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Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe N Mittwoch, 4. April 1034 145. Jahrgang- Nr. 155 Lulerredung des Kaun Antwort auf Fragen Meldung des DNB. — Berlin, 6. April. Reichskanzler Adolf Hitler gewährte dem Berliner Korreſpondenten der Aſſociated Preß, des großen amerikaniſchen Nachrichtenbüros, Lonis P. Lochner, der zu den angeſehendſten und objektivſten Berliner Vertretern der Auslandspreſſe gehört, eine Unter⸗ redung, die faſt eine Stunde währte. Im Laufe der Unterhaltung eutwickelte der Führer Gedankengänge über ſein Verhältnis zu ſeinen Mitarbeitern, über ſein ſehnlichſtes Verlangen nach objektiver Kritik, über ſeine enge Verbindung mit dem Volke und andere wichtige Fragen. An der Unterredung nahm quch der Auslandspreſſechef der NS DAp, Dr. Hanf⸗ ſioengl, teil, der lange Jahre in Amerika gelebt hat und ein ausgezeichneter Kenner amerikaniſcher Ver⸗ hältniſſe iſt. Reichskanzler Adolf Hitler wies einleitend darauf hin, daß er ein überzeugter Anhänger der perſön⸗ lichen Ausſprache, der„Mann⸗zu⸗Mann⸗ Diplomatie“ ſei. Nichts ſei ihm lieber, als daß er die verantwortlichen Führer der wichtigen Nationen einſchließlich Amerika unter vier Augen ſprechen könne. Die überlebte diploma⸗ tiſche Methode des Notenaustauſches richte ſich ſelbſt durch die Tatſache, daß trotz der Bemühungen der Diplomaten die Völker im Jahre 1914 in den größten Krieg der Geſchichte hineingeſchliddert ſeien, obwohl er perſönlich überzeugt ſei, daß die Diplomaten ſelbſt am meiſten überraſcht waren, als der Krieg tatſächlich ausbrach. „Der Führer äußerte weiter:„Ein jeder Ver⸗ treter einer fremden Macht wird bei ſeiner Aus⸗ ſprache mit mir finden, daß ich mit abſolutem Frei⸗ mut ſage, was Deutſchland bereit iſt, zu tun und daß ich meine Forderungen nicht höher anſetze als nötig iſt. Wenn ich z. B. ſage, daß wir eine Wehr⸗ macht von 300 000 Mann benötigen, ſo laſſe ich mich nicht dazu herbei, nachher auf 250 000 herunterzugehen. Ich will Deutſch⸗ lands Wort und Unterſchrift wieder zur Geltung bringen. Unter keinen Umſtänden werde ich mich einem Diktat unterwerfen. Wenn ich einmal überzeugt bin, daß ein beſtimmter Kurs der einzige und richtige für mein Volk iſt, ſo halte ich ihn, komme was möge. Und was ich tue, das tue ich offen. Ich werde mich z. B. niemals ka⸗ zu verſtehen, 150 000 Mann als genügende Stärke nach außen hin für unſere Reichswehr zu akzep⸗ tieren und dann im Geheimen weitere 150 000 Mann auszurüſten.“ Ueber das Rüſtungsproblem, wie es ſich durch Frankreichs Weigerung, ſich dem engliſchen, italieniſchen und deutſchen Standpunkt zu nähern, ergibt, äußerte der Reichskanzler u..: „Niemand würde ſich mehr freuen, wenn die Welt abrüſtete, als ich. Wir möchten unſere ganzen Kräſte produktiven Zwecken widmen. Wir wollen unſere Arbeitsloſen zurück in die Arbeit führen. Sodann wollen wir den Lebensſtandard eines jeden einzelnen erhöhen. Wir wollen unſere Sümpfe aus⸗ trocknen und unproduktives Land urbar machen und verbeſſern, unſer Volk nach Möglichkeit in die Lage ſetzen, ſich ſelbſt zu verſorgen, dem Bauern ermöglichen, ein Maximum aus ſeinem Grund und Boden herauszuholen, den Fabrikanten und Induſtriearbeiter in den Stand ſetzen, möglichſt produktiy zu arbeiten, unſerem Lande durch künſt⸗ liche Erfatzprodukte das, was ihm an Rohmateria⸗ lien mangelt, nach Möglichkeit liefern. Indem wir Straßen bauen, Kanäle graben, Sümpfe austrocknen, Dämme errichten und Schleuſen anlegen, leiſten wir eine konſtruktive Arbeit, die wohl unſere Tatkraft beanſpruchen kann⸗ Als Staatsmann aber, der für das Wohl ſeines Landes verantwortlich iſt, kaun ich es nicht zulaſſen, daß Deutſchland der Möglichkeit ausgeſetzt wird, daß etwa ein Nachbar es überfallen könnte, oder Bomben auf unſere induſtriellen Anlagen herabwürfe oder einen ſogenannten Präventivkrieg führe, nur um von den eigenen internen Schwierig⸗ keiten anzulenken. Nur aus dieſem Grunde — und aus keinem anderen— fordern wir ine Wehrmacht, die Verteidigungsanſprü⸗ chen genügt.“ Auf die Frage, ob die Arbeitsbeſchaffung für jedermann bedeute, daß eine Proletariſierung ſtatt⸗ finden werde, mit anderen Worten, ob ſich der Reichs⸗ kanzler damit begnügen werde, daß durch Arbeits⸗ ſtreckung zwar einem jeden ein Einkommensmini⸗ mum zugeſichert werde, daß jedoch größere Ein⸗ kommen ganz verſchwinden würden, ent⸗ gegnete der Reichskanzler: „Ganz im Gegenteil! 6 muß ich natürlich die Geißel der Arbeitsloſigkeit be⸗ Als erſten Schritt haben. chen werde, 9 Zuſammenarbeit Paris-Rom? Stimmungsmache und Verſuchsballons des römiſchen Havasvertreters Meldung des DNB. Paris, 4. April. Der römiſche Vertreter der Agentur Havas unter⸗ zteht in Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Lon⸗ doner Reiſe des italieniſchen Unterſtaatsſekretärs Suvich die allgemeine Lage einer eingehenden Be⸗ trachtung und kommt zu dem Schluß, daß die Atmo⸗ ſphäre für die Bemühungen um eine italieniſch⸗ franzöſiſche politiſche Zuſammenar⸗ beit günſtig ſei. Da Suvich vorausſichtlich nicht in Paris Halt machen werde, könne man der Reiſe kei⸗ nen feſt umgrenzten diplomatiſchen Zweck beimeſſen, ſondern ihr nur den Charakter eines allgemeinen engliſch⸗franzöſiſchen Meinungsaustauſches geben, der ſich in der Hauptſache auf die Abrüſtungsfrage und die Lage in Mitteleuropa erſtrecken dürfte. Wenn Muſſolini in der Abrüſtungsfrage auch nach wie vor an der italieniſchen Denkſchrift feſt⸗ halte, ſo ſei die Haltung Italiens doch nicht ſo ſtarr, daß man die ſyſtematiſche Ablehnung irgendeiner anderen Löſung befürchten müſſe, die Ausſicht habe, von den intereſſierten Mächten angenommen zu werden. 8 Man habe italieniſcherſeits mit beſonderer Aufmerkſamkeit die franzöſiſch⸗belgiſchen und die franzöſiſch⸗engliſchen Beſprechungen ver⸗ folgt ſowie die günſtige Einſtellung Englands zu gewiſſen Garantien, die über den Rahmen des Locarno⸗Vertrages hinausgehen. Man verhehle in italieniſchen zuſtändigen Kreiſen auch nicht, daß dieſe Garantien der Verwirk⸗ lichung eines Abkommens dienlich ſeien. Auch gegenſeitige Kontrollgarantien würden in Ita⸗ lien auf keinen Widerſtand ſtoßen. Bemerkenswert ſeien die mannigfachen ſympathiſchen Kundgebungen gegenüber den verſchiedenen franzöſiſchen Ab⸗ ordnungen, die ſich augenblicklich in Italien aufhielten, beſonders gegenüber den franzöſiſchen Frontkämpfern. Dies ſei ein Zeichen dafür, daß die Atmoſphäre für die Bemühungen um eine politiſche Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Län⸗ dern günſtig ſei. ſeitigen. Sobald jedoch unſer Volk wieder Arbeit hat, wird auch die Kaufkraft ſich heben und dann kommt als logiſcher nächſter Schritt die Hebung des Lebensſtan dards. Wir wollen nicht ein primitives Volk werben, ſondern eines mit dem höchſtmöglichen Le⸗ bensſtandard. Ich gebe dem Amerikaner recht, wenn er nicht alle gleichmachen will, ſondern wenn er gleichſam dem Prinzip der Stufenleiter huldigt. Nur muß einem jeden die Möglichkeit gegeben werden die Leiter gu erklimmen. Auch glaube ich, daß es durchaus recht iſt, daß zu⸗ nächſt eine Erfindung das Gut des Erfinders ſein ſoll, doch muß ſein Streben darauf gerichtet ſein, daß ſeine Erfindung der Allgemeinheit zugute kommt. Die erſte Fenſterſcheibe war ein Luxusartikel, aber heute fragt jedermann nach Glas. Es wurde zu einem allgemeinen Gebrauchsartikel. Die erſte Glüh⸗ birne war ein Luxusartikel, aber der Erfinder be⸗ zweckte, ſie einem jeden zugünglich zu machen. Der Zweck und das Ziel eines jeden Fortſchrittes muß ſein, ein ganzes Volk, ja die ganze Menſchheit, glück⸗ licher zu machen.“ Hiller über Kritik und Preſſe Lochner durfte dann eine Anzahl Fragen ſtellen, deren Zweck war, die Perſönlichkeit Adolf Hitlers dem amerikaniſchen Volke beſſer verſtändlich zu machen. „Was iſt Ihre Einſtellung, Herr Reichskanzler, gegenüber der Kritik, der perſönlichen wie auch der preſſemäßigen?“ Der Kanzler entgegnete ſofort: Wiſſen Sie auch, daß ich einen ganzen Siab von Sachkennery des wirtſchaftlichen, ſozialen und poli⸗ tiſchen Lebens um mich verſammelt habe, deren ein⸗ zige Aufgabe es iſt, Kritik zu üben? Ehe wir ein Geſetz verabſchieden, zeige ich den Entwurf dieſen Männern und frage ſie:„Bitte, was iſt hieran falſch?“ Ich wünſche nicht, daß ſie einfach Ja zu allem ſagen. Sie haben keinen Wert für mich, wenn ſie nicht kritiſieren und mir ſagen, welche Mängel unſe⸗ ren Maßnahmen unter Umſtänden anhängen könn⸗ ten. Ebenſo wenig liegt es in meinen Wünſchen, daß die Preſſe einſach nur das abdruckt, was ihr ausge⸗ händigt wird. Es macht keine Freude, 50 Zeitungen zu leſen, die alle miteinander faſt denſelben Wortlaut Im Laufe der Zeit cverden unſere Schrift⸗ leiter wieder ſo geſchult ſein, daß ſie eigene wertvolle Beiträge zum nationalen Aufbau beiſteuern können. Eines kann ich Ihnen jedoch verſichern, ich werde keine Preſſe dulden, deren ausſchließlicher Zweck iſt, das zu zerſtören, was wir aufzubauen unternommen haben. Wenn die Einſtellung eines Schriftleiters ſo iſt, ſeine eigene intereſſante Weltauſchauung der unſeren entgegenzuſetzen, ſo ſei ihm geſagt, daß ich dann die modernen Möglichkeiten der Preſſe ebenſo gebrau⸗ zum ihn zu bekämpfen. Den Agenten fremder Mächte werde ich überhaupt keine Möglich⸗ keiten geben. Solche Agenten verletzen ihr Gaſt⸗ recht. Ich heiße herzlich einen ausländiſchen Korre⸗ ſpondenten willkommen, der objektiv und ohne Vor⸗ eingenommenheit berichtet, was er in Deutſchland ſieht und hört. Nur ſollte es ſich ein jeder Korre⸗ ſpondent um ſeiner ſelbſt und ſeines Renommees als Journaliſt willen angelegen ſein laſſen, ſich nicht etwa der Notwendigkeit auszuſetzen, ſich ſelbſt ſpäter zu dementieren, weil er die Wichtigkeit oder die Zweckmäßigkeit der Maßnahmen unſeres Regimes nicht richtig eingeſchätzt hat. Erinnern Sie ſich dar⸗ au, wie die Preſſe ihre Meinung über Richard Wagner ändern mußte! „Während ich einerſeits Kritik wünſche“, fuhr der Kanzler fort,„ſo beſtehe ich andererſeits darauf, daß diejenigen, die für das Wohl des ganzen Volkes arbeiten, die Sicherheit haben müſſen, daß ſie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können. Der Fehler der Syſteme, die dem unſeren vorangingen, lag darin, daß kein Miniſter oder Mann in verant⸗ wortlicher öffentlicher Stellung wußte, wie lange er am Ruder bleiben werde. Das führte dazu, daß er weder die Mißſtände, die ſeine Vor⸗ gänger hinterlaſſen hatten, beſeitigte, noch ſich mit Plänen, die die ferne Zukunft umfaßten, zu beſchäf⸗ tigen wagte. Ich verſicherte den Herren, die mit mir die Regierung übernahmen, ſelbſt denjenigen, die nicht meiner Partei angehörten, daß ſie der Sta⸗ bilität ihrer Aemter gewiß ſein könn⸗ ten. Daraus ergab ſich, daß alle freudig und mit ganzem Herzen bei der Sache waren, und daß ihr Augenmerk lediglich auf eine aufbauende Zukunft gerichtet war.“ Louis P. Lochner fragte dann: „Herr Reichskanzler, es wird mauchmal be⸗ hauptet, daß es unter den Herren Ihrer nächſten Umgebung Männer gibt, die ſich an Ihre Stelle ſetzen möchten. Von einem Ihrer prominenteſten Mitarbeiter wird z. B. be⸗ hanptet, daß er ihre Maßnahmen zu durch⸗ kreuzen verſucht.“ Seinen perſönlichen Eindruck nach dieſer Frage ſchildert Lochner mit folgenden Worten: „Des Kanzlers Züge hellten ſich auſ. Es ſchien, als ob die Geſichter der verſchiedenen Männer, die ihn im Kampfe am nächſten ſtanden, an ſeinem Geiſte vorüberzögen und er ſich freute über das, was er innerlich ſah.“ Der Führer antwortete:„Ich weiß ja, daß Sie dieſe Frage ſtellen, um mein Verhältnis zu meinen Mitarbeitern klarzuſtellen und nicht etwa weil Sie perſönlich deren Loyalitüt in Frage ſtellen. Es wäre ja wirklich eine Verleumdung, irgendeinen der Männer, die Jahr um Jahr zu mir geſtanden haben, zu unterſtellen, daß ſie etwa den Wunſch hätten, mich herauszudrängen. Die Welt hat nie ein ſchöneres Beiſpiel blinder Einfühlung erlebt, als das, welches meine Mitarbeiter geben. Vielleicht liegt der Grund, warum Märchen dieſer Art entſtehen, in der Tat⸗ ſache, daß ich mich nicht etwa mit Nullen umgeben habe, ſondern mit wirklichen Männern. Nul⸗ len ſind rund. Sie ſind die erſten, die abzurollen be⸗ ginnen, wenn es ſchlecht geht. Die Männer um mich ſind kantige, aufrechte Männer. Ein jeder von ihnen iſt eine machtvolle Perſönlichkeit. Ein jeder hat ſeinen Willen und iſt von Ehrgeiz er⸗ füllt. Wenn ſie nicht ehrgeizig wären, ſo ſtünden ſie nicht, wo ſie heute ſind. Ich begrüße den Ehrgeiz. Wenn nun eine ſolche Gruppe von machtvollen Perſönlichkeiten zuſammenkommt, ſo iſt es unaus⸗ bleiblich, daß einmal eine Reibung vor⸗ kommt. Aber noch niemals hat ein einziger der Männer, die mir Gefolgſchaft leiſten, verſucht, ſeinen Willen mir aufzuzwängen. Ganz im Gegenteil, ſie haben in bewunderungswürdiger Weiſe ſich meinen Wünſchen untergeordnet.“ (Fortſetzung auf Seite 2) von Eue it een Amenkane Itullen und Frankteich inRordafrika (Von unſerem Vertreter in Rom) Dr. H. Rom, 2. April, Betrachten wir die Entwicklung der diplomati⸗ ſchen Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich, ſo ergibt ſich, daß Italien ſtets forderte und Frank⸗ reich in der Rolle des Beſitzenden den Wünſchen des jugendlich vorwärts ſtürmenden Rivalen kühle Zu⸗ rückhaltung entgegenſtellte. Italien erhielt von den Franzoſen an der Weſtgrenze von Tripolitanien in den Bonin⸗Pichou⸗Beſprechungen von 1919 die Oaſen von El Barakat und Tehout und den Karawanenweg Chadameo, Ghat loder Rhat) bis Tümmo im Süden der italieniſchen Kolonien. Die Verhandlungen mit den Engländern(Millner⸗Tittoni 1919 und Milner⸗ Sonnino 1920) brachten Italien die Oaſen Diarabub im Oſten der Kyrenaika nördlich der libyſchen Wüſte ein. Während die italieniſchen Wünſche durch die letztgenannten Unterhandlungen an der Oſtgrenze ihrer beiden nordafrikaniſchen Kolonien erfüllt wur⸗ den, ſind die italieniſchen Anliegen an Frankxeich durch das kümmerliche Bonin⸗Pichou⸗Abkommen keineswegs befriedigt. „Der Marſch nach dem Tſchadſee“. Jla⸗ lien hält heute noch an der ſchon während des Welt⸗ krieges aufgeſtellten Forderung nach dem vollen und uneingeſchränkten ehemaligen Beſitz der Türkei in Nordafrika feſt, d. h. nach dem ſüdlich der heutigen italieniſchen Kolonie Tripolitanien gelegenen Berg⸗ land von Tibeſti und den Ebenen von Wadai und Enedi. Dieſe Gebiete ſind jetzt in franzöſiſchem Be⸗ ſitz. Mit ihnen umklammert Frankreich ſüdwärts das italieniſche Tripolitanien und ſtößt zum britiſchen Sudan vor. Die Italiener wollen den Zugang zum zentralafrikaniſchen Tſchadſee gewinnen und er⸗ klären, daß der uralte Karawanenweg von Ghadamey über Ghat zum Tſchadſee dͤurch die Franzoſen gegen alles hiſtoriſche Recht und politiſche Billigkeit unter⸗ brochen worden ſei. Dieſe italieniſche Zielrichtung auf das Herz des ſchwarzen Erdteils wird unter dem Schlagwort„der Marſch nach dem Tſchadſee“ bezeichnet. Unter dieſem Proͤgramm verbergen ſich die terri⸗ torialen Forderungen Roms an Paris. Daneben erhebt Italien Klage gegen die franzöſiſche Einbürge⸗ rungspolitik in Tunis. Auch hinter dieſen zunächſt bevölkerungspolitiſchen Wünſchen Italiens ſteht die unausgeſprochene Hoff⸗ nung, daß dereinſt die franzöſiſche Republik das Protektorat über das tuneſiſche Sultanat an Italien abtreten muß. So verſtummt denn der italieniſche Klagechor über die„Unterdrückung der Hunderttau⸗ ſenden von Italienern“ nie, ſondern klingt je nach der politiſchen Geſamtlage ab und ſchwillt wieder an. Im Anfang 1928 ſchien es, als ob Italien und Frankreich ſich definitiv über die afrikaniſchen Ko⸗ lonialfragen einigen ſollten. Damals ſchrieb von ita⸗ lieniſcher Seite Sommi Picenardi ſeinen aufſehen⸗ erregenden Artikel„Was wir bieten könnten“. Pi⸗ cenardi bot ein italieniſch⸗franzöſiſches Zuſammen⸗ gehen„gegen die pangermaniſche Ge⸗ fahr“ und gegen den deutſch⸗öſterreichiſchen An⸗ ſchluß. Picenardis Auſſatz ſchlug in allen politi⸗ ſchen Zirkeln Europas wie eine Bombe ein, weil er eine totale Frontwendung Italiens in Europa an⸗ zukündigen ſchien, um des afrikaniſchen Neuerwerbs willen. Aber dieſe großzügigen Angebote waren denn dem franzöſiſchen Partner bei Lichte beſehen doch zu dürftig. Es wurde nichts aus dem italieniſch⸗ franzöſiſchen Kolonialabkommen, nud in den beiden folgenden Jahren war die Stimmung zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich denkbar ſchlecht. Die Spannung verſchärfte ſich noch, als Paris 1931 das mühſam er⸗ arbeitete Fottenabkommen(italieniſch⸗franzs⸗ ſiſche) ablehnten, trotzdem es der franzöſiſchen Kriegs⸗ marine bis 1936 ein Uebergewicht von 230 000 To. garantierte. Die nächſten taſtenden Verſuche einer Verſtändigung gingen von franzöſiſcher Seite aus. Tardieu löſte im Frühjahr 1932 Briand ab. In ſei⸗ ner alten Italienfreundlichkeit wurde Tardien durch Sorgen über das deutſche Gleichberechtigungsverlan⸗ gen in der Rüſtungsfrage beſtärkt. Wieder ſtanden die libyſchen Territorialfragen, das tuneſiſche Bevöl⸗ kerungsproblem und die Flottenfrage zur Diskuſſion. Ein franzöſiſcher Journaliſt ſchrieb, die afrikaniſche Grenzregulierung und die Tunisfrage könnten in einem virtelſtündigen Geſpräch erledigt werden. Aber die Flottenfrage ſtand hindernd im Wege der An⸗ näherung der beiden Mittelmeermächte, und ſchließ⸗ lich verdarb der franzöſiſche Vorſtoß in Oſteuropa, Taroͤieus geſamter Donauplan, auch die Ausſichten für eine Verſtändigung Italiens und Frankreichs in den kolonialen Fragen. Die großen italieniſchen Flottenmanöver vom Herbſt 1932 waren die demon⸗ ſtrative römiſche Antwort. Die ſtrategiſche Aufgabe der italieniſchen Flotte war der Schutz italieniſcher Transporte von Tripolis nach den ſizilianiſchen Hä⸗ fen gegen überlegene feindliche Seeſtreitkräfte, die die Verbindung zu zerſtören trachteten. So negativ verliefen alle Verſuche, die entgegengeſetzten Inter⸗ 8 * * 3 3 2 2. Seite(Nummer 153 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. April 1934 eſſen Italiens und Frankreichs in Nordafrika aus⸗ zugleichen. Wir haben kurz dargeſtellt, daß die italieniſche Unzufriedenheit mit der heutigen Beſitzverteilung in Afrika ihren Urſprung in den vom Verſailler Bertrag geſchloſſenen Beſtimmungen hat. Die Uebergehung der italieniſchen Kolonialanſprüche durch die mächtigen Alliierten aus dem großen Krieg iſt nur einer der Gründe, die Ftalien zu einem reviſioniſtiſchen Staat gemacht haben. Aber er iſt vielleicht der wichtigſte Anlaß dazu, daß das faſchiſtiſche Italien zu den unzufriedenen Staaten gehört, die gegen die in Verſailles geſchloſſene Zwangsordnung proteſtieren. Neben dem Kolonial⸗ problem, mit dem die Flottenfrage eng verquickt iſt, fühlt ſich Jtalien durch Schaffung und Ausdehnung Südſlawiens betrogen und bedroht. Es hat ſeine Forderungen nach dem griechiſchen Dodekanes nur mit dem geglückten Coup brutaler Machtanwen⸗ dung durchſetzen können, es iſt in Kleinaſien leer ausgegangen, und es hat ſeine Anſprüche auf Süd⸗ tirol nur mit Mühe und Not in Verſailles befrie⸗ digen können. Wer ſoviel Forderungen einzutreiben hat, der ſtellt erſtens unwichtigere Fragen(Nizza und Malta) zurück und der verlangt zweitens nicht alles auf einmal, der probiert hier und ſtößt das nächſte Mal dort zu, je nach der politiſchen Lage. Wenn man ſo Italien als eine— nach dem von Metternich geprägten und von Bismarck aufgenom⸗ menen Wort— nicht„ſaturierte Macht“ verſteht, dann verſteht man das unruhige Drängen Roms nach allen Seiten, das der italieniſchen Politik ſo oft den Stempel eines überaktiviſtiſchen internatio⸗ nalen Handelns aufdrückt. Deutſchland hat in den letzten Wochen und Monaten ein derartige italieniſche Offenſive in das Donaubecken mitangeſehen. Dieſer Angriff iſt am geeinten europäiſchen Widerſtand geſcheitert und in beſcheidenen Grenzen gehalten worden. Das zei⸗ gen die berühmten drei Protokolle, die die Ergeb⸗ niſſe der römiſchen Dreierkonferenz zuſammenfaß⸗ ten. Und das ſprechen auch die Worte Muſſo⸗ linis aus:„Im Norden und Weſten iſt nichts zu holen. Im Süden und Oſten liegen Italiens hiſtoriſch gegebenen bedingten Aufgaben.