60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Hofſtr. 12, Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugsyreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Ne Friebrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 annheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mmn breite Millimeterzeileg 3, 994 breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 J. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 11. April 1934 Dringender Appell Henderſons Meldung des DNB. — Genf, 10. April. AUnter Vorſitz Henderſons begann am Diens⸗ tag um 15.30 Uhr die Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz. Vizepräſident iſt Politis⸗ Griechenland. Ehrenpräſident iſt Motta⸗Schweiz und Berichterſtatter Außenminiſter Beneſch. Von den Ländern ſind vertreten: England, Frankreich, Ita⸗ lien, Japan, Vereinigte Staaten von Amerika, So w⸗ jetrußland, Belgien, Spanien, Oeſterreich, Ar⸗ gentinien, Tſchechoſlowakei, Schweden, Polen und Holland. Henderſ on hielt ethdan⸗ eine Rede, in der er auf das den Mitgliedern des Präſidiums aus⸗ gehändigte Schriftſtück über den Stand der Ab⸗ rüſtungsfrage verwies. Dieſer Bericht beweiſe, daß gar kein Grund zu der Annahme beſtehe, daß weitere Anſtrengungen zwecklos ſein würden. Er ſei der An⸗ ſicht, daß man für die Beſprechungen mit den wich⸗ tigſten Regierungen etwas mehr Zeit laſſen müſſe. Es wäre alſo falſch, wenn man dieſe Zeitſpanne nicht zugeſtehen wolle. Aber bevor man von einer weiteren Vertagung ſprechen könne, müſſe man die nächſte Tagung des Hauptausſchuſſes feſtlegen. Gleichzeitig müſſe man, um die Arbeit des Hauptausſchuſſes zu erleichtern, ebenfalls einen Termin für eine neue Zuſammenberufung des feſtſetzen mit der Aufgabe, den Macbonald⸗Plan au Kberarbeiten a* der heutigen Lage anzupaſſen. Henderſon erinnerte u. a. daran, daß im Dezem⸗ ber 1932 einige der Hauptmitglieder der Konferenz die Gleichberechtigung in einem Syſtem der Sicher⸗ heit beſchloſſen hätten. Die Konferenz ſelbſt habe häufig beſchloſſen, daß man die Gleichheit anſtrebe, umd zwar vor allem durch Rüſtungsherabſetzung und die allmähliche Abſchaffung der Angriffswaffen. Man müſſe anerkennen, daß in den letzten Wochen gewiſſe Aenderungen eingetreten ſeien, die Anſere Arbeit ſchwierig machten. Henderſon beſchwor die Mitglieder des Präſidiums, den Mut nicht ſinken zu laſſen und weiter für die d arbeiten. Er ſchloß mit den Worten: „Ich glaube, daß es unſere heilige Pflicht, iſt dieſe Konferenz zu einem Abſchluß zu bringen, der im Einklang mit den in den Verträgen übernommenen Verpflichtungen und unſeren eigenen früheren Entſcheidungen ſteht. Denn nur ſo kann man noch hoffen, ein neues Wett⸗ rüſten zu vermeiden und die wachſende Kriegsgefahr zu beſeitigen.“ Ebden über Englands Stanopunkt Nach der Rede Henderſons legte der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden den Standpunkt der Regierung ausführlich dar. Eden ging von dem engliſchen Memorandum vom 29. Januar dieſes Jahres aus und zeigte an verſchiedenen Beiſpielen, wie England ſich bemüht habe, den urſprünglichen Macdonald⸗Plan der damaligen Lage anzupaſſen, ſelbſt unter Opferung beſonderer engliſcher Wünſche. Gleichzeitig legte Eden nochmals die Grundzüge dieſes britiſchen Memorandums dar. Darauf wandte ſich der engliſche Vertreter den Ereigniſſen ſeit dem 29. Januar zu. Er erinnerte an ſeine Rundreiſe in der aweiten Hälfte des Februar, die ihn nach Paris, Berlin und Rom geführt habe. Er ſei in der Lage geweſen, überall ſeſtzuſtellen, daß die Regierungen eine Verſtändigung wünſchten. Trotzdem gewann er hierbei die Ueberzeugung, daß die engliſchen Vorſchläge vom 29. Januar wiederum eine Abänderung erforderten, wenn irgendeine Aus⸗ ſicht beſtehen ſollte, daß ſie allgemein gebilligt wütr⸗ den. Die italieniſche Regierung wäre zwar im Grundſatz bereit geweſen, ſie anzunehmen, jedoch ſeien ſowohl von franzöſiſcher wie von deutſcher Seite Bedenken und kritiſche Stimmen laut ge⸗ worden. „Die gegenwärtige Lage— ſo fuhr Eden ſort— ergibt, daß das engliſche Memorandum vom 29. Januar und die ſich daran anſchließende perſönliche Fühlungnahme immerhin den Erfolg gehabt haben, die verſchiedenen Anſichten klarer erkennen zu laſſen. Trotzdem iſt es offenkundig, daß das britiſche Memorandum ohne Abänderung zu keiner Verſtän⸗ digung führen wird. Ob dieſe Abänderungen zwiſchen den Mächten ſelbſt vereinbart werden können, bleibt weiter ungewiß. Dabei muß die britiſche Regierung im Auge behalten, daß ſich die allgemeine Lage än⸗ dern kann ‚während man immer auf ein Ueberein⸗ kommen wartet. Eden ſagte weiter:„In u dieſem Augenblick kann. ich nichts über die deutſche Auſicht im Hin⸗ blick auf unſer Memorandum ſagen, da ſie noch —— Der Feiertag der Arbeit am 1. Mai Das Programm für die Ausgeſtaltung dieſes nationalen Feſttages P des DNB. — Berlin, 10. April. Der Tag der nationalen Arbeit hat nach den durch das Geſetz der nationalen Arbeit feſtgelegten Be⸗ ſtimmungen den Charakter, einmal die Geſchlof⸗ ſenheit des ſchaffenden Volkes darzutun, weiter den feierlichen Rahmen für das durch das Geſetz vorgeſchriebene feierliche Gelöbnis der Vertrauen smänner der Betrie be abzugeben, ſchließlich aber auch, um mit dem ſymboli⸗ ſchen Kalendertag des 1. Mai das neue Leben, die Wiederkehr des Frühlings zum Ausdruck zu bringen. Die Ausgeſtaltung dieſes Tages iſt auch dement⸗ ſprechend. Die Einleitung der feierlichen Veranſtal⸗ tungen iſt eine Kundgebung der Hitler⸗Jugend um Mitternacht auf dem Brocken im Harz(wie im ver⸗ gangenen Jahr). Dort werden aus allen deutſchen Gauen Geſolgſchaften der Hitler⸗Jugend zuſammen⸗ kommen und Frühlingslieder ſingen. Die Oſtpreußen, die Bayern, die rheiniſche Jugend uſw. werden ver⸗ treten ſein, ſo daß zunächſt ein Zuſammenklang der verſchiedenen Stämme des deutſchen Volkes, durch die Jugend dargeboten, zum Ausdruck kommt. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach wird eine kurze Anſprache halten, die auf alle deutſchen Sen⸗ der übertragen wird. Die Hitler⸗Jugend ihrerſeits wird für ältere Mitglieder Parallelveranſtaltungen an noch zu beſtimmenden Orten im gantzen Reich durchführen. In Berlin Morgens um 7 Uhr wird in Berlin in den frühen Morgenſtunden, ausgehend vom Knie, ein Feſtzug durch die Straßen der Stadt ſich bewegen. In dieſem Feſtzug wird altes deutſches Brauchtum in zeit⸗ gemäßem Gewande dargeſtellt werden. Die Reichs⸗ ſtände der Induſtrie, des Handels und des Hand⸗ werks, der Reichsnährſtand werden durch ſymboliſche Darſtellungen auf Wagen oder durch Fußgänger⸗ gruppen vertreten ſein. Die Geſtaltung des Feſt⸗ zuges, wie überhaupt des ganzen Tages, liegt in der Hand des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, der zur Unterſtützung der Geſtaltung des Feſtzuges die Abteilung Volkstum und Heimat der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ heran⸗ gezogen hat. Im Reich werden ähnliche Feſtzüge in allen größeren Städten nach denſelben Geſichtspunkten durchgeführt werden. Um 9 Uhr findet dann im Luſtgarten der erſte Staatsakt ſtatt, und zwa⸗ als Kundgebung der Schuljugend in Anweſenheit der Vertreter der Reichsregierung und der Behörden. Zu dieſem Staatsakt iſt auch das diplomatiſche Korps einge⸗ laden und Vertreter der Reichsregierung werden das Wort nehmen. Dieſe Kundgebung wird über alle deutſchen Sender übertragen, und im ganzen Reich werden Parallelveranſtaltungen für die Schuljugend durchgeführt. Den Schluß der Veranſtaltung im Luſtgarten bildet das Vorbeiziehen des Feſtzuges. Während dieſer Zeit werden aus allen deutſchen die Ver⸗ treter der deutſchen Arbeiterſchaft in Abord⸗ nungen mit Verkehrsflugzengen der Luft⸗ hanſa nach Berlin gekommen ſein. Sie wer⸗ den in erſten und bekannteſten Hotels in Ber⸗ lin untergebracht, um ſchließlich um 12 Uhr uffiziell von der Reichsregierung empfangen zu werden. Um 14 Uhr findet in der Staatsoper Unter den Linden ein Feſtakt der Reichskulturkammer ſtatt, bei dem der Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprechen 8 Hierbei wird der Film⸗ und Buchpreis zur Vertei⸗ lung gelangen. Die Feier auf dem Tempelhofer Feld Vorausſichtlich um 16 Uhr wird der Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld beginnen, bei dem der Führer ſprechen wird. Hier wird das feier⸗ liche Gelöbnis, das das Geſetz der nationalen Arbeit für die Vertrauensmänner fordert, erfolgens Zu dieſem Zweck werden die Vertrauensmänner auf dem Nordteil in der Nähe der Führertribüne zu⸗ ſammengezogen werden, um dann eee des Führers ihr Gelöbnis abzulegen. Die Veranſtal⸗ tung auf dem Tempelhofer Feld wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Im ganzen Reich finden in allen Städten bis zu den Kreisſtädten Parallelveranſtaltungen ſtatt, bei denen ebenfalls die Vertrauensmänner ihr feierliches Gelöbnis ablegen werden. Dieſe gewaltige Kundgebung wird alſo ähnlich wie die Kundgebung geſtaltet ſein, die ſeiner⸗ zeit bei der Vereidigung der politiſchen Leiter der NSDaAP ſtattfand. Der Aufmarſch Der Aufmarſch zum Tempelhofer Feld iſt viel⸗ leicht die größte organiſatoriſche Aufgabe, die bis⸗ her in der Welt geſtellt worden iſt. Es liegen beim Propagandaminiſterium Meldungen über eine Be⸗ teiligung auf dem Tempelhofer Feld vor, die derart rieſig iſt, daß mit Mühe und Not 13 Anmarſch⸗ wege feſtgelegt werden konnten. Bis zum Beginn des Staatsaktes wird auf dem Tempelhofer Feld ein halbes Dutzend von Bataillonskapellen der Reichs⸗ wehr, in einem großen Orcheſter vereinigt, die Maſ⸗ ſen unterhalten. 2000 Männer werden Frühlings⸗ lieder ſingen. In der Luft werden künſtleriſche fliegeriſche Darſtellungen geboten. Eine Fahnen⸗ gruppe von drei Fahnen in der phantaſtiſchen Höhe von 45 Metern wird die Nordſeite des Platzes ab⸗ ſchließen, daneben zur Linken und Rechten zwei Gruppen etwas„kleinerer“ Fahnen in einer Höhe ven 36 Metern. Für die leiblichen Bedürfniſſe ſor⸗ gen 60 Verkaufsbuden ſowie etwa 5000 bis 60090 fliegende Händler. Abends im Luſtgarten Schließlich werden um 21 Uhr die Maſſen noch einmal im Luſtgarten zuſammenkommen, wo der Miniſterpräſident Göring ſprechen wird. Der Abſchluß Zwiſchen 20 Uhr und 1 Uhr nachts finden im ganzen Reich Maifeiern mit Tanz der Betriebsgefolgſchaften in Sälen ſtatt. Jeder deutſche Sender wird aus ſeiner Landſchaft heraus die Maifeier der Belegſchaft eines Betriebes, übertragen, alſo z. B. eine halbe Stunde aus der Maifeier der Belegſchaft der Schichau⸗Werft in El⸗ bing, eine halbe Stunde der Zeppelinwerke in Fried⸗ richshafen uſw. Dieſer ſo vergnügte Abſchluß des Tages der nationalen Arbeit wird durch die NSBO und die NSDDApP im ganzen Reich veranſtaltet. Die Koſten Die allein in Berlin entſtehenden Koſten für die baulichen Anlagen, den Feſtzug uſw. dürften rund eine Million Mark erreichen. Auch im Reich werden die feſtlichen Veranſtaltungen erhebliche Ko⸗ ſten verurſachen. Sämtliche Koſten werden aus dem Erlös einer Feſttagsplakette, die in einer Auflage von 25 Millionen Stück zum Vertrieb kommen, aufgebracht werden. nicht veröfentlicht worden iſt. Wir warten auch auf! zuſtandekommen ſolle, das ſchnell geſchehen müſſe. eine ergänzende Erklärung der franzöſichen Haltung, da die Note, die wir von Paris kürzlich erhielten, nur vorläufig war und durch eine end⸗ gültige Erklärung, die uns kürzlich verſprochen wurde, ergänzt werden muß.“ Gden betonte ſodann, daß die teiten ſehr groß ſeien. Zwiſchen Frankreich und Deutſchland gebe es zwei grundlegende Gegenſätze: 1. Den Gegenſatz im Hinblick auf die Heeresſtärke und die Anrechnung der Ueberſeetruppen und der ausgebildeten Reſerven auf der einen Seite und der militärähnlichen Verbände auf der anderen Seite. 2. Die Gegenſätze im Hinblick auf den Zeitpunkt, an dem die neue kurzdienende deutſche Armee mit Vectetdigungswaſſen ausgerüſtet werden ſoll und im Hinblick auf die Ausdehnung dieſer Bewaffnung. Ein Ahrüſtungsabkommen ſei nur denkbar, weun dieſe und andere Gegenſätze beſeitigt werden können. Eden gab ſeinen Meinung Ausdruck, daß, wenn ein Abkommen, das eine Abrüſtung in ſich ſchließe, * Er ſei auch der Anſicht, daß nur ein ſolches Abkom⸗ nien als würdiges Ziel ſo großer Anſtrengungen au⸗ geſehen werden könne. Ans Sieſem Grunde ſei Hie britiſche Regierung auch der Meinung, daß wichtiger als die Ein⸗ berufung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskon⸗ fexenz der Verlauf der Abrüſtungsarbeit in den nächſten Wochen ſein werde. Die engliſche Re⸗ gierung habe nicht den Wunſch, den direkten Meinungsaustauſch zu den Regierun⸗ gen zu unterbrechen, ſolange er in nützlicher Weiſe vor ſich geht. Sie ſei aber andererſeits davon über⸗ zeugt, daß dieſe Verhandlungen ſchon ſehr bald den Stand erreicht haben werden, auf dem das Präſi⸗ deum der Konferenz ſie zur Kenntnis nehmen könne und auf dem das Präſidium ſich dann über Schritte ſchlüſſig werden muß, die auf der Grund⸗ 190 der erzielten Ergebniſſe verfolgt werden können. Ich muß deshalb, ſo ſchloß der engliſche Vertreter, vorſchlagen, daß das Präſidinm —— 145. Jahrgang Nr. 165 Aeee in Jlfdinn r Alrl umtelkren der Konferenz, wenn es ſich heute vertagt, noch beſchließt, von neuem gegen Ende dieſes Monats, etwa am 30. April, zuſommenzu⸗ treten, wobei es dem Ermeſſen des Präſidenten überlaſſen werden ſolle, dieſen Termin zu verſchieben, falls er das s für wünſchenswert halten ſollte. Der Vertreter Rußlands, Boris Stein, trat im Gegenſatz zu Eden für eine mög⸗ lichſ Haldige Einberufung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz ein. Der Italiener äußerte ſich nur kurz zu den Terminfragen ſchloß ſich dem engliſchen Standpunkte an. Der. Ehrenpräſident der Konferenz, der Schweizer Bundesrat Motta, hielt eine kurze Rede, die auf einen optimiſtiſchen Ton geſtimmt war. Der Pole, Graf Raſzynſki, betonte, daß nur die Generalkommiſſion das Recht habe, endgül⸗ tige Beſchlüſſe zu faſſen. Bis dahin behalte ſich ſeine Regierung alles vor. Der Vertreter Schwedens, Sandler, ſprach ſich dahin aus, daß man politiſchen Tatſachen, und damit auch der Rüſtungsverſtärkung einiger Staaten, Rechnung tragen müſſe. Es komme nun darauf an, ſolche Rüſtungen wenigſtens zu begren⸗ zen und gleichzeitig die Sicherheitsgarantien zu ver⸗ ſtärken. Der Vertreter Frankreichs, Maſſigli, üußerte ſich nur ſehr zurückhaltend. Die Verhandlun⸗ gen ſeien noch nicht abgeſchloſſen und eine neue Antwort Frankreichs ſtehe in Ausſicht. Im übrigen ſtimme er den Vorſchlägen Edens zu⸗ Kurz vor 18 Uhr war die Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz beendet. Das Präſidium hat ſich entſprechend dem engliſchen Vorſchlag auf den 30. April vertagt. Gleichzeitig iſt beſchloſſen worden, den Haupt⸗ ausſchuß etwa am 23. Mai zuſammentreten zu laſſen. Die Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskon⸗ ferenz hat alſo nur tatſächlich einen einsiden Tag gedauert. Dpbierkrerlomsrns in Rumäniene — Bukareſt, 10. April. Die halbamtliche Agentur Orient⸗Radio teilt mit: Marcheſe di Soragna und In den letzten Tagen während der orthodoxen Oſterfeiertage und der damit zuſammenhängenden Unterbrechung des politiſchen Lebens ſind übertrie⸗ bene und alarmierende Gerüchte über die Auf⸗ deckung einer angeblichen ernſten Verſchwörung und die Verhaftung zahlreicher höherer Offiziere ver⸗ breitet worden. Dieſe Gerüchte haben als einzige richtige Grund⸗ lage die Eröffnung einer Unterſuchung gegen einige unverantwortliche Prſönlichkeiten, denen ſich anſcheinend einige Militärperſo⸗ nenunterer Grade angeſchloſſen haben. Nähere amtliche Mitteilungen über dieſe Angelegenheit wer⸗ den veröffentlicht werden, ſobald die erſten Unter⸗ ſuchungen beendet ſind. Es kann verſichert werden, daß die Angelegenheit in keiner Weiſe die Bedeutung und die Tragweite hat, die ihr in den veröffentlichten Preſſemeldungen beigelegt wird. Die Weltpreſſe beim Payſt Rom, 9. April. Am Montag empfing Papſt Pius XI. in Sonder⸗ audienz die Vereinigung der ausländiſchen Preſſe Roms. Es war überhaupt das erſte Mal, daß ein Papſt den Vertretern der ausländiſchen Zeitungen eine Audienz gewährte. ſtorienſaal verſammelten Mitglieder der Vereinigung einzeln vorſtellen und antwortete dann in einer An⸗ ſprache auf eine ihm überreichte Begrüßungsadreſſe; er freue ſich, die Vertreter der Weltpreſſe mit wahrhaft väterlichen Gefühlen begrüßen zu können. Es ſei ihm nicht nur eine Freude, ſondern ſein Wun ſch geweſen, ſie bei ſich zu ſehen. Vor allem möchte er ihnen für ihr Intereſſe und ihre Unterſtützung an⸗ läßlich des Heiligen Jahres danken, denn wenn die⸗ ſes einen ſo ſchönen und ſtarken Widerhall in der Welt gefunden habe, ſo ſei das nicht zum wenigſten der Mitarbeit der ausländiſchen Preſſevertreter in Rom zu verdanken. Zum Schluß erteilte der Papſt den V serſammelten ſeinen apoſtoliſchen Segen.— Vorher hatte er be⸗ tont, wenn auch nicht jeder von ihnen dieſen Segen in liturgiſchem Sinne auffaſſen und annehmen könne, ſo gelte doch für alle der Segen in philologiſchem Sinne des Wortes, als Benediktion, d. h. Wun ſch zum Guten. Er ſpreche den Segen aus väterlichem Herzen heraus als ein Vater, der in allen Ländern, denen die Anweſenden angehörten, Kinder habe. — Paris, II. April. Der Marſeiller Doppelmör⸗ der und ehemalige Winkeladvokat Sarret, der im Oktober vorigen Jahres vom Schwurgericht in Aix⸗ en⸗Provence zum Tode verurteilt wurde, iſt am Dienstag vor dem Gefängnis in Aix hingerichtet worden. Er ließ ſich die im Konſi⸗ 2. Seite/ Nummer 165 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. April 1984 der Sch — Braunſchweig, 11. April. Um„Mißbräuchen bei der Verhängung der Schutzhaft entgegenzutreten“, hat Reichsſtatthalter Loeper jetzt auch für Braunſchweig und An⸗ halt eine Neuregelung der Schutzhaft vorgenom⸗ men. In ſeinem Erlaß heißt es, die Verhängung der Schutzhaft ſei nur zu dem vorgeſehenen Zweck ſtaatsfeindliches oder ſtaatsgefährdendes Verhalten) zuläſſig. Zur vorläufigen Anoroͤnung der Schutzhaft ſeien nur ſtaatliche Stellen befugt, und zwar nur die⸗ jenigen, die polizeiliche Befugniſſe beſäßen. Jede Inſchutzhaftnahme müſſe binnen 24 Stunden dem Miniſterium gemeldet werden. Die⸗ les habe ſich ſchnellſtens zu entſchließen, ob die Schutz⸗ haſt aufrecht zu erhalten ſei. Dieſe Entſcheidungen ſeien vom braunſchweigiſchen Miniſterpräſi⸗ denten und dem anhaltiſchen Staatsminiſter per⸗ lönlich zu treffen. Ebenfalls binnen 24 Stunden ſei dem in Schutzhaft Genommenen ſchriftlich der Grund der Inſchutzhaftnahme mitzuteilen und ihm umgehend die Möglichkeit zu geben, Einwendungen gegen ſeine Feſtnahme zu erheben. Gegen miß⸗ bräuchliche Anwendung der Haft werde der Reichs⸗ ſtatthalter unnachſichtlich einſchreiten. Gegen Mißbräuche bei Berhän utzhaft 8 8 Neues franzöſiſches Kampfflugzeng— 309 Km. Slunbengeſchwinbfkeit — Paris, 11. April. Auf dem Militärflugplatz Villaconblay fanden am Dienstag Probeflüge eines mehrſitzigen Kampfflugzeuges ſtatt. Der Apparat erreichte in einer Höhe von 4000 Metern eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 309 Km. in der Stunde. Man betont, daß dies die größte Geſchwindigkeit ſei, die bisher mit einem mehrſitzigen Kampfflugzeug er⸗ reicht wurde. Der Apparat iſt ein„Potez 54“. Franzöſiſche Reſerveoffiziere das Opfer eines politiſchen Streits — Paris, 11. April. Am letzten Sonntag gerieten bei einer patriotiſchen Feier in La Rochelle der Vor⸗ ſitzende des Bezirtsverbandes der ehemaligen Front⸗ kämpfer von Luchon, ein Hauptmann der Reſerve, und ein anderer Hauptmann der Reſerve in einen politiſchen Streit, der in ein Hand⸗ gemenge ausartete. Einer der beiden Offiziere trug Geſichtsverletzungen davon. Die beiden Gegner hatten nun die Abſicht, die Angelegenheit durch ein Revolverduell auszutragen. Inzwiſchen iſt jedoch der verletzte Hauptmann geſtorben. Die Staats⸗ anwaltſchaft will nun feſtſtellen, ob der Tod des Hauptmanns auf die bei dem Handgemenge erlittenen Verletzungen zurückzuführen iſt. Familientragödie — Paris, 11. April.(Funkmeldung der NM3.) Am Dienstag hat in einer der belebteſten Pariſer Straßen ein im 65. Lebensjahr ſtehender Belgier einen Landsmann niedergeſchoſſen. Der Täter ließ ſich, ohne Widerſtand zu leiſten, feſtnehmen und er⸗ klärte bei ſeinem erſten Verhör, daß das Opfer ſein Schwiegerſohn ſei, der vor acht Jahren in Ant⸗ werpen in einer Gerichtsverhandlung ſeine Frau, mit der er in Scheidung lebte, erſchoſſen habe. Sein Schwiegerſohn ſei vom belgiſchen Gericht zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden, aber ſpäter begnadigt worden. Er habe ihn ſeit acht Jahren geſucht, um ſeine Tochter, deren Ehe ein Mar⸗ tyrium geweſen ſei, zu rächen. Die vermißten drei deutſchen Tou riſten wohlbehalten aufgefunden — Pontreſina, 11. April. Die Führerkolonne, die zur Rettung der drei deutſchen Touriſten aufgebro⸗ chen war, fand dieſe in der Marinelli⸗Hütte wohl⸗ behalten auf und brachte ſie zu Tal. Die Touriſten hatten, wie vermutet, bei dem einſetzenden ſtarken Schneefall in der Hütte Zuflucht gefunden. Gemeinſchaßtstagung der Arbeilsfront Zuſammenklang aller Kräfte der Arbeit— Reden von Keßler und Ley Meldung des DNB. — Berlin, 10. April. Im großen feſtlich geſchmückten Sitzungsſaal der Bank der Deutſchen Arbeit AG. fand heute vormittag die erſte Gemeinſchaftstagung der Deutſchen Arbeits⸗ front, der Treuhänder der Arbeit und aller Wirt⸗ ſchaftsführer ſtatt, der die Reichsminiſter Heß, Dr. Goebbels, von Eltz⸗Rübenach, Schmitt, der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, der Reichs⸗ obmann der NSBoO, Schuhmann, der Führer der deutſchen Wirtſchaft, Keßler, die Treuhänder der Ar⸗ beit, die Amtsleiter der Arbeitsfront, die Reichs⸗ betriebsgruppenleiter, die Bezirksleiter der Arbeits⸗ ſront und die geſamte NSBO⸗Leitung ſowie ſämt⸗ liche Führer der Wirtſchaſtsgruppen beiwohnten. Rede des Wirtſchaftsführers Keßler Wie der„Deutſche“ berichtet, führte Keßler unter Hinweis auf die Geſetze zur Oroͤnung der na⸗ tionalen Arbeit und zum Wirtſchaftsaufbau u. a, aus, die Führer der deutſchen Wirtſchaft, ſelbſt Mitglieder der Arbeitsfront, würden ihre Kräfte immer gern und freudig mitwirken laſſen zur Erreichung des hohen Zieles das ſich die Arbeitsfront auf dem Ge⸗ biete der Menſchenführung geſtellt habe. Wichtiger als die Organiſation an ſich ſei ihr Inhalt, ſei der rechte Geiſt der Zuſammenge⸗ hörigkeit. Deſſen müßten ſich Führer, Unter⸗ führer und Geführte in der Wirtſchaft jeder⸗ zeit bewußt ſein. Die Geführten müßten den Führern das rechte Ver⸗ trauen entgegenbringen können. Dazu ſei erforder⸗ lich, daß der Führer von tadelloſem Charakter ſei, bejahend auf dem Boden des nationalſozialiſtiſchen Staates ſtehe, über ausreichende fachliche Erfahrun⸗ gen verfüge und unter Verbindung von ſozialem und fachlichem Können erfolgreich in der Wirtſchaft tätig geweſen ſei. Solche Führer mit einer zuſam⸗ mengeſchweißten Wirtſchaftsgefolgſchaft hinter ſich würden mit Erfolg die großen und ſchweren Auf⸗ gaben meiſtern, die auf dem Gebiete der Forſchung, der Konſtruktion, der Fabrikation, der Güterherſtel⸗ lung, beſonders hinſichtlich überlegener Qualitäts⸗ erzeugniſſe, und der Güterverteilung zu löſen ſeien. Der Führer der Wirtſchaft ſchloß mit dem Wunſch, daß dem Zuſammenwirken der Treuhänder und der Arbeitsfront mit der Führung der Wirtſchaft voller Erfolg beſchieden ſein möge. Die Anſprache des Führers der Arbeitsfront Dr. Ley erklärte u..: Als wir am 2. Mai vergangenen Jahres die Unzahl von Gewerkſchaften und Verbänden übernahmen, war dieſe Uebernahme Einzelheiten über den Eijenbahnanſchlag bei Linz Meldung des DNB. — Wien, 10. April. Ueber die Entgleiſung des D⸗Zuges Wien—Paris in der Nähe von Linz werden jetzt folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Das Unglück geſchah, wie jetzt ſeſtſteht, dadurch, daß die Eiſen bahnſchienen auf einer län⸗ geren Strecke abgeſchraubt und über den Bahngraben geworfen worden waren. Der D⸗Zug fuhr in der Dunkelheit mit ungeheurer Wucht über die Stelle hinweg, ſo daß die Lokomotive und zwei Perſonenwagen vollſtändig zertrümmert wurden und drei weitere Perſonenwagen entgleiſten. Die Lokomotive liegt auf dem Bahnkörper, die Räder ragen in die Luft. Der Mitropa⸗Schlaſwagen, der Ausklang des Mannheimer Konzeriwiniers Das letzte Akademiekonzert Hans Weisbach⸗Leipzig dirigiert Reger, Strauß und Brahms Der Mannheimer Muſikwinter hat mit dem ſechſten Akademiekonzert ſein glanzvolles Ende ge⸗ funden. Reger, Strauß und Brahms vollzogen den Abgeſang, und zum guten Schluß hatte man ſich als HGaſtdirigent den Leipziger Hans Weisbach ver⸗ ſchrieben, der den Mannheimern von einem früheren Gaſtſpiel in beſter Erinnerung geblieben iſt und die auf ihn geſetzten Erwartungen in hohem Maße erfüllte. Weisbach begann mit Regers„Sinfoni⸗ ſchem Prolog zu einer Tragödie“, dem zu den erſten Orcheſterwerken des Meiſters ge⸗ hörenden machtvollen ſinſoniſchen Aus⸗ und Auf⸗ bruch. Dieſes mit gewaltigen Mitteln breit und wuchtig aufgebaute Werk iſt nicht ohne Problematik. Es erſchließt ſich nicht auf den erſten Anhieb. Reger ſelbſt hat vor vielen Jahren ſchon einer erheb⸗ lichen Kürzung des„Prologs“ zugeſtimmt, der ur⸗ ſprünglich als erſter Satz einer nicht vollendeten Sinfonie gedacht war. Neuerdings hört man das ſehr perſönliche, von charakteriſtiſcher Eigenſinnig⸗ keit echt Regerſcher Prägung getragene Werk öfter im Konzertſaal, und es hat den Anſchein, daß die einſtige kühle Zurückhaltung des Publikums dem „Sinfoniſchen Prolog“ gegenüber allmählich einer größeren Aufgeſchloſſenheit gewichen iſt. Das wäre immerhin erfreulich, denn trotz aller ſormalen Ungebärdigkeit und techniſchen Ueber⸗ belaſtung, die die Hörer in Kauf nehmen müſſen, iſt die unzweiſelhafte Größe dieſer Muſik und ihre Ge⸗ dankentiefe, die ſich nicht im Aeußerlichen offenbart, doch ein wirkliches Erlebnis, zumal wenn das Werk in ſo grandioſer Gliederung geboten wird, wie dies unter Weisbachs Händen geſchah. Er beſchönigte in keiner Weiſe die Hartkantigkeit der Kompoſition, ging im Gegenteil bisweilen ſogar in der Herbeifüh⸗ rung wuchtigſten Zuſammenpralls gegenſätzlicher Klangballungen bis hart an die Grenze des Faß⸗ lichen. Andererſeits wußte er dieſen beſonders im Blech überſcharf gegebenen Akzenten Streicher⸗ und Oboenklänge von wunderſamer Verſponnenheit ent⸗ gegenzuſetzen, und das ſchöne ergebungsvolle C⸗Dur⸗ Thema des Streichkörpers erklang in ſeiner ganzen tiefen Bedeutung. Das ſehr andächtig lauſchende Publikum dankte mit großer Wärme. Nach dieſem Verweilen in der ſchwerblütigen tra⸗ giſchen Atmoſphäre Regers ein kühner Sprung in die wirbelnde Friſche von Richard Strauß'„Don Juan“. Dieſes hinreißend lebendige und drauf⸗ gängeriſche