Neue Mannheimer Zeitihig 9 Alamheter Genetar umeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mann heim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Einzelpreis 10 P Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzelleg 3, /omm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50.3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 18. April 1954 Frtubenbotſthaft Ehamberlains Meldung des DNB. — London, 17. April. Im Unterhans hat hente der Schatzkanzler Chamberlain die Haushaltszahlen für das Jahr 1933/1934 bekanntgegeben. Er konnte die Feſtſtellung machen, daß im Staatshaushalt der beträchtliche Ueberſchuß von 31148 000 Pfund Sterling erzielt worden iſt. Der effektive Ueberſchuß iſt ſogar noch höher als der rechneriſche. Der Schatzkanzler beziffert ihn auf 39 Millionen Pfund. Schatzkanzler Neville Chamberlain Schon äußerlich deutete im Unterhaus heute alles auf einen großen Tag. Die Regierungsbank wie die Bänke der Abgeordneten waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch die Tribünen des diplomatiſchen Korps und die der Mitglieder des Oberhauſes wieſen nicht eine Lücke auf. Kurz vor dem Beginn der Rede Chamberlains erſchien auch der Prinz von Wales. Zu Beginn ſeiner Rede wies der Schatzkanzler auf den neuen Geiſt der Hoffnung und des Vertrauens hin, der ſich jetzt in England bemerkbar mache. Zu warnen ſei aber vor der Verſuchung, aus dem bisher Erreichten allzu große Hoffnungen abzuleiten. Die erzielte wirtſchaftliche Beſſerung be⸗ ruhe zum großen Teil auf der Belebung des Innenmarktes. Auf dem Gebiete der Ausfuhr ſei ebenfalls eine Beſſerung zu verzeichnen, ſie ſtehe aber noch weit zurück. Es gebe gewiſſe Grenzen und Einſchränkungen, denen Rechnung getragen werden müſſe, ehe man ſich dem Gefühl überlaſſen könne, daß man zu normalen Verhältniſſen zurückgekehrt ſei. Nachdem Chamberlain dann die bereits genannten Zahlen bekanntgegeben hatte, wies er warnend dar⸗ auf hin, daß man nicht für alle Zeiten mit den gegen⸗ wärtig anormal rechnen könne. Der Ueberſchuß von 31 Millionen Pfund ſoll für die Schuldentilgung benutzt werden. Er bildet dann den beinahe vollſtändigen Ausgleich des Be⸗ trages von 32 Millionen Pfund, den der Schatzkanz⸗ ler ſeinerzeit borgen mußte, um den Fehlbetrag des vorangegangenen Haushaltsjahres zu decken. In der Frage der Kriegsſchuldenpolitik wird trotz des Ueberſchuſſes keine Aenderung ein⸗ treten. Für den ſonſtigen Schuldendienſt werden 221 Millionen Pfund bereitgeſtellt. In der Zukunft werde es allerdings notwendig ſein, größere Beträge bereitzuſtellen. Die Ausgaben für das Haus⸗ haltsjahr 1934/1935 werden von Chamberlain auf 698 124000 Pfund geſchätzt; auf der Einnahmenſeite erwartet der Schatzkanzler geſteigerte Einnahmen aus allen wichtigeren Zöllen und indirekten Steuern. Die Geſamteinnahmen aus Zöllen und indirekten Steuern ſind mit 290 Millionen Pfund veranſchlagt. Die Geſamteinnahme auf der beſtehenden Beſteue⸗ rungsgrundlage ſei mit 727 200 000 Pfund anzuneh⸗ men. Das ergebe einen rechneriſchen Ueberſchuß von 29 100 000 Pfund Sterling. Seit 10 Jahren, ſo erklärte Chamberlain, haben wir einen derartigen Ueberſchuß nicht zu verzeichnen gehabt. Er iſt groß genug, um es zu rechtfertigen, wenn wir, wie es ſchon lange von uns erwartet wurde, damit beginnen, die Laſten und Opfer der vergangenen Jahre allmählich abzubauen. Dem⸗ gemäß kündigte der Schatzkanzler unter allgemeiner Spannung an, daß die Hälfte ſämtlicher im Jahre 1931 vorgenommener Gehaltskürzungen ab 1. Juli d. J. wieder aufgehoben wird. Dieſe Erleichterung komme einer ganzen Reihe von Beamtenkategorien zugute. Die Arbeitsloſenunterſtützung wird ab 17. Juli d. J. wieder auf ihre volle ur⸗ ſprüngliche Höde zurückgebracht. Auch die 3. d* en 2 8* e* 5 5 Se Höchſtſätze für die Uebergangsunterſtützung werden rüſtet habe. e 1 I. Stimmungsmache N gegen Deulſchlund Ein Hetzartikel der„Times“ gegen„die deutſchen Rüſtungen“ Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 17. April. Da England durch die heutige Budgetrede des Schatzkanzlers Neville Chamberlain und noch weit ſtärker durch die Anklage Churchills gegen die indi⸗ ſche Verfaſſungskommiſſion— ſiehe an anderer Stelle dieſer Ausgabe— ſehr in Anſpruch genommen iſt, nimmt die Abrüſtungsfrage im Augenblick einen ge⸗ ringen Raum ein. Die franzöſiſche Note iſt noch im⸗ mer nicht eingetroffen. Nach den Angaben, die Per⸗ tinax heute im„Daily Telegraph“ macht, iſt auch noch mit einer weiteren Verzögerung der franzöſi⸗ ſchen Antwortnote zu rechnen, da das franzöſiſche Ka⸗ binett noch die Empfehlungen des oberſten Kriegs⸗ rats abwarten will. Im übrigen macht auch die heu⸗ tige Mitteilung von Pertinax wiederum klar, daß Frankreich an ſeinem Standpunkt feſt⸗ hält: Die Verminderung der franzöſiſchen Rüſtungen nach Ablauf von fünf Jahren, ſo⸗ wie Anerkennung einer deutſchen„Aufrü⸗ ſtung“ nur dann, wenn England künftig zu militäriſchen Garantien bereit iſt. Im übrigen wurde geſtern noch einmal die Frage des deutſchen Heeresetats aufgeworfen. Sir John Simon berichtete über den Inhalt der Note, die Deutſchland im Anſchluß an die engliſche Anfrage in Berlin dem Foreign Office übermittelt hat. Nach⸗ dem Ende voriger Woche bereits der weſentliche In⸗ halt der Note bekannt geworden war und die eng⸗ liſche Preſſe im großen und ganzen auch den deutſchen Standpunkt anerkannt hatte, nimmt die ganze An⸗ gelegenheit in der heutigen Morgenpreſſe nur wenige Zeilen Raum ein, mit Ausnahme der„Times!. Die„Times“ beſchäftigt ſich in einem umfang⸗ reichen Leitartikel mit den deutſchen„Rü⸗ ſtungen“.*33 0 5 Während in letzter Zeit in der„Times“ nicht ſelten Aeußerungen zu finden waren, die von einem Ver⸗ ſtändnis für die deutſche Situation zeugten, muß man heute bedauern, wieder einen Rückfall feſtſtellen zu müſſen. Bei der Betrachtung der deutſchen Antwortnote, bemerkt die„Times“, müſſe man gerechterweiſe an⸗ erkennen, daß bei der Marine Deutſchland niemals über die erlaubte Höhe des Friedensvertrags aufge⸗ Für die Landheerziffern nimmt die„Times“ Bezug auf die von allen Seiten ge⸗ wünſchte Umwandlung der Reichswehr in eine Truppe mit kurzfriſtiger Dienſtzeit. Aber nach dieſen wenigen verhältnismäßig objektiven Sätzen legt die „Times“ in einer Weiſe los, die nur noch mit den während des Krieges unter Northeliffe üblichen ge⸗ häſſigen Methoden verglichen werden kann. Deutſch⸗ land habe ein großes Defizit, es ſei unfähig, ſeine Auslandsſchulden zu bezahlen. Es leide unter einer gewaltigen Arbeitsloſigkeit. Die deutſchen Führer hätten die Bevölkerung aber dahin gebracht, daß ſie zufrieden ſei, wenn Geld für nicht unbedingt notwen⸗ dige Vorſichtsmaßnahmen verſchwendet würde. Die Länder um Deutſchland herum hätten, was ſie wünſchten. Ihr einziger Wunſch ſei, ſie auch zu behalten. Nie⸗ mand denke daran, in Deutſchland einzufallen, nie⸗ mand könne eine ſolche Idee in die Köpfe einer Nach⸗ barbevölkerung ſetzen, wohl aber die Furcht, daß Deutſchland ſich für einen Rache⸗ krieg vorbereite. Die„Times“ beſchäftigt ſich dann weiter mit dem Inhalt der Abrüſtungsvorſchläge und ſcheut ſich nicht, Deutſchland zu verdächtigen, daß es we⸗ nigſtens was die Luftflotte angehe, über die Be⸗ ſtimmungen der Konvention hinausgehe. Gerade im Hinblick darauf, daß Deutſchland rüſte, oder zum mindeſten die Abſicht habe, aufzurüſten, ſei es not⸗ wendig, die Abrüſtungsvereinbarung abzuſchließen. Beſonderen Nachdruck legt die„Times“ jetzt auf eine internationale Rüſtungs.⸗ Kontrolle.“ Ohne eine Abrüſtungskonvention würde Deutſchland weiterrüſten, und niemand wiſſe genau, wo das en⸗ den werde. Es ſei kein Grund zur Panik, weil ſich Deutſchland wenigſtens mit Flusabweſrgeſchützen oder Maßnahmen gegen Gasangriffe verſehe. Das Wichtigſte aber ſei, daß Deutſchland ſich nicht mit Angriffswaffen verſorge, denn was Deutſchland tue, ſollte in aller Oeffentlich⸗ keit getan werden. Wenig in Einklang mit ihren eigenen Darlegungen ſchreibt die„Times“ dann weiter, daß Verdächtigun⸗ gen der Hauptfeind ſeien, der überwunden werden müſſe. Einige Sätze des Leitartikels machen es deutlich, daß für die heute geäußerten Anſichten der „Times“ im weſentlichen der jetzt zurückgetretene engliſche Botſchafter in Paris, Lord Tyrrell, verantwortlich iſt. So heißt es in der „Times!, es ſei. ſchwer zu erreichen, daß Frankreich abrüſte in demſelben Augenblick, in dem die deut⸗ ſchen Rüſtungen vergrößert würden. Und die„Ti⸗ mes“ ſchließt ſich der Anſicht ihres Pariſer Korre⸗ ſpondenten an, daß die Hoffn'ung auf eine baldige Verminderung der Rüſtungen und der Heeresſtärken aufgegeben wer⸗ den müßte. entſprechend geändert. Durch dieſe Verfügungen wird der theoretiſche Ueberſchuß des Staatshaushaltes auf 21,3 Millionen Pfund herabgedrückt. Die Senſation hatte ſich der Schatzkanzler jedoch in wohlberechneter Steigerung für den Schluß ſeiner Rede aufgeſpart: die Herabſetzung der Einkommenſteuer. Der Standardſatz für die Einkommenſteuer wird, wie Chamberlain mitteilte, um 6 Pence herabgeſetzt. Der Einnahmeausfall, der dadurch entſteht, iſt mit 20,5 Millionen Pfund in Anſatz gebracht. 3 Vom Hauſe wurde die Rede mit großem Beifall⸗ aufgenommen. 8 Dit Oppoſition Nachdem Schatzkanzler Chamberlain ſeine Haushaltsrede beendet hatte, nahm für die Oppo⸗ ſition Atlee von der Unabhängigen Arbeiter⸗ partei das Wort. Unter allgemeinem Ge⸗ lächter behauptete er, daß er den Schatzkanzler leider nicht beglückwünſchen könne. Seiner Anſicht nach habe Chamberlain den minderwertigſten Haushalt ſeit Menſchengedenken vorge⸗ legt. Beſonders die Arbeitsloſen ſeien nicht allzu⸗ gut dabei weggekommen. Der Haushalt ſei eine Beleidigung der Arbeitsloſen. Beſriedigt ſei er ein⸗ zig darüber, ſo erklärte Atlee, daß England nicht die Zinſen der Amerikaſchulden zahlen werdee. Der Führer der Oppoſitionsliberalen, Sir Her⸗ bert Samuel, rügte es, daß die Gehaltskürzungen nicht vollſtändig aufgehoben werden. Nachdem einige konſervative Abgeordnete den Schatzkanzler beglückwünſcht Haushaltsentſchließungen ohne Abſtim mung angenommen. Die eigeutliche Ausſprache über den Haushalt wurde auf Mittwoch vertagt.— In einer ſchriftlichen Mitteilung über den neuen Haus⸗ halt wird noch geſagt, daß die Aufhebung der Ge⸗ haltskürzungen um 50 v. H. ſich u. a. auch auf die Miniſter und die Unterhausabgeordneten erſtrecken. Ireudentaumel in England Meldung des DNB. ——359— London, 17. April. Die Haushaltserklärung des Schatzkanzlers Neville Chamberlain hat in ganz England eine geradezu begeiſterte Stimmung ausgelöſt, ins⸗ beſondere herrſcht Jubel über die Herabſetzung des Einkommenſtenerſatzes von 5 Sh auf 4 Sh. 6 Pence je Pfund, bedeutet dies doch für viele Tau⸗ ſende von engliſchen Geſchäftsleuten eine jährliche Erſparnis von Tauſen⸗ den von Pfund. Vor der Effekten bör ſe kam es zu großen Freuden kundgebungen. Der Verkehr auf der Straße mußte eine Zeitlang eingeſtellt wer⸗ den, bis ſchließlich Schutzleute die Anſammlungen zerſtreuten. Die Aktien der Kraftwagengeſellſchaften zogen innerhalb einer Stunde nach der Mitteilung, daß die Kraftwagenſtener von einem Pfund je PS. auf 15 Schilling herabgeſetzt wird, teilweiſe um 3 Sh. an. Auch die übrigen Aktien erlebten faſt alle Kurs⸗ ſteigerungen. Die Straßen waren belebt wie noch nie. Sämtliche Gaſtſtätten in der Nähe der Börſe waren überfüllt. Auf den Straßen hörte man vielſach Hochrufe auf den Schatzkanzler. In allen Hotels und Gaſtſtätten wimmelte es von frohen Menſchen, die das Ereignis feierten. ——— hatten, wurden die Montague Norman wiedergewählt — London, 17. April. Montague Norman wurde am Dienstag zum Eouverneur der Bank von Eng⸗ land wiedergewählt. Auch der ſtellvertretende Gou⸗ verneur Sir Erneſt Harvey wurde in ſeinem Amte beſtätigt. Sie ſeien mit Staatsgebieten geſättigt. 145. Jahrgang Nr. 177 huß im Staatshaushalt Der Sozialismus der Tat Für das Winterhilfswerk wurden 320 Millionen Mark aufgebracht — Berlin, 17. April. Heute mittag empfing der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda im großen Feſt⸗ ſaal des Miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die Geſamtleiter der NSV als die Gauführer des Winterhilfswerkes, die unter Füh⸗ rung des Reichsführers des WHW,. Pg. Hilgenfeldt, erſchienen waren. Reichsminiſter Dr. Goebbels er⸗ klärte, daß er vor dem Empfang durch den Führer den Hauptträgern des Winterhilfswerkes einige Dankesworte im Namen der Partei und der Regie⸗ rung ſagen wolle. Er tue das an derſelben Stelle, an der im September des vorigen Jahres der Ruf des Führers erging: In dieſem Winter ſoll niemand frieren und hungern. Der größte und edelſte Ge⸗ danke des Nationalſozialismus wurde von Ihnen verwirklicht: Der Sozialismus der Tat. Ich weiß, wieviel Arbeit hinter dieſem Hilfswerk ſteckt. Ich ſelbſt bin ja kein Faulenzer, der nur eine Anregung gibt und ſie dann laufen läßt. Ich weiß, daß Sie Tage und Nächte im Dienſte des WHW gearbeitet haben, und ich danke Ihnen dafür. Es iſt ein glücklicher Gedanke für mich, daß in dieſer rieſenhaften Organiſation ein Einſchreiten bei irgend⸗ welchen Verfehlungen nur in ganz verſchwindend ſeltenen Fällen nötig war, die an den Fingern her⸗ zuzählen ſind. Dafür ſtatte ich meinen Dank vor allem dem Reichsleiter des WHW, dem Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, dem Pg. Hilgen⸗ feldt, ab. Aber mit der hinter uns liegenden Leiſtung iſt die Arbeit noch nicht zu Ende. Zunächſt gilt es, das Hilfswerk„Mutter und Kind“ durch⸗ zuführen. Dann werden wir im September aufs neue an das Winterhilfswerk heran⸗ gehen, das eine ſtändige Einrichtung ſein und bleiben wird— auch wenn es keine Erwerbs⸗ loſen mehr gibt. Anſchließend verſammelten ſich die Gauführer des WoHW im Arbeitszimmer des Reichskanzlers in der neuen Reichskanzlei. Der Führer begrüßte die Erſchienenen einzeln und drückte jedem die Hand. Reichsminiſter Dr. Goebbels wies einleitend darauf hin, daß er im Juli des vorigen Jahres vom Führer den Auftrag zur Organiſation eines Winter⸗ hilfswerks erhalten habe. Hier ſtünden nunmehr die Männer, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieſes Winterhilfswerks halfen. Reichskanzler Adolf Hitler erklärte darauf, daß ohne die ſoziale Tätigkeit des großen Hilfswerks niemals ein ſolcher politiſcher, pſy⸗ chologiſcher und wirtſchaftlicher Erfolg hätte erreicht werden können. Ohne dieſes Werk wäre der ver⸗ gangene Winter nicht ohne Rückſchläge auf allen Ge⸗ bieten zu überwinden geweſen. „Der Erfolg des Winterhilfswerks,“ ſo ſprach der Führer weiter,„iſt nicht nur im Inland zu beobach⸗ ten. Er iſt auch im Ausland feſtzuſtellen. Es iſt ſchwer zu ſagen, wieviele Tauſende von Auslän⸗ dern gerade durch dieſes ſoziale Hilfswerk von dem Wert der Neuordnung in Deutſchland unmittelbar überzeugt wurden. Sicher iſt aber, daß diejenigen Ausländer, die in Deutſchland geweſen ſind, ſich dem großen Eindruck, den das WHW auf ſie machen mußte, nicht entziehen konnten. Ein großer Teil des Stimmungsumſchwungs in der Welt iſt auf die Er⸗ folge der nationalſozialiſtiſchen Revolution, insbe⸗ ſondere auf das WHW zurückzuführen. Denn aus ihm wuchs die Erkenntnis von der überragenden ſo⸗ zialen Bedeutung der nationalſozialiſtiſchen Idee in unſerem Vaterlande.„Ihre Arbeit, meine Partei⸗ genoſſen und Parteigenoſſinnen, iſt jedoch noch nicht beendet.“ Ein gewiſſer Prozentſatz von Arbeitsloſigkeit wird in einem Volke von 65 Millionen immer bleiben. Wir hatten auch vor dem Kriege eine Arbeitsloſigkeit von etwa 800(00 Mann. Wenn es uns gelingt, die Zahl der Arbeitsloſen auf etwa eine Million herunterzudrücken, dann können wir das Problem der Erwerbsloſig⸗ keit als gelöſt betrachten. 8 Auf dieſes Ziel iſt zunächſt unſere ganze Arbeit rück⸗ haltlos eingeſtellt. Man muß ſich bei der Fülle der Probleme auf die Löſung einer Aufgabe beſchränken, weil man nicht alles auf einmal machen kann. Das brennendͤſte Problem, das zunächſt gelöſt werden muß, iſt die Arbeitsloſigkeit. Wenn auch die Lohnſätze noch nicht weſentlich erhöht werden konnten, ſo muß doch bewieſen werden, daß etwas geſchieht. Das hat ge⸗ zeigt, daß wir tun, was wir überhaupt nur tun kön⸗ nen. Es lebt die Ueberzeugung in Deutſchland, daß wenn man innerlich zugeben müſſe, + 2. Seite /Nummer 177 Mittwoch, 18. April 1934 der Wille da iſt, alle für einen und einen für alle einzuſetzen.“ Das Woß ſoll dazu beitragen, das Volk zum ſozia⸗ liſtiſchen Denken zu erziehen. Man ſoll nicht vom Opfer reden, wenn man das, was man gibt, nicht auch ſelbſt als Opfer empfindet. Sie müſſen klar⸗ ſtellen, daß es kein Opfer für einen Millionär be⸗ deutet, wenn er fünf Mark ſpendet. Ein Opfer aber iſt es, wenn ein Arbeiter bei einem Monatslohn von 100 Mark fünfzig Pfennige gibt. Wenn wir dieſen Opfergedanken in das Volk tragen, dann helfen wir beim Aufbau der neuen Gemeinſchaft. Es kommt auf das ſozialiſtiſche Gemeinſchaftsge⸗ fühl an. Im reichen Deutſchland der Vorkriegs⸗ zeit iſt es nicht möglich geweſen, ein ähnliches Hilfs⸗ werk durchzuführen. Das Deutſchland vor dem Kriege erzielte bei monatelanger intenſivſter Propa⸗ ganda nicht mehr als ſieben Millionen Mark für die Zeppelin⸗Spende, die eine Sache des ganzen Volkes war. Wir haben in einem einzigen Winter in dem verarmten Deutſchland 320 Millionen Mark aufgebracht. Dieſe gewaltige Summe iſt nicht nur eine Tat an ſich, ſondern ſie iſt ein Beweis des Opfer⸗ gedankens, der in unſerem Volke lebt. Sie hat ihre yſychologiſchen Wirkungen im Inland und auf das Ausland nicht verfehlt. „So danke ich,“ damit ſchloß der Führer,„dem Reichsminiſter Dr. Goebbels und dem Leiter des WoW, Hilgenfeldt, und Ihnen allen, die Sie hier erſchienen ſind. Ich bitte Sie aber auch, allen denen im Lande meinen Dank zu übermitteln, die ihre Ar⸗ beit dem WHW zur Verfügung geſtellt haben, all den Hunderttauſenden von namenloſen Volksgenoſſen, den unbekannten Soldaten der großen Hilfsarmee.“ Deutſche Aufklärung für ausländiſche Fournaliſten Berlin, 18. April. Im Haus der Deutſchen Preſſe fand am Diens⸗ tag abend ein Kameradſchaftsabend ſtatt, an dem diesmal auch eine große Anzahl ausländiſcher Jour⸗ naliſten als Gäſte des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Preſſe teilnahmen. Gegen 11 Uhr abends er⸗ ſchien der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Gruppenführer, Hauptſchriftleiter Wilhelm Weiß betonte in ſeiner Anſprache, es gäbe keine größere Aufklärungsarbeit wie die des Journaliſten. Aber es gehöre eines dazu, das ſei der gute Wille. Es könne nicht die Aufgabe des Journaliſten ſein, nur die Angriffspunkte, die er in einem Volke ſehe, her⸗ auszuſtellen und ſenſationell zu verbreiten, es ſei vielmehr des Journaliſten durchaus nicht unwürdig, wenn er auch die Vorzüge, die er bei einem Volke ſehe, offen und ehrlich anerkenne und beſonders dann, daß ſich eine Nation ehrlich bemühe, durch Leiſtungen und Ar⸗ beit hochzukommen. Hauptſchriftleiter Weiß führte ſodann weiter aus, daß in der Auslandspreſſe in der letzten Zeit wieder⸗ holt die Zuſtände innerhalb der Deutſchen Preſſe er⸗ örtert worden ſeien. Man könne gelegentlich davon leſen, daß der Grundzug in der Deutſchen Preſſe heute öͤurch ein gewiſſes Angſtmoment be⸗ ſtimmt würde. Derjenige, der ſo etwas ſchreibe, vergeſſe, daß im deutſchen Schriftleiterberuf im Laufe eines Jahres einige Veränderungen vor ſich gegangen ſeien, denn was man im Auslande Angſt nenne, das ſei heute in Wahrheit der freiwil⸗ läge Entſchluß der deutſchen Jorunaliſten, oͤurch Diſsiplin und Verantwortungsbewußtſein mitzuhel⸗ fen am Aufbau unſeres Staates 25proz. Senkung der engliſchen Kraftfahrſtener — London, 17. April. Alle führenden Kreiſe der Induſtrie haben mit großer Zuſtimmung den in der Budgetrede Chamberlains enthaltenen Beſchluß auf⸗ genommen, zur Belebung der Ausfuhr die Steuer auf Kraftfahrzeuge um 5 Schilling für ein bs auf 10 Schilling zu ſenken. Die bisherige Steuer hatte die Automobilinduſtrie veranlaßt, die Erzeugung auf den Ban kleinerer Wagen für den heimiſchen Markt zu Hheſchränken. Reue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Frankreichs Antwort an England Rüſtungsbeſchränkung auf der Grundlage des jetzigen Rüſtungsſtandes Meldung des DNB. — Paris, 17. April. Außenminiſter Barthou empfing am Diens⸗ tagnachmittag den engliſchen Geſchäftsträger und überreichte ihm die franzöſiſche Antwort äuf die letzte engliſche Note. Die Nach⸗ krittagsblätter beſtätigen im großen und ganzen den aus der Miniſterberatung gewonnenen Eindruck, daß die Auffaſſung Barthous über die Oppoſition des„Kleinen Abrüſtungsausſchuſſes“, der im Mini⸗ ſterrat durch Herriot und Tardieu zu Wort gekommen iſt, den Sieg davongetragen hat. Während dieſer Ausſchuß, dem führende Militärs ange⸗ hörten, ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß ein Ab⸗ rüſtungsabkommen, ganz gleich welcher Art, mit automatiſch in Kraft tretenden Sanktionen verſehen werden müßte, und überdies England für den Fall eines deutſch⸗franzöſiſchen Streites ohne weiteres an die Seite Frankreichs zu treten habe, hat, wie die „Liberté“ berichtet, Außenminiſter Barthou folgende Forderungen geſtellt, die ſchließlich die Zuſtimmung der Regierung fanden: 1. Ein Rüſtungsbeſchränkungsabkommen auf der Grundlage des jeweiligen Rüſtungs⸗ Status quo. 2. Einfache Ausführungsgarantien zu dieſem Ab⸗ kommen, mit denen England grundſätzlich einver⸗ ſtanden zu ſein ſcheine. Nach Anſicht Barthous müßten dieſe Garantien die Möglichkeit ſcharfer Wirtſchaftsſank⸗ tionen vorſehen. Falls ein Unterzeichner des Abkommens die übernommenen Verpflichtungen übertrete, Sanktionen, die ſich bis zu einer Wirt⸗ ſchaftsblockade erweitern könnten. Sprechende Zahlen (Von unſeroem Berliner Bür o) Berlin, 17. April. In London iſt geſtern der Hauptteil der öeutſchen Antwortnote auf die britiſche Anfrage wegen der deutſchen Militärausgaben amtlich bekanntgegeben worden. Die Antwort gibt mit vorbildlicher Offen⸗ heit darüber Auskunft, warum in den verſchiedenen Haushalten, über die die engliſche Regierung durch den Berliner Botſchafter um nähere Aufklärung hatte bitten laſſen, Ausgabenerhöhungen notwendig waren. Wir haben die einzelnen Argumente für die Erhöhung der Etats hier bereits behandelt, als die engliſche Anfrage in Berlin angekündigt wurde. Dieſe Argumente ſind ſo ſchlüſſig, daß niemand Ein⸗ wände erheben kann. Auch jetzt— das ſei in dieſem Zuſammenhang einmal feſtgeſtellt— gibt Deutſch⸗ land trotz einer gewiſſen Normaliſierung ſeines Wehrhaushalts nach einer Zeitſpanne einſeitiger Abrüſtung auf den Kopf der Bevölkerung nur etwa 15 Mark für militäriſche Zwecke aus, alſo nicht mehr als das durchſchnitt⸗ lich weit ärmere Polen, während in England für den Kopf der Bevölkerung 31 Mark und in Frankreich 67 Mark, in Italien 24 Mark und ſelbſt in der neutralen Schweiz 19 Mark für Wehrzwecke aufgewendet werden. ———— Prager Kritik an den dortigen Emigranten Drahtbericht unſeres Berliner Bürvos Berlin, 16. April. Der neue Streit der Prager Emigranten, die unter dem Schutz des ihnen gewährten Gaſtrechts mit einer Ausſtellung ebenſo beleidigender wie geſchmack⸗ loſer Karikaturen das deutſche Empfinden herauszu⸗ fordern ſuchten, ſcheint auch für weite und maß⸗ gebende Kreiſe der Tſchechoſlowakei das Maß zum Ueberlaufen gebracht zu haben. Man hat keine Nei⸗ gung mehr, durch das unverantwortliche Treiben der Emigranten ſich politiſche Schwierigkeiten bereiten zu laſſen und auf Koſten der tſchechiſchen Geſamtheit für den Schaden aufzukommen, den derartige Vor⸗ fälle anrichten. Am Sonntag hat bereits das tſche⸗ chiſche agrariſche Blatt„Vecer“ ſehr deutlich den Kreiſen, die hinter der Prager Ausſtellung ſtehen, ſeine Meinung geſagt und dabei auch die Teilnahms⸗ loſigkeit gerügt, mit der ein Teil der kſchechiſchen Oef⸗ fentlichkeit dieſen Dingen zuſieht. 