“ In die⸗ ſen Sätzen kündet ſich eine neue Pendelbewegung der italieniſchen Außenpolitik an. Das faſchiſtiſche Italien wendet ſich wieder von Europa fort ſeinen Mittelmeerbeſtrebungen und den Notwendigkeiten kolonialer Ausdehnung zu. Der von Natur ärmſte Großſtaat Europas,„die große Proletarierin unter den Nationen“, erhebt von neuem ihre For⸗ derungen. Und dieſe Forderungen richten ſich an Frankreich. Ueber 2 Millionen Mark geerbt — Küſt ri u, 3. April. In dem Dorſe Nen⸗ glietzen im Oderbruch erhielten dieſer Tage neun Einwohner durch die holländiſche Geſandtſchaft die Nachricht, daß ſie eine Rieſenerbſchaft gemacht haben. Im Jahre 1888 war ein Mitglied der Familie Kle⸗ mer nach Holländiſch⸗Indien ausgewandert und dort zu großem Reichtum gelangt. Nach ſeinem Tode erben nun dieſe neun Erbberechtigten je etwa 259000 Mark. ** Schneetreiben in Wien — Wien, 3. April. Nach prachtvollem Wetter während der Oſterfeiertage iſt am Dienstag ein Wetterſturz eingetreten. Das Thermometer ſank um 15 Grad. Am Morgen gab es in Wien ſogar ein regelrechtes Schneetreiben. In Graz hat es vom Sonntag auf Montag ſo heftig geſchneit, daß die Stadt am Morgen ein geradezu winterliches Aus⸗ ſehen hatte. In den Alpentälern, wo neue Luftmaſ⸗ ſen nur ſchwer eindringen können, war es indeſſen frühjahrsmäßig warm. D⸗Zug⸗Entgleiſung in China— 30 Tote und Verwundete — Peking, 4. April. Bei Kalgan iſt ein D⸗Zug in voller Fahrt entgleiſt. Bis jetzt werden 30 Tote und Verwundete gemeldet. * Meldung des DNB. Wien, 3. April. Die Flucht der Nationalſozialiſten und Schutz⸗ bündler aus dem Linzer Landesgefängnis hat gro⸗ ßes Auſſehen erregt. Entgegen der urſprünglichen Abſicht, den Fall geheim zu halten, hat ſich die Poli⸗ zei jetzt gezwungen geſehen, eine Mitteilung über die Flucht zu veröffentlichen. Die Polizei hat ſofort ſämtliche Grenzkontrollſtellen verſtändigt und um⸗ fangreiche Maßnahmen zur Ergreifung der Flüch⸗ tigen getroffen. Ferner hat der Juſtizminiſter ver⸗ fügt, daß der Leiter des Gefängniſſes und die Juſtiz⸗ wachtorgane mit ſoſortiger Wirkung ihres Dienſtes enthoben werden. Wie von der Po⸗ lizei feſtgeſtellt wird, iſt die Flucht durch Ueberſteigen der Umfaſſungsmaner erſolgt. Der Juſtizwachtmei⸗ ſter, der den Nachtdieuſt verſah und den Flüchtigen behilflich war, iſt gleichfalls geflüchtet. Wie weiter gemeldet wird, gilt auch die Stellung des Staatsſekretärs für Juſtiz, des Landbündlers Dr. Glaß, als erſchüttert. Da den Wiener Zeitungen nähere Meldungen über die Angelegenheit verboten wurden, erfährt man jetzt erſt aus übrigens ſpäter auch beſchlagnahmten Provinzblättern nähere Einzelheiten über das abenteuerliche Ereignis. Als Dienstag früh um 6 Uhr für den Juſtiz⸗ beamten Dobler, der als einziger in dem ganzen großen Gerichtsgebäude Dienſt hatte, die Ablöſung eintraf, bemerkte ſie, daß alle Gänge erleuchtet und die Zellentüren zu den betreffenden Häftlingen und ſämtliche Gittertore des Gefängniſſes geöffnet waren. Nun erſt ſtellte ſich heraus, daß Bobler mit den fünf Häftlingen geflüchtet war. Da die Flucht knapp nach dem Dienſtantritt des Dobler um 2 Uhr mor⸗ —— Die Flucht aus dem Linzer Gefüngnis Strenge Maßnahmen des Juſtizminiſters gegen die verantwortlichen Beamten gens vor ſich gegangen ſein dürfte und weder der Landesgerichtspräſident noch der Leiter der Staats⸗ anwaltſchaft in der Nacht fernmündlich erreichbar ſind, ſo daß ſich die Aufnahme der Verfolgung ziemlich hinauszögerte, hatten die Ausbrecher einen Vor⸗ ſprung von mindeſtens fünf Stunden. Eine Spur von den Flüchtigen wurde bisher noch nicht gefunden. Auch Scharlach in Wöllersdorf — Wien, 3. April. Im Konzentrationslager Wöllersdorf ſind nach der Ruhrepidemie in den letzten Wochen jetzt zahlreiche Scharlachfälle aufgetreten, die dar⸗ auf zurückgeſührt werden, daß ſich in der Ruhr⸗ baracke zu wenig Waſſer befand und das Waſſer aus der Scharlachbaracke geholt werden mußte. Starhemberg gegen Jey Meldung des DNB. — Wien, 3. April. Der Bundesführer des Heimatſchutzes, Starhem⸗ berg, hat einen Befehl an die Heimwehr erlaſſen, in dem er ſich in Zukunft die Entſcheidung über die Unterſtellung von Verbänden unter die Führung des Heimatſchutzes ausdrücklich vorbehält. Den Un⸗ terführern des Heimatſchutzes wird ſtrengſtens ver⸗ boten, die Eingliederung von Verbänden in den Heimatſchutz ſelbſtändig vorzunehmen. Dieſer Befehl wird allgemein dahin ausgelegt, daß hierdurch die in der letzten Zeit mehrfach er⸗ folgte Unterſtellung einzelner Verbände unter die Führung des Vizekanzlers Fey als Landesführer der Heimwehr von ihm verhindert werden ſoll. Meldung des DNB. Amſterdam, 3. April. Auf dem während der Oſtertage in Utrecht abge⸗ haltenen 40. Parteikongreß der holländiſchen Sozial⸗ demokratie wurde auf Antrag des Parteivorſtandes eine grundſätzliche Kursänderung beſchloſ⸗ ſen. Es wurde die vollkommene Loyalität der Partei gegenüber der Regierung feſtgeſtellt, wobei der Parteivorſtand betonte, daß in der jetzigen Zeit die Sozialdemokratie jede Regierung unterſtützen müſſe, die die demokratiſche Staatsform gegenüber den Angriffen der faſchiſtiſchen Gruppen verteidigen wolle. Bei der Mehrheit der Kongreßteilnehmer kam das Beſtreben zum Ausdruck, die bisherige Deſtruktions⸗ politik der Sozialdemokratie gegenüber nationalen Geſichtspunkten und insbeſondere gegenüber den Er⸗ ſorderniſſen der Landesverteidägung(0 fah⸗ ren zu laſſen. Namentlich wurden zwei 1928 und 11931 gefaßte Entſchließungen zurückgezogen, in denen die einſeitige Abrüſtung der Niederlande ver⸗ langt und ſogar die Verweigerung der Militärdienſt⸗ pflicht im Kriegsfalle ausgeſprochen wurde. Der Parteivorſtand verſuchte dieſe veränderte Haltung damit zu begründen, daß ſich die poli⸗ tiſche Lage in Europa grundlegend geändert habe. Der Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Fraktion der zweiten Kammer machte die aufſehenerregende Mitteilung, daß die„Liga gegen Krieg und Faſchis⸗ mus“, die marxiſtiſche Wehrformationen gebildet hatte, revolutionäre Beſtrebungen ver⸗ folgt habe. Da der Vorſtand der ſozialdemokrati⸗ ſchen Partei ſich mit öieſen ungeſetzlichen Me⸗ thoden nicht habe einverſtanden erklären können, habe er das zwiſchen Partei und Liga beſtehende Band zerriſſen. Hierdurch ſei der Gefahr, daß die der NMz.) eee Kursünderung der holländijchen Sozialdemokratie Partei von der Regierung verboten werden könnte, norgebeugt worden. Auf dem Kongreß kamen über die obigen Pro⸗ grammpunkte große Meinungsverſchieden⸗ heiten zum Ausdruck. Zwei bisherige Vor⸗ ſtandsmitglieder verließen unter Proteſt den Kon⸗ greß. Einige Beſchlüſſe ſtießen auf eine ſtarke Oppo⸗ ſitivn, deren Unzufriedenheit über den neuen Kurs ſich bald noch deutlicher fühlbar machen dürfte. Marxiſtiſcher Bubenſtreich — Ludweiler(Warndt), 4. März.(Funkmeldung Auf einer Anhöhe in der Nähe des „Schweizer Berges“ wurde in der Nacht von einem Unbekannten ein Fahnenmaſt abgeſägt, der an der Stelle errichtet worden war, wo in abſehbarer Zeit das Denkmal für die Gefallenen der Gemeinde er⸗ ſtehen ſollte. Da die an dem Maſt angebrachte Fahne des neuen Deutſchland geſtohlen wurde, kann man annehmen, daß dieſer gemeine Streich von Marxiſten ausgeführt worden iſt. 15 Sportler bei einem Kraftwagenunglück verletzt — Bremen, 4. April. In der Nacht vom Oſter⸗ montag auf Dienstag eeignete ſich auf der Bahren⸗ burger Straße zwiſchen Sulingen und Delmenhorſt ein folgenſchweres Autounglück. Gegen.30 Uhr nachts ſauſte ein aus Delmenhorſt ſtammender Auto⸗ bus, der mit Delmenhorſter Fußballſpielern beſetzt war, in bisher unaufgeklärter Weiſe in voller Fahrt gegen einen Baum ſo daß ein Teil des Wagens in Trümmer ging. 15 Sportler erlitten Verletzungen. Sie mußten in das Sulinger Krankenhaus eingelie⸗ fert werden. Elf von ihnen konnten die Heimreiſe bereits wieder antreten. Bei den anderen vier be⸗ ſteht keine Leebnsgefahr. Anterredung mit Hitler (Fortſetzung von Seite.) Die letzte Frage Lochners lautete: „Herr Reichskanzler, in den Tagen, ehe Sie an oin Macht kamen, bewegten Sie ſich dauernd unter dem Volk und hatten dadurch ſtetigen perſönlichen Kon⸗ takt mit ihm. Heute, wenn Sie irgendwo erſcheinen, ſind die Straßen geſchmückt, Willkommensaoreſſen werden überreicht, Sie werden von den Spitzen der Behörden begrüßt. Wie bringen Sie es trotzdem fer⸗ tag, Ihre Hand am Puls der Nation zu behalten. Wie halten Sie den Kontakt mit dem ein⸗ fachen Mann aufrecht Mit einem faſt jungenhaften Lachen antwortete der Führer: „Erſtens einmal, Sie ſollten meine Mittags⸗ tiſchrunde oben in dieſem Gebäude einmal ſehen. Sie würden bemerken, wie dort jeden Tag neue Geſichter auftauchen. Mein Haus iſt wie ein Taubenſchlag. Mein Haus iſt ſtets offen für meine Mitkämpfer, einerlei, wie ſchlicht und einſach ihre Verhältniſſe ſind. Unſere Organiſation reicht bis in die kleinſten Dörfer hinunter und von überall her kommen Männer meiner Gefolgſchaft nach Berlin, um mich aufzuſuchen. Im Verlaufe der Tiſchrunde erzählen ſie mir dann ihre Sorgen und Nöte. So⸗ dann gibt es dann noch ſelbſtverſtändlich viele andere Möglichkeiten, mit dem Volke in Berührung zu bleiben. Ich erwähne nur dieſe eine als ein charakteriſtiſches Beiſpiel. Eines möchte ich jedoch betonen: Obwohl ich alle dieſe kleinen Sorgen anhöre und aus einer Fülle von Einzelheiten mir ein Geſamtbild der Lage mache, ſo laſſe ich es niemals zu, daß mir der Ueber⸗ blick verdunkelt wird. Ich muß mein Augenmerk immer auf unſere Hauptziele gerichtet haben und dieſe mit unermüdlicher Zähigkeit verfolgen. Dieſes oder jenes Detail gefällt mir vielleicht nicht. Zugegeben: Aber ich muß es meinen Mitarbeitern überlaſſen, die kleinen Sachen zu bereinigen. Wir verfolgen große Ziele. Unſere Hauptaufgabe beſteht darin, dieſe Methoden zu verfolgen. Ich brauche vier Jahre, um den erſten Abſchnitt unſeres Programmes zu verwirklichen. Dann werde ich weitere vier Jahre für den nüch⸗ ſten Abſchnitt benötigen uſw. Wir erſtreben ein be⸗ deutenderes, beſſeres, glücklicheres Deutſchland. Blitzſchlag in einen Pilgerzug — Rom, 3. April. In der Nähe von Salernv ſchlug der Blitz in einen Pilgerzug. Zwei Perſonen waren ſofort tot, 20 wurden verletzt. Es handelt ſich um Landleute aus der dortigen Gegend. Anflegung einer engliſchen Milliardenanleihe — London, 4. April. Das Schatzamt gibt die Ausgabe einer Zprozentigen Anleihe in Höhe von 150 Millionen Pfund Sterling bekannt, die 1959 bis 1969 rückzahlbar iſt. Der Ausgabepreis be⸗ trägt 98 v. H. Der Anleiheerlös ſoll zum Rückkauf von 105 Millionen Pfund Aprozentiger, am 15. April fälliger Schatzſcheine dienen und der Reſtbetrag von 45 Millionen Pfund für die Konſolidierung der ſchwebenden Schuld verwandt werden. Die Zeich⸗ nungsliſten werden am 5. April aufgelegt und ſpä⸗ teſtens am b. April geſchloſſen werden. Rückgang der Zahl der engliſchen Arbeitsloſen — Lon don, 3. April. Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen belief ſich am 19. März auf rund 2,202 Millionen. Dies ſtellt gegenüber dem gleichen Zeit⸗ punkt des Vormonats einen Rückgang von 116 000 und gegenüber dem Vorjahre einen Rückgang von 575 000 Arbeitsloſen dar. Neue Verhaftungen in Leningrad — Reval, 4. April. Wie aus Moskan gemeldet wird, hat die GPu. 88 Spekulanten mit Lebensmit⸗ teln verhaftet. Inſull im Krankenhaus — Iſtanbul, 3. April. Der Großbetrüger Inſull, der am Montag in Polizeigewahrſam genommen worden war, wurde am Dienstag in ein Kranken⸗ haus eingeliefert. SSS————————————————————————————————————————————————————...———————————— Pompeji Von unſerem römiſchen Vertreter Die Romantik der zeitlichen Entfernung, das Grundgefühl, auf dem das moderne Geſchichtsbewußt⸗ ſein beruht, wirkt wohl nie ſtärker als wenn ein Spiel des Zufalls es uns geſtattet, das alltägliche Kleinleben derer, die vor uns lebten, zu erkennen. Genuß und Sorgen des einzelnen wirken ſo unver⸗ hältnismäßig klein, gemeſſen an der Größe der Zeit, die vorüberrauſchte an der Macht der Ereigniſſe, die ſeither das Antlitz der Welt und der Menſchheit ver⸗ änderten, an dem Kommen und Schwinden von Gene⸗ rationen und Völkern. Vor zweitauſend Jahren grif⸗ ſen unzählige Hände an die ſteinerne Wandung eines Brunnens, wenn ſich die Köpfe zum Trinken nieder⸗ beugten, drückten ſchwere Karren ihre Radſpur in die Straßen. Unſere Hand ſchmiegt ſich in den abgewetz⸗ ten Brunnenrand, und unſer Fuß ſtrauchelt in der Fahrrinne. An den Straßenecken trittſt du in die Weinſchenken, die einſt hier lärmten. Du gehſt an der Brotbäckerei vorüber, in der noch der Ofen ſteht und die rieſigen ſteinernen Mehltrichter. Das iſt ſo uner⸗ haben wie möglich. Die Alten ſind nicht mehr ein tragiſch großes Geſchlecht, das mit ſeinen Götterſagen und Geſetzestafeln, ſeiner Dichtung und Bildhauer⸗ kunſt den nachfolgenden Geſchlechtern Beiſpiel und Regel gab. Nein, ſie ſind Menſchen, den gleichen kleinen Bedürfniſſen unterworfen, wie du und ich. Hier wohnte ein Bankier, man fand ſeine Por⸗ traitbüſte: ein kluges, überlegenes Geſicht. Und man ſand Schuldverſchreibungen auf Tonſcheiben einge⸗ ritzt, in denen dieſer Bankier ſich 25 Prozent Zinſen ausbedang. Wer dies hört, dem beleben ſich die Züge der Portraitbüſte. Nicht mehr„der“ Bankier ſteht vor dir, ſondern einer, der 25 Prozent Zinſen nahm und ſich davon das Haus erbaute, deſſen Speiſeſaal und Empfangsräume man beſtaunt. Tempel und Rathaus werden gleichgültig, denn ſie gehören in den Bereich der öffentlichen Angelegenheiten, der Staats⸗ aktionen, von denen die hiſtoriſche Wiſſenſchaft berich⸗ tet. Aber du willſt davon nichts hören. Du betrachteſt Bleiröhren, in denen man den kleinen Gartenfon⸗ tänen Waſſer zuleitete, Badewannen von großem Umfang, den ſteinernen Aufſatz eines Geldͤſchrankes. Du trittſt in Küchen, in denen noch die Keſſel ſtehen, Schlafzimmer, an deren Wänden kleine Bildchen von Amoretten angebracht ſind. Und indem man ſo Schritt für Schritt tiefer eindringt in das kleine Leben jener fremden Menſchen, werden ſie vertraut, die vormals hier die Straßen gingen, aßen, Beſuche empfingen, ihre Diener ärgerten, ſich betranken, liebten und ſchlie⸗ fen. Man freut ſich mit den Reichen über eine ſchöne Badeanlage, eine prächtige Zimmerflucht, und man grollt mit oͤen Armen über die drückende Enge der Wohnlöcher. Daß man den Menſchen der erſten nachchriſtlichen Jahrzehnte ſo nahe tritt— das iſt der Reiz von Pom⸗ peji. Wie viele Tauſende reiſen alljährlich durch Ita⸗ lien. Sie betrachten unſagbar ſchöne Kunſtwerke, ſie ſtehen ſtaunend vor prachtvollen Bauten ehrfürchtig bewundern ſie die wiſſenſchaftlich geordneten Trüm⸗ mer der erhabenen Antike. Vergangenheit und immer wieder Vergangenheit, dem Nichtwiſſenden ſchwer zugänglich! In Pompeji aber kommt ihnen dieſe Vergangenheit menſchlich, allzu menſchlich nahe. Dr. Heinz Holldack. Mannheimer Künſtler bei den Bayreuther Feſt⸗ ſpielen. Drei Mannheimer Künſtler, Mitglieder des Nationaltheaters, haben den ehrenvollen Ruf er⸗ halten, bei den diesjährigen Feſtſpielen in Bayreuth mitzuwirken. Es ſind dies Celliſt Karl Heinig. Max Fühler(Flöte) und Johannes Stegmann (Harfe). Stegmann ſpielt eine der ſieben Harfen, und zwar die erſte, des 130 Künſtler zählenden Feſt⸗ ſpielorcheſters, auf einer nur für dieſen Zweck herge⸗ ſtellten kleinen Stahlſaitenharfe. Künſtler machen ihren Weg. Opernſünger Al⸗ bert Weig, der bis zur vergangenen Spielzeit als Baßbuffo dem Nationaltheaterenſemble angehörte und gegenwärtig an der vom Prinzen Reuß geleiteten Reichswanderoper tätig iſt, wurde von der kommen⸗ den Spielzeit an auf oͤrei Jahre als 1. Baßbuffo an das Staatstheater in Kaſſel verpflichtet.— Erika Schmidt aus Nenſtadt a. d. Haardt, die ihre ge⸗ ſangliche Ausbildung bei Frau Auguſte Bopp⸗Glaſer in Mannheim erhalten hat, wurde nach beſtandener Reifeprüfung als Koloraturſängerin an das Opern⸗ haus in Frankfurt am Main verpflichtet. Farbenunterſcheidung mit der Haut. Dr. H. Ehrenwald von der Wiener Univerſitätsklinik für Neurologie und Pſychiatrie hat, ſo leſen wir im „Kosmos“, die bemerkenswerte Entdeckung gemacht, daß beſtimmte Hautbezirke des Menſchen die Fähig⸗ keit der Farbenunterſcheidung beſitzen. Blinde und Perſonen mit dichtverbundenen Augen dienten als Verſuchsperſonen und mußten ihre Arme gerade nach vorwärts ſtrecken. Ohne daß ſie es wußten, wurden Hals und Geſicht von der Seite mit weißem Licht beſtrahlt. Es zeigte ſich keine Wirkung. Wurde nun das Licht durch rotes Glas filtriert, ſo beweg⸗ ten ſich die Arme der Verſuchsperſonen, ohne daß ſie ſich deſſen bewußt wurden, nach der Seite der Be⸗ ſtrahlung. Blaues Licht löſte eine Bewegung nach der Gegenſeite aus. Es kann hier nur eine Reitz⸗ wirkung des Lichtes vorliegen, da die Wärme⸗ ſtrahlen durch ein zwiſchengeſchaltetes waſſergefüll⸗ tes Glas zurückgehalten wurden. Dieſe Fähigkeit der Haut, Farben zu unterſcheiden, dürfte ſich ſo erklä⸗ ren, daß die Farben auf die Nerven dieſer Haut⸗ gebiete erregend oder dämpfend wirken, und daß dieſe Wirkung in unwillkürlichen Aenderungen der Muskelſpannung und damit in einer Bewegung ihren äußeren Ausdruck findet. ————— Neue Bücher Erich Czech⸗Jochberg: Cäſaren. Bildniſſe römi⸗ ſcher Kaiſer. Nach dem Geſchichtswerk des Suetonius. Mit 16 Tafeln und einem Stadtmodell des alten 8(Verlag„Das neue Deutſchland“, Leipzig Ein außerordentlich packendes Buch von Größe und Untergang eines Weltreiches. Erſchütternd wirkt der Verfall des römiſchen Weltreiches von dem Gipfel unter Cäſar und Auguſtus zu dem Chaos unter Caligula und Nero. Selbſt bedeutende Ge⸗ ſtalten wie Veſpaſian und Titus vermögen ihn nicht aufzuhalten, und vor den Toren der zuſammenbre⸗ chenden antiken Welt ſteht ſchon der künftige Welt⸗ herrſcher: das aufſteigende Volk der Germanen. Die⸗ ſes gewaltige Völkerdrama weiß Czech⸗Jochberg in ungemein farbigen, erregenden Kapiteln zu ſchil⸗ dern, ſo daß wwir gleichſam als Augenzeugen den ge⸗ waltigen und grauenhaften Zeitabſchnitt miterleben. Geſchichte des Orgelſpiels und der Orgelkompoſition von Prof. Dr. Gotthold Frotſcher. Lieſerung 2. Eine Tafel in Lichtöruck, Preis der Lieferung 1/85 Mk.(Max Heſſes Verlog, Berlin⸗Schöneberg). Die zweite Lieferung von Frotſchers groß angelegter, fundamentaler Geſchichte des Orgelſpiels beginnt mit der Beſprechung der italieniſchen Orgelſpieler und ⸗komponiſten des vierzehnten Jahrhun⸗ derts; aus ihrer Reihe tritt als glänzendſte Erſcheinung der blinde Florentiner Meiſter Francesco Landino hervor, von deſſen Grabmal der Lieſerung eine ausgezeichnete Ab⸗ bildung beigegeben iſt. In einem längeren Rbſchnitt wird der blinde Nürnberger Organiſt Conrad Paumann mit ſeinem Fundamentum orgoniſandi, der erſten umfaſſenden Quelle deutſcher Orgelmuſik, vorgeführt. Ein Sonderkapitel behandelt Arnold Schlick, den erſten bedeutenden Theoxe⸗ tiker, deg Orgelbaus und Orgelſpiels. In die erſte Blüte⸗ zeit der deutſchen Orgelkompoſition führt ein Abſchnitt über Paul Hofhaimer und ſeinen großen Schülerkreis. Nene Mal⸗ und Bilderbücher. Der Verlag J. F. Schrei⸗ ber, Eßlingen, hat einige neue Bilderbücher für das Klein⸗ kind erſcheinen laſſen mit Verſen von Hans K. Meixner und heiteren Bildern. Auch mehrere neue Malbücher mit Vorlagen aus dem täglichen Leben ſowie ein Märchen⸗ malbuch werden Kindern, die den Buntſtift zu handhaben verſtehen, viel Freude bereiten. Für Fünf⸗ bis Achtjährige iſt ein Büchlein mit Buntpapierarbeitew beſtimmt zu dem Th. Göhl die Anleitung zum Ausſchneiden gibt. Geiſtige Arbeit. Zeitung aus der wiſſenſchaftlichen Welt. Herausgegeben von Dr. Hans Sikorſki.(Verlag Walter de Gruyter u. Co., Berlin W. 10. Preis viertel⸗ jährlich 1,50 Mk.) Dieſe ousgezeichnet geleitete Halb⸗ monatsſchrift bringt in jeder Nummer aus der Feder be⸗ rufener Mitarbeiter feſſelnd geſchriebene Abhandlungen aus allen Gebieten des Wiſſens und der Forſchung. Die letzte Ausgabe enthält hochwertige, zum Teil illuſtrierte Beiträge von Prof. Otto Laufer(Die Volkskunde und der deutſche Oſten) Prof. von Rohr(Zur Geſchichte der Brille), Prof. Guſtav Menſching(Moderne Frageſtellung in der Religionswiſſenſchaft), Generalmajor a. D. Franke (Wie ſieht der Krieg von morgen aus?), Prof. A. Scharff (Kulturgeſchichte des alten Orients) und anderen Wiſſen⸗ ſchaftlern des In⸗ und Auslandes. Der im Verhältnis zu ihrem inneren Wert außerordentlich billige Preis der Zeit⸗ 5 dürfte ihr die wünſchenswerte weite Verbreitung i n. „Kosmos“, der Handweiſer für Naturfreunde (Franckh'ſche Verlagshandlung, Stuttgort) erſcheint jetzt im 91. Jahrgang. Eine Zeitſchrift für Menſchen, mit inner⸗ licher Hingabe an Natur und ihre Geheimniſſe. Wir finden im Kosmos Lebensbilder einheimiſcher Tiere, daneben gründlegende, für jedermann verſtändliche Auſſätze. Bil⸗ dern, Denkmäler heimiſcher Volkskunſt finden ebenſo ſorg⸗ fältige und liebevolle Beachtung wie die Welt der Sterne, oder(im letzten Heſt) die Götterſtadt der Azteken. Zu dieſem Aufſatz bringt der Kosmos eine anſchauliche große Farbtaſel, in der das mutmaßliche Ausſehen der Anlage der Götterſtadt Temixtion rekonſtruiert iſt. Beſondere Er⸗ wähnung verdient aus der Arbeit des Kosmos die Heraus⸗ gabe der als vierteljährliche Buchbeigaben zum Kosmos erſcheinenden Kosmosbändchen. Als jüngſtes Bändchen er⸗ ſchien in dieſer Reihe die Schrift„Wie unſere Hei⸗ mat wohnlich wurde“ von Dr. Kurd v. Bülow. 0 Mittwoch, 4. April 1984 Neue Mannbeimer Zeitung 5 Mittag⸗Ausgabe g. Seite, Nummer 153 Mannheim, den 4. April. Mütterkurſe In der Mütterſchule im ſtädt. Fröbelſeminar am Eindenhoſplatz beginnen am Montag, 9. April und Dienstag, 10. April jeweils nachmittags.30 Uhr, unſere Mütterkurſe. Sie umfaſſen 12 Doppelſtunden und zwar Montags und Donnerstags für den am 9. und Dienstags und Freitags für den am 10. April beginnenden Kurs. Die Kursgebühr beträgt 6 Mk. Anmeldungen nehmen entgegen: Die Mütterſchule am Lindenhofplatz, Sprechſtunden täglich vormittags von 11 bis 12 Uhr, fernmündlich Klinke 49. Die Geſchäftsſtelle der NS⸗Volkswohlfahrt, L 4, 15. Straßen und Nebenbahnen an den Oſterfeiertagen Mit großer Freude darf feſtgeſtellt werden, daß auch die Straßenbahn, die Rhein⸗Haardtbahn und die OEG. mit dem Oſterverkehr außeror⸗ dentlich zufrieden ſind. Die Zahl der mit der Straßenbahn beförderten Perſonen liegt zwar noch nicht vor, aber aus den Einnahmen kann man erkennen, daß an den Oſterfeiertagen weſentlich mehr Perſonen als im Vorjahre befördert wurden. Eingenommen wurden durch die Schaffner 35 530 Mark, während es im Vorjahre 35 380 Mark waren. Dabei muß berückſichtigt werden, daß die Durch⸗ ſchnittseinnahmen je Fahrgaſt durch den Zehnpfen⸗ nigtarif weſentlich geringer geworden ſind. Daraus geht aber auch hercor, daß eine ſtarke Verkehrs⸗ zunahme eingetreten iſt. Ferner muß in Berück⸗ ſichtigung gezogen werden, daß 1933 an den Oſter⸗ feiertagen die Benzfeierlichkeiten in Mannheim ſtatt⸗ fanden und dadurch an ſich ſchon ein geſteigerter Be⸗ trieb herrſchte. Wenn auch die Einnahmen der frühe⸗ ren Jahre niemals wieder erzielt werden können, da die Tarifſenkungen durchgeführt wurden, ſo iſt doch beachtenswert, daß an Oſtern 1929 60 000 Mark eingenommen wurden, an Oſtern 1930 58 000 Mark und an Oſtern 1931 50 000 Mark. Die Betriebsziffern der Rhein⸗Haardt⸗ hahn ſind außerordentlich überraſchend, denn ſie weiſen eine Verkehrsſteigerung von 40 v. H. gegenüber 1933 aus. Anſcheinend lockte die Pfalz ſo ſehr, daß man ſich in Maſſen an die ſonnigen Hänge der Haardt entführen ließ. Gegenüber 117700 Per⸗ ſonen an Oſtern 1933 wurden diesmal 16 400 Per⸗ ſonen befördert. Den Pfälzern war der Fremden⸗ ſtrom von Mannheim aus ſicherlich nicht unwill⸗ kommen. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft ſtellte im Gegenſatz zu der Rhein⸗Hairdt⸗ bahn keine Steigerung, ſondern die gleichen Ver⸗ kehrszahlen wie im Vorjahre feſt. Hierbei muß aber berückſichtigt werden, daß im Jahre 1933 die Oſter⸗ feiertage mit der Baumblüte zuſammenfielen. Da heuer die Baumblüte noch zu erwarten iſt, dürfte auch an den nächſten Sonntagen ein verſtärkter Reiſeverkehr auf den OEG.⸗Strecken ſich bemerkbar machen. Jedenfalls darf auch die OEcG. mit dem Oſterverkehr ſehr zufrieden ſein, denn es zeigte ſich ſehr deutlich, daß der Ausflugsverkehr auf breiterer Baſis wieder langſam in Schwung kommt.* Abſchied vom Schuldienſt An Oſtern ſchied Hauptlehrer Fränkel durch Zurruheſetzung aus dem Mannheimer Schuldienſt. Fränkel hat der Stadt ein vielbemerktes Heimatbuch geſchaffen. Es iſt das 1925 erſchienene Buch„Das Mannheimer Stadtbild einſt und fetzt.