Neue Mannheimer 3. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeloſtr. 18, Ne Friedrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Mannheimer General Anzeiger Einzelyreis 10;. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 25. April 1934 Feule in Warſthau, dann in Praa Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 22. April. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthon iſt Sonntag in Warſchau eingetroffen. Der Beſuch iſt ſchon ſeit einer Reihe von Tagen in Ausſicht genom⸗ men. Er bildet keinerlei politiſche Ueberraſchung, aber er iſt doch von beſonderem politiſchen Intereſſe. In der Pariſer Preſſe werden die Erwartungen un⸗ terſtrichen, die die franzöſiſche öffentliche Meinung in Barthous Verhandlungsarbeit ſetzt— das heißt jedoch mit anderen Worten: daß die franzöſiſche Politik ganz beſtimmte Wünſche gegenüber den maßgebenden pol⸗ niſchen Stellen hegt, die hier gemeint ſind, auch wenn lediglich Barthou genannt wird. In den letzten Wochen hat der Quar 'Orſay eine ſehr lebhafte Tätigkeit entfaltet, um die Vaſallen Frankreichs bei der Stange zu halten. Vertreter der Kleinen Entente weilten in Paris und die franzöſiſche Einflußnahme auf die Verbün⸗ deten der Nachkriegszeit trat zur gleichen Zeit in der Preſſe noch ſtärker, als es ohnehin der Fall zu ſein pflegt, in Erſcheinung. Das alles diente dem Ziele, Frankreichs Stellung bündnispolitiſch in der derzeitigen abrüſtungspolitiſchen Situation zu ſtär⸗ ken. Nach dieſer ſorgſamen Pariſer Geſchäftigkeit erſt wurde die letzte Note an England gerichtet. Es war wieder einmal franzöſiches Schachſpiel in gro⸗ ßem Stil. Nur eins hat den maßgebenden Männern dabei Unbehagen bereitet, nämlich die Rolle Po⸗ lens, die ihnen nicht ohne weiteres klar erkennbar geweſen zu ſein ſcheint. Gelegentlich verriet eine Aeußerung in der Pariſer Preſſe, daß Frankreich mit der im Zeichen des deutſch⸗polniſchen Abkommens ſtehenden pol⸗ niſchen Außenpolitik nichts anzufangen weiß. Und gerade hierum handelt es ſich bei dem Beſuch Barthous in Warſchau. Der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter machte ſich an dieſem Wochenende auf den Weg, um in der polniſchen Hauptſtadt einmal ſelbſt nach dem Rechten zu ſehen. Derweil äußern ſich in den franzöſiſchen Kommentaren gemiſchte Empfin⸗ dungen, und es fehlt nicht an Unfreundlich⸗ keiten an die polniſche i Anſchrift. Am allerwenigſten gefällt es dabei dem franzöſiſchen Preſtigeſtandpunkte; daß ſich die polniſchen Zeitun⸗ gen durchaus nicht in dem von den Pariſer Blättern gewünſchten willfährigen Sinne verhalten. Es iſt der ein wenig beunruhigten franzöſiſchen Aufmerk⸗ ſamkeit nicht entgangen, daß gerade die gelegent⸗ lichen unwirſchen Pariſer Zurufe in polniſchen Zei⸗ tungen durch Abdruck zur betonten Kenntnis genom⸗ men worden ſind. und daß ſich die der polniſchen Regierung nahe⸗ ſtehenden Zeitungen mit einer recht trocke⸗ nen Auslaſſung zum bevorſtehenden Eintref⸗ fen des Herrn Barthou äußerten, in der faſt nichts enthalten war als die Darſtellung des Programms für das Verweilen des franzöſi⸗ ſchen Gaſtes. Nach dieſem Programm ſind für den Sonntag, Montag, und Dienstag eine Reihe von Höflichkeitsakten und S vorgeſehen, aber gerade der Punkt, auf den es den Franzoſen ankommt, fehlt, es iſt nämlich nicht von vorn⸗ herein eine Ausſprache Barthous mit Marſchall Pilſudſki in Ausſicht genommen. Das gefällt den Franzoſen nicht. Aus Warſchauer Kreiſen hört man, daß, wenn es noch zu einem Empfange Barthous bei Pilſudſki kommen ſollte, es ſich wohl nur um eine kurze Viſite handeln würde. Wie man ſieht, iſt dieſes taktiſche Spiel rund um Barthous Polenfahrt nicht ohne Reiz. Daß es der franzöſiſche Außenminiſter in Warſchau gleichwohl nicht an nachdrücklichen Geſten fehlen laſſen wird, um den Meinungsaustauſch in dem von ihm gewünſchten Stile durchzuſetzen, iſt freilich ohne Zweifel. Man wird darüber hören, denn alles Geſchehen im Oſtraum hat ſein europäiſches Inter⸗ eſſe. Am Dienstag reiſt Barthou nach Krakau weiter und dann begibt er ſich nach Prag. Die fran⸗ zöſiſche Preſſe wird es derweil nicht an vielſtimmi⸗ ger Begleitmuſik fehlen laſſen. Blick hinter die Kuliſſen Von unſerem Vertreter in Paris Paris, 21. Aypril. Der Außenminiſter Barthon hat geſtern zur Vorbereitung ſeiner Staatsreiſe nach Warſchau den ruſſiſchen Geſchäftsträger in Paris, Ro⸗ ſenberg, empfangen. Die Unterhaltung drehte ſich um die Anerkennung Rußlands durch die Kleine Entente und den Abſchluß eines oſteuropäiſchen Sichecheitspaktes zwiſchen Rußland, Polen and den baltiſchen Staaten. Bar⸗ thon reiſte am Samstag nachmittag in Begleitung des polniſchen Botſchafters nach Warſchan ab. 185 Dorthens Hohe Politik durch den Rundfunk Eine Rundfunkrede Doumergues— Seitenhiebe gegen Deutſchland Meldung des DNB. Paris, 21. April. Miniſterpräſident Doumergue wandte ſich am Samstag zum zweitenmal durch den Rundfunk an das franzöſiſche Volk. Der erſte Teil ſeiner Ausfüh⸗ rungen galt der Innenpolitik und beſtand im weſent⸗ lichen in einer Rechtfertigung der vom Burgfrieden bisher getroffenen Maßnahmen zur wirtſchaftlichen und finanziellen Sanierung des Landes. Der Mi⸗ niſterpräſident ſprach ſich vor allem energiſch gegen ſede Entwertung des Franken aus. Ich werde mein äußerſtes tun, erklärte er, um eine Ka⸗ taſtrophe zu verhindern. Unſer Frank iſt Goldwert. Wir müſſen alles tun, damit er ſeinen Wert behält, der uns ſo viele Opfer gekoſtet hat. Unzuläſſig iſt es, daß ſich kleine Gemeinſchaften, die nur an ſich denken, den großen franzöſiſchen Staat bilden, um dieſen zunächſt zu beherrſchen, um ihn alsdann zu zertrümmern. Man kann unmöglich daran denken, daß man ſich gegen die im Hinblick auf das nationale Intereſſe von uns getroffenen Maßnahmen aufleh⸗ nen darf. Miniſterpräſident Doumergue erklärte ferner, daß die von der Regierung getroffenen Maßnahmen bereits einige ermutigende Erfolge gezeitigt hätten. Das Vertrauen ſei wiedergekehrt, und dieſes Vertrauen komme zum Ausdruck in einer ge⸗ waltigen Hauſſe der franzöſiſchen Ren⸗ ten; namentlich die kleinen Sparer kauften Staats⸗ renten. Auch der Goldzufluß ſei wieder ſtärker ge⸗ worden ‚innerhalb von fünf Tagen 119 Millionen Franken. Der Miniſterpräſident ging dann auch auf die Außenpolitik über, worin er ausführte: Europa und die Welt, die grauſam mitgenommen ſind, durch den Krieg ſo haben noch nicht ihr Gleichgewicht wiedergefunden. Frankreich, das Veranlaſſung genug beſitzt als ir⸗ gendein anderes Land, leidenſchaftlich die Erhaltung des Friedens zu wünſchen, weil kein anderes Land ſo ſtark unter dem Schrecken des Krieges gelitten hat, hegt kein Gefühl des Grolles gegen diejenigen, gegen die es gezwungen war, ſich zu verteidigen. Frankreich will nichts anderes, als in vollkomme⸗ nem Einvernehmen mit aller Welt zu leben. Aber dieſer Wunſch nach Frieden und Verſtändigung darf weder die Lehren der Vergangenheit noch die Leh⸗ ren der Vorſicht in Vergeſſenheit geraten laſſen. Deshalb verlangt Frankreich, nachdenken zu kön⸗ nen, wenn es mit Anregungen oder mit Vorſchlägen befaßt wird, deren zu ſchnelle Annahme das Ver⸗ geſſen dieſer Lehren und dieſer Ratſchläge mit ſich bringen würde. Wenn man Frankreich den Vorſchlag macht, ſeine Rüſtungen, die bereits ſtark herabgeſetzt ſind, noch weiter herabzuſetzen, gerade in dem Augenblick, in dem die, die ſein Gebiet verwüſter haben und gegen die es ſich mit verzweifelter Ener⸗ gie hat verteidigen müſſen, ihre Rüſtungen be⸗ trächtlich erhöhen, und zwar entgegen den Friedensverträgen und ohne eine Ermächtigung(9, dann wird alle Welt begreifen, daß Frankreich das Bedürfnis nach einer größeren Sicherheit verſpürt, daß es Aufklärung fordert und immer genauer umſchriebene und gewichtigere Garan⸗ tien zu erhalten ſucht. Frankreich will weder beherrſchen noch unter⸗ gehen, noch ſich ſelbſt aufgeben; es will auch nieman⸗ den demütigen; Frankreich legt Wert darauf, die Ach⸗ tung, den Reſpekt und die Freundſchaft zu bewahren, die es nah und fern gefunden hat. England in größter Aufregung Wegen der jüngſten japaniſchen Erklärungen über ſeine Chinapolitik Von unſerem Vertreter in Lon don London, 23. April Die jüngſten japaniſchen Erklärungen über China haben trotz der beſänftigenden Darlegungen des japaniſchen Außenminiſters Hirota England in größte Aufregung verſetzt. In Regie⸗ rungskreiſen hält man ſich zwar nach außen hin wenigſtens noch ſehr zurück. Bisher iſt man in London noch nicht offiziell von der japaniſchen Hal⸗ tung benachrichtigt worden. Wohl aber hat die eng⸗ liſche Botſchaft in Tokio den vollen Text der Er⸗ klärung zuſammen mit eingehenden Auszügen aus den japaniſchen Preſſekommentaren nach London telegraphiert. Man will indeſſen in England erſt eine formale Ankündigung von japaniſcher Seite abwar⸗ ten, ehe man ſich offiziell dazu äußert. In Londoner politiſchen Kreiſen wurde geſtern ſehr dringend ein engliſch⸗amerikaniſches Zuſammengehen gefordert. Wenn einzelne Kreiſe bereits von einer direkten Fühlungnahme wiſſen wollen, ſo weiſt heute der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ darauf hin, daß es bis zum Augenblick noch nicht zu einem ſolchen Schritt gekommen ſei, obwohl er ſicherlich bevorſtehe. Der diplomatiſche Korreſpondent ſchreibt, daß die ja⸗ paniſche Oppoſition zu den geplanten finanziellen Hilfsmaßnahmen für China ſich weniger gegen die Baumwoll⸗ und andere Anleihen, als beſonders gegen die Pläne, die vor einiger Zeit im Rahmen des Völkerbundes eingehend beſprochen ſeien. Japans Mißtrauen gegen eine Genſer Unter⸗ ſtützung für China hängt zweifellos mit dem japaniſchen Streit mit dem Völkerbund in der mandſchuriſchen Frage zuſammen. Eine finanzielle und wirtſchaftliche Hilfe für China auf dem Wege über den Völkerbund würde gewiß auch nur zum Schaden für Japan ſein. Beſondere Bedenken hätte in Japan auch die Hilfe, die China durch auswärtige militäriſche Ratgeber und Piloten, insbeſondere deutſcher Nationalität, erhält, erregt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ weiſt darauf hin, daß irgendeine Art von Monroe⸗Doktrin, wie vielfach der japaniſche Schritt bezeichnet wird, in direktem Widerſpruch ſtehe zu den Beſtimmungen des Neun⸗Mächte⸗ Vertrages vom Jahre 1922, der bekanntlich auch die Politik der offenen Tür⸗ vorſieht. Gerade im Hinblick auf eine künftige gemeinſame engliſch⸗amerikaniſche Aktion legt man in England Wert darauf, zu erklären, daß Englands In⸗ tereſſe nicht politiſch, ſondern rein wirtſchaftlich ſei, es alſo nichts anderes wün⸗ ſche als eine Politik der offenen Tür. Ehineſiſche Erklärung gegen Fapan Meldung des DNB. — London, 22. April. Die chineſiſche Geſandtſchaft veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt, daß die kürzlich von Tokio ausgegebene Mitteilung über China lediglich eine Beſtätigung der traditionellen Angriffs⸗ und Expanſionspolitik Japans auf dem aſiati⸗ ſchen Kontinent darſtelle. Die japaniſche Politik laufe der Erhaltung des Friedens und der Ordnung im Fernen Oſten zu wider, und das chineſiſche Volk werde niemals mit der durch nichts begründeten Theſe von einer japaniſchen Hegemonie in Aſien einverſtanden ſein. Die chineſiſche Regierung habe bereits ihren Geſandten in Tokio angewieſen, von der japaniſchen Regierung Erläuterungen zu verlangen. Die ſicherſte Garantie des Friedens im Fernen Oſten beſtehe nicht in der Ausſchaltung freundſchaftlicher und fruchtbarer Zuſammenarbeit Chinas mit einem Teil der Weſtmächte, ſondern ſie liege darin, daß Japan ſeine zügelloſe imperialiſtiſche Politik aufgebe und ſeine Verpflichtungen aus den Verträgen genau beobachte. Fapaniſches Mißtrauen gegenüber ASA — Tokio, 22. April. Offenbar im Zuſammenhang mit den Erörte⸗ rungen, die in der Weltöffentlichkeit die ſogenannte oſtaſiatiſche Monroe⸗Doktrin ausgelöſt hat, behauptet das Blatt„Kukumin“ am Samstag, Marſchall Tſchiangkaiſchek führe zur Zeit mit den Vereinigten Staaten geheime Verhandlungen mit dem Ziel, von der ameri⸗ kaniſchen Regierung eine gewiſſe politiſche und auch wirtſchaftliche Unterſtützung für China zu erhalten. Auch andere japaniſche Blättermeldungen brin⸗ gen ähnliche Meldungen. Tſchiangkaiſchek verſuche, eine Anleihe in Höhe von 25 Millionen Dol⸗ lar für die Bewaffnung der chineſi⸗ ſchen Armee zu erhalten, wofür China an USA gewiſſe neue Konzeſſionen in Südchina geben wolle. Ferner ſoll die amerikaniſche Regierung den jesigen Gebietsſtand der chineſiſchen Republik garantieren. Generalſtreik in Madrid Meldung des DNB. Madrid, 22. April. Die Gewerkſchaftsverbände der Sozialiſten haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag zuſammen mit den Organiſationen der Syndikaliſten in Madrid einen 24ſtündigen Generalſtreik prokla⸗ miert. Weder die Regierung noch die Polizei waren darauf vorbereitet, ſo daß dieſer Schlag völlig unver⸗ mutet und überraſchend kam. Innerhalb einer hal⸗ ben Stunde war der geſamte Kraftdroſchken⸗, Stra⸗ ßenbahn⸗ und Autobusverkehr eingeſtellt. Auch im den Bäckereien iſt die Arbeit niederge⸗ legt worden, ſo daß Madrid ohne jede Brotverſor⸗ gung iſt. Der Streik iſt von den Marxiſten als Pro⸗ teſtaktion gegen die Regierung und gegen die am heutigen Sonntag im Escorial ſtatt⸗ findende Rieſenverſammlung der katholiſchen Volksaktion gedacht. In Zuſammenhang mit dieſer Proteſtkundgebung kam es in der vergangenen Nacht an verſchiedenen Stellen der Stadt zu Schießereien zwiſchen Marxiſten und Polizei. Eine Perſon wurde getötet, zahlreiche wurden verwundet. In der Hauptverkehrsſtraße in Madrid wurde eine Bombe geworfen, die einen jungen Mann tötete. Kaffees und Reſtaurants, die nicht auf die Aufforderung der Marxiſten ſofort ſchloſſen, wurden mit Steinen bombardiert. Sämtliche Thea⸗ ter und Kinos mußten ebenfalls ſchließen. Trotz dieſer anarchiſtiſchen Lage in der Haupt⸗ ſtadt erklärt der Innenminiſter, Herr der Lage zu ſein. Zwiſchenfall in der Schweiz Meldung des DNB. Genf, 21. April Die ſozialdemokratiſche Partei des Schweizer Kantons Wallis hatte den Präſidenten der Gen⸗ ſer Reg'erung, Nicole, eingeladen, auf der Jah⸗ restagung am Sonntag das Wort zu nehmen. Die geſamte bürgerliche Preſſe des zum größten Teil katholiſch⸗konſervativen Kantons Wallis hatte jedoch heftigen Einſpruch gegen das Erſcheinen Nicoles er⸗ hoben. Deshalb hat ſich die Walliſer Regierung heute mit der Frage beſchäſtigt und beſchloſſen, dem Regierungs⸗ präſidenten Nicole den Eintritt in den Kanton Wallis zu verbieten. Damit iſt der in der neuen Geſchichte der Schweiz wohl einzig daſtehende Fall eingetreten, daß die Re⸗ gierung eines Kontons einem Regierungshaupt eines anderen Kautons den Eintritt verbietet. Aniverſitäteproteſt in Prag Meldung des DNB. Prag, 21. April In einer außerordentlichen Sitzung des akade⸗ miſchen Senates der Prager deutſchen Univer⸗ ſität wurde zu der Uebernahme der Verwaltung des Karolinums, des Sitzes der Rechtswiſſenſcheft⸗ lichen Fakultät der Prager deutſchen Univerſität, durch die tſchechiſche Karls⸗Univerſität Stellung genommen. In einer feierlichen Erklärung legte der akademiſche Senat gegen dieſe Maßnahme die ſchärfſte Verwahrung ein und verwies darauf, daß die Geſchichte der Prager deutſchen Univerſität mit dem altehrwürdigen Gebäude des Karolinums auf das innigſte verknüpft ſei. Die Maßnahmen des neuen Hausherrn, des Rektors der tſchechiſchen Uni⸗ verſität Dr. Domin, liefen offenbar darauf hinaus, die deutſche Univerſität obdachlos zu machen Feſt der nationalen Arbeit in Italien Meldung des DNB. — Rom, 21. April. Aus Anlaß des 2688. Jahrestages der Gründung Roms, des Feſtes der nationalen Arbeit, fanden im ganzen Lande und insbeſondere in Rom große⸗ Feierlichkeiten ſtatt, bei denen hauptſächlich wichtige Werke öffentlicher Arbeiten eingeweiht wurden. Die Feiern in der Hauptſtadt begannen Samstag mit der Einweihung eines bronzenen Reiterſtandbildes des Freiheitshelden von Lateinamerika, Simon Bolivar, das der Stadt Rom von den Staaten Bolivien, Columbia, Ecuador, Panama, Peru und Venezuela zum Geſchenk gemacht wurde. Bei die⸗ ſer Feſtlichkeit, die in Anweſenheit Muſſolinis, des diplomatiſchen Korps und der Vertreter der Behörden ſtattfand, hielt der Geſandte von Vene⸗ zuela eine Rede, in der er u. a. darauf hinwies, daß in Rom Bolivar die Freiheit Lateinamerikas ver⸗ kündet habe, und daß das Geſchenk geldiſchen Tugenden und das Werk Bolivars und nung der alten Kämpfer des Stahlhelms aus dem dachte der Miniſter Adolf Hitlers. ſtrumental gleich reizvoll geſtalteten Vorſpiel, mit leichtem Achſelzucken in Kauf nimmt, daß der letzte Akt als vollkommener Blindgänger verpufft. die Operette ausgezeichnet zu beſetzen. Es verfügt über eine Anzahl erfreulich kultivierter Stimmen und über Darſteller, 2. Seite/ Nummer 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. April 1934 einen neuen Beweis für die geſchichtlichen Bande darſtelle, die Lateinamerika mit Rom, der Seele der Latinität, verknüpſen. Muſſolini rühmte in ſeiner Antwortrede die Dankte den ſechs Republiken für das Denkmal. Im Anſchluß hieran hielt Muſſolini bei einer Ver⸗ onſtaltung auf der Piazza Venezia, auf der ſich zahl⸗ reiche Kriegsverletzte, Schwarzhemden und eine rie⸗ ſige Menſchenmenge eingefunden hatten, eine Rede, in der er betonte, daß kein Volk der Welt ein gleiches Schauſpiel von charaktervoller und eiſerner Zucht, wie das italieniſche, gegeben habe. Es hat bereits den Gipfel ſeiner Größe erreicht, fuhr Muſ⸗ ſolini fort, da es ſich machtvoll erhoben hat aus einem Krieg, der ein Volkskrieg war, und aus einer Revolution, die eine Revolution des Volkes geweſen war. Er ſchloß mit den Worten, daß die faſchiſtiſche Revolution nicht nur die materiellen und moraliſchen Möglichkeiten des ita⸗ lieniſchen Volkes zu vergrößern beſtimmt ſei, ſon⸗ dern auch allen als Vorbild dienen könne. Hierauf verteilte Muſſolini an eine Reihe alter Arbeiter und Opfer der Arbeit Rentenurkunden und Auszeichnungen. Zehntauſende ſolcher Urkunden über einen Betrag von 50 Millionen Lire wurden im Laufe des Vormittags in allen Provinz⸗ hauptſtädten ſeierlich verteilt. Ein franzöſiſcher Schritt zur Regelung der engliſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen — London, 21. April. Die franßöſiſche Botſchaft überſandte dem engliſchen Handelsminiſterium am Samstag den Entwurf eines Abkommens, durch das die engliſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen nach dem 12. Mai, dem Tage des Ablaufes der beiden augenblicklichen Handelsabkommen, geregelt werden ſollen. Der Entwurf wird von den zuſtändigen Stellen umgehend geprüft werden, um baldmöglichſt * Mannheim, 22. April. Als am 23. April 1922 bei Bellinzona an der Gotthardſtrecke der D⸗Zug aus Italien nach dem Norden und der D⸗Zug aus Luzern nach dem Süden in tiefer Nacht ineinanderraſten, griff die Hand des Todes nach mehr als zwanzig Menſchenleben. Unter den Verunglückten, die auf eine grauenvolle Weiſe umkamen, befand ſich mit ſeiner betagten Mutter auch der Abgeordnete zum Deutſchen Reichstag, der ehemalige Staatsſekretär und Vizekanzler Karl Helfferich. Am 30. April, einem ſtürmiſchen Frühlingstag, haben wir zu Mannheim ſeinen ver⸗ ſtümmelten Leib den Flammen übergeben. Den„unerſetzlichen Führer“ der Deutſchnationa⸗ len nannte bei der Mannheimer Trauerfeier Erz. Wallraff den geſchiedenen Freund. Das kühne Wort iſt von der Geſchichte beſtätigt worden. Er hat keinen Nachfolger gefunden. Auch das wieder Tragik der Deutſchen. Er wäre der Mann geweſen, unſerer innerpolitiſchen Entwicklung manchen Um⸗ und Irr⸗ weg abzukürzen. Nichts verband dieſen geraden, bis zur Schroffheit und Grobheit— man erinnere ſich, wie er im Reichstag einmal ſeinen Gegnern Gelegen⸗ heit gab, ihn von der Rückſeite zu beſehen— leiden⸗ ſchaftlichen Kämpfer mit der Welt der Kompromiſſe. Er war ein nie entmutigter, zäher Wegbereiter der deutſchen Wiedergeburt, ein fanatiſcher Streiter für Wahrheit und Ehre. Aber wenn er, geladen mit jähem rheinpfälziſchen Temperament, bis zur Grenze des Erlaubten gegen einen Gegner vorſtürmte, ſo trieb ihn eine ſelbſtloſe Beſeſſenheit, in der er nur mit Adolf Hitler verglichen werden kann:„Deutſch⸗ land, nichts als Deutſchland.“ Nichts auch verband dieſen weitblickenden, klar denkenden Kopf mit der „Reaktion“ oder dem„Kapitalismus“. Helfferich, diesbezügliche Beſprechungen zwiſchen den beiden Regierungen herbeizuführen. 