Reiln Manuhrlnrrstt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Freitag, 20. der Zuſtrom nicht mehr ausgeſetzt. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Eiuzelpreis 10 N. ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile9g 3, 70mm breite Re⸗ klamemillimeterzeile 50 3. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. GerichtsſtandMannheim Abend⸗Ausgabe A April 1934 145. Jahrgang- Nr. 182 Begeiſterte Gratulanten Meldung des DNB. Berlin, 20. April. Der Andrang der Gratulierenden in der Reichs⸗ kanzlei nahm heute mittag geradezu beängſtigende Formen an. Der Führer ſelbſt verbringt ſeinen Ge⸗ burtstag nicht in Berlin, ſondern hat ſchon geſtern nachmittag Berlin verlaſſen, um zu Beſprechungen zu fahren. Trotzdem fanden ſich ſchon um 12 Uhr machts die erſten Tauſende ein, und von da ab hat Von 12 Uhr nachts bis 4 Uhr morgens haben Tauſende vor der Reichskanzlei geſtanden, gerufen und geſungen und verſucht, den Führer zu ſehen. Es war nicht möglich, ihnen klar zu machen, daß der Führer nicht in Ber⸗ Iin ſei. In der Reichskanzlei ſelbſt ſind in der Halle die Bücher für die Eintragung der Gratulierenden aus⸗ gelegt, in die ſich ſchon gegen Mittag viele Tauſende eingetragen haben. Unten in der Halle iſt ein Teil der Geſchenke aufgebaut, oben in der Wohnung des Führers der größere Teil. Ganze Wagenladungen voll Geſchenke ſind eingegangen, Berge von Briefen, deren Sich⸗ tung viele Tage dauern wird, eine Fülle von Telegrammen. Und ebenſo viele Geſchenke und Brieſe und Telegramme ſind auch nach Haus Wachenfeld, dem Haus des Führers am Oberſalzberg, gegangen. Hitlerſungen und SS⸗Männer eilen hin und her, um die Geſchenke auszupacken, zu ordnen, zu numerieren und dann in der Wohnung aufzubauen Zu Hunderten haben Arbeiter, ehemalige Kommu⸗ niſten und Sozialdemokraten, kleine Hanoͤfertigkeiten geſchickt, oͤie ſie in Mußeſtunden aus ihren geringen Mitteln angefertigt haben. In Begleitbriefen dan⸗ ken ſie in überſchäumender Freude dem Führer, daß er ſie aus der Not erlöſte, ihnen wieder Arbeit ge⸗ geben hat.„Jetzt ſind wir erſt wieder richtige Men⸗ ſchen geworden“, ſo ſchreibt ein Arbeiter. Ein anderer weiſt darauf hin, oͤaß er mit ſeinen ſechs Kindern Jahre der bitterſten Not und des großen Elends durchgemacht hat und oft der Verzweiflung nahe war, und daß er nun zufrieden und glücklich ſei. Da ſind aus den verſchiedenſten Gebieten Deutſchlands Trachtenpuppen gekommen, von Arbeitsloſen angeſertigt, Bilder, Ober⸗ hemden, Schlipſe, Decken, Kiſſen, Büſten, Bücher, und dann Blumen, Blumen in un⸗ gehenrer Zahl. Viele kleine Sträußchen ſind gekommen von BdM⸗ Mädels, die durch dieſe beſcheidene Gabe dem Führer ihre Anhänglichkeit bekunden wollen, dann hat die NSͤKO mit einem Brief ihres Führers Ober⸗ lindober einen Scheck über 50000 Mark ge⸗ ſchickt zur Einrichtung des vom Führer ſchon lange vorgeſehenen Heims für Kriegsblinde in Berlin, das demnächſt zur Tatſache werden wird. Die Arbeiter der Horch⸗Werke haben ge⸗ meinſam mit der älteſten Ortsgruppe der NSDAP in Sachſen, Zwickau, einen wunder⸗ vollen Horchwagen geſtiftet. Ein alter Kapitän aus Hamburg hat ein Schiffs⸗ modell geſchickt. Von einem geradezu unglaublichen Fleiß und außerordentlicher Geſchicklichkeit zeugt ein Geſchenk, das der Sturmmann Ewald Schenk vom Sturm R31 der Standarte 153 aus Altenburg angeſertigt hat, ein großes Hitlerbild, das aus⸗ ſchließlich beſteht aus den in deutſcher Kurzſchrift ge⸗ ſchriebenen 781 Druckſeiten des Werkes„Mein Kampf“. Die Zahl der Geldſpenden iſt außer⸗ ordentlich groß. Auch aus dem Ausland ſind viele Brieſe mit größeren und kleineren Geldſpenden ge⸗ kommen. Blumenkörbe ſind ſo zahlreich eingetrofſen, daß die ganze Wohnung des Führers in einen Blumen⸗ hain verwandelt worden iſt. Gegen Mittag erſcheint— ein Frühlingsblick in der Halle der Reichskanzlei— eine Gruppe von —5jährigen Kindern, in bunten Bauerngewändern aus dem Kinderhaus Friedrichshain kommend, ſingen in der Halle zur Ziehharmonika Kinderlieder und geben eine Rutſche für den Führer ab. Freudeſtrahlend erzählt die Helferin, daß ſie ſchon einmal in der Adventszeit in der Reichskanzlei ge⸗ weſen und auch vom Führer begrüßt worden ſei. Viele ſind von weither nach Berlin gekommen, um dem Führer zu gratulieren. Leider müſſen ſie alle eine Enttäuſchung erleben, da der Führer nicht in Berlin iſt. Aber es wird ihnen wenigſtens ermög⸗ licht, die Reichskanzlei und die Wohnung des Füh⸗ rers zu ſehen. Zu Fuß ſind Hitlerjungen aus Süddeutſch⸗ land gekommen, Arbeitsloſe aus dem Weſten, SA⸗Männer, die Glückwünſche einer Ber⸗ Frankreich will weiter verhandeln! Beöauert Paris ſeine Aebereilung?— Suche nach einem neuen Kompromiß Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters WParis, 20. April. Es muß auffallen, daß nach der Veröffentlichung der franzöſiſchen Note die Stimmung in Paris wieder ſtark umgeſchlagen iſt. Es iſt deutlich ſichtbar, daß man nun ſelbſt in franzöſiſchen Regierungskreiſen bedauert, mit dieſem Schriftſtück eine Uebereilung be⸗ gangen zu haben. Man iſt ſich völlig klar darüber, daß dieſe rein pole⸗ miſch gegen Deutſchland gerichtete Note nirgendwo einen guten Eindruck machen kann. Der engliſche Geſchäftsträger in Pa⸗ ris hat übrigens, wie der„Petit Pariſien“ beſtätigt, ſich nicht geſcheut, ſchon gleich beim Empfang der Note dem Außenminiſter Barthou klar und offen zu verſtehen zu gehen, daß dieſes Schriftſtück„in London einen Eindruck der Ueberraſchung und des Bedauerns, ja einer tiefen Enttäuſchung her⸗ vorrufen müßte.“ Die Kommentare der Pariſer Preſſe ſind daher gar nicht mehr auf Hochſtimmung, ſondern einzig und allein auf Rechtfertigung eingeſtellt. Man macht vor allem geltend, daß die Note durch⸗ aus in der Logik der bisherigen franzöſiſchen Poli⸗ tik liege, in der Tradition des Völkerbundes und der Abrüſtungskommiſſion, daß ſie keinen Fauſtſchlag auf den Tiſch darſtelle und keine Weigerung, die Ver⸗ handlungen weiter fortzuſetzen. Man weiſt auch er⸗ neut wieder auf die großen Opfer hin, die Frank⸗ reich„ſpontan“ in der Abrüſtung gebracht habe. Man weiſt auch darauf hin, daß Barthou dem engliſchen Geſchäftsträger ſchon geſagt habe, die Note ſei nicht nur einmütig vom Miniſterrat gebilligt worden, ſondern ſie ſtelle auch die einmütige Willensäußerung des ganzen franzöſiſchen Volkes dar. In der Regierung Doumergue ſäßen dazu nicht weniger als ſechs ehemalige Miniſterpräſidenten und fünf ehemalige Außenminiſter ſowie die Vertreter aller Parteien von Marin bis Marquet. Außerdem behauptet man, daß die Note die volle Zuſtim⸗ mung Polens und der Kleinen Entente gefunden hat. Man verſchweigt dabei aber, daß geſtern nach Kenntnisnahme des Schriftſtückes der belgiſche Miniſterpräſident de Brocqueville ſich ſofort in den Zug geſetzt hat und nach Paris gereiſt iſt. Die franzöſiſche Regierung hat geſtern wiederum einen Miniſterrat abgehalten, um einen Bericht des Außenminiſters Barthou über die außen⸗ politiſche Lage, die Aufnahme der neuen fran⸗ zöſiſchen Note und die Pariſer Verhandlungen Titulescus entgegenzunehmen. Nähere amtliche Mitteilungen über dieſen Bericht werden leider nicht gegeben. Man erfährt jedoch durch gewiſſe Indiskre⸗ tionen, daß die Miniſter über ihre einſtimmig an⸗ genommene Note an England und über deren Ein⸗ druck in der Welt keineswegs beſonders ſt ol z ſind. Die Stimmung im Schoße der franzöſiſchen Regierung iſt wieder umgeſchlagen. Die Mehrheit der Miniſter, die vor zwei Tagen den Außenminiſter Barthou überſtimmt hatten, hat ſich heute wiederum in eine Minderheit verwandelt, die ſich rechtfertigen mußte. Zum Schluß teilte aber Barthou zu einigem Troſt mit, daß er den diplo⸗ matiſchen Vertretern Frankreichs in London und in anderen europäiſchen Hauptſtädten die Inſtruktion gegeben habe, immer wieder beſonders darauf hin⸗ zuweiſen, daß die franzöſiſche Note keine unbedingte Ablehnung jeder weiteren Ausſprache über die Abrüſtungsfrage darſtelle, öͤaß alſo Frankreich jederzeit bereit ſei, die Verhandlungen zur Suche nach einem neuen Kompromiß fortzuſetzen. Man glaubt ſogar in Paris, hoffen zu können, daß jetzt wiederum eine Intervention Muſſo⸗ linis erfolgen werde, und gewiſſe Anzeichen deuten darauf hin, daß man auch die Anweſenheit des belgiſchen Miniſterpräſi⸗ denten de Brocqueville in Paris im Sinne einer Entſpannung benutzen will. Auf welchem Weg nun allerdings die verfahrene Situation wieder ge⸗ beſſert werden ſoll, iſt noch nicht erſichtlich. liner Standarte, ſind durch Staffelläufer über⸗ bracht worden und dauernd treſſen neue Gra⸗ tulanten aus allen Teilen Deutſchlands ein. Aus all dieſen kleinen Bildern, insbeſondere aus den vielen Briefen, die der Führer bekommen hat, gewinnen wir ein Bild davon, welch ungeheurer Liebe und welch unerſchütterlichen Vertrauens ſich der Führer bei jedem einzelnen Volksgenoſſen erfreut. Am ſchönſten aber werden immer die Briefe bleiben, die von Bekehrten kommen, von denen, die einſt gegen den Nationalſozialismus ſtan⸗ den und die heute— nun wieder in Arbeit und Brot — die Segnungen des neuen Staates am eigenen Leibe verſpüren und wieder frohe, freie und zufrie⸗ dene Menſchen geworden ſind. Die Geburtstagsfeier in München München, 20. April. München ſteht heute ſeit den frühen Morgenſtun⸗ den ganz im Zeichen des Geburtstags des Führers. Die Stadt zeigt feſtlichen Schmuck. Neben den öffent⸗ lichen Gebäuden des Reiches und der Gemeinde ſind nahezu alle privaten Häuſer mit den Reichsflaggen geſchmückt. Auch die Verkehrsmittel, wie die Stra⸗ ßenbahnen und viele Kraftfahrzeuge, tragen Wimpel und Fähnchen. Trotzdem auf ausdrücklichen Wunſch des Führers von offiziellen Feiern aus An⸗ laß ſeines Geburtstages abgeſehen wird, haben es ſich viele Betriebe nicht nehmen laſſen, die Beleg⸗ ſchaften zu kurzen Feierſtunden zuſammen zu rufen, wo dann von den Betriebsführern in knappen Sätzen die Verdienſte des Führers gewürdigt wurden. In den Schulen wurden die Schüler und Schü⸗ lerinnen hingewieſen auf das Ereignis des Tages. Die Angehörigen der Dienſtſtellen der Partei, die an dieſem Tage frei hatten, verſammelten ſich in ihren Dienſträumen zu einem Appell, bei dem die Vorgeſetzten über die Perſönlichkeit und Leiſtungen des Führers ſprachen. In den Mittagsſtunden läuteten die Glocken der evangeliſchen Kirchen, von deren Türmen die Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗ roten Fahnen wehten, und mahnten die Volksgenoſ⸗ ſen zu einem Augenblick der Einkehr und Beſin⸗ nung. Das Palais des Kardinals und das erz⸗ biſchöfliche Ordinariat hatten gleichfalls Fahnen⸗ ſchmuck angelegt. Flaggenmeer im Saargebiet — Saarbrücken, 20. April. Das Saargebiet nimmt am Geburtstag des Reichs⸗ kanzlers Adolf Hitler freudigen Anteil. Wie ſtark ſich das Saargebiet dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland verbunden fühlt, beweiſt das überwäl⸗ tigende Flaggenmeer, das heute den Führer des neuen Deutſchland grüßt. Die Zeitungen des Saargebietes widmen dem Führer lange Geburtstagsartikel. Die„Saarbrücker Zeitung“ hebt hervor, daß ſich in dem heute begin⸗ nenden Lebensjahr des Reichskanzlers die Rück⸗ kehr zu Deutſchland vollziehen werde. Die Deutſchen des Saargebietes müßten Beſchimpfungen und Verdächtigungen über ſich ergehen laſſen, weil ſie zu Adolf Hitler ſtehen. Aber man ſolle ſich nicht täuſchen. Gerade das gebe dem Verhältnis der Saar⸗ deutſchen zu Adolf Hitler Stärke und Beſtändigkeit. Der Glückwunſch des NS⸗Deutſchen Front⸗ kämpferbundes(Stahlhelm) — Berlin, 20. April. Die Bundesleitung des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbun⸗ des(Stahlhelm) hat dem Führer anläßlich ſeines 5 folgendes Glückwunſchtelegramm über⸗ ſandt: „An den Herrn Reichskanzler, Berlin. Dem Führer und Kanzler ſenden die im NeS Deutſchen Frontkämpferbund(Stahlhelm) vereinigten Kamera⸗ den aufrichtigſte Glückwünſche und geloben erneut vollſte Einſatzbereitſchaft zum Wohle des Vater⸗ landes.“ Der bulgariſche Miniſterpräſident beſichtigt die Siemens⸗Werke — Berlin, 20. April. Der bulgaricche Miniſter⸗ präſident Muſchanoff, der augenblicklich zu einem offiziellen Beſuch in Berlin weilt, beſichtigte am Freitag mittag eines der großen Berliner Induſtrie⸗ unternehmungen, die Siemens⸗Werke in Siemens⸗ ſtaoͤt. Suvich erſt am Sonntag in London — London, 20. April.„Times“ zufolge wird der italieniſche Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Suvich, erſt am Sonntag, den 22. April, in London eintreffen. ag8g der gemeinſamen Sache zu. enlen 16 deutſche Kuftämter (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 20. April. Durch die Verordnung über den Aufbau der Reichsluftfahrtverwaltung vom 18. April wird die geſamte Verwaltung der deutſchen Luftfahrt als eine Sonderverwaltung neben der allgemeinen Verwal⸗ tung gegründet. Als dem Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt unmittelbar nachgeordnete Behörden werden 16 Luftämter errichtet, und zwar in Berlin, Breslau, Darmſtadt, Dresden, Frankfurt am Main, Hannover Kiel, Köln, Königsberg, Magdeburg, Mün⸗ chen, Münſter, Nürnberg, Stettin, Stuttgart und Weimar. Die örtliche Zuſtändigkeit der Luftämter iſt durch die neue Verordnung feſtgelegt. Bei Wahrung die⸗ ſer Aufgabe treten die Luftämter an Stelle der bis⸗ her mit Luftfahrtangelegenheiten betrauten Behör⸗ den der Länder. Bis zur endgültigen Uebernahme der Geſchäfte durch die Luftämter let wa Ende Mai 1930) werden dieſe Stellen die Aufgaben in der bisherigen Weiſe fortführen. Die ſachliche Zuſtändigkeit der Luftämter erſtreckt ſich ferner auf die geſamte Ueberwachung der Luftfahrt in perſönlicher Hinſicht, die bis⸗ her den Dienſtſtellen des luftportlichen Ueber⸗ wachungsdienſtes der Länder(Polizeiflugwache) ob⸗ lag. Das Luftamt Kiel übt außerdem noch beſondere luftpolizeiliche Befugniſſe bei der Ueberwachung des Seeflugbetriebes in den Küſtengewäſſern aus. Die Luftämter haben ferner innerhalb ihrer Be⸗ zirke vom Reichsminiſter der Luftfahrt zu beſtim⸗ mende Aufgaben auf dem Gebiete des zivilen Luftſchutzes wahrzunehmen. 2 Die Neuregelung der deutſchen Luft⸗ fahrt durch oͤie Verordnung über den Aufbau der Reichsluftfahrtverwaltung ſtellt eine ſehr erfreuliche Entwicklung dar. Künftig haben wir demnach in Deutſchland— ähnlich wie es in den meiſten Län⸗ dern der Fall iſt— eine einheitliche Sonder⸗ verwaltung für alle Angelegenheiten der Luftfahrl. Die neue Reichsluftfahrtverwal⸗ tung tritt als Sonderverwaltung neben die übrige allgemeine Verwaltung und ſie verfügt über einen eigenen Verwaltungsunterbau in Form von ſech⸗ zehn Luftämtern, die in allen einſchlägigen Fragen für ihre Bezirke zuſtändig ſind. Es ſei hin⸗ zugefügt, daß die Luftämter auch den Luftſchutz in ihren Bezirken betreuen. Die Organiſation einer ſolchen reichseinheitlichen Luftſahrtverwaltung iſt angebahnt worden durch das Geſetz über die Reichsluftfahrtverwaltung vom 15. Dezember 1933, und die Durchführung dieſes Geſetzes im Wege der jetzt herausgekommenen Ver⸗ ordnung iſt reibungslos ermöglicht worden durch das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934, das alſo auch auf luftpolitiſchem Gebiete den mächtigen Hebel zur fortſchrittlichen Bereinigung und reichseinheitlichen Zuſammen⸗ faſſung darſtellt. Mit der jetzt bekanntgegebenen Verordnung iſt die bisherige Entwicklung der deutſchen luft⸗ politiſchen Organiſation abgeſchloſſen, und die Verordnung bezeichnet gleich einem Mark⸗ ſtein den Beginn des einheitlich geführten weiteren Fortſchrittes der deutſchen Fliegerei. Die Tendenz, die deutſche Luftfahrt einheitlichen Geſetzen unterzu⸗ ordnen und damit alle Kräfte in einer Richtung ein⸗ zuſetzen, hat dem deutſchen Luftfahrtweſen von An⸗ fang an innegewohnt, aber es hat doch langer Jahre bedurft, bis jetzt die Entwicklung für die einheitliche Geſtaltung reif geworden war. Die Zivil⸗ oder Ver⸗ kehrsfliegerei und das Sportflugweſen waren zu⸗ nächſt jahrelang bei uns ſehr zerſplittert. Die ver⸗ ſchiedenſten Verbände und Geſellſchaften beſtanden nebeneinander. Wohl wurde 1916 auf dem Papier eine Organiſation ins Leben gerufen, die es ſich zum Ziele ſetzte, das deutſche Zivilflugweſen zu entwickeln, aber jene Jahre der techniſchen Kinder⸗ krankheiten des Flugweſens waren doch von neben⸗ einander herlaufenden Beſtrebungen erfüllt, und es ge⸗ lang nicht, die ſich überall zeigenden Anſätze unter⸗ einander zu verbinden. In den erſten Nachkriegsjahren beſtanden nebeneinander Aero⸗Lloyd, der Oſtlloyd, der Luftverkehr Sablantik, der Rumplex⸗Luftver⸗ kehr, der Junkers⸗Luftverkehr und andere kleinere Geſellſchaften. Der Wettbewerb auf der gan⸗ zen Linie war entbrannt, aber es ging dabei manch⸗ mal ziemlich ungeordnet und nicht zum Vorteil Schließlich ſahen die meiſten Geſellſchaften ein, daß ſie bei dem Weiter⸗ arbeiten auf eigene Fauſt gar nicht lebensfähig waren, und ſo entſtanden durch Fuſion der nunmehr eigentlich erſt praktiſch in Erſcheinung tretende Aero⸗Lloyd, in dem u. a. der Oſtlloyd aufging, und der Junkers⸗Luftverkehr, dem ſich eben⸗ falls mehrere kleinere Geſellſchaften anſchloſſen. Der —— — 8————3— S — 3 7 ſcher Sualität das Bildnis des Vaters nicht gleich⸗ iſt noch nicht bis zu dieſem Punkte gediehen. nur jene Arbeiten zuſammenzuordͤnen, ſti 0 frühlingsſtimmung mit Glück entnommen iſt; oder 2. Seite/ Nummer 182 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 20. Aprik 1961 Junkers⸗Luftverkehr reckte dann ſeine Schwingen auch jenſeits der deutſchen Grenzen durch die Grün⸗ der Europa⸗Union und der Trans⸗ europa⸗Union. Außf dieſe Weiſe reichte der Junkers⸗Luftverkehr ſchließlich bis nach Süd⸗ amerika, die dortigen Gründungen hatten jedoch natürlich keine Berkehrsflugverbindung mit den übrigen Kontinenten. Das Nebeneinander von Aero⸗Lloyd und Junkers⸗ Luftverkehr erwies ſich auf die Dauer als unratſam, und nunmehr trat das Reich mit größerem Einfluſſe auf und es wurde am 1. Januar 1926 die D eutſche Luft⸗Hanſa gegründet, die nun alle bis dahin vorhandenen Geſellſchaften in ſich vereinigte. Es war eine erfolgverſprechende Zuſammenfaſſung der ſich in der deutſchen Fliegerei ſehr lebendig regenden Kräfte. Wenige Jahre danach(1928) erfolgte die Gründung der Nordbayeriſchen Verkehrs⸗ flug⸗G. m. b. H,, die ſozuſagen unprogrammäßig vor ſich ging, aber nach dem damaligen Stande der Geſetzgebung war die Entſtehung eines ſolchen Kon⸗ kurrenzunternehmens der Luft⸗Hanſa doch ohne weiteres rechtlich zuläſſig. Luft⸗Hauſa und Nord⸗ bayeriſche Verkehrsfluggeſellſchaft, dieſe in Nürn⸗ berg⸗Fürth, ſtanden bis 1933 in Konkurrenz mit⸗ einander, die Luft⸗Hanſa war jedoch von Anfang an auf Grund der weiterreichenden Organiſation in der günſtigeren Lage. Immerhin war man in Nürnberg⸗Fürth ſehr lebhaft an der Arbeit, die Ge⸗ ſellſchaft nannte ſich von 1930 Deutſche Ver⸗ kehrsflug⸗A.