“ Außerdem iſt er Verfaſſer einer Veröffentlichung über„Liſe⸗ lotte von der Pfalz“ und des 1933 erſchienenen Schxiftchens„Der Schwetzinger Schloßgarten ein Raumkunſtwerk“. Der Mannheimer Schule ſchuf er die Schulwandkarte„Kurpfalz“ und eine wertvolle heimatgeſchichtliche Lichtbildſammlung. Fränkels erſtes ſchulliterariſches Auftreten er⸗ folgte 1911 mit einer Broſchüre über„Das Mann⸗ heimer Schulſyſtem“. Er charakteriſierte das Syſtem als Ausfluß einſeitiger Wirtſchaftsintereſſen, gegen⸗ über denen der Menſch zu kurz komme und forderte auf Grund allgemein pädagogiſcher und ſozial⸗ ethiſcher Erwägungen einen gemeinſamen Unter⸗ richt aller Schüler mit Ausnahme derer vom Typ der Hilfsklaſſenſchule. Die nationalſozialiſtiſche Schulregierung hat dieſe Forderung vom neuen Schuljahr an durchzuführen beſchloſſen. Fränkel iſt von einem weiten Kreis von Eltern und Schülern als gerechter aber gütiger Lehrer wohlgeſchätzt. Aufgeſchloſſener, aber auch kritiſcher Sinn, der dem Neuen ſtets nur das Gute entnahm und Uebertreibungen abhold war, förderten ſeinen Unterricht. Auch ſonſt ſtand er mit in vorderſter Reihe, wenn es galt, für der Schule Wohl und Ge⸗ deihen einzutreten. Das Kollegium ſeiner Schule hat den jetzt vom Schuldienſt Scheidenden zum Schluſſe des Schuljahres durch eine würdige Ab⸗ ſchiedsfeier geehrt. Die ganze Lehrerſchaft wünſcht dem in den Ruheſtand Tretenden noch glückliche Lebenstage. L. Sch. un Dir Mannheimer Jugendherberge am Luiſen⸗ ring hatte an den Oſtertagen einen großen Be⸗ ſuch aufzuweiſen. Viel wanderluſtige Jugend hatte ſich wieder mit dem Fahrrad eingefunden. Sehr viele Jugendwanderer waren aus dem Saargebiet gekom⸗ men, einzeln und in Gruppen, darunter beſonders Jugend der Deutſchen Front im Saargebiet. Sie kehrten nach einem Abſtecher über Heidelberg Schwetzingen—Speyer durch die Pfalz wieder ins Saarland zurück. Auch aus Württemberg kamen viele Wanderer, ſo daß namentlich am erſten Oſter⸗ Stöck 30 P60 4 vorigen Jahrhundert eine Ein Benzveteran fährt durch Deutſchland Nach 4200 Kilometer noch tadeilos In der Heidelberger Straße muß jedes Fahrzeug auffallen, das nicht neueres oder allerneueſtes Mo⸗ dell iſt, denn dort pflegen in der Regel die Kraft⸗ fahrzeuge abgeſtellt zu werden, die geſehen werden ſollen oder deren Beſitzer der Weg zu dem Parkplatz um die Ecke zu weit iſt. Das Fahrzeug, das geſtern in der Heidel⸗ berger Straße ſtand, ſtammte zwar nicht aus dem Baujahr 1934, fiel aber doch ganz be⸗ ſonders auf, denn es zählt zu den älteſten Benzveteranen. Es war ein alter Benzwagen, erbaut im Jahre 1898, der, wie mitgeteilt, auf einer 5000⸗Kilometer⸗Deutſch⸗ landfahrt den Beweis erbringen ſoll, welche lei⸗ ſtungsfähigen Erzeugniſſe vor 36 Jahren ſchon durch Benz auf den Markt gebracht wurden. Als wir unſere Neugierde befriedigen wollten, war der Fahrer des Wagens gerade damit beſchäf⸗ tigt, den Motor in Gang zu bringen. Da man im Startvorrichtung noch nicht kannte, ſo konnte er ſich auch nicht bequem in ſeinen Sitz ſetzen und auf den Knopf drücken. Er mußte ſchon ziemlich große Kraftanſtrengungen ma⸗ chen, um die Schwungſcheibe am Heck des Wagens anzuwerfen. Als der Motor einige Takte hören ließ, mußte vorn der Gashebel betätigt werden. Nun konnte man einſteigen. Da der Platz neben dem Fahrer frei war, ſchwang ſich der Reporter auch auf das Vehikel und ließ ſich auf der Fahrt alle wiſſens⸗ werten Einzelheiten berichten. Anläßlich des Automobilturniers in Bad Neuen⸗ ahr wurde der Vorſchlag gemacht, ein Benz⸗Auto⸗ mobil aus dem Baujahr 1898 auf eine 5000⸗Kilo⸗ meter⸗Fahrt zu ſchicken. Am 5. Oktober begann Herr Lyck dieſe Leiſtungsprüfung. An dem Motor war nicht das geringſte verändert worden. Es ſpricht für die Güte des Fabrikates, daß die Maſchine nach einer Fahrt von 4200 Kilo⸗ meter genau ſo regelmäßig arbeitet, wie am erſten Tag. Es beſteht auch nicht der geringſte Zweifel darüber, daß die reſtlichen 800 Kilometer ebenfalls ohne die geringſte Störung zurückgelegt werden. Natürlich mußte das Fahrzeug, das Jahrzehnte nicht benützt wurde, erſt zugelaſſen werden. Der Land⸗ rat von Ahrweiler drückte ſeinen Stempel auf das Nummernſchild 12 10310 und dann erſt konnte der Benzveteran ſeinen Weg durch Deutſchland an⸗ treten. Ganz einfach war die Reiſe nicht, denn drei Monate lang ging es durch Eis und Schnee, über vereiſte Straßen, durch Schneewehen. Treu und brav ſchaffte der alte Benz, der das Typenſchild trägt„Patent Motor⸗Wagen No. 2750 Benz& Co,, Mannheim, Gasmotorenfabrik“ ſeine Strecke, nahm Steigungen bis zu 14 v. H. und zeigte ſich in jeder Beziehung als würdiger Vorfahre der heutigen Mercedes-Benz⸗Wagen. Am 4. Februar wurde das Fahrzeug in München dem Führer vorgeführt. Mit dem 4,5 PS. des Einzylindermotors macht der Wagen glatt ſeine 35 Stundenkilo⸗ meter. Allerdings läuft er nicht ſo ruhig wie ein moderner Schwingachſer, denn die Federung iſt im Vergleich zu den heutigen Wagen ziemlich primitiv und dann beſteht die Bereifung aus einer Vollgummiauflage. Am ſchlimmſten wird man durcheinandergeſchüttelt, wenn es über Kopfſteinpflaſter geht und die ganzen Unebenheiten auf den Wagen übertragen werden. Auch in den Großſtadtſtraßen heißt es beſonders auf⸗ gepaßt, da die Straßenbahnſchienen in rechtem Win⸗ kel überquert werden müſſen. Sind doch die Reifen ſo ſchmal, daß die Gefahr des Hängenbleibens be⸗ ſteht. Wenn man das Fahrzeug näher betrachtet, dann muß man im Hinblick auf die neueſten Konſtruktionen ſagen, daß alles ſchon dageweſen iſt. Der Wagen be⸗ ſitzt nämlich einen Heckmotor, wie er jetzt erſt neu herausgekommen iſt. Auch die Linksſteuerung, zu der man vor etlichen Jahren wieder reumütig zurück⸗ gekehrt iſt, iſt vorhanden, nur daß das Lenkrad in der alten Form wohl kaum wiederkommen wird. Be⸗ ſteht es doch aus einer ſenkrecht ſtehenden Dreh⸗ ſcheibe, die ſtets in der Gegenrichtung der gewünſch⸗ ten Fahrtrichtung betätigt werden muß. Großes Hallo gab es überall, als der Wagen durch Mannheims Straßen fuhr und den Weg zu den Daimler⸗Benz⸗Werken einſchlug. Dort wurde der Wagen bei ein paar anderen Benz⸗ Veterauen untergeſtellt. Heute früh wurde er der Belegſchaft vogeführt. Dann ging es zu einer Korſo⸗ fahrt durch Mannheim. Am Nachmittag wird bei der Mama Benz in Ladenburg vorgefahren. Einer ſolchen Deutſchlandfahrt, die nichts mit Globetrotte⸗ rei zu tun hat, kann man nur voll beipflichten, denn ſie beſtätigt den Ruf deutſcher Qualitätserzeugniſſe. Zum Reichs⸗Berufsweilkampf Reirhsberufs Ulenket Der Seſcken ſagend üin i, 2 Lend fünrung nder Peutſcken firbeit⸗ front Dieſe beiden Plakate werben für Lie Teilnahme an dem großen Reichs⸗Berufswettkampf„Deutſche Jugend am Werk“, der in der Zeit vom 9. bis 15. April im ganzen Reichsgebiet ausgetragen wird. Es wird von den Unternehmern erwartet, daß ſie zur Hebung der Leiſtung ihrer Betriebsgefolg⸗ ſchaft dem Reichsberufswettkampf alle erdenk⸗ liche Förderung angedeihen leſſen. Reichs⸗ jugendführer und Deutſche Arbeitsfront bitten, den Wettkampf insbeſondere dadurch zu fördern, daß den Lehrlingen und Jugendlichen, je nach Anforderung der zuſtändigen Reichsbetriebsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront, ein halber oder ein Tag Urlaub, bei gleichzeitiger Fortzahlung des Ar⸗ beitsentgelts, gewährt wird. Kein Lehrling darf ſich vom Wettkampf ausſchließen! feiertag ein reger Betrieb im Haus der Jugend herrſchte. Faſt ausnahmslos kommen die Jugend⸗ lichen mit dem Rad. Fußwanderer zählen zu den Seltenheiten. Man kann mit dem Fahrrad zwei Feiertage beſſer ausnützen, als zu Fuß. uik Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Herr Friedrich Bayer, N 3, 10. Herr Bayer, einer alt⸗ bekannten Mannheimer Familie entſtammend, iſt durch das früher von ihm betriebene Möbel⸗ und Dekorationsgeſchäft eine in weiten Kreiſen bekannte Perſönlichkeit und galt als ein ganz vorzüglicher Fachmann in ſeinem Beruſe. Infolge einer Blut⸗ vergiſtung mußte ihm vor drei Jahren das linke Bein abgenommen werden, ſo daß er heute vollſtän⸗ dig an das Zimmer gefeſſelt iſt. An ſeinem Ehren⸗ tage wird ihm ſicher aus ſeinem großen Freundes⸗ und Bekanntenkreiſe manche Ehrung zuteil werden. Auch wir beglückwünſchen ihn herzlich und hoffen, daß er den Tag im Kreiſe ſeiner Familie freudig und zufrieden verlebt. **. Der Männer⸗Geſangverein„Erholung“ Mann⸗ heim, Mitglied des DSB im Gau Baden, hielt im Vereinsheim„Zur Oſtſtadt“ ſeine 59. Jahres⸗ Hauptverſammlung ab. Den Jahresbericht erſtattete in ausführlicher Weiſe der Schriftwart. Darnach iſt der Verein trotz mancher Bedrängniſſe im vergangenen Jahre auf dem beſten Weg des Auf⸗ ſtiegs. Beſonders gilt das von der Sängerſchaft, die ſeit Verpflichtung des Muſikdirektors Max A dam als muſikaliſchen Leiter ſtark gewachſen iſt. Die langjährige verdienſtvolle Tätigkeit des früheren Leiters, Hauptlehrer Artur Feiler, iſt in dem Jahresbericht gebührend gewürdigt. Weniger er⸗ freulich war der Beitragseingang. Der Kaſſenbe⸗ ſtand hat ſich infolgedeſſen ſtark vermindert. Um für die Zukunft einen beſſeren Beitragseingang zu er⸗ zielen, wird die Einkaſſierung durch mehrere Zel⸗ lenwarte erfolgen. Die notwendig gewordenen neuen Satzungen wurden genehmigt, dem Vereinsführer für ſeine Tätigkeit der Dank ausgeſprochen und an⸗ ſchließend einſtimmig Entlaſtung erteilt. Der Füh⸗ rerring ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Vereinsfüh⸗ rer Rudolf Gramlich, Stellvertreter Johann Keller, Schriftwart Karl Gutmann jun., Kaß⸗ ſenwart Georg Schlever, Notenwart Wilhelm Ihrig, Sängerwart Adam Gordel und Vertre⸗ ter der unterſtützenden Mitglieder Robert Streit. an Spurlos verſchwunden iſt der am 16. Septem⸗ ber 1904 geb. Schriftſteller Erwin Schröder von hier. Alle Nachforſchungen über deinen Aufenthalt blieben völlig ergebnislos. Man vermutet, daß Schröder Opfer eines Verbrechens wurde. Schröder iſt 20 Jahre alt, 1,80 Meter groß, von kräftiger Ge⸗ ſtalt, dunkelblond, hat hohe Stirne und volles Ge⸗ ſicht. Bekleidet iſt er mit rotbraunem Wintermantel, dunkelgrauem Rock, ſchwarzgrauer geſtreifter Hoſe, blauem Sporthemd, weißem getupften Selbſtbinder und ſchwarzen Schnürſchuhen. Am linken Schien⸗ bein trägt er eine 25 Zentimeter große Narbe. Sach⸗ dienliche Mitteilungen ſind an das Landes⸗Krimi⸗ nalpolizeiamt Karlsruhe oder die Mannheimer Kriminalpolizei erwünſcht. aku* Die Fahrpreisermäßigung von 50 v. H. für politiſche Leiter gilt, wie die Reichsbahn mitteilt, nicht für alle Dienſtreiſen, ſondern nur für die Hin⸗ und Rückfahrt zu Ausbildungs⸗ und Schulungs⸗ kurſen. kk Schulung iſt auch auf kulturellem Gebiet eine weſentliche Aufgabe des Nationalſozialismus. Wir dürfen den Verlauf und das Niveau unſerer kul⸗ turellen Veranſtaltungen nicht nach Art der liberalen Zeit dem Zufall überlaſſen, ſondern müſſen für ein⸗ gehende theoretiſche und praktiſche Schulung derjeni⸗ gen ſorgen, die für Feierſtunden und kulturelle Ver⸗ anſtaltungen von NS⸗Organiſationen verantwortlich ſind. Ganz beſonders gilt dies für Feierabende größerer oder kleinerer Gemeinſchaften, wenn ſie das Ziel„Kraft durch Freude“ wirklich erreichen wollen. Zur Schulung der Leiter ſolcher Veranſtaltungen führt der Kampfbund für Deutſche Kultur einen Kurz⸗Lehrgang vom 10. bis 18. April durch. Die Leitung des Kurſes, der theoretiſche und prak⸗ tiſche Schulung umfaßt, hat ein Dozent des Muſik⸗ heims in Frankfurt an der Oder übernommen. Alle Einzelheiten ſind zu erfahren auf der Geſchäftsſtelle des Kampfbundes für Deutſche Kultur in IL. 4, 15, 2. Stock, wo auch Anmeldungen entgegengenommen werden. Baldige Anmeldung iſt ratſam, da nur noch wenige Teilnehmer aufgenommen werden können. Aussicht Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oienstag, en 8. Upri/! 79 n Nayen dorooαn 1 98 5 9 ſouc, cierm O Ovoltemos O nener O dam dececxt wmig obececnt oRegen * Schaee æ dudein e Rebet K cevnier Gnazume. Or Sei teichter ox massiger Scosucwest 8— Norowest die Pietie ſnegen mn dem vinde die der cen Sauonen stenengen Zat: ten geden cie Temperatur an. die Limen verdingen orte mn giecnen au? Neeresnweau umderechneten tuntoruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 4. April: Mitteleuropa liegt immer noch vollkommen unter dem Einfluß des mächtigen nördlich des Kontinents ſich hinziehenden Hochdruck⸗ gebietes. Dabei gelangen jedoch auf großem Um⸗ wege etwas kältere Luftmaſſen nach Deutſchland, die beſonders in den Mittagsſtunden Anlaß zu Wolken⸗ bildung geben werden. Im ganzen bleibt jedoch der trockene und heitere Witterungscharakter erhalten. Vorausſage für Mittwoch, 4. April Vielſach heiter, trocken, bei öſtlichen Winden nachts ſehr friſch und tagsüber nur mäßige Er⸗ wärmung. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Aprik 7 15,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. April 3,7 Grad; heute früh 8 Uhr 4,7 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April 31.22J 140 1,981.9319 710.05 0,93 0, 4. .28 Ryhein⸗Pegel 20. Ryeinfelden 1,92 Breiſach...90 Aegar. Besel 31..[3. Mannyeim..402,3002,33 Kebl.... 223 2,192,192,17 2,20ſJ Jagſtfeld.0,3—.70.71 Maxau. 9,773,723,67 3,70 3,11 Heilbronn.1,20—.23 119 Mannheim. 2,432.452,38.382.36ſ Plochingen,.28—.170,20 1,441, 50ſ.43JJ Diedesheim. 0,83/0,87/0,860,78 Kaud...841.83 Röln. 1,69,1,671391.4.33 8 4 PFEIIRINC LANoliN-SEIIFEE bewalint dureh viele lanqe ahme heſeauni 4¹⁸⁶ gmunasolide Uarm tung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. April 104 4. Seite) Nummer 153 Neue hervorragende Künſte im Apollotheater Pünktlich erhebt Kapellmeiſter Stiern den Taktſtock. Drei Saxophone hat er ſich ſchon zugelegt; das gibt ſchon einen vollen und guten Ton, wie er der modernen Inſtrumentation der Schlagermuſik entſpricht. Und dann tritt Bruno Eberhardt, der Anſager, hervor, plaudert angenehm und wohl⸗ verſtändlich über„Früher und heute“, weiß zu be⸗ richten, daß heutzutage die Kraftwagen nicht mehr Rädern, ſondern auf Raten laufen und was der⸗ ichen Luſtigkeiten mehr ſind. Später bewährt er ſich noch als origineller und vieldeutiger Reimer in rompt ausgeführten„Frauenwünſchen“, die ſpät heimgekehrte Ehemänner ſich ehrenwörtlich zu er⸗ en verpflichtet hatten. 2 Chantungs ſind Japaner, wovon der eine zweifellos echt; er mit Schwert, Stock, Dreizack und anderen Waffen geſchickt und ſchön hantierend, auch Fünfmarkſtück auf dem Schirm zum Rollen brin⸗ gend, ſie aber ſpielt mit der Kugel und ſchlägt Fi⸗ uren mit der Papierſchlange.— Baldus Eretto iſt Gleichgewichtskünſtler. Er ſteckt ſich die Zigarette im Handſtand an, baut phantaſtiſche Gebilde aus Tiſch und Stuhl und wippt lächelnd oben herum. Nachher kommt er nochmals im Frack als E. Stone wieder, entert ein Trapez, balanziert hoch oben in den gewagteſten Stellungen; ſein Hut fällt ſogar herunter, ſo daß man wirklich zittert. Schließlich folgt der Kopfſtand im Fluge; aufregende Geſchich⸗ ten.— Zwei ſchlanke Tänzerinnen kommen zunächſt is„Siſters Anita und Veronika“, dann als Geſchwiſter Tavero in immer luftiger ſie am beſten.— Die von der Marg. Ba⸗ noff⸗Truppe ſind ausgezeichnete Akrobaten id Equilibriſten, eine Dame und drei Herren; gut usgedachte neue Figuren, ſchnell und ſicher aus⸗ geführt. Die beiden Beſten kommen ſpäter noch als 2 Armſtrongs wieder; ſie zeigen jetzt mehr, ge⸗ meſſen und ſtiliſiert zum Chanſon Hindͤn, etliche weitere Vervollkommnungen in der Akrobatenkunſt. appy Stroll iſt ein merkwürdig ausgetüftel⸗ und ausgeklügelter Humoriſt in der Muſiker⸗ hrauche. Er verſteckt ſeine drei Dutzend Inſtrumente in Hunden und Affen, bläſt die Drommete mit draufgelegter Trommel balanzierend auf den Lip⸗ en, handhabt alte Inſtrumente und eine ſchon emp⸗ mdlich gewordene Handorgel, entpuppt ſich ſchließ⸗ als guter Saxophoniſt. Im zweiten Teil iſt als Fangkünſtlerin„Ba⸗ nin Seyffertitz“ zu ſehen, deren Partner rigens eine Aehnlichkeit mit dem berühmten Filmſchauſpieler hat. Das Publikum lachte mehr über die Komik der Komikerin; denn die Grenze n freiwillig und unfreiwillig verblieb ſchwe⸗ — Die Hauptnummern ſind„Kapitän Zo⸗ lund Wedingen“, die nicht nur gute Equili⸗ ten ſind und ein ſchwieriges Leiter⸗Gleichgewichts⸗ ſtſtück vollbringen, ſondern vor allem in einer ſten und ſicheren Art mit ſchweren Kanonen⸗ um ſo beachtlicher übrigens, da beide recht leichte Leute ſind. Kapitän Zobel mit ſeinen 55 Kilo⸗ ramm trug als Schlußeffekt die 150 Kilogramm were Kanone auf dem Kopfe, feuerte ſie ab und entrollte die Fahnen des Reiches.— Schlußnummer Capt. G. C. Knur“, der als Huſar mit vielen n und ſeinem edlen Vollblut die ganze ſpaniſche Schule durchnimmt und alle Taktarten der Muſik, b ſechs Achtel von El. Capitan, ob Radetzky⸗ rſch, ob Rheinländer, in erſtaunlicher Weiſe mit⸗ u läßt. Zwiſchendurch geht der Hengſt mal ver⸗ ugend in die Knie. Schließlich ſinken zur Melodie m Morgenrot Roß und Reiter hin und liegen tot da,— wozn ſchon etwas Geſchick gehört, weil ja auch aus den Steigbügeln'rauß muß. Alles allem alſo ein abwechſlungsreiches, beachtens⸗ 5 Programm, das dem artiſtiſchen Leiter, Kap⸗ Zobel, alle Ehre macht. denden Gewändern. Als exotiſche Chineſen ge⸗ ugeln jonglieren, daß einem Angſt und bange wird, Neue Maunheimer Zei Furiſt und Nationalſozialismus Mitgliederverſammlung des Bundes nationalſozialiſtiſcher deutſcher Furiſten In der monatlichen Verſammlung der Mitglieder des BNSDa im Caſino. nahm der Be⸗ zirksführer, Pg. Oberſtaatsanwalt Dr. Bammes⸗ berger, von der ſonſt üblichen einleitenden An⸗ ſprache Umgang, um ſofort dem Redner des Abends, dem Direktor des Arbeitsamtes Mannheim, Pg. Nickles, das Wort zu erteilen: Pg. Nickles ſprach, leider gebunden an eine kurze Redezeit, über„Der Juriſt und der Nationalſozialismus“. Es handelt ſich, ſo führte der Redner u. a. aus, um den Kampf um die Seele jedes einzelnen deutſchen Volksgenoſſen. Zur Mitwirkung an dieſem Kampf iſt auch der nationalſozialiſtiſche deutſche Juriſt be⸗ rufen. Es handelt ſich nicht mehr allein um die An⸗ wendung eines geſchriebenen oder überlieferten Rechtes, denn das Recht iſt, ſormal geſehen, nach Ihering keine Wiſſenſchaft, ſondern Technik, beſten⸗ falls Kunſt. Gegenüber dem römiſchen Recht, wel⸗ ches nur im Gedankengut des abſterbenden Roms auf uns überliefert worden iſt, iſt es Aufgabe, deutſchrechtliches Gedankengut zur Geltung zu brin⸗ gen, weil dieſes dem Seelenleben des Deutſchen entſpricht. Die Vertrauenskriſe in der Juſtiz war verſtänd⸗ lich, weil der Rechtſprechung Ziel und Weg fehlten. So ergab ſich Zwieſpalt ſtatt Harmonie zwiſchen Form und Empfinden und Entfremdung zwiſchen Richter und Volk. Hierzu kam die geſellſchaftliche Abkapſelung der Juriſten, alſo gewiſſermaßen ein Klaſſenkampf von oben. Der Nationalſozialiſt fand dadurch wenig Eingang im Juriſtenkreiſe, weil eben das Natürliche ſchwer Eingang finden konnte bei denen, welche formgebunden waren. Dies zu über⸗ winden, iſt Aufgabe des Bundes nationalſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten und jedes einzelnen Juriſten ſelbſt. In 5 bis 6 Monaten läßt ſich mit dem Kopf allerdings nicht einholen, was in 10 bis 12 Jahren das Herz verſäumt hat. So iſt jedem Juriſten täg⸗ lich die Möglichkeit genug gegeben, die heldiſchen Tugenden des Nationalſozialismus zu üben, bis Herz und Verſtand des Juriſten eins geworden ſind und ſo ſich der Juriſt auch völlig eingegliedert hat in das Gedankengut des Nationalſozialismus. Leider mußte der Redner, welcher noch vieles zu ſagen hatte, ſeine Anſprache vorzeitig abſchließen, weil die Uebertragung der Rede des Reichsjuriſten⸗ führers ſtattfinden ſollte. Techniſche Schwierigkeiten ließen die Verſammlungsteilnehmer um den Genuß kommen, ſo daß der Bezirksführer, Pg. Oberſtaats⸗ anwalt Dr. Bammesberger, die Verſammlung ſchloß, indem er nochmals die Ausführungen des Redners unterſtrich. Abſchließend wurden noch organiſatoriſche Fragen behandelt und beſonders für die NS⸗Volkswohlfahrt ſowie die Teilnahme am badiſchen Juriſtentag am 21. und 22. April, geworben. Dr. F. K. eeeeee Ein Blick hinter die Schranken unſerer Erkenntnis So lautete die Ueberſchrift des Vortrags, den Dr. med. Greß, prakt. Arzt in Neckarau, in der Turn⸗ halle des„Turnvereins Jahn“ bei zahlreichem Be⸗ ſuch hielt. Vereinsführer⸗Stellvertreter Hörſt dankte für das Intereſſe, das die Anweſenden dieſer außerturnerlichen Veranſtaltung entgegenbrachten. Lebhaft begrüßt, nahm der um die deutſche Turn⸗ ſache ſehr verdiente Reoͤner das Wort. Jeder nachdenkliche Menſch, deſſen Seelenleben nicht gerade vom Materialismus zugeſchüttet iſt, hat, ſo führte er u. a. aus, neben der Erfüllung der ihm zugewieſenen Alltagspflichten und außer ſeinen natürlichen Beziehungen zu Speiſe, Trank, Schlaf, Erholung und Vergnügen doch auch noch andere Regungen. Es melden ſich bei ihm Fragen nach über⸗ ſinnlichen Dingen und Erſcheinungen auf die er ſich entweder ſelbſt eine Antwort zu geben ſucht oder deren Beantwortung er von einer anderen Inſtanz erwartet. Von ſolchen Erwägungen ausgehend, be⸗ gann Dr. Greß mit einem Rückblick auf die Er⸗ ſchütterungen desWeltkrieges und die Troſtloſigkeiten des Verſailler„Weltfriedens“. Die Spezialfrage nach der Schuld am Kriege darf für uns Deutſche außer Diskuſſion bleiben. Es tritt die weitere philoſophiſch und völkerpſychologiſch geſtellte höhere Frage auf: Was treibt die Menſchheit von Zeit zu Zeit immer wieder in die blutigen Gegenſätzlichkeiten, da doch die Mutter Erde Raum für alle hat? Ueber kos⸗ miſche Zeichen und apokälyptiſche Signale, die in Sage und Geſchichte oft genug großen Umwälzungen auf Erden vorausgingen, Erdbeben, Sturmfluten und ſonſtige außermenſchliche Ereigniſſe, die Sonnen⸗ fackeln, die auf unſere elektriſchen Apparate ebenſo ſtörend wirken, wie ſie auf das Nervenſyſtem von Tier und Menſch ihre Wirkung üben und damit unſer Denken, Fühlen und Wollen maßgeblich mitbeſtim⸗ men, hörten wir intereſſante Schlüſſe. Staunend ſteht der Menſch vor den gewaltigen Naturerſcheinungen und erhebt die Frage nach dem Inhaber dieſer Na⸗ turgewalten. Wir begegnen hierbei aufrichtigen und täuſchenden Propheten, Wettermachern, wohlwollen⸗ den Hygienikern und Geſetzgebern im Auftrag höhe⸗ rer unſichtbarer Mächte, Religionsſtiftern und Welt⸗ Roman von Carola v. Crailsheim ie fühlte, die ganze Zeit hatte ſie eigentlich nur eine gedacht und empfunden. onnenſchein flirrte durchs Zimmer. Im Garten ſie reiſe Aepfel ins Gras fallen. Doppelt ſchloß die Stille um ihren Anprall. „Nun ſind wir allein,“ ſagte Andri vor ſich hin erſchrak über das„wir“. Undri traf Walram erſt beim Eſſen im Sana⸗ egreifen. otts Eltern ſchickten einen kleinen Wagen, ir nicht Platz für mich“, antwortete ſie und be⸗ ſich, dies möglichſt gleichgültig zu ſagen. der Tiſchgenoſſen ſchnitt das Ge⸗ ab. immer, wenn ſie beim Chef ſaßen, waren kranken Frauen ein wenig aufgeregt, voller An⸗ ug, ſich von der vorteilhafteſten Seite zu zei⸗ witzig und klug zu ſcheinen. Walram, dieſes Treiben gewöhnt, äußerte ig, war aber doch ſcheinbar ganz Ohr. In klichkeit ſammelte er immer wieder alle Kranken aal in ſeinem Blick, die jungen Aerzte, die chweſter, ſogar die bedienenden Mädchen, hielt eſchehen um ſich feſt, behielt ein beſonderes ein trauriges Aufſchauen, einen ſtummen im Gedächtnis, ihnen im Laufe des Tages wie ungefähr nachgehend. Andri beachtete er bei der Mahlzeit ſo wenig, wie Charlott beachtete, wenn ſie da war. Das Mittag⸗ gehörte ausſchließlich ſeinen Kranken, ſeiner Dann aber, als man ſich erhob und eſtreben, ſich möglichſt raſch zu entfe nen, biſt hier?