1 den man ein wenig ſpöttiſch damals in gewiſſen Krei⸗ ſen den„deutſchnationalen Demokraten“ nannte, war Kundgebung des Reichsminiſters Geldte in Magdeburg Meldung des DNB. Magdeburg, 22. April. Im Gründergau des Stahlhelms, in Magdeburg, hielt der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Front⸗ kämpferbund(Stahlhelm) in Geſtalt einer Auszeich⸗ Jahre 1919 ſeine erſte große Kundgebung nach der Umbildung ab. Führer der braunen und feldgrauen Scharen, Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, von Induſtrie und Handel und viele Freunde und Verwandte der alten Kameraden hatten ſich am Samstag im Kriſtallpalaſt eingefunden, um dort jubelnd die unter Führung von Reichsminiſter Seldte in den Saal einmarſchierenden alten Kämpfer zu begrüßen. Nach Begrüßungsworten des kommiſſariſchen Landesverbandsführers Hunold ſprach Reichsminſter Franz Seldte. Seine erſten Worte galten dem Führer, dem er, wie er erklärte, im Namen der NSDDoy eine große Büſte mit der Inſchrift„Dem Führer und Frontſoldaten“ über⸗ reicht habe. Mit einem dreifachen„Sieg Heill“ ge⸗ Unter großem Beifall gab er dann bekannt, daß der Sitz der NS⸗ DiB Magdeburg ſein werde. Dann traten die ein⸗ zelnen alten Kameraden vor, um aus der Hand des Bundesführers das Ehrenzeichen zu empfangen. Hierauf ergriff der Bundesführer Reichsminiſter Seldte nochmals das Wort zu längeren Ausführungen. Er ſchilderte zunächſt das Entſtehen und Vergangen⸗ heit des Stahlhelm. Von Anfang an, betonte der Miniſter, habe der Stahlhelm die ungeheuren Werte erkannt, die im deutſchen Arbeiter ſtecken und er habe ſich dafür eingeſetzt, daß dieſe Werte nicht einer ſchwarz⸗rot⸗goldenen, einer gelben oder roten Füh⸗ rung anheimfallen. Es ſei ihm als Miniſter eine Franz große Freude geweſen, als er mit Reichswirtſchafts⸗ miniſter Schmitt das Geſetz der nationa⸗ len Arbeit fertig hatte, das aus dem Arbeiter einen Richtmann mache, das dem Arbeiter die Ehre gebe, in dem es ihm Ehrengerichte zuerkannte. Beſonders ausführlich ging der Miniſter auf die letzten Jahre ein. Er habe, erklärte er, nicht zu den Leuten gehört, denen die Ereigniſſe der Jahre 1933 überraſchend ge⸗ kommen ſeien. Schon 1932 habe er erkannt, daß nicht der reine Soldat ſiegen würde, ſondern der Politiker, der politiſche Soldat. Es ſei gekommen, wie er vorausgeſehen habe. Ein Mann aus dem Volke ſei erſchienen und habe dank des Frontſoldatenerlebniſſes, dank der Reinheit ſeines Willens und ſeiner Ziele und dank ſeiner Fähigkeiten geſiegt. Mit Bewunderung und Aner⸗ kennung ſähen die alten Kämpfer der Jahre 1914 bis 1918 und von 1918 bis heute auf dieſen Front⸗ ſoldaten Längere Darlegungen widmete der Miniſter der Umbildung des Stahlhelms. Die Treue der Stahlhelmleute ſei gelohnt worden, ihnen bleibe die Fahne, die Farbe und auch das ſtolze Stahlhelmſymbol, aber, und das tue er, der Miniſter, freiwillig und bewußt, zuſa mmen mit dem Hakenkreuz. Das ſei für ihn kein Nach⸗ geben geweſen, ſondern ein Hineingehen in die große Kraftquelle der Nation. Der Miniſter ſchloß: Wir kämpfen für die Ziele Adolf Hitlers. Sein Reich iſt auch unſer Reich, für das wir arbeiten, für das wir ſterben wollen. Wir wollen aber leben, denn wir wollen das Ziel er⸗ reichen für Vaterland, Hindenburg und Adolf Hitler. Sieg Heill! Die Rede klang aus in dem gemeinſamen Ge⸗ ſang des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. — zum Gedüchtnis eines deutſchen Führers Heute vor zehn Fahren verunglückte Karl Helfferich aus Neuſtadt a. ö. H. auch nicht konſervatiy im landläufigen Sinn. Sein Konſervativismus hatte ſeine Prägung aus jenem Geiſte, der in Moeller van den Bruck ſeine reinſte Offenbarung gefunden hat. Er war Kommendem und Neuem voll aufgeſchloſſen, und es beſteht kaum ein Zweifel, daß er ſich der Größe nationalſozialiſti⸗ ſchen Gedankengutes nicht verſchloſſen und ſeine Ge⸗ folgſchaft ſo früh der Bewegung zugeführt hätte, daß uns unheilvolle innerpolitiſche Gegenſätze, die heute noch nachwirken, erſpart geblieben wären. Helfferich hatte das Ausmaß einer großen geſchichtlichen Perſönlichkeit mit allen Ecken und Kanten einer ausgeſprochen männlichen Natur, die auch der perſönlichen Gefahr unerſchrocken ins Auge ſah. Wir Pfälzer haben das Recht, den am 22. Juli 1872 zu Neuſtadt a. d. Haardt geborenen Karl Helfferich zu den bedeutendſten Perſönlichkeiten zu rechnen, die unſere engere Heimat hervorgebracht hat. Und es iſt von Intereſſe, ein bißchen in der Fa⸗ miliengeſchichte des Geſchlechts Umſchau zu halten. Und da finden wir zunächſt zwei über⸗ raſchende Tatſachen: die unmittelbaren Vorfahren Helfferichs ſind erſt ſeit wenig mehr als hundert Jahren in der Pfalz anſäſſig. Verfolgt man ſie ur⸗ kundlich zurück, ſo erſcheint der Mannesſtamm im ſechzehnten und ſiebzehnten Jahrhundert in Unter⸗ franken, und zwar in Miltenberg am Main. Friedrich Riehm, der in der„Pfälziſchen Familien⸗ kunde“ eingehende Unterſuchungen darüber veröffent⸗ licht hat, erblickt in Unterfranken die Urhei⸗ mat des Geſchlechtes. Er ſtellt Angehörige fer⸗ ner in Leipzig und Nürnberg feſt, die im 16. Jahrhundert eine bedeutſame Rolle in der deutſchen Wirtſchaft ſpielten. Und es iſt von Reiz, zu ſehen— das iſt die zweite Ueberraſchung—, daß unter den Vorfahren Karl Helfferichs, des Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitikers von Weltbedeutung— man denke nur an ſein grundlegendes Werk„Geld“— weniger die Gelehrten als die Wirtſchaftler und Fabrikanten eine Rolle ſpielten, wenn auch einmal einer von ihnen unter den Nachkommen Melanchthons erſcheint und ein anderer als Kanonikus diplomatiſche Fähig⸗ keiten auf dem Wiener Kongreß und dem Frankfur⸗ ter Bundestag bewies. Von den unterfränkiſchen Helfferichs ſtammte wohl auch die lutheriſche Ge⸗ lehrtenfamilie in Württemberg und daneben ein badiſcher Zweig. Alle nichtpfälziſchen Linien führen einen Glefanten im Wappen. Warum, iſt nicht geklärt; vielleicht aus irgendeiner fragwür⸗ digen Etymologie heraus, da man vielleicht die alte Bezeichnung„Helfaut“ mit Helfferich in Beziehung ſetzte. Aber der Name dürfte mit dieſem Tier nichts zu zun haben. Denn der Geſchlechtername leitet ſich von einem alten deutſchen Vornamen her: Hilpe⸗ rich, dem wir in der Form Chilperich in der Ge⸗ ſchichte des fränkiſchen Königsgeſchlechts begegnen. Die Entwicklung aus dem Vornamen iſt die Ur⸗ ſache, daß Helfferichs in vielen Gegenden vorkom⸗ men, ohne mit den Neuſtadtern verwandt zu ſein. Die Neuſtadter Familie iſt über Heppenheim bei Worms an die Haardt gekommen, und der Ur⸗ großvater des Staatsſekretärs war ſogar in Amſterdam anſäſſig, als er ſeinen Sohn Carl 1832 zu ſeinem Bruder Gottfried nach Neuſtadt in die kauſmänniſche Lehre ſchickte. Dieſer Gottfried war Stadtrat, hatte mit 33 anderen Neuſtadter Bürgern den Aufruf zum Hambacher Feſt Unterzeichnet und wurde 1842 Bürgermeiſter der Stadt. Carl Helffe⸗ rich, der Großvater, heiratete eine Neuſtadter Apo⸗ thekerstochter. Dieſer Ehe entſtammt Kommerzien⸗ rat Friedrich Gottfried Helfferich, der Gründer der heute noch beſtehenden Trikotwarenfabrik. Friedrich Helfferich hatte ſechs Söhne, von denen ſich Karl Theodor ſchon früh als ungewöhn⸗ liche Begabung und als eigenwilliger Kopf zeigte. Seine Zeugniſſe im Neuſtadter Gymaſium weiſen in allen Fächern die beſte Note auf, nämlich die Eins; nur im Turnen mußte er ſich mit einer Zwei be⸗ gnügen. Es wäre aber falſch, daraus ſchließen zu wollen, als ob er trockener Gelehrſamkeit ver⸗ ſchrieben geweſen wäre. Vielmehr neigte ſeine leb⸗ hafte Art auch den ſchönen Künſten zu: er hatte nicht nur künſtleriſche Neigungen, ſondern auch künſt⸗ leriſche Begabung. Er hat über das Dilettantiſche hinaus gemalt und muſiziert. Und es iſt ſehr be⸗ zeichnend, daß er mitten in angeſtrengter Geiſtes⸗ arbeit zum Klavier lief und aus dem Spiel neue Friſche und Kraft zur Weiterarbeit ſchöpfte. Seiner Militärpflicht genügte er bei bayeriſcher Feldartil⸗ lerie und wandte ſich dann dem Studium der Volkswirtſchaft zu, ein Gebiet, auf dem er ſich ſpäter internationalen Anſehens er⸗ freute. Einen ſeiner erſten politiſchen Erfolge er⸗ rang er als Direktor der Anatoliſchen Bank. Hier gelang es ihm, bei der Türkei gegen engliſche und franzöſiſche Quertreibereien den Bau der Bagdad⸗ Bahn durchzuſetzen. 1908 iſt er in leitender Stel⸗ lung bei der Deutſchen Bank. Als er Anfang 1914 von der Konferenz zur Liquidierung des Balkan⸗ krieges zurückkehrt, faßt er ſeine Eindrücke dahin zu⸗ ſammen, daß Frankreich auf einen nahen Krieg hin⸗ arbeite. 8 Man hat ſeiner Warnung nicht genügend Gewicht beigelegt. 1915 übernimmt er als Staatsſekretär und Vizekanzler die Sorge um die Finanzierung des Krieges. 1917 geht er ab. Die Nachkriegszeit ſieht ihn als den leidenſchaftlichſten Gegner des Weimarer Syſtems mit ſeinem Partei⸗ getriebe. gegen deſſen verhängnisvollſten Exponenten, gegen Matthias Erzberger, der, von ihm erbarmungs⸗ los bloßgeſtellt, im Jahre 1920 ſein Miniſteramt ab⸗ geben muß. Dann zieht er als Führer der n a⸗ tionalen Oppoſition in den Reichstag ein, und man muß ſeine geſammelten Reden leſen, um das rechte Bild von der Bedeutung ſeines politiſchen Kampfes zu gewinnen: hier wurden Fundamente für Deutſchlands Erneuerung gelegt. Daß ſie in der Folge verſchüttet wurden, iſt micht ſeine Schuld. Und es iſt auch nicht gerecht, ſeine Ver⸗ dienſte um die Schaffung der„Kentenmark“ zu verkleinern, die dͤamals wie ein Wunder wirkte. Die von ihm geplante Roggenmark, vielleicht eine Fehl⸗ konſtruktion, war doch der entſcheidende Anſtoß, aus dem Chaos der Inflation zu geordneten Verhältmiſ⸗ ſen zurückzukehren. So gehört Karl Helfſerich, dem ein grauſames Geſchick nicht vergönnte, Erfolge ſeiner mit heißem und lauterem Bemühen auf die nationale und wirt⸗ ſchaftliche Wiedergeburt ſeines über alles geliebten Vaterlandes gerichteten Anſtrengungen zu erleben, zu den ganz wenigen bedeutenden Männern im Deutſchland der Nachkriegszeit. Und die Tragik ſeines frühen Endes begegnet ſich mit der Tragik ſeines Volkes, dem der 23. April 1924 in ſchwerer Stunde einen Führer nahm. Dr. F H. Schweres Grubenunglück in Serajewo — Belgrad, 21. April. Im Kohlenbergwerk Senitze bei Serajewo ereig⸗ nete ſich eine Entzündung, durch die ein Teiſ des Bergwerks zum Einſturz gebracht wurde. Bisher wurden 18 Tote geborgen. Man befürchtet, daß die Zahl der Todesopfer beträchtlich höher iſt. Die Zahl der eingeſchloſſenen Arbeiter ſteht nicht genan feſt. Sie wird mit 80 bis 150 angegeben. In einer amtlichen Erklärung wird mitgeteilt, daß die Urſachen der Entzündung noch nicht feſt⸗ geſtellt werben konnten und daß die Rettungsarbei⸗ ten eingeleitet ſeien. d — Wien, 21. April. Nach hier eingetroffenen Meldungen ſollen bei dem Bergwerksunglück in der Nähe von Serajewo 400 Bergleute verſchüt⸗ tet und bis Samstag 17 Uhr bereits 80 Tote ge⸗ borgen worden ſein. Das Urteil im Bukareſter Verſchwörungsprozeß — Bukareſt, 22. April.(Funkmeldung der NMz.) In dem Prozeß gegen die wegen Ver⸗ ſchwörung gegen den König und die Regierung an⸗ geklagten Perſonen hat das Militärgericht das Ur⸗ teil gefällt. Alle 13 Angeklagten erhielten je 10 Jahre Zuchthaus. Soweit es ſich um Militär⸗ perſonen handelt, werden ihnen ihre militäriſchen Grade abgeſprochen. ——————————————————————————————————————————————...—.—....—.————————.———— e „Schwarzwalbmädel Jeſſels Operette im Nationaltheater Verwunderlich, dieſem ſchon vor mehr als fünf⸗ zehn Jahren entſtandenen Singſpiel⸗Joͤyll aus dem Schwarzwald erſt heute in Mannheim zu begegnen. Um ſo verwunderlicher, als Jeſſel kein übler Muſiker iſt. Ihm fließen die leichten, ohrgefälligen Melodien unverkrampft und von natürlicher Heiterkeit beflü⸗ gelt aus der Feder, er trifft nicht ſelten den Voltston recht glücklich, und wenn er auch gar zu gern mit der Oper liebäugelt, ſo bleibt er doch immer in den Gren⸗ zen des guten Geſchmacks und gibt nur das, was er wirklich hat und kann. Seine treuherzigen Schwarz⸗ waldmädel ſind denn auch über alle Bühnen gehopſt und haben ſich auf breiter Linie ihre Publikums⸗ erfolge erſungen und ertanzt. Man muß ſich ſchon in erſter Linie an die Muſik halten mit ihren volkstüm⸗ lich gewordenen Weiſen von den„Schwarzwald⸗ mädeln, die nicht leicht zu haben ſind“, mit dem häm⸗ mernden Rhythmus räderklappernder Schwarzwald⸗ mühle, mit dem liebenswürdigen, melodiös und in⸗ den ſang⸗ und tanzbaren Duetts und Enſembles und der luſtigen Meiſterſingerparodie mit ſolenner Prü⸗ gelei und Nachtwächterruf. Dem von Auguſt Neid⸗ hart verfaßten Libretto iſt nicht viel Rühmenswertes nachzuſagen. Es iſt ohne rechte Linie ein wenig ins Blaue hineingeſchrieben worden und nichts weiter als ein buntſcheckiges Durcheinander ſich überſchnei⸗ dender gemütvoller und poſſenhafter Epiſoden aus dörflichem Schwarzwaldleben, durch ſchönfärberiſche roſige Operettenbrille geſehen. Neckiſches Liebesſpiel zwiſchen allerlei Jungvolk, Frozzeleien zwiſchen Städtern und Ländlern, geräuſchvoll Volksfeſtliches mit Geraufe und, hineinverwoben in all das, die viel zu langatmig und viel zu gewichtig genommene Jo⸗ hannistriebanwandlung eines alternden und ſehr gütigen Domkapellmeiſters. Das Ganze eine freund⸗ liche anſpruchsloſe Unterhaltung, bei der man es mit Das Nationaltheater iſt in der glücklichen Lage, die den nötigen Humor und das für die Bezirke“ der leichten Muſe wünſchens⸗ werte Temperament mitbringen. Das Schwarz⸗ waldmädeltrio Hannele, Bärbele, Lorle, fand in Vera Spohr, in Elſi Bodmer und Lucie Rena ſeine luſtige Verkörperung. Beſonders Elſi Bodmer zeigte erneut ihre Eignung für die Operette. Sie verſteht zu charakteriſieren, iſt muſikaliſch und wird ſich, in manches noch unfertig, entwickeln. Karl Buſchmanns warmherzig humoriger Domkapell⸗ meiſter mit herbſtlichen Lenzgefühlen, Hedwig Hil⸗ lengaß, von ſtädtiſcher Eleganz umfloſſene Mal⸗ wine von Hainau und die beiden ſingfrohen Wan⸗ dergeſellen Küßwetters und Reicharts hoben durch beſchwingte Laune und glänzende Stimment⸗ ſaltung die ganze Sache auf ein bemerkenswertes Dorfhexe und Bum Krügers überwältigend kom:⸗ ſcher Berliner ſchoſſen wohlgezielte groteskhumori⸗ ſtiſche Knallbonbons ins Parkett und ließen unbän⸗ diges Gelächter aufrauſchen. Kapellmeiſter Karl Klauß leitete das Orcheſter ſicher und mit Ge⸗ ſchmack und regte die muſikaliſche Seite der Auf⸗ führung weſentlich an. Die Tanzgruppe Gertrud Steinwegs holte ſich mit dem Bauerntanz„Die Mühle im Schwarzwald“ einen Sonder⸗Erſolg, und Walter Jooß als Spielleiter gab durch hübſche Dekorationen und Koſtüme und durch ſinnvolle Gruppierungen ein farbig bewegtes Regieſchauſtück. Der ſtürmiſche Beifall des höchſt angeregten Hauſes knatterte häufig in die offene Szene hinein künſtleriſches Niveau. Hugo Voiſins ſchmer⸗ und erzwang ſich eine Wiederholung nach der bauchgeſegneter Ochſen⸗Wirt, Hermine Zieglers]anderen..O. E. e. Abſchied vom Pfalzorcheſter Rudolf Watzte als Soliſt. Das Pfalzorcheſter hat ſich im 6. Konzert von ſeiner Stammgemeinde verabſchiedet. Im Aufbau weniger geſchloſſen als gewohnt, entſprang die Vortragsſolge oͤurch die Wahl der Tonſtücke ſaus dem Reiche deutſcher Romantik“ doch jenem einheitlichen Grundoͤgefühl, das die roman⸗ tiſche Muſik als reinſte Spiegelung unſeres völ⸗ kiſchen Weſens erzeugte. Solch geiſtiges Band verknüpfte Webers Oberon⸗Vorſpiel und Loewes Balladen mit Brahms 4. Symphonie und dieſen wieder mit den Neu⸗ romantikern Wolf und Schillings. Prof. Boehe erſchließt den„brütenden Brahms“ dem Verſtänd⸗ nis auch der Süddeutſchen. Ohne die harten Schat⸗ ten der E⸗Moll⸗Symphonie unmittelbar auf⸗ zuhellen, rückt er dafür um ſo mehr die lyriſchen Stellen ins Licht, indem er die Geſangslinie herr⸗ lich„durchſchwärmt“ und ſo auch die Nähe des„Ge⸗ konnten“ verdeckt, die man ſonſt im Ablauf von dreißig Variationen eines Themas entdecken müßte. Einzig ein ſo tiefſchürfendes Erfaſſen des Seeliſchen überbrückt auch eine gewiſſe Lang⸗ atmigkeit und rhythmiſche Gleichförmigkeit in Mar Schillings Symphoniſchem Prolog zu Sophokles!„König Oedipus“, der als „Odins Meeresritt“ war „Epilog“ den im Vorjahr heimgegangenen Meiſter ehrte. Klaſſiſch in der Form, romantiſch im ſchil⸗ dernden Gehalt, verweiſt die Tondichtung gleich Boehes jüngſt gehörter„Tragiſcher Ouvertüre“ auf die Münchener der Jahrhundertwende(Thuillel). in den künſtleriſchen Mitteln: der Verwendung einer altgriechiſchen Tonart und des helleniſchen Lieblingsinſtruments, der Flöte, endlich auch in dem ſeierlich einherſchreitenden Bläſerchoral ver⸗ rät ſich der hochgebildete vornehme Muſiker. Dem Soliſten des Abends, Rudolf Watzke, möchte man vor allen übrigen Geſangsgrößen der diesjährigen Pfalzbau⸗ und JG. Farben⸗Konzerte die Palme reichen. Sein wundervoller Tonanſatz läßt eine Melodie bald wie das Vibrato der Strei⸗ cher, bald wie den Seelenatem eines Blasinſtru⸗ ments ſcchwingen. Singt der Künſtler Händels Arioſo(Dank an den Herrn), ſo iſt das klingende Luft. Darum glänzt Rudolf Watzke am meiſten auf dem Gebiet des Lieds, der Arie und der Ballade, wo die Stimme Selbſtzweck und nicht wie im Mu⸗ ſikdrama nur eines(wenn auch das erſte) unter den Orcheſterinſtrumenten iſt. In Loewes„Nöck“ und die Orcheſterbegleitung ſchon um deswillen vom Uebel; eher glich ſie ſich den Liedern des auf Wagners Sprechgeſang ſußen⸗ den Hugo Wolf an. Den dreingegebenen Schluß⸗ geſang des Hans Sachs mit ſeinem Al fresco-Stil vernimmt man aber lieber von jenen Heldenbarito⸗ nen, die eigentlich hohe Bäſſe ſind.— Daß eine Be⸗ rühmtheit wie der Gaſt vor einem nur halbvollen N 0 Saal auftreten mußte, erweckt Sorge für die wei⸗ tere Tätigkeit unſeres Grenzlandorcheſters Gerade in ſeinem ereignisvollen kommenden 15. Spieljahr 1935 wird es den Namen„Landes⸗ ſymphonieorcheſter für Pfalz und Saarland“ mit beſonderer Ehre führen! l Neue Bücher *„Das deutſche Volksſpiel“. Zweimonatsſchrift für Ju⸗ endſpiel, Brauchtum und Sprechchor, Volkstanz, Feſt⸗ und Freizeitgeſtaltung.(Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München.) In dieſer Zeitſchrift, deren Hexausgeber Ru⸗ dolf, Mirbt, Werner Pleiſter und Heinz Steguweit, für ihre Güte bürgen, verbinden ſich das ſüdliche, das nordiſch⸗öſtliche und das weſtliche Deutſchland. Die drei wichtigſten ehemaligen Laienſpielblötter„Dos Bolksſpiel“,„Volkstümliche Feſte und Feiern“ und„Der Berater“ ſind hier zuſammengeſchloſſen worden. Für die neue Zeitſchriſt bürgt auch die Perſönlichkeit ihres Schrift⸗ leiters Hans Niggemann, der als ausgezeichneter Sachwalter des deutſchen und auslandsdeutſchen Laien⸗ ſpiels zum Reichsfachamtsleiter im„Reichsbund Voltstum und Heimat“(NS⸗Organiſation„Kraft durch Freude“) berufen worden iſt. *„Wir laſſen uns nicht unterkriegen!“ Roman von Guſtoav Schröer.(Verlag C. Bertelsmann in Gütersloh. Volksausgabe.—10. Tauſend.) Gleich dem Marſchtritt grauer Arbeitskolonnen durchklingt ein gewaltiger Rhyth⸗ mus jedes Geſchehen dieſes ſpannenden Schröerbuches.— Wir laſſen uns nicht unterkriegen! Da tippeln junge Menſchen, die beſſere Tage geſehen, arbeitslos über die Landſtraßen. Wir laſſen uns nicht unterkriegen! Da fliegt die Schwurhand der Kameraden hoch. Im Arbeitsdienſt⸗ lager haben ſich alle wiedergeſunden, die innerlich anſtändig geblieben ſind: Freiwilligel Soldaten der Acbeit, des Fachens, der Zucht, des Betens und der Freundſchoft. Denn Glaube iſt Wollen und Wollen iſt Tat. Land im Schatten, Romon von Friede H. Kraze. Verlag C. Bertelsmann in Gütersloh. Volksousgabe 16.—20. Tſd. Friede H. Kraze, ſelbſt eng dem Grenzland⸗ deutſchtum verbunden, hat in dieſem Roman einen gewal⸗ tigen Stoff gemeiſtert. Die Zeit der Grenzkämpfe 1910. Ernſt und ſchwer, gleich wie bleigrauer Schneehimmel über weſtpreußiſcher Ebene, drückt das Geſchehen auf den Leſer. Unerbittlich rollt das deutſche Schickſol dahin wie der Weichſelſtrom. Aber die gewaltige, tiefreligiöſe Dor⸗ ſtellungskraft der Dichterin läutert das Dunkle, Dumpfe, Unverſtandene dieſes Schickſals. Es keimt und wächſt der Glaube dieſer gehetzten und gequälten Menſchen: Durch Leiden geht der Weg aufwärts— und einſt wird kommen da auch dem Lande im Schatten wieder die Sonne eint. „Die Arbeitsloſenhilſe“. Herausgegeben von Regierungs⸗ rat Dr. A. B. Krauſe im Reichswirtſchaftsminiſterinm. Zweimal monatlich. Preis 3,60 Mk. vierteljährlich.(Ver⸗ lag Otto Elsner, Berlin S. 42). Den erſten erfolgreichen Stoß führte er * * Montag, 23. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 188 Die Stadiseite Mannheim, den 23. April. Anfreundlicher Sonntag Wetterkundige Leute, die ein wenig das Zipper⸗ lein plagt, ſagten für den geſtrigen Sonntag den ſehnlichſt erwünſchten Regen voraus. Wohl machte ſchon am Vormittag der Himmel ein recht finſteres Geſicht, aber der Regen ſetzte erſt in der fünften Nachmittagsſtunde ein, zum nicht geringen Aerger der Spaziergänger, die um dieſe Zeit ſchon unter⸗ wegs waren. Wer eine Blütenwanderung unter⸗ nahm, wird feſtgeſtellt haben, daß die Hochblüte bereits vorüber iſt. Zu den blühenden Obſt⸗ bäumen haben ſich die Kaſtanien und der Flie⸗ der geſellt, ſo daß man allenthalben neue reiz⸗ volle Eindrücke aufnehmen konnte. Der Aus⸗ flugsverkehr auf der Reichsbahn war siemlich lebhaft, wobei das Neckartal und die Berg⸗ ſtraße als Reiſeziele bevorzugt wurden. Weniger hoch in der Gunſt der Ausflügler ſtand Schwetzin⸗ gen. Auch Mannheim bekam von auswärts keinen nennenswerten Zuſtrom. Mit einem Fußball⸗ ſonderzug fuhren 850 Mannheimer nach Frank⸗ furt. Im Zeichen der Jugendherbergswerbung ſtand das Wochenende. Mit Begeiſterung ſetzten ſich die Jungens und Mädels für die Sammlung ein, die zur Beſchaffung von Mitteln für neue Ju⸗ gendherbergen durchgeführt wurde. Eifrig klapperten ſie am Samstag und am Sonntag mit ihren Sam⸗ melbüchſen und ſorgten dafür, daß jeder ſein Scherflein gab. Unterſtützt wurde am Samstag die Sammlung durch ein Werbeſingen der Mann⸗ beimer Grundſchuljugend. Auf verſchiede⸗ nen Plätzen in der Innenſtadt und in den Vor⸗ ſtädten, ſowie in einigen Vororten ſangen die Schü⸗ ler unter der Leitung ihrer Lehrer zwei⸗ oder drei⸗ ſtimmige Chöre. Meiſt hatte man ſchlichte Volks⸗ lieder gewählt. Man hörte aber auch flotte Wander⸗ und Frühlingslieder und vor allem Lieder der neuen Zeit. Die einzelnen Gruppen, die jeweils an zwei verſchiedenen Plätzen ſangen, wurden durch Buben vom Jungvolk begleitet, die Transparente mitführten, auf denen zu leſen ſtand:„Schafft uns Jugendherbergen“. Auch am Sonntag marſchierten verſchiedene Gruppen mit Pfeifenſpiel und Trom⸗ melwirbel unter Mitführung von Spruchbändern durch die Straßen, um die Werbung der Sammler zu unterſtützen. Weiterhin ſpielte der Jungvolk⸗ Muſikzug am Waſſerturm, am Paradeplatz und am Marktplatz, wobei Märſche und Lieder abwechſelten. Die guten Leiſtungen der Jungens wurden mit herzlichem Beifall bedacht. Das Hauptintereſſe wurde am Sonntag auf die Hundeausſtellung gelenkt. Schon am frühen Morgen fuhren die Kraftwagen, unter denen man eine Reihe ausländiſcher Wagen und Nummernſchilder aus vielen Gegenden Deutſch⸗ lands ſah, dutzendweiſe an den Rhein⸗Neckar⸗Hallen vor. In großer Zahl ſtellten ſich auch Großreiſe⸗ wagen ein, die ganze Geſellſchaften nach Mannheim brachten. Das Strandbad erfreute ſich ebenfalls keines überaus ſtarken Be⸗ ſuches. Nur die Unentwegten nahmen ein Luftbad, bis ſie der Regen nach Hauſe trieb. In den Kleidern war es wirklich nicht zu warm, denn die Höchſtwärme des Tages betrug 16 Grad, alſo nur die Hälfte als zu Anfang der vergangenen Woche. Mit Genugtuung bemerkten wir, daß unſere Aufforderung, im Strand⸗ bad für Ordnung zu ſorgen, auf fruchtbaren Boden gefallen iſt. Es erging inzwiſchen die Aufforderung, die Fahrzeugbewachung an Samstagen und Sonntagen aufzunehmen. Dadurch herrſchte vor⸗ geſtern und geſtern am Strand eine muſt erhafte Ordnung. Schade, daß der Betrieb ſo ſchwach war, daß der mit der Bewachung betraute Hilfsverein der Schwerkriegsbeſchädigten nicht auf ſeine Koſten kam. Polizeibericht vom 22. April Verkehrsunfälle. Beim Ueberqueren der Lamey⸗ ſtraße wurde am Samstagnachmittag eine 69 Jahre alte Frau von einem Radfahrer angefahren, wo⸗ durch ſie zu Boden fiel und einen Oberſchenkelbruch davontrug. Die Verunglückte wurde im Sanitäts⸗ wagen der Freiw. Sanitätskolonne in ihre Wohnung gebracht.— Auf der Sandhofer Straße wurde Sams⸗ tagnachmittag ein Pferd vor einem Einſpännerfuhr⸗ werk beim Ueberholen durch einen Straßenbahn⸗ wagen ſcheu, wodurch die Deichſel gegen den An⸗ hängewagen ſtieß und eine Scheibe zertrümmert wurde. Ferner wurde im Anhänger eine Perſon am linken Zeigefinger verletzt.— Samstagnachmit⸗ tag wurde ein 11 Jahre alter Knabe beim Spielen auf dem Gehweg der Mittelſtraße von einem anderen Kinde geſtoßen, wobei er gegen einen vorbeifahren⸗ den Straßenbahnwagen fiel und eine leichte Gehirn⸗ erſchütterung erlitt. Er mußte mit dem Sanitäts⸗ wagen in das Allgem. Krankenhaus gebracht werden. — Am Samstagnachmittag ſtürzte ein Kraftrad⸗ fahrer beim Ueberholen eines Radfahrers auf der Steubenſtraße in Neckarau und kam dabei von der Straße ab. Hierbei hat er ſich einen Schlüſſelbein⸗ bruch, eine Beckenprellung und eine Wunde an der Stirn zugezogen. Der Verunglückte wurde, da er in Zudwigshafen wohnhaft iſt, in das dortige Kvanken⸗ haus im Sanitätswagen gebracht. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden in der Nacht zum Sonntag neun Perſonen angezeigt. Großer Erſolg der Raſſehunde-Ausſtellung Hervorragend in der Güte des aus dem In⸗ und Auslande verſammelten Zuchtmaterials Auftakt: Der Marſch der Hunde Als Auftakt zu der großen Internationalen Raſſe⸗ hunde⸗Ausſtellung, die am geſtrigen Sonntag durch den Gau Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen veranſtaltet wurde, fand am Samstag ein kleiner Aufmarſch der Mannheimer Hunde ſtatt, ſo weit ſie der Dreſſur⸗Abteilung unterſtehen. Als die Hundeführer mit ihren Tieren auf dem Gabelsbergerplatz Aufſtellung nahmen, merkte man gleich, daß die Tiere eine gute Erziehung genoſſen haben, denn es herrſchte ſtrenge Ordnung. Keinem Hund fiel es ein, ſeine eigenen Wege zu gehen oder ſich um ſeine Artgenoſſen zu bekümmern. Er⸗ ſchienen waren fünfzig Vertreter aller Polizeihunde⸗ raſſen: Deutſche Schäferhunde, Dobermannpinſcher, Airedale⸗Terrier, Rottweiler, Boxer, Rieſenſchnau⸗ zer, ferner Bernhardinerhunde. Als die Tiere in Reih und Glied ſtanden, hatte man Gelegenheit, ſie in aller Ruhe zu bewundern. Später ging es unter Vorantritt dͤͤer PO⸗Kapelle des Kreiſes Mannheim durch die Werderſtraße nach dem Friedrichsplatz, zwi⸗ ſchen den P- und-Quadraten hindurch nach dem Marktplatz, wo Herr Lederer in einer kurzen An⸗ ſprache erwähnte, daß man auf dieſem Marſch nur einen Teil der Hunde aus der Dreſſurabteilung ge⸗ zeigt habe und daß man die Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen beſuchen möge. Den Beſchluß des Zuges machte ein Wagen der Schauleitung, den die Firma Daimler⸗Benz zur Verfügung geſtellt hatte. Für die Ausſtellung warb weiterhin ein Kraft⸗ wagen, auf dem zwei Leute in gepolſterten Dreſſur⸗ kleidern Platz genommen hatten. Begrüßungsabend Im Anſchluß an den Werbemarſch vereinigte man ſich im hiſtoriſchen Gaſthaus„Zum ſchwarzen Lamm“ zu einem ſchlichten Begrüßungsaben d. Worte des Willkommens ſprach der Kreisſportführer für das Hundeweſen, Herr Wilhelm Hennig, der ſeiner Freude darüber Ausdruck verlieh, daß das Melde⸗ ergebnis alle Erwartungen übertroffen und die auf⸗ gewendete Mühe gelohnt habe. Bei der vorletzten Ausſtellung ſeien es 300 Hunde geweſen, bei der letz⸗ ten 470 Hunde und diesmal ſeien nahezu 600 Hunde gemeldet worden. Gauſportleiter Franz Bazille, Stuttgart konnte die Feſtſtellung machen, daß die erſte Schlacht der Ausſtellung ſiegreich beendet werden konnte, da jeder einzelne auf dem Poſten war. Dank gebühre den Sonderleitern, die nicht unweſentlich dazu beige⸗ tragen haben, ein derartig günſtiges Meldeergebnis zu erzielen. Große Freude löſte es aus, als man hörte, daß das Württembergiſche Staatsminiſterium für die Internationale Raſſehunde⸗Ausſtellung in Mannheim zwei Staatsehrenpreiſe zur Verfügung ſtellte. Leider hatte die Badiſche Staatsregierung abgelehnt, obgleich die nötigen Hinweiſe über die wirtſchaftliche Bedeutung der Hundezucht erfolgt ſind. Gauſportleiter Bazille ſprach weiterhin den Wunſch aus, daß ein lebendiger Geiſt durch die Reihen der Hundezüchter ziehen möge, die berufen ſind, am Auf⸗ bau mitzuarbeiten. Das Beſtreben“ muß ſein, den Gau Südweſt zu einem Muſtergau aus⸗ zubauen. Aber das große Werk kann nur dann gelingen, wenn Mann für Mann mitarbeitet. Wenn vor einiger Zeit ein Hoffnungsſchimmer durch die Reihen der Hundezüchter ging, als eine Regelung der Hundeſteuer in Ausſicht geſtellt wurde, ſo muß dieſe Hoffnung jetzt leider wieder zerſchlagen werden. Die geplante Reichshundeſtener kann vor⸗ läuſig noch nicht ausgearbeitet werden, ſo daß die Beſtenerung nach wie vor den Ge⸗ meinden überlaſſen bleibt. Es beſteht die Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit doch eine Löſung der Hundeſteuerfrage kommt. Der Internationale Kongreß der Hundezüchter in Monte Carlo brachte für Deutſchland einen großen Erfolg. Trotz einiger Widerſprüche konnte zunächſt erreicht werden, daß Deutſchland in die Internatio⸗ nale Vereinigung aufgenommen wurde. Deutſchland bekam ſogar die Führung. Das war mehr, als man erwartet hatte. Der dritte Weltkongreß für das Hundeweſen wird in Verbinduung mit der erſten Weltausſtellung für Raſſehunde im Jahre 1935 in Berlin abgehalten. Mit einem Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler, der ſelbſt Hundefreund und Hundezüchter iſt, ſchloß Gauſportführer Bazille ſeine Anſprache, die mit dem Deutſchlandlied und mit dem Horſt⸗Weſſellied bekräftigt wurde. Im Laufe des Abends würdigte Dr. Kramer, Heidelberg, die Verdienſte von Gauſportleiter Bazille, während Herr Gutermuth ausführte, daß die ſportlichen Ideale überall die gleichen ſind. Man dürfe feſtſtellen, daß ſich der kynologiſche Sport in bewährten Händen befinde. Mannheims Name habe in kynologiſchen Kreiſen einen guten Klang. Leider habe die Mannheimer Raſſehundezucht durch die hohe Hundeſtener einen fühlbaren Rückgang erlitten. Man bürfe ruhig ſagen, daß die kynologiſchen Be⸗ ſtrebungen früher bei den Mannheimer Behörden nicht die erforderliche Beachtung gefunden haben. Daher müſſe man unentwegt für Aufklärung ſorgen und ſtets auf den Nutzen des Raſſehundes für die Allgemeinheit hinweiſen. Eine Hundeausſtellung ſei nicht allein für die Züchter, ſondern für die Allge⸗ meinheit. Mit einem Hoch auf die Internationale Raſſehunde⸗Ausſtellung in Mannheim ſchloß Herr Gutermuth ſeine Anſprache. Umrahmt wurde der Begrüßungsabend durch muſikaliſche Darbietungen der flott ſpielenden PO⸗Kapelle. Bei den Ring-Richtern Draußen im Freien zwiſchen den aufgeſtellten Zelten für die Braune Meſſe waren die 16 Ringe errichtet, in denen die Preisrichter ihres Amtes walteten. Kurz nach 9 Uhr begann die Wertung, die den ganzen Vormittag über dauerte Man merkte, daß es faſt ausſchließlich Fachleute waren, die einzeln und in Gruppen die Ringe umſtanden und mit kritiſchen Augen die Tiere muſterten, die durch ihre Beſitzer dem Richterkollegium vorgeführt wurden. Die Preisrichter nahmen ihr Amt ſehr genau und bewerteten jedes Tier ſtreng nach den aufgeſtellten Richtlinien. Bei den Vorführungen konnte man beobachten, wie verſchieden doch der Geſchmack der Leute iſt und wie leicht ſie geneigt ſind, eine andere Raſſe, die ihrem Geſchmack nicht zuſagt, abzulehnen. Wer nicht an einem Richterring verweilte, ſondern an allen 16 Ringen ſeine Beob⸗ achtungen machte, konnte den ſchon in der Halle ge⸗ wonnenen Eindruck ergänzen, daß die Raſſehunde⸗ zucht einen ſehr hohen Stand erreicht hat. Alle Vorzüge unſerer guten Stadt in Ehren, aber geſtern war Mannheim wirklich einmal völlig „auf den Hund gekommen“. Als man dem Ausſtellungsbeginn zuliebe beinahe zur Alltagszeit den Laden hochzog, war der erſte Eindruck von der ſonſt noch leeren Straße, daß drei Herren mit Leder⸗ köfferchen laut und eifrig über ihre Schäfer⸗ hun de ſich beſprachen, die ſie an der Leine führten. Später, ſo um den Tatterſall herum, noch großer „Zug nach dem Oſten“: Damen mit kunſtvoll ge⸗ ſchorenen Pudeln, mit kläffenden Zwergſpitzchen, Pinſchern oder einem Griffon auf dem Arm; bärtige Männer im grünen Jägerkleid, den klugen Vorſteh⸗ hund, einen Spaniol oder ein paar drollige Teckel die ganz Feinen, wie das aus einem belgiſchen Schloß herbeigeeilte Geſchwiſterpaar Chow⸗ Chow, zu den Rhein⸗Neckar⸗Hallen gefahren werden. Dort herrſcht ſchon ſeit früh um ſieben Hoch⸗ betrieb. In dem durch ein bereits fertig aufge⸗ ſchlagenes Zelt der Braunen Meſſe ſehr verengten Hofraum walten die Vorſtände unter tierärztlichem Beiſtand ihres Amtes bei der Ablieferung der Hunde. Jeder muß ſchnell einmal die Schräge hinauf eines der beiden großen Laufbretter be⸗ treten, bekommt der Geſundheit wegen ins Maul geſehen und hat an Hand ſeiner Papiere den hündiſchen „Identitätsnachweis“ zu erbringen. Drinnen aber, in der Haupthalle, ſcheint fürwahr die Hölle los zu ſein, ſo bellt und jault und knurrt es von allen Seiten. Denn den Hunden ſelber macht, von wenigen Ausnahmen vornehmer Gelgſſenheit oder gottergebenem Sichfügen in dies Schickſal abge⸗ ſehen, die Ausſtellung gar keinen Spaß. Sie zerren an ihren Ketten, ſie ſind tiefempört, daß ſie, nur durch ein Drahtgitter vom Nebenmann getrennt, in einer engen Koje ſitzen und ſich von fremden Leuten an⸗ ſtarren laſſen müſſen. Und die Nachbarſchaft, na, die führt ſowieſo alle naſelang zu wilden Auseinander⸗ ſetzungen mit Zähnefletſchen und nicht endenwollen⸗ dem großen Hundezorn. Die Schnauzer und die ſonſt ſo ſanft anmutenden Spaniols mit den ſei⸗ digen Hängeohren ſind hier beſonders unduldſam und kriegeriſch, während ein paar jüngere Rott⸗ weilerherren ſich nach etwas heftiger Begrü⸗ ßung bald zu einem Freun ſchaftsſpiel durch das trennende Gitter hindurch entſchließen, aber vor lauter Eifer dafür mit ihren umfänglichen Hinter⸗ teilen beinahe die äußeren Seitenbeſpannungen ihrer Unwillen der in ihrem Beſitzſtand beeinträchtigten Inwohner zur Rechten und zur Linken erregen „Mutti, der ſchwarze Bär will mir ein Kuſſi geben!“ ſchreit dazwiſchen wieder mal in höchſter Seligkeit ein Menſchenſtimmchen: am Neufundländer⸗ z winger des ſtellvertretenden Ausſtellungsleiters Büchner ſteht ein Mäochen, preßt ſein Näschen an das Drahtnetz, ͤieweilen drinnen die beiden pracht⸗ vollen, gutmütigen Rieſen ſchweifwedelnd und mit den guten, feuchten Schnauzen ſchnuppernd ſolcher Zärtlichkeit durchaus geneigt ſcheinen. Ganz andere Stimmung als überall bei den größeren Raſſen: den Doggen, den mit allen möglichen ſeltenen Sondergattungen vertretenen Terriers, den wundervollen Wolfsſpitzen, den Dobermän⸗ nern, Boxern, Rieſenſchnauzern, den Barjois, Pudeln und den vielen, vielen Schäſerhunden herrſcht an der linken Längs⸗ wand, wo in kleinen Drahtkäfigen die Schoß⸗ kinder und Herzblättchen, die Kleinſten von den Kleinen, auf bunten Seidenkiſſen ſitzen. Meiſt ſind ſie nicht minder unzufrieden mit ihrem Loſe, als die„richtigen“ Hunde. Der Diskant dieſer Un⸗ zufriedenheit iſt denn auch kaum weniger durchdoͤrin⸗ gend als des Baſſes Grundgewalt, mit dem ſo ein „Graf von Zuffenhauſen“ oder„Cato vom Primtal“ ſich äußert. Aber ein paar von dieſen winzigen Din⸗ gern, die bequem auf einer Männerhand Platz haben, ſind ſich doch der Bedeutung des Augenblicks Schwerbeladon ſchwankt dor Wagen mit den ſonnendurchglühten Haforgarben. dus ihnen ont- ſtehen die guten zur Seite. Hin und wieder ein Kraftwagen, in dem Plätze eindrücken und auf dieſe Weiſe wiederum den Rund um die Richterringe entwickelte ſich bei den günſtigen Wetter ein buntes Leben und Treiben. Man hörte echtes Schwyzer Dytſch, vernahm fran⸗ zöſiſche Unterhaltungen, beobachtete fachmänniſch ur⸗ teilende Engländer. Dazwiſchen fehlte weder die Sprache der bad. Oberländer, noch die echte ſchwäbiſche Mundart und das unverkennbar Münchneriſche neben dem Mannemer Dialekt. Der Photograph bekam auch genügend Arbeit, denn ein Hundezüchter weiß eine gute Aufnahme ſeiner Lieblinge zu ſchätzen. Wenn man hungrig wurde, brauchte man ſich nicht an dem Hundekuchen zu vergreifen, der den vierbei⸗ nigen Freunden geſpendet wurde, ſondern man konnte im Freien bei Wein, Bier und Wurſt ſich ſtärken oder im Kaffee oder im Ausſtellungsreſtau⸗ rant verweilen. Am Nachmittag erfolgte der große Zuchtgrup⸗ penwettſtreit, an den ſich die Vergebung der großen Preiſe ſchloß. Die größte Anziehungskraft übte die Vorführung von Dienſt⸗ und Gebrauchshunden aus, die auch bei den Nichtfachleuten beſonderes Intereſſe weckte. Auf Einzelheiten dieſer Nachmittagsdarbie⸗ tung werden wir noch zurückkommen. Eines aber bann jetzt ſchon feſtgeſtellt werden: die Internatio⸗ nale Raſſehunde⸗Ausſtellung zu Mannheim war in jeder Beziehung ein voller Epfolg. — Bummel durch die Rhein-Neckar-Hallen vodll bewußt, ſitzen gravitätiſch, mit ſorgſam zurecht⸗ gefaltetem Puſchelſchwänzchen auf ihrer roten oder blauen Unterlage und ſpielen„Nippfigur“. Vor nicht wenigen Käfigen haben allerdings die verſchie⸗ denen„Frauchen“ Poſto gefaßt und werden dort wohl eiſern vom Morgen bis zur letzten Viertelſtunde ſitzen bleiben, um die Lieb⸗ linge zu unterhalten und ihnen mit Köpfchenſtrei⸗ cheln, mit Zuckerchen oder Kekschen tröſtend zuzu⸗ prechen. Nächſt einer entzückenden Zwergſpitzerkinder⸗ ſtube mit zwei gerade neun Wochen alten weißen Wollknäueln ſind hier wohl die äußerſt geſcheit dreinſchauenden, pfeffer⸗ und ſalz⸗ farbenen Zwergſchnauzer am bemerkens⸗ werteſten, während die gewiß ſehr koſtbaren Pekineſen und die King⸗Charles⸗Hündchen doch mehr durch ihre ſeltſamen Formen und den Reiz des Fremdländiſchen als durch ihre„menſchlichen Eigen⸗ ſchaften“ beſtechen, ein Vorbehalt, den übrigens ſo mancher Ausſtellungsbeſucher gewiß auch gegenüber den beiden engliſchen Bulldoggen machen wird, die mit zu dem Abſonderlichſten gehören, was die Natur innerhalb der Gattung Hund aufzuweiſen hat. Denn ob man nun ſolch' ein ſchnaufendes Faltengebirge gerade noch ſchön finden kann, iſt für den gewöhnlichen Sterblichen doch eine Fragel So wandert man denn eine und noch eine und am Ende gar eine dritte Stunde zwiſchen den langen Reihen der Ausſtellungsſtände umher, erhaſcht manches rührende Augenblicksbildchen herzlichſter Gemeinſchaft zwiſchen Hund und Menſch; ſieht, welche Sorgfalt und Mühe jeder einzelne Beſitzer auf ſein Tier verwendet: es immer wieder putzt und kämmt und ſtriegelt, damit es ſich nachher draußen, vor dem Ringrichter, von ſeiner allerbeſten Seite zeigen kann. Denn nicht wahr: gerade dieſes eine Löckchen, das der Zwergpudelin„Zaira Sirius“ neben dem linken Ohr herausſchaut, oder dieſe eine Strähne, die bei dem frechen Foxel„Tim“ nicht ganz richtig getrimmt iſt, könnte doch vor dem geſtrengen Richterauge den Ausſchlag geben! Und wenn man ſchließlich wieder draußen ſteht, im Kopfe noch ein bißchen wirr von dem Getöſe all' der Hunderte vierbeiniger Zeitgenoſſen, dann findet man ſich— grade weil's ſo ſchön war— am Ende doch bei dem Stoßſeufzer:„Wie gut für beide Teile, Herr und Hund, daß nicht alle Tage Hundeausſtel⸗ lung iſt!“ MSS un Nachwuchs ſollen diejenigen Reichsbahndirek⸗ tionen, die Bahnen mit elektriſchem Be⸗ trieb verwalten, einer Meldung des Beamten⸗Nach⸗ richten⸗Dienſtes zufolge für dieſes Arbeitsgebiet her⸗ anbilden, damit nötigenfalls bei Neueinrichtung von elektriſchem Betrieb eine Abgabe eingearbeiteter Kräfte an andere Bezirke möglich iſt. Es iſt mit einer fortſchreitenden Elektrifizierung von Bahnſtrecken zu rechnen. Aus dieſem Grunde wird Nachwuchs für den gehobenen mittleren techniſchen Dienſt und den techniſchen Aſſiſtentendienſt in größerem Umfange einzuberufen ſein. Es kommen ſowohl Kräfte für den Außendienſt als auch für den Verwaltungsdienſt in Frage. ** Aus der Erziehungsanſtalt Flehingen ent⸗ wichen ſind die Fürſorgezöglinge Joſef Gablen z, geb. am 10. Juni 1916 in Hambrüchen und der Mau⸗ rersſohn Jakob Schlampp, geb. am 25. 7. 17 in Eppelheim. Beide ziehen wahrſcheinlich ziel⸗ und mittellos umher. Schlampp hat ſich zwiſchenzeitlich in das Grenzgebiet der Pfalz begeben und Bekannten aus Kandel in der Südpfalz geſchrieben. u In der ſamstägigen Vormittagsziehung der Preußiſch⸗Süddentſchen Staatslotterie wurden außer dem 100 000⸗4⸗Gewinn nur noch vier Gewinne zu je 1000 /, 28 Gewinne zu je 800/ und 58 Gewinne zu je 500/ gezogen, nachmittags zwei Gewinne zu je 3000/ auf Nr. 102 319, 12 Gewinne zu je 2000% auf die Nru. 175 894, 213 407, 275 370, 279 361, 363 164, 397 177, 8 Gewinne zu je 1000 /, 16 Gewinne zu je 800/ und 48 Gewinne zu je 500 /.(Ohne Gewähr.) 