Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Montag, 16. April 1954 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.03 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Noe Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Eimelpreis 10 P. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeileg 3, 79mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 503. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge.GerichtsſtandMannheim Abend⸗Ausgabe N Anterredung mit Muſſolini Meldung des DNB. — Paris, 15. April. In einem Interview in der„Neuyork Times“ Rber die Abrüſtungsfrage hatte der italieniſche Miniſterpräſident Muſſolini u. a. erklärt, jeder ſei ſich darüber im klaren, daß die Verſailler Landkarte eines Tages durch einen Krieg oder auf eine andere Weiſe berich⸗ tigt werden müſſe. Warum, ſo lantete die rhetoriſche Frage des italieniſchen Regierungschefs, ſoll die Reviſion nicht lieber„auf eine andere Weiſe“ vorgenommen werden? Dieſe Unterredung Muſſolinis mit der amerika⸗ niſchen Zeitung findet in Frankreich eine ungünſtige Aufnahme, weil ſie eben Stellen über die Beſeiti⸗ gung der Ungerechtigkeiten des Verſailler Vertrags enthält, die den Franzoſen ſtets unangenehm ſind. Der„Petit Pariſien“ meint, daß die Aeuße⸗ rungen über die Vertragsreviſion die gute Wirkung der voraufgegangenen Erklärungen Muſſolinis voll⸗ kommen aufhöben. Das Blatt lehnt eine Vertrags⸗ reviſion als undurchführbar ab; denn ein ſol⸗ cher Verſuch würde das Mißtrauen nur erhöhen. Weshalb kommt Muſſolini, ſo fragt der„Petit Pari⸗ ſien“, immer wieder auf Dinge zurück, die die Be⸗ friedung Europas, für die er zu arbeiten vorgibt, ſchwieriger geſtalten müſſen? Warum wirft er immerzu Probleme auf, von denen er weiß, daß ihre ſofortige Löſung unmöglich iſt und daß ein Konflikt heraufbeſchworen werde, wenn man dieſe Probleme offiziell aufrollt. Der„Figaro“ nennt die Grenzreviſionsideen Muſſolinis außerordentlich gefährlich. Eine Beſſerung der franzöſiſch⸗italieniſchen Bezie⸗ hungen könne nur erwartet werden, wenn man„von den Freunden und Verbündeten Frankreichs“ nicht Opfer verlange, die mit ihren lebenswichtigen Inter⸗ eſſen und ihrer Würde als ſouveräne Staaten un⸗ vereinbar ſeien. „Ordre“ widerſpricht dem Begriffe von den „vernünftigen Garantien“, denen Muſſolini ſeine Zuſtimmung nicht verſagen wolle. Wenn es ſich um die Garantie gegen eine Todesgefahr handele, ſei nichts unvernünftig. ——— Muſſolinis Wirtſchaftspolitik Meldung des DNB. — Rom, 16. Aprib. Der italieniſche Miniſterrat tagte unter dem Vor⸗ ſitz Muſſolinis im Palazzo Viminale und hat eine Reihe entſcheidender Maßnahmen auf wirtſchaftspoli⸗ tiſchem Gebiet beſchloſſen. Die italieniſchen Be⸗ amtengehälter werden von dieſem Monat an, nach der Einkommenshöhe geſtaffelt, herabgeſetzt. Die Gehälter über 500 Lire im Monat werden gekürzt bis zu 1000 Lire um ſechs Prozent, bis zu 1500 Lire um acht Prozent, bis zu 2000 Lire um 10 Prozent, darüber um 12 Prozent. Die Kürzungen werden— wenngleich in geringerem Maße— auch die Familien⸗ zulagen betreffen. In Anlehnung an das deutſche Vorbild haben die Mitglieder des Kabinetts in eine weitergehende Kürzung ihrer Gehälter(bis zu 20 Prozent) eingewilligt. Dieſe einſchneidende Maßnahme wird vom Mini⸗ ſterrat und von der Preſſe, ſoweit ſie wegen der Sonntagsruhe bereits Stellung nehmen konnte, mit der in den letzten Jahren geſtiegenen Kauf⸗ kraft der Lira gerechtſertigt und mit der not⸗ wendigen Sicherung des Haushaltsgleichgewichts begründet. Der Staatshaushalt iſt im Laufe der letzten elf Jahre durch Gehaltserhöhungen der Beamten um 500 Millionen Lire mehr belaſtet worden. Um einerſeits einen Ausgleich für die fühlbare Gehaltsſenkung zu ſchaffen und anderer⸗ ſeits die Preisbildung weiterhin im Sinne des Konſumenten zu beeinfluſſen, iſt im gleichen Miniſterrat die Senkung der Wohnungs⸗ und Laden⸗ mieten mit Wirkung ab 15. April um 12 Prozent beſchloſſen worden. Der Generalſtaatsſekretär der Faſchiſtiſchen Partei hat die ihm nachgeordneten Dienſtſtellen angewieſen, auch von ihrer Seite die Durchführung der beſchloſ⸗ ſenen Maßnahmen zu üherwachen. Mit dieſen Entſcheidungen beweiſt das faſchiſtiſche Italien, daß es an den Grundlagen ſeiner in den letzten Jahren befolgten Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ politik feſtzuhalten gewillt iſt. Das heißt: an der Goldbaſis der Währung, an der Preis⸗ ſenkung und an der Aufrechterhaltung eines geſun⸗ den Staatshaushalts. Handelspolitiſch wichtig iſt ſerner, daß Italien Einfuhrlizenzen füer Brotgetreide, Wolle un d Kaffee ſchafft, die entſprechend der Entwicklung der ita⸗ lieniſchen Handelsbeziehungen zu den Herkunfts⸗ Politiſcher Fragebogen Barthous Botſchafterkonferenz in Paris— Botſchafter Pontet wieder in Berlin Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters WParis, 16. April. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Frangois Poncet, iſt geſtern abend wieder auf ſeinen Poſten abgereiſt. Man kann als ſicher annehmen, daß er von ſeinem achttägigen Pariſer„Urlaub“ keiner⸗ lei formalen Auftrag an die Reichsregierung mitgenommen hat, daß er aber boch recht inter⸗ eſſante Einzelheiten über die Haltung der franzö⸗ ſiſchen Regierung gegenüber Deutſchland zu berichten haben wird. Ob allerdings unter dieſen Umſtänden aus dem nur zwanzig Minuten dauernden Aufent⸗ halt Barthous in Berlin bei ſeiner Staats⸗ reiſe nach Warſchau ſchon mehr als eine gewöhnliche Höflichkeitsbegrüßung erwartet werden darf, muß man billig bezweifeln. An dem guten Willen Deutſch⸗ lands fehlt es ja nicht. Aber die Bekehrung des Quai'Orſay zu einer freundlicheren Politik wird ſich nicht ſo leicht und ſchnell vollziehen. Inzwiſchen hat Barthon zur diplomatiſchen Vorbereitung ſeiner Staatsreiſe eine Art Botſchafter⸗Konferenz in Paris abgehalten. Nicht nur die franzöſiſchen diplomatiſchen Vertreter aus Warſchau und Prag ſind zur Berichterſtattung nach Paris gerufen worden, ſondern auch die Geſand⸗ ten aus Wien und Budpeſt. Die franzöſiſche Politik hat augenſcheinlich ſehr ehrgeizige Abſichten mit die⸗ ſer Staatsreiſe. Wie das„Oeuvre“ berichtet, hat Barthon auch ſchon einen Fragebogen an Warſchau gerichtet, um ſich ſeiner Aufnahme mög⸗ lichſt ſchon im Voraus zu verſichern. Dieſem Frage⸗ bogen habe er zwei bezeichnende Bemerkungen vor⸗ ausgeſtellt. Er habe darauf aufmerkſam gemacht, daß Polen nur mit einem einzigen Staat, nämlich mit Frankreich, einen Pakt zur gegenſeitigen Hilfelei⸗ ſtung abgeſchloſſen hat, mit allen andern Ländern je⸗ doch„uur“ Nichtangriffsverträge. Zweitens: er hat offiziell augetündigt, daß Rußland ich im Intereſſe ſeiner neuge⸗ wonnenen Freundſchaft zu Frankreich bereit erklärt hat, einem Netz von gegenſeitiger Hilfeleiſtung zur Organiſation der Sicherheit in Oſtenropa beizutreten. Damit hat Barthou Polen ſchon genügend darauf vorbereitet, was es an Frankreich zu gewinnen oder eventuell zu verlieren hätte. Dann folgen die eigent⸗ lichen Fragen: Wie ſtellt ſich Polen zu dem ruſſiſchen Vorſchlag? Wie denkt es ſich ſein Verhältnis zu den baltiſchen Staaten im Rahmen einer derartigen oſt⸗ euxopiäſchen Sicherheitsorganiſation? Was denkt es von der Löſung des Donauproblems, was von der Anſchlußgefahr, und wie ſtellt es ſich ſchließlich zur Wiedergufrüſt ung Deutſchlands? Zum Schluß ſpricht Barthou die Hoffnung aus, daß der polniſch⸗tſchechoflowakiſche Konflikt bis zu ſeiner Abreiſe von Paris ſchon läugſt wieder aus der Welt geſchafft ſein möge. Neue Stavijky-Belajtungen der franzöſijchen Jujtiz Meldung des DNB. V. Paris, 14. April. In der parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungskommiſſion über den Staviſky⸗ Skandal iſt geſtern der Generalſtaatsanwalt Preſſart fünf Stunden lang zum zweiten Male vernommen worden. Es hat ſich dͤabei beſtätigt, daß die Rolle dieſes hohen Juſtizbeamten im Staviſky⸗ Skandal ſo nachläſſig geweſen war, daß die Dinge nicht ſchlechter hätten gehen können, wenn überhaupt kein General⸗ ſtaatsanwalt dageweſen wäre. Gleichzeitig haben die Witwe und der Sohn des ermordeten Landgerichtsrats Prince dem Juſtizminiſter eine umfangreiche Denkſchrift überreichte, in der ſie den Beewis zu führen ſuchen, daß Prince in Dijon tatſächlich aus politiſchen Gründen ermordet worden iſt, um ihn an jeder Enthüllung im Staviſky⸗Skandal zu hindern. Die beiden Hinterbliebenen des toten Richters er⸗ klärten dabei, daß Prince in dem Generalſtaats⸗ anwalt Preſſart ſeinen Todfeind geſehen habe. In dͤer Mordaffäre von Dijon haben ſich geſtern eine Reihe neuer Zeugen gemeldet. Zwei von ihnen geben an, daß ſie den Baron de Luſſace am Tage vor dem Mord in der Nähe von Dijon in einem Automobil geſehen haben. Zwei andere be⸗ haupten, die beiden Marſeiller Gangſters Carbone und Spirito ebenfalls am Tage vor dem Mord im Schnellzug Marſeille-—Lyon angetroffen zu haben. Fünf endlich verſichern, daß auch der Pariſer Gang⸗ ſter„Jo, der Schreckliche“ eine ganze Woche in Dijon geweilt habe, augenſcheinlich um den Mord vorzubereiten. Nach all dieſen neuen Zeugenaus⸗ ſagen glaubt der Staatsanwalt von Dijon verſichern zu können, daß die Unterſuchung nun bald eindeutig die Mörder ſeſtſtellen und überführen könne. Im übrigen glaubt die Juſtiz nunmehr feſt⸗ geſtellt zu haben, wer die fehlenden 1200 Akten aus dem neunzehnmal vertagten Schwindel⸗ prozeß des großen Gauners geſtohlen hat. Es ſoll ſich um den mittlerweile verhafteten Rechts⸗ anwalt Gaulier handeln, der auch mehrere hundert Staviſky⸗Schecks in ſeiner Wohnung verſteckt hatte. Bei einer Beſprechung über die Prozeßlage unter dem Vorſitz Staviſkys ſoll ſich nämlich Gaulier ſtark gemacht haben:„Wenn alle Stränge reißen, haben wir ja immer noch das Mittel, die Gerichts⸗ alten zum Verſchwinden zu bringen.“ Bisher konnte Gaulier über dieſen Fall noch nicht vernommen werden, da er im Gefängnislazarett an einer ſchweren Lungenentzündung darniederliegt. Die parlamentariſche Unterſuchungskommiſſion hat bei der Vernehmung des Pariſer Unter⸗ ſuchungsrichters Glard die ſenſationelle Feſtſtel⸗ lung machen müſſen, daß der Senator und mehrmalige Juſtizminiſter René Re⸗ noult bei der Staatsanwaltſchaft von Paris zu⸗ gunſten Staviſkys interveniert hat. So habe René Renoult im Jahre 1926 die Vernich⸗ tung eines Haftbefehls gegen Staviſky gefordert, ob⸗ wohl ſich Staviſky damals auf der Flucht befunden habe. Man exwartet, ͤͤaß ſofort beim Wiederzuſam⸗ mentritt ͤer Kammer die Aufhebung der parlamen⸗ tariſchen Immunität gegen René Renoult gefordert werden wird. l⁴ 0T‚—bc7˖sPP““PP0““PP0P7PT0P07T——PP—7T————7k—07——————— ländern der genannten Produkte, gewährt werden ſollen. Unter den übrigen, weniger bedeutungsvollen. Beſchlüſſen des Miniſterrates verdienen die Er⸗ höhung der Ledigenſteuer, die eine Mehr⸗ einnahme von 55 Millionen Lire pro Jahr ergeben ſoll, die Feſtſetzung des Gerichtsjahres(Beginn 28. Oktober) und die Beſtimmung, daß ſortan auch die höheren Offiziere der Luftwaffe zum Chef des Ge⸗ neralſtabes ernannt werden können, erwähnt zu werden. Fertiger Rüſtungsplan in Rumänien Meldung des DNB. — Bukareſt, 16. April. Wie die„Dimineata“ meldet, wird aus Erſpar⸗ nisgründen ein beſonderes Bewaffnungsmi⸗ niſterium, das von General Angelesen geleitet werden ſollte, nicht geſchaffen werden. Angelesen bleibe vielmehr als Staatsminiſter in der Regierung und werde ſich ausſchließlich mit Bewaffnungsfragen befaſſen. Ihm würden auch alle Rüſtungsinduſtrien und das techniſche Generalinſpektorat des Heeres Unterſtellt werden. General Angelescu ſoll dem 83 Blatt zufolge bereits einen fertigen Rü⸗ ſtungsplan ausgearbeitet haben. Angeles⸗ en befinde ſich gegenwärtig mit General Tanaſesen und Major Jonescu in Paris zur Beſprechung von Rüſtungsfragen mit den zuſtändigen franzöſiſchen Stellen, während ein franzöſiſcher General in Bu⸗ kareſt weile. 8 Am Nachmittag fand im Kriegsminiſterium eine Beſprechung ſtatt, in der beſchloſſen wurde, die für die einzelnen Miniſterien vorgeſehene Kürzung des Haushaltes um 15 v. H. beim Heeresminiſte⸗ rium nicht vorzunehmen, vielmehr ſollen die bei den anderen Miniſterien eingeſparten Gelder dem Rüſtungshaushalt für die Beſchaffung von Waffen und Munition zufließen. Der Reichskanzler wieder in Berlin — Wilhelmshaven, 16. April. Reichskanzler Adolf Hitler iſt an Bord der„Deutſchland“ wieder in Wilhelmshaven eingetroffen. Der Reichskanzler fuhr vom Hafen aus zum Wilhelmshavener Land⸗ flugplatz, von wo er nach Berlin zurückflog. In ſeiner Begleitung befanden ſich u. a. Oberleutnant Brückner und Reichspreſſechef Dr. Dietrich. 145. Jahrgang · Nr. 174 Zum Tode des türkiſchen Botſchafters in Berlin Meldung des DNB. 2 — Berlin, 16. April. Der türkiſche Botſchafter in Berlin, Kemaleddin Sami⸗Paſcha, iſt, wie ſchon kurz gemeldet, am Sonn⸗ tag mittag an den Folgen einer Magenoperation geſtorben. Kemaleddin Sami⸗Paſcha wurde im Jahre 1883 in Sinope als Sohn des Bauingenieurs Abdurrah⸗⸗ man Sami geboren. Er beſuchte die türkiſche Mili⸗ tärakademie. Nach Frontdienſt in den Balkankriegen war er bei Ausbruch des Weltkrieges Major im türkiſchen großen Generalſtab. Er kämpfte an den Dardanellen, in Arabien und im Kaukaſus. Zur Wiederherſtellung von ſchweren Verwundungen und als Prinzenbegleiter beſuchte Kemaleddin Sami⸗ Paſcha Deutſchland wiederholt. Muſtapha Kemal Paſcha, Sami⸗Paſcha in Freundſchaft verbunden war, er⸗ nannte ihn im Auguſt 1924 zum türkiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin, berief ihn aber bereits im März 1925 wieder nach Kleinaſien zur Niederwerfung eines Kurden⸗Aufſtandes. Nach Niederwerfung der un⸗ ruhigen Stämme kehrte Kemaleddin Sami⸗Paſcha nach Berlin zurück, wo er zu den beliebteſten Diplo⸗ maten gehörte. Seine Gemahlin, Prinzeſſin Emineh von Aegypten, iſt mit dem dortigen Königshaus verwandt. mit dem Kemaleddin * Anläßlich des Ablebens des türkiſchen Botſchafters Kemaleddin Sami Paſcha hat der Herr Reichspräſi⸗ dent an den Präſidenten der Türkei, Ghazi Muſtapha Kemal, folgendes Telegramm gerichtet: „Tieferſchüttert durch die ſoeben erhaltene Mit⸗ teilung, daß der Botſchafter General Kemaleddin Sami Paſcha entgegen bisher gehegter Hoffnung einer heimtückiſchen Krankheit erlegen iſt, bitte ich Eure Exzellenz, die Verſicherung meiner aufrichtig⸗ ſten Anteilnahme an dem für Ihr Vaterland uner⸗ ſetzlichen Verluſt entgegenzunehmen. Der Dahin⸗ gegangene, der ſich in ſchwerer Zeit in treuer Waf⸗ fenbrüderſchaft für das Wohl ſeines Vaterlandes und Deutſchlands eingeſetzt hat, hat während ſeiner Tätigkeit als Botſchafter die beſtehenden Freund⸗ ſchaftsbande unſerer beiden Länder nicht nur zu er⸗ halten, ſondern immer feſter zu geſtalten und enger zu knüpfen gewußt. Dem treuen Freunde Deutſchlands werde ich ſtets ein dankbares Ge⸗ denken bewahren. gez. Reichspräſident von Hindenburg.“ Starhemberg wird belohnt — Wien, 16. April. Die Chriſtlich⸗Soziale„Reichs⸗ poſt“ erfährt, daß ſich Bundeskanzler Dollfuß mit Rückſicht auf die zwiſchen Heimwehr und Vaterlän⸗ diſcher Front getroffenen Vereinbarungen mit der Abſicht trage, ſeinen Stellvertreter in der Führung der Vaterländiſchen Front, Starhemberg, in die Regierung zu berufen. Wieder ein Eiſenbahnanſchlag in Oeſterreich? — Wien, 15. April. In der Station Marchtrenk, wenige Kilometer non jener Stelle, wo am Dienstag voriger Woche der Münchener Nachtſchnellzug zum Entgleiſen gebracht wurde, iſt der heutige Morgen⸗DZug nach München entgleiſt. Amtlich wird geleugnet, daß es ſich um einen Bahnfrevel handelt und daß ein neuerlicher Anſchlag —1 Die amtliche Mitteilung über den Unfall autet: Der am Sonntag, den 15. April, um 9,45 Uhr vom Wiener Weſtbahnhof abgefertigte D⸗Zug Nr. 55, der täglich nach Paſſau verkehrt, iſt einige Minuten vor 13,00 Uhr im Bahnhof Marchtrenk mit der Lokomo⸗ tive, mit dem Dienſtwagen und den dieſen folgenden zwei Perſonenwagen im Gleis 4 entgleiſt. Es wurden weder Fahrgäſte noch Perſonal verletzt. Er⸗ hebungen über die Urſaſte der Entgleiſung ſind ein⸗ geleitet. Es ſteht jedoch feſt, daß es ſich im vorliegen⸗ den Fall um keinen Bahnfrevel gehandelt hat. Folgenſchwerer Feuerüberfall auf Polizei in Barcelona — Barcelona, 16. April. Eine Gruppe Anarchiſten machte aus einem Hinterhalt einen Feuerüber⸗ fall auf mehrere Polizeiagenten. Es entwickelte ſich eine allgemeine Schießerei, in deren Verlauf zwei Poliziſten und ein Anarchiſt getötet wurden. Elf unbeteiligte Perſonen wur⸗ den verwundet, davon neun ſchwer. In Sevilla brachten Syndikaliſten eine große Bombe vor dem Haus des Vorſitzenden der Volks⸗ aktion zur Exploſion. Es wurde großer Sachſchaden angerichtet. S * 3 3 * 2. Seite/ Nummer 174 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 16. April 1934 Einiges Handwerk im einigen Volke Der erſte deutſche Handwerkstag in Stuttgart — Stuttgart, 16. April. Unter der Schirmherrſchaft des Reichsſtatthalters ſand am Sonntag im Hof der Rotebühl⸗Kaſerne der erſte deutſche Handwerkstag ſtatt, an dem 100000 Handwerker aus allen Teilen Würt⸗ tembergs und Badens teilnahmen. Hand⸗ werkskammerpräſident Dempel eröffnete die Kundgebung. Reichsſtatthalter Murr ſagte in einer Anſprache, das deutſche Handwerk werde heute wieder einer der wertvollſten Beſtandteile des Volkes, wie es auch eine der erſten und wertvollſten Stützen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung geweſen ſei. Um des Wertes der Perſönlichkeit willen, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung im Handwerksſtand erkenne, werde ſie auch zu dieſem Stand ſtehen. Im Namen des Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks, des Reichspräſidenten Generalfeldmar⸗ ſchalls von Hindenburg, begrüßte darauf der Reichs⸗ handwerksführer Präſident Schmidt die ſüddeut⸗ ſchen Handwerker. Im Mittelpunkt ſeiner Aus⸗ führungen ſtand der Gedanke des deutſchen Sozialis⸗ mus, der auch nach dem Willen des Führers im Bereich des Handwerks ſeine Anwendung finden müſſe. Bei der Verfolgung dieſes Zieles müßte das wirtſchaftliche Denken und Handeln aller ſelbſtän⸗ digen Unternehmer nach neuen wirtſchafts⸗ ethiſchen Grundlagen ausgerichtet werden. Im Hinblick auf den wirtſchaftlichen Erfolg müßten alle monopoliſtiſchen Beſtrebungen zur Beherrſchung und Ausbeutung der Rohſtoffquellen abgeſtellt wer⸗ den. Heute ſtehe das deutſche Handwerk dem Führer zur Seite mit dem feſten Willen, mit ein Vor⸗ kämpfer für den deutſchen Sozialis⸗ mus zu ſein. Im Auftrage des Reichswirtſchaftsminiſters ſprach Miniſterialrat Dr. Wienbeck, der als Ur⸗ ſache dieſer erſten großen deutſchen Handwerkerkund⸗ gebung die Tatſache herausſtellte, daß endlich jenes langerſtrebte Ziel erreicht worden ſei. Ein einiges Handwerk in einem einigen Volke. In einem Schlußwort gab Handwerkskammer⸗ präſident und M. d.., Bätzner, den Wortlaut eines Telegramms an den Führer bekannt, in dem der Reichskanzler des tiefgefühlten Dankes und der unerſchütterlichen Treue des ſüddeutſchen Handwerks verſichert wird. Aebernahme der Rechtsauskunftsſtellen durch die NSDAN-Rechtsabteilung Meldung des DRB. — Hamburg, 16. April. Im ehemaligen Bürgerſchaſtsſaal des Hamburger Rathauſes ſand am Sonntag mittag in Anweſenheit des Reichsjuſtizkommiſſars, Staatsminiſter Dr. Frank, die ſeierlicheuebernahme der Rechts⸗ auskunfts⸗ und Rechtsberatungsſtel⸗ len durch die Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAp ſtatt. Mit der Leitung der Abteilung NeS⸗Rechtsbetreuung der Rechtsabteilung der Reichs⸗ leitung der NSDaAP iſt der Amtsleiter der Rechts⸗ abteilung und Gauführer des Bundes Nationalſozia⸗ liſtiſcher Deutſcher Juriſten, Rechtsanwalt Dr. Raeke⸗Hamburg, beauftragt worden. Die NS⸗ Rechtsbetreuung hat ihren Sitz in Hamburg. Die Uebernahme der Rechtsauskunftsſtellen erſolgte im Rahmen der Mitgliederverſammlung des Verbandes der Rechtsauskunftsſtellen e. V. 5 Darauf ſprach Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, der u. a. ausführte: Der Nationalſozialismus be⸗ anſprucht die Totalität des deutſchen So⸗ ziallebens ebenſo für ſich wie das im weiten Bereich des politiſchen, wirtſchaftlichen und ſonſtigen Lebens der Nation geſchieht. Dabei ſind wir als deutſche Rechtsdiener völlig dem Nationalſozialis⸗ mus verbunden durch die ganz klare, nüchterne und harte Tatſache, daß dDer Nationalſozialismus im Recht vom erſten Tage ſeines Wirkens an die ſicherſte Grund⸗ lage ſeines Aufbaues und Werkes erkannt hat. Für Kameradſchaft, Cauberkeit, Ehre Ein ſehr eindringlicher Appell des Stabschefs Reichsminiſter Röhm Meldung des DNB. — Hamburg, 16. April. Anläßlich ſeines Aufenthalts in Ham burg be⸗ ſuchte der Stabschef der SA Röhm den Regieren⸗ den Bürgermeiſter, den Reichsſtatthalter, die Werft Blohm u. Voß und die neue ſchwimmende Jugend⸗ herberge„Hein Godenwind“. Am Nachmittag fand dann im Stadtpark ein großer Aufmarſch ſämtlicher SA⸗ und SS⸗Formationen des Hamburger Stadt⸗ gebiets ſtatt, wobei der Stabschef folgende Anſprache hielt: SA⸗Männerl Eines tut heute not in einer Zeit, wo ein Volk und ein Staat aus Schwachheit, Not, Schande und Feigheit wieder neu geboren werden ſoll zu Ehre, Freiheit und Brot, eines braucht ein Volk in dieſer Zeit, eine Kraft, die un⸗ veränderlich iſt, die unerſchütterlich iſt, unbeſiegbar und unbezwinglich. Dieſe Kraft, SA⸗Männer, ſollt ihr ſein. Daß ihr die gleichen bleibt, das tut not, euch auch nicht ändert, wenn die Zeiten ruhiger und beſſer werden, wenn der eine oder andere von euch vorwärtskommt und beſſere, höhere Stellungen ein⸗ nimmt“ Not iſt, daß ihr ebenſo Kämpfer bleibt, wie ihr es geweſen ſeid. Aendert euch nicht! bleibt ſo. wie ihr geweſen ſeid, und ſorgt dafür, daß die neuen und jungen Kameraden, die erſt kurze Zeit mit euch marſchieren, auch ſolche treuen und tanferen deutſchen Männer, ſolche tüchtigen und ſelbſtloſen National⸗ ſozialiſten werden, wie ihr es vorgelebt habt. Und wenn heute noch manche außerhalb unſerer Reihen ſtehen und uns vielleicht noch nicht begrei⸗ ſen können, ſo müßt ihr durch ener Vorleben, durch eure Tat, durch euer Vorbild, ihnen Weg⸗ weiſer ſein in dieſes neue Deutſche Reich der Männer. Ihr müßt das Volk überzeugen durch euer Vor⸗ bild, durch die Tat, von dem, was Adolf Hitler will und was das deutſche Volk braucht. Deutſchland wurde nicht und wird nicht gerettet werden durch ſchöne Feiern und durch noch ſo ſchöne Reden. Es iſt nur erkämpft worden durch die Tat von dem pflichttreuen SA⸗Mann, der gar nichts für ſich ge⸗ wollt hat, ſondern nur alles für Deutſchland. Wir übernehmen auch die Verantwortung dem ganzen Volk gegenüber, daß die Volksgemeinſchaft, die ein Adolf Hitler erkämpft hat, eine Gemeinſchaft wird, die wirklich das ganze deutſche Volk erfaßt. Es darf nie mehr Klaſſenunterſchiede geben, es darf nie mehr Unterſchiede des Standes, des Ranges und der Geburt geben. Ein Deutſcher iſt ſoviel wert wie der andere, wenn er nur das Herz am rechten Fleck hat und entſchloſſen iſt, alles dem Volk und Vaterland zu geben. Gerade die ſchlichten, einfachen Männer, die ärmſten anſerer Volksgenoſſen, haben in den zurückliegenden Jahren vorbildlich gekämpft, und wir müſſen ihr Erbe übernehmen und gerade in dieſer Richtung unſerem Volk zeigen, daß hier in unſerem Reich das Herz gilt, daß hier der Kamerad gilt und uns hier ein Schickſal eint in einem Volk und unter einem Führer. Wenn ihr Manneszucht und Diſziplin gehalten habt in all den ſchweren Jahren, ſo danke ich euch da⸗ für und ſpreche euch die Anerkennung aus, und ich weiß auch, daß neben dieſer eiſernen Diſziplin der SA eines uns groß gemacht hat und uns unſere Stel⸗ lung alle Zeit ſichern wird. Das iſt die Kame⸗ radſchaft, die wir in unſeren Reihen vom oberſten Führer bis zum letzten Mann immerdar in unſerer SA gepflegt haben, und ich fordere von allen Füh⸗ rern der SA in allen Gliederungen, daß ſie neben der ſchärfſten Manneszucht immer als Führer auch der beſte Kamerad all ihrer Mitkämpfer ſind. Das hat uns groß gemacht, das hat uns noch niemand nachgemacht, und das wollen wir beſonders im neuen Staat und in der SA hochhalten, an dem wallen wir feſthalten. Und wenn wir von der Kameradſchaft ſprechen, gedenken wir beſonders des Führers, der auch unſer beſter Kamerad iſt und von dem wir wiſſen, daß er in guten wie in ſchlechten Tagen immer treu zu uns ſtehen wird, wie wir zu ihm ſtehen. Wir gedenken in dieſer Stunde dieſes Mannes, der es fertiggebracht hat, ein Volk und einen Staat zu ſchaffen, der im In⸗ nern die Ehre wieder zur Geltung gebracht hat, auf dem gerade auch die Frontſoldaten, die ich heute in euren Reihen begrüßen