechs Grad Kälte herrſchen im Hochſchwarzwald. Und dieſer Zuſammenklang ſagt für den Wiſſenden alles: nichts wie los, wenn es irgend geht, die Schiſportrechnung ſteht voller Aktiven! Nur nicht irre machen laſſen, ſondern die Brettel geſchultert und hinauf in Sonne und Schnee! * Mainz, 14. März. Wie der Oberbürgermeiſter bei Beſprechung von Steuerfragen mitteilte, iſt es gelungen, den Fehlbetrag von 4,5 Millionen im ſtädtiſchen Haushalt bis unter die Grenze von 2 Mill. zu ſenken.— Der Ljährige Student Walter Wirth, Sohn des Ortsgruppenführers Dr. Wirth in Wörrſtadt, iſt bei Lawinenſturz bei Oberſt⸗ dorf im Allgäu tödlich verunglückt. Er ſtand kurz vor dem Abſchluß ſeines Studiums. ———— 5. Seite/ Nummer 129 Romantiſche Kapelle im Badnerland EEF Die Badkapelle in Rippoldsau Bab Rippoldsau iſt das durch ſeine Stahlquellen be⸗ erühmte Kniebisbad durchtrugen. Man ſah auch viele Kniehoſen und Gamaſchen oder weiße Strümpfe, dazu Schuhe mit ſilbernen Schnallen. Oft fehlte die große mit Pelz verbrämte Mütze nicht, und eine Tabakspfeiſe mit ſilbernem Deckel an ſilbernem Kettchen bildete den Stolz des Beſitzers. Für die mit den Sitten und Bräuchen vertrauten Bewohner des weinfrohen Lützelſachſen und die Nach⸗ barorte bildet das Geſchichtswerk ihres Landsmanns eine begrüßenswerte Zuſammenfaſſung von heimat⸗ lichen Aufzeichnungen. Nachbargebiete Die Saar-Sänger in Ludwigshafen r. Ludwigshafen, 17. März.„Herzlich willkom⸗ men, ihr Brüder von der Saar“, ſo grüßte ein Schriftband am Ludwigsplatz den Sängerbund Saarlouis, der heute mittag nach 1 Uhr zu einem zweitägigen Beſuch der Pfalz in Ludwigshafen eintraf. Als die Saarländer, aus dem Weſtrich kom⸗ mend, den Kraftwagen entſtiegen, ſchallte ihnen der deutſche Sängergruß entgegen. Zum Empfang waren erſchienen der Führer des Geſangvereins der BASc, Ludwig Heß, die Führer des Saarvereins Mannheim⸗Ludwigshafen, Bauer und Kreisbild⸗ wart Schmidt ſowie der Präſident des Karneval⸗ vereins Rheinſchanze. Im Namen der Gruppe Lud⸗ wigshafen im Sängerbund Weſtmark begrüßte der Führer des gaſtgebenden Vereins L. Heß die Gäſte, worauf der Geſangverein der BASc ſeinen, vom Vereins⸗ und Gruppenchormeiſter Dr. Waſſermann gedichteten und vertonten Sängerſpruch ſang:„Hier ſchaffen tauſend Hände und Maſchinen, dem deutſchen Volk und Vaterland zu dienen.“ Der Sängerbund Saarlouis, der ſich erſt bei dem ihm zu Ehren veran⸗ ſtalteten Feſtakt im Vereinshaus der J. G. Farben am Samstag abend vernehmen läßt, wurde hierauf in ſeine Quartiere geleitet. * Ludwigshafen a. Rh., 17. März. Am Freitag gegen 14 Uhr ſtieß auf der Kreuzung Gräfenau⸗ und Siegfriedſtraße ein hieſiger Kraftradfahrer mit einer Radfahrerin zuſammen. Dabei ſtürzte die Radfahrerin zu Boden und sgog ſich am Kopfe eine ſtark blutende Verletzung zu. Die Ver⸗ letzte wurde durch die ſtädt. Unfallwache ins ſtädt. Krankenhaus verbracht. Der Motorradfahrer hatte beim Befahren der Kreuzung die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen und außerdem nicht die rechte Straßenſeite eingehalten. *k Frankenthal, 17. März. Am 15. März 1934 trat das die Landgerichtsbezirke Frankenthal und Lan⸗ dau umfaſſende Erbgeſundheitsgericht im Amtsgericht Frankenthal zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, die in Gegenwart des Landgerichtsprä⸗ ſidenten, des Amtsgerichtsvorſtandes und Herren des Präſidiums des Landgerichts von dem Vor⸗ ſitzenden, Landgerichtsrat Dr. Savgete in ſeier⸗ licher Weiſe eröffnet wurde. Südlichster Thermalkurort Deutschlande Schwarzwald— 450 m. d. d. M.— Therme 26.40C. Ierr- Herven- reisteu- Stbüischeg ees SS mmdad rafendad miallen mediz. Sädern Neues K WaIld. Wasser Hotels, Ferisionen 40—— ee Mark- ieeeee — —————————— 6. Seite/ Nummer 129 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Algemeines Briefmarkenfreund.„Wer hat die Brieſmarke er⸗ funden?“—— Vor rund 100 Jahren kam ein Lehrer in England zuerſt auf den Gedanken, Briefmarken zu fertigen. Es war dieſes der ſpätere Erneuerer der engliſchen Poſt, Rowland Hill, der dieſem Gedanken, jedoch erſt nach unendlichen Mühen und Enttäuſchun⸗ gen zum Siege verhelfen konnte. Seine Gedanken legte er in einem kleinen Schriftehen:„Poſtreform, ihre Wichtigkeit und Durchführbarkeit“, im Jahre 1837 der engliſchen Regierung vor. Er erhielt eine glatte Abfuhr durch die maßgebenden Re⸗ gierungsſtellen. Der Generalpoſtmeiſter, Lord Lich⸗ field, erklärte im Unterhaus Hills Plan für den „phantaſtiſchſten von all den vielen Träumereien, die er jemals geleſen habe.“ Der Staatsſekretär für das Poſtweſen, Oberſt Maberly, ſtand mit ſeinem Urteil nicht nach, indem er bemerkte:„Der Plan ſcheint mir das Unſinnigſte zu ſein, was man ſich nur denken kann, ohne jede Kenntnis der Tatſachen und auf leere Vermutungen aufgebaut. Wenn die Poſt⸗ gebühr, wie hier verlangt wird, auf einen Penny herabgeſetzt wird, dann muß die Poſt Banrott machen.“ Aber die Zeitungen nahmen ſich der Sache an, die öffentliche Meinung wurde aufmerkſam, und das Unterhaus ſetzte einen Ausſchuß zur Unter⸗ ſuchung ͤͤieſer Frage ein. Zu den Sitzungen wurde Rowland Hill ebenfalls hinzugezogen. Seinen erſten Vorſchlag, den ſogenannten Mulready⸗Umſchlag zu verwenden, ließ er fallen, und brachte dann zum Ausdruck, daß es vollkommen genüge, wenn ein Stück Papier, gerade groß genug, um den Stempel zu tra⸗ gen, und auf der Rückſeite mit Leim beſtrichen, ver⸗ wendet würde. Das war die erſte Erwähnung der Briefmarke. Dieſer Vorſchlag leuchtete ein, und ſo wurde 1839 die Penny⸗Gebühr für einen Brief an⸗ genommen und die Briefmarke eingeführt. Nach baren Freimarke nicht R. Hill, ſondern der in Ar⸗ broath im Jahre 1782 geborene Buchhändler J. Chal⸗ mers. Er ſtarb 1833 in Dundee. In Deutſchland er⸗ ſchienen die erſten Freimarken 1849 in Bayern. L. M. Neckaran.„Auf welchem Längegrad beginnt der neue Tag?“—— Der Beginn des neun Tages, das iſt der Augenblick oͤes Datumwechſels, wurde ur⸗ ſprünglich dann gerechnet, wenn die Sonne in ihrer tiefſten Stellung unter dem nördlichen Horizont war. Die ſo beſtimmten Tage waren aber nicht gleich lang. Vor etwas mehr als hundert Jahren führte man, um alle Tage gleich lang zu haben, eine erdachte „mittlere Sonne“ ein, die zweimal im Jahre mit der wahren Sonne übereinſtimmte, ſonſt aber ihr zeit⸗ weiſe etwas voraus war, zeitweiſe ihr etwas nach⸗ folgte. Ihr Lauf iſt ſo erechnet, daß dͤie Zeitabſchnitte, wenn ſie durch die mittlere Sonne beſtimmt werden, während des Jahres gleiche Dauer haben. Nunmehr begann dͤer neue Tag dann, wenn die mittlere Sonne ihre tiefſte Stellung im Norden durchlief. So blieb die Sachlage, bis ſie durch ein Geſetz vom 12. März 1893 geändert wurde. Für die Orte, die auf dem 15. Längegrad(öſtlich von Greenwich) liegen, blieb es beim alten; ſo z. B. für Görlitz und Stargard. Alle anderen Orte mußten ihre Uhren ſo umſtellen, daß ſie mit Görlitz und Stargard gleiche Zeit anzeigten; Hamburg ſtellte damals ſeine Uhren 20 Minuten vor, und ſo iſt die„mitteleuropäiſche Zeit“ bis heute ge⸗ blieben. Man kann alſo ſagen: der Tag beginnt in Deutſchland in dem Augenblick, wenn die mittlere Sonne in Stargard und Görlitz ihre tiefſtte Stellung im Norden hat. Oder: für den Anfang des neuen Tages iſt in Deutſchland der 15. Längegrad löſtlich von Greenwich) maßgebend. Verzweifelte Hausfrau.„Jetzt, da es draußen wärmer wird, gehen mir bei zahlreichen Einmach⸗ gläſern die Deckel auf. Wie kommt das?“—— Daß die Eindünſtgläſer gerade jetzt aufgehen, iſt ſicher ein Zufall; mit dem jahreszeitlichen Wärmerwerden hat das nichts zu tun, die Wärmezunahme iſt nicht ſo groß. Die Urſache liegt ſicher im unſachgemäßen Eindünſten. Beim Eindünſten müſſen Sie darauf achten, daß friſches Gemüſe und friſches Obſt ver⸗ wendet werden, ferner, daß genügend lang erhitzt wird bei genügenden Hitzegraden. Wichtig iſt weiter⸗ hin, daß der Gläſerrand einwandfrei iſt, daß die Deckel ſehr gut anliegen und einwandfreie Gummi⸗ ringe verwandͤt werden. Sehen Sie Ihre Gläſer jede Woche einmal nach und bewahren Sie ſie an einem kühlen, luftigen und oͤunklen Ort auf, der aber unbedingt froſtfrei iſt. Jeder Keller iſt dazu geeignet, ſofern er froſtfrei iſt. Vielleicht wurden während der kalten Tage Ihre Gläſer vom Froſt getroffen, ſo daß ſich jetzt die Deckel löſen. L. St.„Wie hoch war die Abfindungsſumme der Hohenzollern? Wie hoch iſt die monatliche Rente?“ —— Zwiſchen der preußiſchen Staatsregierung und dem Haus Hohenzollern wurde am 6. 10. 1926 fol⸗ Vertrags vom 12. 10. 1925): Die an die Hauptlinie zu zahlende Barſumme wird von 30 auf 15 Millionen Mark ermäßigt, Die Nebenlinien(Karl⸗ und Al⸗ Hbhrecht⸗Linie) geben dem Staat insgeſamt 47 000 Morgen Grundbeſitz ab(Albrecht⸗Linie 20000 und die Karl⸗Linie 27 000 Morgen) nach dem Vertrag vom 6. 10. 1926. Nach dieſem erhält die Hauptlinie 250 000 Morgen Land und Forſten und eine Barſumme von 15 Millionen Mark. Durch dieſe Abmachung iſt die Abfindung vollkommen geregelt, eine Rente wird heute nicht mehr bezahlt. Reichtum.„Im Freundeskreis wurde unlängſt behauptet, der frühere Kaiſer Wilhelm II. ſei heute naoch der fünftreichſte Mann der Welt. Wer ſteht noch über ihm? Welche Summen muß das Reich dem Kai⸗ ſer heute zahlen?“—— In letzter Zeit wurde ſol⸗ gende Aufſtellung über die reichſten Leute der Welt veröffentlicht: 1. Eoͤſel Ford⸗Amerika, 2. Henry Ford⸗ Amerika, 3. Edouard de Rothſchild⸗Frankreich, 4. Herzog von Weſtminſter⸗England. Die Generalver⸗ waltung des ehemaligen preußiſchen Königshauſes teilt zur Vermögensfrage ſolgendes mit: Trotz frü⸗ herer Berichtigungen erſcheinen neuerdings wieder Nachrichten, nach denen Kaiſer Wilhelm II. mit einem einer andern Anſicht iſt der Erfinder der aufkleb⸗ gender Vertrag abgeſchloſſen(in Abänderung des Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Vermögen von 700 Millionen Mark der reichſte Deutſche ſei... Demgegenüber iſt darauf hinzuwei⸗ ſen, daß das Vermögen des preußiſchen Königshauſes nicht den zehnten Teil der obengenannten Summe beträgt. Aus dem verbliebenen Vermögen ſind die Unterhalte von 17 prinzlichen Haushaltungen mit 49 Perſonen und die Verſorgung der zahlreichen vom Königshaus übernommenen Beamten und An⸗ geſtellten zu beſtreiten. Die Vermögensverhältniſſe des früheren preußiſchen Königshauſes wurden durch den Vertrag mit dem Staat am 6. 10. 1926 endgültig geregelt. Der Kaiſer iſt durch das Geſetz vom 6. 10. 1926 abgefunden. Eine Zahlung irgendwelcher Art an den Kaiſer erfolgt heute nicht mehr. Leſen Sie auch die Antwort unter L. St. nach. St. J.„Ich bin geborener Saarländer. Das Saargebiet habe ich am 1. Januar 1914 verlaſſen und wohne ſeitdem in Mannheim. Während meines Lazarett⸗Aufenthaltes war ich inzwiſchen lin der Zeit 1914/15) nochmals zehn Monate lang im Saargebiet. Meine ſämtlichen Verwandten(Mutter, Brüder uſw.) wohnen heute noch im Saargebiet. Bin ich be⸗ rechtigt, an der Saarabſtimmung teilzunehmen? In letzter Zeit wird in den Tageszeitungen eine Saar⸗ front unter Führung des früheren Landesleiters der NSDaApP des Saargebietes, Staatsrat Spaniol, er⸗ wähnt. Wer gehört dieſer an? Hat ſie in Mannheim eine Ortsgruppe und wo? Oder verſteht man unter Saarfront die„Vereinigung der Saarvereine?“— — In den Beſtimmungen über die Volksbefragung im Saargebiet heißt es: Stimmberechtigt iſt ohne Unterſchied des Geſchlechts jede zur Zeit über 20 Jahre alte Perſon, die bei Unterzeichnung des Ver⸗ trags in dem Gebiet gewohnt hat. Der Verſailler Vertrag iſt am 10. Januar 1920 in Kraft getreten. Nach dieſer Beſtimmung können Sie 1935 nicht ab⸗ ſtimmen. Die genaueren Beſtimmungen über die Ab⸗ ſtimmung werden noch herausgegeben werden. Die Saarfront umfaßt alle Parteien von links bis rechts. Sie hat mit der Vereinigung der Saarvereine nichts zu tun— hier handelt es ſich um einen landsmann⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluß. Eine Ortsgruppe in Mannheim gibt es nicht. Staatenlos. Ein Dorf Slobotka liegt, wie uns ein alter Leſer, der während des Krieges dort war, mitteilt, etwa 55 Kilometer entfernt von Wilna, etwa einhalb Kilometer weſtlich der Bahnlinie Wilna Wileika—Oſchmiang-Molodetſchno—Minsk, zwiſchen den Bahnhöfen Gudagaje und Toloziſki Bovorat. Das Dorf hat etwa 300 Einwohner, es wird dort nur polniſch geſprochen. Das Dorf dürfte wohl jetzt zu Polen gehören, keinesfalls iſt es litauiſch, da die litauiſche Grenze(Jevi) etwa 80 Kilometer entfernt iſt(kan der Bahnlinie geſchätzt). Italienfahrt.„Ich möchte an Oſtern eine Fahrt nach Norditalien(Poebene) machen. Ich will, wie ich es ſchon als gut erprobt habe,„trampen“ d h Kraft⸗ wagen anhalten. Wir ſind zu zweien. Mein Freund ſpricht gut italieniſch Ich möchte nun wiſſen, welche Straßen für uns die günſtigſten, d. h. die verkehrs⸗ reichſten ſind. Woher bekomme ich am beſten das Kartenmaterial? Wie iſt die Uebernachtungsmög⸗ lichkeit in Italien?“—— Wer verreiſen will, muß ſich ſelbſt die Moglichkeit dagu verſchaffen und nicht auf anderer Leute Koſten dies tun wollen. Kraft⸗ wagen anhalten und ſich koſtenlos von den Inhabern mitnehmen laſſen, rein zum Vergnügen und um Geld zu ſparen, iſt ein recht merkwürdiges Gebahren. Sie nennen es„trampen“, andere Leute und beſon⸗ ders Ausländer benennen ein derartiges Verhalten anders. Es iſt beſſer Sie unterlaſſen das Wagen⸗ anhalten und ziehen als froher Wandersmann ſtolz Ihren Weg, ſingen ein ſchönes Lied und machen ſich zum Wahlſpruch:„Selbſt iſt der Mann“! Araus. Es gibt viele Perſonen, die von Natur etwas„Bezwingendes“ haben und vermöge dieſer Fähigkeit Einfluß auf andere nehmen können. Er⸗ lernen läßt ſich die Ausübung der Suggeſtion wohl, aber mit dem„Willen“ allein iſt es nicht getan. Vor allem läßt es ſich nicht aus Büchern lernen.„Neur⸗ aſtheniker“ ſind im allgemeinen dazu nicht geeignet. Suggeſtionen können ſchweren ſeeliſchen Schaden an⸗ richten. Deshalb iſt 3. B. die Schauſtellung hypnoti⸗ ſcher Verſuche verboten. Sturer Blick. Wir haben Ihren Brief erhalten und uns ſehr darüber gefreut. Wir danken Ihnen dafür und hoffen mit Ihnen, daß man bald eine Beſſerung bemerkt. A. Z. 100.„Ich beſchäftige Samstags eine Frau —3 Stunden in meinem Haushalt. Muß ich dieſe zur Krankenkaſſe oder Invalidenverſicherung anmel⸗ den? Bin ich bei einem Unfall, der in meinem Haus⸗ halt der Frau zuſtößt, für Schaden haftbar?“—— Wenn die Frau bei Ihnen in der Woche nur—3 Stunden beſchäftigt iſt, kommt eine Anmeldung zur Krankenkaſſe und Invalidenverſichernug nicht in Frage. Arbeitet aber die Frau die Woche über noch in anderen Haushalten, ſo daß der Wochenlohn über .50/ hinausgeht, dann tritt Verſicherungspflicht ein. Der Betrag kann je nach der Lage auf die ein⸗ zelnen Familien umgelegt werden. Hierüber ent⸗ ſcheidet die Krankenkaſſe. Wenn der Unfall durch Ihr Verſchulden verurſacht wird, ſind Sie ſelbſtverſtänd⸗ lich für den Schaden haftbar. Armer Abiturient. Wenn Sie als armer Abi⸗ turient zur Univerſität wollen, da Sie außerordent⸗ lich begabt ſind, kann Ihnen dies vielleicht mit Hilfe eines Stipendiums ermöglicht werden. Sollten Sie, was Ihrer Anfrage nicht zu entnehmen iſt, ſchon einige Semeſter ſtudiert haben und jetzt erſt in Geld⸗ not geraten ſein, ſo kann auch für Sie ein Stipen⸗ dium in Frage kommen. Wenden Sie ſich an den „Studentendienſt“, den es an jeder Hochſchule gibt. Dieſer Dienſt gibt älteren Studierenden ab und zu gering verzinsliche Darlehen zur Beendigung des Studiums. Erkundigung F. Erkundigen Sie ſich beim Amts⸗ gericht, vielleicht erhalten Sie dort die gewünſchte Auskunft. Schrift.„Wie kann man eine alte Schrift, mit Kopierſtift geſchrieben, die heute ſehr unleſerlich er⸗ ſcheint, wieder ziemlich leſerlich machen? Es iſt ein Briefbogen, der auf zwei Seiten benutzt wurde 2,— — Es wird kaum möglich ſein eine mit Kopierſtift geſchriebene und jetzt verblaßte Schrift wieder auf⸗ zufriſchen. Wir empfehlen Ihnen, ſich an Herrn Prof. mehr auf ein Jahr hinaus binden wollte. Ein eVr⸗ tut, zu wenden. E. v. d. V.„Wer iſt gegenwärtig Inhaber der Welthöchſtleiſtung im Motorboot und wie iſt der Stand der Höchſtleiſtung, Zeit und Kilomeber?“—— Am 15. Januar 1034 ſtellte Graf Roſſi⸗Italien auf dem Gadaſee mit einem Außerbordboot eine neue Welthöchſtleiſtung auf. Er erreichte bei zwei Fahrten eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 81,341 Kilom. Am 5. Februar 1934 verbeſſerte der Italiener Cat⸗ taneo ſeine eigene Welthöchſtleiſtung in der 12⸗Liter⸗ Rennmotorboot⸗Klaſſe von 133,8 Stoͤkm. auf 137,681 Kilometer. Auch bei einer Langſtreckenfahrt über 24 Meilen brachte der Italiener mit 108,146 Stoͤkm. die internationale Beſtleiſtung an ſich. Jede Boots⸗ klaſſe hat natürlich ihre eigene Höchſtleiſtung. In der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe hält Prinz C. M. Ruspoli⸗Ita⸗ lien die Höchſtleiſtung mit 94,840 Stoͤkm. über eine Meile. Am 16. November 1933 erzielte der engliſche Rennfahrer Scott Paine mit„Miß England 3“ im Hafen von Southampton 161 Siödkm. H. J. Oberleutnant a. D. Dueſterberg wohnt in Halle a. S. Magdeburgerſtr. 66. Juler. Wir empfehlen Ihnen, in einer Fachzeitung — Anſchriften können Sie auf unſerer Schriſtleitung einſehen— eine kleine Anzeige über die in Ihrem Beſitz befindlichen alten Münzen zu veröffentlichen. Vielleicht ſetzen Sie ſich auch einmal mit Herrn Prof. Dr. Walter vom Schloßmuſeum in Verbindung. Frau B. Wegen des Verkaufs alter Münzen geben wir Ihnen den gleichen Rat. Münzenſammler. Alte Vorkriegspfennige gibt es häufig. Sie haben, mit Ausnahme eines Pfennigs, keinen anderen Wert. Die eine Ausnahme bilden die Pfennigſtücke mit dem Prägungszeichen Hamburg aus dem Jahre 1902. Nach dieſen Stücken herrſcht etwas Nachfrage unter den Sammlern. Betriebsselle.„Iſt der Betriebszellenobmann be⸗ rechtigt, in einer Betriebsverſammlung beſchließen zu laſſen, daß von jedem Mitglied der Belegſchaft wöchentlich ein kleiner Betrag erhoben wird, der dazu dienen ſoll, die Auslagen(Getränke) der Betriebs⸗ vertretung in Verſammlungen zu bezahlen?“—— Wir glauben, daß Sie ſich täuſchen. Die Sammlung durch den Betriebszellenobmann wird wohl zur Be⸗ ſtreitung der Koſten für Saalmiete anläßlich von Verſammlungen uſw. dienen. Fragen Sie einmal Ihren Obmann nach dem Zwecke der Sammlung, dann werden Sie wohl unſere Anſicht beſtätigt erhalten. Eine Sammlung zur Deckung perſönlicher Auslagen halten wir für ausgeſchloſſen. Telephon.„Was koſtete am 18. Dezember 1923 ein einfaches, ein ͤͤringendes und ein Blitzgeſpräch von Mannheim nach München?“—— Eine Feſt⸗ ſtellung über die Höhe der Gebühren konnten wir nicht mehr treffen. Zinszahlung.„In welcher Zeit tilgen ſich 90 000 Mark, wenn der vereinbarte Zinsſatz 4 v. H. beträgt und monatlich 200 Mark abbezahlt werden?“—— Wenn Sie monatlich 200 Mark abbezahlen und dazu gleichzeitig den Zins, iſt das Kapital in 10 Jahren und 1 Monat getilgt. H. B. 100.„Iſt es wahr, daß das Anknipſen einer elektriſchen Lampe teurer iſt als das Brennen? Wie kommt es denn, daß der Sender München trotz ſei⸗ ner 100 KW. nicht zu hören iſt, und wie groß iſt un⸗ gefähr der Stromverbrauch bei einem Drei⸗Röhren⸗ apparat in der Stunde? Bekommt ein Schüler der höheren Lehranſtalt in C. 6 nach einem Beſuch von zwei Jahren das ſog. Reifezeugnis, und unter wel⸗ chen Bedingungen? Welches ſind die Schritte, die man bei einem Sterbefall ſogleich zu machen hat?“ —— Das Anknipſen einer elektriſchen Lampe kann nie teurer ſein als das Brennen. Der Münchner Sender iſt oͤurch die ſchlechte Lage von Mannheim zum Münchner Sender hier in Mannheim nicht gut zu hören. Man kann durch den Bau einer größeren Antenne den Empfang verbeſſern, allerdings leidet darunter die Trennſchärfe Ein Drei⸗Röhrenapparat ohne dynamiſchen Lautſprecher verbraucht in der Stunde 30—40 Watt, mit dynamiſchem Lautſprecher verbraucht der Apparat 40—55 Watt. Der Schüler muß die Obertertiareife haben und bekommt nach einem zweijährigen Beſuch der Höheren Handels⸗ ſchule die mittlere Reife. Tritt ein Sterbefall ein, ſo muß ſofort der zuſtändige Leichenbeſchauer benach⸗ richtigt werden. Dieſer kommt und füllt den Sterbe⸗ ſchein aus. An Hand dieſes Scheines iſt der Sterbe⸗ fall beim zuſtändigen Standesamt anzumelden. Aus⸗ weiſe des Verſtorbenen, wie Geburtsurkunde, Hei⸗ ratsurkunde, Familienbuch, ſind mitzubringen. War der Verſtorbene in einer Verſicherung, Sterbekaſſe, Zeitſchriftenverſicherung uſw., ſo iſt auch dort ſofort ein Sterbeſchein vorzulegen. Dieſer wird beim Stan⸗ desamt ausgeſtellt. Wegen der Beerdigung muß man ſich mit der Friedhofverwaltung ins Benehmen ſetzen. Kriegsrente.„Müſſen meine Erben nach meinem Tode die Kriegsrente, die ich erhalten habe, wieder zurückbezahlen? Kann die Wohnungseinrichtung für dieſen Zweck gepfändet werden?““—— Ihre Erben müſſen die Kriegsrente, die Sie erhalten haben, nach Ihrem Tod nicht zurückzahlen, da es ja keine Unter⸗ ſtützung war, wie z. B. die durch das Fürſorgeamt gewährte. Aus dieſem Grunde kann auch keine Pfän⸗ dung der Möbeleinrichtung vorgenommen werden. Geſchäft.„Bei uns wohnt ein junger Mann, der ſchon ſechs Jahre als Friſeurgehilfe tätig iſt. Das Geſchäft beſteht übere 40 Jahre. Der Inhaber iſt vor einigen Tagen geſtorben. Die Frau lebt nicht mehr, Rur drei Töchter, die das Geſchäft verkaufen wollen. Der junge Mann möchte das Geſchäft übernehmen. Kann er einen Reichszuſchuß anfordern, 800—1000 /2 An wen muß er ſich wenden, um zu dem Gelde als Darlehen zu kommen?“ Reichszuſchüſſe für dieſen Zweck gibt es nicht. In dieſem Falle muß ver⸗ ſucht werden, von privater Seite Geld zu erhalten. A. B. Die Namen der gewünſchen Firmen können Sie durch unſere Werbeabteilung erfahren. Zum Färben von Schuhen erhalten Sie in jeder Drogerie Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 190 Briet Easten der XIN2 die entſprechende Farbe mit genauer Anweiſung der Behandlung. Monatskarte. Eine Monatskarte von der mannſtraße oder der Peſtalozziſtraße bis Rheinbrü links koſtet 12 4. Wenn Sie weiterfahren— koſtet die Karte 15 /. In dieſem Falle können von Neuoſtheim bis Oppau oder einem anderen ort von Luoͤwigshafen fahren. Die Karte berechti ſerner zur Benützung der Linien über Schloß en Paradeplatz. Nach Waldhof, Neckarau uſw. 9 Sie natürlich nicht fahren, ſondern nur auf Strece die auf der von Ihnen gewählten Linie liegen., ⸗ Ausſtellung der Monatskarte müſſen Sie ein Li bild haben. R. M. H.„Mein Bruder beabſichtiat in kürzeſe, Zeit aus Chicago(USA) mit ſeinem Kraftwan in ſeine Heimat zurückzukehren. Es handelt 0 einen gebrauchten Wagen Marke„Packard“(Kabrt, lett, kleines Modell, à Zvlinder, keine Lusn mne führung. Das Auto koſtet neu 2100 Dollar). chen Pferdeſtärke(Steuer) beträgt nach amerikaniſ ird Methoden 32. Wieviel beträgt der Einfuhrzoll?? der Zoll nach Gewicht gerechnet? Der betreffoin⸗ Kraftwagen wiegt 2000 Kilo uſw.?“—— Der Kilo. fuhrzoll bei Kraftwagen beträgt 75 für 10⁰ llar⸗ Die Berechnung erfolgt nach dem heutigen enn ſtand. Der Wagen kann auch verkauft werden, bracht er mit einem Tryptique nach Deutſchland ge tique wurde. In dieſem Fall muß aber auf dem Troß hlen der bezahlte Zollſatz vermerkt ſein. Wir empfe der⸗ Ihnen, den Wagen in Holland oder Belgien miſchen kaufen, da Sie für einen gebrauchten amerikan, Wagen in Deutſchland nur eine ganz geringe ulſch⸗ erlöſen werden. Ihr Bruder ſoll ſich dann in hen land einen neuen Wagen kaufen. Die demiger Fabriken liefern heute ſehr gute Wagen, die hichen ſind als die im Ausland gekauften ausländihe Wagen. H. S.„Bezieht Streſemanns Witwe heue Penſion?“—— Von einer Einſtellung der Pen zahlungen iſt uns nichts bekannt. L. W.„Gibt es ein Mittel zur Schmerfliuer an Froſtbeulen? Kann man durch ein nötigenfalls längere Behandlung erreichen, er⸗ Froſtbeulen kleiner werden? Iſt zum Einrel wein müdeter Füße von älteren Leuten Franzbrann 9 oder Kampferſpiritus das geeignetſte Mittel? in und iſt für ein Unterſchied zwiſchen Franabranne bow⸗ Kampferſpiritus in ihrer Wirkung als Hei dernde als Kräftigungsmittel?“ Schmerslinngahl, Mittel an Froſtbeulen gibt es eine große an dieſe Mittel heilen zugleich die Erfrierung Die kann damit vollſtändiges Verſchwinden erreiggſhol bekannteſten Mittel ſind Salben mit Och wa⸗ Kampfer, Rosmarinöl. Fragen Sie Ihren Ariapfer⸗ in Ihrem Falle das richtige Mittel iſt. ſpiritus wirkt ſtärker als Franzbranntwein 65 he⸗ deshalb bei Ermündungserſcheinungen raſe lebend wirken als dieſer. Mieter aumd Eoſuming n in Mietvertrag.„Ich bin vor einigen Pen meine derzeitige Wohnung eingezogen. den wurde von den Vermietern von Altwohnung Miete eute noch ſionẽ rung und Neueinziehenden faſt allgemein eine Pub heietpren auferlegt. Im Mietvertrag habe ich einen 110⁰ anerkannt, deſſen geſetzliche Friedensmiete Miet⸗ über dem damaligen Satz lag. Ferner ſteht mung vertrag: Der Vermieter hat die Mietwaen. Letz⸗ gutem und gebrauchsfähigem Zuſtand überge 0 ährend teres entſprach auch nicht den Tatſachen. die 106• der ganzen langen Jahre hat der Hausherr 8011 0 die für Innenreparaturen vorgeſehen ſind, oließ ich ganz einbehalten. Notwendigee Herrichtunge nung anfangs auf eigene Koſten ausführen. Die gtung iſt aber jetzt in einem Zuſtand, daß Neuberric der dringend notwendig wäre. Kann ich im en wer⸗ Aufgabe meiner jetzigen Wohnung gezwungeſaſſen? den, alles auf eigene Koſten neu herrichten g jebicen Gibt es eine Möglichkeit der Kündiaung dethreiſeß Mietvertrages zur Neufeſtſetzung des Weier ſt Gütliche Vereinbarung mit dem Hauseigen Ueber⸗ zwecklos.“—— Wenn die Wohnung bei Rae Sab nahme nicht in Ordnung war, hätten Sie die te gan⸗ nicht anerkennen dürfen. Da Ihr Hausherr dir ſeß, zen Jahre in der Wohnung nichts berri können Sie verlangen, daß der Haushert der Feſ, nung in Ordnung bringen läßt. Wegen 8 kün“ ſetzung des Mietpreiſes brauchen Sie nicht zen Au, digen; ſtellen Sie beim Mieteinigungsa benſo aut trag auf genaue Feſtſetzung der Miete, Herrichtung der Wohnung. gab⸗ reren P. D. 63.