Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 anhehnerstiln Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim Einzelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile9 3, 79mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewähr:. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlicherteilte Aufträge.GerichtsſtandMannheim Mittag⸗Ausgabe N * Zum Ausgleich des Haushalts Meldung des DNB. — Paris, 4. April. neber den am Mittwoch nachmittag abgehaltenen Miniſterrat wurde folgende amtliche Mittei⸗ Iung ausgegeben: Die Sitzung war ausſchließlich der Prüfung und Billigung der 14 Verordnungen gewidmet, die Fi⸗ nanzminiſter Germain⸗Martin dem Staatspräſiden⸗ ten zur Unterzeichnung vorlegte. Dieſe Verordnun⸗ gen ſtellen den erſten Teil der Sparmaßnahmen zur Wiederherſtellung der Finanzen dar. Wie man erfährt, ſollen die 14 Verordnungen rechneriſch Einſparungen in Höhe von 2700 Milliarden Franes(rund 450 Mill. Marh) ergeben. So erwartet man aus der Kür⸗ zung von Krediten der einzelnen Miniſterien 600 Mill. Francs, aus der Streichung von ſtaatlichen Zuſchüſſen 30 Mill., aus der Herabſetzung der Zahl der Beamten 750 Mill., aus der Reform der Pen⸗ ſionsanſprüche 500 Mill., aus der Beſeitigung von Doppelverdienſt⸗ und Penſionsmöglichkeiten 300 Mill., aus Gehaltskürzungen 300 Mill. und aus einer Reform der Arbeitsloſenverſicherung ſowie aus einer Reform des Eiſenbahnweſens ebenfalls 300 Millionen. Miniſterpräſident Donmergue wird am Mon⸗ tag die Vertreter der Vereinigung der ehemaligen Froutkämpfer empfangen und ſich mit ihnen wahr⸗ ſcheinlich über die weiteren Sparmaßnahmen ins Benehmen ſetzen. Der Miniſterrat führte außerdem zur Einſetzung eines interminiſteriellen Ausſchuſſes, dem Miniſter⸗ präſident Donmergne, der Miniſter für öfſentliche Arbeiten, der Arbeitsminiſter und der Innen⸗ miniſter augehören. Dieſer Ausſchuß ſoll ein Programm ſofort durchführbarer öffentlicher Arbei⸗ ten auſſtellen und deſſen Finanzierung mit Hilfe 7 flüſſigen Mitteln der Sozialverſicherungskaſſen prüfen. 8 Die amtliche Begründung für die Einſparungen — Paris, 4. April. Miniſterpräſtdent Doumergue hat die Sparverord⸗ nungen, die dem Staatspräſidenten zur Unterzeich⸗ nung vorgelegt worden ſind, mit einem Schreiben be⸗ gleitet, in dem die Maßnahmen begründet werden. Den Nachdruck legt die Regierung auf die Erklärung, batz die Stabilität der Finanzlage Frankreichs gerade heute die unerläßliche Bedingung für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Frank⸗ reich und ſogar in Europa ſei. Von dieſen Erwägungen ausgehend, ſei die Regie⸗ rung zu der Auffaſſung gelangt, daß für den Aus⸗ gleich des Haushaltplans für 1934 rund 4 Milliarden aufzubringen ſeien. Sie könnten nicht auf dem Anleihewege beſchafft werden, da dieſer für die Konſolidierung der ſchwe⸗ benden Schuld, für die militäriſchen Arbei⸗ ten und die wirtſchaftliche Ausrüſtung offen bleiben müſſe. Auch an das Anziehen der Steuerſchraube ſei wegen der bereits drückenden Steuerlaſten nicht zu denken. Deshalb bleibe als einzige Möglichkeit übrig die rückſichtsloſe Senkung der Ausgaben auf die Höhe der Einnahmen. Das Schreiben weiſt zum Schluß auf die Notwendigkeit hin, das geſamte Wirtſchaftsleben durch eine groß⸗ zügige Steuerreform und ein umfangreiches Arbeitsbeſchaffungsprogramm zu bele⸗ ben. In dieſem Zuſammenhang wird u. a. erwähnt, daß nicht weniger als 30 bis 40 Milliarden Franken in Frankreich theſauriert ſind, die unbedingt dem Wirtſchaftsleben wieder zugeführt werden müßten. Kürzung der Miniſtergehälter um 15 v. H. — Paris, 4. April. Um den Beamten mit gutem Beiſpiel voranzugehen, deren Bezüge ohne Aus⸗ nahme um ö bis 10 v. H. gekürzt werden ſollen, hat ſich der Staatspräſident bereit erklärt, auf 20 v. H. ſeiner Zivilliſte zu verzichten, während die Miniſter mit der Kürzung ihrer Bezüge um 15 v. H. einver⸗ ſtanden ſind. Generalſtreikͤͤrohung der Poſtbeamten Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters VParis, 5. April. Zu gleicher Zeit mit dem Miniſterrat tagten in Paris auch die dem Sozialiſtiſchen Gewerkſchaftsring angeſchloſſenen Poſt beamten⸗Gewerkſchaf⸗ ten, bekanntlich die radikalſten Elemente der franzö⸗ ſiſchen Beamtenſchaft. Es wurde von mehreren Sei⸗ ten der beiällig begrüßte Vorſchlag eingebracht, einen Generalſtreik wenigſtens für einige Stunden zu proklamieren. Im Miniſterrat ſelbſt iſt dann natürlich auch über dieſe Tagung eingehend geſprochen worden. Mi⸗ miſterpräſident Doumergue drohte er⸗ * Vonnerstag, 5. April 1934 Einſparung von.7 Milliarden Franken Der Außenhandel an der Wende Programmatiſche Ausführungen des Reichsführers Dr. Euer Meldung des DNB. — Frankfurt a. M, 4. April. Anläßlich der Neugründung der Außenhandels⸗ ſtelle für das Rhein⸗Main⸗Gebiet machte der Reichs⸗ führer des Handels und Treuhänder der Arbeit, Dr. Luer, grundſätzliche Ausführungen über den künf⸗ tigen deutſchen Außenhandel. Wenn von der Not⸗ wendigkeit des deutſchen Außenhandels geſprochen werde, ſo ſagte er, ſo bedeutet dies nicht eine Schwenkung der nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik. Deutſchlands Wirtſchaft ſteht am Ausgang der gewaltigſten Wirtſchaftskriſe der Welt. Die Welt des Liberalismus verſteht ſich nicht mehr und kann ſich auch nicht verſtehen, denn jedes Volk denkt in ſeinen, ihm allein eigetümlichen Gedanken⸗ gängen. Die Verfaſſer des Verſailler Diktates ver⸗ kannten die abſolute Unmöglichkeit, die gewaltigen geforderten und teilweiſe auch gezahlten Milliarden⸗ beträge von Land zu Land zu transferieren. Es iſt weder möglich, ſolche Summen tn Geldkapitalien aufzubringen, ohne die eigene Währung damit zu ruinieren, noch dem zum Gläubigerland gerichteten Geld⸗ und Kapitalſtrom den Güterſtrom folgen zu laſſen, wie es einzig möglich und richtig iſt. Dieſe Tatſachen ſehen wir an der Entwicklung der deut⸗ ſchen Handels⸗ und Zahlungsbilanz nach dem Kriege durchaus beſtätigt. Die Welt ſollte aber auch wiſſen, und Deutſchland ruft es ihr zu, daß es nunmehr höchſte Zeit iſt, die Grundübel der jetzigen Situation aus dem Leben der Völker auszumerzen. Wir müſſen zunächſt die ſchuldneriſchen Be⸗ ziehungen, die uns gegenwärtig noch mit den übrigen Völkern verknüpfen, entwirren. Der Zinſen⸗ und Tilgungsbienſt dieſer Ver⸗ ſchuldung erzwingt von uns eine entſpre⸗ chende Ausfuhr und wir müſſen verſuchen, dies auf der Baſis der alten Beziehungen und Handelsgrundſätze ſo lange durchzu⸗ führen, bis uns die allgemeine politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung einen Neuaufban nach den reinen Grundſätzen unſerer Welt⸗ anſchanung erlaubt. Die jetzigen Außenhandelsbeziehungen ſind alſo in ihren bisherigen Formen auf das pfleglichſte zu be⸗ handeln und eine überſtürzte Aktivität in Neuerun⸗ gen iſt nicht am Platz. Wir wollen den Güteraus⸗ tauſch mit den anderen Staaten nicht in der Art einer binnenwirtſchaftlichen Verflechtung, ſondern in bewußter Regelung und in Unterwerfung unter die allgemeinen Geſetze und Notwendigkeiten der ge⸗ ſamten deutſchen Politik. Deutſchland braucht die Welt, und die Welt braucht Deutſchland. Unſere gegenwärtige handelspolitiſche und deviſentechniſche Lage iſt ſchwierig, die Welt kann daraus erpehen, was die Wiedereinſchaltung des mächtigen deutſchen Konſumenten bedeuten wird. Wir melden bei allen Völkern der Erde einen ſteigenden Bedarf nach Gütern an, die wir gegen unſere Erzengniſſe austauſchen wollen. Die Organiſationsform des zwiſchenſtaat⸗ lichen Tauſchverkehrs wird neu ſein. Vor allem müſſen die ſtaatlichen Kapitalſtröme, ſobald ſie wieder in ſtärkerem Umfange ein⸗ ſetzen, bewußt gelenkt und in das Bett der Güterſtröme geleiſtet werden. Eines ſteht für uns alle feſt: Soll ſich deutſche Ware wieder die Auslandsmärkte kann es nur eine deutſche Qualitätsware ſein. Ihre beſten und produktipſten Kräfte ſchöpfen die Gewerbe aus der Mitarbeit des beſcheidenſten Bundesgenoſ⸗ ſen im Kampf um die Auslandsmärkte, aus den Hän⸗ den und dem Geiſt des deutſchen Qualitätsarbeiters. Die Ausführungen des Reichsführers Dr. Luer dürften als Auftakt gelten zu ſeiner Rede anläßlich der am 12. April in Bremen ſtattfindenden Verſammlung ſämtlicher deutſchen Außenhandelsſtel⸗ len, auf der Dr. Luer über das aktuelle Thema der Aufgabenverteilung zwiſchen dem deutſchen Ausfuhr⸗ handel und der deutſchen Ausfuhrinduſtrie ſprechen wird. ————— Die Gemeinden in der zweiten Arbeitsſchlacht Wieder 135 000 Neueinſtellungen Meldung des DNB. — Berlin, 4. April. Die deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbände können, wie der„Gemeindetag“ ſchreibt, in den zwei⸗ ten Abſchnitt der Arbeitsſchlacht mit dem ſtolzen Be⸗ wußtſein eintreten, daß ſie in der erſten, hinter uns liegenden beſonders ſchwierigen Angriffswelle erfolg⸗ reich die eigentlichen Träger des Offenſivgeiſtes ge⸗ weſen ſind. Sie können heute auch den weſentlichen Teil des Erfolges für ſich in Anſpruch nehmen. Von den Mitteln, die das Reich für die öffentliche Ar⸗ beitsbeſchaffung ausgeworfen hat, ſind allein von den Gemeinden und Gemeindeverbänden und ihren Be⸗ trieben nahezu 60 v. H. in Anſpruch genommen wor⸗ den. Handelt es ſich dabei ſchon um Beträge von vielen hundert Millionen, ſo überſchreitet die Summe die Milliardengrenze um ein Beträchtliches, wenn man hinzurechnet, was die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden aus eigenen Mitteln 0ã T7½½ĩ3ãããC0GTGTGTGTGuGTPuPGTPGPGPTPTGTPPTGTGTPTuPTGTPuGTuPTPPP——GTfTͤTTVTͤTVTVTͤTCTCTVT————PPP—''TbTW——''————————— neut mit ſeiner Demiſſion? falls ihm bei der Durchführung der nötigen Sparmaßnahmen un⸗ überwindliche Schwierigkeiten bereitet würden. Der Arbeitsminiſter Marquet, der der Neuſo⸗ zialiſtiſchen Partei angehört, ſetzte ſich für eine ſo⸗ fortige Entlaſſung ſtreikender Beam⸗ ten und Neueinſtellung anderer Kräfte ein. In den Linksparteien, namentlich in der Sozialiſtiſchen Partei, iſt derweilen eine heftige Agitation im Gange, um eine Abwehrſtreikbewegung unter der Beamtenſchaft zuſtande zu bringen. Ein etwaiger Konflikt zwiſchen der Regierung und der Beamten⸗ ſchaft dürfte die innerpolitiſche Stim⸗ mung erſchweren, was auf den bevorſtehenden Parteitag der Radikalſozialen Partei nicht ohne Rück⸗ wirkung bleiben könnte. Die verheerenden Wirkungen des Brandes von Hakodate — Tokio, 4. April. Nach einem amtlichen Be⸗ richt über den Brand in Hakodate wurben dort durch das Feuer insgeſamt 882 Fabrikgebände vernichtet, darunter 98 Maſchinenfabriken, 14 Werften, 30 Säge⸗ werke, 27 Textilfabriken. 2800 Privathäuſer wurden eingeäſchert. Es ſind 1900 Tote zu beklagen. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. noch hinzugetan haben. Ein beſonders wirkſamer Be⸗ weis für die Arbeitsbeſchaffungstätigkeit der ge⸗ meindlichen Selbſtverwaltung iſt aber folgender: Durch eine beſondere Erhebung konnte ſoeben feſtgeſtellt werden, daß in der Zeit von Oktober 1933 bis März 1934 bei den Gemeinden, Gemeindeverbän⸗ den und ihren Betrieben ſowie bei den von den Ge⸗ meinden durchgeführten Arbeiten rund 230000 Neu⸗ einſtellungen erfolgt ſind. Nach angeſtellten Er⸗ hebungen ſind ſchon heute für Ende März bis Ende Juni in den Gemeinden und Gemeindeverbänden bei den von ihnen veranſtalteten Arbeiten rund 135 000 Neueinſtellungen vorgeſehen. Im weiteren Verlauf des Jahres wird die Zahl der Neu⸗ einſtellungen wahrſcheinlich das Ergebnis des abge⸗ ſchloſſenen Abſchnittes erreichen, wenn nicht ſogar überſchreiten. Beſondere Aufmerkſamkeit wird 1934 der Erneuerung der gemeindlichen Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätsbetriebe zugewendet werden. Gegen die Preistreiberei auf dem Holzmarkt Meldung des DN B. — Berlin, 5. April. In Anbeiracht der Tatſache, daß die Preiſe ſür Roh⸗ und Schnittholz einen Tieſſtand erreicht hatten, der den Beſtand der deutſchen Forſt⸗ und Holzwirt⸗ ſchaft bedrohte, hatte das Reichsminiſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft eine angemeſſene Preis⸗ ſteigerung im Lauſe des Jahres 1933 für berechtigt erachtet. In den letzten Wochen hat indeſſen bei ver⸗ ſchiedenen Holzſortimenten, insbeſondere auch bei Bauholz, die Aufwärtsbewegung der Preiſe einen Grad erreicht, der von dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft unter keinen Umſtänden geduldet werden wird. Dieſes hat vielmehr die Abſicht, gegen das Spekulanten⸗ tum im Handel in rückſichtsloſer Weiſe vorzugehen und durch Feſtſetzung von Höchſt⸗ preiſen für wichtige Holzſortimente der Preistrei⸗ berei ein Ziel zu ſetzen. erobern, dann Tung die Dinge erſchöpft. 145. Jahrgang- Nr. 155 Brennpunkt in der Wüſte Von Baron E. v. Ungern⸗Steruberg In Chineſiſch⸗Oſtturkeſtan iſt ein neuer Brennpunkt weltpolitiſcher Be⸗ unruhigung entſtanden, der heute zwar noch etwas entfernt vom Blickſeld der europäiſchen Kabi⸗ nette liegt, und deſſen geographiſche Lage ſelbſt für die große Menge der Europäer nicht feſt umzeichnet iſt, der aber jeden Tag an Bedeutung gewinnen kann. Oſtturkeſtan oder Sinkiang, öſtlich vom Pamirplateau gelegen, iſt im weſentlichen eine Wüſtenprovinz mit ausgedehnten, fruchtbaren Oaſen, in denen reiche Handelsſtädte, Kaſchgar, Dſcharkand, Chotan uſw. blühen. Dort wird der Handel z wiſchen Rußland, Tibet, Indien und Zentralchina vermittelt, dort, durch der Kultur noch ganz unerſchloſſene Gebiete, über den Sand, unter dem die Herrlichkeiten uralter Städte begra⸗ ben liegen, führen Karawanenſtraßen, auf denen noch wie zu den Zeiten der Ureltern die Kamele einherſchreiten. Und wenn ſich der Sandſturm auf der Wüſte Gobi erhebt, ſo erklingen ſeltſame Stim⸗ men, deren Urſprung noch nicht geklärt iſt. Jeder kann ſie hören, es iſt ein Raunen, Pfeifen und Flü⸗ ſtern, in denen man einige lautere Worte zu ver⸗ ſtehen glaubt. Die Eingeborenen verhüllen dann ihren Kopf mit der Kapuze, um nicht von den Djins, den Geiſtern, verführt zu werden. Sven Hedin meint, daß dieſes ſeltſame Phänomen durch das Aneinanderprallen allerfeinſter Sandteilchen verurſacht wird, aber über dem Himalaya und über ſeinen Ausläufern, über den Wüſten Zentralaſiens, liegen noch ſo viele Geheimniſſe, und der Phantaſie iſt ein ſo weiter Spielraum gegeben, daß keine Erklä⸗ In alten, verſchütteten Kloſtergängen werden Bibliotheken gefunden, die Tauſende von Pergamentſchriften enthalten mit Chroniken aus einer Zeit, die Tauſende von Jahren zurückliegt, und mit Weisheiten, die heute vergeſſen ſind. In den Städten Oſtturkeſtans wohnen die ſeß⸗ haften Sarten und Ujguren, in den nördlichen klei⸗ neren Oaſen ſind die Dunganen zu Hauſe, und in den Steppen nomadiſieren die Kirgiſen, unter ihnen die räuberiſchen Kara⸗Kirgiſen, die zu Beginn der ruſſiſchen Revolution in Ruſſiſch⸗Turkeſtan einfielen, plünderten und Raubzüge veranſtalteten. Ebenſo wie die Mongolenfürſten leben die Kirgiſenprinzen in ihren mit koſtbaren Teppichen geſchmückten Zelten, edelſteingeſchmückte Säbel und Waffen hängen an den Zeltwänden. Der Gaſt wird mit Kumyß, mit gegore⸗ ner Stutenmilch, und mit Tee bewirtet, unter dem Sattel gar gerittenes Pferdefleiſch wird von den be⸗ ſcheidenen, ſchlitzäugigen Frauen vorgeſetzt. Das Gaſtrecht wird heilig gehalten, im übrigen aber gilt das Ausplündern von Reiſenden als eine kleine Sünde. Dunganen und Kirgiſen haben ſich der chineſiſchen Oberherrſchaft in Oſtturkeſtan nie fügen wollen. Bereits in den ſiebziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts war es ihnen gelungen, die chineſiſchen Gouverneure zu vertreiben und unter Jakub Beg ein ſelbſtändiges Emirat zu gründen. Seit nun jede Autorität in China zuſammenzubrechen droht, herrſcht auch in Oſtturkeſtan Aufruhr. Der chinef che Gouverneur hatte, um den Aufſtand zu unterdrücken, etwa 3000 weiße ruſſiſche Flüchtlinge, die aus Ruſſiſch⸗Turkeſtan über die Grenze ge⸗ kommen waren, angeworben, aber da er ſich den Ruſſen gegenüber hochmütig benahm und ſeine Ver⸗ ſprechungen nicht erfüllte, ließ ihn ſeine Armee im Stich, und der Gouverneur und alle chineſiſchen Be⸗ amten in Urumtſchi wurden entweder geköpft oder vertrieben. Vor einigen Wochen nun brach eine Bande von Dunganen in Kaſchgar ein. Die nahe⸗ gelegene Oaſe Jangiſchar wurde völlig verwüſtet und die etwa 2000 Ujguriſchen Einwohner nieder⸗ gemetzelt. In der Stadt Kaſchgar überfielen die Dunganen das engliſche Konſulat, in das ſich einige Offiziere geflüchtet hatten, und töteten einige eng⸗ liſche Beamte. Dadurch rücken die Ereigniſſe, die bisher lokale Bedeutung hatten, in das Gebiet der internationalen Politik. Denn niemals bisher hat es England geduldet, daß ſeine Konſulate in vorgeſchobenen Poſten, die als unantaſtbares Hei⸗ ligtum zu gelten haben, angegriffen werden. Hinter jedem Konſulat ſteht die Macht und das Preſtige des britiſchen Reiches, und ſo wird es auch diesmal ſein. England plant, wie es heißt, die drei großen Städte Kaſchgar, Dſcharkand und Chotan zu einem unabhängigen mohamedaniſchen Für⸗ ſtentum unter einem indiſchen Prinzen zu ver⸗ einen. Das aber kann nur mit Hilfe von engliſchen Truppen geſchehen, die in Kaſchgar verſtärkt werden müßten. Wie aber werden ſich Rußkand und Ja⸗ pan zu dieſen Plänen ſtellen? In Tokio hat ſich vor einiger Zeit ein panaſiatiſch⸗iſlamitiſches Komitee gebildet, als deſſen Sendbote der Großſohn des Sul⸗ tans Abdul⸗Hamid, Prinz Kerim⸗Beg, kürzlich nach Turkeſtan abgereiſt iſt. Er iſt der K andid'at Ja⸗ 2. Seite /Nummer 155 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. April 1934 vans auf den turkeſtaniſchen Thron, und perſiſche Zeitungen haben bereits Berichte über die keiten gebracht, die die Thronbeſteigung begleiten ſollen. Dagegen bringt die engliſche Preſſe Indiens alarmierende Nachrichten über den Bau einer Chauſſee und Autoſtraße durch Oſtturkeſtan über das Pamirgebiet nach der indiſchen Grenze, den die Bol⸗ ſchewiken in Angriff genommen und bereits bis Kala⸗Bar⸗Pandſch durchgeführt haben. Japaniſche Offisiere, teils als Handelsagenten maskiert, ſollen Aber die Mongolei in Oſtturkeſtan eintreffen, und nicht zu Unrecht ſieht man in den Ereigniſſen in Oſtturkeſtan eine neue Bedrohung der Sowjet⸗ macht. Die gefährdete Lage im Fernen Oſten, die die ganze Aufmerkſamkeit Moskaus erfordert, macht es den Sowiets unmöglich, ihre Energien vorzugs⸗ weiſe auf Oſtturkeſtan zu richten und den japani⸗ ſchen Einfluß aus den Gebieten öſtlich vom Kaſpi⸗ meer zu verdrängen. Rund um das rote Rußland ſcheint ſich unter japaniſcher Regie ein Ring zu bil⸗ den, in den womöglich auch Perſien und Afghaniſtan hineingezogen werden ſollen. Schon lange ſind japa⸗ niſche Agenten in Teheran und Kabul erfolgreich tätig, den ruſſiſchen Abſatzmarkt zu verſtopfen und den Sowjeteinfluß zu durchkreuzen. Mit Afghani⸗ ſtan hat Tokio kürzlich regelrechte diplomatiſche Be⸗ ziehungen aufgenommen und Geſandtſchaften errich⸗ tet. Die Zeitung der oſtturkeſtaniſchen Mohameda⸗ ner,„Diumhuriet“, verkündete bereits vor einigen n den unausbleiblichen Sieg der grünen Fahne des Propheten und entſandte Grüße der Türket, Perſiens und Afghaniſtans. Oſtturkeſtan iſt ein internationales Problem geworden. Sein Schickſal iſt für China, das dort keine ſouveräne Autorität mehr beſitzt, be⸗ langlos. Die Urſachen aber der inneren Wirren können zu großen Wirkungen führen, da dort die — 2 von Weltmächten einander zuwider⸗ aufen. * Reichsminiſter Röhm in Raguſa Meldung des DNB. — Belgrad, 4. April. Reichsminiſter Stabschef Röhm iſt am Mittwoch nachmittag mit einem italieniſchen Waſſerflugzeug von Brioni in Dubrovnik(Raguſa) eingetroffen. Er wurde von den Spitzen der militäriſchen und der zivilen Behörden ſowie vom Landesvertrauensmann der NSDApP, Neuhauſen, herzlich begrüßt. Ob⸗ wohl die Ankunftszeit nicht bekanntgegeben worden war, hatten ſich Tauſende im Haſen eingefunden. Sie warteten gedͤuldig ſtundenlang, um den Stabs⸗ chef bei ſeiner Ankunft ſtürmiſch begrüßen zu kön⸗ nen. Röhm, der im Hotel„Imperial“ Wohnung genommen hat, bleibt eine Woche in Dubrovnik. Die Preſſe beſchäftigt ſich ſchon ſeit Tagen mit der Ankunft Röhms, der in Südſlawien beſon⸗ ders volkstümlich iſt. Röhm Ehrenführer des Kyffhäuſer bundes — Berlin, 5. April. Reichsminiſter Stabschef Röhm hat die Ehrenführerſchaft des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ übernommen. Stabschef Röhm hat damit die beſondere Verbunden⸗ heit der Oberſten SA⸗Führung mit der größten Or⸗ ganiſation der Frontſoldaten ſichtbar zum Ausdruck gebracht. Der Reichsführer der Techniſchen Nothilſe zurückgetreten — Berlin, 4. April. Der Reichsführer der Tech⸗ niſchen Nothilfe, Otto Lummitzſch, iſt im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsminiſterium des Innern von ſeinem Poſten zurückgetreten. Der Reichsminiſter des Innern hat ihm ſeinen Dank und ſeine Aner⸗ kennung für die durch die Gründung und langjäh⸗ rige Leitung der Techniſchen Nothilſe dem deutſchen Bolk geleiſteten wertvollen Dienſte ausgeſprochen. Mit der kommiſſariſchen Führung der Techniſchen Nothirfe iſt der Stellvertreter des Reichsführers der Techniſchen Nothilfe, Hampe, beauftragt worden. Das„Uebermaß an Friedensliebe“ Rede Litwinows bei Verlängerung der Nichtangriffspakte mit den Randſtaaten Meldung des DNB. — Moskau, 4. April. Amtlich wird mitgeteilt, daß am Mittwoch im Konferenzſaal des Außenkommiſſariats die feierliche Unterzeichnung der Protokolle über die Verlänge⸗ rung der Nichtangriffs⸗ und Schlich⸗ tungspakte zwiſchen dem Rätebund einerſeits und Eſtland, Lettland und Litanen anderer⸗ ſeits ſtattſand. Nach der Unterzeichnung des Protokolls, das die Verlängerung bis zum Jahre 1945 vorſieht, rich⸗ tete der Außenkommiſſar eine Anſprache an die Geſandten der Randſtaaten, in der er u. a. darauf hinwies, daß die Pakte erſt in 1 Jahren ablaufen. „Der vor der Fälligkeit eingelöſte Wechſel zeugt vom guten Willen und von einem Uebermaß an Friedensliebe bei den Regierungen. Wir hat⸗ ten den Gedanken, unbefriſtete Pakte vorzuſchlagen. Die Friſtloſigkeit iſt jedoch abſtrakt, und wir fürch⸗ teten, daß eine ſolche Anregung nur deklarativ wir⸗ ken könnte, während wir konkrete Daten haben woll⸗ ten. In jedem Falle muß die Welt ſehen, daß unſere Anregung nicht hervorgeruſen wurde von zufälliger Konjunktur, ſondern daß ſie der Ausdruck unſerer Friedenspolitik iſt.“ Litwin ow ging dann auf die politiſche Lage in Europa ein und erklärte:„Durch den Streit zwiſchen benachbarten Ländern als Ergebnis des Ueber⸗ ganges von Gebietsteilen eines Staates zum ande⸗ ren und infolge der Unzufriedenheit mit beſtehen⸗ den Verträgen ſei in Europa Unruhe entſtanden. Der Räteſtaat kennt ſolche Streitigkeiten nicht. Er hat eine Reviſion der beſtehenden Verträge nie verlangt und beabſichtigt es auch nicht zu tun. Der Räte⸗ ſtaat, dem Chauvinismus, Nationalismus und Raſ⸗ ſen⸗ und nationale Vorurteile fremd ſind, ſieht ſeine Aufgabe nicht in Eroberung und Expanſion und die Ehre ſeines Volkes nicht in der Erziehung in militariſtiſchem Geiſt und Blutdurſt, ſondern im Ideal des Aufbaues einer ſozialiſtiſchen Geſellſchaft. Der Rätebund hat bei Aufrufen zur Feſtigung und Beibehaltung des Friedens ſtets mit Ja geantwor⸗ let. Die an der Unterzeichnung des heutigen Proto⸗ kolls beteiligten Staaten geben die Gewähr auch für die Zukunft, daß ſie zuſammen mit dem Rätebund und im Einklang mit ihm bei derartigen internatio⸗ nalen Befriedungsaktionen ſtets bereit ſein werden, mit Ja zu antworten.“ Dem Außenminiſter antwortete der litaui⸗ ſche Geſandte Baltruſchaitis. Er unter⸗ ſtrich die Rolle des Außenkommiſſars bei den Be⸗ ſtrebungen zur Aufrechterhaltung des internationa⸗ len Friedens und hob die Bereitwilligkeit der balti⸗ ſchen Staaten hervor, ihrerſeits am Werk des Frie⸗ dens mitzuarbeiten. Vor polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen? — Riga, 4. April. Wie die Blätter übereinſtim⸗ mend aus Kowno melden, ſollen demnächſt offi⸗ zielle polniſch⸗litauiſche Verhandlungen ſtattfinden. Es verlaute in Kowno, daß der Auſſchub der Aus⸗ landsreiſe Pilſudſkis nicht nur*“ dem bevorſtehen⸗ den Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters Barthon in Polen, ſondern auch mit dem Beginn dieſer Ver⸗ handlungen zuſammenhängt. eeeeeeer, Weitergeltung von Tariſverträgen nach dem 1. Mai 1034 Meldung des DNB. — Berlin, 4. April. Der Reichsarbeitsminiſter hat über die Weiter⸗ geltung von Tarifverträgen nach dem 1. Mai 1934 unter dem 28. März 1934 eine bedeutſame Anord⸗ nung erlaſſen. Hiernach gelten die am 30. April 1934 noch laufenden Tarifverträge als Tariſordnungen ſolange unverändert weiter, bis der Treuhänder der Arbeit ihren Ablauf anordnet oder ſie abändert. Der Reichsarbeitsminiſter kann auch ſelbſt den Ablauf beſtimmen. Die als Tarifordnun⸗ gen verlängerten Tarifverträge gelten, wenn ſie für allgemeinverbindlich erklärt waren, im Umfange der bisherigen Allgemeinverbindlichkeit, im übrigen nur für die am 30. April 1934 tarifgebundenen Betriebe. Die angeordnete Weitergeltung von Tarifverträ⸗ gen als Tarifordnungen iſt im allgemeinen zwar un⸗ befriſtet; ſie iſt jedoch nur für eine gewiſſe Ueber⸗ gangszeit in Ausſicht genommen, innerhalb deren die Treuhänder der Arbeit die erforderliche Umſtellung vorzunehmen haben. Die Weitergeltung von Werk⸗ (Firmen⸗)tarifverträgen erſetzt werden. Die Anordnung vom 28. März 1934 gilt für pri⸗ vate wie für öffentliche Betriebe. Zur Wahl der Vertrauensmänner in den Betrieben Meldung des DNB. — Berlin, 5. April. Reichsarbeitsminiſter und Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter geben bekannt: Es liegen Mitteilungen vor, wonach in verſchie⸗ denen Teilen des Reichs trotz der klaren Anwei⸗ ſungen der Reichsregierung von betriebsfrem⸗ den Kreiſen verſucht wird, in die Wahl der Vertrauensräte einzugreifen, die als Tarifordnungen iſt von vornherein bis zum 30. Juni 1934 befriſtet, da dieſe bis ſpäteſtens dahin durch Betriebsordnungen Wahlliſten aufzuſtellen, zu ändern oder Vorſchriften über Zeitpunkt und Formen der Wahlen zu erlaſſen. Derartige Verſuche ſind unzuläſſig und ſtehen in ſcharfem Widerſpruch zu Geiſt und Inhalt des Ge⸗ ſetzes zur Oroͤnung der nationalen Arbeit. Dieſes Geſetz, das auf der Grundlage der Zuſammen⸗ gehörigkeitaller Betriebsangehörigen beruht, geht davon aus, daß ſoweit wie möglich die Beziehungen des Führers eines Betriebes und ſeiner Gefolgſchaft im Betriebe ſelbſt ge⸗ regelt werden müſſen. Das Geſetz will alſo ge⸗ rade Einmiſchungen betriebsfremder Elemente, wie ſie früher von Gewerkſchaften vorgenommen worden ſind, ausſchließen und die Selbſtverantwort⸗ lichkeit der im Betriebe tätigen Men⸗ ſchen ſtärken. Es beſtimmt daher, daß ledig⸗ lich der Führer des Betriebes im Einvernehmen mit dem Betriebszellenobmann des Betriebs die Wahl⸗ liſten der Vertrauensmänner aufſtellt und die Wahl durchführt. Wo dieſe Einigung nicht möglich iſt oder wo die Wahl zu keinem poſitiven Ergebnis führt, kann allein der Treuhänder der Arbeit die notwen⸗ digen Anordnungen treffen. An dieſem Grundſatz muß unbedingt ſeſtgehalten werden. Wer gegen den vom Geſetzgeber gewünſch⸗ ten Grundſatz verſtößt, läuft Gefahr, zur Rechen⸗ ſchaft gezogen zu werden, ganz abgeſehen davon, daß geſetzwidrige Eingreiffe in die Wahlen der Ver⸗ trauensmänner die Ungültigkeit der Wahlen nach ſich ziehen können. Selbſtmord des kubaniſchen Juſtizminiſters — Havanna(Kuba), 4. April. Der Juſtiz⸗ miniſter Roberto Mendez Penate erſchoß ſich in ſei⸗ nem Privatbüro. Schwerverletzt wurde er ins Kran⸗ kenhaus gebracht, wo er in Anweſenheit des Präſi⸗ denten Mendieta und verſchiedener Kabinettsmitglie⸗ der verſtarb. Man nimmt an, daß der Grund des Selbſtmordes ein Nervenzuſammenbruch inſolge Ueberarbeitung iſt. Reuregelung der Schutzhaſt in Württemberg Siuttgart, 5. April. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Nachdem die Befriedung in Württemberg in weit⸗ gehendem Maße vorangeſchritten iſt, hat ſich das württembergiſche Innenminiſterium veranlaßt ge⸗ ſehen, die Schutzhaft einer Neuregelung zu unter⸗ ziehen. Nach den ſeit 1. April 1934 geltenden neuen Beſtim⸗ mungen kann Schutzhaft nur auf Grund eines ſchriftlichen Haftbefehls des In⸗ nenminiſteriums(Hauptberichterſtatter Präſi⸗ dent Dr. Mattheiß) verhängt und vollſtreckt werden. Anträge auf Erlaß eines ſolchen ſchriftlichen Haftbe⸗ fehls kann nur das Politiſche Landespolizeiamt, ein⸗ ſchließlich ſeiner Außenſtellen, beim Innenminiſte⸗ rium einreichen. Alle übrigen Polizeibehörden wir⸗ ken bei Schutzhaftangelegenheiten nicht mehr mit. Weiterhin iſt eine Art Haftprüfungsverfah⸗ ren eingerichtet worden, das verhindern ſoll, daß der einzelne Schutzhäftling ohne Not oder über Gebühr ſeiner Freiheit beraubt wird. ————— Emerierter Geiſtlicher wegen Verbreitung von Greuelmärchen zu Gefängnis verurteilt — Köln, 4. April. Das Kölner Sondergericht ver⸗ urteilte am Mittwoch den im Ruheſtand lebenden 64 Jahre alten Pfarrer Leonhard Janſen aus Aachen wegen Verbreitung von Greuelmärchen zu ſechs Monaten Gefängnis und beſchloß ſeine Ueber⸗ weiſung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Der Ver⸗ urteilte hatte am 4. Dezember v. J. auf einer Eiſen⸗ bahnfahrt einem mit im Abteil ſitzenden Kaufmann alle möglichen Greuelmärchen erzählt. In der Ver⸗ handlung konnte der Geiſtliche einwandfrei über⸗ führt werden; an ſeinen Behauptungen war auch nicht ein einziges wahres Wort. Da der ärztliche Sachverſtändige den Angeklagten als vermin⸗ dert geiſtig zurechnungsfähig bezeichnete, wurde auf Ueberweiſung in eine Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt erkannt, damit der Angeklagte nicht noch wei⸗ teres Unheil mit ſeinen Schwätzereien anrichten könne. Bergſteigertod Paris, 5. April.(Funkmeldung der NMZ). Der deutſche Ingenieur Rudolf Dorn von den Zeppe⸗ linwerken in Friedrichshafen erlitt bei dem Verſuch zur Beſteigung des Montblane einen Schwächean⸗ fall und ſtarb kurze Zeit darnach in der Schutzhütte. Beim Spiel mit einem Blindgänger verunglückt — Paris, 5. April. In Lille hatten öͤͤrei Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren beim Spielen auf dem Felde einen aus dem Krieg ſtammenden Blindgänger gefunden. Sie zündeten ein Holzfeuer an und warfen das Geſchoß hinein, das bald darauf zerknallte. Das älteſte der Kinder wurde auf der Stelle getötet. Die beiden anderen trugen ſchwere Verletzungen davon. Sie wurden in faſt hoffnungs⸗ loſem Zuſtande in ein Krankenhaus überführt. Henderſon reiſt am Freitag nach Genf — London, 4. April. Der Präſident der Ab⸗ rüſtungskonferenz, Arthur Henderſon, hatte am Mittwoch eine Beſprechung mit Aghnides, dem Direktor der Abrüſtungsabteilung des Völkerbundes und Sekretär der Abrüſtungskonferenz, der am Dienstag abend in London eingetroffen iſt. Die Be⸗ ſprechung drehte ſich um die Vorbereitungen für die Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz am 10. April. Am Freitag wird Henderſon in Begleitung von Aghnides von London nach Genf abfahren. Wie verlautet, wird er ſeine Reiſe in Paris unter⸗ brechen, wo am Samstag vormittag eine Zuſam⸗ menkunft zwiſchen ihm und dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Barthou ſtattfinden ſoll. SSS————————————————————cBcBcBc——————————————————————————————————..————————— Mit welchem Künſtler wollen Sie muſizieren? Neue Pläne der Schallplatteninduſtrie. Die Wiederbelebung der Hausmuſikpflege iſt eine der wichtigſten Aufgaben des heutigen Muſik⸗ lebens. Ein neuer Gedanke des Rundfunks war das „Muſizieren mit unſichtbaren Part⸗ nern“. Bekanntlich wurde am Mikrophon nur eine Stimme aus einem Tonſtück vorgetragen, und es blieb zu Hauſe dem Muſikfreund überlaſſen, zu der aus dem Lautſprecher ertönenden Muſik die geeignete Melodie⸗ oder Begleitſtimme am Hausinſtrument hinzuzufügen. Jetzt hat die Schallplatteninduſtrie dieſen Gedan⸗ ken aufgegriffen und plant ihrerſeits, Schallplat⸗ ten auf den Markt zu bringen, die nur eine Stimme enthalten. Und der Muſikfreund ſetzt ſich zu Hauſe an ſein Klavier oder nimmt ſeine Geige zur Hand, um die fehlende Stimme zu ergänzen. Ein Erſatzmittel füür das lebendige Muſizieren mehrerer Partner? Gewiß— aber doch von unverkennbarem Wert für die Landbevölkerung, für abgelegene Orte, in denen ſich keine geigneten Spielpartner finden laſſen und in denen ohne dieſe Hilfe mancher Freund der Hausmuſik nicht imſtande wäre, ſeiner Liebhaberet nachzugehen. Der Gedanke iſt nicht neu. Ich habe in einem Auf⸗ ſat„Rund um die Schallplatte“ vor etwa zwei Jah⸗ ren bereits die gleiche Anregung gegeben. Eine Ver⸗ wirklichung iſt ſelbſtverſtändlich von dem Fortſchritt der Technik abhängig, die abſolut einwandfrei arbei⸗ tende Schallplattenapparate herzuſtellen vermag. Die geringſte Ungleichmäßigkeit beim Ablauf der Platte erzeugt Tonſchwankungen, die eine Verbindung von 6 mechaniſcher und lebendiger Muſik natürlich unmög⸗ lich machen. Iſt aber dieſer techniſche Mangel erſt einmal endͤ⸗ gültig behoben, ſo ſteht der Muſikfreund vor neuarti⸗ gen Aufgaben von ganz unabſehbarer Tragweite. Er Llenn ſich die größten Künſtler der Welt in ſein Heim holen und mit ihnen muſizieren. Er kann ſich als Klavierbegleiter der Maria Ivogün produzieren, er kann mit Heinrich Schlusnus ein Duett ſingen, kann ein Violinkonzert mit Orcheſter ſpielen oder andere Werke, die er bisher nur vom Klavier her kennt, er kann als Kammermuſiker nach Wunſch im Klingler⸗ Quartett oder Buſch⸗Quartett einſpringen— je nach der aufgelegten Platte. Und mögen auch mancherlei Bedenken künſtleriſcher Art gegen dieſes Unterneh⸗ men ſprechen— auf jeden Fall iſt es erfreulich feſtzu⸗ ſtellen, mit welchem Eifer man allerſeits bemüht iſt, die Paſſivität des Hörens in eine Aktivität umzu⸗ wandeln. Mit der richtigen Löſung dieſes Problems ſteht und fällt unſer geſamtes Muſikleben. Dr. Fritz Stege. Hanſi Nieſe 7 Die bekannte Schauſpielerin Hanſi Nieſe er⸗ litt in Wien bei einer Aufführung im Konzerthaus⸗ ſaal einen Schlaganfall und ſtarb auf dem Transport ins Spital. Hanſi Nieſe war nicht nur eine der berühmteſten Wiener Schauſpielerinnen, ſondern auch im Deutſchen Reich, beſonders in Ber⸗ lin, durch Gaſtſpiele bekannt. Die Künſtlerin ſtand im 59. Lebensjahr. Ihr Gatte, der bekannte Wiener Schauſpieldirektor Joſeph Jarno, ging ihr vor eini⸗ gen Jahren im Tod voraus * Hanſi Nieſe ſchien zunächſt als ihr eigentliches Rollenfach das der Naiv⸗Sentimentalen des Volks⸗ ſtückes gefunden zu haben. Bald aber erwies ſich, daß ſie daneben nicht nur eine Soubrette von Rang war, ſondern, daß ihr eine beſondere charakterkomiſche Begabung innewohnte. Dieſe Seiten ihres Talents entfalteten ſich erſt, als ſie(ſeit 1900) am Theater in der Joſefſtadt ſpielte, unter Joſef Jarno, den ſie dann heiratete. Die größte Ueberraſchung bereitete die Nieſe ihren Bewun⸗ derern, als ſie ſich im ernſten Rollenfach verſuchte. Ihre„Roſe Bernd“ war erſchütternd; ſie ſpielte in den„Ratten“ von Gerhart Hauptmann, im„Biber⸗ pelz“, ͤie Mutter Wulffen in„Fuhrmann Henſchel“ die Hanna Schäl, die Lona Heſſel in„Stützen der Ge⸗ ſellſchaft“, die Frau. in Schönherrs„Weibsteufel“, als ob ſie von vornherein auf dieſes Rollenfach eingeſtellt geweſen wäre. Daneben und nachher trat ſie häufig in ſogenannten Nieſe⸗Stücken auf, die für ſie geſchrie⸗ ben wurden, und in denen ſie Gelegenheit hatte, ihre vielſeitige Begabung, ihr berühmtes Weinen und Ke 83 323 Lathen und ihren bekannt treuherzigen Ton zur Gel⸗ tung zu bringen. In den letzten Jahren ſah man Hanſi Nieſe auch im Film als vorbildliche Vertreterin charakterkomiſcher Rollen. Schiller⸗Feſiſpiele in Eſſen. In dieſem Jahre wird in Deutſchland Schillers 175. Geburtstag ge⸗ feiert. Wie verſchiedene andere Städte, hat ſich jetzt auch Eſſen entſchloſſen, zu Beginn der neuen Spielzeit einige große Feſtſpiele mit Schillers beſten Werken zu veranſtalten. Ein Bankontrakt Lionardo da Vincis auf⸗ gefunden. In einer wiſſenſchaftlichen Bibliothek in Como iſt ein vergilbtes Dokument aufgefunden wor⸗ den, das ſich auf die Tätigkeit Lionardo da Vincis als Baukünſtler bezieht und von beſonderem wiſſenſchaftlichen Wert iſt, weil gerade die Rolle der Architektonik in Lionardos Lebenswerk noch in manchem der Aufklärung bedarf. Das Schriftſtück iſt vom 28. März 1490 datiert und be⸗ zieht ſich auf eine Steinlieferung für einen Pavil⸗ lon, den„Maeſtro Lionardo, Maler und Bau⸗ meiſter“, in Mailand zu errichten hatte. Sachverſtän⸗ dige ſind der Anſicht, daß ſich der Vertrag auf die Arbeiten in der Burg der Sſorza beziehe. Der Kon⸗ trakt trägt übrigens nicht Lionardos eigenhändige Uuterſchrift. Lionardo war bekanntlich Linkshänder, während die Signatur zwelfellos mit der rechten Hand geſchrieben iſt. Lionardo pflegte viele Doku⸗ mente von anderen für ſich unterzeichnen zu laſſen. Auch dieſer Baukontrakt iſt offenbar in ſeinem Auf⸗ trag unterſchrieben worden. de Eine unbekannte Beethoven⸗Anekdote. Aus einer neuentdeckten Familienchronik der Beethoven⸗ Zeit gibt Magda von Hattingberg in der „Deutſchen Zeitung“ unter anderem folgende Epi⸗ ſode zum Beſten: Beethoven verkehrte in Heiligen⸗ ſtadt bei der Witwe eines Mechanikers Georg Schu⸗ ſter. Eines Tages ſtürmte Beethoven herein:„Schu⸗ ſterin, ich muß Ihnen was Schönes vorſpielen!“ Der Ueberrock wird achtlos abgeworſen und rutſcht u iter den Flügel. Während der Klavierfautaſien holt der kleine Sohn der Witwe den Ueberrock hervor, nimmt eine Bürſte und beginnt das Kleidungsſtück zu rei⸗ nigen. Eine Weile läßt ſich das Beethoven gefallen. Dann ſpringt er wutentbrannt auf, haut dem Jun⸗ Emannel Geibel ſtarb vox 50 Jahren am 6. April 1884 in ſeiner Geburtsſtadt Lübeck. Geibel war ein politiſcher Dichter, ein begeiſterter Vorkämpſer des groß⸗ deutſchen Gedankens. Seine eigentliche Bedentung wurzelt in ſeiner tiefempfundenen volkstümlichen Lyrik; ſtarkes Formtalent zeigte Geibel auch als Ueberſetzer. PCPCCCCCP——— gen eine Ohrſeige und ruft:„Dummer Lausbub, wenn du wenigſtens im Takte bürſten tätſt!“ Als alter Mann erzählte dieſer„Lausbub“ noch ſtolz ſeinen Enkeln, wie er als„einer der wenigen Glücklichen“ von Beethoven eine„Watſchen“ ge⸗ kriegt hatte. ———— „½Das Bild“, Monatsſchrift für das Deutſche Kunſt⸗ ſchaffen in Vergangenheit und Gegenwart. Heraus⸗ gegeben von der Hochſchule für bildende Künſte, Karls⸗ ruhe i. B. Verlag C. F. Müller, Kartsruhe, Fahrgang 1934, Heft 3. Das Heft gilt der Landſchaft am Rhein, etwa zwiſchen Karlsruhe und Mainz, die Goethe zur oberrheiniſchen zöhlte, heute aber als mittelrheiniſche be⸗ zeichnet wird. 0 — 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 155 Forderungen an das Winterhilfswerk des Deut⸗ ſchen Volkes 1933/34, Kreisgeſchäftsſtelle Mannheim, I. 4, 15, ſind bis zum 13. April dortſelbſt geltend zu machen, anſonſt ihnen nicht mehr ſtattgegeben wird. Die Kreisführung des„WoHW.“ Was iſt der Reichsluftſchutzbund? Der Reichsluftſchutzbund, eine nationale Organi⸗ ſation, nicht zu verwechſeln mit dem Deutſchen Luft⸗ ſportverband, iſt am 29. April 1933 gegründet wor⸗ den. Das Verſailler Diktat hat uns das Recht der aktiven Abwehr gegen Gewaltanwendungen aus der Luft genommen. Es ließ uns wenigſtens die Mög⸗ lichkeit, Schutzvorkehrungen organiſatoriſcher und techniſcher Art gegen die Gefahr aus der Luft zu ſchaffen. Wir können und müſſen alſo das organi⸗ ſieren, was zum Schutz unſerer Zivilbevölkerung möglich und notwendig erſcheint. Die Maßnahmen, die hierzu Staat und Behörden zu treffen haben, können nur volle Wirkſamkeit haben, wenn die Selbſthilfe der Bevölkerung ergän⸗ zend eingreift. Aufgabe des Reichsluftſchutz⸗ bundes iſt es nun, das deutſche Volk von der lebenswichtigen Frage des Luftſchutzes zu überzeu⸗ gen, die Selbſthilfe der Bevölkerung zu organiſieren, die Bevölkerung über die Luftgefahr und die Mittel gur Abwehr aufzuklären. Zur Durchführung dieſer ungeheuren Aufklä⸗ rungsarbeit, die hier zu leiſten iſt, bedarf es einer Gliederung der Organiſation des Reichsluftſchutz⸗ bundes. Dieſe Gliederung ſoll für jedermann eine klare, überſichtliche Einteilung ſchaffen. Die unterſte Stufe des Geſamtaufbaues iſt das Haus, an deſſen Spitze der Luftſchutzhauswart ſteht. Ihm ob⸗ liegt die Durchführung aller für den Schutz des Hau⸗ ſes und ſeiner Bewohner erforderlichen Maßnah⸗ men. Mehrere Häuſer und Straßenzüge bilden einen Block. Eine größere Anzahl Blocks werden zu 4 * 0 einer Untergruppe vereinigt. Die Untergrup⸗ pen ſelbſt bilden eine Reviergruppe und um⸗ ſchließen größere Stadtbezirke oder Vororte. Die nächſthöhere Stufe iſt die Ortsgruppe, womit die untere Organiſation geſchloſſen iſt. Dieſe Unter⸗ teilung ſoll eine Grundlage bilden für den Ausbau der Selbſtſchutz⸗„Maßnahmen. Es iſt nationale Pflicht des einzelnen, die Beſtrebungen des Bundes zu unterſtützen, indem ſich jeder Volksgenoſſe zur Mit⸗ arbeit zur Verſügung ſtellt und als Mitglied dem Reichsluftſchutzbund beitritt. Feuer auf dem Waſſer Der Rhein bot am Mittwoch nachmittag auf der Höhe des Strandbades einen ſeltſamen Anblick. Mit⸗ ten im Strom ſchwamm ein dunkles Etwas, das rauchte. Die Strandbadgäſte, die durch Zurufe aus ihrer Ruhe aufgeſcheucht wurben, rieten hin und her, was es nur ſein konnte. Es wurden Scherze gemacht, wie ſie ſtrandbadüblich ſind, aber ſehr bald zeigte ſich die Natur der ſeltſamen Begebenheit. In einem Nachen ſaßen zwei Perſonen, die Bündel Heu über Bord warfen und in gemeſſener Entfer⸗ nung ſich davon hielten, nachdem ſie zuvor das Bündel angezündet hatten. Eine rote Flamme erhob ſich über dem Waſſerſpiegel. Als der obere trockene Teil des Heues oder Strohs verbrannt war, ſchwelte die Maſſe noch kurze Zeit weiter, bis ſie bald darauf in den Fluten verſank. Das Schauſpiel wiederholte ſich mehrere Male. Das Strandbad iſt in dieſer Nachoſterwoche jeden Tag in Betrieb. Es iſt zwar keine Auſſicht da, aber die Liebhaber von Sonne und Waſſer halten ſich jetzt bereits bis zum Abend hier auf. Bevorzugt ſind die Plätze an der Sonne, in dieſem Falle die geſchützten Liegeplätze unter den Verkaufsſtänden. Der er ſte Schutzmann hat am Mittwoch dem Strandbad ſeinen Beſuch abgeſtattet. Er fand keinen Grund zum Einſchreiten. Wohl aber bewirkte ſein Erſcheinen, daß die Wettfahrten der Jüngſten auf dem Beton⸗ ſtreifen ſolange eingeſtellt wurden, als der blinkende Helm in Sicht war. Es ſind jetzt wunderbare Tage am Mannheimer Strand. Wenn man die kalte Oſt⸗ luft aufnimmt, glaubt man nicht, wie warm und ſonnig draußen am Rhein die geſchützten Plätze ſind. Es herrſcht noch eine idylliſche Ruhe, aber es kommen Tag für Tag mehr Gäſte. Es ſind diejenigen, die für die nötige braune Grundierung ihrer Haut Sorge tragen oder Leute, die Zeit haben, in die Sonne zu blinzeln und dem Fließen des Waſſers den Fluß ihrer Gedanken anzuvertrauen. Ab und zu ſtreicht ein kühler Wind über die blaſſe Winterhaut, aber die Genießer empfinden nit Wonne das Ver⸗ gnügen, nach den dunklen und kalten Wintermonaten Seele und Körper wieder Luft und Sonne ausſetzen zu können. Mit dem Waſſer hat es noch keine Eile. Das genießt man vorerſt noch von ferne. —th. un Der Gewerbeverein Neckarau hatte am Don⸗ nerstag in ſeinem Stammlokal„Adler“ die letzte Vereinsverſammlung, die ſich nochmals eines ſehr guten Beſuches erfreuen durfte, wie man es von den Neckarauer Handwerkern ſchon immer gewohnt war. Einziger Gegenſtand der Tagesord⸗ nung war die durch das Geſetz über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 29. November 1933 bedingte Auflöſung der Gewerbever⸗ eine, da das Handwerk ſeine Belange bei den Pflichtinnungen im Führerprinzip finden wird. Nach einführenden Worten erklärte der Vereinsführer, Spenglermeiſter Valentin Fuchs, den Gewerbe⸗ verein Neckarau, der ſeit 1898 mit vielen Erfolgen ſeine Schuldigkeit getan und im Sinne deutſcher Männer gearbeitet hat, für aufgelöſt. Das Barver⸗ mögen wird mit über 1500 Mark für das Handwerk Heiratsluſt und Geburtenrückgang 1933 Mannheims Tiefſtand: 12 Geburten auf 1000 Einwohner Wie wir der Jahresüberſicht des Staitſti⸗ ſchen Amts der Stadt Mannheim entnehmen, hat im Jahre 1933 die Heiratsziffer durch die Ehe⸗ ſtandsdarlehen einen mäch tigen Auftrieb er⸗ halten. Seit dem Jahre 1929 war ſie ununterbrochen zurückgegangen. Im Jahre 1932 kamen nur noch 8,3 Eheſchließungen auf tauſend Einwohner. Im Berichtsjahr wurde mit einem Ruck der hohe Stand von 1929 beinahe wieder erreicht: 10,5 je Tauſend gegenüber 10,8 vor vier Jahren. Bedeutend höhere Ziffern brachten insbeſondere ſämtliche Monate vom Auguſt ab. Der Dezember hat mit 18,6 je Tauſend ſogar die zweithöchſte Ziffer aller Dezembermonate ſeit Beginn dieſes Jahrhunderts aufzuweiſen. Nur im Dezember 1920 war die Eheſchließungsziffer mit 18,7 je Tauſend um ein geringes höher. Die abſo⸗ lute Zahl der Eheſchließungen erhöhte ſich gegen das Vorjahr von 2295 auf 2902, alſo um 607 oder um 26,4 v. H. Auch bezüglich des Alters der Eheſchließenden ſind gegen 1932 einige Aenderungen eingetreten. Bei den Männern ſind die Anteilsziffern der 26⸗ bis 30⸗ jährigen ſowie der über 50 Jahre alten etwas ge⸗ ſtiegen. Für die Frauen gilt das gleiche. Außer⸗ dem haben die noch nicht 18 Jahre alten häufiger ge⸗ heiratet. Die Berechnung der Prozentzahlen hinſicht⸗ lich des bisherigen Familienſtands der Ehegatten er⸗ gibt folgendes Bild: Ledige: 87,8(gegen 86,3 i..) Männer, 92,9(92,5) Frauen, Verwitwete: 5,8(7,2) Männer, 2,4(2,8) Frauen, Geſchiedene: 6,4(6,5) Män⸗ ner 4,7(4,7) Frauen. Der Anteil der konfeſſionellen Miſchehen mit 42,4 v. H. hat ſich nur unweſentlich geändert. Von hundert evangeliſchen Männern haben 62, von hundert katholiſchen 57,7 innerhalb ihrer Konfeſſion geheiratet, von hundert evangeliſchen Frauen dagegen 60,5, von hundert katholiſchen 55,4. Der Stand der Geburten Mit der Zahl der Lebendgeborenen ging es noch⸗ mals abwärts. Indeſſen hat ſich das Tempo ver⸗ langſamt, denn von 1931 auf 1932 hat der Rückgang 404, von 1932 auf 1933 aber nur noch 66 betragen. Mit 12 Geburten auf tauſend Einwohner iſt im Be⸗ richtsjahr die Geburtenziffer auf einem Tiefſtand angelangt, wie er ſeit 1898 noch nie feſtgeſtellt wor⸗ den war. Um die Jahrhundertwende entfielen auf tauſend Einwohner noch über 40 Geburten. Die Un⸗ ehelichenquote iſt im Berichtsjahr gegen das Vor⸗ jahr anfehnlich zurückgegangen, bei den Lebendgebo⸗ renen von 17 v. H. auf 14,3 v.., bei den Totgebore⸗ nen von 20,5 auf 13,8 v.., bei den Geborenen über⸗ haupt von 17,1 auf 14,3 v. H. Die Ausgliederung der ehelich Lebendgeborenen nach der Ordnungszahl der Geburt ergab nachſtehende Prozentanteile: Erſte Geburt 43,7(gegen 40,5 i..), zweite Geburt 27,3 (27,), öritte 12,5(13,5), vierte 7,1(7,8), fünfte bis ſiebente.1(7,0), achte und weitere 2,3(2,9). Die Geſamtzahl der Sterbefälle hat ſich von 2432 auf 2510 erhöht Damit ſtieg die Sterbeziffer von 8,4 je Tauſend im Jahre 1932 auf 8,7 je Tauſend im Berichtsjahr. Trotz der Steigerung kann dieſe Ziffer als recht niedrig be⸗ zeichnet werden. Sie belief ſich z. B. im Jahre 1903 auf 21,3, im Jahre 1913 auf 12,9 und im Jahre 1923 auf 10,6 je Tauſend. Nach Ausſcheidung der geſtor⸗ benen Kinder bis zu 5 Jahren erhält man für die letzten drei Jahre folgende Verteilung der Sterbefälle auf die wichtigeren Todesurſachen: Alterſchwäche 1933: 69, 1932: 48, 1931: 58, Tuberkuloſe aller Art 150, 174 und 190, Lungenentzündung und Grippe 187, 113 und 136, Krantheiten der Atmungsorgane 92, 74 und 100, Krankheiten der Kreislauforgane 521, 469 und 463, Gehirnſchlag 106, 138 und 156, Krankheiten der Verdauungsorgane ausſchließlich Darmkatarry 155, 153 und 159, Krankheiten der Harn⸗ und Ge⸗ ſchlechtsorgane 90, 86 und 103, Krebs 378, 388 und 387, Freiwilliger Tod 110, 108 und 105, Verunglückung 60, 67 und 70. Die Zahl der Todesfälle an Krankheiten der Kreislauforgane ſteht mit 521 wieder weitaus an erſter Stelle. Ueberdies haben dieſe Todesfälle ſtark zugenommen. Bei Krebs iſt mit 378 Opfern gegen das Vorjahr eine kleine Abnahme feſtzuſtellen. An Lungenent⸗ zündung und Grippe ſind im Berichtsjahr 187 Per⸗ ſonen geſtorben. Das ſind 65,5 v. H. mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Krankheiten der Verdau⸗ ungsorgane als Todesurſache iſt in den letzten Jahren ſaſt gleich geblieben. Beim Freitod haben ſich die Zahlen gleichfalls nur wenig verändert. Die Todesfälle an Tuberkuloſe und an Gehirnſchlag ſind abermals erheblich zurückgegangen. Andererſeits hat ſich die Zahl der an Altersſchwäche geſtorbenen Perſonen von 48 im Vorjahr auf 69 im Berichts⸗ jahr, d. h. um 43,8 v. H. erhöht. Bezüglich des Alters der Geſtorbenen iſt erwähnenswert, daß die Zahl der Todesfälle der 61—70 Jahre alten Per⸗ ſonen um 855 v,., jene noch höheren Alters um 20,3 v. H. zugenommen hat. Als überaus erfrenlich in der Bevölkerungs⸗ bewegung iſt die Abnahme der Säuglinas⸗ ſterblichkeit zu bezeichnen. Noch um die Jahrhundertwende ſtarben etwa 25 v. H. der Lebendgeborenen vor Vollendung des erſten Lebensjahres. Der Kampf gegen die Säug⸗ lingsſterblichkeit war von großem Erfolg. Es ge⸗ lang, die Ziffer mehr und mehr herunterzudrücken. Im Jahre 1927 war ſie bei 7,28 v. H. angelangt. Das Berichtsjahr brachte mit 6,03 v. H. einen weite⸗ ven Rekordtiefſtand. Eine derart geringe Säug⸗ lingsſterblichkeit iſt in Mannheim noch nie feſt⸗ geſtellt worden. Betrachtet man die einzelnen Mo⸗ nate des Berichtsjahres, dann ſieht man, daß die Ziffer zwiſchen 10,05(im Januar) und 2,86 v. H. (im Juli) ſchwankte. Dieſe Juliziffer iſt oͤamit der niedrigſte je in einem Monat ermittelte Wert. Wie haben ſich doch auf dieſem Gebiet die Zeiten ge⸗ ändert. Früher waren die Säuglinge in den Som⸗ mexmonaten am meiſten gefährdet. Es ſei nur an die Monate Juli und Auguſt 1911 erinnert. Wie erfolgreich die zielbewußte Säuglingsfürſorge war, läßt ſich u. a. daran ermeſſen, daß im Jahre 1911 48,6 v. H. aller geſtorbenen Säuglinge dem Magen⸗ und Darmkatarrh erlegen ſind, im Berichtsjahr aber nur noch 8 v. H. Da die Zahl der Lebendgeborenen zurückging, die der Sterbefälle aber ſtieg, iſt der Geburtenüberſchuß weiter zuſammengeſchmolzen. Im Jahre 1931 ſtellte er ſich auf 1520, im Jahre 1932 auf 1200, im Jahre 1933 auf 1056. Die Umrechnung auf tauſend Einwohner ergab für das Jahr 1932 die Ziffer 3,68, für das Berichtsjahr dagegen 3,27. Im⸗ merhin gehört Mannheim nicht zu denjenigen Groß⸗ ſtädten, die bereits einen Sterbeüberſchuß aufzu⸗ weiſen haben. Der alte„Benz“ bei Mutter Benz Es war für die alten„Benzianer“ eine Ehren⸗ ſache, anläßlich der Anweſenheit des Deutſchland⸗ fahrers Lyck mit ſeinem Benz⸗Vehikel aus dem Jahre 1898 in Ladenburg der Mutter Benz einen Beſuch abzuſtatten. In 20⸗Kilometer⸗Tempo war das hiſtoriſche Fahrzeug nach Ladenburg gefahren und erwartete im Hofe der Fabrik von Benz Söhne die auf flinkeren Wagen nachkommenden Teilnehmer der Huldigung, die der greiſen Gattin des Erfinders dargebracht werden ſollte. Am Stadteingang bildete ſich dann der Zug: voraus die Werkskapelle von Daimler⸗Benz und die Fahne der Betriebszelle des Werkes, dann das alte Fahrzeug und ſchließlich die Benz⸗Vetevanen, die heute noch bei Daimler⸗Benz beſchäftigt ſind, und die Schnauferlbrüder, in ihrer Mitte die beiden Brüder Eugen und Richard Benz. Am Hauſe von Dr. Carl Benz angelangt, richtete Direktor Werner an die„verehrte, liebe Mutter Benz“ einige Worte. Die alten Benzer Schnauferl⸗ brüder hätten, ſo führte er u. a. aus, es ſich nicht nehmen laſſen, den Deutſchlandfahrer mit dem treuen alten„Benz“ vorzuſtellen. Mit einem drei⸗ fachen„Sieg Heil!