konnte, ſtolz ſein können. Es iſt wieder ſtolz und ſchön ein Deutſcher zu ſein. Im Innern wollen wir Sauberkeit und Ehre, und im Aeußeren wird ein Volk, das innerlich ehrlich und ſauber iſt, auch Freiheit, Ehre und Gerechtigkeit in der Welt be⸗ kommen. Und ſo ſollt ihr die Garanten ſein dieſes neuen Deutſchlands Adolf Hitlers. Er muß ſich immerdar darauf verlaſſen können: Wenn es not tut, ſtehen die Millionen brauner und ſchwarzer Kämpfer an⸗ getreten da und werden ſeinem Rufe ſolgen und dem Führer zujubeln, ſo wie wir in dieſer Stunde an dieſem Platze ihm zuruſen: Adolf Hitler Sieg Heill Nach der Beſichtigung der Hamburger SA⸗Glie⸗ derungen im Stadtpark durch Stabschef Röhm mar⸗ ſchierten die Kolonnen in die Stadt zurück, wo ein Vorbeimarſch am Stabschef ſtattfand. Gegen 17 Uhr traf die Spise des Zuges auf dem Adolf⸗Hitler⸗ Platz ein. Unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches zogen die braunen und ſchwarzen Formationen im Paradeſchritt an ihrem Stabschef vorüber. Ueber eine Stunde dauerte der Vorbeimarſch. Nach Been⸗ digung des Vorbeimarſches begaben ſich der Stabs⸗ chef und ſeine Begleitung in das Rathaus, wo ein Empfang ſtattfand. Noch mehrere Stunden verweilte der Stabschef unter ſeiner SA, um ſich ſpäter zur Teilnahme an der Jahresverſammlung der Geſell⸗ ſchaft der Freunde des Ibero⸗amerikaniſchen Inſti⸗ tuts zu begeben. In den kommenden Wochen werden ſchon an 2000 Rechtsbetreuungsſtellen im ganzen deutſchen Reichsgebiet eingerichtet. Da ſie ausſchließ⸗ lich mit Rechtsanwälten beſetzt ſind, haben Volk, Partei und Staat die ſichere Gewähr, daß die Auskunft, die den Volksgenoſſen zuteil wird, in vollkommener Uebereinſtimmung mit der Rechtslage und der Rechtsordnung ſteht und dem Voltsgenoſſen eine wertvolle Hilfe ſein wird. Die Spezialrechts⸗ abteilungen werden ſich zweiſellos in Zukunft auf ihre Spezialgebiete beſchränken. Rechtsauskunfts⸗ ſtellen von Vereinen und kleinen Organiſationen werden wir nicht weiter geſtatten, denn ich halte dieſe Art der Heranzüchtung kleiner Rechtsbera⸗ tungszirkel für eine wahrhaſte Gefährdung der Die Schickſale einer Stradivari⸗Sammlung Von Nom, im April. Das Stadtmuſeum der norditalieniſchen Stadt Cremona enthält eine Sammlung alter italieniſcher Geigen, die zumeiſt aus den Werkſtätten der berühm⸗ ten Geigenbauer Stradivari, Amati und Guaneri ſtammen. Dieſe Sammlung hat man⸗ nigfache Schickſale gehabt, bis ſie endlich im Muſeum von Cremona untergebracht werden konnte. Nach dem Tode Stradivaris wollte ſein Univerſalerbe und Großneffe Antonio Stradivari aus dem Nachlaß einen möglichſt großen Gewinn ſchlagen und bot die fertiggeſtellten und nicht vollendeten Geigen ſeines Großonkels dem Grafen Salabne zum Verkauf an. Als der Graf die geforderte Summe nicht zahlen wollte oder konnte, beſtimmte Antonio Stradivari, daß die Sammlung aus dem Gebiet der Stadt Cre⸗ mona entſernt werden müßte. Später gelang es aber dem Grafen doch noch, vom Sohn des Antonio Stradivari zehn Geigen, Modelle und Zeichnungen zu erwerben. Wahrſcheinlich wurde Graf Salabue zu dieſem Kauf durch Gian Battiſta Guadagnini be⸗ ſtimmt, der der letzte Schüler des großen Stradivari war und deſſen ſich der Graf angenommen hatte. Im Jahre 1881 geſtatteten die Nachfahren Sala⸗ butes, in deren Beſitz die koſtbaren Inſtrumente ge⸗ blieben waren, daß die Sammlung auf die Ausſtel⸗ Iung von Muſikinſtrumenten geſchickt wurde, die das Konſervatorium von Mailand in jenem Jahr ver⸗ anſtaltete. Hier ſah Guiſeppe Fiorini die Gei⸗ gen zum erſten Male. Fiorini war ein aus der Ge⸗ gend von Bologna gebürtiger, ſchon in jungen Jah⸗ ren bekannter Geigenbauer. Er wandte ſich an die Beſitzerin der Sammlung, die Marcheſe della Valle del Pomaro, und ſchlug ihr den Kauf einiger Geigen vor. Aber die Marcheſe wollte ſich von dem koſtbaren Etrbe nicht trennen, und Fiorinis ſehnlicher Wunſch ging nicht in Erfüllung. Der italieniſche Geigen⸗ bauer wanderte im Jahre 1889 aus ſeiner Heimat nach München, der damaligen Kunſtzentrale Europas, aus. In der bayriſchen Hauptſtadt gelangte er bald zu Ruhm und Anſehen. Die berühmteſten Konzer⸗ tiſten beſtellten bei ihm ihre Geigen. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern wurde ihm ein treuer Freund. 0 unſerem Vertreter in Rom Bei Kriegsausbruch ging Fiorini wieder nach Italien zurück. Der damalige Botſchafter Frank⸗ reichs Barrere, ein großer Muſikkenner verhandelte zu jener Zeit über den Ankauf der Geigenſammlung Stradivaris. Kaum hörte Fiorini davon, da bot er telegraphiſch den Beſitzern die gleiche Summe wie Barrere, 100000 Goldlire. Er opferte nicht nur ſein eigenes Vermögen, ſondern mußte bei Freunden noch ſehr hohe Schulden machen, um dieſe Summe auf⸗ bringen zu können. Fiorini kauft die Sammlung und bewahrte ſie ſo vor dem Schickſal ſo zahlreicher ita⸗ lieniſcher Kunſtwerke, in ausländiſchen Beſitz überzu⸗ gehen. Für Fiorini begann nach dem Kriege eine Unglückszeit. Er wurde von einer Augenkrankheit Rechtsſicherheit. Der Rechtsberater ſoll mehr ſein als nur Berater und Ratgeber, er ſoll das Volk in der Vertrauensſphäre zum Recht führen, eine große Auſgabe, die es wert iſt, daß wir uns ihr mit⸗ aller Kraft wioͤmen. Zur Bluttat in der Ickſtattſtraße — München, 16. April. Am Freitag hatte, wie gemeldet, der Schloſſer Franz Bernetſeder in der Ickſtattſtraße ſeiner Geliebten, nachdem ſie vor ſeinem Meſſer aus dem Fenſter geſprungen war, im Hofe drei Stiche in den Hals verfetzt. Der Täter konnte nun, nachdem er knapp 24 Stunden flüchtig war, in der Nähe des Münchener Oſtbahn⸗ hofes feſtgenommen werden. beſallen, ſo daß er faſt völlig erblindete; die Inflation der italieniſchen Währung zerrüttete ſeine Vermö⸗ gensverhältniſſe vollkommen. So entſchloß er ſich denn, die Sammlung an die Stadt Cremona zu ver⸗ kaufen, in deren Beſitz ſie jetzt iſt. Fiorini hatte die Inſtrumente, die Modelle und die Schriften und Briefe Stradivaris ſehr eingehend ſtudiert. Auf Grund dieſer Beobachtungen und ſeiner eigenen reichen Erfahrung im Geigenbau kam er zu dem Schluß, daß Stradivaris Geigen ſich niemals ganz glichen, ja daß der große Meiſter die Inſtru⸗ mente nicht nach einem einheitlichen Her⸗ ſtellungsſchema aufertigte. Die Tonſchwin⸗ gungen der Geige richten ſich nach der Beſchaffenheit und vornehmlich nach der Dichte des Holzes, aus dem die einzelnen Teile des Inſtrumentes hergeſtellt ſind. Stradivari hat daher die Anfertigung ſeiner Geigen von Fall zu Fall danach eingerichtet, wie viele Vibra⸗ tionen das Inſtrument hervorbringen ſollte. —————— Maden helfen Wunden heilen Eine Weltkriegserfahrung wiſſenſchaftlich ausgenützt. Der amerikaniſche Chirurg Baer beſand ſich im Weltkrieg an der Weſtfront, wo er bei Wundvereite⸗ rungen mit Höllenſtein arbeitete, als wäre das das einzige Mittel, die. Verwundeten zu retten. In ge⸗ wiſſer Beziehung war das zumindeſt eines der wich⸗ tigſten Mittel, denn wenn man die Verwundeten im Feldlazarett einlieferte, hatten ſich in ihren Wunden meiſtens ſchon Maden angeſammelt. Eines Tages nun wurde dem Arzt ein Schwerverwundeter ge⸗ bracht, der ͤrei Tage in einem Granattrichter gelegen hatte, ohne daß man ihn ſand. Er befand ſich ſelbſt⸗ verſtändlich in einem Zuſtand, in dem der Chirurg ihm nur noch wenige Stunden zu leben gab, aber das Merkwürdige war, daß ſeine ſchwere mit Ma⸗ den beſetzte Wunde ſchon za heilen be⸗ gann. Da ſagte ſich der Arzt, daß er der Wiſſen⸗ ſchaft ein doch ſchon im Abſterben begriffenes Men⸗ ſchenleben zum Opfer bringen müßte, um damit Tan⸗ ſende andere Menſchenleben zu retten. Er ließ den Höllenſtein aus der Hand und behandelte den Pa⸗ tienten nur auf ſeinen Blutverluſt hin. Der Erfolg war durchſchlagend. Der Verwundete brauchte der 4 1 Wiſſenſchaft nicht geopfert zu werden, ſondern war bald wieder wohlauf. Nach dem Kriege unternahm der Chirurg noch einige Verſuche und trat dann mit der kühnen Be⸗ hauptung an die Oeffentlichkeit, daß eitrige Wunden, in denen ſich Maden gewiſſer Fliegenſorten ange⸗ ſammelt haben, ſchneller und ſicherer heilen, als Wunden ohne Maden. Baer zog ſich von ſeiner Pra⸗ xis und aus dem Staatsdienſt zurück, ſing Fliegen, züchtete ihre Maden, die er durch Desinfektion keim⸗ frei machte, und ſetzte deren nun vollſtändig ge⸗ reinigte Nachkommen auf eiternde Wunden. Oft bis zu 1000 Stück auf eine Wunde. Und die Erfolge, die Baer mit ſeinen Verſuchen hatte, beſeitigten bald das begreifliche Mißtrauen der Wiſſenſchaſtler und Aerzte gegen Baers Heilmethoden. Maden ſind bekanntlich raſende Liebhaberinnen des Eiters. Außerdem freſſen ſie das ſchlechte Gewebe einer Wunde weg, das ohne⸗ hin erneuert werden muß. Baer wies nach, daß die Maden in alle Winkel und Ritzen einer Wunde ein⸗ dringen und ſie gründlich vom Eiter und allen Ab⸗ fällen reinigen. Sobald die Wunde gereinigt iſt, wird das Gewebe wieder normal und die Heilung beginnt Von dieſem Zeitpunkt an iſt die heilbringende Auf⸗ gabe der Made erledigt. Die normalen Gewebſäfte ind für ſie Gift, und ſie ſtirbt auf dem Felde ihrer egenbringenden Tätigkeit. Stuttgart. Wiederherſtellung des Kirchenfriedens in Württemberg — Stuttgart, 16. April. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Der Reichsbiſchof Lu dwig Müller iſt heute nachmittag 14 Uhr in Stuttgart eingetroffen, um den Kirchennotſtand in Württemberg zu beheben. Der Synodalausſchuß hatte dieſer Tage dem Landes⸗ biſchof Wurm den geſamten Kirchenetat abgelehnt und ihm dadurch ſein Vertrauen entzogen. Der Reichsbiſchof ermahnte die Beteiligten, alle Streit⸗ und Perſonalfragen zurückzuſtellen, bis der äußere Aufbau einer mächtigen evangeliſchen Reichs⸗ kirche durchgeführt ſei. biſchof zur Nachgiebigkeit in verſchiedenen Forde⸗ rungen der neuen Zeit. Miniſterialdirektor Jäger⸗ Berlin ſprach über den klaren Kurs der Reichs⸗ kirchenführung, worauf der Synodalausſchuß den umſtrittenen Etat genehmigte. Da⸗ mit hat der Reichsbiſchof dͤie Ruhe und Ordnung im württembergiſchen Kirchengebiet wiederhergeſtellt. Der Reichsbiſchof ſtattete anſchließend dem Reichsſtatthalter für Württemberg⸗Hohenzollern und dem wüttembergiſchen Miniſterpräſidenten Beſuche ab und fuhr dann nach Berlin zurück. Bei der Ab⸗ fahrt wurde der Reichsbiſchof von der Bevölkerung lebhaft begrüßt und beglückwünſcht. Dr. Klocke freigeſprochen Prag, 15. April. Die Schlußverhandlung im Schutzgeſetz⸗Prozeß gegen den reichsdeutſchen Staatsangehörigen Dr. Helmut Klocke aus Leipzig, der wegen verſchiede⸗ ner Anſchläge gegen die tſchechoſlowakiſche Staats⸗ idee und Militärſpionage angeklagt war, wurde vor dem Kriegsgericht Mähriſch⸗Oſtrau wie⸗ derum geheim durchgeführt. Nach den Vorträgen der militäriſchen Sachverſtändigen, der Rede des Staatsanwalts und dem Schlußvortrag der drei Verteidiger Dr. Neuwirth und Dr. Schindler aus Znaim und Dr. Proche aus der Kanzlei Dr. Stark in Prag verkündete der Vorſitzende, Obergerichtsrat Dr. Hahn nach kurzer Beratung des Gerichtshofs den Freiſpruch. Der Staatsanwalt legte oͤagegen die Nichtigkeitsbeſchwerde ein. In der Urteilsbegründung wurde ange⸗ führt, daß Dr. Klocke keine Schadenerſatzanſprüche ſtellen könne, da der begründete Verdacht beſtanden habe, daß er ſich gegen das Schutzgeſetz vergangen habe. Dr. Klocke bleibt daher bis zur Entſcheidung des Oberſten Gerichts über die Nichtigkeitsbeſchwerde des Staatsanwalts in Haft. Man darf wohl der Hoffnung Ausdruck geben, daß die fortdauernde Unterſuchungshaſt, in der ſich Dr. Klocke ſchon ſeit dem 4. Oktober v. J. befindet, mit dem Freiſpruch ſo raſch als möglich beendet wird. Vier Opfer der Berge — Bergen(Norwegen), 16. April. Fünf junge Leute gerieten bei einem Skiausflug in dichten Nebel und ſtürzten 300 Meter tief ab, vier von ihnen fanden den Tod, der fünfte konnte ſchwer verletzt gerettet werden. Schneefälle in Rußlaud — Reyal, 16. April. Wie aus Moskau gemel⸗ det wird, hat es am Sonntag in Zentralrußland —9 2 Beſonders ſtark waren die Schneefälle in Orel. Fiſchdampfer gekentert— Zehn Mann ertrunken — Liſſabon, 16. April. Außerhalb des Hafens von Leixoes bei Oporto wurde ein Fiſchdampfer von einer rieſigen Welle zum Kentern gebracht. Nur zwei Mann der Beſatzung konnten ſich retten, die anderen zehn ertranken. Schweres Kraftwagenunglück im Staate Ohio — Elyria(Ohio), 16. April. Beim Zuſammenſtoß eines Autobuſſes mit einem Laſtkraftwagen wurden ſechs Perſonen getötet und 12 ſchwer verletzt. Dipl.⸗Ing. Albert Speer iſt wiederum mit der künſtleriſchen Geſtaltung des 1. Mat beauftragt worden. Architekt Speer hat bereits den 1. Mai 109g3, den Reichsparteitag in Nürnberg und das Erntedankfeſt am Bückeberg organiſiert. Neue Bücher * 23 Führer als Redner“ Von Karl Kindt.(Kart. .— Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtolt.) * S5 Volksgeſetz Gotiesgeſe 2“ Bon Prof. D. Fried⸗ rich G0 garten.(Kart..— Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.) *„Umriß der neuen Volksordnung“. Von Georg Weippert.(Kart..90 Mk. Hamburg, Hanſeatiſche Ver⸗ lagsanſtalt.) Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit. Mit Anmerkungen und Sachregiſter. Von Amtsgerichtsrat Dr. P. Schaefer.(Verlag W. Stollſuß, Bonn). Bollserziehung im Dritten Reich, Von Hons Surén, Gauarbeitsſührer und Inſpekteur für Leibeserziehung im Deutſchen 8(Franckh'ſche Verlagshandlung. 1. Er ermahnte den Landes⸗ 9 * * 5 83 Montag, 16. April 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Z. Seite /Nummer 174 Die Stadiseiſe Mannheim, den 16. April. Mülterkurſe In der Mütterſchule der NS⸗Franenſchaft im Fröbelſeminar am Lindenhofplatz beginnt am Dienstag, 20. April, ein Abendkurſus, der beſon⸗ ders berufstätigen jungen Mädchen, Frauen und Müttern die Möglichkeit geben ſoll, ſich für ihre Auf⸗ gaben als Frau und Mutter vorzubereiten und die wichtigſten Fragen über die Geſundheitspflege des Säuglings und Kleinkindes zu hören. Der Kurſus umfaßt 12 Doppelſtunden und findet jeweils Dienstags und Freitags abends von 8 bis.30 Uhr ſtatt. Anmeldungen erbitten wir an die Mütterſchule der NS⸗Frauenſchaft, am Lindenhof⸗ platz(Sprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, Anruf Rathaus, Klinke 40) und an die Geſchäftsſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt, I. 4, 15, des Caritasverbandes, B 5, 19 und der inneren Miſſion, O 6, 10. Kreisgeſchäftsſtelle der NS⸗Volkswohlfahrt. — 2 —4— Frühlingsfeſt auf dem Lindenhof Die Lindenhöfler begnügten ſich am Sonntag nicht nur damit, einen Sommertagszug zu veranſtalten, ſondern ſie ſorgten auch dafür, daß den ganzen Tag über der Betrieb nicht abriß. Nachdem unter großem Hallo und unter noch größerem Gedränge zum Ab⸗ ſchluß des Zuges als Dank für treues Ausharren die Sommertagsmännchen zur Verteilung ge⸗ langt waren, begann im Garten des„Rheinparks“ ein Konzert, das durch die Kapelle Schönig be⸗ ſtritten wurde und eine große Anziehungskraft aus⸗ übte. Nach Einbruch der Dunkelheit flammte auf der Terraſſe eine Kette bunter Lampions auf. Nach acht Uhr begann im Saale des„Rheinparkes“ die als Ausklang des Sommertagszuges vorbereitete Früh⸗ lingsfeier. Vereinsführer Merk von der Gro⸗ ßen Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof begrüßte kurz die Gäſte. Herr Holz hielt es für ſeine Pflicht, allen Mitwirkenden für die Unterſtützung zu danken. Be⸗ ſonderen Dank zollte er dem NSDAP⸗Ortsgruppen⸗ leiter Hein z für die Zurverfügungſtellung der PO⸗ Kapelle und des BdM. Gerade der Bund deutſcher Mädels vom Lindenhof hatte ſich durch die Beauf⸗ ſichtigung der Kinder, durch die Aufführung von Tän⸗ zen und durch die Geſtellung eines Wagens ſehr ver⸗ dient gemacht. Weiter wurde gedankt den verſchie⸗ denen Muſikkapellen, der Polizei, den Sanitätsmann⸗ ſchaften vom Roten Kreuz und der Feuerwehr, wäh⸗ rend man dem Kranken⸗ und Sterbekaſſen⸗Unter⸗ ſtützungsverein Lindenhof zu ſeinem 35jährigen Ju⸗ biläum, dem Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein „Einigkeit“ Lindenhof zu ſeinem 25jährigen Jubi⸗ läum und dem Schützenklub 1924 Lindenhof zu ſei⸗ nem zehnjährigen Jubiläum herzliche Glückwünſche itbermittelte. Unter Leitung und unter der Anſage des Humo⸗ riſten Emil Vogt wurde dann eine Vortragsfolge abgewickelt, die dem Charakter des Frühlingsfeſtes angepaßt war. Der„Männergeſangverein Linden⸗ hof“ ſang unter der Stabführung ſeines Leiters Fal⸗ ver verſchiedene Frühlingsweiſen und Volkslieder, für deren ausgezeichnete Wiedergabe reicher Beifall geſpendet wurde. Otti Waydelich und Anni Pietſch tanzten ganz reizend zwei Walzer. Nicht weniger gut gefielen die Tänze der jüngſten Tänze⸗ rinnen Gertrude Friedrich und Ceaun: Dürr. Mit dem ſtärkſten Beifall bedacht wurde aber der Solo⸗Spitzentanz„Leuchtkäferchen“ von Otti Way⸗ delich. Humoriſt Julius Setzer hatte aus ſeinem Anekdotenſchatz allerlei luſtige Dinge zuſammenge⸗ tragen und ſorgte ſo dafür, daß die Lachmuskeln der Zuhörer nicht untätig blieben. Noch gröberes Geſchütz fuhr mit Emil Vogt auf, der mit ſeinen Vorträgen ſehr zur Hebung der Stimmung beitrug. Die Tänze und die Vorträge wurden am Klavier durch Fräulein Leux begleitet, während die Kapelle Schönig mit paſſend gewählten Muſikſtücken die Vortragsfolge er⸗ gänzte. Zum Abſchluß des Frühlingsfeſtes wurde dann unter den Klängen der Kapelle Schönig fleißig das Tanzbein geſchwungen. 155 Schlager ſtatt Somimertagslieder? Alle möglichen Stellen geben ſich die größte Mühe, die Sommertagszüge und damit einen alten Volks⸗ brauch wieder aufleben zu laſſen. Es iſt begreiflich, daß gerade die Pflege des alten Volkstums überall weitgehende Unterſtützung findet. Daher darf man auch mit Genugtuung feſtſtellen, daß der geſtrige Sommertagszug auf dem Lindenhof ein voller Erfolg geweſen iſt, der kaum noch übertroffen werden kann. Was früher ſchon bemängelt wurde und was erſt vor wenigen Wochen anläßlich des Sommertagszuges in der Innenſtadt gerügt worden war, muß auch von dem Lindenhofer Sommertags⸗ zug geſagt werden: Es iſt viel zu wenig ge⸗ ſungen worden. Wenn bei dem verregneten Zug in der Stadt die Kinder nicht ſangen, dann konnte reicht eine Schachtel Naisertraum in Meriſgo oIE WEUTGEScHcHTUIcHE TRAGODIE MAXIMILIANS l. vox HORST W. KARSTEN Jetzt beweiſt Maximilian Energie. Am 3. Okto⸗ ber 1865 erläßt er ein Dekret, das, von Bazaine an⸗ geregt, darauf hinausläuft, jeden, der ſich mit den Waffen in der Hand dem Kaiſertum entgegenſtellt, den Standgerichten, alſo dem Tod auszuliefern! Da⸗ mit iſt ein Krieg auf Leben und Tod erklärt! Kai⸗ ſerliche und Franzoſen machen keine Gefangenen mehr, erſchießen jeden, der in ihre Hände fällt. Die Leichen republikaniſcher, ehrenwerter Ofſiziere tür⸗ men ſich zu Bergen— das löſt unſagbare Wut im ganzen Lande aus, führt dem Präſidenten Juarez in Scharen neue Anhänger zu, feſtigt ſeine Stellung und iſt die Urſache dazu, daß in naher Zukunft Juarez dem Kaiſer Gleiches mit Gleichem vergilt Napoleon? Er erfährt langſam die Wahrheit über den Stand der Dinge und vor allem über die troſtloſe militä⸗ riſche Lage in Mexiko. Drum ſchreibt er kurzerhand gegen Ende des Jahres 1865 an ſeinen Marſchall Bazaine: „Kaiſer Maximilian muß verſtehen, daß wir nicht ewig in Mexiko bleiben können!“ ... und dieſe Zeilen ſind das erſte Signal des kommenden Zuſammenbruchs und eines kataſtropha⸗ len Endes des glühend geträumten mexikaniſchen Kaiſertraumes Eine iapiere Frau— ein Abschied ſür immerr 186b. Oeſterreich von den Preußen ſchwer geſchlagen. In Preußen fürchtet Napoleon ſeinen gefährlichſten Rivalen. Frankreich hat keine Zeit mehr für mexika⸗ niſche Sorgen. Das wirkt ſich in Mexiko kata⸗ ſtrophal aus. Bazaine betreibt den Feldzug nur noch lau, läßt Stadt auf Stadt und Hafen auf Hafen in die Hände der Juariſten fallen. Kein Wunder daß zugleich auch der Reſpekt vor dem Kaiſer Maximi⸗ lian, dem Bruder des ſchwer geſchlagenen öſterreichi⸗ ſchen Kaiſers, allenthalben im Lande ſinkt. Dazu treibt der Verrat in den Reihen der„Kaiſerlichen“ ſein Unweſen. Die Lage iſt unhaltbar geworden. Maximilian verlangt, daß ſämtliche Mächte Europas ihm ſein Kaiſertum garantieren und ihm Unter⸗ ſtützung ſenden. Der Erfolg iſt eiſiges Schweigen und immer weiteres Zurückweichen Napoleons, der den Erzherzog in dieſes furchtbare Abenteuer hinein⸗ gehetzt hat. Da ſinkt dem Verlaſſenen der Mut. Er ſpielt mit dem Gedanken an Abdankung, ſtößt damit aber bei ſeiner Gemahlin, der Kaiſerin Charlotte, auf grani⸗ tene Ablehnung, auf eiſerne Aufrüttelung, auf den ſchimpflichen Vorwurf der Feigheit— und auf ein neues Projekt dieſer ebenſo ehrgeizigen wie tapfe⸗ ren und getreuen Frau: „„Ich werde nach Europa fahren! Ich werde Dir Bundesgenoſſen werben! Ich werde dafür ſorgen, daß Napoleon und der Heilige Vater ihre Pflicht tun und ſchier beſchworene Verpflichtungen ein⸗ halten!“ Und der Kaiſer? Er fügt ſich dem ſtarken Willen der Frau! „Die Reiſe Charlottens“, ſchreibt er ſeinem Bru⸗ der Erzherzog Karl Ludwig,„iſt das ſchwerſte Opfer, welches ich noch meinem neuen Vaterland gebracht habe.“ In der Dämmerfrühe des 9. Juli 1866 verläßt die Kaiſerin die Hauptſtadt, eine Strecke weit geleitet von dem Kaiſer. Dann erfolgt, in Sturm und Re⸗ gen, der Abſchied. Sie haben ſich nicht wiedergeſehen. Leidend von Vichy zurückgekehrt, Napoleon wird woribrüchig Die tapſere Kaiſerin iſt ernſt und in ſich gekehrt auf der langen Fahrt über den Ozean. Zu Anfang des Monats Auguſt landet ſie im franzöſiſchen Hafen St. Nazaire. Sie telegraphiert ſofort an Napo⸗ leon III.: „Ich bin heute in St. Nazaire angekommen mit dem Auftrag des Kaiſers, Euer Majeſtät über ver⸗ ſchiedene, Mexiko betreffende Angelegenheiten zu ſprechen. Ich bitte Sie, Ihre Majeſtät meiner Freundſchaft zu verſichern und an das Vergnügen zu glauben, das mir das Wiederſehen mit Euren Maje⸗ ſtäten bereiten wird. Charlotte.“ Nun: dies Wiederſehen ſcheint Napoleon weniger „Vergnügen“ zu machen. Seine Europa⸗Politik iſt verfahren, in Preußen erhebt ſich ein grimmiger Widerſacher, das mexikaniſche„Geſchäft“ iſt für ihn bereits„liquidiert“— und nun ſoll er ſich dem Jam⸗ mern und den Anklagen einer verrannten Frau aus⸗ ſetzen?!— Umgehend erfolgt eine Antwortdepeſche: „Ich erhalte eben die Depeſche Eurer Majeſtät. gezwungen, das Bett zu hüten, bin ich außerſtande, Ihnen entgegen⸗ zufahren. Wenn, wie ich vermute, Euer Majeſtät zuerſt nach Belgien gehen, werden Sie mir Zeit zu meiner Wiederherſtellung geben. Napoleon.“ Mit anderen Worten: Napoleon iſt einfach für die läſtige Bittſtellerin„nicht zu Hauſe“ Aber er hat nicht mit der Hartnäckigkeit und der Herzensangſt Charlottens gerechnet, die das Letzte verſuchen will und muß, nicht nur den Kaiſertraum, ſondern vor allem den Kaiſer ſelbſt zu retten. Alſo fährt ſie, trotz des deutlichen Telegrammwinks, ent⸗ ſchloſſen dennoch nach Paris. Hier greift ſofort die Kaiſerin Eugenie ein, ſtellt ſich ſozuſagen als Schutzſchild vor Napoleon, ſucht Charlotte kurzerhand in ihrem Hotel auf Zunächſt ſinkt man ſich in die Arme. Dann ſpricht man von den mexikaniſchen Angelegenheiten—: „Frankreich kann das mexikaniſche Kaiſerreich nicht verlaſſen, ohne ſeine Fahnen für ewige Zeiten zu beflecken!“ Das iſt die Hauptdrohung, die Charlotte vor die Kaiſerin Eugenie hinſtellt. Die beißt ſich heftig auf die Lippen— und biegt, immer wieder während des ſtundenlangen Ge⸗ ſprächs, ab. „Erzählen Sie mir doch von Ihrer Hofhaltung dort drüben, meine Liebel“ „Wird nun Kaiſer Napoleon ſeine Verſprechun⸗ gen halten?“ „Wieviel Hofdamen ſtehen Ihnen zur Ver⸗ fügung?“ „Wen nicht neue Truppen kommen, nicht endlich die neue Rate der verſprochenen Anleihe kommt, dann—“ „Ganz reizend, wie man hört, ſoll ja auch die Kai⸗ ſerliche Villa in Cuernavaca ſein—“ So geht es ſtundenlang hin und her. Bis Char⸗ lotte nicht mehr an ſich hält: „Wann alſo werde ich den Kaiſer ſehen können?“ Bedauernd wiegt Eugenie den Kopf. „Er iſt krank— o, es geht ihm immer noch recht, recht ſchlecht—“ Da erhebt ſich Charlotte formlos. Mit brennen⸗ den Augen ſteht ſie vor der Kaiſerin Frankreichs, ballt die kleinen Hände und kündigt an: „Dennoch: ſchon morgen will und werde ich ihn ſehen!— und wenn ich dazu einen Einbruch begehen müßte!“ Neigt ſich...—: Eugenie iſt entlaſſen Mag ſie ihren Gatten berichten.. 