9 Noch deutlicher iſt jetzt der„Venkowé, das Blatt des tſchechiſchen Miniſterpräſidenten, ge⸗ worden. Im„Venkow“ heißt es unter anderem: „Unſer neuér Konflikt mit Deutſchland beweiſt, daß wir nicht einmal Herr unſerer eigenen Heimat ſein können. Wir haben den jüdiſchen Emigranten aus Deutſchland, die hier bei uns ihre Abrechnung mit Hitler austragen wollen, Aſyl geboten. Das ſetzt aber ein Benehmen voraus, das weder zu innen⸗ und außenpolitiſchen Konflikten führen darf. Es wäre eine Sache des Taktgefühls. Die Emigranten aus Deutſchland beſitzen aber dieſes Taktgefühl nicht, ſie geben Druckſchriften heraus, in denen ſyſtematiſch durch Worte und Bilder der Leiter der neuen deut⸗ ſchen Regierung und ſeine Mitarbeiter in einer Art beleidigt werden, die bei allen gutherzigen Leuten Ablehnung hervorruft. Dieſe Fremdlinge be⸗ ſchimpfen ihre Widerſacher, durch den Rücken anderer gedeckt.“ Abſchließend wird in dem Artikel klar und unzweideutig ausgeſprochen: „Den Konflikt mit Deutſchland, der ͤͤurch tenden⸗ ziöſe Zeichnereien jüdiſcher Emigranten hervor⸗ gerufen wurde, ſehen wir als ſchädlich für un⸗ ſere Intereſſen und unſer Preſtige an“. Es iſt erfreulich, öͤͤaß man von ſo maßgebender tſchechiſcher Seite ſich für politiſchen An⸗ ſtand und politiſches Taktgefühl einſetzt. Es iſt vor allem auch erfreulich, daß man die vor⸗ bilöliche Haltung Deutſchlands in derartigen Ange⸗ legenheiten anerkennt. Der„Venkow“ ſchreibt:„Das jetzige Deutſchland tut ſo etwas nicht“. Die Dar⸗ legungen des dem Miniſterpräſidenten naheſtehenden Blattes zeigen, wie in der tſchechiſchen Oeffentlich⸗ keit die Anſicht offenkundig an Boden gewinnt, daß die Politik der Dulöſamkeit gegen das Treiben der Emigranten, für die Herr Beneſch verantwortlich zeichnet, die tſchechoflowakiſche Innen⸗⸗ und Außen⸗ politik in gefährliche Situationen führt. Wir dürfen feſtſtellen, daß nicht nur dieſe Einſicht, ſondern auch oder Wille wächſt, hier Wandel zu ſchaffen, und man darf hoffen, daß auch die zuſtändigen Stellen in Prag ſich darüber klar werden, daß weiteres Still⸗ ſchweigen zu dem unverſchämten Verhalten der Emi⸗ granten der tchechiſchen Nation nur Schaden bringen kann. Die Karikaturen entfernt — Prag, 17. April. Laut mündlicher Mitteilung des iſchechoſlowa⸗ kiſchen Miniſteriums des Aeußern an den Prager deutſchen Geſandten ſind die von dieſem beanſtande⸗ ten Karikaturen aus der Prager Manos⸗Ausſtellung entſernt worden. Leprakranke ausgebrochen — Kalkutta, 17. April. 550 Leprakranke entlieſen aus einem Lepra⸗Krankenhaus bei Allahabad, nach⸗ dem die Regierung die Getreidelieferung von geht auf ſieben Pfund je Kopf und Woche und das Ta⸗ ſchengeld von ſieben auf vier Annas herabgeſetzt hatte. Die Leprakranken lagern im Freien und wollen dort bleiben, bis man ihren Wünſchen nachge⸗ kommen iſt. Lächerliche Strafverfahren im Saargebiet * Saarbrücken, 17. April. Wie das„Saarbrücker Abendblatt“ erfährt, iſt auf Veranlaſſung der Oberſtaatsanwaltſchaft in Saarlouis gegen ſämtliche Annahmeſtellen für die Anmeldung zur Deutſchen Front ein Strafver⸗ fahren eingeleitet worden. Die Anklage ſtützt ſich auf eine alte Polizeiverordnung, nach der Schilder der Art, wie man ſie bei den Annahmeſtellen findet, vor dem Aushang der polizeilichen Genehmi⸗ gung bedürſen. Wie verlautet, ſoll gegen mehr als 400 Annahmeſtellen vorgegangen werden. Es mag ſein, daß eine alte Polizeiverordnung die Rechtsgrundlage für ein derartiges Vorgehen bildet; da ſie praktiſch außer Kraft geſetzt, iſt ſie voll⸗ kommen wertlos. Der Mann, der dieſes„Staatsver⸗ brechen“ herausgefunden hat, hat der Oberſtaats⸗ anwaltſchaft einen ſchlechten Dienſt erwieſen. Beflaggung am Geburtstage des Reichskanzlers — Berlin, 17. April. Auf Anordnung des Herrn Reichsminiſters des Innern flaggen am Ge⸗ burtstage des Reichskanzlers, Freitag, 20. April, ſämtliche Dienſtgebäude des Reiches, der Länder und Gemeinden, ſowie die Gebände der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öfſentlichen Schulen. Selbſtauflöſung des Deutſchen Reichs⸗ fadfinderbundes — Berlin, 18. April. Die Reichsjugendführung, Abteilung Verbände, teilt mit: Der Deutſche Reichs⸗ Pfadſinderbund hat ſich aufgelöſt und ſeinen Mit⸗ gliedern den Weg in die Hitlerjugend freigegeben. Erſtes Frühlingsgewitter über Berlin — Berlin, 17. April. Nach dem ungewöhnlich warmen Wetter der letzten Tage entlud ſich am Dienstag nachmittag über Berlin das erſte Früh⸗ lingsgewitter. Beſonders über den weſtlichen und ſüdlichen Vororten kam es zu heftigen elektriſchen Entladungen, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Die Niederſchläge, waren verhältnismäßig gering. Nur in einzelnen Teilen der Stadt ging ſtärkerer Regen nieder. In Königswuſterhauſen ſchlug der Blitz zweimal in den Funkturm, ohne jedoch bei der ſorgfältigen Erdung der geſamten Anlage irgend⸗ welchen Schaden anzurichten. Verhaftung eines Breslauer Bankiers — Berlin, 17. April. Auf Grund eingehender Nachforſchungen der Kriminalpolizei und Beamten der Finanzbehörde unter Leitung der Staatsanwalt⸗ ſchaft wurde am Dienstag der Bankier Max Dietrich von Stein aus Breslau, Mitinhaber des Bank⸗ geſchäftes M. D. v. Stein u. Co. in Breslau, Tauentzienplatz, wegen Verdachts der Untreue und des fortgeſetzten Betruges vorläufig ſeſtgenommen. Ein Wutkranker beißt ſieben Perſonen — Budapeſt, 17. April. In das Staatskranken⸗ haus von Nyiregyljzj wurde ein 44jähriger Landwirt eingeliefert, der von einem tollwütigen Hund gebiſſen worden war. Als die Aerzte bei der Unterſuchung waren, bekam der wutkranke Landwirt einen Tob⸗ ſuchtsanfall, in deſſen Verlauf er fünf Aerzten und einer Schweſter gefährliche Biß⸗ und Kratz⸗ wunden beibrachte. Der Landwirt ſtarb unter ent⸗ ſetzlichen Qualen. Die ſieben Gebiſſenen wurden in das Paſteurinſtitut nach Budapeſt eingeliefert, Schweres Flugzeugunglück in Honduras — Neuyork, 17. April. Wie Aſſociated Preß aus Tegucialpa in Honduras meldet, ſtürzte auf der Strecke Yoro— Tegucialpa ein Paſſagierflugzeug in einer ſchweren Regenbb ab. Der Flugzeug⸗ führer und drei Fahrgäſte wurden ge⸗ tötet. Chineſiſches Pulverlager in die Luft geflogen 68 Tote — Peking, 18. April. Nach einer Meldung aus Dolonor iſt auf einem Militärpoſten bei der Stadt Tſchinſu ein chineſiſches Pulverlager aus noch nicht bekannter Urſache in die Luft geflogen. Bis jetzt werden 68 Tote gemeldet. —————————˖çꝙððrĩ ̃˖ꝓ——PUPUEWM—fHPPPP—— VB VP ̃BB B PB ÄZB FXU 2Zxñ————— Menſchen am Jenſter /⸗, Von Hans Egoe Er iſt noch durchgerüttelt von der endloſen Poſt⸗ kukſchenfahrt, müde und überwach zugleich; er hat den Reiſerock über den Seſſel geworfen, ſich raſch ein wenig erfriſcht, und nun lehnt der junge Menſch am Fenſter, in Hemdsärmeln, die Halskrauſe geöffnet, und blickt entzückt in das Volkstreiben einer römi⸗ ſchen Straße. Wie weggewiſcht iſt alle Müdigkeit und nordiſche Schwere. Das Gefühl: hier iſt ein Stück Seelenheimat, hier wirſt du glückliche Wochen ver⸗ leben, macht den Fremdling ſoſort heimiſch. Er kann ſich, ganz benommen vom Vorgenuß, von dieſem flu⸗ tenden Bild, von dieſer bunt bewegten Menſchenland⸗ ſchaft, in die er nun bald hineintauchen wird, gar nicht trennen.— Ungefähr ſo hat der Zeichenſtift Tiſchbeins den Blick aus dem Fenſter feſtgehalten: den hemdsärmeligen, bequem hinausgelehnten jungen Goethe in ſeiner Herberge zu Rom. 2¹ In den Pauſen des Lebens, an müßigen Sonn⸗ tagen und unterwegs auf Reiſen, wird das Fenſter mitunter zu einem zweiten Auge. Dem eiligen Menſchen in ſeiner gewohnten Tätigkeit bedeutet es wenig; das Fenſter trennt ihn von der Außenwelt mehr, als daß es ihn mit ihr verbindet; es iſt ein Ventil für Luft und Licht, eine der vier Wände, die zufällig durchſichtig iſt. Wer nimmt denn ſchon wahr, wie die Dämmerung ihr dunkles Auge an die Scheibe HDrückt und wie der verblaſſende Abend die nüchternſte Straße verwandelt. Die Jalouſie knattert hinunter, und die elektriſche Birne flammt auf; der Wechſel des Lichts wird kaum eines Blicks durch das Fenſter ge⸗ würdigt. Die meiſten Großſtadtfenſter ſind verhängt und beſchlagen, abgedichtet gegen das Atmoſphäriſche draußen, gleichſam aus mattiertem Milchglas, wie man s häufig in Büros und Arbeiterſtuben findet — blinde Fenſter: eine Verneinung ihrer ſelbſt. Wie fenſterarm, faſt fenſterlos baute das Mittel⸗ alter im nördlichen Europa. Als wollte man ſagen: ſie lohnt ja nicht, die Welt da draußen; verſchließ HDich, Menſch, blick in dein Inneres, da iſt die wahre Fuülle und Schönheit. gitter an den ſchmalen Fenſtern Die verrankten Gußeiſen⸗ in den engen Gaſſen der alten deutſchen Städte verſtärken den Emoruck eines nach innen gerichteten Auges. Mit⸗ unter leuchtet aus ihm der fahle Glanz lebensfeind⸗ licher Aſzeſe. Lichthunger und Naturſehnſucht hat in der heu⸗ tigen Architektur die„Fenſter weit aufgetan“. Das Glas iſt faſt wichtiger als der Mauerſtein. Unſere modernen Büro⸗ und Induſtriehäuſer ſind— in einer Formel ausgedrückt— verglaſte Zweckmäßig⸗ keit und Hygiene. Man kann eigentlich kaum mehr von einem Fenſter ſprechen; das ſind gläſerne Wände; man ſieht vor lauter Fenſtern keine Fenſter mehr. Das ſind Fronten und Würfel, die Licht ein⸗ ſaugen und Energie verſtrömen. Man ſtelle ſich ein⸗ mal vor, daß in einem ſolchen gläſernen Büro⸗ Hochhaus ein Menſch zum Fenſter hinausſieht; in einer Zeichnung plaſtiſch gemacht, wirkt dieſe Vor⸗ ſtellung durch den Kontraſt komiſch und grotesk, alls würde ein Menſch ſeinen Kopf durch eine rieſige Wand herausſtecken. Zum richtigen Fenſter gehört ein Rahmen, der eine Landſchaft, ein Bild, abgrenzt, und ein Menſch, der, an ein Sims gelehnt, es mit⸗ unter geruhſam betrachtet. Man gehe einmal an einem Sonntag aufmerk⸗ ſamen Blicks durch die Wohnbezirke kleinbürgerlicher Vorſtadt. Die Sonne ſtreichelt zum erſten Male gelinde über die grauen Häuſerfronten, und auf ein⸗ mal iſt es, als ſchlügen ſie tauſend Augen auf. Die ſchmalen Oeffnungen der Fenſter, deren dunkles Kreuz wie eine Silhouette ſichtbar wird, ſind mit Menſchen beſetzt wie mit bunten Topfgewächſen, die ſich von der Sonne umſpielen laſſen; erſt durch ſie entſteht der maſſenhafte Eindruck: Fenſter an Fen⸗ ſter. Man blickt tief in die von der Gardine entblößte Aermlichkeit, die Aermlichkeit blickt aus den Fen⸗ ſtern, von denen viele, als trügen ſie Brillen, mit einem„Spion“ bewaffnet ſind, damit ſie noch mehr ſehen. Es gibt zwar nichts zu ſehen als das Gegen⸗ über, das ein Spiegelbild der eigenen Fenſterreihen iſt, und die Paſſanten unten auf der Straße, die man als Nachbarn kennt, eine Sportmannſchaft, die ſin⸗ gend auf den Kampſplatz hinauszieht, und das Ge⸗ ſchäftsfräulein von nebenan, das im Sonntagsfähn⸗ chen mit ihrem Bräutigam„loszittert“— die kleine Ehronik der Sonntagsgaſſe bietet Stoff genng, und die Leute am Fenſter ſind die Chroniſten. tenquartett), Wunderſchön iſt der erſte Blick aus dem Gaſthof⸗ zimmer der Ferienwohnung. Der Wirt ſtößt die grünen Läden auf, als wollte er vorſtellen: hier der Fremde, hier die Landſchaft, bitte befreundet euch recht raſch. Und langſam, beinah keuſch, kommt das Bild näher und ſchmiegt ſich in den Fenſterrahmen, als wäre es eigens für ihn geſchaffen. Wie klein iſt das Fenſterchen und welche Fülle umgrenzt es! Garten und Zaun und Wieſe und Berge dahinter, blau und dunſtig mit tiefen Klüfte⸗Schatten. Alles, alles wird mählich durch das eine kleine Fenſter vertraut. Schlimmſte Einſamkeit und Verlorenheit: ein Hotelzimmer in einer Großſtadt draußen in der Fremde, deren Sprache man nicht ſpricht. Voll un⸗ endlicher Melancholie iſt der Blick vom Hotelfenſter auf die Straße, die den Film der Fremoͤheit abrollt. Keiner kennt dich hier, du kennſt keinen. Der Fenſterrahmen, an dem ich lehnte, ſchnitt ſeltſame Bilder aus, die wie Erſcheinungen vorüberzogen, und es war, als ſtünden ſie in einer Beziehung zu meiner Weltſtadt⸗Verlorenheit. Schlimmſte Ein⸗ ſamkeit: der Blick aus fremdem Hotelzimmerfenſter ins Gewühl fremder Großſtadt eeeeeeeeee, Ein klaſſiſcher Kammermuſik-Aben im Kampfbund für Deutſche Kultur Der Kampfbund für Deutſche Kultur hat ſich das Mannheimer Kergl⸗Quartett für zwei ſehr reizvolle Quartettabende verſchrieben, deren wohl⸗ gelungener erſter vom klaſſiſchen Adel unſerer Größten einen vernehmlichen Hauch verſpüren ließ. Zwar iſt der Ritterſaal im Schloß ſchon aus akuſti⸗ ſchen Gründen keine ideale Stätte für Kammermuſik, aber es war dennoch eine reine Freude, dem vor⸗ nehmen, allem effekthaſchenden Virtuoſentum abhol⸗ den Spiel der Herren Kergl, Korn, Neumaier und Müller zu lauſchen, einer Vereinigung, die durch ernſtes gemeinſames Muſizieren bereits heute eine aus echtem Muſikertum geborene Herzenswärme des Vortrags, eoͤle Schlichtheit der Empfindung und eine ſehr ſaubere, weiche Fülle der Tongebung er⸗ kennen läßt, Merkmale, die bei der Quartettmuſik Haydns, Mozarts und Beethovens Vorbedingung ſind und den Werken die rechte, Herz und Sinn ergrei⸗ fende Wirkung nach innen geben. Hayon herrliches dc⸗moll⸗Quartett(Quin⸗ eine der gereifteſten Schöpfungen Hayduſcher Kammermuſik, das in gleicher Ebene mit dem Kaiſerquartett liegt, eröffnete den Reigen. Es wurde mit äußerſt ſicherem Stilgefühl vorge⸗ tragen. Beſonders im Andante erblühte die über⸗ irdiſch, ſchöne, galante Melodie in ohrbetörender wohliger Weichheit, zu der das markante, mit ſo viel friſcher und geſunder Originalität durchgeführte Thema des Menuetts in höchſt reisvollem Gegen⸗ ſatz ſtand. Auch der Vortrag von Mozarts-Dur⸗ Quartett, gleichfalls ein Werk der Vollreife, ari⸗ ſtokratiſcher noch als das Hayoͤnwerk und micht ſo eroͤverbunden wie dieſes, ließ keinen Wunſch offen. Auch hier ein ideales Ineinandergreifen der In⸗ ſtrumente, ſchönſte Selbſtverſtändlichkeit des Zuſam⸗ menſpiels und eine klanglich ſchlackenloſe und ganz unbeſchwerte Darſtellung des Geiſtigen und Gemüt⸗ haften, öieſer echt mozartiſchen, ganz auf Anmut und Grazie geſtellten Kompoſition. Zum Schluß Beet⸗ hovens op. 59 Nr. 2, in e⸗moll, das mittlere aus dem Dreigeſtirn der dem Grafen Raſſumowſky ge⸗ widmeten ſogenannten ruſſiſchen Quartetrk. Mit ſtau⸗ nender Bewunderung ſteht man vor dem erſten Satz dieſes Werkes, der in ſeiner unheimlich verhaltenen Romantik zu den bedeutendſten Eingebungen Beet⸗ hovenſcher Quartettmuſik zählt. Dieſem genialen Satz iſt keiner der übrigen ganz ebenbürtig. Schön und eindringlich in ſeiner breit ausladenden Melo⸗ dik zwar das Adagio und feſſelnd die geiſtreiche Be⸗ handlung des ruſſiſchen Themas im dritten Satz. Das Finale erhält wohl eine die meiſterliche Hand Beethovens verratende Durchführung, ſteht aber ge⸗ danklich doch erheblich hinter dem überwältigenden erſten Satz zurück. Auch dieſes Quartett wurde mit großer Hingebung geſpielt. Lediglich der Vortrag des letzten Preſtoſatzes war nicht ganz frei von gelegent⸗ lichen Tontrübungen. Das ſehr zahlreich erſchienene Publikum verhielt ſich ungewöhnlich beifallsfreudig. Dieſem erſten klaſſiſchen Abend wird Mitte Mai ein „Romantiſcher Abend“ mit Quartetten von Schubert, Schumann und Dyorak ſolgen. Mittwoch, 18. April 1934 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 177 Mannheim, den 18. April. Gruß der Mannheimer Hitlerjugend an Reichsſtatthalter Robert Wagner Wir grüßen in Dir den grauen Soldaten, der aus zerwühlten Gräben ſtieg, am Ende nach tauſend leuchtenden Taten mit Hohn beſpien und ſchmählich verraten in ſtolzer Trauer litt und ſchwieg. Wir grüßen in Dir die bitteren Zeiten und unſrer Kämpfer Aufgebot, die herrlich durch Not und Verfolgung und Leiden uns alle aus Schmach und Verachtung befreiten trotz Kerker, Wunden, Haß und Tod. Wir grüßen in Dir des Reiches Erſtehen und ſeiner Zukunft lichten Schein: dorthin ſoll auch unſre Straße gehen, wir laſſen die Fahne der Jugend wehen und werden mit euch Kämpfer ſein! 4* Aus Anlaß der Anweſenheit des Herrn Reichs⸗ ſtatthalters bei der Kundgebung der Hitler⸗Jugend im Nibelungenſaal des Roſengartens wird die Leuchtfontäne am Friedrichsplatz heute abend gegen 8 Uhr in Tätigkeit geſetzt. W. Hunoͤstage im Ayril Von der angekündigten Abkühlung iſt noch nicht viel zu ſpüren. In der vergangenen Nacht ging die Wärme auf 15 Grad Celſius zurück. Das Mini⸗ mum war demnach 1,2 Grad Celſius geringer als in der Nacht zum Dienstag. Heute früh zeigte der Wärmemeſſer ſchon wieder 15,5 Grad an. Die Höchſt⸗ wärme betrug geſtern 30,4 Grad Celſius(gegen 29,1 Grad Celſius am Montag). Im Hofe des Baſſer⸗ mannhauſes kletterte das Queckſilber geſtern nachmit⸗ tag in der Sonne ſogar bis auf 40 Gradl Bis tief in di« Nacht hinein ſaßen geſtern die Leute in oͤen Anlagen und unterhielten ſich über das ungewöhnliche Wetter. Selbſt die älteſten Leute könnzen ſich nicht erinnern, im April jemals eine ſolche Hitze mitgemacht zu haben. Die Jüngeren wanderten am Abend hinaus in den Wacdmork. Lange gab es keine Ruhe, weder in den Anlagen noch 12 den Straßen oder in den Lobalen. Parkanlagen im Blütenkleid Die ſtädtiſchen Grünanlagen haben ihr Kleid gewechſelt. Im friſchen Schmuck der erſten Früh⸗ lingsblumen entbieten ſie uns den Gruß der beimen⸗ den Natur. Zwiſchen blättertreibendem Deckgehölz blühen ſeit Tagen die prachtvollen Stauden der Forſythien, als erſte Regungen der Triebfreudigkeit von Mutter Natur unter den erweckenden einer milden Frühlingsſonne. Ueber Nacht hat die Paradeplatzanlage ein neues Kleid angelegt. Die Längsbeete ziert nun zartes Lila und ſanftes Gelb der Stiefmütterſchen. Draußen in der Stadtgärtnerei hinter dem Palmen⸗ hain wurden ſie in Freiland gezogen. Von natur⸗ liebender Gärtnerhand ſorgſam gepflegt und gehegt, ſind ſie nun in ihre neue Umgebung verpflanzt wor⸗ den. Erbauen wir uns an ihrer frohen Farbigkeit und ſagen wir ſtummen Dank denen, die ſich ſo be⸗ mühen, uns die Eintönigkeit der grauen Straßen⸗ slige zu mildern. Auch die Rundbeete ſind ihres Winterfelles entkleidet worden und bergen nun an feinfaſerigen Wurzelſtöcken Pechnelken, deren Grün ſich ſchon in kurzer Zeit mit dem leuchtenden Rot ihrer Blüten vermählen wird. Auch ſie empfin⸗ gen ihr Leben unter den behütenden Händen ihrer Pfleger in der Stadtgärtnerei, wo ſie unterm Fen⸗ ſter geſetzt und pikiert wurden, um jetzt ihrer Be⸗ ſtimmung zugeführt zu werden. Der Werktag mit ſeinen ernſten Berufswegen er⸗ heiſcht Cile. Mögen wir trotzdem, jeder für ſich, ſo⸗ viel Raſt dabei erübrigen, uns im Anblick dieſer Traftſperden Blütenpracht ein inſichſchauendes Ver⸗ weilen zu vergönnen. Heiteren Sinn und Liebe zur Natur mag ſie in uns zu neuem Leben er⸗ wecken. Seien wir dankbar für oͤieſe Gabe! hgn. Allerlei aus Feudenheim Dekan und Stadtpfarrer Georg Gumbel, ein geborener Feudenheimer, z. Z. in Kenzingen ſtatio⸗ niert, wurde vom Erzbiſchof in Freiburg zum Geiſtlichen Rat ernannt. Im Monat März wurden hier acht Ehen ge⸗ ſchloſſen und 15 Kinder geboren. Eine Perſon iſt geſtorben. Der unter Denkmalsſchutz ſtehende Turm der katholiſchen Kirche wird jetzt wie das Pfarr⸗ haus einer gründlichen Erneuerung unterzogen. Geſtern wurde die Einrüſtung beendigt. Eine ganze Anzahl Arbeiter finbet auf Wochen Arbeit. Ausſchmückung der Schaufenſter zum 1. Mai Auf Veranlaſſung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda haben die Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und die Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute über die Ausſchmückung der Schaufenſter zum Nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes am 1. Mai nach⸗ ſtehende Richtlinien vereinbart: Die Schaufenſter ſollen der Bedeutung dieſes Ta⸗ ges entſprechend in feſtlicher und würdiger Form ausgeſchmückt werden. Mit der Ausſchmückung wird empfohlen, wo dies aus techniſchen Gründen erfor⸗ Wenige Wochen trennen uns mur noch von dem feſtlichen Tage, da man in Karlsruhe mit allen krie⸗ geriſchen Ehren die Einweihung des Badiſchen Armee⸗ und Weltkriegsmuſeums begehen wird. Zwar erſchließt dieſe am 12. und 13. Mai vor ſich gehende Eröffnung erſt eines der drei im Um⸗ bau vollendeten, zwiſchen Sthloß und Waldhornſtraße ſich hinſtreckenden Marſtallgebäude, in dem die rund hundertfünfzig Jahre badiſcher Heeresgeſchichte von ihren Anfängen, ſeit der Zuſammenlegung der Markgrafſchaften Baden⸗Durlach und Baden⸗Baden, bis zum Weltkrieg dargeſtellt werden ſollen. Aber wenn auch die Ehrenhal le mit den Fahnen ſämtlicher badiſcher Regimenter und das eigentliche Weltkriegsmuſeum in den beiden andern Marſtallhäuſern noch einige Monate auf ſich warten laſſen, ſo iſt für die Schöpfung unſeres Reichs⸗ ſtatthalters doch ſchon jetzt ein bedeutſamer Ab⸗ ſchnitt erreicht, der des Feierns und des herzlichſten Widerhalles im ganzen Lande wert iſt. Denn das ganzze Land,— das ganze badiſche Volk geht es wahrlich an, wenn in der Lan⸗ deshauptſtadt dieſe