“ ſchloß Direktor Werner ſeine Rede. Bei der anſchließenden perſönlichen Vorſtel⸗ lung des Fahrers im Hauſe dankte Frau Benz mit herzlichen Worten für den Beſuch und zeigte ſich ſehr intereſſiert für das Fahrzeug. Nachdem die Werkskapelle die Schnauferlbrüder nach dem Traditionslokal„Zum Ochſen“ geleitet hatte, kehrte ſie nochmals zum Carl⸗Benz⸗Platz zu⸗ rück, um dort unter der Stabführung von Herrn Finzer Frau Benz ein Ständchen zu bringen. Im Laufe des Beiſammenſeins ergriff Bürger⸗ meiſter Dr. Reuter das Wort, um daran zu er⸗ innern, daß das alte Fahrzeug durch ſeine Fahrt den Beweis der Güte erbracht hat. Wenn heute Tauſende von Volksgenoſſen durch den Bau der Autoſtraßen in Arbeit und Brot kommen, dann iſt das auf den Er⸗ findergeiſt von Dr. Carl Benz zurückzuführen. Die Energie und die Arbeit eines Mannes haben ſo zu einer Umgeſtaltung des Verkehrsweſens geführt. Direktor Werner gedachte des an das Kranken⸗ lager gefeſſelten Sektionsführers des Schnauferl⸗ Clubs, Fritz Held, und wünſchte ihm weiter gute Beſſerung. Zur Erinnerung an den Beſuch überreichten die Brüder Benz dem Deutſchlandfahrer eine Benz⸗ Plakette, während Bürgermeiſter Dr. Reuter den Deutſchlandfahrer und Direktor Werner mit dem Abdruck des unter Glas und Rahmen gebrachten alten Stadtſiegels von Ladenburg erfreuten. Ge⸗ folgſchaftsführer Kuhnert führte aus, daß man in der Zeit des Aufbaues ſolche Fahrten brauche, die Zeugnis von deutſcher Qualitätsarbeit ablegen und die zugleich das Bindeglied der Kameradſchaft ſind. Er gelobte im Namen der Belegſchaft, dafür zu ſorgen, daß der Name Benz in Verbindung mit dem Namen Daimler ſtets den alten Ruf behält. Nachdem Bürgermeiſter Dr. Reuter zum Schnau⸗ ferlbruder ernannt worden war, ergriff er noch⸗ mals das Wort und ſprach, von ſtändigem Beifall unterbrochen, mit packenden Woten über den Dienſt an der Geſamtheit und über die Kameradſchaft. J. PPPPPPPPPPCC000PGPPGGPPPPPGPPPGPGGPPPPPPPP—————PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPCPPPPPPPPPCP—————————— zur Verfügung geſtellt. Die Verſammlung gab ſtehend mit erhobenen Armen das Gelöbnis der Treue zum Führer Adolf Hitler und Reichshand⸗ werkerführer Schmidt ab. Ein Geoßteil der Mit⸗ glieder iſt bereits in den Innungen, der NS⸗Hago und in der Deutſchen Arbeitsfront neu organiſiert. Vereinsführer Fuchs ſprach das Schlußwort. Ehrenmitglied G. Mayer gab noch einen Rückblick auf die Geſchichte des Gewerbevereins, der von den drei Vorſitzenden Baumeiſter Franz Anton Noll, Baumeiſter Franz Sieber und Bauingenieur Alois Noll mit bewährten Mitarbeitern auf eine Achbung gebietende Höhe geführt wurde. Auch dem letzten Leiter, Vereinsführer Fuchs, dankte der Redner für die geleiſteten Dienſte, namentlich der Krankenkaſſe. u Neue Freimarkenheftchen gibt die Deutſche Reichspoſt in nächſter Zeit zum Preiſe von 2 Mark heraus, die 3 Marken zu 1 Rpf., 9 Marken zu 3, 6 Marken zu 5, 9 Marken zu 6, 4 Marken zu 8 und 6 Marken zu 12 Rpf. enthalten. Mit dem Verkauf der neuen Heftchen wivd nach Aufbrauch der alten Heftchen begonnen. Die Verſandſtellen für Sammt⸗ lermarken vertreiben wieder Markenbogen, die zur Herſtellung der neuen Heftchen gedruckt worden ſind. Es enthält der erſte Bogen 30 Marken zu 1 Rpf. 30 Marken zu 3 und 20 Marken zu 5 Rpf., der zweite je 40 Marken zu 5 und 8 Rpf., der dritte Bogen 80 Mar⸗ len zu 6 Rpf. und der vierte Bogen 10 Marken zu 6 und 60 Marken zu 12 Rpf. Die Preiſe der Bogen betragen: 2,20 RM., 5,20 RM., 4,80 RM und 7,80 RM. en Die Geſtaltung kulturell wertvoller Feier⸗ abende, die zugleich Freude und Erholung ſpenden, wird im kommenden Winter eine Hauptaufgabe aller nationalſozialiſtiſchen Organiſationen von der Ortsgruppe bis zum Fachverband oder der Fabrik⸗ belegſchaft ſein. Der theoretiſchen und praktiſchen Schulung von Leitern ſolcher Abende dient ein Kurzlehrgang für Feierabendgeſtaltung, den der Kampfbund für Deutſche Kultur vom 10. bis 18. April veranſtaltet. Mehrere Abende und ein ganzes Wochenende werden die Teilnehmer unter Leitung eines auswärtigen bewährten Fachmannes zuſammen verbringen und als Abſchluß des Kurſes einen Deut⸗ ſchen Abend gemeinſam geſtalten. Alles Nähere iſt zu erſahren auf der Geſchäftsſtelle des Kampfbundes für Deutſche Kultur in L 4, 15, II, wo auch Anmel⸗ dungen entgegengenommen werden können. u In den Führerſtab des Badiſchen bundes wurden berufen: Der Stellvertreter des Bundesführers, Oberrealſchuldirektor Dr. Joſef Münch in Bruchſal, Bundeschormeiſter Studienrat Hugo Rahner in Karlsruhe, ſtellv. Bundeschor⸗ meiſter Muſikdirektor Ernſt Ketterer in Freiburg i. Br., Bundesrechner Otto Horn in Karlsruhe, Muſikſchriftſteller Dr. Walter Leib in Heidelberg⸗ Rohrbach. us Das Lokomotivperſonal hat vielfach unruhig gelegene Wohnungen inne, und findet infolgedeſſen nach anſtrengendem Nachtdienſt nicht die unbedingt erfordetliche Ruhe. Es ſollen daher nach einer Ver⸗ fügung der Hauptverwaltung der Reichsbahn ruhig gelegene Reichsbahnwohnungen und von der Reichs⸗ bahn bezuſchußte Neubauwohnungen bevorzugt dem Lokomotivperſonal und den ſonſt im Betriebs⸗ oder Verkehrsdienſt beſchäftigten Bedienſteten, die regel⸗ mäßig Nachtdienſt haben, zugewieſen werden. u Eine Wiederſehensfeier vereinigt am 26. und 27. Mai in Ludwigsburg die Angehörigen des vor 125 Jahren errichteten ehemaligen Ulanen⸗ regiments„König Wilhelm.“(2. Württ.) Nr. 20. Eingeladen ſind alle früheren Offiziere, Beamten, Unteroffiziere und Mannſchaften des Regiments und der von ihm aufgeſtellten Kriegs⸗ formationen. Die Wiederſehensfeier beginnt am Samstag, 26. Mai, abends von 7 Uhr ab, mit der Begrüßung der eingetroffenen Kameraden im Bahn⸗ hotel mit anſchließendem Konzert und Aufführungen. Am Sonntag, 27. Mai, ſammeln ſich von.30 Uhr ab die Feſtteilnehmer im Hof der früheren Ulanen⸗ kaſerne am Arſenalplatz zur Aufſtellung des Feſt⸗ zuges. 10.15 Uhr Abmarſch zum Gefallenendenkmal. Dortſelbſt Gefallenenehrung und Vorbeimarſch. An⸗ ſchließend Reiter⸗Vorführungen des Traditions⸗ Truppenteils, 1. Eskadron des Reiter⸗Regiments 18, auf dem kleinen Exerzierplatz bei der Garniſon⸗ kirche. Von 3 Uhr nachmittags ab beendet ein kameradſchaftliches Beiſammenſein im Ratskeller⸗ garten die Wiederſehensfeier. Anmeldungen ſind bis 20. April an den hieſigen Vertrauensmann Paul Fiedler, Stolzeſtr. 6, zu richten. Vorausſichtlich gelten Feſtabzeichen und Programm für verbilligte Eiſenbahnfahrt. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hiitnoch, en C. Qvri], 10 O —40 2* Ovoentox O nener O na dececrt. οααe o dececnt oRegen 74 Schnet& Uaupein e nedel KR Seuuf. Owinastut. O Se telchter O& massiger Suasucwest urmcher Norowesk die piene megen on gem winde oue der aen Stauonen stenenoen æal ien geden cie Lecperatur an die Lien rerdinden Octe mu gieicheg auẽ Reerezuwean umgerechneten tufteruα Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 5. April. Die Umgeſtaltung der Groß⸗ wetterlage macht weitere Fortſchritte. Ueber Zentral⸗ europa entwickelt ſich dabei eine ausgedehnte Tief⸗ druckzone, die ihre ſtärkſte Entwicklung über Skan⸗ dinavien zeigt. Damit kann auch bei uns die ſeit⸗ herige äußerſt beſtändige Höhenwetterlage als be⸗ endet angeſehen werden, wenn auch andererſeits kein ausgeſprochenes Schlechtwetter aufkommen wird. Vorausſage für Freitag, 6. April Meiſt wolkig und ſtrichweiſe auch Niederſchlag zwiſchen Tag und Nacht ausgeglichenere Temperaturen, Wind⸗ richtung wechſelnd. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. April + 14,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5. April + 1,8 Grad, heute früh 78 Uhr 13,7 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Mbein⸗Begel 31. 2 2⁵ 4. 5. WeWeel 2452333 Ryeinfelden 1,921,98 1,93 1,97 198 7 Breiſach..00 878 48 000.92] Mannbeim..302,332.2802.30 Kebi....19.19/2.172,202,210] Jagſtfeld.— 0,790,710,50 Maxau. 3,72 789 2 230 3,71/ Heilbronn. 123 119/19 Mannheim 245 14.8/2.30/2,4 Siechingen 0. 28 478 Kaub...521,441,50.43.42, Diedesheim. 0,810,86 0,78 0,8 Köln 1,671˙391,45.331.28 wild, leſcht schöumend, 8 2233. Sänger⸗ ———— — 89 83 8 — 53SSE 22 4. Seite/ Nummer 155 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. April 1934 Fahresverſammlung des„Aska“ Der„Aska“(Wirtſchaftsverband der Kraftfahrzeugbeſitzer Mannheim) hielt im Saalbau, N 7, 7, ſeine ordentliche Mitglie⸗ derverſammlung ab. Nach einleitender Be⸗ grüßung durch den erſten Vorſitzenden, Rechtsanwalt. Dr. Krämer, ſprach dieſer über die Arbeit des Verbandes im Berichtsjahr 1933. Dr. Krämer konnte Erfreuliches ausführen, insbeſondere hinſichtlich des Mitgliedsbeſtandes, der Kaſſenverhältniſſe und der Entwicklungsausſichten des„Aska“. Die Mitglieder⸗ dahl hat ſich etwas erhöht, was in Anbetracht der um⸗ wälzenden wirtſchaftlichen Verhältniſſe als eine be⸗ merkenswerte Leiſtung betrachtet werden darf. Wie erinnerlich, hat ſich im geſamten Verbandsweſen eine einſchneidende Aenderung durch Auflöſung und Ver⸗ einigung von Vereinen entwickelt. Insbeſondere die Automobilverbände ſind von dieſer Umgeſtaltung be⸗ troffen worden. Der„Aska“ wurde davon nicht be⸗ rührt, da er als Wirtſchaftsverband mit den Sport⸗ klubs keine unmittelbare Verbindung hat. Es war bei der Entwicklung der Zeitverhältniſſe die Aufgabe, welche Vorſtand und Geſchäftsführung ſich ſtellten und mit Erfolg löſen konnten, den Ver⸗ band über die unmittelbaren Wirren der Umgeſtal⸗ tung ſicher hinwegzuführen und die Verbindung mit den großen, in Entſtehung begriffenen Reichsorgani⸗ ſationen aufzunehmen. Es kann bereits jetzt als feſt⸗ ſtehend betrachtet werden, daß der„Aska“ ſich im Rahmen ſeines Arbeitsgebietes zweckentſprechend in die Reichsfachſchaften eingliedern wird und daher ſein Beſtand und ſeine Weiterentwicklung geſichert iſt. Ueber die Leiſtung des„Aska“ im Berichtsjahr 1033 gab der 1. Vorſitzende in ſeinem Geſchäfts⸗ bericht ausführlichen Aufſchluß. Er ſtellte feſt, daß die großen Reorganiſationsarbeiten ſich erfreulicher⸗ weiſe reibungslos, wenn auch unter erſchwerten finanziellen Verhältniſſen, vollzogen haben. Das Mitgliedsjahr iſt allgemein auf das Kalenderjahr um⸗ geſtellt worden. Der Rechtsſchutz hat den bei ſeiner Begründung vorgeſehenen Erwartungen entſprochen und eine weſentliche Erhöhung der Leiſtungsfähig⸗ keit des Verbandes herbeigeführt. Der Hauptteil der Arbeit liegt naturgemäß im engen Zuſammen⸗ wirken der Mitglieder mit der Geſchäftsführung, die ſich in einer allgemeinen Erhöhung der Anzahl be⸗ arbeit⸗ter Fälle auswirkte. In der Verſammlung wurde durch mehrere Mit⸗ glieder ſpontan der Dank für die erfolgreiche Ver⸗ tretung durch die Geſchäftsführung zum Ausdruck gebracht, wobei ein Mitglied darauf hinwies, daß in einem einzigen Fall eine Erſparnis von 1000 Mk. durch den Verband möglich geweſen ſei. Gegenüber der techniſch⸗wirtſchaftlichen Arbeit traten die touri⸗ ſtiſchen Intereſſen gegen früher etwas zurück, was von den Mitgliedern mit Bedauern vermerkt wurde. Es ergab ſich Uebereinſtimmung darüber, daß die in früheren Jahren häufigen Geſellſchaftsfahr⸗ ten wieder aufgenommen werden ſollen. Des wei⸗ teren führte Dr. Krämer aus: Im Herbſt 1933 trat der DAS(Deutſcher Autoſchutzverband) an den „Aska“ heran, um eine Vereinigung der beiden Or⸗ ganiſationen vorzuſchlagen. Der„Aska“ hat das Angebot des DAs abgelehnt, weil er ohne dieſe Ver⸗ einigung weitaus leiſtungsfähiger iſt und bleibt, weil der DAs lediglich einſeitig Rechtsſchutz gewährt, während der„Aska“ das Schwergewicht außer dem Rechtsſchutz auch auf die wirtſchaftlich⸗techniſche Be⸗ ratung legt. Aus dem anſchließenden Bericht der Kaſſen⸗ reviſoren ergab ſich, daß es dem„Aska“ gelungen iſt, erſtmalig ſeit einer Reihe von Jahren den Ver⸗ luſt⸗Vortrag in einen Gewinn⸗Vortrag umzuwan⸗ deln. Um dies zu ermöglichen, wurden die Aus⸗ gaben außerordentlich eingeſchränkt, was insbeſon⸗ dere durch weitgehendes Entgegenkommen der Ge⸗ ſchäftsführer in bezug auf Gehalt gelang. Wie aus der Bilanz des weiteren erſichtlich, iſt die Bereini⸗ gung der Kaſſenverhältniſſe dͤurch außerordentlich hohe Ausbuchungen mit insgeſamt 3500 Mark er⸗ ſchwert geweſen, die von früheren dubioſen Außen⸗ ſtänden herrührten. Wenn es dem Verband ge⸗ lungen iſt, außer dem früheren Verluſt⸗Vortrag von 2000 Mark und dieſen Ausbuchungen noch einen Gewinn von 1722 Mark zu erzielen, ſo iſt das der beſte Beweis für die geſunde Entwicklung im Be⸗ richtsjahr. Die Entlaſtung des Vorſtandes wurde * Ein Frühlingsſonnentag wuchs langſam aus der dunſtigen Dämmerung. Faſt war es noch dunkel, als wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg machten. Unter raumgreifenden Tritten flohen wir über den noch menſchenleeren Aſphalt aus der Stadt heraus. Bald lag auch die Vorortgrenze hinter uns. Wir fuhren jetzt auf einem dämmerig⸗ein⸗ ſamen Waldweg in der Richtung Blumenau. Neben uns rollte der erſte Frühzug über die Riedbahn⸗ ſtrecke gegen Norden hin. Auf ſchmalem Pfad zwi⸗ ſchen braunen Kiefernſtämmen war ſchon lange das Tempo unſerer Fahrt gemächlich geworden. Ueber uns ſtanden die ſchwarzgrünen Wipfel der Bäume zu einer dichten Decke zuſammen. Langſam wurde es heller. Als wir auf einem weiten Kahlſchlag ins Freie gelangten, umgab uns tagklare, morgenfriſche Helligkeit. Doch auch ſchneeiger Reif überzog das dürre Gras und trockene Heidekraut mit ſilberigem Schmuck. Als wir bei der Halteſtelle Sandtorf dem Ziele unſerer Fahrt nahekamen, begann ſchon das gleißende Fluten der ſchräg über den Wald taſten⸗ den Sonnenſtrahlen die ganze Herrlichkeit weg⸗ zutauen. Dann waren es kaum noch hundert eeeeg zur Stätte des Wirkens der Gärtner⸗ Siedler. Links des Weges breitete ſich der Werkplatz der zweiten Gruppe aus. Peinliche Ordnung und muſtergültige Sauberkeit zeigte ſich überall. Später ließen wir uns erzählen, daß von den 14 Doppelhäuſern, die ſie hier bauen, faſt alle bis zur Kellerdecke ſchon aus dem Boden heraus ſind. Um dieſe Bauſtelle herum gelangten wir gleich zu der erſten Gruppe. Hier gab es ſo manches Ueberraſchende zu ſehen. Vor allem, ohne daß wir noch viel fragen konnten, ſagte uns der über verſchiedenen Häuſern aufwirbelnde Rauch, daß bereits eine ganze Anzahl bewohnt ſind. Bald wurden wir auch der Bewohner ſelbſt anſichtig. Meiſt waren es die Männer, die zuerſt aus dem Haus traten, denn ſchon in aller Frühe gibt es da und dort zu richten und zu werken. Noch ſind nicht alle Häuſer fertig. Darum müſſen auch alle Sied⸗ ler weiterhin ſich in Gemeinſchaft zur Verrichtung der erſorderlichen Arbeiten zuſammenfinden. Daneben braucht natürlich jetzt jeder für ſich auch ſchon etwas Zeit für ſeine Saat⸗ und Pflanzarbei⸗ ten. In zahlreichen Frühbeeten, die ſich in gleichmäßiger, planvoller Anoroͤnung hinter jedem Haus befinden, grünen bereits die erſten Ausſaaten von Salat, Gemüſepflanzen uſw. Damit dieſe jetzt noch wärmebedürftigen Koſtbarkeiten durch die fro⸗ oͤͤurch die Verſammlung genehmigt und ſodann zur Ergänzungswahl des Vorſtandes geſchritten. Neu in den Vorſtand berufen wurden die Herren Brauch, Lubwigshafen, und W. Junium, Lud⸗ wigshafen. Löcher in der Straße Löcher in der Straße gehören zu den Sehens⸗ würdigkeiten der Stadt. Selbſt weitgereiſte Leute und braungebrannte Schiläuſer von den Höhen des. Schwarzwaldes halten den Schritt an, ſtoppen den Motor, um zu ſehen, was los iſt. Iſt gar ein Mann in dem Loch verborgen, ſo muß die Polizei Obacht geben, daß keiner reinfällt. Im übrigen muß man anerkennen, daß die Volksmenge ſich anſtändig be⸗ nimmt, daß z. B. auch die Mannheimer Buben nicht auf die naheliegende Idee kommen, dem Mann da unten Lehm aufs Haupt zu ſtreuen. Hat die Straßenbahn, das Waſſerwerk oder ſonſt eine gemeindliche Einrichtung ihre Ausrufezeichen, aufgeſtellt und den Werkzeugwagen vorgefahren, ſo iſt Zuſpruch und Andrang für lange Zeiten geſichert. Kein Plakat, keine Anzeige iſt nötig, die Leute eilen herzu aus allen Stadtteilen und vertiefen ſich in den ungewohnten Anblick von Sand und Erde unter dem Aſphalt. Die erſten ſind die Bäckerbuben und ſon⸗ Frühling im Sandtorſer Bruch Das Säen und Pflanzen beginnt ſtige Nachtkühle unter den Fenſtern keinen Schaden erleiden, ſind ſie vom ſpäten Nachmittag an bis in die erſten Morgenſtunden mit Strohmatten überdeckt. Unſere beſondere Aufmerkſamkeit fanden auch die überall eingeſchlagenen Rhabarberpflanzen. JBeder Siedler bekommt davon anteilig etwa 200 Pflanzen, die er entſprechend dem Kulturplan, der von allen einzuhalten iſt, auf ſeiner Parzelle in dem Bruchgelände auspflanzt. Bäume und Sträucher ſind ebenfalls ſchon da und dort gepflanzt. Auf und ab liefen wir ſo zwiſchen den Hauszeilen und Gärten umher und bekamen überall zuverſicht⸗ liche Antwort. Inzwiſchen waren auch Frauen und Kinder im Freien aufgetaucht und griffen überall ordnend ein, denn ihr Koloniſtenheim iſt noch lange nicht wohnlich genug eingerichtet. Auch rings um die Häuſer und dort, wo ſpäter die Straßen ſich aus⸗ breiten ſollen, liegen meiſt noch Berge gelben Sandes, der vorher als Aushub aus den Baugruben heraus⸗ gebracht wurde. Daß aber trotzdem binnen kurzem Ordnung ſein wird, darüber konnte, gemeſſen an dem Arbeitseifer, dem wir überall begegneten, gar kein Zweifel aufkommen. Nicht umſonſt hieß die geltende Parole:„Der Führer wills... daß wir zuſammen⸗ ſtehen!“ Voll ſicheren Glaubens, daß ſie beſtimmt ihr be⸗ gonnenes Werk meiſtern werden, erzählte uns man⸗ cher noch Wiſſenswertes über die vorgeſehenen An⸗ baumaßnahmen und ſpätere Ernteverwertung. Vor⸗ erſt erſcheint jedem natürlich fürs erſte Jahr als wichtigſtes Ziel die Erzeugung ſeines Eigenbedarfes. Daneben wird auch ſchon in planmäßigem Anban verſchiedener Gemüſekulturen für den Markt und die Konſerveninduſtrie erzeugt. Zur Sicherung der erforderlichen Abſatzmöglichkeiten ſind bereits erſolgverſprechende Schritte von der maßgebenden Stelle unternommen. Zum Schutze der Kulturen auf dem Moorland im Bruch wird eine Windſchutzpflanzung angelegt. Unſer Intereſſe galt dann noch einer großen Zug⸗ maſchine mit anhängendem Mehrſcharpflug, die auf Bemühen des Arbeitsamtes von der Firma Lanz koſtenlos zum Umarbeiten der beim Siedlerdorf lie⸗ genden, jedoch vorerſt für Bauzwecke noch nicht be⸗ nötigten Flächen angeſetzt wurden. In mehrtägiger Arbeit wurde ſo das Gelände in gleichmäßige Schol⸗ lenbänder, die ſich nun leicht bearbeiten laſſen, um⸗ gebrochen. Mehrere Hektar anbaubereites Kultur⸗ land können dadurch zum vorläufigen Einbauen von Gemüſe und Kartoffeln den Siedlern der zweiten Gruppe überlaſſen werden.—r. ſtigen Laufjungen; ſie lehnen ihre Räder an die Ausrufezeichen ooͤer an den Gegwegrand und über⸗ wachen den Gang der Ereigniſſe mit der ihnen eige⸗ nen Ruhe und Gelaſſenheit. Der eine oder andere Schutzmann wirft einen amtlich beſorgten Blick hin⸗ über. Dann ſtrömen die älteren Leute zur Arbeits⸗ ſtätte. Sachkundiger Vergleich und techniſche Be⸗ redſamkeit folgt dem Schwung der Hämmer, dem Stich der Spaten. Hier ſind Männer anweſend, die Erſahrung haben in Straßenarbeitskritik, die die Frühzeit der Planken noch in Erinnerung haben. Des ſonnene, wohlerwogenen Bemerkungen mar⸗ kieren den Gang der Ereigniſſe. Kleine Laufjun⸗ gen, Tertianer und Gewerbeſchüler picken die Körg der Weisheit auf, die zu Boden fallen. Langſam ſinken die Arbeiter in die Erde hinein, krabbeln her⸗ aus, legen Bretter über das Ganze, hängen eine dramatiſch rote Laterne an einen Pfahl und ent⸗ fernen ſich. Am nächſten Tag ſind die Zuſchauer wieder zur Stelle. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Löcher in die Straße zu graben, zu den volkstümlichſten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen gehören, denn nicht nur diejenigen, die Arbeit erhielten, ſondern auch ſolche, die ſie ſchon hatten und nur für kürzere Zeit mal ein wenig pauſieren möchten, halten mit ihrer Anerkennung nicht hinter dem Berge. Ganze Straßenzüge gewinnen auf dieſe Weiſe wieder neues Leben und das Intereſſe der Oeffentlichkeit. Wie ge⸗ wöhnlich und in jeder Weiſe dem Ueblichen entſpre⸗ chend lag z. B. die Lindenhofſtraße da; aber ſeit ſie einen langen Graben, am Ende ſogar mit einem Zelt und elektriſchen Blitzen ausgeſtattet, be⸗ ſitzt, iſt ſie das Tagesgeſpräch der Lindenhöfler. Auch die Tunnelſtraße gehört zu den gehobenen Straßen. Viel Schuljugend und Büromenſchentum, das durch den Suezkanal gefahren kam, dämpfte die Eile und ließ es auf kleine Verſpätung ankommen. Die Zahl der nichtnotierten Radfahrerzuſammen⸗ ſtöße ſtieg ziemlich an. Nach wie vor iſt das vorherrſchende Geſprächs⸗ thema unter Straßenarbeitszuſchauern das, ob bei den Pflaſterarbeiten der Planken Sand geſtreut oder mit Teer gefüllt wird. Perſönlich neigen wir zu der Teermethode, die ſich in den letzten Jahren doch ziemlich durchgeſetzt ha“ 8 a Die Dienſtgradbezeichnungen der Sanitätsoffi⸗ ziere ſind am 1. April derart geändert worden, daß nur noch im militäriſchen Generalsrang der Titel „General“ der Arztbezeichnung hinzugefügt wird. Die im Oberſtleutnantsrang ſtehenden Sanitätsoffiziere erhalten die Bezeichnung„Oberfeldarzt“. Damit lebt ein alter Titel wieder auf, der ſchon im 30jährigen Kriege von den Militärärzten größerer Truppenein⸗ heiten geführt wurde. Die Dienſtgradbezeichnung gibt auch ausgezeichnet die weſentliche Verwendung dieſer Sanitätsoffiziere wieder, denn ſie ſind die Lei⸗ ter der im Kampfgebiet eingeſetzten Sanitätseinhei⸗ ten. Die Rangſtufe des Oberſten wird in Zukunft „Oberſtarzt“ heißen. Die Dienſtgradbezeichnungen im Sanitäts⸗Offizierkorps lauten alſo: In der Rangklaſſe der Leutnante: Aſſiſtenzarzt, und der Oberleutnante: Oberarzt; in der Rangklaſſe der Hauptleute: Stabsarzt, der Stabsoffiziere: Major: Oberſtabsarzt, wie bisher, Oberſtleutnant: Oberfeld⸗ arzt, Oberſt: Oberſtarzt; der Generäle: General⸗ major: Generalarzt, Genevalleutnant: Generalſtabs⸗ arzt, General: Generaloberſtabsarzt. an Die Ganverwaltung des REV. eichsein⸗ heitsverband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes) hat in anteiliger Durchführung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms unſerer Reichsregierung eine Idee ver⸗ wirklicht, die ohne Zweifel große Arbeitsmöglich⸗ keiten für die Blechwaren⸗ und Texptilinduſtrie ſchafft. Auf den Tiſchen der Gaſtſtätten werden in ſchön ausgeführten und gefälligen Behältern Stoff⸗ Leih⸗Mundtücher zur Verfügung geſtellt. „Schafft Arbeit und Brot— Stoffleihmundtuch 5 Pfg.“ lautet die Aufforderung auf den Behältern. Jeder Gaſt wird dieſe Neuerung freudig begrüßen und gerne von dieſer Einrichtung Gebrauch machen, wenn er nicht nur den„Dienſt am Kunden“ er⸗ kennt, ſondern darüber hinaus die Arbeitsbeſchaffung für Waſchanſtalten, Leineninduſtrie uſw. tatkräftig unterſtützen kann. zu Der Badiſche Landesverein der Ruheſtands⸗ beamten⸗ und Hinterbliebenen bleibt nach Mittei⸗ lung des Gauwarts des Reichsbundes der Deutſchen Beamten, Pg. Oberregierungsrat Heitz vorläufig in ſeiner jetzigen Geſtaltung beſtehen. Die Führung des Vereins behält der bisherige Vorſitzende Ober⸗ rechnungsrat i. R. Kern. Wenn eine ſpätere Ein⸗ gliederung in den Reichsbund der Deutſchen Beam⸗ ten oder ſonſt eine Aenderung erfolgen ſollte, erhal⸗ ten die Mitglieder rechtzeitig Mitteilung hiervon. Lungenkranker! Was Sie wissen müssen, sagt huen der Aratl Sanatorien und Heilstätten, Proſessoren und prakt. Aerste haben sich be⸗ friedigend und anerkennend über„Silphosealin“ geäußert. Bater herichteten, daß Fleber, wie auch Nachtschweiß und Auswurf verschwanden. Der Appetit wurde mächtig angeregt urd des Hörpergewicht hoh sich beträchſlich. Halk und Hieselsäure fördern bekanntlich die Abhapselung tuber⸗ Kulöser Herde. Beide Mittel siud itn Silphosealin in erprobter Art und dlenge enthalten, so daß die Hoſſnung vieler Bungen- kranker, Bronchitiker, Asthmetiker durch das von Aersten verordnete Silphoscalin erfüllt werden kann,(Eomp.: Gale. giue. ph., Silieium, Stront., Bith, Earbo med., Ol. erueae. saech. laet.) Glas mit 80 Tabl, R..70 in allen Apotheken./ Ver- langen Sie von der Herstellerfirma Eerl Bühler. Honstans. Kostenlose und unverbindliche Zusendung der interessenten. illustrierten Aufklärungsschriſt A/236 von Pr. Vogel. 8453/Il Oas Roman von 6 Varum muß dies ſo ſein? fragte ſich Andri. Sie hätte viel darum gegeben, wäre Charlott heute zu⸗ rückgekehrt und zugleich fühlte ſie Erregung durch ihr Herz fluten, weil ihnen beiden noch eine kleine Weile des Alleinſeins gegeben war. Wieder ſaßen ſie korrekt im Sanatorium zu Tiſch. Aber nachmittags lief Andri nicht wieder davon. Sie konnte es nicht. Walram hatte ihr einen Zettel herübergeſchickt. „Trinkſt du heute mit mir Tee?“ ſtand darauf. Nichts weiter. Keine Anrede. Keine Unterſchrift. Und doch wog das Blatt ſchwer in ihrer Hand. Andri ſprach wieder von Heidelberg. Von Men⸗ ſchen, die ſie dort kennen gelernt, von Wanderungen, von Schifahrten in den Schwarzwald. Walram rauchte ſchweigend eine Zigarette nach der anderen. Er ſah ſie an. Unverwandt. Sie ſaß ein wenig vornübergebeugt, die Hände um die Knie ge⸗ ſchlungen. Wenn er doch nur irgend etwas redete! Undeutlich fühlte ſie, dies Schweigen darf nicht ſein. Ich halte es nicht aus. Angeſtrengt plauderte ſie weiter. Von einem Berliner Semeſter, das ſie ſehr genoſſen. Von der Werder Kirſchenblüte an bis zu den Bootsnächten auf den blauen Havalſeen. Er ſchwieg. Sie beſann ſich krampfhaft: mit was unterhalte ich ihn nun? Langweilte ſie ihn am Ende? War er übermüdet? Unguter Stimmung? Nein, nein, er war es nicht. Aber er ſchwieg. Schwieg. Sie wunderte ſich, daß der Fernſprecher nicht an⸗ ſchlug, der ihn doch ſonſt aus jeder behaglichen Stunde zehnmal riß. Hatte er ihn abgeſtellt? Sie er⸗ rötete bei dieſem Gedanken. Errötete abermals über das erſte Rotwerden. Das Fenſter ſtand offen. Der Park bog ſich leicht in einem wunderbar warmen Wind. Er brauſte ge⸗ waltig in ihr Schweigen hinein. Walram fragte:„Laufen wir dem Wind ent⸗ gegen?“ und riß, ſchon draußen, einen Hut vom Nagel, den er vergaß, aufzuſetzen. „Seine Abendbeſuche,“ dachte Andri. Der Wind nahm ihr die Frage von den Lippen, noch ehe ſie ausgeſprochen war. Er ſtürmte hinter ihnen her, blies die Gebüſche an ihrer Seite weg, fauchte in den Brombeerranken. Er ſtreckte ſich und peitſchte weiße Wolkenbälle vorwärts, war dann plötzlich wie verſchwunden. Andri ſah, Walram ſchlug genau den gleichen Weg ein, den ſie zum erſten Male hier gegangen waren, damals in der Morgenfrühe. Da tauchte ſchon der alte ſchöne Markſtein mit ſeinem Wahrzeichen auf: der Traube. Jetzt war die Höhe erklommen. Sie wandten ſich, ſchauten hinab ins Tal, das noch in Helle lag. „Von hier aus ſah ich als Knabe gern in die Sterne,“ ſagte Walram.„Hier oben brannte ich meine Oſter⸗ und Johanisfeuer ab. Hier las ich Hölderlin und alles, was ich von Goethe kenne.“ Zu ihren Füßen breitete ſich ſeine Heimat aus, das Sanatorium, das Haus, in dem ur geboren wurde, das ganze reiche, fruchtbare Land am Main. Und neben ihm ſtand ſie, die ihn verſtand. „Soll ich freie Bahn für uns ſchaffen—?“ fragte 5—— geſenkter fremder Stimme. Und nach banger uſe: „Du zeigſt mir, was mein Ziel hätte ſein müſſen.