41 „Ich kann nichis mehr ſun Eugenie berichtet. Und man fügt ſich der Drohung der entſchloſſenen„Mexikanerin“: bereits am nächſten Tage wird Charlotte ſeierlich zur Audienz bei Na⸗ poleon eingeholt. Die Tuilerien. Kaiſerliche Garden empfangen ſie als Ehrenkompagnie. Der ganze Hofſtaat iſt am Fuße der zu den Privatgemächern führenden Treppe verſammelt.... ah, noch, noch, noch iſt man Kaiſerin! Dann ſteht Charlotte vor Napoleon, der ſie im Beiſein von Eugenie empfängt. Der Kaiſer iſt gelblich bleich, ſehr nervös, ſehr verlegen. Er hört mit ſtändig abirrenden Augen Charlottens Berichten von der unhaltbaren Lage in Mexiko zu. Er ſchüttelt leidvoll den Kopf. Er iſt tieftraurig, nun ja, aber: wieder neue Hilfstruppen? Neue Anleihen? Gelder für rückſtändigen Sold und dergleichen?— Er hebt die Arme, er läßt ſie ſchier gebrochen ſinken— Tränen rinnen auf einmal über ſein gelbes Geſicht: „Das alles— hängt nicht von meinem Willen ab .. ich kann nichts mehr tun!“ Das iſt die Entſcheidung, die Charlotte trifft wie ein Keulenſchlag. Und zu dieſer unpaſſendſten Zeit tritt plötzlich ein Diener ein und bietet ihr— der großen Hitze wegen— ein Glas Orangeade. „Was iſt das?“ In allen Hoffnungen geknickt, aus allen Himmeln geriſſen, ſtarrt Charlotte das Getränk an. Dann ſaßt ſie ſich, greift entſchloſſen nach dem Glas und ſtürzt die Flüſſigkeit herunter. Gleichzeitig iſt die Audienz beendet. Gebrochen, verzweifelt kommt Charlotte in ihr Hotel. Und hier zum erſtenmal äußert ſie einer Vertrauten gegen⸗ über den grauſigen Verdacht, den ſie bis an ihr Le⸗ bensende monomaniſch wiederholt: „Alles verloren.... Nun bin ich nichts mehr als eine unbequeme Mahnerin. Und dieſe Mahnerin hat man mit einem Glas Orangeade kurzerhand vergiften wollen...“ Zum heiligen Vaier! Es kommt noch eine einzige Unterredung mit Napoleon zuſtande. Unmißverſtändlich und endgültig erklärt er: „Mag kommen, was will: ich waſche meine Hände in Unſchuld—: ich kann und werde nichts mehr tun für Mexiko!“ Das Ende Charlotte weiß es. Von furchtbaren Gemüts⸗ depreſſionen wird ſie hin⸗ und hergeriſſen. Zugleich empfängt ſie Hiobspoſt auf Hiobſtpoſt aus Mexiko, von Maximilian, wo ein bewaffneter Platz nach dem anderen verloren geht... man an Bazaine und den Franzoſen kaum noch Rückhalt hat. Ihrer Umgebung fällt ihr ſeltſam fahriges Weſen auf. Tag und Racht irrt ſie ſchlaflos umher, ein wirrer Ausdruck iſt in ihre leuchtenden Augen gekommen. Die immer Tap⸗ fere iſt krankhaft, ſchreckhaft und furchtſam geworden. Was raunt ſie immer wieder?—: „Mörder„ man will mich vergiften der. 4 e —Fiouortſetzung folgt. ————————————————————————————————————————————————————— man das einigermaßen verſtehen. Wenn aber die Kinder auf dem Lindenhof bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein und einem Wetter, wie man es ſich gar nicht ſchöner hätte wünſchen können, ſtumm blieben, dann iſt das geradezu unverſtändlich. Man hatte alles mögliche getan, um die Kinder zum Singen zu bewe⸗ gen. Neun Muſükabteilungen waren in regelmäßigen Zwiſchenräumen in dem Zug verteilt und ſchließlich gingen die Betreuerinnen der Kinder und die Ordner mit allerbeſtem Beiſpiel voran. Der Erfolg war aber mehr als betrüblich. Ein Herr aus den beſſeren Ständen erklärte an⸗ geſichts der nichtſingenden Kinder, daß es ſinnlos wäre, von der heutigen Jugend die abgedroschenen Sommertagslieder zu verlangen. Die„Baurekerwe“, wie„Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh“ und„Der Mai iſt ge⸗ kommen“ würde in die heutige Zeit nicht mehr paſ⸗ ſen. Man ſolle ein paar kräftige Schlager ſpielen, dann würde die Jugend ſchon ſingen. Nein, mein Herr, ſo geht es nicht. Ihre Anſicht iſt vollkommen falſch. Wir ſind zwar auch der Anſicht, daß die Kin⸗ der eher geſungen hätten, wenn die Muſik die„Lore“ oder ſonſt einen Schlager geſpielt haben würde. Es war aber der Muſik unterſagt, etwas anderes als die Sommertagslieder anzuſtimmen, denn wenn man einen alten Brauch aufleben läßt, dann darf man nicht mit Schlagern kommen! Es ic von wenig Verſtändnis, wenn man über die alten Volkslieder von einer„Baurekerwe“ ſpricht. Jedenfalls müſſen andere Wege eingeſchlagen werden, um die Kinder im nächſten Jahre eher zum Singen zu bringen. Da man jetzt die Verhältniſſe kennt und genügend Zeit zur Vorbereitung hat, kann man ſehr leicht die Ju⸗ gendverbände in den Dienſt der Sache ſtellen. Das Kussclc AaferHakao „ nur echt in blauen Schachteln zu 90 pPf9. niemals loſe! wird um ſo beſſer gehen, da alles in einer Hand iſt und die Jugend ſaſt ausnahmslos von einer Stelle aus betreut wird. Mit der Jugend müſſen die Lieder eingeübt werden. Es müßte doch ſeltam zugehen, wenn im nächſten Jahre die Sache nicht beſſer klap⸗ pen würde... auch ohne Schlager! Polizeibericht vom 16. April Selbſttötung. Ein 46 Jahre alter, verheirateter Kaufmann hat ſich am Samstag in der Neckar⸗ ſtadt in ſeiner Wohnung mit Gas vergiftet. Lebens⸗ überdruß dürfte der Beweggrund zur Tat ſein. Verkehrsunfall. Ein Radfahrer, deſſen Vor⸗ derradſchlauch platzte, ſtürzte am Samstag vormittag auf der Straße P und Q 1 und war kurze Zeit be⸗ wußtlos. Der Verunglückte wurde zu einem in der Nähe wohnenden Arzt gebracht, der eine leichte Gehirnerſchütterung feſtſtellte. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den beiden letzten Tagen 13 Perſonen angezeigt. z Seinen 75. Geburtstag begeht morgen in vol⸗ ler Rüſtigkeit Verwaltungsdirektor a. D. Eduard Schilling. Der Jubilar, ein geborener Schwarz⸗ wälder, war von 1889 bis 1924 unter vier Ober⸗ bürgermeiſtern bei der Stadtverwaltung Mannheim tätig. Durch eifriges Streben und reiche Kenntniſſe erklomm er im Laufe der Jahrzehnte die Stufen⸗ leiter vom einfachen Gemeindebeamten bis zum Verwaltungsdirektor. Als er vor zehn Jahren in den wohlverdienten Ruheſtand trat, konnte er es in dem Bewußtfein tun, zu den verdienteſten Beamten der Stadtverwaltung zu gehören. Wir wünſchen er ſchmeckt gut und feſtigt Ihre Geſundheit! Herrn Schilling, dem zuletzt die Leitung der Ver⸗ waltungsgeſchäfte der Höheren Schulen und des Liegenſchaftsverkehrs oblag, noch einen recht ſonni⸗ gen Lebensabend. k* Ueberfahren wurde heute mittag Ecke Schim⸗ per⸗ und Mittelſtraße ein Junge im Alter von etwa 13—15 Jahren von einem mit Kohlen beladenen ſtädtiſchen Kraftwagenzug. Das Unglück ſoll dadurch geſchehen ſein, daß der Junge auf der Verbindungs⸗ ſtange zwiſchen Laſtwagen und Anhänger geſeſſen hat und beim Abſpringen unter die Räder des An⸗ hängers kam. Im bewußtloſen Zuſtand wurde der Verunglückte im Sanitätskraftwagen der Berufs ſeuerwehr ins Krankenhaus gebracht. un Zu dem deutſchen Einheitsmietvertrag hat, wie das VDZ⸗Büro meldet, der zuſtändige Sachbe⸗ arbeiter im Reichsjuſtizminiſterium, Miniſterialrat Dr. Brandis, einen Kommentar veröffentlicht. Der Reſerent betont, daß über den Charakter des Einheitsmietvertrages noch vielfach Unklarbeiten be⸗ ſtänden. Beſonders werde mitunter angenommen, daß für abweichende Parteivereinbarungen kein Raum ſei. Dies treffe nicht zu. Die Vereinbarun⸗ gen der Verbände ſchafften kein unmittelbares Recht. Niemand ſei gezwungen, ſich des neuen Formulars zu bedienen. Wenn das Formular verwendet wird, dann könne es in beliebiger Weiſe abgeändert oder ergänzt werden. Die bisherigen unter Verwendung der alten Formulare abgeſchloſſenen Mietverträge blieben beſtehen. Keine Mietpartei könne vor Been⸗ digung des Vertragsverhältniſſes von dem andern Partner verlangen, daß der Vertrag„umgeſchrieben“ und das bisherige Mietvertragsformular durch das neue— mit oder ohne Aenderungen— erſetzt werde. nachempfunden— ließ, 4. Seite/ Nummer 174 Montag, 16. April 1934 Gedenkfeier und Flaggenweihe bei den 28ern Die Aisne⸗Gedenkfeier der Orts⸗ gruppe Mannheim des Erſatz⸗Infant.⸗Regi⸗ ments 28 war in der Vereinsgeſchichte denkwürdig durch die mit der Gedenkſtunde verbundene Flag⸗ genweihe. Infolge des ſtrahlenden Lenzwetters und anderer Feſtlichkeiten verſammelten ſich zwar die Mitglieder und Gäſte nicht in der erwarteten Zahl am Sonntag nachmittag im Wartburghoſpitz. Doch hoben gehaltvolle Feſtreden die Stimmung. Muſik⸗ vorträge einer Abteilung der tüchtigen Straßen⸗ bahnerkapelle und eindrucksvolle Männerchöre der Geſangsabteilung der Polizeibeamten Mannheim, aut geleitet von Oberinſpektor Dürr, erklangen zur Eröffnung. Dann hielt Prof. Ganter, Mosbach, die be⸗ geiſternde Weiherede. Er rühmte das Erſatz⸗Infanterie⸗Regiment 28, deſſen Kameradſchaft im Schützengraben aus allen Gauen des Badener Landes, aber auch aus Angehörigen anderer Stämme zuſammengeſchweißt wurde, als Berkörperung des engeren und weiteren Vaterlan⸗ des. In Erinnerung an die ruhmreichen Taten des Regiments vor Verdun, an der Somme und Aisne, im Prieſterwald und in der Champagne nahm der Redner dann die Fahne des Kyffhäuſerbundes aus den Händen der Hitlerjugend entgegen, als Sinn⸗ bild einer gleichen deutſchen Geſinnung in der Zu⸗ kunft. Prof. Ganter entrollte das ſchwarz⸗weiß⸗rote Flaggentuch mit einem dreifachen Spruch. Er galt den Toten, deren Gedächtnis die Kameraden wahren ſollen, zum zweiten den Führern, die Deutſchlands Ehre wiederhergeſtellt haben, endlich dem gantzen Volk, das ſich unter dieſen Farben geeint hat. Ein ſchwungvolles Denkgedicht, verfaßt und vor⸗ getragen von dem als ſchneidigem Patrouillen⸗ offigier des Regiments bekannten Leutnant d. R. Walter, deutete das auf der Fahne abgebildete Kyffhäuſer⸗Mahnmal als Sinnbild freudigen Stolzes. 7 Die Gedenkrede des Vereinsleiters, Kompanie⸗ führer Dr. Brauch, Leutnaut d.., zeichnete ſich wie gewohnt durch Formvollendung und Gedankengehalt aus. Der Redner erinnerte an den 16. April 1917, an dem ſich die 28er beim Dorf Cor⸗ beny, dem Bataillons⸗ und Sanitätsunterſtand des Regiments, nach zehntägigem Trommelfeuer uner⸗ ſchüttert ihren Anteil an den Lorbeeren der Aiſne⸗ Schlacht holten. Der moraliſche Eindruck des deut⸗ ſchen Gegenſtoßes erhellt aus der Tatſache, daß von 100 übriggebliebenen Kameraden des Bataillons 500 Gefangene gemacht wurden! Solche Kraft gilt es auch in dem Trommelfeuer des Haſſes, das heute rings um unſer Vaterland ſprüht, wieder zu er⸗ wecken, damit das geeinte Deutſchland dieſen Groß⸗ angriff abwehren kann. Nicht mit äußeren Machtmit⸗ teln, ſondern mit der inneren Stärke unſeres Rechts ſind wir zum Gegenangriff gewappnet. Unſere Ju⸗ gend wird den Hochzielen des Führers Adolf Hitler zuſtreben, der den Frontgeiſt in Gemeinſchaftsgeiſt „gewandelt hat. Dem Vaterland und ſeinen Lenkern galt das dreifache „Sieg Heil!“ des Redners. Schließlich vollzog noch Dr. Hieke die Aufnahme der Kameradſchaft der Mannheimer Wer als iunges Glied des Kyffhäuſerbundes und ehrte bei dieſem An⸗ laß zwanzig verdiente Kameraden durch Ueber⸗ reichung einer Denkmünze. G. La, Bunter Abend der Saarländer Als am Schluß des geſtrigen Bunten Aben ds der Saarländer das ſtehend und unter Er⸗ heben der Rechten feierlich geſungene Lied:„Deutſch iſt die Saar“ durch den weiten Raum des Nibelungen⸗ ſaales klang, müſſen die Gäſte aus dem Saarland geſpürt haben, mit welch' brüderlichen Gefühlen der Zuneigung und Treue ſie hier empfangen werden, auch wenn der Saal nicht ſo gut beſetzt war, wie wir es zu dieſem Anlaß gewünſcht hätten. Ueberaus herzlich war der Beifall, der für die hübſchen und abwechſlungsreichen Darbietungen dankte und wiederholt Zugaben und Wiederholungen verlangte. Schon der einleitende Marſch bewies, daß die in der Uniform der Bergknappen der Röch⸗ lingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke erſchienene „Werkskapelle Röchling“ ein zuſammen⸗ geſpielter Muſikkörper iſt, die jeden Vergleich mit einer gut ſpielenden Militärkapelle aushält. Es wurde mit Schwung und Feuer muſiziert. Neben den Märſchen errang ſich die Kapelle, der Muſik⸗ direktor Pfanner ein ſicherer Leiter iſt, auch mit anderen Muſikſtücken die volle Anerkennung der Hörer. In Fritz Göllnitz vom Stadttheater in Saarbrücken ſtellte ſich ein Tenor vor, der ſchöne Stimmittel ſorgfältig und mit Geſchmack zu behan⸗ deln weiß und der, bei beſonderer Veranlagung zum Spieltenor, auch anſpruchsvollen Aufgaben, wie der Blumenarie aus„Carmen“, gewachſen iſt. Mit ſeinen Liedern aus bekannten Operetten fand er die herzlichſte Aufnahme. Annelieſe Heß, Saarbrückens Koloraturſopran, erfreute durch ihre wohlklingende und gutgeſchulte friſche Sitmme, die eine beachtliche Fertigkeit im Ziergeſang erreicht hat, in Opern⸗ arien und Operettenliedern, von denen ſie gemein⸗ ſam mit Herrn Göllnitz das Trinklied aus der „Fledermaus“ bot, dem ſich, ebenfalls ſehr hübſch ge⸗ ſungen, zwei Volkslieder zugeſellten. Die beiden jungen Tänzerinnen ſind zwei Begabungen mit guten Anlagen nach verſchiedenen Richtungen. Frieda Albers, ein zierliches Perſönchen, hat den Schalk im Nacken und die reizvolle Anmut einer natürlichen Drolligkeit. Ihr„Scherzo“(nach Schu⸗ bert) und, gemeinſam mit Brunhild Födiſch, die „Spielerei“ waren ganz famos. Der Möventanz— allzuſehr dem ſterbenden Schwan der Pawlowa ungeachtet des genauen Spitzentanzes, erkennen, daß Brunhild Födiſch techniſch ſchon etwas weiter iſt in der Lockerung des Körpers. Sie begann mit einem raſſigen ſpaniſchen Tanz, zeigte eine anſprechende Mazurka, einen fein⸗ empfundenen Walzer und bewies ihren Sinn für Humor in der mit ihrer Partnerin getanzten köſt⸗ lichen Spielerei. Die Tänze und Lieder begleitete Kapellmeiſter Steinmill am Flügel, der nicht immer die nötige Stütze hergab.—8. — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Erſter Schultag der ABCSchützen Ein Wendeyunkt im Leben des Kindes Der lang erſehnte Tag iſt endlich gekommen: mit wichtigtuender Miene trippeln die jungen Erden⸗ bürger, den friſchlackierten Bücherranzen auf dem Rücken, mit der ſorgenden Mutter zum erſten Male zur Schule. Rings hebt die Frühlingspracht an zu blühen und zaubert lebensbejahende Freude in der“ Menſchen Herz. Die zu ſymboliſcher Einheit zuſammengefaßten Begriffe Freude, Arbeit und Volk, ſind die Lebenswirklichkeiten, die wie weg⸗ weiſende Sterne über dem Schulleben leuchten. Sie ſind Grundlage und Ziel jeder Sthulerziehung zu⸗ gleich, denn das iſt der tiefſte Sinn der Schule, daß ſie wahrhaft Lebensſchule iſt, daß ſie die urſprüng⸗ liche Lebensfülle des freudebewegten Kindes einbaut aus ſeiner trotzigen Zurückgezogenheit dann und wann hervor, dann nicht mehr, um die Umwelt mit affektiver Luſt liebend zu umfaſſen, ſondern um die Umwelt hämiſch herabzuſetzen und zu verſpotten. Das ſind die beiden Phaſen der Kindheit, die etwa mit der Schulzeit zeitlich zuſammenfallen. Der Durchbruch das Ich aus der negativen Haltung des Trotzalters zur poſitiven lebensbejahenden Haltung des gereiften Menſchen, zur bejahenden Einſtellung zu Umwelt, Du und Kultur fällt in die Nachſchulzeit und iſt in der Regel erſt mit dem Beginn des dritten Jahrzehnts vollendet. Dieſe ſchickſalhafte ſeeliſche Entwicklung des Menſchen iſt der erſte maßgebende Pol im Schulbetrieb. Oben: Auf dem bedeutungsvollen Weg in einen neuen Lebensabſchnitt. Unten: Schulbeginn mit Gottesdienſt. in ſich, daß ſie ferner die lebendigen Stätten ernſter Arbeit ſich zu Lehrſtätten erkürt und daß ſie ſchließ⸗ lich auch innerhalb ihrer Mauern das Leben des Volkes draußen mitlebt in harmoniſchem Gleich⸗ klang. Iſt die Seele der Eltern und Lehrer auch ab⸗ geſtimmt auf dieſen Grundakkord des erſten Schul⸗ tages, ſo mag ein beſinnliches Verweilen bei dem inneren Weſen der Schulzeit doch auch ſchlaglicht⸗ artig das erhalten, was an Entwicklung in dieſen acht Jahren in der Kindesſeele vor ſich geht. Erſt dieſer Geſamteindruck iſt der Schlüſſel für die vielen Fragezeichen, die das ſeeliſche Verhalten des Kindes oft darſtellt und vor denen Eltern und Lehrer oft ratlos und ohne Verſtehn ſtehen. Sehen wir bei dieſer ſchlag⸗ lichtartigen Beleuchtung der ſeeliſchen Entwicklung des Kindes während der Schulzeit ab von den alles Bisherige umſtürzenden Lehren der pſychoanalyti⸗ ſchen Richtung. Nach dieſen Lehren hat nämlich das Kind ſeinen erſten gigantiſchen Lebenskampf durch⸗ gekämpft, wenn es erſtmals zur Schule kommt: ein Lebenskampf, von ſo einſchneidender Art und von ſo wuchtiger Tragik, daß— trotzdem er von grund⸗ legender und richtungbeſtimmender Bedeutung für das ganze Leben iſt— die menſchliche Seele ihn hinabſtößt in die dunkle Nacht des völligen Bergeſ⸗ ſens, aus der heraus er nur mit ganz beſonderen Methoden ans Licht des Bewußſeins gezerrt werden kann. Leitbild ſoll uns vielmehr das Bild ſein, das etwa eine Charlotte Bühler, die tiefgründige Ken⸗ nerin der Kinderſeele von der Kindheit entwirft. Darnach iſt der Weg des Menſchen aus der Kind⸗ heit ins Erwachſenenleben hinein ein Weg aus traumhafter Befangenheit zu klar entſcheidendem Stellungnehmen zu den Lebenswirklichkeiten. Zur traumhaft empfundenen und nur gefühlsmäßig er⸗ lebten Einheit ſind dem Kinde im erſten Lebensjahr⸗ zehnt die viier Grundphänomene das Ich, der Um⸗ welt, das Du und der Kultur ineinander untrenn⸗ bar verkammert. Das Kind iſt an die Umwelt, in der alles andere in grenzenloſer Verſchwommenheit eingebettet liegt, reſtlos hingegeben: es genieße ſie ſo wichtig als ſein ſonnendurchleuchtetes und freu⸗ denerfülltes Kindheitsparadies. Erſt nach dem erſten Lebensjahrzehnt kommt das herbe Erwachen aus dem ſeligen Traum der frühen Kindheit. Langſam löſt ſich zunächſt das Ich aus der alles umfaſſenden Verklammerung heraus und bringt der kindlichen Seele mit erſchreckender Klarheit zum Bewußtſein, daß das eigene Ich garnicht die erhabene Rolle ſpielt, die das Kleinkind traumhaft empfand. Im gleichen Maße offenbart die Umwelt ihr wahres Geſicht: ſie wandelt ſich von dem roſenfarbenen Traumbild in die rückſichtslos fordernde rauhe Lebenswirklichkeit, die ſie in Wahrheit iſt. So kommt Ernüchterung nach dem ſonnigen Daſein der Kindheit. In Erkenntnis ſeiner wahren Rolle, die es im Leben ſpielt— eine ach oft recht klägliche Rolle—, zieht ſich das Kind ſcheu zurück in ſich ſelbſt. Mit der ſo roſig erſchienenen und hinterher ſich ſo nüchtern entpuppenden Umwelt verbinden es niche mehr die zarten Bande des unmittelbaren gefühls⸗ mäßigen Erlebens. Mißtrauen tritt an die Stelle der gläubigen Hingegebenheit, Kampfſtellung zwi⸗ ſchen Ich und Umwelt— zu der natürlich auch Schule und Elternhaus gehören— an die Stelle der traumhaft ſeligen Verbundenheit. Wagt ſich das Ich Ohne Verſtändnis dieſer Entwicklungsphaſen ſteht man auch ohne Verſtehn den vielen Fragezeichen gegenüber, die die Kinder in der Schule oft darſtellen. Die ſchickſalhafte Entwicklung der Kindesſeele ſpie⸗ gelt ſich getreulich wieder im ſeeliſchen Verhalten des Kindes in der Schule. Sie iſt es auch, die einen ſcharfen Trennungsſtrich zieht zwiſchen der Grund⸗ ſchule und der Oberſtufe. In der Grundſchule herrſcht dank der Verklammerung des Ich mit der Umwelt eine ſprudelnde Mobilität: ſie drückt naturnotwendig dem Geſamtverhalten ihren Stempel auf. Es herrſcht eine unbändige Freude an Be⸗ wegung, die demgemäß auch eine Häufung zweck⸗ loſer Bewegungen zuſtandebringt. Affektive Bin⸗ dungen an das rein Gegenſtändliche beſtimmen das Verhalten: erklären den oft kleinlichen Sinn, laſſen das oft hemmungsloſe Weinen verſtehen und die un⸗ beſonnene Preisgabe innerlicher Erlebniſſe. In der Oberſtufe dagegen wird ſchon eine ſtarke Annäherung an die geiſtige Haltung des Erwachſenen ſichtbar. Das rein Gegenſtändliche— die Umwelt, ſiehe oben, iſt er⸗ kannt!— verlockt und verleitet nicht mehr zu lieben⸗ der Umfaſſung. Man will hinter die Dinge kommen, will die Beziehungen durchſchauen, die die Dinge mit⸗ einander verbinden. Man will wiſſen, was die Dinge bedeuten. Augenblicksbeſtimmte Bewegungen und Erregungen werden vorſichtig abgedämmt und zurückgehalten. Die Umwelt wird nicht mehr mit affektiver Luſt und freudigem Ausſichherausgehen umfaßt, ſondern zwiſchen Ich und Umwelt ſchiebt ſich abwägende, prüfende und entſcheidende Reflexion ein; die Handlungen quellen nicht mehr impulſiv aus gefühlsbetonten Geſamtverhalten, ſondern ſie ſind durchaus zielgeleitet. Für Schule und Elernhaus ſind dieſe pſychologi⸗ ſchen Tatſachen die Grundlage, auf der das erziehe⸗ riſche Wirken aufgebaut iſt. Gleichzeitig aber ſtellen dieſe Grundtatſacken die eine Seite der Erziehungs⸗ aufgabe dar. Die andere Seite kommt von dem an⸗ deren Pol erzieheriſchen Wirkens: vom Volke, von ſeiner Tradition, von ſeinen Sitten, von ſeinen Le⸗ bensformen. Sie bilden und beſtimmen das Bil⸗ dungsgut, an dem die ſchickſalhafte Entwicklung des Kindes ſich emporrankt in ſteter wertbewußter Arbeit. So wird die Schule organiſch eingeſchaltet in die gro⸗ ßen Urgegebenheiten des völkiſchen Lebens; einge⸗ ſchaltet zwiſchen die ſchickſalhafte ſeeliſche Entwicklung des Individuums einerſeits und die ſchickſalhaft ge⸗ gebene Volksganzheit mit ihren verpflichtenden Ge⸗ halten andererſeits. Sie hat die pſychologiſche Auf⸗ gabe, die verloren gegangene naive Freude der frü⸗ hen Kindheit wieder auferſtehen zu laſſen als eine ſchöpferiſch geſtaltende Freude in der Seele des Er⸗ wachſenen. Sie hat daneben in ſinngemäßer Pola⸗ rität die andere Aufgabe, den jungen Nachwuchs bebußt und mit Willen einzugliedern in die Volks⸗ gemeinſchaft als krafterfüllte Perſönlichkeit. Das Mittel zu dieſer Eingliederung iſt ihr die nach den ſeeliſchen Entwicklungsvorausſetzungen abgeſtimmte Arbeit. So wird klar, wieſo wahrhaft Freude, Arbeit und Volk als die Leitbegriſſe der Schule ſich vereinigen zu der Dreieinheit, die als Sym⸗ bol wie ein Stern über der Schule leuchtet. Dieſer Stern ſtrahlt auch über den kleinen Menſch⸗ lein, die nun erſtmals ahnungsfroh zur Schule wol⸗ len, die durch die Schüle aufgenommen werden in die große Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes. F. H. Lindenwirtin, ou junge! Operetten⸗Aufführung im„Sängerkranz“ Man muß den Veranſtaltern und den zahlreichen Mitwirkenden, die ihre Kräfte bereitwilligſt in den Dienſt der guten Sache ſtellten, Dank wiſſen für die gelungene abgerundete Aufführung des bekannten Singſpiels„Lindenwirtin, du junge“, für deren Text neben H. Bernhardt auch der allzu früh heim⸗ gegangene Hanns Glückſtein zeichnet. Daß man im Zeichen der völkiſchen Erneuerung auf das lie⸗ benswürdige Werk zurückgriff, iſt um ſo mehr zu begrüßen, als es bodenſtändiges Brauchtum vor⸗ führt. Nicht abgenützte Schablonen wandeln da auf der Bühne herum, ſondern lebensnahe und ⸗wahre CTypen aus der Pfalz der Biedermeierzeit. Die Aufführung ſtellt dem„Sängerkranz“ um ſo mehr ein ehrendes Zeugnis aus, als ſie faſt durch⸗ wegs von Mitgliedern des angeſehenen Geſangver⸗ eins beſtritten wurde. Das friſche Spiel ließ er⸗ kennen, daß man auf die Vorbereitung ungewöhnlich viel Mühe verwandt hatte. Hier trug die emſige Arbeit von Herrn Malſch, der die Spielleitung übernommen hatte, lobenswerte Früchte. Für die Leitung der meloditzſen, im beſten Sinne volkstüm⸗ lichen Muſik von Karl Fiſcher zeichnete verant⸗ wortlich Herr Emil Hartmann, der geſchätzte Chormeiſter des Vereins, der die Aufführung um⸗ ſichtig leitete und für den nötigen flotten Zug ſorgte. Von den Mitwirkenden nennen wir mit beſonderer Anerkennung Hermann Trembich als behäbiger, gemütlicher Wirt, Frl. Lehr, die als Lindenwirtin ein ſchönes Spieltalent erkennen ließ, Max Gückin⸗ ger als gereiften, jovialen Amtmann, Joſ. Münch, der den Hansjörg ſehr gut verkörperte, Wilhelm Martini als derben Bauernburſchen. Ein Son⸗ derlob gebührt Frl. Roſel Wallmann, die für die männerſüchtige Fränz viel Komik mitbrachte. Sehr ſympathiſch gab Frau Karſt die Lene, Herr Martini hatte als Dorfpoliziſt die Lacher auf ſeiner Seite. Herr Kurt Carolt ſorgte als Erſt⸗ chargierter für ſtramme Zucht unter ſeinen Palatio⸗ Gothen. Herr Joſeph Müller gab ſehr draſtiſch den ewig angeſäuſelten Studenten⸗Fax. Auch die übrigen Mitwirkenden waren mit ſichtlicher Luſt und Liebe bei der Sache. Die Begleitung hatten Mitglie⸗ der der Kapelle Seezer(mit Herrn Seezer jun. am Klavier) inne und entledigten ſich ihrer Aufgabe umter Emil Hartmanns Leitung ſehr geſchickt. Die Aufführung in dem großen, akuſtiſch guten Saal des Kolpinghauſes fand bei den zahlreichen Zuhörern viel Beifall. m. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 9, G. Cyrii 705 JUhr d0 9071 7 65 S den.