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Abbolſtellen: Wald⸗ Abend⸗Ausgabe R 73 8 72 83 8 (Von unſerm ſtän digen Vertreter) WParis, 3. April. Der Ouai'Orſay hat jetzt den Reiſeplan Bar⸗ thous für die Staatsreiſe nach Warſchau und Prag veröffentlicht. Auf der Hinreiſe nach War⸗ ſchau wird Barthou den Nordexpreß über Berlin benutzen. Er wird zwar in Berlin keinen Aufenthalt nehmen, aber gewiſſen Gerüchten zufolge hofft man Barthon Neurath den Reiſenden auf der Durch⸗ kahrt am Bahnhof biegrüßen wird. Dieſe Hoffnung gründet ſich auf die Tatſache, daß in den letzten Verhandlungen zwiſchen dem franzö⸗ ſiſchen Botſchafter Franebis Poncet und der Wil⸗ helmſtraße ſich, wie das Journal des Döébats be⸗ hauptet,„günſtige Symptome in der Ab⸗ rüſtungsfrage“ gezeigt hätten. Ueber das poli⸗ ! Jiiſche Reiſeprogramm Barthous ſchweigt ſich der Quai'Orſay vollſtändig aus. Als die Staatsreiſe 65 unter Paul⸗Boncour beſchloſſen wurde, handelte es ſich in erſter Linie darum, die Kleine En⸗ Vente über die Folgen und Viererpaktes zu beruhigen. aber heute längſt überholt ſein. Auswirkungen des Dieſes Reiſeziel dürfte Aber die franzöſiſche Politik wird doch immer noch allerlei Gründe haben, um Polen und die Kleine Entente wieder feſter an ihre Füh⸗ rung zu feſſeln. Bunlhanfaherüber Begegnung mit Neurath? in Paris darauf, daß der Reichsaußenminiſter von Dienstag, 3. April 1934 Meldung des DNB. — Berlin, 3. April. Der Reichswirtſchafts⸗ und preußiſche Wirtſchafts⸗ miniſter Dr. Schmitt hat mit den Beamten des preu⸗ ßiſchen Miniſteriums kürzlich eine„Fahrt ins Blaue“ unternommen als ſichtbaren Ausdruck der Kameradſchaft zwiſchen Führer und Ge⸗ Dank der wunderbaren Führung unſeres Volks⸗ kanzlers, ſo erklärte der Miniſter, haben wir auf — Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters über das erforderliche Vertrauensverhältnis innerhalb der Wirtſchaft dem Wirtſchaftsgebiet ſchon große Erſolge aufzuwei⸗ ſen. Wir brauchen aber nur in die kleinen Gaſſen und in die Fabriken zu gehen, um zu erkennen, welche Fülle von Aufgaben noch zu löſen ſind, ehe wir ſagen können: die deutſche Arbeit trägt ſich ſelber. Letzten Endes kommt es darauf an, daß ohne den jetzt noch beſtehenden ſtaatlichen Antrieb die deutſche Wirtſchaft eine normale Beſchäftigungslage aufweiſt. Das ſei Arbeit beſonders ſtark den Geiſt der Gemeinſchaft zu pflegen. —— — London, 2. April. Auf der Nordoſteiſenbahn iſt heute ein Zug, der Sonntagsausflügler von Not⸗ tingham nach London bringen ſollte, in dem Vorort Kilburn beim Warten auf das Einfahrtsſignal von einer Rangierlokomotive gerammt worden. Die letzten Wagen des Zuges wurden von der Ran⸗ gierlokomotive zertrümmert. Etwa 50 Perſonen wurden verletzt, davon 14 ſo ſchwer, daß ſie ins Hoſpital gebracht werden mußten. Ein Teil der Ver⸗ letzungen iſt darauf zurückzuführen, daß der Zug ſich gerade auf einem Viadukt befand, ſo daß Holz⸗ und Eiſenteile von den zertrümmerten Wagen zwiſchen die Straßenpaſſanten hinunterſtürzten. Unter den 600 Fahrgäſten befanden ſich viele Adventiſten, die am Nachmittag an einer großen Verſammlung in der Albert⸗Hall teilnehmen wollten. Es kam infolge⸗ deſſen nach dem Zuſammenſtoß zu außerordentlichen Szenen. Die Adventiſten, insbeſondere viele Frauen, knieten auf offener Straße nieder, um im Gebet für das Wunder ihrer Rettung zu danken. 21 Verletzte in Schottland 7¹ Berletzte durch Eiſenbahnunfälle in England letzt worden waren, hat ſich am ſpäten Abend ein iweite r Eiſenbahnunfa ll zngetragen, und zwar bei Glasgow. Auch dört fuhr eine Loko⸗ motive von hinten in den letzten Wagen eines ſtehen⸗ den Perſonenzuges hinein und beſchädigte ihn erheb⸗ lich. 21 Perſonen wurden denen ſechs ins Krankenhaus gebracht werden muß⸗ ten. Beim Holmfirth in Norkſhire wurden bei einem Zuſammenſtoß zweier Kraftwagen fünf junge Män⸗ ner getötet und drei leicht verletzt. Eiſenbahnunfall in Hof— Zwei Verletzte — Hof, 2. April. Auf der Straßenüber⸗ fahrt Nailaer Straße entgleiſte am Oſterſamstag ein von Marxgrün kommendex Güterzug. Zwei offene Wagen blieben auf der linken Seite des Bahn⸗ körpers zertrümmert liegen. Bei der Ent⸗ gleiſung riſſen 19 Wagen ab, die daun auf den vor⸗ ausfahrenden Zugteil nach ungefähr 120 Metern auf⸗ prallten. Durch den Aufprall wurden mehrere Schotterwagen und einige Viehwagen ſtark beſchädigt. Ein Wagenmeiſter wurde ſchwer und ein verletzt, von 145. Fahrgang⸗Nr. 152 klin nach Warſchau und Prag Deutſche Zahlungen an 2821 Meldung des DNB. 1 — Waſhington, 3. April, Das Staatsdepartement hat über die deutſchen Fälligkeiten am 31. März 1934 folgendes Kom⸗ muniqué veröfſentlicht: „Die auf Grund des deutſch⸗amerikaniſchen Schul⸗ denabkommens vom 23. Inni 1930 am 31. März 1934 von Deutſchland zu zahlende Summe in Höhe von 127 106 174 Reichsmark ſetzt ſich folgendermaßen ön⸗ ſammen: 1. Rate für Rechnung der Mixed Claims 122 400 000 4 Die am 31. März 1934 fällige Kapitalrate für die Beſatzungskoſten in Höhe von 9 300 000 Mk. iſt von Deutſchland in Uebereinſtimmung mit dem Schul⸗ denabkommen aufgeſchoben worden. Die deutſche Re⸗ gierung hat der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß ſie dem amerikaniſchen Schatzamt den Gegenwert von 3177 125 Mk. in Dollar über⸗ weiſen werde. Flucht politiſcher Gefangener aus Deſterreich — Wien, 3. April. Aus dem Linzer Landesgericht ſind in der Nacht von Montag auf Dienstag der dort gefangen gehal⸗ tene Führer des republikaniſchen Schutzbundes von Oberöſterreich mit drei Unterführern ausgebrochen und im Kraftwagen geflohen. Auch zwei Na⸗ tionalſozialiſten ſind geflüchtet. Wäh⸗ rend die vier Mitglieder des Schutzbundes in der Richtung nach der tſchechoſlowakiſchen Grenze flüch⸗ teten, ſollen die beiden Nationalſozialiſten nach bis⸗ herigen polizeilichen Ermittlungen in einem Kraft⸗ wagen in der Richtung nach der deutſchen Grenze ge⸗ flohen ſein. Gegen den Führer des republikaniſchen Schutz⸗ bundes war eine Klage wegen Hochverrates und Teilnahme am Aufruhr erhoben worden. Die Klage ſolgſchaft auch in den Miniſterien. Miniſter Dr. die größte Aufgabe, die der Reichskanzler ihm als 2. Halbjahreszinſen(5 v. H. jähr⸗ Schmitt richtete dabei an die etwa 300 Teilnehmer Wirtſchaftsminiſter geſtellt habe. lich) für die aufgeſchobenen eine Anſprache, in der er u. a. erklärte, Bei Erörterung der Frage, wie ſich dieſe Aufgabe 05 1 2550 000„ 8 RE S erfüllen laſſe, erklärte der Miniſter, daß ſicherlich 3. Fällige Halbj 4 1 die Führung überaus wichtig ſei, daß aber der Leiter, Beſatzungskoſten gemäß dem auf ſich allein geſtellt, ſeiner Aufgabe nicht gerecht Moratoriumsabkommen vom 8 Bald würden Reichs⸗ und preußiſches Wirtſchafts⸗] werden könne. Unbedingt erforderlich ſei, daß die 26. Mai 1932— 1529049„ miniſterium unter einem Dach vereinigt ſein. Das[Gefo lgſchaft vom richtigen Geiſt beſeelt 4. Halbjahreszinſen 6˙ v. H. ſei der erſte praktiſche Verſuch, um Reichs⸗ und preu⸗iſt. Der Miniſter feierte die Kameradſchaft jährlich, für die aufgeſcho⸗ ßiſche Behörden zuſammenzulegen. Dann werde die der Arbeit und ermahnte ſeine Mitarbeiter, in benen Raten der Beſatzungs⸗ 5 perſönliche Fühlungnahme leichter möglich ſein.] den uns noch bevorſtehenden Jahren anſtrengendſter koſten 627 125„ — Die Verhandlungen zwiſchen den mitteleuropäiſchen— London, 3. April. Am Oſtermontag, der von[Zugſchaffner leicht verletzt. Der Sach⸗ ſollte bereits in der nächſten Woche vor dem Straf⸗ — Sdtaaten und Rußland, die demnächſt in Geuf zwi⸗ kühlem, aber ſchönem Wetter begünſtigt war, haben ſchaden iſt ſehr bedeutend. Nachts gegen 3 Uhr konnte gericht zur Verhandlung gelangen. Die beiden ge⸗ ſben Titulesen und Litwinow fortgeſetzt wer⸗ ſich zahlreiche Verkehrsunfälle ereignet. Nachdem der Verkehr auf der Strecke wieder aufgenommen flohenen N atio nalſozialiſten waren bereits Iie den ſollen, haben in Paris nach dem Zeugnis von Montag vormittag bei einem Eiſenbahnunfall in werden. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht be⸗ zu 14 Monaten ſchweren Kerkers verurteilt worden. 8 Pertinax im„Echo de Paris“ ſtark verſtimmt. Dazu einem Londoner Vorort annähernd 50 Perſonen ver⸗ kannt. 55 Nach Auffaſſung der Polizei iſt die Flucht ſeit län⸗ der kommt auch noch, daß, wie der„Quotidien“ berich)n gerer Zeit ſorgfältig vorbereitet und mit Hilfe eines 464, tet, die Ueberfremdung gegenüber Frankreich in der————---— Juſtizwachtmeiſters durchgeführt worden. Ueber die m) Kleinen Entente ſchon ſo groß geworden ſei, daß 822 dieſe in ihren letzten Beratungen den„Fall in Be⸗ — tracht gezogen hätte, wo ſich die Kleine Entente allein gegen die deutſche Armee zu ver⸗ Le teidigen hätte“(ö) Iranzöſiſche Hetze gegen Röchling Meldung des DN B. — Paris, 3. April. Engliſch-lettiſcher Handelsvertrag Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters § London, 3. April. übrigen Mithelfer an der Flucht konnte die Polizei bisher noch keinerlei Feſtſtellungen machen. Die Türkei will Inſull ausliefern — Iſtaubul, 2. April. vortſ* Der elſäſſiſche Senator und ehemalige Unter⸗ Der endgültige Entwurf des liſch⸗lettiſch 1G 8 kanit 8 8 1. 3—4 er endgültige Entwurf des engliſch⸗le iſchen Auf Grund des ameritaniſchen Antrags auf Aus⸗ 00 Kommuniſtiſcher Waffenſchmuggel ſtaatsſekretär Dr. Pfleger bemüht ſich, ein Keſſeltrei⸗[ Handelsvertrages iſt geſtern in London paraphiert lieſerung Inſulls verweigern dietür kiſchen * 33 nach Frankreich ben gegen den um die Saar verdienten Induſtriellen]worden. Die lettiſche Delegation hat London ver⸗ Behörden dem ſcharf bewachten Dampfer„Maio⸗ 6 K— Paris, 3. April. Röchling in Ger zu ſetzen. Pfleger hat an den laſſen und will jetzt den paraphierten Text der Rigaer tis“ die Ausfahrt aus dem Schwärzen * 73* 9 —— „Jour“ exklärt, es würden zur Zeit Waffen in — erbeblichem Umfang nach Frankreich geſchmuggelt. 83 0% Aufklärung darüber bittet, wie es möglich ſei, daß Schiff wurde jedoch durch Maſchinenſchaden Hierbei handle Es ſich nicht um zehn oder zwauzig der einem franzöſiſchen Gericht im Abweſenheitsver⸗ delsvertragsentwurf beſchäftigen. Es iſt damit zu daran gehindert. Es unterliegt nunmehr dem Zugriff 4 Revolver oder Piſtolen. Der Schmuggel werde viel⸗ ine Inbateiele Hermen Nöclin rechnen, daß die endgültige Unterzeichnung des Ver⸗ der türkiſchen Behörden. un mahr kiſt n eiſe betrieben und diene ausſchließ⸗ n Vetürkeilie In. uſ 0 trages bereits Ende nächſter Woche ſtattſindet. Wie Reuter aus Ankara meldet, hat das tür⸗ 9 1 uch dazu, die linksgerichteten Organiſationen zu be, frei nach Frankreich kommen könne und die Die näheren Einzelheiten des Vertrages ſind kiſche Kabinett am Montag beſchloſſen, dem „ waffnen. Das will wiſſen, daß vor etwa 14 franzbſiſchen Grenzbehörden kein Recht hätten, ihn bisher noch nicht bekannt geworden. Jedoch gilt als[Erſuchen der amerikaniſchen Regierung nachzukom⸗ üetere Laſtwiien mit Raffen an verhaften. Dr. Pfleger fordert den franzöſi⸗ ſicher, daß die lettiſche Hauptforderung, die Garan⸗men und den Großbetrüger Inſull auszulie⸗ — belgiſchen Grenze Paris eingetroffen ſchen Juſtizminiſter auf, die Maßnahmen zu treffen tierung eines Anteiles von 2,5 v. H. an der eng⸗ fern. Das Geſuch Inſulls, auf den Dampfer„Maio⸗* bern und daß man dieſe Waſſen in einem Vorort 0 95 der fran. liſchen Buttereinfuhr, von England nicht zu⸗ tis“ zurückkehren zu dürfen, wurde abgelehnl. 4 Verſtoßt habe. Es handle ſich uim mbon Broinängs die Ater ſolthen ug der ran“ geſtanden worden iſt. Die engliſche Regierung hat Samuel Inſull iſt, wie es das türkiſche Außenamt und Mauſerpiſtolen mit der notwendigen Muni⸗ zöſiſchen Gerichtsbarkeit ein Endenur verſprochen, dieſer Frage bei der endgültigen beſchloſſen hat, jetzt nach einer Reutermeldung in —— 955 0. machten. Feſtlegung der Quoten ihre Auf⸗ Polizeigewahrſam genommen worden. Wrenze befördert und von dort von Laſrkraftwagen 0 merkſamkeit“ zu widmen. Man glaubt in England, Sein türkiſcher Rechtsanwalt hat Beſchwerde ein⸗ übernommen worden ſeien. Die vor einigen Tagen Der„Matin“ nimmt das von Pfleger gegebene daß Lettland ſetzt den Verkauf von Margarine ein⸗ gelegt. 25 5 erfolgte Berhaftung eines algeriſchen Kommuniſten Stichwort auf. Er behauptet, daß Hermann Röchling ſchränken wird, um den Butterverkauf im Inlande— Iſtanbul, 2. April. Die türkiſche Nationalver⸗ 43—— 5 1 0 nach dem Kriege in Heidelberg eine Spionage⸗ au erhöhen, ſammlung hat am Montag den Auslieferungsver⸗ ſentransport. Die Pariſer Polizei habe außer⸗ 98 8. Ri. S; trag mit den Vereinigten Staaten ratifiziert und dem eine genaue Unterſuchung eingeleitet. 8 doburch den Weg für die Auslieferung— In⸗ 9 reich ins Leben gerufen habe. Röchling, der noch hat die lettiſche Delegation ihrerſeits alle fülle geebnet, 0 39; 1919 vom Kriegsgericht in Amiens im Abweſenheits⸗ engliſchen Forderungen, insbeſondere die in Zuſammenſtöße zwiſchen Hindus und 94 Mohammedanern verfahren verurteilt worden ſei, habe trotzdem ſtets bezug Stahl, Textilien und Schweres Kraftwagenunglück in Marokko — Kalkutta, 3. April. In einem Dorf in der unbebelligt ins Saargebiet reiſen können und benutze chiffahrt, angenommen.— Paris, 3. April. Nach einer hier vorliegenden Nähe von Patna kam es zu ſchweren Zuſammen⸗ ſogar ſeit einigen Jahren den Weg über Elſaß⸗ Ueber die nicht erfüllten Rigaer Anleihen iſt, da] Meldung aus Agadir(Marokko) raſte ein Mili⸗ 8 ſtößen zwiſchen Hindus und Mohammedanern, weil Lothringen, wenn er ſich an der Spitze einer Saarab⸗ die lettiſchen Delegierten dazu keine Vollmacht be⸗ tärkraftwagen kurz vor der Einfahrt in die die Mohammedaner für eine Hochzeitsfeier ein Rind 5 5 Völkerbundsverhandlung ſaßen, nicht verhandelt worden. Jedoch haben ſie die Stadt gegen einen Bau m und ſtürzte in einen 3 geſchlachtet hatten. Drei Mohammedaner wurdenIrduung zu den Volkerbundsverhandlungen nach„private Verſicherung“ abgegeben, daß nach den tiefen Graben. Die Inſaſſen, drei Fremden⸗* getötet, drei ſchwer verletzt. 22 Hindus wurden ver⸗] Genf begebe. Röchling halte ſich außerdem häufig in[Rigaer Munizipalwahlen auch dieſe Frage in Ord⸗ le gionäre, Meyer, Lebel und Bindijonk, wurden — baftet. 5 Paris auf, ohne daß die Polizei gegen ihn vorgehe.] nung gebracht werden würde. auf der Stelle getötet. 8 3 5 92 Juſtizminiſter ein Schreiben gerichtet, in dem er um Regierung zur endgültigen Genehmigung und Unter⸗ zeichnung vorlegen Ebenſo wird das engliſche Ka⸗ binett im Lauf der nächſten Woche ſich mit dem Han⸗ Meer“. Die„Maiotis“ hatte 24 Stunden die Mög⸗ lichkeit, die türkiſchen Gewäſſer zu verlaſſen. Das 88 3SC — 2. Seite /Nummer 152 Reue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 3. April 1934 Die Anklage aus Spitzelberichten Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters WParis, 2. April. Die Juſtiz hat während der Oſterfeiertage ihre Unterſuchung im Staviſky⸗Skandal unermüd⸗ lich fortgeſetzt, aber dabei iſt doch nicht das Geringſte herausgekommen. Im Gegenteil, der Kriminal⸗ inſpektor Bony hat ſich recht unzufrieden darüber ausgelaſſen, daß die Juſtiz die Gauner Baron de Lieſſac, Corbone und Spirito ſofort verhaftet und in Anklagezuſtand verſetzt habe. nun die drei Schuldigen ihre Verteidiger gewählt und dieſe Ver⸗ teidiger die Akten eingeſehen haben, hat ſich herausgeſtellt, daß das geſamte An⸗ klagematerial bisher nur aus Spitzelberich⸗ ten beſteht. Der Kriminalinſpektor hätte aber gern etwas ſtichhaltigeres Material herbeigeſchafft. Der ſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete Sabiani, erſter Beigeoroͤneter von Marſeille, dem der verhaftete Carbone als Wahlagent gedient hatte, hat heute ein Manifeſt ver⸗ öffentlichen und anſchlagen laſſen, worin er zunächſt erklärt:„Carbone iſt mein Freund und wird es bleiben“, und dann auch noch die ſchwerſten An⸗ klagen gegen die Polizei hinzufügt. Die Polizei habe mit dieſer Verhaftung nur ein„politi⸗ ſches Manöver“ vorgehabt. Nicht in der guten Stadt Marſeille ſeien die Mörder von Dijon zu ſuchen, erklärte Sabiani, ſondern in den Reihen der poli⸗ tiſchen Polizei ſelbſt. Inzwiſchen hat ſich in Marſeille ſchon wieder eine recht rätſelhafte Mordtat ereignet. In einer Bar gerieten ſieben der Unterwelt angehörende Männer in einen wüſten Streit und ſchoſſen ſchließ⸗ lich aufeinander los. Drei von ihnen blie⸗ ben tot auf dem Kampfplatz liegen. Die vier anderen flüchteten. Zwei der Ausreißer konnten ſchon verhaftet werden. Gleichzeitig wurden aber auch der Beſitzer der Bar und der Kellner feſtgenom⸗ men, denn ſie hatten der Polizei ſalſche Angaben ge⸗ macht. Die ſieben Revolverhelden ſollen deshalb handgemein geworden ſein, weil einer von ihnen Da in der Affäre Carbone ſeine Zunge zu loſe habe ſpazierengehen laſſen. In Carcaſſone hat der ehemalige Poſtminiſter Miſtler mit dem Führer der Camelots du Roi ein Piſtolenduell gehabt. Miſtler war von ſeinem Gegner in einem großen Café in Carcaſſone geohrfeigt wor⸗ den. Bei dem Duell wurden zwei Kugeln gewechſelt, ohne daß einer der Duellanten verletzt worden wäre. Beide verließen unverſöhnt den Tatort. Anruhige Oſtertage in Spanien Meldung des DNB. N Madrid, 3. April, „Die ſtreikenden Gas⸗ und Waſſerarbeiter in Bar⸗ céelona haben während der Oſtertage eine Reihe von Sabotageakten verübt. Insbeſondere war der Oſtermontag dazu auserfehen worden, eine allge⸗ meine Panik in der Bürgerſchaft hervorzurufen. Die Streikenden haben in die Waſſerleitungsröhren große Mengen Gas eingelaſſen, die zu Zerknallen führen ſollten. Lediglich der Auſmerkſamkeit des ſtellvertretenden techniſchen Perſonals wax es zu verdanken, daß Unglücksfälle vermieden wurden. Trotzdem war die Stadt den ganzen Tag über ohne Waſſer. Anſchläge auf Gaszähler und Ver⸗ teilungsapparate ſind an der Tagesordnung. Es wurden wieder mehrere Ueberfälle verübt von denen einer einem Bankwächter das Leben koſtete. In Madrid dauert der Metallarbeiter⸗ ſtreik an. Weder ſchadͤhafte Aufzüge noch Kraft⸗ wagen uſw. konnten repariert werden. Die Wieder⸗ einführung der Todesſtrafe in Spanien hat am Oſterſonntag zu Demonſtrationsverſuchen der extre⸗ men Linken in dͤer Hauptſtadt geführt, in oͤeren Ver⸗ lauf auch mehrere Fenſter der deutſchen Ueberſee⸗ Bank von Marxiſten eingeſchlagen wurden.— In Granada ſind neun Anarchiſtenführer durch einen ſelbſtgegrabenen unterirdiſchen Gang aus dem Gefängnis entflohen. Der von einem Teil der Preſſe in großer Auf⸗ machung gebrachten Gründung der linksrepublikani⸗ ſchen Partei, die ſich aus den Reſtbeſtänden der An⸗ hänger des früheren Miniſterpräſidenten Azana zu⸗ ſammengeſetzt und im Parlament etwa über 15 Stim⸗ men verfügt, kann keinerlei praktiſche Bedeutung beigemeſſen werden. 