0 U Roman von 0 Augen. Telegramme wurden verleſen. tete auf eines von Heinrich und Charlott. Es kam * 4. Seite Nummer 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. April 1964 38“ auf dem Rückflug Zahlreich hatten ſich am Samstag nachmittag die Buſchauer am Flugplatz eingefunden, um den Luft⸗ rieſen„G 38“ aus nächſter Nähe zu ſehen und ſeinem Abflug nach Berlin beizuwohnen. Ihre Geduld wurde aber auf eine kleine Probe geſtellt, denn die Fluggäſte, die ſich auf einer Beſichtigungsreiſe in der Pfalz befunden hatten, ließen etwas auf ſich warten. Nur die Filmſchauſpielerin Gretl Thei⸗ mer und die Tenöre Arthur Hell und Joſeph Schömmer hatten ſich mit Kapellmeiſter Ernſt Buder von der Pfal fahrt ausgeſchloſſen und war⸗ teten mit Ungeduld auf die Rückkehr ihrer Reiſe⸗ genoſſen. Lag doch eine anſtrengende Woche hinter der Künſtlerſchar, die in der Zeit von Montag bis Freitag nicht weniger als elfmal ihre Vortrags⸗ folge abzuwickeln hatten und daneben noch die Empfänge mitmachen mußten. Dem Berichterſtatter war die Startverzögerung gar nicht ſo unangenehm, denn ſo konnte er ſich mit den Künſtlern noch einige Zeit unterhalten. Gretl Theimer verſicherte im Namen ihrer Kollegen, daß dieſe Arbeitsreiſe, die eine ungeheure Anſtrengung für jeden einzelnen bedeutete, allen große Freude gemacht habe und daß ber Gedanke, Zehntauſenden von Zuhörern einige frohe Stunden bereitet zu haben. ſo beglückend war, daß er für die Strapazen vollauf entſchädigte. Jetzt möchten ſie aber raſch nach Hauſe und ſich etwas aus⸗ ruhen, denn neue Arbeit wartet ſchon. Gretl Theimer war ganz beglückt, als ſie hörte, daß die Maſchine durch günſtigen Rückenwind in zweieinhalb Stunden in Berlin ſein könne.„Aber Umwege werden jetzt keine mehr geflogen, ſonſt werfe ich den Kapitän über Bord“, meinte ſie zu den Bordmon⸗ teuren, die neben ihr im Graſe ſaßen. So nebenbei erzählte die Künſtlerin voller Stolz, daß ſie und ihr Mann keine Oeſterreicher mehr ſeien, ſondern vor wenigen Tagen die deutſche Staatsbürgerſchaft er⸗ worben hätten. Kurz vor 3,30 Uhr kam der Großkraftwagen mit den Ausflüglern angebrummt. Und nun ging alles wie am Schnürchen. Das Gepäck war ſchon verſtaut. Die Fahrgäſte hatten bald ihre Plätze eingenommen. Flugkapitän Brauer überzeugte ſich mit wenigen Blicken, daß alles in Ordnung war. Nun gab es Preßluft auf die Motoren, die alsbald donnernd an⸗ ſprangen. Stärker und ſtärker wurde ihr Gebrumm. Um 15.30 Uhr rollte das Meiſterwerk deutſcher Technik über den Flugplatz. Schon beim Rauchofen kam die Maſchine nach einem unglaublich kurzen Anlauf frei und nahm nach einer bleinen Kehre geraden Kurs nach Norden. Sommermode im Palaſthotel Das wiſſen wir nun ſchon aus dreimaliger Erfahrung: wenn die netten„Kölſchen Mädcher“ mit ihrem bunten Krimskram kommen, dann gibt es eine Modeſchau, bei der nicht nur die Damen ſtark vertreten ſind. Beinahe wird es ſchon„umgekehrte Welt“: den zahlreichen Herren preiſt man die neuen Kleider an, die holde Weiblichkeit aber ſoll ihr Augenmerk etwa ſchönen neuen Viſtra⸗Schlipſen widmen. Doch wie dem auch ſei: Unterhaltung haben beide Parteien mehr als genug, denn die reizende Anſagerin weiß in gebundener und ungebundener Rede ihre auftraggebenden deutſchen Großfirmen ſo vorzüglich zu vertreten, daß ſolch' ein Schau⸗ und Werbeabend im Silberſaal des Palaſthotels es mit der beſten Kleinkunſtbühne aufnehmen kann. Und was für Weisheiten bekommt man da für ſeinen fürdern Lebensweg! Ein Kernſpruch für viele, die wir natürlich nicht alle wiedergeben wollen, weil ſie im Kreis der tadellos gewachſenen blonden jungen Damen mit ihren 125 reizenden Sommer⸗ modellen ſicher weſentlich größere Durchſchlagskraft erzielen, als auf dem Papier: „Dem aufrechten Menſchenkind kann nichts geſchehn,— Sei echt, ſei beſtändig, ſei indanthren!“ M. S. Karlsruhe im eichen des Furiſtentages Die oritte Gautagung des Bundes Nationalſozialiſtiſcher deutſcher Furiſten * Karlsruhe, 22. April. Die reich beflaggte Landeshauptſtadt ſteht in dieſen Tagen im Zeichen des badiſchen Juriſtentages und der dritten Gau⸗ tagung der BNSDJ, verbunden mit dem ſü d⸗ weſtdeutſchen Treffen der Jungjuriſten. Die Zahl der Teilnehmer iſt außerordentlich groß; man ſchätzt ſie auf etwa 1600. Auch aus dem Reich ſind namhafte Vertreter der deutſchen Rechtsfront eingetroffen, an der Spitze Reichsjuſtizkommiſſar Staatsminiſter Dr. Frank. Am Samstag vormittag elf Uhr fand im Bürger⸗ ſaal des Rathauſes, der mit den Symbolen des neuen Deutſchland geſchmückt war, ein Empfang durch die Stadtverwaltung ſtatt, zu dem ſich zahl⸗ reiche Ehrengäſte und Amtswalter mit den Spitzen der Reichs⸗, Staats⸗ und Kirchenbehörden eingefun⸗ den hatten. Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank war in Begleitung der badiſchen Regierungsmitglieder erſchienen. Nach einem Muſikvortrag des Streichquartetts der badiſchen Hochſchule für Muſik ergriff Miniſterpräſident Köhler das Wort, um die Tagungsteilnehmer namens der badiſchen Staatsregierung herzlichſt zu begrüßen. Er wies darauf hin, daß ſich in den letzten Jahrzehnten das Volk und jene, die das Recht pflegen ſollten, entfernt hätten. Man habe ſich gegenſeitig nicht mehr verſtanden. Die große Aufgabe, die Verbindung zwiſchen Volk einerſeits und denjenigen, in deren Händen die Pflege des Rechts liege, andererſeits wieder herzuſtellen, habe der Bund der National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Juriſten übernommen, Man habe das Vertrauen zu dem Reichsjuſtiz⸗ kommiſſar, daß er den richtigen Weg finden werde, um Volk und Rechtspflege wieder miteinan⸗ der in Einklang zu bringen. Es ſprach dann der Oberbürgermeiſter der Stadt Karlsruhe, Dr. Jäger. Er gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß die Tagung in der Südweſtecke unſeres Reiches ſtattfinde. Damit bekunde man, welche Bedeutung dem an der Grenze beſonders zu pflegenden Aufbauwillen für die Schaffung eines neuen Rechts zugemeſſen werde. Die Schaffung dez heute ſo gewaltig in die Erſcheinung tretenden Or⸗ ganiſation der deutſchen Juriſten, die die Trägerin des neuen Rechts werden ſolle, ſei das Werk des Reichsjuriſtenführers und des Reichsjuſtizkommiſ⸗ ſars Staatsminiſters Dr. Frank, deſſen Wiege in Karlsruhe geſtanden habe. Dr. Jäger gab dann unter ſtürmiſchem Beifall die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den Juſtizkom⸗ miſſar bekannt. Dr. Frank dankte tieſgerührt für den ihm bereiteten Empfang und die ihm zuteil gewordene hohe Ehre der Ver⸗ leihung des Ehrenbürgerrechts. Die Nationalſozia⸗ liſten, ſo führte er aus, haben den Kampf um die Er⸗ neuerung Deutſchlands aufgenommen und niemals an ſich ſelbſt gedacht, ſondern nur an das Volk und ſeine Zukunft. Damit ſind wir treue Diener des Führers. Dr. Frank erklärte, daß er ſtolz darauf ſei, ein Bürger der Stadt Karlsruhe zu ſein. Karlsruhe ſei heute die große Grenzwehr deutſcher Kultur nach dem Weſten geworden. Dieſe Erkenntnis ſei für uns eine ernſte Mahnung. Als Bürger dieſer Stadt und mitverantwortlicher Träger des Reichsſchickſals werde er ſich ſtets dafür einſetzen, daß die kulturelle und geiſtige Grenzwehr des deutſchen Weſtens ſtark bleibe. Die Ausführungen des Reichsjuſtizkommiſſars wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Der Gauführer, Rechtsanwalt Dr. Schüßler⸗ Weinheim, brachte ein begeiſtert aufgenommenes Sieg Heill auf Führer, Volk und Vaterland ſowie den Reichsjuriſtenführer aus. Der Reichsjuſtizkommiſſar und die Mitglieder der badiſchen Regierung trugen ſich darauf in das gol⸗ dene Buch der Stadt ein. — Was hören wir? Montag, 23. April Reichsſender Stattgart .10: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.10: Orgelkonzert.— 10.30: Schulfunk.— 10.50: Bagatellen.— 12.00: Heitere Muſik von Suppé(Schallpl.).— 13.20: Mittogskonzert.— 15.00: Die Aufgaben der NS⸗Volkswohlfohrt.— 13.10: Tante Näle.— 15.30: Kompoſitionen von Ottmar Gerſter. — 16.00: Nachmittagskonzert— 17.30: Frühlingszauber. — 17.45: Anlage und Pflege des Steingartens.— 18.25: — 19.00: Schallplatten.— 19.49: Vortraz über Oeſterreich.— 20.15: Reichsſendung aus Berlin, Stunde der Nation: Deutſche Arbeit in aller Wel!.— 21.15: Arbeitskameraden: 1. In der Kantine.— 21.30: Erſte Symphonie in B⸗Dur op. 28 von R. Schumann.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 14.40: Stunde des Liedes: Schubert⸗Lieder.— 15.50: Wirtſchaftsbericht.— 17.30: 5 Jahre mit Indianern auf dem Kriegsfuß.— 17.45: Klaviermuſik.— 18.00: Stunde der Jugend: Karlsruher Brigante.— 19.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 19.40: Ja, ja, die Schwarzarbeiter. Heitere Hör⸗ folge.— 21.15: Kleine Unterhaltung. Reichsſender Köln .05: Schallplatten.—.00: Schollplatten.— 10.10: Schulfunk.— 10.45: Wir und die Welt.— 13.00: Mittags⸗ konzert.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.20: Unterhal⸗ tungskonzert.— Der BDM ſingt und muſiziert.— 18.20: Italieniſch.— 19.00: Abendmuſik.— 21.15: Wir fahren durch das Induſtriegebiet.— 22.20: Zur Unterhaltung.— 23.00: Nachtkonzert. Reichsſender München .25: Schrammelmuſik.— 10.10: Schulſunk.— 12.00: Schallplatten.— 13.35: Mittagskonzert.— 14.50: Für die Kleinen.— 15.10: Lautenlieder.— 15.30: Auf zur Walpur⸗ gisnacht.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Auf Krokodil⸗ jogd.— 17.50: Die Trommel gerühret.— 18.10: Bücher⸗ ſtunde.— 18.30: Sonne, Mond und Sterne in der Muſik. — 19.00: Die charmante Zofe. Singſpiel.— 21.15: Varia⸗ tionen und Fuge von Reger.— 23.00: Nachtmuſik der Funkſchrammeln. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.00: Schulfunk.— 10.10: Werk⸗ ſtunde.— 11.30: Lieder und Arien von Mozart.— 12.10: Schallplatten.— 14.00: Aus Wagner⸗Opern(Schallplatten). — 15.15: Die Lehrzeit beginnt.— 16.00: Konzert.— 17.00: Bücherſtunde.— 17.15: Meiſterliches Handwerk.— 17.50: Violin⸗Sonaten.— 18.40: In die Ecke mit dem Frack.— 19.00: Militärkonzert.— 21.15: Militärkonzert, Fort⸗ ſetzung.— 23.00: Vorführung der großen Würlitzer Orgel. — 22.30: Nachtmuſik. NSDAP-Miſfeilungen Aus parteſarntlichen Sehanntmachungen entnommen PO Feudenheim. Filmvorſührung„Sieg des Glaubens“, Feudenheim, Hauptſtraße 2. Dienstag, 24. April: 19.90 Uhr PO und Frauenſchaft, 21.30 SA⸗Reſerve 1 und NSKOB. Mittwoch, 55. April: 14, 16, 18 Uhr Schul⸗ jugend. Donnerstag: 19.30 Uhr BdM und H und JB; 21.30 Uhr NS⸗Hago und NSBO. NSBO Achtung, Ortsgruppenbetriebsleute! Sämtliche Ortsgruppenbetriebsobleute werden hiermit oͤringend gebeten, bis ſpäteſtens 23. d. M. die Anzahl der bis jetzt gemeldeten Neuaufnahmen zur Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſchriftlich bei uns einzureichen. Der Termin iſt unbedingt einzuhalten. Schluß der Neuaufnahmen für die Ortsgruppen: am Montag, 30. April d. J. Sämtliche Aufnahmen ſind Hann vorſchriftsmäßig bis ſpäteſtens Don⸗ nerstag, 3. Mai d.., bei uns einzureichen. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP. Deutſche Arbeitsfront Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten ab Montag in C 1, 10(Deutſches Haus) Sprechſtunden täglich von 10—2 Uhr; außerdem Dienstag und Don⸗ nerstag von—7 Uhr; Somstag von 10—1 Uhr. NS⸗Frauenſchaft Dienstag, 24. April, nachm. 15 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Ortsgruppenleiterinnen des Stadt⸗ und Land⸗ bezirkes Mannheim in der Geſchäftsſtelle, L 4, 15, 4. St., Zimmer 11. 3 Schwetzingerſtadt. Montag, 23. April, 20.30 Uhr Mitgliederverſammlung in den Gloriaſälen. Neckarſtadt Oſt. Dienstag, A. April, 20.90 Uhr Heimabend im Neckarſchloß. vageskaleucleꝛ Montag, 23. April Nationaliheater:„Arabella“, Oper von Richard Stranff, Miete G, 19.30 Uhr. Apollo: 20.15 Uhr: Variets. Libelle: 20.15 Uhr Blütenfeſt. Gaſtſptel ücker. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängeruna). Lichtſpiele: Univerſum:„Früulein Frau“.— Al⸗ hambra:„Das Lied vom Glück“.— Roxy:„Dag letzte Paradies“.— Gloria:„Schweſter Angelika“.— Palaſt:„Revolte im Zoo““.— Schauburg: „Vater ſein ͤͤagegen ſehr“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 16 516 3 von 11 bis 13 und von 17 bis 10 Uhr usleihe. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: 10.90 bis 13 Uhr Leſehalle. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 14 bis 19 Uhr. Jugendbücherei R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. eeeee Geld- und Devisenmarli Zürich, 2. Ayri Cchlul amflickh) Konstaufiu. 250 Paris 20.38— Spanien 42.22%/ L Prag 12,84 Bukarert 8⁰⁵ S e lin 15— pos gl. Geld* kein 72.12½ Wen wf. H. 73,27 fer.60 onst— llalien 26.26— Solis—.— HLiben.92— JMonstsged“— Ppris, 21. Apl Gäͤluß anfüd). London 77%7 Faanien——— ii— Reuyork 14.98% Halien 129.— J Holland 1025.75 Berlin— helglen 354.— Schweix 490,% I Stockholm 401,50 Warsched 280.50 Amsterdam, 21. April Cchluß emtlich). Berlin 57.88— Belgien 84.50— Oslo 38.00— Prax 8¹5 London 755.50[Schwelz 47.84— Kopephagen 33.75— Prhafüdk. 2 Heuyork 146.— ltalien 12.56— Stockholm 39.00— Tägl. Seid 1774 peris 975.25 J Madrid 20.20— 1. 1 London. 2. April Gchlab amtlich) Reuyok, 516./ Ropenhagen] 22,89— Moskau 591.25 Scheobei1/408 Monfreal 514./ Stoccholm 19.89/ Rumäaien 5,11 Tokchema 1/216 Amsterdam.53 5½ Os10 19,90/ Ronstantin. 730 Aaralien 124½ Paris 77.34— Uissabon 10.— Atben 5,40 Mexiko 8,25 Srüssel 21.86— J Helsingfors 226.75 Wien 28.— Hontevdeo 20,50 talien 60.09— 123.—— Warschan 27.12 ValBar Berlin 18.03— Budepest 24.75 Buecos Ares 36,87 Bnenos Schwelz 15.75 ½ Beſgrad 224.50 J Rio de Jan..12 Auf Londoa 26.28 Spanien 87,32 Sotie 415,.— Hongkong 1/596 Südefriks 99,87 Neuyorker Deviſenkurſe. 21. April.(Eig. Dr.) Schluß: Berlin 3976; London⸗Kabel 516,25; dto. 60⸗Tage⸗Wechſel 515¼; Paris 668,50; Schweiz 3285; Italien 862, Holland 6865; Wien 1935, Budapeſt 3035, Prag 422, Belgrod 231,50, Warſchau 1921; Oslo 2597; 8 2908; Stockholm 2667; Brüſſel 2369; Madrid 1386, Helſingfors 231,50; Bu⸗ kareſt 102,50; Montreal 100¼6: Argentinien Papierpeſo 3442; Sofia 140; Athen 95,75; Japan 3050; Bankakzepte(00 Tage) Geld, Brief ¼10; Tägl. Geld 1; Prima⸗Hondels⸗ Wechſel niedͤr. 17, höchſt. 1,25; Prolongationsſatz für täg⸗ liches Geld 1. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 1b.) Schmalz prima Weſtern loko 675; dto. miodle Weſtern 660—670; Talg unverändert. Chikago, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig: Schmalz per Mai alt 545, neu 602,50; Juli 610; Sept. 630; trocken geſalzener Bauchſpeck Mai 702,50; Juli 792,50; Schmalz loko 600; leichte Schweine und ſchwere Schweine im Preiſe unverändert; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 12 000, im Weſten 26 000. Winnipeg, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Mai 657—,. Juli 66,50, Sept. 68,25, Hafer per Mai 33; Juli 9376, Sept. 34,75: Roggen per Mai 42,75; Juli 44,25; Sept. 46,50; Gerſt e per Mai 36,50, Juli 8776; Sept. 3996, Leinſaat per Mai 146,75; Juli 147,50; Sept. 148,75; Manitoba⸗Weizen Loko Nor⸗ thern 1 65,25; dto. 2 62,25, dto. 3 6076. Buenos Aires, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Po⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai 5,77; ni 5,75 Juli 5,79; Mais per Mai 4,57; Juni 4,57; Juli 4,61; Hafer per Mai 3,70; Leinſaat(ruhig) Mai 12,38, Juni 12,57; Juli 12,71. Roſario, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Mai, Juni je 5,637; Mais per Mai, Juni je 4,35; Leinſaat per Mai 12,35; Juni 2,40. Amerikanische Schweine⸗ und Schmalz- Noſierungen Neuyork, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lobopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 7476; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 88,50, dto. hard 88,50; Mais neu ankommende Ernte 53,50 Roggen Nr. 2 fob Neuyork 50; Gerſte Malting 53,25; Mehl Spring wheat clears(per 296 lb.) 560—570) Fracht unverändert. Chikago, 21. April.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(feſt) Mai 77s6; Juli 77; Seyt. 78,25; Mais(feſt) Mai 45,50; Jult 4776; Sept. 49,75; Hafer(ſtetig) Mai 28/6; Juli 2876; Sept. 2996, Roggen(feſt) Mai 5376 Juli 54,75; Sept. 5696.— Loko⸗ preiſe: Weizen nicht notiert; Mais gelber Nr. 2 40,75 Gerſte Malting 40—80. a arola v. Crailsheim 2¹ In Benk waren Blumen geſtreut, wo man ging und ſtand, überall Blumen. Und zaghaft, wie um ſie nicht totzudrücken, ſetzte Andri den weißen Schuh. Feſtliches Eſſen im bleinen Kreis, außer den Ver⸗ mählten nur die alten Herrſchaften, die Trauzeugen, entfernte Verwandte. Reden und eine merkwürdige ſeine und leiſe Muſik, die im offenen Nebenzimmer ſpielt. Vor den Fenſtern die ſchwebende Weite des Tales, der ſilbern dahinziehende Fluß, ein ſehr hel⸗ ler Himmel. Und wenn Andris Blick zurückkehrte, herein vom Saaletal, fernher von unbeſtimmten Ländern, begegnete er Wilhelm Ernſts tiefliegenden Andri war⸗ natürlich nicht. Sie wußten ja nicht den Tag. Umkleiden. Abſchied von der alten, alten mütter⸗ lichen Frau, die noch etwas ſagen wollte und es Hann doch nicht über die Lippen brachte. Und wieder trug ſie der Rennwagen, in dem ſie nun ſchon ſo fortgefahren war, durch das Land. Un⸗ Hheweglich ruhten die Hände des, der nun vor Men⸗ ſchen und Geſetz ihr Mann war, am Steuerrad. Fuhren ſie Stunden? Jahre? Wie hieß die fremde Stadt? Andri hatte es ver⸗ geſſen. Jetzt hielt der Wagen, Gepäck wurde abge⸗ ſchnallt. Andri ging wie blind über die Läufer des Hotels, kam in einen lichtüberfluteten Raum. Ein Tiſch ſtand gedeckt. Sie ſah zwei Teller ſich gegen⸗ über, viele verſchieden geſormte Gläſer vor jedem. Sie ſchritt weiter durch eine Tür, fand ein einbet⸗ tiges Zimmer. „Lieber Wilhelm Ernſt,“ ſagte ſie bei Tiſch. „Liebe Andri,“ lächelte er zurück. Der Kellner bediente, verſchwand dann. Andri lobte den weißen Burgunder. Sie plau⸗ derte kleine, belangloſe, untzuſammenhängende Dinge. Ich bin doch wohl furchtbar müde, dachte ſie. Auf ihrem Kiſſen fand ſie Roſen. Lieber Wilhelm Ernſt! Ganz erſchöpft zog ſie ſich aus. Als ſie ſich im Dunkel in das fremde Hotelbett einkuſchelte, lebte ſie noch einmal den Tag durch. Sie ſah das Geſicht des Pfarrers vor ſich beim Ringwechſel, das des gütigen alten Herrn von Benk, als er ihr als erſter gratulierte. Geſprächsnachklänge wachten in ihr auf, Blicke, die ſie getroffen hatten auf der Jenaer Land⸗ ſtraße; gleich nach Zwätzen war ein Zigeunerwagen an ihnen vorübergefahren. Jetzt erloſchen die Gedanken, brachen wie zer⸗ riſſene Perlen einer Kette. Eine Tür ging. Als Andri Dennſtedt ſehr ſpät am nächſten Mor⸗ gen munter wurde, hatte ſie Mühe, ſich alles Gelebte in ihrem Gedächtnis lückenlos zuſammenzufügen. Wir haben wohl hier im Hotel zu Abend gegeſſen, ſann ſie. Bin ich in Wilhelm Ernſts Armen einge⸗ ſchlafen? Ich hörte ihn nicht, als er fortging. Das alſo war meine Hochzeitsnacht? Und inzwiſchen völ⸗ lig klar geworden, erinnerte ſie ſich, dieſe Hochzeits⸗ nacht hatte ſie halb bewußtlos über ſich ergehen laſſen. Doch Wilhelm Ernſt war ſehr zart zu mir ge⸗ weſen— ja— ſehr zart. Andris Scheu, ihm nach dieſer Nacht zu begegnen, verflog ſofort, als er ſie in die Arme ſchloß. Eben, als ſie ſich waſchen wollte, kam er unglücklicherweiſe herein, den ſie war ſo ſchrecklich verlegen in ihrer Nacktheit und er hatte faſt keine Stimme, als er ſie ſo ſtehen ſah, blühend und jung. Aber ſie riß kurzer⸗ hand die Bettdecke um ſich und ließ ſich lachend küſſen. Und war dann nachher beim Frühſtück vergnügt, wie er ſie kaum je geſehen hatte. Es wäre ſchwer zu ſagen geweſen, wer von ihnen beiden ſich mehr auf die Faſanerie freute. Wahr⸗ ſcheinlich doch Dennſtedt. Aber auch Andͤri konnte es kaum erwarten, dort einzuziehen. Als Herrin und Gebieterin, wie Wilhelm Ernſt lächelnd ſagte. Sie ſtimmte vollkommen mit ihm in dem Wunſche über⸗ ein, ohne Empfang dort zu beginnen. Keine Böller ſollten krachen, keine feierliche Dienſtbotenſchar, keine Feuerwehrkolonne und kein Schulkindergeſang 83 ſie bewillkommnen. Anton, der Diener⸗Gärtner, und die Mamſell bekamen Anweiſung, das war alles. Wer hätte ſie auch ſchöner und feierlicher begrü⸗ ßen können an jenem Tage, da Wilhelm Ernſt mit ſeiner jungen Frau heimkehrte, als die herrliche alte doppelte Lindenallee, die in großer Stille ihre gol⸗ denen Blätter über ſie, vor ſie hinſtreute. Was hätte ſie ſtärker berühren können als die Ruhe der Säle und Zimmer, durch die ſie hinſchritten, Heimatgefühl im Herzen. Andri war ganz benommen von Wil⸗ helm Ernſts Güte er hatte ſie mit zwei neuen, aus⸗ geſucht hübſchen Zimmern überraſcht, einem Schlaf⸗ und anſtoßenden Wohnraum, die er ſich bis ins kleinſte Detail ausgedacht hatte. Flitterwochen. Ueberall der eine, gleich ſüße Be⸗ griff. Auf der Faſanerie verlieſen dieſe Wochen ernſter, gemeſſener, als dies wohl ſonſt der Fall iſt. Wilhelm Ernſt erwies ſich bald als doch älter, als Andri ge⸗ dacht. Er ſtand den Kämpfen der Gegenwart fern, auch ihren Fragen, ihren Richtungen, ihren Be⸗ ſtrebungen. Aus innerſtem Antrieb heraus war er Bibliophile, Leſer alter Dichter. Nicht mehr Ge⸗ räuſch ging durch ſein Leben, ſo meinte Andri oft in der erſten Zeit, als der raſchelnde Laut der Seiten, die ſeine Hände blätterten. Aus ſeinen Büchern her⸗ aus kehrte langſam ſein Blick zu ihr, hob ſich zu ihr, noch beſchwert vom Eindruck des Geleſenen— manch⸗ mal, wenn Andri plötzlich ſein Arbeitszimmer be⸗ trat, konnte er ganz erſchrocken ausſehen. Hat er meine Anweſenheit vergeſſen, fragte ſich Andri dann und ſtellte haſtig ihre Blumen auf ſeinen Schreib⸗ tiſch nieder. „Tauſend Dank!