“ fragte er gänzlich überraſcht, Andri in ee von Dr. Lars aufgehalten wurde, der ihr ſchnell etwas von ſeinen erſten ihn ungehener beſchäftigen⸗ den Verſuchen der Buntphotographie berichtete, fühlte ſie ſekundenlang Walrams Augen auf ſich. Im Drang, Walram auszuweichen, ging Andri den ganzen Nachmittag ſpazieren. Sie falgte den Windungen des Mains, deſſen Waſſer da und dort, ganz ſilbern beleuchtet, wie Botſchaften wirkte, deren Sinn nicht zu enträtſeln war. Wem mochten ſie gel⸗ ten? Der Herbſt war ganz wundervoll in ſeiner Far⸗ benpracht. Manche der Bäume waren ſchon entlaubt, ſchwarz und kahl. Andere, zumal die Birken und Buchen, wehten mit goldenen Schleiern und Son⸗ nenlicht wie ſelig Entrückte. 0 Was weiß ich von Heinrich Walram? durchflog es Andri plötzlich. Sein Geſicht tauchte vor ihr auf, all das Fremde, Ferne, das ihn umgab, dieſe unge⸗ kannte, undurchdringlithe Atmoſphäre. Aber über dieſer jäh erwachten und ihrem Weſen ſo entgegen⸗ geſetzten Augſt rauſchten ſachte die Bäume der frän⸗ kiſchen Landſchaft. Kaſtanien mit großen Blätterhän⸗ den, Eſpen und Linden, Ulmen und Weiden. Und wie die zweite Stimme zu ſo viel Sopran orgelte dahinter leiſe ein dunklerer Kieferuſtand. Andri ge⸗ riet in ein Selbſtgeſpräch. Sie ſagte nach vielem Nachdenken zu ſich ſelbſt: „Ich glaube, darum liebt man unſäglich die Bäume, weil da innen und außen eines iſt. Kein Ge⸗ heimnis, es ſei denn des Daſeins überhaupt.“ Man kann nicht immer ausweichen. Unerbittlich drängte der Abend Andri und Wal⸗ ram zuſammen. Er kam pünktlich wie ſelten vom Sanatorium herüber, hatte keine Brieſe zu diktieren, keine Tele⸗ phonanrufe, denen er folgen mußte. Sie ſaßen in einem Zimmer, das ſo voller Be⸗ hagen und ſchöner Dinge war, voll langer, ſchim⸗ mernder Bücherreihen und Teppiche, in denen der Fuß verſank. Um Andri ſchwebte noch etwas von dem Duft ihrer Wanderung. Ihre Haare und ihr Atem ſtröm⸗ ten ihn aus. Friſche lag über ihr. Der kleine Aer⸗ ger, daß Charlott heute gar ſo ſelbſtverſtändlich ſie zurückgelaſſen, war vergeſſen. Es iſt ja eine alte Ge⸗ ſchichte: junge Ehefrauen werden immer ichſüchtig, ſie ſind gewohnt, daß ſich alles um ſie dreht. Man braucht das nicht nachzumachen. Im Gegenteil, ſie konnte jetzt die Stunde des Alleinſeins mit Walram 0 arlotts Augen zu fra⸗ weiſen, Aſketen und Fanatikern, Gauklern und Wun⸗ dertätern. Noch kein Sterblicher war würdig, Ver⸗ treter der Gottheit zu ſein, geſchweige denn einen Blick jenſeits unſerer Vorſtellungswelt, jenſeits von Raum und Zeit, einen Blick in die Zukunft und das Allwiſſen zu tun. Der Redner zeigte eine Anzahl wichtiger Pro⸗ bleme auf über die Erweislichkeiten der Wünſchel⸗ rutengänger in der Erforſchung von Waſſeradern, Vorkommen von Kupfer, Blei, Kohle, Eiſen uſw., im Erdinnern. Ueber das Problem der ſog. Telepathie brachte der Redner eindeutige Erklärungen und brandmarkte das Treiben von Pfuſchern und Betrü⸗ gern, die auf dieſem Gebiet ſich immer wieder breit⸗ machen. Der neue Staat hat rückſichtslos begonnen. mit ſolchen Mißbräuchen gründlich aufzuräumen. Man ſprach in den letzten Jahren von einer Tele⸗ pathenſeuche oder beſſer geſagt einer Heilſchwindler⸗ epidemie, die nur auf betrügeriſchen Erwerb oder Wichtigtuerei ausging. Die vorgetäuſchte Telepathie war zur Induſtrie geworden, weil das Volk leider jedem Humbug Glauben ſchenkte. Zum Schluß ſeiner Betrachtung kam der Redͤner noch auf die Be⸗ ſprechung der erſten Erfindungen, die der Menſch ge⸗ macht hat. Mit dem Steinwurf hat er den Arm ver⸗ längert um die Weite des Wurfes. Es kamen Wurf⸗ keule und Prügel als Waffen, ſpäter Pfeil und Speer. Heute reicht der menſchliche Arm ſoweit wie ſeine Kanonen. Um ferne Welten zu ergründen und zu erforſchen, iſt das Auge mit dem Fernrohr bewaffnet. Das Mikroſkop ſucht in die kleinſten Dinge einzu⸗ dringen. Aber die forſchende Inſtrumenten⸗ und Maſchinenwelt wird die Segel ſtreichen müſſen vor der Philoſophie und den ihr naheſtehenden Diſzi⸗ plinen. Zwiſchen dem Urquell aller Dinge und dem menſchlichen Denken, vor den Rätſeln über Anſang und Ende alles Seins liegt der gewaltige ewige Vor⸗ hang, vor welchem der innerliche Menſch hoffnungs⸗ volle Beſcheidenheit lernt. Der Geiſt, der das All beherrſcht, ſeine Herkunft, ſein Weſen, wir werden ihn nie begreifen, nie erfaſſen. Seine Unenblichkeit wird unſerem begrenzten Denken ewig unerreichbar ſein. gen. Sie erinnerte ſich, von einer ſehr guten Augen⸗ klinik gehört zu haben und hub an: „Du weißt ſelbſtverſtändlich über die verſchiede⸗ nen Univerſitäten viel beſſer Beſcheid als ich, aber ich hörte in Heidelberg...“ „Du warſt in Heidelberg,“ unterbrach er.„Das iſt hübſch. Ich habe ein paar Semeſter dort ſtudiert. Und zwar in einer Zeit meines Lebens, in der bei mir der Zug zum Ariſtokratiſchen beſonders lebhaft war. Wie meinſt du, daß ich ihn dort auslebte? Ich bin neugierig, ob du das errätſt?“ Sie dachte ſekundenlang nach, warf einen halben Blick über ſein Geſicht. Nein, es waren wirklich keine Menſurennarben da. „Nicht bei einem Corps,“ antworteie ſie lebhaft. „Aber wo denn?“ Ihr Erinnern glitt über jene ge⸗ liebte Gegend hin. Dann rief ſie plötzlich: „Du verſuchſt Gedankenübertragung! Nein, nein! Ich habe es von ſelbſt erraten. Natürlich im Park von Schwetzingen. Beſtimmt, ja! Dort bin ich näm⸗ lich auch umhergeſtreift und habe mich als Sereniſ⸗ ſima gefühlt. Mit weißen Pfauen als Vorläufer und mit einem Gefolge von zahmen Großkatzen. Dum⸗ mer Gedanke, nicht wahr. Aber der Park von Schwetzingen zeigt ſo eindringlich die Beherrſchung der Natur.“ Seine Antwort erſchreckte ſie faſt. Hätte ſie anders reden ſollen? Glaubte er nun etwa, ſie habe aus⸗ drücken wollen: ich habe die gleichen Empfindungen und Neigungen wie du? Nun plauderte er, fragte ſie Park und Schloß von Schwetzingen ab. Ja, gewiß, die langen übermächtig ſtolzen Alleen. Man hatte gemeint, darin käme das Schickſal auf einen zu. Man hatte gemeint, hier erwachten alle Wunder zu neuem Leben. Jetzt erzählte Walram. nach großem Landbeſitz, weiten Gärten, weiter Woh⸗ nung. Nicht für ſich allein. Gemeinſchaftsdinge hat⸗ ten ihm vorgeſchwebt. Andri fühlte, er wollte erzählen. Sie begriff plötzlich, ͤer Menſch muß ſeine Dinge zuweilen neu erzählen können. Einem fremden Weſen, nicht der Gattin, die alles ſchon weiß und es nicht mehr be⸗ ſtaunen kann. Sie hörte geduldig zu. Ideale eines Zwanzig⸗ jährigen von vor zwanzig Jahren. Ja, gewiß, ge⸗ wiß, Vorkriegsideale. Man konnte ſich kaum noch, hineinverſetzen. Sie hatten auch keinen Zweck mehr 8 Von ſeinen Wünſchen für das Heute. Sie wollte doch vom Heute reden und Nur von Zeit zu Zeit läßt er durch beſonders be⸗ rufene und begnadete Menſchheitsbrüder und ⸗ſchwe⸗ ſtern⸗ uns einen ahnenden ſeeliſchen Einblick in die Werkſtatt jenſeits unſerer Alltagserkenntnis, um uns die Allverbundenheit aller Weſen zu lehren. Und der Geiſt, der ſie lehrt, nennen wir mit dem mutigen Bekenntnis:„Gott“. Der tieſſchürfende Vortrag, den wir nur in Bruchſtücken wiedergeben konnten, wurde von den Hörern durch lebhaften Beifall ausgezeichnet. G. M. u Der Geſangverein Harmonie Lindenhof ſah in ſeinem Heim beim herkömmlichen Herrenabend viele Mitglieder und Gäſte. Vereinsführer Hermann Wenkel hieß die Erſchienenen, insbeſondere die in großer Zahl anweſenden Mitglieder der befreun⸗ deten Vereine„Flora“ und„Liederhalle“ herzlich willkommen. Seine Worte klangen in ein dreifaches „Sieg Heill“ auf unſeren großen Führer Adolf Hit⸗ ler aus. Nach dem gemeinſam geſungenen Chor von Hans Heinrichs„Deutſchland, dir mein Vaterland“ unter Muſikdirektor Gellerts Leitung übernahm Sangeskamerad Orlop Regie und Anſage der wei⸗ teren Vortragsfolge und zeigte ſich hierin als flotter Kabarettiſt, der immer wieder durch witzige Einfälle zu feſſeln wußte. Das Doppelquartett der„Lieder⸗ halle“ wartete mit dem Matroſenchor und dem Steu⸗ ermannslied aus dem„Fliegenden Holländer“, für Chor bearbeitet von Teuerleber, unter Muſikdirek⸗ tor Friedrich Gellerts Leitung am Flügel, auf, eben⸗ ſo das Floraquartett mit zwei hübſchen Liedern von Trunk und A. Hanſen. Mit dem von den Sanges⸗ kameraden Auguſt Schmitt, Hüttler und Doſch vorzüglich wiedergegebenen Geſangsterzett „Die fidele Gerichtsſitzung“, begann der luſtige Teil des Abends, der nach langer Pauſe wieder einmal den Altmeiſter Oskar Gritzer auf die Bretter brachte. Der beliebte Humoriſt erzielte mit den Schlagern„Standesamt“,„Emanzipie zte Ehe“ und „Lola“ ſtürmiſche Heiterkeit und nicht endenwollen⸗ den Beifall. Nach Mitternacht erſt konnte der Füh⸗ rer des Vereins den wohlgelungenen Abend, der durch flotte Weiſen der Hauskapelle unter der Lei⸗ tung des Sangeskameraden K. Hauſer bereichert wurde, mit dem Ausdruck des verbindlichſten Dan⸗ kes an alle Mitwirkenden ſchließen. Der Herren⸗ abend der Harmonie hat zweiſellos dazu beigetragen, das Freundſchaftsband zwiſchen den drei Gellertver⸗ einen„Flora“,„Liederhalle“ und„Harmonie“ noch enger zu knüpfen. Filmrunoſchau Capitol:„Früchtchen“ Franziska Gal, das„Früchtchen“, verſchießt das ſprühende Feuerwerk ihres ſpitzbübiſchen Hu⸗ mors gegenwärtig im Capitol. Dieſer ungewöhnlich gut gelungene Bildſtreifen, ganz von oͤrolligſter und unverkrampfter Heiterkeit der Situation erfüllt, verdient durchaus das ſtarke Publikumsintereſſe, das ihm nunmehr auch in der Neckarſtadt in reichem Maße 9 0 wird. Hinweis April(Volksſinfoniekonzert am 9. April) ſteht unter der Leitung eines Gaſtdirigenten, des Generalmuſik⸗ direktors Hans Weisbach aus Leipzig. Weis⸗ bach, der als Dirigent des vorjährigen letzten Phil⸗ harmoniſchen Verein⸗Konzertes einen tiefen, nach⸗ haltigen Eindruck hinterlaſſen hat, ſteht in der vor⸗ derſten Reihe der heutigen Konzertdirigenten. Unter ſeiner Leitung hören wir den„ſymphoniſchen Prolog zu einer Tragödie“ von Max Reger, die ſympho⸗ niſche Dichtung„Don Juan“ von Richard Strauß und die c⸗moll⸗Symphonie von Brahms. Max Re⸗ gers„Symphoniſcher Prolog“ wird beſonders inter⸗ hört wurde. Mit dieſem abwechſlungsreichen Pro⸗ gramm wird Weisbach gewiß wieder einen großen Erfolg erzielen. von etwas ganz Beſonderem: der Augenerkrankung Charlotts. Doch ſie fand nicht die Anknüpfung. Der Name Charlott kam in Walrams Jugenderinnerun⸗ gen nicht vor. Er war wie in Träume verwandelt, ſprach lang⸗ ſamer, ließ die Worte verrinnen. Dies bewirkte, daß Andri ſich ſelbſt wie verſtummt fühlte. Nach einer Pauſe, die den Raum weitete, ſagte er mit veränderter Stimme: „Wie oft habe ich die verſchiedenen Seiten von Sein und Daſein, Leben und Geiſt, Geiſt und Wirk⸗ lichkeit wechſelweiſe wieder zu⸗ und wieder aufgedeckt und geſehen, daß alles beim alten bleibt, immer wie⸗ der beim alten.“ Es klang reſigniert. Er iſt doch erſt vierzig, dachte Andri flüchtig. Er hob den Blick zu ihr die ſo beredt zu ſchweigen verſtand. Sie hatte kriſtallklare Augen und den dazu abgeſtimmten zartfarbenen Teint. Wie kühl ihre Haut ſein mußte! Wer hatte ſie ſchon geküßt? Wem gehörte Andri? Sie erhob ſich. Jede ihrer Bewegungen war bieg ſam und ſchlank. Sie ließ ihm ihre Hände, die er an ſeine Lippen hob. 3 An dieſem Abend war es, als ſei Charlott wie ein 7 Schein, eine Unwirklichkeit, die dennoch Macht beſaß. Andri bemühte ſich, an ſie zu denken. Und wußte zugleich, wäre ſie hier, würde ſie wie immer kleine freundliche Nichtigkeiten ſagen. Andri ſchlief lange nicht ein. Der nächtliche Gar⸗ ten ſtand um das Haus mit den leiſen Geräuſchen von Tieren, Früchten, dem Wind. Rief ihr der Wind zu, ſie ſollte hier fort? Was hatte ſie zu raſten, was hatte ſie zu Gaſt zu ſein in dem Gefüge der Wohlhabenden, der Ausgefüllten? Um anzuhören, was der Gattin unmöglich mehr neu ſein konnte? Um Charlotts Freude am Haus, Reiſen, Mann und Kind freundlich zurückſtehend zu teilen? Sie ſagte ſich: Ich reiſe morgen ab! Aber es war doch gar nicht ſo läſtig zu wiſſen, aus Höflichkeit mußte ſie über Charlotts Rückkehr bleiben. Am Morgen kam ein Anruf von war am Apparat. „Mama drängt, wir ſollen doch bis morgen blei⸗ ben. Was macht ihr? Unterhaltet ihr euch?“ Sie ſagte wirklich„euch“. Sie blieb wirklich noch einen Tag 0 tſetzung folgt. Charlott. Andri Das ſechſte und letzte Akademiekonzert am 10. eſſieren, da er ſeit langer Zeit hier nicht mehr ge⸗ Mittwoch, 4. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 153 — Der frühere amerikaniſche Petroleumindu⸗ ſtrielle C. C. Julian, berüchtigt wegen ſeiner aben⸗ teuerlichen Rieſengründungen und ſeines betrüge⸗ riſchen Bankerotts, hat ſich in einem ärmlichen Hotel⸗ zimmer durch Einnehmen von Gift das Leben ge⸗ nommen. Er weilte in Schanghai ſeit einigen Mo⸗ naten in ſelbſtgewählter Verbannung, da gegen ihn in Oklahoma ein Verfahren wegen Benutzung der amerikaniſchen Poſt zum Vertrieb der Aktien einer betrügeriſchen Neugründung ſchwebte. Mit Julians Tod hat ein echtes Abenteurerleben ſein Ende ge⸗ nommen. Dreimal hat dieſer geborene Kanadier, der die legendäre amerikaniſche Laufbahn vom Zeitungs⸗ jungen zum Millionär wirklich durchlaufen hat, ein Rieſenvermögen erworben und wieder verloren, ein⸗ mal als Grundſtücksſpekulant in Kanada und zwei⸗ mal als Gründer von Petroleumgeſellſchaften in Kalifornien und Oklahoma. Sein Hauptcoup war die kaliforniſche Geſellſchaft mit einem Aktienkapital von 100 Millionen Dollars, deren Bankerott im Jahre 1927 ungeheures Aufſehen erregte und— auf die Klage von mehreren tauſend Kleinaktionären hin — einen Rieſenbetrugsprozeß ins Rollen brachte, bei dem nicht weniger als ſieben Millionäre auf der Anklagebank ſaßen. Julian ſelbſt aber hatte ſich recht⸗ zeitig durch Verzicht auf ſeinen Geſchäftsanteil aus der Affäre gezogen. Auf dieſe Weiſe verarmt, ver⸗ ſuchte er ſich mit der wiederum betrügeriſchen Grün⸗ dung einer Petroleumgeſellſchaft in Oklahoma ein neues Vermögen zu verſchaffen. Es gelang ihm und ſeinen fünfzig Helfershelfern auch, durch Poſtvertrieb für 3,5 Millionen Dollar Aktien abzuſetzen, aber dann ereilte ihn das Schickſal in Geſtalt der genannten Anklage. Gegen eine Bürgſchaft von 25000 Dollar freigelaſſen, zog er es vor, faſt mittellos ins Aus⸗ land zu fliehen, wo es mit ihm raſch weiter bergab ging. Nun hat doͤer Mann, der auch durch ſeinen Ehe⸗ fkandal(er verſuchte angeblich, ſeine Frau ins Irren⸗ haus zu bringen, um ihr das väterliche Erbteil zu entreißen) unrühmliches Aufſehen erregte, ein kläg⸗ liches Ende genommen. E — Schon ſeit einiger Zeit ſind in der Schweiz und Italien gefäſchte Schweizer Banknoten im Umlauf. In einer Zeitungsnotiz in den Schweizer Blättern wurde das Publikum auf dieſe Banknoten aufmerk⸗ ſſam gemacht und auf den Fehler, an dem ſie erkennt⸗ kich ſind. Hierauf erhielt die ſchweizeriſche Staats⸗ bank dieſer Tage folgenden Brief aus Genua:„Wir danken Ihnen ſehr für Ihre liebenswürdige Mit⸗ arbeit. Es war außerordentlich entgegenkommend von Ihnen, uns durch die Preſſe bekanntzugeben, daß der Buchſtabe S in den von uns hergeſtellten Noten deren Erkennen erleichtert. Wir verſichern Ihnen, daß in Zukunft unſere Arbeit einwandfrei ſein wird. In vorzüglicher Hochachtung: Die Falſchmünzer.“ * — Die Vogelflugforſchung hat eine wertvolle Be⸗ reicherung dadurch erfahren, daß eine im Jahre 1930 in Elnhauſen bei Marburg beringte Schwalbe aus der früheren deutſchen Kolonie Kamerun zunück⸗ gemeldet wurde, wo ſie einem ſchwarzen Vogelfänger in die Hände gefallen war. Die Entfernung von Mar⸗ burg nach Kamerun beträgt 5200 Kilometer. * — Zwiſchen den Angehörigen zweier Geheim⸗ ſekten kam es im Chineſenviertel von Neuyort zu einem erbitterten Kampfe. Einer der Hauptfunk⸗ tionäre der einen Bande ſoll von Mitgliedern der anderen ermordet worden ſein, und der Ermordete ſollte gerächt werden. Als die Polizei eingriff, war die Schlacht ſchon faſt beendet; die Straße war buch⸗ ſtäblich mit verwundeten und toten Chineſen bedeckt, die von ihren Landsleuten fortgeſchleppt wurden. Eine ſtrafrechtliche Unterſuchung iſt durch die ört⸗ lichen Verhältniſſe ſehr erſchwert. Die Zahl der Todesopfer wird auf fünfzehn geſchätzt. Unlekannten scliicht qecα iα Itaus Die Jagd nach dem rätselhaften Wohltäter Budapeſt, Ende März. Wer iſt der Mann, der die Einwohner Budapeſts und einiger anderer ungariſcher Städte mit ano⸗ nymen Geldſendungen beglückt? Seit Ta⸗ gen iſt der„große Unbekannte“ zum berühmteſten Mann Ungarns geworden. Dutzende, vielleicht Hun⸗ derte von Menſchen feiern ihn als ihren Wohltäter. während er ſelbſt es vorzieht, im Schatten des Unbe⸗ kanntſeins zu verharren. Die Sache begann damit, daß eine junge Buda⸗ peſter Malerin eines Morgens einen Brief bekam, der überſchwengliche Dankſagungen für eine„edel⸗ mütige Spende“ enthielt, die angeblich von ihr ſtam⸗ men ſollte. Die Künſtlerin warf lächelnd den Brief ins Feuer. Offenbar lag hier eine Verwechſlung vor, denn ſie ſelbſt lebt in viel zu dürftigen Verhält⸗ niſſen, um an eine Unterſtützung anderer denken zu können. Aber am nächſten Tag kam ein zweiter Brief— diesmal von anderer Seite— dann ein dritter. Täg⸗ lich brachte die Poſt Brieſe voll Dankſagungen, Quittungen über von ihr angeblich erhaltene Gelder. Sie konnte ſich das alles nicht erklären und das Ganze kam ihr recht unheimlich vor. Das Merkwürdige war, daß der Anonymus ganz wahl⸗ und ziellos ſein Geld verſchenkte, denn es waren nicht nur Bedürftige, die es erhielten, ſondern auch Direktoren, Rechts⸗ anwälte, Beamte uſw. Manche ſteckten ſchmunzelnd das Geld ein, andere bedankten ſich bei der vermeint⸗ lichen Spenderin und fragten an, für welchen Zweck das Geld beſtimmt ſei. Die Beträge waren in jedem einzelnen Fall ſehr erheblich und betrugen bis zu 1000 Pengö. Ein Zeichenprofeſſor, der zu ſeiner größten Ueber⸗ raſchung tauſend Pengö erhielt, fühlte ſich verpflich⸗ tet, der angeblichen Abſenderin einen perſönlichen Beſuch abzuſtatten. Dadurch kam der Stein ins Rolben, denn als der Lehrer ſeinen Irrtum erkannte, wandte er ſich an die Polizei. Dort war inzwiſchen auch der Direktor eines Verſicherungsinſtituts in der Provinz erſchienen, der ebenfalls mit einer ſolchen geheimnisvollen Spende beteilt worden war. Jetzt wird in ganz Budapeſt eifrig nach dem Mann geſucht, der ſein Vermögen auf dieſe merkwürdige Weiſe loszuwerden trachtet. Man vermutet, daß es ein plötzlich irrſinnig gewordener Reicher ſein könnke, doch ſprechen verſchiedene Umſtände gegen dieſe An⸗ nahme. Inzwiſchen melden ſich immer mehr Per⸗ ſonen, die auf die gleiche Weiſe Geld bekommen hatten. Welchen Zweck der Unbekannte mit ſeinen Sendungen verfolgt und warum er hierzu die junge Malerin als Deckſchild benutzt, vermag niemand zu ſagen. Allerdings erhielt die Zeitung„Mai Nap“ einen anonymen Brief, der möglicherweiſe eine My⸗ ſtiſikation iſt, der aber ebenſo gut echt ſein kann. In ihm legt der große Unbekannte ausführlich dar, welche Gründe ihn bewogen haben, die Rolle eines Wohltäters zu ſpielen. Er erzählt in dem Brief, daß er in ſeiner Jugend eine Unterſchlagung begangen habe, bei der er ſich unberechtigterweiſe um 50 000 Mark bereichert habe, und daß er jetzt als alter Mann, am Rande des Grabes ſtehend, dieſes Ver⸗ brechen wieder gut machen wolle. Um ſein Gewiſſen zu entlaſten, ſei die Form der Wiedergutmachung, die er gewählt habe, doch gewiß die allerbeſte: was könne es Schöneres geben als das Bewußtſein, recht vielen Menſchen, die es verdienen, eine unerwartete Freude zu bereiten. Een Neullau stibt ein Bei Neubanarbeiten am Warſchauer Haupibohnhof ereignete ſich ein ſchweres Einſturzunglück, wobei zwei Perſonen getötet und mehrere verletzt wurden. Das Flugzeug auf Gummikugeln Der Flugzeug⸗Konſtrukteur Boris von Loutzkoy hat jetzt ein Fahrgeſtell geſchaffen, das für Land⸗ und Waſſerflugzeuge gleichzeitig verwendet werden kann. Zwei mit Preßluft aufgepumpte Gummikugeln ſind Stelle der bisherigen Räder und der Schwimmer getreten. „ü PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPT———X— — Als im Jahre 1931 die Eltern der jetzt 22⸗ jährigen Charlotte Wahle ſtarben, hinter⸗ ließen ſie ihr nicht nur ein großes Geſchäft im Nor⸗ den Berlins, ſondern auch ein anſehnliches Bar⸗ vermögen, zu dem ein Guthaben von 25000 Schwei⸗ zer Franken gehörte, das ſich auf einer Schweizer Bank befand. Dieſes Guthaben meldete ſie nicht an, von deſſen Vorhandenſein aber die Behörden Kennt⸗ nis bekommen hatten. Durch dieſes Verhalten der an die Erbin war der Tatbeſtand des vorſätzlichen Ver⸗ brechens gegen das Volksverratsgeſetz erfüllt. Das Geſetz, das einen Notwehrakt des Staates zum Schutze der Währung darſtellt, ſieht als Mindeſt⸗ ſtrafe ein Jahr Zuchthaus vor. Das Sonderggericht, vor dem ſich Charlotte Wahle zu verantworten hatte, verurteilte ſie zu zwei Jahren einen onat Zuchthaus, zwei Jahren Ehrverluſt und 20 000 Mark Geldſtrafe. — Ein Deſerteur der Fremdenlegion wurde in Metz freigeſprochen, weil er aus Liebe deſertiert iſt. Der Belgier Auguſt Frognier wollte ein junges Mädchen heiraten, aber ſeine Eltern erlaubten es nicht. Darauf ließ er ſich von der Fremdenlegion anwerben. Am gleichen Tage bereuten ſeine Eltern ihre Unerbittlichkeit und gaben ihre Einwilligung zu der Heirat. Frognier lief aus der Fremdenlegion weg und heiratete ſofort. Er wurde aber ergriffen und bekam ſechs Monate Gefängnis. Auf die Vor⸗ ſtellungen ſeiner Eltern hin gab das Gericht nach und ſprach ihn in einem neuen Verfahren frei, weil er verliebt und daher nicht im Vollbeſitz ſeiner„morali⸗ ſchen Kräfte“ geweſen ſei. * — Nach Meldungen aus Wien hat dort ein Erfin⸗ der ein Feuerlöſchmittel gefunden, das in ſeinen An⸗ wendungsmöglichkeiten unbegrenzt ſein ſoll. Proben, die in Anweſenheit von zahlreichen offiziellen Per⸗ ſönlichkeiten und Sachverſtändigen ſtattgefunden haben, ſollen zufriedenſtellend verlaufen ſein. In Geſtalt einer Bombe, die die Form einer Hand⸗ granate hat und etwa 3 Kilo wiegt, kann das neue Löſchmitel überall angewendet werden. Es wird wie eine richtige Handgranate geworfen und ſoll in ganz kurzer Zeit jedes Feuer erſticken. Nach den Wiener Berichten kann es auch ohne jede