Frühwerk imponiert, owohl es reichlich ſtark intellektuell bedingt iſt, immer wieder aufs neue durch ſeinen Erfindungsreichtum, durch die formale Geſchloſſenheit, ſeine ſchwungvolle Thematik und durch die Einprägſamkeit des blühenden Melos. Die Kunſt der muſikaliſch illuſtrierenden Darſtellung hat Strauß ſchon in dieſem an farbigen Klangreizen überquel⸗ lenden Werk zu einem Gipfel geführt. Eine glän⸗ zende, ſehr überlegene, von einigen effektvollen überſteigerungen freilich nicht ganz freie Aufführung entfeſſelte nach dem Verklingen der letzten Takte einen Beifallsſturm von ungewöhnlichen Ausmaßen. Die ſchönſte und edelſte Gabe des Abends war freilich die O⸗Moll⸗Sinſonie von Brahms, deren herrliche Wiedergabe zu einem neuen Triumph für den Dirigenten und das mit bewunderswerter Hingabe und Vollendung ſpielende Orcheſter wurde. Die komplizierten rhythmiſchen Verhältniſſe des Brahms⸗Stiles finden in Weisbach einen Kenner und Ausleger, der um ihre zündende Wirkung weiß und ſie mit unheimlich ſicherem Gefühl in den Dienſt der muſikaliſchen Ausdruckskunſt ſtellt. Was hier an Glanz und Größe, an muſikaliſcher Logik, an Monu⸗ mentalität des erſten Satzes, an zarter, traumhaft hindämmernder Poeſie des Andante erreicht wurde, wie die nach dem berühmten Hornruf eintretende, in ihrer ganzen Schönöheit entwaffnende hymniſche Melodie des Finale vorbereitet waro, das alles ver⸗ riet die meiſterliche Hand einer bedeutenden Diri⸗ gentenperſönlichkeit. Weisbach dirigierte alle Werke des Abends aus dem Gedächtnis und vollbrachte ſo im Verein mit dem ſich ſelbſt übertreffenden Natio⸗ naltheaterorcheſter eine Tat, die in der Erinnerung noch lange nachleuchten dürfte und den Mannhei⸗ mern zu Winterausgang noch einmal mit Nachdruck zum Bewußtſein brachte, welch hohes ideelles Gut ihnen mit dieſen von Philipp Wüſt vorbilolich deshalb leicht, weil das Schickſal dem arbeitenden Menſchen den Unſinn dieſer Organiſationen klar⸗ gemacht hatte. Die Kampfkraft der Arbeitnehmer war nicht etwa geſtählt und geſtärkt worden, ſondern durch Zerklüftung niedergehalten und gebrochen worden. Aber nicht allein, daß der Arbeitnehmer jetzt zu einer Einheitsorganiſation drängte, ſondern darüber hin⸗ aus hatte das Schickſal durch die Geißel der Arbeits⸗ loſigkeit dem Arbeitnehmer wie dem Arbeitgeber klar⸗ gemacht, daß ſie zuſammengehören, wenn der Betrieb ihnen in Zukunft das Brot geben ſollte. So drängte denn die Entwicklung auch über die Bildung einer Einheitsorganiſation der Arbeitgeber hinaus und führte auch von dieſer Seite aus die Kreiſe zuſam⸗ men, die bisher in unerbittlichen Klaſſenfronten gegeneinander geſtanden hatten. Heute, nach nicht ganz einem Jahre, kann ich dem Führer bereits den grundſätzlichen Aufbau der Ar⸗ beitsfront melden und kann ihm melden, daß aus der Vielzahl von Verbänden und Organiſationen eine der gewaltigſten und größten Einheitsorgani⸗ ſationen aller Zeiten und Völker geſchaffen iſt. Da⸗ rüber hinaus bauen wir im Augenblickquer durch alle Betriebsgruppen die Berufsgrup⸗ pen, um neben dem Aufbau der Gemeinſchaft für die berufliche Fortentwicklung zu ſorgen. Damit iſt die Grundlage für den Neuaufbau der Sozialord⸗ nung und auch der Wirtſchaftsordnung gegeben. Hand in Hand mit dem Aufban der Gemeinſchaſt ging nun die Schaffung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit. So iſt denn der Begriff der ſozialen Ehre geſchaffen. Durch das Geſetz zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der Wirt⸗ ſchaft iſt die notwendige Ergänzung zu dem Aufbau der Arbeitsfront als Gemeinſchaft und zu dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit als der Ver⸗ ankerung des Begriffes der ſozialen Ehre geſchaffen worden. Es genügt nicht, daß dieſe Gruppen neben⸗ einander arbeiten, ſondern es iſt notwendig, für eine geſunde und dem Ganzen dienende Zuſammen⸗ arbeit zu ſorgen. Man kann die Wirtſchaftsführung nicht von den ſozialen Erſorderniſſen der Menſchen unabhängig machen. Und ebenſo wenig wird man das ſoziale Wohlergehen der Menſchen von dem Stande der Wirtſchaft löſen können. Wir in der Arbeitsfront wollen die Menſchen führen zur Anſtändigkeit, zur Kameradſchaft und, wenn not⸗ wendig, zum gegenſeitigen Opfer. Die Wirtſchafts⸗ führung iſt berufen, die ſachlichen Dinge zu prüfen und zu oroͤnen. Der Treuhänder hat daxüber zu wachen, daß alles im Sinne der Anſtändigkeit und im Geiſte der Volksverbundenheit vor ſich geht. Es gibt unendlich viele Fragen, die in dieſer Zuſammen⸗ arbeit gelöſt werden müſſen. ſtark beſchädigt iſt, hängt am Bahndamm. Kurz vor⸗ her hatte noch ein Zug die Strecke durchfahren. Die Lokomotive ſtürzte zuerſt mit dem Tender um. Die nachfolgenden Wagen wurden ineinandergeſchoben, Eiſenteile zerſplittert, die Holzwände eingeoͤrückt, Nur drei Wagen des Fernzuges blieben auf dem Gleiſe ſtehen. Infolge der Dunkelheit ſtießen die Hilfsmaßnahmen auf große Schwierigkeiten. Der Heizer des Zuges wurde nach der Entgleiſung von den abrutſchenden Kohlenmaſſen erdrückt und unter dem Kohlenberg erſtickt. Der Lokomotivführer iſt ſo ſchwer verletzt, daß er kaum mit dem Leben davon⸗ kommen dürfte. Ein größeres Unglück iſt nach Auf⸗ faſſung der Behörden nur dadurch verhindert worden, daß die ſchwere Lokomotive und die beiden folgenden Poſtwagen an der Spitze des Zuges ſofort entgleiſten betreuten Volksſinfonie⸗ und Akademiekonzerten in die Hand gegeben iſt. Der oft bewährte künſtleriſche Hochſinn der Mannheimer Bevölkerung wiro, ſo darf man nach dem verheißungsvoll verlaufenen Muſik⸗ winter hoffen, dieſer Einrichtung auch fürderhin als der vornehmſten Pflegeſtätte altüberlieferter Mann⸗ heimer Muſikkultur ſeine ganze Seeee e Sahlenwunder Von Haus H. Reinſch Die wenigſten Menſchen haben in der Inflations⸗ zeit Muße gefunden, ſich über die Bedeutung der Zah⸗ len klar zu werden, im Gegenteil: das klare Empfin⸗ den für zahlenmäßige Begrifſe verwiſchte ſich. Auch nachher war es kaum anders, obwohl wir täglich, faſt ſtündlich mit Zahlen umgehen müſſen. Das ge⸗ ſamte Zahlenſyſtem iſt ein Wunder! Viele betvachten das Eindringen in dieſe Geheimniſſe, in dieſe Wunderwelt nur als Spielerei. Wer jedoch in die tiefſten Tiefen vordringt, dem werden auch die dort ſchlummernden Geheimniſſe offenbar und es er⸗ öffnet ſich ihm eine Welt neuer und unerſchöpflicher Wunder. Hier nur ein paar Proben, die dazu an⸗ regen mögen, die Zahl nicht nur als ſolche oder in rein materiellem Sinne anzuſehen, ſondern weiter⸗ zuforſchen und Löſungen, Verbindungen, Parallelen zu finden. Das erſte, was das Kind in der Schule lernt, ſind die Zahlen von 1 bis g9, die Grundzahlen. Zuſam⸗ menſetzungen dieſer ergeben dann die kombinierten Zahlen von 11 ab. Bauen wir auf der 1 einmal auf und fügen wir ſtets die folgende Zahl hinzu, multiplizieren regelmäßig mit 8, addieren dann fort⸗ laufend die Zahlen von 1 bis 9 hinzu, ſo wird das Reſultat das umgekehrte ſein, als ͤie Ausgangszahl — ein Wunder, das erſt nach genauerer Betrachtung offenbar werden wird! Alſo: 1X 8 1 9 EDX S + 2 90 123 X 8 + 3 2 987 1234 K 8 + 4 2◻ 9676 12345 K 8 + 5 F9765 123456„0 8 + 6= 987654 1234567„ 8 + 7— 9876543 12345678„ 8 + 8=◻ 96765432 123456780& 8 + 9 987654321 und dadurch der Zug zum Stillſtand kam. Während der Entgleiſung waren in den beiden Poſtwagen 16 Poſtbeamte tätig. Es iſt feſtgeſtellt, daß an de Unglücksſtelle ſchon zweimal Anſchläge a die Weſtbahnſtrecke vorgekommen ſind, die bisher dank der Wachſamkeit der Weichenwärter ve werden konnten. Die Polizei hat den Hilfsarbeiter Bau gartner verhaftet, der im Verdacht ſteht, a dem Anſchlag beteiligt zu ſein. Baumgartner ſoll auch mit den Anſchlägen, die im Herbſt 1932 und im Frühjahr 1933 auf Eiſenbahnzüge verübt worden waren, in Zuſammenhang ſtehen. 4* Träuengas in einer Verſammlung der Monarchiſten — Wien, 11. April. Dienstagabend wurde eine Verſammlung der öſterreichiſchen Monarchiſten im „Grünen Tor“ empfindlich geſtört. Während der Rede des Führers der öſterreichiſchen Monarchiſten, des Geſandten Wiesner, wurden Tränengas⸗ fläſchchen geworfen und zertreten. Die Folge war eine ſo ſtarke Tränengasentwicklung, daß die Ver⸗ ſammlung unter großem Tumult abgebrochen werden mußte. Ein öſterreichiſcher Arzt wegen national⸗ ſozialiſtiſcher Betätigung gemaßregelt — Wien, 10. April. Amtlich wird mitgeteilt: Der Bundesminiſter für ſoziales Recht hat auf Grund der Verordnung der Bundesregierung vom 16. Februar 1934 als Rechtsſolge wiederholter Beſtrafung gegen den praktiſchen Arzt Dr. Tſchiggero in Lienz in Oſt⸗ tirol wegen einer als nationalſozialiſtiſche Demon⸗ ſtellung der Ausübung der ärzßtlichen Praxis ausgeſprochen. Es iſt dies der erſte Fall der Anwendung des neuen Geſetzes, durch das Aerz⸗ ärzten wegen nationalſozialiſtiſcher Betätigung di Praxis entzogen werden kann. 8 Die Polizeigewalt in den Arbeitsdienſtlagern — Berlin, 11. April. Wie der Amtliche Preußi⸗ ſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Mini⸗ ſter des Innern im Einvernehmen mit der Reichs⸗ leitung des Arbeitsdienſtes alle Polizeibehörden beitsdienſtlager nach der geltenden Rechtslage in jeder Hinſicht den zuſtändigen Polizeibehörden unter⸗ ſtehen. Rieſenfener auf dem Sportplatz der Prager „Sparta“ — Prag, 11. April. Am Donnerstag morgen brach aus bisher unbekannten Gründen auf dem Sport⸗ platz der Prager„Sparta“ ein rieſiges Feuer aus. Das Feuer vernichtete alle Preiſe des Fußballklubs: Pokale, Figuren, Wimpel und andere Kunſtgegenſtände. Der Kaſſenraum iſt ein⸗ geſtürzt. Es gelang, den Brand ſo weit zu be⸗ ſchränken, daß die Tribünen rings um die Haupt⸗ anlage nicht mehr beoͤroht ſind. Zwei Soldaten vom Starkſtrom getötet — Paris, 11. April. Bei der Anlegung einer Garniſon Oran, die einer Hochſpannungsleitung zu nahe kamen, vom Starkſtrom getroffen. Zwei Sol⸗ daten wurden getötet, die beiden anderen konnten gerettet werden. Alkoholiſche Ausſchreitungen auch in Rußland — Moskau, 10. April. Die Dienstagpreſſe ver⸗ öffentlicht nachträglich eine Art Polizeibericht über das Vorgehen gegen eine Gruppe von Lebemännern, die wegen„in trunkenem Zuſtand verüb⸗ ter Ausſchreitungen“ in verſchiedenen Hotels verhaftet wurden. Sie wurden teils zu Arreſt ver⸗ urteilt, teils an ihren Wohnort zurückbefördert. Die Liſte der Verhafteten zählt meiſtens Beauftragte und Bevollmächtigte von Wirtſchaftsorganiſationen und Verwaltungsbehörden in der Provinz auf. Gegen eine zweite Gruppe mußte wegen Tateinheit mit kri⸗ minellen Vergehen vorgegangen werden. Es ergibt ſich alſo rechts und links je ein Drei⸗ eck mit der Zahlenfolge 1 bis 9, nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß links 9 Einſen, rechts 9 Neunen führen. Baſis—9 und mit der Spitze 11 Der Ausgleich findet ſich rechts in dem Dreieck auf der Baſis—1 und mit der Spitze 9. Die Null fehlt in beiden Reihen. Es gibt alſo nur ein Auf und ein Ab, wie im Leben auch! Die Null tritt aber ſofort in Er⸗ ſcheinung, wenn wir die rechte und die linke Zahlen⸗ pyramide nebeneinander ſchreiben und mit einem Plus⸗Zeichen verbinden und nun addieren! Alſo: 0 12 + 908— 110 128 987— 1110 1234 + 9876— 11110 12345 + 98765 5˖ 123456 + 987654 1111110 1234567 + 9876543 11111110 12345678 + 98765432— 111111110 123456789 + 987654321— 1111111110 zogen werden, daß ſich unſere Zahlen von 1 bis 9 und auch von 1 bis ſoundſoviel, alſo unendlich, in die Größen 1 und 0 einfügen oder auf dieſe zurückführen laſſen. Addieren wir nun die erſte und die folgenden Reihen ihren Zahlen nach einzeln miteinander, ſo erhalten wir 1 +1 9 + 1 + 0 11, in der zweiten Reihe dann 22, in der dritten 33, bis 9h in der letzten Reihe! Aus dieſer neuen Reihe 11, 22, 39, 44, 55, 66, 77, 88, 99 jeweils die Querſumme gezogen, gibt die Reihe der geraden Zahlen 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 181 Jede un gerade Zahl, wie die 33, 55 uſw. kann alſo in eine Gerade verwandelt werden. Die Reihe 11, 22, 33 bis 9g9 untereinandergeſchrieben und die beiden Längsreihen einzeln aoͤdiert, alſo 1 2 + 3+4 5 6 7 78 + 9, ergibt je 45, dem⸗ nach 45 + 45 als Querſumme, als Reſultat 90. Wird die vorher erhaltene Reihe 2, 4, 6, 8 bis 18 addiert, wird ebenfalls 90 das Reſultat ſein! Die Welt der Zahlen iſt eine Welt dͤer Wunder. V ODie„Woche des Buches“ erſt im Herbſt. Die urſprünglich ſür den 15. bis 21. April im ganzen Reich angeſetzte Buchwoche iſt, wie von zuſtän⸗ diger Stelle mitgeteilt wird, bis zum Herbſt verſchoben worden. Ein genauer Termin für die Veranſtaltung iſt bisher jedoch noch nicht feſt⸗ geſetzt worden. ſtration ſich darſtellenden Handlungsweiſe die Ein⸗ durch Runderlaß darauf hingewieſen, daß die Ar⸗ Feldtelefonleitung wurden vier Solbäten aus öer Die linke Reihe iſt gleichſam eine Pyramide auf der Daraus kann nun philoſophiſch der Schluß ge⸗ ten, Rechtsanwälten, Notaren, Apothekern und Tier⸗ * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 165 Mannheim, den 11. April. Volksgenoſſe! Biſt Du unterrichtet über die Ziele und Beſtre⸗ bungen des Reichsluftſchutzbundes? Kennſt Du die Wirkungen der Sprengs, Brand⸗ und Giftgasbomben? Weißt Du, wie man ſich dagegen ſchützt? Iſt in Deinem Hauſe ſchon ein Luftſchutz⸗ Hanswart ernannt? Wenn nicht, dann wähle in Gemeinſchoft mit Deinen Hausgenoſſen einen Luft⸗ ſchutz⸗Hauswart. Er wird vom Reichsluftſchutzbund ausgebildet. Unterſtütze die Beſtrebungen des Reichs⸗ luftſchutzbundes, indem Du Mitglied wirſt. Der Mindeſt⸗FJahresbeitrag beträgt 1 Mark. Eine Gefahr, die ich kenne, iſt keine Gefahr. Werde Mitglied im Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Mannheim, E 5, 16. Der verſchandelte Paradeplatzbrunnen Täglich führt uns der Weg mehrere Male über den Paradeplatz. Dadurch gehören wir ganz von ſelbſt zu den aufmerkſamſten Beobachtern Jede Ver⸗ änderung, ſelbſt die kleinſte, fällt ſofort auf. So be⸗ merkten wir mit Genugtuung, daß als die Gewißheit beſtand, daß der Froſt endgültig ans dem Felde ge⸗ ſchlagen war, das leere Becken des Paradeplatz⸗ brunnens einen neuen Anſtrich bekam. Daß er nicht makellos ausfiel, war nicht die Schuld derjeni⸗ gen, die die grüne Farbe auftrugen. Man hätte Tag und Nacht einen Wächter aufſtellen müſſen, um zu verhindern, daß Unbefugte in dem Baſſin herum⸗ liefen, bis der Anſtrich völlig trocken war. Heute ſehen die hervorgerufenen Unſchönheiten nur diejenigen, die ſich für den Brunnen ſo ſehr wie wir intereſſieren. Das Waſſer deckt ja auch die Un⸗ zulänglichkeiten ſo ziemlich zu. Man würde ſich auch damit abfinden, wenn in das Becken nicht alle möglichen Dinge geworfen würden. Zu allerlei Papierſetzen geſellen ſich Holzſtücke und Sand. Eifrigſt kratzen die Kinder den Belag des Paradeplatzes zuſammen und werfen ihn unter Auf⸗ ſicht der Erwachſenen ins Waſſer. Geſtern nach⸗ mittag konnten wir ſogar beobachten, daß von einem größeren Jungen mit einem Stein nach de m Brunnendenkmal geworfen wurde. Ein kleineres Mädchen, offenbar die Schweſter, machte es nach. Eine Frau ſtand dabei und ſagte kein Wort der Abwehr. Es wird noch ſo weit kommen, daß das Denkmal auf irgendeine Art gegen Beſchädigungen geſichert werden muß, wenn die Stadtverwaltung nicht dafür ſorgt, daß dem Unfug geſteuert wird, Man wird nichts dagegen einwenden, daß die Kin⸗ der ihre Schifſchen im Becken fahren laſſen. Weniger wird man ſich aber damit einverſtanden erklären, daß die Buben ſich, wie es geſtern nachmittag bereits der Fall war, die Schuhe und Strümpfe ausziehen und i dem Becken herumwaten. Die Mutter frägt viel⸗ leicht heute ſchon beſorgt, wo ſich denn ihr Bub die ſchwere Erkältung geholt hat. Verraten wird er ſicherlich nicht, daß er den Paradeplatzbrunnen mit einem Plantſchbecken verwechſelt hat. Vor allen Din⸗ gen muß verhindert werden, daß von den Kindern der Sand aus Umgebung des Brunnens ins Becken geworſen wird. Wenn man ſich die ſorgfältig ge⸗ pflegten Anlagen mit den immer noch prächtig blühen⸗ den Forſythienſträuchern und den Mittelpunkt des Platzes genau betrachtet, wird man den Unterſchied ſofort herausfinden. Noch iſt der Platz im Mittel⸗ punkt der Stadt ein Schmuckplatz. Er darf deshalb nicht zum Kinderſpielplatz verwandelt werden. Der Paſſant, der ſich über das Leben und Treiben um den Brunnen entrüſtet, wird vorübergehen, ohne ſeiner Meinung Ausdruck zu geben, weil er damit rechnen muß, daß genau wie im Waldpark das Echo mißtönend ausfällt. Es iſt ja auch nicht ſeine Sache, die unvernünftigen Erwachſenen über Kindererziehung zu belehren. Aber vielleicht nimmt ihm dieſe Aufgabe der Anlagenſchütz oder der Schutzmann ab. Wenn einer von beiden hin und wieder nach dem Rechten ſieht, wird der Unfug ſchnell aufhören. Wir möchten auch verhüten, daß Fremde, auf deren Urteil wir großen Wert legen, abfällige Bemerkungen über das Ausſehen des Brunnenbeckens machen. ——— a* 2086 Erſtkommunikanten wurden am vergange⸗ nen Sonntag eingeſegnet. Im Vorjahre waren es 2838. Die Abnahme beträgt demnach 11 v. H. Die 2086 Knaben und Mäochen verteilen ſich auf die ein⸗ zelnen Pfarreien wie ſolgt: Obere Pfarrei 50 Knaben und 43 Mädchen, Untere Pfarrei 65 Knaben und 83 Mädchen, Herz⸗Jeſu 128 und 86, Heilig Geiſt 55 und 62, Unſerer lieben Frau 59 und 64, St. Joſeph 71 und 7², St. Bonifaz 59 und 76, St. Peter 42 und 43, St. Paul 17 und 23, St. Nikolaus 47 und 40, Pfingſtberg 21 und 28, St. Jakob(Neckarau) 99 und 116, St. Lau⸗ rentius(Käfertal) 53 und 49, St. Antonius(Rheinauc 39 und 24, St. Franziskus(Waldhof) 83 und 99, St. Peter und Paul(Feudenheim) 29 und 32, Seckenheim 35 und 35, Friedrichsfeld 23 und 35, Wallſtadt 18 und 8, Sandhofen 41 und 34. Der zweite Tag des Mannheimer Berufswettkampfes Metzger, Bäcker, Konditoren, Köche und Kellner waren geſtern an der Arbeit Der zweite Tag des Reichsberufswettkampfes ſpielte ſich vorwiegend in der Gruppe Nahrungs⸗ mittel ab. Die Wettkampfleitung hatte ſich zu be⸗ eilen, um überall dabei zu ſein, wenn die wichtigſten Zeitpunkte für die einzelnen Fachſchaften gekommen waren. Die Metzgerlehrlinge mußten, wie ſie es an Schlachttagen ja nicht anders gewohnt waren, frühzeitig aus den Federn, denn um 6 Uhr hieß es ſchon im Schlachthof angetreten. In langer Reihe ſtanden die zukünftigen Mestzgermeiſter, angetan mit ſchweren Stiefeln, Lederſchürzen und umgürtet mit ihrer Schlächterausrüſtung. Der Auf⸗ ruf ergab, daß von 59 Gemeldeten nur acht Lehrlinge Von dem Wettbampfeifer zeugte, fehlten. daß ſich und auch die Sorgfalt angewendet, die Vorausſetzung für das Zufriedenſtellen eines geden Gaſtes iſt. Die warmen Speiſen waren auf zwölf Uhr beſtellt. Alſo durfte nicht zu früh und nicht zu ſpät die Pfanne auf den Herd geſtellt werden. Als dann die aus Hoteliers und Wirten beſtehende Kommiſſion erſchien, begut⸗ achtete ſie zunächſt die vier von den K ellnerlehr⸗ lingen gedeckten Tiſche im Reſtaurant und be⸗ wertete die kleinſten Einzelheiten. Die zwei übrigen der ſechs gemeldeten Kellner hatten ihre Tiſche— eine Hochzeits⸗ und eine Geſellſchaftstafel im Schau⸗ fenſter der Württembergiſchen Metallwarenfabrik in den Planken gedeckt, ſo daß auch die breitere Oeffent⸗ lichkeit ſehen konnte, welches Können es erfordert, kunſtgerecht einen Tiſch zu decken. Ueberhaupt ergab die Prüfung der Leute aus dem Gaſtwirtsgewerbe, Lehrlinge in den Ausbeſſerungs⸗Werkſtätten der Reichsbahn bei der Arbeit an den Werk⸗ ſtücken für den elf Teilnehmer aus dem zweiten Lehrjahr und ſechs aus dem erſten Lehrjahr für die Prüfungsarbeiten des dritten Lehrjahres meldeten. Obermeiſter Weſch forderte vor Beginn der Arbeit auf, alles daran zu ſetzen, damit der Zweck des Berufswett⸗ kampfes erfüllt wird und die Spezialarbeit wieder zu Ehren kommt. Es würde weniger Wert auf ſchnelles Arbeiten, als auf eine ſaubere Arbeit gelegt. Präſidialleiter Merkle ſpornte die Prüflinge noch⸗ mals an, ehe er ſie mit des Führers Ruf„Fanget an...“ entließ. 65 Schweine waren aufgetrieben. Und ſo gab es genug Arbeit, als um.30 Uhr die erſten Tiere im Schlachthaus ankamen. Kaum zehn Minuten ſpäter hing ſchon das erſte Schwein ſauber geſchabt und aufgeſpalten am Haken. Um.10 Uhr baumelten nicht weniger als 60 Schweine geſchlachtet an den Haken. Bezeichnend war es, daß ein Prüf⸗ ling aus dem zweiten Lehrjahr mit der Arbeit für das dritte Lehrjahr äußerſt günſtig abſchnitt. Eine Ueberraſchung erlebten die Lehrlinge des dritten Jahrganges, die kurz vor Beginn der Prüfung er⸗ fuhren, daß bei dieſer Gelegenheit auch ihre Geſe l⸗ lenprüfung abgenommen wurde. Etwas ruhiger ging es ſpäter im Friedrichs⸗ park zu, wo 30 Konditoren angetreten waren. Nur ein einziger fehlte wegen Krankheit in der Reihe der Gemeldeten. Obermeiſter Schuſter gab in einer Anſprache ſeiner Freude über die ſtarke Betei⸗ ligung Ausdruck und zugleich über den neuen Geiſt, der in dem Gewerbe Einzug gehalten hat. Man müſſe die Berufsausbildung über alles ſtellen, denn nur derjenige, der etwas leiſte, könne Befriedigung in ſeinem Berufe haben. Das Zeichen zum Arbeits⸗ beginn gab auch hier Präſidialleiter Merkle. Die Jungens vom erſten Lehrjahr hatten die Aufgabe ge⸗ ſtellt bekommen, Marzipanſachen zu formen, während die Lehrlinge vom zweiten Lehrjahr Tortenverzie⸗ rungen zu zeichnen hatten. Den Lehrlingen im drit⸗ ten Jahr war es freigeſtellt, nach Belieben zu arbei⸗ ten. Nun hub ein emſiges Schaffen an. Aus Mar⸗ zipan wurden Früchte und auf dem Papier ſchnör⸗ kelten ſich die ſchönſten Tortenverzierungen. Die zu⸗ künftigen Geſellen aber hatten bereits fertige Tor⸗ tenböden mitgebracht und verkünſtelten ſich mit Fül⸗ len, Glaſierungen, Marzipanaufbau und Beſchrif⸗ tungen. 8 Vom Friedrichspark ging es zum Roſengarten, wo in der Küche des Reſtaurants 15 Köche ihres Amtes walteten. Wie ſtreng man die Leiſtungsprüfung nahm, ging daraus hervor, daß man zwei Köche, die nicht den Mindeſtforderungen gewachſen waren, ſofort wieder nach Hauſe ſchickte. Die anderen mußten zunächſt feſtſtellen, welche Materialien ſie brauchten und konn⸗ ten dieſe dann anfordern. Nun ging das Zurichten der kalten Platten und das Vorrichten der warmen Platten los. Unter geſchickten Händen entſtanden kleine„Plattenwunder“, die in gefälliger Aufmachung und in überſichtlicher Anordnung kalte oder warme Speiſen zeigten. Vor allem wurde ſauber gearbeitet Berufs⸗Wettkampf⸗ daß an den Beruf ganz hohe Auforderungen geſtellt werden. Das werden ſich die Pfuſcher und Schwarz⸗ arbeiter zu merken haben, die in Zukunft wohl kaum noch irgendwelche Ausſichten auf Beſchäftigung haben. Mit der Zeit wird auch das Publikum merken, was es heißt, aus einer richtigen Küche bedient zu werden. Leider iſt es augenblicklich ſo, daß die Hoteliers und Wirte nicht den rechten Mut haben, Lehrlinge einzu⸗ ſtellen. Das Verhältnis 6 Kellner zu 15 Köchen zeigt §eutlich die Lage. Normalerweiſe müßen die Zahlen bei den beiden Berufen vertauſcht ſein. Auch das wird ſich ändern, wenn die breitere Maſſe eher wieder ausgeht und wie infrüheren Jahren wieder die Gaſt⸗ ſtätten beſucht. Die Hoteliers und die Wirte bejahen voll dieſe Leiſtungsprüfung, denn ſie eutet nichts anderes als einen Uebergang zu einer Geſellenprü⸗ fung, die bis jetzt beim Nachwuchs des Gaſtwirts⸗ gewerbes noch fehlt. Die Eignnungsprüfungen und vor allem der noch erfolgende Ausbau geben die Ge⸗ währ dafür, daß man ſpäter bei Anfordern auch Leute zugewieſen bekommt, auf die man ſich unbedingt verlaſſen kann. Die Bäckerlehrlinge waren in die Bäcker⸗ innung einbeſtellt worden. Von den 104 Gemeldeten waren leider nur 66 ange⸗ treten, was damit begründet wurde, daß der Be⸗ triebsgang die Jungens unentbehrlich machte. Das Zutrauen zu hoher Leiſtung hatten 16 Lehrling aus dem erſten und zweiten Lehrjahr, die ſich für die Auf⸗ gaben des zweiten oder dritten Lehrjahres meldeten. Obermeiſter Bickel gab vor Beginn des Wett⸗ kampfes dem Wunſche Ausdruck, daß jeder einzelne beſtrebt ſein möge, ſein Beſtes zu zeigen und ſeine ganze Kraft für den Beruf einzuſetzen. Nachdem Präſidialleiter Merkle das Nötige noch geſagt hatte, ging es, in Gruppen eingeteilt, zu zehn ver⸗ ſchiedenen Bäckermeiſtern in die Betriebe, da es nicht möglich war, an einer Stelle die geſamten Wett⸗ kampfteilnehmer zu prüfen. Am Nachmittag wurden in der Gewerbeſchule und in der Fortbildungsſchule die theoreti⸗ ſchen Prüfungen vorgenommen, die eine wichtige Ergänzung der praktiſchen Prüfun⸗ gen bildeten. Eingeteilt war in vier Leiſtungs⸗ klaſſen, entſprechend der zurückgelegten Lehrzeit. Die Fragen, die den Lehrlingen hier geſtellt wurden, zeigten, daß man bei der beruflichen Ausbildung größten Wert auf eine vollkommene Beherrſchung des geſamten Arbeitsgebietes legt. Die Metzgerlehr⸗ linge hatten von 19 Fragen in der Leiſtungsſtufe 1 mindeſtens fünf Fragen, in der Stufe 11 zehn Fra⸗ gen, in der Stufe II1 fünfzehn Fragen und in der Stufe IV ſämtliche Fragen zu beantworten. Sie mußten wiſſen, bei welchen Seuchen das Schlachten verboten iſt, wann das Fleiſch als tauglich oder un⸗ taglich abzuſtempeln iſt, welche Räucherarten es gibt, wann das Lebensmittelgeſetz in Kraft trat und was es beſtimmt, worauf zu achten iſt, wenn man Arbeits⸗ perſonal oder Lehrlinge auf die Straße ſchickt. Die Konditoren hatten 21 Fragen zu beant⸗ worten. Doch war als Minimum in der Leiſtungs⸗ awuchs geſchaffen. ſtuſe 4 die Beantwortung von 18 Fragen feſtgeſetzt, während in den anderen drei Stufen acht, zwölf und fünfzehn Fragen zu beantworten waren. Die Kon⸗ ditorlehrlinge hatten zu ſagen, was Spinn⸗ und Läuterzucker iſt, woraus man Blätterteig und Mürbeteig ſertigt, was Speiſe⸗Eis, Creme⸗Eis, Frucht⸗Eis und Halbgefrorenes iſt, was man unter Kundendienſt verſteht. Den Köchen wurden 26 Fragen vorgelegt, von denen in der erſten Leiſtungsſtufe zehn, in der zweiten Stufe fünfzehn, in der dritten zwanzig und in der vierten Stufe fünfundzwanzig Fragen zu be⸗ antworten waren. Zu wiſſen hatte der Kochlehrling, wieviel Kochzeit auf ein Kilo Fleiſch gerechnet wird, wie ſchwer ein mittleres Hühnerei iſt, welche Koch⸗ und Bratapparate man in ſeinem Betriebe kennt, wie die Hauptgruppen der Fette heißen, wie man lebende Fiſche hält, wie der Hering verwendet wird, woran man junges erſtklaſſiges Ochſenfleiſch erkennt und was man unter Schlachtfleiſch verſteht, von welchen Kälbern rötliches Kalbfleiſch ſtammt. Bei den Kellnern waren von den dreißig vor⸗ gelegten Fragen in den einzelnen Leiſtungsſtufen zehn, fünfzehn, zwanzig und fünfundzwanzig zu beantworten: was Deſſertwein iſt, was man unter „tranchieren“ verſteht, was die Bezeichnung Polizei⸗ ſtunde beſagt, was man unter Brechen von Serviet⸗ ten verſteht, was Rohkoſt iſt, welche Arten von Tel⸗ ler es gibt, welches die Hauptbeſtandteile des Bie⸗ res ſind, wan der Spargel wächſt, was die deutſche Bezeichnung für Serviette, Bouillon und Champag⸗ ner iſt. Für die Bäckerlehrlinge waren 28 ausgedacht worden, von denen in den vier Leiſtungsſtufen mindeſtens zehn, fünfzehn, zwanzig und fünfundzwanzig zu be⸗ antworten waren. Die zukünftigen Meiſter der Backſtube hatten zu wiſſen, warum das Mehl vor der Teigbereitung geſiebt werden muß, welche Faktoren von der Waſſeraufnahmefähigkeit des Teiges ab⸗ hängen, was unerläßlich für eine gute Gärtätigkeit iſt, was man unter Selbſtgärung verſteht, bei wel⸗ chem Gebäck die Züge des Backofens nicht geöffnet werden dürfen, welche Nährſtoffe dͤie Eier enthalten, welche Zuckerarten für den Bäcker von Bedeutung ſind, was unter Sauerteig zu verſtehen iſt, welche chemiſchen und natürlichen Lockerungsmittel der Bäcker verwendet. Die Gruppe Tabak hatte ſich in den Fabrikationsräumen der Zigarren⸗ firma Mayer.