“ Sie ſand keine Antwort. Ein Strom brach durch ihr Hers. Ich liebe dich ja, dachte ſie hilflos. Seine Worte tönten wie ſchwere dunkle Glocken an ihr Ohr, hoben ſie empor, hinaus aus dem Alltag. Sprachloſe Bezauberung umfing ſie. Und dann war er bei ihr in ſcheuer Zärtlichkeit, In zartem, leiſem Berühren, das doch wie Feuer e. 7*„„. 9—** 6 Vogellaute klangen aus dem Laubwald. Aus der Tiefe herauf leuchteten braune Ackerſtreifen, die un⸗ bebaut ruhten. Andri lauſchte ihre Namen, der neu und beſon⸗ ders lautete, wenn Walram ihn öwiſchen ſeinen Küſſen ſo, als läge ihm ein ganz neuer Sinn zugrunde. 8 Sie fühlte, wie ſein Mund den ihren erſchloß. Wovon erwachten ſie? Woher nahm Andri die Kraft, ſtill und doch ſehr beſtimmt zu ſagen: „Wir müſſen dies nie— und doch gang vergeſſen. Laß mich allein ins Haus zurück, Heinrich!“ 10„Aber du bleibſt,“ antwortete er. Seine Stimme ehte. Andri hörte ihn die ganze Nacht. Sie lag und lauſchte auf ſeinen Schritt, der keine Ruhe fand, keine Ermüdung. Was ſoll werden? fragte ſie ſich. Was ſoll aus dir und mir werden? Noch immer floß die ſchmerzhafte Süße ſeiner Küſſe durch ſie hin. Noch immer fühlte ſie das traumhafte Glück ſeiner ſcheuen Hand über ihrem Haar, ihren Wangen. Am ſehr frühen Morgen, ehe Walram zu ſeinen Kranken gehen konnte, kleidete ſich Andri an. Sie fanden ſich in ſeinem Arbeitszimmer, das ——— war vom fröſtelnden Erwachen des Oktober⸗ ages. Er wich zurück vor ihrem kühlen Geſicht, wagte nicht die geringſte Zärtlichkeit, obwohl er wahrhaft nach ihrem Munde vürſtete. „Nie willigt Charlott in Trennung,“ ſagte Andri. Sie lehnte müde an Walrams Schreibtiſch. Er lief durch den Raum, wie er es die ganze Nacht getan hatte, die Fäuſte in den Jackentaſchen, geſenkten Kopfes. „Aber es muß doch einen Weg geben!“ Er ſchrie es. 3 „Es gibt keinen,“ entgegnete ſie tonlos, als be⸗ raube ſie ſein Schreien der Stimme. Unter tauregnenden Bäumen machte Anori den Weg nach der Poſt. Als das Telegramm an Hedwig Brenner aufgegeben war, wurde ihr leichter. Han⸗ deln entlaſtet immer irgendwie, dachte ſie. Ein Milchwagen fuhr klingelnd durch die ländliche Straße Pfeifende Bäckerjungen trugen von Haus zu Haus ihre Brötchen. Durch offene Haustüren ſah man knieende Mädchen Flur oder Treppen wiſchen. Aus Fenſtern wurden Decken geſchüttelt oder auch Betten, überall herrſchte Tätigkeit und Bewegung. Uueberall ſah das Leben aus, als ſei nichts ge⸗ ſchehen, als hätte ſich nichts geändert zwiſchen geſtern und heute. Am Spätnachmittag traf Charlott wieder ein. Sie war förmlich erregt von ihren vielen Erleb⸗ niſſen.„Viele Grüße von den Eltern, Andri. Ich ſag' dir, Onkel Henrik war reizend. Er lud mich zu einer Segelfahrt nach Gotland ein. Ich wußte gar nicht recht, wo Gotland eigentlich liegt. Aber ich ſagte jedenfalls zu. Alles, was mit Onkel Henrik zuſammenhängt, iſt ja ſo ſchick! Habt ihr euch gut unterhalten? Heinrich iſt natürlich wieder in ſeinem furchtbaren Sanatorium? Wir fuhren durch den Speſſart, an einem wundervollen alten Waſſerſchloß vorbei. Meſpelbrunn heißt es. Ich hoffte in Wies⸗ baden im Kurhaus zu ſpielen. Vor ein paar Jahren konnte man es. Jetzt nicht mehr. Baby war ſüß, begeiſterte alle.“ Andri ließ den Redeſchwall rauſchen. Sie hat ein Kind von Heinrich, achte ſie— und wieder, als müſſe ſie es ſich einhämmern. „Ich bekomme immer vom Autoſahren Kopfweh,“ klagte Charlott und beſtellte Mokka. Andri und ſie ſaßen im Wohnzimmer, durch das Andri leichte, gedämpfte Radiomuſik klingen ließ. Mit dem Kaffee brachte das Mädchen ein Tele⸗ gramm herein, das eben gekommen war.„Für dich, Andri!“ Andri 15 es auf, dringend dein ommen ermorgen wichtiger Erbſchaftstermin. — mußt fort? Und gleich?“ Charlott begriff Anbri erklärte genau die verwickelte Lage der Freundin, der vor längerer Zeit in China ein un⸗ verheirateter Stiefbruder in ſehr guten Verhält⸗ niſſen geſtorben ſei. Und geruſen und wie zum Spott —— ihr ein paar Liliencronſche Zeilen durch den nn: — ich ſagte, daß mich die Regierung ernannt, Kamele zu hüten in Samarkand...“ Fortſetzung folgt. 6* Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 155 — Den Tag nach Oſtern nennt der Berliner den„Blauen Dienstag“. Das ſoll wohl beſagen, daß zieſer Tag nach Art des im Strudel der Jahr⸗ zehnte untergegangenen„Blauen Montag“, den die Biedermeierzeit in Handel und Handwerk hoch zu ſchätzen wußte, eigentlich zu nichts nütze als zum „Blaumachen“, alſo zum Faulenzen. Das gibt es nun heute weder am Montag noch am Dienstag. Aber dieſer Tag nach Oſtern war doch in einem Punkte ganz auf das„Blaumachen“ eingeſtellt, näm⸗ lich was die Folgſamkeit der Berliner gegenüber der neuen preußiſchen Straßenordnung anlangte. Derart viel Nichtachtung gegenüber den verſchärften Beſtimmungen im Straßenverkehr hat man wohl nirgends erwartet. Als die Innenſtadt ſich nach der völligen Verkehrsruhe, die ihr die Oſtertage ge⸗ bracht hatten, wieder mit dem Strom der Fuß⸗ gänger, Radfahrer und Autos belebte. da ſah es faſt aus, als hätte die Polizei vor den unzähligen Ver⸗ ſtößen gegen die neue Verkehrsordnung die Waffen oder vielmehr die warnenden Drohfinger geſtreckt. Am 1. April hatte die neue Straßenoröͤnung in Kraft treten ſollen, aber gegenüber dem voröſter⸗ lichen Zuſtande hatte ſich praktiſch nichts geändert. Nach wie vor überſchritten die Fußgänger den Fahr⸗ damm mit jener ſchon nicht mehr holden, ſondern vielmehr unholden Nachläſſigkeit, die alle Träumer auf Bürgerſteig und Fahrdamm auszuzeichnen pflegt. Nach wie vor überboten die Radfahrer einander an akrobatiſcher Geſchicklichkeit im Reigen⸗ fahren— und ſie ſollen doch nun hintereinander fahren. Die Verkehrspolizei gab es auf, überall einzuſchreiten, ſie beſchränkte ſich auf gelegentliches Dazwiſchenfahren, mit jener Freundlichkeit, um nicht an ſagen: entwaffnenden Milde, die der Berliner Schupo ſo gut ſteht. Aber wer nun meinen wollte, die Berliner Verkehrsbeamten hätten es aufgegeben, noch weiter im Dienſte der verkehrstechniſchen Empor⸗ bildung des Menſchengeſchlechts zu ſtehen, der irrt ſehr. An dieſem„Blauen Dienstag“ hielt ſie es Lediglich mit dem weiſen Worte, daß gut Ding Weile haben will. Auf die Dauer, das weiß die Berliner Schupo genan, wird ſie doch ſiegen. Denn dieſen Monat bekommen alle Verkehrsbeteiligten noch eine Bewährungsfriſt, aber dann wird es Ernſt, dann koſten die von der Polizei ausgeſprochenen Ver⸗ warnungen das Stück mindeſtens 50 Pfennig. — Die Reichspoſt hat zum 1. April wieder fünfzig neue Poſtjungboten verpflichtet. Die Ausleſe der fähigſten Jungen erfolgt auf dem Wege des pſycho· techniſchen Examens. Nach Bruchteilen von Sekun⸗ den wird feſtgeſtellt, wie lange der angehende Be⸗ amte braucht, eine Telephonnummer aus dem dick⸗ leibigen Berliner Verzeichnis herauszufinden. Der künftige Gepäckſchaffner muß durch ſchnelles Ein⸗ packen eines Baukaſtens ſeine Geſchicklichkeit in der Raumausnutzung beweiſen. Nach beſtandener Eig⸗ 5 P 150—— 19 M ceede xx——— iie 8 SS , 9 9 J 5 8 Saaaaaaaaa 76 2 2 „Edles Gi aus deutſcher Erde“— iſt der Citel einer Oroſchüre über die Entſtehung von Gargoyle Mobiloel A E von der Rohölgewinnung in der provinz Hanno⸗ ver über die verarbeitung in unſeren deutſchen Naſſmnerien bis zur Eryrobung auf prüſſtänden und Longſtreckenſahrten. Lordern Sie koſtenfrei ein Exemplar. ———————————— 450 Feuerwehrleute ſtanden in Berlin⸗Neukölln viele Stunden lang im gegen ein rieſiges 1* Schadenfener, dem zwei Gebände einer Möbelfabril zum Opfer fieben. Bei dem and, der der größte in Berlin ſeit dem Reichstagsbrand wor, würden orei der ſich heldenhaft aufopfernden Helfer verletzt. 200 Arbeiter ſind arbeitslos geworden. nungsprüfung werden die Poſtjungboten einer beſon⸗ deren Abteilung der Städtiſchen Berufsſchule über⸗ wieſen, wo die techniſchen Einzelheiten des Schalter⸗ dienſtes erlernt werden. Die Klaſſenzimmer gleichen einem Poſtamt in der Hauptgeſchäftszeit, ſo lebhaft iſt dort der Betrieb. Die Schulbank dient als Schal⸗ ter, ein Teil der jungen Poſtbefliſſenen ſpielt Publi⸗ kum. Telegraphiſche Geldüberweiſungen werden vor⸗ genommen, Fernſprechrechnungen bezahlt, Eilbriefe aufgegeben. Der betreffende Jungbote hinter dem „Schalter“ muß die gleichen Eintragungen machen, wie ſein erwachſener Kollege. Als Geld wandern die Scheine der Inflationszeit hin und her. Als Brief⸗ marken dienen ſelbſtgefertigte gummierte Klebemar⸗ ken. Hier ſieht man, woher die Poſtbeamten ihre gründlichen Kenntniſſe haben. In Aufſätzen und Dik⸗ taten müſſen ſie immer wieder ihr Wiſſen in erd⸗ kundlichen und tariflichen Dingen unter Beweis ſtel⸗ len. Die Jungen müſſen vor allem die Poſtſtationen der wichtigſten Bahnſtrecken vorwärts und rückwärts herſagen können, ſie müſſen die Eiſenbahnknoten⸗ punkte im Kopf haben; nicht einmal das abgelegene Kleinbahnnetz bleibt ihnen erſpart. Start⸗ und Lande⸗ zeiten der Flugzeuge, die Poſt befördern, müſſen ihnen geläufig ſein, und der unterrichtende Beamte erteilt dem Schüler, der nicht ſchnell und ohne Zögern die Telegrammgebühr nach Kapſtadt zu nennen weiß, einen ernſten Verweis. Alle ſind mit Luſt und Li be bei der Sache. Das Lernen macht ihnen Freude die faſt unbegrenzte Materie regt die Intelligenz der Jungen zu immer neuem Eifer an. Jeder der Jung⸗ boten hat den Ehrgeiz, in dem gewaltigen Apparat der Reichspoſt die ihm anvertrauten Aufgaben zur Zufriedenheit des Publikums zu löſen. 4* — Bei den Stierkämpfen, die dieſer Tage in einer alten Arena von Nimes unter großem Andrang der Bevölkerung abgehalten wurden, ſpielten ſich auf⸗ regende Szenen ab. Ein Picador ſtürzte mit ſeinem Pferd und wurde von dem wütenden Stier durch Hornſtöße lebensgefährlich verletzt. Seinen beiden Mitkämpfern ging es nicht beſſer. Sie verſuchten, den Stier, der blindlings gegen das verendende Pferd anrannte, abzulenken, kamen aber ſelbſt zu Fall und wurden vom Stier übel zugerichtet. Nur mit Mühe konnte man den aus vielen Wunden blu⸗ tenden Stier von ſeinen Opfern abbringen. * — Während der Militärflugübungen, die in Golo⸗ mos(Tſchechoſlowakei) ſtattfanden, ereignete ſich ein E 2 * erſuchsſtänden durch. In beſonders g gewiſſenhaſten Entwicklungsgang ſchwerer Unfall. Der von dem Offizierſtellvertreter Malier geſteuerte Apparat ſtürzte nämlich plötzlich, aus unerklärlichen Gründen, aus etwa 600 Meter Höhe ab und zerſchellte auf dem Boden. Die Ma⸗ ſchine wurde dabei völlig zertrümmert, und der Pi⸗ lot fand den Tod. Die erſten Meldungen von dem Unfall waren ganz kurz gehalten und beſchränkten ſich auf den einfachen Bericht. Erſt jetzt kommen ver⸗ ſchiedene Prager Blätter wieder auf dieſen Vorfall zurück, nachdem ſich in der Zwiſchenzeit herausgeſtellt haben ſoll, daß der zu Tode geſtürzte Militärflieger als Spion entlarvt worden iſt.— Dieſe bisher von den Militärbehörden geheimgehaltene Feſtſtellung ſoll ſchon kurze Zeit nach dem Unfall gemacht wor⸗ den ſein, und zwar durch die Kommiſſion, die ſich an die Abſturzſtelle begeben hatte, um die Urſachen des Unglücks zu erforſchen. Bei dieſer Gelegenheit ſol⸗ len im Innern des Helmes des ums Leben gekom⸗ menen Piloten, ſorgfältig unter dem Leder verbor⸗ gen, Geheimdokumente gefunden worden ſein ous denen hervorgeht, daß der Verunglückte an der Spitze einer Organiſation ſtand, die zugunſten benachbar⸗ ter Staaten Militärſpionage betrieb. Auf Grund dieſer Dokumente ſollen von der Polizei, mit der ge⸗ wiſſe Stellen des Kriegsminiſteriums zuſammen⸗ arbeiten, auch bereits mehrere Verhaftungen vor⸗ genommen worden ſein, ſogar in Offizierskreiſen. *. — Nach einer Meldung aus Little Amerika be⸗ abſichtigt Admiral Byrd, der Führer der amerika⸗ niſchen Antarktikexpedition, den Polarwinter in einer einſamen Hütte, 200 Kilometer von Little Amerika entfernt, vollkommen allein zu verbringen. Er will während dieſer Zeit wichtige meteorologiſche Be⸗ obachtungen machen. Die Stelle, an der die kleine Hütte ſtehen wird, hat er im Flugzeug ausgeſucht. Im Flugzeug wird er die Hütte auch dorthinbringen. Da er kein Funker iſt, wird er auch keinen Kurz⸗ wellenſender aufſtellen. Die wichtigſten Inſtrumente, die der Forſcher mit ſich nimmt, ſind Thermometer und Barographen. Die Hütte hat nur einen Raum, iſt aber auf das Raffinierteſte eingerichtet, ſo daß es dem Einſiedler während der langen Zeit ſeines Aufenthaltes fern von allen Menſchen in den Schneewüſten des Südpols an nichts mangeln wird. * — Religiöſe Fauatiker haben, einer Meldung aus Madras zufolge, bei Tempelfeierlichkeiten in einem bei Tanjore gelegenen Dorfe einen engliſchen Poli⸗ ziſten und einen Beamten, die das Feſt zu über⸗ wachen hatten, zu Tode geſteinigt. Die Beamten waren eingeſchritten, als die Menge verſuchte, ent⸗ gegen den behördlichen Beſtimmungen durchzuſetzen, daß der Heilige Wagen von den Gläubigen an Sei⸗ len gezogen würde, die mit ſpitzen Haken im Fleiſche der Ziehenden befeſtigt waren. Die Polizei, die auf Anordnung des leitenden Beamten gegen die Menge vorging, wurde mit einem Steinhagel empfangen. Sie eröffnete darauf das Feuer und tötete durch Ge⸗ wehrſchüſſe zwei Eingeborene, wurde aber bald von den raſenden Maſſen überwältigt und in den Tem⸗ pel hineingetrieben, wo die Gläubigen mit Steinen und Knüppeln über ſie herfielen. ——— RS SSS das rein deutsche von jeher iſt„Sargoyle“ der Maßſtab für Qualitäts⸗Rutosl. Sis ein neues Gargoyle⸗Prooukt verkaufsreif wird, führen wie jahrelange verſuche und Erprobungen in Laboratorien und auf ewiſſenhaſter Form durchlief dieſen vielſeitigen und Gargoyle Mobiloel-F Einem ſo erprobten produkt können Sie Ihr vertrauen ſchenken. Gargoyle Mobiloel erhalten Sie an jeder Tankſtelle garantiert echt und rein in unſerer neuzeitlichen und bequemen 1 Liter Trichter⸗Kanne „——————— +4 ———— den Abſchluß bildet eine Langſtreckenfahrt, die das neue produkt ſchärfer geprüſt hat, als es der Fahrer für ſich je tun kann. Neun deutſche Kraſtwagen ſerienmäßiger herſtellung, vom anſpruchs⸗ vollen Kompreſſorwagen bis zum Gebrauchswagen für den Alltag, legten mit plombierten Motoren eine Strecke von rund 3000 Kilometern zurück. Jum ſonnigen Golf von Neapel und zurück über eisſtarrende Alpenpäſſe jagten deutſche Spitzenfahrer dieſe Wagen in 7 Fahrtagen mit einer den ſchärfſten Zuverläſſigkeitsfahrten entſprechenden Durchſchnittsgeſchwindigkeit. Das Ergebnis dieſer Fahrt iſt: Gargoyle Mobiloel A- F erfüllte in Schmierwirkung und verhalten in hitze und Kälte die ſchärfſten Anforderungen— es hat ſeine Feuertaufe beſtanden. 728 8 —— Lamm“ fand 6. Seite/ Nummer 155 Aus Baden Ein Aufruf für die Oeſchelbronner * Karlsruhe, 4. April. Die badiſche Regierung veröffentlicht fol⸗ genden Aufruf: An alle deutſchen Volksgenoſſen! Für die oͤurch den Großbrand in Oeſchelbronn am 10. September 1933 ſchwer Getroffenen ſind aus allen Teilen des Reiches in dankenswerter Weiſe erhebliche Spenden eingegangen; trotzdem reichen ſie bei weitem nicht aus, um die ungeheuren Schäden zu decken. Die meiſten der durch den Brand zer⸗ ſtörten Ortsteile waren unhygieniſch eng zuſammen⸗ gebaut, die Häuſer alt und teilweiſe ungeſund. Viele Brandgeſchädigte müſſen außerhalb des bisherigen Ortes neu, geſünder und beſſer angeſiedelt werden. Zahlreiche Gebäudereſte an den Brandſtätten kön⸗ nen deshalb nicht mehr zum Wiederaufbau verwen⸗ det werden, und es entſtehen große Aufwendungen für die neuen Bauplätze, für die Neuanlage von Straßen, Waſſerleitungen und Kanaliſation. Die Beſchaffung der Einrichtungsgegenſtände für über 80 Haushaltungen erfordern große Mittel. Es ergeht deshalb nochmals die dringende und herzliche Bitte an alle Volksgenoſſen, erneut zur Linderung der großen Not beizutragen. Spenden bitten wir an die Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe, Girokonto Nr. 5500 zu überweiſen. Karlsruhe, Oſtern 1934. Der Reichsſtatthalter: gez. Robert Wagner. Der Miniſter des Innern: gez. Pflaumer. GKarlsruhe, 5. April. Ueber die Feiertage wurden an den Schaltern oͤes Karlsruher Haupt⸗ bahnhofes etwa 35000 Fahrkarten gelöſt. Die Reiſe ging zumeiſt nach den Tälern des nördlichen Schwarzwaldes, nach der Pfalz und nach der Berg⸗ ſtraße. Aber auch der ſüdliche Schwarzwald war ein ſehr begehrtes Ausflugsziel. Die Karlsruher Stra⸗ ßenbahn beförderte bald 200 000 Perſonen, von denen etwa die Hälfte das Gebiet des Rheinhafens und die idylliſche Gegend am Rhein bei Maxau ſowie die reizvolle Umgebung von Durlach mit dem Turmberg aufſuchte. L Schwetzingen, 4. April. Am Oſterdienstage konnte Hauptlehrerin Amalie Meyer ihren 80. Geburtstag begehen. Die Jubilarin, die viele Jahre im Dienſte der Jugenderziehung ſtand, er⸗ freut ſich noch guter Geſunoͤheit. . Großſachen, 4. April: Im Gaſthaus„Zum eine Verſammlung der Bauernſchaft und die Generalverfammlung des Tabakbauvereins ſtatt. Der Führer der Bauernſchaft, C. Mayer, be⸗ grüßte den Vorſteher vom Badiſchen Tabakbauver⸗ band, Reis, Bürgermeiſter Mayer und die Gemeinde⸗ räte. Der Karlsruher Vertreter hielt einen inter⸗ eſſanten Vortrag über Tabakanban. Hch. Flößer, der Bereinsführer des Tabakbauvereins, gab den Tätigkeitsbericht. Fritz Mayer jr. wurde von dem Bauernführer zum Obmann für den Maisbau er⸗ nannt. * Baden⸗Baden, 5. April. Der Flugplatz empfing jetzt einen beſonderen Oſtergaſt in Form einer öreimotorigen engliſchen Reiſemaſchine, die verſchiedene Oſtergäſte nach Baden⸗Baden brachte. Die Maſchine durchflog die Strecke Köln—Baden⸗ Oos in rund hundert Minuten. Rieſenprozeß begann in Heidelberg Der Zuſammenbruch der Heimſtätten-Vauſparlaſſe Heidelberg vor Gericht * Heidelberg, 5. April. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Erb eröfſnete die Heidelberger Strafkam⸗ mer am Mittwoch vormittag die Verhandlung gegen die Geſchäftsführer der Heimſtätten⸗Bauſpar⸗ kaſſe G. m. b. H. Heidelberg. Es ſind dies: 1. der Z4jährige Kaufmann Philipp Pfleger aus Lau⸗ denbach, 2. der 32jährige Kaufmann Oskar Rahn aus Straßburg. Der Beihilfe beſchuldigt werden der 26jährige Gutsverwalter und Büroangeſtellte Ernſt Linnebach aus Laudenbach und der 29jäh⸗ * Kauſmann Adolf Gönnheimer aus Heidel⸗ erg. Der Prozeß, der größte, den Heidelberg ſeit langem ſah, wird einige Wochen in Anſpruch neh⸗ men. Zur Klärung des Tatbeſtandes ſind 107 Zeugen und 4 Sachverſtändige aufgeboten. Die Verleſung der über 200 Seiten unfaſ⸗ ſenden Anklageſchrift nahm nahezu fünf Stunden in Anſpruch. Sie wirft den Angeklagten Konkursverbrechen, Konkursvergehen, Urkundenfäl⸗ ſchung, Betrug, Untreue ſowie Beihilfe hierzu vor. Das Unternehmen wurde im Mai 1930 von acht Teilhabern unter der Führung Pflegers als Kollek⸗ tiv⸗Bauſparkaſſe in Form einer Genoſſenſchaft ins Leben gerufen. Keiner der Gründer beſaß Geld, ſo daß vor⸗ läufig auch kein Büro eingerichtet werden konnte. Dies kam erſt mit der Einzahlung des erſten Bauſparers. Weitere Spareinlagen wurden zum Aufbau eines komfortablen Ge⸗ ſchäftsbetriebes benutzt. Ende März 1931 waren ſchon 8500 Mk. reine Spar⸗ einlagen für Verwaltungszwecke verbraucht. Bei der Auflöſung der Genoſſenſchaft und Ueberführung in eine G. m. b. H. im September 1931 hatte ſich die Summe auf 40 000 Mk. erhöht. Die großen Verwal⸗ tungskoſten— Reiſen, Proviſionen und Gehälter verſchlangen Rieſenſummen— führten ſchon bald nach der Gründung zur Ueberſchuldung, die ſich ſtets ſteigerte. Bereits Ende Dezember 1930 hätte Kon⸗ kurs angemeldet werden müſſen. Damals ſchon be⸗ gannen die teils fahrläſſig, teils ſyſtematiſch vorge⸗ nommenen Fälſchungen der Bilanzen. Bücher verſchwanden, Aktenſeiten wurden herausge⸗ riſſen, fingierte Beträge verbucht und radiert. Dieſes Wirtſchaften hatte nur deshalb keine Zahlungsſtok⸗ kung zur Folge, weil die Zahl der Sparer raſch wuchs. Es waren ſchließlich 1462 mit rund 13 Mill. Abſchlußſumme, und weil dadurch laufend erhebliche Mittel hereinkamen. Auf dieſem unſicheren Grund fundierten Pfleger und Linnebach mit Rahn als ſtellvertretender Geſchäftsführer nach der Auflöſung der Genoſſenſchaft im September 1931 eine G. m. b. H. mit 50 000 Mk. Stammkapital. Auf dem übernommenen Zahlungsſtock fehlten aber damals ſchon 40 000 Mk. Schon im April 1932 traten Zah⸗ lungsſchwierigkeiten auf. Damals waren Auszah⸗ lungen von einer halben Million fällig geworden. Jetzt ſetzte ein tolles Vabanqueſptel ein. Ganz auf Schwindel aufgebante Reklame lockte, geriſſene, verklauſulierte Berträge führten die Sparer in die Irre. Die ins Endloſe anwachſenden Bilanz⸗ fälſchungen machten eine Prüfung durch Treuhänder faſt unmöglich. Die Verwaltung hatte ſchließlich 127 000 Mk. reine Spargelder verſchluckt. Im Früh⸗ jahr 1933 kam dann endgültig der Zuſammenbruch. Die Bilanz weiſt einen Verluſt von 130 000 Mk. auf. Die Verwaltungs⸗ und Koſtenbeiträge ſind dazu reſtlos verloren. Der Liquidator rechnet mit einer Quote von höchſtens 20—25 v.., die nur in langfriſtigen zinsloſen Raten bezahlt werden kann. Der infolge Nichterfüllung der Verträge entſtandene Schaden läßt ſich nicht abſchätzen. Er iſt weit höher als der Verluſt der Einzahlung und führte einige Dutzend Bauſparer aus dem ganzen Reich, beſonders aus Noröͤbaden und der Hamburger Gegend zum wirtſchaftlichen Ruin. CCCT7T0TGT0PTPT0P0P00PG0CP0PPPPPPPPPPPPPPPGGPCGGPGGPPGPGGGGPPPGGGGGPPGPGPPPPPPPPPPPPPPCP Blinde Paſſagiere im Nachtſchnellzug * Kehl, 5. April. Die Grenzpolizei erwiſchte letzter Tage bei Kontrolle des internationalen Nachtſchnellzuges zwei Tſchechen, von denen ſich der eine auf den Puffern zwiſchen zwei Eiſenbahnwagen, der andere unter dem Schlaf⸗ wagen verſteckt hatte. Die beiden, die auf dieſe Weiſe die Grenze zu überſchreiten und koſtenlos nach ihrer Heimat zu kommen gedachten, wurden wieder nach Frankreich zurückgeſchickt. 13jähriger vom Zug getötet * Bruchſal, 5. April. Dienstag nachmittag gegen 6 Uhr wurde auf der Strecke zwiſchen Heidelsheim und Helmsheim der 13jährige Kurt Weiſſer, Sohn des Hauptlehrers a. D. Weiſſer in Helmsheim, vom Schnellzug Stuttgart—Bruchſal ge⸗ tötet. Der Vorgang— ob Selbſtmord oder Un⸗ glücksfall— iſt noch nicht geklärt. Dĩr Vater des Verunglückten liegt zur Zeit ſchwer krank in einem Spital. Ereigniſſe in Baden-Vaben Drühlings Einzug— Internationales Publikum kehrt zurück— Ronlette-Zauber A. H. Baden⸗Baden, 5. April. Als die Oſterwoche anhob, war es noch recht winterlich im Geäſt der Bäume an der eiligen Oos, die vor gar nicht ſo langer Zeit noch zornig die Eisſchollen weitergejagt hatte. Aber dann kam das große Frühlingsbeſinnen über ſie. Und um die Wette mit der heiteren Frühjahrstoilette der ſtädtiſchen und privaten Bauten, der Wege und An⸗ lagen, ging plötzlich ein grünes Sproſſen und bun⸗ tes Blühen los, wie man es reizvoller ſich nicht den⸗ ken mag. Gleichſam von heut auf morgen waren die Wieſenplätze an der Lichtentaler Allee mit gelbem und lila Krokus, mit Schlüſſelblumen, Veil⸗ chen und Anemonen beſteckt. Ueber die Prunkvollen Faſſaden des Kurhauſes und der großen Bäder⸗ bauten, der Hotels und der weißen Villen, über die ſchwungvoll gegliederten Bergketten des Schwarz⸗ waldes hin tanzten die behenden Sonnenſtrahlen ihren ſeligen Frühlingstanz. Sie wußten, jetzt mußte es Baden⸗Baden mit all den Wundern und Wonnen ſeiner lieblichen Schönheit wieder jedem antun, der zur Oſterzeit hier eine Erfriſchungspauſe machte in dem drängenden Gewirr des Alltagslebens. Und ſie hatten ſich nicht verrechnet. Als der Oſterſamstag gekommen war, gab es in ganz Baden⸗Baden kein unbeſetztes Gaſtzimmer mehr. Ueber 4000 Fremde hatten hier Quartier genommen und immer noch brachten Kraftwagen und Eiſen⸗ bahn neue Beſucher, die mit Privatlogis vorlieb⸗ nehmen oder in der Umgebung der Stadt bis nach Raſtatt hin Herberge ſuchen mußten. Es war am blauen Band des Frühlings eine richtiggehende An⸗ kurbelung des Kurlebens von Baden⸗Ba⸗ den, wie man es ſich intenſiver nicht denken konnte. Ein gutes Omen für die mit dem 1. April auch offi⸗ ziell in Erſcheinung tretende neue Kur⸗ und Bäder⸗ verwaltung. Die übrigens ihrerſeits durch mancher⸗ lei Neuinſtandſetzungen, Verſchönerung des Kurdirek⸗ tionsgebäudes, mit einem vergrößerten. Parkplatz, einer Liegewieſe, Neueinrichtungen modernſter Art im Friedrichsbad, Verlegung des Leſeſaals in den alten feudalen Geſellſchaftsſaal des Hamilton⸗ Palais, Hinzuziehung weiterer Prunkräume zu den bisherigen Spielſälen und dergleichen mehr für die neue Saiſon Baden⸗Baden auch eine Reihe neuer Anziehungspunkte geſchaffen hatte. Das wurde denn auch gebührend von dem Frem⸗ denſtrom gewürdigt, der in dieſen Oſtertagen von Baden⸗Baden Beſitz nahm. Obwohl das Herrlichſte die Natur ſelbſt tat, die über dieſe entzückende Land⸗ ſchaft die Reize in verſchwenderiſcher Fülle goß, eine immer neue Freude für all die Tauſende, die bei den Klängen des ausgezeichneten Orcheſters im Kurgarten luſtwandeln odͤer bei den Spaziergängen 9 den Berghöhen nach der Schneegrenze Umſchau alten. Bemerkenswert iſt es, daß auch fremde Sprachlaute vielfach das Ohr treffen, daß vor allem auch Frankreich wieder manche Be⸗ ſucher entſandt hat. Die internationale Bedeutung Baden⸗ Badens als Kurort und als Heilbad wird nicht umſonſt auch nach der völkerverbindenden Seite hin gewürdigt. Es iſt gewiß kein Zufall, wenn der Welt⸗ meiſterſchaftskampf der königlichen Kunſt des Schachs gerade hier ausgefochten wird, wo in den Glanzzeiten Baden⸗Badens ſich die Vertreter aller Völker ihr geſellſchaftliches Stelldichein gaben. Es ſoll nicht verſchwiegen werden, daß in dieſen Feſttagen die Spielbank Veranlaſſung nahm, ihre volle Daſeinsberechtigung zu erweiſen. Hatte ſie in der Karwoche mit Rückſicht auf den religiöſen Cha⸗ rakter dieſer Tage ihre Säle geſchloſſen gehalten, ſo ließ ſie der um Mitternacht des erſten Oſtertages erfolgenden Wiedereröffnung eine beſonders glanzvolle Veranſtaltung voraufgehen: Ein ſehr gelungenes Galadiner mit Spitzenleiſtungen von tänzeriſchen, muſikaliſchen und akrobatiſchen Vorfüßrungen, ein Feſteſſen, an dem nicht weniger als 400 Beſucher teilnahmen. Die bekannte Kapelle Raymond Legrand vom Pariſer Empiretheater in ihren Einzel⸗ und Geſamtleiſtungen an mitreißender Bravour und mit einer kecken, kind⸗ haft⸗jungen Chanſonette, Irene