Räume der Erinnerung an alten Soldatenruhm und längſt Geſchichte gewordene Sol⸗ datenſchickſale errichtet werden. Und wie aus dem ganzen badiſchen Lande ſchon in den Monaten der unter Sachberatung Oberſt a. D. Blanken horns von Konſervator Dr. Martin geleiſteten Vor⸗ arbeit von allen Seiten die Muſeumsſtücke, die mili⸗ täriſchen Andenken aus Kriegs⸗ und Friedenszeiten ſtrömten, um den recht ſtattlich ausgebauten Rahmen für eine künftig immer vollkommenere Heeresſchau abzugeben, ſo fragt natürlich der Mannheimer ebenſo wie der Raſtatter, der Durlacher, der Offen⸗ burger oder der Konſtanzer: „und womit werden wir im Badiſchen Armeemuſeum vertreten ſein? Was haben wir als alte Garniſon ruhmreicher Regi⸗ menter für Zeugniſſe von Monnesmut und Waffenehre beigeſtenert? Wobei gerade Mannheim— alte Feſtung und vielmals berannter Tummelplatz von Freund und Feind— noch ganz beſondere Berechtigung zu ſolcher Frageſtellung hat. Garniſonſtadt Mannheim: ſeit nahezu zwei Jahrzehnten nun im eigentlichen Sinne ein faſt vergeſſener Klang. Und doch war es eine der überlieferungsreichſten, von den ſeltſamſten poli⸗ tiſchen Schickſalen und dynaſtiſchen Bindungen um⸗ witterte Truppe, deren aktives Regiment von hier aus Anno 1914 unter dem Jubel der Bevölkerung ins Feld gerückt iſt, um nur in Erſatz⸗ und Nach⸗ folgeformationen und mit einer Totenliſte von über dreieinhalbtauſend Offizieren und Mannſchaftten zum endͤgültigen Abſchied der Auflöſung nach Mannheim und in die Teilgarniſon Heidelberg zurückzukehren. Wohl wiſſen betagte Mitbürger ſicher auch noch von den ſchmucken Dragonern zu berichten, die ſeit der Jahrhundertmitte bis 1890 abwechſelnd und mit Unterbrechungen in Mannheim ſtanden, um dann von einer Abteilung Badiſcher Feldartillerie abge⸗ löſt zu werden. Doch bereits ſeit 1894, als auch die Kanoniere mit ihren Gäulen Mannheim den Rücken kehrten, war die ſchon ſeit kurpfälziſchen beſtehende Tradition berittner zu nde, und alle Liebe der Mannheimer gehörte ſortan ungeſchmälert„ihren Kaiſer⸗ grenadieren“, auf deren über ſechs Jahrzehnte beſtandene Zuge⸗ * Kronprinz Wilhelm, hörigkeit zu unſerer Stadt wir heute noch mit Stolz blicken können. * Die ſchweren Revolutionszeiten von 1848 hatten mit der Niederwerfung des badiſchen Aufſtandes durch preußiſche Truppen geendigt; der Führer je⸗ ner wenig beliebten„Strafpreußen“, die auch in Mannheim mit Strenge verfahren hatten, war der nachmalige erſte deutſche Kaiſer, auf deſſen Rat ſich Großherzog Leo⸗ pold denn auch zur Auflöſung der an den Unruhen beteiligt geweſenen badiſchen Armee entſchloß. Nur die Kernformationen der ſpäteren Leibdragoner und Leibgrenadiere, die vor 1848 beide in Mannheim in Garniſon gelegen hatten, zur Zeit der revolutionä⸗ ren Hochflut aber in Landau und Schleswig⸗Holſtein außer Landes waren, blieben von jenem alten ba⸗ diſchen Heer erhalten. Alles andere, und ſo auch das damalige 2. Linien ⸗Infanterte ⸗Regi⸗ memt, wurde erſt im Zuge der folgenden, und 1852 von Großherzog Friedrich abgeſchloſſenen Neu⸗ aufſtellung dͤer Armee geſchaffen. Nachdem im Jahre 1865 durch die Eheſchließung des Großherzogs die Beziehungen zum preußiſchen Königshauſe noch enger geknüpft worden waren, er⸗ ſchien die ein Jahr ſpäter erfolgte Ernennung des großherzoglichen Schwiegervaters zum Chef des nachmaligen Mannheimer Regimentes zugleich als ein Beweis der politiſchen Dankbarkeit und als Be⸗ kräftigung der familiären Bande. Als eine der inter⸗ eſſanteſten Urkunden im Bad. Armeemuſeum wird deshalb das Handſchreiben zu werten ſein, in dem Großherzog Friedrich dem damals noch „Prinz von Preußen“ genannten Kaiſer Wil⸗ helm von der Verleihung der Inhaberſtelle Mittei⸗ lung macht, und das dank den Bemühungen von Herrn Oberbürgermeiſter Renninger vor kurzem den Weg nach Karlsruhe ins Armeemuſeum fand. Nach der Musterung „2. Infanterie⸗Kegiment Prinz von Preußen“ und ſpäter„2. Infanterie⸗Regiment König von Preußen“ hießen die Grenadiere bis nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege, aus dem ſie vor allem mit dem Ruhm der Belagerer Straßburgs und der Sieger von Nuits heimkehrten. Das deutſche Kaiſerreich war erſtanden, die überaus großzügige, aber gewiß dem Zeitgeſchehen weit vor⸗ auseilende Militärkonvention Badens mit geſchloſſen. Am 6. April 1871 zog das „2. Badiſche Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm“ durch die Ehrenpforte am Heidelberger Tor; drei Monate ſpäter wurde dann dem neuen Ehrentitel noch die Bezeichnung„Nr. 110“ beigefügt, die für das Aufgehen der badiſchen Truppen im preußiſchen XIV. Armeekorps Zeugnis ablegte. Mancher Tag ſoldatiſcher Freuden ſolgte in den Jahrzehnten des Friedens: da waren die Manöver und Paraden, denen zum letztenmale im Jahre 1885 der greiſe Regimeitschef perſönlich anwohnte; da war,— wenige Jahre ſpäter— Anlaß, die Regi⸗ Mannheim und das badische Urmee- Museum mentsbezeichnung noch einmal zu ändern und ihr jene Ziffer 1 beizufügen, die in der letzten Faſſung des Namenzuges auf den Achſelſtücken zu ſehn iſt. We mütigen Dank mag auch ein Erbſtück ausgelöſt haben, das dem Regimente überlaſſen wurde und nun heute im Armeemuſeum auch mit zu den bisher zahlenmäßig von allen badi⸗ ſchen Truppen am geringſten vertretenen Er⸗ 14 innerungen der 110er gehört: der Waffenrock des alten Kaiſers, den er als Chef ſeiner Kaiſergrenadiere getragen hat, nebſt den Epauletten, auf denen der Namenszug und ein Paar gekreuzte Marſchallſtäbe zu ſehen ſind. Und noch ein Tag iſt, an den die alten Vorkriegs⸗ kameraden und mit ihnen auch die ſpäteren Angehö⸗ rigen des Regiments denken müſſen: zum fünfzig⸗ jährigen Regierungsjubiläum des Großherzogs Friedrich von Baden, am 25. April 1902, führte Wil⸗ helm II., der ſich inzwiſchen ſeinerſeits zum Chef der Kaiſergrenadiere ernannt hatte, ſein Patenregiment perſönlich vor dem Karlsruher Schloß in Parade vor. Unter der Reihe anweſender hoher Offiziere aber befand ſich auch der damalige Diviſionskom⸗ mandeur Generalleutnant Paul von Hinden ⸗ Wurg. Nicht nur der„Vater des Vaterlandes!, der Inbegriff aller ſoldatiſchen Tugenden: Reichs⸗ präſident und Generalfeldmarſchall iſt es alſo, deſſen Bildnis mit eigenhändiger Widmung und Worte herzlich teilnehmender Freude dieſer Tage der Reichsſtatthalterei für das Armeemuſeum übermit⸗ telt wurde; hier ſpricht auch ein ehemali⸗er Füh⸗ rer unſrer Badenſ ſer, deſſen Kennerſchaft ſeines Nux. .⸗K. dieſen Gruß doppelt wertvoll macht. Nicht ohne Vorbedacht aber haben wir unſern Rückblick auf Mannheims Beziehungen zum alten badiſchen Heere und die Frage nach ſeinem Anteir am bisher vorhandenen Erinnerungsgut dieſe Wen⸗ dung zum Allgemeinen gegeben: jeder nämlich, der noch etwas von jenem Geiſte in ſich ſpürt und aus der unverbrüchlichen Verbundenheit einſtiger Kriegs⸗ Kameraoͤſchaft oder als Bürger der Garniſon Mann⸗ 8 heim die V pflichtung dazu fühlt,— der ſorge, daß auch die Erinnerungen an„unſre Kaiſergrenadiere“ bald nach Wert und Menge mit dem muſealen Gut der andern Regimenter Schritt halten können. Denn wo ſelbſt Hindenburg mittut, dürſen ſeine Soldaten nicht zurückſtehen. M. S. Regimentsabzeichen der Kaisergrenadiere FFPPPCPPPCPPPPPTPPTPT[TTPTTTTTTTTTTTTPPPTPPTPTPT[TT[TPT[[[TT[PPPP+**** derlich iſt, am Samstag, 28. April, zu beginnen. Für die Dekoration iſt friſcher Grünſchmuck, vor allem an den Außenfronten, zu verwenden, der jedoch erſt frü⸗ heſtens am Montag, 30. April, abends, anzubringen iſt. Geflaggt wird nur am 1. Mai von Sonnenauf⸗ gang bis Sonnenuntergang. Die Dekorationen ſind am Mittwoch, 2. Mai, wieder zu entfernen. Der Leitgedanke für die Schaufenſterdekoration“ ſoll die Verbundenheit aller Werktätigen ſein. In geſchmackvoller Form ſollen die Erzeugniſſe heimi⸗ ſchen Fleißes ihre Würdigung finden. Erwünſcht ſind dabei Hinweiſe auf die Mitarbeit der einzelnen Wirtſchaftszweige im Rahmen des Wiederaufbaues. Beſonderer Wert iſt auf die Ausſchmückung der Ge⸗ ſchäfte zu legen, die in den Anmarſchſtraßen für die Feſtzüge liegen. Unbedingt abzuſehen iſt von der Anbringung von Bildern und Büſten der nationalen Führer und von allen dekorativen Hilfsmitteln, die das Gebiet des nationalen Kitſches ſtreifen. Uner⸗ wünſcht iſt ferner die Verwendung von ſchlecht nach⸗ gemachten Materialien. In den nächſten Tagen wer⸗ den in der geſamten deutſchen Preſſe von Fachleuten entworfene Vorſchläge für die Ausgeſtaltung des Schaufenſters im einzelnen wiedergegeben. Damit ſoll eine möglichſt einheitliche feſtliche Form in der Geſtaltung der Schaufenſter herbeigeführt werden. Es iſt zu empfehlen, für die Ausſchmückung der Fen⸗ ſter zum Nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes möglichſt fachlich berufene künſtleriſche Werbekräfte heranzuziehen. Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhan⸗ dels weiſt hiermit ihre Mitglieder an, für die Durch⸗ führung der Richtlinien bei ſämtlichen Einzel⸗ handelsfirmen ihres Bereiches Sorge zu tragen. Die Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute hat ihre Mitglieder auf, fordert, bei Durchführung der Richt⸗ linien mitzuwirken. k Ernannt wurden Erſter Staatsanwalt Wil⸗ helm Frey in Mannheim zum Oberſtaatsanwalt in srat Karl Weis in Mann⸗ heim zum Erſten Staatsanwalt in Offenburg, Land⸗ gerichtsrat Oskar Merz in Offenburg zum Erſten Staatsanwalt in Mannheim. ei Verſetzt wurde Oberſtaatsanwalt Dr. Leon⸗ hard Bender in Waldͤshut als Lanoͤgerichtsrat nach Mannheim. zn Die altkatholiſche Kirchengemeinde Mannheim rüſtet ſich, ihren Biſchof zu empfangen, der am kommenden Sonntag um.30 Uhr in der Schloßkirche das Sakrament der Firmung ſpenden wird. Biſchof Dr. Georg Moog, deſſen goldenes Prieſter⸗ jubiläum im vergangenen Monat von der ganzen alt⸗ katholiſchen Kirche in Liebe gefeiert wurde, ſpendet bereits zum zehnten Male in Mannheim die heilige Firmung. a Mittel zur Zinsbeihilfe für den Neuhausbeſig — das ſind die in der Zeit vom 1. April 1924 bis 31. März 1931 bezugsfertig gewordͤenen Wohn⸗ gebäude— hat bekanntlich das Reich vor einiger Mannheim hat Zeit zur Verfügung geſtellt. In etwa ein Viertel der Neuhausbeſitzer, die für die Gewährung dieſer Reichsunterſtützung in Betracht kommen, bis jetzt keinen Anſpruch angemeldet. Dieſe werden bei der Zuteilung nicht berückſichtigt werden können, wenn nicht noch vor dem 1. Mai ein An⸗ a bei der Hypothekenabteilung der Stadtkaſſe, N 2, 4, Zimmer 4, geſtellt wird. . Ihren 83. Geburtstag begeht heute Frau* Gyſſer, Neckarau, 11, W voller W keit. 3 einheitlicher Kleidung 4. Seite/ Nummer 177 Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. April 1934 Kolonialgedenkjahr Der Kolonial⸗Militär⸗Verein Mann⸗ deim und Umgebung ſchreibt uns: Der Reichskolonialbund hat mit Zuſtimmung der Zuſtändigen Stellen bei der Reichsleitung der NeDAp einen Aufruf zur Veranſtaltung eines deutſchen kolonialen Gedenkjahres er⸗ laſſen zur Erinnerung an den Erwerb der deutſchen Kolonien vor 50 Jahren und zur Bekundung des kolonialen Willens des geſamten deutſchen Volkes. Höhepunkt ſoll ein allgemeiner deutſcher Kolonial⸗Gedenktag am 8. Juli ſein. Der Sinn dieſes Gedenkjahres iſt nicht, wie aus gewiſſen Preſſeäußerungen entnommen werden könnte, lediglich der einer Traditionsfeier und ſein Zweck ſteht keineswegs irgendwie in Widerſpruch zu den grundſätzlichen Forderungen des Führers hin⸗ ſichtlich der nationalſozialiſtiſchen Bodenpolitik der Zukunft. Der Führer hat ſeine programmatiſche Forderung in Punkt 3 des Parteiprogramms„Wir fordern Land und Boden(Kolonien) zur Ernährung unſeres Volkes und zur Anſiedlung unſeres Bevöl⸗ kerungsüberſchuſſes“ aufgeſtellt. In ſeiner großen Reichstagsrede vom 23. März 1933 hat er ausgeführt: „Wir wiſſen, daß die geographiſche Lage des rohſtoff⸗ armen Deutſchland eine Autarkie für unſer Reich nicht zuläßt“, und hinzufügt, daß wir die Verbindung mit der Welt nötig haben und daß die Arbeit für den Abſatz der deutſchen Waren in der Welt viele Millionen deutſcher Volksgenoſſen ernährt. Was die Verſorgung mit Rohſtoffen aus eigenen Kolonialgebieten anbetrifft, hat er bereits am 11. Februar 1933 dem Vertreter des„Sunday⸗Ex⸗ preß“ gegenüber erklärt, daß Deutſchland koloniale Beſtrebungen keineswegs aufgegeben habe und daß wuch dieſes Problem gerecht gelöſt werden müſſe. Er ſagte wörtlich: „Es gibt eine große Menge Dinge, die Deutſch⸗ land aus den Kolonien beziehen muß und wir brauchen Kolonien genau ſo nötig wie irgend eine andere Macht.“ In ſeinen Erklärungen gegenüber dem Vertreter der „Daily Mail“, Ward Price, vom 18. Oktober 1933 (.B. 293 vom 20. Oktober 1933) hat er erneut zum deutſchen Raumproblem dahin Stellung genommen, daß Deutſchland zu viel Menſchen auf ſeiner Boden⸗ fläche habe und es im Intereſſe der Welt liege, einer großen Nation die erforderlichen Lebensnotwendig⸗ keiten nicht vorzuenthalten. Deutſchland ſei genau ſo fähig, Kolonien zu verwalten und zu organiſieren wie andere Völker und die Frage der Zuteilung kolonialer Gebiete werde auf dem Wege von friedlichen Ver⸗ handlungen zu löſen ſein. Die Rückgewinnung der Kolonien hat neben der Sicherung der Verſorgung der Heimat mit kolonialen Rohſtoffen und der Er⸗ ſchließung eigener überſeeiſcher Abſatzgebiete für die heimiſche Arbeitsbeſchaffung vor allem auch den Zweck, dem ſtetigen Abſtrömen des deutſchen Bevöl⸗ kerungsüberſchuſſes in fremde Länder Einhalt zu ge⸗ hieten und die deutſche überſeeiſche Auswanderung, ſoweit ſie in Zukunft noch ſtattfindet, in eigene nationale Siedlungsgebiete zur Erhaltung des Volkstums im Sinne des Grundgedankens von Blut weno Boden. Der Reichskolonialbund will daher das koloniale Gedenkjahr durchführen nicht nur als eine Aeuße⸗ rung des Dankes für die großen Taten unſerer Kolonialpioniere und Kolonialkämpfer durch ein ganzes Menſchenalter hindurch, ſondern auch als Bekundung des Willens des deutſchen Volkes, ſeine verletzte koloniale Ehre wieder herzu⸗ ſtellen ſein gleiches Recht unter den Völkern auch auf kolonialem Gebiete ſowie die Erfüllung ſeiner kolo⸗ nialen Notwendigkeiten zu fordern. Der Aufruf des Reichskolonialbundes hat daher im ganzen deutſchen Volke ein lebhaftes Echo gefunden. Der koloniale Gedenktag des 8. Juli wird im einmütigen Zuſammenwirken aller in Betracht kommenden Stellen mit dem Reichskolonialbund zu einem wah⸗ ren deutſchen Volkstag ausgeſtaltet. Blütenzauber in der Libelle Der Vormarſch des Frühlings hat auch nicht vor den Pforten der Libelle Halt gemacht. Und der Zamu⸗ ber der Blüten, der uns draußen in der Natur ſo prächtig überraſcht hat, hat ſeinen Widerſchein im eleganten Kabarett gefunden, das ganz in Farbigkeit, in Blütenſchnee, in Roſa, in Himmelblau und Ster⸗ nengold getaucht iſt. Die Direktion des Hauſes hat es ſich angelegen ſein laſſen, für die zweite April⸗ hälfte ein Blütenfeſt vom Stapel zu laſſen, da⸗ bis zum 30. d. M. währen ſoll und das mit einem Preiswettbewerb der Beſucher verbunden iſt. Alrobat? Schösön?? Senſations-Gaſtſpiel der Rivels im Mannheimer Ayollotheater Es gab Zeiten, in denen man den Berliner Win⸗ tergarten nannte, wenn man die Leiſtungen des Mannheimer Varietés mit denen der führenden Ar⸗ tiſtenbühne der Reichshauptſtadt vergleichen wollte. Man darf zu dieſem vorkriegsmäßigen Werturteil zurückgreifen, wenn man die unübertrefflichen Künſte der drei Rivels einer kritiſchen Würdigung unterzieht, die ſeit Montag im Apollotheater mit wirklich ſenſationellem Erfolge auftreten. Die drei Humorkönige ſtammen aus Spanien. Der Vater war Zirkusbeſitzer. Fünf Söhne hat er großgezogen, von denen zwei verheiratet ſind und je vier Kinder haben. Mit dem Familienoberhaupt reiſt nun dieſe ſtattliche Familie, um die ſich eine ausgeſuchte Ar⸗ tiſtenſchar gruppiert, durch die Welt, von Erfolg zu Erfolg. Wenn man ſich an die Meiſterſpaßmacher erinnert, die im Apollotheater im Laufe der letzten Jahrzehnte aufgetreten ſind, ſo wird man höchſtens Grock auf die gleiche Stufe ſtellen. Charlie Chaplin iſt ſchon viel nachgeahmt worden, aber wenn man Charlie Rivel als Chaplin am Trapez ſieht, wird man zugeben müſſen, daß dieſer Grotesk⸗ komiker ſogar das Original in den Schatten ſtellt, denn zur Durchführung dieſer Rolle gehören nicht nur meiſterliche Maske und virtuoſes Spieltalent, ſondern vor allem eine Rieſenkraft, um ſo leicht be⸗ ſchwingt durch die Luft zu ſauſen, zu klettern, zu gleiten und zu fallen. Es iſt ein großartiges Moſaik, das Charlie unter Aſſiſtenz ſeiner Brüder Polo und René mit erſtaunlicher Erfindungsgabe zuſam⸗ mengefügt hat. Wenn Charlie zum zweiten Male auftritt, bewun⸗ dert man zunächſt ſeine Verwandlungsfähigkeit. Al⸗ lein ſchon die Maske reizt unwillkürzlich zum La⸗ chen, wie er überhaupt ein nicht zu überbietender Sorgenbrecher iſt, der den Griesgrämigſten zum Lachen bringt. Am meiſten ähnelt er Grock, wenn er zeine groteske Kunſt immer wieder mit dem ver⸗ zückten Ausruf„Akrobat? Schööön!!“ unter⸗ ſtreicht. Welcher athletiſchen Anſtrengung beoͤarf es, um den Zuſchauer vergeſſen zu machen, daß der Brückenbau, den er in Gemeinſchaft mit ſeinen vier Brüdern ausführt, ein Kunſtſtück iſt, mit dem ſelbſt erſtklaſſige Parterreakrobaten als Gipfelleiſtung paradieren. Dabei wirkt Charlies Auftreten mit denen ſeiner Brüder überaus natürlich, weil man pofort merkt, daß hier urſprüngliche Talente tätig ſind, denen der Humor, mit dem ſie ergötzen, angeboren iſt. So etwas kann man nicht lernen. Der Nachwuchs zeigt, die Fünf um die Nachfolge nicht beſorgt zu ſein brauchen, denn die beiden kleinen Charlies ſind in der väterlichen Maske urdrollig. Und die zwei ent⸗ zückenden Töchterchen tanzen mit ſpaniſchem Tem⸗ perament und einer ſo entzückenden Grazie, daß der ſtürmiſche Beifall eine Wiederholung erzwingt. Derartige Senſationen dürfen nicht von minder⸗ wertigen Kräften umgeben ſein. Deshalb wurde Carl Bernhard als Anſager verpflichtet. Von ſeinem Hauptvortrag, der immer wieder ver⸗ langt wurde, wenn er in das Awollotheater einzog, iſt nur das.rchen übrig geblieben. Aber was er ſonſt bringt, iſt geeignet, den Zuhörer auf das ange⸗ nehmſte zu unterhalten, ſei es nun, daß er die hinter dem Vorhang harrenden Künſtler anſagt, oder mit „Schnoken“ aufwartet und Selbſtverfaßtes darbietet. Die Rivels hätten ſich keinen beſſeren Anſager aus⸗ ſuchen können. Der äſthetiſche Staubſauger hat wirklich hervorragend gearbeitet, ohne daß der un⸗ widerſtehlich zum Lachen reizende Humor zu kurz kommt. Im Rahmen einer Wildweſt⸗Szene, die un⸗ willkürlich an Tom Min erinnert, beweiſt die aus zwei Herren und einer Dame beſtehende C. A. Noung Co. ihre Meiſterſchaft im Laſſowerfen und Schießen. Wenn man ſich vergegenwärtigt, welche Höhe die Radfahrkunſt in der Artiſtik erreicht hat, dann wird man ungläubig den Kopf ſchütteln, wenn wir feſtſtellen, daß die zwei Arvin'gs mit Leiſtungen aufwarten, die hier noch nicht gezeigt wurden. Vor allem iſt die Turmradakrobatik ver⸗ blüffend. Zwei der fünf Rivels, die ſich für dieſe Num⸗ mer Nova und Rogelio Andren nennen, be⸗ weiſen ihre Vielſeitigkeit als Parterre⸗ akrobaten. „Auch hier fällt die ſpieleriſche Leichtigkeit auf, mit der die ſchwierigſten Kunſtſtücke ausgeführt werden, eine Eigenart, die ſämtliche fünf Brüder auszeichnet. Tierdreſſur gehört zum eiſernen Beſtand der Artiſtik. Umſo höher iſt die Neuheit von Bova und Eve⸗ lina zu bewerten, die eine Nebelkrähe als Fang⸗ künſtlerin vorführen. Erſtaunliches leiſten auch die swei Braſollos auf dem Schlappſeil, noch dazu ohne Gleichgewichtsſtange. Wir dürfen ſtolz darauf ſein, daß das hervorragende Künſtlerpaar aus Mannheim ſtammt. Schließlich iſt auch noch lobend die wackere Kapelle zu erwähnen, die unter Karl Stirns Leitung vorzüglich ſpielt. Carl Bernhard hat recht, wenn er ſagt, daß jede Nummer dieſes Weltſtadtprogramms eine Sehenswürdigkeit iſt. Hoffentlich wiſſen dies die hieſigen und auswärtigen Varietéfreunde ſo zu würdigen, daß der geldliche Erfolg des Rivel⸗Gaſtſpiels dem künſtleriſchen ent⸗ ſpricht. Sch. —————————————— Es gilt nämlich die Zahl all der Blüten zu raten, die dort über lauſchigen Loggien gaukeln und an den Wänden und den Pfoſten der Eſtraden ſich lieblich emporranken. Ein Beginnen, das nicht ganz leicht, aber auch nicht ohne Reiz ſein dürfte. In dieſer duf⸗ tigen buntheiteren Welt rollt nun ein Programm ab, das dem Charakter eines Blütenfeſtes entſprechend aufgezogen worden iſt. Aller Anfang iſt Max Wendeler, der ſich als Anſager die Gunſt des Völkchens erwirbt, daß man zuſehends ein fröhliches nennen kann. Er verſteht es glänzend die Klaviatur der guten Laune zu ſpielen, ſprüht von Humor und ſchießt alte und neue Ka⸗ lauer in den Raum, wo ſie immer zu zünden ver⸗ mögen. Man lacht, man ſchmunzelt, man lacht aus vollem Halſe. Zwei Jüngerinnen Terpſichores Juanita und Charmé vermögen mit ihrem Liebreiz und der Eleganz ihres tänzeriſchen Vor⸗ trags zu gefallen. Beſonders ein in ſeiner Wirkung durch prächtige Koſtüme unterſtützter ruſſiſcher, flon hingewirbelter Tanz findet lebhaften Beifall. Auch die beiden Althoffs ſind Künſtler, die dͤes ihnen bereiteten Applaus würdig ſind. Sie zeigen gute er⸗ ſtaunliche Proben ihres akrobatiſchen Könnens. Ein kleiner, ziemlich kurzatmiger Sketch, dann naht ein ganz ausgezeichneter Clown von Grockſchem For⸗ mat. Es iſt Dücker, der erſte Clown der Welt, dem es vergönnt war, während einer Zeppelinfahrt in einer Höhe von 2000 Meter eine heitere Vorſtellung zu geben. Dücker iſt ein muſikaliſcher Komiker, der ſeine Kunſt in niedlichen, Freude machenden Doſen ſerviert. Ob er auf einem Spazierſtock Flöte ſpielt, ob er auf einer winzigen Mundharmonika Stim⸗ mung macht oder durch die Handhabung einer Zieh⸗ harmonika verblüfft, alles iſt gleich famos an dieſem Künſtler. Viel herzlicher Beifall. Die Kapelle Heinz Will, die auch jetzt noch geblieben iſt, zwingt dann Parkett. 