— 907 13³ S 4 O E ccerm. Ceor 0 Owoentos. O nenen. O naw decerxt G wom O dedeem oegen * Schnee a Caupein= deder K bevitt,. Guiaastine. Oseh leichter OSα massiger Suosοe s Stormtzener gorqwesd die pfeile ſiegen mit dem wnde oie dercen Stauonen stenengen Lah⸗ ten geden die Temperatur an. bie Uimen verbingen Octe mi1 gleichem auf Reeresniveau umgerechneten Vultacuck Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 16. April: Die Großwetterlage be⸗ findet ſich in einer Umgeſtaltung, die vornehmlich durch lebhafte Wirbeltätigkeit über Nordeuropa an⸗ gekündigt wird. Zur Zeit befinden wir uns jedoch immer noch unter dem überwiegenden Einfluß ſüdoſt⸗ europäiſchen Hochdruckgebietes, wobei Warmluftzu⸗ fuhr und ſtarke Sonneneinſtrahlung die Temperatur geſtern vielfach bis über 25 Grad Eelſius anſteigen ließ. Am Montag kann zunächſt noch mit einer wei⸗ teren Temperaturſteigerung gerechnet werden, dann dürfte jedoch durch das Aufkommen von bewölkterem Wetter und einer lebhaften Südweſtſtrömung leichte Abkühlung eintreten. Vorausſage für Dienstag, 17. April Heiter bis wolkig und tagsüber nicht mehr ganz ſo warm, etwas lebhaftere ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Manuheim am 15. April 25,8 Grad. tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. April 13,1 Gradz Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April 9 in⸗ 0 1 eeegel Weae, 12 5 14. 15.16. Aedar-Pedel 19 1 15.1ö. Ryeinſelden 1,934.931,95 1,982,0(—————— Breiſach.. 0,87 0,92 0,08 0,98 1010 Mannheim. 3² 2,282,302,25 8.2,11/2,102,18, 2,20 2,23] Jagſtfeld. 0,95/0,890— 0,75 dxau. 3,66/ 3,60 3,64 3, 70 3,62.J Heilbronn.13101,280—1,28 Maunheim. 2,27.242,27 2,30.20.J Plochingen..200,18—.1 Kaub. 136 1010.36/ 1,42J Diedesheim. 0,66ſ 0, 94 o, 90/0,77 Köln..109/1,101,08 1,08 1,10 — 32 beute früh ½8 Uhr 415,3 9 Montag, 16. April 1934 Aus Baden Reichsſtatthalter Wagner in Oberktrch * Oberkirch, 16. April. Samstag nachmittag ſtat⸗ tete der Reichsſtatthalter Robert Wagner der Stadt Oberkirch einen Beſuch ab. Die Stadt prangte in reichem Flaggenſchmuck. Robert Wagner beſichtigte auch die Maſchinenfabriken Ruch, Link und die Papierſabrik Koehler. Im Anſchluß an die Beſichtigungen fand auf dem reich geſchmück⸗ ten Schulplatz eine große Kundgebung ſtatt, bei der Kreisleiter Rombach herzliche Begrüßungs⸗ worte ſprach. Der Reichsſtatthalter ergriff darauf das Wort zu längeren Ausſührungen über dring⸗ liche Gegenwartsfragen. Es gäbe wohl, ſo führte er aus, noch zwei bis oͤrei Millionen, die im Herzen noch im anderen Lager ſtehen, kämen ſie aber ehr⸗ lichen Herzens zu uns, würden wir ſie ſofort auf⸗ nehmen. Auch kirchliche Kreiſe, die gegen uns wider⸗ ſtrebend ſeien, müßten allmählich einſehen, daß wir ihre Religion ſchützen und achten. Markig erklang die Forderung: Helft alle mit, dann kann das deutſche Volk in der Reihe der Völker wieder eine glückliche und geachtete Stellung einnehmen. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied wurden als machtvolles Treuebekenntnis gemeinſam geſungen. Zum Abſchluß der Kundgebung marſchierten vor dem Rathaus der ganze Sturmbann die Hit⸗ lerjugend, die Arbeitsfront, ſowie ſämtliche Betriebe und Innungen auf. B53-Präſidenten in Badenweiler * Badenweiler, 16. April. Badenweiler iſt nicht nur ein beliebter Kur⸗ und Erholungsaufenthalt, ſondern entwickelt ſich auch für denjenigen, der im Laufe der Woche ſtark in das Wirtſchaftsleben ein⸗ geſpannt iſt, zu einem Wochenend⸗Paradies. So trafen am Samstag der Präſident der B. J.., Leon Fraſer mit Gattin hier ein und ſtiegen im Hotel Römerbad ab, um als Amerikaner die Schön⸗ heiten des Weilertals und des füdlichen Schwarz⸗ waldes zu genießen. Gleichzeitig mit ihm traf eine weitere führende Perſönlichkeit der B. J.., Di⸗ rekor Rülſe mit Gattin, hier ein. Von den inter⸗ nationalen Finanzleuten wird auch Reichsbankprä⸗ ſident Schacht, deſſen Gattin immer noch in Ba⸗ cenweiler weilt, in einigen Tagen zur Fortſetzung ſeines Erholungsaufenthaltes dorthin zurückkehren. * Heidelberg, 16. April. Der früher in Straß⸗ burg i. Elſaß anſäſſig geweſene Lehrer am proteſt. Gumnaſium, Herr F. W. Hoffmeiſter, jetzt wohnhaft in Schönau bei Heidelberg, feiert jetzt mit ſeiner Gattin das Feſt der goldenen Hochzeit. Alle, die den allſeits beliebten Jubilar kannten, werden ſich über dieſe Nachricht freuen. Wir wünſchen dem „Goldenen Hochzeitspaar“ noch einen langen Le⸗ bensabend in guter Geſunoheit. Am gleichen Tage begeht der älteſte Sohn des Jubelpaares das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Reiſen bei Weinheim, 14. April. Zum kom⸗ miſſariſchen Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Reiſen wurde Ludwig Lieberknecht beſtellt. * Königsbach, 14. April. Als der Elektromonteur Karl Kratt vom hier nachmittags das Dach eines Hauſes beſtieg, um dort die Starkſtromleitung nach⸗ zuſehen, ſtieß ihm ein Unfall zu. Der Strom war zur verabredeten Zeit vom Werk nicht abgeſtellt wor⸗ den. Kratt berührte ahnungslos die Leitung, brach aber ſogleich unter gellenden Schreien zuſammen. Hätte er ſich nicht feſtgebunden gehabt, ſo wäre er vom Dach geſtürzt. Ein Arzt war ſofort zur Stelle, der dem Verunglückten Hilfe leiſtete. Reue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Heidelberg, die Hochzeitsſtadt Zweiundzwanzig Brautpaare des ſreiwilligen Arbeitsdienſtes feſtlich getraut Wü. Heidelberg, 16. April. Heidelberg prangte am Sonntag im herrlichen Blütenſchmuck ſeiner ſonnigen Hänge, überragt vom dunklen Kranz ſeiner Wälder. Dieſes herrliche Stück Erde war der„Jungfernkranz“, den die Natur 22 Brautpaaren aus den Reihen des Freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes wand, die in Heidel⸗ berg unter Anteilnahme der breiteſten Oefſentlichkeit getrant wurden. Die eingeſeſſene Heidelberger Bevölkerung trat im Straßenbild etwas zurück. Man hörte in den Straßen wiel ſchwäbiſche Laute, ͤͤas waren die Leder⸗ arbeiter aus dem Schwabenland mit ihren Angehö⸗ rigen, die ſich an der großen Lederarbeiterkundgebung Südweſt⸗ deutſchlands beteiligten. In den Straßen nach dem Schloß zogen die Teilnehmer an den 11 Sonderzügen, die von Nordbaden, Mittelbaden und Schwaben vormit⸗ tags eingetroſfen waren, auch die Teilnehmer mit dem Schild„Mannheim“ begegneten uns. Im Schloßhof oben füllten die Tauſenden den romanti⸗ ichen Raum. Man ſah hier die Schilder benachbarter Städte und Orte, die Lederinduſtrie beherbergen: Weinheim vornweg, dann Schönau, Wahlen und die württembergiſchen Induſtrieorte, wie Kornweſtheim. Eine Kapelle konzertierte und Reichsſtatthal⸗ ter Robert Wagner und der Führer der Reichsbetriebsgruppe„Leder“, Wohlleben, der eine längere Anſprache hielt, wurden lebhaft be⸗ grüßt. Die Teilnehmer an oͤem Treffen konnten auf dem Schloßhof nicht alle Platz finden, wir trafen nachher einen Teil unten auf dem Univerſitätsplatz, wo die Anſprachen durch Lautſprecher übertragen wurden. Während auf den beiden Straßen längs des Neckars die Staffelläufe der Arbeitsdienſtler durchgeführt wurden, und die Neckardampfer auf Gäſte warteten, trafen gegen halb 12 Uhr ſchon die erſten Brautpaare mit Privatautos an der Stadthalle ein. Die Bräute waren am Bahnhof in Empfang genommen. Man konnte ihre Abſtammung leicht an den begleitenden Eltern und Schwiegereltern erkennen. Frauen in Schwarzwaldtrachten kamen als Mütter mit, Väter mit den alten Zylindern waren im Gefolge der Paare. Mittelba diſche Dialekte herrſch⸗ ten vor; von den 22 Brautpaaren, die im großen Saal der Stadthalle an blumengeſchmückten Tiſchen Platz nahmen, waren die wenigſten aus Heidelberg ſelbſt, zumeiſt aus den übrigen Teilen Nord⸗ und Mittelbadens, auch aus Mannheim. Auch hinſichtlich des Alters waren Unterſchiede erkennbar; neben dem ganz jungen Arbeitsdienſtler marſchierte mit ſeiner Braut der ältere mit Kriegsauszeichnungen und dem vom Leben bereits gezeichneten Geſicht. Ziem⸗ lich viel Neugierige belagerten den Eingang der Stadthalle, um die Brautpaare eingehend zu be⸗ trachten. Im Saal ſelbſt waren ſchließlich mehr als 600 Perſonen zu dem Hochzeitseſſen der 22 Brautpaare verſammelt. Auf der Bühne ſorgte die Gaukapelle für Muſik und nach dem Eintreffen von Bürgermeiſter Wetzel und der übrigen Ehrengäſte(Mannheim war vertreten durch Stadtrat Hoffmann, Direktor des Für⸗ ſorgeamts Schumacher und Baurat Enders) begann der„Hochzeitsſchmaus“ nenzeitlicher Art. Er beſtand ſtilgemäß aus einem Pickelſteiner Ein⸗ topf mit je einem Viertel Wein. Der kräftig⸗wür⸗ zige Eintopf war das Produkt der Küche des Ar⸗ PPPCC0C0CT0PT0PPPPPPGPPGPPPGGGPGGhGPGGTGTGTGTGTPböPPTGTGGbPTPTPPPTPTPTPPTPTfTGTTbTVTbTGbPTGPTöTPTPTPTPT———bTbTPTbTPXPXͤ——ZkFP——————————— Hamburger Arbeiterurlauber ins Neckartal * Heidelberg, 16. April. Am 10. Mai trifft in Heidelberg ein Arbieiter⸗Urlauberzug der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ein, der Arbeiter mit ihren Frauen ſowie Arbei⸗ terinnen aus Hamburg zu einem ſiebentägigen Aufenthalt in das Neckartal bringt. Von den Teilnehmern der Fahrt werden 400 nach Mosbach, 300 nach Eberbach, 200 nach Neckargemünd, je 100 nach Zwingenberg und Neckarelz und 60 nach Neckar⸗ gerach weitergeleitet. Aus Baden gehen, wie ſchon gemeldet, neun Sonderzüge mit Arbeiterurlaubern aus Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Karlsruhe, Ettlingen, Offenburg, Freiburg und Kehl Ende Mai in die verſchiedenſten Gaue des Reiches. Zwei Son⸗ derzüge werden an die Nordſee, zwei an die Oſtſee, einer nach Bayern und einer nach Konſtanz fahren. * Ueberlingen, 16. April. An der Straßenkreu⸗ zung Weil—Frickingen ereignete ſich vormittags ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein Men⸗ ſchenleben forderte. Der 57jährige ledige Landwirt Eduard Fütterer von Hetenbrunn ſtieß auf ſeinem Fahrrad mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Er erlitt einen doppelten Schädelbruch. Außerdem wurde ihm der Bruſtkaſten eingedrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Kraftwagen⸗ inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Bildjagd auf Elefanten/ ven mane Scenbieft Ich muß ein Geſtändnis machen: Ich tue es nicht gern, denn ich glaube, daß viele Menſchen beſonders die Jugend, mich alten Elefantenjäger für einen Helden hält. Das trifft aber nicht zu, beſtimmt nicht bei Elefanten. Ich muß ſagen, vor anderen Tieren, ſelbſt Löwen, Büffeln, und Nashörnern habe ich keine Angſt. Vor Elefanten habe ich einen heilloſen Reſpekt. Es mag davon kommen, daß ich zweimal unter einem Elefanten gelegen habe, einmal von einem Elefanten durch die Gegend geworfen wurde. Das ſind Ereigniſſe, die ich nie vergeſſen und ſobald ich Elefanten ſehe, tritt eines dieſer Erlebniſſe ganz beſtimmt mit geradezu erſchreckender Deutlichkeit vor meine Augen. Und doch liebe ich Elefanten, kann nicht von ihnen laſſen, fühle mich immer wieder zu ihnen hinge⸗ zogen. Sie ſind mir die liebſten unter allem Wild, das„Rindvieh Gottes“, wie die Neger im Sudan ſie ſo treſfend nennen. Bei meiner letzten Filmreiſe hatte ich ſie in Herden vor der Kar era, glücklicher⸗ weiſe, denn wäre es nur einem Tier eingefallen, hinter uns durchzuziehen, ſo hätte es unſeren Wind bekommen, und entweder wären dann die Elefanten ſofort flüchtig geworden, oder, man weiß nie bei dieſen Tierchen, ſie hätten aus reiner Neugierde— es waren hauptſächlich weibliche Tiere— ange⸗ nommen. Wir folgten den Elefanten, die zum Fluß herun⸗ terwechſelten, um zu trinken und zu baden. Liebe⸗ renz ſchleppte ſeine ſchwere Kamera und blieb mit dem Objektiv an einem Aſt hängen. Die Kamera brach vollkommen auseinander, ſämtliche Schrauben waren herausgeriſſen. Ein anderer Kameramann hätte ſofort die Flinte ins Korn geworfen, hätte hilf⸗ los dageſtanden. Nicht aber Lieberenz, er ſagte kein Wort, aber die Flüche, die er dachte, hätten ein Lexikon gefüllt. Sofort gingen wir daran, die Kamera zu flicken. Keiner ſprach. Was wir für * meinem Felsblock. unmöglich gehalten hatten, gelang: Nach einer Vier⸗ telſtunde war der Schaden geheilt und es ging weiter. Wie fühlte ich mich wohl und ſicher, hier oben auf Unter mir arbeitete Lieberenz mit ſeinem Gehilfen, ich kam mir vor wie ein kom⸗ mandierender General, der das Schlachtfeld über⸗ ſieht. Anfangs ging alles gut, dann ſah ich plötzlich zu meinem Schrecken, daß ein kleinerer Trupp Ele⸗ fanten, die Herd war ungefähr 50 Stück ſtark, ſich abſonderte, in einer Richtung heranſchob die ſie be⸗ ſtimmt hinter Lieberenz geführt hätte. Ich wartete noch einen Augenblick, doch unbeirrt, ruhig zogen die Elefanten in der angenommenen Richtung. Jetzt hieß es handeln, ich mußte meine Kameraden warnen, mußte meinen ſicheren Stand⸗ platz verlaſſen, hin zu Lieberenz gehen in das hohe Gras, mußte verſuchen, zwiſchen den Elefanten hindurchzukommen, ohne bemerkt zu werden, unbe⸗ waffnet! Wenige Meter nur trennten eine Elefan⸗ tenkuh von der Kamera, ſie fing ſchon an, mit den Ohren zu ſchlagen, nervös ſpielte ihr Rüſſel. Sie⸗ verſuchte Wind einzufangen, der ihr Kunde geben ſollte von dem fremden Weſen, das ihr gegenüber⸗ ſtand. Ich berührte Lieberenz an der Schulter, ein wütender Blick war der Dank dafür, daß ich ihn warnen wollte. Ich zeigte ſeitwärts, wo dͤurch das dichte Geſtrüpp die Elefanten auf uns zukamen. Lieberenz warf einen Blick hinüber, aber anſtatt ſich in Sicherheit zu bringen, drehte er ſeelenruhig ſeine Kamera in die Richtung auf die herankommenden Elefanten. Sie kamen, ruhig, gemeſſen, bemerkten uns nicht, gingen auf wenige Schritte vor dem Objektiv vorbet, ſo nahe, daß nur Teile ihrer Körper die ganze Lein⸗ wand deckten, das Bild ausfüllen. Deutlich ſieht man im Bilde den Blick eines Tieres, das uns zu be⸗ Schlageter⸗Mahnmal in der Süopfalz * Landau(Pfalz), 16. April. Auf dem höchſten Hügel zwiſchen Queich und dem pfälziſchen Ober⸗ land, auf der bei Arzheim gelegenen kleinen Kal⸗ mit, einem kalkſteinreichen Gelände, wird zur Er⸗ innerung an den deutſchen Freiheitshelden Albert Leo Schlageter von den Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfront dieſer Gemeinde ein 20 Meter hohes Kreuz, aus Eiſen geſchmiedet, als Mahnmal errich⸗ tet werden. Mit den Erdarbeiten iſt bereits be⸗ gonnen worden. Die Einweihung ſoll Ende Mai mit einer beſonderen Veranſtaltung, an der die ge⸗ ſamte Deutſche Arbeitsfront der Südpfalz teilnehmen wird, erfolgen. —— * Bad Dürkheim, 16. April. Im Alter von 60 Jahren ſtarb hier der langjährige Vorſtand des hieſigen Winzervereins, Franz Farny, der ſich weit über Bad Dürkheim hinaus großer Beliebt⸗ heit erfreute und auch als Vorſtands⸗ und Auſſichts⸗ ratsmitglied anderer Gemeinſchaften großes Ver⸗ trauen genoß. Der Tod traf den noch jugendlich⸗ rüſtigen Mann bei der Feldarbeit an und machte ſeinem arbeitsreichen Leben durch einen Schlag⸗ anfall ein jähes Ende. * Lampertheim, 16. April. Auf dem badiſchen Hofgut Kirſchgartshauſen trafen dieſer Tage 34 Landhelfer ein, zehn Männer und 24 Mäödchen. Die Leute kamen aus Schleſien. Unter Auſſicht eines Vorarbeiters bilden ſie einen Arbeitstrupp. merken ſcheint, ſieht das Auge, aus dem die Seele Afrikas ſpricht. Dann mußten wir doch einen beſchleunigten Rück⸗ zug antreten, mußten verſchwinden, denn ein Ele⸗ fant, der den anderen folgte, kam in gerader Linie auf uns zu. Plötzlich wurde die Herde unruhig. Einige der Tiere, die den Fluß überquert hatten, hatten wohl unſeren Wind bekommen. Jetzt war es, als ob die Hölle losgelaſſen ſei: Trompetenſchreie, Krachen brechender Aeſte, ſodann Totenſtille. Die Elefanten ſtanden wie die Bildſäulen, mit erhobenen Rüſſeln den Wind aufſaugend. Jetzt ein Trompeten⸗ ſchrei der Leitkuh, und dann ſetzten ſie ſich in Bewe⸗ gung, zogen ab mit langen federnden Schritten und ſchoben durch Geſtrüpp. Die Rüſſel ſind immer noch erhoben; wie alte ſchwarze Araberſchunken, die durch die ölige Dünung des Indiſchen Ozeans kreuzen. de Wiesbaden wieder„Preußiſches Staatsthea⸗ ter“. Das Naſſauiſche Landestheater in Wiesbaden wird mit dem Beginn der Maifeſtſpiele zu beſtehen aufhören und von jetzt ab wieder wie in früherer Zeit die Bezeichnung„Preußiſches Staatstheater“ tragen.— Bis zur Novemberrevolution führte das Wiesbadener Theater die Bezeichnung„Königliches Hoftheater“, ſpäter bis 1932„Preußiſches Staats⸗ theater“, dann„Naſſauiſches Landestheater“. 2e“ Fresken aus dem 13. Jahrhundert bei Florenz geſunden. Unſer römiſcher Korreſpondent ſchreibt uns: In Pieve die Montelupo bei Florenz ſind in dieſen Tagen am Gemäuer einer alten, verlaſſenen Kirche Fresken entdeckt worden, die leidlich erhalten ſind. Die Malereien tragen die Signatur eines Malers Corus, von dem ſonſt keine Bilder erhalten ſind. Sein Name wird in einem Manu⸗ ſkript vom Jahre 1295 genannt, das von dem ita⸗ liniſchen Hiſtoriker Gargani entdeckt worden iſt. Wenn die Fresken wiederhergeſtellt ſind, wird man auch— wenigſtens teilweiſe— die alte Kirche reſtaurieren. Sie war urſprünglich ein Kaſtell, das 5. Seite/ Nummer 174 beitsdienſtes, wobei 26 Mann ſich am Kartoffelſchälen beteiligt hatten, wie man uns erzählte. Der Start zum Eſſen wurde ſelbſtver⸗ ſtändlich durch das Hornſignal„Kartoffelſupp“ gegeben und nachdem man ſich geſtärkt hatte, richtete der Leiter der Reichsführerſchule, Dr. Decker, kameradſchaftliche Worte an die Brautpaare. Dann traten die engeren Bekannten aus den Kreiſen der Arbeitsdienſtler zur„Gratulationscour“ an und gegen halb 2 Uhr marſchierten die Brautyaare im Feſtzug mit 1000 Mann der Arbeitsdienſtler, Gruppe Nordbaden, an der Spitze und weiteren 1000 Mann der Gruppen Mannheim und Karls⸗ ruhe als Nachhut zum Univerſitätsplatz. Dazu kleine Mädels und Mädchen vom Bd. Die Fenſter ſämtlicher Gebäude am Univerſitäts⸗ platz waren von Neugierigen dicht beſetzt, auch in der ehrwürdigen Alma mater. Auf der Empore vor der neuen Univerſität war ein Altar errichtet worden, an dem die Trauung vorgenommen wurde. Die 22 Brautpaare gruppierten ſich in großem Bogen vor dem Altar, die Bräute in Weiß, die Män⸗ ner in der Arbeitsdienſtuniform. Bürgermeiſter Wetzel nahm hier eine Kollektivtrauung der weltlichen Behörde vor, wie man ſie wohl noch nie auf dieſem Platz und in dieſer Stadt erlebt hat. Er erinnerte an die tie⸗ fere Bedeutung dieſer Trauung: die Ehe iſt keine rein private Angelegenheit mehr, ſie muß eine Höher⸗ züchtung der deutſchen Raſſe bezwecken. Dann rich⸗ tete er die Frage an die Männer:„Wollt Ihr mit Euren ſelbſtgewählten Bräuten die Ehe eingehen und ihnen die Treue halten, dann antwortet mit Ja.“ Ein 22ſtimmiges, männliches Ja und bei derſelben Frage an die Bräute ein leiſeres, helles Ja. Blu⸗ menſträuße wurden dann den jungen Ehepaaren überreicht und alsbald ſchloß ſich die kirchliche Trauung für die evangeliſchen Ehepaare an Ort und Stelle unter dem blauen Frühlingshimmel der Stadt der Jugend an. Stadtpfarrer Hauß mahnte die Ehe⸗ paare zur chriſtlichen Lebensweiſe und richtete an die Männer und die Frauen die ſchwerwiegende Frage nach dem ewigen„Ja“. Je zwei Paare traten dann an den Altar zum Ringwechſel, wobei ihnen je eine Bibel überreicht wurde. Muſik des ſtädtiſchen Or⸗ cheſters fiel ein, Chöre und Lieder wurden geſungen und nach einer Stunde war dieſer ſeltene und feier⸗ liche Akt, ein Symbol der Volksgemeinſchaft, beendet. Der Heidelberger Univerſitätsplatz war um eine Be⸗ gebenheit reicher. „Die fünf katholiſchen Paare gingen dann in die nahegelegene Jeſuitenkirche zur kirchlichen Trauung, zwährend Arbeitsdienſtler mit hocherhobenen Spaten am Kircheneingang Spalier bildeten und die übrigen Ehepaare in die Kirche mitgingen. Nach dem Trauakt waren die Ehepaare wieder der breiteſten Oeffentlichkeit wiedergegeben. Sie betei⸗ ligten ſich an dem Zug der Arbeitsdienſtler zum Jubiläumsplatz an der Stadthalle, ſahen ſich hier vom Balkon aus den Vorbeimarſch an. Vor dem Platz an der Stadthalle wurde eine große Arbeits⸗ dienſtkundgebung abgehalten, wobei Reichs⸗ ſtatthalter Wagner und Dr. Decker über die Be⸗ deutung des Arbeitsdienſtgedankens im neuen Reich ſprachen und die Arbeitsdienſtler auf ihre bedeutende Rolle am Aufbau des Reiches in eindringlichen Worten hinwieſen. Inzwiſchen brachte man die jun⸗ gen Ehepaare in Kraftwagen nach der im Frühling ſchimmernden Pfalz zur kurzen Hochzeitsreiſe und am Abend nahmen ſie am Kameradſchafts⸗ abend mit Tanz in der Stadthalle teil. Der Abend füllte die Neckarſeite mit Tauſenden von Einheimiſchen und Gäſten, die ſich an der Schloßbeleuchtung ergötzten und bald darauf brachten die Sonderzüge die Lederarbeiter wieder in ihre Heimat. die Florentiner im Jahre 1204 errichtet haben. und das erſt ſpäter zur Kirche umgeſtaltet worden iſt. Die Deutſche Geſellſchaft für innere Medizin hält gegenwärtig ihre Jahrestagung in Wiesba⸗ den ab. Von den bisher behandelten Themen be⸗ anſprucht das von den Sexualhormonen beſon⸗ deres Intereſſe. Bekanntlich iſt auf dieſem Gebiet die deutſche Forſchung in den letzten Jahren mit gro⸗ ßem Erfolg tätig geweſen. Als erſter Redner reſe⸗ rierte Profeſſor Butenandt(Danzig), der auf dieſem Gebiet bekannte und beſonders erfolgreiche deutſche Forſcher, über die Chemie der Sexualhormonen. An⸗ ſor Schröder, über die normale und krankhafte Eierſtockfunktion. Im Anſchluß an die Hauptrefe⸗ rate fanden dann, vom Vorſtand der Geſellſchaft auf⸗ gefordert, zwei weitere Vorträge ſtatt. Dr. Siebke aus der Schröderſchen Klinik ſprach über die Ver⸗ wertung der Sexualhormone in der Therapie und Profeſſor Bürger, der Direktor der Mediziniſchen Univerſitätsklinik in Bonn, konnte an Hand lang⸗ jähriger eigener Studien über das Problem der chemiſchen Altersveränderungen des berichten. Die anſchließenden Referate brachten Be⸗ richte über neue kliniſche Erfahrungen, die bei Schä⸗ digungen der Nebenniere gemacht wurden und über Erfolge, die mit neuen Nierenpräparaten beobachtet werden konnten. den und Möglichkeiten geſchildert, Erkrankungen der Gallenblaſe im Röntgenbild durch Einführung von Kontraſtmitteln ſichtbar zu machen. 2e* Dürers„Roſenkranzfeſt“ wird tſchechiſcher kranzfeſt“, ſlowakiſchen Stiftes Strahow war, geht jetzt end⸗ blik über. Wert das Schulminiſterium mit 1 Million Reichs⸗ mark beziffert, werden dem Kloſter 2600 Hektar Grund und Boden im Altvatergebirge überwieſen, die das Miniſterium vom Breslauer übernimmt. ſchließend ſprach der Kieler Frauenkliniker, Profeſ⸗ Organismus Zum Schluß wurden neue Metho⸗ Erabistum Staatsbeſitz. Albrecht Dürers berühmtes„Roſen⸗ das bisher Eigentum des tſchecho⸗ gültig in den Beſitz der Tſchechoſlowakiſchen Repu⸗ Als Entſchädigung für das Bild, deſſen ——— 6. Seite/ Nummer 174 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 16. April 1934 Der Tag des deutſchen Ruderſports Glänzender Verlauf in Mannheim⸗Eudwigshaſen— Feierliche Auffahrt und Veryflichtung durch die Ruderkreiſe die Nachricht ging, man wolle am 15. April in ganz Deutſch⸗ land eine einheitliche Werbeaktion des deutſchen Ruder⸗ ſports durchrähren, da zündete der kleine Funken in allen Als vor einigen Wochen Ruderherzen. Dieſe einzigartige Gelegenheit, das ſtand bei allen, die vom Bau waren, feſt, durfte man nicht ungenützt vorüberziehen laſſen. In Wannheim ging mas unverzüglich an die Arbeit. Der leitenee Grundgedanke war der, nicht nur den Erforderniſſen gerecht zu werden, die der deutſche Ruderverband an ſeine Anhänger zum 15. April ſtellte, ſondern man wollte darüber hinaus ein⸗ mal ganz im Gegenſatz zu einer ein halbes Jahrhundert gepflogenen Zurückhaltung, aus ſich herausgehen. Die Bevölkerung von Mannheim und Ludwi g õ⸗ hafen hatte am Samsta gabend und den ganzen Sonntag über reichlich Gelegenheit, die Ruderer nach den verſchiedenſten Richtungen hin kennen zu lernen. Wir wollen im Intereſſe dieſes edlen und ſchönen Sportes nun auch hoffen, daß der Ruf unſerer Ruderer,„Eltern ſchickt Eure Söhne zum Rudern!