9 2 Rieſenbrand in Neu-Kölln Bierſtöckige Möbelfabrik in Flammen— Zwei Jeuerwehrmänner rauchvergiſtet Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 3. April. Am Oſtermontag nachmittag gegen 4 Uhr be⸗ merkten Anwohner der Kleinſiedlung am Mariendorfer Weg in Neu⸗Kölln, daß auf dem Hoſe einer Möbelfabrik ein Holzſtapel in Brand geraten war. Der Wind trieb das Feuer zu einem ebenſalls auf dem Hof ſtehenden hohen Holzſchuppen, der beim Eintreſſen der erſten Löſchzüge bereits in hellen Flammen ſtand. Innerhalb von zehn Minuten hatte das Feuer auf die Fabrik ſelbſt übergegriffen. Von allen Seiten traſen iusgeſamt zwölf Löſchzüge ein, die mit 22 Rohren das Feuer au⸗ griſſen. Durch das Einſtürzen des Schuppens ge⸗ rieten auch zwei Wohnbaracken in unmittelbarer Nähe der Mauer des Fabrikhoſes in Brand. In kurzer Zeit ſtand die ganze Fabrik bis zum letzten Stockwerk lichterloh in Flammen. Eine mehrere hundert Meter hohe Rauchſäule kündete den Rieſenbrand weithin an. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, den nach der Kneſebeckſtraße hin gelegenen Teil der Fabrik und die umliegenden Wohnbaracken zu ſchützen. Sämtliche Stroßen waren durch Polizei und SA ab⸗ geſperrt.— Offenbar hatte das Feuer an den großen Holz⸗ vorräten reiche Nahrung gefunden. Die Bewohner der umliegenden Wohnbaracken begoſſen mit Eimern, Gießkannen und allen möglichen Geräten ihre Dächer mit Waſſer, damit die durch den ſtarken Wind her⸗ überwehenden Funken dem Feuer nicht neue Nah⸗ rung geben können. Die zunächſtliegenden Baracken wurden geräumt. Eine ungeheure Menſchenmenge hatte ſich in den angrenzenden Straßen angeſammelt. Auf dem etwa 5000 Quadratmeter großen Lagerplatz ſchlugen die Flammen aus dem dort aufgeſtapelten Holzlager, das erſt vor wenigen Tagen neu aufgefüllt worden iſt. Ueber dem großen fünfſtöckigen Fabrikgebäude, das etwa 100 Meter lang und 20 Meter breit iſt, ſtand eine rieſige Feuerſäule. Gegen Mitternacht befürchtete man das Zuſammenſtürzen des Gebäudes, deſſen eine Mauer bereits geborſten war. Der Rieſenbrand war gegen Mitternacht noch im⸗ mer nicht völlig zum Erlöſchen gekommen. ſamte Südfront des Fabrikgebäudes mußte wegen unmittelbarer Einſturzgefahr ſtändig unter Schein⸗ werferbeleuchtung gehalten werden, um den Einſturz der Mauer rechtzeitig zu bemerken. Bei den Löſch⸗ arbeiten kamen drei Perſonen zu Schaden. Zwei Oberſeuerwehrmänner mußten mit erheblichen Rauchvergiftungen in das Kran⸗ kenhaus Neukölln gebracht werden. Außerdem wurde bei den Hilfsarbeiten, an denen ſich mehrere hundert SA⸗Männer, Siedler und Paſſanten beteiligten, ein Die ge⸗ 23jähriger Bürobote aus Neukölln durch eine herabfallende Starkſtromleitung verletzt. Die Brandſtätte auf dem Holzlagerplatz am Mariendorfer Weg bildet einen ungeheuren Trümmerhaufen. Bis zum Dienstag mittag waren noch immer drei Züge der Feuerwehr mit den Aufräumungsarbeiten beſchäftigt, unter⸗ ſtützt von rund 30 Mann der Techniſchen Nothilfe. Der Holzplatz ſelbſt, von dem das Feuer ſeinen Aus⸗ gang nahm, bildet eine rauchende Trümmer⸗ ſtätte. An verſchiedenen Stellen glimmen noch einzelne Holzſtöße, die auseinandergeriſſen und durch kräftiges Waſſergeben abgelöſcht werden. Zwiſchen den verkohlten Holzſtößen liegen Formen verzerrte ſchwere eiſerne Doppelträger, die ſich bei der ungeheuren Hitze völlig verbogen haben. An den Wänden des Fabrikgebäudes ſtarren ſolche Träger in bizarren Formen in die Luft. Eine frei⸗ ſtehende Brandmauer hängt vollſtändig über und wird nur noch durch das eiſerne Fahrſtuhlgerüſt notdürftig gehalten. Die genaue Entſtehungs⸗ urſache des Feuers iſt noch nicht ermittelt. Der Schaden, der durch Verſicherung ge⸗ deckt iſt, läßt ſich zur Zeit noch nicht annähernd ab⸗ ſchätzen. Neben den rieſigen Holzvorräten ſind faſt fämtliche Maſchinen und Werkzeuge der Fabrik ver⸗ nichtet worden. 28 Bauernhöfe von rauchenden Kindern eingeäſchert — Budapeſt, 3. April. In einem Dorf in der Nähe der Stadt Miscolez rauchten Kinder in einem Wirtſchaftsgebäude, während ſich die Eltern in der Kirche beſanden. Das Wirtſchafts⸗ gebäude geriet durch ein fortgeworſenes Streich⸗ holz in Brand. Das Feuer breitete ſich infolge ſtarken Windes raſch aus. Es entſtand ein rieſiges Flommenmeer, in dem insgeſamt 28 Bauern⸗ höfe vernichtet wurden. Ein Bauer erlitt bei den Löſcharbeiten erhebliche Verletzungen, die u. a. zum Verluſt des Angenlichtes führten. Gegen die Eltern der Kinder iſt wegen Fahrläſſigkeit eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet worden. Dorfbrand im Wilnagebiet — Warſchau, 3. April. In der Ortſchaft Ojuee⸗ wicze im Wilnagebiet brannten 20 Gehöfte nie⸗ der. 20 Stück Vieh ſind in den Flammen umge⸗ kommen. Rieſenbrand in Unterägypten— 400 Häuſer zerſtört — Kairo, 2. April. Bei einem Feuer in Kafr Helal in Unterägypten wurden mehr als 400 Wohn⸗ häuſer zerſtört. Bei dem Brand ſind drei Frauen, zwei Männer und ein Kind verbrannt. 5B5B Meldung des DNB. — München, 3. April. Der 2jährige Mechaniker Johann Maier aus Stuttgart ſtürzte am Oſterſonntag bei einer Beſteigung des etwa 1900 Meter hohen Aggen⸗ ſtein ab und blieb mit ſchweren inneren Verletzun⸗ gen und einer ſchweren Kopfwunde liegen. Noch auf dem Transport in das nächſte Krankenhaus iſt der Verunglückte geſtorben. Am Oſterſonntag verſtiegen ſich zwei Berg⸗ ſteiger aus Frankfurt am Main in den ſo⸗ genannten Seewänden bei Oberſtdorf im Algäu. Auf ihre Hilferufe, die im Eytalhaus gehört wurden, wurde eine Rettungsmannſchaft alarmiert, der es gelang, die Bergſteiger am nächſten Morgen zu ber⸗ gen. Die alpinen Sanitätsmannſchaften wurden wäh⸗ rend der Feiertage auch ins kleine Walſertal gerufen, wo zwei Schiläufer aus Stutt⸗ gart bei einer Schiabfahrt Beinbrüche erlitten hatten. Im Nebelhorngebiet trugen drei Schifahrer am Oſterſonntag Schenkel⸗ und Armbrüche davon. Wie aus Salzburg gemeldet wird, unternahm der Student Graf Clary mit ſeinem Freunde, dem Studenten Graf Revertera, einen Ausflug auf den Gaisberg. Als die Beiden verſuchten, über die ſteilen Gaisbergwände zu ſteigen, gerieten ſie auf eine 30 Meter hohe Steilwand, die ſie um⸗ gehen wollten. Clary, der voranging, verlor den Halt und ſtürzte in die Tieſe. Er erlitt einen Bruch der Wirbelſäule und verſtarb bald darauf. Beim Uebergang vom Moſerboden zur Ober⸗ walder Hütte am Karlinger Gletſcher iſt am Oſtermontag der Touriſt Joſef Leitner aus Zell am See in eine Gletſcherſpalte ge⸗ ſtürzt. Noch am Abend iſt die Rettungsmannſchaft von Caprun aufgebrochen, um den Toten heute zu bergen. In der Martinswand verſtiegen — Innsbruck, 3. April. In der Martinswand, der bekannten ſenkrechten Felswand bei Innsbruck, von der die Ueberlieferung erzählt, daß ſie ſchon zu grotesken Kaiſer Maximilian beinahe zum Verhängnis ge⸗ worden wäre, hat ſich geſtern ein Innsbrucker Klet⸗ terer namens Hugo Niederlindner verſtie⸗ gen. Er konnte ſich ſelbſt nicht mehr befreien. Nach⸗ dem die erſten Rettungsverſuche ͤurch andere Berg⸗ ſteiger ergebnislos blieben, rückte abends die Inns⸗ brucker Feuerwehr aus, die im Lichte von Schein⸗ werfern verſuchte, mit Hilfe von Leitern zu dem Verſtiegenen zu gelangen. Jedoch auch dieſer Verſuch blieb ohne Erfolg. Niederlindner konnte ſich während der Nacht an einem kleinen Bäumchen feſt⸗ binden, ſo daß er vor dem Abſturz bewahrt wurde. und ihn aus ſeiner Lage zu befreien, wieder auf⸗ genommen. Berliner Oſterverkehr Meldung des DNB. — Berlin, 3. April. Außer den planmäßigen Fernzügen ſind an den Hauptverkehrstagen in der Zeit vom 29. 3. bis ein⸗ ſchließlich 2. geſamt 173 Vor⸗ und Nachzüge und acht Sonderzüge abgefahren. Von den Fahrkartenausgaben der gro⸗ ßen Berliner Fernbahnhöfe ſind an den Hauptver⸗ kehrstagen in dieſem Jahre 250568 Fahrkar⸗ ten ausgegeben worden gegenüber 208 284 im Vor⸗ jahre. Es iſt alſo eine Steigerung in dieſem Jahre von 20 v. H. gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Die S⸗Bahn beförderte insgeſamt 3 620 000(im Vorjahre 3 180 000) Perſonen, ſo daß auch hierbei eine erhebliche Steigerung des Verkehrs eingetre⸗ ten iſt. Neue kommuniſtiſche Bluttat im Saargebiet Guedingen(Saar), 3. April Am Oſterſonntagabend wurde in dem Dorfteil „Auf der Unner“ der Hitlerjunge Wilhelm Huppert von dem 15jährigen kommuniſtiſchen Hilfsarbeiter Johann Schuhmacher niedergeſchoſſen. Schuh⸗ macher hatte einen Wortwechſel mit einem anderen jungen Burſchen, dem er eine Ohrfeige verſetzte, und ſofort einen Revolver und ſchoß Huppert in die Herzgegend. Außerdem drangen Huppert noch 25 Schrotkörner in die Bruſt. Der Schwerverletzte wurde in das Brebacher Krankenhaus gebracht, wo ter wurde von der Polizei ſeſtgenommen und dem Gerichtsgefängnis zugeführt. Böſe Folgen einer Auseinanderſetzung — Oberhauſen, 2. April. In der Nacht zum Oſtermontag kam es auf der Ruhrorter Straße zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen einem Motorrad⸗ fahrer, deſſen Beifahrer und mehreren Paſſanten. Als der Streit hitzig wurde, feuerte der Beifahrer zwei Schüſſe ab. Der Motorradfahrer wurde in den Kopf getroffen und brach tot zuſammen. Von der zweiten Kugel wurde ein Paſſant leicht verletzt. Der Täter wurde feſtgenommen. Abenteuerliche Ballonfahrt zweier franzöſiſcher Jugenieure 5 — Paris, 3. April. Eine abenteuerliche Ballon⸗ fahrt, die am Montag abend in Candas bei Amiens ihren Abſchluß fand, haben zwei franzöſiſche Ballon⸗ fahrer hinter ſich. Zwei junge Ingenieure waren am Oſterſonntag in der Nähe von Amiens aufgeſtie⸗ gen, ohne anſcheinend über beſondere Erfahrungen auf dem Gebiet der Ballonfahrt zu verfügen. Als ſie in den Abendſtunden in unmittelbarer Nähe von Amiens landen wollten, ſtießen ſie mit der Gondel gegen eine elektriſche Leitung. 5 Der Anprall war ſo heftig, daß einer der beiden Inſaſſen, der als einziger einige Führerkenntnis be⸗ ſaß, herausgeſchleudert wurde. Der Ballon, der da⸗ der an Höhe und trieb die ganze Nacht über der Gegend einher. Erſt am Montag ſackte er langſam ab. Hierbei ſtieß die Gondel gegen eine Baumkrone, ſo daß der Ballon vollkommen vernichtet wurde. Der übriggebliebene Inſaſſe erlitt leichte Verletzungen, konnte ſich aber noch zur nächſtliegen⸗ den Gendarmerieſtation begeben, wo er Bericht über ſeine abentenerliche Fahrt erſtattete. Die Leichs ſeines unglücklichen Begleiters wurde nach langem Suchen gefunden. PPPPPPPPPPPUPPPPPTPPTPPTTTTTTTTTTTTT—————————PPPPPPPPPPPPP————PPPP———PPPP PT———̃̃Bñ» ꝰ ꝰꝰꝰꝰꝰB———Pꝑ ꝑ p P p ¶P—půp ꝰ ꝓP p ꝰVB»cꝛ’ ꝰ‚’ Üñ̊ ͥ ꝛ ꝛ ꝰ ꝰ ꝰꝰꝰ ꝰ» ¶ ꝰ. ꝰꝰꝰB ꝰ ꝰ ꝰ ꝰꝰꝰꝰ ꝰ ꝰ ꝰꝰ ꝰ ꝰꝰꝰ ¶— ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ p ᷣ PP—— ↄↄↄYꝓꝓꝓꝓBꝓXPP————TT———————— Heinrich Schütz: Matthäus-Paſſion Aufführung in der Trinitatis⸗Kirche Die in kürzeſtem Abſtand erfolgte Wiederbe⸗ lebung zweier bedeutender Werke von Heinrich Schütz läßt erkennen, wie das Intereſſe für die Hinterlaſſenſchaft des großen Meiſters in immer weiteren Kreiſen erwacht. Während die Opern von Händel, die man meiſt mit umfangreichen Retuſchen der deutſchen Bühne wieder zu gewinnen ſuche, bald wieder in der Verſenkung verſchwunden ſind, ſtrahlen die Paſſionen von Schütz eine unyerwüſt⸗ liche Lebenskraft aus, mit der bis vor wenigen Jähren auch die begeiſtertſten Schützen⸗Pioniere kaum zu rechnen wagten. So offenbart auch die Matthäus⸗Paſſion, die der verdienſtvolle Leiter des Chores für alte Muſik, Hermann Pfautz in der Trinitatis⸗Kirche zu klingendem Leben erweckte, unvergängliche Werte. Die Aufführung ſelbſt war mit aller er⸗ denklichen Sorgfalt vorbereitet. Mit Rüchſicht dar⸗ auf, daß die Paſſion zur Wiedergabe innerhalb des Gottesdienſtes beſtimmt war und die Gemeinde ſelbſt bei den Chorälen mitſang, hat Arnold Men⸗ delsſohn, deſſen pietätvolle Bearbeitung der Auf⸗ führung zu Grunde lag, in Anknüpfung an den alten Brauch jene Stellen bezeichnet, wo ſich Cho⸗ räle am beſten einfügen laſſen. Die ausgedehnten Solo⸗Stellen wurden mit einer ſtilvoll ausgearbei⸗ teten Begleitung verſehen, die Georg Enders am Harmonium mit liebevoller Einfühlung wiedergab. An Stelle des ſehlenden Vorſpiels trug Organiſt Friedrich Nagel eine Choral⸗Improviſation von Samuel Scheidt vor, einem Zeitgenoſſen von Schütz, die die weihevolle Stimmung geſchickt vorbereitete. Herr Nagel verſtand es ferner vorzüglich, kleine Ueberleitungen zu den Chorälen zu ſchaffen, die er dann mit kräftigen Regiſtern der vollen Orgel wirk⸗ ſam unterſtützte. Der Schwerpunkt der Paſſion liegt allerdings auf der Erzählung der heiligen Handlung, wobei Schütz eine unübertroffene Gabe der dramatiſchen Charakteriſtik an den Tag legt. Für die Partie des Chriſtus war Fritz Seefried gewonnen worden, der die Worte dͤes Erlöſers mit jener Hoheit und Würde umkleidete, die für dieſe Aufgabe unerläßlich iſt. Die glückliche Löſung dieſer Aufgabe iſt um ſo höher zu bewerten, als der Sänger, ohne bei der Begleitung irgend eine Stütze zu finden, nur auf ſein Stilgefühl angewieſen iſt. In den kleineren Partien des Kaiphas, Pilatus, Judas bekundete Alfred Wohlgemut eine beachtliche Begabung für den Oratoriengeſang, wobei auch ſeine muſi⸗ kaliſche Sicherheit und geſangliche Durchbildung hoch anzuſchlagen iſt. Günther Arndt(GBerlin) entfaltete als Evangeliſt einen lobenswerten Eifer, ließ aber in der Tongebung die nötige Lockerheit vermiſſen. Zu erwähnen ſind noch drei nicht namentlich angeführte Soliſten. „Der numeriſch nicht ſtarke, aber von Hermann Pfautz trefflich geſchulte„Chor für alte Muſik“ entledigte ſich ſeiner Aufgaben, namentlich, was In⸗ tonation und dramatiſche Schlagkraft anbelangt, mit bemerkenswerter Sicherheit. Die ſorgfältig vor⸗ bereitete Aufführung hinterließ bei allen Zuhörern leinen tiefen Eindruck. eb. eeee 1e, Ein Gaſtſpiel Rudolf Bockelmanns im Natio⸗ naltheater. Rudolf Bockelmann der gefeierte Heldenbariton der Berliner Staatsoper, iſt vom Na⸗ tionaltheater zu einem einmaligen Gaſtſpiel für Samstag, den 7. April gewonnen worden. Der Künſtler ſingt in Wagners„Walküre“ die Par⸗ tie des Wotan, mit der er bei den Bayreuther Feſtſpielen von 1933 beherrſchend hervorgetreten iſt, Ernennungen bei der Univerſität Heidelberg Der Rektor der Univerſität Heidelberg hat mit Wir⸗ kung vom 1. 4. 1934 bis zum 30. 9. 1934 ernanut: Pro⸗ feſſor Dr. Stein zum Kanzler der Univerſität, Prof. Dr. Himmel zum Vizekanzler. In den Füh⸗ rerrat wurden berufen: Prof. Stein, Prof. Him⸗ mel, Medizinalrat Dr. Kunſtmann und cand. med. Scheel. Weiter hat der Rektor ernannt: Prof. Dr. Jelke zum Dekan der Theologiſchen Fakultät(Stell⸗ vertreter: Prof. Dr. Odenwald), Prof. Dr. Engiſch zum Dekan der Inriſtiſchen Fakultät(Stellyertreter: Prof. Dr. Ulmer), Prof. Dr. Bremſer zum Dekan der Mediziniſchen Fakultät(Stellvertr.: Prof. Dr. Schneider), Prof. Dr. Güntert zum Dekan der Phi⸗ loſophiſchen Fakultät(Stellvertreter: Prof. Dr. Brinkmann), Prof. Dr. Erdmannsdörffer zum De⸗ kan der Naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakul⸗ tät(Stellvertreter: Prof. Dr Vogt).— Zu Sena⸗ toren hat der Rektor ernannt: Die Mitglieder des Führerſtabes, den Führer des SA⸗Hochſchulamtes, 3 0 4 3 N eeeeeeeeeeeee 5F5 J7 0T Truppführer Neumann, die Dekane, ferner: Prof. Dr. Endemann, Prof. Dr. Krehl, Prof. Dr. Kal⸗ lius(Stellvertreter: Prof. Dr. Eichholtz), Prof. Dr. Panzer(Stellvertreter: Prof. Dr. Hopps), Prof. Dr. Zintgraff(Stellvertreter: Prof. Dr. Hirth), Priv.⸗ Dogent Dr. Nieland(Stellvertreter: Prof. Dr. Wahle), Priy.⸗Dozent Dr. Wendland(Stellvertreter: Prof. Dr. Schrade). Badiſche Woche im Karlsruher Staatstheater. Das Badiſche Staatstheater veranſtaltet im Mai eine„Badiſche Wochel, deren Spielplan aus⸗ ſchließlich badiſchen Dichtern und Komponiſten ge⸗ widmet ſein ſoll. Im Vordergrund dieſer Veran⸗ ſtaltung ſteht die Uraufführung eines großen Dra⸗ Ein eigenartiges Zuſammentreffen will es, daß noch ein weiterer badiſcher Geiſtlicher Jakob Lauthin dieſen Maitagen zu Wort kommen wird. Sein Schau⸗ ſpiel„Karthago“ fand bei der kürzlichen Urauf⸗ führung am Landestheater in Coburg begeiſterte Aufnahme. In der Oper vermittelt das Staats⸗ theater die Bekanntſchaft mit gwei Werken badiſcher Komponiſten,„Was ihr wollt“ von Arthur Ku⸗ ſterer und„Schwanenweiß“ von Julius Weißmann. Neue Kompoſitionen Vollerthus. Georg Vollerthun arbeitet augenblicklich an einer Ba⸗ eeee ee Wube mas„Saul“ von Pfarrer Wilhelm M. Senn. rock⸗Suite für Orcheſter und an einem neuen Lieder⸗ heft„Vier Lieder aus Niederdeutſchland“. Die Lie⸗ der bauen ſich auf Texten des niederdeutſchen Dich⸗ ſamkeit“ Brahms vertont hat. 2e Ein Theaterſkandal in Rom. Im Königlichen Opernhaus in Rom kam es bei der Premiere des neuen Werkes von Malipiero, der„Ge⸗ ſchichte des vertauſchten Sohnes“, zn einem der größten Theaterſkandale der letzten Jahre. Die Urſache lag einerſeits darin, daß das Publikum den Text Pirandellos als eine Be⸗ hinderung des Komponiſten in der Entfaltung ſeines vollert Könnens ablehnte, andererſeits führte der Kampf zwiſchen den Anhängern der Moderne und denen des alten Stils zu lärmenden Beifallskund⸗ gebungen und ebenſo heftigen Gegendemonſtratio⸗ nen. Die gleiche Oper erlebte bekanntlich vor eini⸗ ger Zeit ihre deutſche Uraufführung in Darmſtadt, wo ſie allerdings zwangsweiſe un⸗ mittelbar darauf vom Spielplan verſchwand. —— Sag nicht Von Chriſtian Morgenſtern. Sag nicht: dies iſt nicht vorzuſtellen, nicht auszudenken! Eines Tages erſcheint ein Menſch beſtimmten Schlages und ſteigt hinunter zu den Quellen. Und trägt vom Urborn der Natur zwei Hände voll ins lichte Leben. Und als Erfahrung bleibt gegeben, was Vorzeit nur als Traum erfuhr. Und wie ſie kommen all und trinken, verwandelt Sinn ſich und Geſicht: wie Schleier ſcheint's hinwegzuſinken, und Dunkelſtes wird ſeltſam licht. Heute früh wurden die Verſuche, zu ihm zu gelangen 4. von den Berliner Bahnhöfen ins⸗ der darauf Huppert zu Hilfe rief. Schuhmacher zog er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Der Tä⸗ durch weſentlich erleichtert war, gewann ſofort wie⸗ ters Hermann Allmers auf deſſen„Feldein⸗ 5 1 boten iſt. Dienstag, 3. April 1934 Die Siadiseite Mannheim, den 3. April. Vier Waloòͤbrände Geſtern nachmittag um 14.03 Uhr wurde die Be⸗ rufsfeuerwehr nach dem Käfertaler Wald in der Nähe des Karlſtern(Diſtrikt I, 17) gerufen. Dort war durch Wegwerfen brennender Streichhölzer oder brennenden Rauchmaterials ein Walöbrand ent⸗ ſtanden, der durch das tatkräftige Eingreifen einiger Spaziergänger gelöſcht wurde. Durch Abgraben und Abdecken mit Sand wurde jede weitere Gefahr be⸗ ſeitigt. Ein weiterer Alarm erfolgte um 18.58 Uhr wiederum nach dem Käfertaler Wald(Diſtritt I, 16). Auch hier wurde der Brand durch Spaziergänger gelöſcht, ſo daß die Brandſtelle nur abgegraben und abgedeckt zu werden braucht. Nach Angabe des Forſtperſonals konnten zwei weitere Brände recht⸗ zeitig im Keime erſtickt werden. In allen Fällen ſind die Brände wohl darauf zurückzuführen, daß brennende Streichhölzer oder Rauchreſte achtlos weggeworfen wurden. Auch durch unſachgemäße Kochſtellen können Waldbrände ent⸗ ſtehen. Im Zuſammenhang hiermit ſei darauf hingewieſen, daß das Rauchen und Anzün den von Feuer im Walde polizeilich ver⸗ Ganz abgeſehen davon ſollte jeder be⸗ ſtrebt ſein, durch Umſicht den Waldbeſtand nicht zu gefährden. Bietet doch gerade der Käfertaler Wald einer großen Anzahl von Volksgenoſſen die not⸗ wendige Erholung. Ein drittes Mal wurde die Berufsfeuerwehr um 20.37 Uhr gerufen und zwar nach dem A öolf⸗ Hitler⸗Kealgymnaſium. Durch ſchlechten Auftrieb war auf dem Dache des Schulgebäudes eine Rauchanſammlung beobachtet worden, ſo daß ein Feuer vermutet wurde. Nachdem für beſſeren Rauch⸗ abzug geſorgt war, konnte die Berufsfeuerwehr ab⸗ rücken. Um 22,36 Uhr wurde dic Berufsſeuerwehr nochmals nach der Hochuferſtraße Ecke Hohwieſen⸗ weg gerufen. Dort brannte ein morſcher Baum. Er wurde umgelegt abgelöſcht und aus dem Wege geräumt. Am Sonntag vormittag hatte die Berufsfeuer⸗ wehr in der Herrlachſtraße 7 in Neckarau einzu⸗ Kreifen. Infolge Glanzrußbildung war ein Ka⸗ minbrand ausgebrochen. Die Gefahr wurde durch Auskehren des Kamins beſeitigt. Volizeibericht vom 3. April Verkehrsunfälle. Eine Radfahrerin, die am Samstag nachmittag auf der Straße zwiſchen P und 2 7 von zwei noch unbekannten Radfahrern ange⸗ ſahren wurde, ſtürzte und erlitt am linken Knie Prellungen. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt.— Am Samstag abend ſtieß in der Hauptſtraße in Feudenheim ein Radfahrer mit einem Kleinkraftrad zuſammen, wobei der Kraftradfahrer am rechten Arm leichte Prellungen und der Rad⸗ fahrer eine Mittelfußquetſchung erlitt.— Auf der Kreuzung Römer⸗ und Schulzenſtraße in Wall⸗ ſtadt ſtieß geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraftrad zuſammen. Der Kraftrad⸗ fahrer und deſſen Ehefrau ſtürzten. Beide klagten über Schmerzen im Kopf und an den Füßen. Die Fahrzeuge wurden beſchädigt.— In den geſtrigen Abendſtunden ſtieß in der Seckenheimer Hauptſtraße ein Kraftrad mit einem Radfahrer zu⸗ ſammen. Beide Fahrer erlitten durch Sturz Hautabſchürfungen. Das Fahrrad wurde ſtark be⸗ ſchädigt.— In der Relaisſtraße ſtießen in ver⸗ gangener Nacht zwei Perſonenkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß beide Fahrzeuge abgeſchleppt werden mußten. Perſonen kamen hierbei nicht zu Schaden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den letzten dͤͤrei Tagen insgeſamt 45 Perſonen angezeigt. Irſhlingsfeſt im Friedrichspark Ein einziges großes Frühlingsfeſt waren die Feiertage im Friedrichspark. Boten doch die Gar⸗ tenanlagen in ihrem im Werden begriffenen Früh⸗ lingsſchmuck beſondere Reize. Hinzu kam noch, daß der Wind, der anderwärts vielfach die Wärme⸗ entwicklung der Sonne beeinflußte, im Park ſelbſt kaum zu ſpüren war. Man konnte ſich unbedenklich auf einer Bank niederlaſſen. Es ſoll ſogar Park⸗ beſucher gegeben haben, denen es in der Sonne zu heiß war. Der Beſuch am erſten Oſterfeiertag war recht zufriedenſtellend. Wer von den alten und neuen Freunden des Friedrichsparks erſchienen war, brauchte dies nicht zu bedauern, Für Unterhaltung ſorgte die Kapelle Becker. Am Oſtermontag hatte es ſich offenbar ſchon herumgeſprochen, wie ſchön es im Friedrichspark iſt, denn der Beſuch war weſent⸗ lich ſtärker als am Sonntag. Das Konzert wurde an dieſem Tage von der Kapelle Homann⸗ Webau beſtritten. Auch im Saal gab es am Oſtermontag ein Früh⸗ kingsfeſt, das bei der tanzluſtigen Jugend aller⸗ größten Anklang fand. Die Wände des großen Saales zierten Riéſenblumen und zarte Frühlings⸗ ſträucher, wie auch die Bühne dem Charakter des Feſtes entſprechend hergerichtet war. Zum Tanz ſpielte die Kapelle Matz. Da die Muſiker unermüd⸗ lich waren, brauchten ſich die Tanzpaare nicht zu be⸗ klagen. Zwiſchendurch erfreuten künſtleriſche Dar⸗ bietungen. Lene Kamuff ſtellte ſich in ihrer be⸗ kannten Knorzenbachtype vor und brachte mit ihrem ſchlagfertigen Mundwerk und mit ihrer Mannamer. Schprooch die Zuhörer tüchtig zum Lachen. Das vier⸗ köpfige Iſe Ernſt⸗Ballett tanzte ſehr anmutig den„Frühlingsſtimmenwalzer“ und ſchließlich den Holzſchuhtanz aus„Zar und Zimmermann“. Wie ſehr die Darbietungen gefallen hatten, zeigte der ſtarke Beifall, der ſich zum Schluß ſo ſteigerte, daß der Holzſchuhtanz wiederholt werden mußte. In den Sälen, die vollbeſetzt waren, gab es erſt nach Mitter⸗ nacht etwas Platz. Aber auf der Tanzfläche ging es bis zur Polizeiſtunde recht eng zu, denn die Tanzluſt war groß. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgade 9 * * 0 * 4 — 2— 4 25———————— — Bennſahrer Campbells Sch n — 2¹ Rennfahrer sind wie die Spieler „Ich ſage Ihnen, Charlie“, wiederholte er immer wieder,„bevor ich nicht die 400⸗Kilometer⸗Grenze er⸗ reicht habe, werde ich nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder wird es Wahnſinnige geben, die jeden auf⸗ geſtellten Rekord zu brechen verſuchen. Das aber verſpreche ich Ihnen: an dem Tage, an dem mein Tachometer das erſte Mal 400 Kilometer zeigt, mache ich Schluß mit dieſer Raſerei.“ Ich nahm dieſe ſicherlich ernſt gemeinten Beteue⸗ rungen ſehr ſkeptiſch auf. Ich habe nämlich Aehn⸗ liches nur allzuoft von allen möglichen Rennfahrern gehört. Wenn man auf die Brooklandsbahn kam, rollte ſtets das gleiche Drama mit zahlreichen verſchiedenen Helden ab. Wagen auf Wagen donnern vorbei. Noch liegt „er“ gut. Jetzt holen die Favoriten auf. Monoton verkünden die Lautſprecher die Runden und das Tempo. Die Hetzjagd wird immer toller. Wie ein Aufblitzen ziſchen die ſchweren Wagen vorüber. Plötzlich ſchweigen Rundenzähler und Lautſprecher über„ſein“ Schickſal. Was iſt los? Um Gottes willenll Iſt es nur eine Reiſenpanne! Oder...2 Er iſt doch nicht etwa ge⸗ ſtürzt? Das Herz klopft bis an den Hals. An der Box ſehen ſich käſebleiche Geſichter in irr flackernde Augen und verſuchen verzweifelt, krampfhaft zu lächeln. Sicherlich iſt ihm nichts geſchehen, ſoll das heißen! Aber der jäh aufflammende Gedanke: Vielleicht liegt... er... zerſchmettert in der Kurve?! ſteht ihnen allen viel lesbarer an der Stirn geſchrieben. Da... da.. iſt das nicht der allen ſo vertraute „Ton“ ſeines Wagens? Jetzt raſt er vorbei! Alles winkt ihm zu! Der Frau ſteigen die Tränen in die Augen. Und dann lächelt ſie. Wieder einmal iſt alles gut gegangen! Wie oft kann es noch weiter ſo gut gehen? Dieſe Minuten ſind ja grauenhaft! Ein⸗ fach unerträglich! Nun, das iſt das letzte Rennen, das er fährt! Dafür wird ſie ſchon ſorgen! Schluß mit dieſem Wahnſinn! Oder iſt das alles nicht etwa glat⸗ ter Wahnſinn? Schließlich iſt jedes Rennen einmal zu Ende! Und wenn ſich der Jubel des Publikums um die Helden beruhigt hat, ſind ſie ihren Getreuen wieder ergeben. „Das iſt das letzte Rennen, das Du gefahren biſt! Dafür werde ich ſorgen!“ ſagt die Frau, nachdem ſie ihn unzählige Male geküßt und an ihr Herz gedrückt hat. Manager, Mechaniker und Helfer ſtehen, ein glückſtraßlendes Lächeln auf den mit Staub und Oel verſchmierten Geſichtern, beſeligt daneben. Und der Held gibt ſeiner beſſeren Hälfte noch einen, aber wirklich für'ne Weile, den letzten Kuß und ſagt: „Du haſt recht, mein Liebling! Als ich hinter der Nordkurve wegen dieſes verdammten Vergaſers lie⸗ gen blieb, da ſpürte ichs förmlich, was Du für eine Angſt ausgeſtanden haben mußt, bis ich mit Verſpä⸗ tung an euch vorbeikam. Nur noch dieſe Saiſon, dann iſt Schluß mit dem Rennen! Wir kaufen uns irgendwo eine Auto⸗ garage, und dann fangen wir erſt einmal an zu leben!“ Dann gibt's noch einen allerletzten Kuß! Beide glauben in dieſem Augenblick wirklich ehrlich daran, daß dieſes nervenzermürbende Leben aufhören wird. Sie glauben daran bis zum nächſten Jahr, bis die neue Saiſon beginnt. 'LLLLn!! QN333—:;—..—ke—.:....—exk;xkkxnhk——k— Na, und dann fängt das alte Lied wieder von vorne an! Er ſitzt am Steuer, der Manager, der Mechaniker, die Helſer ſind an der Erſatzteilbox. Und ſie? Sie hält wieder die Tafel mit dem Geheim⸗ zeichen und wieder knattern die Motore. Nach ſolchen vielfältig wiederholten Erfahrungen ſollte ich Malcolm Campbells Verſprechen glauben, daß er mit 400 Km. den Autorennſport aufgeben werde? Nein, Mr. Campbell! Selbſt wenn Sie die Ge⸗ ſchwindigkeit eines Lichtſtrahles erreichten, aus eige⸗ nem freien Willen werden Sie den Sport nicht auf⸗ geben! Der Moior mordei seine Bezwinger In aller Stille hatte die Sunbeam Motor Car Co. einen Wagen gebaut, der alles übertraf, was man je als Auto zu bezeichnen gewohnt war. Selbſtverſtänd⸗ lich ſollte kein anderer als Major Segrave, der zwei Jahre vorher einen Sunbeam⸗Wagen zum Siege ge⸗ führt hatte, das Wunderwerk ins Rennen fahren. Diesmal machte man nicht ſoviel Reklame wie 1927. In aller Stille wurde der Rennwagen nach Floridu gebracht und drei Tage vor der Rekordfahrt über⸗ raſchte man die Welt mit der Nachricht, daß Major Segrave mit ſeinem neuen„Goldenen Pfeil“ in Day⸗ tona Beach ſtarten werde, um den Weltrekord Ray Keechs zu brechen. Während Campbell in Südafrika den Bau der Rennbahn von Verneuk⸗Pan beauf⸗ ſichtigte, fuhr Major Segrave mit ſeinem„Goldenen Pfeil“ die unfaßbare Geſchwindigkeit von 372,478 Stundenkilometer heraus. Wieder war das Blaue Baud für die Strecke von einem Kilometer von einem Engländer gewonnen. Und wer hätte es damals geahnt, daß Segrave nie wieder ſeinen„Goldenen Pfeil“ beſteigen ſollte! Zwei Tage nach dieſem Sieg ſetzte ſich der junge Amerikaner Lee Bible, von dem heißen Wunſch be⸗ ſeelt, den Weltrekord für Amexika zurückzugewinnen, in ſeinen Triplex⸗Wagen— mit einem ſolchen hatte vor ihm Ray Keech den Weltrekord gewonnen— und fuhr ein Rennen, das wohl beiſpiellos in der Ge⸗ ſchichte des Autoſportes bleiben wird. Major Segrave hielt ſich bei Lee Bibles Rekord⸗ verſuch auf der Bahn auf und war bereit, ſofort den „Goldenen Pfeil“ noch einmal zu beſteigen, wenn ſein Rekord von 372 Km. überboten werden ſollte. „Anfangs glaubte ich nicht, daß es Bible gelingen würde!“ erzählte Segrave ſpäter.„Schon zwei Tage vorher fuhr der Amerikaner im Training und machte die ungeheuerſten Anſtrengungen, um die Spitzen⸗ leiſtung für Amerika zurückzugewinnen. Sein Wagen war während meiner Fahrt den ganzen Tag über in Bereitſchaft. Plötzlich fuhr er los. Meine Freunde und ich ſtanden in unmittelbarer telephoniſcher Verbindung mit allen längs der Bahn eingerichteten Meilenſtationen. Als der Amerikaner anfuhr, verkündete der Lautſprecher:„Triplex ge⸗ ſtartet“. Ein oder zwei Sekunden ſpäter kam die Meldung: „Triplex paſſierte die erſte Meile!“ Alles war noch Anlauf und doch erreichte der Junge ſchon im erſten Lauf eine Geſchwindigkeit von 183 Kilometer. Ich geſtehe, ich hielt den Atem an und erwog ernſthaft die Möglichkeit, daß Bible meinen Rekord ſchlagen würde. Meine Leute wurden unruhig. Wieder der Lautſprecher:„Triplex hat den Anlauf von 8 Meilen im Rekordtempo zurückgelegt!“ Raofahrer als Verkehrsſünder Vom Polizeipräſidium Mannheim er⸗ halten wir folgende beachtenswerte Zuſchrift: Der Artikel„Die Radfahrer im Straßen⸗ verkehr“ in der Abendausgabe vom 16. März ſiel anſcheinend nicht auf fruchtbaren Boden. An dret Tagen der letzten Woche fanden wieder im ganzen Stadtgebiet Verkehrskontrollen ſtatt. In dieſen oͤrei Tagen wurden 969 Radfahrer teils von den Polizeibeamten an Ort und Stelle ge⸗ bührenpflichtig verwarnt, teils haben ſie Beſtrafung durch das Polizeipräſidium noch zu erwarten. In der gleichen Zeit wurden in 111 Fällen Verſtöße von Kraftfahrzeugführern gegen die Kraftfahrzeugverordnung feſtgeſtellt. Die weitaus größte Anzahl von Radfahrern gelangte zur Anzeige, weil ſie es unterlaſſen hatten, die Veränderung der Fahrtrichtung durch ein Zeichen anzuzeigen, wozu ſie nach den Beſtimmungen der Straßenver⸗ kehrsordnung verpflichtet ſind. Im großſtädtiſchen Verkehr muß dringend verlangt werden, daß ein Radfahrer vor allem an verkehrsreichen Punkten ein Zeichen gibt, wenn er aus ſeiner Fahrtrichtung nach der Seite abbiegen will. Durch das Nichtanzeigen der beabſichtigten Fahrtänderung wurden durch Radfahrer ſchon zahlreiche Zuſammenſtöße ver⸗ urſacht. Oft mußte auch feſtgeſtellt werden, daß Perſonen oder Gegenſtände, die die Be⸗ wegungsfreiheit beeinträchtigten, auf dem Fahrrad mitgeführt wurden. Erfreulich iſt, daß verhältnismäßig wenig Radfahrer wegen Fah⸗ rens ohne Licht zur Anzeige gelangten. Bei den Kraftfahrzeugen iſt zu bemängeln, daß dieſe oft in ſehr raſcher Fahrt, ohne vorher Signal zu geben, über Straßenkren⸗ zungen fahren. Es wird auch oft vor allem von Krafträdern ver⸗ ſäumt, die Veränderung der Fahrtrichtung durch ein Zeichen anzuzeigen. Als ein beſonderer Miß⸗ ſtand iſt anzuſehen, daß Kraftfahrzeuge ver⸗ kehrshindernd auf den Straßen auf⸗ geſtellt werden. Es muß ſo viel Diſziplin und Rückſichtnahme auf andere Fahrzeuge von jedem Kraftfahrer erwartet werden, ͤͤaß er vor allem in den engen Straßen der Innenſtadt ſeinen Wagen nicht ſtehen läßt, wenn auf der gegenüber liegenden Seite ſchon ein Fahrzeug ſteht. Der Verkehr in den Straßen darf unter keinen Umſtänden durch ſtehende Fahrzeuge behindert werden. Daß die Straßen bahn nicht links überholt werden darf, wird von vielen Kraft⸗ fahrern überſehen. Wenn ein Kraftfahrzeug in ſchneller Fahrt einen Straßenbahnwagen links überholt, ereignet ſich nur zu raſch ein Zuſammen⸗ ſtoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, das inſolge der Straßenbahn nicht geſehen werden konnte. Das Polizeipräſidium iſt daher gezwungen, bei dieſem Verſtoß empfindlich zu beſtrafen. An Straßenbahnhalteſtellen muß angehalten oder es darf nur im Schritt vorbeigefahren werden. Eine große Anzahl Kraftfahrzeugführer gelangte zur Anzeige, weil die Kennzeichen verroſtet oder verbeult und infolgedeſſen unleſerlich waren. Auch ſind oft die hinteren Kennzeichen nicht genügend beleuchtet. Bei Kontrollen der Papiere der Kraftfahr⸗ zeuge muß in zohlreichen Fällen feſtgeſtellt werden, daß die Steuerkarte abgelauſen iſt, ſo daß Anzeige an das Finanzamt erſolgen muß. Es iſt zu hoffen, daß jeder, der in den letzten Tagen verwarnt oder beſtraft wurde, ſich dies zur Lehre dienen läßt, ſo daß bei den nächſten Ver⸗ kehrskontrollen feſtgeſtellt werden kann, daß ſich die Verkehrsbiſziplin in Mannheim gebeſſert hat. ene alzgrãberabenieuer aui iropischer Insel/ Ein Taisachenberichi von Cari Peiersen Ich kletterte in meinen Wagen, der nur ein paar Meter entfernt von meinem Standplatz auf mich wartete, am Nordende der Bahn, dem Start gegen⸗ über. Die Stimme des Anſagers am Lautſprecher über⸗ ſchlug ſich vor Aufregung:„Triplex fährt jetzt in die Stoppſtrecke ein!“ Dann einige Sekunden neuen Weltrekord!“ Meine Freunde ſahen mich an. Maxwell, dem erſten Mechaniker, liefen die dicken Tränen übers Geſicht. Jetzt kommt die Rückfahrt, Der Lautſprecher verkündet:„Triplex wendet für die Rückfahrt!“ „Triplex hat die 8 Meilen Anlauf zurückgelegt!“ „Triplex fährt in die Probeſtrecke ein!“ Mit bloßem Auge ſehe ich den Wagen kommen. Plötzlich ſchwenkt er ab, von der See in die Sand⸗ düne hinein. Von meinem Platz aus ſehe ich eine große Staub⸗ und Dunſtwolke und darin einen ſchwarzen Punkt, der gut ſechs Meilen in das Land hineinraſt. Plötzlich verſchwindet dieſer Punkt— eine größere Wolke erhebt ſich, Flammen ſchießen daraus empor. Furchtbares hat ſich ereignet! Zwei Sekunden ſpäter die Stimme des Anſagers: „Triplex hat ſich überſchlagen und iſt total zer⸗ trümmert!“ Ich eile zur Unfallſtelle. Auch Segrave schwöri ab Der Wagen iſt ein Schrotthaufen, Bible ſelbſt vollkommen zerfetzt. Bei einem Tempo von 325 Kilometer hat er die Herrſchaft über den Wagen verloren. Das Auto überſchlug ſich mehrere Male und tötete auch den Photographen Traube, der hier Poſten gefaßt hatte. Bible wurde als ſchrecklich verſtümmelte Leiche unter den Trüm⸗ mern ſeiner Maſchine hervorgeholt. Mr. White, der Beſitzer des Wagens, erlitt durch den Tod ſeines jungen Fahrers einen Nervenzuſammen⸗ bruch und mußte in die Unfallſtation gebracht wer⸗ den. Ich begab mich ſofort zum Schiedsrichter⸗ kollegium und erklärte, daß ich von weiteren Ver⸗ ſuchen Abſtand nähme. Ich mache Schluß mit die⸗ ſer Raſerei und ich werde auch nicht eine einzige Rekordfahrt mehr mit dem Auto unternehmen. Noch am gleichen Tage verfrachtete ich meinen„Goldenen Pfeil“ nach Neuyork, um ihn von dort nach Eng⸗ land ſchaffen zu laſſen. „Ich werde dieſen Wagen nicht mehr beſteigen.“ Und Major Segrave blieb ſeinem unter dem Eindruck dieſes ſchrecklichen Unſalls gegebenen Ver⸗ ſprechen treu,— ein ganzes Jahr lang hat er den „Goldenen Pfeil“ nie mehr beſtiegen und auch auf keinem anderen Wagen einen Rekordverſuch unter⸗ nommen. Moioorboi rächt sich für die Bezwingung des Bruders Auio Da beſteigt Major Segrave, ſchlank, ſehnig, hoch⸗ aufgeſchoſſen, braun gebrannt, ein Moorboot, um den Weltrekord im Motorbootfahren des Ameri⸗ kaners Garwood von 92,18 Meilen in der Stunde zu brechen. Segraves Boot,„Miß England 1I“, koſtete 14.000 Pfund. Wieder hat Charles Wake⸗ field, der Oelkönig, den Bau finanziert. Segrave iſt ſein Schützling.(Fortſetzung folgt.) ſpäter:„Triplex fährt * Ein Benzmodell von 1898 konnte man heute morgen in der Heidelberger Straße beſtaunen. Ge⸗ ſteuert wird dieſes alte Benzinvehikel von einem Herrn Löck, der in Bad Neuenahr eine Garage be⸗ ſitzt und mit ſeinem Benzveteranen bereits die be⸗ trächtliche Strecke von 4200 Kilometer zurückgelegt hat. Seine Reiſe führte ihn durch ganz Deutſchland. Er kommt jetzt von der Pfalz und will in Richtung Frankfurt a. M. unſere Stadt wieder verlaſſen. Da es ſich um eine 5000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Deutſch⸗ land handelt, fehlen nunmehr noch 800 Kilometer, um das geſteckte Ziel zu erreichen. ** Seinen 80. Geburtstag feiert heute Herr Kark Wolz im Altersheim auf dem Lindenhof. ** Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Kraftwagenführer Hermann Schulz mit ſeiner Gattin Suſanna geb. Wüſtner, Rheindammſtr. 