3000 Mark Belohnung für Aufdeckung einer Falſchmünzerwerkſtatt Das Reichsbankdirektorium Berlin teilt mit: Von den in Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über zwanzig Mark mit dem Ausgabedatum vom 11. Oktober 1024 iſt eine neue Fälſchung feſtge⸗ ſtellt worden, die an nachſtehenden Merkmalen zu er⸗ kennen iſt: Papier: Im Griff und in der Stärke ähnlich dem echten. Pflanzenfaſern: fehlen. Waſſer⸗ zeichen: Auf der Vorderſeite durch Aufdruck mit leicht bedeckender Farbe ſchwach vorgetäuſcht. Ge⸗ muſterte Blindprägung mit Kontrollſtempel: Grob nachgeahmt. Am rechten Rande iſt ein bogenförmi⸗ ger Abſchnitt ungeprägt. Vorderſeite: Gröberes Ge⸗ ſamtbild. Im weiblichen Bildnis iſt das linke Auge — vom Beſchauer aus geſehen— auffallend klein gehalten. Das im Ausdruck entſtellt wiedergegebene Geſicht erſcheint durch die gebrochen geoͤruckte Schraf⸗ fur teilweiſe wie mit leichten Pickeln beſetzt. Die Schriften und Unterſchriften ſind vielſach verkrüp⸗ pelt. Rückſeite: Die cwI ten kennzeichnet die Nachbildung als ſolche ohne wei⸗ teres. Der Strafſatz zeigt allgemein zu groß gehal⸗ tene, unreine Typen. Reihenbezeichnung und Num⸗ mer: U 7778 169, veränderlich, meiſt unſauber aufge⸗ druckt. Für die Aufdeckung der Faſchmünzerwerk⸗ ſtatt und dahin führende Angaben hat die Reichs⸗ bank eine Belohnung bis zu 3000 Mark ausgeſetzt. NSDAP-Miſieilungen Aus partetarmtlichen Zekanntmachungen entnommen NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. Mittwoch, 18. April fällt die in „Verbindung mit der NS⸗Hago angeſetzte Verſammlung aus. Sandhoſen. Mittwoch, 18. April, 20,30 Uhr, Ver⸗ ſammlung im Gaſthaus zur Reichspoſt in Verbindung mit der NS⸗Hago. Jungbuſch. Donnerstag, 10. April, 20,15 Uhr, Heim⸗ abend in der Stadt Heilbronn. 93 Unterbann 11/171. Mittwoch, 18. April, ſteht der Unterbann 11/171 um 19 Uhr auf dem Meßplatz angetreten. „Kleidung: Uniform(ohne Mütze); mitzubringen ſind 10 Pfg. Deutſches Jungvolk Alle Fähnleinführer kommen am Donnerstag, 19. April, 20 Uhr, in das Haus der Jugend zu einer kur⸗ zen wichtigen Beſprechung wegen Sammlung am 2. April. Bd M Mittwoch, 18. April, 19,15 Uhr, Antreten — 10 Pfg. Mittwoch, 18. April, Antreten in reichs⸗ zur Kundgebung im Roſengarten (Reichsſtatthalter Wagner) 18,30 Uhr Marktplatz. Beteili⸗ gung aller Mädels iſt Pflicht. Auch für ſolche, die noch keine Bundeskleidung beſitzen. Sanitätsſchar des BdM. Alle Unterſamariterinnen, die im Beſitze ihrer Beſtätigung ſind, machen am Mittwoch abend Sanitätsdienſt. 19,45 Uhr melden bei Lotti Hau⸗ ger, in der Wandelhalle des Roſengarten. Deutſches Eck und Strohmarkt. Antreten ſämtlicher Mä⸗ Oſtſtadt. ſämtlicher Mädels an der Heiligengeiſtkirche. mitbringen. Nheintor. dels in Reichsuniform Punkt 19 Uhr in S1, 9. 10 Pfg. für Roſengarten mitbringen. Untergan BdMg. Alle Gruppenführerinnen kommen am Donnerstag, 19. April, 20 Uhr, in das Haus der Ingend zu einer kurzen wichtigen Beſprechung wegen Sammlung am 22. April. Erſcheinen iſt Pflicht. BoM Mannheim. Alle Ring⸗ und Gruppenführerinnen kommen am Donnerstag, 19. April, 20 Uhr, nach N 2, 4. Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Alle Jungmädel tre⸗ ten Mittwoch, 18. April in Uniform um 17,30 Uhr am Meßplatz an. 10 Pfg. mitbringen. Jungmädelgruppe Friedrichspark. Antreten Mittwoch, 17,45 Uhr am Zeughausplatz. Möglichſt Reichseinheit oder braunes Kleid. Heimabend der Schaften Clemm und Mor⸗ kel fällt nicht aus. Jungmädelgruppe Lindenhof. Sämtliche Mädel treten am Mittwoch nicht um 18,30, ſondern um 17,90 Uhr am Altersheim an. Auch die Mädels ohne Uniform. Jungmädelgruppe Rheintor. Antreten ſämtlicher Mädel in reichseinheitlicher Kleidung um 17 Uhr an der Schiller⸗ ſchule. NSBO0 Friedrichspark. Sämtliche Betriebe der NSBo, Orts⸗ gruppe Friedrichspark, treten am Freitag, 20. April, 16.30 Uhr, auf dem Zeughausplatz an. Abmarſch 16.45 Uhr nach dem Waſſerturm. Donnerstag, 19. April, 20.30 Uhr, in den Ge⸗ ſchäftsräumen der NSDAP, D 4, 8, Amtswalterſitzung. Pflichterſcheinen ſämtlicher Betriebszellenobleute. Deutſche Arbeitsfront Fachſchaft Deutſcher Heimarbeiter⸗ und Hausgehilfen⸗ Verband. Die nächſte Pflichtmitgliederverſammlung findet am Donnerstag, 19. April, 20.30 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4(Nebenzimmer) ſtatt. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. Mitt⸗ woch, 18. April, 20 Uhr, im Caſino⸗Saal, R 1, Vortrag von Dr. Söhngen über„Raſſenhygiene, Bevölkerungs⸗ politik als Schickſalsfrage des deutſchen Volkes“. KDA Die für Donnerstag, 19. April, angeſagte Fach⸗ gruppenpflichtverſammlung für Elektrotechnik und Archi⸗ tekten findet nicht ſtatt. Ss⸗Mo⸗Pi⸗Sturm 1/19 Im motoriſierten Pionier⸗Sturm können noch Leute Aufnahme finden. rad oder Wagen). Mindeſtgröße 1,68 Meter. den Verlag des HB. Dageolaleucleꝛ Mittwoch, 18. April Nationaltheater:„Die Heimkehr des Matthias Bruck“, Schauſpiel von Sigmund Graff, Miete M, 20 Uhr. Caſino⸗Saal: Kampfhund für deutſche Kultur: Kurzlehr⸗ gang 8 Feierabenogeſtaltung von Kurt Sydow, Fronk⸗ furt a.., 2 hr. Planetarinm: 16 Uhr Vorſührung des Sternprojektors. Apollo: 20.15 Uhr: Varteto. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Blütenfeſt. Programm Gaſtſpiel Bücker. Pfalzban⸗Kaffee: 15.90 und 20 Uhr Kabarett und Konzert. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: univerſum:„Mein Herz ruft nach dir“.— Alhambra:„Abenteuer im Südexpreß“.— Roxy: „Das letzte Paradies“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei:“ Von 9ʃbis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und non 17 bis 10 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Geöſfnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. mit ihren flotten Melodien alle Tanzbeine auf das rohe Geſamtwiedergabe des Notenbildes mit den ungleichen, zerfreſſenen Schrif⸗ Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt Bedingung: Führerſchein(Motor⸗ Adreſſenangabe erwünſcht unter Ehiff. SS⸗Mo⸗Pi. an werden, nimmt für Groß⸗Berlin die deutſche Zen⸗ tralſtelle zur Bekämpfung von Geldfälſchungen, Franzöſiſche Straße 33, Anruf: A 6 Merkur 0824, entgegen. Für alle anderen Orte ſind die örtlichen Polizeibehörden zuſtändig. — un Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks gibt, um Unklarheiten zu beſeitigen, bekannt, daß die endgültige Durchf ührung des Führer⸗ prinzips in den handwerklichen Körperſchaften, insbeſondere bei den Pflichtinnungen und Kreis⸗ hanoͤwerkerſchaften, erſt in den kommenden Rechts⸗ verorönungen über die Bildung der Pflichtinnungen und der Kreishandwerkerſchaften geregelt wird. Bis dahin ſeien die Obermeiſter oͤer Innungen, die Vor⸗ ſitzenden von Innungsausſchüſſen und Kreishand⸗ werkerſchaften und ähnlichen Organiſationen des Geſamthandwerks im Bereich einer unteren Ver⸗ waltungsbehörde den Handwerkskammerpräſidenten unterſtellt. Die Handwerkskammerpräſidenten ſeien deshalb ermächtigt, ſich von den von ihnen unter⸗ ſtellten Handwerksführern Erklärungen abgeben zu laſſen mit demſelben Sinn und Wortlaut wie die Verpflichtungserklärung, die die Handwerkskam⸗ merpräſidenten ſelbſt dem Reichshandͤwerksführer gegenüber abgegeben haben. Filmrunoſchan Filme von Triebſtoff und Kraftwagen Vor einem kleinen Kreis geladener Gäſte führte die Geſchäftsſtelle Mannheim der Deutſch⸗Ame⸗ rikaniſchen Petroleumgeſellſchaft ge⸗ ſtern abend im Saale des Kolpinghauſes ihre ſchon aus Beiprogrammen der Lichtſpielhäuſer bekannten Werbefilme über den richtigen und den falſchen Um⸗ gang mit Triebſtoffen und Kraftwagen vor. Zuerſt gab es einen nett aufgenommenen Reiſebericht der „Bremen“, dann eine Anzahl der wichtigſten„Stan⸗ dardͤbiloͤberichte“— intereſſante Sportaufnahmen von Kraftwagen⸗, Kraftrad⸗ und Flugzeugveranſtaltun⸗ gen des letzten Jahres. Und nach dem amüſanten kleinen Trickfilm vom„Herzklopfen“ kam ſchließlich der ſchon vor zwei Jahren mit großem Er⸗ folg aufgeführte Ufa⸗Film„PS“. Die von Cläre Rommer, Walter Rilla und Paul Henkels getragene, ebenſo luſtige wie lehrreiche Spielhandlung hat in⸗ zwiſchen einige kleine Abänderungen in techniſcher und auch in wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht erfahren, da natürlich die Steuerfreiheit für Kraftwagen im neuen Deutſchland auch für die Treibſtoffinduſtrie ganz neue Geſichtspunkte in den Vordergrund rückt. M. S. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Oienstag mriſ ↄgutg Ovomenfſos. O nenen O hod dececxt& woi G bececxt oRegen * Schnee& Caubem=Redet K Cengr.Onazune.-O= Sem ſeichter O massiger Soosοwes Stürmtzehet gorowest die pleue megen mit dem wioge. oie dercgen Steuonen stenenden Ean- ten geden die Temperatur an bie vinien verdigeo Octe mit gieichem aut Reeresniveau umgerechneten tutiqtucs Bericht der Oeſſentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 18. April: Der mit der ſommerlichen Erhitzung(geſtern Höchſttemperaturen bis zu 30 Grad Celſius im Schatten) einhergehende Luftdruckfall über dem Kontinent hat zum Aufkommen eines kräftigen weſtoſtwärts gerichteten Druckgefälles geführt. Dem⸗ entſprechend werden friſchere ozeaniſche Luftmaſſen auf den Kontinent verfrachtet, die vor allem in Nord⸗ weſtdeutſchland ſchon zu ſtarken Gewitterregen ge⸗ führt haben und auch uns unbeſtändiges Wet⸗ ter mit einzelnen Niederſchlagsſchauern bringen werden. Vorausſage für Donnerstag, 19. April Bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden wechſelnd bewölkt und einzelne meiſt ſchauerartige Niederſchläge, wei⸗ tere Abkühung. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. April + 30,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 85 W + 15,0 Grad; heute früh 8 Uhr 15,5 rad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April 9 in⸗ 1 Ahein⸗Pegel(14. 15.16.17. Meckar⸗Vegel] 15. 16, 17. 18 Ryeinfelden 1,95,1,98.2,03.2,07.2,13 Breiſach.. 0,080,08.011,08,1,17/[ Mannheim. 2,302,25 2,202.21 Kehl. 218/2,200 2,232,252,310 Jagſtfeld.— 0,75,730,52 Maxau.. 3,643,70,3,62 3,68] 3,75] Heilbronn.—1,23/1,2023 Mannheim. 2,27.2,30.20 2,28 2,310J Plochingen.—.10/0.110,12 Kaub 133 188 1,42 1,38 1,38J Diedesheim. 0,900,77 0, 60 0,66 Köln..08ſ..08,1,10 112 1,08 8 Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) erantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner-Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport: Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber: Drucker und Verleger: 8 W Haas, Neue Mannheimer Zeitung, annheim 4— Schriftleitung in Verlin: Gaakt Peterich, W 88, Viktoriaſtraße 4a Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rücſendung nur bei Rückporto * — 75 ſteigerten Gedankenſpiel bezeugen. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 177 8 Das Bermächtnis der Gefallenen Dankespflicht— heute und morgen Stürmend und drängend iſt die Jugend mit dem ungehemmten Bedürfnis nach letzter Hingabe an eine überperſönliche Idee in den Krieg gezogen, die Bande, die ſie mit der Familie verknüpften, ver⸗ gaß ſie darüber. Reinen Feuers voll iſt ſie ver⸗ glommen. Die Heiligkeit des Opfers verklärte die Trauer der Eltern. Wer in der Vollkraft der Jahre mit dem Leben verknüpft war, gehorchte dem Ruf in den Krieg mir dem heiligen Ernſt vaterländiſcher Pflichterfüllung. Der Tod des Mannes, des Gatten und Vaters, ließ nicht nur Trauer, ſondern Sorge um ſein Vermächtnis zurück: die Kinder, um deren Zu⸗ kunftsland er gefallen war. Damit ſie erfüllen könnten, wofür die Väter ſtarben. Mit dem Tode des Vaters begann der Kampf der Gattin und Mutter für den Sinn ſeines Opfers. Die Kinder ſollten in ſeinem Willen erzogen werden; ihre Aus⸗ bildung ſollte ſo ſein, als ob die ſchützende Hand des Vaters darüber wache. Man ſprach viel vom Dank des Vaterlan⸗ des, als der Kanonendonner um unſere Gaue brüllte und die Angſt der Zuhauſegebliebenen begriff, was ſein würde, wenn unſere Soldaten den Feind nicht ferngehalten hätten von der Heimat. Als der Krieg zu Ende war, vergaß man ihn gemach. Und dieſes Seltſame geſchah in einem Lande, wo die ſoziale Geſetzgebung ſo hoch aufgebaut wurde, wie der Turm zu Babel, ſo daß gänzliche Verwirrung eintreten mußte. Man vergaß dieſen Dank juſt in dem Augenblick, wo aus lauter Sozialismus jeder Oberbürgermeiſter einer jeden Stadt ein Gehalt zu beziehen für ange⸗ meſſen hielt, das ſchon in einem wohlhabenden Deutſchland, wie es vor dem Krieg war, als über⸗ trieben hoch gegolten hätte. Es iſt Tatſache, daß man einer Kriegerwitwe nach der Inflation, als ſie ihre Kriegsrente in Empfang nehmen wollte, den Beſcheid gab, wir hätten eben einen verlorenen Krieg, und mit 18,75 Mark im Monat müſſe ſie jetzt auskommen. Dazu noch die Kinderzulagen, und damit war der Dank abgeſtattet. Die Renten wurden inzwiſchen etwas erhöht, man führte auch großzügigerweiſe den beſchämenden„Bedürftig⸗ keitsparagraphen“ für eine Zuſatzrente ein, verfaßte ein Geſetz, nach dem die Erziehung der Kinder im Stande ihres gefallenen Vaters gewähr⸗ leiſtet ſein ſollte und zerbrach ſich nicht weiter den Kopf darüber, wie das möglich ſei. Inzwiſchen brauchen wir nicht mehr daran zu zweifeln, daß Deutſchland ſehr arm geworden iſt. Doch der Führer will, daß jede Mutter nur im Hauſe ihren Wirkungskreis hat, und daß die Kriegerwitwen durch das ſehnlichſt erwartete neue Verſorgungsgeſetz ſo geſtellt werden, daß ſie ohne außerhäuslichen Er⸗ werb genug Einnahmen haben, um ihren nun zur Berufswahl ſchreitenden Kindern eine angemeſſene Ausbildung zu ermöglichen. Damals, nach dem Kriege, wäre es gewiß leichter als heute möglich ge⸗ weſen, guerſt die Ehrenpflicht gegen die Gefallenen zu erfüllen und die Exiſtenz ihrer Familien zu ſichern, ehe man die Spitzengehälter überſpitzte. Der Staat hätte ſich ein ſtarkes, heldiſches Geſchlecht in den Kindern von fber einer Million gefallener Väter erziehen können.„Die Erziehung der Kinder der es in der Leichenrede des Perikles;— ſtatt deſſen ſchuf man in Deutſchland einen umſtändlichen und koſtſpieligen Apparat, der ſo mit Verordnungen und Klauſeln angefüllt wurde, daß es ſchon eines ganzen Studiums bedarf, um ſich im Verſorgungsgeſetz, wie es jetzt noch in Kraft iſt, einigermaßen zurechtzufinden (das gilt genau ſo für die Kriegsverletzten!). Von einer Gewährleiſtung der Kindererziehung im Stande des Vaters iſt keike Rede mehr, das hat man — ich möchte ſagen: ahnungslos um die tatſächlichen Erziehungskoſten— getroſt den Müttern überlaſſen. Nun, dieſe Mütter waren durchweg tapfere Frauen, die ſich recht und ſchlecht durchgeſchlagen haben mit ihrer eigenen Arbeit. Zeitweiſe wurden ihnen ſogar noch die ſchmale Rente gekürzt, ſobald ſie etwas ver⸗ dienten. Es waren für faſt alle Kriegerwitwen ſchwere Jahre. Die Zahl derer, die kaum noch Kraft haben, weiterzukämpfen und zu arbeiten, iſt nicht gering. Haushalt, Kindererziehung und Erwerbsarbeit, das Tragen der Verantwortung in entſcheidenden Be⸗ rufsfragen, Ueberwinden all der Schwierigkeiten, die das Leben einer Frau im Daſeinskampf mit ſich bringt, wer fragt danach, ob ſie es leiſten kann? Iſt das nicht eine Vertrauenstäuſchung der Männer, die im guten Glauben, daß ihre Familie jeden Fall geſichert ſei, in den Krieg gegangen ſind? Das deutſche Volk hat den Kriegsopfern und ins⸗ beſondere den Kriegerwitwen gegenüber nicht die rich⸗ tige Haltung eingenommen. Man neidete ihnen ſo⸗ gar eine Rente, die zum Sterben zuviel und zum Leben zuwenig war. Man wurde auf die Rente ver⸗ wieſen, wenn man um Arbeit bat. Das iſt nicht im Sinn des Führers und nicht im Sinn des erſten Betreuers der Kriegsopfer, Oberlindobers, der Kriegerwitwen und ⸗waiſen laut ſeinen Beſtimmun⸗ gen in öffentlichen Arbeitsſtellen untergebracht wiſ⸗ ſen will, ohne daß die Renten gekürzt werden. Die NSͤKOV. bemüht ſich, nicht nur den Kriegs⸗ verletzten, ſondern auch den Kriegerwitwen nach den Beſtimmungen Oberlindobers Arbeit zu verſchaffen. Sie hat es nicht leicht damit, weil ſich das deutſche Volk zum großen Teil in der Haltung den Kriegsopfern gegenüber noch ſehr ändern muß, will es dem Wunſch ſeines Führers entſprechen. In der ſtolzeſten Kameradſchaft, die jemals Mann und Frau verbunden hat, ſollen die Kriegerwitwen Ar⸗ beit fordern. Ihre Kräfte werden wieder wachſen, wenn ſie genug verdienen, um eine würdige Exiſtenz für ſich und ihre Kinder im Dienſt an Deutſchlands Größe erringen können E..= A. Etwas vom Rhabarber Im Rhabarber haben wir einen unſerer früheſten Friſchkompottlieferanten, obwohl er eigent⸗ lich nicht zum Obſt zu zählen iſt, vielmehr einer Ge⸗ müſepflanze ähnlich ſieht. Der alten Hafenſtadt Barbaridke, ſeinem Hauptausfuhrhafen, ſoll er den zuſammengeſetzten Namen Rha⸗Barber verdanken. Lange Zeit war die Wurzel allein im Handel, erſt ſpäter kamen die Blattſtiele und die Blät⸗ ter in Anwendung. Deutſchland hat dem Rhabarber gegenüber die meiſte Zurückhaltung gezeigt. In Frankreich iſt er als feine Konfitüre beliebt, Eng⸗ „land macht aus dem Saft der Blattſtiele zuſammen mit Zucker, Waſſer und Traubenwein einen ſehr guten Champagner, in Perſien werden die großen Blätter als Gemüſe gegeſſen, ebenſo die großen Blü⸗ tenkolben, die wie Blumenkohl zubereitet werden. Bei uns kam der Rhabarber eigentlich erſt im Kriege zu Ehren, weil er infolge der geſchloſſenen Grenzen ein guter Erſatz für das fehlende Obſt zur Marme⸗ ladenbereitung war. Die Beachtung flaut aber ſehr zu Unrecht ſchon wieder ſtark ab, da der Rhabarber ein erfriſchendes, billiges Lebensmittel iſt, das in unglaublich vielen Abwandlungen verwendet werden kann. Außerdem macht das Hexrichten und Kochen des Rhabarbers faſt gar keine Arbeit. Ordentlich waſchen, dicke, ältere Stiele ſchälen, mit wenig Waſſer mehr überbrühen als kochen, und nach einer reichlichen Zugabe von Zucker iſt das wohlſchmeckende Kompott fertig. Allerdings iſt der Zuckerver⸗ brauch etwas groß, weil der Rhabarber viel Säu⸗ ren enthält, aber dafür wird die Speiſe auch ſehr kräftig. Wer das nicht gelten laſſen will, kann die übermäßige Säure durch Zugabe von einer Meſſer⸗ ſpitze voll doppelkohlenſaurem Natron nach dem letzten Aufkochen löſchen und ſpart dadurch ſehr viel Zucker. Man kann auch etwas aufgelöſtes Sacharin darantun. Wenn die Familienmitglieder nichts da⸗ von wiſſen, ſchmeckt das Kompott ihnen wie mit Zuk⸗ ker geſüßt. Der Rhabarber enthält, wie ſchon geſagt, ſehr viele Säuren. Beſonders im Mai und Juni weiſen Geſallenen übernimmt von nun an der Staat,“ heißt 1 die Stiele Zitronen⸗, Apfel⸗ und Weinſäure auf. — äê—-—ʒ̃—ꝛxĩ—j̃ ẽp..—j ꝛ V ꝰ ͤꝶ!I. ͤ B Vꝑ¶ ¶ ¶(¶·¶¶ᷣ—ͤ—— Bom deutſchen Rätſel und Rätſelraten Volkstümliche Dichtung, die faſt vergeſſen iſt Fede Zeitung, die etwas auf ſich hält, hat neben Briefkaſten, Schach⸗ und Skataufgaben min⸗ deſtens einmal in der Woche auch eine Rätſelecke, an der die geneigten Leſer ihre Geiſteskräfte ſtählen können. Daß Kreuzworträtſellöſen längere Zeit hindurch geradezu eine Weltmode und eine Modekrankheit war, wiſſen wir alle noch aus eigner Erfahrung. Aber abgeſehen von ſolchen, nur mehr aus Leidenſchaft des angenehmen Zeitvertreibs ge⸗ borenen„ziviliſatoriſchen Begleiterſcheinungen“ kümmern wir uns heute kaum noch um dergleichen Spielereien. Und was frühere Jahrhunderte, ver⸗ gangene Kultur tiefſtes Geheimnis oder ernſthaftes Philoſophieren dünkte, nennen wir heute nur mehr „Denkſport“, ohne weitere Anſprüche auf geiſtige Werte damit zu verbinden. Geht man der Sache ein wenig auf den Grund, ſo zeigt ſich, daß hier noch vor nicht langer Zeit ein froh⸗nachdenkliches literariſches Bächlein neben dem großen Strom der deutſchen Dichtung herplätſcherte, das wie Märchen, Schwank und Sage urſprünglich aus den reichen Quellen des Volkstums geſpeiſt wurde. Ja, man kann ſogar mit Fug behaupten, daß ſolche Spruch⸗ und Rätſelweisheit unmittelbar neben dem Märchen oder als ein Teil von ihm am Anfang aller Dichtung ſteht. Schon die altbabyloniſchen, ägyptiſchen, perſiſchen, indiſchen und chineſiſchen Er⸗ zählungen wiſſen immer wieder und mit offenſicht⸗ lich ganz beſonderer Vorliebe von der Enträtſelung dreier Fragen zu berichten, wie ſie etwa die Ge⸗ ſchichte der Prinzeſſin Turandot als echt orientali⸗ ſches Märchenmotiv ausſpinnt; und die Beſiegung der grauſamen Sphinx durch den jungen Oedipus iſt nur eines von vielen Beiſpielen für die oft ge⸗ radezu kultiſche Bedeutung des Rätſels in der An⸗ tike. Ebenſo ließen ſich für den germaniſch⸗deutſchen Kulturkreis eine Fülle von Proben nennen, die dieſe urtümliche Freude an jenem oft ins Tragiſche ge⸗ Allein ſchon Grimms Kinder⸗ und Hausmärchen ſind eine Funogrube erſter Ordnung. Die mittelhochdeutſche Dichtung dage⸗ gen kennt als eines der früheſten Zeugniſſe dieſer Art einen merkwürdigen Versroman, der mit aller⸗ lei höfiſchen Zutaten und Nebenhandlungen den Sängerkrieg auf der Wartburg beſchreibt und dann auch ſpäter nach dieſem Hauptereignis be⸗ titelt wurde. Mittelbar und unmittelbar iſt darin von allen jenen Rätſelfragen die Rede, die wir, zu einzelnen Gruppen oder beſſer: Operuhandlungen geordͤnet, bei Richard Wagner wiederfinden. Da iſt zunächſt natürlich der Sängerkrieg ſelbſt, der am Hofe des dichtungsfreundlichen Landgrafen Hermann von Thüringen ſtattfindet, und bei dem die Sänger des unbekannten mittelalterlichen Dichters ſtatt um das Weſen der Liebe, um ſchwierige Rätſelfragen des Zauberers und Sängers Klinſor ſtreiten. Dieſer Zauberdichter Klinſor aber, den Wagner ja bekannt⸗ lich als unheiligen Gegenſpieler der chriſtlich⸗verklär⸗ ten Gralswelt ſeinem„Parſifal“ einfügte, ſpielt übrigens natürlich auch ſchon in Wolfram von Eſchenbachs berühmten Epos eine große Rolle. „Der weiſe Mann von Eſchenbach“ aber,— wie die Zeitgenoſſen den Dichter des„Parzipal“ an der Schwelle des 13. Jahrhunderts nannten, kommt auch in der erwähnten alten Beſchreibung des Sängerkrie⸗ ges vor und berichtet dort— wiederum auf einen Seelenwiderſtreit um Frage und Antwort abzielend — die Geſchichte von Lohengrin, Elſa von Brabant und dem böſen Telramund. Die große Zeit der eigentlichen volkstümlichen Rätſelliteratur kommt dann im 14. und 15. Jahrhundert, wo im Gefolge der ſogenannten lehr⸗ haften Dichtung die Fabelbücher, die Sprüche, die als „Priameln“ bezeichneten gemächlichen Betrachtungen, die zu Anſtand und Sitte ermahnenden„Tiſch⸗ zuchten“ und oft kümmerlich trocknen Allegorien gelahrter Verſemacher das lebensvolle dichteriſche Später entwickelt ſich noch die Oxalſäure, die aber beſonders für Rheuma⸗ und Gichtleidende ungünſtig ſein ſoll. Rhabarber hat eine ſehr gute Wirkung auf den Stoffwechſel, deshalb ſind die meiſten Ab⸗ führmittel aus ihm bereitet. So haben auch alle aus Rhabarberteilen gekochten Speiſen eine ſehr an⸗ regende Wirkung auf den Darm; weswegen etwa Spinat aus Rhabarberblättern nicht jedermanns Sache iſt. Reif ſind die Rhabarberſtiele erſt, wenn ſich die Blätter geglättet haben und keine Falten oder Run⸗ zeln mehr zeigen. Gekochte Rhabarbergerichte dürfen nicht in Metallgefäßen aufbewahrt werden, weil die enthaltene Säure ſonſt eine Oxydation bewirkt. Auch abgeſprungene Emailletöpfe ſind deshalb gänz⸗ lich untauglich. Das Beſte iſt Glas oder Porzel⸗ lan. Hat man aber ein fleckiges Metallgeſchirr, das raſch gereinigt werden ſoll, ſo empfiehlt es ſich, etwas Rhabarber, ohne allen Zucker natürlich, mit Waſſer darin aufzukochen. Die Wirkung iſt erſtaun⸗ lich. Selbſtverſtändlich läßt ſich dann dieſer Rha⸗ barber nicht mehr zum Eſſen verwenden. Für Rhabarberküchl werden große Rha⸗ barberſtücke einer breitſtieligen Sorte fingerlang ge⸗ ſchnitten und überzuckert, dann werden ſie wie Apfel⸗ ſchnitten in Ausbackteig getaucht und in ſchwimmen⸗ dem Fett gebacken. Stark überzuckert ſchmecken ſie ſehr gut und ſind manchem lieber als Apfelküchl. Aus den Blütenkolben, die einzeln als Rös⸗ chen verwendet werden, läßt ſich ein ſehr feines Ge⸗ müſe bereiten. In Salzwaſſer halbweich gekocht, was nur ganz kurze Zeit in Anſpruch nimmt, gibt man die Röschen in eine ſeine weiße Butterſoße, zieht ein Eidotter darunter und fertigt das Gemüſe wie Blumenkohl. Zum Schluß möchte ich noch den kleinen Wink geben, daß es vorteilhafter iſt, beim Einkauf die mehr roſaroten Stiele zu wählen, weil dies eine weniger oxalſäurehaltige Züchtung iſt als die grün⸗ ſtieligen. Kunſtwerk bei weitem überwiegen. Manches Schöne, Beſinnliche iſt natürlich auch darunter, was bis in unſere Tage ſeinen echten Klang behalten hat. So jene, von aller kindlichen„Tumbheit“ und Herzens⸗ einfalt des deutſchen Menſchen erfüllten Verſe, die Altmeiſter Hans Thoma einmal unter ſein ſchönſtes Selbſtbilönis ſchrieb: „Ich leb und weiß nit wie lang; ich ſterb' und weiß nit wann; Ich fahr'— weiß nit wohin: mich wundert, daß ich fröhlich bin.