⸗G. Auf lange Sicht zwar war ſie nicht in der Lage, öͤen koſtzpieligen Wettlauf oder beſſer Wettflug mit der Luft⸗Hanſa durchzuhalten. Im vergangenen Jahre ließ ſie ihre Strecken nicht mehr befliegen und ſtellte ſchließlich ihren Betrieb ganz ein. Das Feld gehörte nunmehr allein der Luft⸗Hanſa, die ſeither allein den deutſchen Verkehrsflug in Händen hält. Zur ſelben Zeit iſt die Bereinigung und Bereinheitlichung in der Sportfliegerei vox ſich gegangen, wo ſeit dem Vorjahr der Deutſche Duftſportverband die Dachorganiſation iſt. Die ſämt⸗ lichen Luftfahrtfragen auf dem Gebiete des Luft⸗ ſportes, des Luftverkehrs und der Luftverwaltung unterſtehen wie bekannt ſeit dem 30. Januar 1933 dem Reichsluftfahrtminiſterium, das dem Reichs⸗ luftfahrtminiſter Göring unterſtellt iſt. Mit der jetzigen Verordnung über die einheitliche Organiſation der Reichsluftfahrtver⸗ waltung und der Schaffung der 11 Luftämter iſt auf dem ganzen weiten Felde der Luftfahrtfragen die ausſchlaggebende Bereinigung erfolgt. Der Widͤerhall in London Meldung des DNB. — London, 20. April. Die Nachricht von der Neuordnung der deutſchen Luftfahrt durch Errichtung von 16 Luftämtern findet große Beachtung und wird von einem Teil der Preſſe als Hauptmeldung des Tages behandelt. Der Berliner„Times“⸗Berichterſtatter ſpricht von einem weiteren Beiſpiel der allmählichen Durchfüh⸗ rung der Reichsreformpläne und fügt hinzu, die neue Organiſation ſei auch inſofern vorteilhaft, als Deutſchland ja die Abſicht verkündet habe, eine defenſive Luftſtreitmacht zu ſchaffen. Der Berkiner Mitarbeiter der„Morning Poſt“ bemerkt, der Sitz der 16 Luftämter ſei, von jedem Geſichtspunkt“ be⸗ trachtet, gut gewählt. 2 Die„Daily Mail“, die ihren Feldzug für die Stärkung der britiſchen Luftſtreitmacht heute wieder mit einem Leitartikel fortſetzt, ſagt, General Göring ſei jetzt der vollkommene Meiſter der ganzen deut⸗ ſchen Luftfahrt. Deutſchland ſei der erſte Staat der Welt, der ſeinem Luftfahrtminiſter die Kontrolle über jede Art von Luftfahrzeugen des eigenen Landes erteilt. Aehnlich äußert ſich„News Chroniele“, deſſen Berliner Berichterſtatter außerdem noch bemerkt, von den 16 Aemtern ſeien viele in den Grenzbezirken gelegen und ihre Hauptaufgabe werde es ſein, Ver⸗ teidigungsvorkehrungen gegen Luftangriffe zu treffen. Die Aufgaben der Arbeitsfront Programmatiſche Rede des Führers Dr. Ley Meldung des DNB. Berlin, 19. April. Vor den Führern der Betriebs⸗ und Vertrauens⸗ leute der Gefolgſchaften im Treuhänderbezirk Ber⸗ lin⸗Brandenburg ſprach am Donnerstag nachmittag bei Kroll der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, über„Die Aufgaben der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront und das Zuſammenarbeiten zwi⸗ ſchen Betriebsführern und Gefolgſchaften“. Einleitend umriß der Treuhänder der Arbeit Dr. Daeſchner, ſeinen Aufgabenkreis. Da das Ideal, in jedem Betriebe alle Verhältniſſe zu regeln, wohl nie erreicht werden würde, bliebe nichts anderes übrig, als eine gewiſſe kollektive Regel, die aller⸗ dings keine ſtarre reichstarifliche Regelung der Lohnverhältniſſe ſein dürfe. Es ſei nicht beabſichtigt, vorerſt große Eingriffe vorzunehmen, denn es ſoll⸗ ten erſt einmal die Auswirkungen des Geſetzes der nationalen Arbeit abgewartet werden. Hierauf ſprach der Leiter des Amtes für ſtändi⸗ ſchen Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Frauendörffer, über das Weſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Dann nahm Staatsrat Dr. Ley zu ſeiner richtunggebenden Rede das Wort. Er wies eingangs darauf hin, daß ſeine Reiſen den Zweck hätten, dem Volk das Wollen der Führer klar zu machen. Der neue Staat wolle vor allem, daß das Volk an den Dingen und an dem Wollen der Männer, die an der Spitze ſtehen, teilnehme. Der neue Staat wolle Geſetze erſt dann machen, wenn das Volk danach ſchreie, d. h. weun das Volk vorher den Gedanken dieſer Geſetze in ſich aufgenommen habe. Regieren heiße erziehen. Der Lehrer ſei ein wahrer Pädagoge, der ſeine Schüler durch ſeine Lehre und Ueberzeugungskraft mitreiße. Auch der Nationalſozialismus werde im⸗ mer wieder kommen und trommeln, ſei es auch in 10, 20, 30 oder 50 und mehr Jahren. Immer wieder würden die Menſchen gezwungen, in Bewegung zu bleiben, in der Gemeinſchaft zu leben, auf jeden Einzelnen zu achten. rSPPPPPGGããããã TP000000PPPPPPPPPP0PPTPPPTT—————————TT—T— Auf ſeinen Reiſen habe er immer wieder feſt⸗ ſtellen können, wie unvernünftig in der vergangenen Zeit die Welt regiert worden ſei. Das ſei darauf zurüzuführen, daß die Menſchen vergeſſen hatten daß zur Vernunft der Inſtinkt gehört. Ein Jahrhundert liberaliſtiſcher Prägung habe den Menſchen dieſen Inſtinkt genommen. An ſeine Stelle ſei das Wiſſen getreten, und zuletzt nicht einmal mehr das Wiſſen, ſondern der nackte Geldbeutel. Dr. Ley wies dann auf den Wahnwitz der Zah⸗ len hin, ſei es des Wählens oder des Reichs⸗ tages, als ob Führertum nach der Maſſe ge⸗ ſchaffen werden könnte. Gleichermaßen wahn⸗ witzig ſei die Wirtſchaftspolitik und Kultur ge⸗ weſen. Zu dem Wiſſen müſſe der Charakter kommen. Wiſſen ohne Charakter ſei direkt ſchädlich für ein Volk.(Lebhafter Beifall.) Jeder der Anweſenden wiſſe, daß jedes neue Examen eine neue Dreckſchicht auf den Inſtinkt gelegt habe. (Zuſtimmung.) Aus ſeinem geſunden Inſtinkt her⸗ aus habe der Arbeiter und Bauer ſeinen Weg zur Partei gefunden. Der Wirtſchaftsführer dagegen habe zum Teil ſehr lange gebraucht, bis er gekommen ſei. Es ſei doch ſo, daß niemand kommen könne, den das Volk nicht rieſe(Stürmiſche Zuſtimmung). Das leuchtendſte Beiſpiel ſei der Führer ſelbſt. Selbſt der Wirtſchaftsführer, der einen großen Konzern habe, könne jeden Tag eine andere Abteilung ſeines Wer⸗ kes beſuchen. Nationalſozialiſtiſches Gedankengut ſei nicht„für beſſere Leute“ zu erlernen(Schallende Hei⸗ terkeit). Zum Führertum gehöre aber auch Takt. Führertum und Löſung der ſozialen Frage hingen nicht von der Regelung der Lohnverhältniſſe ab, ſie ordneten ſich ſelbſt nach den Geſetzen von Angebot und Nachfrage, und Dr. Ley glaubte vorausſagen zu können, daß in zwei Jahren nicht der Arbeiter nach Tariſen rufen werde, ſondern der Wirtſchafts⸗ führer infolge des Mangels an Arbeitern. Takt heiße hier, im Gleichtakt mit der Gefolgſchaft marſchieren. Es gebe immer noch Inſtitutionen, die eine Sprache ſprächen, die das Volk nicht verſtehe. Es gebe auch noch Wirtſchaſtsführer, die in einer Neue japaniſche Erllärung zur Lage im fernen Oſten Meldung des DNB. — Tokio, 20. April. Der Sprecher des japaniſchen Außenmini⸗ ſteriums hat zu den ausländiſchen Preſſekommen⸗ taren zu der japaniſchen Erklärung über die politi⸗ ſche Lage in Oſtaſien Stellung genommen. Der Sprecher erklärte u.., Japan beabſichtige nicht, die ſogenannte Politik der offenen Tür aufzugeben und die beſtehenden, China betreffenden Verträge zu ver⸗ letzen. Ferner beabſichtige Japan nicht, die Unab⸗ hängigkeit Chinas einzuſchränken. Vielmehr wünſche Japan eine Vereinheitlichung und ein wirtſchaft⸗ liches Wohlergehen Chinas, denn es wiſſe wohl, daß es wegen ſeiner geographiſchen Lage aus einer Vergrößerung des Handels Nutzen zie⸗ hen könne, wenn ſich das geeinte China fortentwickele. Eine Vereinheitlichung aber ſowie die Proſperität Chinas müßten durch ein Erwachen Chinas und durch die eigenen Anſtrengungen dieſes Landes er⸗ reicht wenden und nicht durch die intereſſierten Maß⸗ mahmen anderer Mächte. Die Zeit ſei vorüber, wo andere Mächte oder der Völkerbund ihren Einfluß auf eine Ausbeutung in China ausüben könnten. 8 6 — Moskan, 20. April. Die ſowjetruſſiſche Preſſe beſchäftigt ſich mit den letzten japaniſchen Erklärun⸗ gen zur politiſchen Lage im Fernen Oſten. Die Mannheimer Kunſtverein Rudi Baerwind und Kurt Scheele Eine Begabung iſt dieſer junge Rudi Baer⸗ wänd ohne Zweifel, der hier zum erſten Male in einer umfangreichen Schau Einblick und Ueberblick gibt. In Mannheim geboren, hat er in München und Paris ſtudiert. Er verleugnet in ſeinen Arbeiten die Einflüſſe dieſer Umgebung nicht. Am ſtärkſten haben ihn die Franzoſen beeinflußt, denen er ſichtlich entſcheidende Fortſchritte im Techniſchen verdankt. Es ſpricht für den Ernſt ſeines Schaffens, daß er ſich um die handwerklichen Grundlagen der Malerei, Form und Farbe, müht und ſein Können an den verſchiedenſten Aufgaben erprobt. Er malt ſozuſagen alles, was ihm vor Pinſel und Palette kommt, mit ſpürbarer Freude an der Geſtaltung und am Kampf mit Vorwurf und Material, den er mit einem maleriſchen Temperament führt. Und es iſt zunächſt gleichgültig, ob er ihn im einzelnen gewinnt. Jedenfalls wächſt er in oͤieſem Meſſen der Kräfte. Er Grenzen und Begrenzungen ſeines Könnens und wird das Glück erleben, in ihren Bezirken blei⸗ . raſch zum durchgeformten und zu Ende gedach⸗ Bild zu kommen. Damit aber hat er die erſte Süufe erklommen, etwas Eigenes zu geben aus ſeiner ihm eigentümlichen Künſtlerperſönlichkeit. Die Mehrzahl der vielen ausgeſtellten Arbeiten Sie bleibt in der Studie ſtecken. Und es erhebt ſich die Frage, ob nicht eine ſtrengere Sichtung für den Ge⸗ ſamteindruck vorteilhafter geweſen wäre. Zeugniſſe des Fleißes allein gehören nicht unbedingt in eine Ausſtellung und verwirren den Durchſchnitts⸗ beſucher, der nicht, wie der Maler ſelbſt oder der Kritiker, eine derartige Arbeit um einer gelungenen Einzelheit, um der kühnen Löſung eines Problems willen als einen Entwicklungsfortſchritt zu werten vermag. Eine Begabung iſt Rudi Baerwind: man brauchte in denen ſeine Entwicklung am weiteſten fortgeſchritten er⸗ ſcheint, um den Beweis zu führen: das Seinebild, geſehen vom pont neuf, in ſeinem ſilbernen Grau beſſer als das Gegenſtück; die ſehr duftige Winter⸗ mmung im Luiſenpark, aus dem auch die Vor⸗ ſein recht geſchicktes Selbſtbildnis, dem an maleri⸗ kommt; nicht ohne Reiz das in ſeinem Vortrag ein wenig nervöſe Mädchenbild Mimi; wirkungsvoll und in der Raumfüllung geglückt die lagernde dicke Frau in Blau; der SS⸗Mann ebenſo das Tempera⸗ bild von Notre Dame dagegen ſtehen wenig glück⸗ lich im Bildraum; man beachtet ferner die Holzfäller und die flott und farbenfroh gehaltenen Riviera⸗ ſtudien. Ein paar deutſche Landſchaften atmen deutſche Stimmung, ſind aber bildmäßig nicht ſtraff genug durchkomponiert. In Zeichnungen(mehr als in den ſchwachen Holzſchnitten) ringt Baerwind um Formſicherheit, oft in ziemlich verzwickten Problemen. Bleibt als Geſamteindruck: ein Talent, dem es mit ſeiner Kunſt ernſt iſt. Man wird ſeine weitere Ent⸗ wicklung im Auge behalten müſſen. „Prawda“ ſchreibt, der japaniſche Imperialismus zeige ſein Geſicht endlich ohne Maske Es handele ſich hier um ein Vorgehen der japaniſchen Außen⸗ politik, das nicht nur den Fernen Oſten, ſondern die ganze Welt erſchüttern könne. Japan habe bewieſen, daß es an der Stärkung der machtpoliti⸗ ſchen Verhältniſſe im Fernen Oſten intereſſiert ſei, ohne Rückſicht auf andere Länder zu nehmen. Die amerilaniſchen Flottenmanöver 9 London, 20. April. „Daily Mail“ meldet aus Neuyork: Die ameri⸗ kaniſchen Flottenmanöver ſtrecken ſich jetzt bis zum Panamakanal. Am Donnerstag verließ eine Anzahl kleiner Kreuzer und U⸗Boote die Bucht von Panama, um die von Norden kommende„feindliche Armada“ von 80 Kriegsſchifſen(Großkampfſchiffen, Kreuzer und Zerſtörer) anzugreifen. Am Samstag ſoll der eigentliche Angriff auf dem Pa⸗ namakanal durchgeführt werden. Die Armee lei⸗ ſtet bei der Verteidigung Hilfe. Infanterie und Ar⸗ tillerie beziehen ihre Stellungen, Heeres⸗ und Ma⸗ rineflugzeuge werden in Bereitſchaft gehalten. Die Manöver ſind die größten, die die amerikaniſche Flotte jemals abgehalten hat. übrigen fanden den Tod. anderen Welt ſtünden und deren Befehle von der Ge⸗ folgſchaft nicht mehr verſtanden würden. Dr. Ley empfahl den Wirtſchaftsführern, ſich an dem Kom⸗ paniehauptmann eiin Beſpiel zu nehmen, der ſeim Kompagnie ſchleifen konnte, für den die Leute aber trotzdem oͤurchs Feuer gingen. Das dritte Erfordernis im neuen Staat ſei, an die Stelle der Zerriſſenheit und Zerklüftung die Ge⸗ meinſchaft zu ſetzen. Dr. Ley lehnte die Korporatio⸗ nen nach italieniſchem Muſter, eine Front der Ar⸗ beitgeber und eine Front der Arbeitnehmer, ab. Die Erkenntnis von den eigenen Geſetzen der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution habe dazu geführt, die deutſche Arbeitsfront— nicht Arbeiter⸗ front— zu ſchaffen. Mit dieſer Gemeinſchaft allerdings würden die Intereſſen der Menſchen nicht aus der Welt geſchafft. Doch müſſe bei dem Austrag dieſer Inter⸗ eſſen darauf geachtet werden, daß nicht wie⸗ der ein Volksteil den anderen als„Schweine⸗ hund“ anſehe, nur weil er zu einer be⸗ ſtimmten Klaſſe gehöre. Es dürfe auch nicht mehr von„vaterlandsloſen Ge⸗ ſellen“ geredet werden, wenn die Arbeiter mit ihren Forderungen kämen. Gegenüber der Einſtellung vor einem Jahre ſei heute auf allen Seiten be⸗ reits ein erheblicher Fortſchritt feſtzu⸗ ſtellen. Es gebe keine Klaſſengegner mehr. Es gebe heute nur noch die Front der anſtändigen und un⸗ anſtändigen Menſchen, wobei die unanſtändigen Menſchen in allen Schichten des Volkes ſäßen. Es habe keinen Zweck, einen nichtverantwortungsbe⸗ wußten Unternehmer zu beſtreiken. Dieſer Mann müſſe herausgeholt und ſteriliſiert werden(Stürmi⸗ ſcher Beifall). Dr. Ley wies dann noch einmal dar⸗ auf hin, daß ſeine Reiſe nicht der Mitgliederwerbung diente, ſondern der Lehre für alle: Vernünftig und anſtändig zu handeln und in der Gemeinſchaft mit⸗ zuwirken. Der Treuhänder der Arbeit ſei der Hüter der Ehre der Gemeinſchaft. Mit einem Appell an die Wirtſchaftsführer, mit ihm zuſammenzuſtehen zum Beſten des deutſchen Volkes, ſchloß unter ſtür⸗ miſchem Beifall Dr. Ley ſeine Ausführungen. Hannover— Drei Menſchen getötet — Hannover, 20. April. Der nervenkranke Tiſchler Eull erſchlug heute früh in ſeiner Woh⸗ nung in der Schützenſtraße ſeine Frau und verletzte ſeine Tochter und ſeinen Sohn ſo ſchwer, daß beide, ein 19jähriges Mädchen und ein ſechsjähriger Junge, kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarben. Der Täter ſtellte ſich dann der Polizei. Der zweite Sohn des Eull entging dem grauſigen Schick⸗ ſal, da er ſich zur Zeit der Tat auf ſeiner Lehrſtelle befand. Eull ſollte heute einen Erholungsurlaub au⸗ treten. Zu der Tat benutzte er eine Granathülſe, die er als Kriegsandenken aufbewahrt hatte. Der Streik der däniſchen Seeleute bricht zuſammen — Kopenhagen, 20. April. Auf einer Sitzung der Vertreter der Seeleute und der Schiffsheizer am Donnerstag wurde beſchloſſen, daß die Vorſitzenden der Organiſationen Verhandlungen mit den Arbeiten gebern aufnehmen ſollen. Seitens der Seeleute und der, Schiffsheizer wird für die Wiederaufnahme der. Arbeit nur die eine Bedingung geſtellt, daß alle, die anläßlich des Streiks arbeitslos geworden wieder eingeſtellt werden. Schwere Bluttat in Fünf Tote bei einem Lawinenunglück — Mailand, 20. April. drio(Provinzhauptſtadt des Veltlin) wurden am Donnerstag neun Arbeiter, die ſich auf dem Wege ſind, In Piateda bei Son⸗ n den in der Nähe von Piateda in Ban befindlichen Kraftanlagen befanden, von einer Lawine verſchüt⸗ tet und ins Tal hinabgeſchleudert. aus dem Schnee geborgen werden. Die fünf In Kurt Scheele⸗Berlin lernt man einen kraftvollen Holzſchneider kennen, der die Technik ſeiner Schwarz⸗Weiß⸗Kunſt ſicher beherrſcht und ihr reizvolle Wirkungen abgewinnt. Viele der kleinen Blätter ſind als Illuſtrationen zu literariſchen Arbeiten gedacht, die den Titeln nach in den Ländern der Gauchos und Cowboys und Goldminen ſpielen. Straßenſzenen und Skizzen aus dem Leben kleiner Leue und führender Künſtler ſind ſein beobachtet. Manchmal ſpielt eine groteske Unheimlichkeit dar⸗ über hin, manchmal die Ironie einer kritiſchen Lebensbetrachtung. Eine faſt monumentale Größe erveicht Scheele in dem großlinigen, ungemein ſuggeſtiven Blatt: Der Todkvanke. B. — SVom Nationaltheater. Heute Erſtaufführung von Friedrich Roth's geſchichtlichem Drama„Der Türkenlouis“ in Anweſenheit des Autors. Am kommenden Freitag gaſtiert Willy Domgraf⸗ Faßbaender⸗Berlin gochmals als Jäger in Konradin Kreutzers Oper„Das Nachtlager in Granadal. Damit ſchließt die Reihe der Einzel⸗ gaſtſpiele führender Bühnenkünſtler. EKleine Theater⸗ und Filmnachrichten. Die aus Ludwigshafen ſtammende Altiſtin der Düſſeldorfer Städtiſchen Oper, Johanna Blatter, iſt als 1. Altiſtin mit einem zweijährigen Vertrag an das Heſſiſche Landestheater, Darmſtadt, verpflichtet worden.— Erik Homann⸗Webau, der Sohn des Mannheimer Standartenkapellmei⸗ ſters, hatte als Bühnenbildner anläßlich einer Neu⸗ inſzenierung der„Zauberflöte“ am Landestheater in Schneidemühl einen von Publikum und Preſſe leb⸗ haft anerkannten Erfolg.— Dolly Haas verläßt Anfang Mai Deutſchland, um nach London zu gehen, wo ſie von einer engliſchen Geſellſchaft für einen Film verpflichtet wurde. 79 Die Ohlendorf⸗Schattenſpiele im Rahmen der Heidelberger Reichsfeſtſpiele. Im Rahmen der Reichsfeſtſpiele in Heidelberg werden in dieſem Som⸗ mer die Ohlendorf⸗Schattenſpiele mitwirken, die ſich in den letzten Jahren, beſonders auch durch ihre Grenzlandarbeit, einen großen Freundeskreis ge⸗ ſchaffen haben. Das Programm ſieht ſechs Spiele vor, darunter Goethes„Urfauſt“. 4% Sudermanns„Stein unter Steinen“ in der Berliner Volksbühne. Nach dieſer überaus ſorgfälti⸗ gen Aufführung von Hermann Sudermanns vor 30 Jahren zum erſtenmal veröffentlichten Schauſpiel „Stein unter Steinen“ muß man offen beken⸗ nen, daß man ein Stück von ſolcher Lebensechtheit und menſchlichen Kraft Sudermann nicht zugetraut hätte. Gewiß hat die Hand des Regiſſeurs Heinz Hilpert mit behutſamer Kunſt in das Stück ein⸗ gegriſfen und hat manche Textbeſſerung vorgenom⸗ men. Aber das ganze Werk iſt doch jetzt eine ge⸗ ſchloſſene Einheit aus einer männlichen Weltanſchau⸗ ung und einer grundanſtändigen Geſinnung gegen⸗ über den Volksgenoſſen. Sudermanns Menſchen⸗ kenntnis dringt bis zu tragiſchem Grunde vor, wenn er das Ringen eines Mannes, der wider Willen aus der Leidenſchaft des Augenblicks heraus zum Tot⸗ ſchläger wurde, um ſeine Wiedereinreihung in das ſaubere Leben ſchildert, und er weckt reine Liebe in den Herzen der Menſchen durch die Abwehr, die er den Kanaillen, brutalen Egoiſten und dummen Spie⸗ ßern zuteil werden läßt. Dabei ſteht die Charakteriſtik ſeiner Figuren in der Geſtaltung von Heinrich Mar⸗ low, Erika Dannhoff, Fita Benkhoff, Brunv Hübner, Giſela v. Collande, Albert Hörrmann und Otto Wer⸗ nicke auf wirklich deutſchem Grunde, und es umhüllt ſie die Atmoſphäre der Zeit um 1900, als das wirt⸗ ſchaftliche Leben in Deutſchland blühte. Wir haben mit dieſer Neuaufführung von Sudermanns„Stein unter Steinen“ noch kurz vor dem Schluß der Ber⸗ liner Winterſpielzeit einen der ſchönſten Schauſpiel⸗ abende Berlins erlebt, wofür das Publikum mit be⸗ geiſtertem Beifall dankte. H. M. E. Gründung des Reichsverbandes für Volks⸗ muſik E. V. Der Präſident der Reichsmuſikkammer teilt mit: Auf der Tagung aller Volksmuſik treiben⸗ den Vereine, vertreten durch ihre Spitzenverbände, am 15. April d. J. in der Reichsmuſikkammer, Berlin, Unter großen Auſtrengungen konnten nur vier Berſchüttete lebend wurde für die den bisherigen„Reichsverband für Chorweſen und Volksmuſik, Fachgruppe lI: Volks⸗ muſik“ angeſchloſſenen Vereine der„Reichsver⸗ band für Volksmuſik E..