⸗G. niedergelaſſen. An langen Tiſch⸗ reihen waren hier die Lehrlinge an der Arbeit, die ſich mit Sortieren und Kiſtenmachen beſchäftigten. Ein Zigarrenſortiment von hundert Farben zu zer⸗ legen war nicht ſo einſach und auch die Verarbeitung der Zigarrenkiſtchen unter Verwendung des zuge⸗ ſchnittenen Holzes und des Klebepapiers erforderte Kunſtfertigkeit. Auch gruppe ſorgte man am Nachmittag dafür, daß die Fragen in dieſer weiblichen Berufs⸗ weiteren Kenntniſſe unter Beweis geſtellt wurden, allerdings hatten die Mädels zu zeigen, wie weit ihren Fertigkeiten auf hauswirtſchaftlichem Gebiete gediehen waren. i. Der dritte Kampftag Der dritte Tag des Wettkampfes gilt zwei wei⸗ teren wichtigen Berufsgruppen, die im deutſchen Wirtſchaftsleben eine bedeutende Stelle einnehmen: das Baugewerbe und die Reichsbetriebsgruppe Textil und Bekleidung. Auch ſie werden im Geiſte der Volksgemeinſchaft das Werk, das ihre Kameraden und Kameradinnen aus den andern Berufszweigen begonnen haben, voll Freude und beſten Willens zum höchſten Einſatz weiterführen, damit der Sinn dieſes Wettkampfes erfüllt werde. Das Bangewerbe Das ſchaffende Volk vom Bauhandwerk wird in dieſem Wettkampf zeigen, daß es gewillt iſt, dem Ruf des neuen Reiches zu folgen, um am Aufbau des neuen deutſchen Hauſes mitzuhelfen. Dem jungen Bauarbeiter werden hier nur ſolche Aufgaben geſtellt werden, die aus der Praxis kommen und für die Praxis werben. Dadurch ſoll gezeigt werden, wie weit im allgemeinen die Durchbildung des Nach⸗ wuchſes vom Bauhandwerk gediehen iſt. Gruppe 6: Textil und Bekleidung Die Beteiligungsziffer iſt gegenüber der erſten Nennung etwas zurückgegangen. 30 männliche und 62 weibliche Teilnehmer werden den Wettkampf auf⸗ nehmen. Sie treten in dieſen Wettſtreit ein in dem Bewußtſein, daß ſie einem wichtigen Gewerbe ange⸗ hören. Sollen ſie doch dem deutſchen Menſchen ſeine Kleidung ſchaffen. Der billige Ramſch einer wahl⸗ loſen Maſſenerzeugung muß auch hier wieder durch eine gediegene Qualitätsarbeit erſetzt werden. Daran ſoll der Berufswettkampf mithelfen, denn nur ſo wird Arbeit und Brot für den jungen Berufsnach⸗ Darum, ihr Wettkämpfer, vergeßt nicht, daß ihr für die Erneuerung unſeres Volkes und ſeiner Wirtſchaft kämpfen ſollt! a Die erſte Badeanſtalt iſt auf dem Rhein einge⸗ troffen, und zwar handelt es ſich um das Städti⸗ ſche Frauenfreibad, das unmittelbar oberhalb der Rheinbrücke feſtgemacht hat. Nachdem der An⸗ fang gemacht iſt, werden die übrigen Badeanſtalten auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Badeſaiſon kann dann auch hier losgehen. Stöck 30 Pig./ 3Stöck 85 fig. — 8 RRR * 7 * Motto ſtehen„Faſſe dich kurz!“ ßen war das Ergebnis das gleiche. Sie mußten eben NSDAP-Mifeilungen Hauptſchulungsabend im Evang. Gemeindehaus. Iim„Badiſchen Hof“. 4. Seite /Nummer 165 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. April 1934 Am 21. und 22. April findet in ganz Deutſch⸗ ſbland der Reichs⸗Werbe⸗ und ⸗Opfertag des Jugendherbergsverbandes ſtatt. Die geſamte deutſche Jugend wirbt für das Jugendherbergs⸗ werk und ſammelt am Opfertage Bauſteme für neue Jugendherbergen. Jeder Deutſche muß für die Mitarbeit am Jugendherbergswerk gewonnen, muß über die Bedeutung des Jugendwanderns und der Jugendherbergen aufgeklärt werden. Zur Durchführung dieſer Aufklärung iſt das Bildheft „Schafft uns Jugendherbergen“ her⸗ ausgebracht worden. Die Schrift zeigt in anſchau⸗ lichen und eindrucksvollen Bildern die bisherigen Erfolge des Jugendherbergswerks, die Freuden des Wanderns und die Arbeit der deutſchen Jugend, die durch Schaffung von—3 in allen Teilen Deutſchlands das Wandern zum ſchönſten, gefündeſten und billigſten Sport, der Körper und Geiſt erfriſcht. machen will. Die Schrift hat 32 Seiten Umfang und ein farbiges Titelbild und wird zum Preiſe von 10 Pf durch die geſamte Hitlerjugend und alle übrigen Jugend⸗ organiſationen des Deutſchen Reichs, insbeſondere durch die Ortsgruppen des Reichsverbandes für deutſche—— verbreitet. Die deutſche Jugend will wandern. Beher, den Aufruf der Jugende„Schafft—— Ingendherberge* 5 Faſſe dich kurz! Man muß ſchon ganz unbeteiligt ſein, gar nicht die Abſicht haben, ſelbſt in einem Fernſprechhäuschen zu telephonieren, um mit innerer und äußerer Ruhe Aunſere Mitmenſchen bei der Benützung dieſer glä⸗ ſernen Häuschen beobachten zu können, die unter dem Dieſer Tage hatten wir etwas Zeit und vertrie⸗ ben ſie uns durch Betrachtung einer Fernſprechzelle an einem etwas belebten Platz. Eine ältere Frau kam bedächtig auf ſie zu und betrat den Raum. Sie wußte anſcheinend die Nummer nicht und begann eifrig das Fernſprechbuch zu ſtudieren, wobei ſie Iweckmäßigerweiſe von hinten anfing, um bald ſeſt⸗ zuſtellen, daß Mannheim unter dem in Frage kom⸗ menden Anfangsbuchſtaben zu finden iſt. Schließlich fand ſie die Nummer. Und nun begann das Studium des Fernſprechnutomaten und ſeiner Handhabung, als endlich das benötigte Geldſtück gefunden worden war. Der Hörer wurde ausgehängt. Aha, jetzt geht's los, dachte der Zuſchauer von außen, aber das war eine Täuſchung, denn jetzt fiel der Sprechenden ein Plakat an der Wand auf mit den Vorſchriften über Einwurf, Aushängen, Sprechen und Anhängen. Den abgehängten Hörer in der Hand, las ſie die Vor⸗ ſchriften der Reihe nach gemächlich durch, um nach abgeſchloſſener Lektüre etwas mißtrauiſch den Gro⸗ ſchen einzuwerfen. Inzwiſchen aber hatte ſie die Nummer wieder vergeſſen und forſchte von neuem im Fernſprechbuch nach. Sie wählte. Es meldete ſich anſcheinend der Gewünſchte. Das Geſpräch an ſich war kurz. Sie erfüllte damit die an der Wand angebrachte Mah⸗ nung, ſich kurz zu faſſen. Im Ablauf von zehn Mi⸗ Auten hatte ſie das Problem gelöſt, ſich entſprechend der Vorſchrift kurz zu faſſen, aber ſich lang auf dieſes Kurzfaſſen vorzubereiten. Für die Wartenden drau⸗ warten, bis der ganze Komplex der Vorbereitung und des eigentlichen Sprechens abgelaufen war. Faſſe dich kurz und bereite dich lange vor O Saarkinder nahmen Abſchied Rührende Scheideſzenen im Mannheimer Hauptbahnhof Für die 635 Kinder aus dem Saargebiet, die vor acht Wochen zur Erholung nach Baden gekomme waren, hieß es geſterk wieder Abſchied nehmen. Gar manche Träne wurde vergoſſen. Die 215 Kinder, die im Kreis Mannheim untergebracht waren, hatten ſich kurz nach ein Uhr auf dem Bahnhofsplatz ver⸗ ſammelt, wo von der NS⸗Volkswohlfahrt die Pgg. Kronauer und Albrecht ſowie Pg. Dieſen⸗ bacher, der den Hin⸗ und Rücktransport organi⸗ ſiert hatte, und vom Bund der Saarvereine Pg. Schmidt anweſend waren. Selbſtverſtändlich hat⸗ ten ſich auch die NS⸗Frauenſchaft, die Hitler⸗Jugend und der Bund deutſcher Mädels eingefunden, um den ſaarländiſchen Gäſten die Abſchiedsgrüße zu entbie⸗ ten. Die SS⸗Kapelle unter Leitung von Muſikzug⸗ führer Lange leitete die Abſchiedsfeier mit dem Saarlied ein, worauf Pg. Kronauer zu den Saarkindern die Abſchiedsworte ſprach und ſie daran erinnerte, daß das, was die Pflege⸗ eltern verſprochen hatten, auch wahr gemacht worden ſei. An den Kindern liege es nun, die geknüpften Bande durch einen regen Briefwechſel enger zu ge⸗ ſtalten. Das Entgegenkommen, das den Kindern ge⸗ zeigt worden ſei, könne durch eine unverbrüchliche Treue zum deutſchen Vaterland ausgeglichen wer⸗ den. Zum Schluß trug der Redner den Kindern auf, die Brüder an der Saar zu grüßen und ihnen und ihren Angehörigen zu ſagen, daß wir heute in Deutſchland ein einiges Volk von Brüdern ſind. Ein Sieg Heil! auf den Führer, das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die Abſchieds⸗ feier auf dem Bahnhofsplatz. Unter Vorantritt der Kapelle ging es öͤann auf den Bahnſteig, auf dem um zwei Uhr der aus zehn Wagen beſtehende Sonderzug aus dem Oberland einfuhr, in dem bereits die weiter ſüdlich unter⸗ gebrachten Kinder ſaßen. Um eine bequeme Reiſe zu ermöglichen, wurden in Mannheim noch weitere drei Wagen beigeſtellt. Inzwiſchen konnte man durch eine raſche Rundfrage feſtſtellen, daß es den Kindern ausnahmslos ſehr gut gefallen die Taſche hatte und daß es ihnen lieber geweſen wäre, wenn ſie noch einige Zeit bei ihren Pflegeeltern hätten blei⸗ ben können. Ueber Langeweile hatten ſie nicht zu klagen, denn man beſchäftigte ſich nicht nur mit ihnen, ſondern ſorgte auch dafür, daß ſie die nähere und die weitere Umgebung kennen lernten. Unvergeſſen werden den Kindern, die in Mannheim weilten, die Ausflüge in den Waldpark, nach Schwetzingen, in den Odenwald und nach der Pfalz bleiben. Sehr nett fanden es die Kinder, daß ſie auf der Straßenbahn Freifahrſcheine beſaßen und ſo Streifzüge jeder Art durch Mannheim machen konnten. Wie eng das Verhältnis zwiſchen den Saarkin⸗ dern und ihren Pflegeeltern ſich geſtaltet hatte, ging daraus hervor, daß Hunderte von Leuten gekommen waren, um auf dem Bahnſteig Abſchied zu nehmen. Die meiſten Kinder, die mit wenig Wäſche und dürf⸗ tigen Kleidern in Mannheim eingetroffen waren, ſind während ihres Aufenthaltes ganz oder teil⸗ weiſe neu ausgeſtattet worden. Jedes Kind hatte ein Paket mit Abſchiedsgeſchenken bei ſich. Dazu wurden ihnen von den Pflegeeltern noch Gaben in geſteckt. Als die Abfahrtszeit heran⸗ gekommen war, wurde der Abſchiedsſchmerz deutlich ſichtbar. Es war ſchwer feſtzuſtellen, ob von den Kindern oder von den Pflegeeltern mehr Tränen vergoſſen wurden. Die SS⸗Kapelle, die auf dem Bahnſteig fleißig geſpielt hatte, ſtimmte nochmals das Saarlied an, als das letzte große Umarmen ein⸗ ſetzte. Als der Zug aus der Halle rollte, ſpielte ſie als Scheidegruß„Muß i denn———“. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß die NS⸗ Franenſchaft ſich der aus dem Oberland kom⸗ menden Kinder während des Mannheimer Aufenthaltes angenommen hatte. Auf dem Bahnſteig ſtanden zahlreiche Rieſenkannen mit Tee bereit, ſo daß die Kinder erfriſcht werden konnten. Der Abſchied war wieder ein Beweis echter Volksgemeinſchaft. Das Zuſammenwirken der Verbände und der Einzelperſonen zeigte wieder deutlich, wie ſehr man beſtrebt iſt, dem deutſchen Vaterland zu dienen.—e. 000000P0P0PGPPPPPPP0PPPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPPTPTPTPTPTPTPTT0T'''''''——TbT—TTT Friſch geſtrichen! Der Weg zur Verſchönerung iſt mit friſchen Farb⸗ flecken gepflaſtert. Es iſt kein Spaß mehr, abends leicht ſchwankend nach Hauſe zu kommen. An Hän⸗ den, Ellenbogen und Rockſchößen ſind die Folgen körperlicher Unſicherheit deutlich nachweisbar. Sehr laut werden die Jeremiaden der Hausfrau, wenn ſie ſich morgens die Beſcherung beſieht. Terpentin iſt wohl gut, aber es riecht ſtark und macht den Sünder auf weite Entfernung kenntlich. Wurde etwa den Flecken nicht raſch und kräftig reibend zu Leibe ge⸗ gangen, ſo bleiben dunkle Schatten und helle Reſte am ſchönen Anzug, der den Weg allen Stoffes in die Reinigungsanſtalt gehen muß, um veredelt wieder⸗ zukommen. Die Anſtreicher ſind meiſtens unempfindlich für die Leiden und Beſchwerniſſe, die ſie ungewollt an⸗ ſtiften. Sie ſpachteln und pinſeln und erzählen dabei Geſchichten von Frau und Schwiegermutter, von Ferienfahrt auf dem Rhein uſw. Sie rühren und miſchen und greifen da⸗ und dorthin, wo ſie Flecken hinterlaſſen. Auch haben ſie eine große Liebe zu Putzlappen, wie die Hausfrau zürnend vermerkt. Die blonde Kathrein und den treuen Huſaren haben die Leiterſänger ſehr ins Herz geſchloſſen, wie man weithin hören kann, aber die Gräfin Mariza pfeifen ſie lieber. Einige laſſen ſich ſagen, wie der Ton der Farbe ſein ſoll. Viele nehmen Rückſicht, wenn je⸗ mand furchtſam ſich vorbeidrücken will. Andere ſagen: „Warte Se mol noch e biſſel!“ und pinſeln eifrig wei⸗ ter, bis man ſich höflich erkundigt, ob man vielleicht den Farbtopf ein bißchen heben dürfe. Alle aber ſtehen ſtramm und machen einen begoſſenen Eindruck, wenn der Meiſter auf der Runde erſcheint und die Arbeit kritiſiert. 8 Es iſt kein Spaß mehr daheim zwiſchen vier kleb⸗ rigen Wänden, die erſt langſam wieder ſarbige Ge⸗ ſtalt annehmen. Waſchwaſſer und alte Farbe kommt herunter auf der Treppe. Der Zugang zum Schreib⸗ tiſch und Likörſchrank iſt wohlweislich verſperrt Kein ſeuchter Troſt wird dir geſpendet. Wenn du unter zahllos verſtellten Möbeln ein Buch, einen Brief, ein Notenblatt ſuchſt, ſo biſt du glatt verloren. Ehemänner fliehen in gaſtlichere Räume. Nach an⸗ gebrannten Mittageſſen ziehen ganze Familien nach Heidelberg und überlaſſen das Feld den Dienſtmäd⸗ chen und den Malern. Es ſoll Leute geben, die es vorziehen, im Zelt auf den Höhen des Schwarzwal⸗ des zu übernachten, als länger daheim zu bleiben. So geht es ſtets durch das Steinige zu den Ster⸗ nen und durch das Klebrige und Fleckige zu neuen Wänden und Tapeten. Es iſt nicht zu ändern. Das Glück will verdient und die Gemütlichkeit erſt gründ⸗ lich entbehrt werden, ehe man ſie richtig genießen kann. Bald leuchten die Wände wieder nach drei⸗ fachem Anſtrich, Flecken weichen vom Fenſterglas, Schmutz wird gekehrt und fortgeſpült, und der bei⸗ ſeite gerollte Teppich darf ſeine weichen Reize wie⸗ der entfalten. Oh, wie triumphiert die Hausfrau über verſcheuchte Spinnweben u. ſchwrämt von ſtauv⸗ freien Vormittagen. geht ſie daran, die Gemälde dem veränderten Hinter⸗ grunde anzupaſſen. Es waren harte Tage, als die Anſtreicher regierten. Nun haben ſie doch viel Gutes geleiſtet. Mit kräftigem Trunk und Druck der ter⸗ pentingereinigten Händen ſcheiden wir voneinander, froh, der Arbeitsbeſchaffung, der Verſchönerung und der Hygiene mit einem Schlage gedient zu haben.§ Grenzmark-Hilfslotterie für arme Gemeinden in Baden Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: „Aufwärts aus eigener Kraft“ iſt die Kampf⸗ parole dieſes Jahres. Mit ihr wurde das Winter⸗ hilfswerk erfolgreich durchgeführt und ſie ſteht auch auf dem Banner der Sturmbataillone gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit. Stärker als andere duetſche Länder leidet die badiſche Grenzmark heute noch unter den Folgen des Verſailler Diktates und der wirtſchaft⸗ lichen Niederknüpplung Deutſchlands. Auf die eigene Kraf geſtützt wird aber auch das badiſche Land den ſchon mit Energie beſchrittenen Weg zum Auſſtieg fortſetzen. Im Rahmen der Arbeitsſchlacht ſoll eine Son⸗ deraktion für diejenigen ärmſten badiſchen Gemeinden durchgeführt werden, dͤie bereit wä⸗ ren, ihren Erwerbsloſen durch wichtige und drin⸗ gende Arbeiten, Straßenbauten, Verbeſſerungen der Waſſerverſorgung u. ä. zu beſchäftigen, wenn ſie zu den von Reich und Land gewährten Finanzierungs⸗ zuſchüſſen die nötigen eigenen Mittel aufbringen könnten. Ein Verſuch des Badiſchen Gemeindetags, Mit geſchwungenem Hammer ſolche Mittel durch eine Lotterie aufzubringen, iſt glänzend gelungen. 80 badiſchen Gemeinden konnte dͤurch den Ertrag der vorjährigen Lotterie wirkſam geholfen werden. Unter der Bezeichnung „Grenzmarkhilfslotterie zur Arbeits⸗ beſchaffung für arme badiſche Gemein⸗ den“ wird nun im Laufe des April wieder eine Lotterie veranſtaltet und durch die badiſche NS⸗ DAP. durchgeführt. Das Los koſtet nur 50 Pfennig. Die Ziehung findet beſtimmt am 30. April ſtatt. Am Tag der nationalen Arbeit ſoll dem Herrn Reichs⸗ ſtatthalter gemeldet werden, daß durch den Erfolg dieſer Lotterie wiederum ein Schritt vorwärts in der Grenzmark Baden getan iſt. ** Die Reichsbetriebsgruppe Gewerbe kommt, da das Gewerbe vom Leiter des Amtes für Ständ. Auf⸗ bau, Pg. Dr. Frauendorfer, nicht als ſelbſtändiger Stand anerkannt worden iſt, mit ſofortiger Wir⸗ kung in Fortfall. Die dieſer zugeteilten Volksge⸗ noſſen werden auf die anderen Reichsbetriebsgrup⸗ pen, vorwiegend auf die Reichsbetriebsgruppe Han⸗ del und die Reichsbetriebsgruppe Handwerk verteilt. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 5 enstag den N. Qpril a9se; 10 Mordoyan 7 7⁰ 0 —2 Scllly 9695— 15 GO 7 7* 8 12 9 0 1* 8„ Ordmentos O vener. O ha deceext G wom⁰ O dedecxt oegen * schnee& Caubein Redet K Cewittgr. Owinostine.Os Sch teichter&x Mäsziger Suosuwes Sturmtzchet Norowest die Pieue ſuegen mu dem winde oie dercen Stauonen stegenden ce ten geden die lemperatur an. Oie Cigten verbindeo orte mit gleteneag au' Feetesniveau umdgetechneten Luftcruch 2 3 Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 11. April. Während ſich auch heute noch in Mittel⸗ und Oſtdeutſchland unter gleichzeitiger Kaltluftzufuhr aus Norden verbreitete Niederſchlagstätigkeit fortſetzt, iſt im Weſten und Süden des Reiches in einem Zwiſchenhoch ſeit geſtern wieder Witterungsbeſſerung ein⸗ getreten. Ueber der Biscaya hat ſich ein kräftiger Tiefdruckwirbel entwickelt, der feuchte ſubtropiſche Warmluft über Frankreich nordwärts verfrachtet und auch bei uns kein beſtändig trockenes Wetter aufkommen laſſen wird. 95 Vorausſage für Donnerstag, 12. Ayril Vielfach aufheiternd und tagsüber ziemlich warm, aber nicht durchaus beſtändig, meiſt öſtliche und ſüd⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. April +14,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 11. April 2,5 Grad; heute früh ½8 Uhr 3,4 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Abein⸗Begel[.].] 9. 10. 11. Nedar⸗Veael 8. 9. 10 u. Ryeinfelden 1,951.97 1,941,931,00 8 Breiſach. 6,910,944096 0,030,3ſ/ Mannheim. 222 202 2,192,18 Kehl. 2,152,162,12,2,112,130J Jagſtfeld.— 0,420,83/0,60 Maxau.. 3,72 3,64/3,64 3,54 3,70J[ Heilbronn.— 1,18,281.23 Mannheim“ 2,31/2.332,252,23.24 Plochingen.—.130,120.10 Kaub 1,41 1110 1 Diedesheim. 0,78 0, 700,730,75 Köln 1211,211,1611,151,12 E Auus Pelllelommicheen Zekanntmachungen enfnommen PO Feudenheim. Donnerstag, 12. April, 20.30 Uhr, Sprechabend der Zelle 2 im alten Schützenhaus. Neckaran. Donnerstag, 12. April, 20.30 Uhr, Redner: Profeſſor Dr. Stein. Erſcheinen auch der Unterorganiſa⸗ tionen iſt Pflicht. Seckenheim. Mittwoch 11. April, 20 Uhr, Dreffen ſämtlicher politiſcher Leiter beim Ortsgruppenleiter.(Fahr⸗ rad mitbringen). NS⸗Frauenſchaft 8 Fendenheim. Mittwoch, 11. April, 20.90 Uhr, Grün⸗ Zung der Ortsgruppe Wallſtadt im Gaſthaus„zum Pflug“. Reönerin: Frau Lehlbach. Erſcheinen der NS⸗Frauen⸗ ſchaft Feudenheim iſt Pflicht. Trefſpunkt 20 Uhr in Feu⸗ denheim am Kreuz. Nenoſtheim. Mittwoch, 11. April, 20.90 Uhr, Heim⸗ abend bei Brück. Rheinan. Mittwoch, U. April, 20 Uhr, Heimabend Deutſches Eck. Mittwoch 11. April, 20.30 Uhr, im „„Großen Mayerhof“, Ou 2, 16, unſere Monatsverſammlung, zuſammen mit der NS⸗Hago. BdM Mittwoch, 11. April, 20 Uhr, iſt in der Aula, A 4, 1 (neben der Jeſnitenkirche) ein Vortrag. Sprecherin iſt eine Erzieherin aus Deutſch⸗Sühweſt. Der BoM hat an⸗ zutreten An Unkoſten ſind 5 Pfg. mitzubringen. Neckarau. Donnerstog, 12. April, 20 Uhr, Heim⸗ obend Klara Hellmut, Erika⸗Jordan⸗Heim. Donnerstag, 12. April, 20 Uhr, Heimabend Hilde Bickle, Gießenſtraße 15. 95 5 20 Uhr, Heimabend Donnerstag, 12. April, Lina Mölber. Angelſtraße 80. BdM und BdMz Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt. Der Heimabend in der Fröhlichſtraße muß dieſe Woche wegen Renovierung der Räume ausſallen. Mittwoch, 11. April, 20 Uhr, Beſprechung ſämtlicher BoM⸗Führerinnen von Humboldt bei Lieſe Hauck, Kron⸗ prinzenſtraße 31. Neckarau. Mittwoch, 11. April, Heimabend. 20 Uhr. Käthe Schmidt, Erika⸗Jordan⸗Heim. Bd Neckaran. Mittwoch, 11. April, Treſfpunkt 18.30 Uhr. Marktplatz Neckarau, 5 Pfg. mitbringen. BdM Almenhof. Mittwoch, 11. April, Treſſpunkt 18.45 Uhr, Schillerſchule. 5 Pfg. mitbringen. An alle BdM⸗Mädel! Mittwoch, 11. April, findet in der Aula der Han⸗ delshochſchule in A 4, 1, ein Werbeabend für unſere ehe⸗ maligen Kolonien ſtatt. Außerdem werden dabei Lichi⸗ bilder gezeigt. Für Unkoſten werden 5 Pfg. erhoben. Be⸗ ginn pünktlich 20 Uhr. BdM Almenhof. Jungſchan Almenhof ſucht—2 leere Räume zur Abhaltung von Heimabenden. Angebote mit Preisangabe an Gertrud Weber, Mannheim, Speyerer Straße 21. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAR Betr. Oſterfahrt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Von den bei der Oſterfahrt nach Herrenalb ge⸗ machten Photo⸗Aufnahmen können bei der Kreisbetriebs⸗ zellenabteilung Bilder eingeſehen und beſtellt werden. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAp. Achtung, Ortsgruppenbetriebsobleute! Wir teilen den Ortsgruppenbetriebsobleuten mit, daß die Loſe, die durch Rundſchreiben der Gaubetriebszellen⸗ abteilung vom 5. d. M. angeſagt wurden, auf der Kreis⸗ betriebszellenabteilung, L 4, 15, zum weiteren Vertrieb abecholt werden können. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDA. Friedrichspark. Donnerstag, 12. April, 20.90 Uhr, fin⸗ det in den Geſchäftsräumen der NSDA, D 4, 8, eine Amtswalterſitzung ſtatt. 90 Rheinau. Ab Mittwoch, 11. April, befindet ſich die Geſchäftsſtelle der NSBO und Zahlſtelle der Arbeitsfront nicht mehr im„Badiſchen Hof“, ſondern Däniſcher Tiſch 1, Ecke Stengelhofſtraße(Laden). NS⸗Hago Deutſches Eck. In Gemeinſchaft mit der Frauenſchaft allgemeine Mitgliederverſammlung am Mittwoch, 11. April, 20 Uhr, im„Großen Mayerhof“, Qu 2, 16. Redner Herr Lehlbach. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Mittwoch, 11. April, Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Sandhofen, 20.15 Uhr, im Lokal„zur Reichs⸗ poſt“. Die Ortsgruppe Deutſches Eck veranſtaltet am Mitt⸗ woch, 14. April, gemeinſam mit der NS⸗Frauenſchaft 20.15 Uhr eine Kundgebung im Lokal„Großer Mayerhoſ“. Redner Pg. Lehlbach. Die Kaſienwarte haben ſoſort ihre Mitgliederbeſtände für 15. März und 1. April bei der Kreisamtsleitung, Kaſſenverwaltung, einzureichen. NSKO Käfertal. Donnerstag, 12. April, 20 Uhr, im Pflugſaal hier Pflichtverſammlung für ſämtliche Mit⸗ glieder. Betr. Reichsjugendwettkampp Der Wettkampftag der Berufsgruppe Chemie, Papier und allgemeine Fabrikation(Deutſcher Fabrikarbeiterver⸗ band) iſt der 12. April 1934. Treffpunkt der männlichen Teilnehmer iſt: Zeughausplatz vor dem Eingang der Ge⸗ werbeſchule, C 6. Zeit: 8 Uhr. Es ſind mitzubringen: Federhalter, Lineal und Bleiſtift. Als Aufgaben ſind zu löſen: Deutſcher Aufſatz, Rechnen, Zeichnung, allgemeine Aufgaben aus dem Beruf. Der Wettkampftag der Berufsgruppe Chemie, Papier und allgemeine Fabrikation(Deutſcher Fabrikarbeiterver⸗ band) iſt der 12. April 1934. Treffpunkt der weiblichen Teilnehmerinnen iſt: vor der Berufsſchule, Weberſtraße. Zeit: 549 Uhr. Es ſind mitzubringen: Zum Stopfen: ein Strumpf und Stopfzeug; Waſchſtoff 15: 30 em, Nähnadeln, Nähgarn, Fingerhut, kleine Schere, Kopierſtift(Spitzer), Federhalter. Mittwoch, 11. April Nationalſheater:„Arabella“, Oper von Richord Strauß, Miete E, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruprojektors. Apollo: 20.15 Uhr: Varieté. 8 Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag: 20.15 85 Das Oſterprogramm mit Gaſtſpiel Contra und Ré. Pfalzbau⸗Kaffee: 15.30 und 20 Uhr Kabarett und Konzert. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängeruna). Lichtſpiele Univerſum:„Mein Herz ruft nach dir“.— Alhambra:„6 Frauen und ein König“.— Roxy: Ein Mädel wirbelt durch die Welt“,— Schauburg: „Der Flüchtling aus Chikago“.— Ständige Darbietungen Süſ Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 U 2 Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 3 Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöſſnet von 10.50 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 20 Ubr. Geöffnet von 11 bis 13 und von 1934 Beilage der Neuen Manaheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 165 8 Mittwoch, 11. April Frühling Von Hans Beihge Jetzt brechen die Knoſpen an allen Zweigen auf, In allen Herzen regt ſich ein Dräugen und Sehnen; Wir ſind voll Unruh, wir reißen die Fenſter auf, Wir folgen der ſilbernen Wolken beglückendem Lauf Und möchten die Arme dem Himmel entgegendehnen. In den älteſten Angen erwacht ein heimliches Rühren, Wir werden ſo müde, das macht die erſchlaffende Luft; Es quellen Lieder aus den ärmlichſten Türen, Wir gehn wie im Taumel, denn unſere 05 Sinne ſpüren Der erſten Blumen ſüß⸗verwirrenden S Sehend und doch blind! „Was, die jungen Blätter kommen ſchon raus? Hab ich noch nicht gemerkt.“ „Aber Menſchenskind— Du biſt doch eben durch die Anlagen gekommen!“ „Freilich bin ich das. die hab ich nicht geſehen. hingucken.“ „Nein, nein. Das brauchſt du ja auch gar nicht. Die jungen Blätter kommen nicht für dich. Geh nur ruhig deinen ſchlafmützigen Schlendrian weiter— ſchau nicht um dich, horche nicht auf die tauſend Töne in den Lüften, ſauge nicht den Duft ein, der aus tau⸗ ſend Quellen auſſteigt— aber ſchimpfe von Zeit zu Zeit ordentlich darüber, daß das Leben ſo gar nichts bietet. Du nimmſt die Welt nicht in dich auf— und du wirſt mürriſch in deiner Abgeſondertheit. Und— du biſt ſtolz auf deine Mürriſchkeit. Natürlich nennſt du ſie nicht ſo. Du gibſt ihr irgendeinen wunderſchönen Namen— vielleicht hältſt du dich für„verinnerlicht“, weil du draußen nichts ſiehſt— oder du glaubſt,„über den Dingen“ zu ſtehen, weil du jenſeits der Dinge ſtehſt.“ Für dich blühen die Blumen nicht, für dich zwit⸗ ſchern die Vögel nicht, ſür dich tragen die Litſaßſäu⸗ len nicht ihr buntes Kleid, für dich werden keine Bil⸗ der gemalt und keine Muſik erdacht. Deine Sinne verkümmern, dein Empfinden er⸗ ſchlafft. Aus Mangel an Uebung. Du mißachteſt die Schönheiten des Lebens, die auch deinen Weg ſäu⸗ men, weil du ſie nicht beachteſt. Du ſtehſt mit ſchlech⸗ ter Laune auf, weil oͤu die Sonnenſtrahlen nicht ſiehſt, die durch den einzigen Spalt zwiſchen den Gardinen durchſchlüpfen, der dir geſtern abend beim Zuziehen entgangen iſt. Du ſchimpfſt über den Lärm der Straße, weil dir der kraftvolle Rhythmus der Arbeit, der daraus tönt, nicht aufgegangen iſt. Du legſt dich mürriſch ſchlafen, wütend über die verdammte Mü⸗ digkeit, weil du den Genuß nicht ſpürſt, den es be⸗ reitet, die müden Glieder zu entſpannen auf dem kühlen Bettuch. Ja— hat dich denn bloß niemand ſehen gelehrt? Wußte keiner dir zu ſagen, wofür du Ohren, Zunge, Taſtſinn haſt? Vermochte es keiner, die Erkenntnis der— Freude an der Freude in dir aufgehen zu Aber junge Blätter— nee, Wer ſoll da auch überall laſſen? Die Welt iſt ſchön— und ſie iſt es auch für dich! L..