“ Unter den alten Rätſeln, die überall im Volke herumgingen und gewiß einen viel tieferen Sinnn hatten, als die heutzutage weitergereichte geiſtige Nah⸗ rung meiſt ziemlich platter Scherzfragen und Witze, iſt manches Goldkorn der Lebensklugheit und Fröm⸗ migkeit zu finden. Da heißt es denn: „Ein frag: wie vil unſer hergot thuochs zuo einem paar hoſen bederf, dieweil doch der himmel, als die heilig Schrift ſagt, ſein ſtuhl und das erdrich ſein fuoßſchemel iſt?— Antwort: ein ellen thuochs iſt genug einem armen menſchen. Denn Chriſtus ſpricht:„Was ir einem auß den geringſten der meinen thuot, das habt ir mir gethon.“ Und welcher gute Mutterwitz iſt in dͤen folgenden zwei Fragen zu ſpüren: „Ain frag, welcher ſtein am meiſten im Rheine ſeyn?— Antwort: Der naſſen.“„Ain frag, wer geſchryen hab, daß die ganze welt es hört?— Ant⸗ wort: Der eſel in der arche Noäh!“ Endlos könnte man die Reihe luſtiger und be⸗ dachtſamer Rätſel fortſetzen; haben doch,— von den in Freunoſchaftstempeln um Scharaden tändelnden Spätromantikern ganz zu ſchweigen,— ſelbſt ein Schäller und ein Goethe es nicht verſchmäht, ſich gelegentlich in Rätſelweisheit zu üben. So fand ſich denn— und findet ſich wohl auch noch heute in manchem Schulleſebuch— Schillers wunderbare Be⸗ ſchreibung oͤes Regen bogens: „Von Perlen baut ſich eine Brücke hoch über einem grauen See, Sie baut ſich auf im Augenblicke, und ſchwindelnd ſteigt ſie in die Höh'. Warum Schlafloſigkeit? Allerlei Anregungen zu ihrer Beſeitigung. Es gibt nichts Peinigenderes für einen Men⸗ ſchen, als nachts im Bett zu liegen und nicht ein⸗ ſchlafen zu können. Das Schlafbedürfnis iſt wohl vorhanden, man iſt todmüde, und doch gelingt es nicht, endlich das läſtige Bewußtſein zu verlieren. Viele Menſchen greifen in ihrer Verzweiflung zu allerhand Medikamenten und Betäubungsmitteln. Gewiß, es ſoll die Wirkung der Schlafmittel nicht angezweifelt werden, aber man muß ſich darüber klar ſein, daß ſie immer Betäubungsmittel bleiben und daher niemals die Erquickung eines natürlichen Schlaſes geben können. Anders iſt es ſchon mit Brom und Baldrian, die lediglich zur Beruhigung der Nerven beitragen und ſo zum Schlafe verhelfen ſollen. Jedenfalls aber ſind all dieſe Mittel unzulänglich und man hat ſich daher ſchon ſeit jeher darum be⸗ müht, Methoden zu finden, die auf natürliche Weiſe ein ſicheres Einſchlafen gewährleiſten. Zunächſt iſt vor allem ein regelmäßiger Lebenswandel dringend notwendig. Dauernder Alkoholgenuß iſt meiſtens eine Urſache der Schlafloſigkeit. Und ſelbſt die ſo oft zitierte„Bettſchwere“, die man ſich durch den Ge⸗ nuß von einem oder zwei Glas Bier vor dem Schla⸗ fengehen zu verſchaffen meint, iſt nichts als eine ſchädliche Betäubung. Das Abendeſſen darf nicht zu ſchwer ſein und ſollte ſtets mindeſtens zwei Stun⸗ den vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Fleiſch, Wurſt und Hülſenfrüchte ſollten aus der Abendſpeiſekarte geſtrichen werden. Sehr wichtig iſt für einen ruhigen Schlaf auch re⸗ gelmäßiger Stuhlgang, unter allen Umſtänden Ent⸗ leerung des Darmes vor dem Schlafengehen. Auch warme Fußbäder ſind zu empfehlen, beſonders für Leute, die unter kalten Füßen leiden, denn mangel⸗ hafte Blutzirkulation in den Füßen iſt ein ſehr er⸗ heblicher Schlafſtörungsfaktor. Schließlich ſollte man auch die ſeeliſche Seite in Betracht ziehen. Hat man am Tage und beſonders am Abend große Aufregungen gehabt, ſo wird ſich der Schlaf ſehr ſchwer einſtellen. Daher gilt es, Zank, Streit, aufregende Geſelligkeiten und Lektüre zu vermeiden. Man ſollte ſeinen Abend ſo ruhig und friedlich wie nur irgend möglich geſtalten. König Goloͤbarſch Voll beladen mit der Beute des Meeres kehren unſere Fiſchdampfer in den Heimathafen zurück. In dieſen Tagen beſteht ſie hauptſächlich aus Rot⸗ barſch, der auch Goloͤbarſch genannt wird.„König Goldbarſch“ heißt er allgemein in Hamburg! Ein wohlklingender Name, der viel verſpricht, unter den kundigen Händen der Hausfrau aber auch alles hält. Wahrhaft königliche Gerichte laſſen ſich aus dieſem orangefarbigen, glänzenden Fiſch bereiten. Die deutſche Hochſeefiſcherei denkt noch mit einigem Gruſeln an die Tage zurück, es iſt erſt wenige Jahre her, als Tauſende von Zentnern dieſes prächtigen Fanggutes in der Auktion ſtehen blieben und ſpäter in die Fiſchmehlfabriken wanderten, weil ſich kein Käufer fand. Damals ſchüttelten unſere Hochſeefiſcher die Köpfe über den Unverſtand der⸗ deutſchen Hausfrau, heute holen ſie freudig die Netze mit der ſchimmernden, roten Beute ein, denn alle Hausfrauen wiſſen es: Rotbarſch(Goldbarſch) iſt eine Delikateſſe, ſein Fleiſch iſt fett und ſchneeweiß und gleich gut geeignet zum Kochen und Braten, zu Fiſchhackbraten, zu Fiſchfricaſſee, Fiſchrouladen, Fiſchauflauf und Swy⸗ pentöpfen. Der höchſten Schiffe höchſte Maſten ziehn unter ihrem Bogen hin, 3 Sie ſelber trug noch keine Laſten und ſcheint, wie du ihr nabſt, zu fliehn. Sie wird erſt mit dem Strom— und ſchwindet, ſowie des Waſſers Flut verſiegt. So ſprich, wo man die Brücke findet, und wer ſo künſtlich ſie gefügt.“ Und Goethe gibt neben vielen andern dieſes Rätſel auf: „Ein Werkzeug iſt es, alle Tage nötig, Den Männern weniger, den Frauen viel, Zum treuſten Dienſte gar gelind erbötig, 5 In Einen vielfach, ſpitz und ſcharf. Sein Spiel Gern wiederholt, wobei wir uns beſcheiden: Von außen glatt, wenn wir von innen leiden. Doch Spiel und Schmuck erquickt uns nur aufs neue, Erteilte Lieb' ihm erſt gerechte Weihe!“ Wer's nicht raten kann, verſuche es zum Troſt geſchwind mit einem Verschen unſeres Schwetzinger Nachbars Johann Peter Hebel: „Ich armer Sklave Erleide harte Strafe Und komme nie zum Schlafe. Den Pferden gleich im Brunnenhaus, Geh' ich ringsum, jahrein, jahraus; Und fang' ich auch zu ſchlummern an, Kommt ein metallner Mann heran Und treibt zu neuer Arbeit an. Wo bleibt der Starke, der mich rette, Das Haus, das mich verſchließt, liegt ſelber an der Kette.“ M. S. Vater reiſt nach Berlin. Die Mutter hat der klei⸗ nen Elli dͤie Art der Reiſe und ihre Gefahren ge⸗ ſchildert: ſie hat auch von Zugentgleiſung geſprochen. Beim Zubettgehen ſchließt Elli auch den Vater mit in ihr Gebet ein und betet:„Lieber Gott, gib, da ß Vater nicht entgleiſt!. 6. Seite/ Nummer 177 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Mode vom ſase Mittwoch, 18. April 1934 Anſere Modelle: Die Bluſe wird wieder über dem Rock getragen Nr. 2929. Bluſe aus geſtreiftem Stoff mit Pliſſeegarnitur. 1 * — 2930. Bluſe aus Crépe⸗Satin mit Pliſſee⸗ teilen. 5 Kr. 2031. Bluſe aus gemuſterter Seide mit Schleife und Puffärmeln. * Nr. 2932. Bluſe aus leichter, geblümter Seide mit Flügelärmeln und angeſchnittenem Jabotteil. Nr. 2933. Gemuſterte Seidenbluſe mit Paſſenteil, weich um den Hals liegend. Verſchluß im Rücken. * Nr. 2034. Karierte Taftbluſe mit einfarbigem Taftbeſatz. Nr. 2935. Gemuſterte Weſtenbluſe. 3 Nr. 2936. Bluſe aus zweierlei Stoff. Nr. 2937. Bluſe mit Verſchnürung. * Nr. 2038. Geſtreifte Bluſe, Streifen verſchieden laufend. * Nr. 2939. Elegante Bluſe mit Laternenärmeln und Bieſen. (Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen verboten!) 2929 2935 2933 2934 2036 2937 2939 2988 Schon im Winter, als Kaſakkleider beliebt wur⸗ den, zeigte ſich ein unverkennbares modiſches Be⸗ ſtreben, die Bluſe neuerlich über dem Rock zu tragen. Die elegante Kaſakbluſe für den Abend ſetzte ſich ſehr bald durch. Jetzt haben wir wieder eine ausgeſprochene Bluſenmode. Außer der ſportlichen Einſteckbluſe, die natürlich am Vormittag, au/ Reiſen und Ausflügen ſtets am Platze iſt, ſteht die elegante Schmuckbluſe, die bis an die Hüfte reicht, im Vordergrunde. Dazu kommen noch die zahl⸗ reichen Gebilde in Weſtenform, die wegen ihres jugendlich— flotten Ausſehens ungezählte Anhän⸗ gerinnen haben. Die Mode macht diesmal zwiſchen der Vor⸗ und der Nachmittagsbluſe einen gewaltigen Un⸗ terſchied. Da die meiſten Frauen ihr Koſtüm oder Komplet ſowohl vor⸗ als nachmittags tragen, kommt es bei der jeweiligen Umgeſtaltung zum entſprechen⸗ den Tagesanzug auf die dazu gehörige Bluſe an. Für den Vormittag wählt man eine luſtige gemu⸗ ſterte Waſchbluſe mit roten oder blauen Kugel⸗ knöpfchen und kurzem Aermel. Die Auswahl an derartigen Stoffen iſt ungeheuer. Auch die ſeidene Sportbluſe in Einſteckſorm mit Perlmuttknöpfen und geſtepptem Kragen ſieht gut aus. Beige, zartgrau und hellroſa ſind die gangbarſten Farben; als Ma⸗ terial dient Waſchſeide, Pongis, Baſt und Shantung. Auch eine gehäkelte oder geſtrickte Bluſe mit betonter Paſſe kann empfohlen werden. Die Reliefmuſterung der Strickart läuft über der Schul⸗ ter und auf dem Aermel quer, bei den übrigen Tei⸗ len längs. Dieſe Strickbluſen werden jetzt ebenfalls mit Knöpfen beſetzt. Die Nachmittagsbluſen ſind phantaſierei⸗ cher. Man geſtaltet ſie abſichtlich dekorativ aus, weir ſie zum ſchlichten Material und Schnitt des Koſtüms eine Gegenwirkung bieten ſollen. Volants, Schlei⸗ fen, Rüſchen, Bindeeffekte,— ie mehr deſto beſſer,— geben ihnen das richtige Ausſehen. Als beſondere Neuheiten gelten Chintzbluſen in Weſtenform, ferner Moiräébluſen, die, zu einem Seiden⸗ oder Tuchrock getragen, einen Abendanzug ergeben kön⸗ nen, und als ganz beſondere Modenüberraſchung Taftbluſen in Blumenmuſterung. Auch die uni Taftbluſe kann nicht genug empfohlen wer⸗ den. Wie elegant wirkt ein älteres Koſtüm oder Komplet, wenn man eine gelbe oder blaßblaue Taft⸗ bluſe mit ausgefranſten Schleifenenden am Halſe darunter trägt! Die Steifheit des Materials und die anſpruchsloſe Form, die der Taft erheiſcht, machen die eigenartige Eleganz oͤieſer Bluſen aus. Eine ähnliche Wirkung geht von den duftigen Organdyblüschen dieſes Sommers aus, die entweder Auch ereme⸗ und elfenbein Töne ſind modern. in leuchtender ungemuſterter Ausführung oder aber in Karos und Blumenmuſtern zu ſehen ſind. Wer wegen üppiger Körperformen eine ſo ſteife Stoffart nicht verträgt, kann ſich an den ſehr eleganteni ge⸗ ſtickten Georgette halten. Dieſer wird ähnlich wie Mull mit bunten Seidenpünktchen verziert. Die reizvollen Reliefkrepps, die man ſchon im vergan⸗ genen Jahre als Bluſenmaterial verarbeitete, ſind auch diesmal ſtark vertreten. Die weiße Farbe wird nach Möglichkeit ver⸗ mieden. Sie wirkt neben den weichen Wollſtoffen der Röcke⸗ zu hart. Deswegen wählt man lieber die Farbe der Eierſchale, der Banane und des Biskuits. An den zierlichen Weſtenformen werden zwei bis dret Taſchen angebracht. Man verſchließt ſie mit Knöp⸗ fen, mit P oder ſetzt auch kleine Schleif⸗ chen auf. Kanntes für —*»ðꝰn„„„ Feinste Teespitzen neue Ernte sehr ausgiebig und kräftig/ Pfund Gaſhüfl. Schon probiert Mk..— S großen Leid. Mannheim, April 1934 Wir danken herzlich für die uns reichem Maße erwiesene Teilnahme an unserem Mily Roebel geb. Eccard in so in Brieſ- und Hartenform fertigen 4 ler 1 84 wie in wenigen Stunden an 8 Druckerei Dr. Naas l11, 01, 1s Oberhemden une Nahe Ksutheus Sporthemdenstotfe ond Iheaier Q2. 7(Kunststrage) Rin ders pacher 0 6, 6(eknge antem/ Ce. 2 80* 9* S 9 She Sed S Sor ðð 0 Wäsche, G L2* Leinen, Setten/ frisch gebr. Haffees. ½ Pfd. 5. 50, 60. 65, 75, 90, 90. 95 Pig. Versand in alle Stadtteile, auck nach aus⸗ wärts in Postkollis. au den günstigsten Preisen. Kaffee-Rösterei am Paradeplatz Faeeist vertrauenssache: Bitte überseugen Ste sich durch Binkauf uns. tägi. Herrenhemden, ſersttel. Bieſefeſder Unierwäsche, Schals, Gamaschen und Siolle, äuberst prelswert. EVertz& Co. 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Zur Abnahme der Schlußrechnung, zurBeſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren Ver⸗ mögensſtücke und die Feſtſetzung der Vergütungen und Auslagen der Gläubigerausſchußmitglieder ſowie gütung und Auslagen des Ver⸗ walters iſt Schlußtermin beſtimmt auf: Donnerstag, den 3. Mai 1934, mittags 12 Uhr, vor dem Amts⸗ gericht, 2. Stock, Zimmer 213. 48 Mannheim, den 10. 3 1934. Amtsgericht B. G. vom 10. April 1934: Kleingarten⸗ verein Mannheim⸗Lindenhof, Mann⸗ heim. wurde geändert in: Kleingärtner⸗ verein Mannheim⸗Lindenhof E. V. im Reichsbund der Kleingärtner u. Kleinſiedͤler Deutſchlands E. 55 in Mannheim. Amtsgericht F. G. 4 Mauuhein Das Städtiſche Leihamt iſt am Donnerstag, den 19. April nach⸗ mittags wegen Reinigung ge⸗ ſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 4a. 9, Lortzingſtraße 12 und D 4. 2. Städt. Leihamt. 10 zur Feſtſetzung der Ver⸗ Der Name des Vereins“ Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 25. April 1934, mittags 12 Uhr, findet im Gebäude der Herberge zur Heimat hier deren regelmäßige ſtatt, zu der wir die Vereinsmit⸗ alieber biermit einladen. 360094 2 91616 Herberge zur Heimat: Laurentiusſtr. 5 Der Borſtand.(gegr. 1892) 1. S 1, 2 2900 E 2 110 L in deim Haus rot⸗ ten ſicher Thieles Mittel aus. 42jähr Oes Glück,es Klopft beĩ monchem 90— der Jor ſesste vor der fre Stahn. Preuß. Süad. Slaais-Lofferie Ziehung 1. Kl. am 20. und 21. April Lospreis ½ 1½/ Doppel R ab c. 2, 48 kEaufen Sie Ihr GLuCKSLOS bei der Staatlichen Lotterle-Hinnahme B U RG E R Mannheim 8 1, 5 Breite Straße meiner Methode. lch werde lhnen Pußhleiagude Wenn Sie alles versucht haben und für ihre schmersen- den Füße noch keine ſteilung oder Brleichterung be- schaffen konnten, so machen Sie einen Uersuch mit helfen, gleichoiel welche Schmersen Sie in den Füßen, oder Beinen haben. Hostenlose Beratung. A. Wittenberg, Orthopädie, Mannheim Kaiserring 46 Bieferant der Hrankenkassen. 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In fröhlicher Geſellſchaft tummelte ſie ſich an der Küſte der ewig blauen Adria, ſtets umgeben von einem Schwarm be⸗ geiſterter Verehrer. Frühmorgens am Strande oder im Waſſer, nachmittags beim Tennis und abends beim Tanz in den Hotels, beſtändig verfolgt von einem Troß huldigender Gefährten die es auch an ernſtgemeinten Anträgen nicht fehlen ließen. Denn Fräulein Angela verfügt außer ihren äußeren Rei⸗ zen über einen ſchwerreichen Vater. Und welcher junge Italiener verſucht da nicht das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden? Die ſtolze Signora aber zieht es vor, ſich nach keiner Seite hin zu binden Vor einigen Wochen ſchlenderte Angela durch die Mailänder Ausſtellung der italieniſchen Verkehrs⸗ vereine, um zu ſehen, wohin man dieſen Sommer fahren könnte. Ihr Blick bleibt an dem von vielen Leuten umdrängten Stand des Badeortes Rimini haften und erweckt ihre Neugierde. Ueber dem mit Hotelproſpekten, Führern und anderer Reiſeliteratur belegten Tiſch fällt ihr ein großes photographiſches Bild in die Augen.„Beſucht Rimini, die Königin der Adria“ beſagt die oberhalb des großen Bildes angebrachte Schrift. Bei näherer Betrachtung des über einen Meter großen Bildes aber fällt ſie aus den Wolken und ihr Herz krampft ſich zuſammen. Die hübſche Waſſernixe in verführeriſchem Trikot und dito Stellung iſt keine andere als ſie ſelbſt. Vor Scham errötend und wutentbrannt verläßt ſie die Ausſtellung, um zu Hauſe über das Erlebnis nachzu⸗ grübeln. Des Rätſels Löſung war auch bald gefun⸗ den. Irgendeiner ihrer Ferien⸗Bekannten mußte ſie im Vorjahre in einem beſonders günſtig erſcheinen⸗ den Moment geknipſt und das Bild auf Umwegen der Bäderverwaltung zugänglich gemacht haben. Dieſe konnte ſich kein beſſeres Propagandamaterial für Rimini wünſchen, als die ſportgeſtählte Figur mit dem klaſſiſch⸗römiſchen Profil. Angela iſt aber anderer Meinung. Sie müßte keine gebürtige Römevin ſein, wollte ſie die ihr an⸗ getane unerwünſchte Publitzität ohne weiteres über ſich ergehen laſſen. In Italien iſt man ſittlich ſehr genau und verſteht in derlei Dingen keinen Spaß. Es fehlte ihr noch, daß nun auch an allen Plakat⸗ ſäulen Italiens ihre herrliche Erſcheinung im Bade⸗ anzug die Unſchlüſſigen zum Beſuche Riminis ein⸗ ladet! Dieſe öffentliche Bloßſtellung ihrer augen⸗ ſcheinlichen Reize muß geſühnt werden. Alſo klagt ſie gegen den Fremdenverkehrsverein von Rimini auf eine Entſchädigung wegen moraliſcher und ge⸗ ſellſchaftlicher Einbuße. Den moraliſch⸗geſellſchaft⸗ lichen Schaden beziffert ſie auf 50 000 Lire. Man darf geſpannt ſein, wie das Gericht hierüber entſchei⸗ den wird, wenn es überhaupt zu einer Verhandlung kommt, denn ſchon munkelt man, daß ein außer⸗ gerichtlicher Vergleich beabſichtigt iſt und Angela, von Riminis Badeverwaltung einen Betrag von 75 000 Lire erhalten ſoll, wofür allerdings ihr Bild, was ja nun ohnehin ſchon allgemein bekannt gewor⸗ den iſt, weiterhin für die„Königin der Adria“ quaſi ſymboliſch, fremdenverkehrswerbend wirken doll. * — Eine arbeitsloſe Italienerin in Newyork, die Witwe Luigia Bonnaſſi, Mutter dͤreier Kinder, hatte ſchwer um ihr Daſein zu kämpfen. Trotz aller erdenk⸗ lichen Anſtrengungen vermochte ſie keine Erwerbs⸗ möglichkeit zu finden, ſo daß ſie ſchließlich, wenn auch widerwillig, die öffentliche Unterſtützung in An⸗ ſpruch nehmen mußte. So empfing ſie denn von der Stadtbehörde im Laufe der Zeit einen Geſamtbetrag von 97 Dollars, eine Summe freilich, die ſie nie als Almoſen, ſondern als eine Schuld betrachtete. Die wirtſchaftliche Beſſerung machte ſich ſchließlich auch in dem beſcheidenen Haushalt der armen Frau be⸗ A0 U Roman von C arola v. Crailsheim 17 Vormittagsſtille vor dem ſchwach brennenden Ka⸗ min. Aber die Fenſter waren weit geöffnet, ſchenkten den freien Blick über das ſtill ruhende liebliche Tal. Andri ſah in das Lodern der blauen Holzflamme. „Mein Mann friert leicht,“ raunte ihr Frau von Benk zu, als habe ihr Blick eine Erklärung ge⸗ fordert. Aber als die alte Frau einmal ins Nebenzimmer trat, eine Uhr richtigzuſtellen, die nachging, flüſterte der alte Herr Andri zu:„Sie müſſen wiſſen, liebes Kind, ohne Feuer würde ſich meine liebe Frau leicht verkühlen“ Andri lächelte. So mußte das Ende des Lebens ſein, dermaleinſt, wenn alles vorüber, ſo voll todge⸗ treuer Liebe und Harmonie, wie eine große Glei⸗ chung, aus der Frieden ſtrömte. Sie beugte ſich vor, die Decke auf des alten Herrn Knie zu ziehen, die hinabgeglitten war, ſah, wie er ſchlief. Auch die alte Dame machte ein Nickerchen. Andri rührte ſich nicht. Einmal ſurrte eine Fliege herein, entwich wieder. Einmal klang vom Hof herauf die Stimme einer Mago, die einen Knecht rief. Dann kehrte wieder die ununterbrochene Stille zurück, in der leiſe, wie ſchla⸗ fender Kinderatem, der der alten Herrſchaften ſtrich. Andri lächelte längſt nicht mehr. Aus aller Feſtes⸗ freude, aus allem Sonnenſchein hob ſich ihr wieder geſpenſtiſch jenes furchtbar quälende Gefühl empor, dem ohnmächtig die Stunden zerbröckeln, dem ſchmerzlich jede einzige Minute entweicht, ungenutzt, ungelebt. Sie wagte ſich— die Schlumernden nicht Jleider keine erzieheriſchen Fähigkeiten. * 8 Dem Prozeßverfahren liegt beit und Brot. allerhöchſtem Seelenadel. Dieſe Mutter dͤreier Kin⸗ Suctiumung dex Bũppelex clanaen 8 Die hervorragendſte Heldentat im deutſch⸗däniſchen Kriege von 1864 war die Erſtürmung der Düppeler Schanzen durch die Preußen. Die Schanzen bildeten den Schlüſſel zu der Inſel Alſen und der Durch⸗ fahrt durch den Alſenſund. merkbar. Ein günſtiges Geſchick verſchaffte ihr Ar⸗ Eine bekannte Familie ſtellte der guten Frau eine Nähmaſchine zur Verfügung, und ſeither iſt ſie als Heimarbeiterin für eine Newyorker Kleiderfirma tätig und verdient ſich redlich, was der Lebensunterhalt für ſie und ihre kleinen Kinder er⸗ fopdert. Ja noch ſogar darüber hinaus: denn ſie entſinnt ſich ihrer Erwerbsloſenhilfe, die ihr die Stadt Newyork verabfolgte, um eine vierköpfige Fa⸗ milie vor Hunger zu ſchützen. Für ſie bleibt alſo noch eine Schuld von 97 Dollars zu bezahlen. So legt ſie allwöchentlich von ihrem geringen Lohn einen Be⸗ trag beiſeite, den ſie zur ratenweiſen Rückzahlung der bezogenen Unterſtützung verwendet. Sie ſandte zu⸗ ſammen mit ihrer erſten Poſtanweiſung der Für⸗ ſorgebehörde einen Brief, worin ſie ihre Abſicht, die empfangenen 97 Dollars zurückzubezahlen, kundtat. „Es tut mir leid, Ihnen nicht den ganzen Betrag auf einmal zurückvergüten zu können, aber ich freue mich, Arbeit gefunden zu haben und betrachte es als ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht, das mir ge⸗ währte Darlehen bis zum letzten Cent abzutragen.