“ mit Sitz in Ber⸗ lin⸗Charlottenburg 2, Hardenbergſtraße 2, gegründet und durch die Reichsmuſikkammer als einziger Fach⸗ verband für das geſamte Volksmuſikweſen aner⸗ kannt. Durch dieſe Regelung erhalten alle Volksmuſik treibenden Vereine und Laienorcheſter ihre rechts⸗ ſähige Vertretung in der Reichsmuſikkammer und werden durch die Zugehörigkeit zum Reichsverband für Volksmuſik mittelbare Mitglieder der Reichs⸗ muſikkammer. Von der Sither Ein Muſikinſtrument kommt wieder zu Ehren Die Zither, einſt das Stieftind unter den Inſtru⸗ menten, hat im Laufe der letzten Jahrzehnte durch Vervollkommnung ihrer Konſtruktion überraſchend an Klangfülle und Veredelung des Tones gewonnen, die es ermöglichten, die Spielweiſe dieſes volkstüm⸗ lichen Inſtruments künſtleriſch weſentlich zu heben und ihm den Weg in den Konzertſaal zu ebnen. Die frühere Geringſchätzung der Zithermuſik lag allerdings zu großem Teil auch darin begründet, daß die Laienmuſikvereine ſich nur wenig mit gehalk⸗ voller Muſik beſchäftigt haben, daß in die Oeffent⸗ lichkeit recht beſcheidene Leiſtungen gebracht wurden, ja daß man die Beſtrebungen, gehaltvolle Zither⸗ Muſik zu treiben, in den Vereinen ſogar bekämpfte, da man ernſtlich befürchtete, die ſtrenge Forderung gründlichen Studiums könne die„Gemütlichkeit“ des Vereinslebens ſtören. Den meiſten Vereinen blieben daher die gehaltvollen Zither⸗Kompoſitionen⸗ von Hauſtein, Pugh, Swoboda, Kollmaneck, Grün⸗ wald und anderen ſo gut wie unbekannt. Das iſt inzwiſchen ſchon weſentlich anders geworden und von der Reichsmuſikkammer, die ſich gegenwärtig mit der zukünftigen Geſtaltung der Volksmuſik⸗ pflege befaßt, iſt das Zithermuſikweſen als beſondere die Fachſchaft bereits anerkannt worden. Wie Gitarre das Inſtrument der Spanier, die Man⸗ doline das Inſtrument der Italiener und die Bala⸗ laika das typiſche Inſtrument der Ruſſen iſt, ſo⸗ haben wir in der Zither ein Muſikinſtrument echt deutſcher Herkunft, entſtanden aus dem ſogenannten „Scheitholt“, das unſere Ahnen ſeit altersher an“ den Nordhängen der Alpen geſpielt haben, und das in unſeren Tagen als Mittler echt volkstümlicher Muſik wieder zu Ehren kommen wird. das Buch des Führers bereits beſitzt, Breitag, d0. April 193⁴ wene Wonakeiner Seltuns aberd-arsgabe Die Siadiseife Mannheim, den 20. Die Mannheimer Schulen im Dienſte des Fugenoherbergswerks Am 21. und 22. April findet in ganz Deutſchland der Reichswerbe⸗ und Opfertag des Ju⸗ gendherbergswerkes ſtatt. Schülerchöre der Volksſchule werden ſich in den Dienſt der Jugendherbergswerbung ſtellen. Am morgigen Samstag ſingen nachmittags um 5 Uhr die Schülerchöre unter Leitung ihrer Lehrer: Am Waſſerturm Hauptlehrer Hoffmann, am Paradeplatz und Marktplatz Hauptlehrer Reichert, am Schloßplatz und an der Ingenieurſchule Haupt⸗ lehrer Emig, am Marktplatz Neckarſtadt und Meß⸗ platz Hauptlehrer Spanich, auf dem Lindenhof (Gontardplatz) Hauptlehrer Ronellenfitſch, in Neckarau auf dem Marktplatz Hauptlehrer Fuchs, in Luzenberg und Waldͤhof Hauptlehrer Sütter⸗ lin, in Feudenheim(Kirchplatz) Hauptlehrer Frey, in Käfertal auf dem Kirchplatz Hauptlehrer Dick. Ein kurzes Geſpräch mit dem Stadtſchulamt. Zwei Tage ſpäter liegt der fertige Plan vor mir. Es iſt eine herzliche Freude, für Jugend tätig ſein zu dürfen. Nur ein Telephongeſpräch und ſchon ſteht eine große Anzahl großer und kleiner Helfer bereit. Aber nicht nur unſere kleinen Freunde, die für uns ſingen werden, rüſten ſich. In vielen Stuben unſerer Stadt ſitzen Jugendführer, ſtellen Liſten auf, teilen ihre kleinen Freunde für die kommenden Tage ein. Jungvolkpimpfe und Jungmädel wer⸗ den, wie ſie das im vergangenen Winter ſo oft ge⸗ tan haben, gläubig und vertrauend auf die Geb⸗ freudigkeit der Erwachſenen losziehen. Sie werden Euch Erwachſenen, beſcheiden wie immer, ihr einfaches Blümlein anbieten in der feſten Ueberzeugung, daß Ihr ſie auch dieſes Mal nicht im Stiche laſſen werdet. Schaut einmal ſo einem kleinen Pimpf in die Augen, ob Euch dann nicht warm ums Herz dabet wird. Schaut, dieſe Jungen, dieſe kleinen Mädchen wiſſen, daß ſie keinen anderen Dank ernten werden als das Froßgefühl im Herzen, für irgend eine Sache, die ſie ſelber kaum kennen, arbeiten zu dürfen. So viele Sonntage haben dieſe Kinder ſchon geopfert und immer wieder ſind ſie freudig und unverdroſſen bei der Sache, wenn ſie gerufen werden. Weißt Du, lieber Leſer, wie müde ſo ein Bub, ſo ein Mädel ins Bett purzelt, wenn ſie am Abend ihre gefüllte Büchſe abgeliefert haben? Und Du lieber Freund? Dir wird es ſo leicht gemacht. Du nimmſt aus Kinderhänden Dein Blümlein entgegen, ſteckſt es an Deinen Rockaufſchlag Pflicht. Der lachende Sommertag, er gehört Dir, niemand ſtört Dich mehr. Nur der kleine Bub trollt weiter zum Nächſten, zum Uebernächſten und ſo wei⸗ ter den ganzen lieben, langen Tag. Er hat wieder einmal keinen Sonntag gehabt. Denk an die vielen müden Beinchen, die ſich für andere abzappeln, Laß Dich nicht vergeblich bitten. Du haſt es ja ſo viel bequemer als die vielen kleinen Jungen und Mäd⸗ chen. Helfe mit Stätten für frohe Kinder ſchaffen. Auch Deine Kinder werden dereinſt Nutznießer un⸗ ſeres Werkes ſein. Ihr lieben Mannheimer, zeigt, daß Ihr an Tatbereitſchaft mit den kleinen Samm⸗ lern wetteifert. Nie habt Ihr verſagt, wenn man Euch bat. Diesmal gebt Ihr für die Jugend. Es iſt ſelbſtverſtändlich, Wolf Höchtl. „G 38“ in Maunbeim Das auf den Namen„Generalfeldmarſchall von Hindenburg“ getaufte größte deutſche Landflugzeug, die„Junkers G 38“%, traf heute mittag kurz vor zwölf Uhr im Mannheimer Flughafen ein. Die Maſchine, die vor zwei Jahren ſchon einmal in Mannheim war, wurde wieder von Flugkapitän Brauer ge⸗ ſtenert, der, von Frankfurt kommend, zuerſt die Werksanlagen der JG⸗Farbeninduſtrie in Ludwigs⸗ hafen überflog, ehe er den Mannheimer Flughafen anſteuerte und das Rieſenflugzeug mit ſeinen 38 Fluggäſten ruhig und ſicher auf den Platz aufſetzte. An Bord der Maſchine befanden ſich außer dem preu⸗ ßiſchen Kultusminiſter Staatsrat Hinkel noch 16 Schriftleiter und verſchiedene Film⸗ und Bühnen⸗ künſtler, die zur Feierabendgeſtaltung ſich unterwegs befinden und bei dieſer Gelegenheit auch den Lud⸗ wigshafener Werken der JG⸗Farben einen Beſuch abſtatten. Nach dem Empfang durch Kreisleiter Dr. Roth wurden die Gäſte in Großkraftwagen in ihre Hotels gebracht. Die„6 38“ bleibt über Nacht im Freien unter polizeilicher Bewachung auf dem Flug⸗ platz, da der Weiterflug erſt für morgen machmnittas vorgeſ ehen iſt. uc Selbſttötung. Ein 44 Jahre alter Kauf⸗ mann wurde in der Altſtadt in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen hat er ſich infolge eines Nervenleidens entleibt. Den Telegraphenbaulehrlingen der Deutſchen Reichspoſt, die in dieſem Jahr und in den folgenden Jahren ihre Geſellenprüfung mit„vorzüglich“ be⸗ ſtanden haben oder beſtehen, wird auf Anordnung des Reichspoſtminiſters in erſter Linie als Auszeichnung das Buch des Führers„Mein mit einer hand⸗ ſchriftlichen Widmung des Lehrherrn verliehen. Unter der gleichen Vorausſetzung ſollen auch Tele⸗ graphenarbeiter bei der Ablegung der Telegraphen⸗ bauhandwerkerprüfung durch Verleihung des Buches ausgezeichnet werden. Wenn der Auszuzeichnende ein Werk aus 06 es⸗ Berufs gebiet 36 bänbist. und biſt ledig aller daß am Sonntag jeder unſer ſchlichtes weißes Blümchen trägt. ird ihm dafür mann operiert. einen Schnellverkehrsdienſt einbezogen Der Tod greiſt nach einer Rrone Das Drama um Kailer Friedrich— Dack amtlichen Aufgeichnungen von Baus Fleſch-Brunningen Der Kronprinz war nahe am Erſticken. Die Operation muß in der Villa Zirio improviſiert wer⸗ den. Bramann erklärt, er operiere nur mit Chloro⸗ form, Mackenzie äußert dagegen, in England werde die Operation nur unchloroformiert ausgeführt. Bramann:„Dann vperiere ich nicht. Ich bitte die Herren ſelbſt zu operieren—“. Aber keiner von den anweſenden Aerzten wagt ſich an den Eingriff. Der Kronprinz bittet endlich ſelbſt darum, chlorofor⸗ miert zu werden. Bramann hat bereits bei 400 Tracheotomien in ſeinem Leben ausgeführt. Der mächtigſte Mann Deutſchlands nächſt dem Kaiſer liegt unter ſeinen Händen, aber er muß auf dem Bett operieren, weil kein paſſender Tiſch aufzutreiben iſt. Alles hat den Kopf verloren. Der wallende Bart des Prinzen muß geſchnitten werden. Dr. Krauſe, der den Kopf des Prinzen zu halten hat, läßt, als nach dem erſten Einſchnitt der Kronprinz ohnmächtig wird, den Schä⸗ del fallen. Das Geſicht des hohen Patienten wurde bleich, die Pupillen weit, der Puls klein und lang⸗ ſam, doch ging dieſer Zuſtand raſch vorüber.“ Bra⸗ Die Operation iſt gelungen. Mackenzie muß raſch zwei Glas Rotwein hinab⸗ ſtürzen. Bramann wird beglückwünſcht. Der Kronprinz kann wieder atmen, erbricht, kommt zu ſich, fühlt ſich weſentlich freier. Später haben die engliſchen Aerzte, die ſich ſonſt höchſt vorſichtig im Hintergrund hielten, ſo daß Bramann ſich ſeine Inſtrumente ſelbſt vom nebenſtehenden Tiſchchen holen mußte— ſpäter haben ſie behauptet, Bra⸗ mann habe 6 Millimeter zu weit rechts ein⸗ geſchnitten. Aber der große Bergmann, der auf Kaiſer Wilhelms Wunſch ſofort abgereiſt iſt und nach glücklich vollbrachter Tracheotomie am Schau⸗ platz eintrifft,„zwecks Nachbehandlung der Wunde“, kann mit ſeinem Aſſiſtenten nur zufrieden ſein. Allerdings meint er:„Es iſt doch, ſeit es Könige und Operateure gibt, nicht geſchehen, daß der nächſt de m Kaiſer mächtigſte Mann auf Erden von einem Sekundararzt hat operiert werden müſſen“. Solche Aerzte, die das recht⸗ zeitige Herbeirufen eines gewiegten Chirurgen ſo weit hinausgeſchoben haben, hätten unter Friedrich dem Großen noch am Galgen geendigt. Um eben dieſe Nachbehandlung entbrennt zwiſchen engliſchen und deutſchen Aerzten ein neuer Streit. Während ganz Europas Blicke am Kran⸗ kenbulletin aus San Remo hängen, findet es Mackenzie für richtig, den blutigen Auswurf, der aus dem Kehlkopf durch die Kanüle abfließt, dem ungeſchickten Kehlkopfſchnitt Bra⸗ manns und Bergmanns„altmodiſchen“ Kanülen zu⸗ zurechnen. Bergmann proteſtiert, findet keine Unter⸗ ſtützung bei der Kronprinzeſſin, droht mit Abreiſe. Ein neuer Befund, der in Virchows Abweſenheit vom Anatomen Waldeyer hiſtologiſch geprüft wird, hat einwandfrei Krebs ergeben: überall im Gewebe ſind die zwiebelförmigen Krebsperlen anzutreffen. Krebs. Wie lange hat der Kronprinz noch zu leben? Kaiser Wilhelm I. stirbi Sein Vater ſtirbt. Der greiſe Wilhelm iſt hin⸗ übergegangen. Nun darf, nun kann es den neuen Kaiſer, Kaiſer Friedrich 111., wie er ſich nennt, nicht mehr im Ausland halten. Auf den Vorhalt Macken⸗ zies, die Reiſe in den eiskalten Winter des Nordens ſei keineswegs ungefährlich, erwidert der Kaiſer:„Es gibt Gelegenheiten, wo es die Pflicht eines Mannes iſt, ſich einer Gefahr auszuſetzen und eine ſolche Ge⸗ legenheit ſteht jetzt vor mir.“ Der ſterbende Kaiſer reiſt nach Deutſchland. Er iſt ſtumm. Sein einziges Szepter iſt der Blei⸗ ſtift, mit dem er raſche Sätze auf einen Notizblock ſchreibt. Der Kaiſer trägt eine Kanüle. An dem italieniſchen Eiſenbahnknotenpunkt Sampierdarena trifft ihn noch einmal ſein alter Freund Umberto, König von Italien. So lange der Zug des Kaiſers in der Halle ſteht, beherrſcht ſich der raſch erregbare Südländer— kaum iſt er draußen, ſo fällt Umberto ſeiner ſchönen Gattin Margherita ſchluchzend in die Arme:„Oh— er iſt krank, er iſt ſehr krank—“ Der neue Kaiſer trifft bei einem Schneeſturm in Charlottenburg ein, wie er auch in Norddeutſchland nur ſelten iſt. Aber ſchweigend, ſtumm wie er ſelbſt, harrt eine unüberſehbare Menſchenmenge, ſchwarz und trauernd, auf dem ſchneebedeckten Bahnhofs⸗ platz auf ihren neuen Kaiſer. Dort im Schloß„Un⸗ ter den Linden“ der große, vollendete Kaiſer, tot. Hier, in Charlottenburg, der ſterbende, heldenhafte Dulder, dem eine Vollendung nicht wird beſchieden ſein. Doch ſo ſehr oͤem neuen Kaiſer das Herz des Volkes entgegenſchlägt, ſo ſehr empört ſich das geſun⸗ de Gefühl der Berliner gegen Mackenzie und ſeine hohe Beſchützerin. Hatte die Kaiſerin Friedrich in San Remo noch erklärt, Mackenzie gehe ſelbſtredend mit nach Berlin,—„Der Retter verläßt den Geret⸗ teten nicht“,— mußte ſie es nun in Kauf nehmen, 1 daß dͤie Straßen mit großen Plakaten beklebt waren, auf denen ſtand:„Volk, empfange die neue Kaiſerin, wie ſie es verdient!“ Und dazu Totenſchädel ge⸗ zeichnet mit dem Namen„Victoria“ und„Macken⸗ zie“ und dem ſchaurigen Zuſatz:„Die Königsmör⸗ der!“ gutgemachtes Mißgeſchick — 2 99 Tage Kaiserium 99 Tage lang hat der neue Kaiſer regiert, 90 Tage lang gelitten, gekämpft, verzweifelt, ſich ge⸗ freut, die Sonne geſehen und noch einmal ſeine Truppen, denen er bei Wörth ſiegreich vorangeeilt ——— Die Krankheit machte ihren unerbittlichen eg. Der Frühling 1888 kam beſonders ſpät in Deutſchland. Ein gewaltiger Eisſtoß überſchwemmt die Stromgebiete der unteren Elbe und Weichſel. Der Kaiſer kann ſeinem Volk nicht mehr zur Seite ſtehen. Die Kaiſerin vertritt ihn. Der Kaiſer kann nicht einmal mehr am Leichenbegängnis ſeines Va⸗ ters teilnehmen. Er ſteht unbeweglich am geſchloſ⸗ ſenen Fenſter des Charlottenburger Schloſſes, en ſchreibt auf einen Block und deutet abwärts:„Dort müßte ich ſein—“, ſeine Geduld ſcheint unerſchöpf⸗ lich, nur als ihn der Hofprediger Schrader mit Ge⸗ beten zu tröſten verſucht, da ſagt er reſigniert: „Beten Sie nicht für meine Geneſung, ſondern für meine Erlöſung.“ Im April gab es noch einmal einen entſ ch e i denden Konflikt zwiſchen dem deutſchen Operateur und zwiſchen. Mackenzie Bergmann war von dem engliſchen Arzt durch eine Depeſchenreiter herbeigerufen worden, es gäbe „Schwierigkeiten mit der Kanüle“. Bergmann kommt, bringt Bramann mit, findet den Kaiſer am Erſticken. Der Kehlkopfeinſchnitt iſt durch Krebswucherungen außen an der Haut bereits faſt ganz zugewachſen, Bergmann trifft zuerſt den Eingang des Operations⸗ weges nicht, erweitert dann mit der Hand die Wunde, worauf Bramann die Kanüle einführt. Der Kaiſer ſoll ſpäter Mackenzie gefragt haben:„Warum hat der Bergmann ſeine Finger in meinen Hals geſteckt? und Mackenzie angeblich gebeten haben, Profeſſo Bergmann nicht mehr zu erlauben, irgendwelche wei tere Operationen an ihm vorzunehmen. Mackenzie hat dieſen kleinen Kunſtfehler Berg⸗ manns weidlich ausgenützt. Die 14 Journaliſten, die von Mackenzie nachweislich Eintrittskarten ins Palais erhielten, poſaunten Bergmanns ſofort wieder in alle Windrichtungen.— Bergmann fühlt ſich dadurch beleidigt und leat die 9 — zie ſcheint auf der ganzen Linie zu triumphieren. Er hat zwar die ſchwerſtwiegende Fehldig, 1 gnoſe der Weltgeſchichte geſtellt— aber hat er nicht den Kaiſer wenigſtens ſo lange am Leben erhalten, daß er den Thron beſteigen konnte? 8 (Schluß folgt.) In fünf Stunden an den Bodenſte Mannheim im kommenden Eil und Schnelltriebwagenverkehr Den Eiſenbahnen iſt durch den individuell ſtets verfügbaren Kraftwagen und das ungleich raſchere Flugzeug ein überaus ſcharfer Wettbewerb erwach⸗ ſen, der unſere Reichsbahnverwaltung dazu nötigt, alle techniſchen Möglichkeiten in den Dienſt der Be⸗ förderung von Menſch und Gut zu ſtellen. Für den Perſonenzugsverkehr gehen die Be⸗ ſtrebungen der Reichsbahn hierbei unverkennbar in dreierlei Richtung: eine möglichſt große Schnelligkeit, eine dichtere Zugsfolge und eine Bequemlichkeit für die Fahrgäſte zu erreichen, Als ein bördhdlies kaum zu übertreffendes Hilfs⸗ mittel im Wettkampf mit den nicht ſchienengebun⸗ denen Verkehrsmitteln hat ſich hierbei der Trieb⸗ wagen, inſonderheit der Eil⸗ und der Schnelltrieb⸗ wagen, erwieſen, denn die durch das günſtige Ver⸗ hältnis von Reibungsgewicht zur bewegten Laſt mög⸗ liche ſchnelle Anfahrt, der kurze Bremsweg, die durch die kleine und überſichtliche Verkehrseinheit des Fahrzeugs erreichbaren knappen Abfertigungszeiten an den Zwiſchenſtationen, die allmählich erzielte tech⸗ niſche Vollkommenheit, all dies ſichern dem Trieb⸗ wagen eine überraſchend hohe Reiſegeſchwindigkeit. Ohne großen Aufwand an Betriebsſtoff und Per⸗ ſonal können mit dem Triebwagen insbeſondere die Mittelſtädte(wie Schwetzingen und Bruchſal) in und der großſtädtiſche Nahverkehr ohne Zeitverluſt ver⸗ dichtet, die Strecke voll ausgenutzt, der Verkehr flüſſiger geſtaltet und Fahrplanlücken beſeitigt wer⸗ den. Für die Bequemlichkeit der Fahrgäſte iſt ſomit aufs beſte geſorgt. Erfreulicherweiſe erhält nun endlich auch Mann⸗ heim nach dem zum 15. Mai in Kraft tretenden Fahrplan Eiltriebwagen moderner Bauart von 100 Kilometer Geſchwindigkeit für den Nachbar⸗ verkehr mit Karlsruhe über Schwetzingen arth Heidelberg. Mannheim bekommt damit zu den über Heidelberg laufenden Frankfurt—Baſler Schnell⸗ und Eilzügen gute Anſchlußverbindungen über Schwetzingen und umgekehrt Heidelberg bei den über Mannheim lau⸗ fenden Rheintalzügen ſolche über Bruchſal. So läuft künftig ein Eiltriebwagen 2. und 3. Klaſſe ab Mann⸗ heim um.03 über Schwetzingen zum Anſchluß an den.49 Uhr in Karlsruhe nach Baſel abgehenden Schnellzug, der wiederum in Offenburg an eine neue Eiltriebwagenfahrt über den Schwarzwald nach Konſtanz, an 14.05, anſchließt. Man wird alſo dank dieſer Triebwagen von Mannheim ſchon in 5 Stunden am Bodenſee ſein können. Die 60,7 Kilometer lange Strecke Mannheim-Karls⸗ ruhe wird trotz des Zwiſchenhalts in Schwetzingen in nur 42 Minuten durchfahren. Das ſind nur zwei Minuten mehr als der ſchnellſte Zug der Strecke, der Rheingold(dieſer ohne Unterwegshalt!) und 13 Minuten weniger als der ebenfalls einmal unter⸗ wegs haltende Dortmunder D⸗Zug 270. Der mor⸗ gens.50 von Karlsruhe über Heidelberg in Mann⸗ heim eintreffende Eiltriebwagen braucht von Heidel⸗ berg hierher nur 15 Minuten. Für Mannheim wert⸗ voll ſind ferner bie hier 1 0 um 15.22 und 21.15 abfahrenden Eiltriebwagen über Schwetzingen(mit Halt daſelbſt und in Graben⸗Neudorf), die in Karls⸗ ruhe an die Abendeilzüge nach Freiburg und Baſel anſchließen. Der koſtſpielige und umſtändliche Um⸗ weg über Heidelberg wird hierdurch überflüſſig. In der umgekehrten Richtung läuft im Anſchluß von dem über Heidelberg gehenden Baſel—Hamburger Tagesſchnellzug D 85 ab Karlsruhe über Schwetzin⸗ gen ein Eiltriebwagen, der in Mannheim um 13.18 ankommt. Im Falle nicht rechtzeitiger Lieferung dieſer Eiltriebwagen werden ſie übrigens vorläufig durch Kleineilzüge erſetzt. Nicht zu verwechſeln mit den Eiltriebwagen 2. und 3. Klaſſe ſind die Schnelltriebwagen nach dem Muſter des bekannten„Fliegenden Ham⸗ burgers“, die eine 160⸗Kilometer⸗Stundengeſchwindig⸗ keit entwickeln können. Die Reichsbahn hat von dieſer beſonders raſchen Wagengattung nach dem Beſchaffungsplan für 1934 bereits 19 in Auftrag gegeben, außerdem noch drei Wechſelſtrom⸗Schnell⸗ triebwagen für die elektriſch betriebene Fernſtrecke 96 Seeee e gaden In dem vorläufigen Programm für den Einſatz von Schnelltriebwagen ſind ſür Mannheim zwei Schnellkurſe vorgeſehen.