-S. JTJT——————————————— Das neue Bilderbuch Das Geheimnis des guten Kaffees Von F. Pfannes 5 Als in den ſechziger Jahren der Genuß der aus Arabien eingeführten Kaffeebohnen Anhänger zu ge⸗ winnen begann, wurden Klagen darüber laut, daß die Einfuhr zuviel Geld in das Ausland bringe. Friedrich der Große hatte darum die Einſuhr von Kaffee monopoliſiert und Verkauf und Brennen des Kaffees nur ſtaatlichen Unternehmungen und be⸗ ſtimmten Kreiſen der Geſellſchaft gegen Erlaubnis⸗ ſchein geſtattet. Seinem Beiſpiel folgten auch andere deutſche Fürſten. Bekannt iſt eine im Jahre 1768 er⸗ laſſenes Verbot, wonach Bürgern, Handwerksgeſel⸗ len, Bauern und Hausangeſtellten das Kaffeetrinken unterſagt war. Heute, wo das Kaffeetrinken kein Vorrecht gewiſſer Kreiſe mehr iſt, und jeder Bürger die anregende und belebende Wirkung des aromatiſchen Trankes ſchätzt und nicht mehr miſſen zu können glaubt, würden ſolche Verbote unverſtändlich erſcheinen. Die Kultur der Kaffeezubereitung und des Kaf⸗ feegenuſſes, die durch die wachſende Beliebtheit des Li, eine Legende Von Bruno Siſſenich Wer war eigentlich Li? Niemand wußte es ſo recht, und es war wohl auch nicht ganz leicht zu ſagen. War Li eine der vielen kleinen Blüten auf der Frühlingswieſe? War ſie der erſte bunte Schmet⸗ terling in der gelben Maiſonne oder ein zarter Sil⸗ bertropfen, wie viele Tauſende früh an den Grä⸗ ſern? Ja— alles das war Li, und noch viel mehr. Li war ein kleiner Engel, der mit vielen, zahl⸗ Ioſen Gefährten in den Gärten des Himmels weilte — eine unüberſehbare Schar. Es waren die Ungeborenen, all jene kleinen See⸗ len, die in ihrem ſtillen, dunklen Werden geſtört waren und ohne irdiſchen Aufenthalt hier oben lan⸗ deten. Und ſie hatten ein eigenes Reich für ſich. Da war eine rieſige große Himmelswieſe, die ihnen ganz allein gehörte und wo ſie ihre ewige Kindheit lebten. Immer wurde hier geſpielt, ge⸗ ſungen oder auch hetanzt— hier bauten ſie ihre klei⸗ neu Kindertempel und ritten auf den ſchneeweißen Lämmerwölkchen über die Wieſe— und niemand ſtörte ſie. Nur manchmal, wenn eins oder das andere ſich zu weit hinauswagte, kam ein großer Engel, und mit wenigen Bewegungen ſeiner gewaltigen Flügel ſegte er die ganze kleine Geſellſchaft wieder zuſam⸗ men. Dann kollerten ſie in buntem Haufen durch⸗ einander und verkrochen ſich glückſelig in ihre dicken Federwolkenbetten, um ſich bald danach wieder auf ihrer geliebten Wieſe zu tummeln. Und hier lebte auch die kleine Li, mitten unter ihnen, und war ihresgleichen. An einem Tage des Himmelsjahres aber durften ſte eine große Reiſe unternehmen. Immer abwech⸗ ſelnd eins nach dem andern. De an ſchwebten ſie auf einem lichten Wolkenflaum in die Unendlichkeit und waren bald eines der vielen kleinen Blütenköpfchen auf der Frühlingswieſe, bald ein bunter Schmetter⸗ ling in der gelben Maiſonne oder ein zarter Silber⸗ tropfen der vielen Tauſende, früh an den Gräſern. Und neugierig gingen dann ihre kleinen. klaren Au⸗ gen über dieſe ungewohnte Welt, ſo daß es am Abend viel zu erzählen gab, bevor ſie ſich in ihr dickes Federwolkenbett einkuſchelten. Zuweilen geſchah es aber auch, daß eines herniederfuhr in einen Traum, und wenn es wieder heim kam, konnte es nichts er⸗ zählen, ſondern ging ſtill in ſein Bettchen und nie⸗ mand von den anderen ſtörte es dann. Aber heute ſtand groß und hell der Name Li auf dem Himmelskalender und bald darauf ſegelte ſie auf einem roſa Wölkchen ins All— ja, war denn dieſe Wieſe geſtern ſchon ſo grün? Waren da geſtern ſchon der gelbe Hahnenfuß, die weißen Anemonen, der duftende Seidelbaſt und die vielen, vielen Veilchen? Huſchte da nicht ein kleiner, flinker Sonnenſtrahl über die Wieſe und zauberte all die bunten Tupfen daraus hervor? Kaffeegetränkes gefördert wurde, hat ſich erſt nach und nach zu ihrer heutigen Höhe entwickelt. Wie vie⸗ len der leidenſchaftlichen Kaffeehausbeſucher, die täg⸗ lich bei einer dampfenden Taſſe Kaffee oder Mokka den eigenartigen Reiz, der von aromatiſchen Kaffee⸗ düften, Zigarettenrauch und ſtändigem Hin und Her geſättigten Atmoſphäre genießen, iſt es bekannt, daß das erſte dentſche Kaffeehaus im Jahre 1667 durch einen Engländer in Hamburg gegründet wurde. Erſt ſechs Jahre ſpäter bekam Wien, das durch die Türkenkriege den Kaffeegenuß kennen lernte, ſeinen erſten öffentlichen Kaffeeausſchank. Ganz zaghaft, erſt zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde in Ber⸗ lin das erſte Kaffcehaus errichtet, worauf ſich nach und nach ein blühendes Gewerbe aufbaute. Gaſtſtät⸗ ten, in denen die Herren der Schöpfung gemütlich den belebenden Trauk ſchlürfen und ihre Pfeifen rauchen konnten, wuchſen wie Pilze aus dem Boden und wetteiferten um die Gunſt des Publikums, durch Ausſtattung und originelle Anziehungspunkte, wie Aber heut iſt ja Oſtern, Li— wußteſt du denn das? Und am Abend glitt wieder die kleine roſa Wolke in den Himmel und Li war eine Königin, zumindeſt eine kleine Prinzeſſin. Sie hatte Himmelsſchlüſſel an den Ohren hängen und in der Hand ein großes Szepter aus Seidelbaſt. Li, unſere Li, ſchrien alle und umringten ſie. Sie ſollte erzählen, aber ſie wollte nicht. Sie pflanzte den duftenden Seidelbaſt in die Himmels⸗ wieſe, der war größer als ſie alle, und dann tanzten ſie darum einen lichten Tanz. Und jetzt hörten ſie alle ganz deutlich ſingen dazu, und Li lächelte, ſelig wie nie. Ich will euch etwas zeigen, ſagte ſie, und ſtieß mit der kleinen Fauſt ein Loch in das Wolkenbett. Da ſahen ſie unter ſich auf der Erde eine Manſarde, aus deren offenem Fenſter das Singen wuchs. Und auf dem Fenſterſims ſchwammen in einer gläſernen Schale Anemonen, Veilchen und der gelbe Hahnenfuß. Schleier und Frauen Von Dr. R. Berger In der Waffenkammer unſerer Frauen im „Kampf ums Daſein“ befindet ſich ein ganz unſchein⸗ bares Stück, das ſich gleich gut zum Angriff wie zur Abwehr eignet; der Schleier. Schöne Frauen und ſchöne Schleier gehören zufammen wie Schlüſſel⸗ blumen und Frühlingsſonne. Sie haben nach Jah⸗ ren der Trennung immer zueinander zurückgefun⸗ den. Seit dem letzten Sommer aber iſt der Schleier wieder einmal auf der ganzen Linie im Vormarſch. Mit ihm erwachte die alte Wahrheit zu neuem Leben, daß nichts ſo ſehr reizt wie das Halbverhüllte. Auch erweckt kaum etwas ſo ſtark den Eindruck des Jungfräulichen, des Reinen und Geheimnisvollen wie er. Schon das Kind bei der Taufe wird in einen Schleier eingehüllt, die Braut, die am Traualtar ſteht, iſt faſt ganz von ihm umſchloſſen, die Witwe verhüllt ſich an der Bahre des toten Gatten mit einem großen ſchwarzen Schleier, und auch die Nonne, die der Kirche vermählt werden ſoll, kann ihn nicht entbehren. Greift ſo die Frau an vielen gro⸗ ßen und entſcheidenden Tagen ihres Lebens zu dem zarten Etwas, will ſie es aber auch im Alltagsleben nicht miſſen. Es gibt ja kaum etwas Kleidſameres, als den vom leichten Wind bewegten Schleier. Tanzende Grazien können wir uns ohne ihn nicht vorſtellen. Elfen und Nixen, Veſtalinnen und Bacchantinnen haben ihn jederzeit zur Hand, und ſelbſt die ſchöne Helena trug ihn, als ſie dem Kampfe zwiſchen Paris und Menelaos zuſah. Nur grämliche Neider und unverbeſſerliche Nörg⸗ ler können glauben, daß die Frauen mit ihm etwas — ſie meinen Schönheitsfehler— verbergen wollen. Die Toren! Sie haben von den ſeeliſchen Reizen der Entſchleierung wohl niemals einen Hauch verſpürt und werden dieſen Zauber, die„Pointe des Schleiers“ ſchwerlich je erfaſſen. Schwer iſt auch, mit den Aerzten zu rechten. Gerne ſei ihnen eingeräumt, daß ſie im Rechte ſind, wenn ſie im Winter warnen, zur Vermeidung von Hautaus⸗ 9 Wintergärten, Spiegelſäle, von berühmten Künſt⸗ lern bemalte Wände, feinſte Konditoreierzengniſſe und ſo fort. Dieſer Wettkampf hat ſich bis zum heutigen Tage erhalten. Trotz aller nebenhergehenden Darbietungen hat es ſich erwieſen, daß der Sieg in dem Rennen um die größte Beliebtheit immer nur denjenigen gehörte, die ihren Gäſten den beſten Kaffee zu bieten verſtanden. Die Güte des Kaffees hängt nicht allein von der Güte der verwendeten Kaffeebohnen ab, ſondern vor allen Dingen von der ſorgfältigen Zubereitung. Es gibt Gegenden, die wegen ihres guten Kaffees berühmt ſind, wie Wien, Karls⸗ bad und der Orient. Die Kaffezubereitung in dieſen Orten mag wohl ihre Vorzüge haben, ſie iſt jedoch nicht immer ganz dem deutſchen Geſchmack an⸗ gepaßt. Die wichtigſten Grundſätze für die Herſtel⸗ lung eines guten Kaffees ſind: 1. Für die Zubereitung des Kaffees ein beſonde⸗ res Gefäß bereithalten, das ſonſt für keine anderen Zwecke Verwendung finden und das auch mit keinem fetten oder irgendwie riechen⸗ den Speiſen in Berührung kommen darf. 2. Die Menge der Flüſſigkeit, alſo des Waſſers, muß in Einklang mit der Menge des Kaffees ſtehen. Wünſcht man einen ſtarken Kaffee, ſo rechnet man auf die Taſſe—8 Gramm, für einen ſchwächeren Kaffee—6 Gramm. Haupt⸗ ſache iſt, daß man die Kafſeebohnen und das Waſſer genau abmißt. Das Waſſer wird nun in dem Kaffeetopf zum Kochen gebracht. Gehaltvoller und ſchöner in der Farbe wird der Kaſfee, wenn man dem Kochwaſſer pro Taſſe ein Körnchen Zuſatz beigibt. Das Mahlen des Kaffees iſt auch eine wichtige Frage. Je feiner der Kaffee gemahlen iſt, deſto beſſer wird er beim Brühen ausgenützt und deſto kräftiger iſt das Getränk. Man verwendet zum Mahlen die üblichen Kaffeemühlen, deren Schraube man ſo feſt zuziehen kann, daß ſie ein ganz feines Mehl ergeben, oder eine ſtaubfeine türtkiſche Kaffee⸗ mühle. Zum Ueberbrühen des Kaffees haben ſich verſchiedene Methoden eingebürgert. Am zweckmäßigſten iſt die nach Karlsbader Art, in der guten Karlsbader⸗Filtermaſchine. Ihre Zweck⸗ mäßigkeit beruht vor allen Dingen darin, daß der Kaffe nicht mit Metall in Berührung kommt, wodurch ſein Geſchmack leicht beeinträchtigt wird, und daß der Kaffee langſam durch ein fein ge⸗ lochtes Sieb läuft, wodurch er gut ausgelaugt wird. Oder man kann den Kaffee auf die einfachſte Weiſe herſtellen, indem man das Kaffeepulver in das ko⸗ chende Waſſer ſchüttet, den Topf zudeckt, einige Mi⸗ nuten ziehen läßt, mit einem Tropfen kaltem Waſ⸗ ſer abchreckt, damit ſich der Kaffee ſetzt und dann durch ein ſeines Sieb in die vorgewärmte Kaffee⸗ kanne laufen läßt. Dieſes Verfahren eignet ſich am beſten da, wo ſchnell Kaffe zuzubereiten iſt, ge⸗ währleiſtet aber keine reſtloſe Ausnützung des Kaf⸗ feepulvers und kein ſehr aromatiſches Getränk. Ein weiterer wichtiger Grunoͤſatz iſt, kanne vor dem Ueberbrühen des Kaffees heiß auszuſpülen und ſie in ein Waſſerbad, d. i. ein Gefäß mit heißem Waſſer, zu ſetzen, damit der Kaffee wäh⸗ rend des Durchfiltrierens nicht kalt wird. Ob nun der Kaffee mit oder ohne Zucker oder Milch genoſſen wird, iſt perſönlicher Geſchmack. Je⸗ denfalls iſt es wichtig, wenn man einen ſtarken und recht aromatiſchen Kaffee haben will, eine beſonders gehaltvolle Milch, ſei es Kondensmilch oder Sahne zu verwenden, weil dadurch der dünnt wird. ſchlägen den Schleier allzu eng zu tragen. Es iſt bei ihnen auch eine ausgemachte Sache, daß ſchwarze Schleier, auf die Dauer getragen, die Hant verderben; gemuſterte oder getupfte bekämpfen ſie offen, doch ſcheint uns jener Amerikaner doch etwas dick aufzu⸗ tragen, der da meint:„Soviel Pünkichen auf dem Schleier, ſoviel Dollars für den Augenarzt!“ Andere ärztliche Ratſchläge dürften dagegen recht willkommen ſein. So wird unſeren Spori⸗ lerinnen empfohlen, zum Schutze des Teints bet Gletſcherpartien weiße Mullſchleier zu tragen. Wer leicht ſchneeblind wird, ſoll einen violetten Gaze⸗ ſchleier nehmen, und ſchwache oder kranke Augen werden mit grünen oder gelbgrünen Schleiern ge⸗ ſchützt. Im Sommer gelten ſcharlachrote Schleier als beſtes Schutzmittel gegen Sonnenbrand und Sommerſproſſen. 532 Der Schleier als Medikament iſt aber ein deli⸗ kates Kapitel. Nicht jeder hält etwas davon und mancher macht Schaffys zu eigen: „Schlag die Tſchadra zurück! Laſſ' alle Welt ſehen, Daß auf Erden wie Du, Kind, kein Mädchen ſo ſchön Daß Dich, Holde, kein anderer Schleier umſchweht, Als mit dem Dich das Dunkel der Nächte umwebt.“ Wahre Seelenkenner meinen dagegen, daß vom Schleier gilt, was Leſſing vom Erröten ſagt:„Er macht die Häßlichen ſchön und die Schönen noch ſchöner.“ Und wie eine Frau iſt, ſo trägt ſie den Schleier; anders die ſtolze, die konventionelle, die kühne, die kecke, die heitere, die fromme, die haus⸗ backene, die altmodiſche; und ganz anders gar die Frau von morgen. Aber ſie werden ihn eines Tages wieder alle tragen. Warum wohl? Eine ſehr geſcheite Wienerin, Helene Tuſchek, hat es uns einmal ver⸗ raten:„Der Schleier gibt dem Weibe die Möglich⸗ keit der Vielgeſtaltigkeit in ſeiner äußeren Erſchei⸗ nung und das iſt ihm wertvoll, weil es weiß, daß es um ſo begehrenswerter iſt, Weſen der Mode.“ Doch wieviel Schleierhaſtes bleibt noch übrigs Wieviel Geheimniſſe ſtecken hinter Mull und Tüll, Chiffon und Spitzen mit Volants?„Tulle'illusion“, wie die Franzoſen meinen, Tüll der Einbildung? Nein! Sinnbild der Grazie die Kaffee⸗ Kaffee nicht ver⸗ ſich kurzerhand die Bitte Mirza je wechſelvoller es ſich gibt. Auf dieſer Erkenntnis beruht ja das ganze —— 6. Seite/ Nummer 165 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. April 1934 Anſere Modelle: Pliſſees und Schößchen am jugendlichen Kleid Nr. 2896. Größe 42. Kleid aus geripptem Stoff mit dem neuen, weiten und hochſtehenden Kragen aus dunkler Seide. * Nr. 2897. Nr. 42. Kleid aus Angorawolle mit weißem Battiſt⸗ oder Piquskragen und ſchmalem Pliſſee reich garniert. * Nr. 2898. Größe 44. Kleid aus Wolle mit ver⸗ längerter Schulterlinie. Schmale Lederſtreifen, die vorn und an den Aermeln verſchnürt werden, er⸗ geben die Garnitur. Den Halsausſchnitt umgibt eine Rolle, die auch zweifarbig ſein kann, ſo daß dann zwei ſchmale Rollen nebeneinander laufen. * Nr. 2899. Größe 44. Kleid aus kariertem Woll⸗ ſtoff mit großen Knöpfen u. Ledergürtel garniert. * Nr. 2900. Größe 44. Wollſtoffkleid mit vier⸗ Bahnigem Rock und hochſchließender Schoßbluſe. Knebelknopfgarnitur. * Nr. 2901. Größe 42. Kleid aus Viſtraſtoff, klein gemuſtert. Schmale Pliſſees umziehen ſämtliche Konturen. Die Schoßbluſe zeigt den neuen, kurzen Aermel, auch Laternenärmel genannt. * (Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verbotenl!) Mit dem neuen Oſtergewand haben wir es un⸗ sweideutig am eigenen Leibe erfahren: die Kleider des Frühjahrs und des heraufkommenden Sommers — mögen ſie für den Vor⸗ oder Nachmittag be⸗ ſtimmt ſein— haben durchweg eine anmutige, frau⸗ lich⸗ſchmeichelnde Note. Die ſorgliche Liebe des Mode⸗ ſchöpfers hat ſich von Schultern und Oberarm weg mehr vom Ellenbogen abwärts und auf das BVorderteil verlegt. Jabots, Waſſerfälle, Randpliſſees oder ſogenannte Plaſtrons ſind nur zeinige der modiſchen Beſonderheiten, mit denen man hier damenhaft⸗reizvolle Wirkungen erzielen kann. „Auch der drapierte Halsausſchnitt, ge⸗ rafft, gefältelt oder durch ein Clip gehalten, ent⸗ ſpricht in ſeinem weichen, duftigen Ausdruck durchaus der letzten Moderichtung. Auffallend iſt, welche Vorzugsſtellung bei der Stoffwahl vorerſt noch das Wollgewebe ein⸗ nimmt, demgegenüber abgeſehen von den Vorboten ausgeſprochen ſommerlicher Garderobe aus bunter Seide und den Leinenarten alles andere Material in den Hintergrund gedͤrängt iſt. Neben Angora und Kaſha iſt handgewebter Wollſtoff ſehr gefragt — wobei allerdings auf Weichheit und Schmiegſam⸗ keit großes Gewicht gelegt wird. In die Reihe der augenblicklichen Modelieblinge gehören vor allem auch der gerippte Cotel é, die zahlreichen, jerſey⸗ artigen Strickgewebe, ein hübſcher, durchläſſiger Wollpanama und Schottentuche aller Muſterungen. Auch Wollſtoffe mit Leinencharakter und Miſchgewebe tauchen natürlich bereits häufiger auf, während für elegantes Tragen Woll⸗ ſtoffe mit Seideneffekten in Frage kommen. Die neuen Wollgewebe ſind ſo fein, daß man ſie — von den rauheren Sportſtoffen natürlich abgeſehen — ſamt und ſonders leicht pliſſieren kann, wobei der Rand gern noch mit einer feinen Borte oder Metallſtoff beſetzt wird. Solche Pliſſees finden ſich dann bei den im übrigen einfach geſchnittenen, im Rücken meiſt eng anliegenden Kleidchen als Schöß⸗ chengarnierung, als Rockabſchluß und als Aermelaufſchlag oder Unterarmgarnie⸗ rung. Als neueſtes Modematerial iſt außerdem wie⸗ der einmal Lackledder zu nennen, das als Vorſtoß, Paſpel oder Schleife verarbeitet, nicht nur zum Woll⸗ ſtoff paßt, ſondern ſich gewiß auch noch zum ſom⸗ merlichen Leinen behaupten wird, ſo daß mehrfache Verwendungsmöglichkeiten gegeben ſind. Guter Rat billig Warum verſtopft ſich der Küchenausguß ſo oft? Weil die Hausfrau nicht verhütet, daß Kaffeeſatz, Teeblätter und ähnliches hineingeſchüttet werden, was in den meiſten Fällen die Arbeit des Fachman⸗ nes notwendig macht. Als nun bei uns der Spengler einmal den Küchenausguß reinigen mußte, war ich erſtaunt, als er im Abfallrohr kleine Klumpen von Kaffeeſatz, vermiſcht mit Lappenfaſern und Fett vom Abwaſchwaſſer fand, die ſich an den Wänden feſtgeſetzt hatten. Seit dieſer Zeit habe ich es mir angewöhnt. das alles im Scheuereimer zu ſammeln und ins Klo⸗ ſett au gießen. Da ich noch jeden Tag nach dem Auſwaſch einen Topf mit heißem Sodawaſſer in den Ausguß ſchütte, habe ich niemals mehr über ſeine Verſtopfung zu klagen. llooe vom Tage 2896 2897 2898 2899 Vom Spielzimmer zur Schulbank Der große Tag, an dem das Kind aus der alleini⸗ gen Obhut der Eltern in die Schule kommt, iſt ſtets ein Einſchnitt im Leben der Familie. Zum erſten Mal treten an den kleinen ABC⸗Schützen Pflich⸗ ten, die nach dem Willen der Führung im neuen Deutſchland von Eltern und Lehrern gemeinſam übernommen werden. Daß im häuslichen Kreiſe die Mutter für das Kind während des Aufenthälts in der Schule ein Begriff der Sehnſucht wird, iſt all⸗ gemein bekannt, und Kinder, die ſonſt zu den Lebhaf⸗ ten, zu den Robuſten zählen, beginnen plötzlich, wäh⸗ rend der erſten Schultage mit tränenden Augen an ihren kleinen Spieltiſch im Elternhauſe zu denken. Wie rührend, wenn das Kind mit etwas verweinten Augen nach Hauſe kommt, und auf die mütterliche Frage, was ihm fehle, antwortet:„Ich hatte ſo große Bange nach Dir, Mutti!“ Es wird in die Arme ge⸗ ſchloſſen, geherzt und bedauert. Natürlich wird es ſchwer ſein, der Mutter klar zu machen, daß ſie damit einen Fehler begeht. und doch iſt es der Fall. Die Schule will eine Gemeinſchaft gründen, in der jedes Kind aufgehen ſoll. Pflicht der Mutter iſt es, die Arbeit der Schule zu unterſtützen und ihre Auto⸗ rität dahin geltend zu machen, daß das Kind ſich ein⸗ fügen lernt. „Mit tröſtenden Worten iſt das nicht zu erreichen, ſondern vielmehr mit dem Hinweis auf die neuen Pflichten des Kindes, die ihm bei richtiger Erklärung auch verſtändlich ſein werden. Noch etwas wird die Mutter berückſichtigen: die von ihr gewollte Auf⸗ hebung des Unterſchiedes zwiſchen ihrem eigenen Kind und den anderen. Wanderungen, Feſte und Feiern von Gedenktagen tragen ohnedies dazu bei, dieſe wahre Verbundenheit herzuſtellen. Damit mag auch das mütterliche Wort für alle Zeiten aufhören, das die vorige Generation ſo oft vernehmen mußte:„Mit dem Kind zu ſpielen oder zu gehen, erlaube ich Dir nicht. Ich will es nicht haben.“ Wie oft wußten die Kinder keinen Grund für ein ſolches Verbot, fügten ſich ihm oder handel⸗ ten heimlich doch nach ihrem Willen. Jedes Kind, das in der heutigen neuen Zeit zur Schule kommt, ſoll auch im elterlichen Hauſe nichts anderes ver⸗ nehmen, als den Wunſch nach wahrer Kameradſchaft, Einigkeit und Gemeinſamkeit. Weder ſoll es beſſere Kleidung tragen, als die anderen, noch Leckerbiſſen zum Frühſtück mitbekommen. Es ſoll aufhören, Mit⸗ telpunkt der Familie zu ſein, da es ja auch in der Schule nicht im Mittelpunkt ſteht, ſondern genau ſo viel und ſo wenig bedeutet, wie jeder andere kleine ABC-Schütze. Gerade die erſten Eindrücke, die es ſern vom El⸗ ternhaus erhält, können durch die mütterliche Unter⸗ ſtützung vertieft werden. Weiß das Schulkind, daß die Muter in den hauptſächlichen Punkten der glei⸗ chen Meinung iſt, wie der Lehrer, fallen viel Unzu⸗ länglichkeiten mit einem Male fort, unter denen die Schulkinder verfloſſener Zeiten gelitten haben, und mit denen ſie manchen Streit von der Schulbank in die Familie trugen. And nach dem Umzug „Enoͤlich erreicht!“ Dieſer Seufzer bildet ſozu⸗ ſagen den Schlußpunkt unter den„Umzugsrum⸗ mel“, wenn alles wieder in gewohnter Ordͤnung in den neuen vier Wänden untergebracht iſt. Und dennoch fühlen ſich häufig die Betreffenden in ihnen gar nicht recht wohl und ſind oft mehr oder weniger enttäuſcht darüber, daß dieſer oder jener Raum nicht jene Harmonie ausſtrahlt, die ſie vor dem Woh⸗ nungswechſel erhofſt hatten. Teils hat dieſer Mangel ſeine Urſache darin, daß die Raumverhält⸗ niſſe bei der Anordnung der Möbel nicht berück⸗ ſichtigt wurden, ſo daß ſie bei weſentlich geringerer Zimmergröße faſt lückenlos aufgeſtellt werden muß⸗ ten: ein Fehler, der oͤurch Wegnahme eines entbehr⸗ lichen Möbelſtückes zu beſeitigen iſt. In einem anderen Falle wirkt vielleicht der Beleuchtungs⸗ körper durch ſeine Größe oder Kleinheit als Störenfried oder bildet in ſeiner Farbe einen ſchreienden Gegenſatz zur Wandbekleidung. Hier vermag nur der Tauſch gegen einen anderen oder gar Neuanſchaffung den erwünſchten Wandel zu ſchaffen. Ebenſo können aber auch Gardinen eine gewiſſe Ungemütlichkeit verurſachen, einmal durch andere Größenverhältniſſe der Fenſter den Stempel der Dürftigkeit erhalten oder durch die Lage der„Wohnungsaugen“ Spuren zu langen Gebrauchs ſchonungslos preisgeben, die im früheren Heim gar nicht in Erſcheinung traten. Dann begehen ſehr viele Hausfrauen aber auch noch den Fehler, daß ſie ſich trotz mancher Neuerung in ihrem Haushalt immer noch nicht von all jenem Kleinkram trennen können, der als„Andenken“ und„Geſchenke“, oft weniger geſchmackvoller Art, in ſeiner Menge die Grenzen des Erträglichen weit überſteigt; ganz abgeſehen davon, daß ihre Pflege täglich einen Mehraufwand an Zeit beanſprucht, der zumeiſt auf Koſten der Erholung und Ausſpannung der Hausfrau geht. Am augenfälligſten treten aber zut große Gegenſätze zwiſchen Tapeten, Teppichen, Decken und Kiſſen in Erſcheinung. Iſt nicht durch Auswechſeln die für das ſeeliſche Gleichgewicht ſo notwendige Uebereinſtimmung zu ſchaffen, dann ſcheue man die Koſten für neue Wandbekleidung nicht, die heute in ſchönen Farben und Muſtern billig zu ha⸗ ben iſt, oder wage einen entſprechenden Anſtrich der Tapeten. Zu große Farbengegenſätze verurſachen. immer Unbehagen und laſſen uns nie zu jener inne⸗ rer Sammlung und Ruhe kommen, die wir von unſerem Heim erhoffen. Wohl gleicht die Ge⸗ wohnheit lindernd und mildernd vieles aus, was wir anfänglich recht unangenehm empfanden aber— im Unterbewußtſein bleibt es doch verankert und führt dazu, daß wir uns in der neuen Wohnung nicht ſo wohl fühlen, wie in der alten, verlaſſenen, von der wir uns doch mit der Abſicht irgendeiner„Verbeſſe⸗ rung“ trennten. 2900 290¹ Rezeyte für die Küche Schweizer Sellerieſuppe Einen mittelgroßen Sellerie in rohem Zuſtande geſchält und in Scheiben geſchnitten, koche man in Salzwaſſer weich und wiege ihn recht fein. Inzwiſchen bereite man von einem Eßlöffel Mehl und zwei Eßlöffeln Butter oder Margerine eine lichtbraune Mehlſchwitze, fülle mit dem Selleriewaſſer auf, füge den Sellerie bei, ziehe die Suppe zuletzt, nachdem ſie 20 Minuten gekocht hat, mit einem in etwgs Milch verquirlten Ei ab und ſchmecke ſie mit Salz und Butter ab. Pikanter Sardellen⸗Gulaſch —1,5 Pfund ſehnenfreies Kalbfleiſch in Würfel geſchnitten, beſtreue man mit Pfeffer und Salz ſowie einem Eßlöfſel feingewiegten Sardellen, beträufle es mit Zitronenſaft und laſſe das Fleiſch damit eine Stunde marinieren. Dann laſſe man in heißer Pfanne 50 Gramm Butter zergehen, bräune darin das Fleiſch gut an, worauf man es mit einer Taſſe Sahne überfüllt, unter Beigabe von einem Suppenteller Kartoffelwürfel langſam weichdämpft. Kalbshirn mit Setzei Das mit kochendem Waſſer überbrühte, von den Häutchen befreite Kalbshirn beträufle man mit Zitro⸗ nenſaft und beſtreue es mit Pfeffer und Salz. Dar⸗ auf in geriebener Semmel gewendet, brate man es in Butter von beiden Seiten goldbraun. Auf jede Kalbshirnſcheibe gebe man ein Setzei und reiche es mit Peterſilie garniert und mit Schnittlauch beſtreut, zu Kartoffelſalat. Butter längere Zeit friſch zu erhalten. Man knete ſie zunächſt in reichlich kaltem Waſſer, dem man auf 5 Liter einen gehäuften Teelöffel dop⸗ peltkohlenſaures Natron beifügte, gründlich durch, drücke ſie dann in einem mit Salzwaſſer ausge⸗ ſchwenkten neuen Steintopf lückenlos feſt ein und be⸗ ſtreue die Oberfläche dicht mit Salz, ehe man ihn mit Pergamentpapier verbindet. Bei Entnahme ſtreiche man erſt das Salz zur Seite und bedecke den Abſtich von neuem feſt mit Salz. Die Butter bleibt im Ge⸗ ſchmack unverändert. Kochweisheiten über das Fleiſch. Alles Fleiſch, das ſeinen vollen Nährwert behalten, ſowie ſchön ſaftig bleiben ſoll, muß ſofort der Hitze ausge⸗ ſetzt werden, die die Poren des Fleiſches verſchließt und das Eiweiß gerinnen läßt. Alſo muß gekoch⸗ tes Fleiſch zum Kochen mit heißem Waſſer angeſetzt, ein Bratenſtück von allen Seiten in heißem Fett angebratn und dann erſt gedünſtet wer⸗ den. Ferner achte man darauf, daß das Fleiſch langſam garkocht, weil bei heftigem Kochen das Eiweiß bis in die innerſte Fleiſchfaſer gerinnt, wo⸗ durch das betr. Stück trocken und faſrig wird und außerdem durch die Dampfentwicklung die Kochbrühe „verkocht“, alſo ein gewiſſer Verluſt eintritt. Auch ſollte Koch⸗ und Bratfleiſch niemals bei offenem Topf auf dem Feuer ſtehen, da der Kochtopf die aromatiſchen Stoffe entzieht. Fleiſchbrühe wird ſer⸗ ner kräftiger im Geſchmack, wenn die Knochen und entl. kleinen Fleiſchbeilagen nicht nur mit kaltem Waſſer, ſondern auch gleich mit Salzbeigabe zum Kochen aufgeſetzt werden. 3 8——————— eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Die Dame bie nächete beiln MODEAM dle Wert auf Sohönheit u. gepflegten*0 Hellsehen ibtk E6 Ridet! 5 Wer- A U 5 3 Teint legt, desucht den.8 Manunheimer Mze c E 8 25 Snnn flduen-Leitung leder. der norgeb tiellsehen au können, wurde 8 Galasttheaterhaus), J 1, 6 von der Behörde als Schwindler entlaryt.- Wenn 92 nicnt tärben will, benutze das N Orig.