25. ** Schwer verletzt wurde, wie uns aus Seelbach, Amt Lahr, gemeldet wird, das einzige Kind eines Mannheimer Bäckermeiſters, deſſen Frau aus Seelbach ſtammt, ein ſechs Jahre alter Knabe, der bei ſeinen Großeltern in Seelbach zu Beſuch weilte. Das Kind geriet, als es mit einigen Arbeitern im Walde war, unter ein beladenes Holzſubrwerk und erlitt namentlich am Kopfe ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß noch nicht mit Sicherheit feſtſteht, ob das Kind mit'dem Leben davonkommt. Am ſelben Tage ſtarb der Großvater des Kleinen, der 72 Jahre alte Kaufmann Xaver Herrmann. ** Inr Förderung der Holzſchnitzerei im Schwarz⸗ wald werden neue Muſter für gangbare Holz⸗ ſchnitzereien vom Badiſchen Landesgewerbeamt Karlsruhe angekauft. Nähere Angaben über Art und Ausführung der geſuchten Muſter ſind koſtenlos vom Landesgewerbeamt beziehlar. Einlieferung der Ar⸗ beiten bis 1. Mai. 4* ——— 8 3 9 3 * 8 0 A. Seite/ Nummer 152 Dienstag, 3. April 1934 Der Oſterhas bei den Waiſenkindern Alljährlich am erſten Oſtertage bereiten die ver⸗ einigten Kaninchen⸗ und Geflügelzüch⸗ ter G roß⸗Mannheims armen Kindern auf der Oſterwieſe eine Freude. So iſt es Brauch bei üihnen ſeit 1926. Gleichwohl haben ſie es auch die letzten Jahre ſchlimmer Notzeit unſeres Volkes ge⸗ halten, während viele unter ihnen ſelbſt die Not im eigenen Haushalt kennen lernten. Das iſt Opfer⸗ änn. Oypferbereitſchaft des Herzens. Wie herrlich iſt es doch, aus hunderten Paaren glückſelig ſtrahlen⸗ der Kinderaugen Freude leſen zu dürfen. Welch' wunderbarer ſtummer Lohn und Dank! Draußen über der Oſterwieſe hinter den Zucht⸗ anlagen des Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtvereins „Vorwärts“ ſchwebte des Frühlings zarter Erſt⸗ lingshauch. Aus tauſend jauchzenden Kinderſeelen teilte ex ſich uns mit. In der Mitte des Platzes baute ſich Oſterneſt von rieſigen Ausmaßen auf. In weitem Abſtand ringsum waren Knaben und Mädchen aufgeſtellt. 45 Kinder hatte die Marien⸗ Waiſen⸗Anſtalt entſtand, 18 die NS⸗Kriegs⸗ opferverſorgung, Ortsgruppe Neckar⸗ ſt a dt, 97 die gleiche Ortsgruppe der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, 50 das Schifferkinderheim. Von der St. Joſef⸗Mädchenanſtalt waren 45 Mäschen gekommen, von der St. Anton⸗Knaben⸗ anſtalt 46, vom Evangeliſchen Waiſen⸗ haus in der Karl⸗Benz⸗Straße 45, vom Weſpin⸗ ſtüft 50, vom Kindheim Rheinau 100. Das Blindenheim hatte 30, der Verein für Kör⸗ verbehinderte 86 und das Städt. Kranken⸗ haus, Abtlg. Lungenkranke, ebenfalls 30 ge⸗ ſchickt. Weithin ſichtbar zwiſchen den Fahnen des Dritten Reiches leuchtete auf weißleinenen Plakatſtreifen „Frohe Oſtern!“ entgegen. In dankenswerter Weiſe hatten ſich der PO⸗Muſikzug Neckarſtadt, unter ſeinem Muſikzugführer Pg. Fath, und der MRännergeſangverein Konkordia unter dem Stab ſeines Ehrenchormeiſters Schellenber⸗ ein ger zur Verſchönerung des Feſtes ſelbſtlos zur Verfügung geſtellt. Des unſterblichen Beethoven „Die Ehre Gottes“ leitete den Beſcherungsakt ein. Nach dem„Gebet für's Vaterland“, das der Männer⸗ geſangverein Konkordia zum Vortrag brachte, und einem von den Mäochen des Evangeliſchen Wai⸗ ſenhauſes getanzten Reigen betonte der Führer der Vereinigten Klein⸗ tierzüchter, Herr K. Nagel, in einer herz⸗ lichen Auſprache die Verbundenheit ſeiner Gefolgſchaft mit allen Volksgenoſſen und ihre Freude über die endlich wehr gewordene Wende im Innern des deutſchen Menſchen, die ihn zu tiefer Volksgemeinſchaft führe. Ausklingend im dreifachen Heilgruß an unſeren geliebten Führer Abolf Hitler und mit dem gemeinſamen Geſang der deutſchen Hymne endete ſeine Anſprache. Die Erwartung in den Kinderherzen war inzwi⸗ ſchen auf den Höhepunkt geſtiegen. Die Hälschen reckten ſich, als ein Raunen über den Platz wogte: „Dort kommt der Oſterhas!“ Tatſächlich kam ex von ferne über den Weg ſpaziert, ein Wägelchen nach⸗ ziehend, aus deſſen Neſt der Haſenſohn hervorlugte. Hundertfältiges„Oh!“ und„Ah!“ aus Kindermund begrüßte ihn im Ring der Kleinen und Kleinſten. Und als beide am großen Neſt ſich niederließen, um all die ſchönen Oſtereier auszuteilen, da wurden der Kleinen Augen fragend groß. Neun bis zehn mit Liebe zur Sache bemalte Friſcheier und einen Schokoladehaſen enthielt jede Tüte. Die Größe des Schokoladehaſen erfahren wir am deutlichſten aus dem Munde eines echten Mannheimer Buben, der bei ſeinem erſten Anblick unwillkürlich ausrief:„A u was ſor en Weſcher!“ Zumindeſt doch ein Zei⸗ chen dafür, daß des Haſen Größe ſeine Erwartungen übertroffen hatte. Handſchlagwechſel mit dem Se⸗ nior der beiden Oſterhaſen quittierte dankend den Erhalt der Oſtertüte. Allein zehntauſend Friſcheier hatten die Züch⸗ ter zuſammen aufgebracht und den Kindern beſchert. Als die Knaben des Katholiſchen Waiſenhauſes St. Anton ein nettes Liedchen geſungen hatten, ſagte Oberlehrer Curth vom Evangeliſchen Waiſenhaus namens aller Beſchenkten in innigen Worten den Züchtern und allen Mithelfern an dieſem ſchönen Werk der Opferfreudigkeit tiefgefühlten Dank. Der Männergeſangverein Konkordia ſtimmte das Chor⸗ werk„Deutſchland, dir mein Vaterland“ an. Mit der Hauſeſchen Ouvertüre aus„Vaſantaſena“ und dem Großherzog⸗Friedrich⸗Marſch beendete darauf⸗ hin der PO⸗Muſikzug die Darbietungsfolge. Langſam lichtete ſich das Wieſenfeld. Frühling war über ihm aufgegangen, Frühling in Kinder⸗ herzen und im Herzen einer volksbewußten Gemein⸗ ſchaft. hgn. Fröhlicher Oſterabend im Roſengarten Wir müſſen es dahingeſtellt ſein laſſen, ob der Veranſtalter des Abends ſoviel zu lachen haben wird, wie die Beſucher. Nachdem ſie von allen Seiten nach vorn und der Mitte zuſammengerückt waren, konnte man ſehen, daß es doch nicht ſo wenig waren, wie es zunächſt erſchien. Und ſo erwärmte ſich all⸗ mählich die Stimmung, ohne jedoch einen Siedegrad zu erreichen. Trotz aller Bemühungen Guſtav Jacobys, der mit kleinen Gloſſen zu Sprich⸗ wörtern begann und auf die unterhaltſamſte Weiſe die Pauſen zwiſchen den einzelnen Darbietungen ausfüllte. Viel Spaß machten ſeine politiſchen Witz⸗ chen, die ſogar ſchüchtern bis in die Gegenwart vor⸗ ſtießen, harmlos und nett. Auch die von einer köſt⸗ lichen Mimik begleiteten Mundartſchnurren wur⸗ den dankbar aufgenommen. So mühte ſich Jacoby mit Erfolg, den ausgebliebenen Paul Bekkers zu erſetzen, der es vorzog, in Berlin aufzutreten und ſich hier mit dem Atteſt eines— Frauenarztes zu entſchuldigen! Die blonde Elſe Elſter in ihrer anmutigen Art iſt ſchon ein Liebling des Publi⸗ kums, das ihr für ihre netten Sächelchen immer herzlichen Beifall ſpendet. Von der Franukfurter Oper tanzte die Solotänzerin Ilſe Peterſen allein und mit zwei Herren hübſch und graziös; beſonders der Fox war eine temperamentvolle Sache, die mit Recht wiederholt werden mußte. Päl⸗ zer Humor vertrat in einer wirkſam trockenen Art Heinz Schnabel zu großer Freude ſeiner Hörer. So gingen zwei Stunden raſch herum, die einem geſunden, lebensbejahenden Humor gewidmet waren. —8. SRR Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Unbergeßliche Ofterjahrt nach Serrenalb Die Mannheimer Teilnehmer ſind hochbefriedigt heimgekehrt Von einem Mitglied der Gefolgſchaft der NMz3, das an dem Oſterausflug„Kraft durch Freude“ teil⸗ nahm, wird uns folgender Bericht zur Verfügung ge⸗ ſtellt: Ueber die Abfahrt der 850 Teilnehmer an dem Oſterausflug nach Herrenalb am Samstag nachmit⸗ tag iſt bereits berichtet worden. Ich kann deshalb die Schilderung meiner Eindrücke, damit beginnen, daß ich von dem herzlichen Empfang in Karlsruhe erzähle. Als wir den Zug verließen, der uns in die Landeshauptſtadt gebracht hatte, um in den Zug der Albtalbahn umzuſteigen, wurden wir durch eine — Fahnenabordnung der Karlsruher NSBoO und die SA⸗Kapelle der Standarte 109 begrüßt. Vor dem Hauptbahnhof hieß uns der Stellvertreter des Ober⸗ bürgermeiſters im Namen der. Stadtverwaltung auf das herzlichſte willkommen. Er bedauerte, daß die Zeit zu kurz ſei, um uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen, und wünſchte uns gute Erholung, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß wir mit ebenſo ſtrahlenden Geſichtern zurückkehren möchten, wie vor einigen Wochen die Schwarzwaldfahrer aus dem Rheinlande. Der Gauführer der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, Pg. Steiger, ſprach ſeine Freude darüber aus, daß es uns endlich möglich geworden ſei, die Orte zu beſuchen, wo früher nur der internationale Kapitalismus vertreten war. Er ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer Adolf Hitler, dem wir dies verdanken. Der Leiter unſeres Zuges, NSBoO⸗Kreisleiter Doe⸗ ring, dankte für den freundlichen Empfang, und brachte ebenfalls ein„Sieg Heil!“ auf unſeren Füh⸗ rer Adolf Hitler aus. Hierauf ſpielte die Kapelle das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. In Viererreihen ging es dann unter Vorantritt der Karlsruher SA⸗Kapelle und der Fahnenabord⸗ nung zum Bahnhof der Albtalbahn, wo uns die Ka⸗ pelle, unterſtützt durch unſeren eigenen Muſikzug, bis zum Eintreffen des Zuges mit Märſchen unterhielt. Es war ein ſtimmungsvolles Bild, als ſich der feſt⸗ lich geſchmückte Zug unter den Klängen der Muſik in Bewegung ſetzte. Kaum hatten wir Karlsruhe ver⸗ laſſen, als auch ſchon die Berge unſeres herrlichen Schwarzwaldes zu uns herübergrüßten. Bald nahm uns das liebliche Albtal auf, an deſſen immer wech⸗ ſelnden Naturſchönheiten wir uns kaum ſatt ſehen konnten. Als wir in Herrenalb den Zug verlaſſen hatten, marſchierten wir durch den feſtlich geſchmück⸗ ten Kurort in gehobener Stimmung zum Kurgarten, wo mir von Bürgermeiſter Grüb aufs freundlichſte empfangen wurden. Er bedauerte, daß uns die Stadtverwaltung nichts bieten könne, da keine Zeit geblieben ſei zu langen Vorbereitungen, und bat uns, mit dem vor⸗ lieb zu nehmen, was Mutter Natur uns ſchenke, mit der guten Luft, der herrlichen Umgebung und vor allen Dingen dem guten Eſſen. Hierauf nahm Kreis⸗ leiter' Böpple das Wort. Auch er hieß uns herz⸗ lich willkommen. Es ſei ihm, ſo führte er u. a. aus, eine beſondere Freude, uns hier zu begrüßen, nach⸗ dem Herrenalb früher nicht gerade braun geweſen ſei. Erſt Adoli Hitler hätte es durch die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ermöglicht, die Orte unſeres herrlichen deutſchen Vaterlandes zu beſuchen, wo vorher nur die Führer der Arbeit hingehen konnten. Ihm gebühre unſer Dank, was er mit einem drei⸗ fachen„Sieg Heil!“ bekräftigte, in das wir begeiſtert Ihres hieſigen Aufenthaltes nicht ſtören, ſondern Ihnen die wohlverdiente Ruhe laſſen, die Sie ſo ſehr nötig haben.“ Hiermit waren wir entlaſſen und konnten unſere Unterkunft aufſuchen, wobei uns Hit⸗ lerjungen zur Führung zur Verfügung ſtanden. Inzwiſchen war es Abend geworden. Wir konnten infolgedeſſen nichts weiter tun, als uns dem guten und kräftigen Eſſen hinzugeben, das uns allen nach der langen Fahrt trefflich mundete. Es würde zu lange dauern, all die ſchönen Eindrücke, die wir von Herrenalb empfangen haben, ausführlich zu ſchildern. Deshalb ſei nur das weſentlichſte herausgegriffen. Den eindrucksvollſten Ausblick über Herren⸗ alb hat man wohl nom Falkenſtein aus. Von hier aus iſt nicht nur das zu beiden Seiten der Alb ausgebreitete Städtchen zu ſehen, ſondern man ge⸗ nießt auch einen herrlichen Ausblick auf Bernbach und das Albtal. Ebenſo lohnend dürfte ein Ausblick vom Dobel aus ſein. Nicht vergeſſen werden darf bei der Aufzählung der ſchönen Ausſichtspunkte unſere Pen⸗ ſion„Zur ſchönen Ausſicht“. Dieſes Haus, das ſo majeſtätiſch hoch oben auf einem Felſen thront, läßt den Blick nach allen Seiten ſrei. Herrenalb hat aber auch noch andere Sehenswürdigkeiten. die man nicht von der Höhe aus zu beſichtigen braucht. Hierzu ge⸗ hören in erſter Linie die Ueberbleibſel des aus dem 12. Jahrhundert ſtammenden Ziſterzienſer⸗ kloſters, die wir eingehend beſichtigten. Von früh bis ſpät waren wir auf den Beinen, um keine Sehens⸗ würdigkeit auszulaſſen. An Unterhaltung fehlte es auch nicht. Nach dem Kurkonzert am Sonntag nach⸗ mittag führten BöM.⸗Mädels in ihrer maleriſchen Schwarzwälder Tracht Reigen und Bauerntänze auf. Bei der Vielfältigkeit der Darbietungen verging die Zeit wie im Fluge. Abſchied von Herrenalb. Die Fahne in den württembergiſchen Farben, die wir vor dem Abmarſch von unſerer Penſion, von der uns der Abſchied beſonders ſchwer fiel, einholten, be⸗ gleitete uns hinunter zum Kurhaus, wo unſere BBé⸗Kapelle uns bis zum Eintreffen des Bürger⸗ meiſters und des Kreisleiters der NSDApP, Herrn Böpple, tnit Märſchen unterhielt. Herr Böpple ſprach die Abſchiedsworte, wobei er bedauerte, daß unſer Aufenthalt ſchon vorüber ſei. Die Herrenalber wären reſtlos zufrieden, nicht nur des Geldes wegen, obwohl das auch nicht nebenſächlich ſei, ſondern weil endlich einmal lauter ariſche Menſchen dageweſen ſeien. Seine letzten Worte waren:„Kommen Sie bald wieder!“ Hierauf dankte Herr Doering im Namen aller Teilnehmer der Stadtverwaltung und den Bewohnern von Herrenalb für die freundliche Aufnahme. Wir wollen, ſo führte er u. a. aus, es den Herenalbern dankend gedenken, daß ſie uns die Möglichkeit zu einem ſo großen und ſchönen Erleben gegeben haben. Aber wir wollen auch in dieſer Stunde jenes Mannes gedenken, der dieſe große Organiſation„Kraft durch Freude“ geſchaffen hat. Darum möchte ich Sie bitten, ſich von ihren Plätzen zu erheben und mit mir einzuſtimmen: Unſerem Führer Adolf Hitler ein dreiſaches„Sieg Heill“Hier⸗ auf wurden das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſungen. Dann ging es, unſere Kapelle und die Fahne Württembergs voraus, nach dem Bahnhof. Ein wenig wehmütig wurde es uns doch beim Abſchied von dem uns in der kurzen Zeit ſo liebgewordenen Städtchen. Geblieben iſt uns eine ſchäne Erinnerung an Herrenalb und ſeine freundlichen Bewohner. Und dieſe Erinnerung wollen wir, die wir an Geiſt und einſtimmten.„Im übrigen wollen wir Sie,“ ſo er⸗ Körper gekräftigt und geſtärkt wieder an die Arbeit klärte Herr Böpple weiter,„während der Dauer lgegangen ſind, in tiefer Dankbarkeit feſthalten. I. G. ne Gloria-Palaſt:„Wiegenlied“ Juana vertritt Mutterſtelle an ihrem Vater und ihren ſechs Geſchwiſtern. Die Hörfliche Enge, die häusliche Eingeſchränktheit vertiefen ihren frommen Sinn und drängen ihre Seele immer tiefer nach innen. So wird ſie Novize eines ſtillen Kloſters Szene aus dem Dorothea Wieck⸗Film„Wiegenlied“ Eines Tages wird ein eben geborenes Kind an der Kloſterſchwelle gefunden. Wie ſelbſtverſtändlich wird Juana die ſtellvertretende Mutter des Kindes. Und ſie erlebt an ihm, was jede Mutter üben muß: Entſagung, Verzicht. Dorothea Wieck hat in diieſem Paramount⸗ Film die ihr angemeſſene Rolle der Juana. Sie leiht dieſer Geſtalt ihr ſchönes, ſtilvolles Profil und wirkt in der Nonnentracht ungemein eindrucksvoll, wenn auch ihre ganze Art ſchauſpieleriſch in dieſer Rolle nicht ſehr ergiebig iſt. Auch alle übrigen Rollen ſind gutbeſetzt und der Film wird zweifellos ſeine breite Gemütswirkung auf das Publikum haben, zumal auch das Dorf⸗ und Kloſtermilieu in vielen ſchönen Auf⸗ nahmen ſehr ſtilecht ausgebreitet wird. Morgenveranſtaltung im Aniverſum „Die Inſel der Dämonen“ Trotz herrlichſtem Oſterwetter hatte ſich eine er⸗ freulich große Gemeinde eingefunden, um den von Dr. Friedrich Dalsheim und Baron Viktor von Pleſſen in zweijähriger Forſcherarbeit ge⸗ nicht enttäuſcht; denn der Biloſtreifen von Götter⸗ glauben und Alltagsleben eines Malaiendorfes, deſ⸗ ſen geſamte Einwohnerſchaft an Menſchen und Tieren den europäiſchen Kameramännern dies Stück ſubtropiſchen Daſeins vorgeſpielt hatte, bot im Zuſammenhang noch weit mehr intereſſante und geradezu erregende Einzelheiten, als ſich allein ſchon aus den vorher gezeigten Probeſzenen erwar⸗ ten ließ. Prachtvolle Landſchaftsaufnahmen vom üppig wuchernden Urwald, von dem durch Menſchen⸗ hand kunſtvoll gezügelten Wuchs der Reisfelder, von Meeresbrandung und ſilbernen Flußläufen, auf denen die einſame Dichonke ſegelt, wechſeln mit phantaſtiſchen Bildern von ungeheuren Pagoden, von böſen und guten Götzen, von ſeltſamen kultiſchen Bräuchen und den tauſenderlei Ausſtrahlungen einer uns gänzlich ſernen Welt, die aus der ein⸗ fachen Spielhandlung deutlich wird. Im Mittelpunkt dieſes vorbildlich ausgeſtalteten Kulturfilms ſteht Lombos, ein wohlhabender Dörfler, deſſen Leidenſchaft der Zucht von Kampf⸗ hähnen gehört, und ſeine zahlreiche Familie. Gegen⸗ ſpielerin iſt Leak, die Dorfhexe, die mit fürchterlichen Beſchwörungen dämoniſche Mächte entfeſſelt und die Schuld an dem großen Kinderſterben tragen ſoll, von dem das Dorf heimgeſucht wird. Von großartiger Unmittelbarkeit ſind dieſe Szenen, in denen auf Ge⸗ heiß des Prieſters durch geweihte Tempeltänzerinnen eine Entſühnung vorgenommen werden ſoll, und die feſtlich geſchmückten kleinen Mädchen im Trance ihre unheimlich bildhafte Gebärdenſprache vorführen. Und dieſe ſeingliedrigen, unbeſchreiblich anmutigen Frau⸗ en,— dieſe kräftigſchönen jungen Männer: mit wel⸗ cher Leichtigkeit und Würde ſie auf ihren ſtillen We⸗ gen ſchreiten! Dazu vermitteln meiſt ausgezeichnete Tonaufnahmen einen ſehr deutlichen Eindruck der melodiſchen Sprache, der Geſänge, der Tempelmuſik, ſo daß nur gelegentlich durch unterlegte deutſche Be⸗ ſchriftung nachgeholfen weren muß. Bei dem künſtleriſchen und völkerkundlichen Wert dieſes Filmes kann man es nur begrüßen, daß für den kommenden Sonntag eine Wiederholung vorge⸗ ſehen iſt. M. S. Amban des Wartburg-Hoſpizes Die Wirtſchaftsräumlichkeiten des Wartburg⸗Hoſpizes ſind in den vergange⸗ nen drei Wochen von Grund auf umgebaut wor⸗ drehten Bali⸗Film„Die Inſel der Dämo⸗ den, Unter der Leitung von Architekt Regierungs⸗ nen“ an ſich vorüberziehen zu laſſen. Man wurde baumeiſter Thoma wurde etwas vollkommen Neues geſchaffen. Man erkennt die am Sonntag wieder⸗ eröffneten Räume überhaupt nicht wieder. Vor der allgemeinen Eröffnung hatten ſich die maßgebenden Herren der evangeliſchen Kirchengemeinde, des Kis chengemeinderats, der Wartburg⸗Hoſpiz G. m. b. H⸗ der Bauleitung und die Preſſe zu einer Vorbeſich⸗ tigung eingefunden. Herr Ludwig begrüßte als Auſſichtsratsvorſitzender der Wartburg⸗Hoſpiz G. m. b. H. im Namen des Aufſichtsrates, des Vorſtandes und der Geſchäftsleitung die Erſchienenen und führte dabei aus, daß vor ſieben Jahren bei dem Erwerb des Hauſes nicht der Gedanke maßgebend war, den beſtehenden Hotels Konkurrenz zu machen, ſondern einen Mittelpunkt evangeliſchen Lebens zu ſchaffen und den minderbemittelten Volksgenoſſen einen Auf⸗ enthaltsort zu bieten. Als ſich bald das Haus als zu klein erwies, er⸗ warb man noch das angrenzende Gebäude, ſo daß 80 Zimmer mit 105 Betten eingerichtet“ werden konnten. Der Leitgedanke war, mit den zur Verfü⸗ gung ſtehevden Mitteln auszukommen. Da man die Fremdenzimmer neuzeitlich herrichten ließ, kamen die Wirtſchaftsräume etwas zu kurz. Die Forderung, Arbeit zu ſchaffen und die Notwendigkeit, die Räume auf einen neuzeiklichen Stand zu bringen, führten zu den Umbauarbeiten, die jetzt zur Durchführung gelangten. Dank iſt zu ſagen dem Kirchengemeinde⸗ rat mit Pfarrer Kiefer an der Spitze für die Be⸗ reitſtellung der Mittel, dem Regierungsbaumeiſter Thoma, der die Aufgabe glänzend gelöſt hat, und allen an dem Bau betelligten Handwerksmeiſtern und Arbeitern, die in kürzeſter Zeit und mit großem Fleiße das Werk vollendeten. Architekt Thoma wies darauf hin, daß es bei dem Umbau notwendig geweſen iſt, auf die verſchie⸗ denen Verwendungszwecke der Räume Rückſicht zu nehmen. Die Gaſträume wollten nicht zu der ſonſti⸗ gen guten Unterbringungsmöglichkeit paſſen. Die Höhe der Haupträume des Reſtaurants iſt durch den Einzug einer glatten Decke. verkleinert und in ein⸗ zelne Felder eingeteilt worden. In die Decke ein⸗ gebaut ſind mehrere Hochleiſtungsventilatoren, bie die Luft in Kanäle anſangen und einen ſtündlich zehnmaligen Luftwechſel ermöglichen. Die beiden Haupträume ſind mit einer Vertäfelung verſehen, die erſtmalig in Mannheim zur Anwendung gelangte. Dieſe Forßmann⸗Holzverkleidung beſteht aus Ein⸗ Millimeter⸗Sperrholzplatten, die ſich aus drei auf⸗ einandergeleimten Fournieren zuſammenſetzen und auf jedem Untergrund aufgebügelt werden können. Weiterhin iſt der Boden vollkommen erneuert wor⸗ den. Die Heizkörper wurden unter die Fenſter⸗ niſchen verlegt. Neuzeitliche Kugellampen an der Decke und Seitenleuchter fügen ſich eindrucksvoll in das Geſamtbild ein. Sehr geſchickt iſt der Eingang an der Ecke umgebaut worden. Der Gaſt kommt beim Betreten des Hauſes in einen geſchmackvoll ausgeſtatteten Windfang und ſieht dann die ganzen Lokalitäten vor ſich. Neben dem Windfang iſt eine Niſche eingebaut, die dank ihrer Gemülichkeit zwei⸗ fellos bald zu den begehrteſten Plätzen der Gaſtſtätte zählen wird. Wetler- Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte⸗ Honfaq, den 2. Aeri] 4½%& Uh. 6 60 9 75 Ovomegtos. O nener o neid dececxt, G%mniᷣm dececxt»Kegen * Sennee e reubeig eRedel K bewuter, Gumastme.