— Und zwar wird ein Schnelltriebwagen von Frank⸗ furt über die Riedbahn nach Mannheim und von da weiter über Schwetzingen bis Baſel und zurück verkehren, wobei die 338 Kilometer lange Strecke in drei Stunden 20 Minuten bewältigt werden ſoll, wozu heute der raſcheſte Zug 5 Stunden 14 Minuten benötigt. Außerdem iſt eine Schnelltrieb⸗ wagenfahrt Köln⸗Mannheim⸗Stuttgart linksrheiniſch und über Heidelberg) geplant. Die 402 Kilometer lange Strecke wird alsdann in 4½ Stunden ſtatt heute vom rchcheſten Zug in über 65 Stunden durchfahren werden können. Da infolge der gewaltigen Fahrgeſchwindigkeit der Schnelltriebwagen ſich der Bremsweg entſpre⸗ chend verlängert, wird es jedoch nötig, die Abſtände zwiſchen Vorſignal und Hauptſignal zu vergrößern und von 700 Meter auf 1000 Meter zu bringen. Bei den Hunderten und aber Hunderten von Signalen auf der Rheintallinie erfordert dieſe Arbeit natür⸗ lich viel Zeit. Infolgedeſſen wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis Mannheim von dieſem neuzeit⸗ lichen Schnellverkehr berührt wird. G. Abſchied von Anton Strobel Ein in den Kreiſen von Handwerk und Gewerbe hochgeachteter Mitbürger unſerer Stadt, Bäcker⸗ meiſter Anton Strobel, wurde am geſtrigen Nach⸗ mittag auf dem Hauptfriedͤhof zur letzten Ruhe ge⸗ leitet. Seine Wiege ſtand im Murgtal. In jungen Jahren kam er nach Mannheim und gründete nach ſeiner Verehelichung eine Bäckerei, die er durch ausgezeichnete Fachkenntniſſe, Betriebſamkeit, ſtreng reelle Bedienung der Kundſchaft und gute Um⸗ gangsformen zur Blüte brachte. e Arbeit Durch ſeine ziel⸗ in den Organiſationen. 44 ſeines Handwerks wurde er mit manchen Aemtern Gewerbeverein und in der Bäckerinnung betrau Eine zwar kurze, aber ſchwere Krankheit hat ihn im Alter von 66 Jahren hinweggerafft. Der Verſtor⸗ bene hinterläßt neben ſeiner Gattin eine Tochter, die Aerztin iſt, und einen Sohn, dem er das elte liche Geſchäft in T 5, 9 noch übergeben konnte. Die Leichenhalle war von Berufskollegen Freunden überfüllt, die den mit Frühlingsblume reich geſchmückten hellen Eichenſchrein umſtanden. Bäckerinnung und Silcherchor waren mit ihren Fahnen erſchienen. Die kirchliche Einſegnung wurde von Kaplan Seemann von der Unteren Pfarrei vorgenommen. Die Silcherſänger brachten„Heilig iſt der Herr“ und„Ueber den Sternen“ ergreifer zu Gehör. Nach den Gebeten des Geiſtlichen am Grabe widͤmete Obermeiſter Bickel dem verdienſt⸗ vollen Entſchlafenen den wohlverdienten Nachruf. Einheitlicher Reichswetterdienſt Durch die„Verordnung über den Reichswetter⸗ dienſt“ vom 6. April 1934(Reichsgeſetzblatt J, Nr. 90, Seite 301) iſt beſtimmt worden, daß die ſämtlichen Aufgaben des Wetterdienſtes zum Geſchäftsbereich des Reichsminiſters der Luftfahrt gehören. Von dieſer Regelung bleiben unberührt die Lehr⸗ und d Forſchungsaufgaben der Hochſchulinſtitute. Reichsminiſter der Luftfahrt übernimmt die Be⸗ ung der geſamten„angewandten Meteorologie“, die den Flug⸗, Wirtſchafts⸗, See⸗, Höhen⸗ und Klima⸗ wetterdienſt umfaßt. Von dieſen Dienſtzwei⸗ wurde der Flugwetterdienſt und der größte Te Höhenwetterdienſtes bereits ſeit dem 1. April durch den Reichsminiſter der Luftfahrt genommen. Der Seewetterdienſt, der bisher von dem Re vertehrsminiſter verwaltet und von der Der Seewarte in Hamburg ausgeübt wurde, geht 1 mehr einſchließlich der Seewarte ſelbſt auf Reichsminiſter der Luftfahrt über. Der Wirtſchafts⸗ und Klimawetterdienſt, der bisher von den Lä⸗ regierungen, zum Teil auch von Städten, betreu von den einzelnen Länder⸗ oder ſtädtiſchen Inſtitn verſehen wurde, obliegt durch die genannte Ve nung nunmehr ebenfalls dem Reichsminiſter der fahrt. Damit iſt die Grundlage zu einem„ei lichen Reichswetterdienſt“ geſchaffen. Neben der Ver⸗ einfachung der geſamten Verwaltungs⸗ und Bet 5 führung wird durch dieſe Organiſation Doppele vermieden und damit gleichzeitig eine Verminde der Koſten erzielt. Hinweis Aus der Kunſthalle. Anläßlich der großen Tre kundgebung für unſeren Führer Adolf Hitler N Kunſthalle am heutigen Freitag nachm. nur 4 Se— Das 5 **— * 5 30 0 0 SSS 4. Seite/ Nummer 182 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 20. April 1984 Ganz beſonders billige Apfelſinen Apfelſinen ſind in hohem Grade zeitgemäß. Es gibt kein volkstümlicheres Geſprächsthema in die⸗ ſen Tagen. Alle, die aus Gründen, die im Magen oder in der Seele liegen mögen, dem Alkohol weni⸗ ger zugetan ſind, reihen ſich heute in die Orangen⸗ front ein. Sie ſchälen mit Taſchenmeſſer oder Dau⸗ mennagel, ſie ſchluzeln oder reichen Schifſchen herum, oder ſie preſſen den Saft und leeren das Glas mit ſelig verklärten Augen, kurz die Apfelſinen⸗ eſſer, haben ihr Glück und ſtilles Genießertum, ihre Erfahrungen und Rezepte, Verbindungen u. Geſund⸗ heitstheorien. Sie wiſſen, zu welcher Jahreszeit die Marmelade gelingt, ſie kaufen zu Weihnachten in der Jakobſtraße(genannt„Speiſeallee“), zu Oſtern in der Kunſtſtraße und Samstags auf dem Markt, und beim Schilaufen iſt ihre Anbandelungsmethode immer die mit den Apfelſinen. Manches niedliche, rotbäckige Schihaſerl haben ſie in das Seidenpapier ihrer erſtklaſſigen Meſſina⸗Lockapfelſinen einge⸗ wickelt. In den Abteils und auf den Bahnſteigen aber hinterlaſſen ſie für Rivalen gefährliche Spuren, die man nicht betreten ſoll, ſonſt hat man ſeinen Beinbruch auf unſportliche Weiſe ſchon vorneweg abgekriegt. In der Tat ſind Apfelſinen vieleitig verwendbar. Nicht nur machen ſie den Menſchen neu und fröhlich, der ſie morgens auf den griesgrämigen Magen ißt, ſondern ſie wirken auch nicht ſchlecht gegen Durſt auf dem Marſch. Junge Damen mit Neigung zu vorzei⸗ tiger Rundlichkeit kriegen Orangenſaft am Faſttage glasweiſe gereicht und erhalten wieder eine erträg⸗ liche Figur. Kranke Leute ſchlürfen Vitamine und überwinden bösartigſte Grippen. Mit der kunſtrei⸗ chen Entſchälung kann man regenreiche Nachmittage verbringen. Die Zufammenhänge von Liebe und Blutapfelſinen deuteten wir ſchon flüchtig, wie es der Sache gebührt, an. Andererſeits kann man dem böſen Nachbarn eine Schale vor die Haustür legen. Er wird mehr Krach ſchlagen, als wenn man ihm den Fußball durchs Fenſter der guten Stube auf die Beethovenbüſte geſetzt hätte. Zahlreich ſind die Vorzüge der trefflichen Frucht, beſonders wenn ſie ohne Kerne iſt. Und trotzdem hätten wir dieſen Artikel voll ſtrot⸗ zenden Lobes(für den wir noch Ordens⸗Auszeich⸗ nungen, Anerkennungsſchreiben uſw. aus verſchiede⸗ nen Ländern erhoffen) nicht geſchrieben, wenn uns nicht durch Zufall offenbar geworden wäre, daß die in früheren Jahren ſo übel beleumdeten trockenen, ſauren, unſchmackhaften Apfelſinen tatſächlich nir⸗ gends zu haben ſind. Geht man nämlich herum auf dem Markt und in Geſchäften und ſagt:„Ich hätte gern ein paar Pfund recht ſüße und ſaftige Apfel⸗ ſinen“, dann antworten die Leute:„Ja, da haben wir dieſe ausgezeichneten Meſſina⸗Orangen für 35 Pfen⸗ nig, wunderbar ſüß und ſaftig, und ein Aroma.“— „Biſſel viel, nich?“—„Aber da ſind die zu 30 Pfen⸗ nig.“—„Und wie ſind die?“—„Wunderbar ſüß und ſaftig, ohne Kerne.“—„Auch mit Aroma?“— „Mit Aroma.“—„Aber die hier, was koſten die denn?“—„Oh, die kommen auf 25 Pfennig, herr⸗ liche ſüße und ſaftige ſpaniſche Apfelſinen, direkt im⸗ portiert.“—„Haben Sie auch indirekt importierte?, zum Beiſpiel die da öͤͤrüben?“—„Eine ganz be⸗ ſonders preiswerte Sorte, mein Herr, ſie koſtet nur 18 Pfennig das Pfund, ſchmackhafte, vorzügliche Frühlingsapfelſinen, nur beſte ſpaniſche Ware.“— „Nicht ein bißchen trocken?“—„O nein, ſüß und ſaft⸗ voll. Von der Sorte verkaufen wir eine Menge und alle Kunden ſind begeiſtert. Erſtklaſſige ſüße Ita⸗ liener. Und ſo ein ſaftvolles Fleiſch. Mit Aroma und Seidenpapier.“—„Und die zu vierzehn, die Sie da draußen ausgeſtellt haben?“— Oh, Herr Dok⸗ tor, die unerreicht ſchönen, hochprozentigen, ſaft⸗ und kraftvollen Hausapfelſinen kennen Sie noch nicht? Das Beſte vom Beſten, die müſſen Sie probieren! Ein Spezialprodukt von unerreichter Güte. Anna, fünf Pfund zu dreizehn für den Herrn Direktor, macht genau fünfundſechzig Pfennig. Sie werden zufrieden ſein.“ Da ſitzen wir nun mit den Apfelſinen, eine große Tüte. Wenn ſie nun doch etwas trocken wären? Man traut ſich nicht recht, aber man kann ja mal ſi⸗ cherheitshalber darüber ſchreiben. Es wirkt immer ſo überzeugend. 8 Scharſe Prüfung der Geſangvereine Die Reichsmuſikkammer hat für das öffent⸗ liche Auftreten der Männergeſangver⸗ eine grundlegende Beſtimmung erlaſſen, wonach ein Verein, der nicht dem DSB angehört, am öf⸗ fentlichen Auftreten verhindert werden kann. Damit iſt die Vereinbarung zwiſchen Reichs⸗ muſikkammer und DS, in der der DSB als einziger anerkannter Fachverband für das geſamte Männerchorweſen bezeichnet wurde, in die Praxis umgeſetzt worden. Jeder Männergeſangverein muß Mitglied des DSu ſein und erwirbt damit die in⸗ direkte Mitgliedſchaft zur Reichsmuſikkammer. Es heißt in der Verfügung: Der Nachweis für den Erwerb der Mitgliedſchaft wird durch eine Mitgliedskarte erbracht, welche der Deutſche Sängerbund e. B. der einzelnen Ver⸗ einigung zu Händen ihres geſetzlichen Vertreters im Auftrage der Reichsmuſikkammer ausſtellt. Der ge⸗ ſetzliche Vertreter jeder dieſer Vereinigungen oder eine von dieſem beauftragte Perſon hat beim öffent⸗ lichen Auftreten einer ſolchen Vereinigung die dieſer ausgeſtellten Mitgliedskarte ſtets bei ſich zu führen und auf Verlangen jedem Polizeibeamten oder den von der RMͤ zur Kontrolle beſonders beſtellten Per⸗ ſonen vorzuweiſen. Eine Männergeſangvereinigung, welche den Nachweis der Zugehörigkeit zum Deut⸗ ſchen Sängerbund e. V. nicht erbringen kann, wird an ihrem öffentlichen Auftreten verhindert.“ Der Reichsmuſikkammer oder der Kulturkammer ſteht nach ihrer Satzung die Polizei zur Durchfüh⸗ rung der von ihr erlaſſenen Anordnungen zur Ver⸗ fügung. Es liegt daher im Intereſſe eines jeden Männergeſangvereins, der noch nicht Mitglied des DSB oder eines ſeiner Unterbünde iſt, die Anmel⸗ dung ſofort zu tätigen. Die Reichsmuſikkammer hat den 15. Mai als Stichtag für die Anmeldung feſt⸗ geſetzt. Iſt die Anmeldung bis dahin nicht erfolgt, ſo hat der Verein die oben erwähnte Maßnahme zu gewärtigen. 10 S8S Deutſche Werbung Von Dr. A. Schmitt⸗Schowalter Der Führer Deutſchlands, der Staatsmann Adolf ſpruch zu ſtoßen, von der Werbung ſagen: Werbung Hitler, ſagt in ſeinem Buche„Mein Kampf“:„Wenn aber eine geiſtige Vorſtellung allgemeiner Art einer kommenden Entwicklung als Fundament dienen ſoll, dann iſt die erſte Vorausſetzung die Schaffung unbe⸗ ͤingter Klarheit über Weſen, Art und Umfang dieſer Vorſtellung.“ Auf dem Gebiet der Werbung befinden wir uns heute zweifellos in einem ſolchen Stadium. Was bisher in vielen Fällen als Wer⸗ bung angeſehen wurde, war nichts anderes als Re⸗ klame, die wiederum lediglich als Mittel der Ge⸗ winnerzielung aufgefaßt wurde. Sie diente, ganz der individualiſtiſchen Auffaſſung entſprechend, der Bereicherung eines einzelnen. Sie war ein Mittel im Konkurrenzkampf und verhalf im allgemeinen dem Großen zu einem noch größeren Uebergewicht über den Kleinen. Oder ſie war Agitation, Partei⸗ Agitation, alſo ein Mittel im Kampf des Deutſchen gegen den Deutſchen. Ein Spaltpilz der Volksge⸗ der ſich unter dem Worte Werbung ver⸗ arg. Was iſt aber nun deutſche Werbung? Eine der erſten Maßnahmen auf dem Gebiete der Werbung ſeitens der Regierung der nationalen Er⸗ hebung war die Errichtung des Miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. Eine weitere Maßnahme war die Errichtung des Werberates der deutſchen Wirtſchaft. Ein Drittes war die Bildung der NSRDwW, der Reichsfachſchaft deutſcher Werbefachleute, durch den ſtellvertretenden Reichspropaganda⸗Leiter Fiſcher, wodurch die Werbe⸗ fachleute ganz Deutſchlands zu einer einheitlichen Organiſation zuſammengefaßt und dem Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda, gleichſam als techniſcher Apparat, unterſtellt wurden. Als viertes folgte die Eingliederung dieſer NSRDW(eichs⸗ fachſchaft deutſcher Werbefachleute) in die Reichskul⸗ turkammer. Damit wurde die Werbung als„Mittel der geiſtigen Beeinfluſſung der Nation“, wie Preſſe, Schrifttum und Kunſt, aus ihrer gleichſam privaten Stellung herausgehoben und dem geſamten kulturel⸗ len Schaffen der Nation als ſchöpferiſcher Faktor eingefügt. Die Werbung und beſonders die deutſche Wer⸗ bung iſt damit aus der allgemeinen Vorſtellung zu einem politiſchen Programm geworden. Sie nun aus der allgemeinen Weltanſchauung zu einem poli⸗ tiſchen Glauben zu erheben, aus ihr das Mittel der Kraft, der Erhebung, ja die Waffe im Kampf um die Selbſtbehauptung der Nation zu machen, das iſt Sache des Volkes. Sagte doch Reichsminiſter Dr. Goebbels bei der Errichtung der Reichskulturkam⸗ mer„Kultur kann nicht von oben her gemacht wer⸗ den, ſie muß organiſch aus dem Volk erwachſen.“ Dieſem Gedanken zu dienen und bei jedem Volks⸗ genoſſen das Verſtändnis für deutſche Werbung und ihr Weſen zu wecken, iſt der Zweck dieſer Ausfüh⸗ rungen. Zunächſt: was iſt Werbung? Werbung kann ganz allgemein als die zwiſchen verſchiedenen Einheiten, auch Individuen, durch den Raum wirkende Kraft der Anziehung genannt wer⸗ den. Sie iſt überall in der ganzen Natur zu finden. Werbung gibt es im Tierreich und ſchließlich auch im Pflanzenreich. Ja wir können ohne Uebertreibung ſagen: alle Gemeinſchaft beruht auf Werbung. Sie iſt gleichſam die Brücke zwiſchen verſchiedenen Kräf⸗ ten, die durch Anziehung, Werbung, Zuſtimmung, Sympathie zu einer Einheit verſchmelzen. Werbung iſt das Mittel, das die Vereinigung vorbereitet, her⸗ beiführt und erhält. Alle politiſchen Verbände, von der Betriebsgemeinſchaft bis zum Staat, beruhen auf Werbung. Werbung iſt wie der Krieg eine Erſchei⸗ nung des ſozialen Lebens. Sie hat überhaupt mit dem Kriege in vieler Hinſicht Gemeinſamkeiten. So ſpricht die Werbewiſſenſchaft auch von einem Werbe⸗ feldzug und unterſcheidet eine Werbetaktik und eine Strategie der Werbung. Klauſewitz, der Altmeiſter der Kriegskunſt, ſagt vom Kriege, er ſei ſeinem Weſen nach eine Dreifaltigkeit. Das gilt aber in vollem Ausmaße auch von der Werbung. In ihr ſind drei Grundtendenzen, die wir mit Agitation, Propaganda und Reklame bezeichnen, wirkſam. So verwandt nun die Werbung an ſich dem Kriege iſt, ſo ähnlich iſt ſie zugleich auch der Politik. Und wenn Klauſewitz an einer anderen Stelle ſagt, der Krieg iſt Fortſetzung der Politik mit anderen Mit⸗ teln, ſo darf man, ohne bei Fachleuten auf Wider⸗ iſt die Fortſetzung der Politik mit anderen Mitteln, und daran die Behauptung anſchließen, Werbung iſt zugleich ein Mittel des Angriffs und der Verteidi⸗ gung im Kampf um die Selbſtbehauptung der Na⸗ tionen. Die Wahrheit dieſes Satzes dürfte niemand ſchmerzlicher zum Bewußtſein gekommen ſein, als dem deutſchen Volke, das die Propaganda der Kriegs⸗ gegner und die Greuelpropaganda, in manchen Fäl⸗ lent ohne die Möglichkeit einer Gegenwehr, über ſich ergehen laſſen mußte. Die Uebertragung beſtimmter Denkweiſen auf die Maſſen, auf Tat gerichtetes Wollen, die Formung des Maſſenwillens durch be⸗ ſtimmte Maßnahmen, das ſind auch die Ele⸗ mente jeder echten Werbung. Sie erſcheint als die Methode der Ideenverbreitung, d. h. als Mittel der Formung des Maſſenwillens durch Uebertragung beſtimmter geiſtiger Inhalte und Vorſtellungen in Form der Propaganda. Sie wirkt mehr indirekt, faſt könnte man ſagen: ohne daß es der Umworbene eigentlich merkt. Wirkt ſolche Propaganda unmittelbar, wird z. B. ein Werturteil herausgeſtellt, und ſteht dieſes Werturteil im Gegen⸗ ſatz zu einer anderen, durch die Werbung bekämpften, geiſtigen Haltung, ſo ſprechen wir von einer kämpfe⸗ riſchen Werbung oder Agitation. Hier wird nicht verſucht, durch Vernunftgründe oder allmähliche Ein⸗ wirkung den Tatwillen zu formen, ſondern man ver⸗ folgt mit der Werbung mehr das Ziel, den Gegner durch Schaffung einer Abneigungsſphäre um ihn her⸗ um zu erledigen. Man diskreditiert ihn, indem man ſeine ethiſche, ſittliche Minderwertigkeit herausſtellt. Ein Beiſpiel: Die Kriegsſchuldlüge oder die Kriegs⸗ abſichten Deutſchlands in der franzöſiſchen Propa⸗ ganda. Die Forderung von dem Primat der Poli⸗ tik hat auf keinem anderen Gebiet kulturellen Lebens ſo große Bedeutung wie auf dem der Werbung. Wie andererſeits die Unterſtellung aller Werbung unter den höheren Zweck der nationalen Idee und die Orientierung aller werblichen Tätigkeit an dem Le⸗ bensgrundſatz des nationalen Sozialismus für den deutſchen Werber eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. Wo „Staat und Wirtſchaft“ die Aufgabe haben, das raſ⸗ ſiſche Daſein des Menſchen zu gewährleiſten und„Ge⸗ meinnutz geht vor Eigennutz“ das ſoziale Ethos iſt, da kann Werbung, die auf Formung der Maſſe ge⸗ richtete-Handlung, auch nicht mehr länger Selbſtzweck ſein. Sie hat dem organiſchen Geſetz des Wellen⸗ ſchlages des völkiſchen und nationalen Lebens zu ſol⸗ gen. Sie kann auch als Wirtſchafts⸗Werbung, alls Reklame nicht mehr länger Mittel perſönlicher Bereicherung ſein. Sie darf nicht Ziele verfolgen, die geeignet ſind, die deutſche Volksgemeinſchaft zu ſprengen(ſich ohne Mühe und Schmerzen ernähren). Gerade ſie hat daher auch eine grundſätzliche Aen⸗ derung erfahren. Allenthalben haben die Beſtimmun⸗ gen des Werberates dem Begriff„ehrbaren Kauf⸗ mannes“ auch in der Reklame Eingang verſchafft. Reklame iſt heute nicht mehr Mittel der Gewinn⸗ erzielung ſchlechthin, Reklame iſt heute das Mittel moderner Be⸗ triebsführung. Reklame bedeutet im Rahmen der deutſchen Werbung das Mittel zur beſſeren, reibungsloſeren Marktver⸗ ſorgung und zur zweckmäßigeren Bedürſnisbefriedi⸗ gung. Reklame iſt rationelle Verknüpfung von Ver⸗ braucher und Erzeuger am Markt. Reklame iſt das Mittel zu reicherer und ununterbrochenerer Beſchäfti⸗ gung der Betriebe. Als ſolche unterſteht ſie in erſter Linie geſamtwirtſchaftlich den Abſichten und Zielen und erſt in zweiter Linie hat ſie die Aufgabe der Be⸗ darfslenkung auf den einzelnen, Reklame iſt aber auch nicht das Mittel, mit grobſinnlichen Reizen und derber Suggeſtion wertloſe, unnütze, unverwendbare Ware in den Verkehr zu preſſen oder durch Ueber⸗ tölpelung und ſyſtematiſche Bergewaltigung des wirt⸗ ſchaftlichen Denkens und Willens der Verbraucher einen einmaligen ſpekulativen Gewinn zu erzielen. Für ihre Bedeutung iſt künftig nicht mehr der zah⸗ lenmäßige Werbeerfolg, die eigene Gewinnhöhe, ſon⸗ dern der Grad der Marktverſorgung maßgebend. Die Abſicht iſt es, nicht der„Erfolg“, der ſie als wirt⸗ ſchaftliche Methode rechtfertigt. Der Geiſt der Wirt⸗ ſchaft iſt nicht mehr der ſich willkürlich gebärdende „heilige Nutzen“ des vulgären Liberalismus. Das Kriterium der Wirtſchaft iſt nicht mehr Rendite und Zins, ſondern Bedarfsdeckung. Die Aufgabe der Reklame im Rahmen der deutſchen Werbung iſt Arbeitsbeſchaffung durch Werbung beim Verbraucher für den Erzeuger und beim Verbraucher durch Wer⸗ ihung um Verſtändnis für das Bedürfnis und die marktfähige Ware. Deutſche Wirtſchaftswerbung iſt Maſſenpädagogik zum ſozialen und gemeinwirtſchaft⸗ lichen Denken bei Verbraucher und Erzeuger. Wie internationale Kapitaljäger arbeiten Eine Verhandlung vor dem Einzelrichter In das Paradies der Gebrüder Rotter und an⸗ derer ſteuerflüchtiger Kapitalshyänen gewann man geſtern durch eine Verhandlung, die vor dem Einzel⸗ richter Dr. Schmelcher ſtattfand, Einblick. Ungefähr⸗ det vor dem Zugriff der Juſtiz ſitzt in dem kleinen Fürſtentum Liechtenſtein in Scham, eine Betrüger⸗ clique, deren Firma ſich gekürzt„Jeiag“ nennt. Sie hat ein Netz von Agenten über Deutſchland gebreitet, die unter ſcheinbar ſehr leichten Bedingungen geld⸗ bedürftigen Leuten Darlehen anbieten, die aber in Wirklichkeit aber nur Opfer für die Geſellſchaft ſuchen. Die Gutgläubigen zahlen nur, bekommen aber nichts. Meiſtens ſind arme Landleute die Her⸗ eingelegten, die bei dieſem aſozialen Schwindel⸗ inſtitut ihre letzte Zuflucht ſuchten. Die Agenten ſind ſelbſt die Angeſchmierten, wie aus der Verhandlung hervorging. Ein Vertreter aus Ladenburg war wegen Betruges angeklagt, weil er ſtatt der 25proz.