„Ein Mieter hat ſich vor mehrer ſeg ren das elektriſche Licht in ſeine Wohnunahnun laſſen. Nun zieht er aus und ich habe die ng⸗ B gemietet; er verlangt von mir eine Abfie— ich verpflichtet, eine Abfindung zu gahlen, zahlen, Sie ſind nicht verpflichtet, eine Abfindung 06 Wenn der vorherige Mieter von Ihnener ſebe Hauseigentümer nicht entſchädigt wird, kann atferne zeit die Lichtleitung aus der Wohnung laſſen. e meig Wiete§. W.„Als ich am 1. Aoril den, Keu, jetzige Wohnung bezog, habe ich mit m er wirt einen Vertrag für ein Jahr 2—5 nicht 5g welcher ſo lautete, ͤaß, wenn der eitere 1. Hanuar 1034 gekündigt wird er auf tzeitig ant Jahr Gültigkeit hat. Ich habe aber rechtanich nich 1. Januar dieſen Vertrag gekündigt, da ich Ein mehr auf ein Jahr hinaus binden e cht worſg, trag iſt nun bis heute ſchriftlich nicht gem 0 und da ſich während des Winters herausg daß die Wohnung ſehr ungeſund iſt und au 15 Leiden zugezogen habe, möchte ich wiſſen, imme Dauer die geſetzliche Kündigung für eine oma wohnung bemeſſen iſt, ob Jahr⸗ oder Kündigung maßgebend iſt?“—— Wenn, Bnat Bertrag beſteht und Sie Ihre Miete wpigung. zahlen, gilt ohne weiteres monatliche Kün. 4 Ein⸗ Maunheim N.„och war Mieter cnen Mie⸗ zimmer⸗Neubauwohnung und zwar mit ſowi vertrag, der eine vierteljährliche Kündigu ** Ker FFF—PFPPPP———————PPcBP 8 * — „Bamstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 129 ge Entſchädigung für Wohnungsabnützung vorſah. e die Einzimmerwohnung mit einer Zwei⸗ dumerwohnung im gleichen Hauſe vertauſcht, ohne ce einen neuen Vertrag abzuſchließen. Münd⸗ Vereinbarungen wurden auch nicht getroffen. nun der alte Vertrag für die Einzimmerwoh⸗ nung auch für die Zweizimmerwohnung gültig?, nein, wo kann ich mich hinwenden, wenn mir Hauseigentümer bei vierwöchiger Kündi⸗ — und Ablehnung einer Entſchädigung Schwie⸗ eiten bereitet? Die Entſchädigung der 1. Woh⸗ ſollte damals auf die neue Wohnung verrech⸗ ſche Sen.“!. Wenn im alten Vertrag vorge⸗ Eine, iſt, daß Ihnen die Entſchädigung auf die 5 zimmerwohnung anzurechnen iſt, ſo beſteht dieſe Ait orcung auch heute noch. Bei einer Kündigung te monatliche Kündigung, wenn nichts Beſon⸗ beres ausgemacht iſt und Sie Ihre Miete monatlich ködahlen. wenn ſt Hofraum. Zur Erſtellung eines ſolchen Schuppens die baupolizeiliche Genehmigung erforderlich. eiuchen Sie zu erfahren, ob dieſe Genehmigung der Erſtellung des Schuppens vorhanden war. e Mieterſchutz.„Mein Mann hat vor 11 Monaten 5 Wohnung gemietet und darin das elektriſche eig t legen, ſowie ein Zimmer und eine Kammer auf —. Koſten herrichten laſſen. Wie ſich nachträglich Mlen ttellte, hat der Eigentümer trotzdem 4 Mark mi ete mehr verlangt, als die 110prozentige Friedens⸗ ete betragen würde. Iſt er hierzu berechtigt? mein Mann inzwiſchen geſtorben iſt, muß ich anmächſt meine Wohnung wieder aufgeben. Was Licht ich für meine Aufwendungen für elektriſches und für die Herrichtung des Zimmers ver⸗ N en, die ich nur 1½ Jahre benutzen konnte?“—— Gu den geſetzlichen Beſtimmungen muß ſich Ihr küömseigentümer an die Friedensmiete halten. Sie in An verlangen, daß er Ihnen die richtige Miete will urechnung bringt. Wenn er ſich dazu nicht frei⸗ amti bereiterklärt, können Sie beim Mieteinigungs⸗ 6 den Antrag auf richtige Mietberechnung ſtellen. Jön⸗ Vergütung für das elektriſche Licht braucht er 99 der Hauseigentümer nicht zu geben. Wenn Sie hnen keine Entſchädigung bezahlen will, können laſe as elektriſche Licht aus oͤer Wohnung entfernen elbng Ob Sie für die Herrichtung der Wohnung welns verlangen können, hängt ganz davon ab, —.— Abmachungen Sie mit Ihrem Hausbeſttzer roffen haben. Exxistiseſie Sragen iil gerbrochene Torte. Sie müſſen in dem Termin *3 die Lericht auf jeden Fall erſcheinen und ſich gegen * verwahren, da Sie ſich von vornherein Kondf erklärt haben, die eine Torte zu bezahlen, der h0 ibor aber die Annahme des Geldes verweigert HlächtzFegen. dieſes Betrages ſind Sie nicht koſten⸗ Sie müſſen jedoch die Forderung für die hüich orte unter Verwahrung gegen die Koſten⸗ it di anerkennen. Bezügliche der zweiten Torte wüſte, Rechtslage nicht glatt. Man wird annehmen — daß eine Vereinbarung vorliegt, wonach heſt gebergabe der gekauften Sache in dem Abſtell⸗ lurbäft, K. erfolgt und mit der Abholung der Ware ) Ihren Sohn das Eigentum auf Sie überge⸗ ahe itt. Mit der Uebergabe der verkauften lhen iſt aber gemäß Paragraph 446 des Bürger⸗ hangt Geſetzbuches die Gefahr des zufälligen Unter⸗ il 0 und einer zufälligen Verſchlechterung auf Sie are gangen. Hat allerdings der Konditor die hann ſchlecht verpackt, was Sie zu beweiſen hätten, ben! bird man annehmen können, daß er auch für Sthadeurch die ſchlechte Verpackung entſtandenen den—9 aufzukommen hat und Sie demgemäß auch Mben etrag für die zweite Torte nicht zu bezahlen 608. M. S.„Im März 1932 verkaufte ich einen (Eisſchr— Naeibrank für 100 /. Es wurde eine monatliche eintenzahlung von 10/ vereinbart, die aber nie chalten wurde. Am 1. Januar 1934 zahlte der er zum erſtenmal 25. Am 15. Februar 1934 0a e eine weitere Rate bezahlt werden, ich wurde deſer aber auf den 1. April vertröſtet. Kann ich in Venn. Fall den Eisſchrank zurücknehmen?“— Uicht„Sie ſich beim Verkauf das Eigentumsrecht nich Gorbetalten haben, können Sie den Eisſchrank luch ebne weiteres zurücknehmen. Wenn der Käufer könn um April keine weitere Rate an Sie bezahlt, ges Sie ſoſort Klage auf Zahlung des Reſtbetra⸗ rheben. Marvarbuch.„Iſt beſitze ein 5⸗Mk.⸗Sparbuch des hei inheimer Rabatt⸗Spar⸗Vereins E. V. Mann⸗ auk Dieſes Buch iſt jetzt mit Marken beklebt bis heut Seiten; der Geſamtſparmarkenwert beträgt bis e 70 Mk. und der davon zu zahlende Rabatt zu ein 55.50 Mk. Da aber ſeit Fanuar d. J. nur noch alte abatt von 3 v. H. vergütet werden darf und keine arken zu 20 Pfg. mehr ausgegeben werden, ſo beſteht keine Möglichkeit mehr, das alte Buch in der bisherigen Weiſe mehr weiterzuführen und mit alten Marken zu 20 Pfg. vollzukleben. Es beſteht alſo nur noch die Notwendigkeit, das Sparbuch längſtens bis 1. April zur Einlöſung zu bringen, wie dies auch in anderen Geſchäften der Fall iſt und anſtandslos geſchieht, da vom 1. April d. J. ab alle die alten Marken und Anſprüche verjähren. Die Geſchäfts⸗ ſtelle des Rabatt⸗Spar⸗Vereins e. V. verweigert aber die Einlöſung mit der Begründung, ſie ſei nur ver⸗ pflichtet, vollbeklebte Bücher einzulöſen und hätte noch kleine Anweiſungen, wie ſie ſich in einem ſolchen Fall zu verhalten hätte, obwohl ja gar keine Möglich⸗ keit mehr beſteht, die alten Bücher mit alten 5 v..⸗ Marken zu bekleben. Auf die am 1. April eintretende Verjährung hingewieſen, wurde erklärt, man könnte auch noch nach dem 15. April, alſo nach Ablauf der Verjährungsfriſt, darüber verhandeln. Da nun die Gefahr beſteht, um meinen Anſpruch zu kommen, möchte ich wiſſen, ob eine Pflicht des Vereins zur Einlöſung bis 1. April d. J. beſteht und welcher Rechtsweg im Verweigerungsfall einzuſchlagen iſt?“ —— Sie können Erſatz für die bis jetzt geklebten Sparmarken verlangen. Daß das Sparbuch nicht voll⸗ geklebt weroͤen konnte, hat ſeine Urſache ja nicht in dem von Ihnen zu vertretenden Umſtand, ſondern in der Tatſache, daß der Rabattſparverein den Rabattſatz umgeſtellt hat. Da die Friſt zur Ein⸗ löſung der alten Bücher am 1. April 1934 abläuft, ſetzen Sie am beſten dem Rabattſparverein eine Friſt von wenigen Tagen zur Einlöſung Ihres Rabatt⸗ ſparbuches und erheben nach Ablauf dieſer Friſt Klage, da ſonſt die Gefahr der Verjährung beſteht. Einlage.„Ich bin am 19. Oktober 1922 in den Konſumverein Mannheim eingetreten und wurde laut Schreiben des Amtsgerichts Mannheim vom 5. Juni 1928 mit Wirkung vom 30. Juni 1928 aus dem Konſumperein ausgeſchloſſen, da ich in den letz⸗ ten zwei Jahren keine Waren mehr entnommen hatte. Meine Einlagen in dem Verein ſtellten ſich zuſammen mit dem Anteil von 500/ vom 19. 10. 1922 bis 15. 9. 1923 auf 5 302 400 J/. Der Konſumverein Mannheim hat mich wohl aus dem Verein ausge⸗ ſchloſſen, über die Rückerſtattung meiner Einlage aber nichts verlauten laſſen und auch meinem Er⸗ ſuchen auf Rückerſtattung oder entſprechende Aufwer⸗ tung bis jetzt keine Folge geleiſtet. Welche Schritte muß ich zur Erlangung meines Guthabens tun? Im Güteverfahren oder auf gütlichem Wege war bis jetzt nichts zu erreichen.“—— Zur Beantwor⸗ tung Ihrer Anfrage wäre erforderlich, daß die Satzungen des Konſumvereins bekannt ſind. Ohne deren Kenntnis kann Ihnen eine genaue Auskunft nicht erteilt werden. Wenn der Konſumverein in Güte nicht zur Zahlung des in Goldmark umgewer⸗ teten Betrages Ihrer Einzahlungen bereit iſt, ſteht Ihnen der Klageweg offen. Es müßte dann aller⸗ dings zunächſt den Goldmarkwert Ihrer Einzah⸗ lungen ermittelt werden und zum anderen feſtge⸗ ſtellt werden, welche Vereinbarung der Konſumverein mit ſeinen Mitgliedern bezüglich der früheren Ein⸗ zahlungen getroffen hat. Ohne Zweifel haben die Mitglieder doch eine Aufwertung ihrer früheren Ein⸗ zahlungen verlangt und hierüber eine Einigung mit bem Konſumverein erzielt. Vielleicht ſtellen Sie zu⸗ nächſt einmal feſt, wie ſich der Konſumverein gegen⸗ über anderen Mitgliedern verhalten hat und fordern danach Ihren Anteil von dem Konſumverein. Baugebühren Sie richten ſich am beſten bei Ihrer Rechnungſtellung nach der Gebührenordnung des Bundes deutſcher Architekten, der die genauen Pro⸗ zentſätze für Planſertigung und Bauleitung angeſetzt hat. Die Streitfrage liegt einzig und allein darin, wie die von Ihnen ſtets aufgeführten Selbſtkoſten⸗ preiſe verſtanden werden. Dies iſt eine Auslegungs⸗ frage, die von vornherein nicht mit Beſtimmtheit be⸗ antwortet werden kann. Selbſt wenn man aber der Anſicht des Bauherrn beipflichten würde, wonach Ihnen lediglich Ihre Ausgaben zu erſtatten ſeien, ſo muß darunter auch ein Betrag für Zeitverluſt uſw. eingerechnet werden. Wie hoch ſich dieſer beziffert, kann nicht ohne weiteres geſagt werden, da Sie zu⸗ ſammenſtellen müßten, welche Zeit Sie für die Plan⸗ fertigung und die Ausfertigung der Aufſtellungen verwandt haben. Wir glauben nicht, daß Sie auf Grund der Entziehung des Auftrags den entgangenen Gewinn in Anrechnung bringen können. Ob der Bau⸗ herr berechtigt war, den Auftrag zu entziehen, hängt davon ab, ob Ihnen der Bauauftrag ſchon feſt erteilt war, oder ob die ganzen Verhandlungen noch im Vorſtadium ſtanden. Wenn der Bauherr die Pläne bezahlt, wird wohl eine Rückgabe dieſer Pläne nicht zu erfolgen brauchen. Vermittlungsgebühr. Wenn in den von den Ge⸗ ſuchſtellern unterzeichneten Anträgen auf Gewäh⸗ vung einer Hypothek ausörücklich der Prozentſatz von 3 v. H. als Vertragsſtrafe für den Fall, daß die Geſuchſteller die Unterlagen nicht beibringen, ver⸗ einbart iſt, können Sie die Geſuchſteller auf Bezah⸗ 29 lung dieſer Vertragsſtrafe verklagen. Jedoch iſt zu berückſichtigen, daß Ihre Anſprüche verjährt ſind, wenn Sie gewerbsmäßiger Makler ſind. In dieſem Fall können Sie alſo heute Ihre Anſprüche nicht mehr geltend machen. Wenn der Kauf des Hauſes durch Ihre Vermittlung zuſtande gekommen iſt, haben Sie auf jeden Fall Anſpruch auf die Ihnen zuſtehende Vermittlungsgebühr. Ob Sie auch wegen des alten Anwefens eine Forderung geltend machen können, hängt davon ab, ob der Verkauf an den von Ihnen nachgewieſenen Käufer erfolgt iſt und dieſor Verkauf im urſächlichen Zuſammenhang mit Ihrer Nachweistätigkeit ſteht. In einem Rechtsſtreit wären Sie alſo dafür beweispflichtig, daß der Ver⸗ kauf des Anweſens an den von Ihnen vermittelten Käufer auf Grund Ihrer Vermittlung erfolgt iſt. Aus Ihrem Schreiben ergibt ſich allerdings nicht, ob dieſer Verkauf heute ſchon vollzogen iſt, oder ob nicht noch die Verhandlungen darüber weiter gehen. Auf jeden Fall haben Sie Anſpruch auf Ihre Pro⸗ viſion aus dem Kauf des Hauſes, da dieſer Kauf⸗ vertrag doch offenſichtlich notariell protokolliert und damit Tatſache geworden iſt. Stoffkauf.„Am 8. März 1934 habe ich bei einem Stoffhändler eine Wäſcheausſtattung im Betrage von 195/ gekauft, die in monatlichen Abzahlungen von 20/ bezahlt werden ſollte. Da ich am 9. März meine Entlaſſung bei einer ausländiſchen Firma erhielt, ſetzte ich den Lieferanten ſofort in Kenntnis und bat, die Ware zurückzunehmen, da ich nicht in der Lage wäre, etwas zu bezahlen. Ich habe auch keine An⸗ zahlung geleiſtet. Ich kann jetzt ohne Verdienſt, ohne Vermögen und ohne jede Unterſtützung den Kauf nicht aufrechterhalten. Muß in dieſem Fall der Ver⸗ käufer die Ware zurücknehmen oder was muß ge⸗ ſchehen?“—— Der.Verkäufer iſt nicht verpflichtet, die Ware zurückzunehmen, da der Kauf zwiſchen Ihnen und dem Stoffhändler rechtsgültig abge⸗ ſchloſſen iſt. Wenn Sie nach Abſchluß des Kaufs Ihre Stellung verloren haben, ändert dies an der Rechts⸗ gültigkeit des Kaufs nichts. Der Verkäufer iſt nicht verpflichtet. die Ware zurückzunehmen, ſondern es wäre lediglich ein Entgegenkommen ſeinerſeits, wenn er Ihrem Wunſche entſprechen und den Kauf rück⸗ gängig machen würde. Wir empfehlen, daß Sie dem Verkäufer Ihre wirtſchaftliche Lage eingehend ſchil⸗ dern, insbeſondere die Tatſache, daß Sie unerwartet am Tage nach dem Kauf Ihre Stellung verloren haben und zur Zahlung des Kaufpreiſes nicht in der Lage ſind. Nur wenn der Verkäufer auf gütlichem Wege zu einer Rückgängigmachung des Kaufs bereit iſt, kommen Sie von Ihrer Verpflichtung los. D. R.„Mein Mann erlitt einen Geſchäftsunfall, wonach wir einen Prozeß anſtrengten. Während des Prozeſſes iſt mein Mann geſtorben; er hinterläßt eine Witwe ohne Kinder. Wer iſt nun erbberechtigt, die Witwe, oder können die Halbgeſchwiſter meines Mannes miterben?“—— Die Halbgeſchwiſter Ihres Mannes ſind geſetzlich erbberechtigt. Da keine Erben erſter Oröͤnung vorhanden ſind, ſind Sie als über⸗ lebender Ehegatte zur Hälfte erbberechtigt. Bezüglich der,anderen Hälfte der Erbmaſſe kommt es wegen der Verteilung darauf an, wie die verwandtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe gelagert ſind. Vielleicht beſteht die Möglichkeit, daß Sie auch an dieſem Anteil noch Erb⸗ anſprüche geltend machen können. Doch kann dieſe Frage nur geklärt werden, wenn die verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen genau feſtliegen. H. B.„Ich habe ein neues Stück Möbel in einem Verſteigerungslokal freihändig erworben. Auf der Rechnung iſt keine Garantie vereinbart. Es iſt ein Fehler aufgetreten. Haftet nun der Auktionator für den Schaden? Wenn nein, haftet ein reguläres Mö⸗ belgeſchäft?“—— Wenn Sie beim Erwerb des Mö⸗ belſtücks keine Garantie vereinbart haben, haftet niemand. Aumotheben umn Darlenen Darlehen.„Ich brauche zur Erweiterung meines Betriebes einige tauſend Mark, andernfalls ich das Geſchäſt aufgeben muß und ſomit mit meiner Familie dem Staat zur Laſt falle. An welche Reichsſtelle muß ich mich wenden, um eine Anleihe zu bekom⸗ men?“—— Eine amtliche Stelle, die ſolche Darlehen vermittelt, gibt es nicht. Es gibt nur die eine Mög⸗ lichkeit, daß Sie ſich das Geld von privater Seite oder einer Bank beſorgen. Eſrestunds-ODarlehen Eheſtands⸗Darlehen.„Ich bin arbeitslos; kann ich trotzdem ein Eheſtandsdarlehen erhalten? Für das Darlehen kann ich Sicherheit leiſten.“—— Nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom Fe⸗ bruar 1934 ſollen an Arbeitsloſe Eheſtandsdarlehen nur noch bewilligt werden, wenn die Sicherheit der iſt unend⸗ ſich vielſeitig in ſeiner An⸗ wendung und —— verſagt nie! nd Reinigen Hergeſiell in den Perſil⸗ Rückzahlung beſteht. Da Sie, wie Sie ſchreiben, eine Sicherheit leiſten können, dürfte Ihnen ein Eheſtandsdarlehen genehmigt werden. Den Antrag müſſen Sie beim Standesamt ſtellen, wo Sie auch über alle Einzelheiten unterrichtet werden. C. 201. Die gewünſchten Anſchriften können Sie ebi unſerer Werbeabteilung einſehen. Erbsegfiaſtsangeſegenſieiten Erbfolge. Für die Erbfolge bei dem kinderloſen Ehepaar kommt es nicht darauf an, wie die güter⸗ rechtlichen Verhältniſſe zwiſchen den Ehegatten lie⸗ gen. Bei einem kinderloſen Ehepaar iſt der über⸗ lebende Ehegatte des Erblaſſers neben Verwandten der erſten Oroͤnung(Abkömmlinge des Erblaſſers) zu einem Viertel neben Verwandten zweiter Ord⸗ nung(Eltern des Erblaſſers und deren Abkömm⸗ linge oder neben Großeltern zur Hälfte der Erb⸗ ſchaft als geſetzlicher Erbe berufen. Da im vorliegen⸗ den Fall geſetzliche Erben nicht vorhanden ſind, erbt die Ehefrau die Hälfte der Erbſchäft. Zu berückſich⸗ tigen iſt, daß das eingebrachte Gut der Ehefrau von der Erbmaſſe auszuſcheiden iſt, da dieſes auf jeden Fall der Ehefrau gehört. Bezüglich des während der Ehe errungenen Vermögens kommt es darauf an, in welchem Güterrecht Sie leben. Wenn der überlebende Ehegatte der alleinige Erbe werden ſoll, dann iſt er⸗ forderlich, daß hierüber eine letztwillige Beſtimmung getroffen wird. Am beſten geſchieht dies durch einen gemeinſchaftlichen Erbvertrag. Dieſer Erbvertrag müßte die Beſtimmung enthalten, daß die beider⸗ ſeitigen Ehegatten den Ueberlebenden zum Allein⸗ erben einſetzen. Dieſer Vertrag müßte von beiden Ehegatten eigenhändig unterſchrieben werden. Eine notarielle Beurkundung dieſes Erbvertrags iſt nicht erforderlich, wenn der Erbvertrag eigenhändig ge⸗ ſchrieben wird und der andere Ehegatte eine Nach⸗ ſchrift darunter ſetzt, wonach er mit der Verfügung des anderen Ehegatten einverſtanden iſt. Für Laien iſt es aber immer ratſam, wenn ſie zum mindeſten den Erbvertrag durch einen Rechtsanwalt oder einen Notar nachprüfen laſſen. Neuaufbau und Zuſammenſchluß im Chorweſen Der Führer des Deutſchen Sängerbundes, Rektor Brauner, ſprach kürzlich in einer Sängerver⸗ ſammlung über die im DSB wurzelnde Volks⸗ gemeinſchaft und führte u. a. aus: „Es wird immer in der Geſchichte ein Ruhmes⸗ blatt den Satz tragen: Der DSB iſt durch alle ſeine Jahrzehnte den nationalen Weg gegangen, auch durch die 14 Jahre der demokratiſchen Herrſchaft; er hat von Anbeginn eine Volksgemeinſchaft im Liede geſchaffen, die keine Landesgrenzen kannte und keine ſozialen Klaſſenunterſchiede und hat den Akademiker neben den Arbeiter geſtellt unter eines Mannes Taktſtock. Aber ſeien wir ehrlich: War's bisher nicht auch nur bei großen Geſchehniſſen ſo? Lebten ſonſt die Bünde nicht ihr Eigenleben, erkannten wohl die gemeinſame Idee und Leitung an und waren im übrigen ängſtlich bemüht, ihre Selbſtändig⸗ keit zu wahren? Und die Vereine? Gibt's nicht heute noch Hunderte, die lieber in muſikaliſcher Fund wirtſchaftlicher Kümmernis dahin⸗ ſiechen, anſtatt ſich einem anderen anzuſchließen, der vielleicht nach ihrer Meinung auf etwas niedri⸗ gerer— oder auch höherer— Geſellſchaftsſtufe ſteht als der eigene? Wenn doch die Sangesbrüder erkennen wollten, daß dieſe morſchen Stufen unter dem reinigenden Sturm der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſamt und ſonders zuſammengebrochen ſind, ſo daß ſie alle nun auf gleicher Ebene ſtehen; daß es ſo un⸗ weſentlich iſt, ob ein Verein, der den erhöhten An⸗ forderungen nach dem endlich allein gültigen Lei⸗ ſtungsprinzip nicht mehr gewachſen iſt, ſeinen Namen, ſeinen Vorſtand, ſeinen Dirigenten und ſchließlich auch ſein gewohntes Uebungslokal behält; daß es vielmehr weſentlich iſt, durch Gemein⸗ ſchaft zur Stärke zu kommen und damit den Willen des Führers zu erfüllen! Gewiß, hier iſt noch nicht alles erreicht; aber ebenſo gewiß iſt, daß wir auf dem Wege zum Ziele ſind. Und darum danke ich als Bundesführer den Einzelbünden von Herzen, die mit gutem Beiſpiel vorangeſchritten ſind. Von heut ab gibt es nur noch Gaue des großen deutſchen Sängerbundes, in dem ſie zu einer feſt⸗ gefügten Einheit zuſammengeſchloſſen ſind. Der Staatenbund im DSy hat aufgehört, wir ſind eine Sängernation geworden. Und dieſe Gaue, nicht nach den bald der Vergangenheit angehörenden Lan⸗ desgrenzen, ſondern nach der Volksſtämmigkeit ihrer Bewohner umriſſen, müſſen in ſich ein Abbild des Bundes werden in unbedingter Einheitlichkeit O iſt der treu⸗ eſte Verbünde⸗ te im Kampf um die häus⸗ liche Reinheit. ————— ——— ————————————————— —— 8. Seite/ Nummer 129 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. Märd m 8 Schönwagen und Sportwagen Berlin, 17. März(Eigenbericht) „„„ und täglich das gleiche Bild: von—11 Uhr vormittags geruhige Leere man kann von Stand zu Stand gehen und die Wagen und Motor⸗ räder und das vielſeitige Zubehör pfleglich betrach⸗ ten— ab 11 Uhr aber Sturm auf die Hal⸗ Lent Alltäglich ein buntes Menſchengewühl auf allen Ständen, dazwiſchen Truppführungen von Reichswehr, Sä, SS⸗Kraftfahrern, Verbänden—, man trifft Bekannte aus allen deutſchen Gauen und vergißt beim Plaudern über Wagen, Motoren und Politik die Standbeſichtigung. Alſo ſollte, wer kau⸗ ſen oder das Ausgeſtellte ruhig und ungeſtört ſehen will, pünktlich um 9 Uhr früh durch die Eingangs⸗ pforten gehen. Reichskanzler Hitler tat es in ganz kleinem Kreiſe nach 10 Uhr abends. So richtige techniſche Eindrücke gewinnt man aber nur ohne „Betrieb“. Mögen darum die Eindrücke eines beſchaulichen Frühbummels zum Studium vom Schönwagen und Sportwagen wiedergegeben ſein. Jawohl; der ſieg⸗ hafte Auſſtieg deutſchen Kraftfahrſports war's, der dem deutſchen Sportwagen wieder zur Auf⸗ erſtehung verhalf. Bis zum Vorjahre waren's ja nur Merce⸗ des⸗Benz geweſen, die richtiggehenden Sportwagen bauten. Jetzt aber ſind auf der Mehrzahl der Aus⸗ ſtellerſtände Sportwagen loder ſportlich karoſſierte Kunſtwagen) zu finden. Mercedes⸗Benz ſchuf den Autobahntyp, den Wagen der Zukunft. Er ſteht inmitten des Daimler⸗Benz⸗Standes und iſt eins der meiſtbe⸗ wunderten Ausſtellungsſtücke. Nach aerodynami⸗ ſchen Grundſätzen entwickelt, ſoll der Autobahntyp mit ſeinem 5 Liter⸗Kompreſſormotor 180 Km.⸗Stde. laufen. Ebenſoſchnell wird der Mercedes⸗Benz SS⸗ Wagen auf dem Stand einer Karoſſeriefabrik ſein, der dort gleichffalls Autobahntyp“ genannt wird. Doch welch Unterſchied! Hier der vom Daimler⸗ Benz⸗Werk Sindelfingen geſchaffene, ruhig und äſthetiſch wirkende Zweckwagen in Stromlinien⸗ form— dort ein tangogelbes Gebilde, das zum „Eindruckſchinden“ geſchaffen wurde,„ſenſationell“ ie große Berliner Kraftwagen⸗ in der Farblackierung, im Kühlerſchutz(oder wie man den unmotivierten Vorbau ſonſt nennen will) — die Reſerveäer nicht verkleidct, ſondern als Windfang eingebaut.. beide Wagen Beweisſtücke dafür: Wenn zwei dasſelbe tun iſt's doch nicht das⸗ ſelbe! Nur daß der Autobbahntyp im Kommen iſt, be⸗ weiſen ſie. Die Sindelfinger Mercedes⸗Benz⸗Karoſſe iſt gutes Vorbild. Die Auto⸗Union ſchuf den neuen Typ„DaW⸗ Schwebeklaſſe“. Das iſt ein ſchöner, preiswerter Wagen, ein geſchloſſener Sportwagen. Daß auch ge⸗ ſchloſſene Stromlinienkaroſſen dem Sportzweck ent⸗ ſprechen, bewies ja der jüngſt vom„DͤW⸗Schwebe⸗ klaſſe“⸗Wagen aufgeſtellte 24⸗Stunden⸗Weltrekord auf der Montléry⸗Bahn, der zugleich Reiſe⸗ und Ge⸗ brauchswagen iſt. Er hat Form, Linie, vermeidet das Mehr⸗ſeinwollen. Die Standard⸗Fahrzeugfabrik(Stutt⸗ gart—Feuerbach) zeigt ihren Kleinſportwagen mit Aluminium⸗Stromlinienkaroſſerie. Es iſt ein über⸗ aus preiswertes Sportwägelchen. Auch Tornax wird den im Jahre 1933 in zahlreichen Großwett⸗ bewerben erfolgreich geweſenen 1⸗Ltr.