“ konnte er dann ſagen und ſich in ſeiner höflichen Art verneigen wie vor einer ganz Fremden. An anderen Tagen holte Andris gute Laune ihn aus ſich ſelbſt heraus, brachte ihn zum Lachen zum Plaudern zum Erzählen von früher, ehe ſie, Andri, hier geweſen. „Haſt du wirklich immer allein gefrühſtückt, all die langen Jahre, jeden Tag allein?“ wollte ſie wiſſen. Oder Schwierigeres wie:„Was haſt du eigentlich immer gedacht, wenn du ſo allein hier um⸗ hergingſt?“ Er antwortete ſo gut er konnte, viel zu ernſthaft natürlich, aber Andri konnte ſich wenigſtens dadurch ein Bild von ſeiner Vergangenheit machen. Sie hatte ſich raſch auf der Faſanerie eingelebt, ganz allein ohne ſeine Hilfe. Schloß und Gaxten, der helle Park und der Gutshof, ſie lernte alles ſchnell lieben. Auch den Blick ins thüringiſche Land hinaus, dorthin, wo die drei Gleichen ragten. Vor allem aber hatte die Kaſtanienallee es ihr angetan, in die ſie von ihren Zimmern aus ſah, und dann das Gartenhaus. Es lag doxt, wo Garten und Park in⸗ einander übergingen, nicht weit vom Treibhaus und Bach, und doch abſeits ganz allein für ſich. Andri fand alles an ihm märchenhaft ſchön, die Dachlinie, das Giebelfenſter, die begrünte Tür und die alten Bäume; wie ſchön, ſich dabei an das Unvergängliche der Vergangenheit erinnern, hatte ſie gedacht, als ſie es zum erſtenmal betraten, und gleichzeitig mit dieſem Gedanken, ſinnverwandt mit ihm, war jener an Walram in ihr erwacht, hatte ſich ihr auf rätſel⸗ hafte Weiſe mit dieſem kleinen Haus verbunden. Dies war Grund genug, es nur ſelten zu be⸗ treten. Die Luſt, ja geradezu das Bedürfnis, hin und wieder ihre Umwelt zu wechſeln, äußerte ſich bald in der Eintönigkeit ihres Lebens. Dann fuhr Wilhelm Ernſt bereitwillig mit ihr im Auto fort, zu größeren oder kleineren Touren. Er zeigte überhaupt das weiteſtgehende Verſtändnis für ihre Wünſche, auch für die wunderlichſten. Natürlich, wenn ſie nun ſchon in Meißen waren und Andri darauf aus war, den Turm der Stadtkirche bis zu den Glocken und dem Turmkreuz zu beſteigen, warum ſollte ſie es nicht tun? Sie wollte gern das Porzellanglockenſpiel oben ſehen, das die Manufaktur zur Tauſendjahr⸗ feier der Stadt ſchenkte, ſie wollte von der Dom⸗ freiheit hinausblicken ins Land. Wilhelm Ernſt be⸗ fand ſich inzwiſchen bei dem lächelnden Steinbild der Kaiſerin Editha im hohen Domchor. Uebrigens war Meißen eine anziehende Stadt, ein wenig an Nürn⸗ berg erinnernd, mit auffallend ſchönen Portalen und gemeißelten Türeinfaſſungen. In einem unſchein⸗ baren Gäßchen fanden ſich gleich drei oder vier nebeneinander.„Roſengaſſe“ heißt ſie, berichtete Wil⸗ helm Ernſt.—„In Saint Gilles heißt eine Straße Rue jolie coeur,“ hatte einſt Heinrich Walram er⸗ 1985 Schrecklich, wie Exrinnerungen das Herz be⸗ aſten. Dennſtedt war klug. FFortſetzung folgt.) 0 5 Morgen· Ausgabe * 97 — — 9 7 145. Jahrgang/ Nr. 185 Waldhof gibt in Frankjurt einen Punkt ab SW Waldoͤhof und Kickers Offenbach ſpielen unentſchieden:2— 1. JC Rürnberg, und Schalke verlieren das erſte Spiel Gruppe Südweſt Olſenbacher Kickers— SV Waldhof 22 Mülheimer S— Union Böckingen:0 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte SpV Waldhof. 3 2 1 0 12⸗5 5²¹ Kickers Offenbach. 3 1 2 0 10²7.2 Sp. Mülheim. 3 1 1 1.10 3¹³ Union Böckingen. 2 0 0 3.10 0²6 Kickers Offenbach— S Waldhof:2(:2) Das Wetter dͤrohte am Sonntagmittag in Frankfurt Regen an. Das tat aber dem Fußballkampf im Stadion keinen Abbruch. 15 000 Menſchen, eine in Frankfart am Main bei einem Fußballkampf lange nicht geſehene Ziffer, fanden den Weg in den Stadtwald hinaus. Offen⸗ bach und Mannheim woren natürlich im Publikum ſtark vertreten. Aus Mannheim kam ein langer Sonderzug und viele Wagenkolonnen. Man hatte ſich aber auch von dieſem Kampf nicht zu viel verſprochen. Die Waloͤhöfer lie⸗ ſerten ein Spiel, das in ſeinem Aufbau und ſeiner tech⸗ niſchen Durchführung noch reifer war als man erwartet Hatte. Dieſe Elf darf tatſächlich als ein ernſthafter Fa⸗ vorit für die deutſche Meiſterſchaft gelten. Lediglich die Berteidigung war etwas ſchwach. Läuferreihe, Sturm und auch der Tormann erfüllten alle Erwartungen, die der Begriff Klaſſeſpieler ſtellt. Eine ganz ausgezeichnete Kraft iſt vor allen Dingen der Mittelſtürmer Siffling, den man ſicher ſehr bald in der Nationalmunſchaft ſehen wird. Ein⸗ gigartig und verwirrend wirkt bei den Waldhöfern das ſtetig fließende Stürmerſpiel. Wenn die Offenbacher Kickers bei der Qualität ihrer Mannſchaft zu einem ver⸗ dienten Unentſchieden von:2 kamen, ſo iſt das in erſter Linie dem prächtigen Kampfgeiſt dieſer Mannſchaft zu Hanken. Alle Leute ſetzten ſich mit ihrer letzten Kraft ein. Beſonders in der zweiten Halbzeit war das Spiel der ſicher ſehr bald in der Nationalmannſchaft ſehen wird. Ein⸗ zelkräfte hatten die Kickers in Mattes, Stein und Maid. In der erſten Halbzeit hatte die Mannheimer Mann⸗ ſchaft dank threr beſſeren Spielweiſe ſtets leichte Vor⸗ teile. Sie ging auch ſchon in der 13. Minute durch ein prächtiges Tor von Siffling in Führung. Der Mann⸗ heimer Mittelſtürmer umſpielte die geſamte Hintermann⸗ ſchaft und ſchoß dann aus kurzer Entfernung an dem herausgelaufenen Tormann vorbei ein. Von da ab wurde der Kampf ſehr hart. Die Strafſtöße mehrten ſich bedenklich. Maid wurde von dem Walbhöfer Leiſt ver⸗ letzt, kam aber bald wieder. Offenbach kämpfte un⸗ verzagt und kam auch in der 20. Minute durch einen Treffer von Kühnle zum Ausgleich. Die Kickers ſtell⸗ ten nun um, Greber übernahm die Sturmführung und Maid ging nach Linksaußen. Waldhofs Spielaufban blieb aber beſſer und in der 96. Minute konnte Walz mit einem Bombenſchuß aus 20 Meter Entfernung er⸗ neut die Führung erkämpfen Vorher hatte Walz den Kickersmann Gerth ſo hart gelegt, daß Gerth mit einer Tragbahre vom Platz ge⸗ tragen werden mußte. Das Publikum wurde durch die⸗ ſen Vorfall ſehr nervös und es gab lange Pfeifkonzerte. Die zweite Halbzeit verlief inſofern überraſchend, als nicht Waloͤhof, ſondern die Kickers ͤͤen Ton angaben. Gerth war wieder erſchienen, brauchte aber lange Zeit, um ſich zu erholen. Schon in den erſten Minuten fiel der Aus⸗ gleich. Keck war durchgebrannt, wurde aber von Rihm im Strafraum durch Beinſtellen gelegt. Greber verwandelte unter toſendem Beifall den Elfmeter. Offenbach griff nun weiter heftig an, aber ſeine Stürmer ſchoſſen zu ſchlecht. In der letzten halben Stunde ſetzte Regen ein, der Kampf flaute allmählich ab. Offenbach hatte zwar die beſſeren Torchancen, das Ergebnis änderte ſich aber nicht mehr. Wingen⸗ feld⸗Fulda leitete das Spiel ſehr korrekt. Böckingens oͤritte Niederlage Mülheimer SV.-Union Böckingen:0(:0) Das zweite Auftreten des mittelrhetniſchen Gau⸗ meiſters in der Heimat hatte gegen den württem⸗ bergiſchen Meiſter Union Böckingen nur 6000 Zuſchauer angelockt. Vielleicht verließen ſie befriedigt den Platz, weil Mülheim mit:0 gewann, dagegen waren die Lei⸗ ſtungen beider Mannſchaften durchaus nicht dazu an⸗ getan, Befriedigung auszulöſen. Sowohl die Kölner als auch die Schwaben lieferten ein mehr als klaſſearmes Spiel. Hätten die Gäſte in Schübel 2 nicht einen kraſſen Verſager im Tor gehabt, wäre das Ergebnis wohl nicht ſo eindeutig für die Mülheimer ausgefallen. Auch der Sturm der Gäſte ließ ſehr viel, wenn nicht alles, zu wünſchen übrig. Das Fehlen von Schurr und Frey, dem ausgezeichneten Mittelläufer der Schwaben, machte ſich außerordentlich ſtark bemerkbar. Die Mittelrhei⸗ niſchen waren nur um eine Kleinigkeit beſſer, erkannten aber viel zu ſpät die große Chance, die das Verſagen des gegneriſchen Torwarts ihnen bot. Ausgezeichnet ſpielte Mombre im Tor, dagegen geſiel der Sturm nur in vereinzelten Aktionen. Hönig war ein erſtklaſſiger Verteioiger. Bis zum Wechſel ereignete ſich nicht viel von Be⸗ lang. In der 35. Minute erzielte zwar Ziskoven einen Treiſer für die Mülheimer, das Tor wurde jedoch vom Schiedsrichter nicht gegeben. Die Kölner ſpielten um Nuancen weniger ſchlecht als ihr Gegner, aber vorerſt können die Schwaben ſich noch vor Verluſttreffern be⸗ wahren. Nach der Pauſe kamen dann die Mittelrhei⸗ niſchen zum Sieg. In der 10. Minute ſchoß Buchholz ſcharf aufs Tor und Schübel ſchlug den Ball ins eigene Tornetz. Drei Minuten ſpäter ſtand ſchon das End⸗ ergebnis ſeſt, als Ziskoven ſeinem Läufer ausreißen, auch den angreifenden Verteidiger umſpielen konnte und in Schübel dann kein nennenswert großes Hindernts mehr fand. Er vollendete ſeinen Angriff mit dem zwei⸗ ten Treffer, da Schübel plötzlich herausgelaufen, aber vor dem Kölner ohne erſichtlichen Grund ſtehen geblie⸗ ben war. So war der Weg ins Tor freigegeben. Kurz vor Spielſchluß wurde der Böckinger Halbrechte Walter 2 wegen Unſportlichkeit des Feldes verwieſen. Gruune Mitie 1. FC Nürnberg— Dresdner SG:2 Wacker Halle— Bornſſia Fulda 21 SC. Dresden 3 2 4 0 10.4 52¹ 1. FC. Nürnberg.. 3 2 0 1 5ꝛ³ 4˙2 Wacker Halle 3 1 0 2 410 2˙4 Boruſſia Fulda.. 3 0 13 2 3˙5 1·⁵ Dresden ſiegt in Nürnberg 1. Fé Nürnberg— Dresdner Sc:2(:1) 30 000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, unter ihnen zahlreiche Dresoͤner Schlachtenbummler, um im Nürnberger 0 Stadion die Vorentſcheidung in der Gruppe Mitte zu er⸗ leben. Die Zuſchauer wurden nicht enttäuſcht, vor allem nicht von den Gäſten, die den Nürnbergern, die etwas ent⸗ täuſchten, leicht überlegen waren. Beſonders der Sturm des Clubs war ſchwach lediglich Kund und Gußner auf den beiden Flügeln konnten gefallen. Letzterer war überhaupt die treibende Kraft im Sturm. In der Hintermannſchaft war Popp durch Schmidt aus der Reſerve erſetzt. Der beſte Mannſchaftsteil der Gäſte war das Schlußtrio. Da⸗ neben ſpielten die beiden Außenſtürmer ſowie Hofmann ganz ausgezeichnet. Vom Anſtoß weg greifen die Dresdner an und erſt nach 5 Minuten muß Kreß zum erſtenmal eingreifen. 20 Mi⸗ nuten lang beherrſchen die Gäſte das Feld, raumgreifende Angriffe werden vor das Nürnberger Tor getragen. Dann verpaßt Hofmann eine ſchöne Chance, während auf der au⸗ deren Seite Schmidt nur den Pfoſten findet. Allmählich machen ſich dann die Nürnberger frei, vor dem Dresoner Tor gibt es gefährliche Situationen, bis endlich in der 32. Minute der Bann gebrochen wird. Oehm erhält einen abgewehrten Ball aus etwa 25 Meter Entſernung ſetzt er zum Schuß an und ſchon iſt der Ball. im Netz. Die Freude ſollte aber nicht lange dauern. Friedel hält einen Ball zu lange, wird von ihm getrennt, der Dresoͤner Links⸗ außen erhält das Leder, gibt an den Mittelſtürmer Schön, der unhaltbar den Ausgleich erzielt. In der zweiten Halbzeit iſt der Club anfänglich etwas überlegen. Da die Arbeit des Innenſturmes aber welter unproduktiv blieb, nahmen die Nürnberger im Sturm Um⸗ ſtellungen vor; der verletzte Eiberger ging wieder auf Rechtsaußen, deſſen Stelle dann Gußner einnahm. Die fünfte Ecke brachte dem Club eine große Chance, die aber nicht verwertet wurde. Der Club fand keine Möglichkeit, die geballte Hintermannſchaft der Dresdͤner zu überwinden. Das Glück ſtand den Sachſen bei. In der 67. Minute überſpielte der Mittelſtürmer Schön⸗Dresden die beiden Nürnberger Verteidiger, deren Berhalten in dieſem Augen⸗ blick unter jeder Kritik war, und dann ſchoß der Sachſe an dem herauslaufenden Köhl vorbei ins Netz. Die Nürnber⸗ ger machten nun verzweifelte Anſtrengungen, den Ausgleich zu erzielen; Oehm und Friedel tauſchten die Plätze. Die linke Seite brach immer wieder durch, da aber die Gäſte mit aller Kraft verteidigten, blieb dem Club ein Torerſolg verſagt. In den letzten fünf Minuten erreichte der Kampf ſeinen ͤͤramatiſchen Höhepunkt, als im Anſchluß an die 7. Ecke für Nürnberg wegen Köhler ein Elfmeter gegen Dresden verhängt wurde. Oehm verſchoß den Elfmeter und vergab damit die letzte Möglichkeit zum Ausgleich. In ſchon eine:0⸗Führung zu den letzten Spielminuten war ſaſt die ganze Nürnberger Mannſchaft vor Willi Kreß' Heiligtum, es konnte am Tor⸗ ergebnis aber nichts mehr geändert werden. Gruppe Nordweſt Schalke 04— Bfe Benrath 0: TV Eimsbüttel— Werder Ben Schalle 04. 8 2 Werder Bremen 3 1 Vis Benrath 3 Eim sbüttel 8 S——2 de RS ———— 1 1 Schalke geſchlagen Schalke 04— Benrath:1(:0) Der Weſtfalenmeiſter erreichte in dieſem Spiel bei wei⸗ tem nicht ſeine gewohnte Form, dagegen war Benrath über Erwarten gut, ſpielte taktiſch klug mit oͤrei Stür⸗ mern und zurückgezogenen Halbſtürmern. Benraths Sieg iſt verdient, ſeine Ueberlegenheit war in der erſten Hälfte ſo groß, daß mit Raſſelnberg bei der Pauſe ſicher verzeichnen geweſen wäre. Hohmann und der rechte Läufer Hofmann waren die beſten Leute. Bei Schalke war Bornemann als Mittelläufer ſehr ſchwach, und auch Scepan kam an ſeine ſonſtige Form nicht heran. Nattkämper in der Sturmmitte war ſehr ſchwer⸗ fällig und ſchußunſicher. Zu gefallen wußten lediglich Rothoröt und Kalwitzki, die aber gut bewacht wurden. In der Schalker Verteidigung ſpielte Zajons etwas maſſiv. Mit Beginn des Spieles ſind die Benrather gleich im Bild, durch ſchöne Kombinationszüge kommen ſie ſtets ge⸗ fährlich vor das Schalker Tor. Der Weſtfalenmeiſter ſpielte dagegen ſehr zerfahren. Unter Scepans ſchwachem Spiel leidet der ganze Sturm, dagegen findet Hohmann oftmals auf offener Szene Beifall. Nach einer Viertelſtunde ſchießt Scepan aus 20 Meter aufs Tor, doch rettet Henkel auf der Torlinie. Einen ſchönen Schuß von Hohmann köpft Badorek noch in letzter Sekunde aus dem Schalker Tor⸗ raum. In den erſten Minuten der zweiten Halbzeit fällt nach Kombination Bornemann—Scepan—Rothardt Hurch letzteren ein Tor, das aber wegen Abſeits nicht gegeben wird. hard, der Benrather Rechtsaußen, erhält den Ball, kurpt nach innen und ſkort unhaltbar. Schalke dreht nun mäch⸗ tig auf, kann aber die Benrather Deckung nicht Hurch⸗ brechen. Gruyne Oſt Beuthen 09— Viktoria Berlin 1·4 Viktoria Stolp— Preußen Danzig:1 Viktoria Berlin 3 8 0 0 11.5 6˙⁰ 09 Beuthen 3 2 0 1 7²⁰ 4˙2 Viktoria Stoly. 3 1 0 2 7·8 2²⁴ Preußen Danzig. 3 0 0 3.9 0²⁸ 08 Mannheim iſt Meiſter Wallſtadt verliert das letzte Spiel:5 Viktoria Wallſtadt— 08 Lindenhof 025(:1) Hartnäckig wie ſelten war das Ende um die Meiſter⸗ ſchaft der Bezirksliga Gruppe Unterbaden Weſt. Ein An⸗ wärter nach dem anderen fiel ab und erſt die letzte Begeg⸗ nung ſollte die enoͤgültige Entſcheidung bringen. 08 oder Friedrichsfeld? Die Lindenhöfer hatten es in der Hand, die Friedrichsfelder mußten ſich aufs Abwarten beſchränken Nun, Lindenhof hat es geſchafft. Mit fabelhaftem Spiel wurde die Kampfkraft des zähen Gegners gebrochen, in einem Spiel, das auch die Anhänger des Platzvereins reſt⸗ los überzeugte. Die Mannſchaft ſpielte ſich in eine Form hinein, die bisher von keinem Verein dieſer Gruppe er⸗ reicht wurde; ſie iſt der Meiſterehren würdig. Unſeren herzlichen Glückwunſch und Glückauf zum nächſten Ziel! Den Gäſten ein uneingeſchränktes Geſamtlob. Jeder Sſiddeutjchland ſiegt in Stuttgart Südoſtfrankreich überlegen 6: 1(:0) geſchlagen Dieſes„kleine Länderſpiel“ geſtaltete ſich zu einem ganz großen Erlebnis für die württembergiſche Hauptſtadt. 30 000 Zuſchauer aus dem ganzen Land füllten die prächtige Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Cannſtatt, die ſeit dem Deut⸗ ſchen Turnfeſt nicht mehr ſo viel Menſchen geſehen hot. Friedlich flatterte inmitten der Fahnen des Reiches die Trikolore, und als die franzöſiſche Mannſchaft in die Bahn ſprang, wurde ſie von den Zehntauſenden mit ſtarkem Bei⸗ fall begrüßt. Der Beiſall verſtärkte ſich noch, als die Fran⸗ zoſen eine Begrüßungsrunde liefen und dabei vor den Tri⸗ bünen den Zuſchauern ihren Sportgruß brachten. Zu ſtür⸗ miſchem Jubel aber ſchwoll er an, als die ſüddeutſche Mannſchaft ins Feld ſprang und mit dem deutſchen Gruß Aufſtellung nahm. Stehend hörten die Maſſen mit er⸗ hobenem Arm die franzöſiſche Hymne, der, von den Zu⸗ ſchauern mitgeſungen, das Deutſchlandlied ſolgte. Unter den Ehrengäſten bemerkte man neben führenden Männern des deutſchen Fußballs Vertreter der ſtaatlichen und ſtädti⸗ ſchen Behörden ſowie der nationalen Verbände. In ſol⸗ gender Aufſtellung ſtellten ſich beide Mannſchaften dem Schiedsrichter Beſt⸗Höchſt: Sübdeutſchland: Jakob; Haringer, Stubb; Streb, Her⸗ gert, Größle; Lehner, Lachner, Conen, Förſchler, Fath; alſo in der zuletzt angekündigten Aufſtellung. Süboſt⸗Frankreich: Llenſe; Casco, Chardar; Charbit, Kaucſar, Gabrillargues; Rodriguez, Aleazar, Rolhion (Montpellier), Beck, Benouna, ſo daß alſo der Erſatzmann Rolhion für den Internationalen Boyer den Sturm führte, ſonſt aber ebenfalls die angekündigte ſtärkſte Formation im Felde ſtand. Das Spiel Kurz vor Spielbeginn hatte ein kurzer Regen das Spiel⸗ feld zwar etwas glatt gemacht, aber der ausgegzeichnete Raſen litt darunter kaum, zumal das Spiel ſelbſt von dem feuchten Element verſchont blieb. Die Süddeutſchen fanden ſich gleich gut zuſammen, aber die Franzoſen blieben zu⸗ nächſt nichts ſchuldig. Auch ſie wirkten ſchon bald nach Spielbeginn wie eine eingeſpielte Vereinsmannſchaft. Feld⸗ und zählbare Vorteile gelangen zunächſt keiner Mannſchaft, bis ſich der Saarbrücker Conen faſt an der Auslinie ſchön durchſpielte, flach zu Lehnert hereingab und der Augsbur⸗ ger in der 9. Minute den franzöſiſchen Schlußmann zum erſtenmal bezwingen konnte. Aber unentmutigt ſpielten die Gäſte weiter. Das Spiel blieb durchaus offen und Chancen boten ſich beiden Parteien in etwa gleicher Zahl. Die 19. Minute brachte oͤann Süddentſchland:0 in Front, als der Mittelſtürmer Conen eine exakte Flanke von Fath, der eine prächtige Kombination des geſamten Sturmes norangegangen war, aufnahm und unhaltbar einſchoß. Dann hatten auch die Franzoſen wieder gute Torgelegen⸗ heiten, aber die Schußunſicherheit ihres Innenſturmes ver⸗ hinderte im Verein mit der prächtigen Abwehrarbeit der ſüddeutſchen Tordeckung Erfolge. Jakob mußte in dieſer Spielphaſe recht häufig eingreifen, was er mit Glück und Geſchick tat. Dann brachte die 30. Minute das:0 für den deutſchen Süden. Conen hatte ſich des Leders bemächtigt und nach ſchönem, energiſchem Alleingang unhaltbar für Llenſe eingeſchoſſen. Der ſichere Vorſprung gab den Süd⸗ deutſchen aber keineswegs auch eine Feldüberlegenheit. Hergert wurde vielmehr, um den Sieg zu ſichern, als dritter Verteidiger zurückgezogen, welcher Aufgabe er ſich mit viel Fleiß entledigte. Die Franzoſen nutzten dieſe Defenſivtaktik des ſüddeut⸗ ſchen Mittelläufers zu leichter Feldüberlegenheit, aber die Hintermannſchaft der Deutſchen ſpielte ohne Fehler. Im deutſchen Sturm kam dagegen der ſtets gefährliche Conen noch einmal durch. Er umſpielte mehrere Gegner und auch Llenſe blieb gegen den harten Schuß des Saarbrückers 8 Möglichkeit zum Eingreifen. Mit 470 ging es in die auſe. * zurechtfinden konnte. Auch nach dem Wechſel ſpielte Süddeutſchland mit zurück⸗ hängendem Mittelläufer weiter. Eine Viertelſtunde be⸗ herrſchten dadurch die Gäſte das Spielfeld, ohne daß ſie aber Erfolge hätten erzielen können. Die 60. Minute des Spiel⸗ geſchehens ergab dann einen fünften Erfolg. Die rechte Flanke hatte ſich ſein durchgeſpielt und Lehners Vorlage fand bei Conen beſte Verwertung. Llenſe konnte auch gegen dieſen Schuß nichts ausrichten. Etwa zehn Minuten ſpäter kam auch der eifrige Fath zu Torehren. Llenſe hatte in verwegener Parade einen Angriff Conens geſtoppt, aber Lachner brachte den Ball wieder nach vorne. Förſchler täuſchte geſchickt und ſpielte an Fath ab, der ein ſicherer Wufe war. Süddeutſchlands Mannſchaft kam jetzt auf volle Touren, aber die Franzoſen ſpielten trotz des aus⸗ ſichtsloſen Trefſerſtandes unentmutigt weiter. Ihre Be⸗ mühungen wurden belohnt, als ein ſcharfer Schuß des Rechtsaußen Rodriguez von der Innenkante und dem Fuß des eingreifenden Jakob ins Tor prallte. Bis zum Schluß änderte ſich dann nichts mehr. Kritik der Maunſchaften Die ſüödeutſche Elf ſpielte überraſchend gut zuſammen. Alle Leute harmonierten ausgezeichnet miteinander. Im Tor ſpielte Jakob ohne Fehler. Haringer war in beſter Laune und der wirkungsvollſte Verteidiger auf dem Platz. Stubb wirkte etwas ſchwächer, gegen die ſchnellen Fran⸗ zoſen zog er zuweilen den Kürzeren. In der Läuferreihe lieferte Größle eine überragende Partie. Deckung und Zu⸗ ſpiel gefielen gleich gut. Hergert war ein guter Mittel⸗ läufer; ſein etwas zu konſequentes Defenſivpſpiel geſchah auf Anweiſung. Streb auf der anderen Seite hatte eine ſchon zu Spielbeginn erhaltene Verletzung zu überwinden, kam aber nach der Pauſe gut ins Spiel. ragte Conen, der mit vier Treffern der erfolgreichſte Stür⸗ mer war. Lachner und Lehner waren ein trickreicher und ſchneller rechter Flügel, Fath auf der anderen Seite litt anfänglich darunter, daß Förſchler ſich zunächſt gar nicht Später wurde auch der Feuerbacher dann beſſer, ſo daß der Angriff der Süddeutſchen einen famoſen Geſamteindruck machte. Bei den Franzoſen trifft Llenſe an den ſechs Tref⸗ fern keine Schuld; zahlreiche Torchancen der Süddeutſchen machte er durch zuweilen tollkühne Paraden zunichte. Seine Verteidiger aſſiſtierten gut, hatten jedoch gegen den ſchnel⸗ len deutſchen Sturm ſchwere Arbeit. Die Läuferreihe der Franzoſen gefiel. Kaueſar ſpielte überlegt und mit tech⸗ niſch guter Baſis, die Außenläufer waren im Spielaufbau beſſer als in der Deckung. Im Sturm waren die ſchnellen Flügel die Beſten. Der Innenſturm ſpielte im Feld gut und ſchnell zuſammen, verſagte aber vor dem Tor. Beſt⸗Höchſt entledigte ſich ſeiner Aufgabe geſchickt und koxrekt. Meiſterſchaftsſpiele im Gau Sübweſt 1. FC Kaiſerslautern.