-Vibrations- flotationsmassag 07 Sie aber Ret und Auskunſt in allen wichtigen werden. wenn alles iis bewährte kaatstärkungswasser ANPEM oLANMEx M ANENH EIM am Mittwoch! bebensſragen, über: 21⁰ů versagie, durch& 3 Sewissenhafte Ausbildungakurse! * Bastbekannles 5 + 2 2 rmmmol, OielBo. jür 5 Beltwäsche— Dämesſe dFfolbleinen u Tischwäsché Charakter, Ehe, Familie, Liebe, Beruf. Finanzen, beschäft, Wirtschattsfragen usw. ———————————————————————————— Stärkee B beseiſigt.60. 2. 75. Gegen pickel. Mitesser Stärke A— Arzilich empfohlen. ENTRVUPAIL. gescn. das den tlaaren die ehemalige Farbe— Wiedergibt. Fehltacben ausgeschioss. 93 8 4 Stärkt den tlaarwuchs, Seseiſigt Kopft-“ g denstigen. denn honsoltteren Se die berühmte. auten Sie nicht länget so häßlich herum n. 48 f 8700 Kopiſdcken.“ Se* anerhennte, okkulte Wissenschajtlerin Storchen· Drogerie, Marktplatz. H 1, 16 8— 25 0 S 4 0* Frau BERTA BEER wfaeccneude Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4, 3 undſSsUimmt vorfätie: 8 Roch kurae Zeitin 0 7 29 gegenüb Universum, Tel.310330 Fr iedrichsplatz 19 Parfümerie Ludwig&Schütthelm ege d Wäsche Voranmeldung erbeten! 8 Hirsch-Drogerie u. Parfümerie H. Schmidt 0 4, 3 und Friedrichsplstz 19. S. C 8** — Keidelberger Strasp 07 1 nnnneeee Seeeee, * Mittwoch, 11. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 165 Veumcocktes — Es iſt gerade in dieſen Tagen 150 Jahre her, daß es in Lauchhammer in Sachſen gelungen iſt, das erſte figürliche Kunſtwerk aus Eiſen zu gießen. Das Werk iſt ſchon vor mehr als 200 Jahren gegründet worden, aber es hat viele Mühen und Erfahrung ge⸗ koſtet, ehe man die Tücken des flüſſigen Eiſens be⸗ herrſchte und zum eigentlichen Formprozeß über⸗ gehen konnte. Zuerſt entſtanden einſache Grabgitter aus billigem Phosphoreiſen, dann aber erwuchſen aus den Arbeitern des Werkes Künſtler, die Kunſt⸗ gegenſtände von ganz großer Schönheit geſchaffen haben. Es wurden die herrlichen Standbilder geſchaf⸗ fen, für die die berühmten Bildhauer Rauch, Riet⸗ ſchel, Calandrelli und Schillings die Figuren geſchaf⸗ fen hatten. Damals hat ſich ein Stamm der Kunſt⸗ gießer gebildet, die ihre angelernten Fähigkeiten über Generationen hinaus fortpflanzten. Weit und breit in der Gegend um Lauchhammer ſind heute noch zahlreiche Familien zu finden, die ſich ſeit Urgroß⸗ vaters Zeiten mit dem Glocken⸗ und Bronzeguß be⸗ ſchäftigen. Das ſchönſte Denkmal aus Eiſenkunſtguß, das jeder bei ſich trägt, der ſich im Kriege für das Vaterland verdient gemacht hat, iſt das Eiſerne Kreuz, das 1813 nach einem künſtleriſchen Entwurf von K. F. Schinkel geſtiftet und bis heute in allen Kriegen beibehalten wurde. Für die Herſtellung des Eiſenkunſtguſſes iſt am meiſten gebräuchlich das Sandformverfahren, das auf folgender Arbeitsweiſe beruht. Das Modell wird vom Künſtler gefertigt und dann vom Former in einen Sandkaſten einge⸗ bettet in der Weiſe, daß der Sandkaſten in der Mitte abgehoben werden kann. Nach dem Abformen des Modells wird der Sandkaſten in der Mitte auseinan⸗ dergenommen und das Modell entfernt. Die Sand⸗ kaſtenhälften werden jetzt wieder zuſammengeſetzt, ſo daß ſich im Innern der Hohlraum des Modells be⸗ findet. Dieſer kann jetzt ausgegoſſen werden. Bei ſehr großen Modellen würde jedoch das Eiſen zu ſchwer werden und da zieht man den Hohlguß vor. Die Herſtellung geſchieht in dͤer Weiſe, daß in die Sandhohlform ein„Kern“ eingelegt wird, der etwa die Form des Modells hat, nur etwas kleiner iſt. In den Zwiſchenraum zwiſchen dem Kern und der Sandwandung wird dann das Eiſen hineingegoſſen. Danach wird die Sandform zerſtört und das fertige Eiſenſtück herausgenommen. Es kommt jetzt wieder in die Hände dͤes Künſtlers, der den Rohabguß ent⸗ ſprechend dem Originalmodell in der Ziſelierwerk⸗ ſtatt überarbeitet und ſchließlich mit chemiſchen Mit⸗ teln noch eine künſtliche Patina aufbringt. Erſt jetzt iſt das Kunſtwerk vollendet und kann die Werkſtatt verlaſſen. — Jeder Arzt muß vor Neid erblaſſen, wenn er von den„Heilerfolgen“ des 60 Jahren alten Inva⸗ liden und früheren Drechflers Otto Stier hört, dem die Große Strafkammer des Lanoͤgerichts Berlin für längere Zeit das Handwerk legte. Herr Stier aus Kl. Schönebeck bei Friedrichshagen konnte alles hei⸗ len: Blinde, Lahme ja er verſprach ſelbſt Leuten mit verſtümmelten Gliedmaßen Hilfe. Seine Methode war ſehr einfach. Die Patienten mußten auf einen Zettel ihren Namen und den Satz niederſchreiben: „Ich will wieder geſund werden“. Dann begab ſich Stier in den Keller, um ſich„mit dem Planeten in Verbindung zu ſetzen und mit ihm zu ſprechen“. Die Unterredung mit dem Planeten verlief immer recht günſtig für den Kranken, der zur völligen Heilung nur noch 50 Mark zu entrichten hatte. Manchmal war es gar nicht nötig, daß die Kranken ſelbſt zu Stier kamen. Es genügte, wenn ſie ſchrieben oder an⸗ riefen:„Bitte, lieber Stier, nimm mir die Schmerzen ab!“ und das nötige Geld entrichteten. Offenbar machte Stier mit ſeinem wallenden Vollbart einen ſo würdigen Eindruck, daß die hoffenden Kranken keinen Betrug ahnten und die geforderten Summen in den meiſten Fällen zahlten. Das Geld war ſofort weg — leider aber nicht die Krankheit. Bei einer der zahlreichen vernommenen Zeuginnen hatte Stier ein „myſtiſches Leiden des Herzens“ feſtgeſtellt. Als ſein Casochautʒũliung ron Chbuugen Anlüßlich des Chirurgen⸗Kongreſſes in der Reichshauptſtadt Ausſchnitt aus der Tätigkeit des Luftſchutzes gezeigt. wurde den anweſenden Aerzten ein Die Uebungen leitete der Inſpekteur des Ausbildungsweſens für Luftſchutz, Oberleutnant Roßbach(links). PPPPã00T700P000PPPPPPPP0GPGPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTTPGTGTTPTPGTGTPTPTPTTTTbTbͤT—bTbTP—bTbTPTV————————————P Planet bei der Heilung verſagte und ſich die Patientin an einen Arzt wandte, verſchwand die Myſtik der Krankheit: Die Frau hatte ein Gallenleiden! Stier hat in dieſer Weiſe gerade kleine Leute um erhebliche Beträge geſchädigt. Zur Anklage ſtanden nicht weniger als 15 Betrugsfälle. Angeſichts ſeines gemeingefähr⸗ lichen Treibens verurteilte die Strafkammer Stier zu 2 Jahren Gefängnis. — Prinz Georg von England iſt augenblicklich auf einer Reiſe durch Südafrika begriſſen. Unter den zahlloſen Epiſoden, die ſich an ſeine Erlebniſſe im ſchwarzen Erdteil knüpfen, iſt eine ganz beſonders amüſant, die ſich unlängſt anläßlich der Fahrt des Prinzen nach Natal ereignete. Prinz Georg, der mit ſeinem Gefolge von einem Jagdausflug aus dem Innern des Landes zurückkehrte, beſtieg auf einer kleinen Bahnſtation den bereitgeſtellten Son⸗ derzug. Die Lokomotive wollte gerade anziehen, als ein alter Zuluneger in atemloſer Haſt angeſprengt kam. Der Neger trug einen Sack auf dem Rücken, und die Begleiter des Prinzen, die vom Wagenfenſter aus den Alten beobachteten, glaubten vorerſt, daß es ſich um einen verſpäteten Fahrgaſt handelte, der den Sonderzug ſeiner königlichen Hoheit beſteigen wollte. Der Zulu aber war anderen Sinnes. Er verlangte den ihm aus den illuſtrierten Blättern Natals be⸗ kannten Prinzen zu ſprechen, was ihm der leutſelige Prinz Georg ſchließlich nicht abſchlug. Unter de⸗ voten Verbeugungen legte der Zulukaffer ſeiner Ho⸗ heit den Sack zu Füßen. Das Gefolge des Prinzen und er ſelbſt waren neugierig, was das rätſelhafte Bündel wohl enthalten möge. Bald darauf ent⸗ ſchlüpfte dem Sacke des Negers jüngſte Tochter, eine 17jährige Kaffernſchönheit. Ein Geſchenk für könig⸗ liche Hoheit! rief der Neger aus, fügte aber hinzu, daß er zur Bedingung machen müßte, daß Prinz Georg, ſeine Lieblingstochter nach Ankunft in Eng⸗ land heiraten ſolle. Große Verlegenheit auf ſeiten des prinzlichen Gefolges ob dieſer peinlichen Hul⸗ digung. Durch Dolmetſcher ließ der Prinz dem Neger die Unannehmbarkeit dieſes„Geſchenkes“ ver⸗ ſtändlich machen. Der Zulu aber ſchien nicht zu be⸗ greifen.. Nachdem alle Verſuche, den Neger abzu⸗ wimmeln, erſchöpft waren, gab man dem Zugführer das Signal zur Abfahrt. Der enttäuſchte Neger⸗ papa aber ſperrte Mund und Naſe auf und blickte dem in der Ferne verſchwindenden Zug noch lange verſtändnislos nach. Dann packte er ſeine„ſüße Laſt“ wieder auf den Rücken und ſchlug ſich ſeitwärts in die Büſche. Nie wird es dem Zuluvater ein⸗ leuchten, daß auch europäiſche Prinzen keine„Frau im Sacke“ zu heiraten pflegen. 4* — Seit längerem hält man in Kreiſen des fran⸗ zöſiſchen Flugzeugbaues die Verſuche des Profeſſors Piccard für ungeeignet, das Stratoſphärenproblem zu fördern. Auch die Stratoſphärenrakete lehnt man ab mit der Begründung, daß ſie jede Kontrolle der einmal entfeſſelten Kraft unmöglich mache. Deshalb ſchenkt man mehr u. mehr dem Stratoſphärenflugzeug Auf⸗ merkſamkeit, weil man in ihm eine praktiſche Lö⸗ ſung erblickt. Bereits vor zwei Jahren hatte eine Firma ein ſolches Flugzeug zu bauen begonnen, je⸗ doch die Verſuche infolge Geldmangels einſtellen müſſen. Im vergangenen Jahr griffen die Framan⸗ Werke den Gedanken wieder auf und ſtellten einen Apparat her, der 8000 Meter Höhe erreichte. Jetzt beſchäftigt ſich der bekannte Konſtrukteur Rene Couzinet mit Entwürfen für ein Stratoſphären⸗ flugzeug, über die er ſich wie folgt äußerte: Das Stratoſphärenflugzeug iſt leicht herzuſtellen. Man braucht hierzu nur einen Kompreſſormotor, der vor⸗ liegt, Propeller mit Wechſelgang, wie ſie in Frank⸗ reich bereits arbeiten und eine luftdicht abgeſchloſ⸗ ſene Kabine. Der Hiſpano⸗Suiza⸗Motor iſt derart beſchaffen, daß die Motorſtärke mit ſteigender Höhe nicht nachläßt. Jedenfalls wird das von mir entwor⸗ fene Flugzeug normalerweiſe bis 11000 Meter hoch ſteigen und dieſe Höhe bei einer Geſchwindigkeit von 400 kmäh halten können. Wir wollen ſpäter auf 14 000 oder 15000 Meter gelangen. Ich bin feſt davon überzeugt, daß in etwa 4 Jahren die Stratoſphäre für uns kein Hindernis mehr bilden wird. * — Immer wieder werden Muſſolini von reichen Italienern Geſchenke gemacht als Ausdruck der Be⸗ wunderung und Dankbarkeit. Manche römiſche Sammlung weiſt Kunſtwerke auf, die Muſſolini aus dem Pripatbeſitz alter Familien geſchenkt wurden und die er den ſtaatlichen Muſeen überwies und der Oeffentlichkeit zugänglich machte. Aber auch Aus⸗ länder haben Muſſolini mehrfach prachtvolle Ge⸗ ſchenke dargebracht. So dürfte es in Deutſchland wenig bekannt ſein, daß die Villa Sciarra auf dem Gianicolo in Rom, die das„Goethehaus“, den römiſchen Sitz der deutſch⸗italieniſchen Studiengeſell⸗ ſchaft beherbergt, von einer reichen Aaerikaneris dem Duce geſchenkt wurde. Muſſolini hat die Villa dem italieniſchen Staatsbeſitz überwieſen. Ebenſo wurde die am Poſilippo bei Neapel herrlich gelegene Villa Roſeberg dem italieniſchen Regierungschef zum Geſchenk gemacht. In dieſen Tagen hat nun Lady Ogle ihre Villa, die an einer beſonders ſchönen Stelle der italieniſchen Riviera liegt, Muſſolini geſchenkt. Die Schenkungsurkunde wurde in London von der Lady und dem italieniſchen Botſchafter unterfertigt. In ſeinem Danktelegramm hat Muſſolini erklärt, daß er auch dieſe Villa nicht ſelbſt benutzen, ſondern dem italieniſchen Staat zur Verfügung ſtellen werde. *. — Die britiſche Dürre hält an. Die Regenfülle des Frühjahrs haben, wie aus London gemeldet wird, bisher wenig genutzt. Die Waſſervorräte ver⸗ ringern ſich in vielen Gegenden weiter in bedenk⸗ licher Weiſe, ſo daß in der Oeffentlichkeit ſtarke Be⸗ unruhigung herrſcht. Würde auch der bevorſtehende Sommer ſo wie der vorjährige trocken ausfallen, ſo könnte in der Tat ſowohl für die Landgemeinden wie auch für die meiſten Städte, einſchließlich des ſonſt ſehr gut verſorgten London, eine ernſte Lage entſtehen. Die Regierung iſt bereits wiederholt von verſchiedenen Seiten ſcharf angegriffen worden, weil ſie dem drohenden Notzuſtand gegenüber keine tat⸗ kräftige Vorausſicht zeige. Unter dem Druck dieſer Kritik hat der Premierminiſter im Unterhaus an⸗ gekündigt, daß im Hinblick auf den Ernſt der Lage dem Hauſe vom Geſundheitsminiſter ein beſonderes Notſtandsgeſetz für die Waſſerverſorgung vorgelegt werden ſolle. Eine deutſche Kirche in Alhen In Athen wurde die erſte deutſche evangeliſche Kirche Griechenlands in Gegenwart des deutſchen Geſandten. des griechiſchen Außenminiſters und zahlreicher hoch⸗ geſtellter griechiſcher Perſönlichkeiten eingeweiht. Als Vertreter des Reichsbiſchofs übergab Biſchof Heckel das Gotteshaus der Obhut der deutſchen Gemeinde. ————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Tag der Erleuchtung/ Hans Heinrich Ehrler Der Mann ſteht am fahlen Wieſenrand vor der erſten Schlüſſelblume. Sein Atem ſtockt, ſeine Wim⸗ pern feuchten ſich, ſeine Seele läuft voll von Be⸗ glückung, daß er die kleine gelbe Blütendolde mit ſeinen Augen ſehen barf. Das zarte Geſchöpf hat ſtill, ohne Werkzeug, die graue Erde aufgebrochen und iſt da. Selbſtverſtänd⸗ lich da, vom Geſetz der großen Ordnung hervorge⸗ bracht. Schweigſame Macht geht von ihm aus. Und es iſt ſchön. Warum iſt die Blume ſchön? Geſtern war ſie noch nicht und übermorgen wird ſie nimmer ſein. Rätſelhafter Farbenſchein, gekommen für ein paar Tage der Verkörperung. Des Mannes Hand wagt nicht nach dem Weſen zu greifen. Das hat einen unantaſtbaren magiſchen Bezirk um ſich. In dieſen ſendet es immerwährend den Schein aus, und kaum wahrnehmbar duftenden Atem. Er kniet davor nieder auf die Grasnarbe. Da macht ihn ein Vorgang aufmerkſam. Er wagt die Deutung, die Primel werde von ſeiner nahenden Gegenwart bewegt, beginne ihn zu bemerken und für ihn etwas an ſich aufzutun. In der Frühe eines Sonntags begab ſich das. Vorher hatte er durch ſein Leben hin ſchon ſechzig Mal die erſte Schlüſſelblume geſehen und ſie ſechzig Mal gebrochen. Dieſes Mal nahm er frommen Ab⸗ ſchied und ging als ein Anderer aus dem Bezirk. Seltſam geſchah aber noch ein Zweites an ihm. Da er aus den Knien ſich wieder erhoben hatte und ſtand, wußte ſein Gefühl plötzlich hell, daß er in Deutſchland ſtand, inmitten des Heimatlandes, im Vaterland. Den Hügel des Ereigniſſes war er ſchon oft hinangeſtiegen. Die Umwelt ringsum gehörte ihm als vertraute Augenweide. Jetzt indeſſen wurde der Augenauſſchlag oben eine Entdeckung, eine Ver⸗ ſetzung, wohl wie Seefahrer neue Küſten ſichten. Die Landſchaft bot ſich gleich einem jungfräulichen Ge⸗ bilde des Morgens ſeinen friſch eingeſetzten Augen an, von dem ſelben Zauber erdacht, der die Blume vor ihm geboren hatte. Und wie die Blume war ſie da, ſelbſtverſtändlich und ſchweigſam mächtig. Wer hatte ihn herauf in den Morgen der Verwandlungen geſtellt? Sechzig Frühlinge, Sommer, Herbſte und Winter war er auf deutſcher Erde geweſen, hatte ſich an den Glauben gewöhnt, ihr eingeboren und eingebürgert zu ſein, ſie zu kennen, zu lieben. Inſtändig hatte er ſie genannt, beſchrieben, geprieſen, beſungen, viel darum gelitten, ihre Paſſion der jüngſten Geſchichte mit durchlitten. Eben wieder waren ihretwegen um ihn, den Menſchen, Schatten ſchlafloſer Nächte gelagert ge⸗ weſen, ſo ſchwere Schatten, daß auch eine hochge⸗ ſchwellte Bewegung der Geiſter die Gedankenlaſten nicht von ſeinem Rücken hatte werfen können. Es war ihm verwehrt geblieben, aus dem Reifen unbe⸗ ſtimmbarer Aengſte und dem Hexenring des Zweifels in den Aufmarſch überzuſpringen. Der Spiegel zeigte ihn als tragiſchen Bruder vieler ernſter Pa⸗ trioten, denen Sorgen und Gewiſſen die Zungen banden. In dem Augenblick aber, im Anblick der Blume, über der Landſchaft unter dem Himmel der Sonn⸗ tagsfrühe wurde ſein Herz ruhig und ſeine Gedan⸗ ken klar. Es gibt keinen ſchöneren Zuſtand, als aus ſchwe⸗ rer Krankheit, die uns bis zur dunklen Grenze führte, ins Leben zurückzukehren, oder, aus dem Waſſer gerettet, die freundlichen Bilder einer bekannten Gegend wieder zu erkennen. So war er Geneſender und Geretteter. Gleichſam vorher nicht vorhandene Fähigkeiten des Sehens waren ihm ge⸗ geben. Die Dinge wurden blank und durchſichtig, ihre Schichten erſchienen und das einſt in der Zu⸗ kunft Geläuterte der Gärungen. * Er ſtand in Deutſchland und ſah Deutſchland. Vor ſeinem Blick gruppierte ſich, was an dem teuren Gegenſtand ſeiner erleuchteten Betrachtung geſchah, was an ihm geſchieht und geſchehen wird. Es ſtellte ſich ihm dar eine Nation vom Krieg niedergeſchlagen und in den Zuſtand eines geminder⸗ ten Lebensvorgangs herabgedrückt, mit entleerten Blutgefäßen, widerſtandslos gegen Bakterienherde innerer Spaltung und Entzweiung der Säfte. Mit der Uhr in der Hand ſaß der unſichtbare Arzt, der vom Fatum der Völker beſtellte, am Siechbett. Deutſchland blieb am Leben und blieb ein Leib. Das Naturgeſetz hat einen nicht aus den mechani⸗ ſchen Kauſalgeſetzen erklärbaren Geheimquell, einen Mehrquell und Ueberfluß des Werdens über das Vergehen, der Geſtaltung über den Zerfall, des Le⸗ bens über den Tod. Es iſt ein zauberhaftes biolo⸗ giſches Agens. Eine Generation, deren Lebensraum nach dem Krieg ein arger Hohlraum war, muß ſich mit Kraft⸗ gefühlen vollſtrollen laſſen. Jugend, erblos ge⸗ boren und erblos aufgewachſen, kann nicht in die Zukunft gehen, ohne ſich ein neues Wunſchbild zu ſchaffen, und ohne dahin zu drängen, daß das Wunſch⸗ bild Verwirklichung finde. Der Mann ſegnet die Jugend. 8055 Es iſt ein beiſpielloſes, hinreißendes Unterneh⸗ men, die Herzſchläge der Nation in einen Herzſchlag zu bringen, Dichter, auch lebende Dichter, wurden nicht gehört, als ſie in ihren Schriften davon ver⸗ kündeten. Der Lautſprecher muß dazu aufrufen. Kein Denkender kann ihm gram ſein. Es bedurfte der großen Tatſachen, um das innere und äußere Elend bloßzulegen. Das deutſche Volk weiß um ſich. Es iſt aufgeriſſen für dieſes Wiſſen. Alle ſeine ererbten Geſellſchafts⸗ gefühle ſind alarmiert, öffentlich an den Tag ge⸗ dreht und heroiſiert. Ein alle packender Drang, uns als Deutſche darzuſtellen, vor einander und vor den andern, hat ſich(notwendig hervorgetrieben. Wir ſtigmatiſieren uns gegenſeitig. Doch Walther von der Vogelweide hat den Kreuzrittern des Mittelalters einen Reim ſagen dürfen. Der hieß: Was hilft's aufs Kleid genaht, dem's nicht im Herzen ſtaht? * Am Grundſtoff des Menſchentums und der Men⸗ ſchenwürde wird von außen nichts geändert, durch kein Geſetz, wenn nicht das„Geſetz in uns“, das von Kant mit dem Sternhimmel ins Gleichnis erhobene, ſich regt. Es iſt das Zellen bildende Prinzip, ebenſo allmächtig wie allwichtig, und religiös. Auch das Heroiſche gewinnt edle Selbſtgeltung nur als Schut⸗ und Neapel aus ſeinen Werken vorgeleſen. hülle des Menſchlichen. Nicht die Rüſtung, ſondern das darin geſchirmte Leben, der dadurch geſicherte Geiſt ſind die Innenſchicht der nationalen Weſenheit. Aus des Leuchtkerns Ausſtrahlungen werden wir uns erkennen und zuſammenfinden. 0** Das konnte der Mann auf dem Hügel bedenken, und es überkam ihn eine freudige Zuverſicht in den Gang der Dinge. Des Chriſten Tröſtung, verfloch⸗ ten helleniſcher Weisheit, ließ ihn wiſſen, daß nichts ſinnlos noch vergebens ſei. Das Schickſal des Vater⸗ landes ſtand mit ihm in Zwieſprache. Er wurde de⸗ mütig und mutig. Im voraus vertrauend, aus der Begeiſterung der Tage werde Durchgeiſtigung werden. Es mag ſo auch an der Zeit ſein, daß in Deutſch⸗ land jene ſtumm gewordenen Münder ſprechen dür⸗ fen, die ihre Worte nicht in den je und je bewegten Wind geben können. Sie kennen die Geſpenſter der Geſchichte und waren in Stunden abgründiger Be⸗ trachtung vielleicht zu Gaſt bei den„Müttern“. Den⸗ noch glauben ſie gern an den Sieg der Engel um uns und in uns. Es geht durch manche Wandlung und durch manche Schicht, aber es iſt das Ziel, daß der deutſche Menſch da iſt wie vor dem einſamen Mann die Schlüſſel⸗ blume. So ſelbſtverſtändlich da, vom Geſetz der großen Ordnungen hervorgebracht. Und die Schlüſſelblume leuchtet. Haus Friedrich Blunck ſpricht in Rom. Unſer Vertreter in Rom ſchreibt uns: Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Hans Friedrich Blunck, las vor der deutſchen Vereinigung in Rom und geladenen italieniſchen Gäſten im Goethe⸗Saal der Bibliotheka Hertziana aus eigenen Dichtungen. Märchen, Mahnſprüche und Balladen, die unverkenn⸗ bar den geiſtigen Zuſammenhang mit dem nieder⸗ deutſchen Volkstum, in dem Blunck verwurzelt iſt, aufzeigen, ernteten reichen Beifall. Auf beſonderem Wunſch der Deutſchen Roms ſprach der Präſident der Reichsſchrifttumskammer über Sinn und Aufgaben der Dichtung und der Kunſt im weiteren Sinne im neuen Reich. Blunck hatte vor ſeinem römiſchen Vortrag bereits den Deutſchen in Mailand, Genua —— 8— — —— ——— * —— —— — 53 2 8 * Aus Baden Neue Straßen im Noroſchwarzwald * Herrenalb, 10. April. Im Zuge der Durch⸗ führung des Ausbaues von Zufahrtsſtraßen nach den Lindrucksvollſten Gebieten des nördlichen Schwarz⸗ waldes iſt nunmehr die Neuerſtellung einer Fahr⸗ und Autoſtrecke mit einer räumlichen Breite von mindeſtens fünf Meter vom oberen Albtal nach Rotenſol, dem aufſtrebenden Höhenluftkurort zwiſchen Herrenalb und Dobel, be⸗ ſchloſſen worden. Die neue Fahrſtraße, zu deren Schaffung eine Erdumſchichtung von etwa 33 000 Ku⸗ bikmeter notwendig iſt, wird unweit des Ortsein⸗ gangs von Herrenalb, abzweigend von der Staats⸗ ſtraße Karlsruhe—Herrenalb, aufwärts führen und ſo ausgeſtaltet werden, daß ſie landſchaſtlich reiz⸗ volle Ausblicke auf das obere Albtal gewährt; ſie kann zugleich als Entlaſtungsſtraße der Waldhöhen⸗ ſtraße HerrenalbDobel dienen. Außerdem wird jetzt die Moderniſierung und der weitere Ausbau der Schwarzwaldſtraße Galmbach Kleines Enztal—Simmersfeld in Angriff genommen werden. Die neue Strecke, die durch wechſelvolle, prächtige Schwarzwaldgebiete ziehen wird, kann als eine Art Parallellinie der Enztalſtraße Pforzheim Wildbad—Freudenſtadt gewertet werden. Knapp dem Tode entronnen! * Baſel, 11. April. Ein Unfall, der nur dank der Geiſtesgegenwart der Betroffenen keine unheil⸗ volle Wendung genommen hat, hat ſich abends auf dem Rheine zugetragen. Im Anſchluß an eine Sitzung der Baſler Rheinſchiffahrtskommiſſion hat⸗ ten ſich deren Mitglieder, darunter die Regierungs⸗ räte Dr. A. Brenner und G. Wenk ſowie Schiff⸗ fahrtsdirektor P. Buſſert, auf dem Boot der Rhein⸗ hafenverwaltung ſtromauſwärts begeben, um einige badiſche Anlageſtellen zu beſichtigen. Kurz vor 7 Uhr traten ſie von Rheinfelden aus die Rückfahrt an. Unterhalb Rheinfeldens ſtieß das Boot in der Däm⸗ merung gegen einen Draht, legte ſich quer und ken⸗ terte. An Bord des Schiffes befanden ſich neun Perſonen, von denen ſich einige in der Kabine auf⸗ hielten, die ſich raſch mit Waſſer füllte. Im Augen⸗ blick der höchſten Not ſchlug einer der In ſaſ⸗ ſen die Scheüben der Kabine ein, worauf die Inſaſſen zum Teil ſchwimmend dais Lander⸗ reichen konnten. Einige Teilnehmer an der Fahrt trugen nicht unerhebliche Schnittwunden davon L. Keiſch, 11. April. Als Sachverſtändige zur Ab⸗ ſchätzung von Hagelſchäden wurden für das Jahr 1934 Gemeinderat Abel und Keilbach beſtimmt.— Gegen zwei hieſige Gemeindeſchuldner ſoll das Lie⸗ genſchaftszwangsverſteigerungsverfahren eingeleitet und durchgeführt werden.— Für das Rechnungsjahr 1934 wird der gleiche Waſſerzins wie im letzten Jahre erhoben. Dem Antrag der Metzger auf Ermäßigung der Waſſerzinsgebühren für gewerbliche Schlachtun⸗ gen konnte nicht entſprochen werden.— Gegen ver⸗ ſchiedene rückſtändige Waſſerzinsſchuldner ſoll mit aller Schärfe vorgegangen werden.— Die gute Auf⸗ nahme, die die Anſchlagkäſten bei der Bevölkerung gefunden haben, gibt Anlaß, weitere zehn Anſchlag⸗ käſten zu beſchaffen. * Heidelberg, 11. April. Der Stadtrak genehmigte in ſeiner letzten Sitzung die Einrichtung einer Oberhandelsſchule in Heidelberg. Der Stadt⸗ rat beſchloß ferner u. a. die Erweiterung der Schweineſchlachthalle im Schlachthof ſowie eine Er⸗ mäßigung des Gewerbeſchulgeldes.