Hilda, London, eine feenhafte und in den Tänzen künſt⸗ leriſch hochſtehende Schau. Darauf das deutſche Tanz⸗Trio Erneſt, Yvonne und Vilma vom Berliner Wintergarten und zum Schluß aus Neuyork von den Ziegfeld Follies das Trio Le Blome, Ducharme und Bery, die als akrobatiſche Tänzer zu Staunen und Beifall hinriſſen. Was Wunder, wenn die Tanzfreude bald auf die Feſtteilnehmer ſelbſt übergriff, ſoweit dieſe nicht um die Mitternachtszeit in die jetzt wieder geöffneten Spielſäle abſchwenkten, die in dieſen Nachtſtunden 2000 Beſucher zählten. Ein Rekord, der am näch⸗ ſten Tage auf 5000 erhöht wurde. Statt früher an drei, wurde jetzt an ſechs Ronlettetiſchen geſpielt, nachdem auch der Rote Saal wieder hinzugezogen ward. Und es waren nicht nur beſcheidene Sätze, die dort gewagt wurden. Immerhin iſt das Ganze ein Zeichen eines lebhafteren Geldumſatzes wie ſeit langem nicht. Und die noch ſonſt in der Stadt überfüllten Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten, die Not⸗ wendigkeit, den 5⸗Uhr⸗Tanztee am Oſtermontag im großen Bühnenſaal wegen des ſtürmiſchen Andrangs zu den Darbietungen der ausländiſchen Künſtler zu ſperren, deren abendliche Sondervorſtellung gleich⸗ falls ausverkauft war, das alles gab dieſen feſtlichen Baden⸗Badener Frühlingstagen Glanz und Schwung. Lebhafter Fremoenverkehr in Bruchſal * Bruchſal, 5. April. Die Oſterfeiertage brachten auch unſerer Stadt lebhaften Frem⸗ denverkehr, der beſonders dem herrlichen Schloß und dem Stadͤtgarten mit Reſerve galt. Der überaus ſtarke Kraftwagenverkehr in den Richtungen Heidel⸗ berg—Stuttgart und Karlsruhe hatte leider auch eine Reihe von Unfällen zur Folge, die teils leichter Natur aber auch mit erheblichen Verletzungen ver⸗ liefen. Meiſt war das Ueberholen die Schuld. So wurde ein Motorradfahrer auf der Straße nach Unter⸗ grombach von einem Auto angefahren, wodurch Fah⸗ rer und Beifahrer ziemliche Verletzungen erlitten; desgleichen mußte ein Radfahrer in ärztliche Behand⸗ lung gebracht werden. Ebenfalls auf der Straße nach Heidelberg wurde ein Kraftfahrer von einem Per⸗ ſonenwagen angeſahren und mußte in die Heidel⸗ berger Klinik verbracht werden. * Heidelberg, 4. April. Ein von auswärts hier zugereiſter Kaufmann brachte ſich am 30. März im Handſchuhsheimer Feld mit einer Mauſerpiſtole einen Schuß in den Kopf bei. Der Schuß war aber nicht lebensgefährlich. Bei Abgabe eines zweiten Schuſſes entſtand Ladehemmung. Daraufhin begab ſich der Lebensmüde nach einer Autogarage und ließ ſich nach dem Akad. Krankenhaus bringen. An⸗ geblich wollte er ſich wegen Krankheit und wirtſchaft⸗ lichen Sorgen das Leben nehmen. * Heilbronn, 3. April. In Dimbach(Oberamt Oehringen) wurden drei Anweſen durch Feuer zerſtört. Der Schaden beziffert ſich auf etwa 40 000 Mark. Durch den Brand ſind vier Familien obdachlos. Sie haben zum Teil ihre Habe verloren. begnadet, deren groteske Gelöſtheit viel Luſtigkeit hervorrief. Dann das Ballett Vronska Alperoff vom Savoy⸗ Donnerstag, 5. April 1934 Aus der Pfalz Angetreue Buchhallerin verhaftet * Frankenthal, 5. April. Wie bereits kurz ge⸗ meldet, wurde dieſer Tage eine leitende Ange⸗ ſtellte einer hieſigen Fabrik wegen umfangrei⸗ cher Unterſchlagung verhaftet und in Unterſuchungshaft abgeführt. Wie nunmehr bekannt wird, handelt es ſich um die bei der Schnellpreſſen⸗ fabrik Frankenthal beſchäftigte Buchhalterin Marga⸗ rete Holl. Die Verhaftung hat hier großes Auf⸗ ſehen erregt, nachdem die unterſchlagene Summe in die Zehntauſende gehen ſoll. Die Verfehlungen be⸗ gannen ſchon vor 14 Jahren und waren nur möglich durch das unbedingte Vertrauen, das die Verhaftete bei der Werksleitung genoß. Durch Kleben unter⸗ wertiger Verſicherungsmarken, während ſie den Ver⸗ ſicherungspflichtigen die geſetzlichen Beiträge anrech⸗ nete und den Unterſchied für ſich verbratchte, hat die Buchhalterin ihre Vertrauensſtellung zum Schaden der Arbeiter und Angeſtellten ſowie der Werkslei⸗ tung aufs ſchwerſte mißbraucht. In vielen Kreiſen war es ſchon längſt aufgefallen, daß die Holl ſich eine auf das feinſte eingerichtete Wohnung leiſten konnte, in deren Räumen es bei vielen feſtlichen Abendgeſellſchaften hoch herging. Rieſiger Walöbrand an der Grenze * Eppenbrunn(Bez. Pirmaſens), 6. April. Geſtern nachmittag entſtand aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache in den der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze entlangziehenden gewaltigen Waldflä⸗ chen ein Brand. Das Feuer entſtand in einer Entfernung von 250 Meter von der deutſchen Grenze, ſo daß ſich die deutſche Forſtbehörde, um ein Uebergreifen des vernichtenden Elementes auf den deutſchen Wald zu verhindern, veranlaßt ſah, in Gegenfeuer zu entfachen. Durch das entſchloſſene Vorgehen der Forſtbeamten konnte daher der bayeriſche Staatswald vor einem ſchweren Schaden bewahrt werden. Gegen vier Uhr mittags hatte das Feuer noch keinen größeren Umfang angenommen, ſo daß es bei einem ſofortigen Eingreifen der fran⸗ zöſiſchen Behörden möglich geweſen wäre, den Brand ſofort zu lokaliſteren. Die franzöſiſchen Ein⸗ wohner zeigten aber anſcheinend kein großes Inter⸗ eſſe an der Bekämpfung des Feuers. Durch den ſtar⸗ ken Südoſtwind geſchürt, hatte das Feuer bald eine Ausdehnung von zwei Kilometern angenommen. In Flammen dieſer Breite fegte dann der Wind die gegen den Truppenübungsplatz Bitſch zu. Dort kam das Feuer von ſelbſt zum Erlöſchen, da es keine Nahrung mehr fand. Nach vorſichtiger Schätzung ſol⸗ lem mindeſtens 400 Hektar gemiſchter Holzwald (Birken, Eichen und Kiefern) zerſtört worden ſein. Der Schaden iſt noch nicht zu überſehen. Das unge⸗ heure Flammenmeer leuchtete weit in die Pfalz hinein und wurde auch von Pirmaſens aus gut beobachtet. * Ludwigshaſen, 4. April. Der Direktor der Städt. Sparkaſſe, Otto Weyrich, trat ab 1. April einen ſechsmonatigen Urlaub an, um ab 1. Oktober ds. Is. vollſtändig in den Ruheſtand zu treten. Sein Nachfolger iſt Oberamtmann Illig. Direktor Weyrich iſt ſeit 40 Jahren in Ludwigshafen. Er konnte am 1. Juni 1932 auf eine 25jährige Tätigkeit als Leiter der Ludwigshafener Sparkaſſe zurückblicken. * Speyer, 5. April. Bei dem bereits gemeldeten Kraftradunfall auf dem Limburger Hof handelt es ſich um die beiden Muſiker der Stahlhelmkapelle Ober⸗ frank und Sand. Die beiden Verletzten wurden bekanntlich ins Ludwigshafener Krankenhaus einge⸗ liefert, wo inzwiſchen Sand ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen iſt. ic Lampertheim, 4. April. Auf Veranlaſſung der hieſigen Bahnhofsverwaltung wurden aus Anlaß des Beginns der Arbeitsſchlacht am 21. März am Durchgang am Südflügel des Bahnhofs zwei Kaſtanienbäume gepflanzt.— Zum Stützpunktleiter der Landesmuſikerſchaft Heſſen⸗ Naſſau wurde für die Orte Lampertheim, Viern⸗ heim und Bürſtadt, Herr Oskar Bulſter, Lampert⸗ heim. Wilhelmſtraße, beſtellt.— Mit Wirkung vom 15. März 1934 wurde dem Schornſteinfeger Karl Klenk zu Lampertheim der Kehrbezirk des ver⸗ ſtorbenen Schornſteinfegermeiſters Zimmermann in Reichenbach im Odenwald übertragen. * Worms, 5. April. Der bisherige Beigeordnete, Pg. Guſtav Adolf Körbel, wurde durch Kreisdirek⸗ tor Schwebel, dem ſeitherigen Oberbürgermeiſter, zum kommiſſariſchen Oberbürgermei⸗ ſter der Stadt Worms ernannt. Pg. Körbel iſt 32 Jahre alt, beſuchte das Gymnaſium in Worms, ſtudierte an den Univerſitäten Gießen und Freiburg i. B. Rechtswiſſenſchaft und trat alsdann beim Kreis⸗ amt Worms in den Verwaltungsdienſt ein. Später kam er nach Darmſtadt und zuletzt nach Mainz. Von dort wurde er als kommiſſariſcher Beigeordneter der Stadt nach hier berufen. ————— Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Eh mer) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner⸗ Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Tell: Richard Schönfelder-Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber: Drucker und Verleger: 8 3* Mannheimer Zeitung, annheim, R 1, 4— Schriftleitung in Verlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 46 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückvorto Das Lebensalter der Dicken liegt unter dem Durchſchnitt. Ebus⸗Tee beſeitigt läſtige Körperfülle, macht elaſtiſch und erhöht das Wohlbefinden Verlang. Sie i Apoth. u. Drog. nur Ebus⸗Tee..50. Einzigartig Donnerstag. 5. April 1934 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145, Ialrgaug Nr. 155 Eine deulſche Frau auf Forſchungsreiſe in der Südſee I1*) Kugumaro, Ende Dezember 33. Vor etwa drei Wochen ſchickte ich meinen erſten Bericht über den Anfang unſeres eigentlichen Sü d⸗ ſeelebens; inzwiſchen iſt es Weihnachten gewor⸗ den, und meine Gedanken ſind in allen dieſen Tagen mehr denn je nach Deutſchland gewandert. Weih⸗ nachten iſt hier viel ſchwerer vorſtellbar als im afri⸗ kaniſchen Hochgebirge, wo wir in der kleinen Miſſionskirche rieſige tannenartige Weihnachtsbäume hatten, von der Shambala ſchöne Weihnachtslieder vorgeſungen bekamen und den Heiligen Abend mit dem braven deutſchen Miſſionsehepaar verlebten. Hier in dieſer Kokosnußwildnis war kein Bäumchen oder Zweig aufzutreiben, der nur irgend an Weih⸗ nachtstannen erinnern konnte, und zu allem Unglück waren noch meine mitgenommen Wachslichte unauf⸗ findbar. So begnügten wir uns nachts um halb zwölf Uhr in ſtrömendem Regen mit einer Schar von Eingeborenen unter Vorantragung einer Laterne zu der katholiſchen Miſſion zu wandern und die nächt⸗ liche Chriſtmeſſe anzuhören, die nebſt anſchließendem Abendmahl für die Eingeborenen zwei Stunden dauerte. Um halb vier Uhr früh krochen wir dann herzlich müde unter die Moskitonetze in unſerm Häuschen, das wir jetzt wirklich ſchon als eine Art „Heim“ empfinden, weil es uns doch immerhin gegen die Unbilden der Witterung, gegen allerhand Vieh⸗ zeug und ſonſtige läſtige Erſcheinungen der Außen⸗ welt ſchützt und auch die Eingeborenen in angemeſſs ner Entfernung hält. Der von unſerem Koch gezimmerte Ecktiſch iſt mit deutſchen, amerikaniſchen und engliſchen Zeitun⸗ gen beladen, Bücher haben wir auch genug um uns verſammelt. Von der Decke baumelt eine große Bananentraube, an einem Seitenbalken der Veranda hängen meiſt eine Anzahl Papaya⸗ Früchte und nachtsüber die vom Koch geſchoſſene obligate Wildtaube,— das alles macht ſich ganz gemütlich. Dazu kommen ſeit einigen Wochen zwei junge Katzen,— brave, europäiſche Hauskatzen, die ſeinerzeit von den Deutſchen auf allen dieſen Inſeln eingeführt wurden und dank raſcher Vermehrung heute von vielen Eingeborenen gehalten werden. Wir kauften ſie gegen die zunehmende Ratten⸗ plage, die mich nicht ſchlafen ließ. Der Ratten⸗ fang iſt aber noch nicht richtig im Gange. Vielleicht ſind die Katzen noch zu jung— vielleicht werden ſie auch zu ſehr von uns verwöhnt. Jedenfalls iſt es vorerſt noch ſo, daß wir die Ratten in Fallen fan⸗ gen, und die Katzen ſie lediglich auffreſſen dürfen, worüber ſie ſehr begeiſtert ſind. Immerhin ver⸗ treibt der Kasengeruch das Ungeziefer ein wenig, und ich bin nicht mehr ſo geſtört, auch wenn die guten Tiere nebenan ihr Weſen treiben und unſere Reis⸗ ſäcke benagen. Im übrigen haben wir viel Spaß an den Katzen, die wie Hundchen hinter uns herlaufen. Leider fehlt noch immer der Kakadu, den die Ein⸗ geborenen für mich fangen ſollen. Aber es iſt halt nicht ſo einfach, ſolchen Wildvogel aus den Palmen herunterzuholen. Es gibt hier überall viele große, weiße Kakadus und kleine, rote Papageien. Von ſonſtigem Geflügel ſpielt die ſchon erwähnte Wild⸗ taube für unſere tägliche Ernährung eine große Rolle. Sie iſt viel größer und ſchöner gefiedert als unſere Tauben zu Hauſe, dabei leicht zu ſchießen, und ihre in mitgebrachter Büchſenbutter gebratenen Brüſde mit Zwiebeln und Curry ſchmecken ohne Ueberdruß ausgezeichnet. Die von den Eingeborenen gehaltenen europäi⸗ ſchen Schweine, die Tag und Nacht unſer Haus um⸗ grunzen, verachten wir, weil ſie mit Würmern aller Art ausgeſtattet ſind, die wir unſerm eigenen Ver⸗ dauungsapparat lieber fernhalten wollen. In dem von Richard angelegten großen Gemüſegarten wächſt leider noch ſehr wenig, weil es im Verhältnis zu der ſengenden Sonne nicht genug regnet. Um uns von der Oede der unmittelbaren Um⸗ gebung und der drückenden Schwüle zu erholen, unternahmen wir neulich eine größere Wande⸗ rung in die Berge. Nach vierſtündigem Marſch, von dem etwa die Hälfte der Zeit auf den Anſtieg kam, erreichten wir das erſte kleine Gebirgsdorf, das aber nur—400 Meter hoch liegt. Die richtigen Berge, weit entfernt. Man ſah von unſern erſten Hügeln aus gerade noch ihre zackigen Umriſſe. Aber gegen die dumpf⸗dunſtige Ebene, zu der wir ſonſt verurteilt ſind, bedeutete auch dieſes niedere Bergquartier ſchon wahres Gebirge. Endlich konnte ſich das Auge wie⸗ der einmal an Formen und Farben, an ſteil abſtür⸗ zenden Hängen, rauſchenden Bächen und abwechſ⸗ lungsreicherem Pflanzenwuchs erfreuen. Statt des ziemlich kümmerlichen Baumbeſtandes hier unten ſah man üppigen Urwald mit Baumfarnen und andern herrlichen Gewächſen, viele rieſige Stämme mit ſchneeweißer Rinde. Der Urwald erinnerte an den des afrikaniſchen Uſambaragebirges, war aber noch lange nicht ſo wie der tollwuchernde Sumpf⸗Ur⸗ wald Neu⸗Guineas, von deſſen undurchdring⸗ lichen Dickicht Richard immer erzählt. Ueber den Wipfeln flogen ſtändig Dutzende von weißen Kaka⸗ dus hin und her und ließen ihr häßliches Kreiſchen hören. Ehe wir die auf Befehl der Regierung dort oben von Eingeborenen erreichte Unterkunftshütte erreichten, kamen wir in eine wahre Sintflut von Regen und mußten, da unſere Träger uns ſtunden⸗ lang warten ließen, endlich triefenoͤnaß in der Hütte auf ſie warten, ſo daß wir uns einſach gottergeben auf den Fußboden legten. Als wir aber ſpäter unſer Gepäck hatten, wurde das Hüttenräumchen im Hand⸗ umoͤrehen ein freundliches Zimmer. Die Eingebore⸗ nen umſtanden ſtaunend unſere Betten und Vor⸗ hänge, aus denen ich am Ende einige Lenden⸗ tücher ſchnitt und ſie gegen Früchte und ähnliches eintauſchte. Das höchſte Glück für ſo einen alten, zum Knochengeſtell abgemagerten und verdreckten Häuptling, wie er wenigſtens dem Titel nach hier oben noch vorkommt, war ein buntgeblümtes Lendentuch für ſeine diesbezüglichen, ſonſt gänz⸗ lich unbekleideten Lenden. Einzelne alte Männer rannten dort oben tatſächlich völlig nackt herum; die jüngeren aber waren ſämtlich ſchon durch die bis über 3000 Meter aufragen, ſind viel zu europäiſche oder genau geſagt: Miſſionseinflüſſe auf Lendentücher eingeſtellt. Hoſen trägt hier in die⸗ ſen Gegenden noch niemand. Nur unſer Koch, der einige Jahre lang in einem größeren Küſtenort mit Europäern gelebt hat, beſitzt ein Paar viel zu enge, kurze Hoſen. Oben in unſerm Bergneſt war— ſo komiſch das klingt—, nachdem wir uns in der Hütte eingerichtet hatten, wiederum die dringlichſte Arbeit, uns von den Kanaken ein W. C. einrichten zu laſſen. In kurzer Zeit hatten ſie denn auch bereitwilligſt aus Palmwedeln und Stäben ein äußerſt luftiges Häus⸗ chen mit„Sitz“ erbaut, das jedoch ſchon am nächſten Tage halb einfiel. Und wenn ich, was ja ſchließ⸗ lich nicht zu vermeiden blieb, den Weg zu dieſer Stätte einſchlug, ſo ſtellten ſich unverzüglich etliche Jungens und Männer in Blickweite auf und ſtarr⸗ ten zu den Palmwedeln, hinter denen ich mich zu verbergen ſuchte. Sie ließen ſich aber raſch ver⸗ —— ſobald Richard oder der Koch in Poſitur raten. Im Ganzen waren uns die Leute trotz dieſer kindlichen Neugier ſympathiſcher als die hier unten, weil ſie eben dank der Abgelegenheit ihrer Dörfer doch viel mehr Urſprünglichkeit zeigten. Wir wan⸗ derten zwei Tage lang durch dieſe Vorberge, genoſ⸗ ſen die Landſchaft und die friſchere Luft und kehrten in einer großen, achtſtünödigen Schlußwande⸗ rung in unſere Kokosniederung zurück. Acht Stun⸗ den wandern, bergauf, bergab, auf ſchmalen, vom Regen völlig überfluteten Buſchpfaden, durch un⸗ zählige Bäche waten, zweimal über breite Flüſſe: Richard halb ſchwimmend, ich auf den Armen von zwei Kanaken,— das iſt freilich etwas anderes als eine deutſche Gebirgswanderung, zumal man wie verrückt ſchwitzt. Es iſt uns beiden aber vorzüglich bekommen, und Richard hat ſeither auch kein Fieber mehr gehabt. Aber das Klima iſt halt doch einfach ſcheußlich. Mehr ſchwül als heiß,— manchmal glaubt man kaum noch atmen zu können, ſo drückt die feuchte Luft auf die Lungen. Aber da wir beide große „Schwitzer“ ſind, macht uns die feuchtigkeitsgeſättigte Luft nicht ſo viel aus wie manchen andern Euro⸗ väern. Es regnet jeden Tag mehrere Stunden, oft den ganzen Tag. Selten nur gibt es einen völlig re⸗ genfreien Tag, an dem es nicht wolkenbruchartig ſchüttet. Uebrigens läßt unſer gutes Sagopalmblatt⸗ Dach nichts durch. Nur die Schuhe und ſonſtigen Le⸗ derſachen ſchimmeln. und Wäſche wie Kleider riechen trotz allen Heraushängens in die Sonne. Unſere, inſonderheit meine Studien an den Frauen ſchreiten nur langſam vorwärts. Das Haupthindernis iſt dabei die Sprache. Sie iſt eine der ſchwerſten Sprachen der ganzen Süoſee, infolge⸗ So oft die Sonne auferſteht, Erneuert ſich mein Hoffen Und bleibet, bis ſie untergeht, Wie eine Blume offen; Dann ſchlummert es ermattet Im dunklen Schatten ein, Doch eilig wacht es wieder auf ) Vgl. dagu Nr. 146 vom W. 8. 34. Bei ihrem erſten Schein. eeeeeeeeeeee, Morgen/ 05 Gottfries Keller Das iſt die Kraft, die nimmer ſtirbt Und immer weiter ſtreitet, Das gute Blut, das nie verdirbt, Geheimnisvoll verbreitet! Solang' noch Morgenwinde Voran der Sonne weh'n, Wird nie der Freiheit Fechterſchar In Nacht und Schlaf vergeh'n! — Der Volkskanzler als Pate Das Ehepaar Karaſch aus Berlin⸗Neukölln mit ſeinen 9 Kindern. Adolf Hitler hat jetzt die Patenſtelle an den ſieben Monate alten Zwillingen Herbert und Gerhard übernommen. deſſen macht es unendliche Mühe, ſie ſich auch nur etwas anzueignen. Selbſt Richard, der ſie doch vor 25 Jahren neun Monate lang aufnahm und der viel ſprachbegabter iſt als ich, dringt nur ſehr allmählich ein. Daneben muß ich Pidgin⸗Engliſch lernen, Miſchmaſch aus engliſchen und Eingeborenenworten, wie ihn alle Eingeborenen reden, die bei Europäern gearbeitet haben. Das geht zwar raſcher als die Südſeeſprache, belaſtet aber das Gedächtnis in unlieb⸗ ſamer Weiſe. Mit unſern Hausboys redͤg ich bloß Pidgin⸗Engliſch,— d. h. nur unſer Koch ſpricht es gut, die kleinen Boys ſind ebenſolche Anfänger wie ich. Mit den Frauen muß ich dagegen in ihrer Buiu⸗Sprache radebrechen, unentwegt ihre Wör⸗ ter nach dem Gehör niederſchreiben und ſie mir nach⸗ her von unſerm Koch ins Pidgin⸗Engliſch über⸗ ſetzen laſſen. Es gibt natürlich keine Grammatik oder ſonſt irgendein Hilfsmittel zur Erlernung dieſer Sprache. Die Miſſion bereitet erſt eine Art von Lehrbuch vor. Es iſt alſo eine elend mühſelige Klein⸗ arbeit, die eine unmenſchliche Geduld erfordert. Afrika ſtellte keinerlei ſolche Anforderungen, weil unſere Arbeitsziele dort ganz andere waren und ſich ohne ſo eingehende Sprachkenntniſſe erreichen ließen. Na man muß halt weiterſchuften. Ohne Fleiß kein Preis, und hier in der Südſee kommt,— ſofern ich ein gutes Ergebnis heimbringen will, alles auf gedul⸗ digſte Kleinarbeit an: ohne die Senſationen, die großen Spannungen, die fabelhaften Natureindrücke, die Afrika bot. Aber wenn ich dͤurchhalte, ſo werde ich viel gelernt haben,— auch zu meinem allereigen⸗ ſten Nutzen. Noch liegt ja bei weitem das größere Stück Weges durch dies Geſtrüpp von Schwierigkeiten vor uns, denn wir werden vermutlich bis Anfang September 1934 hier bleiben. Aber dann, im letzten Viertel des neuen Jahres, wird es wohl endlich ſoweit ſein, daß wir heimkehren und nach dieſen Jahren in fremden Eroͤteilen das neue Deutſchland ſehen. Hilde Thurnwald. ===———————————————————————————————————————————————————— Ina Seioel/ on cuſabem Schic-Abels „Die Erkenntnis, daß artgebundene Kunſt das Höchſte an Form und Gehalt gibt, dürfte die Frauen⸗Dichtung in ein neues Licht rücken. Frauen, die ihr Werk aus dem Urgrund ihres Weſens ſchaffen, haben die Anſchauung, daß Kunſt nichts mit männ⸗ lich und weiblich zu tun hat, ebenſo gut durch ihre Leiſtung überwunden, wie das Actgebunden, das über das Internationale triumphiert. Und ebenſo wie ſich die Teilhaftigkeit des Artgebundenen nicht leugnen läßt für die Wege, die jede Nation zu höch⸗ ſten Menſchheitszielen geht,— ſo iſt auch die Kunſt der Frau, ſofern ſie nicht im Elementaren ſtecken bleibt und geiſtig— ſeeliſch entwickelter Kulturſchicht angehört, männlicher Kultur⸗Ueberlieferung ver⸗ Pflichtet. Ausſchlaggebend für die Bewertung mo⸗ derner Frauenkunſt iſt aber das Ans⸗Tageslicht⸗ Heben letzter Zuſammenhänge des beſonderen Weib⸗ lichen mit mütterlich⸗allumfaſſenden Weltkräften. Es werſteht ſich von ſelbſt daß„weiblich“ in ſeiner allge⸗ meinſten und zugleich tiefſten Bedeutung immer mit „mütterlich“ gleich zu ſetzen iſt. Vielleicht zum erſten Mal ſand die Mütterlichkeit einen derart beſtimmenden Ausgangspunkt für weib⸗ liche Dichtung im Werk Ina Seidels. Betrachtet man ſie von dieſem Angelpunkt aus, ſo zeigt ſich, daß ihre erſten Gedichte, ihre Romane und Novellen aus den engſten und offenſichtlichſten Bezirken des Mut⸗ tertums erwachſen. Nie iſt die Frage nach dem Ur⸗ ſprung des Menſchen ſo erſchütternd zum Ausdruck gebracht worden.„Ewigkeit, wo komm ich her?“ das iſt die Frage, die hinausführt über Zeugung und Ge⸗ burt. So ehrfürchtig vor dem Geheimnis der Natur dieſe in der dichteriſchen Empfindungs⸗ und Gedan⸗ kenwelt der fungen Mutter ausgedrückt werden, mit ſo warmem Licht Mutter und Kind in der Dichtung umflutet ſind,— es iſt zun! ur angedeutet, daß das urſprüngliche Empfind⸗ irdiſch erlebenden Mutter den Weg weiſt zu letzten Weltgründen. In gleicher Linie mit dieſen erſten Gedichten ſtehen namentlich die beiden Romane„Das Haus zum Monde“ und„Sterne der Heimkehr“. Auch hier be⸗ ſtimmt die Frage nach der natürlichen Herkunft mit all' ihrer bluts⸗ und geiſtverflochtenen Erbmaſſe den Inhalt und Gehalt dieſerWerke, Im Mittelpunkt ſteht eine Mutter mit ſicherem Inſtinkt, mit allerBereitſchaft zum tätigen Leben, mit aller Sorge um die Kinder, — eigene und ihr anvertraute,— und mit der ſchmerz⸗ lichen Erkenntnis, daß auch die Mutter, trotzdem ſie in der nächſten Beziehung zum anderen Menſchen, zu ihrem eigenen Kind ſteht, wie ein jeder Menſch getrennt iſt vom anderen dͤurch die Schranken der Individualität. Ina Seidel hat mit dichteriſcher Schau dargeſtellt, worum ſich die Wiſſenſchaft ver⸗ geblich bemüht: daß die Erbmaſſe ausſchlag⸗ gebend iſt für das Verſtändnis von Menſch zu Menſch und nicht die Blutsgemeinſchaft zwiſchen Eltern und Kindern, wenn im Individuum Kind, Blut und Geiſt von Generationen her eine andere Zuſammenſetzung erfahren hat, die ſich ſtärker meldet als das, was in Vater und Mutter überwiegt. Es wäre aber grundfalſch, wollte man Ina Seidel jede Ueberbrückung von Menſch zu Menſch durch den Geiſt und durch die Seele abſprechen, ſondern— vielleicht unbewußt— erſchaut ſie auch hier ſchon die Wahlverwandtſchaft, welche die Menſchen⸗ weſen aufs tiefſte verbindet. Und gerade der ſchmerz⸗ liche Vollzug der Abſonderung von ihren eigenen Kindern, die faſt jede Mutter durchzumachen hat, zeigt auch wieder, daß gerade kraft des Muttertums die Mutter dennoch den inneren, und nicht nur den blut⸗ mäßigen Zuſammenhang mit ihren Kindern behält, denn— Verſtehen iſt alles. Verſtehen trotz ſchmerzlichem Verzicht bleibt ihrem Muttertum vor⸗ behalten. Und über allen Mißklängen zwiſchen Eltern und Kindern thront die Liebe, die dem Muttertum eigen iſt. Ina Seidel, die ſo ruhig und ſicher in ihrem Mut⸗ tertum wurzelt, hat auch von hier aus ihren Geiſt genährt und ihre Seele entwickelt. Die objektive Welt, die ſich ihren kulturhiſtoriſchen Studien dar⸗ bietet, iſt überſonnt von der Wärme ihres mütter⸗ lich verſtehenden Blicks. Dieſe Welt liegt ſolange in der Froſtſtarre des Hiſtorikers, der nur die Tat⸗ ſachen oder die tragenden Gedanken kennt, bis ein Dichter ihr Leben, Glanz und Schimmer verleiht. Ina Seidel gab dem letzten Drittel des 18. Jahr⸗ hunderts dieſen Glanz,— gab ihn vor allem dem Träger des Romans„Das Labyrinth“, George Forſter, dem Naturforſcher und vom Schickſal Ver⸗ ſtoßenen. Die Lebensgeſchichte dieſes Mannes iſt eine Kette von Mißgeſchick und Erfolgloſigkeit, von hohen Zielen und Unzulänglichkeiten. Zuletzt findet er in den labyrinthiſchen Gängen, die wir Leben heißen, den roten Ariadneſaden, der zu Klarheit und Er⸗ löſung führt. Der Lebensſinn iſt Opfer. Wer ſich dazu bekennt, meiſtert in Wahrheit das Leben. Wer anders als die mütterliche Frau käme ſo unmittel⸗ bar aus ihres Weſens Tiefen zu dieſer Erkenntnis? Hier liegt auch die metaphiſiſche Verbindung von Muttertum und Chriſtentum, die im Roman„Das Wunſchkind“, der zeitlich an das Labyrinth anknüpft, Fortſetzung findet und auch dort als Fazit des gan⸗ zen, ſchickſalsſchweren Geſchehens gezogen wird. Das Chriſtentum ſei im Muttertum vorgebildet, heißt es dort, und der Sinn bleibt in einem wie im anderen: Opfer iſt notwendig für eine beſſere, reinere Menſchheit. Auch in dieſem Roman erfährt die Mutter, die ihren Gatten und ihren Sohn durch den Krieg verliert, Geſtaltung aus dem letzten Be⸗ wußtſein um das mütterliche Prinzip; es iſt als Hüterin und Bewahrerin des Lebens in der Trä⸗ gerin des Romans, Cornelie von Tracht, dargeſtellt und wird gewiſſermaßen der Gegenſpieler des Zer⸗ ſtörers Krieg, damit aber kommt auch die polare Ge⸗ genſätzlichkeit von männlichem Tun und weiblicher Empfindungsweiſe ebenſo ſtark und ebenſo untenden⸗ ziös zum Ausdruck Verſöhnt ſind dieſe Gegenſätze in dem ſchönen Schluß des Buches, der eine ſeheriſche wirkſam iſt auf dem Weg zum Frieden, der dings nicht von dieſer Welt iſt. Einmal ſchenkte uns Ina Seidel die Dichtung von einer Mutter, die es vermag, die Erziehung ihres Sohnes zu leiten und zwar ſo, daß man an Goethes pädagogiſche Provinz erinnert wird, an das Füh⸗ rertum, das ſtets und immer der Jugend not⸗ wendig iſt und ſein wird, wenn jemals der gereifte Mann und die Frau als Mutter ihrem Volk die Höhenwege bereiten helfen werden, um die es geht, wenn die Nation zu ihrer Beſtimmung kommen ſoll. Dieſes Kabinettſtück an kriſtallklarer Novelliſtik heißt „Renée und Rainer“. In ihrer letzten Gabe:„Der Weg ohne Wahl“, knüpft Ina Seidel wieder an erbbiologiſche Erfah⸗ rung an. Aber nicht im Sinne pſychologiſcher Ana⸗ lyſe, ſondern in der künſtleriſchen Syntheſe, die allein aus Schau und Erfahrung vollzogen wird. Es iſt vielleicht ihr reifſtes Werk. Scheinbar zwiſchen Traum und Wirklichkeit ſchwebend, hat es doch eine überzeugende Diesſeitsbeſtimmtheit. Es tut ſich das Innenleben zweier einſam und auf ſich ſelbſt ange⸗ wieſener Geſchwiſter auf, das in Umwelt und Erb⸗ maſſe ſeine Urſache hat. Und zwar ſo ſehr, daß der Knabe und ſpätere Künſtler— Muſiker— dieſen dä⸗ moniſch wirkenden Mächten verfallen iſt bis ihm der Ausbruch des Weltkrieges den Willen über ſeine Zerriſſenheit zurückgibt. Bis dahin aber iſt die mütterliche Schweſter ſein Schutzgeiſt, der freilich nahe daran war, durch das ungezügelte Leben des Bruders zugrunde gerichtet zu werden. Aus der Sorge für den geiſtig und ſittlich bedrohten Bruder gewann ihr urtümliches Muttertum Kraft und Wi⸗ derſtandsfähigkeit, ſo daß ſie ſchließlich Ueberwinde⸗ rin wird. In dem Gedichtband Ina Seidels„Neue Ge⸗ dichte“ iſt es nicht mehr die Mutter, die von Schmer⸗ zen und Freuden, Erfüllungen und Verzichten er⸗ zählt, ſondern da löſt ſich aus ihrer tiefſten Schicht ein Geſang, der aus Verbundenheit mit der mütter⸗ lichen Weltſeele kündet und zum Offenbarer der gro⸗ ßen Mutter wird, an die alle Völker glaubten, ehe aller⸗ Ahnung aufdämmern läßt, daß opferbereites Leid der männliche Gott die Vorherrſchaft errang. 