⸗Os selt teichter 0& mässtger Suosuowest Sturmischet dorowesd die pfeue ſwegen mit gem Winge die dergen Stauonen ztenengen 4ah⸗ len geben die Lemperatur an. Pie Linten verdingen orte mit gleichem aut Neeresnweau umgerecnneten tuftarucs Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 3. April. Das ſich von Island über Skandinavien nach Polen erſtreckende mächtige Hoch⸗ druckgebiet hat ſich beſonders in ſeinem öſtlichen Teil noch verſtärkt. Sein Einfluß auf unſere Witterung bleibt vorerſt erhalten. Vorausſage für Mittwoch, 4. April Bei öſtlichen Winden überwiegend heiter und mittags ziemlich warm. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. April + 19,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 3. April 16,1 Grad; heute früh 8 Uhr 478 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April 9 29 Kbein⸗Begel 29. 30.31 2.U areerel 30 21.— 3. Ryeinfelden 1,941,921,92 1,98.93 Breiſach.. 0,830,90 0,06/0,05 0,03][ Mannheim..44.40 2,302,3 Kehl. 2,17 2,232.19/2,192,17/ Jagſtfeld.— 0,7]0 0,70 Maxau. 3,703,773,72 3,67.70 Heilbronn.— 120 123 Mannhelm, 2,482,432.45.302.35 Plochingen.—.280— 0 17 Kaub..611.611.52144 1,5 Diedesheim. 0,900,830,810,86 Kölu..791,09J,67 130.45 5 SR 9 — Dienstag, 3. April 1934 Aus Baden Reichsſtatthalter und Innenminiſter beſuchen Seſchelbronn * Oeſchelbronn, 3. April. Reichsſtatthalter Rob. Wagner und Innenminiſter Pflaumer haben dieſer Tage unſerer Gemeinde einen Beſuch abgeſtattet, um ſich von dem Stande der Vor⸗ arbeiten für den Wiederaufbau unſeres Ortes an Ort und Stelle zu überzeugen. Anweſend waren auch die zuſtändigen Fachreferenten, ſowie der Prä⸗ ſident der Gebändeverſicherungsanſtalt, Jung, Lan⸗ desbauernführer Huber, bauämter, Kreisleiter Ilg, und der Gemeinderat von Oeſchelbronn mit dem Bürgermeiſter Dihl⸗ mann an der Spitze. Die Beſprechung ergab die volle Zuſtimmung des Reichsſtatthalters zu den von der Aufbaukommiſſion in monatelanger Arbeit auf⸗ geſtellten Aufbauplänen. Eingehend beſprochen wurde die Finanzierungsfrage. Anſchließend wurde die Bauſtätte beſichtigt. Es befinden ſich gegenwärtig 21 Anweſen im Aufbau. Etwa 40 weitere Bau⸗ vorhaben ſind bereits genehmigt und werden in Kürze begonnen. Die Arbeiten am Straßenbau, an Kanaliſation und Waſſerverſorgung ſchreiten unter tüchtiger Mithilfe der Brandgeſchädigten rüſtig vor⸗ wärts. Der Reichsſtatthalter zeigte ſich über das Geſchaute hoch befriedigt und verließ mit den beſten Wünſchen für das Aufbauwerk und die Gemeinde wieder unſeren Ort. In der nächſten Zeit ſoll ein allgemeines Richtfeſt ſtattfinden. Freiburg als Kleingartenſtadt * Freiburg, 3. April. Auf dem Wege der Not⸗ ſtandsarbeiten wurden im Winter 1933/34 rund um die Stadt beträchtliche Bodenflächen in Kleingär⸗ ten umgewandelt. Am ausgedehnteſten iſt der Zu⸗ wachs im Vorort Haslach, wo man in den Gut⸗ leutmatten 400 Kleingärter anlegte. Im Stühlinger Vorort, an der Verlängerung der Wannerſtraße und Lehnerſtraße, ſind zuſammen 140 neue Kleingärten entſtanden; im Vorort Zähringen 50, in der Ober⸗ wiehre gegen Littenweiler 65, zwiſchen Stadt und Vorort Günterstal bei der Lugoſtraße etwa 35, und an der Merzhauſer Reiterſtraße 18. Das ſind ſomit über 700 neuangelegte Gartenparzellen von durch⸗ ſchnittlich zwei Ar Größe. Die Wünſche der Klein⸗ gartenpächter um Zuweiſung eines Gartens können jetzt wieder weitgehend berückſichtigt werden. Aller⸗ dings kommen in den Kronenmatten 140 Kleingärten für den vorgeſehenen Neubau eines Bahnpoſtgebäu⸗ des in Wegfall. Mit dͤen Neuanlagen iſt der Verluſt aber vielfach ausgeglichen. Freiburg beſitzt heute ein Netz von Kleingärten, um die es von anderen gleich⸗ großen Städten beneidet werden könnte. — Karlsruhe, 3. April. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Auf Veranlaſſung des Geh. Staatspolizeiamts wurde der ledige 27jährige Jude Heinrich Mann, wohnhaft in Bruchſal, Prinz⸗Wilhelm⸗Str. 5, in Schutzhaft genommen, da die Erregung der Bevölkerung infolge des unſitt⸗ lichen Verhaltens des Juden Mann Gefahr für deſ⸗ ſen Sicherheit befürchten ließ. Mann unterhielt u. a. mit einer jetzt 18jährigen Bürgerstochter ſeit zwei Jahren ein Verhältnis, das öffentliches Aerger⸗ nis erregte. Beſonders kennzeichnend für die Ge⸗ ſinnung dieſes Juden iſt ſeine im Jahre 1933 er⸗ ſolgte Aeußerung:„Ueber 50 deutſche Mädchen habe ich ſchon entraßt und ich werde das Hundert noch voll machen.“ In dieſem Zuſammenhang ſei noch erwähnt, daß dem Geh. Staatspolizeiamt die Namen einer Reihe von Frauen und Mädchen bekannt wurden, die ſich in früheren Jahren mit dem Juden Mann bereits intim eingelaſſen hatten. * Heidelberg, 3. April. In der Geſellſchafterver⸗ ſammlung des Tuberkuloſekrankenhauſes Heidelberg⸗Rohrbach und der Tuber⸗ kuloſefürſorgeſtelle Heidelberg wurde dem leitenden Arzt des Tuberkuloſekrankenhauſes Heidelberg⸗Rohrbach, Dr. Walter Schmidt, und dem leitenden Arzt der Tuberkuloſefürforgeſtelle Dr. Hans Steininger, die Dienſtbezeichnung Di⸗ rektor verliehen. * Weinheim, 3. April. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag betroffen wurde ein hieſiger Land⸗ wirt, der innerhalb von ſechs Tagen ſeinen gan⸗ zen Viehbeſtand, vier Kühe, zwei Rinder und ein Schwein, verlor. Die Urſache iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt. * Pforzheim, 3. April. Das ſechsjährige Töchter⸗ chen Ilſe des Kaufmanns Roller war in der Nähe der elterlichen Wohnung zuſammen mit anderen Kindern am Bahndamm nach Eutingen emporge⸗ klettert, um Märzveilchen zu ſuchen. Dabei ſtürzte das Kind den Abhang hinunter und in den eiſernen Staketenzaun hinein, wobei es ſich lebensge⸗ fährliche Verletzungen zuzog. Das arme Geſchöpf vermochte ſich noch ſelbſt zu befreien und nach Hauſe zu gehen, wo es zuſammenbrach. Man brachte das Kind ſofort in das Städtiſchen Kranken⸗ haus zur Operation. Injahrzehntelanger erſahrung bewährt Sind die Nezepte, nach denen MAGGl' Suppen hergestelttwer⸗ den · Machen Sie sich diese krfahrung zu nutze · Hochen Sie MASG sUpPEN Vertreter der Bezirks⸗ Magnet Heidelberg! Maſſenbeſuch an den Oſtertagen— Karawanen von Kraftwagen unterwegs iw. Heidelberg, 3. April. Die aus der näheren Umgebung der Muſenſtadt herbeigeſtrömten Völkerſcharen waren ja nicht zu zählen; jedenfalls traf man überall ſeine Mann⸗ heimer Bekannten. Auf dem Philoſophenweg, auf dem Heiligenberg, an der bei der Michaelsbaſilika zu errichtenden Thingſtätte, und hinten am Weißen Stein die„Dauerläufer“, die den linksſeitigen Wald umrundeten, während auf der Königſtuhlſeite die Be⸗ haglichen und Bequemen ſich den Anſtieg erſparten und die Bergbahn benutzten. An dieſe Tagesgäſte hat ſich Heidelberg gewöhnt, aber diesmal war die Freude der Heidelberger Hotels und Gaſtſtätten noch größer: es kamen auch die Uebernachtungsfremden, wie der Ausdruck verkehrs⸗ amtlich lautet und die füllten die Zimmer. Die Stadt hatte organiſatoriſch ſich für dieſen beſonders be⸗ liebten Beſuch eingerichtet durch die Eröffnung des ſtadtamtlichen Zimmernachweiſes am Bahnhof, der jetzt dauernd beſetzt ſein wird. Die Empfangsſtätte ſieht augenblicklich noch etwas nüchtern aus, aber das wird bald anders, man wollte an Oſtern wenigſtens da ſein. Dieſes Daſein war auch ließen uns ſagen, daß am Abend des Sountag in ganz Heidelberg kein Zimmer mehr zu bekommen war. Sämtliche Hotelzimmer und die in den Gaſt⸗ ſtätten waren beſetzt, in der Not nahm man Bade⸗ zimmer und Chauffeurſtuben. Noch mehr, man mußte Gäſte wegſchicken, ſchweren Herzens. Nach den Gaſthäuſern der Umgebung, nach Wieblingen, Kirch⸗ heim und, wie man uns erzählte, ſogar nach Mann⸗ heim. Das„ſogar“ bezieht ſich natürlich nicht auf einen Qualitätsunterſchied gegenüber Heidelberger Hotels, ſondern nur auf die räumliche Entfernung. So bekamen wir auch von dem Heidelberger Oſter⸗ ſegen etwas ab. Aus Neckargemünd wurde am Sonntag abend in Heidelberg angerufen und nach Zimmern verlangt, aber hier hatte man ſelbſt keine mehr. Um Mitternacht gab es noch Obdachloſe, für ſehr notwendig. Wir 7 die in aller Eile geſorgt wurde. Auch die Privatzim⸗ mer wurden in größerer Zahl berückſichtigt; man übt in Heidelberger über die private Zimmerver⸗ mietung eine Kontrolle aus, damit die Fremden auch hier preiswert unterkommen. Man ſchätzt die Zahl der Fremden, die die Sonn⸗ tagnacht in Heidelberg verbrachten auf 5000, eine Rekordzahl. Die Sonderzüge aus dem Saargebiet brachten viele Gäſte nach Heidelberg, das aber auch ſonſt ein Reiſe⸗ ziel von Tauſenden war bei dieſem herrlichen Früh⸗ lingswetter. Das Sonntag⸗Montagsgeſchäft wird verkehrsamtlich als hundertprozentig bezeichnet. Dazu der Verkehr an der Bergſtraße und hier namentlich der Autoverkehr. Schon am Karfreitag ſetzte ein unaufhörlicher Nord⸗Südverkehr ein mit Wagen aller Bau⸗ arten und Typen. Man ſah überall, daß der Faſſungsraum ſehr ausge⸗ nutzt wurde, es waren immer Familienkutſchen, die aus allen Teilen Deutſchlands den Weg nach dem Süden eingeſchlagen hatten. Die Bergſtraße ſelbſt zeigte knoſpende Bäume, aber zur Blüte konnte ſie ſich trotz des allgemeinen Wunſches noch nicht ent⸗ ſchließen, ſo daß ſich die Fahrer und Wanderer mit der Sonne begnügen mußten. Während die Autos unten am laufenden Band vorbeifuhren, hatten ſich die Eingeborenen zum ungeſtörten Genuß der ſonn⸗ täglichen Erholung in ihre Weinberge und Aecker zurückgezogen und ergingen ſich hier fernab der Autos mit ihren Familien im gemächlichen Oſterſpazier⸗ gängen bei fachmänniſchen Geſprächen über land⸗ wirtſchaftliche Fragen. Aus den nördlich gelegenen Großſtädten, aus Frankfurt und Darmſtadt vor allem, waren beträcht⸗ liche Teile des geſamten Wagenparks anſcheinend nach Süden in Fahrt gekommen, aber auch aus Nord⸗ deutſchland konnte man Wagenſchilder entziffern. Unſere Bergſtraße, noch in Knoſpen, mit dem Blütenkleid noch etwas zurückhaltend, entzückte wie⸗ der Tauſende unſerer Volksgenoſſen und bewies, daß man ſich auch im deutſchen Süden wohl fühlen kann, Aus Karlsruher Gerichtsſälen * Karlsruhe, 31. März. Unter Ausſchluß der Oefſentlichkeit verhandelte die Große Strafkammer gegen den 47ährigen verheirateten Maſchinenmei⸗ ſter Leo Brunner aus Daxlanden, der ſich wegen fortgeſetzten Sittlichkeitsverbrechens an Mädchen zwiſchen 10 und 12 Jahren zu verant⸗ worten hatte. Das Gericht ſprach eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Jahren und fünf Jahren Ehrver⸗ luſt aus. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Zuchthaus. Der 35 Jahre alte Kaufmann Alferi aus Kon⸗ ſtanz, welcher bei der Katholiſchen Ortskirchenſteuer⸗ kaſſe in Karlsruhe angeſtellt war, hatte von 1931 bis zum Spätjahr vorigen Jahres für 3500 Mark Kirchenſteuergelder unterſchlagen und für ſich verwendet. Die Unterſchlagungen verſchlei⸗ erte er durch Radierungen und falſche Eintragungen in den Regiſtern. Die Strafkammer verurteilte den in vollem Umfang geſtändigen Angeklagten wegen Unterſchlagung und Urkundenfülſchung zu einem Jahre ſechs Moncten Gefängnis, ſowie drei Jahren Ehrverluſt. Der Staatsonwalt hatte wegen Amts⸗ un erſchlagung zwei Jahre Zuchthaus beantragt. * Ettlingen, 3. April. Dieſer Tage verunglückte im Albtal an einer Kehre der 21 Jahre alte Kraft⸗ radfahrer Friedrich Gejwitz, Sohn des Werk⸗ meiſters Gejwitz bei der Firma Lorenz hier. Er er⸗ litt beim Sturze einen Schädelbruch, der nunmehr den Tod herbeiführte. Der Unfall iſt um ſo tra⸗ giſcher, als dem Vater erſt vor wenigen Wochen auch die Frau durch den Tod entriſſen wurde. * Muggenſturm(Amt Raſtatt), 3. April. Auf der Heimkehr von der Arbeitsſtelle in Karlsruhe über⸗ fuhr die 21 Jahre alte Näherin Joſefine Schnepf infolge Unachtſamkeit die hieſige Station. Sie ſprang in der Beſtürzung aus dem fahrenden Zug und zog ſich bei dem Fall auf das Nebengleis ſchwere Verletzungen zu. * Offenburg, 3. April. Der Stadtrat nahm da⸗ von Kenntnis, daß vom nächſten Urlauberzug, der von der Reichsleitung nach Baden geleitet wird, 100—150 Urlauber in Offenburg untergebracht wer⸗ den. * Schopfheim, 3. April. Die Eintragungen in das Ehrenbuch der Arbeit belaufen ſich bis jetzt auf 150 000 Mark. * Rheinfelden, 3. April. Nachdem der Bürgeraus⸗ ſchuß die Erſtellung von neuen Siedlungsbau⸗ ten bewilligt hat, iſt nunmehr mit den Vorarbeiten begonnen worden. Als erſtes iſt die Straße in An⸗ griff genommen worden; auch die Siedler werden bald mit dem Bau ihrer Eigenheime beginnen können. Rachbargebiete Moloch Verkehr * Worms, 3. April. Auf der Landſtraße nach Bo⸗ benheim, in der Nähe der Siedlung Rohrlache, iſt das achtjährige Söhnchen des Schreiners Hermann Noske von einem Perſonenkraftwagen, der aus der Richtung Bobenheim kam, erfaßt und derart ver⸗ letzt worden, daß es auf der Stelle tot war. Der Junge ſoll verſucht haben, vor dem herannahenden Kraftwagen über die Straße zu ſpringen, 5 * Ravensburg, 3. April. Der etwa 40 Jahre alte Fritz Strehle, ein Bruder des Ortsgruppen⸗ leiters, warf ſich in der Schuſſenſtraße ſcheuenden Pferden entgegen, die ums Haar vier auf der Straße ſpielende Kinder überrannt hätten. Während das eine Pferd ſtehen blieb, kam das andere zu Fall und begrub Strehle unter ſich. Er erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er nach wenigen Stunden im Kran⸗ kenhaus ſtarb. Brief aus Viernheim * Viernheim, 3. April. Der Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit hat ſich auch hier in einer ſtar ken Verminderung der Erwerbsloſen ausge⸗ wirkt. Gegenüber dem Stande vom 1. April 1933 hat ſich die Zahl der erwerbsloſen Unterſtützungs⸗ empfänger von 1360 auf 590 verringert, demnach um 60 Prozent. Am 1. Februar d. J. waren es noch 804 Erwerbsloſe. Es ſteht zu erwarten, daß der neue Stand der Arbeitsloſigkeit in abſehbarer Zeit eine weitere Senkung erfahren wird.— Auf der Heim⸗ fahrt vom Felde verunglückte der 64jährige Land⸗ wirt Adam Weidner von hier dadurch, daß das Pferd ſcheute und davonrannte. Weidner ſtürzte dabei kopfüber vom Wagen und wurde vom Vorder⸗ und Hinterrad überfahren. Mit Verletzungen an Kopf und Händen ſowie einem komplizierten Bruch des linken Oberſchenkels wurde er in das Krankenhaus eingeliefert. * Mainz, 3. April. Der 28jährige Arbeiter Ernſt Wagner aus Oberhauſen iſt 19ymal wegen Fahr⸗ raddiebſtahls vorbeſtraft, u. a. auch mit Zuchthaus. Um ihm Gelegenheit zur Beſſerung zu geben, nahm man ihn in ein rheinheſſiſches Arbeitsdienſtlager auf. Dort entwendete er ſchon nach wenigen Tagen das Fahrrad eines Kameraden. Das Schöffengericht Mainz verurteilte ihn wegen Diebſtahls im Rück⸗ fall zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. bereiteten Flei 0 Minuten ziehen laſſen. 