“ So ſchrieb die gute Frau Luigia an die über ſolch ungewohnte Korrektheit ganz erſtaunte Newyorker Behörde. Dieſe arme unbekannte Frau die begrif⸗ fen hat, daß Arbeit aoͤelt, verdient allergrößte Hoch⸗ achtung. Ihre Handlungsweiſe, eher halb ſatt zu werden, als in fremder Schuld zu ſtehen, zeugt von der gibt ein edles Beiſpiel für Millionen, die jemals von einem harten Schickſal betroffen wurden. An ihr können ſich viele aufrichten, die leicht verzagt, Arbeitsloſigkeit gleichmütig in Kauf nehmen und leider nur zu häufig ſich an den Unterſtützungsbezul gewöhnen. Die Newyorker Zeitungen ſind des Lobes voll über die Charaktertugenden dieſer ein⸗ fachen Frau und widͤmen dem Vorfall ſpaltenlang Berichte. 5 22 0 — Mrs. Rooſevelt, die Frau des amerikaniſchen Präſidenten, beſuchte auf einer Propagandareiſe das Elendsviertel von San Juan(Portorico). 82 Pro⸗ zent der Bevölkerung dieſer Inſel hatten ſich um Unterſtützung an die Verwaltung des Wohlfahrts⸗ fonds gewendet. Mrs. Rooſevelt war tief beeindeuckt von dem grauenvollen Elend, das ſie dort mit eige⸗ nen Augen ſah. Eine führende Zeitung Portoricos brachte auf der Titelſeite anläßlich dieſes Beſuches eine Karikatur von Frau Rooſevelt. Die Ueber⸗ zu ſtören— nicht hinaus in den ſchimmerden Glaſt des ſteigenden Morgens, nicht zu der kleinen Saale⸗ inſel, die ſie von ihrem Stuhl aus erkennen konnte. Wie gebannt verharrte ſie auf ihrem Stuhl. Da ging die Tür. In ihrem Rahmen, ſehr ſchlank, ſehr groß, mit weißen, lichten Haaren über einem wie altersloſen Geſicht, ſtand der Fremde von neulich. Andri wußte plötzlich ſeinen Namen nicht mehr, empfand nur, er ſah ſie an und vermeinte im nächſten Augenblick, irgendwie angerührt, ihr Anblick ſpiegelte ſich in ſei⸗ nem Geſicht in einem Anflug von Traurigkeit wider. Hatte er ihr, der ſo überaus förmlich war, ein Zei⸗ chen gemacht, ihm zu folgen? Gleichviel brachte er ihr die Freiheit, und wie entzaubert ging ſie dem Vorausgehenden nach. Er ſchlug den Pfad nach der Saale ein, rühmte den blauen Tag, erkundigte ſich wie einer, der nichts vergeſſen, nach Einzelheiten ihres Studiums. Nach dem Befinden der verehrten Frau Baronin Gmalin. Nach den Nachrichten, die ſie von ihrem Sohn empfing. Andri antwortete ſachlich, unterbrach ſich manch⸗ mal ſelbſt. „Da gibt es wohl ſchon Vergißmeinnicht, ſehen Sie, da unten am Ufer, iſt ein blauer Fleck!“ „Was haben Sie für vorzügliche Augen,“ er⸗ er voll Bewunderung. Die Unterhaltung ſtockte. „Sie ſind im Wagen gekommen?“ fragte Andri, die ſich entſann, ihn das letzte Mal von ſeinem Wagen ſprechen gehört zu haben. Ja, das ſei er. Er wohne doch ein ganzes Stück von den Freunden Brenk entfernt. Uebrigens fahre er gern, er fühle, wie ausgezeichnet es ihm bekomme, am Steuer zu ſitzen. Ihr alter Wunſch erwachte ſofort.„Ich möchte ſchon lange fahren lernen.“ 8 Aus tiefliegenden hellen grauen Augen ſah er ſie an. Er ſchien überraſcht. Von etwas völlig Unerwar⸗ tetem getroffen. Faßte ſich aber raſch und anerbot ſich übermäßig höflich, ſein Wagen ſtünde vollkom⸗ men zu ihrer Verfügung. Ein Lehrer ließe ſich ſicherlich auch leicht finden, Er ſelbſt habe, fürchte er, ſchrift war zwar gereimt und freundlich, die zeich⸗ neriſche Darſtellung aber ging nicht ſehr glimplich mit den weiblichen Reizen der Dame um und erregte in den vom Beſuch der Frau des Präſidenten be⸗ geiſterten Kreiſen heftiges Mißfallen. Frau Rooſe⸗ velt aber bewies ihr Kunſtverſtändnis und ihren Humur dadurch, daß ſie ihr Autogramm auf das Blatt des Künſtlers ſetzte. * — Ueberbleibſel von unbekanuten, vorſintflut⸗ lichen Tieren, deren einſtige Exiſtenz man nur ver⸗ mutet hat, von denen man aber bis heute keine eigentlichen Spuren ſand, ſind jetzt in Mazelsport im Oranje⸗Freiſtaat aufgefunden worden. Schon ſeit längerer Zeit waren hier Nachforſchungen im Gange. Verſteinerungen von fünfzehn verſchiede⸗ nen Arten ſind bisher ausgegraben worden. Eines der prähiſtoriſchen Ungeheuer iſt augenſcheinlich ein Fleiſchfreſſer geweſen, worauf das vollſtändig erhal⸗ tene Gebiß hindeutet. Aber auch gigantiſche Pflan⸗ zenfreſſer wurden ausgegraben, die keine Zähne oder nur zwei große, nach unten gerichtete Hauer hatten. Die größte wiſſenſchaftliche Senſation bildet der Fund eines Rieſentieres, das drei Augen beſaß, eins an jeder Seite und ein ausgeſprochenes Stiel⸗ auge in der Mitte der Stirn. Die Tierkörper ſind die größten, die je in der Welt gefunden wurden. In einem Falle mißt allein der Kopf eines ſolchen Rie⸗ ſen 1½ Meter. Der Direktor des Bloemfontain⸗ Nationalmuſeums hat ſich ſofort an die Fundſtelle begeben, um die Ausgrabungen zu überwachen. 4 — In den nächſten Tagen wird das berühmte Pariſer Muſeum„Jardin des Plantes“ ſein 300⸗ jähriges Beſtehen ſeiern. Dieſes Muſeum für Natur⸗ kunde kann ſeine Anfänge tatſächlich auf Guy de la Broſſe, den berühmten Arzt Ludwig XIII., der ſeinem ermordeten Vater Heinrich IV. auf den fran⸗ zöſiſchen Thron gefolgt iſt, zurückführen. Der gegen⸗ wärtige Direktor des Muſeums iſt Herr Paul Le⸗ moine, der erklärt hat, daß zu den Jubiläumsfeier⸗ lichkeiten 500 Gelehrte und Forſcher aus aller Welt Einladungen erhalten und angenommen haben. Bei dieſer Gelegenheit ſollen die Sammlungen des Mu⸗ ſeums von neuem georoͤnet werden, und ſollen vor allem die 30 Millionen Inſekten, die den Stolz der Sammlung bilden, in neuen Schaukäſten und beſon⸗ deren Räumen untergebracht werden. Was die Reich⸗ nach der Meimung von Direktor Lemoine, nur noch von dem Britiſchen Muſeum annähernd erreicht werden. 9 — Auf den Dampfern„Manhattan“ und „Waſhington“ ſind jetzt neue Schiffsſtrenen einge⸗ führt worden, die nur von anderen Schiffen, nicht aber von den eigenen Paſſagieren gehört werden. Bisher ſind letztere im Schlaf durch die Nebelhörner immer ſehr ſtark geſtört worden. Die Konſtruktion der neuen Sirenen beruht darauf, daß Schallſtrah⸗ ler mit ſcharfer Schallrichtung nach den entfernten Schiffen zu gerichtet werden, während gleichzeitig eine Abſchirmung gegen das eigene Schiff ſtattfindet. Die Sirene hat ſich in monatelangen Verſuchen auf Schif⸗ fen bereits glänzend bewährt. Gleichzeitig kann die neue Bauart auch nicht durch Vereiſung geſtört werden. * — Der Berliner Magiſtrat hat beſchloſſen, das Ehrenmal Unter den Linden in den Abendſtunden elektriſch anſtrahlen zu laſſen. Die Anſtrahlung her⸗ vorragender Bauwerke durch elektriſche Scheinwerfer wird aus werbenden Gründen für den Fremdenver⸗ kehr auch in anderen Großſtädten, namentlich im Ausland, betrieben. Für Berlin kommt zunächſt die Beleuchtung des Brandenburger Tores und des Ehrenmals in Frage. Die Vorbereitungen zur An⸗ ſtrahlung des Ehrenmals ſollen ſo beſchleunigt wer⸗ den, daß bereits am 1. Mai, dem Tage der nationalen Arbeit, das Ehrenmal in vollen Lichterglanz getaucht iſt. ——— Was die Köchin ausſagt Der ermordete Schloßherr von Waltershauſen war ein Schürzenjäger Im Waltershauſener Mordprozeß wurde am Dienstag die Zeugin Creszenz Fiſcher ver⸗ nommen, die in zeitlichen Abſtänden viermal auf Schloß Waltershauſen als Köchin bedienſtet war. Im Jahre 1928 ſei die wirtſchaftliche Lage auf dem Schloß bereits ſehr ſchlecht geweſen. Im Laufe der Zeit habe ſie häufig aus eigenen Mitteln Lebensmittel für den Unterhalt im Schloß gekauft. Sie habe auch von ihren Verwandten aus Niederbayern Lebensmittel⸗ pakete ſchicken laſſen und aus Thüringen Wurſtpakete beſtellt. Der gnädigen Frau habe ſie geſagt, ſie hätte dieſe Pakete geſchenkt bekommen. Sie habe hierbei allerdings gelogen. Wenn Frau Werther geſagt habe, ſie, die Zeugin, wäre eine verlogene Perſon, ſo habe ſie in der Beziehung recht, als ſie ihr damals geſagt habe, daß ſie die Wurſtpakete geſchenkt bekommen, während ſie ſie in Wirklichkeit aus ihrer eigenen Taſche bezahlt habe. Das Verhältnis der Ehegatten Wer⸗ ther ſei ein korrektes, wenn auch nicht ſehr herz⸗ liches geweſen.— Der Zeugin gegenüber habe Hauptmann Werther ſich nichts zuſchulden kommen laſſen, dagegen habe ſie von zahlreichen Dienſtmädchen gehört, daß ſie vom Hauptmann beläſtigt worden ſeien. Frau Werther habe ihr ſelbſt einmal mitgeteilt, daß ſich ihre eigene Tochter nicht zu Hauſe aufhalte, weil ihr Mann dem Mädchen immer nachſtelle.— Ueber Waffen im Hauſe kann die Zeugin nichts angeben. Nur einmal, als Frau Werther mit ihrem Mann nach Schloß Salz⸗ burg zum Baron Guttenberg gefahren ſei, habe ſie beobachtet, wie Frau Werther neben ihre Taſche eine Revolvertaſche hingetegt habe. Sie habe zu Frau Werther geſagt:„Oh, gnädige Frau, was tun Sie mit dem Revolver?“— Frau Werther habe er⸗ widert:„Ja, es iſt ſehr unſicher, Karl(Liebig) fährt heute nicht mit.“ Der Hauptmann habe den Wagen auch des öfteren allein geſteuert, und auch einmal gerade an dem Tage, an dem ihn Frau Werther mit einem Dienſtmädchen in ihrem eigenen Schlafzimmer ertappt habe. Als ſie von der Autofahrt zurück⸗ kamen, habe Frau Werther zu der Zeugin geſagt: „Creszenz, wir hätten heute tot ſein können. Mein Mann hat ſich über die Vorhalte ſo auf⸗ geregt, daß wir in Wülſershauſen in einen Graben fuhren. Die Bauern haben uns dann herausgezogen“. Die Zeugin erzählt dann noch, mit welch geringen Mitteln ſie in der Küche auskommen mußte und wie ſie oft geſagt habe, ſie müſſe einen Zauberſpruch tun haltigkeit dieſer Inſektenſammlung angeht, ſoll dieſe, J damit das Fleiſch mehr werde. Baron Dennſtedt blieb den Tag über da. Auch ihn ſchienen die alten Herrſchaften in ihr Herz ge⸗ ſchloſſen zu haben. Sie behandelten ihn faſt, als ſei er ihr Sohn, beſonders die alte Dame bemutterte ihn ordentlich.„Hat Ihre Mamſell gut für Sie ge⸗ ſorgt die Woche über, mein lieber Dennſtedt?“ hieß es. Oder„Wie ſteht's mit Ihrem Garten, kommt Anton mit der Arbeit zurecht?“ In ſeiner einnehmenden Höflichkeit gab er Aus⸗ kunft. Ja, ja, er ſei vollkommen zufrieden mit ſei⸗ nen Leuten, die verehrte Frau von Benk könne in dieſer Hinſicht ganz beruhigt ſein. Ueberhaupt ſei er augenblicklich ſehr zufrieden, abgeſehen davon, daß der Frühling reichlich ermüde Abermals empfand Andri ſeine unendliche Höf⸗ lichkeit. Empfand, wie jugendlich er neben den Alten wirkte, deren kleine Anliegen er mit ſo viel natür⸗ licher Freundlichkeit beſprach, ländliche Dinge zu⸗ meiſt, wie Gutsnachbarn ſie teilen. Wie es mit dem Maisbau ausſehe, wurde beſprochen und wie viele Küken die Truthennen ausgebrütet hätten. Auch wie ſtattlich die Junggänſe ſchon dieſes Frühjahr. Wenn Dennſtedt Andris Blick begegnete, lächelte er unmerklich, als wolle er ſagen: Noch ein wenig Geduld, nachher können wir wieder von anderem plaudern. Und wirklich gegen Abend ſchickte der alte Herr ſie beide fort. Wenn man ſo jung ſei, wie die liebe Alexandrine, könne man nicht den ganzen Nachmit⸗ tag im Zimmer ſitzen, ſagte er. Und, fügte er hinzu, Baron Dennſtedt werde ſie ſicher gern begleiten. „Mit Freuden,“ antwortete dieſer und richtete ſich zu ſeiner ganzen Höhe auf. Das lange Sitzen machte einen förmlich ſteif. Sie gingen wieder den gleichen Weg am Waſſer hin, ſahen auf die Schatten der Weiden im Gras. Bald würden ſich die Sterne rüſten. Dennſtedt ſprach über Bücher. Wählte er dieſen Geſprächsſtoff, weil ich Philologie ſtudierte, ſragte ſich Andri. Doch bald genug merkte ſie, nein, nicht deswegen tut er es, ſondern aus Liebe zur Litera⸗ tur, er ſchien überall, in allen Sprachen und Län⸗ dern. gleicherweiſe zu Hauſe zu ſein, was das Geiſtige betraf, eine rein unbeſchränkte Heimat zu beſitzen. Wieder wie am Morgen ſpiegelte die Saale ihre Geſtalten. Im Dämmern erkannte man nur mehr die ungefähren Umriſſe der Kunitzburg, weiterhin am Himmel tauchten Lichtchen auf; das Jenzighaus. Schweigend, lauſchend ſchritt Andri dahin. Vol⸗ ler Staunen horchte ſie auf Dennſtedts Worte. Wie er ſprach, kam er ihr vor wie ein Menſch einer ge⸗ radezu Goetheſchen Klaſſizität, mit einem fabelhaften Gedächtnis und einer Fähigkeit des dichteriſchen und denkeriſchen Ausdrucks, die man nur bewundern konnte. Er erregte ſtark ihre Aufmerkſamkeit, und eine Luſt überkam ſie, mehr von ihm zu hören, Antwort auf Fragen, die ſie beſchäftigten. Als er eine Pauſe machte, wechſelten ſie denn auch das Geſpräch ins Politiſche hinüber.„Dürfte ich Sie wohl fragen, Baron, welcher Partei Sie augehören?“ Sie ſah ihm an, daß er ihr Intereſſe nicht begriff. Es war ihm nicht minder klar als ihr, wie unpoli⸗ tiſch ſie eingeſtellt war. Doch er antwortete ſo höflich wie immer:„Keiner“. Verbeſſerte ſich nach einer Weile:„Oder mir ſelbſt.“ Er ſtellte keine Gegenfrage, aber ſein Blick war trotzdem voll Wiſſens, Andris große Ratloſigkeit ſtand darin zu leſen, o, nicht nur in politiſchen Din⸗ gen— doch ſie verſtand es nicht, dieſen Blick zu ent⸗ ziffern, verſtand nicht, warum Dennſtedt jählings ſo ſanft zu ihr war. Wie in einem Mitleid Tags darauf—„die guten Benks haben mich auch für morgen verpflichtet,“ ſagte Dennſtedt beim Ab⸗ ſchied— erzählte Andri ihm die Geſchichte von Hans Plüttner. Er hörte nicht nur ihre Bewegtheit, ſon⸗ dern vieles andere, das hinter ihren Worten ſchwang. Er fühlte ihre ſehr einſame Jugend unfroh in eine ungewiſſe Zukunft ſchauen, erkannte, wie wenig geſichert ſie in jeder Beziehung ſei, und ſah betrübt die Anmut ihres Weſens. Warum macht nie⸗ mand ſie glücklich, dachte er, warum ſchenkt keiner dieſem unruhigen Herzen ein Ziel? Birgt ſie unter ſeinem Dach, entzieht ſie dem rauhen Kampf mit dem Leben, für den ſie nie und nimmer geſchaffen iſt. Fortſetzung folgt. ſchen Karlsruhe und Bruchſal iſt in den Abendſtunden Durch die großen Städte des In⸗ und Auslandes und teilgenommen hatte, wurde er auf der Straße von 8. Seite /Nummer 177 Mittwoch, 18. April 1934 —* S 45 —— 5— 2— E, ——— 8 9 95 8——2 2* 2 K—* U E Brief aus Weinheim UU Weinheim, 18. April⸗ Der Blütenſonntag geſtaltete ſich für Weinheim und die Bergſtraße zu einem Ver⸗ kehrstag erſter Ordnung. Schon am frühen Morgen konnte man Maſſenverkehr aus den be⸗ nachbarten Großſtädten beobachten. Die ganze Bevgſtraße bietet in ihrem unvergleichlichen Blü⸗ tenzauber einen märchenhaft ſchönen Anblick und iſt in dieſen Tagen der Hochblüte der Anzie⸗ hungspunkt vieler Tauſender, die den Frühling an der der öeutſchen Riviera, miterleben wo. Die Bergſtraße gleicht in dieſen Tagen einem Blütenmeer; auch die Wälder beginnen ſich in ihrem lichten Grün zu zeigen. Frühling an der Bergſtraße! Die NS⸗Frauenſchaft Weinheim hielt im Saalbau„Pfälzer Hof“ einen Feſt⸗ und Pflicht⸗ abend bei ſtarker Beteiligung ab, in deſſen Mittel⸗ punkt die Anſprache der Kreisfrauenſchaftleiterin, Frau Lydia Bürſchel, ſtand.— Sein 40jähri⸗ ges Berufsjubiläum feierte der Steuer⸗ — Friedrich Jehle beim Finanzamt Wein⸗ im. Vor der Arbeitsſchlachtkundgebung Unter reger Beteiligung des ganzen Kreiſes Weinheim tagte in„Fitzers Wein⸗ und Bierſtuben“ eine Verſammlung der politiſchen Leiter der Par⸗ tei. Die Tagesordnung bildete die am 22. April in der hieſigen Obſtgroßmarkthalle ſtattfindende große Kundgebung zur Arbeitsſchlacht, bei welcher, wie bereits berichtet, Miniſter⸗ präſident Walter Köhler ſprechen wird. Erweiterung des Weinheimer Stadtrats In der letzten Stadtratsſitzung wurden auf An⸗ trag der Fraktion der NSDAp Miniſterpräſident Köhler und Kreisleiter Karl Friedrich zu Stadt⸗ räten ernannt. der Stadͤtrat aus 12 Mitgliedern zuſammen. Durch den Bundesführer wurde Muſik⸗ direktor Alphons Meißenberg⸗Wein⸗ heim zum Bundeschormeiſter des Bezirks Weinheim ernannt. Alte Baumrieſen fallen Als letzte ihres Stammes wurden dieſer Tage die beiden Kaſtanienbäume am Bahnhofs⸗ platz gefüllt; ſie waren mit der Zeit ein Hindernis geworden und ihr Verbleiben ließ ſich nicht mehr länger rechtfertigen. Im Zuge der jetzt zur Durch⸗ ſührung gelangenden großzügigen Erneuerung des Weinheimer Perſonenbahnhofs wurden nun auch die beiden letzten Zeugen einer vergangenen Epoche erbarmungslos beſeitigt. Auf dem Weinheimer Bahnhof ſind umfangreiche Veränderungen vor⸗ genommen, die ſich nach Fertigſtellung der Arbeiten zum Beſten des reiſenden Publikums auswirken werden, wenn der Normalverkehr wieder auf⸗ genommen ſein wird. Weinheimer Arbeiter fahren nach Norwegen Die Deutſche Arbeitsfront vechnet damit, daß auch von Weinheim und Umgebung eine größere Anzahl Volksgenoſſen an der achttägigen Seereiſe nach Norwegen am 7. Mai d. J. teilnimmt. SPSPr————————————⁰———————————————— eeieeeeeeeeeeiet Kunoͤgebung der baoͤiſchen Neuhausbeſitzer * Karlsruhe, 17. April. Der badiſche Neu⸗ hausbeſitz hielt am Sonntag ſeine Lan desta⸗ gung ab, in deren Mittelpunkt am Nachmittag eine von weit über 1000 Mitgliedern beſuchte Kundgebung im großen Konzerthausſaal ſtand. Nach Begrüßungs⸗ worten des Landesführers, Architekt Leonhardt⸗ Mannheim, der die Notwendigkeit der Zins⸗ ſenkung auf 1. Hypotheken, ſteuerliche Erleichterung und vor allem Unterſtützung der erwerbsloſen Neuhausbeſitzer hervorhob, ſchilderte Direktor Dr. Schrobsdorf, Vorſitzender des Lan⸗ desverbandes Preußen, die Urſachen, die zur Notlage der Neuhausbeſitzer geführt haben. Der Redͤner be⸗ zeichnete die Löſung der Zinsfragen als das Kern⸗ problem der Wirtſchaftsbelebung dͤurch die private Initiative. Dr. Schrobsdorf gab zum Schluß einen Einblick in die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Neuhausbeſitzes.— Der Landesvorſitzende Leonhard: hielt eine von ſtarkem Optimismus und Vertrauen in die Führung Adolf Hitlers getragene Schlußan⸗ ſprache, die in ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Reichspräſidenten und den Reichskanzler ausklang, Todesſturz aus fahrendem Zug * Bruchſal, 18. April. Auf der Bahnſtrecke zwi⸗ der 36 Jahre alte verheiratete Heizer Breu⸗ ſchel aus Mannheim aus dem fahrenden Zug geſtürzt. Er hatte ſich, um an der Maſchine etwas in Oroͤnung zu bringen, zu weit hinausge⸗ lehnt und das Gleichgewicht verloren. Breuſchel zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er in das Bruch⸗ ſaler Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er noch in der Nacht ſtarb. * * Hockenheim, 17. April. Es iſt geplant, die Hockenheimer Motorrad⸗Rennſtrecke, auf der in dieſem Jahre nur ein internationales Rennen am 29. Juni ausgetragen wird, zu einer Autorenn⸗ bahn von zwölf Meter Breite auszubauen. Es ſollen dabei noch einige Kurven einbezogen werden, um die Strecke intereſſanter zu machen. b Weiler, 18. April. Durch den Unternehmer Gund von Altlußheim wird gegenwärtig hier die Kanaliſation durchgeführt, deren Notwendig⸗ keit von niemand beſtritten wird. Das Projekt iſt auf 1000 Tagewerke veranſchlagt, und es konnten et⸗ wa 24 Erwerbslode eingeſtellt werden. Die Haupt⸗ rohrleitung iſt bereits gelegt, und jetzt ſind nur noch die Anſchlüſſe der Häuſer für Abwaſſer zu machen. * Huttenheim(Amt Bruchſal), 17. April. Vor Jahrzehnten zog das„kleinſte Geſchwiſter⸗ paar“, die Liliputaner Wittemann von hier wurde überall bewundert. Der männliche Teil iſt bereits 1916 im Alter von 47 Jahren geſtorben. Die „kleine Eliſe“ aber beging am vergangenen Frei⸗ tag in beſter Geſundͤheit ihren 60. Geburtstag. Von vielen Seiten wurde das kleine alte Perſönchen reich beſchenkt. * Kehl, 17. April. Aus Anlaß der Einweihung der Robert Wagner⸗Jugendherberge trug unſere Stadt reichen Flaggenſchmuck. Beſon⸗ ders die neue Jugendherberge und ihre nähere Um⸗ gebung waren feſtlich herausgeputzt. Dazu ein ſtrahlend blauer Himmel. Die einzelnen HJ⸗Orga⸗ niſationen kamen von verſchiedenen Seiten anmar⸗ ſchiert und nahmen in der Schulſtraße Aufſtellung. Gegenüber dem Eingang entſtand ſchnell ein Wald von Fahnen und Wimpeln. Kurz darauf trafen Ge⸗ kietsführer Kemper und Oberbannführer Heidt mit den übrigen Herren des Stabes hier ein, * Konſtanz, 17. April. Einen tragiſchen Tod exlitt der erzbiſchöfliche Baurat Julius Hitzel, der Leiter der Außenſtelle Konſtanz des Erzb. Bauamtes. Als er am Freitag vormittag an einer Beſprechung einem Radfahrer angefahren und zu Boden geſchleu⸗ dert. Er fiel auf den Hinterkopf und erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung. Am Samstag vormittag iſt Bau⸗ rat Hitzel ſeinen Verletzungen erlegen. Der Ver⸗ ſtorbene leitete ſeit 1924 die Außenſtelle des Erz⸗ biſchöflichen Bauamtes Konſtanz. Reichsbund ehemaliger Wehrmachtsangehöriger verboten In unſerem aus Karlsruhe ſtammenden Bericht, über die Verfügung des Inenminiſters betr. das Verbot des Reichsbundes ehemaliger Wehrmachtsangehöriger iſt durch ein tech⸗ niſches Verſehen ein Druckfehler entſtanden. Es muß im dritten Abſatz richtig heißen: Die einzige Ver⸗ einigung für die Aufnahme aller ausgedienten Be⸗ rufsſoldaten iſt der Reichstreubund ehemaliger Berufsſoldaten. Das ſtaatliche Intereſſe verbietet es, neben ihm andere Organiſationen zu dulden. L. Helmſtadt, 18. April. In geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit konnte hier Philipp Schemenau, ein Altveteran von 1866 und 1870/1, ſeinen 90. Geburtstag begehen. Dem Jubilar gingen aus dieſem Anlaß zahlreiche Glückwünſche zu. * Mosbach, 17. April. In einer unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführten Verhandlung vor der Strafkammer 2 wurde gegen den Zajährigen Friedrich Schäfenacker aus Ehrſtadt bei Sins⸗ heim, einen rückfälligen Sittlichkeitsverbrecher, die Entmannung ausgeſprochen. Es iſt dies das erſte hier gefällte Entmannungsurteil. In einem weiteren Falle ſtand der 28jährige ledige Jakob Hecker aus Mannheim⸗Feudenheim unter Anklage. Das Gericht lehnte zwar den Antrag des Staatsanwalts auf Ent⸗ mannung ab, ließ aber dem Angeklagten wiſſen, daß er bei dem geringſten Rückfall keine Milde mehr zu erwarten habe. Pfälziſche Straßen im Bau nd. Oggersheim, 18. April. Die nach Dürkheim führende Staatsſtraße erfährt zur Zeit nach Plänen des Straßen⸗ und Flußbauamtes einen gründlichen Ausbau. Sämtliche Arbeiten werden im Zuge der Arbeitsbeſchaffung durch Privatunterneh⸗ mer ausgeführt und verurſachen einen Geſamt⸗ koſtenaufwand von et wa 90000 Mark. Die Finanzierung erfolgt mit öffentlichen Mitteln aus dem Rheinhardtprogramm. Auf dem ganzen Stra⸗ ßenzug wird eine weſentliche Verkehrsverbeſſerung durch Abflachung und teils völlige Beſeitigung der Kurven herbeigeführt. Die Straße erfährt Zadurch eine durchſchnittliche Verbreiterung auf 8,50 Meter und erhält endlich auch Radſahrer⸗ und Fußgängerwege, die in Rückſicht auf die große Un⸗ glücksgefahr dieſer am ſtärkſten beanſpruchten Ver⸗ kehrsſtraße ein dringendes Erfordernis waren. Auch die Ortsdurchfahrt in Maxdorf wird gleichzeitig we⸗ ſentlich verbeſſert. Die Durchgangsſtraße in Max⸗ dorf wird beiderſeitig mit Randſteinen und Bürger⸗ ſteigen verſehen. r Ludwigshafen, 18. April. Der Jahresbericht des Tierſchutzvereins Ludwigshafen, den der Vereinsführer Dr. Renner in der Hauptver⸗ ſammlung erſtattete, weiſt auf die grundſätzlichen Aenderungen und Fortſchritte hin, die die deutſche Tierſchutzbewegung verzeichnen kann, ſeitdem die Regierung Hitlers ſelbſt die Führung übernommen hat. Der Reichs⸗Tierſchutzbund, dem Miniſterium des Innern unterſtellt, hat auch den pfälziſchen Tier⸗ ſchutzverein Ludwigshafen erfaßt. Diefer wandelt ſeinen Namen in„Tierſchutzverein Ludwigshafen e..