„Berechnungsgebühr“ noch drei Prozent Bearbeitungsgebühr angerechnet hatte. Der Organiſationsleiter aus Heidelberg, der ſein zweifel⸗ haftes Amt ſchon im Dezember v. J. niedergelegt hat, entlaſtete den Angeklagten. Er beſtätigte, daß dieſer zu der Erhebung der drei Prozent in Anbe⸗ tracht der hohen Speſen berechtigt war— ohne daß die Darlehensſucher etwas erhalten. Die Agenten bringen das Geld nach Konſtanz, man macht ihnen vor, das Geld komme baldigſt von einer Bank in London oder Paris oder ſonſtwoher und der ſaubere Herr, der die Firma repräſentiert, verſchwindet dann über den See außer Reichweite der deutſchen Polizei. Nicht allein daß die deutſchen Steuerdrückeberger das deutſche Kapital ins Ausland verſchleppen— Liech⸗ tenſtein iſt ja als ihr„Aſyl“ bekannt— man räubert die ärmeren Schichten des deutſchen Volkes auch uoch aus, wie man aus den Bekundungen der betrogenen Zeugen hörte. Das Gericht kam zu einer Freiſpre⸗ chung des Angeklagten, wies jedoch auf die Gemein⸗ ſchädlichkeit der Schwindelfirma hin. ** Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs⸗ bahn hat in ſeiner Sitzung vom 17. April der Ein⸗ führung einer neuen Dienſt⸗ und Lohnord⸗ nung für die Arbeiter der Reichsbahn zum 1. Mai 1934 zugeſtimmt. Durch dieſe Dienſt⸗ und Lohnordnung ſind ſoziale Härten im Vergleich zu anderen öffentlichen Betrieben ausgeglichen worden. Es werden insbeſonders die Kinderzulagen ſozialer geſtaltet. Die treue Verbundenheit mit dem Betrieb wird durch Dienſtalterszulagen, weſentliche Verbeſſerungen der Kündigungsfriſten und die Ge⸗ währung der Unkündbarkeit nach 25jähriger Dienſt⸗ zeit belohnt, nachdem bereits vor Weihnachten Treueprämien für Bjährige Dienſtzeit und mehr eingeführt worden ſind. Dem Erholungsbedürfnis entſprechend iſt der Urlaub des werktätigen Ar⸗ beiters günſtiger geſtaltet und der Regelung der Reichsarbeiter angepaßt. Die Militär⸗ und Kriegs⸗ dienſtzeit und die im Dienſt anderer öffentlichen Verwaltungen zugebrachten Zeiten werden auf die Eiſenbahndienſtzeit angerechnet. Die neue Dienſt⸗ ordnung iſt ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Grundſätze bei der Reichs⸗ bahn. Dadurch wird die Betriebsverbundenheit zwiſchen Führung und Gefolgſchaft weiterhin ge⸗ feſtigt. Der Entſchluß der Reichsbahn iſt die erſte bedeutende Auswirkung der Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit bei der größten Betriebsver⸗ waltung im Reich. Er bedeutet im Sinne der Ge⸗ ſetze eine Abkehr von dem bisherigen allgemeinen Tarifſchematismus und leitet über zu der auf die Eigenart des einzelnen Betriebes abgeſtellten Rege⸗ lung der Arbeitsverhältniſſe. Morgens ſdion Eathreiner trinken- das heißt den Jag beginnen NSDAP-Mifieilungen Aus partetemtlichen Bekanntmachungen entnommen Parteiamtliche Bekanntgaben Oberſte Leitung der PO: Der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, hat folgende Anord⸗ nung erlaſſen: Betr.: Veraltete Rangabzeichen. Ab ſofort müſſen ſämtliche früher geltenden Rangabzei⸗ chen der PO, inkl. der Silber⸗ und Goldſchnüre am Kragen, abgelegt werden. Das Tragen des Dienſtanzuges iſt nur in folgender Art genehmigt: 1. Bis auf weiteres kann die alte PO⸗Uniform aufgetragen werden: a) Ohne Abzeichen(vorläufig, ſofern neue Abzeichen noch nicht zu beſchafſen ſind). b) Mit neuen Abzeichen(dieſe müſſen jedoch in der Farbe des Hoheitsgebietes ſein, das gleiche gilt für die Mütze). 2. Neuer Dienſtanzug der PO ohne Abzeichen vorläufig, ſofern neue Abzeichen noch nicht zu beſchaffen ſind). 3. Neuer Dienſtanzug der PO mit neuen Abzeichen. In jedem Falle iſt Vorausſetzung, daß ein Dienſtrang vom zuſtändigen Hoheitsträger genehmigt iſt. Das Tra⸗ gen der PO⸗Uniformen ohne genehmigten Dienſtrang, auch ohne Abzeichen, iſt ver⸗ boten. Betr.: Mützenkordel. Die Mützenkordel muß nach Vorſchrift der Reichszeug⸗ meiſterei verſtellbar ſein. Betr.: Koppel. Das Koppel wird von rechts nach links geſchnallt. Betr.: Kragenpaſpelierung. Die Kragenpaſpelierung muß in der Ausführung analog der Spiegelpaſpelierung ſein. Berlin, den 13. April 1934. gez.: Dr. Robert Ley. Der Reichsſchatzmeiſter: Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt: Pg. Reichsoberreviſor Karl Janowſky wird bis auf weiteres mit der Reichskaſſenführung des Am⸗ tes für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO betraut. München, den 14. April 1934. gez.: Schwarz. Die Arbeitsfront meldet Die Fahne der Deutſchen Arbeitsfront Das Propaganda⸗Amt der Deutſchen Arbeitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erläßt folgende Anordnung: Es iſt in letzter Zeit vorgekommen, daß unbefugte Kreiſe Phantaſiefahnen als Symbole der Deutſchen Ar⸗ beitsfront gezeigt haben. Die Propaganda⸗Warte der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ſind dafür verantwortlich, daß am 1. Mai und in Zukunft die vorſchriftsmäßige Fahne der Deutſchen Arbeitsfront gezeigt wird. Die Fahne der Deutſchen Arbeitsfront hat genau wie die Fahne der NSDApP, ein weißes rundes Feld auf rotem Grund, in dem weißen Felde befindet ſich das Zeichen der Deutſchen Arbeitsfront in ſchwarz, ein Hakenkreuz umgeben von einem Zahnrad. Es iſt verboten, an den Fahnen der Deutſchen Arbeits⸗ front Franſen, Quaſten, Göſchs oder Inſchriften auf dem Fahnentuch anzubringen. Die Einheiten der Deutſchen Ar⸗ beitsfront können jedoch etwa in der Höhe der oberen Kante des Fahnentuches kräftige Metallſchilder(Fahnen⸗ nägel) am Fahnenſchaft mit kennzeichnenden Inſchriften anbringen. Am 1. Mai trägt jedes Mitglied der Deutſchen Arbeits⸗ front als Zeichen der Verbundenheit aller ſchaffenden deut⸗ ſchen Menſchen das Abzeichen der Deutſchen Arbeitsfront, das Zahnrad mit dem Hakenkreuz. Auch Parteigenoſſen und Uniformierte, die Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront ſind, tragen dieſes Abzeichen. Berlin, den 17. April 1934. gez.: Buſch. Was hören wir? Samstag. 21. Ayril Reichsſender Stuttgart .10: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Kleine Stücke von Grieg und Sinding.— 10.30: Ein Stündchen in Spa⸗ nien(Schallpl.).— 12.00: Schallplotten.— 13.20: Mittags⸗ konzert.— 14.30: Jugendfunk.— 15.10: Morſen.— 15.902 Lieder im Volkston.— 16.00: Nachmittogskonzert.— 17.90: Blick in den Betrieb eines Fernſprechamtes. 17.45 Tanzmuſik.— 19.00: Luſtiges Allerlei.— 20.15: Tanzmuſik. — 21.00: Bunte Feſtmuſik.— 22.20: Bunter Abend.— 29.00: Unterhaltung.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 10.10: Schulfunk.— 14.30: Fröhliches Wochenend.— 15.50: Wirtſchaftswochenbericht.— 18.00: Stimme der Grenze.— 18.20: Wochenſchau.— 18.35: Stegreifſendung. Reichsſender Köln .05: Frühkonzert.—.00: Blasmuſik.— 11.00: Schul⸗ ſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 14.00; Schallplatten.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Volk erzählt.— 17.15: Jugendſtunde.— 18.25: Stippviſite.— 20.10: Alte deutſche Volkslieder.— 20.55: Lo Traviato, Oper von Veroi über Norditalien.— 23.40: Nachtmuſik.—.15: Stunde der Welt. Reichsſender München .45: Schallplatten.—.25; Schallplatten.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.35: Schallplatten.— 15.15: Leſeſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Wochenend.— 17.50: Die Weiſe von Liebe und Tod des Cornet Chriſtof Rilke.— 18.10: Jugendſtunde.— 19.00: Bunter Abend. Dentſchlandſender .20: Frühkonzert.— 10.10: Kinderſunkſpiele.— 11.00: Eröffnung der Ausſtellung Deutſches Volk— Deutſche Ar⸗ beit.— 12.25: Deutſches Handwerk in der Oper(Schallpl.). — 14.00: Unterhaltungsſtunde.— 15.15: Kinderbaſtelſtunde. — 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittog.— 17.20: Blasorcheſter.— 18.30: Sportwochenſchau. — 19.00: Richthofen. Hörſpiel.— 20.10: Ein Tag im Früh⸗ ling.— 23.00: Tanzmuſik. Wien 19.25: Unterhaltungskonzert.— 20.55: La Traviata, Oper von Verdi. Aus Baden Rieſentanne für Berlins Maifeier! *k Forbach im Murgtal, 20. April. Die Grenz⸗ mark Baden hat den ehrenvollen Auftrag erhalten, frü die Mai⸗Feier auf dem Tempelhofer Feld in Berlin eine Rieſentanne zu liefern. Mit der Lieferung wurde das Forſtamt Forbach J— Herren⸗ wies beauftragt. Die Rieſentanne wird in Beglei⸗ tung von vier Holzhauern auf einem Laſtwagenzug der Reichsbahn von Rauhmünzach nach Berlin transportiert werden. Ein Kaſſierer ſpringt in den Neckar * Heidelberg, 20. April. Als geſtern abend der Z8jährige Kaufmaun Richard Rumberg, der in Mannheim wohnt und für eine Zweckſparkaſſe tätig iſt, in der am Neckar gelegenen Lauerſtraße eine geſchäftliche Angelegenheit erledigen wollte, ſagte man ihm auf den Kopf zu, daß er einkaſſierte Beträge von 300 Mark nicht an deine Kaſſen⸗ zentrale abgeliefert habe. Er erklärte ſich bereit, mit den Beteiligten in einem Kraftwagen nach Mannheim zu fahren, um durch Vorlage der Be⸗ lege den Verdacht zu entkräften. Als man das Haus verließ, ergriff er oͤie Flucht, ſchwang ſich über das Straßengeländer und ſprang in den Neckar. Die Zu⸗ rufe, an Land zu kommen, beachtete er nicht, ſchwamm vielmehr weiter und verſank plötzlich. Er wurde bald darauf aus dem Waſſer gezogen, war aber bereits ertrunken. * Karlsruhe, 20. April. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Miniſter des In⸗ nern hat mit Wirkung vom 1. April 1934 ab die Be⸗ zeichnung„Landesarbeitsanſtalt Kislau“ in„Landes⸗ arbeitshaus Kislau“ geändert. Die frühere Regie⸗ rung hatte im Jahre 1930 die alte Bezeichnung„Po⸗ lizeiliches Arbeitshaus Kislau“ in„Landesarbeits⸗ haus Kislau“ umgeändert aus einer Einſtellung heraus, die dem früheren Strafvollzug entſprach, Es beſteht heute keine Veranlaſſung mehr, dem Ar⸗ beitshaus eine Bezeichnung zu belaſſen, die es peinlich vermeidet, den wahren Charakter der An⸗ ſtalt zu nennen. * Oftersheim, 19. April. Im Zuſammenhang mit dem geſtern gemeldeten Selbſtmord einer 42jährigen Frau von hier, die ſich vom Nacht⸗ eilzug Karlsruhe-Mannheim überfahren ließ, wur⸗ den ein Mitte der 40er Jahre ſtehender Arbeiter und ſeine Ajährige Tochter verhaftet. Beide wurden in das Unterſuchungsgefängnis Mannheim eingeliefert. * Weinheim, 20. April. Als neue Stadträte von Weinheim wurden Miniſterpräſident Walter Köhler und Kreisleiter Karl Friedrich ernannt. * Singen a.., 20. April. Aus einem Schau⸗ kaſten wurden nachts Krawatten geſtohlen. Ein Polizeibeamter, der die Nachforſchungen nach dem Täter ſofort aufnahm, ſtieß bei der Verfolgung auf Wohin floſſen die veruntreuten Gelder? Vom Heidelberger Heimſtättenvyrozeß * Heidelberg, 20. April. Im weiteren Verlauf des Heimſtättenprozeſſes zeigte ſich, wohin die veruntreuten Spargel⸗ der gefloſſen ſind. An erſter Stelle ſteht eine ſin n⸗ loſe Verſchwendung an Proviſionen und Speſen. Im Jahre 1932 erhielten die Vertreter 38 555 Mark Proviſionen. Im Jahre 1931 und 1932 hatte man 42314 Mark an Vorſchüſſen ausgeſchüttet, die nie abverdient worden ſind. Fruchtloſe Transaktio⸗ nen zur Fremdoͤmittelbeſchaffung verſchlangen Un⸗ ſummen. Im ſogenannten Holland⸗Geſchäft über⸗ nahm die Kaſſe für 34 Millionen holländiſche Obli⸗ gationen, ehe ſie überhaupt jemand hatte, der das ſo notwendige bare Geld dafür geben wollte. Als die Sache ſchließlich trotz rieſigen Auſwandes ſcheiterte, hatte man 34187 Mark an Unkoſten zum Fenſter hinausgeworfen. Mit der gleichen verbrecheriſchen Fahrläſſigkeit wurde das ſogenannte Hamburg⸗Geſchäft mit einer Abſchlußſumme von 2,4 Millionen getätigt. In lan⸗ gen Verhandlungen wurden mit drei Hamburger Baugeſellſchaften Verträge abgeſchloſſen, die jeder Grundlage entbehrten. Danach ſtand den Hambur⸗ gern auf Grund einer tatſächlich geleiſteten Anzah⸗ lung von 6000 Mark der Anſpruch auf Zuteilung von mehr als einer Million Mark zu. Als Endergebnis blieb den Hamburger Vertragspartnern ein Be⸗ trugsverfahren vor dem Altonger Gericht, während die Heimſtätte die Speſen bezahlte. Ein einziger Agent beanſpruchte 7500 Mark, während das Ge⸗ ſchäft im Ganzen nur 6000 Mark eingebracht hatte. Zu dieſen hohen Ziffern kommen die in Anbe⸗ tracht der ſchlechten Geſchäftslage wahnwitzig hohen Gehalts⸗ und Speſenent⸗ nahmen der Geſchäftsführer. Pfleger bezog in 15 Monaten über 11000 Mark Gehalt, das ſind durchſchnittlich 736 Mark monatlich, Rahm ließ ſich in acht Monaten rund 8000 Mark auszahlen. Außerdem verbrauchten beide zuſammen bis Ende 1932 18 000 Mark Speſen, wovon allein faſt 12000 Mark auf Reiſeunkoſten entfallen. Durch⸗ ſchnittlich entnahmen die Geſchäftsführer im Monat über 3000 Mark an Gehalt und Speſen zu einer Zeit, als oft nur noch einige hundert Mark flüſſiges Geld in der Kaſſe waren. Notgedrungen mußten alſo die Spargeler angegriffen werden. ——— Wilb-Weſt-Beberfall in Mainz! * Mainz, 20. April. Heute morgen gegen zehn Uhr wurden die beiden Boten der Landes⸗ kommunalbank Mainz, die von der Reichs⸗ bank einen Betrag von 10 000 Mk. geholt hatten, von Räubern überfallen. Der 44 Jahre alte Bankbote Wilhelm Elſchner und der 23jährige Hans Schuſter wollten ſich eben mit der Aktentaſche, die den Geldbetrag enthielt, der Vorſchriſt gemäß durch den Seiteneingang der Bank begeben, als aus einem vor dem Bankgebäude hal⸗ tenden dunkelblanen Perſonenkraftwagen ein Mann mit einem Revolver heraus⸗ ſprang, hinter den Bankangeſtellten herlief und drei Schüſſe auf ſie abfenerte. Durch den einen Schuß wurde Elſchner ſchwer am Unterleib verletzt, wäh⸗ rend Schuſter einen Streifſchuß ins Bein er⸗ hielt. Schuſter hatte noch die Geiſtesgegenwart, die Aktentaſche mit dem Geld weit in den Hof hinein⸗ zuſchleudern. Als auf die Schüſſe hin Beamte der Bank mit Schußwaffen herauskamen, ſprang der Räuber wie⸗ der in den Kraftwagen, der in raſender Fahrt durch die Kaiſerſtraße in der Richtung Hauptbahnhof davonſuhr. Der Wagen trug die Nummer 1T 4749. Die Polizei nahm ſofort die Verfolgung auf. Die beiden Verletzten wurden ins Kranken⸗ haus gebracht. einen Verdächtigen. Dieſer warf dem Beam⸗ ten das mitgeführte Fahrrad vor die Füße und er⸗ griff die Flucht. Der Polizeibeamte gab auf den Flüchtling vier Schüſſe ab. Der Verfolgte ſchrie plötzlich auf und ſtürzte zu Boden, ſo daß es den An⸗ ſchein hatte, als ob er getroffen wäre. Beim Nahen des Beamten ſprang er aber wieder auf und entkam. Da Blutſpuren nicht gefunden wurden und auch die Aerzteſchaft von Verdächtigen zwecks Verbinden einer Schußwunde nicht aufgeſucht wurde, iſt es nichr erwieſen, daß der Flüchtige tatſächlich von den Schüſſen getroffen wurde. Das Fahrrad war am Vormittag entwendet worden. ——— Neue Zeugen im Waltershauſener Moroyrozeß — Schweinfurt, 20. April In der Nachmittagsſitzung wupde die Zeugin Baronin Waltershauſen nach Beantwor⸗ So ſieht Schloß Waltershauſen aus tung noch weiterer Fragen des Vorſitzenden, des Verteidigers und des Staatsanwaltes vereidigt. Im Anſchluß an die Vernehmung mehrerer Zeugen, die nur unſichere Angaben über das Alibi des Ba⸗ ron Waltershauſen und andere Fragen machen konn⸗ ten, wurde die vielgeſuchte Zeugin Hann⸗ chen Rütterbuſch vernommen. Sie war vom Oktober 1932 bis 7. Januar 1933 bei Baron Walters⸗ hauſen. Auf Fragen, wann der Baron verreiſt ge⸗ weſen ſei, erklärte ſie, bei dem Umzug, den ſie mit der Baronin von der alten Wohnung mitgemacht habe, ſei der Baron verreiſt geweſen, ſie glaube, es ſei ein Wochentag geweſen. Er ſei dann am 1. Dezember wieder zurückgekom⸗ men. Gerade an dem Tage habe ſie den Baron aus dem Bett heraus an das Teléphon rufen müſ⸗ ſen, es ſei von Waltershauſen ein Geſpräch gekom⸗ men. Der Baron ſei ſehr erregt geweſen und ſie hätte gleich in der Stadt Geld holen müſſen. Die Herrſchaft ſei mittags mit dem Schnellzug abgereiſt und ungefähr acht Tage weggeblieben. Beide waren dann überraſchend zurückgekommen. Die Frage ob es richtig ſei, daß der Baron tatſächlich von Mitte Oktober bis 1. Dezember 1933 immer in Berlin ge⸗ weſen wäre, bejahte die Zeugin, denn er hätte ja des Geſchäftes wegen da ſein müſſen. Es ſeien immer Leute zum Einkaufen gekommen. In der Zeit vom 2. bis zum 5. Januar ſei der Baron immer zu Hauſe geweſen, ſie ſelbſt ſei vom 5. Januar ab fort⸗ geblieben. Bezüglich des Alibis Lippoks erklärte ein weiterer Zeuge, es ſei einwandfrei ſeſtgeſtellt, daß in der Nacht zum 1. Dezember Lippok an ſeiner Berliner Arbeitsſtätte ſeine Nachtſchicht bis zum frühen Mor⸗ gen durchgeführt habe. Außerdem hat noch der Zeuge, Kriminalkommiſſar Guſtav Schmidt vom Polizeiprä⸗ ſidium Berlin, das Alibi Lippoks für die Zeit vom 2. bis 6. Jauuar 1933 als einwandfrei feſtgeſtellt. Der Zeuge Albert Köhler ſchließlich, der den Auftrag er⸗ hielt, Liebig am Morgen nach dem Morde zu be⸗ wachen, berichtete, daß Liebig ſich nur einmal in die Küche entfernte, wo er mit der Köchin geſprochen habe. Es ſei ausgeſchloſſen, daß Liebig wäh⸗ rend der Bewachung irgendwelche Spuren ver⸗ wiſchen oder zum Mordzimmer gelangen konnte. Am Donnerstag wurde noch ein wichtiger Entlaſtungszeuge für Liebig vernommen, und zwar über deſſen Alibi während der Zeit des zweiten Einbruches. Der Schuhmacher Heinrich Lieber aus Wülfershäuſen bekundet, daß er in der Nacht zum 6. Januar in der Gaſtwirtſchaft Zieg⸗ ler in Wülfershauſen mit Liebig nud deſſen Braut in der Küche zuſammengeſeſſen habe. Sie hätten ſich bis ungefähr 1 Uhr nachts unterhalten. Einige Mi⸗ nuten vorher ſei die Braut Liebigs zu Bett gegan⸗ gen. Liebig habe ſich dann auch verabſchiedet und der Zeuge habe gehört, wie Liebig die Treppe hinauf⸗ gegangen ſei. Dann ſei der Zeuge in ſein Haus hinübergegangen, um ſich zur Ruhe zu legen. Etwas Auffälliges habe er an Liebig nicht wahrgenommen. Hierauf werden zwei weitere Alibi⸗geugen für Baron v. Waltershauſen vernommen. Der Zeuge Eitel Graf von Goerz, Leiter des Meldeamtes des VAD in Küſtrin, hat in der Zeit von Ende Oktober bis weit im den Januar hinein bei Baron von Waltershauſen als Untermieter ge⸗ wohnt. Er bekundet vor allem, daß er in der Nacht zum 1. Dezember 1932 ſich zuſammen mit dem Ehe⸗ paar Waltershauſen in deſſen Wohnung in fröh⸗ licher Unterhaltung befunden habe. Ungefähr um 1 Uhr habe man ſich zur Ruhe gelegt. Am anderen Morgen um halb 10 Uhr habe Baron von Walters⸗ hauſen an die Türe des Zeugen geklopft und höchſt aufgeregt mitgeteilt, er habe ein Telegramm aus Waltershauſen erhalten, nach welchem dort etwas furchtbares paſſiert ſei. Der Baron ſei am ſelben Tage noch abgereiſt. Dagegen kann der andere Zeuge, der Kaufmann Erwin Thiel⸗Berlin, der den Baron Walters⸗ hauſen geſchäftlich einarbeitete, angeben, daß er faſt täglich mehrere Stunden mit dieſem zuſammen war, auch einige Male an den Sonntagen, und zwar war das immer in der Wohnung des Barons. * Weinheim, 19. April. In Anweſenheit des ba⸗ diſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler und des Weinheimer Oberbürgermeiſters Huegel wurde am Dienstag die Reichsbahn⸗Güterlinie Weinheim— Oberabſteinach dem Verkehr übergeben. Schon am erſten Tage wurden große Mengen Stückgut zur Be⸗ förderung aufgegeben, ein Beweis für die Notwen⸗ digkeit dieſer Güterkraftlinie. 