⸗Hanomag⸗ Sportwagen ſerienmäßig herausbringen. Einen Sportmotor von Raſſe und Klaſſe ſehen wir auf dem Stande von Röhr. Es iſt der Zoller⸗ Motor mit Kompreſſor. Das kleine Maſchinchen leiſtet 200 PS und wird im kommenden Sportjahr von v. Delius, Frhrn. von König⸗Fachſen⸗ fald, May und anderen Sportfahrern gefahren werden. BM W zeigt zwei Sportwagen, raſſige Sportzweiſitzer, mit hochgezüchteten Motoren mit drei Vergaſern. Daß die Scheinwerfer des einen in den Kühler eingebaut ſind, ſcheint vom Standpunkt der Lichtwirkung aus weniger praktiſch und iſt auch nicht ſchön. Sehr gefällig ſind dagegen die Armatu⸗ renbretter der BMW⸗Sportwagen. Hans Albers kaufte ſich vom Stand weg den ſtahlgrauen Adler⸗Sportzweiſitzer auf Trumpf⸗Chaſſis, der mit ſeiner roten Polſterung und ausgezeichneter Linienführung mit der ſchönſte Sportwagen der Ausſtellung iſt. Hochraſſiger Sport⸗ wagen iſt nach wie vor der Auſtro⸗Daimler, Typ Bergmeiſter, der als Vierſitzer⸗Cabrio gezeigt usſtellung wird. Mag als hochraſſiger Sportwagen ſchließlich noch der rote Fiat⸗Balila auf dem Fiat⸗NSu⸗ Stand erwähnt ſein. Und Schönwagen? Achtzig Prozent aller Ausſtellungsſtücke dürfen dar⸗ auf Anſpruch erheben, als Schönwagen bezeichnet zu werden, die durch Form oder Eigenheiten beſonders auffallen. Bei Maybach ſehen wir z. B. ein creme⸗ farbiges Kabriolett mit barminroter Polſterung auf Chaſſis mit 12 Zylinder Motor, Typ Zeppelin, das nicht nur durch Linienführung, Innenausſtattung und Vervollkommnung im Ziffernmäßig ſtellen ſie die weitaus größte Zahl der Ausſteller dar, die Zubehör⸗Fabrikanten und ⸗Lieferanten... Die Bedeutung der deutſchen Kraft⸗ fahrzeug⸗Zubehör⸗Induſtrie wird jedoch erſt ſo recht offenbar, wenn man die Zahl ihrer Arbeiter und Angeſtellten mit den Beſchäftigungsziffern der deut⸗ ſchen Automobilinduſtrie vergleicht. Man wird er⸗ ſtaunt ſein, die deutſche Kraftfahrzeug⸗Zubehör⸗Inbuſtrie beſchäftigt nicht weniger Arbeiter und Ange⸗ ſtellte als die Automobilfabriken. Continental als größte Reifenfabrik verſügt über einen Angeſtellten⸗Stamm von faſt 11 000, bei Boſch in Stuttgart und den Boſchbetrieben im Reich ſind über 6000 Arbeiter und Angeſtellte tätig und hintzu kommen die ſtatiſtiſchen Belegſchaftsziffern der Stahl⸗ und Eiſen⸗, elektrotechniſchen und chemiſchen Induſtrie, der Sattlereien und Lederfabriken der Glasfabriken und des Tiſchlerhandwerks, gar nicht gerechnet die Legion der in der Brennſtoff⸗Verſor⸗ gung Tätigen. Alljährlich ſieht man auf den Ausſteller⸗Ständen der Zubehörausſteller Neues, Fortgeſchrittenes, Intereſſantes. Gewiß mag hier und da ein neues Profil mehr Modeerſcheinung denn Naturnotwen⸗ digkeit ſein,— und doch iſt man mitunter erfreut über Kleinigkeiten, deren Erſchaffung ſo naheliegend war, daß man ſich wundern muß, warum ſolche Er⸗ findung nicht ſchon längſt gemacht wurde. — 9 spricht allgemeinen m0 Straben föhrt, teste Straben 3 nend gute Stre schaften- Preise vo Sitzbequemlichkeit Spitzenleiſtung verkörpert, ſon auch durch die gute Einordnung der Koffer⸗ f6 gleicher Art werden z. B. auch bei einzelnen Me des⸗Benz⸗Typen die Koffer untergebracht, wie ſcan haupt die Ausſtellungswagen deſer Kraftwagen aic⸗ erſtmalig die Kofferfrage zweckmäßig berü 10 tigen. Zu den geſälligſten Schönwagen gehört Acht⸗ der neue Stoewer⸗Greif⸗Vornantriebs⸗ zylinder. Linie, Formſchönheit und Farbenſy en ſehen wir beim Röhr⸗Olympier, dem 93 Kabrio mit Silberleiſte und Rotpolſtern, und* beim 50 PS. Hanomag⸗Sechszylinder, ub⸗ gleicher Farbenart. Zu den großen, erfreulichen ſa⸗ ſtellungs⸗Ueberraſchungen gehören die neuen Han Vier⸗ und Sechszylinder mit vorb ſchöner Karoſſerieform, Wagen, die neue Linie alte Ueberlieferung paaren. Weitere Schönwagen auf allen Ständen! Kraftfahrzeugzubehör Eine ſolche„Kleinigkeit“ iſt zum Beiſpiel das* Ad. Voigt& Co(Bremen) herausgebrachte„Vig Abſchleppband“. Es gibt wohl wenige Auto biliſten, die noch nie in die Verlegenheit gekomm ſind, ihren eigenen Wagen abſchleppen laſſen gel⸗ müſſen oder einen anderen Wagen abzuſchleppen ften ten mitnehmen? Man tat es ſelten, denn Ke waren ſchwer und platzraubend. Das Vigot f0 ſchleppband iſt ſechs Meter lang und wiegt ein Kien Zugfeſt, dauerhaft, einfach und ſicher, ſtellt es entehnn freuliche Neuerſcheinung auf dem Zubehörmarkt 5 Immer weitere Einführung findet auch ene „Floating power“⸗Aufhängung, Me⸗ amerikaniſche Erfindung, die von der deutſchen cano⸗Gmbh. für Deutſchland vertreten wird. Horch u. a. Fabrikate bedienen ſich bereits dieſer toraufhängung, die zu geräuſchloſem Fahren u Motorſchonung beiträgt. Bei Willy Vogel ſehen wir Originale und— der„Eindruck⸗Schmierungen“ Ein paft⸗ Schmierung gehört heute zu jedem modernen K fles fahrzeug. Sentralſchmierung iſt erforderlich für rüge⸗ was ſich dreht, gleich ob Kraftwagen oder Geldpr maſchine der Reichsbank. Vielfältig iſt in ſeinen Lung lagen der Stand von Boſch. Lichtanlagen Zündkerzen beherrſchen das Bild. ch5 Die Zahnradfabrik A6. Friebri ſen hafen zeigt als Neuſchöpfungen(wenngleich 1. Jahresfriſt ſchon eingeführt) die Roßlenkn verbhindert gleic zelnen oit kaum Gie alle Insassen rvon den ahreigensc 0 denkt meist nur 8 schlechten Streaben. dabei für selbstvers der Wagen Swaben ehr auſ qu kommt den Fahr ten Straben mehr Bedeutung 20 -Fe Die 2Opel schlechte und schlech· 29 11, nur die Wseliete und sicher zu ſa hzeitig die 9 spürbaren auch bei Fahrt cken ermüden. Pe Lenkung auch des Steuer keine Erleben Sie diesen neuen Worte können! Verlangen Sie vom n unverbindliche Pro aſſi I der Zubverläſſige 9 it»Opel Synchr NI 2650 bis KNM 4800 tändlich, dab rlebnis nahten eines Wagend n seine Leistung auf ümlicherweise Bhält er es auch aut guten Gutes leistet. Da man aber irn ten äls auf schlechien eigenscheften au Irrt derunge schieltt rücht hren/ si0 türchteten, ir Nickschwingungen;, en ũber anschei · nk der Unab und Federung i rlei Strabenstõbe aul, Begrifi für Fehreigeſt hn nicht peschreiben ächsten Opel-Händler eine befahrt. on · Federunsꝰ a. M. ab Werk Rüsselsheim — Schmoll& Kaleu v. Rofe G. m. b.., Mannheim P 6, 20(catasl), Tel. 292 3816, Reparaturwerk T6, 332 Frledr. Kartmann, Mannheim, Seckenbeimer Straze 68a, rel. Opel-Verkaufsstelle G. m. h.., Ludwigshafen, Kaiser-Wilhelm-Straße 7, Tel. 6265.— 4031 Opel-Greßkändler für Mannheim und kudwigskafen: Steinberg& Meyer, Mannheich Telephon 23237 O 7, 5(Heidelbergerstraße) 0 7, 5(Heidelbergerst“ f Großges Lager in Original Opel- Ersatzteilen. Opel Spezialreparaturwerkstätte eingerichtet mit den neuesten Spezialmaschinen. 6 PEEFFe S——— 44 SS0 —3* * 0 babteine Rieſenlandkarte mit den künftigen Auto⸗ Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1034 Reue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ansgabe 9. Seite /Nummer 120 Auereſfant ſind die Z..⸗Einheitsgetriebe, deren 0 hrung einen Wendepunkt in der Geſchichte des in Nutzkraftwagenbaues bedeutete, werden doch 8 ie deutſchen Laſtkraftwagen heute faſt ausnahms⸗ Nate..⸗Getriebe eingebaut. Vom Aufſchwung bei—5 Kugellagerinduſtrie zeugt die Entwicklung ugelfiſche r in Schweinfurt, älteſter mittel⸗ etelber Kugellagerfabrik, deren Arbeiter⸗ und An⸗ uplltenzahl im Laufe des letzten Fahres dant des egen.s der deutſchen Kraftfahrt auf 3400 ge⸗ ta einem Repräſentationsſtand der Continen⸗ wir dicht am Ausſtellungseingang gelegen, ſehen Reiſ ie neuen Profile der Rekord⸗ und Type⸗Aexo⸗ fer Normal⸗ und u ferner Rieſenluftreifen mit alleandeprofilen, Bereifungen für Flugzeuge, kurz auf was an Bereifungsarten verlangt wird. Hübſch gemachte und repräſentative Stände unterhalten die Reifenfabriken Deka(Deutſche Kabel⸗ „ Dunlop, Phönix und die Vollreifen⸗ Vorwerk. Die neuerbaute Mittelhalle ſteht Zeichen der drei wirklich intereſſanten Ausſt Jeic Usſtel⸗ ungsſtände der 63 55 icsgaatobahnen, Reichsbahn und Reichspoſt. fdem Stand der Reichsautobahn ſieht man erſt ſihnſraßen. Plaſtiſch und eindrucksvoll dargeſtellt Mün Modellbilber vom Autoſtraßenbau der Strecke Be. alzburg und FrankfurtMannheim. tri r Stand der Bergiſchen Stahlin du⸗ wiſch in der neuen Mittelhalle bietet Vergleiche und den den Kraftwagenrädern von einſt und jetzt die„beſtattet Ueberblick über die vielen Aggregate, geli us den Stahlwerken an die Kraftwageninduſtrie efert werden. Bremstrommeln, Autoräder, Ge⸗ 01 äuſe, Differenzialgehäuſe, Achſen u. a. m. deg aumlagert iſt ſtets der Stand der ONS und wa D C, der den alten Benz⸗Renn⸗ Retaen der Borkriegszeit zeigt, mit welchem ein 19 von 228 Km.⸗Std. anderthalb Jahrzehnte .1ebalten wurde, daneben den neuen, raffigen ennwagen der Autounion, mit welchem d Stuck jüngſt Stundenrekord, 100⸗Meilen⸗ die 9* 100⸗ und 200⸗Km.⸗Rekord aufſtellte. Auch 6 B0.Weltretord⸗Maſchine(der Klaſſe her cem) und jene NSU⸗Maſchine, auf wel⸗ ff— fünfzehn Rekorde aufgeſtellt wurden, ſind m ONS⸗DDAC⸗Stand zu ſehen. 1800 le II(Laſtkraftwagen und Zubehör) durchwan⸗ dort man mit ehrlicher Achtung vor der Fülle des ebotenen. Der Mittelraum des Erdgeſchoſſes vird—— dgeſchoſſ 40 Auto⸗fieſen, en ie Traktoren, Feuerwehrfahrzeugen 0 und Omnibuſſen herr Mter ſcht, doch auch rings herum findet man manch' Rlnereſfantes. Citroen 3. B. hat ſeinen Schnee⸗ und aufgeſtellt, der beim Winterbewerh Oberſtaufen keiteret Garmiſch⸗Partenkirchen vorzügliche Dienſte bir. Im Aufgang zur erſten Etage begegnen einem ſehr eindrucksvoll aufgemachten Stand önit ontinental, auf welchem durch einen Quer⸗ — die Verwendung von Gummi im Automobil Ug eſtellt wird. Selbſt der Fachſchriftſteller ſtaunt: ſuh derſchiedene Teile des modernen Automobils Ehrimmigelagert oder gummigepolſtert. Krant kian Ahrens(Köln) iſt bekannt äls Lie⸗ Deſel hochwertiger Spezialöle linsbeſondere für folz deeund Kompreſſormotoren). Ahrens betont inter daß ſeine Firma ſich als reindeutſches Privat⸗ haurtlehmen gegen die großen Oelkonzerne be⸗ tet hat. ſudte Stände der Brennſtoff⸗ und Oelkonzerne der groß und eindrucksvoll. Inmitten des Standes eineg APG⸗Stand ard ſehen wir das Modell hit Reuodernen Tankſchiffes. Die Standard weiſt alz 91b auf jene großen Aufwendungen hin, die ſie deutf mportfirma ausländiſchen Benzins und Oel Krienzer Wirtſchaft hat zufließen laſſen. Seit Mlllioende ließ ſie 32 Tankſchiffe im Werte von 136 men onen Mark in Deutſchland bauen, hinzu kom⸗ Maſchinen, Reparaturen, Proviant und Löhne Megeſe Seeleute auf den Tankern im Werte von Flamt 77 Millionen. emaaht dabei der künſtleriſch und techniſch gut auf⸗ des chte B..⸗Stand des Benzolverban⸗ kbendi Ochum. Hier ſehen wir vorzügliche und Hezoler dargeſtellte Wiedergabe des Vorgangs der ſein, daß unſere Heimat gegenwärtig etwas mehr als bisher im Sendeprogramm Berückſichtigung fin⸗ det. an findet aber die Mannheimer Sendungen und die Darbietungen aus der Pfalz entweder gar nicht im Programm oder ſie ſind ſo verſteckt aufge⸗ zeichnet, daß ſie gar nicht aufſallen, ſofern man nicht gar glatt darüber hinweglieſt. Hinzu kommt noch, daß die Mannheimer Hörer durchweg die meiſte Zeit noch auf den Mühlacker eingeſtellt ſind und die unſere engere Heimat betreffenden Sendungen faſt aus⸗ ſchließlich nur über die Sender des Südweſtfunkes gehen. Mit Freude darf feſtgeſtellt werden, daß ſich bei uns die Empfangsverhältniſſe der Frankfurter Welle erheblich gebeſſert haben, wenn ſie auch noch ſehr viel zu wünſchen übrig laſſen. Die regelmäßigen Sendungen an den Mittwoch Nachmittagen„Dreimal fünfzehn Minuten aus un⸗ ſerem Sendebezirk“ laſſen eine einheitliche Linie vermiſſen, denn ſie bringen willkürlich Muſik und Sprache, ohne daß die Darbietungen immer auf die Eigenart des der Sendeſtelle zugeteilten Landſtriches hörigen jeder Zunft gemeinſam im ſtändiſchen Aufbau anerkannt. Doch alle beugen ſich, im letzten Monat des Winterhilfswer⸗ Rüchſicht nehmen. Mannheim kam zunächſt in einem Zwiegeſpräch„Aus der nordbadiſchen Wirt⸗ ſchaft“ zu Wort: Ein ankommender Fluggaſt unter⸗ hielt ſich auf dem Flughafen über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Man hörte von der Bedeutung der Wirtſchaftszentrale Mannheim, von dem Umfang der Induſtrie, von den Erzeugniſſen der nordͤbadi⸗ ſchen Wirtſchaft, von der Bedeutung der Hafenan⸗ lagen, von der Wichtigkeit des Hinterlandes und be⸗ ſonders von den Beziehungen zum Saargebiet. In der davauffolgenden Woche meldete ſich ſtatt Mann⸗ heim die Kaiſerslauterner Beſprechungsſtelle in der Paul Münch aus ſeiner Pfälziſchen Weltgeſchichte vorlas. Die letzte Sendung kam wieder aus Mann⸗ heim. Syndikus Dr. Uhm und Dr. Katter⸗ mann unterhielten ſich über„Mannheim im Außenhandel“. Die Hörer vernahmen, welche große Bedeutung der Außenhandel für die Mannheimer Wirtſchaft hat, welche Erzeugniſſe Mannheimer Fa⸗ briken in aller Welt vertreten ſind und welche Mannheimer Firmen auf der ganzen Erde Arbeiten ausführen. Schwer ſei es zu ſagen, wem die Krone gebühre. Auch wurde darauf hingewieſen, daß die Ausfuhrquote Manheims 33,4 v. H. des Geſamtum⸗ ſatzes ausmacht, gegenüber einem Reichsdurchſchnitt Bäcker, Metzger und Händler opfern Es gibt in jedem Volke eine natürliche Gliede⸗ rung der Maſſen, die vorhanden iſt, wenn ſie auch nicht geſetzlich anerkannt wird: Die Zugehbrigkeit zu den verſchiedenen Berufsſtänden. Im Mittelalter waren die Stände, Innungen und Zünfte bereits einmal das, was ſie jetzt wieder werden ſollen: Kör⸗ perſchaften des öffentlichen Rechts. Mit Stolz be⸗ kannte ſich jeder zu ſeinen Zunſtgenoſſen. Bei feier⸗ lichen Gelegenheiten traten die Stände und Zünfte gemeinſam auf mit ihren Fahnen und Wappen. Bei der Verteidigung ihrer Heimat kämpften die Ange⸗ n jeder m im geſchloſſenen Verband. Wenn es galt, dem Staatsoberhaupt zu huldigen, legte jede Zunft ihm ein gemeinſames Ge⸗ ſchenk zu Füßen. Seute iſt der Stolz des Deutſchen auf ſeine Arbeit 4 Alle Stände und Zünfte werden als die natürlichen Bauſteine unſerer ſozialen Ordnung im wie einſt, vor der Majeſtät der Geſamtheit, die aber nicht mehr oͤurch einen einzelnen Fürſten oder Bür⸗ germeiſter vepräſentiert wird, ſondern duch das ganze deutſche Volk. Für die Geſamtheit bringen die Stände und Zünfte auch heute wieder gemeinſame Opfer. Abgeſehen davon, daß bereits jeder einzelne aus beſten Kräften dazu beigetragen hat, Opfer zu bringen für die notleidenden Volksgenoſſen, treten wieder erwacht. Der Bauer freut ſich ſeines Ehren⸗ titels und der Bäcker iſt wieder ſtolz auf ſein Hand⸗ werk. Anſere Heimat im Rundſunk Den wenigſten Rundfunkhörern wird bekannt von 19,8 v. H. Mit dem Hinweis auf die Bedeu⸗ tung des Mannheimer Hafens und mit dem Ausdruck einer frohen Zuverſicht weiterer kraft⸗ voller Entfaltung fand das Zwiegeſpräch ſeinen Ab⸗ ſchluß. Wie alle die 15⸗Minutenſendungen, kam auch dieſes Geſpräch nur über den Frankfurter Sender und die ihm angeſchloſſenen Gleichwellenſender. Der Südfunk übernahm die Darbietung nicht, obgleich er zu der gleichen Zeit keine eigenen Darbietungen hatte. Statt den Mühlacker Sender außer Betrieb zu ſetzen, hätte man dieſe Sendung wirklich mit übernehmen können. In einer pfälziſchen Liederſtunde hörte man eine Auswahl der ſchönſten alten Volkslieder, geſungen von Jofeſ Stein. Beſonders konnten die Mundartlieder gefallen, von denen das„Kerwe⸗ lied“ hervorſtach. Die dritte Ringſendung des Südfunks beſtand in der Hauptſache aus muſikaliſchen Darbietungen. Mannheim wurde hierbei glatt übergangen, wie überhaupt bei dieſer Gelegenheit feſtgeſtellt werden ſoll, daß man leider keinerlei muſikaliſche Darbie⸗ tungen mehr aus Mannheim hört. In der heiteren muſikaliſchen Ringſendung ulkten ſich die Sende⸗ ſtellen gegenſeitig etwas an, ſo daß eine luſtige Note in die Darbietungen hineingetragen wurde. Von Freiburg hörte man den Feldbergmarſch, geſpielt von einer Bauernkapelle, Trier brachte Volks⸗ lieder des Moſelgebietes und in der Pfalz ſpielten die Mackebacher echte Pfälzer Weiſen und Polkas. Oberheſſiſche Volkstänze und muſikaliſche Volks⸗ bräuche brachte Kaſſel zur Sendung und in bun⸗ ter Folge meldeten ſich dann nochmals dieſe Statio⸗ nen mit anderen charakteriſtiſchen Darbietungen, um zum Schluß ein luſtiges Durcheinander anzurichten. Der bisherige Intendant des Südweſtfunks Wal⸗ ther Reumelburg verabſchiedete ſich in einer An⸗ ſprache von den Hörern des Sübweſtfunks. Nachdem ere den Dank für die Mitarbeit abgeſtattet hatte, ſprach er von der Aufgabe des Rundfunks, die Land⸗ ſchaft und die Menſchen einzufangen und durch per⸗ ſönliche Hingabe eine Spannung zu erzeugen, ſo daß am Mikrophon Menſchen ſtehen, die mit den Hörern am Lautſprecher Verbindung haben. Die erzielten Erfolge wären aber niemals möglich geweſen, wenn nicht alles in dem ſicheren Gefühl geſchehen wäre, daß man nicht ins Teere ſpricht, ſondern man die Nähe der Menſchen am Lautſprecher fühlt.—tt— ——————————————————— 29— durch eine deutlich ſichtbare Sonderſpende ihre Bolksverbundenheit und ihre Opferbereitſchaft zu bekunden. Es ſind dies die Bäcker und die Metzger, die Lebensmittel⸗Kaufleute und die Buchhändler. Als im Februar das Winterhilfswerk mit dem Mahnruf:„Opfert für das tägliche Brot!“ an die Oeffentlichkeit trat, da wollten gerade diejenigen Be⸗ rufsſtände, die im eigentlichen Sinne das tägliche Brot liefern, mit gutem Beiſpiel durch weitere eigene Opfer vorangehen. Es ſind diejenigen Gruppen, die Brot, Fleiſch und Nahrungsmittel unmittelbar an alle Volksgenoſſen aushändigen. Gerabe burch ihre tägliche Berührung mit dem geſamten Volke wiſſen ſchon ſeit Jahren durch tägliche ſtille Spenden zu lin⸗ bdern ſuchen. Ihnen ſchließt ſich an der deutſche Buchhan⸗ del, weil er ſich ſagt, daß der Menſch nicht vom Brot allein lebt und daß in einem Kulturvolk auch Bücher zum täglichen Brot gehören. Die gemeinſame Aktion des Buchhandels hat noch einen beſonderen Sinn: Die Buchhändler wollen bei dieſer Gelegenheit vor allem ſolche Werke des deutſchen Schrifttums heraus⸗ ſtellen, in denen der Opfergedanke beſonders eindring. lich und überzeugend zum Ausdruck kommt, dieſer Opfergedanke, der den Kern des Nationalſozialismus darſtellt. Durch dieſe abſchließenden Aktionen ſoll erreicht werden, daß der Opfergeiſt, der ſich im Win⸗ terhilfswerk zum erſten Male des ganzen Volkes be⸗ mächtigt hatte, zum beibenden Gewinn für alle Zu⸗ kes mehrere große Stände geſchloſſen hervor, um Ni 0 zeugung vom Schacht bis zur Benzolfabrik, Staſct minder eindrucksvoll iſt der Leuna⸗ ſige Hier bilden die Leuna⸗Werke mit ihren Der an und impoſanten Anlagen den Hintergrund. deutprdergrund zeigt die Herſtellung des durch die 9 5 wird, denn: Nur wer o pfert, iſt Sozia⸗ 1ſ 1* ſie, wie groß die Not iſt, die ſie nach beſten Kräften Hinweiſe Mannheimer Kunſtverein B.., L 1, 1. Neu aush geſtellt: Oſtmärkiſcher Künſtlerbun d⸗Franb⸗ furt/Oder(9 Künſtler mit 33 Oelgem., 10 Aqu., 8 Lith., 5 Plaſt., 15 Rad.). Ferner zeigen Georg Gelbke⸗Dresden 2 Aquarelle, Erwin Hen⸗ ning⸗München 14 Aquarelle, 3 Zeichnungen, Ger⸗ trud Eberz⸗Alber⸗ München 26 Aquarelle und Marta Reimann⸗Mannheim 15 Aquarelle. 1* Deutſche Schule für Volksbildung. Montag: Dr. Schwarz:„Raſſiſche Aufartung und Verer⸗ bungslehre“. Kreispropagandaleiter R. Fiſcher: „Ausgewählte Fragen aus der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung“.— Dienstag: M. Mantel: „Schach“, nachmittags—6 Uhr. W. Obermül⸗ ler:„Geopolitik“ für dieſe Woche abgeſagt. Dr. Schwarz:„Erſte Hilſe bei Unglücksfällen“.— Mittwoch: Hauptvortragen der Harmonie: Dr. Burkart:„Burgen und Schlöſſer im Neckar⸗ tal. Von Wimpfen bis Heidelberg.“— Donners⸗ tag: M. Mantel:„Schach“, nachmittags—6 Uhr. Singkreis: Bruckner⸗Einführung in der Moll⸗Real⸗ ſchule. Leitung Georg Enders und Hermann Pfautz. — Freitag: Pfarrer Kölli:„Lebensfragen“, nachmittags—47 Uhr. Eliſabeth Stiel er: „Laienrezitation“, 20—22 Uhr. Reinhild Schwerd: „Gymnaſtik“, 21—22 Uhr.— Sonntag: Dr. Holf: Arbeitskreis„Landſchaft und Lichtbild“. Photo⸗ graphieren in der Natur. Treffpunkt 13.30 Uhr E 7, 20. Die Volksgesundheii ſördern heißi Elend verhüien! Werdet Mitglieder der MS-Volkswohlfahrt! FPPoo.. vageokalencles Sonntag, 18. März Nationaltheater:„Zar und Zimmermann“, komiſche Cper von A. Lortzing, 14.30 Uhr.„Das Nachtlager von Granada“, Oper von Konradin Kreutzer, Miete B, 20 Uhr. Roſengarten— Nibelungenſaal: Die Comedian Harmoniſts, 0 Uhr. Planetarium: 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag „Die großen Planeten“. Arbeiter⸗Bildungsverein Mannheim, im Vereinsheim, H 3, 3: Vortrag von Fritz Kirchhoff, Mannheim: Lieder von Franz Schubert, 20 Uhr. Apollo: 16 und 20.15 Uhr Revue:„Die große Trommel“, Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Tee; 20.15 Uhr Gaſtſpiel Rudolf Mälzer. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Pavillon Kaiſer. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Konzert, Kabarett und Tanz. Morgen⸗Filmvorführung: Univerſum:„Im Land ber 150 Täler“, 11.90 Uhr. Lichtſpieltheater: univerſum:„Die Freundin eines graßen Mannes“.— Alhambra:„Ich kenne dich nicht und liebe dich“. Roxy:„Die Welt ohne Maske“. Schauburg:„Hochzeit am Wolfgangſee“, Capitol:„Stoßtrupp 1917“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Funde aus dem Fürſtengrab „Altlußheim. Geöffnet 11 bis 16 Uhr. Einbſch Auor e: Geöffnet von 11 bis 18.80 und voa 15 bis 17 Uhr. 4Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1: Gebffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. ——————————————.—.————————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehm er) Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart⸗ Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht Hund den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, fämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber: Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Verlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 48 Durchſchnittsauflage im Februar 21166 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Nrus Große Tube Unſere Rätſelecke Skteinlslen4e Zeihfmaffü vollcommnungen ſelbſt auf Gebieten, die nahezu 10 merdet angeſehen würden— und daß es ſieghaft tzeug, geht in der Vervollkommnung von Kraft⸗ Woſtuen und Zubehör, davon bietet die Berliner en⸗Schau 1934 überzeugenden Beweis. In Siegfried Doerschlas. 24 20 3¹ in 0 00 Kam tli pf der Straßenbahn in Paris. Bekanntlich 9 98 Paris ſchon zahlreiche Straßenbahnlinien mnibusverbindungen erſetzt worden. Dieſer 930 5 degen die Straßenbahn iſt aber noch lange eendet, denn die Gemeindeverwaltung hat neue Omnibuſſe beſtellt, die auf bisher Weichſel, 4 Halbinſel im Aegäiſchen Meer, 7 weib⸗ licher Vorname, 9 münnlicher Vorname, 11 norwegi⸗ ſcher Dichter, 12 Teil des Auges, 14 italieniſcher Dich⸗ ter, 16 Teil des Hauſes, 18 Blütenſaft, 20 große Inſel— b) vonoben nach unten: 1 plumpe Täuſchung, 2 lateiniſcher Gruß, 3 weiblicher Vorname, 4 Kriegs⸗ gott, 5 nordiſche Göttin, 6 fündhafte bibliſche Stadt, 8 Verkehrsmittel, 10 Stadt an der Peene, 13 hartes Metall, 14 Gefolge, 15 Stadt in Japan, 17 Schweizer von links nach rechts: 1 Rebenfluß der Norden, 21 Körnerfrucht, 22 Brudermörder, Gradeinteilung, 27 japaniſcher Staatsmann(), Lebensgemeinſchaft, 30 ſtraußenähnlicher Vogel, Halbedelſtein, 32 leichtflüſſige Glasmaſſe, 33 Stadt Nordfrankreich: Kommers— Weltweisheit— S Elberfeld— Poſtkarte— Gaſtein Mehlwurm— Auerhahn— Notbedarf— ina— mobel 9 0 arf— Angina— Patent Medea— Weißnäherin— J3 Wäſche, in Kriſtall und an Doch wo ſie hingehört, da ſie Nur noch ſehr ſelten und i1 Rech Rechtzeitig mußt du für — Lehar— Balearen— Hanſa„ Poeſiealbum— Sturmhaube— Korruption Sachſen——— Vermählung 35 0 Zum Kopfzerbrechen. auf Beſtecken 915 entdecken; t man ſie Deutſchland nie. n man zur Orientierung ſind ſie krank, verſchiebe nichts auf morgen, Erſatz ſtets ſorgen. it Straßen ehenen Linien eingeſetzt Kanton, 19 weiblicher Vorname, 21 Singvogel, Nan weiß nicht, wer ſie von der Schöpfung iſt weiteren 260 Omni⸗ 23 Stadt 2⁵ e en—5 6965 glaubt, n 0 er 9 für dſätzlich be⸗ in Oſtfriesland, benfluß det ga, oher⸗ un ſetzt ſie eurem Scharfſinn auf und künd den gleichen Zweck wurde grundſätzlich 90 35 ai h ihr wohl dieſes Rätſels Sinn ergründen 91244 21 Toni, 22 Oskar, 23 Fort, 24 Hall;— pinnmeiſter— Tranſit— 3 Sara, 4 Piſa, 5 E 15 Amor, Scharſſinn: Einblick. Gegenſatz: Der Starke iſt am mächtigſten allein.— Zweiſchneidig: Ehrgeiz. Silbenversrätſel: daß auf dieſer Welt/ ſtets zufrieden alle Teile,/ So iſt die gegen iſt ſo ein Disput Man äußert heftig ſein dann immer geben zu hienieden: Geheimſchrifträtſel: wurz. Das einzige Ungewißheit iſt Maßvoll: übermut. Silbenversrätſel. be— blen— bü— chen— chen— de— de— din— en bon 0 0 e Gaſolin vertriebenen Leuna⸗Benzins In 5 ud mor 85 3* ſchmet 75 der 0— pe— pe— qua— ſchmet— ſor ‚ unie 9e Sa1— 240 en Shell⸗Stand Nr. 11 eee W e da de e ee 53FFFF 8 füglich 99 6 Vorſtehende Silben ergeben, richtig aneinandergereiht, die edent E und originelle Aufmachung gegeben, der 1 5 Endwörter in den Zeilen des folgenden Gedichtes, von dem hurgeng und Größe des Shell⸗Konzerns ent⸗ 4 lich gadem an harr liehn 1—.—— die— 8—— und die zweiten und vierten 5 eilen reimen. Jeder Strich entſpricht einer Silbe. eſernkeich ſind die Ausſtellungsſtände von Schein⸗ den des goe wie ſel dee u uc Sei ſteptiſch! eitig und elettriſchem Zubehör, hübſch und viel⸗ 6 10 11 Man muß für alle Freuden—— Gren M. Stände von Schalttafeln, Tachometern, fren] ſind ßen bers greisf it be ung dander Sie wandeln oftmals ſich in——, pdäm 8 uſw., der Diebſtahlsſicherungen, 68 15⁵ 8 Mus m die Freuden, ſtets die—— ex, Federungen, Dichtungen. 6 0 die ſen n e 16—17 18 19 e e eeee Oogleich erkältet iſt dein—— zur och ruht noch ſo manche gute Erfindung 155 Drückſt du den Mund auf ihre—— 19. Verbeſſerung des Kraftfahrzengbaues im 50 gro de goe uder beißt] n wohl Und kütt dich drauf dein holdes—— 7 „00 Treſſor der Erfinder,— Gleich kriegſt du——1 ülant automatiſche Reifendruck⸗Prüfungs⸗ und 21 22 ten en the und kun dem Entflieht er einmal ſeinen——, ebsſoge, Vergaſer⸗Brandſchutz— zugleich Be⸗ ockbier mal der arme——, U koffſparer u. dgl. m.— 25 ieee Ein ſchte un d wenn wir in der großen Halle ſchon Anſätze 8 9 8 5 r 66 mpfkraftbetrieb im Nutzwagenver⸗ e7 20 3⁰ un Suh ber Moe h Eiudes—— rrate en(amerikaniſche Lizenzen), ſo können wir 9¹ 5 Es folgt doch ſtets den ſchönſten—— Mühpſm baß auch deutſcher Erfindergeiſt bereits 8 Kune Hanrige Betrachtung 8 Fbun, otore geſchaffen und erprobt hat, eine Er⸗ 55 aus dem Leben iſt in den nachſtehenden Wörtern ver⸗ hefſen die vorausſichtlich ſchon in nächſter Zeit die borgen. Sie kann gefunden werden, indem jedem Wort drei Auflöſungen aus voriger Nummer. kuteatlichkei 8 erſchöpflicher zuſammenhängende Buchſtaben entnommen und dieſe ſinn⸗ Kreuzworträtſel: e) 1 Amos, 4 Pera, 7 Kami halſcher Keit beſchäftigen wird. Unerß 5 Wörter. gemäß zu ſieuen Wörtern zuſammengeſtellt werden(letztes Wort 8 Eber, 10 Saal 12 Lira, 13 Ale 14 Haag, 17 Udet, 20 6 woll„Erfindergeiſt ſchafft Verbeſſerungen un der einzelnen Seed gur zwei Buchſtaben).„ aag, et, 20 Amme, nak, 6 Ahle, 9 Bif 9 Athen, 14 3 tſam, en 16 Geſt, 17 Utah, 18 Dora, 19 Till. Geſchmackſache. Wie iſt' icht alles allen wohlgefällt/ Sind 8 Folge Langeweile./ Hin⸗ ür Herz, Gehirn und Nerven gut./ e Meinung,/ Die Urteilskraft tritt in Erſcheinung, Bleibt man auch ſeinem t Gar viele hat der Menſch in ſeinem Mund, andern Auſſch iſt uns neu./ Ma Und nützlich ſind ſie ihm, ſind ſie geſund; Hört er ſich ſeloſt energiſch reden. Zum Schluß ſtellt feſt,/ Daß ſich darob nicht ſtreiten läßt. /D „Gottlob, daß der Geſchmack erſchiebens Fragment, Heraldik, Nies⸗ Heilmittel für Zweifel, Kummer, Elend und andeln.— —— 10. Seite/ Nummer 129 eamsiag, 27. März/ Sonntag, 18. März 1034 — 4 Fahre 7 7 2 8 Jar kriorge Vein Kin 3 Lſünger geworden und Deine Familie durch Abſchluß ee eeeeeee — einer Familien⸗VUerſicherung bei der größten konkinentalen begen⸗ kauft RAvXEK ſeikigkeitsanſtalt. VIKTUuRIA Geſamtaktiven man WALoERER 620 ſllillionen Suezisirüder Schweizer franken 8 2 i — bIlliest die Nnſtalt iſt ſeit J866 in Deutſchland eingeführt 5 5— 12 Schweizeriſche Lebensverſicherungs⸗und Penn Et ſientenanſtalt in Zürich Hambrrg-Amerüie Laais werden A4, dabel deaben Beſirksdirektion für Baden und nheinpfalufiarlstuhe, fiaiſerſtr. 24) S 10 Telefon 947 Schiffe gereist sind, die auf regelmaßiger Fabrt gogon or rack allen Weltteilen oler auf Vergnugqunge- und Hakenkreuzbanner 9 Erkolungsreisen nack Nerd und Sad die Hapa Flagoe abers Teer tragen. Seelaft uad guune Danksagung. 30 4 r 2„Ich habe großen Erfolngg —GGG 6 ˖ Paul Abenheimer 1* ae. ech 5e 2 t tatſächlich mei eſicht um Anna Bauer WVe. sreiſ ſich gu Dr. Lotte Abenheimer demorben:. in Geſich 600 R So lautet eine 6 Bu⸗ 0 r vielen ——— Vermählte—— die die kaihen. Se, Mannheim(Erlenstr. 46), den 12. Mära 103à. Utna! rung 9. ein aufen. 4 3 4 iches Wiſſen und fahrelange Erfahrung„e Die irauernden Hinierbliebenen.