“ um und beſchränkt ſeine Tätigkeit auf das Stadtgebiet, da in allen Städten Ortsvereine ge⸗ gründet werden. Seine Aufgabe beſteht künftig auch darin, die Ausführung des Reichs⸗Tierſchutzgeſetzes vom 1. Febr. 1934 zu überwachen, das verſchärfte Straſen, ſogar Gefängnis bis zu 2 Jahren für Tier⸗ quälerei androht. Für das Ludwigshafener Tieraſyl iſt ein Neubau erforderlich. Polizeiinſpektor Grünewald berichtete über die Tätigkeit des Aſyls. nd. Rheingönheim, 18. April. Nachts trug ſich un⸗ weit des Ortsausganges in Richtung Altrip ein tö d⸗ liches Kraftwagenunglück zu. Zwei Neu⸗ hofener Kraftradler kamen dort auf der naſſen Aſphalt⸗ ſtraße mit ihrem Fahrzeug ins Schleudern. Der etwa 25jährige Beifahrer Becht aus Neuhofen kam dadurch ſo ſchwer zum Sturz, daß er ſich das Genick brach und kurz darauf geſtorben iſt. Auch der Kraftradlenker trug ſchwere Verletzungen davon. 7 Nach dieſer Erweiterung ſetzt ſich Am die deuiſche Jußball⸗Meiſterſchaft Die Beſten ſchälen ſich heraus— Die Syiele am 22. April Zwiſchen dem zweiten und dem dͤritten Spieltag der Kämpfe in den vier Gaugruppen iſt die Lage in den DyB⸗ Meiſterſchaftsſpielen bereits ſoweit gefördert, daß ſich die Favoriten klarer herausſchälen. Die bisherige Bilanz iſt ſo, daß es große Ueberraſchungen nicht gegeben hat, wenn man von dem allerdings erſtaunlichen Verſagen des Vfe Benrath in der Nordweſtgruppe abſieht. Schon ſpitzen ſich jetzt die Spiele zu bedeutſamen Entſcheidungen zu, und der nächſte Sonntag bringt nicht nur in der Gruppe Oſt mit der Begegnung Beuthen 09— Viktoria Berlin, nicht nur in der Gruppe Südweſt mit dem Kampf Kickers Offenbach gegen S Waldhof Mannheim, ſondern vor allem mit dem Nürn⸗ berger Spiel 1. FC Nürnberg— Dresdner SC große Er⸗ eigniſſe. Südweſt: Schlägt Waldhof auch Offenbach? Lage und Spielſtärke der Gaugruppen⸗Teilnehmer be⸗ ginnen jetzt auch in der Gruppe Südweſt klarer zu werden. Am beſten liegt z. Z. der S Waldhof im Rennen, der ſei⸗ nem:1⸗Sieg über SV Mülheim einen:2⸗Sieg über Union Böckingen folgen ließ. Die Frage iſt, ob die Offen⸗ bacher Kickers ein gleichwertiger Rivale bleiben können. Gegen Mülheim, alſo eine von Waldhof überlegen ab⸗ gefertigte Mannſchaft, erreichten die Kickers am letzten Sonntag nur ein mageres:4. Erſt der nächſte Spieltag wird eine deutliche Antwort auf die Frage geben, ob Offen⸗ bach für die Waldhofer ein ernſtes Hindernis bedeuten kann. Die beiden anderen Mannſchaften haben unter ſich wahrſcheinlich nur noch die Entſcheidung des letzten Platzes abzumachen. Die Spiele am 22. April: in Frankfurt: Kickers Offenbach— SV' Waldhof; in Köln: Mülheimer SV gegen Union Böckigen. Mitte: Das Ereignis 1. FC Nürnberg gegen Dresdner SC Nicht viel fehlt, und Boruſſia Fulda wäre der Favoriten⸗ ſchreck der Gaugruppe Mitte. Gegen Dresdner SC began⸗ nen die Boruſſen die Gaugruppenſpiele mit einem 0ꝛ0, und man wurde auf ſie nachdrücklichſt aufmerkſam, blieb aber ſkeptiſch. Jetzt hat Bor. Fulda am letzten Sonntag dem 1. FC Nürnberg, alſo der von vielen für die Deutſche Mei⸗ ſterſchaft„getippten“ Elf, nur einen:1⸗Sieg überlaſſen— zur Ueberraſchung ſelbſt langte es nicht. Nürnberg führt die Gaugruppe Mitte ohne Verluſtpunkt an. Gleich⸗ zeitig hat ſich der Dresoͤner S Cwieder in Empfehlung gebracht. Während 1. FC Nürnberg den Meiſter des Gaues Die Gaumeiſterſchaft Siegfried Ludwigshafen Die wiederholten Begegnungen zwiſchen Sportverein Siegfried Ludwigshafen und Vfck Schifferſtadt, die in den Bezirks⸗ und Gaukämpfen von den beiden ſchärfſten Ri⸗ valen mit wechſelſeitigem Erfolg beſtritten wurden, er⸗ fuhren am Sonntag auf dem Platz des RTuSp Ludwigs⸗ hafen an der Deutſchen Straße eine Neuauflage, nachdem ViK Schifferſtadt durch die überraſchende Niederlage der Siegfriedmannſchaft auf eigener Matte gegen Hornberg am Vorſonntag mit Siegfried punktgleich geworden war. Am Vorabend des Stichkampfes konnte Impertro⸗Siegfried in Schifferſtadt den wegen ſeiner Teilnahme an den Aus⸗ wahlkämpfen in Lampertheim verlegten Kampf gegen O. Kolb⸗Schifferſtadt gewinnen und Hadurch ſeinem Verein noch zum 10:9⸗Sieg des damaligen Gauligatreffens, in Schifferſtadt verhelfen. Ohne den Erfolg Impertros wäre Siegfried nicht zum Stichkampf gekommen, denn ſchon ein Unentſchieden von O. Kolb hätte genügt und Schifferſtadt die Gaumeiſterſchaft gebracht. Das entſcheidungsvolle Treffen hatte naturgemäß ein großes Intereſſe gefunden und ſo umſäumten etwa 800 Zu⸗ ſchauer die Matte, auf der ſich die beiden Mannſchaften in ihrer augenblicklich ſtärkſten Aufſtellung äußerſt harte Kämpfe lieferten. Nach den beiden erſten Kämpfen lag Siegfried bereits mit:0 P. vorn und dieſer Vorſprung gab den Ausſchlag für die Niederlage der Schifferſtädter. Sieg⸗ fried hat den Sieg mit Glück, aber durchaus verdient er⸗ rungen und iſt damit nach der Neuorgnung des Sports als erſter badiſcher Gaumeiſter im Ringen hervorgegangen. Dies wird auch die letzte badiſche Gaumeiſterſchaft, die von einem Verein eines anderen Gaues errungen werden konnte, geweſen ſein, denn die Vereine der Vorderpfalz werden vom Gau 14 abgetrennt und dem Gau 13 zugeteilt. Damit wird mit einer traditionsreichen Vergangenheit der Schwerathletik zum Auſbau des deutſchen Sports auf⸗ geräumt. Das gute Einvernehmen zwiſchen den Ver⸗ einen der Pfalz und Baden wird dadurch in keiner Weiſe getrübt. Siegfried als Meiſter und BPfK. Schifferſtadt als Zwei⸗ ter nehmen nunmehr an den ſüddeutſchen Gruppenkämpfen teil. Mit dieſen beiden Vertretern hat der Gau Baden gute Ausſichten. Möge dem Meiſter ſowohl, dem auch wir unſere Glückwünſche entbieten, als auch den Schifferſtädtern, in den weiteren Kämpfen der Erfolg beſchieden ſein. Bei dem Ludwigshafener Entſcheidungskampf wurde der zu großen Hoffnungen berechtigte Auswahlſieger im Weltergewicht für die Europameiſterſchaften in Rom, Schäfer⸗Schifferſtadt, mit toſendem Beifall beſonders begrüßt. Daß er auch mit weit ſchwereren Gegnern fer⸗ tig wird, bewies er an dieſem Tag, wo er im Halbſchwer⸗ gewicht ſtartete. Als Kampfrichter bereitete Mundſchenk⸗ Mainz⸗ Biſchofsheim, der für den Gauſportwart Maſt⸗Mainz⸗ Koſtheim eingeſprungen war, eine Enttäuſchung. Er be⸗ nachteiligte Schifferſtadt durch eine Fehlentſcheidung im Kampf Kamb gegen Kreimes⸗Ludwigshafen und leiſtete ſich auch ſonſt manchen Schnitzer. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Impertro⸗Ludwigshafen ſiegt über O. Kolb⸗Schifferſtadt durch Aufgabe in der 12. Minute.— Federgewicht: Vondung⸗Ludwigshafen beſiegt Krauſe⸗Schif⸗ ferſtadt in der 6. Minute durch Hüftſchwung.— Leichtge⸗ wicht: Braun⸗Ludwigshafen verliert nach.30 Minuten durch Eindrücken der Brücke gegen R. Kolb⸗Schifferſtadt.— Weltergewicht: Schuſter⸗Ludwigshafen und Loes⸗Schif⸗ ferſtadt trennen ſich unentſchieden.— Mittelgewicht: Krei⸗ mes⸗Ludwigshafen und Kamb⸗Schifſerſtadt kämpfen gleich⸗ folls unentſchieden— Halbſchwergewicht: Ehret⸗Ludwigs⸗ haſen verliert noch Punkten gegen Schäſer⸗Schifferſtadt Schwergewicht: Gehring⸗Ludwigshafen beſiegt W. Kolb⸗ Schifferſtadt in.45 Minuten durch Untergriff von vora. Deutſche Handball⸗Meiſterſchaft Waldhof und BſR am 29. April in Mannheim Am Sonntag, den 29. April, nimmt nunmehr auch die deutſche Handball⸗Meiſterſchaft ihren Anfang. Während bei den Herren alle 16 Gau⸗Meiſter mit von der Partie ſind, hat bei den Frauen der Gau Weſtfalen keine Meldung ab⸗ gegeben.— Der Spielplan für den 29. April lautet: Männer: TVNeufahrwaſſer— Pol. Magde⸗ durg in Danzig, S Hindenburg Minden— Askaniſcher T in Minden, Greif Stettin— Polizei Hamburg in Stettin, Bor. Carlowitz— Leipziger Sportfr. in Breslau, Tura Barmen— Tura 1910 Limmer in Barmen, TV Wetz⸗ lar— Polizei Darmſtadt im Gau Nordheſſen, S V. Wald⸗ hof Mannheim— TV Algenrodt in Mann⸗ heim, TS Eßlingen— Spogg. Fürth in Stuttgart. Frauen: Gau Oſtpreußen— SC Charlottenburg im Gau Oſtpreußen, Preußen Stettin— Magdeburger Frauen SC in Stettin, SV Kammgarn⸗Spinnerei Stabelwitz gegen Gau Sachſen in Breslau, Gau Niederſachſen— Spogg. Eimsbüttel in Hannover, Mülheimer SV— TS Duis⸗ burg in Köln, Vf R Mannheim— STVFrank⸗ furt in Mannheim, T Cannſtatt— Spogg. Fürth Mitte, Wacker Halle, nur 210 geſchlagen hatte, triumphierten die Dresdner über die Hallenſer am letzten Sonntag über⸗ legen mit:2 Toren. Eine Rechnung nach der Papier⸗ form— und allein nach den Torziffern— führt alſo zu voneinander abweichenden Ergebniſſen. So wird die wirk⸗ liche Klärung— wenigſtens vorläufig— erſt das Spiel des kommenden Sonntags 1. FC Nürnberg— Dresdner Sc' in Nürnberg bringen. Die Spiele am 22. April: in Nürnberg: 1.§6 Nürnberg— Dresdner SéE; in Halle: Wacker Halle gegen Boruſſia Fulda. Oſt: jetzt Beuthen— Viktoria Berlin Die Rückſpiele, die dͤer letzte Sonntag in der Gruppe Oſt brachte, haben die Ergebniſſe der 1. Runde vollauf beſtätigt. Ihrem:2⸗Sieg in Stolp ließ Viktoria Berlin einen:2⸗ Sieg in Berlin über den Pommernmeiſter Viktoria Stolp folgen, und Beuthen 09 ergänzte den knappen:1⸗Sieg über die Danziger Preußen in Beuthen durch einen 411⸗ Sieg in Danzig, gewann alſo auf dem fremden Platz über⸗ legener als auf dem eigenen! Die Lage, die in der Gruppe Oſt von vornherein nicht gerade problematiſch erſchien, tſt alſo eindeutig: entweder Viktoria Berlin oder Beuthen 09. Schon der kommende Sonntag bringt die erſte Begegnung beider Mannſchaften und damit eine, wenn auch vorläufige, doch ſehr bedeutſame Antwort auf dieſe Frage. Die Spiele am 22. April: in Beuthen: Beuthen 09 gegen Viktoria Berlin; in Stolp: Viktoria Stolp— Preu⸗ ßen— Danzig. Nordweſt: Schalke 04 unangefochten Eimsbüttel hat die Feuerprobe in der Gaugruppe Norö⸗ weſt nicht beſtanden; konnte man dem Nordmarkmeiſter nach dem:1⸗Sieg über Vfe Benrath anſcheinend größere Aus⸗ ſichten einräumen, ſo ſind ſie durch den vorjährigen Weſt⸗ deutſchen Meiſter, Schalke o04, zunichte gemacht worden. Der :1⸗Sieg des letzten Sonntags, den Schalke in Dortmund über Eimsbüttel errang, dürfte eine entſcheidende Klärung bedeuten: Schalke 04 ſtrebt dem Gaugruppenſieg unangefoch⸗ ten zu. Der Vfe Benrath hat durch ſein:2⸗Spiel gegen Werder Bremen nur erneut den Beweis geliefert, daß er unerwartet ſpielſchwach iſt. So wird er auch am kommen⸗ den Sonntag oͤen Weſtfalenmeiſter den Weg zum Sieg nicht verlegen können. Die Spiele am 22. April: in Bochum: Schalke 04 gegen BfL Benrath; in Hamburg: Eimsbüttel— Werder Bremen. im Ringen entſchieden — BfK Schifferſtadt 11:7 in Stuttgart; Heſſen /Preußen Kaſſel iſt ſpielfrei; der Gau Weſtfalen gab keine Meldung ab. Sonderzug Mannheim-Frankfurt Zu dem Gaugruppenſpiel Kickers Offenbach— SV Walcdhof wird auch nach Frankſurt ein Sonderzug laufen. Die Abfahrt vom Hauptbahnhof erfolgt.50 Uhr, Fahrpreis 2,70 Mk., ab Käfertal.05 Uhr, 2,40 Mk., ab Walöhof.12 Uhr, 2,40 Mk., ab Lampertheim.25 Uhr, 2,10 Mk. Rückfahrt ab Frankfurt 20.30 Uhr. Fahrkarten ſind an allen Bahnhöfen erhältlich. Der Sonderzug iſt auch offen für Nichtſportintereſſenten. Frankſurts Stäoteſpiele Kämpfe gegen Mannheim und Köln fallen aus Das für den 21. April nach Mannheim vereinbarte Fuß⸗ ballſpiel der Stadtmannſchaften von Mannheim und Frankfurt wurde von den Badenern mit Rüchſicht auf den Spielbetrieb der Spitzenmannſchaften Waldhof und Vict abgeſagt. Das für den 10. Mai nach Frankfurt an⸗ geſetzte Städteſpiel gegen Köln mußte von den Frank⸗ furtern abgeſagt werden, da an dieſem Tage im Frankfurter Stadion eine deutſche Auswahlmannſchaft gegen Derby County ſpinlt. Beide Spiele kommen aber an einem ſpäte⸗ ren, noch näher zu beſtimmenden Termin zum Austrag. Das nächſte Städteſpiel trägt dann Frankfurt am 7. Mai in Baſel gegen Baſel aus. 2 Max Breunig verläßt die„Löwen“ Max Breunig, der internationale Mittelläufer der Vor⸗ kriegszeit, hat ſeinen Trainervertrag mit München 1860 ge⸗ löſt. Urſprünglich hatte der ehemalige KöVler die Abſicht, auch für die neue Spielzeit bei den„Löwen“ zu bleiben, er iſt aber jetzt einem Ruſe des 1. FC Pforzheim ge⸗ folgt und wird dort am 1. Auguſt ſeine Tätigkeit auf⸗ nehmen. Neue Höchſtleiſtung im Gewichtheben Schuſter⸗1dö0 München hebt 127 400 Pfund Der Münchener Gewichtheber Schuſten vom SV 1860, der ſelbſt nur 112 Pfund wiegt machte durch eine neue deutſche Höchſtleiſtung in der Bantamgewichts⸗ klhaſſe von ſich reden. Bei einer Werbeveranſtaltung in Kolbermoor bei Roſenheim gelang es ihm, den erſt kürz⸗ lich aufgeſtellten Rekord des Eſſeners Verley mit 125 Pfund auf 127,400 Pfund zu verbeſſern. Larry Gains meiſtert Hower Eine enttäuſchende Vorſtellung gab am Montagabend in Leiceſter der deutſche Schwergewichtsmeiſter Vinzenz Hower⸗Köln. Der Kölner ſtand dem bekannten kawa⸗ diſchen Mulatten Larry Gains gegenüber und verlor klar nach Punkten. Der Kanadier lieferte einen ſeiner beſten Kämpfe. Hower mußte ſchon in den erſten Runden auf genaue Schläge des Kanadiers hin dreimal zu Boden und im weiteren Verlaufe des Kampfes ſah es immer mehr nach einer k..⸗Niederlage des Deutſchen aus. Hower lieferte aber einen verzweifelten Kampf und kam trotz ſtarker Ueberlegenheit ſeines Gegners über die zwölf Run⸗ den; den Punktſieg des geriſſenen Kanadiers konnte er aber nie gefährden. Letzter Schliff für Bubapeſt Kandidaten für die Turner⸗Weltmeiſterſchaften „Mit einer Vorbereitung, wie man ſie ſich nicht beſſer wünſchen kann, werden die deutſchen Vertreter zu den vom 31. Mai bis 3. Juni in Budapeſt ſtattfindenden Turner⸗ Weltmeiſterſchaften entſandt werden. Zwar haben die großartig verlaufenen Leipziger Ausſcheidungskämpfe durchaus befriedigt und in der Zuſammenſtellung der acht⸗ köpfigen deutſchen Mannſchaft wird ſich auch bei einem neuerlichen Zuſammentreffen kaum viel ändern. Bei der ſchweren Budapeſter Konkurrenz kann es jedoch nichts ſchaden, wenn man unſeren Kandidaten nochmals Gelegenheit gibt, ſich vorher miteinander zu meſſen. Der Männerturnwart der De, Martin Schneider⸗Leipzig, hat daher angeoroͤnet daß nachfolgende 13 Turner Kurt Krötzſch⸗ München, Heinz Sandrock⸗Immigrath, Ernſt Winter⸗Frank⸗ furt am Main, Herbert Lorenz⸗Hannover, Fritz Limburg⸗ Ruhla, Hans Friedrich⸗Aachen. Matthias Volz⸗Schwabach, Walter Steffens⸗Bremen, Hanns Mock⸗Leipzig, Alfred Müller⸗Falkenſtein, Konrad Frey⸗Kreuznach, Arthur Kleine⸗Leipzig und Beckert⸗Neuſtadt zu einem Lehrgang in der Deutſchen Turnſchule zu Berlin zuſam⸗ mengezogen werden, um dort den letzten Schliſf für Bu⸗ dapeſt zu erhalten. Die acht Beſten des Lehrganges wer⸗ den dann mit der ſchweren Aufgabe betraut werden. 2* HaxbELS- WIRTSCHAFTS-ZHTUNG Mittwoch, 18. April 1934 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 177 Die deuische Renienbank-Krediſansiali im Umschuldungsjahr 1933 Gesamiverschuldung der Landwirischaſi um 500 Mill. Rm. zurückgegang en/ Eriolgreiche weiiere Zinssenkung Reichserbhof-Geseß sielli Beiriebskredit vor Reallredii Dem nunmehr vorliegenden Geſchäftsbericht der Deut⸗ ſchen Renten bank⸗Kreditanſtalt kommt um deswillen erhöhte Bedeutung zu, weil ſich in ihm der Um⸗ bau der deutſchen Landwirtſchaft getreulich widerſpiegeln muß. Einleitend ſtellt denn auch die Ver⸗ waltung feſt, daß dͤͤurch die Regierung der nationalen Er⸗ hebung die Lage der Landwirtſchaft im Jahre 1933 eine grundlegende Wandlung erfahren habe. Nach Aufzählung der verſchiedenen Rettungsmaßnahmen und der geſetzlichen Neuregelung wird berichtet, daß die Kaufkraft der Agrarprodukte für Induſtrieerzeugniſſe bis zum Januar 1933 gegenüber der Vorkriegszeit auf 72 v. H. ge⸗ ſunken war. Bis Ende Dez. 1933 gelang es, dieſen Tauſch⸗ wert auf 8² v. H. zu erhöhen und damit die Preisſchere in entſprechendem Maße zu ſchließen. Die Geſamtverſchuldung der Landwirtſchaft dürfte in 1933 um rd. 500 Mill./ zurückgegangen ſein. Dieſe Schrumpfung iſt einmal auf die Ablöſung von Hypothekarkrediten öͤurch Einreichung von in⸗ und auslän⸗ diſchen Schuldverſchreibungen zurückzuführen. Des wei⸗ teren beruht der Verſchuldungsrückgang auf der fortſchrei⸗ tenden Abwicklung der Oſthilfe. Dagegen konnte das Geſetz zur Regelung der landwirtſchaftlichen Schuldverhält⸗ niſſe vom 1. Juni v.., das für die geſamte deutſche Land⸗ wirtſchaft eine allmähliche Zurückführung der Schulden bis auf die Grenze der Mündelſicherheit, eine Senkung des Zinsſatzes für die nachſtelligen eingefrorenen Kredite und eine Umwandlung dieſer Forderungen in unkündbare Til⸗ gungsforderungen vorſieht, in 1933 noch nicht wirkſam wer⸗ den. Auf dem Gebiete des Zinſes iſt eine gewiſſe Er⸗ leichterung für den Kreditnehmer erreicht worden. Von einſchneidender Bedeutung für das lanbwirt⸗ ſchaftliche Kreditweſen iſt das Reichserbhof⸗Geſetz. Soweit nach dieſem noch ein volkswirtſchaftlich vertretbaxer und betriebswirtſchaftlich unumgänglicher Kreditbedarf be⸗ ſtehen bleibt, wird die landwirtſchaftliche Kreditpolitik unter Zurückſtellung des Realkredites bei den Erbhöfen in Sonderheit den laufenden Betriebskredit, alſo einen durch die geſchätzten Wirtſchaftsergebniſſe eines Jahres be⸗ grenzten Perſonolkredit fördern. An die Stelle dinglicher Sicherheiten ſoll die Diſziplin des Reichsnährſtondes treten. Ferner werden eine beſonders wichtige Rolle der Meliorations⸗ und der Siedlungskredit ſowie der mittelbare Agrarkredit ſpielen, welch letzterer der Verwertung und der Förderung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Er⸗ zeugniſſe dient. Aus den Grundlinien einer ſolchen natio⸗ nalſozioliſtiſchen Agrarkreditpolitik werden ſich weittragende Folgen für die Neuordnung der landwirtſchaftlichen Kre⸗ ditgewährung ergeben. Im Perſonalkreditgeſchäft waren die Rückflüſſe aus neu gegebenen Krebiten zufriedenſtellend. Das gleiche gilt von den Ernteerſtellungskre⸗ diten. Durch ihre Bereitſtellung wurde den im Oſthilſe⸗ Sicherungsverfahren befindlichen Betrieben dos Durchhol⸗ ten bis zur Einbringung der neuen Ernte ermöglicht. Bei den älteren Betriebskrediten ſowie den Abzahlungskrediten wurde hinſichtlich der Rückzahlung wiederum weitgehendes Entgegenkommen geübt. Auf dem Gebiete des mittelboren Agrarkredits ließ ſich das Unternehmen die Förderung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe durch Finanzierung der aufnehmenden Hand beſon⸗ ders angelegen ſein. Im ganzen wurden—5 dieſem Wege, teilweiſe in Gemeinſchaft mit anderen Banken, über 350 Mill.„ bereitgeſtellt. Bei den Molkerei⸗ krediten wurde der Notloge einzelner Betriebe dadurch Rechnung getragen, daß die ſälligen Tilgungsraten teil⸗ weiſe oder ganz geſtundet und in der Regel an das Ende des Tilgungsplans angehängt wurden. Im Zuſammenhang mit der Durchführung der Reichsgenoſſenſchaftshilſe erwies ſich die Notwendigkeit, eine Reihe von Molkereibetrieben zu ſanteren. Im Realkrebitgeſchäft lag die Töligkeit hanptſächlich in der Verwa i der Amerika⸗ nleihen, da öie Bereitſtellung neuer Mittel bei der Unmöglichkeit, Schuldverſchreihungen zu tragbaren Bedingungen abzu⸗ ſetzen, nicht in Frage kam. Auch in 1039 bot der Kurs der Schulöverſchreibungen für die Darlehnsnehmer einen be⸗ trächtlichen Anreiz, von der Möglichkeit der außertermin⸗ lichen Tilgung in Schuldverſchreibungen Gebrauch zu machen. Dieſe Möglichkeit wurde in 4500 Fällen mit einem Betrage von über 60 Mill.“ ausgenutzt. Insgeſamt wurden 1933 plonmäßig und außerplan⸗ mäßig 19,9 Mill. Schuldverſchreibungen aus dem Verkehr gezogen. Die ſeit Aufnahme der Amerika⸗Anleihen(1925) erfolgten Tilgungen belaufen ſich bis zum 31. Dezember v. J. auf 46,20 Mill. Dollurs. Davon entfallen ouf die planmäßigen Tilgungen 11,60 95 Dollar und auf die außerplanmäßigen 94,00 Mill. ollars. Bereits im Jahresbericht für 1932 mußte darauf hin⸗ gewieſen werden, daß einzelne der Zwiſcheninſtitute im Hinblick auf ihre eigenen Zinsausfälle nicht mohr abgeſchloſſenen Abſatzgebietes liege, Standortvorteil, Zeit genießen. Von beſonderer Bedeutung unter den wei⸗ teren ausländiſchen Beteiligungen ſeien gegenwärtig die italieniſchen geworden, deren Inlandsabſatz ſteigende in der Lage waren, ihre Halbjahresleiſtun⸗ gen in voller Höhe an die Rentenbank⸗Kreditanſtalt abzuführen. Es kann aber feſtgeſtellt werden, daß das Anwachſen dieſer Rückſtände in 1933 hinter dem Ausmaß von 1932 zurückgeblieben iſt. Dieſe Tatſache hängt damit zuſammen, daß das Geſamtvolumen der Deckungshypotheken ſich durch die umfangreichen außerterminlichen Tilgungen nicht unerheblich verringert hat und daß die Zinsverpflich⸗ tungen durch die getroffenen Erleichterungen kleiner ge⸗ worden ſind. Der Geſamtrückſtand an Zins⸗ und Tilgungsbeträgen ſtellt ſich auf 5,97 Mill./= 8,57 v. H. des Geſamt⸗Soll⸗ betrages und 91,33 v. H. des Sollbetrages der im Rückſtand befindlichen Inſtitute. Von dem Umtauſchangebot an die deutſchen In⸗ haber von Dollarſchuldverſchreibungen iſt in Höhe von 13,87 Mill. Dollar Gebrauch gemacht worden. Die neue Emiſſion der Rentenbank⸗Kreditanſtalt wird ſich daher auf 42,50 Mill. ſtellen und ſoll für einen Sonderzweck auf 50 Mill. erhöht und abgerundet werden.— Entſchul⸗ dungsverfahren ſind bis zum 10. Februar d. J. in 36966 Fällen eröffnet worden; ihre Durchführung ließ ſich jedoch nicht fördern, da über die Frage der Bereit⸗ ſtellung der 900 Mill./ Schatzanweiſungen, ihre Refinan⸗ zierung und die Verteilung des Riſikos erſt jetzt mit den zuſtändigen Stellen das erforderliche Einvernehmen erzielt worden iſt. Bei der Krebitgewährung zur Förderung der Boben⸗ kultur ſtellte ſich die Bank voll in den Dienſt der Arbeitsbeſchaffungsprogramme. Auf das volle vergebene Kreditvolumen des Papen⸗Pro⸗ gramms von 50 Mill. waren bis zum 31. Dez. v. J. 42,8 Mill. ausgezahlt. Aus Mitteln des Sofort⸗Programms ſtanden endgültig 179 Mill.