“, nicht ungehört verhallt, ſon⸗ dern einen nachhaltigen Eindruck hinterläßt und ſo man⸗ chen Jüngling veranlaſſen wird, dem Ruderſport ſein Herz zu ſchenken. Das Herz muß dabei ſein, denn der Ruderſport will nur Ganzes und lehnt das Halbe ab. Am Samstag abend nun gab der heimiſche Ruder⸗ ſport mit einem impoſanten Fackelzug dem „Tag des deutſchen Ruderſports“ einen eindrucksvollen Auftakt. Tauſende aus Mannheim und Ludwigshafen waren auf den Beinen und bekundeten damit ihr Inter⸗ eſſe an der Sache. Rund 700 Ruderer und Ruderinnen der insgeſamt 7 Rudervereine beider Schweſterſtädte, ob Jüngling, ob alter Herr, zogen fackelbewehrt und mit den Zeichen ſiegreicher Ruderwettkämpfe die Bruſt geſchmückt, durch die Straßen. Gemeinſame Aktionen waren die Grundlage des Gelingens. Gemeinſam ſtellten ſich Mann⸗ heims Ruderer ihren Ludwigshafener Kameraden für die Werbung zur Verfügung, indem ſie in Ludwigshafen mit⸗ marſchierten, genau ſo wie die Ruderer von jenſeits des Rheines mit nach Mannheim kamen. Vom oberen Rhein⸗ ufer in Ludwigshafen ſetzte ſich die überraſchend lange Kolonne in Bewegung durch die Wredeſtraße, Maxſtraße, Oggersheimer Straße, Bismarckſtraße, Jubiläumsſtraße über die Rheinbrücke. Auf der Brücke, die im Scheine von 700 Fackeln ein prachtvolles Bild bot, gab es einen kurzen Aufenthalt zu einer wirkungsvollen Huldigung an den Vater Rhein. Brauſend und gewaltig ſchallt das Sieg Heil! auf den Vater Rhein, auf Vaterland, Volk und ſeine Führer über die dunkle Flut des deutſchen Stromes. In muſtergültiger Diſziplin durchziehen die Ruderbataillone Breite Straße und Planken. Aus vielen Zurufen der vielen Tauſende, die die Straßen umſäumten, war un⸗ ſchwer zu erkennen, daß dieſe prächtige Kundgebung der Ruderer eine überraſchende Wirkung ausgelöſt hat. Be⸗ ſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich der Schluß. Am Paradeplatz wieder angelangt, ging der Zug unter den Klängen des Parademarſches, ausgeführt von dem Muſik⸗ zug der SA-Standarte 171, unterſtützt von einem ſtarken Spielmannszug des Stahlhelm Mannheim und Ludwigs⸗ hafen, an den Führern der Rudervereine vorüber und gab damit dem Geſchehen einen überwältigenden Abſchluß. Im Anſchluß daran gab es in den im Stadtzentrum ge⸗ legenen Lokalen Großbetrieb denn die Bootshäuſer waren mit Rückſicht darouf geſchloſſen. Wohin man ging und wohin ſich das Auge wandte, traf man auf ſtramme Ru⸗ dergeſtalten, ob Jüngling oder bereits ergrauter Recke, ſie waren alle da, ſie alle haben ſich auf ihre Zugehörigkeit zu einem Sport beſonnen, der ihnen die. Jugenojahre ver⸗ ſchönt hat und dem ſie gie Treue halten werden bis ans Grab. Sie alle ſind ins Glied getreten, um den Außen⸗ ſtebenden zu zeigen und zu ſagen:„Kommt auch Ihr zu uns!“ Am frühen Sonntagmorgen lautete die Pa⸗ role:„Auf in die Bootshäuſer!“. Und auch da kamen ſie. In feierlicher Form wurden die Fahnen des Reiches gehißt. Eine Minute ſtillen Gedenkens galt den Toten des Weltkrieges und den gefallenen Vorkämpfern des neuen Deutſchland. Leiſe ſchweben die Töne des Lie⸗ des vom guten Kamerahen über den Bootsplatz, die Fahnen ſenken ſich während an der Stätte, die dem Ge⸗ denken der gefallenen Kameraden geweiht iſt, der ſchlichte Lorbeer niedergelegt wird. Bei wundervollem Frühlingswetter gingen am Nach⸗ mittag in Gegenwart tauſender Zuſchauer auf Rhein und Neckax die großen Auffahrten der Rudervereine vor ſich. Die Bootshäuſer waren aller verfügbaren Boote entblößt, ſo daß Bootsflotten in nie geſehenem Umfange auf das Waſſer kamen. 20 Achter, 48 Vierer, 6 Zweier und 14 Einer, alſo ingeſamt 88 Boote mit 452 Ruderer traten in treuer Verbundenheit als Werber für Deutſch⸗ lands ſchönen Ruderſport in Aktion. Geſtaffelt und teil⸗ weiſe auch in Kiellinie zogen die ſchlanken Boote in ruhiger Fahrt ihre Bahn, bewundert von den beide Ufer von Rhein und Neckar beſetzenden Maſſen. Mit einem Gedenken an das Vaterland und ſeine großen Führer war auch dieſe ſelten ſchöne Demonſtration des Mannheim⸗Ludwigshafener Rucerſports beendet. Zu bemerken iſt noch, daß der Auf⸗ ruf zur Meldung der unbekannten Olympiaruderer mit einer großen Anzahl neuen Ruderern recht erfolgreich war. Auch der Beſuch der Bootshäuſer durch dem Ruderſport noch Fernſtehende übertraf weit alle Erwartungen, denn zeitweiſe war der Andrang recht ſtark, ein Beweis für das Jutereſſe, das man der Ruderei in weiteſten Schichten der entgegenbringt. Möge es nun nie mehr er⸗ lahmen. Die feierliche Verpflichtung im Friebrichspark Mit der Abendveranſtaltung im Frieoͤrichspark ſand der Dag des deutſchen Ruderſports einen glanzvollen Ab⸗ ſchluß. Der große Saal war ſeſtlich mit den Fahnen der Vereine geſchmückt und der Beſuch ließ keinen Wunſch ofſen, jedenfalls war der Saal knüppeldick beſetzt und die frohe Stimmung, die über der Verſammlung lag, ſpiegelt ſich auf den Geſichtern wider, denn der Erfolg der Mann⸗ heimer Veranſtaltungen am Samstag und Sonntag war ein Unbeſtreitbarer.* Unter Mitwirkung des Muſikzuges der Stan⸗ darte 171 und eines ſtattlichen Spielmonnszuges des Sudwigshafener Stahlhelms— beide brachten gemeinſam den großen Zapfenſtreich meiſterhaft zum Vortrag— ge⸗ ſtaltete ſich der Abend zu einem überwältigenden Erlebnis. für den alten Ruderer ſowohl, als auch für den jungen. Zu Beginn erſolgte der Einmarſch der Fahnen, der ein impoſantes Bild Harbot. Mit der erhobenen Rechten grüßt die Verſammlung die Fahnen des Reiches und die ruhm⸗ reichen Symbole unſerer Mannheim⸗Ludwigshafener Ru⸗ Hervereine. Nach einem von Seppl Götz formvollendet vor⸗ getragenen und von Alexander Leicher verfaßten Bor⸗ ſpruch, hielt der Führer des Mannheimer Regattavereins, Herr Hoffmann, eine kernige und von glühender Begei⸗ ſtexung getragene Feſtanſprache, in der er Zweck und Ziele des deutſchen Ruderſports kurz ſtreifte. Er appellierte an alle Ruderer, mit dem Tag des deutſchen Ruderſportes es micht bewenden zu laſſen, ſondern jetzt erſt recht für die Be⸗ lange der Ruderei zu werben, wo es irgend geht. Eine Ehrung der Geſallenen bildete den Höhepunkt der tief⸗ ſchürſenden Rede. Die Verpflichtung der 105 Maunheim⸗Ludwigs⸗ hafener Renurnderer zum ſtrengen Rudertraining blieb von gewaltigem Eindruck. Was bier der alte Olympiakämpe Hermann Wilker ſagte, wie ex es verſtand, Herz und Seele in ſeine Anſprache an die Ruderjugend zu legen, war ergreifend und von der Schar junger Ruderer, die zuvor unter Führung ihrer Bereinsführer einmarſchiert waren und auf der Bühne ellung genommen hatten, wird wohl keiner geweſen ſein, den die Wucht und Eindringlichkeit dieſer Worte nicht gepackt hätte. Im gemütlichen Teil, der wie überhaupt die geſamte Anſage in den bewährten Händen von Joſef Götz lag, kamen das beſtbekannte Doppelquartett der Mann⸗ heimer Liederhalle und das Hotter⸗Quartett in reichem Maße zur Geltung und der ſtürmiſche—— der manche Zugabe erzwang, mag den vorzüglichen Sängern Dank und Beweis für ihre wirklich ganz ausgezeichneten Darbietun⸗ gen ſen ſein. Mit einigen gemeinſamen Ruderliedern arnd ſoliſtiſchen Vorträgen von Joſef Götz war das Pro⸗ gramm vervollſtändigt. Unter den anweſenden Ehrengäſten, wobei es auffiel daß Ludwigshafen weitaus das größte Kontingent ſtellte, bemerkten wir als Vertreter des Landeskommiſſärs Land⸗ rat Beſenbeckh, Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius⸗ Lubwigshafen, Regierungsrat Kleemann als Stellver⸗ treter des Ludwigshafener Polizeipräſidenten, Bezirks⸗ beauftragter des Reichsſportführers Sturmführer Kör⸗ bel, ſowie deſſen Ludwigshafener Kollege Meſſer⸗ ſchmidt und verſchiedene alte Kämpen des Ruderſports, die heute den Ehrenausſchuß des Mannheimer Regatta⸗ vereins zieren. Kurt Frey, ein alter Rennruderer des Ludwigshafener Rudervereins, heute Treuhänder der Ar⸗ beit in Bayern, ließ ſeine Anweſenheit in Ludwigshafen nicht vorübergehen, ohne ſeine alte Liebe zur Ruderſache durch ſeine Anweſenheit zu bekunden. Der Tag des deutſchen Ruderſports iſt vorüber. Er war ein großer Erfolg für unſeren heimiſchen Ruderſport, ein Erſolg, wie wir ihn unſeren Vereinen gewünſcht haben. Die ausgezeichnete Vorbereitung bis ins kleinſte trug zum reibungsloſen Gelingen aller Feſtlichkeiten bei. Mögen ſich nun aber auch die ſichtbaren Erfolge dieſer großartigen Werbeaktion einſtellen, zum Nutzen unſerer Bereine und des deutſchen Ruderſportes. * Während die deutſchen Rudervereine bisher faſt überall ihr Anrudern für ſich gefeiert hatten und damit kaum irgendwie an die Oeffentlichkeit getreten waren, geſtaltete ſich das erſte gemeinſame. Anrudern aller deutſchen Ruderer ou einer gewaltigen Kundgebung. Vom ſchönſten Frühlings⸗ wetter begünſtigt, fuhren an mehreren hundert Orten die Zweier, Vierer und Achter in wohlgeordneten Reihen unter den Klängen von Muſikkapellen zu den Sammel⸗ punkten, an denen die Führer des Ruderſports in Anſpra⸗ chen die Bedeutung des Tages würdigten. Vorher waren in allen 650 Bootshäuſern feierlich die Flaggen gehißt wor⸗ den und an den Denkmälern der gefallenen Ruderer Blu⸗ men und Kränze niedergelegt worden.— Die Anteil⸗ nahme der Bevölkerung war überraſchend groß. In den Bootshäuſern, die zur allgemeinen Beſich⸗ tigung für jedermann freigegeben waren, herrſchte ein lebensgefährliches Gedränge. Die Behörden, die SA und SS nahmen lebhaften Anteil am Tage des Ruder⸗ ⸗worts und waren überall durch Abordnungen vertreten. Die Flotten der Ruderer, die an vielen Orten mehrere hundert Männer und Frauen ſtark waren, fielen durch ihre tadelloſe Diſziplin und Ordnung auf. Die zahlreiche Beteiligung der Ruderinnen war beſonders beachtenswert. Im An⸗ ſchluß an die Auffahrten fanden in den Bootshänſern die Trainingsverpflichtungen der Rennmannſchaften ſtatt. In Berlin waren ſchätzungsweiſe—8000 Ru⸗ derer und Ruderinnen auf dem Waſſer, die in 7 gewaltigen Flotten auffuhren. Der deutſche Waſſer⸗ ſportführer Faſper ſteuerte ſelbſt einen Vierer über den Landwehrkanal. In Potsdam ſprach der deutſche Ruder⸗ verbandsführer Regierungspräſident Pauli. Der Berliner Gauführer Grünberg ſprach auf der großen Feier auf dem Grünauer Regattaplatz und in Tegel. Ueber den Wannſee⸗ flotten zog der erfolgreichſte deutſche Meiſterruderer Walter Flinſch, der Fluglehrer in Braunſchweig iſt, im Sport⸗ flugzeug ſeine kühnen Ehrenſchleiſen. In Hamburg, der alten Ruderzentrale, belebten faſt 1000 Ruderer die Alſter, eine Zahl, die bisher noch nie er⸗ reicht wurde. Groß war auch die Beteiligung in Bres⸗ lau. Hier fuhren Ruderer und Kanufahrer gemeinſam vor dem Gauführer Röhricht auf, zuſammen faſt 1000 Mann. In Köln bewegte ſich eine faſt 3 Km. lange Flotte mit 660 Booten über den Rhein. In Schwe⸗ rin fand die Vereidigung der Trainingsleute durch den Bürgermeiſter im Rathaus ſtatt. In Emden nahm außer den Stadtbehörden der Kommandant der Marineſtation die Auffahrt ab. Waren in Magdebu rg 300 Ruderer auf dem Waſſer, ſo war in Aken(Elbe) die geſamte SA auf⸗ marſchiert, um der Taufe eines Renn⸗Vierers auf den Namen„Adolf Hitler“ beizuwohnen. Ueberall, in Weißenfels, in Frankfurt a. M. und in Saarbrücken, wo unter gewaltiger Teilnahme der Bevölkerung ein Rennboot auf den Namen„Horſt Weſſel“ getauft wurde und ſich zu einer großen Kund⸗ gebung für das Deutſchtum geſtaltete, übertraf der Werbe⸗ erfolg alle Erwartungen. Der„Tag des deutſchen Ruder⸗ ſports“ wird in Zukunft eine alljährlich wieder⸗ kehrende Einrichtung werden. Rugby in Heidelberger Turnverein— HBC 37:0 Während der HBé im Vorſpiel einen knappen Sieg gegen die Turner erringen konnte, mußte er im Rückſpiel, das letzte Verbandstreffen in dieſer Saiſon, eine unerwar⸗ tete hohe Niederlage hinnehmen. HBé hat von ſeiner noch vor Wochen gezeigten flüſſigen Spielweiſe eingebüßt. Trotz⸗ dem hat ſich die Mannſchaft, die nur 14 Spieler im Kampf hatte, tapfer geſchlagen und wäre mehr Beſonnenheit vor dem gegneriſchen Mal geweſen, dann wäre mit Gewißheit ein anderes Ergebnis zuſtande gekommen. Seit langer Zeit hatte der Turnverein wieder ſeine vollſtändige erſte Fünf⸗ zehn zur Stelle, die in einigen Phoſen des Kampfes ſehr zu gefallen wußte, obwohl hier und da noch ſchwache Stellen feſtzuſtellen waren. Erfreulicherweiſe hat ſich das Hand⸗ ſpiel weiter ausgeprägt, beſonders die Läuferreihe, mit Balzer— Brenner zeigte anſprechende Läufe und ſchönes Täuſchen. Sie haben den größten Anteil der überhaupt er⸗ rungenen Verſuche. Auch der Schlußſpieler war äußerſt ballſicher und zeichnete ſich durch placierte Tritte aus, wäh⸗ rend ſein Gegenüber manchmal auffollend langſam war. Zum Spiel ſelbſt ſei bemerkt, daß dasſelbe unter der umſichtigen Leitung von Rapp(HRk) ſehr fair durchgeführt wurde. In der erſten Halbzeit waren die Turner durch beſſeres Zuſammenſpiel, mit ſchönen Läufen venbunden, ſtets tonangebend und ſie konnten bis zur Pauſe 5 Verſuche von denen 2 zum erhöht wurden, errinaen. Na der Pauſe war der HBC beſſer im Spiel, einige Straftritte führten nicht zum Erfolg, mit aller Energie griffen die HBé⸗Stürmer an, aber T. wehrte vorzüglich ab und ging zu Gegenangriffen über, die ihm noch 4 Verſuche mit 3 Erhöhungen einbrachten. Der Mannheimer Rugbyklub, deſſen Mannſchaft nun ſeit einiger Zeit im Stadion unter der Leitung ſeines Füh⸗ rers, Dr. Bläſer, trainiert, wird zur Steigerung ſei⸗ ner Leiſtungen einen Wirktag(Mittwochabend) einſchalten, damit baldigſt der Spielbetrieb mit auswärtigen Gegnern aufgenommen werden kann; denn es tritt in dieſem Jahre anläßlich der Kampfſpiele in Nürnberg nux eine kurze Ruhepouſe ein, Somit iſt dem MöiC, Her in ſeinen Reihen eine Anzahl talentierter Spieler beſitzt, Gelegenheit ge⸗ geben, Spielabſchlüſſe mit guten Mannſchaften zu tätigen. Vorausſichtlich wird der Miict am nächſten Sonntag in Hei⸗ delberg ſein erſtes Freundſchaftsſpiel beſtreiten. Auch für Mannheim iſt im Mai d. J. ein größeres Spiel der Süd⸗ mannſchaft gegen Heidelberg vorgeſehen. Zu einem ſolchen Spiel gehört ohne Zweifel vor allem eine größere Popu⸗ larität dazu, die jetzt erſtrebt und beſtimmt Fortſchritte bringen wird. Erſchwert wird das Allgemeinverſtändnis herzhaft mitzuwirken, Wie Käſtner Europameiſter wurde Die Europameiſterſchaften der Amateurboger in Budapeſt Die 4. Europameiſterſchaften ͤer Amateurboxer in Bu⸗ dapeſt wurden am Sonntag in glanzvoller Weiſe mit den Endkämpfen abgeſchloſſen. Von den beiden deutſchen Teil⸗ nehmern an den Schlußkämpfen konnte der deutſche Feder⸗ gewichtsmeiſter Otto Käſtner⸗Erfurt ſeiner bisher ſo erſolgreichen Boxerlaufbahn die Krone auſſetzen und die Eropameiſterſchaft dͤurch ſeinen glatten Punktſieg über den Ungarn Grygyes nach Deutſchland bringen. Deutſch⸗ lands zweiter Vertreter, der Elberfelder Runge, mußte im Schwergewicht von dem ſtarken Finnen Baerlund eine Punktniederlage hinnehmen, doch iſt der zweite Platz, den der junge Rheinländer in der ſtarken internationalen Konkurrenz belegte, äußerſt ehrenvoll. Der Kampf des Erfurters war einer der ſchönſten der ganzen Veranſtaltung. In der erſten Runde machte ſich eine techniſche Ueberlegenheit unſeres Vertreters klar bemerkbar, der zu Beginn der zweiten etwas verhält, doch die Angriffe des Ungarn immer in glänzender Manier ſtoppen konnte. Ruhig geht der deutſche Meiſter in die dritte und entſcheidende Runde, in der Gryguyes den Fehler beging, ſich mit dem Deutſchen in Nahkampf einzulaſſen, in der er den Kürzeren zog. Käſtner erhielt den verdienten und wegen ſeines ſauberen Kämpfens vielbejubelten Punktſieg. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied bildeten den wirkungsvollen Abſchluß dieſes Kampfes, auch die Hakenkreuzfahne wurde gehißt und Käſtner rollten die Freudentränen über die Wangen. Der Endkampf um die Schwergewichtsmei⸗ ſterſchaft brachte Runge mit dem überaus ſtarken Finnen Baerlund zuſammen. Der Elberfelder hatte vor dem großen Namen und den Kräften ſeines Gegners nicht den geringſten Reſpekt und griff ſoſort beherzt an. Nach ziemlich ausgeglichener erſten Runde ſchob ſich Runge im Verlauf der zweiten etwas nach vorn. Er wurde jedoch ein Opfer des von ihm angeſchlagenen ſcharfen Tempos und mußte in der Schlußrunde die klare Ueberlegenheit des Finnen anerkennen, der jedoch nur einen knappen Punkt⸗ ſieg erringen konnte. Im„Preis der Nationen“ blieb Ungarn mit 22 Punkten(2 Siege und 4 zweite Plätzel) vor England mit 12 Punkten(2 Siege und ein dritter Platz!), Deutſ ch⸗ land mit 12 Punkten(1 Sieg, 1 zweiter Platz und zwei dritte Plätze) und Polen mit ebenfalls 12 Punkten ſieg⸗ reich. Die genauen Ergebniſſe(vom Fliegengewicht auſwärts): Palmer⸗England ſchlug Kubinyi⸗Ungarn durch Kampfabbruch in der dͤritten Runde.— Enekes⸗Ungarn ſchlug Cederberg⸗Schweden nach Punkten.— O. Käſtner⸗ Deutſchland ſchlug Grygyes⸗Ungarn nach Punk⸗ ten.— Facchini⸗Italien ſchlug Harangi⸗Ungarn nach Punk⸗ ten.— Mac Cleave⸗England ſchlägt Varga⸗Ungarn nach Punkten.— Szigeti⸗Ungarn ſchlug Mafchritzki⸗Polen noch Punkten.— Zehetmayer⸗Oeſterreich ſchlug Anozak⸗Polen in der 2. Runde k. o.— Baerlund⸗Finland ſchlug Runge⸗Deutſchland nach Punkten. Schmedes und Pürſch dritte Preisträger Bei den Budapeſter Europameiſterſchaften im Amateur⸗ boxen ſtanden am Sonntag vormittag die Kämpfe um den dritten und vierten Platz auf dem Programm. Da die mei⸗ ſten Boxer auf die Austragung ihrer Kämpfe verzichteten, kamen überhaupt nur zwei Treffen zum Austrag. Im Federgewcht ſiegte Forlanſki⸗Polen über Ulrich⸗Tſchecho⸗ ſlowakei nach Punkten und mit dem gleichen Ergebnis ſchlug Neri⸗Italien den Oeſterreicher Führer im Mittel⸗ gewicht. Auch die beiden Deutſchen Schmedes⸗Dortmund und Pürſch⸗Berlin kamen kampflos zu dritten Plätzen. Die dritten Preisträger waren vom Fliegen⸗ gewicht aufwärts: Rotholz⸗Polen, Rogalſki⸗Polen, Forlanſki⸗Polen, Schmedes⸗Dortmund, Reisland⸗Norwegen, Neri⸗Italien, Pürſch⸗Deutſchland, Floyd⸗England. Amateurboxen Augsburg—Mannheim Zum erſtenmal ſtanden ſich am Samstagabend die Ama⸗ teurbox⸗Auswahlſtafſeln von Augsburg und Mannheim in einem Mannſchaftskampf gegenüber. Nach durchweg feſſeln⸗ den und temperamentvoll durchgeführten Kämpfen endete die Begegnung mit einem unerwartet hohen Sieg der Augsburger Stafſel mit 11:5 Punkten. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Färber(A) ſchlägt Gräske(M) in der 3. Runde durch techniſchen k. o. Bontamgewicht: Eckert() ſchlägt Bauſt(M) in der 2. Runde k. o. Federgewicht: Fiſcher 1(A)— Lutz(Mj) unentſchieden. Leichtgewicht: Köhler(P) ſchlägt Peynmüller(A) n. P. Weltergewicht: Fiſcher 2(A) ſchlägt Würth(M) n. P. Mittelgewicht: Schneider(A) ſchlägt Maier(M) n. P. Halbſchwergewicht: Doſch(A) ſchlägt Theilmann(M) in der 1. Runde k. o. Schwergewicht: Auernhammer(A) ſchlägt Metzger(M) nach Punkten. Talentſuche der Leichtathleten Die Suche nach dem unbekannten Langſtreckler In allen deutſchen Gauen war am Sonntag dͤer„Tog des unbekannten Sportmannes“. Bei der vom Reichsſportſührer im Rahmen der Olympiavorbereitungen angeſetzten Talentſuche galt es am Sonntag, den unbekann⸗ ten Langſtreckler zu ermitteln. Ueberall ſtanden Wett⸗ bewerbe im 25⸗Km.⸗Gehen und im 10 Km.⸗Laufen zur Eutſcheidung an. Die Beteiligung an den Wettbewer⸗ ben war unterſchiedlich. Es wurde aber überall verbiſſen und mit Begeiſterung gekämpft und die erzielten Zeiten ſind angeſichts der Tatſache, daß mancher der Teilnehmer zum erſten Male an einem Wettbewerb teilnahm, als recht gut zu bezeichnen. Daß bei den Prüfungen des Sonntags ein„Wunderknabe“ auftauchen würde, hatte niemand er⸗ wartet, es gilt aber nun für die Sportverbände, die ent⸗ deckten Talente zu fördern, ihre Technik zu verbeſſern und ſo aus einem„Naturburſchen“ mit guter Veranlagung einen ausgebildeten Sportmann zu machen. 52 Eine Auswahl von Ergebniſſen: 0 10 000⸗Meter⸗Lauſen: 5 Frankfurt a. M.(34 Bewerber): 1, Klein⸗IJs Frank⸗ ſurt 96:49 Min. Nürnberg(150 Teilnehmer): 1. Ruppert⸗Inf. Reg. 21/15 36:09,7 Min. (10,6 Km., 1. Anetzberger⸗ Fußball München 38:21 Min. Gau 1(Oſtyreußen]:(Pokalſpiele): Pruſſig Samland— Preußen Gumbinnen:4; Maſovia Lyck— Vſ Königs⸗ berg:2; Viktoria Allenſtein— Hindenburg Allenſtein:6; RSV Raſtenburg— BuE Danzig:7. Gau 2(Pommern): Städteſpiel Greifswald— Stral⸗ ſund:2. Gau 3(Brandenburg): Spandauer SV— Berliner S 92(Sa.):3 Norden⸗Nordweſt Berlin— Minerva 93 Ber⸗ lin(Sa.):4; Blau⸗Weiß Berlin— Spandauer BC(Sa.) :2; Berolina⸗LSC Berlin— Union Oberſchöneweide(Sa.) :1; Wacker 04 Tegel— Adlershofer BE— Columbia (Sa.) 613. Gau 4(Schleſien): Städteſpiel Gleiwitz— Kattowitz 110. Gan 5(Sachſen): Guts Muts Dresden— Spfr. 01 Dresden:5; 1. Vogtl. Fé Plauen— VfB Glauchau 512; Vſch Leipzig— S Kahla:0; Vfe Zwickau— Sc Planitz:2. 25 Teilnehmer): Heidelberg für Rugby durch die ſchwierigen Regeln, durch die für fußballgewohnte Augen zu ſchwierige Spielweiſe. Er„fließt“ nicht, ſo ſcheint es, geht nicht von der Hand, man muß zuviel Vorkenntniſſe haben, um man kann nicht„mitgehen“. Wie dankbar wäre daher die Aufgabe, das Verſtändnis der Maſſen für dieſen geiſtreichen und ſo unglaublich heroiſchen Raſenkampf heranzubilden. Dieſe Aufgabe wird und muß in der kommenden Saiſon gelöſt werden. We. Bezirksklaſſe Unterbaden-Oſt Wiesloch— FV Weinheim:2 86 Kirchheim— 05 Heidelberg:2 Sandhauſen— Eberbach:0 Eppenheim— FG Rohrbach:2 Union Heidelberg— Plankſtadt:6 Der Tabellenführer FV Weinheim konnte ſein Spiel am heutigen Sonntag gegen Wiesloch nur uneniſchieden ge⸗ ſtalten, beide Mannſchaften trennten ſich mit:2. Mehr Glück hatten die Kirchheimer, die 65 Heidelberg mit 772 das Nochſehen gaben. Rohrbach, das endgültig dem Abſtieg ver⸗ fallen iſt, gelang es, Eppelheim mit 211 abzufertigen. Einen Bombenſieg erfocht Plankſtadt über Union Heidelberg, in⸗ dem es die Unioniſten auf eigenem Platz mit:3 ſchlug. Erwartungsgemäß ſiegte Sandhauſen über Eberbach mit :0 Toren. Kreisklaſſe 1 Ilvesheim— Kurpfalz Neckarau 711 Seckenheim— Neckarſtadt:1 Neckarhauſen— Ladenburg 52 Brühl— Heddesheim:1 Edingen— TV 46 Mannheim:1 118 000 Zuſchauer wohnten am Sonntag insgeſamt den acht Spielen der zweiten Endſpielrunde zur Deutſchen S aft bei. it 16,30 Meter ſtellte der Amerikaner John Lymann bei einem Sportfeſt der Stanford⸗Univerſität eine neue Welthöchſtleiſtung im Kugelſtoßen auf. 1 Rauſch und Dederichs ſtürzten bei den Eröffnungs⸗Rad⸗ rennen in Halle und mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Frauen⸗Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— Polen findet nun am 9. und 10. Juni in Krakqu ſtatt. Eine neue Welthöchſtleiſtung erzielten Hollands Damen 455 A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Kraulſtafſel für Damen mit:38 cinuten. 5 0 65 Gladbach: 1. Gatzen⸗Rheydter Spielverein 36:44 Min. Krefeld: 1. Wick⸗TB Uerdingen 36:13,0 Min. Duisburg: 1. van Kannen⸗Duisburg 90:37 Min. Solingen: 1. Boden⸗Leverkuſen 35:32,2 Min. Remſcheid: 1. Bickel⸗Arbeitsdienſt Opladen 37:10 Min. Siegburg: 1. Bungartz⸗Godesberg. Stuttgart(64 Teilnehmer): 1. Walz⸗FA Untertürkheim 38:54,6 Min. Karlsruhe(45 Läuſer): 1. Wirth⸗T Wieſenthal 85782 Minuten. Freiburg(14 Km.): 1. Faller⸗Freiburger FC 55:32 Min. Weinheim(Bergſtraße) 50 Teilnehmer: 1. Hefele⸗DK Grünweiß Mannheim 32.56 Min. 25⸗Km.⸗Gehen: Nürnberg(62 Teilnehmer): 1. Kolb⸗Winterſportklub Alpine Nürnberg:42,5 Stunden. Gladbach: 1. Lindner⸗TG Gladbach:49 Std. Krefeld: 1. Verſtege⸗Pionierſturm:40 Stö. Dnisburg: 1. Ebskamp⸗Duisburg 1900:21230 Std. Solingen: 1. Rockhoff⸗Solingen⸗Wald 2250 Sid. Remſcheid: 1. Hoesgen⸗Tus Oploden 2243,30 Std. Stuttgärt(25 Teilnehmer)? 1. Bauer⸗FAD⸗Lager Back⸗ nang.32,39 Stöd. Freiburg: 1. Flamm⸗Schiklub Freiburg 234 Stöd. 680 Teilnehmer): 1. Pütz⸗Mannheim 2245 unden. im Reich Gan 6(Mitte): 1. S Jena— Wacker Leipzig:0; Germania Köthen— Spyg Fürth:4; SC Erfurt— SG Stadtilm:0; VfB Koburg— SC 08 Steinach:1; Vfe Bitterfeld— Spog Fürth 213; Fortuna Magdeburg— Al⸗ germiſſen 1911 811. Gan 7(Nordmark): Viktoria Wilhelmsburg— Polizet Lübeck:2; Boruſſia Kiel— Polizei Hamburg:3; Ham⸗ burger SV— Tennis⸗Boruſſia Berlin:2; Altona 93— Union Altona 111. Gan 8(Niederſachſen): Hannover 96— Hildesheim 06 13:1; Algermiſſen 1911— Holſtein Kiel(Sa.) 31; Ein( tracht Braunſchweig— Holſtein Kiel:4. Gau 9(Weſtfalen): Dec Hagen— Sc Koln 99—7 Germania Bochum— Rheydter Spv.—. Gan 10(Niederrhein): SW Eſſen— Preußen Eſſen:0; Fortuna Düſſeldorf— Arminia Hannover:2; Hamborn 07— Arminia Hannover(Sa.):2. Gau 12(Noröhſſen): Spielverein Kaſſel— Heſſen Hersfeld—; Kurheſſen Marburg— Eintracht Frankfurt :8; Vſch Friedberg— SV Heuſenſtamm 511 SC 09 Kaſſel— Hermannia Kaſſel 5ꝛ0. Der Reichsſportführer in Baden Das Programm ſeiner Reiſe Wie bereits gemeldet, wird dͤer Herr Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in der Zeit vom 23. bis 27. April dem Land Baden einen Beſuch abſtatten. In⸗ zwiſchen wurde auch das genaue Programm feſtgelegt, das ſolgendes Ausſehen hat: Montag, 23. April: Heidel⸗ berg und Mannheim, Dienstag: Pforzheim und Karls⸗ ruhe, Mittwoch: Ettlingen, Kehl, Offenburg und Frei⸗ 75 Donnerstag: Lörrach, Feldberg⸗Schwarzwald, Kon⸗ tanz. Der Reichsſportführer wird während des Tages ſport⸗ liche Veranſtaltungen nicht nur in den obengenannten Städten, ſondern auch in den Ortſchaften, die auf der Durchfahrt liegen, beſuchen. In Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz finden jeweils abends um 18 Uhr „Olympia⸗Werbeveranſtaltungen“ ſtatt, an denen ſich alle Turn⸗ und Sportvereine beteiligen. Anſchließend ſind Be⸗ ſprechungen mit den Vereinsführern vorgeſehen. Linnenbach Vertreter des Sportbeauftragten in Baden Der Herr Reichsſportführer hat Herrn Turninſpektor Hermann Linnenbach⸗Karlsruhe zum ſtändi⸗ gen Vertreter des Sportbeauftragten für Baden, H. Kraft, erngnnt. Polizei Darmſtadt— Vſe Neckarau:2(:0) Vor rund 800 Zuſchauern errangen die badiſchen Gau⸗ ligiſten mit drei Monn Erſatz einen knappen 211(011) Sieg über den Bezirksklaſſenmeiſter Polizei Darmſtadt. Die Neckarauer führten den geſälligeren Fußball vor und ſpiel⸗ ten auch viel zweckmäßiger. Die Stürmer ließen lediglich einen kraftvollen Torſchuß vermiſſen. Die Darmſtädter, die durch Schupp ſchon in der 2. Minute in Front gekom⸗ men waren, hielten ſich anſprechend. Nach der Pauſe ſchoß Bemmer für Neckarau den Ausgleich und Heſſenauer ver⸗ ſchaffte den Badenſern drei Minuten vor Schluß den Sieg. Sattig⸗Dieburg war gut. 6* * HANDbELS- G WIRTSCHAFTS-ZETTUNG 3 Montag, 16. April 1934 —— 5 Zahlungseinsiellung einer Mannheimer Kleideriabrik Die ſeit Jahrzehnten beſtehende Firma Gebrüder Hahn, Alleininhaber Rich. Greilach, Herrenkleider⸗ fabrik, Mannheim, C 3, 16, hat nach vorausgegangenen Verhandlungen mit dem Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt in Karlsruhe vor einigen Tagen die Zahlungen eingeſtellt. Es wird in weiterer Verbindung mit dem Treuhänder der Arbeit zwecks Erhaltung der Arbeitsplätze für die 70 bis 80 Köpfe zählende Belegſchaft des Betriebes auf alle Fälle eine Sanierung der Firma angeſtrebt. Der Gläubigerſchutz Mannheim e.., Mannheim, iſt damit be⸗ auftragt worden, im Benehmen mit den Gläubigern den Weg zu einer Löſung der eingetretenen Schwierigkeiten zu ebnen. Zur Zeit werden die Verhältniſſe des zahlungs⸗ unfähigen Unternehmens einer genauen Unterſuchung un⸗ terzogen. Vorausſichtlich wird das gerichtliche Vergleichs⸗ verfahren durchgeführt werden müſſen. Beachtenswert iſt, daß die beiden früheren Mitinhaber der inſolventen Firma, die Herren Sigmund Blum und Arthur Hahn, beide in Mannheim, dig Ende Januar d. J. als Geſellſchafter aus⸗ geſchieden ſind, für ſämtliche vor ihrem Austritt entſtan⸗ denen Schulden noch perſönlich haften.