— baben“ Pieſes oolenders Sagt eſcle aben dieſes vollendete Produ ut 555 HAMBURG-AMERIKA LINKR*⏑ Gierig wird es von der danach lechzenden Ohe⸗ aufgenommen und ſeine ſo wirkiotkenHaut, Filiale: MANNKEIN, 7, 9——. eee l0ll oruekerei Dr. Naas ll l, Arthur Herz friſch, nmeeef und gart erfkragit 0 8 i i 55 ſB——b Flerkler⸗ e u ee S fellene U leit Sestscn. Karbtauchelebein ergertzhn NEUEEEEEEEE noch, heute verſuchen., Sie erbalen 4 garisch. hergestellten 9 Vermählte Packungen zu nur 5⁰ Pfg.! Schlatmmmervon 105.-Bten„RUSMA“-Mnostabvcnsaf! Tonteg der 28 meden( Elaasgeim Glittelsirahe), 18. 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Direktion der Mpstereung Zu haben: Vu⸗ Welldtechbouten Bickeisheimerote. 40 Ralland, Vis Domodossola ünd Ver 88 9 560 Se.—95 ieder Art. Stahutore 18. Marz 1934 in Frankfurt am Main. Haus Ogtenba Mein vergrögerter und modernst eingerlchtetor Drog. Lucſwie& Schütihelin- G K 8 eu Tenster. V und Pillale Frtedrichsplats 19 E. Voge! 8 Med.-Drog. E. Hallmann. D 1. 18. Sanirruc- wesü— Ptul solche D 2 NR 5 On— e e Ich habe meine Kanz lei von Huhneraugentühe Kompl. Schlafzimmer ir heeeq, unn Kaatlei D 4, 6 nach und da Koslel eine mit angeschlossenem Herrensalon befindet sich ab heute Mu. 250 bis Mk 800, 5 dewo 9 eeeee v. Mh. 400, 0 7 16 1. 1 25 1 7 Memardeu. Theschol Schachiel„Le Ie⸗ nob. Hakenkreuzbanner Herrenzim. von Mk 450 an, auch 49 nur 66 Pienn in E 3, 16 gegenüber dem alten Seschäft aianeiae Siadg, ner, Elngang Heidelberger Strade verlegt. Tel.-Anruf wie disher 270 71. Wülbelim Lechner Ir. eieier verlegt. or. 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Gasherde Auceias Drahtgestelle 70 S von 50 an„..75 0 Echt Alabaster-Schalen v. 1-30 an rein“ übergeben 8 damit der neue Mieter am——— 5 * 1. April von dieſem Zeitpunkt ab einziehen kann, im guten Fachgeschztt olsteſ LARIPEN-JAGER, D 5, 4 bſen die. Wobmang weitervermielel murbe Ihr. Pols Was heißt nun aber„beſenrein“? Auch dann, F. H. EScCh, Kalserring 42 Melsler Befg MaxGrosselfinger wenn im Mietvertrag dieſe Klauſel nicht ent⸗ 8 Schwehinge Eberhardt Meyer Msfertalerstraße 5. Teleſon 831 à2 halten iſt, muß 920 Wohnung—5 23 Große Auswehl! Niedrigste Preise! Telephon 4 EK Al.5—— den Mieträumen keinerlei Schmu e 90or KANMNNERRNCER Tapeater-, Poister, beißt, daß in 0 Dekorationsgeschäſi zu finden ſein darf. Auch die Fenſter und Oefen 6 Jel. 25518 Tapeien, Linoleum, Polsier- müſſen ſauber ſein. Verſchmutzungen, die beim Aeee. 25 Glen Hadot Vorſfiängée möbel, Naſratzen eic. Abtransport der Möbel im Treppenhauſe ent⸗ 0 2 ſtanden ſind, hat der Mieter zu beſeitigen. Spezialität: Sardinen In vielen Fällen hat der bisherige Mieter„EIUDES-Okl. 9 Ci auf ſeine Koſten in der ohnung elektriſches sewbhrte Motten-Mittel EPP wwahl 20 Licht anlegen 5 90 5 in groher tigen Wohnungsinhaber die Anlagekoſten oder L. günstigsten wenigſtens— 5 9 Ludwig& Schütthelm H ſann Regelil und meint andernfa echt zu haben, die Vor dem Umzug · nach dem Umzug Anlage ſonſt abreißen zu dürfen. Dieſes ſog. 0 4. biogelie. fatümeie O 4. 3 ern Kunststrabe immer mal au Wegnahmerecht ſteht ihm gemäß 8 547 BGB. auch gegr. 1883 Teleton 277 15 und 16 0 7. 25, ber 27195 zu, in gleicher Weiſe für Anlagen, wie Balkon⸗ Filiale Friedrichsplatz 19 Telefon 41489 Fernspteche— 1 SoeE l käſten, Zum 3/ Türbeſchläge, Klingelanlagen, etwa t vor 7 7 Leu e eee, e ütlich laden uſw.! Sehr viele Mietverträge ten ann sieht Ihr Heim gem ober den Paſſus, daß Einrichtungen und Ver⸗ Schlat-, Speise- u. Herrenzimmern beſſerungen dem Hauswirt unentgeltlich über⸗ Soe Küchen und kinzel- Möbeln 5 laſſen werden. Wo—9 gilt uim Möbelhaus er auch, ſelbſt wenn es ſich um uralte Mietver⸗ träge handelt. 9 NueNer 7 von de Einzelheiten über ſämtliche einſchlägigen Weren e Zweifelsfragen, die noch beſtehen könnten, kann 99 haus jeder in der Auskunftsſtelle des zuſtändigen ber umzug maent Freude feld 606 Wohnungsamtes erfahren, oder er wendet ſich wenn ire WShel fcisch aufpoltert, aie keuche wetgeselg Kue une 5 Grüſt 1 an ſeinen Rechtsanwalt, die Rechtsauskunft ſei⸗ e e 7. 6 ner Zeitung oder eines Mieterverbandes. becke sowie Eutsertikef kaufen Sie gut und biiliqg be! N 7. Friedrich Becker, Michaelisdrogerie G 2. 2, Telefon 20740 ee, 35FCC· SS— 55 5„——————— dung Sametag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 129 Entoͤeckungsreiſe in oͤen Lallerſall Von MNannheims erſtem Bahnhof zur NRraſiwagenhalle piedas iſt nun ſchon ein paar Wochen her, da elte uns der Zufall ein halbes Dutzend höchſt an⸗ Puie ausgeführter Aquarelle in die Hände: ſerdebilder, Studienblätter, von denen der heiewärtige Beſitzer meinte, daß ſie für Mann⸗ ims jüngere Stadtgeſchichte eigentlich von Be⸗ bern ſein müßten... Weil wir jedoch ſchon von erufswegen ſämtliche ortsgeſchichtlich bemerkens⸗ rten Jubeltage mindeſtens ſeit Karl Theodors eburt im Kopfe haben und ſie mit jedem neuen ſrpr nach bedeutſam gerundeten Dezennien durch⸗ urſchen müſſen, ſo tauchte bei Betrachtung jener rei⸗ uden„hippologiſchen“ Entwürfe ohne weiteres die 1884 nebſt dem Kennwort„Tatterſall“ mn Schaltwerk der Gedanken empor. kül-ir kennen es ja alle, dies Kennwort„Tatter⸗ 00 als Straßenbahnhalteſtelle, als * wie unterirdiſches Unterkunftshäuschen in kingenden Fällen, als Nachtbriefkaſten, als Fern⸗ brechzelle, als Zeitungs⸗ und Erfriſchungsſtand,— 9 nicht zuletzt natürlich als die große, alte Ben z⸗ zürage, von deren ausgedehntem Gebäudebeſtand — ganze Gegend ihren Namen hat, obwohl wir Hentlich ſchon in der Schwetzingerſtraße ſind. Nur r Name kündet allerdings dem Mannheimer der chkriegsjahre noch davon, daß hier, wo nun ſeit 5 24 Jahren Motoren ſurren und Hupenſignale Manen, der edle Reitſport einſt eine der 10 unheimer großbürgerlichen Lebenshaltung„an⸗ emeſſene Heimſtatt hatte nadoch erzählen wir die Geſchichte, hübſch der Reihe 0 ch, damit neben dem fünfzigfährigen Gedenken Eunden Pferdebildern auch einige noch frühere nerungen zu ihrem Rechte kommen Im Zeichen des aufblühenden Verkehrs Macnt hundert Jahre ſind es her, daß in zannbeim zum erſten Male vom Bau einer Eiſen⸗ * die Rede war; der berühmte„Eiſenbahnland⸗ jen von 1838 verabſchiedete dann fünf Jahre ſpäter 0 Geſetze, die den ſehnlich erwarteten Beginn des An ubaus auslöſen konnten, nachdem ſich wegen der Maace des Bahnhofes für die geplante Strecke —* nheim⸗Heidelberg die Gemüter ſchon geraume eit über weidlich erhitzt hatten. Schon damals nämlich weitſchauende Berater der Meinung, pan müſſe das Gelände des heutigen Friedrichs⸗ Sarkes—alſo die Rhein⸗ und Schloßgartengegend Hafum Ausgangspunkt der künftigen Mannheimer mi hnhofsanlagen machen und ſie von vornherein Oa den ebenfalls in Ausſicht genommenen großen enbauten verbinden. Doch der ältere St eſchlag eines Bahnhofgebäudes im Oſten der adt ſiegte: im November 1839 verfügte das Badiſche hem weminiſterium, daß der Bahnhof entſprechend Antrag der Eiſenbahndirektion an der Ausmün⸗ 100 der Heideberger Landſtraße, bei der markannten„Haſenhütte“, errichtet werden ſolle, da bedi ſich von dieſer Lage gleich günſtige Verkehrs⸗ ingungen mach dem Rheinhafen wie nach der neu erbauenden Neckarbrücke verſprach. 8 Nach mancherlei Hinderniſſen mit der aus Eng⸗ biſcheneingeführten erſten Lokomotive, mit aberglän⸗ en und widerſpenſtigen Dorfbewohnern der Um⸗ ſelend und techniſchen Schwierigkeiten bei der Er⸗ lszung des Bahnkörpers fand am 12. September 1840 59 9 die feierliche Eröffnung des Bahn hofs am daidelber ger Tor und der Strecke Mannheim 9 d0 idelberg ſtatt. Profeſſor Walter berichtet in ſei⸗ dieſe annheimer Jubiläumswerk ausführlich von au* ergötzlichen und hochwichtigen Ereignis, das zu„den Lokal⸗ und Heimatdichtern reichlich Anlaß zu boetiſchen Ergüſſen gab. So ſang man damals als Lobe des Bimmelbähnchens, das in meiſt mehr Perdarſtündiger Fahrt aus der ſpäter von unſerem Bah e und Kraftwagenheim Tatterſall abgelöſten nhofshalle fauchte: „Dampfkraft gab dem Körper Flügel, Druckſchrift ſchenkte ſie dem Geiſt, enſch, wo iſt der Hemmezügel, Der dich ſtilleſtehen heißt?“ r h der alte Mannheimer Bahnhof war trotz ſei⸗ eit ſchanen, hier im Bilde wiedergegebenen Stirn⸗ kunzein ſehr kurzſichtig aufgebautes Unternehmen: Pe rmlich jene erſten Bahnſtrecken ausdrücklich dem natür onenverkehr vorbehalten blieben, gab es ſührrlich keinerlei Güterſchuppen, was mit der Ein⸗ flerha des Güterverkehrs im Jahre 1844 ſofort zu tragpand Unzuträglichkeiten führte. Die älteſte Ein⸗ nen ng, die wir heute noch in einem ſchweinsleder⸗ de Jolianten des Mannheimer Grundbuchamtes zu trifft rundſtück Schwetzingerſtraße—8 finden, be⸗ Aecke deshalb auch den Erwerb von umliegenden rungs„die in der Zeit von 1842—1847 zu Erweite⸗ bazuczwecken vom Großherzoglichen Eiſenbahnamt gekauft wurden. Aber ſelbſt die Errichtung des Güterſchuppens und die endlich nach zehnjährigen Be⸗ mühungen 1854 zuſtande gekommene ſchmalſpurige „Schleifbahnék, die von der Bahnſtation auf dem ſogenannten„Gürteldamm“ um die halbe Stadt zum Rheinhafen führte, waren alsbald überholte Notbe⸗ helfe, die allenfalls für Bedürfniſſe einer geruhſamen Kleinſtadt, nicht aber dem rieſenſchnell heranwachſen⸗ den Wirtſchaftszentrum genügen konnten. Großſtadtverkehr— Großſtadtgeſelligkeit Zu Beginn der ſechziger Jahre war der Erſatz der Mannheimer Schiffsbrücke durch eine feſte Rhein⸗ brücke für Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr zwin⸗ Die Pferdebilder des Tiermalers und Galerie⸗ direktors Roux Hier aber iſt der rechte Augenblick, um ſich der Pferdebilder zu erinnern. Hatte nämlich noch der den Bauplänen beigegebene Gebäudequerſchnitt zwiſchen den Verſtrebungen des Deckengebälks leere Mauerzwickel und dafür in halber Höhe die ſkizzen⸗ hafte Andeutung heraldiſcher Zierate mit Wappen⸗ ſchildern, Fahnen und Ritterhelmen gezeigt, ſo wuß⸗ ten ſich die kunſtſinnigen Reitervereinler bald eine würdigere Ausſchmückung ihres Tatterſalls. Sie be⸗ trauten den ſeit 1881 als Direktor der Großher⸗ zoglichen Gemäldegalerie in Mannheim an⸗ Der alte Mannheimer Bahnhof an der Hasenhütte. gende Notwendigkeit geworden, und damit ſchien für alle vernünftigen Sachkenner das Schickſal des Bahn⸗ hofs an der Haſenhütte beſiegelt. Doch gerade die Widerſtände verſchiedener Intereſſentengruppen in der Platzfrage des neuen Perſonenbahnhofes zöger⸗ ten auch den dringlichen Brückenbau ſo ſehr hinaus, daß erſt im Jahre 1867 die zunächſt noch eingleiſige Eiſenbahnbrücke über den Rhein in Betrieb genom⸗ men werden konnte. Damit aber wurde das alte Stationsgebäude verlaſſen und eine vorläufige Halte⸗ ſtelle am Lindenhofe eingerichtet, bis in den nächſten Jahren oͤer neue Hauptbahnhof am Schloß⸗ garten zur Ausführung kam und in noch nicht ganz vollendetem Zuſtand mit Ausbruch des Krieges von 1870 gleich der Rheinbrücke ſeine entſcheidende Bewährung fand. Länger als zehn Jahre lag das alte Bahnhofs⸗ gebiet verlaſſen,— ein Wahrzeichen überwundener Hemmniſſe und ſtädtebaulicher Kinderkrankheiten. Die Gebäude waren zum Teil an induſtrielle Unter⸗ nehmungen vermietet; das Freiland hatte man be⸗ reits parzellenweiſe zu Wegeanlagen und dergleichen verkauft. Da taucht im Februar 1884 erſtmals die „Aktiengeſellſchaft Tatterſall“ in den einſchlägigen Akten auf und legt unter gleichzeitigen Kaufverhandlungen mit dem großherzoglichen Bahn⸗ amt das„Projekt zu einem Tatterſall“ vor, der an Stelle des alten Bahnhofs erſtehen und den durch Garniſon und großzügige Geſelligkeit bedingten Be⸗ dürfniſſen nach einer Reithalle Rechnung tragen ſoll. Und damit hätten wir ihn denn: den Tatterſall in ſeiner heute noch wohlbekannten Geſtalt: an der Stirnſeite, rechts und links vom Eingang zur Reit⸗ bahn die Geräteräume, im erſten Stock die Damen⸗ garderoben und davor die Zuſchauertribüne; die weite Halle mit den ſtattlichen Ausmaßen von 19* 40 Metern; dahinter Stallungen für ſechzehn Pferde, drei Räume für die„Knechte“; eine Geſchirr⸗ kammer, eine„Caiſenremiſe“ und natürlich die Dung⸗ grube nicht zu vergeſſen. Im April 1884 waren die noch um das nebenliegende Wohnhaus erweiterten Pläne vom Bezirksamt genehmigt; im Mai erfolgte Auflaſſung und Eintragung zum Grundbuch. Für die Tatterſall⸗Aktiengeſellſchaft, in der man wohl das Rechtsinſtitut des Mannheimer Reitervereins zu ſehen hat, zeichneten der Geheime Kommerzienrat Carl Reiß, Major a. D. Seubert und Bezirks⸗ tierarzt Fuchs mit ihrer Unterſchrift. Stahlstich um 1842. ſäſſigen bekannten Tiermaler Karl Roux mit der Ausfertigung von ſechzehn großen Wandge⸗ mälden, in denen die Geſchichte des Reitpferdes darzuſtellen war. Die halbrunden Medaillons wur⸗ den auf Leinwand gemalt und über entſprechend ge⸗ formten Holzrahmen hohl den Mauerniſchen einge⸗ fügt, wo man ſie zwar nicht mehr in alter Farben⸗ pracht und Friſche, aber mit immer noch deutlich er⸗ kennbarem künſtleriſchen Reiz auf das ſo gänzlich anders gewordene Getriebe in der Halle herunter⸗ blicken ſieht. Die hübſchen kleinen Aquarelle aber, von denen wir den Centauren und die Amazone im Bilde wiedergeben, gehören zu der Reihe von Entwürfen, nach denen Karl Roux mit einigen Abänderungen jene ſechzehn Oelbilder für die Reitbahn ſchuf. Beide: die Aquarelle wie die endgültigen Faſſungen, ſind nun leider trotz ihres unbeſtreitbaren künſtleriſchen und zugleich ſtadt⸗ geſchichtlichen Wertes ſeit Jahren am unrechten Platz: die einen außerhalb Mannheims, wo man für ſie doch nur bedingtes Intereſſe haben kann; die andern in einer Umgebung, wo ſie allein ſchon durch den heutigen Gebrauchszweck des Tatterſalls als Kraftwagenhalle ihrem ſicheren Untergang entgegen⸗ gehen; denn Staub, Benzin und Oel, die gelegentlich in beſter Abſicht über ſie weghuſchenden Waſſerſtrah⸗ len ſäuberungswilliger Chauffeure und ähnliche Zu⸗ fälligkeiten eines nicht für Muſeumsſtücke und Oel⸗ gemälde paſſenden Aufenthalts werden mit der Zeit noch größere Löcher in der Leinwand entſtehen, und noch reichlicher die Farbe abblättern laſſen als heute ſchon feſtgeſtellt werden muß. Dabei iſt es wirklich ſchade um dieſe Werke eines um Mannheims Kunſt⸗ leben verdienten Mannes, deſſen Name auch als Maler guten Klang beſitzt. Ganz abgeſehen davon ſei verraten, daß ſogar an leitender Stelle bei Mercedes⸗Benz einiges Erſtau⸗ nen ausbrach, als man von dieſen vergeſſenen Schätzen im Gebälk des Tatterſall erfuhr. Ohne da⸗ mit gleich behaupten zu wollen, daß dieſes unbeach⸗ tete Zubehör ſechzehnmal den Wert eines echten Rembrandt, oder Holbein ausmache,— ein etwas freundlicheres Schickſal hätten die gemalten Röſſer am Ende doch verdient, ſelbſt wenn es nur ein „Gnadenbrot“ im Depot der Kunſthalle wärel Um ganz vollkommen zu ſein, müßte man dann natürlich auch die Aquarellentwürfe gleich miterwerben, und ſie dem fünfzigjährigen Tatterſall mit der Auflage treuhänderiſcher Verwahrung durch eines der Mann⸗ heimer Kunſtinſtitute als Ehrengabe zum Geburts⸗ tag ſchenken... Gemeſſen an den bedeutſamen Werten aus Mannheims großer Zeit iſt es wohl nur eine kleine Tat liebevoller Anhänglichkeit; aber auch wenn es bloß Erinnerungen zweiten Ranges wären,— ein wenig gehören ſie doch mit zum Gan⸗ zen der Stadt Mannheim, und deshalb ſollte man ſie bewahren. M. Bertram. tõnenickiaòe am Comer Gee Nionierleutnant Cone, macdſt Quartier — Mailand im März. Bei Herrn Giuſeppe Peppino, Bürgermeiſter eines kleinen Dörſchens am Comer See und Beſitzer des Gaſthofes„Zur goldenen Sonne“ dortſelbſt, herrſchte kürzlich große Aufregung. In eiliger Fahrt war ein ſchweres Motorrad herangebrauſt gekommen und hatte vor dem Amtsſitz des Bürgermeiſters Halt gemacht. Ein Herr kletterte aus dem Beiwagen, ſchälte ſich aus ſeinem blaugrauen Automantel und warf dieſen dem Fahrer zu. Und dann zeigte ſich, daß der eilige Ankömmling ein Mann in der vorſchrifts⸗ mäßigen Uniform eines Leutnants der Pioniere war, der ſich läſſig eine Zigarette anzündete, nervös mit ſeiner Reitpeitſche auf ſeine ſchwarzen Schaftſtiefel klopfte und dann auf das Amtshaus zuſteuerte, wo⸗ ſelbſt dem Bürgermeiſter Peppino der„Leutnant bet den Pionieren France Lopez in dringender dienſt⸗ licher Angelegenheit“ gemeldet wurde. Pionierleutnant Lopez wurde bereftwilligſt emp⸗ fangen. Lopez eröffnete dem Herrn Bürgermeiſter mit höflichen, kurzen Worten, daß er den Befehl be⸗ kommen habe, für 200 Soldaten und 20 Offiziere Ouartier zu machen. Man wolle in den nächſten Tagen ſchon einmarſchieren und einige Monate hin⸗ durch bleiben, um geheimnisvolle radiotelegraphiſche Experimente zu erproben. Das leuchtete dem Bürgermeiſter durchaus ein (und übrigens gab es ein Geſchäft für das Dörf⸗ chen, und die Offiziere würden in ſeinem Gaſthof wohnen, und, überhaupt, Soldaten ſeien immer ein luſtiges Völkchen), und ſo rief er den Herrn Amts⸗ ſekretär und den Landjägervorſteher, und gemein⸗ ſam machten ſich alle öͤrei mit Pionierleutnant Lopez auf die Suche nach Quartier, das bald gefunden war. Später kehrte Leutnant Lopez mit ſeinem Be⸗ gleiter in der„Goldenen Sonne“ ein; er aß und trank gut und beſtellte ein Zimmer für die Nacht. Im Dorf herrſchte währenddeſſen eitel Freude. Am Original-Aduarellentwürfe„Zentaur“ und„Amazone“ zu den Wandgemälden im Tattersall von Galeriedirektor Karl Roux. ſpäten Abend aber hatte Leutnant Lopez plötzlich noch in der einige Kilometer entfernten Kreisſtadt zu tun,„in dienſtlicher Angelegenheit“. Alſo trieb man ein Automobil auf, und der Leutnant fuhr mit ſeinem Begleiter in die Kreisſtadt. Ein des Weges kommender Milizſoldat begleitete das Automobil auf Befehl des Leutnants mit deſſen Motorrad. Bürgermeiſter Peppino aber rieb ſich ſchmunzelnd die Hände und dann ſtieg er, ein fröhliches Lied⸗ chen pfeifend, in ſein Schlafgemach, wo ihm die Stimmung erſt umſchlug, als er bemerkte, daß ſeine Geldkaſſette erbrochen und 5000 gute Lire verſchwun⸗ den waren. Nur der Leutnant war im Haubde geweſen! Sollte er...2 Und dann ſtürzte der Bürgermeiſter ans Telephon und informierte die Landjäger an all den Stellen, die das Automobil dͤes Leutnants auf der Fahrt zur Kreisſtadt zu paſſieren hatte. In San Giovanni ſtellte ſich dem Automobil des Leutnants Polizei in den Weg. Sichtlich verlegen vor dem hohen Herrn, deſſen Auto gar von einem Milizſol⸗ daten begleitet wurde, machte man Mitteilung von der Nachricht des Bürgermeiſters. Doch der Herr Leutnant wehrt lächelnd ab und ſagt, man ſolle ſich weiter keine Mühe machen; er ſelbſt ſei es ja, der den Anruf übermittelt habe, und er ſei dem Diebe bereits auf der Spur. Worauf man unter vielen Entſchuldigungen den Weg freigabl! Vor der Kreisſtadt eine neue Poſtenkette, deren Leute mißtrauiſcher ſind. Die Geſchichte wird brenz⸗ lich; denn der Leutnant verwickelt ſich in Wider⸗ ſprüche, wird verlegen; ſein Begleiter entfernt ſich und kommt nicht wieder. Darauf durchſucht man die Taſchen des Leutnants und entdeckt— genau 5000 Lire, wie ſie Herrn Peppino fehlen! Trotz aller Proteſte führt man da Herrn Leutnant Lopez ins Gefängnis. Und da ſtellt ſich heraus, daß der Leutnant ein Mann iſt, der in ſeinem Leben noch keine Uniform getragen hat, der aber ſeit lan⸗ gem von der Polizei ſchon gerucht wird wegen Ver⸗ weigerung der militäriſchen Dienſtpflicht und vieler Schwindeleien. In dem Dörfchen des Bürgermei⸗ ſters Peppino am Comer See aber weinen die Mäd⸗ chen, daß die Soldaten des feſchen Leutnants nun nicht einziehen. Das Beſonoͤere Mn Meter Gcher Eines Tages kam Anna drauf, daß erſtaunenswerterweiſe Anna umgekehrt auch Anna heiße, und ſie ſuchte ſchleunigſt Otto auf, der, nicht faul und voller Ahnung, ſeinen Namen gleichfalls prüfte, ob. und wahrhaftig!— Was den Fall zum Phänomen —* Ratlos ſtanden beide da, 92 prüften ängſtlich nochmal, ob es richtig und beſtätigten ſich hellgeſichtig: Daß, was hier geſchah, noch nie geſchah. Still, mit leuchtendem Geſicht, wandeln beide nun auf Wolken. Kann man ſich das aus der Naſe polken? Das Beſondere hat man— oder hat es nicht. Samstag. ANDELS- vrvo 47. März/ Sonntag, 18. März 1934 planvolle dliederung der Wirischaff Es wird ſicher viele Leute geben, die nicht völlig verſtehen können, daß Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt bei der Verkün dung der Neuor d⸗ nung der Wirtſchaft betonte, dieſelbe be⸗ deute nicht den ſtändiſchen Aufbau; denn die Vorſtellungen hinſichtlich des letzteren ſind allge⸗ mein mit einer Organiſaton der Wirtſchaft verbun⸗ den. Es läßt ſich aber eine ſehr einfache Erklärung für den Unterſchied geben, wenn man ſich auf eine der letzten Verlautbarungen des berufenen Leiters des ſtän diſchen Amtes, Dr. Frauen do rfer, be⸗ zieht, nach dem der ſtändiſche Aufbau„die organiſche Eingliederung aller ſchaffenden Menſchen verwirk⸗ licht“. Bei der neuen Wirtſchaftsorganiſation han⸗ delt es ſich dagegen um die planvolle Gliede⸗ krung aller Wirtſchaftsunternehmungen. Der Unter⸗ ſchied iſt klar; der ſtändiſche Aufbau geht damit über den Wirtſchaftsaufbau noch hinaus, wenn letzterer natürlich auch eine ſeiner Grundlagen bilden wird. Die nun eingeleitete Neuorgantſation der Wirt⸗ ſchaft drängte ſich zunächſt einmal von ſelbſt auf, da mit der Errichtung des Reichsnährſtandes und der Reichskulturkammer bereits wichtige Teile der Wirt⸗ ſchaft zuſammengeſaßt und der ſtaatlichen Kontrolle unterſtellt waren. Es ergab ſich daraus allein ſchon die Notwendigkeit, die übrige Wirtſchaft ebenfalls einheitlich und planmäßig zu ordnen und eine öffentliche Kontrolle herzuſtellen. Der zweite Grund war, daß das bisherige Ver⸗ ban ds⸗ und Kartellweſen den Auffaſſungen nationalozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung nicht ent⸗ ſprach. Die Verbände ſind im weſentlichen nur Intereſſenorgane der betreffenden Wirt⸗ ſchaftszweige, die meiſt auch nur einen Tel aller Zu⸗ gehörigen erfaſſen. Es war ihr betonter Zweck, die eigenen Intereſſen ſo viel wie möglich zur Gel⸗ tung zu bringen. Viele Unternehmungen, die ſich nicht den Verbänden anſchloſſen, hatten aber ofſen⸗ bar von dieſen Intereſſen bezw. von der Möglichkeit ihrer Wahrung eine eigene Auffaſſung. Aus dem Neben⸗ und häufigen Gegeneinander von Verbands⸗ angehörigen und Außenfeitern ergaben ſich allzu oft Berhältniſſe, die zweifellos nicht im volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſe lagen. Das deutlichſte Beiſpiel haben in dieſer Hinſicht die Kartelle gegeben, bei denen ein ewiger Kampf mit den Außenſeitern geführt wer⸗ den mußte. Vo Birtſchaſtlicher Nutzen, der auf der einen Seite ö die Kartelle erzielt werden ſollte und auch erzi den iſt, ging dann auf der ande⸗ ren Seite mit Jolgen der Kartellpolitik und des Außenſeiterkampſes oft wieder verloren. Man braucht nur an die Zementinduſtrie zu denken. Die Neuorganiſation der Wirtſchaft betrifft nun allerdings nicht die Kartelle, die ja begrenzte markt⸗ regelnde Ziele haben. Allerdings hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter kein Hehl aus ſeiner grund⸗ ſätzlichablehnenden Stellung zum Kar⸗ tellweſen gemacht. das bis auf weiteres nur hin⸗ genommen werden muß, weil es bis zur Schaffung von Beſſerem ganz an marktordnenden Gebilden feh⸗ len und daraus ein gefährliches Durcheinander ent⸗ ſtehen würde. Schon aus dem neuen planvollen Auf⸗ bau der Wirtſchaft wird auch hinſichtlich der Markt⸗ ordnung eine günſtige Wir kung erwartet, ſo daß allein daraus eine Auflockerung des Kartell⸗ weſens, wenn nicht gar im Laufe der Zeit eine Beſei⸗ tigung, möglich erſcheint. Die Neuorganiſation der Wirtſchaft beſeitigt die heutigen Intereſſenverbände und ſchafft für jeden einzelnen Wirtſchaftszweig einen Fachverband mit Zugehörigkeitspfllicht. Es kann ſich alſo kein Unternehmen mehr der Kon⸗ trolle durch die höheren volkswirtſchaftlichen Belange entziehen. Für die engere Induſtrie ſind dieſe Ver⸗ hände in ſieben Hauptgruppen zuſammengefaßt, wozu noch die Gruppen Handel, Handwerk, Banken und Kredit, Verſicherungen, Verkehr kommen. Die Ver⸗ bände haben das Führerprinzip, ſie werden alſo nicht nach Mehrheitsentſcheidungen geführt. Da⸗ mit vor allem iſt einer planvollen Wirtſchaftskontrolle die Möglichkeit zur Berückſichtigung der größeren volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten gegeben. Ueber die bisherige Verbandstätigkeit hieiaus wird es Auf⸗ gabe der Neugliederungen ſein, den Wettbewerb zuregeln, den geſunden Weitbewerb auf der einen Seite beſtehen zu laſſen, auf der anderen aber Aus⸗ wüchſe zu verhindern. Gerade in dieſem Punkte zeigt ſich, daß die Neugliederung nicht etwa eine Staats⸗ ſozialiſierung iſt, daß die Privatinitiative e r⸗ halten bleibtundgefördert wer'den ſoll. Ein beſonderes Mittel zur Durchführung dieſer Auf⸗ gabe werden die Ehrengeirichte ſein, die den einzelnen Unteryehmer und das einzelne Unter⸗ nehmen in den vom Geſamtwohl vorgezeichneten Grenzen zu halten vermögen. Eine weitere wichtige Aufgabe erhält die Neu⸗ gliederung dadurch, daß ſie ein Zwiſchenglied zwiſchen der Wirtſchaft und den Wirt⸗ lchaftsbehörden, zumal den Miniſterien, ſein u. einen Teil der an ſie herangetragenen Arbeit abneh⸗ men ſoll. Die Organiſation muß alſo eine öffent⸗ lich⸗rechtliche Stellung erhalten, die gleich⸗ zeitig in gewiſſem Umfange den Gedanken der Selbſtverwaltung verwirklicht. Bei richtiger Durchführung muß die planvolle Durchgliederung der Wirtſchaft der Dezentraliſation der wirtſchaft⸗ lichen Zuſtändigkeiten dienen, nicht aber zu erſtarrter Zentraliſation führen. Auch muß ſie— und darüber wird das Reichswirtſchaftsminiſterium beſonders zu wachen haben— im Zuſammenhang mit den heute beſtehenden vielfachen Ueberſchneidungen und Dop⸗ pelgliederungen zu einer Entlaſtung der Unter⸗ nehmungen, wenigſtens in der Geſamtheit, von der NVeuen Mannheimer Zeitun . Verbandsbeiträgen führen, die gerade im letzten Jahre bei dem Uebereifer an Organiſation vielfach zu Unerträglichkeiten geführt haben. Dieſer Punkt verdient alle Aufmerkſamkeit der oberſten Stellen. Auch Reichsernährungsminiſter Darré hat ausdrücklich betont, daß mit der Durchgliederung des Reichsnährſtandes keine Mehrbelaſtung verbun⸗ den ſein dürfe. Leider wird bei der praktiſchen Durchführung gerade in den unteren Gliederungen dieſer Forderung nicht genügend entſprochen. Es darf nicht dahin kommen, daß das bisher ſchon auf⸗ geblähte Verbandsweſen durch einen Waſſerkopf von Verbandsgruppenbürokratie noch übertroffen wird. In dieſer Beziehung müſſen die berufenen Führer der Hauptgruppen, die ja alle ihre neue Tätigkeit nebenamtlich verſehen, eine harte Hand haben. Es wird einige Zeit dauern, bis die Neuglie⸗ derung der Wirtſchaft durchgeführt ſein wird. Ueberſtürzungen ſollen ja vermieden werden. Zumeiſt wird an beſthende Verbände ange⸗ knüpft werden können unter entſprechender Umge⸗ ſtaltung derſelben. In dem Neuaufbau kommt auch den In duſtrie⸗ und Handelskammern eine wichtige Rolle zu, die nach dem Wegfall der Länderhoheit unter rei chsrechtliche Rege⸗ lung geſtellt werden und eine deutlichere Trennung in Induſtriekammern und Handelskammern erfahren dürften. Die ganze Organiſation wird erſt ſpäter, wenn ſie natürlich gewachſen iſt, ihre letzte geſetzliche Formung erhalten, wobei vor allem an eine gemein⸗ ſame Spitzenvertretung zu denken iſt. Zunächſt muß erſt einmal der eigentliche Unterbau errichtet werden, bevor das Dach aufgeſetzt wird, nicht wie in Italien, wo der umgekehrte Weg beſchritten wurde. Krafſwagen-Aussiellung„über Erwarien gul!