5. Seite Nummer 182 Weihevolle Geburtstagsfeier im Heidelberger Schloßhof * Heidelberg, 20. April. Am Donnerstag abend fand im Schloßhof eine von der Kreisleitung der NSDAP einberufene Kundgebung aus Anlaß des Geburtstages des Führers ſtatt, die außerordentlich ſtark beſucht war und bei aller Ein⸗ fachheit einen würdigen Verlauf nahm. Sie wurde eingeleitet von Kreisleiter Dinkel. Als erſter der beiden Hauptredner ſprach dann Stabsleiter Röhn, der Adolf Hitler als den Retter Deutſch⸗ lands pries. Es will uns heute faſt wie ein Wun⸗ der erſcheinen, daß uns aus dem marxiſtiſchen Klaſſenkampf wieder ein deutſcher Arbeiter er⸗ wachſen iſt als treuer Anhänger des Nationalſozia⸗ lismus. Auch die Engſtirnigkeit des liberaliſtiſchen Bürgertums ſei wieder einem tatenfrohen Ein⸗ ordnen gewichen. Dann ſprach Innenminiſter Pflaumer. Er ſchilderte, wie nach der November⸗ Revolution Teile des ruhmreichen deutſchen Heeres ſich in den Freikorps und ſpäter in zahlreichen Verbänden und Bünden ſammelten, bis der Herr⸗ gott, uns in Adolf Hitler, dem unbekannten Front⸗ ſoldaten ohne Rang den Retter ſandte. Ihm gelang die ſchwere Aufgabe, ein ganzes Bolk zu erobern. Mit dem Großen Zapfenſtreich, der in das Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied überging, ſchloß die er⸗ hebende Kundgebung. * Sulzfeld(Amt Bretten), 20. April. Die älteſte Frau des Bezirks, Johanna Nonnenmacher, geb. Scheffel, kann in erſtaunlicher körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit den 95. Geburtstag feiern. * Freiburg, 20. April. Die vorgeſehene Elektrifi⸗ zierung der Höllentalbahn hat einen Umbau von 7 Tunnels zwiſchen Himmelreich und Hinterzarten be⸗ dingt. Der Verkehr wird aber während der Bau⸗ arbeiten nicht unterbrochen. Aus der Pfalz Kraftwagen raſen zuſammen nd. Deidesheim, 20. April. Donnerstag trug ſich abends auf der Staatsſtraße zwiſchen Forſt und Deidesheim etwa 150 Meter von der Seilbahn der Hartſteinwerke entfernt, ein ſchwerer Kraftwagen⸗ zuſammenſtoß zu. Der Zahnarzt Dr. Heinz Hol⸗ ler aus Neuſtadt rannte dort mit ſeinem Perſonen⸗ wagen mit einem anderen Kraftwagen während der Heimfahrt in voller Geſchwindigkeit zuſammen. Das andere Fahrzeug geriet von der Fahrbahn ab und raſte wuchtig gegen einen Baum. Der Lenker dieſes Wagens blieb ſchwer verletzt liegen. Er wurde in lebensgefährlichem Zuſtande abtrans⸗ portiert. Wieder Pferderennen in Haßloch * Haßloch, 20. April. Am Himmelfahrts⸗ tag, dem 10. Mai, finden traditionsgemäß die Haß⸗ locher Pferderennen ſtatt. An der Spitze des Programms ſteht nach einem Aufmarſch ein Flach⸗ rennen für Reiter oͤes Reiterſturms 5/51. Den Mit⸗ telpunkt der Veranſtaltung bildet das Kurpfalzren⸗ nen, das für alle SA⸗ und SS⸗Reiter des Gaues Pfalz mit Saargebiet offen iſt. Da der Himmel⸗ fahrtstag in dieſem Jahr in die Mannheimer Renn⸗ woche fällt, iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß viele Pferde, die in Mannheim laufen werden, auch in Haßloch ihr Glück auf dem grünen Raſen ver⸗ ſuchen. Um auch unſerer landwirtſchaftlichen Be⸗ völkerung entgegenzukommen, wurde an den Schluß des Rennens ein Halbblutrennen geſetzt. Leider hat gerade die Halbblutzucht in den letzten Jahren bei uns in Süddeutſchland ſehr nachgelaſſen; es muß deshalb mit allen Mitteln darnach getrachtet werden, 985— ſo wertvolle Pferd wieder mehr zu Ehren ommt. * Bad Dürkheim, 20. April. Der Gemeinderat Hardenburg beſchloß die Eingemeindung nach Bad Dürkheim mit Wirkung vom Juli ab. Nachdem bereits auch Grethen und Seebach die Eingemeindung beſchloſſen haben, ſteht nunmehr Bad Dürkheim dicht an der Zehntauſendgrenze der kreisunmittelbaren Städte. Die Erhebung zur kreis⸗ unmittelbaren Stadt wird noch in dieſem Jahre er⸗ wartet. * Kaiſerslautern, 20. April. In der Nähe des Hahnbrunner Forſthauſes wurden größere Fällun⸗ gen vorgenommen. Beim Niederbrechen einer Kiefer ſprang trotz wiederholter Warnung die 49jährige ſchwerhörige Frau Eliſabeth Utz, wohnhaft in Erfenbach, die Holz ſammelte, in Richtung des fallenden Baumes und wurde von ihm tödlich getroffen. SSYT——ĩ—.—.—.——.————————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner(Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner⸗ Ehmer⸗ Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder-Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und den übrigen Teil: Curt Wilbelm Fennel— Anzeigen und geſchüft⸗ liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber: Drucker und Verleger:—— 9 as, Mannheimer 8 Mannheir 4— Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich' W 33, Viktoriaſtraße 42 Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Veiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto 2 Taſt einen Monat lang reicht eine Schachtel nur echt in blauen pcha chte In 3u 90% niem als loſe!“ Er ſchmeckt gut und feſtigt Ihre Geſundheit! andelsteil: Kurt Ber. Stahlw, Obl. 68.82 Freitag, 20. April 1924 HANDELS- o der Neuen Mannheimer Zeitung Der Handelswechsel als Krediſinsirumeni Ausführungen Dr. Schippels in der GV der Dresdner Bank O Berlin, 20. April. In der heutigen GV. der Dresòner Bank führte Dr. Schippel u. a. aus:„Der grundlegende politiſche und wirtſchaftliche Umſchwung ge⸗ ſtattet uns nach Jahren ſchwerſter Kriſe heute über unſere Lage und die vorausſichtlichen nächſten Entwicklungsmög⸗ lichkeiten ein verhältnismäßig günſtiges und vor allem ein von klarem Vertrauen für unſere weitere Entwicklung getragenes Bild zu zeichnen. Der Ab⸗ ſchluß 1933 zeigt zwar noch immer deutlich die Spuren bder Kriſe, aber auch, daß die Wiedererſtarkung des Inſtituts zwiſchenzeitlich ſo fortgeſchritten iſt, daß wir der weiteren Entwicklung mit Zuverſicht entgegenzuſehen und ins⸗ beſondere den uns in der Wirtſchaft geſtellten Auf⸗ gaben in jeder Weiſegerecht zu werden ver⸗ mögen. Wenn wir unſeren Aktionären trotzdem nochmals den Verzicht auf eine Dividende zumuten zu müſſen glaubten, ſo liegt dies darin begründet, daß nach unſerer Anſicht ein Kreditinſtitut von der Bedeu⸗ tung der Dresdner Bank nach Jahren ſchwerſter Kriſe zu⸗ nächſt einer gewiſſen Anreicherung nach Innen bedarf, um auch allen Erforderniſſen, die die Zukunft etwa noch bringen kann, gegenüber gewappnet zu ſein. Denn gerade die Großbanken, die einen außerordentlich wichtigen und bedeutſamen Beſtandteil unſerer nationalen Wirtſchaft darſtellen, müſſen heute abſeits von individueller Preſtige⸗Politik in erſter Linie auf weite Sicht hin arbeiten. Ich kann Ihnen daher auch heute die natür⸗ liche Frage, die Sie vielleicht ſtellen werden, ob nämlich für 1934 mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit mit Ausſchüttun⸗ gen gerechnet werden kann, weder in poſitivem noch in negativem Sinn beantworten. Denn ungeachtet der Er⸗ tragskraft, die heute vorhanden iſt, wird doch erſt die Lage am Ende des Jahres hier ein maßgebliches Urteil geſtatten. Grunoſätzlich möchte ich jedoch ſolgendes betonen: Auf die Dauer wird das in einer Großbank arbeitende Kapital ſelbſtverſtändlich genau wie jedes ondere in der Wirtſchaft arbeitende Kapital wieder einen den allgemeinen Zinsver⸗ hältniſſen entſprechenden Ertrag bringen müſſen wenn das Vertrauen in die Kreditwirtſchaft und ihre Träger nicht er⸗ ſchüttert und ſie damit in der Durchführung ihrer Aufgaben behindert werden ſoll. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung wird dagegen natürlich von dem Tempo und den Fortſchritten der allgemeinen Geſundung abhängig ſein müſſen. Es muß einmal mit aller Deutlich⸗ keit gegen die immer wieder geltend gemachten Vorwürfe Stellung genommen werden, daß nämlich bei den Groß⸗ banken der Anteil der größeren und mittleren Kredite an den Geſamtkrediten betragsmäßig noch immer viel zu groß wäre, und daß demzufolge die Kleinkredite doch wohl tat⸗ ſächlich noch immer vernachläſſigt würden; denn bei einer ernſthaften Beſchäftigung mit den Zuſammenhängen zwi⸗ ſchen Kreditgewährung und Kreditbedürfniſſen muß ohne weiteres erkannt werden, daß Kredite nur entſprechend dem Bedarf und den vor⸗ handenen Betrieben und Betriebsvermögen gegeben werden können. Da nun aber nach Betriebsvermögen und Kreoitbedarf ein weitaus größerer Teil der deutſchen Wirtſchaft auf größere und große als auf kleine und mittlere Betriebe entfällt, ſo iſt es nur logiſch, daß bei einer Großbank, die doch für die Kreditverſorgung der Geſamtwirtſchaft zur Verfügung zu ſtehen hat, ſummenmäßig auf dieſe Betriebe auch mehr Kre⸗ dite kommen müſſen als auf Kleinbetriebe, wenn nicht wich⸗ tige Teile unſerer Wirtſchaft in ihrer Kreditverſorgung be⸗ nachteiligt werden ſollen. Unſere Bereitwilligkeit zur Befriedigung an ſich wirt⸗ ſchaftlich berechtigter Kreditwünſche und insbeſondere zur Bereitſtellung möglichſt billiger Kreöite wird im übrigen leider durch die Wirtſchaft ſelbſt aus einem beſonderen Grunde häufig unnötig beeinträchtigt nämlich durch die onhaltende Scheu vor dem Wechſel. Trotz aller Bemühungen von Reichsbank und Kre⸗ ditbanken iſt es nämlich noch immer nicht gelungen, den Handelswechſel in allen Zweigen der Wirtſchaft wieder ſo einzubürgern. wie dies vor dem Kriege * der Fall war. Nach wie vor iſt vielmehr die Lieferung gegen Buchkredit mit längeren oder kürzeren Zahlungszielen in einem Um⸗ fange üblich, der für die Wiedergeſundung und Erſtarkung unſerer Kreditwirtſchaft von nachteiligſten Folgen ſein muß. Im beſonderen aber werden dadurch die Banken ge⸗ nötigt, an Stelle der Hereinnahme von Handelswechſeln, ihrer Kundſchaft einen viel zu großen Teil der Kre⸗ dite als Barkredite und zwar häufig gegen Zeſſion von an ſich in Wechſelſorm kleidbaren Kundenforderungen zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe Art der Kreditgewährung iſt jedoch ſowohl für den Kunden als auch für die Bank unbequem, zeitraubend und unſicher. Sie hat darüber hinaus noch den Nachteil, daß die deutſche Wirtſchaft heute nicht ſo liquide iſt wie es der Fall wäre, wenn der Handelswechſel mehr gebraucht würde. Es kann deshalb nicht oft genug darauf hingewieſen werden, daß doch die Benutzung des Handelswechſels als Kredit⸗ inſtrument eine viel natürlichere iſt als die ſon⸗ ſtiger Kreditarten. Sie iſt auch für den Kunden weſent⸗ lich bikliger, weil die Rediskontierung ſolcher Wechſel bei der Reichsbank möglich iſt. Wir glauben daher, daß es für die kommende Zeit eine der wichtigſten, von Banken und Wirtſchaft gemeinſam durchzuführenden Aufgaben ſein muß, dem Handelswechſel wieder ſeine alte Stellung im Kreditweſen einzuräumen. Damit wird auch gleichzeitig ein großer Teil der Klagen über zu teure Kreditverſorgung aus ſich heraus hinfällig werden. In den erſten Monaten des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres hielten ſich die Kreditanforderungen etwa in gleichem Rahmen wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. In der Zuſammenſetzung der Kre⸗ ditoren ſind weſentliche Veränderungen ſeit Jahresende nicht eingetreten. Die Einlagen unſerer Kundſchaft aus dem Inland ſind in den Monaten Januar bis März jedoch nicht unbeträchtlich geſtiegen. Von größeren Geſchäften bemerke ich, daß es uns in weiterer Bereinigung unſerer holländiſchen Intereſſen vor kurzem gelungen iſt, den größten Teil unſerer Beteiligung an der Internationalen Bank, Amſter⸗ dam, in einem ausmachenden Betrage von über 10 Millionen mit einem nicht unerheblichen Ge⸗ winn zu realiſieren. Wir hoffen im Laufe dieſes Jahres insgeſamt mehrere hundert Neueinſtellungen vornehmen zu können. Wir glau⸗ ben zuverſichtlich, daß die wohl für das ganze Kreditbank⸗ weſen charakteriſtiſche Entwicklungslinie der Dresdner Bank auch für die nächſte Zeit zum Wohle des Ganzen ſich fortſetzen wird. Auch der AR.⸗Vorſitzende, Bankier Fritz Andreae, verwies auf die erhebliche Beſſerung, die gegen⸗ über dem Vorjahr erzielt worden ſei. Die Dresdner Bank ſei jetzt durchaus in ſich geſeſtigt. Daß die Wirtſchaftsentwicklung Deutſchlands vorwärts gehe, ver⸗ ganken wir allein der genialen Schöpferkraft des Führers Adolf Hitler, dem Schwung und der Treue ſeiner Mitkämpfer. Die ganze Politik der Dresdner Bank ſei auf die Förderung der Arbeitsbeſchaffung eingeſtellt. Weiler anhaliende Erholung an den Börsen Neue Kãuie von Publikum und Kulisse Verlaui weiier ſesi/ Nachbörse gui behaupiei Frankfurt weiter erholt An der Börſe machte ͤͤie allgemeine Kurs⸗ erholung weitere Fortſchritte. Das Geſchäft iſt zwar nach wie vor noch gering, doch neigte das Publikum wieder in erhöhtem Maße zu Neuaufnahmen, zumal die Ge⸗ ſamtverfaſſung der Börſe als weſentlich freundlicher anzuſprechen iſt. Die Hauptunruhe der letzten Tage, die in dem Kursdruck am Neubeſitzmarkte vorlag, iſt durch Zwangsglattſtellungen nunmehr beſeitigt. Neubeſitz zogen weiter um auf 21,15 v. H. an. Auch markttechniſch liegt oͤie Börſe günſtig, da infolge des ſchmal gewordenen Angebotes die notwendigen Rückdeckun⸗ gen nur auf höherer Baſis erledigt werden können. Im Verlaufe blieb die Haltung freundlich und die Kurſe zeigten weitere Beſſerungen im Ausmaße von 74 bis v. H. Das Geſchäft war im allgemeinen klein. In Spezialwerten entwickelte ſich etwas größeres Geſchäft. In den Vordergrund traten Daimler⸗Motoren, die 2 v. H. ge⸗ wannen, ferner im Freiverkehr Adler Kleyer 43,50 nach 41 v. H. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz im Verlaufe ruhig und zu 21,25 v. H. gut behauptet. Lebhafter waren ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit plus 74 v. H. Stadt⸗ anleihen konnten meiſt um 7 bis 1 v. H. erholen. Gold⸗ pfandbrieſe und Kommunal⸗Obligationen gut behauptet, Liquidationspfondͤbriefe etwas gefragt und meiſt bis 74 v. H. höher. Tagesgeld war etwas gefragt und wurde auf 3,75 v. H.(plus/ v..) erhöht. Berlin weiter feſt Die Befeſtigung machte heute auf allen Gebieten weitere Fortſchritte. Aus Publikumskreiſen war die Beteiligung wieder etwas reger, auch die Kuliſſe ſchritt zu Rückkäufen, ſo daß auf der ganzen Linie Befeſti⸗ gungen von ½ bis 1½ v. H. zu verzeichnen waren. Maß⸗ geblich für die feſte Tendenz war hauptſächlich die fort⸗ ſchreitende Erholung der Neubeſitzanleihe, die wieder 80 Pfg. höher eröffnete, und nach dem erſten Kurs weiter anzog, nachoͤem die Hintergründe der vorangegan⸗ genen Abwärtsbewegung, die auf Exekutionen zurückzu⸗ führen war, bekannt geworden ſind, und die unverſtänd⸗ liche Kursregulierung einer Großbank in dieſem Markt inzwiſchen korrigiert worden iſt. Auch Reichsſchuldbuch⸗ forderungen und Altbeſitzanleihe konnten um ½ v. H. an⸗ ziehen. Die umgetauſchten Reichsmarkobligationen waren teilweiſe 4 v. H. höher. Von Induſtrieobligationen ge⸗ wannen Krupp ebenfalls ½ v. H. 3 Am Aktienmarkt ſtanden Montanwerte angeſichts der weiter ſteigenden Roheiſengewinnung ſowie in Nach⸗ wirkung der günſtigen Berichte aus der Eiſeninduſtrie im Vordergrund. Vereinigte Stahl gewannen faſt 2 v.., ebenſo Gelſenkirchen. Am Braunkohlenaktienmarkt buchten Rheiniſche Braunkohlen einen Gewinn von 4 Punkten. nen lagen ruhig. Abend-Ausgabe Nr. 182 4 Heute am Geburtstag des Führers erkläre die Bank er⸗ neut, daß ſie in ihrem Bemühen nicht nachlaſſen wolle, dem Führer die Arbeitsſchlacht gewinnen zu helfen. Das Rechnungswerk 1933 wurde darauf einſtimmig genehmigt. Zum Schluß wurde noch betont, daß auch die Aktionäre der Dresdner Bank durchaus Vertrauen in die allgemeine Entwicklung und die beſondere der Dresd⸗ ner Bank haben könnten. Vereinsbank Karlsruhe eümbli. Wieder 4 VH. Dividende Das Inſtitut berichtet für 1935, daß der einſeitige Um⸗ ſatz von 56,86 auf 64,16 Mill. ſtieg, die Bilan z⸗ ſumme von 3,76 auf 3,93 Mill.. An Krediten und Vorſchüſſen ſtanden am Jahresende 2,747(2,87) Mill. aus. Neu gewährt wurden 57 Kredite und 163 Vorſchüſſe mit zuſammen 0,369 Mill. //. Spareinlagen ſtiegen von 1,961 auf 0,208 Mill. /, Kontokorrenteinlagen von 0,805 auf 0,852, die Mitgliederzahl ſank von 2214 auf 2004. Da die Bereinigung der Liſte noch nicht vollſtändig durchgeführt iſt, werden vorausſichtlich noch über 300 Mit⸗ glieder ausgeſchloſſen werden. Nach 25 000/ Abſchreibun⸗ gen auf Außenſtände verbleibt ein Reingewinn von 35 776 (37 191) I, woraus wieder 4 v. H. Dividende in Vorſchlag gebracht werden. * Plauener Bank A6., Plauen. Für 1933 wird ein Ge⸗ winn von 121 274(126 330)/ ausgewieſen, der ſich um den Gewinnvortrag auf 147 518(153 217)/ erhöht. Hieraus werden un v. 3 v. H. Dividende ausgeſchüttet, nach⸗ dem insgeſamt 44000(50 000)/ zu Abſchreibungen bzw. Rückſtellungen verwendet worden ſind. O Wieder 8 v. H. Dividende der Treuhand⸗ und Kredit⸗ bank AG, Saarbrücken. Die o. GV des im März 1924 ge⸗ gründeten Inſtitutes(AK 1 Mill. Frs.) genehmigte den Jahresabſchluß 1933 mit einem Reingewinn von 151935 (187 072) Frs., woraus wieder die ſeit Jahren übliche Dividende von 8 v. H. verteilt wird. * Thüringer Wollgarnſpinnerei AG, Leipzig.— 11(10) v. H. Dividende. Der GVV am 15. Mai wird für 1933 die Ausſchüttung einer Dividende von 11 gegen 10 v. H. i. V. ſowie die Gewährung einer Sonderzuwendung an Arbeiter und Angeſtellte in Vorſchlag gebracht. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. S. Es krſteten: Spargel 1. Sorte 40—48, 2. Sorte 17—25; Rhabarber—5,5 Pfg. Kaliwerte vernachläſſigt, Salzöethfurt ſogar 194 ſchwä⸗ cher. Chemiſche Werte und Linoleumaktien waren ½ v. H. befeſtigt, Farben konnten um ½ v. H. anziehen. Am Elektroaktien markt waren Gewinne von 1 bis 1½ v. H. die Regel. Die übrigen Gewinne betrugen im allgemeinen 1 v.., nur Reichsbank gaben um 7s nach, Im Verlaufe war die Tendenz weiter feſt. AEc konnten auf 25.65 anziehen, Siemens waren.25 höher als geſtern, Rhein. Braunkohlen erhöhten ihren Gewinn auf 5,25. Holzmann wurden 2,75 und Schwarz⸗ kopf Maſchinen.50 v.., ferner ſchleſiſche Elektro und Gas 3,75 v. H. höher bezahlt. Am Rentenmarkt konnten Neubeſitz weiter auf 21.25(20.25) anziehen, Stahlobli⸗ gationen gewannen 0,75, Länder⸗ und Provinzanleihen lagen uneinheitlich. Stadtanleihen waren teilweiſe etwas ſchwächer, doch hatte das Angebot weſentlich nachgelaſſen. Pfandbriefe lagen eher freundlicher Kommunalobligatio⸗ Der Kaſſamarkt war überwiegend wieder beſeſtigt. Steuergutſcheine in der Notiz unverändert, die Kaufaufträge in der 35er Fälligkeit wurden wieder nur zu einem Teil, und zwar zu 20 v.., zugeteilt. Von Reichs⸗ ſchulöbuchforderungen notierten u..: Emiſ⸗ ſion I: 35er: 100,25 Geld, 40er: 95,87—97,12, 43er: 94,12 bis 95,12, 44er: 94,25— 95,12, 45/48er: 94—95. Emiſſion II: 45/48er: 94,5 Geld, Wiederaufbauanleihe: 44/45er und 46/48er: 55,37—56,37. Die Börſe ſchloß ſtill. Montan⸗ werte verzeichneten höchſte Tageskurſe. Angeboten waren dagegen Neubeſitz, die nach einem Kurs von 21,30 wieder auf 20,85 zurückgingen. Nachbörslich war die Haltung wenig verändert. Man nannte Farben mit 139 und Neu⸗ beſitz zum Schlußkurs. Am Gelmarkt blieb die Situation weiter unver⸗ ändert. Blanko⸗Tagesgeld erforderte 4 bzw. 4/ v. H. * Stenergutſchein⸗Notierungen vom 20. April.