5—— 8. Seite/ Nummer 155 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. April 1934 Anſere Modelle:( Allerlei Sportliches Nr. 2902. Größe 42. Geripptes Leinenkleid, vier⸗ bahniger Rock. Dem Bluſenvorderteil ſind Träger angeſchnitten, die dem verkürzten Rücken auf⸗ knöpfen. Ein buntes Schultertuch ergänzt das Kleid. * Nr. 2903. Größe 42. Kleinkariertes Leinenkleid mit kurzem Raglanärmel und roter Schleife, Knöpfen und Gürtel. * Nr. 2904. Größe 42. Dieſe Jumperbluſe iſt aus Strickſtoff gefertigt; ſie hat kleinen Rollkragen und kurze Aermel. Nr. 2905. Größe 42. Sportweſte, vorne durch⸗ knöpfbar, mit langen eingeſetzten Aermeln und ſchmalen Achſelſtücken. 2 Nr. 2906. Größe 42. mit kurzen Puffärmeln. Sportbluſe, weſtenartig, Nr. 2907. Größe 44. Dreiviertellanger Sport⸗ mantel aus grobkariertem Material, ſehr loſe, mit Raglanärmeln. * Nr. 2908. Größe 42. Sportliches Koſtüm aus guergeripptem Cotelet mit großen Knöpfen. Der Rock zeigt feitlich eine dreiſache Falte. 6161. W * — ——— — — — 8 — Han ——— E RE — 25 2 —.— 2 4. 2 2 — 2 2 7 V —— 2 * —— Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) Die für ſportliche Zwecke gemäßen Stoff⸗ arten ſind im Gegenſatz zu dem Material der elegan⸗ ten Kleidung in dieſem Jahre beſonders hartgriffig und feſt. Deutſche Handwebſtoffe, Noppen⸗ gewebe und alle jene Muſterungen, die unter den Be⸗ griff„Homeſpun“ ſallen, ſind für Ausflugs⸗ und Wanderkleidung beſonders gefragt, während man für Tennis und ähnliche Zwecke etwa weiß⸗gelb geſtreif⸗ ten Panama bevorzugt. Bei den Wollſtoffen wird meiſt die Farbzuſammenſtellung Hell⸗Dunkel ge⸗ wählt: alſo etwa hellgrauer Grund mit dͤunkelgrauer Noppe, ſandfarbig⸗braunes Karo und dergleichen. Das karierte Wollkoſtüm zeigt ſich in mancherlei Spielarten von unauffällig⸗einfachen Tönungen bis zu leuchtend bunten Farben. Daß der dreiviertellange, meiſt loſe geſchnittene und gürtellos getragene Sportmantel zum ein⸗ farbigen Kleid ſehr viele Anhängerinnen gefunden hat, kann bei ſeiner großen Verwendbarkeit nicht wundernehmen. Daneben iſt jedoch auch das herren⸗ mäßige, einreihige Koſt ü m, deſſen ſtreng taillierte Jacke durch ſehr große, oft abſtechend gefütterte Re⸗ vers eine frauliche Note erhält, wieder ſehr in Auf⸗ nahme gekommen. Der große, flache Kragen findek ſich nicht nur an Mänteln und Jacken, ſondern auch an Kleidern, die außerdem durch mancherlei Nahtverzierungen, breit abgeſteppte Kanten oder ganze Zierteile in Muſterſtepperei erſetzen, was in Schnitt und Mach⸗ art ſonſt vielleicht gar zu einſach wäre. Bei glatten und ſchlicht gemuſterten Stoſſen erzielt man mit ſolchen ſchneidertechniſchen Beſonderheiten oft die reizendſten Wirkungen. Die neueſten Stoffe für das einfache Tageskleid zeigen übrigens gern ein⸗ gewebte Punkte, die im Gegenſatz zu den aufliegen⸗ den Noppen der Wollſtoffe nicht erhaben, ſondern vertieft ſind. Da man die ſportlichen Mäntel und Jacken häu⸗ ſig offen trägt, iſt auch die Bluſe nicht unwichtig. Als flott und modern gelten ſehr bunte Streifen, während die ſchlichte, einfarbene Bluſe durch luſtige Schleiſchen und Verſchnürungen aufgehellt wird. Die Wirk⸗ und Strickbluſen, deren man ja auch bei wärmerem Wetter nicht ganz entraten mag, haben meiſt ſehr farbige Muſter in geometriſcher Linien⸗ führung. Der ſportliche Gürtel iſt ziemlich breit, nicht ſelten aus Leder mit Soutache beſtickt oder mit Metallplättchen beſetzt. Unenbliche Abwechflungs⸗ möglichkeiten gibt es hier bei den Verſchlüſſen, die von der üblichen Schnalle mit Dorn bis zum feinpolierten und gemaſerten Holzknebel reichen. Auch bei der Sportkleidung wirkt ſich die allge⸗ meine Moderichtung aus, deren Ziel in größter Schlichtheit des Ganzen und liebevoller Pflege der ſchmückenden Einzelheiten beſteht. Für Tennis, Raſen⸗ und Waſſerſport werden wie immer die kleinen, ärmelloſen oder ganz kurz⸗ ärmeligen Kleidchen getragen. Neu iſt allerdings dabei die Vorliebe für Wolle, die ſeltſamerweiſe den bisher allein herrſchenden Waſchſtoff zu ver⸗ drängen beginnt. Es gibt die leichten, auch im Wa⸗ ſchen ſehr öͤankbaren Wollſtoffe neben weiß in allen hellen, ſommerlichen Farben: das moderne zarte I! 2905 Grün, Orange⸗ und Zitronengelb ſind hier führend und erfordern ob ihrer Farbenfreudigkeit keinen andern Ausputz als höchſtens einen hübſch ge⸗ ſchlungenen Schal oder ein aufgeſetztes Monogramm. ————— Für 20 Pfg. übermanganſaures Kali Kleinigkeiten erweiſen ſich oft nützlicher als man⸗ ches teure Ding. Man denke nur an die kleinen violetten Körnchen, das übermanganſaure Kali, das ſich ſo außerordentlich vielſeitig und doch einſach verwenden läßt. Für etliche Pfennige hat man einen ſehr bequemen Helfer. ſaures Kali beſitzt eine ſehr große Desänfek⸗ tionskraft und dieſe iſt es, die wir ſo oft be⸗ nötigen. Wenn das Fbeiſch leicht angegangen iſt, wäſcht man es in einer ſchwach roſa gefärbten Löſung von Kaliwaſſer, und ſchon iſt jeder unangenehme Geruch beſeitigt. Man muß hierbei nur darauf achten, daß die Körnchen gänzlich aufgelöſt ſind, ſonſt verurſachen ſie häßliche braune Flecken im Fleiſch. Man darf nur wenig Kali verwenden, ſonſt wird die Löſung zu ſtark. Auch angegangener Speck, Wurſt oder ſchimmliger Schinken uſw. werden durch dieſes Ver⸗ fahren wieder verbeſſert. Muffig riechende Eier laſſen ſich gleichfalls mit übermanganſaurem Kali noch retten, wenn man das Eigelb vorſichtig in eine Taſſe ausſchlägt, ſo daß es nicht auseinanderläuft, und etwas Kaliwaſſer aufgießt. Nach kurzer Zeit wird das Waſſer wieder abgegoſſen und das Ei hat ſeinen Beigeſchmack verloren. Wenn Kochgeſchirre durch langes Stehen⸗ laſſen oder auch inſolge verdorbenen Inhalts unan⸗ genehm riechen, füllt man ſie mit einer leichten Kali⸗ löſung und läßt ſie eine Weile ſtehen. Nach dem Abgießen der Löſung und Nachſpülen mit klarem heißen Waſſer hat ſich der Geruch verloren. Schlecht riechende Möbel, wie Schubladen oder Schrank⸗ böden wiſcht man mit Kaliwaſſer aus. Unangeneh⸗ men Geruch an den Händen entfernt man mit einem übermanganſauren Kalibad, wodurch ſie des⸗ inſiziert und erfriſcht werden. Schuhe mit Schweißgeruch werden innen eben⸗ falls mit Kaliwaſſer ausgewiſcht, dann iſt dieſer läſtige Geruch wieder beſeitigt. Bei leichter Halsentzündung iſt es ſehr empfehlenswert, mit Kaliwaſſer zu gurgeln, dann iſt keine Verſchlimmerung mehr zu befürchten. Auch ſonſt läßt ſich Kali zur Körperpflege verwenden. Bei müden Füßen wirkt ein leichtes Kalibad ſehr erfriſchend. Ueberhaupt leiſtet Kali gute Dienſte. Wenn man mehrere Kalikörnchen kocht, hat man eine ſehr ſchöne Beizlöſung, die je nach Bedarf heller oder dunk⸗ ler hergeſtellt werden kann. Man kann damit neues Holz oder Rohrgeflechte dauerhaft und gleichmäßig färben. Aber auch abgeſetzte Stellen laſſen ſich mit Uebermangan⸗ dieſer ſtarken, heißen Kalilöſung ausbeſſern, ſo etwa Fußböden, Türſchwellen, abgegriffene Tü⸗ ren, Möbel, Korbgeflechte, Stuhlſitze oder Einkaufs⸗ körbe. Verblichene Kokosmatten und ähnliche Geflechte werden vorteilhaft mit einem heißen, über⸗ manganſauren Kalibad aufgefärbt, ebenſo Jalouſien und dergleichen. Auch Ledergegenſtän de, wie Taſchen, Mappen, Stühle und ſogar Schuhe, ſind für Kalibeizen geeignet, man muß nur die gebeizten Ge⸗ genſtände, wenn ſie trocken ſind, entweder mit farb⸗ loſem Lack überziehen oder das Leder mit guter weißer Ledercreme einreiben und dann blank polie⸗ ren. Das übermanganſaure Kali muß ſtets trocken aufbewahrt werden, am beſten in Blech⸗ oder Glas⸗ gefäßen, damit in die Körnchen keine Luftfeuchtigkeit eindringen kann. Papiertüten ſind ungünſtig, da ſie feucht werden, reißen und die herausfallenden Körn⸗ chen Flecken verurſachen. Man ſoll ſie auch möglichſt wenig mit der Hand berühren, da Kaliflecken ſchwer zu entfernen ſind. Auch im April und Mai Marmelade kochen! Von Fran Grete Michels Wenn die Marmeladenvorräte jetzt ihrem Ende zugehen, braucht ſich die Hausfrau wirklich keine Sorge zu machen, denn auch in der früchtearmen Zeit bis Mai kann man ohne viel Arbeit aus getrockneten Aprikoſen eine billige Marmelade bereiten. Dieſe ſteht der Marmelade aus friſchen Aprikoſen an Ausſehen und Wohlgeſchmack in keiner Weiſe nach, Das einfache, erprobte Rezept lautet: 1 Pfund getrocknete Aprikoſen werden mit 14 Liter Waſſer über Nacht eingeweicht. Am ſolgen⸗ den Tage werden die Früchte in allerfeinſte Stückchen zerſchnitten. Beſſer iſt es noch, die eingeweichten Aprikoſen durch die Fleiſchmaſchine zu drehen. Die ſo zerkleinerten Früchte werden nun mit dem Ein⸗ weichwaſſer und 37 Pfund Zucker unter leichtem Rühren zum Kochen gebracht. Nachdem es durch und durch brauſend kocht, läßt man 10 Minuten unter Rühren auf möglichſt ſtarker Flamme gründlich durchkochen, rührt nach Verlau dieſer Zeit eine kleine Flaſche Opekta in die kochende Maſſe, läßt wie⸗ der einen Augenblick— etwa—5 Sekunden— durch⸗ kochen, nimmt den Topf vom Feuer und füllt ſofort in Gläſer. Mimmiit 207 Achtung, Eierſchalen; Wie man Eierſchalen verwenden kann Will man Saftflaſchen raſch und ſicher ſtaub⸗ frei und luftdicht verſchließen, ſo ſtürze man eine friſche, halbe Eierſchale darauf, die nach dem Trock⸗ nen des Innern ganz feſt abſchließt. Zeigen die Zimmerpflanzen ein kranbes Ausſehen oder ſchlaffe Blätter und Zweige, gibt ihnen das Waſſer von zerbröckelten, eingeweichten Eier⸗ ſchalen, 3 bis 4 Tage darauf geſtanden, wieder neue Friſche. Wird verbrauchte Erde aus Blumenkäſten wäh⸗ rend des Winters mit den zu feinem Pulver zer⸗ klopften Eierſchalen untermiſcht und öfter begoſſen, ſo führt man ihr auf dieſe Weiſe den notwendigen Kalk wieder zu, während öfter zugeſetzter Ofenruß und Kaffeeſatz zu ihrer Lockerung beitragen. Guter Rat iſt billig Schmutziggewordenes Rohrgeflecht der Stühle wird wieder hell und ſauber, wenn man es mit einer Miſchung abreibt, die man ſich aus 3 Teilen Salzſäure und 100 Teilen Waſſer herſtellt. Schlaffgewordene Rohrſitze dagegen ſtrafft man wieder, wenn man ſie mit heißem Waſſer ausgiebig näßt, um den Stuhl, in Zugluft geſtellt, trocknen zu laſſen. Die Sitze ſind nach dieſem Verfahren wieder völlig ſtraffgeſpannt. Gepökeltes nicht wäſſern Wie oft hört man von Hausfrauen, daß ſie„Ge⸗ pökeltes“ vor dem Kochen ein bis mehrere Stun⸗ den„wäſſern“, um dieſem den Salzüberſchuß zu entziehen. Sie denken bei dieſer Methode gar nicht oͤaran, daß das Fleiſch dadurch vollkommen ausgelaugt und ſeiner beſten Nährſtofſe beraubt wird. Um dieſe aber dem Fleiſch zu erhalten und es dennoch miloͤſchmeckend auf den Tiſch zu bringen, ſollte jede Hausfrau das Fleiſch nach flüchtigem Ab⸗ waſchen mit kaltem Waſſer zum Kochen auſſetzen, nach einer halben Stunde bis zu einem Drittel der Kochbrühe ab⸗ und durch heißes Waſſer wieder auf⸗ füllen und damit fertigkochen. Die abgegoſſene Kochbrühe kann man ſehr gut noch zu Suppen oder beim Gemüſekochen verwenden. — 2908 Happyend nach der Scheidung Das vorbildliche Filmehepaar, das ſeine Freunde erſt nach zehnjähriger Ehe dͤurch eine Scheidung be⸗ trübte— Mary Pickford und Doug Fairbanks—, hat ſich nun entſchloſſen, es wieder miteinander zu verſuchen. Sowie er von ſeinen Filmaufnahmen zu „Don Juans Ende“ aus England nach USA zurück⸗ gekehrt, wird es eine große Hochzeitsfeier geben. Mary ſucht bereits einen Käufer für ihr Schloß „Pickyfair“ und läßt ihre Möbel in die Billa ihres Doug zurücktransportieren. — Saun Schãſen-, Berßer-Schniſte— Wiener Nleister-Schnitte Moden-Journale aller verlage— Abplätmuster— Neidihallige voriage- FHappen Modenzeitschriften ———— Schnittmuster 7, 24, Anruf Nr. 30605 1— Selase Cwaschehaus anabefmer 8 fer ün CEI NAOTIEE E a Leinen-Betten Gusstattungen 15 ebauer, NNNNME O 0 k 19 „ A okk Pt Wäsche, Leinen, Setten f Pakuer Und Centhtssar-Ttkmuup zu Threr vollsten Zufriedenheit. nur im Spezial-Institut für Schünheitspflege Geschw Steinwand, P5, 157 75—9 er Drucksachen jeder Art liefert billigst Diucketei D. Haas/ Neue MannheimerZeitung R 1, 46 Herrenhemden, Trstel. Sigfefefder Unierwäsche, Schals, Gamaschen und Sioſie, äuberst prelswen EVvertz& Co. D 2,(im Hause der Harmonie) seit 1866 Krawafien EL. 0SE. 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Seite Nummer 155 Vorrunde der deutſchen Jußballmeiſterſchaft Welche Ausſichten hat Waldhof in der Südweſtgruype— Neckarau am Scheideweg Wenn auch der äußere Rahmen der Abwicklung der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft mit ſeinen an Zahl gleich⸗ bleibenden 16 Vertretern keine Aenderung erfahren hat ſo iſt der übrige Modus bei der geſamten Umformung des deutſchen Fußballprogramms auf das große Endſpiel ein⸗ ſchneidend ausgedehnt worden. Schon die Teilung in zwei Austragungsarten: Vorrunde der vier Gruppen um den Gruppenmeiſter im Punkteſyſtem nach Doppelrunde; Zwiſchenrunde und End⸗ ſpiel im ſeitherigen Pokalſyſtem, bedeutet einen ganz weſentlichen Unterſchied, der beſonders für die be⸗ ginnende Vorrunde eine ſportlich einwanofreiere Siebung der Teilnehmer gewährleiſtet, da dem reinen Pokalſyſtem zuviel an Zufall und Glück anhaftet. Es ſei hier nur auf die Abrollung der vorjährigen Deutſchen Meiſterſchaft hin⸗ gewieſen, bei der in der Zwiſchenrunde der ſüddeutſche Meiſter FSp Frankfurt mit dem knappſten aller Ergebniſſe von Schalke 04 geſchlagen wurde, weil die Hauptſtütze der Frankfurter— Kuöpfle— ſchon früh⸗ zeitig ſchwer verletzt die Kampfſtätte verlaſſen mußte. Dieſer Kampf bedeutete im Vorjahre tatſächlich den Mittel⸗ and Drehpunkt der ganzen Schlußſerie, denn öͤurch das Aus⸗ ſcheiden des damals auf der Höhe ſtehenden FSpV wurde der ſchwerſte Gegner des Weſtens ausgeſchieden, der Weg für Fortun a Düſſeldorf zur Meiſterſchaft geebnet. da ihr Schlußpartner Schalke 04, eben in dieſem aufreiben⸗ den Kampf gegen Frankfurt, die beſten Kräfte verbraucht hatte. 8 Die zweite einſchneidendſte Wandlung für den deutſchen Endkampf bedeutet die Einteilung der 4 Gruppen, die die ehemalige Verbandszugehörigkeit zer⸗ und die Kräfteverhältniſſe in den einzelnen Lan⸗ esteilen gewaltig verſchieben. So die Zuſammenlegung des einſtigen Baltenverbandes(Oproußen) mit Berlin (Brandenburg) und Schleſien; des norddeutſchen Verbandes mit dem Weſten, des Großteils des ſüddeutſchen Verbandes mit Mittelrhein— und die markanteſte: den ſpielſtärkſten ſüddeutſchen Bezirk— Bayern— mit Mitteldeutſchland (Sachſen, Hannover). Dieſe letztere Paarung dürfte neben der Gruppe 2: Noròdeutſchland— Weſten, den Brennpunkt der deutſchen Schlußrunden abgeben, denn nach menſchlicher Berechnung— wenn dieſe neue Gruppenein⸗ teilung in ihrer Unberührtheit überhaupt Kalkulationen auläßt— dürfte der neue Deutſche Meiſter nur aus Sachſen — Bayern oder Norddeutſchland— Weſten kommen. Die abgelaufenen 16 Gaumeiſterſchaften haben allerdings, namentlich im Norden, Weſten und Süden eine Reihe neuer Bewerber an die Oberfläche gebracht, dabei alt⸗ berühmte, bis in die Neuzeit führende Vereine unter⸗ tauchen laſſen, ſo daß es natürlich nicht ganz ausgeſchloſſen iſt, daß ein 99„Außenſeiter“ bis tief in die Ent⸗ ſcheidung vorſtößt. Die dritte Neuerung peſbeht in der Verminderung der großen Gänge auf ͤrei: Vorrunde, Zwiſchenrunde, Endrunde; da ja der vorige öritte Gang, die Vorſchlußrunde ausſcheidet und der wichtigen Punkte vorrunde dafür ein breiterer Raum gegönnt iſt. Gerade die am kommenden Sonntog begin⸗ nende Vorrunde der 16 Gaumeiſter iſt von un⸗ geheurer Wichtigkeit, da hier einer ganzen Anzahl von Vereinen zum erſten Male Gelegenheit geboten wird. in die Entſcheidung um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft in⸗ direkt einzugreifen, denn— unter den verbleibenden vier Gruppenſiegern iſt bereits der kommende Deutſche Meiſter! Eine ſcharſe Vorklärung. Daß dem neuen Modus der Austragung alſo ein ganz gewaltiger Reiz innewohnt, liegt auf der Hand. Darin wird auch wohl die Fruchtbar⸗ keit der neuen Idee liegen, daß wie in den Gaumei⸗ ſterkämpfen neue Ausſichten geſchaffen, neue Kräfte geweckt, bzw. mit einbezogen wurden, die dem Gan⸗ zen friſchere Farbe, neuen Auftrieb und Anſporn bringen werden. 8* Bei uns im Süden teilt ſich die Aufmerkſamkeit nach zwei Seiten. Auf dem Gang des bayriſchen Vertreters in ſeiner Gruppe — und nicht weniger auf die Gänge der übrigen drei Gau⸗ meiſter: Waldhof, Böckingon und Offenbacher Kickers. Uns am Rhein intereſſiert natürlich ganz be⸗ ſonders das künftige Abſchneiden des Gaumei⸗ ſters Baden S Waldhof, dem— auf dem Pa⸗ pier— eigentlich die leichteſte Aufgabe ſämtlicher vier Gruppen des Reiches geſtellt iſt. Keiner ſeiner drei Mit⸗ bewerber: Mülheimer SB, Böckingen— waren bereits in den Meiſterſchaftskämpfen— und Offenbacher Kickers ſtan⸗ den je in den Endkämpfen ihres Verbandes, venfügen alſo niemals über die praktiſche Erfahrung. die der Rheinver⸗ treter in einer Kette von Jahren ununterbrochen ſich an⸗ zueignen vermochte. Auch vein ſpieleriſch dürſte teiner der drei Genannten an Waloöhof herankommen— und doch wäre es eine falſche Einſtellung auf dieſer Baſig allein den Er⸗ folg des Badiſchen Meiſters ſicher zu begründen. Die Offenbacher Kickers z. B. wurden immerhin Mei⸗ ſter in einem Bereich, in dem— wenn auch in ſtark ge⸗ ſchwächter Form— die alten Vereine FSpV Eintracht zu Hauſe ſind; dann, Pirmaſens, Worms,— und Ludwigshafen, das noch vorletzten Winter den bayriſchen Größen auſſehenerregende Erfolge abrang. Bezeichnend für öie drei Gruppenmeiſter iſt außerdem der durchweg ehr knappe Vorſprung mit dem ſie in letzter Stunde. zum eil Furch das beſſere Torverhältnis(Böckingen) an die Ta⸗ bellenſpitze gelangten, eine wirklich überragende Form allſo nirgends zu Tage trat. Und doch wollen wir ſo kühn ſein, auf don SVWalsd⸗ hof, der ein halbes Dutzend Jahre ſeine unanfechtbare Sbabilität bewies, als kommenden Gruppenmeiſter du tippen— eben auf Grund ſeiner Erfahrung, ſeines reifen Könnens und des—— Punkteſyſtems, das der Fähigkeit einer Mannſchaft den notwendigen Spielraum läßt. Da Walöhof am 16. und 22. April auswärts gegen Ofſenbach und Böckingen ſpielt, kommt dem erſten Spiel auf heimiſchem Boden— nüchſten Sonntag gegen Mülheim ganz beſondere Bedeutung zu. Ein rechter Start heißt halb gewonnen, wenn auch ſelbſt umgekehrt eine Niederlage durchaus nicht ſchon alle Felle davonſchwimmen läßt. Sechs Spiele geben einigermaßen Ausgleichsmöglich⸗ keit. Der Gegner alkerdings iſt für uns unbekannt, daher unberechenbar. Voller Einſatz iſt von Anſang an unbedingt nötig. Auf alle Fälle kennt Mannheim nur die eine ſportliche Parole: Stützt euern langjährigen Meiſter mit allen Kräften, er kämpft auch um eure Ehre, um das An⸗ ſehen eures Sportbereichs. Ganz Baden hinter ſeinem Meiſter. Walschof ſelbſt wird ſich der außerordentlichen Aufgabe bewußt ſein und zweiſellos das Letzte geben, um auch diesmal das Vertrauen zu rechtfertigen. Zum Ausklang der Abſtiegskämpfe ſei aber auch des anderen Mannheimer Vereins geöacht, der vor der Entſcheidung mit Brötzingen ſteht. Bis Neckarau hat ſolche Verdienſte um den Fußball am Rhein erworben, daß ihm nur ehrlich zu wünſchen iſt, den hochbedeutſamen Strauß zu beſtehen. Erfreulicherweiſe iſt jetzt das Spiel für Samstag nachmittag angeſetzt worden, ſo daß die Mannheimer Sportgemeinde dem Vſs in der Stunde der Entſcheidung den nötigen Rückhalt geben ——9 Der 13 am Samstag noch einmal aſſenbeſuch aufzuweiſen baben. Ang. Müßle. Zum 9. Mal Brandenburg? 15. Hockey⸗Silberſchild⸗Endſpiel. Zum 15. Male wird am Sonntag das Entſcheidungs⸗ ſpiel um den Hockey⸗Silberſchild— den Brandenbueg diesmal in Berlin gegen Mitteldeutſchland zu verteidigen hat— ausgetragen. Der deutſche Hockeyſport vergibt da⸗ mit ſeine höchſte Auszeichnung für Repräſentativmann⸗ ſchaften. Urſprünglich hatte der SC. 1880 Frankfurt a. M. den Silberſchild für die Vereinsmannſchaften geſtiftet, ſeit 1913 aber wurde er, nachdem er vom Stifter dem Deutſchen Hockey⸗Bund übergeben worden war, als Wan⸗ derpreis zwiſchen den Mannſchaften der Landesverhände ausgetragen, an deren Stelle jetzt, wenigſtens zum Teil, die Gauverbände getreten ſind. Bisher haben den Pokal Süddeutſchland fünfmal, Norddeutſchland einmal(1920/21) und Brandenburg achtmal(ſeit 1925/26 ununterbrochen) gewonnen. rankfurt und Die Liſte der bisherigen Endſpiele lautet: 1912/13: Süd⸗Nord:0; 1913/14: Süd⸗Nord:2 nach Verl.; 1920/21 Nord⸗Brandenburg:3; 1921/22 Süd⸗Branden⸗ burg:0; 1922/23 Süd⸗Mittel:1; 1923/4 Branden⸗ burg⸗Weſt:1; 1924/25 Sü d⸗Brandenburg:8; 1925/26 Brandenburg⸗Mitte:2; 1926/7 Nord⸗Brandenburg:3: 1927/28 ausgefallen; 192829 Brandenburg⸗Süd 101:1; 1929%0 Süd⸗Brandenburg:4; 1930/31 BrandenburgWeſt :1; 1931/32 Brandenburg⸗Nord:0; 1932/33 Brandenburg⸗ Nord 32. Schach-Weltmeiſterſchaft Bogoljubow verliert die zweite Partie Die Schach⸗Weltmeiſterſchaftshämpfe zwiſchen dem lang⸗ jährigen Weltmeiſter Dr. Aljechin und Bogoljubow wurden am Mittwochnachmittag in Baden⸗Baden mit der zweiten Partie fortgeſetzt. Am frühen Nachmittag zog ein von Miniſteriolrat Kraft geſteuertes Flugzeug ſeine Bahn über der in herrlichem Sonnenſchein liegenden Bäberſtadt. Plokate und Transparente an vielen Orten wieſen auch diesmal wieder auf den großen Kampf hin, ſo daß der Beſuch des zweiten Ganges keine Wünſche offen ließ. Der ſpannende Kampf der beiden großen Könner hatte die Zu⸗ ſchauer in ſeinen Bann geſchlagen. Dr. Aljechin führte am Mittwoch die weißen Steine. Bogoljubow wählte die Mee⸗ raner Variante des Damengambits. Im 16. Zug opferte Dr. Aljechin gegen Stellungsvorteil einen Bauern, ſein Gegner kam dadurch in eine bedrängte Lage, aus der er ſich mit Macht zu befreien ſtrebte. Seine Verſuche, die Lage durch kombinierte Unternehmungen zu meiſtern, ſchlugen jedoch fehl, zumal auch die Zeitnot ein genaues Rechnen zur größten Schwierigkeit machte. Kurz vor der Zeit⸗ 3 9 mußte Bogoljubow die hoffnungsloſe Partie auf⸗ geben. Die dritte Partie findet am kommenden Frei⸗ — 6. April, um 20 Uhr im Marmorſaal des Kurhauſes att. SA⸗Abzeichen Ziel aller Turner und Sportler Erwerb des SA-Syortabzeichens durch Nicht⸗SA⸗Angehörige Nach den Ausführungs⸗Beſtimmungen des Chefs des Ausbildungsweſens der Sä für den Erwerb des SA⸗ Sportabzeichens gibt es zwei Möglichkeiten, das Abzeichen zu erwerben: 1. auf den dem Chef des Ausbildungsweſens unterſtehenden Schulen und 2. nach örtlichem Training innerhalb der SͤA und der ihr unterſtellten Gliederungen oder außerhalb der SA in anerkannten Geländeſport⸗ Arbeitsgemeinſchaften(GAG). Ueber die Geländeſport⸗Arbeitsgemeinſchaften iſt be⸗ ſtimmt: Oertliche Trainingseinheiten für die Vorbereitung außerhalb der SäA ſind die Geländeſport⸗Arbeitsgemein⸗ ſchaften. Eine GAG beſteht aus höchſtens 30 Bewerbern. Eine GAc kann nur innerhalb einer zum geländeſport⸗ lichen Uebungsbetrieb berechtigten Organiſation oder an einer ſtaatlichen oder ſtaatlich anerkannten Lehranſtalt ge⸗ bildet werden. Bewerber außerhalb der SA melden ſich zum örtlichen Training bei dem zu ihrem Wohnort zuſtän⸗ digen SA⸗Führer mit Prüſungs⸗Berechtigung. Zum ört⸗ lichen Training außerhalb der SA werden nur diejenigen Bewerber zugelaſſen, die einer Reichsorganiſation an⸗ gehören, welcher vom Chef des Ausbildungsweſens aus⸗ drücklich der geländeſportliche Uebungsbetrieb geſtattet iſt. Bewerber, die einer der vorgenannten Reichsorganiſatio⸗ nen nicht angehören, werden nicht zur Vorbereitung auf das SA⸗Sportabzeichen zugelaſſen, ſondern von dem zu⸗ ſtändigen SA⸗Führer mit Prüfungsberechtigung auf den Eintritt in eine zum geländeſportlichen Uebungsbetrieb berechtigte Organiſation hingewieſen. Bedingung für die Vorbereitungszeit iſt, daß der Bewerber in einer anerkann⸗ ten GAcG außerhalb der SA eine Trainingszeit von min⸗ deſtens 120 Uebungsſtunden nachweiſen kann. Dieſe Ausbildung in den anerkannten Geländeſport⸗ Arbeits⸗Gemeinſchaften betrifft nun— worauf erläutert hingewieſen wird— alle die, die nicht Mitglieder der SA, aber Mitglieder des Reichsbundes für Leibesübungen ſind. So werden auch die Teilnehmer zu den Geländeſport⸗Ar⸗ beitsgemeinſchaften bzw. den Lehrgängen des Reichsbundes für Leibesübungen durch den Reichsbund einberufen. Für die Arbeitsgemeinſchaften, die aus Mitgliedern des Reichsbundes für Leibesübungen gebildet werden, er läßt der Reichsſportführer demnächſt Beſtim⸗ Der erſte Boltsflugtag der NSB0 Die NSBO⸗Organiſation„Kraft durch Freude“ hielt auf dem Tempelhofer Feld in Berlin zum erſtenmal einen Volksflugtag ab, zu dem ſich rund eine viertel Million Zuſchauer einfanden. Oben: Blick auf das Tempelhofer Feld mit den ungeheuren Maſſen, die gerode einer Geſchwader⸗ Vorführung zuſchauen. Unten links: Mitglteder der NSB beſteigen das Groß⸗Verkehrsflugzen „Generalfeldmarſchall von Hindenburg“. 