“ Eine erste Uebersichi über das Ergebnis/ Beachiliches Auslandsinieresse Der DodD veröffentlicht heute mit einem Bericht über die wichtigſten deutſchen Herſtellerfirmen von Perſonen⸗Automobilen den erſten Teil einer Umfrage. Hanomag. Die Automobil⸗Ausſtellung zeigt, daß das Auto ins Volksintereſſe gerückt iſt. Verkauf bzw. Aufträge laſſen durchaus den Schluß zu, daß das G eſchäft im Gegenſatz zum Vorjahre ungefähr um das§ u uffache geſtiegen iſt. Dies gilt ſowohl für Perſonen⸗Automobile als auch fur Schlepper, bei welchen beſonders über ein günſtiges Exportgeſchäft berichtet wird. Bei den Nutzwagen erregten die neuen Typen, insbeſondere das neue Fahr⸗ geſtell mit Allradantrieb, vierfach gelenkt und Motor unter dem Fahrrahmen, Intereſſe. Zur Zeit werden in den Pro⸗ duktionsſtätten täglich 100 Einhetten fertig⸗ geſtellt; man hofft, auf die Dauer die Zahl von 90 Ein⸗ heiten halten zu können. Jeder Nachfrage kann ab 1. April genügt werden. Die Belegſchaft wird auf alle Fälle erhöht werden müſſen.— Gemäß ihrer Tradition betrachtet es die Firma als ihre beſondere Aufgabe, den Volkswagen zu ent⸗ wickeln. Der richtige Volks wage ntyp iſt nach An⸗ ſicht der Firma noch nicht geſchaffen, die Pläne ſür den Volkswagen des Jahres 1935 liegen jedoch in den Kon⸗ ſtruktionsbüros ſchon vor. Daimler⸗Benz. 5 Das Verkaufsergebnis auf der Ausſtellung war über Erwarten gut. Dies trifft auch für die Gro ß⸗ wagen zu, was auf nachgeholte Neuanſchaffungen, Be⸗ ſtellungen von Behörden und zu Repräſentationszwecken zurückgeführt wird. Der Heckwagen hat erwartungs⸗ gemäß eingeſchlagen. Nachfrage herrſcht auch nach offenen Wagen, insbeſondere zum Geländeſport. Es wird müg⸗ lich ſein, die heutige Belegſchaft von rö. 16 000 Köpfen über das ſaiſonmäßig hinausgehende Bedürfnis zu ver⸗ mehren. Die ſerienweiſe Produktion eines billigen Volks⸗ wagens iſt nicht beabſichtigt— paßt auch nicht in das Fabrikationsprogramm der Geſellſchaft. Sie legt vielmehr Wert auf ein komplettes Typenprogramm von ausgeſprochener Qualität und ſucht dabei den individuellen Wünſchen der Käufer weiteſtgehend Rechnung zu tragen. Adler Die Ausſichten werden durchaus ghünſtig beur⸗ teilt; man hat den Eindruck, daß das Publikum wirklich kaufen will. Bis zum Donnerstag einſchl. wurde auf der Ausſtellung ein um 100 v. H. größerer Umſatz als auf der ganzen Ausſtellung des Vorjahres getätigt. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß auf Grund des Ausſtellungs⸗ ergebniſſes die Belegſchaft, die z. Z. rö. 4000 beträgt, vermehrt werden muß. Beſondeern Anklang fanden die Marken Trumpf und Truwpf⸗Junior. Auch iſt ein überraſchend großes Intereſſe für Großwagen ſeſtzuſtellen. Es iſt nicht das Beſtreben der Firma, einen billigen, ein⸗ fachen Volkswagen herauszubringen, ſondern einen von beſonderer Qualität. Auto⸗Union Der Erfolg der Ausſtellung wird als übe r Erwar⸗ ten ausgezeichnet dargeſtellt. Beſonders wird über das Intereſſe der Provinz und des Aus⸗ landes berichtet. Bis zum Donnerstag einſchließlich wurden mehr als doppelt ſoviel Wagen als auf der vor⸗ jährigen Ausſtellung verkauft. Die Kapazität der Werke iſt z. Z. voll ausgenu tzt; Neueinſtellungen werden kaum in Frage lommen, da ſeit dem 1. 1. die Belegſchaſt ſchon um 1000 Köyfe, auf etwa 9500 vermehrt wurde. Beſonders gut eingeſchlagen hat der kleine DK W. Wagen für 1865 /, ferner die geſamte Schwebeklaſſe und die Horch⸗Stromlinien⸗Typen von 3 Liter“ Stoewer. Es beſteht begründete Hoffnung, daß das Geſchäft min⸗ deſtens auf der Baſis des Jahres 1933 verbleibt. Auf der Ausſtellung ſelbſt wurde das Me hrfache der vorjährigen Ausſtellung verkauft. Es werden daher nicht unbeträchtliche Neueinſtellungen vorgenommen werden; die den Winter über durchgehaltene Belegſchaft beträgt rund 800 Köpfe. Sehr gut eingeſchlagen hat der Typ„Greiſ“. Be⸗ ſonders erfreulich iſt das aus dem Auslan d zu ver⸗ ſpürende Intereſſe; das Exportgeſchäft ſoll mit allen Mitteln gepflegt werden. Die Ausſtellung wird als ein voller Erfolg be⸗ zeichnet. Das Fabrikationsprogramm wird erhöht werden, auch Neueinſtellungen werden vorgenommen werden miſ⸗ ſen. Bis Donnerstag einſchl. wurden mehr als doppelt ſo viel Wagen als wärend der ganzen vorjährigen Aus⸗ ſtellung verkauft. Beſonderen Anklang hat der zur Aus⸗ ſtellung neu herausgebrachte 0,9 Liter⸗Wagen, aber auch der 1,2 Liter⸗Wagen gefunden. Auf den neuen Sportwagen ſetzt man für die kommende Sportſaiſon beſondere Hoffnungen. NAG. Der Verkauf iſt weſentlich beſſer als im Vorjahr auf der Ausſtellung geweſen. In ihren Hoffnungen iſt die Ge⸗ ſellſchaft nicht get ä uſcht worden. Da die Vorteile der Luftkühlung vom Publikum anerkannt worden ſind, glaubt die Geſellſchaft allen Grund zu Zukunſtshoffnungen zu haben. Hanſa⸗Lloyd. Der Geſamteindruck der Ausſtellung iſt außerordentlich günſtig— man ſieht durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft. Der Verkauf war in allen Typen befrie⸗ digend. Mit einer Erhöhung der Geſamt⸗Beleg⸗ ſchaft iſt mit Sicherheit zu rechnen(zur Zeit 1600). Der Gedanke des Volkswagens iſt von der Firma ſchon lange aufgegriffen worden. Es wird nicht in allen Fällen mög⸗ lich ſein, rechtzeitig zu liefern. * Danziger Hypothekenbanf AG. 4 v. H. Dividende. Der GB am 24. März wird vorgeſchloſen, von dem Rein⸗ gewinn eine Dividende von 4(i. B. 0) v. H. zu ver⸗ teilen. Als Gewinnvortrag verbleiben 76 645(i. V. 35 397) 4 ——— 5 5* Aktien und Auslandsanleihen in Pr Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung ee, hen 55 ürkoppwerke—.——- Carl Lindſtröm 17 1 N. 16. 17.—.75L1 Mannheimer Ettektenberse 85 a 1g Seg K Be M e 16. 17 Industrie-Aktien Inag Pobue Beruban—. 355—* 18—.9 16600 Dorim. Actienbr..——.— Mannesmann %Bad. St.⸗A. 27 44,50 64.50 Konſerven Braun 52.— 51— Aſchaff. Aktienbr.———— lald Ech. ed 51.— 57.— fhein Praunkohl. 2037 206,5 Bäk u. Saurahütte 5350—.— Dortm. Unionbr. 9%.Kom.Gd. 91.— 81.— Ludwigsh.⸗Br.———. Dortnm. Ritterbr.) 71 Knort Heilbronn 160.— Gbeinſtahl... 88.— 66,—Ver. Stahlwerke 45,75 45.0 8 Lieferung.— 5 Ma Klihth. 600% 3—— 22—.— Liwen Anen 110½ 1190[Konferven Vraun 50.50 49,50 65 3 5 33/ Maſch Buckau⸗. — 90.— 40.— Pfälz Prehheſe. 1070 107 ee ee eee 9270 110 Berliner Sörse Enzinger Untien 77.— 7775 Maidae 90% r fa 94.50 84 50 Rh. Elektr⸗.⸗G. 96.— 86.— Schöſſerh. Bindg. 1747 1757 Lechwerke 8 D 65,25 65.75 Eſchw. Bergwerk—.——.— Merkur Wollw. 60000% Ph. Hybſdb 86.— 93.25 Hildebr.⸗Rheinm.—.— Storchen 86.— 64.87 Ludwigsh. Walz.—.— estverzinshche Werte Bank, 68 6 5 Fahlb. Liſt& Co Mtez Söhne eeds 8 dus lis Salzw. Heilbronn 185.0 18510 Tuher Brauerei. 94.— 66.— Mesaltg, Srenff. 3035 60.25 0% Reichent, 21 6, 97— Se eee Brem.⸗BeſighOel ö9,— 60. Schwarß Storch, 80.— 86.— Ser er 60.-- 30—Retadg, Frankf, 86,— Diſch. Ablöſgſch. 1 96,12 66,—Rieſtorh, Ereditbt. 152 Fabe ühle Papier 106.2 107. e FFFFFFFFTFRPPPWSSSAFREPEXCFEXEFETCECEPPPC Aetant lg.. 440 24 0 Peteen& Suk. 0 8 15 Wi e Penet Cementw. Heidelb 94— 657 Sinner. 9 A, E. G. 31.67——Moenus St. A. e 90 D. Schutzgebiete,.30 9,50 Allianz Leben. 2560 250,5 Ford Motoren, 61.50 60. Müblbeim Berg. e 0 150 eea. f Senee e Geseeesl, 4. 23 eutſche Linol.. 94— ch. Durl. RheinelektraB. A.—.— 102.5 6¼% P Eir.Bd. 1 91. Gehe& Co... 43.— 43.— 910 e ee 1045 fnt 8f 7% u 4 4. 0 dncustrie, Altlen; e. 6 Se oſn Gubenger Anton 11 Bapiſche Bank. 100 128,Hemberg.....—— 60— Rütgerswerte..—,— 38 75 0%„.21 94.— 84.— Aceumulatoren v64.5 168,0 Germ. Portid. S. 76.50 97.— Srenſt.& Koppel — 5 180 555 Diſch. Bk. u. Dise.— 5⁰—9 Brem.⸗Beſig. Bei Sachtleben..—.— 0 5— i 2 6050 47.%5 47.75 Poleeg Bergbau .— uindn 121 111 Rü. 5. B. 1140 114 Brown Boveri—. Schnellpr. Frktöl..50.—%8 Mexikaner.— 3. Anr.⸗G. Geſ. f. elektr. Unt. 105.0. 105.5 2 Orkr.M. BA. 1210 Rb. Hypoth. Bk.*Eement Heidelbg. 90.— 9/.— Schramm Lackf.. 33.12 30.— 4¼% Oeſt. Schag. 27. 28.— mendorf Pap. b0, 50Goedhardt Gebr.—.——, Rathgeber raf Kleinlein Holbg. 53.— 63. Bad. Ul ceuranz. 86.— 37.—„„ Karſtadt 100,5 160.5 SchuckertNürnbg. 107.5 109,04%„ Goldrente 21.40—.— Anhalt. Kohlenw. 65.— 66,.3 Goldſchmidt. Th. 61.62 62.—[RheinfeldenKraft E. H. Knorr... 167.0 187,0 Mannh. Verſich“, 20.——.— Ehemiſche Albert% 89, Seilinduſt. Wolff 32.— 39 504%„ Kronen. 0,50.50 Alchafte Hellſt. 4450—. Gritzner Maſch. 27.— 27.75 Rhein. Braunt, kranhfurter aörse S e en ge e d e ont ummi.. 894]Südd. Zucker.. 173.7— 4½0 Sü6.N.„ aſchinen 24,,., rün& Bi inger Rheinſtalt PE an insliche Werteſ Sank- Aktien Daimler.. 49.12 4867 Thür. Kief. Gotha 30,— 75. 4½½%, Pap.⸗R.— Bayer Motorenw 156,6 5 Gruſchwitz Textil 94.— 94,50 Rhein.⸗W. Kalk. estwerzinsſiche Dt. Atlant.⸗TX... 1190 115,5 Tietz, Leonharb. 2250 22.75 40 Tu.—— Sayr-Spiegelglas 45,74 45,75 Guano⸗Werke. 61.87 71.— Roſitzer Zucker 8 Hold) 79.50 74,0 Aug. O. Eredit. 46.30 40.50„ 114% 116/ L5, Beui 62.75 .o beue Unfl. 180 K44 8 S Balleſchr Weſc. 6 76 K Pueeer. 10 S u. S. Anſt. 9„deutſch. Oelf. 91.7„unif. Anl..„,F.., Bem 50 Ha 61 7 995 5 29—95 10⁰—755 f.—9—** 5 Dt. Linoleum 15 83* Ver Glah itoff 00.— K1 4%„gollobi. 1911 625— Berlin⸗Gu Elekt. 1 750 19155 Hammerſ. Spinn.—.——,— Sachſenwerk anbeisgef. 20(. Dresb. Ccheilpr. 650—.— Ker. Hellſt Perlin—.— S e e Ind. 1041 4466/Sn., Gge 50.50 3050 Sarolr lehancic. 2 2, Sent. räsatt. 35 5, Slreerte 992 877, Pellt, Seif.M..———— Eſ uns Srr14 60 005 erliner Meſce. 10 Partork e e de Schl u 96 22.75 22,50 63,50 65. Dyckerh.& Widm.., 0.u. Brikett 177.0—. Bergö. 94.— 9425 See 44, 80 0 Seſe. 1850 J80 Kr Sec ſ J6e P. o e 0 Sebwigspilte. 1030 1020 Schbheerhei Brar, * 66³.6² D. Effetten⸗Banl 113——.—— 0 Zellſtoff Molies 10 6 29.50 4½% Nnat.S 1. 11 31.50 31,75 Br.⸗ Beſigh. Oelf. 96.— hilperk Maſch.. 42.——,— Schuberte Salzer Stb 26 6)8 9045 S. Keherser-Banj 40b50 40.—Eblinber, Maſc. 9e.— 3.„ Waolb9o 2— 5160%%„ i Breme ele...— Finſeh Kucen..—.— Saucen 4 Eo. 8% Mom G5. 26 60 50 600 Dretbner Bauk 88 76 Feber K echieſd. 5. 58.— ufe IFreivert.). 51.— 1—% Teb. Rät all.——— Prown, Bun G. 14.— L— Hirſch Kupfer 7767 78˙25 Schultheig. 6% 983 Bank. 60.— 69.— Fe Ghen Baſ. 163.5 162,2Raſtatter Wagg. 22.— 22.— 7 Aktti Buderus Eiſenw. 79.75 79.25 Hoeſch Eiſen. 1 05 79 25 Stemensc Halske e e e, Pee 0 8 L 5% Mha⸗Kohl.23 13,85 13.8.. Oyp.⸗Bk..— 61.50 J. G. Jarben.. 147 144,. f. Verkehrw. 69.— 163. 0 nn, 708 umg. 95* acren* 510 157.0 840 9* 715 Montan-Akctien 933* 9—** 10⁵.0 33* 61,— 845— 5176—93 4— Ryhein. Rhei 4—.— ſeinmech. e 1*.„ en n N ebr. Junghan* 40— 2 48105 Se 5% Südd. Sesen.— Felk Guigeaume 63.— 64. Fuberus Eiſen. 79.— 70.— Balkimore Döis.—.— 459 50——, Kahla Porzellan 1725 Südd. %0 Fft.Hyw⸗GPf..75 83. Bereinsbk.Hambg 67.50 88.— Geſfürel. 1050—, Eſchweil. Bergw. 230.0 2800 Hogaba„„ 81,— 9112Co. iſp.(Ehade) 1645 744[Kaliot. Uſchersl. 145⸗½2 118,0 Zucter 0% Grt⸗.„ahg. 86.— 66.—[Württ. Notenbk 103.0 103,0 Goldſchmidi Th. 99—[Gelſenk. Bergw. 60,,—.— H. Südamerikg.—.— 30,— Contſ⸗S 156.0 155,2 Karſtadt..%, Thörl's ver. Oele GersStahlw. Obl..50.0 Allian 2*—.— 23 170 Harpener Bergw. 995 25—9 Abe 84— 30,25 Hontt Linoleum 05„— 42 e % Bab.Kom.Gd..— 61.— S. 20.— 20.— Grün& Bilfinger ,0 Ilſe Genuß„ 0,2J Nordd.„ 36.— Daimler Motoren 40. C. H. Kn*„ S0%e Piatzer.8. 50 64., Nannz. Verſc Haſenmühle... Ilſe Bgb. St. u.—— Diſch.⸗ ilant⸗. 110.)—.— KogmarKHourd. 40 25 40,25 Pa tner Papier 5% Pfilz. Lig. 262 93.% Transport-Axtien aid& Neu.. 27, 27.— Kalt Chemſe— 1045Banb-Aktien Deſſauer Gas.. 123.3— Kölſch Fölzer⸗We—.— r P. hem. Charlott %8 Pr. Z. B. Lig. 91.25 91.45 Ach. f. Verkehrsw. 6½20 66.— Hanfwerk. Füſſen 44.37 41.6,Kali Aſchersleben.——.— Bank. f. el. Werte 66,75 68.75Deuiſche Erdöl, J14½ 116 Kötiger Kunſtled..— 61.25 D. Diſch Nickelw. 60% Rh. Hyp. 59.— 88.2/ A Lofa u. Kraft..0 104.5 ben han Gas.— 60. Kali Salzdeifurth—— 151.0 Bank 1. Brauerei. 102,5 1030 Deutſche Kabelw. 72.75 7,50 Krauß& Cie. Lok.„ B. Glanzſt. Elof. „ eln 3 82. Di. eichsb. Vorz. 13.0 112.7 Hilpert Armatur. 43.— 39,80 Kali Weſteregeln 116.0 116.5 Berl. Handelsgeſ..50 00.50 Deutſche Linol. 5312 54,— Kronprinz Met. 65.50 35, P. Harz Portl.⸗ 0%„„„ 12-13.— 822, Hapagg 31.— 61.8 5 6.— 67.— Klöckner 66,.50 68. Com. u. Privtbk. 4% 49.7, Dtſche. Steinzeug., r Kyffhäuſer Hütte 5„ V. Schühf..&K W. 5½% Meining.L. 12.1 Nordd. Slo d. 35.87 36, Hirſch Kupf. u. M.— Mannesm. Röhr. 70,67 70 0Di. Aſiatiſche Bk. 6. 8 160“ Deutſch. Eiſenhdk. 61,50 63.25 La mever& Co, 1220 122, Per. Stahlwerke 84% Rhein. Lig..25 922 Schantun iſenb 48 80 45.50 Hochtief.⸗G. 114.0 113. Mansfelder.., 67/ 80 Deutſche disconto. 65,— Dresd. Schnellpr—— Laurahütte 32.87 93.50 P. Stahl..d. Zyp. 5½ 9% Südbo.Lig..— 95,— Südd Eiſenbabn 62.—Holamann, Phil. 77.— 77.6, Oberbedark.„ 16.75 17 Otſch. eberſee Bk. 30.— 40.— Dürener Metall—.— 104 0) Finde'sEismaſch,—.— Ber. Ultramarin WUN Sonntags-Ausgabe Nr. 124 Reichsbank am Medio Um 44, 8 Mill. veringerier Dedcungsbesiand OQ Berlin, 17. März.(Eig. Meld.) Nach dem* weis der Reichsbank vom 15. März 1934 hat ſich der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kan anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lomba 5 und Wertpapieren um 25,0 auf 3 593,5 Mill. 4 N Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswe dle ſeln und Schecks um 2, auf 2833,9 Mill. und 0 Lombard beſtände um 1,0 auf 77,3 Mill., abgenone dagegen die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln 28 1,5 auf 9,4 Mill.„ und diejenigen an decku 1 ühn⸗ gen Wertpopieren um 95 auf 948,0 Mill. men. Die Beſtände an ſonſtigen Wertp 3 zeigen mit 330,9 Mill.„ eine Abnahme um 1,1 Mill⸗ 5 An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen + ſammen ſind 28 Mill. /in die Kaſſen der Reichsbank z 5 rückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf 14 Reichsbanknoten um 20,4 auf 3356,6 Mill. verringe 4 oͤagegen derfenige an Rentenbankſcheinen 28 auf 348 Mill. erhöht. Der Umlauf an S 1% Be⸗ münzen nahm um 20,7 auf 1411 Mill. ab. Die ſich ſbände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben auf 60,90 Mill./ vermindert, diejenigen an Scheidem 9er unter Berüchſichtigung von 6,4 Mill. neu ausgei 1 und 5,7 Mill./ wieder eingezogener auf 258,2 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 555,8 Mark eine Zunahme um 15,9 Mill. 4. 29. Die Beſtände an Gold un d deckung. 1 gen Deyiſen haben ſich um 44,8 auf 274,5 4 vermindert. Im einzelnen haben die Golo beſ um 47,2 auf 265,7 Mill.„ abgenommen, dagegen Nemil. hinde an deckungsfähigen Deviſen um 2,4 auf 6,7 Mark zugenommen. Die Deckung der Noten betrug am 15. Mäͤrz 1004 8,2 gegen 9,4 v. H. am 7. März dieſes Jahres Karlsruher Lebensversicherungsbank Ad. Erhöhies Neugeschäſt, Besiandsvermehrung Nach direkten Abſchreibungen von 10 (i. V. 543 378„/) und nach Deckung eines 885 740 rungsverluſtes aus USA.⸗Dollarwerten von 1. B. Mark beträgt der Jahresüberſchuß 5467 240 8 5 655 330), wovon ſatzungsgemäß 90 v. H. in die Gew reſerve der Verſicherten fließen. amlen Im einzelnen wurden vereinnahmt an 4 25,0 Mill.(25,1), an Zinſen und Mieten 6,74 Mi 300 (6,29), an ſonſtigem Gewinn 0,34 Mill./(0,16). 233 lungen wurden geleiſtet u. a. für fällige Verſicherung 6, Mill. 4(5,5), für Rückkäufe 2, Mill.“(68,c), für 4. winnanteile an Verſicherte 6,2 Mill./(5,6), für—9 tungskoſten leinſchl. Rückſtellung für Abſchlußkoſten erhöhtem Neugeſchäft) 4,53 Mill./(8,36). 1. 4 Die Otlans weiſt an Lktten aus 152,0 Mil,, (146,2); Havon entfallen auf Grunobeſitz 10,2 Mill. auf Hypotheken 538,86 Mill.(64,16); Rückgang durch zahlung von Auſwertungshypotheken zur Erfüllung det: Verpflichtungen den Altverſicherten gegenüber begrng auf Forderungen gegen öfſentliche Hand 20,92—5 (20,74), auf Wertpapiere und Beteiligungen 32,4 Mi uſw. 5 (14,2); Erhöhung durch Erwerb von Reichs⸗, Staats⸗ 70 Papieren zur Unterſtützung der Regierungsmaßnah ktes, Arbeitsbeſchaffung ſowie Feſtigung des Rentenmagut⸗ auf Berſichertendarlehen 13, Mill.(11,), auf Bantpe⸗ haben und Kaſſenbeſtand 6,1 Mill. davon 10 p. O. dite viſen und 5 Mill./ als Feſtgeld bei Banken, die Kr an Induſtrie und Handel zur Wirtſchaftsbelebung li. V. 16,5 nach Erledigung der in 1933 beſonders au lenen Aufwertungsleiſtungen verringert). eſerbe In den Paſſiven erſcheinen u..: Abſchreibung ag) 2 Mill./(), Gebändeerneuerungsfonds 1 Mill.(0, vor⸗ Aus dem Nettoreingewinn von 546 724/ wird u. onds geſchlagen: Zuweiſung an den Gebäudeerneuerunghaur⸗ 50000 4, der damit 4, Mil. eerreicht, 10 v. H. Ak dividende 240 000/(wie i..), außerſatzungsmäßig mit Gewinnreſerve der Verſicherten 169 957 /; dieſe 663 ſatzungsmäßiger Jahreszuweiſung von 4920 5²⁴ 9 9 fü wil.„ cal ee), Die Verſiherten⸗Doldendenſühe inigt 1 1934 entſprechend der allgemeinen Zinsſenkung worden, jedoch wird der abſolute Dividendenbetrag 05 einzelne Verſicherung nicht niedriger als im Vorfaht, VI. Erhöhtes Neugeſchäft leinſchließlich Kollektiv) mit 40,4 lper⸗ Mark(33,7) Verſicherungsſumme. Beſtand an Kart 000, ſicherungen lausſchl. Aufwertung) 550,40 Mill. 4 Gungs⸗ demnach Reinzuwachs 11,1 Mill 4 Verſichern ſumme, Im Jahre 1934 hält der gegenüber oͤem Vorjahre noch erhöhte Antragszugang unvermindert an Kolbermoor-Konzern 81011 Teilweise Dividendenerhöhung, sonsi wieder Au gol⸗ In den AR⸗Sitzungen der vier Geſellſchoſten 0glaſe bermpor⸗Konzerns vom 16. 3. wurden die Jahresab aum⸗ für 1033 rorgelegt. Es wurde beſchloſſen, bei der⸗ wellipinnerei Kolbermooro(i. V.), bei der rei und Weberei Pferrſees(i. B.), bei 5 wollſpinnerei Unterhauſen 8 li. B. 4) und u u0 Mechaniſchen Baumwollſpinmerei ſchlagen, Weberei, Kempten 0(i. V. 0) v. H. br 193¹ Die Generalverſammlungen werden auf den 19. Ap einberufen. 11. 16. 17. 16. 17. 4% —.——— Sogel Telegrapp. 78 50 7050 Preſverkehrs· Kufs? 5 Bogtländ. Maſch. br.— 7. 75—Voigt& Haeffner—— 77.—[Petersb. J. Habk.——. 7175 1405 Wanderer Herke 106 7 165,7 uſſenban 750 7 74.75 74.62 WeſteregemAlkal 115,2 116.5 Deutſche Petrol⸗ 22.— 2410 52.25 53.7 Weſif Eiſen„98.— 95,— Durbach Kali- 470 4½ 85— 85 87 Wiſſener Metall. 100.0 99, Diamond 66,75 83 25 Zeliſtoff Verein.——.— Hochfrqenenz„ 5 20, Zelftoft Waldhof 53,75 54 62 Keaarſaimr ah 20.— ◻ 45,50 Sloman Salpeter—.—. —,—Südſee Phosphat——. 15.75 Ufa⸗Film Deutſch⸗Oſtafrika *Neu⸗Guinea Otavi Minen 130.0 15.12 us) Fortlaufende Netierungen(scht 1205 60 12—.—Labmeher 4 60 124 657 .— 8Laurahütte. 7075 31.87 31.37 Leopoldgrube 8 44.— 5Mannesmannrö. 83.0 857 89.50 58.75J. 60.25 60.37 Maſchinenbau⸗ll.—— 2250 Marteailiansg. Verlin⸗Karlsr. F.—.——. Melallgeſellſchaft—— Berliner Maſch.—.— 51.25 ⸗Montecatin: 10— (Praunk, u. Brik. 120.0 177.“ Sberſch. Koraw, 7165 770 161.7—. Srenſtein& Kopp 53 60 60.—7 Phönix Bergbau 67.70 66, Polyphonwerke —.— Rh. Braunk. u. Br. 96, Rhein 90 1 Rh. Stahlwerke 0 Rh.⸗SeſtfClektr. 26.61 f 6— Sime h en 28.15 55.— Peſſauer Gas 12 1246/Salzdetfurt ———.— Delhche Erbö: 140 11% Schieſ W 48 10 4650 1750 Deutſche Kabelw.(250 78, Schleſ. El der 170/% 103 Deutſche Linol. 54.50 Schubert 800 Deutſcher Eiſenh. 64.— 63,50 Schuckert Dortm.Union.⸗ Schulth.⸗Pabee Eintrachtcraunk. 176675 R— Kehechen raft 1007 10% Saergee. Engelh. Brauerei.Südd. S J. G. Farben 3 145.0 Thür. Gas.⁵ 41/50Feldmühle Pop. 07.5—5 Sa e 75 50 60[Ber. Ste 66 7 1087) ogel Tetege ran 50 240 Geſſeret äwe 104 5 106) Weſterepelufl.—1 245 Goldſchmidi Th. 61 0/ feüffof cgerte ambg. Elel. 987 Banf eiekteea —— Bergbau 94.87 945 0 —— 767. 18. 5 .———Allgem Lokalb.. 112. 31.5 6 Genußſch. 119.7— Habeterg Süd D. 60 3 iburg Süd.— ebr. Junghans 3* uripch 5 36 Nordd, Llovd 2— Fal Sbemie.—.e 10 0 „Klöckner Werke. 69 75 366/ Otavi Minen Accu i Allg. Elektr. Geſ. 5˙ Aſchaffenb. Zell. Bayer. Mot.⸗W. ———*— Bremer Woll⸗Kä. 0 Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Comp, Hiſpano. Cont. Gummi⸗W. Continentalexin. Daimler Benz Deutſch. Atlant.. 107.0 178,5 110,8 110,6 14/0 145,,5 3— 87 Kali Aſchersleben—5,. 117. * —— —— „„„ ͤ PPP „—————————— ——— 2— 22 S3 + ⏑————— —— 5F5F SSS2 22= — Samstag, 17. März Sonntag, 18. März 1934 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 13. Seite/ Nummer 129 e Auslandsverſchuldung nach nach Ausland ittelkurs lerechnet. Rechnet man die und Grundſtücke) 4 ſc 30. Sept. 1933 eine Geſamtſumme der ausländi⸗ 91 Mrd Kapitalanlagen in Deutſchland von 1d. 18,5 Lerſchuldung ſeit Juli 1931 J uli Febr. Sept. nied Zeitraum, engliſ net tät Mart 9 — fült von der kurzfriſtigen Verſchuldung Deutſchlands der geringerer Teil auf entwertete Valuten als von S langfriſtigen, da in der kurzfriſtigen Verſchul⸗ allef holländiſche Gulden, Schweizer Fr. und vor Reichsmark eine größere Rolle als in der 0 ofriſtigen ſpielen. Die Gliederung der deut⸗ en Auslandsverſchuldung nach Währungen ergibt r 30. Sept. 1933 folgendes Bild: kurzfri d N b tr. Wäbruug inMih. R eicsmark 207) 974 9001 Uagas 62 34 50 0 A Dollar 640 120% 5147 Schre Franes 1573 2480 067 Helzeizer Franken 1⁵4 107⁸ 1976 ſulden 6⁸ 47⁴d 1864 kMonen(nordiſche Länder) 90 131 15² Lir nen(Tſchechsflowalei) 7¹¹ 194 11³ 5(Stalien) 67 187 56 Sound(England) 60 6 1718 iſtige Währungen— 9¹ 8 Insgeſamt 14841 9* einſchl. B3 Z⸗Aulagen bes echnet man bie Berſchuldung jeweils zum Kurſe dit Erhobun nins um, ſo haben ſich die Kre⸗ *3 vom 28. Februar bis zum 30. September v. J. 290 1867 auf 1484 Mrd. /oder um mehrals 8 H. vermindert. Nimmt man für beide Er⸗ 330 ermine die gleichen Tageskurſe, ſo hat die 18015 Auslandsverſchuung nur von 18,97 auf Dief Mrd. oder um 953 Mill. abgenommen. S Summe entſpricht aber nicht den von den Keic dnern zum Aukauf von Deviſen aufgewandten 3 wosmarkbeträgen. und zwar aus zwei Gründen: 90 zu 0 die Schulden zu geringeren Valutenkurſen auf gegahlt ſind, 2. weil ein Teil der Differenz atiſtiſchen Aenderungen beruht. 90 wichtigſte beſteht darin, daß die Riſikohaftung iſt Derſicherungen vollſtändiger angemeldet worden gegeni; henüber dem Februar um etwa 250 Mill. A, ſo . Die Entwicklung der deutſchen Auslands⸗ iſt folgende(in Mrd. /: Nv Febr. Sept. Ku 9 1931 1931 1932 192 1933 1933 ürslriſtige Kredite 18,1 10,6 10,1 9, 8,7 7,4 avon Stillhaltung 63 5,4 5,0 4, 4,1 3,0 friſtige Kredite 10.7 10,7 10,5 10,2 10,3 7,4 Sorg, Insgeſamt 2, 1, 70,0 19, 15,0 1,5 uſtige Auslandsanlagen 5,9 5/3 5,3 48 42 4,2 I von der Anmeldeſtelle erfaßte Auslandsver⸗ bung iſt Ende Sept. mit 14,8 Mrd. bedeutend riger als Ende Febr. 1933(19 Mrd.), da in der zwiſchen den beiden Erhebun⸗ den iegt, der Dollarkurs gefallen und auch dͤas che Pfund weiter zurüchgegangen iſt.— Rech⸗ man Pfund, Dollar und Kronen zur Münzpari⸗ S um, die übrigen Währungen zum Kurſe vom 30. beutember 1933, ſo beträgt die deutſche Auslands⸗ Machuldung an dieſem Tage insgeſamt 18,7 Mrd. — langfriſtig 9,7 Mrö., kurzfriſtig 9 Mrd. — einſchließlich der ſonſtigen Auslandsanla⸗ und abzüglich der deutſchen Auslandsanleihen deutſchen Beſitz etwa 22,5 Mrd., Demnach ent⸗ ſt langfriſt. Insgeſomt Dadurch erhöht ſich die Verſchuldung am 30. 9. Deuischlands Auslandsschulden 14,84 Mrd. Em 1 Mrd. Abweriung iniolge Dollar- und Pfundrückgang/ 1, 1 Mird. und Zinsen in 1934 aufzubringen Statiſtiſche Reichsamt gibt ſoeben oͤie deut⸗ de m tand e vom 30. Sept. 1933 bekannt, wie ſie ſich der Erhebung der Anmelde ſtelle für uslandsſchulden darſtellt. Danach betrugen: Krtſr. Schulden Cällig nach dem 0.. 1404) 746 Mill. öfr. Schulden(fällig bis zum 30. 9. 1934) 7405 Mill.“ Insgeſamt 14841 Mill./ In dieſer Summe ſind alle Verpflichtungen von Schuldnern enthalten, die mindeſtens 5000/ an das ſchulden. Alle Beträge(auch die auf Gold⸗ ſits kontrahierten) ſind mit dem amtlichen Berliner vom 30. Sept. v. J. in Reichsmark um⸗ 25 ſonſtigen Auslands⸗ agen in Deutſchland(Wertpapiere, Beteiligungen ſowie die nicht erfaßten Klein⸗ Puite, die zuſammen auf etwa 4,3 Mrd.„ geſchätzt 1 rden können, zu den erſaßten Krediten hinzu und ſht den deutſchen Beſitz an deutſchen Auslands⸗ ben in Höhe von 0,5 Mrd. ab, ſo ergibt ſich Sind ſür Tagung daß der wirkliche Rückgang der deutſchen Auslands⸗ verſchuldung 1,2 Mrö./ oder einſchlielich des Währungsverfalls 44 Mrd./ beträgt. Die be⸗ deutendſten Rückzahlungen wurden von der Reichs bank und der Golddiskontbank vorgenommen, die 552 Mfll./ Währnngskredite ab⸗ trug. Sie wurden allerdings zum Teil zu geringeren Valutenkurſen zurückge⸗ Reich wiederum einen Teil heglich das Lee⸗Higginſon⸗Kre⸗ dits. Die wirklichen Rückzahlungen ſen, nach Schuldarten geordnet, hauptſächlich e Poſten (zum Kurſe vom 28. Februar 1933): des Auslandsanleihen 194 Mill./ Barvorſchüſſe 355 Mill. /½ Darlehen jeder Art 419 Mill./ Die Hypothekenſchulden haben ſich demgegenüber um 37 Mill./ erhöht. Aus der Schrumpfung des Außenhandels erklären ſich zum größten Teil folgende Rückgänge: Rembourſe um 273 Mill. /, Verpflichtungen aus Wechſeln um 32 Mill. /, und Verpflichtungen aus Warenlieferungen um 37 Mill. /. Der Größenord⸗ nung nach läßt ſich alſo der geſamte Rückgang der deutſchen Auslandsverſchuldung um rd. 4,4 Mrd. ſeit Ende Februar v. J. folgendermaßen erklären: Währungsentwertung 3,4 Mrd. J, Rückzahlungen von Krediten 0,7 Mrd.