5. Seite/ Nummer 152 Aus der Pfalz Neuer Leiter der Zollfahndungsſtelle Euödwigshafen * Ludwigshafen, 31. März. Der ſeitherige Vor⸗ ſtand der Zollfahndungsſtelle des Landesfinanzam⸗ tes Würzburg, Oberzollfinanzrat Sollinger, ſcheidet ab 1. April aus der Pfalz, um bei der Zoll⸗ fahndungsſtelle München die Vorſtandsſtelle zu übernehmen. Oberzollfinanzrat Sollinger iſt aus Traunſtein gebürtigt und wirkte mit reichem fach⸗ techniſchen Wiſſen insgeſamt 7 Jahre umſichtig und erfolgreich in der Pfalz. Mit ſeiner Verſetzung nach München ſteht auch ſeine Beförderung zum Regie⸗ rungsrat bevor. An Stelle von Oberzollfinanzrat Sollinger wurde zum neuen Leiter der Zollfahn⸗ dungsſtelle, der ſeitherige ſtellvertretende Vorſtand der Zollfahndungsſtelle München, Zollfinanzrat Hutter, beſtimmt, der ſeinen Poſten bereits nach Oſtern antreten wird. 5 Salto mortale eines Kraftwagens * Landau, 3. April. Der Kaufmann Theodor Enzinger von hier, wollte auf der Fahrt von Pirmaſens nach Kaltenbach an einer Kehre einen Lieferwagen überholen, kam dabei ins Schleudern und fuhr den Wagen an. Dabei wurde ſein eigener Wagen gegen einen Baum geſchleudert, überſchlug ſich und blieb im Straßengraben liegen. Während Enzingen ſelbſt unverletzt blieb, mußte ſeine Frau und ſein Sohn mit erheblichen Verketzun⸗ gen ins Krankenhaus eingeliefert werden. * Schifferſtadt, 3. April. Von der Gendarmerie Haßloch wurden zwei Burſchen aus Schifferſtadt in vorvergangener Nacht geſtellt. Einer der beiden trug in einem Ruckſack drei geſtohlene Gänſe. Wäh⸗ rend dieſer feſtgenommen werden konnte, entkam der Komplize im Dunkel der Nacht. * Bad Dürkheim, 31. März. Ein gewiſſer Karl Heckel aus Mannheim, der mit dem Motorrad 2000 Päckchen Zigarettenpapier aus dem Saargebiet eingeſchmuggelt hatte, wurde in Bad Dürkheim feſtgenommen. Kraſtrad und Schmuggelware wurden beſchlagnahmt, Heckel ins Amtsgerichtsgefängnis eingelieſert. * Neuſtadt, 3. April. Den Bemühungen der Ver⸗ kehrsorganiſation gelang es, die Wiedereröffnung der Autobuslinie Neuſtadt—Gimmel⸗ dingen des Kraftverkehrs Bayern durchzuſetzen. Damit geht ein langgehegter Wunſch in Erfüllung. * Hornbach, 3. April. Ein weit in der Weſt⸗ und Saarpfalz bekannter Landwirt und Nimrod, der frü⸗ here Hofbeſitzer Chriſtian Dahlom auf dem nahen Ringweilerhof, beging am Samstag ſeinen 95. Ge⸗ burtstag in voller Friſche. Er rühmt ſich, in ſei⸗ ner Jugend den letzten Wolf im Weſtrich geſchoſſen zu haben und zwar im Hornbacher Staatswald. Als eifriger Weidmann bekannt, geht er heute noch auf die Jagd. Im Vorjahr ſchoß er mit ruhigem Auge und ſicherer Hand zwei ſtattliche Böcke und hofft, auch heuer noch Jagoͤglück zu haben. Der 95jährige iſt auch ein guter Kenner der Heimatgeſchichte, von der er in Krieg und Frieden, in glücklichen und trüben Tagen ein gut Stück miterlebt hat. Was hören wir? Mittwoch, 4. April Reichsſender Stuttgart .10: Frühkonzert.— 10.10: Frauenſtunde.— 10.40: Dem Andenken Ewald Sträſſers.— 12.00: Franz Liſzt (Schallpl.).— 13.20; Mittagskonzert.— 14.00: Unſere blauen Jungens.— 15.00: Liederkompoſitionen.— 15.20: Alte deutſche Hausmuſik.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Weibliches Heldentum.— 17.45: Lieder von Joſeph Haas.— 18.00: Jugendfunk.— 18.20: Deutſches Führer⸗ tum.— 18.35: Zehn Minuten Deutſch.— 19.00: Süd⸗ deutſche Blosmuſik.— 20.10: Scarländiſche Umſchau.— 20.30: Ueber allen Zauber Liebe.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 10.10: Jugendſtunde.— 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.30: 3 mal 15 Minuten aus dem Senderbezirk.— 17.30: Berufsberatung.— 17.45: Stunde der Jagend.— 18.20: Neue Erziehungsformen.— 19.00: Unterhaltungskonzert. Reichsſender Köln .05: Frühkonzert.—.00: Blasmuſik.— 10.40: Wir und die Welt.— 12.00: Unterhaltungskonzert.— 13.00: Schallplatten.— 14.00: Unterhaltungskonzert.— 16.00: Nachmittagslonzert.— 17.00: Die Welt im Buch.— 17.15: Veſperkonzert.— 18.25: Deutſch für Deutſche.— 19.00: Schallplatten.— 20.30: Erbkrank— erbgeſund. Lehrſpiel.— 21.30: Bauernfunk.— 23.00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .35: Frühkonzert.— 10.10: Ferienmuſik.— 11.30: Frau und Siedlung.— 12.10: Schallplatten.— 14.00: Kammer⸗ muſik(Schallpl.).— 15.15: Jugendſtunde.— 15.30: Als Muſiljäger in der Lybiſchen Wüſte.— 16.00: Veſperkonzert. — 17.00: Die Tageszeiten. Gedichte.— 17.30: Klapiermuſik. — 18.05: Was uns bewegt.— 18.25: Lieder⸗ und Balladen⸗ ſtunde.— 18.45: Der neue Spielplan der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie.— 19.10: Itolieniſch.— 20.10: Militärkonzert.— Groß⸗Tonſilm.— 22.30: Viertelſtunde Funktechnik.— 23.00: Tanzmuſik. Wien 19.30: Altöſtcrreichiſche Soldatenweiſen.— 20.90: Awa Ju ju. Der unſichtbare Götze. Hörſpiel aus Afrika.— 21.95 Abendkonzert. Oas ſchmeckt gut! Tomaten⸗Suppe mit Fleiſchkſößchen.(Für 4 perſonen.) 2 Würfel Maggi's Tomaten⸗Suppe, ferner für die Fleiſchklößchen: ½/ Pfund gehacktes Fleiſch(halb Rin löffel(20 9) Butter, 1 Ei, 1 Semmel, Salz, nuß, wenig abgeriebene Zitronenſchale. Zubereltung: Maggi's Tomaten⸗Suppe fein zerbrücken, mit etwas heißem 9 65 zu dünnem Brei anrühren, dieſen unter Rühren in gießen, 10 Minuten kochen laſſen und die aus den angegebenen ſchklößchen in die Guppe legen, weiterg utaten: und Schweinefleiſch), 1 Eß⸗ effer, Peiſe Muskat⸗ Liter kochenbes Waſſer 21.20: Arbeitsquerſchnitt durch einen Dienstag, 3. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Kleine Sport-Nachrichten Fubiläums⸗Hockey⸗Turnier in Heidelberg 2 46(Damen) nach großem Spiel gegen Ealing Ladies London nur:2 geſchlagen Der Oſtermontag brachte noch einmal hochwertige Kämpfe, von denen aber zwei beſonders hervorzuheben kind. Außerordentlich großes Intereſſe erweckte vor allem das zweite Spiel der Engländerinnen aus London gegen die ſpielſtarke Damenelf des TB 46 Mann⸗ heim. In der erſten Halbzeit dominierten die engliſchen Damen ganz eindeutig, aber nur einmal war die Mann⸗ heimer Hintermannſchaft zu ſchlagen, da die Gäſte rieſiges Pech entwickelten. Nach der Pauſe änderte ſich ganz über⸗ raſchend das Bild, da die Deutſchen immer beſſer ins Spiel kamen, aber auch hier läßt Schußpech und Unſicherheit keine Erfolge zu, während London in der letzten Minute auf 210 erhöht. Der zweite Großkampf des Tages war die Begegnung des ſüddeutſchen Nachwuchſes mit der in Hoch⸗ lorm befindlichen Elf der Turngemeinde Heidel⸗ berg. Die Heidelberger, in ganz großer Fahrt befind⸗ lich, überrannten vor der Pauſe die Nachwuchself bereits :0 und boten hier die unbedingt ſportlich beſte Leiſtung des ganzen Turnieres. Ergebnis::3. Am Vormittag hatte der TV 46 Heidelberg dem Nürn⸗ berger HTé mit:2 den Sieg nicht leicht gemacht, dann kamen die Damen der HC Höchſt zu einem 2 teg gegen den HécH. Tulſe Hill⸗London hatte keine M München:0 zu ſchlagen, während der DSc Düſſeldorf die Stuttgarter Kickers hoch 520 hereinlegte. Die reſtlichen Spiele des Nachmittags gingen:1 aus, da die Univerſität Heidelberg den Höchſter HCund der Hch den ſich tapfer wehrenden DSc Hannover mit dieſem Reſuliat ſchlug. Tulſe Hill Loudon— Wacker München:0(:0) Die erſte Halbzeit ſah keine überragenden Leiſtungen, da die Engländer reichlich müde ſpielten. Bis Halbzeit konnte München, das diesmal eine beſſere Leiſtung wie bis⸗ her bot, das Reſultat:0 halten. Erſt als die Engländer nach Wiederbeginn aufdrehten, fielen Tore und nach weni⸗ gen Minuten ſtand es bereits:0 für die Londoner, die ſich dann mit dieſem Erfolg begnügten. TV 46 Mannheim(Damen)— Ealing Ladies HC London:2(:1) Der Kampf der Mannheimer gegen die mit zu den beſten engliſchen Damen⸗Mannſchaften zählenden Londonerinnen brachte ausgezeichnete Leiſtungen. In der erſten Halbzeit mußten die Mannheimer Turnerinnen ſtark verteidigen und nur einer großen Portion Glück war es zu verdanken, daß bis dahin nur ein Tor für England im Anſchluß an eine Strafecke geſallen war. Wer nach der Pauſe mit einer weiteren Ueberlegenheit der hatte, ſah ſich angenehm enttäuſcht, denn die TV⸗Damen hatten ihr Lampenfieber jetzt abgelegt und konnten ſogar das Spiel teilweiſe überlegen geſtalten, ohne aber den Ausgleich erzwingen zu können, da verſchiedene ſchöne Chancen nicht verwertet wurden. Faſt mit dem Schluß⸗ pfiff kam London dagegen zum zweiten Tor. Ganz hervor⸗ ragend bei Mannheim war R. Bäurle als Mittelläuferin; die geſamte Hintermannſchaft, die allerdings erſt nach der Pauſe ihre Ruhe wieder fand, konnte gleichfalls gefallen, während im Sturm Reuß und W. Bäurle die beſten Spie⸗ lerinnen waren. HéE Heidelberg— Decé Hannover 221(:0) Vor der Pauſe lag Heidelberg dauernd im Angriff und konnte auch durch Abel im Nachſchuß und Benkert nach prächtiger Vorlage von Peter 1 eine 210⸗Führung erzwin⸗ e, Wacker Engländerinnen gerechnet Nach der Pauſe kamen die Norddeutſchen jedoch ſtark gen. Auf auf, ohne aber mehr als das Ehrentor zu erreichen. beiden Seiten waren die Torwächter ausgezeichnet. 4. Von den Rahmenveranſtaltungen des Turniers, das eine Gefallenengedenkfeier mit Einweihung eines Ehrenmals auf dem HEcH⸗Platz eingeleitet hatte, war noch beſonders bemerkenswert das Stiftungsfeſt, das em Sonntagabend in der Stadthalle die Turnierteilnehmer und die Freunde des Clubs vereinte. Nach Begrüßungs⸗ worten des HGiH⸗Führers überbrachte der Führer des Hockeyverbandes vers(Berlin), die Glückwünſche der deutſchen Hockey⸗Gemeinde. Er hob die Erfolge des HEh während der letzten Jahre hervor und betonte dabei, daß der Heidelberger Club, wenn er auch an ſeinem Jubiläums⸗ feſt ſein erſtes Spiel ſeit drei Jahren verloren habe, in den 25 Jahren ſeines Beſtehens doch unendlich viel für das deutſche Hockey geleiſtet habe. Der deutſche Hockeyſport wür⸗ dige dieſe wertvolle Pionierarbeit in vollem Umfange. Ein Sprecher von Tulſe Hill London fand anerkennende Worte für die ausgezeichnete Organiſation des Turniers für die Schö ten von„Old Heidelberg“. Der Gau⸗ r von Mittelrhein⸗Niederrhein, Jäger, ſprach für geweſen, der auch den kleineren Ver⸗ ſchlüſſe Gelegenheit gegeben habe, im irts zu kommen und die Spielſtärke zu viele von ihnen heute aufweiſen. 5 indungsmitglied des HCcH gab einen Rückblick tehung des Clubs und zeichnete dabei Bilder führenden Clubs inen durch i 4*5 von den„Kononen“ jener Urtage des Heidelberger Hockey. Abſchluß des Kreuznacher Hockeyturniers Dem Abſchlußtag des tradittenellen Kreuzuacher Oſter⸗ hocken⸗Turniers war wieder beſtes Wetter beſchieden. Be⸗ ſondere Bedeutung kam dem Turnier durch die Anweſen⸗ heit des Hockey⸗Führers Evers⸗Berlin und ſeines Stellvertreters Jooſt⸗Mannheim zu. Evers⸗Berlin hielt eine kurze Anſprache, in der er die Verdienſte des Kreuz⸗ nacher Vereins um das Hockey in Südweſtdeutſchland hervorhob. Die Ergebniſſe(Oſtermontag): Damen: 1. FC. Kaiſerslautern— Speſt/ Hamm komb. :0(:); Mainzer HC.— Heilbronn 96:0(:); Frank⸗ furter SC. 1880— Saar Saarbrücken 11:0(:); Wies⸗ badener THC.— Etuf Eſſen:1(:); DHC. Wiesbaden RV. Rüſſelsheim:3(:). Herren: Heilbronn 96— Mainzer RB.:1(:); Main⸗ zer HC.—..K. 04 Hamm:1(:); 1. Fé. Nürnberg— Oberhauſener THC.:2(:); Frankfurter Sc. 1880— Mülheimer HTC.:1(:); 1. FC. Kaiſerslautern— Blau⸗ Weiß.⸗Gladbach:2(:): Manuheimer TG. 99.— Etuf Eſſen 1b:1(:]; Waſſerfr. Soeſt— Doé. Wies⸗ baden:1(:); Saar Saarbrücken— Schw.⸗Weiß Worms 11(:); Limburger HC.— Kreuznacher TV. 69 0 0 Idar/ Oberſtein— Mainzer HC.:2(.); Zehlendorfer Weſpen— Wiesbadener THC.:0(:); Solinger HC.— TV. Kaiſerslautern:2(:); Meidericher SB.— Kreuz⸗ nacher HC. 13.1(:): V. f. R. Manuheim A. H.— Kreuznacher HC 13 10:2(:). Turnier⸗Abſchluß auch in Köln Die Ergebniſſe: 5 HC. Harveſtehude— Beckenham HC. England:0(:); Weſtdeutſche Nachwuchself— Bacchanalians England:3 (:); Düſſeldorfer HE.— Chiswick Winchmore Hill(Da⸗ men).1(:); Ringkadetten— HC. Hilverſum:4(021); DoHC. Hannover— Metropolitan Police London 121(021)07 Free Rock Rovers Dublin— Düſſeldorfer HC. 011(:); Rot⸗Weiß Köln— HC. Hilverſum(Damen):0. Jußball im Reich Gan Oſtpreußen: Buce Danzig— Sportvgg 02 Bres⸗ Lau(.):0; Polizei⸗SV Danzig— Sportogg 02 Bres⸗ lau:7. Gan Pommern: 31. 3. Polizei Stettin— Preußen Ber⸗ lin 575; 1. 4. Viktoria Stolp— Preußen Stettin:1; Stet⸗ tiner Scé— Preußen Berlin 111. Gan Schleſien: FV 06 Breslau— Vorwärts Bres⸗ Lau(.):0; Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz— Fc Kattowitz(.) Gau Sachſen: 31. 3. Sportfr. Freiberg— ViB Paukow Srt; 1. 4. BfB Glauchau— BfB Luckenwalde 022; Crim⸗ mitſchau 06— VſB Pankow:1; Tus Leipzig— Spielvgg Leipzig:2. Wacker— SB99 Leipzig:3; Sporifr Mar⸗ krauſtüdt— Bſe Merſeburg:0; 2. 4. Chemnitzer B— Blauweiß Berlin.4; VſB Auerbach— BfB Pankow:1; Sportfr Leipzig— Sportfr Halle:2. Gan Mitte: 31. 2. Wacker Gera— Blauweiß Berlin:1; 1. 4. Fortung Ragdeburg— Boruſſia Halle:3; Vikt. Zerbſt — SB 98 Halle:2; Viktoria Stendal— Berliner SV 92 .13 2. 4. Wacker Halle— FC Plauen:0; So 99 Merſe⸗ Hurg— Preußen Merſeburg:2; Salzwedel 09— Berliner SV 92•8. VfB Komet Bremen— BfB Peine Gan Weſtfalen: 1. 4. SB Höntrop— Pola Eſch(Euxem⸗ Burg):2; Spogg Herten— Meidericher S:2; Germ. Bochum— BfR Köln:3, Vikt. Recklinghauſen— Han⸗ nover 96:5; ScC Münſter 68— Eimsbüttel Hamburg:3; 2. 4. DScé Hagen— Pola Eſch 571; Union Recklinghauſen gegen Eimsbüttel Hamburg:3; Preußen Münſter— Han⸗ nover 98:1. Gan Riederrhein:(Meiſterſchaft): J. 4. BPreußen Eſſen— TS Duisburg 99:0, 2. 4. Fort. Düſſeldorf— SHamborn 67:1; Bſe Benrath— FB 08 Duiskurg 310. (Benrath iſt Meiſter). Gan Mittelrhein: 1. 4. Mülheimer SV— Alemannia Aachen 514; Kölner Sé 99.— Kölner BC 60. Geſellſchaftsſpiele in Südweſtdeutſchland: Samstag: BiR Mannheim— ASB Nürnberg 373; FSn Frankfurt— BſB Leipzig:6; FV Tuttlingen— Germania Brötzingen 126, Kurheſſen Kaſſel— Arminia Hannover:6; VfB Fried⸗ richshaſen— Phönix Karlsruhe:2; FC 08 Mannheim— Bie Neckarau:65 SC 03 Kaſſel— Wacker Holle:3. Sonntag: Kickers Ofſenbach— Spogg Köln⸗Sülz 07 173, SV98 Darmſtadt— VfB Mühlburg:4; ViL Neckarau egen BiB Friedberg:1; Mainz 05— Spogg Kaſtel:2; B Friedrichshafen— Phönix Karlsruhe:7, Stuttgarter Se— Spg Fürth.0; Spogg Konſtanz— Germaniz Bröt ingen 3·4; Boruſſia Fulda— Schwaben Augsburg 211. Nontag: Städteſpiel Fraukfurt— Hamburg:3; BfR Mannheim— BfBLeipzig 211; Kickers Aſchaſfenburg gegen Vy Mühlburg:2; VfB Friedberg— Phönix Lud⸗ wisghafen:3; Pfalz Ludwigshaſen— Bie Neckarau:3; E Singen— Phönix Karlsruhe:7; Fé Rheinfelden— Germania Brötzingen:2; Sportfreunde Stuttgart— FSV Mainz 65:2; 1. FC Jöar— Spogg Köln⸗Sülz 313. Süddeutſche Vereine auf Reiſen Samstag: Berlin— Saargebiet 512, Ilmenau— Sulzbach 05 Saarbrücken 222 Sonntag: Berliner Oſter⸗Turnier: Hertha⸗ BSc— Stuttgarter Kickers(.):2; Tennis Boruſſia— Aar Stockholm(.):2; Tennis Boruſſia— Stuttgarter Kickers(.):0; Hertha⸗BSc— AgK Stockholm(.) 111. Sonntag: Pruſſia⸗Saml. Königsberg— Bor. Neun⸗ kirchen:1; Polizei Ehemnitz— FW Saarbrücken:3; Wer⸗ der Bremen— Bayern München:4; Germ. 1910 Halber⸗ ſbadt— 1. FC Nürnberg:9; Beuthen 9— Fc Schwein⸗ fuxt 05 613; Union Herford— Sportfreunde Saarbrücken 274; Honnover 97— SC Schaffhauſen(Saar):0; SC Pla⸗ nitz— FV Würzburg:3; Guts Muts Dresden— 1860 München:0; S Milſpe 11— SB Bölklingen(Saar):2. Montag: Rhenania Köln— Kickers Offenbach 311; Hamburger Komb.— Bayern München:2, Spogg Falken⸗ ſtein— Würzburg 64:1; Dresdener S— FV Saar⸗ brücken:1; Spogg Erfurt— Schwaben Augsburg 015: Vikt. g6 Magdeburg— 1. Fc Nürnberg 026; Städteelf Germania geteilt: Allenſtein— Bor. Neunkirchen:7; Bor. Rheine— Sporifr Sgarbrücken:3; Hertha Breslau— 65 Schweinfurt 0·83 SC Erfurt— 1860 München.0; S Steinach 08— Jahn Regensburg:3; Weſtmark Trier— Union Böckingen:2; SuBé Plauen— FC Bayrenth:3; Arminia Hannover— Bor. Fuldo:5. Südweſtdentſche Vereine im Ausland Oſterturnier in Lanſanne: BſB Siuttgart— 8cF Lu⸗ gano(.):0; Fa Teplitz— Lauſanne Sports(.):2; Union Luxemburg— Union Böckingen(.):3; S Die⸗ denhofen— Eintracht Trier:1. Der deutſche Meiſter im Weſten BVſB Aachen 98— S Waldhof:5(:0) Der deutſche Meiſter Mannheim⸗Waldhof konnte in Aachen vor 3000 Zuſchauern nicht ganz gefallen. Beſon⸗ ders in der erſten Halbzeit fand ſich der Sturm nicht zu⸗ recht und das Schlußergebnis von:5 iſt für die Gäſte durchaus ſchmeichelhaft. Aachen führte bei Halbzeit:0, dann verbeſſerten Zimmermann und Spengler auf:2. Die gleichen Spieler erzielten dann auch den:4⸗Stand, nachdem Aachen vorher nochmals erfolgreich geweſen war. Herzog brachte die Mannheimer ſogar:4 in Führung, aber gegen Schluß des Spieles glich Aachen wieder aus. Auch in Krefeld unentſchieden TB Krefeld⸗Oppum— S Waldhof 676 Obwohl der deutſche Meiſter gegen den einſtigen D⸗ Meiſter in Krefeld eine weſentlich beſſere Vorſtellung ats in Aachen gab, endete auch dieſer, von 7000 Zuſchauern beſuchte Kampf nnentſchieden. Die Mannheimer hinter⸗ ließen den denkbar beſten Eindruck. Neben dem aus⸗ gezeichneten Torhüter gefiel vor allen Dingen der Sturm⸗ führer Spengler, der auch die Mehrzahl der Treffer ex⸗ zielte. Waldhofs Führung ſetzte Krefeld zwei Tore entgegen, aber Waldhof glich vor Halbzeit noch aus. Nach dem Wechſel ging Waldhof in Führung, die Krefeld wieder ausglich, aber erneut brachte Spengler ſeine Mannſchaft in Front. Zwei Tore der Einheimiſchen ſtellten deren Führung mit:4 her, aber im Endſpurt erreichte der Zentſche Meiſter durch zwei weitere Treffer von Spengler wieder den Gleichſtand. 8— ilnehmer den Dank an den Veranſtalter aus. hob er rühmend hervor, ſei einer der wenigen Ein neuer Handball⸗Gaumeiſter wurde im Mittelrhein⸗ gau ermittelt. Im entſcheidenden Spiele ſiegte der TV Algenrodt mit 14:6(:1) Toren über den Mülheimer S, nachdem die beiden erſten Spiele mit:2 und 919 unent⸗ ſchiedene Ergebniſſe gezeitigt hatten. Der letzte Fußball⸗Ganmeiſter wurde am Sonntag im Gau Niederrhein ermittelt. Nicht Fortung Düſſeldorf, ſondern der Vſe Benrath ging als Sieger durchs Ziek. Düſſeldorf beſiegte Hamborn 07 mit:1(:), während Benrath gegen den F O8 Duisburg mit:0(:0) gewann. Die beiden Mannſchaften ſtehen punktgleich an der Spitze, das beſſere Torverhältnis gibt auch hier den Ausſchlag zu⸗ gunſten Benraths. Der neue Gaumeiſter trifft am nächſten Sonntag in Hamburg im erſten Spiel der Gaugruppe Nord⸗ weſt auf den Nordmarkmeiſter SB Eimsbüttel. Die Fernfahrt Paxis— Roubaix über 255,7 Km. wurde am Oſterſanntag ausgetragen. Als Erſter traf der Fran⸗ zoſe Lapebie im Ziel ein, er wurde aber auf Einſpruch des Zweiten, des Belgiers Rebry, disqualifiziert, weil er fremde Hilfe in Anſpruch genommen hatte. Der Belgier wurde damit in:52:07 Stunden Sieger des ſchweren Rennens. 8 Beim Großen Preis von Monaco, dem bekanuten Rund⸗ ſtreckenrennen durch die Straßen von Monte⸗Carlo, wo die Teilnehmer die 3,18 Km. lange Strecke 100mal zu durch⸗ fahren haben, kam der Franzoſe Moll auf Alfa Romevp in :31,4 Stunden zum Siege. Die Zeit des Siegers ent⸗ ſpricht einem Stundenmittel von 90,112 Km. Der Franzoſe Chiron führte bis zur 98. Runde, rannte aber dann gegen eine Sandſack⸗Barrikade. Einen deutſchen Rugbyſieg gab es in einem internatio⸗ nalen Treffen in Köln. Der 1. Rugbyclub Köln hatte den noröfranzöſiſchen Meiſter Olympique Lille zu Gaſt und beſiegte ihn mit 21:15(12:). In Rekordzeit gewann Reichel⸗Chemnitz die Oſter⸗ Radfernfahrt Berlin— Leipzig, die über 150 Km. führte. Der Sachſe benötigte:54:54,3 Stunden. Er verbeſſerte damit den 1930 von Merkan⸗Berlin aufgeſtellten Rekord um 15 Minuten. Die erſte Partie um die Schachweltmeiſterſchaft in Baden⸗Baden endete remis. Bogoljubow, der in Zeitnot einen möglichen Gewinnweg nicht mehr durch⸗ rechnen konnte, gab kurz vor der Zeitkontrolle den Kampf remis. Engliſche Ligaſpiele am Samstag Arſenal und Huddersfield Towu wieder punktgleich 1. Liga: Aſton Villo— Blackburn Rovers:1, Chelſea gegen Weſtbromwich Albion:2, Huddersſield Town— Mancheſter City:0, Leiceſter City— Neweaſtle United:2, Liverpool— Derby County:2, Portsmouth— Sheffield Wednesday:2, Sheffield United— Middlesbrough 321, Stoke City— Arſenal 111, Sunderland— Birmingham:1 Tottenham Hotſpurs— Leeds United 511, Wolverhampton Wanderers— Everton:0. 