—Sportſr Saarbrücken:2(:1) Vor ungeſähr 3000 Zuſchauern kam Soarbrücken im letz⸗ ten Verbandsſpiel zu einem ſicheren Siege, der für ſie den Erhalt der Klaſſe bedeutet. Die einheimiſche Mannſchaft, die ſchon ſeit längerer Zeit in Sicherheit iſt, beſtritt öieſes Treffen lange nicht mit dem Ehrgeiz und Kampfgeiſt wie die Gäſte. ie Leiſtung der Saarbrücker Elf war daher weſentlich geſchloſſener wie die der Einheimiſchen, ſo daß der Sieg als ͤurchaus verdient werden muß. Die Gäſte ſpielten in der erſten Halbzeit mit dem Wind im Rücken und konnten während dieſer eine leichte Feldüberlegenheit herausſpielen. Gegen Mitte der erſten Halbzeit kam Saarbrücken im Anſchluß an einen Durch⸗ bruch des Linksaußen durch den Halhrechten Schauß zum Führungstreffer und nach dem Wechſel konnte der Mittel⸗ Schiedsrichter ſtitrmer Eyrich den Sieg ſicherſtellen. Dem Spiel ging * Preißler⸗Karlsruhe leitete ſehr gut. eine Saarkundgebung voraus. Im Sturm über⸗ Mann gab ſein Beſtes. Techniſch reif wurde geſpielt, rei⸗ bungslos kombiniert und fleißig geſchoſſen. Sicher war die Abwehr, unermüdlich die Läuferreihe und durchſchlags⸗ kräftig der Sturm. Beſonders hervorzuheben ſind vielleicht Föhringer, Hermann Schiefer und Dorſt. Wallſtadt gab einen beachtenswerten Gegner ab. Eifrig, ſchnell und hart. Im ganzen jedoch wirkte die Spielweiſe primitiv zeitweiſe verkrampft. Zu einer ein⸗ heitlichen Mannſchaftsleiſtung kam es nicht. Jedenſolls wirkten die Einheimiſchen heute nicht wie ein Ab⸗ ſtiegskandidat. Nach einiger Zeit der Ausgeglichenheit überwinden die Gäſte ihre begreifliche Neryoſität und werden eindeutig überlegen, haben aber vorläufig kein Glück. Wallſtadt verteidigt geſchickt und wird mehrmals durch ſchnelle Durch⸗ brüche gefährlich. Faſt mit dem Pauſenpfiff— die Partie könnte bereits klar gewonnen ſein— fällt durch Kopfball Zöllners das erſte Tor. 680 Nach der Pauſe haben die Lindenhöſer einige Fange Minuten zu überſtehen. Dann aber kommt die Wendu Föhringer erzielt innerhalb einer Minute 2 Tore. Wall⸗ ſtadt iſt geſchlagen. Unaufhaltſam ͤrängen die Gäſte. Zwei weitere Tore— Zöllner und Müller ſind die Schützen— ſtellen das Endergebnis her, Lindenhof iſt Gruppenmeiſter. Schiedsrichter Drees aus Mühlburg war zuverläſſig. Wallſtadt: Walter; Krämer, Hufnagel; Uberrhein, Strubel, Walter; Ritter, Gallier, Krämer, Düſter, Beckenbach. Lindenhof: Eckel; Broſe Hermann; Dubronner, Schie⸗ fer, Zipſe; Dorſt, Aſſer, Zöllner, Müller, Föhringer. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 08 Mannheim 18 11 3 4 46.26 25.11 Friedrichsfeld.. 18 11¹ 2 5 43:18 24.12 Sandhofen 8 11 1 6 48.28 29:13 Altrin 418 9 8 6 38:36 21.1⁵ Feudenheim. 18 8 4 6 39:85 20.16 Viernheinkt 18 8 8 7 472⁴0 19.17 Küferckk 18 7 2 9 34.44 16.20 Phönix Mannheim 18 5 6 7 2937 16.20 07 Mannheim. 18 4 1 13 16˙44.27 Wallſtadt 18 3 1 14 23:60 7²⁰ Bezirksklaſſe Anterbaden-Oſt C00 Kirchheim— Sandhauſen:1 pVg Plankſtabt— Spg Eberbach:3 Die ſich ebenfalls ihrem Ende zuneigenden Pflichtſpiele der Gruppe Oſt brachten am Sonntag nur zwei Begeg⸗ nungen. Der Tabellenſührer§ Kirchheim hatle den Dritten der Tabelle Sandhauſen zu Gaſt. Die Platzherren gewannen verdient mit.1 Toren und wahrten ſomit ihre Meiſter⸗ ſchaftschanee. Im zweiten Trefſen behielt Eöherbach mit:1 die Oberhand über Plankſtadt, ohne jedoch den Tabellen⸗ ſtand ändern zu können. M. Syring deutſcher Waldlaufmeiſter Die Austragung der 10. Heutſchen Waldlaufmeiſterſchaft in Dresden war bei der Organiſation ein ſchöner Erfolg für die deutſche Leichtathletik. Harte Kämpfe, ausgezeichnetes Wetter und auf der Strecke eine rieſige Zuſchouermenge gaben der Meiſterſchaft einen würdigen Rahmen. Am Ziel hatten ſich neben dem Führer des deut⸗ ſchen Leichtathletit⸗Verbandes, Dr. Ritter Carl von Halt, Sportwart Buſch, Reichstrainer Waitzer und Preſſewart Bauer eingefunden. Beide Titelverteiöiger wurden entthront. Im Einzel⸗ wettbewerb ging das 110 Mann ſtarke Feld unter Führung des Stuttgarters Helber 1 vom Start. Schon nach weni⸗ gen Kilometern ſetzte ſich die Spitzengruppe aus drei Läu⸗ fern, Kohn, Gebhard, zuſammen. Wenig zu⸗ rück folgten Krox(Beuthen), Lieck(Schöneberg) und Schön⸗ rock(Wittenberg). Nach einer ſchweren Steigung beim 4. Kilometer ſchloſſen Heereswaldlaufmeiſter Schönfelder und der Hamburger Holthuis zur Spitzengruppe auf. Die Kon⸗ trolle beim 5. Kilometer wurde von Kohn, Syring, Geb⸗ hard und Schönfelder als erſte paſſiert. Dicht dahinter folgten Gars, Holthuis, Ebel, Lieck, Schönrock und die Berliner Göhrt und Bree. Bis 7,5 Kilometer änderte ſich nichts an der Reihenfolge. Bei dieſem Punkt ſiel die Entſcheidung. Der Wittenberger Max Syring machte ſich hier in taktiſch kluger Weiſe frei und hielt einen knuppen Vorſprung vor dem Chemnitzer Gebhard und Meiſter Kohn. Auf dem letzten Teil der Strecke vermochte Syring ſeinen Vorſprung zu behaupten. Unter großem Jubel paſſierte Syring in:48,6 Minuten mit 30 Meter Vorſprung vor Meiſter Otto Kohn und Gebhard(Chemnitz), der weitere 95 Meter zurück folgte, das Ziel. In der Mannſchaftswertung blieb der Ham⸗ burger AC mit der Mannſchaft Gars⸗Kolthuis⸗Huſen, die ſämtlich ein gleichmäßiges Rennen liefen, vor dem Ber⸗ liner SC, dem Kurfächſiſchen D Wittenberg und dem Titelverteidiger, Polizei⸗SB Berlin, erfolgreich. Die Ergebniſſe: Einzelwettbewerb: 1. und Deutſcher Meiſter: Max Sy⸗ ring(KTV Wittenberg) 32:48.6 Min.; 2. Otto Kohn(Po⸗ lizei SV Berlin) 32:52.f6 Min.; 3. Gebhard(Polizei S Chemnitz) 33:02 Min.; 4. Gars(Hamburger AC) 33:26 Minuten; 5. Schönfelder(6. Rgt. 17 Bamberg) 33:45 Min. Maunſchaftswettbewerb: 1. u. Deutſcher Meiſter: Ha m⸗ burger AC(Gars⸗Holthuis⸗Huſen) 17.; 2. Berliner SC(Göhrt⸗Bree⸗Heyn) 32.; 3. Kurſächſiſcher TV Witten⸗ berg(Syring⸗Schönrock⸗Rokowiak) 35.; 4. Polizei SV Berlin 88.; 5. VfB Leipzig 51 P. In der 16. Minute fällt die Entſcheidung. Leon⸗ — 6. Seite/ Nummer 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. April 1934 Deutſche Hockey⸗Lünderſiege Die Herren beſiegen Holland 5: 0 und die Damen ſiegen:0 Das Spiel der Herren In Anweſenheit des Reichsſportſührers von Tſchammer und Oſten kam auf dem Platz des Deutſchen Sportklubs Düſſeldorf vor etwa 3000 Zuſchauern der 10. Hockeyländer⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Holland zum Austrag, das nach zwet Unentſchieden den Deutſchen wi⸗der einmal einen eindeutigen Sieg brachte, der jedoch in diefer Höhe nicht Fall verdient iſt, denn die Holländer waren auf keinen all um vier Tore ſchlechter. Während den Deutſchen vor dem gegneriſchen Tore faſt alles gelang, waren die Hol⸗ länder in der Verwertung ihrer Chancen beſtimmt nicht vom Glück begünſtigt. Dies gilt vor allem für die erſte Hälfte der zweiten Halbzeit, in der die Gäſte ſtark im An⸗ griff lagen. Außer mehreren Straf⸗ und langen Ecken brachte dieſe Ueberlegenheit aber nichts ein. In kritiſcher Betrachtung der Mannſchaften wäre zu ſogen, daß ſich die deutſche Mannſchaft insgeſamt ſehr gut ſchlug, daß es ſich aber vor allem bewährte, daß man beſonderen Wert auf eine einheitliche Zuſammenſetzung gelegt hatte. Pfaffenholz im Tor hatte mehriach Gelegenheit, ſein glänzendes Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen. Den jungen Verteidigern Wiesner und Schnobel fehlt es zwar noch etwas an Rou⸗ tine, doch zogen auch ſie ſich gegen den kampfſtarken Gegner recht achtbar aus der Affäre. In der Läuferreihe begann der Mittelläufer Willner etwas ſchwach, wie er auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht ganz die Erwartungen erfüllte, die man in ihn geſetzt hatte. Im allgemeinen lie⸗ jerte aber auch er eine ganz achtbare Partie. Von den beiden Außenläufern war Hardeland in ganz überragender Form, doch wußte auch David bei alleröͤings mehr defen⸗ ſivem Spiel zu gefallen. Als beſter Mannſchaftsteil iſt aber ohne Zweifel der Sturm anzuſprechen, in dem wieder Scherbarth in ganz überragender Form war. Hier zeigte es ſich, wie wertvoll es iſt, daß jeweils zwei Vereinskame⸗ raden nebeneinander ſpielen, die auch mit immer wieder neuen Einfällen ihre Gegner zu überliſten wußten. Kurt Weiß hat zwar ein wenig von ſeiner einſtigen Schnelligkeit eingebüßt, iſt aber immer noch ein elanvoller Mittelſtür⸗ mer, der vor allem auch große Ueberſicht beſitzt und ſich mit ſeinem Klubkameraden Müller ebenſo vorzüglich ver⸗ ſtand, wie Scherbarth mit dem Linksaußen Meßner. Meh⸗ litz fügte ſich gut in den Rahmen ein, wenn er auch zum Schluß etwas nervös wurde, da ihm einige leichtere Sachen mißlangen. Die Holländer ſtellten eine körperlich ſehr ſtarke aber auch techniſch nicht zu verachtende Mannſchaft, die ein etwas beſſeres Abſchneiden verdient gehabt hätte. Sehr gut waren beide Verteidiger, dann vor allem aber auch neben dem Mittelläufer der rechte Läufer, obwohl er den ſtärkeren deutſchen Flügel gegen ſich hatte. Vom Angriff wären beſonders der Mittelſtürmer und der Halblinke zu nennen, wie überhaupt das Innentrio beſſer gefiel als die Außenſtürmer. Eveling(Holland) und Jaſſoy(Frank⸗ —2 waren dem harten aber fairen Kampf aufmerkſame er. Deutſchland begann nach der holländiſchen National⸗ hymne und dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗vied zuerſt mit planmäßigen Angriſſen, die aber zunächſt an der ſtock⸗ ſicheren holländiſchen Abwehr ſcheiterten. In der 6. Min. gelingt den Deutſchen jedoch der erſte Treffer, der auf eine gute Flanke von rechts durch Meßner fällt. Nach einigen guten Chancen der Gäſte bringt ein ſamoſes Zuſammen⸗ ſpiel zwiſchen Kutti Weiß und Scherbarth durch den Halb⸗ linken nach 17 Minuten den zweiten Erfolg. Fünf Min. vor dem Wechſel gelang Müller wiederum nach einem guten deutſchen Angriff der dͤritte Treffer. Vom Anſpiel weg kamen dann die Holländer gut durch und der Halo⸗ linke School ſchoß den längſt veroienten Ehrentreffer. Die zweite Halbzeit ſah die Holländer zunächſt ſtark im Angriff, doch trotz mehrerer Ecken ſprang kein Erfolg dabei heraus. Im Endſpurt kamen die Deutſchen nochmals gut in Schwung. Heiß ging ſchön durch, der Torwart konnte den Schuß jedoch im Herauslaufen abwehren, aber Scherbarth ſetzte ſich ſofort in den Beſitz des Balles und erhöhte auf :1 nach 63 Minuten. Beinahe mit dem Abpiff gelang dann Scherbarth noch ein herrlicher Alleingang, den dieſer mit einem ſchönen 5. Treffer abſchloß. Das Spiel der Damen in Hannover Auf dem Platz des Deutſchen HC Hannover gelangte am Sonntag das Hockey⸗Länderſpiel der Damen von Deutſchland und Holland zum Austrag, das einen ſiche⸗ ren deutſchen Sieg von:0 einbrachte, obwohl die Partie bei der Pauſe noch 020 ſtand. Allerdings darf nicht un⸗ berückſichtigt bleiben, daß die Holländerinnen mit vier Erſatzſpielerinnen antraten. Die holländiſche Mannſchaft ſchnell und hatte auch eine ausgezeichnete Stocktechnik. Auf der deutſchen Seite waren die Spielerinnen in der erſten Häiſte überaus nervös, ſo daß der Sturm in die⸗ ſem Abſchnitt auch zu keinem Torerfolg kommen konnte. Die beſte Spielerin der holländiſchen Vertretung war die rechte Verteidigerin Vreede. Beſonders gefährlich war vor allen Dingen Frl. Hofland, die die deutſchen Da⸗ men Frl. Voß, Frl. von Lautz und Frl. Dierck häufig erſt im Schußkreis ſtoppen konnten. Nachdem die erſte Hälfte torlos geendet war, drückten die deutſchen Damen nach der Pauſe ungeheuer auf Tempo. Schon nach 10 Minuten eröffnet Frl. Hargus den Torreigen. Zwe: Minuten ſpäter ging Frl. Akemann allein durch, lockte die holländiſche Torhüterin heraus und ſchoß an ihr vor⸗ bei zum zweiten Treffer ein. Wenig ſpäter ſtellte Fri. Hargus auf:0 und vom rechten Flügel aus erzielte Frl. M. Trede mit Bombenſchuß den vierten Treffer. Zum Schluß ließ Frl. Hargus noch das fünfte und ſechſte Tor folgen. erwies ſich als recht Mannheimer Hotkeyoereine in Heidelberg HEH-MæG:1— 269 78-2BM 46:2 8 8 883 Der geſtrige Sonntag ſtand bei den Hockeyſpielern im Zeichen von Spielen Monnheim— Heidelverg. Den ſchwe⸗ reren Gegner hatte dabei die MT, die auf den HEß traf, der in den letzten Wochen durch große Erfolge bewieſen tte, daß er immer noch mit an der Spitze im ſüddeutſchen ockey ſteht. Die Mannheimer, die erſt vor 8 Tagen gegen den Mannheimer Turnverein 1846 durch einen:1⸗Sieg gezeigt hatten, daß ſie ſich gleichfalls in Hochform befinden, lieferten jedoch dem HCc̃ einen großen Kampf und konnten ein verdientes Unentſchieden herausholen. Der TV1846 Mannheim, allerdings ohne den bewährten Verteidiger Greulich, mußte ſich dagegen von der Heidelberger Turn⸗ gemeinde, die allerdings gleichfalls Erſatz in thren Reihen hatte,:4 geſchlagen bekennen. 4 HC Heidelberg— MG Mannheim:1(:1) Beide Mannſchaften ſtehen erſt ſeit wenigen Jahren im Spielverkehr, ſämtliche bisher ausgetragene Spiele brach⸗ ten jedoch ſtets ſpannende Kämpfe und mit einer Ats⸗ nahme konnte der HCH immer nur knapp mit einem Tor Unterſchied als Sieger hervorgehen. Auch das geſtrige Spiel ſtand auf einer hohen Stufe, da beide Mannſchaften ſehr gute Leiſtungen zeigten. Der MecG gelang es dies⸗ mal, dem großen Gegner ein verdientes Unentſchieden ab⸗ zutrotzen, verdient von allem durch die ausgezeichnete erſte Halbzeit, die ſogar bei etwas mehr Schußglück einen zum Siege ausreichenden Vorſprung hätte bringen können. Die zweite Halbzeit ſah dagegen die Heidelberger im Vorteil, denen ſchließlich auch der Ausgleich glückte. Der Klubkampf endete unentſchieden, da die weiteren Spiele beiderſeits einen Sieg brachten. HC 1b— Me Aß:0; HCE 2 — MTG 2:2; HCH— Miich Knaber 02. Die M ſtellte eine ſehr ſtockſichere und gut ein⸗ geſpielte Mannſchaft ins Feld, die ein Spiel lieferte, wie man es eigentlich nicht erwartet hatte. Ganz beſonders vor der Pauſe wies die Elf keinen ſchwachen Punkt auf und die Heidelberger hatten in dieſem Zeitraum ſchwer zu kämp⸗ ſen, um ihr Tor rein zu halten. Günthner und Schmieder, die beiden Flügelſtürmer, kamen immer wieder durch, ob⸗ wohl die gegneriſchen Läufer Peter L und Keene gewiß noch ſchlecht waren und lediglich die große Stockſicherheit der HChH⸗Verteidigung konnte den Innenſturm am Erzielen weiterer Tore hindern. Ueberragend war Bechtold in der Läuferreihe, der den repräſentativen Rechtsaußen des HCh, Stieg, faſt gar nicht zur Geltung kommen ließ. Laukötter und Grohe verteidigten ſehr ſicher, vor allem nach der Pauſe, als der ohne Peter II ſpielende Heidelberger Sturm ſich beſſer fand, waren ſie faſt unüberwindlich. Schäfer im M7G⸗Tor hatte zwar nur wenig in Aktion zu treten, zeigte dann aber ſeine überragende Klaſſe. HCs Knaben— MærG Knaben:2(:0) Zu einem gleichfalls ſehr ſchönen Erfolg kam der Nach⸗ wuchs der MTG. Die Heidelberger Jugend mußte ſich von den erſt 12—14 Jahre alten Knaben der MTG 012 geſchlagen bekennen, obwohl in ihrer Reihe verſchiedene guteingeſpielte Spieler waren. Es war eine Freude, den jüngſten Nach⸗ wuchs der MT, dem mitunter der Stock faſt bis zum Kinn reichte, ſpielen zu ſehen. Die MT, die ſeit Jahren über den beſten Hockey⸗Nachwuchs verfügt, iſt damit auf dem beſten und auch auf dem richtigen Wege, ſich auch im Jugend⸗ Hocken die alte Vormachtſtellung wieder zurückzuerobern. BVfR Mannheim— 1. FC. Kaiſerslautern:2 „Das Spiel am Flughafen bot ziemlich wenig an hockey⸗ ſportlichem Können. Die Gäſte aus Kaiſerslautern lei⸗ ſteten wieder energiſchen Widerſtand und konnten nach dem Halbzeitſtand:1 ſogar in Führung gehen. Erſt ietzt er⸗ kannten die Mannheimer den Ernſt der Lage und rafften ſich zuſammen. Eine ſchöne Strafecke von Heiler ſtellte den Ausgleich her und Dr. Kulzinger ſchoß kurz vor dem Schlußpfiff den Siegestreffer. Bei VfRſ zeigte nur Heiler, Dr. Kulzinger Baunach und Maier ſolides Können, während die übrigen Spieler nicht reſtlos überzeugen konnten. Kaiſerslautern ſtellte eine ausgeglichene Elf ins Felod, in der der Mittelläufer Schmalenberg der beſte Mann war. Die Unparteiiſchen Bauſch und Späth(beide Germania) leiteten das faire Treffen korrekt. Die Damen des BfR traten erſatzgeſchwächt an und mußten von den Gäſten aus Kaiſerslautern eine:0⸗Nie⸗ derlage hinnehmen. „Ein äußerſt torreiches Treffen lieferte ſich die Aß⸗ Mannſchaft des VſR und eine Kombination von Ger⸗ mania. Nach ausgeglichenem, abwechſlungsreichem Spiel konnten die Germanen mit 716(:2) Toren als Sieger hervorgehen. TV 1846— TB Germania:1(63:0)(Damen) Auch in dieſem Spiel erwieſen ſich wieder die Damen des TB 1846 als die beſte Vertretung des Mannheim⸗ Heidelberger Hockeyſpörts. Ihr Gegner war diesmal der DB Germania, deſſen Damen in letzter Zeit ſehr ſchöne Erfolge zu verzeichnen hatten. Die Elf von Germania war ſich der Schwere des Spiels voll bewußt und leiſtete äußer⸗ ſten Widerſtand. Aber trotz allem Eifer konnte ſie die tech⸗ niſche Ueberlegenheit der 18c4ber nicht wettmachen. Die größte Rolle ſpielte aber die Schnelligkeit des Siegers, der immer den entſcheidenden Bruchteil einer Sekunde zuvor am Ball wor und dem Geaner das Nachſehen gab. Aus der Elf des TV 1846 ragten im Sturm die Halb⸗ rechte, Mitte und Linksaußen hervor, während die Mittel⸗ läuferin wohl das beſte Können auf dem Platze zeigte. In der Verteidigung war die linke Seite die beſſere. Kriegserklärung an die Nichtſchwimmer Der Gedanke des Führers des Deutſchen Schwimm⸗ Verbandes, Georg Hax, durch eine im ganzen Reich zu gleicher Zeit durchgeführte Werbewoche den Nichtſchwim⸗ mern den Garaus zu machen, iſt auf überaus frucht⸗ baren Boden gefallen. Mit vorbildlicher Tatkraft/ſind von dem Deutſchen Schwimm⸗Verband und der Deutſchen Turnerſchaft in engſter Zuſammen⸗ arbeit mit den parteiamtlichen Stellen, mit SA, SS, mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, der NS⸗ Volkswohlfahrt bereits in tauſenden von Gemeinden Ausſchüſſe, zur Durchführung der Reichsſchwimm⸗ woche gebildet worden. Die Werbe⸗ und Aufklärungs⸗ arbeit wird alſo von breiteſter Front getragen und hof⸗ fentlich von reichſtem Erfolg gekrönt. Die Deutſche Turnerſchaft geht davon aus, daß auf Grund der Beſtandserhebung in ihren rund 12000 Ver⸗ einen nur 4600 Vereine das Schwimmen betreiben. 