„/, Schrumpfung des Außen⸗ handels 0,3 Mrd. J. Die Auslandsverſchuldung der einzelnen S ch u l d⸗ nergruppen hat ſich folgendermaßen verändert: (Einſchl. Währungsſchwankungen) Reichsbank und Goldoͤiskontbank— 554 Mill. J, Konverſionskaſſe + 99 Mill. /, Sonſtige Banken— 1264 Mill. /, Handels⸗ und Induſtrieſirmen—1453 Mill., Deut⸗ ſches Reich—811 Mill. /, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände— 357 Mill. /, ſonſtige Schuld⸗ ner 214 Mill. IJ. Die Auslandsverſchuldung nach Gläubigerländern geordnet. war per 30. Sept. v.* nachſtehende(in Mill.): langfriſtig kurzfriſtig kurzſyiſtig 3000 USA 17²¹ Großbritannien 811 940 Frankreich 47¹ 297 Holland 1520 1435 Schweiz 10⁵² 1488 Belgien 5⁴ 112 Italien 89 5⁵ Schweden 10² 113 Sonſtige Länder 9²8 790 Tſchechoſlowakei 159 Dänemark 49 BJ3 246 Einſchließlich der Deviſenſchwankungen hat die Verſchuldung am meiſten gegenüber den U S A abgenommen, nämlich um 3012 Mill. /, gegen⸗ über England ging ſie um 375 Mill. /, gegenüber Holland um 370 Mill. /, gegenüber der Schweiz um 153 Mill., gegenüber Frankreich um 68 Mill.„ und gegenüber der BZ um 364 Mill./ zurück. Bei der Tſchechoſlowake ergibt ſich ein Plus von 52 Mill./ und gegenüber den ſon⸗ ſtigen Ländern um 230 Mill. /. In Kurswerten vom Februar 1933 wurden an die USA. zurück⸗ gezahlt: Anleihen 103 Mill. /, Darlehen 362 Mill. Mark, ſonſtige Kapitalverpflichtungen 67 Mill. /. Buchſchulden aus Warenlieferungen um 17 Mill./ und aus Wechſelſchulden um 18 Mill./ ab. Zuge⸗ nommen haben die Guthaben bei der Konverſions⸗ kaſſe um 113 Mill. /. Der Kapitaldienſt der deutſchen Auslands⸗ verſchuldung für die Zeit vom 30. September 1933 bis Ende September 1934 beträgt 933 Mill. /, davon entfallen 724 Mill./ auf den Zinſendienſt. Für das Kalenderjahr 1934 läßt ſich der Zinſendienſt bei den derzeitigen Balutakurſen auf 804 Mill./ ſchätzen. Die Tilgungsverpflichtungen aus der deutſchen Auslandeverſchuldung betragen für 1934: 349 Mill. /. Hiervon ſind 40 Mill. für die in deutſchem Beſitz befindlichen Anleiheſtücke ab⸗ zurechnen. Insgeſamt könnte man daher den Schul⸗ dendienſt an das Ausland auf 1,1 Mer d./ beziffern. Im laufenden Jahre müßte alſo aus den Aktiv⸗ Die Rembourskredite nahmen um 182 Mill, /, die poſten der deutſchen Zahlungsbilanz ein Ueberſchuß von etwa 1½1 Mrö.„ entſtehen, wenn die Erforder⸗ niſſe für den Zinſendienſt und die Tilgungen aus lauſenden Eingängen abgedeckt werden ſollen. Es muß dabei berückſichtigt werden, daß ein großer Teil der Aktivpoſten ber deutſchen Zahlungsbilanz nicht rim vyn Deviſen nach Deutſchland fließt, daß vielmehr bei den zuſätzlichen Exporten und im — Frankfurt ſtill, nur J. G. Farben lebhaft und ſeſt An der Wochenſchlußbörſe ſtand die Aufwärts⸗ bewegung der J. G. Farben⸗Aktie im Mittel⸗ punkt, die bei ſehr lebhaften Umſätzen auf Abſchlußerwar⸗ tungen insgeſamt 2 v. H. gewannen. Neben Käufen der Kundſchaſt beteiligte ſich beſonders die Kuliſſe leb⸗ haft am Geſchäft. Günſtig beeinflußt wurden von dieſer Bewegung noch Deutſche Erdöl, die bei ebenfalls recht leb⸗ haften Umſätzen um 1 v. H. höher einſetzten. Auf den itbrigen Marktgebieten war das Geſchäft ziemlich ſti Ul, die Kursgeſtaltung wies kein einheitliches Bild auf. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ſehr ſtill; auf Wochenſchlußglattſtellungen lagen die Kurſe etwas nied⸗ riger. So gaben Neubeſitz 20 Pfg., Altbeſitz 4 v. H. und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 6 v. H. nach, während Stahlverein 6 v. H. feſter lagen. Im Verlaufe wur⸗ den die Umſütze in J. G. Farhen etwas kleiner und der Kurs gab leicht nach, um 4 v. H. Die übrigen Märkte lagen faſt ausnahmslos gut behauptet, nur Rheinſtahl plus 26, Daimler unter Schwankungen plus v. H. und Schuckert plus /4 v. H. Reichsbankanteile erholten ſich um 1½ v. H. Neubeſitz und ſpäte Schuloͤbücher(93,87) hielten ſich auf dem erſten Kurs, Altbeſitzanleihe lag um 4 v. H. gebeſſert. Tagesgeld blieb zum Satz von 3. v. H. unver⸗ ändert. Berlin beſeſtigt Unter Führung der J. G. Farbenaktie, die bet lebhaftem Geſchäft ihre Aufwärtsbewegung um 2% v. H. fortſetzen konnte, war die Börſe allgemein wei⸗ ter befeſtigt. Aus Publikumskreiſen lagen zunächſt infolge des frühen Börſenbeginns nur wenig Orders vor, doch wurde das Geſchäft nach den erſten Kurſen zuſehends lebhafter. Auch die Kuliſſe beteiligte ſich wieder in ſtärkerem Maße, wobei Hoffnungen mitſprachen, daß der Appell des Reichsbankpräſidenten an Amerika nicht un⸗ gehört verhallen und die Rohſtoffverſorgung Deutſchlands auch in Zukunft in ausreichendem Maße ermöglicht werde. Neben Dividendenerwartungen bei einer Reihe von Aktien⸗ geſellſchaften ſtimulierte das weiter anziehende Eiſen⸗ geſchäft ſowie die erfolgreiche Automobilausſtellung, Elek⸗ itrowerte waren durch die ſteigende Stromerzeugung an⸗ geregt. Sehr feſt Deutſche Erdöl, die auf Dividenden⸗ erwartungen weitere 2½ v. H. gewannen. Ueberhaupt zeigte ſich größeres Intereſſe für Rohſtoffwerte. Reichs⸗ bankanteile verloren bei kleinem Angebot 3/ v. H. Ren⸗ ten waren wenig verändert. Neubeſitz verloren 224 Pig., Altbeſitz bröckelten um v. H. ab, dagegen waren Ver⸗ Stahlobligationen s höher. Etwas Intereſſe beſtand für Dollarbonds. Im Verloufe wor di⸗ Tendenz unter Schwankungen weiter befeſtigt. Von Braunkohlenwerten waren Eintracht insgeſamt 3 höher, Farben ſtiegen auf 1457, d. h. um 3 kte gegen geſtern. einer etwa einer auf die Hoffnung Höhe von i6 Dividendenwiederaufnahme in Viertelmillion den Parilurs mit 2% v. H. Elektroaktien lagen ruhi⸗ ten ſich etwas erholen, dagegen 4% v. H. niedriger. Am Ren⸗ Neubeſitz um weitere 5 Pfennige pteten ſich. Reich's ſchu lobeuſchäoir⸗ en um v. H. nach, ſie notierten: Emiſ⸗ ab, Altbeſitz beh derungen ge 4. ſion 1: 1934.— Her 94,7595,62; 1945—1948er 95,37 bis 94,25, Er on 2: 1934er—, lgaher—, 1944—48er 94,37. Wiedercufbemanleihe 19,44, 45, 46 und 8er 58,5—59,25 Der Kaſſamarkt war überwiegend befeſtigt. Die Börſe ſchloß in feſter Haltung und vielſach zu den höchſten Tageskurſen. Farben wurden mit 2% v. H. höher bezahlt, nachbörslich wurden ſie mit 145 25 gehandelt. Rütgers konnten faſt 3 v. H. höher ſchließe Auch für Siemens 3 (plus 2) zeigte ſich Intereſſe. Neubefitz behauptete ſich bei 2,20. Reichsbonkanteile erhöhten ihren Ver⸗ luſt auf 5 v. H. Angeblich ſoll es ſich um Auslan d 5⸗ abgaben gehandelt haben. Nachhörslich war die Haltung feſt. Auf Baſis der Schlußnotierungen beſtand bei den Standardwerten Nachfraze. Am Geldmarkt traten Veränderungen nicht ein; Blancotagesgeld erforderte für erſte Adreſſen weiter 4 bis 496 v. H. In Privatdiskonten war dasGeſchäft bei unverändert 37 v. H. ziemlich ruhig. Pfund leicht abgeſchwächt Im internationalen Deviſenverke hir war heute das engliſche Pfund leicht abgeſchwächt, und zwar wurde es aus Zürich mit 15,75, aus Amſterdam mit 7,56 und aus E. Sm,, en, Sos SASPAR VON 20BELTITTZ 39 ei Stunden ſoäter ſtett ſie auf der neuen Bühne, 4 neſ hen ungewohnten Kuliſſen, innerhalb neuer Ab⸗ Duhenaen des Bühnenraumes, vor einem fremden 5 eſter, neuer Akuſtik gegenüber, ſteht vor der Roeoern Menge in ihrem kleinen deutſchen Kleid, Iue zohne Ton, noch ohne Wort. Sie ſieht auf die ihr ſhen vor ihr, und plötzlich iſt der Gedanke in Keifeach: Ob er wohl da iſt, Micha? Ihre Augen Fre ſen ängſtlich die vorderen Reihen des Parkeits: * Geſichter— fremde Geſichter Geds“ geht es ihr nun jeden Abend. Immer der ſucanke 5 ihr: Iſt Micha da? Während ſie ſingt, zlac ſie ihn mit den Augen, ſucht weiter, wenn ſie Vortren letzten Liedern wieder und wieder vor den cherang muß. Manchmal glaubt ſie, ihn 10 ſehen, eit ann iſt es doch ein fremder Kopf, nicht, ſeine Ennes Stirn, nicht ſeine Augen. Und doch weiß ſie: s Abenbs wird er daſein Len gun kommt der Brief von Burley. S ennt Nen amen; Bruſati ſprach von ihm, 3 er in London nannte ihn ihr als 65 0 man en. Sie fragt erſt den Direktor der Seala, 05 Bwan n Berlin abends vornehme Menſchen träfe, Nrab anzen könne. Dann ruft ſie Burley an u Micredet ſich mit ihm. Sie ſieht einen Weg 55 Karte“ In ihrer kleinen Handtaſche trägt ſie 70 5 Londe für die Verany⸗Feier; ſie hat ſie ſchon Ton aus beſtellt. f1 erregt, kommt ſie ſie 1 aus dem Konzert; ſie ſah Miele börte ihn; ſie hatte ſoviel Zeit, ſein Geſicht 755 Mund, Augen; ſie konnte i es wieder zu eigen machen; es war ihr, als ſſe ſie Beſitz von ihm. So geſammelt war ihr lachten, daß ſie oft nichts hörte; ſie mußte ſich 22 ſchließlich zwingen, die Augen zu ſchließen, um ſeinem Spiel zu folgen. Da aber klang ihr in ſein Geigen⸗ ſpiel hinein das Klopfen ihres Herzens. Einmal zwang es ſie, die Hände zu falten und zu bitten: Komm zu mir! Und ihr war, als ob ſein Spiel dieſe Bitte aufnähme und trüge Sie ſitzt am Fenſter ihres Wohnzimmers, ſieht durch entlaubte Bäume auf einen großen Platz, der winterlich kahl und verſchneit iſt. Nur wenige Wagen umkreiſen ihn, wenige Menſchen überqueren ihn; über ihm liegt ſonntägliche Ruhe. Sie möchte hier lange ſitzen und alles in ſich nachwirken laſſen. Wie⸗ der ſchließt ſie, wie im Konzert, die Augen. Sie zwingt ſein Bild zu ſich zurück. Was will ich von dir? Erlöſung— ja. Aber wovon? Von dem fremden Namen, von dem frem⸗ den Kleid? Oder Erlöſung von dem Klopfen meines Herzens, von Träumen, von Wünſchen? Will ich nicht Erfüllung?—Liebe iſt dich denn, Micha? Liebte ich dich vielleicht ſchon damals, als ich zu dir ging hier in Berlin, als ich dir gegenüberſaß, als du in Hamburg vor mir ſtandeſt? Warum habe ich dich vor der anderen Maha gerettet, in deren Hülle ich jetzt ſtecke, aber deren Herz ich nicht habe? Ich kann nicht zu bir laufen, Micha, wie ſie es getan hätte, wenn ſit ſo voll Sehnſucht geweſen wäre wie ich es jetzt bin. Ich liebe dich, Micha... Heute weiß ich es, erft heute. Damals wußte ich es noch nicht. Und die andere Frau? Sie hat ſie heute wieder geſehen. Sie iſt dicht an ihr vorübergegangen in der Pauſe; ein Kreis von Herren war um ſie, würdige, vornehme Männer; ſie ſtand ſehr ſtolz, ſehr ſicher, ſehr königlich in ihrer Mitte— und ſehr ſchön. Liebſt du dieſe Frau Micha? Es klopft. Madeleine tritt ein. wartet, Madame!“ Als Maha mit Burley durch den halbdunklen Gang dem Ausgang der Scala zuſchreitet, ſagt ar: „Ich hoffe, es wird Ihnen Freude machen: Ich habe auch Michael Verany gebeten, heute abend zu kommen.“ Jäh bleibt ſie ſtehen; ihr Herz flattert. Er ſpricht weiter, aber ſie hört nichts mehr, verſteht nichts mehr. Sie verſucht ein paar Schritte— ſie wollen nicht ge⸗ lingen. Sie ſchwankt, muß ſich gegen die kalkige Wand ſtützen. Der Amerikaner iſt erſchrocken; er „Der Wagen finden, den Burley meint: wahrſcheinlich dort, wo Auch Bruſati, der ihnen folgt, iſt zur Stelle.„Dies verdammte Berlin— jeden Tag zwei Vorſtellun⸗ gen!“ Er flucht italieniſch. Dann ſitzt ſie im Wagen. Die beiden Herren ſind Oberkoks überſchritten Reiſeverkehr hauptſächlich Skrips uſw. gezahlt wer⸗ den. Die Einkünfte aus den deutſchen Auslands⸗ anlagen dürften etwa 150 Mill./ betragen. Zwi⸗ ſchen dem Deviſenbedarf und dem vorausſichtlichen Aufkommen klafft alſo eine große Lücke. 361 Mill. Mark ſind an die USA., 204 Mill. an Holland, 107 Millionen an England und 151 Mill. an die Schweiz im laufenden Jahr abzuliefern. Fesler Efekten-Wochenschlug markf J6. Farben besonders lebhall/ Auslandsabgaben drückten aul sbankanieile Auch Neubesiiz maiier/ Verlauf und Sdhluß weiler ſesi Paris mit 77,35 gemeldet. Pfunde⸗Kabel befeſtigten ſich leicht auf 5,09; der Dollar notierte unverändert in Amſterdam 1,48/, in Paris 15,20 und in Zürich 3,09“. Der Gulden lag etwas ſchwächer, die Reichsmark geringfügig nachgebend. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 17. März.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 102,37; 1935 100,37; 1936 97,37; 1937 93,62; 1938 92; Verrechnungskurs 97,12. Broigeireide weiler ſesier O Berliner Getreidegroßmarkt vom 17. März(Eig. Meld.) Auch am Wochenſchluß hat ſich die feſtere Grundſtimmung erhalten. Die Angebotsverhältniſſe waren zwar unterſchiedlich, allgemein lauteten die For⸗ derungen aber merklich höher. Mühlen und Handel paſſen ihre Preisideen allmählich dem neuen Niveau an, zumal die ſchleppende Umſatztätigkeit am Mehlmarkte einer etwas beſſeren Konſumnachfrage Platz gemacht hat. Für Weizen und Roggen waren wieder—1/ höhere Preiſe els geſtern zu erzielen, auch Exportſcheine konnten ihren Preisſtand beſſern. Weizenexportſcheine: März 1451½, April 146, Mai 147 Br. Roggenexportſcheine: März 119½, April 119/4, Mai 12054 G. Für Weizen⸗ und Roggen mehle beſtand bei kaum veränderten Preiſen etwas beſſere Kauf⸗ luſt. Das Hafer angebot war mäßig, die Stimmung am Berliner Platze war freundlicher. Gerſte lag ruhig. Amtlich notiert wunden: Märk. Weizen frei Berlin 196 bis 100,5; dto. ab Station(Erzeugerpr.(W 2 184, W 6 187; W 4 189 ſtetig; Märk. Roggen frei Blu. 164—158,50; dto. ab Stat.(Erzeugerpreis) R 2 152; R 3 155, R 4 150 ſtetig; Gerſte: Brau, gute frei Blu. 176—183(ab märk. Station 167—174); Sommer, mittl. Art und Güte 164—171 (155—4162) rubig; Weizenmehl: Auszugs 32,25—95,25; Vor⸗ zugs 81,25—32,25; Voll 30,25—31,25, Weizen 29,25—2785, mat Auslandswz.—4,50 ruhig; Roggenmehl 2,90—230 ruhig; Kleie: Weizen 11,50—11,70; Roggen 10,50—10,80 ruhig, Erbſen: kleine 30—35, Futter 19—23 Peluſchken 16 bis 17; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 15—16; Lupinen, blaue 12—13; öto. gelbe 15,50—16; Seradella, neue 17,75 bis 19; Leinkuchen 19,10; Erönußkuchen 10,20, Erönußkuchen⸗ mehl 10,50, Trockenſchnitzel 10,10; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,70—8,80; dto. ab Stettin 6,10; Kartofſel⸗ flocken 14,10—14,20; dto frei Blu. 14,70—14,80 ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. März.(Eig. Dr.) Schlunß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 2,80; Mai 2,00 Juli 3,02½; Sept. 3,10.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 63; Mai 57,25, Juli 56,50; Sept. 57,25. * Linerppoler Getreidekurſe vom 17. Mürz.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; März— (4,1760/) Mai 4,3(4,374); Juli 4,5(4,590, Okt. 4,796 (4,%).— Mehl(280 lb.) Liverpoyl Straights 20; Lon⸗ don Weizenmehl 15—22,50.— Schlunß: Tendenz ruhig; März 41½(41%); Mai 4,6(4,4/ Juli 4,s(450 Obt. 4,796(4,7%). Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Mürz. (Eig. Dr.) März 4,00 B 3,75 G; April 4,00 B 3,75 G; Mai 4200 B 3,90 G; Auguſt 4,40 B 4,20 G; Okt. 4,50 B 4,205 Dez. 4,50 B 4,90 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per März 31,85 u. 31,95; Tendenz ruhig; Wetter trübe, Anbeſthändig. * Bremer Banmwolle vom 17. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 19,97. Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. März.(Eig. Dr.) Amérik. Univerſal Stand. Midol. Anf März 6275 29, Juli 625; Okt. 619; Jan.(85) 625, Dendenz ſtetig.— Schluß: März 60 A 620, Junt 616; Juli 628, Auguſt 6943 Sept. 6 Noy. 653; Dez. 617, Jau.(25) 624; Febr. 617; Mai Juli 625; Okt. 626, Jan.(636) 627, P Loco 667; Tendenz ſtetig. * Hamburger Schmalz⸗Notierung vom 17. März. Dr.) Tendenz ſtetig; amerikaniſches Steemlord tronſ. ab Kai 17 Dollar; Pur Lard, verſch. Standardmarken raffin. per 4 Kiſten zu 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 18,75—19,75 Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Krenz, verzollt ab Zollſtadt 157 ,. Wieslocher Schweinemarkt. Zufuhr: 70 Milchſchweine und 16 Läuſer. Preiſe: Milchſchweine pro Paar 28—34 /, Läufer je Paar 38—45/ Frankenthaler Ferkelmarkt. Zufuhr 11 Stück, Preiſe je Stück 15—16 l. Berliner Metall⸗Rotierungen vom 17. März.(Eig. Dr.) Im Freiverkehr notierten in per 100 Kilo: Elek⸗ trolytkupſer(wirebars) prompt 46,50; Raff kupſer loco 44,25—44,75: Standerökupfer loco 40,½ Stamdard⸗ Blei per März 14,75—15,50, Original nk ab nordd. Stationen 19,25—19,75; Standardzink 19,25—19,50, Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 301,50. Larz (Eig. Die Kapelle ſpielt gut, muſikaliſch, unaufdring⸗ lich. Einer der Herren verneigt ſich. Sie dankt: Nein, ſie möchte noch nicht tanzen, erſt etwas eſſen— aber vorher eine Zigarette und ein Glas Sekt, ſehr beſorgt um ſie; Bruſati iſt mit ihren Kleinig⸗ keiten beladen: mit Handtaſche, Cape, Handſchuhen, einem Schal. Sie iſt ſich jetzt im klaren: Sie wird der Begegnung nicht ausweichen. In dem kleinen Vorraum, in dem Bruſati ihr den Pelz abnimmt, ſind ſchon viele Menſchen. Gewohn⸗ heitsmäßig geht ſie zum Spiegel, prüft den Sitz des Kleides, den Sitz des Haares. Zwei andere Frauen treten neben ſie; ihre Geſtalten ſtehen neben der ihren im Glaſe der großen Scheibe, fremd, gleich⸗ gültig. Es iſt vielleicht gut, denkt ſie, daß wir uns auf neutralem Boden begegnen, daß andere dabei ſind; es wird ſo wohl auch leichter. Burley hat einen Tiſch beſtellt, hat auch für Tän⸗ zer geſorgt; es war nicht ſchwer, für Maha Terry Tänzer zu finden. Der kleine, flinke Marineattaché der amerikaniſchen Botſchaft hält ſchon mit zwei Freunden Wache; er ſieht es durch die Glastür, die in den Hauptraum des Reſtaurants führt. Bei ihnen ſitzt Nabel Bohahera, die Indianerſängerin, die pi⸗ kante und immer vergnügte Perſon, deren Europa⸗ reiſe er auch ermöglicht hat. Berany fehlt noch! ſtellt er feſt. Hofefntlich läßt er mich nicht im Stich? Da ſteht Maha Terry neben ihm.„Nun, gehen wir?“ Vor ihren Augen iſt nur Helligkeit, Licht, Men⸗ ſchengewühl, ſie kann nichts unterſcheiden: keine Ge⸗ ſtalt, kein Geſicht. Ob er ſchon da iſt? Ob er mich jetzt ſchon ſieht? Sie ſucht wenigſtens den Tiſch zu der eine Herr aufſteht und winkt. Sie dreht den Kopf:„Wer ſind die Herren und die Dame?“ Er erklärt, nennt Namen, fremde Namen. Sie iſt befreit: Alſo noch nicht— noch iſt Zeit gewon⸗ nen... Langſam wendet ſie ſich und ſchreitet die kleine Treppe hinab. Am Tiſch haben die Herren ſich ſchon erhoben; Burley ſtellt ſie Maha vor, nachdem die beiden Frauen ſich die Hände gereicht haben. Etwas eilig, etwas pruſtend, kommt Bruſati nach; er gibt in ſei⸗ nem weiten Smoking eine leicht komiſche Figur ab faßt nach ihrem Arm.„Was iſt Ihnen?“ neben den ſchlanken Amerikanern in ihren knappen Der kalte Wein tut ihr gut. Sie fühlt: Du biſt nervös! Sie mahnt ſich: Du darfſt dich nicht ſo gehen laſſen! Nun wird ſie ſehr liebenswürdig, ſpricht viel mit Vabel Nohahera, läßt ſich von Neuyork, Chieago erzählen, rät ihr, bald nach Südamerika zu gehen, plaudert von Rio, von Santiago, von Buenos Aires, den Pampas, den Kordilleren. Es gelingt ihr, unbe⸗ fangen zu ſcheinen; nur ihr Blick iſt unruhig, irrt durch den Raum, ſucht immer wieder die Glastür oben hinter der Rampe. Wo bleibt er? Kommt er denn nicht? Er ſoll kommen! Ich bin doch jetzt be⸗ reit... Und dann hat ſie doch den Augenblick ver⸗ paßt, wo er durch die Tür tritt. Er ſteht ſchon auf der Rampe, als ſie ihn entdeckt. Er iſt da: Michael Verany— Michal Burley eilt ihm entgegen. Sie begrüßen ſich, kommen näher, umkreiſen den Raum, ſind jetzt in ihrem Rücken. Sie müßte ſich umwenden, wenn ſie ihn weiterverfolgen wollte. Sie tut es nicht. Sie ſitzt ſtarr. Sie fühlt ihn, fühlt ſeinen Blick, weiß: Nun ſieht er mich an, nur noch mich. Enger zieht ſie das Cape um die Schultern, als ob ſie ſich beſchützen müſſe. Sie zittert, Sie zählt: Jetzt iſt er noch fünf Schritte fort, jetzt vier Schon hört ſie Burleys laute Stimme. Sie horcht: Spricht er nicht? Nein. Nun iſt er hinter mir— dicht, ganz dicht— an mei⸗ nem Stuhl... Du mußt dich zuſammennehmen! Du mußt dich zwingen! Es macht ihr faſt körperliche Schmerzen, ſich umzuwenden, ihm zu. Da ſteht er vor ihr. Sein Geſicht iſt ruhig. Ihr Spiel beginnt. Es iſt ſchwerer als jedes Spiel auf der Bü⸗ Sie tut überraſcht, erfreut. Sie Heben Seper liſch geſprochen am Tiſch, jetzt ſagt ſie auf deutſch: „Oh, Berany, wie nett! Wir kennen uns fa.“ Sie iſt zufrieden: Der Ton gelingt ihr; ſie muß ihre Stimme ein wenig heller färben, greller, lauter, wie Maha ſprach, die andere Maha— die Tote. Er verbeugt ſich, küßt ihre Hand. Dann richtet er ſich langſam wieder auf, ſieht ſie an. Sie hält den Blick aus; ſeine Augen ſind ihr plötzlich vertraut dieſe dunklen, ſamtenen Slawenaugen. Seine Stimme iſt weich, leiſe.„Es iſt lange her, Maha, Fräcken. ſehr lange.“ Fortſetzung folgt. —————— Samstag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1034 Hockey-Olympia-Vorbereitung Mannſchafts-Bildung— eine Olympia-Aufgabe Eine für die Olympia⸗Vorbereitung im Mannſchafts⸗ ſport beſonders wichtige Aufgabe iſt die der eigentlichen Mannſchaftsbildung, über die— für das Gebiet des Hockey⸗ ſports— der mit der Olympia⸗Vorbereitung im DHB be⸗ traute Dr. Hirn im amtlichen Bundesorgan beſonders hinweiſt. Dr. Hirn übt angeſichts der Tatſache, daß der Hockey⸗Nachwuchs in erſter Linie für die Vorbereitung herangezogen wird, an den Leiſtungen der älteren reprä⸗ ſentativen Spieler eine ſcharfe Kritik, wenn er meint, duß dieſe mit ganz geringen Ausnahmen bis jetzt verſagt haben. Trotzdem ſollen aber auch die noch entwicklungsfähigen älteren Repräſentatipſpieler in die Olympia⸗Vorbereitung einbezogen und im Spätherbſt mit dem ausgewählten Nachwuchs zuſammen überprüft und geſchult werden. Vom Spätherbſt 1934 ab, ſo führt Dr. Hirn weiter aus, beginnt dann die zweite Phaſe unſerer Olympia⸗Vorberei⸗ tung, die eigentliche Mannſchaftsbildung. Es lag im We⸗ ſen unſerer ſeitherigen Praxis, daß unſere repräſentativen Mannſchaften nur ad hoc und immer nur für ein Spiel zuſammengeſtellt wurden. Einzig die Tatſache, daß eine Reihe aufeinander eingeſpielte Spieler von Silberſchild⸗ Mannſchaften, z. B. der Berliner, das Rückgrat bildeten, verſchaffte unſerer repräſentativen Mannſchaft einigen Halt. Mit ſolchen Mannſchaftsgebilden können wir natür⸗ lich ein Olympia⸗Turnier keineswegs durchführen, ſondern wir müſſen— wenn die Spiele beginnen— ein durch ſchar⸗ ſes Training und ſyſtematiſch angelegtes Vorprüfungsver⸗ fahren in minder wichtigen repräſentativen Kämpfen zu⸗ ſammengeſchweißtes Mannſchaftsgebilde haben. Es iſt eine altbekannte Tatſache, daß 11 große Spieler noch lange nicht eine gute Mannſchaft bilden, ſondern ein Mannſchaftsgebilde entſteht nur durch lange gemeinſame Arbeit, gemeinſames Beſtehen harter Kämpfe und gemein⸗ ſames Streben nach einem hohen Ziel. Wir verlaſſen hier⸗ bet die ſeither begangenen Wege, indem wir einer Reihe von Spielern in gewiſſem Sinne ſchon zwei Jahre zuvor eine gewiſſe Garantie für ihre Berückſichtigung in der olympiſchen Mannſchaft gaben. Es ſteht zu hoffen, daß eine ſolche Garantie die Auserwählten nicht zur Nachläſſigkeit verleitet, ſondern daß die Außergewöhnlichkeit der hohen Ehre und Aufgabe ſie veranlaßt, die Zeit zu ihrer weiteren Formung und Vollendung auszunutzen. Die Stilfrage im Hockeyſport Im Rahmen der großen Aufgaben, auf die ſich der deutſche Hockeyſport vorzubereiten hat, und deren größte das Olympiaturnier 1936 in Berlin iſt, bedarf die Frage der Klärung, ob oie bevorzugte Pflege eines beſtimmten Stils leiſtungsſteigernde Wirkung haben kann. Der Leiter der Olympia⸗Vorbereitung im DHB, Dr. Hirn, hat jetzt ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß der Stil für eine Mannſchaft der richtige ſei, der organiſch ſelbſt erwächſt. Der Trainer, der mit einem fertigen Schema der taktiſchen Spielführung ſeine Arbeit beginnt, werde mei⸗ ſtens Schiffbruch leiden. Seine Aufgabe ſei, plan⸗ und gedankenloſes Spiel zu verhindern und früh genng die Linie zu erkennen und weiterzubilden, die der Mannſchaft nach ihrer techniſchen und individuellen Vorausſetzung am beſten liegt. Es ſei verkehrt, eine Mannſchaft, die etwa „indiſch“ angelegt iſt, in ein„engliſches“ Schema zu zwän⸗ gen. Der Stil einer Mannſchaft muß— bei aller Berück⸗ ſichtigung der Errungenſchaften früherer Zeiten— gewach⸗ ſen ſein. Buerfeldeinrennen in Mannheim Erſtmalig in der Geſchichte des Mannheimer Radſpor⸗ tes, ja man kann ruhig behaupten in der Geſchichte des ſüddeutſchen Radſportes, läßt der Rabſportverein Opel⸗ Mannheim am Sonntag das erſte Querfeldein⸗ rennen vom Stapel. Um das Rennen intereſſanter zu geſtalten, wurden die verſchiebenen Formationen gebeten, teilzunehmen. Wenn die Veranſtalter bei der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit das Rennen nur intern, alſo nur für Mitglieder des Vereins, ausrichteten, ſo woll⸗ ten ſie die andern hieſigen Fahrer keineswegs beiſeite ſtel⸗ len. Da ein Querfeldeinrennen nur im März ausgefah⸗ ren werden barf, blieb keine andere Möglichkeit. Es iſt aber Vorſorge getroffen, daß das Rennen in den kommen⸗ den Jahren als reichsoffenes Rennen ausgeſchrieben wer⸗ den kann, wodurch dann alle Mannheimer Fahrer ſich be⸗ teiligen können. Welch großes Intereſſe für ein ſolches Querfeldein⸗ rennen, das doch für Mannheim den Reiz der Neuheit hat, ſich zeigt, beweiſen die Meldungen der Formationen. Hitler⸗Jugend meldet 19 Fahrer, von der Schupo nehmen 12 Mann teil, der freiwillige Arbeitsdienſt läßt ſich mit 17 Mann vertreten und die SA⸗Standarte 171 beteiligt ſich gar mit 35 Fahrern, wozu der Radſportverein Opel noch 14 Mann ſtellt. Es wird ſich alſo ſchon beim Start an der Hauptfeuerwache ein intereſſantes Bild zeigen, wenn alle Fahrer antreten. Vielleicht hätten noch mehrere Fahrer von den Formationen gemeldet, wenn ſie die Strecke ge⸗ wußt hätten. Aber gerade darin liegt der Reiz beim Quer⸗ feldeinrennen, daß niemand, ſelbſt die Opelfahrer, die Strecke nicht kennen. Dieſe wird erſt 15 Minuten vor der Abfahrt allen Fahrern bekannt gegeben. Auftakt der Autorennzeit Um den Großen Preis von Monaco Den Reigen der Großen Preis⸗Rennen des neuen Auto⸗ jahres eröffnet der Automobil⸗Club von Monaco mit ſei⸗ nem 6. Großen Preis, jener reizvollen, hochintereſſanten Prüfung durch die Straßen von Monte Carlo. Die Eigen⸗ art der.180 Km. langen Rennſtrecke, die an die Fahrkunſt höchſte Anforderungen ſtellt, und das Maſchinenmaterial außerordentlich ſtark beanſprucht, räumt dieſem Rennen einen beſonderen Platz unter den großen Preiſen ein. Wegen der Schwierigkeit des Kurſes beſchränkt ſich die Teilnahme ſtets nur auf eingeladene Fahrer. Auch beim diesjährigen Rennen am Oſtermontag, 2. April, wird man wieder einige der beſten Fahrer am Start ſehen. Die von vielen ausländiſchen Blättern gemeldete Teilnahme der neuen deutſchen Rennwagen ſtimmt jedoch mit den Tat⸗ ſachen nicht überein, da weder Mercedes⸗Benz noch die Auto⸗Union nach Monte Carlo gehen werden, wie von maß⸗ gebender Seite mitgeteilt wird. Auf der Starterliſte ſtehen u. a. nicht nur die Sieger der letzten vier Rennen, Drey⸗ fus(Bugatti), Chiron(Alfa Romeo), Nuvolari (Bugatti) und Varzi(Alfa Romeo), ſondern ferner noch Zehender, Whitney Straight, Etancelin, Taruffi(Ma⸗ ſerati), Troſſi, Moll, Lehoux(Alfa Romeo), Wimille, BVeyron und Brivio(Bugatti). Die Höchſtleiſtung des über 100 Runden ⸗ 318 Km. führenden Rennens wird von dem Vorjahrsſieger Varzi mit:27:49,4 gehalten, welche Zeit einem Stundenmittel von 91,808 Km. entſpricht. Die bis⸗ her ſchnellſte Runde wurde ebenfalls von Varzi mit:59 (96,201 Std.