Gefahr in geſchloſſe⸗ nen Räumen und ſogar bei Benzinbränden verwandt werden. Der Mann am Fenſter. Von Bitkor Klages Düſter und drückend iſt das Wetter. Am Him⸗ mel graue Wolken. Manchmal nur ſchimmert die Sonne wie ein bleicher Fleck hindurch. Es liegt etwas Unheimliches in der Luft. Oder bild' ich es mir ein? Das Erlebnis von geſtern abend ſteckt in den Gliedern. Keine Erklärung zu finden. Ich ſuche und ſuche. Ratlos ſitze ich an dieſem nüchternen Hoteltiſch, kein Strahl des aufheiternden Lichts fällt in mein Zimmer, und es iſt wohl nicht weiter ver⸗ wunderlich, daß der Schauer des Unheimlichen mich anrührt. Aber es muß eine Erklärung geben! Nach einer traumſchweren Nacht iſt der Kopf zum Zer⸗ ſpringen, Wände ſchließen mich ein, vergeblich renn' ich gegen dieſe Wände. Vielleicht wird mir leichter, wenn ich erzähle, was geſchah. Es wird dabei kein Geſchrei geben. Alles iſt einfach und lautlos. Aber lautlos wandeln wir auf den Pfaden der Weltgeheimniſſe. * Ich habe die Angewohnheit, nachts bei offenem Fenſter zu ſchlafen. Wen dieſes private Bekennt⸗ nis lächeln macht, dem ſoll gleich geſagt ſein, daß es zur Geſchichte gehört. Ja, ich bin gezwungen, meine für andere Menſchen gewiß gleichgültigen Gewohnheiten noch mehr zu präziſieren, weil ſie eben von Bedeutung ſind für das Geſchehen, und ſo muß ich erwähnen, daß ich zwar das Fenſter öffne, aber die Jalouſie herunterlaſſe. Natürlich bleiben die Fächer der Jalouſie geſpreizt, der Glim⸗ mer einer hellen Nacht und auch der ſchwache Schein einer Straßenlaterne können hereinſchlüpfen, man kann die Gegenſtände im Zimmer ganz gut er⸗ kennen. Das glaubte ich wenigſtens ſchon öfter beobachtet zu haben. Allerdings iſt mir dieſes möblierte Zimmer ſeit Jahren vertraut; ich weiß, daß dort auf dem Schreibtiſch ein großer bronzener Buddha ſitzt, ich weiß, daß neben dem Seſſel eine Leſelampe in der Form eines Reihers mit auf⸗ gerecktem Schnabel ſteht, und ich werde den Buddha und die Reiherlampe ſelbſt in dämmrigſter Be⸗ leuchtung niemals als etwas Fremdes empfinden. Ich glaube die Dinge zu erkennen, weil ich weiß, wie ſie ausſehen. Aber wenn nun plötzlich, mitten in der Nacht, wirklich etwas Fremdes im Zimmer ſteht,— darf man ſicher ſein, auch das genau zu erkennen? Ich hatte einige Stunden tief und friedlich ge⸗ ſchlafen. Wie es kam, daß ich aufwachte, vermag ich nicht zu ſagen; eine ſolche Unterbrechung der Ruhe iſt mir im allgemeinen unbekannt, mein Körper betätigt die geſunde Anſicht, daß zum Auf⸗ wachen der Morgen da iſt. Mir war denn auch komiſch zu Mute, ich hatte ein Gefühl, als ob ich geweckt worden ſei, und das mußte vom Fenſter her kommen. Das Schlaſſofa ſteht im Hintergrund des Zim⸗ mers, mit dem Kopfende gegen das Fenſter. Ich muß mich alſo aufrichten und umoͤrehen, wenn ich zum Fenſter ſehen will. Das tat ich. Kein Zweifel, ich war hellwach. Weiſtes Mondlicht fällt durch die Jaloufie, und gerade vor dem Fenſter ſteht etwas. Ich reiße mich zuſammen, ich mache einen langen Hals. Ja es ſteht dort ein Mann, unbeweglich. Er trägt einen großen breiten Hut, darunter tritt ſein Profil deutlich hervor; es iſt ein Mann mit kurzgeſchnit⸗ tenem, kantigen Vollbart, buſchigen Augenbrauen und einer ſcharf vorſtoßenden Naſe. Die Hände hat er in den Rocktaſchen. Ich denke nur dies eine: Auf dem Schreibtiſch liegt der chileniſche Dolch, oͤen ich zum Brieföffnen gebrauche. Wie komme ich hin zu dem Dolch? Der Kerl hat mich noch nicht bemerkt. Er wird erſchrecken, wenn ich jäh aufſpringe. Gut. Mit einem Satz und einem Schrei ſtürze ich aus dem Bett, hin zu meinem chileniſchen Dolch. Ich habe ihn in der Hand, ich will mich zu dem Manne wenden.... der Mann iſt nicht mehr da. Ich mache Licht. Das Zimmer iſt unberührt. Die Tür, die ich abends ſtets abſchließe, iſt auch jetzt verſchloſſen. Die Jalouſie befindet ſich in tadel⸗ loſem Zuſtande, und übrigens kann durchs Fenſter ſchwerlich einer hereinklettern, denn ich wohne im vierten Stock. Hier war niemand. Ich habe einen merkwürdig viſionären Traum gehabt, und als ich glaubte, wach zu ſein, habe ich immer noch ge⸗ träumt.—5 Es wird doch keiner von mir verlangen, daß ich die Möglichkeit eines Geſpenſterbeſuches er⸗ wägen ſoll. * Dieſer Vorgang liegt nun eine Woche zurück. Ich kann die Nacht genau beſtimmen, denn ich habe in dem Büchlein, das zur Fixierung bemerkens⸗ werter Erlebniſſe dient, eine Eintragung gemacht. Es war die Nacht zum Sonnabend, in der ich den Mann vor dem Fenſter ſah, und die Uhr zeigte auf 20 Minuten nach 2. Unerwartet mußte ich die weite Reiſe nach Mün⸗ chen machen, und geſtern abend hatte ich dann dieſe erſchreckende Begegnung, die mich ganz durcheinan⸗ der brachte. Ich gehe in eine kleine Bierſtube, wo meiſtens Künſtler zu verkehren pflegen, beſtelle mir ein Abendeſſen und bin gerade dabei, in die Schweins⸗ knöchel hineinzuhauen, als ich vier Schritte von mir jenen Mann gewahre, der an meinem mond⸗ beſchienenen Fenſter geſtanden hat. Denſelben Mann. Vielleicht iſt es nur die Poſe, die mich irreführt? Der Mann, offenſichtlich ein Maler, ſteht unbeweglich, er hat die Hände in den Rock⸗ taſchen und kehrt mir ſein Profil zu. Aber er trägt auch einen großen breiten Hut, und er hat einen kantig geſchnittenen Vollbart. Ich kaue und kaue an dem Schweinsknöchel, halte den Maler feſt mit meinem Blick. Kann ich denn ſagen: dieſen Menſchen habe ich in der Nacht zum Sonnabend in meinem Zimmer geſehen? Nein, das kann ich nicht. Wenn ich wirklich nicht ge⸗ träumt haben ſollte, könnte mich die Jalouſie ge⸗ narrt haben. Vielleicht habe ich nur einen Schatten geſehen und gebe ihm jetzt das Profil dieſes Man⸗ nes? Ich bin ſehr unſicher. Aber dennoch, dennoch: er iſt es. Mit tauſend Gewalten zieht es mich hin zu dem Manne, der ſich längſt geſetzt hat und nun eine Pfeife anbrennt. Er raucht. Er iſt alſo von Fleiſch und Blut, und nichts hindert mich, mit ihm zu reden. „Haben wir uns neulich nicht irgendwo geſehen?“ frage ich, an ſeinen Tiſch tretend. Der Vollbärtige guckt auf, gute dunkle Augen hat er, und ſchüttelt lächelnd den Kopf.„Aber herſetzen können Sie ſich, wenn Sie wollen,“ fügt er hinzu. „Ich war feſt überzeugt, Ihnen begegnet zu ſein. Dann muß ich wohl geträumt haben.“ „Ja,“ lacht er,„man träumt merkwürdige Sachen. Wiſſen's, da hab' ich einen Traum gehabt, der geht mir noch immer nach. Und es war eigentlich gar nichts. Ich träum', ich bin in einem fremden Zim⸗ mer. Nur eine Ecke hab' ich geſeh'n. Der Mond ſchien durchs offene Fenſter, durch die Fächer der aufgeſperrten Jalouſie. Ich kann jede Einzelheit der Zimmerecke beſchreiben. Da ſtand ein Arbeits⸗ tiſch, und darauf ſaß ein bronzener Budͤha. Dicht daneben gerückt war ein Gobelinſeſſel; eine Leſelampe in Form eines Reihers mit aufge⸗ recktem Schnabel. Auf dem Tiſch lag ein blitzender Dolch. Dann war der Dolch mit einem Mal weg, und ich fühlte eine furchtbare Angſt und bin auf⸗ gewacht. Lächerlich, nicht wahr? Iſt ein Traum und oͤoch keiner. Es gibt gewiß viele, viele Zimmer mit Schreibtiſchen und bronzenen Budoͤhas und Gobelinſeſſeln. So ein Zimmer kann ſich jeder Schafskopf ausmalen; das braucht man nicht zu träumen. Aber ich hab's richtig geträumt. Es war, als wenn ich wirklich in ein fremdes Zimmer mit ſeiner ganz perſönlichen Atmoſphäre hineinverſetzt worden wäre.“ Aus dem Bierglas guillt der lockende Schaum, aber ich denke nicht ans Trinken.„Wir war das denn,“ frage ich,„Sie ſagten, Sie hätten eine furcht⸗ bare Angſt gefühlt. Im Traum oder beim Er⸗ wachen? Und warum?“ „Sie begann im Traum, die Augſt,“ erwidert er,„verſchwand aber nicht gleich nach dem Munter⸗ werden. Ich hatte das Empfinden: du ſollteſt er⸗ mordet werden und biſt entkommen. Wiſſen's, da atmet man ganz tief auf, und nachher gibt's einen damlichen Kopf.“ Meine Stimme zittert, als ich fortfahre:„Aber an dem Traum iſt doch eigentlich gar nichts dran. Wie kann er ſich nur ſo in die Erinnerung ein⸗ freſſen?“ „Das ſag' ich ja gerade, lieber Herr,“ lacht der Mann mit dem Vollbart,„nix iſt dran, wie an unſerer Bekanntſchaft nix dran iſt, aber man lebt eine Zeitlang damit. Nun, wird ſchon vorüber⸗ geh'n. Ich hab' dies nämlich erſt vor acht Tagen geträumt.“ „In welcher Nacht?“ „Scheint Sie ja mächtig zu intereſſieren. Alſo, wenn Sie's wiſſen wollen: in der Nacht vom Frei⸗ tag zum Sonnabend, und weil mir das alles ſo komiſch vorkam, hab' ich mir auch die Stunde ge⸗ merkt. Die Uhr „... zeigte auf 20 Minuten nach 2,“ ſagte ich. Der Mann ſchaut groß auf, und langſam nickt er. In ſeinen Augen glänzt plötzlich ein Ver⸗ ſtehen.„Wir ſcheinen alſo doch,“ ſtellt er bedächtig feſt,„alte Bekannte zu ſein. Mich aber hat der Enzian und die vielen En⸗ ziane, die dann noch folgten, nicht frei gemacht. Mein Kopf iſt zum Zerſpringen. Wühlt nun darin 8 der Welträtſel, oder hab' ich einen Kater dahinter Roſa, zwei Enzian.“ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe y 17 Mittwoch, 4. April 1934 19241! Mannheimer Leichtathleten tragen den Namen rer Vaterſtadt weit über Deutſchlands Grenzen hinaus. e deutſche Sportgeſchichte verzeichnet die großen Erfolge eines hieſigen Vereins; neben dem ruhmreichen, ſchwar⸗ in Adler weht das Schwarz⸗Weiß⸗Rot der„Deutſchen reinsmeiſterſchaft“. Der Name der M T G. iſt in ller Munde. Junge, ſtrebſame Sportleute eilen von Sieg zu Sieg, halten die ſtarken Gegner deutſcher Sport⸗ zentren in Schach und machen ihrer Fahne Ehre. Vier — machen immer wieder von ſich reden, vier Kämp⸗ * gehen füreinander durchs Feuer: Apfel, Hebei, Neumann, Wellenreuther. Meiſterſchaften wer⸗ geholt, deutſche Höchſtleiſtungen verbeſſert ſt Weltbeſtleiſtungen fallen. und heute. Ziehn Zahre ſind derweil verfloſſen! Soll man weh⸗ mütig an jene Zeiten zurückdenken? Soll man, in Er⸗ innerungen ſchwelgend, bei jenen Tagen verweilen und dabei vergeſſen, daß die Zukunft ruft? Daß die Gegen⸗ wart Pflichten auferlegt, die die Anſpannung aller Kräfte tig macht. Noch zwei Jahre trennen uns von einem ignis internationaler Bedeutung, das heute ſchon die Welt in ihren Bann zieht. Alle Länder treffen Vorbereitungen und rüſten für die Olympiſchen Spiele; auch Deutſchlands Jugend ſteht bereit.— Mannheim ſt nicht mehr eine der Hochburgen deut⸗ er Leichtathletik. Laſſen wir, gleich einem Film, das letzte Jahrzehnt ſportlichen Geſchehens in unſerer Vaterſtadt an unſerem Auge vorüberziehen, ſo ſehen wir die Wolfsangel nochmals in hellſtem Licht erſcheinen. In jenem Bootshaus am Ufer des Neckars wurde der Welt⸗ eines Induſtrieplatzes als Ruderſtadt begründet. Und unſere Leichtathleten? Nicht daß ſie ſich in ver⸗ gangenem Ruhm geſonnt und auf die faule Haut gelegt akr, nein! Nach wie vor war Aſchenbahn, Sprung⸗ anlagen und grüner Raſen von jungen Menſchen be⸗ völkert; jene großen Könner waren Vorbild für unſere Zungen. Gleichtun wollte man es einem Hermann Wel⸗ lenreuther über die Mittelſtrecken und ebenſo ſchnell lau⸗ ſen wie ein Willi Apfel in den Sprints. Doch hatten wir nicht das greifbarſte Beiſpiel bis in die jüngſten Tage? Was wäre wohl naheliegender, als dem Nach⸗ wuchs einen hundertprozentigen Sportsmann und Ka⸗ merad, ſein Leben und ſeine Erfolge an dem Tage noch⸗ ls ans Herz zu legen, an dem er Abſchied nimmt? fert ihm nach, nehmt euch als Vorbild: Otto eumann! it 20 Jahren„Deutſcher Meiſter“. Das war 1922 als dem gebürtigten Karlsruher ſchon im erſten Anhieb der Sieg über 400 Meter bei den deutſchen Meiſterſchaften in Duisburg gelang. Als ZsSjahriger hatte er ſich bereits eine badiſche Meiſterſchaft im Schwimmen geholt und zuſammen mit Prof. Am⸗ berger im„Muſterländle“ den Grundſtein zum Hand⸗ ballſport gelegt. Daß er auch als Fußballſpieler ſeinen Mann ſtellte, verſteht ſich von ſelbſt und gerade dieſe elſeitigkeit wird für den jungen Handlungsgehilfen der nlaß geweſen ſei, umzuſatteln und ſich ganz dem Sport verſchreiben. Zwei Jahre ſpäter gelang Neumann wiederum der große Wurf; zu Stettin zeigte er allen Gegnern den tücken und wurde zum zweiten Male Titelhalter. Dieſe Erfolge fielen ihm nicht in den Schoß, ſondern waren das Ergebnis intenſiver Arbeit und vollen Einſatzes. Mancher Schweißtropfen wurde auf dem Spielplatz im S garten vergoſſen und mit Beginn des Sommers 24 ſchon formte man jene Stafelgemeinſchaft, die ihre rte, zielbewußte Trainingsarbeit im gleichen Jahr mit r erzieltenWelthöchſtleiſtung in der Schwe⸗ nſtaffel(400— 300— 200— 100) belohnt ſah. einem Schlag waren ſie berühmt geworden, die„vier ketiere“; Einladungen aus aller Herren Länder flo⸗ auf den Tiſch. Doch zunächſt wurden im eigenen id alle Möglichkeiten erſchöpft, mit der MTG. gings bergan. War ſchon der 1. Platz in der„Deut⸗ n Bereinsmeiſterſchaft“ ein ungeahnter Er⸗ „ ſo heftete man auch noch über 4 mal 100 Meter den ſterwimpel an die Klubfahne und brach der deut⸗ Beſtleiſtung für die Olympiſche Staffel(800—200— das Genick. Der junge Athlet, der populäre Mannheimer Mittel⸗ Eler war und blieb indeſſen der„ſpiritus reetor“ Vereins. Als Trainingsleiter verdiente ſich Neu⸗ n die erſten Sporen: 100 Akttve zählte der Uebungs⸗ und mit 60 Zugendlichen beherbergte damals unheim die größte Jugendabteilung Deutſchlands in Mauern. ent an der Hochſchule für Leibesübungen. hie folgenden Jahre verbringt Neumann hauptſäch⸗ Berlin um ſein nunmehr geſtecktes Ziel zu er⸗ Diplom⸗Turn⸗ und Sportlehrer. Semeſter um zemeſter wird gelernt und der Bildungskreis in ſport⸗ Hinſicht. erweitert. Daß die Aſchenbahn nicht liegen blieb, konnte ſolch ehrgeizigem und begeiſter⸗ ortler nicht übelgenommen werden. Zweimal hilft Berliner Klubs die deutſche Staffelmeiſterſchaft über mal 400 Meter erringen: 1927 DSc. und ein Jahr Teutonia; außerdem betätigte er ſich als erfolg⸗ Rugbyſpieler bei der führenden Hochſchulmann⸗ und— pia⸗Teilnehmer in Amſterdam Als das olympiſche Feuer entfacht wird, ſteht auch annheimer Otto Neumann im Oval des Amſter⸗ Stadions, iſt Auserwählter ſeines Vaterlandes kämpft im Zeichen der 5 Ringe. Das Jahr 1928 hatte m die 3. deutſche Einzelmeiſterſchaft gebracht: in Duſ⸗ dorf blieb er über 400 Meter Hürden ſiegreich wie groß war die Freude, als ſeine Berufung in deutſche Olympia⸗Mannſchaft feſtſtand! Kann es für n Athleten ein größeres Glück geben, als ſein Va⸗ beim Wettſtreit der Weltbeſten vertreten zu dür⸗ Das Letzte und Beſte mußte gegeben werden, um im um Olympiſche Lorbeeren ehrenvoll zu beſtehen. bdaß nichts geſchenkt wurde, zeigte mit aller Deut⸗ der 400 Meter Endlauf, zu dem ſich durchzukämp⸗ als einzigem Deutſchen nur Büchner gelungen Neumann war im Zwiſchenlauf ausgeſchie⸗ Ein Amerikaner endete in Front; der gleiche Läu⸗ es auch, der Stunden ſpäter den Sieg in der 0 400 Meter Staffel für das Sternenbanner nach lief, während die deutſche Mannſchaft mit Neu⸗ Sekunden in Paris. le Meiſterſchaftskämpfe des letzten Jahrzehnts ihn am Start. In Länderkämpfen vertrat er mehr⸗ die deutſchen Farben; bei allen repräſentativen skämpfen ſtand er in der ſüddeutſchen Front. kdeumann war in den Hauptſtädten der europäiſchen änder ebenſo bekannt wie in Berlin. org, Kopenhagen, Prag, Budapeſt, Paris, jen auf der„langen Sprintſtrecke“ verlieren ſehen. Nicht um nur die wichtigſten zu nennen, mußten mehr als ein⸗ na re Landsleute gegen den energiegeladenen Deut⸗ miſchem Boden lief er ſeine beſten Rennen; mit k. erreichte er im September 1929 in der franzöſi⸗ Hauptſtadt ſeine beſte Zeit und iſt damit bis in die 5 — Storz-Krebs—Engelhard knapp geſchlagen war. geſtartet. Oslo, Göte⸗ nühelos Ein Leichtathlet von Weltruf: Otto Neumann 3 Der bekannte Mannheimer Läufer nicht wehr akli jüngſten Tage einer der wenigen Europäer, die unter 48 Sekunden blieben. Spitzenleiſtung fördert die Breitenarbeit! Hie Breitenarbeit— hie Spitzenleiſtung: ſchon manthe Zeile wurde über dieſes Thema geſchrieben und nur allzu oft gingen die Meinungen auseinander. Dabei ſtellen doch die Erfahrungen alle derartigen Ueberlegungen und Er⸗ wägungen auf den Kopf. Richtig iſt, daß praktiſche Arbeit auf breiteſter Grundlage bei den verſchiedenſten ſportlichen Gebieten das Können ſteigert und talentierte Sportler zu außergewöhnlichen Leiſtungen kommen, aber es iſt zwei⸗ felsohne in noch größerem Maße zutreffend, daß eine Spitzenleiſtung, ganz gleich, wo ſie geboren wird, das In⸗ texeſſe hebt und anregend wirkt. Tatſächlich gibt die Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft auf leichtathletiſchem Gebiet den beſten Beweis hierfür. Durch die großen Erfolge Neu⸗ manns und ſeiner Kameraden wurde die Jugend wach⸗ gerüttelt, das vollendete Vorbild tat ſeine Wirkung und ſcharenweiſe fand man ſich unter dem MTG-Schild zuſam⸗ men. Wit Mannheimer wiſſen, welch unermeßlich rieſiges und ausgezeichnetes Läufermaterial ſich im Schloßgarten zu jener Zeit tummelte und ſelbſt bis heute konnte kein anderer Verein dieſer führenden Stellung Abbruch tun. Betrachtet man die hieſigen Großſtaffelläufe, ſieht man ſich die Statiſtik von„Rundum Mannheim“ an, ſo bleibt nur noch feſtzuſtellen, daß Otto Neumann und ſeine Schü⸗ ler von 12 Staffeln 11 ſiegreich beenden konnten. Ein ein⸗ ziges Mal, 1924, war die MT nicht in Front. In einem unvergeßlichen Finiſh— tobende Menſchenmaſſen umſäum⸗ ten die Barrieren— hatte„Ottl“ als Schlußmann gegen den damals ebenfalls beſtbekannten Karlsruher Sprinter Suhr ſage und ſchreibe 34,90 Meter gutgemacht, um doch nur als Zweiter, Fingerbreite zurück, hinter Phönix Karls⸗ ruhe das Ziel zu paſſieren. Zu erwähnen iſt noch, daß Mannheim als eine der erſten deutſchen Städte unter Füh⸗ rung Neumanns dem Mannſchaftsgedanken auch in der Leichtathletik neben den Staffelmannſchaften— durch Einführung der Klubkämpfe den Boden ebnete. Abſchied 2 Nach vollendetem Studium trat ſelbſtverſtändlich die Berufsfrage in den Vordergrund und 1931 ſehen wir Neumann zum erſten Mal als Fußballtrainer beim VfL Neckarau tätig, während ihn ein Jahr ſpäter Phönix Ludwigshafen zum verantwortlichen Leiter berief. Mit dem 1. März dieſes Jahres hat Otto Neumann ſei⸗ nen Wohnſitz nach Heidelberg verlegt und ſo weit ſich bis jetzt überblicken läßt, bleibt ihm durch die dort ſeiner harrenden Aufgaben keine Zeit zu aktiver, ſportlicher Be⸗ tätigung. Als Leiter des S A⸗Hochſchulamtes obliegt ihm die Studenten⸗Erziehung(Adelsheim) und da⸗ neben iſt er für die Durchführung des Hochſchulſports an der Univerſität Heidelberg verantwortlich. Selbſtverſtänd⸗ lich wird er als Lehrer der deutſchen Leichtathletik nicht verloren gehen; bei Olympiakurſen und Trainingsgemein⸗ ſchaften wird er auch weiterhin wertvolle Arbeit im Dienſte und zum Wohl der Allgemeinheit verrichten. Sollen wir Mannheimer unſere Nachbarn um dieſen großen Gewinn beneiden? Nein, denn wir freuen uns, daß er an berufener Stelle ſeine Tat⸗ und Schaffenskraft unter Beweis ſtellen kann und... haben die ſtille Hoff⸗ nung, daß er ſeine ſportliche Laufbahn noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen, daß er ſein letztes Wort noch nicht geſprochen hat. Ausſcheidungskämpfe der Turner für Budapeſt 65 Kandidaten für die Turner-Weltmeiſlerſchaft Die Liſte der Turner, die ſich an den deutſchen Aus⸗ ſcheidungskämpfen für die Weltmeiſterſchaften in Budapeſt am 7. und 8. April in Leipzig zur Bildung der deutſchen Nationalmannſchaft beteiligen, ſteht jetzt feſt. Bis auf den Gau Pommern haben alle anderen Gaue der Di ihre Ver⸗ treter namhaft gemacht. Am ſtärkſten iſt der Gau Sachſen mit 10 Bewerbern vertreten. Für die Abwicklung der Kämpfe ſind nicht weniger als 16 Kampfrichter nötig. Die Oberleitung liegt in den Händen des Männerturnwarts der DT, Schneider⸗Leipzig. Die 65 Turner ſind: Gan J Oſtpreußen: Kanis(Königsberg). Gan III Brandenburg: Jeyte, Sowinſki, Bockenaner, Thölke, Mock(ſämtlich Berlin), Wedekind(Forſt/.). Gau IV Schleſien: Deutſcher(Breslau), Jaenecke(Beu⸗ then), Mach(Hindenburg). Gau V Sachſen: Grünewald(Dresden), Bettermann (Leipzig), Hauſtein(Leipzig), Müller(Falkenſtein), Fiſcher (Crimmitſchau), Werler(Mylau), Walther(Freital Nie⸗ derheßlich), Ebgerts(Zwickau), Kleine(Leipzig), Meier (Neuſchönburg). Gau VI Mitie: Limburg(Ruhla), Meiſter, Tretner, Tetzner(ſämtlich Altenburg), Willi Schneider, Kurt Schnei⸗ der, Ebeling(ſämtlich Magdeburg⸗Buckau). Gan VII Nordmark: Streicher(Kieh), burg). Gau VIII Nislerſachſen: (Hannover). Gan IX Weſtfalen: Klinger(Schwerte/ Ruhr), heim(Dortmund), Gründelbach(Klafeld), Schäfer(Ham⸗ Troſt⸗ Steffens(Bremen), Lorenz Gan XNiederrhein: Sandrock(Langenſeld), Friedrich (Aachen), Seligmann(Düſſeldorf). Gan XI Mittelrhein: Brandfaß(Köln⸗Buchforſt), Koß⸗ mann, Frey(beide Bad Kreuznach), Schlöſſer(Köln). Gau XII Nordheſſen: Ahrens(Marburg), Seht(Croſſen⸗ Linden), Gergs, Metz, Schiebeler(ſämtlich Kaſſel). Gau XIII Südweſt: Winter(Frankfurt), Göbig(Mainz⸗ Mombach), Hainz(Dietesheim), Zellekens(Frankfurt). Gau XIV Baden: Beckert(Neuſtaöt/ Schwarzw.), Sta⸗ del(Heidelberg). Gau XV Württemberg: Köbe(Eßlingen), Wähner, Kam⸗ merbauer(beide Kuchen), Bauer(Eßlingen), Reh(Korn⸗ weſtheim). Gan XVI Bayern: Krötzſch, Kindermann(beide Mün⸗ chon), Schwarzmann(Fürth), Volz(Schwabach), Rößler (Dörflas), Stangl(München), Münder und Bezler(beide Göggingen). Die Meſſehalle 7 wird mit 40 großen Hakenkreuzfahnen ausgeſchmückt. Das Turnen beginnt mit einem Fahnen⸗ aufmarſch, an dem über 120 Fahnenabordnungen teilneh⸗ men und in dem auch die althiſtoriſchen Fahnen mitgeführt werden. Durch eine Großlautſprecher⸗Anlage und Projek⸗ tion an einer von allen Plätzen ſichtbaren Wandfläche wer⸗ den die Ergebniſſe mitgeteilt. Die Mannſchaft, die nach Budapeſt geht, turnt dann noch einmal am 22. April in Dresden im Rahmen einer Morgenfeier, deren Rein⸗ ertrag reſtlos der Altersſpende des ſüchſiſchen Reichsſtatt⸗ halters Mutſchmann zufließt. Das erjte Gruppenmeiſterſchaftsſpiel in Mannheim Am Sonntag, 8. April findet in Mannheim das erſte Gruppenſpiel zur Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft ſtatt. Der Gegner des badiſchen Meiſters, Sportverein Wald⸗ hof, iſt der Ueberraſchungsmeiſter des Gaues Mittelrhein, der Sp. V. Mülheim. Dieſer Verein, geladen von ſportlichem Ehrgeiz, wird alles einſetzen, um die Runde mit Erfolg zu beſtehen. Der Gaumeiſter Baden, dem man in dieſem Jahr große Ausſichten für die weiteren Meiſter⸗ ſchaftsſpiele einräumt, wird ſich am 8. April ſtrecken müſſen, um zu Hauſe mit Gutpunkten anzufangen. Das Spiel ſoll einen großen ſportlichen Rahmen erhal⸗ ten und wurde daher vom Deutſchen Fußball⸗Bund in das Mannheimer Stadion gelegt. Die Mannheimer Sport⸗ gemeinde wird vollzählig dem