(Eig. Dr.) Fälligkeiten 1934 103,25; 1935 101,50; 1996 98,50; 1937 93,75; 1938 92,25; Steuerdurchſchnitt 97,80. Pfund und Dollar nachgebend Am internationalen Deviſenmarkt zeigte das engliſche Pfund heute, vermutlich auf Maßnahmen des Währungsausgleichsfonds hin, eine erneute Ab ſch wã⸗ chung. In Bürich notierte es etwa 15,84, in Paris 77,72 und in Amſterdam 7,574. Auch der Dollar bröckelte er⸗ neut ab, ſo in Paris auf 15,10, in Zürich auf 3,074 und in Amſterdam auf 1,474. Von den Golddeviſen lag der Gulden gegen Zürich mit 209,10 leicht gedrückt. Die nor⸗ diſchen Valuten gaben ebenfalls unbedeutend nach. Im Verlaufe blieb der Dollar gut gehalten, Pfunde gaben un⸗ bedeutend nach.⸗ 9 2 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 19, 20. Mannheimer Effektenbörse 19. 20. 19. 20. je-Akti Inag Erlangen.—.— 29.— Otavi⸗Minen„14.22 14.50 % Bad. St.⸗A. 27——— Konſerven Braun He,— 0— Rane 83 + 3*—.— Ber* K 6570 ad. 2—.——.— aff. ienbr..—— lein, EBe.—— einBraunko e0. 0 diec Sueeh r.—— Prref. Mem. f Fr Kr: Seilbromn 1652 Rbeinſtabl... 81.78 62.— %„ 2.50 91.50 Sudwigs Walzm. 00.— 90.— Henninger St. K. 107,0 107.0 Konſerven Vraun 43,— 43,50 89% Shafen St. 85,— 65.— Pfälz. Mühlenw. 95.— 85.— Löwen München 201.6 201.0 116,0 115, 2 29 r. Gels 87.— 8,. Pfalz Preßeſe- 1070 J07.00 Mainzer Brauer. 59,. ehmwene“— 3349 3½ 80 Berliner Börse Dresdner Bank. 59,50 60.— Meiningerypbk 76,50 77.— Oeſterr. Creditbk.—.——— Reichsbank Allianz Allg... 239.5 238,0 Allianz Leben. 260.0 258.0 80/ Farbenbds. 28 116,0 117,00 Salzw. Heilbronn 186.0 186.0 Tucher Brem-Beſigb. Hel—.——, Schrwarg Storch. 20.— 88.— Drown, Beveri 137 135 Seilind. Wolff. 33.— 36— Au 60, 68.700 Miag, Mühlb. Cementw. Heidelb 1900 1000] Sinner..... 96.— 88. A. E Deutſche Linol., 55,— 55,75 Verein Dtſch. Oelf. 91.— 91.— Durlacher Hof.. 60.— 60.— Weſtereg. Alkali. 108.0 109.0 Baſt Rürnberg:,„ St. A. 89.75—, 6½% bo. Com. 1 86.— 85.50 18. Gelſenk. Bergwt. 61.— 68.62 Eichbaum, Werger.—.,— Zellſtoff Waldhof 48.25 49.— Belnla Ryeinmetall..—.——.— 0% 85.P86.19 94.— 94.— indcstrlerAAldller 1 Gentchew 3. 50.25 50,.25 Sberſchl, Korsw, Suzinger Union 74.— 74.— Badiſche Bank. 4140 1149]Semberg..... 64,50 65.— Rütgerswerke.. 54.12 56,—6½„„„ 21 84.— 94.— Accumulatoren 5—3 Germ, Portid B. 485 73,% Bbönt Gebr 883833 Itſch. Bk. u. Dise. 57.50 54,25 Brem.⸗ eſig. Oel.— 1450 Sachtleben...—.——.—%„„ 20.—.—Aku 2467 5 Gerresheim. Glas 46,12 48,.50 49* anbeninduſtrie 133.0 139.2 Pfälz Hypoth. B. 70 15, Srown Bover..5 Schnellpr. Frkthl..— 6,.—5% Merikaner 4980„.40 Alg Elsktr⸗ Cl.75, 75,25 Geſ. f. elektr. Unt. 95.— 90,50 athgeber Wagg 0% Orkr.M. BA. 129,0 120.0 Rh. Hypoth. Be. 108.0 108.0 CFement Heidelbg. 100.2 100.5 Schramm Lackf.- 31.— 21— 4½½ Deſt. Schag. 29.50 29.50 Ammendorf Pap. 25.— 38. Cocdharbt Gebr..—— 10 E 1600 1000—— Sheniiche Alben— 75 Seliadaſ 1f.40 3 55 4% V Srsmen..——.— Uſchaffög. ellk. 2850 44.— Se 25.— Ahein. Braunk 5 Berſich.. K, miſche— eilinduſt. Wo 5 ritzner Maſch⸗„—.— in. Chade. e. 1830Semensir Halll 133 1352 4% congrhent:.er.57 Augeb. N. Maſc.—r 64— Gebt. Grabulcnn.——.— Ubein. Clektriit. Frankfurter Börse 8 94,50 Rh. Elektr..⸗G. 90,.— 91.— Schöfferh. Bindg. 165.0 168 0—— Se 28 Lildebr⸗heinm. 1. 1, Schwurgsterchen 36.— 84.— Rarwteaftwerke. 178 74.— rauerei.— 5150[Metallg. Frankf. 38,25 61,75 6/ Reichsant. 27 85,5 88.80 Werger..... 12.— 71.500 Mez Söhne...—.——.— Diſch. Ablöſgſch.1 17— 9⁵ — 2— Daimler⸗Benz.. 43.50 46.50 Südd. Zucker.. 167.0 167.0 Aſchaff. Buntpay. 40.50 40.50 Montecatini— Bd. Maſch. Durl. 122,0 122.0Kheinelektrach. A. 101.0 101,5 6¼% P Etr.Bd. 1 90.— 90 11 G 77 1360 189.2 Si 5 45.75.5 Südd. Zucker.. 167.0 167,5 Lechwerke Festverzinsliche Werte .87 26,12 9— 28.87 26.12 Moenus St. A. 66.50 65,— D. Schutzgebieie..—.— venu t. A. 5% Koggenrentb..85.5 4½0/„Silb.⸗R.—— 1,15 Thür. Lief. Gotha 30,— 79,.—4½0/„ P „R.———.— Festverzinsliche Werte] Sank-Aktien. Atlant.⸗K..— 116,7 2 2. Wetb,(Selb) 71.20 Aug. P. Crebit. 4562 45,— Dt. Gbäl. U15 4132 S Dſ. Reichsank., 48 28 98,30 Sabiſche Bank;.—.Glbene Anft. I8l 148 0 20 3900.% Hank f. Hrau...50 7 25 Dt. Linoleum...2 55,75 Ber. Glanztoff..— 115 4½ ollobi. 1011—.——— 4% S. Schazanm. 98,— 93.— Bayr. Hyp. u. Wh. 66.75 66,— Dt. Verlag... Ber- Zellſt. Berlin—.— 221.5 400⸗Fr ⸗os 6,0 ,50 5½% Dounganl. 92.97 98,— Berl. Handelsgeſ. 86,— 85.50 Dresd. Schnellpr. 50.— 50.— Voigt& Häffner———.— 4¼% ung. Str. 19 780—.— Ablöfungſch. i. 4615 21.50 Com. u. Privatb. 45.25 40.— Dürrwerke.— 27.— Bolth. Seil. u. K.—— 175¼% 88.4 70.00 , ohne 20.15 29.20 Deutſchedisconto 56.28 87,50* 40% Ung. Golbr. 788.90 4% Schutzg. 14..40 9,50.⸗Aſiatiſche Bk.—.— 1600 El. Licht u. Kraft—,— 104.5] W.— 22—————3 40% 92 nenr..40 0,40 ckeien..5.75 P. Effekten⸗Bani 7750 77.50 Elektr. Lieferung 96.50 68,50 Zellſtoff fones 40.12 43,574% Anat.S.I1 29.— 29.40 0— 2—— 83., Hyp. u. Wbk. 78,.— 77.— Le Mt 45.— 5 0 S41 85 5 5 nat. S. 1- dwi 2 5,„— 35.— linger Maſch.—,— 32. 60 aldho.— 50,2 948— %0 Mhm. E5 26 2450 8455 Trendne, aur 50,50 60,— Feber⸗& Schlelh..— P8 ufe Wteiwerk)', 23.— 20.— 8 eb Kötgkail.—— 0 27 0 8* . 81.50 60,50 Frankf. Bank. 78 5 S5 e ct2ä 13.75 13,75 Frankf, Hop Pk..0 99.2 60% Grkr. M. abg. 71.— Württ. Notenb 94,50 94.50 822%5 äͤl,— 98.25 98.25 Transport-Aktien %. Br. B. B. Sia. 60 57 0. Ach.f. Verkehrsw.— 5* 4—.——J. G. Farben 8 or 5 1488 14 5 Bonds 26 116,7 1170 242,0 242,0] Griener M. Durl. 24,— 25,— Harpener Bergw. e 5 60 Mannk. Ber⸗6. 22.— 28,- S6—.——.— 2 Helt K en 25 5 66,75 Hanfwerk. Füſſen———.— Kali Aſchersleben 161.8— 75 Raſtatter Wagg..—.— Transport-Aktien eere AG. f. Verkehrw. 63.— 66,12 5% Pfälz. Hyp. 24———,—[Rei 146,8 148,8 Allg. Lok u. Kraft 102,7 Wontamlen,„“— 5% Südd Feſtwo..70 20 Südd. Boden.⸗C. 67.———Felt. Guilleaume—— e Buderus Eiſen. 71.— 72,75 Baltimore Ohio 5. 90½ Ift. Oyp. GPf. 31.75 91,75 Vereinsbk.Hambg 65.50 85.50J Geſfürel.... e 00,75 Eſchweil. Bergw. 285.0 288.0 Hapag 26.50 27,50 100.0 1050 Golbſchmidt Th. 61.75§48] Gelſenk. Bergw. 61,50 68,75§. Südamerika 23,25—.— 90.— 91.— Hanſa Diſchiff.———, lſe Genuß.. 113,0 112.7 Nordd, Slovd„ 30,87 81.25 lſe Bgb. St. A.—.—— ali Chemie—.— 100.0 Bank- Aktien 110.5 Bank. f. el. Werte 63.— 69,— Heſſ.⸗Naſſau Gas 78.— 70.—Kali Salzdetfurth 1490 1410 Bankf. Brauerei, 97,— 86.12 99,— 9437 Allg Sokalu. Krafi—— 8.——— 92.— 92,37 ArRelchet Bor, 112.7 112,5 Hilpert Armatur. 39,. 87,, Kali Weſteregeln 109,0 109.0 Berl. Handelsgef. 65.50 85.75 8%„„ 12.13 98.— 9227 Hapag.— 26435 Hindrichs⸗Auffer 61.25 61 50 Klöckner... 50,50 62 75[Com. u. Privtbk. 48,45 46.— 8½/1% Meining.L. 92.— 91,62 Nordd. Lloyd...—.— 61,25 Hirſch 8 Mannesm. Röhr. 64.75 66,12 Dt. Aſiatiſche Bk. 159.5—,— 5/½% Rhein. Lig. 91.— 91.25 Schantun Eiſent—= Hochtief.⸗G.. 105.7 106,5 Mansfelder.. 70.25 71.50 Deutſche disconto 86.25 5750 805%½8 bo. Lig, 95,— 95,— Südd. Eiſenbahn 50,— 58.—Holzmann, Phil. 82,— 79.—[Oberbedarf.. 10.62 12.— Deſchrlieberſce Bl. 33.— 348/ Aktien und Austendsanleihen in Prozenten 18. 20 bel Stücke-Notierungen in Mark je Stüch 7 Berlin⸗Gubener r5 99,37 96,75 ae e Braunk. u. Brikett 1 2 10³.0 Braunſchw. A. G. 75.— 15.— Br.⸗Beſigh. Oelf.— 65,50 Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 1175 Kollmar KFourd. 69.——.— 3 Gas. 121.0 120,5 Kölſch Fölzer⸗Wee 73,75 V. Chem. Charlott 95 Deutſche Erdöl. 11.5 1121(Kötitzer Kunſtleb.. 23.75 B. Piſch 50 69.50 Krauß& Cie. Lok 43,50 81,— B. Glanzſt. Elbſ. Deutſche Linol. 552 5 56,15 Kronprinz het.—.— 81,—B. arz— Dtſche. Steinzeug. 9 3 5 Deutſch, Eiſenhdl. 56,25 57,75 Lahmener& Co. 114.5 115,0Ber. Stahlwerke Dresd. Schnellpr.—.——.—[Laurahütte Dürener Metall Deutſche Kabelw. 07,50 Dürkoppwerke.—.——.— Carl Lindſtröm Dynamit Truſt. 19. 20. Dyckerhoff K Wid 67.———Magirus.⸗G. 9 75 eilbr..—.——.—[Dortm. Actienbr.—.——— Mannesmann Elktr. Licht u. K. 108,5 Enzinger Union Merkur Wollw. ahlb., Liſt K Co.——.— * eldmühle Papier 2 9 elten& Guill., 55,25 Gebhard Textil, 71.— Balke Maſchinen 5, 275 Grün& Bilfinger———R einſtahl. —— 124,2 127)2 Geuſch egtl 90.25 90,75 Rheinl.. Kalk. 76.75 76,75 Charlott. Waſſer 88,50 83,50 Polpphonwerke.——— Bayr. Spiegelglas 40.— 40.75 Guano⸗Werke.69.— 76,25 Roſitzer Zucker e 64.50 66·25 Hackethal...—. 60.— Rücdforth. Ferd teann Kt 17.75 17.— Balleſche Maſch, 59.25—.— Rütgerswerke Hann. M. 9996—— Harkort St.⸗Pr.—.——,— Harpener Bergb. 89,75 90,50 Hedwigshütte.—.——.— Kyffhäuſer Hütte..7.V. Schuhf. B.& 102.0—.—] Linde'sCismaſch, 88 12 69.—8 89.— 69.— Lingel Schuhfabr.—.——.— Pogtländ. —.——.—Naſch Buckau⸗W. 61.50 88.25 Zellſtoff Verein.—.——.— Hochfrgeue 8 Engelhardt 70.— 77.50 Parimil Hütte 1440 1440 Heufioff Weldof 49.50 49.75 See ahrz Eſchw. Bergwerk—.——. Mez Söhne Miag⸗Mühlen imoſa 57.— Mix& Geneſt 58,— 61.— Mühlheim Berg.—.— 699.50 Nieberlauf Kohie.—— Aecu... 137 120, JSabmeyer à Go. 755. El 69.— 69.— Gehe& Co... 45,25.25 Bberſe 100 C. Beb. Orenſt.& Koppel 64,25 65,50 B Bergbau 48.— 50.62 Bembe⸗ „ 54.50 55,75 Continentalesin, 54.75 55 Hammerſ. Spinn.—.——. Sachſenwerk. —.— Salsdetfurth 26,— 26,12] Sarotti: Schl. Sohnt—2 ugo Schneider chöfferhof Brau. 165.0 169.0 Deutſche Linol.. 55.50 Hilpert Maſch.. 36.——.— Schuberté Salzer Hindrichs E Auff. 61˙25 63,— Schuckert& Co. Varziner Papier Nickelw. 26.90 2467 B. Stahl..d. Zyp. er. Ultramarin. Fesier Halermarki O Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. April.(Eig. Meld.) Die Entwicklung am Hafermarkte gab dem Getreideverkehr weiterhin das Gepräge. Das Angebot war im allgemeinen gering und nur bei wiederum erhöhten Preiſen zeigte ſich Verkaufsluſt. Die Nachfrage hatte ſich erhalten, namentlich an der Küſte wurde weiter Material aufgenommen. Im Zuſammenhang damit fanden auch Weizen⸗ und Roggen zu Futterzwecken Be⸗ achtung; die Preiſe waren behauptet. Die Mühlen dis⸗ ponierten allerdings weiter ſehr vorſichtig, lediglich in der Provinz wurde Waggonware vereinzelt aufgenommen. Die Waſſerſtandsverhältniſſe auf der Oder beeinträchtigten wei⸗ terhin das Geſchäft. Vom Mehlmarkte lagen beſon⸗ dere Anregungen nicht vor. Die Preiſe konnten ſich be⸗ haupten. Gerſte in Induſtrie⸗ und Futterſorten waren bei ſtetigen Preiſen abzuſetzen. Von Exportſcheinen lagen Roggenſcheine etwas widerſtandsfähiger. Weizen⸗ exportſcheine: April 14034, Mai 14074, Juni 14574. Roggen⸗ exportſcheine: April 116/4, Mai 116½, Juni 117 Brief. Aumtlich notiert wurden: Märk. Weizen ab Stat. geſ. Erzeugerpreis W 2 184(Handelspreis 192); W 3 187(106); 'ͤ4 189(197); dto. Roggen R 2 152(160); R 3 157(463); R 4 159(165); Gerſte: Brau, gute frei Blu. 172—176(ab märk. Stat. 161—4166). Sommer, mittl. Art und Güte 163 bis 167(152—157) ruhig; Märk. Hafer 151—460(142—151) feſter: Weizenmehl: Auszugs 32,60—39,60; Vorzugs 1,60 bis 32,60; Voll 30,60—31,60; Weizen 25,60—27,60 ſtetig; Roggenmehl 22—2 ſtetig; Kleie: Weizen 11,60—11,75, Roggen 10,70—11 feſter; Erbſen: kleine 28—94; Futter 19 bis 22; Peluſchken 16—16,50; Ackerbohnen 16,50—18; Wicken 14,75—15,75, Lupinen, blaue 11—12; dto. gelbe 14—14.50; Seradella alte 16,50—18,50; öto. neue 16,25—18,25; Trocken⸗ ſchnitzel 10; Kartoffelflocken 14; dto. Blu. 14,60; ausſchließ⸗ lich MZ notierten Leinkuchen 12,10; Erönußkuchen 10,20 Eroͤnußkuchenmehl 10,40—10,50; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 9,10; dto. ab Stettin 9,80. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Mai 2,65 Juli 2,5; Sept. 397½, Nov. 3,0272.— Mais(in Hfl. per Laft 2000 Kilo) Mai 52,50; Juli 53; Sept. 54; Nov. 55,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 20. April.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 1b.) Tendenz willig; Mai 4,07%4 (4,196); Juli 4,/(4,374); Okt. 4,5“(4,5760 Dez. 4,61 (4,7).— Mitte: Tendenz ruhig; Mai 4,176(4,126); Juli 4,3%(4,34); Okt. 4,5%—(4,576); Dez. 4,694(4,7); Mehl unverändert. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 20. April.(Eig. Dr.) April 3,80 B 3,50 G; Mai, Juni, je 3,80 B 3,60 G. Juli 3,90 B 3,70 G; Auguſt 4,00 B 3,80 G; Okt. 4,10 B 3,90 G; Dez. 4,20 B 4,00 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,10; per April 32 und 3²,10; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. * Bruchſaler Schweinemarkt. Zufuhr: 124 Milchſchweine, 70 Läufer; verkauft 100 bzw. 30. Preiſe: Milchſchweine 25 bis 35, Läufer 40—48& das Paar. * Bremer Baumwolle vom 20. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) loko 13 58. *Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. April.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miödl. Anfang: Mai 592; Juli 591; Okt. 585; Jan.(35) 583; Mai 583; Tendenz ruhig. — Mitte: Mai 588, Juli 588; Okt. 581; Dez. 580; Jan. 685) 550; März 581; Mai 580; Juli 580; Okt. 580, Jan.(30) 580 März 581; Loko 618; Tendenz ruhig. Hamburger Schweinemarkt vom 20. April.(Gig. Dr.) Beſts Fettſchweine at) 50, a2)89—40, mittelſchwere Ware ). 35; Mittelware 34—36; gute leichte Ware 92—34; leichte Wore 30—32; ſehr leichte und geringe Ware—28;, Sauen 288—35; Auftrieb 4119; Handel mittel. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 20. April.(Gig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig) amerikaniſches Steamlard tronſ. ob Kai 16 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. p. 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kat 18—16,50 Dollar; Hamburger Schmalz in Dritteltonnen, Marke Kreuz, Berliner Meiallbörse vom 20. April Kupf. Rupf.Nupf. Blet Biet Biei ink Zink bez. Brief] Geld bez. Brief Geld] dez. rief a8 Januar.—.— 45.— 44.50—.—16.— 1675—.— 24.75 22,— Februar]—.— 45.25 4475—.— 18.— 17.—,— 24,75 22.25 März.—— 4,—45,——.—18.25 17,.——.— 23,— 220 April 42,— 42.— 475—.—16.25 150—.— 20.25 19.80 Mai.—3 4 25 41.75[(—— 16.75 20,.— 20,25 19,75 Juni...50 425—.—16.78 15.78—— 265 20.— Juli. 42.75 42,75 42 50—.—17.—16.———.— 20— Auguſt“—— 4328 43,——1725 18.——— 2125 20.75 Septr.—.— 4 425——17216.25—.—.50 41.— Hiober—.— 4, 45—— 150 18.2—— 22— 225 Novembſ—.— 44.28 44.——.— 1775 18.50—.— 2223 450 Dez.—.— 44.50 44.25—.—16,—16.50—.— 22.20 22.75 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. April.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in& per 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 47,50; Raffinadekupfer loko 47,50—48; Standardkupfer loko 42—42,25; Originalhüttenweichblei 16,50—17; Staudaròblei per April 15,75—16,25; Original⸗ hüttenxohzink ab noröd. Stationen 20,50—20,75; Standard⸗ zink 20—20,25; Originalhüttenaluminium 98—99proz. in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtöarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 98, Reinnickel 98—99proz. 305, Anti⸗ 90—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per 0 Londoner heiallbörse vom 20. April Metalle S per To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounes Kupfer, Standard 82,95] Zinn Standaro ſ239.5 Aluminium 1 8 Monate.62.85 3 Monate„237,7] Antimon Settl. Preis 32,65 Settl. Preis 289.5 Queckſilber„ Elektrolyt. 85.50 Banka.. 248,7] Platin beſt ſelected 35,25 Straits.. 242,0 Wolframerz ſtrong ſheets—.—] Blei, ausländ. 11.50 Nickel.„„ El'wirebars 86,25 Zink gewöhulich 14.85 Weißbiech 1, 19. 20, 19. 20, 18. 20, —.———[Vogel 5. Nſg. 76.——.— Frelverkehrs · Kurse 3 .— +Voſot é Gaeffner—.——.— Petersb. J. Gubk.— 8450 8842 Wanbere Werie 1010 1097—9 8 ſergbau.— i—— 3—2⁵ 0l——— ——————— Akt 655 Be A 109.0 109.0 Deutſche Petrol. Ber. Stablwerke 40.25 43.25 Elktr dicht n. E. 160.5 1048 Mark., u. Kihlg. 16 75 79 25 Wiſſener Meran. 91.— 63.— 8 E iſen..—,——.— Burbach Kali,„ 24.50 28 Diamonnd —— Deutſch⸗Oſtafrika———Sloman Salpeter———. Neu-Guineaf. 124,5 127,5 Südſee Phosphat——— 7527=Otavi Minen„ 14,87 14,62Ufa⸗Film 66.— 176,.0 178.5 —.— 60.50 Fortlaufende Motlerungen(Sehlunb 5 9 ANR 62.84 63.50La ütte.. 19.85 2128 15,— 12.62 Allg. Elektr, Geſ. 24.12 26.20 Leopoldgrude. 20415 2787 7 S8˙80 Aſchaffenb. Zell. 39,34 42,75 Mannesmannrb. 68.82 65,87 er. Mot.⸗W. 124,5 126,5 Mansfeld.⸗G. 7087 71,50 9.„ 63.— 65,25 Maſch— 45,— 46,82 ul. Berger Tiefb..—.[Maximiliansh.. r 7 erüinefkarthrr9. 9¹.— 97.— Metalgeſelf aft 61.25 81.15 2850 2050 Serliner Mafch. 75.20 78.120Montecatint 208.0 408,0 Braunk. u. Brik.—.— 177.0 Sberſchl. Koksw. 85.— 85,50 90,50 82.70 Bremer Woll⸗Kä. 1600 161.0] Srenſtein& Ropp 6450 65,59 90,87 92.50 Buderus Eiſenw. 70,25 72,12 Phönig Bergbau 46,85 50.75 8878 712 Comp Hi——„ Rh.Braunk.u. Br.—.——. 60 25 74.25 Cont 0fnſtt 1865 130.0 Rhein Eleitr...—.——.— 0.—R ee— 5 91.— Daimler B.„ 45,25 47.75 Rh.⸗Weſtf..25 95,75 0 Deutſch. Allant.:—.——.—Kütaerswerke... 55.— 59.87 75.——,Deſſauer Gas„ 119,7 120,7 Salzdetfurth Kalt 132. 141.2 Deutſche Erdöl, 111.5 112,.0 Schleſ. Bergb. u. Z. 30,— 88.50 S———.—— 158.2 5050 8— 356½2 38656 Deuiſcher Eiſeng. ucke o. 97.— 97.75 99,50——.— Schulth.⸗Patzenh. 104.8 108.8 54.50 55.—p Deutſche Kabelw. 67.25 69.— Bremer Vulkan i Seemer Rile 1450 146) Pieſch KAurfer.—.—.— Schultheh....——.—Einerachtdraunk, jci0 8e Siänens Pelele 1888 145 Drown, Bop.&C. 1 80 2 deſch Eiſen. 70,87 73,500 Siemense Halske 136,0 130,2 Elektrizitäts⸗S.. 1668.1058 S10 r Siuk ere 1695 Buderus Eiſenw. 33,12 68,62 Hohenlohe⸗Werke 31,— 41.50 Sinner N G.. 64,50 35.— El. Licht u. Kraft 7630, Südd. Jucter.., 107/0 18,7 SWübemieBaſel Jeig„, Holzmann, Phil. 86,88 900 Stochr, Kanmmg. 1000 100 Fngeih ranerei 136) J80.0 Thür-Gas. 144. 1140 Fiencbeeiden ſe 75,25.80 Jlſe Bergbau.. 137.9 184 Sielkerger iß., 208 J. ege 100.7 102.0 Leonhard Licy: 18.85 20, hem. Bepden...—.0 Febr Funghans 37.3) 80,5, Steitine. Ehan. ,5 58.— Namüzie Per. 290 3937 Ber. 0 eke 437 43475 Chem. Albletr.—Kabla Mersellan 15412 ie.75 Südd. Innebil.. 787 Geten, Gu, 817 Catc Bogel Taar. 7080 75.— Eö. Piſb. Chade) 100 5 L6d.0 Kalfrok. Aſchersl. 109,0 1005] Buctee. 1670 169.0 Geſſene, Bergwk. g8.37.5 Weſerenelnckiath 1060 100 Cor Hilp. Chade) 139,5 140,0] Karſtabkt S 5½7(Thörbs ver, Oele 19.— 55.— Gelhirehi: Tr. 61.— 61.-50 Sellſtoff Walpbof 50,— 8080 54.50—.— Klöcknerwerke 59,75 62,75 Tietz, Leonhard— 5 20.— Th.· 111.7 111,6 Rauk elettr. Werte 6775 68,50 45.12 46,75 C. H. Knorr.. 195,0 353 Transradio 5 8 9• Bank für Brau., 97,25-. 5.— 90.37 9550 99.80 Hoeſch Kölinan 71.25 74.J5 eichspank. 143 L48 — 91. Holgmann P5 66.— 68 50 A. G. für Verkehr 64.87 66.50 Iieo 416,0Hotelbetriebsgeſ“——.— Augent. Lokalb.. 101.0 1035 89.50 54,25 Flſe Bergbau.. 136.2.—T. Rteichsbabn B. 1127 1127 56.50 87,— Jle Gerſch.: 1123 11.1 Papag.. 28.8 2, c Bebr. Funghans 37.75—.— Hamburg Süd. D. 22,——.— 40.50 43.50 Kali Chemie... 100.0 100,2] Hanſa Dampfſch.—,——. 58.5 817 Kali Aſchersleben. 109.5 Lordd. Klopd.. 30,08 30,7 6050 61,251 Klöckner Werke. 56,65 62,— Otavi Minen 14,25 14.62 * WIRTSCHAFTrS-ZHHTUNG Freitag, 20. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 182 „Der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, hat nachſtehende Verfügung enlaſſen:: „Nachdem Her Reichsſportführer die deutſchen Turn⸗ und Sportperbände auf einheitlicher nationalſozialiſtiſcher Grundlage im Reichsbund für Leibesübungen zuſammen⸗ gefaßt und allen Turn⸗ und Sportvereinen die Verpflich⸗ tung auferlegt hat, mit ihrer Arbeit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Geſamterziehung zu dienen, iſt im Reichsbund für Leibesübungen das Amt des Dietwartes geſchaffen worden. Der Dietwart des Reichsbundes für Leibesübungen hat die Aufgabe, nach näherer Anweiſung des Reichsſchulungslei⸗ ters der Partei und des Aufklärungsamts für Beyöl⸗ kerungspolitik und Raſſenfrage die nationalſozialiſtiſche Schulung der deutſchen Turn⸗ und Sportgemeinde, vor allem auf den Gebieten der Raſſenpflege und der Volks⸗ tumskunde, zu leiten und im engen Zuſammenarbeiten mit den parteiamtlich anerkannten kultuürellen Zentralſtellen ſich ſür die Pflege der deutſchen Kulturwerte einzuſetzen. Alle Parteiſtellen werden angewieſen, die Dietarbeit in den Turn⸗ und Sportvereinen nach Möglichkeit zu unterſtützen. gez. Rudolf Heß.