⸗Km.) gefahren. Warum in Luzern das Boxen verboten wurde Wie kürzlich mitgeteilt, iſt im Kanton Luzern das Boxen verboten worden. Es intereſſiert gewiß allgemein, welche Begründung das ſchweizeriſche Bundesgericht, das in dieſer Angelegenheit entſchieden hat, ſeiner Stellungnahme gab. Die Entwicklung dieſes in der Sportwelt zweifellos Auf⸗ ſehen erregenden Verbots ſpielte ſich wie folgt ab: Der„Sportring“ in Luzern, der bisher Boxübungen für die Mitglieder veranſtaltet hatte, erſuchte die Kantons⸗ behörde um die Erlaubnis zu einem öfſentlichen Wettkampf. Das Polizeidepartement verweigerte die Ermächtigung, und der Staatsrat beſtätigte dieſe Entſcheidung mit der Begründung, daß ein Boxkampf auf die Zuſchauer, nament⸗ lich die Jugend, einen nachteiligen Einfluß ausübe, weil ſein Zweck darin beſtehe, einen Gegner kampfunfähig zu machen. Auch bedeuteten die Verletzungen, die die Kämpfeg einander zufügten, einen Verſtoß gegen beſtehende Polizei⸗ verordnungen. Der Verein rief das Bundesgericht an unter Berufung auf die verfaſſungsmäßige Verſammlungs⸗ freiheit und die Gleichheit vor dem Geſetz, die durch die unterſchiedliche Behandlung eines Sports verletzt werde. Das Bundesgericht wies die Berufung ab und beſtätigte das Verbot. In der Entſcheidung wird betont, daß das Verſamm⸗ lungsrecht nicht berührt werde, da es ſich nur um öffentliche Veranſtaltungen handle. Was den Einwand der ungleichen Behandlung der verſchiedenen Sportzweige betrifft, ſo be⸗ tont die Entſcheidung, daß ein Boxkampf nicht ohne Ver⸗ letzungen abgehe, da ſein Zweck darin beſtehe, den Gegner außer Gefecht zu ſetzen. Bei den übrigen Sports komme es nur unfreiwillig zu körperlichen Beſchädigungen. Das Bundesgericht machte ſich die Auffaſſung der Luzerner Re⸗ gierung zu eigen, daß ein Boxkampf auf die Mentalität der Zuſchauer ungünſtig einwirke. Damit hat das höchſte Ge⸗ richt des Landes öffentliche Boxkämpfe für unzuläſſig er⸗ klärt. Ob andere Kantonsbehörden dem Beiſpiel der Lu⸗ zerner folgen werden, bleibt abzuwarten. Der„Große Preis von Hamburg“ wird am Himmels⸗ fahrstage nicht in Großborſtel, ſondern auf der Derbybahn in Hamburg⸗Horn gelaufen. So turnen Deutſche in Amerika Der Silberſtrom frißt Sportplätze Wer in Rio de Janeiro ernſthaft turnen will, muß zu⸗ erſt einmal ein Dutzend Schwierigkeiten überwinden ler⸗ nen, die der Deutſche in der Heimat überhaupt nicht kennt. Leicht iſt es geſagt, man ſoll nach dem Geſchüftsſchluß üben. Nun, inSüdamerika iſt es um 18 Uhr ſchon ſtock⸗ finſter. Es bleibt alſo nur der Samstag nachmittag oder der Sonutag zum Ueben frei, wenn man nicht gerade in den frühen Morgenſtunden vor der Arbeit zum Turnplatz gehen will. Dazu kommen klimatiſche Hinderniſſe. Wer in La Paz(Bolivien) bei einer Höhe on 3000 Meter glaubt, ohne weiteres Sport treiben zu können, der hat eich geirrt. In einer Höhe von 3000 Meter iſt die Luft ſo dünn, daß der Menſch bei der geringſten Arbeit ermüdet. Trotz⸗ dem ſind die deutſchen Turner auch dort am Werk und ſpielen unentwegt Tennis and andere weniger anſtrengende Spiele. Im Süden Chiles ſind die Schwierigketten anderer Art. Meint der Turner, in einem Jahr mit Müh und Nor ſich einen Turnplatz errichtet zu haben, dann muß er in der Regenzeit des Winters zuſehen, wie die Waſſermaſſen das Land aufweichen, es grundlos machen und den Sportplatz im wahrſten Sinne des Wortes wegſpülen. Furchtbar ſind auch die Schäden, die der rieſige Silberſtrom anrichtet, wenn er weite Fetzen Land aus den Turn⸗ und Sptelplätzen reißt. Viel Geld müſſen die Turner dazu aufbringen, viel Kolontefeſte veranſtalten, Umlagen und Beiträge zahlen, um dieſe Verheerungen wiedergutzumachen. Erbittert iſt der Kampf der deutſchen Turner um ihre Plätzee, die ihnen ſo ein kleines Stück deutſcher Erde ver⸗ körpern. Wir in der Heimat werden von den Ländern neuerdings dͤurch den freiwilligen Arbeitsdienſt unterſtützt. Wo wir hier Gelegenheit haben, in den Prachtbauten ſtädti⸗ ſcher Turnanlagen zu üben, da ſteht den deutſchen Turnern nur das zur Verfügung, was ſie aus eigenen Mitteln er⸗ richtet haben. Die deutſchen Turner ſorgen nicht nur als Führer für die M glieder der Turnvereine, ſondern ſind auch für das Wohl der Kinder der beutſchen Schule be⸗ ſorgt, ebenſo wie ſie an dem Wiederaufban der deutſchen Kirchengemeinde beteiligt ſind. Es ſtimmt ſchon, daß die Turnerführer in Südamerika mehr Verantwortung zu tragen haben, als wir in der Wieder Orford— Cambrioge Oben: Oxforo, unten: Cambridge bei einer ihrer letzten Trainingsfahrten. Zwei deutſche Voxer Der Weg zur Weltmeiſterſchaft Wer an die Macht der Zeichen und an einen tieferen Sinn von Zufällen glaubt, wird dazu verführt, in Walter Neuſel einen kommenden Weltmeiſter zu ſehen, denn gerade in dem Augenblick, als Max Schmeling ging, trat der Weſtfale durch die offene Tür unter die kleine Gruppe der Weltmeiſterſchaftsanwärter. Aber aus Ahnungen heraus läßt ſich im Sport ſchlecht eine Hoffnung nähren. Wenn wir die Chance unſeres neuen Mannes ſachlich abwägen wollen, dann haben wir uns nur zu fragen: Wie muß ein Weltmeiſter aller Kategorien des, Boxſports ausſehen? Boxer werden Weltmeiſter, wenn die Uebermacht ihres Körpers ſie dazu beſtimmt hat. Dann kann das Schickſal für ſie ſein oder gegen ſie ſtehen, es bleibt dasſelbe. Der Neger Johnſon war einer, der nichts nötig hatte, als die Kraft des Giganten als Siegeszeichen in den Ring zu ſtellen. Die Amerikaner tobten, ſie liebten ihn ja nicht, aber der Neger ſchlug mitleidslos und ohne Nerven. Er ſchlug den alten Jeffries, den ſie noch einmal als den vergeſſenen Gott aus ihren Schatullen geholt hatten. Er ſchlug ihn zum kranken Mann. Die Nankecs zeterten, der Neger blieb Weltmeiſter, ſo lange die Dampfhämmer ſeiner Fänſte in Ordnung waren. Und ſo wie der Neger Johnſon, ſo war auch der Weiße Jack Dempſey einer, den ohne weiteres die Urkraft zu ſeiner großen Laufbahn beſtimmt hatte. Und ſo iſt es auch mit dem Maſtodon Carnera. Er hat nur eine Sendung, nämlich die, daß die anderen an ihm zerſchellen, und zu dieſer Sendung braucht man nicht einmal der Auserwählte des Ringglücks zu ſein. Einmal in Fahrt gebracht, zermalmen dieſe Johnſon, Dempſey und Carnera, was ſich ihnen in den Weg ſtellt. Sie ſind Welt⸗ meiſter aus der elementarſten Urſache heraus geworben. Aber wie viele Carneras gibt es? Die Welt iſt nicht reich an ſolchen Kraftwundern. Neben ihnen aber iſt die Zahl derer groß, die irgendwo und irgendwie auch beruſen ſind. Dieſe haben auch eine Hand, die ſchlagen kann, ob aber dit Hand einmal die Weltmeiſterſchaft gewinnt, das iſt eine Frage ihres Verſtandes, ihrer Nerven, ihrer Lebenshaltung und nicht zuletzt iſt es dem Walten einer höheren Gnade anheimgegeben. Max Schmeling war nicht ſo erwählt, wie ſeine klare Laufbahn es vermuten ließ. Als er nach den Staaten zog, da war es noch eine Verwegenheit, an den Weltmeiſter⸗ Sieg eines Europäers zu glauben. Ob ihn die ſtille Ueber⸗ legung je hinübergetrieben hätte? Er ging ja damals in der Verzweiflung über ſeine Niederlage gegen Gipſy Da⸗ niels über das Waſſer. Schmeling war nicht in der glücklichen Lage, ſeine Geg⸗ ner automatiſch zuſammenhämmern zu können. Er mußte boxen, um den Sieg kämpſen und bangen, mit der ganzen Zerſtörung, die von ſolchen Nervenproben ausgeht. Er braucht zum großen Ziele etwas über die Arbeit des Kör⸗ pers hinaus, das war das leichte Lächeln des Glücks, und dieſes Lächeln galt Max Schmeling. Wer Schmeling kennt, ahnt und weiß, was ihn drüben vor den härteſten Boxrichtern der Erde beſtehen ließ. Max hat eine feine Elaſtizität und einen gewiſſen Magnetismus in ſeiner ſportlichen und menſchlichen Art. Dazu erkannte er mit erſtaunlicher Sicherheit, wie er ſich jenſeits des Waſſers im Ring aufzuführen hatte. Er gab im Gewinnen und Verlieren große Vorſtellungen. Schmeling hatte nicht nur das Glück für ſich, er wußte auch mit ſeinem Lächeln wundervoll zu demonſtrieren, daß er ein Auserwählter war. Und das iſt wichtig in dieſem launiſchen Land Amerika. * Wie viele ſind drüben auf der Strecke geblieben, weil ſie die innere Bereitſchaft nicht hatten und weil der Wind nicht in ihren Segeln ſtand. Larry Gains kam nie in die Entſcheidung, da er ein Miſchling war, aber andere waren gleich ihm gezeichnet, obwohl ſie weißen Stammes waren. Man liebte ſie nicht wie den Deutſchen Max Schmeling, der als Gnadengeſchenk der Boxgötter auch noch die Aehnlichkeit mit dem unvergeßlichen Dempſey mit⸗ gebracht hatte. Man liebte ſie nicht, weil ſie in irgendeiner ſchwarzen Stunde einmal das Mißſallen der geneigten Zu⸗ ſchauer auf ſich gezogen hatten. Man liebte ſie nicht aus unerforſchlichen, höchſtens den geſchäftstüchtigen Managern bekannten Gründen. Da ſie aber keine Maſchinen waren wie oͤer Neger Johnſon, ſo gingen ſie an der mangelnden Zuneigung der Welt zugrunde. 8* Walter Neuſel aus Wanne⸗Eickel im Ruhrreyter hat King Levinſky geſchlagen. Sehr gut wor die Partie, die der Weſtfale im Madiſon Square Garden lieferte. Es geſchah bei dieſer Gelegenheit, daß die Her⸗ zen der Amerikaner wieder einmal mit einem deutſchen Boxer waren. Es iſt unnütz, nach dieſem Sieg Neuſels ſeinen Weg zur Weltmeiſterſchaft zu berechnen, denn ſolche Berechnungen kämen nicht aus klarer Ueberſicht der Lage, ſondern mehr aus der Sehnſucht einer Sportnation nach neuen Ehren. Wer Neuſel kennt und auch wer ſein Bild ſieht, der kommt zu dem Schluß, daß im menſchlichen Ge⸗ haben ein zweiter Schmeling erſtanden iſt. Und das iſt ſchon viel. Ob es auch im Ring ſelbſt der Fall ſein wird, ſollen erſt die weiteren Kämpfe des Weſtfalen beweiſen. Das Treffen gegen Levinſky war eine große Ermutigung für die, die an den neuen deutſchen Weltmeiſter glauben möchten. Aber die Weltweiſterſchaft aller Gewichtskate⸗ gorien iſt ein Ziel, das in unheimlicher Ferne liegt und das immer wieder weiterrückt, wenn die Hände am heftig⸗ ſten danach greifen. Wer Weltmeiſterſchaften allzu leicht verteilt, verſündigt ſich an der ſportlichen Ehre aller, die den höchſten Titel einmal getragen haben, und zu den Weltmeiſter aller Kate⸗ gorien zählte ja auch einmal der deutſche Boxer Max Schmeling. Heimat. kampferprobter, P wetl ſich niemand mit Verträgen begnügen kann und ſondern nur durch den dauernden Kampf vorwärtskomm kann. Mit den Verhältniſſen in Südamerika iſt kein—* zu ſchließen. Mahnend und herausfordernd ſteht vor Deutſchen die geſchickte Arbett der Nordamerikaner. warme Duſche, große und ſaubere Hallen, bequeme zimmer in ihren Vereinen chriſtlicher junger e laſſen oft genug den jungen Deutſchen, dem das 5 bewußtſein noch nicht feſt genug eingekerbt iſt, nach gehen und die deutſchen Reihen ſchwächen. Eine gut meinte, aber ungeſchickte Turnwartſprache, iſt oft 88 Anlaß für einen Jungen, den Turnverein zu verlaſſen, In Deutſchland würde das nichts ſchaden, da geht der Jung eben zu einem anderen Verein. Doch in Südamerika er damit zugleich Deutſchland ſelbſt verloren. Auslandòsruderer eingeladen Eine Wanderfahrt„Rund um Berlin“ Der Deutſche Ruder⸗Verband hat die Ruderverbänbe benachbarten Länder für die Zeit vom.—18. Juni zu ein Wanderfahrt„Rund um Berlin“ eingeladen. Er n mit dieſer Einladung einen doppelten Zweck. Die 2 diſchen Ruderkameraden erhalten Gelegenheit, die Sch heit der reichshauptſtädtiſchen Umgebung kennen zu die ſportfreundſchaftlichen Beziehungen erhalten noch 5 Geſtalt und außerdem haben die Ausländer die Möglichke, ſich mit der Olympiſchen Regattaſtrecke vertraut zu machen dadurch, daß ſie der am 16. und 17. Juni ſtatkftndendeſ Großen Grünauer Regatta beiwohnen können. Es 5 darum zu hoffen, daß die Beteiligung an dieſer Veranſta tung recht umfangreich ausfallen wird. Der Menſch wird dort Abdolf Witt will Europameiſter werben Die Herausforderung an de Alfara anerkannt 0 Die Internationale Boxring⸗Unlon(JBu) bat Herausforderung des deutſchen Halbſchwergewichtsmeiſte Adolf Witt⸗Kiel an den ſpaniſchen Europame Martinez de Alfara anerkannt und den Spanter gewieſen, ſeinen Titel bis zum 14. Juli zu verteldtge Allerdings hat auch Jeff Dickſon ſchon einen Europametſiel ſchaftskampf des Spaniers gegen den franzöſiſchen Mirſ gewichts⸗Weltmeiſter Marcel Thil abgeſchloſſen, ſo daß 5 unter Umſtänden in ſeinem Titelkampf nicht auf de Alfata, ſondern auf den Franzoſen treffen kann. Schönrath trainiert mit Charles Hans Schönrath⸗Krefeld trifſt bekanntlich am 27. 1 in Charleroi wieder einmal auf den Belgier Limou Den Hauptkampf des Abends beſtreitet der Belgter 8 Charles gegen den Kubaner Malibran. K Charles hat jetzt Hans Schönrath eingeladen, wieder vor Charles“ Kampf gegen von Porath mit ihm gemeinfen, in Charleroi zu trainieren. Schönrath wird dieſer E ladung Folge leiſten. Karlshorſter Oſterpreis Als erſte der großen Berliner Bahnen eröffnet Kar 93 borſt am Oſtermontag nach alter Tradition die Rennden Hauptereignis iſt wie alljährlich der Oſterpreis, 5 den diesmal 5000 Mk. ausgeworfen werden. Einige beſten Hindernispferde werden in dieſem über 3400 Me 0 führenden Ausgleichs⸗Jagdrennen an den Start komn Das Höchſtgewicht von 71 Kg. trägt der alte Tell, der d gleiche Rennen 1932 und 1933 gewann. Tell wurde 90 Pfund über Cyklop geſtellt, der als frühes Pferd falls eine Chance haben muß. Mit 68 Kg. wurden wel 0 6, Creolin, Elm und Hellow and Black bedacht, küm Pfund wentger hat Flugſchüler zu tragen, der beſter Form eine Rolle ſpielen müßte. Anaſtaſia, 43 einſtmals große Klaſſe darſtellte, trägt 65 Kg. Von 69 übrigen Pferden ſcheinen Glückſtern(64), Ppſilanti( Araber(58), Feleck(58) und Tramonto(58) günſtig davo gekommen zu ſein. Der Verein für Hindernisrennen gibt bereits jetz vorausſichtlichen Termine für die Hauptrennen in Ka Internationales Rennen in Karlshorſt 60 horſt und die vorausſichtlichen Preiſe bekannt. wird am 17. Juli ein internationaler Renntag in ſtomk. horſt durchgeführt, deſſen Hauptereignis das mit 8000 ausgeſtattete Internationale Offtzier⸗g99⸗ rennen über 4000 Meter und das Eletrici Jagdrennen lebenfalls international) im Wer pro⸗ 5500 Mk. bilden. Die wichtigſten Rennen des gahres ſter gramms ſind im übrigen: 1. Juli: Großer Karlehauft: Hürden⸗Ausgleich(5000 Mk., 3500 Meter); 19. Haupt⸗Jagdrennen(10000 Mk., 4000 Mer, 9. September: Haupt⸗Hürdenrennen(10 000 3000 Meter); 30. September: Großer Preis 5 ktober: Karlshorſt(47000 Mr., 6600 Meter); 1 WMeter); t die rls⸗ Großes Hürdenrennen(8000 Mk., igen 28. Oktober: Jagdrennen der Dreijähr Ke⸗ (10 000 Mk., 3600 Meter); 1. November: Parfor Jagdrennen(8200 Mk., 7500 Meter). land, Deutſche Sechstagefahrer weilen zur Zeit im 9 5 der In Paris hatten ſich die Deutſchen Stöpel⸗Thierbach ittag dritten Nacht etwas vorgearbeitet, am Freitogna arller⸗ lagen ſie in dem von Pijnenburg⸗Wals und 1 Aerts gemeinſam angeführten Felde aber wieder an ikago Stelle. Dagegen konnten ſich Lehmonn⸗Wiſſel in 9 vom letzten auf den ſechſten Platz mit fünf Runden ſtand vorarbeiten. Was hören wir? Sonntag, 18. März Südfunk .00: Evang. Morgenfcier.—.45: Feierſah Aus Schaffenden.— 10.15: Kath. Morgenfeier.— 11.00“ goh. deutſchen Meiſteropern.— 11.30: Klaviermuſik venndarte S. Bach.— 12.00: Konzert des Muſikzugs der Leibſt.13. Adolf Kätlere.— 14.00; Kleines Kapitel der Zeit 13; Bel Fonduter es 18. Hahrbunderte(Schallol). hhrte⸗ den Mongolen Europas.— 14.45: Stunde des La ſcht.— 15.00: Blaskonzert.— 16.00: Kaſperle wird be: Hocker⸗ 17,00: Tanzmuſik.— 18.00: Klaviermuſik.— 18.50% Spul ſpiel Süddeutſchlond— Mitteldeutſchland.— 19.10 mann. im Trödlerladen.— 20.00: Sinſonie 000 von R. 850. Tanb⸗ — 20.30: Evviva. Ein Hörſpiel um Caruſo.— 23.00: muſik.— 24.00: Nachtmuſik. Südweſtfunk 9 N 11.00: Konzert der Saarſänger in Lubwigshafen Das 11.30: Volksmuſik.— 19.15: Schallplaiten.— 14.0 Horſ“ neue preußiſche Jagdgeſetz.— 14.30:„Das Herz uuchhauſen, — 18.00: Zum 60. Geburtstag von B. von Mün Falke 2 — 18.20: Fröhliches Zwiſchenſpiel.— 19.10:„Der Weſtdeutſcher Rundfunk .95: Hafenkonzert.—.00: Evang. Morgenſete h: .45: Kammermuſik.— 10.00: Kath. Morgenfeier. des Mu“ Hörfolge über R. Schumann.— 12.00: Blasmuſik plalten. ſikzuge der GeStandarte 50 Köln.— 13.0: Schaunde. + 15.15: Heimat und Familie.— 16.00: Jugendſten dem 16.30; Nachmittagskonzert.— 18.00: Hörbildfolge af9.90: Bergiſchen Land.— 19.00: Flugtag in Eſſen. 50 Ver⸗ Heinrich Rehkemper ſingt.— 20.00: Opernabend muſik. lin.— 21.00: Und alles iſt Muſik.— 23.00: Nach Deutſchlandſender 11.00 .00: Stunde der Scholle.—.55: Morgenfreſ 5 5 Uebertragung aus Rom: Rede Muſſrlinis.— 12.110 kansmuſik.— 14.00: Kinderltederſingen.— 14.30: K105 funkſpiele.— 15.15: Eine Viertelſtunde Schach. des Lan⸗ Hörbericht aus Neubabelsberg.— 17.50: Stunde N— des.— 19.00: Orgelkonzert.— 19.45: Das Wunderh 23.00: Tanzmuſik. 414 een ie iene eeheuneg ie ong 0 oann nobuvzch iie iegeeeneen ee een pig ein iem ieg 9¹⁰ iahea o gun inv Bpozugog mog Inv vufb dzavclonag gnié ——— usbohud eun vuncphnyiuc Baa uoſugobagog opon bununlac oſp c ee ien eih en een nn in c eie uspugloch onane ee ſeeen een eſun inaie ugchguen nvag „inuc gun aonac ꝛzuc aum gun uenonog es Seeiee ie ene den ien ee eie ee ie ee iier ien ien iee ieeeeeeienn eee ee eee eeeee env anu in 200 uollolnv unvgesicpvpugiogz useuvs udog Mlavc&“ cpnvaine Luvs uachl unn du oioval„zuogioggv PS u eeieeeienn ieen e iee“ ien einn ieeen ing „udgieig iuuoc Nuv ſog oduvr agom achu Gnv caiq 91 uneeeeenieeeien eh ee en cem Hinzct mc“ ie ein en eüägeeieeee ein en n aegs““ iee en e egeg eeg eg beün ieg Dzuv jd0g Abn ia G8“:cu uuvg gun Avgaggun vl uomrz daag 919 aangac lezuc ne piar S“ usſlenz uoſeivog guv Boh oeno ui nag Sugpplquolno nvas un zchnoch a duhel inng uigeh eeighen eigge La aanoe Puc dn en e eieeeet iie o uunz nee“ monoldor um uuve aoqv bia Buleg deon) duog guaddge u onat„Amee eihc“ egnuih dudg ne cuſohsoale gol ing ve u uht ne iie eeien e iin“ eegic unvgiliago uougch! noune gun et eing ene e ien ingvene aohac jegug uca invsqjog unu die uochch uo ueuc ue u uobuig 9P18 da01 zogo andzudepzazachs dic du Beig ungbud udſsvg 1 eeien een ie ivogeg dipoc Sfezupzct uoſſeat 990 aeuin! ⸗Boch gvg uouſ ſugcleuonor nvas Inv uace mng gol ve uih uaa 1 oigpeae qu Ind zco vg“ Zunvilnd iuing iba„Kgagoc jeguc nc fluusx“ meat Gi oeing ieene ien eiieeeeh eieeeng Svo danat vS „Ah⁰ᷓ? 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Ein Narr war er geweſen, als er damals nach der Hochzeit auf ihre Bedingungen eingegangen, in Eſcheloh ge⸗ blieben. Rückſichtslos hätte er ſein müſſen und ſich nicht zu dieſem Theater hergeben. „Wenn Großa einmal nicht mehr iſt, dann kannſt du gehn.“ So ähnlich hatte ſie es geſagt. War es ihr wirklich gelungen, die alte Frau zu täuſchen? Glaubte ſie an eine glückliche Ehe? Sollte er auf ihren Tod warten und dann erſt Eſcheloh verlaſſen? Der Stationsvorſteher erſchien, rot flammte ſeine Mütze in der kalten Weiße des Tages. Am Ende der grauen Eiſenſchlange tauchte eine Dampfwolke auf. Der Zug! Immer langſamer. Ruck, halt! Türen auf! Nils ſah ſie ſchon. Sie reichte Ohm Matthias die Hand beim Ausſteigen, der Alte wirkte recht klapprig. Es hatte ihn offenſichtlich mitgenommen. Nils trat auf die beiden zu. Severas Geſicht erhellte.„Wie lieb, Nils, daß Du zur Bahn gekommen biſt.“ Ihre Hand lag in der ſeinen, eine Hand voll Dank und Weichheit. Während er ihr den Handkoffer abnahm, fragte ſie:„Wie geht es Dir?“ Das hätten ein paar konven⸗ tionelle Worte ſein können, aber in Severas Augen ſaß ſtille Wärme, die den Worten echte Teilnahme gab. Sie ſchob ihren Arm durch den ſeinen. Man ging durch die Sperre. „Wie es mir geht, Severa?“ Jetzt ſollten wir nur von Deinen ſchweren Erleben reden. Du hätteſt mich ſofort benachrichtigen ſollen, damit ich dieſe Fahrt mit Dir hätte machen können.“ Sie bewegte verneinend den Kopf.„Es iſt mir jetzt erſt be⸗ wußt geworden, wie wenig ich in meinem Leben für Mutter getan habe. Ich bin dankbar, daß ich dieſes Schwere mit thr teilen konnte.“ Und dann jenſeits der Sperre von dem lang⸗ ſamer folgenden Ohm Matthias getrennt, ſagte ſie ſchnell und zart:„Mir iſt, als hätte ich Tauſendfaches gutzumachen, auch an Dir, Nils. Ich habe Unendliches gelernt in dieſen Tagen.“ Am Bahnhofsausgang ſtand wartend der Wagen. Nils ſah auf Severa hinab, während er die Tür öffnete. In den Blicken beider war ein gütiges Grüßen: wir wollen uns gegenſeitig helſen. „Wißt Ihr,“ fragte Nils,„daß Großa verreiſt iſt?“ „Großa, wohin denn?“ „Das weiß ich nicht, ich verſtehe es nicht.“ Ohm Matthias rückte ſich im Wagenſitz neben Severa zurecht. Ueber ſein zerfurchtes Geſicht ging ein kleiner Schein, noch fern wie die Winterſonne hinter grauweißen Wolken.——— Ohm Matthias aß auf Severas Bitte oben bei Holleſparres. Gleich nach Tiſch fuhr Severa mit Nils in die Klinik, fand allerlei Verſäumnis in der Küche, war milder im Rügen als ſonſt, beſprach vieles fürs bevorſtehende Feſt und machte von fünf bis ſieben Einkäufe. Sehr müde kam ſie erſt gegen acht nach Hauſe. Man aß zu Abend, und Severa bat, Nils möge entſchuldigen, wenn ſie ſofort ſchlafen gehe, es gebe morgen ſo viel vorzubereiten, daß ſie alle Kraft brauchen werde. Er ſah ſtaunend zu ihr auf. Da war etwas in ihrem Weſen, das er nicht verſtand, eine Weichheit, die auch in der Brautzeit gefehlt hatte. Er fand nicht den paſſenden Widerklang. Er ſelber wollte nicht weich werden, es hatte ja keinen Zweck, von vorne anzufangen. Sein Entſchluß befeſtigte ſich: er mußte fort. So zwang er ſich zur Kühle, ſagte höflich wie immer, er wünſche ihr eine gute Ruhe nach den Erregungen der letzten Tage. Allein ſaß er noch eine Weile am abgeräumten Speiſetiſch, konnte ſich nicht auf die Abendzeitung konzentrieren, empfand Reue. Er hätte ihr ein gütiges Wort ſagen müſſen. Ob ſie ſchon ſchlief? Es war nie zu ſpät, Verſäumtes nachzuholen. Nein! In dieſem Falle war es zu ſpät, ihre Wege ſollten ſich trennen. Er entnahm ſeiner Brieftaſche ein Bildchen von Lütti, das Lene ihm nach der letzten geſchäftlich nüchternen Auseinanderſetzung gegeben. Eine preſſende Fauſt griff an ſein Herz. Auf der Photo⸗ graphie ſah man ſo recht deutlich, wie hohlwangig das Kind war und welche erſchreckende Einſamkeit aus den ſehr großen Augen ſprach. Nein, es war entſchieden. Er konnte nicht auf Großas Tod warten. Lütti mußte gerettet werden, ſie war ſein eigenſtes Eigen⸗ tum und ſie hatte niemanden auf der großen, liebeleeren Welt als ihn, ihren Onkel Doktor. Am nächſten Vormittag war Doktor Holleſparre ſchon auf dem halben Wege zur Klinik, als ihm einfiel, daß er etwas vergeſſen habe. Er fuhr zurück und ging ſchnell in die Wohnung hinauf. Aus dem Herrenzimmer hörte er, wie im Speiſezimmer geſprochen wurde. Severas Stimme:„Ja, Jula, ſagen Sie Frau Tauſend⸗ ſchön, ich käme in einer halben Stunde. Schönen Gruß.“ Alſo Großa war zurück, Er betrat das Speiſezimmer, ſah Jula in der Küchentür verſchwinden und ſah, wie Severa in ſichtlicher Befangenheit ein Paket zur Seite ſchob. Sie ſtand am Speiſetiſch, der ganz voller Weihnachtsgaben lag. Er trat an den Tiſch heran, getrieben von einer törichten Neugier. „Guten Morgen, Several Hat Großa nach Dir geſchickt?“ „Ja, Nils!“ Ihre Hand wollte eine Schürze über das Paket breiten, das ſie oſſenbar juſt bei Julas Erſcheinen adreſſiert hatte. Seine ſcharfen Augen erhaſchten das Wort Kniephake. Sanft und feſt ſchob er die Schürze zur Seite. Severa wurde glühend rot. Er hatte ſie niemals ſo geſehen, und er fand ſie be⸗ zaubernd in dieſer rührenden Verwirrtheit. Sie hob die Hände, breitete ſie vor ihr glühendes Geſicht und flüſterte:„OIch wollte es heimlich fortſchicken, Du ſollteſt es nicht wiſſen, nur eine kleine Freude für das Kind, von unſerem Gebäck, eine Puppe, bunte Blei⸗ ſtifte, ein Zeichenbuch und ein Engelchen. Sei nicht böſe, Nils.“ „Böſe! Severa!“ Er wollte die Hände von ihren Augen ziehen, ſie wehrte ſich leiſe. Da küßte er ihre Hände, die heimlich für Lütti das Paket bereitet hatten. Und zwiſchen ihren ſich löſenden Fingern küßte er ihre geſchloſſenen Augenlider. Frau Dorn, die eine Frage hatte ſtellen wollen, zog ihren Kopf geſchwind zurück. 