—— Volksbank Hockenheim eümull. Der Bericht dieſer Genoſſenſchaftsbank ſtellt feſt, daß zwax die erſten Monate 1933 noch ganz im Zeichen des wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenbruches ſtanden, daß aber der Auf⸗ ſtieg des zweiten Halbjahres unverkenn⸗ bar war. In der jahrelang darniederliegenden Zigarren⸗ induſtrie und ganz beſonders im Baugewerbe ſetzte ein Aufſchwung ein. An neuen Krediten und Darlehen wur⸗ den 111 900/ ausgegeben Der Umſatz ging leicht von faſt 20 auf faſt 10 Mill./ zurück, während die Bilanzſumme trotz zahlreicher Rückzahlungen für Bauzwecke ſich nur gering verminderte. Die Zahl der Mitglieder iſt infolge Bereinigung der Liſte auf 666(783) geſunken. Nach Rückſtellungen für Ausfälle, die ſich eptl. aus dem landwirtſchaftlichen Umſchuldungsgeſetz uſw ergeben könn⸗ ten, wird ein Reingewinn von 11091(12 678)& aus⸗ gewieſen, woraus die Dividende unver ändert 5 v. H. betragen ſoll. Nach Zuweiſungen an die N werden 856(884)/ vorgetragen. Aus der Bilonz: Ge⸗ ſchäftsguthaben 137 452(140 392), Reſerven 93 145(82 055), Spar⸗ und ſonſtige Einlagen 886 763(.000 594), anderer⸗ ſeits Forderungen i. lfd. Rechnung 883 756(961 080), Vor⸗ ſchüſſe 91855(90 925), 19 337(48 970), bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken ſowie Poſtſcheck 4701(—0, Kaſſe 26 977(18 212). OOehringen Bergban AG, Berlin verteilt wieder 7 v. H. Dividende. Berlin, 16. April.(Eig. Dr.) Der AR beſchloß der auf den 8. Mai einzuberufenden GB die Verteilung von wieder 7 v. H. Dividende auf die StäA vor⸗ zuſchlagen. * Cornelius Heyl AG., Worms a. Rh. wieder Verluſt⸗ abſchluß. Die Geſellſchaft ſtellt im Geſchäftsbericht für 1932/38(31. Okt.) noch keine nennenswerte Belebung ſeſt, da ſich das Geſchäft der Branche erſt allmählich zum Iniand hin verlagert. Außerdem folgte dem Wiederanſtieg der Rohwarenpreiſe keine entſprechende Beſſerung der Leder⸗ preiſe. In Kürze dürfte die Uebernahme einer Beteiligung aus dem Nachlaß von Dr. Frhr. Cornelius Wilhelm Heyl zu Herrnsheim zu erwarten ſein. Der Abſchluß zeigt nach 0,68(1,27) Mill. Abſchreibungen auf Anlagen und 0,45 (0,47) Mill./ anderen Abſchreibungen einen neuen Verluſt von 612 410(650 108) /, um den ſich der Vor⸗ trag auf 1,61 Mill. // bei 15 Mill. Aktienkapital erhöht. Im neuen Geſchäftsjahr entferne ſich die Firma weiter vom Tieſpunkt und erhoffe, auch einer bilanzmäßigen Auswir⸗ kung der Beſſerung entgegenzugehen, falls nicht neue Export⸗ ſchwierigkeiten auftreten. Die GV. findet am 3. Mai ſtatt. Aus der Bilanz in Mill. /: Verbindlichkeiten 11,38 (9,08), davon Bankſchulden allein 5,49(4,72), andererſeits flüſſige Mittel 0,39(0,27), Beteiligungen 0,38(0,43), Vor⸗ räte 8,88(7,25), Wertpapiere 0,48(0,18), Warendebitoren 3,86(4,03), ſonſtige Forderungen 5,61(5,08). Bayernwerk-Miiſlere Isar-Walchenseewerk Kleiner Gewinnvorirag Am 12. April fanden unter Vorſitz des bayeriſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Siebert die Bilanzſitzungen der drei ſtaatlichen Großkraftgeſellſchaften ſtatt. Es iſt den Geſell⸗ ſchaften gelungen, die Bilanz in Einnahmen und Ausgaben mit einemkleinen Gewinnvortrag auf das nächſte Geſchäftsjahr abzugleichen. Die Geſamteinnahmen belaufen ſich auf 1d. 17 Mill., die geſamten Ausgaben auf rö. 15 Mill. Mark. Der Rohgewinn wurde faſt reſtlos zu Abſchreibun⸗ gen und Rückſtellungen verwendet. Die Aus ſichten für das laufende Jahr ſind günſtigg. Für Arbeitsbeſchaffung hat die Bayernwerke AG. 3,5 Mill.„ ausgeworfen. Mini⸗ ſterpräſident Siebert äußerte ſich in der Sitzung über die Aufgaben der drei Geſellſchaften und ſtellte u. a. feſt, daß auch mit allen Mitteln verſucht werden müſſe, die Spanne zwiſchen den Erzeugungskoſten des Stromes und dem Kon⸗ ſumentenpreis zu verringern. Neckarwerke Ac Eßlingen.— Wieder 5 v. H. Der Aht beſchloß, der GV am 3. Mai eine Dividende von wie⸗ der 5 v, H. vorzuſchlagen. Geschäfissiiller Weiler abwariendes Mannheim ſtill Der Wochenbeginn geſtaltete ſich ſehr ſtill bei nicht ganz einheitlicher Tendenz. Farben notierten 140, Waldhof 52,25, niedriger waren Daimler mit 47 Brief und Weſteregeln mit 112. Von Brauereioktien wurden Ludw. Aetſenbraue⸗ rei mit 83 v. H. gehandelt. Bankaktien waren kaum ver⸗ ändert. Am Verſicherungsmarkt gingen Bad, Aſſckuxanz mit 38 um. Auch der Rentenmarkt blieb ſtill. Neubeſitz notierte 2,80, Altbeſitz 95,50. Goldpfandbriefe blieben be⸗ hauptet. Von Sachwertanleihen wurden 6proz. Magrolo Kohle mit 15,1 umgeſetzt. Frankfurt ſtill und ſchwächer Zum Wochenbeginn hatte die Börſe zwar manche An⸗ regungen von der Wirtſchaft her, doch blieb das Geſchäft ſtillhund die Kurſe waren eher leichter. Die Bankenkunoͤſchaft iſt zur Zeit kaum beteiligt, dagegen nimmt die Kuliſſe gerade unter dem Eindruck der Geſchäftsloſigkeit Glattſtellungen vor. Es ſind die bekannten Gründe, wie die bevorſtehenden Transferentſcheidungen und anderes, die zur Zurückhaltung veranlaſſen. Beſonders gedrückt waren Daimler, die auf 46,5(48,25) zurückfielen und desgleichen Bemberg, die 24 nachgaben. Auch Aku v. H. leichter. Hier ſprechen die zu erwartenden Sanierungs⸗ maßnahmen mit. Dagegen ACch N und Schuckert 4 v. H. feſter. Braubank 1½/, Reichsbankanteile 4, Zell Waloͤhof v.., Deutſche Linoleum 7 v. H. ſreundlicher. Auch der Rentenmarkt lag ſtill bei nachgebenden Kurſen. Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen verloren je v.., Neubeſitz 15 Pfg., Reichsmarkobligatio⸗ nen waren ruhig und—9 v. H. niedriger. Inſolge der ao. Geſchäftsſtille, die auch den weiteren Verlauf der der Neuen Mannheimer Zeitung Wochenbeginn pubilnum/ Neue Glaiisiellungen der Kulisse/ Bis zum Schluß abbröckelnd/ Nachbörse aui Schluſniveau Börſe beherrſchte, bröckelte die Mehrzahl der Kurſe weiter leicht ab. So u. a. J. G. Farbenind. um 7 v.., AEG um⸗ M v.., während Bemberg um v. H. leicht erholt waren Von ſpäter notierten Werten konnten ſich Rhein. Braun⸗ kohle um 1½ und Cement Heidelberg um 1 v. H. verbeſſern, dagegen verloren Deutſche Erdöl 1½ und Stahlverein v. H. Der Rentenmarkt verharrte gleichfalls in Geſchäftsſtille. Tagesgeld unverändert 3/½ v. H. Berlin leicht abgeſchwächt Die Börſe war auch zum Wochenbeginn wieder ſehr ſti bl, da aus Publikumskreiſen kaum Orders vorlagen. Eine einheitliche Tendenz konnte ſich infolge des ſtillen Geſchäftes nicht entwickeln, doch überwogen die Ab⸗ ſchwächungen, die im allgemeinen kaum bis zu 1 v. H. aingen. Die Kuliſſe zeigte angeſichts der anhaltenden Ge⸗ ſchäſtsſtille und der bevorſtehenden Transferbeſprechungen in Berlin ebenfalls keine Unternehmungsluſt. Durch feſte Haltung fielen lediglich Braunkohlenaktien auf. Rhein. Braunkohlen 1 und Ilſe Bergbau 3/½ v. H. höher. Junghans plus§6, Berlin⸗Karlsruher plus 7 und Cemiſche Heyden plus ½. Der Rentenmarkt la⸗ ebenfalls ſtill, die Kurſe bröckelten überwiegend leicht ab. Altbeſitz verloren 10 Pfennige und Neubeſitz 7½ Pfennige. Reichsſchulöbuchſorderungen gaben bis zu 36 y. H. nach. Auch im Verlauſe änderte ſich nichts an der Ge⸗ ſchäftsſtille. Die Kurſe bröckelten weiter ab. Far⸗ ben waren 1 v. H. gedrückt, ſchwach lagen Berger, die g v. H. gegen den Samstag einbüßten. Von Montanwer⸗ ten waren Gelſenkirchen mit 6294 nach 64½ zu hören. Bremer Wolle kamen 2½ v. H. höher zur Notiz. Am⸗ !HPHPPFPPPPFFPVVVPVVVVVVVPPPPPPPPPPPPPPAPPPAPPPPPAPAPAPAPAPAAPA——— Nur eine Wiener Großbank Crediiansiali Wiener Bankverein ſusionieren Niederösierreichische Escompie liquidieri In den Verhandlungen zur Sanierung der Wie⸗ ner Banken iſt ein Wandlung eingetreten. Die Oeſter⸗ reichiſche Nationalbank hat ſich nunmehr entſchloſſen, den Wiener Bankverein mit der Oeſterreichi⸗ ſchen Credit⸗Anſtalt zu fuſionieren. Bisher war der Plan, den Wiener Bankverein neben der Eredit⸗ Anſtalt als ſelbſtändige Mobilbank zu erhalten. Offenbar konnten die Mittel zur Durchführung der urſprünglich ge⸗ planten Löſung nicht aufgebracht werden. Die Niederöſterreichiſche Escomptegeſell⸗ ſchaft, die im Juli 1933 in der Bilanz einen Verluſt von 163 Mill. Schilling zugegeben hatte und trotz einer ſtaat⸗ lichen Hilſe von 100 Mill. Schilling ſich nicht ausreichend zu erholen vermochte, wird ihr Bankgeſchäft völlig liqui⸗ dieren. Ihr Kapital betrug 29½ Mill. Schilling. Die Debitoren wurden zuletzt mit 317, die Kreoͤitoren mit 327, die Einlagen mit 45 Mill. ausgewieſen. Der Wiener Bankverein hatte im Sommer 1033 aus öffentlichen Mitteln 40 Mill. erhalten. Sein AK. be⸗ trägt 29/ Mill. Schilling, die Schuldner werden mit 285, die Gläubiger mit 289, die Einlagen mit 46 Mill. ausgewieſen. Die Oeſterreichiſche Credit⸗Anſtalt wollte für 1033, wie wir bereits gemeldet haben, eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Nach dem Verluſt von 987,22 Mill. Schil⸗ ling, der für 1930 ausgewieſen worden war, iſt die Bank bekanntlich einer gründlichen Sanierung unterzogen wor⸗ den. Ihr AK. wurde in der Bilanz für 1932 mit 142 Mill. ausgewieſen, die Schuldner mit 449, die Gläubiger mit 828, die Einlagen mit 95 Mill. Die näheren Bedingungen der Fuſionierung zwiſchen Bankverein und Credit⸗Anſtalt ſind noch nicht bekannt. * Die Motorenfrage beim 23 129. Wie von Dr. Ecke⸗ ner mitgeteilt wird, iſt eine endgültige Beſtellung der Rohölmotoren für den neuen Luftrieſen L3 129 bisher nicht erfolgt. Die Firmen Maybach⸗Motorenbau Gmbt Friedrichshafen, die Daimler⸗Benz A G Untertürk⸗ heim und die Maſchinenfabri Augsburg⸗ Nürnberg haben vorerſt den Bau je eines Ver⸗ ſuchsmotors in Auftrag erhalten. Die Verſuche ſind bisher noch nicht abgeſchloſſen. 5 * Gewinnabſchluß der Gebrüder Demmer A6, Eiſenach. Nach Abzug von 27 800(28 200)/ Abſchreibungen verbleibt nach Beſeitigung des Verluſtvortrages aus 1932 von 10 952 Mark ein Reingewinn von 14900 4. Der GV am 30. April wird vorgeſchlagen, oͤen Reingewinn vorzutragen. Nach der im Geſchäftsjahr 1931 erfolgten Sanierung des Unternehmens beträgt dos zuſammengelegte AK 290 000 l. Die Beſchäftigung iſt zur Zeit recht befriedigend. Dividendenerhöhung bei der Alſenſche Portland⸗ Cement⸗Fabriken, Hamburg. Der heutigen GB wird die Verteilung einer Dividende von 6(i. V. 3 v. H. aus 170 000/ Reingewinn) für 1039 auf das 5,7 Mill./ be⸗ tragende AK vorgeſchlagen. Zemeniabsat beirãchilich gesſeigerſ Der Verſand der einzelnen Zementſyndikate weiſt im erſten Vierteljahr 1934 gegenüber der entſprechenden Ver⸗ gleichzeit des Vorjahres eine verſchiedenartige Zunahme auf. An der Spitze ſteht der Norddeutſche Zement⸗ verband mit rͤ. 200 v.., dann ſolgt der weſtdeutſche Verband mit einem Plus von nicht ganz 100 v. H. und der Hütten zementverband mit ebenſalls rund 100 v. H. Der Süddeutſche Zementverbond konnte etwa 75 v. H. mehr abſetien. Dabei iſt jedoch zu berückſichtigen, daß das ſüd⸗ deutſche Syndibat bereits i. V. einen weſentlichen Abſatz⸗ vorſprung vor den anderen Verbänden hatte. Das geht ſchon darous hervor, daß der Verband jetzt im Begriff iſt, ſeinen Verſand in dem guten Abſatzjahr 1928 wieder zu er⸗ reichen. Zurzeit liegt der Verſand nur noch um 15 v. H. unter der damaligen Menge. Ergebnis der Leipziger Frühjahrsmesse 150 Mill. Em. Umsäte O Berlin, 16. April.(Eig. Dr.) In einer Schrift„Ein⸗ ſchaltung der verarbeitenden Induſtrie in die Arbeits⸗ ſchlacht“ ſtellt ͤer Geſchäftsführer des Werberates der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, Ruban, das Ergebnis einer von ihm gemeinſam mit dem Leipziger Meßamt veranſtalteten Meſſeumfrage anſchaulich dar. Zunächſt wird feſt⸗ geſtellt, daß die verarbeitende Induſtrie ſich in die Arbeitsſchlacht eingeſchaltet hat. Die Ausſteller, ſoweit ſie zu dieſer Induſtrie gehören, melden eine Erhöhung der Beſchäftigtenzahl um rund ein Fünftel. Der durch die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1934 für die deutſchen Ausſteller erzielte Umſatz dürfte etwa 150 Millio⸗ nen Übetragen. Allgemein wird, wie das VZ⸗Büro meldet, die Meſſe als eine„gute Meſſe“ bezeichnet. Die geſamte Belegſchaft der Ausſteller dürfte im Durchſchnitt auf drei Wochen durch die Meſſeaufträge zuſätzliche Beſchüf⸗ tigung finden. Das entſpricht 16 bis 17 Millionen Tagewerken. Faſt allgemein iſt die Klage über einen ſtarken Preis⸗ öruck der ausländiſchen Einkäufer. Ueber die Ausſichten für oͤas Auslandsgeſchäft wird geſagt, neben dem Streben nach Qualität, Geſchmack, Haltbarkeit und Zweckmäßigkeit ſeien neue Jdeen und neue Formen ein weiterer Schlüſſel zum Weltmarkt. (J Hapag⸗Direktor Otto Krug geſtorben. Hamburg, 16. April.(Eig. Meld.) Am 14. April 1934 iſt das Vor⸗ ſtandsmitglied der Hamburg⸗Amerika⸗Linie Otto Krug im 55. Lebensjahr an einem Embolie geſtorben. Faſt 30 Jahre ſtand Krug im Dienſt der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Er war eine in allen Reederei⸗ und Finanzkreiſen geachtete Perſönlichkeit. ſein ungewöhnlich großes Wiſſen auf allen Gebieten der Reederei und der Finanzen haben der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie und der geſamten deutſchen Schiffahrt wertvolle Dienſte geleiſtet. Sein Ableben bedeutet gerade in einer Zeit lebenswichtiger finanzieller und organiſatori⸗ ſcher Verhandlungen einen ſchweren Verluſt für die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie. * Badiſche Warenhausſtener bleibt. Nach einem Bericht der„Textilzeitung“ bleibt die badiſche Filial⸗ und Waren⸗ hausſteuer auf Grund einer Verordnung des bad. Staats⸗ miniſterims auch für das Rechnungsjahr 1934 in Höhe der vorjährigen Sätze beſtehen. Die Filialſteuer wird als Zu⸗ ſchlag zur Gewerbeſteuer in Höhe von 40 v.., die Waren⸗ hausſteuer in einer Höhe von 100 v. H. erhoben. Abend-Ausgabe Nr. 174 Berliner Devisen Oiskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Prvat 3/ v. H. Seine reichen Erfahrungen und Amtlich in Rm. Dis⸗J Paritat 14. April 15. April für kont M. Geld Brief Geld] Brief Aegypten 1 ägypt. Pfd.— 20,958 13,205 13,22516,265 18,295 Argentinien 18 ⸗Peſo7.8720.629.6383 0,628]0 0,682 Belgien.. 100 Belga 3½ 58.37 55,4758.59 56,40, 58,86 Braſilien. 1 Milreis—.502].214 0,216.214/ 9,246 Bulgarien. 100 Leva 8 3,033 3,047.053.047] 3,053 Canada an. Dollar.1982.502 2,509 2,505 2,511 Dänemark 100Kronen 3 112,50 57.54 57,6657.5457,6 Sanſig 100 Gulden 3 8¹,72 81,60 61.76 61.60 61.75 England.. 1Pfund 2 20.429 12,365 12.518 12.885 12,048 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 66,43 68,5„4366,57 innland 100fiunk, M. 5¼ 10,587.664 56696.689%½701 rankreich. 100 Fres 3 16,44 16.50 16,54 16.50 6,54 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45.8ʃ 2,402.428( 2,492 olland 100 Gulden 3¼ 168,739 169,38 169,72 169,43 169,77 sland.. 100 iel. Kr.——— 53.2 58,41 58,.2988,41 Italien... 100Lire 4 22.094 21,32[21.36. 21,41 21,45 Japan... 19en.65 91005 988——— 5— 8 ugoſlavientoo Dinar7½ 9„664 5 5 8 nd. 100 Latts 79.92 80,08 79.9280.08 Litauen.. 100 Litas 7 41,98.0642,14 42,1142,19 Norwegen 100ronen 3½ 112,50 64,74 64.66 64.74 64.86 Oeſterreich 100Schill. 5 59.07 47.2047.30 47.20 47.80 Portugal 100Cscudo 65 458,57 11.7311,75,1174.76, Rumänien.. 100 Lei 8.5.4680.42] 2,488]0 2402 Schweden.. 100 Kr. 8 11224 659,88 66,52 8⁰ Schweiz, 100Franken 2 81.00 50,92 61,03[60,960 8144 Spanien. 100Peſeten 6. 81,00 34.2434,30 84,2434.30 TſchechoſlowakeilobK 3½ 12,438 10,38 10,40 10,3810,40, Türkei.. Itürk,Pfdb. 18,456.003] 2,007.003].007 Ungarn. 100Pengö 4½ 78/41—. 75 Uruguay. 1Goldpeſo 3 4,48 1,149] 1,151.149.151 Ver. Staaten 1Dollar 1½“ 4,198 6 2,502] 2,508 2,502.508 Im internationalen Deviſenverke hr hielt ſich das engliſche Pfund auf der Baſis vom Wochenſchluß und kam in Amſterdam mit 7,61, in Zürich mit 15,91 und in Paris mit 78,05 zur Notiz. Der Dollar hatte ebenfalls keine Veränderung aufzuweiſen und wurde in Zürich mit 9,084, in Paris mit 15,15 und in Amſterdam mit 1,474 ge⸗ nannt. Pfunde Kabel ſtellten ſich auf 5,1576. Im übrigen lagen faſt alle Deviſen ſtetig. Auch im Verlaufe blieben die Kurſe unverändert. ieeeeeeeeeeeeee Rentenmarkt gingen Neubeſitz auf 22,45 nach 2276 zurück. Kaſſarenten waren eher etwas ſchwächer, Gold⸗ pfandbriefe u. Kommunalobligationen verloren bis v. H. Rhein. Hypothekenbankpfandͤbrieſe gewannen dagegen 74 und die Liquidationspfandbriefe des Inſtituts 5 v. H. Stadtanleihen nicht einheitlich, desgl. Länderanleihen. Der Kaſſamarkt lag unregelmäßig. Von Steuer⸗ gutſcheinen wurden die zöer und Zber Fälligkeiten um je 12 Pfennige höher notiert bei einer Repartierung von 40 bzw. 10 v. H. Von Reichsſchuldbuchſorderun⸗ gen notierten u..: Emiſſion 1: 1935er: 100,25 Geld; 40er 95,8796,75; 43er 93,87—94,75; A4er 99,75—94,62; 45—48er 98,62—94,50. Emiſſion 2: Ber 100—100,75; 40er— 43er 94,25—95, 44er 94—94,87; 45—46er—: 47—38er 94,87 Brief. Wiederauſbauanleihe 1944—45er und 1946—48er 55,62 bis 56,50. Der Schluß war ſtetig. Beſondere Verände⸗ rungen traten nicht mehr ein. Farben waren etwas erholt. während Neubeſitz weiter guf 2,40 zurückgingen. Geſſürel erhöhten ihren Tagesverluſt weiter auf 1 v. H. An der Nachbörſe nannte man, ſoweit Kurſe zu hören waren, die Schlußnetierungen. Der Geldmarkt lag heute weiter uny. leicht, der Medio trat kaum in Erſcheinung, Blankotagegeld erforderte unv. 4 bzw. 44 v, H. In Privatdiskon⸗ ten hat das Angebot erheölich nachgelaſſen. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 16. April.(Eig. Dr.) Fälligkeit 1934 103,25; 1035 101,50; 1936 98,25; 1987 93,75; 1938 92,75; Steuerdurchſchnitt 97,80. Berliner Meiallbörse vom 16. April ere Nüpfugupſ Dier eieintink in bez. Brief Geld J bez. Brief Geld dez. Brief Geld Januar.[—— 46.754575[—.— 18.25 17.25—.— 23,25 22,50 Februar[—.— 47.—4625[——18,25 17.25—.— 23,25 28.— Mürz.—— 47,5046,50—.—16.25 17,50—.— 28.50 28,25 Aprit, 43,50 43.25 48.—16,2516.25 18.— 20.50 20.2528.— Mai. 4 43,25 48,50 43.—[—.—16.75 16.25—.— 28,50 20,— Juni.—.— 43,7543.50 17.— 16.251—.— 21.— 20.25 Juli.44,2544.— 16.25—.— 21.5020.50 Auguſt—.— 48.75 44, 16,50—.— 2175 21.— Septr.—— 45.—44.25 16.50—.— 22.— 21,25 Oktober—,— 45,50 44.50 16.75(—.— 22,25 21,55 Novembl—.— 45.75 44.75 17.——.— 22,7522,.— Dez..— 46,25 45,25 17,.——.— 28,.— 22,25 Londoner Meiallbörse vom 16. Anril Metalle Cper To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce Kupfer, Standard ſ88,151 Zinn, Standaro ſ286 6 Aluminium 100,0 Monate. 33.25 3 Monate. 235,5 Antimon.440. 8 Settl. Preis 88, Settl. Preis 286,7] Queckſilber.. 1075 Elektrolyt. 86,50 Banka„ 241.0] Platin 7,75 beſt ſelecied 35.50 Straits.. 239.2 Wolframerz 440.— ftrong ſheets 62.— Blei, ausländ. 11.65 Nickel. 228.9 El'wirebars 36,50] Zink gewöhulich 14,851 Weißblech. 116,50 &* Berliner Metall⸗Notierungen vom 16. April.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in 41 per 100 Kilo: Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) prompt 48,25, Raffinadekapfer loko 44,25 bis 44,75; Standardkupfer loko 43,75—44,25; Originalhütten⸗ weichblei 16,75—17,25; Standardblei per April 16,25—16,75 Originalhüttenrohzin ab nordd. Stotionen 20,75—21,25 Standardzink 20,25—20,75; Originalhüttenaluminium 98—99 v. H. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Stra⸗ts⸗, Auſtralzinn 318; Reinnickel 98—90 v. H. 305; Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kile 38,75—41,75, 5 5 Aktien und Auslendsanleihen in Prozenten RKurszettei der Neuen Mannheimer Zeitung“ inmven in Pan l. S 10 1* 1 14 16 14 Sofeneeng, N. P. Saee c ee S Peid Reſg. SPrshaenmues 8 0. 0.Dynamit Truſt. 70.— 70.— Lingel Schuhfabr.—. ogtländ. Maſch.——.— Mannheimer EHektenbörse 5 Dyckerhoff Wid.——— Magirus U6.—.——.— Boigt 4 Haeffner——.— Petersb..Habk.—.—— 14. 16 14. 16. Industrie-Aktien Inag Erlangen. 80.——.— Otavi-Minen. 15.50 15.25 Salzw. Heilor.. 186.0 166,0 Dortm. Aetienör.—.——Rannesmann, 66,80 95,75 Banderer Werke 1050 105.9] Ruſſenbant..— 7 Junghans St. A. 41.— 40.— Phönix Bergbau„ 557 Tellus Bergban—.—.— Dortm. Unionbr.——— Mansfelder Aki, 75,50 73.50 Weſteregelnülkalk—.— 112.5 Deutſche Petrol. 79.— 74.— o/ Bad. St.-A. 27 04,— 94.—Konſerven Braun—.— 83.— Aſchaff. Aktienbr. 94 50 94.50 Klein, Sch. EBeck. 53.— 53,— Rhein, aunlohl. 206.7 210.2 V u Saurahütte 21.— 22.— + 9Maſchin.⸗Untern. 47.62 47,75 Weſtf. Eiſen 97.82 97.75 Burbach Kali.. 27.— 27.— S46/.Kom.Gd. 81,50 01.500 Ludwigsh..⸗Br.—.— 88.— Dortm. Ritterbr. 74.50 78,—Knort Heilbronn—.—.— Kheinſtabl... 94.— 98.621 Ver. Stahlwerke 43.25 42.86 Elektr Lteferung. 100.1 109,0] Makkt⸗ u. Kühlh. 76.— 76.50 Wiſſener Metall. 92,25 93,50 Diamond— 425—.— 8 eSfen St. 68.— 88. Pfel. len. 9.— Pöwengtünthen 4040 2049 Soniewen Pran 8— 1755 f. Cugeibarbt.. 10 982 Paſc Nucan, W. 888 5 off Verein:——.— Hochfrgeueng 909 m Goi8 88.— 88,— 1606 Preßhefe. 107.0 107.0 709 59.— 59.—. 89.50* Berliner Sörse Enzinger Union 76.— 76.————.— 109.0 9* 82—————.——.— 88% Pf. 59 Pfdb 84,50 94.50 Rh. Elektr..⸗G. 92.— 92.— Schöſſerh. Vindg.—— 1700 Subwigsz Walz. Eſchw. Bergwerk——— Men Sohne 83—— 188.0 Südſee Bboswhat 83% Kh. Seb 925 92.88 Fildebr-⸗Rheinm. J1.— 11 SchwartStorchen 66.——.— Mainkraftwerke.——.— Meiningerypök 80,50 80,25 Fahlb. Liſt Co... Miag Müblen 65,12 65.62 Otapi Minen.. 15,25 15,— Ufa⸗Film—— 60/ Farbenbbs. 28 117,0 117,0] Salzw. Heilbronn 107.0 107.0 Fucher Brauerei.. Metallg. Frankf.—.— 86,— 60/ Reichsanl. 27 88.7 95,—, Seſterr. Ereditbk..——. Farbeiind. F. G. 140.5 199.8 Mimofa.. 186,2 161 Brem.⸗Beſigh. Oel—.——.Schwartz Storch. 83.— 68.—Werger 71 50 71.50 Mez Söhne..—.——— Diſch. Ablöſgſch. 1 95.60 95,50 Reichsbank 1465 148, eldmühle Papier 105,0 104.5 K Brawn, Boverte, 15.— 14500Seilind. Wolff..— 35.— Atu. 9. 90.45 Miag, Mühch.. 68.— 96.—Se ohne 289.90 Nuianz Allg. 243. 2430 Sant ler 29.50 58,500 Mic, 4 Gengſ. 93.— 9880 Fortlaufende Nolerungen(Schlus) Cementw. Heidels 192.0 102.0 Sinner..... 50. 90. A. E...... 24.25 24.620 Moenus St. A.—.— 70,— B, Schutzgebiete.25 0,0 Allianz Leben. 262 0 261.5 Ford Motoren. 63.75—.— Müblheim Berg. 95,— 95,80 Daimler⸗Benz.. 48.75 47.— Südd. Zucker.. 166,0 169,0 Aſchaff. Buntpap. 755 4 Montecatini.—.—— 5% Roggenrentb.—.—.36 Gebhard Textil. 72.— 74.——— ucn.. r ½Labmeger& Co. 7 116.5 Deutſche Linol.. 57.50 57.— Pereindtſch Delf..— 91. Bb. Maſch Durl. 122.0 122.0 Kheinclektra. A. 1030 10%06¼/ P Etr. Bd. 1 90.50 90.50 Gehe 4 Co... 44.5 48, Pbepel 8 14 /4 13,75 Ur 1 G0 66.75 66,57 Saurahütte.. 2150 21.80 Durlacher Hof„§.— 60.— Seofp Alkali, 118.5 1129]Baſt Nürnberg:————„„ St.U. 63.— 91.806½% de. Com. 1.5 8e10 Undustrie-Aketien Gelſenk. Bergwe. 64.12 69,25 8 SSS 28.— Gichbaumiderger 74.— 51.— Sellfteft Waldhaf 250 e0 Pekula.... 57 880 Nöeinmetag.. 4440 12406%.d⸗Pföb.10 94.0 94— 1737(Gentchow& Co. 57 51.— Seenſt.& Rappei 5075 60//5 Bienemn, Sen 1207 1300 Nangee u. Enzinger Union 79,.— 78,— Bapiſche Bank. 115,0 1140Semberg.... 71,87 69 500 Rütgerswerke.. 57,40—.—0%„„ 21 94.— 94.— Accumulatoren 7 178,7 Germ. Portld.⸗. 79·87 78.— enſt. opp 81.45 8037 Bayer. Mot.⸗W. 127.) 126,.⸗G.———. Gehr. ahr... 1100 1109] Diſch. Bk. u. Dige, 90.50 80.50 Brem.⸗Beftg. Hei 480 Sachleden... 