2. Liga: Bolton Wanderers— Bradfopd City:0, Brad⸗ ford— Lincoln City:1, Brentſord— Port Vale 210, Burnley— Notts County:0, Grimsby Towu— Bury 20, Mancheſter United— Blackpool:0, Nottingham Foreſt— Hull City:1, Oldham Athletic— Swanſea Town 01:0, Plymouth Argyle— Southampton:0, Preſton Northend— Millwall:2, Weſtham United— Fulham 51. Schmeling-Paolino abgeblaſen Ernſthafte Handverletzung Schmelings Wie bereits kurz gemeldet, mußte der Boxkampf Paolino gegen Schmeling, der am 8. April in Barcelona ſtattfinden ſollte, und für den man ein rieſiges Rahmenprogramm zu⸗ ſammengeſtellt hatte, wegen einer Handverletzung verſcho⸗ ben werden, die ſich„Max“ im Training zugezogen hatte. Dieſe Handverletzung iſt— wie ſich bei der Unterſuchung in einer Klinik in Barcelona herausgeſtellt hat— ernſter, als man urſprünglich angenommen hatte. Schmeling war, als er auf Geheiß ſeines Trainers die Arbeit im Ring ab⸗ brechen wollte, ſo unglücklich ausgeglitten, daß er auf die linke Hand fiel. Er zog ſich dabei eine Daumenverletzung zu, die eine alte Verletzung wieder aufbrechen ließ. Der Deutſche hatte ſich vor fünf Jahren im Kampf mit Franz Diener eine Daumenverletzung zugezogen, hatte ſie nicht richtig ausheilen laſſen, ſo daß ſpäter in Amrika ein Kup⸗ chenſplitter auf operativem Wege hatte entfernt werden müſſen. Die dadurch entſtandene Narbe iſt jetzt wieder aufgebrochen. Man hat nun den Kampf auf den 6. Mai — feſtgelegt, aber es dürfte ſraglich ſein, ob Schmelings Ver⸗ letzung bis zu dieſem Termin ſchon ausgeheilt ſein wird. Auf jeden Fall will ſich der Deutſche nach Berlin begeben, um ſich dort von einem Spezialiſten behandeln zu laſſen. Otto Froitzheim 50 Fahre Am 2. April wurde Otto Froitzheim, Regierungs⸗Vize⸗ präſident in Wiesbaden, 50 Jahre alt. Der Name Froitz⸗ heim iſt für den Tennisſport ein Begriff. Mehr als 30 Jahre lang iſt Froitzheim aktiv tätig. In ſeiner Glanzzeit war er internationale Extraklaſſe, ſchlug er ſo gute Spieler wie Wilding, Mich Ritchie, Richardſon, Kenneth, Dacugis, Parke, gewann 1912 in Paris die Weltmeiſterſchaft auf Hartplätzen im Einzel und Doppel(mit Kreuzer), ſtand 1914 in der Wimbledon⸗Schlußrunde, in der er nach fünf Sätzen dem Auſtralier Norman Brookes unterlag. Die deutſche Einzelmeiſterſchaft gewann er ſiebenmal, im Her⸗ rendoppel viermal. Frvitzheim kämpfte außerdem in zahl⸗ loſen Länder⸗ und Repräſentativkämpfen mit beſtem Er⸗ folge. Noch 1929, als 45jähriger, war Froitzheim an vor⸗ derſter Stelle der deutſchen Rangliſte zu finden. Oſter-Schiwettkämpfe auf dem Feloberg Helmut Lantſchner gewinnt den Feloͤberg⸗Pokal Erſter Tag: Abfahrtslauf und Slalomlauf Hellmut Lantſchner an der Spitze, geſolgt von Bayern und Freiburg Unſerem kurzen Bericht von heute früh tragen wir eine kritiſche Betrachtung unſeres W..⸗Sonderberichterſtatters nach. Die ſtrahlend ſchönen Abſchlußtage des Monats März— tagsüber helle Sonne, nachts Nächte des vollendeten Mon⸗ des, ein Schnee von beſter Verfirnung— waren am Oſter⸗ ſonntagmorgen für den, der früh genug aus dem Bett kletterte, eine eigene Ueberraſchung: dicker Nebel lag als Milchſuppe haubenartig über dem Feldbergmaſſiv, hervor⸗ gerufen durch die ſtarke Schneeverdunſtung und nächtliche Verdichtung. Indes, wer ſich auskannte, ließ ſich nicht ſchrecken, denn die Sonne ſiegte ſchon bald gegen 9 Uhr, in⸗ dem mit einem Schlage die Nebelſchicht erledigt war. So⸗ mit zog man mit den beſten Vorbedingungen in den erſten Kampftag um den Feloͤbergpokal, der der Abfahrt gewid⸗ met war. Die Strecke für das Abfahrtsrennen war nach einigem Schwanken doch im Steilſturz des Seebuck⸗ kars belaſſen worden, nachdem man zwiſchendurch ſich für das Herzogenhorn erwärmen wollte, weil der untere Teil der Strecke am Seebuck zu hart und daher zu gefährlich ichien. Indes kam die Tageswärme doch genügend zur Geltung, ſo daß man mit Start am Bismarckdenkmal längs der Wächte abwärts in die Baadermulde und von dort durch die Tauernrinne ſteil gegen den Feldſee fuhr, eine Strecke von etwa 2,5 Km. Länge und etwa 400 Meter Höhen⸗ unterſchied. Mehr als hundert Teilnehmer ſtellten ſich dem Starter, der in Abſtänden von einer Minute die Läufer in die Tiefe ſchickte. Beſte Namen traten hier, wie in den Vorberichten ſchon geſagt, zum Kampf an: aus Deutſchland die Schwarz⸗ wälder, Schwaben und Bayern, dazu aus Tirol Hellmut Lantſchner, der für San Martino⸗Italien ſtartete, eine Reihe ſchweizeriſche und franzöſiſche Läufer und aus Nord⸗ land der Trainer Eiſtein Raabe. Der Lauf wurde rei⸗ bungslos in rund zwei Stunden abgewickelt, ohne daß ein ernſter Unfall eintrat. Bemerkenswert war immerhin, daß ziemlich Stürze zu verzeichnen waren und daß ſo man⸗ cher aus verſchiedenen Schwarzwaldgebieten hier in einen Wettbewerb ging, dem er wohl doch nicht gewachſen ſein dürfte. Der beſte Schwarzwälder war der Frei⸗ burger Rolf Hoffmann, der in der Spitzengruppe als Vierter nach Hellmut Lantſchner(Tirol), Franz Pfnür, Bayern(dem Fis⸗Slalomſieger von St. Moritz) und dem deutſchen Meiſter Alfred Stoll((Bayern) pla⸗ eieren konnte. Die Schweiz nahm den fünften Platz für ſich ein. Die Damen waren ganz unter ſich und die Meldung von vieren war auf drei geſchrumpft, ſo daß hier leider von einer nennenswerten Gegnerſchaft nicht geſprochen wer⸗ den kann. Die Zeiten ſind nicht ſo wie ſonſt ſchon erzielt. Chriſtel Cranz⸗Freiburg benötigte:20 Minuten, Heckt ſich alſo mit Leni Wagner, Frau Wagner⸗Denz hatte.42. Pfnür⸗Bayern ſiegt vor Lantſchner In den Slalom gelangten 29 Läufer, die in der Reihenfolge der beim Abfahrtslauf erzielten Zeiten ſtarte⸗ ten. Die Strecke war im Steilhang des Fahler Loches ab⸗ geſteckt und wurde vom Sportwart des Deutſchen Schiver⸗ bandes einleitend befahren. Ven den Damen lief Chriſtel Cranz im Alleingang ehrenhalber. Der im Abfahrts⸗ lauf gute Schwarzwälder Hoſſmann⸗Freiburg fiel hier weit zurück und kam um Ausſichten. Ein ſcharfes Treſſen Internationale Alpenfahrt 1934 Von der Oberſten Nationolen Sportbehörde wird mit⸗ Nach vorangegangenen Beſprechungen mit dem Autamobilelub der Schweiz in Zürich und dem Automobil⸗ elub vom Itolien in Mailand fand am Samstog in Monte Carlo eine maßgebende Konferenz über die Organiſation der in dieſem Jahre vom 7. bis 9. Auguſt unter der Feder⸗ führung der Schweiz ſtattfindenden Internationalen Alpen⸗ fohrt 1934 ſtatt. In der Sitzung wurde über die Steecken⸗ ſührung und das Reglement der Fahrt vollſte Uebereinſtim⸗ wung zwiſchen den beteiligten Automobilelubs erzielt. Es nahmen teil: Der Führer des Deutſchen Kraftfahrweſens, Obergruppenführer Hühntein, mit ſeinem Stab; der Sport⸗ präſident des DDaAc, Ewald Kroth, und Konſul C. O. Fritſch, weiterhin als Delegierter des AcC von Fraukreich der Präſident des Ac von Marſeille, Albert Rouſſet, der Präſident der Sportkommiſſion des AC der Schweiz, Alfous Toendury, ſowie der Präſident des Oeſterreichiſchen Ac, Graf von der Straaten. Die Einteilung der Fahrzeuge wurde wie folgt beſchloſ⸗ ſen: Gruppe 1: über 3000 cem; Gruppe 2: 2000—3000 cem; Gruppe 3: 1500—2000 cem; Gruppe 4: 1100—1500; Gruppe 5: bis 1100 cem. Von dieſer Gruppe ſind auf der Geſamt⸗ 1 und 2: 52 Stdlm.; Wihrend des dritten Tages der Etappe von ſtrecke ſolgende Durchſchnittsgeſchwindigkeiten einzuhelten: 3: 46 Stkm.; 4: 43 Stdkm. und 5: 42 Stoͤkm. Interloken nach St. Moritz verringern ſich die geforöerten Geſchwindigkeiten auf 52, 38, 36, 35 Stökm. Bei den Barg⸗ prüfungen auf dem Col du Galibier und dem Stilſſer Joch betragen die Durchſchnittsleiſtungen 40(1 und), 38(), 36(4) und 35(5) Stoölm. Für Fährzeuge mit Kompreſſoren erhöhen ſich die geforderten Mindeſtgeſchwindigkeiten um je 10 v. H. Berufsborkämpfe in Mannheim Der bekannte Kölner Veranſtalter Otto Weichard ſührt am 15. April in Mannhein Berufsboxkämpfe durch, für die folgende Paarungen vorgeſehen ſind: Selle⸗ Köln gegen Melzow⸗Antwerpen, Metzner⸗Köln gegen Gauwloos Brüſſel, gegen Hemp⸗Mainz, Schmidt⸗ Planen Mannheim) gegen Dübbers Köln und Mannheim gegen Lauer⸗Saarbrücken. König⸗ Kreimes⸗Mannheim früher zufrieden ſein. lieferten ſich Bayern und Tirol in Pfnür und Lantſchner, das knapp zu Gunſten des famos fahrenden Pfnür ent⸗ ſchieden wurde. Pfnür wurde mit.53 Minuten Ge⸗ ſamtzeit(Lauf 1 56,4, Lauf 2 56,6) Sieger gegen den Ti⸗ roler mit Geſamtzeit.53,8(58,4 u. 55,4). Freiburgs Bruno Koch rettete den Schwarzwald mit Zeit.04,2. Gleichzeit hatten der Münchener Kraiſy und der junge Freiburger Rudi Cranz mit.04,8. Die Kombination Abfahrt⸗Slalomlauf Das ſcharfe Duell zwiſchen Lantſchner und Pfnür endete ſür die Kombination aus Abſahrt und Slalomlauf mit dem Siege des Tirolers, der eben in der Abfahrt einen zu großen Vorſprung hatte. Lantſchner erhielt die Kombing⸗ tionsnote 199,91, gegen Pfnür 192,37. Bemerkenswert iſt, Haß der junge Ruoi Cranz aus Freiburg die ganze Reihe beſter Läufer aus dem Schwarzwald, aus Bayern und aus dem Ausland übertrumpfte und aus ſeinem ſechſten Platz im Abfahrtslauf und dem vierten im Slalomlauf für die Kombination einen klaren dritten Platz herausſahren konnte. Der zweite Tag: das internationale Springen Der Geſamteindruck des Spriugens war ein einziger in der Richtung: ein ganz großes ſportliches Geſchehen, wie es mancher nicht ſo ſchnell wieder erleben wird. Elite ſprang gegeneinander um den Pokal des Feldͤberg, in einer läuferiſchen Zu⸗ ſammenſetzung, wie ſie den ganzen Winter in deutſchen, vielleicht ſogar auch mit Einſchluß fremder Gebiete, nichi ihresgleichen hatte. Die beſten Deutſchen, Spitzenleute der Schweiz, Frankreichs, Norwegens, Oeſterreichs, das gibt einen Klang ſür den eigentlich noch kein Lautſpre⸗ cher zur richtigen Betonung gebaut iſt. Nach der Reihen⸗ ſolge der Startnummern: Hechenberger, Dietl, Mechler, Kimpfbeck, Stoll, Guſtl Müller aus Bayern, die Schwarz⸗ wälder und Schwaben dazu, Lantſchner aus Tirol, aus der Schweiz die Brüder Reymond, Kuſter, Maurer, Kei⸗ nersdörfer und aus Frankreich die Vogeſenleute mit René Beckert an der Spitze, ſchließlich als Krönung die beiden Norweger Eiſtein Raabe und Sigmund Ruu d als Klaſſe ganz für ſich. Die Eingangsgruppe brachte gleich eine intereſſaute Folge, indem die ausgezeichneten Bayern wie Hechenber⸗ ger, Dietl, Mechler, Kimpfbeck, Stoll nahe beeinander lagen, kurz danach Lantſchner und wenig weiter Kuſter aus Engelberg und Maurer aus Luzern. Guſtl Müller, Bayern, Beckert, Vogeſen, Reber, Luzern und Sigmund Ruud bildeten wieder eine Gruppe nachbarlicher Num⸗ mern, ſpäter dann Keinersdürfer, Unterwaſſer, Max Fiſcher, Wangen, und die beiden Brüder Reymond aus St. Croix. Sehr eindrucksvoll wirkte auch die Schwarz⸗ wälderzufallsgruppe beſter Leute wie Hermann, Neu⸗ ſtadt, Hättich, St. Märgen und Artur Scherer, Schonach, die alle drei ſchön gleichmäßig, ſtark vorangekommen in ihrer Leiſtung auf 40 bis 44 Meter ſprangen, in kleinem Abſtand dazu der Reichswehrmann Wilhelm Walter, Donaueſchingen, ebenfalls auf 42 Meter kommend. Und dann der Abſchluß mit Eoſteins Raabe hoher Startnum⸗ mer, faſt der Letzte, ſo daß ſich das Intereſſe des Publi⸗ lums bis auf den Schluß erhielt. Was Raabe an Wucht und beſter Tagesleiſtung zeigte, war ſchlechthin vorbildlich und ſeine drei gleichbleibenden Sprünge von jeweils 50,5 Meter gaben ein Bild nordiſcher Springerkunſt, die von Sigmund Ruud etwas gerundeter, geſchmeidiger mit 46,5 und zweimal 47,5 Meter unterſtrichen wurde. Der Schwarzwald im einzelnen darf mit ſeinen Leuten Hermann und Beckert, Neuſtadt, Hättiſch, St. Märgen, Scherer, Schonach, Hoffmann, Freiburg,, Walter, Donaneſchingen, Rapp, St. Georgen, Pfaff, Schönwald, Faller, Bühlertal, Wittner, Zell⸗Woeſetal, Geiger, Hinterzarten uſw. wagten und gaben viel. Die Früchte der Trainingskurſe zeigen Farben des Reifungs⸗ prozeſſes und werden ſchmackhaft für Großgeltung. Der letzte Eindruck war die gewaltige Wucht des drit⸗ ten Sprunges eines Mannes wie Eiſtein Raabe, es konnte keinen ſchöneren Ausklang geben, und jedermann wird dem Kampfgericht zuſtimmen, wenn es Lantſchners Vorhaben nach einem weiteren Sprung außer Wett⸗ »bewerb kurzerhand durch Abſchluß des Springens nach Raabes ſchöner Leiſtung einen Riegel vorſchob. W. R. —————————————— Uñ‚ à4—— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner-Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Jeuilleton: Carl Onno Eiſenbart-Lokaſen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchüft⸗ liche Mi teilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ Heraue geber Drucker“ und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viltoriaſtraße 4 * Durchſchnittsauflage im Februar 21166 Für unverlangte Beiträüge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTrUNG Dienstag, 3. April 1934 miernafionale Bodenkrediibank Basel Wellerer Abbau der verbindlichkelien Das Inſtitut, das 1931 zum Zweck der Betätigung auf dem Gebiet des europäiſchen Realkredits durch Ueber⸗ nahme von Pfandbriefen und Obligationen führender Hypothekenbanken gegründet wurde, hat es auch im Ge⸗ ſchäftsjahr 1933 für richtig gehalten, den Abbau der Verpflichtungen fortzuſetzen. Von den 20,8 Mill. Franken betragenden 6proz. Obligationsanleihen des In⸗ ſtituts wurden weitere 4,9 Mill. Fr. und von den 22¼ Mill. Franken betragenden 5proz. Anleihen weitere 1½ Mill. Franken Danach waren am Jahres⸗ ende noch 15,9 Mill. Fr. 6proz. Anleihen und 21 Mill. Fr. 5proz. Anleihen im Hſie erſcheinen in bder Bilanz als Hauptpaſſiny poſten mit 36,9(i. V. 43,3) Mill. Fr. Ihnen ſtehen als Hauptaktivum 40,4 Mill. Fr. Wertſchriften gegenüber, die, wie es heißt, zu den Ge⸗ ſtehungskoſten eingeſetzt worden ſind. Bei der Einſtellung der Wertpapiere zu den Börſenkurſen des Monats Dezem⸗ ber 1933 bzw. bei entſprechender Schätzung der nicht notier⸗ ten Pfandbriefe würde ſich, wie weiter mitgeteilt wird, der Minderwert des geſamten Wertpapierbeſtandes gegen⸗ über dem Bilanzwert auf etwa 36 v. H. belaufen. Der Entwertung der Deviſenkurſe, namentlich auch für die auf Golddollar lautenden Titel, ſei hierbei Rechnung getragen. Der größte Teil der Wertpapieranlage entfällt wieder auf dutſche Papiere; der entſprechende Anteil am ge⸗ ſamten Wertpapierbeſtand hat ſich von 61½ auf 62,6 v. H. erhöht. Die notwendigen Mittel zu den obenerwähnten Obligationen⸗Rückkäufen lieſerte größtenteils der Erlös aus realiſierten ausländiſchen Anlagen. Der Zinſendienſt auf die beiden Obligationen⸗ anleihen konnte auch im Berichtsjahr erfüllt werden, haupt⸗ ſächlich infolge des Umſtandes, daß die Zinſen auf die deutſchen Wertpapiere ungeſchmälert eingegangen ſind. Dagegen befürchtet die Bankleitung, abgeſehen von den nicht zu ihrem vollen Wert eingegangenen Zinſen und von der Kapitalentwertung der ungariſchen Anlagen ebenfalls einen erheblichen Verluſt auf ihren großen Beſtand an deutſchen Dollarbonds, insbeſondere der Deut⸗ ſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt, der ſich nicht nur in einer Zinseinbuße, ſondern auch infolge des Verlaſſens des Goldſtändards durch die Vereinigten Staaten in einem empfindlichen Kapitalverluſt auswirken könne, ſalls die Goldklauſel nicht anerkannt werden ſollte. Der Rückgang der Einnahmen, insbeſondere inſolge der Dollarentwertung, und die dadurch hervorgerufene Not⸗ wendigkeit, zum Ausgleich der Erfolgsrechnung die Zins⸗ erträgniſſe zu vermehren, veranlaßten den Verwaltungsrat, durch Beſchluß vom 15. Nop. 1933 eine weitere Ein⸗ sahlung von 20 v. H. auf das Aktienkapital einzuſordern.(An dem Aktienkapital ſind auf deutſcher Seite die Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken und die Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft beteiligt.) Das Aktien⸗ kapital beträgt jetzt 22½ Mill. Fr. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Rein⸗ gewinn von 624078 Fr.(189 921 Fr.). Davon ſollen 550 000 Fr. zur Abſchreibung auf Disagio und Emiſſions⸗ ſpeſen verwandt und 74078 Fr. vorgetragen werden.(HV. 11. April). Brown, Boveri& Cie AG Mannheim Weiiere Neueinsiellungen Die Geſellſchaft hat in der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis 15. März 1934 insgeſamt 688 Arbeitnehmer eingeſtellt. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß im Großmaſchinenbau bisher größere Aufträge kaum ein⸗ ſind. Trotzdem rechnet man mit der Möglichkeit, bis 1. Juli 1934 weitere 60b6 Arbeitnehmer ein⸗ ſtellen zu können. Bei der Stotz⸗Kontakt G. m. b. H. Mannheim⸗Neckarau iſt die Beſchäſtigung in den letzten vier Monaten im Gegenſatz zu Vorjahren gegen⸗ über den letzten Monaten 1933 erheblich ſtärker geworden. Seit Mai 1933 konnten rd. 340 Neueinſtellungen vorgenom⸗ men werden. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß der Export⸗ umſatz nach wie vor ſehr zu wünſchen übrig läßt. * Rheiniſche Elektrizitäts Alß. Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft konnte ſeit Anfang 1933 die Belegſchaft von 531 auf 745 Arbeitskräfte erhöhen. Von dem Ausbau und der wei⸗ teren Intenſivierung der Elektrizitätsverſorgung in den nächſten Jahren erhofft man ſich eine Exweiterung des Ar⸗ beitsfeldes und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze. * Kraftwerk Laufenburg AG.— Wieder 10 v. H. Dieſe zum Elektrobankkanzern gehöcende Ac erzielte für dos Geſchäftsjohr 1993 einſchließlich des Saldovortrags einen Reingewinnvon 2,471(2,482) Mill. ſſr. und ver⸗ teilt daraus, wie in den Vorjahren, eine Dividende won 10 v. H. * Erzgrabungen im Schwarzwald. Die Röchling⸗ ſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke Völklingen (Saar) und die Neunkirchener Eiſenwerke A0 laſſen zur Zeit in der Umgegend von Blumberg(Amt der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 152 Reihe Zinsſcheine Nr. 21—30 durch die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, ausgegeben wer⸗ den, und zwar gegen Einreichung des Ernenerungsſcheins der alten Bogen. O Spinnerei und Weberei Kottern.— 8(ö) v. H. Divi⸗ dende. 3. April.(Eig. Meld.) Die Geſellſchaft weiſt für 1933 einen Reingewinn von 495 000 aus gegen 82 000 4 i. V. Hieraus ſollen 8 gegen 9 v. H. Divi⸗ dende verteilt werden, 120 000% der Sonderrücklage, 40.000 dem Unterſtützungsfonds zugewieſen und 94 900 Freundlicher Efiekien-Wochenbeginn Kaufaufiräge des Publikums überwogen/ Lebhaſie Umsäße in Neubesitanleihe Verlauf gui gehalien/ Schluß schrumpiendes Geschäfi, kursmäßig behaupiei Mannheim gut behauptet örſe nach den Feiertagen war feſt, Farben zogen auf 143,56, Linoleum auf 59,25, Cement auf 102 an. Die übrigen Werte waren durchweg gut behauptet. Am Bankenmarkt waren Rhein.