“ Aus der Anordnung des Reichsminiſters Heß hat nun der Reichsſportführer die Folgerungen gezogen und die Gaudietwarte der Deutſchen Turnerſchaft gleichzeitig zu Gaudäietwarten des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen ernannt. Der Wortlaut der Verfügung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten lautet: „Nachdem ich den Parteigenoſſen Kurt Münch zum Diet⸗ wart des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen be⸗ vufen habe, ernenne ich hiermit die nachſtehend aufgeführ⸗ ten. Dietwarte zu Gaudietwarten des Deutſchen Reichs⸗ mundes für Seibesübungen: Gaul Oſtpreußen Dr. Gaefke⸗Tilſit, Stolbeckerſtvaße 12, Gau 2 ßpommern Walter Melöner⸗Stettin, Loeweſtr. 6, Gaug Branden,⸗ bhurg Otto Schikora⸗Eichwalde Kr. Teltow, Wuſterhau⸗ ſenerſtraße 4, Gau 4Schleſien Obto Roſe⸗Siegendorf, Poſt Arnsdorf Kr. Liegnitz, Gau 5 Sachſen Rud. 22, Borkumerweg 7b, Gau 6 Mitte Herm. Ritter⸗Merſeburg⸗Saale, Lutherſtr. 24, Gau 1 Norömark Heinz Holſt⸗Lübeck, Schulſtr. 2, Gau 8 Nie⸗ derſachſen Karl Paetzmann⸗ Hannover, Ferd.⸗Wall⸗ brecht⸗Straße 79 Gan9 Weſtfalen Kayl Jaſper⸗Halle⸗ Weſtfalen, Bismarckſtr. 8, Gau 10 Niederrhein Otto Schlink⸗Duisburg⸗Ruhrort, Carpſtr. 88. Gau 11 Mittel⸗ rchein Adolf Schreiber⸗Beuel a. Rh., Limburgerſtraße 2, Gau 12 Noröheſſen Otto Veſper, Homberg Betz. Kaſſel, Gau 13 Südweſt Heinr. Leiling⸗Zweibrücken⸗ Pfolz, Am Maxienſtein 8, Gau 14 B aden Richard Kraft⸗Stein Amt Pforzheim, Gau 15 Württem⸗ berg Robert Kohler, Stuttgart⸗Bad Cannſtatt, Schmie⸗ denerſtraße 130, Gau 16 Bayern Wilh. Schneemann⸗ Nürnberg⸗W., Kernſtraße 9. Dieſe Gaudietwarte haben ihre Arbeit im Einvernehmen mit meinen Gaubeauftragten und nach den näheren Wei⸗ ſungen des Dietwartes des Deutſchen Reichsbundes ſür Leibesübungen aufzunehmen. Die Fachverbandsführer im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen erhalten in der nächſten Sitzung des DRſce Mitteilungen über Sinn und Zweck der Dietarbeit, wie auch über die Art ihrer Durch⸗ führung. Berlin⸗Gharlottenburg, dden 14. April 1984. Der Reichsſportführer“. Im Anſchluß on dieſe Verfügung des Reichsſportſührers hat dann der Reichsſportführer auf Vorſchlag des Diet⸗ wartes der D und des Reichsbundes für Leibesübungen folgende weitere Anordnung erlaſſen: „1. Jeöer Verein aller Fachſäulen ernennt einen Vereinsdietwart. Der Vereinsdietwart muß National⸗ ſozialiſt ſein und Luſt und Liebe zur Bolkstumsarbeit In den Kreiſen, Bezirken und Gauen der eingelnen wie au⸗ in Pein er Dichurt eanzt, da die Nüſguvengehiete kein beſonderer 2 ietwart ernannt, da die Aufgabengebiet p iſprehenden Dietwarten des Deutſthen Reichs⸗ bundeg für Leibesübungen bearbeitet werden. Für die nötige Uebermittlung von Anweiſungen, Nachrichten uſw. an die Vereine ſind die zuſtändigen Geſchäftsſtellen der Fachverbände verantwortlich. Berlin⸗Charlottenburg, den 14. April 1934. Der Reichsſportführer.“ Parteiamtliche Anerkennung der Dietarbeit Phraſen zu verſchlingen:„Ich denke, wir werden es ſchaf⸗ ch in den Fachverkänden ſelbſt, wird Nachdem im Januar dieſes Jahres die Eingliederung des Deutſchen Turnerbundes in die Deutſche Turnerſchaft vollzogen und Kurt Münch zum Dietwart der D und im März dieſes Jahres zum Dietwart des Reichsbundes für Leibesübungen ernannt wurde, iſt mit der Verfügung des Reichsminiſters Heß und der Ernennung der Gaudiet⸗ warte zu Dietwarten des Reichsbundes für Leibesübungen die Organiſation des Dietwarteweſens in ihren großen Umriſſen hergeſtellt. In einer perſönlichen Unterredung teilte der Reichsdietwart Kurt Münch mit, daß aus den vorſtehenden Verfügungen klar die Richtung hervorgehe, in der marſchiert werden ſolle. Die Dietwarte ſind die Klam⸗ mern, die der Reichsſportführer um den Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen legt und damit wird auch klar erſichtlich, daß er wünſcht, daß die Johnſche Erziehungs⸗ grundlage die allgemeine Grundlage für den ganzen Reichsbund für Leibesübungen wird. Der organiſatoriſche Aufbau der Dietarbeit wird ſich nun ſo geſtalten: Die Gaudietwarte ſetzen ſich mit den Gaubeauftragten des Reichsſportführers in Verbindung und werden dieſen die Vorſchläge für die Bezirks⸗ und Kreisdietwarte im Reichsbund für Leibesübungen unter⸗ breiten. Die Formel. Dietwarte müſſen Nationalſozialiſten ſein, kann natürlich nur ſo verſtanden werden, daß die Diet⸗ warte zwar keine Parteigenoſſen ſein müſſen, wohl aber Männer, die auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Mit der Deutſchen Waldlauf⸗Meiſterſchaft, die am Sonntag in Dresden zum 17. Male ausgetragen wird, beſchließen die Leichtathleten ihre Vorſaiſon. Sie bildet den Uebergang zur offenen Bahnſaiſon und man Wochen bei allen Langſtreckenwettbewerben auf den Lauf⸗ bahnen am Start ſehen. Die erſte deutſche Waldlauf⸗ meiſterſchaft wurde im Jahre 1913 ausgetragen und von dem Berliner Blankenburg gewonnen. Der Krieg unter⸗ brach die Fortſetzung dieſer Meiſterſchaften, aber von 1919 an wurden ſie in regelmäßiger Folge wieder ausgetragen. Am erfolgreichſten war bisher der Berliner Kohn, der viermal den Titel erringen konnte, und zwar in den Jah⸗ ren 1929, 1931, 1932 und 1933. Die bisherigen deutſchen Waldlaufmeiſter waren: 1913: Blankenburg⸗Berlin 1919: Lauterbach⸗Leipzig 1920: Lauterbach⸗Leipzig 1921: Tſchaber⸗Dresden 1922: Kibbert⸗Berlin 1923: Huſen⸗Hamburg 1924: Graßmann⸗Vielau 1925: Graßmann⸗Vielau 1926: Rätze⸗Luckenwalde 1927: Petri⸗Hamburg 1928: Huſen⸗Hamburg 1929: Kohn⸗Berlin 1930: Helber⸗Stuttgart 1931: Kohn⸗Berlin 1932: Kohn⸗Berlin Weltanſchauung ſtehen. 1933: Kohn⸗Berlin. Das ewige Pokal⸗Enoſpiel Zum engliſchen Pokal⸗Finale zwiſchen Mancheſter Eity und Vortsmouth In wenigen Tagen ziehen Jim und Bill und Bob und James ihre Fußballſchuhe aus und vier Monate nicht mehr an. Sie greifen zum Kricketſchläger und Tennisracket. Fuß⸗ ball iſt in den Sommermonaten verpönt im Mutterland des Sports. Der Ausklang der Saiſon aber iſt in jedem Jahr zugleich ihr erhebendſter Höhepunkt: das Pokalend⸗ ſpiel in Wembley. Es iſt und bleibt das größte Fußballſpiel der Welt. Ge⸗ heiligt durch die Tradition des älteſten Fußball⸗Landes, geehrt durch die Anweſenheit des Königs, des Prinzen von Wales oder des Herzogs von Pork, geachtet als das begehr⸗ teſte Treffen in Britannien. Vierhunderttauſend haben ſich in dieſem Jahre wieder um Karten ſchriftlich an die FA ge⸗ wandt, 375 000 vergebens. Wenn die Karten für die An⸗ hängerheere der Endſpielteilnehmer abgerechnet ſind, daun bleiben ſür den freien Verkauf nämlich kaum 25 000 übrig. Wer eine Einlaßkarte für das Cupfinale beſtellt, ſpielt Lotterie. Wembley iſt ja in dieſen Wochen öreimal vom Lärm des Ausverkauftſeins erfüllt. England— Schottland iſt vor⸗ bei, der große Rugbykampf folgt einen Samstag nach dem Pokalendſpiel. Es ſelbſt iſt das Kernſtück des Trios gro⸗ ßer Kämpfe und hebt ſich in ſeiner Popularität weit über dieſe Vor⸗ und Nachſpiele hinaus. Jetzt beginnt das Cupfinale die erſten Seiten der mei⸗ ſten Blätter zu beherrſchen. Tägliche Trainingsberichte aus Mancheſter und Portsmouth wechſeln ab mit unendlichen Interviews. Die Spielführer beider Mannſchaften werden über den vorausſichtlichen Ausgang befragt und der eng⸗ liſche Leſer wird nicht müde, Jahr für Jahr die gleichen fen.“ Oder:„Ich habe volles Zutrauen zu unſeren Jun⸗ gens!“ Manchmal auch beſcheidener:„Ich hoffe, wir tragen EE 9 9 7 Die Lebensläufe der Spieler werden erzählt. Wie viele Tore ſie ſchon geſchoſſen haben und wann ſie zum erſtenmale einen Fußball am Stiefel hatten. Wie oft ſie für ihr Land kämpften und welche Gefühle ſie hatten, als ſie zum erſten⸗ male in einem Pokalendſpiel ſtanden. Sport⸗England hat viele Weltereigniſſe. Die Henley⸗Regatta, das Turnier von Wimbledon, das Rennen in Epſom, der Ruderwettkampf Oxford— Cambridge. Das Pokalendſpiel iſt aber der populärſte unter all dieſen Wettbewerben. Wie flogen die Favoriten wieder aus dem Rennen! Wo ſind Arſenal und Aſton Villa, wo iſt Neweaſtle und wo ſind die„Heißſporne“ aus Tottenham...2 Nun, was die Hotſpurs betrifſt, ſo ſchlugen ſie kürzlich Mancheſter City :1, aber Mancheſter City ſteht im Pokalendſpiel und die Männer aus Tottenham nicht. Portsmouth ſcheint in beſſerer Verfaſſung zu ſein, denn es ſchlug jetzt den Meiſterſchaftsfavoriten Arſenal:0. Der Ton liegt ganz auf dem„ſcheint“. Die Vereinsleitungen und die Spieler der beiden Pokalkonkurrenten ſind ſeit Wochen nur auf das eine große Ziel konzentriert, Wembley ſiegreich zu verlaſſen. Für das Pokalendſpiel gibt es keinen Favoriten und hat es noch nie einen gegeben. Gewiß, Mancheſter City ſchlug vor einigen Tagen Portsmouth:1 in einem Punkte⸗ kampf. Keine Mannſchaft zeigte etwas Sonderliches. Keine deckte die Trümpfe auf, jeder Spieler ſchonte ſich. Für das Cupfinale müſſen übrigens beide Mannſchaften ihre blauen Trikots ausziehen; wegen der Gleichfarbigkeit. Mancheſter wird kupferrot⸗weiß erſcheinen, Portsmouth ſchwarz⸗weiß. 93 000 Engländer ſind reſtlos glücklich, ſie vergeſſen alle Berufs⸗ und Familienſorgen. Sie haben ja ein Ticket für das Pokalendſpiel, was kann ihnen da noch Schlimmes paſſieren? Eintrittskarten für das Spiel in Frankfurt Für das Gaugruppenſpiel Kickers Offenbach SV Waldhof werden Karten verkauft bei: Dreher, E 1, 18, Zigarrenhaus Weik, Neckarbrücke, Geſchäftsſtelle im Klubhaus, Faulhaber, Walöhof, Oppanerſtraße 2. Tri⸗ bünen⸗, andere Sitzplätze, Stehplätze und für Erwerbsloſe. Die Mainzer Eröffnungsradrennen, die für den kom⸗ menden Sonntag vorgeſehen waren, wurden auf den 13. Mai verlegt. Kohn oder Syring? Zum 17. Male: Deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaft wird die Teilnehmer der ſchweren Prüfung in den nächſten Für den ſonntäglichen Wettbewerb, der in Dresden ſtatt⸗ findet, liegen Meldungen von 76 Einzelläufern vor. An ihrer Spitze ſteht der Berliner Kohn, der viermal den Titel erringen konnte, bei den Meiſterſchaften des Gaues Brandenburg wieder in beſter Form war und der ein Spe⸗ zialiſt für den Waldlauf, während ſeine beſten Zeiten bei Langſtreckenläufen auf der Laufbahn längſt vorbei ſind. Sein härteſter Gegner dürfte wieder der Wittenberger Tur⸗ ner Syring ſein, der den deutſchen Meiſtertitel über 10 000 Meter verteidigt und der ſowohl auf der Bahn als auch im Gelände ſchwer zu ſchlagen iſt. Die 17. Waldlauf⸗ meiſterſchaft, die auf einer ſehr ſchwierigen Strecke ab⸗ gewickelt wird, öürfte ſich wieder zu einem Duell zwiſchen Kohn und Syring entwickeln. Es ſind da aber noch eine ganze Reihe weiterer begabter Läufer, die man nicht ohne weiteres ausſchalten kann. Von ihnen iſt der Heeresmeiſter Unterwachtmeiſter Schönfelder an erſte Stelle zu nen⸗ nen. Der Reichswehrmann belegte im Vorjahre hinter Kohn den zweiten Platz; hier hatte allerdings der damals kranke Syring das Rennen vorzeitig aufgeben müſſen. Das große Feld kann leicht diesmal Ueberraſchungen bringen, denn es kommt ganz darauf an, wie ſich die Läufer mit den Tücken der Strecke abfinden. Der Berliner Kohn geht aber als Favorit ins Rennen. Den Mannſchaftslauf hat in den letzten ͤrei Jahren ſtets der Poltzeiſportverein Berlin gewonnen. Nicht zuletzt trug dazu immer das ausgezeichnete Laufen Kohns bei. Ob die Berliner auch diesmal wieder Mann⸗ ſchaftsſieger werden, iſt fraglich. Sie werden unter den 16 teilnehmenden Mannſchaften diesmal ihren ſchwerſten Gegner in dem Berliner Sport⸗Club finden. Der Reichsſportführer in Mannheim Bei der Olympiakundgebung, die anläßlich der Anweſen⸗ heit des Reichsſportführers am Montagabend im Mann⸗ heimer Stadion ſtattfindet, wird als Abſchluß ein Fußball⸗ — Mannheim— Ludwigshafen ausgetragen. ür dieſes Spiel wurden folgende Mannſchaften aufgeſtellt: Mannheim: Wittemann (Sandhofen) Schmoll Herrmann Bfot)(08 Mannheim E Schmidt (beide VſR) Heſſenanuer Berk Langenbein Theobold Graf (Vfe)(alle Vſot Mannheim)(Fried'feld) Anſtelle von Langenbein wird vielleicht Benner⸗Bfs Neckarau eingeſetzt.— Es ſpielen für Lundwigshafen: Kamenzien (Sf8) er (04 Ludwigshafen) Kühn Hick (Pfalz)(Mundenheim) Klett Leuthner Keil (Phönix)(AS)(Mundenheim), Dattinger Gürſter Statter Hörule Lindemann (Phönix)(Mundenh.)(alle örei Phönix) Achtung! Teilnehmer der Trainingsgemeinſchaft Der Reichsſportführer kommt nach Maunheim! Eine Werbeveranſtaltung größten Ausmaßes wird am kommen⸗ den Montagabend im Stadion den hieſigen Einwohnern einen Ausſchnitt aus Mannheims Sportbetrieb geben. Selbſtverſtändlich wird auch die Trainingsgemein⸗ ſchaft der Leichtathleten durch intereſſante und Vorführungen großen Anteil an einem gün⸗ ſtigen Verlauf dieſes Abends haben. Sämtliche Mitglieder der Trainingsgemeinſchaft treten deshalb am Samstag, 21. April, nachmittags 5 Uhr im Stadion nochmals zu einem gemeinſamen Training an; die letzten Anweiſungen werden dort gegeben. „Außerdem findet während der Pauſe des Fußballſpiels eine 10⸗mal⸗„„⸗Runde⸗Stafſel ſtatt, an der folgende Vereine teilnehmen: Polizeiſportverein, TV 1846, MTG, BfR, Poſtſportverein, Vfs Neckarau, Mic 08. Weitere Mel⸗ dungen für dieſe Staffel nimmt der Leiter der Trainings⸗ gemeinſchaft, Herr Kehl, bis Montagabend 746 Uhr ent⸗ Danlsagung eiche, moderne Formen Sügnne,Tanäte Markenräder: Wanderer hre Baut E rein, friſen, glatt Für die beim Hinscheiden meines lieben Mannes und unseres guten Vaters uns in so reichem Maße er⸗ wiesene Teilnahme danken wir von Herzen. Mannheim, den 20. April 1934 Schwetzinger Straſe 146 Famĩlie Ceorg Rossnagel den 19. April, in Heidelberg im Alter von 31 Jahren. lerr Dinlomingenieur Walter Leile Nach langem, schwerem Leiden verschied am Donnerstag, Der Verstorbene gehörte seit über sieben Jahren dem Dampfturbinen-Versuchsraum unseres Werkes an. Wir be⸗ trauern in ihm einen begabten und erfolgreichen Mitarbeiter, auf dessen weiterer Entwickelung wir große Holfnungen ge⸗ Setzt hatten. Durch sein verbindliches und freundliches Wesen erwarb er sich die Zuneigung von Kameraden u. Vorgesetzten. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Aulsiditsrat, Führer Gelolaschaft der Brown, Boveri& Cie..-., Mannbeim 1 Die Einaäscherung erfolgt Samstag, den 21. April, vormittags 10½% Uhr, im Krematorium Heidelbetg. 2238 618 aaaua Umzuge Ferntransporte m. neu. geſchl. 4⸗ u. 8⸗m⸗Möbelauto gewiſſenh. u. bill. A. Horn, H 7, 2. Fernſpr. 236 35. fünfe Tausche Brieftauben mit Ring, gegen alles brauchbare. Qu 4, 3. 1 Tr. *84015 HocükR auch auf Monats⸗ taten öbers Gas- Werk 8168 IIL —— bieten hnen meine neuen Ffüniahrs-Mnzüge in Ele.ganz, Qudlität und Preiswürdigkeit sowohl, wie Ffühiahrs⸗Aantel in elegent. Rägläan- u. Slipon-Fotmen Häuptpreislagen: DKW- Wotorrad 200 com, ſaſt neu, büllig abzugeben. Neuthinger, Seckenheim, Klop⸗ penheimerſtr. 79. Faſt neuer Ulwan n. Unbau billig zu verff. G 6, 5, III. IIS. * M. 28.- 36. 45.— 54.- 62.- Bergdolt Mannheim, K 1, 5 Breitestrage Verkäbfe . Schäferhund 11 Mon., Hündin, kräft. ſchön. Tier, ſchwarz m. gelb, wachſ. u. Begleith., Pr. 20, zu verkf. 8416 Adr. i. d. Geſch. folgſ. 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Mai 1934, während der üblichen Geſchäftsſtunden bei der Geſellſchaft oder in Frankfurt a..: bei dem Bankhaus Baß& Herz, in München: bei der Bayeriſchen Vereinsbank, in Mannheim: bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, und die Münchener.G. in München, jedoch nur für Mitglieder des Effetten⸗Giro⸗Depots. be Die Bilanz, die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, ſowie der Ge⸗ ſchaft iſt zur Vornahme aller mit ſchäftsbericht des Vorſtandes und Auſſichtsrates ſind vom 25. April d. J. an in unſeren Geſchäftsräumen zur Einſicht au druckt in Empfang genommen werden. Tagesordnung: Iüale kereban Mauten-Jft Uebernahme von Betrieben und die Beteiligung an Betrieben, die fgelegt und können ge⸗ 1. Bericht des Vorſtandes und des Au laufene Geſchäftsjahr; . Feſtſtellung der Bilanz, ſowie der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinnes; Entlaſtung an den Vorſtand und an den Auf⸗ 4. Wahl des Bilanzprüfe 5. Wahlen zum Aufſichtsrat. Heidelberg, den 13. April 1934. Der Aufsichtsrat: Friedr. Kirchhon Voorsitzender fſichtsrates über das abge⸗ rs für das Geſchäftsjahr 1934; ſeinen ſtellbertretenden Geſchäfts⸗ Ku,Mauarus lietermaunn 50000 Ekm gelaufen, aus Privat⸗ hand günſtig zu verkaufen. Jacob Mager, worms am Ahein Peter Gemeinderſtr. 84, Tel. 3659 Leihwagen neue Modelle 3. gümstig. Beding. werd. zugefahr. Apfel, Tel. 489 31 —llel? Opel-Limousine Laastel dusgeseichnet erhalten preis- wert au ver⸗ gaufen. 3561 pianolager runa billig nur bei ſehr auter Motor, bill. ab⸗ 11 uncen Zu er⸗ Martig 15 ragen 3563 0 Meerlachſtr. 31. n Waldhofstr. lpart., Müller. 5 Verkäufe LAüacar in ieder Ausfüh⸗ beſonders Adolf Metzger, Ingenieur⸗Kauf⸗ Stellungsuchende beklagen sich, bei uns immer wieder darüber, daß sie die Anlagen zu ihren Bewerbungen Zeugnisse, Pholographien lebenslauf usw. erst sehr spät und trotz beigefügten Rückpottos olt überhaupt nicht zurück· erhalten. 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Die Ver⸗ tretung der Geſellſchaft erfolgt: 1. wenn nur ein Geſchäftsführer beſtellt iſt, durch dieſen allein; 2. wenn mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt ſind, durch zwei Geſchäfts⸗ führar gemeinſam. Sind daneben noch ſtellvertretende Geſchäftsführer oder Prokuriſten beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft auch durch einen Geſchäftsführer gemeinſam mit einem ſtellvertretenden Geſchäfts⸗ führer oder Prokuriſten oder durch führer gemeinſam mit einem Pro⸗ kuriſten vertreten. Valentin Ru⸗ dolph iſt nicht mehr Geſchäftsführer. mann in Stuttgart, iſt zum allei⸗ nigen Geſchäftsführer beſtellt. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Alle Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen in der Zeit⸗ ſchrift„Bauen, Siedeln, Wohnen“ und im Deutſchen Reichsgnzeiger. Mannheimer Kiſtenfabrik& Holz⸗ handelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Mannheim ⸗Neckarau. Das Stammkapital iſt gemäß dem Geſellſchaſterbeſchluß vom 23. Ja⸗ nuar 1934 um 40 000.“ erhöht und beträgt jetzt.“ 100 000.—. des Geſellſchaftsvertrags entſpre⸗ hend der Kapitalserhöhung ge⸗ ändert. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Geſellſchaft hat von ihren Geſellſchaftern Darlehen erhalten, und zwar von: a) Frau Anna Schwaiger Witwe in Mün⸗ chen am 23. 6. 1933: 2424.25.“, am 27. 6. 1933: 575.75.& und am 4. 1. 1934: 4000.“, insgeſamt: 7000.“: b) Frau Maria Gram⸗ bihler Witwe in Illertiſſen am 1. 11. 1932: 1488.63.“, am 16. 2. 1933: 1000.“ und am 2. 1. 1934: Art und die Uebernahme ganzer A für den Herrn bringt dieser Früh- ling etwas Neues! Durch den gleichen Beſchluß iſt 855 2011.37.4, insgeſamt: 4500.4; SS SNENE das Sporthemd mit der ver⸗ stellbaren Kragenschnalle. (D. B. 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