193² wurden 230 000 Turner und Turnerinnen gezählt, die ſchwimmkundig waren, das Ziel dieſes Jahres heißt: es müſſen eine Million werden. Dazu iſt notwendig, daß überall Schwimmabteilungen gegründet und daß vor allem dort, wo in Gemeinden Badegelegenheiten fehlen, ſolche geſchaffen werden. Nebenbei will die Turnerſchaft das Leiſtungsſchwimmen innerhalb ihrer Reihen fördern, um der vaterländiſchen Aufgabe, der Rüſtung für die Olympiſchen Spiele 1936, in vollem Umfang gerecht werden. Der Reichsſportjührer in Düſſeldorf Vor wichtigen Entſcheidungen im Sport— Vereinigung aller Sportverbände Anläßlich des Länderkampfes im Hockey zwiſchen Deutſchland und Holland weilte der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten am Wochenende in Düſſel⸗ dorf, wo er auch am Sonntag vormittag Gelegenheit nahm, zu den Führern der Düſſeldorfer Turn⸗ und Sportvereine zu ſprechen. Nach Begrüßungsworten des Sportbeauftragten für den Gau 10, Niederrhein, Dr. Klein, ergriff der Reichsſportführer das Wort, um in längeren Ausführungen den Düſſeldorfer Vereins⸗ führern ſeine Aufgaben und Ideen darzuſtellen. Wie der Reichsſportführer ſogleich einleitend be⸗ merkte, handelt es ſich dabei nicht ſo ſehr um eine Er⸗ läuterung programmatiſcher Arbeitspunkte, als viel⸗ mehr um eine Rückſchau auf das erſte Jahr des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Auf⸗ und Ausbaues der deutſchen Sportbewegung. In rhetoriſch meiſterhafter Weiſe wußte der Redner die überaus zahlreichen Vereinsführer reſt⸗ los zu überzeugen und zu weiterer intenſiver Mit⸗ arbeit an dem großen Werk zu gewinnen, was nicht zu⸗ letzt auch aus den lebhaften Beifallskundgebungen ein⸗ deutig hervorging. Brachte das Jahr 1933, ſo führte der Reichsſportführer aus, zunächſt einmal die erſte grund⸗ legende Zuſammenfaſſung der geſamten Turn⸗ und Sportbewegung, ſo gilt es in dieſem und den kommen⸗ den Jahren, auf dem Fundament ſyſtematiſch aufzubauen. So wird ſchon die allernächſte Zeit einen großen Schritt nach vorwärts bringen, denn der Organiſationsausſchul, der vom Reichsbund für Leibesübungen ins Leben gerufen wurde, hat bereits wichtige Entſcheidungen getroffen, ſo daß ſchon bald die großen Fachver⸗ bände verſchwinden und durch den Reichsbund für Leibesübungen die Zuſammenfaſſung aller Turn⸗ und Sportverbände erfolgen wird. Die Vereinigung aller Sportverbände wird zugleich aber auch das größte Ideal von Ludwig Jahn zur Tatſache werden laſſen, daß dieſe Entwicklung mög⸗ lich war, iſt aber dem Umſtand zu danken, daß die heu⸗ tige Turn⸗ und Sportbewegung unter der Autorität des Staates ſteht, dabei aber doch den Vorzug hat, ein ſelb⸗ ſtändiger Verwaltungskörper zu ſein. Der Reichsſport⸗ führer wies noch auf die internationale Bedeutung des deutſchen Turn⸗ und Sportweſens hin und kam dabei auch im Rahmen der Vorbereitung der Olym⸗ piſchen Spiele 1936 auf die Suche nach dem un⸗ bekannten Sportsmann zu ſprechen, die überall einſetzen müſſe. Die kürzlichen Wettkämpfe bewieſen, daß gerade im Volk noch außergewöhnlich große Kräfte ruhen, die in die Turn⸗ und Sportbewegung eingegliedert werden müſſen. In ſeinem Schlußwort betonte ſodann Dr. Klein die Verbundenheit der Düſſeldorfer Vereins⸗ führer mit dem Reichsſportführer. Ein„Sieg⸗Heill“ auf den Führer und das deutſche Vaterland beſchloß die ein⸗ drucksvolle Kundͤgebung. Mannheimer Kunptturn⸗Sieg D 46 ſiegt mit 396 Punkten vor Oypau(379,5) und Villingen(373) Man ſah in den Reihen der 1846er dieſem Mannſchafts⸗ kampf mit einigem Bangen entgegen, nachdem Endreß noch nicht wieder hergeſtellt, Th. König verletzt iſt und Stix ebenfalls nicht zur Verfügung ſtand. Daß ſich das gleichzeitige Fehlen dreier bewährter Kräfte in einer Siebenermannſchaft bemerkbar machen muß, verſteht ſich. Wieder einmal mehr bewährte ſich daher die weitblickende Nachwuchspflege, wie ſie gerade im Geräteturnen für die führenden Vereine unerläßlich iſt; denn Schwarz und Maier R. konnten die Stammannſchaft Cun tz, Wüh⸗ ler, Ernſt, Hafner und Schmelcher ohne weiteres ergänzen, ſo daß eine Geſamtleiſtung zu erwarten war, die immerhin ein erfolgreiches Kämpfen um den erſten Platz in den Bereich des Möglichen ſtellte. Auch der Tbd. Germania Oppau, der als eine der pfälziſchen Hochburgen im Geräteturnen anzuſprechen iſt, mußte auf einen ſeiner Beſten, nämlich auf den verletzten Vetter verzichten, für den der alte, nunmehr 44jährige Kämpe Bittermann einſpringen mußte. Alle Anerkennung dem Unverwüſtlichen, der wohl ſeine frühere Klaſſe verraten, es den, zum Teil auf der Höhe ihres Könnens ſtehenden Jungen nicht mehr gleichtun konnte. Dazu hatten die Oppauer Meſſerſchmidt, Reu⸗ ther II, Cürtet II, Eberſpach, Reuther J und Cürtet J zur Stelle. Die Villinger Turner, die den Einheimiſchen im Vorkampf in Villingen nur einen ganz knappen Vorſprung ließen, verrieten, daß augenblicklich im Schwarzwald dro⸗ ben tüchtige Turner zu Hauſe ſind. Bei entſprechender Schulung und vor allem durch vermehrte Wettkampfmöglich⸗ keit ſind einige Talente noch ſtark entwicklungsfähig. Vor allem fehlte es der Mannſchaft des TV Villingen mit Spindler, Schubnell, Feiß, Rothmund, Ro⸗ ſer, Hofele und Kippert am Samstag an der erfor⸗ derlichen Ruhe. Unter der turneriſchen Leitung von Oberturnwart Adelmann waren die Mannheimer beſtimmt, den Wett⸗ kampf am Pferd zu eröffnen. Man kann für dieſen Mannſchaftskampf von einem ziemlich guten Leiſtungs⸗ durchſchnitt ſprechen. In immer größerer Zahl verlaſſen die Spitzenturner die Pſerdpauſchen und ſtellen ihre Uebungen auf das Wandern ein. Hafner und Reu⸗ ther 1 waren mit je 18½ Punkten die Beſten, vor Roth⸗ mund mit 18, Schmelcher mit 177, Ernſt, Maier und Hofele mit je 17 Punkten. Entſchieden zu kurz iſt Kippert mit 16 Punkten gekommen. Die Geſamtwertung für Mann⸗ heim 114, Villingen 106/ und Oppau 105 Punkten, ſieht die 1846er in verdient klarer Führung. Am Barren beginnt Villingen. Ebenſo unterſchiedͤ⸗ lich wie die Leiſtungen, waren hier auch die⸗ Auffaſſungen des Kampfgerichts. Großzügigkeit auf der einen, zu ſcharfe Wertung auf der anderen Seite, ließen manchmal jeglichen Maßſtab vermiſſen. So bei Schmelcher, dem man 127¼ Punkte gab, während er mindeſtens 3 Bunkte mehr verdient hätte. Mit 18 Punkten iſt Cuntz an erſter Stelle zu nennen, nach ihm Wühler mit 17/½ Punkten. Gut davongekommen iſt auf Mannheimer Seite Schwarz mit 17 Punkten. Die erſten Villinger ſind Schubnell und Kippert mit je 17, wo⸗ bei letzterer beſſer gefallen konnte. Cürtet II und Eber⸗ ſpach ſind bei Oppau ebenfalls mit je 17 Punkten vorne. Reuther TL und Cürtet I hatten kein beſonderes Glück mit ihren Uebungen. Nachdem Mannheim weitere 112, Villin⸗ gen 106 und Oppau 107 Punkte gutgeſchrieben werden konn⸗ ten, iſt der Stand nach zwei Geräten für Mannheim 226%5 Villingen 212½ und Oppau 212 Punkte. Die Freiübungen, die jeweils nur drei Turner zeigten, brachten bei 52// Punkten für Villingen, 51½ für Mannheim und 51 Punkten für Oppau keine weſentlichen Fußball⸗Enticheidungen in England Arſenal iſt Ligameiſter— Glasgow Rangers gewinnen den ſchottiſchen Pokal Im großbritanniſchen Fußball fielen am Samstag zwel wichtige Entſcheidungen; in England wurde der Ligameiſter ermittelt und in Schottland erlebten 100 000 Menſchen im Hampden Park zu Glasgow den Endkampf um den Pokal. In dieſem Spiel kamen die Glasgow Rangers zu einem ſeltenen Doppelerfolg: ſie riſſen neben der Liga⸗ meiſterſchaft, die ſie bereits ſo gut wie ſicher haben, auch noch den Cup an ſich, indem ſie St. Mirren ganz über⸗ legen mit:0(:0) ſchlugen. Die Rangers ſind der Rekord⸗ meiſter der Nachkriegszeit, ſie haben aber in der 60jährigen Geſchichte des ſchottiſchen Pokals auch ſchon achtmal dieſen Wettbewerb gewonnen. Im Pokalkampf erfolgreicher waren allerdings noch Celtie Glasgow mit 14 und Queens Park mit 10 Siegen. Bei den Meiſterſchaftskämpfen der erſten engliſchen Liga hatte der Favorit Arſenal Lon don am Mitt⸗ woch durch Portsmouth eine:0⸗Niederlage erlitten, die ſeinen Vorſprung von vier Punkten auf zwei verminder⸗ ten. Und dennoch fiel ſchon drei Tage ſpäter die Entſchei⸗ dung. Während nämlich Arſenal diesmal einen:1⸗Sieg über Sunderland landete, verlor ihr hartnäckiger Ver⸗ folger, Huddersfield Town, in Middlesbrough:0. Beim Gewinn aller noch ausſtehenden Spiele könnte Huddersfield zwar nun noch die Londoner Mannſchaft einholen, aber nicht mehr überholen, und ſelbſt für den unwahrſcheinlichen Fall, daß beide Mannſchaften noch punktgleich würden, hätte Arſenal doch noch das beſſere Torverhältnis als ent⸗ ſcheidendes Plus. Die Lonboner Mannſchaft iſt damit zum zweiten Male hintereinander engliſcher Fußballmeiſter geworden. Am Tabellenende iſt Chelſea durch eine 214⸗ Niederlage gegen den Pokalfinaliſten Mancheſter City er⸗ neut in Abſtiegsgefahr geraten. Neben Mancheſter blieb Grimsby Townu 42, auch der andere Teilnehmer am Pokalendkampf des 28. April erfolgreich. Portsmouth konnte nämlich in Liverpool gegen Everton immerhin ein 111 erreichen. In der 2. Klaſſe haben jetzt neben dem Meiſter Grimsby Town die Bolton Wanderers und Preſton Northend die beſten Chancen, mit in die erſte Klaſſe aufzuſteigen. Die Ergebniſſe: Eugland— 1. Liga: Arſenal— Sunderland:1, Bir⸗ mingham— Tottenham Hotſpurs:0, Blackburn Rovers — Stoke City:1, Derby County— Aſton Villa 7 Cverton— Portsmouth:1, Leeds United— Sheffield United:1, Mancheſter City— Chelſea:2, Middlesbrough — Huoͤdersfield Town:0, Neweaſtle United— Wolver⸗ hampton Wanderers 51, Sheffield Wednesday— Liver⸗ pool:2, Weſtbromwich Albion— Leiceſter Eity 210. 2. Liga: Blackpool— Nottingham Foreſt:3, Bradforb City— Weſtham United:2, Bury— Oldham Athletie :1, Fulham— Bradford:2, Hull Eity— Preſton Northend:1, Lineoln City— Burnley:0, Millwall— Brentford:0, Notts County— Mancheſter United oꝛo, Port Bale— Plymouth Argyle:0, Southampton— Swanſea Town— Bolton Wan⸗ derers:0. Entſcheldungsſpiel um den Amateurpokal: Dulwich Ham⸗ let— Leyton in Weſtham 21. Schottland: Enoͤſpiel um den ſchottiſchen Pokal: Glas⸗ gow Rangers— St. Mirren in Glasgow 510(:); Mei⸗ ſterſchaftsſpiele: Aberdeen— Hearts:1, Ayr United— Motherwell:3, Celtie— Dundee:2, Cowdenbearh Airdrieonians:3, Hamilton— St. Johnſtone:1, Hiber⸗ nians— Third Lanark:1, Queen of South— Falkirk 211. Verſchiebungen. Als Meiſter zeigten ſich Reuther I(19½), Hofele(18), Schmelcher(17) und Roſer(17). Zum Reckturnen gaben wiederum die 1846er den Auftakt. Während ſich Mannheim und Oppau ſo ziemlich gleichwertig zeigten, fielen die Villinger ziemlich ab, ſo daß ſich Oppau den 2. Platz ſichern konnte. Lediglich Ho⸗ fele und Kippert ragten hervor. Bei Mannheim fällt der gute Durchſchnitt wiederum auf. Oppau hat ſeine Stärke in Cürtet 1, der den einzigen 20er für ſich in Anſpruch nehmen durfte und in Reuter t, der über ſeine 16 Punkte ebenſo überraſchte, wie Schmelcher über ſeine 16,5 Punkte enttäuſcht geweſen. Nach Ernſt und Eberſpach mit ebenfalls 18,5 Punkten folgen Cürtet 2 mit 18, Hafner, Hofele und Kippert mit je 17,5 Punkten. 118:116,5:108 Punkten am Reck ergeben im Geſamtergebnis für TV 46 Mannheim 396— Germania Oppau 379,5 und TVVillingen 373 P. und damit einen weiteren 1846er Sieg, der klar und ver⸗ dtent errungen iſt. Da die an den Geräten vorn liegenden Turner auch an der Freiübung beteiligt waren, laſſen ſich für den Vier⸗ kampf auch die Einzelleiſtungen ohne weiteres gegenüber⸗ ſtellen. Dabei nimmt Reuther 1⸗Oppau mit 73,5 P. den 1. Rang ein vor Hafner⸗T 46 mit 69,5 Punkten, 3. Cürtet 1⸗Oppau 68,5, 4. Kipper t⸗Villingen 67,5, 5. Hofele⸗Villingen 67; 6. Schmelcher⸗T 46 mit 66 Punkten. Fortenbeſher⸗Donaueſchingen, Müller⸗ Oppau und Werdan⸗Monnheim⸗Neckarau die jeweils paarweiſe werteten, wobei ſtets der ortsanſäſſige bei ſeinem Mann ausſchied, fanden, wie auch verſchiedentlich angedeutet, des öfteren Widerſpruch. Unſeres Erachtens wurde der Schwie⸗ rigkeit der Uebungen nicht genügend Rechnung getragen, ſo daß für leichtere und naturgemäß beſſere Ausführungen höhere Anſätze herauskamen. Unbeſtreitbar jedoch das Be⸗ mühen ein unparteiiſches Urteil zu fällen. Sängerriege und Blassercheſter des TV46 ſchufen den gewohnt einſtimmenden Rahmen für den Mannſchafts⸗ kampf, zu deſſen Beginn DT⸗Vereinsführer Thum Be⸗ grüßungsworte ſprach, während nach flotter Abwicklung die Siegerehrung durch Obertw. Adelmann mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied den Abſchluß und Aus⸗ klang bildete. Fußball VfR. Mannheim-Alem.⸗Olymp. Worms:1(:0) Durch den Ausfall der Pokalrunden iſt den Ver⸗ einen reichlich Gelegenheit gegeben, ihr Nachwuchs⸗ bzw. Erſatzmaterial zu proben. Für das Spiel hinter den Brauereien hatten beide Mannſchaften neue Spieler ge⸗ ſtellt. So fehlten bei VfR. Kamenzin, Langenbein, Berk, Theobald und Mauz. Das Ergebnis hätte gegen Ende noch höher geſchraubt werden können, doch hatten die Wormſer in der Neuerwerbung ihres Torhüters Drais einen Mann zwiſchen den Pfoſten, der ſich erfolggeich den weiteren Abſichten des VfR. entgegenſtemmte. Außer ihm wären bei den dem Abſtieg verfallenen Gäſten noch die Verteidigung, der Mittelläufer, Rechtsaußen— der die Haupttriebkraft abgab— und periodiſch der Mittel⸗ ſtürmer zu nennen, der in großer Manier den einzigen Gegentreffer erzielte. Sonſt ſtand die Mannſchaft in Technik und Kombination entſchieden unter den Mann⸗ heimern. Nur eine längere Spanne nach Halbzeit konn⸗ ten die Wormſer durch beſondere Energieentfaltung dem VfR. gefährlich werden und erzwangen in dieſem Ab⸗ ſchnitt ſchließlich auch den Ausgleich. Bei BfR., der den Sieg voll verdiente, überraſchte vor der Pauſe das ſehr flüſſige Spiel des Angriffs, be⸗ ſonders im Innentrio und hier wieder von den Ver⸗ bindern Lederle und Schreckenberger, während die Flü⸗ gel Hoßfelder und Simon gut gedeckt waren. Immerhin ſetzte ſich Simon auf dem gewohnten Poſten wirkſamer durch als Hoßfelder. Ausgezeichnet ſpielten Schmoll und dann Schalk als Mittelläufer, auch Willier zog auf dem rechten Läuferpoſten an. Bartak ſicher auf ſeinem Poſten. Nach dem Bechſel hatte VfR. durch die unmittelbar vor der Pauſe erfolgte Verletzung und Ausſcheiden Schrek⸗ kenbergers Fleiſchmann zur Verteidigung herangeholt, während der vorher gut in der Verteidigung arbeitende Bürger den Rechtsaußenpoſten bezieht. Die Umſtel⸗ lung im Sturm ließ nach Halbzeit vorerſt eine Stockung in der Flüſſigkeit des Angriffs eintreten, der das Leder zu lange trieb, aber langſam kam auch hier die Ver⸗ ſtändigung, ſo daß ſich die techniſche Ueberlegenheit der Heimiſchen ſchließlich auch zahlenmäßig auswirkte. Das erſte Tor erzielt Lederle auf gutes Zuſammen⸗ ſpiel Schalk—Striebinger, in verblüffender Form. Nach Seitenwechſel kann auf längeres Drängen Worms durch den athletiſchen Mittelſtürmer mit Pracht⸗ ſchuß ausgleichen, doch Striebinger treibt mit berech⸗ netem Ball über den ſich, ſtreckenden Torwart hinweg dann 2·1, und ſchließlich Bürger auf Rechtsaußen mit zügigem Langſchuß:1. Drais im Wormſer Tor zeigt dann Klaſſe in Abwehr.— Albrecht⸗o7 ein ſicherer Spielleiter. A. M. Sportplatzbeſitzer haften Eine intereſſante Entſcheidung des Reichsgerichts Das Reichsgericht in Leipzig hat ſich in ſeiner Sitzung vom 19. April mit einer intereſſanten Angelegenheit be⸗ ſchäftigt, die alle Sportplatzbeſitzer angeht, weil es ſich hier um die Haftpflicht eines Sportplatzinhabers handelte. Das Reichsgericht hob eine Entſcheidung des Oberlandesgerichts Celle auf und beſchloß: „Sportplätze müſſen ſo eingerichtet ſein, daß Unbeteiligte auch dann nicht geſchädigt werden können, wenn ſie den Platz unbefugt betreten.“ Für den folgenden Fall wurde vom Reichsgericht die Haftpflicht des Sportvereins als Platzbeſitzer grundſätzlich feſtgeſtellt:* Eine Junge, der den Zaun eines Sportplatzes über⸗ klettert hatte, war während ſeines unbefugten Auſenthalts auf dem Sportplatz durch einen Speerwurf getroffen wor⸗ den. Der Sportplatzbeſitzer hot nun für alle Schäben auf⸗ zukommen. — Monkag, 23. April 1934 Neue Mannheimer Zeitung 6 Worgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 185 1. Badiſcher Modell⸗Segelflugweitbewerb Die Mannhoimer Modellgruppe klar überlegen Das Mannheimer Flughafengelände iſt dank ſeiner jetzigen günſtigen Lage zwar ſchon immer ein begehrtes Anmarſchziel der am Luftſport begeiſterten Mannheimer geweſen, aber gerade in den letzten Wochen konnte ein mäch⸗ tiges Anſchwellen der täglichen Beſucherziffer verzeichnet werden. Tagaus, tagein erfreuen ſich Hunderte, ja oft Tau⸗ ſende, am Kommen und Gehen der zahlreichen Verkehrs⸗ flugzeuge der Lufthanſa oder an den exakten ſportlichen Leiſtungen unſerer heimiſchen Sportflieger. Wenn Biehl⸗ meier, Chriſt, Lachner uſw. im knallroten Eindecker oder im ſtahlgrauen Doppeldecker Kunſtflüge ausführen, oder wenn gar ein Segelflugzeug geſchleppt wird, dann iſt das Publikum immer reſtlos begeiſtert und entzückt von dieſen ſchneidvollen Attacken ſeiner Fliegerlieblinge, die am Samstag im weihevollen Gedächtnis an Deutſchlands gro⸗ ßen Kampfflieger Manfred von Richthofen eine beſonders emſige Tätigkeit entfalteten. War ſo der Samstag, der eingeleitet wurde mit dem Abflug des zu Gaſt weilenden größten deutſchen Verkehrs⸗ flugzeugs„G 38“, in des Wortes wahrſter Bedeutung ein Tag der„Großen“, ſo gab es am Sonntag mit der Abhal⸗ tung des erſten badiſchen Modell⸗Segelflug⸗Wettbewerbs einen ſich würdig zur Seite ſtellenden Tag der„Kleinen“. Der von der Landesgruppe VIII des Deutſchen Luftſport⸗ Verbandes ausgeſchriebene Wettbewerb für Modell⸗Segel⸗ flugzeuge hatte dem Mannheimer Flugplatz erneut Hoch⸗ betrieb gebracht. In gebieteriſcher Achtung auch vor der Tat der„Kleinen“ hatten die Motor⸗Sportflieger ihre Tätigkeit faſt völlig eingeſtellt; das weite Flugfeld be⸗ herrſchten für einige Stunden die Modellbauer, die aus ganz Noroͤbaden zuſammengekommen waren, um in kried⸗ lichem Wettſtreit den Erfolg des Tages zu erringen. Der Wettbewerb war mit über zwanzig Modell⸗Segel⸗ flngzeugen äußerſt ſtark beſetzt und das vorgeführte Ma⸗ terial gab ein beredtes Zeugnis für den eminent großen Fleiß und für die gewiſſenhafte Tüchtigkeit der Erbauer ſolcher ſegelnden Modelle. In den Leiſtungen der einzel⸗ nen Typen, die in Größe und Bauart verſchieden waren, gab es naturgemäß auch Unterſchiede, immerhin war es aber erſtaunlich, wie dieſe kleinen, führerloſen„Flugzeug⸗ knirpſe“ die Luft beherrſchten. Die Darbietungen fanden bei dem zahlreich erſchienenen flugſportbegeiſterten Publi⸗ kum großen Anklang und es iſt wohl zu hoffen und zu wünſchen, daß dem kleinſten Zweig des deutſchen Luftſpor⸗ tes, der ſich immer größerer Beliebtheit erfreuen darf und deſſen Volkstümlichkeit nicht zu verkennen iſt, eine an⸗ ſteigende Aufwärtsentwicklung beſchieden ſein möge. Der wechſelvolle Witterungscharakter, der zu Beginn der Veranſtaltung einen recht böigen Wind brachte, beein⸗ trächtigte die Flugdauer der einzelnen Modelle recht we⸗ ſentlich, und ein ſpäter einſetzender Regen wirkte ſich gleichfalls ſehr ungünſtig auf die geflogenen Zeiten aus. Die techniſche Leitung der Veranſtaltung war in den Hän⸗ den des Sachverſtändigen der Modellflugabteilung der Fliegerlandesgruppe VIII, Herrn Frey, beſtens aufge⸗ hoben. Als Zeitpunkter und Preisrichter amtierten Dipl. 05 Hackſtotz und Morawietz ebenfalls in recht umſichtiger eiſe. 5 Zu Beginn des Wettbewerbs begrüßte Herr Frey in erſter Linie die Modellbauer, dͤie aus den Ortsgruppen Karlsruhe, Durlach und Hockenheim herbeigeeilt waren, denen es aber indes nicht möglich war, die Leiſtungskurve der Mannheimer zu erreichen. Die Mannheimer Gruppe holte ſich den Löwenanteil an Preiſen und war dieſe in erſter Linie öurch ihre tapfe⸗ ren Modellbauer Meier, Collet, Mantel, Drayg und Naberiger erfolgreich. Mit 175 Sekunden Flug⸗ dauer erreichte Meier die beſte Zeit, während es Collet mit 164 Sekunden zwar nur auf die zweitbeſte Zeit, aber dafür mit weiteren guten Flugzeiten auf den beſten Durch⸗ ſchnitt brachte. Ueberdies erreichte Collet mit Frittel die meiſten Gutpunkte für Konſtrukion und landete ſomit in durchaus verdienter Weiſe auf dem 1. Platz. Das genaue Ergebnis 1. Collet§5 Punkte, 2. Mantel 72, 3. Meier b0, 4. Drayß 63, 5. Naberiger 38, 6. Steinbrunn 31, 7. Schlich 28, 8. Bellaire 25, 9. Frittel 15, 10. Holler 12, 11. Hettmanns⸗ berger 8, 12. Zimmer 7 Punkte. Den Siegern wurden neben einer Reihe praktiſcher Gegenſtände auch anſehnliche Gelöpreiſe verabfolgt, die eine reichliche Entſchädigung für ſo manchen„Naſen⸗ und Flügelbruch“ darſtellten und die beſtimmt dazu angetan waren, den Schaffergeiſt der fleißigen Modellbanergilde aufs Neue zu fördern. E. P. Zweiter deutſcher Reitererfolg in Nizza Oberlt. K. Haſſe ſiegt auf Olaf— Oberlt. Momm geſtürzt Ein leichter Regen hatte beim internationalen Reit⸗ Turnier in Nizza am Samstag dem Beſuch ein wenig Ab⸗ bruch getan. Im Gegenſatz zu dieſer erfreulichen Feſtſtel⸗ lung befand ſich aber die Bahn durch den ununterbrochen niedergehenden Regen in ſchlechter Verfaſſung.— Nach einem Verkaufs⸗Jagoͤſpringen traten 23 Pferde, darnnter die drei Deutſchen Thora, Baccarat und Olaf, zum Kanonen⸗Jagdſpringen um den Wanderpokal der portugieſiſchen Kavallerie an. Der 385 Meter lange Kurs war mit ſieben Hinderniſſen geſpickt und Internationaler& Schwimm⸗Verein Nikar Heidelberg— Société de Natation Straßburg 25:35 Die ſchon ſeit Jahren beſtehende enge Freundſchaft obiger Schwimmvereine wird alljährlich durch den gegen⸗ ſeitigen Beſuch der Rennmannſchaften aufs Neue ge⸗ ſeſtigt. So konnten ſich die„Franzoſen“ am ver⸗ gangenen Samstag und Sonntag in der alten Muſen⸗ ſtadt bei dem diesmaligen Beſuch von den Zuſtänden im neuen Deutſchland reſtlos überzeugen. Wie bei jeder Nikar⸗Veranſtaltung hatte die reichbeflaggte Halle auch diesmal ein Feſtkleid erhalten. Vereinsführer O. Noée begrüßte nach neuen Sportgepflogenheiten die fran⸗ zöſiſchen Schwimmer, zahlreiche Ehrengäſte— unter denen der Heidelberger Oberbürgermeiſter im⸗ mer anzutreffen iſt— ſowie die Zuſchauer mit einem kurzen„Sieg Heil!