186.0 1570 8% 20.., An 474 2462 Gerresheinr Gles.50 Potohow rban.25 18.25 Jul Berger Ste. 1650 1271J Mafthmenber-A.,—— arbeninduſtrie. 1410 4400 Pfälz. Hypoth. B. 82, 92.—Srown Boberi Schnellpr. Frkthl“—.——,5% Mexikaner.85.70Alig. Elektr.⸗G.. 24.75* Geſ. f. elekir. Unt 9/12 86,25 Polpphon.. 2825 15. Jul. Berger Lieſp⸗ 1 7—— Maximiliansh..—.— 7 %Grkr. M, Bl. 125,0 120,0 Rh. Hypoth. Bk. 110.0 310.0Cement Heidelbg. Schramm Lackf.. 32,.— 81.— 4¼½ Oeſt. Schag.—.— 33.50 Ammendorf Pap. 78.7r 7. Gocdhardt Gebr.—.— 73.— Rathgeber Wagg, 94.75 94.25 Verlin⸗Karler. J. 97.15 94.75Metallgeſellſchaft 85.— 88,75 Kleinlein Hölbg. 66.— 66.— Bad. Aſſecuranz, 38.— 38.— Narftabt Schuckerthrürnbg. 99787 100,8 4%„ Goldrente—r 22.50 Anhalt.Koblenwd. 88.75 69,37 Goldſchmidt. Th. 68.75 62,50 RheinfeldenKraft— 160 2085 Berliner Maſch. 79.— 76.67„Montecatinie..—.. e W e e e dabe 0Siemens u. Halste 139,7 130,5 4%„ conv. Rente 0, 4„N. Maſch. ,——.— Gebr. Großmann—.——.— P FPrankfurter Börse Conti Gummi Südd.— 95 1880 1886 40%%%„ Silb.⸗R.—r, 1,15 Balte Maſchinen 10% 75 Grün& Bilfinger 220,0 222,0] Rheinſtaht...25.50 Buderus Eiſenw. 78.76 78.25—.—— 51.25 50,37 Daimler Thür-Sef. Gotha 34 84½%, Dar.⸗N..50—.—Baver Motorenw 11/½ 1180 Sruſchwe Fertil ö1.30 90.45 Nhein.⸗B. Kalt- 60.— 91.— Codttettissaaſſer 85,75 65.50 Polyphonwerke. 1750 Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien„St. Atlant⸗T. Tiet, Leonharb. 20 25 20.— 40½ Türk.Ad. Anl.—.—.— Bapr⸗ Spiegelglas.— 41,50 Guano⸗Werke..— 75.— Roſizer Zucker—.— 71.— Comp. Hiſpano 157.2 180.5 Rh. raunk, u. Br. 209.0 210.0 D. Wertb.(Gold) 77.— 76,50 Ang. B. Credit. 45,75 45,75 Dt. Erdöl. Ber. Chem. Ind.—.——— 00%„Bagd.⸗G. M.70—.— Sekula 1 5 5* ackethal— Rückforth. Ferd.— 72.—Cont. Gummi⸗W. 144.6 144.3— ein. Elektr. 8—— 6% Reichsanl... 94.25 94.50] Badiſche Bank„114.5 114 5 D. Gold. u. S. Anſt⸗ Ver. deutſch. Belf. 91.— 81.— 4% umif, Unl.,—.—J. P. Bember 1.„25 Halleſche Maſch.(Rütgerswerke. 57.12 56,75 Continentalegin,.— 57.—Rh. Stahlwerke» 9s, 99. 60% 20 99.50 69,90] Bank f. Brau.„ 100.5 101.0] Dt. Linoleum.. 50.50 56,5) Ver, Glanzftoff. 1225 124.5%„Zollobi. 1W11 6,0—.—Sergmann Elekt. 16.12 19,.—Hammerſ. Spinn. Sachſenwerk.. 50.50 Daimler Benz. 49, 4087 Rh.⸗WeſtiElertr. 8787 87.87 40% S. Schatzanw. 92.— 92,— Bayr. Hyp. u. W5. 71.—— Dt. Verlag Ber. Zellſt. Barhn„400⸗Fr.⸗Los 650—.— Berlin⸗Gubener 980 975 ann. M. Egeſt Salzdetfurth.. 145,0 148.7 Beutſch. Atlant.“ 122,7 121. Rütagerswerke.. 57¼2 28 5½% Dounganl. 98.25 95,25 Berl. Handelsgeſ. 68.50 86.500 Dresd. Schnellpr. Voigt& Hüffner———.%½ Ung. Str.10.,.30[Bert, Karls, Ind. 99.59 7 0 Harburg u. Phö Sarotll.... 79,— 78,.— Deſſauer Gas„ 128, 148.2 Salzderfurt9 Kalt 148,0 ft4. Ablöfungſch. 11. 95.37 95.50] Com. u. Privatb. 47.25 4J.— Dürrwerle„ Bolih. Seil. u. K. 30.— 30.— 8¼½„ 14.12.20 Berliner Maſchb. 79 180 Harkort St.⸗Pr. Schl. El. u Gas—.——,— Deutſche Erdöl„ 16 4192 Schleſ.Bergb..3. 1—— obne 22,.65 22,47 Deutſche disconto 60,50 60,50 N 88.— 7 4% Ung. Göldr..15.]Braunk. u. Brikett 670..7 Parpener Beigb, Sach Schneider 57.——.—Deutſche Kabelw. 74.75 171 Schleſ. El. u. Gas 120.0* . 4% Schutzg. 14. 8,.Aſtatiſche Pr. n 0 SS Kronenx. 0, raunſchw. A. G.——(Hebwigshütte 01 Tau 40% Schutzg. 14.50.50 ſiatiſch l. Licht u. Kraft 107.0 106.0] W. Wolff—.—1400 0,40.408 ſchw. A. G 677* Hebwigshü öfferhof Brau.— Deutſche Linol..—*1———.— 8 Zolltürken. 662.65 D. Effekten⸗Vani 77.50 77,50 Elektr. Lieferung 100/0 100,0 Zellſtoff Moſlog· 44.25—. 4/„Nnat. S.-L 29 62 20.50 Br.⸗ 1. 0 Self.—„—Hilpert Maſch. Schuberte Salzer 102,5 161.5] Deutſcher Eiſenh. 60.50 59,50—.— ert& Co. 75— 5 8%— 26 90.25 80.50 D. Hup. u. Wbk, 94.——,— Enzinger⸗inion 76, 76. emel,§1 50 82. 4½/„„III—.— Bremer Bulkan 0 1645 Pindrichs& Auff. Schuckert& 100 0 59,750 Dortm.Union.⸗B 160.5.— Schulth.⸗Patzenh. 106.0 %, Ludwigsh.26 80.— 5— D. RMaberſte, Sun 98.— 36.—. 70——909 Aſa WWreibenr** 5% Leh.Nät,Rail..37 5,37 Bremer Wolle 1 164.5 Hirſch Kupfer Schultheth... 114.0 110.0 Eintrachtpraank. 710 1405 140.0 4188 80 EE Fang. Bark..Chem Baſ v. 1010 160,) Raſtaiter Waag..—.— Franeport⸗Altien Baseene S eihneerr Sianer. 0——.— EK.Wich u. Kraſt 100 0 1002 Stolberger•405 148 Baden 26 82.50 85.— rankf. Hyp„Gk. 83,.— 83,25 4 leere 187.2 184, Eharlott. Waſſer 85.25 96.—— ohe⸗ 99 Stochr Kammg.—.——.— Engelh. Brauerei 85 Südd. Zuckek.. 167.5—.— %8 Mhm. Kohl. 23 13,35 16,75 Pfälz. 50p.⸗k.. G. Farben.. 190 199,1 Ach., Verkehrw. 86 60,— J Ehemie Baſel 161.0 161.5 Holzmann, Stolberg intg. 150—.— J. G. Farben.. Jads z88/8 Thur, Gas.— 2t—.—.- Rlihegn t: 1156 P657,Pre ki.. ontan-altlen St. Eeehn r Ehem. Beſpar..—( Per, Wn Sictencee.85 San4 cuk. s dee Sean 8 ein. Hyp. 24—.—— f 0 109,5 Jeinmech. Jetter 41,*. C him. de——— 10[Felten uill. 60,.——.—Per. SE S 270.10——09 83 elt. Guilleaume 60.———Buderus Eiſen. 74.— 73.— Baltimore Ohio 2725 39 Ehem. 42— Kahla Pertean Sübd.—9 168.0 160.0 Gelſenk. Bergwk. 64.75 63.37 Bogel Telegr... 76,12 76,12 %e Fft.don f. 922 G, Lereinebr Paneg 98—.— Geſticenne Tö. 6460 96— Sichn Bercm. 6180 600(S. Eanzerng 28— 2 Co. Hiſp.Ehade) 168.9 1450] Kacſtagt ulchersl. Sice er e 60/ Grkr. M. abg. 87,50 91.87 Württ. Nötenbk, 90.— 90,— Goldſchmidt Th. 64,50 69.—Gelſenk. Bergw. 64,50 69,79 ·8 damerika„ Contf⸗ Suhnne 145,0 145,0 Karſtadt 2. 0 190 8 20.87 20.— Golbſchmidi 86. 62,75 Sante Waldhof 52,25 82, Ver. Stahlw, Obl. 74.75 72.75 Mllian, 244.0 244.0 Griezner N. Duri. 7,50 27,.— Harpener Bergw. 92.50 91.75 anſa Pſchiff.%, Contl Linoleum re, Klöcknerwerle etz, Leonhar 40,50 47.— Hambg, Elek. 112,7 111 60Bank elektr Werte—.— 1065 %% Bad. Kom.Gd. 92.— 92.— Marn Berb⸗G. 28.— 26.— Griin& Bilfinger 214.0—.— Ilſe Genuß. 1115 112.7 Nordd. Llovd 31.— 80.50 Daimler Motoren 46,12 46,2 C. H. Knorr Transradio. 480 Harpen. Bergbau 7. 92.12] Bank für Brau..—.— 100,7 6% Pfalzer..9 0,50 94,50.G. afenmühle—.—. Ju Bgb. St. A. 185,5—.— 11 Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 28.0 121.5 Kollmar KFourd. Varziner Papier.— Soeſch Köln 75.20 74.—Reichsbank..... 149.0 1490 5½/% Pfälz. Sig. 98.25 98.75 Transport-Aktien aid& Neu.. 24.— 24.— Kali Chemie 1030—„ Sank-Aktien Deſſauer Gas.. 142.3 443,Kölſch Fölzer⸗We.Chem.Charlott 95,. 95,—Holzmann Bö.. 212 12·——9 für Verkehr 65.25 65.25 8% Pr. B. B. Lig. 90,50 80.50 AG. f. Berkehrsw. 66,50 65.75 Hanfwerk, Füſſen 30.50 89,— Kali Aſchersleben 113.0 112.20 Bank. f. el. Werte 70,37 ½, Deuütſche Erdöl. 115.0 113.5 Kötiger Kunſtled. VB. Dtſch Nickelw. 128.0 125.0 Hotelbetriebsgeſ. 46.25 47.50— e. 104 8 105,2 60% Rh. Hyp.-9 92.67 92,67 Allg Lokalu. Kraft 105.8 106,2 Heſſ.⸗Naſſau Gas—.— e. Kali Salzderfurth 1460 144,5 Bank f. Brauerei. 100,1 100,0J Deutſche Kabelw. 70.50 70,.50 Krauß KCie, Lok P. Glanzſt. Elbf..— 7 10 Bergbau. 185.7 ½D. eichsbahn V. 112.8 112,8 0 11 94.67 98.57] Dt. Reichsb.Vorz, 118.1 113,2 Hitpert Armatur..— 36,75 Kali Weſteregeln 1182 118.0 Berl. Handelsgeſ. 86.25 60.— Deutſche Linol. 57.— 57.20— Met. 65,50 84,—.840 ortl.-Z. 60.— 81.— Ilſe Genußſch.. 1I1,5 118.60 Hapag... 2,50— „„ 7 12.18 92.87 92 87 Hapag.. 27.62 27.59 Hindrichs⸗Auffer. 65.— 65.—Klöckner. 34.25—,— Com, u. Privtek 47,25 47.— Diſche. Steinzeug—.— c,[Kyffhäuſer Hütte—.——..Schuhf..& W. 77[Gebr, Junghans 40.75 41,47 Hamburg Süd. D. 25,50— %9%„Meining.L. 91,50 92,— Kordb. Sloyd... 90.75 30.87 Hirſch—„Mannesm. Röhr. 66.87 65.62 Di. Aſtatiſche Bk. ½½Deutſch,Eiſen, b 60.— 59,500 Lahmeyer& Co.—,—— Ber. Stahlwerke 48.— 42.37 Kali Cdemie... 100—.— Dampfſch.——— 10% 5— 91.50 41.— 43,.—Hochtief ⸗G.. 107.0 1077][Mansfeld 7312—.— Deut 0 60.50 60,50 Dresb. Schnellpr. 50.——.—Laurahütte.. 21.50 21,52 V. Stahl..d. 3———.— Kali Uſchersleben 112,.5—.— Nordd. Lloyd.. 31,28 8025 5½% Rhein. Lig. 92.„50 Schantungcliſenb 41, chkief ansfelder 5 ſche Disconto 5 p aura yp. ch 8 .% Südbo,Kid, 85.— 65.— Sübd. Giſenbabn—.———Holamann. Pbil. 78.—.—Oberbedarf...—— 13 37(Seich Ueberkee Be 37.— 36 50 Dürener Metall 105.0—] Sinde sEismaſch, 60,— 80.—Ver. Ultramarin.—.——.— Klöckner Werke. 64,50 68,18 tavi Minen.18.25 15,12 ———*„3 gerſte, neue inl. heruntergeworfen wird, alles ſtetig. kleinſte Bedarfsdeckckungen beſchränkt. 8 S8. Seite/ Nummer 174 Neue Manuheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Der Stiefſohn des Ermordeten ſagt aus Baron Wolfgang von Waltershauſen wird vernommen — Schweinfurt, 15. April. Am neunten Verhandlungstage wurde in einer Auseinanderſetzung zwiſchen dem Vertei⸗ diger und dem Schießſachverſtändigen Dr. Heß die Möglichkeit erörtert, ob ein Gewehr, das von oben nur 5 em in den Boden eindringt, wie das ſeinerzeit bei dem erſten Einbruch der Fall geweſen ſein ſoll. Der Sachverſtändige ver⸗ neinte dieſe Möglichkeit, da die Wucht viel größer ſei. Der Staatsanwalt fragte dann den Sachverſtändigen: Bleiben Sie bei Ihrem Gutachten, daß aus der über⸗ ſandten Piſtole die Tatortpatronen und Hülſen mit abſoluter Sicherheit verſchoſſen worden ſind?— Der Sachverſtändige antwortete mit Ja. Der Vorſitzende wandte ſich dann an Liebig: Haben Sie die Piſtole nachts bei ſich gehabt? Konnte es nicht etwa ſo ſein, daß ſie heimlich geſtohlen und Ihnen dann wieder zugeſtellt wurde? Liebig: Ja, mir iſt die Sache komiſch. Ich habe am Abend die Piſtole noch ausgezogen und geölt und ſtand am anderen Abend an der Schublade, als ſie der Wachtmeiſter herausnahm. Auch am anderen Morgen war ſie ausgezogen und meine Tür war verſchloſſen. Vorſ.: Hatten Sie irgendwelche beſonderen Reini⸗ gungsgeräte für Ihre Piſtole? Liebig: Nein. Der Verteidiger ſtellte dann eine intereſſante Zwiſchenfrage: Ich habe eine Mitteilung bekommen, daß ein Neffe der Frau Werther ſich im Turm⸗ simmer umhergetrieben und auf die Frage, was 4 er dort tue, erklärt habe, er ſuche eine Hühneraugen⸗ feile. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß dieſer Vorgang nicht ſo geweſen ſein konnte. Es ſei lediglich dem Vertreter der Erben einmal geſtattet worden, in Be⸗ gleitung eines Gendarmen das Zimmer zu betreten. Wenn noch eine andere Perſon dabei geweſen ſei, ſo habe davon die Staatsanwaltſchaft nichts gewußt, das gehe auf Verantwortung des Gendarmen. Der Sachverſtändige Heß wurde vereidigt. Es folgte die Vernehmung der Frau Ida Nenninger, und zwar zunächſt über ihre und ihres Mannes Wahrnehmungen in der Nacht. Gegen halb 2 Uhr habe ſie ſchreckliche Schreie und auch drei Schüſſe ver⸗ nommen. Es ſind zwei Schüſſe hintereinander Minute ſpäter ein dritter Schuß. Wolfgang von Waltershauſen wird vernommen Hierauf wurde unter großer Spannung in die Vernehmung des Zeugen Wolfgang Fret⸗ herr von Waltershauſen eingetreten. Er gab an, daß er auf Schloß Waltershauſen bis zu ſeinem 10. Lebensjahr erzogen wurde, das Gymnaſium in Weimar beſuchte, ſich dann als Fahnenjunker bei den gefallen, eine Gardejägern in Potsdam meldete, ganz kurze Zeit noch im Felde war, dann das Notabitur machte und ſich ſpäter beim Kapp⸗Putſch beteiligte. Auch war er Zeitfreiwilliger bei den Kämpfen in Oberſchleſien. Er hat dann noch ſtudiert in Karlsruhe und Clausthal, mußte in der Inflation ſein Studium aufgeben, trat in die kaufmänniſche Lehre in Mellen und kam zurück nach Waltershauſen, wo er eine Zeit lang die Kalkbrennereien und Steinbrüche leitete. 1925 kam er nach Berlin und war dort in verſchiedenen Stellungen. 1930 hat er ſich mit einer geborenen Freiin von Below in Weimar verlobt. Nach ſeiner Rückkehr nach Waltershauſen ſei er im Arbeitsdienſt eingeſtellt worden. Der Borſitzende ließ ſich dann berichten, wo er ſich im Oktober, November und Anfang Dezember 1932 aufgehalten hat und was er in dieſer Zeit tat.— Der Zeuge gab genaue Daten an. Zur Zeit des erſten Einbruches am 15. bis 16. Oktober ſei er Berlin ge⸗ weſen. Als Zeugen hierfür nannte er den Grafen Leopold von Götz. Das letzte Mal ſei er, der Zeuge, im Juni 1932 in Waltershauſen geweſen. Am 1. De⸗ zember 1932 gegen 10 Uhr habe er eine Depeſche erhalten:„Großes Unglück im Schloß, ſofort kommen.“ Vorſ.: Sind Sie auch nicht beteiligt? Zeuge: Nein! Das Telegramm war unterzeichnet von einem Baron Witter. Vorſ.: Iſt das derſelbe Witter, bei dem dann Frau Werther krank gelegen hat? Zeuge: Ja, Ich bin dann mit dem Mittagsſchnell⸗ zug nach Weimar und dann mit dem Auto weiterge⸗ fahren, habe aber ſchon vorher telephoniſch mit Dr. Welte, dem Hausarzt des Schloſſes, geſprochen. Da erfuhr ich, daß der Hauptmann erſchoſſen und meine Mutter ſchwer verwundet ſei und ſie Karl Liebig als Täter bezeichnet. Ich habe dann mit meiner Mutter geſprochen, etwa eine Viertelſtunde lang. Sie hat ruhig alles erzählt und über Schmerzen geklagt und geſagt, ſie ſei durch einen Schuß aufgewacht und durch einen Schrei. Dann habe ſie den Liebig ins Zimmer kommen ſehen, er habe auf ſie geſchoſſen. Vorſ.: Was war ihr perſönlicher Eindruck von der Erzählung Ihrer Mutter? Haben Sie gedacht, daß ſie richtig iſt? Zeuge: Natürlich!⸗ Der Zeuge gab dann bekannt, genau ſo wie es bisher Frau Werther getan hat, an welchen beſon⸗ deren Merkmalen ſie den Täter erkannt haben will. Er führt an, daß ſie ihn am Geſicht, tn ſeiner Figur und an ſeinem typiſchen und auffallenden ſchnellen Schritt erkannt habe. Baron Waltershauſen gab weiter an, daß er durch alle Räume gegangen ſei, ausgenommen die Morod⸗ zimmer, die er nicht betreten durfte. Er ſei auch niemals ohne Begleitung in das Schloß gegangen keine Spuren verwiſcht und auch nichts ver⸗ ändert. Vorſ.: Es ſind aber doch Fingerabdrücke von Ihnen gefunden worden, z. B. am Gewehrſchrank, Zeuge: Ja, ſo oft ich in Waltershauſen war, bin ich an den Gewehrſchrank gegangen und habe ein Gewehr herausgenommen und damit geſchoſſen. Baron Waltershauſen teilte auf Befragen weiter mit, daß ſeine Mutter ihm von dem erſten Einbruch geſchrieben habe. Bei dieſer Gelegenheit äußerte er zum erſten Male eine eigene Anſicht. Es ſei, ſo ſagte er, ſehr merkwürdig geweſen, daß man damals nichts gefunden habe. Das müſſe ein raffinierter Burſche ausgeführt haben, und zwar müſſe es derſelbe geweſen ſein, der ſeinen Stieſvater ermordet und auch den zweiten Einbruch begangen habe. Weiter wurde auch erörtert, ob die Möglichkeit beſtanden hat, das Schloß zu erhalten und es dem Sohn zu übergeben. Baron Waltershauſen erklärte, es wäre vielleicht möglich geweſen, daß ſeine Schwie⸗ germutter eine größere Summe freibekommen hätte, aber auch dann wäre die Lage in Waltershauſen ſehr ſchwierig geweſen und er hätte ſich nur unter größtem Widerſtreben zu einer Uebernahme bereitgefunden. Das Gut ſei offenbar nicht mehr zu halten geweſen. Von dem zweiten Einbruch habe er am 7. Januar 1933 erfahren, und zwar ſeien Kriminalbeamte in ſeine Wohnung gekommen. Vorſ.: Sie haben doch damals geäußert: Das iſt aber fein, daß das geſchehen iſt! Zeuge: Jawohl, das habe ich geſagt. Ich meinte, der Einbruch hänge mit dem Mord zuſammen, es komme nun vielleicht doch eine Klärung. Die Verhandlung wurde dann vertagk.— Am Montag wird Baron von Waltershauſen vom Ver⸗ teidiger befragt werden, ———— Die Bluttat in Merchweiler Saarbrücken, 16. April. Das Schwurgericht verurteilte den 34 Jahre alten Müllergehilfen Joh. Chaluß aus Sziget(Ungarn) wegen Totſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte lebenslängliche Zuchthaus⸗ ſtrafe beantragt. Chaluß hatte in der Nacht zum 17. Auguſt v. J. die 76 Jahre alte Witwe Margarete Ackermann in Merchweiler erwürgt und beraubt. Sein Tatgenoſſe, der Italiener Rivadoſſi, konnte ſeinerzeit flüchten und dient gegenwärtig im italie⸗ niſchen Heer; ſeine Auslieferung kommt vorläufig nicht in Frage. Im ganzen Verlauf des dreitägi,en Prozeſſes war der Angeklagte als Iwan Gaſſuk auf⸗ getreten und bezeichnete ſich als ruſſiſchen Staats⸗ angehörigen. Erſt im Schlußwort gab er ſeinen richtigen Namen und ſeine wahre Staatsangehörig⸗ keit bekannt. Mannheimer Groſmarki für Geireide und Fuiiermiiiei(amilich)/ 16. April Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizen, inl., 76/77 Kg frei Roggenmehl, nordd... 23.50/24,50 Mannheim— pfälz. u. ſüdd prompt. 25,—/25,25 Erzeugerpreis Weizenkleie fein m. Sack 10,50 Bezirk 9 per April 19 70 grob m. Sack Bezirk 10 per„„ 11.— 19,90 Roggenkleie 10,75/11.25 Bezirk 11 per„.20,20 Weizenfutermehl 1,75 Mühleneinkaufspreis aus⸗ Roggenfurtermehl...12,75/12,25 ſchl. Zuſchl.f. RfG Bez. 9 20, 10 Weizennachmehl. 5,25 0 ** desgleichen Bez.10 20,80 desgleichen 49. 16,25/16,50 desgleichen Bez.11 20.60 Erdnußkuchen prompt. 16,75/17.— Sommerweizen 8o Kg.— Soyaſchrot, prompt... 15,25 Roggen, ſüdd. 71/72Kg frei Rapskuchen 14.— ünnheim— Palmkuchen„ 14,25 —— Kokoskuchen.— 17.— ezirk 8 per April„ 16,70 Seſamkuchen— Bezirk 9 per„.. 17,— Leinkuche. 17,25/17.50 Mühleneinkaufspreis aus⸗ Biertreber mit Sack. 14.75 ſchl. Zuſchl.f. RfG Bez. 8 17.10 Malgkeimne 13.—3,25 leichen Bez.9 17,40 Trockenſchnitzel ab Fabrik 10,.— 8. 17,75/18,25 Rohmelaſſe 1 18,—/18,50 Sben— 16,50/17,— Wieſenheu loſes...90/6,20 Rotkleehen„ 6,20/8,40 Luzernkleehen—‚.40/½7,60 Preßſtroh, Rogg., Weizen 178902.— Sommergerſte, inl. Pfülzergerſte 8 NR 68 uis mit Sack...19,25/19,50 Weizenmehl o mit Aus⸗ Hafer, Gerſte.. 1,80/2,— tauſchweizen per April 30,— Geb. Stroh, Rogg., Weizen.40/1,60 a. Inlandw'zen p. April 28,50 Hafer, Gerſte 1,20% 4⁰² Tendenz: Weizen und Gerſte ruhig, Hafer feſt, ſonſt Kleinsie Bedarſsdeckung am Geireidemarki „ Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. April.(Eig Dr.) Kach wie vor blieben die Umſätze in 88— eſon⸗ dere Anregungen lagen nicht vor, die Witterungsverhält⸗ 2— 4 Srauen ſtürzen aus fahrendem Sug * Ravensburg, 16. April. Morgens, als der erſte Zug nach Ulm fahren wollte, ereignete ſich ein Zwiſchenfall, der die ſchwerſten Folgen hätte haben können. Vier Mütter hatten ihre Kinder, die nach einem Erholungsheim reiſen ſollten, bis in das Zugabteil begleitet. Da ſie ſich zu lange dort aufhiel⸗ ten, mußte ſie plötzlich bemerken, daß der Zug ſchon in Fahrt war., Raſch ſprangen die Frauen hinter⸗ einander vom fahrenden Zug ab. Alle vier Frauen kamen beim Abſprung zu Fall, und zwar fielen ſie ſo knapp neben die Schienen, daß ſie die Trittbretter des nachfolgenden Wagens unweigerlich unter oͤen Wagen und auf das Gleiſe gedrückt hätten. Noch im allerletzten Augenblick konnte der Zug ruckartig zum Stehen gebracht und dadurch ein großes Unglück verhütet werden. Außer kleinen Schürfungen kamen die unbeſonnenen Müt⸗ ter noch mit dem Schrecken davon. niſſe fanden im Hinblick auf die Entwicklung der Saaten einige Beachtung. In Brotgetreide war das An⸗ gebot ausreichned, die Preiſe blieben zumeiſt nominell un⸗ verändert. An den Oderſtationen wurde das Geſchäft durch die erhöhten Frachten erſchwert. Die Abrufe in Weizen⸗ und Roggen mehl waren weiter befriedigend, neue Ab⸗ ſchlüſſe zu den erhöhten Mühlenforderungen kamen aber kaum zuſtande, andererſeits waren die Mühlen in Er⸗ wartung der endgültigen Feſtſetzung des Kontingents auch mit Angebot zurückhaltend. Das Angebotsmaterial in Hafer blieb mäßig, die Forderungen wurden hoch ge⸗ halten; ſoweit der Konſum Bedarf zeigte, nahm er bei den gegenwärtigen Preiſen Material 9 Gerſte ruhig, In⸗ duſtrieſorten etwas gefragt. Der Abſatz von Export⸗ cheinen hatte ſich nicht gebeſſert. Weizenexportſcheine: April 141½, Mai 14174, Junt 14294; Roggenexportſcheine: April 116/4, Mai 11674, Juni 11777, alles Brief. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Station geſ. Erzeugerpreis Wö 2 184(Handelspreis 192); W3 157(195); 'ö4 189(197); Ito. Roggen R 2 152(160); R 3 157(163); R 4 150(165); Gerſte: Brau, gute frei Blun. 172—176(ab märk. Stat. 161—166); Sommer, mittl. Art und Güte 168 bis 167(152—4157) ruhig; Märk. Hafer 149—157(140—148) ſtetig; Weizenmehl: Auszugs 3,60—39,60, Vorzugs 31,60 bis 32,60; Voll 30,60—31,60; Weizen 26,60—27,60, ſtetig; Roggenmehl 22— ſtetig; Kleie: Weizen 11,60—44,75 ſeſt.; Roggen 10,70—11 feſter; Erbſen: kleine 38—34; Futter 10 bis 22, Peluſchken 16—46,50; Ackerbohnen 16,50—48; Wicken 14,75.—15,75; Lupinein, blaue 11—12; dto. gelbe 14—14,50; Seradella alte 16,50—18,50; dto. neue 16,25—18,50; Trocken⸗ ſchnitzel 10; Kartoffelſlocken 14; dto. Blu 14,60; ausſchließ⸗ lich Mz3 notierten Leinkuchen 12,10; Erdnußkuchen 10,20; Erdnußkuchenmehl 10,40—40,50; Extr. Sofabohnenſchrot ab Hamburg 9,10, oͤto. ab Stettin 9,30.— Speiſekartoffeln, weiße 1,50—1,60; rote 1,60—1,70; gelbe außer Nieren 195 bis 2,10. Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. April.(Eig. Dr.) 3I—+ 7 4 8— 2 S 3—32 ————————.——— Montag, 16. April 1934 Jahresprüjung des 1. Mannheimer Damen⸗Sthwimmklubs Nach längerer Pauſe trat der Erſte Mannheimer Dammen⸗Schwimmelub am Samstag abend in der großen Halle des Herſchelbades wieder einmal vor die breite Oeffentlichkeit, um den Beweis ſeiner erfolgreichen Tätigkeit anzutreten. Mit kurzen, kernigen Worten konnte die Vereinsführerin des 1. MDS, Frl. Paula Immetsberger, die Zuſchauer und Ehrengäſte, unter denen wir zwei Vertreterinnen der NS⸗Frauenſchaft be⸗ merkten, und nicht zuletzt die aus Heidelberg herbeigeeil⸗ ten Nikardamen begrüßen. Das vielſeitige Programm brachte in der Hauptſache ein Prüfungsſchwimmen der verſchiedenen Klaſſen und Jahrgänge in den einzelnen Schwimmlagen. Der 1. MDec verfügt über ein zahlenmäßig reichhaltiges Material, das mit techniſch ſchönen Leiſtungen aufzuwar⸗ ten verſteht, wodurch eindeutig eine ſyſtematiſch durch⸗ geführte Schulung unter Beweis geſtellt wird. Große Anteilnahme fand der Maſſenübungsbetrieb am laufenden Band(26 Teilnehmerinnen). Beifallsfreudig wurde das eingelegte Schauſpringen aufgenommen, wobei die Damen H. Greiff und H. Haag die Spitzengruppe bilden. Auch die Kleinſte der Kleinen, die 6jährige Annelieſe Roth, durften wir wieder in ihrer Fertigkeit vom 3⸗Meterbrett bewundern. Einige eingelegte Staffeln bereicherten das Programm. Mit unverkennbarem Eindruck führten ſich die Damen des SV Nikar Heidelberg ein. Ihr unter Lei⸗ turg von Herrn Kohler gezeigtes Figurenlegen mit 24 Teilnehmerinnen mußte in ſeiner Vollendung und Schönheit immer und immer wieder begeiſtern. Das gleiche gilt vom Kunſtreigen und Kunſtſchwimmen unter Leitung von Frau Lenz. Beſonders auf letzteren Gebieten des volkstümlichen Frauenſchwimmens haben die Nikarratten, ſeit wir ſie das letzte Mal ſahen, erfreuliche Fortſchritte gemacht. Zum Abſchluß der Veranſtaltung ſollte das in Süd⸗ deutſchland einzig daſtehende und vom Veranſtalter be⸗ ſtellte Wellenbad den Einheimiſchen und nicht zuletzt den Gäſten als Werbeaktion zugunſten einer höheren Frequenz gezeigt werden, aber aus von uns nicht näher zu unterſuchenden Gründen blieb die Baſſinfläche trotz lebhafter Proteſte ruhig und glatt! Wie iſt ſo etwas in der heutigen„lebendigen“ Stadt möglich?! Nicht vergeſſen ſeien ſchließlich die vom Hohner⸗Klub ge⸗ gebenen ſchönen Muſikvorträge, die, exakt durchgeführt, an⸗ genehme Abwechſlung brachten. Die Ergebniſſe: Mädchen⸗Kraulſchwimmen, 50 Meter. bis 12 Jahre: 1. Trudel Piſter 53,2 Sek.; bis 14 Jahre: 1. Tr. Ruſch⸗ mann 53,4 Sek.; 2. J. Thierbach:043 Min. Damen⸗ Bruſtſchwimmen, 100 Meter: Klaſſe 3: 1. H. Keller :22 Min.; 2. H. Schmitz:25; Klaſſe 2: 1. Irma Mün⸗ dorfer:59,6 Min.; 2. Elſe Krämer:59,6; 3. Maria Lang⸗ mantl:08; 4. Irma Reber:00; Klaſſe 1: 1. Oſſi Immetsberger:43 Min.; 2. Roſel Metzger:45; 3. Käthe Schmitz:48. Jugend⸗Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. T. Ruſchmann:58 Min. Damen⸗Kmulſchwimmen, 50 Meter: 1. Elſe Krämer 50,6 Sek.; 2. Hilde Haag 51,5; 3. Käthe Schmitz 52; 4. Oſſi Immetsberger 52,3. Damen⸗Bruſt⸗ ſchwimmen, 200 Meter: außer Konkurrenz: Elfriede Bu⸗ cher⸗Heidelberg:31,4 Min. 1. Roſel Metzger:49,4 Min.; 2. Oſſi Immetsberger:54; 3. Käthe Schmitz:00. Mäd⸗ chen⸗Bruſtſchwimmen, 50 Meter: bis 12 Jahre: 1. Tr. Piſter 50,8 Sek.; 2. E. Schramm 56; bis 14 Jahre: 1. Tr. Hornberger 53,1 Sek.; 2. J. Thierbach 54,4. Rücken⸗ ſchwimmen, 50 Meter: bis 12 Jahre: 1. Tr. Piſter 54,6 Sek.; bis 14 Jahre: 1. J. Thierbach 58 Sek.; 2. Th. Horn⸗ berger 59,2; über 14 Jahre: 1. T. Ruſchmann 50,5 Sek. 100 Meter: Klaſſe 2: 1. J. Mundörfer:57,6 Min.; 2. E. Krämer:57,8; Klaſſe 1: 1. Joh. Greiff:56,4 Min.f 2. Roſel Metzger:57; 3. Hilde Haag:58,5. Hockey-Klubkampf TB Germania Mannheim— Tocé Ludwigshafen :2(:2) Am Sonntagvormittag hatte der TB Germania einen alten Bekannten aus Ludwigshafen zum fälligen Rückſpiel auf ſeinem Platz an den Rennwieſen zu Gaſt. Im Vorſpiel hatten ſich die Germanen einen ſicheren:1⸗Sieg geholt und man rechnete auch diesmal mit einem für Germania günſtigen Spielausgang. Das Rückſpiel zeigte aber, daß es wieder einmal anders ham. Gleich nach Beginn merkte man, daß der Tec ſich mit vollem Einſatz ins Zeug legte, um von vornherein das Spiel zu entſcheiden. Es gelang ihm auch. Der gefährliche Sturm ſtellte die nicht ſehr ſicher erſcheinende Verteidigung der Germanen vor eine ſchwere Aufgabe und konnte durch den Mittelſtürmer Konrad für TFC zwei Tore vorlegen. Germania kam nicht recht ins Spiel. Vor allem der Sturm ſpielte ohne Zuſammenhang und hatte das ſtabile Schlußtrio des TeC vor ſich, das ſchwer zu überwinden war. Beſonders zu erwähnen iſt der Torwaxt Staak, der einfach alles hielt, was in ſein „Heiligtum“ wollte. Einen Schuß von Bauſch und den Nachſchuß von Huber machte er zunichte. Mit den ſonſt ſo gefürchteten Ecken hatte Germania ebenfalls Pech; keine wollte klappen. Auch Gunkel vergab durch hohes„Darüber⸗ ſchießen“ eine ſchöne Chance. Für den Reſt der Halbzeit bekam die Hintermannſchaft der Germanen noch einmal viel Arbeit. Kurz nach Wiederbeginn konnte Huber auf das Tor ſchießen, der Ball prallte an der Verteidigung ab ins eigene Tor.