— Am 4. April 1934 ſtanden beim Wohlfahrts⸗ und Jugendamt Hei⸗ delberg 3094 Wohlfahrtserwerbsloſe in offener Für⸗ ſorge. Gegenüber dem Stande der Vorwoche hat ſich die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen um 131 ver⸗ ringert. ◻ Weinheim, 11. April. In der Generalver⸗ ſammlung des Kriegervereins gedachte der Vereinsführer, Herr Randoll, der im ver⸗ gangenen Jahre verſtorbenen 19 Kameraden. Der Schriſtführer, Kamerad Fletterer, gab den Ge⸗ ſchäftsbericht des abgelaufenen Vereinsjahres be⸗ kannt. In ſeinen Schlußworten teilte der Vereins⸗ führer noch mit, daß die Vorarbeiten zu dem von der Stadt Weinheim für ihre gefallenen Söhne zu er⸗ richtenden Denkmal bereits im Gange ſeien, und daß die dazu noch fehlenden Mittel durch Veranſtal⸗ tung einer Hausſammlung aufgebracht werden ſollen. Als Platz des Ehrenmals iſt der Hindenburgpark auserſehen. L Weiher, 11. April. Nach langjähriger und er⸗ folgreicher Tätigkeit hat Oberlehrer Berthold fetzte unſere Gemeinde verlaſſen, um in Baden⸗Ba⸗ den ſeine neue Stelle anzutreten. Der ſcheidende Lehver war als Volkserzieher und als Menſch hier allgemein beliebt und geachtet. * Bruchſal, 9. April. Der älteſte Bruchſaler, Reichsbahn⸗Verlademeiſter kert, beging ſeinen 90. Geburtstag in verhältnis⸗ mäßig guter Geſundheit. Die älteſte Einwohnerin ſteht im 94. Lebensjahr. i. R. Jakob Schwei⸗ Mittwoch, 11. April 1934 Wenn der Spargel ſchießt. Neues Leben in Schwetzingen Ein Anzeichen des Frühlings in Schwetzingen iſt das Auftauchen des Spargels. Es hält ihn nicht länger in dem weichen Sanoͤboden, er drängt nach oben, der Erdhaufen bekommt Sprünge und ſchon iſt der Spargelbauer zur Stelle, um ihn ans Licht zu befördern. Der Spargel wird geſtochen, es iſt Frühling. Auch in dieſem Jahre wird der Spargelmarkt dem ſauberen Städtchen wieder ſeine beſondere Note geben. Mit Bangen wird der Witterungs⸗ charakter beobachtet, dieſe Pflanze iſt äußerſt emp⸗ findlich und die Bewirtſchaftung der Kulturen, für die der leichte Schwetzinger Sandboden ſehr geeig⸗ net iſt, erfordert beſondere Sorgfalt. Mit Erträg⸗ niſſen jung gepflanzter Spargelanlagen kann man erſt nach drei oder vier Jahren rechnen und an⸗ fangs nur mit geringen Mengen. Ueber 400 Hektar Land ſind in der Schwetzinger Gemarkung mit Spargel angebaut, das ſind drei Viertel der geſamten badiſchen Anbaufläche. Dabei müſſen die Kulturen immer wieder verjüngt werden, und den Schwet⸗ zinger Spargelbauern gelingt es durch planmä⸗ ßigen und überlegten Anbau, immer junge Kul⸗ turen zu haben, ſo daß heute 70 Prozent der ge⸗ ſamten Kulturen Jungkulturene ſind, was dem Schwetzinger Spargel das bekannte und geſchätzte Aroma gibt, den glatten, dicken Schaft, eine auf wiſſenſchaftlicher Grundlage in jahrelangen Ver⸗ ſuchen durchgeführte Höchſtzüchtung. Hier iſt beſon⸗ ders der verſtorbene Schwetzinger Schloßgartenin⸗ ſpektor Unſelt zu nennen, der auf Grund ſolcher Verſuche einen typiſchen Schwetzinger Spargel in reinen Farben und ſchönen Formen geſchaffen hat, und auch heute werden von der Saatzuchtanſtalt Schwetzingen dieſe Verſuche und Züchtungen weiter⸗ geführt. Der Spargel hat ſeine Geſchichte, ſeine kurfürſtliche natürlich. Urſprünglich kam der Spargel als Heil⸗ pflanze aus dem Orient. Das Aſparagin wirkt rei⸗ nigend vor allem auf die Nieren und dieſe beſondere Wirkung ſchätzt man an ihm anſcheinend auch in Frankreich, denn hier wird er im Gegenſatz zu unſerem Brauch, über dem Erdboden geerntet und ſchillert dann in allen Farben. In die Kurpfalz kam der Spargel zur Zeit der Regierung des Kurfürſten Karl Ludwig, der von 1648 bis 1680 regierte; er war der Vater der Liſelotte von der Pfalz. Dieſer Herr⸗ ſcher gab ſeinem Hofgärtner Heinrich Kämpf den Auftrag, ſeine Zucht von Gurken, Melonen und Artiſchoken durch Hinzunahme von Spargel zu er⸗ gänzen. Das war aber eine reine Hofangelegen⸗ heit, die nur die kurfürſtliche Tafel anging, die jähr⸗ lich 100 Pfund Spargel verſpeiſte. Eine landwirt⸗ ſchaftliche oder volkswirtſchaftliche Bedeutung für Schwetzingen hatte dieſer Anbau des Hofgärtners nicht. Erſt ſeit der Mitte des vorigen Jahrhunderts wird der Spargelanbau auf den ausgedehnten Sand⸗ feldern der Schwetzinger Gemarkung planmäßig be⸗ trieben. Die Anbaufläche vergrößerte ſich von Jahr zu Jahr und Schwetzingen übernahm die Führung des ſüddeutſchen Spargelanbaugebietes. Der offizielle Spargelmarkt beginnt am 20. April und dauert bis 20. Juni. Während dieſer Zeit fahren die Schwetzinger Spar⸗ gelbauern zweimal am Tage mit ihren vierrädrigen Korbwagen auf ihre Spargelfelder, bewaffnet mit einem langen Spezialmeſſer und einem handbreiten Brett oder Blech, das man zum Einebnen des zum Stechen aufgegrabenen Spargelhaufens braucht. Die weißen Spargelſtangen werden, bevor ſie den lockeren Boden durchſtoßen, 20 bis 22 Zentimeter lang über dem Wurzelſtock abgeſchnitten,„geſtochen“. Faſt 80 Prozent der Spargelernte dienen der Friſchverwertung. Vom Erzeuger gehen die Spar⸗ Aus der Pfalz Neuer Leiter ber Reichspoſtdirektion Speyer zenk, Sneyer, 11. April. Im Beiſein des geſamten in Speyer anweſenden Poſtperſonals wurde dieſer Tage der neue Präſident der Reichspoſtdirektion Speyer, Dr. Hartmann, in ſein Amt eingeführt. Als Vertreter der Reichspoſtdirektion Speyer ent⸗ bot der ſtellvertretende Vorſteher, Oberregierungs⸗ rat Glauning, den Willkommengruß. Der Gau⸗ fachberater der NSDApP, Amt für Beamte, Poſt⸗ inſpektor Pg. Fleiſchmann, betonte die Stellung des Beamten im neuen Deutſchland als Mittler zwi⸗ ſchen Regierung und Volk. Im Namen der geſam⸗ ten Arbeitskameraden des Reichspoſtdirektionsbezir⸗ kes Speyer begrüßte der Kreisfachſchaftswart und Bezirksbetriebsrat bei der RPD. Speyer, Pg. Kärſch, den Präſidenten als Führer der Gefolg⸗ ſchaft. Poſtpräſident Dr. Hartmann übermittelte die Grüße des Leiters der bayeriſchen Poſt Dr. Hagen. r. Ludwigshafen, 11. April. Dieſer Tage hatte die Ortsgruppe Ludwigshaſen dͤes Allgemeinen Deutſchen Automobilklu bis zu ihrer Gründungsverſammlung ins Bürgerbräu eingeladen. Unter den zahlreichen Gäſten, die Gau⸗ führer Major Döhmer begrüßte, befanden ſich Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Ecarius, Oberſt Peter, NSccd⸗Bereitſchaftsführer Dr. Hubbuch u. a. Der Führer des Gaues„Weſtmark“ des DDAC, Döh⸗ ner, hielt einen Vortrag über die Ziele des DDAC, der von dem Führer der deutſchen Kraftfahrt ge⸗ gründet, mit der Aufgabe bedacht ſei, neben Motor⸗, SA⸗ und NScc ſämtliche deutſche Kraftfahrer in ſeinen Reihen zuſammenzuſchließen. Ueber die wirt⸗ ſchaftlichen Vorteile, die der Deutſche Automobilklub ſeinen Mitgliedern gewährt, ſprach Gaugeſchüftsfüh⸗ rer Dingler⸗Koblenz. Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius gab im Namen der Stadt Ludwigehafen ſeiner Freude über die Neugründung Ausdruck. Bereitſchaftsführer Dr. Hubbuch verſprach kame⸗ radſchaftliche Zuſammenarbeit. Der Aufforderung, der neuen Ortsgruppe beizutreten, leiſteten die Mehrzahl der Erſchienenen Folge. * Pirmaſens, 10. März. Um zu verhüten, daß der arbeitende Unterſtützungsempfänger weniger verdient, als derjenige, der nicht arbeiten will, hat das Wohlfahrtsamt Pirmaſens angeordnet, daß ab 9. April diejenigen Unterſtützungsemp⸗ fänger, die keine Pflichtarbeit leiſten. nur noch 75 Prozent oͤes Richtſatzes der Unterſtützung erhalten. Eine ärztliche Unter⸗ ſuchung der Unterſtützungsempfänger, die ſich in den letzten Wochen krank gemeldet hatten, ergab, daß es ſich in den meiſten Fällen nur um Gering⸗ fügigkeiten handelte. Schwager Poſtillon nimmt Abſchied *Kuſel, 10. April. Die einzige in der ganzen Pfalz noch in Betrieb befindliche Pferde⸗Poſt wird ab 1. Juni eingeſtellt und durch einen Landpoſt⸗Kraftwagen erſetzt. In der Poſtzuſtellung tritt, dadurch eine weſentliche Verbeſſerung ein. Neuſtadt a. Hdt., 10. April. Das Gauperſonal⸗ amt teilt mit: Pg. Heinrich Förſter in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. iſt mit ſofortiger Wirkung in die Lan⸗ desſtelle Pfalz des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda berufen worden, unter gleichzeitiger Ernennung zum Gaupreſſeamtsleiter. gel dͤirekt zum Verbraucher oder zum Händler, die ſie in alle deutſchen Gaue und ins Ausland verſchik⸗ ken. In der Haupterntezeit werden ſehr große Mengen, bis zu 60 Zentner täglich, dem Schwet⸗ zinger Spargelmarkt zugeführt, der während der Spargelzeit täglich um 6 Uhr abends auf dem Schloß⸗ platz ſtattfindet. Hunderte von Käufern treffen ſich auf dieſer Spargelbörſe, um das köſtliche, ſchmack⸗ hafte Frühgemüſe bündelweiſe zu kaufen, das hier auf langen Tiſchen verlockend ausgebreitet liegt. In und in den privaten Haushaltungen vor allem Spar⸗ gel in Butter mit Omelette und Schinken. Ueber dem ganzen Städtchen liegt dieſer köſtliche, appetit⸗ anregende Duft, der ſich mit der Fliederblüte ver⸗ miſcht und uns Großſtädter dann ſo ſehnſüchtig wer⸗ den läßt nach einem richtiggehenden Spargeleſſen an der Quelle. Das modernſte Verkehrs⸗ und Beförde⸗ rungsmittel, das Flugzeug, beſchlennigt den Einzelverſand des Schwetzinger Spargels in eiligen Fällen ſehr vorteilhaft. Man iſt jetzt ſoweit, daß der Schwetzinger Spargel⸗ züchter morgens um 3 Uhr ſeinen Spargel ſticht, die Sendung nach dem Mannheimer Flugplatz verbracht wird und am Abend kann er in Kopenhagen noch friſch gegeſſen werden. Der Schwetzinger Spargel hat ſich die Tafeln der Welt erobert. Freuen wir uns, daß wir Mannheimer ihn ſo greifbar nahe bei uns haben iwW. a Lampertheim, 11. April. Vorbereitungen zum 1. Mai. Die hieſige Ortsgruppe des Kampfbundes für deutſche Kultur hatte dieſer Tage die hieſigen Ver⸗ einsührer zu einer Beſprechung in den Heſſiſchen Hof eingeladen. Der Kampfbund will die Feier des diesjährigen 1. Mai durch Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Stellen und der hieſigen Vereine in Anlehnung an das Reichsprogramm würdig ge⸗ ſtalten. Trotzdem noch alles in der Schwebe iſt, haben die Geſangvereine bereits den Vortrag verſchiedener Maſſenchöre zugeſagt. Der Turnverein ſtellt für die Veranſtaltungen ſeinen Platz zur Verfügung und wird ſich mit turneriſchen Darbietungen beteiligen. * Hirſchhorn, 11. April. Das fünfjährige Söhnchen des Bäckermeiſters Wilhelm fiel im benachbarten Langenthal beim Spielen in den Ulfenbach und ſchwebte in dͤer Gefahr des Ertrinkens. Der 12jäh⸗ rige Sohn des Lehrers Schäfer beobachtete den Vor⸗ fall und ſprang kurz entſchloſſen dem Kinde nach und rettete es vor dem ſicheren Tode. * Külsheim, Amt Wertheim, 11. April. Der Ge⸗ meinderat hat in ſeiner letzten Sitzung den bisherigen Bürgermeiſter von Külsheim, Pg. Adalbert Ull⸗ mer(...), der ſich in der kurzen Zeit ſeiner Amtstätigkeit die Herzen aller Einwohner erobert und am 1. April ſeine neue Stelle als Bürgermeiſter und Kreisleiter von Buchen angetreten hat, zum Zeichen der Dankbarkeit zum Ehrenbürger der Stadt⸗ gemeinde Külsheim ernannt. 5BFFE Die Schüſſe auf den Schloßherrn Irau Werthers Ausſage im * Schweinfurt, 11. April. Am ſechſten Tage des Waltershauſener Mordprozeſſes wurde zunächſt das Verhöör der Frau Werther fortgeſetzt. Der Vorſitzende fragt zunächſt nach dem Beſitz von Waffen. Fran Werther erklärt, daß ſie vor etwa 30 Jahren einen Revolver bekommen habe. Er ſei noch ſo geladen geweſen, wie ſie ihn bekommen habe. Sie habe über⸗ haupt eine Abneigung gegen Waffen ge⸗ habt und auch keine Kenntnis derſelben. Der Vorſitzende geht dann über auf den 30. No⸗ vember, dem Tage vor dem Mord. Frau Werther erklärt, ſie habe an dieſem Tage zuerſt im Garten ge⸗ arbeitet und dann ein paar Stunden geruht. Auch Liebig habe damals im Garten gearbeitet. Es ſei ihr aufgefallen, daß Liebig ſie ſo böſe angeſehen habe. Sie und ihr Mann hätten an dieſem Tage gute Stim⸗ mung gehabt. Der Vorſitzende ſtellt dann ungefähr die Vorgänge an dem Abend wie folgt feſt: Frau Werther ſei unge⸗ fähr um 21 Uhr in ihr Schlafzimmer gegangen. Ihr Mann habe noch unten geweilt und nicht wie ſonſt mit ihr zuſammen am Bett Karten geſpielt. Er habe ſich dann für die Nacht umgezogen und ſei erſt danach zu ihr gekommen, um ihr den Gutenachtkuß zu geben. Er habe dann die Tür zu ſeinem Zimmer hinter ſich zugemacht. Ihr Mann werde wahrſcheinlich noch etwas geleſen haben, während ſie eingeſchlafen ſei. Durch einen furchtbaren Schrei ſei ſie ſpäter aufgewacht. Die Tür ſei aufgegangen und im Türrahmen hätte Liebig geſtanden. Er habe ſofort angefangen zu knallen. Der Vorſitzende fragt Frau Werther anſchließend, obſes wirklich Liebig war, ob der Knall ein Schußknall geweſen ſei und was das für ein Schrei geweſen ſei. Waltershauſener Moroprozeß Frau Werther erklärte, es ſei ein Wutſchrei ge⸗ weſen, ſie könne nicht ſagen, ob ihr Mann mitge⸗ ſchrien habe.— Der Vorſitzende macht die Zeugin darauf aufmerkſam, daß ihre bisherigen Angaben über dieſes Ereignis vielſach nicht übereinſtimmten und erſucht ſie, die Sache ſo zu erzählen, wie ſie ſich daran erinnere. Frau Werther erklärt darauf, ſie ſei, als ſie damals im Schweinfurter Krankenhaus von dem Kriminal⸗ beamten verhört worden ſei, ſo gequält worden, daß ſie ſchließlich ſelbſt irre geworden ſei und angegeben habe, Liebig könne es nicht geweſen ſein. Der Vorſitzende fragt erneut, ob es Liebig war, worauf die Zeugin erwiderte: „Liebig war es. Er hat auf mich geſchoſſen.“ Vorſitzender:„Woran erkannten Sie ihn?“ Zeugin:„An ſeinem Haar, es war ganz hell.“ Vorſitzender:„Wie haben Sie ſich benommen?“ Die Zeugin erklärt darauf, ſie ſei nicht ruhig liegen geblieben, ſondern ſie ſei ſofort aus dem Bett geſprungen. In der Nachmittagsſitzung begann der Vertei⸗ diger die Zeugin Werther auf verſchiedene Wider⸗ ſprüche in den bisherigen Feſtſtellungen und Zeugen⸗ ausſagen hinzuweiſen, ſo machte er ihr zum Vor⸗ wurf, daß ſie verſchiedenen Parteimitgliedern der NSDaAP gegenüber behauptet habe, der Mord an ihrem Mann ſeine eine kommuniſtiſche Tat, wobei ſie Liebig der Tat bezichtigt habe. Weiterhin wurde die Ausſage einer Zeugin zitiert, der gegen⸗ über Frau Werther einmal geäußert haben ſoll, ſie ſei mit dem Revolver in der Hand durch das ganze Schloß gegangen.— Die Zeugin Werther beſtritt, dieſe Aeußerung gemacht zu haben. Es wurden dann verſchiedene Briefe des Sohnes und der Schwiegertochter der Zengin an dieſe ver⸗ auf deutſcher Scholle gedeiht der hochwertige ſiafor. aus dem dio loichtoer· daulichon, kraſtſpendenden Nur echt mi hafer⸗ Flocken boroitet worden. dem Bifde, def Fchnffferin? Stohon ſio auch täglich auf Ihrem Frühſtückstiſch?“ dieſen Zeiten gibt es in Schwetzingens Gaſtſtätten 9. Seite/ Nummer 165 Mittwoch, 11. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Juläſſige Vertiefung der Leibesübung? Seeliſche Geſtaltung durch Leibesübungen 16 Meiſter— 5 Sonntage— 4 Meiſter Die erſten Lehren der Gaugruppenſpiele Sonntag mit Boruſſia Fulda auseinanderſetzen, womit ein intereſſanter Vergleich der Spielſtärke ermöglicht wird. Gegen Wacker⸗Halle hat der DSC mit ähnlichen Leiſtungen wie am vergangenen Sonntag auch noch nicht gewonnen. Die Spiele am 15. April: In Dresden: Dresd⸗ Der Beginn der zweiten Etappe in den Kämpfen um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft hat in mehreren über⸗ raſchenden—ſei es enttäuſchenden, ſei es, anders geſehen, freudigen— Ergebniſſen die erſten, bedeutſamen Lehren vermittelt, die bei der Beurteilung der weiteren Gau⸗ gruppenſpiele, die ſich noch über fünf Sonntoge erſtrecken, beachtet werden müſſen. Gruppe Südweſt: Kickers Offenbach oder Waldhof Die Ergebniſſe der erſten Spiele in der Gruppe Süd⸗ weſt haben einige beſonders beachtliche Hinweiſe gegeben. Der Mülheimer S ſcheint ſich in der ſüddeutſchen Ge⸗ ſellſchoft nicht durchſetzen zu können, wenn er den:1⸗Sieg des letzten Sonntag auch einem S Waldhof überlaſſen mußte. In der internen ſüddeutſchen Kraftprobe haben die Offenbacher Kickers eindrucksvoll gezeigt, daß mit ihnen ſehr ernſthaft zu rechnen iſt. Mußte doch die Böckinger Union:4 daran glauben. Mülheim dürfte am kommen⸗ den Sonntag den Offenbachern den Weg zum Sieg nicht verlegen können. Waldhof muß mit Böckingen fertig wer⸗ den, um neben den Kickers Anwärter auf den Gaugruppen⸗ ſieg bleiben zu können. Die Spiele am 15. April: In Stuttgart: Union Böckingen—S Waldhof. In Köln: Mülheimer SVKik⸗ kers Offenbach. Gruppe Mitte: 1. FC. Nürnberg oder 2 Das:0⸗Spiel, das ſich der Dresoͤner Sportelub gegen den Nordheſſenmeiſter Boruſſſa Fulda leiſtete, hat die Fo⸗ voritenſtellung des Sachſenmeiſters peben dem Nürnberger Club einigermaßen erſchüttert. Allerdings konnten auch die Nürnberger mit einem:1⸗Sieg über Wacker⸗Halle nicht gerode imponieren. Hier war der Verlauf ähnlich dem in der Gruppe Oſt: Die als ſchwächer angeſehenen Mannſchaften wurden doch zu ſehr unterſchätzt. Erſt der weitere Verlauf wird lehren, ob der DSc weiterhin neben dem 1. FC Nürnberg als erſter Anwärter auf den Gau⸗ gruppenſieg anzuſehen iſt. Der Elub muß ſich am nächſten ner SE—Wacker Halle. 1. FE Nürnberg. Gruppe Nordweſt: Schalke 04 oder Eimsbüttel Beſonders hoffnungsfreudig kann der Nordmarkmeiſter Eimsbüttel in die nächſten Kämpfe gehen, nachdem es ihm gelungen iſt, den Vſ“ Benrath, den gegen den deutſchen Vorjahrsmeiſter Fortung Düſſeldorf erfolgreichen Rivalen am Niederrhein, 511 zu ſchlagen. Was die Eimsbütteler im ſchwerſten Kampf vermögen, das können ſie ſchon am kommenden Sonntag gegen den Weſtfalenmeiſter Schalke 04 unter Beweis ſtellen. Daß Werder Bremen in den Gau⸗ gruppenſpielen keine führende Rolle übernehmen könnte, war vorauszuſehen; doß die Benrather weiterhin ſo ſchwach abſchneiden, vermag man noch nicht zu glauben. Die Spiele am 15. April: In Dortmund: Schalke 04—Eimsbüttel. In Hannover: Werder Bremen— Bfe Benrath. Gruppe Oſt: Viktoria Berlin oder Beuthen 09 In den erſten Spielen der Gaugruppe Oſt haben ſich die als gauz ausſichtslos angeſehenen Gaumeiſter erſtaun⸗ lich gut geſchlagen und unterlagen in beiden Fällen nur knapp. Es gilt alſo für die favoriſierten Mannſchaften, die ja letzten Endes diesmal auch Sieger blieben, in den weiteren Spielen die Gegner nicht zu unterſchätzen. Vik⸗ torin Berlin und nüchſt dem brandenburgiſchen Gaumeiſter Beuthen 09 bleiben Favoriten. Der nächſte Sonntag bringt ſchon die Rückſpiele, wobei es Viktoria Berlin mit der Stolper Viktoria in Berlin weſentlich leichter hat als die Oberſchleſier mit den Danziger Preußen in Danzig. toria Berlin—Viktoria Stolp. In Danzig: Preußen Dan⸗ Die Spiele am 15. April: In Berlin: Bik⸗ zig—Benthen 09. In Fulda: Boruſſia Fulda— Von der Jußball-Weltmeiſterſchaſt Keine Gruppeneinteilung, ſondern Vefreiung von der Ausloſung? Die Frage, in welcher Weiſe die 1. Runde der auf ita⸗ lieniſchem Boden ſtattfindenden Schlußſpiele um die Fuß⸗ ball⸗Weltmeiſterſchaft 1994 durchgeführt wird, bewegt die Gemüter unausgeſetzt. Nach den bisher vorliegenden Mit⸗ teilungen iſt die Einteilung der 16 Nationalmannſchaften in zwei Gruppen vorgeſehen, ſo daß je eine Mannſchaft der erſten, ſtärkeren Gruppe mit einer der zweiten, ſchwächeren Gruppe zuſammentreſſen würde. Nach Meinung des „Außenpolitikers“ des§B Dr. Martin, wird die Ein⸗ teilung in dieſer Form, alſo die Bildung von zwei Ab⸗ teilungen, jedoch wahrſcheinlich nicht ſtattfinden. Man werde allerdings nicht ganz wahllos verfahren, denn man könne z. B. unmöglich ein Zuſammentreffen Italiens etwa mit Oſterreich ſchon in der 1. Runde riskieren. Nach ita⸗ lieniſchen Aeußerungen ſei eher damit zu rechnen, daß einige Tage vor der Ausloſung(.3. Mai) das Komitee die Mannſchaften bezeichnen wird die von der Ausloſung befreit werden, die alſo ſozuſagen„geſetzt“ werden. Ob es nun 8 oder nur 4 Nationen ſind, mit denen man in dieſer Weiſe verſährt, ſtehe noch dahin. Eine Million Zuſchauer erwarte Die Organifatoren der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1934 rechnen beſtenfalls mit rund einer Million Zuſchauer, was Haraus zu entnehmen iſt, daß man für alle Spiele insgeſamt eine Million Eintrittskarten in Auftrag gegeben hat. Darüber hinaus wird noch eine große Anzahl von Karten für etwaige Wiederholungsſpiele bereitgeſtellt. Solche Wie⸗ derholungsſpiele würden übrigens nicht in den Orten des erſten Spiels ſtattfinden, ſondern in andere Städte ver⸗ legt werden. Die Eintrittspreiſe ſollen in der 1. Runde zwiſchen 10 und 50 Lire, in der 2. und 3. Runde zwiſchen 12% und 75 Lire, für das Schlußſpiel zwiſchen 15 und 100 Lire betragen. Von den Einnahmen der 16 Spiele fließen 70 v. H. dem italieniſchen Fußball⸗Verband als Veranſtalter, 30 v. H. dem Internationalen Fußball⸗Verband und dem Platz⸗ verein zu. Die beiden Verbände die die Mannſchaften des — 9 ſtellen, ſind mit 50 v. H. am Reingewinn be⸗ eiligt. Aus Deutſchland liegen den Veranſtaltern bereits An⸗ zeichen des Intereſſes vor. So ſollen ſchon im März aus Düſſeldorf einige hundert Platzbeſtellungen für das End⸗ ſpiel, das am 10. ſein. Auch aus anderen deutſchen Städten liegen in Rom Meldungen für den Beſuch der Spiele vor. Jedes Land kann bis zum 12. Mai insgeſamt je 22 Spieler für das Weltmeiſterſchaftsturnier melden. Olympiatrainingsfortarbeit im Deutſchen Schiverband Namhafte Beteiligung des Schwarzwaldes Die großen deutſchen Schierfolge des abgelaufenen Win⸗ ters 1934 berechtigen zu ſo guten Hoſfnungen für die Welt⸗ olympiade 1936, daß mit der ſportlichen Weiterarbeit auf die kommenden Wettbewerbe hin eine Unterbrechung von Belang möglichſt vermieden werden, vielmehr alsbald mit der Fortſührung der ſportlichen Stählung begonnen wer⸗ den ſoll. Wie wir von verläßlicher Seite hören, beabſichtigt denn auch der Sportwart des Deutſchen Schiverbandes, Baron Le Fort, Partenkirchen, mit den einſchlägigen Schritten und Maßnahmen binnen kürzeſter Friſt ein⸗ zuſetzen. Jedenfalls dauf damit gerechnet werden, daß dieſe Weiterarbeit an den deutſchen erfolgreichen Schileuten noch im Lauf des erſten Teiles des Sommers praktiſche Formen annehmen wird. Es ſteht im Augenblick noch nicht feſt, in welchem Ausmaß und in welcher Art ſich dieſe Arbeit be⸗ wegen wird. ebenſo nicht, wie viele und welche Läufer und Läuferinnen für dieſes ſyſtematiſche Training einberufen werden. Immerhin wird aber der Schwarzwald nach ſeinen winterlichen Erſolgen und vor allem auf Grund der Ein⸗ drücke, die die leitenden Herren des Deutſchen Schiver⸗ bandes beim Oſterſpringen am Feloͤberg ſammeln konnten, in der Teilnehmerliſte namhaft vertreten ſein.—oe Suche nach dem unbekannten Boxer Der Führer des deutſchen Amateurboxſports hat die Gaue des DuBV beſonders darauf hingewieſen, bei den Ausſchreibungen für die Suche noch dem unbekannten Boxer eine Einteilung der Bewerber in zwei Gruppen vorzunehmen, und zwar für: a) Amateure aller Sportarten ohne boxſportliche Aus⸗ bildung, b) Amateure aller Sportarten mit boxſportlicher Ausbildung. Im übrigen ſind teilnahmeberechtigt alle Reichsdeutſchen ariſcher Abſtammung, ſoweit ſie den Ama⸗ teurbeſtimmungen entſprechen und keiner Karenzzeit oder zeitlichen—— unterliegen. Falls mehrere Vereine an einem Veranſtaltungsort anſäſſig ſind, wird eine gemeinſame Veranſtaltung aller Vereine bzw. des Gaues und Bezirkes empfohlen. Deutſche Davispokal⸗Vorbereitungen Der zweite Einzelſpieler geſucht Deutſchland trifft im Kampf um den Davispokal in die⸗ ſem Jahre in der zweiten Runde auf den Sieger der Be⸗ gegnung zwiſchen Frankreich und Oeſterreich. Da mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß aus dieſem Kampfe Frank⸗ reich als Sieger hervorgehen wird, ſo werden alſo die Fran⸗ zoſen unſer erſter Gegner ſein. Der Deutſche Tennis⸗ Bund hat ſich aus dieſem Grunde bereits mit dem Fran⸗ zöſiſchen Tennis⸗Verband ins Benehmen geſetzt und der Kampf ſoll vom 8. bis 10. Juniin Parisim Roland⸗ Juni in Rom ſtattfindet, eingegangen Garros⸗Stadion, dem Schauplatz ſo manch denkwürdigen Großkampfes, ſteigen. Auch für den unwahrſcheinlichen Fall eines Sieges der Oeſterreicher hat der DB Vorkeh⸗ rungen getroffen und ſich bereits mit Wien in Verbindung geſetzt; der Kampf würde in dieſem Falle allerdings in Berlin ſtattfinden. Der Deutſche Tennis⸗Bund hat nun eine Reihe von Spielern aufgefordert, ſofort das Training unter Leitung eines Lehrers aufzunehmen. Die vorläufig Aus⸗ erwählten ſind: Gottfried von Cramm, W. Men⸗ zel, Nourney, Henkel, Wilhelmi, Göpfert, Denker und Jaenecke. Die Spieler werden diesmal nicht in Spezialkurſen zuſammengezogen, ſondern ſie wur⸗ den verpflichtet, ſich an den Turnieren in Wies baden und Berlin(Blau⸗Weiß und Rot⸗Weiß) zu beteiligen. Der Bund wird darüber wachen, daß die Kandidaten bei dieſen Spielen aufeinandertreffen und ſo ihr Können er⸗ proben. Die Hauptarbeit des Tennis⸗Bundes geht natürlich darauf hinaus, den zweiten Einzelſpieler zu finden, der neben von Cramm die Einzelſpiele beſtreiten ſoll. Im Doppel, das ohnehin ausſichtslos iſt, wird ſich Deutſchland wahrſcheinlich von einem Nachwuchs⸗Paar vertreten laſſen, damit Gottfried von Cramm auf jeden Fall für die beiden Einzelſpiele friſch bleiben ſoll. Was Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in die Worte zuſammenfaßte„Ziel des Frauenturnens iſt zu⸗ letzt, die Tiefe der deutſchen Seele am Leitfaden des Leibes darzuſtellen“ und die Leiterin des Frauenausſchuſſes, die DT⸗Frauenführerin H. Warninghoff ſo ausdrückte, „Leibesübung iſt nicht Selbſtzweck, ſondern Bauſtein zur natürlich empfindenden, charakterfeſten Perſönlichkeit“; wenn der Gymnaſtikführer Bode als Aufgabe der Gym⸗ naſtik bezeichnete, am Bau der geſamten kommenden Kultur mitzuhelfen oder der DT⸗Frauenturnwart Loges die Jdee der Gemeinſchaft auf der Grundlage des Volkstums in der Idee des deutſchen Turnens feſt verankert ſah— immer iſt damit das höhere Ziel gekennzeichnet, das auch die Vor⸗ führungen der 3. DT⸗Tagung für Gymnaſtik und Tanz in Berlin— in verſchiedenſten Intenſitätsgraden— zum Aus⸗ druck brachten: über den Zweck der Geſundheits⸗Leibes⸗ übungen hinauszuwachſen zu ſeeliſcher Geſtaltung. Es iſt ein Ziel, vor allem artgemäß der Körperkultur der Frau geſetzt. Die Leibesübungen des Mannes ſind in erſter Linie auf den Kampf ausgerichtet, der ſeinen tieferen Sinn zu finden hat im Kampf um und für den Staat. Volksgemeinſchaft iſt ſeeliſche Haltung Was damit in verſchiedenen Worten gleich gekennzeichnet wurde, iſt die innere Verbindung und der zugleich gegebene Gegenſatz Körper— Seele. Körper iſt da, alſo für die be⸗ griffliche Erfaſſung kein Problem. Seele kann im Grunde nicht verſtanden, ſondern nur fühlend begriffen werden. Dieſe Art des Begreifens gibt ſofort willkürlichen Ueber⸗ treibungen, einem zweckunklaren Myſtizismus Raum, der die Gefahr der Zerſplitterung und Eigenbrötelei ein⸗ ſchließt— und in vergangenen Jahren ja auch gefährliche Wirklichkeit war. Die politiſche Aufgabe der Leibesübun⸗ gen, die ihnen heute geſetzt iſt, verlangt aber bewußte Ein⸗ ordnung, Glaubensſtärke ſtatt Glaubensſchwärmerei und als Vorausſetzung des Enderfolges— Klarheit über Ziel und Weg. Man kann die heutige politiſche Aufgabe der Leibesübungen verſchieden formulieren; in dieſem Zuſam⸗ menhang heißt ſie ſo: über die Ertüchtigung des Volkes hinaus an der Schaffung der Volksgemeinſchaft mitzuwir⸗ ken; denn Volksgemeinſchaft iſt weſentlich nicht ökonomiſche Tatſache— inwieweit die nationale Oekonomie die Vor⸗ ausſetzungen dafür liefert und liefern kann, ſteht hier nicht in Frage— ſondern eine ſeeliſche Haltung. Die Erfüllung dieſer höheren politiſchen Aufgabe hängt ab von der Mög⸗ lichkeit ſeeliſcher Geſtaltung durch die Leibesübungen. Von der Geſundheitsübung zur Ausdrucks⸗Bewegung Dieſe Möglichkeit überſchauen zu können— ohne Schwärmer gleichermaßen für Seele und Leibesübungen zu ſein— heißt die Zuſammenhänge zwiſchen Körper und Seele begreifen lernen, ſoweit es eben geht; denn es han⸗ delt ſich ſchließlich um eine unlösiche, mit anderen Worten nur auf hypothetiſcher Grundlage lösbare Aufgabe. Die DT⸗Tagung hat hierfür wieder vielfältige Anregungen ge⸗ geben. Die Vorführungen waren getragen von dem Ge⸗ ſichtspunkt: In der Bewegung offenbart ſich das Geheimnis der Lebendigkeit des Leibes. Die Menſchen der Jetztzeit haben die innere Verbindung von Körper und Seele ver⸗ loren. Durch harmoniſche Bewegung ſoll dieſe urſprüngliche Verbindung wieder hergeſtellt werden. In der formvollendeten Leiſtung finden Geſetzmäßigkeit und Schönheit der Bewegung ihren überzeugenden Ausdruck. Getragen iſt dieſes Ringen um Leiſtung und Formung von ſeeliſchen Kräften, deren Stärkung und Vertiefung eine Bereicherung des Lebens bedeuten. Die Vorführungen ſelbſt ließen immer wieder erkennen, daß die Leibesübun⸗ gen der Frau geradezu hinausſtreben über die nur Ge⸗ ſundheitsübung zur Ausdrucksbewegung, und damit wer⸗ den ſie— nicht immer unverſehens, häufig durchaus betont und gewollt— zu ſeeliſcher Geſtaltung. Bemerkenswert überzeugend— mit einer Ausnahme etwa— brachten die Kinderſpiele und ⸗Tänze dieſe Idee zum Ausdruck. Daß Vereinskultur Ein Sportverein im heutigen Deutſchland darf nicht mehr bloß eine Stätte und Gelegenheit zu irgendeiner ſportlichen Betätigung ſein, ſondern die Leitung muß danach ſtreben, ihn auch zu einer geiſtig⸗kulturellen Gemeinſchaft zu geſtalten. Das Vereinsleben muß daher nach dieſer Richtung hin ausgebaut und gepflegt werden. Geiſtig reg⸗ ſame Mitglieder und Führernaturen werden durch ſtetes Fachſimpeln, durch allzu einſeitigen Vereinsbetrieb ab⸗ geſtoßen und gehen der Sache verloren. Der Verein muß ſeinen Mitgliedern über die rein ſportliche Betätigung hinaus mehr bieten, vor allem Geſelligkeit. Je größer der Verein, deſto ſchwerer iſt es, ihn zuſammenzuhalten. Grup⸗ pen mit gleicher ſportlicher Ausübung, gleich gerichteten