Anſtoß dieſer Kämpfe bei⸗ wohnen und in Maſſen dem Meiſter Sportverein Waldhof Anſporn und Rückendeckung ſein. Einen Abſtecher nach Metz unternahm der Freiburger Fußball⸗Club am zweiten Feiertag. Gegen den AS Meſſine erlitt der Fcc eine knappe und nicht ganz ver⸗ diente Niederlage von 314. Mit Rohr als Mittelſtürmer gewann Grashoppers Zürich am Montag in Bern vor 22900 Zuſchauern zum fünſten Male den Schweizer Fußball⸗Cup. Die Elf von Servette Genf wurde:0(:0) geſchlagen. Eine Einladung nach Polen hat Schalke 04 erhalten. Der Weſtfalenmeiſter ſoll im Juni in Kattowitz gegen den einheimiſchen FC anläßlich der Einweihung des Katto⸗ witzer Stadtons antreten. Ein erfolgreiches Profi⸗Debut gab der Solinger Schwergewichtsboxer Klein bei den Berufsboxkämpfen in Solingen. Schon in der erſten Runde konnte Klein den Hamburger Kolzhorn entſcheidend beſiegen. Der Frankfurter Dauerfahrer Schüfer wird am 22. Mai bei den Rennen in Erfurt ſtarten und auf Wiß⸗ bröcker, Damerow und Huhn treffen. Sinn des Landjahres Erziehung oͤurch Bewegung Der Natonalſozialismus bildet Körper und Seele und erzieht ſo bewußt vom Leibe und vom Charakter her. Et wendet ſich ab von einer Bildung, die im Wiſſen ihr letztes Ziel hat. Er hat genug von einer Bildung, die ſich in erſter Linie und einſeitig an den Verſtand wendet. Körperſchulung und Charakterbildung kann aber nicht gelehrt werden, ſie muß gelebt werden. Nirgends iſt die jugendliche menſchliche Seele mehr miß⸗ handelt und der Körper ſtärker vernachläſſigt worden als zur Zeit des heute größtenteils überwundenen, entarteten Pennalismus. Wahre Erziehung und Unterricht im bisher üblichen Sinne ſind zweierlei. Hier haben die neuen er⸗ zieheriſchen Kräfte des Nationalſozialismus einzuſetzen. Sie müſſen gerade in entgegengeſetzter Richtung wirken wie der gewöhnliche, bisher ſchulmäßige Unterricht. Das Volk muß nicht von der Natur zu einer Ueber⸗ und damit Un⸗ kultur erzogen werden, ſondern zur Natur hin. Dieſe Erziehung aber kann nicht erſolgen in geſchloſſenen Schulſtuben, in ſitzender Lebensweiſe. Sitzende Lebens⸗ und Lernweiſe verödet die Seelen, verkümmert den Kör⸗ per, ſchwächt die ſeeliſche und körperliche Spannkraft, mit einem Worte, ſie bricht die Jugend. Erziehung zur Natur kann nur erfolgen entſprechend den Forderungen der Na⸗ tur: durch Bewegung und Zucht. Der Sinn des in Preußen nunmehr Geſetz gewordenen „Lanojahres“ iſt der: raſſiſch geeignete und erbbiologiſch geſunde junge Menſchen aus ſie gefährdender Umwelt heraus⸗ zunehmen, ſie geiſtig wie körperlich harmoniſch umzubilden und bei nationalpolitiſcher Schulung zu freudiger und lebendiger Einſatzbereitſchaft für das Volksganze zu er⸗ ziehen. Die Amſtel-Ruder-Weiſterſchaft Bei prächtigem, wenn auch etwas windigem Wetter wurde am Samstag nachmittag die holländiſche Ruderſaiſon mit dem über 8 Kilometer führenden Amſtelrudern um die Achtermeiſterſchaft der Amſtel eingeleitet. Dieſes nach dem Vorbild der engliſchen„Head of the River⸗Race“ durch⸗ geführte Rennen wurde 1934 erſtmals international aus⸗ geſchrieben. Als einziger ausländiſcher Teilnehmer hatte ſich der Fraukfurter RV. von 1865 gemeldet, der ſich aber gegen die holländiſche Klaſſe nicht durchſetzen konnte. Das mäßige Abſchneiden der Frankfurter iſt aber auch zum Teil mit auf die Unkenntnis der Austragungsbeſtimmungen zu⸗ rückzuführen. Die Boote wurden, um eine glatte Abwick⸗ lung zu gewährleiſten, in Abſtänden von etwa 10 Sekunden Während die holländiſchen Boote nun„fliegend“ abkamen, nahmen die Frankfurter den Kampf mit dem bei deutſchen Regatten üblichen ſtehenden Start auf. Dadurch gingen einige Längen verloren, die denn auch nicht mehr ganz aufgeholt werden konnten. Immerhin belegten die Deutſchen, die als letztes Boot abgingen, noch einen ehren⸗ vollen dritten Platz. Das Ergebnis: 1. Nereus(Amſterdam) 29:40,4 Min.; 2. De Hopp(Amſterdam) 30:03,6 Min.; 3. Frankfurter RV. von 1865: 31:06 Min. Deutſche Tennisſiege in Rapallo Am Internationalen Tennisturnier in Rapallo, mit deſſen erſten Runden jetzt nach Beendigung des Turniers in San Remo begonnen wurde, beteiligte ſich auch wieder eine Reihe deutſcher Spieler. Dr. Buß beſiegte den Ita⸗ liener Giordano mit:2,:0, unterlag dann aber gegen Quintavalle mit:6,:2,:6. Tübben triumphierte über Bocciar do mit:2,:2 und ſchlug anſchließend Nangolcd mit dem gleichen Ergebnis, verlor aber in der ritten Runde gegen den italieniſchen Davispokal⸗Spieler Jalmieri mit:0,:6 recht glatt. Auch Cilly Auſſem griff u die Ereigniſſe ein. Die Kölnerin fertigte Frl. Göbel mit 610,.0 ab; mit Miß Ry ſtegte ſie iſ Manfredi ub an zuſammen be⸗ rlegen mit 613, :2. Dr. Buß⸗Tübben ſchlugen Baeigaloupo⸗Bocci⸗ ardo:6, 618,:2 und auch im Mixed blieb Dr. Buß mit Frau Eiſenmenger.6, 6·0, 11:9 über Baumgarten⸗ Mangold ſiegreich. 8 Eine württembergiſche Borxſtaffel wird im Mai einige Starts in Mitteldeutſchland beſtreiten. Die Schwaben boxen am 2. Mai in Erfurt gegen eine Ganſtaffel des Gaues Mitte, am 3. Mai in Magdeburg gegen den mehrfachen deutſchen Mannſchaftsmeiſter Punching Magdeburg und am 5. Mai in Deſſau gegen eine Stadtſtaffel. Ein Zuſammenſchluß im Dresdener Fußball iſt zwi⸗ ſchen dem Gaumeiſter, Dresdener Sportelub, und dem SV Gutsmuts geplant. Kommt die Vereinigung zu⸗ ſtande, ſo wird bei dem ausgezeichneten Material, über das beide Klubs verfügen, einer der ſpielſtärkſten ſächſi⸗ ſchen und deutſchen Großvereine erſtehen. Arne Borg, das ſchwediſche Schwimmwunder, iſt jetzt ab Herbſt als Schwimmtrainer nach Rußland verpflichtet worden. Die Berufung des ausgezeichneten Schweden zeigt, wie ſehr man auch im ruſſiſchen Sport darauf be⸗ dacht iſt, das Leiſtungsnivean zu ſteigern. Heidelberger Rugbyſpieler weilten zu Oſtern in Frank⸗ reich. Der SC Neuenheim mußte nach ſeinem Siege in Vierzon in Montluchon eine knappe Niederlage von 14:11 einſtecken. Einen dentſchen Hockeyſieg gab es in St. Germain, wo der Turnerbund Bruchſal nach ſeinem Siege in Paris eine einheimiſche Mannſchaft mit 31 Toren beſiegen konnte. Neu angeſetzt wurde das am 18. März wegen des Auto⸗ unfalles der Schweinfurter Mannſchaft ausgefallene bay⸗ riſche Gauliga⸗Fußballſpiel zwiſchen Fc Bayreuth und FC Schweinfurt für den 15. April. Bayreuths Antrag Rauf Zuerkennung der Punkte wurde abgelehnt. Dresden(3. April) 1. Preis von Freiberg. Verkaufsrennen. 2300 Mk. 1200 Meter: 1. H. Krahmers Dennoch(Tarras); 2. Braut; 3. Girlande. Toto: 34, Plotz: 14, 18. Ferner: Fürſt Ca⸗ ſimir. Jau, Verzug. 2. Preis von Grimma. 2300 Mk. 1100 Meter: 1. O. Blumenfeld und R. Samſons Rücktritt(Viſek); 2. Boa; 3. Vaſall. Toto: 22, Platz: 13, 15, 13. Ferner: Paraber, Altpreuße, Monika, Freiländer. 3. April⸗Ausgleich. Ausgleich 4. Ghrpr. und 2800 Mk. 1400 Meter: 1. G. Reinickes Saorfels(Printen); 2. Rit⸗ terbank; 3. Sergipe. Toto: 57; Platz: 19, 42, 22. Ferner: Beryll Cobra, Kriegsflagge, Pillau, Vela. 4. Preis von Heidenau. 2900 Mk. 1200 Meter: 1. Ne⸗ mos Viſier(Ludwig); 2. Markheld; 3. Ausſchreibung. Toto: 70) Platz: 18, 17. Ferner: Peloponnes. 5. Frühjahrs⸗Preis. Ehrpr. u. 9000 Mk. 1900 Meter: 1. A. Daubs Groll(M. Schmidt); 2. Orkodier, Schwadro⸗ —— Toto: 40; Platz: 21, 31. Ferner: Brioche, Mar⸗ ſilius. 6. Dreijährigen Ausgleich. Ausgleich 3. 2700 Mk. 1400 Meter: 1. Stall Hof Häuſels Fepo(Roibl); 2. Lebens⸗ leid; 3. Marland. Toto: 40, Platz: 17, 16, 23. Ferner: Vierthaler. Violine, Rückert, Bitternis, Monofee. 7. Reicker⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2300 Mk. 1600 Meter: 1. W. Jentſch' Musketier(R. Schmidt); 2. Arbois; 3. Ho⸗ neska. Toto: 66; Platz: 20, 17, 81. Ferner: Stauff, Do⸗ minikaner, Lachteuſel, Mareus Antonius, Tasmania Se⸗* nator, Maiflieder, Eroica. NSDAp-Iſiffeilungen Aus partetamtlichen Sehenntmachungen entnommen PO Deutſches Eck, Humboldt, Sandhofen und Walbhof. Der Dienſt am Mittwochabend für die politiſchen Leiter fällt aus. Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 4. April, 19.45 Uhr, An⸗ treten ſämtlicher pol. Leiter, Amtsleiter und Anwärter, auch der Unterorganiſationen, vor der„Renſchgarage“. Neckarſtabt⸗Oſt. Zellenſprechabende finden ſtatt: Für Zelle 1, 2, 3, 5, 6 und 9 Donnerstag, b. April, bet Vohmann, Clignetplatz. Für Zelle 4, 7 und 8 Freitag, 6. April, in der Renſchgarage, jeweils 20,15 Uhr. Deutſches Eck. Die Beitragszahlung ſämtlicher Pgg. (SA und SS) hat beim, Kaſſenwart zu erſolgen. Abliefe⸗ vung 1. bis 12. eines jeden Monats. Zahlſtelle: Kaſſen⸗ wart Eulner, S3, 3. 1 Rheinau. Mittwoch, 44. April, 20.30 Uhr, Sprechabend der Zellen 1 und 2 bei Roßrucker, Relaisſtraße. Rheinan. Donnerstag, 5. April, 20.30 Uhr, Sprech⸗ Abend der Zelle 3 bei Stein. Rheinau. Freitag 6. April, 20.30 Uhr, Sprech⸗Abend der Zelle 4(Pfingſtberg) bei Geißler. NS⸗Hago Strohmarkt. Unſere Geſchäftsſtelle befindet ſich in M 5, 2. Stock. Mittwoch, 4. April, 19.30 Uhr, findet auf der Geſchäftsſtelle eine Amtswalterſitzung ſtatt. Strohmarkt. Donnerstag, 5. April, veranſtaltet die Ortsgruppe Strohmarkt zuſammen mit der Ne⸗ Frauenſchaft dieſer Ortsgruppe eine Verſammlung im Saalbau, N 7, 7, Eingang durch den Hof. Beginn 20.30 Uhr. Redner: Pg. Lehlbach. Friedrichspark. Samstag 7. April, findet zuſammen mit der Ne⸗Frauenſchaft eine Kundgebung im Ballhaus ſtatt. Beginn 20.80 Uhr. Redner: Pg. Lehlbach. Die Geſchäftsſtelle der NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung Mannheim befindet ſich ab 5. 4. in L4, 75, 4. Stock. Die Ge⸗ ſchäftsſtelle iſt telephoniſch unter der Nr. 261 42 zu er⸗ reichen. Wegen des Umzuges bleibt die Geſchäftsſtelle bis Montag, 9. April geſchloſſen. BdM Deutſches Eck und Strohmarkt. Sämtliche Führerinnen treſfen ſich Mitt woch, 4. April, 20.15 Uhr, zur wichtigen Beſprechung bei Egner,§S 1, 9, Arbeitsberichte mitbringen. KDAg Donnerstag, 5. April. Parlhotel, Zimmer Nr. 6, von 17—18.90 Uhr Sprechſtunde für Mitglieder und Nicht⸗ mitglieder. Ab 18.90 Uhr Fachgruppenführerſitzung. achgruppe Elektrotechnik. Donnerstag 5. April, 20.30 Uhr, Fachgruppen⸗Sitzung. Amt für Beamte Reichsbund der deutſchen Beamten Die Geſchäftsſtelle des Amtes für Beamte beſindet ſich in L 4, 15/ IV. Mittwoch, 4. April, 20.15 Uhr, in der„Harmonie“, nl. Bollzähliges Erſcheinen Pird zur ſten Leitung der PO ur Oberſte Leitung der PO.: Der Stabsleiter der PO hat folgende Anorbnungen erlaſſen · Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter bes Führers beauſtrage ich den Pg. Selzner, Berlin, mit der Leitung des Organiſationsamtes der Oberſten Leitung der PO und ernenne den Pg. Mehnert, Frankfurt a.., ön ſeinem Stellvertreter. gez.: Dr. R. Ley, Stabsleiter der PO. Eine Anordnung des Stabsleiters der PO Der Stabsleiter der Po hat folgende Anorbnung ertaſſen: Um die Verbindung der Partei mit den Organiſatio⸗ nen, die die NSDaAP durch ihre ſiegreiche Revolution geſchaffen hat, möglichſt eng zu geſtalten, ordne ich an, daß die einzelnen Aemter in dieſen Organiſationen als Abteilungen der entſprechenden Aemter der Oberſten Leituug der PO zu gelten haben. Der Stabsleiter der PO führt die Deutſche Arbeits⸗ front. Der Amtsleiter des Amtes für Beamte in der Oberſten Leitung der PO führt den Reichsbund für Be⸗ amte. Der Amtsleiter für das Amt der Kriegsopfer⸗ verſorgung in der Obexſten Leitung der PO führt den Reichsbund der Kriegsopfer. Der Amtsleiter für Kom⸗ munalpolitik in der Oberſten Leitung der PO führt den Deutſchen Gemeindetag uſw. Entſprechend dieſer Führung gehören die Perſonal⸗ ämter dieſer Organiſationen als Abteilungen zum Per⸗ ſonalamt in der Oberſten Leitung der PO, die Organi⸗ ſationsämter als Abteilungen zum Organiſationsamt der Oberſten Leitung der PO, die Schulungsämter als Ab⸗ teilungen des Reichsſchulungsamtes zur Oberſten Leitung der PO, die 16 Reichsbetriebsgruppen der Induſtrie der DAc als Abteilungen der NS30— der Reichsobmann der NSBo0 iſt gleichzeitig der Stabsleiter der Deutſchen Arbeitsfront—, die zwei Reichsbetriebsgruppen Handel und Handwerk der Daß als Abteilungen der NS⸗ Hago uſw. Die Dienſtſtellen der NSB0 ſind gleichzeitig die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront und werden durch das Schatzamt der Deutſchen Arbeitsfront etatiſiert. Die NS⸗Hago wird innerhalb dieſer Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront mit den ihr zukommenden Auf⸗ gaben beauftragt. Die Perſonalernennungen geſchehen durch den ent⸗ ſprechenden Politiſchen Leiter der PO, und die Perſonal⸗ akten werden im Perſonalamt der entſprechenden Dienſt⸗ ſtellen der PO geführt, z. B. bei den Reichsdienſtſtellen der Organiſation durch den Stabsleiter der PO in Ver⸗ bindung mit dem Perſonalamt der Po, bei den Gau⸗ dienſtſtellen durch den Gauleiter der NSDAp in Ver⸗ bindung mit dem Perſonalamt der Gauleitung uſw. Die Deutſche Arbeitsſront hat entſprechend den Treu⸗ händern der Arbeit Bezirksleiter der Deutſchen Arbeits⸗ front, die gleichzeitig die Landesobmänner der NS30 ſind. Dieſe Bezirksleiter Mittwoch, 4. April 1934 Rene Mannheimer atung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 153 — Umſchan Bligſchlag verurſacht Feuersbrunſt Zehn Scheunen und ein Wohnhaus in Gommersdorf niedergebrannt * Mosbach, 4. April. Die kleine Ortſchaft Gommersdorf wurde am Oſterſonntag von einem verheerenden Großfener heimgeſucht. Gegen 6 Uhr abends ging ein ſchweres Gewitter nieder, wobei der Blitz in die zuſammengebauten Scheunen des Landwirts Al⸗ jons Retzbach und des Schmiedes Alois Retzbach einſchlug. Die Gebäulichkeiten wurden alsbald ein Raub der Flammen. Das Feuer griff, begünſtigt durch ſtarken Wind, ſofort auf die nächſtgelegenen Anweſen über. Trotz energiſcher Brandbekämpfung, an der ſich neben der ganzen Einwohnerſchaft die Ortsfeuerwehr, die Wehren von Marlach und Kün⸗ zelsau ſowie die Motorſpritzen von Krautheim und Adelsheim beteiligten, fielen acht weitere Scheunen 5 ein Wohnhaus dem raſenden Element zum pfer. Die Brandgeſchädigten ſind: Auton Beck, An⸗ ton Wolper, Hermann Beck, Edmund N4 ber, Richard Wo 19 er, Ferdinand K lohe und Karl Klohe. Außer großen Hen⸗ und Strohvorräten fielen auch die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte zum größten Teil den Flammen zum Oypfer, während das lebende Inventar bis auf einiges Kleinvieh gerettet werden konnte. Infolge der gro⸗ ßen Gefahr mußten eine ganze Reihe von Anweſen geräumt werden. Das vorhandene Waſſer reichte gerade aus, um die größte Gefahr zu bannen. Die Löſcharbeiten verliefen ohne jegliche Unfälle und danerten bis gegen 1 Uhr nachts. Kleine Brand⸗ herde ſind jetzt noch vorhanden und erfordern den Einſatz von Brandwachen. Der Schaden iſt beträcht⸗ lich und läßt ſich ziffernmäßig noch nicht angeben. Die Brandgeſchädigten ſind nur zum Teil verſichert. eeeeee, Todesopfer des Oſterverkehrs Eine Bilanz des Anheils * Wiesloch, 4. April. Auf der Nachbargemarkung Nußloch ereignete ſich beim alten Steinbruch ein ſchwerer Unfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Kraftwagen aus Stuttgart ſtieß mit einem mit 4 Perſonen beſetzten Kraftrad mit Bei⸗ wagen zuſammen. Der Lenker des Kraftrades, der 28fährige Schmuck aus Kelſterbach am Main, war ſofort tot, während ſein Vater als Bei⸗ fahrer ſchwer verletzt wurde. Die Inſaſſen des Beiwagens, Mutter und Kind, blieben nahezu unverletzt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft ausſchließlich den Führer des Kraftwagens, der mit hoher Geſchwindigkeit die etwas unüberſichtliche Kurve ſchnitt und ſo mit dem Kraftrad zuſammen⸗ ſtieß. Der Kraftwagenführer wurde ver⸗ haftet. * * Heidelberg, 4. April. Ein ſchweres Ung lück ereignete ſich Oſtermontag gegen Abend in der Nähe von Meckesheim. Dort fuhr beim Ueberholen eines Kraftwagens ein Motorradfahrer gegen einen ihm entgegenkommenden Wagen. Der Fahrer Karl Nei⸗ dig aus Mannheim⸗Rheinau wurde gegen einen Baum geſchleudert und ſo ſchwer am Kopf ver⸗ letzt, daß er bald nach ſeiner Ueberführung in die Heidelberger Klinik ſtarb. Seine Mitſahrerin blieb unverletzt. N. Durmersheim(Amt Raſtatt), 4. April. Hier er⸗ eignete ſich auf der Adolf⸗Hitler⸗Straße ein ſchwerer Unfall. Ein Kraftwagen aus der Pfalz wollte zwei in gleicher Richtung fahrende Radfahrer überholen. Dabei wurde der eine Radfahrer, der 19jährige Sieg⸗ fried Bruſt, Sohn des Direktors Bruſt in Durmers⸗ heim, vom Auto erfaßt und über den Kotflügel auf die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Der junge Mann erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus nach Karlsruhe verbracht werden. Nach den bisheri⸗ gen Feſtſtellungen hatte der Kraftwagenfahrer nicht genügend links überholt. * * Obertal(Amt Bühl), 4. April. Nachts fuhr der 22jährige Sohn des Landwirts Adolf Grethel in Fin⸗ kenhirſchbach, Fritz Grethel, mit dem Fahrrad nach Hauſe. An der Schule lag auf der Straße eine Zieh⸗ harmonika, auf die der junge Mann auffuhr. Er wurde vom Rade geſchleudert und blieb mit einem Schädelbruch liegen. Im elterlichen Hauſe ver⸗ ſchied er drei Stunden Bad Dürkheim, 4. April. Während der Feiertage ereignete ſich oberhalb des Forſthaufes Jägertal nach der Iſenach zu ein ſchwerer Kraftwagen⸗ unfall. Ein mit vier Perfonen aus Kaiſerslau⸗ tern beſetzter Kratwagen fuhr gegen einen Baum und wurde dabei völlig zerſtört. Dabei wur⸗ de dem Polizeihauptwachtmeiſter Kopp aus Kai⸗ ſerslautern durch Scherben der Wagenfenſter ein Ohr völlig abgetrennt. Kopp erlag bald darauf ſeinen ſchweren Verletzungen. Die übrigen Inſaſſen erlitten erhebliche Schnittwunden, eine Mau außer⸗ dem einen Armbruch. Biloͤung von Vertrauensräten in Baden Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter für die Zeit bis zum 81. März 1934 Beauftragte der Treuhän⸗ der der Arbeit zur Unterſtützung in der Durch⸗ führung der erſtmaligen Bildung von Ver⸗ trauensräten beſtellt. Die Beauftragten heben die Aufgabe, in Vertretung des Treuhänders der Arbeit in allen Streitigkeiten zu entſcheiden, die die Bildung der Vertrauensräte betreffen. Sie ſind dabei an Weiſungen, die vom Reichsarbeitsminiſter oder vom Treuhänder der Arbeit ergehen, gebunden. Als Beauftragte im Sinne dieſer Anordnung gelten für Baden in den Städten mit über 15000 Einwohnern die Oberbürgerme iſter(Bürgermeiſter), für alle übrigen Gemeinden die zuſtändigen Landräte. Anträge, die ſich auf die Bildung von Vertrauens⸗ räten beziehen, ſind an die hiernach zuſtändigen Beauftragten zu richten. * Karlsruhe, 3. April. Durch eine Verordnung des Staatsminiſteriums wird die Gemeinde Dun⸗ denheim, unter Lostrennung vom Amts⸗ und Amtsgerichtsbezirk Lahr, dem Amts⸗ und Amts⸗ gerichtsbezirk Offenburg zugeteilt. Die Gemeinde ſcheidet aus dem Bezirkswohnungsverband und dem Bezirksfürſorgeverband Lahr aus und tritt zum Be⸗ zirkswohnungsverband und zum Bezirksfürſorgever⸗ band Offenburg über. * Heidelberg, 3. April. Ein kriegsblinder Kauf⸗ mann aus Karlsruhe, der mit dem Zug von Meckes⸗ heim nach Heidelberg fuhr, ſtieg am Oſtermontag abend, als der Zug in der Nähe des Bunſendenkmals vorübergehend anhielt, aus und ſtürzte dabei eine etwa vier Meter hohe Böſchung hinab. Mit Verlet⸗ zungen im Geſicht und einem ſchweren Knöchelbruch wurde der Bedauernswerte in das Krankenhaus ge⸗ bracht. * Baden⸗Baden, 4. April. Der Flughafen Baden⸗ Baden wurde zum Zollflughafen erklärt. Da⸗ mit kann der hieſige Flughafen direkt von allen Ländern angeflogen werden. Die Zollformalitäten werden auf dem Ooſer Flugplatz 05 iſt Wirklit Schwetzingen erwartet 200000 Fremoe! Welche Genüſſe hält die Spargelſtadt im Sommer für die Fremden bereit? Unſere Nachbarſtadt Schwetzingen, die Stadt mit dem ſchönſten Schloßgarten, der prachtvollen Flie⸗ derblüte und des beſten Spargels wird in dieſem Sommer den Beſuchern ganz beſondere Genüſſe bie⸗ ten. Wir befragten dieſer Tage den neuen Leiter des Schwetzinger Verkehrsvereins, Herrn Völker über ſeine Pläne, und er erzählte uns ohne Um⸗ ſchweife von der Ankurbelung des Fremdenverkehrs. Zunächſt kommt naturgemäß der Spargel an die Reihe, der je nach Witterung von Mitte April ab zum Vorſchein und am 20. April auf den Markt kommen dürfte, womit die offizielle Spargelſaiſon eröffnet iſt. Die Stadt nimmt dieſen alljährlichen Markt, der bis Mitte Juni dauert, zum Anlaß, am 8. Juni ein offizielles Spargelfeſt mit dem Charakter eines ausgeſprochenen Volks⸗ feſtes zu veranſtalten. Die hiſtoriſchen Volksfeſte zur Zeit Karl Theodors werden dabei wieder⸗ erſtehen und damit den Bewohnern und Fremden ein Stück kurfürſtlicher Vergangenheit der Stadt gezeigt. Als zweite Anziehung iſt die Fliederblüte zu nennen, die man geſehen haben muß, wenn man nicht als heimatfremd gelten oöer der Unfreundlich⸗ keit einem Naturwunder gegenüber geziehen wer⸗ den will. Südländiſche Schönheit offenbart ſich dann im Schloßgarten, deſſen Gartenparterre durch die blühenden, hochſtämmigen Sträucher geſchmückt iſt. Wie zwei duftende Wegweiſer ſtehen gleich hinter dem Portal ſchon die erſten Fliederbüſche und drin⸗ nen im Garten überragen die Kerzen der Rieſen⸗ kaſtanien Blumen und Geſträuch. Damit ſind wir beim Schloßgarten des alten kur⸗ fürſtlichen Schloſſes angelangt. Die Zirkelgebäude ſind neu hergerichtet, das Schloßtheater, ein Kleinod barocker Theaterbau⸗ kunſt, auf deſſen weiträumiger Bühne einſt Gluck'ſche Opern und Voltaire'ſche Komödien uraufgeführt wurden, wird gehegt und gepflegt, die Plaſtiken und Statuen des Gartens haben ihren verſchönernden Frühjahrsputz hinter ſich und auf ihren glatten Flächen wird das friſche Laub der Bäume phanta⸗ ſtiſche Schatten werfen. Die Waſſerfpiele, die große Hirſchgruppe, die dem Garten eine beſondere Note des Anmutigen gibt, und die waſſerſpeienden Vögel warten auf die erſte Zufuhr von Waſſer, um die Be⸗ ſucher oͤurch ihr heiteres Spiel zu erfreuen. Dieſer prachtvolle Schloßgarten wird am 26. Mai abends beleuchtet werden. und der Park die ganze Nacht geöffnet ſein. Das wird eine„Maiennacht im Schwetzinger Schloßgarten“ für Einheimiſche und Fremde, die ausnahmsweiſe einmal den Park nicht bei Eintritt der Dunkelheit zu verlaſſen brauchen. Es werden Tänze vorgeführt und Gelegenheit zum Tanze für das Volk gegeben. Vielleicht wird man bei der Moſchee tanzen, wenn der Mond ſich in dem kleinen See ſpiegelt. Schwetzingen wird ſo von ſich reden machen mit Hilfe der Freigebigkeit der Natur, der Anziehung ſeines Schloßgartens und eigener Einfälle. Im ver⸗ gangenen Jahre waren 150 000 Fremde nach Schwet⸗ zingen gekommen, nicht eingerechnet die einheimi⸗ ſchen Beſucher des Schloßgartens, die ſich mit ihrer Dauerkarte tägliche Zutritt erſchließen. Im Jahre 1929 waren es über 190 000 Beſucher. Wir können verſtehen, daß das Ziel der Anſtren⸗ gungen der beteiligten Stellen in dieſem Jahr das iſt: 200000 Fremde nach der Spargelſtadt zu bringen. iw. ——— Mord und Selbſtmord in Wilhelmsfeld Wilhelmsfeld bei Heidelberg, 4. April. Am Oſtermontag beſuchte der etwa 30jährige Philipp Apfel mit ſeiner Frau ein Oſterkonzert in einer hieſigen Wiriſchaft. Kaum waren die beiden heim⸗ gekehrt, als der Ehemann ohne beſondere Veranlaſ⸗ ſung zuerſt ſeine Frau und dann ſich ſelbſt erſchoß. Beide waren ſofort tot. Da der Mann ſeit einiger Zeit krank war, nimmt man an, daß er die Tat in einem Anfall von Schwermut beging. Der Fall iſt um ſo tragiſcher, als das Ehepaar zwei un⸗ mündige Kinder hinterläßt. * Karlsruhe, 3. April. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Mit Schluß des Mo⸗ nats März trat der Referent für den Zeichenunter⸗ richt im Unterrichtsminiſterium, Oberregierungsrat Emil Vödigheimer, wegen Erreichung der Altersgrenze in den dauernden Ruheſtand. In nahezu 47ähriger erſprießlicher Tätigkeit im Schuldienſt als Lehrer, Seminarzeichenlehrer, Do⸗ zent an der Hochſchule für bildende Künſte, Zeichen⸗ inſpektor und Referent für den Zeichenunterricht an den badiſchen Schulen hat ſich der ſcheidende Beamte hervorragende Verdienſte um die Erziehung der Ju⸗ gend, um die fachliche und berufliche Aus⸗ und Wei⸗ terbildung der Lehrerſchaft und um die Förderung und den Ausban des Zeichen⸗ und Kunſtunterrichts an den badiſchen Schulen erworben. Herr Unter⸗ richtsminiſter Dr. Wacker hat dem ſcheidenden Be⸗ amten in feierlicher Weiſe das Dankſchreiben des Herrn Miniſterpräſidenten überreicht und dabei im Namen der Unterrichtsverwaltung warme Worte der Anerkennung und des Dankes für die treue und er⸗ ſprießliche Dienſttätigkeit gewidmet mit den beſten Wünſchen für den wohlverdienten Ruheſtand. r. Walldorf, 4. April. Wie alljährlich wurde auch diesmal am Oſterſonntag dem alten originellen Brauch des Oſtereierſchurgelns gehuldigt, der für Jung und Alt jedesmal Freude bringt. Der„Her⸗ ziſche Sandbuckel“, die höchſte Erhebung der Gemar⸗ kung Walldorf, iſt ſeit altersher der Ort, wo dieſes ſchöne, an germaniſches Brauchtum erinnernde Spiel ſtattfindet. Die Kinder ſammeln ſich zu dieſem Zweck auf dem Hügel und laſſen ihre bunten Oſter⸗ eier oͤie langen Sandͤbahnen hinunterrollen. So rollten auch am Oſterſonntag wieder Tauſende von bunten Eiern den Sandhügel hinunter, um dann zuletzt, wenn ſie durch die vielen Kolliſionen beſchä⸗ digt, im Magen der Kinder zu landen. ohnegleicheg ſeie zum Gyülen⸗ ſeis zum Zleichen! Geben Sie ins erſie heiße Spülwaſſer—kalt verrührt etwas Gii. Das Epülen geht viel ſchneller und ſeichter! Gil entziehi der Wäaſche gründlich und doch ſchonend alle Geiſenteilchen.— Gil iſt zugleich die flinke und zuverläſſige Hilſe beim Entfernen von Flecken aller Ari. 0. ſtellt in den 1 erſilwerken Sil ſpült und bleicht ganz unerreicht⸗ 10 Einweichen 0 Wäſche, zum Weichmachen des Waſſers: Henko Waſch⸗ und BleichSodal Dienstag früh legen. Tragiſcher Tod eines Sportsmannes * Freiburg, 4. April. Der Führer der Schizunft Freiburg, Regierungs⸗Botaniker Dr. Geßner⸗ Freiburg, über deſſen ſchweren Unfall am Karfreitag beim Schilaufen im Feldberg⸗ gebiet wir bereits berichteten, iſt nunmehr doch am ſeinen Verletzungen er⸗ Der tragiſche Tod dieſes bekannten Schi⸗ läuſers wird überall im Kreiſe der Feldbergbeſucher aufrichtige Teilnahme finden. Dr. Geßner hatte als ſportlicher Leiter die Vorbereitungen für den alpi⸗ nen Abfahrtslauf im Rahmen der großen Oſterſchi⸗ konkurrenz am Feldberg zu treffen und befand ſich in ſportlicher Tätigkeit am Fahler Loch. Ueber den ſchweren Unfall werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Dr. Geßner fuhr am Karfreitag in ſehr ſcharfer Fahrt, aber durchaus beherrſcht, den Steil⸗ hang ins Fahler Loch hinab, geriet dabei im unteren Teil der Strecke auf eine Harſchplatte und wurde wuchtig darüber hinweg zwiſchen Bäume ge⸗ ſchleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Es war jbſort Hilfe zur Stelle. Seine Sportkameraden. denen er ſeit Jahren vorbildlicher Lehrer und Füh⸗ rer iſt, betreuten ihn in geradezu muſtergültiger und vorbildlicher Weiſe und ſchafften den Schwer⸗ verletzten auf einer ſchnell erbauten Bahre in Rich⸗ tung nach dem Hebelhof. Dort traf der inzwiſchen verſtändigte Feldbergarzt Dr. Mock ein, der eine ſchwere Schädelbaſisfraktur feſtſtellte und den weite⸗ ren Transport nach dem Feldberger Hof übernchhm. Dr. Geßner traf in völliger Bewußtloſigkeit auf dem Feloͤberger Hof ein. Mit dem heraufgerufenen Sa⸗ nitätsauto wurde der Schwerverletzte dann im Laufe des Samstags nach Freiburg verbracht, wo ſich der Zuſtand in der Nacht auf Dienstag verſchlimmerte, ſo ͤͤaß er ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. —.— -à- Weinheim, 4. April. Ein hochgeſchätzter Bür⸗ ger unſerer Stadt, der Hotelier Heinrich Ehret, Beſitzer der„Vier Jahreszeiten“, feierte in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag. * Oberhauſen, Amt Bruchſal, 4. April Nach län⸗ gerem Leiden iſt Altbürgermeiſter Vitus Ripp⸗ linger im Alter von 73 Jahren geſtorben, Er hat nach ſeiner Tätigkeit als Gemeinderat zehn Jahre lang als Gemeindevorſteher ſegensreich ge⸗ wirkt. * Muggenſturm, Amt Raſtatt, 4. April. Der bis⸗ herige Bürgermeiſter Burkhardt hatte am 15. März ſein Amt niedergelegt. Von der badiſchen Regierung wurde Pg. Bender aus Freiburg als Bürgermei⸗ ſter eingeſetzt. — Mittwoch, 4. April 19324 der Neuen Mannheimer Zeitung Hittag-Ausgabe Nr. 153 Finanzierung des Reichsauiobahnen-Neßes Die Rückwirkungen des Programms auf die Lieferindusirie Im Mitterpunkt des gewaltigen Programms für das ite Jahr der Arbeitsſchlacht ſteht 3 Bau der eichsautobohnen. Der Reichskanzler hat in ſeiner großen Rede am Tage des Frühlingsanſangs betont, daß ſchon in dieſem Jahre rundzwei Drittel Mil⸗ Iiarden 4 der Verwirklichung dieſes Werkes dienen werden, und daß im vergangenen Jahre für 1934 Arbeits⸗ pläne vorbereitet worden ſind, für deren Durchführung weit kber eine Milliarde—(veranſchlagt und ſichergeſtellt wor⸗ den iſt. Es handelt ſich bei den Aufwendungen für die Reichs antobahnen ja nicht um lauſende Ausgaben, die im ordentlichen Etat zu verrechnen ſind, ſondern um gewaltige Anlagen, die nur über die Anleiherechnung gehen können. Der Reichskanzler hat darauf hingewieſen, daß ſolche Dauernden A nlagen zu gegebener Zeit aus dem Anleiheetat finanziert werden ſollen. Da zur Zeit die von der Reichsregierung mit allen Mitteln geför⸗ derte Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes noch nicht ge⸗ —9 iſt, muß für die gewaltigen Auſwendungen beim au der Reichsautobahnen zunächſt der Weg einer Zwi⸗ ſchenfinanzierung gewählt werden. Nun Erauchen im Johre 1934 noch nicht die vollen zwei Drittel Milliarden bar ausgegeben werden, für die im koufenden Jahre Arbeit in großem Stile beſchafft wird. Der Boraufwand für die Reichsautobahnen beziffert ſich 1934 auf rd. 300 Mill. 4. Dazu kommen aber noch etwa 200 Mill.& für den Ausbau und die Inſtanoſetzung des brigen deutſchen Straßennetzes, das in keiner Weiſe ver⸗ machläſſigt werden ſoll. Es liegt nahe, daß für die vorüber⸗ gebende Beſchaffung dieſer Mittel bis zum Zeitpunkt der Begebung einer Anleihe derſelbe Weg beſchritten wird, den . B. die Reichsbahn für ihre beiden letzten großen Be⸗ ſchoffungsprogramme im Ausmaß von zuſammen rd. 800 gegangen iſt. Techniſch iſt man dabei ſo verfahren, Daß die verſchiedenen Lieſeranten Wechſel auf die Reichsbahn gezogen haben, die von der Reichsbahn⸗ Beſchaffung Gmbß giriert und von der Reichsbahn cder der Berkehrskreditbank diskontiert worden ſind. Die Ver⸗ kängerung dieſer Wechſet erfolgt auf Grund von Verein⸗ barungen mit der Reichsbank bis zu beſtimmten Rückzah⸗ lungsetappen, in denen dann die enogültige Fundierung über den Kapitalmarkt erfolgen kann. Da ſich dieſer Weg Durchaus bewährt hat, iſt anzunehmen, daß er in 8* Form bei entſprechender Abwandlung auch während der Periode der Schuldenfinanzierung die Reichsauto⸗ bahnen gegangen wird. Berückſichtigt man, daß die Kapitalbildungietzt Kärker in Gang kommt, daß z. B. der Spareinlagen⸗ überſchuß bei den Sparkaſſen außerordentlich anwächſt und Daß vorausſichtlich ſchon vom nächſten Jahre an die deutſche Sozialverſicherung einige hundert Millionen 4 Ueberſchüſſe in Reichswerten oder reichsgarantierten Werten anlegen zann, dann beſteht begründete Ausſicht, die Ablöſung der Zwiſchenfinanzierung auf dem An⸗ Teihewege ſchon recht bald vornehmen zu können, ſo daß die Zwiſchenfinanzierung keinerlei Bedenken aus⸗ zulöſen braucht. Der Hauptzweck des ſo großzügig betriebenen Baues der Reichsautobahnen liegt darin, an den 8 Stellen in allen deutſchen Landen direkt eine rieſige Anzahl von Arbeitern zu beſchäftigen, deren wachſende Kaufkraft wieder die Geſamtwirtſchaft zuſätzlich befruchtet. Aber auch die indirekten Wirkungen der Mehrbeſchäftigung der Liefer⸗ induſtrien ſpielen in dieſem Abſchnitt der Arbeitsſchlacht eine nicht zu unterſchätzende Rolle. Es ſteht noch nicht feſt, welchen Belag die in Angriff genommenen Autobahn⸗ ſtrecken erhalten werden, in welchem Umfange alſo Beton⸗ ſtraßen, Kleinpflaſterſtraßen oder Aſpholt⸗ und Teerſtraßen gebaut werden. Sicher iſt, daß allle für die Lieferung in Frage kommenden Induſtrien in zweckentſprechender Weiſe Lerückſichtigt werden. Sicher iſt ferner, daß für die eigent⸗ lichen Autobahnſtraßen nur abſolut planebene Decken ge⸗ legt werden, die auch in bezug auf die Erſchütterungen ſtürkſten Belaſtungen gewachſen ſind, denn die Autobahnen ſind für Generationen berechnet. Eine Auſteilung auf die verſchiedenen Arten des Belags iſt auch ſchon deshalb nicht möglich und kann nur von Fall zu Fall beſtimmt werden, weil die Bodenverhältniſſe gußerordentlich verſchieden ſind. Für feuchte und lehmige Böden iſt eine Packlage notwendig, beſtehend aus größeren Bruchſteinen mit Schotterzwiſchenſchüttung, auf die ent⸗ weder eine Kleinpflaſterdecke in Betonlagerung oder eine reine Betondecke geſetzt werden muß. Bei trockenem Kies⸗ Voden dagegen empſiehlt ſich in der Regel eine einfache Be⸗ tondecke. Teerdecken wird man wohl vor allem für die vielen, weniger beanſpruchten Zugangsſtraßen der Reichs⸗ autebahnen wählen. Im übrigen kommen Teerdecken und Aſphaltſtraßen für das allgemeine Straßennetz, ſoweit es ſich nicht um wichtige Verbindungswege handelt, in Frage Feſt ſteht bisher nur, daß die bereits ſtark geförderte Strecke Frankfurt—Darmſtadt, die etwa 30 Km. Länge hat, eine Betondecke erhalten wird. Dieſe Strecke ſoll, wie auch der Konzler in ſeiner Rede an⸗ deutete, noch in dieſem Jahre vollſtändig ſertiggeſtellt wer⸗ den. Es iſt damit zu rechnen, daß ſie bereits bis zum für Tage des Internationaten Straßenbaukongreſſes in Mün⸗ chen am 1. Sept. d. J. in Betrieb genommen werden kann. Ob auch die Strecke München—Salzburg eine Betondecke erhält, wie man annimmt, muß abgewartet werden. Auf jeden Fall werden die Lieferinduſtrien aljo die Zementinduſtrie, die Stein⸗ und Schotterinduſtrie, die Aſphalt⸗ und Teerinduſtrie, die Eiſeninduſtrie(ein großer Teil der Brücken dürfte bei Betonfundamenten aus Eiſen gebaut werden), durch den Ban der Reichsautobah⸗ nen für die Zukunft auf eine ſtark vermehrte Beſchäftigung rechnen können, wenn auch zu einem großen Teil der Ein⸗ bau der Stofſe erſt im nächſten Jahre vor ſich gehen kann, da bekanntlich die vorhergehenden bedeutenden Erdarbeiten Monate douern. Immerhin kann damit gerechnet werden, daß neben den ſchon in dieſem Jahr gebrauchten Straßen⸗ bauſtoffen der Bdarf für das kommende Jahr bereits vor dem Einſetzen des Winters in A uftrag gegeben wird, wodurch dem ſaiſonmä⸗ ßigen Nachlaſſen der Beſchäftigung im kommenden Winter in erheblichem Umſange entgegengearbeitet werden kann. Um einmal einen Begriff von der ungefähren Größen⸗ ordnung der zu erwartenden Auftragsvergebung an die Lie⸗ ferinduſtrien für den Straßenbau zu geben, ſei das Bei⸗ ſpiel der Zementinduſtrie kurz erwähnt. Man rechnet im Durchſchnitt auf einen Quadratmeter Beton⸗ ſtraße 75 Klg. Zement. Do die beiben Straßenſtränge, die bekanntlich in jeder Richtung getrennt geführt werden, zu⸗ ſammen 15 Meter Breite haben werden, ergibt ſich pro Meter Autoſtraße ein Bedarf von 1125 Kilo, ſo daß z. B. die kleine Teilſtrecke Frankfurt— Darmſtadt allein für die eigentliche Straße über 33 000 Tonnen Ze⸗ ment verſchlingt, wozu noch der Auſwand für die Nutz⸗ banten, für die Betonierung des Unterbaus von Brücken, für kleinere Unterführungen uſw. hinzu⸗ kommt. Nun ſind ſchon jetzt, wie der Generalinſpelteur für das Deutſche Straßenbauweſen, Dipl.⸗Ing. Todt, jüngſt mitgeteilt hat, rund 1500 Km. Autobahnen von den ins⸗ geſamt—7000 Km. geplanten Routen in Angriff genom⸗ men. Geht man einmal von der willkürlichen Annahme aus, daß nur ein Drittel dieſer Straßen aus reinen Be⸗ tonſtraßen beſtehen wird, alſo für dieſen Abſchnitt 500 Km., ſo würde daraus allein ein Zementverbrauch von über 500 000 To, reſultieren, was mehr als einem Sechſtel der Erzeugung des Jahres 1933 entſprechen würde. Der tatſächliche Anteil dürfte infolge der erwähnten Kunſt⸗ bauten, Unterführungen uſw., aber auch infolge der Beton⸗ lagerung bei Kleinpflaſterſtraßen, nicht unweſentlich höher ſein. Auch für die deutſche Steinin duſtrie und für die Teer⸗ und Aſphalterzeugung ergibt ſich eine beträchtliche Mehrbeſchäftigung auf Grund der zu erwarten⸗ den Aufträge für den Bau der Autobahnen. Praktiſch dürfte man wohl ſo vorgehen, daß die Auf⸗ träge für die einzelnen Streckenabſchnitte nicht an die Firmen direkt vergeben werden, ſondern daß je nach der Größe und Leiſtungsſähigkeit der Unternehmen Arbeits⸗ gemeinſchaften der Baufirmen gebildet werden, wobei z. B. die Möglichkeit beſteht, beim Bau von Klein⸗ pflaſterſtraßen Genoſſenſchaften von Steinſetzmeiſtern zu beſchäftigen, da auch das Kleingewerbe beim Bau entſpre⸗ chend berückſichtigt werden ſoll. So wird der Bau der Autobahnen in ganz großem Stile dazu beitragen, nicht nur direkt viele Zehntauſende von Menſchen auf lange Zeit zu beſchäftigen, ſondern auch eine große Zahl von Wirt⸗ ſchaftszweigen indirekt erheblich zu befruchten. Arbeiisbeschaflung und Reichsbank Noſenbanken und Geldmarki im Februar 1934 Das Statiſtiſche Reichsamt beſaßt ſich mit den Sekundärwirkungen der Ar⸗ eitsbeſchaffung, die ſich lt.„Wirtſchaft und Sta⸗ tiſtik“ in verſtärktem Umfang bei den Notenbanken bemerk⸗ bar machen. Sie treten einmal in der Bewegung des Stück⸗ . in Erſcheinung. Die Entwicklung im Februar t erneut beſtätigt, daß der durch die Mehrbeſchäſtigung ausgelöſte zuſätzliche Stückgeldbedarf der Wirt⸗ ſchaft zur Zeit in der Größenordnung von 70 bis 80 Mill. RM. liegt. Um dieſen Betrag iſt die geſamte um⸗ laufende Stückgeldmenge(Noten und Münzen) höher als vor Jahresfriſt. Die Zunahme entfüllt ausſchließlich auſ die kleinen Notenabſchnitte(20 und 10 RM); ihr Umlauf hat ſich von 1054,9 Mill. RM. Ende Februar 1933 auf 1142,7 Mill. RM. Ende Februax 1034 erhöht. Im Verhältnis zu den für die Arbeitsbeſchaffung ein⸗ geſetzten Kreditmitteln iſt alſo die Zunahme des Noten⸗ umlaufs und die daraus erwachſende Beanſpruchung der Reichsbank ſehr gering. Größezen Umſan⸗ nimmt aber jetzt die zweite wichtige geldwirtſchoſtliche Sekundärwirkung der Arbeitsbeſchaffung, der Einfluß auf den Dev ſenbedarf, an. Im Januar hatte die Reichsbank 12,6 Mill. RM. ihres an und zür ſich ſchun knoppen Beſtandes au Gold und Deckungs⸗ deviſen zum Ausgleich der Deviſenbilanz abgeben müſſen. Im Februar haben ſich die Verluſte auf 42,0 Mill. RoN. erhöht; in der erſten Märzhälfte betragen ſie noch einmal 65,7 Mill. RM. Die unmittelbare Arbeitsbeſchaffung und die durch ſie ausgelöſte Wirtſchaftsbelebung muß eine ſolche, die Deviſenbilanz be⸗ laſtende Steigerung der Wareneinfuhr herbeiführen. Beſonders in zwei Richtungen werden dieſe Zuſammen⸗ hänge wirkſam. Für die Durchführung der In veſti⸗ tionen, auf die ſich die unmittelbare Arbeitsbeſchaffung erſtreckt, werden Rohſtoffe benötigt, die zum Teil(3. B Eiſenerze, Nichteiſenmetalle, Holz uſw.) aus dem Auslande eingeführt werden. Noch bedeutſamer iſt die Wirkung, die die der Arbeitsbeſchaffung folgende Verbrauchsbelebung auf die Einfuhr ausübt. Von dem zuſätzlichen Ver⸗ brauch entfällt ein beachtlich hoher Teil auf Güter der Bekleidung, deren Rohſtoffe überwiegend aus dem Auslande eingeführt werden müſ⸗ ſen. Dieſer Einfuhrbedarf wird mit Fortſchreiten der kanjunkturellen Belebung zweifellos hoch ſein, denn die Wiederbeſchäftigten werden gerade in der Bekleidung jahre⸗ lang unterlaſſene Anſchaffungen nachholen. Die binnen⸗ wirtſchaftliche Arbeitsbeſchaffung wirkt ſich alſo auch als Abſatzſteigerung und damit als Arbeitsbeſchaffung für die rohſtofferzeugenden Teile der Weltwirtſchaft aus. So lange die deutſche Ausfuhr nicht ſteigt, muß dieſe weltwirtſchaftliche Arbeitsbeſchaffung, die ſich als Sekun⸗ därwirkung der deutſchen Wirtſchaftspolitik ergibt, aus den Gold⸗ und Deviſenreſerven der Reichs⸗ bank fin anziert werden. Die Knappheit der Reſeryen läßt erkennen, daß die Finanzierung nur ſehr begrenzt möglich iſt und bald durch eine Steigerung der Die Preiseniwicklung am Baumarki Der Baumarkt iſt wie kaum ein anderer Markt in ſeiner Preisbildung örtlichen Einflüſſen unterworfen. Daß die Preisgeſtaltung ſtark örtlich bedingt iſt, er⸗ gibt ſich hauptſächlich aus der geringen Transportfähig⸗ keit der Hauptbauſtoffe und aus der örtlichen Ge⸗ bundenheit des Bauhandwerks. Die örtlichen Un⸗ terſchiede ſind in den letzten Jahren der Wirtſchafts⸗ kriſe noch ſtärker als früher hervorgetreten; erſt in der jüngſten Zeit iſt die Preisgeſtaltung am Baumarkt infolge verbandsmäßiger Einflüſſe und auch durch behördliche Maßnahmen wieder einheit⸗ licher geworden. Das Statiſtiſche Reichsamt hat den Ver⸗ ſuch gemacht, die Preiſe einiger wichtiger Bauſtoſſe und baug werblicher Arbeiten im letzten Jahr und zu Be⸗ ginn der diesjährigen Bauſaiſon in rund 200 mitt⸗ leren und kleineren Gemeinden feſtzuſtellen. In einer Sonderbeilage zu„Wirtſchaft und Statiſtik“ wird an Hand der laufend berechneten Indexziffer der Baukoſten in 15 Großſtädten ein allgemeiner Ueberblick über den Preisverlauf in den letzten Jahren gegeben. Die Baukoſten waren im Konjunkturaufſchwung der Jahre 1927—1929 ungewöhnlich geſtiegen, zumal die Bau⸗ tätigkeit in dieſer Zeit ſtark angeregt worden war. 1929 ſtellte ſich die Indexziffer der Baukoſten gegenüber der letzten Vorkriegszeit auf rund 180. Zu Beginn 133 waren die Preiſe der hauptſächlich zum Wohnungs⸗ bau verwendeten Rohbanſtoffe gegenüber dem Höchſt⸗ ſtand im Sommer 1928 um etwa 35 v. H. gefaller. Die Banarbeiterlöhne waren um etwa 30 v. H. gegen⸗ über dem Stand von 1930 zurückgegangen und die Preiſe für fertige Arbeiten der Baunebengewerbe gegen⸗ über Winter 1929 in ähnlichem Ausmaße geſunken. Die Kriſenwende des Jahres 1933 prägte ſich im Preisverlauf ſichtbar aus. Die Indexziffer der Bankoſten, die im April 1933 mit 124,8 ihren Tiefpunkt erreicht hatte, weiſt bis Februar1934 einen Anſtieg um 4 v. H. auf. Die Erhöhung der Baukoſten iſt hauptſächlich eine Folge der ſeit An⸗ fang des vorigen Jahres vielſach geſtiegenen Preiſe für Banſtoffe und ſertige baugewerbliche Arbeiten. Bis zu einem gewiſſen Grade dürfte das Anziehen der Preiſe für Bauſtofſe und baugewerbliche Leiſtungen auch ko⸗ ſtenmäßig dadurch bewirkt ſein, daß frühere Un⸗ terſchreitungen der Tariflöhne in man⸗ chen Gebieten ſeit dem Jahre 1933 weggefallen ſin d. Die Tariflöhne ſelbſt haben ſich ſeitdem im ganzen kaum verändert. Neben wirtſchaftlich begrün⸗ deten Preiserhöhungen ſtehen aber auch Verſuche, die zum Teil plötzlich auftretende Zunahme der Nach⸗ frage durch unangemeſſene Preisſteigerungen auszunutzen. Gegen ſolche Verſuche ſind vielfach Maß⸗ 8 2 nahmen der Verwaltungsbehörden ergriffen worden, um ſie auf ein der Geſamtlage der Wirtſchaft entſpre⸗ chendes Maß zurückzudrängen. Wenn die Preiſe am Baumarkt ſich ſeit Anfang des Jahres erhöht haben, ſo iſt dies zum Teil auch durch die ſaiſonmäßige Steigerung der nor⸗ malen Nachfrage bedingt. Dieſe jahreszeitlichen Schwankungen der Preiſe waren in den letzten Jahren des ſtarken Preisverfalls neben den konjunkturell wir⸗ kenden Kräften kaum nach hervorgetreten. Die Erhö⸗ hung einzelner Bauſtoffpreiſe kann ſich in den Bau⸗ koſten nur nach Maßgabe des jeweiligen Anteils am geſamten Bauaufwand auswirken. Unter den wichtigeren Bauſtoffen iſt am meiſten das Holz im Preis geſtiegen. Im Durch⸗ ſchnitt von 15 Großſtädten haben die Preiſe für Schnitt⸗ holz ſeit dem letzten Tiefpunkt um rund 25 v. H. angezogen. Die Rohholzpreiſe ab Wald ſind ſeit Sommer 1932 um etwa 50 v. H. geſtiegen. Auch bei Baneiſen iſt ſeit Frühjahr 1933 ein leich⸗ ter Preisanſtieg feſtzuſtellen, der hauptſächlich auf Beſei⸗ tigung von Unterbietungen der Preiſe im Handel und auf Zurückdrängung der Einfuhr ausländiſchen Eiſens zurückzuführen iſt. Die Preiſe der in der Gruppe Steine und Erden zuſammengefaßten Bauſtofſe haben ihren Rückgang im ganzen erſt Mitte 1933 be⸗ endet, die Indexziffer iſt gegenüber dem Tiefſtand von Juli 1938 um 4 v. H. geſtiegen. Bei Dachpappe ergibt ſich für die 15 Großſtädte ſeit dem Frühjahr 1939 eine Steigerung um durchſchnittlich 12 v. H. Die allgemeinen Unkoſten des Bauens dürften ſich ſeit dem vorigen Jahr im Durchſchnitt kau m verändert, eher leicht geſenkt haben. Die Koſten für Anliegerleiſtungen(Anſchluß an die Verſor⸗ gungsleitungen und Straßenpflaſterung) ſind im Durch⸗ ſchnitt von 15 Großſtädten etwa 7 v. H. zurück⸗ gegangen. Die Baukoſten haben ſich in den einzelnen Groß⸗ ſtädten nicht gleichartig erhöht. Am ſtärkſten iit die Steigerung in Köln, wo vorher allerdings die Preiſe auch am ſtärkſten zurückgegangen waren; ſeit dem Tiefpunkt im Mai 1933 trat eine Erhöhung der Ge⸗ ſamtherſtellungskoſten um 11,6 v. H. ein. Für Bres⸗ lau ergibt ſich ſeit dem Tieſpunkt im Dezember 1932 eige Steigerung um 7, v.., für Karlsruhe ſeit Februar 1933 um 6,8 v. H. für München ſeit Juli 1933 um 5,5 v.., für Königsberg ſeit Auguſt 1933 um 5,9 v. H. und für Berlin ſeit Februar 1933 um 4,1 v. H. In Hamburg, Frankfurt und Stutt⸗ gart haben ſich die Geſamtherſtellungskoſten nur ge⸗ ringfügig erhöht, in Hannover blieben ſie ſeit dem Tiefpunkt im Juli 1939 unverändert. Ausfuhr oder weitere Verminderung des Trausfers ge⸗ »ſtützt werden muß. Auf dem Geldmarkt ſelbſt hat die doppelte geld⸗ wirtſchaftliche Sekundärwirkung der Arbeitsbeſchaffung bisher nur einen geringen Einfluß ausgeübt. Die Wechſel⸗ und Lombardbeanſpruchung der Notenbanken hat ſich im Februar nur um den Betrag von 41,5 Mill. RM.