“ Die ſportliche Ausbeute war bei guter Vorberei⸗ tung ausgezeichnet. Die Straßburger Gäſte, die ſchon manchen franzöſiſchen„Champion“ ſtellten, überraſchten trotz ihrer kleinen Zahl durch einen ungeheuerlichen Kampf⸗ und Siegeswillen, der, gepaart mit feinem tech⸗ niſchen Können, denn auch ſchließlich den verdienten Enderfolg mit 35:25 Punkten ſicherſtellte. Wenn man bedenkt, daß in der 5 mal 4 Bahnen⸗, 5 mal 95,20 Mtr.⸗ Kraul⸗Staffel ein Durchſchnitt von:03,3 Mi⸗ nuten herausgeſchwommen wurde, ſo kann man ſich ein Bild machen, wie es ungefähr um die Straßburger beſtellt iſt. In dem erſt 17jährigen Schatz hat die SRS ein ganz beſonders befähigtes Talent. Nikar— der einigen Erſatz einſetzen mußte— ſieht es hoffnungsvoll aus. Seine Mannen ſetzten ſich reſtlos ein und machten den Gäſten das Siegen recht ſchwer. Im Kunſt⸗ und Reigenſchwimmen ernteten die Hei⸗ delberger Damen(4h erneut lebhaften Betfall. Herr Flaig führte Rettungsſchwimmen Praxis vor. Stürmiſchen in Theorie und Beifall ſicherte ſich Mannheims ler Ausdehnung, Aber auch beim ſtellte an Pferde und Reiter die höchſten Anforderungen. Nur vier Pferde ſprangen fehlerlos und qualifizierten ſich für das Stechen um den Sieg. Der ſpaniſche Leutnant Campos auf Formidable, Capt. Formigli⸗Jtalien auf Ronco und die beiden Deutſchen Oberlt. Momm auf Bac⸗ carat und Oberlt. K. Haſſe auf Olaf. Oberlt. Brandt hatte Pech, Tora riß einmal mit der Vorderhand eine Stange, ſonſt wären alle drei deutſchen Reiter in der Entſcheidung geweſen. Für das Stechen wurden einige Hinderniſſe auf 1,80 Meter erhöht und als Erſter ritt Oberlt. Momm in die Bahn. Am Hochweitſprung ſtutzte jedoch Baccarat und ſein Reiter flog aus dem Sattel ziemlich unſanft gegen das Hin⸗ dernis, wo er einen Moment benommen liegen blieb, dann jedoch aufſtand und ſein Pferd aus der Bahn führte. Die deutſchen Hoffnungen ruhten nun auf Olaf und unter rie⸗ ſigem Beifall ſprang der Wallach noch einmal fehlerlos, nachdem ſich Formidable an der Mauer vier und Ronco acht Fehler zugezogen hatten. Die ſchwarz⸗weiß⸗rote und Hakenkreuzflagge flatterten luſtig im Winde, als die vier Reiter— auch Oberlt. Momm ſaß wieder im Sattel und wurde ſtürmiſch gefeiert— zur Preisverteilung in die Bahn ritten. Der ſchwere Humpen, in den der Name des letzten Siegers, Capt. Clavé⸗Frankreich, eingraviert iſt, wandert ſomit ein Jahr nach Deutſchland. Oberlt. Ernſt Haſſe außer Gefecht Deutſchlands Reiter⸗Offiziere haben beim internationa⸗ len Reit⸗Turnier in Nizza wenig Glück. Bei der Morgen⸗ arbeit kam Oberlt. E. Haſſe mit ſeinem Pferd Preisliſte ſo unglücklich zu Fall, daß er ſich eine Sehnenzerrung am Fuß zuzog und nun für den Reſt des Turniers außer Ge⸗ fecht geſetzt iſt. Der Deulſche Meiſter in Süddeutſchland Der deutſche Meiſter in Ludwigshafen Phönix Ludwigshafen-—Fortuna Düſſeldorf :0(:0) Der Deutſche Meiſter Fortuna⸗Düſſeldorf, der im ver⸗ gangenen Jahre mit machtpollem Durchbruch nach der höchſten Trophäe im deutſchen Fußball griff, iſt eine Seltenheit im Programm des Südens, ſo daß man vorn⸗ herein mit einem ſtarken Beſuch im Phönix⸗Stadion rechnete. Wohl war Phönix in den jüngſten Gaumeiſter⸗ kämpfen in ſchwerſtem Ringen, ſelbſt gegen den Ab⸗ ſtieg, geſtanden, aber erſt den vorletzten Winter noch er⸗ regten die außerordentlichen Erfolge im neneröffneten Stadion weithin Aufſehen. Gerade gegen große Gegner liefen die Ludwigshafener zur Sonderſorm auf, wes⸗ halb für die Begegnung ſchwer eine Vorausſage zu ma⸗ chen und die Abwicklung des Kampfes ſelbſt abzuwarten war. Dieſer brachte tatſächlich die Ueberraſchung des vollauf verdienten Erfolges von Phönix, der vor der Pauſe allerdings ſchon den Sieg, an den Gelegenheiten gemeſſen, noch klarer hätte herausſtellen müſſen. Das Spiel ſelbſt beginnt vor rund 6000 Zuſchauern mit dem erwarteten Elan der Ludwigshafener, die die erſten 10 Minuten das Feld vollſtändig beherrſchen, aber mit den gutgemeinten, doch nicht ſicher genug geſetzten Schüſſen die verdiente Führung vorerſt nicht erreichen. Vergeblich wartet man bei Fortuna auf die Entfaltung eines Deutſchmeiſterſtils; lediglich Janes als rechter Ver⸗ teidiger, dann Mehl als rechter Läufer halten große Linie. Die Internationalen des Sturms, einſchließlich der beiden bekannten Flügel Albrecht und Kobierſkt, tauchen unter, ſo daß bei dem allmählich offen werden⸗ den Spiel nur ein vereinzelter Schuß Hochgeſangs— Badiſche Fechtmeiſterſchaften in Lahr Gaumeiſter im Degen: Stahl, TV 34 Pforzheim, im Frauen⸗Florett: Fräulein Mecklenburg⸗TV 46 Karlsruhe Die in Lahr am Samstag und Sonntag zum Austrag gekommenen badiſchen Fechtmeiſterſchaften brachten die er⸗ wartet harten Kämpfe um die beiden Titel, wobei es kei⸗ nem der vorjährigen Meiſter gelang, ſich abermals durch⸗ zuſetzen. Ganz hartnäckig geſtaltete ſich der Verlauf im Degenfechten, in dem zum Schluſſe Stahl⸗Pforzheim, Mack⸗Freiburg und der vorjährige Meiſter Stillecke⸗ Heidelberg auf gleicher Höhe ſich befanden, ſo daß ein Stichkampf notwendig wurde, den Stahl verdientermaßen gewinnen und dadurch Gaumeiſter werden konnte. Auch im Florettfechten war die Entſcheidung bei den Frauen bis beinahe zum Schluß offen. Frl. Mecklen⸗ burg vom T 46 Karlsruhe gelang es jedoch, den kleinen Vorſprung durch ſichere Klingenführung und vor allem durch ihre Ruhe zu halten.* Unter der Leitung von Gaufechtwart Schnepf⸗Karls⸗ ruhe war der Verlauf ein flotter und guter. Der Sonn⸗ tag brachte weit beſſeren Beſuch als die Kämpfe am Samstag. Auch der Oberbürgermeiſter der Stadt Lahr war anweſend. Die beiden Gaumeiſter durften als Sie⸗ ger eine Plakette der Stadtgemeinde entgegennehmen. Die Ergebniſſe: Degen: 1. Goumeiſter Stahl⸗T 34 Pforzheim; 2. Mack⸗Freiburger Turnerſchaft; 3. Stillecke⸗Tgde Heidel⸗ berg; 4. Ramſperger⸗Freiburger Turnerſchaft; 5. Wild⸗ breth⸗Freiburger Turnerſchaft; 6. König⸗T 46 Karls⸗ ruhe; 7. Bortoluzzi⸗TV 46 Karlsruhe; 8. Schneider⸗TV 34 Sforzheim; 9. Knies⸗Freiburger Turnerſchaft; 10. Roth⸗ TV Lörrach. Frauen⸗Florett⸗Fechten: 1. Gaumeiſterin Meck⸗ lenburg, Mario, TB 46 Karlsruhe; 2. Lotti Beck⸗ T 34 Pforzheim; 3. Scheck⸗Tgde Offenburg; 4. Oſtermann⸗ T 46 Lahr; 5. Kahl⸗TV 46 Karlsruhe; 6. Strohmann⸗ TV Baden⸗Baden; 7. Meyer⸗TV 46 Mannheim, 8. Granzener⸗Freiburger Turnerſchaft; 9. Bie r⸗Badenia Feudenheim; 10. Gunze r⸗TV 46 Mannheim. N Rugby in Mannheim Unter den Ergänzungsſports, die der Sommerſportler im Frühjahr, Herbſt und Winter betreibt, findet der Rugbn⸗ ſport erfreulicherweiſe in letzter Zeit auch in denjenigen Sportkreiſen Eingang, die bisher für dieſe Sportart noch wenig Intereſſe zeigten. Obwohl die Regeln ſchwierig. Technik und Taktik nicht von heute auf morgen anzueignen ſind, hat das Rugbyſpiel derart viel Vorzüge, die es ger zde zum Ergänzungsſport prädiſtinieren. Die Vielſeitigkeit der Beanſpruchung des Körpers überhaupt, iſt dem jungen Sportler ſehr von Nutzen. Viele Leichtathletik treibende Vereine haben als Nebentraining, wenn auch nicht in vol⸗ ſogenannte Gedränge⸗Uebungen ein⸗ geführt. In ſportärztlichen Kreiſen wird als beſondere Einwirkung des Rugbyſports auf denKörper eine körperlich gute, jede Einſeitigkeit vermeidende Allgemeinbildung her⸗ vorgehoben. Deshalb iſt für jeden Sommerſportler der beſſe Ergänzungsſport— außer der Saiſon— Rugby⸗ Fußball zu ſpielen. Nach mehreren Uebungsſpielen konnte die junge MR⸗ Mannſchaft ihr erſtes Freunoſchaftsſpiel in dieſer Saiſon in Heidelberg zum Austrag bringen. Als Gegner hatte man die ſympathiſche Fünfzehn des Sportklubs Neuenheim gewählt, die in richtiger Erkenntnis der Situation einige bekannte Spieler der erſten Garnitur ins Feld ſtellten. Mit Rüchſicht darauf, daß die Mannheimer Spieler zum wimm⸗Klubkamof Springerelite mit den Herren Merkel, Boſſo und Volk. Volk und Kleber⸗Heidelberg ſorgten mit briginellen humoriſtiſchen Sprüngen für den luſtigen Teil. Frl. Ries und Herr Kohler⸗Heidelberg er⸗ gänzten die Kunſtſpringerleiſtungen mit anſprechendem Können. Eine Glanznummer waren die Hängegruppen am dreifachen Barren mit 9 Ausführenden vom Heidel⸗ berger TV. 1846. Der ihnen gezollte ſpontane Beifall für die gebotenen, nicht ungefährlichen Uebungen mit elanvollem Abgang ins Waſſer aus—8 Meter Höhe war redlich verdient. 5 Das den Beſchluß der Veranſtaltung bildende Waſ⸗ ſerballſpiel Nikar—S N. Straßburg brachte, die Gemüter wieder ordentlich in Wallung. Unter Schiedsrichter Blank⸗Mannheim kam es zu einem temperamentvollen, flott, aber jederzeit fair durch⸗ geführten Treffen, das den elſäſſiſchen Meiſter erwar⸗ tungsgemäß als Sieger ſah. 0:8(:4) lautete das End⸗ ergebnis. Die Ergebniſſe: (Bahnlänge 25,80 Meter) Kraulſtaffel 2, 4, 8, 4, 2 Bahnen: :20,3 Min.; 2. SV Nikar Heidelberg mit Badſtüber, Heyer, Wyrott, Bergmann, Wernado:25,4 Min.(Bis zur drittletzten Bahn ein abwechſlungsreicher Kampf, den die Gäſte dann einwanofrei für ſich entſcheiden). Kraul⸗ ſtaffel 5 mal 4 Bahnen: 1. SN Straßburg:16,5 Min., 2. S Nitar mit Feßer, Reichel, Bergmann. Heyer, Wor⸗ bertz:19,6 Min.(Straßburg geht vom Start weg in Führung, büßt vorübergehend Vorſprung ein, ſiegt aber im Enokampf mit etwa 4 Meter). Kraulſtaffel 6 mal 2 Bahnen der 1. Waſſerballmannſchaften: 1. S Nikar Hei⸗ delberg mit Feßer, Reichel, Michelfelder, Kohler, Berg⸗ mann, Wyrott.54,8 Min.; 2. SN Straßburg 9703,9 Min. 1. SN Straßburg (In dieſem Rennen ſiegen die jugendlichen Nikarleute vor, den körperlich ſchwereren aber älteren Elſäſſern). Waſſerball: 4·8(424). Endergebnis: 25185 für SN Straßburg. Louiſiana, Mary, Lore, Szarvas. Nikar Heidelberg 1.— SN Straßburg 1. erſten Male im Kampf ſtanden, wurde das Treffen als Uebungsſpiel ohne Wertung ausgetragen. Zum Spiel ſelbſt ſei erwähnt, das dosſelbe unter der umſichtigen Leitung von Bezirksführer Offenbach ſehr fair durchgeführt wurde. In der erſten Halbzeit war M. ton⸗ angebend und konnte durch prächtige Läufe ſeiner Drei⸗ viertelreihe mehrmals die ſeindliche Linie paſſieren. Auch der Sturm konnte unter Dr. Bläſers Führung erfreuliche Arbeit ſchaffen und der Hintermonnſchaft, bei der ſich be⸗ ſonders die Läufer Pfeiffer, Götz, Glowaki⸗Groß aus⸗ zeichneten, Gelegenheit zu Angriffen geben, die zu mehre⸗ ren Verſuchen führten. Die Mannſchaft hat, wenn man die kurze Ausbildungszeit in Betracht zieht, im allgemeinen außerordentlich gut gefallen; ſie hat neuerdings einige gute Kräfte aus dem Boxer⸗ und Turner⸗Lager erhalten, die Rugby als Ergänzungsſport betreiben und ſich eifrig dem Training widmen, des, außer Sonntags, nun auch jeweils Mittwoch abends unter Leitung des Führers, Dr. Bläſer, ſtattfindet. Daß bei einer jungen Mannſchaft noch keine vollkommene Beherrſchung der Spielregeln vorliegen konn, iſt jedem Kenner verſtändlich, deshalb muß die Abſeits⸗ regel mehr Beachtung finden; denn bei kritiſchen Spiel⸗ phaſen hat ſchon manchmal ein abſichtliches„Abſeits“ den Kampf entſchieden. We. und auch dieſer noch übereilt abgegeben— ahnen läßt, daß der Kampf des Deutſchen Meiſters eine Enttäu⸗ ſchung werden wird. Tatſächlich wird Phönix auch wie⸗ der mehr aktiv, doch verpaßt u. a. Neumüller 2 klarſte Gelegenheiten, bei ſonſt gutem Feldſpiel. Kurz vor der Pauſe verwandelt dann Hörnle einen Faulelf⸗ meter glatt. Phönix führt. Nach Halbzeit ſetzt wiederum Phönix entichloſſen ein und Fortunas Torwart kann einen Flachſchuß Lindemanns ſtoppen. Zwei Ecken ſind die Folge des er⸗ neuten Drängens der Ludwigshafener. Die⸗ Weſtdeutſchen haben Kobierfki auf Halblinks geſtellt, für den ausgeſchie⸗ oͤenen Kruhm, Görig auf den linken Flügel beordert. Eine fühlbare Beſſerung iſt nicht zu ſehen, wie überhaupt das Spiel nun das Mitreißende vermiſſen läßt. Einen gefähr⸗ lichen, unheimlich ſcharfen Strafball Hochgeſangs von der 16⸗Meter⸗Linie ſtoppt Morlock glänzend Auch Wigold ver⸗ ſchießt verfrüht aus dem Lauf in wenig meiſterlicher Weiſe. ortuna fetzt Druck. Phönix ſtellt Statter linksaußen, 3 bie Mitte. Sellſt Albrecht verſchenkt die klare Ausgleichsmöglichkeit mit Fehlſchuß nahe am Pfoſten. Gegen Ende hat das Spiel keinen Zuſommenhang mehr und es ſcheint nach einem geſährlichen, aber ſcharf neben das Netz gehenden Schuß Dattingers, bei dem knappen Ergebnis zu bleiben. Kurz vor dem Abpfiff knallt Hörnle mit Eckenſchuß:0. ie Düſſeldorfer, die am Tage vorher mit einem :0⸗Siege in Pforzheim anſwarteten, ließen mit ganz weni⸗ gen Ausnähmen die überwiegend internationale Klaſſe der Mannſchaft in Erſcheinung treten. Stark enttäuſchten Al⸗ brecht und Kobierſki, dann Bornefeld als linker Verteidi⸗ ger, der gor nicht in den Rahmen paßte. Sehr gut Ja⸗ nes auf dem rechten Verteidigerpoſten. Auch Mehl als rechter Läufer. Im Sturm nur Hochgeſang Klaſſe. Was man der Monnſchaft vielleicht zugute halten kann, iſt das Aufeinanderſolgen zweier Spiele—, aber trotzdem hätte man vom Deutſchen Meiſter mehr erwartet. Phönix wuchs wieder einmal zu einem Erfolg, der nahezu typiſch iſt für die Mannſchaft. Geiſt und Wille waren wieder einmal am Werk und ſeder gab ſein Beſtes. Eine eigentliche Schwäche war Statter als Mittelſtürmer, dem eben doch die techniſche Beherrſchung des Leders fehlt, um im gegebenen Moment zum Schuß zu kommen. Die Schießſtiefel von einſt ſind auch um einige Nummern klei⸗ ner geworden. Jedenfalls kann Ludwigshafen auf dieſen Erfolg mit Necht ſtolz ſein. Walter⸗Ludwigshafen leitete das zeitweiſe von den Weſtdeutſchen ſcharf geführte Spiel, von Einzelheiten ab⸗ geſehen, annehmbor. A. M. Fortung ſiegt in Pforzheim:0 Mit ſeiner faſt vollſtändigen Mannſchaft— es fehlten nur der Tormann Peſch und der Halblinke Zwolangwſki— trug der Deutſche Fußballmeiſter Fortung Düſſeldorf am Samstagabend in Pforzheim das erſte Spiel auf ſeiner Süddeutſchlandfahrt aus. Fortuna erfällte hier alle Er⸗ wartungen, in einem ſehr ſchönen Spiel wurde der F Pforzheim vor 4000 Zuſchauern überlegen mit 50 6820) geſchlagen. Beim Sieger waren die Verteidiger Janes und Bornefeld, der Mittelſtürmer Hochgeſang und die Flügel Albrecht und Kobierſki ausgezeichnet. Pforzheim kam gegen das beſſere Spiel des Gegners nie richtig auf. Kobierſkt und Wigold ſchoſſen vor der Pauſe, Hochgeſang, Wigold und der Erfatz⸗Halblinke Krum nach der Pauſe die Treffer. Bei Pforzheim ſchoß Fiſcher dem Erſatz⸗Tormann einen Faulelfmeter in die Hände. Pferderennen im Reich Köln(22. April) 1. Treue⸗Rennen. 1850 Mk., 1000 Meter. 1. Freif. v. Oppenheims Bambus(W. Printen); 2. Löffelmann; 3. Pfalzgraf. Ferner: Hecht, Großmeiſter, Handſchar, Oſterluzei, Carriere. Tot.: 14:10; Platz: 11, 12, 12:10. 2. Rautendelein⸗Jagdrennen. 1900 Mk., 3000 Mtr. 1. Frau A. Wortmanns Spata(§. Janzen); 2. Leithirſch; 3. Maat. Ferner: Dalant, Droſtei, Chevalier. Tot.: 70:10; Platz: 28, 39:10. 3. Aldforb⸗Rennen. 1850 Mk., 1600 Mtr. 1. P. Pisges“ Galsworthy; 2. Fauſtgraf; 3. Wellenberg. Ferner: Ilona, Mauſer, Herrgeſell, Szegebau. Aria. Tot.: 65:10; Pl.; 24, 14, 17:10. 4. Majeſtic⸗Rennen. 2050 Mk., 1200 Mtr. 1. H. Hopes Frauenfreund(A. Lommatzſch); 71. Gebrüder Röslers Roſelli(E. Stoch); 3. Famaſino. Ferner: Horus, Aigan, Bambus. Tot.: 43, 25:10; Platz: 14, 8110. 5. Kölner Frühjahrs⸗Ansgleich. 3000 Mk., Ausgleich 2, 1600 Meter. 1. Freif. v. Oppenheims Seni; 2. Binſe; 3. Miſſouri. Ferner: Schwede, Bekas, Jahrtauſend, Ru⸗ dolf, Gnom, Fürſtin. Tot.: 28:10; Platz: 16, 21, 27:10. 6. Ard Patrick⸗Rennen. 1850 Mk., Ausgleich 3, 1800 Meter. 1. H. Hennigs Glanz(§. Wenzel); 2. Hage⸗ ſtolz; 3. Selim. Ferner: Franziskus, Bonny Boy, Gol⸗ den Beß, Perillo, Muſterknabe, Fahrewohl. Tot.: 42110; Platz: 20, 29, 32:10. 7. Calvello⸗Hürdenrennen. 1900 Mk., Ausgleich 2, 2800 Mtr. 1. Stall Fehrbellins Meerjunge(Anderle); 2. Maekubee; 3. Sauſewind. Ferner: Vicky, Hatz, Struan, Polka, Berna. Tot.: 110:10; Platz: 22, 15, 23:10. 8. Ernſt Röhm⸗Rennen. 310 Mk., 1400 Meter. 1. M. Hallmanns Flügelmann(Gornemann); 2. Gaukelei; 3. Ilſenburg; 4. Nicolet. Ferner: Nemrod, Heruler, Agnus, Meerkönig, Meerteufel, Damaſt, Schutzpatron, Patriotin, Tot.: 66:10; Platz: 17, 33, 14, 16:10. Sieg⸗Doppelwette 5. und 6. Rennen: 25110. Strausberg(22. April) 1. Ahrensfelder Rennen. 1900 l. 1500 Meter. 1. Frau M. Heſſes Teifi(Raſtenberger), 1. Kruzitürken, 3. Para⸗ mour. Ferner liefen: Meſſalina, Volte. Tot. 32:10, Pl. 15, 14:10. 2. Wolfshagener Jagdrennen. 1900 /. 3200 Meter. 1. Nemos Schumi Mariza(Florian), 2. Stahlhelm, 3. Fide⸗ lia. Ferner lieſen: Achmed, Optant, Rentmeiſter, Lorenz, Triduum, Kern, Don Quichotte, Jota. Tot. 39:10, Pl. 19, 15, 50:10. 3. Preis von Rüdersdorf. 1900 /. Dreij. 1250 Meter. 1. R. Dietrichs Narhalla(Streit), 2. Aditus, 3. Proteſt. Ferner liefen: Jidutta, Wölund, Mongolenland, Neapolis, Marſchblume. Tot. 241:10, Pl. 40, 20, 22:10. 4. Reichsverbands⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 1000 L. 3000 Meter. 1. Fr. Hüners Dragoner(Oehme), 2. Waldmeiſter, 3. Landgraf. Ferner liefen: Condor, Wintermärchen, Gol⸗ dina, Teufelskerl, Gigolo, Siegfried. Tot. 24:10, Pl. 15, 27, 28110. 5. Ginſter⸗Ausgleich. 1900 /. Ausgl. 2. 1800 Meter. 1. R. Haniels Laredo(Ludwig), 2. Fra Diavolo, 3. Juditta. Ferner liefen: Pommernländer, Trojaner, Heuchler, Loc, Maiflieder. Tot. 32:10, Pl. 13, 16, 18:10. 6. Ihlandſee⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 1900. 3400 Meter. 1. F. Roſenthals Khedive(Schäfer), 72. Immerzu, fr. Lottchen. Ferner liefen: Aſta, Hebe, Daphne, Standarte. Tot. 2010, Pl. 13, 17, 15:10. 7. Mittelſee⸗Ausgleich. 1900. Ausgleich 1. Dreij. 1500 Meter. 1. A. Reiths Rio(Wolff), 2. Gori, 3. Luffa. Ferner liefen: Harald, Gareonne, Erdͤwall, Mirandola, Eichel. Tot. 210:10, Pl. 41, 26, 36:10. 8. Füngerſee⸗Ausgleich. 1900 /,, Ausgleich 3, 2000 Me⸗ ter: 1. Stoll Willons Conſtable(G. Jaekel); 2. Metullus; 3. Viſier. Ferner: Rhodeſia, Seävola, Peraſperum, Mar⸗ cus Antonius, Goldraute, Chinafeuer, Erhica. Toto: 165110; Platz: 45, 45, 53:10. Sieg⸗Doppelwette: 3. und F. Rennen 1220:10. Karlshorſt(21. April) 1. Rohrpoſt⸗Hürdenrennen. Lehrlingsreiten. 1800 l. 2800 Meter. 1. J. D. Delius' Makarius(Falke), 2. Ivan⸗ hoe, 3. Kameradſchaft. Ferner liefen: Karfunkel, Caſanova, Honorius, Paros. Tot. 2710, Pl. 16, 15, 14:10. 2. Dahlwitzer Jagdrennen. Amateurreiten. 2200 K. 3500 Meter. 1. F. Brauns Corrida(Mitzlaff), 2. Winterſonne, 3. Merkur 2. Ferner liefen: Tenor, Judith, Monteleir, Priamos. Tot. 16:10, Pl. 17, 16, 26:10. 3. Heidemühle⸗Hürdenrennen. Ausgleich 2. 3000 A. 3000 Meter. 1. H. Moshakes Marcianus(Dolff), 2. Rodrigo, 3. Domfalke. Ferner liefen: Atman, Sonnenuhr, Fia⸗ meta. Tot. 25:10, Pl. 15, 13:10. 4. Preis von Nürnberg. Jagdrennen. 1000. 3000. Meter. 1. L. von Brandenſteins Mißgriff(Flieth), 2. Kis⸗ met, 3. Gaufeier. Ferner liefen: Blauer Vogel, Pilotin, Otricoli, Gletſcher, Pierro. Tot. 23:10, Pl. 12, 22, 12:16. 5. H. von Treskow⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 3650. 3409 Meter. 1. K. Beckers Nobel(Unterholzner), 2. Verräter, 3. Cyklop. Ferner liefen: Nellow and Black, Ppſilantz. Tot. 16:10, Pl. 12, 17:10. 6. Bandit⸗Flachrennen. 1800 l. 1800 Meter. 1. E. Voel⸗ kels Luckhum(Printen), 2. Jambus, 3. Lotosblume. Fer⸗ ner liefen: Frechdachs, Zarewitſch, Herodot, Paul Feminis, Mascagni, Roxana. Silvius, Abendgeläut. Tot. 39:10, Pl. 20, 38, 55:10. 7. Verflixt⸗Jagdrennen. Ausgleich 4. Amateurreiten. 1800 /. 3000 Meter. 1. O. von Mitzlaffs Campagna(S. von Mitzlaff), 2. Orontes, 3. Els und Quellſinder im toten Rennen. Ferner liefen: Brabant, Vigna, Eiſack. Tot. 21210, Pl. 12, 20, 6, 810. 8. Lucretia⸗Ausgleich. Ausgleich 3, Dreij., 1900, 1400 Mtr. 1. V. Roskas Adamant(Hiller), 2. Veedol, 3. Mons⸗ fee. Ferner liefen: Hurrikan, Comteſſe Sybilla, Ancona, Luffa, Aktion, Berggruß, Ming. Tot. 380:10, Pl. 53, 20, 16:10. 2—..—.............. r,r,.———.—..————— Hauptſchriftletter: Hans Alfred Meißner Stellvertreter Kurt Ehmer) Verantwortlich für Politik. Hans Alfred Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart ⸗Lokalen Teil: Richard Schönfelder ⸗Sport: Willy Müller„Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäft: liche Mitteilungen: Jacob Faude, ſämtlich in Mannheim-Herausgeber; Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannteimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Eckart Peterich, W 85. Viktoriaſtraße a Durchſchnittsauflage im März 21750 Für unverlangte Beiträge keide Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporto Zum J. Nai DAF Festanzüge I. 48.50, RM. 65.— Ferner vorschriftsmässige Mützen Hemden Krawatten Kragen/ Socken DAF 3 N3 ————— 8. Seite/ Nummer 185 Eersänlichdal! 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