—:1— Germania wurde jetzt beſſer und drängte den Tcin ſeine Spielhälfte zurück. Dadurch blieb den Germanen zu wenig Luft für ihre Aktionen und es iſt ver⸗ ſtändlich. Haß ſie zu keinen weiteren Erfolgen kamen. Auch die Strofecken wurden nicht ausgenutzt. Das Spiel flaute inſolge der ſchon ziemlich warmen Witterung etwas ab und endete:1 für§C, der der glückliche Sieger deg fairen Treffens war, das von Grohe und E. Junge(Mh) kor⸗ rekt geleitet wurde. Zweite Mannſchaften:2 für Germania. Frankfurter Ruderſport Der Frankfurter Regattaverein hat eine in ſeiner Gene⸗ ralverſammlung genehmigte Neuorganiſation ſeines Be⸗ triebes vorgenommen. Nach Mannheimer Vorbvild gilt er jetzt als Spitzenorganiſation der ihm angehörenden 20 Vereine, die nach der Kopfzahl ihrer Mitglieder zu feſtem Beitrag für die Durchführung der Frankfurter Re⸗ gatta verpflichtet ſind. Nach dem Führerprinzip wird er für alle ruderiſchen Belange der Vereine ſeine Entſchei⸗ dungen treffen. Er wird ſeinen Vereinen nicht die Ev⸗ laubnis geben auf Regatten zu ſtarten, welche mit ihren Einſätzen die jetzt üblichen Höchſtgrenzen überſchreiten. Nachdem die Frankfurter Vereine das Gerippe bilden für den Bereich von einem Dutzend benachbarter Regatten und einen weſentlichen Beſtandteil der Koſten für den Deut⸗ ſchen Ruderverband aufbringen, hat man den Regattaplatz Frankfurt a. M. aus dem Beirat des Deutſchen Ruder⸗ verbandes ausgeſchaltet. Er hat ſeine Anſprüche auf einen Sitz geltend gemacht und es iſt anzunehmen, daß ihm dieſer zugebilligt wird. Die diesjährige Regatta, die wegen der Meiſterſchafts⸗ regatta auf den./5. Auguſt verſchoben werden mu e, ſindet wieder auf der Strecke bei Griesheim ſtatt. 3 Bau der Autobahnbrücke, welche auf fünf Bogen den Main überſpannen wird, ſoll ſo gefördert werden, daß der 60 Me⸗ ter breite Mittelbogen für den Regattabetrieb frei gehalten werden kann, ſo daß ein Vierbooteſtart ermöglicht iſt. Ein Antrag, die Regatta in dieſem Jahre auf der früheren Strecke an der Gerbermühle abzuhalten, wurde abgelehnt. Für die Regatta ſteht internatinoler Beſuch ourch engliſche und holländiſche Vereine im Zweier, Vierer und voraus⸗ ſichtlich auch im Achter in Ausſicht. Weſentlich verbeſſerte Einrichtungen für Ruderer und Beſucher ſollen durchge⸗ jührt werden. Für die Stadt haben Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und Sportdezernent Stadtrat Li ngenau, der frühere Vorſitzende des Stettiner Regattavereins, weit⸗ gehende Zuſagen gemacht, ebenſo hat Verbandsführer Pauli ſeine Unterſtützung zugeſagt, erſten Mannſchaften den Start in Frankfurt zu ermöglichen. Während des Jahres iſt Vorſitzender Lismonn we⸗ gen des Arierparagraphen, Kaſſier Tranner durch To⸗ desfall, aus dem Vorſtand, ſowie Eismayer⸗Offenbach aus dem Verein ausgeſchieden. Die Führerwohl fiel einſtimmig auf H. W. Lumme, der als ſeine Stellvertreter De. Blindenhoefer und Woelke berief, ferner Har⸗ tig, Lcuchhardt, Lovey, Völſker, Karoß, Hilpert, Schäfer, Herrſchaft, Kreuter, Krill und Heß.—. Da von der Verbanösleitung kein Verbands⸗Achter vor⸗ Racerr iſt, ſo wird eine Renngemeinſchaft Germania uderklub und ein weiterer Ruderverein, Sachſenhauſen, aufgeſtellt werden. Es wird wohl noch zu Zuſommen⸗ ſchlüſſen einzelner Fronkſurter Vereine kommen. Ein auch von Oberbürgermeiſter Dr. Krebs gerne geſehener Zuſammenſchluß Germania—Ruderverein kam nicht zu⸗ ſtande, dagegen iſt ein Zuſammenſchluß Frankfurter Ru⸗ derverein—Sachſenhauſen ſpruchreif und ſteht vor un⸗ mittelbarer Löſung. Was hören wir? Dienstag, 17. April Reichsſender Stuttgart .10: Frühkonzert(Schollpl.).— 10.10: Serenaden und Ständchen(Schallpl.).— 10.50: Werke von Franz Liſzt.— 12.00: Was wir ſelten hören(Schallpl.).— 13.20: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Mittagskonzert.— 15.00: Frühlingslieder von Schumann.— 15.30: Blumenſtunde.— 16.00: Nachmit⸗ tagskanzert.— 17.30: Landwirtſchaftsfunk.— 17.45: Befehl des Blutes. Eine Hundegeſchichte.— 17.55: Die Beſied lung Oeſterreichs, eine Großtat des deutſchen Volkes.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.— 18.25: Italteniſch.— 19.00: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 20.15: Reichsſen⸗ dung aus Stuttgart: Stunde der Nat'on: Schwäbiſcher Bilderbogen.— 21.15: Fronleichnam 1916... 120 Tote. Kurzhörſpiel.— 21.40: Kleine Stücke für Violine und Kla⸗ vier.— 23.00: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.— 14.40: Stunde der Frau.— 15.50; Wirtſchaftsbericht.— 17.30: Schmetterlinge im Frühling.— 17.45: Frühlings⸗ lieder.— 18.00: Was bedeutet die Feloͤbereinigung?— 21.40: Deutſche Volkslieder. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.00: Schallplatten.— 10.10: Schulfunk.— 11.00: Wir und die Welt.— 12.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.20: Veſperkonzert.— 18.20: Dichter des gan⸗ zen Volkes.— 19.00: Abendmuſik.— 21.40: Unſere Reichs⸗ Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,82,; Juli 2,97½; Septs 3,15; Nov. 3,22½.— Mais(in Hfl. per Loſt 2000 Kilo) Mai 55,25; Juli 55; Sept. 55,50, Nov. 56,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 16. April.(Eig. Dr.) Anfang:(100, 1b.) Tendenz ſtetig; Mai 4,394 (4,876); Juft 4,6%(4,5/); Okt. 4,8(4,7%0, Dez. 4,9%—6 (4,876).— Mitte: Tendenz ruhig und ſtetig; Mai 4,3½ 489 Juli 4,6(4,5); Okt. 4,8%(4,7); Dez. 4,9½ „872). ' Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 16. April.(Eig. Dr.) April 3,80 B 3,50 G; Mai 3,80 B 3,50 G; Juni 3,80 B 9,60 G; Juli 3,80 B 3,65 G; Auguſt 3,80 B 9,55; G; Okt. 4,00 B 3,90 G; Dez. 4,10 B 4,00 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis per 10 Tage 31,85; April 92,00; Tendenz ruhig; Wetter heiter und warm. *RNürnberger Hopfenbericht vom 16. April. Keine Zu⸗ fuhr, 40 Ballen Umſatz, Hallertauer 190—225 /, Tettnanger 245 /, unverändert. Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. Sand. Dem erſten Obſtgroßmarkt der Saiſon wurden Rhabarber und Sporgel zugeführt. Es wurden notiert Sporgel 45—56 und 20—30; Rhabarber 5 Pig. je Pfund. * Bremer Baumwolle vom 16. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,90. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miödl Anfang: Juli 601; Okt. 597; Dez. 596; Jan.(35) 596, Tagesimport 5500; Ten⸗ denz ſtetig.— Mitte: Mai 599; Juli 599; Okt. 595; Dez. 594; Jan.(35) 594; März 595; Mai 594; Juli 594; Okt. 594; Jan.(36) 594; März 595, Loko 629; Tagesimport 5900; Ten⸗ denz ruhig. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 14. April. („Heßkofſee“ Hamburg 35.) Der Kaffeemarkt zeigte in der abgelauſenen Berichtswoche eine unveränderte Haltung. Braſilien zeigt keinerlei Nachgiebigkeit und bietet zu un⸗ veränderten Preiſen an. Man iſt allgemein der Anſicht, daß Braſilien die Kriſe des vergangenen Jahres über⸗ wehr.— 22.20: Schallplatten.—.00: Kammermuſik. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25: Schallplatten.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.35: Schallplatten.— 14.50: Stunde der 9 0 88 17.50:——5— Schoeck.— 18.10: Jüngſte Lyrik.— 18.30: ager der Saiſon(Schallpl.).— 19.00: Blasmuſik.— 21.152 Konzert. — 23.00; Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.— 10.10: Aus deutſcher Geſchichte.— 11.30: Schlichte Weiſen.— 11.45: Raſſe⸗ und erbbiolo ſches Schrifttum.— 12.10: Allerlei Inſtrumente(Schallpl.).— 14.00: Ouvertüren, Fantaſien und Potpourris(Schallpl.). — 15.15: Für die Frau.— 15.40: Gedanken über die Schule. 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Neuaufban der Volksbüchereien.— 18.20: Jugendſportſtunde.— 17.40: Muſik aus vergangenen Jahrhunderten.— 18.35: Politiſche Zeitungsſchau.— 19.00: Zur Unterhaltung.— 21.40: Der frühe Beethoven.— 22.25: Altes Eiſen„%2— 28.00: Nachtmuſik. Wien 19.15: Blasmuſik.— 22.00: Tanzmuſik. DDZZZ—————————— ans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel„Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim⸗—3 Drucker und Verleger: Mnet 9 Neue Mannheimer Zeitung, annheim, 4— Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 35, Viktoriaſtraße 48 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Fesie verkauispreise für Baulinoleum Nach unſeren Information iſt in der deutſchen Lin o⸗ leumänduſtnie ſoeben ein Abkommen geſchloſſen worden, nachdem feſte Preiſe für Baulinoleum eingetreten ſind. Die Eduard Keffel AG Leipzig ſtellte näm⸗ lich ob 15. April in gleicher Weiſe wie die übrige deutſche Linoleuminduſtrie den Verkauf ihres Baulinoleums unter Preisſchautz. Dieſer Preisſchutz wird von dem Ver⸗ band deutſcher Linoleumhändler in Mann⸗ heim, dem bisher die Deutſchen Linoleumerke A6 Stuttgart⸗Bietigheim und die Rheiniſchen Linoleumwerke Bedburg angehörten, überwacht und ausgeführt. Für die übrigen Linoleumſorten, wie Tiſch⸗, Tuch⸗ und Teppich⸗ linoleum uſw. gelten die vom Handel feſtgeſetzten Richt⸗ 98 die für alle ungeſchützten Qualitäten Gültigkeit aben. wunden hat und jetzt in der Lage iſt, öͤie Preisbaſis zu halten. Das Inlandsgeſchäft iſt weiter befriedigend. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr 387 Ferkel, ver⸗ kauft 246. Preiſe: Milchſchweine—16, Läufer 17—27 4 ie Stück. Marktverlauf mittel. „Wieslocher Schweinemarkt. Zufuhr 56 Milchſchweine 15 Fäufer. Preiſe: Milchſchweine 26—34, Läuſer 36—44% Marktverlauf gut, verkauft 66 F rkel. je Paar. * Brettener Schweinemarkt. Zufuhr 15 Milchſchweine, Zufuhr 829 Ferkel, davon verkauft wurde nichts. * Freiburger Ferkelmarkt. 55 Läufer. Preiſe Ferkel 12—17, Läufer 22—35%/ je Stück. Marktverlauf lebhaft, Ueberſtand etwa 180 Stück. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 14. April.(Eig. Dr.) Schmol z 8 ruhig) amerikaniſches Steamlard tranſ. ab Kai 16 Dollar; Pure Lard verſch. Standaroͤmorken xaffn. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 18—18,50 Dollor; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, verzollt ab Zollſtadt 156 /.* * * Montag, 16. April 1934 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 174 Die Schule der badiſchen Jeuerwehrführer Geſtern feierliche Eröffnung in Schwetzingen * Schwetzingen, 16. April. Der Badiſche Lan⸗ desfeuerwehrverband hat es als eine ſeiner wichtig⸗ ſten Aufgaben betrachtet, die Schulung des Feuerwehrnachwuchſes durch Gründung einer Feuerwehrfachſchule zu ermöglichen. Durch die tatkräftige Beihilfe der Landesfenerwehr⸗Unter⸗ ſtützungskaſſe Karlsruhe konnte vor einigen Mona⸗ ten ſchon die Errichtung dieſer Schule als ge⸗ ſichert gelten. Am geſtrigen Sonntag wurde ſie mit einer kleinen Feier ihrer Beſtimmung über⸗ geben. Der einzig ſchöne Schloßgarten lag in prächtigem Frühlingsſonnenſchein, als die Schwetzinger SA⸗ Kapelle mit einem Muſikſtück den Feſtakr: in einem der Zirkelſäle einleitete. Der Präſident des Badi⸗ ſchen Landesſenerwehr⸗Verbandes, Brandoirektor Müller⸗Heidelberg, begrüßte die Kameraden und die zahlreichen Ehrengäſte, unter denen man Mini⸗ ſterialrat Imhoff, die Landräte Dr. Veſenbeckh⸗ Mannheim und Neumann⸗Heidelberg, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus⸗Heidelberg, den Vorſitzenden des 9. Badiſchen Kreisfeuerwehrverbandes, Kom⸗ mandant Agricola⸗Ladenburg, Beigeordͤneten Dr. Zeiler⸗Mannheim und Branddirektor Mikus neben vielen anderen Fachleuten ſah. Die Feuerwehrſchule, ſo betonte der Redner, muß uns allen Lehrmeiſterin ſein, damit wir Schritt halten mit der ſtets vor⸗ wärtsſchreitenden Löcchtechnik und der modernen Brandbekämpfung. So ſtehen auch die Führer der kleinſten Landfeuerwehr auf verantwortungsvollem Poſten. Bei der Auſſtellung des Lehrplanes gingen wir davon aus, daß die Führer von Land⸗ wehren eine andere Ausbildung erhalten müſſen, als die Führer von Stadtwehren; örtliche Verhältniſſe und die bei der Brandbekämp⸗ fung zur Verfügung ſtehenden Geräte waren hier⸗ für maßgebend. Es ſollen nun ſtets im Frühjahr und im Herbſt je zwei achttägige Kurſe für Land⸗ wehren und je ein 14tägiger Kurſus für Stadt⸗ wehren abgehalten werden, an denen jeweils 25 Wehrmänner teilnehmen. Dadurch ſind wir in der Lage, im Jahr 150 Feuerwehrmänner auszubilden. Der Lehrkörper ſetzt ſich zuſam⸗ men aus den Branddirektoren Mikus⸗Mannheim, Stahl⸗Wiesbaden und Forſchner⸗Pforzheim, Brand⸗ ingenieur Kargl⸗Mannheim, Hauptmann Eberhardt⸗ Freiburg, Brandmeiſter Retzbach⸗Heidelberg, Adju⸗ tant Scherzinger⸗Heidelberg, Direktor Rabe⸗Karls⸗ ruhe, Dipl.⸗Ing. v. Liebenſtein⸗Mannheim, Bürger⸗ meiſter Stober⸗Schwetzingen, Dr. med. Bock⸗Schwet⸗ zingen und Präſident Fr. Müller⸗Heidelberg. Durch die Verlegung der Schule nach Schwetzingen ſollte be⸗ ſonders erreicht werden, daß in der kleinen Stadt die Kurſiſten nach vollbrachtem Tagewerk keinerlei Ab⸗ lenkung haben; es muß hier ermöglicht werden, daß ganze und ernſte Arbeit geleiſtet wird. Geiſtige und körperliche Schulung müſſen Hand in Hand gehen. In Zukunft wird nur noch der Mann mit der Füh⸗ rung einer Wehr betraut, der die Schule beſucht und mit der Prüfung den Beweis erbracht hat, daß er wirklich Führereigenſchaften beſitzt. Im Namen der Stadt Schwetzingen ſprach Bürgermeiſter Stober den Willkommengruß. Gerade heute, ſo ſagte der Redner, wo die Aufgaben der Feuerwehr durch Gas⸗ und Luftſchutz vergrößert ſind, iſt Zuſammenarbeit notwendig. Mögen die Kur⸗ ſusteilnehmer neben ihrer Arbeit auch Erholung im ſchönen Schwetzingen finden. Miniſterialrat Imhoff, der in Vertre⸗ tung des Miniſterpräſidenten und des badiſchen In⸗ nenminiſters gekommen war, bezeichnete es als ſelbſtverſtändlich, daß ſich der neue Staat der Feuerwehren beſſer annehmen werde als es in den vergangenen Jahren geſchah. Er wird ihnen nicht nur finanzielle Unterſtützung angedeihen. laſſen, ſondern ihnen auch ſonſt die Stellung geben, die ihnen gebührt. In dieſem Sinne ſtehen auch die neuen Auszeichnungen, die erſtmals am 1. Mai ver⸗ liehen werden, im Zeichen einer höheren Bewertung der Feuerwehren, ſind alſo mehr als Aeußerlichkei⸗ ten. Der Regierungsvertreter dankte dͤem Präſiden⸗ ten Müller für alle Arbeit und Mühe. Der Vizepräſident des Badiſchen Landesfeuer⸗ wehr⸗Verbandes, Peter⸗Bühl, erinnerte daran, daß ſchon der verſtorbene Präſident Ueberle beſtrebt war, den Befähigungsnachweis für Feuerwehrfüh⸗ rer zu ſchaffen. Man könne den Kameraden, die an einer ſolchen Schulung teilnehmen dürfen, nur Glück wünchen. Dem Präſidenten Müller ſpreche er im Namen des Badiſchen Landesfeuerwehr⸗Verbandes und ſeiner 60 000 Mitglieder Dank und Anerkennung aus. Schließlich ergriff noch einmal Prüſident Mül⸗ ler das Wort, um den Herren Miniſterialrat Im⸗ hoff und Präſident Dr. Jung von der Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt das Ehrenkreuz des Badiſchen Lan⸗ desfeuerwehr⸗Verbandes zu überreichen. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſbeſchloſ⸗ ſen die Feier. Auf einem Rundgang lernten die Teilnehmer die Unterrichtsräume und die Geräte kennen; ſie beſichtigten auch den beſonders erbau⸗ ten Steigerturm und den Gasſchutzraum. Dann fand eine Führung durch den Schloßgarten ſtatt. * Karlsruhe, 14. April. Auf Veranlaſſung der Gauverwaltung des REV. Gau Baden, hat die Badiſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlsruhe eine gutachtliche Feſtſtellung dahin getroffen, daß es im Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe nicht handels⸗ ütblich iſt, bei der Miete eines Zimmers die Autogarage unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Die Nichtberechnung der Garage bei Unterſtellung von Automobilen iſt als Verſtoß gegen die Zugabeverordnung vom 9. März 1932 zu be⸗ trachten und kann gemäߧs dieſer Vorſchrift ſtraf⸗ rechtlich verfolgt werden. Die Verlockung des zinsloſen Darlehens Zwei Kaufleute, Brüder, arbeiteten ſeit zwei Jahren als Agenten einer auswärtigen Zweck⸗ ſpar kaſſe, die Darlehen gab für jeden Zweck, mit Ausnahme zum Bauen, denn ſie war keine Bauſpar⸗ kaſſe. Man konnte mit den gegebenen Darlehen Möbel kaufen, Klaviere und Harmoniums— wenn man die Darlehen bekam. Den beiden Brüdern warf nun die Anklage vor, daß ſie nur verſprachen, aber nichts zuteilten. Die Zuteilung kam erſt in Frage, wenn minde⸗ ſtens 20 v. H. des gewünſchten Betrages einbezahlt waren bei einer Wartezeit von mindeſtens 3 Mona⸗ ten. So ſtand es in den Satzungen der Kaſſe, weiter war darin vermerkt, daß die Kaſſe auszahlen„kann“, wenn die Verpflichtungen des Darlehensſuchenden erfüllt ſind. Es ſcheint nun, daß dieſe ſtrengen Vor⸗ ſchriften durch den Bezirksdirektor und ſeinen Bru⸗ der weniger ſtreng den Suchenden übermittelt wur⸗ den. Beinahe ein Dutzend Zeugen traten als Geſchädigte auf, die allerdings nicht alle als voll⸗ wertige Belaſtungszeugen in Frage kamen. Immer⸗ hin konnte feſtgeſtellt werden, daß einem Zeugen gegenüber das Darlehen innerhalb der Wartezeit von drei Monaten zugeſichert worden war, um ihn als Mitglied zu gewinnen. Einem anderen war ver⸗ ſprochen worden, daß er zu einem beſtimmten Ter⸗ min ſein Geld bekommen werde und als er bereits 6 Beiträge gezahlt hatte, wartete er immer noch auf ſein Geld. Es war ihm ein ſchwacher Troſt zu hören, daß ein Dritter auch nach der 8. Monatszah⸗ lung noch nichts vom Darlehen ſah. Die beiden Brüder haben geſündigt, da ſie die Satzungen nicht rechtzeitig aushändigten oder nicht erfüllbare Verſprechungen machten. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte beide wegen fortgeſetzten Be⸗ trugs zu je 6Monaten Gefängnis. Da bei ihnen eine Notlage nicht vorlag, konnte die Amneſtie⸗ Verordnung nicht angewendet werden. Die Bekanntſchaft im Kaffeehaus Ein Maler aus Ludwigshafen lernte im vorigen Herbſt in einem Mannheimer Kaffee ein Mädchen kennen, das ſich mit der Abfaſſung von Gedichten die Zeit vertrieb und ſie verkaufte, um den Kaffee bezahlen zu können. Das Mäödchen führte einen mehr als merkwürdigen Lebenswan⸗ del: es war zuhauſe ausgerückt und marſchierte öfters untertags nach Frankenthal und zurück zu Verwandten. Es pumpte den Kavalier und jetzigen Angeklagten mit Erfolg um einige 100 Mark an und als dieſer ſein Geld haben wollte, bewog er das Mäd⸗ chen, ein Blatt Papier zu unterſchreiben, worauf er den Text in Geſtalt eines Schuloͤſcheines über die geliehene Summe ausfüllte, um ſie vom Vater des Mädchens zurückzuverlangen. Die Anklage ſieht darin einen Mißbrauch der Unterſchriftsleiſtung, eine Urkundenfälſchung und wirft ihm auch noch die An⸗ eignung des Photographenapparates des Mädchens vor, das beſtreitet, von dem Angeklagten Geld be⸗ kommen zu haben. Einsgaltige Klelnanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4pPig. Offene Stellen Kleine Anzeigen Annahmeschluß für die Mittag- Allerlei Sünder vor dem Schöffengericht Vor dem Schöffengericht ſtellte ſich heraus, dah das Mädchen nervenkrank war. Es bekam nach ſei⸗ ner eigenen Ausſage von Zeit zu Zeit Anfälle von Schwermut, und wenn es da in die Sonne blickt, ſieht es eine Taube in dem glühenden Ball. Die zweite Frage der Zeugin, als ſie den Kavalier im Kaffeehaus kennen lernte, war nach einem Pfandhaus. Hier ſchien ſie Dauerkundin zu ſein. Wo ſie die Nächte verbrachte, das wußte ſie ſelbſt nicht mehr genau. Als ſie von dem Angeklagten Ab⸗ ſchied nahm, äußerte ſie ſtarke Sehnſucht nach einer Schweizer Reiſe, wohin ſie ihn mitnehmen wollte, gab dann dieſe Idee auf und wollte ins Kloſter. In Wirklichkeit ging ſie in ein Kino. Ihr Vater beſtä⸗ tigte ihr Gemütsleiden, und der mediziniſche Sach⸗ verſtändige bezeichnete ſie als hemmungslos, von einem maniſch⸗depreſſiven Irreſein zeitweiſe befallen. Die Staatsanwaltſchaft beantragte gegen den Ange⸗ klagten 6 Monate Gefängnis. Das Schöffengericht ſprach den Angeklagten von der Anſchuldigung der Urkundenfälſchung und Unter⸗ ſchlagung frei, da es dem Mädchen angeſichts ihrer geiſtigen Beſchaffenheit nicht glauben konnte. Der Angeklagte wird jedenfalls bei künftigen Anknüpfun⸗ gen von Kaffeehausbekanntſchaften vorſichtiger ſein. Kleiner Betrüger en gros Ein alter Bekannter der Strafbehörde, ein 48⸗ jähriger Reklamezeichner, ſoll in Sicherungsverwah⸗ vung kommen, damit die Anhäufung ſeiner Straf⸗ akten endlich unterbunden wird. Er hat im Jahre ſeiner Volljährigkeit mit dem erſten Betrug ange⸗ fangen und dieſer erſten Uebertretung 22 andere folgen laſſen, die ihn 8/½ Jahre lang ins Gefängnis brachten. Meiſt pumpte er kleine Leute an unter irgend einem Vorwand und gab das Geld nicht mehr zurück. Dienſtmädchen, Kellner Chauffeure, waren vor ihm nicht ſicher und fielen immer auf ihn herein. Er iſt nicht unintelligent, auch in ſeinem Beruf tüchtig, aber moraliſch haltlos. Die Heſten Vorſätze, mit denen er jeweils das Gefängnis ver⸗ ließ, hielten nur ein paar Tage an. Seit er ſich mit Erfindungen abgibt, glaubt er ein beſonderes Recht auf Vorſchußleiſtungen durch ſeine Mitmenſchen zu haben. Es waren meiſt kleinere Beträge, aber auch den kleineren Leuten abgenommen, für die der Ver⸗ luſt empfindlich war. Der Angeklagte ſieht das ein, ſo geht es“ nicht weiter, gibt er zu. Er will ſich unbedingt beſſern, aber das hat er nach jeder Verurteilung geſagt, Er nimmt dann die Verhängung der Sicherungs⸗ verwahrung mit großer Ruhe hin. Der Vorſitzende tröſtet ihn: es geht ja nicht auf Lebenszeit, nach drei Jahren wird nachgeprüft. Der Angeklagte nickt zu⸗ ſtimmend. Ein ſeltener Fall, daß ſich jemand mit der Verhängung ſo ſelbſtverſtändlich abfindet. Er bat noch am Schluß, möglichſt bald überführt zu werden, er will körperlich arbeiten. Dazu wird man ihm Ge⸗ legenheit geben. 0 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Rallio Erent 3 R. Netzempf., zu verkf. 50 Mk. Enige sehr guiſe mit Lautſprecher, Langerötterſtr. 9. f. 65 1 zu verk. part., r.*800 Mietgesuche Verlegi. S Wir haben unser Büro von Rupprechtstr. 7 nach TulllastraseNr. 18 & Fa. A. Feldermann General-Agentur der Alſianz u. Stuttgert. Ver. Vers. A. G. Alllanz u. Stuttg. Lebensv. Bank A. G. „Kraft“, Verslcherungs A. G. — J 9 4 leiſtet ein Glas Bier gute Dienſte. 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Brunnehild Mannheim, 16. April 1934 Peier Hirsdaſeld Gertrud Hirs diſeld Dr. Ceorg Hirsdafeld Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 18. April 1934, mittags 12 Uhr, von der Leichenhalle des jadischen Friedhofes aus statt. Von Beileidsbe- suchen und Blumenspenden bittet man abzusehen. des Niederbronner Schwesternhauses, D 4 Fraulein Johanna Kalter frühere langiährige Obergarderobiere des Naſionaliheaiers. Mannheim, den 15. April 1934. Der irauernde Freundeskreis. Die Einäscherung findet am Dienstag, 17. April, 5% 2 Uhr statt. 28080 in Brief- und Kartenform Mk. fährl. Miet⸗ kertigen wir gut und hillig eingang.) Tduerdrucksachen in wenigen Stunden an 2 1 E Angeb. u. D A 13 DguckkEREH Dg. Haas K 190 1 50 Trauerkleidung Trauerhũte— Trauerschleler Wer ſchließt Bad (Gasautomat, Wanne u. Waſch⸗ becken) fachgem. an?- Preisang. unt. E B 39 an d. Geſchäftsſtelle . Blatt. 342¹ erhalten Ste bel Anrut Nr. 27851 zofott für jede Figur in allen Prelslegen zur Auswehl Hypotheken Mann in ſicher. 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Wenn Sie unzufrieden sind, suchen Sie den Fehler immer zuerst im eigenen Geschäft —und denken Sie vor allen Dingen regelmäßig darüber nach, warum noch nicht alle bei Ihnen kaufen, die zu Mren Kunden zählen könnten und was Sie tun müssen, um neue Kunden zu gewinnen. Solche Ueberlegungen sind stets der erste Schritt auf dem Wege zum Erfolg. Sie zeigen nämlich gewöhnlich schr deutlich, daß es ganz ohne Werbung nicht geht, und damit werden auch Sie mit dem Gedanken der Werbung vertrauter. Reue Mannhelmer Setlung Das erflolgreiche Mannheimer Anzeigenblatt 18