„ zur Verfügung, die voll ver⸗ geben ſind. Von der Summe entfallen 53,8 v. H. auf eigent⸗ liche Meliorationen, 30,2 v. H. auf ländlichen Wegebau und 16 v. H. auf ländliche Waſſerleitungen. Ausgezahlt ſind 124,6 Mill. //. Für das Reinhardt⸗Programm ſtehen 104 Mill. zur Verfügung.— Landwirtſchaftliche Siedlungs⸗ kredite wurden aus eigenen Mitteln in Höhe von 11,52 Miüll. 4 gewährt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt fol⸗ gendes Bild:(in Mill. /) Einnahmen: 1933 1932 Zinſen aus Kreöiten u. kurzfr. Anhagen 18,79 15,70 Zinſen aus Wertpapieren und Deviſen 3,98 3,01 Zinſen aus Hypothekardarlehen 26,74 31,91 Sonſtige Einnohmen 2⁵3³ 0,72 Insgeſamt 46,99 51,35 Ansgaben: Handlungsunkoſten 2,51 2,00 Steuern 3 1,66 Sonſtige Aufwendungen 0,70 0,56 Ausgaben für Anleihen 0,3 0,80 Zinſen auf Anleihen 25,73 31,14 Abſchreibungen und Rückſtellungen 9,7 8,69 Reingewinn 6,00 6,50 Insgeſamt 46,99 51,35 *) 1933 enthalten die Handlungsunkoſten die Auſwen⸗ dungen für Steuern. Der Reingewinn wird derart verteilt, daß der Hauptrücklage 5(1,5) Mill.„ zugeführt werden, während der Penſionsfonds 1(0) Mill.„erhält. Im Vorjahr wur⸗ den außerdem dem Kapitalkonto 5 Mill.“ zugeführt. In der Bilanz ſind auf der Aktiyſeite die Kaſſen⸗Beſtände uſw. mit 23,65(58,26) Mill., die Wechſelvorräte mit 114,07(34,56) Mill.“, die Wertpapiere mit 47,00(43,32) Mill., die Be⸗ teiligungen mit 10,19(21,99) Mill. /, die Perſonalkxedite mit 175,47(199,81) Mill., an das Deut⸗ ſche Reich mit 42,42(50) Mill. /, Hie Umſchuldungskredite mit 26,75(26,74) Mill. /, die Meliorationskredite mit 73,15 (80,95“ Mill., die Siedlungskredite mit 62,49(62,30) Mill. und und die Hypothekardarlehen mit 388,10(469,28) Mäll./ eingeſetzt. Auf der Paſſivſeite iſt das Kapital mit 450(45) Mill. /, die Hauptrücklage mit 45(43,5) Mill.„ und die Sonderrücklage mit wieder 7,9 Mill./ verbucht. Die 1. Amerika⸗Anl. beträgt noch 71,5(90,8) Mill., die 2. 79,9 (97,2) Mill., die 3. 132,1(160,6) Mill. und die 4. 71,6(88,4) Mill.. Die Darlehen für Siedlungskredite betrugen 48,4 (49,4) Mill. und ſonſtige Kreditoren 3,3(15,4) Mill. 32 Die Deutſche Rentenhank zeigt eine Abnahme der Reichs⸗ darlehen um 18,1(0,3) Mill. An Oſthilfe⸗Entſchuldungs⸗ brieſen waren Ende Dezember noch 93,6 Mill. im Um⸗ lauf; ihnen ſtanden 113,8 Mill./ Deckungshypotheken gegenüber. ———.—ee. ˖’ P. · ·———————— Aluminium-Indusirie AG. Neuhausen Dividendenzahlung aus Spezialreserven In der geſtern in Zürich abgehaltenen GV. wies der Vorſitzende, Vizepräſident Nationalrat Sulzer⸗ Winter⸗ thur darauf hin, daß zur Ermöglichung der 6proz. Di⸗ vidende(i. V. 9 v..) der Spezialreſerve 1,0 (i. V. 1,4) Mill. Fr. entnommen werden mußten. Man habe dieſe Entnahme nicht höher geſtalten wollen, um auch für die nächſten Jahre Beträge zur Verfügung zu haben. In der Schweiz konnten die Produktionsſtätten in be⸗ ſchränktem Maße in Betrieb gehalten werden. Von den deutſchen Werken wird erwähnt, daß die Betriebe in Badiſch⸗Rheinfelden ſeine beſchränkte Produk⸗ tionskapazität voll ausnutzen konnte und. dafür auch dͤen nötigen Abſatz fand. Der Vorſitzende erklärte, der Um⸗ ſtand, däß dieſe Produktionsſtätten innerhalb eines großen zeige deutlich den den derartige Stätten in der heutigen Tendenz zeige und in denen gegenwärtig bedeutende Kapi⸗ talien inveſtiert ſeien. Von den Beteiligungen von 60,454(62,215) Mill. Fr. betragen die italieniſchen 96 Mill., die dentſchen an Aktien, Obligationen, Geſchäftsanteile und Kontokorrentguthaben 1,253(0,325) Mill. Fr., wobei die Zunahme durch die Transferierungsſchwierigkeiten bedingt iſt. Die der Aluminiuminduſtrie Schaffhauſen ge⸗ hörenden deutſchen Werke konnten infolge der ſcharfen Konkurrenz auf den Auslandsmärkten ihren bisherigen Ausſtoß aufrechterhalten. Die GB. nahm ſchließlich alle Verwaltungsanträge einſtimmig an und wählte die turnusgemäß ausſchei⸗ denden Verwaltungsratsmitglieder wieder. Eine Tantieme wird, wie vom Vorſitzenden ausdrücklich feſtgeſtellt wurde, nicht ausgeſchüttet, da nach Abzug des Dividendenerforder⸗ niſſes ein Gewinn nicht verfügban ſei. * Bayerniſche Landwirtſchaftsbank, München. Die Re⸗ gularien fanden einſtimmige Genehmigung. Die wieder 5 v. H. betragende Verzinſung der Geſchäftsanteile habe man im Intereſſe der Anteilsbeſitzer, die vielfach ja auch ſelbſt Schuldner ſeien, beibehalten wollen. * Wiederinbetriebſetzung einer Ziegelei. Nach fünf⸗ jähriger Stillegung hat der den Freiburger Ziegel⸗ werken gehörende Betrieb in Gundelfingen die Siromverbrauch wieder aui der Höhe von 1929 Das Statiſtiſche Reichsamt übergibt ſoeben das Zahlenvraterial über Stromerzeugung und Stromverbrauch in Deutſchland im Januar bzw. Februar d. J. der Oeſſent⸗ lichkeit. Daraus iſt zu erſehen, daß die arbeitstägliche Stromerzeugung zwar wie alljährlich, im Februar weiter aurückging, doch wurde die Erzeugung vom Monat Februar 1933 Hiesmal um u8 v. H. überſchritten und erreicht damit zum erſten Mal wieder die entſprechende Monatserzeugung Jes Jahres 1999. Der arbeitstägliche gewerbliche Strom⸗ verbrauch im Januar war etwas niedriger als im De⸗ ember. Dies hängt z. T. damit zuſammen, daß ſich der rchſchnittliche arbeitstägliche Verbrauch im Dez. v. J. infolge der ungewöhnlich geringen Zahl von Werktagen etwas zu günſtig berechnete. Siahlverein schaffi Arbeii für weitere 3000 Mann Bei den Betriebsgeſellſchaften der Ver⸗ einigte Stahlwerke Ach konnten im Verlauſe der letzten Wochen wehr als 3000 apbeitsloſe Volksgenoſſen wieder zu produktiver Arbeit zurückgeführt wer⸗ den. Die zu Beginn der Frühjahrsſchlacht bekanntgewor⸗ dene Neueinſtellungsziffer— Mann bis zum 1. Juli — iſt ſchon ſetzt zu mehr als drei Viertel erreicht. Der — Teil der Neueinſtellungen entſällt auf die Hütten⸗ etriebe. So kamen infolge des weiter beſſeren Geſchäfts⸗ ganges u. a. bei den Werken der Auguſt Thyſſen⸗Hütte Nch etwa 850, bei der Deutſche Eiſenwerke AG, Mülheim⸗Ruhr, faſt 700, beim Bochumer Verein mehr als 400 und beim Dortmund⸗Hörder⸗Hüttenverein annähernd 200 Leute in Arbeit. Auch bei der Bergbau⸗Geſellſchaft des Konzerns, der Gelſenkirchener Bergwerks A6, ergibt ſich gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 360 Arbeiter und An⸗ geſtellte. Der Bamag-Meguin-Abschluß Sanierung:1 Sichergestelli Die Bamag⸗Meguin AG Berlin, beruft ihre 9. GV, die über das Ergebnis des Geſchäftsjahres 1932⸗33 Beſchluß faſſen ſoll, auf den 8. Mai d. J. ein. ie wir erfahren, ſchließt die nach Abſchreibungen ouf Anlagen in Höhe von 508 762 li. V. 525 605) /, ein⸗ ſchließlich des Verluſtvortrages mit einem Geſamtver⸗ Uuẽnſt von 2,0 Mill. ab. Auf Grund von Verhandlunen, die ſich bis in die Zeit hinein erſtreckt haben, iſt die Sanierung der Geſellſchaft nunmehr auf der folgenden Grunölage ſichergeſtellt: Das Stammaktienkapital wird in e. F. von 6 ouf 2 Mill. herabgeſetzt. Im Unſchluß darau wird eine Wiedererböhung des Ax vor⸗ geſchlagen. Das der Geſellſchaft bar zufließende neue Abe ſoll ſich auf 1,2 Mill.„ ſtellen und von dem Bankenkonſor⸗ tium der Geſellſchaft, dem Großaktionär und induſtriellen Freunden des Unternehmens gezeichnet werden. Durch Bereinbarungen mit den Banken über die bisherigen Kre⸗ dite und durch neue Kreditvereinbarungen ſoll ſerner die Liquidität der Geſellſchaft in ausreichendem Maße geſtärkt werden.— Der Geſchäftsgang hat ſich, wie der D noch hört, in befriedigender Weiſe entwickelt. Aus dem Aus⸗ laͤnd ſind der Geſellſchaft größere Aufträge zugefloſſen. Oes deutſche Werft, Hamburg. 17. April,(Eig. Dr.) In der heutigen GB der Deutſchen Werft Ach, Hamburg wurden die Regularien einſtimmig genehmigt. Die Wahl zum Ahi ergab die Wiederwahl der turnusgemäß gusſcheidenden Mitglieder. Dts Geſchüftsſahr 1933 ſchließt bebanntlich mit einem Gewinn von 314 401 l, der ſich um den Verluſtvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 985 595 Mk. auf 215 866/ verringert und in dieſer Höhe vor⸗ getragen wird. O Weiterer Verluſtabſchluß bei Storch u. Schöneberg AG., Düſſeldorf. 17. April.(Eig. Meld.) Die Geſellſchaft, beren AK. ſich im Beſitz eines Konſortiums unter Führung der Ver. Stahlwerke beſindet, legt der GV. am 7. Mai den Abſchluß für das Liquidationshalb⸗ jahr 61. Juli bis 31. Dezember 1933) vor. Nach Vor⸗ nahme von 24 800 lim erſten Halbjahr 52 150) Abſchrei⸗ bungen ergibt ſich ein Verlu ſt von rund 17 000 /. Die⸗ ſer Verluſt iſt in der Hauptſache beim Verkauf einiger Grundſtücke entſtanden, die höher zu Buch ſtanden. Das AK. von 7,92 Mill. /, oͤas in der Liquidationseröffnungs⸗ Bilanz ſchon um den Verluſt bis zum 30. Juni 1933 auf 201.698/ heruntergeſchrieben worden war, verringert ſich um öieſen Verluſt weiter bis auf rund 185 000. 4 400 Neueinſtellungen bei der Europa Schreibmaſchinen AG., Erfurt(Olympia⸗Schreibmaſchinen). Wie uns mit⸗ geteilt wird, dauert die Belebung des Auftragseinganges bei der Geſellſchaft an. Im Erfurter Werk konnten ab De⸗ zember v. J. mehr als 400 Neueinſtellungen vor⸗ genommen werden. * Der Zementabſatz im März ſtark belebt. Der Zement⸗ abſatz belief ſich nach Mitteilungen des Deutſchen Zement⸗ Bundes im März auf 546 000 Tonnen gegenüber 922 000 1755 im Februar und 318 000 Tonnen im März vorigen ſahres. 5 Produktion wieder aufgenommen. Nach wochenlangen Vor⸗ arbeiten, in denen die ganze Maſchinenanlage überholt bzw. ergünzt worden war, erfolgte am Freitag die probeweiſe Inbetriebnahme. Wenn die Höchſtproduktion erreicht iſt, dürften etwa 25—30 Arbeiter eingeſtellt werden, wodurch Gundelfingen frei von Arbeitsloſen würde. * Conrad Tack Alz, Berlin⸗Burg.— Dividendenkür⸗ zung.(Eig. Dr.) Bet der Geſellſchaft, zu deren Groß⸗ aktionären bekanntlich die Freudenberg u. Co. GmbH, Frankfurt a. M. zählt, wird für 1993 voraus⸗ ſichllich einen weſentlich geringeren Reingewinn ausweiſen. als für 1932. Die Dividendenſchätzung lautet auf 6 v. H. gegen 9 v. H. i.., doch iſt die Möglichkeit einer nur öproz. Dividenden nicht ausgeſchloſſen. Die Bilanz⸗ ſitzung hat bisher noch nicht ſtattgefunden. Weinversieigerung Bad Dürkheim Y9. Bad Dürkheim, 18. April. Geſtern fand im Saale der Winzergenoſſenſchaft„Vier Jahreszriten“ eine Naturwein⸗ Verſteigerung aus dem Weingute von Johann Georg Zumſtein ſtatt, wobei 1800 Liter l031ter, 9050 Liter 1982er, 2400 Liter 1993 Weißweine, 1500 Flaſchen 1980er und 1200 Flaſchen 1992er Flaſchenweine zum Ausgebot kamen. Bei gutem Beſuch und reger Kaufluſt, ſowohl von ſeiten des Handels und der Gaſtſtättenbeſitzer, nahm die Verſteigerung einen der Zeit entſprechend günſtigen Ver⸗ lauf. Wenn auch fünf Nummern wegen Nichterreichung der Eigentaxe keinen Zuſchlag erhielten, ſo iſt dies keine Be⸗ einträchtigung des Geſamtangebots. Im großen und gan⸗ zen kann der Verlauf als zufriedenſtellend angeſprochen werden. Erzielt wurden pro 1000 Liter bzw. pro Flaſche: 1990u.er eißweine: Dürkheimer Spielberg 850; Feuerberg Gewürztr. 890 zur,; öto. Spätl. 900.— 1933er Weiß⸗ weine: Dürkh. Feuerberg 880; Nonnengarten 850; Forſt 960; Hochmeß 1000.— 1980er Flaſchenweine: Dürkh. Spielberg Rsl. 1,00; Benn 1,00; Ungſteiner Herren⸗ berg 1,00; Dürkh. Schenkenböhl 1,20.— 1932er Weiß⸗ weine: Dürkh. 870; Nonnengarten 840 zur.; Ungſt. Vogelſang 850; Dürkh. Nonnengarten Tram. 1010, Forſt 1000; Gölsmauer 920 zur.; Hochmeß 950; Hochbenn 940, 1010; Spielberg 960; Ung. Michelsberg 1010, Herrenberg 1000 zur.; öͤto. Spielberg 1000 zur.) Dürkh. Feuerberg Ge⸗ würztraminer 1400; dto. Spätl. 1680.— 1932 er Gia⸗ ſchenweine: Dürth. Hochmeß Rél. Spätl. 2,90; Spiel⸗ cherg Ausleſe 2,70; dto. Rsl. Auél. 3,00; Michelsberg Rsl. Ausl. 4,50; Beerenausleſe 4,30 zur. Badisch-Pfälzische Häuieversieigerung Die Südoeutſche Fettſchmelze FVo brachte geſtern in Karlsruhe das Bac.⸗Pfälz. Märzgefälle, 17 136 Groß⸗ viehhäute, 25 447 Kalbfelle und 1257 Hammelfelle dum Aus⸗ gebot. Der Beſuch war gut, der Verkauf erſolgte teilweiſe ſchleppend, mitunter auch flott. Kalbfelle und alle Gat⸗ tungen bis auf die ſchweren Farrenhäute erzielten einen Aufſchlag von—3 Pfg., ſchwere Farrenhäute verloren 1 bis 3 Pig. Nächſte Badiſch⸗pfälziſche Häuteauktion am 15. Mai in Mannheim. Im einzelnen erlöſten je Pfund in Pfennigen: 90—40 50—59] 60—70 80 u. mehr Kuhhäute 41—50 42—47 41—50— Ochſenhäute 34—36 43—46 46—51 41—48 Rinderhäute52—87 46—53 46—58 46—54 Farrenhäute 36—48 40—43 36—40 32—35 Kalbferle: bunte o. K. bis 9 Pfund 46—20,25, 9/1 bis 15 Pfb. 45—48; 15—20 Pfund 42—4; rote. K. leiche Gew. 57,5—63,75; 54,25—57; 51—51,5; Schuß 38—40. Freſſerfelle: 25—27,5. Schoffelle: grob-woll⸗ wollig 40—49, halbwollig 37—45,5; Blößen—81,5. Uebersee-Geireide-Noiĩerungen Eents per Buſhel) Weizen Manitoba 1 73/6, roter Som⸗ mer⸗Winter Nr. 2 90, dto. hard 91; Mais neu ankom⸗ mende Ernte 5096; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 49/6 Gerſte Malting 52, Mehl Spring wheat elears(per 106 Ib.) 570—590; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 1b.) öto. nach Kontinent(in Dollarcents per 100 Lö.) 68. Chikago, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß(Terminpreiſe in Cents per Bufhels) Weizen(willig) Mai 7876—98 Juli 7856—4; Sept. 79/6—80, Mais(ſtetig, Mai 43967 Juli 45,25; Sept. 47,25, Hafer(ſtetig) Mai 2696; Juli 27 Sept. 88; Roggen(kaum ſtetig) Mai 52/6, Juli 55,75 Sept. 55/6.— Lokopreiſe: Weizen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 43,50; dto. weißer 45,75; Gerſte Malting 42—80. Winnipeg, 17. April.(Eig, Dr.) Schluß(Tendenz wil⸗ lig! Weizen per Mai 6596; Juli 6676; Okt. 67,75, Ha⸗ fſer per Mai 94,0 Juli 82,25, Okt. 33,25; Roggen ner Mai 49/6; Juli 436, Okt. 4996; Gerſte per Mat 35/67 Juli 30,50 Okt. 98,25; Leinſaat per Mai 147,75; Juli 147,75; Okt. 144; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 64,75; dio. 2 61,75; dto. 3 6976. Buenos Aires, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,70; Juni 5,76; Jult 5,832, Mais per Mai ,57; Juni 4,58, Jull 4,60; Neuyork, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß(Lokopreiſe in Hafer per Mai 3,70; Leinſoat(Tendenz ruhig) per Mal 12,27, Juni 12,10, Jult 12,68. Neue Preisſesisetung für Eier in Baden und Pfalz Der Bezirksbeauftragte für das landw. Marktweſen in Baden⸗Pfolz, Mayer, hat folgende Anordnung erlaſſen: „Die bisher nur für die Verbrauchergebiete der Städte Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Sör⸗ rach angeorbneten Feſtpreiſe für deutſche Handelsklaſſen⸗ eier G 1 werden mit Wirkung vom Donnerstag, den 19. April 1934 auf das ganze Wirtſchaftsgebiet Baden— Pfalz ausgedehnt, einſchl. der zugehörigen heſſiſchen Gebiete von Alzey, Worms, Heppenheim uſw. Es gelten alſo einheitlich folgende Verbraucherpreiſe(Eier⸗ verkaufspreiſe im Kleinhandel): S 10,5, A 10, B 9,5, C 9, D 8,5 Pig. Hierbei bleibt dem Handel immer, noch eine Geſamtſpanne von 1,5 Pfg. je Ei, die Hei der Abgabe der Eier an den Verbraucher gegenüber dem Einkaufspreis des Großhandels in keinem Fall überſchritten werden darf. Für diejenigen Erzeuger, die nicht gekennzeichnete Eier noch direkt an den Verbraucher abſetzen(Gewicht mindeſtens 55 Gramm) wird als Kleinverkaufspreis ein Feſtpreis von 8 Pfg. je Stück feſtgeſetzt. W Ich ſehe mich erneut veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß noch gewiſſe Kreiſe im Lande und in den Städten die in der neuen geſetzlichen Eierbewirtſchaftung feſtgelegten Be⸗ ſtimmungen zu umgehen verſuchen, teilweiſe ſogar direkt fabotieren. Gegen alle diejenigen, die in dieſer Rich⸗ tung Sabotage gegen die Wirtſchaftsmaßnahmen des Reiches betreiben, wird mit äußerſter Strenge vor⸗ gegangen. Die Bezirksämter werden die Durchführung der Eiergeſetze und Anordnungen ſchärfſtens überwachen. Gegen Verſtöße können Geld⸗ und Gefängnisſtrafen ausgeſprochen werden.“ * Vorräte in erſter Hand der Geſamternte am 31. März 1934. Die Marktberichtſtelle beim Reichsnährſtand, Haupt⸗ abteilung 2, hat gemeinſam mit den Hauptabteilungen 2 der Landesbauernſchaft bei ihren Berichterſtattern eine weitere Erhebung über die in den Händen der Lanoͤwirt⸗ ſchaft befindlichen Vorräte in Ackerbauerzeugniſſen durch⸗ geführt. Für 1939 wurden die Durchſchnittsergebniſſe der Erhebungen vom 15. 3. 99 und 15. 4. 33 gegenübergeſtellt. Winterweizen(Reichsdurchſchnitt 31. März in p..) 1934 17 baw. 1993 24, Sommerweizen 20 bzw. 33, Winterroggen 23 bzw. 24, Wintergerſte 15 bzw. 11, Sommergerſte 24 bzw. 17, Hafer 37 bzw. 30, Spätkartoffeln 28 böw. 29. Frankfurier Abendbörse lusilos Die Abendbörſe eröffnete in lu ſtloſer Haltung, das Geſchäft ſtagnierte wieder vollkommen. Während die Kundſchaft weiterhin am Markt mit Aufträgen fehlte, bante die Kuliſſe ihre Poſitionen eher weiter ab, ſo daß die Ber⸗ liner Schlußkurſe in den meiſten Fällen nicht behaup⸗ tet blieben. Mannesmann eröffneten, J. G. Farben etwa 76 v. H. niedriger, und am Rentenmarkt galten Neu⸗ beſitz 21,70 nach 21,80 und Altbeſitz 95(9556). Späte Reichsſchuldbuchforderungen 93%(93½) v. H. Bei Fort⸗ bauer der Geſchäftsſtille zeigten die Kurſe im Verlaufe keine Veränderungen mehr, lediglich Neubeſitz hatten eine kleine Bewegung aufzuweiſn, wobei der Kurs bis auf 21,60 nach 21,65 anfangs zurückging und im freien Markt ſpäter wieder auf 21,65 erholt war. Es notierten u..: Ver. Stahlbonds 72—71,75, 4 v. H. Rumänen ver. Rente 4,05, Dresdner Bank 62, Deutſche⸗ Disconto 59, Laurahütte 21, J. G. Chemie volle 160, Conti⸗ Gummi 142, J. G. Farben 139,12, Geffürel 95,25, Rhein⸗ elektra 92, Nordd. Lloyd 30,12.— Die Nachbörſe brachte folgende Kurſe: J. G. Farben 13956, Neubeſitz 21,62, 215 bis 21,65 v. H. Von fremden Werten waren Schweizer Bundesbahnanleihen mäßig feſter. Waren und Märkie Roſario, 17. April.(Eig. Dr) Sluß(in Parterpeſe per 100 Kilo) Weizen per Mai, Juni, je 5,697 Mais per Mat, Juni, je 435; Leinſaat per Mai 12,105 Juni 2,20. Rotterdam, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen (in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,77; Juli 2,92, Sept. 3,2563 Rov. 3,15.— Mais(in Ofl, per Loſt 2000 Kilo) Mai 547 Juli 54; Sept. 54,75; Noy. 56. Liverpool, 17. April.(Eig. Dr.) S chluß lin Schillin und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz willig: Mai 4,9¼4 (unv.); Juli 4,49(4,56); Okt. 4,696(4,796); Dez. 48 (4,8786).— Mais eif. Plate(480 lb.) Tendenz ruhig; April 16,3 verk.; Mai 16,0 verk.; Juli 16,0 verk. Amerikanische Schweine- und Schmalz- Noſierungen Neuyork, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 1b.) Schmalz prima Weſtern loko 660; dto. miodle Weſtern 645—655; Talg ſpezial extra 4,50; dto. extra loſe 956) Oto. in Tierces 4,00. Chikago, 17. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cente per 100 Kb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Mai alt 590, neu 587,50; Juli 592,50 G; Sept. 612,50 G; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Mai 720; Juli 80276 leichte Schweine niedr. Preis 375, höchſter Preis 395; ſchwere Schweine niedr. Preis 960, höchſter Preis 980; Schweinezufuhr in Chikago 22 000, im Weſten 82 000 Tiere. Geld- und Devisenmarki Zürich, 17. April Gchlud amilich) Honstaufin. 3 Peris 20.39— Spanien 42.20¼ L Prag 12,84 Baka London 19.93— foland 209.22 7 Nerscen—.— bik,. 2 Reuyork 909.12 J Berlin 121.70 Budapest— II. E Belgien 72.17½ Wies off. K. 78,32 Belgrad.00 L Moenatsgeld“— Halien 26.41— Sofla— i.94— ZMenstsgel“— Paris, 11. Apll Cänlub amflido. Lonon 78,22 f Spkin 2076—.— r u.10% Rie 18. 480 M 10.28 Mui,— Belglen 354./ L Schwelz 490,/ Socholim 404.— Manch 288,50 Amsterdam, 11. Aoril Cählul amilleth. Bl 50.17— Hülhien 34.51¼ 0ah 88.90— la, Pe ſen 4780 l R Rieuyort 147.75 Halien, 12.62½[ Siocchoim 39.80— beld 154 patis 974.75 Hadrid 20.25— Wer 1 32 London, 17. April Gchluß amtlich) Reurok.15.½½ Kopenhagen 22,39— Moskau 295.78 Rane 64,% Sui 19.40 Kae, 8 e, 1 Amsierdeam.60 ½ J Osl0 19,90¼ Ronstantin. Auxralien 17. Pelis 78.06— Iissbon 110,— ihen 5,4% Uah 18 Brüssel 22.04—J Helsingfors 226.75 ien 50 Pontevigeb 124.5 Haljen 60.34— Prag 128/16 Manthan 27.81 L Valparaiss. Berün 13.07 Balgpest 75 Boenos Alxes] 26,37 f Suenos Schweir 15.90¼ Pelgrad 225.50 Bio de Ja.06 auf Lonen 26,72 Spanien 87,69-[ Soiia 420,— fHongkohg 1/612———.— Neuyork, 17. April Schlag amflich) Babkzärg pte Bullin 89.45 f Mien 19.— 26.59—(0013 6% Lobdon-Keb...15,/ Budspett 29.60 Brusel 23.37 5 + 10%0 2) 60-.-V..14/[Prag.165 Madrid 13.67. Celd Paris.60/ Belgrad 22.80 Monfreal 100.½ Süwwaix 32.37— Persdaa—,— g. Pep Peso 84.3 niedr. Hilien.58¼ U bsle 25.91— Piedelsneiroſ.74 o. höchtt. 1¼ Holland 67,78— Kepenhagen 23.03— Apan 90.50 J Flber Hamburger Meiallnoſierungen vom 17. April 1934 Hupfer Denct C. Faſte ch * 065 Celd Iberahit, 3 1 108 anuer.* Ii üttenrchz„„„ 60 2 4 kehruer 47,254.50—.—.-Hfmilber(M. p. KMM)) 40 8 März. 47.7747.25—,— f„frid(Ax. f. 7. 2, Ar 443.5043,—43.25ſ819,0314.0——-Platin(Abiälle) fai. 43.2548.25——819.0814.—,— Gircapr.(A. p. fr.). 2,80/ 2,0 10 44850379)——6190140—— heün, ns li i 44. 75— ilpr,(Au. p. gr. Augusf, 44.1544.———510,0514.—— 8 Septemb.44.7544,2544,50—„.— 7060 Okiober 45 25/44,75——[.„-men Regolus cines.( 10.)28.—28, kotemb. 46.—45,25—, lber(S per Flesche) 10,9.½ Dezemb. 146.5045.75—.—-. I. IWoHramerz dünes.(in Sk.)—,— 89.— geteilt von der Deutſchen Bank und Discrento⸗Geſellſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,30 je Gramm; dto. 4 v. H. Polladium 3, je Gromm: dto. 4 v. H. 3,15 je Gr.; Feingold 2825 je Kilo; 41,10—42,9 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo böw.—9 Kilo⸗ Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 16. April Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schleyp⸗ Iöne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. * Pforzheimer Edelmetallkurſe vom 18. April.(Mit⸗ 55 ———————————— 10. Seite/ Nummer 177 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgate Mittwoch, 18. April 1002 SrEE ee, laticnal TneaterTLELT WIR MUssTEN(⸗ Kur noch heute und morgen! Das Ereignis Fiectacctz K286 ur Mannheim Mittwoch, den 18. April 1984 1 oUT- VE RLAN G— RN charlolle zusa für 17 Haus- U. Schiffsflaggen- füünestängen Vorgtellung r. 27, Ebete M. 26 2 Karl Ludwi Diehl lll aunheim! Täglich nachmittags 2 Uhr ab Paradeplatz lie Heinkehr 1 Matulas lr 1 AKLACEx Dle Begelstetung lst 9 8 91 22 Seen eee e 8— und elnen 1 r 1 e P. Heidemann Afrikaforscher Zur Sum uüite Rexie: Richard Dornseift beleuchtungen omanowsky, H. 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