2000 Arbeitern wurde an dieſem Tage unentgeltlich das große Erlebnis des erſten Fluges zuteil. Unten rechts: Flieger Ernſt Udet(rechts), der durch ſeine atemraubenden Kunſtſtücke die Staatsſekretär Milch vom Reichsluftfahrtminiſterium mit dem Pour⸗le⸗mörite⸗ Maſſen begeiſterte. Der Tag des deutſchen Ruderſports Zum erſten Male in der Geſchichte des deutſchen Ruder⸗ ſports werden die deutſchen Ruderer an einem Tage, am 15. April 1934 gemeinſam ihr Anrndern abhalten. Im Gemeinſamen liegt das Weſentliche dieſer Veranſtaltung. Ueber die engen Grenzen des Vereins und die Heimatſtadt hinaus werden über 650 Rudervereine der Erwachſenen und die 600 Schülerrudervereine im Gedenken aneinander und an das große Ziel des Ruderſports:„Dienſt am Volk und fürs Vaterland“ verbunden ſein. Auch in Mannheim und Ludwigshafen werden die ſieben anſäſſigen Rudervereine gemeinſam vorgehen und durch großzügige Werbearbeit nach außen hin zeigen, daß der Ruderſport ein lebendiger Sport und gewillt iſt, ſeinen Platz im ſportlichen Leben beider Städte zu halten und wei⸗ ter auszubauen. 2 Am 14. April in den Abendſtunden nimmt für Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen der Tag des deutſchen Ruderers mit einem großen Fackelzug ſeinen Anfang. Dieſer Fackelzug beginnt in Ludwigshafen und endet in Mannheim. Es iſt bereits darauf hingewieſen, daß die Rudervereine ſich ge⸗ ſchloſſen daran beteiligen. Im Anſchluß an den Fackelzug werden die Ruderer nun nicht etwa in ihre Bootshäuſer zurückkehren, um dort unter ſich zu feiern, ſondern die Lo⸗ kale der Stadt aufſuchen, um auch dort den Bürgern zu zei⸗ gen, daß ſie in einer Ruderhochburg leben. Von beſonderer Bedeutung wird der Sonntagvormittag ſein. In den Bootshäuſern findet getrennt die feierliche Flaggenhiſſung ſtatt, bei welcher Gelegenheit die Meldun⸗ gen des oder der„unbekannten Olympiaruderer“ entgegen⸗ genommen werden. Mit anderen Worten:„Sämtliche Ru⸗ dervereine verpflichten ſich, je 4 junge Ruderer nach ihrer Wahl in der Zeit vom 16. April bis 30. September 1934 unentgeltlich auszubilden.“ Dieſe günſtige Gelegenheit ſollte ſich die ruderſportfreudige Jugend nicht entgehen laſſen, denn ein fernes Ziel winkt, der Traum eines jeden Ruderers:„Olympial. Am Nachmittag finden auf Neckar und Rhein große Bootsauffahrten ſtatt und am Abend bildet ein großer Kameradſchaftsabend mit Frauen in den Räumen des Friedrichsparks den Abſchluß der Feierlichkeiten. Aus dem Rahmen eines guten Unterhaltungsprogrammes wird die allgemeine, feierliche Trainingsverpflichtung aller Mannheimer und Ludwigshafener Rennruderer heraus⸗ ragen. Der Zutritt zu dieſer Veranſtaltung iſt für jedermann frei und ſollte von der Bevölkerung in weiteſtgehendem * Maße benützt werden, ihr Intereſſe am Ruderſport zu zei⸗ gen, denn gerade der Ruderſport in Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen iſt es, der den Namen der beiden Schweſterſtädte in aller Welt einen hervorragenden Ruf gegeben hat. Teil⸗ nehmerkarten ſind koſtenlos erhältlich, Die Ausgabeſtellen ſind aus den zum Aushang gebrachten Plakaten erſichtlich. Mannheimer Hockeyerfolge in Bad Kreuznach Wie alljährlich fand an den Oſtertagen in Bad Kreuznach das traditionelle Oſter⸗Hockey⸗Turnier des dortigen Hockey⸗ elubs ſtatt. Die große Beliebtheit des Kreuznacher Hockey⸗Turnieres wird am beſten durch die Tatſache do⸗ kumentiert, daß aus dem ganzen Reiche über 40 Mann⸗ ſchaften herbeigeeilt waren, die ſich an den 4 Spieltagen. ausgezeichnete Kämpfe lieferten. Die Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft nahm mit einer Reiſemann⸗ ſchaft an den beiden Oſtertagen an dem Turnier teil und konnte mit einem Sieg und einem Unentſchieden gegen ſpielſtarke weſtdeutſche Gegner beachtliche Erfolge erzielen. Am Sonntag trafen die Mannheimer Turner auf den Hockeyelub Solingen, der ſich 013 geſchlagen be⸗ kennen mußte. Die Mannheimer hatten das Spiel jeder⸗ zeit in der Hand und gewannen in der Höhe verdient. Auch in dem zweiten Spiel am Oſtermontag gegen Etuf Eſſen hatte die MT. durchweg mehr vom Spiel. Der ausgezeichneten Verteidigung der Eſſener Reiſemannſchaft gelang es jedoch ein 11 Unentſchieden zu halten, ob⸗ wohl ſie zeitweiſe ſtark in die Verteidigung gedrängt wurden. Auch das Unentſchieden bedeutet einen Ach⸗ tungserfolg der Mannheimer, da der Eſſener Verein zu den ſpielſtärkſten Deutſchlands zählt. Die MTG. hinter⸗ ließ in beiden Spielen einen ſehr guten Eindruck. Le⸗ diglich der Sturm vergab im zweiten Spiel durch Ueber⸗ kombination, den durchaus möglichen Sieg. Zwölf Nationen haben bis zum offiziellen Nennungs⸗ ſchluß ihre Meldung für die Amateurbox⸗Europameiſter⸗ ſchaften in Budapeſt abgegeben. Insgeſamt werden 74 Bo⸗ xer im Ring erſcheinen. Für die Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft 1934, die wäh⸗ rend der Kampfſpiele in Nürnberg zur Durchführung ge⸗ langt, haben insgeſamt 18 Mannſchaften ihre Meldung ab⸗ gegeben. Selbſtverſtändlich ſind in dieſer Rekordzahl nur Elite⸗Mannſchaften vertreten. Dortmund hat jetzt über den VDiỹ mungen,— ſoweit ſie nicht bereits in den Ausführungs Beſtimmungen des Chefs des Ausbildungsweſens enthal⸗ ten ſind. Die Stellungnahme der deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ bewegung zu dem SA⸗Sportabzeichen gibt ein Erlaß wieder, den der Reichsſportführer ſofort nach der Verfügung des Stabschefs der SA an ſeine Beauftragten und die Führer der Fachverbände herausgegeben hatte und in dem es heißt: „Der Chef des Stabes der SA, Miniſter Roehm, hat der Oeffentlichkeit von der Schafſung eines SA⸗Sportabzeichenk Kenntnis gegeben. Dieſes Abzeichen, das als Abſchluß einer geländeſportlichen Ausübung geſetzt iſt, ſetze ich allen Turnern und Sportlern zum Ziel.“ Hauptverſammlung bei der MrG Vor Wochenfriſt fand in den Germaniaſälen, 8 6, 40, die ordentliche Mitgliederverſammlung der Mannheimer Turngeſellſchaft ſtatt. Die aus ſieben Punkten beſtehende Tagesordnung wurde von ausgezeichneten Ausführungen des 1. Vorſitzenden, Friedrich Wentzell, eingeleitet.„Die Zeit und wir“ ſtellte Herr Wentzell an den Kopf ſeiner Rede und ſprach über das Verhältnis von Sport zur SA und HJ. Weiter erläuterte er die Stellung eines Ver⸗ einsführers zu ſeinen Mitarbeitern und ſtattete beim Rück⸗ blick über das vergangene Jahr beſonders den Herren Stitzel, Schnitzler, Neumann und Frl. Mörz ſeinen Dank ab. Einen breiten Raum nahmen auch die Auslaſſungen zur finanziellen Lage und zum Platzbau ein. Hier war die Mitteilung richtig, daß die Finanzlage ge⸗ ſund iſt. Mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln wurde ſparſam gearbeitet und Werte geſchaffen(Platzanlage). Nacheinander kamen Jugendleiter Stitzel, 2. Vorſitzen⸗ der Iſenberg, Sportwart Spies, Vorſitzender der Hockeyabteilung Laukötter zu Wort und berichteten über die Lage in den einzelnen Abteilungen. Die Bilanz ſchließt mit einer tatſächlichen Schuld von etwa 5 000 Mk. ab. Weiter wurden die neu ausgefertigten Satzungen verleſen(Führerprinzip) und einſtimmig on⸗ genommen. Die Vereinsleitung wurde entlaſtet und nach wenigen Minuten war— auf Grund der neuen Satzun⸗ gen— auch die Wahl des neuen Vereinsführers einſtim⸗ mig durchgeführt; das Amt des Führers hat der bisherige 1. Vorſitzende Friedrich Wentzell inne, der zu ſeinem Stellvertreter Ludwig Waldenberger beſtimmte. Die Ernennung der weiteren Mitarbeiter folgte. Einigen weiteren Anregungen aus Mitgliederkreiſen wurde Gehör geſchenkt und mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf Führer, Volk und Vaterland die Verſammlung beendet. Tagesordnung für die J. O..⸗Fubiläumstagung Das Internationale Olympiſche Comité hält in den Tagen vom 16. bis 21. Mai in Athen eine Jubiläums⸗ ſitzung ab, wurde doch vor jetzt 40 Jahren auf Initiative des Barons P. de Coubertin an gleicher Stelle das JOC gegründet. Die bevorſtehende Jubiläumstagung wird nach⸗ folgender Tagesordnung den Delegierten eingehend Ge⸗ legenheit geben, ſich mit den Olympiſchen Spielen 1936 zu beſchäftien. ie Tagesordnung: 1. Neuwahlen; 2. Neuaufnahmen; 8. Olympiſche Spiele 1936 in Berlin; 4 Olympiſche Winterſpiele in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen; 5. Auswahl der auszutragenden Sport⸗ arten; 6. Aufnahme von Kanu und Kegeln in das Olympia⸗Programm; 7. Antrag des Inter⸗ nationalen Hockey⸗Verbandes, das Olympiſche Hockey⸗Dur⸗ nier im Mai austragen zu laſſen; 8. Bericht der zum Stu⸗ dium der Amateurfrage eingeſetzten Kommiſſion; 9. Sport⸗ liche Erziehung; 10. Vergebung des Olympiſchen Pokals für 1035; 11. Verſchiedenes: U. a. Erklärung des Inter⸗ nationalen Fußballverbandes; Anträge des Franzöſiſchen Olympiſchen Komitees; des Internationalen Schießſport⸗ verbandes, des Internationolen Handball⸗Verbandes; Ge⸗ ſchichte der Olympiſchen Spiele von W. Henry; 12. Feſt⸗ ſetzung der Beiträge; 13. Sitzung 1935. Am den Medenpokal im Tennis Die Vorrunden Ende Mai Der Neueinteilung des deutſchen Sportgebietes entſpre⸗ chend werden an den Kämpfen um den Meden⸗Pokal der Tennisſpieler nicht mehr die Landesverbände, ſondern die einzelnen Gaue des Deutſchen Tennisbundes Mannſchaf⸗ ten ſtellen. Brandenburg ſchickt wieder zwei Mannſchaften in den Kampf, während die Gaue X und XI(Niederrhein und Mittelrhein) gemeinſam eine Mannſchaft ſtellen. Alle übrigen 13 Gaue ſind mit je einer Mannſchaft an den Spielen beteiligt. Die Vorrunde wird am 26. und 27. Mai in Frank⸗ furt a.., Berlin, Kaſſel und Breslau abgewickelt. An jedem Spielort ſtehen je vier Gaumannſchaften im Kampfe. Die Sieger des erſten Tages beſtreiten am zwei⸗ ten Tage das Endͤſpiel und die vier Sieger der Vorrunden ſtellen ſich dann am 15. und 16. September an einem noch nicht feſtgelegten Ort zur Vorſchluß⸗ und Endrunde. Der Spielplan der Vorrunde: Gruppe A in Breslau. Platz: TC Gelbweiß: Oſtpreußen gegen Gau Mitte, Pommern— Schleſien. Gruppe B in Berlin. Platz: Schlittſchuh⸗Cl.: gegen Niederſachſen, Brandenburg 1— Nordmark. Gruppe 0 in Kaſſel. Platz: TC Rot⸗Weiß: Nord⸗ heſſen— Nieder⸗/Mittelrhein. Weſtfalen— Branden⸗ burg 2. Gruppe D in Frankfurt a. M. Platz TC 1914: Baden gegen Württemberg, Südweſt— Bayern. Deutſche Tennisſiege in Rapallo Beim internationalen Tennisturnier in Rapallo kam Sachſen unſere Spitzenſpielerin Frl. Cilly Auſſem(Köln) jetzt zu zwei ſchönen Erfolgen. Mit ihrer amerikaniſchen Part⸗ nerin Frl. Ryan holte ſich die Deutſche das Damendoppel ſicher durch einen:4,:1 Sieg über die beiden ungari⸗ ſchen Damen Baumgarten⸗Sarkany. Auch im Gemiſchten Doppel blieb Frl. Auſſem zuſammen mit dem Amerika⸗ ner Culley mit:6,:3,:4 gegen Frl. Ryan⸗Hines erſolgreich. In der Endrunde des Herreneinzels behielt erwartungsgemäß der Italiener Palmieri die Ober⸗ hand mit:0,:4,:4 über den Amerikaner Hines. Der Führerrat des Deutſchen Tennis⸗Bundes wird von folgenden Herren gebildet: Dr. Behrens⸗Den Haag (Holland), A. Eversberg⸗Berlin, O. Froitzheim⸗ Aachen, L. Grauert⸗Berlin, Dr. Huber⸗Eſſen, Dr. Kleinſchroth⸗Berlin, Graf von Medem⸗Berlin und Dr. Weber⸗Hamburg. Box-Hochflut im April Während Radſahrer, Tennisſpieler, Leichtathleten und andere Sportler ſchon den Weg ins Freie geſunden haben, wird es im Boxſport im Menat April noch eine ganze Reihe von Großveranſtaltungen in den Sporthallen geben. Den Anfang macht der Berliner Spichernring am 6. April mit einem„Abend der Revanchen“. In den wichtigſten Begegnungen treffen ſich: Seifried⸗Bochum gegen Bruch⸗Berlin, Leidmann⸗München und Sabottke⸗Ber⸗ lin ſowie Hinzmann gegen Kölblin. Duisburg hat am 7. April die Begegnung Selle gegen Schönrath als Hauptereignis auf der Karte und am 8. April gibt es wieder Kämpfe in Hamburg, wobei Meiſter Eder auf den Italiener Meroni trifft. Der weitere Termin⸗ kalender verzeichnet noch Kampfabende am 14. April in Breslau, am 15. April in Mannheim am 16. April in Berlin(Neue Welt) und nochmals in Hamburg am 19. April, wo das Treffen Piſtulla— Boelck im Mittelpunkte ſteht. Eder will Europameiſter werden Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Guſtav Eder⸗ an die Internation zle Box⸗Union eine Herausforderung an den Curopameiſter Jack Hood⸗England ergehen laſſen. Nach ſeinem entſcheiden⸗ den Siege über den Engländer Tiger Smith iſt Eder ohne Frage der erſte Anwärter auf den Titel, ſo daß ſeine Her⸗ ausforderung auch angenommen werden Hürfte. 0 HANDELS- vvop Donnerstag, 5. April 1934 II der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 155 Was bei der Abgabe zur Arbeiislosenhilſe zu beachien isi Die neuen Durchiũhrungsbesſimmungen ab 1. April 1934 Steuerermäßigung nach Kinderzahl/ Veränderie Zahlungsweise Bei der Einbehaltung und Abführung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe für die Zeit ſeit dem 1. April d. J. hat der Arbeitgeber die neuen Befrei⸗ ungen, niedrigeren Steuerſätze uſw. zu berückſichtigen. Von Bedeutung iſt vor allem die auf der Stenerkarte verzeich⸗ nete Kinderzahl; Hausgehilfinnen bleiben außer Be⸗ tracht. Die Abgabe iſt in jedem Falle an das Finanzamt (Finanzkaſſe), nicht mehr an die Krankenkaſſe zu entrich⸗ ten. Was im einzelnen zu beachten iſt, ergibt ſich aus den Durchführungsbeſtimmungen vom 26. März 1934. Neue Berechnungstabellen können von der Reichsdruckerei, Ber⸗ lin SW. 68, bezogen werden(0,20 /. Vordrucke zu den monatlichen Anmeldungen ſind beim Finanzamt koſtenlos exhältlich; auch Merkblätter werden dort ausgegeben. Die neuen Beſtimmungen finden auf den Arbeitslohn Auwendung, der für einen in die Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1935 fallenden Lohnzah⸗ lungszeitraum(Monat, Woche uſw.) gezahlt wird. Liegt der Zeitraum zum Teil vor dem 1. April, ſo wird die Abgabe bereits lediglich nach den neuen Beſtimmungen be⸗ rechnet. Für einmalige Zuwendungen(3. B. von Gratifi⸗ kationen, Tantiemen uſw.) gilt die neue Berechnungsweiſe bei tatſächlicher Auszahlung nach dem 31. März 1934, ohne Rückſicht darauf, für welchen Zeitraum die Zahlung erfolgt. Das gleiche gilt für Arbeitslöhne, die nicht für einen be⸗ ſtimmten Zeitraum gezahlt werden. Die abgabepflichtigen Arbeitnehmzer Die Abgabe iſt vom Arbeitslohn der Arbeit⸗ nehmer einzubehalten, ohne Rückſicht darauf, ob ſie im Inland unbeſchränkt oder mit dem Arbeitslohn— man⸗ gels inländiſchen Wohnſitzes oder ſtändigen Aufenthalts— beſchränkt einkommenſteuerpflichtig ſind. Allgemein Pefreit ſind Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn 100 4 monatlich(24 wöchentlich) oder, wenn ihnen Kinder⸗ exmäßigungen für ein oder zwei Kinder zuſtehen, 500 4 monatlich(120. wöchentlich) nicht überſteigt. Bei Vorhan⸗ denſein von drei oder mehr Kindern, für die Kinderermäßi⸗ gungen gewährt werden, beſteht Abgabefreiheit ohne Rück⸗ ſicht auf die Höhe des Arbeitslohnes. Die abgabepflichtigen Arbeitseinkünfte Welche Bezüge des Arbeitnehmers als Arbeitslohn abgabepflichtig ſind, beſtimmt ſich, wie bei der Lohnſteuer, nach den Vorſchriften des Einkommenſteuergeſetzes. Eine für die Lohn⸗ bzw. Einkommenſteuer getroffene Entſchei⸗ dung gilt auch für die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe. Ab⸗ gabefrei ſind daher z. B. Dienſtaufwandsentſchä⸗ digungen, wenn ſie nur in Höhe des nachgewieſenen Dienſtaufwandes gewährt werden oder die tatſächlichen Aufwendungen offenbar nicht überſteigen. Außerdem iſt erſorderlich, daß die Aufwandsentſchädigung als lohnſtener⸗ jrei vom Finanzamt in voller Höhe anerkannt iſt. Trifft dies nicht zu, ſo iſt die ganze Aufwandsentſchädi⸗ gung abgabepflichtig. Während in derartigen Fällen für die Lohnſteuer die Möglichkeit beſteht, die betreffenden Aus⸗ gaben als Werbungskoſten durch Antrag auf Erhöhung der ſteuerfreien Lohnbeträge geltend zu machen, iſt dies bei der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe ausgeſchloſſen, da Werbungs⸗ koſten hier nicht abſetzbar ſind(ogl. unten). Barer Aus⸗ lagenerſatz— z. B. Reiſekoſten, Tagegelder, Entloh⸗ nungen in angemeſſenem Umfange— bleiben in jedem Falle außer Betracht. Ausdrücklich ausgenommen von der Abgabepflicht ind Abbauentſchädigungen und ſonſtige Kapttal⸗ abſindungen, die dem Arbeitnehmer beim Ausſcheiden ge⸗ währt werden. Die Berechnung der Abgabe Die Berechnung der Abgabe erfolgt, wie bisher, vom rohen Arbeitslohn(Bruttoarbeitslohn), ohne daß die ſteuerfreien Lohnbeträge und ſonſtigen Beträge ab⸗ gezogen werden dürfen; Werbungskoſten, Sonderleiſtungen uſw. werden alſo nicht— wie bei der Lohnſtener— berück⸗ ſichtigt. Die Abgabe wird, wie bisher, nach geſtaffelten Steuer⸗ ſätzen berechnet, die für volle Monate, Wochen uſw. feſt⸗ gelegt ſind. Einmalige Zuwendungen, wie Gra⸗ kifikationen uſw. ſind dem Lohnzahlungszeitraum zuzurech⸗ nen, in dem ſie dem Arbeitnehmer zufließen; hierdurch er⸗ geben ſich unter Umſtänden weſentlich höhere Steuerſätze. Wird der Arbeitslohn nicht für einen beſtimmten Zeitraum gewährt, ſo beträgt die Abgabe ſtets 1 v.., ſofern nicht Befreiungen Platz greifen. Zur Berechnung der Abgabe wird der Arbeitslohn gunächſt abgerundet, und zwar bei Zahlung für volle Mo⸗ nate auf 5 4, für volle Wochen auf 1, für volle Arbeits⸗ tage auf einen durch 20 teilbaren Reichspfennigbetrag nach unten. Die Abgabe ſelbſt iſt auf volle Reichspfennige nach unten abzurunden, bei Abführung im Markenverfahren auf einen durch 5 teilbaren Reichspfennigbetrag. Die Höhe der Abgabe iſt verſchieden beſtimmt, je nach⸗ dem, ob dem Steuerpflichtigen Kinderermäßigun⸗ gen nach dem Einkommenſteuergeſetz zuſtehen oder nicht. Kinderermäßigungen werden bekanntlich für zum Haus⸗ halt des Steuerpflichtigen zählende minderjährige Kinder gewährt, ſofern ſie nicht über 18 Jahre alt ſind und Einkünfte aus unſelbſtändiger oder ſelbſtändiger Ar⸗ beit ſnicht auch aus Gewerbebetrieb) beziehen. Ob im übrigen Kinder vorhanden ſind, bleibt belanglos. Bei der nachſolgenden Aufſtellung ſind daher nur Kinder be⸗ rückſichtigt, für die nach dͤer Steuerkarte Kinder⸗ ermäßigungen gewährt werden. 1. Die Abgabe bei Abgabepflichtigen ohne Kinder Die Abgabe beträgt bei Abgabepflichtigen ohne Kinder bei Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate volle Wochen volle Tage bis 100 bis 4 bis 4 abgabefrei „ 15⁵0„ 36„ 6 vh. „ 200*18„ * 7⁰⁰„ 168 5 28 für die erſten 300 für die erſten 72 für die erſten 12 für den Reſt für den Reſt für den Reſt bis 3000 bis 720 bis 120 über 3000 über 720 über 120 6¼/½%„ des rohen Arbeitslohns; 2. bei Abgabepflichtigen mit 1 bis 2 Kindern Die Abgabe beträgt bei Abgabepflichtigen mit 1 oder 2 Kindern bei Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate volle Wonen volle Tage bis 500 bis 120 bis 20 abgabefrei 9„ 168„ 28 4 55. „ 300⁰— 5 120 3 über 3000 über 720 über 120 83 des rohen Arbeitslohns. Wird neben den regelmäßig gezahlten Gehältern, Löhnen uſw. ein Arbeitslohn gezahlt, der durch den Arbeitsvertrag der Höhe nach be ſt immt iſt und ſich auf mehrere regelmäßige Lohnzahlungszeiträume erſtreckt (3. B. neben den Monatsgehältern vierteljährlich eine Ruhegehaltsentſchädigung), ſo ſind zur Berechnung des Steuerſatzes— ſowohl für die regelmäßigen wie für die daneben gewährten Bezüge— die Arbeits löhne zu⸗ ſammenzurechnen und auf die regelmäßigen Lohnzahlungs⸗ zeiträume(z. B. Monate) zu verteilen. Erhält z. B. ein Angeſtellter 300 4 monatlich und daneben eine Ruhe⸗ gehaltsentſchädigung von 150 vierteljährlich, ſo ſind zur Feſtſtellung des Steuerſatzes je 50/ den Monatsgehäl⸗ tern von 300„= 350 monatlich hinzuzurechnen. Die Ab⸗ gabe beträgt 276 v. H. 7,50 4 erſten 300 4. 594 v. H.= 2,87 K 50 + für die für die weiteren zuſammen monatlich 10,37 Bei Arbeitseinkünften, die den Gehaltskürzungsverord⸗ nungen unterliegen, beträgt die Abgabe ſtets 1½ v. H. des rohen Arbeitslohns. Die Einbehaltung und Abführung ſeitens des Arbeitgebers Der Arbeitgeber hat die Abgabe für Rechnung des Ar⸗ beitnehmers bei jeder Lohn⸗ oder Gehaltszahlung ein⸗ zubehalten. Bezüglich der Kinderzahl, nach der ſich die Höhe der Abgabe richtet, ſind die Angaben auf der Steuerkarte maßgebend. Hausgehilfinnen blei⸗ ben außer Betracht. Hat der Arbeitnehmer die Steuerkarte nicht ausgehändigt, ſo iſt er wie ein kinderloſer Abgabe⸗ pflichtiger zu behandeln. Die Abgabe iſt im Lohnkonto geſondert fortlaufend aufzuzeichnen. Sie iſt wie die Lohnſteuer für Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. eines jeden Kalendermonats am 20. dieſes Monats, für die zweite Monatshälfte am 5. des folgenden Kalendermonats fällig. Die Abführung am 20. des Monats iſt jedoch nur erforder⸗ lich, wenn gleichzeitig einbehaltene Lohnſteuerbeträge ab⸗ zuführen ſind; andernfalls braucht die Zahlung erſt am 5. des folgenden Kalendermonats mit zu erfolgen. Soweit die Abführung ſeitens des Arbeitgebers im Ueberwei⸗ ſungsverfahren geſchieht, ſind Lohnſtener und Ab⸗ gabe geſondert anzugeben. In den monatlichen Anmel⸗ dungen ſind Lohnſtener, Eheſtandshilſe und Abgabe zur Ar⸗ beitsloſenhilfe ebenſalls getrennt aufzuführen. Bei Ent⸗ richtung im Markenverfahren ſind für den Geſamt⸗ betrag an Lohnſteuer die gewöhnlichen Steuermarken zu verwenden.— Soweit die Abgabe nicht vom Arbeitgeber entrichtet iſt, kann ſie vom Arbeiinehmer im Wege der Ver⸗ anlagung erhoben werden. 50 Jahre Mannheimer Efiekienbörse Das Jahr 1884, in dem ein der aufſtrebenden wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung angepaßtes Geſetz über die Aktiengeſell⸗ ſchaften in Kraft trot, iſt auch das Gehu rtsjahr der Rannheimer Wertpapierbörſe, die ſomit in dieſem Jahre auf ein 50jähr. Beſtehen zurückblicken kann. Es gab damols in Mannheim außer der Reichsbankhaupt⸗ ſtelle, der Badiſchen Bank und der Rheiniſchen Hypotheken⸗ bank vier Aktienbanken mit Hauptſitz in Mannheim und zehn, z. T. bedentende, Privatbonkhäuſer, darunter zwei (Hohenemſer und Ladenburg), die ſchon auf ein hundert⸗ jähriges Beſtehen zurückblickten. Es war die Zeit, in der für Mannheim erſtmals ſich, begünſtigt ͤurch den blühenden Handel, die Rheinſchiffahrt und die Anfünge einer größeren induſtriellen Tätigkeit, eine erhebliche Bildung mobilen Kapitals feſtſtellen läßt. In der Folge wurde Mann⸗ heim zur unbeſtritten erſten Kreditquelle für Baden und die Nachbarländer ſowie zu einem vorzüglichen Abſatzgebiet für Anleihen und Aktien. Der Krieg und ſeine kataſtrophalen Folgen unter⸗ brachen dieſe Entwicklung; die Inflation verkichlele den größten Teil des Sparkapitals, doch hatte gerade die Flucht des Publikums in die„Sachwerte“ erheblich geſteigerte Umſätze in Aktien zur Folge. Der Mannheimer Markt für Freiverkehrswerte war vor⸗ übergehend tonangebend für Süd⸗ und Mittel⸗ deutſchland. Die enormen Verluſte, die im Jahre 1926(13. Mai, Schwarzer Freitagt) und ſpäter an Aktien, darunter den beſten, erlitten wurden, führten zu einer noch nicht ganz überwundenen Verödung der Aktienmärkte. Gegenwärtig geht erfreulicherweiſe wieder ein friſcher Zug durch dos geſamte Börſengeſchäft als Folge der Wiederkehr des Vertrauens in eine ſtabile wirtſchaft⸗ liche Entwicklung. Hand in Hand damit gehen vielver⸗ ſprechende Beſtrebungen, die Stellung der Provinz⸗ börſen, unter denen ſich Mannheim mit in erſter Reihe nennen darf, durch eine beſſere Abgrenzung ihres Tätigkeitsgebietes von dem der Groß⸗ börſen und durch Anpaſſung der Beſtimmungen über die Zulaſung ven Papieren zum Börſenhandel an die geän⸗ derten Verhältniſſe, zu kräftigen. Die Durchführung die⸗ ſer Maßnahmen wird die Mannheimer Effektenbörſe, die nun auf ihr 50jähriges Beſtehen zurückblickt, in den Stand ſetzen, ihre Aufgaben im Dienſte des ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftslebens mit neuer und vermehrter Kraft zu erfüllen. * Deutſche Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft. Die Aktionäre des Inſtituts werden jetzt auf 26. April, vorm. 11 Uhr, nach Berlin zur o. GV. eingeladen. * Schuhfabrik Herbſt AG., Mannheim. Der Waren⸗ ertrag ſtieg 1933 auf 296 317(252 926) /, wozu 3 684 3418) Stonto, 375(864) Zinſen und 9319(—0 4 Delkredererückbuchungen treten. Unkoſten, Gehälter, Steuern uſw. beanſpruchten 226 727(195 917) L, Abſchrei⸗ bungen 25 954(21 816) /, Zuweiſung an Deltredere 17075 (10 596)“ und Rückſtellung auf Darlehen 3000(—) 4, ſo daß 36 939(28 879)„ Reingewinn verbleiben, wozu 3 013(4134)/ Vortrag treten. Ueber die Verwendung fehlen Angaben. Aus der Bilanz: AK. unv. 200 000, Reſerve I unv. 20 000 4, II 95 000(65 000), Kreditoren 115 939(48 429)“, Rückſtellungen 14 525(12 478) 4, Del⸗ kredere 17 075(13 900) 4, andererſeits Debitoren 213 462 (173 786) 4, Vorräte 196 914(113 064) 4, Effekten 11 496 (33 482)“, Bankguthaben 24 309(33 482) 4. 9 Leoniſche Drahtwerke AG., Nürnberg.— 4(3) o. H. D„ 4. April.(Eig. Meld.) Der GV. am 24. April Kleines Osiergeschäfi in Wein Dem freihändigen Weingeſchäft hatte die Oſterwoche einige Anregung gebracht. Davon konnten namentlich die kleinen Weingüter und die Winzergenoſſen⸗ ſchaften mit Kleinverſand Nutzen ziehen. Von Bedeutung werden dieſe Oſteraufträge allerdings nur durch ihre Addi⸗ tion, denn im einzelnen handelt es ſich nur um kleine Be⸗ darfsdeckungen der Privathand und der Wirtskreiſe. Nach erfolgter Deckung des Bedarfs in Flaſchen⸗ und Faßweinen iſt die ſchon vorher feſtſtellbare ruhige Lage im Geſamt⸗ geſchäft wieder eingetreten, was aber nicht beſagen will, daß nicht trotzdem fortgeſetzt kleine Käufe ſtattfinden. Der noch Uber entſprechende Einlagerungen verfügende Großhan⸗ del beobachtet im Neueinkauf Zurückhaltung; es heißt, daß ſich bei ihm das Oſtergeſchäft in mäßigen Bahnen bewegt hat, bwohl der Weinkonſum auch außerhalb der Pro⸗ duktionsgebiete als gut bezeichnet werden könne. Die Preiſe blieben im allgemeinen ſtetig. f In Baden wurden vorwiegend Konſumweine in der Preislage von etwa 55—75 je 100 Liter umgeſetzt bei entſprechender Höherbewertung für beſſere Gewächſe, wovon man Durbacher Clevner mit 100—135/ und Markgräfler mit 78—108„ nannte. In Württemberg lag das Ge⸗ ſchäft unverändert ruhig. In Franken iſt nach Abwick⸗ lung der Oſteraufträge ein gewiſſes Nachlaſſen in der Nuch⸗ frage feſtzuſtellen; die zuſtande kommenden Umſätze bleiben klein und erfaſſen hauptſächlich 1933er Weine. Dabei zahlte man für die 100 Liter Sulzfelder etwa 65—72, desgl. 