23. Kapitel Frau Tauſendſchön ließ Severa in den großen, meiſt un⸗ benützten Saal bitten, in dem ſeit geſtern für Weihnachten geheizt wurde. Der runde, weiße Kachelofen ſtrahlte Wärme aus, im übrigen wirkte das große Zimmer mit den ſteif an den Wänden ſtehenden Sofas und Stühlen froſtig und feierlich. Frau Tauſendſchön bot Severa einen Stuhl an, ſie ſelbſt ſaß auf dem feierlichen achtbeinigen Sofa. „Erzähle, wie alles mit Deiner Mutter ſich geſtaltet hat,“ gebot ſie. Es war etwas in ihrem Ton, das in Severa Kindheitserinne⸗ rungen weckte, Zwang auferlegte und Vertraulichkeit ausſchloß. Sie wagte nicht ſofort die Frage, wo Großa geweſen, ſondern lie⸗ feret, alles Gefühlsmäßige vermeidend, einen ſachlichen Bericht. Sie endete mit dem Urteil des Arztes, das wenig Hoffnung für die Zukunft gab. Frau Tauſendſchön ſprach:„Es hat Jahre gegeben, in denen all mein Beten einer Gemütsheilung Deiner Mutter galt. Jetzt bitte ich längſt nicht mehr um dieſes Unmögliche. Ich wünſche vielmehr, daß ein barmherziger Schleier ihren Geiſt bedecken möge und daß ihrem Körper kein allzu langes Vegetieren be⸗ ſchieden werde. Ich ſpreche das ganz rubig aus. Dir war ſie nie eine rechte Mutter, ihr Beiſipel iſt Dir eher zum Schaden ge⸗ weſen. Und nun genug davon! Es gibt heute Wichtigeres. Ich war in Berlin und habe Nils Töchterchen aufgeſucht. Ja, nun zuckſt Du zuſammen und biſt faſſungslos. Ich alter Menſch nehme die Welt und die Menſchen einfach und menſchlich. Hör nun ſtill zu, Nils hat ſchwer genug an der Jugendtorheit tragen müſſen, und Deine Liebloſigkeit hat es ihm nicht erleichtert. War der Grund für Deine Härte nur die verletzte Reinheit Deines Empfindens oder war viel weibliche Eitelkeit dabei: mir darfte das nicht wider⸗ fahren, der Mann meiner freieſten Wahl ſoll makellos daſtehen. Glaube mir, Du biſt nicht die erſte, die ähnliches erlebt, alles aber, was wir erleben, wird erſt durch uns ſelbſt zu Verderben oder Heil.“ „Großa, ein Wort nur! Wenn Nils es mir ſelber geſagt hätte, ich wäre leichter darüber hinweggekommen.“ „Darin gebe ich Dir recht, Severa. Nils hat feige gehandelt und das hat er ſehr ſchwer büßen müſſen. Und nun das andere, Deine Idee, das Tauſendſchönſche Geld ſei ihm wichtiger als Deine Perſon. Sieh die Dinge nüchterner an, mein Kind, fordere keine Uebertriebenheiten. Es iſt berechtigt, daß ein Mann bei der wich⸗ tigen Ehefrage das Materielle berückſichtigt. Nils liebte Dich, Severa, und alle Qual, die Du ihm dann angetan, hat ſeine Liebe nicht ganz getötet. Wie weit er ſich innerlich von Dir entfernt hat, weiß ich nicht. Als ich ihn kennenlernte, habe ich ihn vor dem bedroh⸗ lichen Erbe der Linckens gewarnt. Er hat es reichlich in Dir kennengelernt und hat es tapfer getragen, das iſt mir ein Beweis ſeiner Liebe. Das Mäochen in Berlin iſt längſt abgetan. Was willſt Du mehr? Nun mußt Du ihn zurückgewinnen, und zwar liegt eine große Aufgabe vor Dir. Sein Kind, Severa, gehört in Dein Haus.“ Severa wurde ſehr blaß. Sie fand keine Antwort, „Mir iſt,“ fuhr Frau Tauſendſchön fort,„als wiederhole ſich in Dir ein Schickſal, das ähnlich ſchon einmal in der Goldenen Waage erlebt wurde, lange bevor Du auf die Welt kamſt. Frage nicht! Die Vergangenheit ſoll ſchlafen. Wiſſe, daß eine liebende Frau alles kann, auch dieſes Schwere, davon ich ſprach. Willſt Du es verſuchen?“(Schluß folgt.) Sonntags⸗Blatt der Reuen Maunbeimer Zeitung ———————————————————— „3595 Meter“/ von Jen molten Ueberraſcht blieb Henſel ſtehen, als er in der Hütte einen Licht⸗ ſchein gewahrte, der matt durch das Dunkel ſickerte. Er war 3505 Meter hoch geſtiegen, in die Einſamkeit von Berg und Gletſcher, um allein zu ſein, und in der Hütte war ein Menſch, der Licht gemacht hatte! Er ſchnallte die Schier ab, ſtand einen Augenblick lang in der Tür der Hütte, dann warf er die Tür mit einem Knall hinter ſich du. Vor dem Ofem kniete mit einem brennenden Scheit ein Mäd⸗ chen.„Schi Heil!“ rief er ihr zu. „Schi Heill“ erwiderte ſie, ſich flüchtig nach ihm umblickend. Er warf den Ruckſack ab:„Kann ich helfen?“ „Spalten Sie etwas Kleinholz; der Oſen breunt, aber wir müſſen noch den Herd in Gang bekommen. Aufrichtig geſagt, es wäre mir lieber geweſen, hier allein zu bleiben— „Zu liebenswürdig,“ ſagte er und zündete den Herd an. „Ich bin eigens hier heraufgekommen, um mit mir allein zu ſein und über etwas nachzudenken. Und uun kommen Sie und werfen meinen Plan um!“ „Es fällt mir gar nicht ein, Ihren Plan umzuwerfen! Tun Sie ſo, als wären Sie allein, ich werde Sie beſtimmt nicht ſtören!“ „Aber Sie ſtören mich ſchon dadurch, daß Sie da ſind,“ erklärte das Mädchen und drehte ihm wieder den Rücken du. Jacke und Hemd ausziehend, zeigte ſie ihm den entbloßten Rücken, dann ſchlüpfte ſie in einen weißen Sweater. Nun ſtand ſie am Herd und ſetzte eine Pfanne auf das Feuer. „Wenn Sie wollen, mache ich für Sie ein paar Spiegeleier mit.“ Während ſie die Eier in die Pfanne ſchlug, ſchnitt Henſel Scheiben von einem Stück Speck ab, die er in der Pfanne prutzeln ließ. Dann verzehrten ſie ihr Schifahrer⸗Abenobrot. Die Petroleum⸗ lampe, die über ihnen bing, warf einen röclich⸗gelben Schein in die Hütte. Schwarz ſtand die Fenſterſcheibe, mit einer dicken Eiskruſte überzogen. „Der Tee iſt großartig,“ lobte er.„Wollen Sie einen Schluck Runn?“ „Geben Sie her,“ ſie nahm einen gehörigen Schluck aus der Glaſche. Er ſah ſie an und empfand ſogleich ihren Zauber. Ihr Geſicht war ſo gebräunt, daß ihr blondes Haar faſt ſilbrig ausſah, und in dieſem braunen Geſicht blendeten die hellen Augen. Er lächelte und ſie begann ebenfalls zu lächeln, ein kleines ſtummes Lächeln, wie ein Gruß von Herz zu Herz. Wir gehören zuſammen, dachte er begeiſtert. „Da Sie nun einmal hier ſind, und da wir uns wohl nie im Seben wiederſehen werden, weil ich morgen abreiſen will, will ich Sbnen anvertrauen, was ich mir überlegen muß. Sie ſehen ſo aus, als ob Sie mir vielleicht einen Rat geben können,“ ſagte ſie und bob den Blick. „Erzählen Sie,“ ſorderte er ſie auf und güudete ſich die Shag⸗ Meife an. Sie neigte weit den Kopf vor und blickte ihm gerade in die Augen:„Mir hat jemand einen Heiratsantrag gemacht und ich überlege mir, ob ich den Antrag annehmen oder ablehnen ſoll!“ ⸗Da werde ich SIhnen ſchwer raten können,“ entgegnete er beſtitrzt. „Unterbrechen Sie mich nicht! Es handelt ſich um einen Mann, den ich aus dem Schnee gegraben habe. Er hat vom Schilaufen leider keine Ahnung! Er ſchickte mir Tag um Tag Blumen und bat mich plötzlich, ſeine Frau zu werden. Haben Sie ſo etwas ſchon erlebt?“ „Toll,“ gab Henſel zu „So laſſen Sie mich doch ausredenl Er iſt ein Kurgaſt, der für ein paar Winterwochen in die Berge gekommen iſt— ein furchtbar reicher Mann! Er heißt Axel Lehmann“ „Und wie heißen Sie?“ „Jenny.“ „Jenny Lehmann iſt eine Kataſtrophe, ich kann die Lehmänner nicht leiden, beſonders danm nicht, wenn ſie furchtbar reich ſind!“ „Sie ſind zu albern! In Ihrer Albernheit bindern Sie mich daran, die Sache ruhig zu überlegen. Wären Sie doch nicht hier berauf gekommen!“ ſchalt ſie wütend. „Da kommt ein Axel Lehmann hereingeſchneit und ſucht ſich das ſchönſte Mädel aus! Sie können doch nicht von mir verlangen. das gutzuheißen!“ rief er empört.„OIch muß lachen! Ein Mann, der nicht einmal Schilaufen kann.“ „Pah, Schilaufen werde ich ihm beibringent“ „Die Lehmänner lernen das Schilaufen niel Sie glauben doch ſelbſt nicht, daß der Mann je imſtande ſein wird, Sie auf dieſe Hütte zu begleiten. Was wollen Sie mit ſo einem Mann? Sie müßten auf die Hütten, auf die verwegenen Abfahrten verzichten. Können Sie das? Ein Mädel wie Sie kann das nicht!“ „Ich bin genug Schi gelaufen, und das Leben in der Stadt iſt auch nicht ohne Reiz.“ „Ich ſtelle mir das Leben einer Frau Lehmann ſchrecklich vor.“ „Die Frau Lehmann, die Sie ſo verſpotten, wird ein ſchönes Auto haben..“ „Sie wird vielleicht ſogar eine ſchöne Villa haben und ſchöne Kleider und ſchöne Pelze, und alles, was ſie ſich wünſcht! Aber glücklich wird ſie nie ſein. weil eine Frau, die heiratet, um alles das zu haben, nie glücklich ſein kann! Sie wird ſich immer nach den Hütten ſehnen..“ „Wenn man liebt,“ warf ſie ein, ſprach aber nicht zu Ende. „Lieben Sie ihn?“ fragte er und ſah ſie forſchend an. „Ich weiß es nicht,“ geſtand ſie. „Wenn man liebt, weiß man es, da gibt es keinen Irrtum. Sie lieben ihn gar nicht!“ Er hatte ein Gefühl, als trüge er mit dieſem Axel Lehmann einen Ringkampf aus. „Ich babe noch nie geliebt— wie kann ich wiſſen, wie es iſt, wenn man liebt,“ widerſprach ſie. „Wenn man liebt, dann iſt es gerade ſo, als wenn man von Feuer erfüllt iſt. Wenn man liebt, geht man in Flammen auf. Spüren Sie ſo etwas?“ „Nein.“ ſagte ſie, ihn erſtaunt betrachtend. Ihr Kopf ſenkte ſich auf die Bruſt, ſie dachte nach und ſagte:„Es muß nicht immer Feuer ſein, es kann auch eine ſanfte Wärme ſein, die man in ſich ſpürt... Finden Sie nicht?“ „Nein, das finde ich nicht. Junge Menſchen müſſen lieben, daß das Feuer nur ſo praſſelt!“ behauptete Henſel leidenſchaftlich. Sie lächelt:„Sie geben ſich nicht genug Mühe, mich zu begrei⸗ fen. Ich lebe recht einſam, ich habe nichts als meine Schier für ein paar Urlaubswochen. Mir hat noch niemand den Hof gemacht, mir hat noch niemand Blumen geſchickt, in mich hat ſich noch nie⸗ mand verliebt. Und nun kommt dieſer Mann, der mir Blumen ſchickt und mich bittet, ſeine Frau zu werden Vielleicht wird ſpäter kein Mann mehr kommen, der ſich in mich verliebt!“ „Sie ſind ja vollkommen ahnungslos, Fräulein Jenny. Es werden noch tauſend Männer kommen, die ſich in Sie verlieben, und von dieſen tauſend ſollen Sie ſich für den entſcheiden, in den Sie ſelbſt verliebt ſind! Es muß breunen, von ſanfter Wärme balte ich nichts... Sehen Sie, vielleicht werden Sie einmal auf eine Hütte ſteigen, 3595 Meter hoch, mitten zwiſchen den Gipfeln. Und in der Hütte wird noch ein junger Mann ſein, ein Schiläufer wie Sie. Sie werden Ihr Abenoͤbrot mit ihm teilen, und Sie werden Rum aus ſeiner Flaſche trinken, Rum iſt gut auf ſo einer Hütte... Vielleicht ſpüren Sie dann etwas von dem Feuer, das in dem jungen Mann brennt, vielleicht greift das Feuer auf Sie über... Greifen Sie dem Schickſal nicht vor. Sie müſſen dieſen Axel Lehmann laufen laſſen,“ beſchwor er ſie. Wie vorhin ſah ſie ihn erſtaunt und faſt befremdet an, ihr Blick altit über ihn hinweg.„Was Sie für einen Unſinn reden.“ Sie erhob ſich und reckte die Arme, ſie gähnte, ſie trat müde au das Lager, das aus einer rieſigen Matratze und groben Wolldecken beſtand.„Wenn Sie ſich ſchlafen legen, löſchen Sie bitte das Licht,“ bat ſie, wickelte ſich in eine der Decken und ſtreckte ſich auf der Matratze aus. „Sofort,“ erwiderte er, am Docht drehend. Mit einem Ruck wurde es völlig dunkel. Er tappte ſich nach der Matratze hin, ließ ſich nieder, zog ſich die Stiefel aus. Sich in eine Decke wickelnd, warf er ſich fröſtelnd über ſein Lager. Aus dem Dunkel kam ihre Stimme:„Gute Nacht!“ „Gute Nacht,“ rief er. Von draußen war ein Sauſen hörbar, ein pfeifender Wind, der die Nacht mit Schauern erfüllte. Da geſchah etwas, eine Kleinigkeit nur, eine ſanfte Liebkoſung in der Finſternis. Sie hielt auf einmal ſein Geſicht mit beiden Händen, als wenn ſie ihre kalten Finger wärmen wollte, ſie neigte ſein Geſicht zurück und ſuchte mit ihren Lippen ſeinen Mund.„Ich ſpür' ſo etwas. Sie haben Recht, es iſt wie Feuer,“ flüſterte⸗ſie, ſich in ſeine Arme ſchmiegend. Sie fiel danach in ſchweren Schlaf. Er rührte ſich nicht und lag unbeweglich, um ſie nichtezu ſtören. Sein Mund neigte ſich dem ihren zu, wie im Kuß ſchlief er an ihrer Seite ein 4—— 5*— ˙ ˙PPPPUUUVUVUPPPPPPPPPPPPP——7TT'''TkT'k'————ͤᷣͤͤUᷣ ĩ ĩ—[—ð̃᷑]882 ʃ̃ ̃—pĩů—ĩ———— Bametag, 17. März/ Sonntag, 18. März 1034 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 17. Seite /Nummer 128 Käſertal: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Schäfer.— Advent⸗Gemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag abend 8 J St. Joſeph, Lindenhof: 6 Beichtgelegenbeit, hl. Meſſe; 7 hl. R9 6 Mittwoch 8 Abendgottesdienſt in'tal⸗Sud, Pfr. Schäfer. 2³ Steh 7 Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Kindergottesbienſt onesdienlt-Ordnung abend.45 Wochen⸗—— Sauen ere Preltag alb.4— 10 58 5 33 ebtht aene—5 4——.— gottesdienſt, arrer Fehn. e 59790 5 ngmeſſe m redigt; aben aſte Evangeliſche Gemeinde Geatttgdkbars Fpeverer Sir. 28: Mittwoch abd. 8 Wochen⸗ machen 9 Kin bergpitegblenfe. Sabbatſcilej 10 Prebict 8 ottesdienſt, Pfarrer Fehn. St. Bonifatinskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenhe xri Sonntag. den 16. März 1034. 9** Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Vik. Henninger. Die Heilsarmee, 0 1. 16. 8. Feldzugswoche. Sonntag 7 bl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.50 Hochamt mi nitatiskirche:.30 Frübaottesdienſt, Vikar Heutzler; 10[Pfingſtberg: Mittwoch 8 Abendgottesdienſt, Vik. Henninger. vorm..30 Heiligungsverſammlung, 11 Kinderverſamml.; Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ onfürmation, Pfr. Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar[Sandhofen: Donnerstag abd. 8 Abendgottesdienſt, Pfarrer nachm..30 Stephanienufer,.80 Heilsverſammlung mit lehre für Mäbchen;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft; 7 Uhr Kankobler:§ Konfirmanden⸗Abendmahl, Pfarrer Kiefer. Bartholomä. Fbema:„Heute iſt dieſem Hauſe Heil widerfahren“.— Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. lordienkirche⸗.30 Konfirmation, Pfarrer Horch, 2 Uhr Seckenheim: Mittwoch ab..90 Paſſionsandacht, Pfr. Fichtl. Mittwoch nachm. 5 Kinderverſamml. 8 Heilsverſammlg. St. Peter: 6 Beichte; J Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Pre⸗ ndergottesdienſt, Vikar Thienhaus; 6 Liturg. Abend⸗ Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend 8 Paſſionsandacht Donnerstag abend 8 Heimbundſtunde.— Freitag abend digt;.30 Hochamt mi Predigt; 11 2— m. Predigt; n cheite, Vikar Thienhaus. im Konfirmandenſaal, Pfarrer Clormann. Heiligungsverſammlung. achm..90 Andacht zur Todetangſt Chriſti am Kreuze; K1 skirche:.30 Uhr Konfirmation, Pfarrer Dr. Weber Wallſtadt: Mittwoch abend.30 Wochengottesdienſt im Ge⸗ Blaukreuzverein Mannheim J, Meerfelbſtraße 44, Hths.:—7 heilige Stunde; 7 Faſtenpredigt. en5—5 Vikar Zeilinger; meindehaus, Pfarrer Münzel. Sonen 3 nachm. 4* g. Abendfeier, Pfarrer Dr. Weber. 34 9 offnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. eier der ulentlaſſung; Meſſe; 11. ngme Reu⸗Oſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Renz; 11 Kinber⸗ Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften ff 0 990 9 mit Predigt; abends PBeginn der Gotteswoche mit Uikeberslenft, Pfarrer Renz. Evangl. Berein für innere Miſſion A.., Stamitzſtratze 15 Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Predigt und Anbetung. Horfuskirche..90 Konfirmation, Pfarrer Zahn(Rirchen⸗(Inſp. Stöckle): Sonntag.06 Verſammlung. Donners⸗ Sonntagsſchule(ſ. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.30—12; St. Laurentiuskirche Käfertal:.80 Beichtgelegenheit und Abe)! 14.15 Kindergottesdtenſt, Vikar Weber, 6 Liturg. tag.15 Verſammlg.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ Austetlung der hl. Kommunion;.15 Frübmeſſe mit An⸗ Behanmgkfrher 9 50 Heber. Sonntag.0h Herfammlung. Dienskaa 3 C. B.. M.[ verein, Mannbeim, L. 4. 4, 2. Stock Prache; 9 Predigt und Amt; li Schulergottesdienſt mit uniskirche:.80 Konfirmation, Pfarrer Joeſt Eirchen⸗ Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzinger Straße 90 redigt;.80 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Kreuzweg⸗ or); 6 Prebigt, Vikar Staubitz. Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche andacht; 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. 8 utherkirche:.30 Konfirmation, Pfr. Frantzmann(Kirchen⸗ Vom 18.—25. März Bibelwoche durch Prediger Ruprecht; Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ or), 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Boeckh, 11.15 Uhr je.30 u. 8 Verſammlungen.— Neckaran Fiſcherſtr. 51: Sonntag vorm..30 u. nachm..90 Gottesdienſt. Mittwo meſſe mit Frühpredigt; 8 Singmeſſe und Predigt in der e fenſehre(Entlaſſung), Pfarxer Jundt; 3 Prüfung Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— abd. 8 Gottesdienſt. Mehm.-Sandbofen,— Waldkapelle;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Bika onfirmanden, Pfarrer Jundt, 6 Abendgottesdienſt, Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag 3 Verſamml. Mittwoch.15 Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch Spiegelfabrik,.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und 3 8 Abendmahlsfeier für die Konfirmanden Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Freitag.15 Bibelſtunde.— abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schüler⸗ Hemei Kndtanre, Pfarrer Walter. Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.00 Sonntag nachm..90 Gottesdtenſt. Mittwoch abend.48 ottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre Melaun—— Eggenſtraße 6: 0 Gottesdienſt, Pfr. Walter. Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: 5 Mädchen;—8 heilige Stunde; 5 Faſtenpredigt mit Eöfer honkürche: 30 Konſirmation, Pfarrer Rothen⸗ Heulammnlung. Mittwoch.00 Bibelffunde; Freitag.5 Sonntag nachm. 3 Gottebölenſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ ſerere und Segen. ſeret ccheuchor), Bl. Abendmabl; 6 Abenbmahlzfeler, kaaldbet,„„Fenbenbeim, untere Ainderſchnle? Sonn⸗ dienſt.. Maunheim ⸗Seckenheim, Kloppenhetmerſtr. 37: St. Antoninskirche Rheinan: 1. Niſſionsſonntag. 0 Hrug⸗ tag 8, Dienstag.00 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ Gottesdtenſt. meſſe mit kurzer Anſprache;.80 hl. Meſſe;.90 aupt⸗ Pfarrer Heffi Veeindehaug Helerſtr..30 Gottesdienſt, Vik. geilinger. baus: Sonntag 8 Verſammlung. ttesdienſt für Frauen, Jungfrauen und chriſtenlehr⸗ nes Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Haas. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 ofli tige Mädchen mit Eingmeſſe u. Predigt; 10 Haupt⸗ 63 Saterſſin 8—— Scheel. 100 iee 3 60 SS bttesbienf für——— ee und Setentehzn 8. onfirmation, rre ammerer; 9 99 5 8 Wergotesdienſt im Schweſternhaug, Bikar Kubler; Pernteſchie erſarnung,. Dienstag abende Manner. Sanutac vorm. 10 Menſchenweihebandlung mit Predigr, SocleseoBeskieu iur Nichtkommunikanten unb glein. Ordination des Pfarrkand Schilling(Pfr. Kammerer) ſtunde, zugleich 8 Evangeliſattonsvortrag Schillerſchule 11.15 Sonntagsfeier für Kinder. Mittwoch vorm. 9 Uhr kinder; nachm. 3 Schluß der Schülermiſſion; 5 Predige Briedrichs Id: 9. i 8 Almenhof.— Mittwoch abends 8 Gebetſtunde; zugleich 8 Menſchenweihehandlung. richsfeld:.30 Feſtgottesdienſt, Konfirmation, Pfarrer— für Frauen, Jungfrauen u. chriſtenlehrpflicht. Mädchen; Hönkbal, 8 Nachmittagsgottesdienſt, Pfarrer Schönthal Kvangefiſgtionsvortrag Scharhof, Schulſaal.“ Donners⸗ b 8 Predigt für alle, Bußglocke und Segen Wh 010 SScee der Konftr⸗ See 7 Katholiſche Gemeinde el. Peter Paul. Fendenheim:.80 hl. Beichte;.80 Matthäng Abendmahl, Pfarrer Schäfer. Ev lifationsvort Neck Ki t Sonntag, den 18. März(Paſſionsſountag, Zubicaf Frühmeſſe,.50 Kommunion- Singmeſſe;.90 Haupt⸗ uskirche Neckarau:.30 Konftrmation d. Nordpfarrei angeliſationsvortrag Neckarau, Kirchgartenſchule. 0; 1 Henung 1 Einſegnanch, Poarrer Gauger; 1 Klber, Landeskirci. Seſehncatt Wionen Salen,, A 4 i, Eonn. Obere, Parſei(Jeſiteneiucheh. Ron o en oßerl. Heichte ie, e KS e kottesdienſt der Nordpfarrei, Vikar Kehr. tag 2 Sonntagsſchule; 4 Bibelſtunde; 4 Jugendbund für 4 Hrabmeſe, G45 pl. Meſſe;.a9 Singmeſſe mit Prediat, Einſetzung des allerbeiligſten Altarſakramentes); abends 995 udehaus Speyerer Straße 28: 10 Hauptgottesdienſt, E. C. Gunge Mädchen); 8 Evangefations⸗Vortrag;.00.30 Kindergottesdienſt mit Predigt und kirchlich. Schul⸗ 8 Uhr Faſtenpredigt. Rüelkar Kehr, 11 Kindergottesdienſt, Birar Kehr. Hinderſchulk; 2 Verſammlung in Käfertal, Sonnenſchein] antlaſſungsfeier;.30 Hauptgottesbienſt mit Prebigt und St. Bartholomänskirche Sandhofen:.90 Beichtgelegenbeit; Waaſte.30 Konfirmation, Pfarrer Vath. 3 5 5 8 Senberſeſternicc 91 3 3 8 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesbtenſt mit Predigt und Amt; erg: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Henninger; 10.00 menhof, Streuberſtraße 46. ttwo nderbund;*2 9 11 üül ttesdienſt mi edigt und Singmeſſe;.00 Elnbergottesdienft, Bikar Henninger; 8 Abendgolkezdienft, 5 Jugendbund E. C.(junge Mädchen); 8 Bibelſtunde für 7% Saſtenprediat durch O. H. Pfarrer Weihmann.———— 9—— 6 lkar Henninger. Männer; 8 Verſammlung An den Kaſernen 12. Donners⸗ St. Sebaſtianuskirche(Untere Pfarrei): 6 Frühmeſſe und.90 Faſtenpredigt. 8 mütfofen: 9 Konfirmation, Pfarrer Bartholomä; 8 Rach⸗ tag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Frei⸗ Beginn der Beichtgelegenheit; 7 bl. Meſſe; 8 Singmeſſe St. Bonifatiuskirche Frieprichsfeld:.80 Beichtgelegenheit; eeck ktagsgottesdienſt, Vikar Jungmann. tag 8 Verſammlung in Sandhofen bei Niebel, 207. mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und.80 Oſterkommunion, Frühmeſſe;.80 kirchliche Schul⸗ enheim:.90 Hauptgottesdienſt, Konfirmation, Pfarrer Lanbeskirchl. Gemeinſchaft u. gugendbund für en es Choralamt; 11 Kindergottesdtenſt mit Prebigt, nachm. 2 entlaffungsfeier, Prebigt, Amt; 13.30 Kreuzwegandacht. Fichtk⸗ 9 0 tſchieden heulasz 1 Kindergottesdienſt, Pfarrer Fichtl. Chriſtentum, Lindenhofſtr. 84. Sonntag 8 Evangeliſation—— 7 900„Kreuzwegan acht;—7 Si. Aegidinskirche Seckenheim: 6 Beichte; 7 rühmeffe; Rarre Waldhof:.30 0——(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag 8 Frauenſtunde. Mitt⸗ nbetung vor dem Allerhekligſten; 7 Faſtenpredigt..30 Kindergottesdienſt;.40 Hauptgottesdienſt; nachm. ienſt, Pflarrer Lemme; abends 6 Konftrmandeng Roch e, ibelbeſprechg. Samstaa 8,18 Männerbibeiſtunde. Herz⸗Heſn⸗Rirche Necarſtabt⸗ Weſt: Ewige Anbetung von.30 Kreuzweg;.30 Heilige Stunde. Walſt 5 Pfarrer Lemme. Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 morgens 6 bis abends 7; 6 Ausſetzung des Allerheiligſten St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte; Kohedt: 9 Konftrmatton, Pfarrer Münzel; 2 goldene und Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Don⸗ und Frühmeſſe, öſterliche Beichte, 7 Kommunionmeſſe; 2230, Frühmeſſe mit Predigt,.30 Amt mit Predigt und uftrmation, Pfarrer Munzel. nerstag 8. Jungſchar: Samstag.30 für Knaben von 8,feterliche Schulentlaſſung;.30 Predigt u. feierl. levit. Chriſtenlehre; nachm..30 Andacht, hernach Beichte;.90 Wochengottesbienſte:—14 Jahren.— Neckarſtadt, Ho bauerſtr. 7: Donners⸗ Amt; 11 Schülergottesdienſt; von 12 ab bis abends 7: bis.30 Anbetungsſtunde;.90 Faſtenpredigt. Lrinlt tag abend 8 Bibelſtunde. Betſtunden,—7 Schlußfeier mit Prozeſſion und Segen. St, Panl, Almenhof: 7 liturg. Meſſe;.30—.90 Beichte; Dienstag 5—— Bikar Schu⸗ Evang.⸗luth. Gemeinde Oellig,Gei⸗Kirche o Beichte und pl. Meſſe; 7 Frühmeſſe;.60 Singmeſſe; 11 Singmeſſc mit Predigt; nachm. 5 Uhr mukorhi, Mittwoch vorm. orgena Stugmeſſe mit Predigt;.30 kirchl. Schulentlaſfungs⸗ deilige Stunbe; 6 Faſtenpredigt mit Segen. enkirche: Donnerstag abend 8 Uhr Andacht, Bikar(Diakoniſſenbauskapelle, F 7. 20). Sonntag nachm. B nor eler mit Anſprache und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;: Thienhaug pra Amt; n mi Pedice[Renes Thereſien⸗Krankenhaus:.30 bl. Meſſe; 8 Singmeſſe Weiüugkinh 5 dend 8 Andacht, Pfr. Dr. Weber Predigt, Pfarrer Fritze“ Gemeindeverſammkung. Chrtſtenlehre für Mädchen;.50 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Predigt. F Evangeliſche Freikirchen mit Segen, 09 Anbetungsſtunde vor ausgeſetzt. Aller⸗[ Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 oſterl. Beichte; 7 Frühmeſſez (Sriedeneng des Blindgeborenen“ hetligſten;.30 Faſtenpredigt mit Segen..30 Kindergottesdienſt mit Predigt und kirchlicher Schul⸗ ( Alkbenskirche: Mittwoch.30 Bibelſtunde, Blkar Weber. Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 20. Hmit Predigt und kirclicher Sch U erkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr Frantzmann Sonntag vormittag.45 Predigt Prebiger W. Müller; Liebfrauen⸗Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.80 Früh⸗ entlaſſungsfeier, 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt; nach⸗ Kanehonkirche: Mittwoch abend 6 Hibelſtunde, Blkar I1'Sonntagsſchule,.30 Prebiat, Prediger 92 M. Maner.] meſies Singmeſſe mit Predigt. 90 Preöſct u. öl. Meſſe] mittags 2 Ebriſtenlehre für Madchen, 20 Faſtenandacht enwein. Mittwoch ab. 8 Paſſionsgottesdienſt, Pred. F. W. Müller. mit deutſchen Liedern; 11 Singmeſſe m. Predigt; nachm. 2 mit Segen; abends.30—.30 Anbetungsſtunde vor aus⸗ Dionneretag abend 8 Andacht im Schweſtern⸗] Evangeliſche Gemeinſchaft, Maunbeie, 0 3. 28. Sonntag Chrtſtenlehre der Mädchen;.50 Andacht zum hl. Joſef; geſetztem Allerheiligſten mit Segen. örlens, Pfarrer Kammerer, vorm..30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗.30790 Anbetungsſtunde;.30 Faſtenpredigt v. Pfarr⸗ Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schl ki öedrichsfeld: Samstag abend 8 Vorbereitun zur Feier ſchule, nachm. 4 Predigt, Pred. Sautter. Mittwoch abd. 8 kurat Baur mit Segen. Katholiſche Gemeinde( oßkirche) beiligen Abendmahls, Pfarrer Schönthal.(Wochen⸗ Gebetſtunde. Donnerstag abend 8 Bihelgruppe. Samstag gathol. Bürgerſpital:.20 Oymnaſiumsgottesbienſt mit Sonnta vormittag 10 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache ottesdienſt am Donnerstag fällt aus.) nachm..30 Mädchenkränzchen; 4 Knaben⸗Bibelgruppe. Schlußfeter; 10 Singmeſſe mit Predigt. mit Predigt. Nandesamiſichie Nacſiriqiien Geborene: Monat Febrnar 1934 Frühling Zur Lhl. kommunion Kerzen, Kerzenschmuexk, Kräünze, Rosenkränze, und die schönen Stoffe s00 billig bel Magnifikats, Geschenke etc. in reiecher Auswahl———— 00 S919 8 T. Eleonore G. im. klfsarbeiter Viktor Ludwig Nachtigall 1 S. Karlheinz 1 Srs tiShe Kunst x. 27 0 7, 2s(Kunststraße) Fernsprecher Nr. 278 12 0 7, 2s(Kunststraße) Kim. Herm. Leonhard Bullinger 1 2. Doris Ling Anni SREIUTESITRASSE: G1.556 Teilzahlung gestattet!— Durchgehend geöttnett— Teilzahlun g gestattet!———* 8 * Rol.-Wachim. Emil Auguſt Ruck 1. S. Hons Dieter Wilh⸗ 61 Archtrekt Eugen Feit— Frtebo Denner ColzzBachem Wilbein Korl Ueß 1 T. Brigitte Klars HNöbel Berfändeſe Leees e Ged fe Hee. ante Sane, J0 Si eere E. 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