⸗Hypothekenbank⸗Aktien ongebs⸗ ten, aber ohne Aufnahme. Verſicherungswerte unverändert. Am Rentenmarkt zog Neubeſitz auf 2374 an, Altbeſitz unver⸗ ändert 97. Goldpfandbriefe gut behauptet und zum Teil etwas feſter. Frankfurt freundlich Die Effektenbörſe eröffnete nach der Oſterpauſe in freundlicher Haltung, verzeichnete aber, von weni⸗ gen Spezialbewegungen abgeſehen, nur kleine Umſatz⸗ tätigkeit. Vom Publikum lagen nennenswerte Kaufauf⸗ träge nicht vor, während die Kuliſſ e, nachdem ſie vor den Feiertagen größere Engagements eingegangen war, etwas Zurückhaltung an den Tag legte. Die freundliche Haltung erfuhr durch günſtige Nachrichten aus der Wirt⸗ ſchaft eine Unterſtützung. Bei etwas lebhafterem Geſchäft eröffneten J. G. Farben um 7 v. H. höher und zogen ſpäter um weitere v. H. an. Daneben waren Metall⸗ geſellſchaft um 2/4, Scheideanſtalt um, Deutſche Erdöl und Rütgerswerke um je 7 v. H. höher. Montan⸗ werte lagen überwiegend feſter, ſo Gelſenkirchen und Har⸗ pener je 1½, Stahlverein 16 v. H. Etwas leichter Rhein. Braunkohle um ½ v. H. und Laurahütte, nachdem nunmehr dem Antrag auf Geſchäftsaufſicht ſtattgegeben wurde, um 276 v. H. ſchwächer. Auch Glektrowerte lagen durchweg höher, nur Siemens gaben um v. H. nach. Im einzel⸗ nen gewannen u. a. Ach. für Verkehrsweſen 2, Bemberg und Deutſche Linoleum je 1½ v.., Junghans 76 v. H. und Aſchaffenburger Zell 5& v. H. Am Rentenmarkt hatten Neubeſitz bei Eröff⸗ nung lebhafte Umſätze und lagen bei 23,80 um 65 Pfg. gebeſſert, Altbeſitz dagegen gingen um v. H. zu⸗ rück, ſpäte Reichsſchuldbücher lagen gut behauptet. Von Induſtrie⸗Obligationen waren Stahlvereins⸗Bonds v. H. leichter. Umgetauſchte Dollar⸗Bonds geſchäftslos. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das Geſchäft wei⸗ ter zuſammen, jedoch hielt ſich das Kursniveau auf der Höhe der erſten Notierungen. Am Aktienmarkt waren nur vereinzelt geringe Rückgänge feſtzuſtellen, ſo bei J. G. Far⸗ ben, die von 143.75 auf 152.25 zurückgingen. Der R markt lag ebenfalls faſt unverändert, nur Neubeſitz auf Gewinnmitnahmen hin um 10 Pfg. leichter. Der Pfand⸗ briefmarkt hatte wegen des Kupontermins durchſchnittlich freundliche Haltung. Tagesgeld 3½ v. H. nach 4 v. H. Berlin feſter Nach der Oſterpauſe ſetzte die Börſe zunächſt recht ruhig ein. Nur in einigen Werten war das Geſchäft etwas lebhafter. Aus Publikumskreiſen ü ber wogen je doch die Kaufaufträge, ſo daß ſich die Kurſe, überwiegend in einem Ausmaß von—1 b. H. beſſern konnten, zumal zum Monatsbeginn die Verkaufsaufträge nicht erneuerk waren und die Nachfrage vielfach auf leere Märkte ſtieß. Für die Börſe bedeutete die weitere Steigerung der Farbenaktie um z; v. H. und im Ver⸗ lauf um weitere v. H. wieder eine Anregung. Der am Samstag ſtattfindenden Bilanzſitzung ſieht man mit In⸗ tereſſe entgegen, da ſich die Gerüchte von einer beſcheidenen Diridendenerhöhung erhalten. Der Kupontermin trat infolge des ſtillen Geſchäftes kaum in Erſcheinung. Am Rentenmarkt waren lediglich Neubeſitz mit einer Steigerung von 77½ kräftig gebeſſert, Altbeſitz lagen unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen wurden etwas höher bezahlt, nachdem die 34. Serie in dieſem Monat zur Rückzahlung gelangt. Bei Induſtrieobligationen Die erſte Bo überwogen die Abſchwächungen. Am Monta naktienmarkt waren bis auf die polniſchen Werte, ſdursſteigerungen von—1 v. H. die Regel. Inter⸗ eſſe zeigte ſich ſpeziell für Eiſen⸗ und Stahlwerte unter Hin⸗ weis auf die weſentlich verbeſſerte Rentabilität in der Eiſeninduſtrie. Braunkohlen werte lagen ruhig, ebenſo die Kal iwerte. Gumm iaktien lagen feſt, Har⸗ burger Gummi ſtiegen um 2 v. H. Am Elektreoaktien⸗ markt gewannen Bekulo 1,50 und Akkumulatoren 2 v. H. Siemens waren 1 v. H. ſchwächer. Kräftig gebeſſert woren Deſſauer Gas plus 206, Berlin⸗Karlsruhe Induſtriewerke plus 2,75, ſowie Brauereiwerte. Von letzteren ge⸗ Mark vorgetragen werden. Die Verwaltung rechnet mit einem ſtetig ſteigenden Bedarf an Baumwollwaren und beurteilt die Ausſichten für das laufende Jahr zu⸗ verſichtlich. Konkurse und Vergleichsveriahren im März O Berlin, 3. April.(Eig. Meld.) Im März 1934 wur⸗ den durch den„Reichsanzeiger“ 274 neue Konkurſe gegen 227 im Februar ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung und 67 gegen 54 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. inſolge Auslandsabgaben nicht halten und unterſchritten zeitweiſe ihre letzte Schlußnotierung. Laurahütte erhöhten ihren Verluſt auf faſt 4 v.., Chemiſch Heyden gewannen 1, Deutſche Kabel gingen auf 75(72/½), Deutſche Telephon und Kabel kamen 2,“ höher zur Notiz. Bremer Wolle verloren 4. Am Rentenmarkt lagen Neubeſitz weiter feſt und insgeſamt 75 Pfg. höher. Vereinigte Stahlobligationen verloren 7 v. H. Altbeſitz waren gebeſſert. Der Kaſſa⸗ rentenmarkt war überwiegend ſchwächer. Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen waren teils gehalten, teils—4 v. H. ſchwächer. Der Kaſſamarrkt war überwiegend befeſtigt. Von Reichsſchulöbuchforderungen notierten u..: miſſion 1: 1935er: 100,25 G, 1940er 99,25—97,12, 1943—48er: 94,02 bis 95,50. Emiſſion 2: 1935er: 99,87 G. 1940er 96,12 G, l943 bis 1935er:—, 1916—47er: 94,62—95,37, 1948er:—. Wieder⸗ auſbauanleihe: 1944—45er und 1946—49er: 57,62—58,62. Der Schluß war bei ſchrumpfenden Umſätzen 1 ſt 1 88 8. Far⸗ ben kamen mit 142,25 zur Notiz, nochbörslich beſtond auf dieſem Niveau Nachfrege. Gut gehalken waren Neubeſitz, die mit 23,75 ſchloſſen. Im Hinblick auf die mehrtägige Unterbrechung durch die Oſterſeiertage verkehrte der Berliner Geldmarkt heute im allgemeinen ruhig. Unverzinsliche Reichsſchatzanweiſun⸗ gen wurden lauſend in normalem Umfange abgenommen. Blankotagesgeld für erſte Adreſſen entſpannte ſich guf 4½5 bis 454. Privatdiskont anverändert 376 v. H. * Stenergutſchein⸗Notierungen vom 3. April. (Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103; 1985 100,37, 1936 97,5; 1957 93,75, 1938 92,12; Steuer⸗Durchſchnitt 97, 97. Berliner Devisen Diskontsatz; feichskank 4, Lombard 5, Privat 3/ v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗J Paritat 28. März 3. April für kont M. G,˙%7J Brief[Geld ſ Brief Aegypten 1ägypt.PfdBb.— 20,95913.2 5 13,255 13,285 13.315 Argentinien 18.⸗Peſo 7.872 0,631] 0,635 0,631] 0,635 Belgien.. 100 Belga 3½ 58,87 56.51 59.63 58,47568.59 Braſilien. 1 Milreis—.502 0,211 0,213].211.213 Bulgarien. 100 Leva 8 3,033 3,047.053].047] 3,053 Canada 1kan. Dollar(— 4,196 2,507.513 2. 2,518 Dänemark 100Kronen3 112,50 57.34 57,46 57,64 57.76 .100 Gulden 3 81.7 91.57 81.73 81.6061.760 Eng 1Pfund 2 20,42912,845 12,875 12,905 12,985 Eſtland. 10⁰ eſtn. Kr. 5½.50 66,43J63.5763,42 68.56 runers 100finnl. M. 5¼ 10.537 5,669] 5,68.689 5,711 Frankreich. 100 Fres 3 16,44 16.50 16,54 16.50 16,54 Griechenland 100 Dr. 7¼.45.378].382].378] 2,382 olland. 100 Gulden 5¼ 166,739 169,08 169,42 169,48 169,57 Selund. 100 isl. Kr.—. 58,09]58,2158 39 88,51 Italien... 100Lire 4 22,094[21,6021,64 2¹,80 21,64. Japan.. 19en.65 2,092.759] 0, 761.268.75 Jugoſlavien100 Dinar 7½ 81,00 5,564 5,676 5,654 5,676 Lettland.. 100 Latts 8 1 79.9280.90879,92 08 Litauen.. 100 Litas 7 41,98 41,91 J 41,99 41.91 41.98 Norwegen 100Kronen 3½ 112,50 54,54 6664,84 64.96 Oeſterreich 100Schill. 5 59⸗ 47.20 47.30] 47.20 J 47.30 Portugal 100Cscude 6 458.57 11,70 11.72 11.7411,76 Rumänien. 100 Lei 8 25112.488.492].488 2,492 Schweden.. 100 Kr. 8 112,24 66,2366,87 66.53 66,67 Schweiz 100Franken 2 81,00 80,92 91.08 80,92 81,08 Spanien, 100Peſeien 6 81,00 34.23[34.2934,22 528 Tſchechoſlowakeiloh 3½] 12.438 10,38 10.4010 10.38 10.40 Türkei.. Itürk. Pfd.* 79—.998].02.398].902 5 5² SS EFN Ver. Staaten 1ollar 1 1½.189(.510 2,516 2,5100 2,516 Pfund ſchwankend Im internationalen Depiſenverkehr hatte heute gegenüber dem Stand vor den Feiertagen lediglich das eng⸗ liſche Pfund eine ſtärkere Kursabweichung zu verzeich⸗ nen. Vermutlich im Zuſammenhang mit dem günſtigen Haushaltsplan konnte es international anziehen, und zwar in Amſterdam auf etwa 7,62, in Zürich auf 15,92 und in Paris auf 78,06. Der Dollar blieb, abgeſehen von ge⸗ ringfügigen Schwankungen, ziemlich unverändert; er notierte in Amſterdam etwas leichter mit 1,48/4, in Zürich unverändert 3,094 und in Paris etwas feſter 15,20. Pfunde⸗Kabel wurden mit 5,14 gemeldet. Die Gold⸗ deviſen verzeichneten ehex etwas feſtere Haltung, ins⸗ beſondere der holländiſche Gulden. Die nordiſchen Deviſen zogen im Zuſammenhang mit der feſteren Pfund⸗ haltung ebenfalls leicht an. Im Verlaufe konnte das eng⸗ liſche Pfund die erzielte Befeſtigung nicht voll aufrecht er⸗ halten, auch der Dollar bröckelte geringfügig ab. Ziem⸗ lich feſt lagen im Gegenſatz zum Pfund die nordiſchen De⸗ * Ruhiger Geireidemarki * Berliver Getreidegroßmarkt vom 3. April. Eig. Tr.) Noch der mehrtägigen Verkehrsunterbrechung durch die Oſterfeiertage ſtagnierte das Geſchäft heute noch ſaſt völlig. Auf Baſis der erhöhten Feſtpreiſe ſowie auf der Grund⸗ lage, die durch die Beſtimmungen über die Ankaufspreiſe der Mühlen gegeben war, hatté ſich das Geſchäft noch nicht eingeſpielt, zumal der Markt noch ſpärlich beſucht war. In Hafer lag einiges Angebot zu höheren Preiſen vor, wäh⸗ rend die Käufer Zurückhaltung bekundeten. Auch Ger⸗ ſtenn lagen ruhig, aber ſtetig. Das Mehl geſchäft war völlig unentwickelt. Exportſcheine lagen ungeſähr auf letzter Baſis. Weizenexportſcheine April 14895, Mai 144,25, Juni 154,25; Roggenexportſcheine je nach Lieferung 118—119,50. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Station(geſ. Erzeugerpreis) W' 2 184; W 3 187; W4 189 ruhig; dto. Rog⸗ R 2 152; R 3 154, R 4150 ruhig; Gerſte: Bran, gute frei Berlin 176—183(fab märk. Stat. 167—174); Sommer, mittl. Art und Güte 164—171(155—162) ruhig; Märk. Hafer 148 bis 155(138—146) ſtetig; Weizen⸗ und Roggenmehl geſchäfts⸗ los; Kleie: Weizen 11,30—11,50 beh.; Roggen 10,50—10,80 ruhig; Erbſen: kleine 30—35, Futter 19—22; Peluſchken 16 bis 16,75; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 14,75—15,75; Lu⸗ pinen, blaue 11,50—12,75; dto. gelbe 14,75—15,75; Seradella clte 16.50—18,50; dto. neue 17—19; Trockenſchnitzel 9,90; Kartoſſelflocken 14; dto. Blu. 14,60; ausſchließlich M3 no⸗ tierten: Leinkuchen 12,10; Erdnußkuchen 10,20, Erdnuß⸗ kuchenmehl 10,50; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 8,80; dto. ab Stettin 9,10.— Rauhfuttermittel je 50 Kg. fr. Wagg. ab märk. Station gebund. Roggenlangſtroh 0,75—0,90 frei Berlin 1,15—1,20); bindfadengepr. Roggenſtroh 0,65—0,80 — 7 10); dto. Weizenſtroh 0,45—0,55(0,80); Häckſel 1,40 vis 1,55(160—1, 80). * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,80; Jult 207%; Sept. 3,125; Nov. 3,20.— Mais(in Hfl. per Saſt 2000 Kilo) Mai 65,25; Juli 55,50; Sept. 55,75; Nov. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 09.) Tendenz ruhig; Mai 44% (unv.): Juli 4,690(unv.): Okt. 4,87(4,8“91.— Mitte: Tendenz ruhig; Mai 4,375(4,44): Juli.616(4,6960; Okt. 4,776(4,82J. * Magdeburger Zucker⸗Rotierungen vom 3. Ayril.—4 Dr) April und Mai je 3,90 Bü 3,70 G; Juni 4,00 B 3,80 Juli 4,20 B 366 G; Auguſt.30 B 4,00 G, Okt..40 4,20 S,; Dez. 4,40 B 4,20 G; Teudenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 106 Tage 32,10; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Frankfurter Viehmarkt vom 3. April.(Eig. Dr.) Zu⸗ fuhr: 790 Rinder, darunter 352 Ochſen, 43 Bullen, 205 Kühe, 190 Färſen, 211 Kälber, 2667 Schweine, 17 Schafe, Sar⸗ unter 14 Hammel. Preiſe: Ochſen a1) 34, b) 31—53 24—27; Bullen o) 90—31, 6) 28—29, 26.—27, 24— a) 20.430, 0) 26—28, 22—25, 14—21; Färſen a] 34—35, 5) 32 bis 33, 28—31, 25—5 Kälber 00 50—52, 46—49, 40—45, 99—39; Hammel 64) 96, 00 24—35; Schweine a) 45—27, 6 44—47, 43—47, 41—46, 37—44,—, 37—41. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ousverkäuft; Kälber lebhaft; Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine rege, aus⸗ verkauft. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 3. April.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; amerikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 17 Dollar; Pure Lard verſch. Stondardmarken raffu. v 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 18,75—10,25; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, ver⸗ zollt aib Zollſtadt 157 Dollar. * Bremer Banmwolle vom 3. April. 9.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,8 * 8 Baumwollkurſe vom 3. Kypril.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol. Anfang: Moi 905 bis 606; Juli 602; Sept. 602; Jan.(35) 613; Tagesimport 12 6005 Tendenz aut behauptet.— Mitte: Mai 611; Juli 608; Hkt. 606) Dez. 604; Jan.(35) 606; März 608; Mai 6695 Jirli 609, Okt. 610, Jan.(86) 610; März 612; Loko 6415 Tendenz ruhig. Berliner Rieiallbörse vom 3. Aprn Nupf. Nupf.Kupf. Bier Deret Zink— Zin? bez. Brief Gelde bez. Brief Gelddez. rief Geld Fanuar.—— 46.— 4——.— 17.216 25—— 22.75 22.— Februar—.— 45.25425[—.— 17.5016.25— 22,7522.— März.—.e 46,50 45,50—,— 17.2516,75—, 28,— 22.25 April 41,75 41 75 41.—.— 15.75 15.—[—.— 20.— 19.50 Mat. 41,50 42.25 41.50—.— 16.— 15.——.— 20,50 19,75 Juni. J—— 47845,—— E„ 8 Juli..— 38,5042 50——16,25 15.2520,75 20.75 20.50 Auguſt—.— 44.— 43.— 30 75 16.50 15.7521.— 21,25 20,75 Septr.—.— 44.25 43,50—,— 16.75 16,.——.— 21.50—— Oktober—, 44.50 44.—[—.— 17.— 16.—— Novembf—.— 45.— 44.80—.— 17.—16.——.— 22.25 21,75 Dez.. I.— 45,2544.75——17, 25 16.25—.— 22.50 21.75 ' Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. April.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 48; Raffinadekupfer loko 46,75—47,25 Standardkupfer loko 41,50—42; Originalhüttenweichblei 15,50—15,75; Standard⸗Blei per Ape 11 15,25—15,50, Origi⸗ nalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,75—20; Standord⸗ zink 19,50—20; Originolhüttenalumintum 98—90proz. in Blöcken 160; Hesgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Bonfa⸗, 0 146 60 5 98—99pro3z. 3⁰⁵5 Anti⸗ mon egu us 1; Silber in Barren etwa 1000 Kilo 38,25—41,25 l. kän 8 Londoner bieiallbörse vom 3. April Metalle Gper To. Platin(S per 20 Ounces) 2 Kupfer, Standard 82,85 Zinn Standaro 227.2 Silber(Pence per Ounce Aluminium Bonndorf) Verſuchsgrabungen auf Eiſenerze durch⸗] wannen——* Union nach dem Dividendenabſchlag piſen. 3 Monate.24.65 8 Mo nate.23,6 Antimon 40.— führen. wurde eine abbaufähige erzhaltige Schicht 91 Telephon und Kabel er⸗ e 4— Se 2432 Sie er 95 feſtgeſte 5 8 9 ienen mit Plus⸗Plu eichen. 5* Nüruberger Hopfenmarkt vom April.(Eig. Dr.) beſt ſelecied 36,25 S traits 7* 240.5 5 * Joſeph Vögele AG., Mannheim. Die Geſellſchaft gibt 4 Im Verlaufe war die Tendenz bei nachlaſſendem Keine Zufuhr, 40 Ballen Umſatz, 200—215. Frong ſdeets 62.—] Blei, 11.5⁰ W 8 225 bekannt, daß zu der 5proz. Goldanleihe von 1923 eine neue Geſchäft gut gehalten. Farben konnten ihren Gewinn Stimmung ruhig, Preiſe unverändert. El'wirebars 36,— Zink ge wöhulich 14.85 Weißblech 1 1 25 N N i 5 it Aktien und Auslandsenieihen in Prozenten Ur Sæe E Sr Sulen ann E Mer* Ung dei Stücke-Notierungen in Mark je Stück Sce 55 00 3.—0 9. 2. kiannheimer Eftektenbörse 9, 29. 8. 20. 3. Donamit Truſt.—.——.— Dinctes c——13— Wend. Rafc.— eeee Dyckerhoff K Wid— 96,50 Magirus.⸗G.—.—— Bos 8—————— 8. 29. 3. nag Erlangen.—.——., Otavi⸗Minen. 15.25.50 Salzw. Heilbr.. 196.0 196.0 Dortm. Actienbr.— Mannes 69.— 8„ ersb. J. Habk.—— 3 St. A. 43.— 43.75—0— Bergbau 58,25 58 75 Tellus Bergbau——.— 1] Panderer Perie—— 106 0 Kuffendant———— gBad. St.⸗A. 27 985 95.— Konſerven Praun—.— 46,— S Miiee 1— f8.— wuntohl. 204.0 200.5 Uek u. Senräbütte 22.— 20.— Dorkur Unionbr.—.—— Maſcln n. 2 375 Beif Eiinn 985 J519 Sert Petrol.—.— U e e 5 n e. e Rbeinfadk... ö8.—JGer, Stablesetie 4407 45— 3 Rele 9— Wſſner Kiezal. 88 25 Piren* Geiegt 60.— 60.— Pfals. face. 16fc 2070 Pe e Eugeihardt!..—.— Raſch PucauenB. 28.— FelloffFerein.—.——.— Hochfraenen)——— 6 97 0 bu. Gold 00.8. 90.. Pfäle Preppeſe: 1070 39— 2 6050 80 50 Berliner Sörse Entinder unon,—.— 16.— Pieriur Sün 1150 5 eüſton Lalsbei 28.———— 9 1s 25 Sipehr-Mpeinn..— f S8che 2— 46 üwſed, Waiß..—.— e Secener San, o4 1u 69/Sahm. 988635——— „— 71.— wa or e—.— 0.——— 5 75 9 0———— —— 20 e. 11— 775 Seang, Srant, 2085 8250 932 2 8863 6 Peſere et.— 1881 175 Mintoſc.. 2 164 Gtart Minen 15,— 18.—lNia-khn...——— 2 4545—— 709 155„—.——— Di 80 82.— 8 8 eldmühle Papier 106.0 10 8 Senen ts 10,00 1070 Sen. Wolf— 84— S4 5 2537 160.0 Pelten Gi. 9 64% Piähcengee— 2. forüaurende erungen(Schlus) Fcc——— — 8„80 d.— 9 ntecat enrentb. 6—.— iederlau 0 8 0— Deuiſche Linol.. 53.— 59.25 Berein Stſch. Oelf, 92.— 92.— 8 5 Hurl. 120 1220 Rheinekektrn. 10 010 Ka 91.0 91,20——./ Porbd. Glswerke 70.———80 ä(**** 83— 32& Co. 25——0 Surperder Hei. 99.— 10.— Saffefnene 2 2470 Saß Rüenberg: 1 10„„, Sl%0 do. Com. 1 30.20 Industrie-Aktien Gelſenk. Bergrwr. 66.50 67,500 Sperſcht. E, Bed. 18,67 16,— Allg. Kieitr. Geſ. 3450 30.67 Leopoldgrube.— 30.28—.— E Sekkua.. 80 Jis mtuntuck. 1200 18 6% Lö-Pföb. 10 94.— 84.— Genichow& C6o.——, Sberſchl. Koksw..— 35.— Aſchaffenb. Zell.—.— 44.50 Mounesmanurö. 66.— 66.— Gebr 96 Union 1100—.— Hapiſche Bank 622 61.75 Bemberg.—5 86.— Rütgerswerke. 81.80 61,506%„„ 21 84.— 94.— Aceumulatoren 173.0.Germ. Portld.3.—.— 79.— Brenſt.& Koppel.— 80.— Bayer. Mot 5 129 Le7 Mansfeld.⸗G.—.— 75,25 enkubuſtie: 141.0 1445 Pifth. Sho d. 76.— 70.— PremsSſig. 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Elektrisit. 66.12 86.— Premer Woll⸗kec.——.— Brenſtein& Ropß—.— 288925 Frankfurter Börse Conti Gummi—455 Hucker 165.2 167,5 4½%„ Filb.-B.—.——.— 8 Maſchlnen 818— 120.0 Grün& Bil 9 ſeinſtaht... 95.50 98,— Buderus Eiſenw. 74.——,— Phönix Bergbau—— 8880 Festverzinsliche Werte Bank-Aktien Daimer 11 1160 Thür. Kief. Gotha 85.—— 4½„ Pav.⸗R.———. BayerMotorenw 190.0 Gruſchm ii—,——.e. Rbein.⸗W. Ralx, 79,75 70— Charlott. Waſſer 87,30 87.37 Polgphonwerke. 1930 18.50 D. Wec,(Gold) 79.— 90.— Alg. D. Credit.—.— 46.—— 1162 115 P 22.— 22.42 90 Baadr W. Baine 8 05 Kagahen 8.—9 oſitzer 3*— 7820 S 5 128 in. Elei—e◻ 2⁰³0⁰ ſer. Chem. Ind„Bagd.⸗—.— 65 3 Ha 3+. 61.— or erd. 72.— ont Gummi⸗BB.—.— 145. in. Elektr...—3 60%* 2⁰——— 5 1690 1200 866— Sü 8 ef. 91.— 91.— 76 5 995 8 810 3 5 P. 86,— 1825 5 000 00 500 62,75 62.12 a— 61.50 8——— S 95,70 98,50 40/ S. Schaganw. 91.—. 81. Bayr. Hpp. u. Wb. 7150 73.75 Dt. Verlag.. 74.— 14.— Ver. el•0 0 8.JBerln⸗Gubener 128,0 122,5. 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