Anſchauungen und Intereſſen werden ſich von ſelbſt zuſam⸗ menfinden, das darf aber nicht dazu führen, daß Vereine im Verein entſtehen. Alle Mitglieder des Vereins müſſen daher durch Zuſammenkünfte geſelliger Art zu ſ a m⸗ mengeführt und ⸗gehalten werden. Natürlich darf ſich die Geſelligkeit nicht in Tanz und Trunk erſchöp⸗ fen. Gerade darin zeigt ſich die kulturelle Höhe, auf der ein Verein ſteht, daß er es verſteht, rechte, frohe, geiſtig an⸗ regende Geſelligkeit zu pflegen, die nicht einſeitig bleibt und nicht ausartet. Vor allem kommt das bei Darbietungen zum Ausdruck, die über den ſportlichen Charakter hinaus⸗ gehen, namentlich ſolchen humoriſtiſcher Art. Ein anderer Gradmeſſer für die innere Vereinskultur iſt die Vereins⸗ zeitung. In dieſen Blättern tritt der Stand der geiſtig⸗kulturellen Geſinnnung eines Vereins beſonders ſtark zu Tage. Hier ſcheiden ſich die Geiſter der Vereine, die über den engen Vereinshorizont nicht hinauszuſchauen verſtehen, denen die Zeitung nur dazu da iſt, ſich ſelbſt zu verhimmeln, von denen, die über ihre eigenen Fehler objektiv urteilen, an ſich ſelbſt die kritiſche Sonde anlegen und ihre Mitglieder zu einer richtigen ſportlichen Auf⸗ faſſung und zu einer vielſeitigen Anſchauung der ganzen Bewegung hinzuführen ſuchen. Zur inneren kommt die äußere Vereinskul⸗ tur, die ſich auf alles erſtreckt, wodurch der Verein nach aueßn hin in Erſcheinung tritt. Alle Lebensäußerungen eines Vereins müſſen durch ihre einwanofteie, geſchmack⸗ volle Ausgeſtaltung die kulturelle Höhe des Bereins be⸗ zeugen. Alles, was dem Verein gehört und von ihm ge⸗ führt wird, vom Vereinswappen bis zur Sportbekleidung, vom Briefbogen bis zum Plakat, vom Klubzimmer bis zu den Preiſen, alles ſoll eine gewiſſe Kultur haben, ſoll nach den Geſetzen der Kunſt und des guten Geſchmacks geſtaltet ſein. Namentlich durch eine geſchmackvolle und freundliche, in der Forbenzuſammenſtellung geſchickte Sportkleidung wirkt der Verein augenſällig auf die Oeffentlichkeit. Die vielfachen Druckſachen, die ein neuzeitlicher Verein nötig hat, können mit den gleichen Mitteln anſtändig und gut geſetzt werden, einfach und doch wirkungsvoll. Mit der Geſtaltung des Vereinsabzeichens, gewiſſermaßen der Marke des Vereins, betraue man ruhig einen Künſtler. Ueber die Ehren⸗ und Siegerpreiſe könnte man ein eigenes Kapitel ſchreiben. Zum Glück darf man ſeſtſtellen, daß es in dieſer Beziehung beſſer geworden iſt, daß der größte Kitſch allmählich verſchwindet. Es gibt 155 ſchon genug künſtleriſch wirklich einwandfreie, ja hochſtehende Preiſe, gegen die auch vom ſportlichen Standpunkte aus nichts einzuwenden iſt. Ebenſo ſind durch unſere Verbände von Künſtlerhänden geſchaffene ausgezeichnete Plaketten und Urkunden herausgekommen. Kein Verein kann ſich jetzt mehr damit entſchuldigen, er habe nichts Beſſeres be⸗ kommen können. Gerade aus den Preiſen, die der Verein gibt, läßt ſich ſeine Kulturhöhe erkennen. Kultur und Geſchmack müſſen auch dort herrſchen, wo ſich die Miiglieder am meiſten aufhalten, im Vereinszimmer oder Klubheim. Hier macht ſich noch vielfach arger Kitſch breit, Lieber nichts an ͤͤen Wänden und in den Schränken, als Geſchmackloſig⸗ keiten. Man kann mit einfachen Mitteln gute Wirkungen ip der Einrichtung eines Zimmers, in der Ausſchmückung der Wände erzielen. Die Führer der Vereine müſſen die große Macht, die jetzt in ihren Händen liegt, in der richtigen Weiſe aus⸗ nutzen. An ihnen liegt es, daß junge Menſchen nicht ein⸗ ſeitige Muskelprotzen werden, ſondern daß ihnen auch der Sinn für die Schönheiten des Lebens erſchloſſen wird, Saß ſie an der geſamten Geſittung und Bildung unſerer Zeit teilhaben und vollwertige Träger unſerer Kultur werden. Kleine Sport-Nachrichten Das Avus⸗Rennen wird nun doch am 27. Mai beſtehen bleiben, nachdem der Internationale Verband die bean⸗ tragte Verlegung auf den 17. Juni wegen der Kolliſion mit dem 24⸗Stunden⸗Rennen in Le Mans nicht genehmigt hat. Eine beſondere Bedeutung erfährt das Apus⸗Rennen da⸗ durch, daß die beiden neuen deutſchen Rennwagen, der P⸗Wagen und der Mercedes⸗Wagen bei dieſer Gelegenheit erſtmals an den Start gehen. Feſt abgeſchloſſen wurde jetzt der Boxkampf um Die. Schwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Primo Carnera und Max Schmelings vorletztem Be⸗ zwinger, Max Baer. Der Kampf kommt am 14. Juni in Neuyork zum Austrag. Edi Steinemann, der bekannte Schweizer Kunſtturner, der beim Deutſchen Turufeſt in Stutigart den Zehnkampf gewann, iſt jetzt ſchweizeriſcher Kunſtturnmeiſter geworden. Ein ſchweres Schadenfener iſt am Dienstagmorgen auf dem Platze der Prager Sparta entſtanden. Dabei wurde die große 1500 Sitzplätze faſſende Tribüne des Klubs mit ſämtlichen Nebenräumen innerhalb von einer Stunde voll⸗ kommen vernichtet. Auch die in den Klubräumen unter⸗ gebrachten Ehrenpreiſe der Sparta, barunter zohlxeiche un⸗ erſetzbare Kunſtgegenſtände, wurden vollkommen ein Ranb der Flammen und der Hitze. Mit 40 Teilnehmern, darunter zwei Angehörigen der Reichswehr, begann am Dienstag im Berliner Sportforum der. Kurſus für Handball⸗Lehrer, der unter Leitung des hekannten Berliner Internationalen Kaundynia ſteht. Der Lehrgang hat den Zweck, Lehrer heranzubilden, die in allen Gauen nach dem gleichen Plan ihre Lehrtätigkeit aufneh⸗ men; der Endzweck iſt die Hebung der Spielſtärke und die Ermittlung unſerer Nationalmannſchaſt für die Olympi⸗ ſchen Spiele. Zur Saiſoneröffnung der Pariſer Prinzenparkbahn am kommenden Sonntag wurden die beiden deutſchen Dauer⸗ fohrer Metze⸗Dortmund und Möller⸗Hannover verpflichtet. Sie treſſen in den Steherrennen auf die Franzoſen Lachue⸗ 8* und A. Wambſt ſowie auf den Engländer ran Führer der DdAC-Ortsg Ludwigshafen a. Im Anſchluß an die am Freitag erfolgte Gründung der Ortsgruppe Ludwigshafen a. Rh. des Deutſchen Automobil⸗Clubs hat der Gauführer des DDac⸗Gaues 15 „Beſtmark“ folgende Herren in den Führerſtab der neuen Ortsgruppe berufen: Richard Krug als Ortsgruppen⸗ führer. Richard Lebender als ſtellvertr. Ortsgruppen⸗ führer und Max Laubner, der bereits zum Bezirks⸗ ſportleiter für die Ffalz als Or gruppen⸗Sportleiter. SS 5 es ſich in Berlin um Spitzenvorführungen handelte, beſagt nichts gegen eine Verbreiterung der Grundlage, auf der den Leibesübungen der Frau, ſo betrieben, nicht nur die, wie nochmals betont ſei, erſte und wichtige Aufgabe„ge⸗ ſunde Frauen— geſundes Volk“, ſondern dieſes höhere Ziel der Körperkultur geſtellt wird. Bewegungsreinheit ermöglicht Höchſtleiſtungen Daß dieſe höhere und damit weitere Zielſetzung nicht etwa die Ablehnung des Wettkampfes einſchließt, ſei zur Vermeidung eines Falſch⸗Verſtehens noch ausdrücklich ver⸗ merkt und iſt auf der Tagung auch hervorgehoben worden. Der Wettkampf hat in der Turn⸗ und Sportbewegung der Frau ſeine eigenen, keinesfalls zu unterſchätzenden Auf⸗ gaben, auf deren Erfüllung nicht verzichtet werden ſoll. Nur darf er nicht, ſo wurde gefordert, die Entwicklung der orga⸗ niſchen Bewegungsnatürlichkeit beeinträchtigen. Eine durch⸗ aus zu billigende Forderung— um ſo mehr, wenn es richtig iſt, daß erſt die reine, klare Bewegung die Höchſt⸗ leiſtung möglich macht. Nur eins: Seeliſche Vertiefung der Leibesübungen ſollen nicht zu einer Beſchwerung der Leibesübung⸗Treibenden werden, ſondern ſoll herauswachſen aus der geſundheitsfrohen Kör⸗ perſchulung— die das Geſamtbild der Tagung auch ver⸗ mittelte. Steht die Ausdrucksgeſtaltung im Vordergrund, dann iſt an die Stelle der Leibesübung die künſtleriſch ſtrebende Formſchöpfung getreten. Beide Gebiete ſchließen ſich nicht unbedingt gegenſeitig aus, müſſen aber unbedingt auseinandergehalten werden. Badiſche Modellflug-Höchſtleiſtungen Halbſtündiger Segelflug über die Ebene. Die Abteilung Modellflug der Flieger⸗Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luftſport⸗Ver⸗ bandes kann ſich zu einer Höchſtleiſtung beglückwünſchen: Dem Jungflieger Heinz Meier gelang es am ver⸗ gangenen Sonntag, 8. April 1934, mit einem Segelflug⸗ Modell eigener Konſtruktion eine Danerflug⸗ Höchſtleiſtung zu vollbringen. Meier ſtartete ſein Modell um.05 Uhr auf dem Flugplatz Neuoſtheim, löſte die Startſchnur bei einer Flughöhe von 50 Metern aus, und nun kreiſte das Modell über dem Flugyplatz und gewann ſtändig an Höhe. Durch den aufkommenden Südwind wurde es dann in Richtung nach der Stadt abgetrieben und kam nach etwa 20 Minuten Flugzeit in großer Höhe außer Sicht. Die Landung erfolgte nach ſpäteren Feſtſtellungen um.36 Uhr, alſo nach 31 Minuten Flugzeit an der Käfertaler Straße bei der Schafweide. Die zurückgelegte Strecke betrug über 3 Kilometer, in Luftlinie gemeſſen. Der erſt 15jährige Modellbauer Meier iſt damit der erſte Anwärter auf den Ing.⸗Doll⸗Erinnerungspreis, ein Wanderpreis für Mo⸗ dellſegelflug. Von den Vielen, die dieſe Meldung leſen, werden nur ganz wenige ahnen, welche Vorausſetzungen zu er⸗ füllen ſind, um zu einer derartigen Leiſtung zu kom⸗ men. Und doch ſollten es Alle, Alle wiſſen, daß hier nicht kindiſches Spiel, ſondern echter deutſcher Flieger⸗ geiſt, deutſche Kraft, deutſcher Fleiß und der unbändige Drang deutſcher Jugend zum Erfolg führen kann. er einmal die jungen Modellflieger auf dem Flugplatz geſehen hat, wer einmal in die Augen der umſtehenden Jungens geblickt hat, wer ſie fragen hörte:„Darf ich auch mit⸗ machen?“„Darf ich zu Euch kommen?“ der weiß: hier hat der Deutſche Luftſport⸗Verband ſeine Aufgabe rich⸗ tig erkannt, wenn er den Modellflugſport an den An⸗ fang der fliegeriſchen Entwicklung geſetzt hat. Kein anderer Zweig des Flugſportes iſt ſo geeignet, dem jun⸗ gen Fliegernachwuchs die erſten Kenntniſſe des Fluges, des Flugzeugbaues und der Luftbewegungen zu ver⸗ mitteln. Dabei hat dieſe Art des Lernens noch den Vorteil der geringſten Koſten, und die geſammelten Er⸗ fahrungen und Eindrücke ſind bleibend, weil ſie erlebt ſind. Freilich fallen die Lorbeeren auch dem Modellſportler nicht in den Schoß, ſie müſſen vielmehr erkämpft wer⸗ den mit viel Mühe, Fleiß, Ausdauer und kameradſchaft⸗ licher Zuſammenarbeit. Und das iſt gut ſo, weil ſich da⸗ bei die Spreu vom Weizen ſondert und nur die Be⸗ ſten den Weg zur Fliegerei finden. Angeſichts dieſer großen Aufgaben muß der Modell⸗ fiug weiter entwickelt werden, ſowohl in die Höhe, als auch in die Breite, damit es jedem deutſchen Jungen möglich iſt, den Weg zur Fliegerei zu finden. Dann können wir getroſt in die Zukunft blicken. Der Deutſche Luftſport⸗Verband verdient in dieſer Arbeit für die deutſche Jugend die größte und weiteſte Unterſtützung. Darum: tretet ein in den Deutſchen Luftſport⸗Verband. „Volk flieg du wieder Und du wirſt Sieger Durch dich allein! Im Segelflugzeug von Darmſtadt nach Heilbronn In Darmſtadt ſtieg das Segelflugzeug„D⸗Präſident“ nom deutſchen Forſchungsinſtitut für Segelflug auf, geführt von Fluglehrer Wiegemeyer. Durch geſchickte Aus⸗ nützung der aufſteigenden Warmluftſtrömungen gelang es dem Führer, die Strecke bis Heilbronn mit ſaſt 100 Kilo⸗ meter Luftlinie motorlos zurückzulegen, wobei Höhen bis zu 2200 Meter erreicht wurden. Der Führer erzählte, daß er dabei unter empfindlicher Kälte zu leiden hatte. Bei der Ankunft hatte die Maſchine noch eine Höhe von 800 Meter. Die Landung erfolgte glatt. Damen-Hockey Mannheim⸗-Heidelberg Am 15. April findet auſ dem Sportplatz des Turn⸗ vereins Mannheim von 1846, nachmittags 3 Uhr, ein Da⸗ men⸗Hockey⸗Städteſpiel Mannheim— Hei⸗ delberg ſtatt. Die Mannheimer Städtemannſchaſt iſt wie ſolgt aufgeſtellt: Stürmer Klein Klus Meyer Bolt TB Germ. alle 3 TV 46 VfR Brechter R. Bäurle Nuß beide TV 46 Vſt Rauſch Seubert T 4 Vſg Digel TV 46 Im Anſchluß an dieſes Spiel ſindet ein Nachwuchs⸗ treffen ſtatt, und zwar zwiſchen der Nachwuchsmannſchaft des Turnvereins Mannheim von 1846 und einer Kombina⸗ tion Frankenthal⸗Mannheim⸗Heidelberg. Die Damen⸗ Städtemannſchaft ſpielt in den Farben des Turnvereins Mannheim von 1846. Adolf Witt gegen Martel Thil Um die Halbſchwergewichts⸗Enropameiſterſchaft Der Dringlichkeitsausſchuß der Internationglen Box⸗ Union hat jetzt die etwas verzwickte Lage hinſichtlich der Halbſchwergewichts⸗Europameiſterſchaft eindeutig geklärt. Die von dem deutſchen Meiſter Adolf Witt⸗Kiel ſeiner⸗ zeit an den Spanier Martinez de Alfara gerichtete Her⸗ ausforderung geht nach der Niederlage des Spaniers gegen den franzöſiſchen Mittelgewichts⸗Weltmeiſter Marcel Thil auf dieſen über. Der Franzoſe muß ſeinen Titel bis zum 14. Juni 1034 gegen den deutſchen Meiſter ver⸗ teidigen. Hält der Fronzoſe dieſe Friſt nicht ein, ſo geht er des Europotitels verluſtig. Falls Thil nicht unerfüll⸗ bare Forderungen ſtellt, iſt es leicht möglich, daß ein deutſcher Veranſtalter den Titelkampf Witt— 1 Thil zur Durchſührung bringen wird. HANDELS- Oο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG ⸗ — Tabakwarengroßhandel haben. Damit wird die notwendige Bereinigung MHittwoch, 11. April 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 165 Nordd. Woll- und Kammgarnindusirie Günsfiger Abschluß des ersien Geschäfisſahres Bremen, 10. April.(Eig. Dr.) Das Jahr 1933 das err ſte Geſchäftsjahr der Geſellſchaft, hat einen günſtigen Be rlauf genemmen. Inſolge der allgemeinen Belebung in der Wollinduſtrie konnte das Unternehmen, wie im Ge⸗ ſchäftsbericht mitgeteilt wird, den Auftra gsbeſtan d und damit den Beſchäftigungsgrad ſeiner Werke ſtänòig ſteigern. Der Auftragsbeſtand war Ende 19³³ nahezu doppelt ſo hoch wie zu Beginn des gleichen Jahres. Es konnten im Berichtsjahr mehr als 1000 Ar⸗ beiter neu eingeſtellt werden. Nach Abſchreibungen von 161 758 verbleibt ein Reingewinn von 900235, aus dem bekanntlich 7 v. H. Dividende ausgeſchüttet und 5⁰ 0⁰⁰ für die Gründung eines Arbeiter⸗ und Angeſtellten⸗Unterſtützungsfonds verwendet werden ſollen. Zum Vortrag verbleiben 325 235. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill.) An⸗ lagevermögen 4,61, Waren 6,57, Forderungen auf Grund Don Warenlieferungen 3,13, Wechſel, Scheck⸗ und Bankgut⸗ haben 0,41, andererſeits Grundkapital 7,50, Reſervefonds 2,88, Rückſtellungen 0,46, Delkrederefonds und Wertberichti⸗ gungspoſten 0,26, Warenverbindlichkeiten 1,00, Banken 1,48, Poſten zur Rechnungsabgrenzung 0,31. In der erſten Hälfte des Jahres 1334 zogen die Preiſe für Wolle weiter an. Bei gutem Auftragseingang und gutem Dispoſitions⸗ eingang konnte die Geſellſchaft den vollen Beſchäftigungs⸗ ad im laufenden Jahre aufrecht erhalten, der für ſechs Monate geſichert iſt. * Stuttgarter Bank.— Wieder 5 v. H. Dividende. Aus 219 216 Reingewinn wird eine unveränderte Di⸗ vidende von 5 v. H. vorzuſchlagen. 100 000/ gehen an die ofjenen Rücklagen. Der Umſatz ſtieg von 328 auf 395 Mill.. Die Geſchäftsguthaben ſind auf 1,429 11,473) Mill. zurückgegangen, die Spareinlagen da⸗ gegen von 11,916 auf 18,19 Mill./ geſtiegen. 4 Mill. ,4 täglich fälligen, Verbindlichkeiten ſtanden am Jahres⸗ ſchluß 4,2 Mill. täglich fällige und kurzfriſtig greifbare Mittel gegenüber. Im neuen Jahr habe die Geſchäfts⸗ belebung angehalten. * Colonia⸗BVerſicherungsgruppe. Bei der Colonio Feuer⸗ und Kölniſche Unfall rechnet man mit der Verteilung von wieder 20 v. H. Dividende. Auch bei der Colonia Rückverſicherun g, vou deren Kapital ſich über 90 v. H. im Beſitz der Colonia Feuer be⸗ indet, wird mit wieder 20 v. H. Dividende gerechnet. Die erſte Kommiſſionsſitzung des AR der erſtgenannten Geſell⸗ ſchaften iſt, wie wir hören, auf den 23. April anberaumt worden. * F. Hoffmann⸗La Roche u. Co. AG, Berliu. Bei dieſer chemiſchen Fabrik, die u. a. in Grenzach große Anlagen beſitzt, ergab ſich 1933 ein Reingewinn von 7¹², wozu 90 976 /, Vortrag treten. Ueber die Ver⸗ wendung des Gewinnes werden Angaben nicht gemacht. Das Kapital iſt mit 3,5 Mill. voll einbezahlt. Die Bi⸗ lanz zeigt eine ſehr gute Liquidität, Worenverbindlichkeiten beſtehen lediglich in Höhe von rd. 157 000 J, Bankſchulden nur von 378 /¼, während andererſeits Kaſſe uſw. 13 935 4. andere Bankguthaben 893 562“, Warenforderungen 483 717 ſonſtige Forderungen 183 472, Wechſel 102 541, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 631 506, halbfertige Erzeugniſſe 387 560, Fertigerzeugniſſe 566 620/ betragen. Die geſamten An⸗ lagen ſtehen mit 2,202 Mill. zu Buch nachdem 0,281 Mill. Mk. auf dieſe abgeſchrieben wurden. Der in der Vor⸗ jahresbilanz ausgewieſene Dispoſitionsfonds von 270 000 Mk. wurde aufgelöſt. * Dividendenerhöhung bei der Imperial Chemical In⸗ duſtries, Ltd. Die Imperial Chemical ſchlägt die Vertei⸗ lung von 7,5(6) v. H. Dividende auf die StA vor. Auf die Deſerred Shares ſoll eine Dividende von 1 v. H. zur Ausſchüttung gelangen; die Deferred Shares waren feit 1929 ohne Dividende geblieben. * Gebrüder Fahr AG, Pirmaſens. In der o. HV waren 1674900„ Stͤ mit 10 749 Stimmen und 16000 4 Vel ntit 2000 Stimmen vertreten. Vorſtand und AR wurden Etlaſtet, ſämtliche Vorſchläge der Verwaltung einſtim⸗ mig angenommen. Demnach kommen auf die Va 6 v.., auf die Sta 8 v. H. Dividende zur Aus⸗ ſchüttung. * Maas u. Sohn Ach, Saarbrücken. Der Rohgewinn exhöhte ſich von 2,14 auf 2,25 Mill. ffres. im Berichtsjahre. Nach Abſchreibungen von.28(0,32) Mill. ffres. verbleibt ein Reinge winn von 115 898(64.251) ffres., der ſich noch um den Gewinnvortrag aus 1932 von 1864 ffres. er⸗ höht. Hieraus ſollen wieder 160 000 einer Sonderreſerve zugeführt und die verbleibenden 17 763 ffres. vorgetragen werden. Im laufenden Geſchäftsjahre ſei das Unter⸗ nehmen verhältnismäßig gut beſchüftigt. * Export⸗Schlachterei und Schmalz⸗Raffinerie AG, Ham⸗ burg. Der GB am 4. Mai wird die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 7 v. H. vorgeſchlagen. Reniahiliiaisgrenze in der Großeisenindusirie erreichi Die Deutſche Bergwerkszeitung veröffentlicht eine Berechnung über die Rentabilitätsausſichten der Großeiſeninduſtrie, wobei ſie von der Leiſtungsfähig⸗ keit und der Ausnutzung der Werksanlagen ausgeht. Sie kommt zu dem Schluß, daß, wenn man eine 50proz. Aus⸗ Rutzung der Anlagen als Rentabilitätsgrenze anſieht, die Leiſtungsfähigkeit der Stahlwerke heute mit rd. 54 v. H. ausgenutzt iſt. Erſtmalig ſei die Rentabilitäts⸗ grenze wieder im Januar 1934 erreicht worden. In der Vorkriegszeit habe die Grenze bei etwa 60 bis 65 v. H. gelegen. Da der heutige Staat es ſich zur Aufgabe gemacht habe, die Stätten der Einkommens⸗ bildung von produktionshemmenden Laſten zu befreien, ſeien die Ausſichten der eiſenſchaffenden Induſtrie ſeit lan⸗ ger Zeit wieder günſtiger zu beurteilen. Deuischlands Selbstversorgung mit Holz Eine Arbeit auf lange Sichi Deutſchland iſt angeſichts ſeiner Deviſennot beſtrebt, die Außenhandelsbilanz ſoweit wie möglich zu entlaſten. Namentlich die Forſtpolitik hat es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, die Erzeugung wertvoller Starkhölzer zu fördern, damit ihre Einfuhr allmählich geſenkt werden kann. Nach den gemachten Erfahrungen wird es aber einer längeren Zeit bedürſen, bis dieſes Ziel erreicht wer⸗ den kann. Nach einer Berechnung des Inſtituts für Konjunkturforſchung wurde in den Jahren der Hochkonjunktur 1927/9 rd. 1,3 Mrd.„ für die Hol z⸗ verſorgung aufgewendet; zur Zeit der Depreſſion 1931/33 nahm der Markt nur für etwa 0,50 Mrd.“ Holz auf. Stärker noch als der Geſamtumſa tz ging der Import zurück. 1927/9 ſtammten 37,5 y.., in der De⸗ preſſion nur 18 v. H. des wertmäßigen Verbrauchs aus dem Auslande. Vor dem Kriege verbrauchte Deutſchland jährlich für etwa 1 Mrd./ Holz. Davon wurde rund ein Drittel durch Mehreinſuhr gedeckt. Wichtigſter Poſten im Holzverbrauch iſt die Gruppe der Bau⸗ und Nutzhölzer(einſchl. Papierholz); Brenn⸗ holz tritt demgegenüber wertmäßig weit an Bedeutung zurück. Der Import beſteht denn auch zum weitaus über⸗ wiegenden Teil aus Bau⸗ und Nutzholz. Um 1900 wurden netto(d. h. nach Abzug der Ausfuhr) etwa 3,5 bis 5 Mill. Tonnen dieſer Sortimente eingeführt. Bis zu den letzten Vorkriegsjahren war der Mehrimport auf rd. 7 Mill. Tonnen geſtiegen(Höchſtſtand 1912 mit 7,2 Mill. To.), nach dem Kriege erreichte er in den Jahren des Aufſchwungs 1927/8 mit etwa 8 Mill. To. ſeinen höchſten Stand. An⸗ ſchließend ging die Mehreinfuhr von Jahr zu Jahr bis auf 1,6 Mill. To. in 1932 zurück. Gleichzeitig mit dem Rück⸗ gang des Einfuhrüberſchuſſes an Bau⸗ und Nutzholz iſt in den letzten Jahren der Anteil der Eigenerzeugung an der Verſorgung des Marktes geſtiegen. 1927 wurden noch 49 v. H. des Nutzholzbedarfs durch den Import gedeckt. In den Jahren 1932 und 1933 war der Anteil des deutſchen Holzes am Geſamtverbrauch höher als jemals ſeit Beginn des Jahrhunderts (1932: 80 bis 85 v..; 1933: rund 78 v..) Innerhalb der geſamten Nutzholzeinfuhr gewann das Papierholz ſtändig an Bedeutung. Ganz allgemein ſpielt die Papierin duſtrie als Holzverbraucher inſofern eine wichtige Rolle für die Rentabilität der Forſten, als ſie ſchwächeres Nadelholz(Fichte und Tanne) aufnimmt, das ſich anderweitig ſchwer verwenden läßt. Es kommt hinzu, daß der Holzverbrauch der Papierin du⸗ ſtrie in der Konjunktur nicht ſo ſtark ſchwankt, wie der Holzverbrauch der Ban⸗ wirtſchaft. 1931 und 1932 ging die Mehreinſuhr von Papierholz inſolge Lagerabbaus zwar zurück, aber doch bei weitem nicht ſo ſtark wie die übrige Holzeinfuhr. 1933 betrug ſie jedoch ſchon wieder 2,4 Mill. To., das ſind vier Fünftel der geſamten Mehreinfuhr von Bau⸗ und Nutzholz (wertmäßig 46 v..). Für 1934 wird die Papierholzeinfuhr eher etwas niedriger ſein als 1933; denn die vorjährige ſtarke Einfuhr diente zum großen Teil der Wiederauffül⸗ lung der Läger. Wie weit der Import von Papierholz durch den Anfall aus deutſchen Forſten erſetzt werden kann, hängt vor allem von den Preiſen ab. Beſonders die Zell⸗ ſtoffinduſtrie muß, da ſie ſtark auf Export angewieſen iſt, auf niedrige Koſten ſehen. Daneben ſpielt der Standort der Papierinduſtrie eine Rolle. Die Mehreinfuhr von Holz in den letzten Jahren geſtaltete ſich folgendermaßen: Bau⸗ und S 015 Papierholz Zuſammen 1000To. Mill M Sabn 1090 To. Mill. D. 1000To. Mill. M 10004) 4700 218,4 118 2,5 45827 220,9 1902//) 3590 169,3 137 35,1 3727 166,4 1913* 5731 312,1 1218 37,0 6969 350,3 102⁸ 6115 486,0 2241. 80,1 8356 3566,1 1920 3620 330/8 3504 96,8 6124 427,6 19³0 2214 226,9 2078 79,1 4202 306,0 1931 538 63,, 1415 43,2 1048 106,9 1932 470 45, 1161 ½% 1640 670 1035 663 59,2 2410 45,2 3078 97,5 *) Früheres Reichsgebiet. Von den übrigen Poſten der der von Schnitt⸗ und Rundholz in den letzten 3 Jahren verhältnismäßig ſtabil geblieben. Der Import von aus⸗ ländiſchen Spezialhölzern wird eher leicht ſteigen. Die Einfuhr von Nadelſchnittholz(1933: 5,8 Mill. Dz.) dürfte ſich erhöhen. Die Holzein⸗ und Ausfuhr Deutſchlands im Jannar 1934 Die geſamte Holzeinfuhr Deutſchlands belief ſich im Januar 1934 auf 266 294 To. gegenüber 277603 To. im Dezember 1933. Einen Rückgang erfuhr die Einfuhr von Papierholz, die von 150 532 To. im Dezember 1983 auf 136.792 To. im Januar 1934 zurückging. Davon entfielen 82.000 To. auf die Tſchecheſlowakei, 45 752 To. auf Polen und 40 396 To. auf bie Sowjet⸗Union. Gleichfalls zurück⸗ gegangen iſt die Einfuhr von Nadelſchnittholz, und zwor von 59 283 To. im Dezember 1933 auf 45 901 To. im Jannar 1934. Die Einfuhr verteilt ſich in dieſem Sortiment in der Hauptſache auf die Sowjet⸗Union mit 19 195 To., Finnland mit 6572 To. und Oeſterreich mit 6460 To. Die Geſamtausfuhr Deutſchlands betrug im Jr⸗ nuar 1934 32 679 To. gegen 46 142 To. im Dezember 1933. Holzeinfuhr iſt vor allem Neuordnung im Zigareiiengewerbe Am 1. April 1934 iſt im Zigarettengewerbe eine Neuordnung in Kraft getreten, welche den be⸗ teiligten Induſtrie⸗ und Handelskreiſen nach jahrelangen Bemühungen endlich die unbedingt notwendige Ordnung bringen wird. Wenn irgend ein Wirtſchaftszweig unter der Ungunſt der Zeitverhältniſſe und der immer unglaublichere Formen annehmenden wirtſchaftlichen Unmoral der vergan⸗ genen Jahre zu leiden hatte, ſo war es das Zigaretten⸗ gewerbe. Sowohl innerhalb der Induſtrie wie auch inner⸗ halb des Handels hat ſich immer mehr ein Konkur⸗ renzkampf herausgebildet, der durch eingedrungene weſensfremde Elemente hervorgerufen und ge⸗ fördert mit den verwerflichſten Mitteln und eine unmöglich ſcheinenden Preisſchleuderei ausgekämpft wurde, und das geſamte Gewerbe dem unausbleiblichn Ruin in kürzeſter Beit entgegenzuführen drohte. Dieſem Treiben wurde nun durch ſtaatlichen Eingriff endlich Einhalt geboten. Nachdem die Wirtſchaftsverbände von Induſtrie und Handel die notwendigen Vorarbeiten geleiſtet haben, iſt das Konditions⸗Zwangskartell im Zigaret⸗ tengewerbe durch Verfügung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums nunmehr Wirk⸗ lichkeit geworden. Alle Fragen des Preiſes, des Preisſchutzes, des Abſatzgebietes und des Neuaufbaues des Zigarettengewerbes ſind ſcharf umriſſen feſtgelegt. Eine Handelskarte, welche nur an den anerkannten und Spezialhandel zur Ausgabe gelangt, wird künftig als Ausweis dienen für all die Fir⸗ men, welche allein Anrecht auf eine Fabrikbelieferung im Ge⸗ werbe durchgeführt, und gleichzeitig eine Abgrenzung zwt⸗ ſchen dem anerkannten Groß⸗ und dem anerkannten Spezial⸗ handel geſchaffen. Die nach den Kartellbeſtimmungen vorgeſchrie⸗ benen Preiſe müſſen künftig von Induſtrie und Han⸗ del unbedingt eingehalten werden. Auf die für die ein⸗ zelnen Zigaretten⸗Preislagen feſtgeſetzten Grund⸗ preiſe darf bei ſofortiger Barzahlung ein Skonto von 3 v.., und bei Barzahlung innerhalb 14 Tagen ein Skonto von 2 v. H. * 3 gewährt werden. Alle darüber hinausgehenden Zu⸗ geſtändniſſe ſowie Zuwendungen jeglicher Art in bar, Waren oder Geſchenken, dürfen den Abnehmern bei Ver⸗ meidung empfindlicher Vertragsſtrafen weder verſprochen noch mittelbar oder unmittelbar gemacht werden. Damit iſt die unbedingt notwendige Ordnung in der Preisgeſtaltung endgültig vollzogen. Bekanntlich iſt die Tabakſteuer eine der beſten Ein⸗ nahmequellen des Staates. Durch die getroffenen Ord⸗ nungsmaßnahmen wird das ſtaatliche Tabakſteueraufkom⸗ men geſichert und das Reich vor Verluſten bewahrt, wie ſie vor Jahren in Millionenbeträgen an der Tagesordnung waren. Ein neuer Bauſtein iſt wiederum eingefügt in das große Aufbauwerk der Staatsführung für Ordnung und Sauberkeit in der Wirtſchaft. Badens Sparkasseneinlagen im Februar Die badiſchen Spareinlagen haben im Monat Februar 1934 eine Zunahme um 9,059 Mill. von 540,563 auf 558,622 Mill. erfohren. Die Gutſchriften betrugen ins⸗ geſamt 2 388 Mill. /, darunter 7,154 Mill Zinsgutſchrif⸗ ten, die Auszahlungen belieſen ſich auf 12,329 Mill. 4. Bei den Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen iſt eine Steigerung von 66,226 auf 67 961 Mill. eingeireten. e Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz eGmbch. Wie uns mitgeteilt wird, iſt bei der Bank z. Zt. die Auszahlung einer weiteren QOuote von 5 v. H. im Gange. * Dividendenkürzung bei Rollſche Eiſenwerke Gerla⸗ fingen. Der Verwaltungsrat der Geſellſchaft der Ludw. von Rollſchen Eiſenwerke Gerlafingen(Solothurn), be⸗ ſchloß, aus 1,857(1,937) Mill. Fr. Reingewinn 6 v. H. (i. V. 7 v..) Dividende vorzuſchlagen und 300 000(200 000) Fr. dem Wohlfahrtsfonds zu überweiſen. Generalver⸗ ſammbung am 5. Mai in Solothrun. * Salubra⸗Werke Ac, Grenzach.