(gegen 141,1 Mill. NM. im Vorjahre) er⸗ höht. Die Reichsbank hat wieder einen erheblichen Teil des Geldbedarfs des Markts durch Ankauſ von Wertpapie⸗ ren gedeckt; der Bilanzwert ihrer Wertpapierbeſtände hat um 46,3 Mill. RM. zugenommen. Dieſelbe Wirkung au den Markt hat der dem Reich gewährte Betriebskredi: der von 36,7 Mill. RM. Ende Januar auf 60,3 Mill. RM Ende Februar geſtiegen iſt. * Kapitalerhöhung der Württembergiſchen Noteubank um 5 Mill.. Die TO der G am 12. April iſt Hahin er⸗ gänzt worden, daß die GB auch über die Erhöhung des Grundkapitals von 7 um Hauf 12 Mill./ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre Be⸗ ſchluß faſſen und den AR und Vorſtand ermächtigen ſoll, die Einzelheiten der Durchführung feſtzuſetzen. * Weiter gebeſſerte Abſatzverhältniſſe bei Adam Opel. Soeben hören wir von der Adam Opel Ac, Rüſſelsheim a.., daß im Monat März 1934 ſeit Beſtehen der Firma bis jetzt dͤie größte monatliche Abſatzzahl in Perſonen⸗ und Laſtkraſtwagen erreicht worden iſt. * Schorch⸗Werke AG., Rheydt.— Verluſtminderung. Die dem Deſſauer Gas⸗⸗Konzern naheſtehende Ge⸗ ſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1992/33 mit einem klei⸗ nen Gewinn von 2338 RM.ab, um den ſich der Verluſt⸗ vortrag aus dem Vorjahre auf 16699 RM. vermindert. Der.R. ſchlägt vor, dieſen Verluſt weiter vorzutrogen. Anieil der Indusirie an der Bekämpiung der Arheiislosigkeii Weliere 420 000 Einsſellungen bis 1. Juli Die Tatſache, daß es der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ rung gelungen iſt, ſelbſt in den Wintermonaten (vom 1. Oktober 1933 bis W. Februar 1934) entgegen allen Erwartungen die Zahl der Arbeitsloſen um weitere 475 000 Mann herunterzudrücken, hat in der ganzen Welt berechtigtes Aufſehen erregt. Selbſtverſtänd⸗ lich fehlten auch nicht die Skeptiker und Zweifler, die ent⸗ weder die Richtigkeit der Zahlen ſelbſt in Frage ſtellten oder doch den Erfolg lediglich auf Sondermaßnahmen, ſogenannte Arbeitsbeſchaffung, zurückführen zu müſſen glaubten. Um nun ein genaues Bild von der Art der Beſchäſtigung der Neueingeſtellten und gleichzeitig einen Ueberblick über die mutmaßliche Entwicklung in den nächſten Monaten zu erhalten, ſind eingehende Erhebungen veronſtal⸗ tet worden. Dieſe Erhebungen haben folgendes Bild ge⸗ bracht: Von den 475 000 Volksgenoſſen, die im Laufe der Wintermonate wieder zu Arbeit und Brot gekommen ſind, haben 235000 Mann, alſo nicht ganz die Hälſte, in ſo⸗ genannter zuſätzlicher Arbeit Beſchäftigung gefunden. 240000 Mann hingegen ſind wieder 2 regulär in Arbeitgekommen. Von dieſen 240 in regulärer Beſchäftigung wieder in den Arbeitsprozeß eingegliederten Bolksgenoſſen entfallen 100 000 auf Induſtriearbeiter. Von den obengenannten 285 000 in zuſätzlicher Arbeit Beſchäſtigten darf man ſchätzungs⸗ weiſe 170000 Mann der Induſtrie und dem Handwerk zu⸗ teilen. Die Schätzung der NRR ten im Frühjahr und Sommer is zum 1. Juli 1934 iſt auf Grund der bisher vorliegenden Auf⸗ tragserteilung und der in Ausſicht ſtehenden Aufträge ſowie der für das Fahr 1934 noch zur Berfügung ſtehenden öffent⸗ lichen Arbeitsbeſchaffungsmittel durch eine Umfrage bei ſämtlichen Fachgruppen der Induſtrie vorgenommen wor⸗ den. Das Ergebnis dieſer Umfrage iſt, daß die hl der in der Induſtrie möglichen Neueinſtellungen in der Zeit vom 15. März bis 1. Juli 1934 auf 420000 Mann ge⸗ ſchättzt wird. Selbſtverſtändlich darf dieſe Zahl, wie alle Schätzungen, keinen Anſpruch auf abſolute Genauigkeit er⸗ heben. Die Erhebungen ſind jedoch mit ſolcher Sorgfalt Lurchgeführt worden, daß die Ziffer als ungefährer An⸗ haltspunkt für die vorausſichtlichen Neueinſtellungen in der deutſchen Induſtrie gewertet werden darf. * Banſparkaſſe Germania AG, Köln. Dieſe Bauſparkoſſe verzeichnet für das Geſchäftsjahr 1933 bei 54092(5275) Ver⸗ trägen einen Sparbeſtand von 41,89(44,88) Mill. 4. Die Zuteilungen erſuhren eine Erhöhung um 2,46 Mill. auf 6,75 Mill. /. In den erſten beiden Monaten 1934 erhöhten ſich die Zuteilungen weiter auf 7,38 Mill.&. Sparguthaben erfuhren eine Zunahme auf 3,78(.98) Bankguthaben auf 1,12(0,53), andererſeits Hypotheken ung Grunoͤſchulden auf 3,22(2,06) Mill.. * Trikotfabriken J. Schießer AG. Radolfzell.— 200 Neu⸗ einſtellungen. Die Trikotſabriken J. Schießer AG, haben in den letzten acht Wochen nahezu 200 Neueinſtet⸗ lungen vorgenommen.(Die Geſellſchaft ſetzte bekannt⸗ lich in 1931 das Kapital von 2 122 000 auf 800 000 4 herab, das Geſchäftsjahr 1932 ſchloß mit einem Verluſt von 29 880 J ab). Verluſtabſchluß der Oldenburg⸗Portugieſiſchen Dampf⸗ ſchiffs⸗Rhederei, Hamburg. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 nach Vornahme von normalen Abſchrei⸗ bungen mit einem Verluſt von 286 000& ab(i. V. 6423 4 Gewinn, der vorgetragen wurde). * Max Fürſtenberg 7. Max Fürſtenberg, von 1903 bis 1933, alſo volle drei Jahrzehnte, Vorſitzender des Deutſchen Bankbeamten⸗Vereins, iſt in Berlin am Samstag vor Oſtern im Alter von noch nicht 62 Jahren einer ſchweren Krankheit erlegen. Unter ſeiner Führung hat ſich der Banlbeamten⸗Verein zur größten Angeſtellten⸗Organiſation des Bankgewerbes entwickelt, ſpäter in Konkurrenz zu der — entſtandenen Gewerkſchaft ſozialdemokratiſcher Rich⸗ ung. Waren und Märkie Frankfurier Abendbörse ruhig Die Geſchäftsſtille, die ſchon den Schluß des Mittagsverkehrs beherrſchte, hielt an der Abendbörſe wei⸗ teſtgehend an. Indeſſen blieb die Grundſtimmung freundlich; in wenigen Spezialpapieren konnte ſich einiges Geſchäft entwickeln. So waren Neubeſitz wieder beachtet und mit 23,80 gegen den Berliner Schluß leicht er⸗ höht, auch Farbeninduſtrie fanden bei unverändert 142 v. H. etwas Intereſſe. Kunſtſeide Aku kamen um Bruchteile eines Prozentes niedriger zur Notiz. Auf den übrigen Marktgebieten blieben die Berliner Schlußkurſe größten⸗ teils gut behauptet. Im Verlaufe verſiegte das ohne⸗ hin ſchon geringe Geſchäft vollkommen und die Kurſe ein⸗ zelner Hauptpapiere bröckelten geringprozentig a b. So galten Farbeninduſtrie nur noch 14174—142 und Neubeſitz 23,65—23,75. Andererſeits kam u. a. Mannes⸗ mann ½ v. H. und AEG 7& v. H. höher zum Kurs. U. a. notierten: Dresdöner 64,50, Reichsbank 153,50, Har⸗ pener 93,25, Mannesmann 68,50, Rhein. Stahl 96, Aku 62,12, AEch 30,87, Bemberg 69,25, Daimler 50,75, J. G. Farben 142,25—142, Goldͤſchmidt 63,62, Holzmann 76, Schuckert 104,50. Die Nachbörſe lag ſtill. J. G. Farben 142, Neu⸗ beſitzanleihe 23,70. Uebersee-Geireide-Noiierungen Neuyork, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Cents per Buſhel) Weizen Manitoba Nr. 1 76,50; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 9775, oto. hard 9776; Mais neu ankommende Ernte 55/6; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 55,50; Gerſt e Malting 58,25, Mehl Spring wheat elears (per 196 lb.) 600—620; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 lb.) 1/6—2; dto. nach Kontinent lin Dollarcents per 100 1b.)—8. Chikago, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(Termin⸗ preiſe in Buſhel) Weizen(kaum ſtetig) Mai 65,75; Juli Sept. 86,25; Mais(ſtetig) Mai 477%; Juli 50,25, Sept. 5267 Hafer(kaum ſtetig) Mat 32; Juli 327; Sept. 32,75; Roggen(kaum ſtetig) Mai 5996; Juli 61; Sept. 62/6.— Lokopreiſe: Weizen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 48; dto. gemiſchter 46,50; Hafer weißer Nr. 2 34; Gerſte Malting 41—80. Winnipeg, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Mai 6776; Juli 60/6; Okt. 70,50; per Mai 34/6; Juli 35,50; Roggen per Mai 48, Gerſte per Mai 40,50; Juli 41,50; Leinſaat per Mai 15476; Juli 154; Okt. 1537%4; Manitoba⸗Weizen loko Nor⸗ thern 1 6656; öto. 2 6356; dto. 3 6296. Buenos Aires, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per April 5,75; Mai 5,80; Inni 5,80 Mais per Mai 4,64; Juni 4,02; Juli 4,69, Hafer per Mai 3,95, Leinſaat(Tendenz ruhig) Mai 12,15; Juni 12,25. Roſario, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,63; Juni 5,69; Mais 8 4,50; Juni 4,55; Leinſaat per Mai 12,00; Juni 12,10. * Rotterdam, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,80; Juli 2,97/; Sept. 3,12; Noy. 3,172.— Mais ſin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 65,25; Juli 55,25; Sept. 55,75; Nov. 56,50. Liverpool, 3. April. Schluß(in Schilling und Pence) Weizen(100 ko.) Tendenz xuhig, Mai 4,56(4,4/4); Juli 4,64(4,69“); Okt. 4,776(4,¼); Mais(100(.) eif Plate (80 lb.) per April 16,3; Mai 16,0; Juli 15,0; Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 20; Londan Weizenmehl 15—22,50. * Das April⸗Kontingent der Weizen⸗ und Roggeumüh⸗ len. Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen gibt im Reichsanzeiger be⸗ konnt, daß im Monat April jede Mühle Roggen und Wei⸗ zen in der Höhe des Märzkontingentes abzüg⸗ lich, 25 v. H. verarbeiten darf, wobei wie bisher ein Um⸗ tauſch von Roggen und Weizen im Rahmen der Kontin⸗ gentsmenge nicht geſtattet iſt und Umtauſchmüllerei für Selbſtverſorger und Deputatenempfänger im Kontingent liegt. Die vom 1. 9. 1933 bis zum 31. 4. 1934 und die ab 1. 4. 1934 verarbeiteten Mengen werden auf das end⸗ gültige Kontingent einer feden Mühle verrechnet. In der Bekanntmachung wird ferner mitgeteilt, daß die Kontin⸗ gentierungsarbeiten und die Erledigung der dringenden Fragen unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen. Amerikanische Schweine- und Schmalz- Noſierungen Chikago, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100[.) Schmalz per Mai alt 547,50 Br., neu 600; Juli 607,50 Br.; Sept. 62/,50 Br.] Bauchſpeck(tr. geſ.) Mai 745; Juli 827,50; Schmalz loko 590; leichte Schweine niedr. Preis 375, höchſter Preis 410; ſchwere Schweine niedr. Preis 375, höchſter Preis 400; Schweinezufuhr in Chikago 10 900, im Weſten 80 000 Stück. Neuyork, 3. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 16.) Schmalz prima Weſtern loko 665; dto. middle Weſtern 650—660; Talg ſpezial extra 4,37; öto. extra loſe 3,50; dto. in Tierces 3,87. Geld- und Devisenmarki Zürich, 3. Aril Cchlul anilich) Ronstantin. 25034 paris 20.38— Spanien 42.20— Prag 12.85 f Bukset 305 Loodon 15.97— hellaud 208.95-Warschau—.— lt. Land. 2 ———. 122.90 Briapert 727 Tügl. Geld. 1 en— 8 78,80 Belgrad 1 — 28.60— Solla 77 Athen.99— Paris, J. Ayrſi Ccuus amflich). London 78.20 Spanien 207.12 850.50 l Mn— Heupork 1519.25 felien 130.35 J Roſlaad 10.26— Serlin 5 Belgien 354.50 Schweir 490.62 l Stockhoi 338.50 Warchau.86— Amsterdam, J. Aril Gchlus amflidh. Barlin 56 77— HBagien 84 57— fon 36.40— 616— Londun 762.87 LSchwel 47.87 begen 34.15— Pian 1% — 148.32 Halien 12.785 J Stochoim 39.40— Tägl. beld 1 975.50 Medrid 30.30 J Wien 1 Kodatzg.] 125 London,. April Cchluf amlich) Reuyo.177¼ openbagen] 22.39 f Moskad 5905 Schanbai 1/487 Rae P518% SBun 160 Ame 10“ Pe, 116 Amiertan.65—ede 19,0/ omstanlin. 60 i tra 125/ peris 78.37— 109.7/ Athen 536 Mexiko 18.25 Brüssal 22.13— Helsiagfers 226 Wien 28 20 Moatevideo 21.00 Halau 59.86— 128⅜6[ Wanchen 27.12 Veiparaio. Berlin 18.60— 25.00[Bueaos Altes 86.37 Boenos Swei: 1593/ Bürd 224 50 fio de..00 auf London 27.12 Spanien 87,84 Sotia 415,— Hongkong 1/637 Südatrika 99,67 Neuyorlc, J. Aril Schlad amtlüd) Dackstzeple Beril 39.94 J Wien 19.00 f Shoräbalm 26.80—(8079.) 60 3% Lonbot-Kab..19¼ Sudzwpest 29.65 Brüssel 28.43 gis. Frieix/ 1 6b-.-.“.16/ Prag.16—Padtid 18.68 lögl. Ceid 1 661— Belgrad.28— HMontreal 100.0 Prflandelsw. hie 32.42— Varsdau 18.88 f fg. Pap Pese] 34.50 Blell. Itidjen.64½ 0810 26 07 LRodefsneiro.72 dto. höchst. 1½ Holland 67.68 Kopanhagen] 29.23 Apan 30.50 Kliber 4— Hamburger Rieiallnoſlerungen vom 3. Aprii 1934 Rupfer Banca- u. Sralts-Lun— Unieff Celd drief] Celd Ibezahltl Brief] Celd U Aabunr 45.7525.2/—.— Hüttenrozin.. 21,—20,25 kebruar 46,2545.75.— kelnsilber(A p. Ky)).. 42.5059.— KMärz. 46.5045,500—,— 10 GM. P. r...8252,790 — 43.—42.—— At-Plabn(Abfalle) i. 49.—42.25—.— rcapr.(All. p. gr.).. 2,800 2,60 Juni. 43.5042,50—.— Techn reines piafia Ja. 42.7542,75—,— Deteilpr,(Au. 5. r....35.85 Augs! 44.7548,50—.— Sepbnd 44.543,75—.— ◻ Tiled Oktober 44 5044.—.— Anfimon Negulus chines.( 10)28.—26,— end 45.—44,25—— Ousckai Iber(S per flasche) 10.87/10.87 — 45,2544.50— Woltramerz dünes.(in 0—.— 138.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 4. April.(Mit⸗ —5 von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft iliale Platin techniſch rein 3,90 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,25 je Gramm; Feingold 2825 je Kilo, Feinſilber 4,20—43 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilb bzw. 1 bis 9 Kilo. * Weinverſteigerung in Niederkirchen bei Deidesheim. Der Niederkirchener Winzerverein verſteigerte im eigenen Hauſe zu Niederkirchen bei Deidesheim/ Pfalz 14 Stück und 10 Hauptſtück 1933er Weißweine. Der Beſuch war ſehr groß. Die Weine fanden bei guten zufriedenſtellenden Preiſen Abnehmer. Im einzelnen wurden erzielt: 1933: 950, 970, 1060, 1100, 1070, 1080, 1110, 1080, 1100, 1100, 1100, 1060, 1090, 1100, 1120, 1150, 1230, 1170, 1270, 1310, 1280, 1330, 1400, 1540 Deidesheimer Leinhöhle Riesling. HaNDEIS- ο WIRTSCHAFTS-ZBErrUNvG. 6 2 Mittwoch, 4. April 1934 * 2 Neue Mannheime eſeng Mittag⸗Ansgabe 9. Seite Nummer 158 Aus der Pfalz Wie war der Pfälzer Oſterverkehr? r Ludwigshafen, 4. April. Der Reiſeverkehr auf den pfälziſchen Bahnen war zu Oſtern etwas beſſer als im vorigen Jahr. Von den 8 größten Bahnhö⸗ ſen im Bezirk der Reichsbahndirektion Ludwigsha⸗ ſen wurden während des Oſterverkehrs(29. März bis 2. April) rund 93 000 Fahrkarten verkauft. Ge⸗ genüber dem Vorjahr ergibt ſich eine Verkehrsſteige⸗ rung von 10 v H. hinſichtlich der verkauften Fahr⸗ karten, von 4 v. H. hinſichtlich der Einnahmen.(Aus dem verſchiedenen Hundertſatz läßt ſich entnehmen, daß die Steigerung hauptſächlich dem Nahverkehr zu⸗ gute kam. Eine Zunahme des Bahnverkehrs war übrigens bereits zu Weihnachten gegenüber dem Vorjahr feſtzuſtellen.) Bad Dürkheim, 4. April. Oſtern wurde hier das längere Zeit außer Betrieb geweſene, in der nächſten Nähe des Kurgartens gelegene Hotel„Leinin⸗ ger Hof“ durch den neuen Pächter, den bisherigen Wirt der Reſtauration„Zum Römerkeller“, wieder ſeiner Beſtimmung zugeführt und hatte bereits den ſchönen Erfolg zu verzeichnen, daß 14 Zimmer, das iſt nicht ganz die Hälfte, ſchon am erſten Tag belegt waren. * Hettenleidelheim, 4. April. In der Nacht zum Oſtermontag ereignete ſich im Werk der Chamotte Induſtrie A. G. ein ſchwerer Betriebsun⸗ fall. Zwei Brenner, Otto Mellm aus Watten⸗ heim und Jakob Wahl aus Rodenbach, waren am Brennofen 2 mit dem Abheben der Verſchlußdeckel an dem Ueberführungsrohr, durch welches das Gas vom Generator in den Ofen geleitet wird, beſchäftigt. Beim Lüften der Deckel entzündeten ſich die Volle Häuſer im“ Fochſchwarzwald * Freiburg, 4. März. Man kennt ja den Begriff Verkehrsanſturm auf die großen Feſte zur Genüge, um ſich von ſelbſt ein Bild zu machen, was es heißen will, wenn zu Oſtern nicht nur der Feiertagszufluß, ſondern bei dem ſchö⸗ nen Wetter und Schnee noch frühjahrlicher Schiſport, dazu die großen Oſterrennen am Feld⸗ berg und die Bismarckfeier, und weiterhin noch der allgemeine Wandertrieb kommt. Im ganzen Schwarzwald, wo es in den Tiefen das erſte Grün, ſpärlich zwar noch und begrenzt, gab, in den Höhen von über tauſend Meter aber ſchönſten Schilauf auf prächtigem Frühjahrsfirn, herrſchte über die Oſtertage und die Rahmentage davor und danach ein Bombenverkehr, der an beſte Ziffern herangeht. Alle Transportmittel, von den Zügen der Reichsbahn bis zum kleinen, im All⸗ tag dem Milchtransport dienenden Vehikel, waren im Betrieb und ausgenützt, um allen Anforderun⸗ gen gerecht zu werden. Die Häufung um den begin⸗ nenden Frühling waren natürlich die wilden Ecken, von der Bergſtraße über Baden⸗Baden ſüdlich zur Arbeitsbeſchaffung durch Luftſchiff⸗Vau * Speyer, 4. April. Die großen Hallen und Räu⸗ me der Pfalz⸗Flugzeugwerke wurden durch eine auswärtige Geſellſchaft für Kleinluftſchiffe erwor⸗ ben, die Reklameluftſchiffe herſtellen will. Mit den Einrichtungsarbeiten ſoll in dieſen Tagen begon⸗ nen werden, ſo daß in zwei bis drei Monaten mit der Arbeitsaufnahme im Luftſchiffbau ſelbſt zu Freiburger Bucht und Badenweiler. Aber mehr noch Norden kurz umriſſen als Hornisgrindemaſſiv, im Norden kurz umriſſen als Hornisgrindenmaſſiv, im neten noch voll im Schnee ſteckenden Trabanten. Das war eine Kulmination, wie man ſie ſchon lange nicht, vielleicht in dieſer Art überhaupt noch nicht, erlebt hat. Halten wir kurz einige Ziffern feſt. Am Feldberg ſoweit Ueberſichten für die Erfaſſung möglich ind. Oſterſpaziergang der Maſſen, anders als auf der Bühne bei weiland Doktor Fauſt. Die Höhengebiete hatten ſeit Wochen voll belegt. Das will nicht, wie hotel, ſo dann doch in der Umgebung leicht zu machen. * Deidesheim, 4. April. Etwa 200 Meter vor dem Ortsausgang auf der Straße nach Neuſtadt ereig⸗ Kraftradfahrer aus Heidelberg⸗Kirchheim, der von einem Perſonenkraftwagen überholt wurde, kam auf unerklärliche Weiſe zu Fall und blieb mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen. Ein in der Nähe Süden der Feldͤberg und ſeine ſtrahlenförmig geord⸗ hatte man am erſten Feiertag etwa achttauſend Men⸗ Am zweiten Feiertag war es gegen das Dop⸗ pelte, was da auf Schnee und in Sonne ſich erging. es leider oft mißverſtanden wird, heißen, daß nun ein ankommender Gaſt ſeinem Schickſal überlaſſen wird, ſondern es gibt immer noch wieder Lücken im ſtändigen Fluß, ſo daß kaum einer Schwierigkeiten gehabt haben wird. Ging es nicht direkt im Höhen⸗ nete ſich ein ſchwerer Kraftradunfall. Ein Kaiſerslautern, 4. April. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung wandte man ſich gegen Hausbeſit⸗ zer, die ſich als Feinde kinderreicher Fa⸗ milien erweiſen und ihre Mietpreiſe in ungerecht⸗ fertigter Weiſe in die Höhe ſchrauben. Derartige Vermieter müßten in Schutzhaft genommen werden. Auch Oberbürgermeiſter Dr. Weisbrod erklärte, daß man ſolchen Vermietern, die auf der einen Seite ſich als Nationalſozialiſten bezeichnen möchten, auf der anderen aber die Maßnahmen der Regierung ſa⸗ botierten, im Intereſſe der ehrlichen Hausbeſitzer das Handwerk legen müſſe. vageshalecleꝛ Mittwoch, 4. April Nationaltheater:„Das Mädchen aus 3 0 8 Weſten“, Oper von G. Puccini, Miete M, Planetarium: 16 Uhr Vorführung 5 S e Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18.30 Uhr Hermann Maria Wette: Vollendung der polyphonen Stil⸗ geſetze im Geſtalten J. S. Bachs. Apollo: 20.15 Uhr: Barieté. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 88 Das Oſterprogramm mit Gaſtſpiel Contra und Rs. Pfalzbau⸗Kaffee: 15,30 und 20 Uhr Kebarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Berlängerung). Palaſt⸗Kaſſee„Rheingold“: Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Gold“— Alhambrar „Der Flüchtling ous Chikago“.— Roxy:„Volldampf voraus“.— Schauburg:„Wenn ich König wär“.— Scala:„Viktor und Viktoria“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr Manuheimer 8 8 und von 14 bis 16 Uhr. ——̃——.———— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Berantwortlich für Politik: Hans Alſred Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart-Lokalen Teil: Richard Geöffnet von 11 bis 13 Geöfſnet von 10 bis 16 und von wohnender Arzt leiſtete die erſte Hilfe. Der Verun⸗ glückte wurde ins Krankenhaus nach Ludwigshafen gebracht. Es handelt ſich um den Landwirt Gie⸗ ſing. Die Beifahrerin kam mit dem Schrecken da⸗ von. in dem Rohr befindlichen Gaſe mit lautem Knall. Eine gewaltige Stichflamme ſchlug hervor und traf die beiden Arbeiter ſo unglücklich, daß ſie an Ge⸗ ſicht, Hals und Händen ſchwere Brandverletzungen erlitten. Die Sanitäts⸗ nd Nachtwache des Werkes leiſteten die erſte Hilfe. Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilun— Jacob Faude, ſümtlich in Mannheim ⸗Herausgeber⸗ Drucker und Verleger: Druckerei Dr. N* Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1 Schriftleitung in Berlin: Eckart Ne W 86, Viktoriaſtraße 4 Durchſchnittsauflage im Februar 21166 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte rechnen iſt. Die Unternehmer hoffen, in abſehbarer Zeit erhebliche Arbeitskräfte beſchäftigen zu können. Ein Teil der Werkanlagen bleibt in früherem Beſitz (Ebersbuſch). In dieſen Räumen ſoll eine in Grün⸗ dung begriffene Firma untergebracht werden. — Pur hassenärstlichen Tätigkeit bei sämtit 15—— n Hrankenkassen neu augelassen ist: o. rn Ulio Scülsinger—9 prakt. Arzt Manchein- Feudenbeim, Hauptstr. 46. Tel. 517 8. Spredu.: 46 Uur. (Uimintide Vireiaigong Deutschlends Bezirksstelle Manahelm. Danlesagung Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgange unseres lieben unvergeßlichen Gatten und Vaters, Herrn e zuteil wurden, sprechen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten insbesondere Herrn Stadtpfarrer Franzmann für seine trostreichen Worte, der Schmiedezwangsinnung, dem Kanonier-Verein unseren herzlichsten Dank aus Mannheim, April 1934 Marie Sauer geb. Baumann im Namen aller Hinterbliebenen 4 Meine Praxis befindet sich jetzt) Elisabethstraße 4“ Dr. Martin Friedmann Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten (EEreshen 10—1 u. ½4—6 Uhr Fernruf 41621 Cich habe meine Praxis wieder e ee . mod. 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Seschäfisauf⸗ gabe, werd. dis noch Vorh. Bestände an Schlafzimmer Spoisezimmer Das Hakenkreusbanner schreibt: „„. noch nie hat es ein Film mit Gerartiger Eindringlichkeit ver⸗· mocht, vom Dämon,, Gold“zu zeugen. Mit erschütternder Gewalt ist hier eine Leistung vollbracht. die ihres- glelchensucht. Eineüberwältigende Kollektivleistung, eine Himische Großtat ist gelungen! Ein revo⸗ Adele Sandrock „Flüchtling fcheä8 Ein Kriminalfilm ganz großen Formats. Neuesie Fox-Woche F cami1 LAüumtenfrnarücttn. tlöhepunkte der Homik mit Viktor KOWwa Denu: Ken Maynard in Saison— — — e0 ———— Rörners Weinstube Luisenring 5 — das Lustspiel der bis Donnerstag in der bIBELE ſſſſſaſſſſppſſſppſſſſſſoſppſpcſpſaſnce Der große Erfolg des Oster · Programms mit Gastspiel Contra u. Ré nur noch Schlaizimmer nußb., gut erh., 145 u. 165 Mk., Beitſt. 15 u. 55 Mk., Nachtt. 10 u. 12 Mk., Waſch⸗ komm. 40 u. 45 Mk., Stühle 5 u. 7 Me*6990 Rudolf Landes, Nachf. Qu 5, 4. Weg. Verkleine⸗ rung d. 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