1932er etwa 75„; 1933er Thüngersheimer verb. etwa 55—60 K4; für Randersackerer und Volkacher 68—75„. Weine aus beſſeren Lagen wurden mit 78—85/ bewertet. Die Pfalz verzeichnete gleichfalls ruhiges Geſchäft; was zum Verſand kommt, ſind faſt durchweg Weine aus früheren Abſchlüſſen. An der Mittelhaardt ſind we⸗ ſentliche Preisveränderungen nicht erfolgt, doch wird über guten Weinverbrauch aus der Vorderpfalz berichtet. An der Unterhaardt trat etwas Intereſſe für 1933er Rot⸗ weine in der Preislage von etwa 430—440/ für die 1000 Liter auf, vereinzelt wurden auch 450/ bewilligt. Das Geſchäft in Weißweinen des Zellertales und der Nord⸗ pfalz blieb bei einer Preislage von etwa 550—720/ ſehr ruhig. Das gleiche gilt von dem freihändigen Geſchäft in Rheinheſſen und im Rheingau. Auch Moſel, Saar und Ruwer melden ſchleppende Nachfrage bei be⸗ haupteten Preiſen.— Welnversteigerung Deidesheim J. Deidesheim, 5. April. Im Saale des Winzer⸗Vereins zu Deidesheim verſteigerte geſtern das Weingut Dr. Deinhard⸗Deidesheim, im Verband Deutſcher Natur⸗ weinverſteigerer, Weingut in Deidesheim, Forſt und Rup⸗ extsberg, 19 750 Flaſchen 1992er und 950 Floſchen 1931er Flaſchenweine., Der Beſuch war ſo zahlreich, daß der große Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Während bei den Anfangsnummern das Geſchäft ſich nicht recht ent⸗ wickelte, wurde die Verſteigerung im weiteren Verlauf bei den ſchönen raſſigen Weinen des Jahrganges 1932 und 1931 recht flott. Die Gebote erfolgten raſch und leb⸗ haft und die erzielten Preiſe können teilweiſe, der heutigen Geſchäftslage gegenüber, als gut bezeichnet werden. Im einzelnen wurde die Flaſche bewertet: 1932er Flaſchenweine: Deidesheimer Martenweg 1,80, dto. Buſchweg 1,50, dto. Martenweg 1,60; Ruppertsberger Gais⸗ böhl Rsl. 1,70; Forſter Wahlshöhle Rsl. 1,70; Deidesh. Erdner Rsl. 1,70; Fo. Langenböhl Rsl. 1,80; Ruppertsb. Goloſchmidt Tram. 1,70; dto. Spieß Rsl. 1,80; Dei. Herr⸗ gottsacker Rsl. 2,10; Ruppertsb. Nußbien Röl. 2,10; dto. Hoſſtück Rsl. 1,90; Dei. Waldberg Rsl. 2,10; dto. Wein⸗ bach Rsl. 2,10; dto. Kieſelberg Rsl. 2,00; dto. Mühle Rsl. 2,10; dto. Gehen Rsl. 2,00; dto. Forſter Straße Rsl. 2,30; Fo. Langenböhl Rsl. 2,00; Wachenheimer Golcbächel Rol. 2,00; Fo. Fleckinger Rsl. 220; Dei. Grain Rsl. 2,20; Fo. Ungeheuer Rsl. 2,20; dto. Jeſuitengarten Rsl. 2,70; Dei. Rennpfad Rol. 2,50; dto. Leinhöhle Rsl. Spätl. 3,00.— ſchweine. per 1931er Dei. Rennpfad Rol. 2,50; dto, Leinhöhle Rsl. Ausl. 6,30. wird die Ausſchüttung einer erhöhten Dividende von 4(3) v. H. auf das AK. von 2 Mill./ vorgeſchlagen. * Perſonalien. Direktor Hirſchler, ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied der Remag A6., vorm. Wolf Net⸗ ter, Ludwigshafen a. Rh., feierte am 1. April d. J. ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Der Jubilar, der vor 40 Jahren als Lehrling in die Firma Wolf Netter eingetreten war, hat durch ſeine jahrzehntelange auf ver⸗ antwortungsvollem Poſten geleiſtete Arbeit ſich ausgezeich⸗ nete Verdienſte erworben. Bei der Ueberleitung der Firma Wolf Netter in die Remag A6. iſt Herr Hirſchler als ſtell⸗ vertretendes Vorſtandsmitglied in die Geſellſchaft ein⸗ getreten. Oeflenilich beeidigie Sachversiändige Wie uns die In duſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim mitteilt, ſind gemäߧ 61 Abſ. 1 des Binnen⸗ ſchiffahrtsgeſetzes durch Erlaß des Miniſteriums des Kul⸗ tus, des Unterrichts und der Juſtiz vom 23. Februar 1934 für den Landgerichtsbezirk Mannheim als Sachverſtändige öfſentlich beſtellt und vereidigt worden: 1. Für die Begutachtung von Mehl⸗ und Mühlenfabri⸗ katen: Direktor Jakob Hagenauer in Firma Lud⸗ wigshafener Walzmühle in Ludwigshafen a. Rh., Albert Kaiſer in Firma Albert Kaiſer, Agentur und Kommiſſion, Getreide, Mühlenfabrikate, Lebensmittel und Futtermittel in Mannheim, Direktor Emil Schmitz in Firma Pfäl⸗ ziſche Mühlenwerke AG. in Mannheim, Direktor Paul Zander in Firma Hefftſche Kunſtmühle in Mannheim. 2. Für die Begutachtung von Getreide: Geſchäftsführer Alois Behringer in Firma Getreidebüro der Bad. Landw. Zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Karlsruhe in Mannheim, Bernhard Hoffmann in Firma B. Hoff⸗ mann, Getreideagentur in Mannheim, Jakob Graff in Firma Jakob Graff, Getreide⸗Agentur und ⸗Kommiſſion in Mannheim, Direktor Hans Konrad in Firma Getreide⸗ Induſtrie und Kommiſſion AG. in Mannheim, Direktor Emil Schmitz in Firma Pfälziſche Mühlenwerke AG. in Mannheim. 3. Für die Begutachtung von Sämereien: Direktor Eugen Hohenſtatt in Firma Straßenheimer Hof bei Viernheim, Jakob Heinrich Kling in Firma Heinrich Kling, Mälzerei G. m. b. H. in Schriesheim. 4. Für die Begutachtung von Hülſenſrüchten: Cart Kauffmann in Firma Ludwig Kauffmann in Mann⸗ heim, Guſtav Moſer in Firma Guſtav Moſer, Futter⸗ mittel in Mannheim. 5. Für die Begutachtung von Futtermitteln: Direktor Eugen Hohenſtatt in Firma Straßenheimer Hof bei Viernheim, Friedrich Kolb in Firma Fr. Kolb u. Co. in Mannheim. Frankſurier Abendbörse Das wenige Geſchäft bei Eröffnung der Abendbörſe kon⸗ zentrierte ſich vorwiegend auf die Neubeſitzanleihe. Dieſe hatte bei lebhaften Käufen der Berliner Arbitrage zunächſt einen Gewinn von 10 Pfg. und zog ſpäter im freien Markt um weitere v. H. auf etwa 24 an. Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen bei geringem Um⸗ ſatz mit 96/% bzw. 946 v. H. behauptet. Der Akten⸗ markt lag faſt vollkommen geſchäftslos und zeigte nach dem Rückſchlag im Mittagsverkehr noch keine Erholung. J. G. Farben bröckelten um v. H. ab, auf den übrigen Märkten nannte man Berliner Schlußkurſe. Leoiglich Accumulatoren lagen 1 v. H. feſter. Im Verlauſe beſchränkte ſich das Gechäft weiterhin nur auf Neubeſitzanleihe und Farbeninduſtrie, letztere gin⸗ gen aber um 7 v. H. zurück. U. a. notierten: Ablöſung 24—24,10, Altbeſitz 96,12, Commerz 40, Deutſche Bank⸗Dis⸗ conto 64,25, Dresdner 64,75, Reichsbank 150,50, Buderus 72, Rhein. Stahl 94, Accumulatoren 177, Aku 61,25, Goloͤſchmidt 61, Holzmann 75, Siemens u. Halske 140,50. Nachbörſe: J. G. Farben 13854/, Neubeſitzanleihe 246 v. H. EPCCCCCCCPCCPPGGCòPPGPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPT0TPTPTPTPTPTPPTPTPTPTTTTTTTTTTTTTTT Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futter⸗ mittel vom 4. April.(Eig. Dr.) Stimmung: Brotgetreide und Hafer ſtetig, Mühlennachprodukte ſowie ölhaltige Fut⸗ termittel unverändert. Inlandsweizen 76/77 Kilo Höchſt⸗ eſ. 1 v. H. Erzeugerpreis 20.20; Großhandelspreis 20,20 bis 20,30; Inlandsroggen 71/72 Kilo, Höchſtbeſ. 1 v. H. R IX 17 bzw. 17,10—17,25; Sommergerſte 17,75—18,25; Sor⸗ tier⸗ und Futtergerſte 16—17,25; deutſcher Hafer, gelb oder weiß 16,50; Weizenmehl Baſis 0 mit Austauſch April 30; dto. Inlandsmahl. 28,50; Roggenmehl 70proz. 23,50—23,75, dto. 60proz. 1/ Zuſchlag; Weizenmehl 4h 16—16,25; Wei⸗ zennachmehl 14,75—15; Weizenbollmehl(Futtermehl) 11,25 bis 11,50; Weizenkleie feine 10—10,25; öto. grobe 10,50 bis 10,75; Biertreber 15—15,50; Trockenſchnitzel loſe 9,50—9,75; Malskeime 13,25—13,50; Erdnußkuchen loſe 16,75—17, Palmkuchen 14,50—14,75; Sojaſchrot 15,25; Leinkuchenmehl 18,25—18,50; Speiſekartoffeln 5,80—6; Oto. weißfl. 5,10; loſes Wieſenheu gut geſund und trocken 6,25—6,75, Luzerne 7,80 bis 8; Weizen⸗ und Roggenſtroh—2,25; Futterſtroh 2,8—3. * Schwetzinger Schweinemarkt. Anfuhr 112 Milch⸗ ſchweine, 55 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 29—34, Läufer 88—50 pro Paar. Marktverlauf lebhaft. * Billigheimer Ferkelmarkt. Anfuhr in Milchſchweinen und Händlerſchweinen gut. Preiſe pro Paor 35—48. Marktverlauf lebhaft, geringer Ueberſtand. *Adelsheimer Schweinemarkt. Zufuhr 209 Milch⸗ Preiſe 35—45 pro Paar. Marktverlauf leb⸗ haft, kleinex Ueberſtand. * Preisnotierung der Eierverwertungsgenoſſenſchaft eGmbc, Eberbach. Kleinverkauſspreiſe: Größe S lübex 65 Gramm) 10 Pfg., Größe A( Gramm) 9,5 Pfg., Große B(55—60 Grammſ 9 Pfg., Größe C(50—55 Gramm) 8 Pfg., Größe D(45—50 Gramm) 7,5 Pfg. * Allgäner Butter⸗ und Käſebörſe vom 4. April. Deut⸗ ſche Markenbutter 129(Tonnenware), deutſche(Allgäner) feine Molkereibutter 125, Heutſche(Allgäuer) Molkereibutter 124. deutſche(Allgäuer) Landbutter einſchl. Vorbruchbutter 109, Rahmeinkauf bei 42,5 Feiteinheiten ohne Buttermilch⸗ rückgabe 1230(123), Allg. Weichläſe mit 20 v. H. ettgehalt grüne Ware 20—23(23 Richtpr.), Allg. Emmenthaler mit 45 v. H. F. 1. Sorte 70—72(70—79), 2. Sorte 65—67(65 bis 67). Marktlage unverändert. *Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 4. April. Spinat 7550—8; Feldſalat 40—47; Zwiebeln—5; Rhabarber 20 Schwarzwurzeln 10, Kreſſe 12—15; Kopfſalat 15; Lauch 3 bis 5; Schlangengurken Stück 30—50 Grünes Bündel 4 Pfg. Vom ſüddentſchen Saatenmarkt.— Dentſche Ware ſtark begehrt. Das ſüddeutſche Saatengeſchäft läßt er⸗ kennen, daß deutſche Rotklee⸗Saaten verhültnis⸗ mäßig knapp geworden ſind. Zuzerne dagegen hat ihren Preis ſowohl im In⸗ wie Ausland ſtark verbeſſert. Deutſche Luzerne⸗Herkünfte dürfen als vollſtändig geräumt gelten. Für gutforbige Schwedenklees ſind die Preiſe eben⸗ falls geſtiegen, während Weißklee etwas beſſer gefragt wurde. Viel verlangt blieben auch Gelbklee, Horn⸗ ſchotenklee und Esſparſette. Außerordentlich lebhaft ge⸗ ſtaltete ſich das Geſchäft in Grasſaaten. Die Preiſe ſind beſonders für deutſche Herkünfte ſteigend. Auch für Raigräſer hat Irland als Hauptausfuhrgebiet ſeine For⸗ derungen erhöht. In Soatmais und Saatlain ent⸗ wickelte ſich weiterhin gute Nachfrage, ebenſo waren Run⸗ kelrübenſagten laufend umzuſetzen. Uebersee-Geireide-Noiierungen Neuyork, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Cents per Buſhel) Weizen Manitoba Nr. 1 76,25; dto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 98,87; dto. hard 98,87; Mais neu ankommende Ernte 56,25; R n Nr. 2 ſob Neuyork 55,37; Gerſte Malting 58,87; ehl Spring wheat elears(per 196 lb.) 615—625; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 10.) unv.; öto. nach Kontinent (in Dollarcents per 100 lb.) unv. Chikago, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(feſt) Mai 86,97; Juli 86,75; Sept. 87,7; Mais(gut behauptet) Mai 46,25; Juli 50,75; Sept. 52,62; Hafer(ſtetig Mai 32,37; Juli 99,12, Sept. 33,25; Roggen lkaum ſtetig) 59,75; Juli 60,25; Sept. 62,25.— Lokopreiſe: Weizen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 47,75; dto. weißer 40,50; Hafer weißer Nr. 2 33,75; Gerſt e Malting 49—80. Winnipeg, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) We en per Mai 67,87; Juli 69,12; Okt. 70,75; Hafer Mai 94,62; Juli 95,25; Ott. 35,75: Roggen per Mai 4787: Juli 49,12; Okt. 51,25; Gerſte per Mat 40.62, Juli 41,50; Leinſaat per Mai 156,75; Juli 165,87; Okt. 154,75; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 66,62; dto. 2 63,62; dto. 3 62,25. Buenos Aires, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo) Weizen per April 5,75; Mai 5,78; Juni 5,78; Mais per Mai 4,61; Juni 4,63; Juli 4,67; Hafer per Mai 3,95; Leinſaat(ruhig) April 12,06; Mai 12,14; Juni 12,24. Roſario, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,03 Juni 5,63; Mais per 4,75; Juni 4,50; Leinſaat per Mai 12,00; Juni 8 4 Rotterdam, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,80; Juli 2,92; Sept. 9,10, Noy. 3,20.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Mai 56,25, Juli 55,75; Sept. 56; Nov. 56,75. Liverpool, 4. April.(Gig. Dr.) Schluß(in Schillin und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Mai 4,37½ (4,376); Juli 4,5½(4,694); Okt. 4,7%(4,7%).— Mais (100, lb.) Tendenz ruhig; April 16,4% bez. u. verk.; Mai 16,1 bez. u. verk.; Juli 16,17 bez. u. verk. Amerikanische Schweine- und Schmalz- Noiierungen Chikago, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Schmalz(Tenbenz ſtetig) Mai alt 367, neu 617,13, Juli 618,25, Sept. 688,75 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Mai 735, Juli 825,50, Schmalz loko 602,0; beichte Schweine niedr. Preis 375, höchſter Preis 410, ſchwere „Schweine niedr. Preis 375, höchſter Preis 400; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 16 000, im Beſten 62000. Neuyork, 4. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Ceuts per 100 lö.) Schmalz primo Weſtern lolo 675, dto. misble Weſtern 660—670; Talg ſpezial extra 4,37; dto. extra loſe 3,507 dto. in Tierces 3,87. Geld- und Devisenmarki Zürich,. April Ccchlul amilich) Konskanlin. 252.— paris 20.20— Fponien 42.20— Prag 12.84 Sakarest London 15.97½ Hollaud 207.75 Warsthau 58.325 Off. end. 2 0„0% Ferlln 128.80 Futzpet—,— il. bel. 1 Velgien 72,.20 Vian ol. K. 56,75 Peſrad 760 Vonatsgedd“— talien 266l.50 Sofia lItben.95½ SMorefsgeld“— Paris, 1. Aril Cchlub amilich). London 78.50 Spanlen 207.12 J Kopenbagen 349.— J Wien— Heupork 1515.25 Halien 130.45 J Hoiland 10 24¼ Berlin 8 belgien 354.25 Schwoir 490.75 Stoccholm 405.50 Warschar 2 50 Amsterdam, 4. April Cchlud amtlich). Berlin 50 78¼ J Belgien 84 59— 0840 36.52 L Pra 6165 ——— 95—9 128.3——5 5 haget. 12⁴9 eoK en 26— Kockholm 55.— Tägl. beid 1 paris 976.50 J Madkid 20 80— J Wien Ta 5 London. 4. n Gchlub amiflich) Heoyack, 5 16/ Topenbagen] 22.50 f HMosken 590½ fScherb 1/437 Montreal.16— Kodcholm 19.32¼ Rumä-ien 510 8 Potohan 11²¹⁵ Amstertam.65— Oelo 19,.90 ¼ Konstant.n. 630 Iu tra jen 125¼ parit 76.28— Lissabon 109./ f Athen 586 Hexiko 18.25 Brüssel 22.09— Helsingfers 226% Pien 23 20 Mocteriges e1 00 Ital an 60.00— prag 123/16[ Warschau 27.12 afparao—.— Berlin 13.60 Fucapest 25.00 Baeros Aires, 36.7 Buenos Schweiz 15.98]Belgrad 224 50 f fio de 1..06auf London 27.12 Spanlen 37,50 Soli 415,.— Hongtong 1/37 Füdarkz 99,87 Neuyorle, 4. AriI Scuuh emilid) Bbtzlr-pie n 89.73, J Men 10.00 fSüteim f 26.62¼½(601) 0%5 London-Kab.“.164/% Budspest 29.60 B 18861 23.87 dto. Erlef/ „ ö0-.V..15½ Prog.17 adkid 13.67 Lagi. Ceid 1 zar.50% Peibrd.29— Monfel 100.68 Prſtendsax chureix 32.34— arsda 18.92 Ar9. Pap Peso] 33.4) niodx. Un.58 ½ Ofl0 25.95 iodelaneito-.72 Ito.höchst. 1½ folland 67.58 penbentnJ 23.07½ LEn 60.49 glber— Hamburger eiallnoſierungen vom 4. April 1934 Rupfer“ f Fants- U Wat-Zind brief Geld PrietJ Celd Ibezablif brief'1 Celd Ibezahir ur 48.50.— Hitteprcben... 21,— 29,50 kertuer 46..46.2/—.—[—.- Rinsilber(M p. K400.. 42 509.— MüR 47.—46,25-.—.—, feingold(N. p. gr..8282.790 . 443.2J42,50/— 811,0305.00—— At-Piat u(äbtalle U. 43.—42.50042,711.00305,00 Lirtapr.(Ail. p. er.).. 2,80 2,60 — 5 70 8 7500„ Techn reines pistin u. 44.— 44.2511. 07 etallor,(A, P. gr....851.35 August 44.7244.25—,811.0305,0— Septemd 48.2544,7—-——.——.——.— Loco Allad Diober 45 5042,—„—[.— Anfimon Regulus chines.(S 10)20.—26,— Roremb 46—45,25—.———.( Ouedesilber(2 per 0 00 10.87/10.87 Diram.. 46,.—J45.50—,.——„- Wolframer clines,(in S.—.(98.— * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 5. April.(Mit⸗ Filiut von der Deutſchen Bank und Discento⸗Geſellſchaft iliale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupſer 9,15 je Gr.; Feingold 2825 je Kilo; Feinſilber 41,50—43,30 ie Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. Frachienmarhi Duisburg-Ruhrori J. U. A. Apr. „Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe(vom 3. April) vor allem für holländiſche Binnen⸗ plätze ziemlich rege. Durch die durch das fallende Waſſer — 7 55 geringere Auflademöglichkeit wurde die Bergfracht um 10 je Tonne erhöht. Die Frachten notierten mit .10—.30 nach hier bäw. ab Kanal Baſis Mainz⸗Mann⸗ heim. Die Talfrachten blieben mit.90—.10“ ab hier bäw. ab Kanal nach Rotterdam und.90—.30/ nach Ant⸗ werpen⸗Gent unverändert. Der Bergſchlepplohn wurde mit 88 nach Mainz und 90 bis 1/ nach Mannheim notiert. Der Talſchlepplohn beträgt unverändert 8 Pfig. nach Rotterdam. für größere beladene Kähne ab hier Am 4. April notierten die Frachten für bergwärts infolge des weiter fallenden Waſſers mit 1,20—1,40/ ab hier bzw. ab Kanal. Baſis Mannheim. Die Tolfracht ſowie die Schlepp⸗ zöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. TSCHAFTS-ZETITUNG. 60„Goldener Löwe“ 0 Donnerstag, 5. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 15⁵ NSDAp-Büiffeilungen Aus partetamtlichen Sekenntmachungen entommen Anordnungen der Kreisleitung Am Freitag, 6. April, ſind die Geſchäftsräume der Kreisleitung wegen Umzugs geſchloſſen. Die Geſchäftsräume befinden ſich ab Montag, 9. April, in L 4, 12(Horſt⸗Weſſel⸗Haus). PO Strohmarkt. Donnerstag, 5. April, 20,30 Uhr, ſpricht im Saalbau, N 7, 7, Pg. Lehlbach, Sachberater für den Handel bei der NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung. Den Parteigenoſſen ſowie den Mitgliedern aller Unterorganiſa⸗ tionen wird die Beteiligung zur Pflicht gemacht. Strohmarkt. Die Kaſſenſtunden für die Beitragszahlung ſämtlicher Pag. ſowie NS⸗Formationen wie SA, SS, NSKKeuſw. und Anwärter außer H§ Samst a g, 7. April, von 16—18 Uhr in unſerem Ogru⸗Heim in M 5, 5, 2. Stock. Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß die Mit⸗ gliederbeiträge bis längſtens 10. eines jeden Monats, die Hilfskaſſenbeiträge bis längſtens 18. bezahlt ſein müſſen. Humboldt. Freitag, 6. April, 20 Uhr, Sitzung der Politiſchen Leiter im Heim. NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. Heute, Donnerstag, 5. April, 20,30 und Samstag, 7. April, lung in Verbindung mit der NS⸗Hago. 38 Friedrichspark. Heute, Donnerstag, 5. April, 20 Uhr, Heimabend im Ballhaus. Aufnahmeſcheine. Die Aufnahmeſcheine für die Ne⸗ Frauenſchaft ſind bis ſpäteſtens Freitag, 6. April, 17 Uhr, auf unſerer Geſchäftsſtelle, L 4, 15, abzuliefern. Deutſches Jungvolk Jungbann 1/171. Heute, Donnerstag, 5. April, 19 Uhr, im Haus der Iugend Fähnleinführer⸗Sitzung. Es erſcheinen die Stammführer ſowie die ſtellvertretenden Fähnleinführer, BdM Schwetzingerſtadt. Heute, Donnerstag, 5. April, 5 Uhr, Schaftsführerbeſprechung. Mädelſchaftsliſten mit⸗ ringen. Gruppe Feudenheim. Heute, Donnerstag, 5. April, 19 Uhr, Beſprechung der Scharführerinnen von Käſertal Wallſtadt und Ilvesheim in N 2, 4.— Freitag, 6. April, Beſprechung der Mädelſchaftsführerinnen von Feudenheim bei der Gruppenführerin um 20 Uhr.(Rückſtändige Gelder abliefern!) Schar Rheintor⸗Friebrichspark. Der Heimabend findet Freitag, 6. April, im Haus der Jugend ſtatt. Erſcheinen ſämtlicher Mädels iſt Pflicht. NS3O Die Teilnehmer an der Fahrt nach Herrenall wer⸗ den gebeten photographiſche Aufnahmen der Kreisbetriebs⸗ Sandhofen. Nächſter Sprechabend für alle Zellen mor⸗ gen, Freitag brinus“. Jungbuſch. Heute, Donnerstag, 5. April 20 Uhr, im Saale des„Schwarzen Lamm“, G 2, 17, Betriebsobleute⸗ Sitzung. Deutſche Arbeitsfront Metallarbeiterjugend. Betr.: Reichsberufswett⸗ kampf. Sämtliche Wettkampfteilnehmer ſtehen Sams⸗ tag, 7. April. 18.80 Uhr, im Schloßhof(Eingang Ritter⸗ ſaal) zur Teilnahme an der Kundgebung im Roſengarten. Anzug: Uniſorm oder Arbeitskleidung. NS⸗Hago Deutſches Eck. Heute, Donnerstag, 5. April, 20.30 Uhr, im Reſtaurant„Hohenſtaufen“, Mannheim Qug, 2, Sitzung der Zellen⸗ und Blockwarte. NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung Mannheim. Am 6. April 1994, 20.30 Uhr, findet in der Handelsbammer im großen Sitzungsſaal ein Vortrag über Schauſenſter⸗Wettbewerb ſbatt. Es ſpricht Herr Dr. Schmitt⸗Schowalter. Es iſt Pflicht für ſämtliche Ortsamtsleiter, Propagandawarte, Preſſewarte, Referenten für Handel ſowie deren Stellver⸗ treter von Groß⸗Mannheim zu dieſer Tagung zu erſcheinen. Den Ortsamtsleitern der Ortsgruppen Ladenbuyg, Hocken⸗ heim, Schwetzingen wird es anheim geſtellt, den Vortrag mitzubeſuchen, um einen ähnlichen Wettbewerb in ihren Bezirken zu veranſtalten. Friedrichspark. Die auf Samstag, 7. April, 20.15 „ 6. April, 20.30 Uhr, im Lokal„Gam⸗ 7 Donnerstag, 5. April Nationaltheater:„Die Heimkehr des Matthias Bruck Schauſpiel von Eiamund Graff, Miete D, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruproſektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: 18 Uhr Uninerſitäts⸗Proſeſſor Dr. Heinrich Beſſler„Muſik⸗ geſchichte von Boch bis Mozart“, mit muſikaliſchen 55 0 ollo: 20.1 55 riets. Kleinkanſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Das Oſterprogramm mit Gaſtſpiel Contra und Rö. Pfalzbau⸗Kaſſee: 15.80 und 20 Uhr Köbarett und Tanz. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Lichtſpiele: Aniverſum:„Gold“ * und ein König“. Roxy:„Ein Widel wirbelt durch die Welt“. Pa la ſt und Gloria: „Wiegenlied“.— Capito L:„Früchtchen“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Maunheimer Kunſtvetein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 138 Buch⸗ und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Bücher, und Leſehalle im Herſchelbad: ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. „ 2 — Alhambra: vertrieb der F. Weinſtube nach Uhr, im Siechen, N7(durch den Hoß), öffentliche Verſamm⸗ Eiermakxoroni.38 Eierspaghetti, Pfd..40 Eierschnittnudeln 0. 38 Californ. Pfirsiche 5 O. 50 Californ. Birnen.50 Dampfäpfelh 0. 55, 0. 43 Russ. Aprikosen.28 zellenabteilung abzugeben. Weizenmenl 0, 5.85 Weizenmehl 00,%/.98 Suſtaninen F0.48,0.35.25 Söße Mandeln! 03,.85 Mandel-Ersctz gehobelt, Pfund.22 Vanillinzucker 3Pck..70 Poddingpulver Pak..03 Mischobst Pfund.22 aus eigener Rusterei Kaffee krisch gebrannt! Scintos Perlkoffee ½/ cỹ.48 Salvador-Mischung/. 58 Bremer Mischung ½ F.63 Erbsen m. Korotten /1D. 0. 80 Gemischt. Gemöse ½ D..65 Wachsbrechhohn. /1D..63 Stangenspargel dünn •jꝗ..½ Dose.25 Amerikan. Schmalz „„ Liter.90 Ptond.02 FSt.deutsche MolKereibutter z.48 F Limburger Käse 20% Fett Pfund.37 Tilsiter Käse 20% Feit Pfund.5s Clubdose.28 Seelachs in Scheiben Eclamer käse 400% Fett, ½ Pfd..23 Mönsterkäse 45% Fert, ½ Pfd. 0. 20 Uhr, feſtgeſetzte Mitgliederverſammlung findet nicht im Ballhaus, ſondern in der„Harmonie“ ſtatt. i eee Fettheringe in ſometen- .. Dose.33 Squce Oelsordinen ½ Pfund Delikateſa-Surken 99 ..105 21Liter Dose Tonith ldt- 0. 28 Pflaumen m. Stein ½ D..6 Apfelmus ½ Mirchellen. ½ Aprikosen ½ frucht,/ D. C. 80 Preiſzelbeeren ½ Dose.83 Dose.72 Dose.98 Weine vom faß Wermut St. Mortiner. liter.80 Bechtheimer Iiter.85 ſrittenneimer. liter.95 Liter.65 8 Gekoekter Schinken/ Pton 0. 30 Kabeljau ohne Kopf, im Gonzen 85•0 6 A.37 2 K& M Kermas à Manke Herde- öfen Qu 5, 3 Nähe Strohmarkt Monatsrat. v. RM.50 an Einspaltige Klelnanzeigen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm S Pig. Steilengesucheſe mm4ßptg. 2 0 1 uuuer Jedhaker Anitek für Architekturbüro ſofort geſucht. 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Alle noch ſernstéhenden Ber.- Kameraden, Makler etc. treien sofort ihrer Stendesor ganisation bei u. melden sich spätestens in der Versammlung. Späterer Eintritt nur nock beschränkt durch hohe Einteisgebähr von Mk..- möglich. Die Ortsgruppenleitung S880 Kopl. ir 2 9 au BE* Süsgeschit⸗ Pnc 203 Fschfilet cncme 32 Ledende Spiegelkarpfen eu 82 ga Suppenhühner IEEIII Ung. Kapaunhãhne e 98 KRünner-Eier P. 85 10 stück 95, 75 Gemüse · Erbsen, Sellerie in Stũcken, jg. Bohnen-Dose 48 Spinat-Dose 38 Aprikos.-, Erdb.-, Kirseh·, Himb.-Kont. g 36 Mirabellen, Pflaumen ohne St.-D. 63 Heideldeeren, Birnen, Reineelaud. ½/ ·D. 78 Uinsen, Vollreis Oel, ½ Liter 483 Frisch gebr. Kaffee. Makkaroni-Nudeln leicht gefärbt 32 Weizenmehl, grobe Gerste. Getr. Aprikosen, Sultaninen 6 Halben Deutsche Repfel Feigen rα⁰ 9. Zitronen 3 2 Haliow. 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April 1934, vormittags 11 Uhr, in unserem Bankgebäude, Eio- Sang Kanonlerstraße 22-23, stattfindecden ordentlici en Generalversammlung eingeladen. Aktionãre, die ibr Stimmrecht nach Maßgabe des 8 18 der Satzung ausüben wollen, müssen ihre Aktien oder die über diese den Hinterl heine einer deutschen Effekten · eito epütestens am 21. April 1934 bel unserer Effektenkasse in Berlin, Mauerstrase 28-2, oder einer unserer Zweigniederlassungen oder der Handel-Maatschappli H. Albert de Bary& Co. N.., Amsterdam., wührend der üblichen Geschäftsstunden oder bei einem Notat hinterlegen und bis nach der Generalversammlung belassen. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notatr ist dessen Be- scheinigung über die erfolgte Hinterlegung in Urschtift oder in beglaubigter Abschriſt spätestens am ersten Werktage aach Ablauf Ein zflammiger 2. Slod vechis-. der Hinterlegungsfrist hei 1 Gesellschaft einzurcichen. Sti H. 2i RM 14 000 000 eigenen 0 3. Beschluſſfassung über die G en werden bei den Hinterl Tagesordnung: 1. Jahresbeticht ũber die Geschäfte der Gesellschaft und Jahres · cechnung mit den Bemerkungen des Aufsichtsrats. 2. Beschluſlſassung über die Herabsetzung des Grundkapitals aut RM 130 000 000 in erleichtetter Form durch Einziehung vo 9 0 sowie sowie nach A LIILIEnnn über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtstats. 4 Satzungsänderungen: Anderuns des 3 4 Abs. 1 entsprechend dem Beschlusse zu Punkt 2 der Tagesordnung: Streichung der Worte bzug von 49% Dividende auf das eingezahlte Brundkapital“ in 11: Anderung der Bestimmungen über Ver · gütung und Tantieme des Aufsichtsrats in lerung der Bestimmung über den Ehrenprüsidented 1 3 13 Abs. 1. Anderung der Bestimmunsen über Hauptausschuũ und weitere Ausschüsse zwecks Aufhebung des Hauptausschusses und Einrichtung von Beiräten bei Niederlassungen der Gesell · schaft in 17 Abs. 5 unter Stteichuns der Absätze 6. 7, 8, 9 des 9 17 zu verkaufen.— Berlin, deo 26 Mer 1934 DEUTSCHE BANK Giöchaltsſtelle. d. ONο ————.— DISCONTO-GESELLSCHAFT Falhoot Sunzig Solmsse 14 abs 13; LELUUUUEUEEE aMITTHTTITTIIHHTHLTTIHHHHIdt Uuu b) für Fahrräder, Amtl.Bekangtmachungen Arbeitsvergebung. Für den Umbau der ehemaligen Dragonerkaſerne M 4a ſind fol⸗ gende Arbeiten zu vergeben: Abbrucharbeiten, Maurerarbeiten, Zimmerarbeiten, Steinhauerarbeiten, Dachdeckerarbeiten, Spenglerarbeiten, Aenß. Verputzarbeiten. . Schloſſerarbeiten, Sämiliche fähaa 1829 absikinstrumente Saiten u. Repa⸗ raturen erh. Sie gut u. bäll beim Fachmann Kurt Hoyer, P 1, 1. 2 Tr., Lauten⸗ u. Geigenbauer. Launuumau Reinigung Enimotien Enisiauben F. Bausback lel. 33667 N 1. 10 Aeuß. Malerarbeiten. 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