— Neuer Verluſt. Die Salubra⸗Werke AG(Tapetenfabreben), deren Verwil⸗ tung hauptſächlich aus ſchweizeriſchen Perſönlichkeiten be⸗ ſteht, ſchließt, nachdem 1932 eine Sanierung durch Herab⸗ ſetzung des An von 1 auf 0,5 Mill. und Wiedererhöhung auf 1 Mill. vorgenemmen worden war, mit einem neuen Verluſt von 76 000 für das Geſchäftsjahr 1933, wo⸗ durch ſich der Verluſtvortrag auf 181 000 erhöht. * 2 * SS 33 Davon entſielen auf das Saargebiet 245 To. Nadelrundholz, 12043 To. Grubenholz, 29 Do. Telegraphenſtangen, 77 To. Nadelſchnittholz. Die Monatsſtatiſtik weiſt ſolgendes Er⸗ gebnis der geſamten Erzeugniſſe der Forſtwirtſchaft auf: Einfuhr Januar 1934 290 431(305 568), Ausfuhr Iinuar 1834 42 433(59 512) To. 3 Das wertmäßige Ergebnis belief ſich auf 13 955 000/ im Januar gegen 14377 000 im Jannar in der Einfuhr, während ſich das wertmäßige Ergebnis in der Ausſuhr auf 2649 009 gegen 329000„% im Ja⸗ nuax beziffert. Die Sperrholz⸗Ei und Ausfuhr betrug im Januar 1924 46 788 Dz. bzw. Dz.(davon nach dem Saargebiet 37 Dz.). Bewegung der Uniernehmungen Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im März 1934 acht Aktiengeſellll. imit zuſammen 63 Mill. Mk. Nominalkapital gegründ erner wurden 12 Kaital⸗ erhühungen um zuſammen 6,6 Meill.„ vorgenommen und 50 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 3ʃ½ Mill. 4. 30 Aktiengeſellſchaft mit einem Nominolkapital von 5,2 Mill. Mk. wurden aufgelöſt, darunter vier wegen Konkurseröff⸗ nung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat März ausgegebenen Aktien betrug 5,9 Mill. J. Württembergiſche Banmwollſpinnerei und ⸗Weberei, Eßlingen a. N. 10. April.(Eig. Draht.] In der heutigen 76. ord. GB. wurde von einem Altionär mit Befriedigung auf die Wiederaufnahme der Dividenden⸗ ausſchüttung und die außerordentliche Liqnidität der Geſellſchaft hingewieſen, zugleich aber auch bedauert, daß nicht noch eine größere Ausſchüttung vorgenem⸗ men wird, die durch einen niedrigeren Neuvortrag durch⸗ aus möglich wäre. Demgegenüber hob der Vorſitzende die Tatſache hervor, daß unter Nichteinrechnung von 1919 bis 1923 eine Durchſchnittsdividende von 9,6 v. H. ſeit Be⸗ ſtehen des Unternehmens bezahlt wurde. Die diesjährige Dividende von 5 v. H. geſchehe, damit ſich die Geſellſchaft weiter finanziell kräftigen könne, zumal man ſich im letzten Jahre der Reſerven völlig entblößt habe. Die Verſammlung ſtimmte hierauf der Bilanz nebſt den Anträgen des Auſſichtsrates zu. Die Ausſichten für Mitte des Jahres ein guter Auftragseingang zu verzeich⸗ das laufende Jahr ſeien nicht ungünſtig, do bis nen ſei. * Verluſtabſchluß der Aktienbleicherei Prinz Ab, Augs⸗ burg. Das Unternehmen ſchließt bei 1,68(1,50) Mill. Rohgewinn und 33 182(8400)/ anderen Erträgen mit einem Verluſt von 256 867(247 366)/ nach 0,20(0,16) Mill./ Abſchreibungen ab. Der Geſellſchaft wäre es möglich geweſen, den Aktionären ein günſtigeres Ergebnis vorzulegen, wenn nicht der Betrieb durch die im Berichts⸗ jahr durchgeführten Reorganiſation unter erheblichen Schwierigkeiten zu leiden gehabt hätte * Cornelins Heyl AG, Worms. Dr. Cornelius Wilhelm Bruno Freiherr Heyl zu Herrusheim in Worms wurde als Vorſtandsmitglied beſtellt. Dr. Johannes Altenrath und Dr. Karl Knab ſind als Vorſtandsmitglieder ausgeſchieden. Frankiurier Abendbörse: gui behaupiei Zu Beginn der Abendbörſe herrſchte wieder an allen Märkten weiteſtgehende Geſchäftsſtille. Kuliſſe und Kundſchaft übten weiterhin Zurückhaltung. Die Grund⸗ ſtimmung war aber nicht unfreundlich, auf Baſis der er⸗ mäßigten Berliner Schlußkurſe ſchien eher etwas Nach⸗ frage vorhanden, zumindeſt lagen die Kurſe gut be⸗ hauptet. ACch waren um 7 v. H. höher. Farben⸗ induſtrie nannte man mit 136 Geld. Am Renten markt ſetzte ſich zunächſt der Rückgang in Neubeſitz leicht fort, der Kurs gab auf 22,62 v. H. nach, ſpä⸗ ter trat jedoch Nachfrage auf und die Notiz ſtellte ſich auf etwa 22,75 v. H. Altbeſitz taxierte man mit 9596 v. H. und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 94,37 v. H. Im Verlaufe blieb es ſehr ſtill, auch die Kursver⸗ änderungen hielten ſich in engſten Grenzen. Montanwerte lagen überwiegend etwas leichter, auch Reichsbank gaben v. H. nach. Farbeninduſtrie kamen 7 v. H. höher zur Notiz. Von Anleihen ſtiegen Neubeſitz auf 22,70 v. H. Von fremden Werten gaben Aproz. Schweizer Bundesbahn von 1912 um 1½ v. H. auf 1411 nach. U. a. notierten: Neubeſitz 22,62, Altbeſitz 95,62, Commerz⸗ bank 48. Deutſche Bank 61,25, Dresdner 62, Reichsbank 150, Buderus 72, Harpener 92, AEch 28,5, Dt. Erdöl 112,75, J. G. Farben 136,5, Geffürel 96, Schuckert 100. Nach⸗ börſe: Neubeſitzanleihe 22,70, J. G. Farben 136,37.—50, Phönix 49,50 bis 50. * Kapitalerhöhung der Kaumgarnſpinnerei au der Werra Ach Niederſchmalkalden. Die Geſellſchaft die ſeiner⸗ zeit zur Uebernahme der Kammgarnſpinnerei Wernshauſen aus der Konkursmaſſe der Nordwolle gegründet worden war, hat jetzt eine Kapitalerhöhung von 300 000 auf 450 000 Mk. vorgenommen. * Haunſtetter Spinnerei und Weberei, Augsburg. Der Bericht des Vorſtands ſtellt feſt, daß das Jahr 1933 der Bauwollinduſtrie nach längerer Zeit wieder eine kräftige Erholung gebracht hat. Nach 71 000(81 000) Abſchreibun⸗ gen wurde in 1933 ein Reingewinn von 35000& er⸗ zielt, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorfahre auf 10 190/ verringert. SO 12((5) v. H. Dividende bei Mimoſa Dresden. Dresden, 7. April.(Eig. Tel.) Lt. AR⸗Beſchluß wird der GB am 4. Mai die Ausſchüttung einer Dividende von 12 v. H. vorgeſchlagen. J. V. wurde 15 v. H. Dividende ver⸗ teilt, wobei ein außerordentlicher Gewinn aus einem zu Gunſten der Geſellſchaft entſchiedenen Aufwertungsprozeß mit zur Ausſchüttung gelangte. * Badiſcher Sparkaſſeniag 1934. Die o. HV. des Badi⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, dem ſämtliche badi⸗ ſchen öffentlichen Sparkaſſen, badiſchen Städte und Gemein⸗ den ſowie die Kreiſe angeſchloſſen ſind, findet am Frei⸗ tag, den 4. Mai in Lörrach ſtatt. Auf der TO. ſtehen die geſchäftsordnungsgemäß zu behandelnden Ge⸗ genſtände. Weinversieigerung Bad Düricheim J. Bad Dürkheim, 11. April. Im Winzergen.⸗Saale zu Bad Dürtheim, verſteigerte geſtern das Karl. Fitz⸗ Ritterſche Weingut in Bad Dürkheim 5 Stück, 4 Halbſtück 1933er, 1 Stück, 18 Halbſtück, 3 Viertelſtück 1932er Weißweine, 200 Flaſchen 1931er und 500 Flaſchen 1932er Flaſchenweine, aus beſeren und beſten Reblogen der Ge⸗ markungen Dürkheim und Ungſtein. Der große Saal der Winzergenoſſenſchaft war dicht gefüllt. Kopf an Kopf ſaßen die Intereſſenten, ein Beweis ſür den hohen Ruf der verſteigernden Firma. Die ausgebotenen Weine ent⸗ ſprachen durchaus den Erwartungen. Demgemäß entwickelte ſich um die raſſigen Weine ein lebhafter Wett⸗ bewerb, der bei den hochedlen Spitzen geradezu ſtürmiſch wurde. Die erzielten Preiſe ſind befriedigend bis recht gut. Sämtliche Weine fanden reſtlos Abnehmer. Bewertet wurden je 1000 Liter bzw. je Floſche 1933er Weißweine: Dürkheimer Feuerberg 960, 890; Gert 1000; Rittergarten 940, 1070, dto. Rsl. 1310; Haidfeld 1110; Abtsfrohnhof 1490; 1900.— 1932er Weißweine: Dürk⸗ heimer Feuerberg 910, 890; Rittergarten 910; Haidfeld 1050; Abtsfrohnhof 976, 1260, Vigilienberg 980, 1010; Forſt 1100, Ungſteiner Herenberg 1210, 1110, 1100, Dürh. Hochmeß 1150; Hochbenn 1110; Spielberg 1250; Michelsberg Rol. 2220; Rit⸗ tergarten Gewürztram. 1730, 1540; Abtsfrohnhof Gewürztr. 1270; Michelsberg Rsl. Ausl. 3600; Abtsfrohnhof Gewürztr. Ausl. 2210, dto. Beerenausleſe 5020.— Flaſchen wein: 1931ex Dürkh. Spielberg Trockenbeerausleſe.—; 1939er Dürkh. Schenkenböhl 1,30; Spielberg 1,40. * Berichtigung zum Mannheimer Getreidegroßmarkt von 9. 4. Nach Mitteilung des Mannheimer Getreidegroß⸗ marktes iſt bei der amtlichen Notierung der Produkten⸗ börſe am 9. April bei Roggenmehl ſüdd. und pfälz. ein Irrtum unterlauſen. Die Notiz ſtellte ſich auf 24,25—25,25 (nicht 25—25,25) l. * Eoſiufutterweizen— weitere Frachtverbilligung. Auf Grund einer Eingabe der Hauptabt. IV des Reichsnähr⸗ ſtandes iſt der Ausnahmetarif 17 B 6 für eoſinierten Fut⸗ terweizen von allen Bahnhöſen des Deutſchen Reiches bis zum 31. Juli 1934 verlängert worden. Die Ermäßi⸗ gung beträgt für volle Wagenladangen 35 v.., gegenüber dem Normaltariſ. * Badens Nadelholzverkäufe im März 1934. Im März 1934 wurden in Baden 27 629(Februor 13 593) Fm. Tan⸗ nen und Fichten zu durchſchnittlich 58.4(56.3) v.., ſowie 7 863(2 704) Fm. Forlen und Lerchen zu 64.3(70.1) v. H. der ſüdd. Landesgrundpreiſe abgeſetzt. Meckesheimer Schweinemarkt. Auftrieb: 24 Läuſer, 14 Milchſchweine. Preiſe: Läuſer 43—46. Milchſchweine 38 4. Marktverlauf lebhaft. Badiſch⸗pfälziſche Zentralhäuteauktion. Die Süoddeut⸗ ſche Fettſchmelze E. V..⸗Mannheim bringt am 17. April im Coloſſeum in Karlsruhe das Badiſch⸗pfälziſche März⸗ gefälle und zwar 17 136 Stück Großviehhäute 25 447 Stück Kalbfelle und 1257 Hammelfelle zum Ausgebot. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Cents per Buſhel) Weizen Manitoba Nr. 1 78,25; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 98,75, dto. hard 98,75; Mais neu ankommende Ernte 57,50 3 Nr. 2 fob Nen⸗ vork 556; Gerſte Malting 5876; Mehl, Spring wheat clears(per 196 lb.) 605—625; Fracht nach England(in Schilling und Pence ped 480 1b.) 1/0—2; dto. nach Kontinent (in Dollarcents per 100 lb.)—8. Chikago, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(Terminpreiſe in Cents per Buſhel) Weizen(ſtetig) Mai 8676; Juli 8576; Sept. 877; Mais(ſtetig) Mai 49,25; Juli 517— Seyt. 53/6, Hafer(ſtetig) Mai 32/6; Juli 3396; Sept. 9396; Roggen lſtetig) Mai 61,25; Juli 6276; Sept. 64,75. Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 92; öto. hard 80/6; Mois gelber Nr. 2 50,25; dto. weißer 52; Hafer weißer Nr. 2 36,75; Ger ſt e Malting 40—80. Winnipeg, 10 April.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Mai 67,75; Juli 6896; Okt. 70767 Hafer per Mai 3476; Juli 3476, Okt. 35,25; Ro 90 en per Mai 48¼; Juli 49,25; Okt. 516; Gerſt e per ai 39%—6; Juli 40,50; Okt. 42; Leinſaat per Mai 155,5; Juli 155; Okt. 153,75; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 65/, öto. 2 63/, dto. 3 6296. Buenos Aires, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,82; Juni 5,78; Juli 5,83; Mais per Mai 4,74; Juni 4,75; Juli 4,78; Hafer per Mai 3,95; Leinſaot(ſtetig) Mai 12,39; Juni 12,40; Juli 12,59. Roſario, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,63; Juni 5,63; Mais per Mai 4,55; Juni 4,60; Leinſaat per Mai 12,25; Juni „85. * Rotterdam, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (än Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,97; Jult 2,97½; Sept. 3,33; Noy. 3,23.— Mais(in Hfl per Laſt 2000/ Kilo) Mai 5,25, Juli 56; Sept. 54,25; Nov. 57,50. Liverpool, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß lin Schillin und Pence) Weizen(100 lb.) Tendeuz ſeſt, Mai 4,35 (.)/ Juli 4,6½(4,556); Okt. 4,8/(4,76); Dez. 4,976 (4,8/).— Mais(Tendenz ruhig) eif Plate(480 lb.) per Mai 16,6 bez. und verk.; Juli 16,4/ verk.; Okt. 16,4% verk.; Mehl unverändert. Leinöl⸗ und Terpentin⸗Notierungen vom 10. April. Amſterdam lin Hfl. je 100 Kilo) Leinöl loko— (14,25); Mai 10,75—10/%(10,75); Mai⸗Auguſt 14,0(11,0); Sept.⸗Dez. 114—11,50(1106); Rüböl loko—(23,0).— Antwerpen. Terp. franz. 400(400) Frs. 100 Kilo.— London. Leinſ. Pl. 4/ 9/6(unv.); Leinſ. Klk. 4/5 11,25 (11,0); Leinſaatöl loko 19,50(19,0); Baumwoll⸗Oel ägypt. 12(12).— Neuyor k. Terp. 58,50(58,25).— Savan⸗ mo h. Terp. 53,50(59,25). Amerikanische Schweine- und Schmalz- Noiierungen Chikago, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cenis per 100 lb.) Schmalz(Tendenz ſtetig) per Mai alt 557,50, neu 612,50; Juli 617/ G; Sept. 637,50, Bauchſpeck(tr. geſ.) per Mai 740, Juli 890 Schmalz loko 605, leichte Schweine niedr. Preis 200, höchſter Preis 405; ſchwere. Schweine niedr. Preis 370, höchſter Preis 390; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 21.000, im Weſten 75 000 Tiere. Neuyork, 10. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 1b.) Schmalz prima Weſterm lokv 680; dto. middle Weſtern 665—675, Talg unvexändert. Geld- und Devisenmarki Zürich, 10 riI Cchlub arriſich) Konstzntib- 253.— Paris 20.38— Spanien 42.25— bfg 12845 Pukarest 305 uxork* n.21— eg beninn 22.75— Fin af. H—.50 rsge,— Llaen 26.50— Soſis—[lſben.96. L Soraixgeldl“— Paris, 10. m Golnt anlich. Lonoon 78,23 Spenen 207.4 I 848.50 J Wien— Heupork 15.15½ lallen 130.15 Holland 1025.50 Berlin— Delxten 355.— Schweir 490./ H Stoccholm 404.— Wanschau 28 Amsterdam, 10. April Cchlub amtlich). Berlin 58 389— Belgien 94.60— 080 98.35 prag 6¹6 Lobdon 762.75 Sch 47.83½¼ H Roperhagen 34.00— Pxxatisk. 2 Reuyork 147.75 lalien 12.10— Süodchum 31.35— Tägi. beld 1⁴ Paris.71— adrid J20.25— Wien—.— onsEg. 2 London, 10. Afl Geblub amffich) Meupo.16⸗/% f Kcpen 22.39¼ Moses 597½ Schenbei 1/421 K S1% Ae 1 8% Jne,, Pacen, 1,8 Anfken.9/,hui 19.90/ untantün. 688 f im 125 Puris 78.53— Lsbos 110,.— Athen 5,40 Meriko 10,50 Brüssal 22.05 6J Helsingfers 226.75 Nie.— Hicgtericeo 21.— ſtalſen 60.43— 124/e Maschn 27.91 lbn”.— Berlin 13.00—30 25.00 Baevos Alres] 36,37 enos Schweir 15.95— 224 50 Rio de J2..06 auf London] 26,87 Spanin 37.79-Soiſe 420,— Bongong 1/621 Südatria.— Neuyork, 10. April Schlus amtlich) Bebksbrepte Berlin 59 Wen 19.00 f Shockbom J 26.65—(8019.) 6% Loncon-Nab.“.18/ Budzpert 29.85 Prässel 23.45 Gto. Friei/ „ 60-.-.].16% Prög 4,16½ͥ Kadrid 13.70[ Lägl. beld 1 8.60— Pelgrad.26— Kontreal 100.12 Prfiandelsw. en 35.40— ard 18.94 Krg.Fap PesoJ 34.43 191 Laſſen.56½ 0fl0 25.95—fiodelaneiro.78 Utt böchsk. 1¼ Hellegd 67.70 pen.05— pan 30.50 ailber— Hamburger NMeiallnofierungen vom 10. April 1934 Hupſer IBanes- u. Kralts-Ann Urief Geſd Briek] Celd bexahli briek Celd daa Janvar 48,5049 2 49.25—. HiffenrohzuR... 21.— 20,50 keumer 20,249.0.—[„.-keimilber(AR. p. 10). 42.2538,75 Ken. 50.2549,75,—,„.— Feingeid(. f. r.. 2,6252,790 —. 45.—45,—45,— 620.0314.00—.— Ai-Blatn(Abfalle .46.—45.75—.—20.0314.—,— Cirapr.(kid. p. fr.).. 2,80.80 Juni. 46.5046,—320.0814,00—.— Techn reides piefin li. 47.—46.500—.—429.0914.0——J Feetaiiyr,(u. p. r....35].85 Augus! 47,504).—„—820.0324,0—— Sepiemb 48.—47.5047,75320,0314.—.— L000 9— Hriober 48 2548,25—[.- mon ftegulus Güves.(S tu)28.—20,— Farenb 49. 48.7549,.——.——.— Suschaitber(S per 5 10./10./ baunn. I40.25l40.— 49,25l—.———H Polkamen Glher.(n.)— 38.16 * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 11. April.(Mit⸗ eteilt von der Deutſchen Bank und Disernto⸗Geſellſchaft iliale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,25 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,15 je Gr.; Feingold 290 je Kilo, Feinſilber 42,10—43,00 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. *Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort vom 10. April 1934. Die Nachfrage nach Leerraum war heute nicht beſonders rege. Es waren im großen und ganzen nur wenig Reiſen am Markt. Die Frachten wie die Schlepplöhne blieben tal⸗ wie bergwärts unverändert. SSBB——————.——hꝛͤ ę:àʃn———— auptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Berantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport: Willy Müller⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht d den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗ Herausgeber: Drucker und Verleger:. 0 Neue Mannheimer Zeitung, annheim,„—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 49 Durchſchnittsauflage im März 1750 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr„Rückſendung nur bei Rückporto Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 165 Mittwoch, 11. April 1984 Roman von Carola v. Crallsheim ———— eeeeeeeeeeeeeeeeeeee 11 Danke, danke ergebenſt, ſagte Andri vor ſich hin. Tags darauf in aller Frühe ſtand Werner Henning vor Andri. „Liebes, gnädiges Fräulein, ich habe eine große Bitte. Meine Eltern würden ſich freuen, wenn Sie mit mir Weihnachten heimkämen— ich habe Mutter ſchon oft von Ihnen erzählt.“ Er hielt inne, verwundert ſchaute ſie ihn an. „Ich, kann es nicht ertragen, Sie Weihnachten allein zu wiſſen,“ ſtammelte er, durch ihr Schweigen verwirrt. Andri fühlte eine warme Welle auſſteigen. Er hat die Nacht an mich gedacht. Er gibt, was er zu geben hat, empfand ſie. Sie lehnte am Fenſterrahmen, das trübe Mor⸗ genlicht hinter ſich, ſo daß er ihr Geſicht nicht ſehe konnte, nur die ſchlanke, biegſame Geſtalt. Und während er näher zu ihr herankam, wie ge⸗ zogen von ihr, antwortete ſie leichthin: „Tauſend Dank, Werner. Wie iſt das freundlich von Ihnen. Aber ich fahre auf die Feiertage nach München. Seine geſagt. „Ich war ſo lange nicht mehr in München,“ fügte ſie in ihrer offenen, lebhaften Art hinzu, die ihm ſo an ihr gefiel. Er fragte nicht weiter. Die Poſt war ja ſchon ge⸗ kommen. Vielleicht hatte ſie eine Einladung erhal⸗ ten. Er dachte auch nicht weiter. Werner hatte ſie ge⸗ ſagt,— Werner. Er faßte es nicht recht. Er war faſt erſchrocken. Brauen hoben ſich,„Werner“ hatte ſie * Spiel der Welt. So fuhr denn Andri kurz entſchloſſen nach Mün⸗ chen. Im Augenblick, da Henning ſie nach Berlin eingeladen, hatte ſie von München geredet, an das ſie vorher mit keinem Gedanken gedacht hatte. So iſt der Menſch. Er reagiert nach ſeinen eigenen Ge⸗ ſetzen, die ihm ſelbſt oft ſo überraſchend ſind wie das Ich bin ganz toll, öͤachte Andri im Zug. Was will ich nur in München? Unbeachtet ſein. Nun, das Ver⸗ gnügen kann ich mir bereiten. Ob Heinrich es wohl für möglich hielt, mich zum Feſt wiederzuſehen? Unter dem Weihnachtsbaum? Ob Charlott mich wohl 18 Mildtätigkeit oder auf ſein Drängen hin ein⸗ ud? In München fand Andri ein ſtilles Hotel und ſo viel Schnee auf Straßen und Dächern, wie man es ſich zum Chriſtfeſt nur wünſchen kann. Sie bum⸗ melte über den Frauenplatz, durch die Theatiner⸗ ſtraße und ſtieß mitten in der Peruſaſtraße auf Anna Wellen, die Malerin. Anna, die Jugendfreundin der Mutter, eine kleine rundliche Perſon mit einer Unzahl Päckchen machte aus der unerwarteten Begegnung eine ſo temperamentvolle Sache, daß die Vorübergehenden ſich umſahen. „Andri, Kind goldenes, oͤu biſt hier und haſt dich nicht bei mir gemeldet?“ Sie ließ Andͤri nicht zu Wort kommen, häufte die Laſt ihrer Einkäufe auf Andris Hände, klopfte ihr kameradſchaftlich auf die Schulter und befahl bur⸗ ſchikos, heute abend ſei Feſt im Atelier. Da habe Andri zu erſcheinen. Pünktlich und ohne Widerrede. Hatte ſie ſich wirklich auf das Alleinſein gefreut? Und nun freute ſie ſich, wie Jugend es immer tut, auf ein Feſt? Vergaß alle Pläne für den heiligen Abend, die im Ungefähren gelautet hatten: Sich ſchön anzuziehen, weils Weihnachten war, irgendwo ſehr feſch ſoupieren, etwa im Preyſing oder in den Jahreszeiten, ſtill das Glas erheben, und über alle Entfernung auf Heinrich Walram trinken, und weils heilige Nacht mit Gnade und Erfüllung war, an ihn denken, ungehindert, frei, und dann ſpäter, wenn die Glocken klangen, im Lichtermeer der Frauenkirche ſitzen in Orgelbraus und Weihnachts⸗ mettenliedern. Bei Anna Wellen war großer Betrieb. Das weite, hohe Atelier war gedriüngt voll Menſchen, Künſtler zumeiſt, abſonderliche und phantaſtiſche Geſtalten, viele ſichtlich vom Schein der Armut um⸗ woben. Anna Wellen hatte ihnen einen bunten alt⸗ bayeriſchen Weihnachtsbaum geputzt, hatte ihnen Karpfen und brennenden Plumpudding vorgeſetzt und ſo viel Gebäck und Obſt, daß ſchließlich ſelbſt die Hungrigſten nicht mehr zulangen konnten. Sie ſan⸗ gen Weihnachtslieder, manche tanzten ſpäter. An⸗ dere wieder fanden nicht aus dem Kreislauf des Ichs, ihrer Sorgen, ihrer Angelegenheiten. Sie er⸗ zählten Andri von dem entbehrungsreichen Künſt⸗ lerleben, das ſie führten.„Niemand hat mehr Geld für Kunſt, und doch brauchen auch wir Brot,“ ſagten ſie. Und wieder:„Beſonders für die alleinſtehende Frau iſt das Daſein ſo hart in dieſen Zeiten, wie wenige nur ſetzten ſich durch, die Not iſt furchtbar unter ihnen.“ Eine alte, gebeugte Frau mit ſchloh⸗ weißem Haar kam vorbei, ſah auf Andris ringloſe Hände, hielt auch ſie wohl für eine jener bloßgeſtell⸗ ten jungen Künſtlerinnen, von denen die Rede war, und flüſterte ihr zu, als wiſſe ſie von ihr:„Ver⸗ ſäumt iſt viel. Sie müſſen heiraten, Kindchen.“ Alles iſt verſäumt, dachte Andri hellglühend und ermaß bange, wie ſehr ſie Heinrich Walram liebte, wie er ihr unmerklich immer mehr der liebſte Menſch ge⸗ worden, der einzige, nach dem es ſie verlangte wie nach der Heimat. Neben ihm tauchte Werner Hen⸗ ning auf, ach ſo klein, ein helles Pünktchen nur neben dem ſtarken und großen Feuer, das Walram hieß. Und doch ein Lichtpunkt auch er im Nachtdunkel der Zukunft... Das Feſt ging weiter. Einmal zog Anna Wellen Andri ein wenig beiſeite, erzählte ihr von der Mutter, wie ſie den Vater geliebt hatte, wie er ihr geſchenkt worden war ohne Kämpfe und Not. Ich muß wohl Anna Wellen danach gefragt haben, ſann Andri nachher, als ſie wieder im Kreiſe einiger Frauen ſaß, die, ängſtlich verſcheucht, berieten, wie ſie durch den Winter kommen ſollten. Warum wird den einen alles geſchenkt und den anderen nichts, dachte Andri voller Mitleid. Und ohne daß ſie es wollte, mußte ſie an Charlott denken. Aber auch über ſich ſelbſt hatte Andri in dieſen Mün⸗ chener Tagen viel zu grübeln. Sie wanderte durch Nymphenburg, durch Dachau oder Sendling und machte ſich vieles klar, an dem ſie in ihrem eigenen Herzen vorbeigegangen war. Eine andere, erfriſcht und gefeſtigt, kam ſie wieder nach Würzburg zurück. Das alte, nun verfloſſene Jahr hatte ihr Walram geſchenkt, das neue mußt: ohne ihn auskommen, hatte ſie ſich geſagt. Jedes Jahr hatte ein anderes Geſicht, eine andere Gabe, einen anderen Weg. „Tag, Frau Mederlein, da bin ich wieder!“ Hedwig kam aus ihrem Zimmer geſtürzt.„Wun⸗ derſchön war's im Speſſart,“ raunte ſie ihr zu. Auch Henning ſchoß aus ſeiner Stube, ein wenig befan⸗ gen noch vom Mittagsſchlaf und Andris unerwarte⸗ ter Stimme. Auf Andris Schreibtiſch ſtand, ſchon halb verwelkt, ein Strauß Chryſanthemen. Des Forſtrats Weih⸗ nachtsgruß. Ich habe den Guten ganz vergeſſen, dachte ſie und vergaß ihn erneut. Denn vor ihr ſtand Henning und behauptete, nun brächte ſie ihn nicht mehr los, er habe ſich ja ſo auf ſie gefreut! Er ſah ſie jungenhaft übermütig an, lachte, weil ſie ſeine neue braune Strickweſte lobte, und anerbot ſich, ihren Koffer auszupacken. Andri ſchüttelte abwehrend den Kopf.„Sie würden dazu dreimal ſo viel Zeit brauchen wie ich,“ lachte ſie,„aber wenn Sie uns Tee beſorgen möchten..“ Er war ſchon aus dem Zimmer, kam mit Taſſen und einem Bündel zurück, aus dem ſich noch was von Mutters Weihnachtsgebäck ſchälte. „Haben Sie ſich in Berlin gut unterhalten, Hen⸗ ning?“ fragte Andri. „Nein, eigentlich nicht beſonders. Wenn Sie mit dabei geweſen wären, wäre es anders geweſen. Die Eltern laden aber zu den nächſten Ferien ein.“ „Danke,“ entgegnete ſie, wich aber ſeinem Blick 5 in dem ſie plötzlich geleſen, wie es um ihn ſtand. Sie erzählte von München, konventionell erſt. Dann wärmer werdend von dem ſtarlen Eindruck, den die Frauenkirche in ihrer impoſanten Einfach⸗ heit auf ſie gemacht hatte. Dann ſprach ſie von einem Bild von Leibl, das ſie in einer Auslage geſehen hatte, einem Jungmädchenbild, ergreifend ſchlicht mit einem Blick der Augen, der nicht aus ihr herauskam, der mitten im Raum ſtehen blieb. Sie ſchilderte des Mädchens Hand, die am Kleidausſchnitt Jag, dort, wo eine kleine Blume blühte, hielt jäh inne, als habe ſie viel zu viel geſagt. Mußte Henning nicht erraten, was ſie dachte, fühlte er nicht faſt körperlich, daß ſie einen anderen im Herzen trug. 5 Sie ſah ihn an, heimlich, mit geſchloſſenen Lidern. Fortſetzung folgt. Das Geheimnis des Filmſtars! „Bieder einmal fuhr ich in die Bayeriſchen Alpen, die ich liebte, und die mir, der Malerin, ſoviel Mög⸗ lichkeiten zur Betätigung gaben. Eines Tages hatte ich meine Staffelei auf einer Alm aufgeſchlagen und malte, ganz in meine Arbeit vertieft. Da fühlte ich, wie jemand mich über die Schulter hinweg beobachtete.„Würden Sie mir wohl dies ſchöne Bild verkaufen?“, fragte eine angenehme Damenſtimme. Ich drehte mich um, ſah eine ſchöne Frau und, da ich einverſtanden war, einigten wir uns ſchnell über den Preis. Dann, im Laufe der Unterhaltung, fragte ſie mich, ob ich nicht auch einmal ihr Landhaus malen möchte, das im Salzkammergut liege. Sie biete es Mit Freuden ſagte ich zu und fragte nach ihrem Namen, den ich bei der flüchtigen Vorſtellung nur unklar verſtanden hatte. Wie? Der berühmte Film⸗ ſtern? Na, da habe ich ja heute ganz beſonderes Glück gehabt! Sie kam mir ja gleich etwas bekannt vor. Aber ſie ſah im Leben noch ſchöner aus als auf der Leinwand. Unvergeßliche Tage verbrachte ich in dem herrlich gelegenen Landhaus der Diva. Wir verſtanden uns ausgezeichnet, plauderten über alle möglichen Dinge, und ſo kam es, daß ich ſie einmal fragte, wie ſie es fertig brächte, trotz ihrer vieljährigen anſtrengenden Tätigkeit, ſo lange jung und ſchön zu bleiben. Da lächelte meine ſchöne Gaſtgeberin und führte mich an ihren Toilettentiſch.„Sehen Sie, meine Liebe,“ ſagte ſie zu mir,„das iſt das ganze Geheimnis.“ Und ſie Creme.„Wieviel verdanke ich und viele andere die⸗ ſer köſtlichen Creme,“ ſagte die Diva.„Fältchen und Hautunreinheiten kenne ich nicht mehr, ſeit ich ſie und die Jahre gehen ſpurlos an mir vor⸗ über.“ Die ſchöne Diva überreichte mir dann ein Büch⸗ lein mit dem Titel„Das Geheimnis jung zu blei⸗ ben“ und riet mir dringend, es zu leſen. Das tat ich noch am ſelben Tage und nun wurde mir klar, wes⸗ halb Marylan⸗Creme, ein rein deutſches Erzeugnis, den Teint ſo pflegt und verjüngt, daß mehr als 20000 Damen und Herren dem Marylan⸗Vertrieb ſchrift⸗ lich ihre Zufriedenheit ausſprachen. Die Zahl der Briefe iſt notariell beglaubigt. Nun beſchaffte ich mir ſofort die Marylan⸗Creme, nachläſſigtes Geſicht merklich gebeſſert. Jeder kann ſich das koſtenlos zur Ausgabe gelangende Büchlein, das ich von dem Filmſtar erhielt, verſchaffen. 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